1 ˙/ N. 1 — Herausgeber: Dr. Karl Ackermann, E. Fritz 9. Schilling. Druck: Mann- helmer Großdruckerei. Redaktion: politik: E. Schäfer⸗ H. H. Hausser; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: er. Ade W. Gilles K. Heinz; 5 1 Seide N. Eberhardt; Weinheim: C. Ser Schwetzingen: W. Hertz(in Urlaub), 8 Mae K. Buchter; Frau: H. Hoffmann; Sport: tisch-ge; H. Schneekloth; Sozlal-Red.: F. A. e, und simon; chef vom Dienst: O. Gentner. dem nag Bankkonten: Süd westbank. Allg. Bank- verk 1 gesellschaft, Städt. Sparkasse, sämtl. musikes nde Ig lIwache Ueber den e eit U Ari 80 1 das 15 schließ nheit; rade g; Eisenba * Ist ge amerikz ir Leyi abensjab. estorbeg Schrift. Literath ler Arzt. niversith 1 in ver. en Stas itig, dar. des Bal ien sel street Velterfoh 1 Romat en Klein. harisäet. ktskritih ann aud Von Sin- B Späten amerika. en. Der wohl be. zum Be. zen, ge⸗ 'schnittz. n ande- men d die Ro. 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August Kuhn Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der württembergisch-badische Landtag wählte am Donnerstag mit den Stimmen der SFD und DVF den bisherigen Minister präsidenten Dr. Reinhold Maier (siehe Seite 3) erneut zum Regierungschef. 100 Abgeordneten. einer stimmte für Wirtschaftsminister unbeschrieben. Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier, der den Abgeordneten für seine Wieder- wahl dankte, versprach, er werde nach wie vor bemüht sein, sich das Vertrauen und die Achtung der Abgeordneten zu gewinnen. Nicht die Pflege der Gegensätzlichkeiten könne das Ziel der Regierung sein, sondern lediglich deren Ausgleich. Abwehrerlolge bei Wondschu Tokio.(dpa) Im Raum von Wondschu (mittelkoreanische Front) hat die zweite amerikanische Division mit Hilfe franzö- sischer und holländischer Truppen in den letzten drei Tagen einen beträchtlichen Ab- wWehrerfolg erzielt. Der Angriff von zehn nordkoreanischen Divisionen, der die rechte Flanke der amerikanischen achten Armee bedrohte, ist unter erheblichen Verlusten kür die Kommunisten abgewiesen worden. Am Dormerstag wurde es deutlich, dab das kommunistische Oberkommando den Schwerpunkt seiner Aktionen wieder nach der Westfront verlegt. Ein Sprecher der amerikanischen achten Armee gab bekannt, daß man innerhalb der nächsten 24 Stunden mit ener neuen kommunistischen Offen- swe im Westen der Front rechnen könne. Die Kommunisten führen dort bereits seit einigen Tagen einen großen Aufmarsch durch, Dabei haben sie sich das schlechte Flugwetter der vergangenen 48 Stunden zunutze gemacht, das den Großeinsatz der UNO-Luftstreitkräfte verhinderte. Das amerikanische Verteidigungsmini- Sterlum hat bekanntgegeben., daß die Ge- ntvere der amerikanischen Streit. kräkte in Koreas um Mitternacht des 3. Januar 42 713 Mann betragen haben. In dieser Zahl sind 6247 Gefallene. 29 306 Ver- wundete und 7 160 Vermißte enthalten. Nuschke gab kein Interview Berlin.(dpa) Das Organ der Sowietzo- nen- CDU„Neue Zeit“, erklärt am Donners- tag, daß der stellvertretende Ministerpräsi- dent der Sowjetzonen- Republik, Otto Nuschke, der Stockholmer Zeitung„Ex- pressen“ kein Interview gegeben habe. Die Einzelheiten des am Mittwoch von einigen deutschen Zeitungen veröffentlichten an- geblichen Interviews beruhten zum größten Teil auf kreier Erfindung. Die Zeitung räumt jedoch ein, daß Otto Nus chke mit dem Berliner Vertreter der Stockholmer Zeitung eine private Unterhaltung“ geführt habe, der„einige Nebensächlichkeiten“ ent- stammten, die in dem Stockholmer Bericht erwähnt werden. Der Berliner Vertreter der Stockholmer Zeitung hat jedoch bestätigt, daß Nuschke im wörtlich das erklärte, was seine Zei- tung wiedergegeben habe. Nuschke 80l11 unter anderem gesagt haben, daß die So- Wetunion zu bedeutenden Zugeständnissen bereit sei, wenn die Aufrüstung der Bun- desrepublik in angemessenen Grenzen bleibe und sich auf etwa fünf bis zehn Divisionen beschränke. Begegnung Niemöller—Nuschke Berlin.(dpa) Am Mittwoch fand, wie Lon Sutunterrichteten Kreisen verlautet, in Berlin eine private Begegnung zwischen dem hessischen Kirchenpräsidenten D. Martin Niemöller und dem stellvertretenden Ministerpräsidenten der Sowjetzonenregie- rung, Otto Nuschke(Sowjietzonen-C DU), statt. Kirchenpräsident Niemöller, der heute an der ersten diesjährigen Tagung des Rates der Evangelischen Kirche in Potsdam keinimmt, war am Mittwoch in Berlin ein- Setroffen. o Oe 2 2 Brüssel. Ein Drittel der acht Millionen zäh- lenden belgischen Bevölkerung ist im Augen“ blick an Grippe erkrankt, erklärte ein Spre- cher des belgischen Gesundheitsministerjums. g Berlin. Der Chef der jugoslawischen Militär- mission in Berlin, Oberst Radko Police, kün⸗ digte an, daß in Kürze eine Wirtschaftsvertre- i der Bundesrepublik in Jugoslawien er- nichtet werden könne, Er sagte einern da- Vertreter, daß die notwendigen Vorbereitungen dafür bereits im Gange seien. 5 0 Berlin. In Berlin besteht die Gefahr eines Streiks im öffentlichen Dienst. Die Gewerk- acrakten fordern, daß die Entlohnung im ökkentlichen Dienst an die der Bundesdienst- stellen angeglichen wirt. „Hachen. Belgien hat zehn ehemalige An- gehörige der SS-Leibstandarte„Adolf Hitler“ begnadigt. Sechs von ihnen kehrten am Don- nerstag nach sechsjähriger belgischer Gefan- Dis akt bei Aachen nach Deutschland zurück. 158 anderen vier sollen folgen, sobald ihre kinreisegenehmigung vorliegt. Die Heimkeh- 155 waren im Juli 1948 nach vier wöchiger Verhandlung und vorausgegangener jahrelan- ser Gstangenschaft vom belgischen Kriegs- N in Lüttich wegen Beihilfe zum Mord zu enn Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden. UP/ dpa An der Wahl beteiligten sich 91 von den 53 Abgeordnete gaben ihre Stimmen für Dr. Reinhold Maier ab, Dr. Hermann Veit. 37 Zettel blieben Dr. Maier berief dann folgendes Kabi- nett: Stellvertretender Miniserpräsident und Wirtschaftsminister Dr. Hermann Veit (Sp), Innenminister Fritz Ulrich(SPD), Kultusminister Pfarrer Dr. Gotthilf Schen- kel(SPD), Finanzminister Dr. Karl Frank DVP), Landwirtschaftsminister Landwirt Friedrich Herrmann OVP), Arbeitsmini- ster Ministerialdirektor David Stetter(SFD). Das Justiz ministerium übernimmt Minister- präsident Dr. Maier in Personalunion. Landtagspräsident Wilhelm Keil wür- digte die Persönlichkeit und die Arbeit des nunmehr zum dritten Mal amtierenden Ministerpräsidenten und sagte, in unserer wechselvollen und undankbaren Zeit sei es ein seltener Fall, daß ein Mann mit fliümfeinhalbjähriger Tätigkeit erneut in das Amt des Minister präsidenten berufen werde. Darin sei das Zeugnis eingeschlos- sen, daß Dr. Reinhold Maier dem Lande gute Dienste geleistet habe. Dieses Zeugnis könnten auch die bisherigen Minister Würt⸗ temberg- Badens auf sich beziehen. Nach einstündiger Unterbrechung der Sitzung wurde die neue Regierung vom Landtag mit 54 Stimmen bestätigt und die Minister vom Landtagspräsidenten in ihrem Amt auf die Verfassung vereidigt. Gegen die Absicht, die von Dr. Maier vorgeschlagene Regierung schon in der Sit- zung am Donnerstag bestätigen zu lassen, protestierte die CDU-Fraktion. Sie lief durch ihren Fraktionsvorsitzenden, Abg. Wie de- meier(Um), erklären, es sei bisher nicht üblich gewesen, die Bestätigung der Frak- tionen vor der Abgabe des Regierungspro- gramms zu fordern. Der Fraktionsvorsit- zende der SPD, Abg. Alex Möller(CKarls- ruhe), aber bat den Landtag, Verständnis kür die sofortige Bestätigung zu haben. Die Minister seien nach der Verfassung erst dann in der Lage, ihr Amt zu übernehmen, wenn die Bestätigung des Landtages vor- liege. Bis dahin blieben sie Privatpersonen und seien als solche nicht in der Lage, ver- antwortlich eine Regierungserklärung vor- zubereiten und dem Landtag zu unterbrei- ten. Da aber in der kommenden Woche im Bundesrat wichtige Verhandlungen über das Lastenausgleichsgesetz stattfänden, sei es im Interesse Württemberg-Badens unbe- dingt notwendig. daß dessen Vertreter im Bundesrat als bestätigte Minister amtieren und eine für das Land verantwortliche Stel- lung beziehen könnten. Auch der Fraktions- vorsitzende der DVP, Dr. Wolfgang Hau ß- mann, und der DG-BHE, Dr. Wilhelm Mattes, schlossen sich den Argumenten des Abg. Möller an. prolest der CDU gegen Bestätigung des Kabinetts Nach der Vereidigung der Regierung er- klärte Abg. Mattes DG-BHE), seine Frak- tion habe weiße Stimmzettel abgegeben, um damit zu dodumentieren, daß sie in bezug auf die Beurteilung der neuen Regierung abwarten wolle. Ihre Stellungnahme sei kein Contra und kein Pro. Sie wolle den neuen Männern auf der Linie einer sachli⸗ chen Politik eine Chance geben. Im Namen der CDU gab Wiedemeier so- dann eine Erklärung ab, die besagt, die Fraktion der CDU sabe sich nicht in der Lage, die Regierung zu bestätigen. Diese Haltung entspringe nicht aus ihrer Opposi- tionsstellung, sondern sei darin begründet, daß die Koalitionsparteien entgegen allen parlamentarischen Gepflogenheiten die Be- stätigung der Regierung verlangt hätten, bevor diese eine Regierungserklärung vor- gelegt habe. Die CDU setze sich hiermit zur Wehr gegen die Mißachtung der demokrati- schen Tradition, die insbesondere in Würt⸗ temberg-Baden stets gehütet worden sei. Während der Ministerpräsident die Pflicht des Allisgleichs und der Versöhnung als er- korderlich bezeichnet habe, setzten die Par- teien der Koalition die Politik der Verge- waltigung der Minderheiten fort, die mit der Absetzung des Wahlanfechtungsantra- ges der CDU von der Tagesordnung begon- nen worden sei. Die CDU erblicke in diesem Verfahren einen schlechten Start der demo- kratischen Regierung. Präsident Keil er- klärte darauf, er könne nicht zugeben, daß bei dem geübten Verfahren von einer Ver- gewaltigung der Minderheit gesprochen werde. Der SPD- Fraktionsvorsitzende Möller erklärte, seine Partei habe für eine sach- liche Stellungnahme der Oppositionspartei, auch wenn sie mit einer Ablehnung des Kabinetts verbunden sei, volles Verständ- mis und habe es als angenehm empfunden, daß der Sprecher der DG-BHE erklärt habe, seine Partei wolle den neuen Männern eine Chance geben. Schon jetzt aber zeige sich, daß man nicht beiden Oppositionsgruppen gerecht werden könne. Möller wies noch einmal auf die zwingenden politischen Gründe hin, die die SPD veranlaßt hätten, die Regierung schon in der Sitzung am Donnerstag zu bestätigen. Die Mehrheit des Landtages habe sich diesem Antrag ange- schlossen und es müsse auch von der Min- derheit bestätigt werden, daß es das ge- meinsame Bemühen sein müsse. in Zukunft nur das zu tun, was dem Lende diene und nicht an das zu denken, was aus seiner par- teipolitischen Einstellung heraus vielleicht als notwendig und wünschenswert ange- sehen werden könne. Abg. Dr. Haußmann DVF) erklärte namens seiner Fraktion. es sei nicht ver- ständlich, wie von einer Vergewaltigung der Minderheiten durch die Koalition ge- sprochen werden könne. Die Begründung Möllers zur sofortigen Bestätigung der Re- gierung sei 80 zwingend und überzeugend gewesen, daß sich ihr die DVP urid auch die DG-BHE angeschlossen habe. Im Laufe der Sitzung sprach Landtags- präsident Wilhelm Keil dem 65 jährigen Ab- geordneten Kuhn(CDU- Mannheim) im Namen des Landtages die herzlichsten Wünsche zu seinem Geburtstag aus. Keine Freigabe von Benzin und Diesel Bonn.(n- Eig. Ber.) Mit einer Freigabe von Benzin und Diesel ist Wahrscheinlich im Jahre 1951 noch nicht zu rechnen. Zur Zeit hat die Bundesrepublik einen Bestand von 200 000 Tonnen Vergaserkraftstoff und 250 000 Tonnen Dieselkraftstoff. Der monat- liche Bedarf beträgt 120 000 Tonnen Ver- gaserkraftstoff und 100 000 Tonnen Diesel. Untersuchungen des Bundeswirtschaftsmini- steriums haben ergeben, daß von April 1950 bis zum Dezember 145 000 Tonnen schwar- zes Benzin umgesetzt wurden. Herstellungsverbote in Sicht Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) In Kürze ist mit einer größeren Anzahl von Herstellungs- verboten für die deutsche Iadustrie zu rechmen. Diese folgen den wirtschaftspoliti- schen Maßnahmen in den Vereinigten Staa- ten. Sie haben den Zweck, wertvolle Roh- stoffe staatlich zu lenken. Mit einer Bewirt⸗ schaftung oder mit der Einführung von Karten und Bezugscheinen ist im Zuge der Rohstoffmarktlage noch nicht zu rechnen. Es stimmt auch nicht, daß bereits Karten im Pruck sind. Prof. Erhard hat sich vielmehr nach langwierigen Beratungen mit Sach- verständigen und Politikern entschlossen. den bisherigen wirtschaftspolitischen Kurs beizubehalten und ihn lediglich stärker zu steuern, als das bisher der Fall war. Dabei sind alliierte Anregungen nicht ohne Aus- Wirkung geblieben. Pflimlin-Plan nach Schumanplan? Paris.(dpa- REUTER) Der französische Ministerrat stimmte d Plan Landwirt- schaftsminister Pflim ins zu, nach dem Vorbild des Montanunionsplanes auch einen einheitlichen europäischen Markt für be⸗ stimmte Erzeugnisse, wie zum Beispiel Ge- treide, Zucker, Wein und Milchprodukte zu schaffen. Pflimlins Vorschläge werden jetzt von einem interministeriellen Ausschuß erörtert. Dann sollen andere westeuropàische Staaten eingeladen werden, dem Plan beizutreten. Dritte Lesung des Mineralölsteuergeselzes verschoben Arbeitsgemeinschaft Zentrum WA aufgelöst Bonn.(UP) Bundesfinanzminister Dr. Fritz Schäffer erlitt am Donnerstag im Bundestag eine eindeutige Niederlage, als ihn das Plenum in seiner 111. Sitzung bei der Behandlung der Umsatzsteuerbe- freiung der freien Wohlfahrtspflege ein- mütig überstimmte. Trotz der Forderung des CDU- Abgeordneten Johannes Kunz e, daß die Freistellung von der Umsatzsteuer, auf alle der freien Wohlfahrtspflege an- geschlossenen Einrichtungen ausgedehnt werden müsse, glaubte Dr. Schäffer eine nochmalige Prüfung dieses Antrages in einem Ausschuß verlangen zu müssen, Die- ser Vorschlag wurde jedoch bei einigen Enthaltungen vom Plenum überstimmt. Eine zweite Kontroverse zwischen einem Minister und Abgeordneten ergab der An- trag verschiedener Abgeordneter auf Be- reitstellung größerer Mittel für Siedlungs- vorhaben. Dem Hinweis des FDP-Sprechers Konrad Frühwald auf vorhandenes Sied- lungsgelände, begegnete Bundeswohnungs- minister Eberhard Wildermuth mit der Feststellung, daß Siedlungsstellen etwa das Sechsfache einer Wohnungseinheit kosten würden. Das Haus beschloß, diesen Antrag in den Ausschüssen für Wohnungswesen und Wiederaufbau sowie den Agrar- und e weiter zu bearbei- en. Das Vierzehn-Punkte- Programm des Bundestages war in knapp zwei Stunden abgewickelt, da die mit Spannung erwartete zweite und dritte Lesung des Mineralöl steuergesetzes vorher abgesetzt und um eine Woche vertagt worden war. Zu Beginn der Sitzung verkündete Pr sident Dr. Hermann Ehlers, daß die WAV und das Zentrum ihre Arbeitsgemein- schaft aufgelöst hätten. Gleichzeitig wies die WAV daraufhin, daß keine Arbeits- gemeinschaft mit dem BHE bestehe, Von Angebliche Verhandlungsvorschläge Pekings Japanischer Friedensvertrag— eine London.(UP) Das kommunistische China soll am Donnerstag durch den indischen Botschafter in Peking, Sardar Pannikar. seine endgültigen Vorschläge für eine Feuer- einstellung in Korea überreicht haben. In den Berichten, für die eine Bestätigung nicht er- halten werden konnte, heißt es. Pannikar habe die chinesischen Vorschläge an den indischen Premierminister Jawaharlal Nehru, der sich zur Zeit in London auf- hält. weitergeleitet. Peking soll einen Sitz im Sicherheitsrat der UNO, den Abzug der fremden Streit- kräfte aus Korea und die Aufnahme von Verhandlungen über Formosa gefordert haben. Die Verhandlungen über Formosa sollen nicht unbedingt vor einer Regelung im Koreakonflikt begonnen werden. Indische Beamte, die über diese Berichte befragt wurden, gaben nur zur Antwort, zwischen dem indischen Botschafter und dem Premierminister sei ein ununterbroche- ner Austausch von Nachrichten üblich, der von ilmen nicht bekannt gegeben werden könnte. Ebenso verweigerten Commonwealth Verbindungsbeamte jede Auskunft über diese Frage mit dem Hinweis, daß es sich hierbei um Dinge handele, die ausschließlich das betreflende Mitglied des Commonwealth an- Zinngen und die nicht die Völkergemeinschaft insgesamt betrafen. Ein Punkt scheint gewiß zu sein, daß nämlich Peking entschlossen ist, den von der INCO eingesetzten Dreierausschuß unter Führung des indischen Delegierten Benegal Rau nicht zu akzeptieren. Diplomatische Vertreter asiatischer Län- der sagten am Donnerstag in New Lork, eine allgemeine Konferenz über den Frie- densvertrag mit Japan werde wahrscheinlich Möglichkeit zum Gespräch mit China? in nächster Zeit die einzige Gelegenheit sein, mit der kommunistischen Regierung Chinas ins Gespräch zu kommen. Man müsse diese Gelegenheit wahrnehmen, da die Aussichten auf Verhandlungen mit Rotchina über Korea immer geringer würden. Die àsiatischen Diplomaten nahmen mit mren Ausführungen auf eine Meldung bezug, wonach die Möglichkeit besteht. daß die Vereinigten Staaten einer Konsultierung des kommunistischen China bei den Ver- handlungen über den japanischen Friedens- vertrag zustimmen werden. Die Beteiligung Pekings an den Japan- Verhandlungen ist von der Commonwealth⸗ Konferenz in London verlangt worden. Washington hat dieses Verlangen vorerst nicht abgelehnt. Foster Dulles in Sondermission nach Japan Washington.(Up) Das amerikanische Außenministerium teilte mit, daß der repu- blikanische Berater John Foster Dulles als Leiter einer Sondermission des Außen- und Verteidigungsministeriums nach Tokio fahren werde, um mit General MacArthur und japanischen Vertretern über den Frie- densvertrag für Japan zu verhandeln. Dul- les wird sich in etwa zehn Tagen nach Tokio begeben. Ein Sprecher des Außen- ministeriums sagte, Präsident Truman habe Dulles zum Leiter der Sondermission mit dem Rang eines Botschafters ernannt, damit er die Verhandlungen über einen Friedens- vertrag für Japan zum Abschluß bringe. Dulles hat bekanntlich seit dem Sep- tember mit den Mitgliedern der aus 13 Staa- ten bestehenden Fernostkommission Ver- handlungen über den japanischen Friedens- vertrag geführt. der Zentrumsfraktion wurde bekanntgege- ben, daß sie die Aufnahme der Abgeord- neten Dr. Fritz Doris und Dr. Franz Richter von der SRP als Hospitanten ablehnt. Der Ausschuß für Lastenausgleich bean- tragte durch seinen Sprecher, den CDU-Ab- geordneten Oskar Wacker za pp, daß die Bundesregierung Auswanderern mit gül⸗ tigen Einreisepapieren im Vorschußwege Beträge zur Deckung der Transport- und Veberfahrtskosten aus Lastenausgleichsmit- teln zur Verfügung stellen sollte. Der An- trag kand die einstimmige Billigung des Hauses. Bonner Jelefonaſ: Entspannung zwischen Bundes- regierung und Gewerkschaften? von unserer Bonner Redaktion Bonn. Am Donnerstagnachmittag fand in der Bundeskanzlei die mit Spannung er- wartete Unterredung zwischen Dr. Adenauer und dem Vorsitzenden des DGB, Dr. h. e. Böckler, statt. Es ging um die Streik- drohung der Industriegewerkschaft Metall, die Mitbestimmung und die Neuordnung der deutschen Schwerindustrie. Die Aus- sprache fand unter vier Augen statt. Ein Kommuniqué besagt,. der Budneskanzler und der Gewerkschaftsführer seien sich darin einig, daß schnellstens eine Beilegung der Spannungen versucht werden müsse. Ueber die Wege, die hierzu beschritten werden sollen, wurde„vereinbarungsge- mäß“ nichts bekanntgege en. In politischen 18 erwartet man eine Entspannung. Bundeswirtschaftsmini- ster Prof. Erhard hat inzwischen bekannt- geben lassen, daß die Vorwürfe, sein Mini- sterium suche die Entwicklung bei der Stahlindustrie in einer gegen die Arbeiter- schaft gerichteten Weise„zurechtzudrehen“, völlig aus der Luft gegriffen seien. Eine Verlautbarung in diesem Sinne wird er⸗ Wartet. Irinerhalb der Bundesregierung, so vor allem von seiten des Bundesarbeitsmini- sters, ist man im Augenblick bemüht, die Frage der Mitbestimmung einer schnellen Klärung entgegenzuführen. Der Bundes- kanzler hat sich vor maßgeblichen Mitglie- dern der CDU erneut dafür ausgesprochen, daß eine Regelung im echten Interesse der Arbeitnehmerschaft gesucht und gefunden werden muß. Auch der Bundestagsaus- schuß für Wirtschaftspolitik und der Aus- schuß für soziale Fragen bemühen sich in dieser Richtung. 16 Bergbau ruft zur Urabstimmung auf Essen.(dpa) Der Hauptvorstand des Industrieverbandes Bergbau hat am Don- nerstag alle im Bergbau beschäftigten Arbeitnehmer in einem Flugblatt zur Ur- abstimmung über die Mitbestimmung auf- gerufen. Sie findet vom 17. bis 19. Januar in den Betrieben des Stein-, Braun- und Pechkohlenbergbaus, der Kali- und Stein- salzindustrie und des Eisenerzbergbaues statt. Die Arbeitnehmer sollen sich durch re Stimmabgabe damit einverstanden er- Klären, daß der Hauptvorstand der Berg- arbeitergewerkschaft notfalls alle ihm ge- eignet erscheinenden Kampfmaßnahmen triflt, um das vom Deutschen Gewerkschafts- bund geforderte volle Mitbestimmungsrecht für die Arbeitnehmer und Gewerkschaften durchzusetzen. Im Falle einer Arbeitsniederlegung in der eisenschaffenden und stahlerzeugenden Indu- strie und im Bergbau werden, wie von maß. gebender Seite des Deutschen Gewerkschafts- bundes betont wurde, die Arbeitnehmer selbst für Ruhe und Ordnung sorgen. 1 Seite 2 MORGEN Freitag. 12. Januar 1931 Nr. 10 ORGE Kommentar 9 Freitag, 12. Januar 1931 Hintergründe des Grolewohl- Briefes Noch immer liegt der Grotewohl-Brlef m der Mappe„Unerledigtes“ auf dem Schreibtisch des Bundeskanzlers. Die Sowjets sind Meister der Strategie des kalten Krie- Ses, in jenem Spiel mit halben Wahrheiten, verdeckten Tatsachen und gefährlichen Trümpfen. Sie haben Grotewohl die Feder in die Hand gedrückt. Das verblüfft. Blicken Wir einmal zurück, so müssen wir feststel- len, daß die Russen sich ihr Besatzungs- Sebiet von allen Besatzungen am schnellsten gefügig machten und der nationalen Sou- veränität am gründlichsten zu Leibe Singen. Alle Bemühungen, diesen Zustand zu be- enden und Deutschland wieder zu vereini- Zen, sind im Laufe der Jahre gescheitert. Die Sowjets schrieben wohl das Wort Ein- Heit auf die Fahnen, aber dachten sich da- bei etwas anderes als der Westen. Auf den internationalen Konferenzen in Moskau und Paris widersetzten sich die Vertreter hartnäckig der Realisierung der Potsdamer Beschlüsse, die ein geschlossenes deutsches Wirtschaftsgefüge voraussetzten. Der Graben vertiefte ich immer mehr und wurde zum Schicksal. Die westdeutsche Poli- tik hat manches getan, die Einheit und Freiheit in Deutschland in freier Selbst- bestimmung zu vollenden“ wie die Auffor- derung der Präambel des Grundgesetzes heißt. Der erste energische Vorstoß kam aus Düsseldorf. Hier versuchten der nord- rheinisch-westfälische Ministerpräsident Karl Arnold und sein damaliger Pressechef, Ge- heimrat Dr. Katzenberger, noch ehe von der Bildung der Bundesrepublik überhaupt die Rede war, an neutralem Ort ein Treffen Westdeutscher sowie ostdeutscher Politiker zu inszenieren. Das Experiment mißlang am Nein der Russen. Aehnlich verlief ein Fref- ken sämtlicher deutscher Ministerpräsiden- ten in München. Dann schalteten sich die Bundesregierung und der Bundestag ein. Mehrere Male ist von der Rednertribüne des Plenums herab der Vorschlag gesamt- deutscher und freier Wahlen zur Bildung einer Nationalversammlung und Wieder- Herstellung unseres Vaterlandes gemacht worden. Weder Moskau noch Pankow hielten es Kur notwendig, darauf überhaupt eine Ant- Wort zu geben. So kann man verstehen, daß mancher westdeutsche Politiker vorschlägt, es mit dem Grotewohl-Brief ähnlich zu hal- ten. Das wäre vor allem dann berechtigt, Wenn sich der Brief des ostzonalen Mini- Sterpräsidenten als reiner Dummenfang hskausstellen sollte. Ist er das? Dieses Pro- blem beschäftigt die maßgeblichen Instanzen des Bundes seit Wochen. Es kann nicht ge- sagt werden, daß sich bisher eine echte Klarheit herausgeschält hätte. Vielleicht Wäre es richtig gewesen. erst einmal zu ver- suchen, über die Vertretung der Bundes- republik in Berlin mehr über die Hinter- gründe des ostzonalen Briefes zu erfahren; denn irgendwie wirkt das Angebot verblüf. rend, nachdem doch der Osten bislang eine Politik der Ablehnung betrieben hat. Was veranlaßte diesen Wechsel? Darauf nat der Vertreter der Bundesregierung in Berlin, Vockel, bis zur Stunde noch keine Antwort nach Bonn gegeben. Wahrschein- lich fehlen ihm die Befugnisse, unter Um- ständen die Möglichkeiten, bestimmt aber dis diplomatische Initiatve; denn der Ver- treter der Bundesregierung in Berlin ist ein Beamter von hohen Graden, aber er hat, wie diese Persönlichkeiten zumeist. keine usgesprochen politische Ader, die in dieser Stunde not täte. Nach langen Erwägungen Baben sich jedenfalls zwei Versionen her- Zuskristallisiert, die den Grotewohl-Brief Eranlaßt haben können. Die eine sieht in ihm einen Teil des kalten Krieges, eine reine Falle, inszeniert, um das deutsche Volk zaufzuweichen“, wie es der Zweite Vorsit- zende der Sp, Ollenhauer, formulierte. Eine einfache Karte im Spiel, das dem gan- zen deutschen Volk ein ähnliches Schicksal bescheren Will, wie es die Tschechoslowakei erlitten hat. 8 Aber auch die zweite Lesart hat einiges für sich. Ihre Vertreter glauben, daß den Russen eine Remilitarisierung Westdeutsch- lands in die Glieder gefahren sei. Aus der Ostæone legen Stimmen vor, die das be- stätigen; denn für den Russen ist der deut- sche Soldat die große Gefahr, der er gerade erst vor kurzem Herr geworden ist. Soll er auferstehen? Um das zu verhindern, so glauben die Verfechter dieser These, sei der Kreml bereit, eine ganze Menge draufzu- zahlen und unter Umständen seine bis- herigen Repräsentanten in der Scwietzonen- Republik, einschließlich der SED, frei zu geben. Ob das stimmt. das müssen die nächsten Monate beweisen Vielleicht wird die Viererkonferenz eine Gelegenheit bie- Sonst aber wird man im Fortspinnen des Politischen Gespräches all dicse Fragen auf- reifen können, ohne eine Gefahr herauf- zubeschwören, die nicht heute bereits vor- handen wäre. Mit anderen Worten: Sollte der Brief Grotewohls eine Falle sein, 80 braucht man ja nicht unbedingt in sie Bineinzutapsen, wenn man versucht, die Chance, die im Hintergrund vorhanden ist, vorsichtig und geschickt abzutasten und im Sünstigsten Falle energisch zu nutzen. Aus all diesen Erwägungen beraus scheint 28 richtig und klug zu sein, daß der Bundes- Kanzler langsam vorgeht, daß die Probleme und Fragen sorgfältig gewogen werden und daß die Türe vorerst offen bleibt. Man Wird verhältnismäßig schnell erkennen und Beweise dafür finden, ob hinter dem Schreiben nur die Bajonette oder die Frie- denstaube hervorlugen. Hugo Grüssen Spanien und der Westen Optimismus zum Jahresbeginn/ Der Konflikt mit Paris Das neue Jahr hat nicht übel für Spa- nien begonnen. Ein ungewöhnlich strenger und niederschlagsreicher Winter hat über die Feiertage, die zu Dreikönig ihren Höhe- punkt fanden, Schnee und Regen in so rei- chem Maß beschert, dag die bedrohliche Si- tuation der Energieversorgung jetzt end- gültig überwunden sein sollte. Aber Bicht nur in klimatischer Hinsicht scheint sich mit dem Jahreswechsel das Ende der sieben trockenen Jahre angekündigt zu haben. Auch wirtschaftlich und politisch mehren sich die Zeichen, daß Spanien mit Beginn des neuen Jahres über die Schwelle der Krise getreten ist. Bevor noch der kürzlich er- nannte amerikanische Botschafter, Mr. Griffis, die von Francos Maurengarde eskortierte Rokokokutsche der Bourbonen besteigen kann, um dem derzeitigen Ober- haupt des Königreiches das Beglaubigungs- schreiben der Versöhnung zu überreichen, Bat das 6. Geschwader der USA-Flotte in Barcelona Anker geworfen. Dort sah sich die Marine des Sternenbanners von einer Gast- freundschaft aufgenommen, die noch um verschiedene Grade herzlicher war als vor einem reichlichen Jahr beim letzten ameri- kanischen Flottenbesuch in La Coruna. Admiral Cervera, der spanische Empfangschef bei diesem Austausch see- männischer Artigkeiten, trug zwar einen von historischen Erinnerungen nieht freien Namen, denn ein anderer Cervera komman- dierte die veraltete spanische Flotte, die 1898 bei Santiago de Cuba von den ameri- kanischen Panzerschiffen zusammengeschos- sen wurde. Aber niemand ließ sich mehr von den blassen Schatten einer so fernen Vergangenheit schrecken, da selbst über die Isolierung von gestern bereits die aktuellen Geschehnisse von heute hinwegblenden. Die ersten amerikanischen Lieferungen auf Grund des kürzlich gewährten Spanienkre- dits sind im Rollen. Das Regime hat seine unhaltbar gewordene Politik der künstlich zurückgestauten Inflation aufgegeben, die seit Jahren die wirtschaftliche Entwicklung hemmte. Durch Erhöhung des Notenumlau- fes, dessen Decke in wenigen Wochen von 28 auf 35 Milliarden Pesetas gehoben wurde. sind dem durch eine unrationelle Politik der Industrialistſerung erschöpften Geldmarkt Wieder frische Kräfte zugeführt worden. Man bemerkte es gleich zu Jahresbeginn an den spanischen Börsen, die seit 1946 keine Hausse mehr erlebt haben wie in den letzten Tagen. Teuerung und andere soziale Probleme sind zwar die Folge dieses neuen Kurses. Er bringt gewiß keine Zauber- lösung für die vielschichtigen Sorgen einer Wirtschaftspolitik, die noch immer mit einer unzureichenden und darum kostspieligen Produktion belastet ist und im Zeichen von Devisenschwund und bürokratischer Wirt⸗ schaftskontrolle jetzt wohl den Tiefpunkt in der Entwicklung ihres Außenhandels er- reicht hat. Aber trotzdem weht unverkenn bar in diesen sonnigen Januartagen, da man nach trüben und eisigen Winter wochen sich wieder vor den Cafés auf der Gran Via Wärmt, zum erstenmal seit langer Zeit ein sanfter Wind des Optimismus durch die Straßen Madrids. Mit manchen Gründen ließe sich dieser Umschwung der Stimmung erklären. Der frühere spanische Außenminister, Le- duerica, der schon seit zwei Jahren in Washington damit beschäftigt ist, dem Re- gime freundlichere atlantische Strömungen zuzufächeln, hat offensichtlich den schwieri- geren Teil seiner Aufgabe bereits hinter sich. Er wird es dort künftig als beglaubig- ter Botschafter leichter haben als in der halbamtlichen Rolle, mit der er sich bislang zu begnügen hatte. Daß das amerikanische Interesse an Spanien wächst, wäre an sich nichts Neues. Bemerkenswerter ist schon, daß es im gleichen Maß zur immt, in dem „Leuchtfeuer Von unserem Madrider Dr. H. B.- Korrespondenten man in den militärischen noch mehr als in den diplomatischen Kreisen Washingtons die Geduld verliert, mit der man dem Ver- Wechselspiel der westeuropäischen Verteidi- Sung zuschaut. Spanien ist bisher nicht un- gern aus diesem Spiel geblieben. In der Neujahrsbotschaft Francos waren die Sätze, in denen Spaniens Solidarität mit dem Westen betont wurde, sorgfältig gegen an- dere Sätze abgewogen, in denen eine leise Hoffnung auf Neutralität anklang. Dieses Kernproblem bleibt also auch weiter in einem absichtsvollen Dunkel. Andererseits aber hat die Presse des Re- gimes kein Blatt vor den Mund genommen als es die französische Politik zur Frage des deutschen Beitrages an der westlichen Ver- teidigung zu Kritisieren galt. Jedes auch noch so leise Zeichen, daß die Amerikaner sich unter Zurückstellung der französischen Einwände direkt mit Bonn verständigen könnten, wird von den Madrider Zeitungen mit unverhohlener Genugtuung vermerkt. Man ist ohnehin zur Zeit auf Frankreich nicht gut zu sprechen, nachdem der Aus- Wärtige Ausschuß der Kammer die Ent- sendung eines Botschafters nach Madrid abgelehnt hat. Der Angriff auf die franzö- sische Regierung, mit dem das halbamtliche „Arriba“ soeben darauf antwortete, ließ an massiver Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig und gipfelte in der Drohung, daß Spanien sich künftig auf unbefristete Zeit überhaupt weigern werde, einen französi- schen Botschafter zu empfangen. So heiß wird natürlich nicht gegessen. Aber sicher verbaut die gegenwärtige Ver- stimmung zwischen Madrid und Paris bis auf Weiteres alle Möglichkeiten eines Ein- baues Spaniens in das System der west- lichen Verteidigung. Wir möchten nicht die Hand dafür ins Feuer legen, daß man in verantwortlichen Kreisen des Regimes dar- über besonders unglücklich ist. Die Abnei- gung, sich durch kollektive Sicherheitsver- pflichtungen die Hände binden zu lassen, War hier schor. immer grog. So oft das Gespräch auf dieses Thema kommt, wird in Madrid der Wunsch nach einem direkten und ausschließlich zweiseitigen Pakt mit den Vereinigten Staaten lau, in den allen- falls Portugal einzuschlieben wäre. Der neue Konflikt des Regimes mit Frankreich kann solche Tendenzen nur verstärken. Man begreift jetzt auch, warum in Madrid alle Symptome für eine direkte Verständi- gung der Amerikaner mit der Bundes- regierung so aufmerksam verzeichnet wer- den. Doch französischer Botschafter für Madrid Paris.(UP) Frankreich hat Spanien um das diplomatische Agrement für Bernard Har dion gebeten, den die französische Regierung zum heuen Botschafter in Madrid ernennen will. Hardon war bisher franzö- sischer Geschäftsträger bei der spanischen Regierung. Nur wenige Stunden vor der amtlichen Bestätigung dieser Tatsache hatte ein Spre- cher des französischen Außenministeriums Berichte über die bevorstehende Ernennung Hardions als„phantastisch“ bezeichnet. Ein amtlicher Sprecher erklärte jetzt, der Oeffentlichkeit sei über die französische Bitte um die Zustimmung Spaniens zur Er- nennung Hardions nichts mitgeteilt worden, da eine derartige Bekanntgabe unhöflich sei, solange Spanien nicht geantwortet habe. Zwar sei auch jetzt das spanische Agrement noch nicht erteilt worden, doch habe das Außenministerium die sofortige Bekannt- gabe seines Schrittes vorgezogen, da die bevorstehende Ernennung Hardions der Oeffentlichkeit ohnehin bekanntgeworden Sei. Den stärksten Widerstand gegen die Entsendung eines framzösischen Botschef- ters nach Madrid hatten die französischen Sozialisten geleistet, die aber schließlich nachgaben, nachdem auch die britische Labour-Regierung beschlossen Hatte, wieder einen Botschafter zur spanischen Regierung zu schicken.. Eisenhower in Kopenhagen Den Haag.(dpa-REUTER) Der atlanti- sche Oberbefehlshaber General Dwight Eisenhower konferierte am Donnerstag mit holländischen Ministern und Generalen im Haag und flog am Nachmittag vom Flugplatz Schiphol nach Kopenhagen. Vor seinem Abflug nach Kopenhagen wies Eisenhower in einer kurzen Erklärung vor der Presse nochmals darauf hin, daß er keinen festgelegten Plan in der Tasche habe und daß sein Besuch der europäischen Atlantikpaktstaaten zunächst Erkundungs- Zwecken diene. Parlamentswahl für Oesterreichs Bundespräsident wahrscheinlick Wien.(dpa) Die Wahl des neuen öster- reichischen Bundespräsidenten wird, wie dpa am Donnerstag von informierter Stelle in Wien erfuhr, voraussichtlich durch die Abgeordneten der beiden Kammern, die sogenannte Bundes versammlung, erfolgen. Mit Spannung sieht die Oeffentlichkeit der am Freitag zu erwartenden Entscheidung des Nationalrats über den Wahlmodus ent- gegen. Schärfere Töne der FDP? Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Neuer Fraktions- Vorsitzender der Freien Demokraten im Bundestag wurde August Martin Euler (Landesvorsitzender der FDP in Hessen). Er ersetzt den Abgeordneten Schäfer, Hamburg. Die Freien Demokraten weisen darauf hin, daß diese Umbesetzung und Neuwahl rou- tinemähgig erfolgt sel. In politischen Kreisen für Europa“ Hubertus Prinz zu Löwenstein berichtete über den Sinn der Helgolandaktion Heidelberg.(U. H.- Eig. Ber.) Zum ersten Male auf dem Festland berichtete Hubertus Prinz zu Löwenstein in Heidelberg am Mittwoch in einer Kundgebung der„Deut- schen Aktion“ über das Helgoland- Unter- nehmen. Keiner seiner Zuhörer durfte sich durch das aus heidnischer Vorzeit übernom- mene Leitwort dieses Abends Helgoland Heiliges Land“ zu voreiligen Schlüssen ver- leiten lassen. Der Prinz lehnte alle nationa- listischen Tendenzen, die im Zusammen- hang mit dieser Aktion auftauchen könnten, eindeutig ab, und nichts in seinen Ausfüh- rungen unterstützte derartige Ressentiments. Er hob ausdrücklich hervor. daß niemand inn der aus Studenten, Ostvertriebenen und arbeitslosen Helgoländer Fischern bunt zu- sammengewürfelten Gruppe Haß und Na- tionalismus gehegt habe. In seinem pri- vaten Gespräch ergänzte er hierzu, die Wieder Bomben auf Helgoland London(da) Die Bombardierungen der Insel Helgoland seien wieder aufgenommen worden, erklärte ein Sprecher des britischen Luftfahrt ministeriums am Donnerstag. Ein Sprecher des britischen Außen ministeriums Wiederum bestätigte nochmals, daß der briti- sche Hohe Kommissar Sir Ivone Kirkpatriek der britischen Regierung bestimmte Empfeh- lungen über den künftigen Status Helgolands unterbreitet hat. Die Angelegenheit werde nunmehr im britischen Hohen Kommissariat erwogen. Der Sprecher gab den Inhalt dieser Empfehlungen nicht bekannt. Die Bombardierungen Helgolands wurden am Montag wieder aufgenommen und sollen zunächst fortgesetzt werden. Helgoland-Aktion sei allein um der Insel und des Rechtes ihrer Bewohner selbst Wil- jen durchgeführt worden. ohne Rücksicht auf deren staatliche Zugehörigkeit. Man habe auf der Insel. so sagte der Prinz, so kümmerlich gehaust„wie die Ueberlebenden des dritten Weltkrieges“. Mit bewegten Worten schilderte er die Zer- störungen in Helgoland, die den Sandstein der Insel in Bombenkrater und roten Schlamm verwandelt hätten. Die Aktion habe aber vor allem der Jugend gezeigt, daß durch eine Einzelinitiative politische Wirkungen erzielt werden könnten. Man habe die friedlichen Mittel der Demokratie angewandt und Gandhis indischen Grund- satz der non- violence auf Deutschland übertragen. Das Ziel sei, durch die Besei- tigung eines völkerrechtlichen Unrechts das wichtigste Hindernis zwischen England und Deutschland zu beseitigen. Der Prinz hob wiederholt die ritterliche Haltung jener Engländer hervor, die die deutsche Gruppe von der Insel abholten, und den Geist, in dem die Uebergabeverhandlungen geführt wurden. Die Heimkehr der Helgoländer sei dadurch der Erfüllung näher gerückt worden. Den kommunistischen Propagandaver- suchen gegenüber hob Prinz zu Löwenstein hervor, daß die 2500 Helgoländer auf ihrer winzigen Insel sinnbildlich ständen für die 12 Millionen Ostvertriebenen sowie für alle Vertriebenen und Entrechteten in der ganzen Welt. Er richtete einen Appell an die Staatsmänner, dem Geiste Europas zu folgen ung alle Völker der Welt in jenem Geiste des gleichen und unteilbaren Rechts zu einigen, der in ganz Westeuropa und auch für Helgoland gelten müsse. Das ame- rikenische Volk und General Eisenhower wurden gebeten, ihre guten Dienste zu lei- hen, daß iti Europa Verständnis einkehre und zwischen Deutschland und England neue Freundschaft entstehen möge, Von Heidelberg aus fuhr Prinz zu Lö- wenstein nach Bonn, um dort den deut- schen Regierungssteben über die Helgoland- Aktion zu berichten. Die beiden ersten Helgolendfahrer, sein Sekretär Georg von Hatzfeld und der Student René Leu desdorf f. waren bereits vorher telegra- fisch dorthin gerufen und am Mittwoch vom Bundestagspräsidenten Ehlers empfangen worden. Der Prinz hat vorgeschlagen, nach der Rückgabe von Helgoland auf der Insel ei internationales Jugendlager zu errich- ten. Es solle der Jugend aller Nationen dienen, für den Gedanken des Rechts wir- ken und so ein Leuchtfeuer und Ansteue- rungspunkt für Europa werden. wie Helgo- land es für die Schiffahrt immer gewesen sei und künftig wieder werden müsse. erwartet man jedoch von den Anderungen im Vorstand der Fraktion, dem jetzt auch die Abgeordneten Wellhausen und von Rechenberg angehören, einen Kurswechsel. Abgeordneter Schäfer galt als ein Mann des Ausgleichs. Euler dagegen vertritt den „scharfen Flügel“ in der FDP. Man kann annehmen, daß sich die Spannungen in der Regierungskoalition verschärfen werden. Suhr Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses Berlin.(dpa) Auf der konstituiefenden Sitzung des neuen Berliner Abgeordneten- hauses am Donnerstag wurde der bisherige Stecltverordnetenvorstaner Pr. Otto Suhr, Perf a f on mich einen, Elengigg (SPY auf Vorsckflag der drei Pärfefen eini- min stimmig zum Präsidenten gewählt. Der Berliner Oberbürgermeister Ernst Reuter gab den Rücktritt des bisherigen Magistrats bekannt. Das Abgeordnetenhaus beschloß, heute zusammenzutreten, um den regierenden Bürgermeister zu wählen. Nach- dem die SpD bereits Prof. Reuter für die Wahl zum regierenden Bürgermeister vor- geschlagen hat, reichten die CDU und FDP am Donnerstag einen gemeinsamen Antrag ein, den Abgeordneten Dr. Walther Schrei- ber(CDU) zum regierenden Bürgermeister zu wählen. Brotpreiserhöhung auch in Karlsruhe? Karlsruhe.(ML. Eig. Ber.) Auch die Karlsruher Bäcker sehen sich infolge der erhöhten und weiter ansteigenden Mehl- Preise zu einer Erhöhung der Brotpreise ge- zwungen. Die Höhe des Aufschlages und der Zeitpunkt der Einführung des neuen Brotpreises überließ die am Donnerstag- nachmittag durchgeführte Versammlung der Bäckerinnung dem Vorstand. Infolge der Mehlpreiserhöhung wurde auch die Mög- Uichkeit erwogen, die Herstellung des Kon- sumbrotes zu 49 Pf einzustellen. Mit be- sonderer Sorge nahm die Versammlung von dem derzeitigen Kohlenmangel auf dem Lande Kenntnis, der zahlreiche Bäckereien die Weiterführung ihres Betriebes er- schwert. Die Bäcker protestierten ferner Segen den ständig zunehmenden Werks- handel in staatlichen und städtischen Be- trieben und bedauern die mangelnde Zu- sammenarbeit mit der Mannheimer Bäcker- innmung. Notiz zum Tage: Der Fall Kersten Im Landesbezirk Baden, vor allem in Städten Mannheim und Karlsruhe, verb sieh nicht ohne Wissen der Arbeitsverwah ES das Gerücht, der richterliche Direktor gart Oberversicherungsamts Karlsruhe, Dr. Ren Ueber nabe von ihm im August beantragte und bl willigte Gelder in Höhe von 150 00 Di una! für die Durchführung von Brozessen del, Weith nem Gericht, vor allem für äratliche 0 Dunst begutachtungen, bestimmt waren. unte Himm m higerweise für die Einrichtung seines ne des 8 Dienstgebdudes, und zwar vornehmlich fich Wie e von ihm geschaffene ärztliche Untersuchu 5 stelle verwendet. Dabei wurde auf Umfang Die Kostspieligkeit der beschafften Einrichtung ihrer deutungsvoll hingewiesen. Hier allein lage großb Schuld fur die derzeitige Stillegung des g nicht zen Gerichts, dessen für das Verfahren“ ander stimmte Mittel Dr. Kersten eben für den ö zug und die Einrichtung verbraucht habe 2 Büche Wir hatten schon am 18. Dezember 9. Veranlassung, festzustellen, daß die von 1 Hallb. sterialrat Dr. Unser, als stellvertretender 155 5 15 desbezirks präsident. am 14. Dezember 3 Weitls in einer Pressekonferenz zur Verteilung Tocht. brachte schriftliche Information über den Zensteè Kersten bereits in ihrem ersten Abste Apoll, unrichtige Behauptung enthielt,„daß die Richte Dr. Kersten am 15. August v. J., also ee zeitig vor Erschöpfung der vom Landtag“ willigten 181 00 DM. beantragte Erhöhung“ benötigten Verfahrenskosten um weitere 150% 191 Du bewilligt worden sei dag vielmehr de ez die, Antrag volle drei Monate durch Verschit 1919 der Verwaltung eben nicht erledigt wurde letztet Unter diesen Umständen wirkt das d Alters erwahnte neue, jetzt mit weiteren Beschuß Geste dungen verbundene Gerücht um 80 tendenz ſedock ser, als hier offenbar der Versuch Wiedeß 1e wird, den Richter in den Augen gerade isse. hinter ihm und seiner sozialen unpartelisc 1922, Rechtsprechung stekenden Kriegsbeschädig schen und Sosgialversicherten herabzusetzen. Hie Geric kann nur der Beueis erblickt werden, daß nieme irgendwo etwas zu verbergen kat und des die Aufmerksamkeit von den eigentlich Seh digen mit solchen sensationellen Enthüllug abzulenken versucht. Wie wir zuverlässig erfahren, hat die 9. liche Untersuchung bereits einwandfrei“ geben, daß diese Behauptungen völlig unn Di sind und ganz offenbar wider besseres Wis, Areist verbreitet werden. Das Ober versicherung gegen hat die vielgenannten 150 00 DM bis Re. 11851 nicht bewilligt bekommen und die verschied sten Fraktionen bemühen sieh darum Kehle interessieren sich dafür, daß dies nun end, Bunt geschieht und wer für die Verschleppumg n und s antwortlich ist. Es steht also außer jeb Ansic Zweifel, daß Dr. Kersten dieses Geld wel, nalbe zur Fortführung seines inzwischen stillgeleg des Gerichts ausgeben, geschweige denn daß Bunt! irgendwelche Einrichtungen anschaßſen kom oder Die Einrichtung der gerichtsäͤrztlichen unn, hinau suchungsstelle 2. B. erfolgte ohne einen Pfem Art& Staatszuschuß allein mit Hilfe der Pu Piebs industrie. Auch dies wurde einwandfrei e Orga gestellt. Das staatseigene, mit vom Lan her“ schon seit Jahr und Tag bewilligten Bau V. diten dureh die staatlichen Baubehörden W F derhergestellte ſriegszerstörte neue Dien sicher gebäude des Oberversicherungsamts uu Kabe diesem zugewiesen, weil es in der mit ein lang halben Hundert Stutzpfosten mühsam vor d netze Einsturz bewahrten viel zu kleinen Notun bergl eunft einfach nicht länger bleiben kong abges Dr. Kersten hat mit Ausgaben für den Wied tiert. aufbau nichts zu tun und auch für die 00 Oper 5 ten ausgegeben. Im Uhrion, gesch diese Einrichtung so„uppig“, daß ein Sch deckt Briefe an die Wohin gehört die Pfalz? Der Finanzausgleich gliedert die Bundes- republik in reiche und arme Länder. Zu den armen Ländern, die ohne wesentliche finan- zielle Zuweisungen des Bundes nicht existie- ren können, gehören Schleswig- Holstein, Nie- dersachsen, Bayern, Rheinland-Pfalz und Süd- baden. In der Reihe der reichen Länder steht Württemberg-Baden an zweiter Stelle. Aus dieser Gegenüberstellung, die Gegen- stand der Beratungen des Bundestages über den endgültigen Finanzausgleich bildete, hat nun der bisherige hessische Finanzminister Dr. Hilpert die Forderung nach einer Neuord- nung der Länder entwickelt, die die Notwen- digkeit eines Finanzausgleiches auf ein Mini- mum begrenzt und die leistungsschwachen Länder aus ihrer ständigen Abhängigkeit von der Finanzkraft der anderen Länder befreit. Unter dem gleichen Gesichtspunkt hat sich der nordrhein- westfälische Finanzminister Heinrich Weitz insbesondere für die Auf- lösung des Landes Rheinland-Pfalz eingesetzt. Nach seiner Meinung sollte Rheinland-Pfalz. das aus dem Finanzausgleich im laufenden Jahr 30,8 Mill. DM benötigt, in drei Teile „zerlegt“ werden, deren jeder einem anderen der bestehenden Bundesländer anzugliedern wäre. Die Regierungsbezirke Koblenz und Trier sollten an das finanzstarke Nordrhein- Westfalen und Rheinhessen an das Land Hes- sen fallen, das ebenfalls zu den gebenden Ländern gehört. 5 Im Gegensatz zu diesen absolut vernünf- tigen und auf der Linie einer organischen Län- dergliederung liegenden Vorschlägen ist es ſriegsbeschãdigter, der mit Begleitung komm Groß nicht sitzen kann, ohne daß Stühle aus anden stohl Zimmern geholt werden. Glock 5 burge 5 1 Schiec Unser kommissarischer Landes- platte bezirkspräsident Gro Stuttgart.(tz-Eig. Ber.) Die Landesregt 1 55 rung hielt am Donnerstagnachmittag i jen erste Sitzung ab. Zu Vertretern Württ Brut berg-Badens im Bundesrat wurden folgen 33 D! Mitglieder bestätigt: Ministerpräsident Betri Reinhold Maier, Innenminister Fritz Ulrd Mage Finanzminister Dr. Karl Frank und Arbe Kupf minister David Stetter. gesch Zum kommissarischen Präsidenten Pabr. Landesbezirks Baden wurde Ministerial W Dr. Hans Unser unter gleichzeitiger Erne und mung zum Ministerialdirektor bestellt. zwei wird mit beratender Stimme an den Sitz dort gen des Ministerrates teilnehmen. Die I schlaf tung der Abteilung Innere Verwaltung d aus 1 Larrdesbezirkspräsidiums Baden wird in ve beibehalten. Tonn Kraft Wohleb in Bonn Siem. Bonn.(gn-Eig.-Ber.)„Die einseitige Ff 55 Zestellung in dem Gesetzentwurf der II. zum Südweststaat erinnert mich an Volke 18151 Abstimmungsmethoden der hinter uns l“ 181.80 genden totalitären Epoche“, erklärte Staa präsident Wohleb am Donnerstag 1— einer Pressekonferenz in Bonn. Wohleb be, Sründete noch einmal die badische Auffa, sung, die nach seiner Ansicht in der Bur destagsdebatte am Mittwoch zu kurz g kommen ist. Vie N Auslä! — Errin anlaß Angel Herausgeber 0 5 1 der) „ ctelub b durch um so unverständlicher, wenn Weitz die Ange lin derung des Regierungsbezirkes Pfalz an B Ruder ern verlangt. Damit gibt er seinen Stan Krieg punkt,, finanzschwache Länder durch Angle hinwe derung an finanzstarke Staatsgebilde leben nicht kähig zu machen, auf, denn Bayern gehört legen. mit einem Zuschußbedarf von 42,9 Mill. Dl Au ebenfalls zu den empfangenden Ländern, S0 journ noch in höherem Maße als Rheinland-Plal einem Bei Durchführung dieses Vorschlages käme d ist a1 Pfalz vom Regen in die Traufe. leger Warum Weitz die vom Standpunkt de einge Finanzausgleiches naheliegendste Lösung ein“ 43 eb Zusammenschlusses mit Württemperg-Bale struk oder dem Sirtweststaat nicht einmal erwin latte hat, bleibt unbegreiflich. Wenn man schon a ung Auflösung eines Landes mit seiner finanzielle Rücker Leistungsschwäche begründet, dann darf m Wass doch keinesfalls einen Teil dieses Lande Diese einem noch schwächeren Lande angliaſe gegen Damit diskreditiert der nordrhein-westfälisc ken Finanzminister, dem es offenbar nur dare MRO ankommt, sein eigenes Land durch die Angle. Frank derung des südlichen Teiles der ehemalige Deuts Rheinprovinz abzurunden, seinen eigenen Vol. Hi schlag. de. Nude! Wenn man schon leistungsfähige Län Club schaffen will, dann muß auch die Pfalz einen Juger finanzstarken Land angegliedert werden. 90 tere gibt es nur eine Lösung: den Zusammenschlu die. mit Württemberg-Baden, das aus seinen Heu Wah halstmitteln 62.7 Mill. DPM abzugeben in 00 traini Lage ist, oder die Eingliederung in den 10 wWobde Weststaat, dessen finanzielle Grundlage dur muß Württemberg-Baden gebildet werden wird. daler Dr. Walter Siebler, Mannheim 951/ W — en em in 2, verbreß bs verwall birektor Dr. Ken Ste und 000 DR. Sen bei; liche 0 n. unre⸗ seines ge nlich für tersuchu Umfang! richtung lein läge ng dez 85 Wahren Ur den At habe, ember e von% tender I mber teilung 1 ber den Absatz Ja die also pet Landtag höhung N eitere 100 mehr die Verschult t wurde, t das Beschüt 9 tenden Wiedlerh gerade parteiisch eschüdig zen. Hie en, daß n, und desh tlich Sch nthüllum at die q andfrei lug und eres Wis Rerungen bis hei berschiech darum nun end ppung u. uher jech Geld wel stillgeleg⸗ denn daß fen kong chen Un nen Pfem ler Pri ndfrei e m Landi en Bautz örden u ue Die nts wu mit eint m vor d MVotuntt en Fon en Wied r die I fennig a Ubrise in Sehe ing komt us anden andes- ndesreg littag ih Württen n folgend sident h. itz Ulrid d Arbei enten d listeriall er Ernen stellt. en Sitzun, Die Le tung d wird itige Frs der FI, an Volke uns lie te Staat rstag a ohleb be e Auffas, der But. kurz 8. eee lie 1 an Bal en Stan h Anglie e leben. gehört Mill. Dl ern, Sosd and-Pfal, käme de ſunkt da. ung elle erg-Badel erwänn schon d nanziellel darf ma Lande ngliegden sstfälisch 1 daral e Angle. zemaligel nen Vor. Ländler Iz einem fannkeln Nr. 10 Freitag, 12. Januar 1951 MORGEN n .———— Sete 3 — Reinhold Maier- ein politisches Porträt/ Von Ernst Claeser 5 Es War ein föhniger Tag, als wir in Stutt- gart zur Villa Reitzenstein hinauffuhren. Ueber der Stadt im Talkessel. die von einem unablässigen Geräusch erfüllt war, trieb ein weithin wallender Schleier aus Nässe und Dunst. Jenseits der Höhen jedoch war der Himmel zerrissen. Er glänzte im Perlmutter des Südwinds. Manchmal blinkte er auf wie ein antiker Schild. Die Villa Reitzenstein ist ihrem Stil und ihrer Anlage nach ein Wahrzeichen der großbürgerlichen Epoche. Sie wurde jedoch nicht wie etwa die„Villa“ Hügel“ oder andere Refugien des Privatkapitalismus aus dem Profit an Stahl, Panzerplatten oder Kanonen gebaut, sondern aus dem Erlös von Büchern. Als der Stuttgarter Verleger Hallberger um die Jahrhundertwende den weitläufigen Gebäudekomplex für seine Tochter, die mit einem Freiherrn von Reit- zenstein verheiratet war. erstellen ließ, war Apoll, und nicht Vulkan oder Mars, als Richtgott geladen, ein Apoll allerdings, der mehr mit Merkur als mit Pallas Athene ver- wandt War. 1914. beim Beginn der europäischen Tra- gödie, wurde die Villa Reitzenstein Lazarett. 1919 plante seine Besitzerin, das Haus der letzten württembergischen Königin als Alterstuskulum zu vermachen. Die noble Geste einer verspäteten Opulenz zerflatterte jedoch im Wirbel der ökonomischen Ereig- nisse. Mitten in der luflation, im Jahre 1922, wurde der Besitz vom württembergi- schen Staat für den Reichsverwaltungs- Gerichtshof erworben, der sich allerdings niemals konstituierte. Die Villa Reitzen- stein wurde Sitz des Staatsministeriums. Nach der Usurpation des Jahres 1933 wurde sie vom Reichsstatthalter Murr übernom- men, der sie 1945, beim Heranrücken der Franzosen in die Luft sprengen wollte. Der Geist des Hauses jedoch, das aus Büchern erbaut worden war, hielt der Barbarei stand, und die Franzosen ergötzten sich lediglich in der landläufigen Unbedenklichkeit von Soldaten an seinen Betten und Kellern. Nach ihrem Abmarsch wurde das Haus zu- nächst vom ersten amerikanischen Militär- gqwerneur Dawson bezogen, hernach aber durch General Clay vor allen weiteren mili- tärischen Beschlagnahmewünschen geschützt. Am 17. Oktober 1945 versammelte sich in seinen klassizistischen Räumen der Länder- rat, das erste überregionale Gremium nach dem Verlust der deutschen Souveränität. Von diesem Tage an ist die Villa Reitzen- stein ein politischer Begriff, ähnlich wie das Colombi-Schlößchen in Freiburg, wo der Gegenspieler von Reinhold Maier amtiert. Hier jedoch wirkt alles herber und korrek- ter als in der südbadischen Residenz. Der Haus-Maier Es bedürfte wohl kaum mehr als dreier Kolpings-Gesellen, um den württembergisch- badischen Ministerpräsidenten nach Süd- baden zu entführen. Die Villa Reitzenstein erfreut sich keines uniformierten Schutzes. Man tritt in das Zimmer des Dr. Reinhold Maier wie in das traditionsfreundliche Studio eines schwäbischen Notars. Der impo- sante Mann mit den bäuerlich listigen Au- gen erinnert in seiner gemessen abwarten den Zurückhaltung in eine Mischung aus einem Notar und einem schwäbischen Gast- Sogar die Kirchenglocken wurden gestohlen Buntmetalldiebe beliefern Schwarzmarkt und Schmuggler Die täglichen Meldungen über die immer dreister werdenden Diebstähle von Metall- gegenständen jeder Art und die verschiede- nen Polizeiberichte über Razzien gegen Hehler und Altmaterialhändler zeigen, daß Buntmetall zu einer gesuchten Schmuggel und Schwarzmarktware geworden ist. Nach Ansicht von Wirtschaftsexperten und Krimi- nalbeamten haben die seit dem Ausbruch des Koreakrieges steigenden Preise der Buntmetalle Ne- Metalle) zu einem„grauen“ oder„schwarzen Markt“ geführt. Darüber- hinaus sehen die Sachverständigen in der Art des un kontrollierbaren Handels und der Diebstähle den Beweis einer durchdachten Organisation, die vermutlich„von außen her“ gelenkt wird. Vor den Metalldieben ist nichts mehr sicher. Das Herausschneiden unterirdischer Kabel legte schon mehrfach viele Stunden lang Teile des Telefon- und Fernschreib- netzes lahm. Auf einer Strecke des Weser- berglandes wurden die dort seit Kriegsende abgestellten zwanzig Lokomotiven„demon- tiert“, Aus dem neueröffneten Essener Opernhaus wurde der Transformator„aòus- geschlachtet. Häuser mit Kupferplatten deckten die Diebe sorgfältig ab, und aus Großküchen wurden die Kupferkessel ge- stohlen. Die Metalldiebe entwendeten eine Glocke aus dem Türmchen einer Regens- burger Notkirche und montierten auf ver- schiedenen Friedhöfen zentnerschwere Grab- platten und Türen der Mausoleen ab. Kolbes „Große Sitzende 1929“ im Werte von 10 00 DM wurde aus dem Vorgarten des Kolbe-Museeum in Charlottenburg gestoh- len, von den Dieben zerstückelt und die Bruchstücke an einen Altwarenhändler für 83 DM verkauft. Die Metalldiebstähle in den Betrieben haben sich in erschreckenden Maße vermehrt. Besonders begehrt sind Kupfer und Messing, die„handlich zurecht- geschnitten“ in Aktentaschen durch die Fabriktore geschleust werden. Welche Mengen Altmaterial den Dieben und„Aufkäufern“ in die Hände flelen, zeigen zwei Beispiele der letzten Tage. In Düssel- dorf wurden rund 26 Zentner Metall be- schlagnahmt, die nach Ansicht der Polizei aus Diebstählen herrühren. In Hof fand man in verschiedenen Hehlernestern sogar drei Tonnen reinen Messings, die von einem Kraftfahrer und mehreren Helfern aus den Siemens-Schuckert-Werken herausgeschmug- gelt worden waren. Die Arbeit der Diebe, der Abtransport der oft schweren„Ware“, das Anlegen von leineren Hehlernestern und großen Depots ist so gut„abgestimmt“ daß man hinter den „Buntmetall-Affären“ der letzten Wochen eine wohldurchdachte Organisation vermuten darf. Ueber die allgemeinen Verknappungs- erscheinungen und„Krisenpreise“ hinaus (kür ein Kilogramm Kupfer bezahlen heute einzelne Händler drei bis vier DM, für Mes- sing zwei bis 2,50 DM) weisen immer mehr Ameichen darauf hin, daß die Zentrale des Schmuggel- und Schieberringes für Bunt- metalle ihren Sitz in der Ostzone hat. jedoch fehle, wie ein Kriminalbeamter erklärte, „das letzte Glied in der Kette der Beweise“. Neben den großen Dieben sind es vielfach Kinder, die durch Süßigkeiten oder kleines Taschengeld„angelockt“, den Schwarzmarkt mit Buntmetall unterstützen. „Wilde Händler“ verdienen durch diese kleinen Handlanger, wie festgestellt wurde. riesige Summen. Die Landesverbände„Alt- und Abfall- stoffe“ haben, wie ein leitender Angestell- ter dieses Verbandes in Frankfurt er- klärte, immer wieder ihre Mitglieder vor dem Ankauf„fragwürdigen“ Buntmaterials gewarnt. Der seriöse Altstoffhandel sei durch einzelne„wilde Händler“ und skru- pellose Elemente auf das empfindlichste geschädigt worden. Man habe in letzter Zeit erneut auf die strikte Einhaltung der Be- stimmungen im Gesetz über den Verkehr mit unedlen Metallen hingewiesen. Nach diesem Gesetz ist es u. à. verboten, Alt- metall von Kindern und Jugendlichen zu erwerben. Die Händler dürfen selbst dann nicht mehr Altmetall annehmen. wenn die Minderjährigen ihnen eine Bescheinigung ihrer Eltern vorlegen. Sämtliche Erwerbun- gen müssen genau eingetragen werden und der„Veräußerer“ hat sich auszuweisen (Kennkarte, Angabe von Alter und Beruf Usw.). Bestrebungen einzelner Firmen, Erlaub- nis zu Schulkindersammlungen„altbekann- ten Musters“ durch zuständige Ministerien zu erlangen, würde von dem Fachverband auf das strengste verurteilt. Kreise des Fachhandels führen die„augenblicklichen Zustände“ vielfach auf das Anwachsen der Handelsfirmen zurück. die sich vorher nie mit dem Handel von Altmetall befaßt hat- ten. In einem Rundschreiben eines Landes- verbandes„Alt- und Abfallstoffe“ wird behauptet, daß durch die Gewerbefreineit „Kon junkturritter und Schieber“ am lau- kenden Band zum Metallhandel zugelassen werden konnten. Die seriösen Firmen be- grüßen— wie Firmeninhaber mehrfach er- klärten— ein strenges Durchgreifen der Polizei gegen Hehler und unreelle Händler. wirt, der selbst in den Zeiten der Not auf Küche und Keller bedacht ist. Eine vor- sichtige Ironie bewegt die Stimme, so als zweifle sie noch ein wenig, bis die Rechnung bezahlt ist. Die Lust am Prozessieren, die Freude am Schachspiel der Jurisprudenz be- wegt die joviale Figur von innen her. Hier geht einer nicht mit dem Schädel, aber mit dem Gesetz durch die Wand. Die riesige Verknüpfung der Menschen untereinander, die man Politik nennt. wird in diesem Kopf nach juristisch-advokatorischen Spiel- regeln behandelt. Es gibt für ihn keine Staatsraison ohne die zivile. Keine Hand- lung ohne rechtliche Stütze. Kein Argu- ment ohne sachlichen Bezug. Das alles ruht unausgesprochen hinter einer Stirn von ge- radezu vollendeter Normalität. Es ist kein Zufall, daß Reinhold Maier die aphoristi- schen Philosophen der Antike liebt, und Leo Wohleb die Odyssee Es ist sehr schwer, einen Mann zu por- trätieren, der so wenig dem Halbdunkel zu- geneigt ist wie Dr. Reinhold Majer. Das Vordergründige seines raschen und kon- struktiven Intellekts, der vor dem Wider- spruch nicht zurückscheut. entbehrt des Schmelzes des feuilletonistisch Interessan- ten ebenso wie der Ueberraschungen der Phantasie. Hier ist alles von einer wohl- geordneten Klarheit, die die Dinge des Staates nicht von der Theorie her, sondern von unten her begreift. Das„Unten“ ist der sich aus dem Zusammenspiel der Ge- meinden aufbauende Staat. das Regieren ist ein sorgsames und wachsames Verwalten, das Land muß abschreitbar sein wie eine bäuerliche Flur. Reinhold Maier ist ein lei- denschaftlicher Wanderer. Aber wenn er wandert, wird ihm die Landschaft zum Kanton, das Gespräch mit sich selbst zum Protokoll. Er ist im Grunde ein Mensch, der sich bei jedem Schritt Rechenschaft ablegt, damit er keine psychologischen Schulden bei sich hat. Er blieb immer unter den Leuten. Sein Heimatgefühl ist selbstverständlich, und weit mehr als ein Lyrismus, hinter dessen sentimentaler Fas- sade sich im Grunde doch nur ministerial- bürckratischer Machtanspruch verbirgt. Sein Buch„Ende und Wende“, das im Rainer- Wunderlich- Verlag erschien, ist nicht das Tagebuch eines expansiven oder kontemplativen Geistes, sondern die Nieder- schrift einer dauernden Selbstkontrolle mit dem Ziel der Bewahrung einer von schreck- lichen Hysterien bedrohten Normalität. Nur so konnte es geschehen, daß dieser Mann in den Monaten der Katastrophe 1945 den Auftrag zur praktischen Arbeit empfing, zur Verwalterschaft der ersten Bedürfnisse eines verstummten Volkes. Die Eigenwillig- keit, die er dabei nicht ungern an den Tag legte, entsprang nicht dem Ehrgeiz eines Tribunen, sondern der Sorge eines Qua- stors, dem man den Rang eines Konsuls gab. Es ist diesem Mann keine spekulative Emo- tion anzumerken. Selbst als er seine im Jahre 1938 nach England emigrierte Frau sieben Jahre später in Kornwestheim ab- holt, stolpert kein Fluch gegen das Vergan- gene über seine Lippen. Die Aufgabe, vor die er sich gestellt sieht, aus dem Dämmer- licht eines bis in die Gemeinde zusammen- gebrochenen Staates wieder die ersten Kon- turen zu schaffen, schnallt er sich auf wie einen Rucksack, und er besteigt mit ihm, schlau und geduldig, die„Alb“ eines verhan- genen Schicksals. Er war ein Mann der ersten Linie. Die Herren der zweiten Linie sind heute eleganter und vermögen ihre Schuhe weit besser zu schonen als dieser Wanderer durch dick und dünn. Wenn es jedoch jemals noch eine deutsche Geschichts- schreibung gibt, dann wird man die gedul- dige Kraft des„Maiertums“, das behutsame Hausvatertum, nicht genug preisen müssen. Reinhold Maier hat sich in der Tugend der Normalität geübt. Er hat aus der schwäbi- schen Substanz, aus Handwerkertum und Pastorentum, manchmal nicht gerade eine sanfte Methode entwickelt. Er hat diese Substanz als Notar verteidigt wie ein Erbe, das selbst der Teufel nicht holen kann. Er war ein Mann der richtigen Stunde, ein Mann, wie es sich gehört. 5(Wird fortgesetzt) Der Prozeß gegen Ilse Koch Oberstaatsanwalt Dr. Ilkow beantragt lebenslängliche Zuchthausstrafe Die Angeklagte Ilse Koch hat jetzt selbst zugegeben, daß ihre Anfälle und Zusammen- brüche während des Augsburger Schwurge- richtsprozesses nur gespielt waren.„Ich spiele doch eine gute Komödie“, habe sie nach dem simulierten Zusammenbruch am Mittwochabend bei der ärztlichen Untersu- chung gesagt, berichtete Landgerichtsarzt Dr. Rudolf Engler am Donnerstag dem Ge- richt. Sie habe von ihm verlangt, daß er ihre gute schauspielerische Leistung an- erkenne. Am Donnerstagvormittag war Ilse Koch nicht im Verhandlungsraum. Dr. Engler be- richtete, daß sie am Donnerstagmorgen völ- lig apathisch im Bett lag und nicht anzu- sprechen war. Use Koch war am Mittwoch gegen Schluß der Verhandlung wieder in der An- klagebank zusammengesunken und hatte sich von zwei Wärterinnen aus dem Saal schleppen lassen. Die Beweisaufnahme wurde am Donners- tagvormittag abgeschlossen. Insgesamt sind Während der 26 Verhandlungstage 241 Zeu- gen vernommen worden. Am Nachmittag erschien Ilse Koch im Gerichtssaal, um das Plädoyer des Ober- staatsanwaltes Dr. IIkowW anzuhören. Der Oberstaatsanwalt betonte einlei- tend, es sei für die Angeklagte bezeichnend, daß systematisch ausgerechnet die Augen- zeugen ihrer Verbrechen beseitigt worden seien. Die Anklage könne daher nicht alle ihre Verbrechen erfassen. Die Angeklagte körme trotz des vorangegangenen Verfah- rens vor einem amerikanischen Militärge- richt in Dachau noch einmal von einem deutschen Gericht belangt werden. Die Zeugen seien zuverlässig gewesen. Sie seien meist sehr zurückhaltend aufge- treten und hätten sich auf sachliche Er- lebnisberichte beschränkt. Der Oberstaatsanwalt beantragte dann lebenslängliche Zuchthausstrafe für IIse Koch. Sie sei als Mittäter in an drei voll- endeten Morden, einem versuchten Mord, sechzehn Anstiftungen zum vollendeten Mord und drei Anstiftungen zum versuch ten Mord schuldig. Sie sei ferner eine ge- fährliche Gewohnheitsverbrecherin. Die bür- gerlichen Ehrenrechte müßten ihr auf Lebenszeit aberkannt und ihr die Kosten des Verfahrens aufgebürdet werden. Ilse Koch war bei dem Antrag des Staatsanwaltes nicht mehr anwesend. Schon als Dr. Ilkow sie die„vollendete Verkörpe- rung des dem Nationalsozialismus inne- wohnenden Sadismus“ nannte, hatte sie begonnen, zu schwanken. Als er sagte, der Angeklagten fehle jede moralische Kraft und ihr ureigenstes Element sei die Lüge, drohte die Angeklagte vom Stuhl zu stür- zen. Der Gerichtsvorsitzende mußte die Sitzung unterbrechen. Ein Arzt wurde ge- rufen. Polizeibeamte trugen daraufhin Ilse Koch auf ihrem Stuhl hinaus. Während der Anklagevertreter sein Plä- doyer vortrug, demonstrierten etwa 250 Menschen vor dem Gerichtsgebäude. Sie trugen Plakate, auf denen strengste Strafen für Ilse Koch verlangt werden. Die Demon- stranten wurden nach einer halben Stunde von der Polizei auseinandergetrieben. Blick ins Land Nylonstrümpfe und Schülerinnen Remscheid. Anläßlich einer Prüfung in einer Remscheider Handelsschule sind weib- liche Prüflinge auf eine findige Idee gekom- men, um ihre Gedächtnisstützen, Pfusch- zettel“ genannt, den Blicken ihrer männ- lichen Lehrer zu verbergen. Oberhalb der Knie wurden diese Zettel unter den hauch- dünnen Nylons verborgen. Ein leichtes Hochziehen des Rockes genügt, um auf die- sen dem Zugriff des Lehrpersonals entzoge- nen Zetteln gut ablesen zu können. Nylonstrümpfe und Lehrerinnen Langenberg.(Rhld.) Der Stadtdirektor des Städtchens Langenberg ist aus Sorge um den Stadtsäckel zu einem Gegner der Nylon- strümpfe geworden. Er hat an die Schul- leiter des Ortes ein Rundschreiben gerichtet, in dem er jeden Schadenersatz für in der Dienstzeit beschädigte Nylonstrümpfe ab- lehnt.„Ich habe Veranlassung“, schreibt er, „darauf hinzuweisen, daß der Nylonstrumpf wegen seiner Empfindlichkeit als ungeeig- netes Kleidungsstück für den Dienst be- zeichnet werden muß. Schäden, die durch das städtische Inventar entstehen, können nicht mehr erstattet werden. Die Langen- berger Lehrerinnen haben sich bisher noch nicht darüber geäußert, ob sie den Schaden künftig selbst tragen oder zum Woll-, Sei- den- oder kunstseidenen Strumpf zurück- kehren wollen. Diplomaten zahlen keine Steuern Bonn. Die ausländischen Diplomaten und Konsuln im Bundesgebiet zahlen keine Steuern. Dies geht aus einer Verwaltungs- anordnung der Bundesregierung hervor, die sicherstellen soll, daß durch die Begün- stigung der ausländischen Missionen im Bundesgebiet die deutschen Vertretungen im Ausland ebenfalls steuerbegünstigt werden. Steuererhöhung auch im Saarland Saarbrücken. Wie in Frankreich sind jetzt auch im Saarland die Produktions- und die Dienstleistungssteuer erhöht wor- den. Wie von zuständiger Seite erklärt wurde, beträgt die Produktionssteuer künf- tig 14,5 isher 13,5) Prozent, die Dienstlei- stungssteuer 5,5(bisher 4.75) Prozent. Schlaf- und Wohnräume stehen leer Castrop-Rauxel. Bei der Zeche Graf Schwerin“ in Castrop-Rauxel stehen gegen- wärtig fünfzig gut eingerichtete Schlaf- und Wolmräume für Neubergleute leer. Die Zeche benötigt die Arbeitskräfte dringend, konnte aber bisher keine finden. „Gebt uns den Segelflug, aber Ingolstadt. In einer Resolution an die Bundesregierung fordert der Aero-Club In- golstadt:„Gebt uns endlich den kriedlichen und sportlichen Segelflug, aber keine Düsen jäger und Karabiner“. Der Club fragt, warum den Deutschen im Westen der Segel- flugsport verboten sei. wenn gleichzeitig von einer Wiederaufrüstung Deutschlands gesprochen werde. Skat in der Schule für die Schule Fallingbostel. Auf originelle Weise hal- fen die Gemeindeväter von Mengebostel in Niedersachsen der dortigen Schule, Sie ver- anstalteten zugunsten der Schule im Schul- gebäude einen Preisskat, der großen An- klang fand. Felssturz begrub Haus Pirmasens. Ueber dem Wohnhaus eines Handwerksmeisters in Thaleischweiler löste sich am Montagnachmittag plötzlich ein gro- ger Sandsteinbrocken vom Hang und stürzte in den Hof. Kurze Zeit danach polterte kra- chend ein schweres Felsstück von etwa hun- dert Kubikmetern auf das Haus und zer- störte es völlig. Vom Eiszapfen erschlagen Kempten. Ein zwei Meter langer Eiszap- ken stürzte dieser Tage auf den Zimmer- mann Wilhelm Rist aus Kempten und ver- letzte ihn so schwer, daß er am 5. Januar starb. Er war auf einer Leiter gestanden und wollte den Eiszapfen mit einer Eisen- stange stückweise herunterschlagen, um eine Lichtleitung freizulegen. Dabei löste sich der Zapfen und fiel auf ihn. Wildschwein mit drei Beinen Heiningen. Auf der Heininger Gemar- kung im Kreis Göppingen wurde an Sil vester bei einer Wildschweinjagd ein Schwarzkittel erlegt, der nur noch drei Beine besaß. Das Tier war offenbar vor einer Zeit in eine Falle geraten, hatte sich 5 befreit, indem es sich ein Bein abbiß. Ruderer truinieren auch in den Wintermonaten Besuch beim MRC 1875/ Zweck und Nutzen eines Ruderbeckens Viele Meisterschaften und Siege in in- und ausländischen Regatten, nicht zuletzt die Erringung von Welteneisterschafts-Lorbeeren anläßlich der Olympischen Spiele in Los Angeles und Berlin brachten Mannheim den uf ein, eine Ruderer-Hochburg zu sein, Einer der Mannheimer Ruderpioniere ist der Ruder- elub von 1875. Nach dem Olympischen Sieg gurch Willi Eichhorn und Huge Strauß in Ber. un wurde der Plan der Errichtung eines Ruderbeckens endgültig verwirklicht. Pas Kriegsgeschehen brauste auch über den MRC inweg, von seinem schönen Bootshaus blieb nicht allzuviel übrig. Das im Souterrain ge- legene Becken jedoch kam glimpflich davon. Auf Einladung des MRC konnten Sport- Journalisten dieser Tage das Ruderbecken an einem Trainingsabend besichtigen. Die Anlage ist als regelrechter Viererkasten ohne Aus- eger in einem 10 mal 15 Meter großen Raum eingebaut. Das dunkelgrüne Becken faßt ebm Wasser. Durch eine sinnreiche Kon- struktion geht der durch die durchbrochenen lätter entstehende Wasserumlauf ohne Stau- ung und Wirbelbildung vor sich. so daß der Ruderer in diesem Home-Trainer stets gleiche asserverhältnisse aàntrifft wie im Freien. ieser Umstand ist der ungeheure Vorteil gegenüber den heute noch gebräuchlichen Bek- Mg mit einseitiger Betätigung. Außer dem 1 8 in Mannheim haben nur Germania Dentkurt und ganz wenige andere Clubs in eutschland eine gleichartige Einrichtung. R Hier herrscht nun alltäglich ein emsiger Cnderbetrieb unter fachkundiger Leitung. Der 1 ub verfügt heute bereits über drei gute e ee und hat darüber hinaus 30 wei- ere Jugendliche zur Auswahl zur Verfügung, die von den Amateurtrainern Sieber und Bach- 8 betreut werden. Durchschnittlich 36 Mann 9 hier täglich zweimal 15 Minuten, 1 jeder Steuer- und Backbord arbeiten uß und wechselweise Schlagmann Nr. 1. 2 aer 3 besetzt. Der MRC überläßt die wertvolle Anlage an verschiedenen Tagen der Woche den übrigen Mannheimer und Ludwigshafener Ruderver- einen, so daß sich der Home- Trainer zum Nut- zen äller auswirkt und insbesondere dazu dient, Mannheims guten Ruf als Rudlerer- Hochburg weiter festigen zu helfen. 43 ausländische Fußballspieler sind in der laufenden Saison zu Mannschaften der beiden französischen Profi- Divisionen übergesiedelt. Holland und Schweden stellten mit zwölf bzw. sieben Spielern den größten Teil der französischen Neuerwerbungen.(sid) Ouer durch Airiku im Olympiaschanze eingesprungen Nachdem an den Vortagen die Schneelage auf der Anlaufbahn der großen Olympia- schanze in Garmisch- Partenkirchen nach den Angaben des Oberstdorfer Schanzenbauer Heini Klopfer abgeändert wurde und die Kurven- unterteile des Anlaufs im Profil weiter ver- flacht worden sind, gingen am Dienstag ver- schiedene deutsche Spitzenspringer erneut über die Schenze. Klopfer stand bei verkürztem Anlauf 77 und 80 Meter, Sepp Kleisl 75 und 76 Meter. Rudi Gehring 75 Meter. Ewald Roscher 74 und 73 Meter. Bei einem 76-Meter- sprung stürzte Franz Dengg, ohne sich zu ver- letzen. Mit auf 40 Grad verstelltem Hoch- start sprang Klopfer 81 Meter. Der Schanzen- tisch, der jetzt einen Vorbau von 1.80 Meter hat, soll nach den Schneeverhältnissen variie- rend verstellt werden. Nach Ansicht der Sprin- ger ist die Schanze völlig in Ordnung. Standurd-Volkswagen Wo Lkwi.s stecken blieben, rollten VW.s immer noch Vier belgische Fahrer unternahmen mit zwel deutschen Volkswagen in einer Autokara- wane eine erfolgreich verlaufene Fahrt durch Afrika. Nach einer Strecke von 26 000 Kilome- tern, die von Brüssel aus über Frankreich und Spanien nach Belgisch- Kongo und zurück führte, trafen die Belgier am Montagabend wieder in ihrer Heimatstadt ein. Sie waren genau drei Monate und zwei Tage mit einem Volkswagen-Pkw. und einen Volkswagen-Lkw. unterwegs gewesen. Der Leiter der Expedition, Pierre dIeteren, sagte einem dpa-Vertreter, er habe feststellen können, daß kein ausländischer Wagen den Strapazen dieser Reise so gewachsen gewesen sei wie die beiden deutschen Fahrzeuge, die sich hervorragend bewährt hätten.„Wir hat- ten am VW keinerlei Zwischenfälle und keine ernsthaften Pannen außer kleinen Störungen der Benzinpumpe, die auch bei einer normalen Fahrt und unter normalen Verhältnissen auf- getreten wären“, sagte der Expeditionsleiter. Die beiden Fahrzeuge(Standard- Ausführungen) waren aus Wolfsburg für diese Fahrt zur Ver- fügung gestellt worden. Sie werden zur Ueber- prüfung wieder dorthin zurückgeschickt. Die Fahrt selbst erforderte viel Geschick und sportliches Draufgängertum. Oft ging es durch tiefsten Schlamm, durch unwegsame Urwald- strecken oder beiße Wüstengegenden. Mensch und Maschine mußten harte Strapazen über sich ergehen lassen. Während schwere auslän- dische Lastkraftwagen mitunter im Schlamm steckenblieben und nur mit Hilfe von Seilen heraustransportiert werden konnten, fuhren die deutschen Fahrzeuge immer mit eigener Kraft weiter. Die Fahrt der Belgier war eine gelungene Generalprobe für die am 28. Dezember in vier Städten Nordafrikas begonnene schwierigste und längste Automobil- Wettfahrt kreuz und quer durch Afrika nach Kapstadt(50 Etappen), an der als einzige deutsche Teilnehmer unter insgesamt 44 Fahrzeugen wiederum zwei Volkswagen vertreten sind. Mercedes-Benz in Argentinien um Start Mit Fahrern Weltmeister Dr. Farina, Hermann Lang und Karl Kling Wir deuteten bereits vor einigen Tagen an, daß das ständige Hin und Her sich widersprechender Meldungen über den Mer- cedes-Benz-Start in Argentinien langsam unerträglich wurde. Gerade noch zur rech- ten Zeit hat Gerhard Naumann, der Chef der Presseabteilung der Daimler-Benz AG. nun an alle deutschen Zeitungen eine offi- zielle Stellungnahme des Werkes verbreitet, die wir nachstehend im Wortlaut wieder- geben: „Nach monatelanger Ungewißheit, ob und wie die Rennen in Argentinien durchgeführt werden, erhielt nunmehr die Daimler-Benz G. in diesen Tagen eine Einladung des Auto- mobil-Clubs von Argentinien, an zwei argen- tinischen Automobilrennen mit ihren 3-Eiter- Mercedes-Benz-Rennwagen teilzunehmen. Diese Rennen sind formell ausgeschrieben, so daß dem Start der deutschen 3-Liter-Wagen nichts im Wege steht. Auch nach der Einladung gab es noch zahlreiche Rückfragen, weil zunächst einmal die Zeit bis zum ersten Rennen nicht mehr ausgereicht hätte. die Rennéquipe recht- zeitig nach Argentinien zu bringen. Der argen- tinische Automobil-Club erklärte sich hierauf bereit, das erste Rennen auf den 15. Februar zu verschieben. Dann mußte die Frage, ob ge- nügend Schiffsraum bereit sein würde, die viel Platz beanspruchenden Rennwagen ordnungs- gemäß zu verladen, geklärt werden. Erst als auch diese. wegen der Kürze der Zeit recht schwierige Aufgabe gelöst war, konnte die Daimler-Benz AG. unter gewissen Vorausset- zungen ihre Meldung abgeben und wird mit drei Rennwagen der 3-Liter-Klasse und den Fahrern Weltmeister Dr. Farina, Hermann Lang und Karl Kling am 18. Januar von Le Havre aus mit der„Lavoisier“ die Seereise nach Argentinien antreten. Das Schiff kommt erst am 3. Februar in Buenos Aires an, so daß die Zeit der Vorbereitung und der Akklima- tisierung sehr kurz sein wird. Mercedes-Benz hat sich in Argentinien u. 3. mit der sehr starken Gegnerschaft der „Alfettas“ von Alfa-Romeo, die nach dem Kriege von Sieg zu Sieg eilten, auseinander- zusetzen. Alle guten Wünsche der großen deutschen Motorsportgemeinde werden die Mercedes- Benz Renn mannschaft bei ihrem ersten Nachkriegseinsatz begleiten.“ Widerstands-Reminiszenzen verhindern deutsche Teilnahme Zu der Mitteilung des internationalen Bob- verbandes(FIBT), nach der eine deutsche Be- teiligung an den Bob-Weltmeisterschaften in L' Alpe d'Huez(Savoyer Alpen) nicht möglich ist, sagte der Präsident des Deutschen Bob- und Schlittensportverbandes, Otto Griebel, am Mittwoch in Frankfurt:„Bisher sind die Mel- dungen des Verbandes zu den Weltmeister- schaften noch nicht abgegeben worden. Dies wird nunmehr mit Rücksicht auf die Haltung des französischen Präfekten von Grenoble auch nicht gesehen. Der deutsche Bob- und Schlittensportverband wird sich an internationa- len Wettkämpfen im Auslande nur beteiligen, wenn die deutschen Sportler als gleichberech- tigt willkommen geheißen werden“. Aus dem Schreiben des Grafen Fregiolöre, des FIBT- Präsidenten, ging hervor, daß Gre- noble während des Krieges ein Zentrum der französischen Widerstandsbewegung gewesen sel. und der Präfekt deshalb Kundgebungen 2 45 die deutschen Teinmehmer befürchtet akte. Vereinsnotizen Generalversammlung. Der Turnverein 1893 Rhei⸗ nau, hält am Samstag, 20 Uhr, im Vereinslokal Flörsch seine Generalversammlung ab; sie wird mit einer Ehrung der Jubilare verbunden sein, Ehrung des Gründers. Die Sportgemeinschaft Mannheim wird am Sonntag, 15 Uhr, im Vereins- heim Selweiden im Rahmen einer Turnerver- sammlung ihr einziges Gründungsmitglied August Hafer nkorn anläßlich seines 80. Geburtstages und seiner 55 jährigen Vereinszugehörigkeit ehren. MANNHEIM Die Sozialdemcekratische Partei Mann- heitis sieht sich im Interesse der Bevölke- rung unserer Stadt veranlaßt, gegen die Willkürliche Brotpreiserhöhung der Mann- heimer Bäckerinnung ihren Protest zum Ausdruck zu bringen. Nach unseren Informationen ist die er- folgte Preiserhöhung absolut unberechtigt und nur dazu geeignet, das ohnehin schon ungesunde Lohn-Preis-Gefüge noch mehr zu- ungunsten der schaffenden Bevölkerung zu verschieben. Die Bäckerinnung Mannheim ist offenbar bei der Preiserhöhung von sehr eigennützi- gen Veberlegungen ausgegangen, denn wie Wir erfahren, liegen den neuen Preisen keine gründlichen Kalkulationen zugrunde. Es ist bis heute keine Stadt in Würt- temberg-Baden außer Mannheim von der Erhöhung des Brotpreises betroffen. Die Soꝛzialdemokratische Partei erhofft von der Bäckerinnung so viel Einsicht, dag sie die ungerechtfertigte Preiserhöhung für unser wichtigstes Volksnahrungsmittel un- verzüglich rückgängig macht und die Preise auf den alten Stand zurückführt. 5 Sozialdemokratische Partei Mannheim * Mit erfreulicher Klarheit hat das Amt für Oeffentliche Ordnung. Abteilung Preis- behörde, zu der Preiserhöhung für Brot und Brötchen Stellung genommen und diese verurteilt. Trotzdem die Preisbehörde nachgewiesen hat, daß seit der letzten Brotpreiserhöhung weder die Löhne, noch Gas-, Strom- und Spo und Gewerkschaft zum Broſpreis Stellungnahmen gegen die Preiserhöhungen Brikettpreise gestiegen sind, lediglich eine kleine Steigerung des Mehlpreises einge- treten ist, hält die Bäckerinnung ihren Standpunkt aufrecht und erwartet, daß sich nicht nur die Preisbehörde, sondern auch die Bevölkerung ihrem Diktat fügt. Kein vernünftiger Mensch wird Preiser- höhungen verurteilen, wenn diese durch eine saubere Kalkulation: Gestehungskosten plus gerechtfertigte Verdienstspanne, be- gründet sind. Im vorliegenden Fall sind wir jedoch da- von unterrichtet, daß eine Kalkulation ent- gegen den Behauptungen der Bäckerinnung, überhaupt nicht vorliegt. Es wurde lediglich für das Mischbrot und von nur einem Bäckermeister eine Kalkulation gefertigt. Weiter sind wir bezüglich der Löhne in- formiert, daß von zahlreichen Bäckermei- stern noch nicht einmal die alten, jetzt noch gültigen Tariflöhne bezahlt werden. Die große Masse der Verbraucher, ver- treten durch ihre Gewerkschaften, muß deshalb das Vorgehen der Bäckerinnung auf das schärfste verurteilen und fordert, daß die Mannheimer Bäckermeister sich dem Vorgehen der Konsumgenossenschaft anschließen und die alten Preise wieder in Kraft setzen. Von den Behörden wird erwartet, daß sie im Weigerungsfalle mit den drakonisch- sten Maßnahmen gegen die Verantwort- lichen vorgehen. Deutscher Gewerkschaftsbund, Ortsausschuß Mannheim Warum keine Beleuchtung? Eine Erklärung Zu dem bereits bekannten Verbot von Reklamebeleuchtungen teilt uns der Verband des Einzelhandels ergänzend mit:„Diese Verordnung geht auf einen Erlaß des Bun- deswirtschaftsministeriums vom 23. Dezem- ber 1950 zurück, der im Bundesrat die volle Zustimmung aller Länder gefunden hat. Unmittelbarer Anlaß ist die auhßerordent- Uch schwierige Kohlensituation, die auch in Württemberg-Baden schon zu Betriebsein- schränkungen und Stillegungen geführt hat. Die Kchlenlage im Bundesgebiet kann entscheidend nur durch eine Herabsetzung der Kohlenexporte geändert werden. Die alliierte Kommission macht jedoch ihre Verhandlungsbereitschaft zur Herabsetzung dieser Exporte davon abhängig, daß Westdeutschland zuvor seinen eindeutigen Willen zur Sparsamkeit bekundet. Der Erlaß über die Schaufensterbeleuchtung wird zur Voraussetzung weiterer Verhandlungen ge- macht. Aus diesem Grunde ist es erforder- lich, daß der Einzelhandel Disziplin be- Wahrt und seinen guten Willen unter Be- weis stellt. 5 In einer Besprechung im Wirtschaftsmini- sterium am 8. Januar 1951 mit den zustän- digen Verbänden wurde die Frage der Durchführung eingehend erörtert. Dabei onders zum Ausdruck, daß die Po- ch Möglichkeit ausgeschaltet bleiben 501l, Dies ist jedoch nur dann möglich, wenn keine Schwierigkeiten auftauchen. Der Verband des Einzelhandels appel- ert deshalb an sämtliche Einzelhandels- firmen, sich der Notwendigkeit dieser Spar- maßnahme nicht zu verschließen. Es besteht die Hoffnung, daß dieser Zu- tand in Kürze wieder behoben sein wird.“ Der Geist wird billiger und das Brot teurer Mit Beginn des neuen Jahres ist bei der idtischen Schloßbücherei die Benützungs- gebühr ganz beträchtlich ermäßigt worden: sie beträgt von jetzt an wie ehemals nur noch 1 DM. Die dafür ausgestellte Benüt- Zzerkarte behält aber trotzdem ihre einjäh- rige Geltungsdauer. Sie berechtigt nicht nur zur Entleihung einer praktisch kaum be- grenzten Anzahl von Büchern, sondern auch zum Besuch des Lesesaals, den die Schloß- Wo gehen wir hin? „ 12. Januar: Nationaltheater. 19.00 Uhr: Die Hochzeit des Figaro“; Amerikahaus, 9.00 Ur: Filme:„Unsere Zeit 33“,„Human 8 Body“,„Erdölleitung“; Lokal„Pfalz“, Secken- beim, 19.30 Uhr: Ausspracheabend mit KPD- Stadträten:„Die Bevölkerung fragt, die Stadt- rate der Kommunistischen Partei antworten“; 5 Friedrich-Gymnasium, 19.00 Uhr: Abend 0 Filmarbeitsgemeinschaft der Abendakade- me:„Autor und Film“, gezeigt wird„Wer fuhr den grauen Ford?“; Palast:„Unter schwarzer Flagge“; Kurbel:„Guillotine“; Wirtschaftshoch- schule, 19.30 Uhr: Lichtbildervortrag von Fritz Schütt:„Mit Zelt und Kletterseil im Allgäu“ Alperverein.) * 13. Januar: Nationaltheater, 15.00 1„Der kleine Muck“, 20.00 Uhr:„Maske in Blau-; Amerikahaus. 15.00, 16.30 Uhr: Filme: Freitag i„Unsere Zeit 33“, Human Bay“, Erdöllei- tung“ 19.30 Uhr: Schallplattenkonzert: Beet- N Walter Piston. Karnevalskalender Feuerio-: Große karnevalistische Sitzung 13. Januar, 20.11 Uhr, in der Turnhalle des Turn- und Sportvereins von 1846. „Fröhlich Pfalz“: Große Eröffnungssitzung rt Proklamation der Prinzessin Karneval 1951 am 13. Januar, 20.11 Uhr, in den Gaststätten Siechen“. „Grokageli“: Große karnevalistische Sitzung m 13. Januar. 20.11 Uhr, im„Durlacher Hof“. roße Karvenalsprunksitzung am 14. Januar um 17. 11 Uhr im„Zähringer Löwen“. Gesangverein„Flora“: EKarnevalistische Sit- ung mit Damen am 13. Januar, 20.11 Uhr. im al der„Flora“, Lortzingstraße 17-19. Club Stella-Nisra: Apachenball am 13. Ja- nuar um 20.11 Uhr in den Räumen der„Lieder- tafel“. Wie wird das Wetter? Lebhafte Winde, mild Vorhersage bis Samstag früh: Bei starken Uüdwestlichen Winden meist stärker bewölkt 8 einzelne, zum Teil schauerartige Regen- Alle. Höchsttemperatur 6 bis 8, Tiefstwerte bis 5 Grad. Uebersicht: Randstörungen eines kräftig ent- wickelten, sädlich Island gelegenen Sturmtiefs Seinflussen auch unser Gebiet. 5 Wetteramt Karlsruhe 3 am 11. Januar: Maxau 382(7); anheim 253(—9); Worms 189-): Caub bücherei in der Kunsthalle(Eingang Roon- straße, werktäglich acht Stunden geöffnet) unterhält und dessen Präsenzbibliothek in Kürze auf 2300 Bände modernster Nach- schlagewerke angewachsen sein wird. Eben- So sollen die dort ausliegenden in- und aus- ländischen Tageszeitungen und deutschen Zeitschriften künftig vermehrt werden. Nachdem erst vor kurzem auch die Zu- lässigkeit einer gleichzeitigen Entleihung bis zu zehn Bänden erneut eingeführt wurde, ist die Schloßbücherei wieder frei von den Zwangsläufigen Ausleihebeschränkungen der ersten Nachkriegsjahre und damit zu den früheren Benützungstendenzen zurückge- kehrt, die für den liberalen Geist ihrer Ein- richtungen im Dienste großzügiger Kultur- politik zeugen. „Der verlorene Himmelsschlüssel“ zum sechsten Male nach fünfmaligem Aus verkauf Obwohl das als Sondervorstellung für den„Mannheimer Morgen“ vom Märchen- theater„Kurpfalz“ gespielte Märchen„Der verlorene Himmelsschlüssel“ nun schon fünf- mal vor ausverkauftem Haus gezeigt wurde, hält die Kartennachfrage in der Schalter- halle des„Mannheimer Morgen“ unvermin- dert an, so daß wir— obwohl das ursprüng- lich nicht beabsichtigt war— für. J Lebensnähe der Schule- oder Unwirksamkeit? den Sonntag, 10.45 Uhr, eine sechste Vor- stellung im Ufa- Theater angesetzt haben, nachdem jetzt bereits über 6000 Personen das Märchen gesehen haben. Karten zu die- ser sechsten Vorstellung sind, wie gewöhn- lich, zu Vorzugspreisen im„Mannheimer Morgen“ zu haben. 5 Durch Musik Mensch sein Hochschule auch für Laien Seitens der Leitung der Musikhochschule besteht die Absicht. nicht nur die Ausbil- dung der Berufsmusiker zu pflegen, son- dern mit der gleichen Aufmerksamkeit und Liebe auch Musikfreunde zu betreuen, denen neben ihrer beruflichen Arbeit irgend einne Ausübung oder Pflege der Musik zum schönsten Inhalt ihres Privatlebens gewor- den ist, die damit sich selbst und ihrer Umgebung Freude und Anregung geben wollen. Es sei deshalb heute schon mitgeteilt, daß für Musikliebhaber aller Altersstufen Möglichkeiten bestehen, neben dem eigent- lichen Instrumental-Unterricht der Hoch- schule und des ihr angegliederten Konser- vatoriums, in dem vom Jugendlichen bis zum Erwachsenen, vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen aller Grade jeder Instru- mental-, Gesangs- und Theorie- Unterricht nehmen kann, nach verschiedenen Alters- stufen getrennte Singkreise eingerichtet werden. In diesem wird aber nicht nur Chorgesang gepflegt, sondern werden auch die notwendigen Kenntnisse auf musik- geschichtlichem Gebiet und Einblicke in den eigentlichen inneren Aufbau der Mei- sterwerke vermittelt werden. alle Dinge, die ein wirklich verständnisvoller Konzert- besucher wissen sollte, dem Musik mehr bedeutet, als ein einmaliges Vorüberrau- schen von Klängen und Melodie., der tiefer in die Geheimnisse der musikalischen Werke eindringen möchte. Es wird das Bestreben sein, solche Kurse kern von trockener Gelehrsamkeit und Fachsimpelei zu halten und den Hörern vor allem Wesentliches und wirklich Notwen- diges vom Standpunkt des Musik-Lieb- habers aus zu geben. Die Hochschule wen- det sich an alle diejenigen, die angesichts der allgemeinen Technisierung und Spe- zialisierung der immer unpersönlicher, mechanischer werdenden Berufsarbeit im Zeitalter der Rekorde, des Totos und Radios erkannt haben, daß der Mensch die unter allen Lebewesen nur ihm geschenkten Kräfte der Seele und des Empfindens pfle- gen muß, wenn er sein Menschsein bewah- ren will. Es werden daher alle, die solchen Zielen und Idealen mit Hilfe der Kunst näher kommen wollen, hochwillkommen sein. Wir gratulieren! Otto Hechinger, Mann- heim-Seckenheim, Meßkircher Straße 12, be- geht seinen 70. Geburtstag. Elise Zehnbauer, Mannheim, Untere Mühlaustraße 171, wird 77 Jahre alt. Das 80. Lebensjahr vollenden Wilhelm Bolch, Mannheim, Käfertaler Straße 185a, und Ludwig Kollefrath, Mann- A A. 15. e e. 8 e 12 2 Neugieriger Blick in den Stadtsäckel Wie soll das Loch gestopft werden? Zu Beginn des Rechnungsjahres 1950 wurden die Reineinnahmen der Stadt Mannheim auf 54 285 100 DM veranschlagt, die Reinausgaben auf 54 967 100 DM: ein Fehlbetrag in Höhe von 682 000 DM mußte zunächst offen bleiben. Es war ein Arme- leute-Haushalt, wie sich Oberbürgermeister Dr. Heimerich damals ausdrückte, der alle Ausgaben für Baumaßnahmen und Kriegs- schädenbeseitigung in den außerordentli- chen Haushalt verweisen mußte. Dieser außerordentliche Haushalt bezif- ferte den Anlehensbedarf der schwerzer- störten Stadt auf 51 Millionen DM. Selbst- verständlich hat die Stadtverwaltung diesen Anlehensbetrag im Jahre 1950 nicht herein nehmen können. Das war von Anfang an klar. Der Oberbürgermeister sprach damals von einem 15-Millionen- Programm, das eingehalten werden, ja sogar etwas über- schritten werden konnte. Aber seit der Korea-Krise, seit den Diskont-Erhöhungen und Kredit- Restriktionen sind langfristige Leihgelder nicht mehr aufzutreiben. Der außerordentliche Haushalt war ein Pro- gramm und muß auch weiterhin Programm bleiben. Beachtlich bleibt, daß hier die Baumaßnahmen durch den außerordentli- chen Haushalt finanziert werden müssen. In München beipsielsweise konnten, Presse- berichten zufolge, sechs Millionen aus dem ordentlichen Haushalt für den Wohnungs- bau bereitgestellt werden. Das ist ein ge- Waltiger Unterschied. In dieser glücklichen Lage ist Mannheim nicht. Man kann wohl sagen, daß sich das Finanzwesen der Stadt in den ersten drei Vierteljahren des Rechnungsjahres 1950 (das bis 31. 3. 1951 dauert) einigermaßen programmgemäß abgewickelt hat. Pro- grammwidrig waren die Lohnerhöhungen und Teuerungszuschläge, über deren Be- Kurze„MM'- Meldungen Spb-Forum. Zu einem öffentlichen Forum für den Stadtteil Lindenhof-Almen- hof in der Eisenbahnerkantine, Eingang Eichelsheimer Straße, am 13. Januar, 19.30 Uhr, lädt die SPD ein. Es antworten auf Fragen der Bevölkerung Bürgermeister Trumpfheller, e und Referenten der Verwaltung. CDU- sekretariat jetzt im Schloß. Das Sekretariat der CDU ist nicht mehr in L. 4, 15, sondern im Schloß. Westflügel(Auf- gang zum Bezirksbauamt) Zimmer 340. Die Ruf-Nr. ist nach wie vor 42 067. Bunter Abend der CDU. Zu ihrem all- jährlichen Bunten Abend lädt die Christ- lich-Demokratische Union der Neckarstadt- Ost am 14. Januar, 19 Uhr, in das Lokal „Feldschlöss!“ ein. Die Ansprache hält der Vorsitzende der CDU Mannheim, Ingenieur Noll. Anschließend Musik, Unterhaltung und Tanz. .. 8 e Otto Seitzer über Ziel, Stoff und Methodik der Gemeinschaftskunde Die Pädagogische Arbeitsstelle Mann- heim hatte den Stuttgarter Schulmann Otto Seitzer für einen Vortrag über Ziel, Stoff und Methodik der„Gemeinschaftskunde“ gewonnen. Gemeinschaftskunde, so heißt das neue Stoffgebiet, das teils als Unterrichts- prinzip in allen geeigneten Fächern ver- wendet, teils als einstündiges Sonderfach in Abschlußklassen gelehrt werden soll. Seitzer geht davon aus, daß der Zusam- menbruch eine demokratische Staatsform, aber keine demokratische Lebensform ge- bracht habe. Eben weil demokratische Le- bensformen fehlen, muß die Schule durch Beispiel und Lehre etwas tun. Denn wir müssen genügend Leute haben mit Einsicht in die Sachlage und in die Zusammenhänge. Was tut die Schule heute für Schüler und Schülerinnen, die achtzehnjährig ins Leben entlassen werden, wenige Jahre bevor sie wahlmündig werden? Seitzer verlangte von den Stoffbereichen und der Unterrichts- behandlung größere Lebensnähe. Unsere Schule müsse Altes sichten, um das mit Macht herandrängende Neue besser auf- nehmen zu können. Der Abstand der Schule vom Leben dürfe nicht in Lebensferne und Unwirksamkeit ausarten. Unser Leben ist unabhängiger geworden von der Natur, aber abhängiger von den Mitmenschen. Bie Arbeitsteilung hat den einzelnen aus der ursprünglichen Selbst- genügsamkeit gerissen und in einen zweck- haften Zusammenschluß hineingestellt. An der Gestaltung dieser Zusammenschlüsse nimmt der einzelne teil, er ist nicht etwa ihr Objekt und Opfer. Für das Erkennen dieser Zusammenhänge müsse der junge Mensch vorbereitet werden, und Seitzer zeigte an Beispielen aus Geschichte, Erd- kunde, Naturlehre und Rechnen, wie man einen Unterricht lebensfern und lahm oder lebensnah und wach gestalten kann. Seitzer will kein Prinzip und kein Schema für dies oder das aufgestellt wissen, er will eine Aufteilung nach den Bedürfnissen der je- weiligen Schulgattung. Eine Volksschule braucht einen anderen gemeinschaftskund- lichen Unterricht als eine Handelsschule. In die Hand des Lehrerkollegiums mag die Entscheidung gelegt werden, was in allen Fächern an Gemeinschaftskunde verarbei- tet werden kann, was im Sonderfach gelehrt werden muß. Klarer voneinander abzugren- zen sind die Stoffbereiche. Einsicht ist zu wecken für die Tatsache, daß jeder Mensch abhängig ist von zahllosen anderen. Ge- meinschaft schützt Leben und Gesundheit. Große Einrichtungen, die dem einzelnen dienen, können nur von dem Zusammen- schluß aller erhalten werden. Die lernende Jugend muß Zweckverbände kennen ler- nen, die im Leben der Eltern und Kinder eine Rolle spielen. Es muß ihr Blick dafür geschärft werden, wie das Geld ins Haus kommt; was der Vater erarbeitet und wie es die Mutter verwendet. Dann hat der junge Mensch auch Sinn dafür, die Familie als Wohn- und Wirtschaftsgemeinschaft, als Rechts- und Erziehungsgemeinschaft zu be- greifen. Dieser Unterricht muß sehr lebens- nah sein, sonst geht er an den wirklichen Tatsachen— gestörte und halbierte Ehen! — vorbei. Man kann der Jugend das harte Leben heute nicht im Biedermeierstil schil- dern wollen. Die Lebensnähe ist wichtiger als alle Systematik. Die Lehrer hätten Bal- last abzuwerfen zugunsten eines besseren Eingehens auf die Lebensbedürfnisse des Schülers, der einmal Bürger in Gemeinde, Land und Staat und Glied der Menschheit mit Bewußtsein sein soll und der unter gar keinen Umständen blasjert oder geistig überfüttert oder unterernährt sein darf, wenn er die Schule verläßt. Auch für Mehrheitsdemokratie. liberale Demokratie und für das Sozialprinzip des modernen Staates wird der rechte Lehrer, wie Seitzer bewies, feineres Verständnis Wecken können. Wie Gisela Stengel ankündigte. wird die Pädagogische Arbeitsstelle Mannheim wei- tere Vorträge veranstalten. Wenn sie alle auch nur halbwegs so fesselnd werden, wie es dieser erste war. kann man der Arbeits- stelle nur gratulieren. F. W. K. Tabletten und Spritzen allein heilen nicht mehr Freiherr von Weizsäcker, Heidelberg, über anthropologische Medizin Professor Dr. Freiherr von Weizsäcker von der Universität Heidelberg, der im Rahmen der Vortragsreihe„Akademischer Winter“ im überfüllten Vortragssaal der Kunsthalle über„Die künftige Lage der Medizin“ sprach, griff seine Aufgabe leider etwas gar zu elementar an. Sogar in Mann- heim hat sich die neue Wendung in der Me- dizin, die in der Psychopathologie des All- tags und der Neurosenlehren Siegmund Freuds einen ihrer Ursprünge hat, im Lauf der Zeit herumgesprochen, so daß ein herzhafteres Zupacken bei der Erörterung der einschlägigen Fragen am Platze gewesen wäre. Die Medizin der Zukunft wird nicht mehr eine Wissenschaft von den Tabletten, Spritzen, Apparaten, Geräten, Operationen und Kuren sein; sie wird„psychosomati- sche“ oder„anthropologische“ Medizin sein, das heißt eine Medizin, die die Kenntnis der geistigen, seelischen und körperlichen Beschaffenheit des Patienten und der gei- stigen, seelischen und körperlichen Beschaf- kenheit des Arztes, sowie Kenntnis und Mei- sterung der„Gegenseitigkeit beider“ zur Voraussetzung hat. Aber nicht nur diese mit positiven oder negativen Vorzeichen zu ver- sehende Gegenseitigkeit, die gesamten Um- weltverhältnisse, das Milieu und das Zeit- alter, ob Frieden ist oder Krieg herrscht oder Angst vor einem Krieg, spielen in ein individuelles Krankheitsbild hinein, ohne daß der Patient etwas davon weiß oder ahnt, aber der Arzt muß darauf eingehen, der die Wege zur Heilung weiß. Auf der Suche nach sich selbst und nach angemessener Selbstverwirklichung, be- stimmt von positiven und negativen Erfah- rungen mit sich selbst,„macht“ der Mensch seine Krankheit— so sagen extreme Ver- fechter einer auf die Wechselwirkung von Geist, Seele und Körper aufmerksam ge- wordenen Psychosomatik. Aber sie unter- stellen bei jedem einzelnen eine Originali- tät, die ihm nicht zukommt. Wir unterliegen eben doch alle ganz bestimmten Gruppen- Schicksalen, an denen der einzelne aller- dings„beteiligt“ ist. Die gesamten Lebens- umstände, die vorgefunden werden, wirken auf die Individualform. Nichts täte heute mehr not als eine klare und zutreffende Lehre von Menschen und eine praktische Soziologie.) Die Befassung mit der Psyche des Pa- tienten ist Mode, aber gerade als Mode ernst zu nehmen. Die von Tabletten, Sprit- zenl, Kuren und Operationen enttäuschten Patienten erwarten etwas, sie schöpfen Hoff- nung. Kann die herkömmliche Schulmedi- zin, mit deren Existenz vitale Interessen verknüpft sind, diese Hoffnungen erfüllen? Kann das die anthropologische Medizin? Weizsäcker sagt, es sei wichtiger, dag der Mensch weiß, was mit ihm vorgeht, als daß man ihn auf Arbeitsleistung, Krieg oder Genuß„präpariere“. Jede Krankheit habe einen sehr persönlichen Sinn, der erforscht werden müsse. Neben dem Lebenstrieb seien Destruktions- oder Todestriebe im Men- schen anzunehmen. Ohne diese Annahme seien viele menschliche Verhaltungsweisen nicht zu erklären. Ist das das letzte Wort der anthropologischen Medizin? Weizsäcker deu- tete zwar den Kampf dieser neuen Auffas- sung vom Wesen der Krankheit und von den Wegen zu ihrer Heilung gerade eben noch an, aber von der Auseinandersetzung in dem von Krankheit Befallenen, von dem Ringen der Lebenstriebe mit den Destruk- tionstrieben, sagte er zu wenig... und ge- rade darüber hätten sich die Zuhörer eini- ges erhofft. Die an und für sich reizvollen Exkurse über Einstein, Identitätsphilosophie und Existenz philosophie, über Gesundheits- dienst und Krankenversicherung konnten über das unterlassene Eigentliche, auf das man bei diesem Vortrag und bei diesem Vortragenden gespannt war, nicht recht trö⸗ sten. Immer muß ein Gefühl des Unbeha- gens im Hörer bleiben. wenn die erregen- den Fragestellungen der neuen Medizin zwar„aufgerissen“ werden, aber obne 3 und umfassende Antwort blei- en. U rechtigung niemand auch nur ein Wort ver. lieren dürfte, die Preiserhöhungen, die„auf. gefangen“ werden mußten, aber auch durch Silat Der pfalz ei ohnun kreis Fr eigewa bessere Rechnungsergebnisse aus vergange. Wohnun nen Jahren aufgefangen werden konnten tige Flü Programmwidrig ist die befremdliche An- wohnun kündigung des Finanz ministeriums, daß de vierte Rate der Fihanzzuweisungen am Einquart 15. Februar nicht gezahlt werden könne um den Programmwidrig war das Ausbleiben der zeidirek für das Nationaltheater erwarteten höhen Subventionen. Mit der Ueberbrückung die. ser Schwierigkeiten wird sich der neu er. gänzte Stadtrat zusammen mit der Verwal. tung plagen müssen. Immer wieder muß auf das große Loch auf der Einnahmenseite des Haushalts hin- f gewiesen werden. Wenn 50 Prozent der Häuser nicht mehr da sind, müssen logl- scherweise auch etwa 50 Prozent der Grundsteuern ausfallen. Rund gerechnet fehlen der Stadt Jahr für Jahr zwölf Mil- lionen gerade in einer Zeit, in der sie die. sen Betrag am meisten nötig hätte. Die Neubautätigkeit ändert nichts an dieser Situation, weil Neubauten zehn Jahre steuerfrei sind. Und die Zuweisungen au dem kommunalen Notstock, die als Aus- gleichszahlungen gedacht sind, verringen sich für Mannheim Jahr um Jahr um eine Million, so daß jeder Ausgleich illusorisch gemacht wird. N Der Scharfsinn einer konstruktiven Kom- ummalpolitik wird sich darauf zu richten haben, wie dieses Loch einmal gesfopf! werden kann. Nicht berücksichtigt sind bel dieser Uebersicht die noch nicht fixierten Belastungen, die aus Lastenausgleichsvor- schlägen resultieren, die allerdings das ohnehin dürftige Gebäude der städtischen Finanzen ins Wanken bringen würden. f. W. k. 5 Vorbereitungslehrgang der Abendakade mie. Auf vielfachen Wunsch wird von der Abendakademie ein weiterer Vorbereitungs- lehrgang zur Facharbeiterprütung für Fern- melde-Monteure eingerichtet. Er umfaßt Uebungen im Fachrechnen, Berechnen von Stromverzweigungen, Leitungen, Spulen und Relais, Meßkunde, VDE- Vo schriften, Vor- schriften der Fernsprechordnung, Schal tungsdarstellung und Schaltungslesen, Ju- stierung und systematische Fehlersuche an Apparaten und Zentralen und wird diens-. tags und donnerstags von 18 bis 19.30 Uhr in der Tullaschule gehalten und beginnt am 16. Januar 1951. Anmeldungen im Sekreta- riat der Abendakademie. Für die Theatergemeinde. Am 14. Januar, 11 Uhr, führt im Städtischen Museum D L. W. Böhm durch die Ausstellung:„Deut- schen Fayencen des 18. Jahrhunderts, Treffpunkt: Eingang zum Zeughaus C 5. Am 16. Januar hält um 19.30 Uhr Dr. Pfaff. esberg in der Kunsthalle einen. Licht, ae„Bedeutung des Buderus für die Kultur Asiens“ Hauptversammlung. Der Verband det N Körperbeschädigten, Ortsgruppe Käferta, hält am 14. Januar um 16 Uhr im Lokal „Zum Pflug“ seine diesjährige Hauptver sammlung ab. „Der Reigen“ nochmals als Matinée. Des starken Publikumserfolges wegen wird der bis gestern im Tagesprogramm der Alster- Lichtspiele gezeigte Film„Der Reigen“ in einer Vormittags- Vorstellung im gleichen 1 Theater am 14. Januar, um 10.30 Uhr, nom einmal wiederholt. Weite m Lauf Le Die G tadt se auch im pfälzisc neuntäg 37 Teiln und Erd nehmer gebiet rungen bau 80 einer gegeben . Alle Nac! vate Die Sar Von Nac Süti On! „Mit Zelt und Kletterseil im Allszu- 15 Ueber dieses Thema spricht Fritz Schütt am 12. Januar um 19.30 Uhr in der Wirtschafts- hochschule bei Alpenvereins, Sektion Mannheim. 63. Stittungsfest. Der Konditorengehilfen- verein Mannheim-Ludwigshafen lädt für 1 Januar, 19 Uhr, in das Bootshaus der Ami- citia zu seinem 63. Stiftungsfest ein. Ein Kleinomnibusverkehr zwischen der Fried- rich-Ebert-Brücke und dem Bootshaus er- leichtert das Erreichen des Lokals. Freunde Gönner und Gäste sind eingeladen. Handharmonikakonzert in Neckarau. Der Handharmonika-Klub Neckarau lädt für 14 Januar, 20 Uhr, zu einem Handharmonika- konzert in das Volkshaus Neckarau ein. Erste Plan wanderung der Pfälzer wäldler. Am Sonntag führt die Ortsgruppe Ludwigs. hafen Mannheim des Pfälzer wald- Vereins die erste Plan wanderung dieses Jahres durch. Abfahrt in Ludwigshafen nach Neustadt un 8.31 Uhr, von Neustadt aus Fußg wanderung. über den Gustav-Freytag-Blick—Nollensattel TriftbrunnenMaxburg nach Albers weiler. Schwarzwaldverein Mannheim-Ludwigs-. hafen: Pfalzwanderung am 14. Januar Bad Dürkheim-Limburg-Hardenburg-Bad Dürk: 11.40 Uhr ab Collinistraße, heim. Abfahrt: 11.56 Uhr ab Ludwigshafen, Ludwigsplatz Rückfahrt: Beliebig. Wanderzeit: Etwa 9950 Stunden. Die Vereinigten Kanarienzüchter vereine Groß-Mannheim laden ihre Mitglieder für. den 14. Januar zu ihrer Generalversamm- lung in das Lokal U 6. 19. 15 Uhr. ein. Für ehemalige Hollanddeutsche! Wie be.. reits wiederholt bekanntgegeben, ist auch im hiesigen Gebiet die Gründung einer Kreis- gruppe des Interessenverbandes der vertrie- benen Follanddeutschen hat. um 14.30 Uhr im„Eichbaum“ in Mannheim, P 5, 9, zur Gründungsversammlung der Kreis- gruppe einzufinden. verhindert sein sollte, möge seine Anschrift an Karl Dönig. Mannheim. Erlenstraße 20, bekanntgeben. Patrozinium der Unteren Pfarrei. Am 14 Januar feiert die Untere Pfarrei(Markt- platz) ihr Patrozinium. Der Festgottesdienst ist um 10 Uhr. Festprediger ist Dr. A. Marx. Der Kirchenchor singt die Messe von Chri- stinus mit Orchesterbegleitung. 18 Uhr Fest andacht mit ee 5 einem Vortragsabend des* „Kleiner Rosengarten, im Bundesgebiet e. V. beabsichtigt, die den Zusammenschluß 5 aller ehemaligen Hollanddeutschen zum Ziele An FHollanddeutschen, die sich bisher 5 noch nicht gemeldet haben, ergeht die Ein- ladung in dieser Form. sich am 14. Januar Wer an diesem Tage nach unser Schxw- Der sten Weis Wese send nisse Aller getei Tati, verg 2 8 2 9— 8 8 N 3* l e 777228 ͤ Kb e e——— reitag, 12. Janua Nr. U N. 10 F. 8 1 1951 MORGEN — 11 5 Seite 5 Siautskommissur greift durch Mit 9 000 Hd f 1 2 2 5 1 va ben er ease eese e Amelie öchststand der Arbeitslosigkeit erreicht Z plalz eingesetzte Staatskommistar für das 12 5 8 f pen nur ein Buchbinder, vier Bleilöter, ein 1 Wohnungs- und Flüchtlingswesen im Stadt- erung in Kürze jedoch nicht ausgeschlossen/ Aus dem Bericht des Arbeitsamtes.. e N de, kreis 1 88 5* 3 m Melker vermittelt werden. Für reis Frankenthal hat mit Hilfe von Poli- us dem Monatsbericht des 1 1 anni 1 e„aul. 1 5 8 g 1 aw en 0 es Arbeitsamtes in ihrer Gesamtheit noch nicht erfaßt sind, richf geschildert ierigkei 1 ber pe e eee N Wann 6 0 zeigewalt drei unterbelegte Räume einer h n ür Dezember, der soeben er- geben sie dem Landesarbeitsamt bereits 22 80 ape 05 ler 1 Schwierigkeiten in der hafen zur Zeit überhaupt kein Arbeits 5 315 8 2 8 8 8 5 E 1 8 1 5 5 5 0 5 5 8 1— Ustrie un 2 1 5 5 0— rgange. Wohnung beschlagnahmt und eine fünfköp- im Lu ene 8 das die Arbeitslosigkeit anlassung, eine fühlbare Verminderung der sich verschärft. FFT n bei den e 15 fige Flüchtlingsfamilie eingewiesen. Bei dem zugeno* 1 weiter sehr stark 8 in kurzer Zeit anzukündi- Bedingt durch den Stillstand im Bau-.. 5 1 5 des d. Wohnungsinhaber, der sich der unliebsamen gangenen Jahres, ar N 1 b 5 den e. haben auch die holzverarbeitenden 3 anger Hege den, a a i jerung widersetzte, handelt es sich 4800 f uar mi. n Bezirk Ludwigshafen wurden dustrie“ und Handwerksbetriebe einige 8. U 1 1 en au Einquarti e 8 si erreicht war, wurde im 8 beim Monatswech 1 muß und Abschlunprütuns bosttet, einen 5 i g eptemb swechsel Dezember/ Janu Entlassungen vorgenommen. Im Ne 8 e f N könne um den stellvertretenden Leiter der Poli- knapp überschritten, Der Zugang an 1 gende Arbeitslosenzahlen registriert. 8 e mittelgewerbe 9 150 5 l G60 bis 40 Jahre) als Kalku- ** der zeidirektion Frankenthal, Kommissar Ittel. W in erster Linie die Manne 4959; davon Männer 3761; Frauen 1198(Vor- Metzger vermittelt. Die übrigen Betriebe—— 1 e ee 115 einer Eisengie- 3 3 f 1 8 2 15 1 1 1 1 8 U heren peitere Zwangseinweisungen an ier wiederum fast ausschließlich die monat: 4350. 2291, 1059). Aufgeschlüsselt dieses Wirtschaftszweiges sind gut beschäf- Kunststoff en miker(Organiker) für ns die. n Laufe dieser Woche zu erwart ros die infolge des eingetretenen nach den einzelnen Wirtschaftsgebieten und tigt. Im Bekleidungsgewerbe wurden eben- 1 175 und Lacke. Der Bewerber kann neu er. im. rostes ihre Arbeitsstellen verloren. Be- Berufsgruppen bietet sich augenblicklich falls Arbeitskräfte vermittelt. Die neu- auch Anfänger sein. Auch den Weibüchen Verwal. b hierecnnebunsen wegen Kohlenmangels folgendes Bild: angesiedelten Betriebe haben sich alle gut„ bietet der Bezirk Lud- a i is wurden hi zen i 1 1 1 1 f wigshafen 1 i ittlungs- 5 rente e bee macnde n ns ben, nn en igeneöner bear Jbl end af Auträ gen gute iet ee eee Atera, mlt, eee e 5 Loc pie Gemüsebauberatungsstelle in Schiffer- größere 1 1 Lediglich einige fabrikation sind mit Aufträgen gut versorgt. 1 5 1 8 8 7 Its hin. stadt setzte ihre erfolgreiche Lehrtätigkeit Grund zur 9 105 995 dem genannten Sofern kein Kohlenmangel und, kein allzu f ee ee ee ent des auch im Winter mit pfälzischen und außer-. Kurzargeit ergehen. Infolge starker Frost eintritt, kann mi 1 ae kast sämtliche Baubetriebe einen großen 72 Verkehrsunfälle ereigneten 81 8 5 uber der unübersichtliche W. 8 8 9 5„ t Vollbeschäf Teil ih. 5 8 sich im m log. pfäleschen e e e e eee 1 95 irtschaftslage sind tigung über den ganzen Winter gerechnet eil ihrer Belegschaft entlassen. Es wird all- Dezember in Friedrichshafen, womit die nt det neuntägiger Lehr kane für Junggärtner von haltend. Sollte die i sehr zurück- werden. Die Betriebe der Glasfabrikation 3 bestätigt, daß Aufträge genügend Unfallzifter Sesenüber Im Vormonat ge- rechne 37 Teilnehmern besuent. An einem Dämpf- löst werd 5 lenfrage positiv ge- und Glasverarbeitung sind in ihrer Beschäf Lorkranden sind und iat del munrcnen bi er 2 bel dere(November 67 Verkehrsunfälle) 5 bil. und Erddesinfektionskursus nahmen 84, Teil- 8„ das Ludwigshafener tigung konstant. Die Lage in der Metall- Ba. Witterungsverhältnisse die Mehrzahl der Zwei Personen Warden getötet und 41 ver- sie de. nehmer aus der Pfalz und aus dem Main- Einstellungen wie. mit verstärkten industrie und im Metallnandwerk ist eben- 1 d% Krafttahr- e. De gebiet teil. VVV e 0 1 hierzu falls konstant. Der aufgetretene Mangel an räfte wieder einstellt. zeuge, 10 Straßenbahnen, 22 Fahrräder. 3 dieser rungen dieser für den pfälzischen Gemüse- losigkeit in der Pian e 8 die Arbeits- Rohstoffen und Kohle ist bis jetzt Überbrückt a 5 a 1 Fuhrwerke und 21 Fußgänger beteiligt. 5 Jahm bau 80 Wichtigen Stelle durch Vorträge in eine Rekordziffer. Seit W 8 5 mit 40 500 worden. Aus Frankenthal werden sogar Arbeitsplätze dünn gesät Beim Rück wi 1„ en zu einer Reihe von Versammlungen weiter- jedoch 9 Wochenbeginn laufen einige Neueinstellungen gemeldet. Auch! Die Stell 1 5 ückmwkrtskahren stig ein Lister 5 Al ese 5 0* ee Weiter, ständig Meldun- der Chemischen Industrie ist, e 3 5 5 5 5 9 5 Arbeitsamts- dreirad in der Lagerhausstraße gegen einen „geg. en über Neueinstellungen ein Obwohl si 8 5 schäfti- 1 udwigshafen sind nach dem letzten 14jährig 3d 5 55 5 U 1 jährigen Radfahrer und bes 1 7 gungslage unverändert. Die im letzten Be- Marktbericht nur sehr dünn gesät. 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Die Tan Kur; Einzel Ball — — 51/ Ne. — n bh raclies rscher des ESI Ohe N 1 Morgendämmerung Nr. 10 J Freitag, 12. Januar 1951 e Mcd INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Seite N Kartellgespenst spukt lustig weiter Wie der Bundesregierung von der alllier- ten Hohen Kommission mitgeteilt wurde, werden die Durchführungs- Bestimmungen Nr 4 und 5 zum Gesetz Nr. 27 vorläufig ausgesetzt Die Bundesregierung hatte be- Kanntlich der Hohen Kommission ihre Be. denken gegen die Entflechtungspolitik des Petersbergers mitgeteilt. So war in den Durchführungsverordnungen Nr. 4 und 8 be- stimmt, daß drei Kohlenhandelsgesellschaf- ten(unter anderem auch das Kohlenkontor Weyhenmeyer& Co., Mannheim) und die Kohlenwertstoff- Ad., sowie die Friedrich Flick KG. ab 1. Januar 1951 in Liquidation treten sollten. Die Stellungnahme der Bun- desregierung soll nunmehr von der alliierten Hohen Kommission aufmerksam geprüft werden und diese will hierzu in Kürze aus- führlich antworten. Während der Dauer der Prüfung wird das Inkrafttreten der Durchführungs bestimmungen Nr. 4 und 3 seitens der Alliierten ausgesetzt. Ja es geht wieder mal sehr, sehr bewegt zu in der Diskussion über die Entflechtung. Im Zeitalter der Atombombe scheint das Experi- mentieren mit Atomen im Bereich der deut- schen Wirtschaft besonders reizvoll zu sein. Gegenwärtig hat sich die Diskussion zwischen Alllierten und Deutschen auf folgende zwei Punkte festgefahren: 1. Soll liquidiert werden und aufgelöst also zerstört— bevor eine neue funktions- fähige Organisation an Stelle der abgeschaff- ten aufgebaut ist? Dieses Problem betrifft insbesondere die Kohlenhandelsgesellschaften (u. 3. das Kohlenkontor Weyhenmeyer& Co. KG., Mannheim, das z. B. zur Zeit die ganze UsS-Zone mit Kohle versorgt). Es übt zweifellos eine monopolistische Funktion aus, die des- wegen sozial zu bewerten ist, weil Kon- trahlerungszwang besteht. Das Koh- lenkontor kann keinen Großhändler, der die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt. vom Koh- lenbezug ausschließen. Gerade in der freien Marktwirtschaft des Leistungswettbewerbs würde sich eine solche Monopolbildung nicht behaupten können, weil durch den Kon- trahlerungszwang dem Monopol die Möglich- keit fehlt, jene Bezieher, die ihrn nicht genehm sind, auszuschalten. Da wir aber auf dem Kohlen-Markt— heute weniger denn je seit Generationen keine freie Marktwirtschaft, sondern zumindest eine Kontingentierung von oben und eine allgemeine Preisbildung haben, kam der monopolistischen Organisation die Kohlenverteilung nicht entraten.“) Aus diesem Grunde haben wohl die Alliierten die Durch- führung hręr Verordnungen zurückgestellt. „Politik, nicht Kohle machte Kanonen“ 2. Ist ein Verbund zwischen Eisenindustrie und Kohle unstatthaftes Monopol oder nicht? Diese zweite Frage entflammt ja die Ge- müter besonders. Die innige Verpflechtung zwischen Eisen- und Stahlindustrie und Koh- jenbergbau begann ebenfalls vor einigen Jahr- zehnten und begründete den ominösen Begriff des„Kanlonenrohre-gießenden Kohlenbarons“. In Zeitläuften, in denen Ranonenrohre von der chemischen Wissenschaft zu sekundärer Be- deutung verurteilt sind. ist das Kanonenrohr in der Eisen- und Stahlindustrie Mel un wich- tiger geworden denn je. Es spielte in Zeiten der größten Aufrüstungskonjunktur innerhalb dleses Wirtschaftszweiges nie die dominie- rende Rolle. Dominierend im Eisen- und Stahlverbrauch ist die friedlichen Zwecken dienende gewerbliche Wirtschaft und die Kon- sumgüter- Produktion. Unbegreiflich ist des- nalb, daß in Zeitläuften, in denen eine kon- tinentale, eine europäische Verbundwirtschaft feiert, die torilsie⸗ ung des deutschen Bergbau- und Monta- Talktors ständig traurige„Urständ“ begeht. Was Wunder, wenn ausnahmslos die ganze Bevölkerung vom führenden Staatsmann bis zu dem„kleinen Mann von der Straße“ mi g- trauisch wird und zurückhaltend? Liegt doch 9) Die Tarifpolitik auf dem Gebiete der Kohlen- frachten ist im wesentlichen abhängig von dem Bestehen einer solchen Organisation und müßte küglich vor dem Verlassen der bisherigen völlig neu um- uad aufgebaut wer- en. usch dKbore D U. ungbusd ꝛommen, Renten- Aufwertung stürmisch diskutiert Die vom Bundesrat beschlossene Anrufung des Vermittlungsausschusses in der Frage der Aufbesserung der abge werteten Privat-Renſen- versicherungen wird in Kreisen des Bundes- tages dahingehend kommentiert, daß bei einer Rückgabe des von diesem angenommenen Ge- setzentwurfes durch den Vermittlungsausschuß an den Bundestag dieser mit Sicherheit mit einer Mehrheit von zwei Dritteln die Ableh- nung des Bundesrates überstimmen und damit den Gesetzentwurf durchdrücken werden. Es steht deshalb zu erwarten, daß die end- gültige Regelung über die Privatrenten- versicherung im Sinne des vom Bundestag verabschiedeten Gesetzes im Februar rechts- kräftig werden dürfte. Die Begründung des Bundesrates, die dadurch entstsehenden Mehr- belastungen könnten den Ländern durch den Bund nicht aufgezwungen werden, wird sei- dens von Mitgliedern des Bundestages mit der Gegenbegründung abgelehnt, daß dies auch im Falle des Versorgungsgesetzes zugetroffen sei, zedoch vom Bundesrat angenommen wurde. Dr. Hugo Henkel, der Seniorchef der bekann- den Persilwerke in Düsseldorf wird 70 Jahre alt. Geboren am 21. 1. 1681 in Düsseldorf. 1900 bis 1905 praktische Ausbildung und Studium auf den Hochschulen zu Stuttgart und Berlin. 1905 Ein- tritt in die väterliche Firma(also vor genau 45 Jahren). Seit 1930 an der Spitze der ausschließ- uch im Familienbesitz befindlichen Firma Henkel& Cie. Gm b. H., Düsseldorf. die Annahme sehr nahe, daß durch die Be- fehlswirtschaft, die gerade jetzt in der Ruhr- behörde ihren Höhepunkt erreicht haben dürfte, späterhin beim Zerreigen des Ver- bundes zwischen Eisen und Kohlen bis in den letzten Sektor des Hausgebrauches an Kon- 1 das deutsche Volk„gängelbandeln“ WITrd. Vom Wiederaufbau der Industrie und dem Wohnungsbau, vom Wiederaufbau des Ver- kehrswesens alles Wirtschaftszweige, die des Eisens und Stahles nicit entraten können — soll hier gar nicht gesprochen werden. Dafür wollen wir eines nicht vergessen: Im Nachbarstaat wurde dieser Tage ein Kohle-, Eisen- und Stahlverbund gegründet, der alles, was bisher in Deutschland auf diesem Ge- biete bestand, in den Schatten stellte. Und in Amerika, dem Musterland der Dekartellisie- rung— ist das Verbundwesen im Vergleiche zu miskroskopischen Verhältnissen makrosko- pisch gewachsen. Mag sein, daß die Bundesregierung sich be- müßigt fühlt, auch hier an die äußerste Grenze . des Tragbaren zu gehen, auch hier- Konzes- slonen zu machen, die sich bereits schädigend auf die Binnenschiffahrt auswirken können. Mag sein, daß dies deswegen geschieht, um wenigstens den guten Willen zu beweisen und um damit alliierte Einsicht zu wecken. Es ist aber verständlich, wenn mehr als 99 des deutschen Volkes für ein solches Entgegen- kommen kein Verständnis haben, noch mißg- trauischer werden und ablehnen. F. O. Weber Das Spitzeninstitut für den Genossenschaftskredit Deutsche Genossenschaftskasse erweitert ihren Bereich Mit dem Beginn des Jahres 1951 ist die Deutsche Genossenschaftskasse DGE), Frank- furt a. M., in Rahmen der genossenschaftlich verbundenen Wirtschaft vollwertig neben die bereits bestehenden Spitzeninstitute des west- deutschen Kreditwesens, die Bd, die Kredit- anstalt für Wiederaufbau und die Landwirt- schaftliche Rentenbank getreten. Die gesetz- liche Grundlage hierfür ist das vom Bundes- tag mit Zustimmung des Bundesrats beschlos- sene Aenderungs- und Ergänzungsgesetz, das nach seiner Verkündung im Bundesgesetzblatt noch im Dezember des alten Jahres in Kraft getreten ist. Durch diese Novelle wird der Geschäftsbereich der DGK nicht nur auf die Länder der französischen Zone und den bayerischen Kreis Lindau, sondern vor allem auch auf die gewerblichen Genossenschaften ausgedehnt. Sie betreut nunmehr, wie die frühere Preußische und spätere Deutsche Zen- tralgenossenschaftskasse. Berlin, auf deren 50 jähriger Erfahrung sie aufbaut, wieder sämt- liche Genossenschaften, das heißt die länd- lichen Raiffeisenkassen wie auch die gewerb- lichen Zentralkassen(die Volksbanken und die Edekabank), denen in erster Linie die Kre- ditversorgung von Handwerk, Gewerbe und Handel im genossenschaftlichen Bereich obliegt. Mit dem neuen Aenderungsgesetz vom 19. De- zember 1950, das die DGK der verfassungs- rechtlichen Struktur des Bundes anpaßt, Wird jetzt der Zustand hergestellt, der eigentlich schon im ersten Gesetzentwurf des ehemaligen Wirtschaftsrates vom Februar 1949 vorgesehen war, sich aber wegen des seinerzeitigen alliler- ten Einspruchs in dem Gründungsgesetz der DGK vom 11. Mal 1949 nicht verwirklichen ließ. Die Erweiterung des Geschäftsbereichs der Dkk hat nunmehr auch eine Neufassung ver- schiedener Bestimmungen des alten Gesetzes notwendig gemacht. Die Satzungsgenehmigung obliegt künftig dem Bund. In dem Verwal- tungsrat der DGR werden jetzt auch das Bun- deswirtschaftsministerium und die! Spitzen- verbände des ländlichen und gewerblichen Ge- nossenschaftswesens vertreten sein. Von dem Grundkapital(am 31. Dezember 1949: 6 465 9000 DM, davon 800 000 DM Beteiligung der Län- der) geht die bisherige Stammeinlage der ehe- maligen Verwaltung des Vereinigten Wirt- Schaftsgebiets in Höhe von einer Million DM nunmehr auf den Bund über. Nach wie vor soll der genossenschaftliche Charakter der DGK dadurch gewahrt werden, daß die nichtgenos- senschaftlichen Beteiligungen Bund und Län- der) die Hälfte des gesamten Grundkapitals nicht erreichen dürfen. Im Rahmen der nun- mehrigen, endgültigen gesetzlichen Regelung der Rechtsverhältnisse der DGK erfährt die zur RKapitalverstärkung des genossenschaft- lichen Spitzeninstituts zu bildende Sonder- rücklage eine besondere Behandlung. Gemäß 8 über die Lan Wirtschaftliche Rentenbank wird sie bekanntlich dadurch ge- bildet, daß der BGK jeweils die Hälfte der aufkommenden Rentenbank-Grundschuldzinsen Zzuflleßt. Da diese Sonderrfücklage ausschlieg- lich von länd- und forst wirtschaftlichen Be- trieben aufgebracht wird, soll sie auch Künf⸗ tig kraft Gesetzes„vorzugsweise“ zur För- derung der Landwirtschaft verwendet Werden. Im übrigen ist sie für die Dauer von zehn Jahren Von der Vermögenssteuer befreit, wie auch für ihre Erträge eine begrenzte, Freistel- lung von der Körperschafts- und Gewerbe- ertragssteuer vorgesehen ist. Die Deutsche Zentralgenossenschaftkasse, historisch der Vorgänger der DGK, ist inzwi- schen auf Grund eines Erlasses des hessischen Staatsministeriums als verlagertes Geldlinsti- tut anerkannt und liquidiert über ihre Zweig⸗ niederlassung in Köln ihre Geschäfte ien Wäh- rungsgebiet. Für die DGK gilt künftig das Kalenderjahr als Geschäftsjahr. Um dem In- stitut, das erst im Spätsommer 1949 seine be- schränkte Tätigkeit aufgenommen hat, die Kosten einer Bilanzfeststellung für das kurze und noch wenig interessante Rumpfgeschäfts- jahr 1949 zu ersparen, hat das Aenderungs- gesetz vom 19. Dezember 1950 das Ende des ersten Geschäftsjahres erst auf den 31. De- zember 1950 festgesetzt. Nachdem nunmehr der mehrfach erörterte Gedanke der Grün- dung einer Spezialbank für das Handwerk of- kensichtlich aufgegeben worden ist, beginnt mit dem Jahre 1951 eine neue Phase in der Entwicklung der DGK. Hierfür bringt sie im Verkehr mit dem regionalen Kreditverteilungs- apparat als Spitzeninstitut für das gesamte Genossenschaftswesen bereits wertvolle Er- fahrungen mit. Dies hat sich besonders bei der Vergebung der mittelfristigen Investi- tionskredite gezeigt, die die Kreditanstalt für Wiederaufbau für die Landwirtschaft, das Handwerk und Kleingewerbe zur Verfügung gestellt hat. Hier ergab sich eine erhebliche Parallelität der Interessen der ländlichen und gewerblichen Kreditgenossenschaften. Bei den Raiffeisenkassen gehören rund 20 Prozent der Mitglieder dem Handwerk, Handel und Ge- werbe an, während bei den Volksbanken rund 15 Prozent der Mitglieder auf die Landwirt- schaft entfallen. Zusammenfassend wird die DGK nunmehr, wie sie auch beabsichtigt, ihr be- sonderes Augenmerk zusätzlich der Kredit- versorgung von Handwerk, Handel und Ge- werbe zuwenden müssen. Bereits die Väter des deutschen Genossenschaftswesens, Raiff- eisen und Schulze-Delitsch, sahen in der Schaf- kung eines einheitlichen Spitzen- und Refinan- zierungsinstituts eine ihrer bedeutendsten Le- bensaufgaben. Ihre Verwirklichung hat der deutschen Genossenschaftsbewegung ihr mar- kantestes Gepräge gegeben. Diese Aufgabe hat heute noch an Bedeutung gewonnen, wenn man an die gegenwärtig immer noch schlechte soziale Struktur der westdeutschen Wirtschaft denkt. Mehr denn je gilt es deshalb, im Rah- men der genossenschaftlich verbundenen Wirt- schaft kleinere und mittlere Existenzen kredit- politisch zu fördern, damit die erheblichen so- zialpolitischen Spannungen zwischen einer dünnen Oberschicht und einer schwer um ihre Existenz ringenden Bevölkerungsmasse wirksam ausgeglichen werden. Von dem Ernst dieser Problematik sprach kürzlich in Stutt- gart auch Vizekanzler Blücher. Die DGK kann und wird in dem ihr jetzt gestellten, erwei- terten Rahmen an der Lösung dieser verant- wortlichen Aufgabe nicht unerheblich mit- wirken. Röpke und Rittershausen sprachen in Freiburg Auf einem in Freiburg am 9. und 10. Ja- nuar durch den Sparkassen- und Giroverband für das Land Baden und die badische Ge- meindeverwaltungs- und Sparkassenschule veranstalteten Vortragszyklus über Leistungs- steigerung durch sinnvolle Rationalisierung sagte Prof. Dr. Rittershausen von der Han- delshochschule Mannheim, der stabile Schutz des Sparers und Wiedergutmachung des durch die Währungsreform geschehenen Unrechts seien wichtigste Voraussetzungen für eine rationelle deutsche Volkswirtschaft. Nur Spar- kapital sei solide Grundlage für Investitio- nen. Gegenwärtig streike noch der Sparer ge- genüber den Kreditwünschen des Staates. Kohlen mangel Folge der Befehls wirtschaft Der Schweizer Nationalökonomon Prof, Dr. Röpke von der Universität Genf erklärte, daß es unbegründet sei, die überall anzutref- kenden Verknappungs- und Engpaßerscheinun- gen der Marktwirtschaft zur Last zu legen. Es stehe den Vertretern der Planwirtschaft schlecht an, mit einer Art Genugtuung diese Schwierigkeiten als Folge der Marktwirtschaft hinzustellen. Verknappungserscheinungen und Engpässe pflegten immer dort aufzutreten, wo der Marktwirtschaft Hindernisse in den Weg gelegt würden. Großbritannien leide in der Gegenwart unter emer schlimmeren Kohlen- not als 1947. Weder die Sozialisierung der Kohlenwirtschaft, noch die von der Labour- regierung betriebene Planwirtschaft habe Eng- land davor bewahrt, amerikanische Kohle importieren zu müssen. Die deutsche Kohlen- wirtschaft könne auch nicht als Beispiel der freien Marktwirtschaft angeführt werden. We- gen der ihr aufgelegten internationalen Ver- pflichtungen sei sie vielmehr Musterbeispiel einer gelenkten Wirtschaft. Kiz. Bilanz 1930 Industrie legt Reehnung In der Bundesrepublik Deutschland wurden 1950 nach den Erhebungen des Verbandes der Automobilindustrie 306 061 Kraftwagen und Straßenzugmaschinen hergestellt. Das bedeu- tet gegenüber dem Vorjahr eine Produktions- steigerung um 87 Prozent(163 523). Bei Per- sonenwagen wurden sogar mit 216 122 Einhei- ten 108 Prozent mehr produziert als im Vor- jahr(103 998), Die Herstellung von Liefer- und Lastkraftwagen sowie Kraftomnibussen und O-Bussen lag 1950 mit 85 525 Einheiten um 49 Prozent über dem Vorjahrsergebnis(57 539). Bei den Stragenzugmaschinen wurde das Pro- duktionsergebnis des Vorjahrs nicht ganz er- reicht. Der Exportanteil bei der Kraftwagenpro- duktion stellte sich 1950 auf etwa 28 Prozent. Rund 85 000 Einheiten fabrikneuer Automobile und Straßenzugmaschinen wurden ausgeführt. 1938 betrug der Exportanteil nur 21.5 Prozent. 8 Kraftfahrzeug- Produktion im Dezember gesunken Die Dezember- Produktion der Kraftfahrzeug- industrie im Bundesgebiet ist gegenüber dem Vormonat um 11,6% auf 28 686 Einheiten zurück- gegangen. Der Rückgang ist teilweise auf die Beeinträchtigungen der Produktionslage durch die unzureichede Versorgung mit Rohstoffen und Kohle sowie die im Zusammenhang damit ein- gelegte Arbeitsruhe zwischen Weihnachten und Neujahr zurückzuführen. Rohstoffpreiserhöhungen mit Fassung tragen Die Käufe für militärische Zwecke haben nicht nur die Wollpreise erheblich in die Höhe getrieben, sondern außerdem das Preisverbält- nis der einzelnen Wollsorten erheblich ver- ändert. Von allen Textilrohstoffen haben sich die Wollpreise seit dem Kriege weitaus am stärksten erhöht. Merinowolle kosten gegen- wärtig neun- bis zehnmal und Kreuzzuchten sogar zehn- bis zwölfmal so viel wie vor dem Kriege, Baumwolle ist annähernd viermal so teuer wie vor Kriegsausbruch, während der Preis für Rohseide auf das dreifache und Jute auf das fünffache des Vorkriegssatzes gestie- gen ist. Dagegen haben sich die chemischen Fasern nur unerheblich verteuert. Industrie, Groß- und Einzelhandel des Bun- desgebietes stimmen darin überein, nichts unversucht zu lassen, um die Rohstoff ver- teuerung wenigstens teilweise durch Rationa- lisierungsmaßnahmen und Beschränkungen in der Ausmusterung aufzufangen. Die Aussichten, die sich aus der Rohstoff- situation für den Einzelhandel und den Ver- braucher ergeben, werden nach Ansicht zu- stämtiger Kreise vielfach zu schwarz beurteilt. Es dürfte aber ziemlich sicher sein, daß sich die in den letzten Monaten ständig wachsende Bedeutung der Chemiefaser für die Befrie- digung des inländischen Bedarfs in Zukunft noch erhöhen wird. Lediglich die Beschaffung bestimmter Artikel, die für das Wintergeschäft noch nachdisponiert werden müssen, bereitet einige Sorgen. Die Preiskalkulation. vor allem bei Wollwaren, ist zum größten Teil noch un- pekannt. Bei der Großkonfektion und hier besonders bei Herrenoberbekleidung, glaubt der Einzelhandel, das Preisniveau im kom- menden Frühjahr halten zu können. dpa Privatkapital- Investition keine Zufallssache? Die Investition von Privatkapital könne nicht dem Zufall überlassen werden, heißt es in einer Entschließung, die der Rat der inter- nationalen Handelskammer in Paris faßte. Die mit der Gewährung von Investitionsgaran- tien betrauten Regierungsstellen sollen nach der Resolution ermächtigt werden, unter- schiedliche Prämien zu verlangen, je nach dem Land, in dem das Kapital angelegt wird. KURZ NAC Besatzungskompetenz für Besatzungsaufträge Die Forderung des Bundesfinanzministers Dr. Schäffer, die Aufträge der Besatzungsmacht in Zukunft der deutschen Zuständigkeit zu unter- stellen, soll, wie unser Frankfurter Korrespondent von der Sonderabteilung Besatzungslasten-Ver- Waltung beim Bundeswirtschaftsministerſum er- fuhr, von der amerikanischen, französischen und britischen Besatzungsmacht abgelehnt worden sein. In unterrichteten Kreisen verlautet, daß die großen Aufträge, die im Zusammenhang mit der Stationierung neuer Truppeneinheiten in Westdeutschland in Kürze vergeben werden, nicht in deutsche Hände gelegt, sondern ausschließlich durch die Truppenbefehlshaber erteilt würden. Nach Ansicht der Besatzungs- Dienststellen arbeite die deutsche Bürokratie viel zu schwerfällig. Substanz- Verzehr im Forstwesen In den Staats-, Körperschafts- und Privatfor- sten des Bundesgebietes wurden 1950 29,7 MIII. Festmeter Holz mit Rinde geschlagen. Das sind 157% des Satzes, der ohne Beeinträchtigung des Bestandes unter Berücksichtigung des jährlichen Zuwachses in den Forsten entnommen werden kann(nachhaltiger Hiebsatz). 1949 wurden 189% des nachhaltigen Hiebsatzes geschlagen. Kork-Importhandel in Bewegung Die Lager, die sich der Korkimporthandel in der ersten Hälfte 1930 auf Grund- der Läberalisie- rung anlegen konnte, wurden im zweiten Halb- jahr durch verstärkte Nachfrage der Industrie Weitgehend geräumt. In Zukunft ist nach An- sicht des Bremer Korkimporthandels wieder mit elner normalen Lagerhaltung der Importeure zu rechnen. Streit um Prämien-Nacherhebung Das Bundeswirtschaftsministerlum hat in einem neuen Erlaß vom 7. 11. 1950(Tgb.-Nr. 1 B/ /I 2 6010/%0) zur Klärung ausgeführt, daß diese Frage durch 8 4(2) der Lerordnung Pr 5/0 nicht ent- schieden ist, vielmehr die Gerichte prüfen soll- ten, ob auch die Auslegung der Versicherer mög- lich, evtl. sogar allein richtig ist. Sämtliche Versicherungsaufsichtsbehörden der Bundesrepublik haben inzwischen in einem Rund- schreiben vom 23. 11. 50(Tgb.-Dr. V-A-28-295/50) an alle Versicherer erklärt, daß sie die Prämien- nacherhebung nicht beanstanden werden, Der bekannte Heidelberger Verwaltungsrechtler Prof. Dr. Jellinek hat in einem ausführlichen Gutachten die Ansichten der Versicherer als zutreffend, be- Sründet in wesentlichen mit dem Umkehrschluß für Prämienermäßigungsfälle, erklärt. Unabhän- Sig davon hat jetzt auch der Göttinger Univer- sitätsprofessor Dr, Ebel in einem Gutachten aus- Tührlich dargestellt, daß der bekannte Ober- gerichtsbeschluß für die Prämienerhebungsfrage das Wesen des Versicherungsvertrages„verkannt“ habe und die Ansicht der Versicherer zutreffend eee Stellungswechsel Im Mitbestimmungsgefecht Bei der Zusammenkunft zwischen dem Bun- deskanzler und dem DGB-Vorsitzenden Dr. Böckler wurde die durch den Streikbeschluß der Industriegewerkschaft„Metall“ entstandene Situation ausführlich besprochen. Bundeswirtschaftsminister Prof. Dr. Erhard, hatte dem Bundeskanzler vorher eine offi- zielle“ Verlautbarung des Inhaltes übergeben, daß er— Erhard— sich nicht geäußert habe, die Mitbestimmung bei Kohle, Eisen und Stahl in der bisher gehandhabten Form könne nicht mehr weitergeführt werden. Erhard habe lediglich in einer Aussprache mit Gewerk- schaftlern gesagt, es sei Meinung der Bundes- reglerung, daß die zur Zeit geltenden Mit- bestimmungsvorschriften in der eisenschaften- den Industrie und dem Kohlenbergbau bei- behalten werden solle, bis eine endgültige Regelung des innerbetrieblichen Mitbestim- mungsrechtes auf Bundesbasis erfolgt. Diese„offizielle“ Erklärung scheint nach- träglich umformuliert worden zu sein, denn in dem ursprünglichen, dem Kabinett zugelei- teten Konzept der Erklärung Erhards zu den Vorwürfen des Vorsitzenden der Industrie- gewerkschaft„Metall“, Walter Freytag, er- klärte Erhard, er habe niemals behauptet. daſʒ bel einer Neuregelung der Mitbestimmung die Besetzung der Aufsichtsräte durch Arbeitneh- mer und die Einrichtung der Arbeitsdirektoren nicht beibehalten werden sollten, Davon könne keine Rede sein. Seine Feststellungen hätten sich darauf bezogen. daß das geltende deutsche Recht(Aktienrecht) die Einrichtung der Ar- beitsdirektoren und die Vertretung von Ar- beitnehmern nicht kenne, Sollten diese Ein- richtungen beibehalten werden, sei ein gesetz- geberischer Akt notwendig, der Gie rechtliche Lage kläre. Der Bundeswirtschaftsminister sagte weiter, die Regierung denke nicht daran. soziale Er- rungenschaften der Arbeitnehmer in den Be- trieben zu verringern. Dieser Standpunkt solle auch bei den Verhandlungen mit den Ober- kommissaren vertreten werden. Man wolle keiner Aenderung in der Konstruktion der Treuhänderschafts-Unternehmen zustimmen. Erhard wehrt sich nachdrücklich In der kommenden Woche sollen in Nieder- breißig die Besprechungen der Wirtschafts- sachverständigen der Koalitionsparteien mit dem zuständigen Bundesminister fortgeführt werden. Die Vorarbeiten sind— wie in ein- geweihten Kreisen verlautet— in der Zwi- schenzeit soweit gechehen, daß eine klare Konzeption gegeben ist, die eindeutig und un- mißverständlich die Fortführung der seit- herigen Politik der sozialen Marktwirtschaft gewährleistet. Dabei wird betont: Wenn es im Rahmen internationaler Vereinbarungen zwel⸗ kellos für die deutsche Wirtschaft im einzelnen notwendig wird, für besonders knappe und verteidigungs wichtigen Rohstoffe Vorsorge hin- sichtlich ihrer Verwendung zu treffen, so ist doch in keinem Fall beabsichtigt, diese Maß- nehmen über die reine Produktionssphäre Hinaus auszudehnen. HRICHTEN sel. Schlieglich hat das BWM bei Verhandlungen über etwaige Gewinnbeteiligung erklärt, daß hieran nur solche Versicherungsteflnehmer teil- haben können, welche die erhöhten Prämien seit dem 23. August bezahlt haben Unterhaltszahlungen nach Itallen 2 Der Bundeswirtschaftsminister und die Bd. naben in einer am 12. Januar in Kraft tretenden Bekanntmachung den Transfer von Unterhalts- zahlungen auf Grund gesetzlicher Verpflichtung nach dem Währungsgebiet der italienischen Lira geregelt. Ohne Genehmigung dürfen im Bundes- gebiet oder in Westberlin ansässige zahlungs- Pflichtige Unterhaltungszahlungen bis zum Höchst- betrag von 100 DM monatlich je Unterhaltungs- berechtigten durch eine Außenhandelsbank trans- kerleren. Die zuständige Landeszentralbank hat vor dem erstmaligen Transfer die Ordnungs- mäßigkeit der Zahlungsverpflichtung zu prüfen und schriftlich zu bestätigen. Großbritanniens Stahl-Soll leicht überschritten In Großbrnitannien wurden 1950 16 293 000 t Stahl produziert, teilt die Vereinigung der britischen Stahl- und Eisenindustrie mit. Für das Berichts- jahr war eine Stahlproduktion von 15,75 bis 16 Mill. t in Aussicht genommen. Keinen Lohn- und Preisstop in USA Die Regierung der Vereinigten Staaten hat sich gegen den geplanten sofortigen kurzfristigen Lohn- und Preisstop entschieden. Neujahrs-Besuche Geh. Rat Dr. Vocke, der Präsident des Direk- toriums der BdL, speiste in Frankfurt/M. mit Reichsbankpräsident a. D. Dr. Hjalmar Schacht. Wilde Gerüchte waren alspald im Gange. Sie haben sich nicht bestätigt. Die bei dieser Unter- redung anwesenden Bundesminister verfügten über einwandfreies Alibi; waren in Bayern, nicht in Frankfurt. Geheimrat Vocke setzt seine Vis ten Rundreise bei den Notenbankspitzen Europss fort. Gegenwärtig ist er in London, Frankfurter Effektenbörse 11. Januar a Das Geschäft an der Frankfurter Effektenbörss hielt sich in engen Grenzen. Es lagen zwar tell weise beträchtliche Kauforders vor, doch waren diese zumeist auf einem Kursniveau limftiert, zu dem die Verkaufsseite nicht gewillt war, Material abzugeben. Die Tendenz blieb weiterhin unein- heitlich. Obwohl die meisten Notierungen 318 Geldkurs zur Schlußnotiz kamen, war pei einer großen Anzahl von Werten ein weiter Absin- ken zu verzeichnen. Fester lagen neben gewissen Spezlalpapieren lediglich Metallaktien, Auch Bank. und Versicherungswerte besserten teilweise ge- Tingfügig auf. am Markte für festverzinsliche vater zun Sohn: gegcu N 1 UNTERRICHT U sehule mit den beiden Lehrgängen: 1. Mittl. Reife-Kurs(Vorbildung; Institut Schwarz — Abendschule Im Februar eröffnet unsere Anstalt wieder mre Abend- Gute volksschulkenntnisse) 2. Abitur-Kurs(Vorbildung: 6 Klassen höhere Schule) Auskunft und Anmeldung bei der Schulleitung täglich von 9 bis 12 Uhr und 15 bis 17 Uhr in M 6, 11, Telefon 4 16 82. — Tanzschule Knapp Hi beginnt 15. Januar. Mzelstunden Ehepaarzirkel. Ball 20. Januar, Rosengarten Anmeld u. Kart. Kepplerstr. 19 —— priv Zur Beaufsichtigung d. Schularbeit. einer Latein- Sextanerin, wohnh. Ludwigshafen, suche in f. 4-5 Tage in der Woche Abiturient(in).- An- gebote u. Nr. P 07704 an d. Verlag. wer gibt Priv.-Unterr. in Stenogr.? Angebote u. ͥã ĩðVu/ůuꝙ0ꝙ A at-Handelsschule VNC. Srock inh. u. tener: Dr. W. Krauß Mannheim, C 3, 20 ſelefon 31012 Nr. 07747 a. d. Verl. Über Neue Lehrgänge: und Maschinenschreiben. 13. Januar: Abendlehrgang in Stenografle Anmeldungen erbeten. Jahre 1888 Papiere blieb alles ruhig. a N MI Ma cuHuN SEN 1 des Großkraftwerks Werbezwecke bis auf stattet wird lediglich amt, U 2, Zimmer 15, bis spätestens 24. 1. gleichen Termin die des Konkurses über Slelchsordnung wird trauensperson ist: 2. Stock, Zimmer 212. Anlagen sowie das Mannheim angeordnet. Versleichsverfahrens der Bücherrevisor Georg schmidt. O7. 2, Telefon 417 96, zum vorläufigen Verwalter bestellt. Mannheim, den 8. Januar 1981. Ueber das Vermögen des Kaufmanns Hugo Reinig, sen., Möbel-Tertll⸗ Pelzwaren, in Mannheim, B 7, 9, wurde heute vormittag 10 Uhr das Vergleichsverfahren zur Abwendung des Konkurses eröffnet. Betr.: Schaufenster- und Rekiameheleuchtung Auf Anordnung des Bundeswirtschaftsministeriums und in Anbetracht der sich immer mehr verschärfenden Notlage in der Kohlen versorgung wird für den Stromversorgungsbereich der Stadt Jede Außenbeleuchtung für Reklame und unbedeutende Hinweisschilder ist untersagt. Fer- ner wird untersagt jede Schaufensterbeleuchtung in der Zeit von eine halbe Stunde nach Ladenschluß bis ½ Stunde vor Ladenöffnung. Ge- eine schwache Not- oder Sicherheits beleuchtung. Die Anordnung tritt mit sofortiger Wirkung in Kraft. Mannheim, den 10. 1. 1951. Der Ortslastverteiler für elektr. Strom: Dipl.-Ing. Schraeder. Arbeitsvergebung: Für den Wiederaufbau des Haupt- und Verbindungs- baues sowie der Turnhalle der Tullaschule sollen die Erd-, Beton- und Maurerarbeiten im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden. Angebots- vordrucke sind erhältlich, soweit Vorrat reicht, beim Städt. Hochbau- von 8.00 bis 12.00 Uhr. Angebote sind verschlossen mit entsprechender Aufschrift beim Städt. Hochbauamt, U 2, Zimmer 11, 1951. vorm. 9.00 Uhr, einzureichen, woselbst zum Eröffnung im Kellergeschoß, Zimmer 2, erfolgt. Städt. Hochbauamt. Die Inhaber der Firma Theo Moser& Co. K. G., in Mannheim-Feuden- heim, Körnerstraße 12, haben durch einen am 8. Januar 1951 eingegan- genen Antrag die Eröffnung des Vvergleichsverfahrens zur Abwendung r Vermögen beantragt. Gemäß 5 11 der ver- bis zur Entscheidung Über die Eröffnung des Mamheim, Amtsgericht BG 5. Ver- Dipl.-Kaufmann Dr. Kurt Schredelsek 1— heim, Friedrich-Karl-Straße 3. i 2. Februar 1951, nachm. 15% Uhr, vor dem Amtsgericht in Mannheim, Vergleichstermin ist am Freitag, dem Der Antrag auf Eröffnung des Verfahrens nebst Ergebnis der weiteren Ermittlungen sind auf der Geschäftsstelle zur Einsicht der Beteiligten niedergelegt. Mannheim, den 8. Januar 1951. Amtsgericht BG. 5. 8 MORGEN Freitag, 12. Januar 1951 J Uu, Heraus — E. Fritz l ö Cesellschaft/ gelen —. 5 5 155 Die Reinhold Lenz. Esels d Humoreske von Roda-Roda Polltik: Wirtscha Vor zweihundert Jahren, am 12. Januar 11751, Frau nicht diskutieren wollte, verlegte ich„Kathi“, lockte ich die Kellnerin Eu, Wurde Reinhold Benz geboren,. An Stelle„ e 1. Freitag. Und sagt achmitt bin hungrig geword e 8. x. Ebe eines Gedenkartikels üder das Leben und es sern auf Preitas. ud sagte nachmittags bin hungrig geworden. Bringen Sie mir i Schwetz das— heute nur noch literarhistorisch in- zu meiner Frau:„Schatz, ich komme heute die Speisekarte.“ 5. a 5 4. K. Bucht i ene et e e e der nicht zum Abendessen“ Ich esse ein Schnitzel mit Kartal n Schn zu seiner Zeit recht bekann ters der 55 3 3 5„ e. Sturm- und Drang-Periode, bringen wir„Oh! Warum? KRüse, ein Omelette(unglaublich, wie bas simon; nachfolgend eine Humoreske von Roda-„Es ist Sitzung der Lenz- Gesellschaft. Im rig einen das Warten macht)— Bankkon Roda, dem 1945 verstorbenen Verfasser sati- rischer Romane, Bühnenstücke und Srotesk- persiflierender Anekdoten. Wenn Sie, Gnädigste, Ihr kleines Hand- Huch der Weltliteratur aufschlagen, wissen Sie gleich Bescheid: „Lenz, Jac. Mich. Reinhold, geb. 12.(23.) Jan. 1751 zu Seßwegen(Livland), studierte in Königsberg, ging 1771 nach Straßburg, trat hier alsbald in Berührung mit Goethe und Jung-Stilling. Nach Goethes Abreise unterhielt L. ein leidenschaftliches Verhält- nis zu Friederike Brion(s. d.), dem Lieder seinen Schützling unaufgeführt lies Eberlbräu reitlegen!“ „Den Smoking?“ „Ja, es ist Festsitzung.“ Das ging viele Jahre so. Auch meif Freund Schütz gehörte zu den fleißigen Mitgliedern der Reinhold-Lenz- Gesellschaft. Jede Woche wirft mir Frau Schütz vor: „Ihr mit Eurem abscheulichen Verein! Mein Mann ist erst um 5 Uhr morgens nach Hause gekommen.“ Ich antwortete Laß mir den Smoking be- in schönem Bariton: — und als auch 10.30 Uhr noch kein W. gesellsch teres Mitglied da ist, beschliege ich in m in Mann ner Verwunderung, beim Vorsitzenden ih beim. Pe konisch anzufragen, ob denn die Sitzung Lud wis Ende verschoben wäre? Nein. Die Gemel Für t Dr. Kitzheimers bestätigt mir: es sei he 1 Sitzung. 7 Punkt elf. Ich— mutterseelenallen Offenbar irrt sich Frau Kitzheimer— 6. Jahre Angle bei Huber:„Hallo! Herr Geheim e zu prechen?“ f Eine dünne, schläfrige Stimme erwic mir:„Mein Mann ist seit sieben Uhr N entstammen, die man lange für Goethes 3 5 l„ FEberlbrà j der inhold- 6 Werke hielt. Am Weimarer Hof machte sich„ Wo es 1 Libt.— die 8 in der Reinhold-Lenz 9 L. durch Taktlosigkeiten unmöglich. Ver- Fördsreus Jetter rale c mab emen Nun bin ich beruhigt.„Kathi— zal tel 1777 in Wahnsinn, ging 1790 nach das Opfer an Stunden nicht reuen. Ihr Eberlräume seht mich nie wied 0 Petersburg und Moskau, starb 1792. Dra- Schütz summt unterdessen sphärische 8 Reinhald-Lenz-Gesellsd, men: D. Hofmeister, D. Soldaten, Roman: Arien vor sich hin. Der Racker hat also jch for 1 3 4 lei i 5. 0 l ich fortan regelmäßig und leichteren H. D. Waldbruder.“ 5 immer noch seine Gesangselevin. zens besuchen. 1 N 8 erchütternde Tragödie in wenigen Als zweiten Vorsitzenden hatte ich mei- B. zellen! 8 ner Frau immer den Geheimrat v. Huber 0 5 rhein . War in München 3 Aehnliches angegeben, einen uralten Griesgram, der Das Le ben als Abenteuer Bund 5 geschehen— ein junger Dichter war in 1 1 8. 1 8 18 1 1 1 Johanna vor Gericht Not unser gmmen O und dent der rell blicken läßt. Unseligerweise mige gerade in gen Mgcsten ragen. eme bier Eine Szene aus der von Paul Ried einstudierten Neuinszenierung von Shaws„Die heilige sich gewißlich nimmer wiederholte, grün- er mit meiner Frau zusammentreffen, und n den nächsten Tagen. Sobald i Bun Johanna“ im Mannheimer Nationaltheater mit Helene Seip(Johanna), Karl Mart(Cauchon), dete Universitätsprofessor Dr. Beutemann sie verfehlte nicht, von jenem Sn Ent⸗ Baums Roman„Menschen im Hotel“ 9 Ernst Langheine(Inquisitor) und Rudolf Strom berg(D Estivet). Foto: Günther Thomas die Reinhold-Lenz- Gesellschaft. Mitglieder:. 17K eden e ee Ende gegangen ist— bringt der„Morgg 8 a 8 5 d Ch N N die Münchner Dichter, Mann für Mann— Weine e die Lenze 5. 1„ ale 6B 21. 11 5 95 5 S. 8 5 85 Velle„Westwärts“ von Jac ondO ernar dWVS„Hei ige 0 anna“ an ihrer Spitze Georg Hirth, Craf Keyser- damals in s0 festlicher Gewandung beraten Jies 5F55V******V ene mitgete ling, Rüderer und andere. Sitzung: jeden hätte jesem weit über die Grenzen Amerikas hd Neueinstudierung des Mannheimer Nationaltheaters Freitagabend, Eberlbräu. Die Sache ließ sich Schon spaltete v. Huber die Lippen, um 9 5 7)%%%%%ͥꝙò³]⁰* Ä 5 Regler 8 i 5 5 5 1 td schön an. Wir entdeckten Begabungen und zu versichern: er wisse nicht das Mindeste, Al eeworden Wäre. Die vierzig Jahre gel erneut Die Totenehrung des Mannheimer Natio- wendig gewordene Verwendung einiger unterstützten sie, lenkten die Aufmerksam- Eine de 5 8 Lebens waren mit Abenteuern angefi naltheaters für den jüngst aus dieser von Darsteller an doppelter Stelle vermochte keit der Theater auf ringende Autoren; e 5 wie sie phantastischer von keinem Dic Bomm mm so geliebten und so verachteten Welt den glücklichen Gesamteindruck nicht son- gaben Versbücher heraus, Almanache 8 Da trat ich dem alten Mann so energisch oder Schriftsteller hätten erfunden wert 5 geschiedenen Bernard Shaw konnte nicht derlich zu stören. Nur der großen Inqui- veranstalteten Vorlesungen, bis bis sich Auf 5 Zehen, 9 er, selbst er, sofort ver- können. 1 w Würdiger begangen werden als mit einer sitionsszene hätte man eine noch erregtere dieser oder jener verletzt fühlte weil man tand und sprach: Das Leben ging schon mit dem jung Neuinszenierung der„Heiligen Johanna“, innere Spannung und dem reichlich bieder n„Aul Sie tun mir ernstlich wehe—“ 5 dune keine Jack London so hart um, daß er bereits Meinu. dlieser„Dramatischen Chronik in sechs wirkenden Epilog etwas mehr von der Lyrik, die er empfohlen hatte, für Mist er- ein Schmerz, den meine Frau, die Siebenjähriger zwischen einer Seordneg pestim Szenen und einem Epilog“, mit der der funkelnden Eleganz Shawschen Esprits Klärte. 5 5 Zartfühlende, sich dahin deutete, daß der Welt und einer Welt der Schmuggel mittelt 70jährige Shaw doch wohl sein dichterisch Wünschen mögen. Es starben Georg Hirth, Graf Keyserling Gebeimrat irgendwie— sei es von Goethe, Gangster, Diebe und Alkoholiker unte Wie stärkstes, Sanz gewiß aber sein warmherzig- Im Mittelpunkt der von Friednelm und Rüderer— Professor Beutemann ver- Sei es von Faust— abstammen müsse, und scheiden lernte. Während der Schulzeit ꝶũu minist. stes Bübnenwerk geschrieben hat. Denn Strenger a. G. in ein sehr schlichtes, zog nach Berlin— Gustav Meyrink, nach die Erwähnung seiner toten Verwandten diente er sich als Botenjunge die erg Was den bissigen Ironiker, den mit Para- leicht stilisiertes Szenarium gestellten Auf. Starnberg— der Eifer erlahmte. Dann hörte berühre sein Familiengefühl. Pence, und auch später schlug er d A en jonslierenden Fhilosophen auf Aer führung stand Helene 8 5 Cestalt ich: an Stelle Beutemanns wäre nun Doktor Der Fall Huber-Urfaust war mir eine heute als Robbenfänger und morgen d 5 Bank der Spötter hier bewegt, ist eine bei und Geste überaus reizvolle, 588 Stimm- Kitzheimer Vorsitzender geworden; oder: fürchterliche Warnung. Ich beschloß, den Tramp, dann wieder als Gelegenheitsarb Fina ihm ungewohnte tiefe und echte Herzens- lichen noch micht, 8 die Lenz- Gesellschaft hätte die Absicht, im Aufenthalt unter dem Damoklesschwert ter, als Tellerwäscher, Heizer oder A9 e ns mit der er sich A Mann vor der z Sroßen Wirkung erfüllende nan 5805 Schauspielhaus eine verschollene Komödie aufzugeben und endlich mal nach so viel durchs Leben. Nach Jahren ziellosen 1 Mirkenden Kraft der Weiblichen Seele und dem Mesen 80 855 Darter ein. von Gumpenberg zu inszenieren. Wiederum Jahren wirklich in die Lenz- Gesellschaft unsteten„Reisens“ durch die Welt setzte“ des weiblichen Verstandes verehrend ver- mehr die arte„ 8 Ur 1 5 vergingen Monate— und ich wußte nicht: zu gehen. sich noch einmal als Erwachsener auf, Fu neigt, indem er sie in der Gestalt der 888 verströmte als den 8 3 5 s hatte man den Plan fallen gelassen?— Ver- Freitagabend. Die Extrastube im Eberl- Schulbank, machte das Abitur und studie Rar Johanna von Orleans und ihrem Tun. 8 Bene minen 8 8 1 8 8 gessen? Ausgeführt! bräu. Ein freundlich gedeckter Tisch. Neun zwei Jahre an der Universität in San Fu zuweis dis werden und über männliche Dummzeit, 88 n e ee 55 e 8 1 18 575 Ich kümmerte mich nicht um die Rein- Uhr. Ich der erste Lenz- Gesellschafter. zisko. In dieser Zeit entstanden seine% Wege. ud R n 1 5 8. 85 de hold-Lenz- Gesellschaft. Nur, wenn ich ir- Zehn Uhr. Noch hat sich niemand zuge- sten Kurzgeschichten mit denen er geg 3 trotz Not und rod. Nicht um die wuchs. Und suen bler wen e die gendein Geschäft hatte, das ich mit meiner sellt. geringes Honorar losen Kontakt mit lichen Darstellung der geschichtlich mehr oder stilleren Szenen. die ergriffen, als etwa die f lee be in ber D 60 komm. weniger authentischen Geschehrisse um sroßen Ausbrüche. In ihrem Kampf segen tungsredaktio 5 über Johanna geht es in dieser„Chronik“ und schon gar nicht um eine trompetende Heroi- sierung des Mädchens von Orleans. Nein, Jeanne d Are ist bei Shaw gar keine Heldin die Monstrosität der Männerdummheit wirkte diese blutjunge Johanna als sehr apart geißzelnde Ironikerin. Ihr galt denn auch der Hauptanteil der lebhaften Aner- kennung der Aufführung durch das stark Kulturnachrichten Ein gesamtdeutsches Gespräch der Schrift- steller fordern Johannes R. Becher, Vorsitzen- kauft worden waren, fällt nach Ansicht des amerikanischen Hohen Kommissariats als Ferne aber wurde rasch wieder übermäd 195005 tig in ihm und so tauchte er bald dard am 15 als Reporter in London, Paris und Ber Fföhe auf, schrieb 1904 Berichte vom russisd Find japanischen Krieg aus Korea und der M im St. in jenem romantischen Sinn, sondern ein 127 11. er des Kulturbundes des sowjetischen Besat- Peil des e 8. 428 8 5 1 9015 5— Frauenwesen von instinktiver Hell- S F 5 e Arnold 5 Präsident der 1 3 1 5 3 5 dschurei. Ein e 8 8 1 00 unter rfsichtigkeit, das, obschon es(wie Unter den mehr als zwanzis übrigen Sowjetzonenskademie der Künste, Bert Brecht F 8 Roman„Werm die Wildnis ruft“ einen kene dvd 917 5 5 e 5 ch It Gestalten war kaum eine, die an diesern And s Seghers in Sen Ar an alle amt für Vermögensverwalfung und Wieder- sten bemerkenswerten Erfolg Sebuch Entsck . 8 Ar 9 1 kla es Abend nicht Leben und Eigenart gezeigt deutschen Schriftsteller im Westen eres sutmachung dagegen ist der Meinung, daß Auch seine folgenden Bücher— er chi iner P 25 8 8 58 hätte. Eine besonders gut geschnittene Stu- Vaterlangles“. Das Volk wünsche die Aufhe- der Verlag Albert Langen— Georg Müller insgesamt 49 Bände— schlugen beim am Berat Pfiffiges Landmädchen 8 agen die lieferte Walter Schwarz, dessen bung der Grenze, die mitten durch Deutschland nicht zu dem Kreis der vom Kontrollrats- rikanischen Publikum ein. Zum Rub m, k Staats lücher Geisteskraft und körperlicher Tapfer- Dauphin in einer großartig gelungenen Mi- gezogen ist, heißt es darin, und es würde un- gesetz betroffenen Unternehmungen gehöre, Jack London sich vor allem mit den 5 sich b keit zu gelten hat. Unter Solchermaſen schung von Pfiffigkeit und erschreckend verzeihlich sein, wollte man den„Zusammen- da er dem Eher-Verlag nicht einverleibt, e e mit den Romanen zuwei kestgelestem Aspekt ihrer Personlichkeit morbider Dekadenz durch das Spiel geisterte. schluß der geistigen Kräfte unseres Vaterlan- sondern nur angegliedert worden sei. Der iger Ferse“, Der Seewolf“,„König Koh letate erlebt man„den Roman ihres Aufstiegs, In Walter Schwarz Wächst uns ein wert- des durch kleinliche Beden Ken. 8 1 Verlag selber, der 1930 aus der Vereinigung Ac Alkohol“ 1 kamen m delt, die Tragödie ihrer Hinrichtung und(dies in voller Schauspieler heran. Helmuth von e 3 3 8 8 der beiden traditionsreichen Münchener Ver- 05 ch R e und dermit ein Leben 888 einem von echt Shaweschen Geist und Witz Schevens Kaltberechnender Warwick, 1 5 Ort mit den Schriftstel- lage Albert Langen und Georg Müller her- 155 85 Sich 1 1 8 Jugend erträumt e von d erküllten Epilog) die Komödie 9 eee Hans Ernst Jägers dümmlich aufgeplu- lern des Bundesgebietes zusammenzukommen. vorgegangen war, weist darauf hin, daß n beim der Welt, diese Hinrichtung wieder Sutzu- terter Schloßhauptmann, Friedrich Ki nz Sie erwarten deren Zustimmung dazu, daß in andere Verlagshäuser in dem gleichen Ver- ſack London aber war seiner ga chen machen.“ lers namentlich im Zusammenbruch stark absehbarer Zeit deutsche Schriftsteller aus Ost hältnis zum Eher- Verlag gestanden hätten, N gel nicht dafür geschaffen, in de. Die von Paul Riedy besorgte neue Wirksamer Stogumber, der frische und und West an den entscheidenden Lehenskrasen jetzt aber ohne Schwierigkeiten arbeiteten. 9 85 8 ches das er sich in Kalten Mannheimer Inszenierung zeigte sich in männlich echte Dunois Rainer Gelderns, unseres Volkes miteinander beratschlagen und Inzwischen haben die Gewerkschaften, deren 8 8 5 215 85 Eben 5 Töchte“ den meisten Szenen der ungewöhnlichen Walter Vits Mühlen als Poulengey semeinsang handeln“. 5 5 5 Vorgänger der Verlag vor 1933 gehört hat, ri Ste, seruhsa weite Fran geistigen Höhe Shaws durchaus adäquat. und(eindringlicher noch) als Bruder Mar- iz österreichische Dichterin 5 Wiedergutmachungsansprüche angemeldet, chen, das ihm 8 55 Starb Es ist für den Regisseur nicht leicht, bei tin, die Großwürdenträger der Kirche Karl Jahr. 1 ttalleni- ind aber in der ersten Instanz abgewiesen erhofkten Sohn 7 5 955 unte dem Mangel an äußerer dramatischer Be- Marx Bischof von Beauvais) Hans Bek-. 3 1 8 Adel. Ihre größten Er- Worcen. Eine endgültige Entscheidusg steht Son Teen, 155 5 0 1„n wegtheit des fast vierstündigen Handlungs- ker Erzbischof von Reims), Ernst Lang- folge erntete die Dichterin mit den Geschichts- 2. Z. noch aus, jedoch verlautet von ame- inen. 1 unc in 1 ablaufs den Zuschauer vor Ermüdung zu heinz(Gnquisitor) und Walter Pott Dom- romanen aus dem österreichischen Barock: Tikanischer Seite, daß das Hohe Kommissa- don— 8 8 2 0 i 1 bewahren. Eine gewisse Langatmigkeit ein- herr von Paris), schließlich Rudolf Strom-„Meinrad Helmpergers denkwürdiges Jahr“, riat in Kürze offiziell zu dem Fall Stellung Mensch 1 8 1 9 49 16 gb Nan zelner Szenen machte sich im Laufe des bergs Hauptmann La Hire und Domherr»Jesss und Marias»Die arme e 5 nehmen werde. 105 1 8 5 1 November 8 Abends Wohl bemerkbar. aber im ganzen DEstivet, Josef Renkerts polternder e 5 5 8 1 5 5„Kloster Lorsch ist das Thema eines Licht- 81 8 0 1. 1 1 rea be. Far hatte die Spielleftung defür gesorgt, die Tremoullle, Hans Simshàuser als engst- P bildervortrags, mit dem Dr. H. Fuchs die 1 f enteuerlichsten% bekan Fülle der Ironien und politischen Sarkasmen schlotternder Schloßgverwalter und in der Der Münchener Verlag Albert Langen— Vortragsreihe Kunst um Mannheim“ am Frei- des Leben in seiner.. 1 ai 8 r leben Leitsc des Dialogs als immer wieder aufmuntern- Rolle des die Heiligsprechung überbringen- Georg Müller, der im flerbst 1950 zum tas. 12. Fenuar, 18.30 Uhr in der Mannheimer stalt eir. Pinen Sroßen Tei l eschüldene Lorss des Stimulans ins Parkett zu projizieren. den Herrn in Zylinder und Gehrock, Arnold ersten Male nach dem Kriege mit acht Kunsthalle eröffnen wird. nah und ganz„ 5 53 Schrift Auch die sorgsame unterschiedliche charak- Richter als Gilles de Rais und Fritz Büchern auf dem Markt erschien, soll jetzt Der Wannbeiner Kunst rein örtdet a Begebenheiten mag er selbst 8828 115 5 N terisierung der Einzelfiguren in der welt- Pühse als Scharfrichter— sie alle fanden auf Grund des Kontrollratsgesetzes Nr. 2 Sonntag, 14. Januar, in seinen Räumen im und der Typ seiner Helden 525 185 ene 9 g lichen und kirchlichen Corona um Johanna sich zu einer gerundeten Gesamtdarstellung liquidiert werden. Der Verlag, dessen Gesell- linken Flüge! des Mannheimer Schlosses eine harten, willensstarken, die Gefährt dend Konze machte die Aufführung bunt und farbig zusammen. schaftsanteile zwei Jahre vor Kriegsende Ausstellung mit Aquarellen und Zeichnungen des Daseins suchenden und 8 ötlent und selbst die aus„Marmermangel“ not- C. O. E. von dem NS-Verlagskonzern Franz Eher ge- von Josef Hegenbar täh. Mannes—, das wWwar wohl er selber. bueitunz 5——.— u un 1 OsI 2„Die Sachen von Fräulein Flamm sind in heit, an so einer Weibergeschichte kann man ten, die Haare klebten ihm in die Stirn u jn 755 M ch H 1 f mrem Zimmer, Nr. 72. Die nächste Tür zugrunde gehen, an so einem Nichts. Herr den Geschäftsfalten. Seine Hände machte Sitzun ens en Im O E links— sagte er und versuchte aufzu- Kringelein: ich liebe meine Frau, ich hänge einen gelähmten und kranken Eindruck bekan 5 8 2 5 stehen, was seinen schweren Knien mißlang. an der Frau und den Kindern““ sagte er be- er sie aufhob und wiederholte:„Ich bi bitten Ein Kolportageroman mit Hintergründen von Vicki Baum Seirie Gelenke Waren tot, mit Sand gefüllt, schwörend, als spräche er zu Mulle selbst, Sie, ich bitte Sie, ich bitte Sie—“ 1 1 sie sabotierten den Dienst. Und immer noch„Sie kennen die beiden Mädchen, Herr 5 5 5 5 4 0 1 JJ 8 188 der Tote auf der Erde, immer noch. Kringelein. Ich verliere alles, alles, Herr e e mend. 1 8 5 Anzuges. Möglich, dachte l 5 Ai Kringelein, wenn diese Geschichte mit e Nenne g 55 ee e er. Irsslich. daß 8 er 25 Seer de e War. Aber als 5 9 85 85 85 5 r Fräulein Flamm vor das Gericht kommt. 1 5 3 er sprengte Ketten und 5 „Sie können nicht wegreisen“, flüsterte Aber ist des so wichtig? In einer Welt, wo war und Preysing allein zurückbleiben Ich bin— ich habe ja gar nichts mit dem f die B Preysing da hinten auf seinem Wäschekorb. Tausende verdient, Tausende ausgegeben, sollte, riß er sich hoch.„Warten Sie. War- Fräulein gehabt. Mein Ehrenwort, nichts,„Mein Schicksal hängt von Ihnen% dig 1 Man wird Sie brauchen, Ich brauche Sie. Tausende im Spiel gewonnen wurden, kam ten Sie noch—“ flüsterte er mit seinem nichts— klüsterte er, es kam ihm erst flüsterte Preysing. Er war ein Bittstel!“ wird Von Reisen kann nicht die Rede sein.“ Es es nicht auf eine Brieftasche an— pbeiseren, niedergepreßten Schreien.„Hören jetzt zum Bewußtsein.„Helfen sie mir, geworden, er schämte sich nicht, das eu lichke klang genau wie eine barsche Urlaubsver- Plötzlich kam Preysing aus seinem Hin- Sie, Herr Kringelein— ich Habe noch mit Kringelein, wir sind Männer. Nehmen Sie schwollene Wort Schicksal zu gebraut ische Weigerung. Kringelein hätte dazu gelächelt, brüten auf und erwachte.„Wieso sind Sie Ihnen zu sprechen— bevor— bevor wir die diese Sache auf sich. Packen Sie ein, fahren Und mein Schicksal? dachte Kringelein 155 1 wenn es ihm nicht Qual bereitet hätte, daß überhaupt hereingekommen? Wer hat Sie Polizei verständigen. Es handelt sich um— Sie fort mit dem Mädchen, schweigen Sie, zwischen, meines?— Aber das 205 vob 5 Gaigern da so flach auf dem Teppich las, hergeschickt? Fräulein Flamm?“ fragte er es ist wegen der Dame. Sie reisen mit der lassen Sie alles andere meine Sache sein. und blieb ohne Gestalt. del T mit dem gestorbenen Kopf auf den harten scharf. Kringelein erfuhr auf diese Weise Dame fort, sagen Sie. Könnte es nicht—. Sie sollen nichts tun als schweigen. Sie sol- Herr Generaldirektor überschätzen urteil Dielen.„Man wird Sie als Zeuge brauchen. Fjämmchens bürgerlichen Namen. die Dame ist auf ihrem Zimmer sagen Sie? len Fräulein Flamm nur veranlassen, den nen Einfluß auf die Dame. Wenn melde Sie müssen hierbleiben, wenn die Polizei Jawohl. Fräulein Flamm“, erwiderte Wäre es nicht möglich, daß man es dabei Mund zu halten. Sonst nichts. Reisen Sie Generaldirektor 81 815 herauslüigen wols Auktr. kommt, heischte der Generaldirektor. er. Die Dame befindet sich in meinem beläßt? Ich meine. hören Sie, Kringelein, ab, reisen Sie weit fort— ich gebe fhnen dann werden fferr Ger i FSewor „Mein Zeugnis ist bald gegeben. Im Firnmer. Sie will nicht in ihr Zimmer zu- wir sind Männer. Was hier geschehen ist,— hören Sie, Herr Kringelein: Wir haben 18. 1 725 0 8 t 1920 lein tun m J. Bo übrigen bin ich krank und muß morgen zur fick, Sie hat mich hergeschickt, um ihre will ich verantworten. Notwehr, nicht wahr, uns heute früh unangenehme Dinge gesagt. t 8. 5 1 15 1 795 würde en der i. Kur abreisen“, erwiderte Kringelein ge- Sachen zu holen, damit sie angezogen ist, reine, blanke Notwehr. Es ist bös genug, Macht nichts. Sie verkennen mich, glau- 1 10 516 155 Pe che, dcr halten. FDenn die Polizei kommt. Sie war in keiner doch ich kann es verantworten. Aber das ben Sie mir, Sie verkennen mich. Mißver- 8 105 l 5 N 011 chten Eind teils „Aber Sie haben den Marm gekannt“, Weise angezogen, als sie ohnmächtig andere macht mich kaputt. Das andere ständnisse zwischen Chef und Personal gibt 2 1 i 5 45 82 chen 85 Sagte Preysing schnell.„Und das Frauen- vyurde.“ schlägt alles zusammen. Kann nicht— muß es überall, das ist nicht so ernst zu nehmen. 15 2 15 125 1 58 75 855 i N den, zimmer auch.“ 5 5 Preysing überdachte diese wWohlgeord- denn die Polizei von der Geschichte mit Man gehört ja doch zusammen. Wir ziehen 5 825 1. e 12105 benötig, wand „Der Herr Baron war mit mir befreun- nete Antwort einige Minuten.„Man wird Fräulein Flamm erfahren? Man könnte— alle an einem Strick, lieber Kringelein. Ich 10115 5 5 5 1 81 77 55 laufs? B0 det. Die Dame hat sich sofort nach dem präulein Flamm verhören“, sagte er dann, ich brauche nur die Tür zu Nr. 72 wieder will— ich gebe Ihnen— Sie bekommen: ehen ch erubkehle wien Lorle?( des Mord unter meinen Schutz begebend, aste es klang verzweifelt angstvoll. zuzuschliesen. Fräulein Flamm hat die einen Scheck von mir und reisen ab. Gehen Preysing stand auf, er besiegte das ra Kringelein in gutem Zeitungsdeutsch. Stolz Jawohl“, sagte Kringelein knapp. ES Nacht bei Ihnen verbracht, sie weiß von Sie jetzt hinüber in Nr. 72 und schließen vermögen seiner Beine und 20g 81 1 1 992 schwoll in seinem schmalen Brustkasten. ird hoffentlich nicht zu lange dauern. Die nichts. Sie wissen auch von nichts, Herr Sie die Tür zu, Fräulein Flamm hält den aber er sackte gleich wieder Weg. Erin, 5 Er war der Situation gewachsen, fand er Dame soll morgen mit mir verreisen. Ich Kringelein. Und alles ist in Ordnung, alles Mund, und alles kann noch gut gehen. lein sprang hinzu und stützte ihn. h bei zufrieden. habe ihr eine Stellung angeboten“, setzte er geht gut. Sie reisen ab, Sie brauchen keine Wenn man fragen sollte, dann war sie die Teufel dachte er wieder, armer.„Hoher „Der Mann war ein Einbrecher. Er hat noch hinzu, und jetzt wurden auch seine Zeugenaussage abzugeben, und Fräulein ganze Nacht bei Ihnen und weiß nichts, hat Preysing, mit dem Arm schwer auf Erin ür di meine Brieftasche gestohlen. Sie muß sich Wangen weiß in dem Druck eines ersticken- Flamm wird nicht verhört. Sagen Sie, Herr nichts gesehen und nichts gehört. Herr lein lastend, fand noch etwas 2u% Tode noch bei ihm kinden lassen. Ich habe ihn den Gefühls von Triumph und Sieg. Aber Kringelein, Sie werden mich verstehen— Kringelein, ich bitte Sie, ich bitte Sie—“„Herr Kringelein, ich will die Geschig 5 1 nicht angerührt.“ Preysing War in dieser Stunde kein Mann Sie kennen meine Frau, Sie kennen sie doch EKringelein hörte Freysings hastiges, fast mit Ihrem Krankheitsurlaub auf sich g 8 8 Kringelein schaute zu Gaigern himmter, und Weit davon entfernt, um eine Frau zu Lest 80 lange wie ich. Und der alte Herr— irres Flüstern an und schaute ihm zu. Das ruhen lassen. Ich werde nicht unteren Aueh es war so sonderbar, wie stumm er dalag, kämpfen. Er ahnte nichts davon, was es für Sie kennen unsern alten Herrn. Sie gehören weile Licht der sieben Glühbirnen des woher Sie die Mittel zu solchen Eskap. Deuts van end sie sprachen; und nun lächeke er Kringelein bedeutete, daß Flämmchen von doch zum Werk, Herr Kringelein— ich Lüsters schlug schwarze Schatten in sein nehmen Ich will— wenn Sie zuräce daß e 80 15 Uf 8 schwebende und undefinier- ihm zu Kringelein hinüber wechselte; ein brauche Ihnen das nicht lange zu erklären. Gesicht voll Verfall und kaltem Schweiß. men, werde ich sehen, ob sich Ihre Stel 0 rung 75. Er zuckte die Achseln unter Ungeheures, ein Wunder, eine äußerste und Meine Existenz hängt an einem Faden— Die Augen fielen trüb in Säcke, die nackte, verbessern läßt. Ich wrde für Sie fun, u deus 358 erstklassig gearbeiteten Roghaarpol- allerletzte Krönung.. ich sage es aufrichtig. An so einer Dumm- fremde Oberlippe zitterte, die Lider zuck- möglich ist-“ 5 1 lasser 7 3 1