geber: Dr. Karl Acrxermanx, tz v. Schilling. Druck: Mann- Großdruckerel. Redaktion:; iR: E. Schäfer, H. H. Hausserz tschaft: F. O. Weber; Feuilleton: . illes, K. Heinz; Lokal.: Dr. F. W. Koch Eberbardt: Weinheim: C. Serr; Ewald ſbwetzingen: W. Hertz, k. Buchter: Zilder an k. Hoffmann; sport: H. Schnee- aber len: Sozial-Red.: F. A. simon; Cher Dienst: O. Gentner. Tel. 4 41 51-53. ankkonten: Südwestbank, Allg. Bank- sellschaft, Städt. Sparkasse, sämtl. HMannneim, Bezirkssparkasse Wein- postscheckk.: Karlsruhe Nr. 800 16, Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz . Gesehaäftsste lies Schwetzingen. Heidelb. Str. 2 Hockenheim, Rathausstraße 12 Weinheim. Bahnhofstraße 13 Heidelberg. Rohrbacher Str. 3-7 4440 Ludwigshafen/ Rh., Rheinstr. 37 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2,80 zuz. DM-, 0 Tragelohn. Postbezug mtl. DM 3,20 Zzuz. DM-54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM A.- einschl. Porto. 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Auf die aktuellen Probleme der Welt- tik und auf die Folgen der Brüsse- er Konferenz eingehend, wies der che Kommissar die Auffassung zurück, Brüssel eine Verzögerung des deut- n Verteidigungsbeitrages bedeute. Es niemals vorgesehen gewesen, Deutsch- akter nicht Wieder Lebenszeichen aus der UdSSR rlangen.(dpa) In den Weihnachts- n traf aus den verschiedensten Lagern u der Sowjetunion wieder Kriegsgefange- npost ein. Das evangelische Hilfswerk für mnierte und Kriegsgefangene in Erlan- teilte am Mittwoch mit, daß in einzel- Fällen Gefangene geschrieben haben, n denen zwei bis drei Jahre keine Nach- cht gekommen war. Alle Kriegsgefange- hätten den Empfang von Heimatpost and Päckchen bestätigt, die im Laufe des abgeschickt worden seien. Die ten aus den Lagern besagten, daß E Gekangenen jetzt wieder Schreib- en dürkten und daß der Gesundheits- and befriedigend sei. Das Hilfswerk eht aus der Zahl der eingegangenen eilungen, daß die Postsperre für die sgefangenen in der Sowjetunion nerell aufgehoben worden ist. elbild- deſie Sowjetunion auf der Mailänder nur noc Messe? es Mensch chkeit dell Mailand.(H. R.- Eig. Ber.) In hiesigen Ge- tskreisen erregt die Tatsache erheb- Huiete Aufsehen, daß in einem Augenblick nst al ter internationaler Spannungen eine Rande ation der Sowjetunion in Mailand trokten ist, deren Aufgabe darin be- fi, über die Teilnahme Rußlands age sei de- der Malländer Messe des e modernefhres 1951 zu verhandeln. Die Dele- on besteht aus einem Handelsattaché dauere und 0 Clischee ge- russischen Botschaft in Rom, zwei In- nehr Kühn eurer der Moskauer Handelskammer versuchen einer Dolmetscherin. Bereits im Vor- cht kommt hatte die Sowjetunion lebhaftes Inter- e sei, wee gezeigt, auf der größten kontinen- genheit deen Warenmesse Westeuropas vertreten len. Diese ein; die Verhandlungen zerschlugen sich vom Wol als wegen Platzmangels. Da unterdes- m Beute das Ausstellungsgelände und die Hal- D. P. Af erheblich vergrößert worden sind, wird s wahrscheinlich betrachtet, daß die lenden Verhandlungen zu einem gün- en Abschluß führen und die Sowijet- 1.„Wenn, 1 1 3 3 1 pin a. im April 1951 in Mailand vertreten verlautbaf Fick er feuchten ad überfi ner ges, ore f ch auf ir kam f brüssel. Kolumbien hat nach einer Mittel- der hiesigen kolumbianischen Gesandt- late Ernennung eines westdeutschen Ge- Konsuls in Bogota genehmigt. Kolumbien mes der ersten südamerikanischen Länder, dlie Eröffnung eines deutschen Generalkon- nach dem zweiten Weltkriege gestattet. ratschi. Die Deutsche Bundesrepublik hat er pakistanischen Hauptstadt Karatschi ein Sulat eröffnet. tür heren denn. Der Post- ung Fernmeldedienst in elnden, walcrorervetchischen, Gebieten Kleines Walser- Kringeleiſ. 3 und Jungholz(Tiro) geht, wie ise stöhnt 0 undespostminister mitteilte, mit dem i ar 1951 auf die österreichische Postver- ung über. Dle beiden Gebiete, die wegen 8 0 Verkehrslage zollamtlich zur Bundesrepu- heiden, dt gehören, wurden bisher auch von der Auf gelle adespost bedient. er, Well barin. Mehrere Hundert amerikanische Sol- und trafen aus dem Bundesgebiet in Berlin 15 Sind Angehörige des früheren Berliner endarmerie- Bataillons, die später zum 6. cht. Ei kanischen Infanterieregiment gehörten tützte El letet aut dem Truppenübungsplatz Grafen: um mit, U dle bblert worden sind. Der Transport gegen, da ie Sowjetzone erfolgte reibungslos. 55 lefeld. Der Bevollmächtigte des Rates der 0 Kirche bei der Bundesregierung, dtendant Hermann Kunst, teilte in Her- nit, daß er aus seinem Bonner Amt aus- t und am 1. Januar zu seinem Kirchen- ach Herford zurückkehren wird. Er be- das er lediglich auf eigenen Wunsch aus- 5 nicht aber wegen Meinungsverschie- en zwischen ihm und dem Rat der schen Kirche. Dp Apa 5 i tten, Post und Pakete emp- Von unserem Je-Rorrespondenten Frankfurt. Am Mittwoch empfing der amerikanische Hohe K. f ommissar Mel ankfurt Vertreter der deutschen und ausländischen Presse, um am eee rt. Bilanz zu ziehen. Gewiß sei heute vie les in der Welt und auch in Deutschland EK ncht in Ordnung, sagte MecCloy, aber es sei doch nützlich, an der Schwelle des alten land in Form eines Entweder— oder ulti- mative Forderungen vorzulegen. Niemand denke auch an die Aufzwingung eines Verteidigungsbeitrages. Die Voraussetzung sei der Gedankenaustausch mit den Deutschen. Die Tatsache, dag man jetzt an diesem Punkt stehe, sei ein Zeichen für den Fortschritt nicht aber für eine weitere Verzögerung. Wie lange die Besprechungen dauern würden, ließe sich nicht sagen. Die Hohen Kommissare hätten die In- struktion erhalten, die Besprechungen 80 schnell wie möglich zu führen. Auf die Frage. ob massive Verstärkungen amerika- nischer Truppen auch vor der Vereinbarung über einen deutschen Beitrag nach West⸗ deutschland gelegt würden, sagte Mecloy, er habe keinen Zweifel, daß mit starken Kräften zu rechnen sei. Dies würde in Wa- shington entschieden, und er könne nur auf die Erklärung von Stabschef Collins ver- weisen, der angekündigt habe, daß schlag- kräftige Kontingente nach Europa kämen, ohne daß daran irgendwelche Bedingungen geknüpft würden. Als seine persönliche An- sicht fügte er hinzu, daß der Umfang der amerikanischen Unterstützung vom Ausmaß der eigenen Verteidigungsanstrengungen der europäischen Völker abhängen werde, denn„Freifahrten gebe es weder für ein- zelne noch für ganze Nationen“! MccCloy vertrat ferner die Ansicht. daß es in den Beziehungen zwischen den Alliier- ten und der Bundesrepublik schon heute wieder viele Gebiete gäbe, die eine ver- tragliche Regelung ermöglichten. Der Ersatz des Besatzungsstatuts durch den vom Bun- deskanzler vorgeschlagenen Pakt werfe sehr viele und komplizierte Fragen auf. Die Ho- 1 hen Kommissare seien durchaus ermächtigt, auf diesem weiten Gebiet alle Vorschläge entgegenzunehmen und die Möglichkeiten Mrer Realisierung zu notieren. Abschlüsse, die über die New LVorker Entscheidungen hinausgingen, könnten sie nicht tätigen. Auf die Möglichkeit eingehend. ob eine Einigung bei den in Aussicht stehenden kinigung nicht auf Kosten Deutschlands kommentiert Mecloy die Möglichkeiten einer Viererkonferenz der Alliierten Viermächtebesprechungen auf Kosten Deutschlands zustande kommen könnte, sagte MeCloy wörtlich:„Ich glaube, wir haben durch unsere wirtschaftlichen Inve- stitionen gezeigt, daß die westlichen Alliier- ten Deutschland niemals in irgendeiner Weise verkaufen können.“ Die Vorschläge von sowjetischer Seite müßten sorgfältig geprüft werden, auch wenn die Sowjet- Absichten obskur seien, und die Gefahr all- gemeiner Bemühungen erkennen ließen, Deutschland zu einem sowjetischen Satelli- tenstaat zu machen. Es sei das amerikani- sche Prinzip. keine Tür zuzuschlagen, son- dern alle Möglichkeiten zu erschöpfen„ehe Wir zu drastischeren Mitteln greifen“. So müsse auch die Bundesregierung sehr gründ- lich die Ehrlichkeit der Offerte überprüfen, die der Grotewohl-Brief enthalte, denn hinter Grotewohl stehe Moskau. Aber hier Wie dort gebe es keinen Weg. den man nicht berücksichtigen sollte. Grotewohl würde auch nach Bonn kommen Bonn.(UP) Der Ministerpräsident der Sowjetzone Otto Grote wohl würde zu Verhandlungen über die Wiedervereini- gung Deutschlands notfalls auch nach Bonn kommen, ließ am Mittwoch ein westdeut- scher Kommunistenführer in Bonn durch- blicken, der über hervorragende Beziehun- gen zur Regierung der Sowjetzone verfügt. Der kommunistische Politiker betonte, daß Grotewohl keineswegs darauf bestehen Werde, die Verhandlungen in Berlin zu führen. Es könne vielmehr keinem Zweifel Unterliegen, daß der Ostzonen- Regierungs- chef auch zu Beratungen in der Bundes- hauptstadt bereit sei. Dies würde nach An- sicht von Mitarbeitern Grotewohls auf der einen Seite Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer die Möglichkeit geben, mit einem großen Stab von Mitarbeitern und unter direkter Kontrolle des Bundestages zu ver-: handeln, während Grotewohl auf der an- deren Seite Gelegenheit hätte, mit ver- schiedenen westdeutschen Politikern und der Presse des Bundesgebietes Fühlung aufzunehmen. 0 „Aktion Helgoland“ geht weiter Heidelberger Studenten wieder auf der Insel Von unserer norddeutschen Redaktion Hamburg. Gegen die beiden Heidel- berger Studenten Georg v. Hatzfeld und Renè Leudesdorff liegt jetzt, eine Woche nach Beginn der„Aktion Helgo- land“, ein Haftbefehl der britischen Kon- trollkommission vor. Er kam jedoch noch nicht zur Ausführung, da sich die britischen Behörden anscheinend nicht einig sind, ob die beiden Studenten von der Insel Helgo- land heruntergeholt werden dürfen oder nicht. Denn es gäbe, so wird in britischen Kreisen erklärt, kein deutsches Gesetz, das den Aufenthalt auf der Insel verbiete. Trotz erhöhter Wachsamkeit britischer Militärpolizei und deutscher Zollbeamten in Cuxhaven und an den Küstenstreifen der Elbmündung, gelang es den beiden Heidel- berger Studenten, in den frühen Morgen- stunden des Mittwoch erneut, das deutsche Festland unbemerkt wieder zu verlassen. Sie hatten ihre„Aktion“ für drei Tage unterbrochen. Georg v. Hatzfeld und René Leudesdorff setzten damit ihre genau vor einer Woche begonnene Aktion„zur fried- lichen Befreiung der Insel Helgoland“ fort. Nach Aussagen mehrerer Fischer soll auf dem Turmbunker noch immer unangetastet die Europafahne wehen. Die Studenten sind mit Hängematten, Kombinationsanzügen und Proviant reichlich versorgt. Mit den Studenten verließen auf demselben Fisch- kutter auch die ersten Helgoländer, dar- unter der zweite Vorsitzende der„Helgo- jänder-Vereinigung“, das Festland, um die Studenten in ihrem Protest gegen die Bom- bardierung der Insel zu unterstützen. Der zweite Vorsitzende der Helgoländer-Verei- nigung erklärte vor dem Auslaufen nach Helgoland, die Helgoländer seien von nun an nicht mehr gewillt, sich mit dahin- schleppenden Verhandlungen protestlos zu- friedenzustellen. In einer Erklärung, die „an jeden, den es angeht“ gerichtet ist, wird den Studenten das größte Vertrauen der Helgoländer ausgesprochen. Es heißt darin weiter, daß die beiden Studenten mit ausdrücklichem Einverständnis der Helgo- länder-Vereinigung nach Helgoland fahren und die Helgoländer-Vereinigung zu jeder Zeit als mitverantwortlich für irgendwelche Folgerungen gilt, die den Studenten durch ihre Aktion entsteht. Der Enkel des britischen Staatsministers, Lord Pirbright, Hubertus Prinz zu Lö- Wenstein, verließ am Mittwoch seinen Wohnsitz in Amorbach(Odenwald), um sich auf die Insel Helgoland zu begeben. Als Leiter der„Deutschen Aktion“ und geisti- ger Urheber der„Aktion Helgoland“, so er- klärte er, empfinde er es als seine Pflicht, sich nunmehr selbst nach Helgoland zu be- geben und den jungen Studenten tatkräf- tige Unterstützung zu geben. Er habe seit 1946 in der amerikanischen Presse den . Kampf um Helgoland geführt. Er gehe nach Helgoland nicht im Geiste des Hasses, son- dern im Namen der Völkerverständigung. Um es Deutschland zu ermöglichen, einen Beitrag zur gemeinsamen Verteidigung des Abendlandes zu leisten, müsse das Recht wieder hergestellt werden. Das Völkerrecht insbesondere die Haager Landkriegsord- nung und die Atlantik-Charta, seien auf deutscher Seite. Auf deutscher Seite sei ebenso die Vernunft, ja sogar das bessere Interesse Englands, wo sich viele Stimmen bereits zu Gunsten des Rechtes Helgolands und der Helgoländer gemeldet hätten. Vor einer neuen Offensive in Indochina „ E Appen in Süden 8800 Monn 75 5 A 458000 5 4411. der itt e 2 Zuversicht in Washington Chinesische Patrouillen zwölf Kilometer südlich des 38. Breitengrades Washington.(dpa) Regierungsstellen und militärische Kreise Washingtons beurteilen die Lage der UNO-Truppen angesichts der Wahrscheinlichkeit einer neuen umfassen- den kommunistischen Offensive in Korea im allgemeinen zuversichtlich. Es wird nicht erwartet, daß ein chinesisch-nordkoreani- scher Vorstoß zu ähnlich schweren Rück- schlägen wie bei der letzten kommunisti- schen Gegenoffensive führt. Die Beobachter stützen sich bei ihrer Lagebeurteilung auf folgende drei Ge- sichtspunkte: 1. Die amerikanischen Trup- pen sind jetzt umpruppiert und auf eine tief gestaffelte Verteidigung vorbereitet. 2. Die Feuerkraft der amerikanischen Ein- heiten ist der ihrer Gegner überlegen, was besondere Vorteile für den Verteidiger bie- tet. Die amerikanischen Luftstreitkräfte ha- ben die absolute Luftherrschaft über Korea, und in gewissen Abschnitten können die Bodentruppen von der UNO-Schiffsartil- lerie wirksam unterstützt werden. 3. Die Nachrichten verbindungen und Versorgungs- wege der Kommunisten führen jetzt bis weit nach Korea hinein und haben nicht mehr den Schutz der mandschurischen Grenze. Zusammenfassend erklären Washingtoner Beobachter, daß sich die zu erwartenden Kämpfe in Korea unter diesen Bedingun- gen auch im Fall einer kommunistischen Gewaltoffensive größten Stils monatelang hinziehen können, selbst wenn die Chine- sen noch weitere beträchtliche Verstärkun- gem heranführen. Starke Patrouillen der chinesischen und nordkoreanischen Kommunisten stießen am Mittwoch bis zu zwölf Kilometer auf süd- koreanischem Gebiet vor und erreichten Punkte, die rund 40 Kilometer nördlich von Seoul liegen. Die kommunistische Hauptfront, an der schätzungsweise dreihunderttausend Mann stehen und die nach Angaben des alliier- ten Hauptquartiers in Tokio von gut einer 1 2* f A 0 18 Beschleunigung der europäischen Aufrũstung Marshallplan soll mit Militärhilfsprogramm gekoppelt werden Washington.(dpa) Amerikanische Regie- rungsbehörden arbeiten gegenwärtig an einem Plan, zur Beschleunigung der europä- ischen Aufrüstung den Marshallplan mit dem Militärhilfsprogramm der USA zu ver- binden, verlautete aus gutunterrichteten Washingtoner Kreisen. In Washington wird angenommen, daß der Marshallplan im Falle der Billigung des vorgesehenen Pro- gramms durch den Kongreß bereits 1951, also ein Jahr früher als ursprünglich vor- gesehen, zu Ende gehen wird. Die zuständigen Stellen des USA-Ver- teidigungs ministeriums sollen sich bereits mit der Ausarbeitung einer Gesetzesvor- lage für einen koordinierten Plan befassen, die sie dem Kongreß bei seinem Wieder- zusammentreten am 3. Januar vorlegen wollen. Ein Sprecher des Verteidigungs- ministeriums erklärte allerdings:„Bis jetzt ist noch nichts entschieden, aber die beiden Programme(Marshallplan und Militär- hilfsprogramm) müssen selbstverständlich irgendwie einander angeglichen werden. Was dabei letztlich herauskommt, wird vom Kongreß beschlossen werden“. Ein Beamter der Marshallplanverwal- tung sagte, angesichts der durch den Koreakrieg entstandenen Lage und der Not- wendigkeit einer militärischen Bereitschaft sei es„unrealistisch“, den Marshallplan im gleichen Rahmen fortzusetzen wie bisher. Rüstungsbudget vor der französischen Nationalversammlung Paris.(dpa) Die französische National- versammlung begann am Mittwoch mit der Debatte über das neue Rüstungsbudget. Die französische Regierung soll sein, die von ihr verlangten Preiserhöhun- gen, die vom Finanzausschuß abgelehnt wurden, durchzusetzen, indem sie notfalls die Vertrauensfrage stellt. 1 entschlossen Die Abgeordneten müssen sich mit dem Regierungsprogramm für die verstärkte Aufrüstung im Rahmen der atlantischen Verteidigungspläne beschäftigen. Dieses Programm sieht Ausgaben in Höhe von 355 Milliarden Francs vor. Davon sollen 140 Milliarden durch Auslandshilfe, 165 Milliarden durch neue Steuern und fünfzig Milliarden durch Anleihen aufgebracht wer- den. Dieses Programm steht außerhalb des eigentlichen Haushaltsplans für das nächste Jahr. In dem eigentlichen Haushalt sind für militärische Zwecke außerdem 385 Mil- liarden Francs vorgesehen. Die militärischen Ausgaben Frankreichs werden sich nach diesen Plänen somit auf insgesamt 740 illiarden Francs(9 Milliarden DM) be- laufen. Koordinierung der Verteidigungs- bemühungen London.(UP) Ein Plan zur Koordinie- rung der Verteidigungsbemühungen., eine einheitliche Politik gegenüber dem kom- munistischen China, Vorschläge zur Been- digung des Kriegszustandes mit Japan und die Diskussion über die indisch-pakistani- schen Streitigkeiten um Kaschmir werden die Probleme sein, mit denen sich die Pre- mierminister der Commonwealthstaaten bei ihrer Zusammenkunft am 4. Januar des nächsten Jahres zu beschäftigen haben. Commonwealthbehörden gaben bekannt, daß den von verschiedenen Commonwealth- ländern eingegangenen vorausschauenden Memoranden zufolge mit der Annahme eines allgemeinen Plans auf dem Common- wealthtreffen gerechnet werden kann, der eine Vereinheitlichung der Verteidigung, eine Standardisierung der Waffen, Hor- tung von Verteidigungsmaterialien und eine „gemeinsame Annäherung“ an die weltstra- tegischen Probleme enthalten wird. Donnerstag, 28. Dezember 1950 a ieee Schon vor einigen Wochen hatte die Pro- paganda der Viet Minh- Aufständischen in Indochina den Beginn einer großen Offensive gegen Hanoi und das Mündungsgebiet des Roten Flusses angekündigt. Diese Offensive scheint nun losgebrocken zu sein: das fran- zöstische Hauptauartier in Indochina gab gestern morgen Kenntnis von heftigen An- griffen auf die Verteidigungsstellen nördliek der Stadt. Trotz heftiger französischer Gegen- wehr hkält der kommunistische Druck unver- mindert an. Hinter der zur Schau getragenen Sieges- sicherkeit der Viet-Minn-Führung scheint micht zuletzt die Hoffnung(oder vielleicht die Zusage) zu stehen, daß ihr in einer neuen Offensive die aktive Unterstutzung der rot- chinesischen Truppen zuteil wird. Fast eine halbe Million von innen sind in Südchina zu- sammengezogen; wenn sie sich in Marsch über die Grenze Indochinas setzten, bleibt wohl auch den Franzosen keine andere Wahl als den UNO- Truppen in Nordkorea. Unsere Zeichnung zeigt die gegenwärtige Kuampflage und die zahlenmäßigen Kräfteverhältnisse. Das von den unter französischem Rommando stehenden Truppen beherrschte Gebiet zu- schen Hanoi und dem Meer ist weitgekenk von Viet-Minh-Guerillus verseucht. e Million Soldaten unterstützt werden dürfte, die im rückwärtigen Gebiet bereitgestellt wurden, verläuft auf einer Breite von etwa 135 Kilometer rund 55 Kilometer nördlich von Seoul. Die amerikanische achte Armee, in die am Mittwoch das aus Hungnam eva- kuierte zehnte Korps offiziell eingegliedert wurde, hat von Küste zu Küste eine rund 225 Kilometer lange Frontlinie gebildet, die oberhalb von Seoul verläuft und an der der erwartete kommunistische Hauptangriff aufgehalten werden soll. Alliierte Front- offiziere rechnen damit, daß die kommuni- stische Offensive innerhalb der nächsten zehn bis vierzehn Tage beginnen werde. Die Front der Truppen der Vereinten Nationen wird am stärksten direkt nördlich von Seoul bedroht, wo schätzungsweise 200 000 Chinesen und Nordkoreaner bereit- gestellt wurden, um auf der alten mongo- lischen Einfallsstraße nach Seoul vorzu- rücken. N N Generalleutnant Matthew Rid g Way, der neue Kommandeur der Armee der Ver- einten Nationen, gab am Mittwoch klar zu verstehen, daß er nicht nach Korea gekom- men sei, um einen neuen Rückzug zu leite Eisenhower Mitte Januar in Paris Paris.(dpa- REUTER) Ein Sprecher des französischen Außenministeriums erklärte am Mittwoch, der atlantische Oberkomman- dierende General Eisenhower werde wahr. scheinlich um den 15. Januar, bestimm aber noch vor Ende Januar nach Europa kommen. Er werde sein vorläufiges Haupt- quartier im Hotel Astoria in Paris aufschla- gen, und erst nach Fühhmngnahme mit den anderen Atlantikpaktstaaten über den end- gültigen Sitz seines ständigen Hauptquar tiers entscheiden.„ Neue Steuern in den Vereinigten Staaten 5 Washington.(UP) Präsident Truman wird den Kongreß bald nach seinem Zu- sammentreten in den ersten Tagen des Ja- nuar auffordern, das Steuerprogramm„aus- zuweiten“ und zu erhöhen. Diese Forderung müsse erhoben werden, um die Verteidi- gungskosten gegen eine mögliche kommuni stische Aggression aufzubringen, wurde g stern offiziell bekanntgegeben. Das genaue Datum für die Uebermittlung der Forde- rungen des Präsidenten an den Kongr ist noch nicht bestimmt. Der Pressesekre- tar. Joseph Short, erklärte nur,„der Präsi- dent wird seine Ansichten und Empfehlun- gen über die notwendig werdende Besteue- rung für das Verteidigungsprogramm einer angemessenen Zeitspanne bekam machen“, Short weigerte sich, Einzelheiten über die zu erwartende Besteuerung bekant zu geben. Es wird damit gerechnet, daß die neuen Vorschläge Trumans kurz nach dei Uebermittlung des Lageberichts des Präsi- denten und der Vorlage des Budgetvorschla- ges für das Finanzjahr 1952 dem Kongreß zugehen werden. 5 Ausdehnung der Militärdienstpflicht in den USA? 5 Washington.(dpa-INS) Der Vorsitzend des Militärausschusses des amerikanischen Repräsentantenhauses, Vins on, erklärte am Mittwoch, die Regierung plane eine Aus- dehnung der Militärdienstpflicht in den USA. Sie bereite Gesetzesvorlagen vor, die auf eine umfassende militärische Ausbil. dung abzielen. In Aussicht genommen seie vermutlich folgende Maßnahmen: 1. Muste- rung der jungen Männer im Alter von 17 Jahren; 2. zweijährige militärische Ausbi dung vom 18. bis zum 20. Lebensjahr in Friedenszeiten; 3. in Kriegszeiten ein Jahr militärische Ausbildung für die Achtzehn⸗ jährigen, die mit dem erreichten 19. Lebens- jahr Waffendienst zu leisten hätten; 4. nach Abschluß der militärischen 1 jährlich mehrwöchige Uebungen bis zum Alter von 45 Jahren. 5 Dieser Ausgabe liegt unser Kalender 1951 bei tür 1 Seite 2 MORGEN Donnerstag, 28. Dezember 1950 Nr. 3. — Donnerstag, 28. Dezember 1950 Was wollen die amerikanischen Republikaner? Als Präsident Truman in Beantwortung der neuen schweren Attacken gegen seinen Staatssekretär Acheson die republikanische Opposition aufforderte, nun endlich doch einmal ein eigenes positives außenpoliti- sches Programm aufzustellen statt sich in Angriffen gegen Acheson zu erschöpfen, stellte er seine Gegner vor ein ernstes Dilemma. Die Republikaner haben in den Novemberwahlen einen Machtzuwachs er- Halten, der es ihnen erlauben wird im kom- menden Kongreß zusammen mit einigen konservativen Demokraten auch außenpoli- tisch größeren Einfluß als bisher auszu- üben. Sie haben verkündet, dag eine „Veberprüfung“ der amerikanischen Außen- Politik notwendig sei, aber entweder keine oder nur sehr widersprechende Angaben darüber gemacht wie ein künftiger Staats- sekretär, dem sie gröhgeres Vertrauen als Acheson schenken würden, die Außenpolitik orientieren sollte. Nur in ihrer Opposition gegen Acheson und in ihrer Forderung nach einer Reini- gung des Staatsdepartments von linken Hlementen sind sich die Republikaner untereinander wirklich einig. In allen ande- ren Punkten herrscht unter ihnen keine Uebereinstimmung. Der„internationalisti- sche, Flügel mit Dewey und Vandenberg an der Spitze will nach wie vor die Posi- onen der USA in anderen Erdteilen ret- ten und stärken. Der isolationistische“ Flügel hat durch die Erfahrungen der letz- ten Wochen starken Zuwachs erhalten. Nicht nur die republikanische Senatoren aus dem Mittelwesten treten heute für einen Rückzug der USA auf die westliche Hemisphäre ein, sondern auch zahlreiche Persörilichkeiten bei den Demcekraten. Roosevelts früherer Botschafter in London Joseph Kennedy hat in einer seither viel- ach in vollen Wortlaut abgedruckten Rede vor den Studenten der Universität von Virginia bekanntlich vor ,donquichoti- schen militärischen Abenteuern“ in Europa gewarnt. Allerdings verliert Kennedys Ap- Pell etwas an Kraft, wenn man bedenkt, das er nach Hitlers Siegen im Jahre 1940 Sbenfalls einem solchen Rückzug vor der zeitweilig überlegenen Stärke eines Gegners befürwortet hatte. Präsident Truman hat in seiner Presse- konferenz geleugnet, daß zur Zeit eine Welle extremsten Isolatianismus durch das Land gehe, wie die Brüder Alsop in ihrer bekannten„column“ behauptet hatten. Die Tatsachen widersprechen dieser Behaup- tung des amerikanischen Staatsoberhauptes. Eine Rundfrage der„New Vork Times“ bei Mren regionalen Korrespondenten ergab, daß in bisher so ausgesprochen weltoffenen Städten wie Boston und Salt Lake City jetzt eine neue Art von Isolationismus, ein „Isolationismus des kleineren Uebels“ zu verspüren sei. Typisch ist zum Beispiel ein Kommentar des ‚Salt Lake City Telegram,, das schreibt:„Diese Zeitung war niemals iolationistisch. Aber wenn die Welt in eine noch schwierigere Situation gerät, mag Isolation die einzige Alternative sein, 80 gefährlich ein solcher Kurs auch wäre.“ Der Mann, der im neuen Kongreß viel- leicht am meisten zu sagen haben wird, Senator Robert Taft, hat bisher nur An- deutungen über seine Ansichten in Bezug auf eine neue Außenpolitik gemacht. Er Hat sich zwar gleich nach den Wahlen von den rabiaten Isolationisten losgesagt, aber Auch einer Verstärkung des amerikanischen Engagements in Europa nicht das Wort ge- sprochen. Durch Trumans Herausforderung Werden die Republikaner jetzt gezwungen eine gemeinsame mehrheitlich von ihrer Partei angenommene außenpolitische Linie AUuszuarbeiten. Zur Zeit sieht es so aus als Würden zum ersten Male seit vielen Jahren die gemäßigten Isolationisten unter Taft und die extremen Isolationisten die Ober- hand über die„Internationalisten“ unter den Republikanern gewinnen können. Sollte dies der Fall sein, so wäre die„überpartei- che Außenpolitik“ der beiden großen Parteien erstmals ernstlich gefährdet und allen Dementis des Weißen Hauses zum Trotz nicht nur der Chef sondern auch der Kurs der amerikanischen Außenpolitik sich ändern. R. J.(Washington) Menschen im. Goethe, Acheson und MacArthur Als Goethe im Jahre 1826 seine berühmt gewordenen Verse an die Vereinigten Staaten schrieb: Amerika, du hast es besser/ Als unser Kontinent, das alte/ Hast keine verfallene Schlösser/ und keine Basalte“.— da tat er das aus der Alters- weisheit des bald Achtzigjährigen heraus, der die Last der Tradition erfahren hatte und sich dem jungen Kontinent jenseits des Ozeans mit ähnlichen Gefühlen zuneigte, Wie sie wenige Jahre zuvor die leiden- schaftliche Liebe zu Ulrike von Levetzow geboren hatte. Das mag als seltsamer Anfang zu einem politischen Zeitungsaufsatz erscheinen, aber wem wären nicht in diesen letzten Monaten des Jahres 1950 die Worte Goethes einmal in den Sinn gekommen, die angesichts der Last, die in dieser weltpolitischen Stunde auf den Schultern des amerikanischen Volkes ruht, nur noch als bitterer Witz an- muten? Diese Worte, die fast ein Jahrhun- dert lang die Einstellung vieler Europäer zur neuen Welt bestimmt haben, die noch heute in den Herzen zahlloser junger Euro- päer eine unbestimmte Sehnsucht nach dem „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ Wachrufen— und die mit vielen Zitaten aus der Weltliteratur das eine gemeinsam haben, daß sie aus dem Zusammenhang gerissen sind und daher nicht mehr richtig verstanden werden. Aus der Perspektive von 1950 lassen sich jedenfalls die nächsten vier Verse nicht mehr aufrechterhalten:„Dich stört nicht im Innern, Zu lebendiger Zeit, Unnutzes Er- innern/ und vergeblicher Streit“.— An ihnen läßt sich die Wandlung ermessen, welche Amerika in den letzten 125 Jahren durchgemacht hat: Die Vereinigten Staaten sind in dieser Zeit zu einer geschichts- mächtigen, aber auch zu einer geschichts- belasteten Nation geworden. Denn der irmenpolitische Streit, der gegenwärtig mit vorher kaum dagewesener Heftigkeit in den Vereinigten Staaten tobt, ist nicht zuletzt auch eine Folge der politischen und ge- schichtlichen Erfahrungen früherer Genera- tionen. Man kann allerdings nicht sagen, daß die amerikanische Politik durch ihren Ein- tritt in die Sphäre des geschichtlichen Selbstbewußtseins den Europäern verständ- Von H. Lindemann cher geworden wäre. Vielmehr stehen wir gerade in diesen Wochen wieder mit beinahe fassungslosem Staunen vor dem Schauspiel, das sich unseren Blicken dar- bietet. In einem Augenblick, da die Elite der amerikanischen Streitmacht in Korea in einen Kampf auf Leben und Tod verwik- kelt ist, bemüht sich die republikanische Partei, die militärisch- außenpolitische Situa- tion für die Durchsetzung partei-egoistischer Ziele auszunutzen. Der innenpolitische Kampf um die Außenpolitik hat sachliche und persönliche Gründe. Sachlich gründet er sich auf die Alte Meinungsverschiedenheit über die rela- tive Wichtigkeit von Asien und Europa. Wir Europäer neigen dazu, die USA über- wiegend als atlantische Macht zu sehen, und vergessen gern, daß sie in kaum geringerem Maße eine pazifische Macht sind. Trotzdem dürfte immer noch richtig sein, daß die USA den Verlust der letzten europäisch- amerikanischen Positionen in Asien leichter ertragen könnte, als wenn Europa(und dann auch Amerika) an Asien verloren ginge. Die amerikanische Politik ist aber von jeher viel stärker als die Politik in Europa von persönlichen Momenten bestimmt wor- den. So waren die Jahre 1932 bis 1945 vor- nehmlich die Aera der persönlichen Herr- schaft Franklin Roosevelts, der damals zu- gleich der populärste und bestgehaßte Mann in den Vereinigten Staaten war. So hing nach Roosevelts Tod die außenpolitische Zu- sammenarbeit der beiden Parteien fast aus- schließlich an der Persönlichkeit des repu- blikanischen Senators Vendenberg, dessen schwere Erkrankung vor zwei Jahren, die inn immer noch mattsetzt, vielleicht einmal als ein weltgeschichtliches Unglück erkannt werden wird. Und so kommt es, daß heute die Personen des Generals Macrthur und des Aubßenministers Acheson im Mittelpunkt des innenpolitischen Kampfes stehen. Um beide tobt seit langem eine Schlacht Wahrhaft homerischen Ausmaßes. Acheson hat seit seiner Ernennung im Frühjahr 1949 immer wieder seinen als bevorstehend ge- meldeten Rücktritt dementieren müssen; und MacArthur hatte sich schon vor dem zweiten Weltkrieg durch eine gewisse Führermystik das Mißtrauen aller nüchtern denkenden Amerikaner zugezogen(aber keineswegs alle Amerikaner denken nüch- tern). Diese beiden homerischen Helden sind nun zu Vorkämpfern der beiden poli- tischen Möglichkeiten geworden. Während der General das„Asia first!“ auf sein Panier geschrieben hat, setzt sich der Außenminister dafür ein, daß die Verteidigung Europas immer das erste Gebot der amerikanischen Außenpolitik bleibe. Kaum ein Zeuge dieser bewegten Schlacht zweifelt noch daran, daß Acheson aus ihr nicht mehr zurückkehren wird. Seine Freunde hoffen allerdings, daß es innen gelingen werde, wenigstens a0 MacArthur daüber zu Fall zu bringen, 0 neutrale Beobachter meinen, daß der Sti des Generals den Verlust des Augenminigteg allenfalls aufwiegen würde. Der Kamp würde freilich weitergehen, aber 80 seltsam Erscheinungen wie der Senator MacCarth und einige isolationistische Strauchrittg würden vielleicht doch an Einfluß verliereg wenn ihnen nur noch Washington, abe nicht mehr Tokio als Tunierplatz zur dez. fügung stände. Der europzische Zuschauer diesez Ge. tümmels wird aber erkennen, dag Goetteg letzte Zeilen an Amerika bis heute unerfil. ter Wunsch geblieben sind:„Benutzt dle Gegenwart mit Glück/ Und wenn nun elke Kinder dichten, Bewahre sie ein gat Geschick/ Vor Ritter-, Räuber- und Ge spenster geschichten“. Weder US-Bolschafler bei Franco Washington.(U) Das Weiße Haus hat am Mittwoch offiziell einen neuen Bot- schafter für Spanien nominiert. Zur glei- chen Zeit wurde mitgeteilt, daß die USA den von der spanischen Regierung aus- ersehenen Botschafter für Washington akzeptiert haben. Ein Sprecher des Weihen Hauses gab bekannt, daß Präsident Truman den Kongreß im Jamuar auffordern wird, der Ernennung Stanton Griffis zum US- Botschafter in Madrid zuzustimmen. Die spanische Regierung will Jose Felix Le- duerica als Botschafter nach Washing- ton entsenden. Mit der Entsendung der beiden Bot- schafter werden die diplomatischen Bezie- hungen zwischen den USA und Spanien wieder normalisiert. Griftis war bis vor kurzem amerika- nischer Botschafter in Argentinien. Leque- rica ist ehemaliger spanischer Außen- minister. Sir John Balfour britischer Botschafter in Madrid? London.(dpa) In gutunterrichteten diplo- matischen Kreisen Londons verlautete am Mittwoch, daß Großbritannien in wenigen Tagen wieder einen Botschafter für Madrid ernennen werde. Wahrscheinlich wird der gegenwärtige britische Botschafter in Buenos Aires, Sir John Balfour, künftig Großbri- tannien in der spanischen Hauptstadt ver- treten. Soziale Schatten über Südbaden Arbeitsplätze sind da, aber keine Wohnungen Freiburg. Mit elf Personen wohnt die Familie S. in zwei kleinen Räumen in einer Wellblechbaracke. Sie schlafen, leben, wa- schen, kochen und essen in diesen jammer- lichen Verschlägen, in denen im Winter das Wasser von den Eiszapfen an der Decke heruntertropft und im Sommer die brütende Hitze jeden längeren Aufenthalt zur Qual macht. Ihr Wasser müssen die S. zusammen Mit 13. anderen Familien an dem einzigen Brunnen der Siedlung holen. Tuberkulose sind in der Familie die Folgen dieser Le- bensbedingungen. Trotzdem kann der Bürgermeister der kleinen südbadischen Industriestadt Rhein- felden an der Schweizer Grenze der Fami- lie S. nicht helfen, denn ihre Verhältnisse sind längst kein Einzelfall mehr.„Jeder Flüchtling bleibt für uns ein brennender Wohnungsfall“, sagt Bürgermeister King. „Die Stadt ist als Industrieort erst in den letzten 50 Jahren aus dem Boden geschos- sen. Die großen Firmen, die„Aluminium“, „Degussa“ und„Chlorberag“, haben dauernd ortsfremde Arbeitskräfte nachgezogen, 80 daß bei uns schon immer Wohnungsmangel herrschte. Jetzt ist die Einwohnerzahl in den letzten Monaten durch den Zustrom der Flüchtlingsumsiedlung nochmal sprung- haft um zehn Prozent auf 9600 gestiegen.“ Stundenlang können die Beamten des Wohnungsamtes den Besucher durch dü- stere Höhlen und traurige Löcher führen, die heute den Anspruch, Wohnungen zu sein, erheben und in denen die Umsiedler in unvorstellbarem Elend hausen müssen. Nasse Wände, modrige Betten, schimmelnde EKleiderbündel ohne Schränke, ekelerre- gende Essensgerüche, Schlaflager auf drek- kigen Fußböden, Familien mit neun, sechs und fünf Köpfen, darunter Kleinkindern, in einem einzigen muffigen Raum— das al- Ein Kolportageroman mit Hintergründen von Vicki Baum Copyright by 8. Fischer 55. Fortsetzung Kringelein, der dieses Wort falsch ver- stand, hörte auf zu stöhnen, er sag vorn- übergesunken auf dem kleinen Liftbänk- chen und preßte die wütenden Schmerzen in sich zusammen.„Schon vorbei?“ flüsterte er ergeben, schon so schnell vorbei? Es hat ja kaum angefangen—.“ „Sie sind zu gierig gewesen. Alles auf einmal ist zu viel“, sagte Otteruschlag; er hatte allerhand gegen Kringelein auf dem Herzen, aber er hielt zugleich dessen Hand und kontrollierte den Herzschlag. „Unsinn, Kringelein. Von wegen: vorbei! Sie haben zu viel kalten Sekt getrunken“, Auberte Gaigern munter. Der Ruck, mit dem der Lift hielt, beendete das Gespräch voller Migverständnisse. Auf dem Korridor Imickte Kringelein in die Knie, das be- trübte Stubenmädchen beobachtete es voll Schrecken. Gaigern lud sich den leichten Kringelein auf und trug ihn inis Bett. Während er ihn aus seinen verrauchten Kleidungsstücken herausschälte und in den neuem Pyjama einknöpfte, verschwand Doktor Otternschlag mit beschäftigter Miene. Moment,, sagte er und ging mit steifen, aber elektrisierten Bewegungen davon. Als er zurückkam, fand er Kringelein gtarr in seinem Bett liegend, die Hände an die Schenkel gedrückt wie ein präsentie- render Soldat. Daß er nicht mehr wim⸗ merte, war das Resultat einer äußersten Verlag. Frankfurt a. M. Willensanspannung. Als Kringelein aus- gezogen war, um„das Leben“ zu suchen, hatte er sich vorgenommen, tapfer und ohne viel Aufhebens zu sterben, wenn es soweit War. Es war eine Art von Honorar, die er irgendeiner Macht für den aus- schweifenden Leichtsinn seiner letzten Tage schuldig zu sein glaubte. Daran klammerte er sich nun in seinem Messing- bett, während Schmerzen und Sterbens- angst einen kalten Schweis auf seine Stirn und aus seinem Nacken preßgten. Gaigern ging bin, nahm sein eigenes seidenes Lavendeltaschentuch aus seiner Rocktasche und wischte Kringeleins gelbes kleines Gesicht ab, er nahm ihm auch be- hutsam den Kneifer von der dünnen Nase, und Kringelein hatte dabei eine erleich- terte Sekunde lang das Gefühl, daß er schon tot sei, alles vorüber, und daß Gai- gerns warme große Hand ihm gleich die Augen zudrücken werde. Indessen ging Gaigern wieder von seinem Bett fort und machte Otteruschlag Platz. Ottermischlag nahm aus einem kleinen schwarzen Etui eine Spritze, zauberte irgendwoher eine glitzernde Ampulle, der er taschenspielerhaft schnell die Spitze ab- brach, er steckte den Daumen durch den Ring der Spritze, die er ohne hinzusehen und mit aubergewöhnlicher Geschicklichkeit mit einer Hand füllte, während er schon mit der anderen Kringeleins Arm aus dem Pyjamaärmel hervorholte und mit Sublimat abwusch.„Was ist das?“ fragte Kringelein, Von unserem Ft- Korrespondenten les sind Stichworte, die den Zustand der Flüchtlingsquartiere nur andeuten können. „Allen diesen Menschen kann Rheinfel- den dank des dauernden Arbeiterbedaefs seiner Industrie wenigstens Erwerb geben, aber keine Wohnungen mehr“, sagt der Bürgermeister.„Die Auswertung des vor- handenen Baugeländes kann sich die Ge- meinde finanziell eben einfach nicht lei- Sten“. Die einzige Möglichkeit, den sozialen Frieden in seiner Stadt zu erhalten, sieht Bürgermeister King in einer„organischen Umsiedlung“. Das heißt, er erwartet vom Staat die Finanzierung von Reihenhäusern, um die Möglichkeiten der laufenden Arbei- teranforderungen der Werke für die Um- siedler nützen und den Flüchtlingen außer der Arbeit auch Wohnungen geben zu kön- nen. In Freiburg, beim Landesamt für Um- Siedlung., sitzt der Mann, der die Flücht- lingsgeschicke auf Landesebene kennt und leitet, und zwar nicht mit dem Rechen- stift“, wie er im Hinblick auf die kürzliche, als ungerecht empfundene Kritik des Bun- destages an der Vertriebenenaufnahme der französischen Zon betont.„Wir sind mit unserem Wohnraum am Ende“, sagt der Flüchtlingsbeauftragte Steinmeyer.„Rhein- felden ist noch nicht das schlimmste. In Freiburg und in anderen Landkreisen muß- ten in den letzten Wochen die Flüchtlings- einweisungen mit Hilfe des Notstandspara- graphen des Polizeistrafrechtes vorgenom- men werden. Heute leben in Südbaden bei 1,3 Millionen Einwohnern 114% Flücht⸗ linge und dazu noch 23 000 Vertriebene aus tschechischen und polnischen Gebieten.“ Weiter berichtet der Flüchtlingsbeauf- tragte, daß Südbaden. das am 15. Dezember die Umsiedlung aus Schleswig-Holstein für obwohl er die gütige Medizin vom Kran- kenhaus her kannte. „Etwas Gutes. Ein süßes Bonbon— anwortete Otternschlag singend wie eine wunderliche Kinderfrau, während er Krin- geleins dünnes Fleisch zwischen zwei Fin- gern nahm und den Einstich unter die Haut jagte. Gaigern blickte herüber.„Wie gut, daß Sie das gleich bei der Hand haben—“ sagte er. Otternschlag hob die Spritze gegen das Licht, gerade vor sein unsehendes Glas- auge.„Ja“, erwiderte er.„Es ist mein Reisekoffer. Immer gepackt, verstehnse. In Bereitschaft sein— das ist es natyirlich, wie Shakespeare so hübsch sagt. Bereit zur Abreise— in jeder Minute bereit, ver- stehnse? Das ist der groge Witz von diesem kleinen Gepäckstück.“ Er wusch indessen die Spritze, legte sie in das Etui und lieg es zuschmappen. Gaigern nahm das kleine schwarze Ding vom Tisch und wog es in der Hand, er hatte ein verwundertes und etwas begriffsstutziges Gesicht dabei. Wie- so denn? dachte er. „Geht's schon besser?“ fragte Doktor Otternschlag zum Bett hin.„Ja“, antwor- tete Kringelein, der die Augen geschlossen hatte und auf einer Wolke saß, mit der er in raschen, leichten Kreisen davonfuhr, während er und sein Schmerz sich auf- lösten und selber etwas Wolkiges und Krei- sendes wurden.„Na, sehense“, hörte er noch den Doktor sagen, während ihm alles gleichgültig wurde und auch die Todes- angst von ihm wegging wie ein schwarzes Tier „So“, sagte Otternschlag, und legte nach einer Weile Kringeleins Hand auf die seidene Steppdecke zurück.„Vorläufig hat er Ruhe.“ Gaigern, der inzwischen Kringe leins neue Kleidungsstücke verwahrt hatte, die Wintermonate eingestellt hat, von den 48 000 Umsiedlern des Jahreskontingentes 1950 4500 nicht aufnehmen konnte. Sie müs- sen nun als Ueberhang in das Soll des kom- menden Jahres übernommen werden, das für Südbaden weitere 16 000 Vertriebene vorsieht. Aber erst Ende I ärz, wenn durch Fertigstellung des Wohnbauprogramms 1950 etwa 4000 neue Wohnungen verfügbar wer- den sohlen, rechnet mar mit einer Möglich- keit, diese restlichen 4500 Flüchtlinge und die zur Zeit menschenunwürdig wohnenden Umsiedler unterbringen zu können. Daher versuchen die südbadischen Behörden jetzt, mit Schleswig- Holstein zu vereinbaren, daß die Umsiedlungstransporte erst im März wieder aufgenommen werden sollen. An die Aufnahme des Jahreskontingentes 1951 kann ohnehin erst gedacht werden. wenn das Wohnbauprogramm 1951 greifbare Formen angenommen hat. Die Verhältnisse in der Arbeitsbeschaf- kung sind nicht ganz so kritisch. Wie in Rheinfelden, so konnten auch im ganzen Land die bisher umgesiedelten Flüchtlinge von der heimischen Industrie aufgenommen werden, und man rechnet, daß auch für die Umsiedler des nächsten Jahres noch genü- gend Arbeit da sein wird. Dazu haben vor allem die laufenden Vergrößerungen und Neugründungen von Betrieben mit Hilfe von ERP-Mitteln und der Gemeinschafts- hilfe aus der Soforthilfe beigetragen. So wurde erst kürzlich in Blumberg im Schwarzwald als bedeutendes Unternehmen eine aus einem schlesischen Werk hervor- gegangene Taschientuchweberei in Betrieb genommen, die zu den modernsten Webe- reien Europas zählt und mit 300 Arbeits- kräften eine Tagesproduktion von 12 000 Dutzend Taschentüchern leisten soll. Haager Neu-Guinea-Konferenz gescheitert Den Haag.(dpa-REUTER) Die hollän. disch- indonesischen Verhandlungen über die politische Zukunft Holländisch-Neu-Guines sind endgültig gescheitert, wie am Mittwoch abend nach der Schlußsitzung der Konfe. renz bekanntgegeben wurde. Die Delegat nen konnten sich offensichtlich nicht einm über die Formulierung eines Schlußkom muniquès einigen, und jede der beiden De legationen veröffentlichte nach der Sitzug eine besondere Erklärung. Ab Januar wieder deutsche Geistlich in Frankreich Speyer.(Eig.-Ber.) Die französisch Regierung hat dem Kirchenpräsidenten 9) Stempel auf seine Bitte hin die 68 nehmigung erteilt, über Weihnachten un Neujahr die in französischen Gefängnisse inhaftierten Deutschen zu besuchen, Da Hirchenpräsident hat sich zunächst nad Paris begeben. Von da aus wird er eite Rundreise durch Frankreich antreten u Gefängnisse in Nord-, Süd- und Ostfrank. reich besuchen. Diese Reise wird den Wie. derbeginn einer regelmäßigen Seelsorge rischen Betreuung der deutschen Gefange. nen durch deutsche Geistliche bedeuten Nach einer aus Paris gekommenen Mel. dung wird es im Laufe des Monats Januat möglich sein, je einen evangelischen und katholischen Geistlichen nach Frankreich für diese Aufgabe zu entsenden. Die sel- sorgerische Betreuung der Gefangenen in Frankreich gehört schon immer zu den be- sonderen Anliegen der Pfälzischen Landes- kirche. Der protestantische Geistliche der der französischen Regierung vorgeschagen wurde, ist ein Pfälzer und steht im Dien der Pfälzischen Landeskirche. Für 60 Millionen Dollar Liebesgaben Bremen.(Up) Die 1000. Schiffsladung mit Liebesgaben für bedürftige Deutsch von der amerikanischen Hilfsorganisatid „Cralog“ wurde Vertretern des Brem Senats und der westdeutschen 3 organisationen am Mittwoch im Rreme Hafen übergeben. Seit Kriegsende wWurdef von der„Cralog“ Liebesgaben im Wert von insgesamt 60 Millionen Dollar in de Bundesrepublik verteilt. Dr. Burke. det Vertreter der„Cralog“ in Deutschland gab bei der Uebergabe der Ladung det Hoffnung Ausdruck, daß die Tätigkel seiner Organisation wesentlich zur Linde- rung der Not und zur Festigung det deutsch- amerikanischen Beziehungen bei- getragen haben möge. Im Namen der deutschen Bevölkerung dankte der Bremer Senator Hans Meinecke den Vereinigten Staaten für ihre Hilfe. Der amerikanische Vertreter gab bekannt, dag die„Cralog ihre Tätigkeit wahrscheinlich in Kürze einstellen wird. Großfeuer in Neckargemünd Ein Großfeuer, bei dem für mehrere hunderttausend D-Mark Schaden verursacht wurden, brach am Mittwochabend in der Lederfabrik Neckargemünd aus. Wie die Landespolizeidirektion Karlsruhe mitteilte, mußten zur Bekämpfung des Brandes zahl- reiche Ortsfeuerwehren aus dem nordbadi- schen Bezirk und die Berufsfeuerwehren von Mannheim und Heidelbergs herangezogen werden. — trat an das Messingbett und sah die kurzen, flachen Atemzüge unter dem hell- blauen Pyjama. „Vorläufig?“ fragte er klüsternd.„Ist das nicht— geschieht— nichts? Ist es nicht — gefährlich?“ „Nein. Unser Freund muß noch zappeln. Er wird noch eine Menge solcher Tänze er- leben, bevor er in Ruhe gelassen wird. Das Herz— sehense— das Herz ist noch da, das lebt noch, das klopft noch, das will noch. Eine Maschine, die wenig benutzt worden ist, das Herz von Herrn Kringe lein. Rundherum ist vieles kaputt, aber das Herz besteht auf seinem Recht. Da muß das Marionettchen noch eine Weile sprin- gen an seinem letzten Faden— Zigarette?“ „Danke“, sagte Gaigern geistesabwesend, bediente sich und setzte sich unter das Fasanenstilleben, er brauchte ein paar Minuten, um Otternschlags Worte zu ver- arbeiten.„Da ist er also sehr krank? Und kann trotzdem nicht sterben? Das ist ja eine abscheuliche Schinderei?“ sagte er nachher. Otternschlag, der bei jeder Frage mit dem Kopf genickt hatte, antwortete:„Eben. Jawohl. Deshalb lobe ich mir meinen kleinen Koffer. Eigentlich kann man das, Was einem hier auf der Welt zugemutet wird, doch nur aushalten, wenn man weiß, dag man in jedem Augenblick Schluß machen kann, wie? Das Leben ist eine miserable Sorte von Dasein, glauben Sie mir.“ Dazu lächelte Gaigern,„Aber— ich lebe gern“, sagte er unschuldig. Ottern- schlag drehte ihm schnell seine sehende Gesichtshälfte zu.„Ja, Sie leben gern. Ihresgleichen lebt gern. Euch kenne ich. Sie kenne ich ganz genau „Mich—2“ „Ja, Sie speziell, Sie ganz persönlich“ Otternschlag streckte seine Hand aus un zeigte mit seinem schweren, gelbgerauchtel Zeigefinger in Gaigerns zurückweichende Gesicht.„Hier habe ich Ihnen einmal einen Häbschen kleinen Granatsplitter herausge- holt. Die nette Naht, die Ihnen so inter sant steht, habe ich genäht— Sie erinnen sich nicht?— in Fromelles? IThresgleichel vergißt alles. Unsereiner muß sich alls merken, kann nichts loswerden, nichts.“ „Achl In Fromelles? In dieser kürchtel, lichen Bude von Lazarett, nicht walt Nein, ich erinnere mich kaum, ich wuße damals nicht viel von mir. Schlapp ge macht. Ich dachte damals, wenn man Ve Wundet wird, muß man ohnmächtig wer, den, und da bin ich ohnmächtig geworden „Ich habe Sie mir aber gemerkt, 1 Sie das jüngste Soldatchen gewesen sind das mir in die Finger kam. 80 von del Sorte Singend in den Tod, Ist übrigen auch möglich, daß Sie persönlich es 9 nicht waren,— nur die gleiche Sort wissense. Und jetzt leben Sie 4180 gell, War zu erwarten. Freut mich, zu hotel Nur— eines werden Sie mir zugeben: Ul Drehtür muß offen bleiben.“ „Wie? fragte Gaigern verwirrt. 4 „Die Drehtür, meine ich. Setzen Sie aſch mal in die Halle und schauen Sie die 1 tür eine Stunde lang an. Das gent. verrückt. Rein, raus, rein raus, rein 1a Witzige Sache, s0 eine Drehtür. Manchte kann man seekrank werden. wenn man lange hinsieht. Aber nun passen Sie ag mal auf: Sie kommen beispielsweise du die Drehtür herein— da wollen Sie de die Gewipheit haben, daß Sie auch iet raus können durch diese Drehtür? Da“ Ihnen nicht vor der Nase zugesperrt 15 und Sie gefangen sind im Grand Höte Vr. 302 — stutt bergisch. m Juli 0 funk in gemeinse ausge pT Frieden zollen in badische deutsche en, dab embergs gernachl Stuttt btuttgar Schaufer ber Ges der Sche gende engebro stoffe“. Abeiter Karls Arbeiter karten dei der mar 195 ten und die Woc b. Janua Dezembe Vom 1. erhoben. den Mor zember preis ve Offen gagerer nach M drei Zz WI durch ei ein Pers urde b mung„H geichzei Beine. Schuß 2 enen ke lahren dicherhe konnten Laufe d. Nürn! Valka-L. Jacht Ischeche ier sch Wird Heide chen, e deutsche: Amerika „Vunder Vasser-F onnerstag, 28. Dezember 1950 MORGEN Seite 3 Blick ins Land „Rundfunk-Krieg“ beendet Stuttgart. Im sogenannten württem- gisch-badischen„Rundfunk-Krieg“, der Juli zwischen dem Süddeutschen Rund- nk in Stuttgart und der„Interessen- meinschaft badischer Rundfunkhörer“ sgeprochen war, wurde zu Weihnachten frieden geschlossen. Die Streitpunkte llen in Aussprachen geklärt werden. Die badischen Rundfunkhörer hatten dem Süd- deutschen Rundfunk vor allem vorgewor- en, daß er 2u sehr die Interessen Würt⸗ embergs berücksichtige und die Badens enutzt dis ſernachlässige. „ Einbruch— gute Reklame 1 Stuttgart. In einem Stoffgeschäft der gtuttgarter Innenstadt war bei einem jlächtlichen Einbruchsversuch die große ſschaufensterscheibe zertrümmert worden. ferenz ber Geschäftsinhaber überklebte die Reste er Scheibe mit einem großen Plakat, das 5 ſblgenden Text trug:„Achtung, hier wurde 15 Holläp. ſengebrochen, so begehrt sind unsere n über def gtoffe“. du-Guinesg Mittwoch. beiterwochenkarten rechtzeitig besorgen! ler Kon Karlsruhe. Die Erhöhung des Tarifs für Delegat Irbeiterwochenkarten, Kurzarbeiterwochen- ten und Angestelltenmonatskarten tritt der deutschen Bundesbahn am 1. Ja- ar 1951 in Kraft. Die Arbeiter wochenkar- en und die Kurzarbeiterwochenkarten für de Woche vom 31. Dezember 1950 bis „ Januar 1951 werden am 29., 30. und 31. ezember noch zum alten Preis verkauft. Jom 1. Januar an wird der neue Fahrpreis erhoben. Die Angestelltenmonatskarten für ranzösisch den Monat Januar werden erst vom 31. De- cht ein zehlußgko beiden 5 er Sitz zeistli identen I iember an, und zwar nur zum neuen 1 die G9 Preis verkauft. 2 10 4 Autobanditen gefaßt WN Offenburg. Drei jugendliche Wege- 1 A bgerer zwangen am 24. Dezember kurz 8 r nach Mitternacht auf der Bundesstraße drei zwischen Windschläg und Appenweier durch einen quergelegten schweren Balken en Personenauto zum Halten. Der Fahrer gurde beim Aussteigen mit der Aufforde- ung„Hände hoch“ empfangen und erhielt geichzeitig zwei Pistolenschüsse in beide zeine. Der Beifahrer wurde durch einen schuß am Kopf verletzt. Die Ueberfel- nen konnten jedoch das Hindernis über- ren und sich nach Appenweier in cherheit bringen. Die drei Banditen konnten von der Gendarmerie noch im ſufe der Nacht festgenommen werden. Drei Methylalkohol-Tote Nürnberg. Nach einem Trinkgelage im 10 alka-Lager bei Nürnberg starben in der acht zum zweiten Feiertag drei lschechen an Methylalkoholvergiftung. ier schweben noch in Lebensgefahr. treten un Ost franz. den Wie. Wird unser Speisezettel reichhaltiger? Dr. Albrecht Beckh, Mün- Wenigen fachkundigen Meeresbiologen, sprach im rikahaus Heidelberg unter dem Titel Vunderwelt der Adria“ über seine Unter- mel pasger-Erlebnisse mit Hans Haß. Beson- deres Interesse fanden seine Ausführungen über das Meer als Wiege allen Lebens und die Möglichkeit der Erschließung der Tief- see-Fauna, durch die gerade in Süddeutsch- land die Bevölkerung eine wesentliche Be- reicherung ihres Speisezettels erfahren könnte. Eine Freizone im Hafen von Triest, für die bereits die Bonner Bundesregierung interessiert ist, würde es erlauben, außer- ordentlich billige, nahrhafte und wohl- schmeckende Fische aus den tieferen Re- gionen des Meeres auf unseren Markt zu bringen. Diebstähle in Kirchen eingestanden Tauberbischofsheim. Die Landespolizei nahm kürzlich einen 19jährigen Schreiner- gesellen aus der Pfalz fest, als er ver- suchte, in das Museum von Tauberbischofs- heim einzubrechen. Der Schreinergeselle gab nach seiner Festnahme zu, aus Kirchen und Kapellen in Würzburg, Moosbach und Neckarsulm Barockengel, Engelsköpfe und andere Kunstgegenstände gestohlen und bei einem Heidelberger Kunsthändler ab- gesetzt zu haben. Autoplünderer am Werk Schweinfurt. In einer der letzten Nächte wurden von einer Diebesbande 22 amerika- nische Personenwagen ausgeplündert, die in den Straßen Schweinfurts abgestellt waren. Die Täter zertrümmerten die Scheiben und entwendeten alles, was sie an Gepäck, Decken und Kleidung fanden. „Uebrige Steuern“ Aschaffenburg. Auf die große Behörden- Wegweisertafel der Stadtverwaltung Aschaf- kenburg schrieb ein Spaßvogel mit großen Buchstaben unter die Zeile„Stadtsteuer- Amt, Abt. Uebrige Steuern“?„Glücklich eine Stadt, die noch übrige Steuern hat“. Das Stadtsteueramt hatte Humor und ließ die Bemerkung vorerst nicht entfernen. Schäfer durch abprallende Kugel getötet Cochem. Ein 42jähriger Schäfer, Vater von vier Kindern, wurde am 23. Dezember in der Nähe von Beuren nach Einbruch der Dunkelheit das Opfer eines Jagd- unfalles. Ein von einem Wildschwein ab- prallendes Geschoß traf ihn in den Hinter- kopf, ohne daß der Schütze den Unfall be- merkte. Erst bei der Suche nach dem Wild- schwein wurde der tote Schäfer gefunden. Wieder internationale Hundeausstellung Dortmund. Der Verband für das deutsche Hundewesen ist am 22. Dezember in Brüssel in die internationale Vereini- gung für kynologische Verbände auf- genommen worden. Die deutschen Kynolo- gen sind daraufhin, wie der Verband mit- teilte, erstmals wieder zu einer internatio- nalen Hundeausstellung am 15. April 1951 in Straßburg eingeladen worden. Weiße Flagge heißt Wintersportzug Frankfurt. Die Bundesbahndirektion Frankfurt will am 29. Dezember zum er- sten Male den Wintersportfreunden mit einer großen schneeweißen Flagge vor dem Hauptbahnhof signalisieren, daß am Wochenende der Wintersportzug nach dem Vogelsberg und der Rhön fahren wird. Die Weihe Flagge soll bei guten Schneeverhält- nissen immer am Freitag gehißt werden. Spor und Spiel. Die Wintersportler beherrschen dus Feld In allen Wintersportgebieten des Südens herrschte an den Weihnachtstagen Hoch- betrieb. Vor allem die Springer waren eifrig tätig und gingen in zahlreichen Orten über die Bakken. Neben den bekann- ten Namen tauchten diesmal vor allem auch die Nachwuchskräfte auf, die teil- Weise zu schönen Erfolgen kamen. In Markt Oberdorf waren mehr als 100 Springer am Start. Der gesamte Nachwuchs aus dem Oberallgäu bewies sein Können. Der Sieger der Jungmannen-Klasse. Karl Albrecht, Oberstdorf, stellte mit 47 m einen neuen Schanzenrekord auf und be- legte im Gesamtklassement den zweiten Platz. Sieger wurde Alfred Schäfer, Füssen. Beim Kameradschaftsspringen des WSV Isartal auf der Ickinger-Schanze holte sich Toni Rest(60 München) mit 35 m den Sieg. Dollberg überraschte die Favoriten Auf allen Schanzen des hohen Sauerlandes herrschte in den Weihnachtstagen Hochbetrieb. In Neuastenburg siegte der mehrfache west- deutsche Meister Pape mit 49 Metern vor Doll- berg mit 47 Metern. Pape belegte auch im Wertungsspringen mit 46 und 41 Metern und Note 214,5 den ersten Platz. Weniger Glück hatte Pape am ersten Feiertag, da er nach einem Sturz den Sieg dem Winterberger Braun mit 43 und 45 Metern und der Note 210 über- lassen mußte. Beim Weihnachtsspringen auf der Georg- Schanze in Winterberg überraschte der junge Dollberg, der mit Sprüngen von 54 und 58 Me- tern den Arnsberger Roscher auf den zweiten Platz verwies. Den Zehn-Kilometer-Langlauf in Willingen gewann Schlüter. Neuer österreichischer Rekord mit 107,5 m Einen neuen österreichischen Weiten-Re- kord im Skifliegen stellte Ex-Weltmeister Sepp Bradl in Bischofshofen bei Salzburg mit 107,3 Metern auf. Nachttorlauf in Kitzbühel Mit einem Nachttorlauf eröffnete Kitzbühel am Montag seine diesjährige Saison. Bei den Damen siegte Anneliese Schuh-Proxauf, Seefeld, vor Regina Schöpf, Seefeld. Die Konkurrenz der Herren gewann der einheimische Pravda gegen den Salzburger Haider. Die 900 Meter lange Strecke wies einen Höhenunterschied von 230 Meter auf. 45 sprangen in Bayrischzell Tagesbester beim Springen auf der Hartl- Hörmannsdorf-Schanze des Sc Bayrischzell war unter 45 Springern Dieter Seifert(Ski- zunft Neuhaus) mit der Note 218,4 und Sprün- gen von zweimal 37 Metern vor Anderl Mayr- hofer(Bayrischzell. Karl Sperl Sieger am Arber ꝑKarl Sperl(Eisenstein) gewann am zweiten Feiertag mit 57 Sekunden den von der Re- gensburger Turnerschaft am Arber(Bayer. Wald) veranstalteten Riesentorlauf, der über 1600 Meter führte und einen Höhenunterschied von 320 Metern aufwies. Fürst sprang am weitesten Der Eisensteiner Bernhard Fürst stand beim Weihnachtsspringen in Bodenmais(Bayer. Wald) mit 49 Metern zwar am weitesten, mußte jedoch den Gesamtsieg dem Jungmann Erich Bauer(Sg Zwiese) überlassen, der mit der Note 282,5 und Sprüngen von 46 und 45 Me- tern gewann. Oberhofer Bobbahn eröffnet Die neu hergerichtete Oberhofer Bobbahn wurde am zweiten Feiertag mit einem Messen von 16 Zweierbobs eröffnet. Altmeister Han- sen mit Bremser Schalter(Oberhof) stellte dabei mit 2:24 Minuten eine Bestzeit auf. Fischer siegte in Furtwangen und Schön- wald Die ersten beiden Sprunglauf wettbewerbe des Schwarzwaldes in Furtwangen und Schön- wald wurde eine Beute Karl Fischers(Neu- stadt), der in beiden Veranstaltungen sieg reich blieb. In Furtwangen gewann er mit zwei Sprüngen von je 44 Metern und Note 210 vor Herr(Schonach) und in Schönwald mit 41 und 40 Metern sowie Note 211,3 vor Erben (Triberg). i Weihnachtstorlauf am Hundseck traditionelle Weihnachtstorlauf am Der N f vom Schwarzwaldmeister Hundseck wurde Mölders gewonnen. P. Müller blieb durch Unentschieden deutscher Mittelgewichtsmeister in der vollbesetzten Ernst-Merck-Halle Hamburgs trennten sich am Dienstagabend Peter Müller(Köln) und der Hamburger Karl Schmidt im Titelkampf um die deut- sche Mittelgewichtsmeisterschaft nach 12 Run- den unentschieden. Der Kölner zeigte sich zwar als besserer Boxer, jedoch verstand es Schmidt, dem gefährlichen Nahkampf zu ent- gehen und Müller auf Distanz zu halten. Gewonnen und doch ausgeschieden SV Friesenheim— S6 Frankfurt- Eckenheim 3:3 Einsatzfreudigkeit, Kraft und Technik kenn- zeichnete in weitgehendem Maße die Matinée, die im überfüllten„Weinbergsaal“ abrollte. Das Parallelprogramm dieser Komponenten schließt sich, wenn wir das Quantum Pech hin- zufügen, mit dem die„Eulen“-Staffel so über- reich behaftet war. Wurden die Friesenheimer in Eckenheim durch das Punktgericht um ein gerechtes Un- entschieden gebracht, so verloren die„Eulen“ diesmal den für die Ausscheidung so wichtigen Punkt. da der einheimische Fliegengewichtler Gniers zur vorgeschriebenen Zeit— dieser Satz ist im Wetkkampfreglement verankert— nicht auf der Waage erschien. Franz Wittmann, der am Sleichen Tag in den Ehestand trat, bereitete sich mit einem Schultersieg über seinen ewigen Widersacher Schlagmüller das schönste Hochzeitsgeschenk. Den Ausschlag in der Ausscheidungsfrage gab die Anzahl der Schultersiege. wobei die Leichter-Staffel einen Schultersieg mehr zu verzeichnen hatte. Die Ergebnisse: Fliegengewicht: Gniers(F) drückte Fuldan(E) nach 7 Min. die Brücke ein. Bantamgewicht: Gehring(F) punktete Broos(E) souverän aus. Federgewicht: Haßglöcher(F) schulterte Kaspari (E) nach 1,50 Min. durch Eindrücken der Brücke. Leichtgewicht: Kößler(F) mußte bereits nach wenigen Sekunden vor Fey(H) kapitulieren. Weltergewicht: Stein(F) wurde verdienter Punktsieger über Reuther(E). Mittelgewicht: Wittmann(F) besiegte Schlagmüller mit Schleudergriff nach 2,10 Min. Halbschwer- gewicht: Kärcher(F) leistete gegen Scheibinger (E) die bessere Gesamtarbeit. Schwergewicht: Ehret(F) unterlag nach 5 Min. Leichter, der mit Hüftzug Erfolg hatte eb FSV und nicht Eintracht Frankfurt geschlagen Nicht Eintracht Frankfurt unterlag, wie dpa meldete, 4:10 gegen FC Barcelona, son- dern der FSV Frankfurt. Um den Wanderpreis des Oberbürger- meisters Großes Hallenhandball-Turnier in der Turn- — halle des TSV 46 Hleute abend, 18 Uhr, wird das große Hal- lenhandball-Turnier um den Wanderpreis des Oberbürgermeisters gestartet. Teilnehmer sind sämtliche Vereine der Kreisklasse A und B und der Bezirksklasse. Zum Einladungsturnier sind die Vereine von Haßloch(Südwestmeister), Rot (badischer Meister), sowie die Handballspitzen- vereine von Darmstadt 98, SV Friesenheim, Phönix Ludwigshafen und Wormatia Worms zur Teilnahme aufgefordert worden. Turnier- tage sind festgelegt auf den 28., 29. Dezember sowie 3., 4., 6. und 7. Januar 1951. 8 Der„MORCGEN“-Tip Württemberg-Baden 1. VfB Stuttgart— Waldh. Mannheim 1— 2 2. VfR Mannheim— Darmstadt 98 1—— 3. SSV Reutlingen— Eintr. Frankfurt 0— 2 4. FSV Frankfurt— VfB Mühlburg 0— 2 5. Schwab. Augsburg— 1860 München 1— 2 6. Bayern München— BC Augsburg 1i— 1 7. Schweinfurt 05— SpVgg. Fürth 2— 1 8. Ulm 46— Jahn Regensburg 2— 1 9. Hessen Kassel— Stuttg. Kickers 2— 1 10. Fœ St. Pauli— Schalke 04 1— 2 11. SG Arheilgen— TSV Straubing 2—- 0 12. Werd. Bremen— Rot. Stern Belgrad 2—- 1! 13. ASV Durlach— Union Böckingen 1— 2 14. Bay. Hof— Vikt. Aschaffenburg 1 1— Rheinland-Pfalz 8 1. FSV Frankfurt— VfB Mühlburg 0— 2 2. Schweinfurt 05— SpVgg. Fürth 2— 1 3. S8V Reutlingen— Eintr. Frankfurt 0— 2 4. Schwab. Augsburg— 1860 München 1— 2 5. Hessen Kassel— Kick. Stuttgart 2— 1 6. STV Forst-Emscher— Hajduk Split 2-1 7. Rot-Weiß Essen— Belgrader SK 2— 1 8. FC St. Pauli— Rot. Stern Belgrad 2— 1 9. Hamburger SV— Holstein Kiel 1— 1 10. Mainz 05— Eintr. Kreuznach 1— 2 Ersatzspiele auch im Kleintip eintragen 11. 1. FC Saarbrücken— 1. FC Kaisersl. 2— 1 12. Cone. Hamburg Eintr. Osnabrück 1— 2 13. SpVgg. Andernach— Worm. Worms 2— 2 14. VfR Mannheim— Darmstadt 98 1— 1 Die vorläufigen Totoduoten in Wüttenüberg⸗ Baden. Iꝛ2er- Wette: 1. Rang je 409,— DM, 2. Rang je 22,90 DM, 3. Rang je 4,30 DM. 10er- Wette: 1. Rang je 31,.— DM, 2. Rang je 4,60 DM, 3. Rang wird nicht ausbezahlt. 8er- Wette: 1. Rang je 4,60 DM, 2. Rang wird nicht ausbezahlt.— Die nicht ausbezahl- ten Gewinnbeträge werden den entsprechen- den Rängen des nächsten Wettbewerbs zuge- schlagen. 5 8 . . —8 — 8 1 1 aus Und, gerauchten weichendes chtig wer, eme 1 habt An Maul, Auger irma Feuudefd Das Maß des Vertrauens, das unsere Morke„ESS 0“ genießt, hat in der Gffentlichkeit dazu geführt, auch unser Unternehmen mit diesem Namen auszu- zeichnen; Wir sind dieser Entwicklung gefolgt und haben unsere bisherige bkursch-AMkERIKANIScHE PBETRoILEUM-SESEITISscHAfr Sechzig Jahre ist ESSO in der deutschen Mineralölwirtschaft 1890- das war die Zeit der Petroleumlampe, die Zeit, die nichts ahnte von der phantastischen Entwicklung, die heute „ echzig Jahre später. schon selbstverständlich ist. Diese Selbstvetständlichkeit ist die sprechendste Anerkennung für die ESSO, denn sie half mit, tätig. Was das bedeutet, wird klar, wenn man zurückrechnet: * die Annehmlichkeiten des heu- tigen Lebens zu realisieren. Schon längst kommt nicht mehr dem Kraftfahrer allein diese Leistung zugute. Wer über Asphaltstraßen schreitet, wer mit Triebwagen, Hugzeug oder Schiff seinem Ziel entgegeneilt, hat ebenso teil am ESSO-Beitrag zum Fortschritt unserer Zeit wie der Land- wirt oder die Hausfrau. Selbst dort, wo die Arbeit der ESSO scheinbar belanglos ist für den Einzelnen, bringt sie Vorteile für die Allgemeinheit. Durch Ausbau und Unterhaltung ihrer weitverzweigten Organisation mit Tanklagern, Stationen und 5 Transportmitteln schafft ESSO Arbeit für Handwerk und lndu· strie und damit für Tausende — S unter uns. In Staat und Wirt ⸗ schaft rechnet man mit dem Faktor ESSO. Die guten Auslandsbeziehungen bringen Exportauftrãge nach Deutsch land und befruchten durch in- f ternationalen Gedankenaus. tausch unseren Fortschritt. Hin ter der hohen Qualität der ESSO-Produkte steht die Erfahrung von einigen Tausend Wissenschaftlern und Spezialisten, die in aller Welt für ES 80 tätig sind. Diese weltweiten Erfahrungen sind beim Ausbau der imposanten ESS O. Raffinerie in Hamburg-Harburg gerade heute von weittragender Bedeutung. Hier sichert E880 durch die Verarbeitung importierter Rohöle auf lange sicht die notwendige Erganzung der heinſschen Förderung und spart gleichzeitig Devisen 2 ein. So packend die Materie S in der ESS O- Organisation auch ist— entscheidend bleibt der Mensch! Das Wort:„Jeder Mitarbeiter ist wertvollstes Kapital unserer Gesellschaft kennzeichnet das soziale Programm der ESSO. Für Tausende von Männern und Frauen ist damit Esso ein symbol füt das Glück sozialer Sicherheit und Auftrieb zu höchster Leistung. Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 28. Dezember 1950/ Nr. Mannheimer Kurnevulszug 1951 Im Werden Zu Silvester scheint es angebracht, daß die Karnevalskommission des Verkehrs- vereins der Oeffentlichkeit der Stadt einen kurzen Einblick in ihre Tätigkeit gibt. Bekanntlich hat Mannheim seit 1840 Dutzende künstlerischer, origineller, ja Vielfach sogar kostbarer Fastnachtszüge gesehen, so daß es in unserer heutigen Zeit nicht leicht sein wird, zu konkur- rieren. Stets waren die Züge von der Oeffentlichkeit getragen und wandten sich auch an die gesamte Bevölkerung. Bereits jetzt liegen feste Zusagen hiesi- ger geselliger und beruflicher Vereine, Brauereien, Industrie- und Großhandels- betriebe sowie einiger Innungen und der Stadtverwaltung vor, die sich mit eigenem Festwagen und Fußgruppen beteiligen. Es ist erkreulich, daß sich auch Nachbar- städte wie Ludwigshafen, Schwetzingen, Deidesheim, Heidelberg, Speyer und Viernheim mit dem Gedanken tragen, den Umzug zu ergänzen. Verhandlungen mit weiteren Organisationen und Städten sind im Gange. Es steht zu erwarten, daß die Hierzu eingeleiteten Maßnahmen weiterhin den gewünschten Erfolg zeitigen, dann Wird der Mannheimer Karnevalszug 1951 i Wettbewerb mit den Vorhaben anderer rheinischer Städte treten können. Alle, die nicht durch eine Organisation mit dem Plakettenverkauf erreicht werden, aber Willens sind, den Plan zu fördern, können im Verkehrsverein N 1, 1 Hadefa) diese närrische Zierde“ erwerben. Wer wartet auf wen? Hörer auf Dozenten Oder Dozenten auf Hörer? Die Zeit nach dem ersten Weltkrieg war Ausgezeichnet durch einen Wissensdurst der Jugend, wie men ihn seither kaum wieder in Mannheim erlebt hat. Die Vortrags- reihen der Kunsthalle mußten doppelt ge- Halten werden, die Volkshochschule war sehr gut besucht, die Mittwochvorträge Wiesen Rekordbesuche auf. Daneben hörten Wär in der alten ehrwürdigen Aula neben der Jesuitenkirche„Gruridzüge der moder- nen Bühnenkunst“ bei Intendant Dr. Carl Hagemann, und in der alten Zuschneid- schen Musikhochschule hörten wir Ernst Toch, Robert Heruried und Hermann Grabner über die Geschichte der Sonaten und Sinfonien, der Messen, Oratorien und Opern. Dem Kundigen werden schon die Na- men Hagemann, Toch, Hernried und Grab- ner besagen, daß ausgezeichnete Leistun- gen geboten wurde, die zudem den Vorteil Hatten, daß sie sich„an alle“ wendeten, Hicht etwa nur an Fachleute. Außerdem Waren die Stunden so angesetzt, daß jeder- mann nach dem üblichen Geschäftsschlug daran teilnehmen konnte, ohne am Abend noch einmal aus den vier Wänden beraus- steigen zu müssen. Konzerte und Theater Waren damals überfüllt und die Teilneh- mer an diesen Kursen waren wohlvorberei- tete Hörer Angenommen, eine wissensdurstige Ju- gerid hätte die Absicht, sich über Geschichte Ueid Gegenwart des Theaters und über Pro- bleme der Musik- Geschichte unterrichten zu wollen, wo hätte sie Gelegenheit dazu? Die kunstgeschichtlichen Vorlesungsreihen der Kunsthalle sind noch da, sie nehmen uf Grund der zeitgemäßen Problemstel- Jungen einen neuen Auftrieb. Die Philo- Sophiebeflissenen kommen bei der Volks- Hochschule und— falls sie die Wege wis- Seri— bei der Wirtschaftshochschule eini- ger maßen zurecht. Bei der Volkshochschule gibt es auch Vorlesungsreihen über musik- geschichtliche Themen, aber ihr Publikums- erfolg bleibt bescheiden. Wird die im Aufbau begriffene Musik- Hochschule diese Lücken ausfüllen? Das ist eine Frage, die auch das Theater und die Akademie des Nationaltheaterorchesters Angeht, die auf einen breiten Stamm„be- wWanderter Besucher angewiesen sind und auf eine Jugend, die Kenntnisse mit Begei- sterung und Begeisterung mit Kenntnissen u verbinden in der Lage ist. f. W. k. Wohin gehen wir? Donnerstag, 28. Dezember: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Margarete“; Amerikabaus 19.30 Uhr: „Weinnachten in Bethlehem“, Spr.: Pfarrer Wilken. Wie wird das Wetter? Frostzunahme Vorhersage bis Freitagfrüh: Am Donnerstag zunächst bewölkt und strichweise etwas Schnee, dGanm Bewölkungsauflockerung. Höchsttempera- tur etwas unter dem Gefrierpunkt, nachts Fröste zwischen— 5 bis— 10 Grad. Mäßige Winde aus Ost bis Nordost. Alle Strußen der Innenstadt huben heute noch Namen Doch fast keiner kennt sie mehr/ Neue Stadtpläne nennen die Namen Vielleicht ist es selbst für viele„alte Mannemer“ eine Ueberraschung, zu er- fahren, daß alle Straßen der Innenstadt Namen tragen, die auch heute noch zu Recht bestehen, denn es sibt keine Ver- fügung, mit der sie zu Gunsten der Quadratbezeichnung außer Kraft gesetzt worden wären. Im Gegenteil, die Namen sind sogar noch auf neuen amtlichen Stadt- pläuen(für den internen Verwaltungsver- kehr) verzeichnet. Nur— und das ist das merkwürdige— der Bevölkerung werden sie ferngehalten. Sie sind gewissermaßen „Verwaltungsgeheimnis“, Vor uns liegt eine Anzahl Stadtpläne. Alte und neue. Darunter ein Plan aus dem Jahre 1794; damals erfolgte die Bezeich- nung der Quadrate noch nach einem an- deren System, und zwar mit A beginnend an der heutigen Bismarckstraße, die seiner- zeit Burggasse hieß. Hierbei gehörten sämt- liche längs dieser Straße gelegenen Qua- drate zur Buchstabengruppe A(also auch die heutigen Quadrate L 1 bis L 14). Die Breitestraße(seinerzeit vom Schloß bis zu den Planken„Carl Friedrichgasse“ ge- nannt) bildete also keine Trennungslinie zwischen den Quadratreihen, so dag also die Planken durchgehend auf der einen Seite(vom Heidelberger Tor bis zum Rheintor) nur D- Quadrate und auf der ge- genüberliegenden nur E-Quadrate besaßen. Die Planken selbst hießen damals„Allarm- gasse“, die heutige Heidelberger Straße „Rheinhäuser Gasse“ und der schmale Teil von E 5 bis zum Festungswall„Rheintor- gasse“. Zwischen den A- und B- Quadraten verlief parallel zur„Burggasse“ die„Her- z0gsgasse“, dann folgte die„Josephsgasse“ und dann die„Clostergasse“. Die heutige „Freßgasse“ trug den Namen„Mauritz- gasse“. Aber auch sämtliche andere Stra- Ben hatten Namen. Die mehr zum Neckar gelegenen trugen fast ausschließlich(wie es seit dem Mittelalter her gebräuchlich War) Bezeichnungen, die auf den dort an- sässigen Handwerks- oder Gewerbezweig hinwiesen. So gab es eine Schlosser-, Haff- ner-, Schreiner-, Fischer-, Knappen-, aber auch(zwischen den heutigen Quadraten F 6 und F 7) eine Judengasse. E 7 schloß damals gerade mit dem Festungswall ab. Die Jungbuschstraße trug seinerzeit vom Marktplatz(G1 bis G 3) den Namen „Eduardsgasse“ und G 4 bis G 6(am Festungswall) den Namen„Fischergasse“. Dann kam die Zeit, in der die Festungs- Wälle niedergelegt wurden, der Kaiserring und der Wasserturm entstanden, und rund um diesen war eine Anlage geplant, die Wieder einmal„unzüchtige Literatur“ vor dem Rchter 900 DM Geldstrafe/ Das Gesetz hat Hintertüren „Im Namen des Volkes“ sagte der Schöf- fenrichter und verurteilte den eben 21 Jahre alt gewordenen Herausgeber, Lektor und Chefredakteur seines Einmannverlages zu 900 DM Geldstrafe wegen„fortgesetzter Verbreitung unzüchtiger Schriften und we- gen Vergehen gegen das Reichspressegesetz“; der Verurteilte sollte bekanntlich vor etwa einem Jahr schon einmal wegen der glei- chen Delikte schon einmal verurteilt wer- den, war damals aber aus„subjektiven Gründen“ freigesprochen worden. Reichlich zerlesen lagen sie wieder auf dem Richtertisch, zwei Bände einer Roman- serie, die es nicht nur in Mannheim zu einer verdächtigen Berühmtheit gebracht hat. 32 000 Exemplare war der Herausgeber im Bundesgebiet schnell losge worden. Der Schöffenrichter unterzog sich der peinlichen Aufgabe, dem gespannt zuhören- den Publikum„gepfefferte Stellen“ vorzu- lesen; Szenen, in denen mit verdächtig viel Aufwand und wenig Geschmack geschildert Wird. was sich der kleine Moritz unter einer Vergewaltigung vorstellen mag.„Malaparte, Glaeser und Flaubert haben die gleichen Dinge geschildert“, meinte der Verteidiger in einer merkwürdigen Verkennung der unter- schiedlichen Ranghöhe. In der wirklichen Literatur— im Gegensatz zum Schrifttum, das unverkennbar nur auf Instinkte speku- liert—, so versicherte der Schöffenrichter, seien diese Schilderungen künstlerisch durch- drungen. I-tu * Verhandlungen dieser Art haben immer etwas von dem an sich, was der Volksmund ein„Wie- die-Katze-um-den-heißen-Brei- gehen“ nennt. Wenn ein Verteidiger, dem man seinem gesellschaftlichen Stand nach schon eine gewisse Bildungsstufe zutrauen darf. Druckerzeugnisse der geschilderten Art in einem Atemzug mit Literatur von Welt- Zeltung nennt. um den Beweis zu führen, daß in bestimmten Passagen kein Unter- schied bestehe, so kann man mit Sicherheit annehmen, daß er im Interesse seines juri- stischen Erfolges wider sein besseres Wis- sen handelt, denn ein Rechtsanwalt weiß ebenso gut, daß eine Schrift dann unzüchtig ist, wenn sie die Schilderung eines Vorgan- ges mit spekulativer Absicht serviert. Daß dies im vorliegenden Fall zutrifft, ist zu offensichtlich, als daß es überhaupt eine Diskussion darüber geben könnte. Nur die Tatsache. daß ein Strafgesetzbuch keine lite- raturkritischen Nuancen kennen kann, macht es möglich, daß ein Jurist„entlastende“ Bei- spiele aus der Weltliteratur zitieren kann, denn die Gesetzesformel differenziert nicht die Literatur, die sich einer„anstöhigen“ Schilderung nur zur Sichtbarmachung eines ethischen oder geistigen Zustandes einer Person, eines Volkes oder éiner ganzen Kul- turgruppe bedient und somit künstlerisches Aussagemittel wird, von dem Schrifttum, das unter Verzicht auf das Verdeutlichen ab- strakter Dinge konkrete Vorgänge um ihrer selbst willen schildert. in der(leider berech- tigten) Spekulation auf juvenile Unreife und senile Lüsternheit. Aus dieser. von keinem Gesetz zu erfas- senden geistigen Verschiedenheit bei optisch ähnlichem Anlaß ergibt sich aber auf der anderen Seite auch eine Gefahr für die Wirkliche Literatur, die latent dieser Unzu- länglichkeit des Gesetzes ebenfalls ausgelie- fert ist. Wenn auch diesesmal der Bann des Gesetzes auf ein geeignetes Objekt gefallen ist, so schafft dieser Vorgang juristische Möglichkeiten, sich unter Wahrung des For- malrechtes an Wertvolles heranzumachen, wenn es aus anderen als geschmacklichen Gründen interessierten Kreisen darum zu tun sein sollte. Damit bliebe in Konsequenz nur die Lö- sung. daß jeder Leser sich selbst entschei- det. wenn auch eingeräumt werden soll, daß er nicht immer die moralische Reife und Urteilskraft besitzt, etwas abzulehnen. Doch sollte dieser Mangel nicht durch Gesetze er- setzt werden, denn die Gefahr des Mißbrau- ches ist hier noch größer und kann gar po- litische Formen annehmen. Lieber soll der einzelne Mensch Fehlei machen, als daß die Justiz unter Wahrung der Gesetze sie macht mile noch nicht wie heute„Friedrichsring“ son- dern„Rondellstraße“ hieß. Die Quadrate waren in ihrer Buchstabenfolge neu auf- gegliedert und viele durch die Schleifung der Festungswälle hinzugekommen. Ein großer Teil der alten Straßen hatte neue Namen erhalten. Die„Alarmgasse“ war zu den„Planken“ geworden, aber daneben gab es noch die„Kleinen Planken“ (zwischen N 5 und N 6 und O 5 und O) und die„Zeughausplanken“ vor dem Zeughaus. Aus der„Klostèrgasse“ wurde zwischen dem Paradeplatz und dem Ring die„Kunststraße“ und in Verlängerung dieser über den Paradeplatz hinaus die „Leopoldstraße“, Wie dieser Teil noch heute heißt. Wir wollen uns darauf beschränken, nur einige der heutigen Straßennamen wiederzugeben. Der Kunststraße folgt, zwischen M und N die„Marienstraße“ und in Fortsetzung zwischen B und C die„Iff- landstraße“; dann zwischen L und M die „Bahnhofstraße, und als Fortsetzung zwischen A und B die„Ludwigstraße“. Die Breite Straße erhielt vorübergehend drei Namen: von der Bismarckstraße bis zu den Planken„Friedrichstraße“(so heißt dieser Teil amtlich noch heute), von den Planken bis zur„Jungbuschstraße“ trug sie den Namen„Neckarstraße“ und in mrem Reststück bis zur Neckarbrücke „Landstraße Nr. 2“. Diese Dreiteilung be- stand noch bis zur Jahrhundertwende. Die „Freßgasse“ heißt heute amtlich„Pfälzer Straße“, die Fortsetzung der Jungbusch- straße zwischen den R- und S-Qudraten „Schulstraße“, Zwischen S und T liegt die „Ankerstraße“; ihre Fortsetzung zwischen R und J heißt„Schifferstrage“. Ebenso tragen sämtliche Parallelstraßen zur Breiten Straße Namen. Sie alle auf- zuzählen, würde zu weit führen. Wer sich aber für den Namen seiner Straße interes- siert, findet n auf sorgfältig gearbeiteten amtlichen Stadtplänen. Ein Betrieb ist keine Wohliahriseinrichlung Diesen Grundsatz mußte auch der Schaffner V. erfahren Im Arbeitsrecht wird allgemein der Grundsatz vertreten, daß ein Betrieb eine Arbeits- und Wirtschaftseinheit und keine karitative Anstalt darstellt. Das mußte auch der Schaffner V. erfahren, der die Stadt Mannheim beim Arbeitsgericht auf Kündi- gungswiderruf verklagte. Nachdem V. wegen seiner politischen Be- lastung nach fast zehnjährigem Dienst bei der Straßenbahn auf Anordnung der da- maligen Militärregierung eritlassen worden War, wurde er am 26. Januar 1948 als Stra- Benbahnschaffner neu eingestellt. Am 29. August 1950 wurde dann sein Arbeitsver- trag zum 10. Oktober 1950 gekümdigt. V. sah in dieser Maßnahme eine unbillige, weder betriebs-, noch personenbedingte Härte. Es sei unbillig, wenn sich der Arbeitgeber auf sein(V. s) öfteres Kranksein berufe, da er im Oktober 1949 einen Betriebsunfall er- litten habe. Die Stadt begründete ihren Antrag auf Klageabweisung damit, daß Direktion und Betriebsrat eine Wiedereinstellung von V. abgelehnt hätten, weil er nicht als wertvolle Fachkraft anzusprechen sei und sein Ver- hältnis zu seinen Arbeitskollegen zu wün⸗ schen übrig gelassen habe; dag die Direk- tion der Verkehrsbetriebe nur unter der Amrum.„ BESSH WERDEN Warum keine Balkone? Unter Ihrer zeitweilig erscheinenden Spalte „Beschwerde und Anregungen“ könnten Sie einmal den Mannheim-Ludwigshafener Ar- chitekten eine Anregung geben. Mannheim ist eine der heißesten Städte Deutschlands warum gibt man da nicht jeder Neubauwoh- nung einen Balkon—, aber so gelegen und auch groß genug, daß sich im Sommer die Fa- milie dort aufhalten kann—, daß man einen kleinen Tisch und 3—4 Stühle hinsetzen kann? Dieser Balkon soll aber ein Teil der Wohnung sein— also vermauert, damit man dahinter machen kann, was man will auch ein Sonnenbad nehmen. Statt dessen bauen die Architekten höchstens einen ganz schmalen, kleinen Balkon mit Gitterstäben, der nur als Abstellplatz dienen kann, und auch dann ist es häßlich anzusehen: Bütten und Eimer, weil es für ein schönes, gemütliches Plätzchen nicht reicht! Wie anders wird dagegen im Rhein- Ruhrgebiet und in Norddeutschland gebaut. Es ist dort nicht so heiß wie hier und trotz- dem hat auch dort jeder den Wunsch, sich im Sommer an die Luft zu setzen. Auf dem Bal- kon oder der Loggia, die halb überdacht ist, stehen Geranienkästen— sie geben dem gan- zen Haus ein schönes Bild und der Wohnungs- inhaber fühlt ein wenig Natur und vermißt nicht so sehr einen Garten. Zu einer wirklich gesunden, neuzeitlichen Wohnung gehört die Möglichkeit, sich in seiner Freizeit in die Luft und an die Sonne setzen zu können. M. H. Der Ton, der Ton Durch persönliche Erfahrung mußte ich lei- der zu der Erkenntnis kommen, daß unsere Straßenbahnverwaltung nicht mit zuviel Höf- ichkeit geplagt ist und eine eigene Auffassung von Kundenbehandlung hat. Auf Grund eines Vorkommnisses sah ich mich veranlaßt, bei den Verkehrsbetrieben Beschwerde über das Ver- halten eines Schaffners, durch welches ich finanziell geschädigt wunde, einzulegen. Nach drei Wochen() erhielt ich die Antwort. in der mir, wie einem Schuljungen, Vorschriften da- rüber gemacht wurden, welche Linien ich hätte benützen sollen(trotzdem man seit 1. Septem- ber 1950 bekanntlich umsteigen darf) und wie ich mich„zweckmäßigerweise“ hätte verhalten ollen. Ein Wort der Entschuldigung oder des edauerns über diesen Vorfall war in dem Schreiben, trotz des eindeutigen Tatbestandes, nicht enthalten. Auf meine neuerliche Rekla-⸗ mation, in der ich mir erlaubt hatte, mein Be- fremden über diesen Kundendienst auszudrük- ken, blieb ich ohne Antwort. Man braucht sich also über unhöfliche Schaffner(Gott sei Dank gibt es auch noch genug andere) nicht zu wun- dern, wenn sie es von„oben herab“ nicht an- ders sehen. Das Fehlen der in der Industrie üblichen Konkurrenz macht sich nachteilig für den„Runden“ bemerkbar. F. Sch. Sonst entstände das zahnlückige Gesicht Ieh ging in die Kunsthalle— um„Abschied von der bisherigen Architektur“ zu nehmen. Der weniger als Architekt denn als Kunstkri- tiker bekannte Prof. Dr. Hartlaub hielt einen Seistreichen Vortrag über das Bauen, der in der Behauptung gipfelte, das lapidare Bauen“ ginge zu Ende und das betonale“ habe die Zu- Kunft.— sei unser Schicksal. Leider hat Prof. Dr. Hartlaub nur schlechte Beispiele des lapi- daren Bauens(des Bauens mit Steinen) den guten Beispielen des betonalen Bauens, das heißt dem Bauen mit Beton und nach den Ge- setzen des Betons, gegenübergestellt, Was nut- zen uns das hohe Ziel des betonalen Bauens und die elegantesten und raffiniertesten Bei- spiele desselben in aller Welt, wenn wir kaum Geld genug für Hohlblocksteine haben, Den Hauptanteil der staatlichen Baugelder bekam die„Gemeinnützige“, so entstand die teure Klein wohnung earn lieblichen Laubengang. Un- sere Armut war so groß, daß nur der Bankver- ein modern bauen konnte. Unsere Kohlennot wächst und das Kohlenkontor auch. Was ich damit sagen will? Es ist überflüssig,. Stahlske- lettbauten, Betonkästen und Glasfassaden Unseren hungrigen Augen vorzuführen und Alles was ist und war zu verdammen, wenn uns das Geld fehlt, den einfachsten guten Wohn- raum für Kinderreiche und Arme, für Flücht⸗ linge und Ausgebombte zu bauen. Es ist Un- ug, das gläserne Hochhaus zu empfehlen. wenn unsere Ruinenstädte genug Baugrund haben— an fertigen Straßen und Versorgungs- leitungen, daß man sie besser alle erst mal zweistöckig aufpauen würde, Sonst entstände das zahnlückige Gesicht unserer Stadt, wenn das zu hohe Bauwerk neben den leeren Rui- nenplatz zu stehen käme, oder dieses nur nie- drig gebaut werden könnte. Niedrige Bauten aber baut man billiger mit Backstein oder Hohlblocksteinen. Wolkenkratzer aber und Glaskisten sind Vergeudung, wenn der Bau- grund endlich von seinem überhöhten Schein⸗ Wert herunterkäme. Das wäre ein Problem, der ecllen Geister wert! Doch wie teuer wird die Heizung sein in der Glaskiste? Wieviel Kohlen braucht man? Was kostet das amerikanische dicke Glas oder Isolierglas? Was das Stahl- skelett mehr, als der billige Massivbau? Was unis fehlt, ist der billige gutgebaute Bau, der dem breiten Volk gefällt. Es müssen darin ge- räumige Zimmer sein und außen eine freund- liche und wohlproportionierte Fassade, Vor- bildliche Siedlungen— solche gibt es.— Sie Sind so modern wie nur irgend etwas. Moder- ner als das Haus am Fluß, das der amerikani- sche Architekt Fr. LI. Whrigt für einen reichen Mann gebaut hat, und noch naturnäher,. Närn- lich dem Volke nahe.— Das erfreulichste am Vortrag von Prof. Dr. Hartlaub war, und das ist hoch anzuerkennen, das Eingeständnis, daß das Bauen mit Kunstmaterialien wie Beton, Metall, Glas und Kunststeinen überzeugende Erfolge bei Zweckbauten erzielt, aber bei Auf- gaben höherer Art versagt. Ich aber möchte anschließend behaupten, daß nichts unwohn- licher wirkt, als zu große Fenster(denn der Mensch will im Raum behütet sein). Architekt W. P. Zwischen den Festen. Sie sind wie eine Pause in einem Z akter, diese toten Tage zwischen Weh. nachten und Neujahr. Man ergeht sich in den Gängen Theaters, das da Leben heißt. und y auf die letzte Szenenfolge im Schauspfg 81950 Die Zeit scheint in der Schwebe hängen, und der Alltag ist zu einer d. kope zwischen den Festen geworden. Zu einer Brücke zwischen zwei Jalldez. marksteinen. Das neue Jahr steht schon zwischen und Angel, und das alte bereitet sich hy. reits auf den Abschied vor. Auf dem Grab, das für die unertülieg Wünsche der letzten 365 Tage geschaut Wird, keimt schon wieder das Grün geg Hoffnung. Wieder einmal wird der Weg ins geg Jahr mit guten Vorsätzen gepflastert. Zeit und Gezeiten aber warten 40 keinen Menschen. Die Schicksalsuhr td unbarmherzig ihre gleichmäßigen Schläge Und auch diese toten Tage nehmen u ein Stück Leben Nac Wei Vat Die Der Touristenverein„Die Naturfreund Mannheim hält am 29. Dezember geh letzte diesjährige Monatsversammlung 19.30 Uhr im Gewerkschaftshaus ab. Lichtbildervortrag bringt Ferienerlebnig in Berchtesgaden und dem Schwarzwall Neue Tankstelle auf dem Almenhof, I wurde Hugo Stinnes GmbH hat nun auch auf i wer Neckarauer Straße ein modernes„Fand 1 5 Tankhaus unter dem Pächter Emil EG 5 errichtet, dessen moderner pilzförmig Held Vorbau dem Autofahrer schon von wee Wolkg⸗ ins Auge fällt. Wir gratulieren! Andreas Müller, Man heim, J 2, 7, wird 71 Jahre alt. Peter Bühl Mannheim, Riedfeldstraße 93, konnte sene 72. Geburtstag feiern. Jakob Delz, Mam pie 2 heim-Feudenheim, Wartburgstraße 19, voa s Un: endete das 76. und Nikolaus Lauer, Mang heim- Feudenheim, Hauptstraße 43, das Lebensjahr. Mein II. und Op: let am 2 Mann! Voraussetzung mit V.s Wiedereinstelung Morchfe einverstanden gewesen sei, daß er pol fahrdiensttauglich sei; daß er sich set xi. ner Wiedereinstellung an insgesamt N Tagen arbeitsunfähig gemeldet habe; dad u auch vor dem Unfall wie auch schon vi rend seiner früheren Tätigkeit immer pie der versucht habe, einen bequemen Arbei platz zu erhalten; daß ein vom Arat votes schlagener leichterer Arbeitsplatz ah nicht vorhanden sei und nur auf Kost verdienter invalider Betriebsangehörig freigemacht werden könnte. Das Gericht hatte zunächst die Betrieb bzw. Personenbedingtheit der Kündiguß zu Überprüfen, die beide bejaht wurde Der Straßenbahnschaffner war noch nid wieder in der Lage, den Dienst, für den“ ausdrücklich eingestellt worden ist, in dg nächsten Zeit zu versehen, also zur Fo setzung der Arbeit unfähig. Damit kau nach Auffassung der Arbeitsrichter sog ein Grund für eine fristlose Entlassung gegeben sein, denn irgendein Verschulden wird dabei nicht vorausgesetzt. Weiter kam das Gericht auf Grund de übereinstimmenden negativen Beurteilung des Klägers durch den Arbeitgeber und den. Betriebsrat zu der Ueberzeugung, daß, trotz Vorhaltungen immer wieder versuch anlreick hat, sich möglichst leichte und angenehme eben, reuerbe: im Hau Im 27. meine f Hallein im Altei gerissen. Hann! digen Arbeitnehmers denn auch der Wert des einzelnen für den Betrieb, seine Leistungen und seine Fine ur letzt lung zur Arbeit sind zu berücksichtigen nan n! heißt es in der Urteilsbegründung. Dani wurde die Kündigung auch als personen bedingt anerkannt. 5 Die Voraussetzungen für eine Fünch gungswiderrufsklage waren daher nicht g geben, und die Klage des Schaffners 1 abgewiesen. Statt Silvester fahrplan 9 75 der Straßenbahn leben In der Nacht vom 31. Dezember a 1. Januar verkehren außer den planmäßige Straßenbahnspätwagen um 0.40 und 130 ab Paradeplatz noch weitere Wagen um 20 sagen Uhr und 3.30 Uhr nach allen Vororten 4 Mannheim und Ludwigshafen. Die Abfahre Inter von den Vororten in der Neujahrsnacht et folgen zu den Zeiten: Sandhofen ab: 10 2.00, 3.00, 3.50, 4.10, 5.00 Uhr; 1.10, 2.10, 3.10, 4.20, 5.00 Uhr Käfertal 4h 1.10, 2.10, 3.10, 3.50, 4.20, 5.00 Uhr; Feucel beim ab: 1.10, 2.10, g. 10, 3.45, 4.20, 5,00 U a Neuostheim ab: 1.10, 2.05, 3.05, 3.50, 4. 5.05 Uhr; Rheinau ab: 1.55, 2.55, 3.10, K elelche 4.35, 5.12 Uhr: Neckarau riedrichstradee ab: 2.05, 3.05, 3.20, 4.15, 4.45, 5.22 11 Oppau ab: 1.12, 2.05, 3.05, 4.20, 4.50 1 Friesenheim ab: 1.05, 2.00, 3.00, 4.30, 5 Uhr; Oggersheim ab: 1.10, 2.00, 3.00 4 4.50 Uhr, und Rheingönheim ab: 1.05, 20 3.00, 4.18, 5.00 Uhr. Der Fahrpreis betraſe für die Fahrten von 1.30 Uhr bis a. ab Paradeplatz und bis 3.50 Uhr ab den 1 orten 40 Dpf je Person. Monatsne Strecken- und Wochenkarten sowie. Fahrtenkarten haben keine Gültigkeit. m dess As BEKLIEIDbunSs HAUS IN MAAMNAE IN Sportabteilung Alles füt den Wsszer Sport Alles für den Rasen- Sport Alles für den Tennis- Sport Aſſes für den, N Alles für die Fußballspieler Leichtstlethik Alles für den Winter Sport MORGEN Nach kurzer, schwerer Krankheit ist am zweiten Weihnachtsfeiertag mein lieber Mann und guter Vater, Herr rden. aa, Fritz Schnei ‚ Titz Senhneider Vischen kr Konditormeister et sich he im Alter von 45 Jahren gestorben. 2 Mannheim-Feudenheim, 28. Dezember 1950 Irün 19 Hauptstraße 55 In tiefer Trauer: 8 ins bey Maria Schneider, geb. Weber Astert. und Tochter Sibyle Varten gig und Anverwandte Usuhr tic en Schläge Die Beerdigung findet Freitag, 29. Dezember 1950, zehmen u um 14.30 Uhr, auf dem Friedhof Feudenheim statt. To turkreunde nber zel amlung l Mein geliebter Mann, mein treuer Lebenskamerad, 0 Bruder, Schwager und Onkel is ab. 1. enerlebnig WWarzwall Kar 1 Brecht Stadtamtmann wurde am 23. Dezember im Alter von 7 Jahren von seinem schweren Leiden erlöst. Durch seine Herzensgüte, Llebe und Aufopferung lebt er in menhof, M uch Auf de b uns allen weiter. pilzförnig Heidelbeer g- Kirchheim, den 27. Dezember 1930 von welter Wolfgangstraße 11 In tiefer Trauer: Lina Brecht, geb. Blessing 42 1 Josef Brecht und Frau unte nebst Verwandten elz, Man Die Feuerbestattung findet Freitag, den 29. Dezember 1930, 8e 19, pol i Unr, in Mannheim, Hauptfriedhof, statt. er, Mau n. 45, das f Mein lieber Mann, unser herzensguter Vater, Schwiegervater i Ludwig Pfaffl i am 25. Dezember 1930 sanft entschlafen. 9 reinstelugl Mannheim- Neckarau, den 26. Dezember 1950 iB er poll Morchfeldstrage 13 ich seit dei In tiefer Trauer: gesamt Al Rosa Pfaff! abe; dal u Karl Pfaffl und Frau Friedel schon wo Robert Sieber u. Frau Liesel, geb. Pfaffl immer wie Hannelore und Dieter den Ar belle peuerbestattung: Freitag, den 29. Dezember 1950, um 13.30 Uhr, Arzt vorgem Hauptfriedhof Mannheim. latz abe auf Kostel angehörigg Im 27. Dezember 1950 wurde meine innigstgeliebte Schwester, 1 Neide treusorgende Schwägerin, le Betrieb Flein Kündigufß 4 ‚ g N 8 nt bu Frieda Carbin noch nich 2 3 von 54 Jahren rasch und unerwartet aus unserer Mitte 75 erlssen. 15 degkeanheim(K 3, 28). „ zur Fon In tiefer Trauer: Johannes Lohrmann u. Frau Käthe, geb. Carbin hamit Kan Paul Ruppert und Frau Gretel, geb. Lohrmann chter sog Hans Lohrmann und Braut Entlassung und Anverwandte Verschulden deerdigung: Samstag, den 30. Dez. 1950, 9.30 Uhr, Hauptfriedhof. Grund def, ö 218 Beurteilung Und den 55 dad Vitste Karten! 1 versucht kur die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie für die gahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang meines Angenehme eben, un vergeblichen Mannes, Herrn un aber von a Carl Meyer ngt werden, Dentist Personal 20 ortungskreu. nachteiligen ase ich auch im Namen aller Anverwandten meinen innigsten Jen für del Henk. Besonders danken wir für die ehrenden Worte, die am 5 insel grabe gesprochen wurden und denen, die meinen lieben Mann ine Einsdeleh ur letzten Ruhe geleiteten. 2 42 en“ 1 mien nn em(0 6, 0, den 28. Dezember 1550 Personen- Frau Maria Meyer-Domdey me Fund er nicht ge 1 ders Wurde a statt Karten! Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die zahl- keichen Kranz- und Blumenspenden bei dem Heimgang meines lieben Gatten, Herrn zember a 8 % Karl Schwind 11 290 Arl Schwin gen 5 200 sagen wir allen auf diesem Wege unseren innigsten Dank. Vororten e e Abfahrt Mannhelm- Waldhof, den 2. Dezember 1950 Snacht el Unter den Birken 26 5 a0. 10 Angelika Schwind Waldhof 4 Täfertal 6h hr; Feudel 0, 5.00 U f Gott dem Allmächtigen hat es 5, 3.50, 4, für die vielen Beweise herz- gefallen, unsere liebe Mutter 5 3.10, 400 3 sowie die und Oma, Frau 1 0 en Kranz- und Blu- 2 drichstrabeſterspenden bei dem Heim- Lina Uhl 5.27 Un bn unseres lieben Vaters, geb. Zebisch , 4.58 nach schwerem, mit großer Ge- 0 4.30, 500 ff b 1 duld ertragenem Leiden, im Al- 300. Tleurich Michel ter von 67 Jahren, mit den hei- „ 9.00, 0 ligen Sterbesakramenten ver- : 1.05, 2 0lfegen Wir allen unseren innig- schen, in die Ewigkeit abzu- reis betreten pank. Besonderen Dank ruten. is 3.30 Uhnche. klerrn Stadtpfarrer K A fert al, 27. Dezember 1950 ab den Vo ür die trostreſchen Kurze Mannheimer Straße 2 Honats netzt 119 Herrn Pr. von Fumettl In tiefer Trauer: „„ bie Hinterbliebenen ö 1 rn 1 . jun d 1 29. N — 1 N im Friedhof Käfertal statt. 7 urstklassiger Alleinunterhalter sow. 9 ſlennneim K Afertal, armser Straße 13, n 2. Dezember 1930 ö HE IR A T Neufahrswunsch! Geschwister Michel Detenisunsts Gebildete, häusliche Dame, ev., Mae e, Labre Alen zucht zur Erweiterung 10 7 5 tätigen Teilhaberiin) 1 aer Gewinnbetelligung. Bran- ele untnis nicht erforderlich. unt. Nr. 07018 an den Verl. bestehend, kennenlernen. Mädel, 23 J., be- rufst., wünscht auf diesem Wege, da ihr jede Gelegenheit fehlt, 3g. charakterfesten Mann bis 30 Jabre zwecks Helrat kennenzulernen. Zu- schriften u. Nr. 07016 3. d. Verlag. vielseitig interessierte, 2601,61 m, dklbld., schlank, möchte intelligenten Herrn bis Ende 30 zwecks Heirat Nur ernstgemeinte Zuschriften unter Nr. 07013 an den Verlag erbeten. Diskr. zugesſchert. Eisstadion- Friedrichspark Mannheim Donnersteg, den 28. Dezember 1950, pünktlich 19,30 Uhr Erstes Inter Cale G. J. K. Schweden— Preußen Krefeld . 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Es war Madames Stimme, die Sophie, über ihre Näharbeit gebeugt, am häufigsten hörte. Sie keifte schrill vor Aerger. Monsieur besaß mehr Selbstbeherrschung, und seine Stimme war zu weich getönt, so daß man sie am Ende des Ganges nicht hörte. Für Sophie in ihrer kalten kleinen Kammer klang das Gezänk meistens wie ein Selbstgespräch Madames, unterbrochen von bedeutungsvollen Pausen. Madame fuhr stets laut und schrill fort, ohne abzuflauen, ihre Stimme klang selbst im Zorn seltsam eintönig. Nach einiger Zeit gab Sophie nicht mehr auf den Lärm dieses Streites acht. Jetzt War sie dabei, eines von Madames Hemden Auszubessern, und die Arbeit erforderte ihre volle Aufmerksamkeit. Sie fühlte sich sehr müde. Es war ein schwerer Tag gewe- sen. Noch zwei Jahre, und sie würde fünf- Zig sein. Seit sie sich erinnern konnte, war jeder Tag immer schon ein schwerer Tag gewesen. Sie blickte von ihrer Näharbeit Auf, drehte den Kopf von einer Seite zur anderen und blinzelte. Vor ihren Augen tanzten Lichter und Farbflecke. Das ge- schah ihr jetzt häufig. Rote und grüne Sterne, die heller wurden und dann ver- blaßten, bewegten sich zwischen ihr und mrer Näharbeit, sie waren da. weng sie die Augen schloß. Nach einem Augenblick nähte sie weiter; Madame benötigte mor- gen früh gerade dieses Hemd. Plötzlich schwoll der Lärm am andern Ende des Ganges jäh an. Eine Tür war ge- öftnet worden. Worte wurden deutlich. „. Du irrst Dich, mein Freund, wenn Du glaubst, ich sei Dein Sklave! Ich werde meine Konsequenzen ziehen!“ Ein neues Tanz märchen Ballett- Uraufführung in Augsburg Zu den kulturellen Weihnachtsgaben Augsburgs gehört seit Jahren jeweils eine Tanzuraufführung der bekannten Subklew- Schule. Ihre Leiterin, Liselotte Subklew, hat heuer Andersens Märchen„Der Schweinehirt“ und„Die Prinzessin auf der Erbse, dramaturgisch kombiniert: Eine reizvolle Verbindung, die wieder einmal Gelegenheit gegeben hat, den ganzen Wir- Kkungskreis der Schule in einer großen Ueberschau zu zeigen. Die Aufführung des Tanzmärchens läßt System und Erfolg die- ser Arbeit in einem guten Licht erscheinen. Die Musik des bekannten Augsburger Kom- Donisten Karl Kraft— er ist Organist im Hohen Dom der Fuggerstadt— basiert im Prinzip auf Melodien von Kinder- und Volksliedern in einer durchaus selbstän- cigen und souveränen Art. Krafts Hand- schrift ist originell, aber nicht zu leicht 21 lesen, wenigstens hier nicht, denn ihr Schwierigkeitsgrad geht mitunter an Hinde- mith heran, wenn nicht sogar darüber. Das machte dem unter der Leitung des Augs- burger Kapellmeisters und Komponisten Bugen Mürl stehenden Kammerorchester — Mürl selbst kommt an Silvester in Augsburg wieder mit einer Operetten-Erst- Aufführung zu Wort— keinerlei Schwierig- keiten, wohl aber den kleineren Mitwir- kenden, denen solch musikalischer Klang zumindest noch ungewohnt ist. Was jedoch den Gesamteindruck und Publikumserfolg nicht einschränken kann. G. J. S. — „Ich auch!“ Monsieur stieß ein gartes, drohendes Lachen aus. Dann kam der Klang schwerer Schritte durch den Gang, ein Rattern im Schirmständer; die Wohnungs- tür flel krachend zu. Sophie blickte wieder auf ihre Näharbeit. Oh, die farbigen Sterne, die schmerzende Müdigkeit in allen Gliedern! Wenn man nur einmal einen ganzen Tag im Bett verbringen könnte— in einem riesigen Bett, warm und weich Das Läuten der Klingel schreckte sie auf. Dieses wütende, wespenartige Surren ließ sie immer auffahren. Sie erhob sich, legte ihre Arbeit auf den Tisch, strich sich die Schürze glatt, rückte ihre Haube zu- recht und ging. Madame war ungeduldig. Sie stand vor dem Kleiderschrank. Ein Bündel Kleider hing über ihrem Arm, andere lagen in einem Haufen auf dem Bett. „Eine Schönheit à la Rubens“ pflegte ihr Mann sie zu nennen, wenn er guter Stimmung war. Er hatte eine Vorliebe für solche üppigen, großen Frauen.„Helene Fourment“ nannte er sie gern. „Einmal muß ich wirklich in den Louvre gehen“, pflegte Madame zu ihren Freun- dinnen zu sagen,„um mir mein Porträt anzusehen.“ Heute abend war sie aufgebracht. Ihre Wangen waren gerötet. Ihre blauen Augen sahen ungewöhnlich leuchtend zwischen den langen Wimpern hervor. Ihr kurzes rotbraunes Haar hatte sich wild befreit. „Sophie“, sagte sie dramatisch,„morgen fahren wir nach Rom. Morgen früh. Wir müssen sofort einpacken.“ „Für wie lange, Madame?“ „Vierzehn Tage oder auch drei Monate— ich weiß es nicht! Das Wichtigste ist, daß Wir wegkommen. Ich kehre nicht mehr in dieses Haus zurück, nach dem, was mir heute abend gesagt worden ist, nie!“ „Dann werde ich lieber den großen Kof- ker holen, Madame“. In der Kammer, wo die Koffer standen, roch es nach Staub und Leder. Sie mußte sich bücken und sich anstrengen, um den großen Koffer aus dem hintersten Winkel her vorzuziehen. Die bunten Sterne flacker- ten wieder vor ihren Augen, als sie sich aufrichtete. „Ich werde Ihnen packen helfen“, sagte Madame, als Sophie zurückkam und den schweren Koffer hinter sich herschleifte. Was für ein Totenkopfgesicht das alte Frauenzimmer hatte! Sie haßte es. alte, häßliche Leute um sich zu haben. Aber Sophie war tüchtig, es wäre Wahnsinn, sie zu entlassen. „Madame brauchen sich nicht zu be- mühen.“ Es würde kein Ende nehmen, das Wuhte Sophie, wenn Madame begänne, Schubladen aufzureißen und Sachen um- herzuwerfen.„Madame sollten lieber zu Bett gehen. Es ist schon spät.“ Nein, nein, sie würde nicht schlafen kön- nen. Sie war dermaßbßen erregt. Diese Män- ner. Welche Vertiertheit! Man war doch nicht ihr Sklave! Sophie packte. Einen ganzen Tag im Bett, in einem riesigen wei- chen Bett. Schlummern, für Augenblicke aufwachen und wieder weiterschlummern. „Sein neuester Trick ist“, sagte Madame entrüstet,„mir zu erzählen, er habe kein Geld. Ich soll mir keine Kleider mehr kaufen, sagt er. Es ist grotesk. Ich kann doch nicht nackt herumlaufen“. Sie warf INDUSTRIE UND HANDEL Auslands vertretungen eindringlich gefordert In einem Schreiben an den Bundeskanzler bittet der deutsche Industrie- und Handelstag eindringlich, im Interesse der Wirtschaft von den Möglichkeiten der Errichtung amtlicher Vertretungen im Auslande unverzüglich Ge- brauch zu machen und soweit noch politische Schwierigkeiten bestehen, bei den Hohen Kom- missaren die Zulassung amtlicher Wirtschafts- vertretungen zu erwirken. Die Errichtung amt- licher Wirtschaftsvertretungen wird in folgen- den Ländern als besonders dringend bezeich- net: Spanien, Finnland, Portugal, Schweden., Oesterreich, Indien, Pakistan, Indonesien, Süd- und Mittelamerika. Oeffentliche Hand WIII doch etwas geleistet haben Nach einer Berechnung des Bundesfinanz- ministeriums, die als Erwiderung auf ‚irrefüh- rende Darstellungen zum Mineralölsteuerprob- lem auf Grund amtlichen Materials ausgearbei- tet worden ist, ergibt sich eine Vorleistung der Oeffentlichen Hand zugunsten des Kraftver- Kehrs, die„zur Zeit sehr beträchtlich ist und auch durch die Einführung des Mineralölsteuer- Aänderungsgesetzes nicht ausgeglichen wird“. Die Gegenüberstellung errechnet 1000 Millionen DM als Leistung für den öffentlichen Kraftver- kehr, während die öffentlichen Einnahmen aus der Besteuerung des Kraftverkehrs im Höchst- Fall, das heißt nach Einführung des Gesetzes zur Aenderung des Mineralölsteuergesetzes, 900 Millionen DM betragen. Stahl-Export 1,5 Mill. t trotz rückläufiger Produktion Die Eisen- und Stahlindustrie in der Bun- desrepublik führte im Dezember trotz rückläu- figer Rohstahlproduktion nach vorläufigen An- gaben 100 000 bis 120 000 t Walzwerkserzeugnisse aus. Insgesamt wurden im Dezember rund 740 000 t von den Werken ausgeliefert. Im No- vember hatte der Stahlexport 150 000 t bei einer Gesamtauslieferung von rund 835 000 t betra- gen. Der Gesamtauftragseingang im Dezember erreichte etwa die Vormonatshöhe von rund 1,2 Millionen t Walzstahl mit einem Export- anteil von 60 000 bis 70 000 t. Nach vorläufigen Berechnungen exportierte dle Eisen- und Stahlindustrie des Bundesge- biets in diesem Jahr rund 1,5 Millionen t Walz- stahl(im Vorjahr 4560 000 t) bei einer Gesamtlie- kermenge von 8,5 Millionen t(6,1 Millionen t). Die Auftragseingänge werden auf 13,8 Millio- nen t(5,3 Millionen t) mit einem Exportanteil Von 2,2 Millionen t(550 000 t) beziffert. Lohnsteuer-Jahresausgleich für das Jahr 1950 Nach der Verordnung über den Lohnsteuer- Jahresausgleich für 1950(LStJA 1950) vom 15. Dezember 1950 sind die Arbeitgeber, die am 31. Dezember 1950 mehr als neun Arbeitneh- mer beschäftigen, verpflichtet wenn sie weniger als zehn Arbeitnehmer beschäfti- gen, sind sie berechtigt—, in bestimmten Fal- zan den LStJ A 1950 selbst durchzuführen. Die Arbeitnehmer werden durch Zusendung eines besonderen Merkblattes über ihre Zuständig- keit und die der Finanzämter sowie über die Art der Durchführung des LStiA 1950 einge- hend unterrichtet. Den Arbeitnehmern wird daher empfohlen, davon abzusehen, alsbald nach Ablauf des Kalenderjahres 1950 Anträge auf Durchführung des LStq A 1950 beim Finanz- amt einzureichen. Dieses Merkblatt enthält außerdem Anord- nungen über die Ausschreibung der Lohn- steuerbescheinigungen auf der Lohnsteuerkarte (LStK) 1950 und über die Einsendung der LStK 1950 an das Finanzamt. Die Arbeitgeber wer- den daher gebeten, vorerst noch von der Ein- sendung der LStK 1950 an die Finanzämter oder der Aushändigung der LStK 1950 an ihre Arbeitnehmer abzusehen. 75 Jahre Stachelhaus& Buchloh G. m. b. H. Die Stachelhaus& Buchloh GmbH. feiert heute ihr 75jähriges Bestehen. Die Firma wurde im Jare 1875 zu Mühlheim(Ruhr) Se- gründet. Die Verwaltung wurde in der Zwi- die Hände empor.„Und daß er sagt, er könne es sich nicht leisten, das ist einfach Unsinn. Wenn er zur Abwechslung ein Wenig ehrliche Arbeit tun würde, statt dumme Gedichte zu schreiben und sie auf eigene Kosten drucken zu lassen, hätte er genug, ja übergenug“., Sie rannte im Zim- mer hin und her.„‚Ind wenn man dabei bedenkt, daß der arme Anatole eine Glatze hat und sich die paar Haare färbt, die ihm noch geblieben sind“, Sie lachte.„Und was er da von Leidenschaft redet in seinen scheußlichen Gedichten“, sagte sie—„das ist alles reine Erfindung. Aber, meine liebe Sophie, was denken Sie nur? Warum pak- ken Sie denn dieses gräßliche, alte grüne Abendkleid ein?“ Sophie zog das Kleid, ohne etwas zu sagen, wieder heraus. Warum hatte sich die Person gerade diesen Abend dazu ausgesucht, so entsetz- lich krank auszusehen? Madame schauderte. Es war zu schrecklich. Sie sollte sie eigent- lich zu Bett schicken. Aber die Arbeit mußte schließlich doch gemacht werden. „Das Leben ist schrecklich!“ Seufzend setzte sie sich auf das Bett. Sie stand wieder auf und begann planlos im Zimmer umherzuwandern.„Nein ich lasse es mir nicht mehr gefallen“, brach sie los, sie war vor dem hohen Spiegel stehengeblieben und bewunderte ihre eigene, prachtvoll tragische Figur. Hinter der schönen Tragödin konnte sie im Spiegel ein dürres, armseliges altes Geschöpf erblicken, mit gelbem Gesicht und blauen Zähnen, das dort über den Koffer gebeugt kauerte. Wirklich, es war zu un- angenehm. Sie wandte sich vom Spiegel ab. Aber dann fühlte sie sich doch getrieben, noch einen Blick zu wagen: Sophies Augen hatten die Farbe grünlichen Bleis, waren gänzlich leblos. Was konnte man dagegen tun? Das Gesicht dieser Person war ein Vorwurf, eine Anklage. Und übrigens ver- 1 ihr der Anblick tatsächlich Uebel- eit. „Das Leben ist schrecklich“, wiederholte Madame mit Ueberzeugung,„schrecklich, schrecklich, schrecklich!“ Sie sollte die Person wirklich zu Bett schicken. Aber sie selbst würde nie imstande sein, allein mit dem Packen fertig zu werden. Und es war so wichtig, morgen früh abzureisen. Sie hatte Anatole gesagt, sie werde wegfahren, und er hatte einfach gelacht; er hatte es nicht geglaubt. Diesmal mußte sie ihm eine Lektion erteilen. „Sophie“, sagte sie plötzlich; nur mit Mühe hielt sie sich davon zurück, nicht zu schreien,„sehen Sie auf meinem Putztisch nach! Sie werden eine Schachtel Rouge dort kinden. Verreiben Sie ein wenig davon auf Ihren Wangen“. Sie hielt die Augen ener- Sisch geschlossen, während Sophie aufstand, zum Putztisch hinüberging und scheinbar, eine Ewigkeit lang dort stand und raschelnd herumhantierte. Langsamen Schrittes kam sie zurück. Madame öffnete die Augen. Ah, das war viel besser, viel besser! „Danke, Sophie, dankel Sie sehen jetzt viel weniger müde aus“, Sie sprang lebhaft auf.„Und jetzt müssen wir uns beeilen“. Voll Energie lief sie zum Kleiderschrank. „Du meine Gütel“, rief sie aus und warf die Hände in die Höhe.„Sie haben ja verges- sen, mein grünes Abendkleid einzupacken! Wie kann man denn so dumm sein, Sophie?“ Berechtigte Uebersetzung von Herbert E. Herlitschka. Alfred Kubin: Winter Notizen über Bücher Richard Kaufmann:„Der Himmel zahlt keine Zinsen“, Roman(Schuler-Verlag, Stutt- gart). Einem Könner wie Richard Kaufmann begegnet man gern. Nach seinem faszinieren- den Roman„Der Mond von Barricuda“ läßt er in diesem neuen Roman einen jungen Mann jener schwerbetroffenen Jahrgänge zwischen 1914 und 1918 seine Lebensgeschichte erzählen, von der man sagen möchte, daß sie trotz aller Spezialisierung doch die landesübliche Ge- schichte einer Generation ist, oder der Extrakt aus Tausenden, die zum Leben verurteilt in eine Welt gestellt werden, die es niemand leicht machte, das Richtige zu tun oder gar zu erkennen. Es ist ein Buch mit gedämpften Far- ben, es ist, als spräche ein Rekonvaleszent aus ihm, der einer furchtbaren Katastrophe gerade noch entkam, an der er weder schuldig noch unschuldig war. Bestechend ist der Stil dieses Romans, seine Eleganz des Vortrags, die an Lernet-Holenia erinnert, ohne daß dieser etwa Pate gestanden hätte. th. Constantin Virgil Gheorghiu: 25 Uhr, Ro- man(Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart). Die- ser Roman, der in neunzehn Sprachen über- setzt, ein Welterfolg wurde, ist ein erschüt- terndes Zeitdokument. Er erzählt die Ge- schichte des rumänischen Bauern Johann Mo- ritz, der zu Unrecht als Jude denunziert, in die Maschinerie des totalitären Staates gerät. Eine Kette ohne Ende— das ist die Leidens- geschichte von Millionen unschuldig gequälter und verfolgter Opfer; Johann Moritz, ein guter, einfacher, geduldiger Mensch., der nicht be- greift, was mit ihm gechieht und warum es geschieht, ist nur ein Beispiel für das Kollek- tivschicksal der abendländischen Menschheit, die an ihrer Technisierung und Enthumanisie- rung zugrunde geht. Ob die vollziehende Ge- walt nun Nationalsozialismus, Faschismus, Bol- schewismus oder amerikanische Demokratie heißt— überall wird der wehrlose Mensch seines Wertes und seiner Würde beraubt und im Namen einer Idee, mit der er nichts zu tun hat, zum Sklaven, zu einer gleichgültigen Num- mer degradiert. Dieser Johann Moritz— einer von Millionen— wurde durch insgesamt 105 Lager geschleppt, seins Frau von den Russen vergewaltigt und seine Mutter erschossen. Der Schriftsteller Trajan Koruga— dessen Schick- sal mit dem des Autors wohl weitgehend iden- tisch ist— erlebt als KzZ.-Häftling dieses ganze Inferno, das er voraussah, und erleidet als gei- stiger Mensch den Wahnsinn seiner Zeit auf einer anderen Ebene: er weiß, was mit ihm ge- schenzeit aus Gründen der Zweckmäßigkeit nach Duisburg-Ruhrort verlegt. Es bestehen heute Niederlassungen in Duisburg-Ruhrort, Mannheim, Karlsruhe und München. Darüber hinaus ist die Gesellschaft an mehreren Koh- lenhandelsgesellschaften maßgeblich beteiligt. In Duisburg-Ruhrort werden das Reederei und Speditionsgeschäft sowie eine Abteilung Industrie- und Schiffsbedarfs- Großhandel, die Abteilung Assekuranz und ein Havariekommis- sariat geführt. Ebenfalls wird das Werft- geschäft unter der Firma Ruhrorter Schiffs- werft- und Maschinenfabrik GmbH., die gerade in jüngster Zeit eine Erweiterung durch Ueber- nahme einer Hellinganlage erfahren konnte, betrieben. An diesem Unternehmen ist die Firma Stachelhaus& Buchloh GmbH. maßgeb- lich beteiligt. Hauptaufgabe der Mannheimer Niederlas- Sung ist der Kohlengroßhandel in Süd- und Südwestdeutschland. Dazu gehören sowohl in Mannheim als auch in Karlsruhe Umschlags- anlagen und ausgedehnte Lagerplätze. In Mannheim wird außerdem eine Brikettfabrik betrieben · Das Unternehmen hatte bei Kriegsende er- hebliche Kriegschädenverluste an seinem Schiffspark und an den Landanlagen, die zum größten Teil wieder behoben sind. K URZ NACHRICHTEN Günstige Eæportentwicklung Die Samt- und Plüschindustrie im Krefelder Raum ist gegenwärtig außerordentlich stark be- schäftigt und arbeitet teilweise in mehreren Schichten. Neben einer regen Nachfrage auf dem deutschen Markt sind erhebliche Exportaufträge aus Europa und Uebersee zu erfüllen. Einige Samt- und Plüschwebereien führen bis zu 30% ihrer Erzeugung aus. Fortschreitende Motorisierung ist, was bei uns als Luæus gilt Die diesjährige schwedische Einfuhr an Kraft- fahrzeugen wird nach Mitteilung der Zollverwal- tung auf 50 000 Personenwagen und 4 500 Lastkraft- Wagen geschätzt. Hinzu kommen 10 000 Motor- räder. Der Wert dieser Rekordeinfuhr beläuft sich auf rund 300 Mill. DM. Im Jahre 1949 hatte Schweden nur 6 367 Personenkraftwagen, 2 185 Last- Kraftwagen und 1 924 Motorräder importiert. 35-Millionen-Dollar-Kredit an Israel Die amerikanische Export-Import-Bank hat Israel eine Anleihe von 35 Millionen Dollar zum Ankauf von Geräten und Rohstoffen in den USA für die Steigerung seiner landwirtschaftlichen Produktion gewährt. Der Kredit ist mit jährlich 3% Prozent zu verzinsen und innerhalb von fünf. zehn Jahren zu tilgen. Obst- Sortieren jetzt mechanisch Der Landwirt und Obstbauer Kurt Sehringer in Mengen bei Freiburg i. Br. konstruierte nach langwierigen Versuchen eine in ihrer Art in Deutschland erstmals entwickelte, sehr genau ar- beitende Obst-Sortiermaschine und meldete sie zum Patent an. Kerzen-Industrie friedensmäßig; jedoch steuerlich bedroht Rund 300 Millionen Weihnachtskerzen seien im Bundesgebiet von der deutschen Kerzenindustrie hergestellt worden, sagte dieser Tage Dr. Her- man Muth, Fulda, der Vorsitzende des Verbandes deutscher Kerzenhersteller. Die Rohstoffversor- Sung für die 170 westdeutschen Kerzenfabriken war voll gesichert. Noch zu Weihnachten 194d lag die Kerzenindustrie infolge Rohstoffschwierigkei- ten fast still. Die damalige Produktion eines Mo- mats entsprach einer„Friedensproduktion“ einer halben Tagesleistung. In diesem Zusammenhang wandte sich Dr. Muth gegen die geplante Mineralölsteuer, da von dieser Steuer auch Paraffin, der Rohstoff der Kerze,„be- troffen“ werde. Brennholz-Ausfuhr leicht abgeriegelt Im Interesse der Deckung des einheimischen Brennholzbedarfs hat das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die Aus- fuhr des Brennholzes von einer Lieferungsgeneh- migung abhängig gemacht. In Südbaden ist diese Genehmigung über die Landesforstver waltung zu beantragen. Mit einer Befürwortung der Anträge ist jedoch nicht zu rechnen, solange die gegenwärtige Brennholz- Knappheit anhält. Zuchtschafe-Export entwickelt sich günstig Die württembergischen Schafzuchtverbände naben kürzlich einen größeren Zuchtschafverkauf nach Polen vermittelt. 1777 weibliche Zuchttiere und 23 Böcke aus Württemberg sowie 148 weibliche Tiere aus Südbaden haben dieser Tage in 49 Wag- gons das Gebiet der Bundesrepublik verlassen. Dieser Transport war im Jahre 1950 der dritte Srößere Zuchtschafexport ins Ausland. „Weihnachtsfriedliche“ Blockierungen Die rotchinesische Regierung in Peking hat eine für die Vereinigten Staaten bestimmte sendung von 450 t chinesischem Holzöl gesperrt. Man sieht in dieser Maßnahme eine Repressalie gegen die am 6. Dezember in Washington verhängte Sperre für alle Ausfuhren nach China. Nach Berichten aus Hongkong hat die chinesische Regierung sämt- liche Ausfuhren nach den USA und qapan gestoppt. Kautschuk, der Käufer nicht erreichte Eine britische Reederei hat der Sowietunſon den Frachter„Stanrealm“ zum Transport von 7 000 t Kautschuk aus Malaya, der gegenwärtig im Londoner Hafen lagert, verchartert. Der Kaut- schuk soll im Januar nach Odessa verschifft wer- den. Von den gesamten diesjährigen Kautschuk- exporten Malayas, die auf 700 000 t beziffert wer- den, soll die Sowjetunion 50 000 t gekauft haben. Gewinnausschüttung verdeekt oder unwirklich? Abschnitt 55 der steuerlichen Richtlinien zum DM-Bilanzgesetz besagt: „Werden bei Kapitalgesellschaften Gesell- schafterdarlehen in einem höheren Verhältnis als 10 RM 1 DM in die Eröffnungsbilanz übernommen, so ist die Differenz zwischen dem tatsächlichen Wertansatz und den im Verhält- nis von 10 RM 1 DM umgestellten Werten als verdeckte Gewinnausschüttung der DM- Zeit zu behandeln Der Deutsche Industrie- und Handelstag, der Bundesverband der deutschen Industrie, der Gesamtverband des Groß- und Außenbhan- dels und des deutschen Einzelhandels bringen in einer Eingabe an den Bundes- finanzminister zum Ausdruck, daß eine solche Umstellung weder begrifflich als eine ver- deckte Gewinnausschüttung behandelt werden kann, noch dadurch der Gewinn in der DM- Zeit berührt werden darf. Die Bestimmung verstößt daher nach Auffassung dieser Spit- zenverbände gegen das geltende Recht und kann als rechtsverbindlich nicht angesehen werden, da in Verwaltungsanweisungen von dem geltenden Steuerrecht nicht zum Nachteil der Steuerpflichtigen abgewichen werden darf. Diese Ansicht wird wie folgt begründet: 8 17 StD 1949 enthält einen Katalog der Fälle, in denen eine verdeckte Gewinnausschüttung an- zunehmen ist. Gemeinsam ist allen dort auf- gezählten Fällen, daß durch die verdeckte Ge- winnausschüttung die Gewinn- und Verlust- rechnung der Gesellschaft bereits tatsächlich berührt ist oder in Zukunft berührt werden wird. In diesen Fällen wird die Gewinn- und Verlustrechnung berichtigt, sobald in ihr wegen der bevorzugten Behandlung des begünstigten Gesellschafters bei der Gesellschaft ein zu nie- driger Gewinn ausgewiesen ist. Die Umstellung der Gesellschaftsdarlehen in der DM- Eröffnungsbilanz im Verhältnis 1:1 steht jedoch mit der Gewinn- und Verlust- rechnung in keinem Zusammenhang. Die nach dem Währungsschnitt aufzustellende DM-Er- öffnungsbilanz bildet vielmehr erst den Aus- gangspunkt für die Gewinnermittlung in der DM-Zeit. Der Gewinn in der DM-Zeit kann nur durch Geschäftsvorfälle beeinflußt wer- den, die bilanzmäßig die Zeit nach Aufstellung der DM- Eröffnungsbilanz betreffen, niemals aber durch Bilanzansätze in der DM-Eröff- nungsbilanz selbst. Dieser Grundsatz ist im DM-Bilanzgesetz selbst in 8 73 Abs. 1 festge- setzt. Dort ist bestimmt, daß„die aus der Er- öffnungbilanz und der Neufestsetzung sich er- gebenden zahlenmäßigen Veränderungen im Vermögen der zur Aufstellung der DM-Eröff- nungsbilanz verpflichteten natürlichen und juristischen Personen und deren Gesellschafter für die Steuern vom Einkommen keine steuer- pflicht begründen.“ Dieser Grundsatz muß erst recht für die Fälle gelten, in denen Bilanz- sätze der RM-Abschlußbilanz unverändert in die DM- Eröffnungsbilanz übernommen wer- den. Daf Umstellungen von Darlehensforde- rungen, die von den gesetzlichen Vorschriften des Umstellungsgesetzes abweichen, bereits bei neimer politik: irtscha w. Gilles 11. Eb! gehwetzi Frau: H. kloth; 8e vom Die Bankkon geselloch in Mann deim. Po ludwigs! für un! ummt 0 — — Jahrg e B e in ein Ministe chen namen! evange Gespra Bresch- Die v pr. Ader schieht und warum es geschieht und beg schließlich Selbstmord aus dem klaren Beyi sein, daß seine Welt, die Welt des Geistes ur als der Seele, zu existieren aufgehört hat, Jillens schrieben von einem Europäer, der an der MRegierur tung Europas verzweifelt, ist dieser Rondeutsche eine ergreifende Klage um den preisgegehef ellen“. Menschen und eine harte Anklage gegen Anännern millionenfache Verbrechen der Unmenschl em je ei. keit, das überall und nicht nur im natiaſi 20 Sozialistischen Deutschland begangen n oe Di und weiter begangen wird. Ohne Pathos, dh fen. Die Ressentiment und ohne Hoffnung— ein z ellten„ wühlendes, großartiges Buch voll bpittef fropagar Trauer und schmerzlicher Liebe. Ein Buch Aellein d. uns alle angeht. EA breier-A Martin Gumpert: Dunant. Der Roman unge Roten Kreuzes(Südverlag. Konstanz,, Ibrer Be. grausige Erlebnis des Schlachtfeldes von I Der Vo ferino(1859) trieb den Genfer Bankier Helkirche in Dumant dazu, Tatkraft und Vermögen ipibe li noch der Sorge um die Verwundeten zu men. Die Welt verdankt ihm die Genfer ka vention. Ein an Triumphen und Enttäuschu gen reiches Leben der Nächstenliebe— d 1 Nobelpreisträger von 1901 starb im Armenha* , charakteristisch für das 19. Jahrhundert ns Rom. seinem merkwürdig idealistisch-merkamietfurt Se schen Fortschrittsglauben, dem bald der ird ertrete! gische Absturz in eine raffinierte Bantereſggeszeit folgte. Dies alles zeichnet Gumpert ehe Art, sachlich- einsichtig wie lebendig darste* 8 nach. Eine Geschichte der Humanitas der desk. ten hundert Jahre, die man ergriffen und gad ſchriftsbti denklich aus der Hand legt. nunhtort an Stephan Lackner: Das Lied des Pech An-. (Südverlag, Konstanz). Gescheit. kultin ausgekn unterhaltsam— gewiß. Aber dieser Musledes Ei novelle fehlt, so kundig über Musik gereewünsch wird, eigentlich das musikalische Element, Ren Personen und ihre Dialoge sind— mit gerſllelern u. gen Ausnahmen— blutleer, und der scheinene gi notwendige Tod des Künstlers bleibt im Grüßhestliche zufällig. Die Handlungskonzeption— hier d sensible, frühvollendete Komponist, da der nüchterne, lebenstüchtige Ingenieur. und Aebersch schen beiden die berühmte Pianistin, die diederbe einen sich zuneigt, ohne den anderen aheutschle zugeben— ist ein etwas billiges Rechenesege po! pel. Von Kunst und Künstlern zu erzähl mw etisc verlangt außergewöhnliche dichterische Kaiſentralis und Behutsamkeit— und davon ist in diese Te Geschichte wenig zu spüren. bung 1 ſöglich Aufstellung der DM- Eröffnungsbilanz e n Ve zu berücksichtigen sind, ist in 8 24 Abs. 3 Dl lachte Bilanzgesetz(DMEB0C) für die Aktivseite d Aland in§ 30 Abs. 3 DM BG für die Passivseite aue„Ne drücklich festgelegt. Aus diesen Vorschriftetwendi geht deutlich hervor, daß solche abweichendehtspektie Umstellungen sich vom Standpunkt des Schult ichten. ners gesehen weder gewinnerhöhend ausw ken dürfen, wenn das gesetzliche Umstellung verhältnis unterschritten wird, noch gerinnt! l mindernd, falls der Gläubiger eine günsti isch 15 Umstellung erhält. Entsprechendes muß aufüigen, gelten, wenn der Fall vom Standpunkt denne. Gläubigers betrachtet wird. Wird die Forde 2. Die e ve rung nachträglich ungünstiger umgestellt d im Umstellungsgesetz bestimmt ist, 80 0 beim Gläubiger ein gewinnmindernder de lust in der DM-Zeit nicht ausgewiesen de den. Erhält der Gläubiger eine günstige 5 a Umstellung als das Umstellungsgesetz elgrat schreibt, so soll dadurch beim Gläubiger angebl! steuerpflichtiger Gewinn entstehen.. 2 am Mit diesen Vorschriften steht die in if. 1 DM-Bilanz-Richtlinien getroffene Regel tage nicht in Einklang. Abschnitt 55 will auf c Umweg über die verdeckte Gewinnauss tung diesen„Umstellungsgewinn“ steuer erfassen und zwar auf jeden Fall beim Gen, schafter. Im Falle der Mindestbesteuckefe 15 nach§ 17 KStG würde darüber hinaus del oder „Umstellungsgewinn“ auch bei der Kap, Sie! gesellschaft erfaßt. In diesem Fall würcle duünschenf die doppelte Besteuerung bei der Kapitels 0 die sellschaft der„Umstellungsgewinn“ unter Un 8 6 ständen restlos oder fast restlos weggestele New 10 Bei Personengesellchaften kommt eine mann Abschnitt 55 entsprechende Besteuerung maſerrschla; in Betracht, so daß diese dem Gesetz witer, wur sprechende Versteuerung des„Umstellun zer rähe gewinnes“ nur eineitig bei Kapitalgeselle ten vorgenommen werden soll. Schon 1 Vergleich zeigt, dag die im Abschnitt 55 ef haltene Anordnung rechtlich nicht haltbar Die Belastung in dieser Form wirkt sich 0 ähnlich wie die im Rahmen des Lasten u war gleichfalls vorgeschlagene Kreditgewinnabeeſus-Schu aus. Sie ist sogar noch schärfer, weil es 1 Bamben verdeckten Gewinnausschü, ung an einer mberg dierungsmöglichkeit mit Vährungsverlte Jahre des Steuerpflichtigen fehlt. e Die im Abschnitt 55 DM-Bilanz-Richlin hangt vorgesehene Regelung dürfte einer Mac fung durch den Bundesfinanzhof nicht stal halten. Die Spitzenorganisationen beantras deshalb eine eingehende Ueberprüfung Frankfurter Effektenhörse vom 27. Dezember 1950 50 Das Geschäft der Frankfurter Effekten 5 beschränkte sich im großen und ganzen 71 0 Ausführung der wenigen vorliegenden u schaftsorders, da die Spekulation größte, 1 haltung an den Tag legte. Bei den infolg 1 nur geringen Umsätzen blieb das Kursniveau allgemeinen behauptet. Spezlalwerte waren terhin gesucht. Aufbesserungen wurden erzie Kaufhaus Hansa um 10 Prozent. Durchwes fester lagen auch Maschinenaktien. Bei 4 gen gehandelten Aktiengruppen War da kelne einheitliche Tendenz festzustellen, sich jedoch die Abgaben bzw. Aufbesserung relativ engen Grenzen hielten, Der Markt 9 verzinsliche Papiere blieb so gut Wie umsa te Kursveränderungen traten nicht ein.