Munnheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Gesehäftsstellen! Mannheim, R 1, 46 Tel. 4413180 Schwetzingen, Heidelb. Str. 2 Tel. 1357 Hockenheim, Rathausstraße 12 Weinheim, Bahnhofstraße 15 Tel. 2241 Heidelberg, Rohrbacher Str. 3-7„ 4440 Ludwigshafen/ Rh., Rheinstr. 37„ 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2,80 zuz. DM-, Tragelohn. Postbezug mtl. DM 3, 20 zuz. DM-,54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 4, einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2,80 Erscheint täglich außer sonntags Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 8 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf dle Rückerstattüng des Bezugspreises Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag, 24. April 1951 e————— 94 10 Herausgeber: Mannheimer Morgen 1 verlag Druck: Mannheimer Groß- 5 druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser; Chefredakt.: E. F. v. Schilling, Stellv.: * Dr. K. Ackermann. Politik: E. Schäfer, üge! U. H. Hausser; Wirtschaft: F. O. Weber; wveuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokal: dachte pr. F. W. Koch, Bl. Eberhardt; Wein- s be- neim: C. Serr; Schwetzingen: W. Bertz; n und Hockenheim: K. Buchter; Frau: H. Hoff- n Era mann; Sport: H. Schnee kloth; Soz.- Red.: n ein 5 F. A. Simon. Chef v. Dienst: O. Gentner. r ge. 1 Bankkonten: Südwestbank, Allg. Bank- gesellschaft, Städt. Sparkasse, sämtl. mag in Mannheim. Bezirkssparkasse Wein- Sonz- heim, Postscheckk.: Karlsruhe Nr. 800 16, ung Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43. em e Für unverlangte Manuskripte über- n um nimmt der Verlag keinerlei Gewähr. roble. 1 Pr 6. Jahrgang/ Nr. 95/ Einzelpreis 0,15 DM rnit! Qang. enden urden r sebr Hin- Tioline it ag Vor. 1 London.(Up 1 rechnet. Kalitt Wilson ist der zweite Minister, der inner- n, dad halb der letzten 24 Stunden das britische sahen, Labour-Kabinett verlassen hat. Sonate Harold Wilson, der bisherige Handels- c. Oe. minister, hat sich dem zum linken Flügel der Labour-Party gehörenden Aneurin Bevan angeschlossen, der gegen die Labourregie- rung revoltiert und damit die Gefahr der 1 schwersten politischen Krise heraufbeschwor, trags⸗ der sich Premierminister Attlee seit seinem ang Amtsantritt im Jahre 1945 gegenübersah. Mit an einer Erklärung des Amtes des Premier- idess8l ministers ist in Kürze zu rechnen. Der Rück 1885 tritt Wilsons wurde von führenden Kreisen ausplel der Labour-Party mitgeteilt. n wird Scharfer Angriff Bevans gegen Attlee ndruck und USA groß. f Der Aus der Labourregierung ausgeschie- 3 dene bisherige britische Arbeitsminister 1 9, der V 23 5 m in, Verschärfte Streikgefahr 11 Tohnverhandlungen in der württember- Gesell.(etgch-badischen Metallindustrie gescheitert. schöpfte Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Die Vermitt. 0 sein lungsversuche des Arbeitsministeriums bei ieland ö den Lohnverhandlungen zwischen der In- chine, dustriegewerkschaft Metall und den würt⸗ g auß tembergisch- badischen Metallindustriellen ohl 0 sind am Montagabend endgültig gescheitert. nd di Die am Sonntag von Arbeitsminister Aswan David St etter unterbreiteten Kompromiß- m, eh vorschläge wurden von den beiden Sozial- (Ger partnern abgelehnt. Besprechungen zwischen Jacoh Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier, ngen Arbeitsminister Stetter und dem Gewerk- ch de schaftsvorstand, die im Anschluß an die ge- ler Eh strige Kabinettssitzung stattfanden, verliefen hliche ebenfalls ergebnislos. daß e Wie Arbeitsminister Stetter am Schluß bessei der Verhandlungen erklärte, ist die Gefahr eines Streiks in der württembergisch-badi- yum schen Metallindustrie nunmehr in unmittel- ckende bare Nähe gerückt. Renne K einer g ihrer 8 Dich. wor Gael, E. P. f Bagdad. Im irakischen Parlament wird demnächst einer der eigenartigsten Gesetzent- würke beraten werden, die die politische Ge- Spinne“ schichte kennt. Der Gesetzentwurf hat die Be- 1 Würde zeichnung„Von wem hast du das?“ Er ver- nken n langt von allen gegenwärtigen und ehemaligen andlung Ministern und Regierungsbeamten eine genaue zentrum Aufstellung ihrer seit 1940 erworbenen Ver- ter ge. mögenwerte und einen Nachweis über deren werden Herkunkt. Ile d' Leu. Einem ärztlichen Bulletin ist zu Wurden entnehmen, daß sich der Zustand des Exmar- er Jab. schalls Philippe Pétain im Laufe des Mon- spedre, fag leicht gebessert habe. Der Exmarschall, der Düssek am heutigen Dienstag 95 Jahre alt wird, nimmt arm un jetzt auch wieder Nahrung zu sich. In zustän- digen Kreisen herrscht die Ueberzeugung, daß e Ober Pétain seinen Geburtstag zweifelsohne erleben ationzb Werde. migkel Peking. Die tibetanische Delegation, die seinen eine„riedliche Regelung der tibetanischen „„ Frage“ mit der chinesischen Volksrepublik aus- 19 handeln soll, ist, wðie der Sender Peking mel- SVexrt 1 dete, in Peking eingetroffen. Städt! Tondon. Eine Ueberprüfung der in der ben, it Strafanstalt von Werl gehaltenen 217 Häftlinge an der ist amtlichen britischen Verlautbarungen zu- machen, folge im Gange. Es steht jedoch zur Zeit noch eee micht fest, wann diese Ueberprüfung abge- 5 schlossen wird. 2 Drei Bonn. Die französische Regierung hat Bun- es aus. deskanzler Dr. Adenauer davon unterrichtet, Augen- daß der ehemalige deutsche Fallschirmjäger- gesehen, general Rameke noch vor dem Ende des Monats nen der bril kreiselassen werden soll. Ramcke war zach det vor kurzem von einem französischen Militär- ericht wegen angeblicher Kriegsverbrechen zu u, steht künk Jahren Zuchthaus verurteilt worden. ach in Außerdem hat die französische Regierung in n seinel Aussicht gestellt, daß auch andere noch in Zucken rankreich inhaftierte Kriegsgefangene frei- al gelassen werden und hat die beschleunigte Ab- Gelü wicklung der noch laufenden Gerichtsverfahren it stelss zugesagt. erbaut Frankfurt. Der UNO-Beauftragte für Flücht- Ungsfragen, Dr. G. J. van Heuven Goedhart, ter Wil traf in Frankfurt ein. Er wird während seines 88 10 Aufenthaltes Bundeskanzler Dr. Konred Ade- indes nauer, Flüchtlingsminister Dr. Hans Lukaschek 's Stüc“ und die drei Hoben Kommissare aufsuchen ge Fra und alle Probleme besprechen, die mit Flücht- in de lingskragen zusammenhängen. en zei“ Mainz, Die Verhandlungen mit der Tsche- Wachen choslowakel über eine Kompensation der als selige Restitution bestimmten elf Werkzeugmaschi- al über] nen aus Rheinland-Pfalz sind gescheitert. Wie a Spraß die Landespressestelle mitteilte, ist damit zu schobe ane daß die Maschinen in Kürze an die gen ode schechoslowakel ausgeliefert werden müssen. je Kalt Berlin. Die Stromerzeugung im sowieti- opfhön schen Besatzungsgebiet ist in einen Engpaß ge- badou raten, der zu einer„Energieversorgungs- 25 te. Regelung“ der Sowjetzonenregierung geführt wann bat pie anordnung ist Mitte April in Kraft erühm setreten. Sie gilt für das kommende Sommer- wiede halbjahr und bestimmt, daß alle Betriebe in in einei der Sowjetzone durchschnittlich ein Drittel neueste ihres Stromverbrauchs in der Nacht beziehen llegran müssen. e letzte Kiel. Ein britisches Gericht verurteilte am ud ver Alontag in Kiel fünf Helgoland- Demonstranten, ern hid 18 an der dritten kommunistisch gelenkten n bren. mvasioné der Insel teilgenommen haben, zu schon 85 sechs Monaten Gefängnis. Gegen einen Stunt e jugendlichen Angeklagten wird ein Kleinen undes Jugendgericht in nichtöffentlicher 8. zung verhandeln. UP/dpa Der britische Handelsminister Harold Wilson ist L. N i am Monta zurückgetreten. Mit der offiziellen Bekanntgabe der Demission wird in Kürze 8 Aneurin Bevan erklärte laut dpa am Montag vor dem Unterhaus, die Labourregierung habe sich von der USA-Politik zu weit „mitschleifen“ lassen. Bevan, der seinen Rücktritt mit der Feststellung begründete, daß die Finanzierung des britischen Rü- stungsprogramms mit seinen sozialen An- sichten unvereinbar sei, vertrat die Ansicht, daß Großbritannien als„dritte Kraft“ wir- ken könne, Er sagte:„Unser großes Land hat eine Botschaft für die Welt, die sich von der der USA und der der Sowjetunion un- terscheidet. Es ist klar, daß wir der Welt sagen können, wohin sie gehen und wie sie verfahren soll, ohne den anarchischen Wett- bewerbsmethoden des amerikanischen Kapi- talismus zu folgen.“ Durch die Aeußerungen Bevans kamen die Meinungsverschiedenheiten innerhalb des britischen Kabinetts über die Politik Großbritanniens gegenüber den USA zum ersten mal offen zum Ausdruck. Bevan sagte, das ‚z unvorhergesehene Verhalten der Amerikaner“ bei der Ver- wirklichung des amerikanischen Rüstungs- Programmes habe in der gesamten Welt zu inflationären Erscheinungen geführt. Würde das amerikanische Rüstungsprogramm in der gleichen Weise wie bisher fortgeführt, so würde es der westlichen Welt mehr Schaden zufügen als das Verhalten der Sowjetunion. Die Rede Bevans wurde von dem vollbe- setzten Haus ohne Beifall aufgenom- men. Bevan richtete scharfe Angriffe gegen Sch zkanzler Hugh Gaitskell, der jährlich hundert Millionen Pfund Sterling aus dem Versicherungsfonds„stehle“, um Die Spaltung in der britischen Arbeiter-Partei Nach Bevan nun auch Handelsminister Wilson aus Protest gegen das Verteidigungsprogramm zurückgetreten „die Aufrüstung zu finanzieren“. Die Finanz- politik des Schatzkanzlers habe die City ge- eint, die konservative Opposition zufrieden- gestellt und die Labour Party entzweit. Gaitskell habe die Hoffnung aufgegeben, die Inflation eindämmen zu können. In Groß- britannien sei mit Massenarbeitslosigkeit zu rechnen, und in vielen wichtigen britischen Industriezentren werde die Arbeiterschaft in diesem Sommer zum Feiern gezwungen werden, wenn nicht etwas geschehe. Während der Rede waren auch die Diplo- matenlogen dicht besetzt. Der französische Botschafter und zahlreiche weitere auslän- dische Diplomaten vernahmen die massiven Angriffe Bevans gegen seinen bisherigen Kabinettskollegen Gaitskell und seine an die Labour-Party gerichtete Aufforderung, ihren ursprünglichen Kurs nicht zu ändern. „Ich vertrete unverändert die Auffassung, daß es nur eine einzige Hoffnung für die Menschheit gibt- den demokratischen Sozia- lismus. Nur eine Partei in Großbritannien kann ihn verwirklichen, und das ist die La- bour- Party“, sagte Bevan. In seiner Kritik an der britischen Rüstungsfinanzierungspoli- tik hatte er einleitend festgestellt, ‚unser auf drei Jahre berechnetes 4, 7-Milliarden- Pfund-Aufrüstungsprogramm ist bereits tot. Es kann nicht durchgeführt werden, ohne daß der britischen und der Weltwirtschaft nicht wiedergutzumachender Schaden zu- gefügt wird.“ Labour- Fraktionssitzung am Dienstag Premierminister Clement Attlee hat die Labourfraktion im Unterhaus zu Dienstag zu einer Sondersitzung einberufen. Innerhalb der Labour-Party werden die Stimmen immer lauter, die den Aus- schluß Bevans aus der Partei ver- langen. Schumanvertrag-Nalifizierung in zehn Wochen? Sorgfältige Prüfung durch die Fraktionen des Bundestages Von unserer Bonnet Redaktion Bonn. Bundeskanzler Dr. Adenauer führte am Montag mit den Vorsitzenden der drei Koalitionsparteien Besprechungen, ur sie über den Inhalt und den Ablauf der Schumanplanverhandlungen in Paris zu in- kor mieren. Insbesonders wurde die möglichst schnelle Ratifizierung des Vertragswerkes durch den Bundestag behandelt. Wie ver- lautet, ist mit der Verabschiedung erst in etwa acht bis zehn Wochen zu rechnen, da eine sorgfältige Prüfung der Materie durch die Abgeordneten und Fraktionen voraus- gehen soll. Die Gewerkschaften werden wahrscheinlich am 7. Mai ihre endgültige Stellungnahme für den Hauptvorstand ver- fassen, nachdem zuvor die Gewerkschafts- vertreter vom Hoff und Bührig über den Inhalt des Vertrages referiert haben. Schumacher wehrt sich gegen Adenauer- Vorwürfe Oldenburg.(dpa) Der SPD-Vorsitzende Dr. Kurt Schumacher wies am Montag in Oldenburg den Vorwurf von Bundeskanz o ler Dr. Adenauer zurück, daß die Oppo- sition der SPD eine Negation in allen Din- gen sei. Die Ludwigshafener Rede Dr. Adenauers sei eine der ‚äüblichen Entglei- sungen des Bundeskanzlers“. Die SPP würde es begrüßen, sagte Dr. Schumacher, Wenn der Bundeskanzler etwas mehr über die Einbettung des Schumanplanes in die Welt wirtschaftlichen und weltpolitischen Zu- sammenhänge sagen und auf die sieben Vor- schläge der SPD zum Schumanplan eingehen würde. Die Opposition sei ein Faktor, der außenpolitisch mehr genützt habe als die Maßnahmen der Regierung. Die Opposition und Regierung seien das Volk. Dem Bun- deskanzler hätte manche Belehrung erspart bleiben können, wenn er die Verpflichtung gegenüber der Regierung und dem Parla- ment beachtet hätte. Vom Hoff fährt nach Paris Bonn.(gn.-Eig.-Bericht) Das Vorstands- mitglied des Deutschen Gewerkschaftsbun- des, Franz vom Hoff, ist nach Paris ge- fahren, um dort mit Gewerkschaftsvertre- tern der übrigen Schumanplanländer zu- sammenzutreffen. Die Verhandlungen wer- den in erster Linie dem Zweck dienen, die Frage der gewerkschaftlichen Vertretung in den einzelnen Organen der Schumanplan- Union zu erörtern. Die SpS-Opposition an der Saar Saarbrücken.(UP) Aus dem Parteitag der Sozial demokratischen Partei des Saarlandes haben politische Beobachter den Eindruck gewonnen, daß sich die Opposition der SPS Kkiinftig in der Hauptsache auf innerpoliti- scher Ebene bewegen werde. Wenn die Partei auch eine Revision einiger Ab- machungen und Verträge mit Frankreich fordere, so halte sie doch an der Politik des wirtschaftlichen Anschlusses an Frank- reich fest. Besonders aufmerksam wurde beobach- tet, daß sich namentlich die SPS-Delegierten aus den Kreisen an der deutschen Grenze stark kür eine Orientierung nach Deutsch- land und für eine kritische Haltung gegen- über Frankreich ausgesprochen haben. Diese Kreise seien zwar mit ihrer Auffassung nicht durchgedrungen, dennoch hätten sich ihre Ansichten in der Neuordnung des Verhält- nisses zur deutschen Sozialdemokratie und in den Protesten gegen die angebliche wirt- schaftliche Benachteiligung durch Frankreich Wiedergespiegelt. Man hält die Gefahr einer Spaltung der SPS noch nicht für überwunden, da sich der deutsche Gedanke auf dem Parteitag am Wochenende stärker als früher bemerkbar gemacht und der Repräsentant dieser Rich- tung, Kurt Konrad, seine Kandidatur für den Posten des zweiten SPS- Vorsitzenden abgelehnt habe. „Sonderbar! Wie wohlbekannt dünbet mir diese Bärensprache. (Atta Troll von Heinr. Heine) Kommunislische Gegenoſſfensive in Korea UNO-Streitkräfte zogen sich stellenweise auf neue Stellungen zurück. Tokio,(dpa-REUTER) Die kommunisti- schen Truppen holten am Montag fast an der gesamten 160 Kilometer langen Front in Korea zu ihrem seit Wochen erwarteten Gegenschlag aus und zwangen die UNO- Streitkräfte an verschiedenen Stellen zum Rückzug. In dem am Montagabend ver- öffentlichten Kommuniqué der achten USA- Armee heißt es, daß sich die UNO-Verbände unter dem Druck der kommunistischen An- griffe„in guter Ordnung“ auf neue Ver- teidigungsstellen zurückziehen. Vor dem Druck der 400 000 Kommunisti- schen Soldaten haben sich die UNO-Trup- pen am Montag im Westteil der 160 Kilo- meter langen Koreafront um mindestes zeln Kilometer zurückgezogen. Es gelang den Rommunisten, an der Mittelfront einen tiefen Keil in die Linien der UNO- Truppen zu treiben. Am stärksten war der kom- munistische Druck südlich von Kumh wa. Diese Stadt, die etwa 30 Kilometer nördlich des 38. Breitengrades liegt, bildete den nördlichsten Punkt eines Frontvorsprungs der UNO-Truppen. Nach einem Kommu- niquè der amerikanischen achten Armee haben die UNO- Streitkräfte die kommuni- stische Offensive im Westabschnitt längs des Indschin-Flusses und ostwärts des Hwat⸗ schon-Staubeckens zum Stehen gebracht. Nach Korrespondentenmeldungen verlief die Front am Montagabend in einem 65 Ist Kersten schuldig? Vorläufige Dienstenthebung durch die Dienststrafkammer Von unserem ML- Korrespondenten Karlsruhe. Im Dienststrafverfahren ge- gen den Direktor des Oberversicherungs- amtes Karlsruhe, Regierungsdirektor Dr. Otto Kersten, hat die Dienststrafkammer für richterliche Beamte auf Antrag des Oberstaatsanwaltes beim Landgericht Karls. ruhe, die vorläufige Dienstenthebung Dr. Kerstens ausgesprochen. In dem Beschluß der Dienststrafkammer heißt es. daß Ker- sten strafbarer Handlungen zum Nachteil der von ihm geschaffenen Arbeitsgemeinschaft der ständigen Obergutachter des Oberver- sicherungsamtes, insbesondere der Untreue, verdächtig sei und daß deshalb der Antrag auf vorläufige Dienstenthebung als begrün- det erscheine, bis die schwerwiegendsten Vorwürfe gegen ihn aufgeklärt seien. Da Dr. Kersten immer noch erkrankt ist, hat die Dienststrafkammer auf Grund der schrift- lichen Aeußerungen Kerstens. von einem persönlichen Anhören abgesehen. Im De- zember war Dr. Kersten bekanntlich durch die Landesbezirksverwaltung vorläufig seines Amtes enthoben worden, weil Zweifel an der sparsamen und zweckmäßigen Verwen- dung der Haushaltsmittel des Oberversiche- rungsamtes vorlagen. Der Anwalt, der Obergutachter des Ober- versicherungsamtes. Dr. Dr. Bender, hat im Namen der Mitglieder der Arbeitsge- meinschaft der Aerzte, der gegenüber Dr. Kersten im Dienststrafverfahren der Un- treue verdächtigt wird, beim Verwaltungs- gerichtshof Klage gegen den von der Ar- beitsverwaltung über die Aerzte verhäng- ten Boykott erhoben und seine Aufhebung verlangt, da der Boykott gegen die Verfas- sung verstoße und daher nichtig sei. Die Boykottierung der Aerzte wird in zwei Er- lassen der Arbeitsver waltung vom 22. und 26. Januar 1951 gesehen, durch die dem Oberversicherungsamt mitgeteilt wurde, daß Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft der Aerzte nicht mehr als Obergutachter heran- gezogen werden dürften. In der Klage beim Verwaltungsgerichtshof wird auch auf den wirtschaftlichen Schaden hingewiesen, den die Aerzte durch das Vorgehen der Arbeits- verwaltung erlitten hätten. Wie wir wei⸗ ter erfahren, fühlen sich die Aerzte dagegen durch die Handlungsweise Kerstens nicht geschädigt. Im Zusammenhang mit dieser Ausschal- tung der Arbeitsgemeinschaft der Aerzte hat Dr. Kersten in seiner Darlegung an die Disziplinarkammer für richterliche Beamte der Arbeitsver waltung in Stuttgart den Vor- wurf gemacht, außer der Ausschaltung der Aerzte die von den Obergutachtern in Mo- naten aufgebauten medizinisch- technischen Einrichtungen durch die Sperrung der Mit- tel und den anschließenden Boykott nicht nur zerschlagen, sondern Sleichzeitig für sich vereinnahmt zu haben. Sie lasse diese Einrichtung jetzt von den ihr unterstellten Aerzten in den Räumen des Oberversiche- rungsamtes benutzen, während sie gleich- zeitig das Oberversicherungsamt zwinge, an- dere Aerzte als Obergutachter heranzu- ziehen. In seinen Darlegungen an die Dienst- strafxkammer erklärt sich Dr. Kersten in al- len gegen ihn erhobenen Beschuldigungen, die er als den sechsten Versuch seit 1945 be- zeichnet, ihn aus seinem Amt zu beseitigen oder die Stelle für einen anderen frei zu machen, für unschuldig. Er werde den Er- weis erbringen, daß nicht er, sondern die Arbeitsverwaltung die Schuld trage, wenn nicht nur in dem Staatsvoranschlag für 1950, sondern schon seit Jahren in den Staatsvor- anschlägen Mittel angefordert worden seien, die nicht ausgereicht hätten und deshalb mit der Forderung der Etatwahrheit nicht ver- einbar gewesen seien. Er gibt der Arbeits- verwaltung ferner die Schuld, daß die für 1950 bewilligten, von vornherein unzurei- chenden Etatsätze auf dem Gebiet der Ver- kahrenskosten nicht ausreichten, sondern trotz rechtzeitiger Nachforderung überschrit- ten werden mußten, und er beschuldigt die Arbeitsver waltung in Stuttgart weiter, seit Jahren die völlig anders gearteten Verhält- nisse auf dem Gebiet der ärztlichen Beweis- erhebung beim Oberversicherungsamt Stutt- gart bei der Etataufstellung nicht berück- sichtigt zu haben. Er erhebt vor allem auch dagegen Einspruch, daß die beklagte Prozeß- partei in die Beweisführung des Gerichtes auf Grund ihrer politischen Macht einge- grifken und dadurch die Unabhängigkeit der richterlichen Kammervorsitzenden und der Gutachter in Frage gestellt habe. Kilometer langen Bogen von der hart nörd- lich des 38. Breitengrades gelegenen Stadt Korangpo im Westen um Jontschou herum nach Hwatschon und von dort in einer 95 Kilometer langen Linie zur Ost- küste. Im Ost- und im Mittelsektor gelang es chinesischen Verbänden in der Nacht zum Montag seit langer Zeit wieder zum ersten Male, im die Stellungen der UNO- Truppen einzusickern und die Verteidiger zum Rückzug zu zwingen. Macht Gromyko Zugeständnisse? Paris.(dpa) Die Viermächte-Vorkonfe- renz, in der eine Tagesordnung für die ge- plante Kußenministerkonferenz der Großen Vier entworfen werden soll, wurde am Montag in Paris fortgesetzt. Diplomatische Kreise sehen der Entwicklung der Konfe- denz, die in die achte Woche eingetreten ist, mit einigem Optimismus entgegen, da der sowjetische Delegierte Gromyko Zugestand- nisse in Aussicht gestellt haben soll. Landsberger Anträge abgelehnt Washington.(UP) Das Oberste Bundes- gericht der Vereinigten Staaten lehnte àm Montag den Antrag der sieben zum Tode verurteilten deutschen Kriegsverbrecher in Landsberg auf Wiederaufnahme ihrer Ver- fahren ab. Abflauende Streikbewegung in Abadan Abadan.(dpa) Die Streikbewegung bei den Erdölraffinerien der Anglo- Iranischen Oel- gesellschaft in Abadan im Süden Persiens ist während des Wochenendes weiter abge- klaut. Die von den Behörden verhängte Ausgangsbeschränkung in der Stadt wurde erleichtert. Am Sonntag waren nach Mittei- lung eines Sprechers der Oelgesellschaft 7500 von 28 000 Angestellten und Arbeitern der Raffinerien wieder auf ihrem Arbeits- platz erschienen. Bei Anhalten dieser Ent- wicklung werde es in Kürze möglich sein, weitere Teile der Raffinerien wieder in Be- trieb zu nehmen. Während des Wochenendes hatte Abadan sowjetischen Besuch. der dritte Sekretär der sowjetischen Botschaft in Teheran, Oberst Gu zin o W, traf in Begleitung eines anderen Russen mit dem Flugzeug in Aba- dan ein. Beide besichtigten die Stadt und empfingen im Hotel mehrere Besucher zu Besprechungen. Meue Slreiks in Spanien San Sebastian.(UP) In der nordspani- schen Provinz San Sebastian stellten am Montag Hunderte von Industriearbeitern ihre Arbeit ein, um gegen die hohen Kosten der Lebenshaltung zu protestieren. Die ge- naue Zahl der Streikenden ist nicht bekannt, es verlautete aber, daß die meisten Fabriken von dem Ausstand betroffen seien und in- kolgedessen mit beträchtlichen Ausfällen bei der großen nordspanischen Industrie ge- rechnet werden müsse. Dem Ausstand ging eine geheime Streikagitation voraus. Es konnte festgestellt werden, daß am Sonntag in der gesamten Provinz insgeheim Hand- zettel verteilt worden sind, mit denen zu einem Generalstreik als Protest gegen die hohen Lebenshaltungskosten, die niedrigen Löhne und die geringe Kaufkraft der Pe- seta aufgerufen wurde. Der Ausstand in der Industrie trat am Montag morgen um 10 Uhr völlig uner war- tet ein. Verschiedene große Werke, wie die Papierfabrik in Tolosa und die Zement- werke von Rezola liegen völlig still und in anderen Fabriken, die Waffen, Textilien, Nähmaschinen u. a. herstellen, wird nur noch in ganz geringem Umfang gearbeitet. Die spanische Regierung forderte die streikende Arbeiterschaft der nordspani- schen Städte Bilbao und San Sebastian in ultimativer Form zur sofortigen Wiederauf- nahme der Arbeit auf. Den Streikenden wurde bei Fortsetzung ibres Ausstandes mit Entlassung ‚äund anderen Strafen! gedroht. Seite 2 8 MORGEN Dienstag, 24. April 1951/ Nr. MN Dienstag, 24. April 1951 Sanklionen gegen Nol-China Die Rückkehr MacArthurs nach den USA und seine Erklärungen wurden selbstver- ständlich in den Kreisen der UNO-Delega- tionen mit Interesse und Aufmerksamkeit verfolgt. Als Ergebnis kann festgestellt Werden, dag man dort jetzt noch mehr diè Auffassung vertritt, die Abberufung des Generals durch Präsident Truman sei unbedingt notwendig gewesen. Allerdings nicht etwa deshalb, weil durch sie ein Friede in Korea wesentlich erleichtert wird, son- dern vor allem deshalb, weil durch diese Abberufung das unkontrollierte, allmähliche Hinübergleiten des Korea- Konfliktes in einen dritten Weltkrieg vermieden wor- den ist. Die nordkoreanische Note, die als Frie- densvorschlag propagandistisch laut ange- Kündigt worden und geradezu als hohnvolle Reaktion der Kommunisten auf die Entlas- Sung Macarthurs anzusehen war, hat alle Kreise enttäuscht, und zwar auch die ver- mittlungsfreudigen arabisch-aslatischen De- legierten, die keine Möglichkeit sahen, darin einen positiven Weg zum Frieden zu er- kennen. Aber man hält es doch nicht für ausgeschlossen, daß das Dreierkomitee der Guten Dienste die Note als schmalen Pfad benutzen wird, um mit der nordkoreani- schen Reglerung in Fühlung zu kommen. Denn man ist nach wie vor davon über- zeugt, daß Nordkorea bzw. Rot-China, wenn den Kommunisten militärische Erfolge auch bei einer großangelegten Offensive versagt bleiben, zu Verhandlungen bereit sind. Da- bei wird aber erneut die Erwartung aus- gesprochen, daß diese kommunistische Frie- densbereitschaft nicht vor Herbst in Erscheinung treten wird. Die weitere Folge der MacArthur-Affäre ist die Tatsache, daß man auch in UNO- Kreisen immer mehr erkennt. daß es nicht mehr angeht, die lange angedrohten Kol- lektivmaßnahmen gegen Rot-China weiter hinauszuschieben. Dabei denkt man je- doch sehr betont in erster Linie an wirt- schaftliche Sanktionen. über deren prakti- schen Wert man allerdings geteilter Mei- nung ist. Man glaubt és auch der UNO schuldig zu sein, in dieser Richtung etwas zu unternehmen, gerade weil sich die Groß- mächte darüber klar geworden sind, daß militärische Maßnahmen gegen rot- chinesi- sches Territorium ergriffen werden sollen. Man bemüht sich also auch in der UNO sehr darum, die Entlassung Mac Arthurs nicht als Zeichen einer Wandlung der Haltung, einer Appeasement-Politik oder gar eines„Super- Münchens“ in Erscheinung treten zu lassen. Auf amerikanischer Seite nimmt man es mit den wirtschaftlichen Sanktionen sehr ernst. Abgesehen von den Beratungen über dieses Thema zwischen den USA und Groß- Dritannien, deuten neueste Informationen über eine Verstärkung der Lieferungen an Formosa darauf hin, daß die USA dort für dle Durchführuns der Sanktionen gegen das Tolschinesische Festland eine wirksame Ba- Sis schaffen wollen. Die Ankündigung der Entsendung einer amerikanischen Militär- mission von 100 Offizieren nach Formosa und die Versorgung der national-chinesi- schen Truppen mit schweren Waffen wird jedenfalls von hiesigen politischen Beob- achtern mehr in diesem Zusammenhang be- trachtet und auf keinen Fall als Zeichen dafür angesehen, daß die USA auf Formosa nun doch eine national- chinesische Inva- Slonsarmee ausrüsten wollen. Da National-China. dessen letztes Ter- ritorium die Insel Formosa darstellt, in der No vollgültis vertreten ist und einem Sanktionsbeschluß der UNO unbedingt zu- stimmen würde, bei der Durchführung die- ses Beschlusses eine bedeutsame Rolle über- nehmen müßte, kommt der Insel Formosa schon geographisch eine große Bedeutung zu, Sie wäre gewissermaßen die wirk- samste Sperre für den Seeverkehr nach rot- chinesischen Häfen und deshalb dann der Pekinger Regierung ein besonderer Porn im Auge. Und es wäre denkbar, daß sich Rot- China deshalb zu einer Invasion auf For- mosa entschließen könnte, gegen die durch bessere Ausrüstung der national-chinesi- schen Soldaten die USA vorzubeugen wün- scheti. J. J. New Vorl) Taft gegen Zusammenschluß dier Auslandshilfsprogramme Washington.(UF) Der republikanische Senator Robert Taft kündigte an, daß es im Kongreß zu heftigen Auseinanderset- zungen kommen werde, kalls die Regierung versuche, alle Auslandshilfsprogramme zu- sammenzufassen und ihre Verwaltung aus- Schließlich dem State Department zu unter- Stellen. Wie bisher bekannt wurde, hat die Regierung die Absicht, für das kommende Fmanzjahr die Bewilligung von rund fünf Milliarden Dollar zu fordern, um mit diesen Seldmitteln das Waffenhilfsprogramm, die eingeschränkte Marshallhilfe und die Wirt- Schaftshlilfe für rückständige Gebiete Punkt vier Programm) durchzuführen. Takt ist gegen eine derartige Zusammen- assung der Hilfsprogramme, weil dies be- Geute, daß das State Department praktisch ganz allein über die Verteilung der Hilfs- Selder verfügen könnte. Queuille stellt nochmals Vertrauensfragen Paris,(dpa-AFP) Der französische Mini- Sterpräsident Henri Queullle stellte am Montag in der Nationalversammlung noch Zweimal die Vertrauensfrage. Er forderte die Vertagung der Aussprache über Wei Anträge, die eine Verzögerung der Budget- beratungen ur Folge sechabt hätten. euille hatte bereits in der vorigen Woche mehrfach de Vertrauensfrage mit Abstim- mungen verknüpft, in denen ber die Ver- tagung von Debatten über Anträge einzel- ner Fraktionen entsceden werden soll. Die Haushaltsaussprache soll nach Ansicht der Regierung unbedingten Vorrang haben. Die vier mit der Vertrauensfrage verbundenen Abstimmungen sollen am Mittwoch erfolgen. . Der Kuckuck im englischen Labour-Nest Aneurin Bevan und die linksradikale Opposition innerhalb der Arbeiterpartei Der nachstehende Artikel unseres Lon- doner Mitarbeiters ist geschrieben worden ehe der Rücktritt des britischen Arbeits- ministers in der Nacht von Sonntag auf Montag bekanntgegeben wurde. Da durch das nun erfolgte Ausscheiden Bevans aus dem Kabinett die Erläuterungen unseres Korrespondenten nur noch unterstrichen werden veröffentlichen wir sie ohne Aen- derungen. Die Red. London. Obwohl der größere Teil der englischen Presse gegen MacArthur Sturm gelaufen war, hörte man keinerlei Triumph- Geheul, als ihn Präsident Truman seiner Aemter enthob. Es war keine Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines be- freundeten und verbündeten Staates, so- lange man den amerikanischen General für eine Gefährdung des Weltfriedens hielt; es est eine andere Sache nachdem man dem Drängen nachgegeben hat. Und vor allem hat die englische Regierung eigentlich Tru- man Dank zu sagen, daß er durch seine mutige Entschlossenheit eine Kabinett- Krise in den Schatten der Oeffentlichkeit gedrängt hat. Die Konservativen, die keinerlei Grund finden konnten, das neue Budget des Mini- sters Gaitskell anzugreifen, forderten den Kopf des ewigen enfant terrible des Att- lee- Kabinetts. Der frühere Gesundheitsmini- ster und jetzige Arbeitsminister Aneurin Bevan hatte kurz vor der Bekanntgabe gesagt, er werde es nicht zulassen, daß man die von ihm geschaffenen Wohlfahrts-Ge- setze verwässere, und lieber zurücktreten, als mitanseheri will, wie man sein Kind ver- Unstalte. Folglich erinnerte ihn die gesamte oppositionelle Presse an dieses Versprechen, als der Finanzminister in seiner Budget- Rede bekannt gab, kurz- oder weitsichtige Engländer sowie die zahnlosen Insel-Be- wohner müßten in Zukunft die Hälfte der Kosten für ihre Brillen und Gebisse be- zählen, während sie sie bisher gratis und Franko erhielten. Aneurin Bevan machte zuerst während des Krieges von sich reden. Als Mitheraus- geber der Wochenzeitschrift„Tribune“, die nunmehr von seiner Gattin, der Abg. Jenny Lee redigiert wird, griff er unaus- gesetzt Winston Churchill scharf an, verlangte seinen Rücktritt, während sein Parteichef Attlee schließlich stellvertre- tender Ministerpräsident war, und überhaupt eine Koalitions-Regierung am Ruder war. Als die Sozialisten 1945 siegten, wurde Be- van Gesundheitsmünister und damit der- jenige, der die bisher populärste und wahr- scheinlich auch größte Errungenschaft der Labour-Reglerung, den freien Gesundheits- dienst für Alle organisierte und gegen die Opposition der Konservativen und der Aerzte einführte. Der aus Wales stammende Politiker ist ein beliebter Redner und shr- geiniger Mensch, der sieh vorgenommen hat, einmal Attlees Platz einzunehmèen; darum sollte man die nunmehr eingeführte Bezah- lung der Brillen und Gebisse nicht so wich- tig nehmen, wohl aber die tieferen Absichten jenes Mannes, der dagegen ist, daß man den Konservativen auch nur um einen Millimeter entgegenkommt. Von unserem Londoner PEM- Berichterstatter Bevan ist nicht nur ambitioniert, son- dern ausgesprochen links im Rahmen seiner Partei. Er ist zwar für die Aufrüstungs- pläne Englands, aber er ist nicht der Ueber- Zeugung, das die Gelder für diese Auf- rüstung auf Kosten der sozialen Dienste aufgebracht werden. Hinzu kommt, daß er in dieser Beziehung einen Verbündeten in- nerhalb des Kabinetts hat, nämlich Harold Wilson, den Handelsminister, der wohl gern an Stelle Gaitskells Finanzminister geworden wäre. Vielleicht gehört selbst der frühere Ernährungsminister Strachey zu dieser Opposition innerhalb der Attlee-Re- Sierung. Wenn Aneurin Bevan trotzdem bis jetzt nicht zurückgetreten ist, um so seine Differenzen zu plakatieren, so liegt dies wohl daran, daß all seinen sozialisti- schen Kollegen im Unterhaus momentan nichts daran gelegen ist, Neuwahlen ausge- schrieben zu sehen. Fast hat man den Ein- druck, Bevan halte eine konservative Mehr- heit im nächsten Parlament bereits für sicher, und wolle als Erneuerer einer wirk- lien radikalen Labour-Partei auftreten, Wenn die Zeit gekommen ist. Es ist bezeichnend, daß gerade jetzt die englischen Kommunisten ihre Strategie ge- ändert haben. Während ihr Führer Harry Pollitt bisher den Standpunkt verkün⸗ dete, Konservative und Sozialisten seien gar nicht voneinander zu unterscheiden, heißt es nun plötzlich, man müsse alle Kräfte vereinigen, die in Opposition zur momentanen Regierung und den Tories ständen. Die Kommunisten sind bereit, auf eigene Kandidaten zu verzichten, wo Sozia- listen aufgestellt werden, die nicht rechts sind. Damit wollen sie den Anschein er- Wecken, als seien die lokalen sozialistischen Zellen mehr für Bevan als für Gaitskell, der als Finanzminister mit einem Budget, das sogar den Konservativen gefällt, der Prügelknabe zu werden scheint. Und hier beginnt eine Entwicklung, die Attlee und Morrison nicht übersehen dürfen, Denn es ist kaum daran zu zweifeln, daß ein allge- meiner Linksruck einsetzt, wenn man den Arbeitern in der englischen Wählerschaft nicht genau erklärt, worum es geht, warum die Preise steigen werden, ohne daß die Löhne mitsteigen, und daß die Aufrüstung keine Angrifksabsichten in sich schließt. Sicher ist jedoch, daß Bevan die Einigkeit des Kabinetts bereits erschüttert hat, auch wenn er nicht resigniert hat, so daß er der Zentralpunkt aller Elemente ist, die mit der Attlee-Regierung unzufrieden sind. Die große Spaltung in Washington Der Zwist um MacArthur wird als nationales Unglück betrachtet Von unserem Washingtoner R. J.- Korrespondenten Washington. Ein führender amerikani- scher Staatsmann, der als einer der Archi- tekten der sogenannten„überparteilichen Außenpolitik“ gilt, erklärte unserem Kor- respondenten nach dem eindrucksvollen Empfang General Macarthurs im Kongreß: „Es ist doch wohl einzigartig und hoffnungs- voll, daß unsere Nation in einer Zeit der Geheimhaltung und Geheimnistuerei so offen über höchst delikte weltpolitische und welt. strategische Fragen debattieren kann. Könn- ten Sie sich etwas ähnliches in irgendeinem Diktaturstaat vorstellen?“ Dies war aber auch so ungefähr die ein- 2ige positive Stimme, die man über die mit der Generalsentlassung in voller Stärke wiederaufgelebte Diskussion um Amerikas Außenpolitik vernahm. Die Mehrzahl der hiesigen Beobachter glaubt, daß: der Zwist um MacArthur ein nationales Unglück sei und den festen Kurs der Regierung gefährde. Das„Triumvirat“ Truman, Acheson und Bradley muß zur Zeit einen politi- schen Zweifrontenkrieg führen und in einem der gefährlichsten Augenblicke der Welt- geschichte ein Großteil der Energie und Aufmerksamkeit dem Angriff zuwenden, der von innen her gegen die politische Führung der Nation vorgetragen worden ist. Denn selbst wenn nun in den folgenden Wochen einmal mehr ein Sieg der ruhigeren überlegteren Kräfte über die Hitzköpfe und Tollkühnen errungen werden dürfte, so wird es doch wohl ein Pyrrhussieg sein, Wie Wir aus ausgezeichneter Quelle wissen, standen die Chancen einer diplomatischen Lösung des Koreakonfliktes gerade in den ersten Apriltagen dieses Jahres so gut wie noch nie. Der Mai wird bald kommen Politische und unpolitische Streiflichter aus Berlin Von unserem G. S.- Korrespondenten Berlin. Auf dem grogen Platz, wo noch vor wenigen Monaten das angeschlagene Berliner Schloß stand, herrscht lebhafte Tätigkeit. Die letzten Trümmer werden ab- gebaut, Schutt und Steine in langen Roll- wagenzügen mit eifrig schnaufenden Klein- lokomotiven weggefahren. Am einen Ende des Platzes, am Ufer der Spree, ist eine dreihundert Meter lange Tribüne im Bau; das treppenartige Fundament aus Backstei- nen ist schon fast vollendet; hier sollen bei künftigen Massenaufmärschen die Ehren- gäste sitzen. Der gegenwärtig noch von Zie- geltrümmern rötlich eingestaubte Platz wird in wenigen Wochen Berlins„Roter Platz“ sein. Dae Zentralkomitee der SED hat angeregt, ihm den Namen„Marx-Engels- Platz“ zu geben, und— der Ostmagistrat hat die Anregung angenommen. Am I. Mai nun wird hier zum ersten Male massen- demonstriert. Die Arbeiter von Westberlin sind freund- lich eingeladen, mitzudemonstrieren. Im Zuge der„Politik der angebotenen Hände“ hat der östliche„Freie Deutsche Gewerkschafts- bund“ dem westlichen„Deutschen Gewerk- schaftsbund“ die schwielige Bruderhand entgegengestreckt, um zu diesem Feiertag — und überhaupt— möglichst viele west- liche Gewerkschafter in den Ostsektor zu ziehen.„Aktionseinheit der Arbeiterklasse gegen die Remilitarisierung“ ist diesmal das Stichwort, das den Massenauftritt hervor- rufen soll. Die westliche Gewerkschaft hat jedoch die östliche Bruderhand mit Hohn- lachen ausgeschlagen, wahrscheinlich um den Zeigefinger frei zu haben, mit dem sie nun ihrerseits— freundlich winkend— die Bewohner des Ostsektors zum Ferüber- kommen auffordert; denn auch auf westli- cher Seite wird am 1. Mai demonstriert: für „Frieden in Freiheit“. Ueber die Beteili- gung scheint man optimistisch zu denken; der große Platz vor dem Reichstag, wo schon manche westliche Kundgebung stattfand. wird durch die Beseitigung der letzten Trümmer noch weiter vergrößert. Uber hundert Volkspolizisten haben sich im März nach Westberlin„abgesetzt“, in der ersten Aprilwoche waren es täglich durch- schnittlich acht. Die Westberliner Zeitung „Der Kurier“ berichtet darüber:„Fast alle geben als Grund ihrer Flucht politische Mo- tive an doch ist bei vielen unschwer zu er- kennen, daß nur persönliche Unzufriedenheit mit den Zuständen bei ihrer Formation sie bewogen hat, sich abzusetzen.“ Nur etwa vierzig Prozent der Geflohenen werden als politische Flüchtlinge anerkannt. Ein kleiner Teil der übrigen kann beim Bergbau im Ruhrgebiet Arbeit finden. Der übergroße Rest sitzt in Lagern in Westberlin, ohne Aussicht auf Zuzugsgenehmigung und Ar- beitsbewilligung. Die jungen Männer erhal- ten ein Taschengeld von fünf Mark im Monat und Verpflegung und Unterkunft in über- küllten Baracken. Niemand weiß, was mit innen geschehen soll. Manche werden zu Verbrechern, manche gehen zurück nach Ostdeutschland, wo sie zu hohen Freiheits- strafen verurteilt werden. Kündigungsschutz durch Bundesrecht Die wesentlichsten Punkte eines entsprechenden Gesetzentwurfes der Bundesregierung Als der Wirtschaftsrat vor beinahe zwei Jahren ein Kündigungsschutzgesetz für die Doppelzone verabschiedete. sah es so aus, als solle dieses wichtige Rechtsgebiet end- lich wieder einheitlich geregelt werden. Die damaligen Militärgouverneure aber wollten die Verantwortung für so wichtige Entschei- dungen der Bundesrepublik überlassen und verweigerten dem Gesetz ihre Zustimmung. Vertreter der Arbeitgeber und Arbeitneh- mer traten daraufhin noch einmal zusam- men und schlossen ihre Beratungen über einen entsprechenden Gesetzentwurf bereits im Januar 1950 in FHattenheim ab. Er diente der Bundesregierung als Grundlage kür ihre weiteren Arbeiten. Jedoch ließ sich Bonn reichlich Zeit, und erst in den kom- menden Wochen wird sich der Bundestag mit einem Regierungsentwurf zu beschäfti- gen haben, dem der Bundesrat noch einige Aenderungswünsche hinzugefügt hat. Inzwischen gelten in den Ländern der kranzösischen und amerikanischen Zone die Kündigungsschutzgesetze, die dort in den Jahren 1947 und 1948 erlassen worden Sicid. Sie verfolgen mit einigen Abweichungen die gleichen Ziele und haben alle späteren Entwürfe maßgebend beeinflußt. In der britischen Zone aber klafft eine unange- nehme Lücke, seitdem das Gesetz zur Ord- nung der nationalen Arbeit, das auch ein- heitliche Kündigungsschutzbestimmungen enthielt, im Jahre 1947 durch den Kontroll- rat aufgehoben wurde. So gut es ging, hal- ten sich die Arbeitsgerichte dort mit allge- meinen Vorschriften aus dem Bürgerlichen Gesetzbuch. Vielfach geht der Entwurf der Bundes- regierung in seinen Schutzbestimmungen noch weiter als das bisher geltende Recht. Manche Kritiker schlagen hier Beschrän- kungen vor, andere verlangen noch einmal eine genauere Durcharbeitung nach Juri- stischen Gesichtspunkten. So soll der Kün- digungsschutz nach bayerischem Vorbild be- reits bei einer Betriebszugehörigkeit von drei Monaten gewährt werden. Demgegen- über möchte der Bundesrat es bei den bis- her zumeist üblichen sechs Monaten be- Eine Lösung, bei der weder die Vereinten Nationen, noch die Amerikaner„ihr Gesicht verloren hätten“, war in Vorbereitung und hätte im Sommer zu einem Zeitpunkt in dem der freiwillige Rücktritt MacArthurs anläßlich des Friedensvertrages mit Japan erwartet wurde, zur Reife gelangen kön- nen. Die Torpedierung dieses Verständi- gungsversuches durch MacArthurs Brief an den Kongreßbmann Joe Martin war die eigentliche historische Fntscheidung, die in diesem Monat gefallen ist. MacArthurs Entlassung und das Wiederaufleben der De- batte um den Vorrang Europas oder Asiens war nur die Folge jenes eigenwilligen Aktes, der in Washingtoner Regierungs- kreisen gerade als„Hochverrat“ bezeichnet wird, denn Maearthur mußte wissen(und wußte es wohl auch), daß damit das hinter den Kulissen geführte diplomatische Ge- heimmanöver der amerikanischen Regierung unmöglich wurde. Die Spaltung, die in der nun zu erwar- tenden langen und schmerzlichen Debatte zum Vorschein tritt, ist nicht nur politi- scher Natur, sondern beruht auf fundamen- talen seelischen und charakterlichen Ge- gensätzen, die Partefrahmen sprengen. Man kann ohne Uebertreibung sagen, daß— wie übrigens die gerade jetzt erschienene Rund- frage der„Foreign Policy Association“ bei über 700 führenden Aerzten, Anwalten und Geschäftsleuten zeigt— alle Vernünftigen, politisch: Geschulten der bedächtigen und eben deshalb unpopularen Politik der Re- gierung zu stimmen; während die sentimen- talen, emotionalen Charaktere in ihrer Be- geisterung über den„Helden“ Macarthur und der Sehnsucht nach„großen Taten“ Vergessen, die furchtbaren Konsequenzen der von dem General vorgeschlagenen Maß. nahmen durchzudenken. Es ist besonders tragisch, daß gerade in diesem Augenblick der Mann, der das Sym- bol der„überparteilichen Außenpolitik“ war, Senator Vandenberg. sterben mußte. Die Fahnen, die bei seinem Weggang in die Ewigkeit und beim gleichzeitigen triumpha- len Einzug MacaArthurs in der Hauptstadt auf Halbmast flatterten, waren ein Zeichen der Mahnung und der Trauer mitten un hysterischen Aufbranden der„Massen- seele“. enden lassen. Gegen den Widerstand des Handwerks sollen auch künftig die Arbeit- nehmer schon in den Drei-Mann- Betrieben geschützt werden. Die unterste Grenze der Betriebsgröße lag bisher in Hessen bei fünf, in den anderen Ländern bei zehn bis zwan- 2ig Beschäftigten. Näher abzugrenzen Käre auch das Verhältnis des neuen Kündigungs- schutzgesetzes gegenüber den Betriebsräte gesetzen der Länder, namtlich im Hinblick auf das Mitbestimmungsrecht in personellen Angelegenheiten. Auch sonst findet sich in verstreuten landesrechtlichen Vorschriften allerlei, namentlich in Süddeutschland, Was jetzt durch das Bundesgesetz geregelt wer- den soll. Da die„Arbeitsplatzwechselver- ordnung“ von 1939 fortfallen soll, wäre der soziale Schutz bei ungerechtfertigten Kün⸗ digungen nur noch von den Gerichten und nicht mehr von den Arbeitsämtern aus- zuüben. Kernstück des Entwurfs ist der Kün- digungsschutz bei„sozial ungerechtfertigten“ Kiindigungen. Er wird wirksam, wenn die Kündigung nicht„durch Gründe, die in der Person oder dem Verhalten des Arbeitneh- mers liegen oder durch dringende betrieb- liche Erfordernisse“ verursacht worden ist. Hier soll zunächst der Betriebsrat vermitteln. Im Prozeß hat der Arbeitgeber die Berech- tigung seine Maßnahme zu beweisen, Dem Arbeitnehmer steht aber nicht einfach eine Widerrufsklage zu Verfügung, wie nach bis- herigem Recht. Vielmehr kann eine sozial ungerechtfertigte Kündigung un wirk- Sam sein, was vom Arbeitsgericht fest- zustellen ist. Jedoch müssen in einem sol- chen Verfahren alle Fristen, Formen ind Termine sorgfältig beachtet werden, weil sonst bei ihrer Versäumung die Kündigung doch wirksam werden kann. Trotzdem gibt es Fälle, in denen einem Arbeitnehmer die weitere Tätigkeit in dem betreffenden Betrieb nicht mehr zugemu- tet werden kann oder in denen der Arbeit- geber nachweist, daß keine Zusammenarbeit mehr möglich ist, die den Betriebszwecken dienlich wäre. In diesen Fällen hat das Gericht auf Antrag das Arbeitsverhältnis Henützen dürfen. Notiz zum Tage: Ungenügender Geschichtsunterricht Der amerikanische Hohe Kommissar Mecl kritisierte am Montag in Mainz, in den Schuleg vieler Länder der Bundesrepubli werde en völlig ungenügender Geschichtsunterricht 50 trieben. Dadurch sei in Westdeutschland ein „Generation von historischen Analphabeten“ herangewachsen. Die deutsche Schuljugen werde zu wenig über das Uebel von Nationgl. sozialismus, Kommunismus und der Diktat im allgemeinen unterrichtet. Geschichtsuntes, richt, der die heutigen politischen Migstänc und ihre Ursachen nicht genügend erfasze 3% ein Vergehen an der Demokratie und an de Jugend, betonte MecCloy. Der Hohe Kommissw sprach anläßlich der Uebergabe einer Spench der amerikanischen Hohen Kommission von 400 00 D-Mark zur Erweilerung der Mainz Jokann-Gutenberg- Universität in einem akade. mischen Festakt vor zahlreichen Studenten Mecloy bemerkte, in einigen Bundesländen gebe es heute noch keine Lehrbücher für den Geschichtsunterricht in den Schulen. Die deus. sche Schuljugend habe nicht genügend Zugang zu historischem Quellenmaterial. Nur in wen gen Bundeslùndern seien gute Lehrbücher por handen. Es sei völlig unverständlich, Warum diese Bücher nicht von den übrigen Länden übernommen würden. Außerdem sei es an de, Zeit, das gesamte Material für den Geschieht. unterricht zu uberholen und auf den neuesten Stand zu bringen. Einigung über Lohn- und Preisfrage Bonn(dpa) Der von der Bundesregierung ins Leben gerufene Lohn- und Preisaus. schuß hat sich am Montag über bestimmm Grundsätze der Lohn- und Preispolitik ge einigt. Nach einer siebenstündigen Sitzung teilte ein amtlicher Sprecher mit, daß di Vertreter der Industrie sich bereit erklang haben, die Endpreise so niedrig wie mög. lich zu halten. Die Vertreter des Deutschen Gewerkschaftsbundes hätten daraufhin 20. gesichert, daß sie ihre Entscheidungen den getrofkenen Mabnahmen anpassen wollten Das Ergebnis der Besprechungen wurde dem Bundeskanzler vorgelegt. Landtag erhält neue Geschäfts- ordnung Stuttgart,(tz-Eig.-Ber.) Der Geschäfts. ordnungsausschuß des württembergisch⸗ badischen Landtages setzte am Montag seim Beratungen über eine neue Landtags- Ge. schäftsordnung fort. Wie uns Abg. Pflü- ger(SPD), von dem der zur Debatte stehende Entwurf im wesentlichen stammt, hierzu erklärte, sind bei der ersten Lesung der ersten Hälfte der rund 140 Paragraphen umfassenden neuen Geschäftsordnung keine grundsätzlichen Meinungsverschiedenheiten unter den Parteien entstanden. Es ist dam zu rechnen, daß der revidierte Geschäfts,“ ordnungsentwurf bereits Mitte Mai dem Plenum zugeleitet werden kann. Die Frage ob Landtagsabgeordnete, die nicht Bericht erstatter sind, auch weiterhin Reden von vorbereiteten Manuskripten ablesen dürfen oder nicht, wird der Ausschuß in seiner nächsten Sitzung behandeln. Dem Entwur zufolge sollen nur noch Minister, Regie- rungsvertreter und die Berichterstatter von Ausschußsitzungen und Kommissionen vor bereitete Manuskripte and Aufzeichnunzen 118 11 Deutsch- österreichisches Sozial- versicherungs-Abkommen ö Salzburg.(dpa) Ein umfassendes Sozial- versicherungs- Abkommen zwischen Oester- reich und der Bundesrepublik ist am Wo-. chenende in Salzburg unterzeichnet worden. Das Abkommen stellt die in Oesterreich lebenden Deutschen und die in der Bundes. republik lebenden österreichischen Staats. angehörigen den Landesbürgern in der Sozialversicherung gleich. Sie sollen ohne Kürzung und Vorbehalt in den Genuß der im Gastlande üblichen Arbeitslosenunter- stützung, Krankenversicherung und Renten- zahlung kommen. f aufzulösen. Wenn aber der Arbeitnehmer den Gegenbeweis gegen die Gründe seine“ Arbeitgebers führt oder wenn die Kündl. gung„offensichtlich willkürlich oder zu nichtigen Gründen unter Migbrauch der Machtstellung des Arbeitgebers“ ausgespro- chen wurde, dann ist der Antrag des at. beitgebers abzulehnen. Daher hat der Ar- beitgeber auch nicht mehr die Wahl, db er bei ungerechtfertigten Kündigungen lie- ber eine Abfindung zahlen oder den Arbei nehmer doch wieder weiter beschäftigen möchte. Nach hessischem und bayerischen Vorbild ist vielmehr die Abfindung nut noch in Ausnahmefällen und auf begrün deten Antrag zulässig. Hier ergeben sien mannigfache rechtliche Probleme, und de Arbeitsgerichte haben bei ihrer Enischeidunf einen weiten Spielraum des Ermessens mi entsprechend groger Verantwortung. 1 Diese Entwürfe zeigen, wie sehr man au den Schutz der sozialen Sicherheit bedacht war, und welche öffentliche Funktion be. reits dem Einzelarbeitsverhältnis beigemes, sen wird. Daneben enthält der Entwül noch Bestimmungen über die Arbeitslenkunz und den Kündigungsschutz bei Massen entlassungen. Vorbilder hierfür lieferten 5 Gesetzgebung nach dem ersten Weltkrles und das süddeutsche Landesrecht der hinle uns liegenden Jahre. Massenentlassung sind danach mindestens vier Wochen vorte beim Arbeitsamt anzuzeigen, wobei el“ Stellungnahme des Betriebsrates beizufüsel ist. Sie werden nur wirksam, wenn ihnen ein besonderer Ausschuß beim Landes arbeitsamt zustimmt. Die Entlassunss pet b karm auf zwei Monate verlängert werden. 1 5 Massenentlassung gilt es in Betrieben unte 50 Arbeitnehmern bereits, wenn fünf h entlassen werden sollen. In Betrieben 110 schen 50 und 500 Arbeitnehmern 3 die Mindestzahl 10 Prozent oder mehr 5 g 25 Beschäftigte, in größeren Betrieben 10 die Entlassung von mehr als 50 Arbeitn. mern eine anzeigenpflichtige Massenen lassung dar. Ausnahmen gelten seibet eh ständlſeh für Saison- und Kampagnebetrie und auch für das Baugewerbe. U. K 17 Zu der ihre zeh 25. nis ger des. mel poe aue phi sche anf. vor hun mel reli Ide anb Erz lich ster Ent den eine ken sche Kkör! zeh. nick von sag! nac Zieh rea! neh tisc „WI dan von Abh ind! Wie wil Kin nick mä Kin Psy abr tere 808 Tre Wa! ler Vor Miß Wir und sie nich ter! Das son und den fah 2¹ übe Sine nic a2 che leci chulg de eig nt de. d eine deten Jugeng tiongl. iktgtuy sunter, stände 58e, 30 an der miszuy Spend Nn voß Jainze: akad. denten Anden Ur den e deu. Zugang wen. er por. warum ander an der Richtz. Vesten Tagen erung eisaus. timmtz ik ge. zitzung aß dis erklärt mog. itschen in zu- en den ollten. le dem ts⸗ chäfts⸗ gisch g Seine g8-Ge⸗ Pflü⸗ Debatts tammt, Lesung raphen keine Aheiten damit chätz diem rage erichl⸗· en pon dürlen seiner ntwur! Regie- er von n Vor- nungen al⸗ Sozial- ester n Wo⸗ ſorden, erreich undes Staats. n der ohne uß der unter- enten⸗ zehmer seines Künch⸗ er aus h der gespro- es Ar- er Ar- hl, 0b en lie · Arbeit ätigen ischem g nur grün 1 sich nd die eidung ns mit lan auf bedacht on be · gemes- ntwurk enkung 88e h- ten de tkrles hinte sunge! vorbe“ 1 eine ukügen ihnen andes- ssperke en. Als 1 unter davon n WI beträgt hr al n stell eitneh⸗ zenent⸗ ostver⸗ etriebe N U. H„ Nr. 95 Dienstag, 24. April 1951 Zum 25. Todestag von Ellen Key ERZIEHUNG OHNE FORCE Von Luise Rinser Es ist nicht die Schuld Ellen Keys, son- dern die einer oberflächlichen Interpretation ihres Werkes, daß sie zweieinhalb Jahr- zehnte nach ihrem Tod— sie starb am 25. April 1926— unserem lässigen Gedächt- nis nichts weiter als die pathetische Predi- gerin von der„Majestät des Kindes, vor dessen Hoheit Vater und Mutter die Stirn in den Staub beugen sollen“. Gewiß hat sie das geschrieben und einiges mehr, was uns heute im Ton zu feurig poetisch und als Forderung übertrieben oder auch überholt erscheint, und gewiß ist die philosophische Grundlage ihrer pädagogi- schen und gesellschafts-kritischen Arbeit anfechtbar. Aber vieles von dem, was sie— vor allem in ihrem Hauptwerk„Das Jahr- hundert des Kindes“— schrieb, ist noch im- mer aufrührerisch aktuell. Der neue Mensch“, das ist für sie ein religiöser Freidenker, ein sozialistischer Idealist, ein naturkundiger Schönheits- anbeter, ein freisinniger Enthusiast für die Erziehung durch Menschlichkeit zur Mensch- lichkeit“. Mit Nietzsche hält sie das Chri- stentum für das größte Hemmnis in der Entwicklung der Menschheit, mit Rousseau den Menschen für ursprünglich gut, also nur einer entwickelnden, nicht einer unterdrük- kenden Erziehung bedrüftig, und mit Nietz- sche und Darwin zusammen eine geistig- körperliche Auslese für wünschenswert., Die zehn Gebote für die moderne Ehe werden nicht mehr vom Religionsstifter, sondern vom Naturforscher geschrieben werden“, sagt sie und stellt die konkrete Forderung nach Ehetauglichkeits- Zeugnissen. Wo sie ihre Ideen in die Praxis der Er- ziehung überträgt, wird sie ganz einfach, realistisch und nahezu uneingeschränkt an- nehmbar. Ihr Erziehungsprogramm ist aristokra- tisch, wenn man will— individualistisch. „Will man Menschen erziehen, nicht Masse, dann gilt es, alle jene Impulse zu entwickeln, von denen Wert und Stärke des Menschen abhängen.“ Das heißt: Erziehung soll die individuelle Eigenart jedes Kindes ent- Wickeln helfen, statt sie um eines Kollektivs willen zu unterdrücken; der Egoismus der Kinder ist natürlich und berechtigt und soll nicht gewaltsam gebrochen, sondern nur all- mählich den Verhältnissen angepaßt werden; Kinder müssen(hier greift sie der modernen Psychotherapie vor) ihre„schlimmen“ Triebe abreagieren können, damit keine Fixierun- gen schlechter Eigenschaften entstehen; Er- ziehung darf nichts anderes sein als Unter- stützung der natürlichen Entwicklung des Kindes durch Schaffung einer günstigen Um- gebung; das Geheimnis der Erziehung liegt darin, nicht zu erziehen und dem Kind alle Freiheit zu geben, solange, bis es„an die „ Grenze des Rechts anderer stößt“. Dabei ist Ellen Key weit davon entfernt, das Kind als kleinen Halbgott zu betrachten. Im Gegenteil, sie will es allen Härten, Un- gleichheiten und Notwendigkeiten des Le- bens aussetzen, damit es früh lerne, sich an- Zzupassen. Ihre Ansichten über die Erziehung über- trägt sie auch auf ihren„Traum vori der Schule der Zukunft“. Die individuelle statt nivellierende Allgemeinbildung vermittelt; alles Wissen wird selbst erarbeitet, alles Lernen zielt auf die Bildung einer eigenen Meinung und auf Freiheit der Entscheidung. Die Fächerung des Unterrichtsstoffes wird ersetzt durch eine Konzentration um Haupt- fächer oder große Stoffkreise; es gibt keine Trennung der Geschlechter; die Lehrer sind „subjektive und originale“ Persönlichkei- ten statt zur Norm verpflichtete Staats- angestellte und sie dürfen nicht länger als zwenzig Jahre im Dienst bleiben.„Der teuerste Schulplan wird immer der wohl- feilste sein“, auf lange Sicht hin betrachtet, aber:„Die moderne Schule kommt solange nicht zustande, wie die Staaten Opfer für den Militarismus bringen.“ Mit dem nämlichen kritischen und schöp- ferischen Mut tritt Ellen Key der Frauen- emanzipation entgegen. Ja— entgegen. Obgleich sie selbst durchaus der persön- lichen Freiheit der Frau zugetan ist, sieht sie, daß die„Befreiung der Frau“ keines- Wegs garantiert ist, wenn man ihr alle Be- rufe zugänglich macht, ihr aber dadurch so- Viel Arbeit aufbürdet, daß sie untauglich wird zu ihrer eigentlichen Aufgabe, Kinder zur Welt zu bringen und sie gut zu erziehen. Die Frauenbewegung sieht Ellen Key also unter dem Aspekt des Kindes, wenn sie auch die Frau durchaus nicht nur in ihrer Funk- tion als Mutter gelten läßt. Jede Frau kann tun, was sie will, Kinder gebären oder nicht, aber wenn sie Kinder hat, dann ist sie den Kindern wie der bestehenden Gesell- schaft und der Idee der Entwicklung des Menschengeschlechtes streng verpflichtet. Daß sich Ellen Key mit Mut und Schärfe gegen den Mißbrauch der Arbeitskraft von Frauen und Kindern in der Industrie und für den Achtstundentag einsetzt, daß sie reformatorische Vorschläge für das Zusam- menleben von Mann und Frau macht, für die Rechte unehelicher Mütter eintritt und die moralische Heuchelei der Gesellschaft an- greift, sei am Rande notiert. Prononciert aber sei jener Satz vermerkt, der immer gültig ist und von Staatsmännern und Kul- turpolitikern nie wirklich begriffen wird: „Wenn es sich um die Vervollkommnung des Menschengeschlechts handelt, ist die Umgestaltung der Sitten und Gefühle immer das Wesentliche, und im Vergleich damit wird der Einfluß der Gesetzgebung immer gering sein.“ DER INTERNATIONALE FERANENRAT Der Deutsche Frauenring ist am 2. April 1951 auf der Athener Konferenz einst mmig als vollberechtigtes Mitglied in den Inter- nationalen Frauenrat aufgenommen worden. Diese alte, hochangesehene Frauenorgani- sation besitzt seit einigen Jahren den so- genannten„konsultativen Status“ bei dem Wirtschafts- und Sicherheitsrat der Verein- ten Nationen. Sie kann Resolutionen, Wün- sche und Anregungen bei den Vereinten Nationen vorbringen und wird umgekehrt von den Vereinten Nationen und ihren Unterabteilungen befragt, wenn es sich um irgendeine internationale Frauenangelegen- heit handelt. ICH HABE ANGST UN MEIN KIND Plötzlich fuhren wir zusammen, ein Kra- chen und Poltern ertönte aus dem Treppen- haus. Ich stürzte hinaus mit dem einzigen Gedanken: Der Junge ist die Treppe hinun- tergefallen, denn eben war er nach unten gegangen. Nun, der Junge war nicht die Treppe heruntergefallen. Die Kohlenleute waren gekomen und hatten Koks in den Kel- ler geschüttet. Und doch können wir durch übergroße Vorsicht unsere Kinder nicht vor einem Mißgeschick oder einem Unglück bewahren. Wir können sie nicht dauernd einsperren und nicht ständig überwachen, wir können sie nicht von der Straße fernhalten und nicht verhindern, daß sie auf Bäume klet- tern oder— wenn sie auf dem Lande leben — sich im Heuboden ein Versteck suchen. Das ist vielleicht auch ganz gut so, denn sonst würden wir sie schließlich nur scheu und ungeschickt machen und unfähig für den Lebenskampf, der nun einmal von Ge- fahren umgeben ist. Je früher ein Kind lernt, sich selbständig zu bewegen, desto leichter wird es Gefahren überwinden, denn sie sind überall und sie sind an allen Orten verschieden, so daß es nicht möglich ist, ein Kind darauf besonders abzurichten. Es kommt vielmehr darauf an, es mit der Gefahr überhaupt vertraut zu ma- muß sehen und hören lernen, es muß auf- merksam und umsichtig werden, aber auch entschlossen und schnell wenn es darauf an- kommt. Nicht Furcht einjagen vor den Ge- fahren sondern vertraut machen mit ihnen, das ist unsere Pflicht. Liebe und Sorge lassen uns oft falsche Wege einschlagen. Wer einem Kind mit dem Schornsteinfeger oder gar mit dem Polizisten droht, wenn es sich falsch benimmt oder un- gezogen ist, darf sich nicht wundern, daß dieses Kind ein falsches Verhältnis zur Wirk- lichkeit bekommt und daher auch auf ande- ren Gebieten versagt. Es achtet nur auf ein- gebildete Gefahren und erkennt nicht die echten. Schon die Zwei- und Dreijährigen können beim Spazierengehen viel lernen, und sie sind ja so ungeheuer wißbegierig und behalten so erstaunlich viel. An uns liegt es, sie richtig zu führen und sie nach und nach mit allem vertraut zu machen. Kinder haben ihre Schutzengel, sagen wir, und daran wollen wir glauben. Aber wir wollen dem Kind auch helfen, sich in der Welt zurecht zu finden. Wir brauchen nicht immer in Angst um unsere Kleinen zu sein, wenn wir ihre Selbstsicherheit mit al- len Mitteln fördern und ihnen das Bewußt sein geben, daß es àn ihnen selbst liegt, wie es ihnen ergehen wird. Nur auf diese Weise können wir sie auf die Dauer vor Gefahren Eine Reihe der führenden Frauen des Internationalen Frauenrats gehören außer- dem den verschiedenen, den Vereinten Na- tionen angegliederten Organisationen und Ausschüssen vollberuflich oder ehremamt- lich an. So ist etwa die Vorsitzende des Internationalen Frauenrats. Dr. Eder-Schwy- zer, Zürich, Mitglied des Schweizer Aus- schusses für UNESCO. Madame Pichon Mitglied des französischen UNESCO-Aus- schusses, Dr. Renè Girod seit 1936 ͤ am In- ternationalen Arbeitsamt tätig: Mrs. Par- sons ebenfalls bei UNESCO und Gründerin einer Frauenvereinigung für die Vereinten Nationen, Mis Minerva Bernadino, ehe- malige Vizepräsidentin des Ausschusses für Frauenrecht bei den Vereinten Nationen, mit einem Wort, man könnte Dutzende von Frauen aufzählen, die in dieser oder jener Eigenschaft, zeitweilig oder dauernd, bei den Vereinten Nationen tätig sind. Ueberdies hat der Internationale Frauen- rat eine eigene Verbindungsfrau bei den Vereinten Nationen: Mrs. L. D. Barney, deren Mitarbeiterinnen sich alle für irgend- eine Aufgabe bei den Vereinten Nationen spezialisiert haben. Trygve Lie, der Generalsekretär der Vereinten Nationen, hatte als seine persön- liche Vertreterin die Australierin, Tenison Woods entsandt, die der Versammlung zu- sicherte, daß sie alle Resolutionen an die Vereinten Nationen weiterreichen werde. Mit wenigen Ausnahmen taucht in fast allen der über dreißig Resolutionen der Name der Vereinten Nationen auf. In der Friedensfrage fordert der ICW die Anerkennung der Prinzipien der Charta der Vereinten Nationen und der Erklärung der Menschenrechte. Er beschwört alle seine Mitglieder, ihre Tätigkeit zu ver- stärken, daß diese Prinzipien in ihren Hei- matländern verwirklicht werden. Darum fordert er alle Mitglieder auf, die mora- lische Autorität der Vereinten Nationen zu stärken und zu entwickeln: den Vereinten Nationen zur Macht zu verhelfen. um einen Seite 3 JEAN DE SSE S, PARIS: SCHMUCK FUR DEN ABEND über eine solche Macht zu wachen, damit sie sich nur in der Sache von Frieden und Freiheit ausübt. Zu den Resolutionen, die Flüchtlings-, Kriegsgefangenen und Wohnungsbaufragen betreffend, konnte der deutsche Standpunkt gehört werden. Wir haben also heute in Deutschland eine Möglichkeit, deutsche Nöte. vor allem, wenn sie internationale Fragen der Men- schenrechte betreffen, auf dem Weg über den Internationalen Frauenrat vor die UN zu bringen. Damit tragen die Frauenver- bände, die dem Deutschen Frauenring an- gehören, zur Stärkung der UN bei und wie man hoffen sollte, zur Erhaltung des Friedens. Dr. Gabriele Strecker Sieben Millionen Gänseblümchen für die Mütter Frau Elly Heuß-RKnapp, die Gattin des Bundespräsidenten, gab in einer Presse- konferenz über das„Deutsche Mätterge- nesungswerk“ und die für den 6. Mai vor- gesehene Straßen- und Haussammlung be- kannt, daß im vergangenen Jahre rund zweieinhalb Millionen D-Mark an freiwil- ligen Spenden für das Müttergenesungswerk gesammelt wurden, die 26 000 Frauen in 75 Heimen eine Erholung für drei Wochen ermöglichten. Sieben Millionen„Gänseblümchen, die bei der großen Straßen- und Haussammlung in der Bundesrepublik verkauft werden, sollen die notwendigen Geldmittel für den Weiteren Unterhalt und Ausbau dieses kari- tativen Werkes bringen. Frau Heuß richtete einen Appell an die Oeffentlichkeit, 1555 Am Rande vermerlet Daß Kinder im Sand spielen, ist wirklien nichts Besonderes; wahrscheinlich haben das auch die Sohne und Töchter der Urmenschen getan. Sand und Kinder gehören sehr eng zu- sammen. Dieser enge Kontakt zeigt sich den Müttern sehr deutlich, wenn ihre Kinder vom Spielen nach Hause kommen. Sie haben sich zwar nickt im Sand, aber der Sand hat sieh in ihnen verlaufen. Wird man tiefgründig, so erkennt man, daß der Sand zum Anlaß einer Betrachtung werden kann. Sie stützt sich zuar auf Sand. aber——. Der Sand und die kleinen Knirpse, waren lange Zeit hindurch nicht zusammen zu sehen. Das war vor knapp fünf Jahren, ais diese Knirpse nock hungrig mit anderen Dingen spielen mußten. Es gab nur einen Tummelplatz, der an Ausdehnung nichts zu wünschen übrig Neß: Trümmer! Sandhaufen waren einfach nicht da, weil es keine Baustellen gab. Das kat sich nun geändert,— Gott sei Danx! Es gibt wieder Sand und es gibt wieder ge- sunde Kinder, die sich darin eingraben können. Die Erwachsenen bauen Häuser, weniger Wohn- blocks zwar als Warenhaus- und Banhpaläste. Die Kinder bauen Burgen, Kanäle und Tunnels. Aufbauwille überall. Man hofft, daß es so bleibt und nock besser wird. Und man erkennt daß es absolut keine Selbstverständlickkeit ist, wenn neute Kinder im Sande spielen. Sie vergessen zwar schnell, wenn sie ihre Sandburgen am Morgen, von den Eruachsenen um höherer Ziele willen zerstört, vorfinden. Aber die Großen, die in diesem Falle das zerstörende Element verkörpern, sollten nie vergessen, daß schon oft um hökerer Ziele willen nicht nur Sandburgen, sondern ganze Städte zerstört wurden; und daß die Menschheit immer geneigt ist, alles zu wiederholen, um sogenannter hö- herer Ziele willen. 5 Kinder im Sand sind ein gutes Zeichen und eine Warnung zugleich. Weil wir und sie im Sand gesunden wollen, ist diese Gemeinschaft dus Leben und Sand wichtig, sehr wicktig sogar. chen und sie ihm überall zu zeigen. Das Kind schützen. G. H.(Fyffi) Angriffskrieg unmöglich zu machen und Bemühungen zu unterstützen. weh Herstal 281 NHestod Heuriger 333 Hicieory Fimbeere 3³⁵ Hindenburg . Erde in Zentralasien, d. d. B. Mt. Wilson in Kalifornien; roman. Stiftskirche aus d. 11. 755 nach 1 3 e 2. ee Stenze rw. ef, e e e und 12. Jh. Bee e ee 1 Wien-Grinzing.(s.) Myzels auf Wald- u. Wie- U. subtropischen Gebleten In- zeit bei 1 Milliarde Lichtjah- Herstal. Stadt in Beigien, an Ronstitution; spitze, schlägt Heuristik, gr., Lehre von den senboden;„schuß, jähe diens bildet. ca. 2500 Em Ig. ren. Astronomie älteste Wis- Zusttens in dustrievorort von 1. 5. Zwischenrippenrhvm als wissenschaftl. Metoden des aft ue u menen Biete. Gib ein Ab. Sonn n Were See. Lüttich. 2785 Fi mit Bewegungshemmungen, iv v. 8 7 5 0 e F 5 Höhe, Mount Everest(ases2 m) Mittel- u. Südamerika berech- Hertling, Georg Gf. v., 1643 an d. Brust wand: 8 8 0 ent- Erkenntnisse; 5 v. 5 N döenster Berg de V Beten 0 100 1919, kath. Staatsphllosoph u. stehen b. Zusammenzie g. u. gefundenen Erkenntniss. aus, im Bodetal(Harzji. Sternenläufe Geordnefe Fog vorletzter Reichskanzler d. dt. Ausdehnung; b.“-fehlern ent- gehend. 5 Himbeere, sommergrüne, sta- schung bel d. Griechen;(8, Kaiserreiches, 1917-18, Vor- stehen statt der Normaltsne Heuß, Theodor, Dr. rer. pol., Hexode, Sechspolrohr, in der chelige Stauden m. unterseits Hipparch u.(s.) Ptolemäus sitzender d. Zentrumsfraktion unreine Geräusche:»-verfet-„ 31. Jan. 1864, 1. Präsident d. Radiotechnik verwendet. weigfilzigen Blättern u. wohl- legten d. Grund zur systema- J. Reichstag u. bayr. Min.-Präs. tung, fettige„ Bundesrepublik Deutschland; Heyking, Elisabeth v., Schrift- schmeckenden Früchten. tischen Forschung; die Araber nertz, Heinrien, Physiker, leipigkeit n bel Fett- 2905 Redakteur d.„ilfe“, 1012 stellerin, Enkelin v. Achim u. Himera, altgr. Stadt auf Si- setzten die Astronomie der 1357.94, entdeckte elektr. Wel⸗ lelbiskelk. 26„Neckar-Zeitüng“, 1919.— Bettina v.(s.) Arnim, 1861— Zilien, Streitobjekt zw. Grie- Antike fort, daher viele Na- len u. schuf damit Grundlage Herzegowina, nochgelegene, 1033 Dozent an d. Hochschule 1925 Briefe, die ihn nicht er- chen u. Karthagern, 408 v. Ch. men f. d. Astronomie arab. d. Funktechnik. desgl. licht- größtenteils untruchtb. Karst⸗ 8 7 5 1 5 3 reichten“. v. Hannibal zerstört. Ursprungs: Begründer d. mod. elektr. Erscheinungen; nach landschaft W. u. e g-Baden, 12. 9. Heym, Georg, Lyriker, 1887 Himmel, astron. das vom Hori- 3 3 e 1.. 1 85 eng e lain, 9120 Em, 265 800 ver- 1029 Wahl z. Bundespräsiden- 1 e be zont 5 Kterntesende kühmte astronamen(s. Kep- . i 5 3 E, B ten; Schriften u. a.:„Hitlers 8 scheinbare Gewölbe üb. der jep(Planetengesetzeh(S New gungen pro Sek., Abk. Hz; wiegend bäuerl. E, Hauptort 25 0 2 45 katastrophe: Erde, das dürch d. Strahlen er(Planeteng(8. 1000 HZ= 1 Kilohertz(KHz); Mostar, 1878 v. Gsterr. 3 1. 8588 4 Heymel, Alfr. walther, Lyri⸗ ber Senne de e e 550. e * Gustav, Physiker, 1887, 1908 annektiert, 1918 zu Jugo- schichte“(1946). ker, Begr. des Insel-Verlags, verschied. atmosphär. Fär-. Bessel(Mess Nobelpreis 1925, Erforschung sla wien. Vorslibe sechs, 1878-1814, Anreger u. Förderer dung erhalt: wahrt Christi, Sterndistanzen),(E Sgellgeg J. Wassers fftotoge. Herz; Theodor, 1580. 180d, Be- 8 Würfel 75 Flachen; mod. Dichtung. v. allen christl. Konf. begang. Gau d. Sternsystems),(8) Hubb- d. Wasserstoffisotope. ründer des e 5 en ben e. Heyne, Christian Gottiob, 1728 e 5 8 le(Spiralnebeh. Herwegh, Georg, polit. Lyri- Judenstaat“: Dramen, Erzän- gramm, Sechsstern, Abzeich. 1812, Begründer der Alter- 8 818 1 85 Rreis 2 ut der Himmelsschlüssel, mehrere ker, 1817-75, Revolutionär, lungen, Tagebücher.. d. ant. Pythagoräer u. d. Ju- tums wissenschaft. 2 50 5 77 Sen Arten d. Pflanzengattg, Pri nach bad. Kufstand 1840 ver- Herzlieb, Minna(17891888), den(Ddvidstern);- meter, Heyse, Paul, Dichter, 1880 8 Ebene d Erdkdustors, mel, Frünlingsblumen. bunt; Gediente eines Leben Freundin Soetnes, d. inre Ge- sechstüßgiger Vers, Daletzius 1914, Epigone der Klassiker, e g digen“ d.„Wahlver⸗ Spondeus, bes. Versform Führer d.„Münchner Dichter- v. beid. vspolen gos ſentfernt; Himmelsziege, volkstümlich. 5 stalt 1. d. Ottilie„Wa 8 u. Spondeus, 8 ührer d. Mun 1 veskunde, Astronomie, Wis- Name f.(% Bekassine. Herz, zentrales Organ d. Ge- wandtschaften“ fortleben ließ. episch.. 1 kreises, Novellen, Roman senschaft v. d. Zuständen u. Eindeiang, Luftkurort und fas stems, dn den dummes. Kerzog, germ. Heerführer. im. E Bewegungen d. Himmelsker- Sklsportplatz l. d. Aligansz lauf durchrhythm. Zusammen- pränk. Reich selbst. Stammes- thea“).„Colberg', Nobelpreis 1910. Per, Sliedert sich in theoret. 51 8 9 4d. 8 ziehung(Sustote) u. brscnlak. kürst, unter den Karolingern Hexen, im Volksaperglauben Hf. chem. Zeichen f.(s.) Haf- u. Prakt., sowie Astroph- zibsn. zung(Diastole) antreibt, bei beseitigt, im 3. Ih. Neubſidg. des. d. MA m. teufl. Zauber- nium. Site; d. theoretische berechnet Hindemith, Paul, dt. Kompo- Mensch u. Säugetier als Hohl, v. Stammesherzogtümern, die künsten begabte u. v Teutei ng, chem. Zeichen für(60 Bewegungen der Sterne; die nist v. univers, künstlerisch. muskel, d. durch Scheidewand erst m. d. Untergang d. Stau- besessene Weibl. Wesen, meist 2 allber praletische · mißt und beobach- Begabung, 1895, Wirkt in N- m 2 Kammern eingeteilt wird, ger zerflelen, in Neuzeit Titel von abstoßender Häßlichkeit, 5 tet d. Gestirne u. inre Bah- Amerika,(Tale University), d. Iinke f. Blutkreislauf mit g. nöchsten Adels, Rang zw. seltener von übertriebener HGB., Handelsgesetzbuch. nen m. astronom. Instrumen- Repräsentant mod. Musik, ur- Hauptschlagader,(s.) Aorta, Groß nerzog und Fürst, 1918 Schönheit. Noch bis ins 18. Jh. Hlatus, lat., Kluft, d. h. ohne ten: Astrophysik ergründet sprüngl. Abkehr v. Klass Har- d. rechte f. Lungenkreislauf sämtli. reg. dt. Herzogshàuser Hexenprozesse mit Verbren- Ubergang stattfindendes Zu- physikalischen Zustand, Tem- moni u. Ausweitung d. To- mit Lungenschlagader(s.) nungen auf Scheiterhaufen; peratur, chem. Zusammenset- nalität, allmähl. Rückkehr. entthront. sammentreffen v. 2 Vokalen, n Siren Aufbau 8 Pulmondlis, beide durch Ring 1 besen, durch Schmarotzer- z, B. sehe ihn. zung, Entwicklung u. Bau d. einf. strengen Aufbau d. vor- m. Vorhöfen(Atrien) in Ver- Herzogenbusch, holl. 6 Her- pilze hervorgeruf. nestartige Hiberni m. N. kur kr⸗ s körper. Hauptinstrumente Klass. Zeit. bes. eindrucles- bindung: Gewicht beim Men- togenbosch, hoil. Stadt, 48.000 Sprossenwucherung. i. Baum- 1 285 a, röm. Name auf Sternwarten: Reflektoren volle Rhythmik ais Wesens- schen 270-350 g, etwa faust-⸗ E, Hauptstadt v. N-Brabant, Wipfeln; ei, die junge(s.) land. u. Refraktoren,(s.) Fernrohr, element d. Musik. Klavier- groß, eingehüllt l. d.- beutel; Gold- u. Süberindustrie. Stinkmorchel:„- milch, miich- Hickory, N- amerik. nußbaum- Mer iianinstrumente 2. Zeit- stücke. Kammermusik, Lie- d. Vorhöfe u. Kammern sind Hesekitl,(s.) Ezechiel. O art. Ausfluß a. d. Brustdrüsen ähnl. Baum m. des. hartem, bestimmung: Hilfsappaxate: der, Oper. bes.„Mathis der durch gr. Iffnungen mitein- 4. In d. Neugeborenen; pilz, dun- zähem u. elast. Holz, verwen- phot. Kamera, Spektroskop, Maler“. ander verbunden, auf denen Hesiod, Er. 5 8 75 1 1. Kkelfarbiger Rönrling, Fleisch det für Spezlal-Holzgeräte Bolometer, Thermoelemente, Hindenburg, Paul v. Benecken- dle klappen als Verschluß Ch.,„Theogonie 1 1 295 m- blauverfärb.; ringe, kreis- Gasdwagen, Feuerwehrleit., Photometer. Moderne Obser- dorff u. v., General-Feldmarsch, liegen e 193 1 3 8 e unt körmiges Umsichgreifen von] Ski); bis uber 30 m hoch. vatorlen meist auf Bergen, z. dtsch. Reichspräsident, 1847-1934: pectoris:„muskelentzündg., d.„. 8 5 Wohin in den Ferien 3 Moderne Schreck 3 tat men unsere latäglich erscheinende Be1IIa te Wasserschläuche ummi⸗- ap tragolo„ERRHOLTUue von Arrrae, IA p EI E N F 2. 9 Teppiche ae mnen die Wahl mres Reiseziels erlelentert pumpenmanschetten& 4, 8(ungbuschstr.) MANNHEIM Dlenstag, 24. April 1951 Seite 4 2000 Mannheimer Sänger proben für Karlsruhe Der Sängerkreis Mannheim beteiligt sich bekanntlich mit etwa 2000 Sängern am Ba- dischen Bundessängerfest in Karlsruhe vom 12. bis 15. Juni. Für den Bezirk 1 Mann- heim gibt der Badische Sängerbund folgen- dien Plan für Teilproben zu dem Karlsruher Konzert bekannt: Am 23. April, 20 Uhr, Teilprobe im„Kai- Sergarten“ für die Vereine: Arion, Aurelia Mannheim, Frohsinn Mannheim, Lieder- halle, Eintracht, Liedertafel, Mannheimer Katholischer Männerchor 1913 und Sänger- Klause. Am 24. April Probe um 20 Uhr im„Zäh- ringer Löwen“ für die Vereine: Erholung. Flügelrad, Harmonie Lindenhof, Mannheimer Sangerkreis, MGV Lindenhof und Sänger- lust Mannheim. Am 25. April treffen sich um 20 Uhr im Badischen Hof“, Freudenbeim, folgende Vereine: Sängervereinigung Feudenheim, Teutonia, Sängerbund Käfertal und Lieder- kranz Wallstadt. Am 26. April, 20 Uhr, werden im„Engel“, Neckarau, folgende Vereine zur Probe ge- beten: MGV Rheinau, Sängerbund Harmo- nie, Sängerhalle Germania und Volkschor Neckarau. Am 27. April, 20 Uhr, bereiten sich in der Turnhalle der Waldhofschule folgende Ver- eine vor: MV Schönau, Sängerbund- Sängerlust Sandhofen, Liederkranz, Sänger- lust und Volkschor Waldhof. Am 28. April treffen sich im„Kaiserhof“, Seckenheim, um 20 Uhr die Vereine: Sänger- reinigung Friedrichsfeld und Liedertafel 5 eheim. 6* Die Vereine, die sich nicht entschließen konnten, das Bundeskest in Karlsruhe zu zuchen, aber bei der Mannheimer Mai- er mitwirken wollen, werden gebeten, sich an den Teilproben des Bezirkes I in den für sie in Frage kommenden Lokalen zu be- teiligen, da bekanntlich im Rahmen der Mannheimer Maifeier das für Karlsruhe vorgesehene Programm als Generalprobe gesungen werden soll. Der 17jährige„Altmetallkönig“ jetzt im Jugendgefängnis Pr e ist 17 Jahre alt und wußte als einzige Erklärung für sein Fortlaufen von zu Hause nur vorzubringen:„Mein Vater wollte, daß ich jeden Abend um zehn Uhr zu Hause War“ Darum lief er fort, gab seine Stelle als Malergehilfe auf, zog zu einem um einige Jahre jüngeren Freunde und wurde das, was der Jugendrichter dieser Tage „Mannheims Altmetallkönig“ nannte. Dieser„Titel“ trifft zu. Kaum je haben in Mannheim Jugendliche bei ihren Alt- metalldiebstählen so viel Frivolität bewie- sen wie er. Tagsüber pflegte er einen Zei- tungsjungen zu begleiten, um Gelegenhei- ten ausfindig zu machen. Abends, während ine krüheren Schulkameraden im G A- lehrreichen Vorträgen folgten, mon- ier tè er von augen Kupfer“ und Altmetall- Wohin gehen wir? Dienstag, 24. April: Nationaltheater, 19.30 hr: Das heiße Herz“; Amerikahaus, 18.00, 19.30 Uhr: Filme:„Welt im Film“, Die„Insel“, Oeffentlichkeit und ökkentliche Meinung“; Kunsthalle, 19.30 Uhr: Vortrag:„Der paradoxe der Menschheit: Von der schöpferischen macht zur zerstörerischen Allmacht“, Spr.: fk. Dr. H. Friedmann Vortragsreihe,„Das icksal unseres Planeten“); Carl-Scholl-Saal, 10, 45, 19.30 Uhr: Vortrag:„Die Offenbarung Johannes, die 1 8 Feber urd wir Areligiöse“, Spr.: Dr. Hardung(Frei- 181682 Gemeinde). 25. April: Nationaltheater 19.00 3 Rosenkavalier“ Amerikahaus, 1.30 Fine: Welt im Film“,„Die insél“, entlichkeit und öffentliche Meinung“; schaftshochschule, 19.30 Uhr: Klavierkon- Werke von Mozart, Schubert, Dubussy, GSoethesaal, 19.30 Uhr: Vortrag:„Schuld itte zwischen dem bolschewistischen en und dem kapitalistischen Westen und die be, die sich für uns daraus ergibt“, Spr.: tesmann(Christengemeinschaft). teile am Gebäude ab. Am Amerikahaus ge- schah an mehreren Abenden das gleiche. Auch die Bundesbahn blieb nicht verschont. 30 Altmetalldiebstähle in fünf Wochen, die nahezu 1000 DM in die Hände der Jugend- lichen brachten, waren das Ergebnis. Das Geld wanderte bei Nacht in die Kas- sen von Schankwirten. In Taxis liegen sich der Dieb und sein 15jähriger Freund zur Faschingszeit zu ihren„Stammlokalen“ fah- ren. Das Ende vom Lied war eine Jugendge- kängnisstrafe über acht Monate für den 17 jährigen„Altmetallkönig“. i-tu. Humor zur Laute z um Flügel im Ufa- Palast Ein unerschöpflicher Fonds an Humor be- lohnte die Hörer, die trotz des lachenden Sonnenscheins den Weg zum Ufa-Palast ge- kunden hatten, um Dr. Hans E bbecke zu hören. Ob er pfälzisch oder bayrisch kam, ob die Schnurren aus Franken oder sonstwo stammten, immer wurde er sofort verstan- den und keine Pointe ging verloren, der Kontakt mit den Hörern, einmal hergestellt, wurde immer herzlicher. In Hilde Moser hatte er eine charmante Partnerin mitge- bracht, die die Reize der klassischen Wiener Operette voll ausschöpfte. Auch hier ein feiner Humor, der mit dem meisterhaft und kast unauffällig in seiner Diskretion am Flü- gel mitschaffenden Willy Breuer einen er- quickenden Bund einging,—80. den Hörern zu gute kam. chm. und Kundenbesuch mit Montiereiren Fünf Monate Gefängnis Der Kaufmann X aus Mannheims aller- nächster Umgebung arbeitete allerdings statt mit Kaffeeproben und Bestellscheinen mit Ortskenntnis und Montierschlüssel. Das Ergebnis war ein handfester Einbruchsdieb- stahl und eine Verhandlung vor dem Schöf- kengericht. Der Kaufmann— Bobnkaffee en gros—(in Wirklichkeit Anfänger mit sehr bescheidenem Einkommen im Dienste seines Bruders) hatte seinen Wagen auf dem Meßplatz abgestellt und kam in der löb- lichen Absicht, seinem Kunden die neuesten Sorten möglichst schmackhaft zu machen. Wer beschreibt seinen Kummer, als er die Rolläden herabgelassen und die Türen ver- schlossen fand? Die DM- Scheine, die er schon in seiner Tasche knistern zu hören Faubte, waren dahin. Und der Kaufmann, der sich in den Räumen seines Kunden bestens auskannte, kehrte um, holte den Montierschlüssel aus dem Wagen und klet- terte im Schutze der Dunkelheit über zwei Zäune in den Hof seines Kunden. Das Schloß sprang auf, und wenig später stan- deri àwei Sack Bohnenkaffee und eine Reihe von Kartons mit Schokolade im Werte von 2000,— DM zum Abtransport bereit. Dann packte den Dieb das Grausen. Mit einer Tafel Schokolade in der Westentasche ergriff er das FHasenpanier und vergaß sogar seinen Pkw., der am Meß- platz un verschlossen seines Herrn und Mei- sters harrte. Der Polizeiwachtmeister, der den Wagen am nächsten Tage abschleppen ließ und der Kriminalbeamte, der den zurückgelassenen Kaffee inspizierte, kombinierten wie Scot- land Vard. Am gleichen Tage noch tauschte der Kaufmann unter heftigstem Protest sein Zuhause gegen eine Zelle im Unter- suchungsgefängnis ein. Fünf Monate hinter schwedischen Gar- dinen waren das Ergebnis für einen Ein- bruchsdiebstahl, der nicht mehr als eine ge- hörige Portion Angst und eine einzige Tafel Schokolade eingebracht hatte. i-tu. Maiwoche im N e mit Opern- Premiere Am 28. April, 20 Uhr, gastiert im Natio- naltheater Mannheim die Tänzerin Dore Hoyer. Zu Beginn der Maiwoche dirigiert Pro- kessor Eugen Szenkar die Vorstellung von „Tristan und Isolde“ am 29. April, 18 Uhr. Am 1. Mai, 19 Uhr. wird die Oper„Die Liebe zu den drei Orangen“ des zeitgenös- sischen Komponisten Serge Prokofieff in Mannheim erstaufgeführt. Professor Szen- kar hat die musikalische Leitung. Am 4 Mai, 19.30 Uhr. wird das Schau- spiel„Die Unschuldige Irene“ von UgO Betti zum letzten Male gegeben. Zum Abschluß der Maiwoche ist am 12. Mai, 19.00 Uhr, die Premiere des Trauer- spiels„Maria Stuart“ von Friedrich Schiller in neuer Inszenierung von Paul Riedy ange- Setzt. Aus dem Vereinsleben „Vagabunden der Berge“ Wolfgang Gorter, in Bergsteigerkreisen bekannt für 92 Besteigungen von Viertau- sendern in Europa und Asien, beschloß am Samstag in der Wirtschaftshochschule die Wintervortragsreihe des Vereins„Die Na- tur freunde“. 1 Ein feineres Finale hätte sich Vorsitzen- der Karl Lauer und das übervolle Haus kaum wünschen können. Gorter, Regisseur von 12 Kulturfilmen und Schüler Luis Tren- Kkers, plauderte humorvoll und voll Stolz Af seine Erfolge, unter denen zwei inter- nationale Preise zu finden sind. Als„Ruck- sackindianer“ ließ er die Zuschauer und hörer am inneren und äußeren Erleben eines 12jährigen Jungen teilhaben, der sei- nem unwiderstehlichen Drang folgend allein auf Hochtouren geht und dabei die Wunder der Gebirgswelt„eroberte“. Eindrucksvoll auch das Leben eines 12jährigen Hüterbuben mit seinem vierbeinigen Freund Brando im gefährlichen Felsmeer und im Kreise seiner 800 Schafe. Packend die Wiedergabe von schwierigen Rettungsaktionen der Berg- wacht und die im Film festgehaltenen Glanz- leistungen eines Bergsteigertrios im sechsten Schwierigkeitsgrad im Garmischer Bezirk. Alles naturgetreue Wiedergaben und fes- selnd bis zum letzten Augenblick. Die Zu- schauer wanderten auch in Gedanken mit in die Zillertaler Alpen und durften eine zünf- tige Fuchsjagd auf Bretteln miterleben. Der Preisgekrönte Film über die erste inter- nationale Ski-Flugwoche in Oberstdorf be- endete den Filmabend, den Gorter zeitweise mit Handharmonikaweisen begleitete. Stür- mischer Beifall dankte. 65 Jahre Sängerbund-Sängerlust Blumenschmuck umsàumte die Bühne des Sandhofer„Morgenstern“, die sich dem ungewöhnlich großen Aufgebot an Mitwir- kenden fast nicht gewachsen zeigte. Vorn an den Pulten saßen die Musiker der Werkskapelle der Heinrich Lanz AG, die sich unter ihrem Dirigenten H. Jakob in der Or- chesterbegleitung wie in einer effektvollen Suite von Rixner als gut eingespielter Klang- körper erwies. Etwas erhöht standen die Aktiven des Sandhofer Jubelvereines, die von Chormeister Emil Schuhmacher umsich- tig geleitet mit dem„Hochamt im Walde“ von J. Werth in guter Abtönung die Vor- tragsordnung eröffneten. Bei den Chören mit Orchester-Begleitung hatte Schuhma- Worfenen cher den Klangapparat gut in der Hand. Viel Beifall fand außer dem zur Wiederho- lung begehrten Jägerchor eine„Wanderlie- derfolge“ von Rhode, wobei Schuhmacher den originalen Satz sehr geschickt mit Chor- stimmen für gemischten Chor ausgestattet hatte. Hier ließen die hellen Frauenstem- men des Volkschores Neckarau die Melodie- kührung gut zur Geltung kommen. Der Grundtendenz des Programmes „Ernst und heiter“ fügten sich auch die So- listen gut ein. Anton Bayer mit seinem kräftigen Tenor gab mit der Arie des Max „Durch die Wälder.. stimmungsgerecht den Auftakt zum Jägerchor, Hans Rößlings profunder Baß erfreute die Hörer im Trinklied des Falstaff und vereinigte sich mit dem klangvollen Sopran von Lilo Busch in dem Duett„Reich mir die Hand.. Bunter Abend auf der Schönau Der VfK 49, die Eigenheimgemeinschaft Mannheim- Sandhofen und die Laienbühne „Harmonie“ Mannheim- Schönau haben sich zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammenge- kunden, um den Schönauern zumindest ein- mal im Monat frohe Stunden der Entspan- nung und Ablenkung zu bieten. Das Debüt am Samstag in der vollen Halle Lieblein Wär nicht von schlechten Eltern. Die von G. Thomas und R. Kühner ent- netten Bühnenbilder waren effektvoll. Mimisch und charakteristisch bewährte sich Betty Hänel— eine Glanz- nummer ihre„Abrechnung“ mit dem star- ken Geschlecht. Schwungvoll Arthur Heß als Ansager mit Exkursionen aufs politische Glatteis. Vielseitige Parodisten G. Thomas und R. Kühner. Einsatzfreudig in Gesang und Tanz die Kindergruppe der Laienbühne. Gisela Bauer als Chansonette à la Paris sehr hoffnungsvoll. Ausklang und zwerchfell- erschütternd„Senseglensch und Pimpernell“ (G. Thomas und A. Heß) als Schönauer Ori- ginale, die Schönauer kommunalpolitische Verhältnisse zum besten gaben. K. Jöck und seine Mannen rundeten den Abend musika- lisch ab. Fröhliche Neueichwald- Siedler Ein volles Haus, Stimmung und Humor Waren die Merkmale des vom Siedlerverein Neueichwald, Abteilung I, im Franziskus- haus aufgezogenen bunten Abend. Bertl Grether schwang hier mit Schwung ihr Zepter„im Rhythmus der Freude“ und nahm sich selbst gehörig„unter die Lupe“. Treuer Verbündeter war Ludwig Schilling mit seinem Generalangriff auf die Lach- muskulatur. Elastisch wie immer die Tem- pis. Erna Spieß schenkte erneut Perlen schönen Liedgutes, und der kleine Sandy ließ sich auch hier wieder als gewandter Xylophonist gebührend feiern. Das„Schau- Orchester“ der Emilios aber zeigte sich wieder in allen Variationen von seiner besten Seite und spielte auch zu einem frohen Tänzchen auf. Zither-Verein 1920 Mannheim-Waldhof Welcher Beliebtheit sich der nunmehr seit drei Jahrzehnten bestehende Zitherverein Mannheim- Waldhof erfreut, bewies der gute Besuch seines etwas verspäteten Jubi- läumskonzertes im Gesellschaftshaus Ber- nauer. Vorsitzender Rothermel fand herz- liche Begrüßungsworte und Adam Riehl stellte ein virtuos, vor allen Dingen sauber aufspielendes Zitherorchester vor, das durch ein Streichquartett nebst Handharmonika und Zupfgeige glücklich ergänzt, sich im Sturm die Herzen aller Zuhörer gewann. Hier, wie auch bei dem Trio mit Adam Riehl(Zither), Renate Hört Handharmonika) und Ludwig Hört(Kontrabaß) gab es Per- len gediegener Wiedergabe von Werken J. Hauser, Seifert, Spiegelberg, Swoboda, Böck, Tillmann und nicht zuletzt eine Reihe eigener Kompositionen Adam Riehls zu hören, die in ihrer Prägnanz, instrumenta- len Beherrschung und Führungsbereitschaft die Eignung der Zither als Konzertinstru- ment deutlich zeigten. Sauber auch die Dar- bietungen der Schülerabteilung. Ein beson- derer Ohrenschmaus das hauchfein wieder- gegebene Riehlsche„Schlummerlied“. Ein Sonderlob den„sechs frohen Sängern“ vom Waldhof unter Leitung von Ludwig Erb- recht. Bei ihren vielen Vorträgen standen H. Gondlach, Fr. Gellert, G. Winkler usw. in der Vortragsfolge. Als Ueberraschung trug der Kinderchor Altrip das schöne„Nacht- gebet“ von Riehl vor. Spar- und Unterhaltungsverein„Humor“ Traditionsgemäß hatte der Verein seine Anhänger in den„Zähringer Löwen“ ge- laden, wo sich der Männergesangverein „Schwaben“ sowie das„Postquartett“ noch bereichernd eingefunden hatten. Fritz Uhrig fand als rechter Schwabe die richti- gen Worte. Dann hielten Eugen Spachmann und Sohn die beifalls freudige Gemeinde mit bekanntem Schwung in Lachen und Atem, so daß der durch die gepflegten Liedvor- träge der Gäste ergänzte Abend wirklich eine humorgespickte Angelegenheit wurde, zu dem die Hauskapelle mit Unterhaltungs- und Tanzweisen wesentlich beisteuerte. Kurze„MM“. Meldungen Geöffnete Läden am Sonntag. Der Ver band des Einzelhandels Mannheim teilt mit, daß zum Beginn des Maimarktes am Sonn-“ tag, 29. April, die Ladengeschäfte voa 10. bis 18 Uhr geöffnet sind. Nähere Ausküh. rungsbestimmungen gibt der Verband seinem April-Rundschreiben bekannt. Abendakademie in der Schönausiedlung Daß der Wunsch, mit den Vortragsreihe der Abendakademie berücksichtigt zu wer. den, nicht nur der Wunsch Einzelner War, bewies der Besuch des Lichtbilder- und Filmvortrages von Dr. Wittenbeck in der Schönausiedlung über„Ehe und Gesund. heit“, Die Ausführungen wurden durch den N „Die Entstehung des menschlich Film Lebens“ ergänzt. Besuch von Kriegsgräbern. EKriegstoten zum Besuch des Grabes ei Fahrpreisermäßigung von 50 Prozent. Jede: Berechtigte darf die Ermäßigung einmal in Kalenderjahr für jedes Grab eines Ange. hörigen in Anspruch nehmen. Nächste Ap gehörige sind Eltern, Ehegatten und Kinder Als Kriegsgräber gelten hierbei die Gräber N der Kriegsteilnehmer, die bei ihrem Tode der? ehemaligen deutschen Wehrmacht oder ihrem Gefolge angehörten. Nähere Auskunft erteilt die Geschäftsstelle des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Ortsgruppe Mann. heim, montags, mittwochs und freitags vn 15 bis 18 Uhr. Plakate im Wettbewerb. Das Badide Landesgewerbeamt weist darauf hin, daß der Meldeschluß für den Plakatwettbewerb, den die Landesgewerbeämter Freiburg und Karl.* ruhe in Verbindung mit den Industrie- und Handelskammern und den Landesgruppen Baden-Süd und Baden-Nord des Bunde: Deutscher Gebrauchsgraphiker veranstalten auf spätestens 30. April 1951 festgesen wurde und die Arbeiten bei der Industrie- und Handelskammer Baden-Baden, Stefa- nienstraße 14, bis dahin eingeliefert sen müssen. Der Männergesangverein„Frohsinn“ 183 brachte am Sonntag im Theresienkranken- 5 unter Leitung seines Dirigenten Hans die von Eggstein einige Lieder zum Vortrag, den Kranken mit Beifall und Dankbarkeit aufgenommen wurden. „Bürgerkeller“ wieder eröffnet. In D353 wurde gegenüber dem neuen Rathaus die Gaststätte„Bürgerkeller“ neu eröffnet. Vor vierzehn Jahren hatte der alte„Bürgerkel. ler“ der damaligen Wehrmacht Platz ge- macht und war aufgelöst worden. Nun konnte mit Hilfe von Direktor Platz, Baurat Urban und den Architekten Dr. Hoffmann und E. Biel die Familie Carl Heyers den renovierten„Bürgerkeller“ Bestimmung übergeben mit wohlgefüllten Kellern und Küchen. Für das„Bürgerbräu Ludwigshafen“ überbrachte Dr. Meussgeier Glück und Erfolgswünsche. Wir gratulieren! Heinrich Relmling Mannheim, Pflügersgrundstraße 17, wurde 60 Jahre alt. Ross Schwarzwaldstraße 3, begeht den 70., Berta Schröcker, Mannheim- Waldhof. Am Kie· kernbühl 12, den 77. Geburtstag. Katharina Eberlein, Schmiedemeisterswitwe, endet das 83. Lebensjahr. Christine Karg, Mannbheim-Feudenheim. Eintrachtstraße 28, konnte den 85., die Begründerin der Firma Eyer, Wäscherei, Klara Fendt. Mannheim- Neckarau, Friedrichstraße 68. konnte den 90, Geburtstag feiern. kertal, Rüdesheimer Straße 1. bei Firma Daimler-Benz AG und Karl FHillengab, Mannheim, Struvestraße 14, bei Firma Jo- sef Vögele. Hans Hurst. Mannheim-Neu- ostheim, Karl-Ladenburg- Straße 45, wurde 75 Jahre alt. Den 70. Geburtstag begeht Margarete Bucheckert. Mannheim- Waldhof, Soldatenweg 96. heim, Laurentiusstraße 20, kann deri 92. Ge- burtstag feiern. Käte Fischer. Mannheim, Otto-Beck- Straße 10. kann auf eine 30 jäh g . Inlo rige Tätigkeit bei der Berufsgenossemschaft Nahrungsmittelindustrie. Mannheim, Au- gusta-Anlage 24, zurückblicken. ber 85 Htrach Hidalgo 334 Himalaqs Hesperiden 332 Heurelea Die Bundes. N bahn gewährt nächsten Angehörigen eine seiner zivilen Trauth Maecmheln, Mann- heim, Werderstraße 29(früher T 3, 20) voll. 40jähriges Dienstjubi- lzum begehen Lea Aberd. Manamheim-Kä- Luise Rittmann, Mann- digu dure ding Arb. hält. digu im 2 Kün Tage verh künc ner seine Kün wede noch stellt zum lehn Ents er ir Kün. da 8 ten mit tragt arbe auße digte „eine Fdrbe man Gele diesse erkli Ums. mich ich e — Weltkrieg 1914 Siege von mberg und Masuren, 1916 es Generalstabes, leitete Demobilmachung d. Heeres. en d. Tode(s.) Eberts z. chs präsidenten Se wählt. jeder wahl. denburg, oberschles. Stadt. (1939), Elsenhütten, Werke, seit 1945 poln. ver- „L. eng. Sinne Gebiet zw. Indus 5 Ganges, iger Staat mit dem Namen dische Republik!(Bharat), 50 MIII. E. indische Eingeborene cher Religion: is. eligion mit vielen insam. Grundzüge: 1 derung, Kasteneintei- Haube an die Dreie aghnöhe ea. 4000 m, Höchst. iprel 7750 m; stani, indische chand, Hinterglied- agen d. Pferdes m. Kreuz u. ruppe;».indien, östlichste gr. ob, einer ar 3 Se ten. r:, Buch des A in Dialog- hoh. dichter,. Gehalt. eh, bedeutender Astro- Altertums, um 190125 begr. wiss. Himmels- ntwarf Fixsternver- N Entfernung d. Sonne u. d. Größe d. Mondes, führte geogr. Längen- u. Breite. grade ein. 5 Hippo., drom, antike Wa- genrennbahn u. mod. Reitbahn; * krates, bedeutender Arzt des Altertums, lebte als Zeitgenosse Platos um 400 v. Ch., legte die Grundlagen der wissenschaftl. Medizin;-kratisches Gesicht, Facies hippocratica, Gesichts- ausdruck d. Sterbenden:-logie, Lehre v. Pferd; r pOtamus, 8.) Flußpferd. 1 Hirn,(s.) Gehirn. Hirohito, jap. Kaiser, 1901, seit 1921 Regent, 1926 Thronbestei- Sung. Hiroshima, jap. Stadt am SW- Ende v. Hondo, 1940 ca. 345.000 E, Seehafen; auf Abwurf der 1. Atombombe 6. 8. 1945, die die Stadt weitgehend vernichtete, Über 100.000 Opfer forderte und die Kapitulation Japans im 3. Weltkrieg auslöste. Hirsau, württemb. Luftkurort rut 1400 E, ber. Klosterruine a. d. 9. Jh.;-er Reform, MA-liche Reformbewegung im Anschluß an(s.) Clunlazenser Reform. Hirsch, Gruppe wiederkäuender Paarhufer, zu der auch Rehe, Rentiere u. Elche gehören; statt- Uchster Vertreter in Europa: Edel-. od. Rot-; männl. Tiere Geweinträger, weibl. Tlere(Hin- din od. Kum) entwickeln sich v. jungfräul. Schmaltier z. Alttier, 2. Paarungszeit Sept./ Oktob. brunft, mit lautem Röhren und Kämpfen d. männl. Tiere gegen- einander um die Hindin, der Sieger heißt Platz.; Kanad., Wapiti, größer als europ. Edel- *: Axis, O-Indien; virginisch. —7 N- Amerika; eber, Babirus- sd, exot. Schwein d. Südseein- seln m. in Oberkiefer zurück- Wachs. gekrümmten Eckzähnen: „fänger, zweischneidig. Jagd- messer, Seitenwaffe der Forst- beamten;»hornsalz, kohlen- TNoin Kopfzerbrechen mehr bereitet mnen die Wahl mres Ferienaufenthalts ee Von artkras““ Hidalgo, span., Edler; Titel d. nlederen Adels in Spanien u. Portugal; Staat in Mexiko, kruchtbare Hochebenen, Gold- u. Silberbergbau. Hiddensee, Insel Westl. v. Rü- gen, Naturschutzgeblet, Künst- lerkolonie. Grab v.(s.) Ger- hart Hauptmann. Hierarchie, gr., Rangordnung d. kath. Klerus; allgem. für Gliederung nach Rängen und Stufen. Hieroglyphen, gr.,„heil. In- schriften“, altägypt. Bilder- schrift, bis 3. Jh. n. Ch., 1822 n. Ch. durch(s.) Champollion teilw. entziffert; ind. u, mex. Bliderschrift. Hierokratie, gr., Prlesterherr- schaft. Hieronymus, Sophronius Eu- sebius, kathol. Heiliger, Kir- chenvater, um 340420, Übers. Bibel ins Lat.(Vulgata). Kleven, in d. Seemarmssprache Lasten, auch Anker, m. Winde od. Gangspill heben. Hitthorn, Horn f. Jagdsignale. High.., engl., Hoch;. church, hochkirchl. Richtung d. anglikan. Kirche;»-lander, Bergschotte:„life, Lebewelt d. Geburts- u. Finanzaristo- Kratie. Hilbert, David, bedeutendster mod. dt. Mathematiker, 1862 1943, Axiom-Lehre, Zahlen- theorie. Hildebrand, germ. Sagenheld, Waffenmeister Dietrichs von Bern, erschlägt seinen sohn Hadubrand, der inm, ohne ihn zu erkennen, entgegentritt (Leslied in Stabreim aus der Mitte des 8. Jh.);„, Adolf v., Bildhauer, 18471921, Wittels- bacher brunnen in Munchen. Hildebrandt, Joh. Lukas v., S- dt. Hochbarock: oberes und unteres Belvedere, Kloster Sttweig. Anteil an Würzbur- ger Residenz. Hildegard, ahd., Rampfhte- rin, weibl. Vorname; v. Bin- gen, kath. Heilige, 10981179, vislonäre u. mystische Lieder. Krztin u. Naturforscherin. Hilden, Industriestadt in N- Rhein- Westfal., 27.800 E, Röh- ren- u. Metallfabriken, Lacke und Farben. Hildesheim, stadt im Land Niedersachsen, 70.000 E, MA- liche Bauten, Dom, St. Michael, Knochenhaueramtshaus u. a.; seit 815 Bischofsitz, Blüte un- ter Bernward 933 bis 1022, seit 1866 preußisch. seit 19483 zum Land Niedersachsen. Hllfs..„- kKreuzer, 1. Kriege bewaffnetes Handels- od. Pas- saglerschift:„schule, Sonder- schule für geistig minder begabte bildungsfähige Kin- der;»geitwort, Verb, dessen Bedeutung verblaßt ist u. das zur Bildung best. Tempora od. Modi dient, z. B. sein, haben, werden. Hilleh, irak. Oasenstadt am Euphrat, in der Nähe d. Rui- nen d. alten Babylon, 30.000 E. Hiller, Ferdinand, Komponist u. Musikschriftsteller, 1811 868, elegante Klavierstucke. Hilmend, afghanist. Haupt- strom, 1100 km 1g., entspringt am Koh-i- Baba, endet im Ha- mun- Sumpf. a Hils, bewaldeter Höhenrücken in Braunschweig, bis 4/7 m hoch. 5 Hilus, lat., Fadchen, Einbuch- tung eines inneren Organs b. Zusammentreffen v. Gefäßen od. Nerven. z. B. b. Lunge, Leber. Milz. Himalaja,„Stätte d. Sennees, Oster. Architekt, 1 höchstes Faltengebirge der MG N Mannheims führende lages zeitung Hesperiden, gr., Nymphen, d. n. d. Sage im Paradiesgarten jenseits d. westl. Ozeans gol- dene Apfel hüten. Hesperien, gr.,„Abendland“, bei Griechen: Italien, bei Rö- mern: Spanien. Hesperos, gr., 1. Altertum der Abendstern; Gegensatz: Phos- phorus, Morgenstern,(.) Venus. Heß, Victor Francis, 1883, österr. Physiker, entdeckte d. kosmische Strahlung, Nobel- preis 1936; lebt in USA. Hesse, Hermann, dt. Dichter u. Schriftsteller,„ 1877, Ver- treter eines europ. Humanis- mus, Romane, Lyrik;„Demi- an“,„Das Glasperlenspiel“, Darstellung einer utopistisch exklusiven Hierarchie d. Gei- stes; 1046 Nobelpreis. Hessen, mitteldt. Land, um Chr. Geb. bewohnt von germ. Chatten, 1247 als Landgrafschf. Reichsfürstentum: 1567 u. 1604 in„-Kassel und„-Darmstadt geteilt;„Kassel im zogährigen Krieg m. Schweden verbünd.; 1803 Kurfürstentum; 180%/ö13 Teil d. Kgr. Westfalen; 1866 Y. Preußen annektiert u. zur Provinz Hessen-Nassau ge- macht:»- Darmstadt bis 1918 Großherzogtum, dann Freistaat d. Weimar. Republik; 1945 wurde d. rechtsrhein,„Darmstadt mit d. Hauptteil der Provinz Hessen z. d. Lund Hessen ver- einigt; 21.120 Km, 4,1 Mill. E: Landeshauptstadt(8.) Wies baden. Hestia Herdgöttin, 3 e e Hetären, gr., Getihrtinnen antike Buhlerinnen, bisweilen gelstvoll u. liter, gebildet. g Hetero,, Er., Vorsiibe an- 5 gers;„- gen, andersartig. gleichartig;„-zygot, von an- dersartigem Erbgut. Hethiter, Chatti, weder semi- tisches noch indogerm. Volk m. indogerm. Oberschicht und Sprache im antik. Kleinasien (Syrien) nach 2000 v. Ch., bil- dete zweimal große Staats- Wesen u. kämpfte mit Agyp- ten um d. Vorherrschaft. Vm 1250 v. Assyrien unterworfen. Hetman, Hauptmann; bis 1792 poln., Heeresbefehlshab.; frü- her frei gewählter Heerführer d. Kosaken,(s.) Ataman. Hettner, Alfred, 18591941, Geograph und Forschungsrei- sender, begr. 1896 die„Geo- graphische Zeitschrift“. Heu, gedörrte Futterpflanzen d. 1. Schnittes, Winterfutter f. Rinder u. Pferde:„ fleber, „ schnupf., allergische Krank- heit bei Uberempfindlichkeit geg. Gräserpollenstaub 1. der Luft, 2. Z. d. Grasblüte auf- tretende Reizung der Nasen- schleimhäute u. Augenbinde- haut, meist erblich, schwere Fälle m.„asthma;»schrek- ken, sprungbefähigte Gerad- flügler; Insektengruppe mit zahlr. Arten, schädlich nur in südlich. Gegenden, wo die Wander- in riesigen Schwör⸗ men auftreten, in M- Europa meist nur harmlose Grashüp- ker u. das insektenfressende Heupferd. Heuberg, höchster Teil der schwäb, Alb(Lemberg 1015 m). Heuer, Lohn für Schiffsbesat- zung; nn, anwerben; ver- trag, Arbeitsvertrag zw. Ree- derel und Seemann. 7 1 Heuert, Monat Jul. Heureka, gr.,„ich hab's ge- funden“; überlief. Ausruf des (5.) Archimedes bei Entdeckg. im Gegensatz zu homogen, des Gesgtzes v. spez. Gewicht. Kein Kopfzerbrechen mehr bereitet mnen die Wahl mres Ferienaufenthalt WERRHOTUNd Ven akkras“ 5 4 5 bringt auen mnen vierzehntäglich wertvolle Tips Wepde Ver. t mit, donn⸗ 0 14 Sküh⸗ id in Hunz. eihen Wer. War, und 1 der Sund. n den lichen indes. einez eine Jeder al im Ange. 2 An. inder, träber Je der ihrem erteilt utsche Mann- 8 von dische al der „ den Karls. Und uppen undes talten, esetn i8trie-· Stefa⸗ Sein 41857 nken⸗ Hans ie von arkeit 195 18 die t. Vor erkel⸗ 2 ge- Nun zaurat mann s den iwilen üllten rbrau geiler mling, Wurde meim, 5 Berta Kie· Jarina Hann voll- Karg, 3e 38, Firma heim- en 90, tjubi⸗ a-Kä⸗ Firma gab, a Jo- Neu- vurde ſegeht Idhol, Lann- . Ge. heim, oa. schaft Au- 1 ö ö Nr. 93 Dienstag, 24. April 1981 MORGEN —— Seite 3 Das brauchte der Arbeitgeber nicht dulden Arbeitsgericht wies Kündigungswiderrufsklage ab Der Unterschied zwischen einer Kün- digung aus wichtigem Grund und einer durch das Verhalten des Arbeitnehmers be- dingten Kündigung besteht darin, daß der Arbeitgeber im ersten Fall das Arbeitsver- hältnis sofort ohne Einhaltung einer Kün- digungsfrist auflösen kann. während er es im zweiten Fall noch bis zum ordentlichen Kündigungstermin fortsetzen muß. Letzteres hatte die Firma in dem dieser Tage vor dem Arbeitsgericht Mannheim verhandelten Prozeß getan. Aber der Ge- kündigte, ein Hilfsarbeiter. war mit sei- ner Entlassung nicht einverstanden. Mit seiner Klage führte er an. er müsse in der Kündigung eine unbillige Härte sehen, die weder durch die Verhältnisse des Betriebes, noch durch sein Verhalten bedingt sei. Er stellte den Antrag, seinen Ex- Arbeitgeber zum Widerruf der Kündigung und bei Ab- lehnung des Widerrufs zur Zahlung einer Entschädigung zu verurteilen. deren Höhe er in das Ermessen des Gerichts stellte Die Firma ließ dagegen einwenden, die Kündigung stelle keine unbillige Härte dar, da sie durch das Verhalten des Gekündig- ten bedingt sei. Auf Vorhaltungen eines mit der Erledigung der Inventur beauf- tragten Angestellten, daß er., der Hilfs- arbeiter, die Weisungen der Betriebsleitung außer acht gelassen habe, habe der Gekün- digte erwidert, daß den Angestellten das einen Dreck“ angehe, Darauf sei der Hilfs- arbeiter, ein gelernter technischer Kauf- mann, versetzt worden. Bei einer späteren Gelegenheit habe er dann in Anwesenheit desselben und eines weiteren Angestellten erklärt:„Wenn es heute einen politischen Umschwung gibt, geht es denjenigen, die mich verkauft haben, an den Kragen. Wenn ich einen von diesen in der Stadt treffe, werde ich ihm gewaltig eine in den(Unaus- Sprechlichen) treten.“ Diese offen ausgesprochene Drohung habe, so sagte der Arbeitgeber,. ihn veran- laßt, das Arbeitsverhältnis zu kündigen, da ihm im Hinblick auf das Verhalten des Arbeitnehmers nicht zugemutet werden könne, ihn über den Kündigungstermin hin- aus zu beschäftigen Die Firma stellte den Antrag, die Klage kostenpflichtig abzu- weisen. Durch die Beweisaufnahme wurden die Behauptungen des Arbeitgebers, insbeson- dere hinsichtlich der beleidigenden Aeuße- rungen des Gekündigten, erhärtet. Und es ergab sich auch, daß der Hilfsarbeiter kei- nen stichhaltigen Grund für die von ihm ausgesprochenen Beleidigungen anführen Konnte. Der Kündigung wird aber nicht nur bei Vorliegen eines sogenarnten wich- tigen Grundes der Charakter einer unbil- ligen Härte genommen. sondern auch schon dann, wenn für die Fortsetzung des Ar- beitsverhältnisses mit dem gekündigten Ar- beitnehmer über den Kündigungstermin hinaus die dafür erforderlichen persön- lichen Voraussetzungen auf seiten des Ar- beitnehmers nicht mehr gegeben sind, bzw. Wenn infolge des Verhaltens des Arbeitneh- mers dem Arbeitgeber eine Weiterbeschäf- tigung über den Kündigungstermin hinaus nicht mehr zugemutet werden kann. So kam das Gericht in Anwendung die- ser Gesichtspunkte zu der Entscheidung, daß das von dem Hilfsarbeiter gezeigte Ver- halten eine unbillige Härte ausschließt.„Er hat ohne sachlichen Grund und ohne hier- zu gereizt worden zu sein, grobe Belei- digungen und Drohungen ausgestoßen, die sich auf die Ordnung im Betrieb und den Betriebsfrieden schädigend auswirken kön- nen“, heißt es in der Urteilsbegründung. Die Klage wurde abgewiesen. rob Wokür sammelt vom 2. bis 9. Mai dus Müttererbholungswerk? Auch Mannheim konnte 200 Mütter dem Leben wieder gewinnen Was bedeutet es, wenn 200 Mütter in Mannbeim durch das Müttergenesungswerk einen mehrwöchigen Kuraufenthalt erhiel- ten? Mehr als man annimmt und immerhin 80 viel, daß 200 Frauen, die unter der Last ihres Schicksals und ihres mühevollen Le- bens dem Zusammenbrechen nahe waren, kür eine Weile die Last von ihren Schultern genommen wurde, und daß diese Frauen ge- kräftigt und ermutigt ihren Kindern und dem Leben wiedergegeben wurden. Dafür ein paar wahllos herausgegriffene Beispiele. Frau X ist seit der Geburt ihres jüngsten Kindes teilweise gelähmt. Hinzu kommen schwere seelische Depressionen, da der Mann vermißt ist. Beide Tatsachen verur- sachen schweren körperlichen Verfall. So- lange der Mann anwesend war, lebte die Familie in guten Verhältnissen, während sie jetzt auf die Fürsorge angewiesen ist. Drei Ferien wochen im Hochschwarzwald zusam- men mit Moorbädern haben Wunder ge- Wirkt. Eine schwache, müde, junge Frau ist Frau V. Zwei rasch aufeinander folgende schwere Geburten und zwei sehr lebhafte, die Mutter stark beanspruchende Kinder ha- ben der Mutter schwer zu schaffen gemacht, zumal die Familie auch noch zweimal total ausgebombt ist. Der Mann, der in der Ost- zone einen gutbezahlten Posten hatte, muß jetzt als Hilfsarbeiter arbeiten. Alles kam zusammen, um die Frau zu zermürben. Aber drei Wochen Kuraufenthalt im Solbad ohne die Kinder, die währenddessen in einem Kinderheim untergebracht waren, haben den Erschöpfungszustand der jungen Frau behoben und dadurch der ganzen Familie neuen Auftrieb gegeben. Und ein nicht ungewöhnliches Flücht- Ungs-Frauenschicksal: Ein Mann aus dem Osten wurde aus der Gefangenschaft nach Mannheim entlassen. Seine Frau hat den Russeneinmarsch erlebt und vieles erlitten. Nach langen Irrfahrten erfährt sie durch den Suchdienst den Aufenthalt ihres Man- nes. Als sie ihn aber endlich in Mannheim erreicht, hat er sich bereits mit einer ande- ren Frau eingelassen, die eine gut einge- richtete, unausgebombte Wohnung besitzt. Er läßt die eigene Frau für ihre drei Kin- der selbst sorgen. Die Ehe wird geschieden, die Fürsorge nimmt sich der Frau an, aber ihre Einkünfte wollen nicht reichen. Dazu kommt die bittere Enttäuschung. Eines Ta- ges kann die Frau nicht mehr und bricht zu- sammen. Die Krankenkasse zahlt keinen Zuschuß zur Kur, da Frau Z. nicht er- werbstätig“ ist. Aber Fürsorge, ein caritati- ver Verband und Müttergenesungswerk hel- fen zusammen, um der Frau eine vier- wöchige Kur im Hochschwarzwald zu er- möglichen. Frau Z. lebt auf und nimmt mit neuem Mut ihr schweres Los wieder auf sich. Solchen Schicksalen Kommt der Ertrag der Sammlung zugute, die vom 2. bis 9. Mai durchgeführt wird und an der sich nach einem Beschluß der ortsansässigen carita- tiven Verbände der Caritasverband, der in diesem Jahr federführend ist, die Innere Mission, die Arbeiterwohlfahrt, das Rote Kreuz und der Paritätische Wohlfahrtsver- band beteiligen. Sie haben das Stadtgebiet in Sammelbezirke aufgeteilt und führen eine Hauslistensammlung vom 2. bis 9. Mai und eine Straßensammlung, bei der man für 20 Pfennig eine Ansteckmargerite er- hält, vom 4. bis 6. Mai durch. Außerdem werden für den Muttertag(Pfingstsonntag) Muttertagkärtchen im Vierfarbendruck tür zehn Pfennig je Stück verkauft. Sammeln werden die achten Volksschulklassen und Schüler der höheren Schulen und damit einen kleinen Dank der Jugend an die Müt- ter abstatten. rei. Informationen und Kombinationen Die Stadtverwaltung hat Wert darauf ge- legt, eine Abteilung Bereitschaftspolizei— 700 Mann— hierher zu bekommen. Man will bei dieser Gelegenheit, daß der Staat für die Unterbringung dieser Abteilung weitere Teile der Schloßruine ausbauen läßt, bevor die Ruine noch weiter verfällt. Zuerst muß der Ausbau des Schneckenhof- Flügels erfolgen, dann kann die— noch nicht existierende— Abteilung kommen. So wurde der Wunsch dem Landesfinanzmini- ster am Samstag vorgetragen. Der Wunsch geht auf einen aus Bonn kommenden Vor- schlag zurück, soundsoviele Abteilungen der Bereitschaftspolizei in die ehemalige Lan- deshauptstadt zu verlegen. Nach Karlsruhe braucht aber doch nicht alles zu kommen. Vor Jahr und Tag wollte man in diesen Schloßteil den Neubau des Nationaltheaters Verlegen. Nach der oben angeführten Kom- bination könnte kombiniert werden, daß eine Kombination Schloß— Nationaltheater nicht in Frage kommt. Die Lessingschule hat einige Aussichten, nach Jahr und Tag wieder in den Besitz res Gebzudes zu kommen. Lessingschule und Tulla- Oberrealschule atmen auf, aber dauert noch ein paar Jährlein, bis die Wirtschaftshochschule ihr stattliches staat- Wie wird das Wetter? 5 7 e Weitere 5 3. Erwärmung Vorhersage bis Mittwoch früh: Heiter bis wolkenlos. Höchst- tetnperatur 20 bis 23, Tiefstwerte 3 bis 6 Grad. Schwache, tagsüber etwas zunehmende Winde aus 8 bis Süd. 5 ebersicht: Das mitteleuro- 3 Hochdruckgebiet beschert uns weiterhin uingsmäßig warmes Wetter. Wetteramt Karlsruhe abegelstand am 23. April: Maxau 458(7); 250(5 n 323(0); Worms 243(40): Caub liches Gebäude haben wird. Dann kann auch der kahle Platz in B 3 seine eigentliche Ge- stalt bekommen. Geplant ist ein Denkmal für die Opfer des Zweiten und Dritten Rei- ches. Für dieses Denkmal und seine Umge- bung sollen die Entwürfe bald vorgelegt werden.(Kombination: Auch die Oeffent- lichkeit und was man so nennt würde sich für dieses Gepräge, das ihre Stadt bekom- men soll, interessieren. Aber nicht nur für vollzogene Tatsachen.) Zwischen die Becken des Rheinauhafens soll ein großes Industrie- Unternehmen kom- men. Ein Unternehmen, das dicht am Was- ser liegen muß und wie es im Aufbau der Industrien in der Bundesrepublik bisher ge- fehlt hat. Einige Geländetausche werden für diese Ansiedlung vorausgesetzt. Darf kombiniert werden, daß die„Betroffenen“ für hre Umgruppierung die nötige Einsicht aufbringen? Staat und Stadt werden dafür sorgen müssen, daß eine schädigende Ein- buße bei dieser Zumutung nicht entsteht. f. W. K. Aus dem Polizeibericht Tod durch Gas. Durch einen Unfall büßte in der Innenstadt ein 28jähriger Mann sein Leben ein. Am Sonntag vormittag wurde er in der Küche seiner Wohnung durch Gas vergiftet tot aufgefunden. Nach Sachlage ist eine Selbsttötung ausgeschlossen. Selbständig gemacht. Während der Fahrt lösten sich auf dem Luisenring die beiden Anhänger einer Zugmaschine und kuhren auf den Gehweg. Glücklicherweise befanden sich an dieser Stelle keine Straßenpassanten, so daß niemand zu Schaden kam. Iit elf Messerstichen. In der Nacht von Sonntag auf Montag wurde in der Bismarck- straße Mannheim ein 27 Jahre alter Kraft- fahrer in bewußtlosem Zustande und aus elf Wunden blutend aufgefunden. Der Kraft- fahrer war in Mundenheim mit einem Italie- ner in Wortwechsel geraten und in Mann- heim während der Fahrt mit seinem Pkw. angehalten und durch ef Messerstiche, darunter einige in den Bauch, verletzt wor- deri. Drei Personen wurden bis jetzt im Laufe der noch nicht beendeten Ermittlungen festgenommen. Großartige Kümple uuf der gunzen Line Vfk Schönau, die Ueberraschung bei den Meisterschaften der Boxer Die Endkämpfe der Boxmeisterschaften auf dem KSV- Platze am Sonntagnachmittag stan- den noch einmal im Zeichen sportlich hoch- stehender Begegnungen, so daß die erschie- nenen Zuschauer voll und ganz auf jare Rech- nung kamen. Bei den Junioren ging es um den Titel eines badischen Landesmeisters. Das Leistungsniveau war beachtlich hoch, ein Zeichen dafür, daß die Jugendarbeit auch in Baden ihre Früchte zeitigt. Die beste Note verdiente der Bantamgewichtskampf, in wel- chem der gewiß nicht schlechte Walter, Wein- heim, in Frey, Karlsruhe, seinen Meister fand, wobei die linken Hakendoubletten des kampf- starken Siegers jedem Senior Ehre gemacht hätten. Auch Schell, Walldürn, und Stößel, KSV 84 Mannheim, ragten durch ihre Leistun- gen hervor. Späths, VfR, Sieg wäre noch überzeugender gewesen, wenn er seinem Kampfstil treu geblieben wäre und nicht selbst den ihm wenig liegenden Halbdistanz- kampf gesucht hätte. Hussong(Wa) schei- terte im Fliegengewicht an dem stärkeren Mainzer, Karlsruhe, während im Leichtgewicht die Begegnung Padzinski, KSV 84, gegen Schmitt, Walldürn, so ausgeglichen war, daß der Sieger auch Padzinski hätte heißen kön- nen. In den schweren Klassen waren die Sie- ger Weber, Eberbach, und Ganz, Karlsruhe, durch ihre Schlagkraft klar überlegen. Die größte Ueberraschung des Turniers bildete der Bezirk Odenwald(Creszelil), der sich vier Titel holte und damit erfolgreichster Bezirk war. Ausgezeichnet gefielen auch die anschlie- Benden Endkämpfe um die Kreismeister- schaft der Senioren. Fritsch, VfR, verlor im Fliegengewicht nur äußerst knapp ge- gen den weitaus jüngeren Knapp, Weinheim. Stolleisen konnte im Bantamgewieht seinen Titel gegen Schreckenberger, VfR, nicht erfolgreich verteidigen, zeigte sich aber kampf- stärker als erwartet. Gegen die beidhändigen Serien des VfRlers war er jedoch schließlich machtlos und unterlag klar nach Punkten. Betzga, Schönau, hatte in dem gerade der Ju- gend entwachsenen Nußbaum einen Gegner, der ihn trotz tapferem Widerstand nicht in Gefahr bringen konnte. Mit seinem Sieg be- gann die Serie der Schönauer Erfolge, die den jungen Verein an die erste Stelle im Kreis setzte. Ein wirklich verdienter Erfolg rühriger Aufbauarbeit. Schmitt holte sich im Leicht- gewieht den Titel gegen seinen Vereins- kameraden Kraus, Schönau, und dann folgte die dramatischste Begegnung des ganzen Ta- ges. Jeck, Weinheim, schien vor einem siche- ren Siege zu stehen, als er den jungen Biereth, Schönau, bereits kurz nach Beginn mit einem rechten Haken herunterholte. Dann ließ sich der Schönauer aber nicht mehr treffen und als Jeck langsam müde wurde, hielt Biereth den angebotenen Schlagwechsel mit. Restlos fertig, gab Jeck kurz vor dem Schlußgong den Kampf auf. Der stark verbesserte Waldhöfer Müller schlug im Weltergewicht Schatz, Schwetzingen, knapp, aber sicher nach Punk- ten, dann holte sich Hauser, Weinheim, im Halbmittel erst mit den letzten Treffern einen hauchdünnen Punktsleg über E. Augstein, Waldhof. Hoch ging es im Mittelgewicht her, wobei Kohl, Waldhof, bis Mitte der dritten Runde nach ausgeglichenem Kampf führte, da Dreher, Weinheim, hier bereits zwei Ver- warnungen weg hatte. Ein schwerer Tiefschlag nahm aber den Waldhöfer sehr mit, so daß die letzte Minute für ihn bitter wurde, ohne daß Dreher aber den Rückstand ganz aufholen konnte. Ununterbrochener Schlagwechsel brachte die Schwergewichtsbegegnung Schulz, Weinheim,— Scheuermann, KSV 84. Der Wein- heimer traf etwas genauer und schlug seinen Gegner in der dritten Runde mit einem rech- ten Haken für die Zeit zu Boden.(Die genauen Ergebnisse der Meisterschaft wurden bereits veröffentlicht. Am Wurfkreis der unteren Hundballklussen Kantersieg der Rasenspieler über Schriesheim mit 20:3 In der Mannheimer Bezirksklasse trug der VfR sein vorletztes Pflichtspiel in der Staffel 1 aus;: Gegner war der TV Schriesheim. Die Bergsträßler trafen die Rasenspieler in bester Spiellaune an und wurden 20:3(13:3) ge- schlagen. Unnötig schwer machten es sich die Secekenheimer, die mit dem HSV H Ok- kenheim einen ungleich schwereren Gegner hatten, dennoch ist das 8:7 nach einer 8:3-Füh- rung nicht ganz verständlich. In die Ehren des Tages teilten sich mit einem gerechten 5:5 die 78 Laudenbach und der TV Lampertheim. Die Die acht Endrundenteilnehmer stehen fest Es kann nur noch Verschiebungen in den zwei Endspielgruppen geben Die Vorentscheidungen in den verschiedenen Ligen sind gefallen. Mit dem Il. FC Kaiser s- Jlautern qualifizierten sich endgültig als Nordmarkmeister der Hamburger Sport- verein und als Nr. 2 der FC St. Pauli. Irn Westen haben sich Preußen Münster und Schalke 04 als sichere Endrundenteil- nehmer herausgeschält. Durch einen Punktver- lust im 0:0-Spiel gegen Borussia Dortmund mußten die Knappen den ersten Platz Preußen Münster überlassen. Wahrscheinlich wird es bei dieser Klassiflzierung bleiben. Im Süden schließlich schlug das Pendel deutlich zugunsten der Vereine von Nürnberg und Fürth aus. Gewogen und zu leicht befunden wurde VfB Mühlburg, der durch eine Heimniederlage gegen den Fe Schweinfurt seine große Chance verspielte Auch der FSV Frankfurt kann aus eigener Kraft„Club“ und„Kleeblatt“ nicht mehr ausstechen. Da Berlins Meister in Tennis- Borussia gegeben ist, setzen sich die Endspiel- Gruppen jetzt wie folgt zusammen: Gruppe 1 West I: Preußen Münster: Südwest: 1. FC Kaiserslautern; Süd II: 1. Fe Nürnberg: Nord II: FC St. Pauli. Gruppe II Süd 1: Spielvereinigung Fürth; Nord 1: Hamburger Sportverein; Berlin: Tennis- Borussia Berlin: West II: FC Schalke 04. 5— Es könnte höchstens noch sein, daß die west- bzw. süddeutschen Vereine anders eingruppiert werden. Am letzten April- Sonntag werden Wohl die letzten Zweifel geklärt sein. Beherzter Chauffeur rettete VfB Stuttgart Die Fußballelf des VfB Stuttgart hat es dem Chauffeur ihres Omnibusses zu verdanken, daß sie ohne Verletzungen im Neckarauer Stadion — wenn auch mit 45 Minuten Verspätung gegen den VfL Neckarau antreten konnte. Der Omnibus wäre in der Nähe von Bruchsal bei- nahe verunglückt, wenn der aufmerksame Chauffeur nicht bemerkt hätte, daß sich eines der Vorderräder selbständig machen wollte. Der Fahrer konnte den Wagen noch rechtzeitig zum Stehen bringen, so daß außer dieser Panne kein Unglück passierte. Mit Taxis kam die VfB-Mannschaft wohlbehalten in Neckarau an. Der Reigen der Handball-Privatspiele An diesem Sonntag kam es wieder zu einer Reihe interessanter Gesellschaftsspiele. Der VfL Neckarau hatte im Rahmen seiner Stadion- weihe Phönix Ludwigshafen zu Gast. Bis zur Pause waren die Linksrheiner knapp 3:4 in Führung gelegen, mußten sich aber dann doch mit einer 7:8-Niederlage abfinden. S6 Leutershausen hatte Iggelheim zu Gast, das mit 21:7 ziemlich deutlich die Ueber- legenheit seines Gastgebers zu verspüren be- kam. Ketsch hatte Besuch aus der Spargel- stadt, auch hier gab es mit 8:2 einen klaren Sieg der Platzherren. Walls ta dt hatte ASV Schönau zu Gast. Der Gastgeber gewann 5:1. Mannheims Polizei gab beim TSV Neckarau seine Visitenkarte ab, die ziemlich gezackt war; der Gastgeber unterlag 4:11. Vom qugendhandballsseisder Edinger Sieg in Laudenbach mit 8:6 hervorgehoben. E. A. Ellis, der Schiedsrichter der ersten deutschen Nachkriegs-Länderspiele, wird am Samstag im Londoner Wembley- Stadion das Endspiel um den englischen Amateur- Pokal zwischen Pegasus und Bishop Auck- land leiten, zu dem bisher bereits 80 000 Karten verkauft sind. Olympisches Komitee der„DDR“ NOR-Präsident Dr. Ritter von Eine dpa-Rundfrage nach bekannt werden der Gründung des„Nationalen Komitees der Deutschen Demokratischen Republik“ bei Mit- gliedern des NOK der westdeutschen Bundes- regierung verlief amn Sonntag ergebnislos. Dr. Ritter von Halt(München) sagte: „Eine Meinungsäußerung hierzu kann ich nicht abgeben. Ich kann Ihnen nur sagen, daß Wir uns am Mittwoch bei der Tagung in Kassel damit in erster Linie beschäftigen werden und dann höchstwahrscheinlich eine offizielle Er- klärung hierzu geben“. Von Halt war davon überzeugt, daß sich vor dieser Tagung in Kas- sel auch kein anderes Mitglied des NOK-Prä- sidiums Westdeutschlands dazu äußern könne und werde. Die Berliner Gründung des Olympischen Komitees der Sowjetzone wurde inzwischen von mehreren Nachrichtenagenturen Europas gemeldet. Mit Spannung wird der Stellung- nahme des westdeutschen NOK am kommen- den Mittwoch in Kassel entgegengesehen. Es wird damit gerechnet, daß das Internationale Olympische Komitee bei seinem Kongreß in Wien den Berliner Beschluß zusätzlich in die Tagesordnung aufnehmen wird. Bei dem Wiener Kongreß sollte die Betei- lügung Deutschlands an den Olympischen Spie- len erörtert werden. Ob das CIO nun die end- Halt lehnt Stellungnahme ab gültige Entscheidung über die Teilnahme Deutschlands an der Olympiade fällen wird, ist wegen der neuen Lage vollkommen un- gewiß. Deutschland ist nach Wien nicht ein- geladen worden, jedoch sind die auf Lebenszeit ernannten Mitglieder Ritter von Halt und Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg, dort anwesend. Herz und Böhm geehrt In Anerkennung ihrer Motorrad- Weltrekord- fahrten wurden Wilhelm Herz und Hermann Böhm auf einem Clubabend des ADAC anläß- lich der internationalen Automobilausstellung in Frankfurt mit der Ueberreichung der gol- denen Clubnadel geehrt. Diese höchste Aus- zeichnung des ADAC wird sehr selten ver- geben, Otto Schmidt mit Neckar erfolgreich Das erste Hindernisrennen auf dem Weg zum Deutschen Derby, das Paul- Döring Rennen(1 650 m— 6 000 DM), wurde von dem Erlenhofer Neckar unter Otto Schmidt sicher genommen. Neckar war das meistgewet- tete Pferd und enttäuschte seinen Anhang nicht. Auf den Plätzen: Unhold(Gestüt Rött- gen), Waldfrieds Makarit und Heliotrop. Toto: 27/12, 17, 13, 16, einlauf: 170. Mikur Heidelberg badischer Wasserballmeister Wladi, der ungarische Wurfkönig von Neptun Mit den drei besten Mannschaften, Nikar Heidelberg, Neptun Karlsruhe, SV Mannheim, wurde, wie bereits gemeldet, im Herschelbad um den Titel des badischen Wasserballmeisters gekämpst. Dabei überraschten die fünf jungen Neptun-Wasserballer mit ihrem wurfkräftigen, äußerst schnellen Wladimir Mersic, der schon in Heidelberg den alten, schon international bewährten Füchsen ein Rätsel aufgab. Sollte sich die Form der Karlsruher im Sommer festigen, werden die Nikar-Wasserballer, die mit dem Ballkünstler Max Besocke und dem gerissenen Kummer ihre Besten haben, dem Meister zu schaffen machen. SV Mannheim vernachlässigte die Deckung, hatte Wurfpech und müßte, um in den kommenden Spielen mit dabei zu sein, noch einen schnellen und konzentriert schießenden Mann in der Mann- schaft haben. Der Form nach wurden die Ni- kar-Wasserballer verdienter badischer Meister. Die Endspiele: Nikar Heidelberg— Nep- tun Karlsruhe 12:9(4:9); SV Mannheim— Nikar Heidelberg 3:17(1:0); Neptun Karlsruhe gegen SV Mannheim 10:5(3:4). Die Mannschaften: Nikar: Göbel, Walter Besocke, Max Besocke, Kummer, Reinhardt. Neptun: Seitel, Heiffer, Mersie, Wunsch jr., Koch. SV Mannheim: Jeck, Kurt Legler, Eber- wein, Junge, Kneis. Werbe-Schauturnen des TV 1877 Waldhof— ein großer Erfolg Da sage einer, der Turnverein 1877 Mann- heim-Waldhof hätte keinen Anhang! So knüp- pelvoll war das St. Franziskushaus auf dem Waldhof schon lange nicht mehr wie bei die- sem Werbe- Schauturnen. Quirlendes Turner leben bei alt und zung im Saal, sprudelnde Aktivität von den kleinsten bis zu den großen Kindern Turnvater Jahn's auf der Bühne. Vor- sitzender Wor mer hatte alle Ursache zu sei- ner von echtem Turnergeist getragenen Be- grüßung. Seine vielen Mädchen und Jungen gaben einen Querschnitt erfreulicher Breiten- und Tiefenarbeit gesunder Leibesübungen mit einfachsten Mitteln und zwar— begeisternd schön. Bodenturnen, prächtige Gymnastik, Tanz, Ball-, Reifen-, Keulen- und Stabübungen lösten sich am laufenden Band bei wohltuender Harmonie ab, gekrönt vom unsterblichen Wal- zer der Turnerinnen- Tanzgruppe. Das Geräte- turnen fand an Pferd und Barren auch Berück- sichtigung. Die fleißige Hauskapelle rundete das Bild. Die Beifallsstürme jedoch lassen die geopferten Schweißtropfen langer Vorbereitung von Gymnastikleiterin Groß und wie sie alle Mannheimer Sd setzte sich gegen TSV Viern- heim tapfer zur Wehr, kam aber um die 3:8. Niederlage nicht herum. In der Staffel 2 Heidelberg feierte Schwetzingen über Neckarelz mit 17:0 einen eindeutigen Sieg. Walldorf verlor gegen Rots Ib überraschend 2:7. TSG Ziegelhausen mußte sich auf eigenem Gelände vom TB Heidelberg eine 518-Niederlage gefallen lassen. TV Hemsbach und Mrd In der Kreisklasse A standen sich in Hems- bach die beiden Saffelsieger TV Hemsbach und SV Ilvesheim gegenüber. Wider Erwarten be- hielten die Bergsträßler 8:5(5:1) die Oberhand. Ilvesbeim zeigte in der Hintermannschaft un- gewohnte Schwächen, die für die Niederlage ausschlaggebend wurden. Das Rückspiel findet am 29. April in Ilvesheim statt. Die Kreisklasse B startete ebenfalls die Vor- runde um die Kreismeisterschaft. Auf dem MTG-Platz stellte sich der TV Oberflockenbach vor, der eine gute Partie lieferte und über die ganze Spielzeit einen ebenbürtigen Gegner ab- gab. MTG im Angriff vielleicht etwas stärker, vergab viel durch ungenaues Schießen. Als er- freuliche Tatsache verdient hervorgehoben zu werden, daß beide Spiele anständig durchge- führt wurden und auch in Urschel, Leuters- hausen und Dinges, Lampertheim, gute Spiel- leiter hatten. Phönix Karlsruhe der Gegner der VfR- Frauen Phönix Karlsruhe trug in Pforzheim sein Vorrundenspiel um die badische Meisterschaft der Frauen aus. VfR Pforzheim wurde dabei sicher 0:7 geschlagen. Im Endkampf um die badische Meisterschaft stehen sich nunmehr Phönix Karlsruhe und VfR in Vor- und Rück spiel gegenüber. Das erste Spiel steigt am kommenden Sonntag in Mannheim. Die Mannheimer Sd trug ihr rückständiges Punktespiel gegen die Spygg Sandhofen aus und mußte mit 0:4 die Ueberlegenheit ihrer Gäste anerkennen. VfR Mannheim gastierte mit drei Ersatzspielerinnen bei Phönix Ludwigs- hafen und unterlag 4:3. Auch im Uebungsspiel gegen eine Mannbhei- mer Städteauswahl mußten sich die nicht kom- plett spielenden Rasenspielerinnen mit 51 dem besseren Können der vereinigten Mannbeime- rinnen beugen. Blick ins Land Kind muß Schadenersatz leisten Braunschweig. Ein neunjähriger Junge aus einer Ortschaft am Harz wurde kürz- lich vom Landgericht Braunschweig zu 10 000 Mark Schadensersatz verurteilt. Das Kind hatte eine trockene Grasfläche in Brand gesetzt, wobei das Feuer auf den Lagerplatz eines Ueberlamdwerks Übergriff. Der Gesamtschaden von 20 000 Mark War zwar durch Versicherung gedeckt, die Ver- sicherungsgesellschaft machte jedoch einen Ersatzanspruch von 10 000 Mark gegenüber dem Brandstifter und seinen Eltern geitend. Die Eltern wurden freigesprochen, weil sie — wie das Gericht feststellte— ihre gesetz- liche Aufsichtspflicht nicht verletzt hatten. Sie hatten das Kind noch kurz vor dem Brand verwarnt. Da im Gesetz eine Scha- densersatzpflicht für Minder jährige vorge- sehen ist, muß der Junge die 10 000 Mark zuzüglich fünf Prozent Jahreszinsen bezah- len, sobald er eigene Einnahmen oder ein eigenes Vermögen hat. 1,5 Millionen DM Brandschaden Augsburg. In Roggenburg bei Weißen horn vernichtete am Samstag ein Feuer auf einem Gut des Grafen Mirbach von Gel- tern Gebäude, Maschinen und Futtervor- räte im Wert von 1,5 Millionen Mark. Invaliden und Rentner demonstrieren München. Rund 2000 Kriegsbeschädigte und Soꝛzialrentner zogen am Sonntag in einem Schweigemarsch durch München und forderten Teuerungszulagen zu ihren Ren- ten. Der Zug mit Transparenten und Plaka- ten wurde angeführt durch Doppelamputierte in kleinen Wagen und Gehbehinderte mit Krücken. Homer und Anni heiraten im Gefängnis München. Der durch seine mehrfachen Ausbrüche aus amerikanischen Miliärge- kängnissen bekannt gewordene ehemalige Sergeant Homer Cock wird in den nächsten Tagen seine Freundin Anni Sporrer heiraten, deretwegen er illegal nach Deutschland zu- rückgekehrt ist. Die Hochzeit findet im Strau- binger Gefängnis statt, wo Cook seine Strafe von vier Jahren und zwei Monaten absitzt. Gleiches Recht für alle Hunde. Garmisch- Partenkirchen. Die Marktge- meinde Garmisch- Partenkirchen hat die amerikanischen Behörden gebeten, die Hunde der Besatzungsangehörigen zu registrieren und zu kennzeichnen. Da diese Hunde ohne Steuermarke herumlaufen, können die Be- sitzer deutschen ‚markenloser“ Vierbeiner bei Hundesteuer-Kontrollen einfach be- haupten, der sie begleitende Hund sei ein „Alllierter“ und unterstehe nicht der deut- schen Steuerhoheit. 5 Kultusminister wollen Junglehrer fördern Bonn. Die Kultusminister der Bundes- länder wünschen eine Förderung der Lehrer und besonders der Junglehrer. Auf der letz- ten ständigen Konferenz der Kultusminister in Bonn haben sie vorgeschlagen, daß neben einer allgemeinen Erhöhung der Beamten- gehälter die Bezüge der Junglehrer beson- heißen, gern vergessen. Bravo ihr Waldhöferl ders aufgebessert werden. 0 2e ere. e INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Dienstag, 24. April 1951( Nr (ͤͥ * N Bleibt Benzin billig:? Wie die Hugo Stinnes GmbH., Mannheim mitteilt. hat sich dieses Unternehmen der Benzinpreisermägigung mit dem von ihm vertriebenen„Fanal-Benzin“ ebenfalls ange- Schlossen. Die neuen Preise betragen dem- mach für die I. Zone(Küstenstädte usw.) 51 Pfennig, für die VI. Zone 66 Pfennig, statt Wie bisher 63 Pfennig und 686 Pfennig. In Zone IV(Mannheim und Umgebung) kostet demnach das Fanal-Benzin jetzt statt 65 Pfen- nig wie bisher 63 Pfennig je Liter. Auch der unabhängige deutsche Kraftstoff- Großhandel hat seine Benzinpreise am 23. April um zwei Pfennig je Liter in allen Preiszonen des Bundesgebietes ermäßigt, teilt die Unite-Vereinigung deutscher Kraftstoff- Sroßhändler in Hamburg mit. Hoffentlich erfährt es nicht der Bundes- Ananzminister, daß die Aufhebung der Treib- stoffbewirtschaftung sich verbilligend auswirkt. Er fährt er es, möglich, daß er die Verbilligung mit einer neuen Steuer wettmacht, beispiels- weise mit der „Benzin-Verbillisungs- Steuer“. Als der Benzinpreis im Bundestag diskutiert wurde, stand ein oppositioneller Abgeordneter auf und sprach davon, daß er mit den Benzin- verbrauchern kein Mitleid habe, denn man brauche ja nicht unbedingt im Auto zu fahren und die Autofahrer seien ja alle durchweg Kapitalisten. Dem Finanzminister ist also der Applaus der Oppositionspartei, im Falle die „Benzinverbilligungssteuer“ eingeführt würde, gewiß. Es ist jedoch noch zu berücksichtigen, daß micht alle Autofahrer Kapitalisten sind etwa vom Genre dieses sich antikapitalistisch gebär- denden oppositionellen Bundestagsabgeordneten, dessen Verlagsangestellte darüber klagen, Hungerlöhne und-gehälter zu bekommen. Es gibt auch andere Kraftfahrer. Beispielsweise Aerzte, die dank eines ausgeklügelten Spar- systems Kranke behandeln müssen segen Honorarsätze, die nicht ausreichen, die Kosten kür tägliches Rasieren, geschweige denn Haar- Schmeiden zu bezahlen. Angestellte und Arbei- ter besitzen Kraftfahrzeuge, können ihrer in der Ausübung des Berufs nicht entraten. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist der Güterverkehr. Er wickelt sich zwar vornehmlich mit Dieselöl- antrieb ab, aber Vergaserkraftstoff Benzin) spielt beim Güterverkehr auch eine ziemlich erhebliche Rolle. Jedenfalls eine so erhebliche Rolle, daß die dank der Befreiung des Benzins von der Bewirtschaftung nunmehr eingetretene Verbilligung mit dazu beiträgt, die Erhöhung der Frachtkosten teilweise abzufangen, zu mil- dern. 0 Doch wie gesagt, von der Zukunft hängt es ab, ob nicht doch wieder eine Verteuerung ein- tritt zu Gunsten des Fiskus, womit allen Ver- billigungs möglichkeiten auf diesem Gebiete ein Ende bereitet würde. Am Rande bemerkt: Die Zwangsdogmatiker der Wirtschaft sind eifrig am Werke, um be- reits in kürzester Zeit die Kraftfahrzeuge be- nützende Bevölkerung wieder mit Bewirtschaf- tungsmaßnahmen zu beglücken. Sie ist halt zu schön, die markenlose Zeit, um sie bestehen zu lassen. Letztlich könnte ja jemand auf die Idee verfallen, in dem Erfolg, den die Lösung der letzten Fesseln in einem Wirtschaftszweig mit sich brachte, ein Argument zu erblicken gegen die erwachte Zukunftshoffnung, die Wirtschaft wieder knebeln zu können, auf daß sie völlig untergehen. Tex 350 000 Wohnungsbauten prophezeit Wildermuth Auch in diesem Jahr wird wieder mit der Fertigstellung von rund 350 000 Wohnungen im Bundesgebiet gerechnet, erklärte Bundes woh- nungsbauminister Wildermuth anläßlich einer Tagung der württembergisch-hohenzollerschen FDP in Tailfingen(Württemberg). Der Wohnungsbau werde jedoch sehr er- schwert durch den Mangel an ersten Hypothe- ken. Der Bedarf hierin stelle sich auf etwa 1,5 Milliarden DM. tatsächlich zur Verfügung stünden jedoch nur rund 500 000 DM. Den Mangel an Baueisen führte Wildermuth in erster Linie auf Ueberdispositionen der ver- schiedenen Wirtschaftsstufen zurück. Die Auf- träge gingen weit über den tatsächlichen Bedarf hinaus. Freilisten-Politik insgeheim undhöchstgeheim Nachdem im Außenhandel zwischen der Bundesrepublik und Großbritannien seit dem 1. April 1951 ein vertragsloser Zustand ein- getreten ist, wurden für Anfang Mai dieses Jahres britisch-deutsche Handelsvertragsver- hndlungen in Aussicht genommen. Die Verlängerung des bisherigen Handels- vertrages scheiterte an der Weigerung Groß- britanniens, die für die Einfuhr britischer Waren nach Deutschland vereinbarte Freiliste zu verölkentlichen. In deutschen Außenhandels- Kreisen wird darauf hingewiesen, daß das aus dem liberalisierten Handel mit England her- rührende Defizit deswegen die heutige Höhe erreicht hat, weil keine Kontingentwaren mehr übernommen werden können. Preisschere im Außenhandel In den ersten beiden Monaten dieses Jahres ind die deutschen Ausfuhrpreise zum ersten Male wieder stärker gestiegen als die der Ein- kuhr, so daß sich die Preisschere im Außen- handel wieder geringfügig zugunsten Deutsch- lands geschlossen hat. Die seit Juli 1950 auf den Weltmärkten eingetretenen Preiserhöhungen hatten die Einfuhr bis Ende Februar 1951 um 816 Millionen DM verteuert, denen erst neuer- dings 91 Millionen DM, aus Preiserhöhungen für deutsche Ausfuhrgüter gegenüberstehen. Die Nettobelastung Westdeutschlands durch die seit Ausbruch des Korea-Konflikts einge- tretene Verschlechterung der Austauschrela- tionen beläuft sich somit auf insgesamt 725 Millionen DM, was ungefähr 60 Prozent der Gesamteinfuhr vom Februar 1951 entspricht. Frisch wie Blücher gegen Blücher Der Hauptverband des Deutschen Lebens- mittel- Einzelhandels will sich mit genauen Unterlagen über die Zuckerversorgungslage an den Bundestag wenden, wenn die Bundes- regierung ihre Erklärung dazu nicht in der gleichen Form zurücknimmt, wie sie von Vize- kanzler Franz Blücher kürzlich bekannt gege- ben worden ist. Der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Dr. Moje, betonte, daß der Lebens- mittelhandel Diffamierungen durch die offi- ziellen Stellen nicht länger dulden werde. Er appellierte an die Verbraucherschaft, zu der Masse der Lebensmittelkaufleute das Ver- trauen zu haben, daß diese den anfallenden Zucker voll ausliefern. Es könne nicht von einer gesicherten Zucker versorgung gespro- chen werden, wenn bei einem errechneten tat- sächlichen Bedarf der Bundesrepublik von 110 000 Tonnen je Monat nur 75 000 Tonnen freigegeben würden und selbst diese Menge nicht voll ausgeliefert werde. Die Kritik der Oeffentlichkeit an den zu hohen Handelsspan- nen sei unzutreffend. Vielmehr sei der Ertrag im Lebensmitteleinzelhandel trotz der gestie- genen Preise gesunken. Das liege vor allem an den gestiegenen Grundpreisen und an den höheren Verbrauchssteuern für verschiedene Lebensmittel. Investitionsprogramm gewinntlangsam Formen Das freiwillige Investitionsprogramm der Wirtschaft soll in dieser Woche endgültig fer- tiggestellt werden, so daß Optimisten mit sei- ner Bekanntgabe noch in diesem Monat rech- nen. Es verlautet, daß zunächst ein Zwei- bis Drei- Jahresprogramm aufgestellt werden soll, wobei für das erste Jahr Investitionen in der Grundstoffindustrie von rund 1,3 Milliarden DM vorgesehen sind. Davon sollen erhalten: Der Bergbau etwa 400 Millionen DM Eisen und Stahl 250 Millionen DM Gas- und Wasserwirtschaft 150 Millionen DM Elektrizitäts wirtschaft 400 Millionen DM die Zellstoff- u. Mineralöl- industrie 110 Millonen DM Außerdem sei beabsichtigt, wie in ein- geweihten Kreisen verlautet, damit den Ankauf einer von den Amerikanern angebotene Breit- bandstraße zu finanzieren. l Die Investitionen im Kohlenbergbau sollen zur Mechanisierung und Modernisierung die- nen und der Errichtung neuer Schachtanlagen, sowie neuer Bergarbeiter wohnungen. * Acbeis und Lohn: Was aber, wenn nach dem 30. Juni die Preise fallen? Nach einer Mitteilung aus Gewerkschaftskreisen sollen die Grundgenälter in der Rheinschiffahrt um 20% und die Grundlönne für das fahrende Per- sonal um 23% vom 1. April dieses Jahres rückwir- kend erhöht werden. Diese Regelung soll jedoch erst dann in Kraft treten, wenn über die Gültigkeitsdauer des neuen Abkommens zwischen den Arbeitgebern und der Gewerkschaft Oeffentliche Dienste, Transport und Verkehr(OHTVW) eine Einigung zustande gekom- men ist. Die Gewerkschaften sollen vorgeschlagen haben, die neuen Lohnverträge zunächst nur His zum 30. Juni 1951 zu befristen. Zwangsbeleihung aueh für Auslandstransfer? Das Bundesfinanzministerium bereitet emen Gesetzentwurf über die Einbeziehung der der- zeit nicht transferierbaren Zinsen und Rück- zahlungen an ausländische Gläubiger in die Grundstoff-Investitionspläne vor. Dieser Ent- wurf soll aber dem Kabinett erst vorgelegt werden, wenn die freiwilligen Investitions- beihilfen der gewerblichen Wirtschaft nicht den erhofften Betrag von 1,2 Milliarden DM erbrin- gen, verlautet aus dem Bundesſinanzministe- rium. Aehnlich wie in den dem Kabinet be- reits zugeleiteten Entwürfen über die Zwangs- beleihung der Abschreibungen und der Pen- slonsrücklagen vorgesehen ist, soll auch nach diesem Entwurf eine Zwangsbeleihung durch- geführt werden, wobei Schuldverschreibungen der Wiederaufbaubank als Gegenwert hin- gegeben werden. Die Schuldverschreibungen Sollen drei Jahre gesperrt bleiben. Neuester Denksport: Sondersteuer-Erfindung 200„soũnderbesteuerte-“ Es wird nicht still um die Sonderumsatz- steuer und wenn der ganze Stimmaufwand, der in den letzten Tagen in diesem Zusammen- hang entfaltet wurde, nicht ein— in Ursache und Beweggründen völlig unerfindliches— Ablenkungsmanöver sein soll, dann ist es noch fraglich, ob des„Bufimi“— bisher noch nicht geborenes— Lieblingskind nicht doch zur Welt gebracht werden soll. Zwar herrscht in Bonn allgemein fie Auf- fassung vor, daß diese Gesetzesvorlage nicht die erforderliche Mehrheit im Bundestag und auch im Bundesrat finden wird. Aber der Schein trügt mitunter und es sind bereits einige Dinge über die parlamentarische Tri- büne in Bonn gelaufen, von denen eilfertige Propheten weissagten, sie würden scheitern. Indes arbeitet der Bundesfinanzminister emsig an der etwa 200 Positionen umfassenden Liste jener Waren, die„sonderbesteuert“ werden sollen. Merkwürdigerweise kursieren Frag- mente dieser Liste bereits, sowohl in Bonner Journalistenkreisen als auch in anderer Um- gebung, wobei beachtlich ist, daß für vier Warengruppen ein Sondersteuersatz von 100 Prozent vorgesehen ist. Die Demokraten setzen sich mit den Mitteln der Demokratie zur Wehr und versuchen den Artikel 80 des Bonner Grundgesetzes über den Erlaß von Rechtsverordnungen zu strapazieren, weil der Bundesfinanzminister eine Art Er- mächtigung anfordert, um dann sowohl das Parlament als auch die das Parlament wäh- lende Bevölkerung nach Gutdünken mit den Steuersätzen überraschen zu können. a Auf der anderen Seite gibt es Einsichtige, die sich nicht verhehlen, daß eine Behardlung der„sonderbesteuerten“ Warenliste durch die Parlamentsmaschinerie einem wirtschaftlichen Chaos Tür und Tor öffnen würde. Es ist laher der Vorschlag gemacht worden, dem Bundes- tag nach Veröffentlichung der von der Sonder- umsatzsteuer betroffenen Waren ein vier- wöchiges Vetorecht einzuräumen. Doch auch dieser Vorschlag erweist sich als Haken am Kreuze der Sonderumsatzsteuer. Selbst wenn der Bundestag blitzschnell reagie- ren sollte, selbst wenn das Veto innerhalb weniger Tage eingelegt würde, dann wird praktisch der Warenverkehr auf diesen be- stimmten Gebieten entweder stillgelegt oder aber für die Dauer von der Veröffentlichung der Warenliste bis zur Beschlußfassung über das Veto zum Spekulationsobjekt. Nach der neuesten Version versucht Bonn einen ande- ren Kompromiß zu finden, nämlich die Be- stimmung eines Unterausschusses Sonder- umsatzsteuer, der die Ermächtigung des Par- laments haben soll, der„Sonderbesteuerung“ verschiedener Waren beizustehen. Doch es ergeben sich neue und andere Schwierigkeiten bei den Sonderumsatzsteuer- Plänen des Bundesfinanzministers. Seitens der Exportindustrie wird geltend gemacht, daß mit Einführung des Wertzolles die Sonderumsatz- steuer— auch Wenn sie bei Exportgütern nicht berechnet wird— nach den internationalen Gepflogenheiten im Zollsatz ihren Niederschlag findet. Bei Gütern, die dem einheimischen Verbrauch zum Beispiel dadurch entzogen wer- den sollen, daß sie mit 100 Prozent Sonder- umsatzsteuer belegt werden, wodurch gleich- zeitig bezweckt wird, diese Güter in den Export zu schleusen, ergibt sich eine hundertprozentige Erhöhung des Zollsatzes, also eine Verteuerung, die die Exportfähigkeit der Waren sehr stark beeinträchtigt. Indes hat Württemberg-Badens Ministerprä- sident Dr. Reinhold Maier in seiner Wochen- endkundgebung in Weinheim ein sehr treffen- des Argument gegen die Sonderumsatzsteuer ins Treffen geführt. Dr. Maier sagte nämlich: „Es handelt sich nicht darum, mehr Geld zu schaffen. Das Streben der Bundesregie- rung geht in der umgekehrten Richtung: Es soll weniger Geld da sein, deshalb die Krediteinschränkungen. Dem unnötigen Ver- Warengattungen in petto brauch soll von einer anderen Seite Fes- Solcher Verbrauch Getreidebörse Mannheim. Am Brotgetreidemarkt sind K Umsätze in Inlandsgetreide zu verzeichnen 0 Versorgung der Mühlen ist unzulänglich. Für g Brotversorgung Württemberg-Badens wurden 0 Tonnen(Ankunft 28. April) gemeldet, Der Hale. markt ist festgefahren, umsatzlos. Die Nach seitens der Nährmittelindustrie war lebhaft d Braugerstenkampagne ist als abgeschlossen 20 sehen. Es war nur geringe Umsatztätigkeſt teilweise erhöhten Forderungen zu verzeichy Am Mehlmarkt allgemeine Beruhigung, die Nas rage jedoch noch gut(Konsumehl!), Futte 0 telmarkt ist auch festgefahren. Mühlennach dukte, insbesondere Kleie, wurden für alle 1 mine gesucht. Von den Mühlen per Malfg unde 9 geboten. Oelhaltige Futtermittel vernachlagg Einlagerung per Vorrats- und Binfuhrstelle Oelkuchen vorgesetzt. Malzkeime und Bierttet umsatzlos. Trockenschnitzel mit mäßiger Erde seln angelegt werden. zögernd absetzbar. Ueberraschend gut ist Rörn soll so fühlbar hoch besteuert werden, daß futter gefragt. Mais War fest. Fischmehle 10 der Käufer den Einkauf überlegt. Wir ent-. F 1 1 8 5 5 8 t un it erheblicher Pre nahmen den Zeitungen die Meldung von steigerung Seboten(70 DN). Der Rauhfutteme einem Kompromiß des Bundes wirtschafts- ist ruhig, das Heuangebot bei schleppendem ministers und des Bundesfinanzministers. satz groß.(8,50 DM Wiesenheu, lose und 29 Die Sonderumsatzsteuer soll den Wirt-. 30 Pfennic), Stroh etwas freundlicher bei m schaktsminister der Sorgen entheben und dnasrerden asebotss ind Abe tbentn een gleichzeitig dem Finanzminister das Staats- Fuer e otes und Absatzes miſ a säckel füllen. Also wei Fliegen auf einen Offizielle Notierun Schlag. Die zwei Fliegen sind aber in Größe il een preis 2. und Lebenskraft verschieden. Nach dem Inl. Roggen: Erzeugerpreis 38, 4. Vente 8 5 5 8 5 Inl. Roggen: Erzeugerpreis 38,00 a. Verladen Schlag werden sie beide nicht ganz gleich Braugerste 1 tot sein. Ob der Finanzminister, alles— je nach Qualität und ö nicht nur die Sonderumsatzsteuer— zu- Herkunft 45,00-40,00 ap Verl sammengezählt, ein sehr gutes Geschäft pattsstenware über Notiz 5 3 8 8895 Futtergerste macht, steht dahi.. Der Wirtschaftsminister inländische 1 trei Man dürfte es jedenfalls sein, der den Kürzeren ausländische 1 rei Ma 2 zieht.“ 62/63 Kilo ö . Inlandshafer Het Niemand kann voraussagen, welche Ent- je nach Qualität und mit wicklung die Auftragslage der deutschen Pro- Herkunft 25 ab Verledeg r duktion sowohl im Binnen- als auch im Außen- Auslandshafer 7 rel Waggon han i nehmen wird. Möglich, daß— die er- welzenmehl kran sten Anzeichen zeichnen sich ja bereits ab— Type 350 ohne Sack 64,20 Empfangs der Rückgang des Inlardsabsatzes die ganze Type 812 ohne Sack 50,50 im Sondersteuer illusorisch macht, weil die pro- 1 19 8 ohne Sack 58,70 1 Auzierten Waren ohnehin sich in den Export Brotme 1 35 drängen werden. Es ist zu berücksichtigen, daß„ 2 8 1 89 1 905 die westdeutsche Verbraucherschaft in der Type 1150 ohne Sack 55,10 5 Psychose der letzten Monate erhebliche Vor- Type 1370 ohne Sack 51.25 8 räte ansammelte und Verpflichtungen einging, Weizenkleie mit Sack P. 23,50 ab Mühle Bee die sie mit der zunehmenden Kreditbeschrän- e 15 8 3 1 b Mühl 58 25 1 1 oggenkleie mit Sac. a 0 . drücken werden. Daß also diese weizen-Bollmehi mit Sack. 26,00 ab Mühs äte aufgegessen werden, um Schulden be- Trockenschnitzel lose 15,00 ab südd, e zahlen zu können. Andererseits muß doch auch 5 Fabrik g 8 in Betracht gezogen werden, daß die getr. Biertreber ohne Sack 20.50-21.00 Par. Manνν Ku über die Verbrauchsbeschränkung erreichte Malzkeime, Ser Verringerung der Produktivität eine Steuer- 7 10 1 2 ang 12 2b Fahne einbuße des Steueraufkommens mit sich een 8. 5 J bringt, die vom Aufkommen der Sonderum- 42% Protein u. Fett oh. S. 38,00 ab Fabrik. satzsteuer subtrahiert werden muß. Kokosschrot 3 2b Faprikd nac 5 8 f 5 frei. Erweist es sich also wieder, daß es gar nicht 5 0 36.50 zee M 55 gut ist, wenn der Staat soviel Staat von sich Rais, 1088 46.00-48.00 frei Mannh, N. macht, daß er sich in die kleinste Kleinigkeit Kartoffeln 3,904.00 per 30 k? hineinmischt und allen Handel und Wandel— Tendenz: stetig, teilw. fest 1 insbesonders in der Wirtschaft— zu ursuptieren Pie Preise bei den Mehlen verstehen sich brut Fel versucht. F. O. Weber für netto in Leihsäcken. 5 5 5— KURZ NACHRICHTEN e Finanzrechtsprechung wirtschaftlich und betrlebs- Sinn dieses Jahres in der Welt verfügbare nschal Den wirtschaftlich wichtig und Lämmer wird auf rund 672 Millionen ge- Ga Der neue Präsident des Bundesfinanzhofs. Dr. schätzt gegenüber 734 Millionen am 1. Januar 100 Hanns Müller, bisheriger Staatsrat im bayerischen Mit einem weiteren Anwachsen der Schafbeständ Finanzministrium, bezeichnete es bei seiner Amts- sei in Anbetracht der guten Marktlage bei Wolle . als eine der Hauptaufgaben dieses und Fleisch zu rechnen. f na. erichtshofes, weniger dem formalen Recht als Westdeutsche Herbstmustermesse in Frankfurt i den wirtschaftlichen und betriebs wirtschaftlichen Als einzige Mustermesse der Bundes 5 Erfordernissen zu dienen, Es gelte, enge Fühlung Herbst dieses Jahres wird die Internationel N mit den Fachleuten des Abgabewesens in Wissen- Frankfurter Herbstmesse in der Zeit vom 2. bl schaft und Wirtschaft zu halten. In dem halben 6. September veranstaltet. Anmeldeschluß für Aus. Jahr seines Bestehens hat der Bundesfinanzhof steller ist der 13. Mai. Das Angebot wird 27 Bran- — Urteile 5 und Gutachten verfaßt, davon chen umfassen. Die von grundsa ing. 5 8 8 5 Swica netter Bedenkt steuerrecht der Gesellschaften und Konzer au Südbadens Veberlinger Exportbilanz von Dr. Ottmar Bühler, Prof, d. R,. Köln, ein um. Vertreter ausländischer Regierungen haben am tassendes Werk, das sich mit dem Eins det Wochenende beim südbadischen Wirtschaftsnini- Steuergesetzsebuns auf unternehmerische Stu sterium Aufträge für die südbadische Wirtschaft tur befaßt. Auf 216 Seiten werden alle in Betracht im Werte von rund 10 Millionen DM erteilt, wurde kommenden Steuerarten eingehend behandelt Für anlaäßlieh der„UVeberlinger Australienschau“ be- sowie alle sich im Handels wesen ergebenden Ante kannt gegeben. In erster Linie Wurden Holz- strukturellen Veränderungen eines Unternehmen beim häuser, Uhren, optische und medizinische Instru-(Kapitalherab- und-heraufsetzung, Fusion ete) Man mente sowie Textilien bestellt. In Zeiten, in denen das Steuerwesen im Vorder Zashaftes Schrittchen zum Devisenbankwesen 50 F e 90 1 Die Bank deutscher Länder hat, wie aus einer für Rechts wissenschaft, vorm. Franz Vahlen Sage Mitteilung hervorgeht, die Geldinstitute in der GmbfH., Berlin und Frankfurt/M. herausgegeben Dan! Bundesrepublik ermächtigt. Devisenwerte ein- wurde. Preis 14. DM 5 Herr n deutscher Auslandsbonds unter gewis- i a 5 dier sen Voraussetzungen in das Depot zu nehmen. 8 d Es handelt sich dabei um Devisenwerte, die den Frankfurter Effektenbörse 1 ursprünglichen Eigentümern auf Anweisung der J vom 23. Apr 1 I kolle allilerten Behörden wieder zurückgegeben wer- Sehr ruhig, aber gut behauptet. Montane une: die den, Devisen, die den Eigentümern nach Anmel- heitlich, Klöckner um 1% gebessert, Mannesmann dung von der zuständigen Landeszentralbank be- 4½% und Rheinbraunkohlen 1¼% abgeschwächt, Nec lassen werden, sowie solche Devisenwerte, die dem Hlektrigitäts- und Versorgungswerte Sehalten, 1 Geldinstitut überlassen werden mit dem Auftrag, Beide Siemens Aktien um ½% auf 50 anziehend t sie der LZ B anzubieten.„ 1% Die übrigen Industriepapiere f meist bis ½% gebessert. Dema d Schering um Genug Schafe auf der ganz 1 1 8 85 5 35 cee be en Welt. ze 4% und Goldschmidt um 1% befestigt. Berger b 2 afbestände in der ganzen Welt sind im und Salzdetfurth verloren je ½%. Großbanken nn vergangenen Jahr um etwa 4% gewachsen, heißt anhaltend gesucht und bis 1% höher bezahlt es in einem Bericht des amerikanischen Land-(Commerzbank 27½ Dt. Bank 32, Dresdner wirtschaftsministeriums.— Die Zahl der zu Be- Bank 209). 5 5 5 3 2 [Draa TAE us E für ire augen!“ Kaufe alte Autobatterien Hilsenbeck. 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Transport und Der unerbittliche Tod riß, mitten aus dem blühenden Leben und aus der Gewerkschaftssekretär und Kassier Hans Zwingmann Erschüttert durch sein Ableben, werden wir das Andenken unseres Kollegen Gewerkschaft Oeffentliche Dienste, Kreisverwaltung Mannheim, O 4. 8/ nachmittags 13.30 Uhr, Verkehr CCCC((ã wdddVVVbVbTPbVbGbGTbGGbVbGbPTbTbVTbTVTVTTTTTT Heute früh entschlief nach langem, schwerem Leiden, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, meine liebe Frau, unsere treu- sorgende Mutter, Frau Luise Schäfer geb. Trunk im Alter von 58 Jahren. Mannheim, den 23. April 1931 Körnerstraße 36% J 2, 11 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Wühelm Schäfer und Kinder Beerdigung: Mittwoch, den 25. April 1951, 11 Uhr, Haupttriedhof Mannheim 5 Kurz nach ihrem 78. Geburtstag wurde unsere liebe, treusor- gende Mutter, Schwiegermutter, Schwester und Tante, Frau Marie Scheffel geb. Eberwein nach längerem, mit Geduld ertragenem Leiden in die Ewigkeit abberufen Mannheim, Lortzingstraße 3. In tlefer Trauer: Friedel Haag, geb. Scheffel Friedrich Haag und Angehörige Feuerbestattung: Dienstag, 24. April 1951, 14 Uhr, Hauptfrledhof. CC TVo A Der Herr über Leben und Tod nahm mir heute meinen lieben Gatten, unseren guten Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Philipp Benig nach langem, qualvollem Leiden im Alter von 63 Jahren zu sich in die Ewigkeit. Mannheim(Weylstraße 4), den 23. April 1951 rer Christina Benig, geb. Seibel und verwandte Die Beerdigung findet am Mittwoch., 25. April 1951, um 10.30 Uhx, auf dem Hauptfriedhof statt Für die vielen Beweise herzl. Antellnahme u. Blumenspenden beim Hinscheiden meines lieb. Mannes, meines guten Vaters Migrône ode nach übermäßigem Alkohol- und Nikotingenuß geben 12 Tabl. schnell spürbore Er- leſchterung u. einen kleten Kopf. Jemagin- 10 Tabl. OM. 0 in allen Apotheken. Ludwig Weber sagen wir allen herzlichsten Dank. Ganz besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Kammerer. der Stadtverwaltg. Mannheim, der Belegschaft des Städt. Kran- kenhauses u. seinen Arbeits- kollegen sowie denen, die ihm dle letzte Fhre erwiesen haben. Neckarstraße 23 Im Namen der Hin- terbliebenen: Margarete Weber, geb. Anweiler ir. Schutz& olle, annhelm. 0 8. 0 Gummistrümpfe Rezepte aller Krankenkassen Biſte beuchfen Sie: Anzeigen-Annahme, Zeitungs- Bestellung und Verkauf auch in unserer ANNAHMESTELLE Neckarsfadif: Hans Portenkirchner, Waldhofstraße 1 ieee — Fur Schule und Praxis: Von Potsdam bis Bonn Fünf Jahre deutsche Nachkriesssesechiehte Porträt Zeittafel Dokumentation Stichwortregister Ein Buch des Mannheimer Journalisten E. Schäfer das seit seinem Erscheinen vor einigen Wochen eine starke Beachtung im In- und Ausland gefunden hat Es gibt als erste deutsche Publikation in übersicht licher Form eine zusammenfassende Dar- stellung der deutschen Nachkriegsgeschichte. Das Buch ist in erster Linie ein Nach- schlage- und Handbuch und wendet sich an Lehrer, Studenten, Schüler der Ober- klassen. Gewerkschaftsvertreter. 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Seite 9 5 Vor einigen Monaten erschien als Band 13 der flexiblen, strapazier fähigen rororo- Taschenbuch-Ausgaben ein Bändchen, Boche in Frankreich“, eine harmlose, übrigens reizende Liebesgeschichte, die in einem Vor- wort des Verlages als„Vorläufer eines neuen, vom leichen Verlage vorbereiteten un, fang- reichen dokumentarischen Werks“ angekün- digt wurde. Dieses umfangreiche Werk, es hat 808 Seiten, ist jetzt mit dem Titel„Der Fragebogen“ im Verlag und mit einem Nach- wort von Ernst Rowohlt Hamburg) erschie- nen. Der Verfasser ist Ernst von Salon, on, dessen Kurzbiographie im neunten Band des nach streng nationalsozialistischen Grund- sätzen zusammengestellten„Meyer“ lako- nisch lautet:„Salomon, Ernst von, Schrift- steller, geb. 25. 9. 1902 Kiel, nahm aa den Kämpfen der Freikorps im Baltikum und am Kapp-Putsch teil, war an der Beseitigung Rathenaus beteiligt(ängere Zuchthausstrafe), bekannt durch seine extrem nationalistische Einstellung, die bes. in„Die Geächteten“ 1930 (Hafterlebnisse) ihren lit. Ausdruck fand, schrieb ferner:„Die Stadt“ 1932,„Die Ka- detten“ 1933, tritt auch als Filmautor her- Vor.“ Er ist also nun wieder hervorgetreten und diesmal mit einem dicken Wälzer, an dem er von September 1945 bis September 1950 geschrieben hat. Als Rahmen diente ihm dazu der berüchtigte Fragebogen der ame- rikanischen Militärregierung, der mit seinen 131 alle Lebensbezirke berührenden Fragen eine Gewissenser forschung betrieb, die auch dem harmlosesten Staatsbürger deutscher Nation den Schweiß aus den Poren treiben konnte. Ernst von Salomon, einer jener sel- tenen literarischen Begabungen vom Schlage Hans Falladas, geht bei ihrer Beantwortung weit über das Autobiographische hinaus, um — Wie er sagt— aus einer größtmöglichen Zahl von Fakten das Bild der Wahrheit in ren zartesten Konturen herauszusublimie- ren“ davon, was in unserem Lande geschah und wie es eigentlich gewesen ist. N Das fängt dann auch ganz schön an mit einer rührenden Geschichte von einer trunk- festen Arztin, Querfeldt geheißen, dic ihn zum Schriftsteller machte, und plätschert in Spannender Illumination weiter bis man zum ersten Male stutzig wird, als er nämlich eitel und überheblich auf das zu sprechen koramt, Was besagter„Meyer“ schlicht als Beseiti- gung Rathenaus“ bezeichnet. Das alles wird in dem gleichen olle Kameraden“-Jargon dahererzählt wie die Histörchen und Anek- dötchen von den mehr oder weniger pracht- vollen Kerlen, die in ähnlichen Aufträgen reisten wie der Herr Verfasser, dem man damals immerhin noch zugute halten konnte, daß er ein, dummer Junge“ gewesen war Doch würde man ihm wahrlich unrecht tun, wenn man ihm nicht immer wieder seine Slänzende Erzählergabe bestätigte, mit der er ein außerordentlich lebendiges Bild der bewegten Zeiten ausmalt, an denen bei gutem Essen und besserem Trinken teilzuhaben auch für ihn sicher nicht immer das reine Honigschlecken gewesen ist, zumal er ja Jian- Carlo Menotti 1 „„ 5 Wer in diesen Tagen nach Frankfurt kommt und den Vergnügungs- und Kultur- fahrplan studiert, hat wahrhaftig eine reiche Auswahl: von den Schönheitstän- zen“ in den Nachtkabaretts über die„feen- hafte Ausstattungsrevue“ des Theatre Mayol aus Paris zu den„600 Kostümen“ im„Son- dergastspiel!“ der Hamburger Volksoper mit inkes„Frau Luna 1951“; vom Shake- Speareschen„Othello“ im Kleinen Theater sm Zoo(mit Hans Ernst Jaeger vom Mann- heimer Nationaltheater in der Titelrolle) über Molieres„Amphytrion“ im Intimen Theater bis zum„Konsul“ von Gian-Carlo 5 i, den die Städtischen Bühnen am a8 als Frankfurter Erstaufführung herausbrachten. Dieses jüngste Opernwerk Menottis cheint— nach den bisherigen Proben in asel, Hamburg und nun auch in Frank- „wo das Publikum in begeisterte Zu- stimmung ausbrach— auf den deutschen Bühnen die Erfolgsserien fortzusetzen, die 5 Amerika erlebte(das Mannheimer Na- altheater will den Konsul“ im Juni Ausbringen). Das Stück trägt in der Tat ich in seiner Mischung von reißerischen id ethisch fundierten Elementen alle Vor- Der Konsul“ in Frankfurt Hartmut Boebel als Gastregisseur wahrscheinlich wirklich nicht mit Hitlers Politik einverstanden war und auch niemals Mitglied der Partei wurde. Verweigerte ihm doch Hitlers SS, wie er empört auf Seite 433 berichtet, sogar den Zugang zum Grab seiner Freunde Kern und Fischer(die Walther Rathenau am 24. Juni 1922 auf der Königs- allee in Berlin-Grunewald ermordet hatten). Immerhin aber hatte er seine Kreuz- und Querverbindungen zu etlichen Herrschaften aus dem großen Klüngel, die es ihm leichter machten. Als wohlbestallter Ufa- Autor (OSensationsprozeß Casilla“,„Kautschuk“, „Karl Peters“,„Der unendliche Weg“, „Kongo-Expreß“) kam er auf verhältnis- mäßig angenehme Art dem bitteren Ende näher, das sich dann allerdings für ihn ganz besonders bitter offenbarte. Zusammen mit seiner Freundin Ille, deren jüdische Reli- gionszugehörigkeit zu enthüllen, der auf Pointen bedachte Verfasser sich bis zu die- sem Zeitpunkt aufspart wurde er von den Amerikanern als politisch verdächtig in ein Aufhaltelager gesperrt. Diesem Lagerleben in Gesellschaft großer und kleiner Kori- phäàen des Nationalsozialismus widmet Ernst von Salomon 200 Seiten seines Buches und geht dabei mit einem Schneid gegen die Amerikaner vor, der einer besseren Sache Bei Enrico/ Die Kakteen sehen wie absonderliche Männlein mit viel zu vielen und viel zu runden Gliedern aus. Es macht ihnen Ver- gnügen, Nylonstrümpfe zu zerreißen. Die Ziegen nehmen keinen Schaden an ihrem langfädigen Kostüm. Sie tragen Hörner, die wie riesige Korkenzieher aussehen und klet- tern zwischen den Kakteen umher. Die Sonne heizt den nackten Felsen. Die Luft flimmert, und wir hätten uns nicht gewun- dert, wenn plötzlich Pan mit seiner Flöte aus den Kakteenhecken getreten wäre. Der Frühling multiplizierte die Lieblichkeit der Landschaft. Margeriten fanden sich zu Tau- senden in üppigen Büschen zusammen. Die Tramontana, der heftige Nordwind, zer- zauste die Rosen. Fahlgrüne Wolfsmilch wucherte und tropfte klebrigen Saft aus den abgerissenen Stengeln. Der Aetna trug eine Schneemütze und rauchte Pfeife. Barbara wollte nicht glauben, daß der Saft der Wolfsmilch so bitter schmeckt und so unangenehm auf der Zunge brennt. Spa- ter verlangte sie nach lieblichen Getränken, um den penetranten Geschmack vom Gau- men zu jagen. Wir stiegen mit zottigen Zie- gen und wolligen Schafen nach Taormina hinab. Ueber den Kakteen hing Wäsche zum Trocknen. Eidechsen, die wie kleine Krokodile aussahen, huschten über den heißen Stein. In Taormina, das, zwischen Bergen ein- geklemmt, hoch über dem Meer liegt, und da und dort eine zauberhafte Aussicht ver- schenkt, war es lebendig. Auf dem Korso quoll der Andenkentisch aus den Läden bis aussetzungen zur Bühnenwirksamkeit in sich. Menotti ist ein Tneatermann par excel- lence— als Textdichter wie als Komponist. In der Frankfurter Inszenierung hat Hartmut Boebel als Gastregisseur alle Register des veristischen Theaters gezogen und dabei doch auch psychologisch-mensch- liche Bezogenheiten in dieser Geschichte von der Familie Sorel, die am bifrokra- tischen, herzlosen Formular- Fetischismus unserer Zeit zugrunde geht. nicht außer acht gelassen. In Erika Schmidt fand er da- bei eine schauspielerisch erschütternde, musikalisch sehr sichere Hauptdarstellerin, der sich in den weiteren wesentlichen Rol- len Günther Ambrosius(als ihr Mann), Marion Matthäus(als ihre Schwiegermutter) und Rosl Zapf(als Sekretärin!) mit gleich- wertigen Leistungen anschlossen. Generalmusikdirektor Bruno Vondenhoff interpretierte den teils an den späten Puc- eini soklingenden, teils mit moderner Rhythmik ausgestatteten Orchesterpart mit groger Präzision und einer feinen Hell- irigkeit für die lyrischen Ruhepunkte in dieser leidenschaftlichen Anklage gegen die sich verselbständigende, menschenmordende Staatsgewalt. 5 Kurt Heinz belliehlt. MORGEN Non olet Zu einem Buch von Ernst v. Salomon würdig gewesen wäre. Auf allzu wohlfeile Weise wird so erreicht, daß nicht viel Gutes an ihnen übrig bleibt, und man ist immer recht froh, wenn zwischen die Schilderung der Prügelszenen wieder das sonnig über- strahlte Bild einiger trefflicher Lagergrößen eingeblendet wird, vor dem man sich dann von den Greueln der vorangegangenen Sze- nen erholen kann(etwa nach der Melodie: wir Wilden sind doch bessere Menschen als diese Halbwilden aus Texas und Neu- Mexiko), Gefährlich dabei ist der Anschein der Objektivität, den das Buch sich gibt; man glaubt ohne weiteres, daß der Verfasser bei den Lageraufführungen des„Faust“ ein guter Mephisto war(er rühmt sich seiner Unübertrefflichkeit in dieser Rolle wieder- holt). Ein bißchen dick allerdings wird es manchmal doch, und so gern man beispiels- weise Karl Jakob Hirsch zubilligt, sich über den Antisemitismus der Amerikaner und in Amerika zu äußern, und Norman Mailer das Recht haben soll, über ihre grausame Men- schenbehandlung zu berichten, so wenig mag man es von Ernst von Salomon hören. Zu- mal er den Unbefangenen durch seine Dar- stellungsweise zu der Ansicht verleitet, so wie er es erlebte, müsse es folgerichtig überall zugegangen sein. von Thaddäus Troll auf die Straße. Wie in Oberammergau. Der Hausdiener des Hotels Excelsior kaufte die so seltenen und schlechten Kartoffeln auf, weil zwei Omnibusse hundert Deutsche in seinen Speisesaal entleert hatten. Denn zehn Deutsche, Engländer oder Amerikaner ge- nügen, um aus der besten italienischen KRliche einen kartoffelkochenden und schnit- zelbratenden Hilfszug Bayern zu machen. Nordische Gäste in italienischen Hotels läh- men die Initiative des Kochs und drücken seine Phantasie auf das Niveau eines von seiner Frau verlassenen Steuerinspektors herunter. Da hilft nur Flucht in eine Trattoria. Wir stiegen in eine steile Gasse. Fisch- abfälle stanken leise vor sich hin und hiel- ten wohltuend die Fremden ab. Der Perl- vorhang vor einer Weinschenke klirrte im Wind. Ueber der Theke hing ein Christus- bild und darunter ein Plakat:„Credito à nessuno— Niemand hat hier Fedit.“ Kleine Fässer schmiegten sich aufeinan- der. Auf jedes waren eine große grün-weiß⸗ rote Kokarde, der Preis und der Alkohol- gehalt gemalt. Der Preis war niedrig, der Alkoholgehalt boch. Wir tranken zuerst einen vierzehnprozentigen Marsala, der wie besoffener Sirup schmeckte. Auf der Theke waren Bilder aus„Cavalleria rusticana“ ge- malt. Santuzza rang in wilder Verzweiflung die Hände. Die kesse Lola hatte rosen- gleiche Wangen. Der gehörnte Alflo schlug zornig mit der Peitsche um sich wie der böse Friederich im„Struwwelpeter“. Und Turiddo nippte in Carusopose von Lolas Kirschenlippen Küsse, wie es das Textbuch . 5 e i er Wirt, Padrone genannt, brachte uns stachlig-braune Seeigel und schnitt sie auf. Das karottengelbe Fleisch schmeckte wie eine Kreuzung von Austern mit Tomaten- püree. Er kredenzte uns einen Muskateller, der den Wolfsmilchgeschmack vertreiben sollte. Er war würzig, aber viel zu lieblich, als daß man ihm treu bleiben konnte. Die Stühle waren ebenso malerisch wie unbequem. Sie glichen niederen Scheiter- Haufen aus rundem Holz, das sich aufdring- lich in die Sitzfläche einprägte. Die Stühle sahen aus wie Folterinstrumente für eine Hexenvernehmung. Man brauchte sie nur anzuzünden, um die Verbrennung auf dem Fuße folgen zu lassen. Aber der weiße Aetnawein brachte es kertig, daß wir uns lange von den Stühlen koltern liegen. Er schmeckte herb und feu- rig, duftete wie der sizilianische Frühling und glänzte golden wie die Monstranz, die 5 gestern durch die Straßen getragen atte. a Der Aetna streckte dicke, schwarze Lava- zungen bis ins lonische Meer, das post- kartenblau, felsenbestückt und korallenver- brämt unter uns lag. Ein kleiner roter Rennwagen jagte kreischend und heulend in die spitzen Kurven der halsbrecherischen Straße. Er trug die Nummer 132. Das be- deutete, daß er ein paar Tage später nachts 1 * N Copyright by Verlag de ROMAN VO 8. 34. Fortsetzung Munde rig, vergessen. es nun doch— kein Junge geworden ist „Haben Sie auch ganz genau nachgeguckt 2 oktor?“ 5 diesen Dingen. s Dann meint sie: chmeißen. Komisch!“ Bündel in den Arm. e Mutter,„aber das kommt noch. Au ir wird noch ne Großaufnahme von For mat, meinen Sie nicht, Herr Doktor?“ l meint es unbedingt. „Und ein Mädchen, wirklich ein Mäd eigentlich * Lebens 5 die Vergnügungssteuer wären wir nochmal rumgekommen“, meint sie und Hat schon den letzten Schrei, den ein unbekann- ter und ungeahnter Schmerz ihr aus dem Dann wundert sie sich außerordentlich, stern läuft er rot an. Holl beteuert seine erprobte Fachkenntnis Grit Harlacher liegt ein paar Augen- cke ganz still, mit nachdenklich gekrauster „Das kommt mir or wie ne politische Telefondurchsage z vor Redaktionsschluß— man muß alles Schwester Beate legt ihr das kleine „Schön bist du nicht“, begutachtet es die Jetzt bin ich bloß auf Pits dummes cht gespannt. Hat Pit— hat mein Mann schon angerufen?? a 5 KK THE LAMSBERT 8 s Drucknhauses Tempelnof. Berlm Holl lächelt.„Er schwitzt sogar seit einer Stunde im Wartezimmer drüben. Dafür lassen wir ihn zur Belohnung durch den Türspalt gucken, was?“ Pitt Harlacher steht wirklich der Schweiß in großen Tropfen auf dem hübschen Jun- gengesicht. Auf Zehenspitzen schiebt er sich in den Saal, und vor der Schar der Schwe- 1 88 Pitti“, lacht seine Frau. ist es 80 scheußlich, Vater zu sein? Du bist ja 80 verlegen wie ne Katz vorm Obstsalat. Romm her und guck dir das Weltwunder an. Man nennt das eine Fehlgeburt: statt Junge ein Mädchen.“ „Das macht doch nichts, das macht doch gar nichts 0 Gritti „Na, na, na, nu wein dich ruhig bei Mut- lachen will, zuckt plötzlich verräterisch und neigt sich auf das winzige Köpfchen in ihrer Armbeuge herab, und auch um sie ist in diesen Augenblicken die gläsern feine Hoheit junger Mutterschaft. Hände. Er kennt dieses Bild des ersten Elternglücks, er hat es oft genug gesehen, er sieht es immer wieder. Nur. daß er selber nie so dastehen wird, wie jetzt zum Bei- spiel dieser hübsche aufgeregte Junge da. Daß das nie sein wird N — tern aus. Aber der Mund. der dazu Holl trocknet sich peinlich genau die Man kann das Schicksal nur dazu zwin- gen, wozu der eigene Wille reicht. Der Wiile kann sehr viel. ein Glück vom Himmel reißen kann er nicht. 4 5 Ich kann nicht singen, denkt Inga Jolan- der, ich werde nie mehr singen können! Und sie probiert ganz leise immer wieder und wieder. Die Töne kommen. sie sitzen auch— aber die Heiserkeit lähmt ihren Klang. Kopfstimme ist ganz unmöglich, je- des Timbre ist ausgelöscht. Die Kehle, die- ses„strömende Gold“. wie zwei Kontinente sie nannten, ist tot. Sie hat die Kopfhörer auf den Nacht- tisch zurückgelegt und die Lampe gelöscht. Die Dunkelheit umfängt sie wie ein weiches Tuch. Da liegen, wie zwei kleine weiße FBnöpfe, die Schlaftabletten. Heute nimmt sie sie nicht. Sie läßt noch Verdi nachklin- gen; sie denkt der Stimme ihres Mannes nach: er war heute wieder sehr gut ge- wesen, man kann wohl sagen sprühend, mit jenem sinnlich weichen Tonfall im lyrischen Piano, der den Frauen so gefällt. Sie hätte gern gewußt, wo er jetzt sein mag. Zu Hause sicher nicht. Mit Freunden Wahrscheinlich in irgendeinem Weinlokal, die Riani wird dabei sein. die Sibelius, die üppige Altistin mit dem slawisch geschnit- tenen begehrlichen Mund. die Jolander im- mer„Meister“ zu nermen pflegt. Die Sibe- Ius hat eine Art, den Männern auf den Leib zu rücken, die ebenso kokett wie zwin- gend ist, sie appelliert sozusagen an ihre Kavalierspflicht. Nun, Axel Jolander ist bestimmt nicht gern unritterlich a Sie will die Unruhe. die se überfällt, nicht wahrhaben, sie will darüber lächeln, sie darf nicht eifersüchtig sein. Eifersucht Am Schluß bleibt ein etwas fader Ge- schmack zurück und ein leises Migbehagen darüber, daß Herr von Salomon sein Schwei- gen nicht früher gebrochen hat und seine hervorragende Darstellungskunst nicht auf die Beschreibung von Vorkommnissen ver- wandte, die alle gewiß nicht gutzuheißenden Ausschreitungen der Siegermächte weit in den Schatten stellten! Er hätte sich da un- vergänglichen Ruhm, wahrscheinlick. aller- dings den eines Märtyrers verdienen können, den er für dieses Buch nicht zu befürchten braucht. Die Amerikaner(soviel man ihnen vorwerfen kann) sind nicht empfindlich, und es ist eigentlich das beste Argument gegen Ernst von Salomon, daß unter ihrer Be- satzung solche(und seine) Bücher publi- ziert werden können.. Und damit wäre man bei Ernst Rowohlt angelangt, der sich mit dieser Publikation in ein etwas merkwürdiges Licht gerückt hat. Er sagt in seinem Nachwort, daß ihn als Verleger allein der„literarische Rang“ des Manuskripts interessiere. Nun wohl, der ist unbestreitbar vorhanden, nur daß er hier vertrackterweise auf eine Materie verwandt ist, die gegenwärtig eine recht günstige Kon- junktur hat.„Non olet!“ soll Vespasian seinem Sohn geantwortet haben, als der ihn wegen einer auf Bedürfnisanstalten gelegten Steuer zur Rede stellte.„Geld stinkt nicht!“ Werner Gilles Aus dem Tagebuch einer Sizilienreise um 1 Uhr 32 in Palermo zur Targa Florio, einem der schwierigsten Autorennen, startete. Dieses Rennen um den Silberschild des Industriellen Florio führt 1000 Kilo- meter teils auf schmalen Gebirgsstraßen um ganz Sizilien herum. Von nachts 12 Uhr an startete in Palermo jede Minute ein Wagen, und die schnellsten brauchen keine zehn Stunden, fahren also über 100 Kilometer- stunden, bis sie wieder in Palermo sind. Salvatore erzählte es uns. Braun, schlank und groß. sah er aus wie ein Nachkomme der Araber, die jahrhundertelang Sizilien beherrschten. Er entfesselte unter den Fi- schern, die jetzt ihren Abendschoppen tran- ken, bevor sie mit Lampe und Harpune zum nächtlichen Thunflschfang auszogen, einen Sängerwettstreit. Sie sangen Volks- lieder mit kunstvollen Melodien. Ein Tenor löste sich aus dem Geflecht der Stimmen und schwelgte in Verdi und Puccini. Die Fischer begleiteten mit Leidenschaft und scufklierten dei Text. Enrico kochte uns eine Fischsuppe. In der fetten Brühe schwammen bittere Oliven und zarte Muscheln, ringelte sich der Fang- arm eines dunkelbraunen Polypen, lag ein Seewolf, ein kleiner Raubfisch mit Haikopf, spitzen Zähnen und schneeweißem Fleisch. Wir bestellten noch einen Liter Weißen vom Aetna. Hinter dem Berg ging die Sonne un- ter, vergoldete seine Schneemütze und die weiße Rauchwolke, die hinter seinem Gipfel schwebte. Neue Symphonie von Karl Amadeus Hartmann K bsenlus der Musiktage des süddeutschen Rundfunks 2. deride Impertinenz des berühmten Ostinato- Zur Eröffnung seines neuen Konzert- und Sendesaales in der Villa Berg in Stuttgart veranstaltete der Süddeutsche Rundfunk an sieben Musiktagen eine Reihe von Orche- ster- und Kammerkonzerten mit ausge- wählten Werken klassischer und moderner europäischer Musik, ein Beginnen, das Wohl geeignet war, ein Spiegelbild heutigen Musizierens zu geben, wie es der Intendant des Süddeutschen Rundfunks, Dr. Fritz Eberhard, angekündigt hatte. Alte, neuere und neueste Musik aus Deutschland, Frankreich, England, Skandi- navien, Oesterreich, Ungarn und Rußland stand auf den Programmen der sieben Tage, einiges davon in Uraufführung. So brachte das Abschlugkonzert am Samstagabend außer Tschaikowskys G-dur- Klavierkonzert (Op. 44), das von Margot Pinter gespielt wurde, und Strawinskys„Sacre du Rrin- temps“ deutschen Rundfunk in Kompositionsauf- trag gegebenen„Symphonie concer- tante“ von dem in München lebenden Komponisten Karl Amadeus Hartmann, ein alle Stilmerkmale neuzeitlichen Musik- geistes tragendes dreisätziges Werk, das dem Hörer als konzertante Bläsermusik ent- gegentritt. f: Das Abhören der Uebertragung des Kon- zerts war kein Vergnügen. Die nervenmor- die Uraufführung der vom Süd- Die Leipziger Thomaner in der Christuskirche Seit einem Jahrzehnt verwaltet nu. Professor Günther Ramin als Leipzig Thomaskantor und Thomasorganist jahrhundertealte Erbe Johann Sebaefſeg Bachs. Und es erscheint fast wie ein Wun“ der: alle Stürme und weltpolitischen U. wWälzungen dieses wahrhaft apokalyptisg Jahrzehnts haben es offensichtlich nh vermocht, die ehrwürdigen Ueberlieferm gen und Prinzipien der Institution„ Leipziger Thomasschule und des aus ihj 26ö8lingen gebildeten berühmten Thomane, Chores auch nur im geringsten zu erschf, tern. Denn wer am Sonntagabend in d% stark besuchten Mannheimer Cnristutmue dem Konzert der Thomaner beiwohnte, sich in seinen Jahre zurückliegenden.“ innerungen an die faszinierende Erlebah. kraft der Leistungen dieser singenden RU ben und Jünglinge nicht getäuscht. N Das einst von Karl Straube, einem de bedeutenden Vorgänger des jetzigen I, ters, erreichte hohe künstlerische Nixen des Thomaner-Chors ist von Günther Re min allen Widrigkeiten der Zeit zum Trag wundervoll erhalten und gefestigt worden Und nicht zuletzt ist es Ramins Verdiens die vorbildlich entwickelte Vortragskung der Thomaner mehr als früher auch Wer ken neuzeitlicher sakraler Chormuss dienstbar gemacht zu haben. So erlebte mu am Sonntag unter anderem eine höchst eh. drucksvolle Wiedergabe des ersten Teils% von Ernst Pepping, dem heute 50 jährig Verfasser anspruchsvoller Chorwerke, kom ponierten Passion nach Matthäus f A-cappella- Chor. Pepping spricht eine herbeg Sprache als etwa noch Johannes Bram (dessen aus tiefsten mystischen Gefühk. bereichen geborene und teilweise bach beeinflußte Motette„Warum ist das Lich gegeben den Mühseligen?“ in bezwingendh tonlicher Interpretation gesungen wurde aber die plastische Diktion des vielstimm. gen A-cappella-Satzes Peppings ist denne von eigenwilliger Schönheit, die an Tiefste rührt und von den Thomanern mit erstau licher nachschöpferischer Kraft zum Erkln“ gen gebracht wurde. In dem inbrünstiga „Vaterunser“ für achtstimmigen Chor 9 Jacob Gallus, einem der farbenreichen Deutschvenezianer des 16. Jahrhundertz leuchteten die silbernen Soprane überird herrlich, wie überhaupt die bestrickend Klangkultur der einzelnen Stimmgruppen unnachahmlich erscheint und in den schwie. rigen Motetten von Heinrich Schütz und den beiden Thomaskantoren Johann Kuhnal und Johann Sebastian Bach edelst Triumphe feierte. im einigen Orgel-Zwischenspielen(dat. unter die d-moll-Toccata und Fuge, de jüngst in der Orchesterbearbeitung Eugen Szenkar im Akademiekonzert er. Klang) brachte Günther Ramin seine viel. gerühmte meisterliche Orgelkunst zu über. Wältigender Geltung. C. O. B ee Pfeiftons, der neben den mehr oder wen. ger prächtigen Fernchören aus Riga ode Gott weiß woher alle Stuttgarter Abendsen. dungen überlagert, machte es stellenweis schwer, zu unterscheiden, was nun Originab Hartmannmusik und was Wellenrharbarbe War. Immerhin war festzustellen, daß Rel Amadeus Hartmann, wie so mancher seine Zeitgenossen, die grelle Härte des Blechs ah Ausdrucksmittel bevorzugt, daß er einer be. quemen, landläufigen Melodik bewußt ad dem Wege geht und den Hörer durch kühne mitreißende rhythmische Einfälle und ent männlich bestimmte, wenn auch bisweilen heftig grimmassierende Harmonik verblüt Bei aller Vitalität erregender Bewegung impulse fällt das Streben nach gebändigtet Kürze und Knappheit des musikalischen Ausdrucks als Kennzeichen konstruktiye Kraft und eines eigenpersönlichen Musk. willens auf, der sich nicht jedem Ohr ohn weiteres erschließt. 3 Das Symphonieorchester des Süddeu schen Rundfunks unter der anfeuernden Leitung von Hans Müller-Kray erspielt dem neuen Werk einen sehr freundlichen Publikumserfolg.— C. O. ————— N 5 * das Gegenteil, weil sie den Mann ermüdet, ihrer müde macht. Man muß so vorsichtig mit einem Mann sein, wenn man liebt. Sie sind zwei Jahre verheiratet. Und Axel blieb nicht immer treu. Da war erst die Riani, dann die kleine Alten vom Chor, die hübsche Bardame im Eden. Gott, es dauerte nie lange und wurde nie gefähr- lich, und Axels Heimkehr zu ihr war immer entzlickend; aber sie nahm doch jedesmal ein Stückchen Herz mit. ein unwiederbring- liches.. Und das wollen die Männer nicht begreifen. Sie wünschen, daß alles abgetan sei, was für sie zu Ende ist. Sie steigen aus einem Erlebnis aus wie aus einem Kahn und stehen am Ufer: frisch und flott und sehr bereitwillig zu neuer Liebesbuße. Aber sie wollen nicht begreifen: sie sind für ihre Frauen nicht mehr der gleiche Mann. Man gibt sich ihnen wohl wieder in den Arm, aber man weiß. dieser Arm um- schloß die andere auch. Ist dieser Mund noch kostbar, der sich allzu leicht ver- schenkte? Das Liebeswort. dir ins Ohr ge- flüstert, das für dich der Inbegriff der See- lengemeinschaft war— zu wieviel Frauen sprach er es, und wie vielen wird er es noch sagen? Ein Kind schließt fester zusammen. Es gab eine Zeit, da glaubte Inga das. Heute Weiß sie: es stimmt nicht, jedenfalls nicht in ihrem Fall. Axel hatte das Kind nicht ha- ben Wollen, es kam ihm viel zu früh, es beeinträchtigte Ingas Schönheit und Kar- riere, es raubte ihm auf eine Weile die Ge- liebte, es paßte einfach nicht in sein Re- pertoire. 5 Wenn dieses Kind ihr endgültig die Stimme geraubt hätte, er würde es ihr und dem Kinde nicht verzeihen. Was Inga vor den anderen Frauen seiner flüchtigen Launen vorausgehabt hatte, war macht kleinlich und häßlich und erreicht ihre Stimme gewesen. Niemand konnte sie 1 5 8 8 2 179.5 ihm als Partnerin ersetzen; die großen G8. gen, die damit zusammenhingen, auch nich Er brauchte seine Frau. Er brauchte se ganz und gar. Mehr noch: er brauchte 8e auf. Für sich und seine Liebe. für sei? Launen, seine Bequemlichkeit, fürs Rene tieren und Partienlernen: er brauchte d Partnerin auf der Bühne, die Kritikerin u Parkett, er brauchte ihren Charme bei del Agenten, ihren Namen bei den Direktoren gegenüber den Kolleginnen ihre Schönhelt gegenüber den Kollegen ihren unantst baren Ruf. Er brauchte sie für alle bös! und für viele gute Stunden,. zum Sievel gessen und zum Sichzurückfinden zu ihr. Aber er brauchte in allem immer We der die Kammersängerin Inga Jolander. Nicht eine Frau, die untertauchte un nichts mehr als die Mutter eines une. Wünschten Kindes sein wollte. N Durchs nächtlich offene Fenster komm der Duft des nun voll aufbrechenden Flle. ders, der ewig alte Duft voll Süßigkeit um Sehnsucht, dem alle Liebenden verfallen Warum weiß sie nicht, wo Axel jetzt“ und warum tut ihr das Herz auf einmal 89 schmerzhaft weh? Sie möchte irgend etws linden, das es leichter macht, etwas, de andere Frauen Tränen nennen. Was War denn bei ihr? 0 Sie weig: Gesang. „War Doktor Almquist heute überheu noch nicht da?“ fragt Holl den kleine Grasse, der gerade den Mantel auszieht 42 N sich zum Nachtdienst fertigmacht. Gras weiß nichts von ihm, Sophia schüttelt nut den Kopf Zweimal hat sie angeläutet, zwe, mal hieß es am Telefon, Herr Poktor komm noch. 8 „Und der Chauffeur Kuschitsky?“ 1 guch er war noch nicht da. Fortsetzung folst/ 5 * kau Unie beft und wie Bon 1 Dr. aW gen von der von 802 klär Sch Sche Alli gen dam Deu hat leur 1 ten, che: