gerauszebeir: Dr. Karl Ackermann, ppirtschaft: F. O. Weber; MI. Eberhardt; schwetzingen: W. Hertz(in Urlaub), es,„lt, en, E. Fritz v. Schilling. Druck: Mann- heimer Großdruckerel. Redaktion: Politik: E. Schäfer, H. H. Hausser; Feuilleton: w. Gilles, K. Heinz; Lokal.: Dr. F. W. Koch, Weinheim: C. Serr; k. Buchter; Frau: H. Hoffmann; Sport; H. Schneekloth; Sozial-Red.: F. A. simon; Chef vom Dienst: O. Gentner. Bankkonten: Südwestbank, Allg. Bank- gesellschaft, Städt. Sparkasse, sämtl. in Kannheim. Bezirkssparkasse Wein- heim. Postscheckk.: Karlsruhe Nr. 300 16, Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43. für unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr Nee ee 8 Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Gesehiftsstellen! Mannheim, R 1, 46 Schwetzingen, Heidelb. Scr. 2 Hockenheim, Rathausstraße 12 Weinheim, Bahnhofstraße 13 Tel. 2241 Heidelberg, Rohrbacher Str. 5-7„ 4440 Ludwigshafen /Rh., Rheinstr. 37„ 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2, 80 zuz. DM-, 40 Tragelohn. Postbezug mtl. 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Er will im freien Gespräch versuchen, die Forderungen abzugrenzen und eine Lösung herbeizuführen. In der Bundeshauptstadt befürchtet man, wenn der Streik nicht verhindert werden kann, einen Ausstand von rund 750 000 Ar- beitern. Von Gewerkschaftsseite wurde be- tont, daß die vorhandenen Geldmittel aus- reichten, um den Streik drei Monate lang durchzuhalten. Neuerdings kommen auch von seiten der land wirtschaftlichen Organi- sationen und der bäuerlichen Bundestags- abgeordneten scharfe Verlautbarungen an die Adresse des DGB und der Industrie- gewerkschaft. Die Bauern, beabsichtigen, wenn ihnen Strom, Kohle und Eisen durch den Streik verloren gehen, ihrerseits mit einer Drosselung der Agrarbelieferung der Städte zu antworten. Für diesen Fall be- fürchtet man im Innenministerium schwer- wiegende Auswirkungen. Sie wurden am Dienstag auch im Kabinett besprochen. Bei einer so großen Zahl feiernder Arbeiter und einer unzureichenden Nahrungsmittelver- Sorgung sind Unruhen und Ausschreitungen Stande unvermeidbar. Von der Bereitschaftspolizel estreng ro kodl daral rostet stehen zur Stunde ein Musikkorps und ei- nige Hundert Mann. Dem Staat fehlen die Kurzarbeit? ꝛ0ch nig Arte d den eint Schleh⸗ er, rte i Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Die 25prozentige Stromkürzung wird eine Verschärfung der Kurzarbeiter-Situation nach sich ziehen. Das Bundeswirtschaftsministerium ist der Auffassung, daß das Ausmaß noch nicht übersehen werden kann. Die Befürchtung, daß über eine Million Arbeiter infolge der Abschaltungen mit einer Herabsetzung ihrer Abeitszeit rechnen müssen, wird von einem il as Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums nen 1 Weit un bösard Auge offen, Schlen m Schl 6 Stimm Als übertrieben bezeichnet. Man müsse sich Zuerst einmal ein Bild der tatsächlichen Auswärkungen auf die Industrie machen. Für lebensnotwendige Unternehmungen zelen überdies Ausnahmen zugelassen. Außerdem könne durch eine Verlagerung der Schichten in vielen Fällen ein Ausweg gefunden werden. Im Arbeitsministerium ist man besorg- ter. Die Kürzung um 25 Prozent wird dort als sehr hoch empfunden. Sie treffe bei- spielsweise die eisenschaffende Industrie Es 0 nicht unerheblich. Als Folgeerscheinung e Kd dem Arbeitsmarkt erwartet werden. müsse automatisch eine gewisse Rohstoff- verknappung bei den eisenverarbeitenden Betrieben und damit eine Auswirkung auf Das Zusmaß der„Wirtschafts-Kreislaufstörun- 3 ihm dz sen“ sei in Zahlen noch nicht auszudrücken. gte tet u Mone EN erde 1 S elbuuc, u über schladk Washington, Stanton Griffis, der bisherige —, eutsche eth u Jan Frankf gens u, m stal tädtis ind Arbeit er Hob zt ald such! mburh bend en fle. Nacht nd 2 ang 18„ 9 kräfte eisler“ der 80 dl ble ell, te un such in der on Lis, cheinli 1 diess hmach zachlich 98 . is mer fünsche is Urtel Jed g Gase rn n nit den feste lemokraiische Günthe er Cel desondd mertkanische Botschafter in Buenos Aires, ist en Präsident Truman formell zum Botschaf- ber der Vereinigten Staaten bei der spanischen eslerung ernennt worden. 00 Mashington. Das amerikanische Vertei- de beminlsterium Wird den Kongreß bitten, en ltardienstzeit aller Rekruten, die nor- . erweise in den zwei Fiskaljahren nach dem a Juni 1951 zur Eritlassung kommen würden, um ein Jahr zu verlängern. Melon. Der Generalsekretär der Vereinten Fahren Trygve Lie, wird am Donnerstag 58 rend seines vorgesehenen Besuches in ehr mit dem indischen Ministerpräsidenten ehru zusammentreffen, der am Mittwoch und ormerstag den Vorsitz bei der Konferenz der 15 7 Missionschefs in Europa führt. . Vashington. Das amerikanische Außenmini- rium wird nach Mitteilung amtlicher Kreise 3 Kongreß um Bewilligung von 150 Mil- Nacken Dollar zum Ankauf von Getreide er- in 2 um die Nahrungsmittelschwierigkeiten 5 dien zu beheben. Indien hat die Ver- * Staaten um eine Anleihe zum Ankauf 5 Zwei Millionen Tonnen Weizen und ande- n Getreidearten gebeten. Hraunschwelg. Die Volkspolizel hat in der lich zum Dienstag an der Grenze der bri- Vebest und sowjetischen Besatzungszone bei esc las- Büsstedt wieder 486 Deutsche den 5 ſeutschen Grenzbebörden übergeben, die wiet, dem Friedensschutzgesetz“ aus der So- 50 zone ausgewiesen wurden. Nach Mittei- 5 155 Landespolizei Braunschweig befan- Rohm ch unter diesen 48 Ausgewiesenen 36 Be- 5 er der Bundesrepublik, die sich zu Be- Ostzone aufhielten. Vertreter des Magistrats und der ert chat für ökkentliche Dienste, Trans- Aer Mast Verkehr in Berlin erreichten, wie de asistrat bekanntgab— ein Uebereinkom- . 88 die Gefahr eines Streikes von etwa 1 städtischen Angestellten und Arbeitern Ach ulis ausschaltet. Der Magistrat erklärte ech bereit, für das letzte Quartal 1950 für n, Arbeitnehmer eine Pauschalsumme von DM nachzuzahlen. aarbrücken. Der Berlin. 30 Generalrat der SPS Partei Saar) empfahl deus lorstand der Sps. Verbindung mit der 1 3 Bruderpartei(SPD) aufzunehmen. onn. Für die Bundeshauptstadt wird eine anz ab- 600 ere Polizeiformation in Stärke von Gol denen autsestelit, die den Schutz ger „d entlichen Gebäude Übernehmen Soll. Die Westisempanien werden vom Land Nordrhein- estkalen gestellt. P/ dpa zentralen Exekutivmittel. Die bisherige Blockierung. des Polizeiaufbaues durch die Länder wird darum besonders bedauert. Sie ist nach Ansicht des Innenministeriums eine Gefährdung der inneren Sicherheit der Bun- desrepublik. Es wird befürchtet, daß der Streik, so- bald er einen größeren Umfang erreicht, von den Alliierten zum Anlaß genommen wird, den Notstandspdragraphen des Besat- zungsstatuts in Kraft zu setzen. Dieser er- möglicht den Einsatz von Besatzungstruppen zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ord- nung. Unter diesen mehr als ernsten Aspek- ten ist es nicht von der Hand zu weisen, daß von kommunistischer Seite die Streik- drohung gefördert und der Ausstand aus- genutzt werden könnte. Von seiten der Bun- desregierung wird man alles daransetzen, die Sozialpartner und ihre Interessenver- tretungen doch noch zu einem Ueberein- kommen zu bringen. Nunmehr hat sich auch der Bundestag eingeschaltet. Er wird versuchen, seinerseits die innerpolitische Lage zu klären. Für heute ist eine gemeinsame Sitzung der Bun- destagsausschüssse für Wirtschaftspolitik und für Arbeit einberufen worden. Hier Werden der Bundeswirtschaftsminister und der Bundesarbeitsminister über den Stand- punkt der Regierung berichten und den der- Adenauer persönlich will Sozialpariner einigen 1 Heute Verhandlungen mit Arbeitgeber-, morgen mit Arbeitnehmervertretern zeitigen Stand der Verhandlungen mit den Gewerkchaften und den Arbeitgebern dar- legen. Ursprünglich war diese Konferenz für Dienstag festgesetzt, doch mußten die beiden Minister wegen anderweitiger Ver- hinderung und auf Wunsch des Bundes- kanzlers dem Bundeshaus fernbleiben. Ziel ist eine Beilegung des Konfliktes. Die beiden Ausschüsse nahmen am Diens- tag Kenntnis von dem Material, das die Bundesregierung inzwischen gesammelt hat. Es befanden sich darunter der Briefwechsel des Bundeskanzlers mit Dr. Böckler und der, den der Bundeswirtschaftsminister mit dem Vorsitzenden der Industriegewerkschaft Metall geführt hatte. Außerdem wurden Protokolle über gemeinsame Besprechungen beigefügt. Es besteht eine starke Initiative, zu versuchen, die Regelung der Mitbestim- mung für die Schwerindustrie aus dem Ge- samtfkomplex herauszulösen und ein Ueber- brückungsgesetz, besonders für die eisen- schaffende Industrie, unter Umständen ein- zu bringen. Im übrigen ist die Arbeit über das Mitbestimmungsgesetz im Parlament, Wie wir von Teilnehmern erfahren, gut vorangekommen. Es sind insgesamt 61 Para- graphen an Hand der drei vorliegenden Ent- Würfe der Bundesregierung, der CDU und der SPD durchgearbeitet worden. Von sei- ten der Freien Demokraten wurde am Dienstagabend ziemlich scharf zu dem ge- planten Streik Stellung genommen. Es Wurde gesagt, die Gewerkschaften versuch ten mit dem Faustrecht die legale Gesetz- gebung unter Druck zu setzen. Ein solcher Streik sei gegen die Verfassung. Sowjietzonen-Echo auf Adenauer-Erklärung Der Kommentar Otto Nuschkes Von unserer Berliner Redaktion Berlin, Eine„Antwort ohne Verantwor- tung“ nennt der stellvertretende Minister- präsident Otto Nuschke(Ost-CDU) in der„Neuen Zeit“ die Erklärung, die Bun- deskanzler Adenauer am Montag zum Grotewohl-Brief abgab. Die Ausführungen Adenauers hätten angesichts der tragischen Situation Deutschlands aufs Tiefste ent- täuscht. Sie seien in allen Teilen negativ, dürftig und unfruchtbar; in ihrer Kümmer- lichkeit überträfen sie alle jene Deklama- tionen, die man in der Zwischenzeit gehört habe. Adenauer und andere westdeutsche Politiker hätten die von den Amerikanern herbeigeführte Spaltung Deutschlands sank- tioniert. Die Frage der Wiederaufrüstung Westdeutschlands habe Adenauer geradezu gewissenlos behandelt. Der Bundeskanzler, kuhr Nuschke fort, stehe im Lager des We- stens, also im„Lager des Krieges“. Die Aus- führungen des Bundesministers Kaiser tat Nuschke als„Stumpfsinn“ ab. Nun müßte das deutsche Volk zeigen, daß es willens sei, seine Einheit wieder herzustellen und den„Krieg durch einen entschlossenen Kampf gegen die westdeutsche Remilitari- sierung zu verhindern.“ In Kreisen der SED und ührer Presse wird beklagt, daß Adenauer dem Minister- präsidenten Grotewohl nicht unmittelbar geantwortet habe. Der Bundeskanzler wird getadelt, daß er eine Reihe von Vorbedin- gungen gestellt habe, die anscheinend dar- auf hinausliefen, gesamtdeutsche Bespre- chungen überhaupt zu verhindern. Grote- wohl hingegen habe an seinen Vorschlag keine Bedingungen geknüpft. Weiter heißt es: Rechtsstaatliche Ordnung, freiheitliche Regierungsform, Schutz der Menschenrechte und Wahrung des Friedens— alle diese Forderungen Adenauers seien auch Forde- rungen der SED und der Deutschen Demo- kratischen Republik. Es wird jedoch nichts darüber gesagt, daß in der Ostzone unter diesen Begriffen etwas ganz anderes ver- standen werde als in der Bundesrepublik. Die Erklärungen Adenauers und Kaisers, der die Einigung Deutschlands den Besat- zungsmächten überlassen wolle, mißgachte- ten, so heißt es, den Volkswillen. Adenauers Antwort sei keine deutsche, sondern eine amerikanische Antwort. Die Völker hätten allen Grund, schärfsten Protest zu erheben. Die Hauptverwaltung der Volkspolizei läst die von Adenauer wiedergegebene Nachricht dementieren, daß Sowjetzonen- Bewohner, die sich in der Bundesrepublik aufgehalten hätten, gefesselt an diese zu- rücktransportiert worden sein sollen. In Wirklichkeit habe es sich um Westdeutsche gehandelt, die ohne Paste in die Deutsche Demokratische Republik gekommen seien und deswegen wieder zurückbefördert wor- den seien, ohne jedoch irgendwie gefesselt gewesen zu sein. Antwort an Sowjetunion noch diese Woche Paris.(dpa) Die Washingtoner Botschaf- ter Großbritanniens und Frankreichs sind nach Mitteilung gut Unterrichteter Freise Angewiesen worden, bei dem amerikani- schen Außenminister Acheson die Zu- stimmung zu erwirken, daß die vorgesehene Viermächtekonferenz entsprechend dem sowjetischen Wunsch außerhalb der USA stattfindet. Die beiden Botschafter sollten am Dienstagabend mit Acheson zusammen- kommen, um die Antwort der Westmächte auf die letzte sowjetische Note zur Konfe- renzfrage auszuarbeiten. Jedes Land hat einen eigenen Entwurf für die Antwort vor- bereitet. Vietminh-Grohoffensive auf Hanoi Hanoi,(dpa) Die Vietminh-Truppen tra- ten am Dienstag nordwestlich von Hanoi zu einer Großgoffensive auf die tonkinesische Hauptstadt an und kamen bis auf dreißig Kilometer an Hanoi heran. Französische Streitkräfte sollen für alle Fälle einen starken Befestigungsring um die Hafenstadt Haiphong ausbauen. Fortilührung der Petersberger Ficherheiisgespräche Unterbringung der Besatzungstruppen erörtert Bonn.(dpa) Die deutsch- alliierten Si- cherheitsgespräche wurden am Dienstag auf dem Petersberg mit Verhandlungen über technische Einzelheiten eines mög- lichen deutschen Verteidigungsbeitrages fortgesetzt. Wie von unterrichteter Seite verlautet, haben die etwa vierstündigen Besprechungen zwischen den Sachverstän- digen der Bundesregierung und der alliier- ten Hohen Kommission einen positiven Ver- lauf genommen. Eine nächste Zusammen- kunft wurde für den 26. Januar vereinbart. Es besteht Grund zur Annahme, daß u. A. auch die Frage der Unterbringung der Besatzungstruppen erörtert wurde, da die deutsche Delegation durch den Stellver- treter des Sicherheitskommissars Theodor Blank, den Leiter des Landessiedlungsamtes Nordrhein- Westfalen, Peter Franken, ver- stärkt worden war. Auf deutscher Seite nahmen en den Beratungen neben Blank und Franken noch die beiden ehemaligen Gene- rale Dr. Hans Speidel und Adolf Heusinger sowie der frühere Generalstabsoberst Johann-Adolf Graf von Kielmannsegg und Ernst Ostermann von der Dienststelle für auswärtige Angelegenheiten teil. Am Vorabend der Beratungen waren die beiden ehemaligen deutschen Generale Heusinger und Speidel vom Bundeskanzler in Bonn empfangen worden. Dabei erstat- deten die beiden Gutachter Bericht über den Indien glaubt an Einlenken Pekings INO-Vorschläge als Verhandlungsgrundlage über Korea akzeptiert? Neu Delhi.(dpa) Der indische Innenmini- ster Radschagopalatschari erklärte am Dienstag, er glaube, daß Peking den jüng- sten Friedensplan der UNO zur Lösung der Fernostkrise nicht zurückweisen werde. Mi- nisterpräsident Nehru, fügte er hinzu, führe gegenwärtig im Ausland eine heilige Schlacht für den Frieden“. Obwohl keine genauen Nachrichten vorlägen, habe er (Radschagopalatschari) das instinktive Ge- Fühl, daß Nehru den schwierigen Kampf gewinnen werde.„Ich glaube, daß wir eine kritische Klippe umschifft haben. Peking Wird nach meiner Ansicht nicht den ver- hängnisvollen Fehler begehen, die ihm ent- gegengestreckte Hand zur Freundschaft und Zusammenarbeit zurückzuweisen“. Der indische Ministerpräsident Nehru forderte am Dienstag auf einer Pressekon- ferenz in London erneut die Aufnahme der chinesischen Volksrepublik in die UNO und die Uebergabe der Insel Formosa an die Peking- Regierung. Nach Mitteilung briti- scher Regierungskreise hat Nehru von sei- nem Pekinger Botschafter einen vorläu- flgen Bericht über die Haltung der chinesi- schen Volksrepublik zu den Korea- Vor- schlägen der UNO erhalten. Danach soll Peking nicht beabsichtigen, die Vorschläge rundweg abzulehnen. Bezüglich der UNO-Vorschläge zur Rege- lung des Koreakonfliktes erklärte Nehru: „Es kann berechtigterweise angenommen Werden, daß die Vorschläge der Vereinten Nationen zu irgendeiner Regelung in Korea führen werden“. Er habe aber noch nicht gehört, daß Peking die Vorschläge definitiv angenommen habe. der Chefdelegierte In- diens bei den Vereinten Nationen, Sir Be- negal Rau, nickte zustimmend, als Nehru das sagte. Die meisten Beobachter in Lon- don und auch in Neu Delhi sind zur Zeit der Ansicht, daß tatsächlich eine Regelung auf Grund der UNO-Vorschläge in Korea erfolgen werde. Nehru erklärte auf seiner Pressekonfe- renz weiter, Indochina sollte von jeg- licher Art fremder Kontrolle befreit wer- den. Nehru sagte,„wir wollen nicht in die Ereignisse in Indochina eingreifen, doch er- kennen wir keine der dort bestehenden Regierungen an. Wir bedauern nur die Er- eignisse, die dort innerhalb der letzten zwei oder drei Jahre zu keinen guten Resultaten geführt haben“. Nehru wollte keinen Kommentar zu der Frage der Wiederaufrüstung Deutschlands und Japans abgeben, sondern sagte nur, er bedauere das ständige Gerede von der Vor- bereitung zum Krieg.„Die wesentliche Frage überall ist die, ob man sich dem Frie- den nähern will oder den Krieg vorbereitet. Dabei stellt eich einer gegen den anderen und falls die andauernde Kriegspropaganda fortdauern sollte, dann wird ein dritter Weltkrieg ganz sicher ausbrechen.“ Suwon zurückerobert Tokio.(UP) Die Truppen der Vereinten Nationen gingen am Dienstag am westlichen Abschnitt der Front in Korea um weitere fünfzehn Kilometer vor, eroberten Suwon zurück und stehen gegenwärtig wieder etwa 25 Kilometer vor Seoul. Am Mittelabschnitt mußten die UNO- Truppen sich jedoch gleichzeitig aus dem hart umkämpften Gebiet um Wondschu zu- rückziehen. Weiter südlich haben die UNO- Truppen in diesem Abschnitt neue Vertei- digungsstellungen bezogen. Bei der Wiedereroberung von Suwon lei- steten schwache chinesische Truppen kaum nennenswerten Widerstand, bevor sie sich aus der Stadt zurückzogen. Mit der Masse der chinesischen Truppen im Raum von Seoul sind die UNO- Verbände seit Beginn ihres„massierten Aufklärungsunterneh- mens“ überhaupt noch nicht in Berührung gekommen. Ein Sprecher der achten Armee gab be- kannt, daß die Chinesen ein drittes Armee- korps in den Raum südlich Seoul verlegt haben, wo den UNO- Truppen somit jetzt das 38., das 40. und das 50 chinesische Korps gegenüberstehen. Der Rückzug von Wondschu ging unter dem Schutz schweren Feuers der ame- rikanischen Artillerie ohne Schwierigkeiten und Verluste vonstatten. Das amerikanische Verteidigungsministe- rium gab bekannt, daß im März mit dem Eintreffen stärkerer amerikanischer Ver- bände in Korea zu rechnen ist Diese Ver- bände sollen die Lücken in den Reihen der Kammuftrupben ausfüllen und abgekämpfte Einheiten ablösen. Genaue Angaben über die Stärke der Ersatztruppen wurden nicht gemacht. bisherigen Verlauf ihrer Beratungen und Vorarbeiten. In gutunterrichteten Kreisen ist man nach Abschluß der zweiten Konferenz auf dem Petersberg der Auffassung, daß die Möglichkeiten der Rekrutierung deutscher Verbände eingehend erörtert wurden. Schon am vergangenen Dienstag hatten die alli- ierten Gesprächsteilnehmer wissen wollen, ob Bonn Freiwilligeneinheiten aufstellen oder Soldaten für deutsche Verbände werde einziehen müssen. Die deutschen Delegier- ten hatten diese Frage darauf mit der Ge- genfrage beantwortet, wie stark denn die deutschen Einheiten insgesamt sein dürften. Gegen Wiederaufrüstung und für allgemeinen Frieden Wiesbaden.(dpa) In Wiesbaden wurde am Dienstag eine„Proklamation gegen die Wiederbewaffnung Deutschlands und für einen allgemeinen Friedensschluß“ veröffent- licht, die von 51 Persönlichkeiten aus dem Bundesgebiet und Westberlin unterzeichnet ist. Unter ihnen sind der frühere Landwirt- schaftsminister von Niedersachsen, Dr. Gün- ther Gereke, der Gründer des„Nauheimer Kreises“, Prof. Ulrich Noack, Dr. Fritz Poris und Otto Ernst Remer von der Sozialisti- schen Reichspartei und der frühere Vorsit- zende der hessischen Nationaldemokraten, Karl Heinz Priester. Die Forderungen der Proklamation decken sich inhaltlich mit einer vor Weihnachten von der Gruppe Gereke Heinemann Nie- möller Noack in Wiesbaden ausgearbei- teten Resolution, die bisher nicht veröffent- licht wurde. Heinemann und Niemöller haben die neue Proklamation jedoch nicht Unterzeichnet. In dem Aufruf„beschwören“ die Unter- zeichner die Bundesregierung, die Sowiet- Zzonen-Regierung und die vier Besatzungs- mächte, alles daran zu setzen, daß unter Verzicht auf jegliche bewaffneten Verbände in West- und Ostdeutschland dem deut- schen Volke Sicherheit und Frieden wieder- gegeben und damit auch der allgemeine Völkerfrieden gefördert werde. Weder in der Bundesrepublik, noch in der Sowjetzone sollten eine Wehrdienstpflicht eingeführt, die Gebiete in internationale Si- cherheitspakte einbezogen oder Deutsche zum Wehrdienst irgendwelcher Art ange- Worben werden. In freier und geheimer Volksabstimmung müsse über diese Punkte entschieden werden. Die deutsche Jugend wird aufgerufen, sich statt für Wieder- bewaffnung und Verteidigung für soziale Gerechtigkeit nud einen friedlichen Aufbau einzusetzen. An die Besatzungsmächte wird appelliert, nicht Deutsche gegeneinander zu bewaffnen, sondern eine allgemeine Entwaff. nung in Deutschland zur Grundlage der ge- Senseitigen Sicherheit der vier Besatzungs- mächte, ihrer eigenen Abrüstung und des Allgemeinen Friedenschlusses zu machen. Eisenhower in Lissabon London.(dpa) General Dwight Eisen ho wer, der Oberbefehlshaber der atlan- tischen Streitkräfte in Europa, ist auf sei- ner Inspektionsreise durch Europa àm Dienstag von London nach Lissabon weiter⸗ geflogen. Fast drei Tage hatte er sich in der britischen Hauptstadt aufgehalten und dort Besprechungen mit Ministern, den Stabschefs und den Mitgliedern des atlan- tischen Exekutivausschusses geführt, Eisenhower erklärte vor seinem Abflug auf einer Pressekonferenz, für den Westen komme es jetzt vor allem darauf an, eine achtunggebietende und angemessene Mili tärmacht aufzubauen,„hinter der wir alle in Frieden leben können“, Eisenhower be⸗ tonte, während seiner Europareise habe ihn die augenfällige Bereitschaft der Hegſe in- gen und ihrer Bürger zur Bewültleumg der gegenwärtigen Aufgaben begeistert Der Ge. neral sagte, er sei des Erfolges seiner Sache sicher. . . e eee Sönlichkeiten. Seite 2 MORGEN Kommentar DN Mittwoch, 17. Januar 1931 Was wählen wir? Verdrossenheit und Gleichgültigkeit sind beine ersprießlichen politischen Charakter- eigenschaften und helfen zu nichts. Manch eimer mag bei den Landtagswahlen im No- vember seinem Mißfallen über die Zeit- läufte durch Wahlverweigerung demonstra- tiv Ausdruck gegeben haben. Geholfen Bat solches Unter-den-Tisch-kriechen wenig, denn wer nicht wählt, wählt erst recht. Und zust das, was er nicht will, zumindest über- läßt er denen, die mit bestehenden Miß ständen durchaus zufrieden sind, die Ent- scheidung. Wahlenthaltung ist daher Oppo- sition Segen sich selbst. Wer s0 trotat, leicht dem Mann, der aus Kummer über die Welt sich selbst cohrfeigt. Wählen missen wir. 5 Fragt sich, was sollen wir wählen? Bei Landes- und Bundestagswahlen mag der eine oder der andere mit Recht einwenden: Ich kenne ja die Mehrzahl der Männer gar micht, die ich durch meinen Wahlentscheid über mich setze, und so will ich lieber gar nicht wählen als blind wählen oder gar den Henker wählen. Zwar ist dieser Einwand bei den„höheren“ Wahlen nur bedingt richtig, bei Gemeindewahlen aber trifft er noch weniger zu. Allerdings zählt Mann- heim beinahe 80 000 Haushaltungen, und wenn einer unter uns auch nur zweihundert Familien näher kennen will, muß er schon Arzt, Seelsorger oder Sozialberater sein. Wenn uns die Parteien nun aus der Zahl der 245 000 Einwohner auch nur hundert Kandidaten vorschlagen, so wäre unter die- sen im allgemeinen kaum mehr als zwei oder drei Mitbürger, die jeder von uns ge- nau kennt. Wollten wir also jeden einzelnen Kandidaten aus eigener Kenntnis wählen, so Wären wir bald ratlos. Gewiß stellte sich uns der eine und der andere der Vorge- schlagenen in den Wahlversammlungen vor und wir hören auch Versprechungen und Reden. Leider haben Reden nicht mehr die Macht, viele zu überzeugen. Wir eind also ganz und gar angewiesen auf die Listen der Parteien und müssen uns darauf verlassen, daß die Organi- sationen ihre Pappenheimer schon kennen. Aber da treten bereits die Schwierigkeiten Auf. Abgesehen davon, daß wir uns mit den Parteien erschreckend kleinen und gar nicht sehr verankerten Minderheiten enver- trauen, sind diese Organisationen bis heute noch sehr im Fluß und leiden selbst unter einem großen Mangel an politischen Per- e Viele ihrer Kandidaten sind nur Lückenbüßer. Dennoch müssen wir wählen. wenn auch nicht Männer und Organisationen. 50 doch einfach Bürgerschafts vertreter, die auf die eme oder die andere Art unter der Kon- 8 trolle ihner Organisation stehen und auf bestimmte Aufgaben und Programmpunkteè kestgelegt sind. Wir wählen also Pro- Sramme. Programme, von denen wir uns erzeugen können, wieviel und wie wenig sle mit den Bedürfnissen unserer Stadt, unseren eigenen Nöten und mit demokra- tischen Belangen zu tun haben. Programme, die zwar das an sich haben, daß sie auf dem Papier stehen und auslegbar sind. Aber gerade in der Gemeindepolitik ist dies weit Weniger die Gefahr als etwa auf der Bun- desebene. Die kommunalen Aufgaben sind meist an sich fest umrissen und an be- stimmte reale Bedürfnisse gebunden. Sie liegen näher der Einsicht und bedürfen mehr des gesunden Menschenverstandes als einer großartigen ideologichen Sicht. Wie schön oder wie schnell wir unsere Stadt Wieder aufbauen, ob Schulen, Krankenhäu- ser oder Theaterbauten den Vorzug haben sollen, ist gewiß nicht von der Sozialeinstel- lung der Bürgerschaftsvertreter unabhängig. richtet sich aber doch in erster Linie nach den Mitteln und dem guten Willen der Be- teiligten. Hochtönende Programme zeigen daher in der Gemeindepolitik schon in kurzer Zeit ihre praktische Bewährung und lassen sich viel weniger hinter Illusionen und vorgetäuschten Zielen verstecken als dies in der großen Politik möglich ist. Die politischen Parteien wissen dies auch ganz genau und betrachten die Gemeindewahlen a mit größter Aufmerksamkeit, denn in ihr erfahren sie direkt und unverblümt, was die Staatsbürger von ihnen halten, wenn auch bedauert werden muß, daß nach voll- zogenem Wahlgang der Bürger keine wesentliche Kontrollfunktion mehr ausüben kann, die gerade hier so notwendig wäre. Die Ueberwachung der gewählten Vertreter ist also ganz den Parteibüros und besten- falls dem unmittelbar gewählten Bürger- meister überlassen. Eine Ergänzung der Entscheidungsbe- kugnisse des Gemeinderates durch die unmittelbare Befragung der Geamtbürger- schaft in allen überragenden Fragen wäre für beide Teile von großem Nutzen. Leider steckt unsere Gemeindedemokratie in dieser Beziehung noch sehr in den Anfängen. Wir stehen also in der kommenden Woche erneut vor der Frage. welche Bür- gerschaftsvertreter wir mit den zukünftigen Entscheidungen betrauen wollen. Mehrere Parteien bieten uns ihre Vertrauensleute an. Selbst wenn wir zu keiner Partei Ja sagen können, müssen wir uns dennoch entscheiden, denn die Arbeit unserer Stadt- verwaltung muß getan werden. Um die Entscheidung des einzelnen Stadtbürgers zu erleichtern, ist seinerzeit die Möglichkeit des Panaschierens und Kumulierens einge- führt worden, die sich komplizierter anhört als sle es im Grund ist. Sie dient dazu, daß sich jeder Bürger seine eigene Wahl- liste aus den Parteilisten zusammenstellen kann und damit in gewisser Weise unab- hängiger wird von den kleinen Parteigre- mien. Leider machen noch immer viel zu wenige unserer Mitbürger von dieser Er- weiterung ihres Mitbestimmungsrechtes Ge- brauch, obwohl sie nicht schwerer zu be- greifen ist als etwa die Bedienung eines Radioapparates. Wählen ist in diesem Sinn nicht so sehr Pflicht als Selbstbehauptung. Ob Deine Straßenbahn pünktlich und sicher fährt, ob die Wasserleitung, das Gas und die Müll- abfuhr funktionieren, ob Dein Theater gut oder schlecht spielt, ob die Kinder warme und luftige Schulräume zur Verfügung haben, das alles liegt mit Einschränkung letzten Endes bei Dir und Deiner Wahlent- scheidung. Wenn Du Dich dieser Entschei- dung entziehst, begibst Du Dich eigentlich jeder Kritik und vor allem des Rechtes, in einem demokratischen Gemeindewesen zu leben. Wer nicht wählt. ruft nach denen, die diktieren und kommandieren. Dr. K. A. Wahlanfechtungsklage der DVP Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Der Wahlprü- kungsauschuß des württembergisch-badi- schen Landtages hat eine Wahlanfechtungs- klage der DVP im Wahlkreis Tauberbi- schofsheim-Buchen zur endgültigen Ent- scheidung an den Staatsgerichtshof über- wiesen. Die DVP wirft in ihrer Anfechtungsklage der Gemeinde Waldhausen grob-fahr- lässige Unterlassungen bei der Aufstellung der Wählerlisten vor, die nach Artikel 54 Abs. 3 des Landtagswahlgesetzes die Un- gültigkeit der Abstimmung in dieser Ge- meinde zur Folge haben müßten. Die Auf- stellung der Wählerlisten sei von einem Insassen des Altersheims anstatt durch den Ratschreiber vorgenommen worden. Am Wahltage habe sich dann herausge- stellt, daß über ein Dutzend Wahlberech- tigter nicht in die Liste aufgenommen ge- wesen sei. In der Anfechtungsklage wird darauf hingewiesen, daß in diesem Wahl- kreis der DVP zur Erlangung eines Kreis- sitzes nur elf Stimmen gefehlt hätten. Es könne also angenommen werden, daß allein in dieser Gemeinde mehr Wahlberechtigte nicht in die Liste aufgenommen gewesen seien, als der DVP Stimmen zur Erlangung des Sitzes gefehlt hätten. Da die Wahlanfechtungsfrist abgelau- ken ist, gelten die übrigen nicht angefoch- tenen Mandate der Landtagsabgeordneten als legitimiert. Koreakrieg- im humanitären Erlebnis Erschütternder Bericht eines schwedischen Korea-Heimkehrers von unserem Skandinavien- Korrespondenten Dr. F. Weltmann Stockholm.„Die Monate in Korea sind mir wie Jahre vergangen“, erzählt Aake Lindgren vom schwedischen Roten Kreuz, der soeben von Pusan nach Stock- holm zurückkehrte. Bekanrttlich hat Schwe- gen schon wenige Wochen nach Ausbruch des Koreakrieges— getreu seiner UNO- Verpflichtung— ein komplettes und hyper- modernes Feldlazarett per Flugzeug über New Lork und Tokio nach Südkorea ge- schickt, mit schwedischem Aerztestab, Schwestern und Personal. Seit Monaten arbeitet dieses Feldlazarett in Pusan. Lind- grens Vertrag lief an sich bis zum 24. Fe- bruar, aus rein privaten Familiengründen ist er jetzt vorzeitig heimgekehrt, wie er in einem Gespräch berichtet. Besonders er- staunt ist er darüber, daß man in der Hei- mat trotz ausführlicher Berichte der Tele- grammbüros so wenig Vorstellung davon Hat, Was in Korea wirklich vorgeht! Deren, die sich zu unserer Ablösung gemeldet haben, möchte ich nur eines sagen: es wird eine harte Zeit unter schwersten klimati- schen Verhältnissen— wer in sich nicht den Funken verspürt, einen wirklichen humani- tären Einsatz zu leisten, soll lieber Korea Fernbleiben!“ Aake Lindgren ist einer von der„alten Garde“ des schwedischen Roten Kreuzes, erstmalig bereits erprobt während des finni- schen Winterkrieges:„Daß uns eine schwere Arbeit erwartete, wußten wir im voraus. Aber härter war der Kampf, den wir gegen Schmutz, Infektionsrisiken, Unwissenheit und vor allem gegen den Haß führen muß- ten. Dieser Haß zwischen Nord- und Süd- koreanern war so fanatisch, daß er oftmals unsere Arbeit und auch die der amerikani- schen Gefangenenlagerchefs behinderte.“ In echtem Rote-Kreuz-Geist behandelte das schwedische Feldlazarett fast ausschließ- lich verwundete Nordkoreaner, da sich ame- rikanische und südkoreanische Feldlazarette ihrer Landsleute annahmen.„Diese verwun⸗ deten Gefangenen wurden meistens von süd- koreanischer Militärpolizei überwacht, und diese versadumten keine Gelegenheit, die Ge- kangenen Mißghandlungen auszusetzen, auch wern sie noch so schwer verwundet waren. Und die Amerikaner, die die Oberaufsicht führten, konnten ja ihre Augen nicht überall haben. WWestwärts 7 Novelle von Jack London Copyright by Universitas Verlag Berlin Sieben Wochen lang hatte die„Mary Rogers zwischen dem 50. Grad südlicher Breite im Atlantischen Ozean und dem 50. Grad südlicher Breite im Stillen Ozean gelegen, was heißt, daß sie in diesen sleben Wochen gekämpft hatte, um Kap Horn zu runden. Sieben Wochen lang hatte sie, bis auf ein einziges Mal, ununterbrochen schlechtes Wetter gehabt, und dann, nach sechs Tagen besonders schlechten Wetters, das sie in Lee der fruchtbaren Terra del Fuego-Küste abgeritten hatte, wäre sie beinahe in schwerer Dünung gestrandet, als plötzlich Totenstille eingetreten war. Sieben Wochen lang hatte sie mit den mäch- tigen Seen bei Kap Horn gekämpft und War von ihnen zerschlagen und umherge- Worfen worden. Sie war ein FHolzschiff, und durch den unaufhörlichen Druck waren die Planken leck gesprungen, so daß die Wache täglich zweimal an die Pumpen mußte. Die„Mary Rogers“ war überanstrengt, die Besatzung war überanstrengt, und der Kapitan, der große Dan Cullen, war eben- kalls überanstrengt. Vielleicht war er am meisten überanstrengt, denn auf ihm ruhte die Verantwortung für diese Riesenarbeit. In der Regel schlief er angekleidet, aber er schlief nur selten. Die ganze Nacht spukte er auf dem Deck herum, ein großes, kräf- tiges, robustes Gespenst, dunkel und sormenverbrannt in den dreißig Jahren, die er auf dem Meere verbracht hatte, und be- haart wie ein Orang-Utang. Ihm wiederum spukte andauerd ein Gedanke im Kopf herum und diktierte ihm seine Handlungen, und das war eine Segelanweisung für Kap Horn:„Was auch geschieht, halt west- wärts! Halt westwärts!“ Das war bei ihm völlig zur fixen Idee geworden. Er dachte an nichts anderes, außer daß er zeitweise Gott lästerte, weil er ihm so schlechtes Wetter geschickt hatte. Westwärts halten! Er klammerte sich an das Horn, und ein dutzendmal lag er bei- gedreht, das eiserne Kap Ost zu Nord oder Nord-Nord-Ost, an zwanzig Meilen ent- fernt. Er kämpfte sich durch Orkan auf Orkan im Südseetreibeis auf dem 64. Grad südlicher Breite, und er gelobte den Mäch- ten der Finsternis seine unsterbliche Seele, wenn sie ihm nur ein klein wenig Ostwind, einen kleinen Hauch senden wollten, so daß er das Horn runden könnte. Aber er kam immer wieder ostwärts. In seiner Verzweif- lung hatte er versucht, durch die Le- Maire- Straße zu fahren. Als er halb hindurchge- langt war, schlug der Wind nach Nordwest um, das Barometer fiel auf 28,88 und er machte kehrt und segelte vor dem wütenden Orkan davon, daß er um ein Haar die „Mary Rogers“ auf die schwarzzännigen Klippen gefahren hätte. Zweimal war er zu den Diego-Ramirez-Klippen gekommen, und das eine Mal hatte ihn zwischen zwei Schneeböen nur der Anblick vom Grabmal der Schiffe eine viertel Seemelle rechts vor- aus gerettet. Wind! Kapitän Dan Cullen dachte an all die dreißig Jahre, die er die See befahren hatte, und konnte sich nicht entsinnen, daß es je so heftig geweht hatte. Die„Mary Rogers“ lag zu dem Zeitpunkt, als er dem Wetter dieses Zeugnis ausstellte, beige- dreht, und um allem die Krone aufzusetzen, lag sie, ehe eine halbe Stunde vergangen War, mit dem Lukenrahmen im Wasser. Ihr „Ich sprach von Schmutz und Infektions- gefahren“, fährt Lindgren fort.„Ich Will nicht auf Details eingehen, aber wir be- kamen Patienten, deren Wunden über und über mit weißen Würmern bedeckt waren. Ein Vergleich mit dem finnischen Krieg, bei dem ich auch als Rot- Kreuz- Chauffeur dabei war, ist ganz unmöglich. Damals hat- ten wir viele Verwundete mit unheimlichen Verletzungen, aber es waren doch„reine“ Bomben-, Schuß oder Brandwunden. Hin- gegen waren die Verwundeten in Korea 80 infiziert, daß wir nicht glaubten, sie könn- ten überleben— und viele taten es auch nicht trotz der aufopfernden Fürsorge un- serer Aerzte und unseres Pflege personals. „Wie lebte das schwedische Personal in Korea?“—„Wir waren Tag und Nacht in Bereitschaft, und ich glaube auch, daß es uns glückte, einen Einsatz zu leisten: Was Essen und Trinken betrifft. so hatten wir keinen Grund zum Klagen, Durch die ame- rikanischen Transportschiffe erhielten wir täglich Fleisch und Gemüse. Bier in Dosen, Ja alles, was wir brauchten, sogar Chlor- Trinkwasser. Wir durften nämlich wegen der Infektionsgefahr koreanische Waren Weder essen noch trinken. Es verging einem auch die Lust dazu, wenn man Kranke sah, die von der speziellen, unheilbaren Wür⸗ merkrankheit angegriffen waren. die Korea 50 fürchterlich heimsucht. So ein Kranker ist ein einziger Würmerherd. er speit und hustet kleine, weiße Tiere aus Nur über einen Punkt. will sich Aake Lindgren in dem ausführlichen Rapport, den er in„Aftonbladet“ veröffentlichte, nicht aussprechen:„Wie der Kampf in Korea weitergehen wird. kann ich wirk- lich nicht beurteilen. An Kampfgeist und Siegeswillen fehlt es beiden Parteien nicht, aber ich möchte es doch dahingestellt sein lassen, ob die Amerikaner und Südkoreaner nicht tief pessimistisch wurden, seit die chinesischen Truppen den Kriegsschauplatz überschwemmen.“ Der Bericht dieses ersten Heimkehrers legt Zeugnis dafür ab, daß das schwedische Rote Kreuz auch in Korea getreu seiner Tradition und dem Geiste seines ermordeten früheren Präsidenten, Graf Folke Berna- dotte, einen mutigen und selbstlosen huma- nitären Einsatz geleistet hat. neues Großstoppsegel und ihr nagelneues Gaffelsegel waren wie Packpapier zerfetzt, und fünf Segel, die mit doppelten Reffs beschlagen und festgemacht waren, wurden vom Sturm losgerissen und von den Rahen geweht. Und ehe es Morgen wurde, hatte umme enen Georg Steen ist in unserem neuen Ro- man„Unsereiner wird immer klei- ner“, von Hans Wörner die Haupt- person. Als be- scheidener Buch- halter eines großen Warenhauses be- sitzt er gerade s0 . viel, um seine vier- köpfige Familie anständig zu ernähren und eine Uralte Hypothek abzuzahlen. Da kommt eines morgens Generaldirektor Miels und bringt 10 00 Kronen für den statistisch er- rechnenden„Normal- Familienvater“ und zu- gleich die Einladung, vier Wochen im ersten Hotel der Hauptstadt mit seiner Familie Ferien zu machen. Aber was für Ferien sind das! Jede Sekunde ist mit Reklame kür Kunstschwämme, Taschentücher, Win- deln und ähnlichem ausgefüllt. Das kann nicht gut gehen, und darüber wird morgen Herr Steen junior einiges erzählen. kinnummunueeeeeeeeeeeeeeieeeeeeeeeememeememun die„Mary Rogers“ noch zweimal auf der Breitseite gelegen, und es waren Löcher in mre Schanzverkleidung gehauen worden, um das Deck von der schweren Last zu be- kreien, die das Weltmeer über sie wälzte. Durchschnittlich einmal in der Woche sah Kapitän Dan Cullen einen Schimmer von der Sonne. Einmal schien die Sonne wegen Kriegsverbrechen und solcher Personen, die nach dem alli- Sieben verschiedene Wo der Föderalismus nicht Zuerst war alles ganz einfach: es gab innerhalb des Gebiets der Bundesrepublik Deutschland Polizeiformationen der Länder und solche der größeren Gemeinden. An dieser generellen, wenngleich in den einzel- nen Besatzungszonen verschiedenartig ge- handhabten Regelung ändert auch das Grundgesetz nichts. Vielmehr anerkannte der Bund ausdrücklich die Länderhoheit bzw. das gemeindliche Selbstverwaltungs- recht auf dem Gebiet der Polizei. Seitdem aber die Frage der„iimeren Sicherheit“ in den Vordergrund gerückt wurde, hat um polizeiliche Fragen eine end- lose Debatte begonnen. Die Zahl der Kon- ferenzen über Polizeifragen, die in den letz- ten Monaten abgehalten wurden, ist wahr- lich ungeheuer. Niemand wird jemals aus- rechnen können, wieviel Tage die Polizei- referenten der Innenministerien des Bun- des und der Länder über neuen Polizei- Plänen gebrütet haben, wieviele Dienst- reisen sie dieserhalb machen und wieviele Spesen sie verrechnen mußten. Aus allem, was von diesen zahlreichen Konferenzen an die Oeffentlichkeit drang, ist zu entnehmen, daß wir einem Polizei- Wirrwarr zusteuern, der weder finanziell noch politisch noch um einer ernstgemeinten „inneren Sicherheit“ willen vertretbar er- scheint. Nach bisher bekannt gewordenen Anträgen, Vorschlägen und Gesetzentwür⸗ ken soll es über kurz oder lang im Bundes- gebiet nicht weniger als sieben verschiedene Arten von Polizei geben, wobei auch der Bund mit eigener Befehlsgewalt aufzutreten wünscht.(Eine entsprechende Aenderung des Grundgesetzes ist bereits von der FDP und SpD beantragt und wird im Bundes- tagsausschuß für innere Angelegenheiten beraten.) Den beiden schon bestehenden Arten und dem in Bayern und anderen Grenzländern gebildeten Polizeigrenzdienst sollen folgende vier neuen Polizei-Sorten hinzugesellt werden: die Bereitschaftspolizei der Länder(die man zwar haben, aber vom Bund bezahlen lassen möche), die Bereit- schaftspolizei des Bundes, die Grenzschutz- polizei des Bundes(Einzeldienst) und die kasernierte Grenzschutz-Bereitschaftspoli- zel. Wie stark die einzelnen Gruppen ge- dacht sind, hat sich aus dem allgemeinen Durcheinander bislang nur unklar heraus- geschält. 5 Glücklicherweise sind die vier neuen „Polizei-Sorten“ noch nicht im Entstehen Bundesregierung für Auslieferungen zuständig Bonn.(dpa) Der Rat der alliierten Ho- hen Kommission hat am Dienstag beschlos- sen, daß die Bundesbehörden Künftig für alle Auslieferungen nach und vom Bundes- gebiet zuständig sein soll. Lediglich he Auslieferung nach und von Fran ten, für die Auslieferung von Personen, die angeklagt sind, jerten Gesetz Nr. 13 nicht der deutschen Gerichtsbarkeit unterstehen, dürfen die Bundesbehörden nur mit Einverständnis der alliierten Hohen Kommission handeln. Nach dem alliierten Entscheid können die Bundesbehörden künftig direkt mit den ausländischen Behörden verhandeln, sobald sie um Auslieferung ersuchen wollen oder Talls sie Auslieferungsaufträge erhalten. In jedem Falle haben die deutschen Behörden die Pflicht, die alliierte Hohe Kommission Sofort in Kenntnis zu setzen, Für Lieferun- gen aus der Bundesrepublik ist eine drei- Bigtägige Frist vorgesehen, die der alliier- ten Hchen Kommission Gelegenheit geben soll, die deutsche Entscheidung im Hinblick auf hre Vorbehaltsrechte und die Sicher- heitserfordernisse zu überprüfen. Eden kommt nach Bonn London.,(dpa). Aus gut unterrichteten Kreisen Londons verlautet am Dienstag, daß Anthon) Eden im Auftrag Winston Churchills nach der Bundesrepublik reisen wird, um sich vor allem über die Aussichten für einen deutschen Verteidigungsbeitrag zu unterrichten die nüchterne Feststellung, daß das Kors 4. der, reich, Großbritannien und den Vereinigten Stäs- 14 D 16 begriffen, weil weder der Bund noch) Koh Länder hierfür Geld haben. Falls aber d Pläne verwirklicht werden sollten, kann b heute schon prophezeien, daß es so% npflet gehen wird. Ein derartiges Nebenemz ann; ahnlicher Institutionen mit verwandten 5 gabenbereichen würde Kompetenzschi Bauinge keiten größten Ausmaßes schaffen. Die Neube terbringung, die laufende Unterhaltung irmga Besoldung, die Bekleidung, die Ausri die Bewaffnung und nicht zuletzt die habung der Befehlsgewalt über siebe Rob Polizeiformationen wären Aufgaben, d mei vielfacher Hinsicht aus dem Neben nenn 2 ander ein Gegen einander werden ge II. müßten. 5 Dem einzelnen Bürger(der sich( Hbing heute in der Vielzahl farbenfreudiger Karosse zeikokarden und Dienstrangabzeichen nicht mehr auskennt) würde vollends Oeff Ueberblick verloren gehen; kein M Vp e wüßte mehr, mit welcher der sieben g agen lichen Polizeiarten er es zu tun hätte, 1g. Jam im„Ernstfall“? Würde bei einer wirkt 30 Bedrohung der inneren Sicherheit irgendeiner Stelle des Bundesgebietes d polizeiliche Durcheinander einen ra schlagkräftigen und wirksamen Poliz satz ermöglichen? Man kann es sich Vorstellen! Auch als überzeugter Anhänger Gedankens der gemeindlichen Selb waltung und als eingefleischter Föd muß man sich nach all diesen Ueberleg die Frage stellen, ob es nicht zweckm (weil billiger, übersichtlicher und le kontrollierbar) wäre, den Polizei- Wirt auf einen einzigen, gleichen Nenner 2 zuführen. Sicherlich ließe sich auch bei einheitlichen Gestaltung, aber föders schen Gliederung der gesamten Poliza die Länder und die größeren Gemen eine befriedigende Lösung finden. „Arten von Polizei mehr selber bremsen kann duct an dis Heizseth Der Brotpreis und seine Hintergründ Der„Krieg“, der zwischen den Bid einerseits und der SpD, den Gewerksch Leit en und der Preisüberwachungsstelle anderen Feststel ausgebrochen ist, hat einige Hintergründe i bisher nicht zur Sprache kamen. Insbeson brot nicht gefragt sei, geht darüber h daß die SPD und die Gewerkschaften alle tan haben, um zu verhindern, daß sich Sozlale Maßnahme der Regierung durch indem sie es als„Armeleutbrot“ diffam Man sollte sich aber auch abgewöhnen, weiß hin in den Spuren Josef Goebbels zu schieren, indem man den Brotpreis zum Ton ge tischen Faktor stempelt. Angesichts des Speisen zurückgegangenen Brotverzehrs ist der preis nur ein geringfügiger Teil der alle nen Lebenshaltungskosten und für deren N Es ist wohl im Zeichen der beu Wahlen zu werten, wenn jetzt ver die Bevölkerung gegen einen Berufss zunehmen, der in den vergangenen M seine volks wirtschaftliche Disziplin bewiesen haben dürfte, daß er die natürd im Laufe des Erntejahres auftretenden teuerungen des Mehls in seinem Arpel aufgefangen hat. Die ganze Kontroverse ist ein neu Weis dafür, daß die Reste der Zwang Planwirtschaft, die wir dank der Tole durch die SpD im Bundestag noch ni Werfen konmten, in die im übrigen m wirtschaftlich organisierte Volkswir nicht mehr hinein passen. plan wirtschaftlich gebundene wirtschaft stand und steht den Ereignissen Weltmarktes völlig hilflos gegenüber, d wir infolge unserer Einfuhrabhängigkeit ausweichen können. Die notwendigen! angleichungen kür das Brot, die im Ras) der inzwischen erfolgten Lohnerhöhi überhaupt keine Rolle spielen, jedesm Gründen der Wahltaktik oder Lohnpolii einem Speulalkrieg aufzubauschen. schon deshalb unmweckmäßig sein, weil da vergessen wird, daß die eigentlichen Lei genden die Sozialrentner und Unterstüti empfänger sind. Könnte man sich endlich schließen, die von der SpD so wohl 2 tolerierte Subventionspolitik aufzugeben ständen endlich die Mittel zur Verfügung! die Bezüge der Kermsten an das gestie Preisniveau anzupassen. Robert Margulies, M. d. B., Mani den Na 00.50 U zehn Minuten lang gegen Mittag, zehn Minuten darauf wehte wieder ein Sturm; beide Wachen mußten Segel bergen, und alles verschwand in einer heftigen Bö mit stiebendem Schnell. Einmal hatte Kapitän Dan Cullen ganze vierzehn Tage lang nicht eine einzige Meridian- oder Cronometer- beobachtung nehmen können. Er kannte selten genauer als um einen halben Grad seine Position, außer, wenn er Land in Sicht hatte, denn Sonne und Sterne hielten sich andauernd verborgen, und bestenfalls taugte der Horizont nicht viel zu genauen Beobachtungen. Eine graue Finsternis ruhte über dem Universum. Die Wolken waren grau; die großen, anstürmenden Seen waren bleigrau; die rauchenden Wellen- gipfel waren eine kochende, graue Masse; selbst die Albatrosse, die hin und wieder auftauchten, waren grau, und die Schnee- flocken waren nicht weiß, sondern grau unter dem großen Leichentuch des Himmels. Das Leben an Bord der„Mary Rogers“ war grau— grau und trübselig. Die Ge- sichter der Seeleute waren graublau; sie Waren voller Schrammen und Beulen, und die Leute litten furchtbar. Es waren die reinen Schatten von Männern. Seit sieben Wochen wußten sie nicht, was es heißt, trocken zu sein, ob sie sich in der Back be- kanden oder an Deck. Sie hatten vergessen, Was es heißt, eine ganze Wache durchzu- schlafen, denn in jeder Wache hieß es:„Alle Mann an Deck!“ Hin und wieder verscheaff- ten sie sich einige Augenblicke qualvollen Schlafes, und dann schliefen sie in ihrem Oelzeug, bereit, dem ewigen Ruf zu ge- horchen. So schwach und mitgenommen waren sie, daß beide Wachen zu Hilfe ge- nommen werden mußten, um die Arbei einer Wache zu verrichten. Deshalb waren beide Wachen fast immer an Deck, und keiner, und wenn er der Schatten eines Marmnes gewesen wäre, hätte sich. Arbeit drücken können. Es hätte stens ein gebrochenes Bein dazu gehen die Arbeit niederlegen zu dürfen, un gab es zwei Mann, die von den über] Hau. Schiff hereinbrechenden Seen derart handelt und zerschlagen waren, daß% ersehnte Freiheit erlangt hatten.. Noch ein Mann war ein Schatten selbst und dieser Mann war George D Er war der einzige Passagier an Bor Freund des Reeders, und er hatte sich seiner Gesundheit willen zu der Reis schlossen. Aber die sieben Wochen bel Horn hatten seiner Gesundheit nicht fen. In den langen Nächten, wenn das in den Seen stampfte und stampfte, und stöhnte er; und wenn er sich an zelgte, War er, um sich warm zu halle eingepackt, daß er einem wan Trödlerladen glich. Mittags, wenn Tisch in der Kajüte saß, wo es 80 war, daß die schwingenden Kajütenle“ beständig brannten, sah er grau und! aus wie der kränkste, melancholichste in der Back. Es hatte auch kein munternde Wirkung auf ihn, daß er über am Tisch Kapitän Dan Cullen“ Kapitän Dan Cullen kaute, blickte f ö drein und verhielt sich im übrigen zd gend. Sein Finsterdreinblicken galt! lieben Gott, und bei jedem Bissen, da nahm, wiederholte er den einzigen ken, kür den sein Dasein Raum bob,“ lich: westwärts— immer westwärts ze war ein großer, behaarter, brutaler B und sein Anblick wirkte nicht 3 anregend auf den anderen. In seinen war George Dorety ein Jonas, und de zählte er ihm einmal im Laufe jeder u. zeit, während er seine Wut vom lieben auf den Passagier übertrug und umgel Fortsetzung folgt) f MANNHEIM „EE Seite 3 1951/ A 14 Mittwoch, 17. Januar 1951 2 5 Lizei 6 Die Kundiduten der DC-BHE b tür die Ergänzungswahl und noch EKohr Robert, kfm. Angestellter; Liebe Als aber v, Maschinenbauer; Helmle Wilhelm, ten, kang Oberpostdirektor Frau Molter Claire, Kran- 3 es 80 I Fenpflegerin; Würth Rudolf, Hotelkauf- Jebeneinz mann; bing Heinrich, Steuerberater; Wandten Erich, Hilfsarbeiter; Hofmann Heinr., tenzschulg Bauingenieur; Kubanek Hans, Stud. med.; fen. Die] Neuber Max, kfm. Angestellter; Frau Zips erhaltung irmgard, Hausfrau; Wutzke Paul, Arbeiter; 8 Ausrüg Scholz Harry, Malermeister; Doms Emil, etzt die B Buchhalter; Müller Jos., Vertreter; Bertram er sieben Robert, Lehrer; Weber Ernst, Schlosser- gaben, dh meister; Schönbach Edmund, Verw.-Amt- Neben mann 3. D.; Beckenstein Werner, Rentner; werden page Hermann, Malermeister; Seubert Max, Malermeister; Höpp Reinhold. Gipser; er sich Ubing Margarete, Hausfrau: Müller Franz, reudiger Karosserie- und Bauschreiner. Zeichen Id 8 vollends% Oefkfentliche DV- versammlungen. Die kein Me pyp eröffnet die Reihe ihrer Versamm- g sieben n dungen zur Stadtratsergänzungswahl am un hätte 1g. Januar mit zwei Versammlungen, jeweils aer wirt 30 Uhr, in der Gaststätte„Siechen“ mit zicherheit Stadtrat W. Slania, Prof. Dr. Schüle und gebietes ah Fritz Hennig und in der Gaststätte„Alp- inen rag Horn“ mit Md. Dr. Helffenstein, Stadtrat en Polize K Dörr und Eduard Hermann als Rednern. es sich Ausspracheabende der KPD. Zur Vor- eitung der Gemeinderatswahlen lädt die nan 155 2 Ausspracheabenden ein, bei denen en Seen Fb. Stadträte Fragen der Bevolnerung be- iter Fo der antworten Am 17. Januar, 20 Uhr, im„Ge- Jeberle ellschaftshaus“(Gartenstadt) mit den 2 Stadträten Langendorf, Locherer, Stark, 1 iat Emuth; am 18. Januar, 20 Uhr, in der lizel-Wirr Fumpoldschule mit den Stadträten Eimuth, N angendorf; am 18. Januar, 20 Uhr, in der ſenner zur Wohlgelegenschule mit den Stadträten We- auch bel e per, Kunz; am 18. Januar, 20 Uhr, im„Och- er Köder en“(Freudenheim) mit den Stadträten en Folie Stark, Locherer, Zum Tode von Fritz Balogh en Gemen! den. 4 Der amtliche Bericht des Städtischen ies tür öffentliche Ordnung Mannheim Jautet: sgobt Wie bereits bekannt wurde, ist der all- zeits beliebte Spieler des VfI. Neckarau, Fritz Balogh, am Sonntag auf der Rück- fahrt von München nach Mannheim plötz- intergründ lich im Zuge von seinen Kameraden ver- den Bit müßt worden, nachdem er sich kür kurze Gewerksch Zeit entfernt hatte. Unabhängig von den le anderen Feststellungen der für die Unfallstelle zu- ntergründe ständigen Polizeibehörde wurden von der n. Insbeson Aannheimer Kriminalpolizei sofort Ermitt- das Kon ungen angestellt. Danach ist Fritz Balogh arüber him einem tragischen Unglücksfall zum Opfer dag ac allen. Balogh saß mit einigen seiner Ka- ng durchs Heraden im Speisewagen, der dicht hinter te Gikkamie dem elektrischen Triebwagen lief. Während völmen, e eines angeregten Gesprächs über Sport, das bbels zu in einem ruhigen und kameradschaftlichen dreis zum Ton geführt wurde, verließ Balogh den sichts des d Speisewagen, um auf die Toilette zu ge- 5 45 der hen. Von diesem Gang ist er dann nicht zur dere e zurückgekehrt. Bei den anschließen- 5 Nachforschungen wurde Balogh gegen 0 50 Unr dei der Station Nersingen in der Heugrsteen gäbe von Ulm 3. d. D. tot aufgefunden. rue weit die Ermittlungen der Mannheimer 8 Mos Kriminalpolizei ergaben, liegt ein Unglücks- ziplin dad fall vor. die natürldsg tretenden em Arbei 55 Eine Fruge: Wus macht die OEG mit dem vielen Geld? Einnahmen zum größten Teil von Kriegsschäden, Modernisierung, Verschle iß und Reparaturen aufgebraucht Man darf es ruhig sagen, ohne in den Verdacht zu geraten, lobhudeln zu wollen: In den Jahren der Wirrnis, da die Bundes- bahn noch mit vernagelten Fenstern, ohne Licht und vor allem mit unberechenbaren Verspätungen fuhr, als die ersten, wieder notdürftig geflickten Straßenbahnen, voll Wie Oelsardinenbüchsen, durch die Trüm- mer rumpelten, als wir noch Kalorien zu uns nahmen statt zu essen, und als wir noch mit dem Geld um uns warfen wie ein Krösus, da hatte die OEG schon wieder einen Fahr- betrieb, der ablief wie ein Uhrwerk— wenn nicht mal gerade der Strom ausblieb. Das War dem Glücksumstand zu verdanken, daß die Ok ihren Wagenpark durch den Krieg hindurchgerettet hatte. Aber jeder technisch Verständige weiß, daß eine Eisenbahn ein Verschleißbetrieb ist, der nur durch einen enormen Reparatur- apparat und den dazu gehörigen Materialien auf der Höhe gehalten werden kann. Aus verständlichen Gründen konnte schon wäh- rend des Krieges nicht das aufgeboten wer- den, was zur Aufrechterhaltung eines sowohl völlig sicheren wie auch komfortablen Rei- severkehrs notwendig gewesen wäre. Das gleiche gilt für die Nachkriegszeit bis zum einschneidenden Tage X. Die Einhaltung eines normalen Fahrbetriebes konnte also nur auf Kosten der maschinellen und ein- richtungsmäßigen, einer langsamen, aber sicheren Verlotterung des Wagenparks erkauft werden— etwas, was dem täglichen Benutzer vielleicht gar nicht sonderlich aufgefallen sein mag. Unter der Eisen- und Blechverkleidung war allmählich das Holz verfault, in den Motoren sprangen die Funken wie die Irr- lichter, dureh die Dächer drang der Regen, aus den Polstern kamen allmählich die Fe- dern zum Vorschein, Fenster und Türen klemmten, Lager liefen heiß, die Maschinen begannen zu rumpeln, qualmten gelegent- lich, schlossen ab und zu mal kurz, die Hei- zung klappte oft nicht aber die OEG fuhr. Trotz allem. Und fuhr zum gleichen Fahrpreis, wie er schon 1924 eingeführt worden war! Sie konnte zum gleichen Preis fahren— obwohl alle anderen öffentlichen Verkehrsmittel ihre Tarife bedeutend erhöht hatten— weil sich ihre Benützerzahl im Vergleich zur Vorkriegszeit vervierfacht Hatte. 1950 zum Beispiel benutzten 17 Mil- lionen Fahrgäste die OEG, und die Direk- tion meint, diese Zahl sei nicht eine vorüber- gehende Konjunktur, sondern hänge mit der durch den Krieg ausgelösten Bevölkerungs- verschiebung zusammen und halte noch mindestens vier bis fünf Jahre unverän- dert an. Hatte die OEd zwar die Wagen gerettet — es sind 20 Triebwagen, 21 sog. Halbzüge (ein Triebwagen mit einem anderen als Anhänger), 70 Anhänger, 15 Omnibusse(da- von manche allerdings mit Museumsreife) und 14 zum Teil vorsintflutliche Lokomo- tiven Feuriger Elias!)— so waren doch be- deutende Gebàudeschäden zu verzeichnen, die nach dem Kriege beseitigt werden mußten, weil sie Voraussetzungen bildeten zum Fahrbetrieb(Trafo- Stationen, Repara- turwerkstätten, Bahnhofsanlagen). Selbst- Man kann Ruinen eben nie ſruuen ein neuer! Fünk Stunden vor Geschäftseröffnung durchschlugen Ruinenteile Neubaudecke Zwangs. der Tolene Ein Schuh- und Lederwarenhaus Ecke 2575 1 Augarten- und Seckenheimer Straße ist, Vol noch ehe es eröffnet werden konnte, nicht 1e 800% Mehr. Es lag in einem Ruinengrundstück, Brotgette dessen Erdgeschoß zum Teil ausgebaut und Ereignissen teilweise im Bau war. Vor dem Einsturz genüber, e standen nur noch die Außenmauern, die zängigkeit Kolzbalkendecke über dem Erdgeschoß und vendigen einn Teil des alten Deckengebälks über dem nie im nan pierten Stock. Diese über der vierten Etage 10 ende alte Balkendecke, die auf beiden Lolmnpolli Mauerseiten auflag, diente der Versteifung „ 0 des Gebäudes. in, weil den Sollte ihr dienen, denn am letzten Frei- tlichen Lei is segen 10 Uhr löste sich ein Teil dieser Unterstig deren Decke über dem vierten Stock und ich eue rchschlug die neue Erdgeschoß- Decke 75 1 lber dem Laden auf eine durchgehende 5 rden 5 5 1... 0 Wurf eilweise zerstört, aber die 64 e 00 1 aufhaltenden drei Personen . 0 mit dem Schrecken davon. Am glei- ., Man den Nachnüttag um 3 Uhr hatte der Laden — bbnet werden sollen. eich Nach Mitteilung des Architekten hatte a hätte u eser den Bauherr darauf aufmerksam ge- gchö Macht dag die obere Decke möglicherweise u ge 10 ein Gefahrenmoment darstelle. Gleichzeitig rfen, un 3 er inn gebeten haben, sich mit dem den r ter in Verbindung zu setzen, um n Gere e Decke über dem vierten Stock abtragen en, daß d 5 lassen und auch eine neue Verspannung ten. er gußenmauern zu erreichen. Außerdem schatten& far im Sommer vergangenen Jahres das George Pi dunrucommando da und hat gefahr- an Both rohende Balken und Mauerteile entfernt. hatte sid dies allerdings noch nicht im Hinblick der 1 1 1 3 Erdgeschoß ein Laden ein- ochen bel? R werden sollte. Im Ba scheid war it nicht 4 5 von einer Entfernung„ venn das e Rede, aber es hieß darin, daß alle über- ampfte, 1. einsturzgefährdeten Teile zu be- sich an“ eien. 5 a1 olle der Architekt ganz sicher gehen e Wanden en te, gab er einem Baunternehmer und wenn el 59 15 Spenglermeister den Auftrag, vor es 80 fi 1 Ladens das alte Balkenwerk noch Kajütenlei ah. zu überprüfen und Gefahrenelemente au und 11* Ein Auftrag, der zwar akzep- olichste! uch keins daß er, m Cullen blickte fl Wo gehen wir hin? wü itwoch 17. Januar: Nationaltheater, 19.00 Stur Der Rosenkavalier“; Palast:„Nach dem dun„Brückl-Bernauer“ Waldhof, 15.00 brigen 30% weng kiotleppchen und der böse Wolfe(Vols. den galt Fortre, Mannheim: Kunsthalle. 19.30 Uhr: Bissen, del Spr as:„Baumeister und Bauherr“ heute, Bissen, te n dent des Bundes Deutscher Architek- mn Perk DA. Prof. Dr. h. c. Bartning: Motoren- Mum bot,* 3 0 19.00 Uhr: H. Korn spricht über„Den westwärte aufmenneberut in der Wirtschaft-(DAG utaler Bürs 00 n Angestellte: Amerikahaus, 2 8819 8 hr: 1 8 181 64 nicht 19 Grohste Aer„Louisiena Legende“, 1 seinen A. ö 8, Und dis Wie wird das Wetter? te jeder,„ wolkig, leichter Nachttrost om lieben Wolki ereuge bis Donnerstag früh; Wechselnd md umgele 3 Gran Ftöchsttemperatur in der bene 2 bis t) 36 ad über Null. Nachts Fröste bis zu minus rad. Aus Südwest drehende Winds. 8 N tiert, aber bis zum Einsturz noch nicht aus- geführt war. Die Rohbaufertigstellung wurde vom Architekten der Baubehörde am 3. Jaunar angezeigt, während der Laden von ihm noch nicht als bezugsfertig gemeldet war. Den genauen Eröffnungstermin kannte er nicht. „Es ist mir unverständlich, wie ein Teil des oberen Gebälks herunterfallen konnte, da es auf den Mauerwänden beidseitig auf- lag“, meint der Architekt. Bleiben also wie- der einmal die Witterungseinflüsse mit Frost, Schneefall und folgendem Tauwetter, und damit die sogenannte höhere Gewalt, die für den Schadensfall verantwortlich gemacht werden müssen. rob verständlich wurde, wie überall, zunächst. nur improvisiert, geschustert und nach dem berühmten damals üblichen Verfahren ge- handelt: Ein Loch aufreißen, um das andere zu stopfen. En regelrechter Instandsetzungs- und Ueberholungsbetrieb war erst möglich, als es kein Problem mehr war, ein Päckchen Nägel aufzutreiben. Von da an konnten erst die Hunderte von Tonnen Kupfer beschafft werden, die gebraucht wurden, um elek- trische Anlagen wieder zu tiormalisieren, um nur ein Beispiel zu nennen. Die Ver- vierfachung der Bahnbenutzung machte die Anschaffungen möglich, ohne die Tarife bis jetzt erhöhen zu müssen. Doch längst sind nicht alle Kriegsschäden überwunden und solche Mängel, die durch fast ein Jahrzehnt nicht mögliche Moderni- sierung entstanden sind. Der Fahrgast sieht nur den Wagen und den Schaffner. Er sieht nicht den ganzen Apparat im Hintergrund, der die Voraussetzung zum Fahren schafft. Wie etwa die große Hauptwerkstatt in Käfertal, in der 140 Männer, darunter 18 Lehrlinge, ständig voll beschäftigt sind, mit Inspektions- und Ueberholungsarbeiten, bei denen die Wagen völlig in ihre Einzelteile zerlegt und schadhafte Teile entweder aus- gebessert oder ersetzt werden. Besondere Sorgfalt wird den Laufrädern gewidmet, die ein ganz bestimmtes, vorgeschriebenes Pro- fil aufweisen müssen, das mittels einer Spe- zialdrehbank erreicht wird, wenn es durch natürlichen Verschleiß verändert sein sollte. In der eigenen Schmiede werden vorwiegend große. neue Blattfedern hergestellt, die Schreinerei sorgt für Sitzbänke und Innen- ausstattungen, die Malerwerkstatt für ein neues Aussehen, Prüfstände kontrollieren die überholten Motore und(Brems-) Kom- pressoren. Eine Werkstatt für die Omnibusse be- schäftigt sich mit allen vorkommenden Auto- schlosser arbeiten, und in Schriesheim stei- gen verrußte Männer den alten, lieben Loks in die Bäuche, um die Kessel zu überholen und die Dinger wieder zum Laufen zu krie- gen, die rund ein halbes Jahrhundert schon ihren etwas asthmatischen Dienst auf der Strecke Heidelberg Weinheim versehen. Versehen? Versahen! Denn seit kurzem ist die Hälfte der Strecke(Weinheim— Schriesheim) elektrifiziert, die andere Hälfte soll folgen, wenn Geld dafür vorhanden ist. Die erste Hälfte hat schon Hunderttausende gekostet. Man sieht, das Geld, das die OEG ihren Fahrgästen abnimmt, wird nicht nur verwendet, um ein bißchen hin und her zu fahren. Auch in den Bahnhöfen steckt ein Teil drin. Da hat der Weinheimer Bahnhof zum Beispiel ein neues Gesicht bekommen, der Schriesheimer ein Vordach zum Schutz der Fahrgäste gegen Regen, Zentralheizun- gen wurden installiert, die auch die Warte- räume heizen und vieles andere mehr. Wie etwa das neue Gleichrichterwerk bei Edingen, das den Drehstrom mit einer Sparnung von 20 000 Volt— so kommt er vom Großkraftwerk— auf 1200 Volt nieder- spannt und ihn in Gleichstrom verwandelt. Sauber, wie geleckt, sieht es in dem neuen schmucken Bau aus, das für den Laien ein ewiges Rätsel bleibt und für den Fachmann das Einfachste von der Welt. Und schließlich- was nicht besagen soll, daß damit alles aufgezählt ist, was Geld kostet müssen neue Wagen angeschafft werden, die zunächst auf der Strecke Mann- heim Weinheim eingesetzt und wie Omni- busse eingerichtet werden. Im Mai soll der erste Wagen probelaufen. Dann müssen neue Kraftfahrzeuge her, bei den alten sind zwei schon 25 Jahre alt. Der Omnibus ist aus dem OEG- Programm überhaupt nicht mehr wegzudenken: Entlastet er doch zu den Berufsfahrzeiten in bedeutendem Um- fang die Schienenbahn und leistet wertvolle Zubringerdienste aus Gegenden, die von der Schiene noch nicht berührt sind. So ist die OEG ständig bemüht, den ver- anderten Verkehrsbedürfnissen Rechnung zu tragen und ihren Betrieb weitgehend der kortschreitenden Entwicklung anzupassen, lebendig und beweglich zu bleiben und die Schäden einer zurückliegenden Zeit langsam zu überwinden. Diese doppelte Anstrengung konnte bisher ohne Tarifänderungen ge- leistet werden, ohne die andere Einrich- tungen nicht auskamen. Die in jüngster Zeit jedoch erheblichen Mehrkosten für Materia- lien werden allerdings vermutlich die OEG dazu zwingen, im Laufe der kommenden Zeit Tarif veränderungen einzuführen, die sich aber lediglich auf bestimmte Fahrten beschränken und 15 Prozent Erhöhung nicht überschreiten sollen. mle. Zurze M M“- Meldungen Schulungsvortrag des DGB. Am 18. Ja- nuar, 19.30 Uhr, spricht für die Betriebsräte Gewerkschaftsvorsitzender Karl Schweizer im Saal des Gewerkschaftshauses über„Die Selbstverwaltung in der Sozialversicherung“. Fachgruppe Gartenbau. Am 19. Januar, 20 Uhr, wird im Gasthaus„Gude Drobbe“ (Ecke Lang- und Laurentiusstraße) der erste Fachgruppenabend des Jahres abge- halten. Auf der Tagesordnung stehen Re- kerate über Jugendarpeitsrecht und Jugend- schutz sowie die wirtschaftliche Lage des Gartenbaues. „Bergwanderung im Hochallgäu“ lautet der Titel eines Schmalfilmes, der am 18. Januar, um 19.30 Uhr, im GVYA-Center, Sophienstraße 11, mit ergänzenden Worten durch Artur Bischof gezeigt wird. „Verband für Schweißtechnik“. Der Vor- trag„Das Neueste von Gas und Sauerstoff“ wird nicht, wie ursprünglich vorgesehen, am 19. Januar, sondern am 26. Januar, 19 Uhr, in der Wirtschaftshochschule Mann- heim gehalten. Die Film-Arbeitsgemeinschaft der Abend- akademie wird am 19. Januar im Karl- Friedrich- Gymnasium, Zimmer 85, um 19 Uhr, den Film„Die Lady von Shanghai“ mit Rita Hayworth und Orson Welles zei- gen. Im Anschluß unter Leitung von Dr. K. J. Fischer Diskussion. Lehrabschlußprüfungen. Die Industrie- und Handelskammer weist darauf hin, daß die Anmeldefrist zur Teilnahme an den Lehrabschlußprüfungen im kommenden Frühjahr am 20. Januar abläuft. Anmelde- Vordrucke hält die Abteilung Berufsausbil- dung in L 4, 15 bereit. Ver Kraftfahrer-Verein Mannheim gibt sei“ in diesjährigen Maskenball am 20. Ja- nut, 20.11 Uhr, im„Zähringer Löwen“, Schwetzinger Straße 103. Taubenausstellung. Der Brieftaubensport- verein„Wiederkehr“, Käfertal, zeigt am 19. und 20. Januar im Lokal„Zum Pflug“ eine Schlagausstellung mit Zucht- und Reise- tauben. Am 19. Januar wird die Ausstellung um 17 Uhr eröffnet. Reiseverkehr mit dem Saarland. Nach Mitteilung des französischen Konsulats Mannheim und des Präsidenten des Lan- desbezirks Baden, Abt. Innere Verwaltung, ist ab 1. Januar der Visumzwang nach dem Saargebiet aufgehoben worden. Zur Ein- reise genügt der vorläufige Reiseausweis. Dieser kann von den Bewohnern des Stadt- kreises Mannheim beim Amt für öffentliche Ordnung Mannheim, L 6. 1 und von den Be- wohnern des Landkreises Mannheim beim Landratsamt Mannheim, L 8, 8 beantragt werden. Wir gratulieren! Emmy Schmid, Mann- heim, M 5, 11, wird 70 Jahre alt. Georg Scherer, Mannheim-Neckarau. Friedrich- straße 117, begeht den 72. Geburtstag. Mar- garete Wilhelm, Mannheim, Bürgerhospital E 6, vollendet das 83. Lebensjahr. Kar! Ries, Mannheim, Langerötterstraße 98, kann den 81. Geburtstag feiern. ANNE N. a BESc HERREN Schulraumverhältnisse in der Lessingschule Die Lessingschule, deren Gebäude von der Wirtschaftshochschule belegt ist, muß sich zu- sammen mit der Tullaschule das Gebäude der Tullaschule teilen. Mehrere Klassen wurden in die Turnhalle des Turnvereins 1846 und in das Gymnasium ausquartiert. Von den un- glaublichen Toilettenverhältnissen will ich schweigen. In letzter Zeit wurde des öfteren über die zweckmäßige Möblierung von Klas- senräumen diskutiert und Musterzimmer mit loser Bestuhlung um Tische gruppiert gezeigt. Wichtiger wäre m. E. dafür zu sorgen, das überhaupt jeder Schüler einen Sitzplatz er- hält. Dies ist in den überfüllten, unhygieni- schen Klassenzimmern der Lessingschule nicht der Fall. Teilweise sind hier die Schüler zu dreien in die schmalen Zweierbänke einge- zwängt, wobei der in der Mitte Sitzende auf der die Bank zusammenhaltenden Stange rei- tet und hinter seinen Rücken noch die Bücher- tasche einklemmen muß. Eine geordnete Arbeit kann der Schüler bei diesem Zustand natürlich nicht mehr leisten und ist dadurch über die allgemeinen Notstände hinaus Segen- über seinen Klassenkameraden benachteiligt. Heute, fünf Jahre nach der Wiederauf- nahme des Schulbetriebes, sind weder Tinten- gläser noch Tinte vorhanden. Die Schüler müssen sich diese täglich von zu Hause mit- bringen oder einen in der Hand der Jungen immer klecksenden Füllhalter benützen. L. Sch. Bescheid aus K 7 „Käfertaler Weihnachtswünsche“ in Ihrer Ausgabe vom 13. Dezember 1950 brachten sie unter der Spalte„Anregungen und Beschwerden“ das obige Eingesandt. Zu den einzelnen Wünschen ist folgendes zu be- merken: Eine Fahrplanänderung der Ommibuslinie A 11 ist wegen der Anschlüsse von der Stra- genbahn und von der Omnibuslinie A 1 am Waldhof nicht möglich. Eine Vorverlegung der Omnibusfahrt ab Waldhof 5.50 Uhr ist aber auch nicht nötig, da die Ankunft in Käfertal 6.02 Uhr erfolgt und Linie 4 hier 6.06 Uhr abgeht. Bei Benützung dieser Fahrge- legenheit wird der Anschluß an die gewünschte Linjle 7(ab Käfertal 6.00 Uhr) am Tattersall erreicht, so daß für die Fahrgäste kein Zeit- verlust und keine verspätete Ankunft am Arbeitsplatz eintritt. Eine Verbesserung der Beleuchtung an der Enidstelle Käfertal wird durch die Stadtwerke in Kürze durchgeführt. Die Errichtung einer Unterstellmöglichkeit erfolgt zu Beginn des kommenden Haushaltsjahres, falls die vorge- sehenen Mittel hierfür genehmigt werden. Trumpfheller, Bürgermeister „Neuostheimer Weihnachtswünsche“ Wir kommen heute auf das Eingesandt „Neuostheimer Weihnachtswünsche“ in Ihrer Ausgabe vom 13. Dezember 1950 zurück. Die zur Zeit ungenügende Straßenbeleuch- tung in Neuostheim hat ihren Grund darin, daß wegen des großen Gasmangels die Gas- straßenbeleuchtung allgemein um 40 Prozent eingeschränkt werden mußte. Nur durch diese Maßnahme war es möglich, die auf Gas ange, wiesenen Abnehmer noch einigermaßen hin- reichend versorgen zu können. Die Maßnahme Wird natürlich bei Besserung der Kohlenlage sofort rückgängig gemacht werden. Bezüglich des Straßenbahnbetriebs nach Neuostheim ist zu sagen, daß die Wagen der Linie 15 an Werktagen in der Zeit von 5.50 Uhr bis 8.20 Uhr und von 15.10 Uhr bis 18.45 Uhr zur Endstelle Neuostheim durchfahren. Diese Regelung hat sich aus dem tatsächlichen Verkehrsbedürfnis ergeben. Eine Notwendig- keit, den Betrieb auf der Strecke Schlachthof Neuostheim auch zwischen 12 und 14 Uhr zu verstärken, war bisher nicht festzustellen, da nur wenige Berufstätige während dieser Zeit Fahrten zwischen Arbeitsstätte und Wohnung ausführen. Trumpfheller, Bürgermeister „Warum keine Mozartstraße“ Als alter und leider ausgebombter Mann- heimer gestatte ich mir, zu der Anregung vom 10. Januar folgendes zu bemerken: Tatsächlich gibt oder gab es in Mannheim bereits eine Mozartstraße. Aus einem Stadt- plan von 1897 etwa ist zu ersehen, daß die kurze Straße zwischen den Quadraten B 6 und B 7 am Friedrichspark als Mozartstraße be- zeichnet ist. Aus welchem Grunde und ob ge- schichtliche Erinnerungen damit verknüpft sind, ist nicht bekannt. Ich kann mich auch nicht mehr genau erinnern, ob in dieser Straße ein entsprechendes Schild angebracht War, Jedenfalls ist die Straße als Mozartstraße den meisten Einwohnern, auch den älteren, nicht bekannt, so daß der Name Mozart nach Zerstörung des Hauses in F 3, 5 überhaupt nirgends mehr auftaucht, obgleich die Stadt Mannheim allen Grund hätte, den Namen dieses Großen, der in Mannheim entscheidende Anregungen erhielt und auch verschiedene be- deutende Werke hier schrieb, durch Benen- nung einer Straße oder eines Platzes— na- türlich nicht in der hintersten Ecke der Stadt — im Gedächtnis der Mitwelt N Wo bleibt Mannheim? In der„Neuen Zeitung“ stand vor einigen Tagen das„Veranstaltungsprogramm in der Bundesrepublik für das Jahr 1951“. Ich lese das Programm einmal, zweimal; ich unter- streiche die Städte in Mannheims Umgebung und finde, daß Stuttgart achtmal ruft und zwar im März mit einer„Studienwoche für neue Musik“; im April konzertiert dort das „Züricher Kammerorchester“; im Mai finden „Festliche Musiktage“ statt; im Juni ist eine Schau„Hauswirtschaft, Familie und Heim“, die bestimmt viele Besucher anlockt. Im Juli bis September ist das traditionelle„Solitude- Rennen“. Heidelberg führt im März die „Matthäus-Passion“ àuf, und im Juni begin- nen seine Freilichtaufführungen, verbunden mit den„Serenaden-Konzerten“ hof. Wie alljährlich veranstaltet Darmstadt im Juli auf der Burg Kranichstein seine„In- ternationalen Ferienkurse“, und am Jahres- ende verleiht es mit großer Aufmachung den „Georg-Büchner Preis“. Karlsruhe hat im Mai sein„Bundesliederfest“ und Baden-Baden ladet Ende des Jahres alle seine Freunde zu einem„Deutschen Bädertag“ ein. Was aber macht Mannheim, das Zentrum von Nordbaden? Doch halt! Ein paar Tage später lese ich in einer Mannheimer Zeitung, daß 1951 der hundertste Todestag von Karl Freiherr von Drais in Mannheim gebührend gefeiert wird. Ich war froh und glücklich, als ich diese Nachricht las, und ich hoffe, daß diese Ver- anstaltung und noch andere den vielen Werbe- büros mitgeteilt wird. damit auch außer- halb Mannheims der Name unserer Stadt er- scheint, sonst wäre es möglich, daß es sein Attribut„die lebendige Stadt am Neckar und am Rheine“ einbüßt. Wenn andere Städte sich propagieren, sollte Mannheim das nicht auch tun.* im Schloß Aus dem Polizeibericht: Zu Tode gedrückt. Ein trauriger Un- glücksfall ereignete sich auf der Alten Frankfurter Straße. Beim Abhängen eines Anhängers vom Motorwagen lief ersterer nach vorn und drückte den zwischen dem Anhänger und dem Motorwagen stehenden 50 Jahre alten Kraftfahrer mit dem Kopf gegen die hintere Bordwand des Lkws. Die Verletzungen waren derart schwer, daß der Mann kurze Zeit später im Städtischen Krankenhaus verstorben ist. Raffiniert. Auf Grund einer raffinſert ausgeklügelten Methode gelang es dem Ver- treter eines größeren Unternehmens, seine Firma zu täuschen und sie um den Betrag von etwa 8 300,.— DM zu schädigen. Um das Loch in den Lagerbeständen bei den Kontrollen zu verdecken, hatte sich der Vertreter von befreundeter Seite jeweils die fehlende Warenmenge ausgeliehen, 80 daß er seine Manipulationen eine ganze Zeit lang fortsetzen konnte, ohne aufzu- fallen. Ihren schweren Verletzungen erlegen. Wie im Polizeibericht vom 13. Januar be- richtet, wurde ein 45 Jahre alter Fußgänger bei dem Versuch, die Fahrbahn der Neckar- auer Straße zu überschreiten, von einem Personenkraftwagen angefahren und schwer verletzt; nach Mitteilung des Städtischen Krankenhauses ist der Fußgänger nunmehr seinen Verletzungen erlegen.— Auch der am gleichen Tage aus der fahrenden Stra- Benbahn gefallene und lebensgefährlich verletzte Fahrgast ist inzwischen verstor- ben, so daß allein an diesem Tage zwei Tote durch Unfälle zu beklagen sind. Ins Wasser gefallen und ertrunken. Die aus dem Hafenbecken II in Rheinau gelan- dete männliche Leiche konnte inzwischen als die eines verheirateten Lotsen aus dem Elsaß festgestellt werden. Der Lotse ist vermutlich bei der Rückkehr auf sein Mo- torboot in der Dunkelheit auf den vereisten Schiffsplanken ausgeglitten, ins Wasser ge- fallen und ertrunken. Geringe Kauflust auf dem Wochenmarkt. Der Dienstag zeigte, an der Jahreszeit ge- messen, ein recht gutes Angebot, aber die Nachfrage war gering. An Obst waren zu haben mit Pfundpreisen: Aepfel von 158 bis 35, Birnen 25, Bananen 60 bis 80, Oran- gen 35 bis 60, Mandarinen 45, Nüsse 70 bis 85, spanische Trauben 1 DM und Zitronen je Stück 9 bis 10 Pfennige. An Gemüse War angeboten mit Pfundpreisen: Spinat 25, Winterkohl 20 bis 25, Weißkraut 12 bis 15, Rotkraut 15 bis 20, Wirsing 10 bis 15, Ro- senkohl 40 bis 50, Schwarzwurzeln 40 bis 60, Chicorée 1 DM, Feldsalat 1 bis 1,20 DM, Kresse 1 DM, Maronen 30 bis 40, Zwiebeln 14 bis 15, Gelbrüben 9 bis 10, Rotrüben 10 bis 12, Lauch 20 bis 25, Sellerie 40 Pfennig. Und mit Stückpreisen notierten: Blumen- kohl 20 bis 50, Kopfsalat 45 bis 55, Endi- viensalat 35. Meerrettich von 30 Pfennig ab. Der Blumenmarkt zeigte schon allerlei Frühlingsblumen zu erschwinglichen Prei- sen. rei Schallplatten vor Händlern. Im fasching- geschmückten Vortragssaal des Siemenshau- ses wurden alte und neue Faschingsschlager von Schallplatten vor Rundfunkhändlern gespielt. Nach einem kurzen Rückblick über die Erfolgsschlager des vergangenen Jahres, kredenzt von Georg Grünack, ergriff Kurt Peter Bittler, Städtische Bühnen Heidelberg, das Stimmungsbarometer beim Nullpunkt, hauchte ihm Leben ein, conferierte die neuen Schlager des neuen Jahres und lei- tete über zu Tänze des Tanzpaars Ruth Blank und Hedi Mangold. Eilmspiegel Capitol:„Stierkämpfer wider Willen“ Heißblütige Tänze im Rumba-Rhythmus, feurige Synkopenmusik mit dem Schlagzeug als„erste Geige“ und ebenso rassige Wie paprikahaltige Frauen vor einem mit amerikanischen Augen gesehen mexika-⸗ nischen Hintergrund sind diesem Lustspiel chen nur, allerdings recht stimmungsvoll dekorierte Plattform, auf der die beiden Filmkomiker Laurel und Hardy Mick und Doof) wieder einmal eine Vorstellung ihrer turbulenten Kapriolen geben. 5 Laurel, der Kleine, Unscheinbare, Schüchi⸗ terne und Doofe als Torero! Die Holle ist besonders für die Jugend eine tolle Zwerch- fellmassage. Von ihr ausgehend, wickeln sich, wie Perlen an einer Schnur, ständig neue Situationsschelmereien ab, die den Takt zu immer wilderen Lachergüssen schlagen. Ansonsten— nun, Dick und Doof, die über dem Teich ebenso berühmt sind wie Pat und Patachon es hier waren, sind dicker und doofer denn je. Und das ist der Zweck dieses Filmchens, das viel erreicht hat, wenn es in unsere stromliniierte Zeit der Spannungen etwas entspannende Unter- haltung bringt. Dud Palast:„Nach dem Sturm“ in diesem nach einer Novelle von Carl Zuckmayers gedrehten Film wird die Pro- blematik einer jungen öͥsterreichischen Pianistin nach dem Einzug der Amerika ner geschildert. Marte Hartell scheint hier als Pianistin glücklich eingesetzt worden 2 sein, ihr manchmal etwas herber Ausdruck fügt sich ohne Schwierigkeit in den Rahmen ein: die junge Oesterreicherin findet Sym- pathie zu einem amerikanischen Major (Nikolas Stuart), der ihr aus manchen zeit- bedingten Nöten helfen kann. Bald empfin- den beide Liebe füreinander und beschlie- Ben, zusammenzubleiben. Doch da kommt der seit drei Jahren totgeglaubte Freund aus dem Krieg zurück. Es kommt zu inne- ren Auseinandersetzungen und die Pia- nistin löst aus Mitleid zu dem Heimkehrer die Verbindung mit dem Amerikaner. Aber sie empfindet die Liebe stärker und nimmt sich das Leben. Der Regisseur Gustav Ueicky hat es ver- standen, das Thema mit viel Zartgefühl zu gestalten und die Wortdramatik der No- velle in optische Dramatik des Films zu übersetzen. Die Eindringlichkeit der Sze- nen des Glücks ist durch tragische Ueber- lagerung gekennzeichnet. Nicht ganz geglückt ist die Gestalt des Heimkehrers und Kom- ponisten(Leopold Rudolf) der wohl einen Schuß Pathetik zu viel bekommen hat, ug. See LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ Dritwocki, 17. Januar 1951 N Beträchiliche Erweiterung des Selbstwühlverkehrs Sogar Frankfurt kann jetzt angewählt werden Die Oberpostdirektion Neustadt(Wein- straße) teilt mit: Der seit längere Zeit wie- dereingeführte Selbstwählferndienst der Vorderpfalz konnte nunmehr auch auf das rechtsrheinische Gebiet im Umkreis von Mearmheim und sogar auf das Ortsnetz Frankfurt(Main) ausgedehnt werden. Die an die Netzgruppe Ludwigshafen ange- schlossenen Fernsprechteilnehmer können Künftig durch Selbstwahl auch folgende Fernsprechortsnetze erreichen: Großsachsen Ortskennzah!l 0890. Schriesheim 0891, Schwetzingen 0892, Philippsburg 0893, La- denburg 0894, Hockenheim 0895. Lampert beim 0896, Heidelberg 0897, Frankfurt Main) 0898, Weinheim 0899. Um ein Ferngespräch mit einem dieser Ortsnetze zu führen, wählen die Teilnehmer der Netzgruppe Ludwigshafen an ihrem Fernsprechapparat zunächst die betreffende Ortskennzahl und dann anschließend die Rufnummer des gewünschten Teinnehmers. Kadtnachrichten „Der Tanz auf dem Vulkan“, über dieses Thema spricht heute abend Dr. Werner Jentsch, Generalsekretär des deutschen CVJM. Heidelberg, im Haus des jungen Mannes in Ludwigshafen. 17 Fahrräder wurden im Stadtgebiet von Ludwigshafen seit Jahresbeginn gestohlen, und wieder war ein großer Teil dieser Räder in unverschlossenem Zustand abgestellt ge- wesen. Wieder war ein Gartenhaus das Ziel eines frechen Diebes. In der Gewanne Teichgärten wurden einem Pensionisten Dachkandel und Abfallrohre im Werte von 120 DM entwendet. „Angeschmiert“ waren diejenigen, die Mmre Fensterscheiben mit„Weburin“ ein- schmierten. Es wurde festgestellt, daß dieses Präparat, das das Anlaufen der Fenster- scheiben bei Kälte verhindern sollte, völlig wertlos ist und die Verkaufspreise weit über- setzt sind. Die Geschädigten werden gebe- ten, sich bei der Kriminalpolizei Ludwigs- hafen zu melden. Zwei„saubere“ Jugendliche im Alter von 19 bzw. 20 Jahren übertrieben die Reinlich- keit etwas stark. Sie entwendeten nämlich aus dem Lager einer Ludwigshafener Spedi- tionsfirma 34 Stück Lavendel-Feinseife im Werte von rund 35,.— DM. Die Beschuldig- ten waren bei der Firma als Transportarbei- ter beschäftigt. Nur noch drei Stück Seife konnten sichergestellt werden. Die Gesprächsgebühr wird automatisch am Gesprächszähler des anrufenden Teilneh- mers registriert. Eine Anmeldung dieser Verbindung beim Fernam? Ludwigshafen ist also nicht mehr notwendig. Zur Netzgruppe Ludwigshafen gehören die Teilnehmer der Ortsnetze Ludwigshafen, Altrip, Assenheim, Bobenheim. Dannstadt, Dirmstein, Ellerstadt, Frankenthal, Max- dorf, Mutterstadt, Neuhofen. Ruchheim, Schifferstadt, Schwegenheim und Speyer.— Die Ausdehnung des neuzeitlichen Selbst- Wählferndienstes auf die Orte Worms und Mainz steht bevor. 10 000 Ludwigshafener protestierten Zu der Protestaktion, die von den Flie- ger- und Währungsgeschädigten im Bundes- gebiet durchgeführt wurde, teilt der Flie- gergeschädigtenverband hinsichtlich des Er- Sebnisses für Ludwigshafen mit: 10 600 Ludwigshafener, die einen Kriegs- sachschaden bzw. Währungsschaden erlitten und anmeldeten, haben den Gemeinschafts- protest bis zum 10. Januar unterzeichnet. Fahrerflucht. Am 15. Januar gegen 23.10 Uhr wurde ein 18jähriger Dachdecker in der Oppauer Straße von einem stadteinwärts- fahrenden Lkw. angefahren und zu Boden geworfen. Der Fahrer des Lkw. setzte sei- nen Weg fort, ohne sich um den Verletzten zu kümmern. Gartenbauhalle der BISF wurde eingeweiht Dem festlichen Teil schloß sich ein„Bunter Abend“ an Der Leiter des Betriebes Gartenwesen der BASF, Dipl. Gartenbauingenieur Max Fi- scher, hatte am Wochenende seine Betriebs- angehörigen und zahlreiche Gäste zur Ein- weihung der großen Gartenbauhalle, ver- bunden mit einem Kameradschaftsabend. eingeladen. Die Halle, der sonst immer der Alltag mit seinem pulsierenden gartenbau- lichen Leben sein Gepräge gibt, prangte diesmal in einem Blumen-, Fest- und Fa- schingsschmuck, wie ihn nur Gartenbau- künstler zu erdenken und zu verwirklichen vermögen. Kein Wunder, daß in einem solch entzückenden Milieu um die großen Treibhäuser an diesem Abend auch der ge- sunde Witz, der goldene Pfälzer Humor und die unbeschwerte Geselligkeit die schönsten Blüten trieben. Der erste Teil des Abends trug Einweihungscharakter. Max Fischer gab in seiner mit großem Beifall quittierten Festrede einen Einblick in das Werden und Wachsen und in die vielseitigen Aufgaben des Betriebes Gartenwesen in der BASF. Die neue Halle mit den großen Gewächs häusern und Freilandbeeten. die sich die warmen Abwasser des Werkes zunutzen macht, bezeichnet er als das Fundament einer gesunden betrieblichen Entwicklung. die es gestattet habe, von der Freilandkul- tur zur verfeinerten Form des Gemüse- und Blumenbaues überzugehen. Der Gar- tenbaubetrieb des Werkes könne sich heute mit den größten und besten Betrieben glei- cher Art in ganz Süddeutschland messen. Wenn der Gartenbaubetrieb innerhalb der BASF alle ihm zugedachten Funktionen, wie Belieferung der Werksküchen, Gestel- jung von Pflanzenmaterial für die chemische Forschung, Schaffung von Grünanlagen, — +* L LL „Nichts aber ist so fein gesponnen. „Liebe auf den ersten Blick“,„Spionag etätigkeit“ und ein Gerichtsfall Auf einem Eisenbahnerball lernten sie sich kennen. Es war„Liebe auf den ersten Blick“, was der Umstand beweist, daß sie sich gleich in einem dunklen Park auf eine Bank setzten Nun saßen Elise und Wilhelm aus Lud- wigshafen wieder auf einer Bank. Dieses Mal aber nicht im Grünen, sondern in einem nüchternen Saal des Landgerichts. Das hatte seinen guten Grund. Wilhelm War nämlich verheiratet und seine betro- gene bessere Hälfte war rechtzeitig hinter seine Schliche gekommen. In einem Café haus hatte sie die Ehebrecher beobachtet, nachdem sie ihrem Gatterich mit detektiv- Uhnnlichem Instinkt nachgespürt hatte. Die Folge war ein Ehescheidungsverfah- ren, Wilhelm und Elise erhielten die ob- Iigatorische Ladung und beratschlagten, was zu tun sei. Wilhelms Schuldigsprechung mußte vor allen Dingen verhindert wer- den, sollte er nicht die Unterhaltspflicht Wohin gehen wir? Filmtheater im Pfalzbau:„Der Todeskuß“. — Flimtheater Rheingold:„Hochzeitsnacht im Paradies“, Spätvorstellung:„Wild- West-Ban- diten“.— Parktheater:„Glück bei Frauen“. Raschig-Wilmtheater: Immer nur Du“. Lichtspielhaus am Schillerplatz: Schwarz- waldmädel!“.— Filmtheater Gartenstadt:„Das Jüngste Gericht“. Alhambra Munden- heim:„Zur roten Laterne“.— Casino Mun⸗ denheim: Die drei Musketiere“. Wei- Bes Röss' Oggersheim:„Das Fräulein und der aufgebürdet erhalten. Also mußte die Frage nach ehewidrigen Beziehungen verneint werden. Und das taten beide denn auch. Elise sogar unter Eid.—„Nichts ist jedoch zu fein gesponnen—9 5 Da war nämlich ein Zeuge, der für Wilhelms Frau Spionagedienste geleistet hatte und an dessen belastenden Aussagen in der Hauptverhandlung vor der Großen Strafkammer gab es nichts zu deuteln. Dennoch versuchten die beiden Angeklag- ten zu bagatellisieren. Für die Schuldfrage war dies allerdings belanglos, denn ihre Beziehurigen hatten sie nach reichlichem Zureden der Richter nicht mehr abgestrit- ten. Das Gericht zeigte sehr viel mensch- liches Verständnis und sah Elises Tat, den Meineid, unter dem Gesichtswinkel des Notstandes, da ihre Handlungsweise aus Furcht vor einer Strafverfolgung wegen Ehebruches resultiert haben könnte. Die Verteidigung war dieser Auffassung ganz und gar.(, Treppenwitz“ dieser Sache ist nun allerdings, daß Elise gar nicht gewußt Hat, daß eine Ehebrecherin bestraft wer- den könne. Sie gestand dies frank und frei ein!) Der Vertreter der Anklage war auch an- derer Meinung:„Der Zeugeneid ist die Grundlage einer geordneten Rechtsspre- chung und seine Verletzung ein Verbrechen, das entsprechend gesühnt werden muß!“ Er forderte eine Zuchthausstraße von einem Jahr für Elise und einem Jahr einen Monat für Wilhelm. Aber das Gericht schickte sie nur für zehn Monate ins Gefängnis. Ergo muß Wilhelm nun doch, wenn die Scheidung vollzogen ist, die Unterhalts- kosten tragen.; hi- kunstgärtnerische Ausgestaltung bei fest- lichen Anlässen usw., erfüllen könne, dann berechtige das ihn mit allen Betriebsange- hörigen stolz zu sein. Ueberleitend auf das gemütliche Beisammensein sprach Fischer von dem Recht des schaffenden Menschen auf Stunden der Entspannung als Kraft- quelle für kommende Aufgaben. Im unterhaltenden Teil des Abends wur- den Else Zettlers„Sprüch vunn de sunnige Palz“ viel belacht.„Man reiche mir einen Berg, daß ich jodeln kann“, sprach H. Schif- fer, das waschechte Düsseldorfer„Karne- valskind“, und er hatte die Lacher gewon- men. A. Nicolai an der Bierorgel begleitete seine gefeierten Sängerbundsolisten Käthe Habermann, Sopran, und Jakob Heinz, Te- nor, die sich in alle Herzen hinein„operet- tierten“. Die Gesangsdarbietungen wurden durch ein Doppelquartett des BASF-Ge- sangvereins ergänzt. Die karnevalistische Krone aber setzte der Veranstaltung Rudi Burow auf. 7 Industriegebiet Ludwigshafen zum Streik perolt Dies beschlossen die Vorsitzenden der Industriegewerkschaften Der Deutsche Gewerkschaftsbund in Ludwigshafen bittet uns, nachstehende Mit- teilung zu veröffentlichen:„Der Vorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Kreis- ausschuß Ludwigshafen, trat mit den Vor- ständen und Sekretären der Industriege- werkschaften zu einer außerordentlichen Vorstandssitzung zusammen, um zu den Be- schlüssen des DGB- Bundesvorstandes und des Hauptvorstandes und Beirates der Indu- striegewerkschaften Metall und Bergbau Stellung zu nehmen. Bezirksleiter und Mit- lied des Hauptvorstandes der Industrie- gewerkschaft Metall, Fritz Baumgärtner, berichtete über die entscheidenden Ver- handlungen, die zu dem Beschluß führten, in der eisenschaffenden Industrie am 1. Februar in den Streik zu treten, wenn bis dahin keine befriedigende Regelung der Mitbestimmung zustande gekommen sei. Die versammelten Spitzenfunktionäre der Ge- Werkschaften Ludwigshafens billigten die Haltung des Bundesvorstandes des Deut- schen Gewerkschafsbundes und der Haupt- vorstände der Industriegewerkschaften Me- tall und Bergbau und nahmen einstimmig eine vom Vorsitzenden des Kreisausschus- ses vorgelegte Entschließung an.“ Aus der Entschließung geht hervor, daß das Industriegebiet Ludwigshafen vorläu- fig noch nicht mit in die Streikmaßnahmen einbezogen sei. Es sei jedoch nicht ausge- schlossen, daß bei einer eventuellen Zu- spitzung der Situation der Kampf um die Wirtschaftliche Mitbestimmung auch hier geführt werden müsse. Fimspiegel Parktheater:„Glück bei Frauen“ Johannes Heesters, als eleganter Tenor- Star genau so scharmant wie als bärtiger Na- turbursche, ist natürlich der„Liebling der heit zu verschaffen. Frauen“, der, als tot erklärt, einen Hen „Anders“ mimt und so seine eigene With Kkennenlernt. Das ist die hübsche Her Mayen, die zusammen mit ihrer Freund Jane Tilden in dem Ferienheim des lebendigen Toten die merkwürdigsten lebnisse hat. Alfred Neugebauer als Theate direktor und Hans Olden als sein Hau dichter sind an dem humorvollen Gescheh wesentlich beteiligt, in dem das pfiffige cheln Oscar Simas und die biedere Mie Heinz Salfners immer wieder auftaucht Für die Revueszenen schrieb Nico Dos eine zündende Musik, während Regise Peter Paul Brauer das Ganze zu einem götzlichen Unterhatlungsfilm mite. 5 Pfalzbau:„Der Todeskuß“ Bei einem Raubüberfall angeschossen g verhaftet, 1 wird ein bereits vorbestratz Verbrecher(Victor Mature) zu fünfzehn qa seinen Kumpanen, die für seine Frau seine zwei kleinen Mädchen sorgen sollte wird enttäuscht. Die Frau stirbt und d ren Zuchthaus verurteilt. Sein Vertrauen Kinder kommen ins Waisenhaus. Jetzt g er endlich auf die Vorschläge des Une suchungsrichters ein, die früheren Freu zu denunzieren und sich dadurch die FR Der Gangster- C (Richard Widmark) wird aber allen India zum Trotz nicht verurteilt. Seine Rache dem Verräter und dessen Gegenwehr 90 geben eine Filmhandlung von packend Spannung. In blendend fotografierten Szeng erlebt der bis zum letzten Meter geband Zuschauer das Duell zweier Charaktere lebensecht gezeichnet sind und hervorragem dargestellt werden. Regisseur Henry Hat Way hat für die 20th-Century-Fox einen! der Problemstellung eigenartigen Film g dreht, der auch hohe künstlerische 4 sprüche zufriedenstellt. handelt. a Wir darauf hin, daß keiner der Spieler des Aachrichten aus der Welt des Sports Schwarzes Wochenende für den Sport Das vergangene Wochenende war wirklich schwarz für unseren Sport. Nicht nur das Stürmerass des VfL Neckarau, der National- spieler Fritz Balogh ist tödlich verunglückt. In einem Vorort von Hildesheim prallte ein Torwart mit einem Spieler so unglücklich zu- sammen, daß er auf dem Transport ins Kran- kenhaus starb; ein dritter Todesfall ereignete sich bei einem internationalen Fechtturnier. Außerdem liegt der Frankfurter Berufsboxer Schöneberger mit, einer schweren Gehirn- erschütterung im Krankenhaus. Er ist mit sei- nem Motorrad auf einen unbeleuchteten Last- zug aufgefahren. Zum Fall Balogh teilt uns die Kriminal- polizei mit, daß keine neuen Tatbestände er- mittelt wurden: Demnach dürfte zweifelsfrei feststehen, daß es sich um einen Unglücksfall Um Gerüchten zu begegnen, weisen VfL Neckarau nach dem Spiel in München „Teufel Alkohol“ zugesprochen hatte. Lipponer darf nicht spielen Die erste offizielle Entscheidung Der Kontrollausschuß für Amateur- und Profifragen hat entschieden, daß die vom Fuß- ballverband ausgesprochene Spielerlaubnis kür den Spieler Paul Lipponer(zuletzt SV Waldhof, nunmehr Phönix Ludwigshafen) nicht mit dem Vertragsspieler-Statut zu vereinbaren ist. Es heißt in der Entscheidung u. a., daß das Verlangen nach klaren Verhältnissen dazu führt, daß bundesrechtlich nur ein Vertrag gültig sein kann und ein zweiter Vertrag mit allen Folgen ungültig sein muß, d. h., der s. Z. vom Rechtsausschuß für ungültig erklärte Ver- trag zwischen Lipponer und Phönix Ludwigs- hafen nicht weiterbesteht. Kreis Mannheim ermittelte Meister in der nordischen Kombination Am Sonntag wurden auf dem Hundseck die Kreismeisterschaften im Skilauf der Kreise Karlsruhe, Heidelberg und Mannheim für die nordische Kombination durchgeführt. In einem gemeinsamen Langlauf über eine sehr schwie- rige Strecke ermittelten die einzelnen Kreise ihre Kreismeister. Für Mannheim war mit dem Start von Hermann Möchel der Sieger vorweg gegeben, doch handelte es sich darum, wer die nächsten Plätze belegen würde, besonders Aber, wie sich der Nachwuchs halten würde. Möchel lief ein sehr überlegenes Rennen und siegte ohne sich voll auszurgeben mit über 15 Minuten Vorsprung vor dem Zweiten.— Im Sprunglauf ging nur Möchel über die neue Hundseckschanze und sprang die Weiten 28, 42 und 45 Meter. Ergebnisse: Männer— Allg. Klasse: Langlauf: 1. Hermann Möchel(Ski-Club Mannheim); 2. Alois Gabriel, 3. Alois Rose (beide Ski-Club Mannheim).— Jungmann- Klasse: 1. Klaus Dorn, 2. Theo Franz(beide Sc Mannheim).— Altersklasse I: I. Jakob Groß (Sc Mannheim).— Astersklasse III: 1. Walter Oberthür(Sc Mannheim).— Damen— Allg. Klasse: 1. Annel Stolzenberger(sc Mann- heim).— Sprunglauf— Männer: 1. Hermann Möchel(Sc Mannheim).— Damen(Alters- klasse): Minni Schütz(Sc Mannheim). Kreismeister in der nordischen Kombina- tion ist Hermann Möchel. Vereinsnotizen Erfreuliche Bilanz beim Sc Käfertal Nicht nur auf dem Gebiet des Fußball, sondern insbesondere bei seinen Leichtathleten sowie Turnern hat der Sport Club Käfertal 1910 im ver- flossenen vierzigsten Jahre seines Bestehens guten Leistungsaufstieg zu verzeichnen, wie die Jahres- berichte der einzelnen Spartenleiter anläßlich der im Restaurant Zorn durchgeführten Generalver- sammlung bewiesen. Konnte sich die erste Fuß- ballgarnitur in der zweiten Amateurliga bisher den dritten Platz sichern, so sind es im übrigen drei weitere aktive, eine junge AH, zwei Ju- Send- sowie eine Schüler mannschaft, die fast täglich das Fußballfeld beleben, wobei die Jugend den Herbstmeister herausspielte. Steil ist die Ver- besserungskurve der unter A. Zahnleiter stehen- den Leichtathleten, die bei 27 beschickten ver- anstaltungen viele Ueberraschungssiege erreich- ten. Marksteine: der Sieg bei„Rund um den Friedrichsplatz“ in der Hauptklasse, viele Kreis- meisterschaften in allen Altersklassen, die präch- tige Sprinterstaffel(43,7 Sek.)— daher mit der Bestennadel ausgezeichnet— sowie schließlich die eroberte Spitzenstellung im Kreis Mannheim. Bei den Mannschaftsmeisterschaften konnten die Schülerinnen mit3646 P. den 2. Platz im gesam- ten Bundesgebiet hinter Wuppertal und Hannover erreichen. Nach Erledigung interner Fragen ergab die Neuwahl folgende Vereinsführung: 1. vors. Adolf Bauer; 2. Vors. Hch. Müller; 3. Vors. Herm. Mül- ler; Hauptkassler H. Schmitt jr.; Geschäftsführer R. Hartung. Der Spielausschuß wird gebildet von Fr. Heckmann; R. Schmitt; E. Bodmer. Handball: Hch. Müller; Leichtathletik: A. Zahnleiter; Frauen- turnen: Frau Gommendinger; Theo Schlichtmann. Fußball- Jugend: W. Groth, Adam Hoffmann., A. Haberkorn wurde geehrt Vor 33 Jahren hat August Haberkorn, der am gestrigen Tage seinen 80. Geburtstag feierte, mit Vverschledenen anderen Idealisten den damaligen Arbeiter-Turnverein gründete, aus dem, nach ver- schiedenen Verwandlungen, die heutige 86 Mannheim hervorgegangen ist. Dieses seltene Ju- blläum nahm der Verein zum Anlaß, um sein einziges heute noch lebendes Gründungsmitglied im Rahmen eines gut besuchten Festaktes im Vereinshaus Sellweide zu ehren. Neben zahlrei- chen Mitgliedern und Gästen konnte der 1. vor- sitzende Trumpfheller jr. die Vertreter des A sowie des Arbeiter- Gesanges eins Aurelia begrüßen, welche zusammen mit d Hauskapelle der Sd den musikalischen Teil% Feier bestritten, Die Festrede hielt als Vertreg der Turnabteilung, aus der Haberkorn hervor gangen ist, E. Ludwig. Diplom und Ehrengabe Waren das äußere Zeichen des Dankes, den d Verein in der Hoffnung abstattete, daß sene Gründungsmitglied noch lange Jahre voller ter-Sängerbundes, sundheit beschieden sein mögen, Der„Morgen“-Tip Württemberg- Baden: Hamborn 07— Schalke 04 2 SSV Reutlingen— VfB Mühlburg 2 Bor. Münch.-Gladbach— 1. FC Köln 2 0. BC Augsburg— FSV Frankfurt Eintr. Frankfurt— Kick. Offenbach 0 1 2 3 4 5 Preuß. Dellbrück— Bor. Dortmund 207 6 7 SpVg Erkenschw.— Spfr Katernberg 1 8 VfB Stuttgart— 1. EC Nürnberg 9 FC Singen 04— Fe Schweinfurt 05 2 SV Waldhof— Bayern München Eimsbüttel— FC St. Pauli Rheinland-Pfalz: VfB Stuttgart— 1. FC Nürnberg Eintr. Frankfurt— Kick. Offenbach 0 SV Waldhof— Bayern München SSV Reutlingen— VfB Mühlburg 2 1 2 3 4 5 Hamborn 07— Schalke 04 6 5 8 9 2 1 Rotweiß Essen— Fortunas Düsseldoff 2 Eintr. Braunschw.— Werd. Bremen 2 Alem. Aachen— Rotw. Oberhausen 1 1 1 200% Bor. Münch- Gladbach— 1. FC Köln 2 0% Preuß. Dellbrück— Bor. Dortmund 2 07 — 14 14 1 — — 1 TSV Eimsbüttel— FC St. Pauli 227 Eintr. Braunschw.— Werd. Bremen 21 10 Eintr. Kreuznach— Tura Lud'hafen 1 11 VfL Neustadt— Tus Neuendorf 2271 VfL Osnabrück— Holstein Kiel 1 13 Rotweiß Essen— Fort. Düsseldorf 1 14 Singen 04— Schweinfurt 05 Die amtlichen Toto-Quoten Rheinland/ Pfalz: 20,90 DM Toto-Biock Nord: I. Rang: 151 Gew. je 2% DM; II. Rang: 3 878 Gew. je 62. DM; III. Role 36 363 Gew. je 10,.— DM. Bayern: Normalwette: 450,.— DM; II. Rang: 11 298 Gew. III. Rang: 20 031 Gew. je 6,90 DM. I. Rang: I. Rang: 2 50 Gew. je 12,70 DM; II. Rang; „Internationale Zehn“: I. RA II. Rang: 101 Gew. Gew. je 8,70 PM. 4 Gew. je 3 800.— DRM; 1. Rang: 7 499 Gew. je DM; II. Reng: 11 043 Gew. je 10,40 DM III. Ra 47 665 Gew. Je 2,40 DM. Kleintip: 1 420 Gew 150,50 DM; III. Rang: 343 Gew. je 18.— DM. West Hessen: 12er: Wette: I. Rang: 175 Ge Rang: 6 495 Gew. je 19,50 10er- M 725.— DM; III. Rang: II. 13 319 Gew. je 9,40 DM. I. Rang: 311 Gew. je 378,— DM; II. Rang: Gew. je 13, DM; III. Rang: 23 281 Gew. Je- 1 16 14 Vagabund.— Metropol Friesenheim: Jo- Hanna von Orléans“. e — S TEIIEN. ANGEBOTE Gesucht wird für großes Industrie werk 181ESSEREI-MEISTER dier über ausgezeichnete Erfahrungen in Aluminium- u. Magnesjum- guß(Kokillen- und Druckguß) verfügt. jährig erfolgreich als Meister oder Vorarbeiter tätig waren, wol- len eine ausführliche Bewerbung mit Lebenslauf und Lichtbild unter Angabe der Gehaltsansprüche richten unter HR 20002 an William Wilkens, Anz.-Exp., Hannover, Jordanstraße 11. Bewerber, die lang- Bauführer 1. Kraft, mit abgeschl. Bau- gewerbeschule u. längerer Bau- führer-Praxis, auf Architektur- Büro für große Bauvorhaben gesucht.- Schriftl. Bewerbung. an Marx& Wagner, Architek- ten BDA., Mannheim, L 10, I. Jüngerer Bürdangestelſter mögl. Vers.-Branche, für ver- ant wortungsreichen Posten, der Aufstiegsmöglichkeiten bietet, für baldigen Antritt gesucht. Bewerb. an Braunschweigische Lebens versicherung AG., Bez. Dir. 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Januar 1951 1 MORGEN Seite 8 D veaMigzfrun en[AiF feESsuc nE Durch einen tragischen Unglücksfall wurde mein innigstgeliebter Mann, mein Uebevoller Vater, unser herzensguter Sohn, Schwiegersohn und Schwager, Herr Fritz Balogh im blühenden Alter von 30 Jahren in die Ewigkeit abberufen. Sein Andenken wird immer in uns lebendig sein. Mannheim- Neckarau, den 17. Januar 1951 1 Wilhelm-Wundt-Straße 8 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Anneliese Balogh, geb. Schandin und Kind Sylvia Beerdigung Donnerstag, den 18. Januar 1951, 15 Uhr, Friedhof Neckarau Durch einen tragischen Unglücksfall wurde unser lieber Fritz Balogh Deutscher Nationalspieler im blühenden Alter von 30 Jahren aus unserer Mitte gerissen. Wir verlieren in ihm einen Kameraden, der in Treue und Anhänglickkeit uns gehörte. Er war der Stolz unseres Vereins und das Idol unserer Jugend. Sein Andenken wird bei uns allezeit in höchsten Ehren gehalten werden. Verein für Leibesübungen Mannhelm- Neckarau Beisetzung: Donnerstag, den 18. Januar 1951, 15 Uhr, Friedhof Neckarau Statt Karten! Am 12. Januar, am Tage ihres 79. Geburtstages, wurde unsere liebe, treusorgende, unvergegliche Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester und Tante, Frau Ottilie Sehmitt Wwe. von ihrem langen, schweren und mit christlicher Geduld ertra- genen Leiden erlöst. Für das letzte Geleit sowie Blumenspenden unseren innigsten Dank. richt, daß meine geliebte Tante, Frau Luise U 1, 20a Mannheim Käfertal Güch Marcobrunnerstraße 13 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Familie Michael Zeller Die feierliche Einäscherung Unser lieber, guter Vater, treubesorgter Großvater, Schwieger- vater und Bruder, Herr Gr. Scheune m. Stallg. 1. Käfertal, a. Lagerr. geeig., 1. gt. Verkehrsl. zu vm. Adr. einzus. u. A 07990 1. V. Ladenraum, in bester Lage Mann- heims, auch geeignet für Ausliefe- rungslager, das evtl. vom Vermiet. UÜbern. werden könnte, sof. zu ver- mieten. Angeb. u. 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Januar 1951 F 1, 9 und D 6, 1 In tlefer Trauer: Johanna Fischer, geb. Paul, und Familie Tesy Schweitzer, geb. Paul, und Sohn 0 IIse Speiser, geb. Paul, und Familie Beerdigung: Donnerstag, 18. Jan. 1951, 10.30 Uhr, Hauptfriedhof. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme, die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden sowie all denen, die unserem lieben Entschlafenen, Herrn Jean Oest Fuhrunternehmer das letzte Geleit gaben, sagen wir unseren innigsten Dank. Be- sonderen Dank Heérrn Stadfpfr. Schäfer für die tröstenden Worte, ferner dem Männergesangverein„Eintracht“ Mhm.-Käfertal für Tautfezsuc hk Kupfer- Messing Blei, Akku-Blel, Zinn, Zink, alte Badesfen u.-Wannen, Zinndeckel, Zinngeschirr kauft Ing. Hllsenbeck, Waldhofstraße 32, Telefon 5 05 22. Nähmaschine zu kaufen gesucht. Angeb. unt. Nr. 07918 an den Verl. die letzte Ehrung. Mum. Käfertal, den 18. Januar 1951 Ladenburger Straße 12 Frau Katharina Oest, geb. Diefenbach und Angehörige Mein lieber, guter und treusorgender Mann, Vater, Schwieger- Vater und Bruder Alois Wittmann Oberstellwerkm von uns gegangen. Mannheim Neustadt/ Wwe Otto Bach Lina Blatz Josef Witt Die Beisetzung findet in Neustadt Unser Mitarbeiter und lang- jähriger Freund Karl Meixner ist am Montag durch einen tra- Sischen Unglücksfall ums Le- Wir werden den gekommen. mum ein ehrendes Andenken bewahren Firma Willy Gräser Transportunternehmen Intleter Trauer: Käte wittmann eister a. D. ist im Alter von nahezu 66 Jahren nach kurzer, schwerer. mit sroßer Geduld ertragener Krankheit am 15. Januar für immer ins tr., den 16. Januar 1951 u. Frau Hilde, geb. Wittmann und Familie mann Weinstraße statt Nach langem, schwerem Leiden verstarb heute meine ib. Frau 5 unsere gute Mutter, Tochter, Schwester und Oma. Frau Else Vogel geb. Weidgenannt um Alter von 52 Jahren. Ilvesheim, 16. Januar 1951, Am Heidelberger Tor 47 In tlefer Trauer:! Otto Vogel u. 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Als er sich eine halbe Stunde später in der halbdunklen Bretterbude des Bahnge- landes gemeinsam mit seinen Arbeitskolle- gen umzog, sah er für eine Sekunde in den einzigen Spiegel, der in seiner Nähe über dem Waschgeschirr an der Wand hing. Ein übernächtigtes, unrasiertes Gesicht blickte ihm fremd entgegen. „Schlecht geschlafen?“ fragte Brand, sein Nachbar. Randersen dachte an die schlaflosen Stunden, die hinter ihm lagen. „Meine Frau hat wieder die ganze Nacht Wachgelegen.“ Brand schnürte sich gerade seinen Schuh zu. Ohne ihn von der Bank zu nehmen, sah er Randersen an. Immer noch keine Nach- richten?“ Randersen schüttelte den Kopf. „Na, gebt's nur nicht auf.“ „Meine Frau ist soweit,“ Randersen. 8 Unterdessen waren auch die anderen Männer fertig. Sie nahmen ihr Arbeitsgerät auf die Schulter und traten in den frühen Morgen hinaus. „Wie alt ist dein Mädel denn jetzt?“ fragte Brand, als sie zur Bahnsteighalle Binäber wanderten, um an einer schadhaf- ten Strecke zu arbeiten. Randersen überlegte.„Christine 10 Jahre sein, Joachim wird neun.“ „Sie werden schon wiederkommen,“ ver- suchte Brand ihn zu trösten, als er merkte Wie verquält Randersen aussah, als er das sagte. Sie hatten einige Stunden in der Halle gearbeitet, als der Kolonnenführer das Zeichen gab: Schluß für heute! Mittags- pause machen wir in der Bude“. Die Män- ner packten ihr Arbeitsgerät zusammen, und Randersen legte seine Arbeitshand- schuhe, die er abgestreift hatte, auf die Bahnsteigkante, um sich eine Zigarette an- zuzünden. „Los, los, vorwärts,“ rief der Kolonnen führer, als er sah, daß Randersen sich der Kolonne noch nicht angeschlossen hatte. Randersen griff nach seiner Picke und folgte den Männern schnell. Seine Hand- schuhe vergaß er. 0 Als sie die Halle bereits verlassen hat- ten, begegnete ihnen ein Zug auf der freien Strecke. Flüchtig blickte Randersen auf die erwiderte mug Lokomotive. Er sah den Heizer, der sich Binauslebnte: an seinen Händen trug er Schmierige Lederhandschuhe. Da durch- zuckte es ihn. Meine Handschuhe! Ich hab“ sie auf der Bahnsteigkante liegen lassen!“ und er bat Brand, seine Arbeitsgeräte zu nehmen; dann lief er in die Halle zurück. Der Zug war inzwischen auf dem Nach- bargleis, jenseits der Hallenwand, deren Glasscheiben fast alle zerbrochen waren, eingelaufen. Randersen hatte seine Hand- schuhe gefunden und sah, bevor er die Halle wieder verließ, noch einmal flüchtig auf die Wagenreihen. In diesem Augenblick — Die Handschuhe d Are Dreyer Beugte sich ein Mädchen mit einem roten Mützchen aus einem der Fenster weit hin- aus und winkte einem anderen Mädchen zu.„Christine,“ rief das Mädchen mit der roten Mütze,„guck mal!“ Das Weitere verstand Randersen nicht. Er achtete auch nicht darauf. Wie ein elek- trischer Schlag hatte ihn der Ruf durch- zuckt.„Christine!“ rief er laut mit rauher Stimme und rannte an der Hallenwand entlang,„Christine!“ Da setzte sich der Zug wieder in Be- wegung. Randersen rannte wie ein Wahnsinniger an der Hallenwand entlang, die ihn von dem hinausfahrenden Zug trennte. Der Zug fuhr schneller. Randersen winkte und schrie:„Halt! Halten! Christine!“, obwohl das Mädchen gar nicht mehr zu sehen war. Er wußte, es war seine Tochter; ganz deut- lich hatte er sie wiedererkannt. Aber so schnell er auch lief, er konnte den Zug nicht einholen. Der Stationsvorsteher hatte sofort die nächste Station angerufen, als er verstand, Was der aufgeregte Bahnarbeiter von ihm wollte.„Der Name wird auf der nächsten Station ausgerufen,“ sagte er, als er vom Telefonapparat zurückkam,.„In zwei Stun- den können Sie nachfahren.“ „Sie muß es sein,“ sagte Randersen,„ich könnte es nicht ertragen, wenn ich mich geirrt hätte“, und sein Gesicht drückte die ganze Qual aus, die er bei dem aufsteigen- den Zweifel empfand. „Na, in zwei Stunden wissen Sie's ja,“ redete ihm der Stationsvorsteher gut zu. Nach qualvollem Warten kam endlich der nächste Personenzug.„Sie müssen es sein, sie müssen es sein!“ murmelte Ran- dersen wiederholt, als er dann im Zug saß, seine Arbeitshandschuhe krampfhaft um- schlossen, ohne zu bedenken, daß er von einem Jungen nichts gesehen hatte. Ueberhastig stürzte er auf der nächsten Station aus dem Zug. Der Beamte an der Sperre wies ihn in den Wartesaal. Dann sah er sie. Als er nach einer stürmischen Begrüßung mit seinen Kindern den Wartesaal wieder verlassen wollte, rief ihm der Wirt nach: „He, hallo, Sie haben etwas vergessen!“ Randersen wandte sich um. Es waren die Handschuhe. Zum dritten Male hatte er sie liegen lassen, aber nun hatte es keine Bedeutung mehr. Erst als er später seiner Frau alles er- zählte, wurde ihm klar, daß ohne sie und einem merkwürdig genauen Zusammenspiel einzelner, unscheinbarer Szenen das Wie- dersehen nicht möglich gewesen wäre. Dr. Passarge über Kokoschka Ein Lichtbilder vortrag in der Mannheimer Kunsthalle Eine wertvolle und instruktive Ergän- zung zu der gegenwärtig von der Mann- heimer Kunsthalle veranstalteten Ausstel- lung von Werken Oskar Kokoschkas(über die wir ausführlich am 10. Januar be- richteten) bildete der Lichtbildervortrag, den Direktor Dr. Walther Passarge an die- ser Stätte über„Das Werk Oskar Kokosch- kas“ hielt. Dr. Passarge erinnerte an das für die Entwicklung der neueren Kunst überaus wichtige erste Jahrzehnt unseres Jahrhunderts, das Namen wie Matisse, Braque oder Rouault in Frankreich zu füh- renden Avantgardisten der modernen Male- rei werden ließ, denen in Deutschland Beckmann als ein schöpferischer Pol im Norden entspricht und im deutschen Süden Kokoschka. Aus einer Vielzahl feinster Nuancen versteht dieser Künstler das geistige Schweben eines Menschenantlitzes, eines Körpers oder einer Hand zu einem höchst individuellen Ausdruck zu bringen ebenso wie er die Atmosphäre einer Landschaft in ihrer Eigenform und zugleich in einem typischen klimatischen Augenblick zu groß- artiger Wirkung zu gestalten vermag. Kokoschkas Landschaften hält Dr. Passarge für die bedeutendsten, die von der abend- ländischen Malerei in diesem Themenkreis hervorgebracht wurden. Die Städtebilder, die er auf seinen zahlreichen Reisen schuf, künden von einer glänzenden Gabe, jedem Stadtkomplex in der ihm eigenen beson- deren Kraft der Ausstrahlung zu erfassen und wiederzugeben. Wie sehr Kokoschka, der äußerst feinfühlige Künstler, sich selbst schöpferisch immer wieder erneuerte, be- Wies Dr. Passarge unter anderem an dem Wandel der Farbgebung, die, zunächst zart und subtil, sich nach Kokoschkas Erleben des ersten Weltkrieges zu einer erregend satten, üppige Lichtreflexe spiegelnden Weise veränderte und sich neuerdings Wẽäie- der entspannte. Die vorzüglichen Diaposi- tive, die Dr. Passarges Ausführungen be- gleiteten, vermittelten zwar keine Farbein- drücke, brachten aber das meisterliche Formkönnen Oskar Kokoschkas nah und erweckten wohl bei dem größten Teil der zahlreichen Zuhörer erneut den Wunsch, die Originale auf sich wirken zu lassen, wo- zu die verdienstvolle Ausstellung eine will- kommene Gelegenheit, bietet. Das Gesamt- bild der Persönlichkeit dieses Malers bliebe unvollständig ohne die Erwähnung seiner — von seinen Schülern oft gerühmten menschlichen Seite, deren weite humane Gesinnung sowohl aus seinen Bildwerken wie aus seinen Wortbekenntnissen zu uns spricht. St. Kammersänger Walther Kirchhoff spricht am Donnerstag, dem 18. Januar, im Mann- heimer Amerikahaus über„‚Die Metropoli- tan Oper— wie ich sie erlebte“ und bringt dabei Partien aus Wagner-Opern zum Vor- trag. Filme, die man in Mannheim sehen wird Links: In dem' italienischen Film„Vulcano“ spielt Geraldine Brooks, eine junge amerikanische Schauspielerin, eine Hauptrolle. Mitte, Willy Birgel und Hans Albers sind Partner in einem Aerztefilm„Vom Teufel gejagt“. Rech ts? Mathias Wieman und Brigitte Horneg spielen in dem von Hans Schweikert inszenier ten Film„Melodie des Schicksals“ ein Ehepaar. Aufnahmen: Artisti Ass./ Constantin Film, Von Bach bis Weinberger Das fünfte Akademiekonzert unter Eugen Szenkar Auch das fünfte Mannheimer Akade- miekonzert Wartete mit einem sehr reich- haltigen, zeitlich sich über mehr als zwei Stunden ausdehnenden Programm auf. Professor Eugen Szenkar verzichtet ja be- wut auf die traditionelle Dreiteilung des Konzertprogramms(Ouvertüre, Solisten- konzert, Symphonie) und bringt das sym- phonische Hauptwerk des Abends noch vor der Pause— wohl aus der richtigen Ueber- legung, daß zu diesem Zeitpunkt das Publikum noch aufgeschlossener mitzu- hören und mitzuarbeiten vermag als später. Der vierten Symphonie e-moll von Johannes Brahms kommt diese Placierung sehr zu gute; sie ist ein„schwieriges“ Werk und verlangt in ihrer gedanklichen Kon- zentration und formalen Dichte höchste Aufmerksamkeit. Bei ihrer Wiedergabe durch Professor Szenkar wurde wieder ein- mal deutlich, daß er ein recht eigenwilliger Brahms-Interpret ist. Eine„traurige“ Sym- phonie hat der Komponist selber sie ein- mal genannt, und in ihrer elegischen, ganz nach innen gerichteten Grundstimmung ist sie in der Tat auch so etwas wie ein „Herbstgedicht“, die erschütternde männlich herbe Klage eines immer einsamer wer- denden Künstlers. Professor Szenkar da- gegen sieht sie offensichtlich anders an, monumentaler, expressiver, flammend im Trotz gegen schicksalhafte Mächte. Wie er diese Auffassung durchführt und in jeder Nuance durchmodelliert, ist bewunderns- wert und hinreißend. Der erste Satz glühte vom ersten bis zum letzten Takt in einer immensen inneren Erregung, in einer bis zum Aeußersten getriebenen Spannung und auch das Scherzo klang mächtig und schwer- blütig auf. Ob es„brahmsisch“ ist, so zu musizieren, darüber kam man diskutieren. Großartig und gewiß im Sinne und Geist des Werkes gelang der langsame, in empha- tischer Schönheit aufblühende langsame Satz und das zu höchster kontrapunktischer Kunst sich auftürmende Finale. Vor diese letzte Symphonie von Jo- hannes Brahms hatte Prof. Szenkar Bachs Brandenburgisches Konzert Nr. 3 gestellt und es in barocker Klangpracht und höch- ster Intensität gespielt. Daß er die zwei Adagio-Akkorde weg ließ, hat das Publi- INDUSTRIE UND HANDEL Schildbürgerstreich mit Besatz ungs bedarf Die Errichtung einer deutschen Zentral- Stelle für Besatzungsbedarf auf Bundesebene ist noch im Januar zu erwarten, wie von informierter Seite verlautet. Zunächst wird sich ihre Wirksamkeit allerdings nur auf die britische Zone beschränken, da die übrigen westlichen Besatzungsmächte sich noch nicht darüber geäuhßert haben, ihrerseits derartige Alliierten Zonenzentralstellen zu errichten. Da der britische Hohe Kommissar vor kurzem erst seinem Befremden darüber Ausdruck ver- Heh, auf die diesbezügliche britische Mittei- lung vom Oktober 1950 noch nicht geantwortet wurde, wird damit gerechnet, daß die Ant- wort noch in diesen Tagen erfolgen wird. Die Kompetenzstreitigkeiten zwischen dem Bundesflnanz- und dem Bundes wirtschafts- minister sind inzwischen in dem Sinne berei- nigt worden, daß die Federführung beim Finanzminister liegen wird. Begründet wird dieser Entschluß dermit, daß es sich bei den Besatzungsaufträgen in diesem Zusammenhang vorwiegend um eine Kostenfrage und erst in zweiter Linie um eine Materialfrage handele. Da aber naturgemäß bei den großen Aufträ- gen die Material- und Rohstoffseite auch eine Rolle spielt, wurde hierbei dem Bundeswirt- schaftsminister die Mitwirkung gewährleistet. Altes bleibt bestehen Es ist nicht vorgesehen, eine eigene Bun- desbehörde für Besatzungsbedarf einzurichten, vielmehr sollen die Funktionen der Beschaf- fungsstelle für den Besatzungsbedarf von der noch in Bad Homburg befindlichen Sonder- Abteilung Besatzunsslasten verwaltung“ des Bundesfinanz ministeriums wahrgenommen wer- den. Diese gibt die Aufträge der Besatzungs- macht zur weiteren Behandlung an die Be- Satzungskostenämter, die als Landesdienst Stellen auf Grund einer bestehenden Verwal- tungsvereinbarung auch in den vorliegenden Fällen im Auftrage des Bundes fungieren wer- den. Die zentrale Beschaffungsstelle der bri- tischen Besatzungsmacht wurde in Bielefeld Eingerichtet. Resignlerte Kontemplation Bequemer hätte man sämtliche Kompli- kationen, die mit der Deckung des Besatzungs- pedarfs zusammenhängen, nicht schaffen kön- nen. Was Wunder. wenn die Besatzungsbehör- den den schwerfälligen deutschen Bürokratis- mus inis Treffen führen werden, um den deut- schen Einfluß auf die Bedarfsdeckung der Be- Sat zungsmächte auszuschalten. Der Bundes- fnanzminister ehrt anscheinend seinen Kol- legen vom Ressort Bundes wirtschaft, wenn er um beratend anhören WIII— falls Material- beschaffungsschwierigkeiten auftreten. Der Herr Buptleswirtschaftsminister wird aber. dabei wie es bereits einige Male der Fall war die üble Suppe auszulöffeln haben, die ihm sein bundesfinanzninisterieller Kollege ein- reckt. 5 Es ist doch staunenswert, wie krumm die Dinge manchmal verlaufen, die dem nüchter- nen Beobachter gradlinig zu sein dünken. Wenn wir richtig unterrichtet sind, hängt die plötzliche Schaffung dieses langbegehrten Apparates für Besatzungsbedarf mit in den letzten Wochen erteilten Besatzungsaufträgen zusammen, deren Umfang die Vermutung auf- kommen ließ, es handle sich um die Befrie- digung ausländischer Import-Wünsche. Die Beurteilung solcher Fragen müßte logischer- weise dem Bundeswirtschaftsministerium über- bürdet werden. Anscheinend regiert bei uns nicht Logik, sondern beachtlicher Eifer es dem Städtchen Schilda gleichzutun. Mehrgewinnsteuer entwiekelt sich zur Luftblase Auf der Suche nach neuen Steuern ist auch der Plan für die Einführung einer Mehr- gewinnsteuer diskutiert worden, nunmehr aber — wie von gut unterrichteter Seite verlautet auf unbestimmte Zeit zurückgestellt worden. Begründet wird dieser Entschluß mit dem Um- stand, daß es den Finanzbehörden bisher noch nicht einmal möglich war, einen Mehrgewinn für das Jahr 1950 zu ermitteln, weil die an- schließenden Ueberprüfungen der Steuerämter selbst für das Jahr 1948/49 noch nicht vor- liegen. Im Auslande— beispielsweise der USA sel zwar auch die Besteuerung des Mehr- gewinns eingeführt, jedoch wird als Berech- nungsgrundlage der durchschnittliche Gewinn von vier Jahren angewendet. Aber auch aus rein wirtschaftlichen Erwägungen hält man eine noch größere Besteuerung der Unterneh- men, wie dies gegenwärtig schon der Fall ist, für nicht mehr möglich. Bekanntlich sieht die jüngste Steuernovelle des Bundesfinanzmnini- sters eine Erhöhung der Körperschaftssteuer von 50 auf 60% vor. Hinzu kommen Ge- werbesteuer, Notopfer Berlin und in Kürze auch noch der Lastenausgleich. Daraus ergibt sich jetzt schon eine Besteuerung des Unter- nehmergewinns bei Körperschaften mit 85 bis 909%. Für eine Zusatzbesteuerung bliebe somit kaum ein Restbetrag übrig. Steuer- Erleichterungen kür die Exportwirtschaft Die seit einiger Zeit in Bonn laufenden Be- sprechungen zwischen der Steuerabteilung des Bundesfinanzministeriums und den an Steuer- erleichterungen für die Exportwirtschaft inter- esslerten Kreisen haben in Ressortbesprechun- gen zu vorläufigen Ueberlegungen darüber ge- Führt, in welcher Form diese Erleichterungen der Exportwirtschaft gegebenenfalls gewährt werden können. Man hofft, bis Anfang Fe- bruar eine Einigung in den Vorschlägen zu erreichen, die vorläufig noch nicht möglich ist. U. a. auch deshalb. weil das Bundes wirt- schaf tsministerium den Kreis der zu begünsti- genden Waren erst noch festlegen muß. Die vorläufigen Ueberlegungen gehen dahin, daß 1. die Umsatzsteuer- Rückvergütung nach vier Gruppen differenziert werden soll, die im wesentlichen den statistischen Gruppen„Roh- stoffe“,„Halbwaren“.„Vorerzeugnisse“.„End- erzeugnisse“ entsprechen. Die höchsten Um- Satzsteuer-Rückvergütungen sollen die End- erzeugnisse erhalten. 2. Fertigwaren- Importeuren soll bei der Er- mittlung der Einkommen- und Körperschafts- steuern ein steuerfreier Betrag in Höhe eines Prozentsatzes des Exports zugebilligt werden. 3. Zur Erleichterung von Investitionen Sol- len Fertigwaren-Exporteure eine Steuerstun- dung in der Weise erhalten, daß bei der 3 tragssteuerermittlung alljährlich in Höhe eines Prozentsatzes des Exports eine steuerfreie Rücklage gebildet werden kann, die erst nach einer Reihe von Jahren aufzulösen ist. 4. Die Wechselsteuer soll aufgehoben Werden für alle der Finanzierung von Exportaufträgen Alenenden Inlandwechsel. Für alle zur Zah- lung einer Exportförderung gegebene Wechsel Soll sie auf die Hälfte ermäßigt werden. 5. Die wichtigsten Dienstleistungen gegen- über dem Ausland, insbesondere die Schiff- fahrt, sollen durch eine Sonderregelung steuer- begünstigt werden, wobei Schiffsfrachten nicht in Devisen bezahlt werden sollen. K URZ NACHRICHTEN Bauern— nicht unter eine Haube zu Kriegen Der britische Unterhausabgeordnete und Vor- sitzende des Landwirtschafts- Ausschusses des Europarates in Straßburg, David Eecles, erklärte am Wochenende vor Pressevertretern, daß er und der dänische Vertreter des Ausschusses gegen den Plan eines europäischen Agrarpools seien. Was bei einigen 100 Kohle- und Stahlerzeugern mög- lich ist, wäre bei den Tausenden von Bauern, die oft die verschiedensten Interessen hätten. un- durchführbar. Großbritannien und Dänemark befürworten eine Reihe von Einzelabkommen. Dem Vorschlag eines europäischen Agrarpools, der kürzlich vom französischen Landwirtschafts- minister Pflimlin unterbreitet wurde, ist vom französischen Ministerrat gebilligt worden. Auch In Holland steht man dem Vorschlag wohlwollend gegenüber. 5 Umsiedlung ohne Wohnungsbau illusorisch In Kreisen des Bundesrates hält man den Be- schluß des Bundestages über die Umsiedlung Von 300 000 Flüchtlingen hinaus weitere 600 000 umzu- siedeln, kaum für möglich. Der Flüchtlings- ausschuß des Bundesrates hat in seiner Sitzung einhellig die Auffassung vertreten, daß die Durch- führung der Umsiedlungsaktion weitgehend von der Errichtung neuer Wohnungen und damit von der Bereitstellung ausreichender Mittel fur den Wohnungsbau seitens des Bundes abhängig ist. Auch das Wohnraummangels-Gesetz, das eins gewisse Lockerung in der Wohnungszwangs wirt- schaft vorsieht und das die noch geltende alliierte Gesetzgebung ablösen soll, sei nicht dazu angetan, die Schwierigkeiten zu erleichtern. Der Gesetz- entwurf des Wohnungsbauministers begegnete Im Ausschuß für Flüchtlingsfragen deshalb erhöhten Bedenken. Dezember-Einfuhr-Ueberschuß angestiegen Die Einfuhr der deutschen Bundesrepublik hat sich im Dezember gegenüber dem Vormonat um 10%, die Ausfuhr dagegen nur um 3% erhöht. Dagegen stieg der Einfubrüberschuß nach vor- läufigen Berechnungen des statistischen Bundes- amtes auf 315 Mill. DM gegen 230 Mill. DM im November. Mit Zwangsjacke in Chaos geführt In Hannover hatten sich 600 Vertreter des Getreidehandels, der Genossenschaften, der verarbeitenden Industrie, der Produktenbör- sen, des Mehlgroßhandels und der Bauern- verbände getroffen, um über gemeinsame Sor- gen und Nöte zu beraten. Für den Handel hat sowohl Präsident Michelsen als auch Alfred C. Töpfer die Situation mit der Feststellung umrissen, daß die Unklarheit auf dem Ge- treidemarkt untragbar sei. Robert Margulies, MdB., Mannheim, führte im Zusammenhang mit dem Getreidehandelstag Hannover aus, daß die starre Eingeleisigkeit der Ernährungs- politik, das Beibehalten von Festpreisen zu künstlich hervorgerufener Preisdisparitäten und somit zu enormen, unkontrollierbaren Subventionszahlungen, also zu unmöglichen Verzerrungen des Marktes führen müsse. Mar- gulies wies darauf hin, daß der Bundesland- Wirtschaftsminister sich selbst gegen die Festpreise ausgesprochen hatte, weil der Landwirtschaft mit Hilfe von Mindestpreisen eine gewisse Garantie für den Absatz ihrer Erzeugnisse gegeben werden könne und der Verbraucher hinlänglich durch Festsetzung von Höchstpreisen gestützt würde. Dr. Niklas habe im Frühjahr 1950 erklärt, er müsse Festpreise, die ihn ein ganzes Jahr in eine Zwangsjacke pressen würden, ablehnen. Das Referat des Staatssekretärs im Bun- deslandwirtschaftsministeriums, Dr. Sonnen- mann, basierte auf anderer Tonart. Zur Be- schwichtigung der Anwesenden erklärte er, „mit einer Aenderung der Getreidepreise vor Beginn der neuen Ernte ist nicht zu rechnen; darauf können Sie Brief und Sie- gel nehmen.“ Und in dieser Tonart sing es weiter mit dem der Reichsnährstands-Ideologie entlehn- ten Wortschatz:„Preise nicht laufen zu las- sen„Zu einer neuen Beziehung zwischen Preisen und Löhnen zu kommen„Die Dinge damit einmal wieder auf einem neuen Niveau zu einer Stabilität auf längere Zeit zu brin- gen„Mit Milokorn-Tauschaktien(240 DM) 1 200 000 Tonnen Roggen herein zu „ Dann natürlich Appell, wahrscheinlich, Weil die lachende Skepsis seiner Zuhörerschaft unverkennbar war. 5 Herr Dr. Sonnenmann brauchte natürlich einen Sündenbock, denn mit dem— wie er sagte—„Naturereignis Korea“— konnte er nicht alle Fehler der, seiner Ansicht nach völ- lig unschuldigen, ministeriellen Ernährungs- politik entschuldigen. Neben dem„Naturereig- nis Korea“ zog er den Handel als Sündenbock an und behauptete, daß der Handel sich zu Unrecht in einer gegen Festpreise gerichtete Kampagne versteife, Nebenbei waren ja auch die Verbraucher Schuld. denn sie tendieren ständig nach hochwertigen Qualitätsnahrungs- mitteln, 30 daß die Steigerung des Exportes N Witt/ Schorchtfilm, Junge Fm Union/ Nation kum—. verständlicherweise— ein wen verblüfft, so daß es nur zögernd mit den Beifall einsetzte. Formal sind diese beide Akkorde wohl auch ohne Bedeutung, Bad wird sie jedoch nicht ohne einige Ueber legung als Vorbereitung, als Spannung moment zwischen den beiden Allegro-& zen niedergeschrieben haben. Den Schlub punkt des Abends setzte dann Jarom Weinberger(dessen liebenswerte Ope „Schwanda der Dudelsackpfeifer“ das Ne ticnaltheater den Mannheimern aus der v rigen Spielzeit noch immer schuldig geble ben ist). Seine Variationen und Fuge„Unde the Spreading Chestnut Tree“(„Unter den weiten Kastanienbaum“) gehen auf ein eng lisches Volkslied zurück. Den sieben Ab. Wandlungen des achttaktigen Themas leg Weinberger literarische Inhalte zugrunde Ihrer Majestät Jungfräulichkeit— Die Ma. drigalisten— Die schwarze Dame(Held eines Shakespeare-Sonetts)— Die Hoc. länder(Ansammlung von Dudelsackpfeifen — Pastorale(ein altes Gemälde)— fen Weller und sein Sohn(das 23. Kapitel au Dickens„Pickwick Papers“)— Saraband, kür Prinzessin Elisabeth. Das alles reizudl erfunden(wenn auch substantiell md gleichwertig). rhythmisch markant prof,“ liert und sehr farbig instrumentiert, Eu glücklich geformtes Werk, das Professi Szenkar(mit Richard Laugs am Flügel in einer virtuosen Wiedergabe heraus brachte. 5 ö An Stelle des plötzlich erkrankten Tibe Varga sollte Gerhard Taschner das Viol, Konzert von Tschaikowsky spielen. n erhielt jedoch auch von ihm eine Absag, und so sprang, wahrscheinlich in lets Stunde, Thomas Magyar ein. Ein satz, den man sich gern gefallen lieg. gyar ist ein hochmusikalischer Geiger,?˖ verän im Technischen, blutvoll und dd ohne Sentimentalität im Ausdruck, geist differenziert im formalen Aufbau. DA sehr von ihm begeisterte Publikum erzwa eine Zugabe und dankte ihm auch dat mit enthusiastischem Applaus, an den Thomas Magyar— mit Recht— das in unter Leitung von Professor Szenkar be. gleitende nehmen ließ. Kurt Hein — und das Devisenaufkormmen gegenüber dies Nachfragesteigerung nicht mitkommt. Herr Dr. Sonnenmann redete an den Du gen vorbei. Es hat niemand behauptet, die Bundesregierung für Korea verantwortie sei, aber es ist stets ausgeführt worden, d die Bestimmung von Festpreisen zu einen Chaos am Getréidemarkt führen müsse Se „Morgen“ vom 12. Dezember 1950„Chaos c Getreidefestpreisen“). 1 Da nützen keine Versprechungen: da nun keine Appelle, da nützt auch nicht Sonne manns Behauptung, daß„laufende Preise a inflationistische Tendenz begünstigen ü den“,. Es gehört schon das völlig betriebsfren amtliche Denken eines ministeriellen Ful tionärs dazu, den Bauern zuzumuten, Weite um 32,75 Di(das ist der amtliche Festpr zu verkaufen und stwa Angola-Mais um, DM einzukaufen. Der Bauer, der dies tat müßte ja mit seinem Rindvieh Stall geg Schlafzimmer tauschen. — er Eine Inflation kann nicht entstehen, we 5 55 entsprechende Geldausweitung Stattfil et. Vorläufig wandert Brotgetreide in die Fal tertröge. Die verfütterte Getreidemenge N aber zusätzlich eingeführt werden. Das Ko Devisen, das kostet Subventionen. Der cif-Preis von IWA-Weizen beträgt? genwärtig rund 30 DM je Doppelzentner, 1 N Preis freien Weizens bewegt sich um 46 1 46,50 DM je Doppelzentner. Es würde 8 also ein Mischpreis von rund 38 DM je ah pelzentner ergeben. Der Festpreis betres Wie bereits ausgeführt, 32,75, die Differen also rund 5 bis 3,50 DM. Wie ist die gegenwärtige Situation!„ Weizen, der nicht in den Futtertrog Wande erscheint im Handel. Allerdings kann 15 N der Bauer, weil er ja Futtergetreide für 5 Erlös einkaufen muß, nicht mit dem 11 preis begnügen. Gestern wurde an der 1 heimer Produktenbörse von einem Welzenple von 42 DM je Doppelzentner gesprochen, 10 da soll man sich wundern, daß der Brotpr erhöht wird? Und da wird der Bäcker, 15 Müller, der Händler der Bauer als der 80 0 dise bezeichnet von den Erfindern die Festpreis-Systems und von jenen Leufen da glauben, einzig und allein mit wal jacken“ die Wirtschaft leiten,„führen können?„% Führung in das Chaos! F. O. Wels Frankfurter Effektenbörse 16. Januar 110 Anlagekäufe und eine etwas regere Publiku 1 beteiligung ließ die Frankfurter Effektenböne fester Tendenz verkehren. Bei Montan 1 verlief das Geschäft etwas ruhiger, jedoch e sich die Marktlage stärker befestigen. Kali“ 66 lagen durchweg fest, Elektro-Aktien waren 2110 hatten verschiedentlich beachtliche Kursstelse 15 gen aufzuwelsen. Während Bankaktien Keul, 5 andert waren lagen Verkehrswerte eb b test. Kunststoffwerte lephaff gefragt und 1 Warenhausaktien eher angeboten. Von den l. verkehrswerten wurden Zellwoll- und fe aktien bevorzugt gekauft. Nationaltheater-Orchester telt, 5 Fel IN Der En-! Radio mächt einste An di die Sowie chines Konfe IS. lungen nen n Feuer und würde De langt, die T genen 1 Fru! korea sche 2. von Straß 3. schen tioner Au deren Osten ITS sung Natio cdl Sozial S oh! schen Adolf schen um ei Mi messe komm kung in We die an Entscl europ. am R werde Seite Eindre ist. 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