1951/ Nx „San Frag ublic-Glon Auch Zisk hl zum et iner Mann md ebens en kam, I bielfreudig Baltruscha n(Gefäng r(Advoka und nebe r mit dei Spähßen de Bühnen aventionel es sichtba e es nich er ganzer Solopaar Beifall für 1 auch in ange noch dem Au. Furt Hein I hnen Karussell einzelnen tädtischen rem dank. das Ver- dau ihres 51. Der in anz gegen ten Wein takt und mten be- ach einer Barmix- rt Geiger chsischem eiten zur estaltung isen, des. sonderen Suchanek mien der A. riege zer- Auffüh⸗ net wor- zeren und tilempfin- chen An- gen eines len eine ten- und Kkmayers“ Uhr, im Grei- t im Zu- ädtischen anuar im ine Auf- Drama , sagte Jeneral- neswegs ich den ibt mir der ka- ich, Re- as geht Fabrik, te, sie um muß alles in n und weil die unächst. wrauen zlichster ige gar Werden höüro. Es Zu be- ligt ge- Hinzu ir sind, werden Krin- N das“, Ihnen id. Ich lag Sie n ganz wenn n einer Mensch orf auf ch aut ahrheit 8 NMerausgebelr: Dr. Kari Ackermann, E. Fritz„. Schilling. Druck: Mann- elmer Großdruckerei. Redaktion: Politik: E. schäfer, H. H. Hausser; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokal.: Dr. F. W. Koch, M. Eberhardt; Weinheim: C. Serr; Schwetzingen: W. Hertz(in Urlaub), K. Buchter; Frau: H. Hoffmann; Sport: H. Schneekloth; Sozial-Red.: F. A. Simon; Chef vom Dienst: O. Gentner. Bankkonten: Südwestbank, Allg. Bank- gesellschaft, Städt. Sparkasse, sämtl. in Mannheim. Bezirkssparkasse Wein- heim. Postscheckk.: Karlsruhe Nr. 800 16, Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43. Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der verlag keinerlei Gewähr Mannheimer OQONRMQGE Ungbhängige Zeitung Badens und der Pfalz * Gesel fte tele Mannheim, R 1, 4-6 Schwetzingen, Heidelb. Str. 2 Hockenheim, Rathausstraße 12 Weinheim, Bahnhofstraße 15 Tel. 2241 Heidelberg, Rohrbacher Str. 35-7„ 4440 Ludwigshafen/ Rh., Rheinstr. 37„ 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2,30 zuz. DM-, Tragelohn. Postbezug mtl. DM 3, 20 zuz. DM., 54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM ,- einschl. 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Die Organisation der europäischen Verteidigung. 2. Die Wiederbewaffnung Westdeutschlands. 3. Die Auswirkungen der westeuropäischen Aufrüstung auf die Wirtschaft. 4. Die fern östliche Lage, besonders in Indochina. Rundreise Eisenhowers durch Westeuropa London.(dpa) Der atlantische oberkom- mandierende General Eisenhower wird noch in dieser Woche sofort nach seiner An- kunft in Europa eine Rundreise durch die Hauptstädte der europaischen Atlantikpakt- staaten antreten. Eisenhower wird am Don- nerstag oder Freitag von den Vereinigten Staaten nach Paris fliegen. Seine Reise durch die Hauptstädte soll in zwei oder drei Wochen beendet sein. Anschließend wird er sich zunächst wieder in die Vereinigten Staaten begeben. Sowjetische Antwort erweckt Hoffnungen in Paris Die französische Regierung hofft, zwischen Washington und Moskau vermitteln zu können London.(dpa) Die Sowjetunion hat in ihrer Antwort auf die gleichlautenden Noten der drei Westmächte vorgeschlagen, daß eine Vorkonferenz zusammentreten solle, um die Tagesordnung für die vorgeschlagene Konferenz der Außenminister vorzubereiten. Als Tagungsort für diese Vorkonferenz komme Moskau, Paris oder London, nicht jedoch New Fork, in Betracht. Die Sowzetunion erklärt in der Note, daß niemand die westlichen Regierungen in der Vergangenheit bedroht habe, und daß sie auch jetzt nicht bedroht würden. Um so unhaltbarer seien deshalb die Versuche, die Pläne für die Aufrüstung Westdeutsch- lands zu rechtfertigen. Abschließend werden die Westmächte in der sowjetischen Note angeklagt, die Konferenz der Außenminister zu verzögern. Der Text der sowjetischen Note wurde am Dienstagabend vom Moskauer Rund- funk in der Fassung verbreitet, die der französischen Regierung zugeleitet wurde. In der Rundfunksendung wurde darauf hingewiesen, daß den Regierungen der Vereinigten Staaten und Großbritanniens gleichlautende Noten zugesandt wurden. In der sowietischen Note wird die Er- klärung der Westmächte zurückgewiesen, daß Besprechungen über die Prager Be- schlüsse der Ostblockstaaten nicht die Grundlage für eine demokratische Lösung des Deutschlandproblems bilden könnten. Die Angaben der Westmächte über eine Wiederaufrüstung der Sowjetzone werden in der sowjetischen Note als„Erfindungen von Anfang bis Ende, die in keiner Weise der Wirklichkeit entsprechen“ bezeichnet. In der Note wird weiter festgestellt, die Haltung der Sowietunion in der Frage ge- samtdeutscher Wahlen sei wohlbekannt. Aus den Tatsachen, die der Oeffentlichkeit zugängig gemacht wurden, ergebe sich, daß Korea Vermiltlungsversuche gescheitert Peking soll jetzt der offenen Lake Success.(UP) Der kanadische Außenminister Lester Pearson kehrte am Dielistag von Ottawa nach Lake Success Mück und wird nunmehr formell das Scllertern der von den Vereinten Nationen für die Feuereinstellungsverhandlungen in Korea ernannten Kommission Dreieraus- schuß) vor der UNO erklären. Der Berichit des Ausschusses wird wahrscheinlich am Mittwoch veröffentlicht. Die Vereinigten Staaten und zahlreiche nicht kommunistische UNO-Staaten sind nun nach dem neuesten kommunistischen Großangriff auf das Gebiet südlich des 38. Breitengrades entschlossen, innerhalb der UNO schärfste Maßnahmen der UNO-Voll- versammlung gegen das kommunistische China zu empfehlen und die Peking-Regie- rung der offenen Aggression anzuklagen. Wie aus gutunterrichteten Kreisen des New Lorker UNO- Hauptquartiers verlautete, ist zunächst geplant, die Sechsmächte-Ent- schliegung mit der Aufforderung zum Rück- zug der chinesischen Truppen aus Korea fallen zu lassen und der Vollversammlung einen neuen Antrag vorzulegen, in dem auf alle mäßigenden Begriffsbestimmungen wie „Intervention“ verzichtet und die Beschul- digung der Aggression in den Vordergrund gestellt wird. Auf Grund der letzten Entwicklungen wird angenommen, daß der voraussichtlich von den USA ausgehende Vorstoß zur kompromiglosen Verurteilung Pekings eine solide Mehrheit von 45 bis 48 der insgesamt 60 UNO- Mitgliedstaaten finden wird. Seit Beginn des kommunistischen Vor- stoßes über den 38. Breitengrad haben im Rahmen der UNO bereits mehrere als drin- gend bezeichnete Unterredungen zwischen dem amerikanischen UNO- Delegierten Er- nest Gross und- leitenden UNO- Vertretern mehrerer asiatischer Staaten statt- gefunden, die sich um eine Vermittlung im Korea- Konflikt bemühen. So konferierte Gross am Montag 2 Stunden lang mit dem Inder Sir Benegal Ra u, der dem dreiköpfi- gen UNO- Ausschuß zur Herbeiführung eines Waffenstillstandes angehört. Ferner batte Gross eine längere Beratung mit dem Ag yptischen Delegierten Fawzi Bey, dem Hauptsprecher der zwölf asiatischen und arabischen UNO- Staaten. Darüber hinaus steht der USA-Vertreter in fast ständiger telefonischer Verbindung mit dem fran- źͤsischen und britischen Chefdelegierten bei der UNO, Jean Chauvel und Sir Gladwin J e b b. Chinesische Spähtrupps 19 Kilometer vor Seoul Tokio.(UP) Am Dienstag, dem zweiten ag der zweiten Schlacht um Südkorea, mußten sich die Streitkräfte der Vereinten Wr 2 2 Washington. Das amerikanische Repräsen- tantenhaus nahm das Gesetz über die Be- steuerung der Uebergewinne an und über- sandte die ganze Vorlage Präsident Truman zur Unterzeichnung. Es handelt sich um die Erschliekzung einer zusätzlichen Steuerquelle von etwa 3,3 Milliarden Dollar, die der Finan- zierung der erhöhten Rüstungsausgaben die- nen soll. Köln. Die Kölner Stadtvertretung verlieh auf ihrer ersten außerordentlichen Sitzung im neuen Jahr am Dienstag Bundeskanzler Dr. Konrag Adenauer und dem Vorsitzenden des Deus zen Gewerkschaftsbundes Dr. h. c. Hans Böckler die Ehrenbürgerrechte. dpa/ U 7 Aggression angeklagt werden Nationen an allen Frontabschnitten weiter zurückziehen. Die kommunistischen An- greifer, die mit starken Verbänden ihre Offensive fortsetzten, näherten sich der Süd koreanischen Hauptstadt Seoul bis auf rund 22 Kilometer. 8 Die letzten Berichte lassen erkennen, daß die Truppen der Vereinten Nationen an mehreren Abschnitten der Front am Diens- tagabend keine Feindberührung mehr hat- ten, da sie sich auf vorbereitete Stellungen zurückzogen. Die allgemeine Frontlage würde von einem Sprecher der achten Armee als„ernst, aber nicht kritisch“ be- zeichnet. Spähtrupps der chinesischen Streitkräfte Waren im Laufe des Dienstagabend bis auf 19 Kilometer an die südkoreanische Haupt- stadt Seoul herangekommen. Die kommu- nistischen Truppen stießen sofort nach, als die UNO-Truppen ihre Stellungen in der Mitte und im Osten der Front am 38. Brei- tengrad zurücknahmen. Sie stehen bereits vor dem Verkehrszentrum Uidschongbu. Diese Stadt liegt an der großen Straße, die Nordost-Korea mit Seoul verbindet, und hat bei den bisherigen Kämpfen schon schwere Zerstörungen erlitten. General MacArthur hatte am Diens- tag erneut das Gros seiner Luftstreitkräfte zur Entlastung der schwer kämpfenden Bodentruppen beordert. Die UNO-Luftoffen- sive am Montag fügte den Kommunisten über 2650 Mann Verluste zu, von denen nach Berichten der Luftaufklärung die meisten gefallen sind. Diese Zahl an kommunisti- schen Menschenverlusten wird im Haupt- quartier General Mac Arthurs als die höchste eines einzelnen Tages seit Beginn des Korea- Feldzuges bezeichnet. die drei Westmächte in Westdeutschland eine reguläre deutsche Armee organisieren Wollten. Ebenso bekannt sei es, daß mit der westdeutschen Regierung Verhandlungen über die Anzahl der Divisionen, der Aus- rüstung, der Panzer und der schweren Artillerieverbände geführt würden, die in die Streitkräfte der Atlantikpaktstaaten eingegliedert werden sollen. Unser Pariser A.-L.- Korrespondent tele- koniert uns über die Reaktion in Frankreich: In leitenden diplomatischen Kreisen der französischen Hauptstadt herrscht die Mei- nung vor, daß die Sache der Verständigung durch die russische Note einen Schritt vor- Wärts gekommen sei. Man unterstellt den Russen die gleiche Absicht bei der Abfas- sung ihrer übrigens bemerkenswert schnell übermittelten und auch verhältnismäßig konziliant gehaltenen Antwort, wie den Franzosen bei ihren Bemühungen um das Zustandekommen des Gesprächs, nämlich die Verhinderung der deutschen Wieder- bewaffnung mit ihren unabsehbaren politischen Folgen. Je stärker der Wunsch der Russen ist, diese Entwicklung an der europäischen Front zu verhindern, so folgert man in Paris, desto stärker wird auch ihr Bestreben sein, durch Konzessionen eine befriedigende Lösung der deutschen Frage zu ermöglichen. Die Mel dungen über den Umfang der Konzessionen Allerdings. die bereits von der Zustimmung Moskaus zu ailgemeinen freien Wahlen in ganz Deutschland unter UNO-Kontrolle sprechen, werden an zuständiger Pariser Stelle mit einiger Skepsis aufgenommen. Man macht aber kein Hehl daraus, daß man es für empfehlenswert hält, die russische Einladung auch dann anzunehmen, wenn die Probleme des Fernen Ostens, die ja doch ohne die Anwesenheit der Asiaten selbst nicht erledigt werden können, beiseite blei- ben sollen. Schon vor Bekanntwerden der russischen Antwortnote hatte man in Paris immer wieder darauf hingewiesen, daß es bereits entscheidend sein könne, das Ge- spräch überhaupt erst einmal in Gang zu bringen. Später könne man, wenn in den europäischen Fragen Verständigungsbereit- schaft bestände, die Diskussion auf alle an- deren aktuellen Fragen übergreifen lassen. Die erste Reaktion aus Washington hat dafür gesorgt, daß man sich keine Illusionen in Paris macht. Man weiß, daß man viel Mühe damit haben wird, die Amerikaner zu einer positiveren Beurteilung zu gewinnen und amerikanische Beobachter in Paris äußern die Befürchtung, daß es dabei zu scharfen Meinungsverschiedenheiten zwi- schen Paris und Washington kommen könne. In Washington ist man anscheinend immer noch gekränkt, über die Verzögerung der deutschen Aufrüstung durch den diplo- matischen französischen Widerstand und auch die weitere Verschlechterung der militä- rischen Lage in Korea wirkt nach der An- sicht Pariser Kommantatoren ungünstig auf die Verhandlungsfreudigkeit der Amerikaner. Die Aufgabe Außenministers Schuman ist es, hier eine erste Entspannung zwischen Werden Helgoland- Demonstranten zurückgeholt? Prinz zu Löwenstein Cuxhaven,(dpa) in Cuxhaven bereiten sich, wie dpa von zuständiger deutscher Seit erfährt, feldmarschmäßig ausgerüstete britische Soldaten darauf vor, die Helgo- land-Fahrer in allernächster Zeit von der Insel zurückzuholen. Sie sollen nach den Berichten von 15 deutschen Polizisten be- gleitet sein und das britische Streifenboot „Eileen“ benutzen, das beim ersten Aus- laufen nach Helgoland Schraubenschaden erlitten hatte, inzwischen aber repariert worden ist. Das Boot wird begleitet sein von einem Räumboot des Cuxhavener Mi- nenräumkommandos. Auf britischen Wunsch soll ein deutscher Arzt mitfahren, der zur ersten Hilfe Decken und Schnaps auf die Insel bringen soll, weil der Nachschub in den letzten Stunden wegen des schlechten Wetters nicht störungsfrei funktionierte. Ein genauer Termin für die Aktion ist von den britischen Dienststellen nicht zu er- fahren. Der deutsche Chef des Cuxhavener Mi- nenräumverbandes, von Blanc, ist am Dienstag von„höchster britischer Seite“ entlassen worden. Von Blanc hatte sich am Neujahrstag dem britischen Befehl widersetzt, Minenräumboote zur Evaku- erung der felgolend-Besatzung bereitzu- stellen. Er hatte erklärt, daß sein Minen- räumverband nicht zu Polizeiaktionen da sei. Der deutsche Minenräumchef beruft sich, wie er Pressevertretern sagte, auf die Nürnberger Rechtsprechung, nach der kein Soldat einen Befehl ausführen soll, der ge- appelliert an Attlee gen sein Verantwortungsbewußtsein geht. Deshalb habe er als Deutscher den briti- schen Befehl zu einer Aktion gegen die Deutschen auf Helgoland abgelehnt. Der Initiator der Helgoland-Aktion, Prinz Hubertus zu Loewenstein, der sich zur Zeit auf Helgoland aufhält hat den briti- schen Premierminister Clement Attlee in einem Schreiben aufgefordert, sich persön- nich für die Wiederherstellung des völker- rechtlichen Status der Insel einzusetzen. Die moralische und politische Lage des We- stens gegenüber den Sowjets sei abhängig von der Wiederherstellung von Gerechtig- keit und internationalem Recht für Helgo- land, das im Gegensatz zur Atlantik-Charta und zu der UNO-Erklärung über die Men- schenrechte immer noch seinen früheren Bewohnern vorenthalten werde. Auf den gleichen Voraussetzungen beruhe auch eine deutsch- britische Verständigung. Helgoland sei ein Teil der europäischen Erde, die zu verteidigen die Deutschen aufgerufen und bereit seien. Adenauer bei Mecloy Bonn.(dpa) Dr. Adenauer traf am Dienstag mit dem amerikanischen Hohen Kommissar MecCloy zusammen. Es war die erste Zusammenkunft des Bundeskanz- lers mit einem der alliierten Hohen Kom- missare nach den gemeinsamen Besprechun- gen über die Brüsseler Außenminister- beschlüsse auf dem Petersberg. USA und UdssR herbeizuführen und sie beide an den Verhandlungstisch zu bekom- men. 5 Die französische Diplomatie ist offenbar ent- schlossen, sich dabei durch nichts aufhalten zu lassen und auch die Bedenken der Ame- rikaner, die von manchen Engländern an verantwortlicher Stelle geteilt werden, hin- sichtlich des russischen Bestehens auf den Entschlüssen von Prag, zu zerstreuen. Man weist vor allem darauf hin, daß ein Eingehen auf die russischen Wünsche es ermöglichen könnte, die Gespräche von den deutschen und österreichischen Fragen auf allgemeine euro- päische Probleme, unter anderem auf die den Friedensverträgen widersprechende Auf- rüstung von Ungarn, Rumänien und Bul- garien, auszudehnen und glaubt,, daß Mos- kau bei einem befriedigenden Ergebnis der Gespräche über Deutschland sich weniger hartnäckig bei der Diskussion dieser Fragen zeigen würde. Gespräch mit Bonn unbeeinflußt London.(dpa) Im Zusammenhang mit der sowjetischen Antwortnote zur Auf- nahme von Vierer- Besprechungen wird von amtlicher britischer Seite am Dienstag da- rauf hingewiesen, daß die vorgesehenen Be- sprechungen über den deutschen Vertei- digungsbeitrag zwischen der alliierten Ho- hen Kommission und der Bundesregierung auf jeden Fall programmgemäß stattfinden sollen. Bisher sei noch ungewiß, ob über- haupt vorbereitende Besprechungen zwi- schen den Vertretern der vier Großmächte aufgenommen werden können. Das Pro- gramm der Verhandlungen zwischen der Hohen Kommission und der Bundesregie- rung werde aber auf keinen Fall von der Entwicklung des Gesprächs über die Vierer konferenz beeinflußt. a Mittwoch, 3. Januar 1951 Nur ein Kind. Im Jahre 1942 wurde der jetzt siebendh- rige Nanno Shoert Rosschoert, dessen Eltern damals in Bremen arbeiteten, dem deutschen Ehepaar Ullner übergeben. Das holländische Enkepaar kämpft jetzt um die„Herausgabe“ des Kindes. Frau Ullner aber behauptet, das Kind sei ihr mit der Versicherung übergeben worden, sie könne es„behalten“ und wie ihr eigenes erziehen. Der Junge wolle auch nicht mehr zu seinen leiblichen Eltern zurüch, die er kaum mehr kenne. Ist diese Auseinandersetzung nicht ein Schieksal unserer Zeit? Spiegelt sich in ihr nicht die ganze Verwirrung, die den Men- schen schlechthin zum Streitobjekt gemacht Rat? Gewiß, es hat zu allen Zeiten das Pro- blem des stillschweigend adoptierten und spä- ter wieder zurückgeforderten Kindes gegeben. Aber speziell unserer Zeit blieb es anschei- nend vorbehalten, einen solchen Vorgang ganz in die Kälte der Kalkulationen zu drängen, in eine Kälte, an deren Wirkung auf das Menschliche im Menschen niemand mehr er- innert werden will dpa-Bild Mit allen gewerkschaftlichen Mitteln will der DGB die Mitbestimmung durchsetzen Düsseldorf.(dpa) Der erste Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Dr. h. c. H. Böckler, hat am Dienstag in einem Brief an Bundeskanzler Dr. Konrad Ade nauer erneut betont, daß der DGB und die ihm angeschlossenen Gewerkschaften nach wie vor entschlossen seien, die Mit- bestimmung notfalls mit allen gewerk- schaftlichen Mitteln durchzusetzen. Damit antwortet Dr. Böckler auf einen Brief des Bundeskanzlers vom 14. Dezember, in dem Dr. Adenauer einen Streik zur Erreichung des Mitbestimmungsrechtes als verfassungs- widrig bezeichnet hatte. Diese Auffassung weist Dr. Böckler zurück. Er beruft sich dabei auf Artikel 9 Absatz 3 des Grundge- setzes, der den Arbeitnehmern das Koali- tionsrecht zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen ein- räumt. Das beziehe sich auf die Mitbestim- mung, die eine rein wirtschaftspolitische Forderung sei.„Der Streik gehört seit je- her zu den Urrechten der demokratischen Staatsform“, schreibt Dr. Böckler.„Würde eine Regierung dieses Urrecht einzuschrän- ken oder außer Kraft zu setzen versuchen, so wäre das der erste Schritt auf dem Wege zur Diktatur“. Das Streikrecht wird von Dr. Böckler mit dem Hinweis begründet, daß der Ar- beitnehmer die Arbeitsleistung unter einer Wirtschaftsordnung verweigern könne, die seiner Stellung als freiem Bürger eines de- mokratischen Staates nicht entspreche. Die Arbeitnehmerschaft mache also lediglich von dem ihr zustehenden Recht Gebrauch, wenn sie durch ihre Gewerkschaften er- kläre, daß sie nur noch einer Wirtschaft ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen wolle, in der an Stelle des oligarchischen Zustandes der Herrschaft einer Minderheit demokratische Verhältnisse eingeführt wor- den sind. Nach den Erfahrungen der letz- ten dreißig Jahre müsse in Deutschland eine Demokratie, die nicht wieder zugrunde gehen soll, in allen Lebensbereichen ver- wirklicht sein. Eine eingeschränkte Demo- kratie werde nicht vom Volksganzen ge- tragen und könne damit auch nicht lebens- fähig sein. In einem Interview kündigte Böckler am Dienstag an, daß die Mitbestimmung in der eisenschaffenden Industrie und im Bergbau„in kürzester Frist“ akut werde. Dr. Böckler betonte, die Urabstimmung in der eisenschaffenden Industrie über eine Bereitschaft zum Streik zur Erringung des Mitbestimmungsrechtes habe ihre eigene Dynamik ausgelöst und treibe zu raschen Entscheidungen. Die Arbeitnehmer hätten nicht ihr Ja gegeben, um nach sechs Mo- naten vielleicht feststellen zu müssen, daß trotzdem nichts geschehen sei. Das gleiche gelte auch für die Urabstimmung im Berg- bau, die unmittelbar vor der Tür stehe. Grundsätzlich sieht Dr. Böckler drei Möglichkeiten, das Mitbestimmungsrecht zu erreichen: 1. ein Uebereinkommen Wi- schen den Sozialpartnern, 2. ein rasch ver- abschiedetes zufriedenstellendes Bundesge- setz und als letzten Weg die Anwendung „gewerkschaftlicher Mittel“. Als den„idealen und zuständigen“ Weg betrachtet Dr. Böckler noch immer die Möglichkeit, in direkten Verhandlungen m den Arbeitgebern eine Uebereinstimmu zu erreichen. Er hoffe und glaube, ver- sicherte er, daß angesichts der konkreten Situation, wie sie durch die Urabstimmun- gen geschaffen worden sei, eine erneute Zusammenkunft der maßgeblichen Ver- treter beider Seiten“ zustandekommen werde. Schäffer braucht zwei Milliarden mehr Bonn(gn- Eig. Ber.) Das Bundeskabinett wird sich voraussichtlich bereits in der kom- menden Woche mit der Erhöhung des Steuer- aufkommens befassen. Finanzminister Dr. Schäffer hat der Regierung die entspre- chenden Unterlagen in der Woche zwischen Weihnachten und Neujahr zugehen lassen. Insgesamt braucht Dr. Schäffer vorerst zwei Milliarden zusätzlich, um Mehrausgaben auf sozialem Gebiet, die Kosten für die Bereit- schaftspolizei und für die Verstärkung der Besatzungstruppen in Westdeutschland dek- ken zu können. Auch die Etatposten für das „Sicherheitsamt Blank“ sind noch offen. In unterrichteten Kreisen nimmt man an, daß auch die vorgesehenen zwei Milliarden nicht ausreichen werden. Man erwartet Steuer- erhöhungen in einem Gesamtumfang von drei bis vier Milliarden DM. Die offizielle Bekanntgabe des alliierten Nachtragshaus- haltes Höhe 1,4 Milliarden) wird ebenfalls erwartet. Vorgeschlagen ist von Dr. Schäffer eine Erhöhung der Umsatzsteuer um 1 bis 15 Prozent. Die Körperschaftssteuer soll von 50 auf 60 Prozent gebracht, die Beförderungs- steuer um ein Prozent gesteigert werden, Die bisherigen Einkommensteuervergünstigun- gen werden teilweise beseitigt. Geplant ist, daß die Maßnahmen ab 1. April in Kraft treten. Die notwendigen Mittel für den deut- schen Verteidigungsbeitrag sind in dem jetzt vorliegenden Programm noch nicht ent- halten.(Siehe Wirtschaftsteil.) Saarländer bleiben deutsch, meint Lehr Bonn.(dpa) Bundesinnenminister Dr. Robert Lehr hat in einem Erlaß darauf hingewiesen, daß die Bewohner des Saar- landes in ihrem Verhältnis zur Bundes- regierung deutsche Staatsangehörige geblie- ben sind. Das saarländische Gesetz über die saarländische Staatsangehörigkeit habe in bezug auf die Bundesregierung keine Be- deutung. Südbadisches Wahlgesetz Freiburg.(Ft-Eig.-Ber.) Bereits im Januar soll, wie in Freiburg bekannt wurde, im südbadischen Landtag der Entwurf eines neuen Wahlgesetzes für die bevorstehenden südbadischen Landtagswahlen behandeit werden, den die Regierung den Landtags- abgeordneten in den letzten Tagen des alten Jahres zugeleitet hatte. Der Entwurf stellt eine Kombination von Mehrheits- und Ver- hältniswahlrecht dar und sieht die Einteilung des Landes in 36 Wahlbezirke vor. MORGEN Mittwoch, 3. Januar 1951/ Nr. Mittwoch, 3. Januar 1951 3 an Deutschland? Wir haben wieder ein Vaterland. Ueber eim Jahr nach der Konstitulerung der Bun- desrepublik am 7. September 1949 hat uns der Bundespräsident die„Hymne an Deutschland“ empfohlen. Er hat in seiner Neujahrsansprache über alle westdeutschen KRundkfunkstationen gesagt, er wolle die neue Hymne nicht als Amtsvorgang, dekretieren“. Aber er hoffe, daß Hunderttausende, daß Millionen spürten: hier haben die Empfin- dungen und Erfahrungen unseres Ge- schlechts eine symbolkräftige Form gefun- Es ist überflüssig, besonders zu erwähnen, daß der Bundespräsident ein Mann von Klugheit und Takt ist. Er selber hat die drei Strophen der„Hymme an Deutschland“ am Mikrophon verlesen. Der Bundespräsi- dent, der wie kein anderer aus den Werten der Geschichte lebt und die beste Geistes- tradition mit der Gegenwart zu verknüpfen sucht, hat viele Monate hindurch in Gesprä- chen um Klarheit- man muß es wohl so nennen gerungen. Er hat das Vakuum ge- spürt, in dem unser Volk nicht nur politisch lebt. Aus starken nationalen Empfindungen hat der Bundespräsident alsdann gehandelt. In die Leere hinein hat er die„Hymne an Deutschland erklingen lassen. Indem er die- sen gewiß historischen Augenblick nicht als solchen unmittelbar bezeichnet hat, ist er klüger vorgegangen als der frühere Reichs- präsident Ebert, der, auch ungeachtet der Kritik in der eigenen Partei, seinerzeit das Deutschlandlied von Amtswegen zur Natio- Hymne erklärt hatte. Und wie steht es um das Echo auf die „Hymne an Deutschland“? Man muß zu- achst einmal um Nachsicht bitten. wenn man dem Lied nicht mit übertriebener Sym- pathie begegnet. Eine Hymne, zumal eine nationale, ist den Gesetzen des Werdens nd Vergehens unterworfen. Sie muß or- ganisch wachsen wie eine Pflanze. Ihre bloße textliche und musikalische Existenz besagt och gar nichts Sie muß ein Klima haben, dem sie gedeihen kann. Die Behauptung, daß wir in einer be⸗ mmlichen Luft leben, ist eine Vermes- heit. Die Problematik eines National- es ist identisch mit der politischen Pro- lematik Deutsctlands schlechthin. Wir wären schlechte Demokraten, und— das ort sei gestattet— Parioten, wollten wir on heute auf morgen dem Lied Hoffmann on Fallersleben obne Widersdruch auf edersehen sagen. Im Gegenteil. wir plä- ckeren in diesem Falle mit Nachdruck für ein gewisses Maß von Beharrungsvermö- gen. Das ist gesund. Alles, was neu an uns herankommt, wollen wir ruhig und ohne Hast prüfen. Auch die„Hymne an Deutsch- and“, Ist sie von starker Ausdruckskraft, sie sich durchsetzen. Man wird sie dann auf den Versammlungsplätzen der ation mit ebensolcher Inbrunst singen wie in der Vergangenheit das Deutschlandlied. Vor zwel Jahren hat in Düsseldorf um die Karnevalszeit herum eine deutsche Mannschaft gegen eine belgische Soldaten- Af gespielt. Als das Spiel zu Ende war, wurde das belgische Nationallied von der satzung angestimmt. Danach intonierten paar rheinische Schalksnarren den Kar- sschlager„Wir sind die Eingeborenen Trizonesien“. Alle deutschen Zuschauer 8 ang das Ulklied. Verschiedene auslän- 1 Oktizlere erhoben sich von ihren So ist es uns erzählt worden. Vielleicht t es nur eine Anekdote. Aber auch wenn cht wahr wäre, enthüllte sie doch et- von der Unklarheit in der Repräsen- unseres Volkes. Millionen ohne une sind eine geschichtslose Masse. Ein Volk muß und darf seine innersten Gefühle m Klingen bringen. Ob die Verskunst Golf Alexander Schröders und die In- mentation Hermann FReutters die Sai- es Motivs„Glaube, Hoffnung, Llebe“ zum vollen Schwingen bringen können, 3 mteressiert, aber gelassen abgewartet Z. Sch- er Mess en im Hofel Politischer Stil muß viel würdiger werden Eine notwendige und daher aktuelle Betrachtung zu den bevorstehenden Gemeinderatswahlen Nach den ersten, noch zögernden Neu- enfängen eines politischen Lebens im Deutschland von 1945/46 hatte— darüber kann es heute keinen Zweifel mehr geben — unser Volk den ehrlichen Wunsch, die Politik(und die Politiker) in einem künf- tigen deutschen Staatswesen würden sich mehr von Anstand und Würde Fairneß und Ethik leiten lassen als in der eben zusam- men gebrochenen Epoche deutscher Ge- schichte. Jeder denkende Mensch hatte die gehässigen Tiraden satt, mit denen frag- würdige politische Gestalten die Weimarer Republik untergraben hatten, und niemand sehnte sich zurück nach dem üblen Jargon, den Hitler auf seine politischen Gegner angewandt hatte. Angesichts der in wenigen Wochen be- vorstehenden Gemeindewahlen in Würt- temberg-Baden mag es nicht ganz urnütz scheinen, sich dieser guten Vorsätze von 1945/46 wieder einmal zu erinnern. Bei den Wahlschlachten nämlich, die vor einigen Monaten den regionalen Parlamentswahlen in Süddeutschland und Berlin vorausge- gingen, mußte man mit Beschämung fest- stellen, daß die damaligen frommen Wünsche, die neue deutsche Politix möge einen neuen würdigen Stil entwickeln, nichts als fromme Wünsche blieben. Die politischen Gepflogenheiten im neuen deut- schen Staatswesen haben sich icht nur auf seiten der Kommimisten, die hier ohne hin außer Betracht bleiben körnen) in eine ganz, ganz andere Richtung entwickelt: in jene, die von der Ethik weg, nicht zu ihr Hinführt! 1 Man hat és sich angewöhnt, politische Aeußerungen, die in der„Hitze des Wahl- kampfes“ fallen, nicht gerade auf die Gold- Waage zu legen; vielmehr gesteht man den Politikern und Wahlrednern ein möglichst großes Maß von Redefreiheit zu. Politiker sollen und müssen— das ist ja der Sinn von Wahlkämpfen— die uneingeschränkte Möglichkeit haben, ihre eigene Auffassung als die vorteilhaftere und klügere darzu- stellen und die politischen Ziele des Geg- ners in ein weniger gutes Licht zu rücken. Im Hin und Her von Rede und Gegenrede soll sich dann der interessierte Bürger ein eigenes, ungetrübtes Bild machen können. So haben es uns die Volksversamlung der alten griechischen Demokratien demonstriert, und so erlebt man es noch heute bei den Gemeindeversammlungen in der schweizerischen Eidgenossenschaft. Na- türlich setzt ein solches faires Spiel von Rede und Gegenrede voraus, daß die Poli- tiker der verschiedenen Richtungen in über- zeugender Weise ihre Ziele zu vertreten wissen. Daß Wahlversprechungen gelegent- lich das Maß des Vernünftigen übersteigen und daß bei Wahlreden des öfteren auf die ganz große Pauke gehauen wird. dürfte kaum jemand tragisch nehmen.) Ganz an- ders aber sieht die Sache aus, wenn es den Vor der großen Commonwealth-Konferenz Partnerschaft mit USA oder völlige Abhängigkeit? 8 Von unserem PEM- Berichterstatter London. Attlee hat die Einladungen zur nächsten Commonwealth- Konferenz, die nun für zehn Tage die Premier-Minister in Lon- don versammeln wird, bereits vor dem chinesischen Angriff in Korea ausgesandt; aber es ist klar, daß die kommunistische Gefahr in Europa und Asien die Einmütig- keit der Bestrebungen noch unterstrichen hat. Bis auf Dr. Malan aus Süd- Afrika, der sich mit Krankheit entschuldigt, werden Alle Staatsoberhäupter an den Beratungen teilnehmen. Man darf nicht übersehen, daß zum Beispiel nur Indien, Pakistan, Ceylon und das Mutterland selbst die Peking-Re- gierung anerkannt haben, und daß die Com- monwealth auch in anderen wichtigen Fra- gen nicht gleicher Meinung ist. Diese Kon- ferenz soll aber nicht nur die Differenzen und Probleme auf einen gemeinsamen Nen- ner bringen, sondern den Vereinigten Staa- ten zeigen, daß die abweichende Haltung des englischen Kabhietts den Weltproblemen gegenüber nicht eine Angelegenheit des Uni- ted Kingdoms allein ist. Man vergißt oft, wie eng die Zusammen- arbeit der Commonwealth- Mitglieder ist; während im Jahre 1938 nur 5656 Telegramme im Jahr von London aus nach Uebersee gin- gen, stieg diese Zahl. 1949 auf fast 22 000 und erreicht jetzt sechzig Telegramme am Tage von Whitehall zu den Commonwealth-Re- gierungen. Dennoch hat sich das Schwer- gewicht innerhalb dieser Nationen-Gemein- schaft verschoben, weil das wirtschaftliche und militärische Uebergewicht der älteren Dominions gestiegen ist. Die Organisation der englischen Völker-Familie ist kompli- ziert; Mr. Attlee unterrichtet zwar die Mit- glieder der Commonwealth, aber er kann nicht in ihrem Namen sprechen. Laufend informiert er die Hohen Kommissare, die seinen Entscheidungen Gewicht verleihen; oft treffen sich die Außenminister vor wichtigen Entschlüssen; aber man fragt sich doch, ob es nicht angebracht wäre, die Zusammen- arbeit noch enger zu gestalten. Es wäre jedoch ein Irrtum, zu fordern, daß die Commonwealth mit einer Stimme sprechen solle, weil Indien zum Beispiel dem russischen Standpunkt trotz der Vorgänge un Nachbarland Tibet am Nächsten steht, während Kanada den amerikanischen An- sichten zugeneigter ist. Wollte man ver- suchen, die divergierenden Meinungen der einzelnen Mitglieder auf einen General- nenner zu bringen, so würde wahrscheinlich weitaus weniger Bereitwilliskeit bestehen, überhaupt zur Commonwealth zu gehören; die relative Frelzügigkeit und Unabhängig- keit der Organisation gibt ihr die Stärke. Ein Kolportageroman mit Hintergründen von Vicki Baum Copyright by 8. Fischer 58. Fortsetzung interessiert mich nicht. Das interes- 1 absolut nicht. Schauen Sie, daß tommen!“ schrie Preysing. Aber fand ein ungeahntes Kapital von seinem Innern. Er hatte sieben- g Subalternjahre von der Seele den und war geladen wie ein Dynamo. das interessiert Sie,“ sagte er„so interesslert Sie sehr. Oder wezu Sie überall Ihre Spitzel und Zuträger erk, Ihre Speichellecker. 50 ei Schriebes, so einen Herrn Kuhlen- solche Kreaturen, solche Radfahrer, lach unten treten und nach oben einen machen? Wenn einer mal drei Mi- zu spät kommt, wird's gemeldet. Sie sich sogar hinter die Diener, das e ganze Fabrik. Aber wern man ie Lunge aus dem Hals arbeitet, da nicht die Rede davon., dafür wird man B Ob man von dem Gehalt leben wie ein Mensch, darum kümmern Sie cht, Herr Preysinig, Sie fahren ja im d unsereiner kann sieh nicht mal Absätze kaufen. Und wenn man ge- sgequetscht ist und alt wird, dann m da, und es ist nicht gesorgt. Der aemann war zweiunddreißig Jahre und jetzt sitzt er da und hat den n Star und keen Pfennig Pension n Preysing der finstere Tyrann ge- wäre, als der er durch Eringeleins e Beamtenphantasie Eins, dann Eringelein jetzt kurzerhand hinaus- 85 el Verlag. Frankfurt a. M. geworfen, Aber da er ein anständiger, gut- Williger und unsicherer Mensch war, ließ er sich auf Diskussionen ein. „Gezahlt wird nach dem Tarif. Und Wir Haben unseren Angestelltenfonds—“ führte er mit erbitterter Stimme an„Von Han- nemann weiß ich nichts. Wer ist überhaupt Hannemann?“ „Schöne Tarife! Schöner Fonds!“ rief Kringelein.„Im Krankenhaus habe ich dritter Klasse gelegen. Käse und Salami hätte ich essen sollen, vier Tage nach der Operation, meine Frau hat Gesuche über Gesuche gemacht, aber ich habe keinen Zu- schuß bekommen. Das Krankenauto nach Mickenau habe ich auch selbst bezahlen müssen. Keinen Magen habe ich mehr ge- habt, aber Käse hätte ich essen sollen. Wie ich vier Wochen krenk war, haben Sie mir einen Brief geschrieben, daß ich entlassen werden muß, wenn ich längere Zeit leidend bin, haben Sie das, Herr Preysing, ja oder nein, haben Sie das?“ 8 „Ich erinnere mich nicht an jeden Brief, den ich schreiben lasse. Aber schließlich ist eine Fabrik keine Versorgungsanstalt und kein Spital und keine Lebens versicherung. Jetzt sind Sie ja schon wieder krank gemel- det, dabei leben Sie hier wie ein Graf, wie ein Defraudant—“ a „Das werden Sie zurücknehmen, das werden Sie sofort hier vor der Dame zu- rücknehmen“, schrie Kringelein.„Wer sind Sie denn, dag Sie sich Beleidigungen her- ausnehmen? Was glauben Sie denn, mit wem Sie reden? Glauben Sie, ich bin ein Diesmal wird es wohl um die große Frage: Partnerschaft der Vereinigten Staaten oder völlige Abhängig- keit von Amerika gehen. Man hat das Gefühl, Attlee habe sich in Washington zu sehr ins Schlepptau nehmen lassen, obwohl er sich geweigert hat, einen Blanko-Scheck für General MacArthur zu unterschreiben. Fast in allen fern-östlichen Fragen scheint Amerika isoliert auf dem Standpunkt zu stehen, der Korea-Konflikt lasse sich lösen, ohne daß man das Formosa-Problem anrührt und die Aufnahme Rot-Chinas in die„Ver- einten Nationen“ diskutiert. Man erinnert in London oft an die Kriegszeiten, in denen Churchill allzu oft der amerikanischen Politik nachgab in der Frage der„bedingung s- losen Kapitulation“ und beim„Mor- genthau- Plan“. Wenn es nun wirklich eine beschlossene Sache ist, allgemein auf- zurüsten, so geht es nicht an, daß Washing⸗ ton keinerlei Einfluß auf die Nationen des „Atlantik- Paktes“ nimmt, sich den not- wendigen Einschränkungen einer Plan-Wirt- schaft unterwerfen. England, nunmehr frei von jeder Marshall-Hilfe, vergißt nicht, daß man nur auf der Insel noch eine ordentliche Erfolg h Rationierung und eine strikte Kontrolle der schen gesamten Wirtschaft kennt, während in allen kontinentalen Ländern wenig geschehen ist, die projektierten Rüstungen zu finanzieren. Und man weiß, die Commonwealth hinter sich zu haben. Den Fernen Osten aufzugeben, steht überhaupt nicht zur Diskussion; nur kennt man aus der englischen Geschichte die Aehnlichkeit mit der Situation der„Verein- ten Nationen“ allzu gut. Man ist zu Lande unterlegen; aber in der Luft und auf dem Meer überlegen. Was nun notwendig ist, ist ein strategischer Plan, in dem die Re- serven summiert werden müssen und über Prioritäten realistisch entschieden werden muß. Es wäre jedoch grundfalsch, die ame- rikanisch-englischen Differenzen abzuleug- nen, und sich mit dem Standpunkt in Washington abzufinden, der dritte Welt- krieg habe bereits begonnen und der Kom- munismus könne nur mit Waffengewalt eingedämmt werden. Was Nehru bisher allein getan hat, nämlich die Fühlung mit den Gegnern in Moskau und Peking nicht abreißen zu lassen, muß nunmehr eine Ak- tion des„Commonwealth“ werden. Attlees Haltung in Washington dürfte von den an- deren Premierministern gutgeheißen wer⸗ den, wenigstens soweit das Sich-nicht-Ab- kinden mit einer gefährlichen Weltsituation anbetrifft. Dreck? Und —.— wenn jch ein Dreck bin, dann sind Sie ein noch viel größerer Dreck, Herr Generaldirektor, daß Sie es wissen, ein Dreck sind Sie, ein Dreck!“ Die beiden Männer standen jetzt ganz aneinandergedrückt, starrten sich wütend und sinnlos an und schrien einander Krän- kungen in die erhitzten Gesichter. Preysing war dunkelrot, fast bläulich, und auf seiner nackten Oberlippe standen dicke Tropfen. Kringelein war völlig gelb geworden, sein Mund sah hoffnungslos leergeblutet aus, und seine Ellbogen, seine Schultern, alle seine Gelenke zitterten. Flämmchen schaute bald auf den einen, bald auf den andern. Sie schob den Kopf hin und her, wie eine junge und dumme Katze, vor der ein Woll- zknäuel zum Spielen pendelt. Vebrigens verstand sie das, was Kringelein zu sagen hatte, ziemlich gut, trotz seiner Verworren- heit, und es fand ihre Sympathie „Wie unsereiner existiert, das wissen Sie wohl gar nicht mehr?“ rief er mit sei- nen weißen Lippen unter dem hellen, ge- sträubten Selmurrbart,„aber das ist ja zum Verzweifeln, wie unsereiner lebt. Das ist ja, als ob man an einer nackten Wand raufklettern müßte, das ist ja, als ob man im Keller eingesperrt wäre sein Leben lang. Da wartet man von einem Jahr aufs andere, und erst hat man hundertachtzig Mark und wenn man fünf Jahre gewartet hat, dann hat man zweihundert Mark und dann denkt man: Später wird's besser sein, und später kannst du dir ein Kind leisten aber dazu kommt's gar nicht—, und dann muß man sogar den Hund aufgeben, Weil das Geld nicht langt, und dann wartet man, daß ein besserer Platz frei wird, und da schuftet man und macht Ueberstunden, un- bezahlte, und dann kriegt ein anderer den guten Platz mit dreihundertzwanzig und Famlienzulage, und man bleibt hocken. 1 Politikern, die vor das Volk hintreten, of- kenbar an Takt— oder an sachlichen Argu- menten mangelt. Sie verfallen dann für ge- wöhnlich auf den schlechten Ausweg, über dem politischen Gegner jeden Schmutzkübel auszuleeren, der sich irgendwie aus einer trüben Quelle herbeiholen läßt. Die Wogen der persönlichen Verunglimpfungen pflegen dann hoch und höher zu gehen; je verlet- zender und entwürdigender man dem poli- tischen Gegner am Zeug flickt, desto mehr Eindruck glaubt man zu machen. Aus der politischen Redefreiheit wird so eine per- sönliche Verleumdungsfreiheit, oft genug geschützt durch die parlamentarische Im- munität der Verleumder. Eben diese im tiefsten Grunde unwürdige Art von politi- scher Ausein andersetzung begann sich bei den letzten Landtagswahlkämpfen innerhalb der Bundesrepublik Deutschland Wieder breit zu machen. Wer die Auslassun- gen verfolgte, mit denen prominente politi- sche Persönlichkeiten sowohl der Bonner Regierungskoalition wie au 1 der dortigen Oppositionsparteien einander bedachten. der konnte geneigt sein, alle Hoffnung fahren zu lassen, daß wir Deutschen es jemals zu einem anständigen Gemeinwesen und zu einem fairen politischen Stil bringen. Nirgendwo können unwürdige Wahl- kampfmethoden und persönliche Verun- glimpfungen des politischen Gegners größe- ren, unmittelbar wirkenden Schaden an- richten als in der Gemeinde. Hier, in der kleinsten, aber wichtigsten Zelle des mensch- lich-staatlichen Gemeinschaftslebens, dür- ken auch bei Wahlkämpfen nur unbedingte Sachlichkeit, Fairneß und Wahrheitsliebe regieren. Für Demagogie und Parteitaktik ist in der Gemeinde am allerwenigsten Platz. Wenn auch im kommunalen Bereich unwürdige Auseinandersetzungen den Bür- ger am Wert der demokratischen Staats- form zweifeln lassen, ist es mit der„Bür- ger-Werdung“ aus und vorbei. Und wenn schon im gemeindlichen Wahlkampf jeder Kandidat für ein öffentliches Amt von allen Seiten mit Schmutz beworfen wird, kommt es soweit, daß sich bald kein anständiger Mensch mehr für ein öffentliches Amt be- wirbt, weil ihm vor persönlichen Verun- glimpfungen durch politische, parteipoli- tische Gegner graut. Es wird mehr und mehr zu einer Kardinalfrage zukünftiger deutscher Staatlichkeit, in welchem Ausmaß es gelingt, dem par- tei-egoistischen Managertum das Wasser ab- zugraben und integre, weitsichtige Bürger zu verantwortungsvoller Mitarbeit in Ge- meinde und Staat zu gewinnen. Das Be- mühen, die noch immer weitgehend forma- len und theoretischen Konstruktionen des neuen deutschen Gemeinwesens mit Leben Zu erfüllen, dürfte 1 nur dann einigen enn in der 0 185 808 täslichen po! a el— Premierminister schen— Praxis jener Stil Eingang findet von dem es uns 1945/1946 träumte. Unwür. dige politische Methoden, wie sie vereinzelt wieder aus der politischen Rumpelkammer Bervorgekramt und von selbstherrlichen vernagelten Parteipolitikern geübt Wurden und werden, bewirken gerade das Gegen“ teil: die Bürgerschaft geht des Sinnes fun Politik verlustig und empfindet für die Po. litiker wenig mehr als verächtliches Mit“ leid. Im Endeffekt wird also der Sanz demokratische Staatsgedanke in den Schmut gezerrt, wenn nicht bald Anstand und Würde, Fairneß und Ethik zur geistigen Grundlage unserer Innenpolitik gema werden. A. V. Einbeziehung Ostberlins in die Sowjetzone ö Berlin. dpa) Der in Ostberlin eingesetzte Oberbürgermeister Friedrich Ebert(SE kündigte am Dienstag auf einer Kundge“ bung im Berliner Sowjetsektor an, daß Ost berlin völlig der Gesetzgebung der Sowie“ zonen-Republik unterstellt werde. Dam Würde Ostberlin praktisch das sechste Land der Sowjetzonen-Republik werden. f Geht Pakistans Premier nicht nach London? Karachi.(UP) Das pakistanische Kab, nett hat nach Mitteilung informierte Kreise den Beschluß des eee e e ten Lia duat Ali Khan gebilligt, nich“ an der Londoner Commonwealth-Konfe, renz teilzunehmen, wenn der Kaschmir. Streitfall dort nicht besprochen wird. Liaquat Ali Khan hat dem britisch Clement Attlee sein dringenden Wunsch übermittelt, die Kasch mirfrage auf die Tagesordnung der Konfe, renz zu setzen. Eine Antwort Attlees ist u Karachi noch nicht eingegangen. n Die endgültige Entscheidung über Lia“ quat Ali Khans Teilnahme an der Lond. ner Konferenz wird von der Antwort Att“' lees abhängen. ö. 555 Djakarta erwägt Annullierung der holländisch- indonesischen Union Diakarta.(dpa) Das indonesische Kabl, nett hat sich, wie die indonesische Nach“ richtenagentur„Aneta“ von„gut unterrich“ teter Seite“ erfährt,„im Prinzip“ darauf ge“ einigt, daß die Abmachungen über die hol“ ländisch- indonesische Union annulliert wer“ den. Dieser Beschluß des Kabinetts ist al“ Reaktion auf das Scheitern der holländisch? indonesischen Besprechungen über die Zu-“ kunft Holländisch-Neu-Guineas anzusehen 3 Vereitelte Vietminh Offensive Saigon.(UP) Das französische Oberkom. mando hat ein Kommuniqué veröffentlicht in dem es heißt, daß die Vietminh die fran“ 2zö68ischen Verteidigungslinien im Delta des Roten Flusses um Hanoi angegriffen haben! daß es aber gelungen sei, alle Angriffe ab? zuwehren. Aus Gefangenenaussagen gehe hervor, daß die Elite der kommunistischen Streitkräfte jetzt bei Hanoi eingesetzt se Die Lage der französischen Verteidiger habe 1 n 5 a Sebes Finigung zwischen DVP und SpD? Fortsetzung der Gespräche um die Regierungsbildung in Württembg.-Bade Von unserer Stuttgarter Redaktion 5 Stuttgart. Die Bevollmächtigten der SFD und DVP traten am Dienstagnachmittag zu weiteren Verhandlungen über die Regierungs- bildung in Württemberg- Baden zusammen. Am Schluß der fast dreistündigen Sitzung lehnten die Verhandlungspartner jedoch jede Erklärung der Presse gegenüber ab. Die SPD gab lediglich bekannt, da die Verhand- lungskommission der DVP infolge Urlaubs ces geschäfts führenden Minister präsidenten Dr. Reinhold Maier keine für die Koalitions- besprechungen verbindliche Erklärung ab- zugeben in der Lage gewesen sei, werde die SPD ihre Parteigremien am Freitag über den jetzigen Stand der Verhandlungen unter- richten. Die SPD wird außerdem auf eine Plenarsitzung in der zweiten Januar- Woche bestehen, über die der Keltestenrat des „ heute(Mittwoch) beschließen würd. 5 Wie wir hierzu aus gut unterrichte Kreisen erfahren, soll die SPD bereits im alten Jahr angedeutet haben, im Interesse einer baldigen Regierungsbildung in Würt⸗ temberg- Baden unter Umständen zu gewis- Und warum? Weil der Herr Generaldirek- tor nichts versteht. Weil der Herr General- direktor immer die Falschen avancieren läßt, das sagt sogar Brösemann. So etwas Schäbiges wie mein zwanzigjähriges Jubi- jäum, das gibt's in der ganzen Welt nicht mehr. Haben Sie mir vielleicht gratuliert? Ist einer auf die Idee gekommen, wür eine Gratifkation zuzuwenden? Da hockt man vor seinem Schreibtisch und wartet, aber es rührt sich nichts. Da denkt man: das karm doch nicht sein, es wird eine groge Ueberraschung kommen, denn es ist doch nicht möglich, daß sie es vergessen, wenn man zwanzig Jahre in ihrem Büro sitzt, zwanzg Jahre. Und da wird's mittag, und da wird's sechs Ihr, und man hat seinen guten Rock angezogen und Wartet, aber es passiert gar nichts. Und da zuckelt man nach Hause und schämt sich vor der Frau und schämt sich vor Kampmann.“ Na, sagt Kampmann, haben sie dich ordent- lich gefeiert?“„Ja, sage ich, das Pult war voll Blumen und fünfhundert Mark haben sie mir gegeben, und der Ge- neraldirektor selber hat mir eine Rede gehalten, und er hat ganz genau ge- wußht, daß ich immer der letzte bin, der aus dem Büro gegangen ist.“ Das habe ich zu Kampmann gesagt, damit die Schande nicht 50 groß ist. Und sieben Wochen später läßt mich Brösemann rufen und sagt: Ich höre, daß Sie zwanzig Jahre bei uns sind, das ist übersehen worden. Na, haben sie denn irgendeinen Wunsch?“ Und da sage ich: „Möglichst bald krepieren möchte ich, das ist mein Wunsch, denn dieses Hundeleben freut mich, nicht mehr.“ Und dann ist Bröse-e mann zum alten Herrn gegangen, und der hat 3b Ultimo Mai erhöht auf vierhundert- zwanzig— aber ein Hundeleben ist es trotz- dem geblieben. d Und damals habe ich mir sen Konzessionen in der Frage der Minister präsidermschaft des seitherigen Regierungs chefs Dr. Reinhold Maier bereit zu sein, det gleichzeitig das Justizministerium in Per. sonalunion mit übernehmen würde. Aube sterium übernehmen, während die Minist für Wirtschaft, Inneres, Arbeit und Kult vol der SPD nominiert werden würden. Untet den Verhandlungspartnern herrsche Einig keit darüber, daß Innenminister Fritz Ulrie und Wirtschaftsminister Dr. Hermann Weiterhin in ihren Ressorts verbleiben 80 len. Als etwaiger Landwirtschaftsminister wird Landtagsabgeordneter Friedrich Her- mann DVP) genannt, während als künftig Finanzminister ein hoher Beamter der Lat desfinanzver waltung in die engere Wa gezogen worden sei. In politischen Kreisen vechnet man verlässig mit der Wahl des neuen rungschefs in einer der nächsten Si des Landtags. 1 geschworen, der Preysing hört noch e von mir die Wahrheit“ e Kxirigelein hatte laut angefangen, Aber seine Stimme war während seiner Worte in inn hineingesunken, sie hatte in Traurigkeit zugenommen und in Ton verloren. Prey Sing, mit den Händen auf dem Rücken, Wan derteé in dem kleinen Zimmer auf und ab, seine Stiefel knarrten unter seiner schwere Person, und die Tatsache, daß Flämmchen ie ganze Zeit dabeisaß und mit aufmerk- sam hin- und herrollenden Augen zuhörte, machte ihn rasend. Plötzlich blieb er Vol Kringelein stehen und drängte seine ge. Wölbte Vorderseite drohend an dessen neues Jackett. 1 „Was wollen Sie eigentlich von mir? Ich kenne Sie gar nicht, sie kommen h herein,“ sagte er kalt und näselnd,„Sie er“ frechen sich hier herelinzukommen und kommunistische Tiraden zu halten? geht mich Ihr Jubiläum an? Was gehen mich an? Ich kann mich nicht um jeden einzelnen Angestellten in unserm Betrieb kümmern. Ich habe andere Sorgen. Ich b auch nicht auf Rosen gebettet, durcha nicht. Wer sich durch tüchtige Leistung besonders hervorhebt, wird bezahlt macht Karriere. Die andern gehen m nichts an. Sie gehen mich nichts an, kenne Sie gar nicht. Ich habe es jetzt 8 Sie kennen mich nicht, so. Aber kenne Sie ganz genau. Ich habe Sie s gekant, wie Sie als Volontär nach Freders dorf gekommen sind und beim Schuster Hinterzimmer gewohnt haben und mein Schwiegervater das Geld für Butter Wursch schuldig geblieben sind. Ich habe mir den Tag genau gemerkt, wo Sie aul gehört haben, zuerst zu rüflen, Herr, sing, und wie Sie angefangen boben schönen Mann zu machen bei den 1 vom alten Herrn.. 51/ Nr. 3 I ing findet . Unwür. vereinzelt delkammes herrlichen ot wurden as Gegen. Sinnes fü ür die Po. iches Mit, der ganz en Schmut. tand und geistigen K gemaach A. V in die eingesetzte dert(SED r Kunsdge. 1, daß Ost er Sowjet de. Dam chste Land n. cht nach che Kab. Hormiertet e rpräsiden- ligt, nich Ith-Konfe⸗ Kaschmir. Vird. britischen ee seinen die Kasch- 1er Konfe tlees ist in über Lia- ler Londo- twort Att, ung der Union che Kabl- che Nach- Uunterrich⸗ darauf ge- er die hol- iert wer⸗ tts ist alz olländisch- r die Zu- anzusehen nsive Oberkom- öfkentlicht, die fran-⸗ Delta des ken haben, ngriffe ab- agen gehe unistischen gesetzt sei. liger habe Alis Zebeés. ede 2 g. Baden Minister begierungs⸗ u sein, det n in Per: de. Außber⸗ irtschafts- inamzmini. e Ministef d Kult von len. Untet che Einig. ritz. Ulrich mann Vel leiben sol. ktsministel brich Herr- s künftiger der Lan- gere Wall t man ww. en Regie Sitzungen och einmal ngen, aber r Worte in Prauriskeit ren. Prey- cken, Wan uf und ab, r schweren ämmchen aufmerk- n zuhörte, leb er Vol seine ge- ssen neues n mir? Ich amen hiet d,„Sie er. men und ten? Was gehen Sie um jeden 1 Betrieb en. Ich bin durchaus Leistungen zahlt und hen mich ts Ari, ich jetzt satt“ Aber ich Sie schon h Freders- chuster im d meinem utter un Ich habe Sie auf- err. Erey- ben, den 1 T c ein — hbeugung N/ Wittwoch, 8. Januar 1981 HGelte 3 Mannheimer Export nuch Griechenlund Die Mannheimer Kessel- und Apparate- Baufirma Johann Stahl hat dieser Tage einen großen Zweiflammrohrkessel fertiggestellt Griechenland bestimmt ist. und verladen, der für den Export nach Es handelt sich um einen Dampfkessel von 150 dm Heiz- fläche und 12 atü Betriebsdruck. Der Kesselkörper hat einen Durchmesser von 2 600 mim und eine Länge von 13 000 mm. Er ist mit 150 qm Heizfläche der größte Kessel, der in dieser Type gebaut wird. Die Anlage ist mit Oelfeuerung ausgerüstet für eine stündliche Brennleistung bis 143 kg Oel. Die Oelfeuerung wurde ebenfalls von einer Mannheimer Firma und zwar von Adolf Baum geliefert. einen Hochdruck-Vorwärmer von 80 am sten technischen Gesichtspunkten gebaut. Der Kesselmantel maschinell geschweist und stellt eine Spitzenleistung dar. Ferner besitzt der Kessel Der Kessel ist nach den neue- ist vollständig elektrisch, Die Kesselanlage ist wei- Heizfläche. ter mit dem modernsten Zubehör wie Ruß bläser, Dampftrockenrohr, Entschlammungs- anlage, Dampfpumpe und Elektropumpe ausgerüstet. Die Anlage ist für einen großen chemischen Betrieb in Griechenland bestimmt und hat ein Gewicht von 42 000 kg. Die Verladung erfolgte mittels eigenem Kran und Hebezeugen. Der gesamte Zubehör zu diesem Kessel beanspruchte 19 Kisten. Hinterhältiges. nach Silvester So, nun hätten wir's. Statt einer Null machen wir jetzt eine Eins, und schlängeln uns langsam wieder die Zehnerreihe hinauf bis zur nächsten Null. Sonst hätte sich eigentlich nicht viel geändert, und die vielen guten Vorsätze bleiben wie jedes Jahr eben gute Vorsätze. Trotzdem ist das Leben schön, und wir wünschen jedem, der uns begegnet, ein recht frohes neues Jahr, bis. wir uns wie eine Schallplatte vorkommen, die sich auf Händedruck in Bewegung setzt und dabei noch unser Gesicht automatisch zu einem Lächeln verzieht. Form ist eben alles. Schließlich sind wir zivilisiert, und es peinigt uns höchstens der Skrupel, daß wir jemand vergessen hätten mit unserer artigen Ver- 8 Vielleicht haben Sie das auch schon be- obachtet: Selbst der Menschenfeind hat sich irgendwo im Winkel seines Gemütes ein Restchen Liebe bewahrt, und wer von den Menschen schon nicht viel hält, streut Wenigstens mit viel kosenden Gedanken des Morgens Vogelfutter auf die Fensterbank, voll des Mitleidens mit der Kreatur. Ob es deren reine Unschuld ist, die des Menschen Herz öffnet, das sonst sich verhärtet hat. f 8 Am ersten Werktag des neuen Jahres legte uns ein freundlicher Leser eine Zi- garettenschachtel auf den Schreibtisch. Darin lag ermattet ein Schmetterling, der sich wohl ein wenig verfrüht hatte. Ein Pfauenauge. Starr lag er da und wie tot, aber er erwachte zum Leben, als ihn der warme Atem eines Menschen traf. Nun sitzt er zu Hause auf einem Gummibaum, und das Problem tut sich auf, wie man sein kleines Leben erhalten kann. Mit einem Schälchen Zuckerwasser? Wenn man nur wüßte, ob er uns Menschen nun dankbar ist, daß wir uns so viel Mühe mit ihm geben oder ob er leidet, weil vielleicht alles falsch ist, das wir in bester Absicht für ihn tun. 2 8 Einer war gestern bei uns, der immer Freude bringt, wenn er zu sehen ist, und der neben der Nützlichkeit seines Berufes als Glücksbringer gilt: Der Rauchfangkehrer unseres Bezirkes. Er wollte uns Glück wün- schen zum neuen Jahr. Und merkwürdiger Weise freut man sich hierüber wirklich auf- richtig, weil ganz tief verborgen doch noch irgend etwas von der Empfänglichkeit für Mystisches steckt,. das auch der Kristall- klarste Intellekt nicht ausrotten kann, Gott sei Dank übrigens 5 0 So sind wir mit Gekrach und Gebums, Glockengeläut, mit Ansprachen, von denen man, bevor sie gehalten wurden, wußte, was sie bringen würden, mit einer neuen Hymne, die nicht jedem leicht einging und mit dampfenden Glühweingläsern in der Hand ins neue Jahr getreten, und in ein paar Tagen oder Wochen erinnern wir uns daran nur noch, wenn wir in alter Gewohnheit immer noch ab und zu eine Null schreiben statt eine Eins Gnikomson Wohin gehen wir? Mittwoch, 3. Januar: Nationaltheater. 19.30 Uhr:„Hänsel und Gretel“ und Die Puppen- dee“; Ufa- Theater, 14.45 Uhr:„Der verlorene Himmelsschlüssel“ Märchentheater„Kurpfalz); Amerikahaus, 15.30 Uhr: Filme:„Unsere Zeit 32“,„San Franzisko“, Fresh from the Gar- den“. 19.30 Uhr: Lächtbildervortrag:„Kitsch und Kunst“, Sprecher: Dr. Wolfgang Clasen, Stuttgart. Donnerstag, 4. Januar: Nationaltheater, 49.30 Uhr:„Maske in Blau“; Amerikahaus, 19.30 Uhr: Deutscher Vortrag:„Die Bedeutung der Vernunft im Menschenleben“, Sprecher: Pr. O. F. Bollnow, Mainz.. Infolge mehrfacher Erkrankungen wird heute, 19.30 Uhr, statt„Margarete“ die Mär- chenoper„Hänsel und Gretel! von Humper- dinck“ und hierauf„Die Puppenfee“, ein Ballett von Jos. Bayer, gegeben. Wie wird das Wetter? Vorhersage bis Donnerstag früh: Ueber wie- gend stark bewölkt. Eimzelne Niederschläge, ce auch in tieferen Lagen allmählich wieder in Schnee übergehen. Höchsttemperatur etwas über 0 Grad. Nachts vielfach leichter Frost, verbreitete Straßenglätte. Meist schwache, Veränderliche Winds. Maul- und Klauenseuche Weiter verbreitet Auch in Mannheim-Seckenheim ist in einem Gehöft die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Sinngemäß gelten daher für den Stadtteil Mannheim-Seckenheim und für die Gemeinde Ilvesheim als Beobach- tungsgebiet die gleichen Ausführungsvor- schriften zum Viehseuchengesetz wie sie das Amt für öffentliche Ordnung im Zusammen- hang mit dem Ausbruch der Seuche auf der Friesenheimer Insel bekannt gemacht hat. („MM 2. Januar.) In den Umkreis von 15 km vom Seuchenort entfernt fallen außer dem Stadtkreis Mannheim mit Vororten folgende Ortschaften: Ketsch, Brühl, Schwetzingen, Oftersheim, Sandhausen, Kirchheim, Rohrbach, Heidelberg, Hand- schühsheim, Dossenheim, Schriesheim. Leu- tershausen, Großsachsen, Lützelsachsen, Un- ter- und Oberflockenbach, Sulzbach, Muk⸗ kensturm, Weinheim, Heddesheim, Laden- burg, Neckarhausen, Wieblingen, Eppel- heim, Plankstadt. Feudenheimer Reisetauben vorbildlich Feudenheim, die bis vor Kriegsausbruch führende Hochburg im süddeutschen Reise- taubensport, bewies mit seiner im„Badischen Hof“ mustergültig aufgezogenen Ausstel- lung, daß die der Züchtervereinigung an- gehörenden fünf Vereine die Kriegsfolgen glücklich überstanden haben. Vorsitzender Joseph Strubel stellte den Preisrichtern 280 Reisetauben- darunter 94 Jungtiere Vor. Die prächtigen Schläge Brenton Kay, Adrian- son, Killefit, Freihof mit ihren bewährten Züchtern H. und K. Giebfried, S. Gauch, A. Rapp W. Boxheimer brachten Höchst- leistungen. Unter den Tauben waren die Sieger 1950 über 500, 1000, 2000 und 3000 Kilometer vertreten, darunter Tiere mit mehr als 25 Preisen. Wie scharf gewertet wurde, zeigt die Tatsache, daß selbst Tiere mit 90 von 100 erreichbaren Punkten durch- fielen. Sieger in der Sonderklasse A Vögel) wurde A. Fritz, während in der Sonder- klasse B S. Gauch als Sieger hervorging. Im Gesamtklassement errang H. Giebfried 13 Preise, K. Giebfried 11 und S. Gauch künk Preise Ein bunter Abend mit allerlei Ueberraschungen bereicherte die in allen Teilen gelungene Ausstellung. Auch auf dem Lindenhof ist Wärme Kürzlich wurde angefragt, warum in die- sem Jahr keine Wärmestube auf dem Lin- MANNHEIM denhof eingerichtet sei. Die Eröffnung einer Wärmestube im Städtischen Altersheim auf dem Lindenhof unterblieb diesmal, weil die Wärmestube im vergangenen Jahr aur von ganz wenigen Personen besucht wurde. Wer sich aber wärmen möchte, kann ruhig das Städtische Altersheim aufsuchen und sich dort in dem gleichen kleinen Erdgeschog- raum aufhalten. Zu dem Vorschlag, den großen Saal des Städtischen Altersheims für Veranstaltun- gen heranzuziehen, wäre zu sagen: Der Saal ist an der Fensterfront innen noch nicht verputzt, so daß es dort derart zieht, daß die Plätze an den Fenstern kaum besetzt werden können. Außerdem ist der jetzt kaum heizbare Saal in der Regel von der Heizung abgeschaltet. Endlich beherbergt das Heim zu einem erheblichen Teil leidende, kranke und sehr ruhebedürftige Personen, denen der Lärm von Veranstal- tungen, die ja meistens am Abend vor sich gehen, nur schwer zugemutet werden kann. Aus diesem Grunde ist dieser an sich wohl- gemeinte Plan trotz der Saalnot auf dem Lindenhof zumindest zweifelhaft. rei. Grokageli auf neuer Fahrt Die Narrenbesatzung des Grokageli-Elf- masters ist an Bord zurückgekehrt. Bereits am Montagabend lichtete sie die Anker zu einem Probestaffellauf, der sich nicht nur wegen des an die Fenster des„Wittelsbacher Hofes“ klopfenden Regens gewaschen hatte. Alle Mann an Deck, rief Kapitän Willi Wolf, und dann ging es mit Volldampf voraus kreuz und quer durch die stürmische Nar- rensee. Begleitet von der Musik und dem Gesang von zwei für Mannheim neuen Kar- nevalschlagern, die in der diesjährigen Fastnachtssaison populär gemacht werden sollen. Karnevalprinzessin Hildegard von Grokagelis Gnaden spielte unter Einsatz all ihrer weiblichen Reize und mit viel Geschick eine Piratenbraut, der die ganze Schiffs- mannschaft einschließlich Maaten und Offi- zieren den Hof machte. Der Abend war ein schlagender Beweis für die Seetüchtigkeit des Grokageli- Bootes. dessen Routine-Route durch die bevor- stehende Narrenzeit mit einem perfektionier- ten Stimmungskompaß und unter der Navi- gation bewährter Volkshumoristen allerhand Ueberraschungen verspricht. Dud- Bierprobe bei„Harmonie“ Auch der Neckarauer Gesangverein „Sängerbund Harmonie“ hatte zu seiner tra- ditionellen Bierprobe am Neujahrstag ins Volkshaus eingeladen.„Mit Gesang und Wein— von der Donau zum Rhein“ war das Motto des Nachmittags, zu dessen Gelingen Mitglieder und Freunde des Gesangvereins beitrugen. Unter Mitwirkung des Publikums reiste man vom Rhein zur Donau, vom Pra- ter zu den rheinischen Gärten. Männerchor und Doppelquartett, Vereinssolisten und Kapelle verwandelten das vollbesetzte Volks- haus in einen fröhlichen Binnendampfer im feuchten Element. Der zweite Teil ‚Daheem is daheem“ brachte heimische Schnurren, Pfälzer Lieder und Humor, Tänze und Sketchs. Mit einem letzten„Prosit Neujahr“— deren es im Laufe des Nachmittags mehrere gegeben hatte klang die Bierprobe aus. Geld hilft Blinden „sehen“ zu lernen Durch den Präsidenten des Landesbezirks Baden wurde der Blindenführhundschule Oftersheim eine Landessammlung mit Listen von Haus zu Haus genehmigt. Die Blinden- führhundschule Oftersheim, die die Frei- machung aller Blinden von der mensch- lichen Führung zur Aufgabe hat, ist auf rein sozialer Basis fundiert Die Beibehaltung der Leistungsfähigkeit der Schule durch Schaffung der arbeits- technischen Grundlagen, die Gewährleistung einer erhöhten und ausreichenden Versor- gung aller Blinden kann nur durch zusätz- liche und laufende Unterstützung der Oef- fentlichkeit garantiert werden. Durch das Erfordernis einer Ausbildungsanlage, die den Hund alle dem Blinden im Leben begeg- nenden Hindernisse erkennen und ver- knüpfen lehrt. bestes Hundematerial usw. sowie eine ausgedehnte Ausbildungszeit, die mit einwandfreier und leistungsfester Füh- rung endet, werden Kosten verursacht, die den staatlichen Kostenträgern für Führ- hunde nicht in Rechnung gestellt werden können Helfen Sie daher bitte mit, daß die Schule ihr gestecktes Ziel erreichen kann unck alle Blinden rasch in den Besitz der einzig möglichen Lebenserleichterung, dem Führhund, kommen können. Merundzwanzig Stadträte werden neu gewühlt Am 28. Januar dürfen wir wieder„kumulieren und panaschieren“ Am 28. Januar wählen wir einen Teil des Mannheimer Stadtrats neu. Von den 48 Sit- zen sind 24 neu zu besetzen. Nach dem Ge- setz, daß uns das Hemd näher liegt als der Rock, müßte dieser Wahlgang eine gute Be- teiligung aufzuweisen haben. Von der Gruppe SPD-Stadträte scheiden zehn Räte turnusgemäß aus. Ihre Namen: Jakob Baumann, Martin Binninger, Otto Deschler, Oskar Hasenfuß. Korbinian Heckl, Lena Maurer, Ferdinand Mündel, Jakob Ott, Ernst Parthenschlager und Leonhard Raufelder. Von der Gruppe der CDU- Stadträte scheiden sechs Räte turnusgemäß aus. Ihre Namen: Wilhelm Bartsch, Friedrich Eisen- huth, Joseph Litters, Elisabeth Lutz, Hans Sautter und Stadtschulrat Karl Stengel. Von der Gruppe der DVP- Stadträte sind es drei Räte: Karl Dörr, Bernhard Meißner und Wilhelm Slania. Und von den Kommu- nisten sind es: Peter Eimuth, Friedrich Kampp, August Locherer, Georg Orth und Richard Stark, also fünf Räte. Der eigentliche Wahlkampf geht um die Verteilung dieser freiwerdenden 24 Sitze. Das macht die Sache spannend. Vielleicht können die Parteien ihre im Hinblick auf die Wahlergebnisse vom 7. Dezember 1947 gemachten Versäumnisse oder Fehler korri- gieren. Vielleicht müssen sie mit neu auf- tretenden Wählergruppen„teilen“. Denn auch jetzt sieht das Wahlgesetz wieder die Zulassung von Wählervereinigungen vor. Wir werden am 28. Januar wieder mit einem amtlichen Stimmzettel„in Leporello- form“ wählen, das heißt, die sämtlichen Stimmzettel werden nebeneinander ge- druckt und der Zettel wird gefaltet. Um das mit Recht beliebte Gesellschaftsspiel des Kumulierens und Panaschierens voll aus- kosten zu können, wird dieser Leporello: Stimmzettel einige Tage vor dem Wahlgang gratis und franco in jede Haushaltung oder Wo sonst immer stimmberechtigte Leute wohnen, geliefert werden. Selbstverständlich können die turnus- gemäß ausscheidenden Räte wieder neu auf- gestellt werden. Das hat viel für sich, denn diese Männer und Frauen kennen die Ar- beit, die der Stadtrat für das Gemeinwohl zu leisten hat. Die Wähler werden wähle- risch sein und sich fragen, was denn wohl der eine oder andere für Mannheim getan haben mag im Lauf der verflossenen drei Jahre und ob man dem oder jenem noch einmal, die Stimme— oder die Stimmen ge- ben soll, oder ob man es mit neuen Namen probieren will. Die Parteien haben sich bisher noch nicht geäußert, wie sie an die Wahlberech- tigten mit Rückblick und Vorschau, mit Soll und Haben, Voranschlag und Rechenschaft heranzutreten gedenken. Ihre Aufrüttelungs- arbeit fällt ausgerechnet mit Faschingszeit zusammen. Darunter könnte der Karneval oder die Kommunalpolitik zu leiden haben. Bei der Raumnot in unserer Stadt wird manche ernstgemeinte und auf Kampf ge- stimmte Kundgebung in einem fastnachts⸗ mäßig dekorierten Saal stattfinden müssen. Das könnte als Anregung verstanden wer- den, den Wahlgang zwar mit Eifer und mit einem warmen Herzen für die Sorgen der Stadt zu betreiben, aber nicht mit dem so- genannten tierischen Ernst, der den Tieren so bitter unrecht tut. Die Wahlberechtigten können jetzt einmal zeigen, daß sie Interesse kür die uns alle berührenden Anlegenheiten haben! F. W. K. Kurze„MM“-Meldungen Ausverkaufte MM- Vorstellung. Die vorm „Marmheimer Morgen“ veranstaltete 5 und dem Märchentheater„Kurpfalz“ ausgeführte Vorstellung„Der verlorene Himmelsschlüs- sel“, heute mittag um 14.45 Uhr im Ufa-Pa- last, ist völlig ausverkauft. Nachfragen nach Karten in der Schalterhalle des„Mannhei- mer Morgen“ sind daher zwecklos. Jahreshauptversammlung. Zur Jahres- hauptversammlung, bei der auch Vorstands- wahlen auf der Tagesordnung stehen, lädt die Landsmannschaft Sudetenland ihre Mit- glieder für 6. Januar, 19 Uhr, in den„Kai- Sergarten“ ein. Es wird darum gebeten, die Mitglieder-Ausweise mitzubringen, da von Mrem Besitz das Stimmrecht abhängt. Hauptversammlung des Automobilclubs. Der Automobilclub Mannheim im ADAC lädt für 16. Januar, 20 Uhr, zu seiner Haupt- versammlung in das Nebenzimmer des Ro- sengarten-Restaurants ein. Unter anderem stehen die Vorstandswahlen auf der Tages- ordnung. Wir gratulieren! Anna Reinhardt, Mann- heim- Neckarau, Rheingärtenstraße 26, wird 60 Jahre alt. Anna Rapp, Mannheim, Lort- zingstraße 14, begeht ihren 71. Geburtstag. Karl Brauch sen., Mannheim-Feudenheim, Löwenstraße 22 vollendet das 76. Lebens- jahr. Luise Lederle, Kochertürn/ Kr. Heil- bronn(früher Mannheim, Rheinhäuser- straße), kann ihren 87. Geburtstag feiern. Aus dem Polizeibericht Alkohol macht Straße eng. Auf der Kä- kertaler Straße konnte ein amerikanischer Pkw, an einem aus der entgegengesetzten Richtung kommenden deutschen Kraftwa⸗ gen nicht vorbeikommen, weil der amerika nische Fahrer offenbar betrunken war. Bei dem Zusammenstoß wurden die drei In- sassen des deutschen Wagens zum Glück nur leicht verletzt, während der Wagen schwer beschädigt wurde. 5 Zu früh. Auf dem Marktplatz flog der Warenvorrat der zum Verkauf stehenden Feuerwerkskörpern mit samt der Kasse in die Luft, als zwei unbekannte aàamerika-⸗ nische Soldaten einen brennenden Knall frosch in den aufgestellten Verkaufsstand eines Handlers warfen. Der Verkäufer be- klagt einen Verlust von etwa 500. DM. Beim Gehen und Stehen festhalten! Aus bisher unbekannten Gründen fiel ein auf der hinteren Plattform eines Straßenbahn- enhängers stehender 47 Jahre alter Mann auf der Waldhofstraße rücklings auf die Fahrbahn und zog sich dabei eine schwere Gehirnerschütterung zu, die seine sofortige Aufnahme ins Städtische Krankenhaus er- forderlich machte, Der Straßenbahnzug, der aus Richtung Waldhof kam, befand sich zur Zeit des Unfalls an der Straßenbahn- haltestelle„Herzogenriedstraße“ und war gerade im Ausrollen begriffen. Der Ver- letzte stand anscheinend unter Alkoholen Wirkung. Auf fremdem Sattel. Bei einer Ver- Kkehrskontrolle auf der Casterfeldstraßge in Rheinau bekam es der engehaltene Motor- radfahrer mit der Angst zu tun und flüch-⸗ tete. Kein Wunder, war doch die in sei- nem Besitz befindliche„Horex- Maschine“ im Werte von 2 200 DM kurz vorher in H 5 gestohlen worden. Der Flüchtige konnts eingeholt und festgenommen werden, wäh⸗ rend das Motorrad dem erfreuten Eigen- tümer wieder zurückgegeben werden Konnte. OB Dr. Heimerich als Gast der„Liedertafel“ Der traditionelle Neujahrs-Herrenabend im 111. Jahr des Bestehens Die Mitglieder von Mannheims größtem und ältestem Gesangverein, der 1840 ge- gründeten Mannheimer Liedertafel, trafen sich am Montagabend in ihrem Gesell- schaftshaus in K 2 zum traditionellen Neu- jahrs-Herren-Abend, dem zahlreiche be- freundete(Gesang] Vereine, so vor allem die Liedertafel Ludwigshafen, Neustadt und der Liederkranz Schwetzingen, aber auch der Elferrat des Feueriòo mit Präsident Wöl- ner an der Spitze beiwohnten. Der beson- dere Willkommensgruß von Präsident Wil- helm Voigt galt dem mit Oberverwaltungs- rat Rlemann und den Stadträten Barber und Haas anwesenden Oberbürgermeister Dr. Heimerich. Präsident Voigt plauderte aus der Ge- schichte seines traditionsreichen Vereins, in Amun.„ REScSHW ERDEN Mehr Ruhe in der Rheingoldstraße Ich glaube im Interesse aller Bewohner der unteren Rheingoldstraße zu handeln. wenn ich für öfkentliche Ordnung die Frage richte, wofür die städtische Polizei Nachtdienst tut, wenn sie nächtliche Ruhestörung nicht unterbindet. Es vergeht kaum ein Sonn- oder Feiertag, wo nicht betrunkene Personen, meist gruppenweise, noch nach Mitternacht idie An- wohner durch Johlen und Lärmen erduicken. Dabei handelt es sich nicht selten um Halb- wüchsige, denen gegenüber heute leider mehr Nachsicht geübt wird, als diesen zuträglich ist. In der Nacht des- zweiten Weihnachtsfeiertages konnte ich von einer Rotte junger Leute das aus voller Kehle gesungene Lied„Es zittern die morschen Knochen“ vernehmen. Vielleicht gibt der Herr Polizeipräsident einmal Auf- schluß darüber. Gute Nachbarschaft wahren Aus anderen Städten ist mir bekannt, daß bel Errichtung von Neubauten die Nachbar- schaft von der zuständigen Behörde verstän- digt wird, um gegebenenfalls Einspruch gegen die Art der Ausführung des Baues zu erheben. Erlaubt sich ein privater Baulustiger von sich aus die geringste Aenderung, die in irgend- einer Form den Baustil der Umgebung und das Aeußere des Hauses stört, so kann er damit rechnen. daß ihm auch in Mannheim von der zuständigen Behörde die Genehmigung hierzu verweigert wird. Erlaubt sich aber die Behörde Ertravaganzen und Verstöße gegen den Baustil der Umgebung, in den sich jedes Gebäude einpassen sollte, so steht anscheinend in Mannheim dem Nachbarn— der nun ein Lebenlang ein derartiges Gebäude ansehen muß— kein Recht dazu, sich dagegen zu weh⸗ ren. Warum ist es auch nicht in Mannheim Brauch, die fertigen Baupläne aufzulegen und die Nachbarn von dem Bauvorhaben zu ver- ständigen, damit diese evtl. Einspruch erheben können? O. Sch. Warum nicht früher? Obwohl die Personalbestandsaufnahme durch die Haushaltslisten 1950 frühzeitig durchge- führt wurde, bringt es das Städtische Steuer- amt nicht fertig, die neuen Steuerkarten für 1951 so rechtzeitig herauszugeben, daß die steuerfreien Beträge noch im Dezember ein- getragen und somit bei der Lohnzahlung im Januar berücksichtigt werden können. Infolge der verspäteten Ausgabe der Steuer- karten muß bei sehr vielen Arbeitnehmern für die Monate Januar und Februar die Lohn- steuer in voller Höbe abgezogen und später der sich ergebende nachträgliche Unterschieds- betrag als Erstattung wieder gutgeschrieben werden. Lassen sich die ungerechte steuerliche Belastung der Lohn- und Gehaltsempfänger sowie die unnötigen Mehrarbeiten in den Lohnbüros und Besoldungskassen in Mann- heim wirklich nicht vermeiden? In anderen Gemeinden werden Steuerkarten schon Anfang November ausgegeben. Wäre Arbeitnehmern und dem Finanzamt nicht besser gedient. wenn die Steuerkarten ab Mitte Oktober in der Rei- henfolge ihrer Ausschreibung ausgegeben wür- den, so daß sich die Arbeiten für den Eintrag der steuerfreien Beträge auf einen größeren Zeitraum gleichmäßig verteilten? Man entschuldige sich nicht mit etwa not- wendigen Aenderungen des Personenstandes. Der Lohnempfänger ist immer der anständig- ste Steuerzahler; man zwingt ihn sogar, Steuer im voraus zu zahlen, nur weil die Organisation nicht klappt! Die mathematische Jahrhundertmitte Die vielen vor Jahresfrist erschienenen Ar- tikel mit dem Hinweis auf ein neues Halb- jahrhundert haben sich immer noch nicht tot⸗ gelaufen. Durch das Fehlen eines Zahlwertes Null bei den alten Völkern entstand der Be- griff der gerade ablaufenden Zeit, im Zzwan- zigsten Jahre“ z. B. Uebernommen haben wir davon das zwanzigste Jahrhundert“ und „anderthalb“(vom anderen zweiten nur die Hälfte). Auch die Uhrzeit mit„halb vier“ ist darauf aufgebaut. Dabei darf aber nicht übersehen werden, daß das erste Jahrzehnt mit 1 beginnt und mit 10 endet. das erste Jahrundert mit 1 beginnt und mit 100 endet, das neunzehnte Jahrhundert mit 1801 be- Sinnt und mit 1900 endet: also beginnt auch das 40. Halbjahrhundert mit dem 1. Januar 1951 und endet mit dern 31. Dezember 2000. Mögen Besserwisser darüber lächeln und so etwas wie hinter dem Mond“ brummen, deswegen feierte ich doch mit allen Mathematikern der Welt erst am Montag die Mitte des 20. Jahrhunderts! E. B. Warum nicht nachmittags? Engelbert Humperdincks Märchenoper„Han- sel und Gretel“ ist für die kleinen und grö- Beren Kinder unserer Stadt eine lang erwar- tete Freude, Sehr gern würden manche Eltern gerade jetzt in der Zeit der Schulferien mit ihren Kindern eine Nachmittagsvorstellung mit„Hänsel und Gretel“ besuchen, aber die Leitung des Nationaltheaters hat offensichtlich daran nicht gedacht und die nächste Vorstel- lung auf Samstagabend angesetzt. Dieses Ver- säumnis sollte schleunigst wieder gutgemacht G. werden. L. W. der die Wiederherstellung des Gesellschafts- hauses zum 110 jährigen Jubiläum im April 1950 einen Markstein bildete. Durch stan- digen Zuwachs im vergangenen Jahr er- Höhte sich der Chorkörper auf jetzt hundert Sänger. Mit Freude begrüßte Voigt ins- besondere den Zugang jüngerer Kräfte. Neben dem Männerchor umfaßt der Verein auch einen Frauenchor, der mit dem glei- chen Idealismus wie die Männer das deut- sche Lied pflegt. Besonderen Dank widmete der Präsident dem Chormeister der Lieder- tafel, Musikdirektor Max Adam. Unter Sei- ner Leitung wird sich der Verein an Pfingsten am Bundesliederfest in Karls⸗ ruhe beteiligen. „Das Lied ist ein Bindeglied von Mensch zu Mensch und von Volk zu Volk“, sagte Karl Otté vom Badischen Sängerbund, Kreis Mannheim, in dessen Auftrag er mehrere langjährige Mitglieder ehrte, Für 50hährige Aktivität wurde Philipp Jakob Schmidt ausgezeichnet, für 40jährige Rudolf Bommarius, 25jährige Rudolf Rodewald, Wilhelm Klenk, Josef Diemer, Peter Bauder, Karl Pflugfelder und Karl Schell. Die goldene Bundesnadel erhielten Präsi- dent Voigt, Musikdirektor Adam und Dr. Heimerich. Friedrich Kocher wurde von der Liedertafel für 50jährige passive Mitgliedschaft zum Ehrenmitglied ernennt, Friedrich Eisen bekam für 40jäurige Passivität und Ernst Henk, Winem Schmahl sowie Bernhard Spinner für 25jäh⸗ rige aktive Mitgliedschaft die goldene Ehrennadel, während Hermann Beos für 15 jährige Aktivität mit der silbernen Ehren- nadel ausgezeichnet wurde. Die Veranstaltungsfolge ließ Vergnü- gungsminister Rudolf Bommarius mit spru- delndem Esprit und einem Talent, um das ihn jeder Karnevalverein beneiden Könnte, in einem Schlag- auf-Schlag- Tempo abrol- len. Den Rahmen zu diesem vergnüglichen Teil gab der Männerchor der Liedertafel ab mit einem Klangkörper, dessen Harmo- nien eine instrumentale Reinheit erreichten. Heini Schaafs Tenorsolo und R. Hackels Baß-Solo begeisterten die Zuhörer ebenso wie das Duett der beiden und das stimm lich geschickt zusammengesetzte Doppel- Quartett. Dazwischen unterhielten das Hausorchester mit schmissigen Weisen, Hanns Ernst Jäger vom Nationaltheater mit spaßigen Rezitationen und Jakob Frank mit gegeimten Schelmereien. Zurück blieb der Eindruck, daß das deutsche Lied bei der Liedertafel gut auf- gehoben ist. N 1 * . e 8 5 13.00 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Ast 9 2 Selte 4 MORGEN Mittwoch, 8. Januar 1951/ Nr. 2 3235 OOO DM an Jahre 1950 neben gen in Höhe von Zinsen konnten wir zum Ende des Jahres 1950 unseren 90 000 Sparern gutschreiben. Das ist ein Erfolg des Sparens, der besonders in dieser Zeit hoch zu werten ist. Zu der Freude der Spater kommt der Dank aller derjenigen, denen durch die Finanzie- rung von Wohnungen wieder ein eigenes Heim geschaffen werden konnte. 2 Millionen an Hypotheken stellte die Stöct. Sparkasse Mannheim im Zwischenfinanzierun- 1 Million DM und Stäcitische Sparkasse Mannheim, A 1, 2-3 Weitere 2,3 MillionenDb MDarlehen anderer Art zum Wiederaufbau zur Ver- fügung. Viele Hundert neue Wohnungen und Einrichtungen des öffentlich. Lebens wurden mit diesen Mitteln geschaffen. Die Erhöhung der Spareinlagen- Zinsen um%% ũ pro Jahr wird die Spartätigkeit dank der Festigkeit un- serer Währung im Jahre steigern. So schofft Spargeld Arbeit, Freude und Zufriedenheit. 951 weiter heit aller 9943 Geschäfts freunde aus Indu- strie, Handel, Verkehr, Handwerk, Ver- waltung und wie die Zweige der Wirt- schaft und des öffentlichen lebens immer heißen mögen, unterhalten bei uns ihre Geschäffskonten- Spargirokonten. Da- mit nehmen sie die Vorteile des Ober- weisungsverkehrs der Sparkassen Spergiroverkehr- för ihre Zwecke und zum eigenen Nutzen in Anspruch, wobei die steigende Zahl der Konten und der Buchungsposten die Zufrieden- anzeigt. Die technische U zu bedienen. Es wird weiterhin gut bedienen u Betriebes, die Wir mit dem l. Jan. 1951 durchgeführt haben, setzt uns in die lage, unsere Geschäftsfreunde noch schneller, aber bei gleicher Sicherheit Wer wüßte diese Vorzüge nicht zu schätzen? pflicht sein, die uns übertragenen Auf- gaben zum Wohle der Allgemeinheit zu erfüllen, getreu unserem Wahlspruch, stets — mstellung unseres unsere vornehmste nad gut beraten. Nach kurzer, vergeßliche Mutter, und Tante. Frau schwerer Krankheit verstarb unsere liebe, Schwiegermutter, Un- Großmutter, Schwester Emma Curtius Wwe. geb. Walter im Alter von 78 Jahren. Mannheim, Karl-Benz-Straße 38. In tiefer Trauer: Dr. A. Curtius und Familie Tex.-Ing. F. Curtius und Familie Kaufmann Hch. Schmitt und Familie E. Vorck, geb. Curtius Dies Beerdigung findet am kommenden Donnerstagmittag, um % Uhr, auf dem Städt. Friedhof statt. gegangen ist. Mannheim, 04, 14. In tle und alle 14.00 Uhr, statt. Schmerzerfüllt geben wir die lieber Mann, unser guter Vater, Schwager, Ferr August Weiröther Oberstraßenbahnschaffner a. D. heute nach langem, schwerem Leiden im Alter von 65 Jahren von uns gegangen ist. Mannheim Golzstraße 106), den 2. Januar 1951 5 5 In tiefer Trauer: Käthe Weiröther, geb. Tafel und Feuerbestattung: Donnerstag, 4. Für die zahlreichen Fritz Se Maria Nach kurzer Krankheit ver- starb schnell und unerwartet unser lieber Vater, Großvater und Urgroßvater, Herr 1 gchael Hoch un Alter von nahezu 81 Jahren. [Mannheim, den 31. 12. 1950 Jean-Becker- Straße 11 In tiefer Trauer: Priedrich Holch und An- gehörige Beerdigung: Freitag, 8. 1. 81, Allen Verwandten und Bekannten die traurige Mitteilung, daß unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante Auguste Kammerer Wwe. geb. Penn. am Neujahrsmorgen nach kurzer, schwerer Krankheit von uns Paul Rieker und Frau Alice, geb. Penn Die Feuerbestattung findet am Donnerstag, dem 4. Januar 1931, Beweise herzl. meines lieben Mannes und guten Vaters, Herrn Konditormeister bitte ich, meinen tiefempfundenen Dank entgegenzunehmen. Be- sonders danke ich dem Gesangverein Deutsche Einheit Feuden- heim für den erhebenden Grabgesang sowie der Mannheimer Konditor- Innung für den ehrenden Nachruf. Mhm.-Feudenheim(Hauptstr. 55), ker rauer: Angehörigen traurige Nachricht, daß mein Schwiegervater, Opa, Onkel und Angehörige Januar 1951, 14.30 Uhr, Anteilnahme beim Tode hneider den 2. Januar 1951. Schneider und Kind Sybille Billig! Billig! Billig: Wannschranke 335,.—, 388.—, 415,.—, 445,.—, 485. Neh. Baumann ese. Qu 5, 4 Mannheim Qu 8, 4 SEScHRKEIE bebensmittelhandlung gutgehend, einschliegl. Warenbe- Stafid. für nur 4000,— DM zu verk. Geschäftsmakler Schäfer, U 4, 14. Weiterführung des Geschäfts zu Alle Freunde, Bekannte und Gönner bitte ich, mich bel der Ich werde alles daransetzen, meine Kundschaft in jeder Weise zufriedenzustellen u. bitte, mir weiter Ir Vertrauen zu schenken! Konditorei und café Fritz Schneider MARIA SCHNEIDER Mh m- Feudenheim(Hauptstraße 55), den 2. Januar 1931. unterstützen. Gr., gefütt. Lederhandschuh Sonn- tag, Schumannstr., verloren. Gegen Belohng. abzugeben. Baur, Gluck straße 4, Telefon 4 44 23. jähr. 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We- nige Meilen hinter Feuerschiff Elbe II klettert der erste der beiden Studenten mit unheimlicher Geschwindigkeit aus der Ka- jüte, springt auf die kleine Leiter, die an Deck führt, hängt sich an die schmale Reling und wird seekrank. Hohe Brecher kommen über Bord. Der Student ist völlig durchnäßt. Er klammert sich fest an die Taue, die in einer Vielzahl herumhängen. Immer bewegter wird die See. Schneidender, eiskalter Wind dringt heu- lend durch das Luk in die Kajüte. Das Boot schlingert rauf und runter, seitlich und quer. Unentwegt starrt jedoch der Kapitän des Kutters auf den Kompaß, wischt sich die Nase, nimmt einen Schluck aus der Schnaps- Pulle ihm geht es ausgezeichnet. In unserem Innern dreht sich auch der letzte Mageninhalt um. Die kleine Kajüte ist von uns Landratten restlos leergefegt. Wir liegen an Deck, haben mit Gott und der Welt abgeschlossen und halten uns krampfhaft an der Reling fest, um nicht von Deck gespült zu werden. Es ist zum nein, es war wirklich nicht schön. Die Fischer haben für unsere Verenkun- gen nur ein Grinsen übrig.„Essen müßt Ihr, essen, essen und nochmals essen“, schreit der Kapitän aus dem Ruderhaus, „damit der Magen in Bewegung kommt.“ Er lacht, schiebt seine verschmierte Mütze in den Nacken und umklammert wieder fest das Ruder. Ein anderer Fischer empfiehlt uns gegen Seekrankheit Schnaps. Wir ha- ben alles ausprobiert. Es gibt wohl kein Mittel gegen diese teuflische Krankheit, die schlagartig aufhört, wenn man wieder festen Boden unter den Füßen hat. Von Gert Kistenmacher, Hamburg Sieben Seemeilen vor Helgoland wieder Maschinenschaden. Fast eine halbe Stunde spielen die Wellenberge mit dem Kutter. Nach viereinhalb Stunden Fahrt ist Helgo- land endlich in Sicht. Bei diesem Nebel können wir nur einen schwarzen Fleck mit- ten im Wasser ausmachen. Vorsichtig lan- eiert der Kapitän den Kutter in den völlig zerstörten ehemaligen Hafen. Rechts und Iiciks, vor und hinter uns ragen gespenstisch Wraks aus dem Wasser. Durch Felsbrocken und Eisenträger steuert der Kapitän den 3 an den einzig erhalten gebliebenen ier. Plötzlich gibt er ein Zeichen und schreit gegen den Wind an„Die Engländer sind auf der Insel“. Auf der anderen Seite des Piers sehen wir ein schnittiges Boot der „Frontier Control“. Was tun? Die Eng- länder müssen uns auf hoher See überholt haben. Es besteht durchaus die Möglichkit, daß die Engländer, durch die Nachrichten über den Beginn der Aktion gewarnt, schon Anweisungen erhalten haben, die Deut- schen von der Insel zu entfernen. Der un- freiwillige Aufenthalt in Cuxhaven ließ innen genügend Zeit. Die Studenten fassen sofort einen neuen Gedanken und geben sich als Journalisten Aus. Der deutsche Kapitän des britischen Schiffes schreit:„Machen Sie, daß Sie hier verschwinden!“ Die Studenten lassen sich nicht beeindrucken und verlangen den britischen Kapitän des Schiffes zu spre- chen. Der verweist sie an einen Offizier der Royal Air Force im Innern des Schif- fes.„Wir möchten uns die Insel einmal an- sehen und werden dann gleich wieder ab- dampfen“, erklären sie dem britischen Luft- Wafkfenoffizier. Er nickt kreundlich, sagt „0. k.“ und erteilt die Genehmigung zum Betreten der Insel. Dann gibt er noch den Ratschlag:„Aber verlassen Sie die Insel Blick ins Land Es war ihr zu kalt Konstanz. Mit den Worten„jetzt ist mir aber kalt, jetzt mach' ich, daß ich heim kommel“, kletterte dieser Tage eine Frau bei Konstanz aus dem Bodensee, die in selbstmörderischer Absicht ins Wasser ge- sprungen war. Ein heranbrausendes Boot der Wasserschutzpolizei brauchte nicht mehr elazugreifen. Vertreter-Ausweise der Lehrmittelfirmen Freiburg. Da in den letzten Monaten ver- schiedene Schulen und Schulbehörden des Bundesgebietes von Vertretern für Lehr- mittel nicht reell bedient wurden, haben die zum„Deutschen Lehrmittelverband“, Sitz Freiburg i. Br., gehörenden Firmen be- schlossen, allen ihren Vertretern einen ein- heitlichen Lichtbildausweis in die Hand zu geben, der vom Verband ausgestellt und von den einzelnen Lehrmittelfirmen gegen- geriehnet ist. Noch eine Feuersbrunst im Neckartal Heidelberg. Ein Feuer vernichtete am 29. Dezember in einer Holzfabrik in Hirsch- horn am Neckar die gesamten Furnier- bestände. Der Schaden beträgt über 200 000 Mark. Schwierige Brandbekämpfung Walsum. Ir den Zellstoff werken Walsum (nördlich Duisburg) brach in der Nacht zum 31. Dezember ein Feuer aus, das den 52 m hohen Säureturm des Werks bis auf 40 m herunterbrennen ließ. Der sofort eingrei- fenden Feuerwehr gelang es nur unter großen Schwierigkeiten, den Brand einzu- dämmen. Bei 12 Grad Kälte brachen die vereisten Schläuche und Geräte und die Feuerwehrleute glichen Eiszapfen. Die Ur- sache des Brandes ist noch tucht geklärt. Noch kein Tauwetter in der Eifel Aachen. Bis zum Neujahrstag hat sich dle Lage der von der Außenwelt durch Schneeverwehungen fast abgeschnittenen Eifeldörfer nicht gebessert. Während in den Niederungen des Aachener Bezirks am Neu- jahrstag die Temperaturen bis zu drei Grad über Null anstiegen und Tauwetter herrschte, wurde aus der Eifel lediglich eine Frost- milde von minus fünf auf minus zwei Grad Semeldet. Ohne Visum ins Saarland Saarbrücken. Die Verordnung, wonach Deutsche aus der Bundesrepublik mit Reisepässen ohne Visum in das Saarlarid einreisen körmen, wurde in der Neujahrs- nacht gültig. Die saarländische Grenzkon- trolle hatte schon vor diesem Termin groß- Tligig verfahren. Mildert die Not der Tiere! München, Die Schutzgemeinschaft deut- sches Wild forderte die Einwohner der Bundesrepublik auf, die Not der freileben- den Tierwelt zu mildern. Jeder habe die Möglichkeit, etwas für die Tiere zu tun, die im Winter den Witterungsunbilden ausge- setzt sind. Rosenmontagzug wird vorbereitet Köln, Der Kölner Rosenmontagzug die- ses Jahres, dessen Festwagen diesmal nicht durch Prunk, scmdern durch Witz und Humor wirken sollen, wird vom 2. Januar an im Atelier vorbereitet. Die Entwürfe sind jetzt fertiggestellt und wurden be- kanntgegeben. Immer wieder Kabel- und Metalldiebe Essen. Die Essener Polizei nahm in den letzten Tagen bei einer Sonderaktion 36 Kabel- und Metalldiebe fest und ver- haftete mehrere Altmaterialhändler, die sich als Hehler schuldig gemacht haben. Pieck- Briefmarke Berlin. Zum 75. Geburtstag Withelm Piecks am 3. Januar gibt die Sowjetzonen- Post eine Briefmarke zum Nennwert von künt Ostmark mit dem Bild Piecks heraus. Durch Sprengkörper schwerverletzt Ahrensburg. Ein explodierender Spreng- körper riß in der Silvesternacht in Ahrens- burg bei Hamburg dem 24 jährigen Heinz Menk die rechte Hand ab. Außerdem erlitt Menk schwere Verletzungen im Gesicht, so daß nach Ansicht der Aerzte auch das rechte Auge nicht zu retten ist. Die Polizei nimmt an, daß Menk den Sprengkörper aus dem Krieg mitgebracht hat. „Sturmgeläut“ mahnt szumige Steuerzahler Niederhall. Die säumigen Steuerzahler des Städtchens Niederhall an der Kocher werden durch das Geläute der Rathaus Slocken an die Steuertermine erinnert. Als Kürzlich die„Sturmglocke“ zum erstenmal den Steuertermin„einläutete“, drängten sich bald darauf im Stadtpflegeamt von Niederhall die zahlungswilligen Rürger. Was sonst noch gescha n Der hundertjährige Pierre Celestin Ge- Unaud konnte am 28. Dezember 1950 auf eine siebzigjährige Tätigkeit in der Ge- meindeverwaltung des fünfhundert Einwoh- ner zählenden Dorfes Varzay bei Saintes in Westfrankrich zurückblicken. Gelinaud wurde als junger Mann wegen seiner „schwächlichen körperlichen Verfassung“ vom Militärdienst zurückgestellt. * Luigi Piazzi in Verona schlürfte am 28. Dezember behaglich ein Glas Rotwein und sagte zu seinen Freunden und Verwandten: „Trinke viel von diesem Stoff und du wirst lange und gesund leben“. Er hatte Grund zu seinem Ausspruch, denn er feierte sei- nen 103. Geburtstag. Methusalem Piazzi wohnt seit vielen Jahren neben einem Tisch- ler, der sich auf die Herstellung von Särgen Spezialisiert hat. 8 Ein leerer Eisenbahnzug, auf dem sich weder Lokomotivführer noch Heizer oder Fahrgäste befanden, setzte sich am I. qanuar in einem Londoner Bahnhof aus bisher noch ungeklärter Ursache von selbst in Be- wegung und durchfuhr drei Stationen, be- vor ein Eisenbahner während der Fahrt aufsprang und die Bremsen 20g. 05 In einem Autobus verursachte eine Ratte, die plötzlich aus dem Einholekorb einer Frau bheraussprang, eine Panik unter den weiblichen Fahrgästen. Einige Frauen spran- gen in voller Fahrt ab und verletzten sich. Zwei Frauen mußten mit einem Nerven- schock ins Krankenhaus gebracht werden. vor Dunkelwerden. Es wird wieder bombar- diert.“ Die Studenten wünschen gute Rück- kahrt und verlassen, ohne den deutschen Kapitän eines Blickes zu würdigen, das britische Schiff. Während der Unterredung mit dem britischen Offlzier trugen sie un- ter ihren Mänteln die Fahnen der Bundes- republik, die Europa-Fahne und die Helgo- länder Fahne. Auf der Insel befinden sich noch meh- rere britische Offiziere, die augenscheinlich die Wirkung ihrer Bomben auf den Felsen feststellen Wollen. Aber wer weiß das? Auf keinen Fall dürfen die Briten merken, daß sich die beiden„Journalisten“ für mehrere Tag auf der Insel aufhalten wollen. Der Proviant wird deshalb noch nicht entladen. Kostbare Minuten vergehen. Unser Fisch- kutter will vor Dunkelwerden die Insel verlassen, und ich möchte noch bei Tages- cht Aufnahmen machen, Die Engländer lassen sich sehr viel Zeit. Es ist jetzt schon fast 16 Uhr geworden, in einer Stunde ist es dunkel. Wenn doch die restlichen Eng- länder endlich vom Oberland herunter- kommen würden. Unser Kapitän macht ein bedenkliches Gesicht. Er kann nur bei Ta- Seslicht aus dem Hafen auslaufen, da er sonst unweigerlich mit einem der vielen Wrack zusammenstoßen würde. Endlich sehen wir die blaugrauen Uni- kormen der britischen Luftwaffenofflziere näherkommen. Vorsichtig betreten wir die Insel und nehmen Kurs auf das Oberland: Unverwandt starren uns die Of- flziere an, sagen aber kein Wort. Unbe- merkt kann ich sie fotografieren, wenn auch nur von hinten. Ueber Geröllhalden, Bombentrichter, verbogene Eisenträger und Betonbrocken arbeiten wir uns langsam zum Oberland vor. Rechts von uns steht noch das Stahlgerippe des bekannten Fahrstuhls. Von oben sehen wir, wie das britische Kontrollboot vom Pier ablegt. Eiligst hissen die Studenten an einer der vielen herumliegenden Eisenstangen die mitgebrachten Fahnen. Die Engländer müssen das bemerkt haben. Nichts ge- schieht. Plötzlien dreht das englische Schiff bei, wir halten den Atem an vor lauter Aufregung. Es geschieht wieder nichts. Das Schiff dreht eine Runde vor dem Hafen— warum ist uns unklar— und dampft in Richtung Cuxhaven ab. Inzwischen haben wir das völlig zer- bombte und umgepflügte Oberland erreicht. Ein waghalsiger Seiltanz über hochgeschleu- derte Schienen muß in Kauf genommen wer- den. Das Oberland selbst bietet ein jam- mervolles Bild menschlicher Zerstörungs- kunst. Nicht ein Haus ist stehengeblieben. Aus der„Perle der Nordsee“ ist ein trost- loser Schutthaufen geworden. Von der klei- nen Helgoländer Kirche stehen nicht einmal mehr die Grundmauern, und der Friedho? ist von Bomben durcheinandergewirbelt worden. Neben Holzresten, Felsbrocken und Teilen von Grabsteinen liegen Knochen, Schädel und Sargteile. Nur mit sehr viel Phantasie kann man sich vorstellen, daß dieser Platz einmal ein Friedhof war, auf dem selbst 30 alliierte Soldaten der Luft- waffe während des Krieges ihre letzte Ruhe- stätte gefunden hatten. Neben einem groben Kanister, der völlig von Bombensplittern durchlöchert ist, steht, von Seegras umrankt, nur noch ein einziges schlichtes Holzkreuz. Der Name des Toten ist nicht zu erkennen. Auch das Denkmal des Jacob Andreas Siemens, der einst das Seebad Helgoland gründete, ist nicht mehr aufzufinden. Vor einem Jahr stand es noch. Wo wir auch hinsehen Trümmer, nichts als Trümmer. Ein Bombentrichter liegt neben dem anderen. Blindgänger jeder Größe liegen herum. Man muß höllisch auf- passen, daß man nicht auf so einen Appa- rat tritt. Eine Wüste von Fels, Schrott, Holz und Beton liegt vor uns. Mitten zwischen den Trümmern grinst uns ein völlig verbogenes Straßenschild an: Kaiserallee Die scharfe Grenze zwischen Unter- und Oberland ist durch Schuttmassen„versetzt“ worden, so daß über das hügelige Unterland nur noch eine Steigung in die Höhe führt. Eine traurige Fassade erinnert an das einst so bekannte Kurhaus. Das Postamt, das Hotel„Victoria“ und die alten Fischerkaten sind verschwunden. Nur das„Aquarium“ ist noch als„Gebäude“ anzusprechen, wenn auch das Dach, Fenster und der rechte Flügel fehlen. Etwa 200 Meter vor uns erblicken wir den ehemaligen Flakturm. Fast majestätisch thront er über den Trümmern ringsherum Er ist zwar schon ein wenig angekratzt, steht aber noch. Direkt vor dem Bunkerein- gang klafft ein riesiger Bombenkrater von etwa 15 m Durchmesser. Vor den meterdik- ken Betonwänden des Bunkers mußten auch die britischen Bomben halt machen. Hier soll nun für die Studenten Quartier gemacht werden. In einem winzigen Raum, der mit zentimeterdicken Eisentüren abge- schlossen werden kann, richten sich Georg von Hatzfeld und René Leudesdorff ein. Irgendein Fischer, der einmal vor britischen Bomben Schutz suchte, hinterließ einen Haufen Heu, eine willkommene Unterlage. Aber im Raum selbst ist kein Fenster und geheizt werden kann auch nicht, da die Stu- denten sonst ersticken würden. (Wird fortgesetzt) auch Spor und Spiet. Deutschlands Amateurboxer gegen Oesterreich Der deutsche Amateurboxverband hat dem Wunsche der österreichischen Amateurboxer, nach Deutschlands Wiederaufnahme in die AlBA der Gegner des ersten offlziellen Nach- kriegsländerkampfes der deutschen Boxer zu sein, entsprochen und als Termin für die Be- gegnung den 2. Februar vorgeschlagen. Der erste Boxländerkampf soll in Berlin ausge- tragen werden. Wenn die Oesterreicher den Termin annehmen, ist ein zweiter Kampf in Bayern gegen eine dortige Auswahl geplant. Die deutsche Staffel wurde für die erste internationale Prüfung in den neuen zehn Gewichtsklassen wie folgt aufgestellt (vom Fliegen- bis Schwergwicht): Kardolski (Berlin), Rastedt(Oldenburg), Kurschat Ber- lin), Heidemann(Berlin), Rienhardt(Württem⸗ berg), Könings(Niederrhein), Fleck(Stock- stadt), Ihlein(Stuttgart), Kistner(Nürnberg), Kroßgß(Berlin. Ersatzleute: Schwer(Berlin), Biermann(Rüsselsheim), Wagenknecht(Weser Ems), Höhmann(Hannover), Tittel(Westfalen), Frank(Kassel), Hauptmann(Südwest), Wagner (Mittelrhein), Westfal Hamburg), Rosenberg (Frankfurt). Und gegen Irland: Krümmel(Köln), Slojewski(Hamborn), Langer(Köln), Wegener (Hamburg), Ehmann(Weiden), Bihler(Stutt- gart), Jopke(Essen), Sladky Oorsten), Pflry- mann(Weinheim), Kroß Berlin). Ersatzleute: Pfaffrath Düsseldorf), Biermann(Rüsselsheim), Kurschat(Berlin), Heidemann(Berlin), Rien- hardt(Neckarsulm), Bommer(Coburg), Haupt- mann(Ludwigshafen), Ihlein Neckarsulm) Kistner(Nürnberg), Rosenberg Frankfurt). Bis 5 Uhr geieiert- dann 81 Meter gesprungen So begann unser Skispringer-König Sepp Weiler das neue Jahr In rund 12 Sekunden(25 Metersekunden) sauste und flog Sepp Weiler(Oberstdorf) am Neujahrstag vom Hochstart der neuen Stahl- schanze in Garmisch- Partenkirchen die 118 Meter hinunter in die Ebene des Olympia- Stadions. Der Lautsprecher verkündete 81 Me- ter als Sprungweite. In den beiden Wertungs- durchgängen machte dies dem Sepp keiner mehr nach. Aber im Probesprung hatte der Innsbrucker Walter Steinegger sogar 83 Meter gestanden, während Weiler bei 85 Metern stürzte, da ihm gleichzeitig beim Aufsetzen der rechte Ski abriß. „Zuerst war es ein Looping-Hügel“ Um die neue Skischanze hatte es vor dem Eröffnungsspringen zahlreiche Gerüchte gege- ben. Man flüsterte von einem unangenehmen Vibrieren der aus übermannshohen Blech- trägerplatten bestehenden Anlaufbahn, von ent- tä uschenden heimlichen Probesprüngen, ja manche nannten das Werk, an dem acht Mo- nate gebaut worden war, sogar eine Fehl- konstruktion. Vielleicht war der Grund hier- für, daß ein MIAG-Vertreter angekündigt hatte, daß nach dem Garmischer Bau keine andere Stahlschanze mehr gebaut würde. Beim Springen selbst erwiesen sich alle Unkenrufe als unnötig. Der Stahlgigant am Gudiberg hatte zwar noch seine Tücken. Die Voraus- setzungen, daß die abgesteckte Weite von 96 Metern zustandegekommen wären, waren noch nicht vorhanden. Am Schanzentisch lag der Schnee zu hoch und Weiler nannte die„Große Europa-Schanze“ zuerst einen„Looping Hügel“. Weiler hatte eine Luftfahrt wie bei einem 100-Meterflug, aber dann sackte er plötz- lich weg. Trotzdem war der Oberstdorfer mit seinem Sieg am ersten Tag des Jahres 1951 (mit 77 und 81 Meter) sehr zufrieden, zumal er bis morgens um 5 Uhr die Jahreswende gefeiert hatte. Weiler über die neue Europa-Schanze Die hochmoderne neue Olympia- Schanze beurteilte Sepp Weiler in einem Gespräch mit unserem ISK- Vertreter folgendermaßen:„Sie gibt wahrscheinlich mindestens soviel Weite her, wie die frühere Holzschanze. Wenn ich an meinen Schanzenrekord von 88 Metern nicht herankam, so lag das wohl an der un- günstigen Schneekurve am Schanzentisch. Man hätte noch etwa 30 bis 40 Zentimeter Schnee aufschütten müssen, aber der Schnee war zu quiselig, um zu halten. Der Neigungs- winkel ist ungeheuer wichtig und kann bei geringerer Aenderung bereits Weitenunter-⸗ schiede von 10 Metern ergeben“. Weiler star- tet nun am 7. Januar beim großen Springen auf der Berg-Isel-Schanze bei Innsbruck. Gäste aus Schweden und Oesterreich Die 30 000 Zuschauer des Neujahrssprin- gens am Gudiberg hatten ihre helle Freude daran, daß neben der deutschen Elite ein hal- bes Dutzend Ausländer(aus Schweden und Oesterreich) am Start war. Walter Stein- egger Unnsbruck) machte Weiler den Sieg mit Weiten von 77 und 78 Meter nicht leicht. Der junge Partenkirchener Vogg kam auf 73 und 78 m. F. Mayer(Oesterreich) erreichte 72 und 70 m. Der beste Schwede, Jonas Arlitz, stand 67 und 73 m. Damit erzielte er dieselbe Ge- samtweite wie die Partenkirchener Kleißl(68 und 72 m) und Steinegger II.(Oesterreich) 61 und 69 m). Je 67 und 72 m standen Karel Ing- mar Karlsson(Schweden) und Dengg(Farten- kirchen). Gunnar Bror(Schweden) und Rudi Gehring(1860 München) kamen auf 67 und 70 m, Toni Brutscher(Oberstdorf) stand in tadelloser Haltung 71 und 65 m. Kurt Dobbratz Handball- Bezirksklasse Staffel 1: VfR Mannheim— 62 Wein heim Ib kampfl. f. VfR; TV Neulußheim gegen Reichsbahn-SG 2:7: TV Lamperthem— TSV Viernheim ausgef.; TV Schriesheim— 88 Mannheim 7:7; TV Großsachsen— 98 Secken⸗ heim ausgef. Kreisklasse: Staffel 1: TSV Neckarau— TV Brühl 1:3; Einheit Weinheim— Bad. Feudenheim 4:5. Die Totoquoten von Württemberg- Baden. 12er Wette: 1. Rang: 9 Gewinner mit je 5 480 DM; 2. Rang: 204 Gewinner mit je 241,60 DM;: 3. Rang: 2 038 Gewinner mit je 24 DM. 10er Wette: 1. Rang: 4 Gewinner mit je 6 723 DM:; 2. Rang: 199 Gewinner mit je 135 DM; 3. Rang: 1849 Gewinner mit je 34,20 DM. 8er Wette: 1. Rang: 37 Gewinner mit je 590,50 DM; 2. Rang: 537 Gewinner mit je 103,30 DM. Der Sporttoto Rheinland-Pfalz verteilt im 21. Wettbewerb im 1. Rang an zwei Gewinner je 37 448 DM; im 2. Rang an 98 Gewinner je 764 DM und im 3. Rang an 1 185 Gewinner je 63 DM. Beim Kleintip erhalten 15 Gewinner je 1 322 DM. Die Geschäftsstelle des Badischen Sport- bundes, Kreis Mannheim, befindet sich ab 2. Januar 1951 in der Stresemannstr. 20(Tele- kon wie bisher 4 25 82). Burulku in der„Europumunnschuft“ Der Pariser Mitarbeiter„Edgar“ des Schweizer„Sport“ hat den Versuch unternom- men, das zur Zeit stärkste Fußballteam Eoro- pas aufs Papier zu bringen. Es würde wie kolgt stehen: 5 Zeman (Osterreich) Neury Marche (Schweiz)(Frankreich) Tschaikowskz Parola Barufka (Jugoslawien)(Italien) Oeutschland) Melchior Mitie Nordahl Puskas Galnza (Osterr.) CJugosl.)(Schweden)(Ungarn)(Span.) Es ist nach dem ersten internationalen Kräftevergleich der deutschen Fußball-Natio- nalelf ein gutes Zeichen. daß der Stuttgarter Berufka für gut befunden wurde, in diesem „theoretischen“ Europateam einen Platz zu er- halten. In der Kontinent-Elf spielten bereits einmal, im Jahre 1938. die beiden Schweinfur- ter Anderl Kupfer und Albin Kitzinger als Läufer mit. Verstoß gegen Amateurbestimmungen- „Mir!“ Buchner für ein Jahr gesperrt Die Gerüchte um eine Sperre der deutschen Spitzen-Skiläuferin Annemirl Buchner-Fischer werden nun durch einen offlzellen Beschluß des Deutschen Skiverbandes bestätigt. In dem von dem Präsidenten des DSV Guy Schmidt- Sportwart Franz Göbel und Vizepräsident Dr. Baader unterzeichneten Entscheid wurde die mehrfache deutsche Meisterin auf ein Jahr für jede Wettkampftätigkeit gesperrt, weill sie sich in Bild und Wort zu Reklame z wecken der Zigarettenfirma„Texas“ zur Ver- fügung stellte und damit gegen die bestehen- den Amateurbestimmungen verstieß. Mit einer Zurücknahme dieser Sperre ist jedoch zu rechnen, da Annemirl Buchner- Fischer bereits eine Erklärung unterschrieb, derzufolge sie kein„Honorar“ durch die Bre- mer Firma bezog. Eine Anfrage des Deut- schen Ski- Verbandes sowie des Garmischer Skiklubs, dem„Mir!“ Buchner als Mitglied angehört, würde bereits nach Bremen gerichtet, um auch seitens der Firma eine Bestätigung der Buchnerschen Erklärung zu erhalten. Die ausgesprochene Sperre ist insofern interessant, als die Garmischerin ein wesentlicher Aktiv- posten bei den bevorstehenden internationalen Kraftproben des deutschen Skisports dar- stellt, vor allem aber im Hinblick auf die 3 Garmischer Internationale Wintersport- woche. Rigoni/ Terruzzi Sieger in Münster Sieger des zweiten münsterschen Sechs- tagerennens wurden erwartungsgemäß am Neujahrstag Rigoni/Terruzzi Ctalien) vor den Gebrüdern Hörmann(München), zwei Runden e 8 und Roth Mirke(Schweiz/ Deutsch- and), Der genaue Endstand: 1. Rigoni/ Ter- ruz zi 305 Punkte; zwei Runden zurück: Ge- brüder Hörmann 190 Punkte; vier Runden zu- rück: Mirke Roth 433 Punkte; 4. Vooren/ Holt höfer 325 Punkte; 5. Ehmer/ Müller 121 Punkte; ünf Runden zurück: 6. Bakker/ van Beeck 146 Punkte; sechs Runden zurück: 7. Plattner/ Dig gelmann 272 Punkte; 8. Saager/ Lapebie 127 Punkte; zehn Runden zurück: 9. Lakemann/ Zims 210 Punkte; dreizehn Runden zurück: 10. Deckers/ Bolten 93 Punkte. Gefahren wur⸗ den in 145 Stunden 3090,75 km. Düsseldorfer EG unterlag Gävle 3:9 Die schwedische Eishockey mannschaft Gävle IK besiegte am Neujahrstag EG Düs- seldorf 9:3(3:2, 2:1, 40). Was die Gäste der Düsseldorfer EG an Stocktechnik und Sehnel⸗ ligkeit überlegen waren, glich Düsseldorf in den ersten beiden Dritteln durch kämpferi- schen Einsatz wieder aus. In den letzten 20 Minuten fiel die EG jedoch ihrem eigenen Tempo zum Opfer und mußte hier vler Tore e e eine empfindliche Niederlage ein- stecken. EV Füssen Dritter im Spengler-Cup Im Kampf um den Schweizer Spengler-Cup belegte der deutsche Ex meister EV Füssen in dieser Saison den 3. Platz. Turniersieger wurde Diavoli Rosso Neri Ctalien) vor der schwe- Aischen Mannschaft von AlK Stockholm. Füssen verlor gegen die Italiener und gegen die Schweden. kontite jedoch seine Spiele gegen Davos und Lausanne siegreich gestalten. Mit 4:4 trennten sich in einem Freundschafts- spiel der VfL. Bad Nauheim und Gaevle Stock- holm. während Preußen Krefeld den erstmals in Deutschland weilenden siebenfachen finni- schen Meister Ilves Tampere mit 3:2 schlug. Der deutsche Meister Sc Rießersee dagegen unterlag in einem rassigen Kampf dem ita- lienischen Meister HC Mailand mit 5:7 und Bad Tölz wurde mit 4:10 von„Inter“ Mailand besiegt. — föglleh e S0 FRAU BERLIN stigste Flugdienst mit tkssen og bor Der g A 130% an 18200 Eintceh; 96. UM, Sopdet skin unc böchtſug DNN Pteis 188 DM. Sie Sparen 54 vod oturscut add Mit AlR FRANC kronk tor. M. An det Hobptwoche 7.8. 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Bakterien nennt man die Ultraklei- nen pflanzlicher Herkunft, Bazillen die tieri- schen, und Viren solche, die sich unmittel- barer Beobachtung immer noch entziehen Konnten. Der nächste Schritt war suchung ihrer Eigenschaften. Dabei stieß man auf gutmütige Haustiere und bös- artige Räuber. Wie Kuh und Pferd dem Menschen für Futter und Stall Arbeit liefern, so werken viele der unsichtbaren Heinzelmännchen gegen Obdach und Nah- rung zum Wohl des Wirts. Ohne Darmbak- terien beispielsweise gäbe es keine richtige Verdauung der aufgenommenen Nahrung, Sondern langsamen aber unvermeidlichen Tod durch die Zerfallsprodukte auf dem Vielfach gewundenen Weg der Speisen im Körper. 5 Der Arzt muß daher den Kleinstlebe- Wesen in zweierlei Weise entgegentreten: als Züchter und als Jäger. Die Haustiere im menschlichen Körper verlangen Pflege, den Bäubern dagegen wird erbitterter Kampf angesagt, wo immer sie anzutreffen sind. Wie aber können die Unsichtbaren, die kein Messer erreicht, vernichtet werden? In die- sem„Feldzug“ hilft nur die List, Söldner- truppen aus den Milliardenheeren der Räu- ber müssen angeworben werden, um ihre eigenen Brüder zu bekriegen und zu ver- nichten. Der Arzt fängt einige der„Wilden“ ein, zähmt sie und schickt sie dann in den Kampf auf Leben und Tod. Als klassisches Beispiel sei die Behand- ug der Diphtherie gewählt. Einem Diph- theriekranken wird ein Stamm seiner Bazillen entnommen, auf einem Nährboden Sestärkt und vergrößert und schließlich im Reagenzglas durch Hitze abgetötet. Die leb- losen Zwerge werden dem menschlichen Körper eingespritzt. Diese toten Bazillen „beißen“ nicht mehr, sie sind völlig unge- kährlich geworden. Aber schon ihre Leichen Senügen, um das menschliche Blut zur be- schleunigten Bildung von Abwehrstoffen Anzuregen. Der Organismus gibt gleichsam Probealarm für den Ernstfall. Schreiten ann lebende Diphtheriebazillen zum An- Sriff, so stoßen sie auf eine vorbereitete ront. In den meisten Fällen erliegen sie den Schutzstoffen rasch, dringen sie den- noch durch, dann sind sie so geschwächt, daß ihr Aufenthalt im menschlichen Körper keine Gefahr mehr bedeutet. die Unter- Auch gegen Typhus, Cholera, Ruhr, Tuberkulose und andere Infektionen wer- den einzelne Stämme der Krankheitserreger ingefangen und als„Anti-Aggressoren“ eingesetzt. Bakterien bekãmpfen sich selbst Kleinstlebewesen im Blut Der„Krieg im Dunkel“ wird vom Arzt jedoch nicht nur mit Abwehr- sondern auch mit Angriffswaffen geführt, die ihm von der pharmazeutischen Industrie gelie- fert werden. Den sich einigelnden Feinden im Blut rücken Penicillin. Streptomycin und Aureomyein recht wirkungsvoll zu Leibe. An den modernsten Chemiekrieg er- innert der„Hungerkrieg“ der Sulfonamide. Diese Schwefelverbindungen vergiften die Nahrung der Kleinstwesen und liefern sie damit dem Untergang aus, ohne den Wirt, den menschlichen Körper, in Mitleiden- Schaft zu ziehen. Nicht selten ist aber auch der Fall, daß die Haustiere, trotz jahrtausende langer Zähmung, wild werden und einen Rückfall in ihre Räuber- und Mörderzeit erleben. Auch hier werden dann Penicillin und seine Vettern zu Hilfe geholt, um die ge- fährlich gewordenen Mitbewohner des menschlichen Körpers zu vernichten. Einige Jahrhunderte, also„Minuten“ in der Schöpfungsgeschichte, ist es erst her, daß Bakterien, Bazillen und Viren von Zeit zu Zeit wie wilde Reiterheere durch die Länder brausten und Tod und Entsetzen um sich verbreiteten. Heute hat die For- schung starke Dämme gegen ihre Einfälle errichtet. Keines der wilden Bazillen-Völ- ker ist jedoch ausgerottet. Erweist die Ge- legenheit sich als günstig, haben Notzeiten die Menschen und ihre Kleinsthelfer ge- schwächt, dann erheben sich die Zurück- gedrängten erneut zum Vernichtungskampf. Sie können jetzt aber rasch erkannt und vernichtet werden, vor allem, seit das Elek- tronenmikroskop neue Geheimnisse im Zwergenreich entschleiert hat. Die letzte Kundschaft aus dem Reich der Unsichtbaren aber lautet: auch die Bak- terien und Viren sind Träger von Kleinst- lebewesen und müssen sich mit ihnen her- umquälen. Womöglich leiden auch diese „Bazillenreiter“ wiederum unter Bazillen? Dr. Otto Müller-Eisert . 5— Selbstporträt Max Beckmanns Wie wir schon berichteten(val.„Morgen“ vom 29. Dezember 1950), ist Ma Beckmann kurz vor Jahresende in Neu Vork im Alter von 66 Jahren gestorben. Er war einer der be- kanntesten deutschen Maler der Gegenwart, ein compromigloser Geist, dessen Bilder eine Welt ohne Illusion, aber voll geheimer, dynamisch wirkender Kräfte widerspiegeln. Die Mann- heimer Kunsthalle besitzt aus seinem Lebens- werk vier seiner bedeutendsten Gemälde, unter ihnen die in diesen Tagen neu ungekaufte „Große Liegende“ und als Rückerwerbung „Pierrette und Clown“, ein Bild, das in den dreißiger Jahren vom„Propaganda-Ministe- rium“ als„entartet“ beschlagnahmt worden war und jetzt wieder in die Sammlung moder- ner Malerei der Mannheimer Kunsthalle ein- gereiht werden konnte. Kulturnachrichten Strawinskys„Geschichte vom Soldaten“ wurde seit einer Reihe von Jahren zum ersten Male wieder in Berlin aufgeführt. Die sich um das moderne Theater sehr verdienstvoll be- mühende„Tribüne“— ein kleines Theater in Charlottenburg, in dem eine Spielgemein- schaft unter Leitung von Frank Lothar ihre Zelte aufgeschlagen hat— brachte das auch heute noch außerordentlich suggestive Bühnen- werk Strawinskys in einer sorgfältig einstudier- ten Aufführung mit Rudi Geske in der Titelrolle und Horst Niendorff als Teufel heraus.. Mit einem Wohltätigkeitskonzert aus An- laß des 50. Todestages Giuseppe Verdis wird Arturo Toscanini am 27. Januar nach langer Abwesenheit auf das Dirigentenpult des NBC- Symphonie-Orchesters in New Tork zurück- kehren. Der 83 Jahre alte Meister hat sich nach einer Mitteilung der National Broadcasting Company soweit von einem alten Leiden er- holt, daß er wieder den Taktstock zur Hand nehmen kann. a Das erste deutsche Jugend-Musikfest wird dieses Jahr in München vom 22. bis 29. Juli stattfinden. Diesen Beschluß faßten Delegierte der bisher bestehenden Gruppen der„Musika lischen Jugend Deutschlands“ auf einer Ta- gung in Bayreuth. Die Organisation sieht fer- ner die Einrichtung einer Musik- und Schall- plattenbibliothek in Nürnberg und ein Sekre- tariat in Hannover vor., das junge Künstler für Konzertveranstaltungen vermitteln soll. Zur Feststellung der ins Ausland verschlepp- ten deutschen Kunstschätze will der Unteraus- schuß für Kunst des Bundestages ein erschöp- fendes Verzeichnis anlegen lassen. Er erklärt, daß ein solcher Katalog bei einem Friedens- schluß oder auch bei Vorfriedensverhandlungen auherordentlich große Bedeutung gewinnen könne, weil nach der Haager Landkriegsord- nung der Kunstbesitz weder als Beute noch als Reparationsgut beansprucht werden dürfe. Ins- besondere aus Ostdeutschland sollen bedeu- tende Kunstschätze über die Grenzen gebracht worden sein, von denen das bekannteste Bei- spiel die„Sixtinische Madonna“ sei, die früher zur Dresdener Gemäldegalerie gehörte. 119 Meisterwerke aus Berliner Museen wur- den auf Bitte der französischen Regierung von der hessischen Regierung für die Dauer von drei Monaten dem Museum des„Petit Palais“ in Paris für eine Ausstellung zur Verfügung gestellt. Dr. Wolfgang Clasen setzt heute abend 19.30 Uhr seine Ausführungen über„Kitsch und Kunst“ im Mannheimer Amerikahaus fort. Ueber„Die Bedeutung der Vernunft im Menschenleben“ spricht am Donnerstag, 4. Ja- nuar 19.30 Uhr Professor Dr. Bollnow im Mannheimer Amerikahaus. Neujahrs-Ueberraschung des Finanzministers Wie wir aus Bonn erfahren, hat der Bun- esfinanzminister zwei Abänderungsgesetze im Steuerwesen ausgearbeitet. Während der erste esetzentwurf sich mit der Einkommen- und perschaftssteuer befaßt, betrifft der zweite esetzentwurf die Umsatz- und Beförderungs- uer. 8 5 Ein Tarifumbau bei der Einkommensteuer. t nicht geplant. Dafür sollen folgende Steuer- erleichterungen wegfallen: g S a Esta(Abschreibung für Ersatzbeschaf- tung), 8 7e EStG(Steuerbefreiung bei der Errich- ung von Fabriken und gewerblichen Gebäu- 8 de EstG wird zur Eindämmung von Miß- uch modifiziert, bleibt aber im wesentlichen tehen, 85 5 32a EstG Steuererleichterung für buch- fü rende Land- und Forstwirte und für buch- ührende Gewerbetreibende wird abgeschafft. nt. Die Umsatzsteuer wird von 3% auf 4% er- Wodurch ein Mehreingang von 800 Mill. DM erhofft wird. Die bisherige Mehrbelastung 0 Warenhäuser(0,75% War enhaussteuer) imt in Wegfall. Die Importausgleichsabgabe soll von 3% auf erhöht, somit verdoppelt werden. 5 e Steuerfreiheit für Bewirtung von Ge- mäftsfkreunden wird auf 75% des nachgewie- enen Kostenbetrages herabgesetzt. 0 Millionen DM Verlust 433,5 Millionen DM Investitionen Mit einem Gesamtdeflzit von 401,3 Mill. DM ſchließt die Jahresabrechnung 1950 der Deut- schen Bundesbahn ab. Der Fehlbetrag wird einem von der Bundesbahn gegebenen Jah- ckblick wie folgt aufgegliedert: . Mill. DM EKredit-Dienst(Zinsen u. Amortisation) 125 azu bemerkt die Bundesbahnver waltung, 4 ie Aufrechterhaltung des Kredites aus Substanzverkehr erfolgte, d. h. unter Verzicht uf em Betragswert entsprechende Unter- tung und Erneuerung der Anlagen. Die Aufwendungen der Investitionsrechnung 5 sem Jahre ssllen sich auf insgesamt 3,5 Mill. DM belaufen haben und zwar 5 Mill. DM kür Wiederaufbau auf 182,2 fr Neubauten auf 43,8 Für nachzuholende Unterhaltungs- und Erneuerungsrückstände auf. 191.5 kur Wohnungsneubau auf 16,0 1e Hauptverwaltung der Deutschen Bun- INDUSTRIE UND HAN DEI. Gesamteinnahmen dieses Jahres mit 3 290 Mill. DM hinter der Einnahmenschätzung um 80 Mill. DM zurückbleiben. Diese Feststellung scheint irrtümlich aus- gelegt worden zu sein, denn nach der(bereits im„Morgen“ vom 16. Dezember 1950 veröffent- lichten) Betriebsrechnung der Bundesbahn wurde tatsächlich nur mit Erträgen in der Ge- samthöhe von 3 290 Mill. DM gerechnet, wozu allerdings Kredite im Betrage von 300 Mill. DM hinzugerechnet worden sind, so daß die Gesamteinnahmen laut Voranschlag 3 500 Mill. DM betragen sollten. Die Gesamtverschuldung der Bundesbahn vermehrte sich jedoch bis Oktober 1950 erst um 227 Mill. DM. Gegenüber den oben er- wähnten, erwarteten 310 Mill. DM ergibt sich ein Fehlbetrag von 83 Mill. DM. Die Investi- tionen der Bundesbahn in der Höhe von 433,5 Mill. DM sind nun wie der Bericht anführt wie folgt finanziert worden: a Mill. DM Finanzierung aus dem Arbeitsbeschaf- fungsprogramm der Bundesregierung 183,0 Eigen-Finanzierung infolge Rückstellung laufender Erneuerungsarbeiten Kredite 140,0 227,0 Zusammen 547.0 Davon ab Investitionsfinanzierung 433,5 Ergibt eine Differenz von 113,5 Diese Differenz wird aufgewogen, ja über- troffen durch den Umstand daß die Bezahlung der Abgabe an die Bundesverwaltung(siehe oben) im Betrage von 174,5 Mill. DM geschul- det blieb, wobei unklar ist, ob dieser Posten in das Anwachsen der Gesamtverschuldung auf- genommen worden ist. 8 Die sich aus dem Rechenschaftsbericht er- gebende Schlußfolgerung ist klar und eindeu- tig: Durchgreifende und dauernde finanzielle Gesunddung kann nur dann erzielt werden, werm der Bundesbahn die Möglichkeit gegeben Wird. ihre Pläne auf diesem Gebiete zu ver- wirklichen. In gemeinsamer Beratung zwi- schen dem Bundesverkehrs ministerium, der Bundesbahn und ausländischen Sachverstän- digen wurde nachfolgendes Programm ent- worfen: 5 1. 50 ige Tariferhöhung für den Berufs- und Schülerverkehr. 2. Erhöhung der unter den zusätzlichen Be- triebskosten liegenden Gütertarife mindestens so weit, daß diese Kosten gedeckt werden. 3. Verringerung des Personalbestandes im Bereich der Bundesrepublik um etwa 20 000 Köpfe bis Ende 1951 vornehmlich durch Ver- zicht auf Ersatz. 4. Uebernahme der Pensionslasten für Flüchtlinge und Vertriebene durch den Bund. 5. Befreiung der Bundesbahn von nicht zumutbaren finamziellen Lasten. 6. Befreiung der Bundesbahnleitung von regierungsseitigen und politischen Eingriffen in die laufenden Geschäfte. 7. Koordinierung der Verkelirsmittel. Tex Enteignung deutschen Vermögens schreitet fort Griechenland hat durch Gesetz die deutschen Vermögen auf den griechischen Staat übertragen beschlagnahmt verwaltung. 5 Die Frist für die Einreichung von Anträgen auf Freigabe beschlagnahmter deutscher Ver- mögen in Dänemark ist nach Mitteilung der Stu- diengesellschaft durch eine königliche Verord- nung letztmalig bis zum 31. März 1951 verlängert worden. Handelskammern gegen Werkshande!l Verschledene Industrie- und Handelskammern haben sich, wie die Handelskammer Koblenz am Samstag mitteilt, an die Industrie mit der Bitte gewendet, auf den Werkshandel zu verzichten. Die Kammern weisen darauf hin, daß dem selbständigen Einzelhandel ein gewisser volks- wirtschaftlicher Anspruch darauf zustehe, sich die Versorgung der Bevölkerung nicht entwinden zu lassen, sofern er den Nachweis führen könne, daß er seine Kundschaft. vor allem Arbeiter und Angestellte, sachgemäß und preiswert beliefere. Der Werkshandel werde in der Regel nur dadurch den Letztverbraucher billiger versorgen können, weil er Zuschüsse aus dem Industriebetrieb er- halte, dem er angehöre. Diese Zuschusse wür- den selten in Form direkter„subventionen“ ge- geben, sondern häufiger dadurch, daß die ver- triebskosten des Werkshandels, die Verteilungs- Spanne, in die Betriebskosten der Industrie ver- lagert würden oder durch irgendwelche steuer- chen Vorteile die Gesamtrechnung beeinflußten. Voraussetzung einer marktwirtschaftlichen Ord- nung sei jedoch die völlige Gleichberechtigung der Wettbewerbsbedingungen und diese Voraussetzung sei bei einem Vergleich zwischen Einzel- und Werkshandel nicht gegeben.. 45 000 Bauarbeiter von Frost-Folgen betroffen Durch die augenblickliche Frostperiode sind nach gewerkschaftlichen Schätzungen allein im Bezirk Nordrhein rund 45 000 Bauarbeiter arbeits- los geworden. g Das Auto der Zukunft st von General Motors als Modell der Oertent- Uichkeit gezeigt worden. Der als Cabriolet ge- baute Wagen weist schmnittige, klare Linſen eines Düsenflugzeuges auf. Vom Armaturenbrett aus kamn für jedes Rad getrennt ein hydraulischer Wagenheber in Betrieb gesetzt werden. Bundesrepublik Mitglied des Internationalen Baumwollausschusses. Die Bundesrepublik Deutschland ist in den e eee Beratenden Baumwollausschuß aufgenommen worden, Gleichzeitig erfolgte die Zufnahme von Dänemark, Spanien und der Philippinen, womit zahl auf 24 erhöhte. Der Internationale Beratende Baumwollaus- schuß hat im wesentlichen koordinſerende und statistische Aufgaben zu erfüllen. Er befaßt sich außerdem mit Untersuchungen über den Absatz von Baumwolle Einer der Programmpunkte ist auch die Vorbereitung eines internationalen Baumwollabkommens nach dem Muster des inter- nationalen Weizenabkommens,. Die Zeit hierfür wird jedoch als noch nicht reif erachtet, Frankfurter Effektenbörse 2. Januar 1931 6 In der ersten Sitzung des neuen Jahres zeigte die Frankfurter Effektenbörse ein freundliches Aussehen. Die lebhafte Nachfrage, die sich auf fast alle Marktsparten erstreckte, ließ die weitaus meisten Aktienkurse& ngen erzielen Das Geschäft hielt sich allerdings weiter ir engen Grenzen. Am stärksten waren Metall und Montanwerte gesucht, die durchweg anzogen. Besonderes Interesse bestand àuch für Westdeut scher Kaufhof, in dem jedoch selbst zu 84 G. kein Angebot berauskam. Eine ausgesprochen uneinheitliche Tendenz zeigten weiterhin Bank- und damit entschädigungslos enteignet, wie die werte. Der Markt für festverzinsliche Papiere Studiengesellschaft für privatrechtliche Auslands- 5 interessen e. V. Bremen, mitteilt. Bisher waren esbahn stellt laut dpa hierbei fest. daß die die deutschen Vermögen in Griechenland ledislich serungen— unverändert bleibt. verkehrte ebenfalls etwas lebhaft, wobei das Kursniveau— abgesehen von einigen Aufbes- anite sich die Ausschußgmitslieder- Crenzenlose Kunst Von Thomas Stearns Eliot Kein Volk hätte in der Dichtung leisten können, was es geleistet hat. ohne die gleichzeitigen Bemühungen seiner Nach- barvölker und Nachbarsprachen auf dem- selben Gebiet. Wir können die Literatur eines europäischen Landes nicht verstehen, ohne daß wir eine ziemlich gute Kenntnis der europäischen Gesamtliteratur besitzen. Die Fäden der Dichtung spinnen sich von einem Land in das andere, verknüpfen ein Zeitalter mit dem anderen. Gewiß, es hat gute Dichter gegeben, die nur eine Sprache kannten, ihre eigene. Aber selbst sie waren zweifellos Einflüssen unterworfen, die an- dere Dichter vor ihnen aus fremden Spra- chen empfangen und ihrer eigenen einver- leibt hatten. Zweierlei ist notwendig, damit die Literatur eines Landes sich erneuern kann, damit sie neues Leben gewinnt und lernt, mit alten Worten auf neue Weise umzugehen: erstens die Fähigkeit, fremde Einflüsse aufzunehmen und zu assimilieren; dann die Fähigkeit, zu ihren eigenen Quel- len zurückzufinden und aus ihnen neu zu lernen. Die erste Forderung scheint mir völ- lig unbestreitbar; wenn die Länder Europas geistig voneinander abgeschnitten sind, wenn Dichter nur die Literatur ihres eigenen Landes lesen, dann muß die Dichtung ver- kümmern. Zu dem zweiten Punkt möchte ich folgendes sagen: In jeder Literatur müs- sen natürlich Elemente enthalten sein, die tief in ihrer eigenen Geschichte wurzeln und daher mit ihr besonders eng verwach- sen sind. Aber mindestens ebenso wichtig sind die Quellen, aus denen wir alle gemein- He! . hein Poli Wirt W. G M. Sch gesagt habe. 1. f sam geschöpft haben: die Literatur Roms Griechenlands und Israels. f Was ich über Dichtung f trifkt wohl auch für die anderen Kunst, sim formen zu. Maler und Musiter genießen Ban vielleicht noch größere Freiheit, da sie gese nicht an eine bestimmte Sprache gebunden in sind, aber im Grunde glaube ich, daß jede heir Kunstform in Europa auf den leichen dre Lud Elementen beruht: auf der einheimischen 115 N Ueberlieferung, der gemeinsamen europa, schen Ueberlieferung und dem Einfluß, den Da meine eigenen Erfahrungen sich haupt“ sächlich auf das Gebiet der Dichtung be. schränken, mache ich keinen Anspruch au die Allgemeingültigkeit dieser icht Doch das eine weiß ich: in der Dichtung kann kein Land unbegrenzte Zeit Große leisten. Immer wieder muß auf eine Blüte) zeit eine Zeit der Ruhe folgen eins Periode ohne bedeutende Neuentwick lun“ gen. Ein Land löst als Zentrum literart schen Schaffens das andere ab. Es gibt in der Dichtung keine absolute Originalität Von keine völlige Loslösung von der Vergangen,“ N heit. Die Geburt eines Virgil, eines Dante des eines Shakespeare, die Geburt eines Goeth“ gül verleiht mit einem Schlage der gesamten ES europäischen Dichtung ein neues Gesicht wer Wenn ein solcher Dichter gelebt hat, dam Bur sind gewisse Probleme ein für allemal ge, ein löst und damit dem Schaffensfeld spätere den Dichter trägt aber auch sein Teil zu dem tere Gesamtreichtum bei. der das Material 9 111 Dichter auf ewig entzogen. Jeder groß“ gen Der Komiker und die Politik Zur Heimkehr von Curt Bois Bei meinen Freunden hängt ein Schild: „Von Werner Krauß und Fritz Kortner darf nicht mehr gesprochen werden!“ Die Freunde werden das Schild, glaube ich, kaum vor 1951 abnehmen. Der politische Fall eines anderen hoch- begabten Schauspielers ist als solcher noch wenig bemerkt worden. Er trägt sich ja auch im anderen Sektor zu. Curt Bois, vor 1933 Komiker bei Nelson, Barnowsky und Reinhardt, war jetzt im Ostberliner „Deutschen Theater“ Gogols„Revisor“. Das heißt: er war es nicht, er war ein virtuoser Clown in Worten und Gebärden, schlotterte vor Angst und Gier, er hüpfte, grimassierte, knickste, er verschluckte und verdrehte seine Worte nach Belieben und mit Witz. Ein schwaches Stück kann durch solche Artistik gerettet werden, ein kräf- tiges Stück wie den„Revisor“ behindert sie nur. Curt Bois hat sich schon vor der Pre- miere in Ostberlin hervorgetan.„Die schönste Rolle meines Lebens“ nannte er bei einer Kundgebung bescheiden seine Unter- unter den Stockholmer e ge- gen die Atombombe Picassos Frieder 12058 2180 am Jackett des Komikers. Interessiert sich Bois für Politik, hat er Karl Marx gelesen? Wahrscheinlich nicht. Er interessiert sich für die Bühne und für Rennplätze. In Karlshorst hat er jetzt dem Mann die Hand gedrückt, der das Pferd „Kmostern“, ehemals im Rennstall Bois, erworben hat. In Hollywood aber ist Bois kaum zum Rennen gegangen. Und er hat während der sechzehn Jahre seiner Emi- gration in Amerika keine Rolle bekommen, 8 8 8 D———— und stenden unter zwangs-. Erschwerende Umstände des Nationalen Notstandes Da laufen die europäischen, von zweimali- ger Kriegs- und Kommando- Wirtschaft kopf- scheu und ängstlich gemachten Wirtschafts- führer wie die aufgescheuchten Hühner herum, weil Präsident Truman den„Nationalen Not- stand“ verkündete. Amerika kann sich dies leisten, einen Nationalen Notstand zu verkün- den, denn dieses Zustandes erschwerenden Umstände sind merkwürdigerweise Ueberfluß, Fehlen jeglichen Notstandes spekulativ geschaf- kene Versorgungslücken. Man braucht sich ja nur daran zu erinnern, daß der verantwortliche Unterstaatssekretär für Ernährungswesen noch vor einigen Wochen vom Senat Auskunft darüber heischte:„Wo- hin mit den angesammelten Nahrungsmittel- beständen, wenn sich selbst niemand damit beschenken lassen will, weil die bloßen Fracht- kosten nicht mehr bezahlt werden“. Man braucht sich nur daran zu erinnern, daß die USA noch vor wenigen Monaten ein EKrisengespenst am Horizont auftauchen sah, weil mit Rohstoffen und Fertigfabrikaten der Absatzmarkt gesättigt erschien. Der wirtschaftliche Beratungsausschuß Prä- sident Trumans geht in einem am Jahresende veröffentlichten Bericht ausführlich auf die Mittel und Wege ein, die von der amerikani- schen Wirtschaftspolitik angesichts der gegen- wärtigen Lage zu verfolgen sind. Die erste Aufgabe einer wirtschaftlichen Mobilisierung bestehe darin, miteinander konkurrierende Ansprüche auszugleichen, dem Bedarf die vor- handenen Reserven gegenüberzustellen und inn dann gemäß seiner Dringlichkeit zu be- kriedigen. Während des zweiten Weltkrieges selen über 40 Prozent der Erzeugung für den militärischen Bedarf bestimmt gewesen, wäh- rend es gegenwärtig nur sieben Prozent sind. Dieser Prozentsatz könne wesentlich erhöht werden und es bleibe dennoch eine lebens- kräftige Wirtschaft für zivile Bedürfnisse er- hulten. Die Produktion lasse sich allerdings auf keinen Fall in dem Ausmaß erweitern, wie in den Jahren von 1939 bis 1945, da es gegenwär⸗ tig nicht so viel brachliegende Produktions- reserven gebe. Dieser Nachteil werde jedoch dadurch ausgeglichen, daß es nicht notwendig sei, derart viele Kräfte der Industrie zu ent- ziehen und den Streitkräften zuzuführen wie im zweiten Weltkrieg. Außerdem müsse es auf Grund besserer Fertigungsmethoden, Ver- längerung der Arbeitszeit und Vergrößerung der Zahl der einsatzfähigen Arbeitskräfte möglich sein, die amerikanische Produktion innerhalb der nächsten fünf Jahre um 25 Pro- zent zu steigern. In einem weiteren Abschnitt behandeln die Zerater Präsident Trumans das Problem der Wirtschaftslenkung und kommen zu dem Er- gebnis, daß der traditionelle Mechanismus einer freien Marktwirtschaft, auf den man sich in Friedenszeiten für den Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage verlassen könne, in einer Zeit der wirtschaftlichen Mobilisierung durch ein System direkter und indirekter Kon- trollen ergänzt werden müsse. Zunächst sei die überschüssige Kaufkraft der Verbraucher 23 er die Dichtung der Zukunft bildet. Ieh 5 1 ten die er gern erwähnte. Immerhin, er haf sch gearbeitet, er hat sein teures Appartemer Mo! bezahlen können, er ist amerikanische Sch Staatsbürger geworden. Er tadelt trotzden Ad den amerikanischen Bühnenbetrieb bitter el er läßt nichts Gutes an den amerikanischer 1 8 Dramen(die neuen russischen kennt e noch nicht). Wolfgang Langhoff, der SED. dies Intendant, hielt Bois gleich den„Revisor Vel und viele Vergünstigungen hin. Am freund“ F lich gedeckten Tisch für Privilegierte in Me Künstlerlokal„Möwe“ lobt Curt Bois die nac ostdeutschen Verhältnisse. Schauspieler, da nab ist wohl ihre Natur, bemerken außer sid sch selbst nicht viel. C. „Troilus und Cressida“ Chor- Symphonie von 21118 uraufgeführt a Der 1905 geborene Schönberg-Schüle Winfried Zillig, Dirigent am Hessisch Rundfunk in Frankfurt, brachte im öffent lichen Symphonie- Konzert des Senden seine Chor-Symphonie„Troilus und Cres, sida“ zur Uraufführung. Ihre sieben selb ständigen Sätze entstammen der gleichnami gen Oper, die als eine der nächsten Premie ren weitschweifend betrachtenden Char ter. Zillig arbeitet hier musikalisch mit einer g auf tonale Wirkung zurückgeführten Zwölf, ton-Technik. Er erreicht namentlich in dem EKlangraffinement der instrumentalen Ein. kleidung zwingende Momente, entgeht a durch zahlreiche Motivwiederholungen und“ die ganze etwas langatmige Breite des Ko positionsablaufs nicht der Gefahr einer ge., Wissen Eintönigkeit. H und Geschäftsleute abzuschöpfen. Die Einfüh. rung neuer Verbrauchs- und Verkehrssteue werde wesentlich dazu beitragen, die Nach rage nach Waren zu verringern. Als weite Mittel schlagen die Wirtschaftsberater di Verschärfung der Kreditrestriktionen— sonders der Kundenkredite und der Kredit für den Wohnungsbau— vor. Große Bede tung komme auch der Förderung des Spar willens der Bevölkerung zu. Das ist also des Nationalen Notstandes Hi tergrund. Der Verschwendung des Ueberflu- ses Herr zu werden. Die Geschichte vol Joseph und dem Pharao wiederholt sich, di Geschichte jenes biblischen Beraters des äg yr? tischen Königs, der zu sparen empfahl Zeiten des Ueberflusses, damit für Notzeite vorgebeugt ist. In den„Berliner Informations briefen“ faßt Curt Seibert die Situation folgenden Worten zusammen: Es wird also(in Amerika) weniger Auto Kühlschränke. Radioapparate, Fernsehempfän. ger und ähnliche Dinge geben. Die gut ver dienenden Schichten werden sich dies und jene nicht leisten können, werden ein Jahr länge mit ihren Wagen fahren müssen. werden weder Lebensmittel noch Güter de täglichen Bedarfes gekürzt werden, so daß de Durchschnittsamerikaner genau so lebt w heute. Zweifellos wird der„Nationale Notsta auch auf Europa, auf die europäische Wi schaft, ausstrahlen. Mag sein, dag di Auswirkungen ebenso wie in Amerika n zur Einschränkung von Bedürfnissen füh ren werden und nicht nur Einschränkung ve Bedarf. Wie dem auch immer sei, de Notstands-Programmes- Konstituierung mute merkwürdig an. wenn man betrachtet, da mit größtem Eifer und mit allergenaueste Pünktlichkei ein Wirtschaftsfaktor, dessen un gestörtes Funktionieren eine Erleichterung m sich gebracht hätte(auch für die USA und f seine Bevölkerung) systematisch gefesselt wo den ist, daß einzelne Aggregate dieses Wi schaf tskörpers noch immer zerstört werden. Es ist doch grotesk, daß wir vor eini; Monaten noch in Watenstedt- Salzgitter nu eines kannten: Abbauen— und nur eines nich kannten: produzieren. Es ist doch grotesk, da es noch vor einigen Monaten hieß, der west deutsche Kohlenbergbau fördert Ueberschuß Produktion, der Brotkorb muß ihm höher ge hängt werden, damit weniger Kohle produzie Wird. Es ist doch grotesk, daß in der gleiche Zeit, in der durch die Presse die Meldung übe die Gründung eines neuen Stahlkombinats Frankreich geht, mit dem Ziel der Entflechtun westdeutsche chemische Erzeugungsstätten b. 2 Konkursfähigkeit auseinandergerissen we en. a Das alles sind erschwerende Umstände Nationalen Notstandes, der im g UVeberflusses zur Eindämmung der Verschwen? dung verkündet wurde.. Reprise jener Totalität, mit der bisher to daneben geschlagen worden ist.. F. O. W. Griechenland legt Liberalisierungsliste vor Die Außenhandelsabteilung des griechisch Wirtschaftsministeriums hat eine Liste von Wa bekanntgegeben, die nunmehr ohne meng mäßige Beschrenkungen von allen OEEC-Länd nach Griechenland eingeführt werden k