r. 76 der Tage seit tgart „ i8b ngen, zeigt eines rbitt⸗ eber Zeit“, er- t das Mitt-⸗ briges ensch r sie 3 sie ihren liesen Ver- Ver- werei Ge- ergt“, ueren arken aflußt a sie, Azeigt itera- oisch- ten“, 1 eine be- St 2zu Wie Be- 1 ymus rwurk Zarri- Alfred d gnen. durch lätter ar kste WgIi. 3 n der die 1 das ergans die und n, ich lichste linute. Teufel ie ein Bach petete hinter g Wie den f. Mr. d den letzten lügel“. e Mr. Straße mehr i hier dar da eilige t' ich's er auf uf die beiden taten ch ich n dem nicht u leid. fiel as 80 Iaupt- r run- zierten ehrter n, Wir es Agen- sind Sie t eine e Be- sagt en sie irzung Mann ganz ckauf- unge- nur timme imme. erste- s süße t hat mt die t Ihre zt sel- über 1. Ihre ir Sie ich, F sich Allein, mter- kolgt) Herausgeber: Mannheimer Frorgen Verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser; Chefredakt.: E. F. v. Schilling, Stellv. Dr. K. Ackermann. Politik: E. Schäfer, H. H. Hausser; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokal: Dr. F. W. Koch. M. Eberhardt; Wein- heim: C. Serr; Schwetzingen: W. Hertz, Hockenheim: K. Buchter; Frau: H. Hoff- mann; Sport: H. Schneekloth; Soz.-Red.: F. A. Simon. Chef v. Dienst: O. Gentner. Bankkonten: südwestbank, Allg. Bank- gesellschaft, Städt. Sparkasse, sämtl. in Mannheim. Bezirkssparkasse Wein- heim, Postscheckk.: Karlsruhe Nr. 800 16, Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43. Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr. N Mannheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Gesehifts stellen: Mannneim, R 1, 4-6 Tel. 4418110 Schwetzingen, Heidelb. Str. 2 Tel. 87 Hockenheim, Rathausstraße 12 Weinheim, Bahnhofstraße 13 Tel. 2241 Heidelberg, Rohrbacher Str. 5-7„ 4440 Ludwigshafen/ Rh., Rheinstr. 37„ 2788 Bezugspreis: Monatl. DM 2,80 zuz. DM=, Tragelohn. Postbezug mtl. DM 3, 20 zuz. DM, 54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 4, einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2,80 Erscheint täglich außer sonntags Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 8 Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf dle Rückerstattung des Bezugspreises 6. Jahrgang Nr. 77/ Einzelpreis 0, 15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag, 3. April 1951 Deutschland darf wieder Buna und Benzin produzieren Aufhebung von Herstellungsverboten und-beschränkungen/ Geschwindigkeitsgrenze für Handelsschiffe beseitigt von unserem Je- Korrespondenten Frankfurt. Die alliierten Hohen Kommissare unterrichteten den Bundeskanzler am Montag von der, ersten Revision des Washingtoner Abkommens, deren Inhalt heute in einer offiziellen Erklärung der Hohen Kommission veröffentlicht werden wird. Auf Grund der Empfehlungen der Londoner Studiengruppe werden nicht nur, wie erwartet wurde, eine Reihe von Produktionsbeschränkungen für die deutsche Industrie aufge- hoben, sondern, was noch entscheidender ist, auch Herstellungsverbote beseitigt. Wie aus unterrichteter alliierter Quelle verlautet, wird Deutschland dabei auch wie- der die Herstellung von künstlichem Kaut- schuk(Buna) und synthetischem Benzin ge- stattet. Des weiteren fällt nach den in Frankfurt vorliegenden Informationen die Geschwindigkeits- Beschränkung für in Deutschland gebaute Handelsschiffe aller Klassen weg. Weitere Erleichterungen sind für die Herstellung von Stahl und Alumi- nium vorgesehen, auch darf die Kugellager- industrie ihre Kapazitäten künftig wieder in vollem Umfange ausnutzen. Die Genehmi- gungspflicht für die Herstellung von Werk- zeugmaschinen wird annulliert. Allerdings ist vorgesehen, daß die Hersteller über den Umfang ihrer Produktion und Abnehmer Auskünfte zu erteilen haben, um zu ver- meiden, daß strategisch wichtige Erzeug- nisse in die Ostblockstaaten geliefert wer- den. Die deuischen Vorschläge zur Neuordnung der Montanindustrie Bonn.(dpa) Die Vorschläge der Bundes- regierung zur Neuordnung des deutschen Kohlenbergbaues und der Eisen- und Stahl- industrie sind von der alliierten Hohen Kommission gebilligt worden. Wie die alli- ierte Hohe Kommission am Montag be- kanntgab, stimmen die Hohen Kommissare darin überein, daß eine gemeinsame Lösung für dieses Gebiet als Grundlage für die Ein- führung des Schumanplanes wünschenswert erscheine. Der britische Hohe Kommissar Sir Ivone EKirkpatrick hat Bundeskanzler Dr. Ade- nauer in einem Schreiben mitgeteilt, daß es der Schumanplani der Hohen Kommis- sion ermöglicht, diese Probleme in einem weitläufigeren Zusammenhang zu seben, als dies sonst der Fall wäre. Die Hohe Kom- mission könne daher großzügigeren Lösun- gen dieser Probleme zustimmen. Sie wolle die akzeptierten Vorschläge der Bundes- regierung in Durchführungsbestimmungen veröffentlichen und damit in Kraft setzen. Der von den Alliierten gebilligte Plan sieht die Bildung von 28 Einheitsgesellschaf- en- vor und. ist eine Kompromiß lösung zwi- schen den bisherigen alliierten Vorschlägen und denen der Bundesregierung, die die Bil- dung von 24 Gesellschaften vorgeschlagen hatte. Die Bundesregierung hatte in ihrem Memorandum vom 14. März darauf hinge- wiesen, daß nach dem Inkrafttreten des Schumanplanes die deutsche Kohle- und Stahlindustrie von der Hohen Behörde kon- trolliert und ein Teil der europäischen Ge- meinschaft auf dem Gebiet von Kohle und Stahl sein wird. Die Neuordnung sollte der Gesundung der deutschen Wirtschaft dienen, die Interessen aller Beteiligten angemessen berücksichtigen und gleichzeitig den wesent- lichen Zwecken des alliierten Gesetzes über W 2 7 Neu Delhi. Der indische Ministerpräsident Jawaharlal Nehru gab am Montagmorgen in der Hauptstadt von Kaschmir, Srinagar, be- kannt, daß Indien der Resolution des Sicher- heitsrates zur Beilegung des Streits zwischen Indien und Pakistan über Kaschmir nicht Folge leisten wird. Indien, sagte Nehru auf einem Arbeiterkongreg, werde sich keinen ihm nicht genehmen Vermittlungsmodus aufzwingen las- sen. Die indische Regierung werde aber wei- terhin nach einer friedlichen Lösung suchen und jeden Schritt zur Beendigung des Konflikts begrüßen. Budapest. Das ungarische Außenministerium teilte am Montag mit, daß der Geschäftsträger in Belgrad zurückberufen sei, da Beamte der jugoslawischen Sicherheitspolizei ihn geschlagen hätten. Er müsse zurückkehren, da„eine rich- tige Behandlung seiner Wunden in Belgrad nicht möglich ist“. Die Verantwortung für diese Zwischenfälle falle auf die jugoslawische Re- gierung. 5 Washington. Präsident Truman kündigte am Montag an, er werde dem Kongreß empfehlen, die Marshallplanverwaltung(ECA) als ständi- ges Organ weiterbestehen zu lassen, das zur Verwirklichung der für die Sicherheit der freien Welt entscheidende Programme beitra- gen soll. London. Der Staatssekretär im amerikani- schen Außenministerium George MeGhee, der am Sonntag von Kairo kommend in London eingetroffen ist, konferierte vor seiner Wei- terreise nach Washington— die für heute, Dienstag, festgesetzt ist— mit Außenminister Herbert Morrison. Mechee hatte während sei- ner Reise durch die Nahostländer in Teheran mit dem britischen Botschafter Besprechungen über die Lage, die durch den Beschluß des per- sischen Parlaments zur Verstaatlichung der persischen Oelfelder entstanden ist, geführt. Kiel. Beamte der Wasserschutzpolizei trafen am Montag auf Helgoland ein, um gegen eine inzwischen gemeldete neue„Invasion“ auf der Insel vorzugehen. Neun Männer und vier Frauen der„Bewegung Deutsches Helgoland“ haben sich im Flakturm verbarrikadiert. Die „Bewegung Deutsches Helgoland“ ist, wie die Pressestelle der schleswig- holsteinischen Lan- desregierung erklärte, eine Organisation mit kommunistischer Tendenz. Köln. Der Ende Februar wiedergegründete Stahlhelm“, eine Vereinigung ehemaliger Frontsoldaten, veröffentlichte am Montag in Köln ein Zwölf-Punkte- Programm mit Zielen und Richtlinien für die künftige Arbeit. Es entspricht im wesentlichen dem Programm des früheren„Stahlhelm“, wie auch einleitend hervorgehoben wird, daß es im Geiste des in- zwischen verstorbenen ehemaligen Bundesfüh- rers„Theodor Düsterberg, aufgestellt worden 80l. VU /dpa die Umgestaltung der Montanindustrie ge- recht werden. Wie in der alliierten Verlautbarung mit- geteilt wird, sollen zwölf Einheitseisen- und Stahlgesellschaften Bergbau- Unternehmun. gen bekommen. Die Bundesregierung hatte ihrerseits neun Gruppierungen vorgeschla- geri und für drei Stahlwerke zu einem späteren Zeitpunkt Vorschläge über eine Zechenzuteilung angekündigt. Die den neun Eisen- und Stahlunternehmungen zugeteil- ten Bergwerke und Kokereien werden nach allliierten Schätzungen etwa 14.3 Prozent der westdeutschen Kohlenproduktion aus- machen. Die Zahl wird sich wahrscheinlich durch die drei noch ausstehenden Zechen- zuteilungen auf etwa 16,5 Prozent erhöhen. Die zugeteilten Bergwerke werden nicht mehr als 75 Prozent der Anforderungen der Stehlgesellschaften ausmachen und sollen trotz ihrer Verbindung mit den Eisen- und Stahlgesellschaften selbständige körper- schaftliche Ganzheiten darstellen. Sie sollen unter anderem zu Marktpreisen gegen Rech- nung verkaufen und gemäß dem Schuman plan unter die gleichen Verteilungsbestim- mungen fallen wie andere Bergwerke. Die deutsche Kohlenbergbauleitung DKBL) soll drei Monate nach dem Abschluß der Errichtung der neuen Kohlenunterneh- men und nach Uebertragung der Vermögens- werte aufgelöst werden. Die deutsche Koh- lenverkaufsorganisation DKV) soll späte- stens am 1. Juli in Liquidation treten. Die Liquidierung soll nach dem genehmigten Vorschlag der Bundesregierung schrittweise in vier Abschnitten erfolgen und bis zum 1. Oktober 1952 beendet sein. Die Hohe Be- hörde des Schumanplans kann sechsmonatige Verlängerungen bis zum 1. Oktober 1953 ge- nehmigen. Nach der Liquidation soll die Teilnahme an der DKV freiwillig sein. Nach dem Ende der Tätigkeit der DRV und bis zum Ende der Uebergangsperiode kann der für die Liquidation einzusetzende Beauftragte eine Verteilungsstelle für den Ruhrkohlenbergbau errichten. Sie soll befugt sein, für Kohlenzechen und Verkaufsorga- nisationen bindende Vorschriften über die Verwendung der verfügbaren Kchlensorten und Mengen in der Bundesrepublik zu er- lassen, soweit dies zum Ausgleich von An- gebot und Nachfrage notwendig ist. Die Verteilungsstelle untersteht der Hohen Be- hörde und— soweit sie Verteilungsaufga- ben hat— dem Bundeswirtschaftsminister. Die alliierte Hohe Kommission hat die alliierte Stahlgruppe und die alkierte Koh- lenkontrollgruppe angewiesen, die mit der Bundesregierung vereinbarten Vorschläge zu verwirklichen. Der Bekanntgabe dieser Vereinbarung wird von alliierter Seite hinzugefügt, daß beide Seiten Zugeständnisse gemacht hätten und bereit gewesen seien, nachzugeben, wo dies im Interesse der größeren europaischen Idee notwendig gewesen sei. Keine Aenderung der Landtagsmandate Anspruch der CDU vom Staatsgerichtshof abgewiesen Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der Staatsgerichtshof von Würt⸗ temberg- Baden bejahte die von der Landes- regierung aufgeworfene Frage, ob die Be- stimmung des Artikels 52 der württember- gisch- badischen Verfassung über die Wahl der Abgeordneten in dem Sinne auszulegen sei, die der Landeswahlausschuß bei der Ver- teilung der restlichen Landtagssitze getroffen hat. Oberlandesgerichtspräsident Dr. Per- len gab als Ergebnis der Untersuchungen des Staatsgerichtshofes folgendes Urteil be- kannt: Der Artikel 45 des Landtagswahlge- setzes vom Oktober 1950 verstößt nicht ge- gen die Verfassung von Württemberg-Baden und zwar weder in der Auslegung, die in der Entscheidung des Landeswahlleiters, noch in der des Landeswahlausschusses ihren Niederschlag gefunden hat. Die Meinungsverschiedenheiten, die zur Anrufung des Staatsgesetzhofes geführt hat- ten, beruhten auf der strittigen Verteilung der Reststimmen bei der Landtagswahl vom 19. November 1950. Nach Auffassung des Landeswahlausschusses, der SPD, DVP und DG-BHE, mußte die Auszählweise des Wahl- gesetezes von 1946 zugrunde gelegt werden. Nach Auffassung des Landeswahlleiters und der CDU dagegen war diese Auszählungs- methode durch das neue Wahlgesetz vom Oktober 1950 nicht mehr anwendbar. Die unterschiedliche Auslegung führte in der Praxis dazu, daß drei Kandidaten der CDU und ein Kandidat der SpD nicht in den Landtag einziehen konnten. Dagegen rück- ten entgegen dem vorläufigen, vom Landes- wahlleiter in der Wahlnacht festgestellten Ergebnis, je zwei Bewerber der DVP und der DG-BHE in den Landtag ein. Zusammenfassend kam der Staatsge- richtshof zu dem Ergebnis, daß die Aus- legung des Artikels 45 des Landtagswahl- gesetzes, die ihm der Landeswahlleiter bei der Feststellung des vorläufigen Wahlergeb- nisses gab, nicht dem Artikel 52 der würt- tembergisch- badischen Verfassung, wohl aber dem erkennbaren Sinne des Artikel 45 des Landtagswahlgesetzes selbst zuwider- laufe und darum allein die Auslegung des Landeswahlausschusses sowohl der Verfas- sung wie dem Sinne des Landtagswahlgeset- zes gerecht werde. Der CDU- Landtagsabgeordnete Dr. Neinhaus(Heidelberg) erklärte nach der Urteibsverlesung unserem Korrespondenten. die CDU werde diese Auslegung des Arti- kels 45 gründlich prüfen und danach ent- scheiden, wie sie die noch anhängigen Wahl- anfechtungsklagen ihrer Kandidaten wei- ter behandeln werde. „Verfassungsfeindliche Organisationen“ Bonn.(gn-Eig.-Ber.) Die Bundesregie- rung hat beschlossen, daß, wer kommunisti- sche Organisationen und damit verfassungs- feindliche Bestrebungen unterstützt, künf- tig von Aufträgen der öffentlichen Hand ausgeschlossen werden soll. Wirtschaftliche Unternehmen werden gewarnt, staatsfeind- liche Organisationen durch die Leistung von Beiträgen, Aufgabe von Werbeanzeigen oder auf andere Art zu fördern. Als verfassungs- feindlich hat die Bundesregierung bezeich- net: Die KPD, FDJ, Bund für deutsch- sowjetische Freundschaft, sozialdemokrati- sche Aktion(die nichts mit der Sp zu tun hat, sondern eine rein kommunistische Or- ganisation ist), den Kulturbund zur demo- kratischen Erneuerung, den gesamtdeutschen Arbeitskreis für Landwirtschaft und For- sten, den sogenannten demokratischen Frauenbund, die kommunistisch gelenkte VVN, die Sozialistische Reichspartei, die so- 8 Schwarze Front und die Nationale ront. 5 Neues Gesetz über Anzeigepflicht für Fehlgeburten Stuttgart.(tz-Eig.-Ber.) Der Rechtsaus- schuß des württembergisch- badischen Land- tages stimmte in seiner Sitzung am Montag ohne größere Debatte einem Gesetzentwurf der Landesregierung zu, der die Aufhebung der Anzeigepflicht bei Schwangerschafts⸗ Unterbrechungen, Fehl- und Frühgeburten vorsieht. Der Anlaß für diese Gesetzesvor- lage bildeten die Massenverhöre von Frauen, die in den letzten Jahren Fehlgeburten hat- ten, durch die Polizei und die Staatsanwalt- schaff in Weinheim. Der Landtag hatte sich bereits am 7. März eingehend mit der Frage befaßt und zum Ausdruck gebracht, daß die Beibehaltung der aus der Zeit vor der ver- fassung stammenden Meldepflicht mit den in der württembergisch-badischen Verfassung verankerten Freiheitsrechten kaum in Ein- klang bringen ließen. 222 Ob das Programm verlängert wird? Ein neuer Vorschlag in Paris Westmächte bieten Gromyko einen Kompromiß an Paris.(dpa-AFP) Die Vertreter der vier Außenmiflister traten am Montagnachmittag im Palais Marbre Rose zu ihrer 21. Sitzung zusammen. Der französische Delegierte Pa- rodi brachte im Namen der drei West- mäüchte einen neuen Vorschlag für die Tages- ordnung der Außenministerkonferenz der vier Großmächte ein. In Kreisen der west- lichen Delegierten hofft man, daß die So- wiets den neuen Vorschlag akzeptieren wer- den. Der Vorschlag der Westmächte hat fol- genden Wortlaut: 8 Punkt 1: Prüfung der Ursachen und der Auswirkungen der gegenwärtigen interna- tionalen Spannungen in Europa und der Mit- tel, um eine tatsächliche und dauerhafte Ver- besserung in den Beziehungen zwischen der Sowjetunion, den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Frankreich sicherzu- stellen, einschließlich folgender Fragen: Die bestehende Stärke der Rüstungen und der Streitkräfte und Maßnahmen für die inter- nationale Kontrolle und Verminderung der Rüstungen und der Streitkräfte, einschließ- lich derer der Sowjetunion, der Vereinigten Staaten, Großbritanniens und Frankreichs; die Demilitarisierung Deutschlands; die Er- füllung der bestehenden Vertragsverpflich- tungen und Abkommen; die Beseitigung der Eriegsgefahren und der Furcht vor einer Aggression. Punkt 2: Abschluß des Vertrags über die Wiederherstellung eines unabhängigen und demokratischen Oesterreichs. Punkt 3: Fragen, die sich aus der Wieder- herstellung der deutschen Einheit und der Vorbereitung eines Friedensvertrages er- geben. Auf der Montagsitzung der Konferenz haben sich, wie nach der Sitzung bekannt wurde, die drei Westmächte-Vertreter außerdem bereit erklärt, das Problem der Friedensverträge mit den Balkanstaaten von der Tagesordnung abzusetzen, wenn Gro- myko einverstanden sei, auch auf die Auf- nahme der Triester Frage in die Tagesord- nung zu verzichten. Der sowzqetische Delegierte Gromyko erhob gegen die neue, von den Westmäch- ten vorgeschlagene Tagesordnung folgende Einwände: 1. Die Einfügung des Wortes„Auswir- kungen“ in Punkt eins sei unberechtigt, da dessen Bedeutung verschieden ausgelegt werden könne. 2. Durch die Aenderung der Reihenfolge der Ursachen für die internationale Span- nung, wie sie in dem Tagesordnungsvor- schlag aufgezählt werden, gerate die wich- tige Frage der Demilitarisierung Deutsch- lands„etwas in den Hintergrund“. „Der Frieden wird zu einer Gewohnheit werden“ Die erste große Rede des neuen britischen Außenministers Dudley(England).(UP) Außenminister Herbert Morrison erklärte am Montag auf einer politischen Versammlung der La- bour Party, der psychologische Moment für Versuche, den Krieg in Korea zu beenden sei jetzt gekommen. Die Ansprache Morrisons war seine erste ökfkentliche Stellungnahme zu Problemen der Außenpolitik seit dem Wechsel der Amtsführung im Foreign Office. Der Minister erklärte, er sei, bereit und auch darauf bedacht“ normale Beziehungen zu der Regierung des kommunistischen China herzustellen. Zu den Deutschland betreffenden Problemen führte Morrison aus, daß Dis- kussionen über Recht und Unrecht einzel- ner Entscheidungen und Erklärungen in der Vergangenheit zu nichts führten.„Wir kön- nen nicht alles übersehen was innerhalb der letzten fünf Jahre in Ost- und Westdeutsch- land geschehen ist Wenn wir über Deutschland diskutieren wollen, so müssen wir von vorne anfangen.“ 5 Bei der Beschäftigung mit den Fragen der Beziehungen der westlichen Welt zur Sowjetunion erklärte Morrison, Großbritan- nien sei guten Willens gegenüber den sowie- tischen Völkern und es halte seine Hand zimmer bereit, falls die Sowjetunion an den Konstruktiven Aufgaben der Welt mitarbei- ten wolle. Großbritannien begrüße die Aus- sicht auf ein neues Zusammentreffen der „Großen Vier“ und wünsche, daß auf einer solchen Zusammenkunft die Gründe zur Diskussion kamen, die„zu der augenblick lichen bedauernswerten Spannung“ zwischen Ost und West geführt haben. 5 Ueber die Aussichten der Friedenserhal- tung äußerte der Minister, im Augenblick sei es weise, von einer Position der Stärke aus zu verhandeln. Sollten der Welt jedoch einmal hundert friedliche Jahre vergönnt sein, so sei er überzeugt, daß danach kein Krieg mehr möglich wäre.„Der Frieden wird dann zu einer Gewohnheit werden.“ 3. Die Formulierung des Absatzes über die Rüstungen und die Verminderung der Streit- kräfte stelle einen neuen Vorschlag dar., der die zur Debatte stehenden Fragen„auf den Kopf stellt“. 4. Die Einfügung des Wortes„einschließ- lich“ im Zusammenhang mit der Verminde- rung der Streitkräfte sei„nicht wünschens⸗ Wert“, da das entscheidende Problem für die Beseitigung der Spannungen die Verminde- rung der Rüstungen der vier Großmächte sei. Gromyko bedauerte zudem, daß weder der italienische Friedensvertrag mit seinen Be- stimmungen für Triest noch die von den Sowjets gewünschte Erörterung der Organi- sation der Atlantikpaktmächte in dem Tages- ordnungsentwrurf enthalten seien Iruman siegt im Senat Washington.(dpa-REUTERN) Der amerikanische Senat begann am Montag in Washington mit der Abstimmung über die Anträge, die sich mit der Frage der Ent- sendung amerikanischer Trup⸗ pen nach Europa befassen. In der ersten Abstimmung wurde das von republikani- schen Senatoren geforderte Verbot der Ent- sendung noch nicht zwanzigjähriger ameri- kanischer Infanteristen in die General Eisenhower unterstellten Truppen mit 62 gegen 27 Stimmen abgelehnt. Anschließend errang die Regierung einen zweiten Erfolg. Der USA-Senat lehnte mit 46 gegen 44 Stimmen einen Antrag ab, daß ohne„besondere Zustimmung des Kon- gresses“ nicht mehr als vier Divisionen nach Europa geschickt werden sollten. In Erwartung einer Frühjahrs- offensive in Korea Tokio.(UP) Die UNO- Truppen haben am Mortagabend Stellungen bezogen, von denen sie jederzeit Aufklärungsvorstöße über den 38. Breitengrad vortreiben können. Schon seit mehreren tagen gehören solche Vor- stöße, die die Stärke des Gegners und seine Positionen abtasten sollen. zu den wesent- lichsten Merkmalen im Kampfgeschehen an der gesamten Front. Von den Aufklärungsoperationen abge- sehen herrscht entlang der gesamten korsa- nischen Front fast Kampfruhe. Aus den Er- gebnissen, die die Erd- und Luftaufklärung ergab, ist zu erwarten, daß diese Ruhe ein letztes Aufatmen beider Gegner vor einer großen Frühjahrsoffensive der Kommu- nisten sein wird. UNO-Flugzeuge berichten, daß im nordkoreanischen Hinterland der stärkste Verkehr des ganzen koreanischen Krieges zu beobachten sei. Dieser Verkehr bringt Nachschub und Ersatz für die auf etwa 40 bis 45 Divisionen geschätzten kom- munistischen Streitkräfte herbei. die Stel- lungen unmittelbar nördlich der Demarka- tionslinie bezogen haben. Der Schwerpunkt der kommunistischen Offensive wird nach Ansicht alliierter Offi- Ziere im Mittelabschnitt der Koreafront zu erwarten sein. Hier sollen die Chinesen und Nordkoreaner insgesamt 300 000 Mann zusammengezogen haben. Französische Abwehrerfolge in Indochina Saigon.(Up) Französische Truppen ha- ben im Kampf gegen überlegene Einheiten der kommunistisch geführten Aufständi- schen einen großen Sieg erfochten, gab das französische Oberkommando am Montag be- kannt. Die Vietminh- Verbände versuchten, die französischen Linien nordöstlich des Hafens Haiphong im Norden des Landes mit starken Kräften zu durchbrechen und wurden dabei im Gegenangriff aufgerieben unck in die Flucht geschlagen. Die Verluste der Aufständischen werden vom französi- schen Oberkommando unter General Jean de Lattre de Tassigny auf 1200 Tote und 2500 Verwundete geschätzt. Ueber 400 Aufständische wurden gefangen genommen. * MORGEN Dienstag, 3. April 1951/ Nr. 77 MAN Kommentar! Dienstag, 3. April 1951 Mullosigleit oder Unmut? Das politische Spiel mit der Jugend ist elne Angelegenheit, die zu größtem Miß- trauen reizt. Wir haben nicht umsonst die Erfahrung gemacht, daß die Jugend nur im- mer dann aufgerufen wurde, sobald alte Politiker die Absicht hatten, sie zu opfern. st es ein Wunder, wenn die junge Genera- tion hellhörig wird und sich nicht mehr so leicht ins Feuer führen läßt? Sicher, die Jugend ist an sich der aktivste Teil einer Nation. Wo sie sich zurückhält und in Gleichgültigkeit verfällt, ist etwas nicht in Ordnung. Welche Generation dabei der Versager ist, die Jungen, die geführt wer- den, oder die Alten, die sich die Führung anmaßen, das ist eben die Frage. Soeben ist wieder von höchster Stelle behauptet wor- den, die Passivität der deutschen Jugend sei nichts anderes als Feigheit. Feigheit vor den Feinden der Demokratie, Mutlosigkeit vor den Widersachern der Freiheit. Diese Be- hauptung wurde in Salzgitter aufgestellt auf dem Jugendtreffen dicht an der Grenze der sowjetischen Zone. Die Worte sind drüben ehört worden. Ist dieser Vorwurf aber berechtigt? Ist unsere Jungmannschaft wirklich ohne Mut oder ist sie nicht viel mehr voll Unmut? Es Ut, auf diese feine Unterscheidung der Sprache zu achten, sie ist nicht ganz ohne Ironie. Zuerst ist einmal festzuhalten, daß es nicht Sanz unbegründet wäre, wenn das junge Volk, ja, unser ganzes Volk, keinen Mut mehr hätte. Angesichts dessen, was wir inter uns haben, gehört allerhand Zynis- mus dazu, überhaupt noch besondere Hel- denhaftigkeit von uns zu verlangen. Es als Feigheit zu bezeichnen, wenn die Jugend sich nicht abermals wie eine Hammelherde in einen Krieg und obendrein einen Atombom- benkrieg treiben läßt, wenn sie keine Lust at, Als Herausforderer zu fungieren, wenn es gründlich satt hat, die Suppe auszu- ffeln, die wetterwendische Unvernunft eini- zer weniger Politiker immer wieder ein- rockt, ist wohl nicht ganz die richtige Ton- rt, um zu überzeugen. Es gibt gewig auch ine ganze Reihe von jungen Menschen, die sich vor dem Leben verstecken und der Poli- ik als einem Teufelswerk ängstlich aus- weichen. Aber diese sind in der, Minderheit. Die Mehrheit unserer jungen Leute handelt im Gegenteil im höchsten Maße politisch, in- dem sie sich passiv verhält und kein großes utrauen einer Entwicklung entgegenbringt, die so offensichtlich verhängnisvoll ist und den Ausweg nur noch 15 Gewaltlösungen zu kinden scheint. Die angebliche Mutlosigkeit der Jugend ist nichts anderes als die Bekundung ihres Unmutes über den Gang der Ereignisse in den letzten Jahren. Als 1945 ein Strich unter eine Rechnung gezogen wurde, deren Haupt- kehlposten die jungen Jahrgänge waren, da ah der geschlagene Rest des Jungvolkes und die nachwachsende Generation dem neuen demokratischen“ Wesen, das sie ja nur vom Hörensagen kannten, zwar ohne jeden Idealismus, doch aàuch nicht ohne gläubige Erwartung entgegen. Anfäng- lich schien ss, als werde diese uns u geschenkte Demokratie Großes bringen. ie großartige Hilfeleistung durch das ame- anische Volk, das freundliche Entgegen- mmen der einziehenden Truppen, ehe die litischen Gegenbefehle kamen, die wirk- weltoffene und verständige Art der sten amerikanischen Ratgeber, das alles zachte diese Jugend zugleich staunen und vertrauen. Hatte man ihr nicht jahrelang Greuelmärchen darüber erzählt, wie die 1 7 8 in Deutschland hausen würden, das Kind in der Wiege und der Greis dem Sterbebett nicht sicher wäre vor blutigen Abrechnung? Nichts dergleichen geschah. Die Sieger verkündeten Frieden, Eintracht, Sicherheit und Humanität. Es war genau das, was den abgekämpften und auf- Seopferten Jahrgängen gefehlt hatte und Was sie ersehnten. Nie hätte ein Regiment versprechender begonnen werden kön- als 1945 in Deutschland. Nie hätte eine end schneller und besser gewonnen wer- Dann kam jene katastrophale Verfein- dung der Sieger untereinander. oberfläch- ich ausgelöst durch jene unmögliche Grenz- ehung mitten durch das deutsche Land, kam das, wðẽas sich kalten Krieg nennt, kam ese ganze Misere, deren Opfer die kratie in Deutschland geworden ist. Das ganze, großartige humanistische Pro- gramm wurde auf den Kopf gestellt. Den esatzungstruppen wurde zuerst das Fra- ternisieren verboten, dann stillschweigend wieder erlaubt und schließlich beinahe an- befohlen. Das Vertrauensverhältnis zwischen Sieger und Besiegten aber war dahin. Die deutsche Jugend war schon kopfscheu ge- vorden und kannte sich nicht mehr Aus. Danm folgte diese ganze unselige Denazifl- erung, die jedes Konzept und jeden Sinn er missen ließ und die wiederum gerade 1 Jugend mit doppelter Wucht und Un- ernunft traf. Diese Art von politischer Reinigung bewirkte eine Perversion der doltischen Geisteshaltung, wie sie schlim- mer nicht gedacht werden könnte. Jeder unge Mensch, der sich noch einigermaßen ein gesundes Empfinden erhalten hatte. mußte sich mit Ekel von einer Praxis ab- wenden, die im Namen der demokratischen Gerechtigkeit die gerissenen Schurken rein- wusch und die relativ Harmlosen zu Ver- brechen stempelten. Dazu gesellte sich zu allem Ueberfluß „Umerziehung“, die völlig wirkungslos leiben mußte, weil sie die Deutschen nicht Is Deutsche, sondern als Quasi-Ameri- derer behandelte, weil sie auf der einen Seite barsch, auf der anderen zweideutig wirkte, so daß die deutsche Bevölkerung nicht eine Anleitung zur Selbstregierung, ondern nur eine Bevormundung und Bes- Wisserei daraus herauslas. Sicher dach- die amerikanischen Ratgeber und Be- atzungshäupter auch durchaus politisch d richtig zu handeln, als sie die Genera- er Ehemaligen aus der Weimarer Zeit allenthalben mit der Führung der demo- chen Verwaltung in Deutschland be- en. Das Unglück war nur eben, daß diese Magistrate schon vor 1933 vielfach aAutokratisch eingestellt waren und mit zu- nehmendem Alter nicht gerade an Selbst- herrlichkeit eingebüßt hatten. Wie sollten sie der Jugend ein demokratisches Beispiel geben? Wie sollte sie nicht auf den Ge- danken kommen, daß an die Stelle des Füh- rungsanspruchs der Rechthaberanspruch ge- treten sei, der der eigenen Ansicht das Wohl des Ganzen zu opfern scheint? Das verschleierte Bild der Demokratie enthüllte sich ihr zunächst nur als üppig wuchernde Bürokratie. Wie soll sich denn eine Jugend eigentlich verhalten, der von Jahr zu Jahr andere Lebens- und Verhaltungsweisen vorgeschrie- ben und vorgelegt werden? Bald soll sie die Gewehre von sich werfen, bald soll sie sich darin üben, bald ist die Kriegsdienstverwei- gerung Verfassungsrecht, bald gilt sie als Verbrechen, bald soll sie Deutschland als Einheit betrachten, bald soll sie in Bonn Allein das Vaterland sehen, bald soll sie sich europäisch geben, bald national, bald noch weniger, bald soll sie mehr Besatzungskosten bezahlen, bald soll sie mehr Souveränität beanspruchen dürfen. So viel Unklarheit, Wetterwendigkeit und Durcheinander kann doch bestenfalls nur zur Passivität führen. Wir müssen sogar froh sein, wenn es dabei bleibt, wenn nicht das viel Schlimmere, mämlich politische Lethargie oder politischer Nihilismus in die Köpfe der jungen Men- schen sich einnisten. Wie leicht wäre es da möglich, daß aber- mals ein Hitler aufstünde und eine zwar ver- brecherische, aber eindeutige Losung aus- gäbe. Wir sind nicht sicher, ob unsere Ju- gend dann nicht abermals lieber Amok liefe Als sich, wie heute, ausweglos im Labyrinth unserer gegenwärtigen Politik zu verlieren. Darum sollten die alten Politiker vorsichtig sein, wenn sie die junge Generation der Feig- heit bezichtigen. Das Versagen liegt nicht guerst bei ihr. Nicht Mutlosigkeit liegt ihrer Passivität zu Grunde, sondern Unmut. Dr. Karl Ackermann men. Labour kämpft gegen Churchill und Teuerung Die Konservativen wollen das Kabinett Attlee im April zu Fall bringen London. Die Rede, die der britische Pre- mierminister Attle e innerhalb der Partei- sendungen des britischen Rundfunks am Samstag hielt, wird allgemein als Versuch gekennzeichnet, in die Vorbereitungen einer konservativen Offensive gegen die Regierung zu stoßen. Auf konservativer Seite hat man nämlich während der Osterpause des Parla- ments Entscheidungen und Vorbereitungen getroffen, um den Kampf gegen Labour noch schärfer als bisher zu führen. Es ist offen- sichtlich das Ziel der Konservativen und be- sonders Churchills, Labour im Monat April zu Fall zu bringen, weshalb sich wohl auch Premierminister Attlee in seiner An- sprache so scharf gegen Churchill persönlich wandte. Attlee, von dem es manchmal hieß, er werde zu gegebener Zeit selbst die Auflösung des Parlaments vorschlagen, hat nun dem Oppositionsführer den Fehdehandschuh hin- geworfen und damit den Kampf aufgenom- Da er erklärte, daß er nicht daran denke, das Parlament aufzulösen und Neu- wahlen zu beantragen, müßte Labour schon eine Abstimmungsniederlage beigebracht werden, wenn die Opposition ihr Ziel errei- chen will. Es stehen also spannende Kämpfe im Parlament bevor, und die Churchillsche Ermüdungskampagne gegen die Regierung und die sozialistischen Abgeordneten im Unterhaus wird neue Impulse bekommen. Die Stellung der Regierung Attlee ist zur Zeit nicht gerade stark. Sie befindet sich in einem Zweifrontenkrieg. Auf der einen Seite nutzen die Konservativen jede Schwäche zum Angriff, auf der anderen Seite steht die Regierung in einem harten Kampf mit den steigenden Lebenshal- tungs kosten, Rohstoffengpässen und Von unserem KWI.- Korrespondenten Lohnstreitigkeiten. Zwar bemüht sich die Regierung um Milderung und konnte 2. B. die Preiserhöhung für Brot, die jetzt erlas- sen worden ist, in verhältnismäßig engen Grenzen halten. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß eine empfindliche Sen- kung der Lebenshaltung nicht vermieden werden kann. Denn je größer der Unter- schied zwischen Inlandsbrotpreis und Welt- getreidepreis ist, desto größer sind die Sub- ventione die die Regierung aufwenden muß, um den britischen Brotpreis so niedrig zu halten. Und diese Subventionen müssen ja auch aus öffentlichen Mitteln aufgebracht werden. Der optisch niedrige Brotpreis droht damit an Wert zu verlieren, das wird beim neuen Budget, das jetzt vorgelegt werden wird, kaum verheimlicht werden können. Um eine Erhöhung der Subventionen wird die Regierung nicht herumkommen, wenn sie sich nicht entscheiden kann, den Brot- preis weiter zu erhöhen, was sie jedoch mög- lichst vermeiden möchte. 8 Die Unruhe, die durch die steigenden Le- benshaltungskosten verursacht wird, findet auch ihren Niederschlag in den Labour- Reihen. Unter den Sozialisten wächst die Be- kürchtung, daß diese Lebenshaltungskosten kür die Regierung vielleicht eine noch grö- gere Gefahr sind als die konservativen At- tacken. Dabei befindet sich die britische Re- gierung gegenüber den sogenannten libera- len Ländern des Kontinents eindeutig im Nachteil, weil sie lange Zeit ausdrücklich ver- sprach, die Lebenshaltungskosten in Eng- land unabhängig von den Entwicklungen und Bewegungen auf den Weltmärkten auf Jahre hinaus stabil zu halten, was offensichtlich nicht geht. Und wenn Attlee sagt, daß der Grund dafür außerhalb Englands liege, dann Spieler, Schieber und Spione Wenn in der Zeit des Großreinemachens aus einem Haus die prasselnden Schläge der Teppichklopfer ertönen und aus den weit- geöffneten Fenstern dicke Staubwolken her- ausquellen, werden die Vorübergehenden sagen:„Muß aber sehr schmutzig gewesen sein, diese Wohnung“, oder sie werden die Hausfrau loben, die einen so gründlichen Hausputz veranstaltet. Die gleiche Wahl hat auch, wer die beiden Senatskommissionen beim Waschen schmutziger politischer Wä- sche beobachtet und bei den Untersuchun- gen über das„organisierte Verbrechen“ und über die Finanzgebarung der Reconstrue- tion Finance Corporation manchen bekann- ten Namen und vielen üblen Machenschaf- ten begegnet. Wollte man die Methode an- wenden, deren sich ein gewisser Korrespon- dent der„New Vork Times“ bei der Schil- derung der westdeutschen Verhältnisse gerne bedient, so wäre es eine leichtes, die Ver- einigten Staaten als durch und durch Kor- rupt und die amerikanische Demokratie als Deckmantel einer„Herrschaft der Minder- wertigen“ darzustellen. Aber ein solches Bild wäre genau so unwahr wie eine Nah- aufnahme mit weit geöffneter Blende, auf der die vorgestreckte Hand größer erscheint als der ganze Körper. Es ist ein Zeichen der Stärke und nicht der Schwäche, daß die Senatskommissionen mit Hilfe der Fernseh- kamera und des Mikrophons die große Säuberung in aller Offentlichkeit vorneh- men. Hausfrauen haben das Kochen ver- gessen und ihre Einkäufe verschoben, Ge- schäftsleute haben ihre Termine verpaßt. Kinos und Theater waren leer, als der frühere New Vorker Oberbürgermeister O' Dwyer, Unterweltkönig Frank Co- stelle und das Gangsterliebchen Virginia HIi11 auf dem Bildschirm der Fernseh- apparate erschienen Nier-mantel für die stenotypistin Der Pelzmantel der Frau Oberbürger- meister Bößf aus dem Berlin der 20er Jahre taucht in Gestalt eines 8540-Dollar-Nerz- mantels einer Stenotypistin des Weißen Hauses wieder auf, den nicht ihr Gatte, ein Angestellter der Reconstruction Finance Corporation, sondern der Vertreter einer New Lorker Pelzfirma bezahlt hatte, die sich um eine Anleihe bewarb. Die RFC war Anfang 1932 vom Kongreß— auf ein Jahr — eingesetzt worden, um mit Regierungs- geldern einen Damm gegen die damalige Wirtschaftskrise zu errichten. Die Vollmach- ten der RFC wurden immer wieder, zuletzt bis 1954 verlängert; sie hat bis heute 4,7 Milliarden Dollar ausgeliehen, und die vom demokratischen Senator Fulbright geleitete Untersuchungskommission hat eini- ges Material zur Bestätigung der Behaup- tung zu Tage gefördert, daß„eine direkte beihegewährung von seiten der Regie- rung an Einzelpersonen oder Unternehmun- gen zu politischem oder privatem Druck und selbst zu Korruptionen einlädt“, wie sich schon früher eine Kommission unter dem Vorsitz von Altpräsident Hoover geäußert hatte. Es sind auch Gelder— 63,5 Millionen — verlorengegangen, auf der anderen Seite aber auch mehr als 600 Millionen Dollar verdient worden. Präsident Truman hatte den ersten Bericht von Senator Fulbright als eine„Eselei“ bezeichnet; er hält auch jetzt noch daran fest, daß keine„illegalen“ Machenschaften nachgewiesen seien, aber die Offentlichkeit ist empfindlicher und wünscht eine klare Grenzziehung nicht nur zwischen„legal“ und„ile gal, sondern zwischen„anständig und„unan- ständig. Die Republikanische Partei geht mit dem Gedanken um, während des Präsi- dentschaftswahlkampfes 1952 eine Million Abzeichen mit dem Bilde eines Nerzmantels 2zu verteilen. 5 * Der„Freund“ einiger Politiker Das Senatskomitee unter Leitung des demokratischer Senators E. Kefauver hat in seinem ersten Zwischenbericht nach einjähriger Untersuchung die Existenz zweier über das ganze Land ausgedehnter Verbrecherorganisationen behauptet, die eine Art Nebenregierung bildeten und das in illegalen Spielkasinos, Bordellen, beim Rauschgiftschmuggel und der Buchmacherei Großreinemachen in USA . verdiente Geld zum„Kauf“ von Politikern verwendeten. Vergeblich hat sich Frank Costello bemüht, glaubhaft zu machen, dag er seit dem Alkoholschmuggel in der Zeit der Prohibition ein ehrbarer Geschäfts- mann geworden ist. Dieser Sizilianer, der mit sämtlichen„großen“ Gangstern von Al Capone bis Lucky Luciano in engsten Be- ziehungen stand, der sich bescheiden als bloßen„Freund einiger Politiker“ bezeich- nete und alle Angaben über den Umfang seines Vermögens verweigerte, wird sich voraussichtlich auf Grund seiner Aussagen vor dem Untersuchungsausschuß wegen Meineids und wegen falscher Angaben bei seinem Einbürgerungsantrag 1921 zu ver- antworten haben. Sein Einfluß auf die demokratische Parteimaschine in New Vork, Tammany Hall, war zweifellos größer, Al sich mit einer sauberen Demokratie ver- trägt. Als erstes Opfer der Querverbiti- dungen zu Costello hat der bisherige Leiter des New Vorker Wasserversorgungsamtes, J. Moran, seine Demission eingereicht; Wahrscheinlich wird auch der einstige Ober- bürgermeister und jetzüge Botschafter in Mexiko W. O'Dwyer seinen Posten quit- tieren müssen, nachdem er nicht abstreiten Kointe, im Jahre 1942 eine Unterredung mit Costello in dessen Haus gehabt zu ha- ben. Er behauptet zwar, er habe in seiner damaligen Eigenschaft als Offizier nur über Heereslieferungen verhandelt. aber in den Akten des Pentagon finden sich keine ent- sprechenden Unterlagen. Die Demokratische Partei spielt keine sehr schöne Rolle bei dieser Untersuchung, in deren Verlauf auch einige Namen aus der engeren Umgebung Trumans genannt wurden. Für den Gesetz- geber stellt sich die Frage, ob es nicht viel- leicht klüger wäre, der Spiel- und Wett- leidenschaft zum Nutzen der Finanzämter legale Möglichkeiten zu eröffnen, statt skru- pelloseii„erimesters“— die neue, höhere Stufe des Gangsters— riesige Gewinne zu ermöglichen, an denen Polizei. Richter und Politiker beteiligt werden. Der dritte große Komplex, der die ame- rikanische Oeffentlichkeit gegenwärtig be- schäftigt, ist die Atoms pionage in Los Ala mos. Was H. Gold als Zeuge, J. Ro- s enberg und seine Frau Ruth, geb. Green- glass, David Greenglass und M. So- bel! als Angeklagte aussagten, geht im wesentlichen nicht über das hinaus, was schon durch den Prozeß Klaus Fuchs be- kannt geworden ist. Unter Leitung des sowjetischen Vizekonsuls A. Jakovlev hat dieser Spionagering von 1945 bis 1947 wert- vollste Angaben, Pläne und Berechnungen über die Herstellung der Atombombe ge- liefert. Es war erstaunlich leicht, das Ge- heimmaterial zu beschaffen. a Nun ist es am Kongreß und 1 Präsi- denten, die Konsequenzen der großen Sdu⸗ berungsaktionen. zu ziehen, Man kann Frank Costello die Staatsbürgerschaft wieder ab- erkennen und ihn deportieren wie früher seinen Landsmann Luclano. Man kann be- lastete Politiker ausschalten und den Ueber- Wachungsapparat des Federal Bureau of Investigation verbessern. Vielleicht werden auch die Wähler bei den Präsidentschafts- und Kongreßwahlen im November 1952 ein Wort mitreden. Daß es in einem Gemein- Wesen von 152 Millionen Menschen auch einige hundert Verbrecher„großen Stils“, daß es ein paar Tausend charakterlich schwache Politiker und Beamte gibt, ist nicht erstaunlich: sie hören auf, eine Gefahr zu sein, sobald ihr Tun ohne Rücksicht auf parteipolitische Nachteile ins Scheinwerfer- licht der Fernehkamera gerückt wird: Darin liegen Größe und Bedeutung des Frühjahrsreinemachens in den USA. E. H. Noch keine Entscheidung über Mitbestimmung Bonn.(dpa) Bundeskanzler Dr. Ade- nauer setzte sich am Montag in einem Be- richt vor dem Vorstand der CDU/ CSU-Bun- destagsfraktion über seine Besprechungen mit DGB. Vertretern erneut für die Verab- schiedung des Regierungsentwurfs zur Mit- bestimmung in der eisenschaffenden Indu- strie und im Kohlenbergbau aus. Der CD/ CSU-Fraktionsvorstand traf keine Entschei- dung, da heute in interfraktionellen Be- sprechungen zwischen den Regierungspar- teien noch einige Meinungsverschiedenheiten geklärt werden sollen. Wie von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, bestehen über die Wahl des elften Auf- sichtsratsmitgliedes keine Meinungsverschie- denheiten mehr. Dieses Mitglied soll auf Grund eines gemeinsamen Vorschlages von der Generalversammlung gewählt werden. Dagegen konnten die Standpunkte des Regie- rungsentwurfs und des Entwurfs des parla- mentarischen Arbeitskreises über den Wahl- modus der Gewerkschaftsvertreter in den Aufsichtsräten nicht zusammengebracht wer- den. CDU-Vorstandsmitglieder erklären, daß die CDU/CSU-Fraktion bereit sei, dem Vor- stand des Deutschen Gewerkschaktsbundes ein Vorschlagsrecht einzuräumen, doch solle die Wahl durch die Betriebsräte erfolgen. „Reichsbruderrat zu passiv“ Herborn.(CND) Der bekannte Schweizer Meologe Karl Barth, der zu den Grün- dern der Bekennenden Kirche zählte, nahm an einer theologischen Arbeitstagung im Schloß Herborn teil, auf der sich hollän- dische, französische, amerikanische und deutsche Theologen um eine Klärung der Barthschen Theologie bemühten. Nach der Tagung äußerte sich Prof. Karl Barth gegen- über einem END- Vertreter, die Bekennende Kirche sei heute sehr uneinig untereinander und lebe eigentlich nur noch in wenigen Männern wie Niemöller und Heinemann. Auch der Reichsbruderrat sei zu passiv und leide unter einem Uebergewicht des Institu- tionellen über das Konfessionelle im Sinne einer lebendigen Kirche. Barth 9522 nete es vor allem als Aufgabe der jungen 8 logen, wieder den Geist der ursprünglichen Bekennenden Kirche zu erwecken. Er Werde nicht mehr für dauernd nach Deutschland zurückkehren, aber er stehe in reger Verbin- dung zu Deutschland und verfolge die theo- logische und politische Entwicklung mit großem Interesse. Karl Barth betonte, er begrüße eine un- bewaffnete Neutralität Deutschlands und ihre Sicherung durch Verträge nach Ost und West. In dieser Frage sei er wie hinsichtlich der Remilitarisierung einer Meinung mit Niemöller und Heinemann. Er sei, wie aus den Barmer Erklärungen hervorgehe, kein Pazifist, betrachte aber eine Wiederbewaff- nung Deutschlands in seiner jetzigen Lage als das größte Unglück. Eine Klärung der Lage könnte durch innerdeutsche Ost-West- Gespräche angebahnt werden, weshalb er die Weigerung Adenauers bedauere, sich mit Grotewohl an einen Tisch zu setzen. Eisenhowers erster Tagesbefehl Paris.(UP) General Dwight D. Eisen- ho wer hat am Montag sein Amt als Ober- kommandierender der atlantischen Streit- kräfte angetreten und sein Hauptquartier aus einem Planungsstab zu einem Opera- tionsstab umgebildet. General Eisenhower hat einen Tages- befehl ausgegeben, in dem es heißt:„Das alliierte Oberkommando Europa, das aus dem obersten Hauptquartier der alliierten Mächte in Europa und unterstellten weiteren operativen Hauptquartieren, Organisationen und Streitkräften besteht, ist mit dem heu- tigen Tag uin 00.01 Uhr auf Grund der mir von der Nordatlantikpakt- Organisation er- teilten Befugnisse gebildet worden.“ 5 Zum vorläufigen Sitz des Hauptquartiers „Shape(supreme Headquarters of allied powers in Europe) ist Paris bestimmt wor- den. Zu den Truppen, die jetzt unter Eisen- howers Oberbefehl stehen, gehören auch die britischen, amerikanischen und französi- schen Besatzungstruppen in Deutschland. General Eisenhower gab bei dieser Gele- genheit die Ernennung des französischen Vizeadmirals Lemonnier zu seinem Ver- treter in Marinefragen bekannt. Somit ist der britische Feldmarschall Viscount Mont- gomery sein Hauptstellvertreter, der bri- tische Luftmarschall Sir Hugh Saunders sein Stellvertreter für die Luftfahrt und Vizeadmiral Lemonnier für die Marine. 0 bergisch- badische Ministerrat beschloß am 85 angeboten. ist das nur ein Beweis dafür, daß die Plan- Wirtschaft und die sozialistische Wohlstands sicherung von einem Land allein eben nicht durchgeführt werden kann. Aber einige positiven Erscheinungen las- sen die Lage doch nicht ganz so hoffnurigs- los erscheinen. Die Regierung kann auf er- hebliche Ueberschüsse der Einnahmen über die Ausgaben im letzten Finanzjahr hinwei⸗ sen, und in City-Kreisen rechnet man damit, daß das Ergebnis der Entwicklung der Gold- und Dollar- Reserven, das am Donnerstag veröffentlicht werden wird, neue erhebliche Zugänge aufzeigen wird. Die Schätzungen der gesamten britischen Gold- Reserve zum 31. März belaufen sich auf rund 1,3 Milliar- den Pfund Sterling oder 3,7 Milliarden Dol- lar. Solche Ziffern sind natürlich eindrucks- voll und vermögen ihren günstigen Eindruck auf die Bevölkerung nicht zu verfehlen, wenn auch hier und da in britischen Zei- bungen an die Sage des Königs Midas er- innert wird, der inmitten seines Goldes um- zukommen drohte, weil auch die Nahrung, die er berührte, zu Gold wurde und deshalb für ihn ungenießbar war. B Finnische Koalitionsregierung bleibt Helsinki.(dpa-REUTER) Das finnische ö Parlament nahm am Montag eine Kompro- mißgvorlage der Regierung in der Frage der Mieterhöhungen in dritter Lesung endgültig an. Der Bestand der Hoalitionsregierung Kek konen ist damit endgültig gesichert. Vor Ostern schien es zu einer Regierungs- krise zu kommen, als die sozialdemokrati- schen Minister ihre Rücktrittsgesuche ein- reichten, da sie mit einer 43prozentigen Mieterhöhung von April an nicht einver- standen waren. Die Kompromißgvorlage ver- schiebt die Mieterhöhungen bis zum Juni. Sie werden in mehreren Etappen bis Ende des Jahres durchgeführt. Auriol sprach zum Kongreß Washington.(UP/ dpa) Der französische Staatspräsident Vincent Auriol sagte am Montag vor dem amerikanischen Kongreß, Frankreich werde gegen die Sowjetunion kämpfen, wenn es angegriffen werden sollte. Die„barbarische Erfindung des Neutralis- mus“ werde von Frankreich als geogra- fischer und historischer Unsinn abgelehnt. Auriol sprach in einer gemeinsamen Sit- zung beider Häuser des Kongresses, kurz vor der Abstimmung des Senats über den hart umkämpften Plan, weiterer amerikanischer Truppenverschiffungen nach Europa. Auriol erklärte, Frankreichs wichtigster Beitrag für die Verteidigung der Freiheit sei der wirtschaftliche Wiederaufbau seines eigenen Landes. Weitere Beiträge seien seine Wiederaufrüstung gegen den„Geist der Aggression“ und seine Bemühungen, Europa zu einigen und zu organisieren. Das franzö- sische Volk sei sich bewußt, daß das gesamte europäische Kräftepotential dem Angreifer zur Verfügung stehen würde, wenn Frank- reich fallen sollte. Die ganze Welt, ja sebst 1 die Zivilisation, würden dann in d schweben. Das Ziel, das erreicht werden soll, sei nicht die Befreiung eines Europa, das vielleicht erneut besetzt, versklavt, ausge- beutet und zerstört wird, sondern seine Be- Schirmung gegen eine Aggression, der Schutz der Gemeinschaft der freien Natio- nen und dadurch die Rettung des Friedens. Vor seiner Rede im Kongreß machte der Präsident von Frankreich, Vincent Auriol, Präsident Truman einen Abschiedsbesuch. Anschließend fuhren Auriol und Schuman mit der Bahn nach New Vork, von wo sle sich nach Kanada bps eben werden. Französische Kyitik an Schumacher Bonn.(gn-Eig.-Ber.) Die Heftigkeit der neuerlichen Ablehnung des Schumanplanes durch den SPD- Vorsitzenden Dr. Schu- macher vor den Parteifunktionären in Euskirchen wird in Kreisen der französi- schen Hohen Kommission bedauert. Der SPD- Vorsitzende habe nicht nur die Montan Union, sonden die euopäischen Institutionen insgesamt attackiert und einer europaischen 4 Zusammenarbeit und weiteren Annäherufg der Völker einen schlechten Dienst erwie- sen. Die Franzosen sind, nach Aeußerungen einzelner Persönlichkeiten, sehr besorgt, daß Reden mit einem 80 militanten-nationalisti- schen Unterton wiederum nur Wasser auf a die Mühlen der französischen Nationalisten und Europagegner seſen, Dagegen müsse die Politik des Bundeskanzlers immer mehr als die eines weit vorausschauenden Europaers anerkannt werden, obwohl auch jeder Fran- 208e genau wisse, wie nachdrücklich gerade Dr. Adenauer dle deutschen Interessen ver- teidige. Gehaltserhöhungen für Landesbedienstete Stuttgart.(tz-Eig.-Ber) Der württem⸗ Montag, die Grundgehälter bzw. die Grund- Vergütungen der planmäßigen und außer- planmäßbigen Beamten und Angestellten des Landes ab 1. April um 15 Prozent zu er- höhen. Die Zulage ist nicht ruhegehalts- fähig. Außerdem werden für die unteren Ge- Haltsklassen weiter besondere Zulagen ge- Währt. Unxeitgemäße Polemik Kassel.(dpa) Der von den Belgiern aus 1 der Haft entlassene ehemalige Militärbe- fehlshaber von Belgien und Nordfrankreich, Alexander v. Falkenhausen, erklärte in einem Presseinterview, der seinerzeitige belgische Ministerpräsident Pflerlot und dessen Kabinettskollege Außenminister Spa ak seien 1940 zur Zusammenarbeit mit Deutschland bereit gewesen. Die beiden hät- ten sich erst zur Emigration nach England entschlossen, nachdem ihr Kollaborations- angebot von Deutschland abgelehnt Worden War. 5 Der ehemalige belgische Außenminister Paul Henri Spaak wandte sich am Montag. mit aller Entschiedenheit gegen die Erklä- i rung General von Falkenhausens. Spaak erklärte einem REUTER- Korrespondenten: „An der Beschuldigung Falkenhausens ist kein wahres Wort.“ Die belgische Regierung von 1940 habe niemals und bei keiner Ge- legenheit Deutschland die eee 1 n . — 8. r- der 21 üt, d- Ag he ler im - ol 8 en, ei- r- 18, 1 e am eh, jon lte. is ra- zit⸗ vor Art her ter Sel nes ine der DA 26— Mte fer nk. bst oll, das ge- Be- der tio- ns. der ol, ich. nan sie er der nes u 1 51 Der . nen hnen Urig Vie gen daß sti- Auf ten die Als iers an- ade er- 3 1 ö r. 77/ Dienstag, 3. April 1931 Dr. Gabriele Strecker: DAS FPRAVULEIN DEN Immer wieder klingt der Wunsch auf, dafür zu sorgen, daß die älteren, unverhei- rateten Frauen mit„Frau“ angeredet wer- den. So in Deutschland. 5 Marlene Dietrich, zwar verheiratet und Großmutter, ist„Miss“ Dietrich und die Siebzigjährige Präsidentin eines englischen Frauenclubs wird sich dagegen verwahren, mit„Frau“ angeredet zu werden, wenn sie nur„Miss“ ist. Warum strebt man besonders bei uns aus dem Fräulein-Zustand in die Bezirke, Wo man offiziell mit Frau angeredet Wird? Weil immer noch ein sozialer Makel an der älteren Frau zu haften scheint, die un- verheiratet ist. Es sind viel weniger die Männer, die wegwerfend vom„alten Mäd- chen“ oder der„alten Jungfer“ sprechen als die Frauen selber, die sich darüber mokie- ren, daß die oder jene„keinen Mann be- kommen hat.“ Die so urteilen, wissen nicht, wie sehr sie sich selbst betrügen, denn im Unterbewußtsein unserer modernen Zivili- sation werten wir die Frau nicht mehr da- nach, ob sie verheiratet, sondern ob sie eine Persönlichkeit ist, Wär schleppen heute so viele Vorstel- lungen aus vergangenen Zeiten mit. Nur so ist es zu erklären, daß der Gesetzgeber die unverheiratete Frau steuerlich benach- teiligt oder daß in vielen Kreisen unsicht- bar eine Schranke aufgerichtet wird gegen die Unverheiratete im geselligen Verkeor. Sollte das nicht anders werden? So wie es heute steht, belastet die Hypothek des un- gelebten Lebens vieler unfreiwillig ledigen Frauen das schon so fragwürdige Gluck der Verheirateten. Foto: Elisab. Hase JNCEN MADCHEN Man redet so viel vom Lastenausgleich. Wäre hier nicht auf moralischer Ebene ein Lastenausgleich möglich! Wenn schon die verheiratete Frau so ängstlich an Mann, Kind und Heim festhält, was zu verstehen ist, wie klug wäre es, wenn sie nicht Bitterkeit zu Bitterkeiten säen wollte. Sie sollte verstehen lernen, daß viele Berufsfrauen im unerbittlichen Kon- kurrenzkampf hart geworden sind, viel- leicht weil kein freundlicher Blick einer sympathischen Kameradin in ihr dunkleres Dasein flel. Die ledigen Frauen haben recht, wenn sie empfindlich sind ge- gen den Hauch mitleidiger Geringschätzung, der in so vielen Aeußerungen verheirateter Frauen mitschwingt. Es ist überhaupt nicht einzusehen, warum die Frauen voneinander so niedrig denken. Muß es unter Frauen immer heißen:„Nur unter keiner Frau ar- beiten“, oder„Wir Frauen verstehen nichts von Politik“, oder„Nur keine Frau als Un- ter mieterin“. Könnten wir nicht in Deutschland zu dem Solidaritätsgefühl kom- men, mit dem uns Negerfrauen im Innern Afrikas beschämen, die Frauenclubs grün- den, um sich gegen die Mißachtung ihrer fraulichen Rechte durch die Männer zu wehren? Ganz zu schweigen von den an- gelsächsischen Ländern, wo eine ganz natür- liche Kameradschaft unter Frauen Vergnü- gen und menschliche Werte in die Einsam- keit vieler Frauen hineinträgt. Man könnte sich ja auch vornehmen, ge- gen die ledigen, alleinstehenden Mitschwe⸗ stern nicht vorschnell zu urteilen und mehr Verständnis für ihr meist ungewolltes Al- leinsein zu haben. Plädieren wir für die einheitliche Anrede„Frau“ und überlassen das Fräulein den jungen Mädchen. Zunächst eine Feststellung: Die Senora entspricht etwa den europäischen„gnädigen Frau“— wenn man die Bezeichnung Senora mit dem Vornamen zusammenbringt. Und eine Senora möchte jede Südamerikanerin sein. Sie legt den allergrößten Wert darauf, nach außen hin äußerst elegant, selbstsicher und grobzügig aufzutreten. Diese Senora wird aber Senorita genannt, sobald sie wirklich damenhaft wirkt, auch wenn sie längst über die mittleren Jahre hinweg ist. Um nachdrücklich darzutun, daß sie eine Senora repräsentiert und mit Recht. als Senorita angeredet werden darf, vermei- det sie, in ihrer Küche am eigenen Herd zu stehen. Sie hält sich ein Hausmädchen auch dann, wenn das Einkommen des Ehemannes einen solchen Entschluß bei europäischen Maßstäben als wahnsinnig kennzeichnen würde. Beim Einkauf folgt ihr das Madchen, trägt Päckchen und Netz, denn die Senora kann unter keinen Umständen in der Oef- fentlichkeit mit profanen Aufgaben belastet erscheinen. Die Küche wird übrigens allein vom Hausmädchen besorgt. Es ist nicht nur Ge- Bhilfin, sondern vor allem Köchin. Und da sich unser Beitrag mit südamerikanischen Kü- chengeheimnissen befassen will, lassen wir einige interessante Details nachfolgen. * Der Zuckerverbrauch ist ungeheuerlich. In der Tasse Kaffee verschwinden oft bis zu sechs und acht gehäufte Teelöffel voll Zucker oder die entsprechende Anzahl Stücke. Torten, Kleingebäck und Speiseeis unterliegen der gleichen Geschmacksrich- tung. Für Nordeuropäer bleiben sie meist ungenießbar. 5* Dafür bieten die eigentlichen Küchen- gewürze einen Ausgleich. Zwiebeln spielen eine ungemein große Rolle. Sie gedeihen in Riesenexemplaren, von denen oft nur vier bis fünf Stück auf ein Kilo gehen. Aber sie sind längst nieht so scharf wie die europài- schen. Und man nimmt ihnen, ehe sie roh, einen ganzen Teller bedeckend, den Tisch zieren, die noch vorhandene Schärfe durch Uebergießen mit Wasser. Zu Tomaten und Salat, zum Brot, zu fast allen nur erdenk- lichen Gerichten, ob Gemüse, Fleisch oder Suppe werden Zwiebeln gegeben. Selbst wenn man in Europa die Zwiebel verschmähte oder höchstens in kleinen Dosierungen ge- noß, hier findet man sich schnell damit ab und kann bald nicht mehr auf sie verzich- ten. 5* Anders ist es mit dem Knoblauch. Es gibt zwar in Europa außerhalb des Balkans auch Gegenden, in denen Knoblauch gern ge- gessen wird, fein geschnitten in winzigen Mengen zu bestimmten Salaten, zu Hammel- braten und anderen Gerichten. Aber der Südamerikaner geht im Knoblauch und sei- nem Duft förmlich auf, vor allem die brei- ten Volksschichten. Es ist oft unerträglich, die Knoblauchwirkungen in Straßenbahn oder Omnibus hilflos auf sich einströmen zu las- sen. Und man verabscheut schließlich den Knoblauch, selbst, wenn man ihn in der europäischen Heimat gern gegessen hat— in kleinsten Mengen. Nimmt man. ersten Male Aji, eine grüne Pfefferschotenart zur landesüblichen Casuela, einer herrlichen Gemüsesuppe mit Fleisch, oder zum Salat, zu Tomaten und anderem, ringt man schreckensbleich nach Luft. Das Gewürz ist ungeheuerlich scharf. Aber es lockt. Man kommt nicht mehr davon los, wenn man erst einmal begonnen hat. Zunge und Gaumen gewöhnen sich daran und entdecken, daß Aji vielen Speisen erst den richtigen Duft durch seine Würze gibt. Nur fällt es schwer, selbst bei langer Uebung auch die noch schärferen Körner innerhalb der Schote zu verzehren. Sie brin- gen gebräunte Gesichter zum Erblassen. Die schon erwähnte Casuela wird zu jeder Jah- reszeit mit den gerade vorhandenen Gemü- sen hergestellt. Es müssen stets mehrere sein, am liebsten gleich ein halbes Dutzend. Mit Hammelfleisch sind sie am besten. Gibt es keines, dann geht es auch mit Rind. DIE SENORAN UND IHRE KUCHE Mit Mais lassen sich mehrere Dutzend verschiedene Gerichte kochen. Es gibt ganze Maismenus: Der Kolben gekocht und mit Butter und Salz serviert ist ein Gedicht. Junger Mais zerquetscht oder gerieben, ent- weder mit Aji oder Zucker und Salz ge- würzt, in Maisblätter gewickelt und gedün- stet, kann begeistern. Suppen aus jungem Mais, scharf gewürzt, mit viel Fleéisch, schmecken e Eine besondere, sonst unbekannte Ver- wendung findet der Weizen. Die Körner werden schwachbraun geröstet und dann ge- schrotet. Dieses herrlich duftende, köstlich schmeckende Schrotmehl, in dem alle Nähr- stoffe des Weizens vorhanden sind, wird mit Milch, Rotwein oder Wasser zu einem Brei verrührt, mit Melonen oder irgendeinem anderen Obst verzehrt, über Puddings und Fruchtsaucen gestreut. Seine Nährkraft ist außerordentlich, Campo Arbeiter, die schwersten körperlichen Belastungen ausge- setzt sind, kommen monatelang aus, wenn sie täglich ein Kilo Harina tostada(geröste- tes) Mehl und einen Liter Rotwein zu sich nehmen. 1. Der Fleischverbrauch ist in allen südame- rikanischen Staaten sehr hoch. Erstens hat man es gern und zweitens ist es billig. But- VO ICH DEN PEROUHLING BECECGNETE ter ist nur für Europäer ein unentbehrliches Nahrungsmittel. Für Wurst gilt das Gleiche. Dafür verspeist der Südamerikaner Käse in erstaunlichen Mengen und zu jeder Gelegen- heit, meist sehr frischen, angenehm säuerlich scmeckenden. Bei großen Menus kommt er in Platten auf den Tisch, um vor, zwischen und nach den Gängen in kräftigen Stücken ohne Brot gleich aus der Hand in den Mund geführt zu werden. Eine besonders schöne Sitte findet sich auf den Baustellen Argentiniens. Ueberall, Wo Häuser im Werden sind, halten die Maurer sich ein Rost bereit. Um die Mit- tagsstunde verschwindet einer in der Metz- gerei, kauft für die Kameraden und sich ein Riesenfllet. Aus Holzabfällen wird ein Feuer angefacht, umgeben von einigen Back steinen. Wenn die Flammen zusammensin- ken und das Holz hell glüht, werden Rost und Filets aufgelegt. Durch die ganze Straße zieht der Duft. Dann machen sie sich dar- über her, jeder ein Filet von einem Viertel bis zu einem halben Kilo Gewicht, ver⸗ gnügt und strahlend. Das warme Mittagbrot braucht nicht von Frau oder Kind auf wei- ten Wegen herangebracht zu werden. Sie bereiten es sich selbst. 5 5 H. H., Buenos Aires Z Wölf Sätze aus dem Schulheft eines Stadtkindes Frau Huber im vierten Stock hat ihre Blumentöpfe wieder ans Fenster gestellt, und die Sonne kommt wieder in unsere Küche. In der Schule haben wir jetzt wieder Spielnachmittag und gehen hinaus ins Freie. Es ist höchste Zeit, daß der Frühling kommt, wir haben keine Kohlen mehr. Vater hat jetzt wieder Arbeit, wo ein großes Haus gebaut wird. Die Möven an der Brücke sind nicht mehr da; die sind nach Norden, wo es nicht so heiß wird. Ich darf jetzt wieder Kniestrümpfe und Söckchen anziehen und mit meinem neuen Puppenwagen spazieren gehen. Am Sonntag fahr ich mit Papa auf dem Rad in den Wald und hole Weidenkätzchen. Auf dem Markt sind jetzt wieder viele Blumen; die sind aber so teuer. In den Schaufenstern sind schöne Klei- der für den Sommer und Hüte in allen Farben.. Im Park ist die Wiese voll Krokus, aber da darf man nicht hin, weil der Schütz kommt. 5 Jetzt gibt es wieder Arbeit im Garten, aber bald dann auch was zu naschen. Landkindes In unserem Stall ist das Schwalben- männchen schon wieder in sein Nest auf der Lampe eingezogen. Gestern haben wir Wiesen abgerecht; das machen wir immer im Frühjahr. 5 An der Quelle und in den Wiesenbäch⸗ lein kann man jetzt Brunnenkresse holen. Die Weiden und Haselbüsche blühen; im Garten zeigen sich die ersten Schneeglöck- chen. Gestern, beim Holzholen im Wald, kam ein süßer Duft in meine Nase; nach einer Weile entdeckte ich blühenden Seidelbast. Vater geht jetzt jeden Tag Obstbäume schneiden und verdient damit viel Geld. Jetzt, wenn der Frühling da ist, müssen wir immer Steine lesen auf unseren Fel- dern; das mache ich gar nicht gerne. Vater sagte gestern:„Wie gut, daß es Frühjahr wird, unser Heu ist fast zu Ende“, Mutter freut sich übers Frühjahr; da kriegt sie viel Eiergeld, weil unsere Hühner wieder legen. Wir kriegen in vierzehn Tagen ein Fohlen; das ist das Schönste am ganzen Frühjahr. Der Müller hat schon das Wehr gezogen und alles sauber gemacht; das muß er im Frühjahr machen. Kinder wünsche 1957 Ieh möchte mal Seifenschaum essen, und er soll so gut schmecken, wie er aussieht. Ieh möchte im Konzert sitzen, wenn es fürs Radio aufgenommen wird, und ganz laut nRusten. wenn alles gerade still ist, und dann will ich mich bei der Wiederholung husten hören. l Ieh möchte in die Fabrik gehen und nach- sehen, ob Vatis Aufseher wirklich so böse ist. Ich möchte so klein sein wie meine Puppe und im Puppenhaus wohnen. Ich möchte mal ganz allein in einem Bett schlafen. FD- 0 2 Es war ein seltsames Bild, als neulich der würdige konservative Abgeordnete Robert Turton im englischen Unterhaus das Wort zur Geschäftsordnung ergriff und dabei einen Damenhut auf dem Kopf trug. Noch merk- würdiger und befremender mußtè es wirken, als dieser Hut wanderte und nach Turton auch sein Fraktionsgenosse Hugh Molson, dann der Labourabgeordnete John Ronkin, ein Herr im gesetzten Alter von 61 Jahren, und schließlich sogar der Minister ohne Geschäftsbereich Hector MeNeil mit dem Damenhut auf dem Haupte durchaus ernsthafte Ansprachen hiel- ten. Dann landete der Hut wieder bei seiner Besitzerin, der Abgeordneten Miß Irene Ward,. — Es handelte sich keineswegs um einen Scherz. Es gibt eine alte Bestimmung des Un- terhauses, daß ein Mitglied, das vor einer Ab- stimmung zur Geschäftsordnung sprickt,„be- hütet“ sein muß. Mig Wards Hut war die ein- zige, im Augenblick greifbare Kopfbedeckung. Constance— ganz prächtig Einen farbenfrohen Querschnitt durch die Frühjahrs- und Sommermode 1951 bringt CONSTANCE, das bekannte deutsche Modeheft in seiner Frühjahrssondernummer. Was die neue Modeline vorschreibt,— die übrigens das Kostüm zu ihrem Favoriten erklärt,— wird an einer Fülle von Modellen, von Hüten, Schuhen und Frisuren charmant präsentiert und nach gezeichnet: Abschied von dem betont knaben- haften Stil, Rückkehr zur weiblich beschwing⸗ ten, heiteren Mode die von der„Ballerina Fri- sur“ noch unterstrichen wird.. Dreihundert Modelle, vom sommerlichen Strandanzug in der neuen durchgehend ge- schnittenen Form, bis zum Negligé aus altrosa Chiffon, vom Christian Dior Modell bis zum abarten Sportkleid, das nach dem beiliegenden Schmittmusterbogen nachgearbeitete werden kann, vereinigen sich in dem 124 Seiten star- ken Heft zu einem bunten Reigen, der für jede Frau etwas bringt. tu. Sranvelle 205 Cravimetrio 5 Granvelle, Granvela, Antonie Perrenot v., span. Kardinal u. Staatsmann, 1517—86, 1579 lei- tender Minister Philipps H. Grapefruit, Pampelmuse, gat- tige aromatische Frucht aus S-USA. u. Westindien. Graphik, gr., Schreibkunst: graphische Darstellung: ver- anschaulichung v. Zahlen- u. Größenverhältnissen, v. funk- tHonellen Veränderungen Fie- ber-, Barometer-, Wachstums- kurven u. a.) u. math. Funk- Grau., komm. tionen; graph. Künste, Ver- vlelfältigungsverfahr.; Holz- der Schweiz, schnitt, Kupferstich, Stähl- stich, Radierung, Lithographie. Graphit, eisenschwarzes bis dleigraues, sehr weiches Mi- neral aus Kohlenstoff, spez. Gew. 2,2, für Bleistifte, gut. Elektrizitätsleiter, Vorkom- men Niederösterr.(Wachau), bei Passau, in Mähren, Sibirien, Mexiko;»rschmelz- tiegel aus feuerfestem Ton u. Graphit bestehend. Tiegel z. Schmelzen v. Metallen. Graphologle, gr., Schriften- kunde; Deutung v. Charakter u. Seelenleben auf Grund der Handschrift eines Menschen nach wissenschaftl. Method. Grasbaum, Liliengewächs, cha- rakteristisch f. Australien, m. Krasartigen Blätterbüschein, Uefert Harz u. Gummi. Grassieren, um sich greifen (bes. v. Epidemien). Grasmücke, kleiner, schlan- ker, grauer oder bräunlich- grauer Singvogel;: bes. ge- schätzt die Mönchs-““ mit schwarzem, beim Weibchen braunem Scheitelfleck. 5 Gratian, 359—383 n. Ch.; W- röm. Kaiser seit 375. Gratlas, lat., Dank(-gebet). Gratifikation, lat., Dankge- Metall. ter u. a. schenk, meist Sondervergutsg. Für Arbeitnehmer. Gratis, lat., unentgeltlich. Gratulation, gratulieren, deglückwünsch. Bruchstellen grau gefärbt: vespießglanz, in Erzen vor- Schwefelantimon-Mi- neral;„-wacke, dunkelgraues Sedimentsgestein, aus Quarz, schiefer; werk, Fehpelz. Graubünden, größter Kanton 7114 km., 128.000 E, mit den Hochgebirgskurorten d. Enga- din. 15 v. Ch. röm., seit 536 zum fränk. Reich. Osterr., von den umliegend. Großmächt. umkämpft. Paß- Staat, 1803 Teil d. Schweiz. Graupen, enthülste, entspitzte -u. von d. blößte Getreidekörner, meist Gerste;„, in der Erzaufberei- tung Stücke von 4-20 mm G. Gravieren, lat., belasten(grau- vierend, belastend); Heraus- arbeiten v. Zeichnungen, Mu- stern, Schrift. u. a. mit Sti- chel oder Graviernadel aus Elfenbein, Gravimeter, Messung d. Schwerkraft. Prin- zip: an einer Schraubenfeder hängt ein Gewicht. Dehnung der Feder wird die Schwerkraft gemessen. nauigkeit d. Ablesung auf ein 50 00 Ailimeter. Gravimetrie, Schwerkraft und ihrer Mes- sung. Anwendung zur Unter- suchung d. Aufbaues d. Erd- rinde, Aufsuchung erdölfüh- rend. Gebirgsstrukturen. Ver- fahren: Pendel. (.) Gravimeter. Glückwunsch; „ guß, Eisenguß, vorwieg. Feldspat u. Ton- Hptstdt. Chur. später zu Außenschicht ent- Perlmut- Instrument zur An der Ge- Lehre von der Drehwaage, MSN 8 Mannheims föhrende fageszeitune Griechenland, gr. Hellas, Kgr. rene ff Erleg 8 room 205 Grenz.., lehre, Werkzeug f. Kämpfe um nat. Unabhän- und Viehzucht, z¾w. Zuldersee ligion: vorwiegend evangel., Feinmessungen an Maschi- gigkeit, Siege von Marathon u. Dollart, gleichnamig. Hpt.- neben d. Angiſtanisch. Kirche nenwerkstücken: mark, W-(4900, Salamis(480), preuß.-posensche Restprov. Slaubens gemeinschaften un (1922—38):„strahlen, f. Ma- 5. Jh. unter Bührung Athens. 3 engl., Reitknecht, Seiten U Jan terialprüfung u.(s.) Strahlen- Peloponnes. Krieg v. 431404 Königreich von Großbrit. u. thegapie. zw. Athen u. Sparta leitet in- Oroppe, Raulfopf, ogbarer N.-Irland(United Kin dom o Grenzwert, mathem. Begriff, nere Zersetzung ein Unter- Süß wasserfisch. great Britain and Northern Zahlenwert, dem eine Nelne wer zung unt. Fnilipp 3 Gros, frz., milit. FHauptmasse Treland), Regier. Haus: Sach- zustrebt, inn aber erst bei zedonten 5 75 5 1d oder Hauptabt.; Zählmag: 12 sen-Coburg-Gotha(seit 1917 unendlich vielen Gliedern er- 488 2.„ Dutzend. 5 Haus Windsor gen), erbl. Par- reichen würde, z. B. 0,8, 0,33, sts e 05 Groschen, lat., grossus, Ma- lament. Monarchie; keine ge- 0,338 usw. ½. 05 3 8 e Uchesilbermünze, dt. Scneide- schriebene Verfassung, ver- Greuze, Jean Baptiste, frz. germ u. slaw. Völker; seit O münze, ½ oder ½ Taler, tassungszustand beruht auf Maler d. bürgerisentimen- 1438 unter türk. Herrschaft, Kleinste österr. Münzenein- Gewohnheitsrecht: Zwelkeam:- tal. Aufklärungszeit, 1725 bis 182129 Erhebg. geg. die Tür- heit, in Deutschl. volktüml. mersystem: Oberhaus d. Lords 1805, Mädchenporträts. 5 mons). Premierminister, Mit- FTT Kuen Crepes Ka gae Parte e ler orneenn a Außenminister 1805-6, An- der Alifterten. 1818 durch Pre- Tschetschenen, 172.500 Einw., 5 d. Ailtgl E dänger der Ententepolttik. densvertrag Gebietszuwachs Naphthaquellen.„d. d. Par- auf d. südl. Balkanhalbinsel, 130.200 km, 7, 700.000 E, griech. orth. Meist gebirgig: Olymp. Pindos, Othrys, Parnass, Tay- getos; Landschaften: S-Ma- zedonlen. W-Thrazien, Epi- rus, Thessalien, Rumelia, Pe- loponnes: Inseln: Euböa, Tha- sos, Lemnos. Lesbos, Chios, Kreta u. vięle and. Hptstdt.: Athen(482. 00 E). Landwirt- achaft: Gl. Gemüse, Wein (Korinthen), Weizen, Gerste, Mais, Tabak. Baumwolle; Bergbau: Eisenerz, Bauxit (180.000 t): Verfassung: kon- stitutionell. Kgr. Geschichte: Urbevölkerg. bis z. 2. Jahr- taus. v. Ch. m. bed. Kultur. nach Einwanderung d. Ionier u. Dorer v. Balkan her mit diesen verschmolzen. Myke- nische Kultur, monarchische Verfassungen, Ausbildung von starken Stadtstaaten. Vom 3.—6. n. Wanderungen Über See z. Kolonisat. d. Gegen- küste im östlich. Mittelmeer- raum. Aus d. griech. Kolonis. in Kleinasien entsteh., d. Per- serkriege z. Beg. d. 5. In. u. rung. stände. 8 Griechische Kirche, Mit Rom verbunden seit 1453 die unierte kath. Kirche. Philosophie. (479), kultur. Aufschwung im ken, 1832 Kgr., Teilnahme an in O-Thrazien, verloren dceh. Krieg mit der Türkei 1922; Sturz d. Monarchie 1924; 1935 Aüchelehr Kg. Georgs II. Im 2. Weltkrieg wurde im Ok- tob. 1940 v. Italien angegrif- fen, 1941 deh. Deutschland be- setzt, Exilregierung in Eng- land. 1944 durch engl. Trup- pen befreit. Nach 1948 lang- dauernd. Bürgerkrieg zwisch. kommunist. Gruppe u. Regie- Hilfsaktion der USA. für» mildert d. sozial. Not- Kirchenge meinschaften, sich d. griech. Sprache in der Liturgie bedienen, Selbständ. seit 1054 die griechisch- ortho- doe od. oriental. Kirche in scharfer Trennung v. Ausbreitungsgebiet im ehem. byzant. Reich und Rußland. Grlechische Kunst, 66.) Kunst. Griechische Philosophie(6. Grieg, Edvard, norweg. Kom- bel Schmigf 3 Großbritannien Plata Reiches: Man, dustrie: christl. di austral. Rom; (unlert) griech. stadt. 120.000 E. Ausdruck für 10 Pfg. Großbritannien u. N-Irland, Vereinigtes Königreich, um- faßt d. Stammländer d. Brit. Schottland. N-Irland, d. Insel die zwei Kanalinseln Jersey und Guernesey; 245.000 km, 48,9 Mill. E; Hauptstadt: London(8.25 Mill. B). Boden- schätze: Steinkohle u. Eisen, bes. an d. W-Küste, außerd. Kupfer, Blei, Zinn, Salz. In- Textilindustrie, be- 3 auf inländ. Schafzucht u. infuhr von Baumwolle und Wolle: schinen-, chem. Industrie, Lei- nen. Für den Uberseeverkehr Uber 100 große Hafenanlagen. Handelsflotte: 21,6 Mill. Ton- nen(2569 Schiffe), größte Han- delsflotte d. Weit; Ernährung stark von überseeischen Ein- fuhren abhängig, schaft überwiegend in Pacht- betrieben, (Fischereihäf.: Grimsby, Hull, Dundey, Aberdeen). Bevölke- rung: Urspr. Kelten, im 1. In. V. Ch. röm. Besetzung, dann germ. Stämme(Angeln, Sach- sen), später Normannen, Re- (Staatskirche) zahlreiche freie u. Unterhaus(House of Com- laments sein u. d. Vertrauen d. Unterhauses haben müssen. Das Herrscherhaus ist die ver- bindende Kraft der einzelnen Teile des Brit. Reiches. Heer- früher Freiwilligeg- system mit langer Dienstze seit 1939 allg. Wehrpflicht. Ge- schichte: Seit 55 v. Ch. gehörte 2. röm. Imp., im 5. Jh. n. Ch. Besetzung d. Angeln, Sachsen u. Jüten. Teilung in mehreres Königr.; 1066 Einfall der Nor- mannen unter Wilh. d. Erobe- rer. Seit 1154 Haus Anjou- Flantagenet. 1215 Magnacharta Gehnsrechtliche Grundlage d. heutig. engl. Verfassung durck Einschränkung d. Kgs.-Rechte zugunsten d. Stände). 1338 Be- Zinn des 100 jährigen Krieges geg. Frankreich. Franz. Besit- zungen bis auf Calais gehen verlor. 1485 Haus Tudor, 1534 Einführung der Reformation durch Heinrich VIII.; unter Kgn. Elisabeth 15581603, Be- gründg. d. engl. Seeherrschaft. Besiegung der span. Armada 1588 gibt d. Weltmeere f. Eng- land frei: erst. kol. Versuche in N-Amerika, 1600 Gründung der O- ind. Komp. 1603 Haus England mit Wales, Eisen-, Ma- Landwirt- bed. Seeflscherei Mennheims führende fages zeiten Mannheimer N N 55 5 MANNHEIM Dienstag, 3. April 1951/ Nr. 77 Der Pächter will seinen Unser Artikel in der Samstag-Ausgabe Löwe und Tiger oder Dachs und Marder?“ hat in der Bevölkerung und in Fachkreisen einigen Staub aufgewirbelt. Wie so oft Wurden die darin gemachten Andeutungen Wieder einmal sehr übertrieben weiter- gegeben. Den ganzen Sonntag über hatte der Zoo regen Besuch von Laien- und Fach- interessenten, und es gab darunter welche, e sich sogar wunderten, daß der Tierpark überhaupt noch nicht vom Erdboden ver- schwunden ist. 5 So weit kann, so weit darf es gar nicht kommen, aber meint Paul Bolich. der Päch- ter des Tierparks, der seine Existenz und ie seiner Tiere bedroht sieht. Und dann nimmt er Stellung zu diesem Problem: Diesmal: Hehlerei mit Altmetall Gefängnis und Geldstrafe Aus der Konkursmasse einer Firma er- blühten Ende letzten Jahres ein Zeitungs- Kiosk, eine Verlobung zwischen einer 50- jährigen geschiedenen Mutter von vier Kin- dern mit einem 21 Lenze zählenden jungen Mann sowie ein Althandel unter der Regie beider Brautleute, der lebhaft florierte. Aus diesem Handel mit Altmetall wiederum er wuchsen fünf Monate Gefängnis abzüglich zwei Monate Untersuchungshaft für den Brsutigam, während die Braut mit einer Geldstrafe von 300 DM davonkam. Beide hatten aus reichlich trüben Quellen Altmetalle angekauft, und waren diese Quellen von Stehlern aus dem Lager eines bekannten Großunternehmens erschlossen worden, so hatte es das Schökfengericht mit en Hehlern zu tun, wenn auch die An- klage in manchen Punkten nicht aufrecht- erhalten werden konnte. Auslegungsfragen Hinsichtlich des„Gesetzes über den Verkehr mit unedlen Metallen“ spielten keine ge- ringe Rolle; und sechs kleine Buben, die teils auf rechtem, teils aber auch auf schlechtem Wege in Geschäftsverbindung mit der Firma getreten und nun als Zeugen er- schienen waren, konnten trotz der für ihr Alter respektablen Last von etwa 120 kg Zink entlastend für das Brautpaar tätig werden, denn— ob mit oder ohne Beschei- migung der Eltern— es war der Beweis nicht zu führen, daß die Verlobten sich in iesem Punkt der Anklage schuldig ge- macht hätten. Schließlich kristallisierten sich zwei versuchte und eine vollendete Hehlerei heraus. 5 Web „Die Irre von Chaillot“ A m 8. und 9. April Das Gastspiel des Deutschen Schauspiel- hauses Hamburg mit Hermine Körner in der Titelrolle des Schauspiels„Die Irre von Shaillot“ von Jean Giraudoux ist für 8. und 9. April, jeweils 19.30 Uhr, im Nationalthea- ter Mannheim vorgesehen. f In der bekannt gewordenen Inszenierung von Karl Heinz Stroux dieses letzten großen Meisterwerkes von Jean Giraudoux wirkt ahezu das gesamte Ensemble des Deutschen auspielhauses Hamburg mit, darunter 8 der in Mannheim beliebte Josef Offen- Wohin gehen wir? Dienstag, 3. April: Nationaltheater 14.00 mr:„Hänsel und Gretel“ und„Die Puppen- ee“(Schüler vorstellung), 20.00 Uhr:„Die un- schuldige Irene“; Kunsthalle 19.30 Uhr: Vor- trag:„Die Ordnung in der naturgeschichtlichen Entwicklung“, Spr.: Prof. H. Friedmann Vor- tragsreihe:„Das Schicksal unseres Planeten“); Amerikahaus 18.00, 19.30 Uhr: Filme:„ERP in Aktion“,„Welt im Film“,„Deine zweite Chance“; Wirtschaftshochschule 19.30 Uhr: Vio- Un-Abend mit Henry Merckel; Kurbel:„Pro- essor Nachtfalter“. Mittwoch, 4. April: Nationaltheater 19.30 Uhr: Die lustigen Weiber von Windsor“(für e Theatergemeinde): Amerikahaus 15.30 Uhr: iune:„ERP in Aktion“,. im Film“, „Deine zweite Chance“, 19.30 Uhr: Deutscher Vortrag:„Die Suche nach einer Religion in der iteratur der Gegenwart“, Spr.: Dr. Hans S. Reiß, Irland; Ufa-Theater 15.00 Uhr:„Rumpel- stilzchen“ Märchentheater Kurpfalz): Goethe- Tierpurk nicht aulgeben Was er an Argumenten aufzuweisen hat „Was wird denn da von Unwirtschaft- lichkeit geredet? Zugegeben, ich habe seit 1945 insgesamt 1350 DM. städtische Zu- schüsse erhalten. Aber ich werde dieses Geld auf Heller und Pfennig zurückzahlen und bin bereit, bis dahin entsprechende Sicherheiten zu deponieren. Sofort Aber wie wird es denn in den nächsten Jahren sein? Wird der Zoo nicht ständig neue finanzielle Zuwendungen brauchen, wenn er in der heutigen Form am Leben erhalten werden soll? „Ich werde keine öffentliche Mittel mehr beanspruchen müssen“, sagt Bolich hoffnungsvoll, und er begründet diese Hoff- nung mit der Aussicht auf besseren Pu- blikumsbesuch in der nächsten Zeit.„Im übrigen haben wir schon im letzten Jahr über 60 000, allerdings nicht nur zahlende Besucher gezählt.“ Sehr scharf kritisierte der Tierpark- Pächter die gegen ihn vorgebrachten Gut- Achten.„Gewiß, damals. als wir im Auf- bau waren, konnte die Anlage kein Ideal sein. Aber heute, betrachten Sie den Park mal jetzt, der ist geradezu ein Leckerbis- sen gegenüber anderen. auch städtisch oder staatlich geförderten Zoos.“ Nach den Erklärungen seines Pächters bat der Karlstern- Tierpark heute einen Wert von rund 60 O0 DM.„Und auch päda- gogischen Wert“ behauptet Bolich,„Ich scheuę nicht davor zurück,. mir das von Fachleuten, von Fachleuten sage ich, be- stätigen zu lassen.“ Was den beanstandeten zu geringen Aus- lauf der größeren(Raub)-Tiere betrifft— auch diesen Vorwurf hält Bolich für un- begründet:„Der Löwe hat sogar viel zu viel Spielraum. Und auch die anderen Tiere sind gesund und fühlen sich recht wohl bei mir.“ a Dem Gedanken, an die Stelle des jet- zigen Zoos eine kleine Schau von Heimat- tieren zu setzen, steht der Pächter selbst- verständlich mit Mißtrauen gegenüber. „Hierher gehören Exoten und ich spreche dabei nicht nur pro domo. Wer habe denn schon sonstwo viel Gelegenheit, bei- spielsweise einen Löwen in natura sich an- zusehen. 5 Bolich denkt nicht daran, den Kampf um seine Tiere aufzugeben. Ganz im Ge- genteil, ich will später möglicherweise noch den Tierbestand ergänzen, mir eine Löwin zulegen, damit unser guter Nero(ein männ- licher Leu) nicht so allein ist. Außerdem denke ich daran, hier auch ein Bassin an- legen zu lassen und es mit Seelöwen zu beleben. Eine besondere Attraktion für die Kinder aber werden meine Karl-May- Spiele sein, die ich voraussichtlich in naher Zukunft zeigen kann.“ Paul Bolich hat einen Vertrag mit der Stadtverwaltung, nach dem ihm das Tier- park-Gelände nicht vor dem 30. Juni 1954 gekündigt werden kann. Mit einer Aus- nahme: wenn es„zur Durchführung öffent- licher Aufgaben“ benötigt wird. Aber Bolich will sich weniger auf Para- graphen als auf„die Einsicht und das so- ziale Gewissen“ der zuständigen Stellen stützen. rob. Fotowettbewerb und Ausstellung der Naturfreunde Der Landesverband Baden des Touristen- vereins„Die Naturfreunde“ veranstaltete einen Fotowettbewerb, um für seine bevor- stehende Ausstellung„Unsere Heimat“, die im April in Mannheim eröffnet werden soll, gutes Bildmaterial zu gewinnen. Unter dem Motto„Die Schönheit der Heimat und der Natur“ sollte die Tüchtigkeit und Vielseitigkeit der Naturfreundefoto- graphen erprobt werden. Fein abgewogene Naturstimmungen, hervorragende Pflanzen- aufnahmen und Stilleben zeugten von dem Können der Amateur- Teilnehmer. Die besten „aus der überwältigenden Fülle der einge- semdten Aufnahmen werden die kommenden Ausstellungen schmücken helfen. Die nächste,„Unsere Heimat“, wird von den vielseitigen Interessen der Naturfreunde- bewegung erzählen. Die Erziehung des jun- gen Menschen zu Liebe und Ehrfurcht vor den ewigen Werten des Lebens, vor Wald und Flur, Tier- und Pflanzenwelt soll der Oeffentlichkeit demonstriert werden. Abschluß und Höhepunkt für Tanzschüler Am Samstag verabschiedete die Tanz- schule C. und E. Koch in den Räumen der „Amicitia“-Gaststätte mit einem Gesell- schaftsball drei Tanzkurse, deren Teilneh- mer mit dieser Festlichkeit auch gleichzeitig den Höhepunkt ihrer Ausbildung zu gewand- ten Tänzerinnen und Tänzern erlebten. Für den Ball hatte Tanzlehrer Koch acht junge Damen zu einer Polonaise in langsa- mem Walzer gruppiert, die so viel Beifall fand, daß sie wiederholt werden mußte. Den flotten musikalischen Rahmen des Abends gab die Kapelle Keck-Pitsch. Den unterhal- tenden Teil bestritt unter anderem FH. Krumm mit einer beifällig aufgenommenen Zauberschau und die Aesthetik gereiften Ge- sellschaftstanzes vermittelte das Ehepaar Koch mit einer Tanzschau. Tauziehen um das Heidelberger Engelswiesenprojekkl Diskussion: Wo soll das Flüchtlingssanatorium erstellt werden? Ein markantes Lokalthema in Heidelberg ist seit langem das„Engelswiesenprojekt“. Die Gemüter erhitzen sich für und gegen, Zeitungen füllen ihre Spalten mit diesem Meinungsstreit und Flüchtlingsminister Lu- kàaschek befaßte sich mit diesem Projekt. Um was geht es eigentlich? Die Engels wiese in Heidelberg liegt am Hang des Heiligenberges, beginnt am Ende der Hirschgasse und wird nach oben begrenzt vom Philosophenweg. Ihre Form gleicht un- gefähr einem spitzwinkligen Dreieck. Ihr Besitzer ist Dr. Ilgner, ein Fabrikant. Er ist bekannt als maßgeblicher Förderer von Flüchtlingssiedlungen und städten. Von der Not dieses ärmsten deutschen Volksteils be- eindruckt, faßte Dr. Iigner den Plan, auf seinem Grundstück— der Engelswiese— ein Flüchtlingssanatorium in Verbindung mit der Gründung einer„Internationalen Gesell- schaft für christlichen Aufbau“ zu bauen. Als dieser Plan bekannt wurde, erhoben sich in Heidelberg Stimmen, die sich scharf gegen die Bebauung der Engelswiese aussprachen, denn— so sagten sie— diese Wiese gehöre zum Landschaftsbild der Fremdenstadt. Durch ihre Bebauung werde der gesamte Ausblick vom Schloß auf den Heiligenberg verändert, auch wenn von den Architekten landschaftsgebundenes Bauen zugesichert sei. Zudem könne in logischer Konsequenz eine den. Es wurde nun vorgeschlagen, das Flüchtlingssanatorium auf den Königsstuhl zu verlegen, es in ähnlicher Weise in die Landschaft zu betten wie den Speyrerhof. Dieser Vorschlag fand bei den Befürwortern des Engels wiesenprojekts keine Gegenliebe. Sie argumentierten, der Bau auf dem Königs- stuhl komme zu teuer, die Finanzierung der Engelswiese aber sei gesichert. Außerdem sei der Weg von der Stadt, besonders von den Universitätskliniken, auf den Königs- stuhl weit länger und schwieriger als der zur Engels wiese. Verschiedene Arzte haben sich und ihre medizinischen Einrichtungen für den Michaelshof— das Flüchtlingssana- torium— zur Verfügung gestellt. Die Pro- jektoren befürchten nun, daß den Arzten der Weg zum Königsstuhl zu lange sein wird und dadurch deren wertvolle Hilfe verloren geht. Im Februar kam dann Bundesflüchtlings- minister Lukaschek nach Heidelberg und hörte sich beide Parteien an. Eine Entschei- dung wurde nicht getroffen, doch hoffte der Minister, in Heidelberg möge etwas ähn- liches entstehen wie die Flüchtlingsstadt Espelkamp, die auch auf das Bemühen von Dr. Ilgner zurückzuführen ist. 5 Noch ist die Entscheidung über dieses Projekt nicht gefallen, noch immer streiten sich Personen und Persönlichkeiten, noch Cerechtlerligte Enilussung eines Kriegsversehrten Das Arbeitsgericht entschied Streitfall zu seinen Ungunsten Auch ein Kriegsversehrter muß sich der Disziplin des Betriebes beugen oder aber die Konsequenzen tragen. Die Konsequenzen, die in diesem Falle in einer fristlosen Ent- lassung bestanden. 5 R. war Hilfsschlosser und seit August 1948 in einem Mannheimer Großbetrieb be- schäftigt. Der zu 50 Prozent Beschädigte wurde am 25. Januar fristlos entlassen. Grund: seit 20. Januar fehlt er ohne Ent- schuldigung, sagte der Arbeitgeber. 0 Der Hilfsschlosser hielt seine Entlassun für unbegründet. Das Gericht soll sie als rechtsunwirksam erklären, verlangte er mit seiner Klage. ö Der Arbeitgeber antwortete mit einem Antrag auf Klageabweisung. Trotz Verwar- nung sei R. seit September letzten Jahres an vierzehn Arbeitstagen, hauptsächlich sams- tags und sonntags, unentschuldigt der Arbeit ferngeblieben. Ein betrieblich untragbares Verhalten, meinte die Firma. In der Verhandlung konnte R. die An- zahl der Fehltage, die der Arbeitgeber an- gegeben hatte, nicht ernstlich bestreiten. Aber da sei seine Kriegsbeschädigung, ein Magen- und Darmleiden, und die müßten dafür ver- antwortlich gemacht werden, daß er öfters krank und arbeitsunfähig sei. Im übrigen habe er geglaubt, die Einholung eines Kran- kenscheines bei der Betriebskrankenkasse sei ausreichend für eine Anzeige seiner Erkran- kung gegenüber der Werksleitung. Einwendungen, die das Verhalten von R. nicht ausreichend rechtfertigen können, ur- teilte das Gericht. Nach einer Zeugenaus- sage war R. verwarnt und auf die Folgen weiteren unentschuldigten Fernbleibens, eben eine Entlassung, hingewiesen worden. Und noch eins, was den Arbeitsrichtern aufflel: daß R. 21. Januar krank war, während er am 19. Januar, einem Zahltag, zur Arbeit er- schien. Durch die Zeugen ist erwiesen, daß das unentschuldigte, wiederholte Fehlen des Klägers Betriebsstörungen verursachte Auch sei es mit R. nacheinander an ver- schiedenen Arbeitsplätzen— nach der Per- sohalkarte waren es fünf— versucht worden. „Im Hinblick auf die Tatsache, daß die Beklagte Firma) acht Prozent ihrer Arbeits- plätze mit Schwerbeschädigten besetzen muß, ist sie gehalten, streng auf Disziplin im Be- trieb zu achten.“ Gegen diese aber habe der Hilfsschlosser wiederholt verstoßen. Und ebenso gegen die Betriebsordnung, nach der wiederholtes unentschuldigtes Fehlen und auch nicht rechtzeitige Krankmeldung mit fristloser Entlassung bedroht werden. Der Arbeitgeber habe mit Rücksicht auf den Krankheitszustand von R. längere Zeit Nachsicht walten lassen. R. aber habe dieses Entgegenkommen nicht zu würdigen gewußt und dadurch die von ihm beklagte Maß- nahme selbst herbeigeführt. 5 Entlassung gerechtfertigt und Klage ab- gewiesen, urteilte das Gericht. rob Kurze„MM“-Meldungen Heute nachmittag: Stadtratsitzung. Heute wird um 15.30 Uhr im Turmsaal des Rat- hauses, K 7, der Stadtrat in öffentlicher Sitzung sich mit Haushaltsfragen, der Straßenbahnverlegung aus der Rhenania in die Casterfeld- bzw. Relaisstraße, der Sanierung katastrophaler Wohnungsfälle, dem weiteren Ausbau von E 5 und dem Um- bau der Planken bei D 5- E5 und D 6 E 6 befassen. Karten werden, wie üblich, bei den politischen Parteien und im Sekre- tariat des Oberbürgermeisters ausgegeben. Nachfolger für Jakob Baumann im Stadtrat ist Oberbetriebsführer Otto Desch- ler, Luisenring 20a, der dem Stadtrat be- reits angehört hat. Die Bestattung Jakob Baumanns ist am Mittwoch, 15 Uhr, auf dem Neckarauer Friedhof. Bergfahrten zwischen Zugspitze und Parseier schildert in Wort und Farbfilm-) Bild Dr. Harald Uhlig von der Universität Heidelberg am 4. April im Jugendheim, C2, 16, in einer Veranstaltung des Vereins für katholische Kaufleute und Beamte, Mannheim. Die DJK Grün-Weiß, Schwetzingerstadt, lädt für 4. April, 19 Uhr, in das Jugendheim Schwetzinger Straße 103 zu einem Film- abend ein, der in Verbindung mit dem Amerikahaus veranstaltet wird. Die Christengemeinschaft, Bewegung für religiése Erneuerung, eröffnet am 4. April mit dem Vortrag„So gehen wir einer Kata- strophe entgegen“ im Goethesaal eine Vor- tragsreihe unter dem Sammelthema„Die drängenden Probleme der Zeit“. Die Vor- träge beginnen jeweils um 19.30 Uhr; Spre- cher ist Carl Stegmann. Aus dem Polizeibericht Beiwagen machte sich selbständig. Ein Motorradfahrer verlor die Herrschaft über sein Kraftrad mit Beiwagen, als sich in einer Kurve auf dem Neckarauer Waldweg die Verbindung des Beiwagens löste, so daß er gegen einen Baum fuhr. Während der Fah- rer selbst nur Hautabschürfungen davon- trug, mußte der Beifahrer mit einer Gehirn- erschütterung und einer Beckenprellung in das Krankenhaus eingeliefert werden. Mit Motorrad gestürzt. Mit einem Wirbel- bruch, einem Schlüsselbeinbruch und einer Bauchverletzung wurde ein Kraftradfahrer in das Krankenhaus verbracht, nachdem er auf der Autobahn mit seiner Maschine ge- stürzt war. N Beutel gefunden, Geld nicht. 103 DM ent- Während der Geldbeutel nach einer gründ- chen Durchsuchung der Diensträume hinter einem Schrank gefunden wurde, konnte der Geldbetrag nicht beigebracht werden. Ungebetene Gäste. Eine Hochzeitsfeier in Waldhof erfuhr eine unliebsame Störung, als zwei farbige Soldaten in die Wohnung ein- zudringen suchten und, als ihnen dies ver- Wehrt wurde, mit dem Wohnungsinhaber eine Schlägerei begannen. Der Angegriffene sowie seine Frau erlitten Platzwunden so- Wie Hautabschürfungen, einige Einrich- tungsgegenstände wurden demoliert. Blick nach Ludwigshafen Sitzplatzkarten für Schwerbeschädigte zum Handball-Länderspiel Deutschland Frankreich im Südwest-Stadion am 8. April werden nur durch die Geschäftsstelle des Verbandes der Kriegsbeschädigten, Hinter- bliebenen und Sozialrentner(dE) Lud- wigshafen, Rheinstraße 48, unter Vorlage des Schwerbeschädigten-Ausweises ausgegeben. Mit dem Kehrbesen drang eine streit bare Amazone in der Gartenstadt auf ihre „Gesprächspartnerin“ ein. Diese Argumente waren so nachdrücklich, daß der„Onkel“ Doktor in Anspruch genommen werden mußte, um die tatkräftigen„Eindrücke“ die- ser Unterhaltung wieder zu glätten. „Das politzsche System der Sowietunjon“ Dr. Fedor Stepun am Mittwoch im Feier- abendhaus der BASF für die Volkshoch- schule halten wird.. Erheblicher Sachschaden enstand, als am 30. März gegen 10 Uhr einem Kleinliefer- rad durch einen überholenden Lkw. in der Oppauer Straße derart die Fahrbahn ge- schnitten wurde, daß ersterer gegen einen Baum fuhr. Es stießen zusammen am 31. März gegen 6.50 Uhr auf dem Bahnübergang an der Maudacher Straße ein Pkw. und ein Rad- fahrer, wobei Sachschaden entstand. auf der Straßenkreuzung Maudacher, Kärtner und Dürkheimer Straße am gleichen Tag gegen 11 Uhr ein Pkw. und ein Motorrad- fahrer. Der 48 jährige Kradfahrer erlitt leichte Verletzungen, die Fahrzeuge wurden beschädigt. 5 Aus dem Kirchengarten der evangeli- schen Kirche Ludwigshafen- Gartenstadt wurden in der Nacht zum 30. März drei 19. hr: Ag:„So gehen wir einer 5 1 8 5 8 5 1 a g 8 1 15 2. 1 e W C. S Weitere Bebauung des Heiligenberges von der immer warten die Flüchtlipge auf ihr hielt ein Geldbeutel, der einer Kontoristin Paar Damenkniestrümpfe, eine Herren- Christengemeinschaf̃t). a Stadtverwaltung nicht mehr verhindert wer- Sanatorium ug. bei ihrer Dienststelle entwendet wurde., unterhose und drei Waschlappen entwendet. 50. 9⁰⁰ Grogstadtaufioctcerung Griffel 3 Groningen Gravitation 296 Grenobie A. verbindg. mit schott- Groß..,- fürst, Tat. d. Prin- ponist, 1843-1907, bes. vel naßkalter Witterung Gravitation, lat., Schwer- 12271241, Kampf mit Fried- land, Pulververschwör., relig. Wirren und Bürgerkrieg mit Hinrichtung Karls I. 1649; 1649 1680 Republik 5 505 5 well, 1651 Navigattonsakte 8 Ausschluß kremder Handels- handel, schiffe); 1660 Restaur. d. Stu- arts und neue innere Wirren, 673 Fabeaskorpusakte(Recht persönl. Freſheit); 1688 Stu- arts gestürzt, Parlament be- ruft Wilhelm v. Oranien Wu- heim III.) zur Regierung; Ent- stehung der Parteien Wighs Liberale), u. Tories(Konser- ative); 17021714 Teiln. am pan. Erbfolgekrieg; 1714 Haus Hannover; seit Mitte d. Indts. Kampf geg. Frankreichs über- zeelsche Macht, Gewinn von Kanada, Louisiana östlich des Missisippi u. Florida. 1776—83 Losreifzung d. Nramerik. Ro- lonien: ab 1793 Kampf gegen Revolution u. Napoleon: 18 b m. Pasterze, größtem tan b. 1918;„-herzog, Luxemburg: 2 MI. hirn; jährig, keit, 1. Dtschld. m. E das 21. Lebensjahr;- Einfluß Überragend. Frankreich, 1901 Kgn. Viktorla, Aus- Pen. dg. d. mod. bürgerl. Englds. u. d. Parlamentarismus. Aus- Weltmachte(USA, 70 heraus, die die alten Groß- mächte(zu den. Dtschld., Ja- pan u. Italien nicht mehr zäh- ſen) überrag.; russen, Kern- bevölkerung d. mittl. u. nördl. europ. Rußlands ohne Ukraine und(s.) Weißruss. Gebiet:„ Name der Tartaren- herrscher 1. Indien, 15261858. dau des Kolonialreiches in In- dien u. Afrika. 1914—18 Teil- ahme am 1. Weltkrieg als Gegner Ptschlds.(König Ge- V.). Nach 1919 Anwachs. d. Selbständigkeit der einzelnen Reichsteile(1. Reichskonfer. 1926), 1935 Tod Georgs V., nach bddankung Eduards VIII., Dez. 1936, sein Bruder als Ge- org VI. König. Nach dem dt. Einmarsch in Polen 3. 9. 1939. Kriegserklärung an Deutsch- jand, August 1945 nach der Kapitulation Dtschids. Wahl- sieg d. Arbeiterpartei. Kg. Ge- org VI. legt 1946 Kaisertitel y. Indien nieder, Gewänrung d. lien Unabhängigkeit f. In- en u. Burma. Indien u. Pa- Eistan bleiben jedoch im Ver- Dand d. Commonwealth, Enge Zusammenarbeit mit d. Ver- einigt. Staaten u. Westeurgps, TFelnabrre. Atlantikpakt 9. seitig, interess mogul, pers.= Schah;, h Kanzler;»-stadt, mehr als 100.000 E; 3660 m, ber. Schigebiet; Ländern des Islam. gesunde Massierung vie zen d. russ. Zarenfamille;- glockner, höchst. Berg Gsterr. in(s.) Hohen Tauern, 3798 m, der O-Alpen, u. Alpenstraße; Warenvermittlung zw. Produktion u. Kleinver- teller od. Verarbeiter;„-herr, Padischah, Titel f. türk. Sul- titel zw. Herzog u. König(s.) unbeschränkteGeschäftsfähig- Titel des(s.) Cagliostro ali Vorsitzender des Freimaurer- bundes d. Kopten; mächte, die durch Macht, Größe und Im 19. Ih. nur fünf(England, Rußland,&ster- reich, Preußen-Dtschid.), spa- ter auch Italien. USA u. Ja- Nach dem 2. Weltkrieg bildete sich der Begriff der Diamant:-mufti,(s.) Mufti; e slegelbewahrer, engl. Lord- ger, Gipfel d. Hohen Tauern, stark vergletschert, Wesir, bis 1920 Ministerpräsident d. Tür- kei: hoher Staatsbeamter in Großstadtauflockerung, strebungen des mod. Städte- baues, durch bauliche, techn, und hyg. Maßnahmen die un- Suite, Tänze. Griffel, Schreibstift aus Schie- ker: bei Pflanzen Träger der „Peer Gunt“- 8 epidemisch auftritt. Griqua, S-afrikr. Bastardvolk aus Buren u. Hottentotten. .— Narbe d. Fruchtcnotens. Grisaille, Malverfahren mit Griffon, frz., rauhhaariger Srauer u. durch Grau gebro- Vorstehhund. chener Farbe. Grillen, N schrecken 68.) Ge- ndigleeit, intritt in Grill, engl., Bratrost. flügler, schwarze Feld-, gelb- braune Haus-(Heimchen). Grillparzer, Franz, österreich. Dichter u. Grisette, frz., Putz- u. Näh- arbeiterin, Iicgeres Mädchen. Grisiybär, auch Grizzly, große graue Bärenart N-Amefikas, Allesfresser. Grobblech, Stahl- od. Eisen- blech v. mehr als g mm Dicke. zirpende Grabheu- „Familie der Gerad- bed. Dramatiker „-Kophta Klass.-romant. Prägung, 1791 dt. SGruntan 0 elk 177 res und der Liebe Wellen; Eismeer, als eigener Konti- Lustspiel vellen. Grimm, Staaten. 8 germ. dss) dt. mit sein. 1766—1859 Steller, Raum“. erühmter Be- Grippe, d. Groß- Gedichte, 1723—1807, Schriftsteller, Freund Katha- rinas II. v. Rußland;„, Jakob, dt. Sprachforscher u. Begr. d. Philologie, Altertums- Wissenschaft, Grammatik., mer, Mythologie, Wörterbuch der dt. Sprache, gemeinsam Heldensagen;„ Hans, Schrift- Grimmelshausen, Huns Jaleob Christoffel v., d. Berner Alpen, 2172 m, Was- serscheide zw. Aare u. Rhone. Grind, Schorf, Krustenbildg. bei Haut-(Kopfhaut-) Ge- schwüren. Grindwal,(s.) Delphin. meininfektion Unfluenza), d. „Weh dem. der lugt“, nent angesehen, zw. Amerika u. Europa, zu Dänemank ge- hörig. 2,180. 000 Km', nur 88.000 kmi eisfreles Küstengebiet. Bewohner: Eskimos 18.900, 1000 Europer; Geringe Bo- denschdtze: Kupfer, Graphit, Braunkohle, Kryolith. Han- del: Tran, Seehundfelle, Pelze, Fische. Hauptort: Upernivik, 1200 E. Geschichte: 983 v. Erik d. Roten von Island aus ent- deckt; 1261 norwegisch. 1721 dan. Kolonisation durch den Pfarrer Hans Egede. Seit Ende des 19. Jh. Erschließung des Inneren. 1924 Abkommen zw. Norwegen u. Dänemark über die Wirtschaftl. Erschließung d. O-Küste. Im 2. Weltkrieg strategisch wichtige Punkte Epigramme, No- Friedrich Melchior, dt.-frz. Diplomat u. 1785—186g, Rechtsaltertu- ruder„ Wilhelm, „ Sagen, Märchen. 1875,„Volk ohne dt. Dichter, 1620—76, in„Der abenteuer Stadt mit line Simplizissimus“ schil- durch alliierte Truppen be- „ venedi⸗ dert er die dt. Zustände im Setzt. 30 jährig. Kriege. Grog, heißes Getränk aus Grimsel, schwelz. Hochpaßg 1. Rum od. Arrak, Wasser und Zucker. 5 Groggy, engl., Ausdruck im Boxsport, wankend, ange- schlagen. 1 Gronau, westfäl. Stadt im Reg.-Bez. Münster, 23.500 E, Baumwollspinnerelen., Groningen, nördl. holl. Pro- vinz mit Marschen, Ackerbau fleberhafte Allge- Moderne Schürsch Linoleum IAPEIEN F 2.9 Stragule Teppiche kraft;» sgesetz, V. Newton; Anziehung zweier Massen ist gerade proportional d. Pro- dukt beider Massen, kehrt proportional dem Qua- drat der Entfernung. Gravitätisch, mit steifer, be- dächtiger Würde. Gravüre, Kupfer- oder Stahl- stich. Graz, Hauptstadt der Steier- mark, 240.000 E, seit 1586 Uni- vers.; Technisch. Hochschule, vielseitige Industrie. Grazien, lat., drei Anmutsgöt- 55 die Charitinfen: tinnen; Aglaia, Euphrosyne, bes. in d. Rokokodichtung be- Uebte Gestalten. Graziös, anmutig. Greco, El, eigentl. Domenico Theotocopuli, span. aus Griechenland stammend. um 1541—1614, eigen. Barock- stil v. strenger, relig. Verin- nerlichung u. ekstatisch. For- mengebung. Greenhorn, dons, 100.000 E. Warte, gegr. 1675, (Sussex) verlegt. Grege, feine Rohseide, Faden aus 3—8 Kokonfäden. Gregor, Name v. 16 Päpsten; „I. der Große, um 540604, Papst seit 590, Kirchenlehrer, veranlaßte die Bekehrung d. Angelsachsen, legte d. Grund- lagen z. Kirchenstaat:„ VII. ¶ Hildebrand), um Papst seit 1073, Vertreter der Rechtsansprüche der Eirche gegenuber dem Kaisertum. Ausein andersetzung m. Hein- rich IV.(Canossa, 1077);* IX. ¶Ugolino Graf v. Segni), Papst amerik., schnabel, unerfahr. Neuling. Greenwich, Vorort im O Lon- ber. durch die der Nullmeridian geht, jetzt nach Schloß Herstmonceux rich II.;., XIII., Papst 1572-83, 0 förderte die kirchl. Wissen- schaften(Gregoriunische Uni- versitdt in Rom);“ v. Tours, 538—94, Bischof von Tours; schrieb die Historia Frunco- umge- rum. Gregorianisch, e Kirche, Armenische Nationalkirche, v. Gregor d. Erlauchten(300 n. Ch.) gegr.; er Gesang, altchristi. einstimmiger Kir- chengesang, seit Gregor I. ge- sammelt u. geordnet; er Kalender, heute i. abendländ. Kulturkreis gültige Zeitrech- nung, v. Papst Gregor XIII. 1582 eingeführt. Alle 4 Jahrs Schaltjahr; in voll. Jahrhun- derten(z. B. 1900), mit Aus- nahme der durch 400 teilbar., 5 fällt der Schalttag aus. Gregorovius, Ferdinand, Kul- turhistoriker, 182191, Klass, Beschreibungen it. Gesch. u. Landschaften;„Geschichte d. Stadt Rom im MA.“. Greift, altorlental. Fabeltier mit Löwenleib. Adlerkopf u. Flügem, Märchenmotiv, häu- 5 tig Wappentier. Greifer, mech. bewegte klau; enartige Klappen f. Kräne x. Greifen u. Fördern v. Lasten. Greisenhaupt, Faclceldistel, säulenförmige Kaktee mit Ig. Haaren. Gremium, lat., Schoß. Gesell- schaft, Körperschaft. Grenadier, v. frz. Grenade. Granate, ursprüngl. 1 tenwerfer: bes. in der preuß. Armee bevorzugte Infant.- Truppe. g Grenadillos, melonenähnliche eßbare Früchte ein. Passions- blume. Grenoble, Hptstdt. d. frz. Dep. Isere mit 102.000 E, kulturel- les Zentrum d. frz. Alpen. halia, Maler, Grün- Stern- 102085, vielseitig, intetessant und aktuell am 17. und 18. und ab lautet das Thema eines Vortrags e 5 o F E . te. 12 Ur- Us gen ben tern ab arm er- das des ver- Der- den. die its auß, Be- der Und der und mit auf. Zeit eses yußt lag rob ind nter der r in „Als ein- ver- aber kene 80 ich- ligte pril des ter- Lud des ben. reit- ihre ente ꝑkel“ rden die- nion“ U dier- och- am fer- der Se- inen egen der Rad- auf tner Tag rad litt rden geli- stadt ren ndet. 2 Nr. 77/ Dienstag, 3. Aprn 1981 2 N r—— MORGEN Seite Ein Versuch über zwei Plukute Das beste deutsche und ein Schweizer Plakat Der Zufall wollte es, daß in Mannheim gleichzeitig zwei Ausstellungen zusammen- kamen; die eine mit den besten deutschen Plakaten der Wirtschaftswerbung, die andere mit einer Auswahl aus dem schweizerischen, französischen und polnischen Plakat- schaffen. Diese Gegenüberstellung reizt zum Vergleich. Als Ergänzung zu den Berichten, die wir über beide Ausstellungen veröffentlicht haben, stellen wir heute die von einer Jury als bestes deutsche Plakat der Gegen-wart bezeichnete Arbeit(Hauptner, Tier- zuchtgeräte) einem Schweizer Plakat gegenüber, das wir für eines der besten der zwei- ten Ausstellung halten. Das deutsche Plakat kommt nicht ohne die textliche Erklärung„Tierzuchtgeräte“ aus, die dem Betrachter erst den Sinn gibt„Aha, also um Tierzuchtgeräte handelt es sich..). Das Bild allein sagt also— bei aller Anerkennung der hervorragenden graphischen Lösung und der geistigen Beziehung zwischen dem Firmennamen Haupt- ner und dem stark betonten Tierhaupt)— des Plakates aus. Die optische Wirkung ist nichts Unmig verständliches über den Zweck unmittelbar, den Sinn muß der Betrachter Aber erst auf dem Umweg über den erklärenden Text des Plakates ergründen. Es ist in einem gewissen Sinne kompliziert. Anders das Schweizer Plakat. Weniger abstrahierend naiver, wenn man so will, stellt es keine Anforderungen an einen umsetzenden, bewußten Denkvorgang; es vermittelt gleich schnell Eindruck und Verstehen. Selbst bei nur flüchtigem Hinsehen(und wer wollte bestreiten, dag die Mehrzahl der Passanten nur flüchtig auf ein Plakat sehen) teilt sich der Zweck des Plakates noch mit. Nun mögen Werbepsychologen darüber streiten, ob es mehr darauf ankommt, des Passanten Neugier zu reizen(„Was soll denn dieser Tierkopf.. 2) um eine bewußtere und daher tiefer haftende Wirkung zu erzielen oder ob es wesentlicher ist, ihn mit dem Anliegen so unmittelbar und deutlich zu überfallen, daß ein gedanklicher Vorgang sich erübrigt und eine überwiegend unbewußte Jedoch im Bedarfsfall(also bei Kaufabsicht) Wirkung erzielt wird, die dem Betrachter plötzlich ins Bewußtsein tritt. Sieher erscheint auf jeden Fall die Beobachtung, daß der Passant im allgemeinen mit eigenen Gedanken beschäftigt ist(„Ob ich Herrn Schmidt noch antreffe.. 2% und sieh davon abbringen zu lassen nur selten bereit ist, um sich etwas zu widmen, das ihm Plötzlich etwa auf einer Plakatsäule begegnet. seiner Neugierde verzichten(bzw. gar keine Er wird meistens auf die Befriedigung Neugier verspüren, weil er eben eu sehr mit Ligenen Gedanken beschäftigt ist) und ist damit für den Zweck des Plakates verloren Das Plakat aber, dessen Sinn aufgenommen werden kann, ohne daß die eigene Ge- dankenwelt des Betrachters gestört werden müßte, dürfte aus diesem Grunde die größere Breitenwirkung haben, insbesondere als die unbewußte Erinnerung an den im Vor- übergehen aufgenommenen Sinn bei geeigneter Gelegenheit erfahrungsgemäß ins Be- wußtsein tritt. 5 mile. Rupertio-Curolu ruft Shemalige Stüdenten Die Vereinigung der Freunde der Stu- dentenschaft der Universität Heidelberg e. V. legt das dritte Heft ihres Mitteilungsblattes vor. Die Vorstellung des Lehrkörpers, der Bericht Professor Freudenbergs anläßlich des 564. Stiftungsfestes der Ruprecht-Karl- Universität dürften wie die restlichen Bei- träge ein lebhaftes Interesse bei all denen hervorrufen, die sich mit dem akademischen Leben Heidelbergs verbunden fühlen. Die erst seit wenigen Jahren bestehende Vereinigung verfolgt den Zweck, die wirt- schaftliche Notlage der Studierenden zu mil- dern und die Beziehungen der ehemaligen Heidelberger Studenten zur jeweiligen Stu- dentengeneration und zu ihrer alten Uni- versität zu pflegen. Bisher konnte die statt- liche Summe von 50 O00 DM zur Förderung der Studierenden ausgegeben werden. Am 30. Juni soll in den Räumen des Heidelberger Schlosses ein großes Sommer- fest kür die Studenten durchgeführt werden, an dem auch alle ehemaligen Heidelberger Studenten zur Teilnahme aufgefordert wer- den. Dieses Fest soll sich zu einem traditio- Wie wird das Wetter? Vorhersage bis Dienstag früh: Bel wech- selnder Bewölkung zunächst mäßige, zeitweise stärker auffrischende westliche Winde mit ein- zelnen Regenschauern. Tageshöchsttemperatur 10 bis 12 Grad. Gegen abend allmähliches Ab- flauen des Windes und Bewölkungsrückgang. In der Nacht zum Mittwoch meist klar. Leich- ter Frost bis minus 2 Grad. Wetteramt Karlsruhe Fegelstand am 2. April: Maxau 505(— 17). Mannheim 410( 26), Worms 336( 27), Caub 340(— 26). nellen Sommerfest entwickeln und jedes Jahr als großes Treffen aller Heidelberger Studenten zu einem Ereignis für Heidelberg werden. Landesparteitag der CDU a m 7. un d 8. Aprilin Mannheim Am Samstag und Sonntag ist im Rosen- garten-Restaurant der 5. Landesparteitag der CDU, Landesverband Nordbaden. Nach nichtöffentlichen Landesausschußsitzungen am Samstagvormittag eröffnet Landesvor- sitzender Bürgermeister Heurich am Nach- mittag die öffentlichen Veranstaltungen des Landesparteitags, deren Schwerpunkt in einem politischen Rechenschaftsbericht des Landesverbandes liegt, den Stadtrat Dullen- kopf, Landesgeneralsekretär der Union, geben wird. Am Sonntag spricht in öffent- licher Sitzung Oskar Rümmele, MdB, über soziale Spannungen der Gegenwart. Am Nachmittag sprechen Dr. Heinrich von Bren- tano, Fraktionsvorsitzender der CDU-Bun- destagsfraktion und„ Universitätsprofessor Dr. Eduard Wahl, MdB, über das Thema „Die CDU und die deutsche Schicksals stunde“. Wir gratulieren! 40jähriges Dienstjubi- läum konnte bei der Firma Fulmina-Werk K. G. Franz Müller, Mannheim-Friedrichs- feld, die Direktionssekretärin Karolina Kirsch Mannheim, K 1, 12, feiern. August Kesel(leider ohne Adressenangabe) begeht den 79. Geburtstag. Die Eheleute August Mühle und Elisabeth geb. Werner, Mann- heim-Seckenheim, Säckinger Str. 23, haben silberne Hochzeit. Das Ehepaar Philipp Hannstein und Friedl geb. Sieber, Mann- heim-Feudenheim, Körnerstraße 15, kann ebenfalls silberne Hochzeit feiern. Katharina Rohr, Mannheim, Laurentiusstraße 9, voll- endete das 80. Lebensjahr. Spor und Spiet: Eine Viertelmillion im Toto Eie neuen Totorekord in Höhe von 224 525,—DM gab es am Sonntag im 34. Wett- bewerb des West-Süd-Totos. Die Gewinner sind drei Gemeinschaftstipper aus Weiler, Allgäu, die bereits seit Bestehen des Württembergisch- Badischen Fußballtotos regelmäßig tippen, ohne allerdings bis jetzt jemals gewonnen zu haben. Die glücklichen Gewinner begnügen sich dabei nicht nur mit dem Gewinn im ersten Rang, sondern werden außerdem noch einen Gewinn im zweiten Rang in Höhe von 2778,50 DM und zwei Gewinne im ersten Rang der Zehner- wette mit je 15 347,80 DM kassieren. Insge- samt beträgt die Summe der Gewinner fast 280 000 DM. Einer der drei Glückspilze ist Friseur, der zweite Behördenangestellter und der dritte ein begeisterter Fußballfreund, der immer mit Fußballverstand tippte. Streilzug durch die unteren Hundballklussen Situation in Bezirksligen unverändert VfR-Mädels sind Meister Die Mannheimer Rasenspieler konnten die gefährliche Klippe in Altlußheim mit 9:5 siche- rer nehmen, als erwartet wurde. Die Sd Lau- denbach wurde in Seckenheim vergebens er- wartet, so daß die 98er kampflos die beiden Punkte kassieren konnten. Der TV Lampert- heim lieferte dem TV Schriesheim eine gute Partie und setzte sich knapp 11:9 durch. Die Mannheimer Sd stand in Großsachsen auf ver- lorenem Posten. Mit 8:2 behaupteten sich die Hausherren.— Aus Heidelberg ist nichts be- sonderes zu berichten, da sowohl 98 Schwet- zingen wie auch Nußloch pausierten. Ilvesheim geschlagen Der TV Reilingen konnte sein Vorhaben in die Tat umsetzen und den SV Ilvesheim auf eigenem Gelände 9:8 bezwingen. Den Ilveshei- mern tut diese Niederlage nicht mehr, weh, denn der Staffelsieg ist gesichert. Der TV Huuck diesmal vor Ziegler in Front Rundstreckenrennen der Solidarität Mannheim Die recht kühle Witterung wirkte sich natürlich besuchsmäßig auch auf die erste Rundstrecken veranstaltung im Mannheimer Kerrigebiet nachteilig aus, wenn auch die Zielgerade am Rosengarten noch stark be- sucht war. Sportmäßig sah man aber recht spannende Kämpfe, die ihren Höhepunkt in den Wertungs- und Prämienspurts erreich- ten, so daß der R. K. Sp. B. Solidarität Mann- heim mit der wertmäßigen Ausbeute dieser Veranstaltung doch noch zufrieden sein kann. 1 Im Rennen der Jüngsten siegte Wagrier (Heidelberg) vor Waidmann(Knielingen) und Friedrich Heidelberg). Nach wechselvollem Kampf im 20-Run- denrennen der A-qugend blieb R. Hauck (Knielingen) Sieger von Dielmann(Mann- heim), nachdem sich Kurz(RKRnielingen) in der Schluß wertung nicht placieren konnte. 25 Fahrer starteten im Hauptrennen über 60 Runden. Das Rennen entwickelte sich zu einem ausgeglichenen Zweikampf Hauck(Knielingen) und Ziegler(Mann- heim), der erst in der Schlußwertung ent- schieden wurde. Hauck hatte diesmal das bessere Ende für sich und placierte sich vor Ziegler, während der Spurt selbst von Rexin vor Frank gewonnen wurde. Die Ergebnisse: Jugend B(5 Runden): 1, Wagner (Heidelberg) 7,56 Min.; 2. Waidmann(Knie- lingen); 3. Friedrich Heidelberg); 4. Schrei- ner(Oggersheim). Jugend A(20 Runden): 1. R. Hauck(Knielingen) 17 P.; 2. Diel- mann(Mannheim) 14 P.; 3. Kurz(Knie- lingen) 14 P.; 4. Knoll Kirchheim) 5 P.; 5. Schorr(Mannheim) 4 P. Hauptrennen(60 Runden): 1. Hauck(Knielingen) 24 P.; 2. Ziegler(Mannheim) 23 P.; 3. Rexin(Mann- heim) 15 P; 4. Dewald(Mannheim) 12 P.; 5. Frank(Mannheim) 8 Punkte. L. Hockey-Spiegel Am vergangenen Wochenende fanden aus- schließlich Privatspiele statt. Auf dem Gelände am Flughafen trennten sich Vf Rund T8 G Höchst 1:0(0:0), wobei das unebene Ge- lände beide Mannschaften in ihren Aktionen behinderte. Die Platzherren hatten durchweg leichte Vorteile und nur die gegnerische Hin- ter mannschaft, vor allem der Torwart, verhin- derten ein höheres Ergebnis. Beiderseits spielte man im Sturm über weite Strecken wenig planvoll und die Spielzüge waren mit- unter zu durchsichtig. Den einzigen Treffer des Tages erzielte gegen Spielende Schneider. Im AH-Spiel blieb die etwas jüngere Gäste- Elf 2:1 erfolgreich, während die Frauen 4:1 im geschlagenen Felde blieben. Frl. Volk erzielte allein 3 Treffer, während Frau Breuer einmal erfolgreich war. In Worms trennten sich TG 46— TV 46 Mannheim 2:4(0:. Obwohl die Mann- heimer ohne Keller, Horn, Hopf, Neubert und Schmidt zur Stelle waren, gelang ihnen ein verdienter Sieg. Fricke erzielte 3 Tore, wäh- rend Fischer einen erfolgreichen Torschuß an- brachte. Als die Mannheimer bereits 2:0 in Führung lagen, kamen die Platzherren zum Gleichstand, mußten sich aber dann dem besse- ren Stehvermögen und der größeren techni- schen Reife der Gäste beugen.— Ib-Mann- schaften 2:4, Schüler 1:3. Brühl mußte sich in Seckenheim bei den stark nach vorne drängenden gern mächtig strecken, um mit 10:12 im Vorteil zu bleiben. Der TV dingen gastierte bei den Mannheimern, spielte allerdings nur eine untergeordnete Rolle. Entscheidungsspiel notwendig Wie nicht anders erwartet wurde, haben die Mannheimer Polizisten dem FV 09 Weinheim den Gefallen getan und auch den TV Hems- bach(8:6) geschlagen. Durch diese Niederlage haben die Hemsbacher ihren Vorsprung ein- gebüßt. Sie müssen nun mit 09 Weinheim ein Entscheidungsspiel um den Staffelsieg austra- gen. Die Mannschaften aus Reisen und Nieder- liebersbach gewannen beide ihre Auswärts spiele bei SpVgg Sandhofen(8:5), bezw. in Hohensachsen(13:9).— In der Kreisklasse B gewann VfR Ib mit 15:4 klar gegen Germania Mannheim. VfR-Frauen Kreismeister Neulußheim leistete für den VfR Schritt- macherdienste und schlug SV Waldhof knapp 5:4. VfR konnte den TSV 1846 sicher 8:1 be- zwingen. Bei einem noch ausstehenden Spiel und 3 Punkten Vorsprung ist die Kreismeister- schaft bereits errungen. 09 Weinheim trat bel der Mannheimer Sd nicht an. Handball- Ergebnisse: Bezirksklasse. St. 1: 98 Seckenheim— 88 Laudenbach L. n. angetr., TSV Viernheim ge- gen Germ. Neulußheim ausgef., TV Altlußheim gegen VfR Mannheim 5:9, TV Lampertheim gegen TV Schriesheim 11:9, TV Großsachsen gegen SG Mannheim 6:2, Reichsbahn Sa-HSV Hockenheim 2:2.— Staffel 2: Germania Dos- senheim— TSV Rot Ib 2:2, 86 Kirchheim gegen TV Bammental 10:3, Germania Malchen- berg— Spygg Neckarelz 14:2, TB Heidelberg gegen TSV Handschuhsheim 5:5. Kreisklasse A, St. 1: TSV 1846 Mannheim gegen TV Edingen 11:5, TSV Neckarau— TS Rheinau 2:2, 99 Seckenheim— TV Brühl 10:12, TV Reilingen— SV Ilvesheim 9:8.— Staffel 2: SpVgg. Sandhofen— TV Reisen 5:8, Sd Hohen- sachsen— TV Niederliebersbach 9:13, Polizei SV- TV Hemsbach 8:6.— Kreisklasse B: VfR Mannheim Ib— TB Germania Mannheim 15:4, TB Neulußheim— SV Waldhof 5:4. 5 Frauen: 8d Mannheim— 09 Weinheim 09 n. angetr., TSV 1846 Mannheim— VfR Mannheim 1:8. Toto-Quoten West-Süd- Block:: 12er: 244 525,35 DM, 2778,50 DM, 180 DM.— lber: 15 347,0 DN, 683,30 DM.— 959,20 DM Rheinland-Pfalz: 6438 DM, 313,35 DM, 28 DM. — Klein-Tip: 910 DM.— Auswahl: 19 395,63 DM, 461,80 DM., 5,45 DM.(Rheinland-Pfalz- Quoten sind endgültige Quoten.) Nordblock: 15 298,50 DM, 402,50 DM., 34,80 DM.— Bayern: 12er: 37 523, 1845,.—. 135,60.— ger: 4655,— 158,30.— Internat.: 2804.—, 271,830, 21, 20. Nachrichten uus der Welt des Sporis Tote bei„Rund um Sizilien“ Der italienische Rennfahrer Vittorio Mar- zotto gewann am Sonntag mit einem Zwei- Liter-Ferrari-Rennwagen das 11. Automobil- rennen„Rund um Sizilien“ in 10:45,02 Stunden. Zweiter wurde ebenfalls mit einem Ferrari- Piero Taruffi in 10:46,13 Stunden vor Oscar Sighinolfi mit einem 1 100 cem Fiat in 11:34, 44 Stunden.— Bei diesem Rennen ereigneten sich insgesamt fünf Unglücksfälle, bei denen zwei Personen getötet und acht verletzt wurden. Der Alfa-Romeo-Fahrer Baron Stefano la Motta und sein Mechaniker Faraco fuhren in Priolo bei Syracus gegen ein Haus und er- lagen ihren Verletzungen. Scheibbs Pfalz-Waldlaufmeister Die pfälzischen Leichtathleten führten in Wachenheim ihre Waldlaufmeisterschaften bei einer Rekordbeteiligung von über 500, Läufern durch Der Nachwuchs war besonders zahlreich vertreten. Die Schülerklasse wies über 70 Teil- nehmer auf. Im Hauptlauf über 5000 m sicherte der Frankenthaler Scheibbs in überlegener Manier den Meistertitel. Die wichtigsten Er- gebnisse: Meisterklasse, 5000 m: 1. Scheibbs, VfR Frankenthal, 14:47,0 Minuten, 2. Steinbach, 1. FC Kaiserslautern, 14:55,0 Minuten. Mann- schaftssieger: 1. FK Pirmasens, 2. Phönix Lud- wigshafen— Frauenklasse, 1000 m: 1. Fischer, TSV Speyer, 432,4 Minuten, 2. Behm, TSV Speyer, 4:37,0 Minuten; Senioren, 2 500 m: 1. Metz, 1. FC Kaiserslautern, 8:36,83 Minuten, 2. Geis, TSG 46 Neustadt, 8:48,0 Minuten. Internationales Steherrennen in Köln gewann Schorn Sieger im groben Osterpreis beim Inter- nationalen Steherrennen auf der Riehler Bahn in Köln wurde der Lokaltermin Jean Schorn über 40 km in 39 Minuten. Zweiter: Martino EUtalien), 500 m zurück. Der deutsche. Meister Erich Bautz hatte Schrittmacherschwierigkeiten und landete auf dem 4. Platz. Auch über 30 km holte sich Schorn den Sieg in 30:13 Minuten vor Leliart Belgien) und Martino. Waldhof-Jugend nahm erste Hürde In dem Spiel der A-Jugend um die Kreis- meisterschaft hatte der SV Waldhof die talen- tierte Jugend der Germania Friedrichsfeld zurn Gegner. Das Treffen stand bis zur Halbzeit mit der 1:0- Führung der Waldhöfer noch offen. Aber im Endspurt nahmen die jungen Spieler des SV Waldhof mit 4:1 Toren die erste schwere Hürde zur Meisterschaft.— In Kürze beginnt jetzt die A-Jugend ebenfalls ihre voll- ständigen Wochenendrunden. Siegfried 1 beendet seine Spiele Mit drei Begegnungen wurden die Kämpfe auf der J-Bahn weiter fortgesetzt. Siegfried 1 beendete die Verbandskämpfe mit der letzten Begegnung gegen Rhein- Neckar I. Mit 3395:3169 war der Sieg Klar, wenn auch nicht so hoch, als in der Vor- runde. Deutsche„Eiche“ wiederholte den Vorrundensieg gegen Rhein-Neckar II mit 2855:2819. Bowling-Club II konnte gegen Eintracht dagegen diesmal das Ergebnis umkehren. Mit 2993:3222 blieben die Käfer- taler gegen die 2. Garnitur verdient auf fler Strecke, wodurch diese sich den 4. Platz in der Tabelle gesichert haben dürften. 16 Nationen nehmen teil 16 Nationen werden bei den vom 20. Mai bis 2. Juni stattfindenden Fechtmeisterschaften in Stockholm erwartet. 250 Fechter und Fech- terinnen aus Frankreich, der Schweiz, Luxem- burg, England, Holland, Finnland, Dänemark, Norwegen, USA, Oesterreich, Portugal, Aegyp- ten, Griechenland, Ungarn, Italien und Schwe- den werden in der Stockholmer„Eriksdals- Halle“ um die höchsten Lorbeeren kämpfen. Mit 16 Herren und 6 Damen hat Frankreich die zahlenmäßig stärkste Mannschaft auf- geboten. Leichtathletikkampf Schweiz— Deutschland in Bern Wie dpa von zuständiger Seite erfuhr, wird der erste Nachkriegsländerkampf der Leichtathleten Schweiz— Deutschland am 26. August in Bern veranstaltet. Wissen Sie eigentlich, was Ihre„Mühle“ leistet.? Zu den Testfahrten auf dem Hockenheim-Ring am Sonntag Der Hockenheim-Ring, sonst Schauplatz spannender Motorenkämpfe vor Hunderttau- senden, dient am 8. April erstmals nach dem Kriege in Deutschland zur Durchführung soge- nannter Test-Fahrte n. Was hat es nun mit diesem Test-Fahren auf sich?— Jeder Fahrer hat ja schon einmal versucht— wenn die Mp oder die Verkehrs- polizei nicht in der Nähe war— seinen „Hirsch“ oder seinen„Karren“ richtig auszu- fahren. Die genaue Höchstgeschwindigkeit weiß er deshalb noch lange nicht, denn er hat totsicher den Tachometerfehler außer acht gelassen. Das gleiche gilt für die Beschleuni- gungsfähigkeit, die allerdings nicht ausschließ- lich vom Fahrzeug abhängt, sondern auch von der Geschicklichkeit im Beschleunigen und Schalten. Der Kraftstoffnormverbrauch schließ- lich zeigt dem Fahrer, ob er— im Verhältnis zum durchschnittlichen Verbrauch— sparsam ist oder nikt. Außerdem erfährt er dureh diesen dritten Test, ob sein Fahrzeug nach Leistung und Verbrauch in Ordnung ist. Zur Feststellung dieser drei Werte stellt die Hockenheim-Ring-Gmbf. am Sonntag ihre Rennstrecke zur Verfügung. Teilnenmen können alle zugelassenen Kraftfahrzeuge, un- abhängig davon, ob der Besitzer oder Fahrer in einem Klub ist. Beginn ist Sonntag 9 Uhr, Ende 18 Uhr. Die Fahrzeuge sollen mit norma- lem Benzin aufgetankt sein. Geprüft werden: Der Kilometer mit stehendem Start(Be- schleunigungsfähigkeit), der Kilometer mit liegendem Start(Höchstgeschwindigkeit) und der Kraftstoffnormverbrauch(Verbrauch bei zwei Drittel der Höchst geschwindigkeit). Der Teilnehmer erhält über die von seinem Fahr- zeug erzielten Leistungen eine Bescheinigung. Zur teilweisen Deckung der Unkosten wird für Motorräder ein Betrag von 3. DM, für Wagen ein Betrag von 5.— DM erhoben. An- meldungen sind an die Hockenheim-Ring mbH., Hockenheim, Hauptstr. 8, erwünscht. 1 III 4 Süswaren! 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April 1951 der Hinterbliebenen: Emma und Willi Eichstädter Beerdigung: Donnerstag, 5. April 1951, 13.00 Uhr, Hauptfriedhof. Mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater, Bruder, Schwa- ger und Onkel, Herr Karl Vogel ist nach schwerer Krankheit am Mannheim, den 2. April 1951 Kobellstraßge 30 Für 1. April 1951 sanft entschlafen. die Hinterbliebenen: Luise Vogel, geb. Hottinger Die Beerdigung findet am Mittwoch, dem 4. April 1951, 13 Uhr, auf dem Hauptfriedhof in Mannh eim statt. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die zahl- reichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang meiner lieben Frau, unserer guten Mutter, Schwiegermutter und Oma, Frau Mathilde Bauer geb. Herdner sagen wir allen unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Lehmann(Lutherkirche) für die trostreichen Worte. Mannheim, den 2. April 1951 Heinrich Bauer und Angehörige Eggenstraße 7. Statt Karten! Für die beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen Franz Schips entgegengebrachte wohltuende Anteinahme sowie für die schönen Kranz- und Blumen- spenden u. das Geleit zur letz- ten Ruhestätte, sagen wir hier- mit unseren tiefempfundenen Dank. Nicht zuletzt danken wir dem hochw. Herrn Geistl. Rat Schäfer für die trostreichen Gebete sowie dem Kath. Män- nerchor Neckarst. für d. Kranz- niederlegung, ebenso den Stra- genbahnern und deren erhe- benden Gesang. Für die vielen Beweise auf- richtiger Teilnahme beim Heim- gang meines lieben Mannes, unseres guten Vaters, Schwie- gervaters, Großvaters, Bruders, Onkels und Schwagers, Herrn Kurt Hornauf Karth.-Amtmann à. D. sagen wir herzlichen Dank. Mhm.-Waldhof, 2. April 1981 Westring 17 Die trauernden Hinterbliebenen Frau Anna Hornauf, geb. Moritz Willi Tolksdorf und Frau Ger- trud, geb. Hornauf nebst Angehörigen Im Namen aller Hinterbliebenen: Kath. Schips Kleiderschränke ab 95,.— DM. MOBEL-WIL D,. alter Meßplatz- Bunker(Teilzahlg.) 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DAs MIRCRENTREATER„KURp FAI ist wieder da. und bringt für die kleinen und großen MM Leser im Ufa- Theater, Mannheim, N 7 LNumpelstitæchen Osterhasenspiel in 8 Bildern nach Brüder Grimm von Roland Blessing mit Musik, Gesang, Kinderballett Spielleitung: Elis abethVaas Tänze: Carola Ernst Musikalische Leitung: Alfred Kohler Bühnenbilder: Erwin Fritsche LETZTMALIG Mittwoch, 4. April, 15.00 Uhr Karten im Vorverkauf nur noch heute und morgen in der Schalterhalle des MANNHEIMER MORGEN zum Preise von eee . eee eee e — 77 Dienstag, 3. April 1981 n Ay 9 E berg Nl INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Seite Geteiltes Leid Ist noch keine Freude Von heute an wird es der westdeutschen Industrie freistehen, ob sie die Produktion in einem großen Teil der nach Kriegsende ver- botenen Industrien wieder aufnehmen will, verlautet von zuständiger Seite. Es handelt sich dabei um die Herstellung von synthetischem Treibstoff und Kautschuk, Handelsschiffen je- der Größenklasse, Chlor und anderen Gasen, sowie Chemikalien, Aluminium und verschie- denen Typen von Werkzeugmaschinen und Ku- gellagern. Die Entscheidung der alliierten Hohen Kom- mission wird Bundeskanzler Dr. Adenauer in einem Brief des britischen Hohen Kommissars Sir Ivone Kirkpatrick übermittelt werden. Die offizielle Unterzeichnung des Uebereinkommens über die Aufhebung von Produktionsbeschrän- kungen in den sogenannten„Verbotenen Indu- strien“ soll am 3. April durch die drei Hoch- kommissare erfolgen. Das Uebereinkommen wird sofort in Kraft treten, doch kann es über- prüft werden, falls dies von der Mehrheit der Hohen Kommissare gewünscht wird oder falls der Ueberprüfungsantrag vor dem 31. Dezem- ber dieses Jahres gestellt wird. In dem Schreiben der Hohen Kommissare an Bundeskanzler Dr. Adenauer wird zum Aus- druck gebracht, daß die Produktionserleichte- rungen auf der Brüsseler Konferenz des ame- rikanischen, britischen und französischen Außenministers im September 1930 zurückge- hen. Seit dieser Zeit habe eine besondere Stu- dlenkommission in London die Einzelheiten des nunmehrigen Uebereinkommens ausgear- beitet. Dem Text des Uebereinkommens zwischen den drei Hohen Komtnissaren zufolge müssen die Hersteller von Spezial- Werkzeugmaschinen auch künftig über ihre Produktion und die Empfänger der Maschinen Bericht erstatten, Man nimmt an, daß auf diese Weise die Liefe- rung von hochwertigen Maschinen nac) kom- munistischen Staaten Lerbinderk werden soll. Die Leitung des Volkswagenwerkes hat mitgeteilt, daß die Arbeit am 4. April in be- gschränktem Umfang wiederaufgenommen wer- den soll. Vorgesehen sind vier Arbeitstage in der Woche zu je 8% Stunden. Es steht noch nicht fest, an welchen Wochentagen gearbeitet Wird. Das Arbeitsamt hat sich bereiterklärt, zunächst für die Zeit von drei Doppelwochen (sechs Arbeitswochen) Kurzarbeiterunterstüt- zung an die VW- Arbeiter zu zahlen. Wie von unterrichteter Seite erklärt wird, ist die Produktionskrise im VW-Werk haupt- sächlich dadurch bedingt, daß die für den Volkswagen benötigten hochwertigen Stahl- pleche nur mit besonders gutem Hüttenkoks hergestellt werden können, von dem die Bun- desrepublik 400 000 Tonnen exportieren muß. Eine Besserung der Lage sei nur dann zu er- reichen, wenn aus dem Export etwa 10 000 Ton- nen abgezweigt und einem Hüttenwerk zur Erzeugung von Stahlblech für das Volkswagen- werk Überlassen würde. Ob etwaige Bemühun- gen der Bundesregierung in dieser Richtung die Zustimmung der Alliierten finden werde, gel ungewiß. Unter diesen Uenständen Sei noch völlig offen, wie lange die Produktionsschwie- rigkeiten des Werkes, anhalten werden. Gewiß wird diese Art von Vorschlägen nie ie Zustimmung der Alliierten finden, denn das wäre ja Verbund wirtschaft, die bei der Kohle anfängt und beim fahrfähigen Automobil auf- hört. Also eine Sache, die im„Anstandslexikon“ der Gegenwart nur negativ be- und umschrie- den wird. Außerdem kann doch nicht ernstlich erwogen werden, wegen des Volkswagen werkes den Schumanplan, in dem solche Möglichkeiten nur verpönt sind, über den Haufen zu werfen. Schließlich werden die anderen Automobil- kabrikanten mit Recht einwenden, daß ihre Ge- samtheit dem Volkswagenwerk hinsichtlich der Belegschaftsstärke zehn- oder zwanzigmal überlegen sei, so daß eine solche Sonderstel- lung des Volkswagenwerkes„unlauterer Wett- bewerb“ sei. Nein, so geht es nicht. Die Taktik muß an- dere Wege laufen, auch die, die Schuld an der vorübergehenden Betriebsstillegung auf amt- liche Stellen abwälzende Kritik schien verfehlt: verteidigten sich doch sowohl Niedersachsens, als des Bundes Wirtschaftsministerien damit, daß sie von der im Wolfsburger Betrieb herr- schenden Stahlblechknappheit erst 24 Stunden vor der Betriebsstillegung erfahren hatten. Der Einwand macht stutzig. Kann wirklich an- genommen werden, daß eine Behörde, ohne Unterrichtung von irgendwelchen Unzuläng- lichkeiten in der Versorgung, etwas dagegen unternimmt? Nein. Denn dann müßte ja diese Behörde von göttlicher Allwissenheit beseelt sein. Der Generaldirektor des Volkswagen werkes, Dr. Nordhoff, erklärte anläßlich einer im Herbst vorigen Jahres veranstalteten Presse- konferenz, daß er die Stahlblech-Exporte zu- lassende Außenhandelspôlitik des Bundes für verfehlt halte, weil dadurch die ausländischen Automobilfabriken in die Lage kämen, ihre Kraftfahrzeuge nach Westdeutschland zu im- portieren. Auch hier scheint etwas über das Ziel kinausgeschossen worden zu sein, denn 1. sind Kraftfahrzeuge wirklich nicht der Mittelpunkt wirtschaftlichen Geschehens und Ablaufes, 2. könnten wir— und das ist das Wichtigste — noch mehr Stahlbleche erzeugen für den in- und für den ausländischen Bedarf. Warum geht es nicht? Weil unsere Blech- straßen weitgehend demontiert wurden; weil ihr Wiederaufbau verboten wurde und verhin- dert. Dieser Tage soll der Bundesrepublik ein Teil der bisher verboten gewesenen Industrien wieder bewilligt werden; sozusagen„raten weise“ Erleichterungen nach dem Sprichwort „geteilte Freud' ist doppelte Freud“. Leider keine Freude mehr, leider, denn die Verbote wirkten sich so leidvoll aus, daß es angebracht ist zu sagen:„Geteiltes Leid, doppeltes Leid“. Ein Beispiel nur: Die Blechstraße in Dins- laken, eines der größten Unternehmen, die wir auf diesem Gebiete aufzuweisen hatten. Soweit sie nicht von der„englischen Krankheit“ an- gesteckt in einen Trümmerteppich verwandelt Wurde, durfte sie von deutschen Arbeitern de- montiert werden. Vielleicht wird in den näch- sten Tagen verkündet werden:„Dinslaken darf wieder arbeiten“. Darf, jawohl, darf, kann aber nicht mehr, wenigstens nicht mehr in dem alten Umfange: denn an Stelle des früheren einige Straßen umfassendes Werkes sind auf dern Gelände jetzt ein halbes Dutzend Unter- nehmen tätig. Sogar eine— verglichen mit dem Werk, das vorher bestand— mikroskopi- sche Blechstrage. Die anderen Unternehmen sind selbständige, anderen Erzeugungszwecken dienende Betriebe. Der Rest blieb ein Trüm- merfeld, das lieblich zerrissen ist durch die neuen Afisiedler, damit es völlig umöglich wird, jemals wieder ein großes Werk auf- zubauen. 5 Angesichts solcher„facts“ scheint die Agi- tation gegen ihre Folge- Erscheinungen nicht immer sehr glücklich zu sein. Vor allem dann nicht, wenn das Schwarze Schaf immer nur unter den Geprügelten gesucht wird. Prügel zu bekommen, war seit jeher noch nicht zug- kräftiger Beweis dafür, auch schuldtragend zu sein. F. O. Weber 85 Amerikanischer Ausiuhr- 1 überschuß flaut ab Die USA haben von 1940 bis 1950 einschließ- uch Waren im Werte von insgesamt 113,4 Mrd. Dollar(476,3 Mrd. DM) exportiert und in dem gleichen Zeitraum Waren im Werte von 53,5 Mrd. Dollar oder rund 224,7 Mrd. DM ein- geführt. Nach einem vom Statistischen Amt der USA veröffentlichten Bericht erreichte der Export- Ueberschuß unter dem Einfluß der Kriegsliefe- rungen im Jahre 1944 mit 10,3 Mrd. Dollar (43,26 Mod. DRM) seinen höchsten Stand in die- sem Berichtsabschnitt. In den beiden darauf- tolgenden Jahren ging der Ueberschuß der Ausfuhren schärfer zurück, um dann 1947 wie- der anzusteigen und infolge der für das Aus- land bestimmten Hilfslieferungen mit 877 Mrd. Dollar(36,54 Mrd. DN) den bisher höchsten Stand seit dem lezten Weltkrieg zu erreichen. Seit 1948 entwickelte der Ausfuhr-Ueberschußg eine rückläufige Tendenz und ging mit 1,4 Mrd. Dollar(5,88 Mrd. DM) im Jahre 1950 auf den bisher niedrigsten Stand seit Kriegsende zu- rück. Vogel- Strauß „vergräbt sich in Indices Die Lebenshaltungskosten haben zur Zeit wie- der den stand des dritten Quartals 1949 erreicht, als die Bundesregierung ihr Amt übernahm, sagte 5 N ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministériums in Bonn. 3. 5 Seit dem September des Vorjahres hahen sich die Lebenshaltungskosten um insgesamt 8 Prozent erhöht. Auf dem Ernährungssektor sind die Ko- sten in den letzten sieben Monaten um etwa 10 Prozent und bel Bekleidung um etwa 20 Prozent gestiegen. Volkswagenproduktion stieg erfreulſfch Das Volkswagenwerk stellte im März 7 723 Volkswagen, darunter 882 Transporter her, ob- wohl infolge der Oster feiertage und Unterver- sorgung an Karosserieblechen nur an 19 Tagen gearbeitet wurde. Die Vormonatsproduktion belief sich auf 7534 Pkw. und 1 314 Transpor- ter. Exportiert wurden 3 089 Pkw.(2 649) und 397 Transporter(1 37. Auto-Stotterer verlleren den Faden Auf einer anläßlich der Dritten Essener Messe für gebrauchte Kraftfahrzeuge stattgefundenen Pressekonferenz wurde auf die ernsten finanziel- len Schwierigkeiten hingewiesen, die sich aus der ständig wachsenden Zahl der nicht eingelösten Wechsel zwangsläufig ergeben müssen. Es bestehe die Gefahr, daß die Teilzahlungsgeschäfte auf die gegenwärtig beim Autohandel der weitaus größte Teil der Verkäufe entfalle, völlig zum Erliegen kommen. Dies würde auch für die Automobil- Industrie nachhaltige Folgen haben, da der größere Teil der Produktion immer noch auf dem In- landsmarkt abgesetzt werde. HBeren Pelz-Kostbarkeiten sehr gesucht Der Besuch der am 1, April eröffneten Frankfurter Rauchwarenmesse war bereits am ersten Tag sehr lebhaft. Auch das Ausland ist stark vertreten. Westeuropa, USA und die skandinavischen Staaten haben Einkäufer und Interessenten entsandt, die allerdings den ersten Messetag hauptsächlich zur Information benutzten. Das Angebot ist nahezu so reich- lich wie im Vorjahr, da sich die Einfuhren des vergangenen Jahres noch günstig auf das Messebild auswirken. Das Geschäft war be- reits bei einigen Firmen größer als 1950. Im Vordergrund des Interesses stehen, wie schon seit Jahren, die gelockten Artikel, wo- bei sich eine Tendenz zur Bevorzugung der besseren Qualität geltend macht. Graue Per- sianer sind stark gesucht. Von den teuren Pelzen wurden Biber und Nerze gefragt. Zik- kel scheinen wieder stärker in den Vorder- grund zu treten. Bei Kanin richtet sich das 2 auf hochwertige Veredelungsfabri- ate. „Dyna-Veritas“ 2 u nSuem Leben erweekt Die Essener Autofirma Rahn und Knubben hat die Lizenzrechte der in Konkurs gerate- nen Veritas GmbH. in Rastatt zur weiteren Auswertung erworben. Die neuen Wagen, die Rahn und Knuppen bei Bauer in Stuttgart in Auftrag gegeben hat, werden mit französi- schen Aggregaten und deutschen Karosserien ausgestattet und kommen unter der Firmen- bezeichnung„Dyna-Veritas“ auf den Markt. Sie sind mit einem zweizylindrischen luftge- kühlten 750-α m-Sportmotor 33 ausgerüstet und werden als Zwei- und Viersitzer ange- boten. Seeschiffahrts-Reederei mehr als halbiert, aber in langsamer Erholung Die Hamburg-Amerika-Linie ist gegen- wärtig mit fünfzehn Schiffen und 47 900 BRT wieder die größte deutsche Reederei. Vor dem Krieg verfügte die Hapag über 752 000 BRT. Sie stand damit vor dem Norddeutschen Lloyd, dessen Handelsflotte etwa 600 000 BRT um- faßte. Heute nimmt der Nord-Lloyd mit 25 100 BRT die sechste Stelle unter den deutschen Reedereien ein. Wie aus einer Uebersicht der Schiffahrts- gruppe der DAG hervorgeht, folgen der Ha- Pag zur Zeit die„Hansa-Linie“ mit 46 650 BRT, die„Neptun-Reederei“ mit 35 900 BRT und Ernst Ruß mit 29 450 BRT. Insgesamt zählt die deutsche Reedereiflotte 348 Handelsschiffe mit zusammen 389 00 BRT. Im Verband deutscher Küstenschiffer sind rund 1000 Fahr- zeuge mit 112 630 BRT zusammengeschlossen. Arbeit und Lohn: Anleihe förderte Zinnzulage Die von den Vereinigten Staaten für den bel- gischen Kongo gewährte Anleihe in Höhe von 1,7 Mill. Dollar hat dazu geführt, daß heute aus diesem Gebiet große Mengen Zinn nach Amerika geliefert werden, berichtet die amerikanische Ge- sellschaft für Geographie., Mit Hilfe der Dollar- Anleihe waren moderne Abbau- Vorrichtungen ge- kauft worden, die nunmehr im Gebiet von Ma- nono verwendet werden. Britische Schiffsbaubank exportlüstern Mit einem Kapital von einer Mill. Pfund Ster- ling wurde die„ship mortgage finance company“ in London gegründet. Die Gesellschaft wird mitt- lere Kredite als erste Hypothek für den Bau von Schiffen in Großbritannien gewähren und für die- sen Zweck Anleihen aufnehmen. Zunächst ist die Vergebung von Schiffbaubeihilfen auf britische Schiffseigner beschränkt, die Gesellschaft hofft jedoch, bald auch ausländische schiffseigner unter- stützen zu können, wenn sie ihre Schiffe auf bri- tischen Werften bauen lassen. Rauf, runter mit dem DM-Kurs Die Oesterreichische Nationalbank ermäßigte den DM-Notenkurs wieder auf 396,77 Schilling Geld und 404,33 Schilling Brief für 100 DM, wäh- rend der Prämienkurs auf 493,786 Schilling Geld und 491,34 Schilling Brief festgesetzt wurde, Erst am 29. März waren die Kurse erhöht worden. Was kostet russische Milch, was russische Eier, wenn— wie Radio Moskau bekanntgab— der Milchpreis in der UdssR um 80 EKopeken, der eines Dutzend Eier um 3,60 Rubel herabgesetzt. Landwirtschaftliche Rentenbank bestand Bewährungsprobe Aber die Struktur der Neuverschuldung gibt zu denken Mit einem fast verdreifachten Geschäfts- volumen(328,3 Millionen DM Bilanzsumme gegen 215,5 am 31. Dezember 1949 und 150,9 Millionen DM Indossamentenverbindlichkeiten gegen 32,6 im ersten Rumpfgeschäftsjahr) hat die„Landwirtschaftliche Rentenbank“. Frank- furt, ihre erste Bewährungsprobe bestanden. Die Tätigkeit des landwirtschaftlichen Spit- zen- und Refinanzierungs-Institutes für den kurz-, mittel- und langfristigen Agrarkredit ist inzwischen auf das gesamte Bundesgebiet ausgedehnt, nachdem auch in der französischen Zone die Rentenbank-Grundschuldzinsen(bis- her knapp 21 Millionen DM) erhoben werden. Aus diesem Aufkommen wird je zur Hälfte das— in der Bilanz vom 31. Dezember 1950 mit 130 Millionen DM(gegen 120 Millionen DM. Ende 1949) ausgewiesene— Grundkapital gebildet; ebenso das Dotationskapital der „Deutschen Genossenschaftskasse“, die der „Land wirtschaftlichen Rentenbank“ noch mit 44,3 Millionen DM aus ausstehenden Grund- Schuldzinsen verpflichtet ist. Der Reingewinn 1950 wird von der„Land wirtschaftlichen Ren- tenbank“ mit 502 390 DM beziffert und be- stimmungsgemäß der Hauptrücklage zuge- führt. ö Von Ende 1950 in der Höhe von 193,1 Millio- nen DM zugesagten Agrarkrediten wurden 149,8 Millionen DM, ausgezahlt, und zwar: Mittelfristige Kredite) fünfprozentiger Zins Hypothekarkredite 5,75 bis 6 Prozent Zins 43,3 Mill. DM 6,5 Mill. DM Meliorationskredite Bodenkultur) 56,9 Mill. DN Siedlungs- u. Treuhandmittel rund 43,1 Mill. DM Aus den drei land wirtschaftlichen ERP- EKredit-Aktionen sind dem Agrarsektor bisher rund 228 Millionen DM zugeflossen. Mit grö- Zuteilungen aus Gegenwert-Mitteln (Counterpart Funds), so bemerkt die Landwirt- schaftliche Rentenbank, kann künftig noch gerechnet werden, so daß den Quellen des innerdeutschen Kapitalmarktes erhöhte Bedeutung zukommt. Das Schwergewicht der Tätigkeit des land- wirtschaftlichen Spitzeninstitutes liegt zur Zeit auf dem Gebiete des mittelbaren Agrarkredi- tes, wobei 93,8 Millionen auf Giroverbindlich- keiten aus weitergegebenen Getreidekonsor- tialwechseln entfallen und 120,4 Millionen DM auf die Finanzierung der öffentlichen Vorrats- haltung an Getrelden und Fetten usw. Die er- forderlichen Mittel hierfür wurden in zu- nehmendem Maße gemeinsam mit einem unter Führung der„Landwirtschaftlichen Renten- bank“ stehenden Bankenkonsortium zur Ver- fügung gestellt und zwar vornehmlich mittels rediskreditierter Solawechsel. Die Refinanzie- rung durch die Landeszentralbanken erfolgt im Einvernehmen mit der BdL, so daß die volks- Wirtschaftlich wichtigen Aktionen der Renten- und Vorrats finanzierung von der gegenwär⸗ tigen Rückführung des kurzfristigen Kredit- volumens um mindestens eine Milliarde DM nicht betroffen werden.— Als Zentralfinanzierungsinstitut tritt die „Land wirtschaftliche Rentenbank“ dem Letzt- Kreditnehmer, also dem Bauern gegenüber nicht unmittelbar in Erscheinung, denn sie 1) Kreditdauer 1 bis 10 Jahre. kaum gewährt Kredite entweder an die aufneh- mende Hand(Handel und verarbeitende Be- triebe) oder über die regionalen Kreditinsti- tute. Eine Kontrollabteilung kontrolliert aller- dings stichprobenweise die Einhaltung der Kreditrichtlinien, wobei Wert auf eine gesunde betriebs wirtschaftlich aber auch agrarpolitische Zielsetzung gelegt wird(Steuerung der Kre- 25 1 Größenklassenstruktur im Bundes- gebiet. Vor allem sollen auch Pachtbetriebe hin- reichend berücksichtigt werden. Ausfälle hatte die„Land wirtschaftliche Rentenbank“ bisher nicht zu verzeichnen. Ernste Sorge bereitet aber die in dem ersten Jahr nach der Geldreform(neuere Da- ten liegen leider noch nicht vor) zunehmende Verschuldung der Landwirtschaft um 610 auf 3090 Millionen DM und zwar nicht wegen ihrer Höhe, sondern wegen der Struktur ihrer Zu- sammenstezung, denn nur 3 Millionen DM ent- fielen auf echte Agrarkredite, dagegen 570 Millionen DM auf höher verzinsliche Geld- marktkredite und auf wahrscheinlich sehr hodli verzinsliche und schwer kontrollierbare Kapi- tal- und Lieferanten-Kredite. Wegen der Unergiebigkeit des Kapitalmark- tes weichen also die meisten Kreditsuchenden, die über den echten Agrarkredit nicht zum Zuge kommen können(heute 97 Prozent, in der Vorkriegszeit nur etwa 20 Prozent) auf irgendwelche Finanzquellen aus, die sich ihnen bieten. Sie befriedigen mithin ihre Kredit- wünsche ohne Rücksicht auf den Effektivzins und häufig auch ohne Rücksicht auf die Kre- ditfälligkeit und auf die Rückzahlungsmöglich- keiten. Die„Land wirtschaftliche Rentenbank“ beobachtet die Entwicklung der Neuverschul- dung sehr aufmerksam und unterstützt alle Bestrebungen, die geeignet sind, Ordnung und Uebersichtlichkeit in den landwirtschaftilchen Kredit- und Zinsverhältnissen wieder herzu- stellen. Nach ihrer Auffassung muß die der- zeitige Lethargie am Geld- und Kapitalmarkt endlich überwunden werden, eventuell auch durch eine Heraufsetzung des zu niedrigen fünfprozentigen Pfandbriefzinses, der doch nur — wie ein Lotteriespiel— sehr wenig Kredit- suchenden zugute kommt. D. G. Getreidebörsen Offizielle Notierungen Braugerste je nach Qualität und Herkunft 44,0044, 50 ab Verladest Ausstichware über Notiz Futtergerste 0 5 mländische— frei Mannh. ausländische— Frei Mannh. 62/63 Kilo Inlandshafer je nach Qualität und Herkunft 38.00-39,00 ab Verladest Auslandshafer— frei Waggon Weizenmehl 8 Type 3550 ohne Sack 64,20 Empfangsst. Type 812 ohne Sack 60,50* Type 1050 ohne Sack 55,70 Brotmen! 5 ä NJype 1600 ohne Sack. 1 Roggenmehl Type 1150 ohne Sack 55,10 5 Roggenmehl Type 1370 ohne Sack 51,25 8 Weizenmehl m. Sack prompt 23,00. 23,50 ab Mühle Roggenklele mit Sack 21.50.2200 ab Mühle Weizen-Bollmehl mit Sack. 25,50-26,00 ab Mühle Trockenschnitzel lose 15,00-15,50 ab südd. Fabrik getr. Biertreber mit Sack 20.50-21,00 Par. Mannh. Malzkeime ohne Sack je nach Qualität 20.00-20,50 Par. Mannh. extrah, Rapsschrot 20,00-20,30 ab Fabrikst Erdnußkuchen— ab Fabrikst. Sojaschrot 42% Protein und Fett 35,00 36,00 ab Fabrikst. Mais 46.00 krei Mannh. Kokosschrot 27.00-28.00 frei Mannb Palmkernschrot 24.50-25,00 frei Mannh. Kartoffeln 4.00 per 50 kg Tendenz: stetig. Die Preise bei den Mehlen verstehen sich brutto für netto in Leihsäcken. Mannheim. Allgemeine Tendenz an den Märk- ten lustlos. In Brotgetreide keine nennenswerte Umsätze. Die Ablieferungen sind unwesentlich. Weizen-Zuteilungen aus der Bundesreserve wer- den erwartet, ebenso Ankünfte aus Argentinien und USA für die erste Hälfte April, Am FHafer- markt knappes Angebot und Preissteigerung bis zu 1 DM Mengen sehr beschränkt. Am Gersten markt kleine Angebote; Bedarf ist gedeckt. Wegen neuer Preisanordnung ist der Markt ab- wartend. Am Mehlmarkt starke Nachfrage nach hellen Typen, insbesondere nach der Type 550; der Bedarf ist jedoch schwer zu befriedigen, Brot- mehl gut gefragt; Bedarf ist zu decken,. Am Sas- tenmarkt hat sich Bedarfsgeschäft durch Witte⸗ rungseinflüsse herausgezogen, deswegen Zurück haltung. Hülsenfrüchte liegen ruhig; Handel ist gut eingedeckt. Der Futtermittelmarkt ist ohne Bewegung; Mühlennachprodukte liegen unverän- dert. Mais ist fester bei 46 bis 50 DM ab Seehafen Je nach Provenienz; Milokorn ab Seehafen zu 36,50 DM offeriert. Oelhaltige Futtermittel unver- ändert schwach bei unveränderten Preisen. Brauereiabfälle und Trockenschnitzel ebenfalls ruhig. Mischfutter, Körner-, Pferde- und Schwei- nemastfutter ist bei unveränderten Preisen etwas gefragt. Geschäft in Fischmehlen lustlos. Am Rauhfuttermarkt überwiegend Angebot in Heu, bei geringer Nachfrage. Drahtgepreßte Ware besser unterzubringen. Preise unverändert. Stroh hat schleppenden Absatz. Kartoffelmarkt Weiter- Hin ruhig, Nachfrage etwas besser bei unversbg⸗ derten Preis forderungen von 3,80 bis 4. DN badischer und rheinhessisther Herkunft. Frankfurt. Die Marktlage hat sich gegenuber den Vorwochen kaum verändert. Infandsbrot- getreide wird zu den neuen Preisen so gut wie nicht angeboten; zu Ueberpreisen war eher Ware erhältlich. Futterhafer wurde in geringen Mengen mit 38—39(36383) DM je dz umgesetzt, ebenso Braugerste zu unverändert 4444.50. Am Mehl- markt herrschte weiter rege Nachfrage bei Kno p- pem Angebot. In Auswirkung der erhöhten Ge- treidepreise wurden die Mehlpreise neu fest- Besetzt: Weizenmehl Type 1200 57,90(45.35). Rog genmehl Type 1150 57,50—58,25(44 60); die neue Type 1370 an Stelle der bisherigen Type 997 kostete 53.65 DM brutto für netto mit Sack frachtfrei Empfangsstation. In Futtermitteln bestand bei unveränderten Preisen nur geringes Bedarfsge- schäft, Kleie zeigt eher nachgiebige Tendenz. Ber Rauhfuttermarkt lag ruhig bei gelegentlichen Ab- schlüssen in Stroh für Industriezwecke. Frankfurter Effektenbörse vom 2. AprIiI Lustlos. Limiterneuerungen waren seitens der Privatkundschaft nur in geringem Umfange vorgenommen worden, während die Spekulation 2j6gernd und nur zu nachgebenden Notierungen etwas Ware aufnahm. Montane eröffneten teils Sut behauptet Mannesmann, Harpener) teils 4% bis 20% unter Vorwochenschlug(Stahlverein, Eisen- hütte, GHH, Rheinstahl und Rheinbraunkohlem). Elektrizitäts- und Versorgungswerte bis 1% er- mäßigt. Die übrigen Industriepapiere gaben über- Wiegend etwas aach. Buderus, Paimler und süd- zucker verloren je 1%, Rheinmetall und Aschaf- fenburger Zellstoff 4% bzw. eb erholt. Nordd. Lloyd gingen 1% höher zu 21 um. Sluüemee. eee bEurscHE KTASSENLOTTERIE 7. II plankenpass age Sieh mal wie billig- nur solange Vorrat! 1 EIER AT 1 Los Sandalen mir Oelenkstötzen, Gr. 27— 30 DM 10,90 1 35 UM 12,90 bamen-Sandaletten weiß, tot, beige, schworz, Velout OM 21, 30 19,80 16,80 kinzelpacre Gr. 36 und 37. O 12,50 7,80 Schunetage NOSEN THAI Waldhofstraße 135, Telefon 5 04 85 Mannheim Neuostheim Feuerbachstr. 17, Tel. 41437 Selbst. Kfm., nicht unvermögend, (Wagen) u. gut. Eink., wü. zwecks spät. Heirat Frau bis 40 Jah., die mir gemütliches Heim bieten kann. Zuschr. u. 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Sie wacht über die Mieter sie schläft: niemand auch nachts, wenn kommt nach 10 Uhr abends in ein Pariser Haus, ohne vorher einen Klingelzug in Be- Wegung gesetzt zu haben, der eine über dem Bett der Concierge anschlagen läßt— sie zieht dann an einer Kordel, die Haustür springt auf, und beim Vorbei schlüpfen an der„Loge“, die nur durch eine Glastür vom Treppenhaus getrennt ist, müssen wir laut unseren Namen rufen. Am nächsten Tag bekommens wir's dann zu hören, daß ein anständiger Christenmensch sich schämen sollte, so spät heimzukommen, und es sei schon wieder einmal zwei Uhr morgens gewesen. In modernen Häusern soll das ein bißchen anders sein, aber wer Wohnt schon in Paris in Neubauten? Als Ausländer tut man gut daran, noch ein big- chen mehr Angst zu haben als der Franzose. Es ist nicht gerade nützlich für die Ver- längerung unserer Aufenthaltspapiere, wenn im Aktenstück der Polizei der Vermerk steht:„führt nach Angabe seiner Concierge einen liderlichen Lebenswandel“. Auch die Post wird von der Concierge Kontrolliert. Wenn man sich die Briefe bei ihr abholen will, hängt meist an der ver- schlossenen Logentür ein Schild„Die Con- cierge ist im Keller“. Dann kann man lange Warten. Sie trinkt wahrscheinlich in der fünften Etage Kaffee. Jeden Nachmittag nimmt sie in einem andern Stockwerk ihren Tribut an Hausklatsch entgegen. Kommt sie dann endlich zurück, so darf man sich ja nicht seine Ungeduld merken lassen, sonst immer ein locke was wird sie böse. Sie hat es nicht gern, wenn richtige Pariser man sie kontrolliert; sie ist da, um uns zu Concierge ist? Sicher, vom Hö- rensagen. Sie ist das meist verwandtschaftlich untermauert. Seit vor Generationen. Kann auch nicht jede Con- Franzose, beaufsichtigen, und nicht umgekehrt. Ihre guten Beziehungen zur Polizei sind cierge werden, die es will. Ihr Mann ist ge- Wöhnlich„Flice“(so nennt man in Paris die Schutzleute), ihre Tochter ist vielleicht Sekre- tärin bei„Monsieur le Commissaire“ jedenfalls, sie gehört zum Bau. Das Ver- hältnis zu ihr entspricht etwa dem der Ein- wohner eines besetzten Landes zur jeweili- gen Besatzungsmacht. Man ist freundlich, scheinbar aufgeschlossen, erweist kleine Auf- merksamkeiten, gibt sich von seiner besten Zeichnungen: Bruno Kröll Seite, aber im Grunde wünscht man sie zu den sieben Teufeln. So ist das mit der Concierge. So ist ihre Legende.. Aber gottlob stimmen die Legenden nicht immer. Seit den Erfahrungen, die ich mit meiner Concierge gemacht habe, glaube ich überhaupt keine Legenden mehr. Da ist zum Aus Ceorg Kaisers Nachlaß f„Schuß in die Oeffent Einen Kriminalreißer in Jamben-Rhyth- men zu schreiben, ist ein zumindest origi- neller Einfall. Georg Kaisers Spätwerk „Schuß in die Oeffentlichkeit“ zeigt alle sprachlichen Verbogenheiten, den skandie- renden Stelzengang der Diktion und die zerebralen Ausgeburten der Handlungsfüh- rung, die den Altersstil des früheren„Denk- Spielers“ zum Teil recht unerfreulich wer- den ließen. Aber die klare, kluge und offen- sichtlich mit einem ungewöhnlichen Maß an Mühe und Genauigkeit einexerzierte Insze- nerung von Intendant Erich Schudde hat daraus doch einen durchaus interessanten und bühnen wirksamen Theaterabend ge- Hiacht. Den wirklichen Täter hat Kaiser von Anfang an mit soviel Skurrilität und ver- dächtigen Momenten beladen, daß kein kri- kinalstück- erfahrener Zuschauer an dessen Schuld mehr glauben kann. Die Handlung kreist vier Akte lang um den geheimnisvollen Mord an einem jungen Schriftsteller, der durch einen„Schuß in die Oeffentlichkeit“ die Aufmerksamkeit auf sich lenken will. Leider ging der Schuß dann durch einen anderen los und ihm ins eigene Fleisch, dann werden nacheinander der Verleger, die alte Geliebte, ein denun- zierender Maler und noch alle möglichen Leute beschuldigt, bis schließlich die abge- tragene steife Melone des Buchhalters den Fall aufklären darf. Mit diesem verschro- benen alten Büro-Faktotum hat Georg Ser- tel eine köstliche Conan-Doyle-Figur hin- gestellt, und bei der Detektivstory-Routi- miertheit, die die Aufführung zeigte, be- dauerte man fast, daß der Kriminalkom- missar keinen falschen Bart trug. Sonst hätte man sich nicht gewundert, wenn zu- letzt gar er sich als der Täter entpuppte. Doch Alwin Michael Rueffer, der diese Rolle spielte und der vierzehn Tage zuvor als Autor der Pforzheimer Uraufführung„aqua- rium“ recht problematisch blieb, zeigte sich nun als Charakterdarsteller überzeugenden Formats: er hatte— im Gegensatz zum abs os 5 R OMAN VON& lichkeit“ in Pforzheim Stück selbst— wirklich jene konsequente Denklust, die bohrende Schärfe der Dialek- tik und die abstrahierende Klarheit, die man einst an Georg Kaiser so liebte. Auch das ebenso überlegt wie überlegen stilisie- rende Bühnenbild von Hans Tonndorf wies jene radikale Beschränkung auf das We- sentliche auf, die Georg Kaiser hier ver- missen ließ. Kurz bevor dem Pforzheimer Stadttheater in seiner bisherigen Form der Garaus bereitet wird, gab es mit dieser westdeutschen Erstaufführung seine bisher wohl beste Leistung. Ulrich Seelmann-Eggebert MORGEN Madame E Concierge 7 Von Hubert von Ranke Beispiel meine jetzige, Madame Navette. Bei Kriegsbeginn ließ ich mein Dachzimmer stehen, wie es war. Fünf Jahre später fand ich es wieder, unberührt, nur die Kleider waren von den Motten aufgefressen;„Nichts zu danken“, sagte Madame Navette,„wissen Sie, ich kann mich nun mal nicht an neue Gesichter im Haus gewöhnen.“ Natürlich hat sie nach so treuen Diensten ein Anrecht auf meine Intimität. Sie findet, daß die letzte Postkarte meiner Mutter wieder einmal so kreuz und quer beschrieben sei, daß sie, selbst wenn sie deutsch verstünde, sie nicht lesen könne. Und die junge Dame, die gestern nach mir gefragt hätte, sei wirklich kein Umgang für mich; sie habe ihr erklärt, ich sei verreist. Ich müsse übrigens fleißiger arbeiten, in der Zeitung aus Deutschland habe wieder nichts von mir dringestanden. „Verkehren Sie nur nicht so viel mit diesen Extentialisten.“ Im Nachbarhaus, neben der Schlosser- Werkstatt mit dem großen goldenen Schlüssel über der Tür, herrschte eine andere Con- cierge, Madame Bidule. Sie hauste gleich neben dem Hoftor in einer winzigen Bude, die einem vollgestopften Kramladen glich. Vor ein paar Tagen ist sie an Wassersucht gestorben. Madame Navette, in schwarzem Seidenkleid mit rotgeschminkten Bäckchen unter einem altmodischen Federhut, ging mit mir zur Beerdigung. Alle Conciergen der Straße waren da, und die kleine Laden- inhaberin des Viertels; und natürlich die Polizei. Aber es kamen auch die Schüler der Malakademie, die Studenten aus den kleinen Hotels und die jungen Bechemiens und Dichter.„Ein bißchen viel Extentialisten auf einmal“, stellte meine Concierge fest und wischte sich mit einem Spitzentaschentuch die Augen. Auf der Schleife des bescheide- nen Kranzes, den ein paar schlechtgkleidete junge Leute mit Künstlerbärten auf dem Grab von Madame Bidule niederlegten, stand in goldenen Lettern„unserer Wohltäterin“. So kam es heraus: jahrelang hatte Madame Bidule, die alte weißhaarige Concierge, als Mäzenin der Schönen Künste gewirkt. Sie hat Studenten, Malern und Poeten die Hemden und Strümpfe geflickt, ihnen Quar- tiere verschafft und einen warmen Teller Suppe gegeben. Nicht für Geld, höchstens für Bilder und Gedichte. Wie unser Briefträger sagte:„Voila une brave femme partie!“ Ein frisch aufgeputzter„Zigeunerbaron“ Operetten- Premiere im Mannheimer Nationaltheater Wenn man auf dem Wege zum Theater daran denkt, daß die Sender aller Zonen und Wellenbereiche täglich und stündlich die Gretchenfrage: wer sie denn nun getraut hat, oder den Song vom Analphabetentum des Schweinezüchters Szupan, oder auch Saffis sentimentale Zigeunerweise bis zum Erblei- chen der Hörer in den Aether jagen, dann wird das Vorurteil, mit dem man sich einer Neuinszenierung des„Zigeunerbarons“ naht, verständlich. Wenn dann aber das Ganze sich in schönem Zusammenhang sauber und neu herausgeputzt präsentiert und es Hans Becker, dem inszenierenden Regisseur in Idealkonkurrenz mit der sehr exakten und umsichtigen musikalischen Leitung Joachim Popelkas unter Einsatz groger Stimmen und gewandter Darsteller gelingt, eine mit hei- teren Regie- Einfällen durchsetzte Auffüh- rung von lebendigster Aufgeräumtheit zu- standezubringen, dann spürt man eben doch wieder, daß der„Zigeunerbaron“ ein musi- kalisches Kunstwerk ist. So ging denn das 5 Haus am Sonntagabend im Mannheimer National- theater wie elektrisiert mit und delektierte sich mit hellem Vergnügen an dem roman- tischen Liebesschicksal des jungen Barinkay und seines Zigeunermädchens Saffi. Max Baltruschat und Grete Scheibenhofer ersan- gen und erspielten sich ihr Operettenglück bei ausnehmend guter stimmlicher Verfas- sung, wie denn überhaupt die gesangliche und instrumentale Seite der Gesamtauffüh- rung unter ganz besonders glückhaftem Stern stand. Hans Beck, dieser vielseitig begabte junge Komiker, gab einen sehr quicken Ottokar und sang mit soviel drauf- gängerisch, betätigter und doch gesicherter Musikalität seine verliebten Weisen, daß die zartere Stimme seines Liebchens(Eleonore Rieger) gelegentlich ein wenig ins Hinter- Eine neue Johanna von Orleans Deutsche Erstaufführung in Baden- Baden „Johanna mit uns“ ist der Titel eines in Paris seit 1942 viel gespielten französischen Schauspiels um Johanna von Orleans, des- sen Verfasser, der einundvierzigjährige Claude Vermorel, vom Film herkommt, in- zwischen aber auch mit einigen anderen Bühnenwerken hervorgetreten ist. Die deutsche Erstaufführung seines Erstlings im Theater der Stadt Baden-Baden(in einer deutschen Bearbeitung von N. O. Scarpi) war die erste Begegnung in Deutschland mit einem Werk des Dichters, der sich in Frank- reich bereits etlichen Lorbeer verdient haben soll. Sein vieraktiges Schauspiel um Jeanne d'Arc, das als bewährten Mittel- punkt den politischen Zweckprozeß gegen Johanna wählt, endet mit einem Frage- zeichen, das der Autor hinter die Persönlich- keit des Bauernmädchens aus Domremy setzt und hält sich in seiner großen Linie an historische Tatsachen. Als Eigenes hat er der Historie hinzugefügt, Johanna sei von ihren englischen Wächtern vergewaltigt worden und eigentlich hauptsächlich dieser Schmach wegen in den Flammentod gegan- gen. Doch ist dies alles nur der Hinter- EbEns L AME ER T A T H E Copyright by Verlag des Druckhauses Tempelhof. Berum 15 Fortsetzung Der Frauenarzt Doktor Christian Holl macht nur eine kleine förmliche Verbeu- gung und will dann noch schnell die schmale warme Hand dort in die seine nehmen, die mütterlich gewordene Hand., aber da reißt Schwester Sophia entgegen aller Disziplin die Tür von außen auf und steht mit einem sonderbaren Gesicht auf der Schwelle. „Einen Augenblick. Herr Doktor!“ Die Stimme ist ihr gepreßt und so., daß Holl sie nur einen Augenblick ansieht und dann so- fort, nach einem kurzen Gruß ins Zimmer zurück, mit ihr hinausgeht. Herr Doktor“, meldet Sophia,„‚ünten sitzt der alte Claasen und kommt nicht, wenn man ihm klingelt- seine Frau liegt unten, sie ist tot.“ * „Merkwürdiger Kerl“, sinnt Axel Jolan- der dem Mann Holl nach,„magst du ihn eigentlich?“ „Er ist ein wunderbarer Arzt“, antwor⸗ tet die Frau,„und ich slaube, daß er auch . ein guter Mensch ist.“ „Ja, ich weiß nicht. Der Kammer- riger zuckt die wattierten Schultern und aus der Rocktasche. Als er die„gelbe Rus- Sisi“ auf dem Deckel festklopft, sieht seine holt sein überdimensionales Zigarettenetui „Entschuldige bitte“, murmelt er und steckt die Zigarette wieder ein,„Uebrigens, Blumen hast du, Blumen! Sind das wieder neue? Von wem ist denn der Korb da, der mit den Gladiolen? Warte mal.. ist ja ne Karte drin.“ 5 „Von unserem Ersten“, „vom Rohrbacher.“ „Natürlich, der Herr Generalmusikdirek- tor Rohrbacher. Der macht's mit seinen Gra- tulationen wie mit seinen Einsätzen, immer fünft Takte zu spät! Donnerwetter— sogar Orchideen!“ „Die Riani hat sie mir mitgebracht, gestern abend, als du fort warst, kam sie trotz der Abendvorstellung. Sie war sehr lieb, auch zum Kind; sie hat geweint. Sie sagte: ein ganzes Leben lang hätte sie sich nach einem Kind gesehnt.“ Er lacht laut auf. Es tut ihr ein wenig weh, es ist ein Bühnenlachen. „Ausgerechnet die! Von welchem ihrer vielen Liebhaber hätte sie denn das be- rühmte Kind gewollt?“ „Axel“, bittet sie leise,„sprich doch nicht S0.“ Vor vier Jahren hatte sie der Riani we- zen eine böse Zeit durchgemacht. Auch Axel Jolander zählte damals zu diesen vielen Liebhabern. Die Zeit war vorübergegangen, es war Gras darüber gewachsen, man war sagt sie leise, grund, für große gegenwartsbezogene poli- tische Auseinandersetzungen, aus denen man die Dokumentation des französischen Wider- stands willens gegen die nationalsozialisti- schen Aggressoren herauslesen kann. Die Inszenierung des Intendanten Hannes Tan- nert bemühte sich, diese Absicht des Autors zu unterstützen, indem sie die englischen Besatzungstruppen in modernen Uniformen und die Johanna in einer Art Partisanen- Zivil auftreten ließ, womit dann allerdings die Gefahr heraufbeschworen war, die Ab- sichten des Autors gründlich mißzuverste- hen. Lucy Valenta spielte eine herbe, sehr irdische Johanna. Unter den Trägern der Männerrollen fielen besonders Georg Lehn Bruder Martin) und Heinz Rippert (Herzog von Bedford) auf, der früher am Nationaltheater Mannheim gewirkt hat. Das nur mäßig besuchte Haus dankte am Schluß mit lebhaftem Beifall, der wohl mehr den Leistungen der Schauspieler als dem Stück galt, das trotz zweifellos vorhandener Qualitäten nicht sonderlich zu fesseln ver- mochte und dessen religions- und staatspoli- tische Auseinandersetzungen stellenweise lang weilten. Wgi. an der Bühne, man nahm das nicht so. In den Monaten vor der Geburt des Kindes war die Riani rührend zu Inga gewesen. Axel hatte heute gut spotten: die Riani wurde alt. Auch sie würde einmal alt werden, ohne Schonung gesteht sie sich's ein: auch über sie wird er dann vielleicht lachen. Aber es wird ihr nichts machen, se hat dann ihr Kind. Er pendelt hin und her durchs Zimmer, riecht an den Blumen, blättert in Karten und Telegrammen, die er schon zehnmal durchgelesen hat, hat ein kleines nervöses Zucken im Gesicht, das sie gut kennt. Sie hält noch immer seine Rosen im Schoß, sie will nicht nach der Schwester um eine Vase läuten, Axel hat oft einen komischen Humor den Schwestern gegenüber. Sie sieht ihm zu, wie er sich da für alle Dinge interessiert, die gar nicht interessant sind. Er hat heute noch nicht einmal nach seinem Töchterchen gefragt, denkt sie, und ihr Herz schließt sich ein wenig zu. „Sag mal, Liebste“, und er spielt mit einer goldgeränderten Glückwunschkarte, „jetzt mal unter uns: was sagt Bruch?“ Sie sieht an ihm vorüber in den Garten hinaus, über dem die Sonne in den Nach- mittag wandert.. „Mir sagt er überhaupt nichts, Axel! Wenn du so ungeduldig bist, warum rufst du ihn nicht an?“ Er wirft die Glückwunschkarte unbe- herrscht auf den Tisch zurück: „Ach Herrgottnocheinmal! Der Alte liegt mir nicht! Weißt du, ich kann. ihn am Tele- fon kaum verstehen, er säuselt so und spricht durch Zahnlücken, das ist so unästhetisch, Liebling, du kennst mich doch. O ja, sie kennt ihn! Es macht sie oft traurig, wie gut sie ihn kennt. treffen geriet. Sehr schön gelang übrigens das stimmungsträchtige Quintett der Soli- sten im ersten Akt, an dem sich außer den beiden Paaren die vortrefflich charakteri- sierende Irene Ziegler als alte Zigeunerin Czipra beteiligte. Eine Prachtgestalt von Saft und Kraft, gewaltig an Stimme und Körper- fülle, überwältigend in der Entfaltung buffo- ner Drastik echten Operettenhumors: der Szupan Hans Schweskas. Sein Paradestück „Ja das Schreiben und das Lesen“ schlug wie eine Bombe ein. Hugo Schäfer- Schuchardt machte als Obergespan Graf Homonay gute Figur, Burlchard Hochberger kam als könig- licher Kommissar wie Lohengrin mit dem Kahn an Land geschwommen und Nora Landerich erregte als Gouvernante von mol- liger Leiblichkeit die Heiterkeit des Hauses. Aber auch alle anderen waren mit ganzer Spielfreudigkeit bei der Sache. Heinz Daniels optisch sehr wirkungsvolle Bühnenbilder schufen eine ganz erstaunliche IIlusion hoher und weiter Räume, nur waren sie für den Stil der Operette vielleicht ein wenig zu großmächtig in ihrer Wirkung, ins- besondere das letzte Bild mit seinem meister- singerlichen Festwiesen- Charakter. Jeden- falls hatten Bühnenbildner, Bühnentech- niker und Kostümwerkstätten sich ganz ge- waltig angestrengt, aus Licht und Farbe einen ungewöhnlichen Augenzauber zu be- rkstelligen, der, von Gaby Loibls leicht- fkübigem Gelichter tänzerisch- rhythmisch belebt und durch malerische Gruppierung des ausgezeichnet singenden Chores zigeunerlich bunt drapiert, den stürmischen Publikums- erfolg entscheidend mitbestimmte. C. O. E. Kulturnotizen Das Märchensniel„Die Wundergeige“, ein Loblied auf die Welt der Märchen von Gustav Faber, fand bei der Uraufführung im Gießener Stadttheater begeisterte Aufnahme bei dem vorwiegend jugendlichen Premierenpublikum. Der 1912 in Baden geborene Autor wurde durch mehrere Schauspiele bekannt. Er ist nach journalistischer Tätigkeit in Berlin, Frei- burg und Rio de Janeiro seit 1949 Feuilleton Redakteur des Gießener Anzeigers. Kammersänger Walter Kirchhoff, der schon vor dem ersten Weltkrieg zu den bhedeutend- sten deutschen, auch international anerkannten Wagner-Tenören zählte und in den zwanziger Jahren unter Wilhelm Furtwängler am Mann- heimer Nationaltheater erfölgreich gastierte, ist in Wiesbaden im Alter von 73 Jahren ge- storben. Heinz Dietrich Kenter wurde von Gustaf Gründgens eingeladen, in Düsseldorf Hans J. Rehfischs„Juckenack“ am Düsseldorfer Schau- spielhaus zu inszenieren. Die Titelrolle pielt Paul Henkels. Bei einer Versteigerung bei Dr. Ernst Haus- wedell, Hamburg, erzielten das„Rudimentum“, der erste Lübecker Druck von 1475 mit zahl- reichen Holzschnitten, das mit 3 600 DM aus- gerufen und mit 7 000 DM zugeschlagen wurde, Urid ein seltenes Schrotblatt, das in dem Buch- deckel eines Baseler Druckes von 1477 ein- geklebt war, sensationelle Preise. Eine Einführung in die 3. Mahler-Symphonie gibt Hans Vogt von der Mannheimer Musik- hochschule am Freitagabend(19.30 Uhr) in der Kunsthalle. Die Symphonie wird amn Montag und Dienstag im letzten Akademie-Konzert unter Leitung von Prof. Eugen Szenkar auf- geführt. . Shakespeares Notizbuch? Aufsehenerregender Fund Ein neuer Fund hat die große dete der Wissenschaftler, ob Shakespeare wirke. lich sein großes Werk selbst geschrieben has oder, ob sich hinter seinem Namen britisch Edelleute verbargen, für die es 2u diesen Zeiten nicht standesgemäß War, für 0 Theater zu schreiben, einer Entscheid näher gebracht. Durch einen Zufall fiel einem britischen Bibliophilen Alan Keen, bei der Katalog. sierung einer alten Familienbibliothek, die er im Jahre 1940 gekauft hatte, ein Buch in die Hand, dessen Seiten zwischen den Zellen und auf jedem Flecken freien Raums über und über mit handschriftlichen Notizen be. deckt waren. N Keen begann die Schriftzeichen zu entzil kern, die er als Englisch der Tudorzeit er, kannte, Wie es zu Lebzeiten Shakespeare in England gesprochen wurde. Nach zehn järiger Forschungsarbeit ist Keen heute 20 der festen Ueberzeugung gekommen, daß die Zeichen in dem Buch, das im Jahre 1550 verlegt wurde, und das die Geschichte 19 der„Vereinigung der beiden edlen Häuser Vork und Lancaster“ zum Inhalt hat, aud der Feder des großen britischen Dichten N selber stammen müsse. Die Familiengeschichte wird von Shake. Speare-Forschern als die Quelle für die Dra- men Richard II., Heinrich IV. und V. ange. sehen, und wirklich gelang es Keen in un-. ermüdlicher Kleinarbeit einige Dialogen. Würfe aus diesen Dramen unter dem Ge. kritzel zu entdecken. ö Keen ist auch überzeugt, daß seine For- schungen, die Legende, Shakespeare nur ein Deckname für Sir Francis Bacon, die Earls von Oxford, Rut- land und Derby, Christoph Marlowe oder andere britische Edelleute gewesen sel, zerstört. zeugung zu Grunde, dag Shakespeare, als ein Mann aus dem Volk, ohne die Kenntnis der lateinischen und griechischen Sprache und ohne eine umfassende Bildung seine Werke nicht habe schreiben können. Keen vertritt die Ansicht, Shakespeares Vater sei darauf bedacht gewesen zu ver- bergen, daß seine Familie dem katholischen Glauben anhing. Deshalb habe er seinen Sohn im Alter von 14 Jahren nach Rufford in den Haushalt der katholischen Familie des Sir Thomas Hesketh gegeben. Shakespeare ein Legat von einem Jahres- gehalt aussetzte, fällt genau mit dem Zeit- punkt des Wiedererscheinens Shakespeares in seiner Heimatstadt Stratford on Avon zusammen. Im Hause von Sir Thomaz habe der junge Shakespeare die berühm- ten„sieben verborgenen Jahre! verbracht und gleichzeitig die nötige Zeit gefunden, die Studien zu treiben, die ihn später in die Lage versetzten, seine großen histori- schen Dramen zu schreiben. 6 Keen erklärte, er habe sich noch„ Gedanken über den Wert des Buches ge- macht, dessen Auswertung noch viele Jahr- zehnte in Anspruch nehmen könne, doch selen hm von Handelskreisen schon An- gebote in Höhe von 180 000 Pfund Ster 2 (etwa zwei Millionen DW) gemacht worden, Robert Musel Richard-Wagner-Konzert im Mannheimer Parkhotel Die Mannheimer Gruppe des Richard- Wagner-Verbandes, die seit ihrem Wieder- erstehen vorwiegend neuere Musik pflegte, widmete ihre erste diesjährige Konzertver- anstaltung im Mannnheimer Parkhotel einer Auswahl von Szenen aus„Götterdämme- rung“,„Parsifal“ und„Lohengrin“, Zunächst gab Irene Ziegler mit sicherer Gestaltung die Erzählung der Waltraute aus dem ersten Aufzug des letzten„Ring!-Abends wieder. Heinrich Hölzlin und Georg Faßnacht inter- sodann in bester stimmlicher pretierten Disposition den Karfreitagsgesang zwischen Gurnemanz und Parsifal. Abschliegend ver- einigten sich Grete Scheibenhofer und Georg Faßgnacht, gleichfalls von Kapellmeister Karl Fischer vom Nationaltheater am Flügel be- gleitet, zum Brautgemach-Duett aus„Lohen- grin“, ernteten den reichen Beifall eines umfang- reichen und begeisterten Zuhörerkreises. Der die- sem Programm neben anderen zweit weitere Richard-Wagnler- Verband beabsichtigt, Wagner-Konzerte im laufenden Jahr folgen zu lassen.. 2 — k k—...— „Dann mußt du eben warten, Axel“, meint sie sanft. „Warten! warten! So lange warten, bis kein Hahn mehr nach dir kräht. Bis mein Engagement nach München fällig wird und du nicht mitkannst, so lange warten, bis man schwarz wird! Scheußlich ist das! Man wird verrückt dabei!“ Und plötzlich, unvermittelt ist er bei ihr, kniet zu ihren Knien, reißt ihr die Rosen aus dem Schoß und wirft sie achtlos auf den Boden, umklammert ihre Arme, reckt den Kopf an ihrer Brust hoch: „Inga, Süße! Nachtigall! Philomene!l Dio- tima! Wie lange muß ich warten? Wie lange muß ich mit der Riani Partitur dreschen, mit der Muratter.. scheußlich, Inga, scheußlich: die Muratter als Tosca, als Mi- casla, denk mal: als Micasla... und er setzt unbekümmert mit voller Stimme ein: „Sag', daß ich sie lieb“ aus vollem Herzen — mein Dasein ist nur ihr geweiht.“ „Axel“, bittet sie erschrocken, die Hand auf seinen Mund,„Axel, ich bitte dich!“ Er reißt sich die Hand vom Munde, küßt die Hand, küßt jeden Finger, jedes Gelenk, biegt sich noch mehr zu ihr. küßt ihr den Als Es ist so schwer. sich seiner zu erwehren, ohne ihm weh zu tun. ohne ihn zu erkälten, es ist so peinlich, jeden Augenblick kann die Schwester kommen. „Küß! mich“, bittet er an ihrem Mund. Und sie küßt ihn mit Lippen, die ihn bitten wollen: Beherrsch' dich doch! denk“ doch an mich, daran, wo ich bin, wo wir beide eben sind Hier versteht das doch kein Mensch, hier mußt du doch Rücksicht nehmen! Rücksicht? Ach du lieber Gott, nahm er jemals Rücksicht? „Ich hab' solange warten müssen, Liebste, nicht nur auf deine Stimme, du weißt doch warn . Inga, du kennst doch deinen Jungen, gell, du kennst ihn doch Sie zieht mit einer angstvollen Bewegung den leichten Seidenstoff an den Schulten Wieder hoch. Sie muß jetzt schnell etwas sagen, etwas, von dem sie weiß, das es ihn ernüchtern wird(und wie traurig ist das eigentlich). Sie flüstert dicht an seinem un- beherrschten Mund: „Du mußt doch an das Kind denken.“ Im Augenblick lockern sich seine Arme, ein kalter Schein fliegt über sein Gesicht. „Ach so, das Kind, immerzu das Kind, natürlich!“ „Axel“, bittet sie, ihre Lippen zittern. „Tja, das Kind.“ Er steht Auf, klopft sich mechanisch den Staub von den Knien und zieht seinen silbernen Kamm, um sich ein paarmal sorgsam über das Haar 2u fahren Sie sitzt sehr still da Wenn sie eine Frau Wie viele Frauen wäre, müßte sie jetzt weinen, aber sie weint nicht. Was wird denn 3 schon durch Tränen besser? „Ich bin sehr glücklich über das Kind“, 1 „ich bin dir sehr sagt sie ganz dankbar.“ Auf eine Weise beschämen leise, liebt und das sie immer lieben wird. „Komm' her, Axel“, streckt die Hand nach inm Aus. „Lieber nicht“, er weiß, daß er ihn gut kleidet. Aber s0ll sie ihm nun darum wieder böse sein, soll Der Tod dieses Edelmannes, der seinem Diener . Ste ihn ihre Worte.„Ich freue mich ja auch“, murmelt er. Es ist jetzt etwas von einem halbverlegenen. großen Jungen an ihm, jenes Etwas, das sje g 5 der 2u Folge Diesem Mythos liegt die Ueber- dessen Lyrik und tragische Wendung sie eindrucksvoll ausdeuteten. Alle Künstler eee bittet sie sanft und bockt er, und sie muß lachen. Und da lacht er auch: so ein wenig von unten herauf, mit einem Trotz, von dem sie ihm das verübeln? So ist er eben! Eigent- lich immer ihr Kind. Ein verwöhntes, ver- hätscheltes, . ungeduldiges Kind. Und 81 liebt es. 5 Fortsetzung folgt) Fee Ser