0 1 geraus ge b eir: Dr. Karl Ackermann, 4. Fritz v. Schilling. Druck: Mann- belmer Großdruckerel. Redaktion: polltik: E. Schäfer, H. H. Hausser: wylrtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W.Silles, K. Heinz; Lokal.: Dr. F. W. Koch, M Eberhardt; Weinheim: C. Serrz schwetzingen: W. Hertz(in Urlaub), E. Buchter; Frau: H. Hoffmann; Sport: f. schneekloth; Sozial- Red.: F. A. simon; Chef vom Dienst: O. Gentner. Bankkonten: Südwestbank, Allg. Bank- gesellschaft, Städt. Sparkasse, sämtl. u Mannheim. Bezirkssparkasse wein⸗ delm. Posts check k.: Karlsruhe Nr. 800 16, Ludwisshafen am Rhein Nr. 267 43. für unverlangte Manuskripte über- ammt der Verlag keinerlei Gewähr art burg Richert Oper stheaten S-Erfogg Sanz uh. Aluß nit Er gh Von Per. Orzüglch lem abe u. Mart Mannheimer RME Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Gesehäfts stellen!: Mannheim, R 1, 4-6 Tel. 4418180 Schwetzingen, Heidelb. Str. 2 Tel. 7 Hockenheim, Rathausstraße 12 Weinheim, Bahnhofstraße 13 Tel. 2241 Heidelberg, Rohrbacher Str. 3-7„ 4440 Ludwigshafen/ Rh., Rheinstr. 37„ 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2, 80 zuz. DM-, 40 Tragelohn. Postbezug mtl. DM 3, 20 zuz. DM, 54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 4, einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2,80 Erscheint täglich außer sonntags Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 8 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises ren stimmig Jahrgang/ Nr. 46/ Einzelpreis 0, 15 DM t inte Leinen Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplats Freitag, 23. Februar 1951 3 und MM AIs Gaz. denbug und ah Heide zenierug Stilisten iild 05 e— — mel. e jedod tige Not ade nad War alg ers Wie er Lich aberlahg Schmach ingender cht gan pantoni. auf dg zestimmt regissen E. By Bundeskanzler Dr. Adenauer ist zu der Ansicht gelangt, daß die wirtschaftliche Situation nicht als akut gefährdet ange- pochen werden kann. Es gelte, Vorsorge zu treffen, um den Leichtsinn in Verbrauch Mrückzudämmen. Hierbei müsse man vor- aichtig vorgehen. Als sehr schädigend sieht man in Regierungskreisen nach wie vor lie fendenz zu Angstkäufen an, die auf die bauer den Käufer genau so belasten werden ie den Verkäufer. Doch Aufbausparen? In dem Gutachten des Niederbreisinger Kreises wird die Erhardsche Wirtschaftspo- lik gebilligt und ihre Fortführung emp- Iöhlen, da dies die beste Möglichkeit sei, ge- sse deutsche Schwächen auszugleichen and die Exportchance zu nutzen. Man kriti- gert allerdings die Bundesregierung, daß sie dureh ihre Haltung in der Lohn-Preis-Frage durch eine gewisse Unentschiedenheit und Porzeitige Veröffentlichung eine psycholo- ach ungünstige Atmosphäre geschaffen abe. Das Aufbausparen, wie es der Bun- deswirtschaftsminister vorgeschlagen hat, Mrd in dem Memorandum empfohlen. Zu einer Durchführung werden technische Rat- ſchläge gegeben. Der Niederbreisiger Kreis belt dieses Sparen für einen besseren Weg, u einer verstärkten Investition zu gelan- er 1 ern d tischen Wurde 1. exander „ Zeich chweiter Samug ihe vn ten h er Finch v, Rudol Wilczln⸗ ippmam Zu dem gestellten t beflis⸗ Zug, der liese De- omischen eue UNO- Offensive in Korea Tokio,(dpa-INS) Eine neue UNO- Offen- e im Mittelabschnitt der Koreafront, die J 90 000 Mann und starken Panzerkräf⸗ n vorangetragen wird, machte am Don- ketag gute Fortschritte. Die Offensive Wtreckt sich von Jangpjong am Han- Fug, etwa 25 Kilometer ostwärts von Seoul, I zu dem wichtigen Straßen- und Eisen- lemknotenpunkt Wondschu. Während s amerikanische zehnte Korps, das im abschnitt der Offensive eingesetzt ist, i keinen Widerstand traf und bis zu Wanzig Kilometer nach Norden vorstieg, ſurde das auf dem Westflügel eingesetzte Runte Korps zehn Kilometer nordostwärts er Straße Jangpjong Hongtschon in hef⸗ ie Kämpfe verwickelt. gesalſ- Wülsen sthemen, Iten and Flächen- 8. — fen Anscheinend konzentriert sich der kom- 1 mumistische Widerstand auf den Raum von alle de Aüngsong, etwa achtzig Kilometer ost- der Lau- färts von Seoul, wo zehn- bis fünfzehn- en kduseng Mann kommunistischer Truppen zen. ſusemmengezogen sein sollen. 1rnriegel Nor Gg e ellueb? idelberg gen. Di dkämpß Meister- annhein dadischen in ier] Faris. Der ehemalige deutsche General Fritz dadzum wurde von einem Pariser Militär- richt kreigesprochen. Er stand unter der An- e, 13 aus einem Lübecker Kriegsgefange- lager geflüchtete französische Offiziere nach r Wiederergreifung der Gestapo übergeben u haben. Die Offlziere wurden später hin- um den kerichtet.. dee e deanberra. Der australische Ministerpräsident 61 105 ert Gordon Menzies verteidigte auf elner 1 onferenz den Beschluß seiner Regierung, Skämple 15 Westdeutsche als Hinwanderer in Austra- Turnsei Aung aukzunehmen.„Hätte es“, sagte Menzies in dee⸗ mach„nicht schon früher eine deutsche 1 Dr. J. 5 anderung gegeben, dann wäre das Land 1 15, 66[fiele berühmte Bürger ärmer.“ r. Woll nom. Am 24. Februar beginnen in Bad Go- Mitelled ſedere deutsch-italienische Besprechungen in erschaft 555 enhang mit den land wirtschaftlichen e Gren- dborten Italiens nach Westdeutschland auf worden ind der zur Zeit in Kraft befindlichen Han- r„her vertrages. bender(Neufundland). lune hat der am Mittwoch zu einem Re- imversuch für die Ost-West-Atlantiküberque- ds aul dem Flugplatz in Aldergrove, Nord- aud, gestartete britische Düsenbomber vom Canberra“ die Flugstrecke über den At- lt nach dem Flughafen Gander auf Neu- and in 4 Stunden 37 Minuten zurückgelegt. u ndul. Rund 90 000 türkische Flüchtlinge 1 Bulgarien sind bisher in der Türkei ein- a, einer futen. Taglich überschreiten rund 800 istischen] üchtlinge die türkische Grenze,. 1 erun. Der Deutsche Evangelische Kirchen- 0 1051 findet vom 11. bis 15. Juli unter dem eses Nl Heidel- dden sich jen Ver⸗ t erfrel- Nach der offlziellen r Kock. in einer aren ein en. Mie erklärte adie des . 1570„Wir sind doch Brüder— in der Kirche, lu use, im Volk und bei der Arbeit“, in Ber- statt. bremen. Die Bremer Metallarbeiter haben den a merstag die Arbeit wieder aufgenom- kant 89, Prozent der gewerkschaftlich organi- 15 5 Metallarbeiter(mit Ausnahme der ane larbeiter) hatten sich am Mittwoch bei 0 b Urabstimmung für die Annahme des Ar- Andes vorschlages ausgesprochen, der eine men Lohnerhöhung von 16 Pf auf 1.40 DMœ la dent. Damit werden in Bremen augenbiick- die höchsten Löhne der Metallindustrie des K esgebietes gezahlt. benukurt. Die Vereinigten Staaten befür- em n nach zuverlässigen Informationen aus de node rikanischen Hohen Kommissariat, daß ber B bestehenden Produktionsverbote in ben Dia desrepublik umgehend gelockert wer- Won 5 ondoner Studienkommission zur Re- zel ein! Besatzungsstatuts erörtert bereits ener 5 Monaten eine Aufhebung verschie- u bel koduktionsverbote. kam jedoch bisher men endgültigen Beschlüssen. UP/dpa 3 22 2 2„„es Sener leerer i . 5 . e Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die Wirtschaftsberatungen, die zurzeit auf verschiedenen Ebenen geführt erden, nähern sich ihrem Abschluß. Der sogenannte Niederbreisiger Kreis, der seine letzten Sitzungen in Bad Godesberg abhielt, hat dem Kanzler seine Empfehlungen übermittelt. Sie liegen auf der Linie der Erhardschen Wirtschaftspolitik. Nunmehr werden die Gewerkschaften gehört werden. gen, als die Vorschläge des Bundesflnanz- ministers. Kein Preisstop Bundes wirtschaftsminister Prof. Erhard lehnte erneut einen Preisstop für West- deutschland ab. In den Vereinigten Staaten könne angesichts der ungeheuren Rohstoff- Vorräte ein solch unorganischer Eingriff den- noch erfolgreich sein. In Deutschland werde ein Preisstop auf Grund der Rohstoffarmut nur dazu führen, daß sich die ungenutzte Kaufkraft auf eine verknappte Ware stürzte und die Ware wieder unter den Ladentisch treibe. Erhard empfahl„Ruhe und Beson- nenheit“ als bestes Mittel, den Konsum- Sütermarkt wieder in Ordnung zu bringen. Liberalisierungslisten erst in vierzehn Tagen Die durch den Vizekanzler angekündig- ten neuen Liberalisierungslisten werden erst in vierzehn Tagen bekanntgegeben. Zuvor müssen in Verhandlungen mit der OEEC und der europäischen Zahlungsunion die deutschen Wünsche auf die internatio- nale Marktlage abgestimmt werden. Der Bundes wirtschaftsminister betonte, die Ein- schränkung der Liberalisierung könne nur eine vorübergehende Maßnahme sein. Es sei Sache der ausländischen Handelspartner, der Bundesrepublik, die am weitesten vor- gegangen sei, eine Chance einzuräumen. Zu den Preissteigerungen auf den Rohstoff- märkten unterstrich Erhard, daß sie die Bundesrepublik bislang 600 Millionen Dol- lar oder rund drei Milliarden DM gekostet hätten. Der Bundeswirtschaftsminister for- derte möglichst schnell starke Investitionen in der Grundindustrie, die durch das bis- herige Durcheinander der Rechtsverhält- nisse und die dauernden Umorganisationen durch die Alliierten in Rückstand gera- ten sel. fortführung der Wirtschaftspolitik Erhards empfohlen Gewerkschaften zur Stellungnahme aufgefordert/ Auf keinen Fall Preisstop Der Minister teilte mit,. daß er in Kürze eine Reise in die Vereinigten Staaten unter- nehmen wird. Er will dort die wirtschaft- liche Situation studieren und über die deut- schen Verhältnisse verhandeln. Außerdem hofft er, größere Aufträge für die west- deutsche Industrie mit nach Hause bringen zu können. Die Bestrebungen, die landwirt- schaftlichen Preise zu heben. werden fort- gesetzt. In Regierungskreisen wird sehr entschieden betont, daß gerade das Klein- bauerntum gestützt werden müsse. Adenauer mit Schumacher-Gespräch zufrieden Bonn.(dpa) Bundeskanzler Dr. Ade nauer äußerte am Donnerstag, daß er mit dem Verlauf seines Gespräches mit dem SPD-Vorsitzenden Dr. Schumacher am Dienstag zufrieden sei. Der Bundeskanzler betonte, daß er mit Dr. Schumacher ver- einbart habe, über den Inhalt der Aus- sprache nichts verlauten zu lassen. Die Er- 5 sollen in Kürze fortgesetzt wer⸗ en. Eine Milliarde DM für Renten- empfänger gefordert Bonn.(gn-Eig. Ber.) Etwa eine Milliarde DM werden ein Antrag auf Sanierung der Rentenversicherungsträger und eine Er- höhung der Renten in der Sozialversiche- rung beansprucht, der von den CD- Bundestagsabgeordneten Arndgen, Degener Bremen) und Horn Hessen) unterzeichnet ist. In diesem Antrag wird die Bundes- regierung ersucht, einen Gesetzentwurf vor- zulegen, durch den die Renten versicherung saniert und ihre Leistungen auf einen tand gehoben werden, der den veränder- ten wirtschaftlichen Verhältnissen ange- messen ist. 5 Generalstaalsanwalt zur Weinheimer polizeiaktion Bedauern über die Vorgänge, wenn sich Notwendigkeit nicht herausstellt Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Ministerpräsident und Justiz- minister Dr. Reinhold Maier, der zur Zeit die Unterlagen über die Weinheimer Vor- gänge untersuchen läßt, erklärte unserem Stuttgarter Korrespondenten, er werde zu dieser Angelegenheit in der nächsten Sit- zung des Landtages ausführlich Stellung nehmen. Generalstaatsanwalt Dr. Richard Schmid, Stuttgart, sagte, er würde die Weinheimer Vorgänge außerordentlich bedauern, wenn sich herausstellen sollte, daß sie nicht not- wendig gewesen seien. Bis auf weiteres müse er aber annehmen, daß das der Fall sei. Die von ihm sofort vom nordbadischen Generalstaatsanwalt Dr. Woll angeforder- ten ausführlichen Berichte über die Vor- gänge seien bisher noch nicht bei ihm ein- getroffen. Die von den Aerztevereinen Mannheim und Weinheim angekündigten Strafanzeigen wegen Verletzung des Berufs- geheimnisses und der Schweigepflicht von Amtspersonen lägen dem Justizministerium noch nicht vor. Zweifellos sei die über- raschende Aktion vorgenommen Worden, um jede Verdunkelungsgefahr bei Abtrei- bungen unmöglich zu machen. Seinen bis- herigen Informationen nach könne der Ak- tion auch eine gewisse Berechtigung nicht abgesprochen werden, da bisher immerhin drei Personen festgenommen worden seien, bei denen ein begründeter Verdacht auf gewerbsmäßige Abtreibungen vorliege. Wie ihm von der Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe telefonisch mitgeteilt worden sei, sei es bei der Akion im übrigen zu keinen Unkorrektheiten gekommen. Außerdem sei ihm bekannt geworden, daß gerade im Weinheimer Bezirk die Zahl der Abtrei- bungen einen erheblichen Umfang angenom- men habe, daß der Verdacht naheliege, als gelen dort einige gewerbsmäßige Abtreiber erke. 8 den rechtlichen Grundlagen erklärte der Generalstaatsandtalt, diese stützten sich auf eine vierte Durchführungsverordnung zum Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses aus dem Jahre 1935, das eine allgemeine Anzeigepflicht für Aerzte, Heb- ammen und sonstige hinzugezogene Perso- nen bei Fehl- und Frühgeburten vorsehe. Der fragliche Artikel dieser Verordnung Sei im Juli 1946 von der württembergisch- badischen Regierung für weiterhin gültig erklärt worden. Wie aus Hannover bekannt wird, hat der niedersächsische Flüchtlings- und Ges md- heitsminister Heinrich Albertz durch einen Erlaß die bisher bestehende Meldepflicht von Fehlgeburten aufgehoben. Dadurch soll das Vertrauen der Bevölkerung zu den Aerzten gestärkt werden. Nur bei Verdacht von Abtreibungen ist der Arzt verpflichtet, die Personen namentlich zu nennen. Wie Up meldet, hat gestern vor der Gro- gen Strafkammer des Landgerichts Karls- ruhe der Prozeß gegen den 63jährigen Karls- ruher Frauenarzt Dr. Hanns Erb begonnen. Der Arzt ist der vollendeten Abtreibung in 113 und der versuchten Abtreibung in 84 Fällen angeklagt. Dr. Erb bekannte sich in Allen Anklagepunkten für schuldig. Er ver- suchte jedoch, einen großen Teil der ihm zur Last gelegten Fälle mit der sozialen Notlage der Patientinnen zu rechtfertigen. In zahlreichen Fällen hatte Dr. Erb kein Honorar erhoben, sondern die Behandlung gegen Vorlage des Krankenscheines durch- geführt. Kito METER eee eee 0 Mea 25 a 0 N e leude, ** N— 5 10 Basel 7. 1 legen Lalfulbuꝶ Sire. j· SCHWEIZ Face Schluchsee Thür N Kraftwerke nN in Betrieb * geplant Wird der Bodensee Europas größter Binnenhafen? Der Bau des Kraftwerkes bei Birsfelden und damit der ersten modernen Schleuse für den Großschiffahrtsweg von Basel bis zum Bodensee hat begonnen. Der längst konzessionierte Bau der Staustufe bei Rheinau, kurz unterhalb des Rheinfalls von Schaffhausen, wird jetz ebenfalls in Angriff genommen. Weitere Werke sollen dann noch bei Sdckingen, Koblenz- Kadelburg und Schaffhausen errichtet werden. 7 Staustufen mit angeschlossenen Kraft- werken sind bereits ausgebaut. Sie leisten gegenwärtig 2,6 Milliarden æ MWh. Durck die neuen fünf Werke hofft man, die Energieerzeugung auf rund 4 Milliarden xn steigern zu kön-; nen. Der Energiehaushalt Süddeutschlands und der Schweiz, die hier schon seit einem halben Jahrhundert beispielhaft ꝛusammenarbeiten, wird dadurch eine wesentliche Bereicherung er- jahren. Das Gewicht der deutsch- schweizerisch en Zusummenarbeit am Hochrhein soll aber in Zukunft bei den Bemühungen um die Oeßfnung“ des Rheins von Basel bis zum Bodensee für die Großschiffahrt liegen. Die 130 hm lange Strecke weist ein Gefälle von 150 m auf. Mit dem Einbau von 12 Schleusen, denen die be reits fertiggestellten und projektierten Rhein- Kraftwerke als Basis dienen, sollen die Niveau unterschiede überwunden werden. Die Schleu- sen werden eine Breite von I2 m haben. Die Länge der Kammer bei Birsfelden wurde au 180 m festgelegt. Um den Rheinfall als Natur wunder zu erhalten, will man diesen durenß einen geschickt angelegten Tunnel umgehen. Ein Bodenseeregulierwerk soll bei Gefahr des Niederwassers im See eine Staukaltung ermöglichen und andererseits bei Hochwassergefahr ein Ventil schaffen. Es besteht kein Zweifel, daß durch die Re gulierung des Hochrheins die Wirtschaft der beteiligten Lander eine außerordentliche Beleb ung erfahren wird. Der günstige Einfluß der neuen Großschiffahrtsstraße wird aber nicht auf die Uferzonen beschränht bleiben. Der Bo- densee kann sich zum größten Binnenhafen Europas entwickeln. Bregenz würde direkten Anschluß an die Nordseehäfen erhalten. In fünf bis zehn Jahren kofft man so weit zu sein. Nach einer Verwirklichung der schweizerisch- der Rhone erhielte Oesterreich sogar Anschluß nach Marseille. französichen Vorhaben zur Schiffbarmachung Auch für das Kanalprojext Bodensee Donau(Friedrichshafen Ulm) eröffnen sich durch den Hochrhein- Ausbau 8 Chancen. Maier contra Gerstenmaier Ein Angriff, ein Gegenangriff und ein Zwischenruf Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier hat der Oeffentlichkeit am Don- nerstag eine Erklärung abgegeben, in der es heißt: Der Bundestagsabgeordnete Dr. Eugen Gersten majer hat am 2. Fe- bruar d. J. in die Kontroverse zwischen der CDU-Landtagsopposition und mir einge- griffen. Hierbei hat er sich in der Form und in der Sache zu heftigen Angriffen hinrei- Ben lassen. Er hat ausgeführt, ich sei un- würdig, ein öffentliches Amt zu begleiten. Das ist eine schwere Beleidigung, denn nur kriminellen Verbrechern wird die Fähigkeit zur Begleitung öffentlicher Aemter abge- sprochen“. Maier fährt in seiner Erklärung fort: „Was ist der Anlaß zu dieser disqualiflzie- renden Politik des Herrn Dr. Gerstenmaier? Einzig und allein die Tatsache, daß ich in einer Lebensfrage des Volkes von meinem Recht der freien Meinungsäußerung Ge- brauch gemacht habe. Dieses Recht steht mir als Staatsbürger und ebenso als Mini- sterpräsident eines deutschen Landes zu. Enischãdigung für Alis parer in Aussicht Einrichtung neuer Guthaben, die bis 1953 gesperrt bleiben sollen von unserer Bonner Redaktion Bonn. Der Bundestag beschäftigte sich am Donnerstag ausführlich mit einem Ge- setzentwurf der Zentrumspartei über eine 20prozentige Entschädigung für Verluste „Wirklicher Sparanlagen“ der Altsparer. Auch Anleihen würden unter die Entschädi- gung fallen. Der Stichtag für die Höhe des Sparguthabens soll der 1. Januar 1940 sein. Die Entschädigung, die vom Bund im Zu- sammenhang mit dem Lastenausgleich auf- zubringen wäre, soll durch die Einrichtung neuer Guthaben erfolgen, die jedoch zu- nächst bis zum 1. Januar 1953 gesperrt blei- ben müßten, da die Mittel vorläufig nicht verfügbar sein dürften. In Härtefällen soll eine Freigabe allerdings bereits früher er- folgen. Im einzelnen will das Gesetz auch die Anrechnung der Kopfbeträge auf Altspar- konten bei der Währungsreform rückgängig machen. Allein dadurch sind damals sechs Millionen kleiner Konten liquidiert worden. Die Entschädigung der heimatvertriebenen Altsparer soll, soweit die Sparbücher ver- loren gegangen sind, durch einen Pauschal- betrag erfolgen, der dem Durchschnitt der übrigen Altsparerguthaben entspricht. Der Gesetzentwurf, der grundsätzlich die volle Billigung aller Parteien fand, ist zur weiteren Beratung an den Lastenausgleich- ausschuß überwiesen worden. Zu einer amüsanten Auseinanderset- zung, die schließlich ein original bayrisches Zwiegespräch zwischen dem CDU-Abgeord- neten Horlacher und dem WAV-Abgeord- neten Loritz wurde, kam es durch die sehr ernste Situation einer möglichen Marga⸗ rine- Preiserhöhung.„Es gibt Leute, die be- greifen eine Sache schon in drei Minuten, und Leute, die verstehens in drei Jahren noch nicht“, begann Horlacher eine bissige Belehrung des WAV-Chefs, der vorher eine Reihe nicht sehr geistvoller Ratschläge zur Fettversorgung gegeben hatte. Darauf Lo- ritz, tief gekränkt in das schallende Geläch- ter von allen Seiten:„Herr Horlacher, kom- men Sie doch nicht mit so fadenscheinigen Gegenargumenten, nur damit Sie sich wie der einmal an mir reiben können.“ Sachlich ging es darum, eine Erhöhung des Margarinepreises zu verhüten, die in- folge einer 70prozentigen Verteuerung der zu importierenden Rohstoffe eintreten muß, wenn die Bundesregierung nicht die vollen Subventionen bewilligen kann, deren Höhe etwa 20 Millionen DM monatlich betragen würden. Der Fortfall der Subventionen würde vom 24. Februar an eine Verteue- rung des Kilogramms Margarine um 40 Pf bedeuten. Alle Parteien sprachen gegenüber der Regierung die Erwartung aus, daß sie Mittel und Wege finden werde, die dro- hende Preiserhöhung abzuwenden. 8 Schweigen der Regierungsparteien zur mög- lichen Aufrüstung Ferner meldet unsere Bonner Redaktion: Die erste„Remilitarisierungsdebatte“ im Bundestag fand am Mittwochabend statt. Der Anlaß war das im Auswärtigen Aus- schuß erhobene Verlangen der Deutschen Reichspartei Hach einem Gesetz, das den Dienst in einer militärischen Formation, über deren Einsatz im Ernstfall nicht Deutsche, sondern Ausländer entscheiden, mit dem Verlust der deutschen Staatsangehörigkeit Juittiert. Kein Mitglied der CDU/CSU, kein So- zialdemokrat und kein Freier Demokrat er- widerte auf die schweren Vorwürfe einer versteckten Remilitarisierung auch nur ein Wort. Aber die Reichspartei, die Kommuni- sten und WAV überboten sich in Beteuerun- gen, daß kein Deutscher jemals„für die Wallstreet-Kapitalisten Kastanien aus dem Feuer holen dürfte“. Wenn bei dieser Ge- legenheit allein die parlamentarischen Außenseiter das Feld beherrschen, dürften die großen Parteien vermutlich schwerwie⸗ gende Gründe haben, im Augenblick vor dem Bundestag noch zu schweigen zu einer Frage, die unser aller Schicksal zutiefst bestimmt. Das demonstrative Schweigen der verantwortlichen parlamentarischen Grup- pen in einer provozierten Wiederaufrü- stungsdebatte, die schließlich wirkungslos verpuffte, deutet die ganze Tragweite eines Entschlusses an, mit dem der Bundestag sich zu gegebener Zeit zu befassen haben wird. Wenn jemand es sich herausnimmt, ein der- artiges Urteil zu fällen, so muß er auf die Gegenfrage gefaßt sein, ob er selbst eine Vollkoramen unangreifbare Persönlichkeit ist. Dr. Gerstenmaier aber ist eine solche Persönlichkeit nicht. Er ließ es in den ver- garigenen Jahren zu, daß die Verantwort- lichkeiten, die dem Bürger dem Staat gegenüber obliegen, ohne sehr viele Be- denken verletzt wurden. Dr. Gerstenmaier hat am Mittwoch wiederum eine sehr hef⸗ tige Erklärung abgegeben. Die ihm nahe- stehende karitative Organisation(das Evan- gelische Hilfswerk, D. Red.), die bis zu dem Zeitpunkt ihrer eigenen Aeußerung von niemandem öffentlich genannt war, hat das gleiche getan. In beiden Erklärun- gen fehlt aber eine Stellungnahme dazu, ob der von einem Mitglied des Landtages ge- machte Zwischenruf, der sich auf devisen- rechtliche und zollrechtliche Verstöße bezog, zu Recht oder zu Unrecht gemacht wurde. Das aber— 50 schließt die Erklärung Maiers— ist der springende Punkt. Und dazu fehlt bedauerlicherweise bis jetzt eine verbindliche Erklärung des so laut und sonst so streng urteilenden Dr. Gersten- maier.“ Gerstenmaler:„Ein Kritiker aus der Ferne? Einen„Kritiker aus der Ferne“ hatte am Mittwoch der ehemalige Leiter des Evangeli⸗ schen Filfswerkes und CDU- Bundestags- abgeordnete, Dr. Eugen Gerstenmaier, den Ministerpräsidenten von Württemberg-Ba⸗ den, Dr. Reinhold Maier genannt. Zu den Andeutungen Maiers in der Sitzung des Landtages meinte Gerstenmaier, er„schrecke vor den Bedrohungen des Herrn Dr. Maier ebensowenig zurück wie vor den Bedrohun- gen sehr viel gewichtigerer Gegner aus ver- gangener Zeit“,. Dr. Gerstenmaler hatte Maier der„dema- gogischen Unverschämtheit“ bezichtigt, weil dieser behauptete, die Washingtoner Erklä- rung von General Eisenhower über einen deutschen Verteidigungsbeitrag habe Bun- deskanzler Dr. Adenauer„das Spielzeug der Remilitarisierung aus der Hand genommen“. Zu der Aeußerung Gerstenmaiers meinte Maier am Mittwoch im Landtag, er wolle die- sem eine„Besinnungspause“ geben, damit er den„Stein aufhalten“ könne, den er ge- gen sich selbst„angestoßen“ habe, daraufhin warf der SPD-Fraktionsleiter Alex Möller ein, ob der Ministerpräsident damit die„Zoll- und Devisenschiebungen“ meine. Das Evangelische Hilfswerk hat den Wortlaut einer Erklärung des Bundesfinanz- ministers bekanntgegeben, wonach gegen Gerstenmaier in keiner Weise Untersuchun- gen über Zoll- oder Devisenvergehen ein- geleitet wurden. Es seien keinerlei Anschul⸗ digungen erhoben worden. Piek fordert Aktionseinheit mit der SPD Berlin.(dpa) Der Staatspräsident der Sowqetzonenrepublik, Wilhelm Pie ck, for- derte am Donnerstag vor der Belegschaft des Ostberliner Transformatorenwerkes Oberschöneweide eine Aktionseinheit zwi⸗ schen der KPD und der SpD im Bundesge- biet und der SED und der Spo in Berlin. Mit einem Hinweis auf die bevorstehende Viermächte-Außenministerkonferenz ver- langte er ferner eine baldige Antwort des Bundestages auf den Appell der Sowjetzo- nen- Volkskammer für ein gesamtdeutsches Gespräch. MORGEN Freitag, 23. Februar 1931 Nr Mord Kommentar Freitag, 23. Februar 1931 Südweststaal, Bayern und die pfalz Die jahrelangen Bemühungen, im Süd- Westen Deutschlands zu einer vernünftigen Grenzziehung zu kommen, sind— im Macht- bereich der Länder fast gescheitert— seit geraumer Zeit im Bundestagsausschuß für innergebietliche Neuregelung erneut zum Leben erwacht. Zu einem, wie es scheint, Allerdings recht müden Leben, das wohl schon längst entschlummert sein würde, sein würde, rüttelten es nicht die am näch- sten betroffenen interessierten Kreise um den Bundestagsabgeordneten Richard Freu denberg, den Pforzheimer Oberbürger- meister Dr. Brandenburg und die zähen Fürsprecher einer Südweststaatlösung. Dr. Reinhold Maier und Dr. Gebhard Müller, immer wieder wach. So mußte der Versuch des Bundesinnen- ministers Pr. Lehr, die Bonner Ausschug- verhandlungen abzuwürgen, infolge einer energischen Demarche der südwestdeutschen Oeffentlichkeit vor kurzem in sich zusam- menbrechen und wurde— taktisch klug— Kurzerhand„aus der Welt dementiert“. Sehr zum Aerger des eigentlichen Urheber jenes Schusses aus dem Hinterhalt. Dieser aber War nicht Robert Lehr. Lehr war nur Sprachrohr einer ihm nahegebrachten Auf- Fassung, die sich verdächtig eindeutig mit den Gedankengängen des früheren bayri- schen BVP. Politikers und jetzigen CSU- Staatssekretärs von Lex decken. Schielen er und seine Gesinnungsfreunde doch nach wie vor nach der Pfalz, einer Exklave, die für die Mimchener Hegemonie um so cher ver- joren wäre, je eher sich an Bayerns West- Srenze ein gesunder Staat konsolidieren würde, der auf die Pfälzer eine magneti- sche Anziehungskraft haben könnte. So ist denn auch deutlich zu erkennen, welche Mächtegruppen sich im Bundesrat und später wohl im Bundestag gegen den Südweststaat stemmen werden: in erster Linie die bayerische CSU, der sich Kreise der CDU beigesellen werden, die aus wer Weiß was für persönlichen Gründen der Wohlebschen Splitterthese zuzustimmen ge- neigt sind. Viele Anhänger der CDU aber, Serade aus unserem engeren Heimatgebiet, Alle Anhänger der SpD, der DVP und der DG-BHE treten offen für den Länderzu- sammenschluß ein, so daß man heute schon in Bonn mit einer zwischen 30 und 90 Ab- geordneten schwankenden Mehrheit für denjenigen der drei Abstimmungsentwürfe Zu rechnen geneigt ist. der die Bildung des Südweststaates bei einer Mehrheit in drei der vier Abstimmungsbezirke vorsieht. Alles Weitere wird dann die Volksabstimmung Selbst ergeben, trotz des einflußreichen Rit- ters von Lex. Mann diese Abstimmung aber stattfinden Wird. stent alſerdings noch dahin. Südwest- Staatkfreundliche Kreise Südbadens drängen darauf, sie noch vor den Landtagswahlen durchführen zu lassen, da sie infolge des dort angewandten Wahlgesetzes mit einer wei- teren Stärkung der Partei Wohlebs rechnen. Andererseits könnte ein Anwachsen der Stimmen der Spb, DVP und DG-BHE im Freiburger Länderparlament den Willen zur 5— 5 im Südwesten erheblich unterstrei- en. Wohlebs zögernde Haltung in Bonn läßt allerdings darauf schließen, daß es ihm mit der Lösung dieser Frage so oder so nach wie Vor nicht eilig ist. Läuft er doch schon auf rund der augenblicklichen Konstellation Gefahr, sein Zwergenreich an der Dreisam dem größeren Ganzen opfern zu müssen, falls sich die Mehrheit der Bevölkerung des ge- samten Südwestraumes gegen ihn entschei- den sollte. Im Hintergrund steht für ihn außerdem noch drohend die Möglichkeit einer provisorischen Bildung des sogenann- ten Kleinen Südweststaates, zu dem sich Südwürttemberg-Hohenzollern zum minde- sten wirtschaftlich wohl oder übel würde entschließen müssen, sollte es nicht gelingen, den Zusammenschluß aller drei Ländchen in absehbarer Zeit zustandekommen zu las- Sen. Von diesem französisch besetzten Lan- desteil aus gesehen, scheint die durch den Wohlebschen Widerstand hervorgerufene Isolierung, auf die Dauer gesehen, unerträg- lich zu sein, genau so unerträglich, wie sich eine Isolierung Südbadens für dessen Be- völkerung auswirken würde. Da sich aber die Mehrzahl der nordbadischen Bevölke- rung am 24. September v. J. zum Zusam- menschluß bekannt hat—Pforzheims, Mann- heims und Heidelbergs Stellung zu diesem Problem ist nunmehr hinreichend bekannt Zeichnet sich die Zukunft des südwestdeut- schen Gebietes immer deutlicher im Sinne eines dann allerdings hart erkämpften Er- kolges der politischen und wirtschaftlichen Vernunft ab, den bayerischen Querschüssen und aller Verzögerungstaktiken zum Trotz. Fritz Treffz(Stuttgart) Niemöller fordert erneut UNO- Kontrolle New Vork.(dpa) Der hessische Kirchen- Präsident Martin Niemöller schlug am Donnerstag in New Vork erneut vor, daß die UNO die Kontrolle über ganz Deutsch- land übernehmen, das Land durch eine Kleine Militärmacht eines neutralen Staates besetzen und dann allgemeine Wahlen durchführen lassen sollte. Die Westmächte sollten diesen Vorschlag gegebenenfalls auf der neuen Außenministerkonferenz vorbrin- gen. Eine sowietische Ablehnung würde be- Weisen, daß der Westen den Frieden Würische, während der Osten seine Verwirk⸗ chung verhindere. . Niemöller, der sich erneut gegen die Mi- Attarisierung der Bundesrepublik aussprach, sagte, das deutsche Volk sei aus spychologi- schen Gründen nicht in der Lage, die west- liche These anzunehmen, daß der Friede durch Waffenstärke aufrechterhalten wer⸗ den könne. Das deutsche Volk könne zwi- schen einer Aufrüstung für den Krieg und einer Aufrüstung für den Frieden nicht mehr unterscheiden. Für den Mann auf der Straße bedeute die Wiederaufrüstung-so viel Wie Krieg. Die Achtung vor Deutschland gestiegen Viele Auslandsdeutsche haben den Kontakt zur Heimat verloren Mailand. Mit Genugtuung haben die im Ausland ansässigen Deutschen von der Tat- sache Kenntnis genommen, daß ihre deut- schen Landsleute jetzt endlich von ihren eigenen Behörden Pässe ausgestellt bekom- men, ohne sich dieses primitive Recht eines jeden Staatsbürgers durch Formalitäten er- kaufen zu müssen, die der krankhaften Vor- stellung, jeder Antragsteller sei ein poten- tieller Verbrecher, ihren Ursprung danken. Sie bedauern es dagegen— im eigenen Interesse wie in Hinsicht auf den Europa- gedanken—, daß die anderen Staaten sich noch immer nicht haben entschließen kön- nen, gegenüber deutschen Bürgern den Visumwang aufzuheben, was sie unterein- ander in vielen Fällen bereits seit Jahren Setan haben. So bleiben Visen und Devisen die Schranken, die einen freien Verkehr von Land zu Land und von Volk zu Volk nach wie vor behindern. Dabei muß man wissen, daß der Unfug der Visen in vielen Fällen keinen anderen Grund hat, als den Konsu- laten eine ebenso bequeme wie lukrative Einnahmequelle zu erhalten, denn billig Pflegen die bescheidenen Stempel nicht zu Sein Es wäre erfreulich, wenn recht viele Deutsche von der Möglichkeit, sich während ihrer Ferien wieder einmal im Ausland um- zusehen, Gebrauch machen könnten. Sie würden dabei verschiedene Feststellungen treffen können, die höchst aufschlußreich für das Verhalten innerhalb Deutsch- lands sind und beweisen, daß auch politische Ohnmacht eine Macht sein kann— wenn sie mit Vernunft und kühlem Kopf gebraucht wird. Seit nämlich die Deutschen ihrem Willen, sich nicht wieder bewaffnen zu las- sen, ohne in jeder Hinsicht gleichberechtigt zu sein, unmig verständlichen Ausdruck ge- geben haben, ist zwar nicht die Liebe, wohl aber die Achtung vor Deutschland im Aus- land gestiegen. Ein italienischer Kollege for- Von unserem Dr. H. R.-RKorrespondenten in Italien mulierte das gegenüber dem Berichterstatter mit folgenden Worten:„Wir hatten alle er- Wartet, die Deutschen würden mit heller Be- geisterung von der Möglichkeit Gebrauch machen, ihre militärische Niederlage abzu- reagieren. Daß sie es nicht tun, beweist Mre politische Einsicht, deren Leidtragende vorerst wir andern sind. Sie verstehen, daß wir darum für die deutsche Weigerung keine große Sympathie empfinden. Schließlich seid ihr die geborenen Soldaten!“ Wir verstan- den es Natürlich ist bei weniger wohlwollenden Beobachtern auch schlicht von deutscher Er- pressungstaktik die Rede, wobei zwischen Regierung und Opposition im Bonner Par- lament keineswegs unterschieden wird. Auch diese Meinung an Ort und Stelle kennenzu- lernen, dürfte nicht nutzlos sein. Besonders aufschlußreich ist die Tatsache, daß neuer- dings die extreme Linke, besonders in Klein- städten, wieder die antideutsche Platte auf- legt— offenbar getreu einer zentralen Wei- sung, die deutsche Aufrüstung auch propa- gandistisch mit allen Mitteln zu bekämpfen und dabei vor der Erinnerung an die deut- sche Besatzungszeit nicht zurückzuschrecken. Der Berichterstatter sah in einem Ort am Po ein Plakat, auf dem deutsche Soldaten beim Erbrechen eines Hauses zu sehen waren und das die Aufschrift trug:„Wollt mr das noch einmal erleben?“ Noch erstaunter würden die deutschen Besucher wohl über viele ihrer eigenen Landsleute sein, die sie im Ausland antref- ken. Die meisten von ihnen haben Deutsch- land seit Kriegsende noch nicht wiedergese- hen— teils wegen Paßschwierigkeiten, teils aus wirtschaftlichen Gründen, teils aber auch, weil sie ihre Heimat verloren haben. Gerade diesen mangelt es an Kontakt mit Deutschland. Zwar werden die deutschen Zeitungen, die man in jeder größeren Stadt reichlich findet, gekauft, aber zum Teil nicht mehr verstanden. Wir meinen das ganz Wörtlich; denn wir hatten öfter Gelegenheit zu beobachten, daß dem Auslandsdeutschen der Nachkriegszeit das Verhältnis zu Deutschland fehlt. Er hat keine Vorstellung von dem, was innerhalb der deutschen Grenzen geschehen ist und heute noch ge- schieht; denn er hat die Hungerjahre, das Flüchtlingselend, die Entwürdigung dank der Gastfreundschaft seiner Umgebung nicht erlebt, sondern nur vom Hörensagen er- fahren. So ist es begreiflich, daß viele Deutsche im Ausland gerade in der Frage der Wie- deraufrüstung anderer Meinung sind als die Deutschen innerhalb der Heimat. Die „O hne mich“- Mentalität 1s t ihnen fremdz; es ist ihnen unverständ- lich, warum die„Bundesrepublikaner“ die Hand, die sich ihnen über den Ozean ent- gegenstreckt, nicht mit heller Begeisterung ergreifen— noch unverständlicher als jenem Kollegen, von dem wir oben berichteten. In vielen Fällen spielen dabei wirtschaftliche Interessen und die naive Spekulation eine Rolle, die meint, wenn Deutschland„wieder stark“ sei, müßten auch die Geschäfte bes- ser gehen Geradezu verheerend wirkt diese Ein- stellung, wenn sie— was leider geschieht — ökkentlich geäußert wird. Mangelnde Er- fahrung mit den Besatzungsmächten wirkt in diesen Fällen kontraproduktiv: Die Be- treffenden leben in einem Elfenbeinturm und sagen kritiklos„Ja“ zu jeder Verlok- kung,„wieder stark“ zu werden— mit der Beharrlichkeit jener Tiere, deren Naturlaut ein kräftiges„I-a“ ist. Es bedarf geringer Phantasie, um sich die Wirkung solcher Laute auf das Ausland vorzustellen. Protest Churchills gegen US- Oberbefehlshaber zur See London.(dpa) Der Führer der konserva- tiven Opposition, Winston Churchill, Protestierte, am Donnerstag im Unterhaus scharf gegen die bevorstehende Ernennung des amerikanischen Vizeadmirals William Fechteler zum Oberbefehlshaber der at- lantischen Seestreitkräfte. Unter dem Bei- fall der konservativen Abgeordneten sagte Churchill, Großbritannjen habe Anspruch auf diesen Posten, da General Eisenhower oberster Befehlshaber aller atlantischen Streitkräfte sei.„Gibt es keinen britischen Admiral, der diesen Posten ausfüllen könnte?“ fragte Churchill.„Warum sollen Wir auf das Oberkommando der atlantischen Seestreitkräfte verzichten, da wir größere Erfahrungen in der Seekriegführung besit- zen als irgend eine andere Nation und zu- gestimmt haben, daß Eisenhower die atlan- tischen Landstreitkräfte befehligt? Saarländische Verteidigungsfrage „offiziell nicht erörtert“ Saarbrücken.(dpa) Der saarländische Ministerpräsident Johannes Hoffmann betonte am Donnerstagmittag auf einer Pressekonferenz, daß das Thema eines saar- ländischen Verteidigungsbeitrages auf offl- zieller Basis noch nicht erörtert worden sei. Von französischer Seite sei an die Saar- regierung deshalb noch nicht herangetreten worden und das Saarland habe abgewartet, welche Wege der Aufbau der gesamteuro- päischen Verteidigung nimmt. Hoffmann ging auf die letzten Erklärun- gen des französischen Außenministers Schuman zur Saarfrage ein und erklärte, Schuman habe gesagt, daß die Frage eines saarländischen Verteidigungsbeitrages nur in einem gesamteuropäischen Rahmen ent- schieden werden könne und keine provisori- schen Lösungen zulasse. Auf die Frage des dpa-Vertreters, warum in der durch die Saarpresse verbreiteten Fassung der Schu- man-Erklärung die Hinweise auf die von Schuman behauptete Bereitschaft des Saar- landes, Truppen zu stellen, und auf die Not- Wendigkeit eines finanziellen saarländischen Beitrags fortgelassen wurden, bezeichnete der Mͤinisterpräsident den von der französi- schen Nachrichtenagentur afp verbreiteten Text der Schuman-Erklärung als völlig un- genau. Dieser Text habe den Eindruck er- wecken können, als habe sich die franzö- sische Saarpolitik geändert. Saar-Gewerkschaftsführer gegen Hoffmann Saarbrücken.(UP) Die seit Tagen in poli- tischen Kreisen der Saar-Hauptstadt um- laufenden Gerüchte, der Geschäftsführer des Gesamtverbandes der christlichen Ge- werkschaften, Karl Hillenbrand, sei aus der von Ministerpräsident Johannes Hoffmann geleiteten christlichen Volks- partei ausgetreten, wurden einem UP-Kor- respondenten von der Sekretärin Hillen brands bestätigt. Hillenbrand selbst ist auf einer Urlaubsreise. Gründe für seinen Schritt waren daher nicht zu erfahren. Es heißt aber, daß Hillenbrand schon lange nicht mehr mit dem politischen Kurs Hoffmanns übereinstimme. Die Rückwirkungen dieses Schrittes auf die Haltung der christlichen Gewerkschaften sind noch nicht abzusehen. Französische Wahlreform vor dem Parlament Paris.(dpa- REUTER) Die französische Nationalversammlung begann am Donners- tag mit der mehrtägigen Debatte über eine Wahlreform. Zu Beginn der Beratungen wurde ein gaullistischer Antrag, die Wähler selbst durch eine Volksabstimmung über das Wahlrecht entscheiden zu lassen, mit 311 gegen 105 Stimmen abgelehnt. Die Kom- munisten enthielten sich der Stimme. Die Frage der Wahlreform stellt im Augenblick das komplizjerteste Problem der französischen In- nenpolitik dar. Obwohl alle Parteien, mit Ausnahme der Kommunisten, eine Ab- änderung des bestehenden reinen Verhält- niswahlrechts befürworten, können sie sich untereinander über die endgültige Gestal- tung des neuen Wahlrechts nicht einigen. Amerikaner wollen keine Pacht- Leihschiffe verkaufen Washington.(dpa-REUTER) Die Verei- nigten Staaten lehnten ein sowjetisches Er- suchen ab, 87 Handelsschiffe und eine nicht näher bestimmte Zahl kleiner Schiffsein- heiten, die von den USA während des zwei- ten Weltkrieges im Pacht-Leihverfahren den Sowjets geliefert wurden, an die Sowjet- union zu verkaufen. Die Sowjets brachten ihren Vorschlag auf der 7. Sitzung der dies- jährigen Verhandlungen zur Regelung der Pacht-Leihschulden vor. Die Amerikaner er- klärten ihren Verhandlungspartnern, dag die Schiffe nicht verkauft werden könnten und unverzüglich zurückgegeben werden müßten. Als die Sowjets einwandten, daß Amerika noch vor zwei Jahren einen Ver- kauf der Schiffe in Aussicht gestellt hätte, erklärten die Amerikaner, daß man damals mit einer Regelung der Pacht-Leihschulden Serechnet habe. In der Zwischenzeit sei man jedoch in dieser Frage keinen Schritt voran- gekommen. Die Amerikaner fordern von den Sowjets die Zahlung von achthundert Millionen Dol- lar für die Pacht-Leihlieferungen, die nicht unmittelbar im Krieg verbraucht wurden. Die Sowjets sind jedoch nur bereit, 24 Mil- lionen Dollar zu zahlen. Gefährlicher britischer Eisenbahner- streik London.(UP) Großbritannien wird zur- zeit von der schwersten Industriekrise seit dem Jahre 1926 bedroht, falls es nicht in letzter Minute gelingt, den drohenden Streik einer halben Million Eisenbahner abzuwen⸗ den. Die Verhandlungen zwischen der Lei- tung der verstaatlichten Eisenbahn und den Gewerkschaften hatten am Montag begon- nen und wurden am späten Mittwochabend abgebrochen, nachdem die Vertreter der Ge- Werkschaften das letzte Angebot der Eisen- bahnen abgelehnt hatten. Das Angebot der Eisenbahnen bestand in der Bereitschaft, die Löhne bis zu einem Betrag zu erhöhen der den Eisenbahnen zusätzliche Kosten im Gesamtbetrag von 9 250 000 Pfund(ungefähr 111 Millionen D- Mark) im Jahr verursachen würden. Die Gewerkschaften bestehen aber auf Erhöhun- gen im Gesamtbetrag von 12 Millionen Pfund (144 Millionen D-Mark). Die Durchschnitts- löhne bei den britischen Eisenbahnen be- tragen zurzeit fünf bis neun Pfund(60 111 DW) in der Woche. Es wird befürchtet, daß der bereits be- gonnene inoffizielle Streik von Eisenbahnern in Manchester, Wo 3000 die Arbeit nieder- legten und 7000 weitere zum Streik aufge- rufen wurde, sich weiter ausdehnen und bis zum Wochenende beinahe den ganzen briti- schen Eisenbahnverkehr zum Erliegen brin- gen wird. Zu dem Mittel des wilden Streiks wird von den Eisenbahnern gegriffen, weil ein offizieller nationaler Eisenbahnerstreik unter den gegebenen Umständen durch ein Gesetz verhindert wird, das langdauernde Schlichtungsverhandlungen vorschreibt. Ein Aufhören des Eisenbahnverkehrs würde aber für die britische Industrie katastro- phale Folgen haben, da die Kohlenreserven der meisten Industriewerke auf dem denk- bar niedrigsten Stand gesunken sind.. Die verstaatlichten Eisenbahnen, die wäh- rend der vergangenen drei Jahre einen Ver- lust von 50 Millionen Pfund aufzuweisen hatten, stemmen sich gegen weitere Er- höhungen ihrer Betriebskosten. Vorschlag eines Fünf-Nationen- Friedenspaktes Berlin.(dpa) Der stellvertretende Mini- sterpräsident der Volksrepublik China, Prof. Kuo Mo Jo, schlug am Donnerstag auf der Tagung des kommunistischen Weltfriedens- rats in Ostberlin einen„Fünf-Nationen- Friedenspakt“ zwischen Frankreich, Groß- britannien, den USA, der Sowjetunion und der Volksrepublik China vor. Nur eine auf- richtige Zusammenarbeit dieser fünf Na- tionen, sagte er, könne den Frieden erhal- ten. Auf das Korea-Problem eingehend, be- tonte der chinesische Vertreter, daß mit der Verurteilung seines Landes als Aggressor durch die UNO die Tür für eine firedliche Lösung dieses Konflikts zugeschlagen wor- den sei. Bundesregierung über Viererkonferenz unterrichtet Bonn.(gu-Eig. Ber.) Die Bundesregierung wird sowohl über die Vorkonferenz in Pa- ris als auch über die nachfolgende Vierer- konferenz unterrichtet werden. Das wurde Bundeskanzler Dr. Adenauer am Don- nerstag von der alliierten Hohen Kommis- sion aus Berlin fernmündlich mitgeteilt. Grundsätzlich legt man in Bonn großen Wert darauf, über alle Schritte sowohl vor als auch während der Konferenz selbst ge- hört zu werden. Man gibt der Hoffnung Aus- druck, daß in Washington, aber auch in Lon- don und Paris der Wille der 47 Millionen Deutschen respektiert und auf einer Vierer- konferenz nicht anerkannt wird, daß Deutsch- land aus der Front des Westens ausbrechen könnte und dadurch unter Umständen die europäische Integration ein für allemal ver- hindert würde. Aus diesen Erwägungen her- aus setzen sich auch starke Kräfte für die Zulassung eines deutschen Beobachters be- reits bei den Vorbesprechungen in Paris ein. Eine alliierte Stellungnahme hierzu liegt noch nicht vor. Hohe Kommissare bei Sowjetempfang Berlin,(dpa) Die drei Hohen Kommissare Werden heute als Gäste an einem sowjeti- schen Empfang anläßlich des 33. Jahrestages der sowjetischen Armee teilnehmen. Der Empfang wird vom Oberbefehlshaber der sowjetischen Besatzungsarmee in Deutsch- land, Armeegeneral Tschuikow, im Haus der Kultur der Sowjetunion in Ostberlin ge- geben. Wie aus einer amerikanischen Mittei- lung hervorgeht, werden der amerikanische, der britische und der französische Hohe Kom- missar von Mitarbeitern ihrer Dienststellen begleitet. Die Verteidigung des Mittleren Ostens Istanbul.(UP) Die Konferenz der US- Diplomaten über Fragen des Mittleren Ostens ist beendet. Die Piplomaten sprachen sich dafür aus, die wirtschaftliche Hilfe dieses Gebiets nicht zu Gunsten der mili- tärischen Hilfslieferungen einzuschränken. Obwohl keine näheren Einzelheiten über die Besprechungen bekanntgegeben wurden, scheint es doch als sicher festzustehen, daß der Mittlere Osten gegen eine Aggression ausgebaut werden soll. Der Unterstaatssekretär im amerikani- schen Außenministerium George Me Ghee traf am Donnerstag im Flugzeug aus Istan- bul kommend in Kairo ein, um mit dem ägyptischen Außenminister Salah el Din zu konferieren. Der Besuch Medhees ist das Thema spaltenlanger Artikel in der ägyptischen Presse, in denen darüber Ver- mutungen angestellt werden, ob er Verhand- lungen über die Benutzung von fünf Flug- stützpunkten in der Kanalzone durch die Amerikaner führen wird. Die Stützpunkte befinden sich zur Zeit in britischer Hand. Der Kaschmir- Streitfall vor dem Sicherheitsrat Lake Succes.(UP) Die Vereinigten Staa- ten und Großbritannien haben dem Sicher- heitsrat eine Resolution vorgelegt, nach der der seit drei Jahren andauernde Streitfall zwischen Indien und Pakistan über das Grenzland Kaschmir durch einen freien un- parteiischen Volksentscheid herbeigeführt werden soll. In der Resolution wird vorge- schlagen, der Sicherheitsrat möge einen ver- treter der Vereinten Nationen bestimmen, der die Aufgabe haben soll, die Entmilitari- sierung des Landes vor dem Referendum zu überwachen. Im Prinzip haben sowohl Indien als auch Pakistan die Lösung über den Volksentscheid anerkannt. Schon vor zwei Jahren wurde ein ähnlicher Schritt unternommen, der jedoch sein Ende fand, als der zum Vermittler be- stellte Sir Owen Dix on(Australien) im September 1950 den Vereinten Nationen mit- teilte, eine Entmilitarisierung des Landes sei nicht möglich. Die neue Resolution versucht die von Dixon begonnene Aufgabe fortzuführen. — Der landes politische Kommenlas: —— Verwaltungsabbau und „Fall Kistner“ Aus gut unterrichteten Kreisen mitgeteilt: a wird un Es hätte wohl nie einen„Fall Kistner“ geben, mit dem sich sogar der Landtag 18 schäftigen mußte, wenn man in der Oettenl. lichkeit die Hintergründe der Versetzun bisherigen Präsidialdirektors beim Landes zirkspräsidium Baden, Adolf Kistner, gekannt hätte. Man glaubte vielfach, daß der Veel. zung politische Motive zugrunde lagen, und nahm die CDU der Kistner Weltanschaulich nahe steht, die Versetzung zum Anlaß Landtags eine große Anfrage zu stellen, de l Ja der Sitzung am Mittwoch von Ministerpräsſde Reinhold Maier beantwortet wurde, Die C0 mußte dabei die Feststellung in Kauf nehme daß die Versetzung Kistners nicht von 68 auf heute datiert, sondern daß sie schon trüber ins Auge gefaßt worden ist, als Dr. Köhler Dr. Kaufmann, zwei prominente Vertreter der DU, Landesbezirkspräsidenten waren. Köhler hatte Kistner zurecht gewiesen, weil er Befugnisse des Präsidenten, die ihm nicht zu. standen, in steigendem Maße für sich in An. spruch nahm und Dr. Kaufmann hatte im No- vember v. J. in einer Sitzung des Ministerrat um die Ermächtigung nachgesucht, Kistner u ein anderes Amt zu versetzen. Ueberall wird heute der Ruf nach Spartnal. nahmen laut. Das gilt insbesondere auch fe die Behörden. In Karlsruhe hat man mit ler Einsparung von Verwaltungsstellen. und zwa von oben und nicht von unten, einen beschel. denen Anfang gemacht. Der neue geschäftsfüh. rende Lamdesbezirkspräsident Dr. Unser hat del seiner Präsidialstelle mit den Einsparungen an, gefangen und da er als Jurist im Gegensatz 2 seinen Vorgängern, die Politiker waren, einen juristischen Berater, wie es der Präsidialdireh. tor war, entbehren kann, lag es nahe, dle Stelle in Zukunft in Wegfall kommen zu lasen Da er auch den Aufgabenkreis der Präsidia, stelle erheblich einschränkte und ihn auf Frs. gen von grundsätzlicher und politischer Bedeh. tung sowie Beamtenernennungen und-Befdn. derungen beschränkte, alle Fragen von unter. geordneter Bedeutung aber an die Abteilungen der Landesbezirksverwaltung zurückgab, konnt er auch eine Anzahl Arbeitskräfte abgeben Diese FEinsparungsmaßnahmen sollen Auch weiterhin fortgesetzt werden. Wenn w recht unterrichtet sind, ist als nächst Maßnahme die Aufgabe des Präsidialgebäh. des und damit die Einsparung erheblicher Mietzahlungen geplant. Durch die Angliede. rung der Abteilung Arbeit an die Innere Ver. waltung könnte die Verwaltung weiterhin per. einfacht werden. Man hat dem neuen geschäftsführenden Lan- desbezirkspräsidenten Dr. Unser, der nicht zun Landesbezirkspräsidenten ernannt wurde, wel er Sozialdemokrat ist, sondern weil er aud bisher schon der Stellvertreter des Landesbe- Zirkspräsidenten war, den Vorwurf gemacht, er Wolle auf diesem Wege der Streichung pon Stellen, die nordbadische Sonderstellung au kaltem Wege beseitigen, hat dabei aber über- sehen, daß jede Streichung einer planmäßigen Stelle der Zustimmung des Landtages bedart. Man hat ihm weiterhin vorgeworfen, durch sol- che Maßnahmen würde die besondere auto- nome Stellung Nordbadens innerhalb des Lan- des Württemberg-Baden gefährdet, dabei aber diese„autonome“ Stellung verkannt, denn unter Autonomie“ versteht man eigene Gesetz Sebungsrechte. die der Landesbezirk Bade nicht hat. Er ist ein Teil des Landes Württeg. berg- Baden, das eine Regierung und einen Landtag hat und in dem in Württemberg und in Baden die gleichen Gesetze gelten. Auf det anderen Seite sagt man Kistner nach, obgleld er Berufsbeamter ist, daß er als Präsidialdirets- tor politische Entscheidungen getroffen hat, dig über die Aufgabe eines Berufsbeamten hinaus- gingen. Ministerpräsident Maier betonte in seinet Erklärung— und es ist kein Grund vorhan- den, daran zu zweifeln— daß der Ministerrat den Präsidialdirektor Kistner während seiner Amstzeit stets gefördert hat. So hat ihn das Kabinett im Jahre 1949 zum Leiter der Kan- leidirektion des Bundesrates in Bonn, einer der hervorragendsten Beamtenstellen der neu- geschaffenen Bundesorganisation, vorgeschls. gen. Kistner jedoch hat vor der Entscheldung des Bundesrates erklärt, daß er diese Position im Falle seiner Wahl nicht annehmen wende Da Kistner die Anrufung des Rechtsweges ge. gen seine Versetzung in Aussicht gestellt has wird der Verwaltungsgerichtshof den Fall end⸗ gültig klären. eee 5 eee Jenes geleuntel. Arbectets eines fegigunſi 3 Alters 1 600 300% 400 500 200 100 1 * Die Nivellierung der Einkommen Im Jahre 1913 verdiente ein Regierunon, noch siebenmal so viel wie ein e, Arbeiter. Heute dagegen beträgt sein 105 kommen im Durchschnitt nur noch fcnapb 5 Dreifache des Einkommens für e Das geht aus einer Untersuehung des Bun 755 Nnanz ministeriums über die Tatze 5 Durchschnitts- Bruttoeinkunfte in den lets 5 Jahrzehnten hervor. Der Vorsprung der 755 lernten vor den ungelernten Industrien tern hat sich ebenfalls wesentlieh,, Während ein gelernter Industriearbeiter 4 dem ersten Weltkriege fast das Doppelte 5 ein ungelernter verdiente, lag sein Lohn 45 Jahre 1949(September) durehschnittlich 5 noch um 24 v. H. Über dem Lohn des 7 0 lernten Arbeiters. Die Tendenz zur 5 lierung der Lönne und Gehälter gent aus Are ser Aufstellung eindeutig hervor. Sie 0 0 bei einem Vergleick der Nene ene d. k. unter Berücksichtigung der 3 progression, noch wesentlich stärker Ausdruck kommen.(W) SS 191 1929 8 des Ka Fünf Insel M u februar 15 Persc Furden Dr. gchossen lichen 2 Eine alien) macht. 8 de allei. Leichen uusgeplü 8 * Ein guperba⸗ erkolgrei zur dre Tonnen, zusgerüs hwindi Die„ kee Ar! zum 32. Vorstraf, Aufenthe für insg. Die 60 d Evan Ich die! Nind. N. Baby Mi ur Wel Mann ve Betz. Das Der Ei dofes in mehrstür Großen ger Eis Das Ver. Strafkarr ersten M gerichtsh handlung prozesS ES Ach bish Kelichtsh en vor Da die leine gr kentlichk Der Märkle! Bahnhof nem P des Sign einen 21 derursacl orden Jerletzt ammer berichtet 2 Oktob lissigen Körperve Bunde dem Plä des Lok des Halt een sei. namlich chen wo Deutschl. Nach munächgt Uindkvis ieder; Lackrisge Daklinge ter stan, ache Stu Zuge, di verhältn Ackerste lalgreich ichlußz 11 Die 8 ue in Mobergs deuteng Var vor abgeben, n auch nun wt nächsn algebàu. aeblicher ungliede. ere Vet. Hin ver- den Lan. icht zun de, well er auch andesbe- nacht, er ung pon ung aul er über. mäßigen bedeart. urch sol- e auto- 1s Lan- bei aber aldirek · hat, di hinaus- 1 seiner vorhan- nisterrat 1 seiner inn das r Kanz: iner der r neu- geschl. meidung Position wende. ges ge. allt hat all end- eee, AEN 1 9 — fu. 5 3 MORGEN Sele? as sonst noch geschah.. Am 20. Febr. verübten zwei junge Männer München zwei freche Ueberfälle. Sie mie- n ein Taxi und zwangen den Fahrer mit vorgehaltener Pistole zum Aussteigen, nach- dem sie ihm das Versprechen abgenommen gelten, sie nicht vor elf Uhr an die Polizei mu verraten. Dann überfielen sie vom Wagen vor dem Hauptzollamt einen Kassen- boten, dem sie die Handtasche raubten. Der bote erlitt eine lebensgefährliche gchubverletzuns. Ehe die erschrockenen Pas- zenten recht wußten, was geschehen War, gerken die Räuber die Tasche, die leer War, irt und jagten davon. Das Taxi wurde in n Abendstunden aufgefunden. ſätern fehlt jede Spur. 5 f Von den Fünf Brüder aus dem Dorf Sinai auf der 1 Mindano(Philippinen) liefen am 21. februar Amok und töteten acht Personen. 5 Personen, darunter Frauen und Kinder dul gurden verletzt. Zwei der Brüder wurden er- chosen, einer verwundet, während die rest- ichen zwei fliehen konnten. * Eine Grabräuberbande wurde in Lucca talen) von der Polizei unschädlich ge- macht. Sechs der Verhafteten gaben zu, daß de allein in den letzten Wochen fünfzig leichen unmittelbar nach deren Beisetzung zusgeplündert hatten. 8 Ein Schlitten mit Düsenantrieb hat in kuperbagneres(Pyrenäen) seine Probefahrt etolgreich bestanden. Der Schlitten läuft au drei Gleitschlenen, wiegt etwa sechs Jonnen, ist mit einer 100-PS-Düsenturbine ausgerüstet und entwickelt eine Höchstge- Achwindigkeit von 120 Stundenkilometer. 0 die„Königin der Ladendiebe“, die 60j5h- ge Armandine Gersant, wurde in Paris zum 32. Male verhaftet. Sie hat bereits 31 Vorstrafen für Ladendiebstähle und ein Aukenthaltsverbot für das Gebiet von Paris für insgesamt 400 Jahre. 5 0 Die 60 Zentimeter große 31jährige Lavon- ia Evans in Louisana(Missouri), vermut- Ich die kleinste Frau der Welt, erwartet ein und. Nach Mitteilung ihres Arztes soll das Baby Mitte April durch einen Kaiserschnitt ur Welt gebracht werden. Der 59jährige Hann von Frau Evans ist 1,20 Meter groß. Der Erste Strafsenat des Bundesgerichts- does in Karlsruhe hat am 20. Februar nach nehrstündiger Beratung das Urteil der Großen Strafkammer Tübingen im Betzin⸗ ger Eisenbahnunglückprozegß aufgehoben. Das Verfahren wurde erneut an die Große strafgammer Tübingen verwiesen. Zum ersten Male seit der Eröffnung des Bundes- prozesses überfüllt. bisher die Verhandlungen des Bundes- gerichtshofes in Karlsruhe war der Ver- ſhandlungssaal während dieses Revisions- Im allgemeinen haben Kuichtshofes vor den Zivil- und Strafsena- n vor leeren Zuhörerbänken abgespielt. die Behandlung reiner Rechtsfragen Leine große Anziehungskraft auf die Oef- keatlüichkeit ausübte. Der 54jährige Lokomotivführer Karl ärkle hatte am 29. Juni 1950 vor dem kehnhof Betzingen bei Reutlingen mit dnem Personenzug ein auf„Halt“ stehen- es Signal überfahren. Dadurch hatte er enen Zusammenstoß mit einem Güterzug ſerursacht, bei dem eine Person getötet orden war, zehn schwer und 103 leicht lerletzt worden waren. Die Große Straf- kammer Tübingen hatte, wie wir seinerzeit berichteten, den Lokomotivführer am Oktober 1950 von der Anklage der fahr- ksigen Tötung, Transportgefährdung und körperverletzung freigesprochen. Bundesanwalt Lange bezweifelte in sei- dem Plädoyer, daß die Reaktionsfähigkeit des Lokomotivführers beim Ueberfahren des Haltesignals völlig ausgeschaltet gewe- ken sei. Mit dieser Begründung war Märkle Umlich von der Strafkammer freigespro- ten worden. Der Verteidiger des Ange- lagten, Dr. Leuze(Reutlingen) machte in nem Plädoyer geltend, daß bei jedem lenschen einmal„Versager“ eintreten kanten, die sich der Betreffende nicht er- ren könne. Schweden-Deuis chlund 21:9 Dle deutsche Handball-Nationalmann- chaft unterlag am Donnerstagabend in Gö- ledorg der schwedischen Elf mit 9:21 Toren. ber Halbzeitstand war 8:3 für Schweden. essen an dem 7:7 des Vorspiels, ist dies e ausgesprochen„solide Packung“. 1 Abspielen der Hymne an Deutsch- und der schwedischen Nationalhymne wum das Spiel nach dem Anpfiff des ausge- kichneten dänischen Schiedsrichters Axel Ahm unächst kür Deutschland einen verheißungs- N vollen Anfang, als Schütze bereits in der zwei- en Mute den Führungstreffer erzielte. Eine mute später glich Moberg durch raffinierten Utwurk aus und verwandelte einen Frei- zurk zur 2:1-Führung. Durch Stockenberg, Fre- n ſeriksson, Johansson und nochmals Stocken- at 3 zogen die Schweden bis zur neunten Mi- uns ute auf 61 davon. Dahlinger verkürzte nach lernte ner Kombination mit Kempa auf 6.3. Stok- W Fin. fenbers und Frederiksson erzielten aber bis pp dus f ur Halbzeit zwel weitere Tore. Kuchenbecker lernte. nate dazwischen den dritten Treffer für undes. utschland geschossen. 1 Mach der pause verkürzte Kuchenbecker e Iacdst auf 8:4. Nach einem Sieben-Meter er ge? bndkvists(0:4) brachte Schütze die Deutschen earbel zaeler auf 9:5 heran. Ackerstedt(zweimah, inge ahnden, Karlsson erhöhten auf 13:5, ehe er vors Unger das sechste Tor schoß. Wenig spä- e 1 ce ad es schon 18:6. Dann kam der deut- un in zug, Sturm mit Kempa und Dahlinger zum * 1 9 bei schnellen Durchbrüchen das Tor- unge altnis auf 1818 stelten. Nach zwei Toren Wivel- e war noch einmal Dahlinger er- die- ich eich, ehe Moberg mit dem 21. Tor den Be- würde al machte. mme 4 0 Schweden spielten eine Klasse besser eue? Uober Neumünster, Durch die Hereinnahme zun eulen in den ersten Sturm war dieser be- Var vorbildlich. Wirkungsvoller. Das Zusammenspiel Nicht alltägliche Rettungsaktionen und Operationen Dramatische Ereignisse aus aller Welt, die aber alle ein gutes Ende nahmen Sieben Stunden in der Drahtseilbahn. Zehntausend Menschen reckten am 20. Februar in Rio de Janeiro die Hälse, um einer hochdramatischen Rettungsaktion zu- zusehen, die sich in grellem Scheinwerfer- licht 150 Meter über dem Erdboden ab- spielte. In der Nähe von Pedra da Urca, am Stadtrand von Rio, war der Waggon einer Drahtseilbahn in großer Höhe hängen- geblieben, da die elektrische Stromzufuhr stockte. In dem Waggon waren 16 Menschen, unter ihnen Frauen und Kinder, die den berühmten Zuckerhut-Felsen besuchen Wollten. Stundenlang hing der Waggon be- wegungslos über der Stadt. Als es abend Wurde, blieb in dem Stadtteil das Licht aus, da das herabstürzende Stromkabel der Drahtseilbahn andere Elektrizitätsleitungen zerschlagen hatte. Nach sieben Stunden näherte sich dem Waggon im Licht von Scheinwerfern ein zweiter Waggon, der von einem Feuerwehroffizier mit der Hand be- trieben wurde. Nur zwei Frauen und drei Kinder konnte der Offizier übernehmen, da die Tragkraft seines Waggons begrenzt War. Dann mußte er wieder hinab. Hin- und Rückfahrt dauerten insgesamt 52 Minuten. In den Straßen, auf Balkonen und auf den Der Wind als Stromlieferant Europas Von Volney D. Hurd In vielen Gegenden Europas ist der Wind Konstanter als die Sonne oder die Nieder- schläge, die den Wasserkraftwerken die Energie liefern. Auf dieser Tatsache beruht das neue Projekt der OEEC— des euro- päischen Wirtschaftsrates— das die inter- nationale Auswertung der Windkraft zur Erzeugung elektrischer Energie in Europa zum Ziel hat. Es ist vorgesehen, einen be- trächtlichen Prozentsatz der europäischen Stromerzeugung auf Windkraft umzustellen. Einer der Hauptnachteile der Wind- Kraftwerke bestand bisher darin, daß wäh- rend der Nacht oder zu anderen Zeiten geringer Stromabnahme die Energie nicht ausgewertet wurde und verloren ging. Die- ses Problem will man jetzt auf die Weise lösen, daß die überschüssige Energie dazu benutzt wird, Wasser entsprechend hoch zu pumpen und zum Betrieb einer Wasser- Kraftanlage heranzuziehen. Pläne für ein derartiges, unabhängig arbeitendes 500 kw- Kraftwerk für die zur Provinz Grosseto gehörige Insel Giglio (Italien) zum Betrieb eines Pyrit-Bergwer⸗ kes und zur allgemeinen Stromversorgung wurden bereits ausgearbeitet. Danach soll das Meerwasser durch eine Windkraft- anlage in ein Staubecken hochgepumpt wer- den, das durch den Bau eines Dammes in einer Felsenschlucht geschaffen werden soll. Das Fassungsvermögen dieses Reservoirs Betzinger Bahnunglück vor dem Bundesgerichtshof Das Verfahren wurde erneut an die Strafkammer Tübingen verwiesen In der Urteilsbegründung schloß sich der Präsident des Ersten Strafsenats des Bun- desgerichts, Richter, den Ausführungen des Bundesanwalts an. Richter betonte, es könne Wohl ein„augenblickliches Versagen“ ein- getreten sein. Das Gericht hätte aber prü- fen müssen, auf welche Einzelhandlungen die Schwäche des Angeklagten gewirkt habe. Eine Lücke sehe der Senat darin, daß das Reutlinger Urteil nichts darüber sage, ob Märkle bei der Abfahrt vom Halte- punkt Nummer 40, die er ordnungsgemàgß und reaktionssicher durchgeführt habe, einen Blick auf das in Sichtweite stehende Hauptsignal geworfen habe. N wird eine Million Kubikmeter betragen, Was selbst bei lang andauernder Windstille oder schwachen Winden eine genügende Energiereserve sichert. Der Verwirklichung dieses Projektes stehen im Augenblick allerdings noch Schwierigkeiten entgegen, da die gesetz- lichen Voraussetzungen für die staatliche Subventionierung eines derartigen Werkes — des ersten seiner Art— erst geschaffen werden müssen. Dr. P. C. Loung, Leiter der OEEC- Abtei- lung zur Entwicklung von Windkraft- anlagen, wies in diesem Zusammenhang auf die Notwendigkeit hin, zusätzlich meteoro- logische Beobachtungen nach völlig neuen Gesichtspunkten vorzunehmen. Die allge- meine Meteorologie führt ihre Messungen hauptsächlich in großen Höhen durch. Die zur praktischen Auswertung günstigsten Windverhältnisse liegen jedoch zwischen 18 und 90 m über dem Erdboden. Bei Ver- Anschlagung der Baukosten eines Wind- generator-Turmes ist die geringste nutz- bare Höhe anzunehmen, die bei etwa 30 m liegen dürfte. Der Fall der Insel Giglio zeigt sehr ein- drucksvoll die Möglichkeiten auf, die die Auswertung der Windenergie in Regionen bietet, wo die Voraussetzungen für Wasser- Kraftwerke fehlen. Außer durch Reservoire liege sich die Frage der Energiespeichening auch derart lösen, daß man Wasser in seine Bestandteile— Sauerstoff und Wasserstoff — elektrolytisch zerlegt, diese Gase ge- trennt in Tanks aufbewahrt und in wind- schwachn Perioden zum Betrieb von Gene- ratoren heranzieht. Eine andere Möglichkeit besteht in der Aufspeicherung elektrischer Energie in Akkumulatoren, was allerdings nur für Kleinere Anlagen in Frage kommt. Obgleich in den meisten Teilen des europäischen Kontinents fast ständig Wind- strömungen vorhanden sind, die in den Bergen oft beträchtliche Stärke annehmen, liegen doch die günstigsten Gebiete mit Konstanten, ziemlich starken Winden ent- lanng der Küsten. Diese Gegenden dürften auch die Hauptzentren für eine umfang- reiche Auswertung der Windenergie in Europa werden. 5 a Im Kriege belobt, belohnt und geehrt. .. Wenn einer heute dasselbe tut, ist es nicht dasselbe „Ein Soldat mit Initiative und Verant- Wortungsbewußtsein, anständig und Zu- verlässig“. Mit diesen Worten charakteri- sierten seine Vorgesetzten 1945 den Sol- daten Johnny Ramensky, als er 1945 aus der englischen Armee entlassen wurde. Jetzt sitzt Johnny im Gefängnis, weil er als Zivilist das gleiche unternahm, was ihm als Soldat so hohes Lob eintrug. Vor dem Kriege brauchten die Spezia- listen von Scotland yard nur einen Blick auf einen„geknackten“ Safe zu werfen, um zu sagen:„Das war Johnny“, Johnny büßte Anfang des Krieges gerade eine Gefängnis- strafe von fünf Jahren ab, als er auf Ver- anlassung des Kriegsministeriums vorzeitig entlassen wurde. Die Armee brauchte ihn und stellte ihm Werkzeug und Sprengstoff zur Verfügung. Er sollte Panzerschränke des Feindes knacken. Johnny wurde Ausbil- der eines Sonderkommandos. Dann kam sein großer Tag. Mit seinen Leuten sprang er mit dem Fallschirm über Italien ab, mit dem Befehl, gewisser Dokumente hafthaft zu werden. Die Dokumente waren in einem Panzerschrank. Für Johnny war das Unter- nehmen ein Kinderspiel. Er bemächtigte sich der Papiere und schlug sich nach Hause durch, Johnny wurde belobt, belohnt und geehrt. Nach dem Kriege suchte Johnny eine Arbeit. Er beschloß, Buchmacher zu werden. Dazu brauchte er Kapital. Noch einmal, das letzte Mal“, sagte er sich. Scotland ard begutachtete den Safe. „Das war Johnny“. Er bekam fünf Jahre. Vor kurzem kam er heraus und beschloß, ein neues Leben anzufangen. Zunächst Wollte er heiraten. Seine Verlobte kannte er schon seit seiner Schulzeit. Der Tag der Hochzeit war festgesetzt. Johnny suchte eine Wohnung. Für eine Wohnung(und Möbel brauchte er schließlich auch) fehlte ihm das Geld. „Noch ein einziges Mal, das allerletzte Mal“, sagte er sich. Scotland Vard begut- achtete den Safe.„Das war Johnny.“ Aus ist's mit der Hochzeit. Er bekam fünf Jahre. Dächern schenimengen und beobachteten die schwie- rige Rettungsaktion. Insgesamt viermal fuhr der Offizier zu dem„gestrandeten Waggon“ hinauf, bis alle sechzehn Passagiere— einige hatten einen Schock erlitten— gerettet waren. Als der Offizier seine letzte Fahrt glücklich beendet hatte, jubelten ihm die Menschen von den umliegenden Straßen zu. Das Un- glück war das erste, das sich seit dem Bau der Drahtseilbahn vor fast vierzig Jahren ereignete. Da war nichts mehr zu retten. Mit Entsetzen entdeckte ein Radfahrer vor kurzem im Axtbach an der Kreisstraße nach Lette(Münsterland) ein Auto, dessen Scheinwerfer unter Wasser gespenstisch leuchteten, während die Fluten das Wagen- dach umspülten. Kurzerhand sprang er trotz der Kälte in den Hochwasser führenden Bach, um zu retten was noch zu retten war. Er fand jedoch im Wagen nur noch einen Hut. Als er frierend und wassertriefend ans Ufer geklettert war und überlegte, was zu tun sei, kehrten die Insassen des Autos mit trockener Kleidung zurück. Der Wagen war in einer gefährlichen Kurve aus der Fahrbahn geraten, hatte das Straßengelän- der niedergerissen und war dann in den Bach gefahren. Die Insassen hatten sich mit knapper Not durch das Schiebedach retten körmen. N Scharfe Wurfgranate im Schenkel. Ein 23jähriger französischer Soldat, aus dessen linkem Schenkel man eine scharfe Wurfgranate entfernt hatte, wurde dieser Tage aus einem Lazarett in Bordeaux ent- lassen. Er war im vergangenen Juni bei einem Angriff der Vietminh auf eine fran- zösische Vorpostenstellung in Cochinchina verwundet worden. Eine Röntgenaufnahme hatte seinerzeit ergeben, daß die Wurfgra-⸗ nate ihrer ganzen Länge nach im Ober- schenkel des Verwundeten steckte. Nur die Spitze des Geschosses, das eine Länge von 23 em und einen Durchmesser von 8 em hatte, war in der Wunde sichtbar. Doch waren Knochen, Arterien und die wichtig- sten Nervenstränge unverletzt geblieben. Der Chefarzt des Lazaretts hatte vor der Operation einen Feuerwerker über die Kon- struktion der Wurfgranate befragt und die Antwort erhalten:„Die Wurfgranaten deto- nieren bei der leisesten Erschütterung. Am besten berührt man das Ding überhaupt nicht und bringt es in sicherer Entfernung zur Detonation“,„Das kann ich leider nicht tun“, antwortete der Oberarzt,„denn die Wurfgranate steckt im Bein eines Mannes“. Dann berühren Sie auf keinen Fall den Zünder“ meinte der Feuerwerker. Nachdem die an den Operationssaal an- gretizenden Zimmer geräumt und alle Fen- ster des Lazaretts geöffnet worden waren, entfernte der Oberarzt mit Hilfe einer durch das Los bestimmten Operationsschwester denn das gesamte Op- Personal hatte sich Freiwillig dazu gemeldet— die Wurfgranate ohnèé jeden Zwischenfall. Die Granate Wurde später außerhalb des Lazaretts zur Explosion gebracht. Maschinenfabrik statt Operationssaal. Ein fünfjähriger dänischer Knabe brachte es fertig, eine Schraubenmutter so fest auf seinen Mittelfinger zu stecken, daß er sie trotz verzweifelter Bemühungen nicht wie- der abbekam. Selbst die Kunst der Aerzte des Krankenhauses von Kolding konnte nicht Abhilfe schaffen. Der Knabe mußte in eine Maschinenfabrik gebracht werden, wo man den Finger mit der Mutter in einen Schraubstock einspannte und die Mutter dann in zweistündiger„Operation“ weg- keilte. Briefmarken steigen im Wert Berichte aus den philatelistischen Metro- polen Europas bestätigen, daß nach der all- gemeinen Baisse der Jahre 1948/49 ein lang- sames— aber stetiges— Ansteigen der No- tierungen zu bemerken ist. Die internatio- nale Entwicklung bewirkte in den letzten Monaten spekulative Investitionen in aner- kannten Spitzenwerten. Nachrichten aus der Welt des Sporis Auch Lang will siegen „Evitas-Preis könnte mich reizen!“ Wenn am Samstag die deutschen Renn- wagen auf dem Palermo-Kurs von Buenos Aires erneut zum Kampf gegen die Ferraris antreten, dann geht es um den„Preis von Evita Peron“. Das kann den Mercedes-Benz- Spitzenfahrer Hermann Lang schon reizen. In der Zwischenzeit hat Rennleiter Alfred Neu- bauer vom Werk Ersatzteile per Luftpost nach- kommen lassen, um die„Silberpfeile“ restlos fit zu machen. Hermann Lang bewies am letzten Sonntag, daß er nichts von seiner Klasse verloren hat. So darf man dem früheren Europameister die Daumen drücken. daß ihm der Siegespreis der Gattin des argentinischen Staatspräsidenten zufällt. Aber auch dem argentinischen Star Juan Manuel Fangio wird seine Streckenkenntnis zugutekommen, wenn der Mercedes-Wagen inzwischen den Klima- tischen Verhältnissen angepaßt werden Konnte und dem mörderischen Zweikampf mit Ferraria standhält. 0 Boxabend beim KSV 84 Am Samstagabend gastiert die Ried-Aus- waählstaffel Lorsch beim KSV 84 in Mann- heim. Die KSV-Boxer haben in verschiede- nen Auswärtsstarts ihre Kämpfer wieder kit gemacht. Man darf mit Recht auf die Begeg- nung gespannt sein. Die Lorscher zeichnet Schlagstärke und Einsatzfreudigkeit aus. Mit diesem Boxabend wollen die 84er am Sams- tag eine laufende Veranstaltungsfolge in ihrer Halle hinter der Uhland- Schule eröffnen. Walcott nimmt vierten Anlauf zum vierten Male wird am 7. März Jersey Joe Walcott in Detroit den Versuch unter- nehmen, Boxweltmeister im Schwergewicht zu werden. Es wird der zweite Kampf gegen den jetzigen Weltmeister EZzard Charles sein, 8e gen den Walcott zum ersten Mal am 2. Juni 1949 nach Punkten verlor. Auch zwei vorher- gegangene Titelkämpfe gegen den„braunen Bomber“ Joe Louis hat Walcott verloren. In amerikanischen Boxkreisen erwartet man einen neuen Punktsieg des Weltmeisters. Beide Boxer haben jetzt mit ihrem Trai- ning begonnen. Walcott ist guter Dinge und hofft auf Grund seiner in dem ersten Kampf gegen Charles gewonnenen Erfahrungen auf ein gutes Abschneiden. Ezzard soll beabsich- tigen, nach diesem Kampf seinen Titel erneut gegen Joe Louis zu verteidigen. USA. Vertretung verlor Letztes Spiel der„Bates Company Maine“ Die amerikanische Eishockey mannschaft Ba- tes Company Maine verlor am Dienstagbend in Garmisch auch ihr letztes Freundschaftsspiel in Deutschland gegen den Vorjahrsmeister Sc Rießersee mit 2:7(1:2, 1:3, 0:2) Toren. Die Amerikaner legten zwar ein sehr temporeiches und auf stabilem Körpereinsatz basiertes Spiel vor, blieben aber den Bayern an Schnelligkeit und ideenreichem Kombinationsspiel unter- legen. Das Spiel war auf beiden Seiten stellen- weise sehr hart und löste Pfeifkonzerte des Publikums aus. Turnierreiter starten in Karlsruhe Nach arbeitsreichen Wintermonaten, in denen bewährte Turnierpferde neu gefördert sowie auch eine Anzahl junger Pferde für den Turniersport berangebildet wurden, treffen sich die badischen Reiter am 4. März zu einem gemeinsamen Turnier in der Halle der badi- schen Landesfachschule für Reiten und Fah- ren in Karlsruhe. Bekannte Namen wie Jobst Pausch, Neindorff, Lorenz u. a. stehen auf der Starterliste. Für den Städtemann- schaftskampf haben sich Mannheim, Heidel- berg, Karlsruhe, Baden-Baden, Südbaden so- wie das Saarland mit dem Turnierstall Saar- brücken gemeldet. Laut Ausschreibung müssen für jede Stadt drei Reiter in Dressurprüfun⸗ 0 gen und Jagdspringen sich miteinander mes- sen. Besonders hervorzuheben ist das Rekord Hoch-Weit-Springen und die Dressur-Kür. Das Programm bringt neben diesen Prüfungen ein Jagdspringen der ländlichen Reitervereine sowie eine Quadrille in historischen Kostũ- men. 81 000 Zuschauer besuchten 17 Eishockeyspiele Das entscheidende Spiel um die deutsche Eis- hockeymeisterschaft steigt am 2. März in Kre- feld. Der Spitzenreiter Preußen Krefeld und der Tabellenzweite EV Füssen stehen sich da- bei gegenüber. Aber fällt die Entscheidung erst da? Am Wochenende berät sich ein Schieds- gericht(Walker, Stuttgart: Mühlenbrink, Mann- heim; Henschel, Berlin) über die Teilnahme- berechtigung des Spielers Herbert Ulrich an den Punktespielen von Preußen Krefeld. Wie fällt die Entscheidung aus? Verliert Preußen“ alle Punkte aus den Spielen, bei denen Ulrich mitwirkte, dann ist der Traum der Meister- schaft ausgeträumt. Heißt es Schwamm drü- ber“, so braucht Krefeld gegen Füssen nur einen Punkt, um Deutscher Eishockeymeister 1951 zu sein. 5 1 In den bisherigen 17 Punktespielen zählte man 81 000 Zuschauer, was einem Durchschnitt von 4 700 pro Spiel entspricht. Die meisten Zu- schauer zog das Treffen EV Füssen SC RiehBersee mit 10 000 an. Zweites Todesopfer in Oberhof Die Fahrt auf einer nicht einwandfreien Bobbahn bei den Wintersportmeisterschaften der Sowjetzone in Oberhof kostete ein zweites Menschenleben Nachdem der verunglückte Fahrer des Viererbobs, Otto Harz, am Sonn- tag gleich nach der Einlieferung ins Kranken- haus starb, erlag nun auch Rudi Ulrich, einer der Beifahrer, seinen schweren Verletzungen. Die beiden anderen Fahrer befinden sich auf dem Wege der Besserung. 5 der Häuser standen große Men- Blick ins Land Flugzeuge werden vorgeführt Stuttgart. Schweizer Piloten werden am Samstag auf dem Flugplatz Echterdingen bei Stuttgart deutschen Interessenten vier- sitzige Reiseflugzeuge der amerikanischen Cessna Werke vorführen. Die Interessen dieser Firma werden in Deutschland von dem Segelflieger Wolf Hirth vertreten. Nach Ansicht Hirths kommen als Interessenten große deutsche Exportfirmen in Frage, die die Flugzeuge chartern und von ausländi- schen Piloten fliegen lassen könnten. Zwei Menschen trieben im Nesenbach Stuttgart. Durch Hilferufe aufmerksam gewordene Passanten sahen am Mittwoch früh im Nesenbach in Stuttgart-Berg einen Mann und eine Frau treiben. Noch ehe die herzueilenden Hilfe leisten konnten, waren die beiden vom reißenden Wasser des Nesen- bach fortgeschwemmt worden und im Ne- senbach-Tunnel verschwunden. Ein junger Mann, der sofort an die Einmündung des Nesenbach in den Neckar lief, sah den Mann am Ausgang des Tunnels auftauchen, we⸗ nige Augenblicke aber darauf im Neckar untergehen. Die Frau wurde von niemanden mehr gesehen. Die Polizei, die noch keiner- lei Anhaltspunkte über den Hergang des Unfalls besitzt, zweifelt nicht daran, daß beide ertrunken sind. Ein Verbrechen wird nicht vermutet. ü 5 Seeger legte Berufung ein Karlsruhe. Der Hochstapler Robert Seeger der am 14. Februar vom Landgericht Karls- ruhe wegen seiner unter anderem als„Ge- neral Pitt“ begangenen Betrügereien und Unterschlagungen zu zwei Jahren Gefäng⸗ nis verurteilt worden war, hat Revision ge- Sen das Urteil eingelegt. Prof. Dr. P. König 70 Jahre alt Karlsruhe. Der Leiter des Tabakfor schungsinstituts in Forchheim bei Karlsruhe, Professor Dr. Paul König, vollendete am 22. Februar sein 70. Lebensjahr. Der über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannte Ta- bakforscher war am ersten April 1927 zum Direktor des damals neu errichteten Tabak- korschungsinstituts in Forchheim ernannt Worden. Polnische Filme nicht zugelassen Baden-Baden. Die geplante Aufführung von zwei polnischen Filmen in Baden-Ba- den wurde von der dortigen Polizeidirektion mit der Begründung verboten, daß die Ver- Anstalter der Aufführung, die Helmut- von- Gerlach-Gesellschaft, die Vorlage der Films bei der Film- Selbstkontrolle in Wiesbaden nicht hätten nachweisen können. Bei den verbotenen Filmen handelt es sich um„Das große Treiben“, einen Kulturfilm über das Leben der Schäfer in der Hohen Tatra, und „Die Teufelsschlucht“, einen Spielfilm mit Schmugglermotiven. Bauamt in falschem Verdacht Frankfurt. In den Verdacht des Metall- diebstahls kam am Mittwoch das Frankfur- ter Stadtbauamt. Ein alteingesessener Ver- ehrer der Kulturgüter der Mainstadt alar- mierte das Ueberfallkommando, als er sah, Wie eine bronzene Taube und die Büste vom Stoltze-Denkmal am Alten Markt ab- montiert wurden. Er gab sich erst zufrieden, als ihm der zuständige Oberbaurat ver- sicherte, daß das Stadtbauamt das Metall nicht stehlen, sondern vor Metalldieben sicherstellen wolle, da bereits vor einigen Tagen eine der zwei bronzenen Tauben von Landfingern entwendet worden ist. Opfer der Totoleidenschaft a Solingen. In Solingen-Wald fiel ein 14 jähriger Junge seiner Totoleidenschaft zum Opfer. Er war beauftragt, Geld für einen Kirchenkalender einzusammeln. Das gesam melte Geld gab er jedoch nicht ab, sondern kaufte dafür Totoscheine. Als er nichts ge Wann, nahm er aus Angst Gift. Erst 3u dem Sterbebett gestand er seiner Mutter die Verfehlungen. Kasperle-Theater der Polizei Trier. Im Rahmen einer Verkehrs- erziehungswoche war im vergangenen Jahre von der Trierer Polizei K Kehrs-Kasperle- Theater“ N den, das die Kinder zur besseren Beach- tung der Verkehrsbestimmungen erziehen sollte. Angesichts der guten Erfolge, die damit erzielt wurden, hat dieses einzig- artige Kasperle- Theater nunmehr eine Gastspielreise durch den Bezirk engetre- ten, auf der nicht nur die Kreisstädte, son- dern nach einem genauen Spielplan alle größeren Orte des Bezirkes werden. Olympische Gesellschaft eröffnete Zweigstelle in Heidelberg. Am Donnerstagabend wurde in Heidelberg im großen Sendesaal der Sendestelle Heide“? berg— Mannheim des Südeutschen Rundfunks die Zweigstelle Heidelberg der Deutschen Olympischen Gesellschaft im Rahmen eines Festaktes feierlich eröffnet. Neben dem Präsi- denten der DOG, Georg von Opel, Waren die Olympiasieger und Olympiateilnehmer, Scha- fer, Frankfurt; Eichhorn, Mannheim; Scheuring. Odenheim sowie die Heidelberger Peter, Hau- mann, Dr. Neumann und Dr. Barth anwesend. Außerdem nahmen Vertreter der Sportverbände und Vereine teil. Im Mittelpunkt des Festaktes standen ein Vortrag von Gustav Schäfer und die Eröffnungsansprache von Georg von Opel. Während Schäfer zu dem Thema Hurch olym pischen Geist Sportkameradschaft“ sprach, ver Wies Georg von Opel in seinen Worten auf Zweck und Bedeutung der Deutschen Olympi⸗ schen Gesellschaft, deren vom Nationalen Olympischen Komitee gestellte Aufgabe darin gipfelt, die ideelle Förderung der sittlichen und bildenden Werte des Sportes, die Pflege des olympischen Gedankens und die Aufnahme von Verbindungen mit Gleichgesinnten im Aus- lande zu betreiben. Im Mittelpunkt aller Be. strebungen der Dod steht selbstverständlich die Vorbereitung und Entsendung der Olympia- mannschaften. 5 Meldeergebnis der Schwimmer Den Aufschwung im badischen Schwimm sport spiegelt eindringlich das hervorragende Meldeergebnis zu den badischen Hallenmei- sterschaften 1951 im Mannheimer Herschelbad am 3. und 4. März wieder. Elf Vereine aus Karlsruhe(3), Heidelberg(2), Pforzheim(2), Weinheim(1) und Mannheim(3) haben 113 Einzel-(74 Männer und 41 Frauen) und 43 Staf⸗ kfelmeldungen(31 Männer und 12 Frauen) ab- gegeben. Sieben Sportler(5 Männer und 2 Frauen) haben für das Kunstspringen ge- meldet. Mit der Ausrichtung ist der Schwimm- Verein Mannheim betraut. besucht ee . badete Rübeadsaatetüwce. J e eee, . Seite 4 MANNHEIM Freitag, 23. Februar 1951/ Nr. Der Mannheimer Pendlerstrom haut weiter zugenommen Von Dr. Dr. Karl Hook, Direktor des Statistischen Amts In einer Ende 1948 angestellten Unter- suchung, auf Grund derer eine Ständige Zahl von 34 000 Mannheimer sogenannter Berufseinpendler festgestellt wurde, war dargelegt worden, dag keine gleichgroße oder größere Stadt sich mit Mannheim auch mur annähernd vergleichen kann, weil nir- gendwo anders in solchem Ausmaße Arbeits- kräfte aus der näheren und weiteren Um- gebung angesaugt werden. Nach dem dama- ligen Untersuchungsergebnis wohnten mehr Als 40 Prozent— also rund 14 000 Personen — dieser Mannheimer Berufseinpendler Weiter als 20 Kilometer vom Mannheimer Stadtmittelpunkt entfernt. Es ist wohl allgemein bekannt, daß Mannheims Industrieunternehmungen dank rer Vielgestaltigkeit in der Zeit seit der Währungsreform einen Reaktivierungspro- zeg durchgemacht haben, bei dem sie in er- heblichem Umfange Aufnahmefähigkeit für en anderen Plätzen freiwerdende Arbeits- Kräfte zeigten. Trotz der da und dort in anderen Städten und Gebietsteilen laut ge- Wordenen Klagen über Anzeichen stagnie- render Wirtschaftsentwicklung seit Beginn des Jahres 1949 haben sich die 350 Mann- heimer Industrieerzeugungs- und Verarbei- tungsbetriebe als nachhaltig krisenfest er- Wiesen. Als Beweis dafür mag gelten, daß die Zahl der in Mannheims Industriebetrie- ben beschäftigten Arbeiter und Angestellten von 48 000 am 31. Dezember 1948 auf etwa 61 000 bis Ende 1950 angestiegen ist. Die Vermutung, daß bei Besetzung dieser etwa 13 000 neuen Arbeitsplätze in großer Zahl Arbeitskräfte mit auswärtigem Wohnsitz be- teiligt waren, wurde durch eine Auszählung bestätigt. Im einzelnen wurden dabei fol- gende überraschende Resultate ermittelt: Der Zustrom von Berufseinpendlern aus Nordbaden(also südlich und nördlich Bahn- Unie Mannheim— Heidelberg. Neckartal, Bauland, Kraichgau), der Ende 1948 16 847 betragen hatte, hat sich auf 18 498(das sind plus 10 Prozent) erhöht. Stärker noch als diese Zunahme war die Ausweitung des Pendlerstromes aus dem hessischen Nach- barland; denn einer Pendlerzahl von 7801 Ende 1948 steht nunmehr eine solche von 9774, also eine Steigerung von 25 Prozent gegenüber. Der Löwenanteil dieses Zugangs entfällt auf die hessischen Riedgemeinden, deren enge arbeitsmarktpolitische Verflech- tung mit dem Brotgeber Mannheim ja eben- so alt ist wie Mannheims Industrie. Be- merkenswert ist zuletzt, daß Mannheims Anziehungskraft auch auf Arbeitnehmer jenseits des Rheins noch stärker geworden ist; die Einpendlerzahl aus der Pfalz hat sich von 2374 im Jahre 1948 auf 3650, also um 54 Prozent erhöht. In den für die einzelnen Gebiete genann- ten Zahlen sind alle Berufseinpendler, die Der Jugendbuch-Omnibus rollt hald Aufschlußreiche Erfahrungen der Wilhelm-Wundt-Bücherei Vor einem Vierteljahr hat die Städtische Volksbücherei in Neckarau eine Zweigstelle eröffnet, die inzwischen zu einem wesent- chen Faktor im kulturellen Leben von Neckarau geworden ist. Die in bester Ver- kehrslage errichtete Bücherei besitzt heute 3619 Bände, darunter 1563 Jugendbücher. Insgesamt konnten 843 Leser gewonnen Werden. Das Gros stellt die Jugend mit 521 Lesern. Dieses Ergebnis ist äußerst erfreu- lich, erfaßt die Wilhelm-Wundt-Bücherei doch damit 5 Prozent der Bevölkerung des nach der Neckarstadt dichtbesiedelsten Stadtteils. Dabei ist die Leserzahl noch im- mer im Steigen, denn der Zustrom von Neu- anmeldungen hat noch nicht nachgelassen. Es genügt der Bücherei aber nicht, daß Überhaupt gelesen wird; sie will, daß auch sinnvoll gelesen wird. Sie hat deshalb eine Sorgfältige Buchauswahl getroffen nach dem Grundsatz, das Buch unserer Zeit, Unserer gegenwärtigen Welt dem Leser Wohin gehen wir? Freitag, 23. Februar: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Sechster Stock“; Alster:„Duell mit dem Tod“; Capitol:„Der Verrat des Surath Khan“; Palast:„Die Abenteuer des Marco Polo“; Kurbel:„Stromboli“; wWirtschaftshochschule 19.00 Uhr:„Warum sind wir schon wieder 80 nervös? Wer oder was ist schuld daran?“(Ver- Anstaltung der„Blendlaterne“); Amerikahaus 19,30 Uhr: Lichtbildervortrag:„Neue Mars- forschungen in USA, Spr.: Dr. Werner Sand- ner, München; Centre Franco-Allemand 19.00 Uhr;: Fortsetzung„La structure de union Francaise“ und Diskussion; Gasthaus„Zum Löwen“, Käfertal, 20.00 Uhr: Vortrag:„Plan- Wirtschaft in der Sowjetunion“, Spr.: Walter Ulrich(Gesellschaft für deutsch-sowjetische Freundschaft); GNYA-Heim, Am oberen Luisen- Dark 8a, 19.30 Uhr: Musik-Einführungsabend „Vom Rokoko und seiner Kunst“; Gasthaus „Zum Engel“, Neckarau, 19.30 Uhr: Oeffent- liches Jugendforum. Samstag, 24. Februar: Nationaltheater 20.00 Uhr: Im wilden Westen nichts Neues“, Gast- spiel der„Mausefalle“; Alster 22.30 Uhr:„Or- pheus“(Filmarbeitsgemeinschaft der Abend- akademie); Amerikahaus 15,00, 16.30 Uhr: Filme:„Unsere Zeit 35,„Heimat im Moor“, „und wie denkt ihr darüber,“; Centre Frenco- Allemand 15.00 Uhr: Schallplatten; konzert mit Werken von Vincent d'indy und Paul Dukas, 16.00 Uhr: Groupe des profes- seurs allemands enseignant le frangais dans les écoles de Mannheim. Wie wird das Wetter? leichte Nachtfröste Vorhersage bis Samstagfrüh: Am Freitag Wechselnd bewölkt und noch einzeine Schauer, Segen Abend zum Teil aufheiternd. Höchsttem- Peratur 7 bis 9 Grad. Abflauende Winde. In der Nacht aufklarend und vielfach leichter Frost. Oertlich Frühnebel. Uebersicht: Das bisher unser unbeständiges Wetter bestimmende Nordseetief küllt sich auf. In der von Westen heranströmnden frischen Meereskaltluft kommt es zu allmählicher Be- ruhigung. Wetteramt Karlsruhe Pegelstand am 22. Februar: Maxau 460(12), 1 335(20). Worms 254(14%, Caub 267(22). nahezubringen. Nur durch solchen aktuellen Buchbestand war es möglich, die Leser zu Dauerlesern zu gewinnen. Im Verlauf des Vierteljahres wurden 4065 Besucher gezählt, die 7616 Bücher ent- liehen. Das bedeutet, daß der Gesamtbe- stand mehr als zweimal umgesetzt wurde. Da der Bestand an Jugendbüchern wesent- lich kleiner ist als der für Erwachsene, die Jugend über Erwarten aber die größte Le- sergruppe stellt, ist der Umsatz dieser Ab- teilung besonders groß. Es wird deshalb da- für zu sorgen sein, daß rasch neue J ugend- bücher dem Bestande zugeführt werden. Die hohe Benutzung erlaubt zu folgern, daß die Qualität der als Freihand aufgebauten Bücherei allseits anerkannt wird, daß sie anziehungskräftig ist und daß in der Be- völkerung ein lebhaftes Bedürfnis nach der- artigen Einrichtungen besteht. Leider ist der Stadtsäckel zu schmal, um in Bälde in jedem Stadtteil eine Volksbücherei einzurichten. Als Zwischenlösung soll daher— wie schon mehrfach gemeldet— ein Bücher- omnibus in Betrieb genommen werden, der vornehmilch die Jugend in den Außenbe- zirken unserer Stadt mit Büchern versor- gen soll. Die Vorarbeiten sind soweit gedie- hen, daß schon im nächsten Monat der Bü- cheromnibus zunächst der Jugend von Schönau und der Gartenstadt Bücher brin- gen kann. für den Gewerbesteuerausgleich nicht in Frage kommen, nicht enthalten. Unter deren Einrechnung ergibt sich bei ganz vorsichti- ger Rechnung die Feststellung, daß heute mindestens 39 000 Berufstätige, die außer- Halb Mannheimer Gemarkung ihren Wohnsitz haben, den ständigen Weg zwi- schen auswärtigem Wohnort und Mannhei- mer Arbeitsstätte zurücklegen. Im Gegen- satz zur vielleicht allgemeinen Annahme muß also festgestellt werden, daß dieses Hin und Her von Arbeitenden, das einen starken volks wirtschaftlichen Verschleiß von Zeit, Energie, Gesundheit und Vermögen bedeutet, in den letzten zwei Jahren nicht abgenommen, sondern sogar(von 34 000 im Jahre 1948 auf nunmehr 39 000) um 5000 Arbeitskräfte zugenommen hat. Anderer- seits aber ist die daraus abzuleitende Er- kenntnis ein Beweis dafür, wie eng das Wirtschaftliche Schicksal der Stadt Mann- heim mit dem Berufsschicksal von vielen Tausenden außerhalb seiner Bannmeile ver- zahnt ist, und im weiteren bedeutet diese Erkenntnis einen Anruf vor allem an alle mit der Sorge für den Berufsverkehr be- trauten Stellen und Organe, alles Erdenk- liche zu tun, um dem arbeitenden Menschen seinen Weg zur Arbeitsstätte zu erleichtern. „Die Frau formt das Schicksal der Fumilie“ Diskussion über das Verhältnis zwischen Mann und Frau Wohin steuern wir in dem Verhältnis zwi- schen Mann und Frau, nachdem die heutige Soziale Ordnung zwischen den Geschlechtern fragwürdig geworden ist? In einem Vortrag vor Mitgliedern der Deutschen Angestellten- Gewerkschaft versuchte Hermann Voss die Entwicklung aufzuzeigen. Patentlösungen wird es auf diesem Gebiet nicht geben kön- nen, betonte auch der Redner. Nach seiner Ansicht wird das Schicksal der Familie von der Frau abhängen. Ihr Leben und ihre Ein- stellung haben sich gewandelt, ihre Selb- ständigkeit ist gewachsen. Das Dasein des Mannes habe keine solchen tiefgreifenden Aenderungen zu verzeichnen.„Er kann so bleiben, wie er ist.“(Die männlichen Zu- hörer hörten dies mit Genugtuung, die Frauen schienen nicht ganz einverstanden.) Der Redner meinte, die Entwicklung strebe nach einer neuen Form des Matriarchats, in dem die Frau ihre mütterliche Aufgabe voll erfüllen könne und zugleich ihre wirtschaft- liche Selbständigkeit sich zu sichern weiß. Wenn die jungen Mädchen heute noch oft von dem wirtschaftlich„starken“ Mann träumten und die Ehe als Versorgungsinsti- tut ansähen, so erkläre sich dies daraus, daß wir alle uns von überkommenen Anschau- ungen noch nicht gelöst hätten. Wenn aber die Auflösungserscheinungen der Gegenwart überwunden, die Ehen wieder beständig und die Familien zu Zellen der Gemeinschaft wer- den sollen, so hänge dies entscheidend von der Frau und ihrer Entwicklung zu einer kraftvollen Persönlichkeit ab. In der Diskussion meldeten sich Männer stärker zum Wort als die Frauen. Die Angst, zu einem„Pantoffelhelden“ degradiert zu werden, war dabei offensichtlich. Für das Patriarchat wurde eifrig plädiert und die Be- deutung des Mannes als, Vater betont. Die Erziehung der Kinder bedürfe des weiblichen und männlichen Elementes in gleicher Weise. (Dies hatte der Redner allerdings auch nicht in Abrede gestellt.) Als Ergänzung zu den Ausführungen von Hermann Voss sprach die Vorsitzende Else Schäfer. Die Weinheimer Vorkommnisse machten es nur allzu deutlich, wo die wirk- liche Not der Frauen liege. Es dürfe keine Frau gezwungen werden, wider ihren Willen ein Kind auszutragen. Eine Freigabe des § 218 sei zwar nicht zu verantworten, wohl aber müsse eine bewußte Geburtenregelung durch eine sachgemäße und saubere Aufklä- rung breiter Volksschichten erfolgen. Es sei eine Aufgabe der gesetzgebenden Körper- schaften, hier frei von aller Prüderie die er- forderlichen Maßnahmen zu treffen. b „ Porbildliches Wohnheim für 103 Jugendliche Jugendwohnheim der Arbeiterwohlfahrt vor der Fertigstellung Schon aus einiger Entfernung taucht das neue Jugendwohnheim der Arbeiterwohl- fahrt recht schmuck zwischen den noch win terlich kahlen Bäumen auf. Dieser freund- liche Eindruck verstärkt sich noch, obwohl die Handwerker noch eifrig darin arbeiten, wenn man davorsteht und das Heim betritt. Seine Lage ist jedenfalls für Mannheim un- gewöhnlich schön, und große Terrassen vor dem weiträumigen Speisesaal im Erdgeschoß und im ersten Obergeschoß— vielleicht kommt auch noch ein kleier Wintergarten hinzu— lassen diese schöne Umgebung auch auskosten. Außer dem weiträumigen Speisesaal, der sich durch Schiebetüren teilen läßt, birgt das Erdgeschoß noch einen Bibliotheks- und Der Raum ist in Bewegung Was für Wohnmöglichkeiten ergeben sich daraus? Die neue Wohnung— Professor Dr. Hir- zel von der Werkkunstschule Kassel sprach darüber in der Vortragsreihe„Auf bau“ (Kunsthalle) vorwiegend unter ästhetischen Gesichtspunkten. Der Redner sagte, wie zweckmäßig, wie gut und wie schön eine moderne Wohnung sein könnte, wenn. ja, wenn Wohnungsnot und Materialmangel nicht wären und wenn wir alle viel mehr Miete zahlen und von den echten Errun- genschaften der Technik Gebrauch machen könnten und wenn wir mehr Geschmack hätten. Von den sogenannten kompletten Garnituren im Soundsostil wollte der Red ner nichts wissen. Ein Bekenntnis zu unse- rer Armut war ihm sympathischer. Im Gegensatz zu dem in der Barockzeit ent- wickelten bürgerlichen Wohnbegriff mit sei- nen Zimmerfluchten steht der moderne Be- griff des Wohnens dach zwei Krie- gen und zwei Inflationen), der von der früheren Stabilität des Raumes vollständig abgekommen ist. Der„Raum in Bewegung“(Speisewagen, Schlafwagen, Flugzeug, Schiff) gibt gewisse Vorbilder ab für die raumausschöpfende Weise modernen Wohnens. Professor Dr. Hirzel wäre einverstanden mit einer Entwicklung, die uns von den schweren Schrankmöbeln befreite— aber wer baut schon Wohnhäuser mit eingebau- ten Schränken und Schrankkammern? Auch die gemeinnütizgen Wohnbaugesellschaften machen das nicht. Dann Allerdings würde das Mobiliar sich auf Tische und Stühle be- schränken können(und iegestätten müß- ten vielleicht auch noch untergebracht wer- den). Leider habe der Siegeszug der(gedlie- genen) Technik kaum über die sanitären Nebenräume hinaus vordringen können. Die Menschen hätten begriffen, daß eine Badewanne keine Couch und ein Klosett kein Klubsessel sei, aber Radiogeräte müß- ten bei uns aussehen wie kleine Schränk- chen...(Was im Lichtbild gezeigt wurde, War aber nicht überzeugender). Der Redner trat— unter Berufung auf Martin Buber, Paul Tillich und Hans Ca- rossa ein für ausgesuchte, wenige Möbel- stücke, er zeigte auch im Lichtbild. wie gut sich gute alte und gute neue Stücke mit- einander vertragen, auch allen Mehrzweck möbeln redete er das Wort. Mit Mies van der Rohe und le Corbusia ging Professor Hirzel auf die Ur- und Grundformen zu- rück, um dann erst eine den technischen Errungenschaften und dem modernen Wohngeschmack entsprechende Gestalt eines transportablen Tisches, eines Sessels oder eines Stuhles— der Sitzgeist und Sitz- fleisch gleichermaßen zufriedenstellen soll — Vorzuschlagen. Ein sehr feiner, sehr ge- pflegter, sehr überlegener, im wahrsten Sinne des Wortes vornehmer Verstand und Geschmack sprach aus den anregenden Dar- legungen Professor Hirzels. F. W. k. Leseraum und ein gemütliches Schreibzim- mer, die mit Anbaumöbeln ausgestattet wer- den; ferner einen Verwaltungsraum, die ge- räumige, helle Gasküche mit Spülraum und Gemüseputzküche, eine kleine Speisekam- mer, eine ganz moderne Waschküche samt Mangel- und Nähzimmer, die Hausmeister- wohnung und selbstverständlich auch die notwendigen sanitären Räume. Der Keller hat die großen Vorratsräume und das ganz neuzeitliche Brausebad aufgenommen, das auher besonderen Fugbädern auch in geson- derten Kabinen noch zwei Wannenbäder be- sitzt. Das erste Obergeschoß und das Dachge- schoß enthalten außer der Heimleiterwoh- nung und einem Krankenzimmer noch 36 sehr freundliche, helle Schlafräume, in denen je vier, im Dachgeschoß je drei elfenbeinfar- bene Stahlbetten aufgestellt werden. Außer den übereinander angeordneten Betten erhält jedes Zimmer für jeden Be- wohner einen hübschen helleichenen Klei- derschrank mit Wäschefächern. Auch eine gemütliche Wohnecke findet noch in jedem Zimmer Platz. Die Bewohner zweier Zim- mer werden zu einer Gruppe zusammenge- faßt, die im Speisesaal einen Tisch für sich belegt und gewissermaßen eine Familie bil- det, denn nach Möglichkeit soll Familien- charakter gewahrt werden. 103 Jungen fin- den so ein wirklich behagliches Heim, vor allem die 18 jungen Leute, die bis jetzt in der Baracke der Wohlgelegenschule ein Un- terkommen fanden. Die 65 000 DM, die die Arbeiterwohlfahrt vom Hauptamt für Soforthilfe für das Heim erhalten hat, reichen allerdings bei weitem noch nicht für die Innenausstattung, die ein- fache, aber ganz neuzeitliche Waschräume aufweist, keineswegs aus. Darum wird die Arbeiterwohlfahrt vom 3. bis 5. März eine Sammlung zugunsten des Heimes durchfüh- ren. Außer den bereits vorhandenen Bewoh- nern der Baracke wird das Heim Lehrlinge aufnehmen und Berufsanwärter, deren El- tern im Hinterland wohnen, vor allem auch Flüchtlingsöhne und Jugendliche aus un- günstigen Familien verhältnissen. Die Lei- tung wird der bisherige Heimleiter der Ba- racke, Hiller, übernehmen, der als Fürsorger im Seminar für Sozialberufe ausgebildet wurde. In jedem Stockwerk sind für die einzelnen Gruppen noch je ein Aufenthalts- raum mit Spielen usw. vorgesehen rei. — Ius dem Vereinsleben Generalversammlung des„Arion“, Lokal Fahsold hielt der„Arion Mannhei Isenmannscher Männerchor“ seine General. versammlung ab. Der seitherige Vor sitzend Heinrich Ott wurde einstimmig wieder Zul Vorsitzenden gewählt. Stellvertreter blieb Robert Haas. Die Sängervereinigung Feudenheim 1884 hielt ihre Generalversammung ab. Der bis. herige erste Vorsitzende, Jakob Kuhl, le nach 24 Amtsjahren aus sesundheitlichen Rücksichten sein Amt nieder. Bei der Wall des Vorstandes wurde Fritz Mayer Zum ersten und Willi Werle zum zweiten Vor- sitzenden gewählt. Infolge seiner Verdi wurde Jakob Kuhl zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Wiedergewählt. Die Hauptversamml des Kleingärtnervereins Mannbeim-Käüfer. tal e. V. brachte die Wiederwahl der bis. herigen Vorstandschaft, mit Ausnahme des Zweiten Vorsitzenden. Neuer Vorstand. Der Konditorengenl ken-Verein Mannheim-Ludwigshafen Wähle bei seiner Generalversammlung Max Wall zum ersten Vorsitzenden und Helmut Mol zum Ehrenvorsitzenden. Mitarbeit der Jugend. Bei der Jahres. hauptversammlung des Gesangvereins„San. gerbund 1873“ e. V., Käfertal. wurde der seitherige erste Vorstand Karl Annamaier einstimmig wieder gewählt. Erfreulicher. weise nahmen die jugendlichen Mitglieder des Vereins regen Anteil. was letzten Endes den Ausschlag dafür gab, daß auch einige junge Sänger in den Gesamtvorstand gewählt wurden. Wieder mit altem Namen. Der ehemalig „Sportbund Rhein-Neckar“ wählte bei sel- ner Generalversammlung Paul Müller wie · der als ersten Vorsitzenden. Mit Einmütig. keit wurde die Satzung des„Sportbund Rhein-Neckar“ geändert. Gemäß seiner al. ten Tradition trägt der Sportverein nun wie. der den Namen„Dq K- Rhein-Neckar“ und betätigt sich damit als katholischer Verein im Sinne der„Deutschen Jugendkraft“, Die„Liederhalle e. V.“ hält am 3. März 20 Uhr, in der„Landkutsche“, D 5, ihre dies jährige Generalversammlung ab. Der Kleingärtnerverein e. V. Mannheim Waldhof hält seine Generalversammlung am 4. März, 15.00 Uhr, im Franziskushaus Wald- hof ab. Generalversammlung. Am 25. Februar, 14.30 Uhr, hält im„Zähringer Löwen“ der Kleingartenverein Mannheim-Ost seine Ge- neralversammlung ab. Der Kleingartenverein„Au“, Käfertal bittet zu seiner Generalversammlung am 25. Februar, 15 Uhr, in das Gasthaus„Pflug“, Käfertal. Kurze„MM“- Meldungen Scheinfirmenausstellung. Die Uebungs- firma„Diesel-Benz-Ad“, die seit zwel Jahren mit großem Erfolg arbeitet, das hellt kaufmännische Lehrlinge neben der Schule und praktischen Lehre Weiterbildet, soll auf dem Wege einer Ausstellung Behörden, Schulen und Betrieben sowie der interessier- ten Oflfentlichkeit einmal bekanntgemacht werden. Dazu ist am 24. und 25. Februar in der Kantine der Motorenwerke Mannheim A.-G., jeweils von 9 bis 17 Uhr, Gelegenheit Die Ausstellung, die von Lehrlingen selbst gestaltet wird, gibt Einblick in das Wesen einer Scheinfirma. Passionsspiele in Sandhofen. Vom 24. bis 28. Februar, jeweils 15 und 20 Uhr, gastie- ren die unter der Leitung von N. G. Faß- nacht stehenden„Freiburger Passionsfest- spiele“ im„Morgenstern“, Sandhofen. Die „alten Freiburger Passionsfestspiele“ sind seit 1760 in der Familie Faßgnacht verankert und bis heute lückenlos fortgeführt, Die Spiele sind seit Jahren im In- und Aus- land von starkem Erfolg begleitet. Gewerkschaft Holz. Am 24. Febr., 19,00 Uhr, hält im Gewerkschaftshaus Mannheim die Gewerkschaft Holz, Verwaltung Mann- heim-Ludwigshafen, ihre Generalversamm- lung ab. Die Theatergemeinde lädt für 25. Februar um 19.30 Uhr in die Kunsthalle zu einem Schallplattenkonzert ein, das dem Gedächt- nis Albert Lortzing und Guiseppe Verdi ge- widmet ist. Wir gratulieren! Margarethe Grünewald, Mannheim-Waldhof, Langer Schlag 57, Ma- thilde Köhler, Mannheim, Mittelstraße 33a, Jakob Wolf, Mannh.-Schönau, Logauweg(, und Philipp Kettner, Mannh.-Seckenheim, Ottenhöfer Straße 23, werden 70 Jahre alt, Wilhelm Hoock, Mannh.-Feudenheim, Pflug- straße 2, vollendet das 71., Valentin Michel, Mannheim, Huthorstweg 67, das 76. Lebens- jahr, Johann Litzinger, Mannheim- Waldhof, Sandhofer Str. 13a, kann auf eine 25jährige Tätigkeit bei der Firma Daimler-Benz AG. zul ückblicken LLSAIFAUSZzEu es Kaufe alte Autobatterien Hilsenbeck, Waldhofstrage 32. Opel-Kadett, in best. Zustand, von Privat zu vermieten. 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Der dort lebenden llichtlingsfamilie wurde erklärt, die jüngere ter müsse mitkommen zu einer gesund- ſeispolizeilichen Einvernahme. Die Mitglieder dieser Familie waren zwar iber die ungewöhnliche Stunde und den acht minder ungewöhnlichen Aufwand an opflärm und Stimmstärke bestürzt, hatten der Geistesgegenwart genug, die drei Poli- Akten nach Legitimation, Haftbefehl oder ſorkührungsanordnung zu fragen. Daß der ene Polizist dem Mädchen die Hand auf die gchulter wuchtete und etwas von„verhaf- el“ sagte, konnte die vom Schicksal hart Kprükten Flüchtlinge nicht erweichen. Nach auseinandersetzungen, die sich über drei gunden hingezogen haben sollen, zogen die polizisten mit dem Motorrad, aber ohne das nliachen wieder ab. Nach so viel unerfreulicher Schale nun um Kern der Sache: Das Mädchen hatte im worigen Jahr wegen Unterleibserkältung acht Tage in den Städtischen Krankenan- galten Mannheim zugebracht, von einer feidelberger Aerztin dahin eingewiesen. bes Mädchen befand sich damals in der Algemeinen Abteilung, nicht in irgendeiner enislapteilung(damit bei dieser Mittei- Ing keinerlei Mißtrauen auf komme). Die klücntlingsleute sind der Auffassung, daß es zn bei der Sache um die traurigen Folgen aner Denunziation aus Rache gehandelt ha- hen könnte. Die logische Folgerung aus dem Ablauf der Geschehnisse wäre nun eine Aufford- ung an das Mädchen gewesen, sich da oder dort zur„gesundheitspolizeilichen Einver- nehmung einzufinden. Stattdessen kam eine Aukkorderung des Amtes für öfkentliche hranung Mannheim, daß sich Bruder und gwester zur Vernehmung am 22. Februar iu den üblichen Dienststunden— also nicht morgens 5.30 Uhr— spätestens bis 12.00 Uhr emufinden hätten. Man wird Verständnis dafür haben kön- gen, dag die Flüchtlinge empört sind. Man gat sie, lediglich auf Verdacht hin, mit herst fragwürdigen Mitteln vor der gan- n Umwelt, also beispielsweise vor den für etwas immer hellhörigen Nachbarn, auf anödeste Weise brüs kiert. Wenn so etwas Schule machen sollte, kann eder einem anderen, gegen den er irgend- eas hat, mit Hilfe einer über Maß und renzen ihres Vorgehens schlecht belehrten Polizei, einen äußerst fatalen Streich spielen. Das kann alle Tage jedem passieren Wir nehmen an, daß die derartige Maß- ahmen veranlassende Stelle das Bedürfnis det, mit ihren Gründen für diese Maßnahme Hhenkrott. Der Staatsanwalt, und die auffällige Art der Ausführung her- ſorzutreten. Mit CVIM ins Ausland Auch für Nichtmitglieder Pie schon kurz berichtet, ist auch die dusche Gruppe des„Christlichen Vereins Der Flüchtling L. aus Niederschlesien, laschinenfachmann seines Zeichens, erhielt 00 nach einigem Bangen ein Staatsdar- hen, einen sogenannten Flüchtlingsaufbau- kredit über 5000 DM und machte vor meh- ren Monaten mit Schulden über 13 000 DM der ihn des- gegen vor der Ersten Großen Strafkammer Ageklagt hatte, hielt eine Gefängnisstrafe der zwei Jahre und vier Monate, zuzüg- lch 100 DM Geldstrafe für angebracht. Tür 5000 DM Staatsdarlehen— wie L. es für seinen groß aufgezogenen Schreine- betrieb erhielt— gibt es sehr präzise bedingungen. Die Anlage des Geldes ist so- nagen auf Heller und Pfennig vorge- karieber und die Maschinen, die L. in sei- em Falle anzuschaffen hatte, waren von lechts wegen Eigentum des Landes Baden. Der Gebrauch dieser Sachen wird dem duudner unentgeltlich gestattet.“ So Will die Vorschrift. L. kaufte ordnungsgemäß auf Heller und kennig Maschinen und Holz. Er bekam uch Aufträge und noch weitere Darlehen uus privater Hand. Wahrscheinlich hat L.— tu unterstellte auch der Staatsanwalt nger Männer“(CVJW) in der kommen- Ius 5 000 DM Plus wurden 18 000 DM Minus Gefängnisstrafe für mehrere Delikte/ Loch auf- Loch zu den Reisesaison an den internationalen Reisedienst dieses Weltbundes angeschlos- sen. Auf Grund dieser Internationalität ist die Devisenfrage zum größten Teil gelöst worden, so daß es den jungen Menschen in Westdeutschland ermöglicht wird, an etwa 70 Europafahrten teilzunehmen. Der Leiter des Mannheimer CVJM, Hans Konopatzki, beabsichtigt, mit über 100 Jungarbeitern und Arbeitslosen nach Schwe- den und in die Schweiz zu reisen. Als sicher darf angenommen werden, daß die Hälfte der Kosten für diese zwei Reisen vom Bun- destag aus der Mecloy-Spende für inter- nationale Verständigung bewilligt werden. Hans Konopatzki möchte damit besonders die Plätze für Jungarbeiter und Arbeitslose aus Bunkern und Kellern finanzieren. Das umfangreiche Reiseprogramm sieht außer- dem Fahrten nach Frankreich, Korsika, England, Dänemark, Skandinavien, Nord- kap, Oesterreich, Holland, Belgien und eine Nordafrikareise vor. Sammel- oder Einzel- reisepässe werden vom CVIM.- Reisedienst besorgt. . Wie CVIM- Sekretär Konopatzki sagt, ist die Mitgliedschaft im CVJM nicht Bedin- gung, auch nicht die Konfession. Um den Weniger bemittelten Jugendlichen Frei- plätze zur Verfügung stellen zu können, ist ein Preisausschreiben ausgesetzt worden. Auf einer Europa-Karte, in der die Reise- Wege der 70 Fahrten eingezeichnet sind, soll die möglichst genaue Kilometerzahl der Sesamten Reisen errechnet werden. Die Karte ist in den CVIM-Sekretariaten er- hältlich, die Auslosung der Gewinner auf den 31. März festgesetzt. ug. Die jährliche Warnung immer wieder notwendig Durch die in den Frühjahrsmonaten ver- breitete Unsitte des Heckenabbrennens und der Schmuckreisigentnahme wird nicht nur der Natur, sondern auch der Wirtschaft großer Schaden zugefügt. Infolge des Ab- brennens rasiger Raine und von Buschwerk werden viele nützliche Vogelarten ihrer Brutstätten beraubt. Das unsinnige Ab- reißen der Palmkätzchen beeinträchtigt außerdem die erste Honigtracht der Bie- nenvölker. Nach der Naturschutzverordnung vom 18. März 1936 ist das unbefugte Abbren- nen der Pflanzendecke während des gan- zen Jahres verboten, für die Naturschutz- berechtigten außerdem in der Zeit vom 15. März bis zum 30. September das Roden der Hecken, das Abbrennen der Raine und die Beseitigung von Schilf- und Rohrbestän- den. Bei der ertragssteigernden Wirkung und der sonstigen großen Bedeutung für die Landschaft ist eine weitgehende Schonung der Hecken dringend geboten. Das Forstpersonal, die Polizei und die Feldhut sind angewiesen, gegen Personen, die unbefugt Schmuckreisig von Bäumen oder Sträuchern in Wäldern, Gebüschen oder an Hecken entnehmen oder Hecken und grasige Raine in Brand stecken, Straf- anzeige zu erstatten, ebenso gegen Eltern und Aufsichtspersonen, die gegenüber Kin- dern ihre Aufsichtspflicht verletzen anfänglich durchaus die Absicht gehabt, einen reellen Geschäftsbetrieb aufzuzie- hen— wenn ihm nicht alles schief gegangen wäre. Das veranlaßte ihn schließlich, mit jener Geschäftsmethode zu beginnen, die schon so manchem Geschäftsmann zum Ver- hängnis wurde: Nämlich ein Loch aufzurei- Ben, um das andere damit zu stopfen. Es blieb nicht allein dabei. Ein Gläubiger nach dem anderen wurde im Hinblick auf die Maschinen vertröstet, die längst anderweitig sicherungübereignet waren. In höchster Not griff L. sozusagen in die Luft und baute aus dem Nichts einen schweren Autounfall, um seine Gläubiger vertrösten zu können, ... im Augenblick habe er eine Gehirn- erschütterung, zahlen werde er später. Schließlich scheute der Ehemann nicht vor zwei handfesten Heiratschwindeleien zu- rück, die ihm einige ansehnliche Darlehen und eine Bürgschaft über 10 000 DPM ein- brachten. L. wurde wegen fortgesetzten Betruges, Urkundenfälschung, fahrlässigem Falscheid und Einbehaltens von Sozialversicherungs- beiträgen zu einem Jahr und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. 1-tu. Mannheimer Schi fahrtstagung wirft Schatten voraus Als zweites Ereignis im Mai— nach dem Maimarkt— kündigt sich die Binnen- schiffahrtstagung vom 17, bis 31. Mai an. Veratistalter ist der„Zentralverband für deutsche Binnenschiffahrt“, repräsentiert durch den ersten Vorsitzenden, Dr. Most, Heidelberg. Verkehrsminister Dr. Seebohm und Oberbürgermeister Dr. Heimerich ha- ben ihre Förderung dieser Veranstaltung zugesagt, die den Ruf Mannheims als bedeu- tenden Schiffahrts-,; Handels- und Indu- strieplatz unterstreichen soll. Vom„Haus für Wirtschaftswerbung“ wird der Tagung die geplante große Aus- stellungshalle als Kongreßsaal zur Ver- kügung gestellt. Daran angeschlossen wird eine Ausstellung von fast 5000 Quadrat- metern, die eine Sammlung von Modellen sämtlicher deutschen Binnenhäfen zeigen soll. Mit diesen Modellen wird die Bedeu- tung der einzelnen Häfen und ihre spe- ziellen Funktionen erklärt. Natürlich fehlt dabei nicht der zweitgrößte deutsche Bin- nenhafen— Mannheim. Eine weitere Aus- stellungsabteilung wird alle auf dem Rhein üblichen Flaggen zeigen. Da wird von den Signalflaggen, vom„Blauen Peter“ bis zum „Caesar“, über deutsche Reedereiflaggen bis zu den ausländischen alles Flatternde vertreten sein. Großen Wert soll auch auf eine historische Hafen- und Schiffsmodell- schau gelegt werden. An die vier wichtig- sten außerdeutschen Binnenhäfen Straß- burg, Antwerpen, Rotterdam und Basel sind ausführliche Einladungen gegangen mit der Bitte, sich an der Ausstellung zu beteiligen. Etwa 12 bis 15 Firmen der ein- schlägigen Industrie werden aus Anlaß die- ser Binnenschiffahrtstagung eine Industrie- ausstellung zeigen, die auch von norddeut- schen Firmen beschickt wenden soll. Ug. Aus dem Polizeibericht Teuer. Sehr geschäftig waren mitten in der Nacht am Meßgßplatz zwei Kraftfahrer, die angeblich mit einer Reparatur ihres Wagens zu tun hatten, in Wirklichkeit aber mit einem Schlauch aus einem nebenan parken- den Fahrzeug Benzin abzapften. Die Abzap- fer wurden angezeigt. Angefahren. Auf der Ortsstraße in Lam- pertheim wurde ein vierjähriges Mädchen von einem auswärtigen Pkw.-Fahrer so un- glücklich angefahren, daß es in lebensge- fährlichem Zustande in das Mannheimer Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Der Fahrer konnte inzwischen in Mannheim festgestellt werden. Versuch. Ein verheirateter Mann ver- suchte, sich durch Einatmen von Leuchtgas in der Küche seiner Wohnung das Leben zu nehmen. Nach Auskunft des Städtischen Krankenhauses schwebt der Eingelieferte in Lebensgefahr. Gefunden. Ein 16 Jahre altes Mädchen aus Ludwigshafen, das seit 23. Januar bei der Polizei als vermißt gemeldet war, konnte nunmehr von einer Polizeistreife in einem Lokal des Mannheimer Hafengebietes ange- troffen und den Eltern zurückgegeben wer- den. 5 Gestellt. Die Abwesenheit ihrer Arbeit- geberin benützte eine Hausangestellte dazu. um sich Gegenstände im Werte von etwa 600 DM anzueignen und damit zu verschwin- den. In der Nähe des Hauptbahnhofes wurde sie von einem Kriminalbeamten gestellt und festgenommen. Die Diebin ist geständig. Das Diebesgut konnte zurückgegeben werden. Je älter, desto gefährlicher. Trotz zahl- loser Warnungen, aufgefundene Munition nicht zu berühren, sondern den nächsten Polizeidienststellen zu melden, kaben sich in der jüngsten Zeit wieder zwei Unglücks- fälle mit Fundmunition zugetragen, das drei Tote und fünf Verletzte forderte.— Es wird darauf hingewiesen, daß besonders alte Mu- nition, die der Erdfeuchtigkeit oder sonsti- gen Witterungseinflüssen ausgesetzt ist, sich leichter entzündet, als neue Munition. Jede Munition wird bei ihrer Fertigung für Ver- brauch in einem bestimmten Zeitabschnitt hergestellt. Im Kriege wurde dieser Ab- schnitt nicht über ein Jahr berechnet. Nach Ablauf dieser Zeit bilden sich dureh Wit- terungseinflüsse hauptsächlich zwischen den Sprengladungen und den Geschoßwandun- gen Salze, die schlagempfindlich sind. Das bedeutet, daß diese Munition bei geringsten Erschütterungen detonieren kann. Bei der heute noch verschiedentlich herumliegenden Munition muß unbedingt angenommen wer- den, daß sie einen derartigen Empfindlich- keitsgrad besitzt. Lindenhof-Wache verlegt. Die Wache des VII. Polizeireviers(Lindenhof) wurde von der Meeerwiesenstraße 17(Altersheim) in das Gebäude Ecke Haardt- und Meeräcker- straße verlegt. Die Wache ist unter den Fernsprechnummern 43429 und 45031(Amt für öffentliche Ordnung), Apparat 357 zu er- reichen. Bericht un Ministerprüsident über Weinheimer Vorkommniss 0 Die Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe hat über die Vernehmungen von 200 Frauen aus Weinheim und Umgebung durch die Staatsanwaltschaft Mannheim einen Bericht ausgearbeitet, der dem Ministerpräsidenten von Württemberg Baden, Dr. Reinhold Maier, gestern übergeben wurde. Ein Kom- mumiquè der Staatsanwaltschaft soll dann an die Oeffentlichkeit gelangen, wenn der Minlisterpräsident diesen Bericht zur Kennt- nis genommen hat. Dieses Kommuniqusè soll die Stellungnahme der Generalstaats- anwaltschaft enthalten. Im Zusammenhang mit der Aktion der Mannheimer Staatsanwaltschaft in Wein- heim kam die Polizei drei Lohnabtreiberin- nen auf die Spur, gegen die Haftbefehl er- lassen wurde. Die drei Abtreiberinnen wa- ren nicht unter den vernommenen Frauen und Mädchen. Wer wurde betrogen? Der belgische, 50 Jahre alte Schiffsführer Franz Croes, der unter verschiedenen Namen und an ver- schiedenen Orten des gesaraten Rhein-Main- Neckar-Gebietes Betrügereien verübt hat, wurde am 14. Februar in Duisburg festge- nommen. Er gibt zu, 30 bis 40 Betrügereien begangen zu haben. Da bisher nicht alle Geschädigten Anzeige erstattet haben, wird um zweckdienliche Angaben bei der Was- serschutzpolizei-Station Mannheim, Frucht- pahnhofstraße 5a, Telefon 32893 und 32894 gebeten. Bundes vereinigung der Fahrlehrerver- bände. Die Fahrlehrerverbände im Bundes- gebiet und in Westberlin haben sich am 17. und 18. Februar in Königstein zu einer Bundesvereinigung zusammengeschlossen. Der Sitz der Vereinigung ist München. Zum Vorsitzenden wurde Dipl.-Ing. Ludwig Sporer(München) gewählt. Die Bundesver- einigung bezweckt den Schutz des Fahr- lehrerberufes. Sie hat es sich gleichzeitig zur Aufgabe gemacht, darüber zu wachen, daß die Fahrschulen geeignete Erziehungs- stätten für den Nachwuchs bleiben. Neuer Leiter der Kultus- und Unterrichts- verwaltung. Der geschäftsführende Landes- bezirkspräsident von Nordbaden, Ministe- rialdirektor Dr. Unser hat den neuen Leiter der nordbadischen Kultus- und Unterrichts- verwaltung, Ministerialrat Dr. Dietrich, in sein Amt eingeführt. pfälzer Städte wollen dus Pfalzorchester erhalten Bedingung: Auch Landesregierung muß Vorjahrs-Summe zuschießen Unter Vorsitz von Ludwigshafens Stadt- kämmerer Dr. Stabel tagte gestern nach- mittag der Zweckverband des Pfalzorche- sters, dem außer Kaiserslautern alle pfälzi- schen Städte angehören,. in Neustadt. In Anbetracht der bekannten Situation— allen Musikern wurde zum Ende des Geschäfts- jahres vor einiger Zeit vorsorglich gekün- digt— war die Tagung in gewissem Sinne eine„Schicksalsstunde“ für das Pfalzorche- ster. Wenn auch keine endgültige Entschei- dung gefällt wurde, muß der Sitzungsver- lauf doch als wesentlich und bedeutsam be- zeichnet werden. Die Haltung der Vertreter aller pfälzischen Städte war anerkennens- Wert. Nachdem Dr. Stabel einleitend noch ein- mal die bekannte Situation geschildert und gleichzeitig Ludwigshafens Bereitschaft, Alles zu tun, um das Orchester zu erhalten, dargelegt hatte, ergriffen nacheinander die Vertreter der Städte das Wort. Einmütig wurde von ihnen gesagt, daß sie ebenfalls bereit seien, das Orchester weiter zu unter- stützen. Als Fazit ist zu vermerken, daß alle Zweckverbandsmitglieder bereit sind, die gleichen Summen wie im Vorjahr aufzu- bringen. Die Einschränkung, die gemacht wurde, war, daß die Städte von der Landesregie- rung und dem Bezirksverband Pfalz for- dern, daß sie die gleiche Haltung an den Tag legen. Da allgemein nicht bezweifelt wird, daß der Bezirksverband Pfalz die im Vorjahr von ihm zugeschossene Summe von 100 000 DM erneut aufbringen wird, hängt das Schicksal von den Entschlüssen der Landesregierung Rheinland-Pfalz ab, denn sie hat bekenntlich angekündigt, daß sie ihren ohnehin schon von 130 000 auf 84 00 DM gekürzten Zuschuß noch einmal um die Hälfte auf 42 000 DM kürzen werde. Der Zweckverband hat den Beschluß ge- falt, seinen stellvertretenden Vorsitzenden, Dr. Stabel, und die Bürgermeister von Lan- dau und Speyer nach Mainz zur Landes- regierung zu entsenden. Sie werden die Situation noch einmal in aller Deutlichkeit vortragen. Die Zweckverbandsmitglieder sind der Auffassung, daß eine bindende Zusage der Landesregierung vorliegen müsse. Dann könne der neue Haushaltsplan ohne weite- res genehmigt werden. Geschehe dies ohne pindende Zusage und würde der Haushalt mit in Rechnung gestelltem Zuschuß der Re- gierung angenommen, dieser Zuschuß jedoch nicht bezahlt oder im Laufe des Jahres er- heblich gekürzt werden, dann müßten die pfälzischen Städte erneut für die Verpflich- tung der Landesregierung finanziell einste- hen. Da der Haushalt also vorerst noch nicht angenommen wurde, bleiben auch die vorsorglichen Kündigungen aufrecht erhal- ten.(Bei Annahme des Haushaltsplanes werden sie automatisch hinfällig.) Neutrale Beobachter sind der Auffas- sung, daß die Landesregierung, nachdem die pfälzischen Städte ihren Kulturwillen der- art eindeutig dargelegt haben, sich der mo- ralisch-sittlichen Verpflichtung der erneu- ten Zahlung der alten Zuschüsse nicht werde entziehen können. Diese Auffassung wird in besonderem Maße durch den Hin- weis gestützt, daß der von der Regierung zu zahlende Zuschuß nicht sonderlich hoch ist und kaum ein Fünftel dessen ausmacht, was die Städte aufwenden.-kloth Seltsames Eifersuchtsdrama Frankenthal. Ein nicht alltägliches Eifer- suchtsdrama fand vor dem Schwurgericht seinen Abschluß. Wegen versuchten Tot- schlages war der 71 Jahre alte Rentner Josef Diehl aus Ludwigshafen angeklagt. Eine fünfzig Jahre alte Frau, die wegen Betrugs, Diebstahls, Unterschlagung und Meineids bereits vorbestraft ist, führte dem Ange- klagten den Haushalt. Im Juni vergangenen Jahres war die Frau zwei Tage mit der Be- gründung weggeblieben, daß sie krank sei. Unterdessen war sie mit einem anderen Mann zusammen gewesen, jedoch von dem Greis beobachtet worden. Als sie in den gemeinsamen Haushalt zurückkehrte, zer- trümmerte Diehl nach einem kurzen Wort- wechsel eine Selterswasserflasche auf dem Kopf der Frau und verletzte sie durch Stiche in den Hals und an der Hand. Die Verlet- zungen waren jedoch leichterer Natur und die Frau konnte bald wieder aus dem Kran- kenhaus entlassen werden. Nach der Tat versuchte der Angeklagte einen Selbstmord, indem er sich mit dem gleichen Messer die Pulsadern öffnete. Aber es blieb nur bei einem Versuch. Sechs Monate Gefängnis sprach des Schwurgericht aus. Wo sind Dehaut und Flickinger? Seit vier Tage sind die beiden flüchtigen Neumühler Raubmörder Dehaut und Flik- kinger wie vom Erdboden verschwunden. Niemand hat sie mehr gesehen. Es wurden auch keine Spuren der Beiden entdeckt. Da- mit bleibt der größte deutsche Polizeiein- satz nach dem Kriege einstweilen immer noch ohne Ergebnis. Am Montag sind es genau vier Wochen, daß den beiden Raub mördern der Ausbruch glückte. 300 000 DM hat der Staat Rheinland- Pfalz in den letzten Monaten für Hilfe- mahßnahmen in Neumühle aufgewendet. Es waren die Steuergroschen jener Pfälzer, die nun durch zwei Neumühler, ja auch durch den passiven Widerstand des ganzen Ortes gegen die Polizei, in Unruhe gehalten werden. Professor Dr. med. Karl Heinz Velten, außerplanmäßiger Professor für Allgemeine Pathologie und pathologische Anatomie, wurde vom Oberbürgermeister der Stadt Ludwigshafen zum Leiter der Pathologischen Abteilung des Städtischen Krankenhauses in Ludwigshafen ernannt. — e J%% N ö 7770 10 4 ö 0 10655 1 W. 0 e 0 55 0 J cg, D 0 90 d ö N 0 N 7 4 176 0 7 606 74 , 4 5 05 10. 7 5 2 Tas AKW ADS N-A nc 8 0 F N 15 9 * 0 Seite 6 MORGEN b SteiltkE d Ade ESO TE Verhandlungs Sesucht. Nur der bish. Tät Semeinschaft Böcklinplatz 3. 2 Mitarbeiter Suche Monatsfrau oder Fräulein. iktl. Bew. u. Ang. 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Im Konkursverfahren über das vermögen des Ferdinand Fiksel, Inge- nieur, Stuttgart, Reinsburgerstraße 184, und der Firma Ferdinand Fiksel& Co. KG. ebenda ist zur Prüfung nachträglich angemeldeter Forderungen Termin bestimmt auf Mittwoch, den 21. März 1951, nachmit- tags 15 Uhr, vor dem Amtsgericht Mannheim, II. Stock, Zimmer Nr. 214. Mannheim, den 19. Februar 1951. Amtsgericht BG 1. Der Kaufm. Konrad Rusch, Inh. d. Fa. Sport-Rusch, Mannheim, T 1, 3a, hat durch einen am 19. Februar 1951 eingegangenen Antrag die Eröffnung des Vergleichsverfahrens zur Abwendung des Konkurses über sein Ver- mögen beantragt. Gem. 5 11 d. Vergl. O. wird bis zur Entscheidung uber die Eröffnung des Vergl.-Verfahrens der Dipl.-Kfm., Dipl.-Volks- Wirt Dr. Kurt P. Schredelsecker, Mannheim. Mollstrage 36, zum vorl. Verwalter bestellt. Mannheim, 19. Februar 1951. Amtsgericht BG 3. UNIERRIC UH Diese Roncifrage ist kein übliches Preisousschreiben son- gern eine Marktbefrogung, die unsere laformafionen ber die Wünsche der Verbroucher und öber Verbrabchs- gewohnheiten ergönzen soll. Domit ein genquèes Bild cus gem Bundesgebiet mit West-Berlin entsteht, wWolſen wir wöglichst viele anregen, den untenstehenden Antwort⸗ Kupon Wahrheitsgemäßßz gusgeföllt, auf eine postkarte eklebt, bis zum 8. 4. 195(Poststempel) einzusenden. ic sind jedem Mitwirkenden donkbor; zwar können wir nicht jeden för seine Mitorbeit belohnen, aber um die Teilnahme interessant zu machen, geben wir jedem, der mitmacht,— ohne doß ein Kauf oder irgendein Einsotz verlongt wird- eine Chonce für eine der Prömien: 2 90 Jos ic EB de. a Hleluuus Diese Prämien fallen on Mitwirkende cus solchen Orten, för die om 30. 4. 195 die meisten Antwort. 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Das waren die Angste und Qualen, die Unsicherheit und die Versuchungen, um die Menschen irrten, und die doch viele überwanden. Das Schöne aber an diesem Film ist, daß man danach befreit und stolz seinen Blick erheben kann, denn er nimmt einen Makel von uns, den man nur zu gern auf uns ruhen ließ. Dafür muß man dem Produ- zenten und dem deutschen Regisseur danken. Täglich: 14.00 16.00 18.18 20.30 Unr EIN FIIM WIE BENGAIl Sensationelle Leopardenjagden Empfänge in indischen Palästen atembeklemmende Reiterattacken— stampfende Hufe, split- ternde Lanzen! Am Meßgßpleitfz Telefon 5 11 86 Beginn: 14.00, 16.30, 19.00 und 21.00 Uhr Ab heule ein Film, der begeistert Der romantische Film eines Weltstars Der Großfilm der Wunder und Abenteuer mit über 5 000 Mitwirkenden Breite Str. 1 1.6 Tel. 3 26 34/5 mit Sigrid Gurie— Basil Rathbone Ernest Truexä— George Barbier u. v. a. 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Parade 1950 Ein Flim um die deutsche Fuß- Sonntagvormittag 2 Frühvorstellungen ballmeisterschaft fein ten Hoff boxt gegen Walcott- Mo- torsport: Der große Preis von Deutschland Leichtathletik Meisterschaft- Hochsee-Regatta Skiflugwoche und Eiskunstlauf — ö tot: ge dis heute ehesten Krisen, besondere forderun: drei bis planvoll Ich zu k. Die E westdeut. dark man beeinn 0 denen Re wochen ſollte, vol desregler mureich die imme nicht die ügten B. gchafft wi. fall war, elngesteh die Subv völlig au darum ab ind seine empfindli ber Frag überseher bel der CA-Mitt Das g ſellungen de Herg zuherorde n Lände dene Re cchlägen legen, e: do Bes 31 Die v ene habe tegen die en um 2 uolchen wischen mmer kr der Vorse daß die N. denen für geglichen Beirat“, 8 Mieterver Mugste A! en Ren liches . Es ko a der Einem G anten vy. en die -Erhöh ber Lebe umplex Ad gebe lagen, Ez I DMW Arklich l. in solle. gendes M Da abe kalle die leis ang dbenkrieg ſchnunge despiel 1 Atungsk leigert w wabeeneae e eee Sta Am 2 nach Ma! Wald Die 17 Für die antellne Kranz- leimgar des, uns Herrn P trostreic Mannhei Frau e — 2 Vr. unt 1 ede Aehtun enn eim, wi 1 86 ide „ 1 1 40/ Freitag, 23. Februar 1951 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Seite. eee * Vom Schiff in den Mund Vom Schiff in den Mund leben; dieser Be- b, den der damalige Direktor der VELF eprägt hat, wurde fast zu einem geflügelten fort und spiegelt am besten den Zustand unserer Versorgung in den ersten Jahren nach dem Krieg wider. Dieser Zustand hat sich mit werübergehenden Entspannungen bis heute icht geändert. Die Versorgungsbilanz konnte 115 nur dadurch verbessern, daß, insgesamt sehen, die Allgemeinversorgung ausgegli- dener geworden ist, so daß Verknappungs- erscheinungen zur Zeit nur noch von der prelsseite her in Erscheinung treten. Wie labil, lots gegenteiliger Eindrücke, die Bilanz is heute noch geblieben ist, zeigt sich am ehesten im Augenblick welt wirtschaftlicher Krisen, wie wir sie heute seit und nach Korea besonders kraß zu verzeichnen haben. Die lorderung nach einer ständigen Reserve von tei bis vier Monaten in Westdeutschland, um planvoll disponieren zu können, ist eigent- Ich zu keiner Zeit verstummt. Die Entwicklung des Getreidemarktes in ſestdeutschland seit Beginn der Koreakrise dart man als bekannt unterstellen. Die bei heeinn des neuen Wirtschaftsjahres vorhan- denen Reserven reichten nicht aus, um einige ſochen ohne Importe reibungslos durchzu- gehen, So war der Markt vom ersten Tage 0, obwohl die einheimische Ernte fliegen ullte, vom Mangel bestimmt. Es sind der Bun- ſesregierung genügend Vorwürfe über die mureichende Importpolitik gemacht worden, de immer verbunden sind mit der Frage, ob nicht die für die deutsche Versorgung benö- ſgten Bestände viel frühzeitiger hätten be- ſchafkt werden können, als dies tatsächlich der fall war. Wir müssen zu unserem Bedauern eingestehen, daß man in Bonn im Streit um dle Subventionen die drängenden Tagesfragen wöllg außer acht gelassen hat. Wir waren darum auf Korea in keiner Weise vorbereit“t und seine Folgen mußten uns darum um 56 empfindlicher treffen. Man soll aber bei die- ter Frage auch die Schwierigkeiten nicht übersehen, denen sich die Bundesregierung bel der Abwicklung der Globalimporte mit A-Mitteln immer wieder gegenüber sieht. Das gegenwärtige System der Getreidezu- gelungen in den Vereinigten Staaten durch de Hergabe der sogenannten Allotments ist uberordentlich schwerfällig und kann gerade n Ländern, die wie Westdeutschland, über elne Reserven verfügen, leicht zu Rück- lägen führen. Wenn die Allotments vor- legen, erfolgt die Aufteilung, auf die dann dee Beschaffungsermächtigungen beantragt werden. Erst dann sind wiederum Ankauf und Schiffsraumcharterungen möglich. Für wahr. ein umständlicher Weg, wenn es um die Be- schaffung des täglichen Brotes geht. Dabei haben westdeutsche Stellen seit Sommer 1930 wiederholt, aber leider immer vergeblich, ge- beten, das Getreide, das dem Wert der ECA- Mittelzuweisung für das laufende Jahr ent- spricht, schon in den Herbstmonaten unter Benutzung aller Transportmittel nach West⸗ deutschland zu schicken. Es ist verständlich, dag die Amerikaner Befürchtungen hegen, daß in einem solchen Fall die Reserve schnel- ler als vertretbar verbraucht ist. Aber selbst das Anerbieten von deutscher Stelle, die Frei- gaben nur nach Abstimmung mit den Ameri- kanern vorzunehmen, ist bisher in der Schwer- fälligkeit des ECA-Apparates in Washington untergegangen, obwohl die Country Mission den westdeutschen Standpunkt in dieser Frage teilt. In diesem Augenblick, in dem die Aus- wirkungen einer solchen Politik ernsthaft sichtbar werden, fehlt es natürlich an dem notwendigen Schiffsraum, um die zugeteilten Mengen schnellstens herbeizuschaffen. Es wird günstigstenfalls Sommer werden, bis die entsprechenden Mengen in Westdeutschland greifbar sind. Wenn es in den Herbstmonaten, bis etwa zum November, möglich gewesen wäre, 1,2 bis 1,6 Mill. t Getreide, davon zwei Drittel Wei- zen, einzuführen, so wäre für den inner- deutschen Markt zumindest ein gewaltiges Moment der Beruhigung vorhanden gewesen. Natürlich konnte damit allein eine Bereini- Sung des derzeitigen Preisbildes nicht erzielt werden, denn dazu hätte es einer Freigabe bedurft, die wir uns trotz dieser Reserve nicht hätten leisten können. Aber der Blick auf die gefüllten Getreidespeicher würde sich zumindest bei allen geschäftlichen Dispositio- nen und Spekulationen hemmend ausgewirkt haben. 5 Die Forderung, den Bedarf der nächsten Monate im Lande zu haben und zu diesem Zweck Einfuhren in schneller Folge durchzu- führen, die natürlich den nackten Bedarf übersteigen müssen, muß jetzt und in Zu- kunft verstärkt erhoben werden. Je näber der Zeitpunkt kommt, zu dem der Transport- raum nicht mehr ausschließlich wirtschaftli- chen Zwecken zugeführt werden kann, je wichtiger ist es, zu betonen, daß ein Land am äußersten Rande des westlichen Macht- bereiches nicht von der Hand in den Mund leben kann. Man muß die amerikanische Oef- fentlichkeit, auch wenn z. Z. andere Erwägun- Sen die Situation beherschen, auf die Schwer- fälligkeit des ECA-Apparates in Washington aufmerksam machen. Alfred Strothe, Hannover Altbaumieten allseits überschätzt Die württembergisch- badischen Mieterver- ene haben sich in Stuttgart am 21. Februar tegen die geplante Erhöhung der Altbaumie- en um 20 Prozent ausgesprochen. Bei einer ſulchen Erhöhung würde das Migverhältnis mischen Einkommen und Lebenshaltungskosten mer krasser werden. Zudem liege der Bon- der Vorschlag völlig die Tatsache außer acht, laß die Mieten für Altbauwohnungen praktisch nen für Wohnungen in Neubauten längst an- kezlichen seien.„Der wohnungs wirtschaftliche Beirat“, so heißt es in der Stellungnahme der Mieter verbände,„hat anscheinend nicht die ge- ste Ahnung, daß der größte Teil der deut- den Renten- und Fürsorgeempfänger ein mo- sagt, für jene, die weniger als 350 bis 500 DM verdienen, und deswegen ihre Lebenshaltungs- kosten entsprechend senken müssen, wirkt sich die vorgeschlagene 20% ge Mietpreiserhöhung in einer 2% der Lebenshaltungskosten über- steigenden Belastung aus. Das geht soweit, daß ein Mann, der nur 250 DM verdient und des- wegen nicht mehr ausgeben kann, im Falle er Wirklich Altbaumiete zahlt, mit einer Erhöhung der Lebenshaltungskosten um 2,6% rechnen muß, während er, wenn seine Miete bereits angepaßt ist, mit einer Verteuerung der Le- benshaltungskosten bis zu 4% zu rechnen hat. Der wohnungs wirtschaftliche Beirat spricht sich in seinem Gutachten darüber nicht aus, ob ihm bekannt ist, wie gering die Einkommen eines großen Bevölkerungskreises sind. Das ist kein Beweis für seine Unkenntnis auf diesem Selbst essen macht fett Die nordamerikanischen Weizenexporteure sollen von der amerikanischen Regierung auf- gefordert worden sein, für die nächste Zu- kunft keine Angebote für Weizen nach dem Ausland zu legen. Wie verlautet, soll die UsSA-Regierung beabsichtigen, die Ausfuhr von Getreide einer strengen Lizenzierung zu unterstellen. Verschiffungen von Getreide nach Notstandsgebieten will man den Vorrang ge- ben. Textil- Produktion erreichte Höhepunkt In nahezu sämtlichen Sparten der west- deutschen Textilindustrie war im Januar die- ses Jahres nach den nunmehr vorliegenden amtlichen Ziffern ein Ansteigen der Produk- tion zu verzeichnen. In der Spinnerei konnte der im Dezember vergangenen Jahres erfolgte Produktionsrückgang wieder aufgeholt wer- den. Mit 46 270 Tonnen Garn lag die Januar- Produktion bei 26 Arbeitstagen über dem Dezember-Ergebnis von 41 845 Tonnen nur 24 Arbeitstage) und über dem Stand vom No- vember 1950, der bei ebenfalls 26 Arbeitsta- gen eine Garnerzeugung von 46 012 Tonnen gebracht hatte. Die Garn- Verarbeitung erhöhte sich gegenüber Dezember 1950 um 7,2 Pro- zent und belief sich im Januar auf 42 061 Ton- nen(Dezember 39 222 Tonnen). Der Stand vom November 1950(43 773 Tonnen) wurde jedoch in der Garnverarbeitung nicht erreicht. Gäste wollen geworben und nicht enttäuscht werden Der deutsche Fremdenverkehr muß die er- kolgreichen Werbemethoden der Wirtschaft übernehmen, wenn die gewünschte Steige- rung des Besuchs in Kur- und Badeorten er- reicht werden soll. Diese Feststellung trafen auf einer gemeinsamen Tagung Fremdenver- kehrsfachleute, Kurdirektoren westdeutscher Bäder und Werbespezialisten in Köln. Der Er- holungssuchende müsse durch der Wahrheit entsprechende Tatsachen und nicht durch über- triebene Reklame von dem Vorteil des Auf- enthalts im gewählten Erholungsort über- zeugt werden. Durch eine wahrhafte und takt- volle Werbung könne auch erreicht werden, daß die Fremdenverkehrssaison auf längere Zeiträume als bisher üblich ausgedehnt wird. Dieses Ziel müsse mit Rücksicht auf die Ren- tabiltät des Hotel- und Gaststättengewerbes angestrebt werden. Weltbank-Anleihe Im schweizerischen Börsen- gespräch Die Verhandlungen zwischen der Weltbank und einem schwelzerischen Bankenkonsor- tium über die Einführung einer langfristigen Anleihe der„International Bank for Recon- struction and Development“(Weltbank) auf dem schweizerischen Anleihemarkt stehen nach einer Mitteilung aus Bankkreisen kurz vor mrem Abschluß. Es soll sich um Anleihestücke im Gesamtwert von 50 bis 150 Millionen Schweizer Franken handeln, die bei einer jährlichen Verzinsung von drei Prozent zum Parikurs verkauft werden sollen. Dem endgültigen Abschluß der Verhand- lungen steht nach den Angaben schweizeri- scher Finanzkreise jetzt nur noch die Frage der an das Bankenkonsortium zu zahlenden Kommissionsgebühren im Wege. Da der von der Weltbank angebotene Satz dem Konsor- tium zu niedrig erscheint, soll man nunmehr versucht haben, von der Weltbank die Zusage für eine geringfügige Erhöhung des Provi- sionssatzes zu erhalten, der für die Einfüh- rung der Anleihe und den Verkauf der Stücke vorgesehen ist. An allen Ecken und Enden reicht's nicht Defizit, Kriterium des Bundes haushaltes Es ist eigentlich ganz gut, daß der bohrende Schmerz eines faulenden Zahnes stets wieder- kehrt und unablässig mahnt, die Quelle des Uebels müsse behoben werden; der Zahn müsse entweder repariert oder gezogen werden. Schmerzen sind überhaupt eine sehr zweck- mäßige Einrichtung. Schade nur, wirklich schade, daß es Menschen gibt, die mehr Wert darauf legen, den Schmerz zu lindern, als be- müht zu sein, der Ursache nachzugehen und sie hinwegzubannen, womit schließlich auch der Schmerz endgültig verschwindet. Bereits in den nächsten Tagen werden wir uns sehr eingehend— mehr als uns lieb ist mit dem Defizit der öffentlichen Ausgabewirt- schaft zu befassen haben. Der Bundesfinanz- minister hat die Mehrausgabe des Bundes für das Jahr 1951 mit 4.2 Mrd. DM angegeben. Hauptposten sind: 1,7 Mrd. DM Mehrkosten für die äußere Sicherheit und rund 1.7 Mrd. DM erhöhte Sozialausgaben. Aussichtslos erscheint es, diesen Mehraufward aus derzeitigen Steuer- quellen zu decken. Auch wenn konjunkturelle Entwicklung, wie sie von Optimisten erhofft wird, den in die öffentlichen Kassen fließenden Geldstrom vermehren soll. Beachtlich ist nämlich, daß das am 31. März 1951 endende laufende Haushaltsjahr(1950/1), nach bisherigen Ermittlungen bereits mit einem, dem oben angeführten 4-Milliarden be- tragenden Defizite hinzuzurechnenden Fehlbe- trag von 700 Mill. DM abschließen dürfte. Dies ungeachtet des Umstandes, daß die laufenden nicht übersteigen; darf ausnahmsweise mit Ge- nehmigung des Haushaltsausschusses auf 2 Mrd. DM erhöht werden). Unter diesen Umständen bleibt nur eines möglich: Drastische Sparmaßnahmen. Sparmaß- nahmen, die auch an bisher als tabu geltenden Gebieten, wie z. B. Besatzungskosten und So- Zzialetat, nicht achtlos vorüber gehen können. Vor allem aber könnten Subventionen einge- spart werden. „Die großen Inflationen in der Geschichte“ schreibt uns ein Wiesbadener Wirtschaftswis- senschaftler—„sind noch niemals von den Banken, sondern immer nur von den Finanz- ministern gestartet worden, wobei man aller- dings zu deren Ehrenrettung hinzufügen muß, daß es in allen Fällen einer gewaltigen Rüstung bedurfte, um ihre Haushaltspläne umzuwerfen und die Notenpresse in Gang zu setzen.“ Gott sei Dank ist es in Westdeutschland nicht so weit. Einen Rückgriff auf die Notenbank verwehrt deren gegenwärtige— deswegen un- beliebte— Leitung, verwehren auch die An- leihebedingungen der Europäischen Zahlungs- Union, an die wir gebunden sind. Bliebe zu erwägen, ob unseres„Zahnschmerzes“ ursäch- liche Heilung nicht nach anderen Rezepten er- kolgen könnte, etwa nach dem gegenwärtig in Nordrhein- Westfalen Wirtschafts- und politi- vermeidbarkeit zu überprüfen haben. „Die Aufgliederung der Bundesrepublik in elf Länder, deren wirtschaftliche Existenz zum Teil nur durch einen horizontalen Finanzaus- K URZ NACHRICHTEN Konsumbrotpreis bis Ende März gesichert in der Frage der Aufrechterhaltung des bis- herigen Preises für Konsumbrot ist zwischen dem Bundeswirtschaftsminister und dem Bundesernäh- rungs ministerium sowie dem Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks eine Einigung erzielt worden, wie der Geschäftsführer des Verbandes, Dr. Spee k, mitteilt. Danach werden dem Bäk- kerhandwerk vom 1. Januar bis 31. März Sub- ventlonen für den erhöhten Mehlpreis und außer- dem für gestiegene Löhne und sonstige Kosten n der Höhe von 2 Pf je kg zur Verfügung gestellt. Sonderverwaltung: Metalldiebstähle. Eine strengere und häufigere Ueberprüfung der Rohprodukten- und Metallhändler fordert der nordrhein-westfälische Minister für Wirtschaft und Verkehr von dem Regilerungspräsidenten des Lan- des Nordrhein-Westfalen. Da die Metalldiebstähle in der letzten Zeit stark zugenommen hätten, müsse bel einer Feststellung von Verstößen eine unnachsichtige gerichtliche Verfolgung eingeleitet werden. Die Regierung von Nordrhein- Westfalen hat bereits vor einiger Zeit ein Sonderdezernat zur Bekämpfung der Metalldiebstähle eingerichtet. 240 Patente der Atom-FPhysik Die amerikanische Atomenerglekommission gab 29 weitere Patente und 2 Patentanträge Zur indu- striellen Verwendung frei. Damit erhöht sich ihre Zahl auf 240. Kanalisierung der Mittelweser am Tapet Bundesflnanzminister Dr. Fritz Schäffer und Bundesverkehrsminister Dr. Hans Christoph See- bohm werden nach einer Mitteilung des Bremer Senates am 7. April in Minden/ Weser mit dem Bremer senator für Schiffahrt und Verkehr, Dr. Hermann Apelt, Besprechungen über die Kanali- sierung der Mittelweser aufnehmen. Erste Anzeichen des US- Sschwarzmarktes Um den in der letzten Zeit in den USA au- geblühten Handel mit angeblich„gebrauchten neuen Automobilen“ zu unterbinden, hat der Lei- ter der Preisüberwachungsstelle mit Wirkung vom 2. März dieses Jahres Einzelhandelshöchstpreise für alle vom Einzelhandel oder aus Privathand verkauften Wagen festgesetzt. Koreanische Kriegsanleihe Zur Deckung der mit der Kriegsführung ver- bundenen Ausgaben beabsichtigt die südkoreani- sche Regireung nach einer amtlichen Mitteilung in der Zeit vom 1. April bis 31. Juli dieses Jahres eine Anleihe in Höhe von 50 Mrd. Won(84 Mill. DMW) zur öffentlichen Zeichnung aufzulegen. Belgien betreibt Vorratswirtschaft Um einer Verknappung von Rohstoffen und Er. nährungsgütern zu begegnen, hat die belgische Regierung die Anlage von Sicherheitsvorräten ur verschiedene Produkte beschlossen. So werden vorläufig 170 o t Weizen eingelagert. Aehnliche Maßnahmen sollen unter anderem für Oele und Mais getroffen werden. Auf industriellem Gebiet werden die privaten Unternehmen von der Regie- rung zur Hortung von Rohstoffen ermutigt. Finanzbeamte lernen unsympathisch werden Drei Beamte des griechischen Finenzministe- riums haben sich auf Einladung der Bundesregie- rung nach Bonn begeben. Sie beabsichtigen, Sich einen Monat in Westdeutschland aufzuhalten, um mit den deutschen Methoden der Steuererhebung und-einziehung sowie der Etatgestaltung vertraut zu werden. Autosalon im Zeichen der Luxusbeschränkung Auf einer Automobilausstellung in Chikago zeigen gegenwärtig 22 amerikanische Automobil- fabriken rund 200 Personenwagen. Besonders her- vorstechend sind die Verbesserungen der hoch- komprimierten Motoren und der automatischen Schaltung. Verschiedene Modelle zeigen Spezial- polster, beispielsweise aus Zebra- und Fonny- Leder sowie aus farbenprächtigen Tuchen mit Mo- tiven aus Hawail und Eisbärfellen. Buick führt ein unverkäufliches Ausstellungsmodell mit 300 PS vor, das eine Stundengeschwindigkeit von Über 230 km erreichen soll. Gar nicht so übel Die holländischen Obstausfuhren nach der Bun- desrepublik Deutschland sind mit sofortiger Wir- kung eingestellt worden, wie amtlich un Haag mitgeteilt wurde. Die erste Devisenzuteilung für das im Handelsvertrag vorgesehene Kontingent ist bereits überschritten. Wie von zuständiger deut- scher Seite hierzu verlautet, ist jedoch in Kürze mit neuen Ausschreibungen für Obstausfuhren aus den Niederlanden zu rechnen, 0 5 Gebiete, wenn auch das ziffernmäßige Ergebni j. i 3 Sleich sichergestellt wðerden könne, nicht mehr Internationaler Baumwollkongreß mit 5 es Einkommen von weniger als 250 DM der Schätzung des r Jteuereinnabmem, die seinerzeit optimistiscnste zu vertreten. Ein Vergleich des früheren deutscher Beteiligung 15. 5 HhBeilrates etwas phantastisch klingt. Ausgehend Voraussicht des Bundesfinanzministers um etwa Reichshausklaltes mit dem des Bundes zeige Die Bundesrepublik Wird auf dem 19. Baum- is konnte nicht damit gerechnet werden, nämlich von einem bisherigen Mietaufkommen 200 Bail DM überschreiten. Zurüctgeblieben unter Berücksichtigung der veränderten Preis- wollkongres in Kairo der am Samstag 1 eng der wohnungs wirtschaftliche Beirat mit in der Höhe von 1.2 Mrd. DIM, schätzte der Bei- hinter den an sie gestellten Erwartungen sind verhältnisse einen erheblich größeren Aufwand. 5 9 5 F e N einem Gutachten eitel Lob und Zufriedenheit rat einen Mehrertrag von 240 Mill. DM und die anderen staatlichen Eirnahmequellen: z. B. Eine Beschränkung der Aemter im Bund und 5 5 5 8 3 8 anten würde. Daß aus unerandlichen Unter- schlug flugs die vom flausbesitzer selbst be- Pundeshehnablieteruns(ca. 470, Min„Dp. in den einzelnen Ländern der Bundesrepublik 270 Delegierten aus 2d Baumwollproduktions- und den die Auswirkung der 20% igen Altbaumie- nutzten Altbau wohnungen mit einem rechneri. Münzprägungs-Gewinn(ca. 150 Mill, Phu), In- werde nach wie vor in dem notwendigen e e ene eee e brhohung nur mit einer 2%igen Erhöhung schen Mieteinkommen von 1,1 Mrd. DM hinzu, teressenqduoten der Länder rund 500 bis 600 bedingten Ausmaß vermißt. Die zusätzlichen Fahrrad Rafe Kane bene ir Lebenshaltungskosten errechnet wurde, wodurch sich der Gesamtertrag bei einer Miet- NIII. Piu) Was, Wunder, daß die schuebende Aufwendungen des Bundes sollten bel der ge- Der Fahrradhandel halt die bisherigen niedri- dacht die Angelegenheit noch nicht schmack- Preiserhöhung auf 350 Mill. DM stellen würde. Schuld mit 157 hard. DM am 31. Dez. 1950 noch genwärtig noch immer überdurchschnittlichen gen Anzahlungen mit langem Ziel nieht mehr flir ler. Jeder Oberschüler Kann sich folgendes Hiervon sollen 120 Mill. Br dem Fausbesitz recht erheblich gewesen ist. Hauptposten Besteuerung in der Bundesrepublik, wie Be- Vertretbar. Eine Anzahlung von einem Prittel des irbenbeispiel aufstellen: Die Miefe für einen zur Substanzerhaltung zufallen, während 230 Waren; Finzehlungsrückstände der ERP und lastungsvergleiche mit den USA, Großbritan- Kaufpreises, mindestens 50 DM, und eine Vertei- U 1 N 18 9285 15. GARIOA-Lieferungen und Vorgriffe auf Ein- mi N f 5 lung des Restkaufgeldes auf drei bis vier Monate am umkassenden zweiräumigen Wohnungs- Mill. DM der Finanzierung des Wohnungsbaues 2 8 nien und Frankreich zeigen, nicht durch eine 110 15 Pe umplex in einem Hause, das vor dem Jahre dienen sollen Sänse an Bundessteuer und Anleiheerlösen(655 weitere Verschärfung der Steuerlasten gedeckt Wird jetzt als angemessen betraehtet. l gebaut wurde, soll 32 DM monatlich be-. 5 0 f 1 l An Mill. DM). Da die Bundesanleihe bis auf wei- werden. Frankfürter Pieke dagen, Eine 20%ige Mietpreiserhöhung macht um Aussleich auftretender sozlaler 5 teres an Geburtsschwieriskeiten scheitern Eine durchgreifende Rationalisierung und ba aus und setzt, wenn diese 6.40 Da Wird eine F der be- dürfte, muß auch hier im kommenden Etat eine entsprechende Sparsamkeit in der Verwal- 22. Februar Aurlich lediglich 2% der Lebenshaltungskosten dürftigen Mieter empfohlen. Vorsorge für diesen Ausfall geschaffen werden. tung sei vordringlich. Verständnis für eine im Hinblick auf die Sitzung des Zentrelbank⸗ An sollen, ein zwischen 350 und 400 DM lie- Es erscheint deshalb der in Stuttgart er- Grob über den Daumen gepeilt fehlen dem Steuererhöhung könne von den Steuerpflichti- rates verlief die Frankfurter Effektenbörse im all- endes Monatseinkommen voraus. hobene Vorwurf der Mieterverbände etwas vor- Bundesfinanzminister für das Etatjahr 1951/52 gen nur dann erwartet werden, wenn Aufbau gemeinen zurückhaltend. Kursmäßig 8 Sten Da aber in der überwiegenden Anzahl der eilig. rund 5 Mrd. DM. deren Aufbringung in der und Gliederung der Verwaltungen in der Bun- 3 5. 1 Pankt Se lle die sogenannten Altbaumieten dem Miet- Wichtig ist, daß das Wohnungsunternehmen Luft hängt. Die geplante Erhöhug der Umsatz- desrepublik sowohl den Gesichtspunkten der Abscilage im gleichen Umfang waren auch bei gels angeglichen sind, der für in der Zwi- wieder rentabel wird. Denn nur auf diese Steuer soll 1.3 Mrd. Mehreinnahmen einbringen, Zweckmäßigkeit als auch dem der Sparsamkeit Maschinenwerten zu verzeichnen. Textilwerte 0 ſtenkriegszeit(Von 1924 bis 1939) errichteten Weise kann damit gerechnet werden, den Woh- die Erhöhung der Beförderungs-, Einkommen- entsprechen und ihr Aufwand der allgemeinen notierten in einigen Fällen um Bruchteſle höher. . ünungen verlangt wird, muß auch dieses nungsbedarf zu decken, Aus Nichts wird nichts. und Körperschaftssteuer 1.0 Mrd., zusammen Lage angepaßt werden.. Brauerei- und Motorenaktien neigten infolge feh- 5 iel berechnet werden. Eine solche Woh- Und die erheblichste Ursache des Kapitalman- 2.3 Mrd. Hiervon entfallen auf die Länder rund Wem es aber ernst ist, den Schmerz nicht lender Nachfrage eher zu Schwächen. Für ee zus(45 am, 2 Räume) soll 41 DM monatlich gels im Wohnungsbau ist darin zu suchen, daß 980 Mill. DM und es bleibt eine offene Etatlücke nur zu verscheuchen, sondern mit der ihn her- 83 und„ 8 3 kten. Eine evtl. 20%1,ge Mietpreiserhönung keinem Menschen zugemutet werden kann, sein von 3,7 Mrd. DM dem Bundeshaushalt beschie- vorrufenden Ursache zu beseitigen, der wird.. i 1 ehr ade ein Einkommen zwischen 450 und 500 Geld zu verlieren. Es geht nämlich nicht den. alle Etatposten und deren Entstehung bezüglich Kurse Überwiegend schwächer, Zellstoff. und Tex A monatlich voraussetzen, wenn die Lebens- mehr darum, ob der Ertrag Höher oder niedri- Das ist fast das Doppelte des dem Bundes- ihrer Notwendigkeit, Zweckmäßigkeit und Un- tllaktien zeigten sich jedoch widerstandstähig. Alungskosten nicht um mehr als um 2% ge- ger sein soll, sondern es geht im Wohnungs- flnanzminister zugestandenen Limites für die vermeidlichkeit zu überprüfen haben. Am Rentenmarkt traten bei kleinen Umsätzen lagert werden sollen. Mit anderen Worten ge- wesen um die Erhaltung der Substanz. Tex kurzfristige Bundesschuld(sie soll 1,5 Mrd. DM F. O. Weber keine Kursveränderungen ein. 5 5 Hingt sofot pltbgte generung bei: Nach kurzer, schwerer Krank- 0 4 6 61 77 2 0 5 750 77 5 ö l 5 22 4 Jgobfennen fagengruci lemaluings statt Karten! F lage cle e rungen ua ff Tür gen beser, Am 18. Februar 1951 ist mein lieber Mann, Herr 9 Vater und Groß- 5 1 555555 Aecker, auf Gemarkung Ladenburg Franz Spaeth Josef Gundel MI ETGESUcHE 1 VERMIETUNG EN und 5 8 1 f Architekt BDA im 59, Lebensjahr. dembinlen möpleptes Zimmer Pociten, W. Schmidt, n 4 1 Mannheim, Riedfeldstr. 4a 8 1 0 lll T ach längerer Krankheit sanft entschlafen 5 1 In Neckarau oder Nähe gelegenes an unabhängigen, soliden, Alteren 0 80 l Mannheim, den 22. Februar 1951 n 3„— f 2 kerrn mit Wönnberechtigurg sor. WOHNUNG SFAUS CA 7. Agnes Gundel, geb. Bracke 1„ Neckarstadt-Ost. Walchetstrege 1 und Ares möblierfes Zimmer rf. re 1 Im Namen der Hinterbliebenen: bei guter Familie für soliden jungen Herrn gesucht. 5 tausch. Ang. u. 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Auf Besenstielen über den Mailänder Dom Phantasle und Romantik in einem neuen italienischen Film Die römische Uraufführung des neuen Films von Vittorio de Sica„Miracolo a Mi- land“ hat in Italien einen ähnlichen Auf- ruhr der Geister erzeugt und eine ähnliche heilsame Verwirrung in der Filmwelt ver- Ursacht wie die Uraufführung des„Hernani“ von Victor Hugo vor 120 Jahren in den Pariser Salons und in der damaligen Theaterwelt. De Sica gilt über Italien hin- aus mit seinen Filmen„Fahrraddiebe“ und „Seiuscia“(viel stärker als Rosselini) als der Meister des neorealistischen oder veri- stischen Films. Zahlreiche internationale Preise(darunter Oscar 1948 und 1949) lohn- ten seine treffliche Art, die Umwelt der Er- niedrigten und Beleidigten ebenso tendenz- los wie wirklichkeitsnah zu schildern, die Sicherheit, mit welcher er in dieser Umwelt Ursprüngliche schauspielerische Begabungen entdeckte und die oft ungewöhnliche lyri- sche Wirkung seiner Regie und Fotografie. Durch ihn hatte der moderne italienische Film iri seiner veristischen Form in der gan- gen Welt einen neuen Stil angeregt, der Überhaupt jetzt erst zu Epigonentum ver- Führt, während man seiner in Italien, vor allem durch die Kurzlebigkeit der Haupt- ume Rosselinis, müde zu werden beginnt. Seit zwei Jahren wartete man ungeduldig auf den neuen Film de Sicas. Nach der Ur- Aufführung war in Rom zumindest eins ent- schieden: der neorealistische Film der Nach- Kriegszeit ist tot, und viele Anhänger de Si- cas rufen jetzt:„Es lebe die Neo-Romantik“, Die Herausforderung war allerdings in einem Lande, das die klaren Umrisse und die logischen Formeln liebt, recht massiv. Die ersten Bilder: traumhafte Umrisse einer abenteuerlich realistischen Welt. In einem Vorort Mailands entdeckt eine schrullige Alte Dame in ihrem Gärtchen einen Saug- Ung, sie zieht ihn in ihrer Einsamkeit auf und lehrt ihn wie Candide oder Chaplin nur das Gute sehen und lieben. Als sie stirbt, geht der sechsjährige„Tote, der Gute“ ins Waisenhaus. Ein Parzival, ein Proletarisierter Fürst Myschkin, verläßt er die Anstalt, grüßt jeden Unbekannten, hift, wo er kann, schenkt einem Dieb seine ein- zige Handtasche und gerät durch dessen Dankbarkeit in den Kreis der„Barboni“, der Vagabunden, Gescheiterten, Bettler und Aermsten der Armen, die an der Periphe- Tie Mailands, auf einem öden Feld an einer Eisenbahnlinie zwischen Gerümpel das Da- sein in der„Misérables“ Hugos fristen. Und nun beginnen die Wunder: Totos heiterer, argloser Art gelingt es, diese Trümmer der Gesellschaft zu neuem Leben zu Wecken; us dem Gerümpel entsteht eine Baracken stadt, die romantisch-veristische Polis eines proletarischen Märchens. Nur ein Gesetz Berrscht: lächelnde, frühchristlich sanfte Hilfsbereitschaft. Eines Tages stößt man beim Einrammen eines Festmastes auf eine Oelquelle, die Peripetie. Ein Industrie- Wagnat will das Feld räumen lassen; die Barboni weigern sich, und nun wird das realistische Märchen romantisch. Totos Pflegemutter erscheint in Begleitung zweier Engel in den Wolken und schenkt dem rat- losen platonischen Führer der Enterbten eine wunder wirkende Taube, die ihm je- den Wunsch erfüllt. Ein tolles Spiel mit der„Ordnungsmacht“ beginnt. Die Tränen gaswolke weicht der magischen Taube wie einst das Rote Meer dem Stab Moses; der Polizeioffizier, der zum Sturmangriff „Avanti“ befehlen will, singt statt dessen eine prächtige Koloraturarie; die Poli- zisten schlagen sich gegenseitig nieder: die Buden-Polis ist zunächst gerettet. Unver- nünftige Gier bemächtigt sich nun der Bar- boni: Toto soll alle Wünsche erfüllen. Zy- Iinderhüte, Pelzmäntel, Stehlampen, Mil- lionen, Millionen. alle„unvernünftigen“ Wünsche der Armen werden erfüllt. Chaos entsteht, Taumel bricht aus, die Taube ver- schwindet, so daß die Polizei, geführt von der Karikatur eines Hyper- Kapitalisten, die Wundersiedlung besetzen kann. Eine Kolonne Polizeiwagen entführt alle Ein- Wohner nach Mailand,— auf dem Dom- Platz erhält im letzten Augenblick Toto die Taube noch einmal von der allmächtigen Pflegemutter; die Wagen sinken zusammen. Die freien Barboni entreißen den Straßen- kehrern vor dem Dom die Besen, setzen sich rittlings darauf und entschweben in langen Flugscharen über dem Dom, dem Wolken reich entgegen,„in welchem guter Tag wirklich ‚Guten Tag bedeutet.“ Man sieht, es fließt hier sehr vieles in einem tragikomischen Gedanken— Fi- Suren- und Motivspiel— zusammen. René Clair und die Greigroschenoper, Raimund und romantisches Ballett, Tricks à la Walt Disney, der Surrealismus eines Usellini und die Clochard-Kulisse des Neorealismus. Viel Poesie, viel Humor, viel Ernst zugunsten der Armen und eine verblüffende Regie- kunst, die bei einer solchen Vielfalt nicht So einheitlich sein kann wie im überliefer- ten Sozialstück. Die Kritik im Ursprungsland war ent- sprechend widerspruchsvoll. Für die Kon- servativen enthielt der Film zu viel Satire auf die Kapitalisten; den Linksextremisten War er im politischen Sinne nicht klassen- bewußt genug; die Humanisten zeigten sich der vielen surrealistischen Tricks wegen erschrocken; die Aestheten vermißten die Einheit der Fabel, welche in der Vorlage, einem Kinderbuch„Toto, der Gute“ von Cesare Zavatti, nicht fehlt. Allgemein ge- lobt wurde die schauspielerische Leistung der Emma Grammatica, Francesco Golisa- nos, Paolo Stoppas und der urwüchsigen Statisten, die Fülle der Einfälle und Stim- mungen, die Genialität der Bilder und die mitunter rein choreographische Regie sowie die überzeugende Menschlichkeit der Idee. Gustav Rene Hocke. Das gute Cewissen Europas Zum 85. Geburtstag Benedetto Croces Seitdem der„große alte Mann des Libe- ralismus“, wie ihn ein Engländer einmal Senannt hat, vor genau einem Jahr einen Schlaganfall hatte und vorzeitig totgesagt wurde, ist Benedetto Croce nicht mehr 80 häufig in seiner Privatakademie hoch über der Bucht von Neapel anzutreffen. Wenn am 25. Februar die geistige Welt Europas des kleinen, noch immer lebendigen Süd- italieners aus Anlaß seines 85. Geburtstages Sedenkt, wenn sie ihn wieder einmal in seinem in jeder Beziehung aAußgergewöhn- lichen Leben mit Lobpreisungen und Aus- zeichnungen überhäuft, dann gedenkt sie Zugleich des Vorkämpfers für Wahrheit und Freiheit, des politischen Streiters ebenso wie eines der umfassendsten und vielgeistigsten Forschers unserer Zeit, dessen Wahlspruch lautet:„Es lebe die Wahrheit und die Wahr- haftigkeit“. Benedetto Croce wurde 1866, im Jahr des Preußisch-Oesterreichischen und des Oesterreichisch-Italienischen Krieges, gebo- ren, als Venedig noch habsburgisch war und Rom noch päpstlich. Der Sohn eines reichen Großgrundbesitzers in Pescasseroli in der Abruzzenprovinz Aduila ist neben ausgedehnten Studienreisen nach Deutsch- land, Frankreich, England und Spanien so- Wie kurzer Ministertätigket vor und nach Mussolinis faschistischem Regime selten aus Europaische Opernfestspiele 1951 Wieder im Mai im Staatstheater wiesbaden Stsatsintendant Heinrich Köhler-Helff- rich gab auf einer Pressekonferenz das Programm der„Internationalen Mai-Fest- spiele Wiesbaden 1951“ bekannt, die das Hessische Staatstheater Wiesbaden auch in diesem Jahre veranstaltet und an der sich jetzt auch noch England, Spanien und die Schweiz neu beteiligen werden. Die Fest- Aufführungen werden sich in diesem Jahr Über mehr als einen ganzen Monat hin- Ziehen: mit einer Aufführung der„Meister- singer“ unter Josef Keilberth beginnend und mit Beethovens Neunter unter Carl Schuricht als Abschluß. Das Gran Teatro del Liceo aus Barcelona kommt mit zwei Werken des vor einigen Jahren verstorbe- nen spanischen Komponisten Manuel de Falla, der Oper„Das kurze Leben“ und dem Ballett„Die Hexenliebe“. Die Staatsoper Wien ist mit den beiden Mozart-Opern„Die Zauberflöte“ und„Figaros Hochzeit“ ver- treten, während die Opera di Roma zum Verdi-Jahr„Othello“ und Die Macht des Schicksals“ beisteuert. Auch das Théäàtre na- Honal de l'opèra comique aus Paris wird mit zwei Programmen vertreten sein: einem Festival Ravel 1950, zu dem„Die spanische Stunde“,„La valse“ und„Das verzauberte Kind“ an einem Abend vereint sind, wäh- rend ein Ballett-Abend den„Brokat-Pan- toffel“ von Marcel Delannov. dann Guil- laume Apollinaires Ballett„La chanson du mal aimé“ mit der Musik von E. Barraine und schließlich Oscar Wildes Ballade vom Zuchthaus zu Reading“, die Jacques Ibert vertonte, bietet. The English Opera Group aus London, das auf den vor jährigen Edin- burgher Festspielen preisgekrönte En- semble, bringt den„Raub der Lucretia“ von Benjamin Britten, der dazu selbst nach Wiesbaden kommen will. Die Arabella“ von Richard Strauß wird in einer Auffüh- rung des Stadttheaters Zürich zu hören sein, während das Hessische Staatstheater Wiesbaden selbst die„Frau ohne Schatten“ einstudiert. Ein Sonderkonzert des Wies⸗ badener Symphonie- Orchesters wird Wolf- gang Stresemann dirigieren, der älteste Sohn des früheren Reichsaußenministers, der jetzt in Toledo(USA) wirkt. USE. seinem engeren Heimatbereich herausge- kommen. Er hat nie einen akademischen Grad erworben, obwohl er zum Ehrendoktor vieler Länder wurde; er hat nie eine Uni- versitätsprofessur bekleidet, obwohl er einer der bekanntesten und anerkanntesten Gelehrten seiner Zeit und unserer Zeit wurde. Der Umfang seines wissenschaft- lichen Lebenswerkes ist wahrhaft enzyklo- Pädisch, sein Einfluß auf das geistige Le- ben seines Landes und darüber hinaus Eu- Topas ist von seltener Tiefe und Nachhaltig keit. Was ihn aber zu einer fast Ssymboli- schen Nationalfigur machte, war sein mann- hafter Widerstand gegen Mussolini und den Faschismus, sein mutiger Kampf für Frei- heit und Liberalismus, für die europäische Kultur, die von ihm Zeit seines Lebens als untrennbare Einheit aufgefaßt wurde. Sein geistiges Rüstzeug fand er bei Hegel und der Marburger Schule, sein Leitmotiv ist die Idee der Freiheit, und nicht zufällig heißt sein letztes Buch„Geschichte als Ge- schichte der Freiheit“. Croce ist oft wegen seiner Freundschaft zu Deutschland angefeindet worden und wurde ebensooft als Hetzer gegen dieses Deutschland verfemt. Beides hinderte ihn nicht, während des ersten Weltkrieges ge- Sen die Kulturbarbarei seiner Landsleute aufzustehen und mutige Worte Zur Ehren- rettung des deutschen Geistes 2 finden, Sbenso wie er während des zweiten Welt- Krieges mannhaft deutschen Offizieren ent- Segentrat, die in Neapel das kostbare Staats- archiv verbrannten. Mit gleicher Schärfe übte er an den Maßnahmen der Alliierten Kritik, obwohl sie ihn mit einem Kom- mandounternehmen von der Insel Sorrent holten, wohin ihn Mussolini zeitweise ver- bannt hatte. Im Goethejahr 1949 wurde der Freiburger Ehrendoktor gemeinsam mit André Gide, dem Schweizer Carl Burck- hardt und Ortega 5 Gasset mit der Goethe- Plakette Ausgezeichnet; seit 1949 ist er Ehrenpräsident des internationalen PEN- Clubs. Abseits vom akademischen Lehrbetrieb, frei von allen materiellen Sorgen ver- brachte der Philosoph, Historiker und Staatsmann Benedetto Croce fast sein gan- 22s Leben in Neapel. Hier entstanden in rastloser Arbeit mehr als fünfzig Bände zur Geschichte, Literaturgeschichte und Philo- sophie, von denen viele ins Deutsche, Eng- lische und Französische übersetzt wurden. Seine wichtigsten Studien sind Würdigun⸗ gen aller Art und vieler Wissensgebiete: Geschichte des dichterischen Schaffens, des Unsereiner wird immer kleiner ROMAN VoN HANS wozERNER Copyright by Dr. Alexander Fuchs, Braunschweig 29 Fortsetzung „Ich meine, sagte sie etwas für mich?“ deharrt Knut und hört auf zu essen. „Sie sagte nur, daß die Leute, nach denen du dich bei ihr erkundigen woll- test, abgereist sind.“ „Abge reist?“ „Ja, sie haben Ferien oder so. Sie sind eben abgereist“. Für Mary Steen scheint clas nicht wichtig zu sein, aus welchem Grunde diese Leute da die Stadt verlassen. „Was sind das übrigens für Leute?“ fragt Sie. „Bekannte von Frau Fahr“, antwortet Knut, mehr für seine Eltern als für Mary. „Kennen wir sie denn“, forscht Frau Steen. „Die Frau kennen wir noch nicht“, ant- Wortet Knut.„‚Aber du und ich kennen Mre Tochter. Du erinnerst dich gewiß an das Mädchen, das mir im Warenhaus die- ser Tage die Taschentücher zureichte.“ „Gewiß, kennst du sie denn näher?“ „Nicht eigentlich. Sie heißt Jo Tompson. Sie ist die Tochter des Dichters Jonas Tompson“, sagt Knut. Neben ihm klirrt ein Messer auf seinem Teller, Knut sieht erstaunt, daß sein Vater den Teller mit allem, was darauf liegt, von sich schiebt, wie er sich räuspert, Wie starr er vor sich sieht, wie er sich da- bei duckt. „Was ist Dir, Georg?“ fragt Eva Steen. Georg J. Steen antwortet nicht, er steht von seinem Platz auf und geht in das Schlafzimmer. Seine Serviette verfängt sich auf seinem rechten Fuß und so nimmt er sie ein paar Schritte mit. ehe sie von sei- nem Schuh herunter gleitet und mitten auf dem Teppich liegen bleibt. Die drei am Tisch sehen sich an. Die Tür geht auf. Es ist der Chef- manager. 7. „Wir haben da eine kleine Schwierig- keit“, sagt der Manager. „Es ist ein Vertrag mit einer Luft- gesellschaft zu erfüllen, die ein großes, nicht sehr teures Hotel in den Bergen unterhält. Es muß dabei viel mit Starklicht gefilmt werden. Das Programm sieht vor, daß Sie, Frau Steen, und Ihr Manm, heute gegen Abend losfliegen und morgen Nach- mittag zurückkehren.“ Er stockt.„Soll Frau Fahr das für Sie machen?“ fragt er ver- legen. „Rufe bitte den Vater, Knut“, lächelt Frau Steen. Knut tritt in das Schlafzimmer Georg J. Steen sitzt dort still auf dem Bett.. Er sieht von seinen Fußspitzen auf.„Gut, dag du kommst, Knut“, sagt er flüsternd.„Ich habe mit dir zu reden.“ „Aber der Manager ist da. Mama läßt dich bitten, herüberzukommen“, drängt Knut. Steen erhebt sich seufzend. Der Manager erklärt ihm die Lage, die irgendwie geklärt werden muß.„Willst du das mit Frau Fahr machen, oder wie denkst du darüber?“ fragt Eva Steen. „Mir ist alles recht“, antwortet Steen. Der Manager lächelt, aber Frau Steen lächelt nicht. Sie errötet, weniger mädchen- haft als zornig. a„Irgendetwas muß uns einfallen“, ruft sie. „Aber was?“ fragt der Manager. Knut winkt mit der Hand nach unten. „Telegrafieren Sie mit diesen Leuten“, schlägt er vor.„Sie müssen einwilligen, Papa und Mary zu bekommen oder Papa und mich oder Frau Fahr und mich oder Mary und Frau Fahr. Die Auswahl unter ren Puppen ist gar nicht so klein.“ Der Manager nickt verdrossen. „Und wenn die Leute darauf bestehen, daß wir den Vertrag erfüllen oder die Kon- ventionalstrafe bezahlen?“ fragt er. „So sagen Sie das meinen Eltern, und sie werden sich dann entscheiden“, be- schließt Knut. Der Manager sieht zur Uhr. Kommen Sie jetzt bitte.“ Frau Steen erhebt sich, um ihre Leute zu verabschieden. „Sei nicht so eifersüchtig, Mama“, flüstert Knut ihr zu. Eva Steen sieht ihn böse an.„Einem Mann, der mit seinem eigenen Sohn die Nächte durchsumpft, ist vielerlei zuzu- trauen“, erklärt sie. „Aber nicht Frau Fahr“, widerspricht Mary.„Ich weiß das, seit ich bei ihr war.“ Frau Steen schweigt. Die drei gehen los. Schon in der Hotel- Halle schießen ein Dutzend Blitzlichter nach ihnen. In dem Wagen sitzt ein Mann, der Mary über ihre Eindrücke in der Haupt- stadt interviewt, und im Filmstudio warten wieder die Dekorationen, die Starklichte, Kameras und Aufnahmeleiter. Der Tag wird schwer. Im Warenhaus macht Frau Fahr ihre Sache großartig, bes- ser als Frau Steen, nämlich ganz so, als Wäre sie jene Frau Steen, die man aus Knuts Mutter machen will. Sie hat drei an- dere Warenarten zu wählen, die Posten der ersten sind ausverkauft. Aber sonst rollt — Fritz von Uhde: Lesendes Mädchen Zu seinem 40. Todestag am 25. Februar logischen Denkens, des literarischen, wirt- schaftlichen und politischen Geschehens in Italien und Europa vom Altertum bis zum heutigen Tag, Lebensgeschichten von Hel- den und Sonderlingen, Deutungen, gelegent- lich auch Uebersetzungen einzelner Dichter. Da steht Dante neben Ariost, Shakespeare neben Corneille, der barocke Neapolitaner Basile neben einer auch ins Deutsche über- setzten Goethe- Biographie. In seiner seit dem Jahre 1903 in un- unterbrochener Folge erscheinenden Zeit- schrift„Critica“, die er zu zwei Dritteln selbst schreibt, wurde er zum wahren Be- herrscher des geistigen Lebens Italiens und zum guten Geist Europas. Am Abend seines Lebens gestaltete Benedetto Croce 1947 sein Privathaus zu einer Privatakademie um, die er àus eigenen Mitteln unterhält, für die e jedes Jahr mehrere Freiplätze zur Verfl- gung stellt und deren Fundament die fünt. zigtausend Bände seiner Privatbibliothek ausmacht. Dieses Institut soll der freien Wissenschaft, der Förderung europäischer geistiger Gemeinschaft dienen. In ihm sitzt der 85 jährige Gelehrte mitten zwischen Sl nen Schülern, lehrend und diskutierend, an- regend und helfend, ein wahrer Präzeptot Europas. Sein Leben und sein Werk reichen in eine andere Zeit, die Gestalt dieses grel- sen Europäers ist heute schon von einem fast mythischen Zug umweht, aber unaus- jöschlich in der unvergänglichen Substanz europäischer Geistesgeschichte verwurzelt Dr. Werner Krug Walter Rehberg spielt Chopin EIn Klavierabend in der Der Pianist Professor Walter Reh berg, den mit Mannheim besonders enge Beziehungen verbinden, trat in der Aula der Wirtschaftshochschule mit einem aus- schließlich Chopin gewidmeten Programm vor ein ihm sehr wohlgesonnenes Publi- kum. Wie immer gestaltete der Künstler aus reichem Vermögen an Technik und Können. Gewissenhaftigkeit, formale Ge- nauigkeit und Werktreue sind seine künst⸗ lerischen Haupttugenden, aber gerade sie scheinen bei diesem Pianisten der Entfal- tung nachschöpferischer Intuition— dem Wesentlichsten Faktor reproduzierender Kunstausübung!— ein wenig hindernd im Wege zu stehen. Denn gerade die Vielfalt der Ausdrucks- und Empfindungsskala Chopins, für die es allgemeine und objek- tiv gültige Vortragsregeln nicht gibt, fordert von der Phantasie und dem Temperament des Interpreten die Schaffung eines erleb- niskräftigen und überzeugenden Chopin- Bildes, das übrigens in den Grundauffas- sungen fast aller bedeutenden Pianisten stark variiert. Professor Rehbergs Chopinspiel erhält bei aller Anerkennung der Vortragsklar- heit, der Präzision des Anschlags und des sicheren Formsinns leicht einen befremden- Wirtschafts hochschule den Zug des Unpersönlichen. Der Über mäßige Hang zur Korrektheit bindet hier die Phantasie, ohne die sich die letzten Ge, heimnisse Chopinscher Klanggewalt nicht erschließen lassen. So ließ die Wiedergabe der g-moll-Ballade, dieser kühnsten der vier balladesken Klavierkompositionen Chopins, die Hörer ziemlich kühl. Impuls- kräftiger wirkte die technisch und gedächt- nismäßig ausgezeichnet bewältigte große Trauermarsch-Sonate in b-moll, in der das melodiöse Trio im Scherzo-Satz und ganz besonders das virtuose Passagefertigkeit fordernde gespensternde Final-Presto vor- trefflich gelangen. Das Chopinsche Klein- kormat der Impromptus hier besonden schön das brillante Fantasie- Impromptu in cis-moll) hob Rehberg wohltuend aus den Bezirken des musikalischen„Salons“ in dis entsentimentalisierte Atmosphäre sachlicher Wiedergabe. Den Walzern endlich verlieh er die ihnen zukommende flüssige und farbige Eleganz. C. O. E. Hans Weisbach, der Wuppertaler General- musikdirektor, ist zur Leitung von Gastkon- zerten für April nach Oesterreich eingeladen worden. Weisbach wird auch als Gast in Mannheim und Hannover verschiedene Konzerte dirigieren. —̃ das Programm genau wie das erstemal. Und ein ganz anderes, für immer fremdes Mäd- chen tut Jo Tompsons Arbeit mit den Ta- schentüchern. Knut wirft, chen. Wirft Er sieht, daß dieses Mädchen Blick meidet. Wirft weit Er überlegt: Dieses Mädchen kennt Jo, sonst sähe sie mich frei an. Die nächsten Packen dieser K.-St.- Taschentücher nach rechts unten und nach links. Knut wendet sich um. zIch wette, Sie kennen Jo Tompson.“ Das Mädchen rührt sich nicht. Knut wirft. „Wohin ist Jo Tompson gefahren?“ Dieses Mädchen reicht ganz gut Taschen- tücher zu, aber es hat kein Herz. Knut gibt es auf. g Im Wagen versichert Frau Fahr mhm zum zweiten- oder drittenmal, dag niemand Weiß, wohin die Tompsons in Urlaub reisten. „Niemand?“ „Niemand, Knut. Es tut mir sehr leid.“ Sie fahren in das Studio zurück. Nach ein paar Aufnahmen wird Frau Fahr wie- der in den Wagen verpackt, Mary dazu. Sie rauschen ab, um ein neues Kinderheim einzuweihen. „Das macht sie bestimmt gut, besser als Mama es könnte“, bemerkt Georg J. Steen in der Mittagspause. Mary und Frau Fahr sind noch nicht zurück.„Sie ist eine nette Frau“, sagt Mary. „Du scheinst wirklich Lust zu haben, mit ihr in das Berghotel zu fliegen.“ Knut lacht. „Nein, aber warum eigentlich nicht?“ wehrt sich Georg J. Steen. „Und was hattest du heute morgen beim Frühstück?“ drängt sein Junge. „„ er mustert das Mäd- seinen „Mir war etwas schlecht.“ „Aber du gingst doch gar nicht in dat Badezimmer. Bett“, forscht KEnut seinem Vater na „Nun“. Das ist alles, was Georg J. Sea sagen hat. Und dann steht er auf und ge zu einem der Manager. Was mag da los sein, fragt sich Knut. Er ermüdet jetzt langsam und ruft den Auf- wärter, um Kaffee zu bestellen, recht star, ken Kaffee. Er trinkt langsam. Er e darüber nach, auf welche Weise er heraus finden könne, wo die Tompsons 0 Es fällt ihm auch etwas ein. Er beschließt, heute abend mit Begger in die Uferstrabe zu fahren, wenn Begger einwilligt. Er Wit vielleicht das Glück haben, jemanden anzu- treffen, der wenigstens eine Ahnung ha Wo die Tompsons ihren Urlaub e Kurz nach der Mittagspause sind a 5 Mary Steen und Frau Fahr wieder im 85 dio. Mary sieht sehr vergnügt aus. i. bringt aus diesem Kinderheim Fotos 00 lauter Aufnahmen von sehr kleinen 3 dern. Sie zeigt, sie Knut, als es gerade 5 5 Gelegenheit gibt. Sie ist entzückt von de Bildern der kleinen Wichte. „Du machst dir doch sonst nichts aul ihnen“, wundert sich Knut. e Das tut doch jeder“, behauptet Sie. 1 Man kennt dich nicht wieder, seit du entdeckt hast, daß die Filmerei eine scheu liche Sache ist“, sagt Knut. Du setztest dich nur auf das geran . Frit elmer politik. wirtsch W. Gille M. Eb gehwet k. Buch 1 der 1 verke Ham in de weih. dort Mit bohm, der ir flagge 1 nen ei schen, unter deutscl wieder ten. J in sein deutscl herbei! deutsct ses Er an. Eir Wege ter der See als wi und O gewinr deutsch Wied Tok knietie kanisch abschni von 25 nach P Sruppe ten ero Knoten! Widers in ein Im die die ten ve rückern 2 Stur tillerie. Stadtre Amerik. ben, A senlos und at Geschü Gegenf Wäl mit Er lug Teuer der Wes des am Souri“ Song Nack der Ar an die nas he nahme densreg bperlaut dekinng Vorstel! dieser die Mi Inte und de erreich. licht 8 Indi nichtko Volle c unterh⸗ Mary nickt und geht wieder in das 5 licht. Sie hat eine Aufnahme, bei 3 Strümpfe mit einer flüssigen Seife Was 0 muß(Mary Steen geht gerne aus“). 19 sieht ihr zu: Er findet, daß sie doch 5 recht nettes Mädchen ist. Wenn Teddy 5 einen Laden hätte, könnte er sich„ zu heiraten, denkt Knut, Teddy hat nur 75 nen Laden und nicht die geringste Chan Fortsetzung folgt)