3 0 el mt ei. e 0. I. Ich nd u u. dhe Ser ert nd ei 8. cle ein lt. em st⸗ ler rn 17 it⸗ rt · en r- 01 on n n. n. r en T. d- lat l, d K· t- i- en 1. n 7 e * 8 7 e n n. . 0 0 1 5 1 1 - U . 1 —.— Herausgeber: Mannheimer Verlag. Druck: Mannheimer druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser; Chefredakt.: E. F. v. Schilling, Stellv. Dr. K. Ackermann. Politik: E. Schäfer, H. H. Hausser; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokal: Dr. F. W. Koch. M. Eberhardt; Wein- neim: C. Serr; Schwetzingen: W. Hertz, Hockenheim: K. Buchter; Frau: H. Hoff- mann; Sport: H. Schneekloth; Soz.-Red.: F. A. Simon. Chef v. Dienst: O. Gentner. Bankkonten: Südwestbank, Allg. Bank- gesellschaft, Städt. Sparkasse, sämtl. in Mannheim. Bezirkssparkasse wein heim, Postscheckk.: Karlsruhe Nr. 800 16, Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43. Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr. Morgen Groß- * * 3— 8 Mannheimer ORO E Unqdbhängige Zeitung Badens und der Pfalz DDr Gesehiftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6 Schwetzingen, Heidelb. Str. 2 Hockenheim, Rathausstraße 12 Weinheim, Bahnhofstraße 18 Tel. 2241 Heidelberg, Rohrbacher Str. 5-7„ 4440 Ludwigshafen /Rh., Rheinstr. 37„ẽ 27868 Bezugspreis: Monatl. DM 2, 80 zuz. DM-, 40 Tragelohn. Postbezug mtl. DM 3,20 zuz. DM-,54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 4,- einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2,80 Erscheint täglich außer sonntags Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 8 Bei Nienterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises Tel. 4415130 Tel. 67 6. Jahrgang/ Nr. 85/ Einzelpreis 0,18 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz ͤ— fd“.. ˙ Donnerstag, 12. April 1951 0 Hegneral MacArthur seiner sämtlichen Posten enthoben General Nidgway übernimmt Oberbefehl in Fernost/ Der Wesen holſt nun auf Ftiedensregelung in Korea J MacArthur wird sich in Washington verantworlen Washington.(dpa) General Douglas MacArthur ist am Mittwoch von Präsident Truman seiner sämtlichen Posten enthoben worden. Er darf nur noch Befehle erteilen, Ridgway, der in Korea als Damit hat die seit Monaten schwelende Krise um den fünfsternigen General, dessen eigenwillige Aeußerungen die Politiker immer wieder in Verlegenheit gebracht haben, ihr dramatisches Ende gefunden. Truman gab seinen, wie er sagte, mit Bedauern gefaßten Beschluß zu nächtlicher Stunde in Washington auf einer beson- ders anberaumten Pressekonferenz bekannt. Wegen der Zeitdifferenz zwischen Tokio und Washington erreichte die Nachricht Mac- Arthur über den Rundfunk, als er beim Frühstück saß. Erst zwanzig Minuten spä- ter traf sein Adjutant mit dem Entlassungs- befehl bei ihm ein. Truman sagte zur Begründung seines Entschlusses, der in der ganzen Welt sen- sationelles Aufsehen erregt hat. MacArthur habe seiner Auffassung nach die politischen Zielsetzungen der USA und der UNO, soweit sie seinen dienstlichen Aufgabenbereich be- trafen, nicht mit dem vollen Einsatz seiner Persönlichkeit unterstützen können. Er habe deshalb MacArthur von seinen vier wich- tigen Kommandoposten— als Obersten Be- fehlshaber der alliierten Streitkräfte in Japan, als Oberbefehlshaber der UNO- Streitkräfte für Korea, als amerikanischen Oberbefehlshaber in Fernost und als Ober- befehlshaber der amerikanischen Heeresein- heiten in Fernost— entbinden müssen. Truman sagte, die gründliche Erörterung aller Fragen der nationalen Politik sei ein wesent- liches Element des demokratischen Sy- stems, doch hätten militärische Führer die einmal getroffenen Entscheidungen der Regierung zu respektieren. 3 Diese Ueberlegung sei besonders in Krisenzeiten zwingend. Truman versicherte, Mac Arthurs Platz in der Geschichte der 8A als einer der größten Generäle sei un- „Stürmische Sitzung— keine Fort- schritte“ Paris,.(dpa-REUTER) Die 28. Sitzung der Pariser Vorkomferenz verlief. wie ein Spre- cher der Westmächte am Mittwochabend mitteilte, sehr„stürmisch“ Neue Vorschläge seien nicht gemacht worden. Die 28. Sitzung war mit fünfstündiger Dauer die bisher längste Zusammenkunft der Vertreter der Außenminister. 0 2 2 Washington. Der Internationale Währungs- konds teilt mit, daß der Schwede Ivar Rooth als Nachfolger des Belgiers Camille Gutt zum geschäftsführenden Direktor des Fonds ge- wählt wurde. Camille Gutt, dessen Amtszeit am 6. Mai abläuft, kehrt nach Belgien zurück. Rooth ist ein ehemaliger Gouverneur der schwedischen Staatsbank. Gegenwärtig befin- det er sich als Leiter einer Mission des Inter- nationalen Währungsfonds im Irak, so daß er seine neue Stellung erst im Sommer an- treten wird. Paris. Der französische Ministerrat er- nannte den Pariser Polizeipräfekten Roger Leonard zum Generalgouverneur von Alge- rien. Er wird Nachfolger des ehemaligen so- zialistischen Abgeordneten Edmond Naegelen, der vor einigen Wochen vom Posten des Gene- ralgouverneurs zurücktrat. Hannover. Bundesflüchtlingsminister Dr. Hans Lukaschek erklärte auf der internatio- nalen Flüchtlingskonferenz des Roten Kreuzes in Hannover, daß Deutschland seine Flücht- Ungsnot ohne ausländische Finanzhilfe nicht beheben könne. Lukaschek schlug vor, eine Milliarde Mark aus den Besatzungskosten für die innere Sicherheit zu sozialen Zwecken den Vertriebenen zu geben. Frankfurt. Ein Vertreter der Deutschland- abteilung des amerikanischen Außenministe- riums, Lewis Lind, und der Senatsbeauftragte Kenneth Hansen sind zur Untersuchung des Ost-West-Handels in der Bundesrepublik ein- Setroffen. Sie wollen prüfen, wie der illegale Handel aus der Bundesrepublik nach Ländern der östlichen Hemisphäre unterbunden oder zumindest durch eine wirksame Kontrolle weitgehend eingeschränkt werden kann. München. Das Oberlandesgericht München hat entschieden, daß der ehemalige Präsident des bayerischen Landesentschädigungsamtes. Dr. Philipp Auerbach, weiterhin in Faft bleibt. Die Haftbeschwerde Auerbachs wurde zum zweiten Male verworfen, da nach Mit- teilung der Justizpressestelle die Gründe für die Inhaftierung weiterhin gelten. Pr. Auer- bach wurde am 10. März wegen„Verdunke- lungsgefahr und Fluchtverdacht“ verhaftet, nachdem in dem Landesentschädigungsamt Fälschungen von Wiedergutmachungs-Anträgen kestgestellt worden waren. Kiel. Ein britisches Gericht verurteilte in Kiel dreizehn jugendliche Helgoland-Demon- stranten, darunter zwei Mädchen, zu je zwei Monaten Gefängnis. Für die beiden Mädchen wird die Strafe mit einjähriger Bewährungs- rist ausgesetzt. Für die übrigen Verurteilten gilt sie vom 3. April, dem Tage ihrer Fest- nahme, an. Die Jugendlichen hatten Ende März auf der Insel Helgoland die Bundes- kahne, die Helgoländer Fahne und die kom- munis sche Vieltfriedensfahne mit der„Pi- cassg hgupe“ gehißt. VP/ dpa i* Befehlshaber der achten Armee wieder über den 38. Breitengrad nach Norden geführt hat. bestritten. Die Nation schulde ihm für seine hervorragenden und außergewöhnlichen Dienste auf Posten von höchster Verantwor- tung Dank. Gleichzeitig gab Truman eine dokumen- tarische Uebersicht über die Auseinander- setzungen zwischen der Zentrale in Wa- shington und MacArthur, dem„Prokonsul“, Wie ihn die amerikanische Presse wegen seiner von Kennern immer wieder behaup- teten Selbstherrlichkeit zu nennen gewohnt War. litische Beobachter entnehmen aus dieser Uebersicht den Beweis für die seit langem gehegten Vermutungen, dag Mac- Arthur wiederholt in politischen Aeußerun- gen gegen ausdrückliche Anweisungen Wa- shingtons verstoßen hat. Die letzte Zuspitzung der Lage soll nach Korrespondentenberichten während des Be- suches von Heeresminister Frank Pace in Tokio erfolgt sein. Pace habe MacArthur eine letzte Mahnung Trumans gebracht, auf die MacArthur nicht eingegangen sei. Ueber die künftigen Pläne Macrthurs, die nach Ansicht vieler Beobachter schwere Rückwirkungen auf die amerikanische Innenpolitik haben könnten, ist vorläufig nichts bekannt. Eine Sensation für die ganze Welt Die Nachricht von der Maßregelung des amerikanischen Statthalters im Fernen Osten hat in der ganzen Welt wie eine Bombe eingeschlagen. Die Nachrichtenmittel aller Presseagenturen, Zeitungen und Rund- kunkstationen liefen auf Hochtouren. So- gar die sowzetische Nachrichtenagentur T ASS, die sonst wichtige Auslandsmeldun- gen oft mit tagelanger Verspätung bringt, hatte nach gut zwei Stunden eine Meldung. Im allgemeinen ist die Reaktion der Trä- ger der öffentlichen Meinung in den inter- essierten Hauptstädten auf den gemeinsa- men Nenner Erleichterung und Befriedigung zu bringen. In weiten Kreisen der repu- bli kanischen Anhängerschaft Mac Arthurs in den Vereinigten Staa- ten hat die Nachricht allerdings Empörung Ausgelöst. Der führende republikanische Senator Taft nannte Trumans Entschei- dung einen„tragischen Irrtum“. Offizielle Stellungnahmen fehlen im all- gemeinen noch. In London wurde bekannt- gegeben, daß Außenminister Morrison eine ausführliche Darlegung der mit Korea die sich auf seine Abreise aus Tokio beziehen. Sein Nachfolger ist Generalleutnant die chinesische Dampf walze zum Stehen gebracht und die UNO-Truppen zusammenhängenden politischen Fragen ge- ben will. In Japan, das durch die Ab- lösung„MacTennos“, wie politische Wider- sacher MacArthur nannten, unmittelbar be- troffen ist, wurden Besorgnisse geäußert. Man rechnet aber mit keiner Aenderung der Besatzungspolitik unter Ridgway. Die Kommentare in London und Paris sind im allgemeinen zustimmend. Ein Spre- cher des Quai d'Orsay nannte Trumans Schritt einen Beweis für den tief veranker- ten Wunsch des Westens nach Frieden. UINO- Generalsekretär Trygve Lie wies in Paris darauf hin, daß Macarthurs Abberu- fung eine intern amerikanische Angelegen- heit sei. Der Sicherheitsrat habe das Ober- kommando der UNO- Streitkräfte nicht un- mittelbar MacArthur übertragen, sondern die USA- Regierung beauftragt, einen geeig- neten Oberkommandierenden zu ernennen. In Indien, dessen Ministerpräsident Nehru seit Beginn des Koreakrieges eine vermittelnde Haltung eingenommen hat, war die erste Reaktion ebenfalls ein Gefühl der Erleichterung. Der römischen Kurie nahestehende Kreise erklärten, mit der Entlassung Macarthurs sei. eine Mög- lichkeit für bessere Beziehungen zwischen der UNO und dem kommunistischen China gegeben. Aus den Delegationen beim UNO- Hauptquartier in New Lork verlautete, für die UNO sei jetzt der Augenblick gekom- men, die Ziele in Korea grundsätzlich darzulegen. Das Endziel müsse die Errei- chung eines Waffenstillstandes auf dem Koreanischen Kriegsschauplatz sein. Bisher sei General Macarthur das Haupthindernis für einen solchen Waffenstillstand gewesen. Als erste kommunistische Aeußerung liegt eine Stellungnahme des Generalsekre- tärs der britischen KP, Harry Pollitt, vor. Er sagte, Macarthurs Entlassung werde die friedliebenden Kräfte in der Welt ermuti- gen, ihren Kampf zur sofortigen Beendi- gung des Krieges in Korea zu verstärken. MacArthur wird vor dem Kongreß erscheinen General Macarthur, hat sich bereiter- klärt, zu einer gemeinsamen Sitzung der beiden Häuser des amerikanischen Kongres- ses zu erscheinen und zu seiner Entlassung durch Präsident Truman Stellung zu neh- men. Der republikanische Senator Kenneth Wherry erklärte am Mittwoch, General MacArthur habe ihm diese Zusage in einem Telefongespräch gemacht. Schutz der sozial Schwächeren Memorandum zu den Grundzügen des neuen Wirtschaftsprogramms Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Zu ihrem Wirtschaftsprogramm der Sicherung stabiler Preise und eines so- zialen Lebensstandards— wir berichteten bereits am Montag darüber— veröffent- lichte die Bundesregierung am Mittwoch ein Memorandum, das die zu ergreifenden Maß- nahmen in drei Punkten zusammenfaßt: 1. Weitgehender Ausgleich der durch die Weltmarktpreise bedingten Preissteigerung für die sozial schwächeren Bevölkerungs- kreise. 2. Aufbringen der hierfür erforder- lichen Mittel durch Besteuerung des ge- hobenen Lebensaufwandes. 3. Ueberwin- dung der Mangelerscheinungen durch Pro- duktionserhöhungen in der Grundstoffindu- strie. Die Gesamtheit dieser Maßnahmen bildet ein unteilbares Ganzes. Vor allem inter- essieren die Schritte, die auf dem Lebens- mittelsektor vorgesehen sind. Der Margarine- preis wird, wie bereits berichtet, durch Subventionen auf 2,80 DM je Kilo stabili- siert. Das Konsumbrot bleibt. Vorläufig wird es zum alten Preis von 49 Pfennig ver- kauft. Nach der Durchführung des sozialen Preisausgleiches, der etwa zwei Monate in Anspruch nehmen wird, ist mit einer Er- höhung auf 64 Pfennig je Kilo zu rechnen. Für die ärmeren Bevölkerungsteile wird jedoch der alte Preis durch staatliche Sub- ventionjerung gehalten. Um die Getreide- versorgung sicherzustellen, ist ein Anbie- tungszwang vorgesehen. Der Zuckerpreis wird nicht erhöht. Die Regierung appelliert an den Groß- und Einzelhandel, sich der Verantwortung gegenüber der Bevölkerung bewußt zu blei- ben und von jeder Zurückhaltung der Zuckerbestände Abstand zu nehmen. Die seit Beginn des letzten Krieges eingeführte Vorabrahmung der Milch fällt fort. Zum Ausgleich der Qualitätsverbesserung ist ein Zuschlag, je nach Fettgehalt, höchstens je- doch von drei Pfennnig je Liter, erforder- lich. Zur Sondersteuer auf den gehobenen Lebensstandard, die 800 Millionen DM auf- bringen soll, erklärt das Memorandum, daß es ein Gebot der sozialen Gerechtigkeit sei, daß die reicheren Schichten den lebensnot- wendigen Bedarf der sozial schwächeren Mitbürger teilten. Bei den Grundstoffen soll eine Preiserhöhung nur bei der Kohle ein- treten, und zwar von fünf Pf je Zentner. Die benötigten Investitionsmittel,— sie. sind mit einer Milliarde veranschlagt—, werden durch die Wirtschaft freiwillig auf- gebracht. Die Spitzenverbände haben sich bereit erklärt, ihrerseits einen Deckungs- plan vorzulegen. Der Grundgedanke dieses Vorgehens sel, daß die Wirtschaft auf alle entbehrlichen Investitionen verzichte, ,um sowohl material- wie finanzmäßig die not- wendigen Investitionen bei den Grundstoff- industrien zu ermöglichen“. Er ging.. Bild: Archiv „er Kum Adenauers erste Gespräche in Paris Unter vier Augen mit Schuman/ Heute beginnt die Montankonferenz Paris.(dpa) Der deutsche Bundeskanzler und Außenminister Dr. Konrad Adenauer traf am Mittwoch kurz nach 11 Uhr auf dem Pariser Flugplatz Orly ein. In seiner Be- gleitung befand sich der französische Rom- missar Frangois-Poncet und Staats- Sekretär Prof. Halls tein, sowie Mini- sterialdirektor Blankenhorn. Bundeskanzler Adenauer erklärte unmit- telbar nach Betreten französischen Bodens für den Sender Luxemburg:„Bewegt setze ieh meinen Fuß auf den Boden Frankreichs. Es ist ein Augenblick von großer Bedeu- tung für mich. Ich habe mit Absicht meinen ersten offiziellen Auslandsbesuch Frankreich vorbehalten. Ich wünsche zu beweisen, daß ich in den deutsch- französischen Beziehun- gen den entscheidenden Angelpunkt für eine Lösung in Europa sehe. Der unmittelbar be- vorstehende Abschluß des Schumanplans— eine Idee, die von zwei großen Franzosen und Europäern stammt— erfüllt selbst die skeptischsten Beobachter mit großer Hoff- nung. Mit freudigem Herzen und voller Hoff- nung grüße ich heute unsere Nachbarn.“ Unter dem Schutz einer starken Polizei- Eskorte fuhr Adenauer in einer Autokolonne von 13 Limousinen in die Innenstadt, wo er in dem Hotel Crillon an der Place de la Concorde wohnt. 5 Am Mittwochabend traf Dr. Adenauer mit Außenminister Schuman am Quai d'Orsay zu einer ersten Besprechung zusammen. Vorher hatten Staatssekretär Hallstein und Planungskommissar Monnet Vorver- handlungen geführt. Ein deutscher Sprecher erklärte, bei dem Gespräch Schuman— Adenauer seien alle Aspekte des deutsch- französischen Verhält- nisses besprochen worden. Einzelheiten über den Inhalt der Unterredung an der nur die beiden Außenminister teilnahmen, wurden Haushaltsdebatte erzeugt politische Siedehitze CDU und SPD machen sich abwechselnd Vorwürfe Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die SPD führte am Mittwoch im Bundestag wieder einen Stoß gegen die Po- litik der Bundesregierung. Der Anlaß war der Haushaltsplan des Bundesjustizministe- riums. Ueber eine Stunde lang trug Ab- geordneter Dr. Arndt die Vorwürfe und Verdächtigungen gegen den Justizminister Dr. Dehler vor, der nach Ansicht der SPD durch seine Amtsführung„restlos jedes Vertrauen verwirkt“ habe. Die Klageschrift reichte von den Unterstellungen, der Mini- ster habe sich an der Preisgabe der Saar schuldig gemacht, er habe die Fürsorge für die deutschen Kriegsgefangenen vernach- lässigt und versuche, die Rechte des Parla- ments zu beschneiden, bis zu zahlreichen Beschuldigungen persönlicher Art, die Dr. Dehler als„autokratischen Finsterling“ dar- zustellen versuchten. Die schärfste Erwiderung auf diese Rede gab der DP- Abgeordnete Dr. von Meer- ka t z. Seine Feststellung, diese Rede passe genau zur„Volksverhetzung der SPD“, die zu einer Radikalisierung führen müsse, ver- ursachte einen schweren Tumult auf der linken Seite des Hauses. Gegen die bil- igen Schlagworte, mit denen die SPD heute nach Ansicht der CDU ununterbrochen und überall das Volk zu füttern versuche, wandte sich sodanti Dr. Kiesinger(CDU).„Es ist unverantwortlich, in einer allgemeinen Not- zeit, wenige Jahre nach dem völligen Zu- sammenbruch, die Menschen aufzuwiegeln. gegen ein angeblich vorhandenes, stein- reiches Besitzbürgertum und einen ausbeu- tenden Kapitalismus.“ Mit beschwörenden Worten wandte er sich zur Opposition, von den gehässigen Verdächtigungen gegenüber dem politischen Gegner abzulassen und echte Politik zu machen. Das Streben nach sozia- ler Gerechtigkeit sei allen gemeinsam. Ob sie allerdings auf dem Wege über den Sozia- lismus begründet werden könne, müsse man berechtigt anzweifeln. Der Schaden, der durch die Agitatign der SPD dem Volk und den politischen Institutionen der Bundes- „ zugefügt würde, sei ungeheuer groß. Im einzelnen wandte sich Dr. Kiesinger gegen den Vorwurf, die Regierung habe in der Saarpolitik versagt. Vom ersten bis zum letzten Augenblick habe die Regierung eine völlig klare Konzeption gehabt, die den vollzogenen Zustand als Unrecht be- trachtet, das vom künftigen Friedensver- trag wieder gutzumachen sei. In der Sorge um die verurteilten Kriegsgefangenen wisse jeder, der die Arbeit der Kriegsgefangenen- stelle des Bundesjustizministeriums kenne, daß das Menschenmögliche getan werde. Mit hemmungslos nationalistischen Forderungen, Wie die Opposition sie vertrete, würde den Gefangenen nicht genützt. sondern großer Schaden zugefſgt. Der Bundestag überwies anschließend ein Kündigungsschutzgesetz nach der ersten Lesung an den Ausschuß für Arbeit. nicht bekanntgegeben. Von deutscher Seite wurde lediglich erklärt, die Fühlungnahme sei in einer freundschaftlichen Atmosphäre verlaufen. Fallstein und Monnet hatten hauptsäch⸗ lich politische Probleme des Schumanplans erörtert. Von unterrichteter Seite verlautet, daß die Bundesrepublik und Frankreich im Ministerrat der Montan-Union die gleiche Stimmenzahl erhalten sollen. Für die Zahl der Delegierten im Obersten Parlamentari- schen Kontrollorgan werde sowohl das wirt- schaftliche als auch das politische Gewicht des betreffenden Landes entscheidend sein. Nach deutscher Auffassung sollen die Dele- gierten als Einzel persönlichkeiten und nicht Als Vertreter ihrer Regierungen an den Be- ratungen teilnehmen. Die Konferenz der sechs Außenminister der Mitgliedstaaten der europaischen Mon- tanunion beginnt heute nachmittag im französischen Außenministerium. Die M- nister werden bei dieser Gelegenheit fest- legen, in welcher Folge und wie häufig ihre Besprechungen stattfinden werden. Im französischen Außenministerium rech- nete man am Mittwochnachmittag damit, daß der Vertragstext am Sonntag oder spa- testens am Montag unterzeichnet wird. Die Unterzeichnung wird voraussichtlich in be- sonders feierlicher Form erfolgen. Bundeskanzler Dr. Adenauer wird am Donnerstagmittag bei dem französischen Staatspräsidenten Vincent Auriol in Elysee-Palast zu Gast sein. i Bundesregierung wird über Truppenunterbringung unterrichtet Frankfurt.(UP) Anforderungen der alli- ierten Streitkräfte für Grundstücke, Neubau- ten, Ausbildungslager und Verteidigungsein- richtungen sollen künftig der Bundesregie- rung unterbreitet werden. Das geht aus einem aide memoire der alliierten Hohen Kommission an Bundeskanzler Dr. Adenauer hervor, das am Mittwochabend in Form einer Presseverlautbarung veröffentlicht wurde. Die Besatzungsmächte werden gemäß der neuen Vereinbarung für ihre Zonen einen Gesamtplan ausarbeiten und die Bundes- regierung von den Einzel anforderungen un- terrichten. Es soll der Bundesregierung über- lassen bleiben, ob diese Anforderungen durch Neubauten erfüllt werden oder ob sie die Alliierten um Ausübung ihres noch be- stehenden Beschlagnahmerechtes bitten will. Die Hohe Kommission hat der Bundesregie- rung mitgeteilt, daß sie dieses Beschlag- nahmerecht„mit äußerster Rücksichtnahme auszuüben gedenkt und nur dann anwenden wird, falls die Anforderungen nicht auf andere Weise befriedigend gelöst werden können“. Die deutschen Behörden können im Falle militärischer Einrichtungen, 2. B. Flugplätze und Ausbildungslager, Abände- rungswünsche unterbreiten. Die alliierten Militärbehörden werden ihre endgültige Entscheidung jedoch nach Maßgabe der technischen Zweckmäßigkeit treffen. Entgegen dem Wunsch der Bundesregie- rung beabsichtigt die Hohe Kommission nicht, eine einzige Koordinierungsstelle zu schaffen, die mit den deutschen Vertretern über alle Fragen im Zusammenhang mit den Truppenverstärkungen verhandelt. Die Bundesregierung ist jedoch ermächtigt, sich wegen grundsätzlicher Probleme direkt an die alliierte Hohe Kommission zu wenden oder aber mit jeder der drei Besatzungs- behörden einzeln und unmittelbar Fühlung aufzunehmen. 1 1 e MORGEN Donnerstag, 12. April 1951/ Nr. 65 Seite 2 Monrck Kommentur Donnerstag, 12. April 1951 Die Reise nach Paris Im Zeitalter der interkontinentalen Pakte, der internationalen Räte, Konferenzen und Verträge und im Zeichen der mehr und mehr abbröckeinden nationalen Souveräni- täten sind Reisen von Regierungschefs und Ministern etwas selbstverständliches gewor- den und entbehren heute gar jener Sen- sͤtiensatmosphäre der roten Teppichläufe von ehedem. Die erste offizielle Auslands- reise des deutschen Bundeskanzlers, die die- Ser in seiner Eigenschaft als Außenminister zu der Schumanplan-Konferenz nach Paris unternimmt, ist allerdings ein Ereignis, das nicht nur uns Deutsche einen Augenblick zu verweilen veranlaßt, sondern dem auch im Ausland das ihm zukommende Interesse ge- widmet wird. 7 Diese Reise, der wohl bald andere fol- gen werden, ist im Lichte der politischen Entwicklung eine nicht mißzuverstehende Demonstration, die der Bundeskanzler ge- wollt an die Adresse Frankreichs richtet. Sein erster Auslandsbesuch sollte dem Lande gelten, das uns am nächsten und am ernsten Hegt und dessen Freundschaft für uns und für Europa von lebenswichtiger Bedeutung sein wird. Es liegt heute nahe, diesen ersten Besuch eines deutschen Regierungschefs und Außen- ministers in der französischen Hauptstadt mit jener Reise Gustav Stresemanns zu Poincaré im Jahre 1928 zu vergleichen. Auch damals fuhr ein deutscher Außenmini- ster zum ersten Male nach einem Kriege (und zwar bedeutend später als diesmal). Auch damals war ein internationaler Ver- trag— der Kellog-Pakt— der Anlaß, wie es Beute der Schumanplan ist. Aber wie anders waren die Verhältnisse! Wenn man damals mit Recht Stresemanns dramatische Reise mit einem Gang in die Höhle des Löwen vergleichen mußte, so fin- det Adenauer jetzt ein freundlicheres wohl- vorbereitetes Terrain, das so gar nichts mehr mit jener gewittrigen sensationslüsternen Aufmerksamkeit zu tun hat, die dem tod- kranken Stresemann beim Verlassen des Pariser Nordbahnhofes entgegenschlug. „Kann der zivilisierten Welt eine bessere Lehre geboten werden als dieses Schauspiel einer Zusammenkunft“ rief Aristide Briand im Uhrensaal am Quai d'Orsay,„in der zur Unterzeichnung eines Paktes gegen den Krieg Deutschland aus freien Stücken zwi- schen sämtlichen Signataren, seinen früheren Gegnern, Platz nimmt? Kann es einen noch Überzeugenderen Beweis geben als die Tat- sache, daß der Vertreter Frankreichs zum ersten Male seit einem Jahrhundert einem deutschen Außenminister auf franzöisischem Boden den gleichen Empfang bereitet wie All seinen ausländischen Kollegen?“ Aber Briand und Stresemann waren da- mals allein. Sie säten auf ein gefrorenes Feld. Sie lebten zu früh, sie starben zu früh und ihre Nachfolger ließen das Erbe sträf- ch verkommen. Es bedurfte fast zwanzig blinder, hoffnungsarmer Jahre und eines welt erschütternden Sturmes, um es aus steinigen Trümmern wieder erblühen zu lassen und wieder einen deutschen Außen- minister mit offenen Händen und hutschwen- kend nach Paris zu führen. Was damals all- zu kühne Zukunftsmusik noch war, ist heute ein Grundelement der europaischen Politik. Ein weiter, ein dornenvoller und blut- getränkter Weg führt von Stresemann, dem Besucher des Jahres 1928, zu Adenauer, dem Besucher von 1951. Jener sagte damals zu Poincaré, wie der Dolmetscher Paul Schmidt berichtet: „Mir liegt vor allen Dingen das deutsch- Französische Verhältmis am Herzen. Ich will von mir aus alles tun, daß unsere beiden Völker zu einem wirklich gut nachbarlichen Verhältnis gelangen, und ich weiß, daß die groge Mehrheit des deutschen Volkes den leichen Wunsch hat.“ Damals schwieg Frankreich, in Deutschland gingen die we- nigen Stimmen im Getöse unter. Sein Nach- Folger auf dem Wege nach Paris, Adenauer, sagte am Vorabend seiner Abreise sinnge- Bonner Jeletonai. Gegen die Grundsätze der Geschäftsordnung? Das Verhalten des Bundestages in der Nachtabstimmung kritisch und sorgenvoll betrachtet Mit den Stimmen der SPD, des größten Teils der CDU/CSU und des Zentrums ver- abschiedete der Bundestag— wie bereits kurz gemeldet— in der Nacht zum Mitt- woch gegen die Stimmen der FDP, der Deutschen Partei, Bayernpartei und WAV bei Enthaltung der KPD das Gesetz über die Mitbestimmung der Arbeitnehmer im Bergbau und in der eisenerzeugenden und stahlschaffenden Industrie. Bevor es zur Schlußabstimmung kam, war die Sitzung zweimal unterbrochen worden. Nachdem kurz vor elf Uhr der Bundestag wieder zusammengetreten war, wurde die Ab- stimmung über den 8 8 des Gesetzes wie- derholt. Er bezieht sich auf die Wahl des elften Mannes im Aufsichtsrat. Die SPD hatte darauf bestanden, diese Abstimmung über den 8 8 zu wiederholen, weil sie bei der ersten Abstimmung am späten Abend des Dienstag in einem„Irrtum des Motivs“ abgestimmt habe. Beim Wiederholen der Abstimmung kurz vor Mitternacht wurde ein neuer Antrag der CDU/CSU zur Wahl des elften Mannes mit den Stimmen der SPD und des größten Teiles der CDU/CSU angenommen. Die FDP und die DP legten Segen dieses Verfahren formellen Protest ein, weil es ihrer Ansicht nach gegen die Grundsätze der Geschäftsordnung verstoße. Der größte Teil der Abgeordneten der FDF und DP verließ vor der Schlußab- stimmung den Sitzungssaal. Das Ringen um die Mitbestimmung bei Kohle und Eisen ist zu Ende. Das Parlament hat einen Sieg errungen. In zähem Klein- kampf behauptete es seine Position gegen- über dem Druck von außen. Das Ergebnis ist eins Neuregelung der Zusammenarbei: zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern — ein an das Revolutionäre grenzender sozialer Beschluß. Die Tragweite des Ge- setzeswerkes kann man an der Hitze der Ausein andersetzung ermessen, die in der Nacht zum Mittwoch geführt wurde. Es Sing um den elften Mann. In letzter Minute War nämlich versucht worden, der Arbeit- Seberselte über die Hauptversammlung eine größere Chance zu geben. Daran wäre das Plenum beinahe gescheitert, denn hier ging es um Macht. Dieser elfte Mann wird das Zünglein an der Waage sein. Seine Fähig- keit, seine Begabung zu überbrücken und zu gestalten, bestimmen über den Erfolg oder Mißerfolg der Mitbestimmung. So wird es verständlich, daß um diesen Punkt beinahe die Arbeitsfähigkeit des Plenums zerbrochen wäre. Die Sozialdemo- kraten hatten einen Beschluß mißverstan- den. Sie stimmten einer Fassung des 8 8 zu, die in Wirklichkeit durch den Präsidenten anders ausgelegt wurde. Während der Bun- destagspräsident und die CD/ CSU bereit Waren, das Recht auf Irrtum anzuerkennen und eine neue Beschlußfassung befürwor- teten, widersprachen dem die Freien Demo- Kraäten und die Deutsche Partei. f N Der FDP-Fraktionis vorsitzende Euler, unterstellte, daß es sich nicht um einen sub- stantiellen Irrtum, sondern um einen Irr- tum über den Erfolg gehandelt habe. Er geißgelte daher die Entscheidung des Bundes- tagspräsidenten mit scharfen Worten, wobei er androhte, die FDP werde sich überlegen, mäß das gleiche, als er versicherte:„Deutsch- land und Frankreich werden ihren Frieden Finden, nicht nur, weil die Staatsmänner er- kannt haben, daß weitere europäische Bru- derkriege den Verlust unserer Freiheiten nach sich ziehen würden, sondern auch, und richt zuletzt, weil die beiden Völker diesen Frieden wollen und wünschen.“ Adenauer findet heute ein anderes Frankreich, ein europäisches Frankreich, das diesmal zu antworten bereit ist. Aber auch in Deutschland müssen die törichten Stim- men der Ewig-Gestrigen schweigen, wenn der Kanzler zurückkehrt. Sie mögen das magere Kapital nicht mehr vertun. Sie mö- gen an das Morgen denken, anstatt ständig und doktrinär in der Sterilität des Mig- trauens zu verharren, das keinen Weg aus der eiskalten Einsamkeit zeigt, die die Pa- nik vor dem Ungewohnten erzeugt. H. H. gabs bete D EHS * ROMAN VON& A THE LAM SBE RT Copyright by Verlag des Druckhauses Tempelhof. Berun 24. Fortsetzung Der Mann Grigorli stand unerhört und umvertrieben über dieser Nacht.„Knjasjna, Wir unterhielten uns seit damals nicht—“ O doch, Grigorij Pawlowitsch. ich sprach sehr oft mit dir! Bis mein Herz nichts mehr her gab, bis ich dich zu vergessen glaubte! Irrtum, bis ich mich vergaß. „Ich werde mir die Perlen umfassen las- gen, plaudert Madame, ,oder wie meiner Sie— bleiben Perlen immer modern?“ „Ich weiß nicht“, sagte Irene abwesend. „O certainementl wie konnte ich, auch Fragen. Entschuldigen Sie, als Schwester naben Sie ja mit Perlen nichts zu tun. Wer Perlen besitzt, nicht wahr, der pflegt keine Fremden kranken Leute!“ „Nein“, antwortet Irene und an die Perlen der Suworows gut erinnern. Grigori] hatte sie ihr einmal gezeigt, sie jagen damals wohlbehütet auf türkisblauem Samt, sie sollten einmal alle ihr gehören. Sie hätte nie geglaubt. daß auch nur eine dieser milchigweigen schimmernden Schnüre noch vorhanden wäre. „Unter uns gesagt, Schwester— ich fühle mich wie neugeboren! Ich hatte solche Angst vor diesem Kind. Denken Sie an die Leiden, an die Geburt! Und ich fange doch eben erst an, zu leben, lch bin doch noch 3 kann sich sehr jung. Wie alt. meinen Sie, sei der Fürst? Ach so, Sie haben ihn wohl noch gar nicht gesehen? Oh. er ist ein Bild von einem Mann! Und er liebt mich, er betet mich an! Er nennt mich sein Elixier der Jugend!— ist das micht süß? Ich habe 80 Vertrauen zu Ihnen, Sie sehen so vornehm aus, und eine fabelhafte Figur haben Sie! Eine Spur zu mager vielleicht, aber das verdeckt man. Oh. Sie sollten bei uns arbei- ten lassen, Liebste. Bei Millegrand au coin versteht man so etwas. die Leute kommen von New Vork, Chikago und lassen bei urs arbeiten! Besonders, seit mein Mann in das Geschäft eingetreten ist, ich bitte Sie, Wer läßt sich nicht gern von einem russischen Großfürsten den Tee reichen?“ Das Thermometer gleitet Irene aus der Haid, es fällt mit leisem Klirren auf die Nachttischplatte. „Ich bitte um Verzeihung“, Frau, die Schwester Irene heißt. „Sie werden jetzt ein wenig schlafen müssen, Fürstin.“ „Schlafen, um diese Zeit? Ich bitte Sie, meine Süße, ich schlafe ja nicht einmal nachts! Ich kann überhaupt nur schlafen, wenn Chéri mir Champagner mit Beaujolais mischt— oh, ich bin so verwöhnt! Seien Sie kroh, dag man Sie wahrscheinlich nie ver- sagt die Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen ob sie weiterhin in der Regierungskoalition verbleiben könne. Die Regelung der Mitbe- stimmung und vieler sozialer Fragen hat die Koalition grundsätzlich schon über Ge- bühr strapaziert. Bislang war es so, daß die Freien Demokraten immer„ein wenig Bremse spielen“ konnten, weil sie an der Regierung beteiligt sind. Ste werden es sich vermutlich überlegen, ob sie diese Chance preisgeben werden. Wesentlich anders und besorgter klan- gen die Worte des Sprechers der Deutschen Partei, Abgeordneter von Meerkatz, der als ein Sachverständiger für Verfassungs- und Geschäftsordnungsfragen gilt. Auch er war der Ansicht, daß es ein Gebot der Fair- neß sei, den Irrtum als solchen zu akzep- tieren. Eine Wiederholung der Abstim- mung sei jedoch nur über den selben Ge- genstand möglich, während die Einbringung eines neuen Antrages, nämlich die Kompro- mißformel, die unter Einwirkung des Bun- deskanzlers kurz vor Mitternacht gefunden worden war, nicht angehe. Man könnte kei- nen„Parlamentarismus ins Unreine“ be- treiben. Diese Bedenken haben eine sehr ernste Seite. Der Vorfall ist in der Geschäftsord- nung nicht erwähnt. Darum kann sich der Bundestagspräsident auf den Artikel 118 stützen, der ihm in Zweifelsfällen die Ent- scheidung überläßt. Aber der Artikel 119 besagt, daß über grundsätzliche Auslegungs- kragen nur der Geschäftsordnungsausschuß und das Bundestagsplenum entscheiden können, und im Zweifelsfalle geht es hier Der Landtag: Wirklich nur um eine grundsätzliche Aus- legungsfrage. Der Vorsitzende des Geschäftsordnungs- ausschusses glaubte allerdings, sich der letz- teren Auslegung nicht anschließen zu müs- sen. Er meinte, daß man anstärndigerweise keine„Splitterrichterei“ treiben sollte, son- dern dem Präsidenten freie Hand geben könne. Aus der Atmosphäre und der Stim- mung der Nachtsitzung beraus, die immer eine gewisse Ueberreiztheit fördert, ist es verständlich, daß man rasch zu Rande kom- men wollte und die überlegene Souveräni- tät Dr. Ehlers respektierte. Sicherlich wäre auch der Geschäftsordnungsausschuß selbst kaum zu einem anderen Ergebnis gekom- men. Aber die Entscheidung birgt eine große Ge- ahr. Es wäre nichts dagegen zu sagen gewe- Seri, wenm eine Neuabstimmung über den alten Gegenstand stattgefunden hätte. In Wirk- lichkeit aber ist durch die mehrstündigen RKompromigverhandlungen eine völlig neue Sachlage geschaffen worden. die in dieser Weise nicht erledigt werden durfte; denn nunmehr hat das Plenum etwas präjudi- ziert, was morgen oder übermorgen gegen sein eigenstes luteresse verwandt werden kenm. Wenn nämlich eine Gruppe erkennt, daß ihr taktisches Vorgehen zu Mißerfolg verdammt scheint, wird sie das gleiche Recht für sich in Anspruch nehmen können, Wie es die SPD getan hat. Damit wird die Stabilität der parlamentarischen Entschei- dungen angetastet und unter Umständen der Souveränität der Volksvertretung der Boden entzogen 9 Gesetz gegen ärztliche Anzeigepflicht in erster Lesung mit 66 gegen 13 Stimmen bei 7 Enthaltungen angenommen 5 Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der württembergisch- badische Landtag erledigte gestern in siebenstün- diger Sitzung 21 Tagesordnungspunkte. Mit grober Mehrheit stimmte er dem Beschluß des Ministerrates zu, die Beamten- und An- gestelltenbezüge ab 1. April d. J. vorschuß- Weise um 15 Prozent zu erhöhen und die nicht ruhegehaltsfähigen Zulagen der un- teren Gehaltsklassen darüber hinaus weiter zu gewähren. Die aufgeworfene Deckungs- frage wurde von Finanzminister Dr. Frank bejaht. Auch die Anträge, in denen die Regierung ersucht wird, zu über- prüfen, ob auch den Empfängern von Ruhe- geld und den heimatvertriebenen Ruhe- gehaltsempfängern ab 1. April monatlich ein Teuerungszuschlag in Höhe von 20 PM ge- währt werden kann, fand die Billigung des Hauses. Auf sozialdemokratischen Antrag Würde die Staatsregierung einstimmig ersucht, sich die Warnung der Bundes- regierung gegenüber den sogenannten Rück- versicherern in Württemberg-Baden durch einen entsprechenden Beschluß zu eigen zu machen. Das Gesetz über die Aufhebung der Anzeigepflicht bei Schwangerschaftsunter- brechungen, Fehl- und Frühgeburten wurde in namentlicher Abstimmung mit 66 Ja- Stimmen bei 13 Nein-Stimmen der CDU und 7 Enthaltungen in erster Lesung angenom- men, ein Regierungsentwurf zur Aenderung des württembergisch- badischen Jagdgesetzes dagegen mit großer Mehrheit abgelehnt. Die Regierung wurde ersucht, die Gerichte anzuweisen, heimatvertriebene Rechtsanträge unter Beachtung der Gleich- berechtigung mehr als bisher zu berück- sichtigen. Ein Sprecher des Wirtschafts- ministeriums erklärte auf Anfrage der DG- BHE, Befürchtungen einer Unterbrechung der Kohleversorgung der Bäckereien in Württemberg-Baden seien unbegründet. Bei vereinzelten, vorübergehenden Stillegungen sei durch Ueberbrückungsmaßnahmen sofort Abhilfe geschaffen worden. Im Rahmen sei- ner begrenzten Möglichkeiten werde das Wirtschaftsministerium in Zusammenarbeit mit den Fachorganisationen des Bäckerhand- Werkes in Zukunft alles tun, um eine Stö- rung der Brotversorgung zu vermeiden. Ein sozialdemokratischer Antrag, der die Regie- wöhnte, oder? Sie sind doch auch eine Rus- sin, nicht wahr? Vielleicht sind Sie auch 80 Schwester, wie Grigorij Empfengschef ist. Ihr Russen spielt ja alle etwas. wWwas ihr gar nicht seid!“ Irene lächelt müde: Tun das nur die Russen?“ Aber sie merkt, jene versteht sie nicht. Hortense setzt sich, obwohl es ihr vorläufig eigentlich verboten ist, heftig im Bett auf und greift nach ihrer kleinen silbernen Schmigkschatulle auf dem Nachttisch. Mit großer Kunstfertigkeit zieht sie den gemal- ten Strich der Brauen, die Tusche der Wim- pern nach. Schwester Irene sieht keinen Sinn mehr darin, noch länger im Zimmer zu bleiben: ihre Patientin ist alles weniger als krank. Auf dem Korridor trifft sie. ehe es sich vermeiden läßt, mit Grigorij Pawlowitsch zusammen, der zum Zimmer seiner Frau Will. Aber er wird von Grasse begleitet, und so kann sie mit einem kurzen Gruß vorbei. Es ist ein Unsinn, denkt sie. ein törich- ter Unsinn! Ich habe doch mehr erlebt, seit- her, ich bin doch— mein Gott. ich bin doch eine alte Frau geworden! 5 Und plötzlich läuft sie in den Garten hinaus, in diesen großen stillen Garten mit seinem dunkelseidenen Rasen und den vie- len Bäumen, die dastehen. wie sehr fern der Welt. Die Welt hört man im Räder- rollen, im gedämpften Lärm der Straße, die hinter jenen dichten Flieder- und Schlehdornbüschen ist. 5 Hier stehen weiße Bänke an kiesbestreu- ten Wegen. Die Rabatten sind von Stief- mütterchen gefaßt. Das kräftige Geschrei von ein paar unzufriedenen Erdenbürgern kommt durch die offenen Fenster des Kin- dersaales. 5 rung ersucht, bei der Bundesregierung da- für einzutreten, daß für die Hausbrandver- sorgung ausreichend Kohlen zur Verfügung gestellt werden, wurde nach einer längeren Auseinandersetzung über die Bonner Wirt- schaftspolitik einstimmig angenommen. Ein Antrag der DG-BHE, demzufolge ein Teil der Landesmittel für den Wohnungsbau zur Errichtung von 140 Wohnungen für Spe- zialkräfte der Gablonzer-Schmuckindustrie bereitgestellt werden soll. wurde in Anbe- tracht der erheblichen Exportbedeutung des Industriezweiges ebenfalls angenommen. Außerdem wurde die Regierung ersucht, den Stellenplan für die gesamte Versorgungs- werwaltung so schnell wie möglich vorzule- gen, damit deren Behörden im Interesse einer rascheren Versorgung der Kriegsopfer und FHinterbliebenen sofort eingerichtet Werden können und dieser Personenkreis endlich zu den ihnen nach dem bereits im Oktober v. J. erlassenen Bundesversor- gungsgesetzes zustehenden Recht kommt. Finanzminister Dr. Frank erklärte hierzu, dieser Stellenplan werde vor dem allgemei- nen Haushalt vorgelegt werden. Im Zusammenhang mit einer großen An- krage über den Wiederaufbau zerstörter Brücken in Nordbaden kam es zu einer Debatte über den Einbau von Spreng- kammern in wichtigen Brückenbauten durch die amerikanische Besatzungsmacht. Abge- ordneter Dr. Mattes DG-BITIE) sagte hierzu, die deutsche Bevölkerung könne kein Ver- ständnis dafür aufbringen, daß heute schon wieder beim Aufbau der Brücken Vorkeh- rungen zu erneuten Zerstörungen getroffen würden. Die Bevölkerung erwarte von der Regierung, daß sie alles gegen solche Maß- nahmen unternehme. Auch ein Sprecher der SPD wandte sich gegen den Einbau von Sprengkammern, die zur völligen Zerstörung der Brücken führen müßten. Innenminister Ulrich erklärte hierzu, die Landesregie- rung habe in allen bekanntgewordenen Fäl- jen beim Landeskommissar dagegen Ein- wendungen erhoben und hoffe, daß diese die nötige Beachtung finden würden. Schwester Irene hat jetzt Dienst. Ihre Stunden und Minuten sind eingeteilt, Schwe- ster Sophia dürfte sie jetzt nicht sehen, wie sie hier tatenlos im Garten steht und die Bäume anstarrt. Und an einen anderen, längst verlorenen Garten denkt. Schwerfällige zögernde Schritte tappen über den Kies. Irene hebt den Kopf. Da kommt ein junger Mann, ein Arbeiter viel- leicht. Er trägt eine graue, verschabte Hose, ein braun gestreiftes Hemd. Die Schirm- mütze sitzt ihm ein wenig traurig ver- wegen über dem linken Ohr Vielleicht ist das einer, dem die Frau da drin liegt, denkt sie, der sich jetzt nicht zu helfen weiß. Und sie fragt:„Sie wün- schen?“ Fr hebt den Blick zu ihr. Angst steht darin, ganz nackte Menschenangst. Er steht und sieht sie an und macht den Mund nicht auf. „Wollen Sie zum Doktor Holl? Ist Ihre Frau bei uns, oder Ihre Schwester?“ Er schüttelt stumm den Kopf. Die Mütze Hat er abgenommen und dreht sie hilflos in der Hand. „Kommen Sie“, sagt Irene, ich führe Sie hinein.“. Aus Angst wird Schreck. er rammt sich fast in den Boden fest: „Ich ich will da nicht rein „Ja, was wollen Sie denn?“ fragt sie ge- duldig weiter. Sie sind hier in der Frauen- Klinik Dr. Holl. Wenn Sie jemand besuchen wollen—“ Er gibt sich einen Ruck. Ueber sein fah- les junges Gesicht läuft eine schnelle Röte: „Ich ich möchte doch gern den Dok tor sprechen, aber allein— Wenn's geht.“ „Ich will versuchen. Herrn Doktor Holl zu treffen, wollen Sie hier warten?“ Ja, er will dableiben. Er setzt sich auf eine der weißen Bänke und legt die Mütze — Aer und Krankenkassen Stuttgart.(tz-Eig.-Ber.) Die Kassenärz. liche Vereinigung der württembergischen Aerrzteschaft, die seit einigen Monaten einen erfreulichen Kontakt mit der Presse hä, ließ in einer Diskussion mit Journalisten führende Aerzte über das Problem„der Kranke und sein Kassenarzt“ sprechen. U. 3 schilderten der Landesvorsitzende des Ver- bandes der Aerzte Deutschlands(Hartman Bund) Dr. Dobler und der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung von Würt.“ temberg-Hohenzollern, Dr. Bi hl, die augen blickliche Situation der deutschen Aerzte, die an eine Gesetzgebung gekettet seien, de sich nur mit der Behandlung des unbeding Notwendigen befasse, ohne den Patienten durch vorbeugende Maſßnahmen zu schüf. zen. Die Aerzte wiesen nachdrücklich aut die großen Schwächen der heutigen Ver. sicherungsordnung hin, die geeignet sei, dd Vertrauensverhältnis des Arztes zu den Kranken zu erschüttern und ihn zu einer Art„Gesundheitsingenieur“ zu degradieren. Rentenumstellungsgesetz verzögert Bonn.(dpa) Die Verkündung des im nun von beiden gesetzgebenden Körperschaften der Bundesrepublik(Bundestag und Bun- desrat) verabschiedeten Rentenumstellungs. gesetzes hat sich verzögert. Die Bundes. regierung ist der Auffassung, daß dieses Ge. setz, das dem Bund jährlich Lasten von knapp 40 Millionen DM auferlegt, nicht ver- kündet werden kann, bevor geklärt ist, in welcher Form diese Ausgaben finanziert wer. den können. Das Gesetz sieht vor, daß mit Wirkung vom 1. April die vor der Wäh- rungsreform eingegangenen Renten- und Pensionsversicherungen bis zu 70 Mark im Verhältnis 1:1, von 70 bis 100 Mark im Ver- hältnis 1:5 und der über 100 Mark hinaus- gehende Betrag im Verhältnis 1:10 von Reichsmark in D-Mark umgestellt werden, Französische Wahlen schon am 10. Juni? 5 Paris.(dpa) Der französische Minister. rat ermächtigte Ministerpräsident Hen Queuille am Mittwoch, in der National versammlung bei den Abstimmungen über dies Regierungs vorschläge zur Erhebung neuer Steuern und zur Vorverlegung des Termins der Parlamentswahlen von Novem- ber auf den 10. Juni die Vertrauensfrage zu stellen. Das Schicksal der Regierung Queuille, die einen Monat im Amt ist, wird damit aufs Spiel gesetzt. Queuille will heute in der Nationalversammlung über die Fl. nanz- und Wirtschaftspolitik seines Kabi: netts sprechen. a 1 Syrisches Jagdflugzeug schießt israelischen Bomber ab Damaskus.(UP) ein syrisches Jagdflug. zeug schoß am Mittwoch nach einem Luft. gefecht über der israelisch-syrischen Grenze einen israelischen Bomber ab, gab ein syrl. scher militärischer Sprecher bekannt. Das Luftgefecht habe sich am Mittwoch. nachmittag in der Nähe des Ortes Neviyosha abgespielt. Zwei israelische Bomber hätten an dieser Stelle die syrische Grenme uber: flogen. Daraufhin seien syrische 4888 gestiegen, um die israelischen Flugzeuge wieder zu vertreiben. Bei der Verfolgung sei dann einer der beiden israelischen Bomber abgeschossen worden. Morrison begrüßt Trumans Entschluf London.(dpa) Der britische Außenmini- ster Herbert Morrison sagte am Mitt. woch im Unterhaus in einer Erklärung zu Ablösung General Macrthurs. Großbritän- nien habe immer den Standpunkt vertreten, daß die militärischen Gesichts- punkte den politischen unterzu- ordnen sind. Aus den Erklärungen Prä- sident Trumans gehe hervor, daß die ameri. kanischen Anschauungen diesem britischen Standpunkt entsprechen. Morrison sagte die Ziele Großbritanniens in Korea seien unverändert.„Wir setzen uns für die Süd. koreanische Republik, für den Widerstand gegen die Aggression, für ein freies unab- hängiges und geeintes Korea ein und lehnen jede Ausweitung des Konflikts ab“. Der Führer der konservativen Opposition Winston Churchill schloß sich den Aus. führungen Morrisons über die Kontrolle der militärischen durch die zivilen Instanzen an und würdigte die großen Dienste, die Mac- Arthur der Sache der Alliierten geleistet habe. neben sich. Ehe sie geht, fragt sle noch! „Wie heißen Sie denn?“ 1 „Baumberz“, fährt er hoch,„Karl Baumherz!“ Holl ist auf dem Weg ins Konsultations“ zimmer. Er steht ein paar Augenblicke vor Irene, runzelt die Brauen, überlegt.„Baum- herz. Baumherz— kenn' ich nicht. Sie sagten, es sei ein junger Mann?“ 0 „Ein ganz junger, er sieht so verstört is 5 Baumherz:— Karl Baumherz? Kar Karli... Sagte der alte Claasen nicht.“ „Ich komme“, sagt Holl. Er geht— nein. er läuft fast mit großen weitausholenden Schritten durch den Korridor, sein weiber Mantel weht hinter ihm her. Er stößt fass an Schwester Beate, die stehenbleibt und ihm nachsieht. 7 „Was hat er?“ fragte sie. 723 Irene zuckt die Achseln:„Ich weiß nicht Jemand erwartet ihn im Garten.“ 0 Die kleine Nachtschwester Maria trägst einen Teller in der Hand. Es liegen en paar Münzen und Scheine darauf. „Wir sammeln“, erklärte sie leise,„t die Kränze. Morgen wird man sie wohl be⸗ graben.“ Die beiden anderen Schwestern wissen wen die kleine Maria meint Für einen Augenblick sehen sie die kleine Gärtner. wohnung vor sich, wie sie sie gestern nacht gesehen haben, die fleischigen Kakteen 9 den Fenstern, durch die der Nachtwind 5 streicht, sie hören den schwarzen Wagen wie er davonrolit über den Kiesweg durct das Tor „Kommt“, sagte Beate und faßt die bel. deri anderen unterm Arm, kommt, I gehen jetzt ein bißchen— zu den Kindern, . Fortsetzung folgt) f Nr. 85 Der! heim 8. Zelt k. Kraftfa Wird 8. jetziger Es 1 gtadt d. benden nen v. heute, Notstar net, da kern den. I aich(ir. etwa 1 nur Ple Progra. plate chend Wirklic Von hat me Bände einmal konnte aufschl den, w lers Bi Wen satz di den wi men sc gelegte er leid Aufsat: nähe Aber v uns in riösen gegen die Fel schilde deutsch under und L. bewilli lung de ein gr Kampf auch h ren El mittelv aus die wieder Mar Fehlen Finanz darübe zen auf Info Heris vel den un ihre f steigen kigen schöpfe reich d keiten Hälfte Fürsor; überha denzen verblei Stadtre Sachla; gersinn bleiben terhin Mar nicht d nicht und ib Steuer! deren die im lionen (ohne Gemeii losen damit des Fi erste dahin, aus d. Stand den H. Finanz tagsple legenhe ken“ od pflegli. Dont 8 21 von Pr Uht: F spiel“, Vortrag Paul I. 19.00 U theatre tenkon⸗ Frei Sechst. Schallp Wagner ranco- Die m Vortrage 20.00 U tranzös hunder Naturg soziale 5 8• 8 . 85 1 l ez N- ite 15 A* * 1 20 Fi- b. ha 1. ge en 5 N · tt N= en, 8* a⸗ i. en be en d- d b⸗ 8. er 0 el 8˙ O - ie 8. 9 15 ür e- „ 15 e 9 Nr. 85 Donnerstag, 12. April 1931 o N 2 . 2 1 7 . MANNHEIM F e Seite 3 — Mannheim geht seinem purkplutz- Problem zu Leibe Nach Planungsvorarbeit jetzt Beginn der praktischen Arbeit Der Kraftwagenverkehr hat sich in Marin heim seit 1947 mehr als verdreifacht. Zur Zeit kommt auf etwa 20 Einwohner ein Kraftfahrzeug. Im Laufe der nächsten Jahre wird sogar eine weitere Verdoppelung des jetzigen Bestandes erwartet. Es ist selbstverständlich, daß eine Groß- stadt dem sich aus dieser Entwicklung erge- benden Park-Problem rechtzeitig zu begeg- nen versucht. In Mannheim ist bereits heute, vor allem im Innenstadtraum ein Notstand zu beobachten. Es wurde berech- net, daß in nicht allzuferner Zeit im Stadt- kern Park möglichkeiten für mindestens 2500 Kraftfahrzeuge erforderlich sein wer- den. Der augenblickliche Bedarf beläuft zich(in der Innenstadt) auf Parkplätze für etwa 1 000 Fahrzeuge; vorhanden ist jedoch nur Platz für 400 Wagen. Das Tiefbauamt hat nun ein vorläufiges Programm zur Erstellung weiterer Park- plätze aufgestellt, das Zug um Zug entspre- chend den finanziellen Möglichkeiten ver- Wirklicht werden soll. Ausgegangen wurde Eine große Suche Von einem gewissen Oswald Spengler hat man doch wohl gehört. Seine zwei Bände„Untergang des Abendlandes“ waren einmal in jedermanns Mund. Vor 30 Jahren konnte man keine Zeitung oder Zeitschrift aufschlagen, ohne eine Kritik dessen zu fin- den, was der Rezensent in Oswald Speng- lers Büchern gefunden oder vermißt hatte. Weniger bekannt wurde ein kleiner Auf- satz dieses Untergängers des Abendlandes, den wir alle etwas wichtiger hätten neh- men sollen. In den neuerdings wieder auf- gelegten Sammelbänden dieses Autors steht er leider nicht mehr. Dabei hätte dieser Aufsatz wegen seiner besonderen Lebens- nähe den Herausgebern auffallen müssen. Aber wir sind offenbar wieder im Begriff, uns in den elfenbeinernen Turm eines luxu- riösen Bildungswissens zurückzuziehen, der gegen den frischen Wind der Lebensnähe die Fenster fest verschlossen hält. Spengler schilderte in dieser Studie, wie sich der deutsche Bürger hauptsächlich im 18. Jahr- hundert gegen die Allgewalt der Fürsten und Landesherren das Recht auf Steuer- bewilligungen und Einfluß auf die Vertei- lung der Steuermittel erkämpfte. Das war ein großes Thema und ein interessanter Kampf, und wir sollten begreifen, daß sich auch heute wieder der Bürger nachhaltige- ren Einfluß auf Besteuerung und Steuer- mittelverteilung wird sichern müssen, um aus dieser Nachkriegssituation auch einmal wieder herauszukommen. Mannheim ist ein Musterbeispiel für die Fehlentwicklungen, die der zur Zeit geltende Finanzausgleich zur Folge hatte. Man kann darüber ruhig sprechen, und wir alle wol- ell aus der Verbesserung nur lernen. Infolge der Struktur wandlung aller Le- Dens verhältnisse seit 1945 sind den Gemein- den und Kreisen Aufgaben zugewachsen, die ihre kinanzielle Leistungsfähigkeit über- steigen. Infolgedessen sind die zwangsläu- kigen Verpflichtungen derart, daß für eine schöpferische politische Tätigkeit im Be- reich der Selbstverwaltung keine Möglich- keiten bleiben. Wenn die Personallasten die Hälfte aller Einnahmen verschlingen, wenn Fürsorgelasten wie Löhne und Gehälter überhaupt und Kohlenpreise steigende Ten- denzen zeigen, ist über die einer Gemeinde verbleibenden Mittel verfügt, noch ehe im Stadtrat ein Beschluß gefaßt wurde. Diese Sachlage erstickt nach und nach jeden Bür- gersinn. Und die fehlenden Wohnungen bleiben ungebaut, die Schulen bleiben wei terhin eng und unzulängliccß Man sollte dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden wollen, Man sollte nicht von der Bevölkerung einer Stadt und ihrem Unternehmungsformen enorme Steuerleistungen verlangen und auf der an- deren Seite nicht dafür sorgen wollen, wie die immerhin summa summarum 124 Mil- lionen an direkten Steuern und Abgaben (ohne Soforthilfe) jährlich aufbringende Gemeinde beispielsweise mit ihrer beispiel losen Wohnungsnot fertig wird. Sie kann damit nicht ohne die Hilfe der Nutznießer des Finanzausgleiches fertig werden. Der erste Versuch der Stadt Mannheim geht dahin, die rückwärts gleitenden Zahlungen aus dem Finanzausgleichsstock auf dem Stand des Vorjahres zu stabilisieren, um den Haushalt 1950 ausgleichen zu können. Finanzminister, Finanzausschuß und Land- tagsplenum könnten schon bei dieser Ge- legenheit schön beweisen, ob sie nur raf ken“ oder ob sie dem Ochsen, der da drischt, pfleglich behandeln wollen. F. W. K. Wohin gehen wir? Donnerstag, 12. April: Nationaltheater 19.30 r:„Die Hochzeit des Figaro“(unter Leitung von Prof. Eugen Szenkar); Amerikahaus 19.00 Unt: Filme:„ERP in Aktion“, Kein Kinder- Spiel“,„Freie Presse“, 19.30 Uhr: Lichtbilder- vortrag mit Diskussion:„Lichtspielerei“, Spr.: Paul Lutzeier, USA; Centre Franco- Allemand 19.00 Uhr: Conférence: Gabriel Marcel,„Un thsatre mstaphysique“, 20.00 Uhr: Schallplat- tenkonzert: Werke von M. Ravel. 5 Freitag, 13. April: Nationaltheater 19.30 Uhr: Sechster Stock“; Amelikehaus, 19.30 Uhr: Schallplattenkonzert: Werke von Barber, R. Asher, Corelli-Pinelli, Sibelius; Centre ranco-Allemand 18.00 Uhr: Deutscher Vortrag: Die moderne französische Malerei, 19.00 Uhr: ortrag:„La constitution frangaise de 1946“, 2000 Ihr: Deutscher Vortrag:„Geschichte der Französischen Philosophie: 14. und 15. Jahr- hundert“; Goethesaal, 19.30 Uhr: Vortrag:„Das Naturgesetz auer uns und die moralisch- gozlale Kräftewelt in uns“, Spr.: C, Stegmann. Wie wird das Wetter? Neue Regenfälle Vorhersage bis Freitag früh: Wieder zu- nehmende Eintrübung und nachfolgend zeit- weise Regen. Höchsttemperatur 11 bis 14, Tiefstwerte um 5 Grad. Zeitweise auffrischende inde um Südwest. Uebersicht: Die Annäherung einer weiteren zur nördlichen Nordsee ziehenden Störung dringt auch unserem Gebiet am Donnerstag neue Wetterverschlechterung. Wetteramt Karlsruhe arent am 11. April: Maxau 481( 3), nheim 362 1), Worms 283( Y), Caub 203(4.12). 5 3 Strecke 16 800 Personen befördert. hierbei von dem Gedanken einer dezen- tralisierten Anlage der Parkplätze und Streuung vieler Plätze über den ganzen Stadtkern, um jedem Fahrzeugbesitzer die Möglichkeit zu geben, sein Fahrzeug so nah 3 möglich an seinem Fahrtziel abzustel- en. Zum ersten neuen Parkplatz wird zur Zeit der einstmals als Schulhof verwendete Platz U 2(gegenüber dem Herschelbad) um- gestaltet. Der Platz erhält einen festen Un- terbau und wird nach seiner Fertigstellung 60 Kraftfahrzeuge aufnehmen können. Ein besonderer Streifen ist für Omnibusse vor- gesehen vor allem für die Theateromni- busse. Ein Teil des Platzes muß vorläufig noch als Schulhof dienen und wird durch ein Geländer vom Parkplatz abgetrennt; doch ist vorgesehen, daß auch dieser Teil in schulfreien Zeiten zum Parken mitbenutzt Werden kann. In Qu 6 ist die Decke des dor- tigen Bunkers bereits als Parkplatz freige- geben worden. Die nächsten Parkplätze, die noch im Laufe dieses Jahres angegelegt werden sollen, entstehen in F 6, M 4a, U 1 und K 1. In F 6 werden nach entsprechendem Aus- bau des völlig zerstörten östlichen Teiles des Quardrates 80 Wagen parken können. Der westliche Teil soll zu einer Grünanlage um- gestaltet werden. Die Parkplätze K 1 und U I, die beider- seits der Breiten Straße an der Südecke je- des der Quardrate angelegt und Raum für je 20 Wagen bieten werden, dienen zur wei- teren Entlastung der Breiten Straße. Das nunmehr geräumte Quadrat M 43a soll zu einem besonders großen Parkplatz umgestaltet werden, der hauptsächlich dem Verkehr zum Arbeitsamt und zum Amt für Oeffentliche Ordnung dienen wird. Hier ist Zugleich daran gedacht, auch eine grö- Bere Anzahl von Fahrradständern aufzu- stellen. Ein Teil des hier entstehenden Platzes wird ebenfalls Grünanlage werden- Auf einem Teil des Quadrates D 5, auf dem ehemaligen Schulhof des Realgymna- siums am Rosengarten, zwischen der Kunst- halle und der Seckenheimer Straße, am Schloßgartendamm, am Bahnhofsvorplatz, am Schloß in A I, auf dem Gockelsmarkt, an der Nord- und Südecke der Baublöcke H 4/H5, J 4/ 5 sowie 8 4/8 5 und T 4/7 5 (insgesamt für etwa 100 Wagen), auf den Neumarkt in der Neckarstadt, bei der ehe- maligen Reiß-Villa an der Rheinstraße so- wie an zahlreichen anderen Stellen der In- nenstadt und der Randgebiete sind weitere Parkplätze vorgesehen. Der Ausbau dieser Plätze kann in vielen Fällen bereits durch leichtere Befestigung der Parkoberfläche vorgenommen werden. 20 Stunden Schiffahrtssperre Wegen militärischer Uebungen auf dem Rhein wird die gesamte Schiffahrt vom 14. April 18 Uhr bis 15. April 14 Uhr auf fol- genden Strecken des Oberrheins gesperrt: Von Stromkilometer 238 bis 242(Markols- heim), 259 bis 263(Rheinau), 307 bis 311 (Gambsheim), 398 bis 402(Speyer) und 408 bis 412(Otterstadt). Säuglingsnahrung und Diätkost mit Traubenzucker und Maisstärke Im Rahmen eines sehr gut besuchten Hausfrauen nachmittags des Mannheimer Hausfrauen verbandes sprach Ursula Um- stätter über„Säuglingsernährung und Diät- kost unter Verwendung von Maisstärke und Traubenzucker aus Mais“. Sie zeigte, wie der Zusatz vori Maisstärke die klumpige Ge- rinnung der Milch im Säuglingsmagen in feines Gerinse! auflockert und Traubenzuk- ker an Stelle von Rübenzucker zum Süßen, Gährungserscheinungen vermeidet. Das gleiche trifft auf Krankendiät zu, namentlich für Magen-, Darm-, Gallen-, Fieber- und Nie- renkratike. Als zeitgemäß wurde mit Schmunzeln die Verwendung von Trauben- zucker als Entfettungsmittel aufgenommen, und zwar in der Weise. daß bei entspre- chend gestaltetem Magenfahrplan an Stelle von Rübenzucker nur ganz kleine Mengen Traubenzucker verwendet werden. Genau das Gegenteil kann mit täglichem Konsum von 50 bis 100 Gramm erreicht werden bei Rekonvaleszenten und Kindern Frühlingsfreuden beim Männerchor Gartenstadt Wohl nichts bekräftigte die große Beliebt- heit des rührigen Männerchors Gartenstadt e. V., Mannheim-Waldhof eindeutiger als der Riesenandrang zu seinem im renovierten „Franziskushaus“ gegebenen Frühlingsfest. Vorsitzender W. Bauer dankte in seiner Be- grüßung herzlich für diesen starken Beweis treuer Anteilnahme. Chorleiter L. Ehrbrecht kredenzte mit seinem stimmlich hervor- ragend besetzten Doppelquartett Kostbar- keiten aus dem deutschen Liederschatz, so daß es ohne zahlreiche Zugaben nicht ab- Sing. Wo die Hilfe keinen Lohn beansprucht Die Arbeit des Roten Kreuzes in einem Jahr Wie jedes Jahr sammelt auch in diesem Jahr das Rote Kreuz in Haus und Straßen vom 13. bis 15. April, um seine vielfältigen Hilfeleistungen durchzuführen zu können. Allein der Suchdienst verursacht im Kreis Mannheim 6000 DM Kosten im Jahr, die das Rote Kreuz jedoch nicht scheut, um Vater, Söhne und Töchter ihren Familien, Kinder ihren Eltern wieder zuzuführen. In ganz Württemberg-Baden wurden registriert: 5056 Kriegsgefangene, 8771 Wehrmachtsver- mißte, 6 840 Zivilvermißte. Der Landesnach- forschungsdienst kann für 1950 folgende Zahlen mitteilen: Im zivilen Suchdienst gab es 11 189 Posteingänge und 11 486 Postaus- gänge, Sucherfolge ergaben sich in 1017 Fal- len. Bei Auslandsnachforschungen gab es 3950 Posteingänge und 5 516 Postausgänge 233 Fälle brachten ein positives Ergebnis. EKriegssterbefälle ergaben 31 912 Postein- gänge, 30 915 Postausgänge und 8 114 Such- erfolge. In der Zeit vom 1. Januar 1948 bis zum 31. Dezember 1950 wurden in Württem- berg-Baden 74775 Heimkehrer befragt und dabei 31 634 Heimkehrererklärungen erzielt. Selbstverständlich wurden auch Heimkehrer betreut neben anderen, in Not geratenen Be- dürftigen und besonders alleinstehenden alten Leuten. Der Kreisverein vom Roten Kreuz Mann- heim kann für die Zeit vom 1. Januar 1950 bis 31. Dezember 1950 mit folgenden Lei- stungen aufwarten: Im Krankentransport wurden auf rund 312 000- Kilometern Da das Rote Kreuz auch Helferinnen als Haus- pflegerinnen stellt, konnten 37 Personen in 1754 Tagen durch Rote-Kreuz-Helferinnen gepflegt werden. Mit 144 Aerzten, 3 734 Hel- kern und 2870 Helferinnen konnten im Be- richtsjahr auf Sportplätzen und bei son- stigen Veranstaltungen 3 800 Wachen ge- stellt werden, die 3769 Erste Hilfe-Leistun- gen gaben. Bei den Unfall-, Hilfs- und Meldestellen, die ständig besetzt sind, nah- men 316 Helfer und 179 Helferinnen 2 116 Erste FHilfe-Leistungen vor. Für Kino, Theater und sonstige Veranstaltungen wur- den 1 313 Helfer und 1927 Helferinnen ab- gestellt, die während der 3 240 Vorstellungen in 227 Fällen erste Hilfe leisteten. Drei Nähstuben innerhalb des Kreises boten Flüchtlingen und Minderbemittelten Gelegenheit, ihre Näharbeiten dort unent- geltlich zu verrichten. Die Bereitschafts- küche des Roten Kreuzes in der Alphorn- straße gab im Jahre 1950 502 000 Portionen Essen, 3 600 Portionen Suppe und 1 800 Liter Kaffee aus. Außerdem verabreichte sie an 27 375 Minderbemittelte, Durchreisende un- entgeltlich je ein warmes Mittagessen. Auch 32 Umsiedlertransporte, die mit 112 000 Per- sonen 1950 durch Mannheim geschleust wur- den, erhielten je nach Tageszeit ein warmes Frühstück oder Mittagessen. Unterstützt mit 117 Care- Paketen, Lebensmitteln und grö- geren Posten an Bekleidungsstücken wurden 7 964 Flüchtlinge, Kranke und Minderbemit- telte. Für einmalige Geldbeihilfen in 364 Fäl- len wurden 7374 DM aufgewendet. In der Ausbildungsarbeit wurden 94 Grundausbil- dungslehrgänge durchgeführt, die von 720 Personen besucht wurden, und in 23 Betrie- ben 219 Betriebshelfer ausgebildet, um dort den Unfalldienst versehen zu können. rei Ib 16. April kommt die Spurkusse ins Huus Das Spargeld wird abgeholt/ Zwecksparen mit nahen Zielen Der schon fast sagenhafte Sparstrumpf guter, alter Zeiten wurde in den vergange- nen Jahren von der Zigarrenkiste verdrängt. Das war immerhin ein Sieg der Hygiene. Allerdings hat diese Sparmethode einen ent- scheidenden Nachteil: Der Sparbetrag pflegt gar zu oft den Verlockungen der freien Wirtschaft zu erliegen. Erst seit der Währungsreform begann mau wohl überhaupt wieder. sich der Spar- kasse zu erinnern Aber wer hätte selbst bei allem wiedergewonnenen Sparvertrauen so viel Zeit regelmäßig seinen Sparbetrag zur Sparkasse zu bringen. So blieb es viel- kach beim guten Willen. Mit einem neuarti- gen Sparsystem will nun die Städtische Sparkasse einen Anstoß geben: Nicht zur Kasse sollen die Sparer kommen, sondern die Sparkasse kommt zu ihnen. Es soll natürlich kein Sparen auf lange Sicht werden: der Grundgedanke ist ein reines Zwecksparen auf ein nahes Ziel: sei es die Einkellerung von Kartoffeln oder Winterbrand, die Anschaffung des treuen Herdes oder etwa des ersehnten Frühjahrs- kostümes. qeder kann mitmachen. Der Sparabholer bringt bei seinem Besuch eine Sparkarte mit, in die Sparmarken in Wer- ten von einer halben bis fünf D-Mark ein- geklebt werden. Der Gelderheber erscheint frei nach Vereinbarung wöchentlich. IAtägig oder monatlich. Der Sparer geht keinerlei Ver- pflichtung gegenüber der Sparkasse ein. Eine bestimmte Summe muß nicht geleistet werden; der Sparbetrag wird jederzeit ein- gelöst, auch wenti die Sparkarte nicht voll geklebt ist. Es versteht sich von selbst, daß die Zahlungen nicht an einen bestimm- ten Termin gebunden sind. Der Sparer kann die Abnahme der Marken auch belie- big unterbrechen. Die Vorteile dieses neuen„ Abholsystems“ gegenüber der üblichen Methode der direk- ten Einzahlung sind offensichtlich: Der Spa- rende verliert keine kostbare Zeit mit der Erledigung der Formalitäten. Bewohner der Vororte sparen außerdem die Fahrtkosten, Während Berufstätige ihre Geldgeschäfte nun nach der Geschäftszeit im vertrauten Umkreis des eigenen Herdes in aller Ruhe abwickeln können. Das„Abholsparen“ war schon einmal 1939 in Mannheim für einige Monate ein- geführt worden. Nach der Währungsreform wurde es bald in zahlreichen Städten Nord- und Westdeutschlands zu einer beliebten Einrichtung. Besonders die Hausfrauen freundeten sich rasch mit ihm an. Ab Mon- tag wird es nun auch wieder in Mannheim und den Vororten aufgegriffen. Auch Be- wohner abgelegener Stadtteile können sich auf Wunsch dem Abholsystem anschließen. K. N. Kurze„MM“- Meldungen Thomaner-Chor kommt. Nachdem das im September 1950 vorgesehene Konzert des Dresdener Kreuzchors ausfallen mußte, ist es nunmehr gelungen, den Leipziger Tho- maner-Chor zu verpflichten. Nach Ueber- windung großer Schwierigkeiten wird der seit 700 Jahren bestehende Chor unter Lei- tung des jetzigen Thomaskantors Prof. Dr. Günther Ramin ein Konzert am 22. April, 19 Uhr, in der Christuskirche geben. An der Orgel wird Prof. Dr. Ramin spielen. Die Bevölkerung wird herzlichst gebeten, bei der Unterbringung der 83 Mitglieder die- ses großen Knabenchores aus der Ostzone behilflich zu sein. Anmeldung der Frei- quartiere bei voller Verpflegung für den 22. und 23. April Ruhetag in Mannheim) erbeten an das Evangelische Kirchenge- meindeamt Mannheim, M 7, 22. Sonderzug zum Länderspiel. Die Deutsche Bundesbahn läßt am 14. April, aus Anlaß des Fußball-Länderspieles Deutschland B — Schweiz B je einen Entlastungszug ab Mannheim und Heidelberg nach Karlsruhe- Mühlburg fahren. Abfahrt ab Mannheim Hbf 13 Uhr, Ankunft in Mühlburg 14.43 Uhr, Abfahrt dort 18.32 Uhr. Bei Benutzung der Entlastungszüge wird eine Fahrpreiser- mähßigung von 50 Prozent gewährt. Eintritts- karten zum Länderspiel das um 16 Uhr be- ginnt, liegen bei den Fahrkartenausgaben Mannheim Hbf auf, Sie werden guberdem während der Fahrt im Zuge angeboten. Von der Theatergemeinde. Unter dem Titel„50 Jahre Ueberbrettl“(1901 bis 1951) gibt die Theatergemeinde Mannheim-Lud- wigshafen am 14. April, 20 Uhr, im„Zäh- ringer Löwen“, einen geselligen Abend. Es wirken mit: Vom Nationaltheater Hans Becker und Walter Schwarz, ferner Paula Becker-Stauffert, Elsa Wagner, Anneliese Brenner, Renate Bonn, Elisabeth Scheller, Irene Walter und Hildegard Meyer-Partke. Conference: Theo Maret. Exkursion des Vereins für Naturkunde. Für 14. April lädt der Verein für Natur- kunde zusammen mit der Gesellschaft für Erd- und Völkerkunde zu einer geogra- phisch- geologischen Exkursion nach Hand- schuhsheim und Dossenheim ein. Führung: Professor Dr. Plewe und Frau Dr. phil. Plewe-Voelker. Abfahrt: 13.40 Uhr, OEG, Kurpfalzbrücke.— Treffpunkt: Tiefburg, Handschuhsheim um 14.30 Uhr. Die Naturfreunde Mannheim, laden für 13. April, 19.30 Uhr, zu einem Vortragsabend inn das Gewerkschaftshaus ein. Dr. Pfaff- Giesberg spricht über„Die Mongolen in der Weltgeschichte“. „Welches Recht hat der Berufsfahrer?““ Ueber dieses Thema wird am 13. April um 20 Uhr im„Zähringer Löwen“ ein Vortrag Amnrcu nc.„ BESdMW ERDEN Nichtoffizielle Arbeitslose Gegen den vom MM so warm empfohlenen Ausbau des Berufsverkehrs wäre wirkli nichts einzuwenden, wenn nicht in Mannbei Abertausende registrierte sowie nicht meh registrierte Arbeitslose lebten, die oftmals ei- nen Lebensstandard haben, der unter der Hälfte eines Hilfsarbeiters liegt. Wie oft ist es noch ein Glück, daß die Frau die Hauptlast tragen kann und der Mann den Haushalt führt. Ich meine Kaufleute, Angestellte, Ingenieure, zwischen 35 und 65, die das Pech hatten, be- ruflich keinen Anschluß mehr zu finden und sich heute mit Vertretungen, Heimarbeiten usw. durchs Leben schlagen. Dem Staat aber ist es die Hauptsache, daß diese Personen nicht mehr als arbeitslos registriert sind. Mei- nes Erachtens ist es kein Ruhm für eine Stadt, den größten Stand an auswärtigen Arbeits- kräften von etwa 40 000 aufzuweisen, wenn Abertausende in den eigenen Mauern keinen sehnlicheren Wunsch haben, alsbald, gleich welcher Art, in den Arbeitsprozeß eingereiht zu werden, auch wenn sie offiziell keine„Ar- beitslosen“ sind. Z. R. Neckarauer Uebergang Wenn auch die normale Geländerhöhe des „Uebergangs“ noch kein Grund darstellt, je- mand zu gefährden, muß doch etwas getan werden, und zwar müssen die seit fünf Jah- ren fehlenden Streben des Geländers, an man- chen Stellen bei einer Weite bis 40 em, unbe- dingt ersetzt werden. Wie leicht wäre es doch möglich, daß ein kleines Kind sich von Eltern- hand freimacht und in die Gefahr gerät, zwi- schen den fehlenden Streben des Geländers hindurchzufallen. Hierbei ist noch zu bemer- ken, daß das durchbrochene Geländer am Brückenaufgang(Depotseite der Straßenbahn) sehr schlecht abgesichert ist und somit auch eine große Unfallgefahr in sich birgt. P. S. Sehen und gesehen werden Bei einem Teil der Theaterbesucher ist eine Unsitte eingerissen: Erst wenn die Ouvertüre beziehungsweise die erste Szene des Stückes beginnt, werden die Plätze aufgesucht. Zu- meist sitzen die Nachzügler dann noch in der Mitte der Reihen, so daß sie Minuten brau- chen, bis sie sich zu ihrem Platz durchge- schlängelt haben. Dasselbe wiederholt sich dann nach der Pause. Obwohl wiederholt ge- klingelt wurde, und der Raum bereits ver- dunkelt ist, warten immer wieder einige auf den Beginn des nächsten Aktes, um dann nach ihren Plätzen zu gehen, Früher war es üblich, daß nach dem dritten Klingelzeichen die Tü- ren geschlossen wurden. Wenn die Theater- besucher nicht von selbst so viel Disziplin und Rücksicht für andere aufbringen, sollte man eben diese Maßnahme doch wieder einführen. Es gibt nämlich Leute, die ins Theater gehen, um etwas zu sehen, und nicht, um gesehen zu werden. L. K. Drinnen und draußen Ort der Handlung: Kurpfalzbrücke: Zeit: Dienstag, 9. April, 17 Uhr; Tatbestand: Zwei für den Einsatz nach Sandhofen und Waldhof leerstehende Wagen durften trotz des einset- zenden gewitterartigen Regens nicht bestiegen werden. Die Hoffnung der den Regenböen Ausgesetzten war auf die Einsicht des anwesen- den Kontrolleurs gerichtet, welcher es aber zum Erstaunen aller vorzog, allein in den Schutz der leerstehenden Wagen zu flüchten und den Durchnäßten das Warten auf die „fahrplanmäßige“ Linie überlies L. O. Veberhöhte Kurven Ich habe mich darüber gèwundert, daß man bisher so wenig kritische Auseinandersetzun- gen über das Projekt der Autobahneinführung in verkehrstechnischer Hinsicht gelesen hat. Nach den bisherigen Erfahrungen, die man mit derartigen Planungen in, Mannheim ge- macht hat, scheint es nämlich ganz so, als würde auch am Ende der Augusta-Anlage nicht eine Verkehrserleichterung, sondern ein Hemmnis gebaut. Es war die Rede davon, daß man die in die Stadt kommenden Wagen zu einer Verminderung ihrer Geschwindigkeit zwingen müsse., doch scheint es so, daß man die dafür bestimmten Kurven nun 80 stark überhöht, daß es gar nicht notwendig sein wird, die Geschwindigkeit herabzumindern. Dafür wird dann aber am Ende wahrscheinlich ein ähnliches Durcheinander entstehen wie an dem Platz an der„Kurpfalz-Brücke“. H. B. Falsche Methodik im Sprachunterricht!? Hin im Ausland lebender Leser nahm kürz- lieh Stellung zum Sprachunterricht in der Schule. Wollen wir doch einmal fragen, woran das liegt, daß ein Abiturient mit sechs bis neuen Jahren Englisch oder Französisch in der Schule nicht imstande ist, einen einfachen Brief zu schreiben oder ein alltägliches Ge- spräch in der erlernten Fremdsprache zu füh- ren? Ich habe einen Sohn, der vor Jahresfrist Abitur gemacht hat. Es ist erschreckend, wie der im alltäglichen Englisch versagt, welche Fehler er macht und wie wirklichkeitsfremd seine sprachlichen Kenntnisse sind. Liegt das denn am Schüler? Ich stehe mit vielen Eltern auf dem Standpunkt, daß ein sol- cher Unterricht, der den Schülern nicht ein kließenddes Sprechen beibringen kann, Zeit- und Geldverschwendung ist. Man machte doch einmal die Probe in den obersten Klas- sen! Man prüfe die Schüler, ob sie auch nur einen einfachen Brief fehlerfrei schreiben kön- nen. Man wird Erschreckendes erleben. Es sollten einmal doch die Lehrenden umlernen, mit der Zeit mitgehen und mit Rücksicht auf die Schüler und deren Fortkommen eine an- dere Methode ihres Unterrichtens einschlagen. W. St. Mangelhafter Fußweg Ich wäre Ihnen sehr zu Dank verbunden, wenn Sie in Bälde diese Anregungen in Hmrer Zeitung erscheinen ließen: Im Zuge der Ver- schönerungsarbeiten am Ein- und Ausgang der Autobahn möchte ich die maßgebende Stelle auf den schlechten Zustand der Fußwege, besonders den zum Sportplatz O7 aufmerksam machen. Da dieser Weg täglich von Hunderten, besonders sonntags begangen wird, wäre eine Verbesse- rung dringend notwendig. Außerdem wären wohl mit wenigen Kosten auch die letzten Reste der ausgebrannten Toiletten-Anlage im Luisenpark zu entfernen. L. S. gehalten, zu dem die„Fakulta“, ein Sozial- verein für berufsmäßige Lenker von Trans- portmitteln, einlädt. Die Film Arbeitsgemeinschaft der Abendakademie zeigt am 13. April, um 19.30 Uhr, im Karl-Friedrich- Gymnasium den italienischen Film:„Paisa“ von Roberto Rosselini. Anschließend Diskussion. „Demokratie vom grünen Tisch aus“. Uber dieses Thema spricht am 12. April im Pschorr-Bräu um 20 Uhr Beigeordneter Paul Riedel vor Mitgliedern des Mannheimer Frauenvereins. Die Landsmannschaft Pommern in der Flüchtlings vereinigung Mannheim trifft sich zu ihrer Monatsversammlung am 14. April um 20 Uhr im Kaisergarten. Kaufmännische Fortbildung. Auch die Friedrich-List-Schule richtet im Sommer- tertial eine Reihe von Abendkursen ein. Tiel, nicht Kiel. In unseren Berichten am Montag und Dienstag über den Besuch einer Amsterdamer Delegation in Mannheim War die Rede von einem neuen Rheinkanal zwi⸗ schen Utrecht und Tiel, der 1952 fertig wer⸗ den soll. Durch einen Druckfehler, der sich — ein Unglück kommt selten allein— am nächsten Tage sogar wiederholte, wurde aus der holländischen Stadt Tiel die deutsche Stadt Kiel. Wir bitten. das Versehen zu entschuldigen. Wir gratulieren! Konrad Merkel, Mann- heim, Friedrich-Karl-Straße 4,(früher Augartenstraße 86), und Julius H. Maierhöfer, Mannheim-Wallstadt, Schulzenstraße 11, werden 73 Jahre alt. Peter Keil, Mannheim Neckarau, Niederfeldweg III/31, begeht den 75. Geburtstag. Paul Geyer, Mannheim, Richard-Wagner- Straße 31, vollendet das 85. Lebensjahr. Georg Friedrich, Mannheim, Gartenfeldstraße 2, kann auf eine 25jährige Tätigkeit bei Firma Schmelcher zurück- blicken. Aus dem Polizeibericht Todessturz aus dem Fenster. Offenbar verlor eine 54 Jahre alte Frau, die mit Fensterreinigen beschäftigt war, das Gleich- gewicht und stürzte aus dem Fenster der im zweiten Stockwerk gelegenen Wohnung in den Hof. Mit einem komplizierten Schädel- bruch brachte man die Gestürzte ins Staädti- sche Krankenhaus. Dort ist die Frau zwei Stunden später ihren schweren Verletzun- gen erlegen. Trauriger Rekord. Es hat den Anschein, als ob das Sündenregister eines im Ge- kängnis sitzenden Maschinisten noch nicht abgeschlossen ist, so zahlreich sind die bei der Kriminalpolizei einlaufenden Diebstahls- anzeigen. Bis jetzt wurden ihm schon 67 Einschleichdiebstähle in Wohnungen nach- gewiesen, wobei ein Gesamtbetrag von etwa 13 600,— DM erbeutet wurde. Sein Tätig- keitsfeld erstreckte sich hauptsächlich auf kleinere Ortschaften. Wurde er in der Woh- nung allein überrascht, dann spielte er den harmlosen Versicherungsvertreter, der um einen Auftrag bat. Brennender Teer. Ein Handwerksmeister hatte in seiner Werkstätte einen größeren Topf mit Teer auf einen Gaskocher gestellt. Nach kurzer Abwesenheit stellte er fest, daß der Teer übergelaufen und in Brand ge- raten War. Glücklicherweise konnte das Feuer durch Sand erstickt werden. Neuer Rentenzahlungsplan um Warten zu vermeiden Um die Rentenauszahlungen beim Post- amt II rascher abzuwickeln und das lange Anstehen der Rentenempfänger nach Mög- lichkeit zu vermeiden, werden die Renten nunmehr an vier Hauptzahltagen bereits vor dem Monatsersten ausgegeben. Für die Auszahlung des kommenden Monats ergibt sich dadurch folgender neuer Zahlungsplan: Am 26. April werden beim Postamt 1 Kriegsbeschädigten-Renten der Nummern 15 000 bis 18 999 und Angestellten versicherungs-Renten der Nummern 20 000 bis 49 999 ausbezahlt. Am 27. April kommen die KB-Renten von 19 000 bis Schluß und die Angestelltenversicherungs-Renten von 50 000 bis Schluß an die Reihe. Am 28. April werden Invaliden-Renten von 1 bis 4999 und Unfall-Renten von 10 000 bis Schluß ausbe- zahlt. Schlieglich folgt am 30, April die Aus- zahlung der Invaliden-Renten von 5000 bis Schluß sowie die Auszahlung der Renten der Versorgungsanstalt der Deutschen Bun- despost und der Knappschaften. Empfänger von mehreren Renten, deren Nummern auf den ersten und zweiten Zahl- tag verteilt sind, erhalten beide Renten be- reits am ersten Zahltag. Die Zahlung der Renten erfolgt auch weiterhin an des bisher für diesen Zweck vorgesehenen Schaltern. Nach diesen Hauptzahltagen werden bei der Rentenstelle des Postamtes in der Lange rötterstraße Renten noch für zu spät kom- mende Rentenempfänger ausbezahlt. 8 e Ee e 8 90 LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ vonnerstag 12. April 1931/ Nr. 6% Stadtnachrichten „Das Paradeis-Spiel“ aus Oberufer wird durch die Volksbühne„Der Morgenstern“ am Sonmtag in der Apostelkirche, Rohrlach- straße, aufgeführt. Beginn 20 Uhr.. Drei Markenfahrräder wurden in den letzten Tagen entwendet. In der Kanalstraße verschwand ein Herrenrad Marke„Dürr- kopp“, am Unteren Rheinufer ein Damenrad „NSU“ und in der Bleichstraße ein Herren- rad Marke„Rabeneick“. Schwere Verletzungen erlitt ein neun jähriges Madchen, das am 10. April gegen 17.10 Uhr in der Wittelsbachstraße in die Fahrbahn eines Motorradfahrers lief. Chorkonzert„Liederkranz“ Am Sonntag veranstaltet der Männergesangverein„Lie- derkranz“, Ludwigshafen-Oppau, unter Lei- tung von Peter Braun in der Jahnturnhalle des Turnerbundes ein Chorkonzert, das fast ausschließlich dem Schaffen neuzeitlicher Komponisten gewidmet ist. Als Solisten Wirken mit: Ilka Machado, Koloratursopran vom Nationaltheater Mannheim, und Kon- Lertpisnist Ernst Kapp, Ludwigshafen. Protestkundgebung der Heimatvertriebe- nen. Am Freitag, 20 Uhr, spricht der Lan- desvorsitzende des BHE. Dr. Kummer, Lu- stadt, im„Großen Bürgerbräu“ zur Frage des Lastenausgleiches. Im CVIM- Haus in Ludwigshafen, Rohr- lacherstraße, spricht am Freitag, 20 Uhr, K. Zehmann, Mannheim, über das Thema: 8 können wir Christen für den Frieden un Grünanlagen sind die„Lungen“ jeder grogen Studi Und Spielplätze sorgen für die Sicherheit der Kleinen/ Besichtigungsfahrt mit OB. Valentin Bauer Der Plan, Ludwigshafens Grünanlagen und Kinderspielplätzen wieder ein re- präsentatives, das Auge erfreuendes Gesicht zu geben, trat am Mittwoch aus einem, bis- her abstrakten in ein konkretes Stadium Oberbürgermeister Bauer, Oberbaudirek- tor Dr. Lochner und Stadtamtmann Maul hatten sich entschlossen, mit dem Grün- klächenausschuß des Stadtrates eine Be- sichtigungsfahrt zu allen— leider nur sehr wenigen— Anlagen zu veranstalten, um sich über die Maßnahmen zu einigen, wie Wenigstens dem schlimmsten Uebel abge- holfen werden könne. Für den Ludwigs- platz liegen zur Zeit zwei Vorschläge zur Umgestaltung vor. OB Bauer hielt es hier für die günstigste Lösung, die Caritas- baracke bis zur Vollendung des Fundamen- tes an anderer Stelle, an ihrem Platz zu lassen. Der Verkehr soll sich auf jeden Fall im Einbahn-System abwickeln und der Platz zu einem großen Parkplatz nur für Personenwagen eingerichtet werden. Im allgemeinen will es die Stadt ver- meiden, Unsummen für dekorative Blumen- rabatten auszugeben. Sie will die Herrich- tung der Grünflächen beschleunigen. Für den Danziger und Westend-Platz sind Kin- derspielplätze vorgesehen, da in der Nähe des Letzteren zahlreiche Wohnungen ent- Beschleunigter Wiederuufbuu in der Innenstadt? Günstige Finanzierungsbedingungen bieten der Geschäftswelt Anreiz Als Anfang dieses Jahres die Nachricht in Ludwigshafen eintraf, daß endlich ein Betrag von 400 000 DM für die Gebäude- Enttrümmerung der Innenstadt vom Land zur Verfügung gestellt worden sei, breitete sich ein erster Hof fnungsstrahl über der„ver- gessenen Stadt“ aus. Die Gebäude-Enttrüm- merung setzte tatkräftig ein. Der„MM. wies damals bereits darauf hin, daß die Summe nur zur Enttrümmerung von etwa einem Viertel des Gesamtvorhabens ausreichen werde, weil für die Trümmerbeseitigung selbst nur ein Drittel des Betrages verwendet werden kann, während die anderen Zwei- drittel für die Entschädigung der Grund- besitzer für das von ihnen abzutretende Straßenbauland sowie für andere Neben- kosten verbleiben müßten. Wenn diese Ent- schädigung auch erst bezahlt wird, nachdem der Grundstückseigentümer tatsächlich baut, so müssen doch die Beträge bereitgestellt werden.. Die 400 000 DM sind jetzt im Wesentlichen erschöpft, und die restliche Summe muß für dringende Einzelräumungen zurückbehalten werden.(Grundstücke für die inzwischen Bebauungsanträge eingegangen sind). Da die Regierung der Stadt weitere 400 000 DM zur Förderung des Ladenbaus in der Innenstadt zur Verfügung gestellt hat, und zwar 10 000 DM als Darlehen für jeden Ladermeupau, War ein beträchtlicher Anreiz für die Ge- schäftswelt gegeben, die diese Möglichkeit der Finanzierung rasch aufgriff. Bisher liegen Für die Innenstadt genehmigte Anträge auf etwa 20 Ladenneubauten vor, und zwar in der Ludwig-, Bismarck, Oggersheimer- und Kaiser-Wilhelm-Straße sowie am Jubiläums- und Ludwigsplatz. Der größte Teil dieser Bauten wird zugleich auch Wohngeschosse erhalten, wenn vorläufig auch erst wenige dieser Hauser bis zum letzten Obergeschoß erstellt werden. Die Regierung hat bekanntlich der Stadt Ludwigshafen zur Förderung des Wohnungs- baus während des Rechnungsjahres 1951 einen Darlehensbetrag von 5,7 Millionen DM zur Verfügung gestellt(im Vorjahr 4,7 Milli- onen) mit dem Bestreben, damit vor allem den Wiederaufbau von Wohnungen im Stadt- kern zu fördern. Für jede Wohneinheit kann die Stadt dem Bauwilligen ein Darlehen von 5000 DM. bewilligen. Es ist nun damit zu rechnen, daß das Jahr 1951 den Wohnungs- rekordbau des Vorjahres erheblich übersteigt. Im Vorjahr sind in Ludwigshafen bereits wesentlich mehr Wohnungen erstellt worden, als im besten Baujahr(1936). Allerdings werden die Engpässe in den verschiedensten Baumaterialien nicht ohne Auswirkungen bleiben. Die derzeit katastrophale Situation am Ludwigshafener Baumarkt dürfte jedoch zumindest in der nächsten Zeit eine wesent- N 2 uche Besserung erfahren. eine neue Anlage geplant. stehen. Bäume und Sträucher sowie Bänke sollen den Aufenthalt wieder einladend machen. Ueber den zerstörten Brunnen auf dem Danziger Platz wurde noch nicht entschieden. Während auf dem Wittelsbach- platz der schon bestehende Spielplatz aus- gebaut wird, ist für den Pfalzgrafenplatz Gerade diese Projekte, die der Sicherheit der kleinsten Ludwigshafener dienen, unterstützte OB Bauer entgegen der Meinung mancher An- wohner, besonders. Dem Stiefkind Stadtpark am Rhein soll nun endlich die ihm zustehende Pflege nicht mehr vorenthalten werden. 40 000 DM Notstandsgelder von seiten des Arbeits- amtes und 100 000 DM von seiten der Stadt stehen zur Verfügung. Der Park muß völlig renoviert werden. Zukunftsmusik ist vor- erst noch der Plan, eine Terrasse zu einem Café auszubauen und mit Hilfe einer Schneise den freien Ausblik zum Rhein zu schaffen. Das nächste Ziel der Fahrt war das Sta- dion, das eine Art Tunnel zum Einlaufen der Sportler und eine Umführung der Steh- Wälle erhalten soll. Die Kosten würden sich auf etwa 200 000 DM belaufen. Manche Pläne wurden noch besprochen: die kleine freie Ecke am Bahnhof könnte, wie Stadtrat Essig anregte, mit geringen Mittelm zu einer kleineren Grünanlage um- gestaltet und den kleineren Sportlern mit der Anlage einer Rollschuhbahn hinter dem sog. Brandenburger Tor eine Freude ge- macht werden. Auch in den Vororten Mun- denheim, Rheingönbheim, Maudach und Gartenstadt bleibt, wie die Besichtigung zeigte, noch manches zu tun, doch bedarf der Stadtteil Nord im Augenblick der drin- gendsten Hilfe. Der Ebertpark, die letzte Station der Rundfahrt, soll endlich mit der Ausbesserung des Sternbrunnens möglichst noch in diesem Jahr vervollkommnet wer- den. 5 Abschliegzend darf gesagt werden, daß sich die Stadt wirklich mit aller Energie dafür einsetzt, Ludwigshafen die gerade in Wo gehen wir hin? Filmtheater im Pfalzbau:„Piraten im Kari- bischen Meer“.— Rheingold-Theater:„Meine Nichte Susanne“; Spätvorstellung:„Ueberfall in der Teufelsschlucht“.— Parktheater:„Es kommt ein Tag“. Metropol Friesenheim: „Der Herr der Welt“.— Casino Mundenheim: „Der Meisterdieb von Paris“. Alhambra Mundenheim:„Tanz mit dem Kaiser“.— Ca- pitol Rheingönheim:„Kleines Herz in Not“; Spätvorstellung:„Der Meisterdieb von Paris“. — Filmtheater Gartenstadt: Der Engel mit dem Saitenspiel“.— Raschig- Filmtheater:„Die Goldräuber von Tompstone“.— Lichtspielhaus am Schillerplatz:„Die Schlangengrube“. Bestattungen N 12. April: Adam Weis, 63 Jahre, Karlstr. 8, Hauptfriedhof, 13 Uhr. 2 einer Industriestadt zur Gesundheit der Bevölkerung so wichtigen Grünanlagen nicht nur wiederzugeben, sondern sie auch nach besten Kräften noch zu erweitern. lo wo Wohin in Ludwigshafen? Auf diese Frage gibt auch im Monat April wieder der Veranstaltungsanzeiger eine erschöpfende Antwort. Von dem dufti- gen Frühlingsbild auf der ersten bis zum Verzeichnis der Abfahrtszeiten am Lud- wigshafener Bahnhof auf der letzten Seite ist das Heftchen interessant. Ueber neue Filme und Konzerte, über das Handball- Länderspiel und über die Meister des Schachs, über den Abschluß der Rußland- Vortragsreihe und über das Wiederaufleben des Parkfestes gibt es ausführliche Be- richte. Im Mittelpunkt steht natürlich der Wegweiser durch alle Veranstaltungen, Vor- träge, Wanderungen und Führungen. Für auswärtige Gäste ist das Hotelverzeichnis mit genauen Angaben der Uebernachtungs- Preise wertvoll, und wenn zu dem Linien- plan der Straßenbahn noch ein Stadtplan kommen würde, wäre der Ludwigshafener „Fremdenführer“ ganz vollkommen.-gebi- Betrügend reiste er „Meine Frau machte mir das Leben zur Hölle“, erklärte Hermann R., Anfangsdreißi- ger aus Memel, mit zerknirscht-resignierter Miene vor Ludwigshafens Schöffengericht und versuchte, mit diesem Argument seinen Hochstapeleien eine etwas mildere Färbung zu geben.— Hermann, dessen Lebensschiff bereits fünfmal auf mehr oder weniger spitze Riffe gelaufen war, machte im ver- gangenen Jahr keinerlei Anstalten, die „Staatliche Werft“, in der er für einige Mo- nate zum Ausbessern des letzten„Lecks“ festgemacht werden sollte, anzulaufen. Ein anderer Wind blies ihm in die Segel und trieb ihn zunächst in Teildeutschlands nor- dische Regionen. Zuvor hatte Hermann seine Stellung in der BASF gekündigt. Kurze Zeit später warf er an einem Wirtshaustisch in Lübeck Anker und spann so heftig See- mannsgarn, daß ein alter Bekannter mit 20,.— DM und einer Aktentasche hängen blieb. Das Geld, so versicherte der Pseudo- Schiffer, werde telegrafisch überwiesen. Ebenso wie hier, wo er sich als BASF-Ein- käufer ausgab, klappte die Sache auch in Hamburg mit einem alten Werksausweis. Er habe für die Firma Fische aufgekauft und brauche gerade 180, DM; nur bis sein dickes Gehalt überwiesen würde. In Ludwigshafen pumpte sich Hermann zu einer ansehnlichen Zechschuld noch 15.— DPM und sleich darauf wickelte er *— Spori-Kur⁊ · Interuieus Wir sprachen mit. , etwa 20 Sportärzten des Kreises Mann- Reim, Sie haben die Betreuung der ihnen zu- geteilten Vereine bereits aufgenommen. Der Sport-Toto ist der Träger dieser segensreichen Institution. Bravo! „Dr. Junge vom VfR; er meint die VfR- Frauen hätten nock nie eine so große Chance gehabt, in den Spielen um die„Deutsche“ wei- ter zukommen, wie heuer. Harvestehude ist der erste Gegner am 227 April. „Gogges“ Eismapyer vom Mainzer Ruder- verein, Zwei seiner acht deutschen Meister- schaften sind ihm besonders wertvoll. Weil er sie gegen Otto Fickeisen vom Ludwigshafener Ruderverein errungen hat. * Dir. Klein vom ADAC. Nach seiner Mei- nung weiß die Oeffentlichkeit zu wenig von den großen Schwierigkeiten, denen die Motor- sportler gegenüberstehen, und den Opfern, die sie immer wieder bringen müssen. Frau Liesel Storz, der verdienten Turn- lehrerin des TSV 46. Ueber 400 Frauen kom- men zu ihr in die Turnstunden. Demnächst warten sie mit einem großen Schauturnen im Ufa- Palast auf. 5 „Gummi“ Schäfer, dem Olympiasieger im Stuller von 1936. Wenn er von seinen Vor- tragsreisen durch Westdeutschland erzählt, bleibt kein Auge trocken. Nur wenn er vom Rennboot-Bau spricht, 45· er todernst diem Vorsitzenden des Turnbereises Mann- heim, Adelmann Hockenheim).„Das Gute setzt sick immer durch“, ist die Devise dieses Ver- treters der alten Schule. „ Wilkelm Kehl; seit 26 Jahren ist er jetzt Leichtathletik- Fachwart des Kreises Maun- Reim. Im Ty Rheinau, dem TSV 46, der MTG und dem Sc Käfertal sieht er die leistungs- stärksten Vereine der kommenden Saison. * Werner von Wartburg, dem Reisebeglei- ter des Schwimm- Club Zürich. Wenn er wie- der einen Landesrekord mit seiner Mannschaft brechen will, so möchte er das am liebsten auf der schnellen Bahn im Herschelbad tun. * Prof. Langer, dem Sportdezerneten der Stadt Mannheim. Beim wohlgelungenen Emp- fang der Stadt, sagte er zu den Schweizer Gästen: Nur aus dem Keller der gemeinsamen Not kann der erste Stock der Völkergemein- schaft Europas gebaut Herden „ Karl Hoffmann, dem tatkräftigen Ver- elnsfünrer des MRV„Amicitia“. Er schdtzt sich glücklich, daß es gelungen ist, mit der MRG „Baden“ zur Renngemeinschaft gekommen zu NSU-Weltrekordversuche erneul ubgebrochen Weltrekordinhaber Ernst Henne zuckte bedauernd die Schultern Die in den frühen Morgenstunden des Mittwoch auf der Autobahn München—Ingolstadt be- gonnenen Rekordversuche der NSU-Fahrer kurz vor 7.30 Uhr abgebrochen. Wilhelm Herz und Hermann Böhm wurden Die NSU- Rennleitung gab als Begründung an, daß die internationalen Zeitnehmergeräte versagt ha ben. Die Rekordversuche, sollen, falls die Wit terung es zuläßt, am Donnerstagmorgen fortgesetzt werden. Von fünf Uhr morgens an umsäumten be- reits rund 2000 Zuschauer die Rekordstrecke auf der Autobahn, dicht hinter dem Münchener Vorort Freimann. Ein starkes Aufgebot der Landespolizei sperrte die Bahn ab und leitete den Verkehr um. Kaum war die Dämmerung dem Tage gewichen, als ein fernes Singen den Wartenden am Ziel verkündete, daß die erste Maschine auf die Strecke gegangen war. Dann raste ein weißer Pfeil über die linke Fahr- bahn: es war Wilhelm Herz, in der blechver- kleideten 110-PS-Halbliter-Rekordmaschine lie- gend. Dumpfes Grollen und zeitweillges Aus- setzen der Zündung zeigte später an, daß Herz die Maschine, deren Geschwindigkeit auf die- ser Versuchsfahrt etwa 200 Kilometer pro Stunde betrug, auslaufen ließ. Kurze Zeit spä- ter brauste der„Weiße Fisch“ wieder in ent- gegengesetzter Richtung dem Startplatz zu. Um 6.20 Uhr hörte man die Beiwagen- maschine Hermann Böhms, ebenfalls eine NSU-Zweizylinder-Kompressormaschine. Auf der Rückfahrt zum Ziel drehte Böhm mehr auf und brachte sein Gespann über die Straße, als gelte es, schon beim zweiten Probeversuch einen Rekord zu fahren. Ernst Henne, der Inhaber des absoluten Solomaschinen-Weltrekords, stand erwartungs- voll bei den Boxen und zuckte bedauernd die Schultern, als der Lautsprecher den Abbruch der Versuche ankündigte, die seinem eigenen Rekord das Lebenslicht ausblasen sollten. Weitere Weltrekord- Aspiranten Veberraschend ist jetzt auch Ferdi Lehder, Neu- Vsenburg, in München eingetroffen, um im Anschluß an die NSU-Rekordversuche mit seinem Kleinstrennwagen die Automobil- Rekorde der Klassen bis 500 und bis 350 cem anzugreifen. Georg v. Opel hat zu diesem Zweck von seinem Bootsbauer eine ganz neue Sperrholz-Karosserie für das Fahrzeug an- fertigen lassen, da sich bei den schon durch- geführten Versuchen in Frankfurt die bishe- rige Leichtmetall- Konstruktion nicht bewährte. Als weitere Rekordanwärter sind außerdem NMeckuruu gastiert um Sumstug in Frunklurt Der VfR„kreuzt“ mit Phönix Ludwigshafen freundschaftlich„die Stiefel“ Mit Rücksicht auf den deutsch- schweizerischen Kräftevergleich ist das Meisterschaftsprogramm der Fußball- Oberligen am Wochenende stark eingeschränkt. Im Süden sollte ursprünglich überhaupt nicht gespielt werden. Das Treffen Eintracht Frankfurt gegen VfL. Neckärau wurde jedoch nachträglich für Samstag wieder angesetzt, da Eintracht Ende April nach den USA fliegt. Das Vorspiel haben die Neckarauer bekanntlich bereits 3:1 verloren. In Frank- kurt hängen die Trauben sehr hoch. Wir sind nicht allzu optimistisch. Immerhin, für eine Ueberraschung ist uns der VfL gut. VfR in Ludwigshafen Der VfR trägt am Wochenende, und zwar ebenfalls am Samstag(17 Uhr), ein Freund- Schaftsspiel in Ludwigshafen gegen den Phönix aus. Diese Spiele waren früher bekanntlich ein Höhepunkt im Fußballeben der Schwester- Städte. Einst standen sich ja auch die beiden Mannschaften als Gegner in der Vorrunde zur deutschen Fußballmeisterschaft gegenüber. In denkwürdigen Kämpfen wurde der VfR jeweils 5:0 geschlagen. Alle späteren Begegnungen, in denen der Sieger oft VfR hieß, Waren immer sehr aufschlußreich, ließen sie doch einen Ver- gleich über die jeweilige Spielstärke der füh- renden Klubs in Mannheim und Ludwigshafen zu. Dies sollte auch bei diesem Treffen der Fall sein. Geschäftstüchtiger„Maxe“ Schmeling jetzt auch Sektfabrikant Als neuesten Gewerbebetrieb hat der ehe- malige Box weltmeister Max Schmeling beim Steueramt Wiesbaden die Eröffnung einer Sektkellerei in dem rechtsrheinischen Vorort Kostheim angemeldet. Der bekannte Boxer ist bekanntlich bereits Inhaber einer Geflügelzucht, eines Eierkognak- vertriebes und einer Pelztier zucht. Trotz des lockenden Eierkognaks und neuen Sektkellerei Will„Maxe“ nach wie vor seinem Grundsatz als Sportsmann treu bleiben und jeden Alko- holgenuß meiden. Boxen beim VfK Schönau Die in letzter Zeit stark verbesserte Box- staffel des VfkK Schönau empfängt zu einem Vergleichskampf am kommenden Samstag die Bürstadter Boxstaffel, die darauf brennt, für eine im Vorkampf erlittene Niederlage Re- Vanche zu nehmen. Die um 20 Uhr beginnen- den Kämpfe finden in der Halle Lieblein statt. die Nürnberger Viktoria-Werke aufgekreuzt. Sie wollen in der vom Internationalen Motor- sport-Verband neugeschaffenen Wertungs- klasse bis 50 cem über die kurzen Distanzen von einem Kilometer bis fünf Meilen mit einem 38- C n-Kleinstmotorrad die ersten Welt- rekorde aufstellen. 7 Der„Erste Schritt“ Wer will Radrennfahrer werden? Der BDR, Bezirk Mannheim, veranstaltet am Sonntag den„Ersten Schritt“, eine rad- sportliche Prüfung für Sportler, die noch an keinem offiziellen Wettbewerb teilgenommen haben. Dieses Rennen, das mit Start und Ziel von der Waldschule Waldhof-Gartenstadt auf der Rundstrecke Waldschule— Käfertal Karlstern— Waldschule ausgetragen wird, ist in drei Klassen eingeteilt. Die Fahrer mit Tourenrädern erhalten entsprechende Zeitvor- gaben. Meldungen zu diesem„Ersten Schritt“, der bis zum Bundesentscheid durchgekämpft wird, nehmen die BDR-Vereine des Bezirks Mannheim entgegen; außerdem können beim Start um 9.30 Uhr noch Meldungen abgegeben werden. Rhein-Neckar-Regatta- Verband g will W. Reichert gründen Der Vorsitzende des Ausschusses für Regatta- wesen im Deutschen Ruder- Verband, Wilhelm Reichert, Mannheim, will einen„Rhein-Neckar- Regatta-Verband“ gründen. Dieser Regatta- Verband soll die Vereine von Konstanz bis Neckargebietes bis Mannheim und die des Tübingen umfassen. Der„MORGEN“-Tip Württemberg-Baden: Schweiz— Deutschland, in Zürich 2 1 0 . Voung Boys Bern— Bayern München 1— . Grashoppers Zürich— Schalke 04 2 Bor. M.- Gladbach— RW Essen 2 1 0 Hamborn 07— SpVgg Erkenschwick 1 1. FC Nürnberg— FC Sao Pau 5 Brasilien, 14. April 2 1— Bremer SV— Göttingen 05 2 . Schw.-W. Essen— Spfr. Katernberg 2 „1860 München— FC Sao Paulo Brasilien, 15. April 2 Bayer Leverkusen— Pr. Dellbrück 3 d. g n N 1— 10—— 11. Mainz 05— Tus Neuendorf 1— 12. RW Oberhausen— Duisburger SV 1 13. Tennis Bor. Berlin— Hertha BSC Berlin—— 14. Deutschland B— Schweiz B in Karlsruhe 1—— * Rheinland-Pfalz: In Mühlburg: Deutschland B gegen Schweiz B 1 FK Pirmasens— Bor. Dortmund 2 1— Bremerhaven 93— Arm. Hannover 1 2— Eintr. Frankfurt— VfL Neckarau — Ludwigshulens Hulenumschlag Der Gesamtumschlag in den Ludwigs. hafener Hafenanlagen betrug im vergange. nen Monat 216.177 Tonnen. 183 555 Tonnen entfallen hiervon auf die Ankunft, 32 622 Tonnen auf die Abfahrt. Bei den einzelnen. Gütern stehen in der Ankunft Steinkohlen, Koks, Briketts mit 70 251 Tonnen an det Spitze. Es folgen Braunkohlen, Koks und Brikett mit 21 295 Tonnen. Mineralöle ver. zeichnen 16 869 Tonnen und Erden, Kies und Sand 27 194 Tonnen.„ Frühjahrstagung der Karnevalsvereine im Turmrestaurant Das Turmrestaurant im Ebertpark, dag Plötzlic Unglüc Schwes aus ein Mh m. Belfort Die Be auf de: am Samstag im Glanze einer vollständigen Renovierung erstrahlen und für das Publi. 89 58 kum geöffnet werden wird, ist bereits am Sonntag Ort einer großen Tagung. Die Ar. Eur 8 beitsgemeinschaft der Pfälzer Karnevals.— vereine hält um 13.30 Uhr ihre Frühjahrs. tagung in den neu ausgestatteten Räumen ab. An die Tagesordnung, die außer dem Tätigkeitsbericht über das abgelaufene Jaht C auch eine Vorschau auf den nächsten Pfäl. zer Fasching, auf die Sommerveranstaltun. Fünf gen und eine geplante Bayernfahrt enthält, wird sich ein gemütliches Zusammensein Portrait anschliefzen. Wo die Hüter des Humors ver. sammelt sind, da kann es ja nicht ernst zu- gehen, und so wird diese erste Tagung wohl ein heiterer Auftakt für viele nachfolgende Tagungen und Veranstaltungen sein. 9 5 1 durch Deutschland ö Staatsanwalt konstatierte„Rückfall“ und beantragte Zuchthaus einen Mann ein, der glaubte, mit einem wirk. lich seriösen Mann in ein ebenso seriöse Geschäft zu kommen. Den Wolf im Schafs- pelz erkannte endlich ein höherer kirch. licher Würdenträger, als ihm Hermann großzügig eine Armenstiftung zusicherte Vorher aber benötigte er ein Darlehen von 200,.— DM. Inzwischen wurde dem Betrüger doch der Boden zu heiß und er entschlobd sich, alle seine angeblichen Berufe an den Nagel zu hängen und sich auf der Polizei melden. ö Zwar bestritt Hermann jegliche Betrugs“ Absicht. Doch der Staatsanwalt konstatierte „Rückfall“. Und angesichts der Tatsache, dad der Angeklagte wenige Tage vor Alltritt einer noch zu verbüßenden Strafe jene Be- trügereien verübt hatte, konnte er keine mil. dernden Umstände finden und beantragte ein Jahr und sechs Monate Zuchthaus, zuzüg- lich 300,— DM Geldstrafe. Vorsitzender Dr. Friedrich setzte die erneut notwendig gewordene Werftliegezel Für das gestrandete Lebensschiff auf ein Jahr und drei Monate und 200, DM Geldstrafe fest, wobei er nicht vergaß, an Ort und Stelle den Anker in Form eines Haftbefehl Werfen zu lassen. ata 17 2 — 1 Zahili von Bewer Anzeigen uch mmre Blick ins Land biste Absc Aprilwetter fürs ganze Frühjahr? Frankfurt. Das Wetteramt für das am- rikanische Besatzungsgebiet in Bad Kissin: gen gab die unerfreuliche Auskunft, daß uu den restlichen Aprilwochen und wahrschein- lich auch noch darüber hinaus nicht mit längeren Schönwetterperioden zu rechnen sei. Im ganzen werde das Frühjahr unbe- ständiges„Aprilwetter“ mit viel Nieder- schlägen bringen. , — lagen der mit betrae p. sofort Psch Böck Für bedingungslose Schweigeflicht of, ges. f Frankfurt. Die Arbeitsgemeinschaften der? Aerztekammern und der kassenärztlichen Ep gl! Vereinigungen im Bundesgebiet haben ge- 1 0 meinsam beschlossen, für eine bedingung Renens lose Schweigepflicht der Aerzte gegenüber Steno in den Behörden einzutreten. Gegebenenfalbh Spanisch solle um dieses Recht gekämpft werden.. Mehr Schweine als vor dem Kriege Aüögügt Stuttgart. Am 2. März 1951 sind in Würt. Nr. 02761 temberg-Baden 622 550 Schweine gezählt worden. Damit wurde der Friedensstand Bauin von 491 000 Schweinen im März 1938 und mit beser 530/000 im März 1939 beachtlich über Erfahrung schritten. 5 Benbau asphalt) 80 80 jährige Priorin auf Visite im Urwald 5 und Saulgau. Die 80jährige Leiterin des Mul, Aührl. Be. terhauses der Franziskanerinnen des Klo lauf und sters Siessen, im Kreis Saulgau(Ober- Nr. P 1323 schwaben) ist dieser Tage mit zwei Beglel. terinnen nach Brasilien geflogen. Sie Wird 8 E1 dort Schwesternstationen und Niederlassun- Zuget. b gen der Siessener Franziskanerinnen be- 70 000 5 suchen, die teilweise tief im Urwald liegen Zahig. in Die kleinste Uhr der Welt N —ů— Lörrach. Die kleinste automatische Ut der Welt ist auf der diesjährigen Schweizer Mustermesse in Basel zu sehen. Es ist eint Miniaturuhr von der Größe eines Pfennig stückes. Sie besitzt die Präzision einer Her- renuhr und zieht sich durch die natürliche Bewegung des Körpers von selbst auf. Erwiderung auf Protest gegen DP-Lager ——— — ö Freiburg. Zu dem im„Morgen“ von 6. April gemeldeten Protest gegen di tesen Si. Unterbringung kranker DPs in den Lungen. anzeigen sanatoriem St. Blasien und Schweigmatt hi] gen-! 8 das in Basel bestehende„Aktionskomite] die groß zur Tuberkulosebekämpfung in Kurd der viele Stellung genommen. Das Komitee, das se“ 1946 für den Aufbau der Heilstätten St. Ble. 8 sien, Wehrawald und Schweigmatt etwa ei f Million Schweizer Franken aufgewende! hat, führt aus, daß es sich bei der geplan- ten Belegung nicht um PP-Lager im übl, chen Sinne handele, sondern um die Unter, bringung in Deutschland lebender IR Patienten. Es müsse auch im Interesse d deutschen Bevölkerung liegen, wenn dies kranken Menschen und Bazillenträger ge heilt würden. in hygi, Pake 4 die gchaumkroft die Waschwirkung der Weissgrad die Milde dazu N Dis Wäsche wir 28 goranfiert blusu Aci, Aue d wunderbar weiss eum. W 3 R 2 8 3 e. r 2.——. nerstag, 12. April 1951 b r. 83/ Donnerstag, 12. . MORGEN Seite Plötzlich und unerwartet wurde heute durch einen t. Heute letzter Tagi- VIKTOR DE K— 1 7 8 5 Unglücksfall unsere liebe Mutter, Tochter, Oma,* n 55 3 e a 5 8 5. en e Skandal in der Botschaft FILM THEATER e Ab morgen: Farbgroßflim 2 7 7 1 g. 5„ 0 Franziska Wahl Wwe.„ insei mit Bir“ 2 5 22 geb. Sauer Sp Beginn der Vorstellungen: 13.00, 15.00, 17.00, 19.00, 21.00 Uhr Heute letzter Tag! Farbfilm 8. aus einem arbeitsreichen Leben in die Ewigkeit abgerufen. KUR Z IBA Vorverkauf täglich ab 10.00 Uhr an der Theaterkasse ALS TER 14, 16. 18.15. 20.30 PINOc CHIO Walt Disney 8 8 8 Telefonische Bestellungen nur unter der Nummer 31820 Telefon 44647 Ab Freitag: V 1 777 1 1 Mhm. Neckarau, den 10. April 1951. Lustspfel dler der Braut . Belfortstrage 46 g. Heute letzter Tag! 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An die 95 begründete Unruhe möglichst zugehen zu lassen. Seite 8 . MORGEN Donnerstag, 12. April 1951 N Sind geistige Rebellen wirklich gefragt! Die heutige Situation Immer wenn Politik, Wirtschaft und Militarismus in eine Sackgasse geraten sind, bleiben als letzter Ausweg Gewaltmaßnah- men. In den ganz üblen Fällen führt es zum Krieg, in anderen Fällen ruft man in letzter Minute nach geistigen Rebellen. Als im Sommer 1948 General Eisenhower seine An- trittsrede als Präsident der Columbia-Uni- versität in New Lork hielt, forderte er „Wohlunterrichtete, intelligente Rebellen gegen Unwissenheit, Unzulänglichkeit und Vorurteile“, Es war fraglos eine gute Rede, die dem alten Soldaten Ehre machte. Er be- kannte sich dabei zu europäischen Denkern Wie Bernard Shaw, André Gide, Bertrand Russell, Aldous Huxley und anderen. Aber man wunderte sich heimlich über diese Rede und sah sie kast als einen Verrat an der Disziplin an, alz einen Verrat nicht Allein am amerikanischen Soldatentum, sondern obendrein an der„Bill of rights“. Es ist höchst merkwürdig, wie sich ge- wisse Situationen wiederholen. Auch in Europa und sogar in der Westdeutschen Bundesrepublik wird heute hin und wieder, ja neuerdings sogar immer lauter der Ruf nach Kürzlich hielt der Pressechef einer westdeutschen Länder- regierung in einer Schriftstellerorganisation einen Vortrag über„Der Schriftsteller in heutiger Zeit“, der darin gipfeite, daß er nach den Unbequemen, nach den Unabhän- gigen, nach den Kompromiglosen, ja eben nach den geistigen Rebellen rief. Zuerst ver- schlug es den Schriftstellern den Atem. Als sich die Poeten und Pseudopoeten gefaßt hatten, klatschten sie leidenschaftlich Bei- fall. Staatsmännische Weisheit ist heute ein rarer Artikel, um so lebhafter muß er be- grüßt werden, wenn er auf dem Wochen- markt unserer aus den Fugen geratenen Welt uin Erscheinung tritt. Der Pressechef enteilte sofort nach seiner Rede, da ja selbst die regierenden Randmän- ner nie Zeit haben, einmal länger unter dem Volke zu bleiben; Als die Schriftsteller dann noch unter sich waren, feierten sie das Er- eignis und schworen sich, den hohen Herrn beim Wort zu nehmen. Als ich tags darauf im Regierungshause davon berichtete, lach- „Der Gute wollte Euch nur beruhigen, in Wirklichkeit in Theorie und Praxis sieht es ja ganz anders aus.“ Diese anderen regierenden Randmänner hatten vollkom- men recht, mußte ich leider zugeben. Wie sieht es denn in Wirklichkeit aus? Ich kenne einen Autor, der über die kul- turellen Zustände seiner Stadt einen not- wendig kritischen Aufsatz schrieb, worauf- hin ihm von dieser Stadt nahegelegt wurde, doch sofort wegzuziehen. Da der Mann so- wieso fünfundneunzig QAuadratzentimeter mehr Wohnraum besaß als ihm laut Para- graph 18 Unterparagraph 39/125/913 Ab- schnitt B, Zusatzparagraph 2876 A 1à3xVYz zu- stand, hatte er schwere Kämpfe mit dem Wohnungsamt durchzumachen. Ich kenne einen Theaterleiter, der eine Studiobühne einrichtete und dafür von der Stadt ein wenig Geld bekam. Auf einmal paßte einem einzigen Ratsherrn ein einziger Autor nicht: aus War's mit der Unabhängigkeit des Inten- danten, er wurde beargwöhnt und konnte weitere Unterstützungen kaum erhoffen. Ich kenne einen Schriftsteller, der sich über ge- wisse Sittlichkeits-Apostel ausließ und dar- aufhin mit den diffamierendsten Angriffen auseinanderzusetzen hatte, selbst seine Frau und seine Kinder wurden nicht verschont. Was wir sagen wollen? Es ist erfreulich, daß auch Staatsmänner heutzutage wieder einsehen; es muß unabhängige, also wirklich freie geistige Menschen geben. Aber der Staat in allererster Linie muß dann auch dafür sorgen, daß die alsolute Freiheit re- spektiert wird. Die geistige Freiheit muß unter allen Umständen unantastbar, unteil- dar sein, ganz gleichgültig, welche Parteien im Augenblick am Ruder sind.„Wir Schrift- steller dürfen uns in keinerlei Staatsschlepp- tau nehmen lassen“, sagte Alfred Döblin auf der letzten PEN-Club-Tagung. Ein geistiger Mensch kann sich überhaupt nicht an Par- teien, Organisationen, Gruppen, ja auch nicht an eine bestimmte Regierung binden. Geist ist das Lebendigste, das existiert. Und alles echte Leben ist selbst nicht einem demokratischen Exerzier-Reglement zu un- terwerfen. Dazu gehört auch, daß man nicht in den Fehler der Diktaturen verfällt und das Sachliche mit dem Persönlichen ver- wechselt. Es besteht in West-Europa die große Gefahr, daß man wie unter den auto- ritären Regimen die Vertreter irgendwelcher geistiger Richtungen immer mehr persönlich diffamiert, um sie sachlich„untragbar“ zu machen. Dies ist der abendländischen Kultur, die wir Ja verteidigen wollen, unwürdig,— dies ist eine Schande! Durch den Ruf nach den Rebellen, gerade in der Stunde der Gefahr, ehrt sich die westliche Kultur. Es muß sich aber noch herausstellen, ob sie das geistige Rebellen- tum überhaupt noch wert ist, oder ob wir auch in West-Europa die Sklaverei nach un- rühmlichen Vorbildern schon so weit ge- trieben haben, daß es vielleicht klüger und produktiver ist, sein Rebellentum dadurch unter Beweis zu stellen, daß man beispiels- weise nach Südamerika, Südafrika oder Australien geht, um dort quasi in einem geistigen Naturschutzpark zu erhalten, wes einstmals Glanz und Ruhm der alten Welt ausmachte: eben die geistige Freiheit und geistige Unabhängigkeit, von denen ja das geistige Rebellentum einen Teil ausmacht. Rolf Italiaander Erweiterte Ruhrfestspiele 1951 Gewerkschaftsbund erweitert Veranstaltungs programm Der Erfolg der vorjährigen Ruhrfest- spiele hat die Leitung des Deutschen Ge- werkschaftsbundes bewogen, die diesjähri- gen Veranstaltungen im Sommer von vier auf sechs Wochen zu erweitern. Statt 50 000 werden nünmehr 80 000 Besucher erwartet, wobei besonders die Arbeiterschaft berück- sichtigt werden soll. Ruhrfestspielfahrten aus Nord- und Süddeutschland und aus Ber- lin sollen die Begegnung mit dem Industrie- gebiet und seinen Bewohnern ermöglichen. Der rote Faden Von Peter Pitt Als ich heute durch den Park ging, fiel mir endlich ein, wie ich sie nennen könnte. Eigentlich heißt sie nämlich Katharina und ist Tänzerin. Doch je weniger die Menschen reden, desto kürzer müßten ihre Namen sein, dann wüßte man gleich Bescheid. Ich heiße ja auch Pitt und rede Wirklich nicht viel— aber sie ist noch schweigsamer, und darum habe ich sie„Cat“ getauft. Cat vom Ballet; das klingt annehmbar, und ich bin recht zufrieden mit meiner Taufe Jeden Mittag treffe ich sie. Wir sitzen uns beim Essen gegenüber. Sie sitzt an einem Ende des Tisches— ich am anderen. 5 Zwischen uns steht nur der Aschenbecher und manchmal eine Vase mit ein paar ver- trockneten Blumen. Wir grüßen uns durch ein Kopfnicken, und wenn einer zu spät kommt, durch ein etwas böses Lächeln. Dann essen wir— jeder für sich. Nun gehört es ja wohl zum Beruf einer Tänzerin, schön auszusehen; und das tut sie. DerereeSeSrrrrrrrrrrrrrrrr pp x x x xxx Sie ist sogar interessant. Ob sie auch klug ist? Meistens trägt sie einen knallroten Rollkragenpullover. Ja, man kann sie Wirk- lich nicht übersehen! So geht das nun schon ein Jahr lang. Manchmal ist das Schweigen zwischen uns wie ein roter Faden. Jeder spinnt an Sei- ner Seite weiter, einmal schneller, einmal langsamer. Manchmal ist er hauchdünn, manchmal so dick wie ein Strick— an dem man sich aufhängen könnte. Manchmal ist es wirklich zum Aufhängen. Besonders neu- Uüch, als ein Fremder am Tisch saß und rück- sichlslos die Fäden zerrig. Sie lächelte ihm auch noch zu— mit ihrem roten Mund und diesen Augen., Augen hat sie wie Abgründe. Später suchte ich den Faden neu zu spinnen, aber es wurde nur ein zerfranster Strick, an dem sie vielleicht die Woll strümpfe hätte aufhängen können, die sie gestern trug. Oft scheint es mir, als hasse ich sie— und doch möchte ich ihr manchmal sagen— aber ganz leise nur—, daß ich sie liebe. Doch ich heiße ja Pitt und rede so wenig. Und sie heißt Cat und spricht noch weniger INDUSTRIE UND HANDEL Reklame a uf Abwegen Dieberraschenderweise erfolgte ein Einbruch Auf verschiedenen Märkten. Mit Zinn fing es an, setzte sich weiter fort, erfaßte die Baum- und wenn aller Anschein nicht trügt, setzt sich dieser nach unten gerichtete Eine Schwalbe macht noch nicht den Som- mer und die nach abwärts tendierende Ent- Wicklung kann sich vielleicht hinaufziehen. Jene aber, die spekulierten, jene, die angesichts ber Bundesminister für Wirtschaft 5 Gesch.-Nr. II 3— 1718/51 Bonn 11, den 16. März 1951. Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels e. V. Die Eingabe eines Landesverbandes des Einzelhandels veranlaßt mich auf folgende Erscheinungen bei der Werbung gegenüber dien Verbrauchern hinzuweisen: In den letzten Wochen mehren sich die Berichte, nach denen einzelne Unternehmen durch einen Hinweis auf bevorstehende Qua- litätsverschlechterungen oder durch einen Hinweis auf steigende Rohstoffpreise und auf die damit verbundene Steigerung der Ver- braucherpreise Kunden zu werben suchen. Dabei wird der Rohstoffpreis einer möglichst Weit zurückliegenden Zeit— mitunter sogar der Vorkriegszeit herangezogen, um den Unterschied zwischen früher und heute mög- 4 lichst kraß erscheinen zu lassen. Durch diese Gegenüberstellung früherer und jetziger Roh- ee 8— offenbar zum Teil auch mit Absicht— beim kaufenden Publikum der Eindruck erweckt, daß sieh der Verbraucher- preis notwendigerweise in dem gleichen Ver- hältnis erhöhen müsse wie die Rohstoffpreise. Es wird also hierbei verschwiegen oder außer acht gelassen, daß sich der Verbraucherpreis 5 aus verschiedenen Komponenten zusammen- setzt, von denen nur eine von dem Rohstoff- preis abhängt. Ich bin mit Ihnen darüber einer Meinung, daß solche Erscheinungen angesichts der heu- tigen Marktsituation und der besonderen Aufgaben des Einzelhandels beim Kampf um eine organische Preisentwicklung sehr un- ünscht sind. Die Neigung zu Angstkäufen und unnötigen Bevorratungen wird hierdurch nur gefördert. Darüber hinaus wird eine un- in die Bevölkerung ge- tragen. Aus der Ueberzeugung, daß dieser Entwicklung in der Werbung mit allen Mit- teln begegnet werden muß, bitte ich Sie um Vorschläge für Gegenmaßnahmen. Es wäre zum Beispiel zu erwägen, in der Fachpresse und in den Mitteilungsblättern Ihrer Landes- verbände auf das nicht nur in wirtschafts- politischer Beziehung, sondern auch wett- bewerbsmäßig Unzulässige einer solchen Werbung hinzuweisen. Gegebenenfalls müßten solche Firmen auf Unterlassung in Anspruch genommen werden. Ich bitte, mir Ihre Stellungnahme bald- Stempel Ke. e ebnet einer unnatürlichen, weil nur hysterischen Preisbewegung sich des Geldes, dessen schein- bar sinkende Kaufkraft unter den Nägeln brannte, zu entledigen suchten, werden sich betrogen fühlen, zum mindesten enttäuscht. Kaum einer wird sich finden, der Beken- nermut zeigt, daß er selbst der Enttäuschung Ursache ist, daß er nicht enttäuscht wurde, daß er sich getäascht habe, selbst getäuscht mit und in seinen Spekulationen. Freilich laufen auch Roßtäuscher umher die versuchen, mit panikmachender Werbung harmonisch abgestimmt mit Ideologie und Pro- paganda, die vom Osten her kam und kommt — Kunden zu fangen. Zunächst begann es ja ganz harmlos. Be- gann mit der wirklich ehrlich und wohlgemein- ten Kleinmütigkeit des Verkäufers, der schwin- dende Lagerbestände beobachtend, dem Kun- den anriet:„Kaufen Sie, solange Vorrat reicht“. Aber dann kamen die massiven, die Herolde der Teuerung. Sie schrien:„Leute, kauft, bevor die goldene Zeit ohne Bezugs- schein und normaler Preise vorübergeht“. Nun, kaleidoskopartig hat sich wieder das Bild gewandelt. Langsam sammeln sich wie- der die Lagerbestände und es entsteht die Frage, was nun Werbeparole dieser Panik- macher wird? Es sind fixe und gute Werber, aber bei aller Fixigkeit können sie nicht ihren Verkauf mit der Parole„Kauft noch zu hoben Preisen“ forcieren. Die amtliche Maschinerie hat sich sehr lang- sam in Bewegung gesetzt, um eine Stellung- Der Spielplan wird Festspielniveau zei- gen. Als Zentralwerk gilt Schillers„Don Carlos“ in der Inszenierung von Karl-Heinz Stroux, welches 27mal mit einem Festspiel- ensemble gegeben werden soll. Daneben gastieren mit sechs Vorstellungen die Mün- chener Kammerspiele in Schweikarts Büch- ner- Inszenierung von„Dantons Tod“, das Hamburger Deutsche Schauspielhaus mit Sellners„Orestie“ des Aischylos(5mal). Hamburgs Staatsoper interpretiert Mozarts „Zauberflöte“(Regie: Günter Rennert) an sieben Abenden, Köln gastiert mit der„Ver- kauften Braut“ oder der„Macht des Schick- sals“ achtmal. Mit Ausnahme der„Orestie“ handelt es sich bei allen Vorstellungen um Neueinstudierungen für die Ruhrfest- spiele. Gustaf Gründgens hat, obwohl er lebhaft interessiert ist, für dieses Jahr um Beurlaubung gebeten, weil er erst die Ent- wicklung seiner künftigen künstlerischen Tätigkeit abwarten möchte. Als begrüßenswerte Erweiterung des Programms gelten die Tanzspiele der Essener Folkwangschule mit Kurt Joos“ Der grüne Tisch“. Neu sind auch Konzerte: man wird das Hamburger Staatsorchester unter Joseph Keilberth, das Kölner NWDR- Orchester unter Ferene Fricsay und das Gewandhausorchester unter Günter Wand an je zwei Abenden hören. Eine Kunstaus- stellung„Künstler des 20. Jahrhunderts“, Filmaufführungen mit Diskussionen und „Das europäische Gespräch“ bilden den Rahmen der Veranstaltungen. Die Leitung der Ruhrfestspiele liegt in den Händen des Kulturreferenten des DGB, Otto Burr- meister, als künstlerischer Berater ist Dr. Karl Pempelfort tätig. gv. nahme zu diesen Erscheinungen auszuarbeiten. Sie soll trotzdem dem Publikum nicht vorent- halten bleiben. Möglich daß, bevor sie die Ein- sicht des Verbrauchers beeinflußt, von dem Wandel der Dinge überholt sein wird. Sehr wahrscheinlich sogar. F. O. Weber Ost-Handel sehr fest unterbinden Zur Untersuchung der illegalen westdeut- schen Lieferungen von Stahl, Werkzeugen und Maschinen nach den Staaten hinter dem Eiser- nen Vorhang sind zwei amerikanische Fach- leute in der Bundesrepublik eingetroffen. Es handelt sich dabei um Lewis Lind von der Deutschland- Abteilung des amerikanischen Außenministerums und Kenneth Hansen als Beauftragten des Senats-Unterausschusses für den deutschen Sat- Wente Schweizer Redlichkeit un bestechlich Die schweizerische Bundesregierung behalte sich die Wiederinkraftsetzung erloschener deut- scher Patente und Markeneintragungen bei der geplanten Liquidation deutscher Ver- mögenswerte im Rahmen des Washingtoner Abkommens vor, erklärte die Berner Regie- rung auf eine parlamentarische Anfrage. Diese amtliche Verlautbarung deutet eine Aenderung der bisherigen Berner Politik in der Frage der in der Schweiz angemeldeten deutschen Vor- kriegspatente an. K URZ NACHRICHTEN Wirtschaftsministerium gegen Mineralöl- Bewirtschaftung Zuständige Stellen des hessischen Wirtschafts- ministeriums beurteilen die Treibstoff-Vorratslage in der Bundesrepublik und soweit es sich um Benzin und Benzol handelt, so günstig, daß sich ihrer Ansicht nach eine wiedereinführung der Benzinbewirtschaftung bis auf weiteres erübrigt. Lediglich in der Dieselkraftstoff-Versorgung, 80 wurde gesagt, bestünden gewisse Engpässe, die aber u. a. auch durch bessere Verteilung der im Bundesgebiet vorhandenen Mengen überwunden werden könnten. Eine Bewirtschaftung von Die- selkraftstoff wird nicht für notwendig gehalten. Die gegenwärtige markenfreie Abgabe von Treib- stoffen ist vom Bundeswirtschaftsminister bisher lediglich für den Monat April befristet. Saarferngas-A. G. halbiert Industrie-Belieferung Die Generaldirektion der Saarferngas-A. G. be- stätigt dpa, daß die Gaslieferungen für die In- dustrien im Saarland, in der Pfalz und in Frank- reich um 50% gekürzt werden mußten. Die Haus- Haltsversorgung sei aber in vollm Umfang sicher- gestellt. Die Maßnahme wird als eine Auswir- kung des Streiks in den Gießereien von Longwy bezeichnet. Die Generaldirektion hofft, die Ein- schränkung schon in den nächsten Tagen wieder aufheben zu können. Geheimdiplomatie um Kautschuk Die Geheimhaltungsvorschriften, die bei der eröffneten Welt-Kautschuk-Konferenz in Rom beachtet werden, haben unterrichteten Kreisen zu der Interpretation Anlaß gegeben, daß sich die Verhandlungen mit der Verteilung der Weltkaut- schuk-Vorräte und einem besonderen Vorrang- 8 e in einem en N muniqué anläßlich der Eröffnung der Konferenz wurde betont, dag keine weiteren Verlautbarun- gen vor Beendigung der Verhandlungen erfolgen Sollen. Die Gemeinde Nierstein, 5 die größte weinbautreibende Gemeinde Rhein- hessens, beabsichtigt, den bekannten Wein der Gemarkung„Niersteiner Domtal“ mit einem Ge- meindesilegel zu versehen, um eine Unterschei- dung von Gewächsen außerhalb der eigentlichen Lage zu ermöglichen. Suchen sie Fleischtöpfe? Mehr als 750 000 Briten werden in diesem Jahr wahrscheinlich ihre Ferien im Ausland verbrin- genen. Dies geht aus einer von den britischen Reisebüros zusammengestellten Uebersicht hervor, Frankfurter Efiektenbörse vo m 11. Apr 11 Freundlich, aber sehr still. Montane vernach- lässigt und 14.0% bis/% abbröckelnd. Rheinbraun plus ½%., Schiffe in Reaktion auf die letzten Steigerungen nachgebend. Norddt. Lloyd konnten erst 1½ niedriger zu 31 und Hapag ½% niedriger zu 33½% den Besitzer wechseln. Elektrowerte bis 1% und Motorenaktien bis 4% ermäßigt, dagegen Versorgungsaktien behauptet. Von sonstigen In- dustriepapieren Singen Accu, Degussa, Rheinmetall und Schering zu letzten Kursen um. Aschaffenburger Zellstoff, Dt. Atlan. ten und Metallgesellschaft um je 1% befestigt. Sehr schwach tendierten Conti Gummi, die 1% und zum Kassakurs sogar 2½¼89% billiger mit 115% umgingen. 258 Rentenmarkt wurden Dt. Bank 4% billiger zu 29 und Presdner Bank 1 b wiener z 280% unge sstat, 5 Adlerwerke, grogen Bedarf der amerikanischen Armee politisches Theater in Hamburg „Die grüne Insel“ und ‚Der Patriot“ In den Hamburgef Kammerspielen machte die Lektürenbühne„Aus der Schub- lade“, die dem unbekannten deutschen Dra- matiker den Weg in die Oeffentlichkeit bah; nen will, mit dem 1937 geschriebenen Schau- spiel„Die grüne Insel“ von Heinrich Chri- stian Meier bekannt, der acht Jahre im Konzentrationslager zubringen mußte. Der Autor, der mit dem Roman„Im Früh- wind der Freiheit“, mit Novellen und Ge- dichtbänden sich bereits einen Namen schuf, nahm in seinem Schauspiel einige historische Fakten aus dem irischen Bürgerkrieg und Befreiungskampf lediglich als Hintergrund und Kulisse, um Allgemeingültiges, unab- hängig von irgendeiner Zeitbestimmung, über den Wert von Politik und Familie, Opfer und Idee, Mensch, Freiheit und Staat auszusagen. Bezeichnend, daß gerade Heinrich Christian Meier die einzige Frau seines Stückes den bedeutsamen Satz sprechen läßt:„Wie schön und grün könnte die Welt ohne Politik sein.“ Dramatisch und gedankenreich sind die Gespräche, sicher profiliert die Gestalten. Besonders die Figur des Ministers Kevin, der sich um der Autorität des Staates willen zum Diktator entwickelt, innnerlich aber vereinsamt und abstirbt, bietet eine ver- lockende und lohnende Aufgabe für Charak- ter darsteller. Um die Vorlesung der Szenen, deren Zu- sammenhang Rolf Italiaander erläuterte, be- mühten sich mit Erfolg Helmut Peine, Ri- chard Münch, Herbert E. A. Böhme und Inge Schmidt. Die Illusion anzudeuten und zu verstärken, wurden diesmal Projektionen für die Sichtbarmachung der Szenerie und der Erscheinungen benutzt. Ein Experiment, das man gelten lassen kann. Im Kreis der Mitwirkenden konnte sich der Autor per- sönlich für den überaus herzlichen Beifall bedanken. ** In Anwesenheit des vor kurzem nach Deutschland heimgekehrten Dichters Alfred Neumann gelangte sein Schauspiel„Der Patriot“ im Hamburger Thalia-Theater zur beifallsumrauschten Neuaufführung. Und wieder, wie vor rund 25 Jahren, konnte ein großer Publikumserfolg verzeichnet werden. 5 Kulturnachrichten 31 Theaterfachleute aus der Bundesrepublik und aus Berlin, die von der französischen Hohen Kommission zu einer Studienreise nach Frankreich eingeladen wurden, sind in Paris eingetroffen. Sie werden eine Woche in der französischen Hauptstadt Gelegenheit haben, mit ihren französischen Kollegen die Probleme des modernen Theaters zu erörtern und Pariser Inszenierungen zu studieren. Am Dienstag wurden sie von Jean-Louis Barrault empfan- gen. Unter den Fahrtteilnehmern befindet sich auch Schauspieldirektor Paul Riedy aus Mannheim. Der derzeitige Lübecker Intendant, Dr. Johannes Schüler, der ebenfalls ein- geladen war, nimmt nicht an der Studienreise tell, Weil er mit den Vorbereitungsarbeiten für die Uebernahme der Intendantengeschäfte in Mannheim beschäftigt ist. Ballettmeister Karl Bergeest von den Städtischen Bühnen Heidelberg, von dem es zunächst hieß, er würde das Ballett des Mann- heimer Nationaltheaters übernehmen, geht, wie wir jetzt hören, nach Köln. Aufzer ihm verlassen Heidelberg: Gustav Römer-Hahn, der nach Braunschweig geht, Elisabeth Funcke, die ein Engagement in Gelsenkirchen hat, Mogens Wedel, die in Luzern spielen wird., Dita Wranitzky, die an das Stadttheater Ba- sel engagiert wurde, Johannes Schütz, der Feuill Pr. F. 5 5 heim: Das mit raffinierter Spannungsteh zocke geschriebene Stück, das die Geschichte ö Verschwörung gegen den Zaren Paul, Sohn Katharinas der Großen, behand hat an Theaterwirkung noch nichts gebüßt. Es wird erneut seinen Weg die deutschen Bühnen nehmen. Den ha Wahnsinnigen Zaren spielte Erwin Uin nach dem großen Vorbild, das Fritz Korty einst in dieser Paraderolle gegeben Weiterhin sah man in der flüssigen Ins zem rung Heinz Sailers und in den imponien den Bühnenbilderga Johannes Schröders g schauspielerische Leistungen von Heinz venow(Titelrolle), Karin Jacobsen und h⁴α Paetsch. A. 10 Dichtung 80 Religion Ein Vortrag im Amerikahau Dr. Hans Reiß, ein gebürtiger Mas heimer, der jetzt als Dozent in Lond wirkt, bemühte sich in einem Vortrag Mannheimer Amerikahaus, einen Ausse von Erscheinungen innerhalb der„Su nach einer Religion in der Literatur Gegenwart“ zu geben. Der Redner schränkte sich dabei auf Skizzierun deutscher und englischer Dichtungen. kenzeichnete er Franz Kafka als einen d l sucher auf Grund der Unzulänglichkeit Robe licher intellektueller Erfahrung, hob wüunt Aldous Huxley und Graham Greene dien Kue vereinbaren Gegensätze von Wirkli und Glauben hervor und entdeckte im tergrund des Werkes von James Joyce e Neigung zur Abwehr der Religion. Ind) duellere Spannungen zwischen Gottem finden um religiöser Tradition stellte Reiß bei Thomas Mann und Rainer May Rilke fest. Bei Hermann Hesse lassen — nach der Meinung von Dr. Reiß liche Spannungen auf die Frage nach Sinn des geistig erfüllten Lebens zurück ren. Als letzte Weisheitser kenntnis von mas Stearns Eliot bezeichnete der Vo gende die Demut und bekannte sich zu sen Aeußerung, die europäische Ruf- könne ohne die christliche Religion ni“ bestehen. 5 5 8 nach Kiel übersiedelt, Susanne Muser, dee Bielefeld abgeschlossen hat, und Fried Gynrot, der noch kein festes Engagement genommen hat. Ueber das Engagement Altens als Chefdramaturg an das Theater“ Stadt Baden-Baden haben wir bereits) richtet. Die Mannheimer Pianisten Elisabeth Otto Bücher spielen im Süddeutschen Ru funk am 13. April 1951 von 9.15 bis 9.45 U Werke für zwei Klaviere von Saint- Saens 1 Sinding. Die Evangelische Gesamt- Kirchengeg Mannheim veranstaltet am e d April 1951, abends 19.30 orchesters Mannheim- Neckarau, von G. F. Händel, J. Chr. Bach, J. Haydn W. A. Mozart. Leitung: Hans Müller, 8 Helmut Vogel, Klavier. Dr. Adolf Rott vom Wiener Bursthel und der Wiener Staatsoper wurde von He Tietjen als Oberspielleiter an die Westbe?e ner Städtische Oper verpflichtet. Dr. Rudolf Kloiber wurde als Nachfol von Prof. Grischkat zum Chefdirigenten Schwäbischen Symphonieorchesters(Würt berg- Hohenzollern) ernannt. f Eisen statt Sekt wünscht Genosse Orlopp Der Bevollmächtigte der Sowjetzonenregie- rung für den Interzonenhandel, Joseph Orlopp, erklärte in Berlin, die Bundesreglerung werde den gesamten offiziellen innerdeutschen Han- delsverkehr abtöten, wenn sie weiterhin der Linie ihrer bisherigen Handelspolitik folge. Zu den Verhandlungen über das geplante Inter- zonenabkommen behauptete Orlopp, von seiten der Bundesrepublik seien dem sowjetischen Besatzungsgebiet für 250 Millionen Verrech- nungseinheiten Sekt, Wein, Bier, Selter wasser und Puddingpulver angeboten worden. Die Position Eisen und Stahl, an der die Sowiet- zonenrepublik besonders interessiert sei, sei von den Verhandlungspartnern dagegen auf 76 Millionen Verrechnungseinheiten beschränkt worden. Investitions-Gleichberechtigung der Verkehrsträger In einer gemeinsamen Denkschrift der west- deutschen Verkehrsträger und des Bundes- verbandes der deutschen Industrie wird zum Ausdruck gebracht, daß die Verkehrsbetriebe bei der Versorgung mit Investitionskapital den Grundstoff- Industrien gleichgestellt werden müßten. Als besonders groß wird der Kapitalbedarf bei der Bundesbahn und Binnenschiffahrt be- zeichnet. Wer hat dich, du schöner Wald a us geraubt Der Ausverkauf der Eifelwälder ist nicht aufzuhalten, wenn nicht der Bund verlorene Zuschüsse gibt, heißt es in einer Stellung- nahme des Landwirtschaftsministeriums von Rheinland-Pfalz zu den Waldschäden in der Eifel. Die Forstbeamtenschaft habe versucht, diesen Schäden, die durch Kriegsein wirkungen und den Raubbau der Nachkriegsjahre entstan- den seien, entgegenzutreten. Diese Bemühungen seien aber an der Not der Grenz bevölkerung gescheitert, die aus wirtschaftlichem Zwang an„gewissenlose Spekulanten“ einen großen Teil des Waldes verkauft habe. Um den lebenswichtigen Waldbestand der Eifel zu erhalten, sei es dringend notwendig, daß der Bund entsprechende Mittel bereitstelle, die zum Ankauf von Oedland und Kahlschlägen und für Aufforstungsbeihilfen benutzt werden sollten. Außerdem sei es erforderlich, daß mit staatlicher Hilfe die forstliche Betreuung des Privatwaldbesitzes organisiert werde, die Re- vierförstereien verkleinert würden und die Ausschaltung der nicht zugelassenen Holz- händler erfolge. Amerikanische Großeinkäufe nicht sehr beruhigend Das Hauptquartier der amerikanischen Truppen in Europa plant, in den nächsten Wochen Waren im Werte von rund 50 Mil- lionen DM in Europa einzukaufen. Diese sind als Vorräte für die amerikanische Armee nicht nur in Europa sondern auch in den Vereinig- ten Staaten gedacht. Durch die Erteilung der Aufträge an europäische Firmen soll die amerikanische Industrie entlastet und dem ——— Rechnung getragen werden. Es handelt“ um Aufträge für Wolldecken, Bettbez Federkopfkissen, Wollmatratzen und Stahlbe stellen. Das amerikanische Armee- Haupt tier hat etwa 250 europäische Firmen um sprechende Angebote gebeten. 9,5 Milkanen Verbilligungsscheine wegen Panikmacherei Eine amtliche Verlautbarung vom 9. besagte:„Der Preis des Konsumbrotes auch bei späterer Beigabe von Weizen auf unverändert bleiben. Energisch werden such rüchte dementiert, wonach der Konsum b preis infolge der erhöhten Weizenbeimis Ste verändert würde.“ Bundes wirtschaftsminister Dr. ET hA teilte am 10. April den Pressevertretern ib raschend mit, daß die Verbesserung des sumbrotes eine Preiserhöhung mit sich bräd Allzu neugierige Journalisten, die W. wollten, um wieviel sich der Konsumpreis“ höhen würde, wurden abgewehrt:„Weis noch nicht. Ist noch nicht beschlossen, II in der Luft.“ Wirtschaftspolitischer Koordinator Dr. Erf läßt die Katze aus dem Sack. 15 P nie je kg beträgt die Erhöhung. A180 Be 49 Pfennig, wie bisher, 64 Pfennig. Keine A nahm regung bitte, meine Herren, Pardon me lesson Damen und Herren! Keine Aufregung. Für“ Samn sozial schwächeren Schichten werden— 1 dener rechnet mit 9,5 Millionen Stück— Ver! gungsscheine ausgegeben. Das schlägt nun dem Faß den Boden ad, Der Konsumbrotabsatz stockte. Er kam richtig in Gang. Allzusehr wurde gegen“ Armeleut-, gegen das Adenauer-, Komm und(Hamburger Redewendung) Walfang gewettert. Allzusehr wurde es dem Publiß verleidet. Zum Schluß zeigten sich nur v bemittelte Kreise als Interessenten, wähn die Minderbemittelten dieses„Arme leu scheuten. Da aber das Konsumbrot sub 5 tioniert wird, sah die Regierung, daß es“ Opposition gelungen War, eine sozial gemee Maßnahme ins Gegenteil umzukehren. der anderen Seite will man den sozial sch cheren Schichten Gelegenheit geben, bi Brot einzukaufen.. Man verbessert also das Brot, erhöht gemäß den Preis und subventioniert den braucher mit Verbilligungsscheinen. Man ste sich das nur vor, 9,5 Millionen Verbillig scheine werden von, wahrscheinlich e dazu zu installierenden, Dienststellen Aemtern ausgegeben werden. Hätte man das nicht etwas einfacher ben können? Vielleicht auf diese Weise, statt Konsumbrot zu verschreien, dafür elf Propaganda getrieben worden wäre? nur in den bemittelten Kreisen, die bebt Konsumbrot noch verzehren und suchen, die morgen des Schwarzbrotes entraten sen. Es wird nämlich nicht mehr gebe werden, weil wir einen Krieg verloren he Doch mitunter dünkt es, als wenn es noch Leute gebe, die sich Fine Wir h 1 8 sewonnen.