raus geber: Dr. Kari Ackermann, Fritz 9. Schilling. Druck: Mann- * Großdruckerel. Redaktion: er“ politik: E. Schäfer, H. H. Hausserz Hlrtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: t h ll Gilles K. Heinz; Lokal.: Dr. F. W. Koch, 11 Eberhardt; Weinheim: C. Serr; rlichsts„ Hertz(in Urlaub), ſhwetzingen: W. Buchter; Frau: fi. Hoffmann; Sport: Schneekloth; Sozial-Red.: F. A. zimon; chef vom Dienst: 0. Gentner. J gankkonten: Süd westbank, Allg. Bank- ihe„Fezelischaft, städt. Sparkasse, sämt!. Behandhi Mannheim. Bezirkssparkasse Wein- im wðe gelm. postscheckk.: Karlsruhe Nr. 800 16, eutschl serherti on Prqf en wels 4* TTC E ee F Gee ft sst ee Mannheim, R 1, 4-6 Schwetzingen, Heidelb. Str. 2 Hockenheim, Rathausstraße 12 Weinheim, Bahnhofstraße 15 Tel. 2241 Heidelberg, Rohrbacher Str. 5-7. 4440 Ludwigshafen /Rh., Rheinstr. 37„ 27686 Bezugspreis: Monatl. DM 2,80 zuz. DM=, Tragelohn. Postbezug mtl. DM 3,20 zus, DM-,54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 4,- einschl. Porto. 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Bundeskanzler Dr. Adenauer hat an die Sozialpartner ein Telegramm ge- nde an richtet, in dem er ihnen mitteilte, daß die Entwürfe und Vereinbarungen, die die isbesond Sozialpartner gemeinsam vorgelegt haben, nunmehr in einen Gesetzentwurf um- momme gearbeitet wurden, der heute dem Kabinett vorliegen soll. In Kreisen der Bundes- Dome Kanzlei erklärt man, dieser Entwurf werde bis zum I. Februar Donnerstag) verab- 8 Spee schiedet. Es handle sich lediglich noch darum, die Vorschläge und Vereinbarungen 9 in sein in Gesetzesform zu bringen. 19 9 Des Bundeskabinett befaßte sich am wand Montagabend in einer Sondersitzung mit auch Adem Vertragsentwurf über den Schu- 5 eskenm Manpla n. In der deutschen Delegation lich sei. zeginn rechnet man in Kürze mit seiner Unter- Staatssekretär Prof. Hal- l zeichnung. atbilde tele erstattete dem Bundeskanzler und 0 Ern den Ministern einen eritsprechenden Be- akapitel acht. Als entscheidendes Problem kristal- st taus Bsierte sich die noch ausstehende Entschei- tem dies dung der Hohen Kommissare über die Frage imweht der Dekartellisierung in der eisenschaffen- trag fa den und Kohlenindustrie heraus. In Bonn C. Ol 1 Schumacher wan, emeul gegen Pleven- Plan urden i Bonn.(æn-Eig. Ber.) Gegen den Ge- e Hann g daben einer Europaarmee nahm der SPD- eingenel Jorsitzende Dr. Schuma e her am Mon- eg in Bonn Stellung. Die deutsche Gleich- 48 Noſl berechtigung im militärischen und politi- Hen chen Aufbau einer solchen Verteidigungs- ner Opelerganisation, von der der französische stell- inen Rünertretende Hohe Kommissar Berard ge- 1 Challſ brochen hätte, sei„Geschwätz, mit dem Strous u. Mn aufhören solle“. Der in Paris Als 12, begin Diskussionsgrundlage dienende Pleven- nburg a plan erkenne den„Deutschen einen Rang undesren ion Staatsbürgern erster Klasse nur hin- g, Hilde gchtlich der Chance des Blutvergiegens“ an. Wieda pie Spb habe ihre Haltung noch nicht ge- 1 e einen Verteidigungsbeitrag der Bun- 5 esrepublik von wirklicher Gleichberechti- ung und Gewährung gleicher Chancen Ab ⸗ ingig zu machen. der SPD-Vorsitzende Br. Kurt Schu- becher sagte ferner, daß der Reimann- rief mit dem Vorschlag einer Zusam- henarbeit von Spb und KPD für die SPD lücht vorhanden sei. Dieser Brief sei ohne gelitische Bedeutung. Ihre Gemeinsamkeit Jönnten die Kommunisten. wenn sie woll- ben, in der Sowjetzone bei der Behand- am 1. Amen dn Wan Ravel ihr zehnte hen Filk⸗ a8 50, Le. und Gin t aus den en sie nl ung von Sozialdemokraten und der Kon- der diel zentrationslager beweisen. agung be⸗ berg, Pill Volle Gleichberechtigung 05 1 Bonn.(UP) Deutschland würde auf jeden eim stam- Fall völlig gleichberechtigt auf der Pariser Konferenz über die Bildung einer Europa- mee auftreten können, wiederholte ein kranzösischer Sprecher am Montagabend. der kranzösische Beamte wandte sich mit liesem Hinweis gegen die Befürchtung der bo, die Konferenz könne eine Benachtei- lung Deutschlands zur Folge haben, wenn ie uk der Grundlage des Plevenplanes kurchgekührt werde. Nach in Bonn vorliegenden Informatio- ufs nel det, scheint jetzt auch die französische Re. rte Leun derung die Auffassung zu vertreten, dalʒ iriae uud die politische Entwicklung der letzten Wo- 950 de. den eine veränderte Auslegung gewisser leibliche Ziwelneiten des Plevenplanes notweridig la in den mache. Der französische Sprecher bemerkte, daß sich die militär- technischen Beratun- u paris auf die einheitliche Ausbildung, bertel Kläre und Bewaffnung der Europa-Armee end fl neben würden. Deutschland würde e Selbsb nen Inst. Mitglied enschaften mehrere, In- un tatholiken nme de tholischel gma de icht wol⸗ 1„an d ſelbetverständlich auch bei diesen Verhand- ungen volle Gleichberechtigung genießen. re Kin- us det duf Büt⸗ More 206 als die c Vertrag Belgrad. Der Belgrader Rundfunk hat mit- ertrags-· etellt, daß Jugoslawien und Oesterreich über- eingekommen sind, die diplomatischen Be- nlenungen miteinander wieder aufzunehmen. Tokio. Der mit den Sondierungen für einen Mor- blledensvertrag mit Japan beauftragte repu- n Meß, ikenische Berater des amerikanischen ter det dubenministerlums, John Foster Dulles, hatte Hälfte diesel der Te. 1. Montag seine erste Unterredung mit dem . n Ministerpräsidenten Schigeru Jo- Was ze, wa zu ver- Mashington. Das amerikanische Außen- tender um gab bekannt, daß die Bewegungs- 951 eit der in Washington akkreditierten un- 1 4 Diplomaten mit sofortiger Wirkung id Wa- ak einen Radius von rund 30 Kilometern um zu den 5e Neige Haus beschränkt ist. Diese Ver- 8, Aus- male des Außen ministeriums gilt als Gegen- die der znnehme gegen ähnliche einschränkende he- fummungen für die amerikanischen Diplo- 1 maten in Budapest. 5 van üncannturt. Die Entscheidung über das . den 5 der Landsberger Todeskandidaten ch and der übrigen Insassen des Kriegsverbre- mmer angnisses wird, wie aus dem Amt des otogrs- did mnchen Hohen Kommissars bekannt . noch in dieser Woche getroffen. 5 Sadrüeken. Die kommunistische Zeitung en von ee e„Neue Zeit“ ist von der Saar- raus. chen ung wieder auf die Dauer von vier Wo- „ beigt zerboten worden. In der Begründung e Leit es, dag die in der letzten Nummer der gtellunt enthaltenen Artikel„Die ersten Ge- bmen, ter resbefeble“ und„UsA- Waffenlager hin- een. menen dug eine unwahre Darstellung ent- danten und segen den Frieden und den Ge- een der Völkerverständigung gerichtet Lelen. UP/ dpa ten rund 60 bis 70 Prozent eigener Kohlen- gruben. Die alliierte Nachkriegspolitik zielte auf die Zerreißung dieses Verbundes hin. In der vergangenen Woche hatte Prof. Erhard eine Aussprache auf dem Peters- berg. Die deutschen Vorschläge laufen dar- guf hinaus, 25 Prozent der Zechen bei den Hütten zu lassen und die übrigen 75 Pro- zent zu verselbständigen. Auf diese Weise will man erreichen, daß die Hütten zwei Drittel bis drei Viertel ihres Koksbedarfes aus eigener Kraft decken können und der Wärmehaushalt im großen und ganzen be- stehen bleibt. Der Wirtschaftsminister erklärte nach seiner Rückkehr, er sei optimistisch und Hoffe auf eine Regelung in diesem Sinne. Aehnlich äußerten sich alliierte Sprecher. Es sei keinesfalls das Ziel der alliierten Poli- tik, den gewachsenen Zusammenhang zu zerschlagen. Eine endgültige Stellung- nahme stehe jedoch noch aus. Infolgedessen ist es sehr schwierig, den Schumanplan unter Dach und Fach zu bringen. Er be- sagt nämlich, daß kein Land diskriminiert Vereinbarungen der Sozialpartner werden Gesetz Bundesregierung rechnet mit Verabschiedung bis spätestens Donnerstag werden darf. Die in Deutschland ange- wandte Verbundsregelung müßte damit auch für alle Schumanplanländer Geltung haben. Das Fehlen einer alliierten Stellung- nahme zu den deutschen Vorschlägen in be- zug auf das Gesetz Nr. 27(Umordnung der Grundstoffindustrie) spielt auch weitgehend ie die gesetzliche Regelung der Mitbestim- mung hinein. So wird beispielsweise die Frage der bei Kohle und Stahl zu errich- tenden beiden Senate unbedingt in Zusam- menhang mit der Ruhrbehörde gesehen werden. Die Teilnehmer der deutschen Schumanplan-Delegation sind aber der Auf- fassung, daß mit dem Inkrafttreten des Schumanplanes die Ruhrbehörde ihre Le- berisberechtigung verloren hat und ver- schwinden wird. Das Bundeskabinett sollte ursprünglich am Montagabend diese Fragen beraten. Es war jedoch dazu nicht in der Lage, da der gesetzliche Entwurf über die Regelung der Mitbestimmung erst heute kabinettsreif sein Wird. DGB-Bundesausschuß billigt Vereinbarung der Sozialpartner Düsseldorf.(dpa) Der Bundesausschuß des Deutschen Gewerkschaftsbundes sprach am Montag nach siebenstündiger Sitzung dem DGB Vorsitzenden, Dr. h. c. Hans Boeckler einstimmig das Vertrauen aus und billigte die Vereinbarungen über das Mitbestimmungsrecht im Bergbau und in der eisen- und stahlerzeugenden Industrie. Beendigung der Ruheperiode? 30 000 Chinesen gegen neue UNO- Offensive„mit begrenzten Zielen“ Tokio.(dpa) Der UNO- Offensive„mit begrenzten Zielen“, die auf dem Westab- schnitt der Koreafront von den See-, Land- und Luftstreitkräften Macrthurs vorge- tragen wird, hat sich eine kriegsstarke chi- nesische Armee von 30 000 Mann entgegen- gestellt, gab das Hauptquartier der achten USA-Armee am Montagabend bekannt. Die UNO-Truppen standen am Montag 24 Kilo- meter von Seoul und 23 Kilometer von dem Hafen Intschon entfernt. Die kommunistischen Soldaten über- raschte der Tod in ihren hartgefrorenen Schützenlöchern, als UNO-verbände mit Gewehr und Granatfeuer Gegenangriffe der Kommunisten zurückschlugen. Alliierte Kriegsschiffe vor Intschon brachten Küsten- batterien zum Schweigen. Die Berichte, daß unter der nordkorea- nischen Zivilbevölkerung und vor allem auch unter den chinesischen Truppen in Nordkorea eine Typhus-Epidemie ausge- brochen ist, wurden am Montag von zu- verlässiger Seite des Hauptquartiers Gene- ral MacArthurs als wahrscheinlich zutref- fend bezeichnet. Nach in Tokio eingehenden Berichten soll insbesondere die dritte chine- sische Feldarmee unter General Tschen Ji stark unter der Seuche zu leiden haben, UNO-Ausschuß setzt Aussprache fort Im politischen Ausschuß der UNO-Voll- versammlung wurde am Montag die Aus- sprache über die Entschliegungsentwürfe der UsA und der arabisch- asiatischen Staaten- gruppe zur friedlichen Beilegung des Korea- Konflikts fortgesetzt. Die französische, die dänische, die bel- gische und die niederländische Delegation teilten mit, daß sie den amerikanischen Ent- schliegßungsentwurf unterstützen Werden, der die Bezeichnung der Volksrepublik China als Aggressor in Korea vorsieht. Per dänische Delegierte erklärte, das Problem von Sank- tionen gegen China müsse gesondert geprüft werden. Der holländische Delegierte sagte, der amerikanische Antrag lasse die Tür zu einer friedlichen Regelung offen. Der fran- 268ische Delegierte wies darauf hin, daß die Möglichkeit von Sanktionen eine Frage sei, die sich erst in der Zukunft ergibt. Die libanesische Delegation brachte zwei Zusatzanträge zu dem amerikanischen Ent- schließungsentwurf ein. zu einem Zusatzantrag zu ihrem ur- sprünglichen Entschließungsentwurf will die arabisch- asiatische Staatengruppe Vor- schlagen, daß die vorgesehene Fernostkon- ferenz der sieben Mächte zuerst ein Waffen- stillstandsabkommen herbeizuführen hat. Die Staatengruppe rechnet damit, daß dieser Zusatz bei den zu einem Ausgleich geneigten INO- Delegationen auf Gegenliebe stößt, die bisher der Ansicht waren, der arabisch asiatische Entschließungsentwurf sei Z⁊u weit gefaßt und müsse eine spezielle Bezug- nahme auf den Waffenstillstand enthalten. Informierte Kreise erklärten am Sonn- tag, die kommunistische Regierung Chinas werde sich weigern Friedensverhandlungen aufzunehmen, wenn die Vereinten Nationen China als Agressor in Korea brandmarken sollten. Die Peking- Regierung habe Indien über diesen Entschluß informiert. Kreml lehnt israelischen Diplomaten ab Tel Aviv.(dpa) Die Sowjetunion hat sich geweigert, dem früheren israelischen Erzie- hungs- und Kultusminister Zalan Schazar das Agrement als israelischer Gesandter in Moskau zu erteilen. Die israelische Regie- rung hatte im Cktober vorigen Jahres in Moskau um das Agreement für Schazar nach- gesucht. Gründe für die Ablehnung wurden in Moskau nicht mitgeteilt. In Tel Aviv wird vermutet, die Weigerung der sowieti- schen Regierung sei darauf zurückzuführen, daß Schazar gebürtiger Russe ist und in Ruhßland Zionistenführer war. Das israeli- sche Außenministerium hat als Alternative die Akkreditierung des gegenwärtigen Ge- sandten in Prag, Samuel Elias chi v, als Gesandter in Moskau vorgeschlagen. D e N— Barbarossa- Treffen zu Bonn * Großstädte werden immer wahlmüder Weit größeres politisches Interesse in den Landgemeinden von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Die Gemeinderatswahlen in Württemberg-Baden brachten, soweit bis jetzt zu übersehen ist, keine nennenswerten Kräfteverschiebungen. Die SPD konnte sich als stärkste Partei halten. Ihr folgt in einigen größeren Städten, z. B. Stuttgart die DVP, in anderen die CDU. Die Kommuni- sten haben überall Stimmen verloren. Die DG-BHE erhielt durchschnittlich fünf bis zehn Prozent der abgegebenen Stimmen. Die Wahlbeteiligung betrug in den Städten 45 bis 50 Prozent, auf dem Lande über 70 Prozent. 5 5 Mit dem Endergebnis der Wahlen ist nicht vor Mitte der Woche zu rechnen, da die Auszählung der Stimmen infolge des Wahlsystems(Kumulieren und Panaschie- ren) sehr langwierig ist. Wie unser MC- Korrespondent meldet, lag die Wahlbeteiligung in Karlsruhe bei 41 Prozent. Der neue Stadtrat von Karlsruhe wird keine wesentliche Verän- derung in seiner Zusammensetzung erfah- ren. Am besten schnitt die DVP ab. Ihr Englands Verleidigungsprogramm 4,7 Milliarden Pfund für die kommenden drei Jahre London.(dpa) Mit der Begründung, daß der Friede nach Ansicht der britischen Re- gierung nur dann gesichert werden kann, Wenn die Verteidigung der freien Welt stark genug ist, jeden Angreifer abzuschrecken, legte Premierminister Attlee dem Unterhaus am Montag das neue Verteidigungsprogramm vor. Es geht weit über die bisherigen Vor- anschläge für die nächsten drei Jahre hinaus. Attlee kündigte an, daß die gesamten Verteidigungsausgaben Großbritanniens in den nächsten drei Jahren eine Höhe von 4,7 Milliarden Pfund Sterling(etwa 55 Milliar- den DMW) erreichen werden. Ursprünglich waren für diese Zeit 1,1 Milliarden Pfund Sterling weniger in Aussicht genommen. Die Gesamtstärke der britischen Streitkräfte soll bis zum 1. April dieses Jahres 800 000 Mann statt wie ursprünglich vorgesehen 682 000 Mann betragen. Außerdem will Großbritan- nien die Produktion von Panzern und Flug- zeugen bis zum Jahre 1953/54 auf das Vier- fache erhöhen. Noch in diesem Sommer sol- len 235 000 Reservisten, in der Hauptsache Teilnehmer des zweiten Weltkrieges, zu vierzehntägigen Uebungen einberufen wer- den. Premierminister Attlee wies das britische Volk warnend darauf hin, daß die gewalti- gen Verteidigungsausgaben nicht ohne Aus- wirkung auf den Lebensstandard des briti- schen Volkes bleiben können.„Die Last wird schwer sein“, sagte Attlee,„aber sie ist nicht schwerer als wir zu tragen vermögen“, Vor- schläge auf Verstaatlichung der gesamten britischen Rüstungsindustrie bezeichnete er als„keine zweckmäßige Politik“. Der Pre- mierminister wies die Auffassung zurück, daß der Krieg unvermeidlich sei. Die briti- sche Regierung verfolge das Ziel, den Krieg zu verhindern. Deshalb solle das Volk jetzt eine möglichst große Last auf sich nehmen und nicht dadurch die Zukunft aufs Spiel setzen, daß im Ausland Schulden gemacht werden. Einschneidende Maßnahmen zur Verrin- gerung des Warenbedarfs auf dem zivilen Sektor wurden von Attlee in Aussicht ge- stellt. Dafür müßten die Exporte verschie- dener Industrien gesteigert werden, um die durch die Verteidigungsaufträge entstehen- den Exportverluste wettzumachen. Auch die zivile Bautätigkeit müsse eingeschränkt Werden. In der Debatte sagte Winston Chur chill, die Opposition werde alle diese Vor- schläge des Premierministers„nüchtern und Wohlwollend“ prüfen.„Bei unserer Stellung- nahme werden wir uns nur von dem Ge- danken leiten lassen, wie wir die gefährdete Sicherheit unseres Landes am besten schüt- zen können“, Stikker soll neue holländische Regierung bilden Den Haag.(dpa) Königin Juliane von Holland hat Dirk Sti k ker, den Außenmi- nister des zurückgetretenen Kabinetts Drees am Sonnntag ersucht, die Möglich- keiten für die Bildung einer neuen Regie- rung zu sondieren. Die Nachricht, daß Königin Juliane Stikker mit der Bildung einer Regierung, die— wie die amtliche Bekanntmachung be- sagte-„das Vertrauen des Parlaments be- sitzt“, beauftragt habe. hat in politischen Kreisen den Haags einiges Erstaunen aus- gelöst. In diesen Kreisen wird jedoch zuge- geben, das Stikker ein energischer und erfolgreicher Außenminister war, und daß es kaum ein holländisches Kabinett geben könne, das auf Stikker verzichten würde. Der Admiralstabschef der holländischen Flotte, Vizeadmiral Jonkheer E. J. van Holt he ist, wie am Sonntag bekanntgege- ben wurde zum Vorsitzenden des Ausschus- ses der holländischen Stabschefs ernannt worden. Sein Vorgänger auf diesem Posten war der bisherige Stabschef der Armee General Kruls, der in der vergangenen Woche amtsenthoben wurde. 5 Berufungen für Montgomery und Juin? Washington.(dpa) General Eisenhower hat, wie der Chef des amerikanischen Heeres- informationsamtes Generalmajor Floyd Parks bestätigte, Feldmarschall Viscount Mont- gomery und General Alphonse Pierre Juin in das atlantische Oberkommando berufen. General Parks fügte hinzu, es stehe noch nicht fest, welche Verwendung die beiden Offiziere im Oberkommando finden würden. Aus London war gemeldet worden, daß Montgomery als stellvertretender atlanti- scher Ober kommandierender und General Juin als Befehlshaber der mitteleuropaischen Truppenkontingente in Aussicht genommen seien. Weder General Eisenhowers vorläufiges Oberkommando in Paris noch das franzö- sische Verteidigungsministerium und das Außenministerium hatten am Montag eine Bestätigung für die gemeldete Ernennung Feldmarschall Viscount Montgomerys und General Alphonse Juins auf führende Posten im atlantischen Oberkommando. Stimmenanteil war gegenüber der Land- tagswahl um mehr als vier Prozent größer, während die SpD anteilmäßig sechs Pro- zent und die Deutsche Gemeinschaft fünf Prozent weniger Stimmen erhielten. Die CDU und KPD hielten sich etwa auf dem gleichen Stand wie bei den Landtagswahlen. Antisemitismus nicht erwiesen Stuttgart.(dpa) Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat bei der Dienststrafkammer die Einstellung des Verfahrens gegen den Amts- gerichtsrat Kettnaker beantragt. Rettnaker hatte am 30. Juni v. J. in einem Mietauf- hebungsverfahren als Richter erklärt, ihm sei es gleichgültig,„ob jemand Gauleiter oder ein dreimal erfolglos vergaster Rabbiner“ gewesen sei“, Er war daraufhin von seinem Richteramt vorläufig suspendiert worden. Der Generalbevollmächtigte der isrealiti- schen Kultusvereinigung Württembergs, Pr. Bruno Ostertag, hatte ein Disziplinarverfah⸗ ren gegen Kettnaker beantragt. In einer Er- klärung des Justiz ministeriums heißt es, es habe sich herausgestellt, daß sich der Ver- dacht, die Aeußerung Kettnakers sei einer antisemitischen Einstellung entsprungen, nicht aufrechterhalten und noch viel weniger beweisen lasse. Die Aeußerung sei offenbar eine Entgleisung oder ein Sichvergreifen im Ausdruck, das zwar bei einem Richter beson- ders bedenklich sei, für das aber in den Um- ständen gewisse Milderungsgründe lägen. Kettnaker habe beabsichtigt, mit seinem Ausspruch die unsachliche Auseinanderset- zung zweier Parteien in einem Wohnungs- prozeß auf eine möglichst drastische Weise zu beenden. Die Untersuchungen im bayerischen Landesentschädigungsamt München.(UP) Der bayerische Minister- rat rechtfertigte am Montag die polizei- lichen Ermittlungen im bayerischen Landes- entschädigungsamt und wies in diesem Zu- sammenhang Behauptungen des Präsiden- ten dieses Amtes, Dr. Philipp Auerbach zurück. Zu der Feststellung Auerbachs, das Ermittlungsverfahren bedeute eine Verlet- zung der Verfassung, betonte der Minister- rat in einer Verlautbarung, Dr. Auerbach sei vorher von dem bayerischen Finanz- minister und dem Justizminister verstän- digt worden, daß angebliche Fälschungen und Verfehlungen im Landesentschädi- gungsamt untersucht werden müßten. Wei⸗ ter soll Auerbach behauptet haben:„Die polizeiliche Besetzung seines Amtes sei ein Frontalangriff auf die Wiedergutmachung und das Judentum“. Der Ministerrat beauf- tragte den Finanzminister,„dieses Verhal- ten des Präsidenten Dr. Auerbach dienst- aufsichtlich zu würdigen“. Gegen die Besetzung ihrer Dienststelle durch die Polizei haben am Montag die Angestellten des Landesentschädigungs- amtes in München durch ihren Betriebsrat protestiert. In einer Entschließung wird ge- sogt, die Aktion der Staatsanwaltschaft müsse als diskriminierend angesehen wer⸗ den. Die Belegschaft fordert, in aller„Oef- fentlichkeit rehabilitiert“ zu werden. Das Landesentschädigungsamt in Mün⸗ chen war in der vergangenen Woche von der Polizei besetzt worden, Weil der Ver- dacht besteht, daß Papiere von verschlepp- ten Personen gefälscht worden sind, damit sich diese in den Besitz von Wiedergut-⸗ machungsleistungen setzen konnten. Der bayerische Finanzminister Dr. Ru- dolf Zorn teilt am Montag unmittelbar nach einem eineinhalbstündigen Gespräch mit Pr. Philipp Auerbach und Oberrabbiner Aaron Ohrenstein einem dpa-Vertreter mit, dag die Behörden des Landesentschädi- gungsamtes voraussichtlich am Dienstag wieder arbeiten könnten. Dr. Zorn betonte, daß bisher über Dr. Auerbach nichts Nach- teiliges bekannt geworden sei. KK Seite 2 3 MORGEN Dienstag, 30. Januar 1951/ MN Dienstag, 30. Januar 1951 Regierung in Armut Die Tatsache, daß wir nunmehr im würt⸗ tembergisch- badischen Landtag erstmals nach dem Kriege über eine starke Opposition verfügen, gibt der jüngsten innerpolitischen Situation eine bisher unbekannte Würze. Der in den hinter uns liegenden Wochen voll- zogene Abschied von der„Einheitsfront“ 1946er Prägung leitete eine neue Etappe auf dem Wege zu einer brauchbaren Demcekratie ein, und die Bevölkerung sollte den Augen- blick nützen, um von nun an, an dem großen Spiel um die Durchsetzung ihrer eigenen Interessen auf politischer Ebene aufmerk- samer und williger teilzunehmen, als es bis- her der Fall war. Bewiesen doch die Ge- meinderatswahlen wiederum, wie wenig die Menschen selbst an der Gestaltung ihrer kleinen kommunalpolitischen Geschicke inter- essiert sind. Die starken oppositionellen Kräfte der CDU und DG- BHE könnten, richtig angewandt, allein durch ihr Vorhan- densein zu einem Bande beitragen und Widerhall und Echo der Arbeit der politi- schen Parteien bis weit hinaus in die Oef- fentlichkeit tragen. Die viel gehörte stoische Behauptung von„denen da oben, die ja doch machen, was sie wollen“, sollte vor dem hef- tigen Luftdruck einer kritischen Zensur im Landtag verstummen und endlich die Er- kenntnis aufkommen lassen, daß auch die Bevölkerung im politischen Kräftespiel so Uegt, wie sie sich bettet. Da die Landtage der Bundesrepublik heute in erster Linie Aufgaben der Verwal- tung zu erledigen haben— die anderen Kom- petenzen, die in den letzten Jahren viel Arbeit verursachten, sind auf den Bund über- gegangen— kommt es für die Opposition sehr darauf an, auf die Ausgabe jedes ein- zelnen Pfennigs der Staatsgelder zu sehen. Alles andere ist in unserer bedrängten Situa- tion von zweitrangiger Bedeutung. Und wie sehr es in Zukunft um diese Pfennige gehen wird, hat die Regierungserklärung offen gezeigt. Das scheint das Wesentlichste an ihr zu sein. Sie preist zunächst alles an, was sie zu tun beabsichtigt, weist aber dann zugleich darauf hin, daß die Finanzlage des Landes wesentlich heikler ist als je zuvor. Es fehlen 250 Millionen DM. Die Konsequenz dieser betrüblichen Tatsache liegt auf der Hand. Sie kann durch die Ankündigung noch so weit gesteckter Pläne und noch so lobens werter Absichten nicht darüber hinwegtäuschen, daß die an sich schon auf schwacher Arbeitsbasis stehende Regierung nunmehr wirklich den Weg zußerster Sparsamkeit zu gehen ge- zwungen sein wird, will sie uns nicht noch mehr in Schulden hineinmanövrieren. Im Staatsbudget herrscht bitterste Armut und es kommt darauf an, wie die junge Regierung angesichts der noch immer rück- läufigen Tendenz der Steuereingänge und des anhaltenden Drucks der vielfältigen Bun- deskorderungen mit den vor ihr liegenden Aufgaben fertig wird. Fehlt es ihr an Härte gegenüber den Bonner Instanzen, so kann die Situation noch bedrohlicher werden. Setzt sie im Bundesrat keine gesundere Finanz- ausgleichsquote durch und sorgt sie nicht dafür, daß vom Bunde Mittel zur Bekämp- kung der nor dbadischen Krisen- gebiete gegeben werden, so tut sie sich selbst einen schlechten Dienst und verspielt mr Prestige an die starke Opposition. Das gleiche gilt für den Fall, daß sie nicht end- lich mit der viel besprochenen verschiedent- Uch angekündigten Verwaltungsreform ernst macht. Ohne verkennen zu wollen, daß die Streitereien über Kommen und Nichtkom- men des Südweststaates der grundlegenden Vereinfachung der Verwaltung bisher ent- gegengestanden haben, sind wir der Ansicht, daß man nicht mehr länger zuwarten sollte. Aufgaben- und Ausgabenabbau müssen sich auch im eigenen Lande durchführen lassen, wenn das eiserne Muß des Geldmangels es so deutlich erzwingt. Die neuesten Quer- schüsse des Bundesinnenministers lassen zu- dem befürchten, daß der status quo wider den Willen der Vernunft noch eine Weile foptbestehen wird. Die kostspielige Zwei- gleisigkeit der beiden Landesverwaltungen sollte daher so schnell wie möglich beseitigt und damit Geld und Arbeitskräfte gespart werden. Es geht nicht an, daß wir in der Praxis auf vielen Gebieten immer weiter von zwei Regierungsapparaten betreut wer- den. Darüber hinaus muß die kommunale Selbstverwaltung vereinfacht, die Land- Wirtschaftsver waltung gestrafft und verbes- sert werden. Hoffen wir außerdem, daß es dem SPD- Abgeordneten Alex Möller und seinem Finanzausschuß gelingen wird, bei der An- legung schärfster Maßstäbe an die Ausgabe- posten der einzelnen Verwaltungen noch mehr als im vergangenen Jahre zu streichen. Damit wäre uns allen gedient; denn alle Parteien sind sich, wie die Debatten im Landtag zeigten, einig in dem Willen, jede verfügbare Mark für den sozialen Wohnungs- bau, zur Verbesserung der Wasser- und Energieversorgung und zur Linderung der grögten Not der vielen Armen unseres Vol- kes bereitzustellen, nicht aber für die immer noch viel zu große Bürokratie. Fritz Treffz, Stuttgart Straßenbahnunglück in Stuttgart Stuttgart.(dpa) Bei einem schweren Straßenbahnunglück, das sich am Montag- nachmittag in Stuttgart ereignete, wurden eine Frau getötet und 44 Fahrgäste zum Teil schwer verletzt. Das Unglück entstand, als ein Straßenbahnzug der Linie 5 auf der Fahrt zum Stuttgarter Hauptbahnhof, ver- Iitlich wegen zu hoher Geschwindigkeit, bei der Löwentorbrücke aus den Schienen sprang und gegen einen Telefonmast prallte. Der Motorwagen und ein Anhänger wurden dabei zertrümmert. Ein zweiter Anhänger wurde beschädigt. In Stuttgart ist dies das dritte schwere Straßenbahnunglück innerhalb von drei Monaten. Im November und Dezember ver- gangenen Jahres waren bei Straßenbahn- umfallen insgesamt 45 Menschen verletzt worden. Das neueste Stichwort: „Alpenfestung“ Wintermanöver in Oesterreich und Kommentare an amerikanischen Kaminen Die amerikanische Besatzungstruppe in Oesterreich ist nur 8000 Mann stark— und so bestände nicht unbedingt ein Anlaß, der Wintermanöver besonders zu gedenken, die sie Mitte Januar in den Salzburger und Tiroler Bergen abhielten. Auf jeden Fall haben die bitteren Erfahrungen des Winter- Krieges in Korea gezeigt, daß die Gls weit besser als bisher auf den Winter- und Ge- birgskrieg trainieren müssen. Als Trainer hatte man m Oesterreich auf ehemalige deutsche Gebirgsjäger zurückgegriffen: sie weihten in einem Sonderlehrgang in der früheren Jägerkaserne im salzburgischen Städtchen Saalfelden die angehenden ameri- kanischen Alpentruppen in die Geheimnisse des Gebirgskrieges ein. Die Manöver liefen planmäßig ab: die„Hochland-Partei“ hielt die„Flachland-Partei“ vom Vordringen in ihre Bergfestung ab, sie erbrachte den Be- weis, daß das Alpenmassiv eine ideale Rückzugsbasis darstellt, das„Reduit“ schlechthin, in dem sich der Verteidiger lange Zeit halten kann. Immerhin, diese Auslegung ließ auf- horchen. Was es mit dieser„Alpenübung“ im weiteren auf sich hatte, erfährt man nun aus amerikanischen Zeitungen. Danach wird in Washington zur Zeit eifrig ein neuer Plan zur Verteidigung Europas diskutiert, in dessen Mittelpunkt Oesterreich steht. Der „New Lork Herald Tribune“ zufolge hält man im alliierten Oberkommando den Aus- bau Tirols zu einer riesigen Bergfestung für wahrscheinlich— was denn auch das Thema der Wintermanöver in Oesterreich gewesen sei. Sollte es im ernstesten der Ernstfälle den Russen gelingen, die west- lichen Truppen zurückzudrängen, so käme weniger ein Rückzug zu den atlantischen Küsten als vielmehr nach Süden in Frage. Die nach amerikanischer Ansicht jahrelang haltbare Verteidigungslinie würde sich von den Pyrenäen über Südfrankreich, die Schweiz und Oesterreich hinziehen, sie würde im Karst Anschluß an die Balkan- gebirge bekommen und sich dann über das Anatolische Hochland bis an den Kaukasus fortsetzen. Von den Pyrengen zum Kaukasus: das ist gewiß eine weitzügige strategische Kon- zeption, die hier an amerikanischen Kaminen erdacht wird. Sie hätte, folgt man ihren Pro- pagandisten, zugleich den Vorteil, daß sie den Gegner von Italien und den Mittel- meerküsten fernhielte, über die, mit Nord- afrika als strategischem Hinterland, ein un- gehinderter Nachschub gesichert wäre. Die Alliierten brauchten sich also nicht wie im zweiten Weltkrieg vom europäischen Fest- land verdrängen zu lassen, sondern sie könn- ten vom Alpenreduit aus ohne schwierige Ivasionsmanöver die„Wiederbefreiung“ des Kontinents in Angriff nehmen. Als Super- festung der alpinen Rückzugs- und späteren Ausfallbasis ist, wie gesagt, Tirol ausersehen. Es würde sozusagen die Drehscheibe der europäischen Verteidigung darstellen— mit Innsbruck als Zentrum, das schon heute zu einer Nachschubbasis ersten Ranges gewor- den ist.(Offenbar auch wegen der Möglich- keiten bombensicherer Einlagerung von Material aller Art in den unmittelbar an Tirols Hauptstadt heranreichenden Berg- stollen, die während des Krieges als Luft- schutzbunker gebaut worden waren.) Zwar ist Innsbruck französisch besetzt, aber die amerikanischen Wintermanöver in Oester- reich sollten ja auch den Beweis einer ge- lungenen amerikanisch- französischen Zu- sammenarbeit in Fragen der militärischen Praxis erbringen. Nicht übermäßig begeistert zeigte man sich über diesen amerikanischen Rückzugs- plan in der Schweiz, im klassischen Lande des alpinen Reduits. Man sieht in der darin vorgenommenen Einbeziehung der Schweiz in diesen Verteidigungsgürtel eine Gefähr- dung der schweizerischen Neutralität, die man, so erklären Züricher Kommentatoren, gegen jeden Angriff aus jederlei Richtung zu verteidigen gedenke. Im übrigen haben diese Kommentatoren wohl nicht ganz un- recht, wenn sie der durch amerikanische Blätter geisternden Reduit-Diskussion eine vorwiegend amerikanisch- inner poli- tische Bedeutung zumessen. Es sollen, meint man, damit die Isolationisten wider- legt werden, die unentwegt behaupten, daß Europa doch nicht zu halten sei und dag sich Amerika deshalb beizeiten aus dem europäàischen Unruheherd zurückziehen müsse. Ihnen werde nun entgegengehalten, daß Europa, von seiner Alpenfestung aus, sehr wohl verteidigt werden könne. Es gibt auch eine andere Auslegung für die auffallende Propagierung dieser Rück- zugsstrategie durch amerikanische Kreise. Sie sei, meinen politische Beobachter, eine „Ohne-mich“-Antwort der Amerikaner auf die„Ohne-mich“-Stimmung in Deutschland und Frankreich. Franzosen und Deutsche sähen sich nun plötzlich militärisch und po- litisch vor den gleichen Problemen, es gehe nicht mehr um die Verteidigung der Elbe oder des Rheins, sondern um die Vertei- digung Europas schlechtlhin. Der Sinn die- ses Appells— oder sagen wir dieses Warn- rufes— sei also nicht mißzuverstehen: er solle Deutschen und Franzosen klarmachen, daß sie nur durch zielbewußte, gemeinsame Verteidigung das Schicksal der„verbrannten Erde“ von sich abwenden könnten. WH Bürgersinn und Gemeinnutz verloren? Das„Regime der Manager“ darf nicht unterschätzt werden Seit Westdeutschland wieder ein Staat mit zentralen und wirtschaftlichen Organen ist, nähern wir uns mit einer geradezu un- heimlichen Konsequenz dem Gefahrenpunkt, an dem das noch kaum gefestigte Gemein- Wesen das Opfer widerstreitender Gruppen- und Verbandsinteressen werden könnte. Zwar bemüht sich ein Riesenapparat— von den gesetzgebenden Körperschaften bis zu den zahllosen Zweigen der Verwaltung rei- chend— recht und schlecht, diesem deut- schen Gemeinwesen nach innen und außen Gestalt, Gesicht und Format zu geben. Aber gleichzeitig leben einige Tausende, vielleicht gar zehntausende Leute in diesem Staat da- von, die Spezialinteressen irgend einer Miri derheit in der politisch- wirtschaftlichen Arena wirksam zur Geltung zu bringen und sie leben davon weitaus besser als die erstgenannten Gruppen. Sie haben nämlich den unschätzbaren Vorteil, hinter sich einen nicht immer sehr großen, aber stets festge- fügten Kader treuer Gesinnungsgenossen zu wissen, als deren beauftragte Manager sie, mit allen Vollmachten ausgerüstet, im Vor- feld der Entscheidung stehen. Jede Interessengruppe, die etwas auf sich hält, hat heute ihren Manager(oder ihr mit erstklassigen Kräften besetztes Zentralbüro) in der Nähe der Bundeshauptstadt sitzen: die Organisationen der Handwerker, der Bauernschaft, des Großhandels und des Ein- zelhandels zum Beispiel, oder die Organi- sationen der Heimatvertriebenen, der Auto- besitzer, der Währungsgeschädigten, der Rechtsanwälte, der Reeder, der Steuerbera- ter, der Kriegsverletzten, der Aerzte, der Sportler, der Gastwirte und so fort. Hinzu kommen die Verbände der Arbeitgeber, der Genossenschaften, der Versicherungen, der Bankinstitute, der Krankenkassen und der- absprechen, sich in Gestalt eines Managers einen Vertreter ihrer Sache zu erküren; und ebensowenig kann man diesen Managern etwa kollektiv vorwerfen, sie täten etwas Gesetzwidriges und Unerlaubtes, wenn sie „Stimme ihres Herrn“ spielen. Dafür wer- den sie ja schließlich bezahlt. Indes: es ist nicht zu bestreiten, daß bei dieser Politik der Interessenvertretung einzelner Gruppen und Verbände zuweilen der Bogen über- spannt wird— dann nämlich, wenn die Ma- nager vor lauter Gruppen- Egoismus den Blick fürs Gemeinwohl einbüßen. Und dies ist, leider, sehr oft der Fall. Es ist erschütternd, welche Papierflut Monat für Monat von Interessenverbänden über Abgeordnete, Minister und Journalisten aAusgegossen wird, um sie für diese oder jene Auffassung geneigt zu machen, und erstaunlich, wieviele Delegationen aufmar- schieren, um zu dem oder dem Gesetz ihre sachkundigen(wenngleich nicht ganz selbst- losen) Vorschläge beizusteuern. Eine ge- Wichtige Legitimation vortäuschend,„for- dern die Manager die möglichsten und un- möglichsten Dinge, um— wie sie vor- geben— natürlich dem Volksganzen Kum- mer und Nöte zu ersparen. Zuweilen wird gleich angedroht, man hehalte sich„wei- tere Schritte“ vor, wenn dies und das nicht sofort getan oder unterlassen werde. Da nun in Gottes Namen einmal bestimmte Dinge einer Gruppe nützen, aber gleichzeitig einer anderen Gruppe schaden können— bei- spielsweise bei steuerpolitischen Maß- nahmen—, ergeben sich eigenartige Si- tuationen. Parteipolitische Unterschiede rücken in den Hintergrund, und manche Ge- setzgebungsarbeit wird zwangsläufig zu einem mühsamen Lavieren zwischen den gegen- sätzlichen Polen irgendwelcher Verbands- interessen— wenn nicht gar spekulative 1 1 10 2 N 2. Haien mehr, Mid besungen ee mpestenen emen und verbündtspeMeisehe RBüngig- Vertretungen wissen die vielfältigen Zweige der Industrie aufzuwarten— angefangen beim vereinigten Industrie- und Handelstag bis hin zu den Büros beispielsweise der Mi- meralöl-, Zigaretten-, Kraftfahrzeug- oder Möbelerzeuger—, so daß man schließlich auch den Gewerkschaften zugestehen muß, sich ihrerseits durch Funktionäre auf dem Laufenden halten zu lassen. Natürlich kann man diesen Verbänden und Interessengruppen nicht das gute Recht Pleven in europäischer Mission Schwenkt Washington auf Von unserem E. J. Paris. Bis wenige Tage vor der Abreise Ministerpräsident Plevens nach den USA sah es so aus, als befänden sich in seinem Aktenbündel nur die Fälle. die im wesent- lichen die USA und Frankreich angehen. Darunter vor allem die Frage der amerika- nischen Unterstützung Frankreichs in Eu- ropa und Indochina sowie die Darlegung des französischen Standpunktes zur Frage des deutschen Verteidigungsbeitrags. Die letzte Entwicklung hat jedoch nicht nur den zu behandelnden Fragenkreis erweitert, sondern der ganzen Mission Plevens ein völlig anderes Gesicht gegeben: Frankreichs Ministerpräsident fuhr mehr als ursprüng- lich angenommen werden konnte in euro- päischer Mission nach den USA Tatsächlich geht es Frankreich darum, die Bedenken der europäischen Völker gegen ein allzu forsches amerikanisches Vorgehen in der Behandlung Rot-Chinas vorzutra- gen, womit er den britischen Standpunkt Unterstützen und so etwas wie eine ein- heitliche europäische Front gegen Washing- ton schaffen würde. Dieser Aufgabe Plevens werden hier keine schlechten Erfolgsaus- sichten beigemessen. Es scheint vielmehr so, daß Washington die zögernde Haltung euro- päischer und anderer Länder in der Frage der Behandlung Pekings zur Kenntnis ge- nommen hat und gar nicht abgeneigt ist, auf die konziliantere Linie. die London, Paris und Neu Delhi vertreten, einzu- schwenken. In diesem Zusammenhang wird in politischen Kreisen erneut von der Mög- lichkeit gesprochen, daß die zögernde Hal- tung vieler Staaten den entscheidenden Stellen in Washington gar nicht so unan- genehm ist. Denn die scharfe Sprache offi- zieller Stellen der USA schien mit Rück- sicht auf die amerikanische Volksstimmung gegenüber Rot-China notwendig, während europäische Vorbehalte gut geeignet sind, ein Einlenken Washingtons auch gegenüber der amerikanischen Oeffentlichkeit zu mo- tivieren, in der stillen Hoffnung. daß ein Erfolg der anglo-französischen Gedanken die Amerikaner bald den Aerger über Lon- don und Paris vergessen lassen werde. Es ist in diesem Zusammenhang nicht uninteressant, dag der Washingtoner Korre- spondent der französischen Nachrichten- agentur AFP bereits den Eindruck gewonnen hat, daß Washington zu einem Einschwen- ken auf die europäische Linie bereit sei. Er meldete, daß Präsident Truman auf dem Standpunkt stehe, daß die Einheit des We- die europäische Linie ein? Korrespondenten stems unter allen Umständen gewahrt wer- den müsse, auch wenn dafür ein leichter Prestigeverlust der UNO eingehandelt werde. Dementsprechend habe sich in Wa- shington bereits eine wachsende Bewegung geltend gemacht, die Korea-Frage doch di- plomatisch zu lösen. Besonders im Natio- nalen Sicherheitsrat der USA gebe es viele Anzeichen für diesen Wunsch, und man hoffe, auch den Senat dafür zu gewinnen. Bestimmend für diese sich anbahnende Wandlung der amerikanischen China-Politik — auch die gemäßigtere Sprache des ameri- kanischen UNO- Delegierten Warren Austin im politischen Ausschuß der UNO und die Tatsache, daß er gegen die Verschiebung der Entscheidungen über die Verurteilung Rotchinas zum Angreifer nichts wesentliches unternimmt, deutet darauf hin, daß sich hinter den Kulissen ein Wandel anbahnt— dürfte die Erkenntnis gewesen sein, daß es dem Kreml vor allem darauf ankommt, die Westliche Welt zu spalten. Washington liegt genau so viel wie London und Paris daran, die Moskauer Strategen einen solchen Er- folg nicht erringen zu lassen. Deshalb vwrird alles getan werden, einen Kompromiß zwi- schen dem amerikanischen und anglo-fran- zösischen Standpunkt zu erreichen, der die westliche Gemeinschaft wieder stärken würde. Pleven bei Truman Washington.(dpa) Der französische Mͤi- nisterpräsident Renée Pleven traf am Montag mit der Bahn in Washington ein. Er ist seit fast zwanzig Jahren der erste französische Ministerpräsident, der die ame- rikanische Hauptstadt besucht. Im Novem- ber 1931 war der damalige französische Mi- nisterpräsident Pierre Laval, der nach dem zweiten Weltkrieg wegen Zusammen- arbeit mit den Deutschen erschossen wurde, nach Washington gekommen. Ministerpräsident Pleven wurde einige Zeit nach seiner Ankunft von Präsident Truman willkommen geheißen. In Tru- mans Begleitung waren Außenminister Acheson, Verteidigungsminister Mar- shall und andere Mitglieder des ameri- kanischen Kabinetts. Pleven sagte zu Tru- man:„Ich sehe unseren Besprechungen mit Erwartung entgegen. Ich werde nie verges- sen, was die Vereinigten Staaten während des letzten Krieges für Frankreich getan haben.“ Truman entgegnete:„Wir hoffen, Ihnen während Thres Aufenthaltes in- Washington beweisen zu können, daß wir Wirklich Freunde Frankreichs sind.“ Reit bei der Abstimmung eine Rolle zu spie- len beginnen. So zeichnet sich ab, was der amerikanische Soziologe James Burnham Vor vielen Jahren als„Regime der Manager“ bezeichnete: die unsichtbare, aber umso Weiter reichende Herrschaft selbstsüchtiger Interessenverbände bzw. deren Manager. Man wird vielleicht einwenden, „managerielle“ Entwicklung sei in allen Parlamentarisch- demokratisch regierten Län- dern zu beobachten und sie entspreche der zunehmenden Spezialisierung und Differen- Zierung des modernen Gesellschafts-, Staats- und Wirtschaftslebens. Gerade in der Bun- desrepublik Deutschland, wo noch so un- endlich Vieles im argen liegt, kann jedoch eine derart weitgehende Einffußnahme von Gruppen- und Verbandsinteressen auf die gesamte Innenpolitik aus verschiedenen Gründen nicht wünschenswert sein. Wird nämlich allen möglichen Eigenbröteleien und Gruppen-Egoismen mehr und mehr Gehör geschenkt, so wächst der Machtbereich jener Manager ins Unermeßliche. Eine ge- deihliche Zusammenarbeit der widerstrei- tenden Interessenhaufen wäre dann nicht mehr möglich; Bürgersinn und Gemeinnutz gingen verloren. A. V. Todesurteil gegen Flade aufgehoben Dresden.(dpa) Das von einem Sowiet- zonengericht verhängte Todesurteil gegen den 18jährigen Oberschüler Hermann Josef Flade wurde in einer Revisionsverhand- lung, entsprechend dem Antrag des Staats- 3 in 15 Jahre Zuchthaus umgewan elt. 5 Die Umwandlung der Strafe wurde vom Gericht damit begründet, daß angesichts der Jugend des Angeklagten, dessen„staatsfeind- liche Einstellung“ im wesentlichen auf Ein- gebungen von Leute beruhte, die ihm gegen- über eine gewisse Autorität beanspruchen mußten. Dies treffe insbesondere auf seinen Seelsorger und seinen Pflegevater zu. Diese fremden Einwirkungen seien so tiefgehend gewesen, daß Flade bis zur ersten Haupt- verhandlung das richtige menschliche Ver- ständnis insbesondere für das„abscheuliche der Bluttat an dem Volkspolizisten Drechs- ler“ nicht in sich empfunden habe. PFlade war zunächst zum Tode verurteilt worden, weil er sich gegen einen Volkspolizisten mit einem Hirschfänger zur Wehr gesetzt hatte, als dieser ihn beim Kleben antikommu- nistischer Plakate festnahm. Der in der Urteilsbegründung erwähnte Seelsorger Flades, der katholische Pfarrer Arthur Langer aus Marienberg in Sachsen, ist bereits von einem Sowjetzonengericht zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt worden, weil er Flade in antikommunistischem Sinne beeinflußt haben soll. 122 000 Arbeitstage durch Streik verloren Düsseldorf.(UP) 122 000 Arbeitstage sind im Jahre 1950 in Nordrhein- Westfalen durch Streiks verloren gegangen. An den Streikaktionen waren rund 30 000 Arbeit- nehmer in 800 verschiedenen Betrieben be- teiligt. Im Jahre 1949 sind bei einer Beteili- gung von 32 000 Arbeitnehmern in 420 Be- trieben nur 80 000 Arbeitstage verloren ge- gangen. Über die Bildung eines gesamtde diese Haug gegen Politisieuun N.. 25 der Kirche Stuttgart.(tz-Eig.-Ber.) Auf dem i, tembergischen Landeskirchentag e Landesbischof D. Martin Haug, de nächst rein politische Frage einer wen Wie schen Wiederaufrüstung zur Verte! gegen einen etwaigen Angriff aus dem- 7 Rabe zu einer harten Zerreifprobe g 3 Gemeinschaft der evangelischen I i 10 Deutschlands geführt. Die Kirche seh ie u fahr gewesen, die Grenze ihres eigen a Auftrages zu überschreiten und der 5 best, 01 sierung zu verfallen. Es seien nich Kei willen und Anmagung gewesen, di keien, evangelische Kirche die Friedensfrag] bonner gegriffen habe. Seines Erachtens hae wird e mand das Recht, den Ernst der Warm] semereé Niemöllers vor einer Fehlentscheid Zweig westdeutschen Politik zu überhören heim fühle sich verpflichtet, sich von fängt leichtfertigen Polemik gegen Nien] grund, politische Warnrufe in aller Pom] Gefühl distanzieren. Seiner Meinung nach z Herzst, aber die verschiedenen politischen A Vitalit' rungen und Aktionen des hessischen von Re chenpräsidenten und seiner engeren I schenk die Lage eher verwirrt als geklätt blick b Frieden und die Einheit zwischen On gel di West nicht gefördert und darüber h Kleiner die Gemeinschaft der evangelischen xu von C Deutschlands gefährdet. Es sei nich euren gabe der Kirche, politische Entscheldn Psyche zu treffen. Augen Kp will mit SPD ins Gesprit dt 0 kommen zeichne Essen.(dpa) In einem Brief an dend belfen Parteivorstand in Hannover hat der Könner Vorsitzende Max Reimann im e zunger seines Parteivorstandes vorgeschlagen Sten 1 Verständigung zwischen der Sp un herzustellen und gemeinsam gegen ei militarisierung der Bundesrepublik gehen. Sozialdemokraten und Kommu Weil i. sollten sich brüderlich aussprechen. Ren weder regt an, daß Vertreter beider Parte Pssie! stände zusammenkommen, um„gemens Frau, Maßnahmen zur Erhaltung des Fries derten zu beschließen. Er fordert den Rücktr Bundeskanzler Dr. Adenauer, weil d eine„Revanchepolitik“ verfolge. Deus aus der Bundesrepublik und der S9 zone sollten an einem Tisch über einen samtdeutschen konstituierenden Rat chen, der eine souveräne demokratische! friedliche Regierung für ganz Deutsch vorbereiten solle. Dieses Gremium bei den bevorstehenden Viermächte handlungen den deutschen Standpun eine friedliche Lösung der deutschen I. 85 vertreten und Wahlen für eine gen 155 deutsche Nationalversammlung vorbere 2 25 Grotewohl antwortet heute aus m Berlin.(dpa) Der Minister präsident) 1 Sowietzonenrepublik, Otto Grote 1 (SED), wird heute vor der Volkskammer“ b Regierungserklärung über seinen Vorst 7555 zur Bildung eines gesamtdeutschen komt dt 8 ierenden Rates abgeben. Der Vorschlag dd 5 tewohls, daß sich Vertreter des Bundes 75 der Sowietzonenrepublik zu Verhandlu konstituierenden Rates zusammensetzen“ ten, ist vor kurzem von Bundeskanzl Adenauer zurückgewiesen worden. Legitimation zu gesamtdeutschen Vetha lungen abgesprochen. N Rohstoffkommissare? Bonn.(UP) N Prof. Ludwig Erhard will für bestimt Industriezweige besondere„Rohstoffem missare“ ernennen, damit der Verbra lebenswichtiger Rohstoffe gelenkt und, Die trolliert werden kann. dien H. 5 sie gie Der deutsche Anteil ach an der Verteidigung— 7 5 Frankfurt.(dpa) Amerikanische Sach Passer ständige untersuchen gegenwärtig, in ii tener cher Höhe die Bundesrepublik finanzel] allen der Lage ist, sich an der westeuropäse und b. Verteidigung zu beteiligen. Wie dpa aus 3 amerikanischen Hohen Kommissariat f weber Fährt, sollen dabei die besonderen 80 Alle Lasten und wirtschaftlichen Verhältnisel! tber! Bundesrepublik berücksichtigt werden. ten wurde betont, daß der Bundesrepublik h fellse neswegs zugemutet werden solle, We“ Vereinigten Staaten vierzehn Prozent i Sozialprodukts für die Verteidigung au geben. Es werde jedoch erwartet, Deutschland, das bisher etwa 5,5 Prozent 0 Sozialprodukts für Besatzungskosten brachte, künftig mehr für die Verteld aufbringe, wobei berücksichtigt we könne, dag die Besatzungskosten als% gaben für die nationale Verteidigung schen werden könnten. 2 40 cb gegen das Nationaltheater“ In einem Flugblatt„Die Waäblerscheb das die Christlich-Demokratische Union, KE verband Mannheim, herausgegeben hat, 2 auch ein Aufsatz über das Mannheimer tionaltheater. Der Verfasser, ein Anonit, hat darin die Frage aufgeworfen, ob 10 „Theater wirklich das Institut sei, das 1 Stadt den Stempel der Kultur aufdrüch empörte sich, zwar nie direkt, sondern aun in vorsichtiger Fragestellung, darüber, 7 jeder Theaterplatz 1720 DM Zuschuß a dere und daß man dazu auch noch, a spiele. Es ist jetzt nicht der Augendlid Theaterfrage zu diskutieren— über 11 genug geredet worden—, doch 0 doch wohl bei dieser Gelegenheit einmal 1 erinnern, daß alle Zuschüsse, die das The bisher bekommen hat, mit sämtlichen 9% men der Stadträte, also auch mit 1 1 CDU- Vertreter, bewilligt worden sind. 5 schon mehr als plump, wenn man den 5 N losen Wählern vormachen will, die C0 10 schon immer gegen das Geldausgeben e. sen, und es grenzt an Bauernfängerel, 90 man als Leiter des Theaters die Herren 0 O kar und Riedy benennt und ganz vergibt, 60 ja auch Herr Dr. Florian Waldeck dolt“ gewichtiges Wörtchen mitzureden hat. 3 nämlich der Kopf des augenblicklichen ru rates, das unser Nationaltheater vert, Aber das hat man bei der CDU offenber gessen, weil er nämlich selbst der See 1 hört. Man sollte auch im Wahlkanp g Kirche im Dorf lassen.. 1951 4 ee eee eee, 2 e ſefun Nr. 25 Dienstag, 30. Januar 1951 nicht sen, did leien, ensfrag is habe r Was ö eigen seist d der d wie schade, daß man keiner Frau von vierzig sagen Kann, sie sei vierzig,— gleich wie gut man sie kennt, gleich wie sehr mam dle liebt.„Sag mir ganz aufrichtig, sehe ich wie vierzig aus?“ Befragter— wer Du auch — wenn du das aufrichtig beantwor- test, bist Du ein Tor. a Reine Beteuerungen, keine Schmeiche- keine diplomatischen Auslegungen können es je wieder gut machen. Offenbar ud etwas viel Zentraleres und Empfind- Feameres getroffen als die Eitelkeit: ein des Lebensnerves, ein Teil jenes ge- * 1 935 i 0 allen Kraftfeldes, das Reize emp- 10 J tngt und Reize ausstrahlt. ein Zoll Ur- Nen nd, ein wenig von dem unerläßlichen 5 Pa Gefühl der Chance oder wie sonst man das 113 ch Herzstück, den Seelenbereich weiblicher chen ae Vitalität umschreiben will. Generationen sischen von Romanschriftstellern, Aerzten und Men- eren 1 schenkennern haben sich mit dem Augen- geklä blick befaßt, irn dem die Frau vor dem Spie- hen 00 gel die Unwiderruflichkeit irgendwelcher über n kleiner Krähenfüßchen feststellt. Scharen Chirurgoplastikern, Kosmetikern, Mas- chen Rug von 5 1 nicht seuren, Gymnastikern, Psychologen und schein peychoterapeuthen haben versucht, diesen Augenblick herauszuschieben oder ihm zeine Tragik zu nehmen. Weder die einen Jesprid noch die anderen haben viel Erfolg zu ver- an den g. belken könnten, t der n können im D und gen ein Ablik vn ommung gen. Reim e Parten „gemein es Priecz Tücktrih N lagen zeichnen. Und die einzigen, die hier wirklich die Wahrhaft liebenden, es nicht und hätten sie Engels- zungen. In ihrem Mund, dem die zärtlich- sten Testate erhaltener Jugend vorbehalten 1 dad, wird jede. auch die tröstlichste Erwah. e dung einsetzenden Alters zu einer Art Todesurteil. So will ich es denn für sie tun, weill ich einer der ihren bin und trotzdem weder mir noch sonst jemand etwas dabei leren kann, denn ich spreche zu einer Frau, die es nicht gibt, obwohl es sie hun- 8 derttausendfach gibt, zu der Frau von vier- Ag. Sie ist ein Begriff, ein geistiges Wesen. ie wrd mich anhören, ohne verletzt zu weil d de de. Deu der Sou, er einen Rat q ratische Deutsc um kin rmächten ndpunkt! schen I ine ges vorberel heute räsident) 1 1. i „denken Sie sich“, so sage ich zu ihr, eine von jenen Viertelstunden, die am Rande des Abends liegen. In denen die Arbeit aus der Hand sinkt, und die selt- game, ironische Süße des Wissens mit eias Müdigkeit und etwas Unheimlichkeit sich mischt. Es wird Sie, wenn Sie sich ganz dieser Vorstellung überlassen, nicht wundern, daß ich Ihnen meine Liebe ge- stehe. Es wird Sie auch beunruhigen oder erschrecken, denn es gibt Sie ja gar nicht und es gibt auch mich nicht. Ich bestehe nur aus meiner Liebe, Sie nur aus der Spiege- ung, aus der Excarnation zahlloser anderer 1 E Frauen. Ich weiß nicht, welche Farbe Ihre rot ewa g 5 kammer Haare haben, aber ich sehe, es sind graue n Vorst darunter und ich weiß wie Sie sie tragen: en konst, rschlag Bundes rden. otewoll mit einer Mischung aus Melancholie, Trotz 00 und Grazie. Ich sehe auch Ihr Gesicht nicht J bo bestimmt., aber ich weiß: um diesen schon ast septembrigen Blick liegen manchmal talſchen und Schrakfierungen und in der Nähe dieses Mundes, den eine so schöne Be- pußtheit auszeichnet, gibt es ungewollte, ungewünschte Spannungen oder Schlaff- 1 0 beiten,— hier ein hartes Zuwenig, dort ein n Veihn welkes Zuviel. Ich möchte diese ersten Sig- 2? naturen des Herbstes nicht übersehen und nicht verschweigen. Schwanken Sie nicht schon zuweilen in der Art, sich zu halten laftsmie und sich anzuziehen zwischen einer depres- 7 bestim ven Gleichgültigkeit und einer noch ein- mal gewagten, rührend koketten Jugendlich keit? Beginnt Ihre Leidenschaft nicht. sich hie und da der Fiebrigkeit und Preisgabe des Abschieds zuzuneigen, um dann lange Zeit einer skeptischen, gleichsam erstaunten Abwehr das Feld zu räumen? Ueberraschen Sie sich nicht immer häufiger dabei, daß Ihre Stimmungen brüchiger, Ihre Wahrhei- ten realer, Ihre Ausdrücke drastischer, Ihr Verlangen zu sich selbst rücksichtsloser ge- worden sind? Und nun, slauben Sie, werde ich sagen, daß ich Sie trotzdem liebe. Sie irren sich: ich liebe Sie gerade deswegen. Ich liebe Sie 19e 19 EEBON MARC HE 2 2 E Sag mir, sehe ich wie vierzig aus!/ vo Renu ves cube nicht, obwohl Sie vierzig sind, sondern weil Sie vierzig sind. Ich finde die Frau von zwanzig sehr bezaubernd, ich finde die Frau von dreißig faszinierend, Sie aber finde ich liebenswert und begehrenswert. Was Sie— besessen von einem ästhetischen Ideal, ge- bunden an die Magie ungebrochenen Le- bensgefühles als Nachteil, als unabänder- liche Einbuße, als Anfang vom Ende emp- finden, ist in meinen Augen— genau um- gekehrt— ich möchte fast sagen das Ende des Anfangs. Ein tiefer Reiz. Ein Teil jener Brechungen, die den Menschen erst zu dem machen, was er in dieser schönen und N 0 55 5 0 2 N 1 N e 8 Felix Vallotton: Im Warenhaus Der Holzschnitt entstand 1893.— Hat sich etwas geändert? Wir sind gar nicht so sachlich! Neuerlich hat man das junge Mädchen errtdeckt! Nach all dem, was diese Entdecker über uns geschrieben haben, muß man fast annehmen, daß sie ältere Herren sind, viel- leicht sogar welche mit Bärten, die uns höchstens im Vorübergehen einmal erblickt haben. Diese Leute finden nun, daß wir sachlich, kühl unromantisch sind, daß wir entweder arbeiten oder studieren und dag Sport, Jazz und Film unser Leben erfüllen. Ich möchte nun behaupten, daß es nicht so i8t! f Wir sind nicht sachlich— aber auch nicht voll falscher Romantik, erfüllt von unerfüllbaren Illusionen. Wo wir praktisch sein müssen, sind wir's. Die Zeit zwischen fünfzehn und zwanzig benutzen wir nicht, um uns aus Büchern merkwürdige Vorstel- jungen vom Leben zu bilden. Wir träumen nicht nur vom reichen, wohlgeordneten Hei- raten, wir wollen nicht nur von klugen Ehe- männern umhegt werden. Wir wissen, daß wir auch allein glücklich sein können, wenn wir Was Vernünftiges zu tun haben. Das zu wissen, aber leider nie etwas Wahres berichten können, will ich doch mal ver- suchen, etwas über dies umstrittene Objekt zu sagen, wenigstens über die, die ich kenne und die meine Freundinnen sind. Eins ist richtig: wir sind unbeständig, wir versuchen alles mögliche, wir machen vieles durcheinander, aber wir bilden uns auch nicht ein, etwas davon gut zu können. Wir versuchen dies und das und sind glück- lich, wenn wir recht Verschiedenes tun kön- nen. Ich lese am liebsten Eichendorff und Mörike— aber ich kann auch Wunderbare Pfannkuchen backen und Pullover stricken. Veberhaupt kochen wir alle sehr gern, wir sind auch, wenn es drauf ankommt, ganz brauchbare Hausfrauen. Wir sind so wenig gegen die Heirat, daß wir uns gern ein- schränken, in einer winzigen Wohnung le- ben und selber kochen und wirtschaften würden. Etwas wirklich Romantiches ist un- sere Reisesehnsucht, und je weiter und abenteuerlicher die Reisen sind, desto schö- ner ist es. Nordpol, Afrika, Südsee, ein Flug c eg e e e ee K e e:—.— Seite 3 furchtbaren Welt sein kann, die ihm Tiefe, Verständnis, Verfeinerung, Ironie und Per- sönlichkeit geben. Die ersten Fältchen und die Möglichkeit, sich über einen Menschen oder ein Milieu in zwei Worten zu verstän- digen,— die grauen Haare und die Gabe überlegener Zärtlichkeit und Freiheit,— die nervösen Stimmungen und die graziöse Sicherheit noch in der heikelsten mensch- lichen Situation sind Symbole des gleichen Zustandes. Und wer diesen Zustand liebt, liebt sie alle, alle ohne Ausnahme, wenn sie ihr natürliches Maß nicht überschreiten. Mögen die hundertprozentigen Männer anders denken,— Männer die auch Men- schen sind, verhalten sich in der Liebe dualistisch. Sie lieben einfach das Wesen einer Frau und da gehören die Nasenspitze und der Lebensstil ebenso zusammen wie etwa das Vollendete der Liebkosungen und die ersten Schriftzeichen des Alters. Je vielseitiger und verantwortlicher ein Mensch das Leben lebt, je vollständiger werden die unvermeidlichen Spuren des Alters zu har- monischen ja zu liebenswerten Ornamenten der Persönlichkeit. Mag die Frau durch die Versetzung aus dem Wintergarten des fami- liären Bezirkes in das Freiland der Selb- ständigkeit gewisse Reize verloren haben, an tiefem und dauerndem Reiz hat sie nur gewonnen. Zur wahren Lebenspartnerin des Mannes geworden, hat sie eine An- ziehungskraft entfaltet, deren Grad und Beständigkeit immer wieder erstaunt und beglückt. Wie unsinnig war die Angst, die Kameradschaft, die Freundschaft könne den Eros vernichten! Ganz im Gegenteil: das Paradies der Liebe und der Leidenschaft ist gewissermaßen um zwei Jahrzehnte reicher und um seine edelsten Provinzen größer geworden, seitdem die Geschichte den Frauen die volle Menschenwürde zugespro- chen hat.“ Um schön zu sein Die Schönheit ist die Sehnsucht aller Frauen, Um schön zu sein, erleiden sie gern— Pein, Drum turnen sie im ersten Morgengrauen, Nach Funkmusik. Sie atmen aus und ein, Denn Sauerstoff schafft die moderne Linie, Bewegung hält sie frisch und auch gesund, Drum bist Du endlich schlank wie eine Pinie, Turn weiter! Denn sonst wirst Du wieder rund! Vor allem: iß Salate, Obst, Gemüse, Sitz nicht so viel in der Konditorei, Laß Kuchen weg! Vermeide alles Süße! Geh standhaft wie ein Mann daran vorbei! Und wenn Du frisch erwachst am frühen Morgen, Sing gleich ein Lied, es braucht nicht schön zu Belade Dick nicht viel mit Alltagssorgen, sein, Du wirst nicht jünger durch die Grübelein! Laß Sonnenschein hinein in Dein Gemüt, Denk an was Frohes— laß das Weltgekrittel, Denk, daß das wahre Glück von innen glüht, Das ist das allerbeste Schönheitsmittel! Doch denk auch manchmal daran, daß die Hände Viel mehr enthüllen oft als Dein Gesicht, Denn Hände sprechen doch bekanntlich- Bände, Die jeder liest. Vergiß das bitte nicht! Ja- Schönheit ist die Sehnsucht aller Frauen Und macht sie Müh'- wir zahlen gerne ein. Denn fragen wir uns mal ganz im Vertrauen Was täten wir denn nicht, um schön zu sein: Lotte Lenschau Jahresbilanz bei der DAG Bei der Jahresversammlung der Frauen- gruppe der DAG im Hotel„Rheinbrücken“ konnte die Leiterin Else Schäfer, in ihrer Rückschau auf die geleistete Arbeit des vergangenen Jahres berichten, daß die anfängliche Skepsis gegen die vor einem Jahr gegründete Frauengruppe schnell überwunden worden sei. Man habe erkannt, daß sie durch Vorträge und Diskussionen Probleme auf ihr Programm gesetzt habe, die Frauen interessieren. In der Ortsgruppe Mannheim seien 30 Prozent weibliche Mit- glieder. Es gelte noch mehr Frauen für diese Arbeit heranzuziehen, darüber hinaus die Aktivität der Mitglieder zu erhöhen, dafur zu sorgen, daß die Frauen auch ihre Be- rufsgruppenversammlungen besuchen und sich an allen Diskussionen rege beteiligen. Nur so sei es möglich, daß sie in die Vor- stände aller Instanzen der Gewerkschaft ge- langen. Mit dem Jahresbericht verband die Leiterin den Aufruf an alle Koleginnen, sich intensiv der stellungslosen Frauen und Mädchen anzunehmen. Nach Entlastung von Else Schäfer, deren Tatkraft und Einfallsreichtum das schnelle Aufleben der Gruppe zu verdanken ist, wurde Elfriede Lingenfelser als Vorsitzende gewählt. Sie wird in ihrem Amt von ihrer Vorgängerin unterstützt werden. Nach einem ärztlichen Bericht sind 46 Prozent aller Patientinnen, die an Depres- Der Sozialbetreuer der BBC, Albert Korn, sprach über„Menschenschicksale. Er bot den Zuhörerinnen einen Blick in sein umfangreiches Arbeitsgebiet, das ihn ⁊2u Kranken und Angehörigen von Vermißten und Gefangenen führt. In eindringlichen Worten schilderte er katastrophale Wohn- verhältnisse, damit verbundene Krank- heiten, häusliche Zwietracht und moralische Haltlosigkeit.„Trost reichen. Hilfe leisten, ein guter Kamerad und echter Freund sein“, das sei die Aufgabe eines Sozialbetreuers. Sie zu erfüllen sei nur möglich mit einem grenzenlosen Gottvertrauen. In der Diskussion wurden die von Albert Korn aufgeworfenen Probleme behandelt. kl „Handwerk hat goldenen Boden“ sagt das Sprichwort. Doch scheint das manchmal ein wenig in Vergessenheit zu geraten. Wer erinnert sich heute noch an- gesichts der in erleuchteten Schaufenstern dargebotenen Waren, daß man früher Her- renhemden und Damenwäsche, handge-⸗ strickte Kissenbezüge und zierliche Spit- zenblusen nur bei der Wäscheschneiderin anfertigen ließ? In allen Teilen der Stadt gibt es jedoch immer noch Wäscheschneiderinnen, die in einer kleinen Werkstatt mit wenigen Ge- hilfinnen blütenweiße Wäsche nach Maß eee ohstoffün 5 g. 5 5 1 5 5 5 l 5 l schneidern. Aber nicht nur weiße Wäsche Verba Jean Paul über die Frauen 7755 FʒↄöV ß. V 1. 4 sion und Kräfteverfall leiden, Opfer der auch buntgedruckte Lavabelstoffe, Seiden, t und ken a 5 5 8 5 3 5 5 8 5 deal durch Wohnungsnot verursachten Küchen- 2 g 5 0 Die Frauen ertragen, nach Haller, länger und sicher wie die Entdecker von uns den- wie im Film ist, daß die schönen Dinge nicht n 1 5, und Georgette werden verarbeitet. Da wer- den Hunger als die Männer; ferner berauschen ken. Wir sind sogar manchmal sentimental, so ausgewrählt und bequem auf art 5 und des Zusammenlebens mit den Monogramme gestickt und Hohlsaàume g zie sien schwerer nuch Plutarch, sie werden 5 8 15 f 1 i 8 5 uns warten. Verwandten. Männer leiden nicht s0 sehr enäht und Lavabel, Spit. 5 V. il men Unzer älter, kahl gar nicht; sie benom- aber das äußert sich nicht in schlechten aber das stört uns nicht. 3 darunter wie Frauen, deren Pflichten sie im 7 185. 3 lle. 55 und 88 g nen nacn De la Porte die Seebrankheit Selbstverfaſzten Gedichten, wir suchen un- Wir freuen uns an der Schönheit der Hause festhalten. ants entstehen die allerschönsten Nacht- dehwächer; sie schwimmen nach Agrippa im sern Trost auch nicht in kitschigen Büchern Landschaft, und wenn wir Skilaufen, tun hemden, zierliche Unterwäsche, Spitzenblu- he Sach Wasser länger oben; werden nach Plinius sel-— der einzige Schund, den wir gern lesen, wir es nicht nur wegen der Hosen oder um sen aus Georgette, mit vielen kleinen und tig, in i tener von Löwen angefallen, und sind nach sind Detektivromane—!„Wire, das heißt einen Slalomlauf zu gewinnen, sondern weil In den Niederlanden gilt immer noch das schmalen Bisen, bei denen es auf den Mil- manziel] allen Erjanrungen immer die Erstgeborenen, alle Mädchen, die ich kenne, mit denen ich wir das Gebirge im Schnee, die Winterson- Gesetz, daß man sich bis zum vollendeten limeter ankommt. Auch Aerztekittel nach uropän und bessere Krankenwärter als die Männer. zusammen bin, wir sind nicht so sachlich, ne und den klaren Himmel lieben. Wir lie- 30. Lebensjahr nicht ohne Zustimmung der Maß und Oberhemden werden genäht, Alter apa aug 5 00 Frauen erraten so leicht, weil sie sich wie man uns beschimpft, und nicht so un- ben Kinder und Tiere, Bücher und Segel Eltern verheiraten darf. In der Praxis kön- Tradition gemäß, läßt die eine oder andere 'ssarial?. 255 105„„ romantisch wie man uns vor wirft. boote, Berge und Musik, Schwimmen und nen allerdings die Ehepartner vom Landge- Mutter für die Aussteuer ihrer Tochter ren do alle Prauen. ohne Geist, ind Wie sind wir denn? Skilaufen. Wir sind sogar eitel, wir sind richt die Genehmigung erhalten, auch wenn handgestickte Bettwäsche mit Spitzenein- zältnissel ider Dinge, die sie näner angehen, die fein- Das kann ich ja eigentlich am schlech- ernst und albern, kurz— wahrscheinlich die Eltern dagegen sind, wenn kein vernünf- sätzen und Feston anfertigen. Ganz hat die- erden den Zeichendeuterinnen und prophetische besten beurteilen; da sich aber 80 viele genau 80 durcheinander wie alle jungen tiger Grund vorliegt, die Eheerlaubnis zu ses Handwerk seinen goldenen Boden also 1 Hellseherinnen. Fo Leute einbilden, genau über uns Bescheid Mädchen, seit es welche gibt. AAD verweigern. FD- doch noch nicht verloren i-tu e. We rozent i une Prat Botkuntce 155 Dundes 195 Dwina 5 Ebner-Eschenbach 107 Eddington 0 tälliges— 5 5 g 5—Eckehart, Meister, 1260-1827, dt. derte 8 mit Aten o e ä. 3— W e 52 erteidigl segeln; Wohmboot. Konvention 1864. und Kupfer; Verwendung im d. Rücktritt d. letzten Kaiserli- Glaubensinnigkeit und Gottwer- gt Werde 5 us, von lat. duo, zwei; Dundee, See- und Industriestadt Flugzeugbau; erfunden 1907. chen Reichskanzlei i. Nov. 1916 d. sunkenheit. n als 0 Zwiespalt; Philos. Gegensatz 2 57 in Schottland am Firth of Tay, Durazzo, slaw. Drac, Haupt- F 2 8 Pionier d. Zeppe- gung 0 80 e ene: eee ee e 85 ee ee e der dt. Republik, rührend. Kopf„5 u. Wee e — 1 910 140 leater? blerschek und Welt; polit.: Konkurrenz zweler Mächte. Dubarry, Marie, Jeanne, Ein., Maitresse des frz. Kgs. Ludwig XV.; 174193, Hingerichtet. Dubios, lat., zweifelhaft. Dublette, frz., Doppelstück; — 2 Treffer mit 2 unmittel- er aufeinander folgenden Schüssen. Dublin, irische Hptstdt., lische Bez. Balle Atha Cliath, 496.000 L. Univ. EB-Sitz, seit 1170 engl., 1922 Hptstdt der Republik Eire; liegt auf beiden Ufern des Liffey- Fußes an dessen Mündung. Dubois, Paul, frz. Bildhauer, 1829 bis 1905; ¶eanne d Are Denſemal in Reims. Du Bois- Reymond, Emil, Ber- uner Physiologe, 1818-96;, Uber die Grenzen der Naturerkennt- nis“. Mechan.-materialist. Welt- 7 5 Arbeiten über tier. Elektri- tät. Due, frz., Herzog. Duce, it., Führer, Herzog, Bei- name(s.) Mussolinis. Dudelsack, Sackpfeife, altes, bes. im Schottland verbreitetes Volks- instrument mit Windsack, einer Melodie- und mehreren Begleit- pfeifen; auch in Militärkapellen schott. Regimenter verwendet. Duden, Konrad, dt. Philologe, 1829—1911, schuf das orthogr. Wörterbuch d. dt. Sprache. Dückdalben, im Wasser einge- rammte Pfähle z. Festmachen d. Schiffe u. Wegzeichen in Hafen- anlagen. a) Düker; h) Rohrleitung; o) be- ton. Wasserlauf; d) Spülschacht. Duell, Zweikampf. Dũna, lett. Daugava, russ. Strom, entspringt auf den Waldeihöhen; 1002 k Ig., Mündung 1. d. Ost- see. Düne, Wüsten- oder Meeressand- hügel, an Flachküsten Meeres- gand, auf dem Festland Gesteins- verwitterungsprodukte, v. Wind aufgehäuft. 5 Dünger, Stoffe zur Ergänzung der Bodennàhrkraft; künstlicher und natürlicher. Dünkirchen, frz. Hunkerque, rz. Hafenstadt am Armelkanal, Dep. Nord, 33.0% E; Werften u. Fischindustrie. vom 285. 5. bis 4. 6. 1940 Schlacht von Pünkirchen; 8. 2. Weltkrieg. Dünung, Sleichmäßig rollende Meeresbewegung, vor und be- sonders nach Stürmen. Düpieren, frz., prellen, stutzig machen, irreführen. Dürer, Albrecht, 1471—1528, dt. Maler, Graphiker u. Kunsttheo- retlker; unternahm Kunstreisen in Dtschld., nach Italien u. den Niederlanden, arbeitete in seiner Vaterstadt Nürnberg; er ist Re- präsentant einer deutschen Syn- these von Spätgotik und Renais- Düker, U-förmige Leitungsunter- Führung z. Durchführung einer Rohrleitung unter einem Wasser- laut oder dgl. Sance. OGigemälde: Allerheiligen bild(Wien), Adam und Eos (Madrid), Die Apostel(Nürn- berg), zahlreiche Porträts. Gra- phik: Ritter Tod u. Teufel, Heil. nike Manmmeimer MGE EN Mannheims föhrende lageszeifung Dunkel.- kammer, f. photo- graphische Arbeiten, lichtun- Aurchlässiger Raum mit photo- graphisch unvyirksamer Beleuch- tung;„-männerbriefe, Schmäh- und Streitschriften Huttens und anderer Humanisten, 1515—1517, bekämpft. Mißstände d. Mönchs- tums und der Kirche;-wolken, teinverteilter kosmischer Staub oder Rauch(Wasserstoff), der d. Licht dahinterliegender Sterne absorbiert. Duns Scotus, Joh., engl. scho- lastischer Philosoph, 12661308, Gegensatz zu Thomas v. Aquin; lehrte in Oxford, Faris. Köln; Vorrang d. Willens vor Verstand: auch Eriug gen.; Sfcotist Anhänger seiner Lehre. Duodenum,(s.) Zwoölffinger⸗ darm. Duodez, Buchformat, ein(s.) Bo- gen zu 24 Seiten;„-fürst, staat, spött. Bez. für Kleinherrscher u. Zwergstaat. Duodiode, Zweiweg-Gleichrich- ter, Röhre mit 2 Anoden. Zur jeweils positiven Anode fließt d. Wechselstrom, der dadurch zu ulsierendem ununterbrochen. leichstrom wird. Zur vermei- dung des Pulsſerens meist ein Glättungskondensator einge- schaltet. Duplik, lat., Segenerklärung auf eine(s.) Replik; at, Abschrift, Doppel einer Urkunde. Duplizität, Zweiheit,„ von Er- eignissen, auffällige Verdoppe- lung eines Vorkommnisses. Dur, lat., hart; musik. Tonart, beruht auf Dreiklängen m. gr. Terz; entstand. seit dem 16. Jh., Gegensatz(s.) Moll:.-Alu- minſum, eine leichte, aber bean- Vermittlungsplatz griech. u. it. Handels. Durban, S.-afrikan. Stadt, Prov. Natal, am Ind. Ozean, größter Stidafrikanischer Frachthafen, 359.000 E. Durch..,„fall, vermehrter, Wässeriger Stuhlgang bei Ruhr, Darmkatarrn, Typhus, Ver- gftungen usw.:„-forstung, Aus- nauen schwachen oder kranken Holzes in Wäldern zum besseren Wachstum des gesunden;-gang, Vorübergang d. Planeten Venus u. Merkur vor der Sonne(Stand zw. Erde u. Sonne); astron. Zeit- punkt d. Kreuzung eines Gestirns mit dem Ortsmeridian(Kulmi- nation);„ laucht, Titel für Per- sonen mit fürstl. Rang;-mes- ser, inder Mathematik die Länge d. geradlinig. Verbindung zweier Punkte einer symmetrisch. ebe nen od. ràumlichen Figur, wobei diese Verbindung je nach Art der Figur durch bestimmte, ausge- zeichnete Punkte laufen mug (80 bei geschlossenen Kurven u. Körpern durch deren Mittel- punkt). Durian, malalischer Obstbaum. Duse, Eleonora, bedeut. it. Schauspielerin, 18591924, Kraft- voll beseelte Rollen. Dvorak, Anton, bedeutender tschechischer Komponist, 1841 1904, Symphonie„Aus der neuen Welt“; Opern„Rusalledu,„Dimi- tri“; Lieder, böhm. Volksmusik, Kammermusik. Dwars, seemänn. Ausdruck filr Richtung, die quer zur Fahrt verläuft. Dwina, nordruss. Strom, 17860 km lang, Mündung im Weißen Meer. IAPpEIEN F Moderne Schreck bnoleum Stragule Teppiche d. Weimarer Demokratie. Ebner-Eschenbach, Marie v., geb. Gräf Dubsky, österr. Dichterin, 1830—1916,„Das Gemeindelcind“, „Dorf- u. Schloßgeschichten“. Ebonit,(s.) Hartgummi. Ebro, nordspan. Flug, 927 km lang, mündet i. Mittelmeer, gab mit seinem lat. Namen Hiberius der Iberisch. Halbinsel d. Namen. Eece, lat., siehe; homo, Sehet welch ein Mensch! Ausspruch d. (s.) Pilatus über Christus; Bez. für Christus als Schmerzens- mann während seiner Passion. Eeclesia, gr., Versammig.: Kir- che; Ma- liche Symbolfigur f. d. Neue Testament. Eehinokokkus, Finne d.(s.) Band- wurms. Echinus, gr., Igel; wulstförmig. —— am Kapitell d. dorisch. e. Echnaton,(s.) Amenhotep IV. Echo, Widerhall, ben. n. d. gr. Nymphe; lot, Höhen- u. Tie- ktenmeggerät nach Behm, mißt die vom Erd- od. Meeresboden Zurückgeworfenen Schallwellen. Echsen,(s.) Eidechsen. Echternach, Stadt in Luxemburg, 3300 E, 698 gegr. Benediktiner- abtei, bed. Wallfahrtsort; ber. Springprozession zur Erinnerung a. d. Erlöschen einer Veitstanz- epidemie im 8. Jh. Eck, Jok., kath. Theologe, 1486 bis 1543, Gegner Luthers; Leip- Ziger Disputation 1519. Eckart, ahd., Schwertstarker, männl. Vorname; der treue Warner 1. d. dt. Heldensage. Mammneime MOR Mannheims führende fageszei fene Eckermann, Joh. Peter, deutsch. Schriftstell., 1792—1854,„Gesprä- cke mit Goethe, Sekr. Goethes bei d. Herausgabe d. Spatwerke. Economiser, engl.,(s.) Vorwärm. Ecuador, Staat I. W. v. S-Amerika, mit Galàpagosinseln 455.500 Km, 3,3 Mill. E, meist Indianer und Mischlinge. Hinter trop. Küsten- tiefland Hochid. d. vulkanreich. Kordilleren mit Chimborasso, 6310 m, im O tropisches Tiefland im Amazonasstromgebiet; Hpt.- Produkte: Kakao, Reis, Kaffee; Bodenschätze: Erdöl, Gold, Silb.; Hptstdt. Quito, Haf. Guayaquil. „gehörte z. alten Inkareich, seit 1533 spanisch, 1830 selbständige Republik. Galapagosinseln 1941 an USA verpachtet. Ed., lat., editio, Ausgabe; auch edidit, herausgegeben. Edam, Stadt in Nord- Holland am Ijsel-Meer, 3300 E, Handel mit wer Käse. 5 Edaphon, gr., Boden, Lebensge- meinschaft der in den obersten Schichten d. Erdbodens vorkom- menden Kleinorganismen. Edda,„Dichtkunst“, ältere, sogen. Lieder-, a. d. 9.—12. Ih. stam- mende Sammlung nord. Götter- u. Heldenlieder und Sprüche in Stabreim; bedeutendste Quelle altgerman. Poesie, teilw. schon v. Christentum berührt; jüngere, sogen. Prosa v.(S.) Snorri Stur- lunson verfaßtes Lehrbuch fur isländ. Dichter(Skalden), 13. Jh. Eddington, Sir Arthur Stanleg. engl. Astronom, 18821946, Gra- vitationstheorie, Aufbau d. Ster- ne, Verfasser ausgezeichnet., ge-; mein verständlicher Werke. 1 e e N e n MANNHEIM Dienstag, 30. Januar 1951 Nu. Ueber 300 Personen zählen die Wahlstimmen Endergebnis der Stadtratswahl wird für heute erwartet Die Stadtratsergänzungswahlen sind be- endet. In ihrem Kielwasser aber schwimmt gewissermaßen noch die Arbeit, mit der über dreihundert städtische Bedienstete mit der sogenannten Feinauszählung, die vor- Aussichtlich heute abgeschlossen werden kann, noch beschäftigt sind. Denn jetzt geht es nicht mehr nur um die einzelnen Par- teien und die auf sie entfallenden Stimmen, von denen die SPD 42,5, die CDU 28,6, die KPD 1153, die DVP 12,4 und die DG/ BHE 5,2 Prozerit auf sich vereinigen konnten: jetzt kommt es auf die einzelnen Kandidaten an, die in den Stadtrat gewählt worden sind oder auch nicht. Da sitzen sie nun also an langen Tischen in der rauchgeschwängerten Aula und einem Schulraum der Sickinger-Schule in U 2, von Humor im Druck Die MKZistda MKZ— das ist die„Mannheimer Karne- vals- Zeitung“, Herausgegeben von der Süd- Westwerbung Mannheim, hat sie bis jetzt mren Weg in die Kioske gefunden, wo sie für 30 Pfennige im Zweifarbendruck den Start aufs Publikum wagt. Beim Lesen fanden wir eigentlich die närrischen Klein- anzeigen am witzigsten. Dann legten wir das Messer der Kritik beiseite und zogen es vor, nur Leser zu sein. Und lasen die Artikel, die Pointen und freuten uns über manche neue Begegnung mit alten Bekannten. Manchmal fanden wir auch die Pointen nicht, und manchmal ahnten wir sie zwischen den Zeilen, und manchmal lächelten wir auch vermutlich an den gleichen Stellen, an dener die Autoren wahrscheinlich Tränen der Heiterkeit vergossen hatten. Ob wir aber damit den Nagel auf den Kopf getroffen haben? Am besten überzeugen Sie sich ein- mal selbst. Press(e)-Ball in Heidelberg Zum Glück brauchte in diesem Jahr nie- mand frieren beim Presseball 1951 in der Stifktsmühle Heidelberg, denn auf einen Besucher kam etwa 0,4 Stuhl, so daß schon Zwangsläufig getanzt werden mußte, was die diskret in Taschentücher gesammelten feuch- ten Folgen dieser ungleichen Gleichung so- Zusagen noch ins Quadrat erhob. Allerdings muß zugestanden werden, daß die in Eile beschafften Gartenstühle sich als glänzender Ausgleich bewiesen, verhinderte doch ihre harte Penetranz die durch die tropische Tem- Periertheit des Saales hie und da aufkom- mende Schläfrigkeit daran, Opfer zu finden. So trug man schließlich die Fülle mit der Fassung wie sie von älteren Semestern bei gleichem Anlaß getragen wird und hatte keine Gelegenheit, den Ausfall der Darbie- tungen zu bedauern, da schon alle Mühe darauf verwendet werden mußte, seine drei bis zwölf Tischnachbarn zu verstehen. Der Klubleitung blieb nach allen Bemühungen, in Anlehnung an biblische Vorgänge eine Wünderbare Stuhl- und Tischvermehrung zu Versuchen, nichts anderes übrig. als zu resig- nieren, und es den Gästen zu überlassen, sich selbst zu unterhalten, was erstaunlicher- weise sogar gelang. Hatte doch jeder Gast auch seine Eintrittsauslagen in genüßlichen Naturalien als Willkommens- und Abschieds- spende zurückerhalten wie es bei den Presse- ballen zu einer liebenswürdigen Tradition geworden ist. Den Kühlschrank als Spitzen- Preis der Tombola zu gewinnen hätte unter den obwaltenden Umständen zwar jeder Be- sucher notwendig gehabt, doch war man einsichtig genug, ihn einem Gewinner zu gönnen, was am Tage darauf allerdings zur Folge gehabt haben dürfte, daß Wäschereien eine Hausse in bereits einmal„vorgewasche- ner“ Pfundwäsche erlebten. Gnikomson Wohin gehen wir? Dienstag, 30. Januar: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Hänsel und Gretel“ und„Die Puppen- ee(für die Theatergemeinde); Alster:„Ge- heimnisvolle Tiefe“; Amerikahaus 19.00 Uhr: Filme:„Nanuk, der Eskimo“,„Musik in Ka- nada“; Goethesaal 19.30 Uhr: Vortrag:„Petrus und sein Auftrag heute“, Spr.: Dr. G. Fried, jedem der 149 Wahlbezirke(der Bezirk 101 in Rheinau ist noch dazu gekommen) je der Vorsitzende und Schriftführer, unter der Leitung von Dr. Dr. Hock und anderen Kräften des Statistischen Amtes. Die Ar- beitszeit lief gestern von acht Uhr vor- bis halb fünf Uhr nachmittags, nur unterbro- chen von einer kleinen Pause, die gerade ausreichte, das vom Roten Kreuz gelieferte und von der Stadtverwaltung gegebene Mit- tagessen einzunehmen. Vor Antritt ihrer Funktion waren die Auszähler durch den Leiter des Statistischen Amtes in ihr Auf- gabengebiet eingeführt worden. Jetzt mußten also die auf die Bewerber entfallenden Einzelstimmen gezählt werden. Selbstverständlich machen dabei die Kumu- lierungen und Panaschierungen die meiste Arbeit. 40,1 Prozent der Wähler haben ihren Wahlzettel verändert. Da mußten nun zuerst die bezirksweise versiegelten Päckchen der gültigen Stimmen, die über Nacht in der Sickinger-Schule von der Polizei behütet worden waren, von den paarweise zusam- menarbeitenden Vorsitzenden bzw. Schrift- führern geöffnet werden. Die unveränderten Wahlzettel wurden aussortiert und zur Seite gelegt, da bei diesen keine Rechenarbeit zu leisten ist. Dann nahm sich jeder der je- weils auf einen Bezirk kommenden 2 wei Bearbeiter die veränderten Wahlzettel einer der fünf Parteien vor und legte alle Wahl- zettel mit Panaschierungen bei den Zetteln dieser Partei obenauf. Diese so geordneten Wahlscheine wurden dann in der rechten oberen Ecke mit laufenden Nummern ge- zeichnet, so daß die letzte dieser Nummern mit der Zahl der in der Wahlniederschrift genannten veränderten Wahlzettel überein- stimmte. Im vierten Arbeitsgang— die ganze Ar- beit wird unter Aufsicht des Gemeinde- Wahlausschusses und des Wahlamtes vor- genommen— wurden oder werden die ins- gesamt von jedem Wähler abgegebenen Einzelstimmen überprüft. Wenn der Wahl- zettel mehr als 24 Einzelstimmen aufweist, so müssen Streichungen vorgenommen wer- den. Dies geschieht nach den gesetzlichen Bestimmungen so, daß die handschriftlichen Veränderungen(Panaschierungen und Ku- mulierungen) vor dem gedruckten Inhalt den Vorrang genießen. Die überzähligen Stimmen werden von hinten gestrichen. Die Gesamtzahl der abgegebenen Einzelstimmen wird auf jedem Wahlschein auf der rechten unteren Ecke notiert, so daß die Addition dieser Einzelstimmen-Zahlen der Wahlzettel einer Partei die Gesamtzahl der für die Partei im Wahlbezirk abgegebenen Einzel- stimmen ergibt. Die Ausfüllung der sogenannten Haupt- zählliste beginnt dann mit der Bearbeitung der Panaschierungsliste als Vorarbeit, Sind alle fünf Parteien in der Panaschierungs- liste durchgearbeitet, so muß auf dem ent- sprechenden Feld der jeweils gewinnenden Partei der zusammengezählte Verlustwert als Gewinn bei dem durch Panaschierung gewinnende Bewerber bzw. seiner Partei mit Rotstift vermerkt werden. Diese roten Zahlen werden später auf die Hauptzähl- liste übertragen. Der letzte Arbeitsgang besteht anschlie- gend in der Buchung der Wahlzettelpakete der Parteien, Wahlzettel für Wahlzettel, mit der SPD als der stärksten Fraktion begin- nend. Bis Mittwoch werden wir also wissen, wer uns neben den 24 verbliebenen Stadt- räten neu vertreten wird. Fest steht bis jetzt nur, daß die beiden großen Parteien SPD und CDU wieder den Löwenanteil der Wahlstimmen— und zwar auf Kosten der Kommunisten— auf sich konzentriert ha- ben, daß die DVP die gleiche Anzahl ver- treter wie bisher und die DG/BHE zum ersten Male auch einen Vertreter im Stadt- rat haben wird. rob Ius dem Vereinseben n Arbeiter-Sänger-Bund Ahoi! durchbrauste es immer wieder das Feldschlöss l, wo sich der Arbeiter- Sänger-Bund versammelt hatte. um mit seinen vielen Anhängern dem Fasching zu huldigen. Fröhliches Lachen, Stimmung, Leben und Masken gaben dem Treiben ihr Gepräge. Um Mitternacht eine große Preis- Polonaise. Ergebnis: 1. Gruppenpreis: J. Stein und Frau(originelle Maske), 1. Ein- zelpreis: Ch. Kellput(Zoro), 2. Leicht (Scheich). Bei Wahlscher Musik gab es keine Tanzpausen. Sänger und Stenografen Die Meister des Liedes vom Arion, Ise- mannscher Männerchor sowie die Anhän- gerschaft der Schnellschreiber vom Steno- grafemverein Mannheim hatten sich im Haus des TSV 1846 vereint niedergelassen. Kein Wunder, daß die Stimmung bald in die Höhe ging, besonders beim festlichen Einzug der Ludwigsfhafener Prinzessin Inge mit ihrer schmucken weiblichen Prin- zengarde. Es folgten Reden, die im allge- meinen Trubel untergingen und Orden, dann ging es bis in den frühen Sonntag hinein nach den Klängen der Kapelle Maurer. Beim Odenwaldklub Guten Besuch hatte der Bunte Abend des Odenwaldklubs im Wartburghospiz zu verzeichnen. Willi Kehr fungierte unter dem Motto„Die Optimisten etwas verrückt“, den erfolgreichen Eisbrecher mit Schwung und Fehlt der Jugend dus Vorbild der Eltern? Dr. Groeger über die Vor Aerzten, Geistlichen beider Konfes- sionen, Juristen, Lehrern und Fürsorgern sprach auf Einladung des„Christlichen Ver- eins Junger Männer“ der Erlanger Psycho- therapeuth Dr. med. G. N. Groeger zu dem Thema„Jugend in Not— unsere Schuld“. Dieser Vortrag bildete den Höhepunkt einer Vortragsreihe, die der Arzt vor Jugendlichen über sexuelle Probleme hielt. Landgerichtspräsident Dr. Silberstein be- kannte in seinen einführenden Worten, wie sehr es ihm bei der Rechtsfindung auf die Frage nach der Vergangenheit und der Um- welt des Angeklagten ankomme. Die Einzel- heiten des werdenden Hergangs seien wich- tig für die Beurteilung eines Menschen. Dr. Groeger ging davon aus, daß allgemein nur das Aeußere und Aeußerliche geordnet werde. Um den Menschen bestünde also eine Pseudoordnung. Der Arzt aber wisse um das Ganzheitsprinzip des Menschen. Zu die- ser Ganzheit gehöre auch die innere Ord- nung. Es sei die Aufgabe des kundigen Arz- tes, dem Patienten seine innere Unordnung sichtbar zu machen. Der Sprecher meinte, die Jugend kenne ihre Situation nicht, was nicht zuletzt ein Verschulden der Aelteren sei. Die Not der Jugend beginne schon in der Familie. 80 Prozent der Eltern kämen nur für Nah- rung und Kleidung auf, nicht aber für eine fundierte geistige Erziehung. Und die Jugend erkenne die Ehekrisen richtig als einen Zer- fallsprozeg. Durch dieses Erkennen bei der Jugend würden die Erwachsenen autoritäts- „innere Unordnung“ nale Liebe zwischen Vater und Mutter. Nun Aber seien Vater und Mutter die wichtigsten Bilder im menschlichen Leben, auch im Ehe- mann oder in der Ehefrau suche der Mensch unbewußt nach der Aehnlichkeit dieses Bil- des. In der Erziehung hätten diese Bilder versagt, weil es an der Erziehung zum Ver- zicht und an der geschlechtlichen Erziehung gefehlt habe. Dr. Groeger meinte, wie solle ein Kind, das nach Vorbildern hungere, innerlich ge- sund bleiben, wenn selbst die Erwachsenen eine unklare Stellung zum Leben haben. Es suche nach dem Ausweg und verfalle in die Extreme der Hemmungslosigkeit oder der Verkrampfung. Das Resultat sei Zynismus oder Schweigen. Der Redner bezeichnete es Als einen tragischen Irrtum der Erwachsenen — auch mancher Geistlicher— das Ge- schlechtliche totzuschweigen. Das andere Extrem sei die Sexualnötigung, das Spießg- rutenlaufen der Jugend durch die bildhafte Suggestion der Magazine, IIlustrierten und der Reklame. Der Schlager— der Text und die leicht eingehende Musik— ist nach Dr. Groeger das Hauptmittel der Massensugge- stion und der Jazz ein sexuelles Phänomen. Der Angriff des egoistischen Sexus des Man- nes auf die Frau sei heute derart, daß die Frau als Mensch nicht mehr viel gelte. Der Redner forderte in diesem Zusammenhang Väter, die nicht nur Haushaltungsvorstände seien, Eltern, die auch nein sagen können und das Eingeständnis der eigenen Schuld. Die Kinder müßten wieder gute Vorbilder Charme, und sein Ensemble machte ihm Alle Ehre mit dem Reigen einer bunten Unterhaltung. Die vielen Mitwirkenden er- Warben sich viel Beifall und Lob. Hermann Kreß und seine Musiker rundeten den Abend musikalisch. Ski-Club Mannheim Der erste Maskenball der Skiclübler seit dem Krieg in den Siechen- Gaststätten brachte einen glänzenden Besuch, bunte Masken in allen Farbtönen bei freiester Phantasie und ein Mordsbetrieb. Es war ein Dorado der Ausgelassenheit und Stim- mung, und die Mutos hielten die Zünftigen lange und bestens in Bewegung. Eilmspiegel Alster:„Geheimnisvolle Tiefe“ Die Tendenz des Filmes ist klar: nicht Außerlicher Reichtum macht glücklich, son- dern die Arbeit, das Bewußtsein des Menschseins, der Kampf gegen entmensch- chende Zivilisation geben dem Menschen seinen eigentlichen Wert. Soweit das durch- aus anzuerkennende Sujet. Was daraus gemacht wurde, ist ein nicht ernst zu neh- mender Versuch, da die Durchführung nicht die Ernsthaftigkeit des Themas erreicht, Wenn man von einer einzigen Szene ab- sieht. Doch sollte ein Regisseur wie G. W. Pabst wissen, daß ein Problem-Film sich aus einer Vielzahl von Szenen zusammen- setzt, von denen nicht nur eine, sondern möglichst alle das Anliegen des Filmes stoffverwandt mitteilen sollen. Gewiß, es entbehrt nicht des Reizes, Ilse Werner in einer ernsthaften Rolle zu be- gegnen. Doch hätte an die Stelle einer Frau, die einen Forscher Paul Hubschmid) liebt, aber vor dessen arbeitsreichem und ge- fahrvollem Leben zunächst zurückschreckt, einen anderen Mann(Stefan Skodler) hei- ratet, mit ihm jenes oberflächliche und lieb- lose Leben der steinreichen Leute lebt und dann in der Gefahr doch zurückkehrt zu dem Forscher, eine Schauspielerin stehen sollen, der die Thematik wesens verwandter ist. Hinzu kommt, daß ihre beiden Partner zu sehr in Schwarz- Weiß- Darstellung ver- haftet sind. So bleibt nur jene großartig gesehene Spiegelszene mit Maria Eis, die daher um so schärfer erkennen läßt, welche Möglichkeiten der Regisseur G. W. Padst ungenützt ließ. ug. Schülerinnen suchen einen Namen für ihre Schule Ein interessanter Wettbewerb bewegt zur Zeit die Gemüter der 2000 Schülerinnen der Handelsschule und Höheren Handels- schule II in Mannheim: die Schule sucht einen Namen. Als Mädchenschule soll es der Name einer Frau sein, die für Mannheim oder die Weitere Heimat allgemein oder für deren Wirtschafts- und Sozialleben von Bedeu- tung ist. Dieser Name soll dann den zu- ständigen Behörden zur Genehmigung vor- gelegt werden. Ein Preisgericht, bestehend aus Lehrkräften der Schule und dem Schü- lerrat, entscheidet über den besten Vor- schlag, für den ein Preis von 25,.— DM — Europa ruft diesmal mit Preis aus schreibe Nach der äußerst instruktiven und gg, phisch hervorragend gestalteten Ausste“ lung„Europa ruft“, die vor kurzem auch b Mannheim gezeigt wurde, legt nun c Europa-Union eine Broschüre vor, die 15 knappen Worten noch einmal Inhalt l Ziel der Ausstellung zusammenfaßt u damit unter anderem auch zu einem schaulichen kleinen Nachschlagewerk t Darüber hinaus enthält diese Brosch zwölf Abbildungen berühmter europäisch Bauten, die in Form eines Preisaussche bens ihrem Namen nach vom Leser zu h nennen sind. Für richtige Lösungen Winken zehn Gewinne, davon fünf Reisen nach Jh. lien und fünf Reisen nach Paris: außerdeg werden 50 Bücher als Trostpreise verlas Verbunden mit der Benennung der abe bildeten Bauten ist die Frage an den Weh bewerbsteilnenmer nach der Zahl 9 vermutlich eingehenden Einsendungen 3 diesem Preisausschreiben. Das Heftche das alle näheren Einzelheiten enthält, für 20 Pfennig beim Kreisverband Mam heim der Europa-Union, Waldhofstraße erhältlich. g Neben dem Reiz des Preisausschreſbem verdient die Broschüre auch ihres vor el für die Jugend lehrreichen Charakters d. gen beachtet zu werden. Kurze„MM“-Meldungen Neue Gaststätte am Tattersall. Mit eng kleinen Feier wurde die neue Gaststi „Rheinquell“ am Tattersall eröffnet. In 40 geschmackvoll und gediegen ausgestattete Räumen beabsichtigt der Wirt Erich Küng und seine Frau zu bieten, was eine Caststed in dieser Verkehrslage anziehend macht. De Wirt ist bemüht, eine Gaststätte für jeder mann zu schaffen und sprach seinen Dan all denen aus, die ihn in diesem Bemühen bisher unterstützt hatten. Vorstandswahl des KTZV„Vorwärts Die Jahresversammlung des Kleintierzuch, vereins„Vorwärts“, Mannheim-Neckarstad brachte den zufriedenstellenden Geschäft. bericht des vergangenen Jahres. Nach Ent. lastung des bisherigen Vorstandes wurd zum ersten Vorsitzenden W. Schwab un zum zweiten Vorsitzenden R. Wagner g= wählt. ö Wir gratulieren! Helene Wigler, Mann heim, Städtisches Altersheim Lindenho, und Lina Pfaff, Mannheim, Schimperstr. 1 werden 70, Anna Knopf, Mannheim-Wald- hof, Spiegelfabrik 151, wird 73, und Kaths. rina Illig, Mannheim, Soflenstraße 24, wird 75 Jahre alt. Barbara Schmitt, Mannheim- Käfertal, Habichtstraße 67, begeht den J, Ludwig Weitenkopf, Mannheim-Käfertad Wormser Straße 158, den 84. Geburtstag Das 85. Lebensjahr vollenden Adolfs Gries, Mannh.-Neckarau, Altersheim, und Heinrich Müller, Mannheim, Käfertale Straße 162. Aus dem Polizeibericht Beim Brand verletzt. Infolge Durchbre- nens eines Hochspannungskabels brd in einem Industrieunternehmen auf da Waldhof ein Brand aus, der durch d rasche Eingreifen der Werksfeuerwehr nach etwa halbstündiger Arbeit gelöscht werden konnte. Bei den Löscharbeiten zog sich en 18 jähriger Arbeiter erhebliche Brandwunden zu, so daß er ins Städtische Krankenhau gebracht werden mußte. Der Sach- und Ge- bäudeschaden ist erheblich. Metall ist nicht mehr sicher. Zwei junge Burschen entfernten auf der Rheinau en Güterwagen die Lagerschalen, wurden aber von einem Polizeibeamten überrascht und festgenommen. Es konnte festgestellt wer- den, daß die beiden Diebe in Gemeinschaft mit zwei weiteren Jugendlichen bereits el Lagerschalen für 374,— DM an einen Al metallhändler verkauft hatten. Den zulet genannten beiden Jugendlichen konnte en weiterer Altmetalldiebstahl aus einem Laget nachgewiesen werden, bei dem sie weiten 500,— DM verdienten. Durstige Gesellschaft. Eine durstige Gs. sellschaft stieg mitten in der Nacht 1 Käfertal in einen Lagerraum ein und nahn 60 Flaschen Bier und acht Flaschen — Heidelberg(Christengemeinschaft Mannheim). 108. Fast überall fehle die Liebe, die perso- sehen. ug. ausgesetzt ist. Wein mit. Edel. 5 106 0 D— 0 D Duero 194 Dunant del,(s.) Adel; Hule, Wein- Edi rhomas Alba, bed 0 Dy, chem. Zeichen f.(a.) Dys- Dynamit, Sprengstoff, 1867 von Hleronymus, Melancholle Gcup- T ig, Pierre Louis, frz. Physl- beerenzersetzung durch Edelpilz, 838 Erfinder, 12121 prosium. Alered Nobel erkunden, urspr. terstlche); Apokalypse, karte. L. und Chemſter, 17881838; Wirkung: Steigerung d. Zucker- 1879 elektr. Glühbirne; 1. Elek- Sehaltes l. Wein, bes. Rheinwein; trizitätswerk, Akkumulator, Me- kreie, Edelinge, d. german. Ur- gaphon, Phonograph u. a. addel auf dt. Boden, im Ma seit effelct, Ernission von Elektronen Dyas,(s.) Perm. Dyck, Anton van, holl.-flum. 125 Maler, 1599—1641, Schüler v. Ru- Dynamo, maschine, Generator. Nitroglyzerin in Kieselgur getränkt. gebrannter leben, Passionen(Holzschnitt-- Petitsches Gesetz, bildreihen). Theoretische Werke wärme(spez. wärme mal Atom- über Amatomie, Ferspektive u. gewicht) ist im festen Aggre- Atom- 12. Ih. Hochadel; gase, bes. aus Glühfaden und Absaugung 1 e. beständige Gase, Helium, Argon, durch Anod Krypton, Xenon, Neon, Radon, gehen keine Verbindung mit an- deren Grundstoffen ein; wider- standsfähig geg. chem. Einflüsse ebenso wie die„- metalle Gold, Silber, Platin, Osmium, Iridium; Traute, Alpenpflanze; stahl, Stahl v. besen d. Härte u. hoch- Wertiger phys. Beschaffenheit; steine, seltene, d. klare Durch- sichtigkeit, Farbe, Glanz u. Härte ausgezeichn. Mineralien; Ganz- Dsteine: Aquamarin, Diamant, Rubin, Saphir, Smaragd, Türkis; Halb steine o. Schmucksteine: Achat, Amethyst, Bergkristall, Jaspis, Topas u. a.; künstliche · steine, mit Knallgasflamme aus Tonerde zusammengeschmolzen: g nthet. Rubin, Korund, Saphir u. 3; weiß, sternförmige Ge- Dirgesgdlanze in Asien u. Europa (Korbblüter), wächst in Höhen bis zu 34090 m. Eden, Sir anthony, 1897, engl. konservativ. Politiker, 1933 38 A.-Minist. und 194043 anfangs Kriegs-, später A.-Minister. Eden, hebr., Fruchtld., Paradies. Edler, irn(s.) Rothaargebirge ent- Springend. Nebenfiuß d. Fulda, 135 Em lang: v-talsperre, Wasser- kraftwerk b. Hemfurt(Waldeck), Stausee; 1944 d. Luftangriff zer- stört, Upberschwemmungskatastr. lat., Verordnung, Erlaß; von Nantes, 1398, Religlonsfrei- heit f.(s.) Hugenotten, 1685 wie- der aufgehoben. Edinburgh, Hptstdt. v. Schottld., am Eingang d. Firth of Forth, 487.900 E, Univ., ehem. Residenz (Holyrcod) der schott. Könige; Herzog u., Titel d. engl. Primz- gemahls. Edition, Herausgabe e. Buches; 1. Zivilprozeß Vorlage v. Urkund. Eduard, ahd., Besitz wächt., engl. HKönigsname; der Bekenner, 1002-1066, letzter angelsächsisch. Herrscher vor d. Einfall d. Nor- mannen i. Engld.; I., 1239-1307, engl. Kg., leitete durch Unter- Werfung v. Wales u. Schottland nat. Einheit der brit. Insel ein; III., 1312—77, eroberte Schott- land und NW-Frankreich; the Dlacle Prince, Schlacht bel Crecy 1346;„VII., 18411910, seit 1901 Kg.; regte 1904 die(s.) Entente cordiale mit Frankr. an: VII., 1894, dankte 1936 ein Jahr nach seiner Krönung ab, Herzog von Windsor. Eesti,(s.) Estland. Efendi, türk., Herr, höfl. Form der Anrede. Efeu, Gattung immergr. Kletter- sträucher, Zierpflanze. Effekt, lat., Wirkung; phys. Lel- stung: die in 1 Sekunde v. einer Kraft geleistete Arbeit. Effekten, Wertpapiere, auch be- weglieher Besitz. effektiv, wirklieh, tatsaehilieh; im Handel: Zahlung in best. Währg.; geschaft, Lieferung der Ware sofort od. n. best. Fris Egart, umgebrochenes Grasland; wirtschaft, Feldgraswirtsch. in S-Dtschid., Osterreich, Schweiz; Wechselnde Bodennutzung in mehrjährigem Turnus. Egbert, angels. Kg. v. Wessex, 7 839, unterwarf u. vereinte die angelsächs. Staaten. Eger, I. Nebenfl. d. Elbe, 310 km 18. Hptstdt. d. Egerland. ¶Tsche- bens, m. ihm bedeutendster Ver- treter d. fläm. Barocks. Dyn, phys. Krafteinheit, erteilt d. Masse v. 1 g eine Beschleuni- gung von 1 em pro Sekunde. Dynamik, Teilgebſlet der Mecha- nik, handelt v. d. Bewegungen des Körpers und ihren Verände- rungen durch auf sie einwirkende Kräfte; dynamisch: bewegt, sich verändernd. Hydro- bei flüssi- gen, Aero-“ bel gasförmigen Körpern. Dynamismus, naturphilosoph. Richtung, deutet Materie als Produkt wirkender Kräfte. E, 53. Buchstabe d. Alphabets; Physik. Bez. f. elektr. Elementar- quantum; A positive,— nega- tive Elektrizität; Abk. East, Est Osten; e, Basis d. natürl. Lo- galithmen= 271828 Eagle, engl., Adler; USA-Gold- münze zu 10 Dollar. Earl, Adelstitel; engl., Graf. East, engl., Osten; River, Ost- arm des(s.) Hudson zw. Brook- Iyn und New Vork 1,2 km breit, m. Tunnel u. Hängebrücke. Eau, frz., Wasser; de Cologne, Kölnisch Wasser; de Javelle, Bleichmittel, verdünnte Lösung unterchlorigsauren Kaliums od. Natriums; de vie, Branntwein. Ebbe,(s.) Gezeiten. Ebenholz, dunkles, sehr hartes u. schweres tropisches Edelholz; schwarzes od. echtes(Indien u. Afrika), rotes», Grenadill E ¶ Westindiem, schwarzbraunes· Undiem). elektr. Energie erzeugende Ma- schine. Elektromagnete laufen um Drahtspulen od. umgekehrt. meter, Kraftmesser. Dynast, gr., Machthaber, Bez. für d. hochfrelen Adel im Ma; e, Herrschergeschlecht. Dys, gr. Vorsilbe, miss-, Übel. Dysenterie, gr.,(s.) Ruhr. N Dysprosium, chem. Element, Abk. Dy, Ord.-Zl. 66, Atomgew. 162,52,(s.) Seltene Erden. D-Zug, Schnellzug mit Seiten- Zängen im Wagen u. Ubergän- gen zu anderen Wagen durch ziehharmonikaart. Faltenbälge. Eber, männl. schwein; häufig Wappentier; esche, Strauch- baum, rötliche Beeren,(s.) Vogel- beeren, hartes Nutzholz. Eberhard, ahd. Eberstark, männl. Vorname; württ. Fürsten: II., der Zänker(Greiner), 1344—92, Held zahlreich. Fehden(Gedicht Uhlands), Sieger üb. Schwäbisch. Städtebd.;. V. im Bart(d. Alte), bedeutendster Fürst v. Württem; berg, 144596, Gründer d. Tüb. Univ., 1477; 1495 z. Hz. erhoben, Ständ. Verfassung f. Württ. Ebernburg, Burgruine i. d. Rhein- Pfalz a. d. Nahe, Geburtsort Fr. V.(S.) Sickingens, Zuflucht Me- lanchtons, Huttens:„Herberge d. Gerechtigleit, 1523 zerstört. Eberswalde, Stadt im nordöstl. Brandenburg, 30.000 E, Forst- Wissensch. Fakultät d. Universi- tät Berlin m. Forstmuseum. Ebert, Friedrich, 1871-1925, urspr. gelernt. Sattler, dann Redakteur, 1912 sozlaldemokrat. Reichstags- NARZ&(O. M A N N H E I M 90 7. 3 u. Kdtfertaler Straße 91 Das Haus der guten Beleuchfung Festungsbau. Duero, Grenzfluß zw. Spanſen und Portugal, portug. Duoro, im Atlantik mündend, 776 kn. Düse, Verengung oder Erweite- rung der Mündung einer Gas- oder Flüssigkeitsleitung zum Zwecke einer Druck- oder Ge- schwindigkeitsänderung; nmo- tor, Antriebsmaschine, bei der die Bewegung aus der Rückstoß3;- Kratt durch Dũsen ausströmender . gewonnen Wird. Düsseldorf, Hptstdt. des Landes Nordrhein- Westfalen, a. Nieder- rhein, 495.900 E(1939: 536.000; 1945: 235.000), Verwaltungszentr. d. westdeutsch. Schwerindustrie, Sitz vieler Zentralverbände und Industriebe triebe. Blütezeit unt. Pfalzgrafen v. Neuburg im 17. J H., 1813 Preuss. Duett, it., Zweigesang. Duhamel, Georges, frz. Dichter, „1884, gesellschectskrit. Roma- ne, Reiseberichte und Essays. „Kumpf gegen Schatten“. Duisberg, Curt, dt. Chemiker, 13611935, Farbstoff-Forschung, Gründer der I. G. Farben. Duisburg, rhein. Industriestadt, größter Binnenhafen Europas, 410.000 E, günstige Lage im Ruhr-Kohlengebiet, an der Mün- dung der Rühr in den Rhein und am Rhein-Herne-Kanal. Dukaten, it,, Goldmünzen, 1284 zuerst in Venedig geprägt, in Otschlid. v. 1559—1857 im Gebr. Duktus, lat., Linienführung, Zug und Druck einer Handschrift aus interner Anlage. Duleinea, bäuerl. Gellebte d.(s.) Don Quijote v.(s.) Cervantes. gatzustand für alle Grundstoffe annähernd gleich, d. h. ca. 6,4; neuerdings durch Versuche ein- geschrànkt. Dult, altgerman. Fest, in Bayern noch als Jahrmarkt; bekannt die Auer Dult Munchen. Duluth, Stadt im USA.-Staat Mirnesota, 140.000 E; größter Binnenhafen der Erde(Getreide, Eisenerz, Kohle). Duma, russ., Gedanke; Reichs.. 1906—17 russ. Parlament, durch bolschewistische Revolution auf:. gelöst. 5 Dumas, Alexandre, pere, 1802 bis 1870, frz. Schriftsteller,„Graf von Monte Christo“,„Drei Musketiere“:», fils, 182495, „Rameliendame“,„Demi⸗ monde. Dumbarton Oaks, Landhaus der Harvard University in Washing ton; Konjerens von vom 21. g. bis 7. 10. 44, Beschluß der alllier- ten Hauptmächte USA., Groß- Brit., Sowietrußland und China Ub. Schaffung einer Weltorgeni- sation der Vereinigten Nationen (United Natlons, abgek. UN). Endgült. Form durch Ronferena von San Franaisco 1948. Dum Dum, ind. Stadt mit Muni- tionsfabrik bei Kalkutta;„»ge- schoß aus Weichblei oder Halb- mantelgeschoß mit vorn frei- gelegtem Weichbleikern, bewirkt bes. schwere Verletzungen. Dumping, engl., Verkauf n. d. Ausland zu niedrigeren Preisen als im Inland, oft unter Her- stellungskosten, um Absatz- märkte zu erhalten oder neue zu gewinnen;.-zölle, Schutz vor durch Einfuhrzölle. Dunant, Henry, Schwelz. Arzt, 18281910, Begründer d. Roten vielseitig, interessant und akfuell lung . der Füch 1758 die K Wurz gewon des E er Nahe Schwi kamm Nächs die p deuts eine heime mit heime Zink- und Tabat bei d ihrem Besch Anfar Statis die J zial- Verle der zucht, Manu berg) Früh: Bapti taler Torfy hält. zucht der 1 lch-n und Arme Giulin Droge frühe und Sie aus Fries misch Durct misch der„ brück nen I kurt i inmit mühle einge Um d Raffi an di fabreail intere Spieg Palai. Vom! fabril Gesck gend Was! nur 1 geleg leicht Strön unser Mann 948( 8e 805 8 Ar 11 zußerden ' verlog er abge en Wei, ahl 0 ngen Heftchen thält, d Mang trale chreſbeu vor allen ters e Mit elng Jaststäh t. In den estattete ch Köng Jaststät lacht. De ür jeder. en Dan Bemühen orwärts ierzuch⸗ Karstadt teschäftz ach En. S Wurd wab und Sner ge. , Mann: indenhot erstr. 16 m- Wald. d Katha 24, wird anheim den J, Käfertab burtstag Adolf im, und äkertale — rch bre S Pp auf den reh da ehr nach t werden sich en dwunden akenhau und Ge- rei junge inau an den aber scht und ellt wer⸗ einschaf reits el nen All n zuletn nnte eln m Lagel Weiters tige Ge. Jacht nd nahm Flaschen eee N Nr. 25/ Dienstag, 30. Januar 1951 S n e MORGEN „ e Selte 8 eee Ius den Infängen der Munnheimer Industrie Die Wurzeln der industriellen Entwick- jung unserer Stadt reichen bis in das 17. Jahrhundert. Bemerkenswerte Ansätze der Textilindustrie gehen auf wallonische Hüchtlinge und damalige Neubürger zurück. 1758 erhält ein Johann Christoph Michel die Konzession zur Herstellung des aus der Wurzel der Krapp-Pflanze oder Färberröte ewonnenen Tuch-Färbemittels. Vom Sohne des Begründers geht die in der Schwetzin- ger Straße befindliche Fabrik. in deren Nähe Krapp-Plantagen erstehen. auf dessen Schwiegersohn, den nachmaligen Handels- kammerprägidenten Friedrich Lauer, über. Nächst den! Mannheimer Bier. das durch die pfälzischen Kolonisten auch in Nord- deutschland zu hohen Ehren kommt, ist eine sehr beliebte Spezialität das„Mann- heimer Wasser“, ein stark sesüßter Likör mit Gewürzgeschmack. Den Namen Mann- beims führt auch eine goldfarbene Kupfer- Zink-Legierung„Similor“, aus der Dosen und andere Luxuswaren gefertigt werden. Tabatieren aus„Mannheimer Gold“ sind bei den Sammlern als„Fischerdosen“ ach rem Hersteller) bekannt. Doch erreicht die Beschäftigtenzahl in diesen industriellen Anfangsserien in 164 Betrieben nach einer Statistik von 1775 kaum eintausend, denn die Tätigkeit der kurfürstlichen Kommer- zial- und Fabrikenkommission. die aus der Verleihung von Privilegien und Monopolen der Staatskasse Einnahme zu verschaffen zucht, kommt mehr Frankenthal Porzellan- Manufaktur) und anderen Städten(Heidel- berg) zugute, als der Residenz. Zzu den aktivsten Industriellen dieser Frühzeit gehört der Lothringer Adlige Jean Baptist von Villiez. der zu seinem Käfer- taler Mühlenbetrieb die Berechtigung zur Torfverargeitung im Sandtorfer Bruch er- hält. Unter mancherlei Widerständen ver- zucht er, die Torffeuerung zur Erzeugung der Dampfkraft auszunützen. Der einzige größere metallindustrielle Betrieb ist staat- lich-militärisch: die Stückgießerei; sie gießt und bohrt Geschütze für die kurpfälzische Armee. Der aus Oberitalien stammende Paolo Giulini, in Mannheim als Filialleiter einer Drogenfirma tätig, kauft 1823 das nach dem früheren Besitzer benannte Gut Grohhof und betreibt dort eine chemische Fabrik. Sie wird 1851 von Dr. Karl Clemm-Lennig aus Gießen in Gemeinschaft mit Heinrich Fries erworben und unter der Firma„Che- mische Fabrik Wohlgelegen“ weitergeführt. Durch Fusion mit Neuschloß und der Che- mischen Fabrik Heilbronn. entsteht 1854 der„Verein chemischer Fabriken“. Die von Dr. Clemm-Lennig jenseits der Ketten- brücke errichtete Düngerfabrik geht an sei- nen Neffen Georg Karl Zimmer aus Frank- furt über. Noch lange befinden sich Industriewerke inmitten der Stadt. In C 7 ist eine Dampf- mühle(von Capellen) später eine bald wieder eingegangene Wollemanufaktur in Betrieb. Um die gleiche Zeit entstehen zwei Zucker- Raffinerien. 1837 wird das Schloß Waghäusel an die Badische Gesellschaft für Zucker- fabrikation“ verkauft. in langem Widerstreit mit Handwerker- interessen entwickelt sich die Möbel- und Spiegelfabrik von Schmuckert im ehemaligen Palais Zweibrücken am Theaterplatz(B 4, 2). Vom Lande in die Stadt wird die Bettfedern- fabrik von Bernhard Kahn& Co. verlegt. Geschichtliche Funde bei ihrem Neubau in Wie wird das Wetter? Leichter Temperaturrückgang Vorhersage bis Mittwoch früh: Ueberwie- gend neblig-trübes Wetter und vereinzelt et- was Nieselregen. Temperaturen in der Ebene nur noch wenige Grade über 0. Nachts bei gelegentlichem Auflockern der Bewölkung leichter Frost. Winde um Nordost. Uebersicht: Mit der herrschenden östlichen Strömung sickert allmählich kältere Luft in unser Gebiet ein. Pegelstand am 29. Januar: Maxau 472(—“18), Mannheim 395(30), Worms 325(— 26), Caub 940(—37). Von Prof. Dr. Friedrich Walter S 1, 8 führen 1859 zur Gründung des Alter- tumsvereins. Die Erzeugnisse der Zigarren- industrie spielen im Auslandexport eine große Rolle. Eine besondere Kuriosität bildet die von Lazarus Morgenthau fabrizierte „Fichtennadelzigarre“ bestimmt für Kranke, „Welche an Magenübeln, an chronischem Katarrh oder an dem Kehlkopf leiden“. Die Badische Zinkgesellschaft verarbeitet Zinkerze aus dem Wieslocher Galmei-Berg- Werk. Schon nach wenigen Jahren wird der unrentable Betrieb eingestellt. Die Zinkhütte geht an Friedrich Engelhorn über, den Mit- inhaber der die Stadt mit Leuchtgas ver- sorgenden Gasgesellschaft. Er beginnt dort die Anilin- Fabrikation. Somit bildet die Zinkhütte die erste Keimzelle der IG Farben. In die gleiche Zeit fällt die Errichtung einer Spiegelmanufaktur im Waldhof durch eine französische Gesellschaft, die hier ihr Fabrikationsgeheimnis verwertet. In ihrer Arbeiter-Kolonie stehen gleichmäßige kleine Reihenhäuser für 300 bis 400 Arbeiter mit ren Familien. Auch für eine kleine Kirche und ein eigenes Schulhaus ist gesorgt. Die Anlagen für Glasschmelze, Spiegelguß, Schleifen und Politur gestatten die Fabrika- tion einer dem beliebten französischen Spie- gelglase ebenbürtiger Qualität in ansehn- licher Plattengrögße. Der günstige Standort lenkt zum ersten Male den Blick auf das für den späteren Industriehafen wichtige Alt- rhein-Gelände. Seine Bedeutung wächst, seitdem der Friesenheimer Rheindurchstich vollendet ist und die chemische, sodann auch die Zellstoff-Industrie sich dort ansiedeln. Damit hebt eine neue Periode der wirtschaft- lichen Entwicklung an. Für- die Theatergemeinde. Am 30 Januar bleiben die Geschäftsräume der Theater- gemeinde Mannheim- Ludwigshafen wegen Umzug geschlossen. Die neue Adresse lau- tet: Mannheim, F 1. altes Rathaus, Am Marktplatz, Tel. 31623; Bürozeit von Mon- tag bis Freitag von 9—19 Uhr und Samstag von 9—15 Uhr durchgehend. Sie wollten nach Imeriku a uf Umwegen Es War ein bekanntes Lied: Die beiden Mädchen wollten nach Amerika. Und wenn John winkend über den großen Teich ge- flogen war und nicht mehr wiederkam, ver- trauten sie auf Jack und Jimmy und füll- ten nebenbei die Haushalts- und die eigene Kasse mit DM auf, Die farbigen und weißen Soldaten kamen und gingen im Hause, und die Eltern verschwanden stundenlang aus der Wohnung— des guten Tones wegen. Den Nachbarn blieb das nicht verborgen. Zumal die Besuche sich über mehrere Jahre hinzogen. Aber einer der häufigsten Besucher war so groß, so farbig, und so furchterregend, daß es seines Ausspruches, er werde sämtliche aufsässige Nachbarn kurz und klein schlagen, fast gar nicht mehr bedurft hätte. Dennoch kam es zu einer Anzeige. 20 Mie- ter aus der nächsten Nachbarschaft leisteten ihre Unterschrift, und die Staatsanwalt- schaft klagte einige Zeit später die Eltern an wegen schwerer Kuppelei. Der 67jährige Vater meinte vor Gericht, ihn treffe keine Schuld. Er habe nur ein viel zu weiches Gemüt. Er sei gegen seine bei- den Töchter nicht angekommen. Die Töchter sagten einträchtig das gleiche. Ganz abgesehen davon wollte eine von den Gewohnheiten der anderen bis dato nichts gewußt haben. Das Schöffengericht verur- teilte die Eltern unter großem Weheklagen der gesamten Familie zu Gefängnisstrafen: vier Monate für den Vater, fünf Monate für die resolutere Mutter, die ihre Töchter mehr ermuntert Hatte als der Vater. Die eigentliche Schuld, so meinte der Schöffenrichter, liege allerdings bei den Töchtern i-tu Raubüberfall in D 3 geklärt Beide Täter gefaßt „Wollen Sie sich ein paar DM verdienen?“ fragte ein junger Mann von 24 Jahren einen anderen, den er eben erst kennengelernt hatte. Der wollte. Er brauche nichts weiter zu tun, als Auto fahren, wurde ihm bedeu- tet. Das Auto— ein Pkw. aus Seckenheim mußte zu diesem Zweck allerdings erst ge- stohlen werden. Das Ergebnis dieser Vereinbarung war der nächtliche Raubüberfall auf einen Straßenpassanten in D 3 am 13. Januar, von dem wir bereits berichteten. Der junge Mann hatte den Passanten, von dem er wußte, daß er eine größere Geldsumme mit sich führte, mit einem Hammer auf den Schädel ge- schlagen. Auf die Hilferufe des Verletzten war eine Streife der Schutzpolizei herbei- geeilt und hatte den Mann am Steuer fest- nehmen können. Der andere hatte zwar auf der Flucht die Aktentasche mit dem geraub- ten Geld weggeworfen, konnte aber ent- kommen. Jetzt ist es durch die Fabhndungsarbeit der Kriminalpolizei gelungen, auch den zwei- ten Täter festzunehmen, einen Deutschen von 24 Jahren, der bereits eine Zuchthaus- strafe von zwei Jahren wegen Raub und Diebstahl abgesessen hat. i-tu. Kohlenkleinhändler fühlen sich benachteiligt Bei einer Versammlung des Kohlenwirt- schaftsverbandes, Gruppe Mannheim, war die Situation der selbständigen Kohlenhänd- ler Gegenstand der Erörterungen. Dabei Wurde ausgesprochen, daß sich die Kohlen- kleinhändler von einzelnen Großhandels- firmen mit gleichzeitigen Platzgeschäften in der Kontingentierung benachteiligt fühlen. Die versammelten Kohlenhändler einigten sich über die Notwendigkeit einer Neufest- setzung der Kontingente möglichst schon im Februar, damit im kommenden Kohlenwirt- schaftsjahr, das am 1. April beginnt, Un- klarheiten beseitigt sind. Toto-Quoten West-Süd-Block: Zwölferwette? 1. Rang 69 000,— DM; 2. Rang 870,— DM; 3. Rang 80,.— DM.—Zehnerwette: 1. Rang 3 100, DM; 2. Rang 130,— DM; 3. Rang 11. DM.— WB- Zusatzwette: 1. Rang 445,— DM; 2. Rang 25,— DM.— Diese West-Süd-Quoten sind ausschließlich voraussichtliche. Die endgülti- gen Quoten lagen bei Redaktionsschluß noch nicht vor. Rheinland-Pfalz: 1. Rang: 12 Gewinner je 8 741,— DM; 2. Rang: 309 Gewinner je 339,.— DM; 3. Rang: 3010 Gewinner je 34,85 DM; Kleintip: 26 Gewinner je 1 021, DM. Nord-Block: 1. Rang: 41 Gewinner je 8 839,50 DM; 2. Rang: 885 Gewinner je 409,50 DM; 3. Rang: 10 383 Gewinner je 34,90 DM. Sport und Spiel: Streitzug durch die unteren Hundballklussen Bezirksligist VfR Mannheim erlitt erste Niederlage In der Handball- Bezirksklasse stolperten die Mannheimer Rasenspieler in Hockenheim in einem harten Treffen. Sie unterlagen knapp 6:7. Daß das letzte Tor ein umstrittener 13 m- Wurf war, ändert nichts an dem Verlust beider Punkte. Die Reichsbahn mußte die Ueberlegen- heit Großsachsens mit einer 3:8-Niederlage quittieren. 10:1 für Lampertheim in Neuluß- heim deutet das Resignieren der Platzherren an. Ein Fußballergebnis(3:0) erzielte Altlußg- heim bei der Mannheimer SG. 98 Seckenheim war zwar spielfrei, gewann aber durch den VfR-Fehltritt zwei Punkte. Ilvesheim nicht zu schlagen Obwohl die Ilvesheimer auch bei einem Punktverlust ihre führende Stellung in der A-Klasse kaum gefähnden würden, setzten sie sich beim TSV 13846 voll ein. Ergebnis: nach ausgeglichener ersten Hälfte ein 7:3-Sieg. Knapp endete die Partie in Edingen gegen TSV Neckarau 6:5. 10:10 trennten sich in Fried- richsfeld die Hausherren und TSG Rheinau, ein Resultat, das als Erfolg der Gäste zu wer- ten ist. Brühl hatte in Reilingen Mühe, mit 3:2 die Partie für sich zu entscheiden. 09 Weinheim behauptete sich zu Hause 9:4 gegen Sandhofen undd kommt dem Staffelsieg immer näher, da aus Reisen der TV Hemsbach keinen Punktgewinn melden konnte(6:8). Den höchsten Sieg des Tages endete die Polizei gegen den TV Niederliebersdach. Immer wieder MTG Nun mußte auch der derzeitige Tabellen- zweite TV Schwetzingen mit 7:2-Toren die Ueberlegenheit der MTG anerkennen, die praktisch schon Staffelsieger in der B-Klasse ist. Gut hielt sich der SC Pfingstberg bei sei- nem Nachbar TV Rheinau, dem er müt 7:7 einen Punkt abnahm. In der zweiten Staffel siegte Oberflockenbach in Feudenheim und steht damit an der Spitze der Tabelle. Ein weiteres Unentschieden wird aus Leutershau- sen gemeldet, wo sich die dortige Ib gegen Neckarhausen nach einem torreichen Spiel— 10:10— einen Punkt holte.. In einem Freundschaftsspiel konnte die Frauenelf des SV Waldhof den Ludwigshafener Phönix mit 2:1 bezwingen. Ein schöner Erfolg der mächtig nach oben strebenden Waldhofelf. Handball- Ergebnisse Bezirksklasse, St. 1: HSV Hockenheim gegen VfR Mannheim 7:6; Reichsbahn Sd— TV Großsachsen 3:8; TSV Viernheim— 62 Wein- heim Ib 6:4; TV Neulußheim- TV Lannpert- heim 1:10; Sd Mannheim— TV Altlußheim 0:3; 98 Seckenheim— TV Schriesheim ausgefallen. St. 2: TSG Ziegelhausen— TV Bammen- tal 10:2; 98 Schwetzingen— TSV Handschuhs- heim 7:4; TV Malchenberg— Sd Kirchheim 2:6; Sd Walldorf— Germania Dossenheim 12:12. Kreisklasse A: St. 1: TSV 1846 Mannheim gegen SV Ilvesheim 3:7; TV Edingen— TSV Nerkarau 6:5; TV Friedrichsfeld— 188 Rheinau 10:10; TB Reilingen— TV Brühl 23. St. 2: 09 Weinheim— SpVgg Sandhofen 9:4; Polizei SV— TV Niederliebersbach 15:2; TV Reisen— TV Hemsbach 8:6; Kreisklasse B. St. 1: TV Rheinau— 80 Pflingstberg 777; MTG Mannheim— TV 64 Schwetzingen 7:2: 07 Seckenheen— AS Schönau ausgefallen. St. 2: Badema Feudenheim— TV Ober- flockenbach 4:6: SG Wallstadt— Einheit Wein- heim ausgefallen; Sd Leutershausen Ib— TV Neckarhausen 10:10. 5 Akademische Weltwinterspiele in Bad Gastein beendet Nachdem das ständig wechselnde Wetter be- reits an den Vortagen die Veranstalter der Akademischen Winterspiele in Bad Gastein vor schwierige Aufgabe stellte, litt der Spe- Zlalsprunglauf, der am Sonntag die sieben- tägigen Wettbewerbe abschloß. unter den schlechten Schnee verhältnissen. Beim zweiten Durchgang auf der Bilgeri-Schanze mußte der Anlauf verkürzt werden. Der Deutsche Acker, der weitenmäßig führte. kam durch seine schlechte Haltung nur auf den zweiten Platz.— Ergebnisse: 1. Racborrek(Jugoslawien) 49 und 43 m, Note 212,5: 2. Acker(Deutschland) 49 und 47 m, Note 211,6; 3. Torrid Norwegen), der als österreichischer Student für Gsterreich star- tete, 48 und 41 m, Note 204,5.. Abfahrt, Damen: 1. Klecker(Osterreich 2:51,7 Min.; 2. Dr. Hildesuse Gärtner Deutsch- land) 3:00,7 Min.; 3. Nagl(Osterreich) 3:08, Minuten. Sport soll keine bezahlte Arbeit sein Präsidialsitzung des Deutschen Sportbundes in Dortmund Auf der Präsidialsitzung des Deutschen Sportbundes DSB) am Wochenende in Dort- mund wurde die Konstituierung des Sport- beirates des DSB beschlossen. Dieser Organi- sation kommen nach den Ausführungen des DSB- Präsidenten Daume in erster Linie gei- stige Aufgaben zu. Sie umfaßt folgende Mit- glieder: Prälat Wolker, Prof. Klinge, Prof. Althoff, Generalsekretär Vorhammer Hoch- schul- Sportverband), Prof. Dr. Heiß(Sport- ärzte), Hartmann(Evangelische Jugend), Amt- mann Aholt Deutsche Jugendkraft), Direktor Sampels(Arbeitsgemeinschaft der deutschen Sportämter), Daßner(Arbeitsgemeinschaft Deutscher Sportjugend), Dr. Ritter von Falt. Neugewählt wurden: Georg von Opel als per- Endergebnis der 21. Monte-Curlo-Sternfahrt Bester Deutscher wurde Peter Max Müller auf Platz 41 Die Franzosen J. Trevoux/ Crovetto gewan- nen am Sonntag mit 26,765 Strafpunkten die 21. internationale Automobil- Sternfahrt nach Monte Carlo. Die Sieger, die einen schweren Delahaye(4455 cem) fuhren, starteten in Lis- sabon. J. Trevoux gewann damit zum dritten Male die Sternfahrt. Bereits 1939 und 1949 war er siegreich. Zweite wurde die portugiesische Ford-Mannschaft Comte de Monte Real/ Palma (27.12 Punkte) vor den Iren Vard/ Voung(Ja- guar). Weitere Placierungen im Gesamtklas- sement: 4. Gautruche(Frankreich), Citroen, 5. L. Chiron(Frankreich), Delahaye, 6. Elli- son(England), Jowett, 7. Wharton(England), Ford, 8. Nunes dos Santos(Portugal), BMW, 9. Waring England), Jaguar, 10. Wilkins(Eng- land), Jowett. Weitere Ergebnisse nach Klassen: Klasse II für Wagen mit Zylinderinhalt zwischen 1100 und 1500c m: 1. R. F. Ellison und W. H. Robinson(Großbritannien) auf Jowett mit 27.76 Punkten. Gleichzeitig sechste in der Gesamtwertung. 2. G. Wilkins und R. Baxter (Großbritannien) auf Jowett mit 28.23 Punk- 25 Gleichzeitig zehnte in der Gesamtwer- ung. Klasse III für Wagen mit Zylinderinhalt zwischen 750 und 1100 cem: 1. Y. Lesur u. Pin- chinatti(Frankreich) auf Simca.— Sieger der Klasse IV für Wagen mit einem Zylinder- inhalt von weniger als 750 cem wurde Louis Rosier(Frankreich) auf Renault. Den Damen- pokal gewannen die Französinnen Madame F. Hustinx und Mademe G. Frangois-Sigrand auf Peugeot. Das deutsche Paar Müller/ Denk auf Volkswagen kam auf den 41. Platz der Gesamtwertung. Die anderen deutschen Fahrer, die an der Schlußprüfung des Sonntags nicht mehr teil- nehmen durften, belegten die nachstehenden Plätze im Gesamt-Klassement: 68. Vequaud Volkswagen), 120. Huschke v. Hanstein(Volks- wagen), 164. Polensky(Simca), 167. v. Görne (BMW, 201. Sauerwein(Volkswagen), 212. Reinthal(Volkswagen), 231. Marks(Fiat), 248. Becker(Mercedes), 256. Leiner(Mercedes-Die- sel), 260. Demke(Mercedes), 279. Niedermayr (DKW). sönliches Mitglied, Eugen Wagener als Vorsit- zender des Verbandes Deutscher Sportpresse, Dr. Hoßke als Vertreter der Sozial-Institutio- nen, Heinrich Sorg als verdienter Sportler. Als weiteres persönliches Mitglied wurde Rüngener gewählt, der als Vertreter der Regie- rungsreferenten der Landeskultusministerien vorgesehen- ist. Auf Vorschlag Daumes soll fer- ner ein Vertreter der deutschen Lebensret- tungsgesellschaft hinzugezogen werden. Dr. Karl Ritter von Halt als Präsident des Nationalen Olympischen Komitees betonte, daß seine Abwesenheit auf der DSB- Gründungs- versammlung in Hannover keine Interessen- losigkeit bedeutet habe. Vielmehr werde er in engster Verbundenheit und Freundschaft mit dem DSB- Präsidenten Daume zusammenarbei- ten. Eine gegenseitige Konkurrenz lehne er ab. da DSB und NOK mit der Vorbereitung der deutschen Olympiamannschaft beauftragt seien.„Der deutsche Sport muß es sich an- Selegen sein lassen, aus Liebe zur körperlichen Bewegung Sport zu treiben. Wir müssen den Sport als Zeitvertreib und Erholung ansehen und nicht als bezahlte Arbeit, was leider in letzter Zeit so häufig war“, fuhr von Halt fort. Selbstverständlich habe der Berufssport seine Daseinsberechtigung, aber ein sogenannter ge- tarnter Amateurismus sei entschieden abzu- lehnen. Georg von Opel, der Präsident der Deut- schen Olympischen Gesellschaft, warb bei die- ser Gelegenheit für seine Organisation. Er hoffe innerhalb eines Jahres 5000 Mitglieder zu werben und werde alles tun, um den olympi- schen Gedanken, als den wertvollsten, den es im Sport überhaupt gebe, in die Menschen hineinzutragen. Präsident Daume gab darauf einen Präsidialbeschluß bekannt, der allen an- geschlossenen Vereinen und Verbänden den Erwerb der Mitgliedschaft in der Olympischen Gesellschaft empfiehlt. Einem vom 20. bis 23. Mai in Stuttgart vorgesehenen Sportkon- greg werden, die beiden Haupthemen„Wett- kampf der Jugend“ und„Sport und Erziehung“ gestellt. Das Schlußwort des Prälaten Wolker lautete:„Das Werk ist vollendet, die Arbeit beginnt“. 7 Für Ire guben!“ r DIpL. OPTIKER —— Spezlal-Abtellung Sontact-Schalen (unsichtbare Augengläser) Erste Verkäuferin för feines Sf Ware n- Fachgeschäft gesucht. Angebote mit Zeugnisabschriften, Lichtbild u. Gehaltsanspruchen unter M. E. 17 133 Über ANN.-EXP. CARL GaBLER, Stuttgart, Calwer straße 20. 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Januer 1931 meim lieber Mang, unser guter] nseb. u. Ver. 08680 an d. Vertas. Pagerunge tren. J.6, 5. Tel. 22876 Glzbdu-edre lodwigshafen/ Rh. 10 Langstraße 6 Vater, Schwiegervater u. Groß- 2 5 3 5 f 2 vater, Herr Klein- und Kleinst- Transporte. Mittwoch und F oSsen montag. nachmittags, 15.30 Uhr Lände — 10 1 VALTIN, Dalbersstr. 6, Tel. 3 26 28.— 5 g— gl — nd N Karl Ditrich 5 ſebär alleen 22 e, letzte Kindermaskenbäſe Plötzlich und unerwartet verstarb heute mein lieber Mann, unser e und Schmuck Eintritt frei Verzehrbon OM 1,50 ö Funde guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Im Alter von 76 Jahren von uns fachmännisch und preiswert bei gegen Onkel, Herr gegangen ist. 3 Mm.- Neckarau, Schul- 19 5 straße 47, Ruf 4 88 65. N 188 Geor Brunn Weinheim, 28. Januar 1931 4 EHANTCK f 8 8 de itzelsachsener Str. 28 8 ö 2 3 5 5 DegafffFAHRZ EUS; 3 Freitag, 2. Februar 1931, 20.11 Uhr 5 Im Namen d. Hinterbliebenen: 2 8 Alter von 73½ Jahren. 5 1*. e 8 Frau Frieda Ditrien, geb. Kegel kaffkt Zahle 2. alte Autobatterien b. 30.—.. 5 Bretten Mannheim, den 27. Januar 1951 bie Einäscherung findet am SEWUR Hilsenbeck, Waldhofstraße 32. 2— 5 e eee Nheinsthanze Hlaubensitzung In tiefer Trauer: 15.15 8 855 Krematorium LEIH-AUTOs Olympis-Benzwagen 75 8 Mannheim sta 3 4 4 5 Frau Anna Brunn, geb. Metz Rur um ihren Kaffee gutonaus Schwind 1 6, 17— fel. 4 25 14 n een Ludwigshafen/ Rhein gen Familie Wilhelm Brunn zu verfeinern, würzen Vorverkauf bei den bekannten Stellen zufüh „ ind fie den le. VW ee 10 0 pia 49- alle neuwertig. 5 5 ächtigen hat es zu verkaufen durch Die Beerdigung findet am Mittwoch, dem 31. Januar 1951, vor- e e 5 Sie ieh 8 Süd w. Auto-Nachweis, T. 4 05 04 1 mittags 9.00 Uhr, auf dem Hauptfriedhof Mannheim statt. 8 8 2 5 8 8 19 1 10 8 ür, dos ni anselhstahrer 215 U 3 deriha pecher vorschmeckt, wie den Leih- Autos Qu 7, 10, Tel. 4 45 90 11 neuen ffalck, der mi Auto-Werkstätts 6FIERT& WFICHERT nahm im Alter von 48 Jahren zu sich feigen gemischt und 11 abzurufen. lieblich gemildert ist. Opel- Kadett 99 Mein geliebter Mann, unser herzensguter Vater, Schwiegervater 1 5 0 Kabrio-Lim., DKW. Kabrio-Lim. und Opa, Herr 5 Altlusheim, 29. Jan. 1951 Man erkennt diesen Opel P 4, Lim., Opel, 1, 2 Ltr., Opel. 19 5 5 1 5 Lieferwagen, 13 Zentner Tragkraft, 858 2 n tiefer Trauer: FRAnck leicht an der Samt 2888 1 da . mtl. Fahrzeuge in gut. Zustand, Tax er Selman rritz Brecher u. Angehörige eee Preis w. abzug. Meffert, Arhm., L 7, 3 Untet 5 5 und der ſaftform durck ist am 27. Januar 1951, kurz nach seinem 75. Geburtstag, uner- Die Beerdigung findet am litt der Portionstäfelchen Zündapp DB 200, Bauj. 49, geg. bar glem Wartet rasch von uns gegangen. woch, dem 31. Jan. 51, 16 Uhr, zu verkfn. Mannheim, Tel. 4 22 51. beute Mannheim-Feudenheim, Liebfrauenstrage 20 in Altlusneim statt 0 DKW-Reichskl.-Motor, 6b cem, bil- Wirts 8 I e e 1 lig zu verkaufen. Telefon 4 89 10, am g: 2 DRW- Meisterklasse Stahl-Kaross., Martha Reimann, geb. Bernhard—— Fiat, 1100, Eimous., 2 Reifen, kpl., 9585 Walter Reimann, Rio de Janeiro mit Schläuch., neu, 8, 25/0, preisw. und Dorle Franz, geb. Reimann Für die vielen Beweise aufrich- 5 Usdau, Lutherstraße 23, Wo 8 Siegfried Franz tiger Anteilnahme beim kleim- 8 5 71. N N 5 Margarete Reimann F zugeben, Rhein äuse strafe. wel 1 enen, rn 8 5 und 3 Enkelkinder g 5 UL vesschligogugEs TJ f— Die Beisetzung fand in aller Stille statt. August L Hostüme und Herpenkleider vo kswagen—— N 5 N mit Radio, zugel. und versteuert sagen wir allen unseren herz- 2 5. od weiter. dis Juni 1951, billig abzugeben.* lichsten Dank. Ganz beson- siderpflese Schmitt, L 14, 19. Meffert, Mannheim, L. 7, 3. deren Dank Herrn Stadtpfarrer 79 Statt Karten! Egger, Herrn Loës vom KRV A 1 5 Columbus“ und der Kriegs- Gottes Wille hat meine herzensgute Frau, unsere aufopfernd 2 3 8 0 8 0 0 1 sorgende Mutter, meine liebe Schwester, Frau opfer-Vereinigung für die wohl- 5 tuenden Worte am Grabe. I. 7 U. ig 5 Martha Lehr Mhm.- Rheinau, 30. Jan. 31 5 a D mit Pfeiflers anerkannt guten Weinen! plötzlich und völlig unerwartet im Alter von 39 Jahren zu sich blieb gerufen. Ihr Leben war Hingabe und nie ermüdende Sorge für ebenen ö Uns. Mit ihrer grenzenlosen Liebe weilt sie stets in unserer Mitte. Frankweilerer Weigwein 5 9 ö Mannheim- Neckarau, den 28. Januar 1951 1 20 1 8 5 22ͤöV]́1⁶³ö; 9 5 Friedrichstraße 22 1 5 0 Für die in unfagbarem schmerz Hinterbliebenen: NRhedter Rosengarten 1 60 NI g* 5 D . Wäsche-Sneck(2 8 äjjJjJ„ iterflosche o. Gl. 7 0 1 4 Dorkheim 5 Beisetzung: Donnerstag, 1. Febr. 1951, 13.45 Uhr. Hauptfriedhof. 00 8 3 Sundlersbheimer 2 900 15 18 N 9015 l 1 Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. 85 a he Paradepla 8!.. 9 5 n st preiswert und gut, we f 2. E a9 er Dürkheimer Benn 3 80 Jamslag, 3. februar I20. f Uhr] in zämilichen Mäumen der Rurhauzes Originglab füllung. litterfſasche o. Gl. 3 Zzwel Wi 5 a e? Rich en 137 nhals lt Je 1 1 0 9 er 0 20.38 C. 18 96 isen- eller el — ester ————— ark en. k- Nr. 25/ Dienstag, 30. Januar 1951 2 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT 3 prof. Dr. Frkard hält Pressekonferenz Wirtschaſtspolitik gegen„Normalverbraucher“ Wem flele es ein, harmloses Sodbrennen mit penicillin zu behandeln und umgekehrt, einen schweren Infekt mit Speise-Soda heilen zu n? ewig nur Toren oder Menschen, die sich über die Gefährlichkeit bzw. Ungefährlichkeit eines Leidens keinen richtigen Begriff machen. Es ist merkwürdig, gerade jene Kreise, die strikt und prompt alles was vom Auslande her kommt ablehnen,— wohl nur deswegen, weil es vom Auslande kommt— jene Kreise also, die nicht bedacht sind, nach Zweckmäßigkeit und ursächlichem Zusammenhang zu fragen, bre- chen in ein Freudengeheul darüber aus, daß in den Vereinigten Staaten Preis- und Lohnstop verkündet wurden und stellen diese Verkün- digung als ein von der Bundesrepublik nach- zuahmendes Beispiel dar. Vorweggenommen sei eine gewisse der Komik nicht entbehrende Kuriosität: In den USA fordert die parlamentarische Mehrheit preis- und Lohnstop, parlamentarische Min- derbeit spricht sich gemeinsam mit den Ge- werkschafkten dagegen aus. In der Bundes- republik ist die parlamentarische Mehrheit ge- gen den Preis- und Lohnstop und die par- ſamentarische Minderheit einschließlich der Gewerkschaften spricht für einen Preis- und Lohnstop. Diese Unterschledlichkeit kommt nicht von ungefähr, sondern besteht zu Recht. Sie legt symptomatisches Zeugnis ab dafür, daß die wWirtschaftspolitischen Ausgangspunkte in der Bundesrepublik in etwa konträr jenen liegen, die in den USA berücksichtigt werden müssen. Es ist vor allem festzuhalten, daß in den USA kein allgemeiner, kein genereller Lohnpreisstop angeordnet worden ist, sondern wie Michael Disalle, der Direktor des Preisstabilisierungs- amtes der USA bekannt gab,„die meisten Le- densmittel vor dem Preisstop ausnimmt“, weil gle unter den Sätzen der gleitenden Skala ver- kauft werden.(Die gleitende Skala dient dazu, die Preise für land wirtschaftliche Erzeugnisse in einer festen Relation zu den Produktions- kosten zu halten.) Dagegen werden Rind-, Kalb- und Hammelfleisch von der Anordnung erfaßt, da sle zu höheren Preisen verkauft wer- den, als es der gleitenden Skala entspricht. Die Preise für Baumwolle ven Wolle werden erst aui der Fabrikationsebene, aber noch nicht in der Produktionstufe erfaßt. Ueber eine Preiserhöhung für Braunkohle und Stein- kohle ist nach den Ausführungen von Disalle noch keine Entscheidung gefallen. Eine Erhö- nung der Löhne in der Braunkohlenindustrie wurde in der vergangenen Woche beschlossen, sle tritt aber ebenso wie die Lohnerhöhung im Steinkohlenbergbau erst am Februar in Kraft. „Wenn zwei das Gleiche tun, so ist es noch immer nicht dasselbe“, sagte Bundeswirt- schaftsminister Dr. Erhard in einer von der Heidelberger CDU zum Wochenende veranstal- teten Pressekonferenz und führte im Zusam- menhang mit dem Lohn- und Preisstop in den USA aus: „Die Vereinigten Staaten sind das einzige Land der Welt, in dem des Lohn- und Preis- stops Erfolg einigermaßen wahrscheinlich ist. Vorausgesetzt, daß durch Lohn- und Preisstop kein Kaufkraftüberhang entsteht, der zu einer inflationistischen Entwicklung zwangslaufig fümren muß. Die Wahrscheinlichkeit des Er- folges beruht darin, daß innerhalb des großen und außerordentlich reichen nordamerika- bischen Wirtschaftsraumes eine mit anderen Eiadern nieht vergleichbare Bedarfsdeckung glich ist. Der Lohn, und Preisstop kann nd wird wahrscheinlich heilsame Folgen ruck“ Wirkend auf Europa und somit auch auf die Bundesrepublik ausüben. Der Bundesrepublik gegenwärtige wirtschektliche Schwierigkeiten beruhen doch auf dem Anstieg der Weltmarkt- preise, unter denen wiederum die amerika- nischen Preise die erste Geige spielen. Wenn nun der bisher unaufhörliche Drang der Preise nach oben durch die Preisstop-Anordnung auf- gehalten wird, dann kann die Nachwirkung uk Europa und somit auf die Bundesrepublik nur vorteilhaft sein“. Diese Stellungnahme des Bundes wirtschafts- ministers begründet, warum er sich„quer le- den will jedem Versuch, Bewirtschaftung ein- zuführen“. Eine Wirtschaft à la Dr. Eisenbart, eine Wirtschaftspolitik, die an Till Eugenspie- gels Nürnberger Spittel-Sschelmerei erinnert, wird mit diesen Worten Prof. Dr. Erhards ad absurdum geführt. Gelenkte oder frele Wirtschaft Nicht so plausibel erscheint seine Stellung- nahme zur Frage, ob die Schaffung von Aus- nahmen in dem freien Marktwirtschafts- eystem(z. B. auf dem Gebiete der NE-Metalle) nicht der Anfang einer Kette von Bewirtschaf- tungsmaßznahmen sei, die sich zwangsläufig daran anschließen müßten, weill nämlich jede Unterbrechung des Marktwirtschaftssystems durch Reglementierung zwangsläufig neue Re- glementierungen nach sich zieht, so daß man heute prophetisch vom einer„gelenkten Markt- Mrrtschaft“ spricht:„Das muß ich doch selbst am besten wissen, daß wir keine Marktwirt- schakt haben. Ich bin bestrebt, Verarbeitungs- und Verwendungsverbote berauszubringen, uo sle notwendig sind. Aber wenn man keine Messingleuchter mehr erzeugen darf und Kup- er auch nicht dort verwendet werden soll, wo spielend andere Stoffe angebracht werden 5 können(Kupferdächer), dann ist dlese Ver- fügung einem Vertrauensmanne überlassen, der die Verantwortung dafür zu tragen hat und nicht einer verantwortungslosen Büro- kratie. Der Mann aus der Wirtschaft, den ſch mir heranzuziehen bemüht bin, der steht un- ter scharfer Kontrolle und ständiger Ueber- wachung seitens der Wirtschaft, während eine Bürokratie eben deswegen verantwortungslos ist, weil sie nicht kontrollierbar ist und Ho- heitsaufgaben erfüllt.“ Finanzpolitik ist tabu Auf die Frage, ob der Bundes wirtschafts- minister nicht eine Stagnation der Produk- tionsausweitung befürchte, wenn die bisher aus der Konsumkraft dem Investitionssektor zugeflossenen Mitteln steuerlich abgeschöpft würden, wobei die steuerliche Abschöpfung größtenteils doch konsumptiven Zwecken zu- geführt wird, blieb Dr. Erhard die Antwort schuldig. Möglich, daß er diese Bedenken anscheinend allerdings erfolglos— dem Bun- desfinanzminister bereits vorgetragen hat. Prof. Dr. Erhard beschränkte sich in der Pressekonferenz lediglich darauf, zu sagen, es sei— zur Vermeidung der Inflation— not- wendig, die über den Importhandel zu über- mäßiger Belastung der Zahlungsbilanz füh- rende Konsumkraft abzuschöpfen. Hinter dem anscheinend ängstlichen Zurück- zucken vor der Beantwortung einer Frage, die das Verhältnis des Bundeswirtschaftsministers zum Bundesfinanzminister berührt, versteckt sich Götzsche Weisheit„Viel Licht viel Schat- ten“, sagte der Herr von Jaxthausen zu Weiß- lingen. Erhard würde in vertraulichem Ge- spräch vielleicht sagen:„Na ja, Kollege Schäf- fer, er hält wenigstens so einigermaßen den Staatshaushalt in Rand und Band und macht mir keine Defizite. Vor denen habe ich näm- lich eine unheimliche Angst, denn sie bräch- ten doch Inflation.“ Ja, das würde zweifellos der bayerische Erhard über den bayerischen Schäffer sagen, wenn er vertraulich befragt würde— und nicht mit Journalisten spräche. F. O. Weber Bewachungsgewerbe oder Gewerbebewachung? Zu scharf bewacht Im„Morgen“ vom 1. 11. 1950 wurde unter der Ueberschrift„Bewachungsgesellschaft be- wacht sich selbst“ Über den Fall eines Mann- heimer Bewachungsunternehmens berichtet. Nunmehr verhandelte das Arbeitsgericht in Mannheim unter dem Vorsitz Dr. Rol- lands diesen Fall.. Der Kläger A. D. war vom 1. Juli 1948 bis 30. April, 1949 als Wachmann bei der Be- klagten tätig. Daran anschließend war er bis März 1950 arbeitslos. Von April bis Ende 1950 wurde A. D. erneut von dem Bewachungs- unternehmen als Separat- Wachmann beschäf- tigt. Er bewachte während dieses Zeitraumes das Anwesen einer chemischen Fabrik in Mannheim. Die Bewachung erfolgte auf Grund eines zwischen dem beklagten Bewachungs- unternehmen und der chemischen Fabrik ge- schlossenen Vertrags. Nach dem Inhalt dieses Vertrages war u. a. in Absatz 11 folgendes vereinbart: „Der Auftraggeber darf Wachpersonal, das mm vom Wachunternehmer gestellt wird, Während der Dauer des Vertrages und ein Jahr nach dessen Ablauf nicht selbst für Bewachungszwecke beschäftigen, verstößt er gegen diese Vereinbarung, so ist er ver- pflichtet, die zehnfache Monatsgebühr als Vertragsstrafe an das Bewachungsunterneh- men zu zahlen“. Am 3. Juli 1950 trat der Kläger als Hilfs- arbeiter in die Dienste der chemischen Fabrik. Da er kriegsbeschädigt ist, war er den an ihn gestellten Forderungen nicht gewachsen. Er wurde deshalb ab 1. Oktober 1950 von der chemischen Fabrik als Wachmann beschäftigt, denn der zwischen dem Bewachungsunterneh- men und der Fabrik abgeschlossene Bewa- chungsvertrag war am 19. Mai gekündigt wor- den und am 31. August abgelaufen. Das Be- wachungsunternehmen verlangt nun die Ver- tragsstrafe in der Höhe von rund 5000 DM. „Nein“, sagte die Fabrik,„so locker liegt das Geld nicht in unserer Kasse, da muß A. D. halt wieder arbeitslos werden und wir stel- len einen anderen Wachmann ein.“ „Nein“, sagte A. D.,„wie komme ich dazu, arbeitslos zu werden“, ging zum Arbeitsge- richt und stellte Antrag, das Gericht möge entscheiden: „Es wird festgestellt, daß das Bewachungs- unternehmen bei Beschäftigung des Klägers als Wachmann durch die chemische Fabrik keinen Rechtsanspruch auf Zahlung einer Vertragsstrafe hat“. Das Arbeitsgericht erhob, daß der Kläger wirklich aus hilfsweise an Stelle eines erkrankten Wachmannes beschäftigt worden ist und daß es sich bei der in den Vertrags- bestimmungen enthaltenen Vereinbarung um ein sogenanntes„geheimes Wettbewerbsver- bot“ handelt(im Sinne 8 75f HGB), das jedoch nur für Handlungsgehilfen gilt, während der Kläger als gewerblicher Arbeiter anzusehen sei. Für gewerbliche Arbeiter bestehen jedoch diese gesetzlichen Be- stimmungen wie bei den Handlungsgehilfen nicht. Außerdem ist eine solche Abmachung nur dann voll wirksam, sofern sie nicht im Einzelfall sittenwidrig ist, also das Fort- kommen des Arbeitnehmers unbillig erschwe- ren; in diesem Fall kann selbst dem Gehilfen bei entsprechendem Verhalten des ehemaligen Arbeitgebers ein Ersatzanspruch erwachsen. Das Gericht würdigte, daß der Kläger über das Bestehen des geheimen Wettbewerbsver- botes nicht unterrichtet ist und daß er infolge seiner Kriegsbeschädigung nicht die Möglich- keit hatte, als Hilfsarbeiter tätig zu sein, son- dern daß für ihn nur eine Beschäftigung als Wachmann in Frage kommen kann. Daß die dem Kläger zugemutete weitgehende Be- schränkung der Bewegungsfreiheit, wobei nicht unberücksichtigt bleiben konnte, daß der Lohn des Klägers ein sehr niedriger war, so lange er in dem Betrieb des Beklagten als Wach- mann arbeitete. Sein Stundenlohn betrug 70 Dpf brutto. Das Gericht gab dem Feststellungsbegeh- ren des Klägers statt und verurteilte die Be- klagte zur Tragung der Kosten. 70 Dpf Stundenlohn brutto entspricht bei 2zwölfstündiger Arbeitszeit als Wachmann einem Brutto- Wochenlohn von 50, PM bzw. — Prozeß verloren monatlich von rund 210 DM. Die Bewachungs- gesellschaft erhob für diese Dienste bei der chemischen Fabrik eine zwischen 500 und 560 DM schwankende monatliche Gebühr. Als diese Verdienstchancen schwanden, sollte der Kläger aus seiner neuen Dauerbeschäftigung verdrängt oder 5000 DM netto verdient wer- den. In unserem Kommentar vom 1. Novem- ber 1950 bezeichneten wir diesen Fall als„Mu- sterbeispiel einer Knebelung“, denn es er- scheint der Vorgang auch im Hinblick auf die im Grundgesetz vom 23. März 1949 enthaltene Bestimmung über die Freizügigkeit des Ar- beitsplatzwechsels immerhin etwas—„merk- würdig“. Der„Zentralverband des Deutschen Bewachungs- gewerbes“, Frankfurt/ Main, bat uns, folgende Er- widerung auf unseren Artikel vom 1. November 1930„Musterbeispiel der Knebelung“;„Be- wachungsgesellschaft bewacht eigene Existenz“ zu veröffentlichen. Wir entsprechen dieser Bitte mit Vergnügen, weil die Stellungnahme dieses Fach- verbandes ein interessantes Gegenstück zu dem eben veröffentichten Urteil des Arbeitsgerichtes Mannheims darstellt. Der Fachverband des Be- wachungsgewerbes schreibt: „Die Ziffer 11 der Allgemeinen Vertrags- bedingungen für das deutsche Bewachungsgewerbe (AVB) soli das Bewachungsgewerbe in seiner nicht leichten Existenz sichern helfen. Insbesondere soll vermieden werden, daß ein von einem Be- Wwachungsunternehmen gestellter Wachmann, des- sen Eignung bereits von dem Bewachten erprobt wurde, unter Ausschaltung des Bewachungsunter- nehmens angestellt wird. Die Einhaltung des Abs. 11 der AVB vom bewachten Unternehmen bedeutet eine Lebensfrage für das Bewachungs- gewerbe. Es legt weder dem Bewachten noch dem Wachmann eine übermäßige Beschränkung auf, da die Beschäftigungssperre mit einem Jahr be- fristet ist und sich nur auf den betreffenden Wachmann bezieht, der als Angestellter des Be- wachungsunternehmens den Besitz des Bewachten betreute. Der Hinweis auf 8 242 BO ist verfehlt: eine Knebelung liegt nicht vor. Es ist mit den guten Sitten vereinbar, wenn das Bewachungs- unternehmen dafür Sorge trägt, daß ihm seine Kunden nicht Personal wegengagieren. Die All- gemeinen Vertragsbedingungen für das deutsche Bewachungsgewerbe sind nicht nur das Ergebnis einer jahrzehntelangen Erfahrung in diesem Ge- werbe, sondern auch der Niederschlag der Recht- sprechung vor dem 23. Mal 1949 auf diesem be- sonderen Gebiete. Die Schutzbestimmung des Abs. 11 der AVB hat ihren Grund in Vorkomm- nissen, die geeignet waren, die Existenzgrundlage des Bewachungsgewerbes in Frage zu stellen. Es Devisenbeschränkung für Besatzungsangehörige. Auf Beschluß der alliierten Hochkommission sollen künftig zivile und militärische Angehörige der Besatzungsmächte in der Bundesrepublik den gleichen Devisen bestimmungen unterworfen wer- den, wie sie für deutsche Staatsangehörige bei der Ein- und Ausreise gelten. Danach dürfen alle den Besatzungsmächten angehörende Personen nicht mehr als 40 DM pro Person beim Grenz- übertritt mit sich führen. Publizität der Stahl-Kern- Gesellschaften Die Statuten der neuen Stahlkerngesellschaften sollen Bestimmungen enthalten, die eine bessere Unterrichtung der Aktionäre und eine frühzeitige Publizität gewährleisten. Es wird vorgeschlagen, den Namensaktionären die Jahresberichte min- destens zwei Wochen vor dem Tage der Haupt- versammlung zuzustellen und auch die Bilanzen der Beteiligungsgesellschaften in den Geschäfts- bericht aufzunehmen. Eine dunkle Stahlgeschichte Im Zuge langwieriger Ermittlungen sind vor einigen Tagen der Geschäftsführer und zwei wei⸗ tere leitende Persönlichkeiten der Düsseldorfer Rhein/Ruhr /stahlhandelsgesellschaft festgenommen worden. Wie am Montag bekannt wird, sollen die in Haft genommenen Personen für groge Illegale Stahlgeschäfte mit der Ostzone verant- wortlich sein. Der Wert der verschobenen Metalle wird auf rund eine Million DM geschätzt. Da die Untersuchungen noch fortgeführt wer- den, ist Über den tatsächlichen Umfang der illega- len Interzonengeschäfte dieser Firma noch nichts bekannt. Eine Reihe von Spediteuren soll, Wie weiter bekannt wird, in dieser Angelegenheit noch vernommen werden. Exportverfahren vereinfacht und verbilligt Vorbereitungen für eine Vereinfachung des Exportverfahrens werden gegenwärtig im Bundes- Wirtschaftsministerium getroffen. Die Arbeiten haben das Ziel, das technische Verfahren bei der Versendung von Mustern und Warenproben, die Schiffe um jeden Preis kaufen die Chinesen Chinesische Firmen in Honkong kaufen in den Häfen der ganzen Welt alte Schiffe auf, um das bei ihrer Abwrackung gewonnene Ma- terial, als Schrott oder wiederaufbereiteten Stahl nach Rotchina zu verkaufen, verlautet von gut unterrichteter Seite in Hongkong. Fer- ner kaufen diese Firmen jede Menge ver- fügbaren Schrotts im Auslande auf. Die Preise, die die Chinesen bei den Schiffs- aufkäufen bezahlen, entsprechen vielfach den- jenigen neuer Schiffe, selbst wenn es sich um kaum noch schwimmfähige Fahrzeuge handelt. Kohlen-Union von SPD angegriffen In einer großen Anfrage wünscht die Frak- tion der SpD von der Landesregierung von Rheinland-Pfalz Auskunft, ob ihr bekannt sei, daß sich in der Kohlenwirtschaft des Landes ein Großhandelsunternenmen betätige, das auf sämtliche in das Land oder vielmehr in die drei Länder des französischen Besatzungs- gebiets gelangenden EKchleneinfuhren— zu- mindestens an Saarkohle— ein Großhandels- monopol besitze, ob dieses Unternehmen den deutschen Kohlenwirtschaftsstellen unterstehe und ob es zu den deutschen Steuern herange- zogen werde. Begründet wird die Anfrage mit folgendem Hinweis: Dem Vernehmen nach bestehe in Rheinland-Pfalz aus der ersten Zeit der Be- setzung noch ein Kohlengroßhandelsunterneh- men mit früher französischer Firmenbezeich- nung und ausländischen Gesellschaftern, das von sener Monopolstellung zum Schaden des deutschen Kohlenhandels durch irreguläre Geschäfte einen ungebührlichen Gebrauch mache. Die Landesregierung wird um Aus- kunft gebeten, was sie dagegen zu tun ge- denke. Kuchen als Luxus 50% ige Süß warensteuer Die vom Bundesflnanzministerium wieder- holt angekündigte Süßwarensteuer soll nach dem im Bundesfinanzministerium in seinen Grundzügen bereits fertiggestellten Entwurf 50% des Herstellerpreises betragen. Demnach handelt es sich hierbei nicht um eine echte Umsatzsteuer, da sie nur einmal, und zwar beim Hersteller erhoben wird, als vielmehr um eine Verbrauchssteuer. Erfaßt sollen wer- den sämtliche zuckerhaltigen Erzeugnisse, z. B. Feinbackwaren, Kekse, Bonbons, Pralinen und auch Schlagsahne. Kakao- Produkte sollen selbst dann unter die neue Steuer fallen, wenn sie keinen Zucker enthalten, zum Bei- 8 Piel Kakao vulver. Der Bundesfinanzminister hat die Absicht, die Süß warensteuer-Vorlage so schnell wie möglich vor das Kabinett zu bringen. Man spricht davon, daß dies schon in acht Tagen nöglich sein könnte. Die künftige Süßwaren- steuer verfolgt in erster Linie wirtschaftspoli- tische Ziele. Der Zuckerverbrauch soll im Interesse der Devisenersparnis gedrosselt wer- den. In informierten Kreisen verspricht man sieh von dieser außerordentlichen Be- steuerungsmaßnahme einen Rückgang des Süß- warenkonsums auf ein Drittel bis auf ein Vier- tel des augenblicklichen Bestandes. Da die Hälfte des Herstellerpreises den Plä- nen des Finanzministers zufolge beim Herstel- ler besteuert werden soll, wird dieses zur Folge haben, daß der Fabrikant seinen Abgabe- preis an den Großhandel verdoppelt. Da ferner die folgenden Handelsgruppen kaum gewillt sein dürften, wesentliche Beträge in ihren Handelsspannen aufzufangen, kann angenom- men werden, daß im Endergebnis die Süß- liegen also berechtigte und schutzwurdige In- waren in Zukunft rund doppelt so teuer teressen des Bewachungsgewerbes vor.“ erden. FFF K DURZ NACHRICHTEN Durchführung von Kleinstausfuhren und die aus- zustellenden Papiere zu vereinfachen. Daneben strebt das Bundeswirtschaftsmini- sterium Erleichterungen für den Auslandsreise- verkehr an. Vor allem soli die Bearbeitung der Paßanträge bei den deutschen Stellen beschleu- nigt und bei den ausländischen Stellen eine ra- schere Erledigung der Visaanträge erreicht werden. Ferner prüft das Bundeswirtschaftsministe- rium die Möglichkeit. die Gebühren der Außen- nandelsbanken im Exportgeschäft zu senken und das Verfahren für Veredelungsgeschäfte- beson- 8. des Identitätsnachweises- zu er- eichtern. Per pedes apostolerum gegen Treibstoffmangel Polen hat am Samstag zum erstenmal in sei- ner Geschichte Benzin rationiert. Die polnische Regierung hat eine Anordnung erlassen, wonach künftig jedes Fahrzeug aus Gründen der Benzin- ersparnis nur noch 125 Meilen annähernd 200 km im Monat fahren darf. Von dieser Rege- jung werden im Medizinaldienst stehende Per- sonen nicht betroffen. Personenwagen mit mehr als 2500 cem Hubraum und Lastwagen mit einem größeren Hubraum als 3 500 cem wird jedoch die Fahrlizenz entzogen werden. Auch der Taxi- verkehr wird dürch die neue Anordnung ein- geschränkt. Deutsche Seeleute auf Auslandsreisen. Seeleute der deutschen Handelsflotte brauchen ab 1. Februar 1951 keine Sondergenehmigung mehr, um sich für Auslandsreisen anmustern zu lassen, teilt die Abteilung Seefahrt des Bundes- verkehrs ministeriums am Montag mit. Das„Combines travel Board“ wird die Ertei- jung von Permits am 31. Januar einstellen. See- fahrtsbücher, die von den Seeämtern nach den geltenden Bestimmungen ausgefertigt werden, gelten künftig wieder Wie früher zugleich als Pag- ersatz. Eine Ausnahme bilden lediglich Reisen in die Ostzone und einige östliche Länder. NE-Metalle vor der Bewirtschaftung Die Durchführungsmaßnahmen der Ver- wendungsbeschränkungen bei NE-Metallen werden zur Zeit im Bundeswirtschaftsmini- sterlum beraten. Zunächst war geplant, ent- sprechend dem 8 2 des Sicherheits- und Ueber- leitungsgesetzes in Anlehnung an krühere Regelungen nur Verwendungsbeschränkungen für bestimmte NE-Metalle zu erlassen. Diese sollen sich zunächst beziehen auf Kupfer, Kupferlegierungen, Zink, Nickel und evtl. Aluminium. Im Bundeswirtschaftsministerium hofft man jedoch, daß die Regelung für Alu- minium vorübergehend sein dürfte, da ange- nommen werde, daß sich die Marktlage im Sommer, nach Ueberwindung der Strom- und Kohlenverknappung, wieder entspannen dürfte. Im Gegensatz zu früheren Bewirtschaftungs- maßnahmen beabsichtigt man die freie Ver- wendung der NE-Metalle nur dort einzu- schränken, wo der Inlandsmarkt sich mit Er- satzstoffen behelfen kann. Grundsätzlich steht aber schon heute fest, daß für den Export eine Ausnahme geschaf- ken werden soll, d. h. daß alle für Export- zwecke verwendeten NE-Metalle keiner Ver- wendungsbeschränkung unterliegen sollen. Außenhandels ministerium stösst auf wenig Gegenliebe Maggebliche Im- und Exporteure wenden sich in einer Stellungnahme der Hamburger Exportwirtschaft gegen Pläne, welche die Er- richtung eines besonderen Außenhandels- Ministeriums in Bonn vorsehen. Die Frage- stellung, ob der Außenhandel Sache des Außen- ministeriums oder des Bundeswirtschafts- ministeriums sei, gehe an den Dingen erheb- lich vorbei. Es unterliege keinem Zweifel, daß die Außenwirtschaft, die Technik des Außen- handels nicht getrennt werden könne von der Binnen wirtschaft und somit im Rahmen des Bundeswirtschaftsministeriums bearbeitet wer- müsse. Dagegen läßt sich die Handelspolitik und der Abschluß von Handelsverträgen wie- derum nicht trennen von der allgemeinen Außenpolitik und müsse im Rahmen des zu- künftigen Außenministeriums erfaßt werden. Es würden sich dabei Ueberschneidungen nicht vermeiden lassen. Stahlproduktion relativ gesunken Die Rohstahlproduktion im Bundesgebiet ist nach vorläufigen Feststellungen im arbeitstäg- lichen Durchschnitt im Januar gegenüber dem Vormonat zurückgegangen. Die gesamte Januar-Produktion dürfte jedoch nach An- gaben zuständiger Fachkreise der Stahlindustrie zwischen 960 000 und 980 000 Tonnen liegen gegenüber 958 000 Tonnen im Dezember, da der Januar zwei Arbeitstage mehr hat. Getreidebörsen Offizielle Notierungen Braugerste je nach Qualität und Herkunft 40,50-41,50 ab Verladest Ausstichware über Notiz Futtergerste inländische— frei Mannh. ausländische 2 frei Mannh. 62/63 Kilo Inlandshafer Je nach Qualität und Herkunft 34.00 ab Verladest Auslandshafer 2 rei Waggon 10K Man Welzenmehl Franko Type 350 mit Sack 53.30 Empfangsst. Type 312 mit Sack 50,15 5 Type 1050 mit Sack 48.40 5 Brotmehl Type 1600 mit Sack 42.90 P Roggenmehl Type 1150 mit Sack P. 41.00. Weizenkleie mit Sack P.. ab Mühle Roggenkleie mit Sack— ab Mühle Weizen- Futtermehl mit Sack ab Mühle Trockenschnitzel lose 16.00-16.25 ab sudd. Fabrik getr. Blertreber mit Sack 19,75-20,00 Far. Mannh. Malzkeime ohne Sack je nach Qualität 20,00- 21,00 Par, Mannh. extrah. Rapsschrot 21.00-22.00 3b Fabrikst. Erdnußkuchen eb Fabrikst. Sodaschrot mit Sack 42% Protein und Fett Kokosschrot mit Sack Palmkernschrot mit Sack Kartoffeln 4.50 frei Mannh. Tendenz: uneinheitlich per 50 kg Die Preisnotierungen der Mannheimer Produkten- börse erstrecken sich auf reguläre Abschlüsse aus erster Hand;: Weiterverkäufe bleiben unberück⸗ sichtigt. Frankfurter Effektenbörse 29. Januar Auch zum Wochenbeginn verlief dle Frank- kurter Effektenbörse in freundlicher Tendenz. Dies lit sowohl für die Umsatztätigkeit als auch für die Kursentwicklung. Infolge der Über das lange Wochenende eingelaufenen relativ zahlreichen Kundschaftsorder konnte die Nachfrage zu einem großen Teil nicht befriedigt werden, so daß ⁊u sinem die Mehrzahl der gehandelten Werte wei tere Aufbesserungen erzielte und zum anderen doch viele Notierungen Geldkurse blieben, Etwas schwächer tendierten lediglich Zellstoff-, Papier- und Verkehrsaktien. Am Rentenmarkt blieb das Kursniveau im großen und ganzen weiterhin un- verändert. 36,50-37.00 ab Fabrikst. 29.00-29,50 frei Mannh. 27,00-27,50 frei Mannh. —— — Wegen rlesilger Nachfrage — CHIROPRA Rheuma, Stoffwechtellelden u. Kreitlaufztörungen Das klinisch erprobte und bewöhrte — Abus! 8. gesch. Preis e e eee eee bel Nach nahme: 14,90 Zür Zeit beschränkt lie ferbor durch: eHiRKopRA-WERK, geideſherg-Wiesloch tellen wir mit: 4 9 . 2 8 Heilgerät DOM 14, 1 Einkreiser in Bakelit und Holz Vorkriegsgeräte in tadell. Ausführg. 6-Kreis- Super in Bakelit und Holz . 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Januar 1981/ N. 8 Emil Strauß 1 An einem der frühen Werke des Dich- ters Emil Strauß, dem„Engelwirt“, rühmte Vor fünfzig Jahren Hugo von Hofmannsthal „das wunderbare Schauspiel, wie sich Welt- wesen und Menschenwesen berühren und namenlose Gewalten für einen Moment da- zu kommen, dem beengten Einzelnen ins Auge zu sehen“. Hofmannsthal, der damit Als einer der ersten den Rang von Emil Strauß erkannte, ist längst dahingegangen. Auch die meisten seiner anderen literari- schen Zeitgenossen, wie etwa Paul Ernst und Gerhart Hauptmann, leben nicht mehr. Emil Strauß aber, der uns in manchen sei- ner Bücher jenes„wunderbare Schauspiel“ Hat erblicken lassen, lebt noch unter uns, und kern von allem öffentlichen Literatur- betrieb wie je, wird er am 31. Januar 1951 seinen 85. Geburtstag begehen können. Im badischen Pforzheim wurde er 1866 geboren, aber die väterliche Ahnenreihe Führt über den Karlsruher Hofkapellmeister Josef Strauß aus dem alemannischen Raum hinweg ins Oesterreichische und wieder zu einem Musiker zurück, während die mütter- che Familie zwei Jahrhunderte hindurch in evangelischen Pfarrhäusern zu finden ist. Daß die Schule(u. a. in Mannheim) und das vielseitige Studium ihn in seinem Eigenen nicht fördern konnten, bezeugen viele seiner Aeußerungen, vom„Freund Hein“ bis hin zu seinem großen Werk, dem „Riesenspielzeug“, zu dem die Lebens- Antriebe bereits in den neunziger Jahren liegen, da er sich mit seinem Freund Emil Gött in land wirtschaftlicher Arbeit versuchte. Das Ungenügen an solchen Versuchen wie an der mangelnden Wirklichkeit eines„gei- stigen“ Berufes mag es mit gewesen sein, Was als„Auswanderer“ nach Brasilien trieb— und nach der Heimkehr wieder an ein Leben schwerer Arbeit. Nach der Rückkehr aus Brasilien, wo es tam recht gut gegangen sei, habe er sich zu seinem nicht Geld verdienenden Leben ent- schlossen, erzählt Strauß einmal. Dieses nicht Geld verdienende Leben war das des Dichters. Von da ab lebte und schuf er ab- seits, unbeirrt und unbeirrbar. So wuchs in langsamer Reife die Reihe der Romane, Novellen, Erzählungen und Dramen, die Die kleine Freiheit Kabarett-Revue in München Es sieht fast so aus, als hätte man sich in München den 50. Geburtstag des deutschen Kabaretts(siehe„Morgen“ Nr. 15) doch noch zu Herzen genommen. So startete die alte, bewährte Garde der„Schaubude“, um einige begabte Nachwuchskräfte bereichert, im Münchner Ateliertheater eine Kabarett- revue unter dem treffenden Titel:„‚Die kleine Freiheit“. Den Titel dieses Programms — so heißt es im Auftrittssong des Ensem- bles—„schrieb die Zeit“. Die Zeit aber dürkte in diesem Fall zumindest eine nahe Verwandte von Erich Kästner sein, der auch die Rahmenhandlung und ein gut Teil der Texte geschrieben hat. So bildeten seine Chansons auch die Glanzpunkte dieser Revue. Wenn etwa die einzigartige Ursula Herking als dämonischer Vamp, um den sich in Wirklichkeit die Weltgeschichte dreht (Kein ganz neues Thema— denkt man zu- nächst), auf den Gedanken verfällt, nun Auch einmal„die großen Vier“ heimzusuchen und„abzurüsten“,„unseretwegen— euret- wegen— Oder wenn Karl Schön- böck als Prinz Fasching seine Herrschaft Preist. Wieder läßt man sich zunächst von dem Konventionellen der Vorstellung ent- tauschen und wird dann plötzlich hellhörig, läßt sich von Kästner mit Kästner über- raschen, wenn er seinen„Prinz auf Zeit“ diabolisch das Vergessen predigen läßt: „Vergeßt die Kinder in Korea-——“ Immer wenn so der Finger auf eine Wunde gelegt wurde, wenn etwa der Mo- ralist Kästner sich offenbarte, herrschte aAtemlose Stille in dem kleinen Atelier. Da- neben aber gab es viel Heiterkeit und einige gelungene Nummern am Rande unserer klei- nen Freiheit von Peter Schwenzen und Robert Gilbert. Die Musik schrieben u. a. Karl Feilitzsch und Jochen Breuer. Die Regie Hatte Trude Kolman aus London zu uns zurückgekehrt—(alten Berliner Kabarett- Basen keine Unbekannte). Der Applaus war ungemein herzlich und das Publikum, das un spendete, in seiner Prominenz so unter sich, daß es schon nicht mehr feierlich war. 5 Axel v. Hahn. Zu seinem 85. Geburtstag von den„Menschenwegen“(1899), dem „Engelwirt“(1900) über den historischen Roman„Der nackte Mann“, die Novellen- bände„Hans und Grete“,„Der Schleier“ und viele andere Stationen bis zu seinem letzten Buch, den Liebesgeschichten des „Dreiklang“(1949) führt. Wie ein Mensch zu sich kommt, wie einer lieber alles Schicksal auf sich nimmt, ehe er sich von seinem Weg abziehen läßt, das ist das eigentliche Thema der Strauß'schen Werke. Fast humoristisch gewendet zeigt es sich in der prächtigen, kräftigen Auswan- derererzählung vom„Engelwirt“, tiefernst in der erschütternd schönen Jugend- und Musikergeschichte von„Freund Hein“, als Treue des einzelnen gegen sich selbst im Kampf um die innere Freiheit in dem gro- Ben Bürgerroman.„Der nackte Mann“. Emil Strauß zeigt die Menschen in sei- nen Büchern nie isoliert, er zeigt sie im- mer in der Verflechtung ihres Lebens mit anderen. Nur auf dem Umweg durch andere komme der Mensch zu sich selbst, hat er einmal gesagt. Wo ist ein Mensch dem anderen aber inniger verflochten als in Liebe und Ehe? Die Liebe in ihrer Unbe- dingtheit erleben drei junge Menschen 1 der Meisternovelle„Der Laufen“. Die Liebe, die sich in verzeihender Güte erfüllt, ist das Thema des„Schleiers“. Und ein Liebesgedicht von dunkel tönendem Klang ist das letzte Geschichten- buch des Achtzigjährigen:„Dreiklang“, Und welch eine Fülle zarter und kräftiger, an- mutiger und leidenschaftlicher, mädchenhaf- ter und mütterlicher Frauengestalten in allen Büchern dieses Dichters! Emil Strauß hat sich nie mit begrenzten Zeitfragen abgegeben, er faßt den Menschen stets in seinem Innersten, in seinem Gewis- sen, da, wo er mit dem Universum zusam- menhangt. Und er hat sich von allen Mode- erscheinungen des literarischen Betriebes ferngehalten. Im strengen Dienst an Sprache und Form hat er die Tradition der großen realistischen Erzähler deutscher Zunge auf- genommen und weitergebildet. Deshalb sind seine Bücher auch nicht mit der Zeit ver- gangen, sondern haben ihre volle Lebens- kraft erhalten. Deshalb vermögen uns seine Geschöpfe unmittelbar und oft vorbildhaft anzurühren, und deshalb eignet dem Werk des Fünfundachtzigjährigen jene gewollte Klassizität, die nur aus der Einheit von Be- Sabung und Charakter erwachsen kann. H. G. Göpfert Künstliche Lebens verlängerung ist sinnlos Jede Art erreicht das Kürzlich wurde von einem russischen Forscher berichtet, daß er mit Hilfe eines aus dem Drüsengewebe gewonnenen Serums erreicht haben soll, das Leben zu verlän- gern. Jetzt kommt aus Paris die Meldung, daß französische Forscher aus einem beson- deren Bindegewebe dem sogenannten retticulo-endothelialem System— gleichfalls ein lebenverlängerndes Serum gefunden haben. Ein uralter Traum der Menschheit, den Eintritt in das dunkle Tor des Todes für ein paar Jahre hinauszuschieben, scheint sich zu erfüllen. Für den Natur wissenschaftler ist der Tod keine feindliche Macht, die den Menschen von außen her anfällt, sondern eine bio- logische Notwendigkeit, die zum Leben gehört wie Geburt, Kindheit und Alter. Der Tod ist die notwendige Folge des Alters- prozesses. Freilich gibt es nur wenige Men- schen, die einen Alterstod sterben, aber ver- gessen wir nicht die große Zahl von Krank- heiten, die sich fast nur auf dem Boden des Alters entwickeln Herz- und Gefäßkrank- heiten, Geschwülste und andere). Lebensverlängerung aber würde bedeu- ten, es zu ermöglichen, die Alterung aufzu- halten, bzw. rückgängig zu machen. Der Al- terungsprozeß ist aber ein ganz komplexer Vorgang, der jedes Gewebe, jedes Organ, ja jede einzelne Zelle betrifft. Er beruht auf einer Entquellung der sogenannten Kol- loide, worunter wir die besondere Zu- standsform der Eiweigkörper verstehen. Dieser Entquellungsprozeß führt gleichzeitig zu einem weitgehenden Elastizitätsverlust. Auch läßt der stete Erneuerungsprozeß, dem der Zellbestand unseres Organismus durch Zellteilung unterliegt, mit dem Alter langsam nach. N 8 8 Alle Versuche, den Alterungsprozeßg auf- zuhalten, indem man nur einen Teilprozeg angreift, sind von vornherein zum Schei- tern verurteilt. Auch sollte es nachdenk- lich stimmen, daß unser für die Aufrecht- erhaltung des Lebens wichtigstes Organ, das Zentralnervensystem, keine Erneue- rungsfähigkeit in sich birgt. Ist es nicht so, als ob die Natur hiermit das Lebensalter unverrückbar festgelegt hätte? Es scheint fast unmöglich, in diesen ganzen sehr kom- plexen Vorgang des Lebens wirksam ein- zugreifen. Man könnte einwenden, daß doch die Lebensaussichten des heutigen Menschen gegenüber denen der Menschen des vorigen Jahrhunderts bereits um 20 Jahre gestiegen sind. Dieser Erfolg ist aber nur in dem Kampf gegen die Krankheiten begründet, nicht etwa in erfolgreichen Versuchen, den Alterungsprozeg3 zu ver- 26gern. Es gibt noch einen anderen Umstand, der gegenüber den Möglichkeiten einer Lebensverlängerung sehr skeptisch stimmt: Jede Art erreicht innerhalb einer gewissen Schwankungsbreite ein ihr eigentümliches Lebensalter. Dieses Lebensalter ist erblich festgelegt wie etwa die Körpergröße. Lebensverlängerung würde bedeuten, daß es dem Menschen möglich wäre, in diese vorher bestimmten Vorgänge wirksam ein- zugreifen. Vom Menschen wissen wir, daß 1 hr eigentümliche Alter die Lebenszeit über ihre artgemäße Dauer von 70 Jahren hinaus individuellen Schwankungen unterliegt, die wiederum bei den einzelnen Familien in der Erbmasse kestliegen. Der Ausdruck:„Seine Uhr ist abgelaufen“ hat eben einen tieferen Sinn. Auf dem Boden unseres heutigen Wissens und Könnens erscheint es aber völlig un- möglich, in diesen Mechanismus der„inne- ren Uhr“ wirksam einzugreifen. Voll Neid sehen einige Menschen, daß es Tiere gibt, denen ein vielhundertjähriges Alter arteigentümlich ist, und mit Mitleid und Bedauern stellt man fest, daß das Leben einer Katze oder eines Hundes nur wenige Jahre umfaßt. Wer aber sagt, ob an Lebens- wertem das Leben eines Hundes nicht genau 850 viel birgt wie das eines Elefanten? Ist es nicht wahrscheinlich, daß Zeitgefühl und Lebensdauer und Lebensintensität und Lebensdauer in einem gewissen Verhältnis zueinander stehen? Das aber würde be⸗ deuten, daß selbst bei einer künstlichen Verlängerung des Menschenlebens nichts Wesentliches für die subjektive Empfindung gewonnen wäre! N Prof. Dr. med. Arthur Jores Ernst Krenek:„Da Erstaufführung der Städt Nach monatelanger Vorbereitung hatten die Städtischen Bühnen Frankfurt am Sonn- tag zur Erstaufführung von Ernst Kreneks „Das Leben des Orest“ eingeladen, einer „großen Oper“, wie sie der Komponist nennt, die damit zum ersten Male seit 1933 wieder auf einer deutschen Bühne aufgeführt wurde. Der äußere Erfolg, der sich schon in den Zwischenaktpausen mit dem begeisterten Beifall der Premierenbesucher einstellte, mag den Aufwand gerechtfertigt und die Mühe gelohnt haben, die sich die Frankfurter Oper mit der Einstudierung dieses vierstündigen Opernmonstrums gemacht haben. Ob er Be- stand haben wird, bleibt zumindest fraglich. Die Lebensgeschichte des Orest bietet immer- hin eine Fülle sehr theater wirksamer Ele- mente— Liebe, Haß, Ehebruch, Meuchel- mord, Muttermord, Flucht und schließlich Entsühnung. Krenek hat diesen Stoff mit allen Mitteln dramaturgischer Kunst bearbei- tet, ihn darüber hinaus aber auch mit Aktuellen Bezogenheiten und mannnigfacher gedanklicher Fracht belastet. Aus der klaren, einfachen Linienführung der antiken Tra- Södie wird ein modernes psychologisches Drama, in dem kriegerischer Ruhm und krie- gerisches Streben persifliert und, neben an- derem, die fast schon existentialistisch an- mutende Problematik der menschlichen Freiheit diskutiert werden. Musikalisch setzt Krenek dabei ein mix- tum compositum an Stilen ein, das aufrei- zende Jazzelemente neben Richard Strauß schen Klangfarben, ariose, liedhafte Melo- dieführungen(zum Teil nur mit Klavier- begleitung) neben ständig wechselnden, vita- len Rhythmen enthält. Bewundernswert leibt dabei der musikantische Grundzug des 1900 in Wien geborenen Komponisten, hin- reißend die unbekümmerte, aggressive Frech- heit, wenn der große tieftragische Höhepunkt zur Farce umschlägt. Dies alles ist groß- artig und mit höchstem artistischem Können gemacht— aber es ist eben„gemacht“ und auch in seiner neo- romantischen Prägung nicht natürlich gewachsen. Die zwanzig Jahre, die seit der Entstehung dieses 1930 in Leipzig uraufgeführten Werkes vergangen sind, haben doch wohl gelehrt, daß nur in einer eindeutigen Entscheidung eine neue, fruchtbare Position zu gewinnnen ist; in einer Entscheidung, wie sie auf der einen Seite etwa Paul Hindemith mit seinem musik dramatischen„Mathis der Maler“ und auf der anderen Seite Carl Orff mit seiner Wie- derbelebung des chorisch-kultischen antiken Dramas getroffen haben. Auch Krenek selbst Kulturnachrichten Lieselotte Buckup vom Mannheimer Natio- naltheater ist für die kommende Spielzeit als erste Koloratursängerin an die Städtischen Bühnen Hannover verpflichtet worden. Mit ihr verliert Mannheim eine seiner besten und vielseitigsten Operndarstellerinnen. Es ist sehr zu bedauern, dag man Lieselotte Buckup, die auf Grund ihrer hiesigen Erfolge auch nach Rom eingeladen war, dem Mannheimer Opernensemble nicht erhalten konnte. Fritz Rieger, der Vorgänger Professor Szen- kars in Mannheim undd jetzige Chefdirigent der Münchener Philharmoniker, hatte in Stuttgart in einem Symphoniekonzert mit der Auffüh- rung von Beethovens vierter und von Bruck ners dritter Symphonie starke Erfolge. Der Rat der Stadt Bielefeld hat dem Stadt- theater für das kommende Etatsjahr wieder einen Zuschaß von 810 000 DM zur Verfügung gestellt. Es wurde jedoch die Einschränkung gemacht, daß davon 300 000 DM aus privaten Mitteln im Laufe des Jahres aufgebracht werden sollten, die im kommenden Rechnungs- jahr unbedingt dem sozialen Wohnungsbau zugeführt werden müßten. Die Fortführung der Städtischen Bühnen Augsburg sowie ein Zuschuß von fast einer Million DM wurde vom Augsburger Stadtrat einstimmig genehmigt. Ferner sind die ersten Vorarbeiten für den Wiederaufbau des alten Augsburger Stadttheaters, das bis zu seiner Zerstörung 1944 das modernste Theater Deutschlands war, soweit gediehen, daß für den Neubau bereits Pläne vorliegen. Der erste Kostenvoranschlag lautet auf sechs Millionen DM. Doch können zwei bis drei Millionen ein- gespart werden, wenn auf einiges nicht unbe⸗ dingt Notwendige verzichtet wird. Eis Die Dichterin Marie Luise Kaschnitz vollen⸗ det am 31. Januar in Frankfurt/Main das 50. Lebensjahr. Marie Luise von FHolzing- Berstett wurde in Karlsruhe geboren und ent- stammt einem alten schwäbisch- elsässischen Unsereiner wird immer kleiner ROMAN VON HANS WOERNER Copyright by Dr. Alexander Fuchs, Braunschweig 3. Fortsetzung „Leider nein! Das ist die Konkurrenz- klausel. Aber Sie haben innerhalb des Hotels selbstverständlich eine gewisse Be- Wegungsfreiheit.“ Miels reicht Georg J. Steen einen Füllhalter, der aus Gold zu sei scheint. 5 Während Steen ihn betrachtet, nimmt Miels fünf kleine Bündel neuer Banknoten Aus seiner Aktentasche. Er löst die Zähl Streifen und blättert die Noten langsam auf den Tisch. Fünf Reihen von je Hundert-Kronen- Scheinen. Georg. J. Steen unterschreibt den Ver- trag. Eva Steen setzt ihren Namen in fädiger Schrift neben den kaufmännisch gezüchteten Namenszug ihres Mannes. Mary Steen schreibt steil und breit wie sie es von den Autogrammen der Filmhel- dinnen kennt. Knut zerrt einen stechenden Strich aus dem letzten Buchstaben querabwärts über das Papier. Miels nimmt den Vertrag und erhebt sich. Jetzt erst wirft er einen kurzen Blick durch das Zimmer und schätzt in Gedanken ein paar Preise für die Möbel, die Bilder, den imitierten Teppich. „Morgen früh um sechs Uhr treten die Manager ihren Dienst bei Ihnen an“, er- wähnt er gelassen.„Der Vormittag dient zu Aufnahmen für die Zeitungen und für ein paar Interviews, Das Mittagessen haben Sie im Rathaus. Am Abend sehen Sie einen Fackelzug.“ Georg H. Miels verabschiedet sich. Die Steens begleiten ihn bis zu seinem Wagen. Der Wagen startet schnell. „Toll.., sagt Knut.„Den Siriusleuten schreibe ich jetzt eine Postkarte. Sie müssen einsehen, daß ich morgen nicht bei ihnen antreten kann.“ Steen brummt etwas Un verständliches, aber es scheint nicht unfreundlich zu sein. Er denkt, daß auch er eine Postkarte schrei- ben sollte, um die Hypothek zu kündigen. Frau Steen begreift, daß das Haus mor- gen früh um sechs Uhr sauberer sein sollte denn je.. Und Mary Steen erinnert sich erschreckt, während des Besuches jenes Herrn Miels nicht ein einziges Mal an Teddy Beer ge- dacht zu haben. Uebrigens regnet es in Strömen. 11. So ist das Leben der vier Steens. So er- regend die Chance ist, der sie in Stunden- frist entgegengehen, sie ist ihnen gerade in demjenigen Augenblick begegnet. in dem eine grelle Szene all die Mißhelligkeiten Mres Zusammenlebens entlarvte, an jenem Abend, an dem Georg J. Steen erkannte, daß er in einer Sackgasse stehe, für immer und unausweichlich in einer herrisch bestimm- ten Sackgasse. Ganz klar, daß er sich auf dem kurzen Weg von der Tür seines Hauses, unter der er sich von Herrn Miels verabschiedete, zu seiner Wohnung, an jene grelle Szene er- innert. daß alle vier Steens sich gleichzeitig erinnern. Sie haben soeben Marzipan ge- gessen, nachdem sie vorher Sauerkraut aßen, Jetzt bewegen sich ihre Mägen, und der Ge- schmack, der aus ihren Mägen in ihre Kehle steigt, bedeutet nicht Marzipan, sondern Sauerkraut. Frau Steen möchte sofort damit begin- nen, die Wohnung gründlich zu säubern, frische Gardinen aufzuhängen und alle Va- sen mit Blumen zu füllen. Sie bittet Mary, ihr dabei zu helfen. Aber Mary behauptet, die ganze Nacht damit zu tun zu haben, ihre geschlagene Wange zu kühlen, die zu schwel⸗ len beginnt, und sehr rot ist. Steen ist ent- schlossen, jetzt seinen gestreiften, dunklen Anzug auszubürsten und zu bügeln. Er ist entschlossen, diese und eine Reihe anderer Arbeiten an seinen braunen Schuhen, Kra- Watten und Hüten selbst zu verrichten. In der Art, in der er über die zehn Stunden der kommenden Nacht. bis zum Eintref- ken des Managers. disponiert, bleibt nicht eine Minute für etwas, was nicht ihn selber betrifft. Vor allem will er sein Exemplar des Vertrages studieren, er ist gierig darauf, ihn Wort für Wort zu beherrschen. Nach sei- ner Meinung nämlich sind Verträge gleich- bedeutend mit Fallgruben, aber auch gleich- bedeutend mit Stehaufmännchen.— Steen gehört zu derjenigen großen Gruppe von Männern, die über nichts lieber reden als über geschickt aufgebaute, einem schwäche ren Mann in einer noch schwächeren Stunde aufgepreßte Verträge, über das lebensläng- liche Gezappel eines solchen rechtlich ein- Wandfrei Betrogenen. Andererseits aber er- innert Steen sich mit Bewunderung an Leute, die einen sie scheinbar eng fesselnden Vertrag eingingen, ihn aber an einem ein- zigen, winzigen Punkt glorreich aus den Angeln stürzten und sich mit einem Sprung über ihren Besieger erhoben. Geschlecht. Sie besuchte in Berlin das Gym- nasium, bildete sich in Weimar als Buchhänd- lerin aus und war dann in einem Verlag in München und in einem Antiquariat in Rom tätig. 1925 heiratete sie den jetzigen Frankfur- ter Professor für klassische Archäologie. Guido Freiherr von Kaschnitz- Weinberg und lebte bis 1932 in Italien. 1930 begann Marie Luise Kaschnitz mit literarischen Arbeiten, 1933 ver- ökkentlichte sie ihren ersten Roman„Liebe be- Sinnt“. Es folgten der Roman„Elissa und die „Eriechischen Mythen“, Die Dichterin, die für mre ersten Gedichte den Lyrik-Preis der „Dame“ erhalten hatte, gab 1947„Gesammelte Gedichte aus zwei Jahrzehnten“ heraus. Bis 1950 erschienen u. a. die Essays„Menschen und Dinge“, die„Griechischen Hymnen“ und„To- tentanz und Gedichte der Zeit“. Das Schau- Spiel„Totentanz“ wurde 1946 in Heidelberg uraufgeführt. Marie Luise Kaschnitz, die u. a. auch ein Buch über den Maler Coubert ge- schrieben hat, war seit 1948 Mitherausgeberin der 1949 eingegangenen Zeitschrift„Die Wand- lung“. Das Sinfonie- Orchester in Göttingen, das aufgelöst werden soll, hat beantragt, in eige- ner Verwaltung und auf eigenes Risiko die Spielzeit zu Ende zu führen. Vorbedingung sei die Beibehaltung des vorgesehenen Etats, Dafür wird das Sinfonie-Orchester dem Deut- schen Theater für alle musikalischen Aufgaben zur Verfügung stehen. Bei einer Moskauer Gedenkfeier zum 50. Todestag Verdis rühmte der Komponist Di- mitri Schostakowitsch den italienischen Mei- ster als„wahrhaften Demokraten und Vor- . den Friedenskampf der heutigen elt“,. „Scheibenkleister— Roman einer Industrie“ heißt eine Parodie auf K. A. Schenzingers Industrieromane(und auf den„Hitlerjungen Quex“) von Mischa Mleinek, die in Kürze in der„Bank der Spötter“ bei Paul Steegemann, Berlin, erscheint. 5 5 —ä— ͤ. ̃ͤ—————— Für Männer von der Art Georg J. Steens sind solche Vertragsakrobaten die beinahe einzigen Helden dieses Lebens, und Steen möchte jetzt wissen, ob sein Vertrag mit Miels nicht Tücken hat, die er mit Witz über. brücken miißte, oder bestimmt Lücken, durch die er hindurchschlüpfen Könnte, um einen unerwarteten, ganz großartigen Schlag zu landen. b Steen steht schon unter der Deckenleuchte und studiert seinen Vertrag. Er erwägt ge- rade, ob er nicht niedersitzen sollte, um seine durchnäßten Schuhe auszuziehen. Er meint. er könne das ganz gut tun, ohne da- bei einen Blick von seinem Vertrag zu wen- den, Da tritt Knut in die Wohnstube. „Von den fünftausend Kronen, die wir zusammen bekommen haben, gehören also fünfhundert Kronen mir“, sagt Knut.„Ich möchte sie bitte gleich haben.“ Steen braust auf. „Das ist eine Unverschämtheit“, ruft er. „Das ist deine typische Unverschämtheit. Das Geld ist dazu bestimmt, die Hypothek auf unser Haus abzugelten. Ich werde mich hüten, dich das Geld verjubeln zu lassen“, schreit Steen. Knut stemmt schon wieder die Füße breit- beinig auf den Boden. 8 „Was geht mich dein Baukasten an?“ tobt er.„Ich habe dir längst eröffnet, daß ich auf den Bodenverschlag verzichte, der mein ganzer Anteil an deinem Filmbau ist. Wir wollen mal klar sehen, lieber Papa, ich habe den Vertrag für mich selber unter- schrieben und die fünfhundert Kronen ge- hören zweifelsfrei mir.“ „Das bildest du dir ein“, schreit Steen. Und dann beweist er, daß er seine Vor- stellung von geschickter Vertragshandhabung bedenkenlos gegen seinen eigenen Sohn zu Praktizieren wünscht.„Dein Irrtum ist ge- richtlich feststellbar, mein Pflänzchen. Deine Unterschrift gilt nur in Verbindung mit der — s Leben des Orest“ ischen Bühnen Frankfurt Heraus K. Fritz gelmer politik: wirtsch⸗ W. Gilles hat den Bruch wohl gefühlt, und es m von äußeren Einflüssen abgesehen, geiz dieses Unbehagen gewesen sein, was ihn 11 fangs der dreißiger Jahre dann in die pi matik der Zwölf-Ton-Musik getrieben Die von Harro Dicks inszenierte und u Bruno Vondenhoff musikalisch sehr geleitete Frankfurter Inszenierung hat anachronistische Vielschichtigkeit die „Großen Oper“ bewußt herausgestellt. Ne, den echt antik gekleideten Frauengestag treten Soldaten in gelber Khaki-Uniforma In der Jahrmarktszene sieht man Kurtis Zigarettenrauchend auf- und aAbflanieg. und auch Agamemnon, Aegisth und O sind recht zeitlos kostümiert. Den Bale mädchen, die erst als Gauklerinnen dann als rasende Furien umhertollen, man fleischfarbene Trikots angezogen, um so möglichst„nackt“ zu präsentieren- den Geschmack ließ sich zu allen Ze streiten. Inmitten dieser entfesselten sch versuchten Adam Fendt(Agamemnom), A Zapf(Klytaemnestra), Coba Wackers tra), Erika Schmidt(Iphigenie), Günther brosius(Orest), Helmut Melchert(Aeg Christa Ludwig(Anastasia), Aage Po 148 (König Thoas), Edith Jaeger(Thamar,& 8 Tochter) und Rudolf Gonszar(Oberrihh Je Aristobulos) mit zum Teil recht g! na Erfolg den vom Komponisten so ZWiespit!)ß stin und mitunter sogar ein wenig blaß gezes kes nete Gestalten Profil und Sinnenhaffigg Fin zu geben. Die ausgezeichnete Einstudiem die der schwierigen Chöre, deren Partien zu sch substantiellsten Stellen des Werkes gebn Pr lag bei Karl Klauß, dem früheren Chordint dab 5 tor des Mannheimer Nationaltheaters. auf de „Zwanzig Jahre zu spät“, meinte im& Bedinę spräch während der Pause ein älterer,. ſenkur kannter Musikverleger.„Erschüttem einen aktuell“, erwiderte ihm ein wesentlich u spräch Serer Musikkritiker. Nun ja: aktuell mag sich be Stofk in einer bestimmten politischen Big deskar richtung sein, in seiner künstlerisch Hombi Bewältigung mutet er dagegen doch red führt historisierend an. Dennoch muß man d„Fried Städtischen Bühnen Frankfurt für eine regiert interessanten Abend danken. K Bunde Notizen über Bücher Ferdinand Gregorovius:„Wanderjahre Kirk Italien“. Mit 14 Bildern nach Originalen. Giovanno Arrabbiato.(Verlag der Internat TU nalen Bibliothek, Freiburg i. Br.) Aus den fü von 1855 bis 1877 erschienenen Bäntlen d Fre Werkes hat Wilhelm Dreeken eine sehr ken Hohe nisreich besorgte und auf das Wesentliche h sagte f dachte Auswahl getroffen. Der ostpreußl klub, Beamtensohn Ferdinand Grzegorzewski(d päern 1891), der seinen Namen in Gregorovius lat seien sierte, war nach Italien gegangen, als er na wife, unentdeckt war, bevor die großen Ausgrabit Villen gen die Schätze der Antike erschlossen und en ich at die Ursprünglichkeit des Landes durch d. urteile Sternchen des Herrn Baedeker zerstört worde zu Op. War. Diese Wanderjahre sind kein Gesdud schaft buch und überhaupt kein wissenschaftlich Die Werk, sondern sie schildern das unbefangen echte Erleben der Landschaft, Menschen u Städte. Zugleich aber lassen sie doch wie n Absichtlich dahinter wieder aus dem emineg Wissensschatz des Verfassers die politische, stige und künstlerische Vergangenheit Tals von der Antike bis zum Ottecento leben Werden. Und auch heute noch kann der“ g. Sorovius als eines der klassischen und gültig Werke der— modern ausgedrückt— Reit reportage gelten. Ul Crupp Laulest en ei die nic derer blickli munis Alice Berend:„Spreemann u. Co, Roma nächst (F. Keppler- Verlag, Baden-Baden). Dieser% Grupp berliner Familien-Roman, der 1916 zuerst e von 0 schien, verdient es schon, der Vergessenhe 1 entrissen zu werden. Alice Berend gehört Cleich einst zu dem Autorenkreis des S. Fischer-Ve, Slelck lages und hat in vielgelesenen Büchern 60 beutig Reise des Herrn Sebastian Wenzel“ oder n könne Bräutigame der Babette Bomberling“) den E. Macht benskreis kleinbürgerlicher Käuze und Otis, bleibe nale beiderlei Geschlechts auf eine liebenswel, Jet Humorige Art sanft ironisierend belichtet, In 151900 vorliegenden Roman. der über einen Zeitraum 0 2 von sleben Jahrzehnten hinweg Enfwikln dem und Aufstieg des ehrsamen Altberliner Tut] schen ladens der Spreemanns züm Großkaufhaus d klärer kin de siècle höchst unterhaltsam erzählt, l lange die Verfasserin zugleich ein gut Stück intete“ blem santester Kulturgeschichte des Berliner Bürk zahl tums dler zweiten Hälfte des 19. Jahrhundes] je Eine erstaunliche Schärfe und Klarheit d 1 rückschauenden Beobachtung gibt den Mer W schen, Dingen und Ereignissen jener pit in Ki die sehr echt anmutende Atmosphäre von em miss Zu allem kommt, als der vielleicht feinste ei daß! des Buches, eine aus der Wirkkraft überlest für d heiterer Lebensphilosophie geschöpfte sch den n kertige Gescheitheit des Darstellungsstik. pleve Cb ebe deer Arme meinigen, Dir gehören Ohrfeigen, aber ad t fünfhundert Kronen! Verstanden?“ bein Enut stutzt für einen Augenblick. 5 der Steen steht ganz plötzlich neben ihm,“ geben ring die Hände und weint. dere „Könntest du ihm nicht wenigstens hu. einzu dert Kronen schenken, Georg?“ schluu] müss sie dabei. 5. „Schenken?“ lacht Knut wild auf l brauche keine Geschenke. Ich habe füt 5 hundert Kronen zu beanspruchen und d Werde sie bekommen.“ ö „Einen Preck bekommst dul“ tobt Stess „Langsam, Alter!“ Knut spricht plät⸗ lich leise. Mit einer bitteren Erregung seiner mühsam zurückgehaltenen Sim 14 „Laß mich ausreden. O0 ich nur Mituntee Font zeichner bin oder nicht, ich habe eine! auße Mund. Morgen früh wimmelt es hier u pritis Reportern. Ich werde ihnen haargenau? Pen: gen, was mit dir los ist, und sie Werden kest, sich die Finger danach lecken, dir den e“ Sung sten Skandal an deinen frischgewaschene!] cht Hals zu hängen“ 5 „EBmut!“ jammert Frau Steen. 0 minit sprichst zu deinem Vater!“ Julie „Ich spreche zu einem Geizhals“, a deau Knut. a Mitt Georg J. Steen steht starr, er ist bleich mn von Betroffenheit, sein Kopf steckt volle a Anklagen, wie man sie in Familiense 5 schriften über die Verdorbenheit der june de, Generation liest, voller weinerlicher Rede! eine über das sinnlose Leben, über diese a Bem denlose Hintergründigkeit der Welt, in def dens man Verträge schließit. Aber Georg J. Steel 0 weiß, daß seine Familie nicht das Publikum veru für die Anklagereden ist, die er jetat ban 1 konnte. Und außerdem gent die Für auf ut J Mary kommt herein. Bef, Fortsetzung folgt) 38