1931/ Nei — Musi Ba den er Spielze irs Steuer ander Gd rsprich m (Wieder m sStergat r deutsche n aus de ervor. D amerikan noch wah schaftskrit hichte va md Dureh ein Petru gefährde n um kleid mita Rah hansontes den Hau den Mun he tun unt hme Unte otonen Po ber Bearbe unten, dur ackhaft ge Ketchform unk-Confe Uhse a. G. 1 Tourné Wicht. 1 ctie anmu d der tan. nische Ale. und Mrz W. AP. 71 — 8 haus der Städ. Carl Zuck im Feuer. lannheime h Dr. Kan mer Ame. Carl Zuck. matik er- Iumor und bedeutend. er Gegen. von Ihnen „ als dal „Barbarz atrale For- (altung de Maß auch Ereignisse Feuerofen der bloßen Ereigniss ers eigenen sbräch, das men gibt 1 Wahrheit Zum. Mit 2 Gol Blomberg der Mei- erlegenhei des Den- ermag die Lebendigen H mit der ver mecha- n zu füh- St. ler in ähm. vie die mi ndesverwal. gaben der jemand au Einnahme. diese A 1e nur mi ckt werden 18 Steuerge- lestag wird bigen sind die für che n. So hatt arheit und t der Hoff. 1, die letz- aug. Warum ohne Ende! „ O. 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H., Mannheim, am Marktplatz Sicherheitsmaßnahmen ohne Rücksicht auf Viererkonferenz Heute beginnen Militärbesprechungen in Bonn/ Alliierte Ansicht nicht einheitlich Von unserer Bonner Redektion Bonn. Die ersten Besprechungen deutsch- alliierter Militärexperten und anderer Sachverständiger beginnen nach Mitteilung aus gutunterrichteten deutschen und alliierten Kreisen heute in Bonn. Die Beratungen werden mit einer inoffiziellen Zusammenkunft des stellvertretenden amerikanischen Hochkommissars, General George P. Hays, mit den Mitgliedern der deutschen Militärkommission eröffnet. Der deutschen Delegation gehören neben dem Leiter der„Bundesdienststelle für die Unter- bringung der Besatzungstruppen“, Theodor Blank, die beiden ehemaligen deutschen Generale Dr. Hans Speidel und Adolph Heusinger an. ö Von amerikanischer Seite ist an die Bun- desregierung noch einmal der Wunsch heran- getragen worden, die Sicherheitsmagnahmen ohne Rücksicht auf die Viererkonferenz energisch anzupacken. Der Bundeskanzler sprach am Donnerstag über diese Fragen im Bundeskabinett. Die Dinge sind zur Zeit sehr verwickelt, da ein Unterschied zwischen der DA nicht beteiligt Hamburg.(dpa) Der Hauptvorstand der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft be- tonte am Donnerstag in Hamburg, daß die DAG an den bisher vorbereiteten Aktionen der Industriegewerkschaft Metall und des Industrieverbandes Bergbau zur Gestaltung des Mitbestimmungsrechtes nicht beteiligt sei. Der DAG- Hauptvorstand werde erst am 21. Januar dazu Stellung nehmen. Solange erwarte die DAG von allen in ihr zusam- mengeschlossenen Angestellten Zurückhal- tung. Die Sozialausschüsse der CDU haben laut U eine persönliche Aussprache zwischen dem Vorsitzenden des Deutschen Gewerk- schaftsbundes, Dr. h. c. Böckler, und dem Fraktionsführer der CDU im Bundes- tag, Dr. Heinrich von Brentano, an- geregt, in der wichtige sozialpolitische Fragen besprochen werden sollen. Die Zusammen- kunfkt wird möglicherweise schon in der kommenden Woche stattfinden. Sie soll vor allem einer Klärung des Mitbestimmungs- problems dienen. Mitglieder der Sozialaus- Sckrütsse der CDU sind, besorgt, daß die Streikdrohung der I Metall und die da- durch verschärfte Lage wesentlich zu einer weiteren Entfremdung zwischen Arbeit- nehmern und Arbeitgebern beiträgt. Die Mitbestimmungsgespräche im Par- lament sind inzwischen wieder aufgenom- men worden. Die Bundestagsausschüsse haben die Beratungen über die vorliegenden Gesetzentwürfe begonnen und auch der Bundesrat wird sich heute mit dem Problem beschäftigen. Ausfall von Sonderzügen Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Gleich zu Beginn des Jahres beginnen die wirtschaftspoliti- schen und sozialen Fragen, in immer stär- kerem Maße die Bundesregierung zu be- schäftigen. Das Bundesverkehrsministerium gab am Donnerstag bekannt, daß es sich durch die Kohlenlage gezwungen sieht, bei der Bundesbahn Sonderzüge aller Art zu sperren, um den Berufs- und Güterverkehr in vollem Umfange aufrecht erhalten zu können. Außerdem wird die Bundesbahn eine Anzahl von D-Zügen des Fernverkehrs ausfallen lassen. Der wirtschaftspolitische Ausschuß des Bundesrates befaßte sich am Donnerstag mit den wachsenden Schwierig- keiten der Stromversorgung. Das Bundeskabinett befaßte sich am Dormerstag mit der Rohstofflage der Bun- desrepublik. Seit der Korea-Krise haben Amerika, England und Kanada aus militä⸗ rischen Gründen, begonnen, umfangreiche Lager anzulegen. Teilweise werden schon seif längerem vorliegende deutsche Bestel- jungen nicht mehr ausgeliefert. Größere Aufträge, so auf dem Textilgebiet, werden nur bruchstückweise erfüllt. CDU-Landesparteitag in Mannheim Mannheim.(c. e.-Eig. Ber.) Die Christlich Demokratische Union in Nordbaden wird Wie der Landesvorsitzende Heurich (Karlsruhe) mitteilt— zu Beginn des kom- menden Monats ihren Landesparteitag in Mannheim abhalten. Zum Landesparteitag erwartet man führende Persönlichkeiten der CDU, der Bundesregierung und des Bundes. tages, der Landesregierung und des würt⸗ tembergisch- badischen Landtages. Nor 2 2 Heidelberg. Zwei deutsche Strafgefangene der 51jahrige Hugo Lausterer und der 27 Jah- rige Arndt Fischer— sind am Donnerstag aus 1585 Lemdsberger Gefängnis entlassen Wor- en. missar für Bayern, Prof. Shuster, hat mit- geteilt, daß das tschechoslowakische und das polnische Konsulat in München vor dem 31. Dezember geräumt wurden. Im polnischen Konsulatsgebäude bleibe nur eine polnische Heimkehrerkommission. Die polnischen Kon- sulate im britisch besetzten Gebiet wurden schon am 15. Dezember aufgelöst. München- Wie das bayerische Wirtschafts- ministerium mitteilte, sind die beiden ersten Eisenbahnzüge mit je rund 1 100 Tonnen Stein- kohle, die als Ersatz für die mit Wirkung vom 1. Januar eingestellten Kohlenlieferungen der Tschechoslowakei dienen sollen, bereits unter- wegs. UP/dpa München. Der amerikanische Landeskom- amerikanischen und der britischen und der französischen Auffassung zu der Sowjetnote und der Viererkonferenz und damit zur Be- handlung Deutschlands feststellbar ist. Die Amerikaner lehnen ein Zurückweichen) in der Beteiligung Westdeutschlands an fp der europäischen Verteidigung strikte ab.— Sie befürchten Prestigeverluste schon im Vorfeld der Viererkonferenz. Wesentlich zurückhal- tender ist die englische Einstellung. Man plä- diert dafür, daß Viererbesprechungen, die sich mit Deutschland befassen, zugestimmt Wird. Allzu großen Erfolg versprechen sich aber auch die Briten nicht. Sie halten es dar- um für wichtig, daß die vorbereitenden Be- sprechungen über eine deutsche Beteiligung begonnen und mit Nachdruck geführt wer⸗ den. Den größten Wert legen nach Ansicht politischer Kreise die Franzosen der sowjeti- schen Note zu. Unter ihnen hört man vielfach die Warnung, eine„Wiederaufrüstung Deutschlands“ bedeute Krieg. Sie plädieren darum auch für eine gewisse Zurückhaltung, obwohl eigenartigerweise die Pläne für die militärischen Besprechungen in Paris, an denen ja auch die Bundesregierung teilneh- men soll, vorangetrieben werden. Eine Ein- ladung hierzu ist in Bonn allerdings noch nicht eingetroffen. Am Donnerstag stellte ein Sprecher der französischen Hohen Kommis- sion jedoch fest, daß sie in Kürze zu erwar- ten sei. Es hat einige Unruhe in Regierungs- kreisen ausgelöst, daß die Amerikaner an- scheinend bereit sind, den Pleven-Plan doch zu unterstützen. Von deutscher Seite wurde am Donners- tag nochmals ausdrücklich erklärt, der Ple- venplan stelle höchstens einen Diskussions- beitrag dar. Er enthalte diskriminierende Vorschläge, die die Bundes- Republik nicht akzeptieren könne. Eine französische Ein- ladung zu den westeuropäischen Sicher- heitsbesprechungen in Paris werde von Bomm jedoch begrüßt. Die Regierung werde sorgfältig ihre Schritte überlegen. Die Beantwortung des Grotewohl- Briefes ist noch nicht in ein neues Stadium getre- ten. Allerdings ist der Vertreter der Bun- desrepublik in Berlin, Vockel, in Bonn ein- getroffen. Der außenpolitische Ausschuß des Bundestages befaßte sich am Donnerstag nicht mit dieser Frage, obwohl dies ur- sprünglich vorgesehen War. Auch über die Anerkennung der Vorkriegsschulden wurde nicht beraten. Das soll erst in der nächsten Woche erfolgen, wenn der Bericht der dazu geschaffenen Unterkommission vorliegt. Zu den Schumanplan- Verhandlungen hört man am Donnerstag von Staatssekre- tär Hallstein, daß sie vor dem Abschluß stehen. Es seien noch einige Meinungsver- schiedenheiten über das Weiterbestehen der Ruhrbehörden und die Entflechtung sowie den Preisaugleich zu klären. Diese Punkte hätten jedoch auf die abschließenden Be- sprechungen keinen Einfluß mehr. Westmächte wollen Sowjetunion um Klarstellung ersuchen Washington.(dpa-REUTER) Gut unter- richtete Washingtoner Kreise erklärten am Donnerstag, die drei Westmächte würden die Sowzetunion in wenigen Tagen in einer neuen Note um Klarstellungen zu dem Vor- schlag Moskaus auf eine Viermächtekonfe- renz ersuchen. In amtlichen Kreisen der amerikanischen Bundeshauptstadt wird die Ansicht vertre- ten, die Sowjetunion hoffe, die Pläne der Westmächte zur Schaffung einer atlantischen Armee in Westeuropa mit Einbeziehung deutscher Einheiten durch Gespräche über eine Viermächtekonferenz durcheinander- Zzubringen. Diese Pläne werden von den Westmächten beschleunigt in die Tat um- gesetzt. Allgemeine Wehrpflicht in Luxemburg Luxemburg.(UP) Die Luxemburgische Regierung hat beschlossen, die allgemeine Wehrpflicht mit einjähriger Dienstpflicht einzuführen. Die eine Hälfte der Luxembur- ischen Achtzehnjährigen soll im Mai zur Ableistung der Dienstzeit eingezogen wer- den, während die andere Hälfte dieses Jahr- gangs im November einberufen werden soll. Eisenhower erwartet Opfer Washington.(dpa-REUTER) einen erneu- ten Appell zum sofortigen Ausbau ihres Verbeidigunsssystems richtete am Donners- ta der neuernannte Oberbefehlshaber der atlantischen Streitkräfte in Europa, Gene- ral Dwight Eisenhower, an alle Mitglied- staaten des Atlantikpakts. Eisenhower, der kurz vor seiner Abreise nach Europa auf einer Pressekonferenz in Washington sprach, erklärte, daß die westlichen Demokratien nur die Erhaltung des Friedens und sonst nichts anstrebten. Das Verteidigungssystem der Atlantikpaktmächte könne aber erst wirksam werden, wenn die westeuropfi- schen Staaten die gleichen Opfer zu brin- Sen bereit seien wie die Amerikaner. Paris kauft Goldmünzen Paris,(dpa) Als Folge der internationa- len Spannung sind die Preise für Goldmün- zen in Frankreich während der letzten Tage erheblich gestiegen. Der Louisdor erreichte in Paris am Mittwoch mit 4120 Frances(etwa 48 DM) die höchste Notierung seit Ausbruch des Koreakonfliktes. * E E Kommunisten wieder in Seoul Rotchinesen bleiben den UNO-Streitkräften auf den Fersen Tokio,(Up) Zum zweitenmal innerhalb von sechs Monaten rückten am Donnerstag- nachmittag kommunistische Truppen in die südkoreanische Hauptstadt ein. Dieses Mal ist es jedoch die chinesische Armee, die sich in den Besitz Seouls setzte. Der Fall Seouls wurde am Donnerstag 4.50 Uhr Ortszeit von dem Hauptquartier der achten ameri- kanischen Armee offiziell bekanntgegeben. Rauch von brennenden Gebäuden lagerte über dem ganzen Gebiet der Stadt. wäh- rend Düsenjäger und leichte Bomoer im- mer wieder auf die chinesischen Kolonnen hinabstiegen, die durch die nördlichen Außenbezirke in das Zentrum marschierten. Nach Luftaufklärermeldungen Waren außer den kommunistischen Verbänden nur einige Wenige Zivilisten auf den Straßen zu erken- nen. Kurz vor dem Einrücken der Chinesen hatten Soldaten der UNO- Streitkräfte die letzten Brücken über den Han-Fluß ge- sprengt. Am Mittelabschnitt sind die Kommuni- sten, wie ein Sprecher der achten Armes bekannt gab, 75 Kilometer über den 38. Breitengrad hinaus nach Süden vorgedrun- gen und stehen damit schon in bedrohlicher Nähe von Wonju. Die Stadt Hong-⸗ schon, 80 Kilometer ostnordöstlich Seoul, ist von den Kommunisten umgangen wor- den und befindet sich nach den letzten Be- richten noch in der Hand der UNO-Trup- pen. 30 Kilometer südöstlich Hongtschon sind schon kommunistische Truppen fest- gestellt worden. Auf den Straßen, die von Seoul nach dem Süden führen, rollen dichtgedrängt die langen Kolonnen der zurückgehenden UINO- Truppen. Vor der Westküste ist indessen eine Flotte von Kriegs- und Transport- schiffen zusammengezogen worden, die wenn es notwendig wird— dazu verwendet werden soll, die UNO-Truppen auf dem Seewege Evakuieren soll. Teile der Flotte haben damit, begonnen, tausende von korea- nischen Flüchtlingen an Bord zu nehmen, die von den Kommunisten politische Verfolgung zu befürchten haben. Der Flugplatz Kimpo(15 Kilometer Westlich Seouh, der beste in ganz Korea, ist von den amerikanischen Luftstreitkräften aufgegeben worden. Ohne Verteidiger ist er dem Zugriff der Kommunisten preisgegeben. Der amerikanische Verteidigungsminister George Marshall erklärte am Donners tag auf einer Pressekonferenz, daß sich die militärische Situation Koreas wie vorgesehen entwickele. Marshall gab jedoch zu, daß die Schwierigkeiten in mancher Beziehung sehr groß und die Leistungen der UNO-Truppen „fast unglaublich“ seien. Neue Friedensbemühungen der UNO New Fork.(dpa-INS) Der Dreierausschuß. der von der UNO- Vollversammlung mit einer Vermittlung im Koreakonflikt beauf- tragt wurde, hat am Donnerstag beschlos- sen, seine Arbeit trotz des Scheiterns seiner ersten Bemühungen fortzusetzen. Der Aus- schuß erörtert jetzt die Grundsätze eines neuen Vermittlungsversuches. Es heißt, daß Peking erneut ein Waffenstillstand vorge- schlagen werden soll. Diesem Waffenstill- stand würde der schrittweise Abzug aller ausländischen Truppen aus Korea folgen. Alle Parteien müßten sich über die Bildung eines unabhängigen und geeinten Koreas verständigen. Dann könnte eine neue Er- örterung der Frage der chinesischen UNO- Vertretung stattfinden. Sollte Peking diese Vorschläge wieder ablehnen, so heißt es in New Vork weiter, dann würde die UNO zu wirtschaftlichen und militärischen Sank- tionen greifen. Rotchina klopft an Bonn.(gn-Eig.-Ber.) Die Regierung Mao Tse Tungs interessiert sich für eine Wieder- Aufnahme des Geschäftes mit der Bundes- republik. Sie hat schon vor einigen Tagen bei der Deutschen Demokratischen Republik um Förderung ihrer Pläne nachgesucht. In- zwischen sind rotchinesische Wirtschaftler in Westdeutsland eingetroffen. Sie wollen sich informieren. China bietet vor allem Agrarprodukte, Mais, Fleisch und Tee an. Es sucht Walzstahl, Werkzeugmaschinen und Fertigwaren. Die Geschäfte sollen zu 70 Prozent als Rompensations- und zu 30 Pro- zent auf der Dollarbasis abgewickelt werden. ö 8 beürscne NonrENNOT 9* * 2 Freitag, 5. Januar 1931 „So jetzt nimmste mal das andere Eimer chen, Ludewig“ Das Commonwealih erörlert die Weltlage Eine weitere Konferenz über Verteidigungsfragen wird erwartet London.(dpa- REUTER) Die auf etwa zehn Tage berechnete Konferenz der Re- gierungschefs der Commonwealth-Staaten Wurde am Donnerstagvormittag in London eröffnet. Acht Nationen des Commonwealth sind vertreten. Zum erstenmal in der Ge- schichte des Commonwealth hat sich dies- mal ein Staat, Pakistan, ausgeschlossen. Pakistans Ministerpräsident Lia quat Al! K han hat es bisher abgelehnt zu der Kon- ferenz zu erscheinen. wenn der Streit mit Indien über Kaschmir nicht auf die Tages- ordnung gesetzt wird. Zu der Konferenz sind erschienen: At ft 1e e für Grohbritannien. der den Vorsitz führt, Robert Menzies für Australien, S. G. Holland für Neuseeland. Louis St. Laurent für Kanada. Jawaharla] Nehru für Indien, Stephen Senanz- Yak e für Ceylon, Sir Godfrey Hug gins für Süd-Rhodesien und Dr. Te Donges für Südafrika. Mit Ausnahme von Dr. Don- Ses, der den südafrikanischen Ministerprä- sidenten Dr. Malan vertritt,. sind alle ge- nannten Ministerpräsidenten ihrer Länder. Der britische Premierminister Clement Attlee eröffnete die Konferenz. die dritte seit Ende des Krieges, mit einer Begrü- Bungsansprache. An einzelnen Sitzungen Werden auch Außenminister Bevin, Vertei- digungsminister Shinwell und die Chefs der britischen Streitkräfte teilnehmen. Umge- kehrt werden die Commonwealth-Minister- präsidenten auch an Sitzungen des briti- schen Kabinetts teilnehmen.. Die Konferenz wurde einberufen, um die gespannte internationale Lage zu erörtern. Die Gesprächsthemen umfassen die ganze Weite der Weltprobleme. von der Haltung der Commonwealth-Staaten gegenüber der Volksrepublik Chins bis zu dem Beitrag, den sie für die Verteidigung der freien Welt leisten können. 5 in London rechnet man damit, daß der zehntägigen Koriferenz der Commonwealth. Premierminister eine Konferenz der Verteidigungs minister folgen Wird. Die Premierminister selbst können nur die Grundsatze ihrer Verteidigungsbe- reitschaft festlegen, nicht aber Einzelheiten erörtern. Für die Verteidigungsmaßnah- men im pazifischen unnd südostasiatischen Raum werden die Pläne maßgeblich sein, die Australiens Premierminister Menzies vor einiger Zeit in Neu Delhi mit Nehru besprochen hat. Menzies und Nehru wer⸗ den in London auf die Notwendigkeit sich gegenseitig ergänzender Verteidigungspläne hinweisen. Indien, Pakistan. Burma und Ceylon sollen nach ihren Plänen im Mittel- punkt eines ostasiatischen Verteidigungs- systems, Australien zusammen mit Neusee- land, Malaya und Indonesien im Mittelpunkt eines Zweiten Systemis stehen. Auch die Verteidigung und Sicherung des Nahen Ostens als Interessengebiet des Com- mon wealth wird in London besprochen wers den.: Auf der Eröffnungssitzung der Londoner Commonwealth- Konferenz haben nach Mit- teilungen unterrichteter Kreise der britische Premierminister Clement Attlee und der indische Minister präsident Jawaharlal Nehru über weltpolitishe Fragen gesprochen. Attlee eröffnete die Konferenz mit einem Ueberblick über die gegenwärtige Weltlage. Er wies auf die britischen Verteidigungs- verpflichtungen in Europa hin, berichtete über seine Washingtoner Besprechungen mit Präsident Truman und beschäftigte sich mit deutschen iind japanischen Fragen. Nehru soll anschließend erklärt haben, es sei müßig und falsch, von der chinesischen Volks republik als sowietischem Satelliten sprechen. China sei vielleicht ein freund- schaftlicher Verbündeter der Sowjetunion, Wichtig sei allein die Tatsache, daß man mit der chinesischen Volksrepublik zusammen- arbeiten und daß die Stimme Pekings ge- hört werden müsse. Ein„begrenzter Krieg“ oder ein wirtschaftlicher Boykott gegen China würde die Welt nur in einem stän- digen Spannungszustand halten, ebenso wie die Tendenz zu der„wahnsinnigen Rüstungs⸗ jagd“. 5 Da die Londoner Konferenz hinter ver- schlossenen Türen tagt, sind nur wenige Einzelheiten über die bisherigen Beratungen bekapntgeworden. 5 Doch französischer Botschafter nach Madrid? Paris.(Up) Frankreich wird nach Mit- teilung zuverlässiger Regierungskreise in ab- sehbarer Zeit einen Botschafter für Madrid ernennen. Die Frage der Entsendung eines diplomatischen Vertreters für Franco-Spa⸗ nien wurde in einer Sitzung des Kabinetts verhandelt. Die sozialistischen Kabinetts⸗ mitglieder blieben nach wie vor bei rer ablehnenden Haltung in dieser Frage Andererseits sollen sie nicht die Absicht haben, aus der Regierung auszutreten, falls ein Botschafter ernannt wird. Der frühere französische Botschafter in Peking, M. Meyrier, ist als zukünftiger Botschafter in Madrid in diesem Zusammen- hang wiederholt erwähnt worden. Finnische Eisenbahner wollen streiken Helsinki.(UF) Rund 10 000 finnische Eisenbahner wollen am Samstag in den Streik treten und damit len gesamten fin- nischen Eisenbahnverkehr lahmlegen. Die kinnische Eisenbahnergewerkschafß. die Lohnerhöhungen fordert. gab bekannt, daß sie den von einem Schlichter der Re- gierung unterbreiteten Kompromißvorschlag nicht annehmen könne. Den Eisenbahnern sel aus diesem Grunde die Erlaubnis er- teilt worden, von Freitag Mitternacht an 85 Arbeit auf unbestimmte Zeit niederzu- egen. lelgoland wieder menschenleer Verhandlungen sollen nicht durch neue„Besetzung“, gestört werden Cuxhaven.(dpa) Die beiden Kutter mit 24 Helgoländern und einigen Journalisten, die am Mittwoch in Helgoland eintrafen, nach- dem das Streifenboot„Eileen“ gerade die bisherige Helgoland- Besatzung an Bord ge- nommen hatte, sind in der Nacht zum Don- nerstag nach Sylt zurückgekehrt. Helgoland ist seitdem wieder menschenleer. Die auf Sylt lebenden Helgoländer for- dern in einem Protestschreiben an den schleswig- holsteinischen Ministerpräsidenten Dr. Walter Bartram und die britischen Dienststellen in Kiel, daß die„sinnlosen“ Bombenabwürfe auf Helgoland eingestellt werden und den Helgoländern die Rückkehr auf ihre Heimatinsel erlaubt wird. Außer- dem müßten staatliche Mittel zum Wieder. aufbau auf- Helgoland zur Verfügung ge- stellt werden. In dem Schreiben betonen sie. daß sie die jetzt für Helgoland erlassenen Anordnungen nicht hinnehmen wollten Die britischen Behörden haben das Betreten der Insel bei Strafe verboten. In Cuxhaven wurde in der Nacht zum Donnerstag ein Helgoland Komitee gegrlün⸗ det, dem Helgoländer und Vertreter aller Organisationen angehören, die hinter der Aktion Helgoland stehen. Das Komitee Will die Arbeit um die Befriedung der Insel in der bisherigen Weise fortführen und tritt für ein Beenden der Bombenabwürfe und dis Rückgabe Helgolands an Deutschland ein. Vorsitzender des Komitees wurde der Helgo- länder Haus Carl Rickers(Cuxhaven). Hubertus Prinz zu Loewenstein und die beiden ersten„Helgoland- Invasoren“, dis Heidelberger Studenten Renée Leudes dorf und Georg von Hatzfeld, beton ten in Cuxhaven in einer schriftlichen Er⸗ klärung, daß ihre Protestaktion auf Helgo-⸗ land am 3. Januar beendet war. Sie er warfen nun, daß die deutsche Bevölkerung die jetzt dringend gewordenen Verhandlungen um die Rückgabe der Insel nicht durch neue Be. setzungen Helgolands gefälirdet. 5 Aleren“, Seite 2 MORGEN rreltag 5. Zanner 1251* Me Kommentar N Freitag, 5. Januar 1951 Streik 7 Noch Klingen uns die Worte des Bundes- Präsidenten in den Ohren, der in seiner Neujahrsansprache über den Rundfunk ge- sagt hat, die deutsche Innenpolitik bedürfe eines großen Maßes von Elastizität. Der höchste Repräsentant der Bundesrepublik Bat ziemlich deutlich zu verstehen gegeben, daß es darauf ankomme, zwischen den So- Talpartnern einen friedlichen Modus zu inden und berzustellen. Wenige Stunden nach diesen, aus der Sorge der Stunde ge- borenen Worten überrascht uns die Ankun- digung der Industriegewerkschaft Metall, voraussichtlich am 1. Februar die Arbeit niederzulegen, sofern bis dahin keine den gewerkschaftlichen Forderungen genügende Regelung des Mitbestimmungsrechtes erzielt worden ist. Am Horizont der Bundesrepublik zieht, kaum daß das neue Jahr begonnen hat, eine dunkle Gewitterfront herauf. Ein möglicher Streik größeren Ausmaßes zeichnet sich ab. Es liegt uns fern, heute das Problem der Mitbestimmung an dieser Stelle ausführ- licher zu behandeln. Die wirtschaftliche Kommentierung geschieht an anderer Stelle Unserer Zeitung. Wir beziehen lediglich die politische Position, die uns in der augenblicklichen allgemeinen Konstellation von allergrößtem Wert zu sein scheint. Es ist nicht nur ein Streik im Anzug. Auch der politische Unfriede beginnt seine Kundschafter auszuschicken. Und dies zu einer Zeit, in der die Bundesrepublik wie ein Stück Treibholz durch die Stromschmel- len der internationalen Politik schießt. Die Sog. Sicherheitsgespräche zwischen deut- schen und alliierten Sachverständigen wer- den in den nächsten Tagen beginnen. Das deutsche Problem ist der Zentralpunkt et- Waiger Viermächtegespräche. Der Katalog. in dem wir verzeichnet stehen, ließe sich noch erheblich erweitern. In einer von hek- tischen Schwankungen gekennzeichneten Atmosphäre ist nun das ferne Grollen eines kommenden innerpolitischen Gewitters zu hören. Jetzt, wo es darauf ankommt. die Ritzen unserer durchlöcherten Souveränität zu schließen und, so gut es geht, wetterfest zu machen, jetzt drohen Blitz und Regen eines Streiks dazwischenzufahren. Der Streik ist ein unbestrittenes und von Allen vernünftigen schaffenden stimmgewal- tig oder stillschweigend sanktioniertes Recht. Der Streik ist aber auch eine Waffe. Mit Waffen aber muß man behutsam umgehen. Man soll zu ihnen nur im äußersten Falle greifen. Ob dies im Augenblick nötig, muß bezweifelt werden. Abgesehen davon ist das Spiel der Ge- werkschaften in bezug auf die parteipoliti- schen Hintergründe doch zu genau über- schaubar. Die Steuerung durch die Spb, der innerpolitische Ungelegenheiten für ihren Adenauer liebt das Pathos nicht Heute feiert der Bundeskanzler seinen 75. Geburtstag Es ist nicht leicht, ihn gern zu haben, aber schwer, ihn nicht zu achten, 80 schrieb der amerikanische Journalist Drew Middleton unlängst über Bundeskanzler Dr. Adenauer. Ein Wort, das zum Nach- denken reizt. Ueber keine Persönlichkeit der deutschen Nachkriegspolitik werden so Wwiderspruchsvolle Urteile gefällt, wie über das„Geburtstagskind“, das am 3. Januar 1876 im Schatten der Domtürme zu Köln den ersten Schrei getan hat. Augenzeugen wollen wissen, daß der kleine Konrad nicht geschrien, sondern nur leise vor sich hin- geschmunzelt habe. Nun, das mag Fama sein, die sich des heutigen Kanzlers bereits bemächtigte, als er von 1917 bis 1933 streng, erfolg- und schuldenreich Köln regierte— vielleicht hatten aber auch in dem damali- gen Deutschland die Babys weniger zu schreien. Jedenfalls ist das Urteil Mittle- tons nicht uninteressant, denn es zeigt nicht nur den amerikanischen Standpunkt Adenauer gegenüber, sondern auch die Wandlung in der Auffassung der Besat-⸗ Zungsmächte seit 1948. Als die Bundesrepublik konstituiert wurde, hörte man bei den Männern der Hohen Kommission sehr lobende Worte über den ersten Bundeskanzler. Er galt als einer von den„guten Deutschen“, als Mann des Westens, Realist, frei von jenen Be- lastungen, die nach Ansicht der„Sieger“ in der Vergangenheit Deutschland zum ewigen Störenfried machten. Inzwischen iSt jedoch einiges anders geworden. Einmal in der Woche fährt Dr. Adenauer auf den Petersberg, um mit den Hohen Kommissa- ren die deutschen Probleme durchzuspre- chen. Diese haben ihn im Laufe der Mo- nate als„zähen, überlegenen und geschick- ten“ Verhandler kennen gelernt. Sie ma- chen gar kein Hehl daraus, daß sie sich nicht immer wohl fühlen, wenn ihnen der scharf blickende alte Herr mit dem ver- witterten lederartigen Gesicht aufrecht am Verhandlungstisch gegenübersizt.„Er ist zu starr“, meinte vor kurzem ein Mitglied der Hohen Kommission.„Beinahe wie ein preu- Bischer General“. Leicht verärgert, mußte man auf dem Petersberg jedoch zugeben, daß die rheinische Art des Kanzlers, eine gewisse spöttische Humorigkeit, die Fähig- keit dort abzufangen, wo die Meinungs- verschiedenheit zu offnem Krach zu wer- den droht“, beinahe noch schwieriger zu nehmen sei, als seine Halsstarrigkeit.„Ich bin auch verärgert“, kann der katholische Bürgerssohn aus Köln auf derartige An- Würfe mit biederernstem Antlitz entgegnen. Mit Berechtigung übrigens, denn manches, Was inzwischen schief gelaufen ist, hatte der Kanzler den Alliierten rechtzeitig vor- ausgesagt, aber es ist leider, auch nach An- sicht Adenauers, immer noch zuviel Be- satzung in jenem Regime, das längst nur noch Schutz sein sollte. So ringt er um jene, befreiende Tat“, die Plan der Neuwahlen natürlich sehr zustatten wei Tür notwendig Hält, Wenn Beütschland kommen, ist auf den ersten Blick zu erken- nen. Die SPD will über die Ge- Werkschaften hinweg die Bun- desregierung unter Druek set- z en. Die Innenpolitik kann— und sie soll das sogar— in vielgestaltiger Form nach Lö- sungen aller Art suchen, wenn es irgendwo Hapert. Sie soll aber eines nicht tun: auf Biegen oder Brechen mit dem Kopf durch die Wand wollen. Dies vor allem nicht in einem Augenblick, in dem die Verflechtung Unseres ganzen Lebens mit viel größeren Entscheidungen, die wir nicht beeinflussen körmen, ganz besonders deutlich sichtbar wird. Es ist nicht gerade ein Beweis für Einsicht und Besonnenheit, zu Kampfmaß- nahmen in einem Zeitpunkt aufzurufen, in dem alle Dinge im wahrsten Sinne zwischen Himmel und Erde hängen. Die Existenz der viel bespöttelten Bundesrepublik setzt ein maßvolles Verhalten gerade der größten Arbeitnehmerorganisation voraus. Sie setzt aber auch von der anderen Seite her, von der Bundesregierung und von den Arbeit- geberorganisationen, ein ebensolches Maß an besonnener Klugheit voraus. Viele Hände schaffen am Bau der Bundesrepublik. Sie dürfen sich nicht zu Fäusten ballen. E. Sch- er Wirklich zu einem Bestandteil der west- lichen Welt werden soll. Er spart hierbei nicht mit Kritik. Aber es sind nicht nur die Wahrheiten, die ihm auf dem Petersberg gerne verübelt werden. Dr. Adenauers Durchbruch in die internationale Politik, seine Bemühungen um direkte Gespräche mit Washington, London, Paris machen jenen Von unserem Korrespondenten Hugo Grüs sen Männern, die immer noch als Repräsentan- ten der Kapitulation hier sitzen schwer zu schaffen. Der Kanzler hat bei jeder passen den und auch bei vielen unpassenden Ge- legenheiten das europäische Panier aufge- pflanzt. Sein Eintreten für die deutsch- fran- zösische Verständigung, die Annäherung Deutschland—Italien, ein besseres Verstehen zwischen der Bundesrepublik und den USA in Intervies(und Dementis), Erklärungen und Reden, war zugleich immer mit der For- derung auf Wiederherstellung der deutschen Souveränität verknüpft. Das wurde ihm ver- übelt, da der deutsche Regierungschef nach Aufassung der„Petersberger“ allzu oft den „Dienstweg“ verließ. Er hat mit seiner in- direkten Methode draußen sicherlich an Ge- wicht und Ansehen gewonnen, aber die offizielle Politik hat geschmollt. In persönlichen Gesprächen mit dem Kanzler gewinnt man jedoch einen völlig anderen Eindruck. In dem Palais Schaum- burg, das einmal der Schwester des letzten Kaisers, Viktoria, gehörte, die dort ihre sbäte Romanze mit dem um vieles jüngeren Zubkow erlebte, ist nichts von säbelrasseln- der Arroganz oder chauvinistischen Tönen zu spüren. Im Gegenteil: die sehr einfache und kultivierte Atmosphäre strahlt mit ihren alten Möbeln und guten Gemälden sehr viel von jenem abendländisch-bürger⸗ lichen Geist wider, dem man den führenden christlichen Demokraten Deutschlands zu- ordnen darf. Adenauer liebt das Pathos nicht. Sein Ziel ist ein gesundes, blühendes und Sseintes Deutschland in der europä- ischen Gemeinschaft. In dieser Richtung ringt er sich Schritt um Schritt voran. Neujahrsempfänge in Bonn Bonn.(dpa) Bundespräsident Professor IJheodor Heuß nahm am Donnerstag zum erstenmal seit der Errichtung der Bundes- republik in feierlicher Form die Neujahrs- glückwünsche der im Bundesgebiet vertre- War nichts geschehen und wurde nichts tenen Staaten entgegen. Die Chefs von neunzehn diplomatischen Missionen über- brachten ihm die besten Wünsche ihrer Re- gierungen für das kommende Jahr. Bei die- sem Empfang wurde auch zum erstenmal Offiziell die Villa Hammerschmidt als neuer Dienstsitz des Bundespräsidenten benutzt. Die Vertreter von neunzehn ausländi- schen Staaten überbrachten auch den alli ierten Hohen Kommissaren am Donnerstag auf dem Petersberg die Neujahrsgrüße ihrer Regierungen. Nur formelle Verstöße gegen Volks- zählungsgesetz Bonn.(dpa) Eine Ueberprüfung aller Vorgänge bei der Volkszählung am 13. Sep- tember hat ergeben, daß die Ergebnisse in keinem Fall dazu mißbraucht wurden, je- mandem einen Nachteil zuzufügen. Nach einem Bericht des Bundesinnenministeriums sind insbesondere keine Anhaltspunkte da- für vorhanden, daß Volkszählungslisten für Zwecke der Polizei-, Steuer- und Wohnungs- behörden verwendet wurden. In Niedersachsen und Württemberg⸗ Baden seien jedoch formelle Verstöße gegen die im Volkszählungsgesetz verbürgte Ge- heimhaltung vorgekommen, heißt es in dem Bericht. In diesen beiden Ländern seien für die Zwecke des Finanzausgleichs zwischen Wohnsitz- und Betriebsgemeinde Haushal- tungslisten ausgewertet worden, wodurch die sogenannten Arbeitspendler ermittelt werden sollten, deren Arbeitsstätte sich nicht am Wohnort befindet. Da dieser Finanzausgleich aus traditionellen Gründen Gewerbesteuerausgleich genannt wird, sei in der Oeffentlichkeit der irrige Eindruck ent- standen, daß es hierbei um steuerliche Maß- nahmen ging. Südweststaat-Debatte im Bundestag Bonn.(gn-Eig. Ber.) Der Bundestag wird in der kommenden Woche erstmals im neuen Jahr wieder zusammentreten. Am Mittwoch wird eine Debatte über den Süd- weststaat stattfinden. Sie ist ausgelöst durch einen FDP- Gesetzentwurf zur Neuordnung in den Gebieten der ehemaligen Länder Württemberg und Baden. Politische Kursänderung in Schweden? Möglichkeit einer Koalitionsregierung angesichts der Weltlage erwogen Verhandlungen über sowjetische N Pacht-Leihschulden in Sicht Washington.(dpa-INS) In Washingto verlautete am Donnerstag, die Sowjetunieg sei nunmehr zu Verhandlungen über ein Regelung ihrer Pacht-Leihschülden an d USA in Höhe von 11,4 Milliarden Dollar be reit. Von zuverlässiger Seite wurde mitge teilt, es sei Ende dieser oder Anfang nach ster Woche mit einer Bekanntgabe übe die bevorstehenden Verhandlungen zu rech nen. Moskau werde eine Abordnung zu de Verhandlungen nach Washington entsenden Die sowjetischen Schulden entstande während des Krieges als die USA gewaltig Mengen Kriegsmaterial im Rahmen, de Pacht-Leih-Gesetzes an die Sowietung lieferten. Bemühungen Washingtons u eine Schuldenregelung blieben bisher so g wie ergebnislos. Die Sowiets gaben 1 lich einige kleinere Kriegsschiffe zurü Von drei Eisbrechern, deren Rückgabe d USA verlangten, wurde einer abgeliefer Die anderen beiden stecken nach so wiel scher Darstellung seit zwei Jahren im Ei, der Arktis. 1 1 Truman baut auf die Diplomatie Washington.(UP) Anläßlich seiner all wöchentlich abgehaltenen Pressekonferen erklärte Präsident Truman am Donners. tag, es sei nicht in Erwägung gezogen Wor den, die Vereinten Nationen um die Erlaub. nis anzugehen, das kommunistische Ching mit Bomben zu belegen. Hierbei befürchte ef daß es dann zu einer formellen Kriegserklä. rung und zu einem richtigen Krieg mit den kommunistischen China kommen könne Weiterhin sagte der Präsident, die Zeit, sc noch nicht gekommen, den Kongreß bezüg lich einer formellen Kriegserklärung zu be. fragen. Auch sei die Entsendung weiterer Truppen nach Europa nicht von einer 1 stimmung des Kongresses abhängig. Der Präsident gab der Hoffnung Aus druck, dag diplomatische Verhandlungen den Kämpfen! in Korea ein Ende bereiten Werden und versicherte, daß die Vereinigten Staaten China nicht bombardieren würden, ohne hierfür eine Erlaubnis der Vereinten Natio- nen erhalten zu haben. Der Krieg in Kores so führte Truman aus, sei kein„formeller“ Krieg, sondern die Purchführung einer Ver. pflichtung, die die Vereinigten Staaten bel der Unterzeichnung der UN- Charta über nommen hätten. Von unserem Skandinavien- Korrespondenten Dr. F. Weltmann Stockholm. Nicht die panikartige Ham- sterwelle, die besonders Schweden ange- sichts der am 2. Januar eingetretenen erho- lichen Lebensmittel- und Warenverteue- rung heimsuchtèe, noch die Reden der Re- gierungschefs waren die politische Sensa- tion des Jahreswechsels im Norden. Hier 2 sägt, Was man nicht im voraus wüßte! Pie große Ueberraschung für politisch gut in- formierte Kreise kam aus dem Lager der Opposition: Prof. Bertil Ohlin, der Lei- ter der sozialliberalen„Folkparti“, Schwe- dens zweitgrößter Partei, sprach sich für die Möglichkeit einer Koalitionsregierung aus. Seine Rede wirkte so sensationell und gab zu so. vielen Kombinationen Anlaß, weil Deutsche sollen wieder erben Die Freigabe deutschen Eigentums in den USA/ Lockerung für Verfolgte und für Erbschaften? Die komplizierte Frage des im Ausland beschlagnahmten deutschen Eigentums ist nach dem zweiten Weltkrieg noch viel schwerer zu lösen als vor dreißig Jahren. Einer gütlichen und für Deutschland eini- germaßen günstigen Regelung stehen sehr viel größere Hindernisse entgegen als etwa nach dem Versailler Vertrag. Damals schlos- sen wenigstens die Vereinigten Staaten mit Deutschland das Abkommen vom 10. August 1922, als dessen Folge später 80 Prozent des seit 1917 beschlagnahmten deutschen Privat- eigentums zurückerstattet wurden. Im Ge- gensatz dazu hat sich diesmal der Kontroll- rat nach dem Potsdamer Abkommen be- Südschleswig steht allein in der Auseinandersetzung mit der dänischen Minderheit Als nach dem Kriege die dänische Min- derheitenbewegung im deutschen Südschles- wig einen noch nie erreichten Mitglieder- stand aufweisen konnte, wurden die kul- turellen Pläne von den deutschen politischen Kreisen aller Richtungen in richtiger Er- kenntnis der damaligen Verhältnisse als Zeitbedingte Erscheinung abgetan. Die deut- sche Bevölkerung Südschleswigs und dar- über hinaus Holsteins bezeichnete die däni- schen Südschleswiger als„Speckdänen“. In der Tat war das Ansteigen der Mitglieder- zahl in der Minderheitenbewegung darauf zurückzuführen, daß jedes Mitglied wöchent- lien aus dem dänischen Mutterland groge Lebensmittelpakete erhielt. Das bewiesen die Wahlen nach der Währungsreform. bei denen die neodänischen Kandidaten fast nur noch die Hälfte der Stimmen erhielten, die bei den vorangegangenen Wahlen für sie abgegeben worden waren. In dieser Zeit der Normalisierung der politischen Konzep- tion in der Auseinandersetzung kam das von dem damaligen sqczialdemokratischen Ministerpräsidenten Diekmann ausgearbei- tete Kieler Abkommen zustande, dessen Ziel eine Befriedung im Grenzgebiet war. Die Minderheitenbetreuung Dänemarks in Sücdschleswig und Deutschlands in Nord- Schleswig sollte sich unter Vermeidung jeg- licher politischer Aufwiegelung auf eine Kulturelle Unterstützung der deutschen Minderheit in Dänemark umd der dänischen Minderheit in Schleswig-Holstein be- schränken. 0 Es steht außer Zweifel. daß die Befrie- dung im Grenzgebiet erreicht worden wäre, wenn mit dem Auftauchen des Blocks der Helmat vertriebenen und Entrechteten BHE) nicht eine neue Spannung entstanden wäre. „Wir lassen uns nicht von Flüchtlingen re- erklären nicht nur die dänischen Südschleswiger, sondern auch ein Großteil der deutschen Einheimischen. Schleswig- Holsteins ehemaliger Finanzminister Schenk gründete die Schleswig- Holsteinische Ge- meinschaft, die sogenannte Einheimischen- Partei. Es ist eine politische Mißgeburt, die von keinem Deutschen im nördlichsten Land der Bundesrepublik als Gegengewicht gegen den BHE anerkannt wird und selbst bei den vielen separatistischen Schleswig-Hol- steinern keine Gegenliebe findet. Die Min- derheitenbewegung wurde daher zum Sam- melbecken der Einheimischen- Opposition gegen die Flüchtlingsregierung. Der neodänische Südschleswigsche Ver- ein und die Südschleswigsche Wählerver⸗ einigung haben ihre politische Agitation darauf eingestellt. Bei der notleidenden deutschen Bevölkerung Schleswig-Holsteins verfangen aber auch viele andere Argu- mente. So behaupten die Führer der Min- derheitenbewegung, daß die Unsicherheit und die Charakterlosigkeit der deutschen Politik viele Deutsche in die Reihen des Neudänentums treibe. Dänische Journalisten und Folketingsabgeordnete liebäugeln wie- der mit dem Gedanken einer Abstimmung über die Grenzverlegung. Nahezu die Hälfte der Bevölkerung Dänemarks hat sich vergangenen Jahr für die Einverleibung Südschleswigs ausgesprochen. Private Grenz- landvereinigungen in Dänemark und die Regierung investieren jährlich viele Mil- lionen Kronen im deutschen Grenzland. Auf deutscher Seite bestehen auch Grenzland Vereinigungen, denen aber für eine erfolg- reiche Durchführung des Grenzlandkampfes die erforderlichen Mittel fehlen. Südschleswig steht allein in der Ausein- andersetzung, während an dem Kampf der dänischen Minderheit das ganze dänische Volk Anteil nimmt. LR im müht, auch diejenigen deutschen Auslands- Werte zu erfassen, die noch nicht von den kriegführenden Mächten beschlagnahmt worden waren. Gerade unter dem Druck der USA mußte dabei die Schweiz im Jahre 1946 jenes Washingtoner Abkommen über die Liquidierung des deutschen Vermögens in ihrem Hoheitsgebiet abschließen, das von einsichtigen Kritikern als Verletzung der schweizerischen Souveränität, ihrer Neutra- lität und ihrer rechtsstaatlichen Tradition gekennzeichnet wurde. Auch Schweden und Portugal hatten ähnliche Abkommen mit den Besatzungsmächten zu schließen. Dennoch blieben in den USA jene Kräfte rege, die eine Beschlagnahme des Feind- vermögens ablehnten, weil das Privateigen- tum auch im Kriege unangetastet bleiben miisse. Bereits im Jahre 1943 wandten sie sich gegen eine solche verfassungswidrige Maßnahme und erkannten lediglich für die Dauer des Krieges eine staatliche Erfassung und Kontrolle von feindlichem Eigentum an. Aus einem ähnlichen Geist heraus hatte in den Jahren von 1923 bis 1930 die zweiköp- fige„gemischte Kommission“, bestehend aus dem Amerikaner Chandler P. Anderson und dem Hamburger Wilhelm Kiessel- bach, dem nachmaligen hochangesehenen Präsidenten den Zentraljustizamtes für die britische Zone, eine einmalige und vorbild- liche Leistung vollbracht. Zwar sollte nach dem Abkommen von 1922 das beschlag- nahmte deutsche Eigentum zunächst dazu dienen, solche privaten Schadensersatzan- sprüche von Amerikanern zu befriedigen, die durch den Krieg entstanden waren. Die beiden Männer haben aber daraufhin ge- meinsam jeden einzenlnen Anspruch unter- sucht und entschieden. Hinsichtlich der Schäden, die der in den USA besonders verhaßte uneingeschränkte U-Boot-Krieg verursacht hatte, wurde ein Vergleich ge- schlossen. Ueber das nach allen Seiten vor- teilhafte materielle Ergebnis hinaus hat diese Arbeit einen großen moralischen Ge- winn für die beteiligten Länder bedeutet. Ein Restvermögen im Wert von mehreren Millionen Dollar, das aus beschlagnahmten deutschen Werten des ersten Weltkrieges stammt, wird allerdings heute noch vom Verwalter für Feindvermögen zurückgehal- ten. Heute ist in den USA alles Vermögen beschlagnahmt, das deutschen Staatsbürgern vor dem 1. Januar 1947 gehört hat oder von innen bis zu diesem Zeitpunkt erworben wurde. Ausnahmen gelten nur für Verfolgte, wobei jedoch sehr strenge Maßstäbe ange- legt werden. Widerstand gegen die Rück- gabe dieser ungeheuren Werte wird vor allem von den verschiedenen Interessenten geleistet. Hinzu kommen allerlei stimmungs- mäßige Gründe und die noch im Juli 1948 erlassene gesetzliche Vorschrift, daß auch nach diesem Kriege das frühere Feindver- mögen dazu herhalten müsse, um die Scha- densersatzansprüche amerikanischer Bürger zu befriedigen. Dazu gehören diesmal 2. B. auch die Forderungen von amerikanischen Soldaten, die während der Kriegsgefangen- schaft in Deutschland völkerrechtswidrig behandelt wurden. Private Vermögenswerte sollen also für Schäden haften, für die eigentlich der deutsche Staat eimutreten hätte. Eine gewisse Kunde kerung zugunsten deutscher Eigentümer ist vorerst höchstens durch eine Erweiterung der Ausnahmen für die Verfolgten zu erwarten, sowie in dem Sonderfall der deutschen Erben. In etwa 10 000 Fällen haben nämlich amerikanische Bürger, die vor dem 1. Januar 1947 verstor- ben sind, Testamente zugunsten von deut- schen Erben hinterlassen. Der Wert dieser Erbschaften beträgt etwa 70 Millionen Dol- lar. Sie sind gleichfalls beschlagnahmt wor- den, weil die Erben Deutsche waren, obwohl streng genommen diese Werte immer ame- Tikanisches und niemals deutsches Vermö- gen gewesen sind. Heute wird die Freigabe dieser Erbschaften verlangt mit der Begrün- dung, daß damit die amerikanischen Bürger ihren in Not geratenen deutschen Ver- wandten hatten helfen wollen, und daß sie num stattdessen durch die Beschlagnahme diskriminiert würden. Ohne eine Aenderung der bestehenden Gesetze wird allerdings nicht einmal die Freigabe dieser Erbschaften möglich sein. Der letzte Kongreß hat zwar im Sommer schon einmal eine derartige Vorlage ein- stimmig angenommen, im Repräsentanten- haus scheiterte der gleiche Versuch aber. Da inzwischen Neuwahlen stattgefunden haben, muß der 382. Kongreß, der am 3. Januar zum ersten Male zusammengetre- ten ist, erneut beraten und abstimmen. An- gesichts der verschiedenartigen Einflüsse, die in den USA auf die Parlamęntarier aus- geübt werden, ist das ein Nachteil. Zudem überschatten die weltpolitischen Fragen diese bis jetzt mehr innenpolitische Aus- ein andersetzung in den USA. Die veränderte Politische Lage Deutschlands gegenüber dem Zustand von 1945 und die Ueberwindung des Morgenthau- Denkens in der Besatzungs- politik müßten aber eigentlich mit der Zeit auch ihre Rückwirkungen auf die Haltung des amerikanischen Mutterlandes und sei- ner Abgeordneten haben, ebenso wie auch Italien bereits im Jahre 1947 aus der Son- dergesetzgebung gegen die früheren Gegner der USA herausgenommen worden ist. U. H. diese Kursänderung nur auger pelle. Akzent haben kann. Sie kam so plötzlich, daß sie selbst d großen Presse der„Folkparti“ etwas die Rede verschlagen hat, die bisherigen Kommentare sind vorbehalten und beinahe Sbwas uminformiert. Um so näher liegt die Vermütting, daß imterpertellich Lewie 0 Und Vertrauliche Verhandlunger sage rü. den haben. Der Berichterstatter Hatte emig informatorische Besprechungen mit leiten den Persönlichkeiten der regierenden So- zialdemokratie und der oppositionellen „Folkparti“. Und gerade einer der führen- den Männer der letztgenannten Partei er. klärte, ihm, als er nach den Möglichkeiten einer Koalitionsregierung fragte:„Wir wä⸗ ren erst dann bereit, zusammen mit der So. zialdemokratie eine Regierung zu bilden wenn ihre Majorität. über die sie in be den Kammern des Reichstages verfügt, g brochen ist.“. Warum dieser plötzliche Meinungsum- 5 schwung, der selbst innerhalb der„Folk parti“ wie eine Bombe wirkte? Korea 0 die gegenwärtige gefährliche Weltsituatiog erklärt manches,— aber nicht alles, Prod Bertil Ohlin sagte es selbst eigentlich deut, lich genug: er legte das Schwergewicht sei 5 ner Argumentation auf den Eindruck, del die schwedische Politik„im Ausland“ macht.„Sollte eine weitere Verschlechte, rung der Weltlage mit erhöhtem Kriegs. risiko eintreten, so wäre die Bildung eiiies Sammlungsregierung selbstverstmdlieh „Aber bereits jetzt“— 80 fuhr er mit Nach druck fort—„müssen Meinungsdifferenzen zwischen den demokratischen Parteien ſihel das skandinavische„erte 8 gungsproblem ausgeschlossen sein., Somit kann man also, ohne sich und sichtigen Kombinationen hinzugeben, fo“ gende Tatsachen konstatieren; das skane dens wieder zur Debatte, die Linie der„ 9 lianzfreien, stark bewaffneten schwedischen Neutralität“ liegt jedenfalls nicht so unb dingt fest, wie man es bisher immer v der Sozialdemokratie bis zu„Högra“ 8 servative) betonte. Es wäre andererseits verfehlt, 1 nicht unvoraussehbare äußere Ereigniss: eintreten, mit einem baldigen Einschwen⸗ ken Schwedens in den Atlantikpakt 2 rechnen. Dazu ist die Einstellung des schwe-. dischen Volkes zu unvorbereitet, wenngleich sehr gut informierte Beobachter versichern daß die Zahl der Atlantikpaktanbhänger im Wachsen sei. Doch solche Meinungsunter- suchungen sind ja immer sehr zeitlich und durch die jeweiligen Ereignisse bedingt. Bertil Ohlins Rede hat verständlicher Weise in der ganzen westlichen Welt großes Aufsehen erregt, denn es geht ja hier an Europas Nordflanke um nicht wenig: Schwe- den ist nicht nur das einzige Land Skand naviens, sondern auch einiges der Wenige Länder in Europa, dessen Wehrmacht zu Wasser, auf dem Lande und in der Luft — bereits jetzt einen Faktor von erheb- licher Bedeutung darstellt. Die Entwick: lung der nächsten Wochen wird zeigen, ob Ohlins Rede der taktische Auftakt zu einer außenpolitischen und militärischen Kurs- änderung Schwedens war.. Schumanplan- Verhandlungen erneut 5 verschoben Faris.(dpa-REUTER) Die für cen 8. Januar vorgesehene Wiederaufnahme der Sechsmächte- Verhandlungen über den Schu- manplan wurde auf den 15. Januar ver: schoben, wie am Donnerstag in Paris be kanntgegeben wurde. c r 8 3E S % ˙ A 1 51/ Nr. etische zicht Washingtog owijetunic über ein en an di Dollar be rde mitge fang näch gabe übe mn Zu rech. ing zu de entsenden entstande Sewaltig hmen de oWietung tons un sher so, g ben ledig fe zurüch ckgabe d abgeliefert B sowjet. en im E lomatie seiner all. ekonferen Donners. zogen Wor. lie Erlaub- che Chinz fürchte e riegserklä. g mit dem en könne ie Zeit, sel reß bezüg ing zu be. g Weiterer einer Zu- ig. nung Aus. lungen den enn Werdlen en Staaten den, ohn ten Natio- in Kores „formeller“ einer Ver. ſtaaten bel rta Über“ en? vogen politischen selbst der etwas die bisherigen id beinah r liegt dis Ze Wielrtige b r latte einige mit leiten- erden So- „Sitionellen er führen- Partei er-. glichkeiten „Wir wä⸗ nit der So- zu bilden, e in bei- erfügt, ge. inungsum⸗ der„Folk. Korea und eItsituation Ales. Prof tlich deut- wicht sei Iruck, den Ausland schlechte. m Kriegs dung eines stan dlieh mit Nach. Aifferenzen teien hel Treichl mn sein.“ ich unvpr⸗ eben, fol, as skandl eht inner- en Schwe ie der„al- wedischen so unbe- mmer von ra“(Kon- t, Wokern Ereignisse inschwen⸗ Kkpakt 2 des schwe- venngleieh versichern, hänger im mgsunter⸗ itlich und dedingt. ändlicher⸗ elt großes a Hier an g: Sehwhe⸗ d Skandi⸗ r Wenigen macht der Luft on erheb- Entwick⸗ zeigen, ob t zu einer len Kurs- erneut für cken ahme der den Schu- uar ver- Paris he: Nr. 4 Freitag, 5. Januar 1951 MANNHEIM Seite 2 „Der Mann gehört mir!“ rief sie im Lokal „So kann das doch nicht weitergehen!“ sagte der Staatsanwalt und die Angeklagte vergoß Tränen. Nach zwölf Vorstrafen und drei mißglückten Ehen hatte sie offenbar einige Uebung darin. Aber der Schöffen- richter lächelte nur und prüfte unbeirrt nach, Was der Staatsanwalt Diebstahl im Rückfall genannt hatte. Dabei schien anfänglich alles unter einem 30 günstigen Stern gestanden zu haben, daß die Angeklagte geglaubt hatte, das Glück endlich beim Schopfe gepackt zu haben. Ein Holzhändler en gros, der mit eigenem Wagen, Chauffeur und reichlich gespickter Geldtasche von auswärts gekommen war, um Mannheimer Nachtlokale zu inspizieren und „das Geld aus dem Fenster zu werfen“, wie der Verteidiger meinte, hatte es ausgerechnet auf sie abgesehen. „Trink, iß und wünsch dir was du willst“, hatte der Holzhändler en gros gesagt und seiner Begleiterin drei Zwanzigmarkscheine in die Jackentasche gesteckt. Die Geldscheine wirbelten nur so aus der Tasche des Händ- lers, sie landeten bei der Kapelle und bei der Bar, Mokka und Sekt flossen, und auch an- dere Damen begannen sich lebhaft für den Mann zu interessieren. Aber:„Der Mann gehört mir!“ hatte die Angeklagte kate- gorisch erklärt und sich zur Bekräftigung dieser Behauptung in einen handgreiflichen Disput an der Bar eingelassen bis sie des Lokals verwiesen wurde. Sie will erst wieder zu vollem Bewußtsein gekommen sein, als sie sich in der Morgenfrühe mit einem großen Blumenstrauß auf dem Mannheimer Marktplatz wiederfand. Vor dem Schöffenrichter gab sie zu, sich doch noch an ein paar Einzelheiten ganz am Rande erinnern zu können. Zum Beispiel daran, daß sie gedacht hatte, wWwo soviel Geld „gewechselt“ werde, komme es auf ein paar Fünkzigmarkscheine mehr oder weniger auch nicht mehr an, um den Rest der Barbestände eimzustecken. 5 Der Folzhändler en gros wurde von gelnem Chauffeur bereits in Richtung Heimat gefahren, als er das Malheur entdeckte. Acht Fünfziger fehlten ihm, meinte er bei seiner Vernehmung. Eine exemplarische Strafe wollte der Staatsanwalt verhängt wissen, aber das Schöffengericht unter Vorsitz von Mann- heims neuem Schöffenrichter urteilte milde und schrieb der Angeklagten weitere fünf Monate Gefängnis auf die Strafliste. i-tu. Bohnenkaffee hilft nicht Alkohols piegel senken Sechs Schnäpse und drei Achtel Wein hatte der Händler Sch. am Vormittag kon- sumiert, ehe er sich gegen Mittag mit seinem Lkw. auf den Weg nach Mannheim machte. Dieser Konsum ergab bei der Blutprobe einen Prozentsatz von 1,9 pro mille, und die- ses Ergebnis war wieder ausschlaggebend für die Schuldigsprechung von Sch., der an besagtem Mittag auf fast völlig verkehrs- Freier Strecke in Waldhof eine ältere Frau 80 Arrgefahren hatte, daß sie kurze Zeit spä- ter ihren Verletzungen erlag. Die Frau war hart am Straßenrand gegangen. Sch. versuchte sich in der Verhandlung vor dem Schöffenrichter damit zu recht- fertigen, daß er vor der Fahrt starken Bohnenkaffae getrunken habe, um wieder nüchtern zu werden. Der Sachverständige wußte eine Antwort darauf, die sicher nur wenigen bekannt sein dürfte:„Der Genuß von Bohnenkaffee senkt den Alkoholspiegel nicht“. Bohnenkaffee gebe einem Betrun- kenen für kurze Zeit relativ Klarheit, lasse die Müdigkeit bald aber umso stärker wer- den. Und der Angeklagte wußte auf all dies nichts anderes vorzubringen, als daß die Dinge sich so verhalten hätten, wie das Ge- richt herausgefunden habe. Wegen kfahrläs- siger Tötung gab es schließlich eine Gefäng- nisstrafe von sechs Monaten. i-tu eneeeetunnmumnunhmummimininunmesun Erklärung Herr A. Schaffner, Mannheim, Soflen- Straße 13, bedauert hiermit, am g. Juni 1950 gegenüber einer dritten Person die Aeuße- rung gemacht zu haben, der Mitherausgeber des„Mannheimer Morgen“, Herr Dr. Acker- mann, sei Kommunist, und nimmt diese Aeußerung als unwahr zurück.. Auf Grund des geschlossenen gericht chen Vergleichs erklären wir hiermit Se- mäß g 1 unser Bedauern darüber, daß Herr Schaffner anläßlich einer Werbung erklärt bat, Herr Dr. Ackermann sei ein Kommu- Nist. Druckerei- und Verlags-Gmbf. Verlag der Abendzeitung Mannheim eee enen Wo gehen wir hin? Freitag, B. Januar: Nationaltheater, 19.00 Uhr:„Der Gesang im Feuerofen“(Gastspiel der Stadtischen Bühnen Heidelberg); Olymp-Licht. bpiele, Käfertal, 20.00 Uhr:„Maske in Blau Nationaltheater): Alster:„Flitterwochen mit Hindernissen“; Capitol:„Karawane zur Hölle,; Palast:„Kleiner Schwindel am Wolfgangsee“ Amerikahaus, 19.00 Uhr; Filme:„Unsere Zeit 22%„San Franzisko“,„Fresh from the Garden“, 19.30 Uhr: Schallplattenkonzert:„Schöne Stim- men der Welt“; Lokal„Großer Hirsch“, 19.30 Unr: Dr. Ratzel spricht über„Radargeräte Aq). Samstag, 6. Januar: Nationatheater, 13.30 Uhr:„Die Hochzeit des Figaro“(für den Juz „Hänsel und Gretel gendausschuß), 19.30 Uhr: und„Die Puppenfee“; Alster. 22.45 Uhr: Der Reigen“; Eisstadion Friedrichspark, 19.30 Uhr: Maxi und Ernst Baler; Amerikahaus, 15.00 und 16.90 Uhr: Filme:„Unsere Zeit 32%,„San Fran- Zisco“,„Fresh from the Garden“, 19.30 Uhr: 8„Schöne Stimmen der 46 Wie wird das Wetter? Weitere Milderung Vorhersage bis Samstag früh: Meist stärker bewölkt und gelegentlich etwas Regen. Höchst- temperatur in der Ebene 4 bis 7 Grad. Nachts höchstens stellenweise noch serinser Frost. Auch in höheren Lagen Tauwetter. Schwache bis mäßige Winde zwischen süd und Südwest. Uebersicht: Vom Atlantik her setzt sich eine milde Südwestströmung bis nach Mitteleuropa durch. Die Temperaturen werden daher wei- ter ansteigen. Wetteramt Karlsruhe Pegelstand am 4. Januar: Maxau 397(7); N 253(5); Worms 178(K): Caub 9. Penicillin vor den Toren Mannheims hergestellt Die Rhein-Chemie GmbH. baut zwischen Seckenheim und Neckarhausen aus und auf Sie sind noch mitten im Aus- und Auf- bau, die Leute der Pharmazeutischen Abtei- lung der Rhein- Chemie GmbH., die sich seit kurzem in den unvollendeten ehemaligen Derschumschen Werksgebäuden zwischen Seckenheim und Neckarhausen niedergelas- sen hat. Damit wurde diese bisher in drei Abteilungen zerrissene Abteilung von Lauda, Leimen bei Heidelberg und Baden- Baden zwischen Mannheim und Heidelberg zentralisiert und damit auch zwischen Hauptverwaltung(Heidelberg) und Haupt- Werk(Rheinau). 5 Handwerker werken gegenwärtig noch in den Gebäuden, es wird eingerichtet und eingeräumt, einzelne Abteilungen arbeiten bereits, aber die Fabrikation ist noch nicht angelaufen. Dem, der ins Verwaltungsgebäude ein- tritt, verraten die Versuchstiere für die Forschungsarbeit durch ihren„Duft“, daß sie dort einstweilen noch im Keller unter- gebracht sind, bis die Pharmakologische Ab- teilung im ersten Obergeschoß des Fabrik- Sebäudes fertig eingerichtet ist. Im gleichen Stockwerk werden in einem schönen, hellen und großen Laboratorium all die blinkenden Glasgeräte und Apparate sachgemäß ver- staut und aufgestellt, und unter besonderen dem sterilen Arbeiten günstigen Bedingun- gen wird im Ampullen-Füllraum die letzte Hand angelegt. Auch Lagerräume befinden sich hier oben und nicht weit davon eine Salben- un Creme- Abteilung mit modernen Misch- und Rührwerken. In dgen freundlichen und hellen Abfaß- und Verpackungsräumen sind junge Mäd- chen und Frauen in weißen Eitteln schon eifrig bei der Arbeit. Da dieser Betrieb mit einer Belegschaft von rund 140 Köpfen rela- tiv viel Frauen beschäftigt, besitzt er eine Betriebschemikerin neben den leitenden Chemikern und Pharmakologen. Im Erdgeschoß haben unter anderem lei- stungsfähige neuzeitliche Tablettiermaschi- nen Aufstellung gefunden, deren eine je Stunde 120 000 Tabletten herstellt. Ein Raum birgt Tubenabfüllmaschinen, ei an- derer mit großem Dragierkessel die Dragier- abteilung, in einem dritten werden Medi- kamente zum genauen und leichten Einneh- men in Gelatinekapseln gefüllt. Das Herstellungsprogramm des Betriebs zeigt vor allem antibiotische Mittel und neue Vitaminpräparate. Unter den anti- biotischen Mitteln interessiert Ruticillin (Penicillin), ferner ein ab Januar in den Handel kommender Ruticillin-Wundpuder, der nicht heilende eiterude Wunden schlag- artig heilen soll, und eine Aureompyein- Salbe.(Unter einem Antibioticum versteht man einen Stoff, der von Kleinlebewesen in den Nährböden abgeschieden wird und das Wachstum anderer Organismen hemmt.) In Vorbereitung befindet sich außerdem ein neues Anaestheticum, das in der zahnärzt- lichen Praxis Verwendung finden soll und zur Zeit erprobt wird. Unter den neuen Vitamin- Präparaten interessieren vielleicht das Ce-Rutinion, in dem Vitamin C mit Rutinion und Trauben- zucker kombiniert ist. wobei Rutinion wie ein Katalysator die Aufnahmefähigkeit des Körpers für Vitamin C erhöhen soll. Dann Doecigram, reines Vitamin B 12, weiter D-3- Vitan(Vitamin D 3 in öliger Lösung, das gegen rachitische Erkrankungen helfen soll,) und bekannt dürfte schon Vitamin F 99 sein, ein aus Pflanzenölen gewonnenes hochkon- zentriertes Vitamin F, das gegen eine Reihe von Hauterkrankungen angewendet wird. Daneben werden auch Desinfektionsmittel und eine Reihe von Kombinationspräpara- ten hergestellt, etwa das Grippenmittel Ru- tichin aus Chinin, Dimethylaminophenazon Mannheim mit Schulkinderspeisung vorne Die Milchzentrale liefert, der Hausmeister wärmt die Flaschen Die Hoover-Speisung, unvergessene se- gensreiche Einrichtung einer zurückliegen- den schweren Zeit, die insbesondere den Kindern und jungen Studierenden zugute kam und im August vorigen Jahres abge- laufen war, ist nicht ohne Nachfolger ge- blieben. Schon früh beschäftigten sich der Sozialausschuß und das Sozialreferat der Stadt Marmheim unter Stadtdirektor Schell mit der Frage, was man an ihre Stelle setzen könne. Denn daß Schulspeisung in irgendeiner und zwar finanziell erträglichen Form auch weiterhin eine Notwendigkeit darstelle, darüber war man sich von vorn- herein einig. Eine Umfrage an die Schüler- eltern erhärtete durch ihr positives Ergeb- nis diese Einstellung. Heute werden von der Mannheimer Milchzentrale über die Mannheimer Nor- gemeinschaft täglich rund 20 000 Viertel- liter-Flaschen Milch an Mannheimer Schul- Kinder geliefert. Das Fläschchen mit dem Pappdeckel, mit Strohhalm und einem Brötchen wird zum Selbstkostenpreis von 15 Pfennig, an Kinder minderbemittelter Eltern gegen einen noch geringeren Pfen- nigbetrag oder kleinen Unkostenbeitrag ausgehändigt. In Wärmeanlagen, die mit Gasheizung betrieben werden und vom Städtischen Maschinenamt in verschiedenen Schulhäusern eingerichtet oder wieder in- standgesetzt wurden, wird die Schulmilch jetzt im Winter mundgerecht temperiert. Das Fehlen dieser„Wärmereien“ wird als Grund dafür angegeben, daß das Milchfrüh- stück im Augenblick nur an Volks-, nicht aber an höhere Schulen gegeben wird. Die Aktion läuft, wie die Notgemeinschaft mit- teilt, seit dem 6. Dezember. Die Mannhei- mer Milchzentrale meint, Mannheim sei die einzige Stadt in Nordbaden, die zu einem so frühen Zeitpunkt mit der Flaschenmilch- Verteilung an Schulkinder begonnen habe. In den meisten anderen Städten werde die Schulmilch, wenn überhaupt, noch offen ausgeliefert. Vielleicht interessiert in diesem Zusam- menhang und mit einem Rückblick auf die vergangenen Fest- und Feiertage noch eine kurze Darstellung über die sog. Schlagsahne, wohl eines der am längsten bewirtschafteten „Mundgüter“. Vorbei die mageren Zeiten, da andere das Fett abschöpften, während der Normalverbraucher trotz mehrstündiger Schlagbesenarbeit die dünnflüssige, bläulich schimmernde Masse einfach nicht in ihre so begehrte feste Schaumform bringen konnte. Heute gibts wieder echte Friedens- ware, deren Zusammensetzung durch feste Vorschriften geregelt ist. Nach dem 8 2, Absatz 10, der Ausführungsbestimmung der Ersten Verordnung zur Durchführung des Milchgesetzes vom 15. Mai 1931 muß die Schlagsahne einen Mindestfettgehalt von 28 Prozent aufweisen, und die Mannheimer Milchzentrale liefert ihre„Sschaumschläge- reien“ in der Regel mit 30 bis 32 Prozent. Um die Emhaltung dieser Bestim- mung kümmert sich das Amt für öffentliche Ordnung, das vom Städt. Untersuchungsamt ständig Stichproben vornehmen läßt. All- gemein wird die Schlagsahne in kleine Fla- schen abgefüllt und das schon darum, Weil sie nicht allzu lange haltbar ist. Sie darf jedoch, wWwas in der Praxis allerdings selten vorkommt, auch offen geliefert werden. Dud- (Pyramidon), Vitamin C und dem aus Buchweizen gewonnenen Rutin, das die an- deren Bestandteile bekömmlicher und wirk- samer machen soll. Immer mehr scheint sich die moderne Pharmazie von der indi- viduell für den einzelnen Patienten ange- fertigten Arznei zum genormten Präparat zu entwickeln. rei Ermäßigte Hundesteuer in bestimmten Fällen Vorweg sei gesagt, daß für Hunde, die ausschließlich zur Bewachung von Sach- werten dienen, im Gesetz keine Steuer- ermäßigung vorgesehen ist. Bedingung ist also, daß der Hund, für den die Steuer er- mähigt oder erlassen werden soll, zum Schutze von Menschen gehalten wird. Das Hundesteuergesetz sieht Ermäßigungen vor: a) kür Hunde, die der Bewachung eines abgelegenen Hofgutes oder eines Wohnge- bäudes dienen, die im Umkreis von 100 Me- tern keine anderen bewohnten Gebäude zur Nachbarschaft haben, b) für Schäferhunde, c) kür Führerhunde für Blinde. Auf Grund eines Ministerialerlasses können weiter Ermäßigung erhalten: Führerhunde für Taubstumme, Artisten- Schausteller- und Schiffer- hunde, sofern die Hundebesitzer sich in keiner badischen Gemeinde länger als drei Monate aufhalten. In der Praxis zeigte es sich, daß mit diesen Ermäßigungen allein nicht auszu- kommen war. In Mannbeim hat sich dem- entsprechend auch der Begriff„Siedler- hunde“ herausgebildet; sie sind für be- stimmte Siedlungsgebiete zugelassen. Aller- dings ist die Gewährung dieser Ermäßigung an die sozialen Verhältnisse des Siedlers gebunden. Ein wohlhabender Siedler, der ein gutgehendes Gewerbe betreibt, oder bei- spielsweise ein Beamter, der in einem Sied- lungsgebiete wohnt, können also diese Er- mäßigung für sich nicht in Anspruch neh- men. Hundezüchter, die nachweisbar rassereine Hunde züchten, einer Zuchtvereinigung an- gehören und wenigstens zwei Hunde glei- cher Rasse, darunter wenigstens eine Hün- din, halten, zahlen die sogenannte Zwinger steuer. Auch für Schutzhunde sind in der Pra- xis Ermäßigungen bezw. Befreiungen vor- gesehen; z. B. Hunde für Schwerhörige, Beinambutierte, Gelähmte, Firnverletzte und völlig Hilflose. Selbstverständlich muß es sich um einen Hund handeln, der auch für gie ihm zugedachte Verwendung die erforderlichen Eigenschaften hat. Im die Ermäßigung muß nachgesucht werden a) sofort, wenn der Hund angeschafft bzw. in Gebrauch genommen wird; b) alljährlich im Laufe des Monats Juni, und zwar unaufgefordert und unter Vorlage von Beweisen, wie ärztliche Zeugnisse. Be- scheinigung des Verbandes der Körper- beschädigten sowie des Blindenveręines und ähnliches. Wenn keine Beweise vorgelegt werden, so muß das Steueramt u. U. Erhe- bungen an Ort und Stelle anstellen. wo- durch die Erledigung des Gesuches verzö- gert wird. Das Rechnungsjahr der Hundesteuer um- faßt den Zeitraum vom 1. Juni bis 31. Mai. Stadt nimmt sich des Kinderheimes in Rheinau an Behelfsmäßigkeit wandelt sich in bleibende Form Gerüststangen ragen jetzt um das Städt. Kinderheim Rheinau in die Höhe, und das Arbeitsgeràusch der Handwerker schallt bis auf die Straße. Kein Zweifel, auch hier ist der vom Bomben geköpfte Vorderbau, der fast genau vor zehn Jahren sein zweites Stockwerk und das Dachge- schoß verloren hat, auch sonst beschädigt würde, im Wiederausbau und in der Wand- lung vom veralteten Notbehelf zum zeit- gemäßen Kinderheim begriffen. Manches Neue ist dabei im Werden. Da ist, völlig abgetrennt von den Räumen der Kinder, im Erdgeschoß ein Isolierraum ent- standen für plötzlich auftretende Fälle von Das Parkhotel wird bald wieder Hotel sein Jetzt bereits neue Gasträume und später wieder 180 Betten Jahr für Jahr verging, ohne daß an der Ruine des Parkhotels, dessen starken Außen- mauern das Feuer nur verhältnismäßig wenig anhaben konnte, sich Wiederaufbau- tätigkeit bemerkbar machte. Wohl wurden die Gaststättenräume im Erdgeschoß wie- derhergerichtet und für das Publikum ge- öffnet; doch das Parkhotel blieb ein Hotel ohne Fremdenzimmer. Dennoch war es klar, daß eine derart kostbare Ruine nicht dem Verfall geweiht sein konnte, und daß eines Tages hier die Handwerker ihren Einzug halten würden. Dieser Tag war denn schließlich der 14. Oktober 1950, und bereits am 31. Dezem- ber— zum Silvesterabend— konnte das Parkhotel zunächst seine neuen Restaura- tions- und Festsäle der Oeffentlichkeit über- geben. Zwar noch nicht in endgültigem Zu- stand, aber bereits in einer Form, die Ueber- raschung auslöste. Durch den gleichzeitig begonnenen Aus- bau des Erdgeschosses im linken Flügel des Parkhotels für die Zwecke des neuen Ame- rika-Hauses mußten sämtliche hier gele- genen ehemaligen Restaurationsräaume ein- schließlich des großen Festsaals aufgegeben werden. Dieser Teil, zu dem noch einige Räume im ersten Obergeschoß hinzukom- men, ist vom übrigen Hotel jetzt vollständig abgetrennt worden und hat einen eigenen Eingang erhalten. Das zukünftige Amerika- Haus ist also durch die Hotelhalle nicht zu erreichen. Sein Ausbau hat übrigens nichts mit dem Wiederaufbau des Parkhotels als Hotel- und Wirtschaftsbetrieb zu tun. Damit war aber die Aufgabe gestellt, neue Repräsentations- und Gasträume im rechten Erdgeschoß des Hotels zu schaffen. Sie umfassen die gesamte Front sowohl zum Kaiserring hin als auch zum Wasserturm und reichen hier bis zum großen Mittelpor- tal und der Empfangshalle. Geschaffen wur- den drei Räume, die sowohl als Einheit als auch einzeln Verwendung finden können. Eine zartgraue Tapete bedeckt die Wände aller drei Räume. Rotseidene Uebergardinen an den hohen und breiten Fenstern stechen kontrastreich ab, der Fußboden ist mit Tep- pichen belegt. Kristallkronen von erlesenem Geschmack sowie zahlreiche Wandleuchten im Stil der Kronen zieren die Räume. Be- sonders behaglich wirkt der letzte, nischen- förmig aufgegliederte Raum, dessen Stirnwand sich ein prachtvoller Kamin be- findet. Auch die Empfangshalle ist kurz vor ihrer Fertigstellung. Hier ist rechter Hand ein Aufenthaltsraum für die Hotelgäste ent- standen, der mit bequemen Sesseln und nie- deren Tischen ausgestattet ist. Kunstvolle Majolika- Wandleuchten schmücken die Wände. Im Hintergrund der Halle ist der Emp- fang im Ausbau. Hier wird auch die mo- dernste Hotel- Telefonzentrale erstehen; eine Kombination zwischen Lichtsignal- und Telefonanlage Neben dem Empfang ist be- reits die Fahrstuhlanlage im Bau. Auch das erste Obergeschoß ist bereits soweit ausgebaut, daß die hier gelegenen neuen Klubräume, die in ihrer Größe den darunter gelegenen Restaurationsräumen entsprechen, bereits zum 20. Januar eröffnet werden können. Der weitere Ausbau des Hotels erfolgt etappenweise mit dem Endziel wieder etwa 180 Betten zu erreichen. Die Arbeiten sind soweit fortgeschritten, daß zur Zeit das Ein- ziehen der Decke für das fünfte Ober- geschoß vorbereitet wird. Der Zeitpunkt, an dem Mannheim wieder sein Parkhotel erhal- ten wird, ist also nicht mehr allzufern. Infektionskrankheiten; da wurden nach der Gartenseite ein Schrankraum für die Wä- scheschränke gewonnen und anschließend die Nähstube eingerichtet und gleich neben dem Eingang auch ein kleines Büro und Empfangszimmer. Als neue Bereicherung erhält das Erdgeschoß eine Aufnahmesta- tion mit Bad und Waschraum, Personal- zimmer und je einem Raum für Knaben und Mädchen. Und schließlich haben hier, zum Teil nach der Straßenseite gelegen, drei Tagesräume für Knaben ihren Platz gefunden. Die schon vorhandenen Tages- räume werden samt ihrer teilweise recht mitgenommenen Möblierung gründlich überholt oder der Bestand ergänzt. Die drei Schlafräume für Knaben nebst drei Per- sonalzimmern, Waschräumen und Wes werden in den neuaufzubauenden Dach- stock verlegt. Auch die im Erdgeschoß des Anbaus nach der Gartenseite gelegene Küche er- fährt eine Erweiterung durch einen Vor- bau, der einen kleinen Speiseraum für das Küchenpersonal aufnimmt und einen Ge- müseputzraum. Denn bei voller Belegung des Hauses mit etwa 80 Kindern wird je Mahlzeit ein Zentner Gemüse benötigt, das normalerweise der Garten des Heims lie- fert. Dieser Küchenvorbau ermöglicht im ersten Obergeschoß die Erweiterung des Speisesaales, der an der Gartenwand groge Fenster für Blumen und ein Aquarium er- halten soll. Auch er muß hergerichtet und neu möbliert werden. Auf dem Dach die- ses Vorbaus wird der Raum für eine große Veranda zum Lüften der Betten gewonnen. Das erste Obergeschoß ist im übrigen der Mädchenabteilung vorbehalten. Sie um- faßt drei hohe, helle und freundliche Schlafräume und zwei danebenliegende hübsche Tagesräume, Personalzimmer., ein Krankenzimmer für Mädchen und neue Wasch- und Toilettenrädume. Schließlich wird auch die Badeanlage im Keller über- holt, zum Teil neu geplättelt und mit Fuß- waschbecken versehen. Ueberall an den Enden der Gänge werden Fenster einge- kligt, damit Luft und Licht in das Heim einströmen. Daß alle Räume hell und freundlich in wischbaren Farben neu ge- strichen werden, ist selbst verständlich. Es wird aber wohl noch bis zum Frühsommer dauern, bis dieser ziemlich umfangreiche Aus- und Umbau zum zeitgemäßen Kin- derheim vollendet sein wird. Daß die Stadt Mannheim sich jetzt ihrer Kinderheime annimmt, ist erfreulich, und es läßt sich erwarten, daß mit städtischer Hilfe nun auch das Wespinstift die not- wendige Neuorganisation erhält und in Bälde in sein neues Heim einziehen kann. rei „Der verlorene Himmelsschlüssel“ Am Sonntag zum vierten Male Foto: Tillmann-Matter Unser Bild zeigt eine Szene aus der Auf- Führung des Märchenspiels„Der verlorenes Himmelsschlüssel“, das der großen Karten- nachfrage wegen am Mittwoch! nun bereits zum dritten Male als MM-Sondervorstel- lung im Ufa-Theater von dem Märchen theater„Kurpfalz“ gespielt wurde. Leider mußten wir auch dieses Mal wieder mehrere Hundert Interessenten an den Schaltern des MM darüber trösten, daß keine Karten mehr für die ausverkaufte Mittwoch- Vor- stellung vorhanden waren und ihnen ver- sprechen, das Märchen nun zum vierten Male zu spielen, was am kommenden Sonn- tag, um 10.45 Uhr, im Ufa-Theater zu Vor- Zugspreisen auf allen Plätzen geschieht. Kurze„MM“-Meldungen Wochenmarkt im neuen Jahr. Die ersten Wochenmärkte des neuen Jahres zeigen große Lücken und infolge des Frostes und der vorgeschrittenen winterlichen Jahreszeit auch einen Rückgang an Zufuhr, vor allen Dingen an Gemüse, soweit der Ausfall nicht durch Auslandsware gedeckt wird. Mit Pfundpreisen waren an Gemüsen angebo- ten: Weißkraut 10 bis 12, Rotkraut 20, Wir⸗ sing 15 bis 20, Rosenkohl 60 bis 65, Gelbe Rüben 10, Rot- und Weißrüben je 10, Lauch 25. Sellerie 40. Kresse 1.— DM, Feldsalat 1,40 DM, Chicorée 1.— DM, Zwiebeln 12 bis 15 Pfg. Und mit Stückpreisen waren zu haben: Meerrettich 30 bis 70, Blumenkohl 50 bis 70, Kopfsalat 50, Endiviensalat 50 bis 60, Treibhausrettiche das Bündelchen 33, Obst notierte folgende Pfundpreise: Aepfel von 15 bis 40, Nüsse 80 bis 1,10 DM, Oran gen 35 bis 60, Mandarinen 45, Bananen 1. Sorte 80 Pfg., spanische Weintrauben 1,20 DM. „Jahreswendfeier“ der Theatergemeinde. Am 6. Januar, 19.30 Uhr, veranstaltet die Jugend der Theatergemeinde eine Jahres- wendfeier“ im Gewerkschaftshaus, zu der Jugendliche sowie Mitglieder der Theater- gemeinde eingeladen sind. Angestelltengewerkschaft, Ortsgruppe Mannheim. Die Werkmeister Mannheims werden für 6. Januar, 19.30 Uhr, in den „Zähringer Löwen“ eingeladen, wo Profes- sor Langer über das Thema„Menschenfüh⸗ rung“ spricht. Ortsgruppe Neckarau des Vdk. Bei der nächsten Monatsversammlung am 8. Januar um 20 Uhr im Neckarauer Lokal Engel“ spricht der Kreisgeschäftsführer des Ver- bandes der Körperbeschädigten, Gemming. Wir gratulieren! August Knorpp, Mann- heim- Käfertal, Reiherstraße 71, und Karl Reimling, Mannheim. Mittelstraße 35. be⸗ gehen den 70., Johann Scheuer, Marmheim- Waldhof, Posener Straße 10, den 71., Theo- dor Reiser. Mannheim- Rheinau, Relais“ straße 67, den 73. Geburtstag. Jakobine Neck, Mannheim- Gartenstadt, Malvenweg 34, vollendet das 75. Margarethe Vath, Mannheim, Riedfeldstraße 24, das 77. Le- bensjahr. Johann Boos, Mannheim-Waldhof, Weißtannenweg 22, kann den 83. Geburts- tag feiern. Luis Götz, Mannheim, Kobell⸗ straße 27, wird 73 Jahre alt. Das Fest der goldenen Hochzeit begehen Jakob Kaufmann und Lina geb. Weiß, Bad Schalbach, Park straße 5(früher Mannheim), Aus dem Polizeibericht Heimlich, still und leise. An der Rück seite eines Wurst-Verkaufsbhäuschens hatte ein bis jetzt noch unbekannter Einbrecher mit einem Stemmeisen während der Nacht eine größere Oeffnung geschaffen, so daß er bequem hineinkriechen und, soweit im ersten Augenblick festgestellt werden konnte, einen Schinken herausholen konnte. Vermutlich wurde von dem gleichen Täter auch ein in der Nähe parkender Liefer- Wagen aufgebrochen und daraus neun Paar Schuhe, darunter fünf Paar Russenstiefel, gestohlen. Ein weiteres größeres Paket, das bereits aus dem Wagen herausgeschafft und zum Mitnehmen bereitgelegt worden War, mußte in letzter Minute zurückgelassen werden, weil der Autobesitzer vorzeitig zurückkehrte. Was war geschehen? Vor der Zündholz- fabrik Rheinau wurde auf der Schwetzinger Landstraße ein Zimmermeister aus Schwet⸗ zingen neben seinem Fahrrad liegend ver- letzt aufgefunden Nach der Einlieferung ins Städtische Krankenhaus Schwetzingen stellte es sich heraus, daß sich der Ver- letzte eine Unterschenkelfraktur zugezo- gen hatte. Ob diese durch Sturz vom Fahr- rad oder durch einen Verkehrsunfall ver- ursacht wurde, konnte noch nicht festge- stellt werden, da einerseits Zeugen, die den Unfall beobachteten, nicht vorhanden sind und andererseits der Verunglückte bis ge- stern noch nicht vernommen werden kormte. Jugendlicher Dieb. Auf einer Baustelle in der Innenstadt mußte ein Arbeiter die Feststellung machen, daß ihm seine Brief- tasche mit 161 DM Bargeld fehlte. Als Dieb wurde ein 16 Jahre alter Lehrling ermit- telt, der das Geld in die Satteltasche seines Fahrrades versteckt hatte. LUDWIGSHAFEN UND DIE Freitag, 5. Januar 1951/ Nr. versehrie als Sportler Die Notwendigkeit einer sportlichen Be- tätigung der Kriegsbeschädigten ist von Fachärzten und Sportlehrern schon seit dem ersten Weltkrieg erkannt worden. Denn nicht nur die körperliche und seelische Wi- derstandskraft wird damit gestärkt, son- dern es trägt auch dazu bei, den Versehr- ten sein Leiden etwas vergessen zu helfen. Nach dem sich nun auch Regierungsstellen PDostitiv zum Versehrten-Sport als einen not- wendigen Ausgleich bekannt haben, hat auch der Landesverband Rheinland-Pfalz des VdK beschlossen, sich wieder aktiv am Sport zu beteiligen. Nicht nur als Zuschauer sollen sich die Kriegsbeschädigten Männer an den sportlichen Veranstaltungen betei- ligen, sondern es soll zu einer Angelegen- eit werden, die jeden Kriegsversehrten an- gehen muß, gleichgültig ob er erblindet, am- Putiert, hirnverletzt oder sonstwie verwun- det ist. Der VdK ruft daher alle Sport- begeisterten Mitglieder auf, sich bei der je- Weils zuständigen Ortsgruppe zur Teilnahme am Versehrten-Sport zu melden. Ueber alle Fragen auf diesem Gebiet gibt die Presse- stelle des Vdk Landesverband Rheinland- Pfalz, Koblenz, Mainzer Straße 18, weitere Auskunft. „Belohnte“ Nächstenliebe Schwer mißhandelt wurde in der Sil- vesternacht ein Ehepaar, das sich gegen 30 Uhr auf dem Heimweg befand. Vor einer Wirtschaft der Hartmannstraſe kam Ss gerade dazu, als ein junger Mann zu Bo- den geschlagen und mit Füßen getreten in rakter trügen. versuchen, den stellen. Die Gasversorgung der Pfalz ist erneut ein Kritisches Stadium getreten. Gasdruck der Saarferngasleitung durch die die Pfalz in der Hauptsache mit Gas ver- sorgt wird, ist im Laufe des Mittwoch und Donnerstag von normal sechs bis acht Atü auf etwa zwei Atü gesunken. Der Gebiets- lastenverteiler von Rheinland-Pfalz in Bad Dürkheim hat daher pfälzische Industrie angewiesen, ihre Gas- Abnahme vollständig einzustellen. Der Be- zirksdirektor der Saarferngas-AG. für die Pfalz, Wingenfeld, bietslastenverteiler ist, erklärte hierzu am Donnerstag, daß die Einschränkungsmaßnahmen für zische Industrie nur vorübergehenden Cha- Die erneute kritische Lage sei durch den Ausfall Saar hervorgerufen worden. direktor erklärte ferner, nahme schneller aufgehoben werden könnte, wenn sich die pfälzische Industrie diszipli- niert verhielte. Auf jeden Fall werde man ausreichenden Gasbedarf der pfälzischen Zivilbevölkerung Eine Umfrage bei den pfälzischen Gas- anstalten ergab, daß verschiedene Stadt- werke ihren Stadtgasdruck erheblich redu- zieren mußten. Besonders Der 8 Schwere Krise in der Gus versorgung Kann die Saarferngas-AG. die Pfalz genügend versorgen? iti! Landau und Germersheim, stellten sich bereits Schwierigkeiten sorgung heraus. So erwog man in Landau, wo der Gasdruck augenblicklich bei der Gasver- 1,5 Atü zu verhindern. Die Straßenbeleuchtung wurde erstmals völlig abgeschaltet. Kleine Schwierigkeiten in der Versor- gung der Pfalz mit Saargas waren bereits Anfang Dezember aufgetreten. Der fran- 268ische Direktor der Saarferngas-AG., Mr. Guillet, sprach sich auf einer Konferenz mit Vertretern der pfälzischen Kommunen und der Industrie dahingehend aus, daß die Saarferngas-AG den Gasbedarf der Pfalz am Donnerstag die der gleichzeitig Ge- von Rheinland-Pfalz die pfäl- von Hochöfen der Der Bezirks- daß die Maß- sicherzu- Lage wird deshalb gebeten, brauchsgeräte ständig zu beobachten und bei Hähne zu schließen. Wie lange dieser Zustand bestehen wird, kann noch nicht gesagt werden. Es muß daher bis auf weiteres den Ab- nehmern überlassen bleiben, festzustellen, ob genügender Druck für den Betrieb der Geräte vorhanden ist und das Gas einwandfrei brennt. Unter Umständen ist auch damit zu daß die öffentliche Straßen- beleuchtung, soweit sie auf Gas ab- gestellt ist, nicht mehr aufrecht er- halten werden kann. rechnen, Wie bereits durch den Rundfunk bekanntgegeben wurde, ist in der Gas- versorgung von der Saar eine ernste Bevölkerung ihre Gasver- eingetreten. Die Ausbleiben des Gases jeweils voll decken und im Jahre 1951 101 Millio- nen Kubikmeter Gas in die Pfalz liefern werde. Stadtnachrichten Eine Brieftasche mit 500 DM wurde die- ser Tage in einer Drogerie im Stadtteil Nord aus einer Damenhandtasche gestohlen. Der Diebstahl ist vermutlich in dem Augen- blick ausgeführt worden, als sich die zwei Angestellten für kurze Zeit in den Keller begaben und das Geschäft unbeaufsichtigt ließen. Und wieder Fahrerflucht. In der Mann- heimer Straße, in Höhe der Milchzentrale, wurde ein Mann von einem stadteinwärts fahrenden Pkw. angefahren und verletzt. Außerdem wurden seine Kleider beschädigt. Obwohl der Fahrer des Wagens kurz an- hielt, fuhr er sofort, ohne sich um den Un- fall zu kümmern, weiter. die in Städten, die beträgt, einzustellen, nahm aber davon Abstand, um am Ende der Ferngasleitungen liegen, z. B. ein Eindringen von Luft in die Gasleitungen die private Gasversorgung Warnung vor Taschendieben. Auf dem Wochenmarkt am Goerdelerplatz wurde einer Hausfrau ein Geldbeutel mit 27 DM aus der äußeren Manteltasche gestohlen. Ein Fastnachtsmarkt wird auch in die- sem Jahr auf dem neuen Marktplatz in der ganz Wurde. Aus menschlichen Gründen versuchte der Ehemann, den Raufbold von weiteren Tätlichkeiten zurückzuhalten, ufhin aber selbst angegriffen. Aus dem naheliegenden Lokal kamen noch drei bis jer Männer hinzu, die sich an den körper- chen Mißhandlungen beteiligten und auch e Ehefrau nicht verschonten. Ein hinzu- mmender Zeuge nahm sich des wehrlos Boden Liegenden an, der durch Fuß- itte in der Hüftgegend so schwer verletzt Wurde, daß er arbeitsunfähig ist. Die Per- sonalien der Täter konnten in der Wirt- schaft festgestellt werden. Errichtung einer Glashütte 8 Die Firma Grünzweig& Hartmann SmbfHf. beabsichtigt auf ZSelände, Humboldtstraße 43, die Errichtung einer Glashütte GSillanlage). Wendungen gegen die neue Anlage können dinnen 14 Tagen beim Städtischen Gewerbe- amt, Stadthaus Ludwigstraße, 4. Stock, Zimmer 44, schriftlich oder münd- lich vorgebracht werden. Während dieser Zeit können Pläne und Zeichnungen bei die- sem Amt eingesehen werden. 5 Im Rahmen der Schönheitsoperationen, di im Stadtgebiet Ludwigshafens nach be- finanziellen Kräften laufend durchge- werden, ist auch ein wenig der Kin- der gedacht worden. großen Teil des jugendlichen Nachwuchses renst amüsant erscheint, Srundstücken Entdeccungs fahrten zu unter- nehmen, so ist solch ein Spiel in den Ruinen doch nicht ganz ungefährlich. Diese Gedan- ken mögen auch den Leiter des Städtischen Gartenamtes bewogen haben, als er alle Mittel einsetzte, um den Plan zur Einrich- wurde dar- Es ist still geworden, um die„Brücke“, seitdem diese lobenswerte Einrichtung die zentral gelegenen Räume im Obergeschoß des Kaufhofes verlassen und sich in einem Kämmerlein des Stadthauses Nord„ver- stecken“ mußte. Diese dem gegenseitigen Kennenlernen, Verstehen und Achten der so lange voneinander abgeschnittenen Völ- ausgestatteten Lesesaal, mit Lichtbildervor- trägen und interessanten Referaten, wurde im Kaufhof lebhaft besucht. Heute finden nur noch ein paar der früheren Stamm- kunden den Weg über das Viadukt und es ist sehr schwer, neue Interessenten heran- zuziehen. Sollte es der Stadtverwaltung nicht möglich sein, im Zentrum der Stadt einen gemütlichen Raum zu finden?! Wie uns die Leiterin der„Brücke“, Ma- rianne Keller, erzählte, werden alle hier aufliegenden deutschen, französischen und englischen Zeitungen und Zeitschriften von Eine kohe Bolschuft für die Kinder Vier Spielplätze sollen bis zum Sommer fertiggestellt sein ihrem Werks- Etwaige Ein- Hinterbau, werden kann. Abschließend darf gesagt wer- den, daß die Initiative Wilhelm Mauls nicht nur von den Kindern mit Freuden begrüßt wird, sondern auch den Eltern eine schwere Sorge abnimmt. Immerhin wird es mit Be- Sinn der Sommermonate wenigstens einige Stellen in Ludwigshafen geben, an denen die Mütter ihre Kinder unbesorgt um Stra- Benverkehr und einstürzende Ruinen nach Herzenslust herumspringen lassen können. 1985 Wenn es auch einem auf Trümmer- ker geweihte Bücherei mit einem vielseitig Ist die„Brücke“ vergessen worden? Ungünstige Lage wirkt sich auf Besucherzahl aus der Militärregierung zur Verfügung ge- stellt. Leider sind Stiftungen von Büchern in der letzten Zeit ausgeblieben. Trotzdem wurden in diesem Jahr rund 300 Bände neu eingestellt, durch deren Kauf der hiesige Buchhandel untersützt wurde, da die Bü- cher nicht bei den Verlagen oder Grossisten gekauft werden. Der Gesamtbestand von 2000 Bänden enthält zur Hälfte Bücher in französischer Sprache, zur Hälfte deutsche Uebersetzungen der bedeutendsten zeitge- nössischen Werke des Auslandes und wich- tige deutsche Neuerscheinungen. Eine ver- billigte Lesegebühr für Schüler und Studen- ten hat manchen Leser, auch aus Mannheim und Heidelberg, der Brücke zugeführt, die rund 500 Abonnenten in ihrer Kartei ver- zeichnet Das Fehlen geeigneter Räume machte alle Veranstaltungen belehrender und un- terhaltender Art unmöglich. vielleicht könnte eine neue Verlegung in andere Räume Gelegenheit geben, bisher Versäum- tes nachzuholen. In diesem Zusammenhang wollen wir auch an den„Film-Club“ erin- nern, dessen Neugründung immer wieder angeregt und gewünscht wird. Hier fände die Leitung der„Brücke“ ein neues und dankbares Betätigungsfeld, falls sie durch die Kulturabteilung der französischen Mili- tärregierung unterstützt Würde. Denn nur, wenn neben den alten vergessenen Mark- steinen der Filmkunst auch die bedeutenden Neuschöpfungen des französischen Filmes zur Verfügung stehen. die in unseren Licht- Spielhäusern 1 leider nur selten gezeigt werden, hat ein Film- Club Sinn. Hier sol- len ja nicht publixums wirksame Unterhal- tungsfilme, sondern Kunstwerke gezeigt werden, die kein„Geschäft“ sind. gebi Schillerstraße abgehalten werden, und zwar vom 4. bis einschl. 6. Februar. Zu diesem Markt werden nur ortsansässige Unterneh- men zugelassen. Zuschüsse für die„rote Zone“, Das Lan- desarbeitsamt in Neustadt hat einen größe- ren Betrag aus der Arbeitslosen versicherung als wertschaffende Arbeitslosenhilfe für verschiedene Notstandsarbeiten bereitge- stellt. Vorwiegend handelt es sich um Ka- Auch„kleinere Fälle“ Ein junger Mann brachte es immerhin schon auf 39 Fahrraddiebstähle Es waren nicht gerade Monstreprozesse, die gestern vor dem Amtsgericht Ludwigs- hafen abrollten. Aber auch kleinere Fälle haben ihre Schicksale. Mitunter weisen sie interessantere Züge auf als die„großen“— menschlich, psychologisch, teilweise sogar rechtlich. f Da stand zum Beispiel ein 23jähriger vor dem Kadi, angeklagt wegen Betrugs in drei Fällen und Betrugsversuchs in einem Falle. Als Tatorte würden Ludwigshafen und Mannheim aufgezählt. Er hatte dort unter Vorspiegelung falscher Tatsachen sich jeweils einen Betrag von 50 DM erschwin- delt. Geldgeber waren die Inhaber von Photogeschäften. Einmal auch ein Hotel in Mannheim, das Kost und Logis 5 Alles auf Vorschuß. natürlich. Mitleiderweckend clie Lebensges diente des jungen Angeklagten, die er in gewandter Diktion wie eine Leidensgeschichte erzählte. Auf Grund eines Diebstahlsverdachtes, der sich später als ungerechtfertigt herausstellt, verliert er seine Stellung. Auf der Suche nach dem Job, der das Geld bedeutet; kommt er nach Frankfurt. Dort trifft er einen Franzosen, Inhaber eines Parfüm- tung von Kinderspielplätzen durchzuführen. So werden im Volkspark in der Gartenstadt, im ingönheimer Park, auf dem Wittels- bachplatz und im Friesenpark bis zum rühsommer dieses Jahres Tummelplätze Kreditbeschaffung spielt eine lebenswichtige Wir veröffentlichten kürzlich einen Uber- 1 Politik beeinllußt auch die Entwicklung des Handwerks Rolle Kleinen und Kleinsten entstehen. N auch im Haushaltsetat keinerlei Mit- te zur Ausgestaltung dieser Projekte vor- werden konnten, ige Hände in der Werkstatt des Stadt- lr N Spielplatz erhalten. Bei letzterem t an den Raum gedacht, den bis jetzt noch ehemalige Löschteich einnimmt. Auch auf dem Danziger Platz würden gerade die ter des Gartenamtes gerne einen be- nicht immer sehr rücksichtslosen Kinder- ine die dort angelegte Rasenfläche wenig mend behandeln. Doch haben diese wei- Pläne noch keine sichtbare finanzielle Wünelm aul wäre es, die Hemshofer Ju- lat 8 nüber vom Gaswerk zu über- blick über die stockende Versorgung des Handwerks mit Roh-, Werk- und Hilfsstof- ren sowie die diesem Engpaß parallellaufen- den Preissteigerungen auf fast allen Roh- stoffgebieten. In nachstehendem Aufsatz Wollen wir einen ergänzenden Rückblick über die weiteren hemmenden aber auch fördern- den Einflüsse geben, die das pfälzische Hand- Werk(laut Kammerbericht) im Jahre 1950 zu verzeichnen hatte. Für das Handwerk, das seit der Wäh- rungsreform in immer stärkerem, man darf Wohl sagen, erschreckendem Umfang zum Zwangskreditgeber seiner Auftragserteiler geworden ist, spielt die Möglichkeit eigener Kreditbeschafung heute eine lebenswichtige Rolle. Doch durch die im Oktober 1950 in Kraft getretene Erhöhung der Mindest- reserven der Banken bei den Zentralbanken und in Verbindung mit der am 27. Oktober 1950 verfügten Diskonterhöhung, können die Geschäftsbanken nur noch in geringem Um- fang Kredite gewähren. Immerhin ist es interessant, einige Zahlen zu erfahren, in welchem Umfang dem pfäl- zischen Handwerk von Seiten der Kredit- institute in Rheinland-Pfalz nach der Wäh- rungsreform Kredite gewährt worden sind. So stellte die Industriekreditbank(Abteilung Kreuznach) bis 30. November 1950 einen Ge- samtbetrag von 775 400, DM(für 98 Kre- dite) zur Verfügung. Der Sparkassen- und so basteln doch abgegrenzten Platz sehen, da die Ein besonderer Wunschtraum von it einem Spielplatz auf dem freien och ist auch hier noch nicht ab- Giroverband Pfalz(Kaiserslautern) gewährte 3825 Kredite mit einem Gesamtbetrag von 15 706 000,— DM, darunter 455 Hypotheken- darlehen im Betrage von 2 658 000, DM. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau 317 000. DM Hypothekendarlehen und 38 000,— DM Personalkredite(7), aus den Treuhandfonds für Grundpfandrechte flossen dem Handwerk 23 Hypothekendarlehen(114 000. DM) und 28 Personalkredite(44 000, DM) zu; aus Mitteln des Landesstocks für Arbeitslosen- Versicherung 140 000,— DM für 32 Hypo- thekendarlehen und 4000, DM als Personal- kredit(einer); weiterhin sechs Landesdar- lehen mit zusammen 22 000,— DM. Die Hypothekendarlehen sind ihrer Natur nach sämtlich langfristig; von den Personal- Krediten sind etwa 10% mittelfristig, die übrigen kurzfristig. Der Faheinische-Pfäl. zische Genossenschaftsverband in Neustadt gewährte dem pfälzischen Handwerk 1549 Kredite im Gesamtbetrage von rund 4 491 000,— DM. Von dem Verband des pri- vaten Bank- und Bankiergewerbes sowie vom Raiffeisenverband Rheinpfalz in Lud- wigshafen sind keine Angaben gemacht worden. Aus Soforthilfemitteln erhielt das Pfälzische Handwerk noch einen Kredit von einer Million DM. Demgegenüber haben sich, wie wir kürz- werks enorm gesteigert, so daß für das Jahr 1951 die Forderung nach geregelten Finah- zierungsverhältnissen im Vordergrund steht. Grundsätzlich wird zu der allgemeinen Entwicklung bemerkt, daß die Konjunktur auch im vierten Quartal 1950 noch anhielt. Der Saisoneinbruch im Monat Dezember betrifft hauptsächlich das Bauhauptgewerbe. Beim Straßen- und Tiefbau liegt der größte Teil der Kapazität noch immer brach. Auch das Friseurhandwerk kann seine betrieb- lichen Möglichkeiten nicht ausnutzen, da die allgemeine Verteuerung der Lebenshaus- Hhaltskosten eine fühlbare Minderung in der Inanspruchnahme der Friseure ausgelöst hat. Das Wagner- und Schmiedehandwerk ge- hören mit zu den am schlechtesten beschäf- tigten. Demgegenüber hat das Wäscher- und Plätterhandwerk weiterhin verstärkten Auf- tragseingang zu verzeichnen, da viele Haus- frauen infolge der Brennstoffknappheit auf die Wäschereien ausweichen, Das Nahrungs- mittelhandwerk war zufriedenstellend be- schäftigt. Bei den Herren- und Damen- schneidern ist infolge der allgemeinen er- höhten Lebensunterhaltskosten ein stär- keres Uebergleiten der Verbraucher von der Maß- zur Fertigkonfektion zu verzeichnen. Ein Ausblick auf das Jahr 1951 läßt sich infolge der ungeklärten politischen Lage für habo. Wann dieser Plan verwirklicht lich darlegten, die Außenstände des Hand- keinen der Handwerkszweige geben. Für fünfjährige Dirigententätigkeit Diese Lyra überreichte der BASF-Chor seinem Dirigenten Hans Wolfgarten als Zeichen der Liebe und des Vertrauens. 1. nalisation, Straßenbau und Aufforstung. Die Gelder wurden teils als verlorene Zu- schüsse und teils als Darlehen zu 2, 3 und 4 Prozent gegeben. Der größte Teil der be- willigten Mittel floß in die starkzerstörte sogenannte Rote Zone(Grenzgebiet). 5 Drei Zuchthühner im Wert von 60 DM wurden in der Nacht zum 1. Januar einem Arbeiter aus Mundenheim gestohlen. Ein Elektrokarren überholte am 2. Ja- nuar gegen 11,45 Uhr eine 27 jährige Rad- fahrerin in der Gräfenaustraße und fuhr sie dabei an. Die Frau kam 2u Fall und wurde leicht verletzt. Kostümfest im Casino der BASF. Die Deutsch- Französische Vereinigung Ludwigs- pa hafen veranstaltet am kommenden Sams- de tag in sämtlichen Räumen des Casinos der sci BASF einen Gesellschaftsabend mit Ko- P32 stümfest. Ein buntes Programm mit en- ist schließendem Tanz ist vorgesehen. 300 2 U N„ haben ihre Schicksale 5 Ni hauses, der in Mainz eine Filiale einrich- ten will. Der Angeklagte kenn einsteigen, verspricht er ihm. Der aber weiß nicht, wo; von er bis dahin leben soll. Arbeit findet er nicht. Als er einmal als Adlatus eines Bundenbesitzers für ein paar Tage auf einem Festplatz Würstchen verkauft, gent das Geschäft so schlecht, daß nichts für seine Entlohnung übrig bleibt. 5 So bleibt sein sozusagen besseres Ich schließlich in den Maschen des Gesetzes hängen, Er erbettelt sich Geldbeträge unter dem Vorwand, diese am nächsten Tag wie⸗ der zurückzuerstatten. Daß er das nicht konnte, wußte er. Aber er rechnete auf die in Aussicht gestellte 450,— DM im Monat- Stelle und wollte nach deren Erhalt alles 0 8 sagte deer junge f iner Angaben waren in r Hauptverhandlung nicht nachprüfbar ung mußten deshalb als wahr gewertet wer⸗ den. Zwei Monate und zwei Wochen b. färignis, lautete das Urteil. 5 Zweiundzwanzig war der Ludwigshafe- 1 ner alt, dem der Begleitpolizist die Hand- schellen gelöst hatte, bevor er ihn in den Verhandlungssaal führte. Diebstahl einer Aktentasche mit Inhalt und eines Fahr- rades wurde ihm zur Last gelegt. Der Richter erkannte auf neun Monate Ge- kängnis aufenthalt für den Angeklagten. 5 Der junge Mann hatte bereits ein ellen-⸗ langes Sündenregister, in dem unter an- derem 39 Diebstähle von Stahlrössern' figu- rieren, aufzuweisen. Der Staatsanwalt sprach von einer„trotz seiner Jugend sehr bewegten Vergangenheit“, Der hoffentlich nicht auch die Zukunft gehört, könnte man Hinzusetzen. 5 roh Wohin gehen wir? Filmtheater im Pfalzbau: Große rreibeſt g Nr. 74. Spätvorstellung: Der Herr der Welt“, — Filmtheater Rheingold:„Ali Baba und die vierzig Räuber“, Spätvorstellung:„Weiber regiment“.— Parktheater:„Die Liebe unseres Lebens“, Spätvorstellung:„Es geht um 50 000 Dollar“.— Raschig- Filmtheater:„Opfer einer großen Liebe“,— Metropol Friesenheim:„Um eine Naserlänge“, Spätvorstellung:„Das gibt es nur in Texas“, Weißes R688 71 Oggers-⸗ heim:„Via Mala“, Spätvorstellung:„Louisiana- Legende“.— Lichtspielhaus am Schillerplatz- „Eine Heilige unter Sünderinnen“, Spätvorstel⸗ lung:„Geheimagentin Helene“.— Casino Mun-⸗ denheim:„Tag und Nacht denk ich an dich“ Spätvorstellung:„Rächer von Texas“. ne theater Gartenstadt:„Robin Hood, der Kön der Vagabunden“, Spätvorstellung:„Die drei Dorfheiligen“, g Bestattungen 6. Januar: Jakob Spatz, 76 J., Karl- Theodor- Str. 6, Hauptfriedhof, 11.00 Uhr. Maris Kamb, 67 J., Hubertusstr. 29, Friedhof Mun-⸗ denheim, 14.00 Uhr.— Elisabeth Diether, 78 J., Fürstenstr. 12, Friedhof eee 11.00 Uhr. Sage. hel eee a e e S IEII EN. 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Ermägß. ktgek., in el. 3 91 89, 1 bereift, . Haenle, raße 78. DM zu % N 7 neu be- erkaufen, straße 55, Zustand, erkaufen. Nr. 4/ Freitag, 5. Januar 1981 MORGEN Seite 5 Blick ins Land Anklageerhebung gegen Prinz Liechtenstein Lörrach. Das Untersuchungsverfahren gegen den unter dem Verdacht des Uhren- schmuggels im Gefängnis der südbadischen Grenzstadt Lörrach inhaftierten Prinz Hans von Liechtenstein ist nahezu abgeschlossen. Der Fall wurde von den deutschen Justiz- behörden beschleunigt behandelt. Mit der Anklageerhebung gegen den Verhafteten ist in Kürze zu rechnen. St. Blasjen wieder aufnahmebereit St. Blasien. Nach fünfeinhalbjähriger Be- schlagnahme durch die französische Be- satzungsmacht ist das größte deutsche Pri- vatsanatorium für Lungenkranke in St. Bla- sien im südlichen Schwarzwald wieder auf- nahmebereit. Gesellschaft für Erziehung tagt München. Mit Teilnehmern aus allen Ge- bieten der Bundesrepublik ist am Neujahrs- abend in Weißenburg die Arbeitstagung der„Deutschen Gesellschaft für Erziehung“ eröffnet worden. Mit der Einrichtung ist eine Ausstellung„Das neue Schulhaus“ ver- bunden. b Junglehrer fordern Bündheim(Niedersachsen). Die Forderung nach der Einheit der deutschen Schule erhob der Vorsitzende der deutschen Junglehrer, Hans Vennefrohne, auf der 4. Bundestagung der Junglehrerverbände der Bundesrepublik und Westberlins in Bündheim. Die Junglehrer erhoben ferner die Forderung, die Besol- dung neu zu regeln, die Mitbestimmungsfrage durch Lehrer-Betriebsräte in Kreisen, Be- zZirken und Ländern zu lösen und die Zu- sammenarbeit zwischen Elternschaft, Schule und gesetzgebenden Körperschaften frucht- barer zu gestalten. Passionsspiele erbrachten 500 00 DM Oberammergau. Der Abschlußbericht des Passionsspiel- Komitees 1950 weist aus, daß der Gemeinde Oberammergau ein Ueber- schuß von einer halben Million DM aus den Passionsspielen des Jahres 1950 verblieben ist. Die Vergnügungssteuer erbrachte allein 300 000 DM. 5„Evangelische Woche“ Nürnberg. Mit einem Gottesdienst, den Landesbischof D. Meiser am 3. Januar in Nürnbergs St. Lorenzkirche hielt, wurde die „Evangelische Woche“ eröffnet, die vom 8. bis 7. Januar unter dem Leitwort ,, Weiß denn keiner eine Antwort“ veranstaltet wird. Die „Evangelische Woche“ sieht Referate und Aussprachen zu aktuellen Themen und Bei- träge über Bibelarbeit vor. Ein„Weindorf“ geplant Koblenz. Die Stadtverwaltung von Kob- lenz plant zur Förderung des Fremdenver- kehrs den Bau eines„Weindorfes“, das noch rechtzeitig zum Beginn dieser Saison fertig sein soll. Das Vorhaben wird von einer GmbH verwirklicht werden, deren Geschäftsanteile zu 51 v. H. bei der Stadt- verwaltung und zu 49 v. H. beim Koblenzer Weinhandel liegen. Eifeldörfer wieder zugänglich Düsseldorf. Nach der Frostminderung der letzten Tage sind am Mittwoch die seit Tagen vom Verkehr abgeschnittenen Dörfer in den Höhengebieten der Eifel wieder zu- gänglich. Der Verkehr zu ihnen wird haupt- sächlich mit Fuhrwerken betrieben, da der Autoverkehr noch stark erschwert ist. Der Prozeß gegen Ilse Koch In der Donnerstag- Verhandlung gegen Ilse Koch wurde erneut festgestellt, daß mit Zeugen aus der Sowjetzone nicht zu rechnen ist. Die Frau und die Tochter des ehemaligen Lagerführers von Buchenwald, SS-Ober- sturmbannführer Rödl, die wegen ihrer Hilfsbereitschaft unter den Häftlingen sehr beliebt waren, äußerten vor Gericht keine gute Meinung von der Angeklagten. Ueber- einstimmend sagten sie, Rödl hätte ihnen mitgeteilt, daß er mehrmals große Schwie- rigkeiten mit Kommandant Koch gehabt hätte, die auf die Angeklagte zurückzufüh- ren waren.„Sie hat einen fürchterlichen Einfluß auf ihren Mann gehabt“, meinte Frau Rödl. Die beiden Zeuginnen wußten auch, daß Ilse Koch Häftlinge gemeldet hatte. Die Tochter Rödls war Augenzeuge, als die„kommandeuse“ Häftlinge zurecht- Wies. Ob sie die Nummern der Häftlinge aufschrieb, wußte sie nicht mehr. Ilse Koch salz steif dabei und wollte keine Fragen an die Zeuginnen richten. Die Aussagen nannte „ am Donnerstag wieder alle un- wahr. 5 Methanol mit Zuckerwasser war gefährlich „Wir haben doch das Zeug schon öfter getrunken“ Die Alkohol- Vergiftungen im Nürnber- ger Ausländerlager Valka, die bisher schon sechs Todesopfer gefordert haben, sind nach Mitteilung der Kriminalpolizei auf den Ge- nuß von Methanol zurückzuführen, das die Ausländer verdünnt mit Zuckerwasser tran- ken. Wie die Kriminalpolizei im einzelnen ermittelt hat, stammt diese Alkoholessenz aus einer Nürnberger Apotheke. Ausländer kragten dort zunächst nach Brennspiritus und gaben vor, Brei für ein Kind wärmen zu wollen. Als Ersatz für nicht mehr vor- handenen Spiritus bot der Apotheker Me- thanol an, ein dem Methylalkohol ähnliches Präparat, das in erster Linie für industrielle Zwecke verwendet wird. Der Apotheker machte darauf aufmerksam, daß die Flüs- sigkeit gefährlich sei und klebte auf die Flasche, wie vorgeschrieben. ein Totenkopf- etikett mit der Aufschrift„Vorsicht Gift“. Mit Zuckerwasser verdünnt wurde die As- senz dann im Valka-Lager getrunken. Wäh- rend der Weihnachtsfeiertage starben daran drei Polen, zwei Tschechen und ein Fran- 2z0Se. Mit gleichen Vergiftungserscheinungen wurden nach Silvester wieder sechs Lager- insassen ins Krankenhaus eingeliefert. Die Frage der Kriminalpolizei, wie es möglich war, daß die Flüssigkeit aus der mit„Gift“ gekennzeichneten Flasche getrunken wurde. beantworteten die überlebenden Kranken mit der erstaunten Gegenfrage:„Ja, warum denn nicht? Wir haben doch das Zeug schon ökter getrunken“. 5 5 Maxi und Ernst Buier im Mannheimer Eisstudion Am Samstag und Sonntag mit einer Starparade berühmter Eisläufer Das ist der Untertitel der von Ernst Baer zusammengestellten Kunstlaufrevue, die am 6. und 7. Januar abends 19.30 Uhr nach einer erfolgreichen Tournee auch im Eisstadion Friedrichspark in Mannheim ein Gastspiel gibt. 20 farbenprächtige Bilder einer Revue werden gezeigt. Jedes einzelne ein Kabinett- stück, elegant und doch kraftvoll, vollendet in Form und Inhalt und von höchster Musika- lität. Die Kostüme sind kleine Meisterwerke und erzielen im bunten Licht der Scheinwer- ker eine zauberhafte Wirkung.— Die Verlet- zungen, die das Ehepaar Baier durch einen Autounfall erlitten hat, sind unbedeutend, 80 daß ihr Laufen nicht beeinträchtigt ist. Alle Mitwirkenden sind Künstler auf dem Eise, die alle nur irgendwie möglichen Mei- stertitel schon errungen haben. Maxi und Ernst Bailer, die auch heute unerreichten Beherrscher der Eisbahnen, errangen allein 25 erste Meistertitel, eine silberne und eine goldene Olympia-Medaille! Ihr Glanzstück ist der Paarlauf, der Eistanz, in dem sie viermal Weltmeister wurden. Lydia Veicht, eine charmante und liebenswerte Frau, deren ele- ganter Laufstil berühmt ist, war allein fünf- mal deutsche Meisterin. Inge Wolfstei- ner ist die ehemalige deutsche Junioren-Mei- sterin, die den Kunstlauf ebenso beherrscht, wie die künstlerische Darstellung der getanz- ten Charakterfiguren. Der frühere deutsche Meister Erich Zeller und der frühere bayerische Meister Franzl. Loichinger sind die Partner der Damen und zeigen mit ihrem kraftvollen und doch heiter beschwing- ten Lauf hervorragende sportliche Leistungen. Günther Lorenz ist der frühere Berliner Meister, er sorgt nicht nur für überwältigen den Humor auf der Eisbahn, er ist auch der Ballettmeister und entwarf die Kostüme. Alles hilft hier zusammen, eine bunte Revue erstklassiger Eislaufkunst in künstleri- scher Entfaltung zu zeigen, bei der das rein sportliche weit über jede Amateurkunst hinaus- geht. Eine neue Kunstform ist gefunden, Eis- kunstlauf in Vollendung, schwebend und schwingend getanzte Musik, lachende, farben- frohe Lebensfreude. Aus allem leuchtet das besinnliche verhaltene Glück einer Philosophie, die das Schwere leistet, aber auch mit Schwung und Freude und Mut immer wieder das Schöne im Leben zeigt. Rassige Kämpfe in der 46er-Halle Der dritte Tag in der 46er-Halle brachte den erwarteten Höhepunkt, wenn dabei auch nicht verschwiegen werden darf, daß die Spiele der II. Mannschaften, bei denen in der einen Gruppe 98 Seckenheim ohne Punktver- lust Sieger wurde, während in der zweiten Abteilung TSV 1846, TSV Neckarau und 7 Reilingen je einen Sieg und eine Niederlage zu verzeichnen hatten, nicht ganz in diesen Rah- men paßzten. In der Gruppe 1 standen sich 98 Schwet⸗- zingen, SpVgg. Ketsch, TSV Neckarau und die 46er gegenüber. Die Ketscher Sechs war dabei die überragende Einheit, die keinen schwachen Punkt aufwies. Neckarau unter- lag gegen Ketsch 6:12, Schwetzingen zeigte gegen den„Nachbarn“ die beste Leistung und unterlag knapp 8:11. TSV 1846 mußte sich gleichfalls mit 9:15 dem Verbandsligisten beugen, erreichte aber durch Siege von 13:7 über Neckarau und 3:2 gegen Schwetzingen Ziel und Zweck der Olympischen Gesellschult Vizekanzler Blücher übernimmt die Schirmherrschaft Auf Anregung des Nationalen Olympischen Komitees wird zur Förderung der olympi- schen Idee und zur Vorbereitung der deut- schen Teilnahme an den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki am Freitag in Frankfurt die F Olympische Gesellschaft“ gegrün- et. Namhafte Persönlichkeiten des Sports, an ihrey Spitze Georg von Opel und der Dort- mufder Notar Konstantin Jersch, haben sich bereit erklärt, den Vorsitz der Gesell- schaft zu übernehmen. Bundespräsident Theo- dor Heuß hat in einem Schreiben sein Inter- esse an der Gründung der Olympischen Ge- sellschaft bekundet, und Vizekanzler Blü- cher hat die Schirmherrschaft über- nommen. Die Aufgaben und Ziele der Gesellschaft werden vom Noc wie folgt darglegt: Das Nationale Olympische Komitee ist die techni- sche und gesinnungsmäßige Zusammenfassung der in den Sportverbänden im olympischen Geist tätigen Männer und Frauen. Ihre Zahl kann entsprechend den Satzungen des Inter- nationalen Olympischen Komitees nur eine beschränkte sein. Um nun diese Basis zu er- Weitern, hat das NOc angeregt, die Deutsche Olympische Gesellschaft zu gründen. Sie soll allen, die dem Sport im olympischen Geiste dienen wollen, die Möglichkeit hierzu geben. Die Deutsche Olympische Gesellschaft beab- sichtigt daher, in allen dazu geeigneten Orten Deutschlands Zweigstellen zu errichten. Die Mitgliedschaft steht jedem offen, der an ihren Aufgaben mitwirken will. Die Olympische Ge- sellschaft Will, versuchen, die olympische Idee und eine in ihrem Sinne wirksame Sport- ethik zu verbreiten und so zu einer bewußten Gegenkraft zur Verflachung des Sports zu werden. Sie beabsichtigt, den Sport aus der Ebene nationaler Leidenschaften hinaufzu- heben auf die Höhe einer geistigen und sitt- lichen Gemeinschaft der Völker, insbesondere ihrer Jugend. Hucks Duke nur unentschieden Die internationale Berufsboxveranstaltung am Mittwochabend in München, der„Tag der Fighter“, brachte vor 8000 Zuschauern zwar interessante Begegnungen, doch blieben die erwarteten k. o.'s aus, so daß alle fünf Kämpfe über die vollen Runden gingen. Im FHauptkampf erzwang Dieter Hueks (Berlin) gegen den Mittelgewichtler Johnny Duke(Usa) nur ein Unentschieden. Der Kampf bot keinen Höhepunkt und blieb farb- los. Die mit Spannung erwartete Halb- schwergewiehts Entscheidung zwischen Hans Baumann Ouisburg) und Don Lee(USA) endete ebenfeills unent- schieden. Baumann wurde seiner Herausfor- dererrolle nicht ganz gerecht. Heinz Gorezyza(Berlin) zeigte vor dem deutschen Leichtgewichtsmeister Hans Häfner(Bamberg) wenig respekt und lei- stete energischen Widerstand, doch konnte er der Niederlage nach Punkten nicht entge- hen. Einstimmiger Punktsieger wurde auch Leo Starosch(Essen) über den jungen kanadischen Weltergewichtler Billy Z a d u k, die beide den wohl schönsten Kampf des Abends zeigten. Im Leieht gewicht unterlag Heinz Hirsch(Augsburg) gegen B. Räder(München) nach Punkten. den zweiten Platz. Letztere wieder distan- zierten Neckarau mit 12:2 und belegten da- mit den dritten Rang. Nur drei Vereine waren in der 2 we- ten Gruppe mit 98 Seckenheim, TV Fried- richsfeld und TV Reilingen. Die Seckenheimer spielten eine spritzigen und doch wuchtigen Handball. Ihr Gruppensieg stand nie in Frage. 12:4 wurde Friedrichsfeld. 14:3 Reilin- gen niedergekantert. Reilingen schlug Fried- richsfeld 624 und sicherte sich damit den zweiten Platz.. Das Endspiel Seecken heim— Ketsch übertraf alle Erwartung. Schnell und tempogeladen spielten beide Einheiten. Prächtige Torwartparaden wechselten mit ebenso schönen Spielszenen. Beide Mann- schaften spielten mit vollem Einsatz und viel Witz. 98 Seckenheim war im wuchtigen und doch plaziertem Torwurf etwas stärker. Dies gab den Ausschlag für den knappen 7:6(4:0. Erfolg der Seckenheimer. England schickt Eislaufpaar nach Garmisch Der britische Eiskunstlauf-Verband hat das Ehepaar Ronald Thomas und Do- ris Mary Clay den für die internationalen Eiskunstlaufwettkämpfe in Garmisch-Parten- kirchen genannt. Zwei Bobmannschaften aus Montreux Der Bobsleighalub Montreux(Schweiz) entsendet zwei Bobmannschaften zur inter- nationalen Sportwoche. Sein Bob„Mon- treux 1“ wird von A. Kirschbau mit A. Val- lino als Bremser gefahren. Den„Mon- treux 2“ fährt R. Grandchamp mit G. Cre- monesi. Joe Louis K. 0.-Sieger Der frühere Schwergewichts-Box weltmeister Joe Louis gewann am Mittwochabend seinen Kampf gegen Freddie Beshore durch tech- nischen k. o. Beshore erlitt in der 3. Runde einen tiefen Hautrif am linken Auge. Eine Runde später unterbrach er den Kampf, z0g einen Arzt zu Rate und gab dann auf. Louis war in jeder Runde beträchtlich überlegen. Ausländisches Lob für deutsche Skispringer und Eishockeymannschaft Das erste Kräftemessen der neuen Saison zwischen deutschen Wintersportlern mit Spit- zenkönnern des Auslandes in der Schweiz wird von der Fachpresse der Eidgenossen bei- fällig besprochen. Die Beteiligung der deut- schen Springer Roscher, Hohenleit-⸗ ner und Schäfer an dem traditionellen sechstägigen Turnier im Graubündner Land. das den Deutschen im Kampf mit Norwegern und Schweizern als geschlossene Mannschaft den 7. und 9. Platz bescherte, wird als für den Anfang recht gute Leistung bezeichnet. Man weiß, daß der deutsche Skisport nach der langen Isolierung Zeit braucht, um inter- national wieder Anschluß zu finden. Deshalb versteht man es auch, daß die drei Sprin- ger trotz allen Draufgängertums teilweise noch unfertig und im Absprung noch unsicher Wa- ren und unsicher durch die Luft flogen und landeten. Ein Lob erhielt auch der EV Füssen, der sich im Eishockeyturnier um den Spengler- cup einen achtbaren dritten Platz holte. Vor allem weisen die Blätter auf den vorbild lichen Kampfgeist und auf die Tatsache hin, daß Füssen auch ein überaus sportlicher, hochanständiger Verlierer sei. 5 Schmerzerfüllt muß ich die traurige Mitteilung machen, daß mein innigstgeliebter Vater, Herr Franz Planer Beratender Ingenieur nach kurzem, geduldig ertragenem Leiden im Alter von 80 Jahren sanft entschlafen ist. Sandhausen bei Heidelberg, 4. Januar 1951. In tlefer Trauer: Felicitas Naber, geb. Planer August Naber sorgender Vater, Schwiegervater, Opa, Onkel, Herr Infolge eines Schlaganfalles im Alter von 72 schlafen ist. Statt Karten! Für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme beim Tode unserer lieben Mutter, Schwe- ster, Großmutter, Urgroßmut-⸗ ter und Schwiegermutter, Frau Esanein lchelsgorter uus. 5 geb. Ziegler agen wir allerherzlichst. Dank. entschlief 0 Mannhe Dahm,-seckenheim, 3. Jan. 1951 Weingarten/ wtthg. Die trauernden Hinterbliebenen und Danksagung Statt Karten Es war uns allen ein großer Schmerzertüllt geben wir die traurige Nachricht, daß unser treu- Bruder, Emil Schaffert, Spenglermeister Mhm.-Feudenhelim(schillerstraße 26), den 4. Januar 1951. In tiefer Trauer: Familie Karl Bootz Familie Hans Schaffert Familie Fritz Betz Gertrud Roller Witwe Beerdigung am 6. Januar 1951, 10.30 Uhr, Friedhof Feudenheim Nach kurzem, schwerem Leiden liebe Schwester, Schwägerin, Frau Talhafina frdaauer geb. Schollmeier im Alter von nahezu 71 Jahren. Alphornstraße 42 In unsagbarem Schmerz: Familie Adolf Michl Feuerbestattung Samstag, 6. 1. 81, 11.30 Uhr, Hauptfrah. Mhm. V. Wuppertal-Barmen Leonhardstraße 9 * 0 Ihre Vermählung geben bekannt HANS MOHLUINGHAUS JLSFE MOHLINGHAUS 6. Januar 1951 geb. Brun Mannheim-Rheinau Stengelhofstraße 16 i — 1 b E RK ANNTMACcHUNSGEN 4 Zahlungsaufforderung. Die Beiträge zur Kranken-, Stellten- u. Arbeitslosenversicherung sind von den Betrieben, die die Beiträge nach dem wirklichen Arbeitsverdienst berechnen, am zwei ten Lage nach jeder Lohn- oder Gehaltszahlung zu entrichten. jenigen Betriebe, die die Zahlung der Beiträge für den vergangenen Monat bisher nicht vorgenommen haben, werden hiermit aufgefordert, die Beitragsentrichtung bis spätestens am 12. des laufenden Monats nachzuholen. Von allen übrigen Arbeitgebern sind die Beiträge inner- halb 7 Tagen nach Zustellung der Beitragsrechnung einzuzahlen., Zahlungsverzug muß ein einmaliger Säumniszuschlag in Höhe v. 2 v. H. der rückständigen Schuld erhoben werden. Mahnung die Anordnung der Zwangsvollstreckung erfolgen. Allgemeine Ortskrankenkasse Mannheim. Der vorstand. Invaliden-, Ange- Die- Bei Auch muß ohne weitere [Teske skggufE Schwager und Jahren sanft ent- U23, 11 Jetzt in Mannheim r. Nudo üg Helfer in Steuersachen Telefon 4 47 19 1 Flisabeih Frucii gibt bei mir kostenlose Delete Zunle Pol. Ob.- Insp. a. D. Mannheim, Lortzingstr. 1a. Ermittl., Beobacht., Beweismat., Auskünfte. Behandlungs-Lektionen am unerwartet unsere metik-Institut Tante und 1 5 Haar- und Warzenentfernung ERNA LIEBER T. L 8, 37 ſfloniag, b. ganuar 1951 Dlenstag. 9. danuar 1951 ſiſtwocn, 10. ganuar 1951 vessc hikos» J K Vot anmeldung erbeten Im, den 3. 1. 1951 sucht Angehörige ech. Wwerkstalt Nuftrage Zuschr. u. P 391 a, d. 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UNWDW HANDELSBLATT Seite J Maul halten! statt Mitbestimmungsrecht Wie wir bereits gestern mitteilten, teilte der Vorsitzende der Industrie- gewerkschaft„Metall“, G. Freitag, auf einer Tagung aller Betriebsräte der eisen- schaffenden Industrie in Bochum mit, daß „alle Vorbereitungen in den Betrieben zu treffen sind, um die Arbeit am 31. Januar niederzulegen“. Zu diesen Vorbereitungen gehöre u. a. die Kündigung der Tarifver- Ehe, träge und die Auslegung offener Kündi- gungslisten, in die sich die Arbeitnehmer einzutragen hätten(). Eine Wiederauf- 58 nahme der Arbeit erfolge erst, wenn die 5 gewerkschaftlichen Forderungen auf der nntlh Lohnseite angenommen, bezüglich der Mitbestimmung klare Verhältnisse be- „mann schlossen und von den Betrieben die Ein- —— stellung auch des letzten in den Streik ge- tretenen Arbeitnehmers vorgenommen 9.30 Unr worden sei. 5 Gegen die Kündigungs- bzw. Streik⸗ W beschlüsse wurde in der Versammlung cher starke, ja heftige Kritik seitens der Be- triebsräte geübt. 1 i Die Diskussion wurde jedoch vom Vor- sitzenden des Deutschen Gewerkschafts- 5 bundes, Dr. Böckler, kurzerhand abgebro- 5 chen mit der Erklärung: Die Urabstim- zblütigen mungen Ende vergangenen Jahres haben n dem Vorstand der IG Bergbau das Recht 50, 17.55 00 Uhr ekannten mmergut RTENS t Florath prius rühender ein soll, nah! ab 14.00 ieee 1 Nacht“ uber shton In zum Streikbeschluß gegeben. Dieser Be- schluß sei jetzt gefallen, er sei endgültig und die Versammlung habe nicht mehr die Möglichkeit, darüber zu entscheiden. Die Betriebsräte hätten dagegen die Pflicht, so führte Böckler aus, alles für die Arbeitsniederlegungen vorzubereiten. R. H. Wie begossene Pudel verließen die Be- triebsröte die Bochumer Tagung. Ihnen den aus den Betrieben kommenden Arbeiter- Vertretern— kam die katastrophale Bedeu- tung der Stillegung von Hochöfen viel nach- drücklicher zum Bewußtsein, als den fern von Betrieben in Kanzleien amtierenden Funktionären des Gewerkschaftsvorstandes. Funktionäàren, die in Bochum ihren Betriebs- räten die Weisung gaben, so zu handeln, wie am schnellsten und besten der westdeut- schen Wirtschaft Sargdeckel gezimmert werden könne. Als es in der letzten Woche des vergan- genen Jahres in verschiedenen Betrieben infolge des durch ausländische Befehlswirt- schaft hervorgerufenen Kohlenmangels zu (durch die Feiertagsanhäufung begünstigten) Betriebsstillegungen kam, da war es gerade der Gewerkschaftsvorstand, der am laute- sten rief, daß der— sich gegen die Kohlen- exportauflagen zur Wehr setzenden— Re- gierung Wirtschaftspolitik verbrecherische Schuld trüge an diesen schädlichen Betriebs- stillegungen. Nun aber werden solche schad Uchen Betriebsstillegungen befohlen. Von Demokratie ist hier nicht die Rede. Auch fert von Sozialpolitik, nach der Vor- stellungswelt des abgedankten Nordrhein- Westfälischen Wirtschaftsministers, Prof. Dr. Nöltings, der bei passender Gelegenheit un- passend bemerkte, ohne gewerkschaftliche Mitbestimmungsrecht würde der in den Be- trieb kommende Arbeiter seine Menschen- würde in der Betriebsgarderobe ablegen müssen. Die Betriebsräte in Bochum konn- ten ihre Würde nach Verlassen der Tagung nicht mehr in der Garderobe abholen, denn sie hatten sie mit dem bei der Urabstim- mung gegebenen Blankoscheck, auf dem das Wort„Mitbestimmung“ von dem DGB- Vor- stand erst nachträglich eingetragen worden ist, verspielt. Gott sei Dank ist der Streik noch keine Realität. Gott sei Dank weiß nur die Fama von etlichen hunderten Millionen DM Ge- Werkschaftsgeldern zu berichten, die zur Vorbereitung und zur Durchführung des Streikes abgehoben worden sein sollen. Eine Fama, die wohl den Bluff des DGB unter- stützen soll, denn von den vielen hunderten Millionen Einnahmen des DGB hat der groß- artige Propagandaapparat, haben die Büro- bauten der Gewerkschaften und die Ver- luste ik rer Zeitungen einen Großteil ver- schluckt. Fraglich ist, ob der übrig geblie- bene Rest dieser Gelder ausreicht, den von den Arbeitnehmern erlittenen Schaden nach emem etwaigen Streik zu ersetzen. Parnung und Wirkllehkelt Vor weggenommen sei, daß im Grund des Gewerkschaften Begehrens, das dieser Streikbeschluß durchsetzen soll, gar nicht so abwegig ist, wie es aussieht. Die alli- erte Gesetzgebung bei der Entflechtung großer Firmen der eisenschaffenden Indu- strie schuf gewerkschaftliche Beteiligung an der Firmenleitung. Neben der Institution der sogenannten Sozialdirektoren, die aus Gewerkschaftskreisen gestellt wurden und ebenbürtige Partner des technischen und kommerziellen Direktors waren, wurden auch in den Aufsichtsräten Gewerkschafts- vertreter aufgenommen. Die Gewerkschaft ten behaupten nun, das bereits bestehende Vorrecht sei in Gefahr, denn nicht nur der Bundeswirtschaftsminister habe Abschaf- kung angekündigt, sondern auch ein vom — Bundeswirtschaftsministeum vorbereite- ter entsprechender Gesetzes- Entwurf sähe diese Abschaffung vor. Hier liegt nun der Hund begraben. We- der der Bundeswirtschaftsminister noch das Bundeswirtschaftsministerium wissen von solchen Aeußerungen oder Vorhaben. Es ist eine andere Frage, ob die gesetzliche Regelung des Mitbestimmungsrechts im Bundesgebiet Ausnahmerecht für jene Be- triebe, in denen Gewerkschaften jetzt be- Vorrechtigt sind, dulden kann(wie dies bei der eisenschaffenden Industrie und im Bergbau der Fall ist). Es würde zu weit füh- ren, jetzt das Für und Wider einer solchen Ausnahmeregelung zu erörtern. i Eines soll aber hier festgehalten werden: Die Leitung der sogenannten entflochtenen Firmen erfreute sich nur einer einge- schränkten Bestimmungsgewalt, war mehr oder minder Befehlsausführer ausländiscler Stellen, die Kontroll- und Verfügungsge- walt ausübten. Eine halbierte oder gedrit- telte Verfügungsgewalt war es, an der die Gewerkschaftsfunktionäre bislang partizi- pierten. Das spräche an sich nicht dagegen, daß die Teilnahme der Gewerkschaften an der Verfügungsgewalt nicht im gleichen Maßhße erweitert werden sollte, in dem deutsche Verfügungsgewalt über deutsche Betriebe erweitert wird. In diesem Punkte könnte bestimmt bei einigermaßen ver- ständnisvollem den Grundsätzen der Demokratie entsprechendem Entgegen kommen der Gewerkschaften Uebereinstim- mung herbeigeführt werden, wenn diese ganze Angelegenheit nicht eine einzige pompös aufgezogene 5 Spiegelfechterei wäre. Aus den Aeußerungen des Bundes- Wirtschaftsministers und des Bundeswirt- schaftsministeriums geht hervor, daß der Vorwand, der dazu dienen sl, einen Streik herbeizuführen, nieht existent ist, daß der Bundes- wirtschaftsminister die ihm in Bochum nachgesagte Aeußerung überhaupt nicht ge- tan hat. Mit dieser Feststellung könnten eigent- lich jene Spalten eines Presseorganes, die sich mit Industrie und Handelsfragen und mit Problemen der Sozialpolitik befassen, über dieses Thema hinweg zur Tagesord- nung übergehen. Die weitere Behandlung dieser Angelegenheit steht dem Politiker zu, denn es handelt sich um ein Politikum. das, auf kurzen Nenner gebracht, wie folgt zu umschreiben wäre: Ablösung der Regierung durch Gewerkschafts- Favoriten. Wenn aber dennoch der Sozialpolitiker hierzu Ausführungen machen soll, dann muß er sich auf die Seite jener Arbeiter stellen, die überrumpelt wurden. als sie den Blankoscheck— den Stimmzettel— in der Urabstimmung bejahten. Diese Arbeiter nämlich sind die Träger der Gewerkschafts- organisation und haben Anspruch darauf, gehört und berücksichtigt zu werden, bei Entscheidungen über Leben und Tod. bei Entscheidungen über ihre Existenz. Die Bochumer Betriebsrates: Konferenz War eins Lehre dafür, wie gefährlich die Verwirk⸗ lichung des Begehrens der Gewerkschaften ist, die Ausübung des Mitbestimmungsrech- tes dem Gewerkschaftsvorstand bzw. den von ihm zu ernennenden Funktionären zu überlassen. Aber noch eine andere Lehre sollten wir aus diesem Geschehen ziehen. Der DGB- Vorstand pocht auf sein durch Urabstim- mung gewonnenes Recht, das ihn jetzt aus Betriebsrätekreisen selbst streitig gemacht wurde. Die daraus zu ziehende Schlußfolge- rung lautet, daß die Technik der Urabstim- mung gewandelt werden müsse. Es müßte, um einer Urabstimmung Rechtskraft zur Anwendung gewerkschaftlicher Kampfmittel zu verleihen, die Formulierung des Stimm- zettels eindeutig und klar das konkrete Ab- stimmungsziel festlegen. Es wird heutzutage viel über Neuformulierung des Streikrech- tes gesprochen und geschrieben. Das wäre bereits ein Anzeichen, daß etwas mit dem Streikrecht nicht in Ordnung ist. Mit modernen staatsrechtlichen Anschauungen ist jedoch ein Streikverbot unvereinbar, wäre auch politisch nicht zweckmäßig. Der Ar- beiter soll sein Recht haben, das er fordert. Aber nur dann, wenn es seine unverfälschte Forderung ist und bleibt und nicht die For- derung einer anonymen Organisation, die mm abgelistet wurde. Wir haben in Marnheim vor einigen Wochen über den Südweststaat abgestimmt. Wäre auf den Stimmzetteln anstatt der Frage„‚Südweststaat oder Altbaden“ die Frage„Freiheit oder Verknechtung“ ge- standen, dann hätten gewiß nur irrenhaus- reife Wahnsinnige mit„nein“ gestimmt. Der sich mit„Freiheit“ tarnende hätte somit mehr als 99 Prozent der abgegebenen Stim- men für sich verbuchen können. Aehnlich verhielt es sich ja bei der Urabstimmung und deswegen wird es nottun, Ordnung zu schaffen, wo Unordnung einrig. Wenn irgendwelche Fanatiker deswegen die Idee vertreten, des Arbeiters Recht auf den Streik zu negieren, dann kann ihnen nur vorgebal- ten werden, daß sie im besten Begriffe sind, das Eind mit dem Bade auszuschütten und die Demokratie vollends zu erschlagen. F. O. Weber Ausgleichsbeträge für Bergwerksgesellschaften Wie zuverlässig in Bonn verlautet. können dle Bergwerks gesellschaften zum Teil die inkolge der Lohnerhöhungen erwachsenden Mehraufwendungen mit den neuen Preisen nicht mehr decken. Die deutsche Koh- lenbergbauleitung, die über den Umfang der den Gesellschaften hierdurch entstandenen Verluste Untersuchungen anstellt, beabsich⸗ tigt, dei den Bundesministern für Wirtschaft und Finanzen Anträge auf Zahlung von Aus- Sleichsbeträgen zu stellen. Westdeutscher Kohlenbergbau übertraf das Ausland Der Förderzuwachs des westdeutschen Steinkohlenbergbaus im Jahre 1950 war nach dem Jahresbericht der deutschen Kohlen- bergbauleitung größer als der Förderanstieg . 9527 in allen Übrigen Kohlenfördernden Ländern Westeuropas zusammen. Die Produktion des Jahres 1949 von 103,24 Millionen Tonnen er- höhte sich 1950 um 7,51 Millionen Tonnen Oder 7,3 Prozent auf 110,75 Millionen Tonnen. Im ärbeitstäglichen Durchschnitt wurden 1950 364 000 Tonnen gegenüber 338 100 Tonnen im Vorjahre gefördert. Sonderschichten erbrachten im Dezember vergangenen Jahres 560 000 Tonnen. Der ar- beitstägliche Förderdurchschnitt betrug im Dezember 399 100 Tonnen gegenüber 400 900 Tonnen im November. Ohne Sonderschichten ergibt sich eine arbeitstägliche Durchschnitts- förderung von 375 900(377 700) Tonnen. * Britische Kohlenförderung unmaßgeblich gestlegen Die britische Kohlenförderung erreichte im Jahre 19350 nach vorläufigen Berechnungen 216,3 Mill, t gegenüber 215 Mill. t im vorangegangenen Jahr, Der Kohlenverbrauch stieg in Großbritan- nien von 210,6 Mill. t 1949 auf 215 Mill. t 1950 (Kohlenverbrauch für 51 Wochen berechnet). Was gehts den Steuerzahler an? Allilerter Nachtrags- Haushalt geheim 5 Die alliierte Hohe Kommission hat der Bun- desreglerung den alliierten Nachtrags-Haus- halt in Höhe von 1,4 Mrd. DM für die Zeit vom 1. Cktober 1950 bis 31. März 1951 als„geheime Sache“ überreicht. DM bereits im laufenden Rechnungsjahr ver- ausgabt werden. Davon sollen rund 650 Mill. Alliierte Heeresauiträge mißtrauisch betrachtet Im Bundeswirtschaftsministerium wird zur Zeit eine Kabinettsvorlage ausgearbeitet, die sich mit der Frage allierter Heeresaufträge für die deutsche Textilindustrie befaßt. Insbeson- dere beabsichtigen die Besatzungsmächte, an deutsche Firmen umfangreiche Aufträge Über beispielsweise Textilbekleidung, Unterkunfts- bedarf und Schwergewebe zu vergeben, wobei die Herstellung jeden Artikels mehrere 100 000 Meter hochwertigen Stoff erfordern würde. In zuständigen Kreisen steht man grund- Sätzlich der Uebernahme dieser Aufträge vor- sichtig gegenüber, wendet sich aber dagegen, daß Westdeutschland die dafür notwendigen devisen abhängigen Rohstoffe bereitstellen Soll. In Anbetracht der äàuhberst kritischen Devisen- lage sei die deutsche Industrie hierzu nicht in der Lage Die entsprechende Ausarbeitung des Bun- deswirtschaftsministeriums soll daher wegen mrer Dringlichkeit schon in einer der nächsten Sitzungen dem Kabinett zur Beratung vor- gelegt werden. Im Anschluß daran wird die Bundlesregierung eine entsprechende Vorlage für die Hohe Kommission ausarbeiten. Schaufenster- und Reklame Beleuchtung bundes einheitlich eingeschränkt Einschränkungsmaßnahmen über Schau- fenster und Reklamebeleuchtung ist Gegen- stand eines soeben ergangenen Erlasses des Bundeswirtschaftsministeriums an die Län- derregierungen. Darnach ist jede Außenbe- leuchtung àb sofort bis auf unbedeutende Hinweisschilder verboten. Ebenso untersagt ist jede Schaufensterbe- leuchtung mit Ausnahme der Zeit bis zu Stunde nach Ladenschluß und 7 Stunde vor Ladenöffnung. Gestattet wird lediglich eine schwache Not- oder Sicherheitsbeleuchtung. Länderregierungen haben versagt Diese Maßnahme wurde setroffen, nach- dem die Länder sich in verschiedenen Be- sprechungen mit Vertretern des Bundeswirt- schaftsministeriums für eine bundeseinheit- liche Regelung ausgesprochen haben und der Erlaß des Bundeswirtschaftsministeriums vom November 1950 an die Länder kaum Erfolg gezeitigt hatte. Darin war den Länderregie- rungen empfohlen worden, selbständige Maß- nahmen zur Einschränkung von Schaufenster- und Reklamebeleuchtungen zu ergreifen. Preistreiber hart anfassen Einschränkung a uf dem NE-Metall-Markt In einem Schreiben des Bundes wirtschafts- ministeriums an die Wirtschaftsverbände der metallerzeugenden und metallverarbeitenden Industrie sowie an den Verein deutscher Metallhändler werden Maßnahmen zur Siche- rung der Metallversorgung angekündigt, die eine Beschränkung der Verwendung von NE- Metallen bedeutet. Danach wird die Metall- wirtschaft aufgefomert, die Vorräte an Metal- len auf ein Mindestmaß zu beschränken; fer- ner sollen Nichteisenmetalle nicht mehr ver- wendet werden für Dachbedeckungen, Wasser- rohre, Tore, Schaufenster, Fenster-Innenarchi- tekturen, Verkleidungen, sowie Beschläge sowie für Haushaltsgegenstände, und Leuchter und für Verzierungen aller Art. Die Verwendung der Metalle wird durch che statistische Erfassung des Absatzes der ersten Verarbeitungsstufe in der bisherigen Weise kontrolliert. Auch sollen die Zahlungs- bedingungen für die Lieferungen von Metall- und Metallhalbzeug- und Metallfertigerzeug- nissen verschärft werden. An die zuständigen Behörden der Länder ist vom Bundeswirt- schaftsministerium die Aufforderung ergangen, gegen jede Preistreiberei auf dem Metall- gebiet mit allen Mitteln unter Anlegung des strengsten Maßstabes vorzugehen. Renten-Aufwertung a uf den Lastenausgleich verschoben Wie Vertreter der Länder in Bonn erklär- ten, sei der Bundestag nicht berechtigt, die Länder zu Ausgaben zu veranlassen, für die der Bund keine Deckungsmittel zur Verfügung stelle. Die Erklärung nimmt vor allem Bezug auf den Bundestagsbeschluß, die Renten- und Pensionsleistungen aus privaten Versicherungs- verträgen zu erhöhen, die vor der Währungs- reform abgeschlossen wurden. Es wird aus diesem Grunde in Bonn ange- nommen, daß der Bundestagsbeschluß nicht verwirklicht werden kann. Man verweist in diesem Zusammenhang auf ein Gutachten des Bundesjustizministers, in welchem die verfas- sungsrechtliche Zulässigkeit des Bundestags- beschlusse verneint wird, und betont, daß die Frage der Regelung der Privatversicherungen erst nur im Rahmen des Lastenausgleichs ge- löst werden könne. Rheinstrombauverwaltung feiert 100. Geburtstag Durch Königlich Preußische Kabinettsordre wurde Anfang Januar 1851 die Preußische Rheinstrombauverwaltung gegründet. Heute setzen Wasser- und Schiffahrtsdirektionen Tra- dition und Arbeit fort. Damals bestand die Rheinflotte aus nur 900 Schleppern und Käh- nen mit einem Gesamtjahresverkehr von rd. 1,5 Mill. t. 1938 waren Rekordziffern er- reicht. 15 000 Fahrzeuge bewältigten einen wie Aschenbecher Umschlag von 91 Mill. t und die Fahrzeuge von einst 300 t Größe waren bis zu 4 200 t im Nie- derrheinstromgebiet angewachsen, 50 Jahre hattè es gedauert, bis der Rhein ein Groß- schiffahrtsweg wurde. Seine Begradigung und Wassertiefenführung gehörte zu den Haupt- aufgaben der Strombauverwaltung. So ist es auch weiterhin. R.-H. Vorbeugung Ist besser als Autobahngebühr Der Verkehrsausschuß des Bundestages be- schloß, dem Bundestag die Entscheidung zu empfehlen, den 8 6 des Reichsautobahngesetzes zu streichen. Auf Grund dieses Paragraphen, der eine Gebührenerhöhung für die Benutzung der Autobahn ermöglicht, hat der Bundes- flnanzminister bekanntlich vorgeschlagen, eins solche zu erheben. Der Antrag des Ausschuss- ses dürfte vom Bundestag angenommen wer- den. Mode-Offensive a m Rhein Im Kampf der Städte und Provinzen, die Modestadt Westdeutschlands zu werden, scheint Nordrhein- Westfalens Hauptstadt endgültig ge- siegt zu haben. An 2 000 Tischen mit 5 000 Stühlen unter 1 000 Scheinwerfern auf 3 000 m Bodenbelag und zwischen 30 000 am Hartfaser- platten haben in Düsseldorf 461 Firmen der Damenoberbekleidungsindustrie auf der dritten IGEDO-Verkaufswoche(Interessengemeinschaft Damenoberbekleidungsgewerbe) den Kampf um die Frau bzw. die Kleidung der Frau begon- nen, um ihn nach— wie sie hoffen— hohen Milllonenumsätzen am 10. Januar siegreich zu beenden. Vor allem sei Kohle und Koks ge- kommen, damit sich die rund 1 000 Mannequins bei Vorführung der Frühlings- und Sommer- kleider Modelle 1951 nicht verkühlen, wurde erklärt. 2 500 Verkäufer und Verkäuferinnen von Firmen aus allen Gegenden Bundesdeutsch- lands erwarten 25 000 Einkäufer aus ganz Europa. Man ist geschäftlich sehr optimistisch. Eitel Sonnenschein im nor d rheinischen Luftkrieg Zwischen den Flughäfen Köln und Düssel- dorf ist Frieden geschlossen worden. Das Land Nordrhein- Westfalen hat sich nunmehr finen- ziell auch an der Köln-Bonner Flughafengesell- schaft beteiligt, da das Verkehrsministeriumn keine Konkurrenz befürchtet. Es ist ausrei- chend Verkehrsaufkommen für beide Häfen festzustellen, die senkrecht zueinander liegen- den Startbahnen können als gegenseitiger Aus- weichhafen ausgenutzt werden und im übrigen darf angenommen werden, daß auch die ehe- maligen Flughäfen Essen. Mülheim und Dort- mund in Kürze wieder in ein internationales Luftnetz einbezogen werden“, erklärte das Ministerium. R. H. Vielgeschmähtes, herbeigesehntes Heiz-Oel Zickzack Kurs, der Kohle- Engpaß nicht beseitigt Seit mehr als einem halben Jahre bearbei- ten die Mineralölgesellschaften mündlich und in Denkschriften alle interessierten Kreise und die deutschen Behörden mit dem Hinweis darauf, daß 8) bei einem Aufschwung der deutschen In- dustrie- Produktion über den Stand von 1936 Hnaus, die deutsche Kohle nicht in der Lage sein würde den Brennstoff- bedarf der Industrie z decken und gleichzeitig die übernommenen Export- verpflichtungen zu erfüllen. b) kür das in den deutschen Raffinerien bei der Verarbeitung importierten Rohöles in steigendem Maße anfallende Heizöl in Deutschland ein Absatzmarkt aufgebaut werden müßte. Nun ist ein großer Teil der privatwirt- schaftlichen Interessenten, der Kunden ver- ärgert, weill sie wegen der Propaganda der Mineralölgesellschaften ihre Betriebe auf Heizöl umgestellt haben, ohne jetzt mit Heizöl beliefert werden zu können. Während sich die Rohstoffpreise auf den Weltmärkten in ständiger Aufwärtsbewegung befanden und befinden, ist Mineralöl in die- sem Wellenstieg der Preise verhältnismäßig unberührt geblieben. Das hängt damit zusam- men, daß der spekulative Moment beim Erdöl praktisch ausscheidet, und daß die bei anderen K URZ NACHRICHTEN In den nächsten Tagen wird die seit einigen Monaten vorbereitete Bildung eines neuen Stahl- kombinats in Frankreich, das den Namen„Union Siderurgique Lorraine“(sidelor) trägt, bekannt- gegeben werden. Nach Mitteilung des kfran- zösischen Informatlonsdienstes basiert die Firma, dle dieses Kombinat verwalten soll. auf der „Societe Lorraine des Acleries de Rombas“, Die- ses Unternehmen bringt auch seine Aktiva in die neue Gesellschaft ein. 5 Die„Compagnie des Forges et Acieries de la Marine et d' Homecourt“ soll zu der neuen Ge- sellschaft den grössten Teil ihrer in Lothringen befindlichen Aktiva, wie das Werk und die Gru- ben von Hemecourt, sowie die Werke von Hau- mont und Bordeau beitragen. Die„Societe des Acieries de Micheville“ soll fast die Gesamtheit ihrer Aktiva, die nahezu vollständig in Lothrin- gen liegen, beibringen(Werke und Minen von Micheville). Der Beitrag der„Compagnie des Hauts-Fournaux, Forges et Fonderles de FPont- a-Mousson“ besteht aus dem Betrieb und dem Bergewerk von Auboue, Der Sitz des Stahlkom-⸗ binats wird Metz sein. Küstenschfffbau unrentabel von der Betriebsleitung der Meidericher Schiffswerft, Duisburg- Meiderich, wurde mit- geteilt, daß dle vor längerer Zeit zu Festpreisen abgeschlossenen Bauaufträge wegen der steigen- den Materialkosten und Liefertermme für das Unternehmen besorgniserregend würden. Die Werft baut zur Zeit ein größeres Küstenmotor- schiff und motorisiert mehrere Bimnenkähne. In den 32 Jahren des Bestehens der Gesellschaft wurden bisher 340 Einheiten gebaut oder Srund- legend repariert und motorislert. R.-H. Stark vermehrter blauer Dunst Einen besonders kräftigen Produktionsauf- schwung melden die in Nordrhein- Westfalen lie- genden Zigarrenfabriken. Sie haben im 3. Quar- tal 1950 mit 338 Mill. Stück 86% mehr als im ersten Quartal hergestellt. Mehr als verdoppelt hat sich auch die Zigarettenherstellung, die in gleicher Zeit 200 Mill. Stück ausmachte. Rauchtabak blieb unverändert. R.-H. Eine neue Stinnes- Gründung Wie aus Veröffentlichungen des Handelsregisters hervorgeht, hat die Firma Hugo Stinnes in Mül- neim/ Ruhr mit 300 00 DPM Kapital die„Transozean Schiffahrt Gmb.., Mülheim-Ruhr“, gegründet. Als Zweck wird das Reedereigeschäft für Flußschiff- fahrt, hauptsächlich aber nach Uebersee, angege- ben. Als Geschäftsführer fungiert Hugo Stinnes persönlich. R.-H. Westfälische Draht darf nicht Die Westfälische Drahtindustrie AG., Hamm 1. W., hatte die Absicht, den am 30. Juni 1951 ab- laufenden ehemaligen IG-Vertrag mit der Fried- rich Krupp AG., Essen, nicht mehr zu verlängern und selbständig zu werden. Nunmehr hat die Combined Steel Groupe angeordnet, daß sie dem entflochtenen(ehem. Kruppschen) Hüttenwerk Rheinhausen AG. anzuschließen sei. R.-H. Nordrhein-Westfalens Wohnungsbaurekord Mit 100 00 neu erbauten Wohnungen in 1950 habe Nordrhein-Westfalen ein Rekordergebnis er- Zielt, erklärte das Wiederaufbauministerium. Schon am Ende des 3. Jahresquartals sei die Vor- jahresziffer von 67 000 Wohnungen überschritten worden. Der Gesamtwohnungsbestand liege aber noch immer um 1d. 835 000 unter dem Stand von 1939 und auf dem Wohnungsmarkt Nordrhein- Westfalens laste noch, gemessen an den Vor- Krlegsverhältnissen, eine nicht untergebrachte Bevölkerung von 4.26 Mill. Menschen. R.-H. Gute Bilanz 1950 Als erster der westdeutschen Binnenhäfen mel- det Dortmund sein Umschlagsergebnis von 1950. Es stellte sich auf 2,267 Mill, t, das sind d. 600 000 t mehr als in 1949. Dortmund hat sich seit der Jahrhundertwende zum größten Kanalhafen West- deutschlands entwickelt. R.-H. Chemiefaser Exporte gestiegen Nachdem 1949 nur 82 t Zellwolle und 77 t Reyon aus deutscher Produktion zur Ausfuhr gelangt Waren, brachte das Jahr 1950 eine gewisse Export- belebung, obwohl mit Ausnahme der Monate vor Korea die gute und zügige Inlandsnachfrage die Industrie nicht zu besonderen Exportanstrengun- gen angereizt hat, Dfe is in der Bundesrepublik liegenden Chemiefaser-Werke, davon sieben in der britischen, sechs in def amerikanischen und fünf in der französischen Zone, hatten 1949 wieder 83 000 t Zellwolle und 45 000 t Reyon produziert. Fachkreise schätzen die Produktion in dem jetzt abgelaufenen Jahr 1950 auf zusammen etwa 180 000 t. Die Chemiefaserausfuhr(Zellwolle, Reyon und Abfälle) hat in 1950 etwa 9% der Pro- duktion betragen. R.-H. Auflockerungswünsche für Industrie- beschränkungen Dem Bundeskanzler wurde eine Ausarbeitung Über Auflockerungswünsche der Industriebeschrän- Kkungen auf den Gebieten Stahl, Ammonlak., Chlor, Styrol, Phosphor, Buna und Tudadien, ferner für das Bergius-Filtrierver fahren für die Fischer-Tropsch- Synthese, den Schiffbau, die Elektrotechnik, für Werkzeugmaschinen und Wälz⸗ lager Überreicht. Dr. Wredes Nachfolger Dr. Eduard Wolf Der Zentralbankrat faßte auf seiner Mittwoch- Sitzung keine Beschlüsse. An Stelle des verstor- benen Dr. Victor Wrede wurde der bisherige Hauptabtellungsleiter Dr. Eduard Wolf in das Direktorium der BdV aufgenommen. Dr. Wolt wird die Leitung der volks wirtschaftlichen Abtei- lung der Bd übernehmen. Wenn zuviel investiert wird, kommt die Steuer Eine Investitionssteuer in Höhe von voraus- Sichtlich 10% soll nach einer Erklärung des schwe- dischen Finanzministers Skoeld in Schweden ein- geführt werden. Die Steuer würde in erster Linſe Investitionen in Gebäuden und Maschinen sowie Lagervergrößerungen treffen, „Iron Age“ vergleicht USA und UdssR Die Rohstahlproduktion der USA belief sich im Jahre 1950 nach Angaben der Zeitschrift„Iron Age auf 96 934 000 t. Damit stellten die Vereinig- ten Staaten mehr als das dreifache des sowjieti- schen Stahlausstoßes im Berichtsjahr her, der vom „Iron Age! mit 26,5 Mill, t angegeben wird, und ebensoviel Wie alle anderen stahlproduzierenden Länder der Welt zusammengenommen. Pfälzische Interessenten werden aufgerufen Am 5. Januar findet in Bad Kreuznach eine Aussprache zwischen pfälzischen Wirtschaftlern und dem Leiter der Wirtschaftsabteilung beim deutschen Generalkonsulat in Paris, von Hake, über den Handelsverkehr mit Frankreich statt. Die Außenhandelsstelle der Industrie- und Han- delskammer für die Pfalz in Neustadt bittet pfäl- zische Firmen, die an der Aussprache interessiert sind, sich mit ihr in Verbindung zu setzen. Reben-Muttergarten geplant Die Reben-Aufbaugenossenschaft Ahrtal hat 70 000 hochwertige Wurzelreben in ihren Anlagen gezogen, die den Winzern im Frühjahr zu einem ermäßigten Stückpreis von 15 Pf zur Verfügung stehen. Nach Rodung geeigneter Grundstücke soll nm Frühjahr ein Amerikaner-Muttergarten an- gelegt und bepflanzt werden, in dem Unterlags- holz für Propfreben herangezüchtet werden soll. Um die Planung zu verwirklichen, hat der Kreis Ahrweiler der Genossenschaft eine Beihilfe von 3 00 DM Über wiesen. Frankfurter Effektenbörse 4. Januar Die Marktlage der Frankfurter Effektenbörse blieb unverändert freundlich. Die meisten Aktien- kurse setzten ihre Aufwärtsbewegung weiter fort, da bei gleichbleibender reger Nachfrage relativ wenig Angebot herauskam. Vereinzelte Kurs- Abschläge hielten sich in engen Grenzen. Ein überraschend großes Interesse bestand für Bank-: aktien, wobel Deutsche Bank um 2½% auf 28% und Dresdner Bank um 1% auf 28% anzogen. Am Markt für festverzinsliche Papiere blieb wei- terhin alles ruhig. Die Kurse erfuhren keine Veränderuung. Röhstoffen einwirkenden„stock-piling Käufe durch Schaffung strategischer Vorratsreserven mer nicht durchgeführt worden sind, denn Erdöl kann im Gegensatz zu anderen Roh- stoffen nicht in großem Umfange gehortet Wer- den. Da Deutschland im Jahre 1949 nicht über ausreichende Helzölmengen verfügte, sollte der Aufbau des Heizölmarktes zunächst mit Iten Portheizöl erfolgen, das gerade im Jahre 1949 auf dem Weltmarkt überreichlich vorhanden war Und zu billigen Preisen angeboten wurde“ Eine Umstellung auf Heizöl hätte sich in kurzer Frist amortisiert. Voraussetzung ware allerdings die Schaffung eines Heizölmarktes gewesen, das heißt Befreiung des Heizöles vom Zoll. eine entsprechende Tarifpolitik der Eisen- Dahn usw. Dies alles wurde unterlassen. Bei der Entwertung des Pfundes und der Neufest- setzung anderer Währungen und damit auch der DM erfolgte ein Anstieg der Heizölpreiss. Die in Deutschland vertretenen Mineralél- gesellschaften versuchten. den Heizölpreis in eine ihnen zwar wenig Nutzen bringende Relation zum Kohlepreis zu führen. a Die nunmehr eingetretene Kohleknappheit macht das Heizöl wieder interessant. Eins große Hamburger Firma, die hundert Indu- strieunternehmen zur Umstellung auf Heizöl betrieb veranlassen wollte, fand vor drei Mo- naten nur noch fünf auf ihre Vorschläge ein- gehenden Interessenten. Die Situation hat sich gewandelt und das Hamburger Haus schreibt jetzt an eine seiner Niederlassungen:„Der Kreis der ernsthaften Interessenten hat sich sprunghaft erweitert; es sind nun nicht mehr fünf oder zehn, sondern nahezu alle hundert Industriebetriebe, die an uns mit der For- derung auf Belieferung mit Heizöl herangetre- ten sind.“ Auch das ZBundeswirtschaftsministerium zeigt sich interessiert, Es hat plötzlich Heizöl⸗ Importe in der Höhe von 1 Million Tonnen pro Quartal angefordert. Die darauf erteilte Antwort ist niederschmetternd: „Die Erfüllung dieser Anforderungen ist völlig unmöglich. Wenn man veranschlagt, daß ein Tanker von 12 000 Tonnen im Quar- tal etwa zwei Reisen von A. Übersee ischer Ursprungsort) nach Deutschland durchführen kann, also im Quartal etwa 24 000 Tonnen befördert, so wäre für den Import von 1 Million Tonnen Heizöl 42 sol- cher Tanker notwendig.“ Notwendig aber nicht verfügbar bei der derzeitigen Lage. Außerdem kommt noch hin- zu, daß nach dem Korea-Konflikt der Bedarf an Heizöl in allen Ländern der Welt sprung⸗ haft gestiegen und daher Heizöl noch kaum verfügbar ist. 5 Die ausländischen Mineralöl-Gesellschaf-⸗ ten zeigen sich jedoch an dem deutschen Ge- schäft nicht uninteressiert. Voraussetzung wäre allerdings, wie aus den Lieferländern nach Deutschland gelangenden Nachfragen hervorgeht, daß Zollfreiheit und Tarifermäßi⸗ gung durchgeführt werden müßte. Und nun kommt das Groteske an der gan- zen Situation. Dasselbe Bundeswirtschafts⸗ ministerium, das noch vor kurzem händerin⸗ gend Heizölimporte anforderte und im Zu- sammenhang damit positive Regelung der Zoll- und Beförderungstariffrage zusagte, die- ses selbe Ministerium hat jetzt bei Einfüh⸗ rung einer Steuer auf Heizöl in Höhe von 50 DM pro Tonne(später ermäßigt auf 10 DM pro Tonne) zugestimmt und hat die pereits gegebene Zustimmung zu einem tragbaren Beförderungsausnahmetarif zurückgenommen. Müßgig darüber Worte zu verlieren; die Tatsachen kommentieren sich selbst. Frank Textor Pfälzischer Wirtschaftsbericht Bild der Gesundung Der Produktionswert der pfälzischen Indu- strie überstieg im Jahre 1950 1,6 Mrd. DM gegenüber 1,3 Mrd. DM im Jahre 1949. Wie die statistische Abteilung der Industrie- und Handelskammer für die Pfalz in Ludwigshafen mitteilt, war u. a. die chemische Industrie mit etwa 32%, die Eisen- und Metallindustrie mit 18%, die Schuhindustrie mit 177 und die Tex til- und Bekleidungsindustrie mit 8% an der Gesamtproduktion beteiligt. FFF MORGEN 8 dir Charles und Jir Andrey /. Erzählung von Paul Tabori Ihre Leistungen, ja sogar ihr physisches Geschick schienen beinahe gleich zu sein. Beide waren mit achtzehn Jahren in den Stsatsdienst getreten, beide hatten sich, nachdem sie mit fünfundsechzig Jahren in ren Ressorts den höchsten Rang erreicht, mit einer entsprechenden Pension in den Kuhestand zurückgezogen. Beide wurden für ihre treuen Dienste in den Adelstand erhoben. Ja, Sir Charles und Sir Andrew lebten sogar beide in der gleichen Garten- Vorstadt, kleideten sich ein wenig alt- modisch und waren Pfeiler ihrer Kirchen- gemeinde. Damit aber hörte die Aehnlich- keit auf. Sir Charles war immer guter Laune und gegen seine Mitmenschen gütig, ein sinniger, ausgeglichener alter Herr, Sir Andrew hingegen war düster. steif und bis- weilen sogar ausgesprochen grob. Auch ihre Lebensweise war vollkommen verschieden. Sir Charles war ein heiterer und an- gesehener Gast in der Privatbar der „Fitzroy Arms“, wo er allabendlich mit an- daüern alten Herren plauderte und Maudie, das üppige Bar fräulein, neckte. Er plau- derte leicht und angenehm, sprach über die Tagesereignisse, äußerte sein Urteil über Verfügungen seines Ressorts und wurde als Experte ehrfürchtig angehört. Sir Andrew seinerseits floh die Ge- sellschaft der Menschen. Nach dem Diner legte er Abend für Abend zu Fuß fünf bis sechs Meilen zurück, immer allein, immer einen grimmigen Ausdruck auf dem Ge- sicht. War das Wetter besonders schlecht, 50 begab er sich in seinen Klub. wo er die Tageszeitungen und Wochenschriften genau durchstudierte. Auf diese Weise unter- schieden sich die Abende der beiden. Wie gàber stand es um die Tage? Obgleich sie in der seiben Gartenvor- stadt wohnten, sahen sie einander erst viele Monate nach ihrer Pensionierung Wieder. Als sie einander auf der Straße be- Segneten, bezeugte Sir Charles lebhafte Freude. Und sogar Sir Andrew machte einen menschlicheren und weniger grim- migen Eindruck als sonst. Was machen Sie hier?“ Charles. Ich gehe spazieren. Lege immer nach dem Diner einige Meilen zurück. Ich schlage kast immer den Weg nach Norden ein, heute jedoch hat es mich nach einer Ab- Wechslung verlangt— deshalb ging ich in die südliche Richtung. Und was treiben Sie?“ 5 Der heitere Sir Charles berichtete von den vergnügten Abenden in der Bar, von der Güte des Biers, von Maudies Reizen und der allgemeinen Gemütlichkeit. Sir An- drew nickte schweigend. Schließlich meinte er seufzend: „Die Abende machen mir nichts. Aber tagsüber weiß ich mit mir nichts anzufan- gen. Ich bin ausgesprochen unglücklich.“ Der alte Kollege warf ihm einen er- staunten Blick zu. Einen Augenblick über- fragte Sir Drei Einakter W. Gutkelchs Shristliche Trilogiein Bielefeld Ein Beitrag zu dem auf der Hamburger irchlichen Theater woche im November be- Sonnenen Gespräch zwischen Kirche und Theater war die erste Gesamtaufführung der Zinakter-Trilogie„Die Begnadigten“ von Walter Gutkelch in Bielefeld. Der Autor, Seschäftsführer der neu gegründeten Ar- beits gemeinschaft„Kirche und Theater“, Versucht anknüpfend an historische Be- gebenheiten der jüngsten Vergangenheit mit en Mitteln der Bühne eine bewußt christ- liche Aussage. Als Stoff des ersten Einakters dient die Begegnung eines Schwerverbrechers in der fängniszelle mit der bekannten Schwester Mathilde Wrede, dem„Engel der Gefange- nen. Der zweite Einakter, Vergebliche Schat- ten“, ist um eine dialektische Auseinander- Setzung zwischen Christentum und Bolsche- 5 mus geschrieben, Schauplatz der Hand- Jung ist Korea kurz vor Ausbruch des Kon- kliktes. Die Diskussion führt ein christlicher eistlicher mit dem Mörder seines Sohnes, den er an Kindesstatt annimmt.„Die letzte jagd der dritte Einakter, behandelt das zchicksal der in diesem Jahr heilig gespro- chenen Italienerin Maria, Goretti.— Alle drei Einakter wurden vom Publikum mit er- nem Schweigen aufgenommen. 25 Ein Kolportageroman mit Hi i i copyrisht by 8. Flscher 60. Fortsetzung nddſ jetat ist er so weit und hat sich durch- gebissen, will sich von ihr trennen und Will sie— als gefunden— zurückgeben. Da stand er nun mit seinem Herzklopfen vor 69, nahm das Käppi ab, was sein Ge- ch Menschliche verschob, und als er sieben Minuten so gestanden hatte, in den Lärm seines eigenen Herzens eingedröhnt, klopfte er. Obwohl der Page Karl Nispe gesehen hatte, dag Baron Gaigern vor einer Vier- telstunde seinen Schlüssel geholt hatte und sein Zimmer gegangen war, wurde rinnen keine Antwort gegeben. Der Page zögerte, wagte sich vor, öffnete die äußere Ur und klopfte an die innere. An dem erhaken zwischen den beiden Türen Hing ordentlich der Smoking des Barons für den Hausdiener zum Putzen herge- richtet. Der Page klopfte. Nichts. Er war- tete, klopfte. Nichts. Er drückte die Klinke der inneren Tür herunter, das Zimmer war n und leer. Der Page Karl, nicht mehr Menschenkenntnis, griente, pfiff ein- mal ganz hoch und leise und legte die abatiere, die in seiner Hand warm gæwor- den war, mitten auf den Tisch. Das Zimmer War sehr aufgeräumt, die Lampe brannte, eine besonders frische und gar nicht hotel- mäßige Luft mit Menthol Lavendel, aretten und Fliederduft machte das tmen zu einer erfreulichen Sache. In einer Vase standen ein paar Stämmchen saß und horchte. Seine Brauen zogen sich sein ordentliches Zimmer mit den Stiefel- 5 3 5 4 1. 7 8 8. 3 8 3 5. 5. 8 4 85 Mlenschen im Hofel unvermittelt aus den Uniformen ins „Ach möchte Ihnen, alter Freund“, sagte er,„ein Geheinmis, ein persönliches Ge- heimnis verraten, das ich noch niemand anvertraut habe. Aber ich weiß., daß es bei Ihnen sicher ist. Also, vor einem Jahr be- Sab ich mich ohne besonderen Grund, nur um die Zeit totzuschlagen, nach Whitehall. Mir ging die Arbeit ab, die regelmäßigen Stunden, die Verantwortung. Halb unbe- Wuht ging ich in mein altes Ressort. Wäh⸗ rend ich über den Hof schritt. sah ich, wie der alte Crinkley, der Portier, das Beladen eines Lastwagens überwachte. Auf dem Lastwagen lagen Stöße und aber Stöße von Dokumenten, Berichten. Ich fragte, Was mit ihnen geschähe. In der juristischen Abteilung gab es ein großes Reinemachen. Ein paar tausend Dokumente für die es in den Archiven keinen Platz mehr gab, wurden als Makulatur verkäuft. Um die Sache kurz zu machen, ich gab Crinkley ein Pfund, und er brachte mir eine volle Kiste. Ich entnahm ihr auf gut Glück einige hundert Dokumente und schaffte sie in einem Taxi heim. Und jetzt setze ich mich jeden Morgen an meinem Schreibtisch, zünde meine Pfeife an und mache mich an die Arbeit. Es ist so angenehm., dabei nicht mehr von den blödsinnigen Besprechungen mit Vorgesetzten gestört zu werden, oder mit einem besonderen Problem des Res- sorts. Ich rauche in Ruhe meine Pfeife und kann meine ureigensten Verfügungen treffen. Nicht einmal der Minister kann sie umstoßen. Um zwölf Uhr dreißig höre ich zu arbeiten auf, mache einen kleinen Spaziergang und esse um ein Viertel nach eins zu Mittag. Am Nachmittag arbeite ich noch zwei Stunden. Seitdem ich dies tue, schlafe ich wie ein Siebenschläfer, habe einen ausgezeichneten Appetit und fühle mich wohler als seit vierzig Jahren.“ Sir Andrew hatte mit gesteigerter Er- regung den Worten des Kollegen ge- lauscht. Seine Haltung war plötzlich bei- nahe demütig geworden, auf seinem harten Gesicht erschien ein flehender Ausdruck. Er wandte sich an Sir Charles, sagte leise, mit Tränen in den Augen: „Charles, ich habe Sie noch nie um eine Gefälligkeit gebeten. Jetzt aber. Wür⸗ den Sie.. um der Liebe Gottes willen würden Sie an mich die Dokumente weiter- leiten, nachdem Sie sie durchgearbeitet haben?“ (Berechtigte Uebertragung aus dem Englischen von Stefan J. Klein). rise im deutschen Pen- Club Offene Briefe für und wider die Mitgliedschaft J. R. Bechers Die Tagung des deutschen Pen- Clubs in den ersten Dezember-Tagen 1950 in Wiesbaden und die Wahl des in der Ost- zone lebenden und wirkenden Schriftstel- lers Johannes R. Bechers zu einem ihrer drei Präsidenten hat in den letzten Wochen eine Ausein andersetzung bekannter deut- scher Publizisten ausgelöst, die in ständig schärfer werdendem Ton geführt wird. Schon vor und in Wiesbaden waren Stim- men gegen Becher als Pen-Mitglied laut geworden; ihre Wortführer waren Dr. Rudolf Pechel, der Herausgeber der Zeit- Schrift„Deutsche Rundschau“, und Günther Birkenfeld, die sich gemeinsam dagegen verwahrten, daß ein Mann, der mit seinen „öffentlichen Erklärungen über die Kon- zentrationslager, die Gefängnisse und die Verherrlichung des neuen östlichen Blut- gesetzes diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit ausdrücklich gebilligt habe“, Mitglied des Pen- Clubs sei. Diesen Aeußge- rungen hat sich nunmehr Theodor Plievier, der Verfasser des bekannten„Stalingrad“- Romans, angeschlossen, indem er aus dem Pen- Club austrat„Für Becher, der die Köpfe von Arthur Köstler, James Burnham und noch einer anonymen Reihe unge- namnt Gebliebener gefordert hat, ist hier kein Platz; trotzdem hat man ihm in Wies- baden nicht nur seine Mitgliedschaft be- stätigt, sondern ihn sogar noch zu einem der drei Präsidenten gewählt.“ In einem Antwortbrief, den die russisch lizenzierte„Tägliche Rundschau“ veröffent- lichte, betonte Johannes R Becher, daß die Wiesbadener Pen- Club-Tagung„bereits im Zeichen der Bereitschaft des Friedens- wunsches und der Verständigungsbereit- schaft gestanden habe. Der Geist eines vor- bildlichen Zusammengehörigkeitsgefühls wird allen Versuchen, den Pen- Club aus- einanderzureißen, standhalten. Die Pechel- Deutschen“, so fährt Becher fort,„sind nun eben einmal so totalitär, daß sie keinen, der prinzipiell anders denkt, ver- tragen beziehungswefse sich mit ihm an den Tisch setzen wollen, bevor er nicht in den wesentlichsten Fragen so zu handeln und so zu denken geneigt ist wie sie.“ Einen ersten Versuch, in diesen Streit der Geister, der die Gefahr einer Spaltung des deutschen Pen- Clubs in sich trägt, ver- mittelnd einzugreifen, hat nun Axel Egge- brecht unternommen. Der Polemik Plieviers setzte er seine spontane Erklärung„Ich bleibe!“ entgegen und stellte die Frage, ob alle ostdeutschen Schriftsteller von vorn- herein ausgeschlossen werden sollten, weil Grundsätze der Pen-Charta in der Sowiet- zone nicht befolgt würden.„Im deutschen Pen- Zentrum“, schreibt er dazu,„sind die Ostschriftsteller, den tatsächlichen Größen- verhältnissen entsprechend, in der Minori- tät; die gesunde Regel, daß Demokratie gegenüber ihren grundsätzlichen Veräch- tern nicht duldsam sein dürfe, braucht hier nicht angewendet zu werden. Aber ich möchte gerade Plievier, der so lange selber ntergründen von Vicki Baum Verlag, Frankfurt a. M. weißen Treibhausflieders. Auf dem Schreib- tisch war die Fotografie eines Schäfer- hundes aufgesfelt. Mitten im Zimmer schliefen Gaigerns Lackpumps mit pflicht- treuem und selbstzufriedenem Ausdruck. Der Page Karl schnupperte grinsend und beeindruckt diese elegante Jungmänner- atmosphäre in sich hinein und dachte nach. Plötzlich und mit grell klopfendem Herzen nahm er die Tabatiere wieder an sich, stopfte sie unter Jacke und Hemd und zog sich unhörbar zurfick. 5 In der kleinen Office, an deren geöffneter Tür er vorüberhuschte, saß das Stubenmäad- chen und schrieb einen Brief. Es war sehr still in der zweiten Etage, weiter unten sauste der Miniaturpropeller eines Venti- lators. Im gelben Pavillon war ein Tango an der Reihe. 2 In Nr. 72, dem teuren, zweibettigen Zim- mer, das Generaldirektor Preysing seiner Sekretärin gemietet hatte, war auch ein Schimmer der Musik zu vernehmen. Prey- sing tauchte aus dem geschminkten Veil chenduft des ersten Kusses empor und sagte: „Horch—“ „a, Ich höre es schon lange. Musik“, sagte Flämmchen.„Das mag ich gern, wenn es 80 von weit herkommt.“ 1 „Musik? Nein. Hast du sonst nichts ge- hört?! fragte Preysing. Er bot einen ziem- lich aufgelösten Anblick, wie er da mit zer- drücktem Anzug am Bettrand aufgerichtet im Schatten östlicher Gewalten lebte, fragen: kennt er nicht den furchtbaren geistigen Sog der Diktatur? Weiß er nicht, daß dort noch viele leben, und sogar unter offiziösen Schreibern, die im innersten Herzen sehr wohl noch das hohe Bild echter Geistesfreiheit bewahrt haben? Mag es nicht zu denken geben, daß gerade Becher vor drei Jahren in Kopenhagen die Wiederzulassung deutscher Schriftsteller in den internationalen Pen entscheidend mitbewirkte? Wollen wir uns nicht lieber“, schließt Eggebrecht,„zu jenem unbedingten Friedenswillen, zum Paifis- mus! bekennen, den der Osten widerlich nennt? Und zu jenem Kosmopolitismus, der dort als Todsünde gilt? Gott war be- reit, Sodom zu retten— um eines einzigen Gerechten willen.“ ew — Die Heiligen Drei Könige Unbekannter schwäbischer Meister um 1465 en Abbild und Vision „Europäische Landschaftsmale rei des 15. bis 19. Jahrhunderts“ in Wiesbaden Wiesbadens Museum ist seit 1945 nächst dem Pariser Louvre das reichste Schatz- gewölbe alter Kunst auf dem Kontinent. Hier ruht der Inhalt von fünf weltberühm- ten Berliner Museen und ebensoviel Hohen- 2z0llernschlössern. Vor kurzem sind etwa 160 Gemälde alter Meister und einige Skulpturen auf dem Luftwege nach West- Berlin transportiert worden und in neu- hergerichteten Schausälen des ehemaligen Völkerkunde-Museums in Dahlem(das nie ganz vollendet worden war) ausgestellt worden. Dem Werte nach sind diese Kunst- Werke höchstens 5 Prozent des Wies- badener Gesamtbestands, der Zahl nach noch viel weniger. So lange in West-Berlin die Zahl der Schauräume begrenzt ist, wird in Wiesbaden— von der Nofretete- Büste bis zu den Gemälden der Impressio- nisten— immer ein wahrhaft unüberseh- bares Arsenal von Kunstwerken in allen Techniken und aus allen Hochkulturen bei- sammen sein. Aus diesem Bestand ist nun nach längerer Pause wieder eine Ausstel- lung aufgebaut worden, die bis Anfang April geöffnet bleiben wird. Wo aus der Fülle geschöpft werden kann, ist das Resultat so, daß man vom größten Ereignis auf dem Gebiet alter Kunst seit Jahren sprechen darf(die Schau „200 Meisterwerke“ ausgenommen). Das Thema„Landschaftsmalerei“ ist etwas Weitherziger als„die Landschaft in der europäischen Malerei“ aufgefaßt, so dag hervorragende Altarbilder der Altnieder- länder(Van der Goes, Bouts) und der Alt- deutschen(Cranach, Baldung) den ersten Saal füllen. Hier sieht man im Hinter- grund die ersten Ausblicke in Hügelland- schaften und auf spätgotische Städte- silhouetten. Der nächse Höhepunkt der Schau sind die Landschaftsaquarelle der Donauschule, vor allem die Altdorfers und Hubers. Im 222—————˖ç— 1. 111¹Ü—ð—ijrĩ57«½iT—nf.]]]]]].... hoch vor Anspannung, und auf seiner Stirn erschien ein ganzes System von Runzeln, die von vielen verwickelten Geschäftsjahren dort eingeschrieben waren.„Ich höre doch immer etwas— sagte er unruhig.„Was denn, wo denn— murmelte Flämmcehen, die unter ihrer Steppdecke schon schläfrig Wurde, und griff ungeduldig nach Preysings Kopf.„Ich habe etwas klopfen gehört“, be- harrte Preysing und schaute starr auf die Tür seines Badezimmers, die er offenstehen gelassen hatte.„Ich höre auch etwas“, sagte Flämmchen und legte ihre Hände an Prey- sings Weste.„Ich höre Ihr Herz schlagen. Ich höre es ganz genau, taktaktaxk Wirklich vollführte Preysings Herz einen Ungebührlichen Lärm in seiner geräumigen Brust. Es klopfte dumpf und hart pumpend hinter dem grauen Kammgarn. Preysing visierte noch immer die offene Tür, auf deren Lack die rosigen Reflexe der Nacht- tischlampèe im dämmerigen Zimmer lagen. „Laß mich. Ich muß doch sehen— sagte er, schob Flämmchens Hände von seinen Rippen fort und stand auf. Das Bett ächzte, als er sich erhob. Flämmchen zuckte die Achseln hinfer ihm her. Preysing ver- schwand mit drei knarrenden Schritten in der Badezimmertür. 8 Diese Tür, diese kleine, einflüglige Tür aus weißem Holz sollte von Rechts wegen geschlossen sein. Sie trennte das Apparte- ment des Generaldirektors von dem Zim- mer seiner Sekretärin. Die Hotelver waltung hatte nichts dazu getan, um diese Trennung aufzuheben. Im Gegenteil. Die kleine Tür besaß eine Klinke, und wenn sie geschlos- sen War, gab es keine Handhabe, um sie zu öffnen. Preysing jedoch hatte einen Drücker benutzt, den er von der Fabrik her immer in der Tasche trug; er hatte die verschlos- sene Tür geöffnet, er hatte an diesem Abend 3 Augenblick, da ein Kokoschka uns wieder nahegebracht wird, reagieren die Besucher stark auf diese Farbenwunder mit ihrem Reichtum an atmosphärischen Schauspielen; in ihnen wird im Zeitalter des Paracelsus zum letztenmal eine faustische Weltsicht in künstlerischer Gestaltung offenbart. Die Entseelung der Natur macht in der Folgezeit vor allem im protestantischen Mis der Folländer Früchtestilleben, Jagdstück, Weidebild und vor allem in der Landschaftsdarstellung ist sicherlich eine Art Lob Gottes in der Natur, hat aber bereits einen platt rationa- listischen Beigeschmack. In der gegenwär⸗ tigen Weltsekunde finden sich viele Kunst- freunde weniger von den braungelben Erd- farben und der Sachlichkeit eines Jan van Goijen als von den phantastischen Visionen eines Annibale Carracei und seiner italie- nischen Kſünstlerfreunde angesprochen, deren soviel„geistigere“ allem viel Blau, auch Violett und Rot) in Wiesbaden durch die raumliche Nachbar- schaft zu den Holländern besonders auf- fällt.: 8 Der Spätbarock ist besonders glänzend vertreten, standen doch hier außer dem Besitz des Kaiser-Friedrich- Museums auch die französischen Gemälde aus den Hohen- zollernschlössern in Berlin und Potsdam zur Verfügung. Neben Tiepolo, Guardi, Canaletto und Pannini behaupten sich die Lancret, Pater und vor allem Watteau. Seine„Einschiffung nach Kythera“(übri- gens Eigentum der Hohenzollern und für den Verkauf ins Ausland bestimmt, wenn nicht ein deutsches Museum noch zugreift) Wirkt wie eine Apotheose jener„‚douceur de vivre“ des 18. Jahrhunderts: die braun- grüne Parklandschaft, aus der die Liebes- paare aufbrechen, verklärt sich en der Meeresküste des Hintergrunds zu einem säckchen, den Kragenschachteln, den Schwammbeuteln und den umständlichen Bedenklichkeiten des braven Ehemannes verlassen und war durch die kleine Tür in ungebührliche, uferlose und unabsehbare Abenteuer getappft- a Im Badezimmer, das er rasch überquerte, War es dunkel. Wasser tropfte— pong, pong, pong— in die Wanne. Nebenan lag das kleine Wohnzimmer, gleichfalls dunkel und ohne verdächtiges Geräusch. Preysing stand hier einen Augenblick still und tastete nach dem Lichtschalter, den er nicht fand. Er tastete sich bis an die geschlossene Tür sei- nes Schlafzimmers und blieb plötzlich er- starrt und ohne Atem mitten im Zimmer stehen. Er wußte genau, daß er das Licht dort abgedreht hatte— aber nun brannte Ses. Es kam dünn wie ein Faden unter der Tür hervor, es zuckte nur eben vor Prey- sings Füßen über die Schwelle und war schon fort. Preysing stand noch eine Sekunde So starr in das Zimmer gepflanzt und blickte dorthin, wo eben noch ein Streifen Helle gelegen hatte und wo jetzt Dunkelheit lag — die halbe Dunkelheit des Hotels, vor des- sen Front Scheinwerfer und Bogenlampen und Laufreklamen brannten. Während er so stand, erwartete er etwas außergewöhnlich Unangenehmes, er wußte nicht genau, Was. Er hatte den dumpfen Eindruck, daß im Nebenzimmer dieser halbwahnsinnige Be- Alnite eingedrungen war, wie am Morgen, daß er nun dort stand und den General- direktor auf Nebenwegen ertappt hätte, dag dieser rachsüchtige Kruckelein oder Kringe lein oder wie er sonst hieß— daß dieser verdächtige Mensch ihm nun ungeheure Un- armehmlichkeiten bereiten konnte, Denun- ziationen, Erpressungen, Schweinereien un geahnter Art 5 5 Dies also war es, was dunkel durch Prey- sings benommenen Kopf rauschte, als er mit 8 schnelle Fortschritte; der Realis- de d 10 Were Berliner Schloß. Farbigkeit(Vor »Ich scheine mich in der Tür g 9 8* i 5 seeligen Dunst von lichtblauen und Tönen, hinter dem wir die Liebesin ahnen. 8 5 Auf den Rosenmontag der abend! dischen Malerei des 18. Jahrhunderts, f eine Zeit der Einkehr, die in der Wi badener Ausstellung durch 10 Hauptwe von C. D. Friedrich großartig repräsenti wird. Hier sieht man neben dem Be der Nationalgalerie auch den„Mönch Meer“ 5 a b jedlergele ach Prie* idyllische Bilder, wie sie Ludwig Rich! und später noch Thoma malten, nicht mee auf. Selbst für Manet, Monet und Rem scheint gegenwärtig das Publikum weni empfänglich zu sein, dem„Visionen“ wi tiger sind als„Abbilder“. Alles in alle ein hoher Genuß. N. v. Ho Die erste Nummer der„Deutschen Stud tenzeitung“ wird Ende Januar in einer 4 lage von 25 000 Exemplaren erscheinen. Zeitung, die vom Verband Deutscher Studs tenschaften(VDS) für das gesamte Bund gebiet herausgegeben wird, erscheint im% de lag Giersen& Co., Düsseldorf, Sitz der daktion ist Bonn. 5 Richard Laugs(Klavier), Helmut Mend (Violine) und Dr. Ludwig Behr(Violone“ haben sich zu einem Trio Vereinigt und b Beethoven-Klaviertrios zur Aufführung.. Elisabeth Höbarth vom Nationalthe? einer Erzählung von Stefan Zweig gedreb Film„Das gestohlene Jahr“, Tagen in Wien in Anwesenheit der Küns rin uraufgeführt wird. Der„Freitasstreffpunkt Mannheimer Kun Jünger“ eröffnet seine Veranstaltungsreihe diesem Winter am Freitag, 5. Januar, Uhr, in der Mannheimer Kunsthalle mit einem CLichtbildervortrag von Pierre 8 über„Die Malerei des Kindes“ und über fr Entwicklung der französischen Malerei Pointillismus bis zur Gegenwart“. einem harten Ruck die Tür seines S Zimmers aufriß. 5 Drinnen war es dunkel und lautlos. mand Wẽar da, Niemand atmete, Aber 3 Preysing atmete nicht 5 Er griff hinter sich an die Tür, erf den Lichtschalter und drehte an. Im nat sten Augenblick wurde es wieder finster Zimmer, das einen Blitz lang durchzuckt! Wesen war vom elektrischen Licht, so daſs der Generaldirektor nichts wahr! men konnte. Eine Sekunde voll der äuß sten, zerreigendsten Unheimlichkeit fol Preysings Gehirn arbeitete hell und rasender Eile. An der Korridortür ist 10 ein Lichtschalter, dachte dieses angekurbe Gehirn ganz ohne sein Zutun. Dort st der Mensch und dreht ab, wenn ich andrel „Ist da jemand?“ sagte er, viel zu l und so heiser, daß er vor sich selber“ schrak. Keine Antwort. Preysing warf vor, fand den Schreibtisch, stieß sich eil Wütenden Schmerz gegen das Schienbein u drehte die Schreibtischlampe an. D. starrte er. 8 Neben dem Schrank, dicht an der E ridortür, stand ein Mensch, ein Mann,“ Herr im seidenen Pyjama. Es war nicht Beamte. Es war— Preysing erkannte grünen Schein der Lampe das Gesicht War der andere Kerl, der elegante Ker der Halle, der aus dem gelben Pavillon, d Kerb der auch mit Flämmcehen getanzt hat Er stand dort neben der Tür und läche eine grüne Grimasse in das fremde 8 zimmer. ö 5 „Was wollen Sie hier?“ fragte Preysf gepreßt. Er hatte Angst vor seinem eigen Herzklopfen, die Knie prickelten ihm, au die Fingerspitzen. 8 1 „Verzeihen sie— sagte Baron Babe 5