1931/ il fetausgeber: Dr. Karl Ackermann, Aer 1 krltz v. Schiling. brucket Mann- belmer Großdruckerel. Redaktion: Lannhelg politik: E. Schäfer, H. H. Hausser; 2: F. O. Weber; Feuilleton: aw lirtschaft: F. O. We 3 1 9 1 eines, K. uelnz: Lokal: Dr. F. w. Koch, d zen Se, pperhardt: Weinheim: C. serr; A mit Sein schwetzingen: W. Hertz(in Urlaub), ür das K. Buchter: Frau: H. Hoffmann; Sport: Ut Worden. K. schneekloth: Sozial-Red.: F. A. dsvertrag f simon; chef vom Dienst: 0. Gentner. ginn der ge] bankkonten: südwestbank, Allg. Bank- in einer he gesellschaft, ung mittgeen Unsere ö Kandid ert sich 6 Städt. Sparkasse, sämtl. Mannheim. Bezirkssparkasse Wein- beim, Postscheckkk. Karlsruhe Nr. 300 16, Iudwieshafen am Rhein Nr. 2867 43. für unverlangte Manuskripte über- ummt der verlag keinerlei Gewähr. a Intendant 8 Operndit i Mannheimer RGE Ungbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geteh lifts stellen Mannheim, R 1, 4-6 Schwetzingen, Heidelb. 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März 1951 ee e eee t worden ß darf man „ daß sich mer Arbe g uspiels an Zeit ein 10 orden ig, Schülers hz ch berg mzgruppe erg mit , „ Bonn.(dpa) Der Bundestag ersuchte am Donnerstag die Bundesregierung, bei den chen Konmissaren eine Genehmigung zum Anwenden des Grundgesetzartikels 29 dur Neugliederung des Bundesgebietes) zu stehen. pr verabschiedete in seiner durch weit- kür de uu nende Einmütigkeit in den meisten Ta- im verpfiz gesoranungspunkten gekennzeichneten Sit- Im ung das Gesetz zur Umsiedlung von 900 b00 Heimatvertriebenen aus den Flücht- ngsländern Schleswig Holstein, Nieder- achsen und Bayern in die anderen acht zundesländer. Das Plenum stimmte kerner nem Gesetz über eine Finanzhilfe für nthuslasttgel Schleswig-Holstein zu. Danach gewährt der Hans Lee Bund Hatheyer auch dem das Woll dem Land einen unverzinslichen Kre- au ait in Höhe von 70 Millionen DM, der aus de ditteln des Finanzausgleiches zurückgezahlt werden soll. ich Karten in der Debatte über die Neugliederung stellten. des Bundesgebietes bedauerten Dr. Hans Rudolf Fon Bert ra m(Zentrum) und Emil Bett- 1 Juristen u sen häuser(SPD), daß die Suspendie- s. Sir Rate zung des Grundgesetzartikels 29 bei der Düsseldorf f Berislon des Besatzungsstatutes nicht fort- spielte, M ehens, dess ane Statt Gerstenmaiet nunmehr ierungen au sters Auffrez Gersdorff müdes 8 Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Die Staatsan- gen auch A paltschaft Stuttgart beabsichtigt, beim Land- nen àusgestef gericht einen Antrag auf Eröffnung der Vor- Dlatz auf tegie von e-Leistung zten derartig sch als Montersuchung gegen den ehemaligen Ge- el schäktsführer des Evangelischen Hilfswerks, br. Wolf von Gersdorff, zu stellen, der verantwortlicher Geschäftsführer Vergangenbe fortgesetzter formeller und materieller Ver- latte sogar af stöge gegen rn besetzt, die Zoll- und Devisenbestim- mungen schuldig gemacht haben soll. Gers- len“ ließen dorfk, der im Juli v. J. nach Chile aus- wel gewandert ist, soll auch in dem bisherigen Verfahren alle Schuld auf sich genommen haben. Wie weiter bekannt wird, soll nach An- icht der Staatsanwaltschaft nach der Uber- prükung der Unterlagen kein Anlaß zur eit sleht, wur Das Publil inleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen er hat für d das Hilfswerk selbst oder dessen Leiter, Dr. mr einen i zugen Gerstenmaier, gegeben sein. er-Verelns uch anderen Personen des Hilfswerks der Fyangelischen Kirchen Deutschlands könnten me“ des ff bs jetzt keine strafrechtlichen Vergehen (dessen Sci nachgewiesen werden. Die Regelung der as Mannkend itrittigen devisen- und 2ollrechtlichen Ord- Erstauffühu nungswidrigkeiten überlasse die Staats- burger Stu Mwaltschaft den unmittelbaren Verhand- eutschland i lungen zwischen dem Hilfswerk und dem en Inszemieng württernbergisch- badischen Oberfinanzprä- dwig lag he dium. Armen um es die A 1 Nordwesideuische Teilungen dem be ut noch viermal in der Woche 10 ae ve Bonn.(dpa) Der nord westdeutsche Zei- sischen Kl n beschloß am Donners- gut untere 90 in seiner Jahreshauptversammlung in n der Mae 5 daß die Tageszeitungen wegen der r vertraue kritischen Papierversorgungslage vom 1 April an vorübergehend nur noch viermal! m der Woche erscheinen werden. Dadurch 11 an eine Erhöhung der geltenden Bezugs- g an der u else vermieden und Papier eingespar: oem Frog!. erona, Bog„ In der zur Papier versorgung gefaßten del Radio nutsennekune der Zeitungsverleger wurde —x dat hingewiesen, daß die Zeitungspapier- f* uktion den Bedarf bei weitem nicht von Heise ecke. Die innerdeutschen Papierpreise würden in Norddeutschland in Kürze auf 48 Teleton f etwa 950 Mark je Tonne steigen. Im Durch- h liegt a schnitt des Jahres 1950 habe der Papierpreis 0 Mark betragen. Ausländisches Zeitungs- it Mama 1 bapier koste 1500 bis 1550 Mark je Tonne ist bel fe 10 schließlich Fracht ab Grenze. Die Lei- 2 0 gun erksntskelt der deutschen Papierfabri- ut. Das 55 115 decke den Zeitungspapierbedarf nur zu Das 1 1 zwei Dritteln, so daß rund ein Drittel 1 sein, di 15 den außerordentlich hohen Auslandsprei- 1 0 51 eingekauft werden müsse. Infolgedessen hädel der Innten die Zeitungen ihren Umfang zu den 9 1 5 den Preisen nicht beibehalten, wenn durch 6 dicht ernste Folgen für die Verlage ein- ner an die] keten sollten. der auf de- er kann 10 er Wäre Mor N 1 Ses m den Hate id Zu eit ul 9 rankfurt. Der regierende Bürgermeister il sein ate] ge Berlin, Prof. Ernst Reuter, traf am Don- 15 er ebe s auf der Rückreise von seinem zwölf- redet eigen Aufenthalt in den USA auf dem Rhein- e fl klärte uu shaken ein. Vor Pressevertretern er- e Gren 1 ib eder, die Haltung der Amerikaner gegen- Alkchan ge wan, Berlin sei sehr positiv. Es sel mit der er- t. du 1.0 nente len Unterstützung für die Stadt zu rech- ernebeln, 5 um hein 5 Der internationale Jahreskongreß der al een enten den Leitgedan- ein Füllfee 1. Ark. Menschenrechte“ vom 28. März bis ſeines Gehl allet die Limburg(Lahn statt. Damit veran- kt auf eina] sati die„Pax romana“— die Spitzenorgani- 1 O5. on der katholischen Aͤkademieverbände der 5 me 8 zum ersten Male nach dem Kriege wie⸗ 5 gbelee eine Tagung auf deutschem Boden. 1 del bonannover. Die Kriminalpolizei Hannover 9 önbel 0 durch einen überraschenden Zugriff eine zu kö 8 achaunisttsche Agentengruppe unschädlich zeleidgn vichtigg Sie soll seit langem versucht haben, Ser polizeiliches Informationsmaterial ) ene nicht bekannten Stelle in der So- ein KPB zuzuleiten. Vier Polizeibeamte und Mitglied wurden verhaftet. UP(dpa * erreichen, damit gesunde starke Länder ent- gefallen ist. Bettgenhäuser erklärte, bei der Neugliederung des Bundesgebietes dürfe nichts getan werden, was den jederzeitigen Beitritt ostdeutscher Länder erschweren könnte. Matthias Mehs(CDU/CSU) sprach sich gleichfalls dafür aus, daß der Artikel 29 in Kraft gesetzt wird. Dies gehöre zur Wie- dergewinnung der deutschen Souveränität. 8 Mit großer Mehrheit überwies der Bun- destag einen SPD- Antrag, in dem Siche- rungsmaßnabmen für den sozialen Woh- nungsbau gefordert werden, an den Wohnungsbauausschuß. Die Regierung soll dafür sorgen, daß die Baustoffindustrie be- vorzugt mit Kohle und Rohstoffen versorgt Wird. Die Preise der Baustoffe für den so- zialen Wohnungsbau sollen gebunden und die verschiedenen Bauprogramme des Bundes mit den Bauvorhaben der Besatzungsmächte abgestimmt werden. Der Bundesminister für den Wohnungsbau, Eberhard Wil der- mut h, unterstrich die Wichtigkeit einer vollen Kohlezuteilung an die Baustoffindu- strie und teilte mit, daß er dem Bundes- kabinett eine Vorlage dazu unterbreitet hat. Er sprach sich jedoch gegen eine Bin- dung der Preise aus. Das Rentenumstellungsgesetz, das die Leistungen aus Renten und Pen- sionsversicherungen bis zu 70 Mark im Ver- hältnis 1:1, von 70 bis 100 im Verhältnis 1:5 und den über hundert Mark hinausgehenden Betrag im Verhältnis 1:10 von Reichsmark in D-Mark umstellt, kann nunmehr in Kraft treten, sobald der Bundesfinanzminister eine Deckungsvorlage eingebracht hat. Verab- schiedet ist es von beiden gesetzgebenden Körperschaften nachdem der Bundestag einem Vorschlag des Vermittlungsausschus- ses zugestimmt hat. Beratungen über Bonner Wirtschafisprogramm Rentenumstellungsgeselz kann in Kraft treten Bundestag fordert beschleunigt Länderneugliederung/ Heute Regierungserklärung zur deutschen Einheit Einstimmig nahm der Bundestag einen SPD- Antrag an, in dem die Bundesregierung ersucht wird, die Nordstrecke des Dort- mund-Ems-Kanals so auszubauen, daß auf ihr 1000-Tonnen- Schiffe mit 2,5 Metern Tiefgang verkehren können. In einer eben- kalls einstimmig gebilligten SPD-Entschlie- gung wird die Bundesregierung aufgefordert, ein Gesetz zur Beschaffung von Wohn- raumfür Evakuier te in den zerbomb- ten Städten vorzulegen. In das Gesetz über die Umsiedlung von Heimatvertriebenen ist eine Bestimmung aufgenommen worden, nach der heimatvertriebene Spätheimkehrer bei der Umsiedlung bevorzugt zu berück- sichtigen sind. Ohne Debatte wurde ein vom Bundesrat eingebrachter Gesetzentwurf zur Aenderung und Verlängerung des Wirt- schaftsstrafgesetzes an den zuständigen Ausschuß überwiesen. Heute wird der Bundestag in einer Son- dersitzung eine an die vorgesehene Vier- mächtekonferenz gerichtete Stellungnahme zum Thema„freie Wahlen in Gesamt- deutschland“ abgeben. Preisfreiheit für Treibstoffe angestrebt Born.(vd) Das Bundes wirtschafts- ministerium hat den gesetzgebenden Kör- perschaften ein Gesetz über die Wiederher- stellung der Preisfreiheit für Treibstoffe zur Bschlußfassung vorgelegt. Mit der Auf- lösung des Zentralbüros für Mineralöle am 31. März soll damit auch das Gesetz zur Neuregelung der Treibstoffpreise vom Juni 1950 aufgehoben werden. An Stelle des bis- her noch gültigen Festpreissystems, das nur durch den zentralen Verkauf möglich War, soll jetzt für den größeren Teil des Treib- stoffhandels ein System von Preiszonen eingeführt werden. Wie aus unterrichteten Kreisen verlau- tet, wird eine Lenkung des Treibstoffver- brauchs auch weiterhin erfolgen. Nähert sich der DGB der Auffassung der Regierung? Von unserer Bonner Redaktion 0 Bonn. Unter dem Vorsitz des Bundes- kanzlers setzte der interministerielle Wirt- schaftsausschuß am Donnerstag seine Be- ratungen über das neue Wirtschaftspro- gramm und die Preispolitik fort. Nachdem der Ausschuß am Vormittag mit den Vertre- tern der Landwirtschaft verhandelt hatte, setzte er am Nachmittag die Besprechungen mit Gewerkschaftsvertretern fort. Wie be- kannt wird, zeigte der DGB gegenüber dem Regierungsprogramm großes Verständnis. Es scheint, daß angesichts der innen- und außenpolitischen Schwierigkeiten alle Betei- ligten bestrebt sind, bald eine befriedigende gemeinsame Lösung zu finden. Verordnung über Getreidepreise verabschiedet Bonn.(dpa) Das Bundeskabinett verab- schiedete am Donnerstag die vorgesehene Regierungsanordnung über die Neuregelung der Getreidepreise. Danach sollen die Preise für Roggen in Zukunft nicht mehr als 380 PDM und die für Weizen nicht mehr als 420 DM je Tonne betragen. Die ursprüng- lich vorgesehene Klausel, daß diese Ver- ordnung rückwirkend geltend soll, ist in dem Regierungsentwurf nicht mehr enthal- ten. Ein Sprecher des Bundesernährungsmi- nisteriums erklärte hierzu, daß es nunmehr Sache der gesetzgebenden Instanzen sei, über den Zeitpunkt des Inkrafttretens der neuen Preise zu entscheiden. Die Regie- rungsverordnung werde dem Bundestag und dem Bundesrat umgehend zugeleitet, so das beide Körperschaften möglicherweise schon in der kommenden Woche Stellung nehmen könnten. Der bayerische Ministerpräsident Dr. Hans Ehar d erklärte am Donnerstag in München, die Bundesregierung müsse dazu übergehen, eine Vorratspolitik für Brotge- treide zu betreiben. Er halte einen Vorrat für drei Monaten für unbedingt erforder- lich. 5 Vorschläge über Liberalisierungsliste Bonn.(UP) In einer Sondersitzung über Wirtschaftsfragen erörterte das Bundes- kabinett am Donnerstag die deutsche Note an die OEEC in Paris, mit der Vorschläge über eine Revision der deutschen Freiliste übermittelt werden sollen. Die deutschen Vorschläge werden am Samstag von Vize- kanzler Franz Blücher in Paris übergeben. Ueber den Inhalt der deutschen Note zur Freiliste, dem Importstop und der deutschen Zahlungsbilanz gegenüber der europäischen Zahlungsunion wurde nicht bekanntgegeben. Aus Gründen des diplomatischen Taktes sol- len Einzelheiten bis zur offiziellen Ueber- mittlung in Paris geheimgehalten werden. Gleichstellung verlriebener Beamter und Lehrer Neuer Landeshaushalt nicht vor Ende April fertiggestellt von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der Finanzauschuß des würt⸗ tembergisch- badischen Landtages stimmte am Donnerstag dem Regierungsentwurf eines Gesetzes über die vorläufige Regelung des Staatshaushaltes 1951 zu, das die Staats- regierung ermächtigt. die zur Fortführung der Verwaltung und zur Erfüllung der rechtlichen Verbindlichkeiten des Landes notwendigen Ausgaben bei„Beobachtung größter Sparsamkeit“ zu leisten. Zur vor- übergehenden Verstärkung der Betriebs- mittel der Landeshauptkasse nanzministerium ermächtigt, mit Zustim- mung des Ausschusses Darlehen bis zu 20 Millionen DM aufzunehmen und zur Befrie- digung unabweisbarer. durch die Wirt- schaftslage bervorgerufener Bedürfnisse Bürgschaften bis zu 15 Millionen DM zu übernehmen. In der Debatte wurde übereinstimmend von allen Parteien gefordert, den neuen Staatshaushalt mit allem Nachdruck be- schleunigt fertigzustellen. Die SpD wies darauf bin, daß sie unter keinen Umständen bereit sei, dieses Gesetz über den 30. Juni hinaus zu verlängern. Vom Finanz ministe- rium wurde jedoch mitgeteilt. daß der neue Etat wohl kaum vor Ende April dem Land- tag werde vorgelegt werden können. Der Finanzausschuß stimmte ferner einem Antrag der DG-BHE zu. der die Staats- wird das Fi- regierung ersucht, bei der Regelung der Rechtsverhältnisse der wieder in Dienst ge- stellten vertriebenen Beamten und Lehrer darauf zu achten, daß diese, sofern sie auf privatrechtlicher Grundlage angestellt sind. den einheimischen Beamten und Lehrern im Beamtenverhältnis geldlich völlig gleich- gestellt werden. Bei den bereits in das Be- amten verhältnis auf Widerruf übernomme- nen Heimatvertriebenen soll die im Ange- Stelltenverhältnis zugebrachte Dienstzeit auf die zweijährige Wartefrist voll angerech- net werden. J Ein CDU-Antrag, der die Staatsregie- rung ersucht, alsbald in einem Nachtrags- etat für land wirtschaftliches Meliorations- wesen 800 000 DM und für die Flurbereini- gung 300 h DM zur Verfügung zu stellen, wurde i Zusammenhang mit einem ent- sprechenden Antrag des Landwirtschafts- und Ernährungsausschusses in Anbetracht der derzeitigen Kassenlage und des zu Ende gehenden Haushaltsjahres abgelehnt. zu- mal die Antragsteller nicht in der Lage waren, die vom Finanzminister aufgewor- fene Deckungsfrage zu beantworten. Im übrigen wurde darauf hingewiesen, daß nach dem zuvor gebilligten vorläufigen Stastshaushaltsgesetz bereits ab 1. April neue ordentliche Haushaltsmittel zur Ver- kügung stünden. 0 Die Marokko-Krise Unsere Karte zeigt die wicktigen strategi- schen Stützpunkte, die die Vereinigten Staaten in Französtisck- Marokko auszubauen im Be- griffe sind. Die Unrunen in diesem für die westliche Strategie außerordentlich wichtigen Land kaben trotz der beruhigenden Versiche- rungen des französischen Generalresidenten, General Juin, nicht nur französische, sondern weltpolitische Bedeutung. Die vielfach kunst- lich geschürte Aufregung in der ganzen arabi- schen Welt zwingt die Regierungen in Wa- skington und London zu erhöhter Aufmerk- samkeit; im Augenblich der Pariser Konferenz wirken sie ausgesprochen peinlich und als wei- tere Schwächung der französischen Position, die infolge der gerade rechtzeitig ausgebroche- nen Regierungskrise sowieso nicht sehr glänzend ist(wenn auch die Bedeutung dieser im Hin- blick auf die Vierergespräcke vielfach über- schätzt wird).— Jedenfalls wird es auf die Dauer mehr bedürfen als eines strammen Ge- neralresidenten, um an diesem Treßpunkt internationaler Interessen diejenigen Frank- reichs und des Westens zu wahren. Hohe kommun'islische Verluste MacArthur stellt UNO Tokio.(UP) Die Truppen der Vereinten Nationen, die am Donnerstag ihre neue Of- fensive fortsetzten und Geländegewinne bis zu vier Kilometer erzielten, haben ihren kommunistischen Gegnern seit Beginn des Angriffs 24 Stunden zuvor Verluste in Höhe von 11 600 Mann zugefügt. Das Ziel der neuen Offensive auf einer 112 Kilometer breiten Front besteht, wie Frontoffiziere versicherten, vorläufig wenig- stens nicht darin, große Geländegewinne zu erzielen, sondern dem Gegner möglichst hohe blutige Verluste zuzufügen. Die 25. amerikanische Division erwei- terte ihren 24 Kilometer östlich von Seoul am Han errichteten Brückenkopf an einigen Stellen bis zu zweieinhalb Kilometer. 80 daß er sich jetzt sechseinhalb Kilometer in das bisher von den Kommunisten gehaltene hügelige Gelände erstreckt. Die Vereinten Nationen sind durch eu- berungen General Douglas Mac Art hurs vor eine schwere Entscheidung gestellt wor- den. Am Mittwoch wurde in New Lork be- kannt, daß der UNO- Oberbefehlshaber in Korea nach seiner Rückkehr von einem Frontbesuch in Tokio erklärt hat, der korea- nis che Krieg würde auf ein Unentschieden hinauslaufen, falls ihm nicht mehr Trup- pen zur Verfügung gestellt und die Erlaub- nis zur Bombardierung des kommunisti- schen Chinas erteilt würde. Ein amerikani- scher Sprecher deutete an, daß die Aeuße- rungen des Generals in Washington ein- gehend erwogen würden, es aber noch keine Anzeichen dafür gebe, daß die USA die An- vor harte Entscheidung gelegenheit in Bälde vor die Vollversamm- Iung bringen würden. Die Warnung General Machrthurs bil- det zur Zeit den Hauptgesprächsstoff der Sicherheitsratsmitglieder. Sollte MacArthur seine Erklärungen im nächsten Bericht an die UNO wiederholen, dann müßten die Vereinten Nationen dazu Stellung nehmen. Da die Vollversammlung no chnicht endgül- tig vertagt ist, kann sie jederzeit wieder einberufen werden, um in dieser Frage Ent- scheidungen zu treffen. Höhere Militärausgaben der Sowjetunion Moskau.(dpa) Der Staatshaushalt der UdssR für das Jahr 1951, der dem Obersten Sowjet von Finanzminister Swerew am Mittwoch zur Bestätigung vorgelegt wurde, Sieht bei einer Erhöhung der Militärgusga- pen 457 992 Milliarden; Rubel an Einnahmen und 451 503 Milliarden Rubel an Ausgaben vor. Ein Rubel entspricht einer DM) Damit sind die Einnahmen gegenüber 1950 um 8,3 Prozent und die Ausgaben um 9,4 Prozent erhöht worden. Der offizielle Etat für die Streitkräfte ist mit 96,4 Milliarden Rubel gegenüber dem Vorjahr um 16 Milliarden erhöht wor- den und beträgt 21,3 Prozent der Gesamt- ausgaben. Hinzu kommen Ausgaben, die in- direkt militärischen Zwecken dienen, We Atomforschung, Automobil- und Flugzeug- industrie, Transportmittel und dergleichen, die auf verschiedene andere Ressorts ver- teilt sind. Queuille nimmi an Paris,(dpa) Der Radikalsozialist Henri Queuille hat am Donnerstag. den Auftrag zur Regierungsbildung endgültig angenom- men. Die französische Nationalversammlung wurde für Freitagnachmittag einberufen, um über die Bestätigung dieses Auftrages ab- zustimmen. Falls es Queuille gelingen sollte, ein neues französisches Kabinett zu bilden, wird er im Frühsommer— wahrscheinlich für den 3. Juni— allgemeine Parla- ments wahlen anberaumen lassen. Dies wurde aus zuverlässiger Quelle bekannt. Der 67jährige Führer der Radikal-Sozia- listen setzte am Donnerstagvormittag seine Besprechungen mit führenden Politikern Frankreichs fort und es hat den Anschein, daß sich seine Erfolgsaussichten mit jeder Stunde verbessern. Es wird allgemein er- Wartet, daß er Erfolg haben wird. Er will dann ein„Liduidations- Kabinett, bilden, das rund drei Monate amtieren und nur die allerdringendsten Maßnahmen durchführen. Staatspräsident Aur io! 801 dann gebeten werden, die gegenwärtige Na- tionalversammlung aufzulösen und Neuwah- len anzuberaumen. Deutsche Wiedervereinigung Tages- ordnungspunkt der Außenminister- konferenz Paris.(UP) Die Sowjetunion stimmte am Donnerstag zu, daß die„Wiederherstellung der deutschen Einheit“ auf die Tagesord- nung der Konferenz des Außenministerrates gesetzt wird. In der vom stellvertretenden sowjetischen Außenminister Andrej Gro- my k o vorgeschlagenen ersten Tagesord- nung für den Außenministerrat war kein Wort über die Wiedervereinigung von West- und Ostdeutschland enthalten. Dagegen be- fand sich dieser Punkt in dem Vorschlag der Westmächte für die Tagesordnung. FTruman-Attentäter zum Tode verurteilt Washington.(UP) Der 37 Jahre alte Por- torikaner Oscar Collazo wurde am Mitt- woch vom Bundesgericht in Washington wegen seiner Teilnahme am Attentatsver- such auf Präsident Pruman am 1. No- vember vorigen Jahres zum Tode verurteilt. Collazo war des Mordes an einem Wachmann vor Trumans Amtswohnung„Blair House und des versuchten Mordes an zwei weiteren Wachleuten angeklagt. Der Pflichtverteidiger Collazos erklärte unmittelbar nach der Urteilsverkündung, er werde gegen den Urteilsspruch Berufung einlegen und notfalls den Prozeß bis vor das Oberste Bundesgericht bringen. Ramcke-Prozeß am 19. März Paris.(dpa) Der Posten der mitten in Paris gelegenen Reully-Kaserne konnte seine Uberraschung und Bestürzung nicht Ler- bergen, als der ehemalige General der Fall- schirmjäger Ramcke plötzlich auftauchte, das Kasernentor durchschritt und quer über den Hof zum Flügel des alten Gebàudes ging, der das Militärgericht von Paris be- herbergt. Ramcke meldete sich, wie von zu- ständiger Stelle verlautete, nach seiner Flucht direkt in der Reully-Kaserne zurück, so daß er auf demselben Weg, den er am 18. Januar zu seiner Flucht nach Deutsch- land benutzte, auch wieder zurückgekehrt sein muß. Sein mehrmals verschobener Pro- zeBß wird nun mit aller Bestimmheit am 19. März vor einem Generalsgericht statt- finden. Razmara beigesetzt Teheran.(dpa) Die sterblichen Uberreste des Persischen Ministerpräsidenten Ali Raz- mara, der am Mittwoch einem Attentat zum Opfer flel, wurden am Donnerstag in der Sepah Selah Moschee zu Teheran beigesetzt. Ueber seine Nachfolge wurde bisher noch nicht entschieden. Für das ganze Land wurde zwei Tage Staatstrauer angeordnet. Abdul lah Rastegar, der Mörder Razmaras, sitzt un- beweglich in seiner Gefängniszelle. Nur ab und zu bricht er sein Schweigen und zitiert Koran-Verse. Auf die Fragen der Verneh- mungsbeamten soll er bisher nicht geant- wortet haben. 8 Die Fadajian- Sekte, der der Mörder an- gehört, zählt nicht-viel Mitglieder. Sie hat jedoch eine Selbstmordgruppe“ von acht- zehn Mitgliedern, die bereit sind, jederzeit kür den Islam zu sterben und jeden umzu- bringen, der ein Feind des Islam“ sein soll. Iranischer Parlamentsausschuß stimmt für Verstaatlichung der Oelindustrie Teheran.(UP) Der Oel-Ausschuß des jranischen Parlaments stimmte am Don- nerstagabend mit überwältigender Mehrheit für die Verstaatlichung der iranischen Oel- industrie. Der am Dienstag einem Attentat zum Opfer gefallene Ministerpräsident Irans, General Ali Razmara. war ein hef⸗ tiger Gegner der Verstaatlichung. Seite 2 MORGEN Freitag, 9. März 151/ N. — Den N Kommentar Freitag, 9. März 1951 Die große Deballe Wenn heute in den Vereinigten Staaten Von der„grand debate“ gesprochen wird, so Weiß jedes Kind, was gemeint ist: Die seit Vielen Wochen ringsum im Lande geführte Ausein andersetzung über Art und Umfang der amerikanischen Beteiligung an der Ver- teiligung Europas. Die Debatte neigt sich jetzt ihrem Ende zu. Die öffentlichen Ver- nehmungen aller maßgeblichen Politiker und Militärs vor einem Kongreß-Ausschuß sind Wahrscheinlich der letzte Akt. Sie dienen auch kaum noch zur Entwicklung neuer An- schauungen, sondern ziehen gleichsam die Bilanz der Debatte. Das Ergebnis ist für Europa nicht ungünstig. Es lassen sich heute in den USA drei Hauptgruppen der Meinungen unterscheiden. Da ist einmal die Regierung vertreten vor allem durch Präsident Truman und Außenminister Acheson. Sie erklärt sich eindeutig für die Vordringlichkeit der Ver- teidigung Europas und will nach Kräften dazu beitragen. Die Mehrheit der Demokra- ten steht hinter der Regierung, die außer- dem unverkennbar auch die Mehrheit der militärischen Fachleute auf ihrer Seite hat. 8 Auf dem andern Flügel stehen die soge- nannten Neo- Isolationisten unter Führung des früheren Präsidenten Herbert Hoover. Die Bezeichnung dieser Gruppe iSt irreführend; sie ist weder so neu noch so isolationistisch, wie der Name sagt. Hoover Selbst ist ein alter Mann von 77 Jahren, der „Wähbend der letzten zwei Jahrzehnte immer Wieder vergeblich versucht hat, in die aktive Politik zurückzukehren. Trotz seines per- sönlichen Ansehens wird ihm das kaum ge- lingen. Joseph Kennedy, vor dem zwei- ten Weltkrieg ein stark umstrittener Bot- schafter in London, ist zwar 15 Jahre jün- Ser, als Hoover, aber ohne persönliches An- sehen oder nennenswerte Gefolgschaft. Hoo- Ver ist nun aber, das ist gerade bei seiner jüngsten Vernehmung deutlich geworden, keineswegs ein Isolationist in dem Sinne, daß er Europa seinem Sckicksal überlassen Will. Er möchte lediglich zunächst die euro- päische Eigenleistung sehen und erst dann mit amerikanischen Truppen helfen. Außer- dem neigt er der Schule derer zu, welche der Luftwaffe die überragende Rolle in ei- nem künftigen Kriege zuschreiben. Zwischen Regierungslager und Hoover- kreunden steht nun die große Masse der Republikaner, verstärkt durch die traditionell regierungsfeindlichen Demokra- ten aus einem Teil der Südstaaten. Zunächst schien es, als wäre Senator Taft der un- bestrittene Führer dieser Gruppe, die er möglicherweise sogar zum erfolgreichen Sturmangriff gegen die Regierungspolitik führen könnte. Der Verlauf der„grand debate! hat gezeigt, daß die Dinge nicht 80 Kaner ist genau so Wenig einheitlich wie Gisjenigs der Demokraten. Vor allem hat Tafts alter Widersacher in der Partei, Thomas Dewey, seine Karten überaus ge- schickt gespielt und ist schließlich als Befür- Worter der Regierungspolitik aufgetreten. Noch vor sechs Monaten wäre das als Politischer Selbstmordversuch bewertet wor- den. Seit dem aber General Eisenhower sich nach seiner Heimkehr für die Ent- sendung amerikanischer Truppen nach Eu- ropa ausgesprochen hat, sind Tafts Reihen ins Wanken gekommen. Eisenhowers Name und Persönlichkeit vermögen heute in den Us A eben mehr als irgendein anderer Poli- tiker— sogar sehr viel mehr als General MacArthur. Bekanntlich gilt Eisen- hower immer noch als möglicher Präsident- schaftskandidat für 1952. Ernsthaft kann Man allerdings kaum erwarten, daß bis da- hin die Weltlage so entspannt sein könnte, daß er die Uniform aus- und ins Weiße Haus einziehen könnte. Wenn nun aber Dewey sich rechtzeitig mit Eisenhower verbündet, 80 könnte etwas vom Glanz des großen Namens auf ihn fallen— und vielleicht Würde dann der republikanische Kandidat im nächsten Jahr doch nicht Robert Taft heißen. Sanz fraglos ist Tafts Stern augenblick- lich wieder im Sinken begriffen. Wie lange das dauert und ob es endgültig ist, vermag miemand zu sagen. Die Wege der amerika- mischen Politik sind wunderbar. Auf jeden Fall aber geht die Regierung aus der„grand debate zunächst einmal gestärkt hervor. Sie wird noch manche Klippe zu umschiffen haben, da die Frage, ob Präsident oder Kongreß für die Entsendung der Truppen nach Europa zuständig ist, auch innerhalb den Regierungsanhängern verschieden be- Urteilt wird. Aber grundsätzlich ist die Ent- scheidung gefallen: für Europa. Helmut Lindemann Konservative fordern Neuwahlen London.(Up) Die britische konservative Partei forderte am Donnerstag sofortige Neuwahlen, weil, wie es in einer Entschlie- Hung heißt, die Labourregierung das Ver- trauen des britischen Volkes verwirkt hat. Auf der Jahresversammlung der„Nationa- len Vereinigung der koservativen und Unionistischen Verbände“ wurde einstimmig eine von dem Unterhausabgeordneten An- thony Nutting eingebrachte Entschlie- Hung angenommen, in der sofortige Neu- Wahlen als„eine zwingende Notwendigkeit“ Sekordert werden. 8* Helgoländer wollen schon jetzt Gemeinderat 5 Cuxhaven.(dpa) Der Helgoländerklub „Halluner Moats“ wünscht, daß schon jetzt ein Helgoländer Gemeinderat gebildet und auch ein Gemeindevorsteher berufen wird. In einem Schreiben an das Bundeskanzler- Amt begründet der Klub die Notwendigkeit für beschleunigte Maßnahmen damit, daß sich vor Kurzem auf Initiative der Kommu- misten schon ein Verein zur Förderung des Wiederaufbaus der Insel Helgoland gebildet Habe. einfach liegen. Die Meinung der Republi- „Hymne an Deutschland“ mit wenig Echo 57 v. H. dagegen, 15 v. H. dafür, 28 v. H. schwankend/ Das Ergebnis einer Umfrage Das Deutschlandlied ist im Ausland in Mißgßkredit geraten. Experimente in den letzten Jahren trugen zur wachsenden Ab- lehnung bei. Das Bemühen des Bundesprä- sidenten, uns Deutschen eine neue National- hymne zu geben, mag dem Bestreben ent- stammen, die Bevölkerung eine neue Hal- tung zur„Nation“ finden zu lassen. Es sind erst zehn Wochen vergangen, seit Wir die neue Hymne zum erstenmal hörten. Inzwischen gab es Leserzuschriften, begei- sterte und empörte. Manche meinten, man könne eine Hymne nicht wie ein Hemd Wechseln; andere sagten, wir brauchten das Deutschlandlied heute nötiger denn je. Wie verhält sich nun Zustimmung und Abnei- gung wirklich? Das„Institut für Demoskopie“ in Allens- bach befragte 2000 Menschen in West- deutschland, einen Miniaturquerschnitt der Gesamtbevölkerung. Dabei ergab sich, daß etwa nur ein Drittel die Hymne kennt. Ein weiteres Viertel wußte, daß es„etwas Neues gibt“. Zwei Fünftel haben noch nie davon gehört. Die land wirtschaftliche Bevölkerung und die Arbeiter hat die Hymne bisher nur wenig erreicht, und der demokratisch-föde- ralistische Süden hat sie nicht so oft zur Kenntnis genommen wie die norddeutschen Länder. Von hundert Menschen, die weniger als 100 PM im Monat verdienen, haben nur 20 das neue Lied gehört, von hundert mit einem Einkommen über 400 DM aber 48. Rundfunkhörer sind natürlich besser in- formiert, und zwar kennen von hundert Rundfunkhörern 43 die Hymne gegen nur 16 von hundert Nichthörern. Ein Sechstel der Bevölkerung urteilt, ohne die Hymne selber gehört zu haben. Zusammen mit jenen 36 v. H., denen es Wirklich bekannt ist, ergibt sich eine ur- teilsbereite Gruppe, die etwa die halbe Ge- samtbevölkerung ausmacht. Von dieser Gruppe sind 57 v. H. gegen das neue Lied, 15 v. H. dafür, und 28 v. H. schwanken noch. Frauen stimmen ihm eher zu als Männer, Süddeutsche eher als Norddeutsche. Ein Drittel dieser Gruppe will lieber das Deutschlandlied beibehalten; ein Zehntel findet die Melodie der Hymne zu schwierig, und es falle Aeußerungen wie Grab- gesang“. In Norddeutschland., besonders in Schleswig- Holstein, hängt man am mei- sten am Deutschlandlied, und im Mittel- stand, bei den bürgerlichen Berufen und den Flüchtlingen ist es noch gut angesehen. Die Frage der Nationalhymne ist eng verknüpft mit politischer Aktivität. Nicht nur aus der Rechten, sondern auch aus der politischen Linken kommen Stimmen für das alte Lied. Wer mit der Regierung Adenauer nicht einverstanden ist, wer deutsche politische Aktivität fordert: Ab- zug der Besatzungstruppen, Ost-West-Ver- handlungen, gesamtdeutsche Wahlen Wünscht es sich eher zurück als die Men- schen mit passiver Tendenz. mit Toleranz und Neutralitätsbestreben. Kollektive Sicherheit auch im Pazifik? Die Rolle Australiens in der amerikanischen Japanpolitik Pa To reimt sich gut auf NATO, und wenn nicht alle Zeichen trügen, sind die Verhand- lungen über einen Pazifikpakt nach dem Muster des Atlantikpaktes bereits ziemlich weit fortgeschritten. Das heißt nicht, daß Wir am Vorabend der Unterzeichnung stün- den; auch von der berühmten Vandenberg- Resolution des amerikanischen Senats, mit der die Regierung zum Abschluß von Bünd- nissen außerhalb des amerikanischen Kon- tinents ermächtigt wurde, sind noch neun Monate bis zur Unterzeichnung des Atlan- tikvertrages vergangen, Vielleicht geht es diesmal etwas schneller, denn der Gedanke eines Pazifikpaktes ist nicht neu. Die erste offizielle Erklärung darüber datiert vom 8. Januar 1949, als der inzwischen verstor- bene neuseeländische Ministerpräsident P. Fraser außer Neuseeland, Australien und den USA auch Großbritannien, Kanada, Mexiko und eine Reihe mittel- und südame- rikanischer Staaten als mögliche Partner be- zeichnete. Der philippinische Staatspräsident Quirino sprach sich damals ebenfalls für ein kollektives Sicherheitssystem im Pazifik aus, Wobei er allerdings den Blick mehr nach Westen, nach dem asiatischen Festland richtete und seine Fühler bis Pakistan aus- streckte. Alle Erörterungen aber wurden unterbrochen, als Außenminister Acheson kurz vor der feierlichen Unterzeichnung des Atlantikpaktes ziemlich brüsk erklärte:„Die Vereinigten Staaten erwägen weder neue Bündnisse noch eine Beteiligung an einem Mittelmeer- oder Pazifikpakt.“ Woher die plötzliche Wendung? Einige amerikanische Senatoren, die kürzlich Australien und Neuseeland besuchten, haben Sie vorbereitet: der zuständige Sachbearbei- ter für den Fernen Osten im State-Depart- ment, Mr. Dean Rus k; kündigte sie mit der Erklärung an, die Vereinigten Staaten Würden Plänen der pazifischen und asiati- schen Nationen zu einem engeren Zusam- menschluß ein„wohlwollendes Interesse“ entegenbringen. Vollzogen aber wurde die Wendung durch Trumans Sonderbotschafter Foster Dulles, der, wie man sich in den Wandelgängen von Lake Success erzählt, bei seinen Verhandlungen in Tokio, Manila, Can- berra und Wellington eine pazifische, Monroe Doktrin“ angeregt Hat. Besonders bei seinen viertägigen Besprechungen mit den Außen- ministern Spender(Australien) und Dodge Neuseeland) in Canberra hat die Frage eines pazifischen Sicherheitspaktes eine beträchtliche Rolle gespielt. g In Canberra liegt denn auch der Schlüs- sel für die veränderte Einstellung der Ver- Schumanplan- Verhandlungen noch ohne Ergebnis Bonn.(dpa) Zwischen Staatssekretär Professor Walter Hallstein und Vertre- tern des Kohlenbergbaus, der eisenschaffen- den Industrie und der Gewerkschaften wer⸗ den die Verhandlungen über die noch offe- nen Fragen des Schumanplanes fortgesetzt. Bonner Regierungsstellen àußern sich nach wie vor optimistisch über den baldigen Ab- schluß der Verhandlungen. Ueber eine mög- liche Paraphierung des Schumanplans in Paris kann noch kein Termin genannt wer⸗ den. Gleiche Kreise erklären, daß auch über die Frage des zentralen Kohlenverkaufs noch keine endgültigen Entscheidungen ge- troffen worden seien. Zwischen dem amerikanischen Hohen Kommissar Mecloy, Vertretern der Bundes- regierung und der Industrie werden gleich- falls die Erörterungen über Fragen der Verbund wirtschaft fortgesetzt. Auch diese Besprechungen sind noch nicht abgeschlos- Sen. 0 Staatssekretär Walter Hallstein, der Leiter der deutschen Schumanplan-Delega- tion, kehrt voraussichtlich in der nächsten Woche nach Paris zurück. Schweiz und Schweden und die Rohstoffrage Bern.(dpa) Der Chef der politischen Ab- teilung des Schweizer Außenministeriums, Gesandter Zehnder, führte seit einigen Ta- gen auf Einladung der schwedischen Re- gierung Besprechungen in Stockholm. Zehnder wurde von dem schwedischen Ministerpräsident Erlander und dem Außen- minister Unden empfangen. Vor seinem Rückflug erklärte Zehnder am Donnerstag in Stokholm, es seien unter anderem auch Aktuelle Rohstoffragen erörtert worden. Hierbei hätten sich gewisse Berührungs- punkte in der Auffassung der beiden Län- der zu den Forderungen der USA ergeben, die Ausfuhr strategisch wichtiger Erzeug- nisse nach den Ostblockstaaten einzustel- len. Zehnder betonte erneut.„daß die Schweiz sich auf keinen Fall auf Restriktio- nen in ihrem Handel mit den Ländern des Ostblocks einlassen wird. die irgendwel- chen politischen Charakter haben. einigten Staaten: Australien hat von den Amerikanern den Abschluß eines Pazifik- Paktes als Preis für seine Zustimmung zu einer Einbeziehung Japans in ein pazifisch- antikommunistisches Sicherheitssystem ver- langt. Der Pazifikpakt, wie er heute zur Debatte steht, unterscheidet sich sehr wesentlich von dem Paktplan des Jahres 1949. Dieser war etwa der Westeuropaunion vergleichbar, die wiederum ihre Wurzel in dem zur Ver- hinderung eines deutschen Angriffes“ abge- schlossenen französisch- englischen Bünd- nisses von Dünkirchen(4. März 1947) hat. Was Quirino, Fraser und der damalige australische Ministerpräsident Chifley im Sinne hatten, war ein Pakt, der in erster Linie auf die Isolierung eines ab- gerüsteten Japan abzielte. Der Krieg in Korea hat aber eine neue Lage im Paziflkraum geschaffen, und die Amerikaner betrachten Japan heute als möglichen Ver- bündeten im Falle eines sowietisch-chinesi- schen Angriffes. Australien hat die Ver- sicherungen von Foster Dulles über den Pazifistischen und demokratischen Charakter des von MacArthur umerzogenen Japan sehr skeptisch aufgenommen; Spender und Doidge haben aber, wie im Kommuniqué über den Dulles-Besuch ausdrücklich hervorgehoben wurde, der amerikanischen Auffassung bei- gepflichtet, daß die Entstehung eines„Macht- vakuums“ in Japan vermieden werden müsse, wozu die Stationierung amerikani- scher Truppen in Japan verständlicher weise nicht ausreicht. Ein Pazifikpakt erscheint als geeignetes Mittel, sowohl einen japanischen Verteidigungsbeitrag zu sichern wie die Ge- fahr eines„Wiederauflebens des alten japa- nischen Militarismus“ zu neutralisieren. Australien ist zwar von einer japanischen Invasion gerade eben verschont geblieben, aber der Schock einiger Luftangriffe wirkt noch nach:„Die Furcht vor einem japani- schen Angriff sitzt uns im Blut“, schrieb ein Blatt in Melbourne nach der Neujahrsbot- schaft Macarthurs an das japanische Volk, und wenn es nach dem früheren Außen- minister Dr. Evatt ginge, müßte ein Frie- densvertrag mit Japan immer noch auf Grund der Kapitulationsbedingungen von 1945 abgeschlossen werden. Australien und Neuseeland vertreten gegenüber Japan ähn- liche Auffassungen wie Frankreich gegen- über Westdeutschland. Da Englands Sorgen heute in erster Linie Europa und dem Mitt- leren Orient gelten, ist Australien auf engst- mögliche Beziehungen zu den USA ange wie- sen, muß sich also auch dem Pazifik- Konzept Amerikas anpassen. Andererseits nimmt Australien im Pazifik eine zu wichtige Stel- lung ein, als daß Washington über seine Sicherheitswünsche hinweggehen könnte. Australien und Japan in einem Vertrags- Werk zusammenzuführen, ist eine schwierige bolitisch- diplomatische Aufgabe; denn ob- Wohl Japan, wie der Präsident des Ober- hauses in Tokio kürzlich ausführte, einem Pazifikpakt positiv gegenübersteht, ist es doch auch sehr empfindlich gegenüber allen Andeutungen, daß dieser Pakt, und sei es auch nur indirekt, gegen Japan gemeint sein Kölinte. 5 5 F. H. W l eee Ein höchst aktueller Kommentar Vor einigen hundert Studenten klagte vor kurzem in Stuttgart ein Bundesmini- ster bitterlich darüber, welch geringes Maß von Vertrauen die Bevölkerung der Bun- desrepublik Deutschland ihren führenden Politikern entgegenbringe. Fast im selben Atemzug warnte der Bundesminister auf etwas jovial-väterliche Weise seine jungen Zuhörer davor, jedes Wort aus dem Munde eines Politikers auf die Goldwaage zu legen. Es sei viel schwerer als man glaube, politische Aeußerungen von Kannegiege- reien und Geschwätz rein zu halten. Zweifellos hat der Bundesminister mit seiner ersten Feststellung mangelndes Vertrauen der Regierten zu den Regieren den— auf eine ernste Gefahr für die wei- tere Entwicklung der Bundesrepublik hin- gewiesen. Ebenso gewiß dürfte er mit dem, was er nachher sagte und was wir oben zitierten, indirekt auf eine der Wurzeln dieser Vertrauenslosigkeit hingewiesen ha- ben. Wenn den Bürgern unseres Gemein- Wesens in wachsendem Ausmaß das Ver- trauen zur Politik und den Politikern ab- handen geriet und gerät, so muß man dies doch Wohl nicht zuletzt darauf zurückfüh- ren, daß selbst die prominentesten politi- schen Persönlichkeiten— kraß gesagt viel zu viel parteipolitisches Zeug schwät⸗ zer und mit ihren losen Zungen der deut- schen Staatspolitixæ mehr schaden als nützen. In allen demokratisch regierten Ländern ist es bekanntlich so, daß sich im allge- meinen politische Aeußerungen und Hand- lungen bedeutend voneinander unterschei- den, je nachdem sie von einem Parteimann oder von einem Staatsmann gemacht wer- den. Das bedeutet keineswegs eine„Herab- Würdigung“ der Parteien. Man hält es nun eimmal für selbstverständlich, daß zum Bei- spiel der Führer der parlamentarischen Opposition eines Landes— Wo und vor wem immer er sprechen mag— ganz an- dere Töne anschlagen kann als etwa der. verantwortliche Regierungschef. Beim Er- steren unterstellt man von vornherein, daß er stets als Parteimann auftritt; bringt er es fertig, sich von parteitaktischen Menö- vern fern zu halten und staatsmännischen Weitblick walten zu lassen, um se aner- kennens werter. Ein Minister bleibt jedoch auch dann Minister und ein Regierungs- chef auch dann Regierungschef, wenn er Zu- fällig einmal nicht offiziell“ auftritt, son- dern„nur“ als Parteivorsitzender oder Parteimitglied. Gleichermaßen aus irnen- politischen wie außenpolitischen Gründen gilt es in den klassischen Demokratien der Welt als unmöglich, Staatsamt ung Person Völlig zu trennen. In der Bundesrepublik ist dies vielfach anders. Hier schwätzt jeder munter drauf los. Ohne verallgemeinern zu wollen, darf man keststellen, daß fast allen maßgebenden Poli- tikern unseres Staates die löbliche Eigen- schaft abgeht, die Grenze zu erkennen, wo die Parteipolitik aufhört und die Staats- politik anfängt. Beide Erscheinungsformen der Politik, die doch zweifelsohne zwei ver- schiedene Dinge sind, werden hierzulande in Person und Sache bei jeder sich bieten den Gelegenheit miteinander verquickt. Die- ses Doppelspiel erleichtert es zwar den Poli- tikern ungemein, sich in Zweifelsfällen mehr oder weniger galant aus der Affäre zu zie- hen, wenn sie auf eine bestimmte Sache festgenagelt werden sollen. Andererseits wird es— das wird man zugeben müssen dem unvoreingenommenen, mit parteitakti⸗ schen Schlichen wenig vertrauten Bevölke- rungsteil erschwert, sich in der politischen Arena zurechtzufinden. Was also die Bürgerschaft der Bundes- republik Deutschland verlangen kann, ver- langen muß, um wieder mehr Vertrauen zur Politik und zu den Politikern haben 2u kön- nen, wäre dies: daß die Regierungen in Bund und Ländern nicht Parteipolitik, sondern Staatspolitik treiben. Parteipolitik, Grup- Penpolitik, Glaubenspolitix und Inter- essenpolitik haben wir Wahrlich mehr als Senug— es wäre endlich an der Zeit, in Deutschland auch Staatspolitik zu treiben] A. V. Adenauer steht zur Mitbestimmung Bonn.(dpa) Bundeskanzler Dr. Ade nauer sprach sich am Donnerstag vor dem Vorstand der CD/ CSU-Bundestagsfraktion für eine Verwirklichung des Mitbestim- mungsrechts in der eisenschaf fenden Industrie und im Kôhlenbergbau im Sinne des Re- gierungsentwurfs aus. Es sei notwendig, daß die mit den Gewerkschaften getroffenen Vereinbarungen eingehalten würden. Der Bundeskanzler wies insbesondere auf den Punkt der Vereinbarungen hin, der Vertre- tern des Deutschen Gewerkschaftsbundes be- stimmte Sitze in den Aufsichtsräten sichern soll. Auf der letzten Sitzung des Arbeitsaus- schusses„Mitbestimmung“ hatten sich die CDU/ CSU-Vertreter gegen eine Besetzung von Aufsichtsratsposten durch Betriebs- fremde in der vorgesehenen Art gewandt. Die CDU/ SU ist mit einer Vertretung des DB in den Aufsichtsräten einverstanden, wünscht jedoch, daß über die vom DGB vor- geschlagenen Aufsichtsratskandidaten eine Wahl innerhalb der Betriebe stattfindet. Der Bundeskanzler teilte mit, daß in Kürze eine Aussprache mit dem französi- schen Hohen Kommissar Frangois- Poncet über das Mitbestimmungsrecht, insbesondere über die Eigentumsffage, statt- findet. Der französische Hohe Kommissar hatte den Bundeskanzler darauf aufmerk- sam gsmacht, daß die Interessen ausländi- scher Eigentümer in den Betrieben des Kohlenbergbaues und der eisenschaffenden Industrie, für die ein Mitbestimmungsrecht Vorgesehen ist, berücksichtigt werden müß⸗ ten. —ů Der Bundestag und die Weinheimer Vorfälle Die Bundestagsfraktion der Spp hat W Bundestag folgende Anfrage eingebracht; Auf Grund des& 17 des Gesetzes aur Ver. nütung erbleranlcen Nachwuchses vom 14. Jul 1933(RGBI. I S. 529) haben der Reichsminister des Innern und der Reichsminister der Justiz die 4. Ausführungsverordnung vom 18. Jul 1935(RG Bl. I S. 1035) erlassen, die in Artikel i Absatze 1 und 2 folgendes bestimmt:„Jede Unterbrechung der Schwangerschaft sowie jede vor Vollendung der 32. Schwangerschaftswoehe eintretende Fehlgeburt ¶Fruchtabgang) oder Fruhgeburt sind binnen drei Tagen dem zu ständigen Amtsarzt schriftlich anzuseigen, Zur Anzeige sind verpflichtet: I. der Rinzu- gezogene Axt, 2. die hinzugezogene Hebamme, 3. jede sonst zur Hilfeleistung bei der Feßl. geburt Fruchtabgang) oder Frükgeburt Rinzu. gezogene Person mit Ausnahme der Verwand. ten, Verschwägerten und der zum Hausstand der Schwangeren gehörenden Personen.“ Wir fragen insbesondere auf Grund dler Vorfälle in Weinkeim und in Garmisch: I. Hält die Bundesregierung sich für befugt und ist sie bereit, die 4. Verordnung zur Aus. fünrung des Gesetzes zur Verhütung erberan. ken Nachwuchses vom 18. Juli 1935 aufeu⸗ heben? 2. Ist die Bundesregierung, falls sie den Er. laß einer Verordnung zu diesem Zweck nieht fur zulässig hält, bereit, einen Gesetzentuuf einzubringen, das die 4. Verordnung zur Aus. führung des Gesetzes zur Verhütung erbkran. ken Nachwuchses aufkebt? Ollenhauer und Frafetion Anmerkung der Redaktion: Wir werden, 30. bald die Antwort der Bundesregierung in Bundestag vorliegt, darüber berichten. Karlsruhe oder Berlin? Der Justizpressedienst„Dritte Gewalt“ ver. öfkfentlichte vor kurzem eine Information, nach der das Bundesverfassungsgericht nach Karls. ruhe und das Bundesverwaltungsgericht nach Berlin gelegt werden sollen. Dazu erhielt der Pressedienst von einem angesehenen Verwal- tungsrichter folgende Zuschrift:„Soeben erhalte ich Ihren Pressedienst die„Dritte Gewalt“. Mit großem Interesse habe ich die Ausführungen auf S. 22„Bundesverfassungsgericht nach Karlsruhe gelesen. Ich glaube, daß Sie über die Hinter- gründe dieser Angelegenheit nicht völlig unter- richtet sind. Gegen die Errichtung des Bundes- verwaltungsgerichts in Berlin besteht eine starke Opposition, vor allem aus Kreisen der Juristen. Die Gründe sind dieselben, die vom Bundes justizminister gegen die Errichtung des Bundlesverfassungsgerichts in Berlin vorge- bracht worden sind. Auf den ersten Blick er. scheint es völlig inkonsequent, wie der Bundes- justizminister gegen Errichtung des Bundesver- fassungsgerichts in Berlin, wohl aber für die Errichtung des Bundesverwaltungsgerichts in Berlin eintreten kann. Dieser Widerspruch löst sich sofort, wenn man weiß, daß zwischen dem Bundes justizministerium und Bupdesinnenmini. sterium ein Ressortkampf um die Zuständig- keit für das Bundesverfassungsgericht besteht, der bisher eindeutig vom Bundesjustizministe- rium gewonnen worden ist. Der frühere Bundesinnenministér Pf. Br. Heinemann hat sich das Bundesverfassüngsge- richt kampflos aus der Hand schlagen lassen. Die Errichtung des Bundesverfassungsgerichtz in Karlsruhe würde bedeuten, daß es peſfbonel und räumlich aufs engste mit dem Bundesge- richtshof, d. h, dem Oberen Bundesgericht für Zivil- und Strafsachen, verbunden wäre, Eine solche enge Verbindung mit der Justiz wird man insbesondere nach den Erfahrungen in der Weimarer Zeit nur als ein Unglück betrachten müssen. Wenn das Bundesverwaltungsgericht dann noch nach Berlin käme, so würde das be- deuten, daß seine Richter praktisch von der Mitwirkung am Bundesverfassungsgericht aus- geschaltet würden. Die im öffentlichen Recht wirklich erfahrenen und besonders qualiflaler- ten Richter des Bundesverwaltungsgerichts wä⸗ ren also ausgeschaltet. Das ist offenbar die Ab- sicht des Bundesjustizministers und Seines Staatssekretärs Dr. Strauß, die von Anfang an den Kampf um die Ressortzuständigkeit über das Bundesverfassungsgericht auf genommen und sich bisher leider auch durchgesetzt haben, Betrübt hat es mich, daß Sie zwar die Argu- mente des Bundesjustizministers gegen Berlin als Sitz des Bundesverfassungsgerichts über- mommen haben, ohne auf die Inkonsequenz hinzuweisen, die darin liegt, das Bundesver- Wältungsgericht nach Berlin zu legen.“ CDU fordert Untersuchung über Besatzungskosten Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Eine gründliche Untersuchung der Verwendung von Besat- zungskosten fordert erneut die CDU/CSU. Fraktion von der Bundesregierung. In ver- schiedenen Fällen besteht nach Ansicht der Fraktion der dringende Verdacht, daß ein Mißbrauch mit den Millionenbeträgen ge- trieben wird, die vom deutschen Volk in dem Glauben aufgebracht werden, dadureh einen Beitrag zur möglichen gemeinsamen Verteidigung zu leisten. Die drei alliierten Hohen Kommissare berieten am Donnerstag auf dem Petersberg über den Besatzungskostenhaushalt für das Rechnungsjahr 1951/2. Dabei wurde beson- ders der Finanzbedarf für die Verstärkung der alliierten Streitkräfte in Deutschland erörtert. Der Haushaltsvoranschlag Wurde den Finanzberatern zur endgültigen Beat beitung überwiesen. Das politische Buch: „Recht und Freiheit“ Unter diesem Titel gibt der Deutsche Bund für Bürgerrechte(Sitz in Frankfurt/Main) im Verlag Wolfgang Metzner, Grankfurt, Main) eine Monatszeitschrift heraus. Sie will vom Publizistischen her das Gefühl für die Ver- knüpfung des Einzelnen mit dem Staat e und wachhalten. Der Staat ist unser alle Schicksal, wir dürfen daher dem Staat nich apathisch gegenüberstehen. So etwa ist der Grundton der Aufsätze und Berichte, in denen von der vielfältigen Arbeit der in fast 1. Westdeutschen Großstädten bestehenden 81 0 schaften, die sich mit der Wahrung der Grun rechte des Bürgers beschäftigen, die Rede 500 Die Lektüre— mehr noch das Studium— 25 Zeitschrift kann und muß allen empor n werden, die noch eigenwillig genug sind, 12 Stagt wenn sie sich im Recht sfauben, de fein: zu bieten und nach dem Prinzip zu kane „Dem Staate, was des Staates ist, aber in al 5 1 4 erster Linie dem Bürger, was des 1 9 5 1951 Kom Ziffe erhö Wocl unn entw. Leste Freil geg straf abge zolla guter sucht aus gelfa hatte stätle Luxe und liche zurüt der Liesc 20 er wand der Wass Ufkeri 20 H gan ten Zuter Liesc ans Bade Seti die liegen und Wend Geng um s seem zen hund mehr mir“ Schre soll, ungü Sege! len Bunc Geld Aukt tions Stim brüll veter Wine Ist „Kon der Konf orm Welt Ansp aus tern. niere recht ung risch „Mit tessi Unte Lehr ausg Lane ende „An solch dere Sätze unte V Pfar abhe Iren „Me nell entl! chris gar mit Orge Agi ten, Zest „ 18. Jul Axtixel mt:„ſede sowie jede zaftswoche ang) oder dem zu. zeigen, der hineu. Hebamme, der Fehl. urt hinzu. Verwand. Hausstand nen.“ rund der isch: für befugt Zur Auz. erb fran. 35 aufeu⸗ ie den Ey. ech nieht tꝛentuurſ Zur Aus. erb heran. Fraktion erden, zo. erung im n. 2 lin? walt“ ver- tion, nach a Karls. richt nach rhielt der 1 Verwal- en erhalte Walt“. Mit ungen auf Tarlsruhe e Hinter- lig unter- 8 Bundes- teht eine eisen der die vom tung des n vorge- Blick er- r Bundes- undesver- r für die 2richts in pruch löst chen dem enmini. zuständlig- it besteht, 2 ministe- Ssgerichts pefsonel Zundesge ericht für are. Eine istiz Wird en in der betrachten ngsgericht le das be · von der richt aus. en Recht Ualiflzier- ichts wä⸗ r die Ab- d Seines infang an keit über enommen 2zt haben, lie Argu- en Berlin ats über- nsequem mdesver- über ündliche 1 Besat⸗ U SU. In ver- icht der daß ein gen ge⸗ Volk a dadurch insamen amissare tersberg für das beson- ztärkung tschlend Wurde 1 Bear- he Bund lain) im irt Main) vil vom ie Ver- Wecken er aller at nicht ist der n denen St allen 1 Gesell- Grund. zede ist. n— der npfohlen nd, dem ie Stirn nandeln: in aller- ers 18t.“ e. scher Nr. 88/ Freitag, 9. März 1981 MORGEN Selte — Was sonst noch geschah Die Bürger von Barcelona haben ihren Kampf gegen die Erhöhung der Straßen- bahnpreise(siehe„Morgen“ vom 8. März) gewonnen. Es wurde bekannt gegeben, daß die Fahrpreise wieder auf die alte Höhe gesenkt worden sind. 8 Siebzig Angestellte einer Firma in Cleveland(Ohio) erhielten je ein neues Auto geschenkt. Auf diese Weise läßt das Unter- nehmen seiner Belegschaft einen Teil des Gewinns zukommen. Die Firma. die in fünf amerikanischen Städten Fabriken unter- hält, hat bereits 153 Kraftwagen an ihre Angestellten verteilt. 8 966 250 Menschen sind in den Vereinig- ten Staaten von 1900 bis zum 1. Februar 1951 bei Verkehrsunfällen ums Leben ge- kommen. Man rechnet damit, daß sich diese Ziffer bis Ende des Jahres auf eine Million erhöht. 4 Ein Zuchthäusler, der vor etwa zwei Wochen durch einen 21 Meter langen Erd- funnel aus dem Zuchthaus von Maryland entwichen war, wurde jetzt in Baltimore festgenommen. An dem Tunnel hatte der Freiheitsdurstige schätzungsweise 2 Jahre gegraben. Von seiner 20 jährigen Zuchthaus- strafe hatte er bei seiner Flucht die Hälfte abgesessen. 4 Die Grenzaufsichtsbeamten des Haupt- zollamtes Trier machten dieser Tage einen guten Fang. Sie erwischten das langge- suchte und bekannte„Fräulein Lieschen“ aus Conz bei Trier bei einer ihrer Schmug- gelfahrten Die verwegene Schmugglerin hatte die Gepflogenheit, sich in dem Ge- stätige unter den Eisenbahnwagen der nach Luxemburg fahrenden Züge zu verkriechen und auf dem gleichen Wege mit reich- lichem Kaffee- Gepäck nach Deutschland zurückzukehren. Nach ihrer Festnahme auf der Grenzbrücke Wasserbillig versuchte Lieschen sich dem Angriff der Zollbeamten zu entziehen, indem sie sich unter dem Vor- wand eines natürlichen Bedürfnisses nach der Mosel zu bewegte und plötzlich ins Wasser sprang. Die Zollbeamten auf beiden Ufern des Flusses wollten ihr mit Stangen zu Hilfe kommen, doch lehnte Lieschen eine ganze Stunde lang das freundliche Anerbie- ten der Beamten ab. Schließlich halfen die guten Zureden und mehr noch die Kälte. Lieschen ergriff die Stangen und ließ sich ans Ufer ziehen. Sie bezog nach dem kalten * eine warme Zelle im Trierer Gefäng- Die Minengefahr ist noch lange nicht beseitigt Zwangswege für die Schiffahrt in den minenverseuchten Gebieten Die Räumung ist sehr schwierig Längst sind sich die internationalen Fachkreise darüber einig, daß mit einer akuten Minengefahr vor den Küsten bis mindestens 1956 zu rechnen ist. Die immer wieder auftretenden Minenunfälle beweisen, daß diese„heimtückischen Wegelagerer“ der Meere keineswegs ihre Gefährlichkeit wäh⸗ rend der langen Liegezeit eingebüßt haben. Völlig fragwürdig ist daher, die Lebens- dauer der Minen festzulegen, ohne die letz- ten physikalischen Vorgänge etwa der Zündbatterien während dieser Jahre zu kennen. Bis 1952/54 sollte praktisch mit einer Minenverseuchung der Gewässer zu rech- nen sein. Dabei waren zehn Jahre als höchste Lebensdauer alliierter Minen zu Grunde gelegt. Deutschen Minen sagte man ohnehin nur eine Lebensfähigkeit von durch- schnittlich vier bis fünf Jahren nach. Es ist aber anzunehmen, daß viele Minen bereits durch Witterungseinflüsse unschäd- lich geworden sind. Trotzdem hat sich die Zahl der Minenunfälle vor allem in den Ge- Wässern nördlich Hollands auch im letzten Jahre nicht vermindert. Nach amtlichen Unterlagen wurden in diesem Gebiet seit Kriegsende 19 Schiffe durch Minentreffer versenkt und 64 zum Teil schwer beschä⸗ digt, während an der französischen Küste 62 Unfälle verzeichnet wurden, davon 1950 nur noch fünf. Mittelmeer, Nach Kriegsende erstreckte sich ein dich- ter Minengürtel von Bordeaux bis hinauf nach Norwegen, ferner im gesamten Katte- gat um die dänischen Inseln, im westlichen Zipfel der Ostsee bis zur baltischen Küste. Freigeräumt wurden in den ersten Nach- Kriegsjahren unter der verantwortlichen Leitung einer internationalen Minenräum- zentrale in London, in der die Bundesrepu- blik durch die Hohe Kommission vertreten ist, die norwegische Küstenlinie, sowie die Hauptseefahrtswege durch die Nord- und Ostsee. Auch das Kattegat, das von briti- scher Seite einmal als das am meisten ver- minte Gebiet der Welt bezeichnet wurde, und Skagerrak zwischen Dänemark, Nor- wegen und Schweden gelten im wesent⸗ lichen als minenfrei. Wie die Verkehrskarte eines weitmaschi- gen Eisenbahnnetzes mutet die Seekarte der minenverseuchten Gebiete mit den darin enthaltenen Zwangswegen der Schiffahrt an. Vier Seemeilen breit in der Nordsee und drei Seemeilen in der Ostsee sind durch- schnittlich die Heuptschiffahrtswege. Der deutsche Minenräumverband, der 12 Ràum- Das Schicksal der deutschen Segelschiffe „Pamir“ und„Passat“ sollen versteigert werden Die beiden letzten großen Zeugen han- seatischen und deutschen Seefahrtgeistes, die Segelveterenen„Pamir“ und„Passat“ liegen zur Zeit in einem englischen Hafen und— kinden als Getreidespeicher Ver- wendung. Nun sind Bestrebungen im Genge, diese beiden großen Segelschiffe für Deutschland wieder zurückzugewinnen, um sie für die Ausbildung eines tüchtigen seemännischen Nachwuchses zu verwenden. Um ein Haar hätte es diese beiden stol- zen Segelschiffe, die fast ein halbes Jahr- hundert auf den Weltmeeren kreuzten, nicht mehr gegeben. Denn der Verkauf der„Pa- mir“ und der„Passat“ an eine belgische Schrottfirma, die diese Schiffe abwracken soll, kam nicht zustande. Das Angebot War ungünstig. Eine neue Versteigerung der Segelschiffe steht bevor. Diese Chance wol- len die Freunde der Segelschiffahrt in der Bundesrepublik nutzen. Wenn, ja wenn das Geld nicht so unheimlich knapp wäre. Vielleicht ist es schon zu spät, wenn der Auktionator das nächste Mal seinen Auk- tlonshammer schwingt und mit heiserer Stimme„zum Ersten, zum Zweiten, zum“ brüllt. Vielleicht haben dann die Segel- veteranen der deutschen Handelsflotte ihr Windjammerleben ausgehaucht. Vielleicht. An diesem Wörtchen hing das Leben der beiden Segelschiffe schon oft. Aber immer Wieder fanden die beiden Schiffe sich in Mmren Heimathafen zurück. 19053 war es, als auf der Grohwerft von Blohm& Voß die stolze Viermastbark„Pamir“ vom Stapel lief. Viele Male überquerte das Schiff den Atlantik. Schon ein Jahr nach der Indienst- stellung brach die„Pamir“ einen Rekord. In 64 Tagen überquerte sie mit 4500 Ton- nen Ladung den Atlantik von der Elbe bis nach Valparaiso Chile. Nach dem ersten Weltkrieg wurde die „Pamir“ Italien zugesprochen. Erst sechs Jahre später wehte hoch oben im Topp Wieder die deutsche Flagge. Als 1931 für Deutschland das große Fruchtgeschäft an- lief, verkaufte der Reeder F. Laisz die „Pamir“ für 42 000 RM nach Finnland, wo sie bis 1949 in der Australienfahrt War. Aber immer mehr verdrängten moderne Motorschiffe die vom Wind abhängigen Segelschiffe. 5 Der„Passat“ erging es ähnlich. Mit einer Länge von 100 Metern und einer Breite von 15 Metern lief dieser große Segler 1911 vom Stapel und bewältigte den Atlantik sogar in 62 Tagen. Eine absolute Rekordzeit für da- malige Verhältnisse. Wieder war es Finn land, das auch das zweite große deutsche Segelschiff aufkaufte. Unermüdlich schleppen nun britische Hafenarbeiter Getreidesäcke in das Innere des einst so stolzen Atlantik-Ueberquerers. Wer weiß, wie lange noch? G. K. Voraussetzungen einer künftigen Schulreform Studienrat Ley, Hauptreferent für Erziehung im Deutschen Volksbund für Geistesfreiheit In den Ländern unserer Bundesrepublik ist neben der sogenannten„christlichen Gemeinschaftsschule“ vielfach auch die Konfessionsschule“ eingeführt. Damit hat der Staat den beiden großen christlichen Konfessionen Vorrechte eingeräumt, die kormal zwar auch andere Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften für sich in Anspruch nehmen können, die aber häufig aus„schulorganisatorischen“ Gründen schei- tern. Die Nöte und Schwierigkeiten, die sich hieraus ergeben für Eltern und Kinder, erst recht für Lehrer anderer religiöser Auffas- zung, bleiben bestehen. Schulorganisato- lische Gründe machen es erforderlich, daß Mieiderheiten“ als„Gastschüler“ eine Kon- kessionsschule besuchen. in der der gesamte Unterricht auf das Erziehungsziel und die Lehrmeinung der betreffenden Konfession Ausgerichtet ist. Artikel 135 Abs. 2 der Verfassung des ndes Bayern gilt sinngemäß auch in den anderen Ländern mit Konfessionsschule: „an den Bekenntnisschulen werden nur solche Lehrer verwendet, die geeignet und dereit sind, die Schüler nach den Grund- zätzen des betreffenden Bekenntnisses zu unterrichten und zu erziehen.“ Mit anderen Worten: Der Lehrer ist zum arrgehilfen geworden. Konfessionell un- ebhängige Eltern müssen es ertragen, daß hren Kindern die Lehren und Ziele einer „Mehrheit“ nahegelegt werden, kontessio- nell unabhängige Lehrer werden verdrängt, entlassen oder nicht eingestellt. . Das„christliche Erziehungsziel“ dieser christlichen Staatsschulen ist vielfach so- Sar in den Läanderverfassungen genannt. Da- mit verhindert die heutige staatliche Schul- orgemisation die Gleichberechtigung der Re- Sions- und Weltanschauungsgemeinschaf- ten, auch wenn sie au„Minderheiten“ Zu- Lestänqnisse macht. Sie macht diesen Staat zu einem„christlichen Weltanschauungs- Maat, wie es andrerorts einen Kommuni- stischen“ oder sonst einen Weltanschauungs- staat gibt. Wir halten es an der Zeit,. ein ernstes Wort an jene zu richten, die glauben, die Zeiten des„Kulturkampfes“ seien durch die internationale Probleme unserer Tage über- holt. Und doch sind alle Friedensbemü- hungen sinnlos, solange geistige und reli- giöse Gegensätze— also nicht nur natio- nale!— schon bei der Jugend von Staats wegen gefördert werden. Ein Staat aber, der seine Schulen nicht nach den Grund- sätzen der weltanschaulichen und wirt- schaftlichen Gleichberechtigung aufbaut, vergeht sich an den Menschen- und Staats- rechten seiner Bürger. Der Staat hat darüber zu wachen, daß seite Aemter und Einrichtungen keine Re- ligions- und Weltanschauungsgemeinschaft, also auch keine Kirche oder Sekte, mittelbar oder unmittelbar fördern oder hemmen. Im Hinblick auf das Schulwesen bedeutet dies die Einrichtung einer Gemeinschaftsschule ohne jeden Konfessions-(Religions-) unter- richt. An Stelle des bisherigen Konfessions- Unterrichts tritt in den unteren Klassen Deutsch und Gemeinschaftskunde, in den oberen Klassen Religionskunde in Verbin- dung mit Kultur- und Völkerkunde. Die sittliche Erziehung der Jugend hat von sämtlichen Lehrgebieten her zu erfol- gen und steht nicht im Dienste einer be- stimmten Religion und Weltanschauung. Die Schule untersteht der Staatsaufsicht im Rahmen solcher verfassungsmäßigen Grundsätze, die ideenmäßige Sonderrich- tungen und Sonderziéle ausschließen. Konfessionell oder weltanschaulich gebun- dener Unterricht kann nur außerhalb des ordentlichen Lehr- und Stundenplanes er- teilt werden. Wollten all die vielen Reli- glons- und Weltanschauungs gemeinschaften auf ihrem Recht bestehen und eigene Schu- len auf Staatskosten einrichten, so wäre dies zwar ein Zeichen besonderer Freiheit, doch boote, drei Kriegsfischkutter, das Begleit- schiff„Weser“ und den Nachschubdampfer „Dievenow“ umfaßt, muß sich im wesent⸗ lichen darauf beschränken, die Hauptschiff- fahrtswege an der deutschen Küste zu kon- trollieren. Von Cuxhaven aus erfolgt vor- Wiegend die Kontrolle des Seeweges nach Westen sowie Räumaufgaben, die von bri- tischer Seite angeordnet werden. So ist in diesem Jahre auf dänische Anregung vor- gesehen, den erst 1949 geräumten Küsten- weg von der Elbe nach dem Norden über List bis Esbjerg zu verlängern. Zur Zeit räumt die Flottille in der Ostsee einen eine Seemeile breiten Abkürzungsweg zwischen Kiel und Korsoer, um den deutsch- dänischen Fährverkehr sicherzustellen. Das Bundes- verkehrs ministerium, das sich seit langem ergebnislos bemüht, den Minenräumverband unter eigene Verantwortung zu bekommen, sammelt die Wünsche der deutschen Schiff- fahrt und leitet sie, nach der Dringlichkeit geordnet, den zuständigen britischen Ma- rinedienststellen zu, die schließlich darüber entscheiden, welche Aufgaben die deutsche Flottille zu erfüllen hat. Nachdem 1950 der Borkum-Elbe-Weg zur holländischen Küste verbreitert wurde, soll in diesem Jahre nach dem vorläufigen Programm des Bundesver- kehrsministeriums in erster Linie das Ems- 7 mündungsgebiet gesdubert werden. Schließ- lich sieht der Plan des Bundesverkehrs- ministeriums vor, auch die Zufahrten nach der schleswig- holsteinischen Küste und den nordfriesischen Inseln zu überprüfen. Die Hauptschwierigkeit der Minenräàu- mung liegt bei den Flugzeugminen, da diese oft planlos abgeworfen wurden und nur un- genau in die Karte eingetragen sind. Wohl sind die Minen selbst und die Räumverfah- ren bekannt, aber eine planmäßige Räu- mung der Luftminen ist kaum möglich. Ueber 400 000 Flugzeugminen wurden über dem deutschen Küstengebiet abgeworfen. Vierzehnmal muß das gleiche Gebiet mit Räumbooten abgesucht werden, bis die Strecke minenfrei gemeldet werden kann. Beim Beseitigen der Grundmine werden meistens Geräuschbojen am Bug des Minen- suchbootes angebracht, die dem Schrauben- geräusch ähnlich sind, damit die Explosion der Mine sich nicht unter dem Boot aus- Wirkt. Magnetische Minen werden durch elektrische Kabel vernichtet, die vom Minen- suchboot nachgeschleppt werden. Noch sind die Minensperren des zweiten Weltkrieges vor den Küsten nicht geräumt, und schon wird die Schiffahrt im Fernen Osten erneut durch diese„technischen See- teufel“ beunruhigt. Josef Lucke Geschenke- nichts als Geschenke . Von der Stutenmilch über das Paddelboot bis zum eleganten SIS-Auto „Geschenke des Volkes, Geschenke des Vertrauens“ steht in großen Lettern an der neuherausgeputzten Fassade eines Hoch- hauses am Alexanderplatz im Ostsektor von Berlin. Der Alexanderplatz war vor zwei Jahren noch eine ziemlich traurige Gegend, ein Zentrum des Schwarzen Marktes, um- geben von hohläugig ausgebrannten Rui⸗ nen. Aber vor einiger Zeit hat man begon- nen, die Ueberbleibsel der Hochhäuser aus der Vorkriegszeit tatkräftig auszubauen, und wer einigermaßen den richtigen Blick- Winkel wählt. kann den Platz schon wieder geradezu großstädtisch finden. Umdrehen sollte man sich allerdings nicht; das Pano- rama ist noch etwas lückenhaft. „Haus der Weltjugend“ heißt das Ge- bäude jetzt, das— siehe Inschrift— die vertrauensvollen Geschenke des Volkes ent- hält: die Geschenke nämlich, die der ost- deutsche Präsident Wilhelm Pieck zu seinem 75. Geburtstag entgegennehmen durfte. Das Gebäude wird später— wenn es innen gänzlich ausgebaut ist— das Organisations- Büro der„Weltjugendfestspiele“ aufneh- men, die im August dieses Jahres in Berlin stattfinden sollen, gewissermaßen als erwei- terte und international bearbeitete Neuauf- lage des letztjährigen„Pfingsttreffens“. Das braucht natürlich mehr Platz als nur die bei- den bis jetzt ausgebauten Stockwerke; für den Geburtstagstisch des Präsidenten ge- nügen sie, zumal das umfangreichste Ge- schenk, ein ganzer Ambulanzzug, geschaf- fen von„den Werktätigen Sachsens“, be- reits unterwegs ist, eingesetzt zu dem von den sächsischen Spendern angegebenen Zweck:„Dieser Zug soll vorwiegend bei Grog veranstaltungen und zur Versorgung der Bevölkerung auf dem flachen Lande eingesetzt werden.“ Treten wir ein, es kostet nichts. Dennoch bekommt man ein nummeriertes Billet in die Hand gedrückt, zu statistischen Zwek- ken; ich las in der Zeitung, daß der hun- derttausendste Besucher„mit strahlendem Gesicht die beiden Bände„Leben und Auf- sätze“ von Wilhelm Pieck und das Buch „Stine Menschenkind“ von Andersen- Nexö als Geschenk entgegennahm.“ Mein Billet hatte eine ungerade Nummer, und kein Pressefotograf blitzte, als ich die Aus- stellung betrat. Die untere Etage ist mit Geschenken aus dem befreundeten Ausland angefüllt. Das Gemälde des sowjetischen Malers Gerassimow, Lenin und Stalin dar- stellend, und eine Bergarbeiterplastik, die Wilhelm Pieck vom polnischen Staatspräsi- denten Bierut erhalten hat, fallen besonders ins Auge,“ stand in einer östlichen Zei- karin sich kein Staat eine solche Zerklüftung seines Schul- und Erziehungswesens leisten. Das Recht des Staates ist ein Gesamtrecht gegenüber allen seinen Bürgern, somit hat er auch die Pflicht, für alle seine Bürger die gleichen Lebensbedingungen, in unserem Falle die gleichen Schulbedingungen zu schaffen. Die Religions- und Weltanschauungsge- meinschaften richten ihre Jugendunterwei- sung aus eigenen Mitteln ein, die Beteili- gung daran ist Lehrern und Schülern frei- gestellt. Keinem Lehrer und keinem Schü- ler an einer öffentlichen Lehranstalt dürfen Nachteile erwachsen, wenn er eine Auffor- derung zur Teilnahme an solcher Jugend- Unterweisung ablehnt.* Konfessionell und weltanschaulich gebun- dene Schulen können als Privatschulen ein- tungsreportages; die Lenin-Stalin-Darstel- lung ist übrigens eine Original-Kopie eines Original- Gemäldes und wurde dem Prä- sidenten von der Regierung der Sowiet- union geschenkt. zusammen mit einem Sroßen, neuen SIS-Personenauto. Ungarn sandte ein bronzenes Modell des Budapester Parlamentgebäudes, auf eine Marmorplatte montiert und wahrscheinlich als Schreib- tischaufsatz gedacht; der Schreibtisch muß allerdings ziemlich groß sein China ist mit einigen Seidenstickereien vertreten, und die Mongolische Volksrepublik spendete eine Schale mit Stutenmilch. Im oberen Stock befinden sich die deut- schen Gaben in reicher Vielfalt, von der Drehbank bis zum Kinderkleidchen, vom Radioapparat bis zur vollständigen Ein- richtung einer Tischlerei werkstatt, vom silbernen Fünfmarkstück bis zur umfang- reichen Fotomappe über das„Pfingsttref- fen“. Auch zwei Fahrräder sind unter den Spenden, sowie— um bei den Transport- mitteln zu bleiben— ein von Jugendlichen gebasteltes Paddelboot. Das Hauptsozialamt steuerte einen Gutschein für einen Zentner Kohlen bei, und die Regierung der Deut- schen Demokratischen Republik einen eigens angefertigten Bücherschrank, der die 143-bändige Weimarer Goethe-Ausgabe enthält. In einem anderen, ebenfalls spe- ziell angefertigten Schrank sind Gesteins- proben aus dem Mansfelder Bergbaugebiet ausgestellt. Die didaktischen Geschenke Modelle, Sammlungsgüter, ein großes che- misches Laboratorium usw.— wird der Präsident Schulen und Instituten zur Ver- fügung stellen. Die meterhohe Vase mit handkolorierten Bildchen aus der deutschen Arbeiterbewegung, die ihm sein revolutio- närer Parteivorstand verehrte, wird er ver- mutlich in seinem Amtssitz, dem Schloß Niedeschönhausen, aufstellen. Die Ausstellung ist gut besucht. Arbei- ter, Frauen, Volks polizisten, ganze Schul- klassen drängen sich um die attraktiveren Ausstellungsgüter, im oberen Stock vor allem um eine niedliche Darstellung des „Historischen Materialismus“ aus weißem Meihen- Porzellan: ein Berg. an dem die einzelnen geschichtlichen Etappen in klei- nen Figürchengruppen dargestellt sind, Sklaverei, Feudalismus, Kapitalismus, Re- volution, und auf der Spitze die Sowiet- macht. Neben dieser Pracht steht ein klei- ner Mann mit Ordnerbinde und ruft an- dauermd den Vorüber wandernden zu:„Sie missen das Bild von links nach rechts an- schauen. Der Weg der Arbeiterbewegung. Von links nach rechts.“ G. S. gerichtet werden, als Grundschulen Volks- schulen) jedoch nur in besonderen Aus- nahmefällen(Filfs-, Versuchs-, Muster- schulen). Alle Privatschulen indessen unter- stehen der staatlichen Schulaufsicht und sind an entsprechende lehrplanmäßige, wirt- schaftliche und hygienische Voraussetzungen gehalten. Wir wollen jede Möglichkeit der Zer- splitterung unseres Erziehungswesens aus- schalten und überwinden. Wir wollen den Kindern die besten Erkenntnisse der Ver- gangenheit und Gegenwart im Unterricht vermitteln! Die Wissenschaft und das Le- ben aber bieten Mannigfaltigkeit genug, um unsere Jugend in der bekenntnisfreien Ge- meinschaftsschule vor Gleichförmigkeit und Verödung zu bewahren! Heute studieren · ja oder nein? Zwel weltumspannende Kriege erbrach- ten einschneidende Folgen auf politischem und geistigem, wirtschaftlichem und gesell- schaftlichem Gebiet und haben unser Volk vor Probleme von unabsehbarer Tragweite gestellt. Zu diesen„brennenden Fragen der Zeit“ gehört das Thema der soeben im Umschau- Verlag Frankfurt a. M. erschienenen Ver- öffentlichung heute studieren— ja oder nein?, der nachstehende Ausführungen auszugsweise entnommen sind. Diese ge- wichtige Broschüre will keineswegs dem Fragenden die Entscheidung abnehmen. Doch sie leistet einen wertvollen Beitrag zur Klärung der gesamten Situation und wird dem jungen Menschen und seinen El- tern helfen, eine Wahl zu treffen„in größt- möglichster Freiheit, d. h. im vollsten Be- wußtsein ihrer Einmaligkeit und unwider- ruflichen Bedeutung.“ Wer sich allein von statistischen Zahlen leiten läßt, wer mit dem Rechenstift die „Erfolgsaussichten“ des akademischen Be- rufes ermitteln möchte, wird zu einem Er- gebnis gelangen, das mit aller Schärfe die heutige schwierige Situation aufzeigt. Die einzelnen Zahlen sind alarmierend. Im Jahre 1952 werden 72 000 approbierte Aerzte in Westdeutschland einem Bedarf von 32 000 Kassenärzten gegenüberstehen, wie die Vereinigung der westdeutschen Aerztekammer vor kurzem bekanntgab. Die Universitätskliniken sind auf Jahre mit Aerzten eingedeckt, die großenteils bereit sind, mehrere Monate kostenlos dort zu arbeiten, um den Zusammenhang mit Pra- xis und Forschung nicht zu verlieren. Die Verhältnisse mögen hier besonders schwie- rig sein, im Grunde aber gelten ähnliche, kaum günstigere Zahlen verhältnisse zwi- schen Angebot und Nachfrage für alle übri- gen akademischen Berufe. Warnend erhebt sich die Frage, dürfen wir angesichts solcher Zahlen und der be- stehenden Not des Akademikertums junge Menschen zum Studium ermutigen? Ja und nein. Wir dürfen und müssen es, weil eine neue Generation mit wissenschaftlicher Vollbil- dung die Lücken echter schöpferischer wis- senschaftlicher Begabung ausfüllen muß, wenn unsere Forschung den Anschluß an die internationale Wissenschaft wieder gewin- Blick ins Land Internationale Schmugglerbandef Friedrichshafen. Die Ermittlungen in einer Devisen- und Silberschmuggelaffäre, die in der vergangenen Woche aufgedeckt wurde, haben nach einer Mitteilung der Zollfahndungsstelle Friedrichshafen zu wWel⸗ teren Verhaftungen geführt. Außer einem österreichischen Fhepaar und einem Schwei- zer Kraftfahrer, bei denen im Verlauf einer Kontrolle 29 000 Dollar bzw. große Mengen Feinsilber gefunden wurden, sind mehrere verschleppte Personen ohne festen Wohn- sitz und einige Ausländer festgenommen worden. Die Zollfahndung glaubt, auf der Spur einer internationalen Bande von Wertsachen- Schmugglern zu sein. Verletzter Zollbeamter erblindet Pirmasens. Der Zollbeamte Lindemer, der nach seinen Angaben vor einigen Tagen an der pfälzisch- saarländischen Grenze bei Schweix, Kreis Pirmasens, von zwei ihm verdächtig erschienenen Männern, die er angerufen hatten, niedergeschlagen und be- sonders im Gesicht schwer verletzt worden War, so daß ihm nach der Einlieferung ins Pirmasenser Krankenhaus ein Auge ent- fernt werden mußte, hat jetzt auch die Seh- kraft des zweiten Auges verloren. „Europatagung der Nobelpreisträger“ Lindau. Die Bodenseestadt Lindau will vom 10. bis 14. Juni eine Tagung der Nobel- preisträger der Medizin veranstalten, zu der das Nobelkomitee in Stockholm und das schwedische Königshaus die Unterstützung zugesagt haben. Prinz Lennart Bernadotte übernimmt das Ehrenprotektorat der Ta- gung. N Kirchenrat F. Klingler gestorben Nürnberg. Der langjährige Vorsitzende der deutschen evangelischen Pfarrervereine, Kirchenrat Friedrich Klingler in Nürnberg, ist im Alter von 68 Jahren am 6. März in Nürnberg an den Folgen einer schweren Operation gestorben. Spielwarenmesse mit Panzerwagen Nürnberg. Die Spielwarenfachmesse in Nürnberg, die am 7. März eröffnet wurde, zeigt im Gegensatz zur Vorjahrsmesse wie- der ein größeres Sortiment Kriegsspielzeug. Neben Panzerwagen und Armeeautos wer⸗ den Soldatenfiguren nach dem Muster der amerikanischen und schweizerischen Armee angeboten. Bodenloser Leichtsinn Rockenhausen. Um eine eingefrorene Wasserleitung in seinen Stallungen aufzu- tauen, zündete der Eigentümer des Hinter- steiner Hofes bei Rockenhausen dieser Tage ein Bündel Stroh an. Die emporschlagen- den Flammen setzten jedoch den über dem Stall liegenden Heuschopf in Brand. Das daraus entstandene Großfeuer vernichtete sämtliche land wirtschaftliche Gebäude des Hofes. Der Sachschaden wird auf etwa 20 000 DM geschätzt. Der FHofeigentümer war nur wenig gegen Feuerschaden ver- sichert. Einstellungen bei der Bundesbahn Bielefeld. Die Generalbetriebsleitung West der Deutschen Bundesbahn in Biele- feld teilte mit, daß jetzt wieder die früheren Reichsbahnbediensteten eingestellt werden Können, soweit sie nach dem künftigen Un- terbringungsgesetz berücksichtigt werden. Dies sei jetzt infolge der Verkehrszunahme bei der Bahn möglich. Politiker und Esperanto Bonn. Unter den Bundestagsabgeord- neten befinden sich mehrere Mitglieder des Deutschen Esperanto- Bundes. Bundes- tagsabgeordneter Dieter Keuning hat jetzt alle westeuropäischen Politiker, die Espe- ranto sprechen, um ihre Anschrift gebeten. Ziel seines Aufrufes ist die verstärkte An- wendung der Internationalen Sprache bel internationalen Zusammenkünften. „Grenzstadt“ Fulda N Fulda. Die am stärksten mit Flüchtlin⸗ gen belegte Stadt Hessens ist nach Darstel- lung des Oberbürgermeisters Dr. Cuno Raabe die„Grenzstadt“ Fulda. 17,9 Prozent der Fuldaer Bevölkerung seien Heimatver- triebene, während der Landesdurchschnitt nur 12 Prozent betrage. nen will, und wir einer unserer wesentli- chen Begabungen im Kreise der Völker ge- recht werden wollen. Wer mit Leiden- schaft wünscht zu studieren, wird auch zum Ziel kommen, und er wird kaum ein grö- Beres Glück erleben, als das tun zu dürfen, Wonach seine ganze Seele verlangt. Man wird fragen, kann man es verant- worten, junge Menschen zum Studium zu ermutigen, ohne zu bedenken. was jeder Student den Staat kostet. daß jedes ge- scheiterte Studium dem Staate, der Allge- meinheit unnötige Opfer auferlegt. Nun: Sollte wirklich von denen. die wahrhaft Neigung zum Studium haben, der eine oder andere scheitern, so sind auch diese Gelder des Staates nicht verloren. Wer kann ein größeres Recht darauf haben zu studieren, als derjenige, der es ohne jede Rücksicht auf alles Risiko wagt. Wern wir bedenken, welche Mittel der Staat für alle möglichen Zwecke auswirft. was er unter Umständen bereit ist, für die Unterhaltung einer gänzlich unproduktiven Wehrmacht auszugeben und vergleichen, Was ihn die Universitäten kosten und Wel cher Bruchteil davon wiederum auf den ein- zelnen Studenten entfällt. der nicht sein Berufsziel erreicht, dann ist das wirklich ein lächerlicher Betrag. Wir können diese Frage auch aus einer geschichtlichen Per- spektive betrachen: Was war von größerem Wert vor dem Urteil der Geschichte: Die Ausgaben Spartas für sein Heer oder die Förderung der Bildung und der schönen Künste in Athen? 5 Leider fragt unsere Zeit fast nur da- nach, was“ eine Sache einbringt. Solche Menschen sollen nur ja ihre Hände vom Studium lassen, Zum chromglitzernden Riesenungetüm von Auto wird man als Wissenschaftler nur in den seltensten Fäl- len kommen. Neben diese kulturellen und wirtschaft- lichen Gesichtspunkte treten wichtige Fra- gen der Auslese, des Schulaufbaues und des Berechtigungswesens, die ebenfalls in die- ser von E. Blanke geschickt zusammenge- stellten Veröffentlichung ausführlich behan- delt werden. a Seite 4 MANNHEIM preltag, 9. März 1551/ A Das tägliche Brot wieder teurer 5 Von der Bäckerinnung wird uns mitge- „Die erhöhten Weizenmehlpreise, die durch die gesteigerten Weizenpreise der Landwirtschaft ausgelöst wurden, bedingen eine Erhöhung der Brotpreise. Nach einer genau vorgenommenen Kal- kulation errechnen sich die Preise für Mischbrot auf 60 Dpf per 1000 g Weißbrot auf 72 Dpf per 1000 f Das Bäckerhandwerk sieht sich veranlaßt, diese Preise ab 12. März 1951 zu verlangen. Obwohl das Mehl bereits vor einiger Zeit schon teurer geworden ist, haben die Bäcke- reien erst jetzt ihre Preise erhöht. Außerdem hat das Bäckerhandwerk die neueste Erhöhung des Mehlpreises noch nicht einkalkuliert, obwohl es dazu bei Zah- Jung des Wiederbeschaffungspreises berech- tigt wäre.“ Bäcker-Innung für den Innungsbezirk Mannheim * Es bleibt dem Käufer wieder einmal nichts anderes übrig, als diese weitere Stra- Pazierung seiner Brieftasche zu bedauern Und resigniert zur Kenntnis zu nehmen, denn im Zusammenhang gesehen ist diese neuerliche Preiserhöhung formell legalisiert durch die Sanktionierung der Höchstpreise für Getreide des Kabinettes in Bonn, gegen die zwar der Bundestag bereits Protest ein- gelegt, jedoch praktisch bisher keine Ver- Anderung bewirkt hat. Wenn aber Bonn schließlich höchstofflziell vorexerziert, was zwangsläufig beim Bürger unpopulär sein muß, was soll dann am grünen Folz ge- schehen (Siehe auch Wirtschaftsteil des„Morgen“ vom 8. März 1951.) Salzsäure statt Gefängnis Jetzt im Krankenhaus 22 Jahre ist der junge Mann alt, der am B. Februar aus der Strafhaft im Mannheimer Landesgefängnis entfliehen Konnte. Er hatte gerade begonnen, einen Strafbefehl über zehn Wochen abzusitzen, den er für eine Körperverletzung aufgebrummt bekommen hatte. Diese zehn Wochen kamen ihm offen- bar wie eine Ewigkeit vor. Jedenfalls ent- floh er, angeblich um eine private Angele- genheit zu regeln. In einer Wohnung in der Neckarstadt konnte er zwei Tage später ausfindig ge- macht werden. Angesichts der Polizisten kroch der 22jährige jedoch unter eine Bett- stelle und trank dort, ehe die Beamten ein- greifen konnten, ein Fläschchen mit Salz- saure aus, das er rechtzeitig bereitgestellt Hatte, um eine erneute Festnahme verhin- dern zu können. Nun wurde er, statt ins Landesgefängnis, auf dem schnellsten Wege ins Krankenhaus befördert. Es besteht Lebensgefahr. Rotes Kreuz erhielt Mitgliederzuwachs 175. Jubiläum steht bevor Die Ceneralversammlung des Ortsvereins Mannheim-Stadt vom Roten Kreuz brachte eine einmütige Wiederwahl des gesamten Vorstandes(Erster Vorsitzender Hans Forth) und eine Neuwahl von drei Beisitzern: Wera Cahn- Garnier, Emma Wellenreuther und Dr. med. Wegerle. Die Zahl der Mitglieder Ist im Berichtsjahr um 12 Prozent gestiegen. Geleistet wurden 1950 1655 Sanitäts wachen. Helfer und Helferinnen waren 2800 Mal in 11000 Stunden eingesetzt und 1125 Mal Wurde„Erste Hilfe“ verlangt oder geboten. In seinem Bericht teilte Hans Forth mit, daß der Ortsverein Mannheim sein 75. Jubi- läum am 2. und 3. Juni in den Räumen des Turnvereins Mannheim von 1846 festlich be- gehen wird. Nach einer Gedenkminute für die Toten des vergangenen Jahres, die Ver- mißten und noch Gefangenen, berichtete Be- Treitschaftsarzt Dr. Halver über die bisheri- gen Ausbildungsvorträge, Fortbildungskurse und Ausbildungskurse für Anfänger. Er Wies darauf hin, daß es noch an Lehr- und Ausbildungsmaterial fehle und berichtete kurz von der Landes versammlung der Rot- Kreuz-Arzte im Februar in Tübingen, auf der neue und stark erweiterte Aufgaben des Roten Kreuzes bekanntgegeben worden sind. Es werde eine wesentlich erweiterte Aus- bildung der Rot-Kreuz-Helfer und-Helfe- rinnen verlangt und eine allgemeine Aus- bildung der ganzen Bevölkerung in Erster Hilfe. N Um die Mittel für die Erfüllung dieser Aufgaben zu beschaffen, wird das Rote Kreuz vom 13. bis 15. April eine Straßen- sammlung und vom 13. bis 20. April eine Haussammlung mit Sammellisten durch- Führen. 5 rei Wohin gehen wir? Freitag, 9. März: Nationaltheater 20.00 Uhr: „Der Fall Winslow“, 3. Gastspiel Rudolf For- Ster; Alster: Die Sünderin“; Capitol:„Die Sünderin“; Palast: Taxi-Kitty“; Amerikahaus 19.00 Uhr Filme:„Welt im Film,„Arkansas“, 19.30 Uhr Vortrag:„Toynbee und Spengler“, Neugeburt oder Untergang der abendländi- schen Welt. Spr.: Dr. Hans R. G. Gunther, Erlangen; Hotel Rheinbrücken“ 20.00 Uhr: Vortrag: Unser Volkswagenprozeß“, Spr.: Stolz(Hilfsverein ehemaliger Volkswagen⸗ Sparer); Wirtschaftshochschule 19.00 Uhr: Licht- bildervortrag:„Metallspritzen“, Spr.: Ing. Junker, Frankfurt(Verband für Schweißtech⸗ nik e. V.); Sickinger- Schule 19.30 Uhr: Prof Pr. Carlo Schmid spricht über Die Sozialdemo- kratie zur innen- und außenpolitischen Si- tuation“; Centre Franco-Allemand 17.00 Uhr: Deutscher Vortrag:„Die französische Malerei“ 19.00 Uhr: Vortrag: Structure actuelle de la France“ und Diskussion. Samstag. 10. März: Nationaltheater 18.00 Uhr: Tristan und Isolde“; Amerikahaus 15.00, 16.30 Uhr: Eilme:„Welt im Film“, Arkansas“; Alster 22.30 Uhr: Gastspiel Tino Rossi; Wirtschafts- hochschule 19.30 Uhr: Freund-Quartett spielt Mozart, Beethoven, Tschaikowsky; Ufa-Palast 14.30 Uhr: Orchesterkonzert für Entlaßschüler der Mannheimer Volksschule(Stamitz-Ge- meinde). Wie wird das Wetter? Stark bewölkt Vorhersage bis Samstag früh: Stark be⸗ Wölkt bis bedeckt und gelegentlich leichter Regen oder Sprühregen. Höchsttemperatur 5 bis Grad, kein Nachtfrost. Schwache bis mäßige Winde um Ost. a Pegelstand am 8. März: Maxau 402(— 2). Mannheim 270(— 5), Worms 196(— 7), Caub 2 Mannheim machte mit Eriolg seine Rechte geltend Die Ruhrgasfernleitung wird gelegt— aber unter vertraglicher Wahrung der Kommunal-Rechte Die etwa 15 Meter langen, mit Isolier- gaze umwickelten Gasrohre, die seit einigen Tagen im Käfertaler Wald die Aufmerk- samkeit der Passanten auf sich ziehen— sie sind Reminiszenz an ein Stück Selbst- verwaltungsrecht, das sich die Stadt Mann- heim im Spätjahr 1949 erwerben mußte, um es zu erhalten. Aneinandergefügt erge- ben sie das letzte fehlende Stück der Ruhr- gas-Fernleitung, etwa vier Kilometer lang, das die Verbindung mit dem Gaswerk Lu- zenberg herstellt. Beauftragte der Ruhrgas- Aktiengesellschaft sind bereits nach Mann- heim gekommen., um die letzten Vorberei- tungen zu treffen für die Verlegung der Leitung, mit der in wenigen Wochen begon- nen werden soll. 5 Ein Stück Selbstverwaltungsrecht— es ging damals um den Vertrag des württem- bergisch- badischen Wirtschaftsministeriums, den dieses, wie man überall hören konnte, über den Kopf der Stadt Mannheim mit der Ruhrgas-AG. abgeschlossen hatte, dabei das Selbstverwaltungsrecht der Kommune migachtend. Auf einen simplen Nenner ge- bracht, ermächtigte dieser Kontrakt die Ruhrgas-AG. zu Gaslieferungen auch ohne Zustimmung der Mannheimer Stadtverwal- tung. Hend in Hand damit ging die städti- scherseits etwas im Hintergrund gehaltene, aber sehr ernst genommene Befürchtung, das Mannheimer Gaswerk(Luzenberg) könne mit Hilfe und auf Grund wirtschaftsmini- steriellen Vertrages matt gesetzt werden. Letzten Endes mündeten dann alle Be- sprechungen, Demonstrationen und Protest- aktionen in einen Ende September 1949 vom Verwaltungsauschuß der Stadt Mannheim gefaßten Beschluß, Oberbürgermeister Dr. Heimerich mit der Vertretung der städti- schen Selbstverwaltungsinteressen beim Wirtschaftsministerium zu berauen. Er sollte versuchen, einen Zusatzvertrag zum Kontrakt des Wirtschaftsministers mit der Ruhrgas-AG. abzuschließen, und die Gas- versorgungsrechte(Tarifhoheit, Auskunfts- pflicht) der Gemeinde darin zu verankern. Eine große Anfrage zu diesem Problem war vorher schon im Landtag eingebracht wor- den. Die Würfel flelen zu Gunsten Mannheims. Der Zusatzvertrag kam zustande. Und da- nach ist die Ruhrgas-AG. ohne Genehmi- gung der Stadtverwaltung zu keiner Fern- gaslieferung im Mannheimer Wirtschafts- gebiet berechtigt. Auch für eine Verlegung von Leitungen über das Mannheimer Gebiet hinaus bedarf sie eine Zustimmung der Stadt Matinheim. Die Gemeinde, hinter die sich auch andere im Städtetag zusammenge- schlossene Kommunen gestellt hatten, er- hielt, was ihr zustand. Und jetzt ist es also so weit, daß die Ruhrgas-AG. die Verbindung mit dem Gas- Werk Luzenberg herstellt, ohne dabei städti- sche Rechte zu verletzen. Von der Stadt- grenze Mannheim im Käfertaler Wald führt dieses Leitungsrohr zum Karlstern, dann weiter in Richtung Käfertal über die Hes- sische Straße, die noch nicht ganz ausge- baut ist, zum Gaswerk. Die Herstellung des Kontaktes mit dem Gaswerk Luzenberg aber bedeutet gleichzeitig den Anschluß an das Rohrleitungsnetz der Saarferngas-Ge- sellschaft, das bis zum Mannheimer Gas- Werk reicht, und damit die Möglichkeit zur sogenannten Verbund wirtschaft: der eine Gaslieferant kann dem anderen aushelfen. Die Ruhrgas-AG. kann erforderlichenfalls nun auch die Pfalz mit Leuchtgas versor- gen, so daß diese nicht mehr allein von den Saargas-Zuteilungen abhängig ist. Die Stadtverwaltung Mannheim aber hat einen Vertrag mit der Ruhrgas-AG. Über das Wegerecht, und außerdem wird sie mit dieser Gesellschaft voraussichtlich einen Kontrakt zur gegenseitigen Gasbelieferung eingehen. rob Wechseliall des Lebens durch einen Wechsel Frau B., alleinstehend, geschieden, hatte bei einer ihr bekannten Firma Wäschestücke im Wert von 49 DM gekauft. Da sie aber, Wie heute so viele von uns, kein Geld hatte, um alles zu zahlen, und auch nicht in der Lage war, die sonst übliche Anzahlung von einem Drittel des Gesamtwertes beizubrin- gen, tat sie den verhängnisvollen Feder- strich und unterschrieb einen Wechsel, der dann auch, wie sich im kürzlichen Prozeß herausstellte, einen beträchtlichen Wechsel in den Beziehungen zwischen Firma und Kundin mit sich brachte. Als er nämlich zur Zahlung präsentiert wurde, war das Mal- heur eingetreten, daß Frau B., arbeitslos geworden, wiederum eine völlige Zahlungs- unfähigkeit an den Tag zu legen gezwungen War, und so ging das gefährliche Stückchen Papier unter beiderseitigem Protest der Parteien zu Protest. So kam es also zum abgekürzten Verfah- ren, dem Wechselprozeg, und einer mehr als nur angeregten Debatte vor dem Amts- gerichtsrat, der nebst den Zuhörern mit sichtlichem Vergnügen Ohren- und Augen- zeuge von allerlei spaßigen, aber nichts destoweniger ernstgemeinten Redensarten Wurde. Die Redensarten widersprachen ein- ander sehr, anstatt sich zu entsprechen, und die Behauptung des Klägers, er habe eine gestanden, um sein Geld zu erhalten, wurde mit aggressivem Lachen quittiert und die glänzende Abwehr des gegnerischen An- griffes bestand darin, daß der Kläger wäh- rend dieses über die Beklagten wohnung verhängten Belagerungszustandes die Auge- Tung getan haben sollte:„Ich bringe Sie schon noch dahin, wo Sie hingehören!“ Der Kläger seinerseits bestritt dies wie- der, und es wäre wohl noch stundenlang so Weiter gegangenen, hätte nicht der Richter in Form eines Vergleichsvorschlages ein prozessuales Machtwort gesprochen. Dieser Vergleich war, verglichen mit den vorher- Segaligenen Anträgen und Behauptungen, das Beste für alle Beteiligten, und wurde das ist das Positive— wenn auch zum Teil mit sichtlichem Widerstreben angenom- men. So kam das Anerkenntnis der Frau B. über 49 DM zuzüglich 6,0 DM Protest- kosten und ihre Verpflichtung zustande, diesen Betrag in Monatsraten von 15 DM an den Kläger abzuführen. Und— das ist das Negative— beide Parteien entfernten und trennten sich nicht etwa Arm in Arm oder gar Hand in Hand, sondern mit süß-saurem Lächeln und börbarem Närenzuschlagen. Aber immerhin war dieser Zuschlag der Anfang der ersten Abschlagszahlung, die am 15. März fällig ist. Web. Palast:„Taxi-Kitty“ volle Stunde vor der Türe der Klägerin Wieder einmal: Lügen haben kurze Beine Oder: Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein Ueberraschungen gab es in der Schöffen- gerichtsverhandlung am Donnerstag. Die junge Frau, der anfänglich eine Zuchthaus- strafe sicher zu sein schien, wurde mit fünf Monaten Gefängnis entlassen und was als schwerer Diebstahl angeklagt worden war, fiel unter den Tisch. Sehr zum Aerger des Staatsanwalts, der 16 Monate Gefängnis be- antragt hatte und Gelächter aus dem Pub- Hikum hinnehmen mußte, als er von einer Beanstandung des Urteils sprach Alles in allem war es eine recht ver- wickelte Angelegenheit, was da vor dem Schöffengericht abrollte. Die junge Frau hatte in einem Garten- häuschen am Rande der Stadt mit ihrem Freund eine Ehe ohne Trauring geführt und War mit dem Wirtschaftsgeld nicht ausge- kommen. Es langte nie. Die Lage wurde pre- Kkär. Ein Kind war unterwegs nichts konnte angeschafft werden. Die vom Trauring nicht gefestigte Verbindung ging jedenfalls von Seiten des Mannes nicht so weit, daß er in der Notlage seinen guten Anzug verpfändet hätte. Was er nicht tat, übernahm schließ- lich sie. Während er im Nachbarhaus Wände tünchte, brach sie mit einem ausgedienten Küchenmesser den Koffer auf und brachte Oberhemd und Sonntagsanzug heimlich ins Pfandhaus. 190 PM waren die beiden Stücke wert, ganze 13 DM wurden ihr dafür aus- gehändigt, und abends dufteten im Garten- häuschen die gebratenen Kotletts Als aber der ungetraute Ehemann freu- destrahlend in die Haustüre trat, flel seine Frau ihm weinend um den Hals:„Bei uns ist eingebrochen worden!“ Der recht ver- blüffte Mann versäumte allerdings, die Kote- letts mit dem Einbruch in näheren Zusam- menhang zu bringen und ging zur Polizei. Seine Freundin wurde als Zeugin vorge- laden und sagte mit Bestimmtheit aus, das müsse der Herr Soundso gewesen sein. Sie habe ihn mehrfach um das Gartenhaus her- umspionieren sehen. Herr Soundso kam in Haft, aber er konnte ein Alibi beibringen, und der Verdacht blieb schließlich doch an der jungen Frau haften, die sechsmal vor- bestraft ist. Wegen des sogenannten„schweren Dieb- Stahls im Rückfall“ vermochten die Schöf- fen noch ein Auge zuzudrücken,— sie nah- men zu Gunsten der Angeklagten an, sie habe die verpfändeten Kleidungsstücke tat- Sächlienl wieder einlösen wollen,— aber die falsche Anschuldigung nahmen sie Übel, Sehr übel sogar. Der Schöffenrichter sprach von einem„abscheulichen Verhalten“. Dem- entsprechend fiel die Strafe aus wegen fal- scher Anschuldigung. is-tu. Die Zeit fordert neue Prof. Mattern über das Thema: Der in der Vortragsreihe„Aufbau“ unter dem Titel„Architektur und Landschaft“ angekündigte Vortrag von Professor H. Mattern, Kassel, wurde von dem Redner umgeändert in„Das Bauen in der Land- schaft“, wobei er unter Bauen nicht nur Häuserbau, sondern auch land- und forst- Wirtschaftliches Gestalten verstanden wis- sen wollte. Eine Klärung des Begriffes Landschaft verdeutlichte, daß Städte und Dörfer, Wälder und Fabriken. Flußläufe und Straßen, also die Gesamtheit des opti- schen Bildes zur Landschaft gehöre. Professor Mattern führte aus, wie bis. zum 19. Jahrhundert die baulichen Vor- gänge auf menschliche Maßstäbe und auf den Menschen bezogen gewesen seien. Raum, Zeit und Fläche seien damals noch maßstäblich aufeinander abgestimmt wor- den, weil die Werkzeuge noch an die menschlichen Proportioneri gebunden ge- wesen seien. Erst durch das Fortschreiten der Technik habe sich ein Bauen und Ge- stalten entwickelt, das nicht mehr an diese Maßstäbe gebunden sei. Der Redner meinte, Blumenungebinde Mannheim US I in wenigen Stunden Fünf Mannheimer Blumengeschäfte sind der„Fleurop“ angeschlossen Herr Söderman in Stockholm, der sich am Samstagabend daran erinnert, daß sein Freund in Mannheim am Sonntag seinen Geburtstag feiert, weiß heute wieder, wie er sich helfen kann. Besorgen Sie durch „Fleurop“ 20 Marshall-Niel-Rosen an fol- gende Mannheimer Adresse r kann sicher sein, daß die gewünschten Blumen am anderen Morgen pünktlich an die rich- tige Adresse geliefert werden. Der Auswanderer in Sidney übermittel seiner Mutter im Odenwald auf diesem Wege Blumengrüße und die Verehrerin des berühmten Schauspielers bestellt in einem Münchener Geschäft das Bukett. das dem gefeierten Star am Abend bei seinem Auf- treten im Nationaltheater überreicht wird. „Fleurop“, die europäische Organisation für Blumenspendenvermittlung arbeitet seit einiger Zeit wieder mit der deutschen „Fleurop!“ Hand in Hand. Blumenspenden aus aller Welt kommen in Deutschland an, und umgekehrt gehen Blumenspenden von den Westzonen in nahezu alle Teile der Welt. Natürlich handelt es sich nicht um Blu- men, die abends in Rio de Janeiro ausge- sucht und am nächsten Tage in Mannheim abgeliefert werden. Die Blumenspenden- vermittlung geht telegraflisch vor sich. Das Blumengeschäft in Rio beauftragt ein Blu- mengeschäft in Mannheim, das ebenfalls der„Fleurop, beziehungsweise der inter- nationalen Gesellschaft, der„Interflora“ angeschlossen ist, und dieses Geschäft führt den Auftrag aus. 2400 Mitglieder zählt die„Fleurop“ jetzt Wieder in Deutschland. In Mannheim sind ihr fünk verschiedene Blumegeschäfte an- geschlossen. Von hier gehen täglich Auf- träge in alle Welt und täglich laufen Auf- träge ein. Die Bestellungen aus dem Inland gehen allerdings in bedeutend größerem Maße ein. Mancher Bundesstaatsbürger, der sich früher von den CARE- Paketen seiner Freunde und Verwandten königlich be- glücken lies, möchte sich heute revan- chieren und schickt Blumen als Gegengabe. So kommt es, daß Aufträge nach USA die Mehrzahl aller Fleuropsendungen aus Deutschlend ausmachen. 32 Staaten sind dieser internationalen Blumenvermittlung atigeschlossen und in allen diesen Staaten gilt für Blumen eine einheitliche, fiktive Währung: Der Fleurin, Gladiolen oder Orchideen für 20 Fleurin werden in New Lork mit fünf Dollar be- zahlt, in Kopenhagen mit der entsprechen- deri Anzahl Kronen und in den Westzonen zum Beispiel mit rund 20 DM. Ein dickes Allerweltsadregbuch verzeich- net die angeschlossenen Blumengeschäfte in allen Teilen der Welt. Tausende von Auf- trägen gehen jetzt wieder jährlich über Mannheimer Blumengeschäft auf diesem Wege in alle Welt. i-tu. Ein reizendes Lustspiel ist dieser Film, den die Junge-Film-Union unter der Regie von Kurt Hoffmann gedreht hat und der das Zwerchfell der Zuschauer in einigen Szenen heftig strapaziert. Mit Hannelore Schroth als Kitty, Carl Raddatz als Taxi- chauffeur Charly, Hanz Schwarz jun., Fita Benkhoff und Karl Schönböck stellt sich ein Ensemble vor, das es einmal auch ohne die lustspielüblichen Verwechslungen schafft, in die kleine Geschichte der variétéhungrigen und taxibegeisterten Kitty sprühende Situa- tionskomik zu tragen. Beim Happy-End Wie sollte es auch anders sein— lauft Charly dem berühmten Varietédtrektor den Rang ab, Wobei es natürlich nicht ohne einige Mißverständnisse abgehen darf. Doch die Rosen des Nebenbuhlers erfüllen schließlich noch ihren Zweck, wenn auch anders, als er Selbst es gedacht hatte. Maßstäbe im Bauen „Das Bauen in der Landschaft“ in weniger als 150 Jahren habe die Land- schaft eine Umwandlung erfahren, beson- ders durch Veränderungen der Land- und Forstwirtschaft. Beim Häuser- und Fabri- kenbau sei die gleiche Entwicklung zu be- obachten. 5 Nach Professor Matterns Ansicht ist der Weg vom luftgetrockneten Lehm zum Ton größer als der Weg vom Ziegelstein zum Plastischen Baustoff der heutigen Bau- poche. Daraus resultiere die Möglichkeit. von den überlieferten Grundrissen und Bauformen abzukommen und den Hochbau auf die landschaftlichen Gegebenheiten ein- zustellen. Welche entscheidenden Verän- derungen im Landwirtschaftsbild und im Nährboden der vor den Städten abge- lagerte Abfall und Schutt hervorrufe, gehe daraus hervor, daß sich in dieset Gebieten völlig neues Ungeziefer breit- mache, zu dessen Bekämpfung radikale Gikte angewendet werden müßten, die ihrerseits dem Boden wieder 80 großen Schaden zufügten, daß er für die Landwirt- schaft nicht mehr zu gebrauchen sei. Professor Mattern setzte sich für eine Syrithese aus senkrechten und waagrechten Bauformen ein. Die Entwicklung zeige, daß die Vertikalbauten(in Manhatten) eine Entkernung der Städte nach sich ziehen, da diese Bauweise den Zutritt von Licht und Luft behindere. Die Horizontalbau- weise dagegen beanspruche wieder zu viel Bodenfläche. Der Sprecher berichtete von den 14stöckigen Wohnbauten in Schweden, die so dezentralisiert seien. daß genugend Licht, Luft und Grünanlagen den Men- schen das Gefühl der Freiheit vermittelten. Hier sei eine neue Ordnung mit neuen Maßstäben gefunden worden, Doch fehlten bei uns die finarziellen Grundlagen für diese Großzügigkeit, die aber— auf lange Sicht— sich bestimmt lohnen würde. Die Planung dafür bereite keine Schwierigkei- ten mehr, wenn man von dem Gedanken ausgehe, den Landschaftsraum aufzu- bauen, nicht ihn zu verbauen. Es sei aber notwendig, daß unser Lebensanspruch an den Raum eingeschränkt werde. An einigen Lichtbildern zeigte Profes- sor Mattern organische und unorganische Industrielandschaften sowie die Umgestal- turng von durch Menschenhand verwüste- ten Stellen. Leider vermißte man gültige Vorschläge für den heutigen Massen wohn- bau, das Hauptgewicht der Bilder lag auf dem Einzelhausbau inmitten einer relativ großzügigen Gartenanlage. Es ist zu be- dauern, daß Professor Mattern nicht auf die Gegebenheiten des Raumes Mannheim eingegangen ist, derm es ist doch sicher- lich das Ziel dieser Vortragsreihe, sich mit der Gestaltung unseres lokalen Lebens- kreises àauseinanderzusetzen. ug. à⁊ wischen Feudenheim und Wallstadt, an der auf. Die Wucht des Aufpralles war so stark, — Kurze„MM“- Meldungen Konzert für Entlaßschüler. Die Stamitz. Gemeinde Mannheim gibt am 10. März 14.30 Uhr im Ufa-Palast unter der Lei von Kapellmeister Georg König ein Or. chesterkonzert mit Werken von Gluck, Bach und Schubert für die Entlaßschüler der Mannheimer Volksschulen. Einführende Worte spricht Hans Forth. 5 Erfolgreicher Wachmann. Ein Wach der Wach- und Schlieggesellschaft Konnte in der Nacht zum 5. März einen jugendlichen Einbrecher, der in ein Anwesen einer Firma in der Innenstadt eingedrungen War, au frischer Tat stellen und der Kriminalpoltei Mannheim übergeben. 77 Film-Arbeitsgemeinschaft der Abend. akademie. Es ist bis heute nicht möglich 88. wesen vom Film- Verleih eine endgültig Zusage zu erhalten, welcher Film am Kom- menden Freitag zur Verfügung steht. Der Film- und Diskussionsabend wird jedoch am 9. März unbedingt um 19 Uhr im Karl- Fried. rich-Gymnasium abgehalten. Vortrag über Liberia- Expedition. In Rahmen der angekündigten Vortragsreihe der Abendakademie„Länder, Völker, Sitten spricht am 12. März, um 19.30 Uhr, in der Wirtschaftshochschule der Heidelberger Eth⸗ nologe und Arzt Dr. Dr. Himmelheber Über seine Liberia-Expedition 1949/50. Pr. Dr Himmelheber schildert in einem Lichtbilder. Vortrag seine Erlebnisse bei den Gio, einem Negerstamm im liberianischen Urwald. Auseinandersetzung mit Hellsehen. Die Vereinigung katholischer Akademiker lad für 13. März, 20 Uhr, in die Wirtschafts. hochschule ein, wo Dr. G. Siegmund über das Thema„Hellsehen— Enträtselung der Zukunft?“ sprechen wird. Fachkundige Führung. Dr. L. W. Böhm führt am 11. März, 11 Uhr, durch die Aus- stellung aus den Sammlungen des Schloß. museums im Zeughaus„Deutsche Fayencen des 18. Jahrhunderts“. Die Landsmannschaft Schlesien hält am 10. März, um 19 Uhr, im„Kaisergarten“ ihre Jahreshauptversammlung mit Vor- standswahl ab. Mitgliedskarten sind al Ausweis mitzubringen. „Liederhalle“ wird bald 80. In der ordent- lichen Jahreshauptversammlung des May Liederhalle e. V. Mannheim wurde der ge- samte alte Vorstand, an der Spitze Georg Schäfer und Oskar Baumann, wiedergewählt Der Verein zählt über 700 Mitglieder und ist der größte badische Männergesangverein. Der Verein feiert im nächsten Jahre sein 60. jähriges Bestehen. Der Internationale Genfer Verband der Hotel- und Restaurantangehörigen wählte bei seiner Jahreshauptversammlung Karl Rihm zum ersten und Heinz Stehle zum zweiten Vorsitzenden. Veränderte Sprechstunden. Die Sprech⸗ stunden von Md Dr. Helffenstein sind ab sofort von montags auf samstags von 10 big 12 Uhr im Parteibüro der Freien Demokta- tischen Partei, Friedrichsplatz IJ, verlegt. Nächste Sprechstunde am 10. März. Nicht Pfeiffer, sondern Hermanni. In unse- rem Montagbericht über eine Versammlung des Allgemein. Beamtenschutzbundes Würde irrtümlich Ernst Pfeiffer als Vorsitzender der Notgemeinschaft ehemaliger berufs- mäßiger Wehrmachtsangehöriger genannt Vorsitzender dieser Vereinigung ist jedoch K. Hermanni. Wir gratulieren! Philippine Klein, Mann- heim, Mittelstraße 119, und Sofie Bischoff, Mannheim, Pumpwerkstraße 29, werden 75 Jahre alt. Elisabeth Kretzler, Mannheim- Wallstadt, Römerstraße 93, begeht den 76. Ge- burtstag. Aus dem Polizeibericht Tödlicher Unfall. Ein schwerer Verkehr- unfall ereignete sich auf der Autobahn Notausfahrt zur Heddesheimer Straße. An dieser Stelle fuhr ein Kraftfahrer mit sei- nem mit Holz beladenen Lastzug auf den letzten Anhänger eines haltenden Lastzuges daß das Führerhaus des auffahrenden Mo- torwagens eingedrückt und der im Führer⸗ haus sitzende Fahrer auf der Stelle getötet wurde. Lebensgefährlicher Unfall. Die Straßen- kreuzung Ladenburger-Weinheimer Straße War der Schauplatz eines ernsten Zusam- menstoßges zwischen einer radfahrenden Frau und einem in Richtung Weinheim fah- renden Pkw. Die Frau wurde von dem PRw. erfaßt und zu Boden geschleudert. Dabei 205 sie sich außer einer Unterschenkel fraktur noch andere gefährliche Verletzungen zu, die sich im Städtischen Krankenhaus als lebens- gefährlich herausstellten. Das war nicht Tells Geschoß.. Auf der Erlenstraße spielte ein 13 Jahre alter Schü- ler mit Pfeil und Bogen. Beim Abschielben eines Pfeiles traf er einen fünfjährigen Jungen unterhalb des rechten Auges, so da dieser sofort in ärztliche Behandlung ge- bracht werden mußte. Polizei gewinnt Oberhand. Ein Arbei- ter aus Neckarau hatte sich durch Diebstahl bei seinem Arbeitgeber eine Menge Blei, Messing und Kupfer angesammelt. Als er sie verkaufen wollte. mischte sich die Fo- lizei ein und stellte das Altmaterial sicher, In einem weiteren Falle konnte der Ver- kauf einer schweren Kupferplatte durch einen Lehrling verhindert werden, die die- ser an seiner Arbeitsstätte mitgenommen hatte. Endlich konnte auch der Deb ermit- telt werden, der in Neckarau die Zink- ablaufrohre am Bahnhofsbunker herausge- rissen und gestohlen hatte. Es handelt si um einen 20jährigen Hilfsarbeiter. Im letz- teren Falle würde sowohl der Dieb als auch der abnehmende Altmetallhändler wegen Hehlerei zur Anzeige gebracht. Wer ist der Eigentümer? Am 1. Februar wurde in Neckarstadt-West eine braune Lederaktentasche ohne Inhalt aufgefunden. Beschreibung: braun-beige Rindslederta- sche, Größe 30 mal 40 em, zwei aufgesetzle Vortaschen, zwei Leichtmetall-Einschnapp- Schlösser, Marke Brev. Sdp. Foreien Pats. mit Ledergriff, ohne Riemen und ohne Zwischenfach. Die Tasche kann verloren oder entwendet worden sein. Der Eigen“ tümer wolle sich bitte an die Kriminalpoli- zei Mannheim, Zimmer 127a, Telefon 45031, Klinke 285, wenden. 5 86 Er her det dierte a gotzes ruierte gergeste vlckelt Jagen arseill die letz: Die heisters furde à 10 Kut Asphalt Trgebnis Jageslei beteichn als auch Jabeller beide je ich sell den Fre nit der davon 29 den 3. J hei den deutsche bis auf ommen llacierte Lohr 54 frauen 4 deuts- Holz hi keistung. über dle Trau TI ind w. Meisters yaren: Einze . Lohr Hor) 3 Holz. Weiten Am dadtme en wer er vom Ing-Mi! — jen 5 Stamit. Arz 0 er Leibun ein Or. luck, Ba hüler 80 führen Wachtmann Konnte in gendlichen Ber Firmz War, Au malpoltzel Abend. glich ge. endgültige am kom. teht. Der jedoch am Arl- Fried. ition. 11 ö tragsreihe er, Sitten ar, in der er ger Eth⸗ eber über Dr. Dr. ichtbilder- 110, einem Wald. ehen. Die ker lad rtschafts. und über elung der W. Böhn die Aus- s Schloß. Fayencen i hält am zer garten“ nit Vor- sind alz r ordent- des MG e der ge- 22 Georg gewählt er und ist mgverein. e sein 00. band der n Wählte ng Carl hle zum Sprech ⸗ sind ab on 10 bis Demokla⸗ verlegt. 2. Ini unse- ammluns es Wurce sitzender berufs- genannt. st jedoch n, Mann- Bischoff, erden 75 nnheim- n 76. Ge- ſerkehm⸗- Futobahn t, an der age. An mit sei- auf den Astzuges So stark, den Mo- Führer-⸗ e getötet Straßen; Strabe Zusam- renden eim fah- em Pkw. Dabei 204 elfraktur n Zu, die 1 lebens- Auf der er Schü⸗ schieben jährigen „ 80 dab ing ger Arbei- biebstahl 9 Blei, Als er die Po- 1 sicher. er Ver- durch die die- nommen ermit- Zink- drausge- elt sich Im letz- als auch wegen Februar braune unden. lederta- gesetzle cbnapp- Foreign id ohne verloren Eigen- nalpoli- 1 45031, 0 56/ Trettag, 9. Marz 1951 MORGEN gelte g . ont und Spiel. rierten Rennwagen. varen: 5 Holz; Holz. Erster deutscher Rennwagen her deutsche Meister fahrer Hans Stuck pro- erte auf der Rollbahn des Münchner Flug- llotzes Riem den ersten nach dem Krieg kon- Der aus Aluminium ſergestellte Motor wiegt nur 105 leg— ent- hietelt 178 PS und erreicht 245 emlst. Der ffagen wird wahrscheinlich am 8. April in lorseille an den Start gehen. Unser Bild zeigt de letzten Vorbereitungen vor dem Start. In der Mitte hinten Hans Stuck Zwei neue Einzelmeister: Lohr und Thuu Vorjahrs-Asphaltsieger der Kegler auf zweitem und viertem Platz die Entscheidungskämpfe um die Einzel- heisterschaft des Vereins Mannheimer Kegler purde am letzten Wochenende mit den letzten 0 Kugeln der Senioren und Frauen auf phalt fortgesetzt. Es gab. fast durchweg gute lrgebnisse, wobei in beiden Klassen die besten ſagesleistungen sogar als hervorragend zu bezeichnen waren. Sowohl bei den Senioren a auch bei den Frauen blieben die bisherigen labellenführer auch zum Schluß beide jedoch stark bedrängt von einigen über iich selbst hinaus wachsenden Verfolgern. Bei en Frauen war es Erau Nußbaum, die sich nit der prächtigen Leistung von 500 Holz, davon 299 bei den letzten 50 Kugeln() noch auf den 3. Platz vorarbeiten konnte, während es hei den Senioren der ziemlich zurückliegende eutsche Meister Bindl war, der mit 562 Holz bis auf 8 Holz an den führenden Lohr heran- jommen konnte. Auch die Holzzahl der Nächst- facierten Behle 561, Hof 551, K. Gerber 548, ohr 547 konnten sich sehen lassen. Bei den frauen erreichte die Titelverteidigerin und deutsche Meisterin Frau Leute zwar mit 537 Holz hinter Müller 541 die dritt beste Tages- leistung. Sie kam aber trotzdem nicht mehr iber den 4. Platz hinaus. frau Thau und Frau Lücke, sowie Lohr und nnd! werden Mannheim bei den badischen leisterschaften vertreten. Die Endergebnisse in Front, Die beiden ersten, Einzelmeisterschaft 1951 Asphalt: Senioren: Lohr(1. KC 25) 3243 Holz; 2. Bindel(Um e or) 3235; 3. K. Gerber(Klub der 13) 3226; „Behle(Edelweiß) 3221; le) 3177; 6. Hof Um e Hgor) 3130; 7, Olbert elweig) 3123; 8. Rumig(Treue Kameraden) l: 9. Blohmann W.(1. KC) 2912. . KC) 2407.— Frauen: 1. Thau(Kurpfalz) 2. Lücke(Rollendes Glück) 3153; p. Nußbaum(RG) 3145; 4. Leute(Ku) 3130; Ripp(Ku) 3094; 6. Enz(RG) 3061; 7. Kleber 6) 3053; 8. Geiß(ROG) 3033; 9. Pfau(RG) 2987; I P. Nußbaum(RG) 2986; 11. Müller Ku) 2986 (Kur- 10. Edel Weitere Meister Winkler und„Goldene 7“ Am Mittwochabend konnte dann auch die dtadtmeisterschaft auf der I-Bahn abgeschlos- en werden. Sieger wurde Favorit Peter Wink- e vom Bowling-Club mit 4428 Punkten. Bow- Ing-Mildenberger(4289) errang den zweiten „Old-Pupu-Joe zum vierten Mal gescheitert „Ezz“ siegte nach Punkten/„Alter Herr“ Louis kommt jetzt wieder„ran“ Jersey Joe Walcott, 37, Daddy von sechs Kindern, in Mannheim von seinem ten-Hoff- Kampf her bestens bekannt, scheiterte in der Nacht zum Donnerstag in Detroit bei seinem vierten Anlauf Boxweltmeister aller Klassen zu werden, erneut an Titelverteidiger Ezzard Charles, 29, der in einem über 15 Runden geh enden Kampf„Old Joe“ erneut nach Punkten besiegte. boxen will. Noch zwei Tage vor dem Kampf hatten Jer- sey Walcott und Sparring-Partner Jack Thomp- son in einer Baptistenkirche in Detroit Predig- ten gehalten. Amateurboxer Thompson, der Pastor dieser Gemeinde, hatte Walcott auf die Kanzel gerufen und ihn gebeten, einige Worte aus dem Stegreif zu der Gemeinde zu sprechen. Old Joe tat dies und verbreitete sich zehn Mi- nuten lang ,„über die Eigenschaften des gottes- kfürchtigen Menschen“. Abschließend verkün- dete Pastor Thompson laut„United Preß“ wörtlich:„Der Herr wird Joe in den Ring gehen, denn er ist ein guter Mensch. Wenn er Stärke braucht, wird er ihm sie senden“ (Anm. d. Red.: Und da gibt es noch Leute, die behaupten, der Satz„Amerika ist das Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ sei ein böses „Nazi-Schlagwort“.) Im Ring war Jersey Joe Walcott dann ab dem ersten Gongschlag, wie jeder Boxer in dieser Sekunde, der einsamste Mensch auf dem Erdboden. Die ersten drei Runden verliefen im wesentlichen ruhig und bestanden im gegenseitigen Abtasten. Die vierte stand im Zeichen heftiger Walcott-Angriffe. Runde fünf und sechs gingen eindeutig an den Meister. Runde sieben und acht blieben ohne größere Aktionen. In der neunten mußte„Old Joe“ nach einer harten Linken an die Kinnspitze bis neun zu Boden. Runde zehn, elf und zwölf standen ebenfalls im Zeichen einer leichten Ueberlegenheit von Ezz. In den drei Schlußg- Platz. Die Siegfried-Leute Guttenberger, Ste- ger, Leck Geiß und Machauer belegten die Plätze 3 bis 7. Den Titel eines Mannheimer Stadtmeisters auf Asphait(Liga- Klasse) errang die„Gol- dene 7“.(Mannschaft: Ganz, Fränzinger, Schu- ler, Edelblut, Matter, Schmitt, Siegler, Hahn). Die weitere Plazierung lautet: 2. Kurpfalz; 3. 1. KC 25, 4. Grün-Weiß; 5. UeH; 6. Siegfried; 7. Treue Kameraden; 8. Club der 13; Der Letzt- plazierte ist Absteiger. Unter den 14 000 befand sich Joe Louis, der im nächsten Monat gegen den Sieger runden war der Herausforderer noch einmal groß im Kommen und in der fünfzehnten brachte er Charles sogar in Bedrängnis. Den- noch war der Punktsieg des Titelverteidigers einstimmig. Das Publikum gab hierzu seinem Mißfallen Ausdruck. Trotz seiner Niederlage ist Old-Papa-Joe von den Experten als stark formverbessert bezeichnet worden. Erst gegen Piet Wilde dann gegen„Tiger“ Jones Vor seiner Berliner Auseinandersetzung gegen den amerikanischen Schwergewichtler Gene Jones am 29. April wird der deutsche Schwergewichtsmeister Hein ten Hoff(Ham- burg) in einem Aufbaukampf nun doch noch einmal in den Ring steigen. Gegner des für den 22. März nach Hamburg angesetzten Kampfes ist, wie wir bereits am Sonntag be- richteten, der belgische Schwergewichtsmeister Piet Wilde. Der Belgier ist damit der zweite Ausländer, der mit ten Hoff als Profi boxt. Wilde ist seit dem 24. März 1946— also am Tage des Kampfes gegen ten Hoff fast genau fünf Jahre— belgischer Meister. Der schwarz- haarige Belgier ist so groß wie ten Hoff und verfügt über eine sehr schwere Rechte. 1950 gewann der Belgier das Antwerper Schwer- gewichtsturnier gegen beste Klasse und verlor 1949 gegen Williams(Gardners schwerster Gegner auf dem Wege zur britischen Meister- schaft) nur knapp nach Punkten. Im gleichen Jahre besiegte er jedoch Baerlund und Jack London und stand gegen Frankreichs Meister Stephan Olek bis zur achten Runde. Wilde ist 27 Jahre alt. Bezirksmeisterschaften der Radfahrer Am Sonntag startet der Bezirk Mannheim im Badischen Radsport-Verband den ersten Lauf zur Straßenmeisterschaft des Bezirkes Mannheim über eine Strecke von 50 km, die auf der zehnma! zu durchfahrenden Rund- strecke Bismarckstraße(Start und Ziel) über den gesamten Ring läuft. Am Start(ab 9.30 Uhr) erscheinen die gesamten Aktiven aus der A=, B-, Jugend- und Altersklasse aus Mannheim, Hockenheim,. Weinheim. Heddes- heim und Nußloch, so daß recht interessanter Sport zu erwarten ist. Beuchtliches Niveau des Fechter-Nuchwuchses Es dominierten: Weinheimer Junioren und Mannheimer VfR-Jugend Die Ausscheidungskämpfe der Leistungs- klasse II, Gruppe 1, der Fechter, an denen Mannheimer, Weinheimer und Eberbacher Sportfechter am vergangenen Wochenende teil- nahme, bewiesen, daß in Weinheim ein guter Juniorennachwuchs(Fechter über 18 Jahren) heranreift. Weinheim stellte neben dem Sieger drei weitere Teilnehmer für die Endrunde. Lediglich Grünewald vom TSV 46 Mannheim gelang es, diese Weinheimer Hegemonie zu unterbrechen. Er belegte den zweiten Platz. Sieger wurde mit nur einer Niederlage Gün- ther Dörsch, Weinheim. Diese eine Niederlage hat allerdings ihm der Mannheimer beige- bracht.— Hier die Endplazierung: 1. Dörsch, TSG 1862 Weinheim; 2. Grünwald, TSV 1846; 3. Naumann, Weinheim; 4. Folgner, Weinheim; 5. Zink, 1862 Weinheim; 6. Greg, VfR Mann- heim; 7. Schlageter, TSV 1846 Mannheim; 8. Köhr, VfR Mannheim; 9. Helfrich, Eberbach; 10. Sauer, Eberbach. Ein ähnliches Bild ergab sich bei den Klassenkämpfen der Jugend bis zu 18 Jahren. Hier waren es die Fechter des VfR Mannheim, die eindeutig dominierten. Beachtlich ist vor allem der dritte Platz des erst 14jährigen Kel- ler.— Die Endplazierung lautet: 1. Mündör- ker, VfR Mannheim; 2. Kaschper, Eberbach; 3. Keller, VfR; 4. Pfisterer, VfR; 5. Spieß, VfR; 6. Lorbeer, TSV 1846 Mannheim. Im Gesamten haben die Kämpfe gezeigt, daß in den Nachwuchs durchaus die Hoffnung gesetzt werden darf, daß er auch bei kommen- den größeren Turnieren mit beachtlichen Leistungen aufwarten wird. Auch die Fechter anerkannt? Der Internationale Fecht- Verband.(FIE) hält vom 5. bis 7 April in Paris seinen Jahreskon- greß ab. Auf der Tagesordnung stehen u. à. die Frage der Aufnahme Deutschlands, Japans. Bulgariens und es Saarlandes sowie ein däni- scher Antrag, einen Mannschafts- Wettbewerb im Damen-Florett in das olympische Programm schon für 1952 aufzunehmen. Nachrichten aus der Welt des Sporis Hessische Amateurboxer siegten in London mit 3:2 Eine hessische Amateurboxstaffel schlug am Mittwoch in der ausverkauften Halle eines Londoner Vorortes den Caius-Boxclub London 3:2. Die deutschen Boxer wurden trotz der an- gekündigten Zwischenfälle, die jedoch aus- blieben, von den Zuschauern gefeiert und mit Beifallsrufen bedacht. Den schönsten Kampf des Abends zeigte der 21jährige Abraham Rosenberg(Hessen), der den Schwergewichtler Jack Donaldson in der 2. Runde dreimal auf die Bretter zwang. Der Ringrichter stoppte den Kampf.— Einzelresultate: Bantam: Bier- mann(H) schlug Tom Linson nach Punkten. Leicht: Maurer(H) unterlag Duffin nach Punkten. Welter: Schilling(H) besiegte Ken- chington nach Punkten. Halbschwer: Müller (H) unterlag Elmes nach Punkten. Schwer- gewicht: Rosenberg(H) K. o.- Sieger über Do- naldson. f Ohne Ostzone, Trier und Weinheim Gewichtheber mit„Rumpf-Meisterschaft“ Die Deutsche Mannschafts-Meisterschaft im Gewichtheben steht auch in diesem Jahre unter einem ungünstigen Stern. Von den vorgesehe- nen acht Teilnehmern wurden die beiden Ost- zonen- Vertreter nicht gemeldet. Der badische Meister AC Weinheim zog seine Mannschaft zu- rück, da der deutsche Halbschwergewichtsmei- ster Ernst Köhler erneut schwer verletzt ist. Der ASV Trier schließlich wird aus Protest gegen die gewiß nicht sehr geschickte Auslosung der Vorrunde nicht Essen 88 antreten. So bleibt als einzige Paarung für die Vor- runde, die am 11. und 18. März in einem Vor- undd Rückkampf ausgetragen wird, die Begeg- gegen den Favoriten nung SV Möhringen— Sandow Nürnberg. Wäh- rend der Titelverteidiger München 1860 durch das Fernbleiben der beiden Ostzonen-Mann- schaften und den Rücktritt des Ac Weinheim schon für die Schlußkämpfe am 29. April und am 6. Mai feststeht, muß Altmeister Essen 88, der sich durch die Rückkehr Teo Aalderings gegenüber dem Vorjahr stark verstärkt hat, am 8. und 15. April gegen den Sieger aus Möhrin- gen— Sandow Nürnberg antreten. Wales— Irland 2:1 Die Fußball-Nationalmannschaften von Wales und Irland trennten sich am Mittwoch im Belfaster Stadion mit einem glücklichen 2:1-Sieg von Wales. Bis zur Pause konnte die siegreiche Elf 1:0 führen. Nach dem Wech- sel hatte Irland mehr vom Spiel, mußte sich jedoch noch einen Treffer gefallen lassen. Viel Schußpech des irischen Angriffs verhin- derte einen möglichen Ausgleich. Wiener Endergebnisse Bei den Tischtennis-Weltmeisterschaften um den Swaythling-Cub(Männer) und um den Corbillon-Cup(Frauen) holten sich die Titel- verteidiger Tschechoslowakei und Rumänien wieder die Meisterehren. Die Tschechoslowa- kei siegte in den Endspielen gegen Ungarn knapp 5:4. Den entscheidenden Punkt für den Sieger holte vor ausverkauftem Haus in der Wiener Konzerthalle Andreadis, der den Un- garn Szepesi schlug. Bei den Frauen siegte der Titelhalter Rumänien im Endspiel gegen Oesterreich 3:1. Den schönsten Kampf zeigte bier Rumäniens Weltmeisterin Rozeanu gegen die Exweltmeisterin Trude Pritzi. Der internationale Tischtennisverband nahm Deutschland und Bulgarien wieder auf. Die Entscheidung über eine Mitgliedschaft des Saarlandes wurde vertagt. Bogoljubow führt jetzt Nach der dritten Partie des in Baden-Ba- den stattfindenden Schachzweikampfes Bogol- jubow-Niephaus führt Bogoljubow 2:1. da Niephaus den Mittwochkampf im 46. Zug eines hoffnungslosen Turmendspiels verlor. Südwest- Bereinigung“ Nach DFB-Lipponer- Entscheid Der Spielausschuß des Fußball-Regionalver- bandes Rheinland-Pfalz entschied, daß die drei Spiele, die Phönix Ludwigshafen mit Lipponer gewonnen hat, annulliert und neu gespielt wer- den müssen. Es handelt sich um die Spiele FK Pirmasens, Eintracht Kreuznach und FV Engers. Nach der Entscheidung des DFB, daß Lipponer für Waldhof spielberechtigt ist, mußte diese„Bereinigung“ im Südwesten vorgenom- men werden. Die bunte Spalte War Dorf polizist Prügel für einen Schiedsrichter gehören nach einer angeblich schlechten Schiedsrieh- terleistung zwar nicht zu den alltäglichen Er- scheinungen, sind indessen jedoch auch nicht allzu selten. Daß aber ein Schiedsrichter Prü- gel bekam, obwohl das Spiel noch gar nicht begonnen hatte, dürfte bislang noch nicht da- gewesen sein. In Lokeren(Belgien) erklärte ein Pfeifenmann den Platz für unbespielbar. Daraufhin erwarteten Roudies den Schieds- richter am Ausgang des Platzes und verprü- gelten inn ganz gehörig. Der Schiedsrichter war aber der Dorfpolizist einer Nackbarge- meinde, der sick die Rowuodies merkte und dem Richter vorführen ließ. 4 Mit einem Stöckelschumn. „K.o. durch Frauenhand“ ging bei einer Bo veranstaltung in Darmstadt ein Punkt- richter, der nach Ansicht eines Sekundanten die letzte Runde zu kurz gestoppt hatte. Das brachte die Braut des einen Boxers, der kurz vor einem sicheren K. o.-Sieg gestanden haben soll, so in Rage, daß sie sich und ihre Umwelt vergaß, flugs einen Schuh mit Roken Stöchel- absätzen von ihren nylonbestrumpften Beinen streifte und den„schuldigen“ Punhetrichter 80 lange traktierte, bis dieser buchstäblien zu Boden ging. * Und sie weinten bitterlich Voller Verzweiflung standen 22 Fußball- spieler, Schiedsrichter, 2 Linienrichter und 47 Zuschauer vor einer Kuh, die die vielen Menschen treu und doof anguckte und dabei in aller Gemütsruhe einen am Stacheldraht der Kunweide Rängengebliebenen Fußball zer- kaute. Dieser„Fußballhunger“ einer Kuh in Dänemark hatte einen Spielabbruch zur Folge, da die Fußballer in der kleinen Landgemeinde so arm waren, daß sie keinen Ersatzball hatten. * Um ein Haar— Sportreporterstreik Dureh Verhandlungen zwischen den ame- rikanischen Radio- und Fernsehstationen konnte ein drokender Streik der Sportreporter, der erste, den es auf der Welt gegeben hätte, im letzten Augenblick noch abgewendet wer- den. Die Rundfunkreporter uaren mit ihren Gagen nicht mehr zufrieden und verlangten eine Angleichung an die köheren ihrer Fern- senkkollegen. Man einigte sich auf folgende ge- meinsamen Sätze: füt die Uebertragung eines Spitzenereignisses im Bogen und Fußball 2. B. erhalten die Reporter künftig 200 Dollar bei einem Wochengehalt von 550 Dollar, für Ueber- tragungen von Wettkämpfen nicht so bedeuten- der Sportarten werden 150 Dollar und ein Wo- chengekhalt von 350 Dollar bezahlt. Wer möchte da nicht Rundfunk- oder Fernseh- reporter in Amerika sein? Deutschlands Sportler Nr. 1 kommt nach Mannheim Im Mannheimer Schwimmerlager herrscht gegenwärtig Hochbetrieb. Kaum sind die spannenden Kämpfe um die badischen Hal- lenmeisterschaften vorüber, hören wir, daß der Schwimmverein Mannheim am kommen- den Wochenende mit seiner aktiven Män- ner-Mannschaft auf Reisen geht und in Heilbronn zu einem Klubkampf startet, der SV Heilbronn— SV Ansbach— SV Mann- heim zusammenführt. Der Ausgang dieses Treffens ist vollkommen offen. 8 Der erste Aprilsamstag aber bringt allen Mannheimer Schwimmsportfreunden eine besondere Delikatesse. Der sein 50jähriges Jubiläum feiernde Schwimmverein Mann- heim hat zu seinem am 7. April stattfinden- den großen Jubiläumsschwimmfest eine Reihe Einladungskämpfe vorgesehen, für die ge- stern die Zusage von Europameister Herbert Klein(München) eintraf. Eine weitere Zusage gab inzwischen auch die drei- fache deutsche Meisterin Gerda Herrbruck Pirmasens) sowie ihr Klubkamerad Pfers- dorf. Weitere Verhandlungen sind im Gang 800 Es ist leicht, das Unvolllommene zu verbessern. Dagegen war es schwer. den OpEL- OLYMPIA zu vervollkommnen, einen Wagen also. der ohnedies schon als Musterbeispiel höchster technischer Reife gilt- Wesentliche Verbesserungen erhöhen nun wiederum den Wert des OpEL- OLYMPIA und machen ihn damit noch begehrenswerter. Der OLVMPIA 1951 ist der Wagen für Fahrer, die rechnen mũssen, aber hohe Ansprüche stellen. Auch wer viel erwartet, wird überrascht sein, was dieser Wagen bietet, wie leistungsstark und wie wirtschaftlich er ist! AbAM OPEL AkrIENC ESELLSCHAFT RUSSELSHEIM AM MAIN Opel- Handler uberall · Auslandsbvertrieb durch die ueItum ſassende Organisation der General Moto OPA 0 1.3 Ltr. Hochleistungs-Motor durch ö 1 Limousine DM 6.150.- a. W. cabrio-Lim. DM 6.350. a. W. höhere Verdichtung jetzt 39 PS stark. 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Die Jungen Wollten mit einem Handwagen ihre Beute gerade zum Altmetallhändier fahren.— Aus dem Anwesen einer Witwe in der Cedern- straße wurde von unbekannten Tätern ein zwei Meter langes Ablaufrohr im Werte von 10 DM gestohlen. 15 Kilogramm Altblei entwendete in den letzten Tagen ein Hilfsarbeiter bei seinem Arbeitgeber in Ludwigshafen- Oggersheim. Er Warf das Metall aus dem Fenster des Fa- rikbetriebes, wo er es bei Anbruch der Dunkelheit abholte und an zwei Pe en zu einem ganz geringen Preis verkaufte. Gegen die Abnehmer wurde Anzeige wegen Hehlerei erstattet. Ein Herrenfahrrad im Werte von etwa 60 DM wurde einem Gipsermeister am 7. März gegen 16.30 Uhr in der Lagerhaus- straße entwendet. Es war nicht abgeschlos- en. 2000 Zigarren und Zigarriilos im Werte von 700 DM wurden in einem Tabakwaren- geschäft gestohlen. Die Täter stiegen in der Nacht vom 3. zum 4. März über ein Ruinen- grundstück in der Bismarckstraße in den Hof des Tabakwarengeschäftes ein und ris- sen mit einem Stemmeisen die hintere Ein- gangstür aus ihrer Befestigung. Zwei Personen, die von auswärtigen Dienststellen zur Festnahme ausgeschrieben Waren, konnte die Ludwigshafener Krimi- Nalpolizei ermitteln. Zehnmal alarmiert wurde die Berufs- feuerwehr im Monat Februar. Die Alarme betrafen: zwei Brände und acht Hilfelei- stungen bei Verkehrshindernissen. Es stießen zusammen: am 7. März gegen 6.40 Uhr auf der Straßenkreuzung Frankenthaler- Jägerstraße ein Rad- und ein Motorradfahrer. Das Fahrrad wurde erheb- lich beschädigt. auf der Straßenkreuzung Haupt- Rheingönheimer Straße am gleichen Tag en 15.45 Uhr ein Lastzug und ein Pkw., das Personenauto erheblich beschä- gt wurde. Personen wurden nicht verletzt. 70 2 Wohnungsmarkt weiter ungünstig Wie aus dem Monatsbericht des Woh- N amtes Ludwigshafen hervorgeht, hat sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt im Februar weiterhin verschlechtert. Waren am 31. Januar 7426 Wohnungssuchende regi- Striert, so hat sich diese Zahl durch 253 Neu- Zugänge und nur 109 ausgeschiedene Woh- nungssuchende bis zum 28. Februar auf 7570 erhöht. Usgesamt sind im Berichtsmonat 228 Woh- nungsbezüge zu verzeichnen, die sich im ein- zelnen auf 60 Altwohnungen, 11 Einzelzim- mern, 20 möblierten Zimmern, 61 Neubau- Wohnungen der gemeinnützigen Wohn- bauunternehmen, 34 öffentlich geförderte, Wiederinstandgesetzte und Neubauwohnun- Seti Und 42 kreſe Wölnungen verteilen. Durch wiederinstendgesetzte und Neubau- Wohnungen hat sich der Wohnraum der Stadt um 4629 qm erhöht. Unter den Personen und Familien, denen eine Wohnung zugewiesen werden konnte, befanden sich 15 evakuierte Familien und 10 Familien, die ihre bisherige Wohnung laut Gerichtsurteil räumen mußten. Weiter- hin wurden drei Wohnungen an Familien vergeben, in denen ein Mitglied an Tuber- Kulose erkrankt ist. 39 Personen aus der Ostzone und vier Personen aus dem Aus- land erhielten im Februar die Zuzugsgeneh- migung, 5 Anträge wurden abgelehnt. Neue Beschlagnahmungen durch die Besatzungs- macht sind im Berichtsmonat nicht erfolgt, dafür aber eine Zweizimmerwohnung frei- gegeben. Parkiest soll wie Vogel Phönix dus der Asche steigen Ludwigshafener Verkehrsverein als Initiator/ Festausschuß arbeitet bereits/ Startschuß: am 30. Juni Die Bemühungen, in Ludwigshafen all- jährlich ein großes bedeutsames Volksfest zu veranstalten, datieren nicht von gestern. Sie sind im Gegenteil schon jahrzehnte alt. Denn seitdem das berühmte„Ludwigshafe- ner Parkfest“ in der Zeit nach dem ersten Weltkrieg allmählich„eingeschlafen“ ist, fehlte eine umfassende große Veranstal- tung, die als alle Kreise gleichmäßig anzu- sprechende niveaureiche Volksbelustigung bezeichnet werden konnte. Welche Bewandtnis hatte es eigentlich mit dem Ludwigshafener Parkfest? Diese beiden Worte sind, bringt man sie im rech- ten Kreise vor, ein Stichwort für die Alten. Es war ein Fest der Feste, dieses Parkfest, das alljährlich bis in die zwanziger Jahre mit viel Pomp auf der Parkinsel abgewik- kelt wurde.„Vierspännig“ im„Landauer“ kamen damals die Prominenten.„Zwei- und einspännig fuhren die„Bürgersleute“ vor, und auf dem„Veloziped“ und zu Fuß das gesamte„restliche Volk“. Das war aller- dings noch in der„guten alten Zeit“(vor dem Weltkrieg). Nach dem Kriege verlor das Fest immer mehr. Schuld daran trug teilweise die fortschreitende Bebauung der Parkinsel. Nachdem nun seit einigen Wochen von den verschiedensten Kreisen über das an- gedeutete Problem diskutiert worden War, hat dieser Tage ein Ausschuß, bestehend aus Vertreter der Stadtverwaltung und des Verkehrsvereins beschlossen. 1951 das Lud- Wigshafener Parkfest wieder auferstehen zu lassen. Entscheidender Initiator für diesen Plan ist der Ludwigshafener Verkehrsver- ein unter Vorsitz von Rechtsanwalt Dr. Strehl. Der Verkehrsverein wird auch Trä- ger der Festveranstaltung sein. Der Vor- schlag, einen Ausschuß zu bilden, dem ne- ben der Vorstandschaft des Verkehrsver- eins Vertreter der Stadtverwaltung(Stadt- Werke, Bauamt, Presseamt usw.), ferner Vertreter der Tageszeitungen, der Sportver- bände, der Gesangvereine und nicht zuletzt der Ebertpark- Verwaltung angehören sol- len, wurde gebilligt. Der Ausschuß wird be- reits heute nachmittag zum ersten Male im Sitzungssaal des neuen Stadthauses tagen. Mit der Beteiligung der Ebertpark-Ver- waltung und dem Stadtgartenamt hat es seine besondere Bewandtnis. Sie werden mit die Hauptlast der Ausrichtung des Festes tragen müssen, wurde doch beschlos- sen, das Fest nicht mehr auf der ungeeig- neten Parkinsel, sondern im Ebertpark ab- Verantwortung für Arbeitsfrieden untrugbur DGB-Vorsitzender A. Kaeseberg referierte vor Gesamt-Betriebsrat In der Sitzung des Gesamt- Betriebsrates der Stadtverwaltung am Mittwoch referierte der Vorsitzende des DGB- Kreisausschusses Ludwigshafen, Alfred Kaeseberg. Er nahm zu der neuerlichen Preisentwicklung Stel- lung und erwähnte hierbei, daß die Bundes- regierung und die Mehrheit des Bundes- parlamentes schon einmal den Auftakt zu einer Welle der Preissteigerungen gegeben hätte, als die Stützung des Getreidepreises durch Subventionen abgelehnt wurde. Jetzt. Wo die Bundesregierung die Roggen- und Weizenpreise um durchschnittlich 100 DM erhöht habe, deute erneut die Preis-Spirale nach oben. In diesem Zusammenhang er- Wähnte Kaeseberg die Kündigung der Tarif- verträge der IG Metall sowie der IG Chemie. Weitere Tarifkündigungen würden folgen, Arbeiter und Angestellte müßten, falls er- forderlich, ihre Lohn- und Gehaltserhöhun- gen mit den letzten gewerkschaftlichen Kampfmitteln durchzusetzen trachten. „Was aber geschieht mit den Arbeits- losen?“, so fragte Kaeseberg. Die Unter- stützungen seien den Preissteigerungen nicht einmal in bescheidensten Maßen angepaßt. Die Gewerkschaften würden sich in jedem Fall gegen alle preissteigernden Maßnahmen wenden. In seinen weiteren Ausführungen behan- delte der Referent die gewerkschaftliche Schulungsarbeit an den DGB-Bundesschulen und machte darauf aufmerksam, daß auch örtlich in den Kursen von„Arbeit und Leben“ wertvolle gewerkschaftliche Bil- dungsarbeit geleistet werde, Abschließend nahm die Versammlung eine Entschließung an, die u. a. auch an den Hauptvorstand der Gewerkschaft„Offentliche Dienste, Trans- port und Verkehr“ gesandt wurde. In der Entschließung kommt die Auffassung des Gesamt- Betriebsrates zum Ausdruck, daß die Lohn- und Gehaltsverhandlungen sehr schleppend vor sich gingen und die Schuld daran an den Arbeitgeberverbänden liege. Angesichts der Hilferufe aus den Kreisen der um ihre nackte Existenz ringenden Arbeitnehmerschaft könne der Betriebsrat keinerlei Verantwortung mehr für die Wah- rung des Arbeitsfriedens übernehmen. zuhalten. Als Termin sind der 30. Juni, der 1. und 2. Juli und der 7. und 8. Juli festge- legt. Auf dem nördlich der gärtnerischen Anlagen des Parkes gelegenen freien Fläche, mit deren Planierung sofort begon- nen wird, soll eine 4000 bis 5000 Personen fassende Zelthalle erstellt werden. Eine Imitation der Wurstmarkt-Schubkärchler wird nicht fehlen. Auch ein großer Jahr- marktsbetrieb wird mit dem Fest verbun- den sein. Außerdem sollen leichtathletische Wettkämpfe, Fußball- und Handballspiele um einen Stadtpokal sowie ein Reitturnier einen großen sportlichen Rahmen schaffen. Man könnte diesen Plänen gegenüber einwenden, dag Ludwigshafens repräsenta- tives Volksfest das alljährlich in der Gar- tenstadt stattfindende Blumenfest sei. Die- ses Argument ist abzulehnen. Ist doch das Blumenfest daräber kann auch seine Slanzvolle Wiedergeburt nach dem Kriege nicht hinwegtäuschen— eindeutig die Sache eines Vorortes. Die Absicht, ein gro- Bes Volksfest für die gesamte Bevölkerung in und um Ludwigshafen zu schaffen, kann nur begrüßt werden. Es bleibt zu wünschen und zu hoffen, daß der Ausschuß überall die rechte Unterstützung findet, auf daß alle Pläne verwirklicht werden können. Den Verletzungen erlegen. Der Fußgän- ger, der, wie bereits gemeldet, am 5. März die Dürkheimer Straße in Ludwigshafen- Oggersheim überqueren wollte und von einem Pkw. angefahren wurde, ist am 6. März seinen schweren Verletzungen schwe- rer Schädelbruch und mehre Wirbelsäulen- 5 im Städtischen Krankenhaus er- egen. Welthilisspruche Esperanto umspunnt die Erde Neunte Landsmannschaft will helfen, berichtete O. Willer Die Besucher des Vortragsabends, den die Ludwigshafener Esperantisten-Gruppe in der Gaststätte„Zur Republik“ veranstal- tete, blieben interessiert vor einer Welt- karte stehen, auf der in bunten Seiden- schnüren die Verbindungslinien gezogen Waren, die den Briefwechsel der Ludwigs- hafener Esperantisten mit ihren Freunden in der ganzen Welt darstellten. Eine Ver- bindung, die sich bis nach China und Japan erstreckt! An Hand vieler Beispiele wur- den auch die Gäste der Esperantogruppe, die von der Sprache noch nichts verstehen, von der Bedeutung der Welthilfssprache Wiederuulbau der Schulen nach wie vor dringend Kardinalfrage: Bringt neuer Haushaltetat genügend Mittel auf? Das Jahr 1950 war auf dem Sektor der Wiederinstandsetzung von Schulen ein recht arbeits- und erfolgreiches Jahr. Wir haben über die meisten dieser Bauvorhaben im Verlauf des Jahres Einzelbetrachtungen aufgestellt und wenn von seiten der Regie- rung Rheinland-Pfalz der Stadt Ludwigs- hafen die Anerkennung zuteil geworden ist, daß sich das Schulwesen in Ludwigshafen im Gesamtbereich der Pfalz bereits wieder „sehen lassen könne“, so werden wohl alle einsichtigen Eltern diese Anerkennung teilen. Weniger bekannt sein dürfte, dag der Schulbau in früheren Zeiten aus Mitteln des sogenannten außerordentlichen Haushaltes bestritten wurde, das heißt, aus Anleihen. Heute aber stammen alle Beträge aus dem ordentlichen Haushalt; das bedeutet: aus städtischen Steuereinnahmen. Setzt man in Rechnung, daß es in Ludwigshafen kaum einen Schulbau gab, der nicht mehr oder weniger starke, meist sogar sehr erhebliche Die Sowjetunion als Wirtschaftsmacht Aufschlüßreicher Vortrag von Professor Thiele in der Volkshochschule „Es gibt viele, Wahrheiten' über Rußland, die objektiv stimmen und doch nicht das Richtige aussagen“, so etwa begann Prof. Dr. Erich Thiele, München, am Mittwoch abend im BASF-Feierabendhaus seinen Vor- trag„Die Sowjetunion als Wirtschaftsmacht“. Zu diesen Wahrheiten gehöre unter ande- rem auch die Tatsache, daß Ruhland das Waldreichste Gebiet der Erde sei, doch habe es daneben weite, völlig versteppte Land- striche. Wohl habe es unermeßlich große Kohlenlager, doch seien erst wenige er- schlossen. Diese und andere Erscheinungs- formen, so betonte Prof. Dr. Thiele, ver- Wirren den Blick und werden durch Propa- gandamahnahmen noch mehr verzerrt. Hin- zu komme der Umstand, daß es seit dem Jahre 1939 kein amtliches Zahlenmaterial gebe, höchstens Prozentzahlen, die aber einen völlig falschen Eindruck hervorriefen. Die Bodenschätze Rußlands liegen, wie der Redner an Hand einer Karte deutlich Machen konnte, weit voneinander entfernt, ein Umstand, der sich wirtschaftlich hem- mend auswirkt. Wenn die Sowjetunion als Wirtschaftsmacht gewertet werden soll, müsse noch mancher Faktor einkalkuliert Werden. Die Gesamtbevölkerung dieses Nationalitätenstaates bestehe zu 75 Prozent Aus Slaven und im übrigen aus Fremd- Völkern. Noch seien zwei Drittel des Volkes Agrarier, deren Bildungsniveau nach der letzten Volkszählung 1939 mit 18,8 Prozent Analphabeten weit unter dem der Europäer liege. Der Nachwuchs für die Industrie müsse also aus der Agrarbevölkerung ge- nommen werden, was eine langwierige Er- ziehungs- und Bildungsarbeit bedeute,. Zwar habe kein Land der Erde seine Einwohner arbeitstechnisch so stark erfaßt wie gerade die Sowjetunion(allein 50 Prozent aller Frauen sind berufstätig), doch habe dies ein Fehlen jeder Arbeitsreserve zur Folge. Das System der„Norm“, das das Arbeitssoll immer höher hinaufschraubt, ließe auch keine stärkere Intensivierung mehr zu. In„bezug auf die Ernährungslage, 80 führte der Redner weiter aus, verführe die Größe des Landes ebenfalls zu übertriebe- nen Vorstellungen. Nur 10,6 Prozent des Bodens sei für den Ackerbau brauchbar. Wenn Rußland schließlich ein erdölreiches Land sei, so basiere doch fast die gesamte Agrarwirtschaft auf dieser nahezu einzigen Energiequelle und der zur Zeit einsetzende Bau von Traktoren für Holzvergasung müsse zu denken geben. Ein weiteres Mittel gegen den Erdölmangel sei die Elektriflzierung und der Bau von Torfkraftwerken. Die Ausnut- zung der Wasserkraft sei noch gering, da rund 80 Prozent der vorhandenen Wasser- menge im asiatischen Teil Rußlands zu fin- den sei. Durch die Forcierung der Schwer- industrie sei ferner die Verbrauchsgüter industrie stark vernachlässigt worden, eine Tatsache, die sich auf die moderne Entwick- lung ebenfalls hemmend auswirke. All diese Angaben Prof. Dr. Thieles fkußten nicht auf amtlichen Statistiken. Sie waren vielmehr konstruiert. Fest steht Allerdings, daß Rußland nur mit einem Pro- zent am Welthandel beteiligt ist. Doch trotz dieser Bedeutungslosigkeit sei die Sowjet- union, so meinte Thiele abschließend, ein Weltproblem, das nicht mit einer Hand- bewegung abgetan werden könne lowo Zerstörungen aufwies, und daß noch heute etwa die Hälfte aller Schulgebäude un- brauchbar ist, so zeigt sich unschwer die Größe der Aufgabe, Vor der die Stadt steht. Es darf hierbei auch nicht vergessen Wer- den, daß mit jedem zerstörten Raum auch die Einrichtung(Schulmöbel, Anschauungs- material, Sammlungen und anderes) ver- nichtet wurde, so daß jeder wiedergewon- nene Raum auch einer neuen Einrichtung bedarf. In Ludwigshafen müssen zur Zeit rund 15 000 Schüler und Schülerinnen unter- richtet werden. Vor dem Kriege standen 25 Schulgebäude zur Verfügung. Heute sind es etwas mehr als die Hälfte. Doch auch diese Gebäude sind zum größten Teil noch nicht vollständig ausgebaut. Daher nrüssen, von wenigen Ausnahmen abgesehen, alle zur Verfügung stehenden Klassensäle zweimal am Tage benutzt werden. Lediglich in eini- gen Oberklassen kann bereits wieder por- maler Unterricht abgehalten werden. Im vergangenen Jahr wurden vom Hochbauamt an 17 Schulgebäuden Wieder- aufbau- oder Instandsetzungsarbeiten ge- leistet, wodurch die Schulbehörde 43 Schul- säle zur Verfügung gestellt werden konn- ten. Hierzu ist noch zu erwähnen, daß die Bautätigkeit keineswegs allein nach der Zahl der wiedergewonnenen Unterrichts- räume zu bewerten ist. Verschiedene Schu- len mußten, um zunächst vor dem Verfall geschützt zu werden, erst einmal neue Dächer und Dachkonstruktionen erhalten, ohne daß bereits die Möglichkeit eines wei- teren räumlichen Ausbaus gegeben war. Ein Teil der im Vorjahr begonnenen Arbeiten wird auch erst im Laufe dieses Jahres fer- tiggestellt und kann sich somit in der Sta- tistik von 1950 noch nicht auswirken. Die Mittel aus dem Haushaltsetat des abgelaufenen Geschäftsjahres sind nun im wesentlichen erschöpft. Welche Beträge im neuen, am 1. April beginnenden Haushalts- jahr für den Schulbau zur Verfügung ste- hen werden, ist vorläufig noch nicht zu übersehen, da die Etatsberatungen noch Neuer KPD-Landes vorstand Der bisherige Landesvorstand der Kom- munistischen Partei von Rheinland-Pfalz Wurde, wie erst jetzt bekannt wird. auf einer Delegierten-Tagung der Partei in Mainz- Bretzenheim am 24. und 25. Februar durch einen neuen, 24 Personen umfassenden Vor- stand abgelöst, der sich zum größten Teil aus bisher in der Oeffentlichkeit weniger bekannten Parteifunktionären zusammen- setzt. Dabei wurde der bisherige erste Vor- sitzende der KPD von Rheinland-Pfalz Landtagsabgeordneter Ernst Buschmann, Koblenz,„zur Erfüllung wichtigerer Aufga- ben“ von seinem Posten abberufen. Als erster Vorsitzender wurde einstimmig Georg Gampfer, Mainz, gewählt. nicht abgeschlossen sind.— Zu den drin- gendsten Aufgaben in diesem Jahr gehört der Neubau einer Schule in Oggersheim, da Hler mindestens 25 Schulsäle fehlen. Auch die Niederfeldsiedlung benötigt den schon Ve. Ay 58/ — Noch einmal:„ ein-Necku“ Der Haupt- und Finanzausschuß Stadtverwaltung Ludwigshafen befaßte 00 in seiner letzten Sitzung mit dem Beitilt Ludwigshafens zur kommunalen Arbeitzge. meinschaft Rhein/ Neckar. Sämtliche Fraß tions vorsitzende, abgesehen von KP. Spts. cher Feller, stehen der kommunalen 20. sammenarbeit mit Mannheim, Heidelde und Frankenthal Wohlwollend gegenüber Selbst die SPD-Fraktion erklärte entgegen ihrer noch vor kurzem geäußerten Ableb⸗ nung(siehe„MM.“ Nr. 52), daß sie einen Beitritt zustimmen werde. Justizrat F. Wagner(SPD) betonte, dag Ludwigs in dieser Angelegenheit nicht quertreiben wolle. Im weiteren Verlauf der Sitzung Wurde ein Steuerausschuß für das Finanzamt e. bildet, der künftig bei Festsetzungen ven Steuersätzen mitbestimmend wirken Der Ausschuß besteht aus dem Leiter d05 Finanzamtes, sieben Steuerzahlern der eg schiedensten Berufsgruppen sowie einem Beamten der Stadtverwaltung. Ferner wurde für den Stadt- und Landkreis Ludwigshateh ein Jagdbeirat gegründet. Prof. Poppen dirigiert Bach-Messe Wie alljährlich, so veranstaltet duch in diesem Jahr die evangelische Gesam gemeinde von Worms am 11. März in der Luther-Kirche die Aufführung der„Hohen Messe in h-moll“ von Johann Sebastin Bach für die Protestanten der Vorderpfalz Nach Nordbadens, Rheinhessens und Starken. Schwe burgs. Professor Dr. Hermann Meinhad Poppen, Heidelberg, hat die Gesamtleitung übernommen. Namhafte Gesangs- und In. strumentalsolisten aus ganz Südwest. deutschland sind verpflichtet worden, Auch 8 das Städtische Orchester Heidelberg, der Heidelberger Bachverein und ein Studen. I Man tenchor der Universität Heidelberg habe fe ihre Mitwirkung zugesagt. 5 Beer Ee überzeugt, über deren Entstehen der Leite der Mannheimer Ortsgruppe, O. Willer, be. Nach richtete. Manr Nach einem Ueberblick über andere Hilfssprachen, die aber trotz guter Ansätze nicht zu besondèrer Bedeutung eekonna seien, sprach der Redner über Dr. Zamen- hof, der seine umfassenden Sprachkennl- 22 nisse zur Schaffung einer logisch aufgebah- ten und leicht erlernbaren Weltsprache be⸗ 155 5 nutzte, die sich nun schon seit vielen Jahren 25 behauptet habe und deren Anhängerzall ständig wachse. Hermann Schmidt, der Vor- sitzende der Ludwigshafener Esperantisten dankte dem Referenten für den anschal-] I Heer lichen Vortrag, der sicher manchen, der f heute noch fernsteht. für die Welthits. sprache gewonnen habe. Abschließend wies Schmidt auf den neuen Unterrichtslehrgang hin, der Ende März in Ludwigshafen be- Sipnen wird. Hebe Wohnungen— Keine Kasernen Die Deleglerten der Generalversamml der Gewerkschaft Bau, Steine und Erd Plötz guter im 2 so oft besprochenen Schulneubau mit min- Verwaltungsstelle Ludwigshafen, protestier] Ma! destens 12 Sälen. Zur Rettung der Rupp- ten gegen das nach ihrer Auffassung tateg-]] Ried rechtschule ist der Aufbau eines Daches in lose Zusehen aller staatlichen Instanzen 1 diesem Jahr unumgänglich. Auch das Schul- der Frage der Preisgestaltung. Die Gewerk haus in Maudach muß fertiggestellt wer- schaftler forderten einmütig das sofortige den. Doch dies sind nicht die einzigen Eingreifen ihrer Landes- und Bundesld- J Beer „Muß- Vorhaben“. Das Hochbauamt kennt tung. Die Versammlung der organisierten alle Raumnötel Es wird weiterhin in Zu- Bauarbeiter verwies darauf, daß die Mau-. semmenarbeit mit dem Referat„Schulen“ rer, Bauhandwerker und Baunebenhand. an der Bewältigung dieser großen Aufgabe werker Wohnungen und keine Kasernen 5 arbeiten. habo. bauen wollten. 1* 2 1 Donaudeutsche organisieren sich in der Pfalz Neunte Landsmannschaft will helfen neue Heimat aufzubauen 1 In einer gut besuchten Versammlung Leute, die von irgendeinem Lande kom 1 wurde am Sonntag in Schifferstadt ein men, nichts haben und unerfüllbare Fo den Ortsverein der Landsmannschaft der derungen stellen; unsere Aufgabe bestell ver Deutschen aus dem Donauraum gegründet. darin, der pfälzischen Oeffentlichkeit und WI Schifferstadt ist der einzige Ort der Pfalz, den Kreisen der Behörden im gesamten M 2 bei dem der Anteil der Donaudeutschen an den im vergangenen Jahr eingewiesenen über 1000 Heimatvertriebenen nahezu 30 Prozent beträgt. Die Landsmannschaft der Deutschen aus dem Donauraum ist gegenwärtig in der Pfalz dabei, sich zu organisieren. In den Kreisen Ludwigshafen und Frankenthal Sind die Ortsgruppen bereits gebildet. In den übrigen Kreisen wird die Arbeit vor- angetrieben. Bereits vor über einem Jahr fanden sich Leute aus dem Donauraum zu- sammen, um vor den Behörden die Inter- essen ihrer Landsleute zu vertreten. Das vorjährige Treffen„Pfälzer drinnen und draußen“ hatte diese Donaudeutschen erst- mals mit den vor elf Jahren Umgesiedelten und den Pfälzern näher zusammenge- bracht. Vor vier Wochen wurde nun die Landsmannschaft offiziell ins Leben geru- ken. Lehrer Rettig ging in näheren Ausfüh- rungen auf die Ziele der Landsmannschaft ein, die die neunte Landsmannschaft der Heimatvertriebenen in der Pfalz darstellt. Neben der eigenen Interessenvertretung, die aus der Eigentümlichkeit der Herkunft heraus als besonders notwendig erachtet Wird, will die Landsmamnschaft die alten Bande zwischen ihren Mitgliedern und den Einheimischen neu knüpfen. Sie geht dabei von der Tatsache aus, daß die große Mehr- heit der Vorfahren der Donauraumdeut- schen vor lange Zeit aus der Pfalz ausgewandert ist. Sie möchte, ihnen helfen Fuß zu fassen und eine neue Heimat auf- zubauen. Für besonders wichtig hält Leh- rer Rettig die Aufklärung der Einheimi- schen. Wörtlich sagte er:„Wir sind nicht Land Rheinland-Pfalz Mitteilung zu me- chen von dem, was wir waren und wWas r verloren haben. Nicht mit dem FHinterge- danken, daß wir das wieder fordern, son- dern um aufklärend zu wirken.“ Die Beziehungen der Landsmannschaft der Donaudeutschen zu den übrigen Landb- mannschaften und dem Bund der Heimat, vertriebenen sollen auf das engste gestaltet werden, um genieinsam die alle betreffen dem Fragen zu klären. Die Landsmann schaft ist als Organisation Mitglied des Bundes der Heimatvertriebenen. ö 55 1 unse Wo gehen wir hin? ö Filmtheater im Pfalzbau:„Ein bezauberſ der Schwindler“, Spätvorstellung:„Barcarole, — Rheingold-Filmtheater: Spätvorstellung „Im Banne der Vergangenheit“.— Parkthel, gage ter:„Der Mann, der zweimal leben wollte“ J bam Spätvorstellung: Ein Leben wie ein Milli J ew när.— Raschig- Filmtheater:„Wiener Mädeln J Led — Casino Mundenheim:„Silberkönig“, Spal- Le Vorstellung:„Mann ohne Gewissen“. 5 Ob theater Gartenstadt:»Die Sünderin“. Spe Lu Vorstellung:„Höllenfahrt nach Santa 0 Weißes Rössli Oggersheim:„Kleiner Schwinn del am Wolfgangsee“, Spätvorstelluneé] 1 „Rauschgift an Bord.— Metropol Friesen, beim„Wiener Madeln«, Spätvorstellung „Abenteuer auf hoher See“, Bestattungen 5 80 9. März: Ludwig Bohnert. 67 J., Oase? heim, Beethovenstraße 10. Friedhof Ongers- heim, 14 Uhr. 5 10. März: Hermann Dierolf, 64 J., Hetrme Löns-Weg 34. Friedhof Mundenheim, 12 U 5 — Anna Boshbardt, 58 J. Ruchbeim. Mug stadter Straße 7. Friedhof Mundenheim. 11 Ubr.— Georg Führmann, 68 J., Luitpoldstr. b, Friedhof Friesenheim, 10.30 Uhr. AI verbürgt OilE: ae Oelen, de, Gegen enges glatte und grüne 5 8 8 1 K 1 5 5 0 Ros ur Hervorragend parfümiert und sparsam brauch mit dem schönen, praktischen Bakelitehalter Ver- im Einführungspreis Unt Ver 7 WI DMM I, * 8 5—* e e e N 7 2 5 FFF wer. e e er a an** *— 8 5 9 5 5 a 50 9 a 5 r MORGEN Seite 7 51/ Nr. WIr. 58 Freitag, 9. März 1951 ckur schuß faßte g em Beitrlt Arbeitsge. iche Prag. KP.-Spte. malen 2. Heidelpegg Zegenüber, te entgegen ten Ahbleh⸗ sie einem zrat F. W. dwigshalen uertreſpen zung wurd zam ge. ungen von irken gl. Leiter dez n der det, wie einen rner wurde dwigshaten h-Messe altet auch 2 Gesamt. färz in ger ler„Hohen PPP!!! TTT Sebastian orderpfab, Starken. Meinhard zamtleitung S- Urid In- Südwest. rden. Auch berg, der in Studen. erg haben dle der Leiter Willer, be. er andere er Ansätze gekommen r. Zamen- rachkennt. aufgebau- prache he- len Jahren hängerzall t, der Vor. berantisten anschau⸗ nchen, der Welthils. dend wies itslehrgang hafen be- Hebie sernen rsamm! nd Erd protestier- zung taten⸗ istanzen 1 e Gewerk. s Sofortige Bundeslel- ganisierten die Mau- zebenhand⸗ Kasernen 12 Een mde kom- Ibare Fol- be bestell chkeit un gesamten zu made ad Was it Hinterge⸗ dern, Son- mannschaft zen Lands- T Heimat. e gestallet betreffen: andsmanm- glied des bezaubern Barcarole“ vorstellung. Parkthea⸗ en Wollte“ ein Millio- er Mädeln mig“, Spät. „%— Film- in“, Sul er Schwin- vorstellung: o Friesen. worstellung J., Osgeks: of Oggers- Hermann- mn. 12 Uhr m. Mutter- heim, II. tpoldstr. d. — —— Vorstandsmitglied unserer Gesellschaft, Herr Mühlendirektor i. R. kurz vor Vollendung seines 79. Lebensjahres. jederzeit höchste Anerkennung. Mannheim, den 7. März 1951. Unerwartet verschied am 4. März 1951 nach kurzer Krankheit das langjährige Franz Bueschler Der Verstorbene hat nahezu 37 Jahre dem Vorstand unserer Gesellschaft angehört, bis er Ende 1936 in den wohlverdienten Ruhestand trat. In den Jahrzehnten seiner Tätigkeit hatte er großen Anteil an der Entwicklung unseres Unternehmens, das seinem Weitblick viel verdankt. Er war seinen Mitarbeitern und Untergebenen ein Vorbild an Klugheit, Tatkraft, Haltung und Güte. besonderes Verständnis für die Sorgen und Nöte seiner Untergebenen fand Wir betrauern in dem Verstorbenen einen hervorragenden Menschen, dessen Angedenken wir allezeit in hohen Ehren halten werden. Aufsichtsrat, Vorstand und Belegschaft der Pfälzischen Mühlenwerke Sein Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß entschlief nach kurzer, schwerer Krankheit, Fräulein Emilie Wurth Lehrerin a. D. wWohlversehen mit den hl. Sterbesakramenten, 63 Jahren. Mannheim Käfertal, den 7. März 1951 Fasanenstraße 10 Royal-Oak, USA im Alter von In tiefer Trauer: Anton Wurth und Frau Maria, geb. Grab Elisabeth Freitag Beerdigung: Freitag, 9. März 1951, 14.30 Uhr, Friedhof Käfertal. Nach einem arbeitsreichen Leben ist mein lieber, treusorgender Mann, mein guter Vater, Herr Jakob Braun Schuhmachermeister nach kurzer, schwerer Krankheit plötzlich und unerwartet heim. gegangen Mannheim, den 6. März 1951 Schwetzinger Straße 99. In tlefer Trauer: Philippine Braun, geb. Knaus Dr. Carl Braun Beerdigung: Samstag, den 10. März 1951, um 10 Uhr, auf dem Hauptfriedhof Mannheim. 8 Plötzlich und unerwartet wurde heute mein lieber Gatte, unser guter Vater, Großvater, Urgroßvater und Schwiegervater, Herr Georg Vath im Alter von 80 Jahren in die Ewigkeit abgerufen Mannheim, den 7. März 1951 Riedfeldstraße 24. l Im Namen der trauernden Angehörigen: Margarethe Vath, geb. Scherdel und Kinder Beerdigung: Samstag, 10. März 1951, 11 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. NACHRUF Am 7. März 1931 wurde unsere kaufmännische Angestellte, Mathilde Aug in einer Heidelbeger Klinik von schwerer Krankheit durch den Tod erlöst. Ein Leben voll Fleiß und Pflichterfüllung ist allzu frün zu Ende gegangen. In Dankbarkeit gedenken wir der Verstorbenen für die in drei Jahrzehnten bewährte zu- verlässige und treue Mitarbeit. Wir werden Frl. Mathilde Aug nicht vergessen! Mannheim Waldhof, den 8. März 1951 DIRERKTION und BETRIEBSRAT der ZELLSTOFF FABRIK WALDHOF Werk Mannheim DANK SA GUN G Für die vielen Beweise herzlicher und aufrichtiger Anteilnahme sowie die zahlreichen Blumen- u. Kranzspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Karl Spingler g Gastwirt gagen wir innigsten Dane. Besonderen Dank den Herren Schell hammer vom Landesverband für das Hotel- und Gaststätten- gewerbe, Egner für die N. V. Nderl. Bankinstelling Den Haas. Lederer für die Landsmannschaft der Schwaben, Schäfer für die „Liederhalle Mannheim“, der Brauerei Reiff AG. Nürnberg, dem Obmann der Betriebsangehörigen unseres Betriebes sowie dem Quartett der Liederhalle. Ganz besonderen Dank sagen Wir Herrn Guttmann für seine trostreichen Worte. Mannheim, den 8. März 1951 1, 5b Frau Maria Spingler, geb. Huth Familie K. Spingler jun. Frau Maria Baumann, geb. Spingler — Nürnberger Bierstuben K I, 5b Breite Stroße Unsere Gaststätte wird wie bisher im Sinne unseres lieben Verstorbenen weitergeführt famille spingler um Alter von 57 Jahren zu sich Nach schwerem Leiden ent- schlief am 7. März 1951 meine liebe Frau, unsere herzensgute Mutter und Großmutter, Frau Helene Neu geb. Jugenheimer im Alter von 67 Jahren Mhm.-Feudenheim, 8. März 1951 Wilhelmstraße 21 In tiefer Trauer: August Neu Familie Karl Neu Familie Karl Blum Beerdigung: Freitag, 9. März 1951, 14 Uhr, auf dem Friedhof in Feudenheim. Allen verwandten, Freunden u. Bekannten die schmerazliche Nachricht, daß heute meine liebe Frau, unsere gute, treu- sorgende Mutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Margarete Blank geb. Herbold nach langem, schwerem Lei- den, im Alter von 64 Jahren, sanft im Herrn entschlafen Ist. Mannheim, 8. März 1951 Seckenheimer Str. 23 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Heinrich Blank Beerdigung: Montag, 12. März 1951. vormittags 11 Uhr, Haupt- kriedhof. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere treusorgende, gute Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin, Tante und Oma, Frau Susanne Morasch geb. Endres in die Ewigkeit abzurufen Mhm.-Neckarau, 8. März 1951 Am Friedhof. In tiefer Trauer: Familie Heinrich Morasch und Angehörige Beerdigung: Samstag, 10. 3. 51, 11.30 Uhr, Friedhof Neckarau. Freunden und Bekannten die traurige Nachricht. daß mein lieber Mann, Herr Otto Geier plötzlich von mir gegangen ist Mannheim, K 4, 6. In tiefer Trauer: Frau Pauline Geier geb. Möger Beerdigung: Freitag, 9. März 1951, um 10 Uhr, Hauptfriedhof. Für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme und für die Kranz- u. Blumenspenden beim Heimgang meines lieben Mannes. Herrn Peter Dames sage ich allen meinen aufrich- tigen Dank. Besonderen Dank Hochw. Herrn Stadtpf. Amann und dem St. Nikolaus Schiffer- verein unm.-Feudenheim, 8. März 1951 Feudenheimer Grün 19 Josephine Dames und Angehörige — ä———— sere liebe, unvergeßliche Schwester, Tante, Schwägerin und Kusine, Fräulein Käte Gschwindt Lehrerin aus einem arbeitsfrohen Leben, nach schmerzvollem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, gestärkt mit den Segnungen unserer neiligen Kirche, in die Ewigkeit abzurufen. Sie erreichte ein Alter von 58 Jahren. Mögen recht viele ihrer im Gebete gedenken. Ladenburg, den 7. März 1951 In christlicher Familie Gschwindt 1 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute abend un- Trauer: Die Beerdigung findet am Samstag, dem 10. März 1951, nachm. 15 Uhr, vom Frauerhause, Weinheimer Straße 1, aus statt. 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Tragisch ukassen deswegen, weil nach einem Erlaß essischen Ministers für Arbeit, Land- chaft und Wirtschaft vom 2. Februar 1951 is in allen Gemeinden an den ortsübli- Bekanntmachungstafeln Preisübersichts- en angebracht werden, um die Verbraucher 1 er die noch bestehenden Fest- und Höchst- ie sowie über die marktüblichen Preise für at mehr preisgebundene Waren zu unter- hen. In dem Erlaß heißt es u. a. wie folgt: auch die Angabe des jeweilig billigsten lengeschäftes beim einzelnen Artikel kann lich sein. Wenn daraufhin der in Frage mende Geschäftsmann einen größeren Um- 1 erzielen kann, so würde das nur eine uchaus erwünschte Folge eines vernünftigen btungswettbewerbs sein.“ s wird anzustreben sein, daß an allen en regelmäßig freiwillige Hilfskräfte die üchen Preise ermitteln oder feststellen, ele seit der letzten Ermittlung unverändert blieben sind. Ob diese Ermittlungen durch b Ablesung der Preisauszeichnung oder durch nagen des Geschäftsmannes festgestellt den, ist an sich unerheblich. Wenn Befra- ug obne Schwierigkeiten möglich ist, wird ige jedoch vorzuziehen sein.“ egen die Preistafeln ist nichts einzuwen- u Es mögen diesem Beispiel andere Län- E und Orte folgen. Das wäre nur gut. Aber hat sich die hessische Regierung— Adem oben angeführten Erlaß muß ja ein amettsbeschluß vorangegangen sein— Ge- en über die Auswirkungen gemacht? Das nun das tauglichste Mittel. behördlicher ſllegierung des unlauteren Wettbewerbes ir und Toren zu öffnen. Braucht nur ein kutmann z. B. Hosen aus Zellwolle um 6 DM der Auslage auszustellen., während ein blerer hochwertigere Waren um 20 oder 25 DM ausstellt, und schon macht die Behörde Reklame für der einen Firma Namen, selbst wenn Pferdefleisch, statt Schweinefleisch ver- kauft wird. Nein, das ist nicht der richtige Weg, denn im Preis spiegelt sich die Qualität wider und es ist mitunter eine billigere Ware minderer Qualität teurer bezahlt, als hochwertige Ware zu höherem Preis. Wenn die hessische Regierung schon Erzie- hungsmaßnahmen ins Auge faßt, dann muß sie darauf bedacht sein, den Verbraucher von unzweckmäßigen Einkäufen abzuhalten, denn es ist einmal unbestreitbar, daß der große Teil des Publikums teure Ware des wegen be- vorzugt, weil der niedrige Preis Mißtrauen einflößt. Aehnliches Mißtrauen wie es von bewährten Propagandisten gegen nahrhaftes und nicht minderwertiges„Konsumbrot“ gesät wurde, indem dieses Brot als„Armeleutebrot“, als„Adenauerbrot“ verfemt worden ist. Wäre dies damals nicht geschehen, so hätte es nicht der vor einigen Wochen ergangenen Auffor- derung eines SPD-Wirtschaftsministers be- durft:„Eßt mehr Konsumbrot“. Der Kampf gegen Preissteigerung ist nicht an zwei Fronten zu führen, kann nie von r- folg begleitet sein, wenn er darin besteht, daß die mit Gütern handelnde oder Güter erzeu- gende Wirtschaft angegriffen wird und gleich- zeitig jede einer Preiserhöhung vorbeugende oder verhindernde Maßnahme derselben Wirt- schaft oder der Bundesregierung als verfehlt, ja mitunter sogar als verbrecherisch erklärt wird. Man könnte noch zu obigem Erlaß anfüh- ren, daß die Einsetzung freiwilliger Hilfskräfte Ordnung und Sicherheit völlig untergraben würde. Doch das steht auf einem anderen Blatte. Es ist eine eminent politische Frage, ob eine Regierung zu dem System der„V-Män- ner“ zurückgreifen will— eventuell mit Auf- lage eines bestimmten Denunziations-Soll“, wie es in einigen östlichen Staaten einge- kührt ist—, oder ob es besser ist, davon die Finger zu lassen. Es ist nicht gut, mit Maßnahmen ein- zusetzen, die— mit einer. Redensart definiert — darauf hinauslaufen, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Tex Panzerschichten Friedensschiehten ber westdeutsche Steinkoklenbergbau för- e in der Woche vom 26. Februar bis 4. März hesamt 2 357 047 Tonnen gegenüber 2 439 666 men in der Vorwoche. Auf Sonntagsschich- entfallen davon 20 740 und auf Werktags- erschiehten 46 167 Tonnen(vergangene bee 155 021 in Sonderschickten). Das arbeits- he Durchschnittsergebnis einschließlich gehichten bertug 392 841(409 944) Tonnen Direktor einer großen Mülheimer Zeche ert die Entwicklung der Sonntagsschichten ö westdeutschen Kohlenbergbau: Stimmung der Arbeiter ist gut, aber d einheitlich. Die zur Arbeit einberufenen men, weil sie am Sonntag kommen müs- die aber, die nicht einberufen werden zur atagsarbeit, die brummen, weil ihnen der Atzliche Verdienst entgeht. Im Bergbau sind Arbeitsverdienste über Tage in der Lohngruppe I DM 11,04 Schichtlohn in der Lohngruppe II DM. 10,56 Schichtlohn n der Lohngruppe III DM 10,00 Schichtlohn in der Lohngruppe IV DM 9,60 Schichtlohn in der Lohngruppe V DM 9,36 Schichtlohn die Hauer haben dagegen einen Schichtlohn 15,11 DM, wiewohl der tariflich festgesetzte chschnittslohn nur 13,90 DM betragen soll. mn wird bei den Sonntagsschichten noch ein hrozentiger Zuschlag gezahlt, so daß die Ar- ler bereits eine ganz erhebliche Lohnver- derung verzeichnen können. 5 Allerdings, es muß darauf geachtet werden, die Teilnahme an den Sonntagsschichten ht mit einer wichtigen anderweitigen Abhal- des Bergarbeiters zusammenfällt. Religiöse regionale Festtage und Feiern, sportliche FPanstaltungen und anderes mehr, muß bei IA Str.- 326 3/58 gesehen 14.00 Uhr Atvorst * 1bson 181 arbflm! janer Darnell 22 Uhr Festsetzung der Sonntagsschicht berücksich- werden. die Zahlen über niedrigen und hohen Stand Förderung von Sonntagsschichten sind ot für Eingeweihte undurchsichtig, denn die en müssen sich mit ihren Einberufungen Sonderschicht den jeweiligen regionalen ältnissen anpassen und die Struktur ihrer esschaft berücksichtigen. Da ist zum Belspiel Konfirmationssonntag. Keine Zeche mit emnegend evangelischer Belegschaft kann ausreichenden Zuspruch hoffen. die Bergarbeiter wollen auch greifbare Er- „ der Mehrarbeit sehen. Seitdem in den adengegenden eine gewisse Quote der Mehr- kerung an die Bevölkerung ausgegeben wird, de Arbeitsfreudigkeit gestiegen, wenn sich u gewisse Müdigkeitserscheinungen infolge beberbelastung bemerkbar macht; prak- h hat der Bergarbeiter seit dem Beginn des bnalsozialistishen Rüstungs- Programms Htschichten an zwei Sonntagen des Monats. den P- Schichten wurden im Volksmund sogenannten„Panzerschichten“, ein Aus- e übrigens, der ursprünglich mit KZ ge- et, dann aber geduldet und gefördert 4 wurde. Ehedem haben die Bergarbeiter nur 7 Stunden täglich arbeiten müssen und waren gegenüber den Arbeitern anderer Beschäfti- gungszweige durch diese Besserstellung annä- hernd gleich ausgelastet. Daß trotz Mehrver- dienstes ein gewisser innerer Widerstand da- gegen besteht, jenen Teil der Arbeiterschaft darzustellen, dem stets Mehrarbeit aufgebürdet wird, ist wohl leicht verständlich. Als am 16. November die Wiedereinführung von Sonderschichten beschlossen wurde, gin- gen optimistische Schreiztischgewaltige von der Annahme aus, es könnte am Sonntag ge- nau dieselbe Förderung gezogen werden, die Werktage erbringen. Das hat sich nun ein- mal nicht bewahrheitet, kann sich auch nich! bewahrheiten, denn ab und zu sind auch ein- mal, außer den obenangeführten Festtagen und Feiern, sowie sportliche Veranstaltungen, familiäre Abhaltungen da, die den Arbeiter verhindern. Im Durchschnitt kommen 80 bis 85 Prozent der für Sonntag einberufenen Ar- beiter, wobei die, wie oben bemerkt, deswe- gen brummenden ‚äüber Tage“ Schaffenden nicht einberufen werden, weil der Lohn- zuschlag für die ganze Belegschaft die Geste- hungskosten der Kohle maßlos verteuern würde. Die Gewerkschaft hat es ihren Mitgliedern kreigestellt, an den Sonderschichten teilzuneh- men oder nicht. Die von regulärer Arbeit freigestellten Betriebsräte kommen jedoch am Sonntag in den seltensten Fällen, weil sich infolge der geringen Anzahl, von Arbeitern, die ausreichen, um den Untertagebetrieb in Schuß zu halten, keine sonderliche Betätigung für sie ergibt. FDꝗ und irgendwelche rasende, mit Last- wagen herbeigeschafften Weiber versuchten anfänglich, die Sonderschichten zu stören, ver- sammelten sich vor dem Grubentor, veren- stalteten Sprechchöre, in denen die„Panzer- schicht“ wieder auflebte. Diese Inszenierungen haben aber ihren Zweck verfehlt, denn der westdeutsche Berg- mann weiß, daß z. B. im sächsischen Bergbau guch Sonderschichten an zwei Sonntagen im Monat verfahren werden, die allerdings dann nicht Panzerschichten, sondern„Friedens- schichten“ heißen. Eines ist zu beklagen, die Bergleute sehen keine Anerkennung ihrer wirklich über- menschlichen Anstrengungen. Der deutsche Kohlenverbraucher sollte sich dessen besin- nen, sollte daran denken, daß die rund 2 Mil- lionen Tonnen zusätzlicher Förderung aus Sonderschichten, die mithalfen, von der deut- schen Bevölkerung Aergstes abzuwenden, Ver- dienst des deutschen Bergmannes sind. Ein Verdienst, dem die Krone gebührt, aber vor- enthalten wird, weil nicht eine Zeile des Dan- kes, nicht ein Wort des Lobes und der An- erkennung dem Bergmann bezeugt wird von jenen, denen er half. F. O. Weber. mehrere Inflationen praktisch erledigt. Sozialer Wohnungsbau erhält 300 MIIl. aus Bundesmitteln In einem gemeinsamen Ministerialblatt der Bunddesministerien des Innern für Vertriebene, für Wohnungsbau, für gesamtdeutsche Fragen und für Angelegenheiten des Bundesrates vom 2. März sind die Richtlinien für den Einsatz der Bundesmittel für den sozialen Wohnungsbau 1951 veröffentlicht worden, nachdem das Haupt- amt für Soforthilfe diesen Richtlinien zuge- stimmt hat. Danach ist die Schaffung von Woh- nungen durch Wiederaufbau zerstörter oder Wisderherstellung beschädigter, durch Aufbau oder Erweiterung bestehender Gebäude, oder durch Neubau zu fördern und dort mit mög- lichst niedrigen Kosten Wohnungen zu errich- ten, wo der Bedarf am dringendsten ist und Dauerarbeitsplätze für die künftigen Bewohner vorhanden sind, oder geschaffen werden sol- len. Dabei ist der Wohnungsbau für Heimat- vertriebene und sonstige Lastenausgleichsbe- rechtigte, sowie für Kriegsbeschädigte Heim- kehrer usw. bevorzugt zu fördern. Ein ange- messener Teil der Mittel soll zum Bau von Eigenheimen und Kleinsiedlungen, sowie von Wohnungen für kinderreiche Familien verwen- det werden. Diese Bundesmittel werden den Ländern als Darlehen gegen Schuldscheine überlassen. Sie sollen nur für Bauvorhaben gewährt werden, deren Gesamtflnanzierung durch Mittel des Ka- pitalmarktes, durch Eigenleistungen oder durch Darlehen der Bausparkassen gesichert ist. Die Einweisung von Personen, die nicht zu den oben angeführten Geschädigten gehören, in diese gebundenen Wohnungen, ist unter bestimmten Ausnahmen zulässig. Bei der Vergebung der Mietwohnungen, die durch den Bewilligungs- bescheid für den Beschädigten gebunden sind, hat der Verfügungsberechtigte die Mieter aus einer vorgeschlagenen Liste auszuwählen, die von der Wohnungsbehörde im Einvernehmen mit dem Soforthilfe-Amt aufgestellt wird. Da- bei müssen Vertreter der zuständigen Geschä- digtengruppe gehört werden. Kinderreiche Fa- milien und versorgungsberechtigte Kriegsbe- schädigte sind hierbei zu bevorzugen. Es handelt sich um einen Zuschuß aus Bun- desmitteln an die Länder von vorläufig 300 Mill. DM, doch soll dieser Betrag, der ab 1. April in die Länder zu fließen beginnt, auf 500 Mill. DM. erhöht werden. Klein wohnungsbau von Gebühren befreien Das Bundlesjustizministerium befürwortet in weitgehendem Maße eine Gebührenbefreiung beim Kleinwohnungsbau. Schwierigkeiten ent- stehen dadurch, daß die Notare nicht bereit sind, diese Gebührenbefreiung mitzumachen. Deswegen wird im Bundesjustizministerium eine schnelle Klärung dieser Frage erstrebt. Aus diesem Grunde will der Bundestag die Bundesregierung ersuchen, die Verordnung über die Gebührenbefreiung beim Kleinwoh- nungsbau vom Jahre 1936 an das erste Woh- nungsbaugesetz anzupassen. Opferlamm und Sündenbock Kraftverkehrsgewerbesetztsichzur Wehr Der Verband des württembergisch-badi- schen Verkehrsgewerbes bat uns um Ver- öflentlichung nachstehender Stellungnahme zu unbilligerweise erhobenen Vorwürfen: Der„schrankenlose Wettbewerb“ des Stra- Benverkehrs sei Ursache der Schwierigkeiten, mit denen die Bundesbahn zu kämpfen habe, sagte Vizepräsident der Bundesbahn Dr. Ger- teis am 26. Februar in Mannheim. Mann- heims Oberbürgermeister Dr. Heimerich fügte in seinem Schlußwort hinzu, radikale Maßnahmen zur Eindämmung des Kraftver- kehrs seien erforderlich zum Schutze der Bundesbahn. Bedauerlich, daß ein Vortrag genügt, Ober- bürgermeister Dr. Heimerich zu irrigen Aus- lassungen zu veranlassen. Daß es sich um eine irrige Auslassung handelt, geht daraus her- vor, daß Bundesminister Dr. Seebohm Ende vorigen Jahres auf der Tagung des ADAC in Königswinter mit nachstehender objektiver Betrachtung der Meinung von Eisenbahn- freunden entgegentrat. Seebohm sagte, es bestehe keine unlautere Konkurrenz der Straße gegenüber der Eisenbahn, deren Wesen darin beruhe, daß die Eisenbahn ihren Fahr- weg selbst zu erhalten habe, während den Straßenbenutzern der Fahrweg kostenlos zur Verfügung stünde. Einmal sei es doch so, daß die Eisenbahn nicht ohne die Leistungen anderer in den Besitz ihres Fahrgelds komme. Jede neue Eisenbahnstrecke, die etwa in den Jahren zwischen 1880 und 1910 gebaut wurde, rentierte sich nicht nur, sondern warf auch noch eine darüber hinausgehende Bendite ab, aber nicht deshalb, weil man die Leistungen, die man von der Eisenbahn verlangte, nach den Selbstkosten bezahlte, sondern weil man diese Leistungen zur damaligen Zeit ebenso überzahlte, wie man sie heute unter zahlt Aber die Leistungen, die Kapitalinvestierun- gen., die damals erbracht wurden, sind durch Die Eisenbahn hat heute ihren gesamten Schie- nenweg zur Verfügung, ohne daß sie das darin liegende Kapital zu verzinsen und zu amortisieren hätte. Sie braucht ihn nur zu unterhalten. Wir haben uns also beim Ver- kehr nur mit der Unterhaltung zu beschäf- tigen, und da ist nun allerlei festzustellen: Man muß einmal zusammenrechnen, was die auf der Straße fahrenden Fahrzeuge, allein aus der Tatsache, daß sie dort fahren, für den Staat aufzubringen haben. Der Staat ist ja verpflichtet, die Straße zu erhalten und aus- zubauen. Dem muß man dann gegenüber stel- len, was der Staat tut, um die Straße zu unter- halten. Wenn wir die Mineralölsteuer, die zur Debatte steht, mit einbauen, dann bringen die Fahrzeuge, die auf der Straße fahren— un- abhängig von Einkommen-, Körperschafts-, Gewerbe-, Gewerbeertrags- und sonstigen Steuern und Gebühren—, dem Staat in sei- nen verschiedenen Hierarchien 1,3 Milliarden DM jährlich ein. Wenn Sie dagegen sehen, was dieser Staat in seinen verschiedenen Hierarchien für die Straße aufwendet, dann kommen Sie heute allenfalls auf einige hun- dert Millionen. Es ist also völlig falsch, wenn jemand erklärt, die Eisenbahn befände sich gegenüber der Straße in einem beson- deren Nachteil. Ganz im Gegenteil! Die auf der Straße verkehrenden Fahrzeuge bringen dem Staat zur Erfüllung seiner allgemeinen Aufgaben noch einen erklecklichen Betrag ein, während die Eisenbahn das bei ihrer derzei- tigen wirtschaftlichen Lage nicht vermag. Soweit die Ausführungen des Bundesver- kehrsministers, denen noch angefügt werden könnte, daß sich auf der Straße auch der Kraftverkehr der Bundesbahn bewegt, die im Gegensatz zum privaten Kxaftverkehr von der Einkommen-, Gewerbe- und Vermögens- steuer befreit ist und seit Juni 1949 auch nicht die als Ersatz für die Steuerbefreiung vor- gesehene Abgabe an den Bund abführt. Womit also bewiesen wäre, daß Herrn Oberbürger- meister Dr. Heimerichs Forderung unbegrün- det ist und daß sowohl er als auch das Bun- desfinanzministerium, das sehr viel Freude dabei empfindet, die Existenz des Kraftfahr- verkehrs zu erschweren, gut daran täten, das Gutachten von Coverdale& Colpitt über die Schwierigkeiten der Bundesbahn und die Ent- stehung dieser Schwierigkeiten zu studieren. Diese Schwierigkeiten sind strukturell be- gründet, so lange die Eisenbahn nicht bereit ist, ihre Struktur durch Modernisierung und Rationalisierung zu verändern. Als vor 100 Jahren die Eisenbahn ihren Siegeszug an- trat, wurden auch zahllose Existenzen vernich- tet, ohne daß sie vor dem mächtigen Konkur- renten, der Eisenbahn, geschützt wurden. Wenn heute die Rentabilität der Bahn in Frage gestellt wird, dann kann eine allseitige be- friedigende Lösung nur darin gesucht werden, die Rentabilität der Bahn wiederherzustellen, d. h. ihre Selbstkosten zu verringern, um mit dem Kraftverkehrsgewerbe in Wettbewerb treten zu können. Unbeantwortet blieb die angeschnittene Frage des Berufsverkehrs. Daß in absehbarer Zeit keine Verbesserungen zu erwarten sind, ist eine unbefriedigende Antwort, denn es liegt kein Grund vor, weswegen sich die be- treffenden Berufstätigen und insbesondere die Wirtschaft weiterhin mit den teilweise fast untragbaren Zuständen abfinden müssen, wenn ein notwendiger Ausgleich zweifellos durch die Einschaltung des privaten Omnibus- gewerbes erzielt werden kann. Dazu erscheint allerdings unerläßlich, zu grundsätzlichen Ein- zelfragen eine klare Stellung zu beziehen. Wir stehen jederzeit für eine Aussprache zur ver- fügnug. 2 Verband des württembergisch- badischen Verkehrsgewerbes, Mannheim. Mitbestimmungsberatungen beendet Der Arbeitskreis„Mitbestimmung“ des Bun- destages hat am Donnerstagabend seine Bera- tungen über den Gesetzentwurf der Bundesre- gierung zur Mitbesimmung bei Kohle, Eisen und Stahl mit der Beratung der letzten Para- graphen beendet. Zu Beginn der kommenden Woche sollen die Formulierungen des Arbeits- kreises mit den Bundestagsausschüssen für Ar- beit und Wirtschaftspolitik besprochen werden. Es wird also ziemlich sicher angenommen, daß der Bundestag in der kommenden Woche den Gesetzentwurf in zweiter und dritter Lesung verabschiedet. Offen geblieben ist lediglich noch die Frage, ob das erste Mietglied des Aufsichts- rates von diesem oder von der Hauptversamm- lung gewählt werden soll. Verständnis für Bäcker zeigt Bremens SPD Auf Grund der höheren Mehlpreise haben die Bremer Bäckereien am 7. März nach einer Mitteilung der Bremer Bäckerinnung die Preise für Mischbrot von 0,90 auf 1,05 DM, für Weißbrot von 0,40 auf 0,48 DM und für Bröt- chen von 0,05 auf 0,06 DM erhöht. Konsumbrot ist noch zu den alten festgesetzten Preisen erhältlich. In einem an den Zentralverband des Bäcker- handwerks gerichteten Protest-Telegramm wei⸗ sen die Bäcker darauf hin, daß sie die Herstel- lung von Konsumbrot nach dem 15. März völ⸗ lig einstellen müßten, falls bis dahin keine Klarheit über die staatliche Subventionierung des Konsumprotes im Land Bremen geschaffen würde. Der Bremer Senator für Wirtschaft, Herman Wolters(SPD), erklärte, daß die neuen Brot- preise nach einer Ueberprüfung durch die Bre- mer Preisstelle nicht zu beanstanden seien, wenn der gegenwärtige Mehlpreis als legal an- gesehen werde. Greiling contra Dorndorf Prozeß in der Berufungsinstanz Wir erhalten vom Generalkonsul a. D. Ri- chard Greiling, Heidelberg, nachstehende Notiz zur Veröffentlichung: In dem bekannten Rückerstattungsverfahren wegen der Dorndorf-Schuhfabriken in Zwei- brücken hat nunmehr der frühere Inhaber der Dorndorf- Schuhfabrik Greiling& Co., Zwei- brücken, Generalkonsul a. D. Richard Grei- ling gegen das Urteil des Oberlandesgerichts Neustadt bei dem Französichen Obergericht für Restitutionssachen in Neustadt Revision ein- gelegt.. Bekanntlich wurden die Dorndorf- Werke s. Z. durch das Urteil des Oberlandesgerichts Neu- stadt im Spätjahr 1949 den Erben des verstor- benen Herrn Langermann zugesprochen. Das Verfahren ist also damit wieder auf- gerollt und in ein neues Stadium getreten. KURZ NACHRICHTEN Schwarzhandel und Nepperei mit Einfuhrlizenzen Aus Informationen, die der Bundesregierung bereits seit der vorigen Woche vorliegen, geht hervor, daß sich seit der Aussetzung der libe- ralisierten Einfuhren ein schwarzer Markt für liberalisierte Einfuhrlizenzen gebildet hat. Wie aus dem Bundeshaus von zuverlässiger Seite bekannt wurde, wird gegenwärtig für eine ge- nehmigte Einfuhrlizenz bis zu dem Doppelten des Betrages gezahlt, auf den die Lizenz aus- gestellt ist. Regierungskreise, die diese Information nicht dementierten, erklären, daß es zur Zeit noch nicht endgültig feststünde, ob die geneh- migten Einfuhr-Lizenzen weiterhin in Kraft bleiben werden. Die Verhandlungen in Paris deuteten vielnehr darauf hin, daß die Lizenzen insgesamt annulliert und dann entsprechend der deutschen Devisenlage neu erteilt werden sol- len. Unreife Schweine gehen nach England Der Mangel an Futtermitteln und die Be- fürchtung der Landwirte, daß die Preise auf dem Schweinemarkt demnächst sinken werden, Haben zu einem starken Angebot sogenannter „unreifer“ Schweine geführt, verlautet aus dem Bundesernährungsministerium. 24 000 der„Magerschweine“ sollen nach Eng- land exportiert werden. Mit anderen Ländern werden Verhandlungen geführt, deutsches Ma- gerfleisch gegen Rohfette auszutauschen. Frankfurter Effektenbörse 8 5 vom 8. Marz Lustlos und überwiegend abgeschwächt. Montane% bis 1%% gedrückt. Rheinstahl gut behauptet. Elektrizitätswerte uneinheitlich, RWH 2% und Rheag 2% höher bezahlt, da- gegen Siemens St. um 1% gedrückt, Và unver- andert. Maschinenaktien meist unverändert bezahlt. Daimler ½% und Demag 4% niedri- ger gehandelt. Von sonstigen Industriepapieren Dt. Erdöl, Felten, Metallgesellschaft und Salz- detfurth bis%, Buderus 4 und Conti Gummi 1% nachgebend. Berger, Schering und Zellstoff Waldhof wurden 2% bis 1% höher bewertet, Nach Pause konnten Bemberg erst 3% höher zu 107 umgesetzt werden. Großgban- ken noch unentwickelt, Dt. Bank minus 4% (27%) gehandelt. Börsenverlauf etwas belebter. Daimler wurden 67% bis 67½¼, Felten 72½ bis 73 gehandelt, während Salzdetfurth zu 74%¼ und Siemens St. zu 49% vergebens gesucht waren. Gegenüber Vortag verloren Südzucker 3% und Degussa 17%, andererscts gewannen Ehlinger Maschinen 25. Feldmühle gut be- hauptet, Rhein. Braunkohlen wurden 17% höher bewertet. Kassapapiere im allgemeinen behauptet. Für Dt. Tafelglas bestand erst 3% niedriger zu 145 Kaufinteresse. Enzinger Union plus 1%. Im Freiverkehr wurden HEW mit 72, Hamburger Hochbahn mit 352 und IIseder Hütte mit 95 notiert. Großbanken, Versicherun- gen und Schiffahrtspapiere still und wenig ver- ändert. Allianz Leben 2 DM niedriger bezahlt. — Renten behauptet. N Aus dezent gemuster- ten Kamnigarnstofſen Einreihige Anzüge 149.175. 198. 215. Zweireihige Anzüge 135. 159.175.195. und Höher 7 2 2 2 5 5 2 7 7 0 0 87 5 stellung — Sl. O Auserlesen hochwertiger Mollstoff. Vornehme Musterung O Meisterlicher Schnitt von unaufdringlieher Eleganz Formbestandig beit dan elastischer Innenberarbeitung Meisterstolz-Anzüge slelien auf gleichi hoher Stuſe wie Meisterstolz- Mäntel und Meisterstolz- Kostüme. 8 Shoedowieckis auf. A . 10 MORGEN Freitag: 8. März 1951/ 1. 175 i aun Sekretäri cht Stellung/ 15 Doda Conrad 255 cKkreifdrin Su 8 Von Manuela Mauri im Amerikahaus Mannbelg er JSV 1 gag adele eee aut 5 S808 4054 und 5 8518 5 88 Weste 3— 5 e Was heißt das eigentlich 8 auf. Um so bemerkenswerter ist die 5 H. 8. Blicken über die breite, blanke Platte des Schreibtisches, der ihr wie eine spiegelnde Eisfläche erschien. Dahinter, auf der ande- ren Seite saß in seinem Sessel Konsul Bohnen und blätterte in ihren Bewerbungs- Papieren. Er blätterte, las schon eine ganze Weile und dabei wanderte seine Zigarre won der einen Mundecke in die andere. Wie Machte er das? dachte Carla. Sicherlich Hat er lange daran geübt. Aber sie sagte, denn sie erkannte das Blatt, das der Kon- sul gerade las:„Das ist eine Abschrift mei- nes Schulzeugnisses. Ich habe sie beigefügt, Obgleich Schulzeugnisse eigentlich wenig Aussagen. Man entwickelt sich erst später und fleißig wird man erst, wenn man merkt, daß man nicht für die Schule lernt.“ Er nickte.„sie haben dann noch ein Jahr die Handelsschule besucht. Das Zeugnis ist Ausgezeichnet. Alle Ihre Zeugnisse sind gut, Fräulein Wehnert „Frau Weinert“, verbesserte sie ihn. „Ach ja, Sie haben vor einem Jahr ge- heiratet“. Er beg die Papiere sinken und Sah sie an.„Was ist Ihr Mann?“ „Er war Expedient bei Schreyvogel& Co.“, sagte Carla.„Als die Firma liqui- dierte, wurde er entlassen und seitdem hat er nichts wieder gefunden.“ Konsul Bohnen nickte abermals.„Den alten Schreyvogel kannte ich. Ihm wäre das nicht passiert. Aber die Söhne verstanden nichts vom Geschäft“. Er nahm nun doch die Zigarre aus dem Mund.„Sie haben im letzten halben Jahr zwei Stellungen ge- habt, Frau Weinert, und beide nach recht kurzer Zeit aufgegeben“. Er sah noch ein- mal in die Papiere„Weshalb sind Sie bei Lüders& Hansen nach acht Wochen weg- Segangen?“ Carla sah auf ihre Handtasche.„Herr Hansen hatte mich nach einer Probezeit als Privatsekretärin eingestellt. Ich wußte nicht, daß da eine Vorgängerin gewesen War. Aber sie trat mir in den Weg und Sagte, ich hätte den Posten nur bekommen, weil ich Pullover trüge und einen bunten Schottenrock. Sie lasse sich das jedoch nicht gefallen. Dabei goß sie mir zufällig eie Flasche Tinte über den Rock. Am näch- Sten Tag zerriß ich mir den Kostümrock an einem Nagel an meinem Stuhl, der vorher nicht darin gewesen war. Ich sprach mit der Dame und sie sagte mir, sie werde sich vielleicht auch noch Vitriol besorgen. Da habe ich gekündigt. Wahnsinnigen, dachte ich, gehe man besser aus dem Weg“. Kulturpaqiriqhten — Acht japanische Philosophen gründeten eine „Karl-Jaspers- Gesellschaft“, um das Studium und die Verbreitung der Werke des deutschen Philosophen in ihrem Lande zu fördern. Der Freiburger Dichter Hermann Eris Busse, dessen Schwarzwälder Heimatromane ihm eine große Lesergemeinde gewannen, begeht am 9. März 1951 seinen 60. Geburtstag. Mit annähernd 2 000 Stücken veranstaltet Dr. Ernst Hauswedell am 30. und 31. März in Hamburg seine 43. Auktion. Bei der älteren Graphik fällt eine außergewöhnlich umfang- reiche Sammlung von 1 300 Blättern Daniel Unter den Handschriften, Inkunabeln und alten Drucken überraschen die ersten, seltenen Ausgaben von Wolfram v. Eschenbachs Parcival“ und„Titurel“ aus dem Jahre 1477. Dazu ein größeres Angebot an Zeitschriften und 350 Werken der Kunst- Wissenschaft. Als Buch wird die 1. Ausgabe der„Lueinde“ mit einer eigenhändigen Wid- mung Friedrich von Schlegels viel Interesse erregen. Die weiteren Abteilungen: Kultur- geschichte, Buchwesen, Autographen, moderne Luxusdrucke und zeitgenössische Graphik ge- ben ein Bild vom Umfang dieser ersten Früh- jahrsauktion. b. Tino Rossi ist in diesen Tagen zum ersten Male seit 12 Jahren wieder in Berlin. Er gab im Titania-Palast zwei Konzerte und wird an- schließend eine Konzertreise durch 16 Städte des Bundesgebietes antreten und dabei am 10. März, 22.30 Uhr in den Mannheimer Alster-Liechtspielen gastieren. In der Vortragsreihe„Kunst um Mann- heim“ spricht am Freitag, 9. März, 19.30 Uhr im Vortragssaal der Kunsthalle Dr. Ludwig BG6hm über„Schwetzingen— Schloß und Garten“. den Posten bei dem Rechtsanwalt, er suchte den Namen. „Doktor Barromäus. Er war ein sehr netter Herr“, sagte Carla,„und wir kamen recht gut miteinander aus. Ich wäre gern dort geblieben. Aber eines Tages, es war ein regnerischer Mittag, erschien eine kor- pulente Dame bei mir im Vorzimmer und fragte: Sind Sie also diese Carla?— Ich heiße allerdings Carla, antwortete ich. Aber ich verstehe Sie nicht. Wer sind Sie, bitte? — Ich bin Frau Barromäus, sagte die Dame, und ich werde hier für Ordnung sorgen. Ich verstehe Sie immer noch nicht, gnädige Frau, sagte ich.— Sie schlug mit dem nas- sen Schirm auf meinen Tisch. Ich habe ihn am Anfang auch nicht verstanden, sagte sie. Aber dann habe ich genauer hingehört. Er flüstert im Schlaf Ihren Namen und spitzt die Lippen. Sie gehen am ersten oder Sie werden mich kennenlernen! Ich ging am einunddreißigsten“. Der Konsul sah sie an. Er lachte immer noch.„Und Sie glauben, wenn ich Sie ein- stellen, das könnte gut gehen?“ »Ich bitte Sie sehr, Herr Konsul“, sagte Carla rasch,„es wird gut gehen. Ich schwöre Ihnen—“. „Schwören Sie nichts“, unterbrach er sie. „Das erinnert mich an den Petroleumofen, den ich letzten Winter kaufte, als die Bri- ketts knapp wurden. Der Verkäufer schwor mir, es könne nichts passieren. Aber am dritten Abend flog mir der Ofen doch um Ohren“. Er faltete die Papiere zusammen. „Nein, Frau Weinert, ich stelle Sie nicht ein“. Carla schluckte mühsam.„Wie sehr schade, Herr Konsul, ich hatte gehofft, Sie würden mir helfen“. „Ich will Ihnen helfen“, sagte er heiter, „und ich werde Ihnen helfen. Aber risiko- los! Schicken Sie mir morgen vormittag Ihren Mann. Ich stelle ihn ein. Mein Wort darauf“. Er reichte ihr die Hand über den Tisch. Ich war die Erstfrucht der Schlacht auf Missionary Ridge. Als ich fühlte, wie die Kugel mir ins Herz drang, Wünschte ich, ich wär zu Haus geblieben und hätt' die Strafe abgesessen Für das Stehlen von Curl Trenarys Schwein, Anstatt davonzulaufen und Soldat zu werden. Tausendmal lieber im Gefängnis liegen Als hier unter der geflügelten Marmorgestalt Und diesem Granitblock, Auf dem die Worte stehn:„Pro Patria“. Was heißt das eigentlich? Aus„Die Toten von Spoon River“, Deutsch von Hans Rudolf Rieder, Drei-Säulen-Verlag, Bad Wörishofen Edgar Lee Masters Die Verteidigung des Klätsches/ von Christian Bock Da man den Klatsch im allgemeinen ent- rüstet verurteilt, könnte es einmal reizen, etwas zur Verteidigung des Klatsches vor- zubringen. Im Ernst: Was wüßten wir zum Beispiel von der Geschichte der Menschheit, wenn nicht der Klatsch uns die delikatesten Einzelheiten früherer Generationen über- liefert hätte von der bekannten Ge- schichte im Paradies angefangen. Wir wüß- ten nicht viel, wir stünden noch weit rat- loser vor den Geheimnissen der Entstehung und Entwicklung des Menschengeschlechts als so schon. Selbst wenn Geschichtsschrei- ber mit größter Sorgfalt notiert hätten, was sich im Laufe der Zeiten ereignete— ihren Berichten allein könnten wir nicht halb so viel entnehmen wie dem simpelsten Klatsch. „Schneider Wibbel“ in Heidelberg Zur Feier des dreißigjährigen Bühnenjubiläums Gert Geigers Als deer wackere Schneider Wibbel zum ersten Male durch die Mullgardinen seiner Wohnstube dem eignen Begräbnis zu- schaute und, ergriffen von der Feierlichkeit des Augenblicks auf gut kölsch die klassi- schen Worte fand:„Na, wat bin isch doch für ne schöne Leich!“— damals schrieb man das Jahr 1913. Inzwischen ist unserm Globus bekanntermaßen verschiedenes zu- gestoßen. Von alledem, was 1913 war und vielleicht etwas bedeutete, ist so gut wie nichts mehr übrig geblieben. Schneider Anton Wibbel aber ist immer noch da. Selbst zwei fulminante Weltkriege haben dieses muntere rheinische Komödien- gewächs Hans Müller-Schlössers nicht um- zubringen vermocht. Hat der Wibbel doch sogar als Filmfigur und Opernheld(dies in der vor etwa zehn Jahren auch in Marin- heim gespielten Oper von Mark Lothar) immer wieder zwischen Tod und Auf- erstehung sein traglkomisches Kabäuschen- Schicksal erlitten und gemeistert. In einer von Heinz Dietrich Kenter be- sorgten Heidelberger Neueinstudierung, die, abgesehen von einigen durch die ausge- dehnte Exposition bedingten Längen im er- sten Bild, die erheiternden Charakterzüge der handelnden Volkstypen von Annodazu- mal vergnüglich sichtbar. machte und sich in der hübschen szenischen Einrichtung von Heinz Lahaye zu einem gefällig wirken- den Abbild kleinbürgerlichen rheinischen Lebens aus der napoleonischen Zeit rundete, spielt gegenwärtig Gert Geiger, der ge- schätzte und aus Anlaß seines dreißigjäh- rigen Bühnenjubiläums herzlichst gefeierte Heidelberger Charakterdarsteller, den Schneider Wibbel. Sein vom Alkohol eoura- giertes franzosenfresserisches Spottmaul trägt ihm vier Wochen„Kaschott“ ein, eine Strafe, die Zimpel, sein armer Teufel von Geselle, gegen Geld und gute Worte an sei- ner Stelle verbüßt, unglücklicher weise aber im Kittchen stirbt und mit dieser unvorher- Unsereiner wird immer kleiner ROMAN VON HANS WOERNER Copyrignt by Dr. Alexander Fuchs, Braunschweig 40. Fortsetzung Und deshalb verstummt Knut Steen, Sitzt still, schüttelt den Kopf, erst heftig und voller Abscheu, dann energisch, aber schon ruhiger, dann verwundert und ratlos, dann langsam und lächelnd.. Was ist Papa doch für ein lustiger, leicht zu durchschauender Kerl. lächelt er zuletzt. Es scheint wirklich wahr zu sein: Ich bin ein Steen, gesteht er sich endlich, und zugleich begreift er, daß es vielleicht nicht immer möglich sein wird, ganz ohne Streit Auszukommen. Was helfen alle Pläne, das Leben so oder so zu führen, wenn es von vornherein in einem steckt, nicht so, sondern so zu rea- gieren, wenn sich eine Herausforderung er- Signet, grübelt er, und vielleicht hat auch Papa genug gute Vorsätze gehabt und hat sie möglicherweise noch, und trotzdem ist Alles bei ihm, wie es eben ist. 56 Sauber und leidlich frisch, aber unfähig, an Essen zu denken, geht Knut Steen zu Begger. Dieser liegt rauchend zu Bett. Er ist vor einer Stunde ausgewesen, um zu baden und sich zu rasieren, aber dann hat er sich wieder hingelegt. „Brauchen Sie mich etwa, Knut“, fragt er seufzend. 5 Knut schüttelt den Kopf:„Mir würde wahrscheinlich übel. wenn ich drei Schritte im Auto führe“, antwortet er.„Aber wo ist überhaupt der Wagen?? 5 „Wo er hingehört, in der Garage.“ „Wer hat ihn da hineingebracht?“ „Sie selbst. Wissen Sie das nicht mehr?“ Knut lächelt verwundert.„Ich scheine vieles vergessen zu haben“, überlegt er. „Ich bringe noch etwas anderes nicht mehr zusammen. Sagen wir mal lange im Wagen und warteten auf meinen Vater?“ Begger nickt.„Ja, vor dem Hauptpostamt.„Ich glaube, Ihr Vater wollte einen Brief auf- geben oder ein Telegramm.“ „An wen?“ „Das weiß ich nicht“, antwortet Knuts Freund.„Möglicherweise an den Rechts- anwalt, den er nicht mehr braucht.“ Das ist denkbar. Knut versucht es mit einer Zigarette. Sie schmeckt wie Heu. Er muß husten. „»Ich wollte, ich könnte etwas essen, aher ich wðeiß, daß ich nicht kann“, klagt er. „Ich werde wieder gehen. Das Beste ist Wahrscheinlich, ich lege mich wieder hin, wie Sie.“ Begger gibt ihm die Hand.„Soll ich Sie morgen ein paar Stunden ausfahren? 5 In eine Gegend, wo es Wald gibt und viel reine, klare Luft?“ Enut nickt. a Tatsächlich liegt er schlafend in seinem Bett, als seine Eltern kommen. Georg J. Steen grient. Es befriedigt ihn. 5 „Diese Kopfhängerei hat er von dir“, versetzt er seiner Frau. 5 Aber eine halbe Stunde später geht er selber auch zu Bett, mit gar nichts in sei- nem Magen als Natriumbikarbonat, mit dem bohrenden Aerger, dreihundert Kronen kür einen Rechtsanwalt und vierhundert für eine Menge Alkohol verschwendet zu haben gsehenen Flucht ins Jenseits den zu Haus im Kabäuschen sich versteckt haltenden Wibbel in jene kuriose Situation eines le- benden Leichnams hineinmanövriert, aus der ihn erst die ihm höchst gelegen kom- mende Völkerschlachtsniederlage Napoleons befreit. Gert Geiger, der Jubilar, war in bester Spielform und ließ sich als lebender, toter und wiederauferstandener Wibbel keine der sicher erspähten Möglichkeiten entgehen, seine bemerkenswerte darstelle- rische Komik wirken zu lassen. Und wer ihn in siner ergötzlichen Verzweiflungsszene flatternd vor Aufregung über seinen„Tod“ herumsausen, ihn Sauerkraut essen oder als neuer Mensch neue Ansprachen halten sieht, geht nicht ungerührt von dannen. Nur die rheinische Tonfärbung des Dialekts wollte nicht so recht glücken, was übrigens mehr oder weniger von fast allen Mitwirkenden zu sagen ist, so sehr sich alle mühten. Quirlig umrudelt von seiner Sippe und den getreuen Nachbarn stand dem geprüf- ten Schneiderlein in Ly Brühl ein in allen Nöten pfiffig-erfinderisches Ehegespons zur Seite. Das schneiderliche Gesellenpaar hatte in Kurt Peter Bittler und Edgar Fuchs zwei aAusgzeichnete Vertreter humoristischer Cha- rakterkomik gefunden, und die vielen stär- ker oder schwächer lustbetonten Typendar- steller waren durchweg Mehrer des stür- mischen Lach-Erfolges, vor allem in der überwältigenden Komik der Kondolations- szene der Leidtragenden. Als dann das große Gelächter verebbt War, gab es noch eine besondere Feier fir den Jubilar Gert Geiger. der. von Stadt, Kollegen und Publikum durch Ansprachen, Beifall und Blumen für seine langjährigen Künstlerischen Verdienste geehrt, mit be- Wegten Worten des Dankes den Wunsch verband, daß das Heidelberger Theater auch Weiterhin alle Stürme der Zeit sieghaft überstehen möge. C. O. E. und natürlich mit seiner linken Socke um den Hals. Er ist mehr als nur müde, er ist so müde, daß er sich vor Herzschmerzen nicht getraut, einzuschlafen. Er fürchtet, im Schlafe an einem Schlaganfall zu sterben. Nichts war so entsetzlich als die Strapaze, seiner Frau zu beweisen, wieviel mehr er Mann sei als ihr Sohn Knut. 5 57 Der nächste Tag ist ein Sonntag. Wahr- scheinlich geht der Steenrummel trotzdem Weiter, aber es sind ihre Doubles, die die Arbeit der Steens tun. Gewiß stehen diese vier Berufsschauspieler seit acht Uhr in der Studiohalle und die Kameras schnurren vor ihren lächelnden Gesichtern, die Starklicht- lampen rauschen, die Regisseure dirigieren Kulissen und Requisiten, und die Friseure hielten die Puderquasten bereit. Aber das alles betrifft die wirklichen Steens nicht mehr. Sie sind zu unbeschäf- tigten Statisten in ihrem eigenen Film ge- worden. Sie sind frei. Sie können diesen Sonntag in diesem großen Hotel genau S0 beginnen, das heißt, daß sie ihn spät be- ginnen und jeder ganz anders, ganz auf seine eigene Weise. Eva Steen erhebt sich seufzend, sie wäscht sich und kleidet sich an, sie hilft dem Zimmermädchen beim Tischdecken. Sie kämmt ein letztes Mal über ihr Haar. Sie wenigstens ist bereit für den friedvollen Sonntagmorgen, den es anscheinend nur in Romanen gibt. Mary badet indessen immer noch. Ihr Gedanke ist, daß sie noch recht lange schlank sein wird, ein ganzes halbes Jahr noch, daß sie noch Zeit hat, ehe sie begin- nen muß, sich vor den Schmerzen zu fürch- ten, daß es bis dahin noch viel Neues geben wird, die Hochzeit, den Laden, das Leben mit Teddy. Und sie ist ganz sicher, daß sie Alles, alles, alles in ihrer Ehe mit Teddy Denn der Geschichtsschreibung fehlt meist etwas ganz Wesentliches: das Kolorit der Zeit. Geschichtsschreiber verachten es, auf allzu private Begebenheiten und Einzel- heiten einzugehen, weil solche Details leicht Erhabenheit und Größe historischer Ereig- nisse herabsetzen; sie sind wie Kratzer auf dem Glanz der Geschichte. Aber wäre Na- poleon wirklich eine Persönlichkeit, wenn wir um seine Schlachten und nicht seine Affären wüßten? Genauer betrachtet ist die Geschichte eben in Wahrheit nichts anderes als eine einzige grandiose Klatschgeschichte — von der, wie bei allem Klatsch, auch nur die Hälfte stimmt. Und was tun wir eigentlich, wenn wir über unsere Nachbarn klatschen? Nehmen wir nicht Anteil an ihrem Geschick, wenn wir über sze reden? Wir verraten doch da- mit, daß sie uns nicht gleichgültig sind: Wir sorgen uns um ihr Wohl und Wehe, um die Höhe ihrer Einkünfte, um die Moral ihrer Töchter, um ihr ganzes Leben und Treiben, Zugegeben, der Klatsch kümmert sich um weit mehr, als ihn angeht. Man kann jedes Argument zu seiner Verteidigung mit unzähligen Anklagen zudecken und zum Schweigen bringen. Diese Anklagen sind überzeugend und bekannt, und ihre Rich- tigkeit wird hier nicht bestritten. Klatsch ist vom Uebel und müßte rechtens als achte Todsünde zählen. Trotzdem hat dieses Ue- bel unverdient und zufällig auch ein paar gute, nützliche Seiten. Dazu gehört auch die Tatsache, daß manche große Schurkerei, die grimmig erwogen wurde, aus Furcht vor dem Klatsch, den sie zur Folge haben Könnte, unterbleibt. Jeder weiß, daß der Klatsch nur darauf lauert, sich auf ihn zu stürzen, ihn unmöglich zu machen und zu vernichten. Wir wären sicher alle viel hem- mungsloser, wenn wir keinen Klatsch zu fürchten brauchten. Die Macht des Klatsches ist so groß, daß wir schon die Auswahl un- serer Krawatten äußerst dezent treffen, um dem Gerede der Nachbarn und Bekannten zu entgehen. Der Klatsch ist so ein Regula- tor des öffentlichen Lebens. Er trifft allerdings unter zehn Opfern immer neun, die es nicht verdient haben, und nur einen Ungerechten, der es sehr ver- dient hat. Aber regnet es nicht seit jeher gleichermaßen auf Gerechte und Unge- rechte? Auf neun Gerechte klatscht der Re- gen und regnet der Klatsch, aber auch auf den zehnten Ungerechten. Eine gesamtdeutsche Architekturausstellung wird von der Berliner Senatsabteilung für Bau- und Wohnungswesen zusammen mit dem Bund deutscher Architekten vom 1. bis 31. Mai in den Räumen des Charlottenburger Schlosses veranstaltet. Gleichzeitig soll eine Gedächtnis- ausstellung zu Ehren des im vergangenen Jahr verstorbenen Architekten Professor Dr. Hein- rich Tessenow stattfinden. sönlichkeit des Bassisten Doda Conrad d Sime im Mannheimer Amerikahaus mit ge 0 hervorragenden 23jährigen Pianisten len 5 Fleicher— beide Künstler sind Amerika 2 beim. — einen Konzertabend veranstaltete, cy Tudw. rads stattliche Erscheinung, seine g für artig voluminöse Stimme mit dem fe amm schwarzen Timbre eines echten erich Basses voll konzentrierter Härte, lassen dh Künstler für die Oper wie geschaffen scheinen. Doda Conrad widmet sich 6 Jah doch ausschließlich dem Liedvortrag. stellte sich im Mannheimer Amerika! nicht nur als bewußt formender Inte vor, sondern auch als Initiator von ch. kompositionen, die in einer Gepflogente des 16. Jahrhunderts wurzeln: Zum Tod 000 Königin Elisabeth schufen die bedeuten sten zeitgenössischen Tonsetzer mus lische Nekrologe. In neuerer Zeit ud dieser Brauch anläßlich des Ablebens 3 Claude Debussy und von Gabriel Pau wieder aufgenommen. Zum 100. Todeszg Frédéric Chopins regte nun Doda Coma die französischen Komponisten Geotgg Auric, Jean Francaix. Darius Milhau Francis Poulenc, Leo Preger und fer] des Sauguet zu einem Liederzyklus„oe Deu ments du Coeur“ nach Gedichten von Tan Tus de Vilmorin an. Dieser Zyklus wurde in lich Rahmen dieses Konzertabends im Man] in e heimer Amerikahaus für Deutschland e 3 aufgeführt. Die daran beteiligten Komi] die nisten halten sich in den einzelnen Stüc N von denen Sauguet zwei vertonte, an di Di. Diktion Chopins(wie„Mazurka“,„Waller“ kuf „Ballade“), die sie jeweils mit ihrer eigene kund Sprache mehr oder weniger durchdringen mächt Insgesamt ergeben diese sieben Vokalzi der 8 ein Stimmungsbild vom Lebenslauf Fred porde rie Chopins. Sie wirken beim ersten 4 Srecl hören zweifellos interessant. wenn aui der v nicht frei von der Problematik. die sich ad angen dem Zusammenfließen der musikalsd sche rhythmischen Eigenart von Chopins Beisl bereit len mit den gesungenen, biographische denen rarischen Gehalten ergeben. alle L Robert Schumanns„Liederkreis“ op, peuts nach Gedichten von Heinrich Heine erh Besat. nete das Programm. Von Leon PFleide ihnen tadellos begleitet, gestaltete der Bassist A wie si mit einer starken, die mitunter fläd in Fr Klangwirkung seiner Stimme aufheben samm Empfindungskraft, die auch den Vortrag neun lyrisch gehaltenen, in der Begleim mit eminentem Geschick harmonisierte Liedern des Amerikaners Ned Note (Flight for Heaven“) auszeichnete.. Lol Die recht schwierig zugänglichen Vchel einer kompositionen dieses Programmteils wurde schen durch die 4. Klaviersonate Car! Maria u de an Webers gelockert. 5 Die beiden Künstler krönten den aeg 2 dehnten Konzertabend„Lyrischer Kammei Minist musik“(so benannte der Programmzel Be ihn eigenwilligerweise) mit einer rei 0 0 abgestimmten Schubert-Folge, in der Le Fleicher mit höchster technischer Feiah 1 7025 und bewundernswerter Eleganz Walzer d inen klingen ließ und Doda Conrad sich aberm n. als Liediaterpret ersten Ranges erwies.] Rg sehr zahlreichen Gäste dankten mit reich it Beifall. f hauses erst Einstein und die Arbitrage] nen Albert Einstein, der große Phys Ile legte als Student Wert darauf, nicht einsei pühru zu sein, und studierte deshalb auch ein auger Semester Jura. Bei einem Zwischenexam doc sah er sich einer Prüfungsaufgabe gegenibi proble die etwa folgendermaßen fixiert war: örtern Sie die Arbitrage des internationik Fischereiproblems in bezug auf Wallach Heringsfischerei, Schleppfischerei, und, im Hinblick auf die Interessen a) der 0 einigten Staaten von Nordamerika, b) Gt britanniens.“ Lon Schwer bekümmert, aber zum außen 8 entschlossen setzte sich Einstein hin in he begann sein Elaborat mit folgenden Si nf „Ich besitze keine Kenntnisse Über die f m trage des internationalen Fischereiprobked 0 M. im Hinblick auf die Interessen der Vereng] par ten Staaten von Nordamerka noch d franzö solche im Hinblick auf die Interessen Gi mierte britanniens. Aus diesem Grunde werde de don B einen Diskurs über diese Frage im Hübi Far 4 4 1 l auf die Interessen der Fische schreiben“ 1155! 00 ͥ⁰ͥõõããͥ dd gereick Beer anders, anders, anders machen wird Als es zu Hause ist. Und Knut? „Aufstehen, Steen. „Wieso? Es ist noch viel zu früh, es ist noch nicht einmal halb neun“, brummt Knut“, brummt Georg J. Knut zurück. „Ich kann dieses Herumkuscheln im Bett nicht leiden“, knurrt Georg J. Steen. Enut kann es leiden, wozu soll er aber darüber reden? Seine Vorstellung ist, daß ältere Leute weniger Schlaf brauchen, also sollen sie aufstehen. Tatsächlich, Georg J. Steen steht auf. Er schlüpft in seine Hausschuhe und nimmt den Bademantel um. Er fährt mit beiden Händen durch sein Haar und geht in den Salon. Sein Sonntag hat damit begonnen. Er zieht ein bißchen an der Gardinenschnur herum, weil sie verdreht ist. Er stellt das Radio ein, ziemlich laut, und kramt in den Zeitungen. Er findet eine Skandalstory oder einen Korrespondentenbericht über die Ent- Wicklung in Grönland. Er baut sich in einen Sessel und liest. Er holt sich eine Zigarre. „Gibt es bald Frühstück?“ fragt er. Ex liest, knurrt, raucht, verbringt eine halbe Minute im Badezimmer, holt sich ein Taschentuch und parfümiert es tüchtig. „Warum steht Knut nicht auf?“ hetzt er seine Frau. „Knut“, ruft Frau Steen. „Jaaaa“, schreit Knut ärgerlich. Georg J. Steen schüttelt den Kopf und liest weiter. Die Zigarre schmeckt. Er schnuppert Kaffeeduft. Er geht an den Tisch, füllt seine Tasse und trägt sie zu seinem Sessel. Sitzt unrasiert, ungewaschen, raucht, trinkt behaglich, liest. hustet. „Die Kerle sollen hier besser heizen“, Eknurrt er. „Ziehe dich schnell an“, „Wir frühstücken gleich.“ rät seine Frau. 5 f, Was „Du weißt, Eva, daß ich nie melt f lt genau acht Minuten brauche, um mich da pahme Kopf bis Fuß kalt zu waschen, zu raslelel onen und vollständig anzuziehen“, brummel 8 gereizt.„Seit dreißig Jahren— genau dal de. Minuten. Du kannst auf die Uhr eben gleich Diese Behauptung stellt Georg J. Steen 3 zwanzig Jahren jährlich fünfundfünfael kurop auf. Frau Steen hat nie zur Uhr 2 Wa, Dadurch hat sie jene Behauptung Saal Uchte niert. delgise daß V. 58 ind Knut schlüpft zu Begger, in den i ne gewaschenen, gut polierten, aufgetanbe gepub! Wagen. Van Begger startet zügig. Es Ist Punt uu u Uhr.„Können wir es so einrichten, dal 1 1 9 um elf Uhr wieder in der Stadt 400— fragt Knut. Begger lächelt. Tatsd 1 nallge denkt er an diesem Morgen, daß ale bestän bald genug Menschen in genügend 4 Ma. chen Lagen und Begebenheiten des 1 krieg gefahren hat, um endlich ein Buch dar im F. bauen zu können. 1 1 0 „Darf ich fragen, was Sie wweiben berlin len. als Einfahrer und später? 10 Neige er ruhig.„Was taten Sie bis jetzt? 1 ren jr „Ich habe das Abitur gemacht a Schlag Jahre ein Technikum besucht“, anf or Knut. mat „Und nun wollen Sie Einfahrer Mist den?“ wundert sich Begger. Flute Knut nickt.„Ja, meine Vorstellung Zweite daß ich mich noch nicht festsetzen f rank verteidigt er sich.„ 45 u er K Begger überlegt.„Dazu gehört, ds 2 Rot sich noch nicht verlobt. sagt el er bb. 8 Knut zeigt Unruhe.„Wieso?“ ruft. Wehrend., held ameri „Ich meine nur, daß es so ist. og det, 0 Begger zurück.„Was ist denn da argen 1082“ Fortsetzung folgt) 1