N— 8 Mannheimer O RGE Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6 Telefon 4 41 51-86 Heidelberg, Rohrbacher Str. 5-7 Tel. 4440 Ludwigshafen/ Rh., Rheinstr. 37„ 2768 5 Bezugspreis: Monatl. DM 2.80 zuz. DM-, 0 Tragelohn. Postbezug mtl. DM 3,20 zuz. DM ,54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 4,- einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2,80. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 9. Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf dle Rückerstattung des Bezugspreises. Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der verlag keinerlei Gewähr. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, den 7. Juni 1951 eine Höchstgrenze für die getrennte Be- steuerung von Eheleuten nicht bestand. Die Abgeordneten des Bundestages hatten ihre Beschlüsse in dem Glauben gefaßt, die 600-Mark-Grenze gelte für das Monats- und nicht für das Jahreseinkommen. Durch ein Versehen waren die Fachreferenten der Re- Sierung nicht von der geplanten Formulie- rung im voraus unterrichtet worden. Der Bundesrat will nunmehr den Ver- mittlungsausschuß anrufen. um den Irrtum zu berichtigen. CDU und FDP bilden rheinland- pfälzische Regierung Mainz.(dpa) Die CDU und FDP haben am Mittwoch in Mainz eine endgültige Uebereinkunft über die Bildung einer neuen Regierung für Rheinland-Pfalz erzielt. Die beiden Parteien werden unter dem bisheri- gen geschäftsführenden Ministerpräsidenten Peter Alt meier(CDU) eine Koalitions- regierung biiden, die im Landtag über 62 Stimmen verfügt. Die SPD. mit der zu- sammen die CDU die bisherige Koalition bildete, verfügt über 38 Mandate. Heuß antwortet Manteuffel Bonn.(dpa) Bundespräsident Prof. He ug hat in einem Dankschreiben an General a. D. von Manteuffel seine Genugtuung dar- über ausgesprochen, daß sich eine Vereini- gung ehemaliger Soldaten vorbehaltlos zu den demokratischen Grundlagen der Bun- desrepublik bekannt hat. Von Manteuffel hatte im Namen der Teilnehmer eines Tref- kens des ehemaligen„Panzerkorps Groß- deutschland“ ein Telegramm entsprechenden Inhalts an den Bundespräsidenten gerichtet. Prof. Heuß betonte, er begrüße diese ver- antwortungsbewußte Haltung, die für einen gesunden Wiederaufbau des Vaterlandes un- erläßlich sei. Vier Prozent Umsalz- und Beförderungssteuer vom Bundestag in zweiter Lesung gebilligt Von unserer Bonner Redaktion Regierung auf die Bildung von Einheits- gesellschaften und auf die Vorschläge der deutschen Kohlenbergbauleitung ODRKBIL) verpflichtete, verfiel der Ablehnung. Dr. von Brentano(CDU/CSU) erklärte, ein solcher Beschluß könne als Billigung des alliierten Gesetzes Nr. 27 ausgelegt werden. Die Bundesrepublik könne jedoch die Zu- ständigkeit der Alliierten in dieser Frage nicht erkennen. Es käme den Regierungs- parteien nicht auf eine Eigentumsverlage- rung um ihrer selbst willen an. Der CDU- Fraktions vorsitzende sagte, es würde sinn- los sein, auf der einen Seite solche Macht- konzentrationen zu zerschlagen, wenn man sie in anderer Hand wieder vereinen wolle. In dem vom Bundestag beschlossenen Mit- bestimmungsgesetz für Kohle und Stahl er- blicke die CDU/CSU einen bedeutenden Schritt auf dem Wege zu einer Neuordnung. Der SPD-Abgeordnete Dr. Joachim Schöne hatte den Antrag seiner Partei mit der Behauptung begründet,. daß in der Verwaltung und der Wirtschaft Kräfte am Werk seien, die darauf abzielten, eeine Neu- ordnung der Besitzverhältnisse zu verhin- dern. Darin sehe seine Partei eine ernste Bedrohung des sozialen Friedens, da die westdeutsche Arbeitnehmerschaft im Ver- trauen auf die Neuordnung durch ihre auf- opferungsvolle Tätigkeit den Wiederaufbau der Grundindustrien erst ermöglicht hätte. Wilder Streik der Stutigarter Stragenbahner Starke Aktivität der Kommunisten in Versammlungen von unserer Stuttgarter Redaktion 0 Rüstungsindustrie Westdeutschlands polemi- siert. Arbeitsminister David Stetter erklärte gegenüber unserem Korrespondenten, der von den Stuttgarter Straßenbahnern in Szene gesetzte Streik sei äußerst bedauer- lich, da die Verhandlungsmöglichkeiten mit den Vertragspartnern noch längst nicht aus- geschöpft gewesen seien. Die erfolgreichen Lohnverhandlungen mit der Metallarbeiter- gewerkschaft, durch deren Ergebnis vor einigen Wochen ein lähmender Streik hätte verhindert werden können, sei der beste Beweis dafür, daß es bei beiderseitigem gu- ten Willen in den meisten Fällen möglich sei, ohne Streik zu einer befriedigenden Lösung zu kommen. In den späten Abendstunden einigten sich die Gewerkschaft OTV und die kommunalen arbeitsrechtlichen Vereinigungen Württem- berg-Badens über eine Neuregelung der Löhne bei den Stuttgarter Straßenbahnen. Die neue Vereinbarung sieht eine Erhöhung der Stundenlöhne um 14 bis 17 Pf. vor. Die Tarifpartner forderten die Straßenbahner auf, heute Monnerstag) die Arbeit wieder aufzunehmen. Die Direktion der Stuttgarter Straßenbahn A.-G. erklärte in einem Ulti- matum an die Streikenden, wer der Auffor- derung nicht nachkomme, gelte ab Donners- tagmorgen als fristlos entlassen. E n N 22 N 8 3 N 9 5. Nr. 125 gerausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser; edakt.: E. F. v. Schilling, Stellv.: lauptper. 43 Ackermann. Politik: E. Schäfer, „ M. H. Hausser; Wirtschaft: F. O. weber; ace feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokal: fen kö F. W. Koch, M. Eberhardt; Ludwigs- an 5 H. Schneekloth; Frau: H. Hoff- Oekten. mann; sport: H. Schneekloth; S02.-Red.: . Die Ge. f. A. simon. chef v. Dienst: O. Gentner. e Bankkonten: südwestbank, Allg. Bank- 9 ellschaft. Städt. Sparkasse, sämtl. ir Förde. i. Mannheim. 5 Wein hat 8 im, Postscheckk.: Karlsruhe Nr. 800 16, gut hafen am Rhein Nr. 26743. erhiel. er, Gen Leonhart! Koelwe 6 Jahrgang Nr. 129/ Einzelpreis 153 Pfg. 5 U 1 57 4 200 91 „ ist in 5 e te Luxusst d Autobahnbenut büh ebürti n zegrenzie Luxussteuer und Autobahnbenutzungsgebühr aa Die neuesten Pläne und Maßnahmen zur Deckung des Haushaltsdefizits 1924 nach Von unserer Bonner Redaktion Bostoner Bonn. Nach monatelangem Ringen zwischen der Bundesregierung, den Koa- nationalen tionsparteien und den Wirtschaftssachverständigen konnte Dr. Heinrich von Bren- 1 Mul tano, der Vorsitzende der Bundestagsfraktion der CDU/CSU, am Mittwoch die Einigung dden Wey. über das neue Steuerprogramm und damit über die Deckung des Haushaltsdefizits uk kührun. bekanntgeben. Schäffers Pläne einer Sonderumsatzsteuer sind demnach zu Fall ge- lem Lies. bracht worden. An ihre Stelle treten eine begrenzte Luxussteuer, eine Autobahn- 11 benutzungsgebühr und der Wegfall einiger Steuervergünstigungen. U ir Kia Mit diesen Maßnahmen wird der Haus- cher Weise Umsatzsteuer bezahlen wie ge- eine Io. halt nunmehr ausgeglichen. Die Luxussteuer, trennte Firmen. ertino fir für die noch besondere Kataloge ausgearbei- Noch nicht entschieden ist, ob den Län- von Hau] tet werden sollen, soll 100 Millionen auf- dern eine Wechselsteuer genehmigt 1 bringen und nicht, wie der Bundesfinanz- wird. Als Abrundung der geplanten Mafi- 48 Peri minister wünschte, 350 Millionen. Von der nahmen bereiten sich die Fraktionen auf die merorche. Autobahn-Benutzungsgebühr erwartet man Verabschiedung des bereits dem Kabinett des Win, 100 bis 150 Millionen DM. Sie werden nur vorliegenden Kartell und des Preis- Die Ron, zweckgebunden für den Straßenbau ver- Ses etzes vor, das zur Zeit noch im Bun- e Maltas] wandt. Die genauen Sätze„ 5 deswirtschaftsministerium überarbeitet wird. t. Sie werden sich wahrscheinlich in fol- 11 55 Größenordnung halten: Motorräder 1 des Bundestages ne Pein, 0 DA je Jahr, Pkw. und Zugmaschinen ei Haushaltsbesteuerung ters mi 40 DM je Jahr, LK. 80 DM, Lkr. mit einem Bonn,(dpa) Der Bundestag hat sich bei Anhänger 120 DM, Lk. mit 2 Anhängern seinen Entschlüssen zur Haushaltsbesteue- aul Zuck. ö 200 DM, Omnibusse bis zu 15 Plätzen 120 DPM, rung geirrt. Wie am Mittwoch aus dem Enie, n darüber 200 DM. Bundesfinanzministerium verlautet, kommt . Die geplante Herabsetzung der Tabak- eine getrennte Besteuerung von Eheleuten d steuer, die einen Verlust von 280 Millio- xaum noch in Frage, falls die Beschlüsse des ine ter. nen D gebracht hätte, wird nicht in Kraft Bundestages zur Einkommensteuernovelle mimt vnn gesetzt. Die Landwirtschaft wird ihre bis- nicht abgeändert werden. her verbilligt gelieferten Treibstoffe nun- Der Bundestag hatte nach vierstündiger liche Au: mehr voll bezahlen müssen. Debatte im Hammelsprung mit einer Unr aum Es steht jetzt auch fest, daß die 131er und Stimme Mehrheit beschlossen, daß Eheleute Kurt 1 die Pensionäre nicht in den Genuß der 20 getrennt besteuert werden. es sei denn, f prozentigen Gehaltserhöhung für Beamte daß das gemeinsame Einkommen 600 Mark i a gelangen. Ferner müssen künftig Wirt- übersteigt.“ Da nach dem Einkommen- 8. Mühlen schaktsunternehmen, die mehrere Handels- steuerrecht mit„Einkommen“ stets Jahres- Pott umi] stufen in. einem Betrieb abwickeln, in glei- einkommen gemeint sind. müßten also alle ühnenbil diejenigen gemeinsam veranlagt werden, die 5 F 1 mehr als und Kla- 8 5 ark verdienen. das heißt praktisch o wür u landsberg-Uneil wird vollstreckt elle. Zudem tritt diese Bestimmung nech Be) einen den Bundestagsbeschlüssen rückwirkend am n Beetho. Washington.(UP) Das Oberste Bundes- 1. Januar in Kraft. so daß erhebliche Steuer- ms 1. bericht verweigerte am müittwoch einen Weis nachzahlungen zu erfolgen hätten. da bisher 5* 990 teren Aufschub der Exekution der sieben in 5 Aude Tandsberg inhaftierten, zum Tode verur- teilten deutschen Kriegsverbrecher. An der Eitscheidung des Gerichts nah- men acht der neun Oberrichter teil. Ab- wesend war nur der Richter Robert Jackson, der ehemalige Hauptankläger der Vereinig- ten Staaten bei den Nürnberger Tribunalen. In einer kurzen Verlautbarung hieß es,„kei- Bonn. Der Bundestag billigte am Mitt- ner der beschlußfähigen Richter war der woch in seiner 147. Sitzung in zweiter Le- Ansicht, daß ein weiterer Aufschub gewährt sung die Umsatzsteuer- und die Beförde- 44. werden sollte und somit wurde der Antrag rungssteuererhöhung von drei auf vier Pro- abgelehnt“. zent. Für diese Aenderung stimmten 154 5 Abgeordnete der Regierungsparteien und 5 der Bayernpartei, dagegen stimmten 147 Abgeordnete der Nichtregierungsparteien. 2 Non eCeecb Einige Abgeordnete der Regierungsparteien L. c enthielten sich der Stimme. 75 In der mehrstündigen Debatte wurden 5 Stevenson(Schottland). Europas größte mehre Anträge abgelehnt, denen zufolge ee 3 5 am 5 die Krankenhäuser, Heil- und sonstigen 5 er schweren Explosion erschüttert, bei Pflegeanstalten, öffentlich-rechtlicher Kör- ac. der mindestens zwei Personen getötet und it Alreiche weitere verlefzt Wurden, Die Explo- Perschaften von der Urnsatzstenter befreit don ereignete sich im Sprengstoffwerk der und für bestimmte Nahrungsmittel Umsatz- 5 Amperial Chemical Industries“, in dem über steuervergünstigungen gewährt werden soll- 5000 Menschen beschäftigt werden. Die Ursache ten. Damit sollen nunmehr alle Waren der der Explosion ist noch nicht geklärt. 5 vierprozentigen Umsatzsteuer unterliegen. 5 1 Der Erzbischof von Olmütz, Dr. Hans Wellhausen CDP) hatte 2 75. e vorher erklärt, daß sich die Mehrheit des 5 mter Hausarrest. Flüchttinge aus der Tsche- Einen und e kü as 5 5 carlowakei hätten berichtet, daß er streng be- höhung der Umsatzsteuer ausgesprochen Fels, en nacht werde und daß er„praktisch in seinem habe, weil sonst der Haushalt 1951½2 mit emal be-„0 eingekerkert und von der Außenwelt einem Defizit abschließen Werde. Völlig abgesperrt ist“. 5 Zu Beginn der Sitzung hatte der Bun- 1 8 Die ungarische Regierung hat den destag die Regierung aufgefordert, dafur r Geschäftsträger in Budapest, zu sorgen, daß die welten g ovski, ausgewiesen, wie die jugo- i l dawische Nachrichtenagentur Tanjug in Bel- Neuordnung in der Kohle- und Stahl- 11 119 3 75 Jugoslawien hatte seinerseits 175 industrie 6t2ʃl Juni der ungari. 1 egier mitgeteilt, 5 5 5 8 der daß der e e e er in Belgrad- beschleunigt wird. Ein SPD-Antrag, der die f Istvan Hrabec, in Jugoslawien unerwünscht d n sel und gefordert, daß Hrabec nicht wieder auf 1 Wütend] beinen Posten zurückkehrt. einzigen San Juan Puerto Rico). Die Volksabstim- ung, dab 0 in Puerto Rico über die Einführung atun wie r eigenen Verfassung ist zu 5 ei leben] ken 155 orschlages der Regierung ausgefal- n, sehen für n 1.. ich wil abgegeben, die 3 i soll, das Stuttgart. Nach einer stürmischen Pro- . 95 ährte e entsce Kongreß 5 0 testversammlung traten die Bediensteten Uck.. urch die neue Verfassung 80 lie f Er- 98 9 Puerto Rico eine umfassende Seer der 1 br e e on, wenn ales erhalten. Die Beamten sollen nicht Zzwingung ihrer Lo 3 a auf Ihre 5 5 8 Präsidenten der USA, sondern von wochvormittag in den Strei 8 er solange z gesund 5 Regierung ernannt 3 fortgesetzt werden s0ll,„bis die Streiklei- ti Ver- g John ö 1 auf, 5 tung mit dem Ergebnis. e Verhandlun- bisherigen griechischen Oberbefehlshaber, Feld- gen einverstanden sein kann“. Der Straßen- Bt, Euer e 1 5 3 1 bahnverkehr ruht 8 e rrümpelt Pap 08 en wie ler zu übern 788 wurde gefaßt, obwo ie Stadtverwa tun brachten bereen Ohle enn Scbett mit„Gesund- sich bereit erklart batte, die Stundenlöhne 11 801 bedenke alen begründet 8 wollten die um elf Pfennig zu erhöhen. N l 188 nicht verstummen, da einungsver- ü 1 Dr. in mir] ciedenbeiten mit König Paul und dem grie- Der Sutter 8 rechnet chischen Hof die wirkliche Ursache gewesen Klett bezeichnete das Vorgehen 5 deien. Die Athener Regierung ernannte an ter und Angestellten der Städtischen Ver- dale von Papagos den König zum Gber- kehrsbetriebe als wilden Streik, der im Wi- alt wer- etehlebaber. derspruch zu den Beschlüssen der Gewerk- t. eu dale erlin. Im festlich geschmückten Titania. schaft Oeffentliche Dienste, Transport und Sie aul e am Mittwochabend die Eröffnung Verkehr(OTW) stehe. Im Laufe des Mitt- etwas cat. rliner internationalen Filmfestspiele woch schloß sich die GTV. 3 n Sie 2 Bonn. Di 11 18 punkt an. Pie Streikenden fordern die Er- Absperen am Mitt anale e niche dene gelfüngen höhung der Stundenlöhne um 20 bis und ben sie] ür die Dauer von 90 Tagen verboten. Es der Gehälter unter 200 DM um 30 Prozent, a werde] aud das„Freie Volk“ in Düsseldorf, die über 200 DM um 25 Prozent. Bei der Streik- meinem d. blsetimme⸗ in Köln und das„Volksecho“ in versammlung war eine starke Aktivität der ih gegen 5 Die Zeitungen haben nach Ansicht Kommunisten festzustellen. In der Streik- er Win- M erten durch Veröffentlichungen vom entschließung, die am Dienstag und Mitt⸗ Warten( dine das Prestige und die Sicherheit der woch gefällt wurde, wurde u. à. auch gegen W aſlerten angegriffen und damit gegen das W 5 di bliche lierte Gesefz Nr. 5 verstoßen. UP/dpa die Remilitarisierung und 12 angebli. Verliert England die London.(UP) Der britische Außenmini- ster Herbert Morrison und der amerika- nische Sonderbeauftragte John Foster Dulles trafen am Mittwoch beim Essen in der amerikanischen Botschaft in Lon- don zusammen und besprachen dabei den geplanten Friedensvertrag mit Japan. Vor dem Essen hatte Dulles das britische Außen- ministerium aufgesucht und mit den Sach- bearbeitern für Ostasien Besprechungen ge- führt. Nach Mitteilung amtlicher britischer Kreise ist es Dulles gelungen, jetzt mit der britischen Regierung die meisten der um- strittenen Punkte im Zusammenhang mit dem japanischen Friedensvertrag zu be- reinigen. Die britische und die amerika- nische Regierung seien übereinstimmend der Meinung, daß der Friedensvertrag mit Japan so schnell wie möglich abgeschlossen werden müsse, damit im Fernen Osten eine stabilere Lage geschaffen werden könne. Japan solle das Recht zur Selbstverteidi- gung erhalten und schließlich seinen Platz im kollektiven Sicherheitssystem des pazi- fischen Raums einnehmen. Gleichzeitig scheint sich die britische Chinapolitik mehr und mehr der ameri- kanischen anzugleichen. Ein Sprecher des Foreign Office bestä- tigte, daß der britische Delegierte im Treu- händerrat der Vereinten Nationen am Diens- tag ausdrücklich im Auftrag seiner Regie- rung gehandelt habe, als er gegen den sowjetischen Antrag auf Ausschluß des natio- nalchinesischen Delegierten stimmte. Amtliche Kreise gaben zu, daß Groß- britannien allmählich Peking gegenüber„die Geduld verliere“. In London hat man den Eindruck, daß die kommunistische Regierung Chinas an einer Einstellung der Kämpfe in Korea nicht interessiert ist. Außenminister Morrisoff teilte dem Par- lament am Mittwoch mit, daß die Regierung gegenwärtig eine Abstimmung über die Auf- nahme Rotchinas in die Vereinten Nationen nicht für angebracht halten. Allerdings sei Großbritannien immer noch der Ansicht, daß die Peking- Regierung letzten Endes auf- genommen werden müsse. Ein delikates Problem Washington.(UP) Der Außenausschuß des amerikanischen Repräsentantenhauses beschäftigte sich am Dienstag mit einer neuen Gesetzesvorlage, die eine Sperrung der gesamten Wirtschafts- und Waffenhilfe an diejenigen Staaten vorsieht, die kommu- nistische Staaten mit militärisch wichtigen Waren beliefern. Im Hinblick auf die große Bedeutung dieser Vorlage wurde beschlos- sen, zunächst stillschweigen zu bewahren und das Außenministerium um Rat zu fra- gen, bevor die Vorlage im Kongreß einge- bracht wird. In Kreisen des Kongresses ist man un- zufrieden mit dem Gesetz über die Sper- rung der Wirtschaftshilfe an die- jenigen Staaten, die kommunistische Staa- ten mit Kriegsmaterial beliefern. Dieses bezieht sich besonders auf Großbritannien, da dieses keine amerikanische Wirtschafts- hilfe mehr erhält. In Kongreßkreisen ist daher vorgeschlagen worden, Grohgbritan- nien mit der Sperrung der Waffenhilfe zu drohen, wenn es weiter kommunistische Staaten mit kriegswichtigen Gütern belie- fern sollte. Der kanadische Außenminister Lester Pearson erklärte, Kanada sei gegen eine vollständige Sperre des Handels mit China. Treffpunkt Paris Paris.(dpa- Up) Der amerikanische Ge- neralstabschef General Omar Bradley klog am Mittwochnachmittag von Paris nach London. Vor der Abreise sagte er:„Die Planungs- und Organisationsmaßnahmen, die der atlantische oberkommandierende Prälat Joseph Bauer 7 Gestern abend um 21.30 Uhr starb Prälat Joseph Bauer im 87. Lebens- jahr. Der Apostolische Protonotar und Ehrenbürger der Stadt Mann- heim, in der er hochgeschätzt und über die hinaus er weit bekannt ist, hat nach wenigen Tagen geduldig ertragener Krankheit ein Leben be- schlossen, das überreich ist an Zeug- nissen echten Christentums. Nach 62 Jahren priesterlichen Wirkens war Prälat Joseph Bauer im Feb- ruar dieses Jahres in den Ruhestand getreten. n unserer nächsten Ausgabe werden wir die Persönlichkeit die- ses richt nur für, Mannheim bedeu- tenden Mannes ausführlich wür- digen.) Geduld mit Peking? Britische Widerstände gegen US- Fernostpolitik lassen nach General Eisenhower und sein Stab durchführten, haben auf mich einen sehr günstigen Eindruck gemacht. Der Plan Eisenhowers für eine feste und wirksame Verteidigung Europas ist fertiggestellt“. Bradly, der in Paris mit General Eisen- hower, Verteidigungsminister Moch und den französischen Stabschefs verhandelt hatte, fügte hinzu:„Notwendig ist jetzt, daß die Streitkräfte zur Verfügung gestellt werden, die das Verteidigungsprogramm erfordert. Man ist auf dem besten Wege, die Lücke, die bis jetzt noch zwischen den Plänen und den bereits vorhandenen Streitkräften besteht, zu schließen“. Der Stabschef der amerikanischen Luft- streitkräfte, General Hoyt Vandenber g, traf am Mittwochnachmittag in Begleitung des Stabschefs der kanadischen Luftstreit- kräfte, Luftmarschall Curtis, in Paris ein. Er will die Besprechungen über den Ausbau eines atlantischen Luftverteidigungssystems fortsetzen, die vor einem Monat in Washing- ton begonnen wurden. Außerdem will er Luftstützpunkte in Europa besichtigen und dabei auch nach Frankfurt und Wiesbaden kommen. Kommunisten verlieren „Eisernes Dreieck“ Tokio.(UP) Die Truppen der kommu- nistischen Regierung Chinas gaben am Mitt- woch ihre letzte natürliche Verteidigungs- linie südlich des„Eisernen Dreiecks“ im Westen auf und zogen sich in das fast flache Land zwischen den Städten Chorwon, Kumhwa Pyongyang zurück. USA bitten um Waffenstillstandsvorschläge Die Vereinigten Staaten haben die in Korea durch Truppen vertretenen UNO- Mitglieder aufgefordert. Vorschläge für Waffenstillstandsbedingungen in Korea zu unterbreiten. Der UsSA-Verteidigungsminister Generel Marshall sagte am Mittwoch ini St. Louis, seit der Uebernahme des Oberbefehls durch General Ridgway habe die Achte amerika mische Armee dem Prestige der Kommuni- sten ini Asien einen tödlichen Schlag ver- setzt. Durch den Krieg in Korea sei die Volksrepublik China vor ein„schreckliches Problem“ gestellt worden. Die amerikani- schen Streitkräfte seien dabei noch nicht einmal in entscheidender Weise geschwächt worde. —— 4 BONNurzfele gramm Der zweite FDP-Vorsitzende, Dr. Hermann Schäfer, wandte sich in Bonn dagegen, daß Minister nach ihrem Ausscheiden aus der Bundesregierung Pensionen erhalten. Die Bundesregierung bereitet zur Zeit ein Gesetz über die öffentliche Stellung der Minister vor, nach der die Minister keine Beamten sein Sollen. 0 Für eine baldige allgemeine gesetzliche Re- gelung des Mitbestimmungsrechtes auf betrieblicher und überbetrieblicher Ebene setzte sich der DGB- Bundesvorstand in einem Schreiben an Bundeskanzler Dr. Adenauer ein. Dies sei dringend erforderlich, weil in einigen Wirtschaftszweigen, besonders in der Wirtschaftsgruppe Chemie und bei der Bun- desbahn, die Regelung des Mitbestimmungs- rechts bereits in ein akutes Stadium getreten 881. 5 In einem Schreiben an Bundeskanzler Dr. Adenauer kündigt der Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes an, die Ge- werkschaften würden durch die Preiserhöhun- gen für wichtige Grundnahrungsmittel zu einer neuen Lohn- und Gehalts- bewegung gezwungen, um zu einer gerech- ten Verteilung des Sozialproduktes zu kommen. —— 5 ö n 8 8 5 5 N 2 9** 05 Seite 2 MORGEN Donnerstag, 7. Juni 1951 Ar. 10 — 2 Der Landtag: a Notiz zum Tage:. 2 ORG E 8 Kommentar — Donnerstag, den 7. Juni 1931 Ein Rendezvous in Neu Delhi Die Erklärung, die die britische Regie- rung in Washington abgeben ließ, daß nämlich Großbritannien den Zeitpunkt für gekommen halte, ein neues Angebot für die Beendigung des Korea-Krieges an die Adresse der Kommunisten nordkoreanischer und chinesischer Nationalität zu richten, hat nach Ansicht politischer Beobachter einen nuancenreichen Hintergrund. Auf der einen Seite wünscht London da- mit offensichtlich das amerikanische State Department zu ermuntern, den von Außen- minister Acheson bekanntgegebenen Plan der amerikanischen Stabschefs— der zur Grundlage eines Friedesangebotes für Korea gemacht werden soll— offiziell über die politischen Kanäle den Kommunisten mit- Zzuteilen. Auf der anderen Seite haben die Erklärungen des Admirals Sherman, der vor dem Senatsausschuß eine Seeblockadé Rot- Chinas befürwortet hat, in London derartige Unruhe ausgelöst, daß sich die britische Re- gierung schon dadurch genötigt sah, durch einen neuen Vorstoß in Washington eine weitere Erörterung eines solchen Blockade- plans überflüssig zu machen und durch Be- endigung des Korea-Krieges allen derarti- gen Komplikationen aus dem Weg zu gehen. Die Shermansche Blockadedrohung ist den Engländern in die Glieder gefahren. Die Wochenzeitung„The People“, ein viel- gelesenes, Labour nahestehendes Blatt, opferte seine immer stark beachtete„Guten- Morgen“ Spalte, um gegen dieses amerika- mische Projekt Stellung zu nehmen. Dabei Wird Vorwurf erhoben, der amerikani- sche Plan störe die Bemühungen Außenmi- nister Morrisons um eine friedliche Beile- gung des Korea- Konflikts. Weiter heißt es, zie(die Amerikaner) sind bereit, Hong- kong, die wunderbar regierte britische Ko- lonje im Fernen Osten, Chinas einziges Fenster nach draußen, zu opfern“. Aber Wenn Amerika hier unabhängig von seinen Partnern handele, dann müßten die Folgen schwerwiegend sein. Großbritannien sei unter keinen Umständen bereit, Hongkong bei einem gewagten„Lankee-Spiel“ zu ris- kieren! Vor einer solchen Beurteilung der Blok- kade-Gefahr erhalten natürlich die briti- schen Friedensbemühungen und die dabei gezeigte Eile ein besonderes Gesicht und die Charakterisierung des gegenwärtigen Zeit- punktes als„reif“ eine besondere Bedeu- tung, nämlich die, daß man in London da- von überzeugt zu sein scheint, dag, wenn Es jetzt nicht zum Frieden in Korea komme, die nächste Entwicklung unweigerlich zu einer Ausweitung des Krieges im Fernen Osten führen und damit auch für Hongkong eine ernste Gefahr entstehen wird. Es geht aber bei dieser britischen Ini- tiative um einen Friedensschluß in Korea nocfi um mehr, nämlich um das besondere Anliegen Morrisons, sene Stellung als Außenminister und damit die Stellung der Labour-Regierung durch einen Frieden wie- der zu festigen. Da man weiß, wie sehr Herbert Morrison sich bemüht, als„Frie- densbringer“ in die Geschichte einzugehen, Wobei er selbst gar nicht an die spätere Geschichte, sondern mehr an die gegenwär- tige Friedenssehnsucht der Völker denkt), glaubt man auch, daß er neben dem Vorstoß in Washington zumindest tätiges Interesse en der Aktion genommen hat, die unter Einschaltung Indiens einen neuen Versuch Vorbereitet, die Pekinger Regierung für Friedensverhandlungen geneigter zu ma- cheri. Diese neue und völlig selbständige Ak- tion zur Einleitung von Friedensverhand- lungen wird jetzt in London sozusagen Stillschweigend als feststehende Tatsache hingenommen. Man weiß, daß sich der in- dische Premierminister Nehru zur Zeit sehr darum bemüht, die von westlicher und öst- cher Seite als„Voraussetzungen“ und„Be- dingungen“ gekennzeichneten Punkte ein- nder anzugleichen. Außerdem wurde be- kannt, daß der indische Botschafter in Pe- King, Sardar Panikar, im Laufe dieser Woche nach Neu Delhi fliegen wird, wo er gerade rechtzeitig eintreffen dürfte, um dort die UNO- Kommission zu treffen, die sich auf D.. ͤ Von Luigi Pirandello Wiederaufbau des Mannheimer Hafens finanziell stärker gefördert als Ausbau des Neckarkanals, sagt Innenminister Ulrich Stuttgart. Der württembergisch- badische Landtag billigte in seiner Sitzung am Mitt- woch sämtliche Anträge des Wirtschaftsaus- schusses, die der Unterstützung der Förder- bezirke Nordbadens dienen. Die ausführ- liche Begründung gab der Heidelber- ger SPD-Abgeordnete Emil Henk, der an Hand von Einzelmaterial noch einmal dar- legte, wie notwendig die Bezirke Mosbach, Buchen und Tauberbischofsheim, Sinsheim und Heidelberg sowohl auf eine Hilfe auf lange Sicht als auch auf dringliche Sofort- maßnahmen angewiesen sind. Keinem der Bewohner dieser Kreise sei unklar, daß die gewünschten Maßnahmen und Beträge in keinem Verhältnis zu den zu erfüllenden Aufgaben stünden. Die Anträge seien be- scheiden und klein. Der Finanzminister habe daher zugesagt, er werde Anstrengungen machen, um für den außgerordentlichen Staatshaushalt auf Darlehenswegen noch größere Mittel bereitgestellt zu bekommen. Er halte eine Erhöhung der vom Finanzaus- schuß geforderten Beträge als durchaus würschenswert und im Grunde notwendig. Im genzen gesehen, seien alle Parteięn der Auffassung, daß alle Maßnahmen ergriffen werden müßten, um die außergewöhnliche Not der Förderbezirke zu beheben. Finanzminister Dr. Frank erläuterte im weiteren Verlauf der Landtagssitzung die Finanzausgleichspolitik der Landesregierung, die von der CDU- Landtagsfraktion angegriffen worden war Der Finanzminister stellte in einer Schil- derung der Verhandlungen der Länder- Von unserer Stuttgarter Redaktion finanzminister über die Beibehaltung oder Ablehnung der Interessenquoten fest. Würt⸗ temberg-Baden habe sich bis zum äußersten für deren Beibehaltung eingesetzt, da sie die geringste Beteiligung des Landes am Bundeshaushalt gewährleisteten. Insbeson- dere durch die Haltung Bayerns sei diese Regelung des Finanzausgleichs Bund/ Länder jedoch nicht mehr zu erreichen gewesen Damit sei der Bundeszugriff auf einen nen- nenswerten Teil der Einkommens- und „ unvermeidlich gewor- en. Für den Entschluß der Regierung, den Vorschlag des Bundesfmanzministers auf monatliche Vorauszahlungen bis zur Ver- abschiedung des entsprechenden Bundes- gesetzes anzunehmen, sei insbesondere der Gesichtspunkt maßgebend gewesen, daß die Regierung auf dem Standpunkt stehe, die Bundes- und Länderhaushalte seien ge- samtfinanzwirtschafth ch eine Einheit und zu Segenseitiger Rücksichtnahme verpflichtet. Im Verlauf der Sitzung befürwortete der Landtag die Vorausbewilligung von Haus- haltsmitteln und stellen für die Bereit- schaftspolizei des Landes, sowie 1,5 Mil- lionen DM zur Fortführung der Bauten am Neckarkanal. Abgeordneter Dr. Friedrict Werber (CDU- Karlsruhe) wandte sich in der De- batte gegen die Weiterführung des Kanals im bisherigen Tempo, da hierfür augenblick- lich im Interesse des gesamten Landes Reinhold Maier an Weinheimer OB Die Antwort auf die Beschwerde Dr. Engelbrechts Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier hat an Oberbürgermeister Engel- brecht(Weinheim), in seiner Eigenschaft als Justizminister zu der Aktion der Staats- anwaltschaft Mannheim in Weinheim fol- gendes Schreiben gerichtet: Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Die württembergisch-badische Regierung hat mir in meiner Eigenschaft als Justiz- minister Ihre Beschwerde übergeben, da der Vorgang in den Geschäftskreis des Ju- stizministeriums fällt, den der Justizmini- ster nach Artikel 72, Abs. 2 der württem- bergisch-badischen Verfassung selbständig leitet. In der Sache selbst bedaure ich, Ihrem Standpunkt nicht beitreten zu kön- nen. Die Gründe für meine Stellungnahme darf ich Ihnen nachstehend kurz erläutern. Wie Sie wissen, habe ich die Verantwor- tung kür die Vorgänge in Weinheim auf die Justiz übernommen, das Verhalten der Stagtsanwaltschaft nachdrücklich migbilligt und erklärt, dag den unschuldigen Frauen ein schweres Unrecht geschehen ist. Mit dieser Erklärung in der Landtagssitzung vom 7. März 1951 habe ich gleichzeitig be- kanntgegeben, daß der Ministerrat beschlos- sen hat, gegen den verantwortlichen Vize- gemeralstaatsanwalt in Karlsruhe Vorer- mittlungen durchzuführen. um die Frage zu klären. ob ein Dienststraf verfahren einzu- leiten ist. Die Nebenstelle Karlsruhe des dem Wege von Tokio nach Neu Delhi be- findet, und die unter Führung des persön- lichen Referenten des UNO-Generalsekre- tärs, Andrew Cordier, steht. Es dürfte im Augenblick keine bessere Möglichkeit geben, die ost-westlichen Stand- punkte für die Beendigung des Korea-Krie- ges zu erörtern als durch eine direkte Aus- sprache zwischen Cordiler, der mit dem ganzen Wissen der UNO--Bemühungen und der amerikanischen Befehlshaber von Tokio nach Neu Delhi kommt und Botschafter Panikar, der über den offiziellen rot-chine- sischen Standpunkt hinaus auch weiß, wie weit Peking entgegen zukommen bereit ist und für welchen Preis. Es sieht so aus, als sollte damit noch in dieser Woche Neu Delhi zum Brennspiegel der Friedenshoffnungen werden. Copyright by Literarische Kenzlei, Lübeck 7. Fortsetzung Und sie ließ es sich nicht nehmen, ihm ein paar dicke Anzüge von ihrem Mann ein- zupacken. Sie jammerte laut, während sie dieselben aus dem Schrank nahm, biß sich auf die Lippen, blinzelte mit den Augen und seufzte tief. „Warten Sie— warten Sie—— Hier — noch dieser Mantel— Mein Seliger hatte ihn seinerzeit an, als er zu Ihnen auf das Gut kam—— Hier- nehmen Sie ihn mit. Er wird schön warm halten und Sie vor Wind und Wetter schützen. Und geben Sie ja Acht, daß Sie sich in ihrem Alter nicht verkühlen! Wo es immer so windig ist in Unserer Stadt.“ Marabito mußte ihre Gabe unter den Arm nehmen, ob er wollte oder nicht, und kehrte niedergeschlagen in sein Häuschen zurück. 5 „Weshalb so eilig, Maraàbito? Was haben Sie denn da?“ fragten ihn die Nachbarinnen fröhlich, in der Meinung, er habe etwas für die Aussteuer des armen Waisenkindes mit- gebracht. Doch als sie die Anzüge und den Mantel Don Michelangelos sahen, bekreuz- ten sie sich. „Wie— das Zeug haben Sie angenom- men? Werfen Sie's schleunigst fort, ohne es anzufassen!“ a Der Alte zuckte die Achseln und schnürte das Bündel langsam wieder zu. Aber er machte in jener Nacht— mit den Kleidern des Verstorbenen im Hause— kein Auge zu, und es dünkte ihn eine halbe Ewigkeit bis zum Anbruch des neuen Tages, an dem er die Kleider dann an Bedürftige ver- schenkte. Es lag fortan ein Schatten von tiefer Trauer auf seinen Zügen, der jedesmal deut- cher wurde, wenn er die Raten seiner Ren- te abholte. Der Notar behandelte ihn zwar nicht schlecht; aber er hielt ihm immer Wieder vor, daß es eigentlich eine üble An- gewohnheit sei, so alt zu werden. Und das bekümmerte den armen alten Mann. Er War in seinem ganzen Leben niemand zur Last gefallen, und nun lebte er eigentlich nur noch sich und allen andern zur Bürde. Es wär eine wahre Strafe für ihn, wenn er alle 14 Tage zu dem Notar mußte, um sein Geld Abzuholen; und er wünschte auf dem Heim- weg jedesmal von ganzem Herzen; es möchte das leztemal sein. Aber die Tage, Monate und Jahre vergingen, er wurde immer tra- riger, und der Tod kam und kam nicht. Als die Nachbarinnen ihn so niederge- schlagen sahen, waren sie erst recht besorgt um ihn. Er durfte jetzt abends nicht mehr so lange vor der Tür seines Häuschens sitzen und mit ihnen plaudern. „Gehen Sie ins Haus! Es wird kühl! Wir kommen auch gleich nach.“ Sie warteten, bis ihre Männer von der Arbeit nach Hause kamen: von den Feldern, den Hochöfen oder aus der Fabrik. Sie sahen immer zuerst nach dem Alten; und nach dem kargen Mahl trafen sie sich an den langen Winterabenden in seinem Häuschen, um ihm Gesellschaft zu leisten. Die Männer schmauchten ihre Pfeifen, die Frauen strick- ten Strümpfe; und dann mußte der schweig- Justizministeriums hat am 23. Mai 1951 hierzu berichtet, daß nach aller Voraussicht bis spätestens 11. Juni 1951 mit dem Ab- schluß des Vorermittlungsverfahrens gegen Vizegeneralstaatsanwalt Woll gerechnet Werden könne. Ich werde nicht zögern, die Weiter erforderlichen Schritte zu unterneh- men. Es ist Ihnen sicher auch bekannt, daß die Regierung auf Initiative des Justizministe- riums einen Gesetzentwurf eingebracht hat, nach dém die Anzeigepflicht bei Schwanger- schaftsunterbrechungen, Fehl- und Früh- geburten beseitigt wurde. Dieser Entwurf ist schon im April d. J. Gesetz geworden. Obwohl mit meiner Erklärung vor dem Landtag den bis zu diesem Zeitpunkt vorlie- genden vier Beschwerden von verommenen Frauen abgeholfen und Genüge getan war, wurden diese Beschwerden noch einzeln be- schieden und den vier Frauen das Bedauern des Justizministeriums über den Vorgang ausgésprochen. Angesichts dieser Erklärung im Landtag lag meines Erachtens kein aus“ reichender Anlaß mehr vor, auf die später hier eingegangenen Niederschriften der Frau einzeln einzugehen. Diese Nieder- schriften konnten nur als weiteres Material zu dem Vorgang angesehen werden, dessen Beschaffung zwar dankenswert war, aber neue Gesichts- und Beschwerdepunkte ge- genüber den bisher ermittelten nicht bei- brachte. Aus den von Frau aufgenom- menen Niederschriften ergibt sich übrigens durchaus nicht, daß die Frauen ihre Er- klärungen als eine Dienstbeschwerde über einen Beamten der Justizverwaltung be- trachtet wissen möchten. Soweit man sie dennoch als eine solche ansehen könnte, ist innen durch meine Erklärung im Landtag sachlich in vollem Umfange abgeholfen. Bei den vorgelegten Niederschriften der Frau befinden sich übrigens auch die Aeußerun- gen von zwei Frauen, die auf ihre vorher eingelegten Beschwerden den oben erwähn- ten Entschuldigungsbrief bekommen haben. Ich bitte Sie, dem Stadtrat meine Aus- führungen mitzuteilen. Mit vorzüglicher Hochachtung Dr. Reinhold Maier Anmerſcung der Redaktion: Der Name der in dem Brief Dr. Maiers erwähnten Frau ist von uns gestrichen worden. same alte Mann von seinem Leben er- zählen. Vom fernen Amerika, wo er in seiner Jugend gewesen war und alle möglichen Arbeiten getan hatte. „Lieber trocken Brot essen als verhun- gern!“ So hatte er sich ein kleines Kapital er- spart, mit dem er nach seiner Rückkehr das Gut im Tal unten gekauft hatte. Und wenn er so von all den arbeitsreichen Jahren erzählte, verlor sich seine Traurigkeit all- mählich. Er sprach von allem Möglichen und wußte einfach alles; er hatte ja so viel gesehn! 5 „Sie? Ach du lieber Gott! Was wissen Sie denn schon?“ sagte daraufhin kopf- schüttelnd eine der jüngeren Nachbarinnen. „Sie sind ja wie ein kleines Kind!“ Und alle andern Frauen lachten. Aber jene allabendlichen Gespräche dauerten meist nicht lange, teils weil die Männer morgens schon in aller Frühe zur Arbeit mußten, teils weil man dem Alten nicht zuviel zumuten wollte. Man wünschte ihm gute Nacht, schärfte ihm noch ein, die Haustür gut abzuschließen und zu rufen, Wenn er etwas brauchen sollte, und tauschte dann auf der Straße leise seine Eindrücke über seinen Gesundheitszustand aus. „Ihr sollt sehn, er wird noch hundert Jahre alt, so wahr es einen Herrgott gibt! Es fehlt ja nicht mehr viel—. Es geht ihm ausgezeichnet!“ „Gewiß— aber man kann nie wissen — in seinem Alter geht das manchmal rascher, als man denkt.“ Und man drehte sich um und sah be- troffen nach der geschlossenen Tür des Häuschens auf dem verlassenen Platz im Mondschein. Wer weiß, ob der Alte jene Türe morgen wieder öffnen würde? Württemberg-Baden kein Bedürfnis bestehe. Innenminister Fritz Ulrich hielt dem Ab- geordneten Werber entgegen, der Neckar- kanal sei mit vollem Einverständnis der früheren badischen Regierung begonnen worden. Es sei nicht mehr als billig, wenn sich Dr. Werber und seine Freunde heute zu dem Wort der badischen Regierung stellten. Werbers Rede habe den Eindruck erweckt, als sei er nicht Vertreter des ge- samten Landes, sondern ein Verfechter lokal wirtschaftlicher Interessen. Der Land- tag und die Regierung von Württemberg Baden hätten in den letzten Jahren für den Wiederaufbau des Mannheimer Hafens viermal so viele Mittel bereitgestellt wie zur Fortführung des Neckarkanals. Schon dar- aus gehe hervor, daß die Staatsregierung überhaupt nicht daran denke, die wirtschaft- lichen Interessen Mannheims irgendwie zu vernachlässigen. Wenn man die Forderun- gen Werbers, die Kanalbauten einzustellen, bis zur letzten Konsequenz verfolge, müsse man auch die Autobahnen und die Eisen- bahnen in Mannheim bzw. Karlsruhe gel- tend machen. Der Heidelberger DVP-Abgeordnete Dr. Gönnenwein unterstrich die Ausfüh- rungen des Innenministers. Die Fortführung des Neckarkanals sei schon seit langen Jah- ren eine besondere Sache, an der es eben nichts mehr zu rütteln gebe. Auch der Reichstag habe sich seinerzeit für den Bau dieses Kanals ausgesprochen und die frü- heren badischen Regierungen hätten dieses Ziel immer unterstützt. Im südwestdeutschen Kanalverein habe die Industrie- und Handelskammer, die sich durch den Neckarkanal eine weitere Be- lebung des Mannheimer Verkehrslebens ver- sprochen habe, eine führende Rolle gespielt. Wenn eine Stadt wesentliche Nachteile in Kauf nehmen müsse, so sei dies Heilbronn, Diese Stadt habe aber im Interesse der Wirtschaft des ganzen Landes die Fortfüh- rung des Neckarkanals begrüßt. Auch Hei- delberg habe im Hinblick auf die gesamt- wirtschaftlichen Vorteile in landschaftlicher Hinsicht schwere Opfer gebracht. Gönnen- Wein machte dabei insbesondere auf die Schleusen- und Stauwehranlagen bei Heidel- berg aufmerksam. Landtag billigt Theaterzuschüsse Stuttgart,(tz-Eig.-Ber.) Der württem⸗ bergisch-badische Landtag stimmte àm Mittwoch, entsprechend den Anträgen des Finanzministeriums und des Finanzaus- schusses, einer Vorausbewilligung der staatlichen Zuschüsse für die Staatstheater Karlsruhe und Stuttgart sowie für die kom- munalen Theater des Landes zi In der mmuni 1 befragung gegen Remilitarisierung und fi 5 Friedens vertrages umd mrüc Debatte stellten sich Sprecher der CU und DG-BHE auf den Standpunkt, die Voraus- bewilligung eines Kapitals aus dem Einzel- plan(Schulden verwaltung) sei besonders im Hinblidæ auf die finanziellen. Verhältnisse des Landes nicht zu rechtfertigen. Die Staatsregierung wurde ersucht, in Verhand- lungen mit den beteiligten Städten einzu- treten, um durch Bildung von Arbeitsge- meinschaften oder ähnliche Maßnahmen eine Senkung der Kosten und Zuschüsse bei den Theaterbetrieben zu erzielen. Hedler nicht mehr immun Bonn.(gn-Eig.-Ber.) Der Bundestag hob am Mittwoch die Immunität des Abgeordne- tetri Hedler auf. um seine Verhaftung und zwangsweise Vorführung vor Gericht zu ermöglichen. Hedler erklärte, er habe sich der Gerichtsverhandlung in Kiel nur des- halb entzogen, weil die für ihn zuständige Strafkammer widerrechtlich aufgelöst wor- den sei. Hedlers Immunität wurde aufge- hoben, nachdem er zu der Aufforderung mehrerer Abgeordneter, sich freiwillig dem Gericht zu stellen, nicht Stellung genom- men hatte. Er erklärte anschließend. er Werde gegebenenfalls in den Hungerstreik treten. XVIII. Seit vielen Jahren öffnete sich jene Türe nun schon morgens stets zu allererst auf dem ganzen Platz. Zweifellos hielt der Tod, so wie zuerst Don Michelangelos, nun den Notar Zagara zum Närren. Und es herrschte groge Hei- terkeit im ganzen Ort darüber. Es verging kein Tag, an dem nicht drei oder vier Neu- gierige nach Ràbato kamen, um den alten Mann zu sehn, der„zur Strafe nicht starb“. Eine Art Legende hatte sich um Marà- bito gebildet, die ihn als einen stets gut gelaunten, rüstigen alten Mann schilderte, der aus Trotz hartnäckig immer weiter lebt; die neugierigen Besucher machten des- halb zunächst recht enttäuschte Gesichter, wenn sie statt dessen ein gebücktes, ver- hutzeltes, demütiges und verdrossenes altes Männlein sahen, das ihnen geflissentlich aus dem Wege ging und ihren Fragen un- Wirsch auswich; denn ihm war dabei, als Wollten sje den armen Notar verspotten, dem er nur Gutes nachzusagen pflegte und den er sogar aufrichtig bedauerte, weil er ihm nichts als Schaden brachte mit seinem lästigen und überflüssigen Leben. „Ach— laßt mich doch in Ruhel Ich mag nicht mehr!“ rief er den Nachbarinnen zu, welche ihn aus seinem Häuschen holen Wollten, in das er sich schleunigst verkro- chen hatte, als er einen Fremden auf dem Santa Croce-Platz auftauchen sah. Dabei meinten es die Nachbarinnen doch nur gut mit ihm! Die Neugierde des gan- zen Orts war ihrer Ansicht nach ein gutes Zeichen für den Alten, den sie Sorgfältig behüteten, als hätte ihn irgend jemand rer Obhut anvertraut, damit sie ein Wun⸗ der an ihm statuierten; und deshalb zeig- ten sie ihn um die Wette allen Leuten: Fortsetzung folgt) Wer oder was hat einen Bart? Der amerikanische Außenminister den Acheson stand dieser Tage dem Senat 0 und Antwort im Zusammenhang mit der*. Arthur-Affäre. Seine kühle, sachliche, und seine zwingende Logik beeindruch seine Zuhörer, und selbst die größten 1 köpfe unter seinen Gegnern konnten ihm eh gewisse, wenn auch Zzögernde Anertennun 1 1 1 nicht versagen, obwohl ihnen immer noch dh ſachmit Beredsamkeit des gewesenen Fernöstliche Prokonsuls wie eine Orgel in den g r nie brauste. Ste Ratten sich große Mühe gegebe rden den Außenminister, in eine Falle zu locken gebra aber in ihrem Eifer waren sie an den falsche omm. geraten und der Coup war mißglückt, Dem den vor der republikanische Senator Wiley, der a0 Auftrag katte. Acheson zur Preisgabe der 05. 1 spräche Präsident Trumans mit General Mae. in N Arthurs zu zwingen, verwechselte in der Al. öfen regung offenbar den Minister mit dem Gene.“ schaf ralstabschef Bradley, der vor diesem esp.“ und chen hatte und forderte von diesem die Alt. be kunfte, die jener geben sollte: ein Verlangen 55 das der zuständige Senatsausschuß dann aud, vor ge mit Mehrheit ablehnte. und Sie hatten also Pech, die Republikaner, mm] Mgeset ihrem Krieg gegen den außen minister, und u] vorli, dessen Position inzwischen merklich gefestg Etat igt, scheinen sie gute Miene zum bösen pig! Rech machen und sich mit ihm vorläufig ab nner 15 zu Wollen. Und da sie dem Minister nichts an 5 Zeug flicken können, versuchen sie nun, den politi Manne eins auszuwischen— was ja oft dee nicht Weisheit letzter Schluß in der Politik ist bu zie 1 so meinte dann gestern auch ein repub li, fechr nischer Senator namens Ralph Flanders Ansa Rundfunh, der Außenminister wäre vielleich be Weit beliebter, wenn er nicht einen so 0 mellen“ Schnurrbart hätte.„Vielleicht win cal sich dann das ganze Wesen des Minftsters i aller dern.“ f sorisc Kleider machen Leute, sagt man. Mach] von hier der Bart den Mann oder der Mann de finri Bart— macht die Politik den Burt oder de 795 Bart die Politin— oder hat vielleicht die pe m. litix einen Bart? M kräft ——ũ gel, 4 5 2 und Sitzung in Paris fiel aus Paris.(dpa) Die für Mitwoch vorgesehen 3 Sitzung der Außeminister- Stellvertreter ungen ausgefallen. Die 66. Sitzung der Vorkonte, Flat! renz wurde für heute angesetzt. Ein Spe. cher der Westmächte teilte mit, die Vert. ter der drei Westaußenminister seien mt der Ausarbeitung ihrer Stellungnahme 3 5 der sowjetischen Antwortnote noch ni fertig geworden. Britisches Interesse für deutsches Flüchtlingsproblem London.(dpa) Die deutsche Flüchtling frage wird von der britischen Regierung mib Wohlwollen behandelt, erklärte Außenmill. ster Herbert Morrison am Mittwoch in Unterhaus. Morrison wies darauf hin, di dieses Problem mit Zustimmung Groh britan. niens vom Straßburger Europarat aufgegri. ken worden sei und daß sich Großbritannie an diesen Eröterungen beteiligt. ** 4,1 Prozent Nein-Stimmen * 4 in der Sowielzone 91 Berlin.(dpa) Die kommunistische„Volks Abschluß eines Deutschland noch im Jahre 1951“ ergab nad dem am Mittwoch veröffentlichten vorläu- e leiter Prozent(gleich 535 146) Nein-Stimmen ge. nannt. 36 838 Stimmen wurden für ungül⸗ tig erklärt. Stimmen beträgt der abgegebenen Stimmen 12 476 614. Gesamtzall von 99,42 Prozent. 5 Ein Sprecher der Berliner Vertretung des gesamtdeutsche Bundes ministeriums für Fragen bezeichnete das Ergebnis als eld klares Zeichen für einen zunehmenden i en derstand der Sowietzonenbevölkerung gegen. Diesmal die Machthaber dieses Gebietes. seien 546 622 Nein-Stimmen angegeben Wor. den. „Einheitswahl“ vom 15. Oktober 1950 hätten nur 35 544 Wahlberechtigte gegen die Kag- us didaten der kommunistisch gelenkten natio- nalen Front gestimmt. Unser neuer Roman Ich spucke gegen den Mind von Joan Lowell führt vom Festland und seinen Städten weit weg auf die hohe See, al den Viermastschoner„Minnie 4. Caine zwischen Frisco und Australien, zwischen den Inseln und Atollen des Sudmeers hreuzt, u einmal Edelhölzer und dann wieder Sale, bal Copra, bald Kohlen mit sich führt. Auf diese Segelschijf wächst ein kleines Mädchen 0 Nec Joan, die Tochter des Kapitans, die kaum e Jahr alt von ihrem Vater auf das Schiff 15 genommen wurde und hier, allein unter A trosen, ihre erste Kindheit und ihre Jugend alles erlebt, be verbringt. 1 i erbringt. Was sie dabei beim Stummen und an windstillen Tagen, Tauschhandel mit den Eingeborenen und Spielen mit selbstgebastelten Schiffen, u Prugel sie mit dem Tauende beſam, bis sie en richtiger Matrose war, das Steuer fünren un den Kompaß lesen konnte, wie sie nisch fluchen und gegen den Wind Eile lernte, das alles erzählt die Autorin mit ein. erfrischenden Natürlichkeit und einer 17 baren Liebe zu jenem derben, aber kamefd cken ner schaftlieh- herzlichen und oft recht 1 8 rungsreichen Leben auf einem Segelschifl. N ö it muantisch und verträumt war diese Kindhei gewiß nieht, aber sie hat einen Menschen 775 formt, der zwar in seiner Jugend nie Sch 4 und Strümpfe trug, der dafür aber das Her und den Mund auf dem rechten Fleck hat, . Wir beginnen in den nächsten Tagen mit dem Abdruck dieses spannenden Erlebnis- duches. dem Sowjetzonen-Staatsprasidenten fadti Wilhelm Pie ck übermittelte, werden 401, Die absolute Zahl der Ja. — einschlieſlich f der Sechzehn- bis Achtzehnjährigen- betrug 13 618 724, das entspricht einer Beteiligung Nach dem amtlichen Ergebnis det ff 13 def N bein eviel] see man- ben ab Im ve MANNHEIM Seite 1/ Nr. 10 — 1 1. 129 Donnerstag, 7. Juni 1951 1 at ster Den denat gez 5 der l 2 gestern rückte der Stadtrat in seiner Gesamtheit dem Haushalts den diger Sitzung die Fülle der auf 317 Druckseiten dar n im 9 ute ab 9 Uhr in der Wirtschaftshochschule nerkennum Ineisters und des Stadtkämmerers, sowie grundsätzlichen Bemerkunge plan der Stadt Mannheim zu Leibe, konnte jedoch nach acht- gestellten Einzelposten nicht endgültig bewältigen, so daß die Sitzung fortgesetzt werden muß. Vorwiegend war der gestrige Tag Etatreden des Oberbürger- politische Tatbestände zu ändern, sondern immer ungünstiger auswirkende Lage 2⁊u im Grunde genommen sind diese beiden einer Kette ist, an dem sich Verhältnisse Ben, daß als eine Art Gegengewicht dazu, vor wenigen Wochen die Kommunale Ar- Rhein-Neckar zustande e 90 rden mußten. Ein einziger Antrag hatte ęin unmittelbares, 1 1 gebracht, den Ankaufsetat der Kunsthalle von 20 0% DM um 10 00 DM auf 30 000 D en falsch ommen. Sonst gelang es der Verwaltung, die praktische uckt. Den vorgebrachten Anträge nachzuweisen, 99 13 den Wie ein roter Faden zog sich bei den Etatberatungen, die gestern morgen vor einem neral 05 n nicht alleu großer Zahl erschienenen Publikum in der Wirtschaftshochschule in n der 41 öffentlicher Sitzung begannen, die Besorgnis, daß die Unsicherheit des nReutigen wirt- dem gene. schaftlichen Lebens im Grunde genommen eine ecakte Aufstellung der Einnahmen- em geoph. und Ausgabenrechnung für ein ganzes Jahr im voraus vielleicht illusorisch, zumindest Nn die An. aber fraglien machen kann, da zum Beispiel die Personalausgaben, wie sie im Plan ab vorgesehen sind, dureh die in den letaten Tagen erfoglte Weitere Erhöhung der Löhne und Gehälter der in öffentlichen Diensten Stenenden um fünf Prozent den dafur ein- ikaner, m gesetzten Zahlenwert bereits zetat schon hinfällig gemacht Raben. Die im Augenblick ter, und 0 vorliegende Situation macht einen Mehraufwand von 2, Millionen notwendig, der im * gefesig tat noeh nicht berücksichtigt ist. Aehnliche Verschiebungen sind im begonnenen sen sig gechnungsjahr durch die ständigen Lohn-Preisbewegungen weiter zu befürchten. 226 Vicht zuletzt aus diesen Gründen bewegte sich die Beratung zum Teil auf hoch- 1 politischer und parteipolitischer Ebene, wenn auch ohne praktischen Nutzen, da es Ja o˙t de] nicht in der Kraft einer Gemeinde liegt, iſe ist. Un zie vielmehr gezwungen ist, sich mit Gegebenheiten abzufinden und mit innen au republik. rechnen, selbst wenn sie in der politischen Sicht nicht gebilligt werden, Der einzige anders in] Ansatehebel, die sich für die Gemeinden i wellen verbessern, bestent nach wie vor darin, alles daranzusetzen, günstigere Relationen zu f schaffen in dem Finanzverhältnis zwischen Land und Kommune. Auf dieses Ziel mit uſsterz. aller zur Verfugung stehenden Energie hinzuarbeiten und die Kraft nicht für illu- f zorische hochpolitische Ideologien leerlaufen zu lassen, sollte die einmütige Aufgabe an. Macy! von Verwaltung und Stadtrat sein, denn Mann den Einrichtungen Institutionen, die nicht selbst eine politische Situation schaffen, aber b oger den mit einer von ihnen nickt geschaffenen Lage fertig werden müssen. Und doppelt t die pg. kräftig sollten die Anstrengungen innerhalb dieses nun einmal gegebenen Rahmens 9 zein, weil eine Kommune das letæte Glied 15 n und Mig verhältnisse naturgemäß am stärlsten auswirken. 5 Oberbürgermeister Dr. Heimerich ließ rgesehen an wohl nicht zuletzt von derartigen Uber- treter 21 leiten, wenn er in seiner 50-Minu- beitsgemeinschaft Vorkonfg.“ 4 Etatrede nach einem Ueberblick über Ein Spre. 1e Verte. seien mt nahme och nici OA Feu ra BEN Ve fe Jof, u ns; Ori f rege. 20 Decueu- itsches füchtling⸗ erung ms uBen mill. ttwoch in Hin, dab rohgbritan. aufgegril⸗ britannien 1 W 0 5 8.„Volkes. 3 und füße: ges gde zurückliegende Zeit, die trotz allem Pes ch imismus, doch sehr viel Positives gebracht abe, mit Deutlichkeit hervorhob, daß den meinden nur zwei Wege zur Verbesse- g ihrer Situation offenstünden: die Re- ung(gemeint ist eine Korrektur) des Fi- ausgleichs zwischen Ländern und Ge- Peinden oder(und) eine Erhöhung der ädtischen Steuern und Gebühren, um die hangsläufig sich ständig erhöhenden Aus- ben abdecken zu können. Im vorigen Jahr habe man dazu über- der Ja- chen müssen, die Gewerbesteuer von 265 esamtzall ft 300 Prozent zu erhöhen. und um das lesjänrige Defizit abzudecken. wäre eine Feitere Erhöhung um 60 Prozent notwen- ig, die jedoch ihrerseits wieder eine Preis- leigerung der Gewerbeerzeusnisse zur loge haben würde und damit auch keine chte Lösung darstellte. Eine aber auch Dauer Zzufriedenstellende Regelung der ummunalen Notlage sieht der Oberbürger- ing gegen geister in einer Verminderung des(nicht Diesmal ur städtischer) Verwaltyungsapparates, der ben Wor- urch Reduzierung der übermäßigen Ausga- nis der den im öffentlichen Sektor den übergroßen 50 Hätten deuerdruck lockern könnte. in der Schaf- die Kan- ns etwa gleichkräftiger. wirtschaftlich en natio- Asewogener Länder, die nach wirtschaft- ben Gesichtspunkten abgegrenzt sein —. ligten, und in der Ablehnung eines ad ab- 3 geführten Föderalismus, der das dal der Geschichte zurückdrehe. dem Mannheimer Wirtschaftsgebiet fehle auch die politische Zugehörigkeit zu drei ſterschiedenen Ländern die einheitliche Vobkrakt. und daher sei es nur zu begrü- E tland 1 al 5 155 dei zbeder die Haushaltsplme von Bund, 47 70 ndern und Gemeinden im allgemeinen an al den der Stadt Mannheim im besonde- n sprach Prof. Bräuer, Stuttgart, vom hendlum des Bundes der Steuerzahler am genstagabend im„Deutschen Hof“. Der 5 unterstrich dabei einleitend die une Verklammerung der Etats der Kom- inter Ma. 71750 mit denen der Länder und indirekt % Jugend 00 dem Haushalt der Bundesrepublik, rlebt, de al stellte im übrigen seine Beurteilung en, bei 5 Mannheimer Haushaltsplans als eine und bein gunchauung dar, die nicht als Ablehnung, 1, wieviel 79 als positive Kritik betrachtet wer- dis sie ein z müsse. Grundsätzlich, so meinte Prof. inren und ner, sei des Etat der Stadt Mannheim geemän. 7 bei Würdigung der umfangreichen spucken Pntörungen wohl in etwas zu düsteren mit einet eden gemalt, und die wirtschaftliche Ent- zer spit gabe— soweit sie sich voraussehen kamerad-— hätte im Mannheimer Haushalts- entben, n doch vielleicht einen etwas optimisti- reuet, 1 Salz, bald uf diesen chen auf, kaum ein ſchiff mit chifl. Ro. deren Niederschlag finden können. zaindhe Redner glaubte annehmen zu dür- schen 9e, o daß insbesondere bei der Kalkulierung 3 ch erbe- und Grundsteueraufkommens 1 10 Vorsichtig ͤtatisiert worden ist“ und 4 dat e die kommende wirtschaftliche it en zaclung der Ertrag erheblich höher lie- agen 1 werde, als er eingesetzt worden ist. Erlebnis- Gegensatz hierzu sah der Referent die den Personalaufwand eingesetzte e von 34,8 Millionen DM als zu hoch gekommen sei, Nach Darlegung der in der Oeffentlich- keit in ihrem ganzen Umfange nach ent- schieden zu wenig bekannten technischen Aufgaben einer Großstadt. die ungeahnte Summen verschlingt und nach Aufzeigen der Notwendigkeit, die einzelnen Probleme nicht nacheinander, sondern gleichzeitig an- zugehen, beschloß Dr. Heimerich seine Rede mit der Hoffnung auf die bereits in der Vergangenheit erwiesene Tüchtigkeit und den Arbeitsgeist der Bevölkerung unserer Stadt, die im Verein mit Vertrauen in die Arbeit der Verwaltung es möglich machen müßte, auch in Zukunft mit den Nöten un- serer Zeit einigermaßen fertig zu werden. Nach Darstellungen dieser kommunal- politsichen Konzeption des Oberbürgermei- sters ging Oberrechtsrat Dr. Spuler, Mann- heims Stadtkämmerer, auf den eigentlichen Etat ein und betonte ebenfalls den durch Unübersehbarkeit kommender Entwicklun- gen einigermaßen spekulativen Charakter; des Haushaltes, der im Augenblick sämt- liche verfügbaren Einnahmequellen restlos ausgeschöpft und die letzte Reserve der Ausgleichsrücklage herangezogen hat, rigo- rose Streichungen vorsieht und die gesamten einmaligen Ausgaben sperrt. Dr. Spuler wies auch darauf hin, daß eine, vom Standpunkt der Verwaltung aus gesehen, nicht vermeidbare Gebühren- erhöhung für Gas, Wasser und Strom be- reits in Zahlenwerten in den jetzt vorlie- genden Haushalt eingearbeitet sind, wenn auch der Stadtrat seine Zustimmung noch nicht gegeben hat, geschweige denn die Ge- nehmigung der Preisbehörde vorliegt. Be- kanntlich arbeiten die städtischen Werke, nachdem die Gebühren der Preisstopverord- nung unterliegen, die Gestehungskosten der Werke jedoch durch beträchtliche Mehraus- gaben für Löhne und Gehälter sowie durch die mehrfach gestiegenen Kohlenpreise, ge- stiegen sind, mit Millionen-Defiziten, so das sich die Schwierigkeiten der Werke durch die Unmöglichkeit, Erträge zur Beseitigung von immer noch vorhandenen Kriegsschäden und Erweiterung der Kapazität zu verwen- den, sozusagen im Quadrat steigern. Der Stadtkämmerer unterstrich nach kur- zen Bemerkungen über die Einzelpläne, über die in der Schilderung der Diskussion noch zu sprechen sein wird, den Wunschcharakter des außerordentlichen Haushaltes, der zwar notwendige Ausgaben für 72 Millionen an- führt und damit eben die finanzielle Not- lage lebhaft dartut, für den jedoch aber nur mit einer Kreditbeschaffung von etwa zehn Millionen D-Mark gerechnet werden kann. Die mit diesen zehn Millionen auszuführen den Projekte bedürfen dann von Fall zu Fall der jeweiligen Genehmigung des Stadt- dund der Steuerzuhler nimmt Etut unter die Lupe Vortrag über den Haushaltsplan am Vorabend der Beratungen gegriffen. Auch sei der Personalaufwand allgemein noch nicht genügend reduziert, da man allgemein mit dem Fallen der Be- Wirtschaftung wohl die Aemter, aber nicht im gleichen Umfang auch die dort tätigen Beamten und Angestellten abgebaut habe. Der Redner sprach in diesem Zusammen- hang außerdem von in Neuß und Aschaf- fenburg mit Erfolg durchgeführten Woh- nungsamtsreformen, die in einer heb lichen Verminderung des Kostenaufwandes für diese„umstrittene Behörde“ resultiert hätten. Ob sich Mannheim auf die Dauer einen Zuschußbedarf für Fürsorgewesen vnd Jugendhilfe von 6,3 Millionen DM lei- sten könne, sei zu bezweifeln. Den außerordentlichen Haushaltsplan Mannheims nannte Prof. Bräuer einen gro- gen Wunschzettel, der sich im günstigsten Falle nur zu einem geringen Teil realisieren lassen werde. Ueber seine Ausführungen stellte der Redner eine wesentliche Aufgabe des Bun- des der Steuerzahler, die er darin sah, die Bevölkerung mehr als bisher für den Etat zu interessieren— für„das Schicksalsbuch der betreffenden politischen Gemeinschaft“. Der Entwurf dazu müsse in konzentrierter Zusammenstellung der wichtigsten Positio- nen der Oeffentlichkeit, so gewissermaßen als Volksbuch, so zugänglich gemacht wer- den,„daß ihn jeder verstehen kann“, rob . n der Fraktions vorsitzenden vorbehalten. r noch d achmittagsstunden konnte noch die Beratung über Einzelpläne begonnen, nach E nöstlichen r nicht mehr zu Ende geführt werden, insbesondere, da zahlreiche Anträge— In den späten rmüdungserscheinungen des gesamten Gremiums a vorwiegend von der KPD gestellt— behandelt konkretes Ergebnis für den Etat: Ein Antrag, von Prof. Schüle DVP) Mü zu erhöhen. Der Antrag wurde an- 6 0 Undurchführbarkeit der zum überwiegenden Teil aus polemischen Grün- beziehungsweise sie zur Prüfung an einen Ausschuß weiterzuleiten. rates, bzw. des zuständigen Ausschusses. Zu- nächst rein rechnerisch ist unter anderem für den sozialen Wohnungsbau eine Million, für Schulbau zwei Millionen, für Rosengar- ten, Kanalisation, Straßenbau und Durch- führung des Generalbebauungsplanes eben- Falls je eine Million vorgesehen, für Trüm- merbeseitigung zwei Millionen und für die Fertigstellung des Amtsgebäudes in E 5 ebenfalls knapp eine Million. Auch Dr. Spuler appellierte, den Mut nicht sinken zu lassen, wenn auch die wirt- schaftliche Entwicklung dieses Jahres nicht die günstigen Aspekte versprechen, wie sie sich überraschenderweise im Vorjahr er- geben haben. Die Etatreden des Oberbürgermeisters und des Stadtkämmerers sowie die der Be- ratung vorausgegangenen Besprechungen mit den Fraktionsvorsitzenden ließen bei der nun folgenden Generaldebatte wenig Raum, Konkretes in der Stellungnahme der Fraktionssprecher hinzuzufügen. Stadtrat Sommer(SpD) eröffnete im Namen seiner Partei den Reigen der grund- sätzlichen Bemerkungen zu dem vorliegen- den Haushalt und stellte ebenfalls das Un- behagen über die Unsicherheit der Zahlen- werte fest. Schon jetzt werfe die neue Lohn- und Gehaltserhöhung im öffentli- chen Dienst den Haushalt um. so daß die Sozialen und kulturellen Aufgaben im Rah- men der vorliegenden Planung kaum mehr zu erfüllen seien. Der Stadtrat erwähnte, daß trotz der Höhe der personellen Ausga- ben(im Vergleich zu den sachlichen) die Gehälter der städtischen Bediensteten nicht zu hoch und der Personalstand notwendig Sei. Bedenklich erschien dem SPD- Sprecher die Ausgabensumme für das Krankenhaus. die er für zu niedrig einge- setzt hielt. Er warnte davor. durch unan- gebrachtes Sparen das klinische Niveau und den Verpflegungssatz zu senken. Eine er- höhte Ausgabensumme könne abgedeckt Werden durch eine vorgesehene zebhnpro- zentige Erhöhung des Verpflegungssatzes. Zweifel äußerte Stadtrat Sommer darüber, ob die Höhe des Theaterzuschusses für diese „nicht unbedingt lebenswichtige“ Einrich- tung gerechtfertigt sei. 5 Die Erhöhung der Gebühren hielt er für unvermeidbar und gab hier im Namen sei- ner Partei die Zustimmung. Für die CDU sprach Stadtrat Gran de, Städtische Jauch Achtstunden-Sitzung gehen heute Elut-Berutungen weiter Der Stadtrat muß heute entscheiden, ob er das 1,3-Millionen-Defizit vor der Regierung verantworten kann. der den Haushalt als ein von-der-Hand-in- dem-Mund-Leben bezeichnete. über dem der Schatten der mangelnden Gewißheit liege. Emige Kritik übte der Sprecher am Per- sonaletat, da unter ariderem die Auflösung des Wirtschaftsamtes keine Entlastung ge- bracht habe und das dafür entstandene Soforthilfeamt nicht den Umfang des ehe- maligen Wirtschaftsamtes besitze.(Einwurf des Oberbürgermeisters: Die Kohlenstelle ist dazugekommen!“ Stadtrat Grande er- bat aus diesem Bedenken heraus ständigen Aufschluß über die Personalbewegung, da die Benachteiligung der sachlichen Bedürf- nisse zu Gunsten der Personalausgaben als untragbar angesehen werden müsse. Die Gebührenerhöhung müsse wohl— wenn auch widerwillig— in Kauf genom- men wer Den Gewerbesteuerertrag mit en. zwölf Millionen DM anzusetzen. hielt der Stadtrat für recht pessimistisch, denn es sei anzunehmen, daß er höher liege Für die im außerordentlichen Haushalt vorgesehenen Projekte forderte der Stadt- rat eine exakte Aufstellung der Rangfolge, damit nicht wieder derartige Ueberraschun- gen eintreten könnten, wie sie der Friedens- platz schon einmal gebracht habe. Die Kä- fertaler Straße hätte als unfallreichste Straße Mannheims in ihren verkehrstech- nischen Mängeln entschieden vor dem Frie- densplatz rangieren müssen. Dieses Projekt müsse auch noch vor die geplante Augusta- Anlage- Verbreiterung gesetzt werden. In wohl nicht unbeabsichtigter Verken- nung des gezogenen Rahmens und mit der unausgesprochenen Unterstellung, als ob die Gemeinden die Dinge von sich aus ändern könnten, beschäftigte sich als Sprecherin der K PD, Stadträtin Anette Langendorf, im wesentlichen mit ideologischen und auf Bundes- und Weltebene liegender Politik. Konkret forderte sie in Anlehnung an ihren Vorredner eine Stadtratssitzung zum alleini- gen Zweck, für die Projekte des außer- ordentlichen Haushaltes im Rahmen des Zehn-Millionen- Programms eine exakte Rangfolge zu bestimmen. Stadtrat Geppert unterstrich im Na- men der DVP-Fraktion die Forderung auf Herstellung einer tatsächlichen Selbstver- Waltung der Gemeinden und die Beendigung des Verfahrens, zerstörte und unzerstörte Städte in der Finanzzuweisung gleichartig zu behandeln. Er unterstüzte damit die von der Verwaltung, bzw. dem Oberbürger- meister dargestellten Bestrebungen. Der Stadtrat meinte, es müßten Wege gefunden werden, den Personaletat zu durchleuchten und erinnerte an die Etat- rede des Oberbürgermeisters im vergange- nen Jahr, in der Dr. Heimerich versprochen habe, der Aufblähung des Behördenappara- tes entgegenzutreten. Dem bereits von anderer Seite vorge- brachten Protest über ungenügende Höhe des staatlichen Zuschusses für das Mannhei- mer Theater schloß sich der Vorsitzende der Mannheim 413(+5): DVP-Fraktion an. mle Kurze„MM“- Meldungen Schachklub 1910. Am 7. Juni, 20 Uhr, gibt der Schachklub 1910 Mannheim in seinem Lokal„Neckarstrand“, Meßplatz 1, eine Si- multanvorstellung. Der badische Meister Leonhard spielt an 30 bis 40 Brettern. Altsparer- Kundgebung. Prof. Dr. Hein rich Rittershausen spricht am 8. Juni, um 20 Uhr, bei einer Kundgebung für Altspaner und Bausparer über das Thema„Es geht um die Wiedergutmachung eurer geraubten Spargelder“ in der Gartenstadt im Siedler- heim„Geiger-Waldpforte“, Lampertheimer Straße. Die Interessengemeinschaft der Besat- zungsgeschädigten lädt für 8. Juni, 19.30 Uhr, in das„Schützenhaus“, Mannheim- Feudenheim, zu einer Mitgliederversamm- lung ein, bei der unter anderem über den augenblicklichen Stand der Dinge berichtet Wird. Europa und Ost-West. Die Anthroposo- phische Gesellschaft lädt für 9. Juni, 19.30 Uhr, zu einem Vortrag von Dr. Bruno Krü- ger(Stuttgart) über das Thema:„Das Schicksal Europas und die Ost-West-Gegen- sätze, in die Wirtschaftshochschule ein. Sommerfest des Seminars. Im neuen Heim im Schloßpark feiert das Seminar für Sozialberufe ein Sommerfest am 16. Juni, 15.30 Uhr. Gemeinsame Geburtstagsfeier. Die ehe- maligen Klassenkameradinnen der Luisen- schule des Jahrganges 1891 feiern bei einem musikalischen Programm, am 9. Juni, 19.30 Uhr, im Eichbaum- Stammhaus. P 5, 9, ge- meinsam Geburtstag. Noch nicht erfaßte ehemalige Schülerinnen bitte 42 464 anru- Ken. Die Landsmannschaft Schlesien lädt zu einem bunten Abend am 9. Juni, 20 Uhr, in den„Kaisergarten“ ein. Schutzhundeprüfung. Am 10. Juni, ab 7 Uhr, führt der Verein für Deutsche Scha- ferhunde, Ortsgruppe Rheinau, auf seinem Uebungsplatz am Pfingstbergweiher eine Schutzhund Prüfung durch. Lieder für Kranke. Am Sonntag brachte der Arbeiter- Sängerbund Mannheim mit einem auserwählten Liedergut den Kran- ken des Städtischen Krankenhauses Unter- haltung und Entspannung. Die Chöre wur- den mit viel Beifall von den Kranken und dem Pflegepersonal aufgenommen. Wir gratulieren! Otto Leonhard, Wald- hof, Hubenstraße 7, wird 72, Mathias Dörr- zapf, Neuhermsheim, wird 74 Jahre alt. Den 75. Geburtstag begehen Margarethe Ehret, Mannheim, Werftstraße 9, Philipp Stupp, Käfertal, Poststraße 51, und Fritz Kindler, Mannheim, Folzstraße 15. Hugo Voisin, Heidelberg, Bergstraße 136(früher Mannheim), vollendet das 77. Lebensjahr. August Buchenberger, Mannheim, G 5, 17a, konnte den 83. Geburtstag feiern. Philipp Hilsheimer, Feudenheim, Schwanenstr. 22, kann auf eine 25jährige Tätigkeit beim Städtischen Steueramt Mannheim zurück blicken. Ebenfalls 25 jähriges Dienstjubiläum begeht Gustav Sahner, Sandhofen, Luft- schifferstraße 39, bei den Stadtwerken. Wohin gehen wir? Donnerstag, 7. Juni: Nationaltheater, 19.3890 Uhr:„Die Liebe zu den drei Orangen“; Goethe- Saal, 20.00 Uhr: Kammermusikabend(Kordes Schäfer- Duo); Eichbaum-Stammhaus, P 3, 19.30 Uhr: Aussprache über Gesetz 131(Verbaost); Saal, Eggenstraße 6, 18.00 Uhr: Vortrag„Neue Wehrhaftigkeit“, Spr.: Pfarrer Dr. Strijd Inter- nationaler Versöhnungsbund); Centre Franco- Allemand, 19.00 Uhr: Conférence:„Gide“, 20.00 Uhr: Schallplattenkonzert mit Werken von Fauré und Martinon. Wie wird das Wetter? — 1 N D Vorhersage bis Freitag früh: Nach Auflösung örtlichen Früh- nebels 5 heiter, später wieder 2 ende Be- wölkung. Erneut aufkommende Schauerneigung. Höchsttempera- tur 19 bis 22, Tiefstwerte 6 bis 10 Grad. Schwache bis mäßige Winde um Nordwest. Wetteramt Karlsruhe Pegelstand am 6. Juni: Maxau 532(8): Worms 329(5); Caub Noch keine 7% störungsfreie Lage * U 1 ** 286(43). Ein Intrug mit Eriolg: Kunsthalle erhält 10 OOO DM mehr Die Beratung der Einzelpläne am Nach- mittag bis Abend wurde gebremst durch eine Reihe von Anträgen, die meist von der kom- munistischen Stadtratsfraktion ausgingen und unter betont sozialen Farben segelten. Im Kielwasser schwammen in machmal sich zu Debatten verschärfenden Diskussionen Wünsche, Anregungen und Beschwerden, die zur Kenntnis genommen, zuständigkeitshal- ber und zur Vermeidung von Zeitverlusten in der Haushaltsverabschiedung an Unter- ausschüsse weitergeleitet oder als unbegrün- det abgewiesen wurden. Die Beratung wird heute, beginnend um 9 Uhr, fortgesetzt und voraussichtlich auch beendet werden können. An der Spitze der behandelten Anträge stand eine KP- Forderung, nach der die Stadt einen höheren Landeszuschuß als die bisher gewährten 3000 DM pro Polizist beantragen solle. Bürgermeister Trumpfheller wußte dazu zu berichten, daß die Kosten für einen Polizeibeamten sich heute auf über 5600 DM im Jahr beliefen. Obwohl der Finanzaus- schuß sich ständig in Verhandlungen um eine Erhöhung der vom Land für die Polizei der Stadt gewährten Zulage verwende, habe man bis jetzt noch keine positive Antwort erhalten, da diese Frage vom Land nur sehr z6gernd behandelt werde. Der Antrag der KP-Fraktion wurde einstimmig angenommen. Wie schon fast zur Tradition geworden, beantragten die kommunistischen Stadtrats- mitglieder auch dieses Jahr wieder, die Aus- gaben für die Reiterstaffel, deren praktischen Wert Stadtrat Weber KPD) als sehr zwei- felhaft bezeichnete, aus dem Etat zu strei- chen. Weber untermauerte seine kritischen Ausführungen zu diesem Thema mit saftigen parteipolitischen Brocken, die auf die ideo- logische Polarität zwischen Ost und West hinausliefen, von der Versammlung, die den Antrag ablehnte, aber nicht geschluckct wurden. 5 Auch die weitere Forderung der Kommu- nisten, im Haushalt den Betrag(etwa 350000 DW einzustellen, der für die Einführung der Lernmittelfreiheit in Mannheim erfor- derlich sei, fand keine Gegenliebe. Dr. Heimerich wies darauf hin., daß der Auf- Wand für Lernmittel mit 121000 DM gegen- über dem Vorjahr bereits fast um 30000 DPM Böher veranschlagt worden ist. und Stadt- rat Kuhn(CDU) gab zu bedenken, daß nach dem tatsächlichen Rechnungsergebnis 1949 nur 50000 DM für Lernmittel gebraucht Worden seien. Nicht anders erging es einem von Stadt- rat Weber KPD) gestellten Antrag, in dem gefordert worden war. daß die Kommuni- stische Partei und die in dem bekannten Er- laß des Bundeskanzlers mit ihr assoziierten links- sowie die rechtsradikalen Organisa- tionen nicht länger von der Benutzung stàd- tischer Räumlichkeiten für Tagungen und Versammlungen ausgeschlossen werden dürften. Darauf könne schon auf Grund staatsaufsichtsbehördlicher Weisung nicht eingegangen werden, sagte Dr. Heimerich. Mehr Entgegenkommen zeigte das Gre- mium einer von Stadtrat Schüle eingebrach- tei FDP- Forderung, den im Haushalt ein- gesetzten Betrag für die Ergänzung von Sammlungen und Bibliothek der Kunst- Halle in Höhe von 20000 DM auf 30000 DM herauf zusetzen. Das(vorläufig theoretische) Defizit von 10000 DM soll durch Vergnü- gungssteuererträge gedeckt werden. Nach diesem nichtkommunistischen An- tragseinzelgänger setzte sich die Flut der KP- Forderungen mit neuem Schwung und alter Frische munter fort.„Die Teuerungs- zulage für Fürsorgeempfänger muß ange- sichts der allgemeinen Teuerung verdoppelt werden!“, beantragte die kommunistische Fraktion. Stadtdirektor Schell hielt dazu ein ebenso lang ausgedehntes wie tiefschürfen- des Fachreferat, in dem er die Betonung auf individuelle Behandlung der einzemen Fälle legte. Mit dieser Methode sei man in Mannheim so weit gekommen, daß ein Drittel der hier ansässigen Hilfsbedürftigen schon jetzt einen Richtsatz habe, der weit über der Norm liege. Im übrigen lägen die Zahlen in der Praxis immer höher als ein- gesetzt, da die Stadt außerdem und dazu bisher immer die Miete für den betreffen- den Personenkreis, 460 C00 DM Winterbei⸗ hilfe, rund 275 000 DM für einmalige Unter- stützungen und individuelle Richtsatzerhö- hungen, 240 000 DM für das Schulfrühstück und 40 000 DM im letzten Jahr für eine be- sondere Mittagsspeisung von Kindern aus- gegeben habe, deren Mütter im Arbeitspro- zeß stehen. Der Antrag wurde zur weiteren Bearbeitung dem Soꝛzialausschuß über- geben. „Sie rennen damit offene Türen ein“, sagte Dr. Heimerich zu einem weiteren K- Antrag, der von der Stadtverwaltung ver- langte, sie solle sich mit aller Energie für eine Freigabe des Stadions bei der Besat- zungsmacht verwenden. Die Stadt habe zu diesem Zweck alle Vorbereitungen getrof- fen und stehe zur Zeit in Verhandlungen, die unter allen Umständen zur Stadionräu- mung durch die amerikanischen Behörden führen müßten. Der erste Etatberatungstag schloß mit einer Attacke von Stadtrat Bartsch(CDU) auf das Wohnungsamt,„dessen schwierige Arbeit wir nicht unterschätzen“. Man sollte sich aber doch überlegen, wie weit der Ver- Waltungsapparat des Wohnungsamtes per- sonell überbesetzt sei und versuchen, den schädlichen„bürokratischen Leerlauf“ ab- Zustellen. Diesen Reformgelüsten hielt Stadtrat Einmuth entgegen:„Löst das Woh- nungsamt auf, und der wirtschaftlich Schwache hat überhaupt keine Aussicht mehr, eine Wohnung zu erhalten“, damit dem Beigeordneten Ritter als zuständigem Referanten assistierend. rob MM“-Zeichnungen: Schneider Seite 4 825 25 MORGEN Donnerstag, 7. Juni 1951/ Nr 120 8— Waohnbau-Lotterie für Heidelberg genehmigt Spielkapital 200 000 DM/ Neuer Weg zur Bekämpfung der Wohnungsnot Der Präsident des Landesbezirks Baden hat für Heidelberg einne Wohnbau-Lotterie genehmigt. Dabei können 400 000 Losbriefe zum Preise von je 50 Pf ausgegeben wer- den, die einen Reinertrag von— wie man hofft— 80 000 bis 100 000 DM erbringen. Neben zahlreichen großen Gewinnen sollen als Prämien ein bis zwei Fertighäuser zur Verlosung kommen. Es ist geplant, die Prämienhäuser während der Zeitdauer der Lotterie im Zentrum Heidelbergs provi- sorisch aufzubauen. Träger der Lotterie ist die auf Initiative der Tageblatt-Redaktion im Januar dieses Jahres gegründete „Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Wohnungsnot e. V.“ in enger Zusammen- arbeit mit der Stadtverwaltung. Die Lot- terie soll im Spätsommer stattfinden. Die Vorbereitungen zu der Wohnbau- lotterie werden noch in dieser Woche be- Sinnen. Als Zeit der Durchführung sind die Monate August und September vorgesehen. Wenn der erhoffte Betrag aus der Lotterie Für die Heidelberger Wohnungsnot auch nur den berühmten Tropfen auf den heißen Stein bedeutet, so wird die Bevölkerung detmoch freudig diese Ankündigung begrü- Ben, weil nichts unversucht bleiben darf, um das Wohnungselend zu lindern. Die Ge- nehmigung der Landesregierung sieht übri- gens ausdrücklich vor, daß der Reinertrag unter Ueberwachung durch die Stadt Hei- delberg ausschließlich zur Errichtung von Klein wohnungen zu verwenden ist. Die Straßenbahn wird teurer Heidelberg. Einer Mitteilung der Heidel- berger Straßen- und Bergbahn AG zufolge wird heute, Donnerstag, der Heidelberger Straßenbahntarif erhöht. Der Einzelfahr- schein für 1 bis 3 Teilstrecken kostet 25 Pf (bisher 20 Pf), die Wochenkarten sind um 20 Pf teurer geworden, während die Preis- erhöhung bei den Monatskarten 2 DM be- trägt, Fünferheftchen kosten jetzt eine DM. Die erhöhten Betriebskosten bei der Straßenbahn, insbesondere die steigenden Materialpreise sowie die Lohnerhöhungen ZWISCHEN Die Haustreppe weggerissen Heddesheim. Am Ortsausgang in der Mannheimer Straße versuchte die Fahrerin eines Autos ein anderes zu überholen, als dieses im Begriff war, an einem Bauern- fuhrwerk vorbeizufahren. Der eine Wagen geriet dadurch in die Straßenrinne und riß eine Haustreppe weg. Der Sachschaden be- läuft sich auf rund 1700 DM. Die Fahrerin des Wagens trug einige leichte Verletzungen davon.— Einem Lastkraftwagen, der einen parkenden Wagen unvorschriftsmäßig über- Holte, fuhr ein Radfahrer entgegen, der von mm an die Wand gedrückt wurde. Das Fahr- rad kam unter ein Rad des Lkw. zu liegen und wurde zertrümmert. Der Radfahrer kam mit dem Schrecken davon.— Die Laien- bühne e. V. Heddesheim veranstaltete, in Gasthaus„Zum Hirsch“ einen wohlgelun- genen Nheaterabend mit einem drei- aktigen Schauspiel und einem Einakter in Mundart. „Sehr gut“ beim Wertungssingen Neckarhausen. Bei dem Wertungssingen in Seckenheim hat der Verein mit 70 Sän- gern ausgezeichnet abgeschnitten. Er konnte ür die zum Vortrag gebrachten Chöre das Prädikat sehr gut“ erhalten. Daß bei der Bewertung durch den Wertungs- richter Musikdirektor Schmitt, Langen hätten die Aenderung der Tarife unauf- schiebbar gemacht, sagte Direktor Berg- maier. Er wies darauf hin, daß seit 1924 der Heidelberger Straßenbahntarif nicht mehr geändert wurde. 10 240 Arbeitslose Hezdelberg. Im Bereich des Heidelberger Arbeitsamtes, zu dem außer Heidelberg Stadt- und Landkreis auch der Kreis Sins- heim gehört, wurden Ende Mai 10 240 Ar- beitslose gezählt gegen 10357 Ende April und 12 430 Ende Mai 1950. 6596 Männer und 3644 Frauen sind zur Zeit arbeitslos. 2500 Sprengkapseln gestohlen Weinheim. Eine reichlich mysteriöse An- gelegenheit ist ein Sprengstoffdiebstahl, der in einer der letzten Nächte in dem von einer Weinheimer FHandelsfirma unterhaltenen Sprengstofflager in der Viernheimer Straße ausgeführt worden ist. Nach den bestehen- den Vorschriften ist das Sprengstofflager drei Kilometer außerhalb des bebauten Ge- landes untergebracht. Am Dienstag wurde festgestellt, daß in einer der vorausgegange- nen Nächte das Lager erbrochen wurde. Eine gepanzerte Tür wurde aufgebrochen. Aber noch immer konnten die Einbrecher nicht an den Sprengstoff heran. Sie mußten erst gewaltsam den Tressor öffnen, in dem er sich befand. Zweifellos wurde hier mit gutem Werkzeug gearbeitet. Aus dem Tressor sind 2500 Sprengkap- seln und Zündschnur, aber darüber hinaus auch noch weiter Sprengstoff gestohlen worden. Außerdem wurde noch eine vierte Tür aufgebrochen, nämlich die zur Schwarzpul- verkammer. Diese war aber leer. Es ist ein Rätsel, welche Zwecke mit dem Einbruch verfolgt wurde. Der Stein auf den Schienen Dossenheim. Gegen 19 Uhr sprang der aus Richtung Schriesheim kommende Trieb- wagen der OEG aus den Schienen. Ursache waren Steine, die von Kindern auf die Schienen gelegt wurden. Totogewinn als„Jux“ Birkenau. Einige junge Leute wollten sich einen Jux machen und luden in einem Café sämtliche Gäste ein; sie hätten 55 000 Mark im Toto gewonnen., sagten sie. Am nächsten Tage wurde kräftig weiter gezecht. Als sich der Schwindel heraus- stellte, mußten sie natürlich blechen und erhielten außerdem je einen Strafbefehl von 70 Mark. Einer der Betroffenen erhob Ein- spruch mit dem„Erfolg“, daß er jetzt drei Wochen Gefängnis erhielt. Der Rettich im Poststempel Schifferstadt. Das Schifferstadter Ret- tichfest ist weit über die Grenzen der Pfalz hinaus bekannt; es wird in diesem Jahr vom 9. bis 11. und vom 16. bis 18. Juni ge- feiert. Eine Rettichkönigin ist bereits er- koren. Der Poststempel des Städtchens trägt einen Rettich als Symbol des größten ge- schlossenen deutschen Rettichanbaugebietes. Ein Inselschlachtfest Schwetzingen. Die Karnevalsgesellschaf- ten Speyer und Schwetzingen hielten auf der Kollerinsel ein fröhliches Inselschlacht- fest mit allerlei Ulk und Humor. Getanzt wurde auf der Tenne einer Scheuer. Ein „Oberligaspiel“ des Hohen Rates Schwetzin- Zen gegen das Staatsministerium Speyer Wurde ausgetragen. — Jugenderziehung kostele drei Monute Cefängniz Lausbubenstreich gerichtlich geschützt/ Lebensfremde Formaljustiz Der Vorsteher des Viernheimer Bundes- bahnhofes wurde vom Bensheimer Schöffen gericht wegen Freiheitsberaubung zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Diesem Ge- richtsurteil, das von der Bevölkerung schärf- stens kritisiert wird, liegt folgender Sach- verhalt zugrunde: Zwei Lampertheimer Schüler warteten am Viernheimer Bundes- bahnhof auf ihren Zug und verkürzten sich die Wartezeit dadurch, daß sie auf das Dach eines kleinen Bahnhofsgebäudes Steine war- fen. Auf die Hilferufe einer Frau, die sich in dem Häuschen bedroht fühlte, eilte der Bahnhofsvorsteher herbei, packte die beiden Missetäter am Schlafittchen, sie wollten nämlich ausreissen, und zwang sie, mit Hilfe eines weiteren Beamten, die Steine von dem Dach wieder herunterzuschaffen. Inzwischen War der Zug nach Lampertheim natürlich abgefahren und die Buben mußten auf den nächsten Zug warten. Auf Grund dieses Geschehens und der Anzeige der Eltern gegen den Bahnhofs- Vorsteher gelangte das Schöffengericht zu obigem Urteil. Von der Anklage wegen Körperverletzung war der Angeklagte frei- gesprochen worden. Wenn dieses Beispiel Schule machen sollte, dann dürfte dem Tun und Lassen unserer Jugend Tür und Tor geöffnet sein, denn jeder Erwachsene wird sich hüten, gegen Kinder und Jugendliche Milde Strafe für Ex-Kreisgendarmeriechef Frankenthal. Die Große Strafkammer des Landgerichtes Frankenthal verurteilte nach fünftätiger Verhandlungsdauer den 40 Jahre alten ehemaligen Gendarmerie- Kreischef von Frankenthal, Kaspar Josef Langen, wegen versuchter Nötigung, Urkundenunter- drückung und wissentlich falscher Anschul- digung zu einer Gefängnisstrafe von drei- einhalb Monaten. Während das Verfahren hinsichtlich der Anklage wegen Amtsunter- schlagung und Untreue auf Grund des Strafkreiheitsgesetzes eingestellt wurde, weil keine Gefängnisstrafe über sechs Monate zu RHEIN, NECKAR UND RIED (Fessen) mit Recht ein sehr scharfer Maß- stab angelegt wurde, ging aus der im An- schluß an das Wertungssingen stattgefun- denen Besprechung zwischen Dirigenten und Vorständen und dem Wertungsrichter hervor. Besonders hervorgehoben wurde durch den Wertungsrichter die Chorwahl und das freie Singen ohne Notenblätter. Frisch und ungekünstelt wurden die Texte musikalisch ausgedeutet, rhythmisch sehr gut erfaßt und dynamisch tadellos durch- geführt, so daß der Verein einen sehr guten Eindruck hinterließ. Wenn diese beachtliche Leistung erzielt werden konnte, so ist das inn erster Linie das Verdienst des Diri- genten, Chormeister Martin Ruland, der es ausgezeichnet verstanden hat, in ver- hältnismäßig kurzer Zeit, aus dem Verein einen gut ausgeglichenen und fein ab- gestimmten Chorkörper zu schaffen. 2 Heimkehrerfragen wurden erörtert Schriesheim. In einer Versammlung des Verbandes ehemaliger Kriegsgefangener im Saal der„Rose“ erörterte einleitend Orts- Vorsitzender Roloff verschiedene Heim- kehrer probleme. Im Mittelpunkt des Abends stand das Referat des Landesverbands- Geschäftsführers Weltschek, der sein Be- dauern darüber aussprach, daß im Lasten ausgleich die ehemaligen Kriegsgefangenen nicht berücksichtigt seien. Sämtliche Heim- kehrerverbände müßten sich zusammen- schließen, um die Forderung von 1 DM pro Tag Kriegsgefangenschaft durchzusetzen. Herr Roloff wies noch darauf hin, daß die in den Jahren 1945 bis 1948 Zurückgekehr- ten eine Steuerrückzahlung für das zweite Halbjahr 1948 beanspruchen könnten. Eine Wohltätigkeitsveranstaltung mit Kräften des Nationaltheaters Mannheim wird am 17. Juni veranstaltet. b. Ein anderer Dirigent Seckenheim. Zu dem Bericht über das Wertungssingen in Seckenheim hieß es, daß der Männergesangverein Sandhofen unter der Leitung von Martin Ruland gesungen erwarten war, mußte Langen von den rest- lichen zehn Anklagepunkten mangels Be- Weises freigesprochen werden. Und neue Anschuldigungen Frankenthal. Vor der ersten Großen Strafkammer des Frankenthaler Land- gerichts begann erneut die Hauptverhand- lung gegen die 27 Jahre alte ehemalige Ver- Käuferin Anneliese Nahstoll aus Altleinin- gen. In dem ersten Prozeß. der über drei Monate dauerte. war Anneliese Nahstoll zusammen mit dem 54 Jahre alten Revisor Julius Burow wegen Beiseiteschaffung von rund 730 Zentnern Zucker. Butter und an- derem zwangsbewirtschafteten hochwertigen Nahrungsmitteln in der Zeit von 1944 bis 1948 zu vier Jahren Zuchthaus und 5 000 DM Geldstrafe verurteilt worden. In dem ersten Verfahren wurden von den insgesamt 698 Angeklagten vier freigesprochen, gegen 48 Wurde das Verfahren eingestellt. In der jetzigen Revisionsverhandlung gab es schon am ersten Verhandlungstage eine große Ueberraschung, als die Haupt- angeklagte Armeliese Nahstoll auch den früheren Kreisgendarmeriechef Langen belastete. Sie behauptete u. a., Laetngen habe damals nicht nur um die gan- zen Schieber-Affären gewußt. er habe auch regelmäßig selbst Butter. Zucker und an- dere Nahrungsmittel bezogen. Auf Grund dieser sensationellen, vollkommen neuen Aussagen beschloß das Gericht. die Ver- handlung zu vertagen. hat. Berichtigend wird uns mitgeteilt, daß nicht Martin Ruland. sondern Chormeister Otto. Baus en hardt den Märmer- gesangverein Sandhofen dirigiert hat. Wir gratulieren: In Schriesheim feiert der Augen- arzt Dr. Robert Fuchs und Frau Alice geb. Mattein, das Fest der goldenen Hochzeit. Der Jubilar stammt aus Pirmasens und ist 86 Jahre alt; er praktizierte früher in Mannheim, heute wohnt er im Kreisalters- heim. In Neckarhausen feiert am 8. Juni Frau Barbara Schreckenberger, Haupt- straße 33, ihren 83. Geburtstag. Weinheimer Obst- und Gemüsemarkt vom 6. Juni. Erdbeeren A 90113, B60 85; Kirschen A 50—62, B 40—49, B 30—35; Spargel 1. Sorte 165171, 2. Sorte 123127, 3. Sorte 116—117, 4. Sorte 55—58; Stachelbeeren grün 18—21; Kopfsalat Stück 2—4; Wirsing 10; Weißkraut 19. Anfuhr und Nachfrage gut, es waren 140 Zentner insgesammt angeboten. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroß- markt vom 6. Juni. Anfuhr und Nachfrage gut, für Kopfsalat bestand kein Interesse und es verblieben, Ueberstände, Es erzielten: Erdbee- ren 1. Sorte 95—115, 2. Sorte 80—90; Süßkir- schen 1. Sorte 50—62, 2. Sorte 49—48; Spargel 1. Sorte 165182, 2. Sorte 130—143, 3. Sorte 115 bis 125, 4. Sorte 45—60;: Kopfsalat 1. Sorte 5—7, 2. Sort 3—4; Mangold 9; Rhabarber 3—4; in dieser oder ähnlicher Form einzus ten. Wir haben es doch schon herrlich pu gebracht: Well zwei Schulbuben zwei den Zeit versäumen, muß ein Pflichtbe 55 ter Beamter drei Monate Gefängnis Aboit g Irrwege einer lebensfernen Formaljusth 1 Kinder als Metalldiebe Heidelberg. Zwei Schüler, sechs und Dl Jahre alt, entwedeten auf der Suche 1 verkaufsfähigem Altmetall zehn kuple Wasserablaufsiebe, die im Wehrsteg del orthopädischen Klinik in Schlierbach eh gelassen waren. Der Zuverlässigkeit ch, Altmetallhändlers, dem sie die Beute a boten, ist ihre Festnahme zu verdanken. f Blick ins Land Kartoffelkäfer beim Wintersport Vor Grupp deutse nen n zumac meiste Göppii Die Gang Vorent zum S Frisch Freiburg. Auf den noch immer gro Schneeflächen des Feldbergs wurden Klumpen von Kartoffelkàfern gefundg Bei der Untersuchung dieser seltsamen scheinung kam man zu der Annahme 00 die Käfer„schwärmten“ und dabei Feldberg nicht überfliegen konnten. wissenschaftliches Institut in Freiburg 0 noch nähere Einzelheiten des Vorgang Untersuchen. Ein Riesenschuh von 12 Zentnern Karlsruhe. Im Rahmen der gegenit gen Fach- und Leistungsschau der Sd macher Württemberg-Badens wird hier u! auch der größte Stiefel der Welt, ein y einem bayerischen Schuhmacher angelent ten Skieschuh, Größe 480, gezeigt, der, immerhin nicht alltägliche Gewicht von und schreibe 12 Zentnern aufweist. Sonderzüge zum Evangelischen Kirchen Stuttgart. Zum Evangelischen Kirchen vom 11. bis 15. Juli 1951 in Berlin wd Bundesbahn mehrere Gesellschafts- Son züge fahren, u. a. von Stuttgart, Köln, u nover, Hamburg und Kassel. Unfall im Hallenschwimmbad Trier. Beim Absprung zum dreifadh Salto vom hohen Brett stürzte im Hale schwimmbad in Trier ein Kunstspringer g voller Wucht auf das Gesicht einer Sch merin, die sich im gleichen Augenbid Rückenlage vom Rand des Schwimmbedhe abgestoßen hatte. Die Schwimmerin mit einem Nasenbeinbruch und schy Platzwunden im Gesicht bewußtlos aus f Wasser geborgen; der Kunstspringer mit leichteren Verletzungen davon. Ein„Nachtgespenst“ entlarvt. Wittershausen(Süd württemberg, Wittershausen versuchte eine Hause zerin, eine in ihr Haus einge wiesene li lingsfrau dadurch zu vertreiben, daß se Gespenst verkleidet nachts das Kind Frau erschreckte, während diese in el Fabrik arbeitete. Gegen die Hausbesiti ist Strafanzeige erstattet worden, na Nachbarinnen durch das Schreien des des aufmerksam geworden Waren und Rheuma Ischias, Neuralgien dann. Romigal! Schmerzhaftes Rheuma, Ischias, ſomie hartnäckige Muskel- und Selenkſchmerzen werden ſeit pielen Jahren durch das hochwertige Spezialmittel Romigal mit hervorragendem Erfolg bekämpft. 1200 ſchriſtl. Arzteanerkennungen u. a. von Fachärzten, Profeſſoren, flinikärzten. flarnſäurelöſend, unſchädlich! Romigal wirkt ruſch. 20 Tabletten I 1.20, Sroßpackung M 3.10 in allen flpotheken Neuralgien, quälende Kreuzschmerzen [D veAMIETune n IMMOBILIEN I[Lonxuxnssfauscu! 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Diese Vereine werden sich im zweiten gang kaum Seitesprünge erlauben, so daß die J Forentsche dungen erst am 17. Juni beim Zu- be ammentreffen dieser Vereine fallen. In der Gruppe I wird nur die Frage sein, is und zi e noch der RSV Mülheim gegen Harles- Suche na] hausen und die Kieler„Zebras“ gegen Haßloch n kuplen zum Siege kommen. In der Gruppe II hat steg bei Frischauf“ Göppingen sein Spiel gegen Gum- erbach 0 mersbach schon hinter sich, so daß es in Ruhe ieee zsehen kann, wie sich die Polizei von Ham- üskeit eue zug mit wren Kollegen von Kiel schlägst. Aber Beute au bier ist eine Ueberraschung ebenso wenig zu danken. erwarten, wie in den Spielen der Gruppe J. Dreimal Mondia italienische Motorräder unter britischen Fahrern siegten am Mittwoch in dem zwei- den und dritten Lauf der Tourist-Trophy in England. Nachdem die Marke Norton im Rennen der 350-Cαm-Klasse am Montag einen triumphalen Erfolg errang, konnte die italienische Firma Mondial in dem am Mittwoch erstmals ausgefahrenen TT-Ren- nen der Klasse bis 125 oem ebenso über- legen siegen. C. MeCandless(Großbritannien) legte die 121 Kilometer in 1:00:30 Stunden zurück und erzielte die im Hinblick auf den ge- Inis justiz 5 einzug errlich zy Zwei Siu, lichtden nis abgzi nal justia 11 ringen Hubraum und die hohen Anforde- gegenwin rungen der Strecke hervorragenden Durch- der Sc schnitt von 119,7 km /st. Als Zweiter und ird hier u Dritter passierten die Italiener Carlo Ob- elt, en a dial und Guido Leoni(beide auf Nondiah r angefert das Ziel. Sie erreichten 118,0 und 114,4 Km /st. Besetzung gefunden. igt, der d „64. Obertheinischie“ als vo pische Prütungstegatia Hochfest unserer Ruderer mit Klassebesetzung/ Was Rang und Namen hat, startet in Mannheim Bereits vor drei Wochen teilten wir mit, daß der Deutsche Ruder- Verband Mannheim eine Auszeichnung hat zuteil werden lassen, wie sie nur wenige deutsche Regatta-Plätze erhalten können. Die„64. Oberrheinische“ wurde zur ersten vorolympischen ee eee erklärt! Gleichzeitig wurde deklariert, daß die in Mannheim siegreichen Mannschaften für große Auslandsstarts nominiert werden!— Von diesem Augenblick an war klar, daß dieses Hochfest der Ruderer in Mannheim 1951 eine Besetzung erfahren würde, wie man sle seit vielen Jahren nicht mehr erlebt hatte! Obwohl diese Gewißheit bereits vor- herrschte, war es gespannte Erwartung, die die Atmosphäre am Dienstagabend im Amieitia- Bootshaus bestimmte, als sich die führenden Köpfe des Mannheimer Regatta-Vereins zur Entgegennahnie der Startmeldungen, zur Aus- losung und zur Besprechung organisatorischer Fragen versammelt hatten. Für wieviele und für welche Rennen würden die„Ganz großen“ Nennungen abgeben? Welche Felder resultier- ten hieraus für die klassischen Rennen? Das Ergebnis entsprach in jeder Beziehung den Erwartungen: 36 Vereine, die meldeten, bringen 191 Boote mit 997 Ruderern an den Start! Wie die Klasse-Felder im einzelnen aussehen, mögen die nachstehenden Hinweise andeutungsweise erhellen. Im ersten Senior- Achter(Wanderpreis des Regatta-Vereins) kämpfen RG Flörsheim, Etuf Essen, Köln 77, RV Duisburg, der Ruderverband, Berliner Club und die Renngemeinschaft Amicita/ Baden um die Siegespalme. Das gleiche Klassefeld, zuzüg- lich Germania Frankfurt, trifft am zweiten Tag in einem großen Achter-Rennen erneut aufeinander. Im ersten Senior-Vierer m. St.— erst gestern schrieben wir, daß Mannheim hier ein großes Eisen mit der Amicitia im Feuer hat— werden sich RG. Saar-Undine Saarbrük- ken, Berliner Club, Köln 77, der Ruderverband und das bereits genannte Mannheimer Team einen Kampf auf Biegen und Brechen liefern. Es mag verfrüht sein, Einzelnennungen jetzt schon detaillierter zu behandeln— aber eines sei noch gesagt: Alle Rennen die„Erste“ sind, haben durchweg diese gleiche hervorragende Die für den Rudersport ebenfalls wertvollen zweiten Rermen sind teil- weise geradezu überfüllt(„nur“ 22 Boote— das bedeutet vier Vorläufe— meldeten bei- spielsweise im zweiten Jungmann-Vierer und 14 im entsprechenden Achter) Die rund 40 Konkurrenzen wird der Regatta- Verein, in dem zufrieden strahlend 1. Vorsit- zender Wilhelm Reichert präsidierte, an bei- den Tagen pausenlos abrollen lassen. Zahn- Minuten-Starts werden einander unaufhörlich ablösen. Keinerlei unnötige Längen sollen das Riesenprogramm stören. Im Gegenteil, eine schwungvolle Programmauflockerung soll in Form von Wasserspringern eingestreut wer- den. Von schnellen Motorbooten geschleppt, werden diese Sportler, auf Spezial-Wasser- Schiern wie die„wilde Jagd“ durch den Hafen kurven und dabei über einen auf Pontons ruhenden Sprungturm“„hopsen“. Die fleißigen Kinobesucher kennen ja derartige Nummern aus der„Fox-Tönenden“ und„Welt im Bild“, wo diese Wasser-Ski-Haserln als sportlicher „Dernier Cri“ der Kalifornischen Küste(Florida, Miami usw.) ihre mitunter als Clownerie ver- kauften„Wippchen“ vorführen— Wippchen übrigens, die auch mit Regenschirm, Schlapp- hut und Pumphose immer sehr viel Mut und sportliches Können verlangen. Mehrmals zehn Minuten an beiden Tagen werden sie die Mannheimer ergötzen, um dann wieder den Ha uptereignissen, den großen klassischen Ruder kämpfen Platz zu machen.. Wie wir hören, zeigt sich auch die Hafen- verwaltung von ihrer besten Seite: Sie wird den Hafen gamz ‚ausräumen“ und damit er- möglichen, daß je sechs Boote gleichzeitig star- ten können; eine Voraussetzung, die mehr als wesentlich ist, denn ein Zwei- Boote-Start ist „mau“, ein Drei-Boote-Start halbwegs ein Rennen, ein Vier-Boote-Start ein Rennen und — ein Sechs-Boote-Feld m spannenden Fin- nish) einfach eine„Wucht“!-kloth ViR-Revanche gelungen VfR Mannheim— Phönix Ludwigshafen 2:0 Am Mittwochabend besiegte der VfR im Pokalspiel Phönix Ludwigshafen auf Grund der besseren kämpferischen Leistung verdient mit 2:0 Toren. Die Begegnung war in allen Belangen wenig erbaulich. Auf dem„Rasen“ wurde alles vorexerziert, was es im Fußball nicht geben sollte. Von Beginn an nahmen die Spieler gegeneinander so wenig Rücksicht, daß man hätte glauben können, es handele sich nicht um das Spiel zweier immerhin versier- ter Mannschaften, sondern um ein Kerwe Treffen,. Dazu leistete sich Schiedsrichter Pen- nig eine Serie von Fehlentscheidungen, die sich gewaschen hatten und die einem international bewährten Mann nicht unterlaufen dürften. Es hatte damit begonnen, daß Stiefvater gleich in den ersten Minuten für einen Faust- schlag an Ott vom Platz gestellt wurde. Pen- nig verstand es nicht, die hitzigen Gemüter zu beruhigen, nahm seine Zuflucht zu Verwar- nungen, wo weitere Hinausstellungen durch- aus am Platz gewesen wären. Aber selbst mit zehn Mann brachte die VfR-Elf eine große kämpferische Leistung auf und holte sich gegen die enttäuschenden Ludwigshafener in der 25. Minute durch einen Kopfball von Danner die 1:0-Führung. Wenig später hielt Torhüter Eberhardt den durchgelàufenen Danner fest. Den Elfmeter verwandelte Bol- leyer sicher zum 20. Bei diesem verdienten Sieg blieb es. Knapp 3000 Zuschauer gingen kopfschüttelnd von dannen. W. L. Von Ring zu Ring Der europäische Schwergewichtsboxer Jack Gardner unterlag am Dienstag im Rahmen einer britischen Festival- veranstaltung dem Argentinier Cesar Brion nach Punkten. * Der Europameister im Halbschwergewicht, Don Cockell, schlug am Dienstag Nick Barone (Usa) in der 6. Runde k. o. Der Niederschlag erfolgte durch eine sehr harte Rechte an das Kinn des Amerikaners. Englands Europmeister im Mittelgewicht, Randolph Turpin, kam gegen Jackie Keough (US) ebenfalls zu einem K. o.-Sieg. Der Ring- richter stoppte den Kampf in der 7. Runde. Der Amerikaner war kampfunfähig. * Mittelgewichts- Weltmeister Ray Robinson (Usa) verteidigt seinen Gürtel am 10. Juli in London gegen Europameister Randolph Turpin (Großbritannlen). Der Ring soll in den Aus- stellungshallen am Earls Court aufgestellt werden. * Der ehemalige Weltmeister im Schwer- gewicht, Joe Louis, möchte nach seinem Kampf gegen Lee Savold(13. Juni) im August in einem deutschen Boxring gegen den deutschen Meister Hein ten Hoff antreten. Diese Mittei- lung machte der farbige Ex weltmeister am Mittwoch und fügte hinzu, daß er im Juli nach Deutschland zu reisen beabsichtige, um Einzel- heiten zu besprechen- Der britische Schwergewichtsmeister Johnny Williams schlug am Dienstagabend in London den bekannten österreichischen Schwergewichts⸗ boxer und früheren Europameister Joe Wei⸗ dinger in der 6. Runde, Kk. 0. Die Europäische Box-Union(EBU) befaßte sich am Dienstag mit den Anträgen deutscher Boxer und gab dem Antrag des deutschen Schwergewichtsmeister Hein ten Hoff auf Her- ausforderung des europzischen Titelhalters Jack Gardner statt. Conny Rux wurde als Heraus- forderer im Halbschwergewicht für Don Cok⸗ kell mit 9:1 Stimmen anerkannt. cht von ist. 1 Kirche 1„ 1 K. BIOR-ULTRA-ZAHNPASTA NICHT NACH SCHICREN, ur KOPFPWWEUH lin u Statt Karten! HIER UBERALL ERHALTLICH Netuenschmerfzen. 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Spiess In tiefer Trauer geben wir 5 allen Freunden und Bekannten zur Kenntnis, daß mein lieber Vater und Schwiegervater, unser guter Großvater und Urgroßvater, Herr Ferdinand Seyler Bezirks-Mechaniker der NRK i. R. am Freitag, dem 25. Mai 1951, infolge eines Herzschlages, unserer Ib. Mutter allzu schnell im Tode folgte. in unseren Herzen werden sie weiterleben! Familie Adam Klein Familie Karl Schippani Linz/ Donau/ Ob.-Oesterr., Liebigstr. 4 Die Einäscherung fand am 29. Mai 1951 in Linz statt. Herzlichen Dank all denen, die meinen lieben Mann, Herrn Josef Burkardt aut seinem letzten Wege begleiteten und mir durch die herr- 00 die geslh lichen Kranz- und Blumenspenden und in sonstiger Weise mre Hilka Elk Anteilnahme bezeugten. käse Ihid Benheim Waldhof, den 7. Juni 1951 C peckweg 24/6 5 8 1 Melanie Burkardt case, den en können einmall B der ken f[D vegxkxofk N Nach schwerer Krankheit wurde 1 unser lleber Bruder Kiächen 2 Biifetts ab 138,.— DM. 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Juni 13826, er- eilte ihn dort der Tod, und erst fast zwan- Zig Jahre später, 1844, wurden auf Veran- lassung Richard Wagners die sterblichen Ueberreste Carl Maria von Webers nach Dresden gebracht, der Stadt. die durch Webers Wirken recht eigentlich die Ge- burtsstätte der romantischen deutschen Oper geworden ist. In den vier Jahrzehnten., die Carl Maria von Weber vergönnt waren. hat er redlich zu tun gehabt, als Mensch und Künstler mit den Widrigkeiten seiner kurzen Erden- pilgerschaft fertig zu werden. Ein Stück- cheri von der unsteten Abenteurer- und Glückritternatur seines Vaters Franz An- ton Weber, eines überreich mit Kindern gesegneten wandernden Theaterdirektors und Musikus(dessen Vorfahren übrigens micht, wie in älteren Weber-Biographien zu lesen ist, aus Niederösterreich stamm- ten, sondern als wackere Alemannen im Breisgau auf ihren Mühlen und Höfen sagen), wurrlte wohl auch in dem 1786 aus zweiter Ehe in Eutin geborenen Sohn Carl Maria, der allerdings ganz im Gegensatz zu der windigen und prahlerischen Groß- mannssucht seines fragwürdigen Erzeugers zeitlebens ein Vorbild der Redlichkeit und irmeren Sauberkeit war und vor allem ein angeborenes Gefühl für menschliche Würde Schwarzhörer Teichnung von Syverson in„Saturday Evening Post“ Kohlen-Exporte nur ein Preis problem Die Bundesregierung muß eine schärfere Kontrolle über die westdeutsche Wirtschaft ausüben, wenn die wirtschaftlichen Probleme Semeistert werden sollen, stellt die UNO- Wirtschaftskommission für Europa in einem Zusatz zu ihrem Jahresbericht am 6. Juni fest. Trotz der sprunghaften wirtschaftlichen Int wicklung im Jahre 1950 gehört die Bun- desrepublik nach Ansicht der UNO-RKonmis- sion zu den Wenigen europäischen Ländern, die noch über erhebliche Reserven an Ar- beitskräften und Industriekapazitäten ver- fügen. 9 Die wirtschaftlichen Spannungen der Bun- desrepublik werden hauptsächlich darauf zurückgeführt, daß die Produktion von Kohle, Stahl und Elektrizität weit hinter . industriellen Entwicklung nach- inkt. Es ist nicht richtig, daß die Erzeugung von Kohle, Eisen, Stahl und Elektrizität hinter der übrigen industriellen Entwicklung nachhinkt. Seitdem— amerikanischen(im Jahre 1949 ausgesprochenen) Wünschen gehorchen Europas Bergbau die jährliche Kohlenför- derung um acht Millionen Tonnen steigerte, stieg die Ruhrkohlenförderung um 7,5 Mil- lionen Tonnen. Den Hauptbeitrag erbrachte also die Bundesrepublik. Aber nicht nur in der Förderung, sondern auch im Kohlenexport, der Willkürlich in einer an die Märchen aus 1001 Nacht gemahnenden Weise von der Inter- nationalen Ruhrbehörde befohlen wird. „Sie können ganz unbesorgt sein“, sagte Ali Baba zu dem reichen Handelsherrn, den seine 40 Räuber gefangen hatten.„Es geht hier völlig korrekt zu. Wir stimmen nämlich darüber ab, wem Ihre Sachen ge- hören sollen. Dabei haben Sie selbstver- ständlich auch eine Stimme!“ Aus:„Ali Baba und den 40 Räubern“ Fadenscheinig ist der Einwand, daß das in aktive Rüstungs wirtschaft eingeschaltete Aus- land dieser Kohle bedürfe, während die Bun- desrepublik, weil sie in aktive Rüstungswirt- schaft nicht eingeschaltet ist, seinen indirekten Verteidigungbeitrag mit Kohlelieferung zu lei- sten habe. Fadenscheinig deswegen, weil zur gleichen Zeit, in der in Westdeutschland die Kohlenvorräte von Bahn, Energiewerken, In- dustrie auf drei bis sechs Tage bemessen sind, das vom Ruhrgebiet belieferte Ausland Koh- lenvorräte anlegt, die für 25 und mehr Tage Ausreichen. Fadenscheinig aber auch schon des- wegen, weil der unter allen ausländischen Kohlenpreisen liegende deutsche Kohlenpreis wie ein Magnet auf die ausländischen Bestel- ler wirkt. Wer würde denn nicht lieber billige Kohle kaufen und der teueren Kohle aus dem Wege gehen? i Neuerlich sind der Bundeskanzler und der Bundeswirtschaftsminister am Petersberg vor- stellig geworden, um Protest einzulegen ge- gen die überhöhte Kohlenexportquote. Pro- fessor Erhard bezeictnete in seinem Memo- randum als Mindestmenge pro Haushalt 24 Zentner Hausbrandkohle. In Langenbrücken, bei einer CDU-Delegierten versammlung am Wochenende, sagte er, er würde lieber Pro- duktionseinschränkungen und Arbeitslosigkeit in Kauf nehmen, als den deutschen Verbrau- besaß. Er muß ein hübscher Bursche mit gewinnenden Umgangsformen und einem früh der Musik zugetanen sehr beweg- lichen Geist gewesen sein. In jungen Jahren voll romantischem Ueberschwang war er kein Spielverderber, und im lustigen Kreise gleichgesinnter Freunde ließ er es an Aus- gelassenheit und sprudelndem Humor nicht fehlen. Die Frauen kamen ihm sehr ent- gegen, und die Chronisten wissen von mancher feurigen Liebelei. von Eifersuchts- affären und übermütigen Jugendstreichen schmunzelnd zu berichten. Er war eine glückliche, wenn auch sehr sensible Natur und hat sich die Lasten seiner Lehrjahre in Hildburghausen, in Salzburg bei Michael Haydn, in München. in Wien und Darm- stadt hier beim Abt Vogler, dem einstigen Mannheimer Hofkaplan und Kapellmeister) auf seine Art zu vergolden verstanden. Die Tatsache, daß er bereits mit zehn Jahren ein ausgezeichneter Pianist war und als Dreizehnjähriger zwei heute vergessene Opern,„Die Macht der Liebe und des Weins“() und„Das Waldmädchen“ ge- schrieben hatte, zeigt deutlich, daß er die Zeit des Studiums nicht verplempert hat. Mit achtzehn Jahren ist er Opernkapell- meister in Breslau, zwei Jahre später tritt er als„Musikintendant“ in die Dienste des in Schlesien lebenden Prinzen Eugen von Württemberg, der ihn wegen seines hervor- ragenden Organisationstalents dem Prin- zen Louis in Ludwigsburg als Geheim- Sekretär empfiehlt. Eine Betrugsaffäre, in die Carl Marias leichtsinniger Vater ver- wickelt ist, bringt auch ihm Verhaftung und Ausweisung aus Württemberg, bis er end- lich nach weiteren Wander- und Kapell- meisterjahren(in Prag) seine Berufung als „königlich sächsischer Kapellmeister und Direktor einer in Dresden neuzuschaffen- den deutschen Oper“ erhält. ein Amt, in dem er sich in dauerndem Kampf gegen Hofkabalen und Theaterintrigen langsam aufrieb. Nur der Triumpf seiner reforma- torischen künstlerischen Idee. wie sie sich im„Freischütz“ offenbarte und ein unge- trübtes junges Eheglück an der Seite seines „Mukkerl“, der anmutigen und charakter- kesten Sängerin Caroline Brandt, gaben Carl Maria von Weber für die letzten neun Jahre seines Lebens Kraft und Halt. 5 An der Gestaltung der Lebensschicksale der Familie Weber hat auch Mannheim bedeutsamen Anteil gehabt. Schon Carl Marias Vater, Franz Anton Weber(der sich übrigens in seinem maßlosen Geltungs- bedürfnis den Adels- und Baronstitel au- eigener Machtvollkommenheit beigelegt hat) und dessen Bruder, Onkel Fridolin Weber, Vater von Mozarts Konstanze. wirkten als tüchtige Musiker geigend und singend in Carl Theodors Mannheimer Kapelle und an der kurfürstlichen Oper. Während Fridolin seghafter Mannheimer Bürger wurde, ver- scherzte sich Carl Marias Vater durch seine Unbotmäßigkeit bald die Gunst des Kur- kürsten, der ihn kurzerhand in die Armee steckte. Erst an seinem Lebensabend kam er wieder nach Mannheim, um 1812 hier zu sterben. Auch der junge Carl Maria hat in Mannheim und FHeidelberg glücklichste Stunden geistiger Anregung und ausgelas- sener Fröhlichkeit verlebt. Als sein Vater und er 1810 aus Württemberg hinausge wor- N eee e e——————— cher nochmals in diesem Winter frieren zu lassen. Doch das Kohlenproblem ist nicht nur ein Mengen-, sondern auch ein Sortenpro- blem. Fraglich, ja sehr anzuzweifeln ist, ob bei der Exportauflage noch so viel Hausbrand- kohle übrig bleibt, bzw. Kohle, die irgendwie für Hausbrandzwecke verwendet werden könnte), daß sie irgendwo irgendeinem Ver- braucher weggenommen werden kann. Es darf nicht vergessen werden, daß in der Ruhr- kohlenförderung die für Hausbrandzwecke vor- züglich geeignete Mager- und Anthrazitkohle nur aus drei Flözen) gefördert wird und ins- gesamt lediglich 7,2 Prozent der Ruhrkohlen- förderung ausmacht. f Auch die jüngst in der Presse erschienenen Sensationsnachrichten über eine Steigerung der amerikanischen Kohlenimporte gehen an dem Kern des Problems vorbei. Eine Ver- ringerung des deutschen Kohlenexportes zieht nicht automatisch eine Ver- ringerung der Kohleneinfuhr für Verede- lungszwecke nach sich. Von den im April 1951 eingeführten 363 000 Tonnen amerikanische Kohle entfallen 349 698 Tonnen auf Veredelung, wobei der in der Presse besonders hervorgehobene cif-Preis für UsS-Kohle(im Schnitt 97,62 DM. je Tonne) als effektive Devisenzahlung nicht in Frage kommt, denn es handelt sich. wie bereits aus- geführt, um einen Veredelungsauftrag. Auch bei den Einfuhren von 300 000 Tonnen Kohle aus dem Saargebiet und Lothringen liegt kein Devisenaufwand vor, denn es handelt sich le- diglich um ein Kohle-Austausch-Abkommen, 1) Im Ruhrrevier geförderte Anteil an Zahl im fen wurden, fanden sie in Mannheim Zu- flucht. Besonders Carl Maria erwuchsen in seinem Namensvetter Gottfried Weber, dem Leiter der Mannheimer Konzertgesell- schaft„Museum“, und in dem musikbeflis- senen jungen Studiosus Alexander von Dusch freundliche Helfer. So konnte Carl Maria als Pianist in Mannheimer und Hei- delberger Konzerten auftreten. und in Hei- delberger Mondscheinnächten schwärmten die Freunde, serenadend jungen Heidel- bergerinnen huldigend, im Kreise der Familie des Besitzers von Stift Neuburg von Lenz und Liebe. bei welcher Gelegen- heit dem Komponisten zum ersten Male das„Gespensterbuch“ von Apel und Laun unter die Augen geriet, aus dem er gemein- sam mit Freund Dusch die Sage von der Jägersbraut und dem Probeschuß las— die erste Begegnung also mit dem Frei- schütz-Stoff! In diesen Herbsttagen von 1810 kom- ponierte Weber in Mannheim wesentliche Die Aktentasche Wenn einer ein besserer Herr ist, so hat er eine Aktentasche. Eine bessere Akten- tasche hat auch ein Schloß und einen Schlüs- Sel. Diesen Schlüssel hat sie aber nur kurze Zeit, weil er bald verloren geht, während sie das Schloß behält, das aber auch nach einiger Zeit nicht mehr gut funktioniert, was der bessere Herr daran merkt, daß die bessere Aktentasche schwer zuzuknipsen ist. Aus all dem geht hervor, dag zu einem besseren Herrn Akten gehören. Akten sind etwas, was man durcharbeiten muß. Viele Herren arbeiten ihre Akten in der Straßen- bahn oder im Vorortzug durch. Das ge- schieht in der Weise, daß sie in den Akten Blatt um Blatt umwenden und manchmal darin lesen, ja sogar gelegentlich den Blei- stift ziehen und ein Ausrufungszeichen an den Rand machen. Hieraus kann einer leicht entnehmen, daß die Akten hauptsächlich dazu da sind, durchgeblättert zu werden. Wer so etwas annimmt, wird nie ein tüch- tiger Aktenbearbeiter werden, denn er be- ginnt an der Heiligkeit und absoluten Not- Wendigkeit der Akten zu zweifeln. Er wird es kaum zu höheren Stellungen bringen. Es leuchtet sofort ein, daß eine Aktentasche sich nicht dazu eignet, Geheimakten aufzu- nehmen. Nimmt sie aber doch einmal solche in sich auf, werden sie leicht verloren, und dann steht in der Zeitung: „Aktentasche mit für den Finder nutz- losen Schriftstücken verloren“, und gegen Belohnung ist sie irgendwo abzugeben. Ge- stohlen werden wichtige Aktentaschen nur in Kriminalromanen, und in ihnen ist die Wirkung entsprechend katastrophal. Ich glaube aber, wenn ein richtiger Dieb so eine Aktentasche findet, behält er sie, denn er weiß, sie enthält nicht irgendwelche Wertvollen Dokumente, sondern das Früh- stücksbrot. So, jetzt habe ich es verraten: Die Akten- tasche dtes feinen Herrn enthält in erster Linie Frühstücksbrot in fettundurchlässigem Papier. Ich habe noch niemals Geheimakten ge- sehen, und wenn auf einem Papier„Ver- traulich“ stand, dann konnte ich mich darauf verlassen, daß sein Inhalt uninteres- sant war, oder daß das Vertrauliche schon zum Unterhaltungsstoff meiner Aufwarte- — bei dem nicht der Preis, sondern die Menge bedeutsam ist. Nüchtern betrachtet liegt die Malaise an anderer Stelle. Darüber täuschen auch die an nationalsozialistische Methoden gemahnende Sensationsmeldungen nicht hinweg. Solche Methoden erschweren nur die Situation, gleich- gültig ob sie gut oder böswillig angewandt Werden. Billig und recht wäre es, da die Notwendig- keit einer Steigerung der Kohlenproduktion auch im Auslande anerkannt wird, zu fordern, der ausländische Abnehmer möge sich an der Aufbringung der Investitionsmittel beteiligen. Das heißt Anpassung des deutschen Export- kohlepreises an das Ausland, Erhöhung bis zu 3,5 pro Tonne. Bei einem jährlichen Export von etwa 22 Millionen Tonnen würde die Erhöhung ein Mehreinkommen von 375 Mil- lionen DM. erbringen. 8 England, das seinen Kohlenexport trotz allgemeiner Bedarfssteigerung um fast 75 Pro- zent senkte, erhöhte den Kohlenpreis kürzlich um zwei Dollar, wiewohl er bereits vorher über den deutschen Preisen lag. Was Wunder, wenn in Düsseldorf das At- lantie House) Einheimische, die darum wissen, Was sich hinter seinen weißen Mauern abspielt, an 1001 Nacht, an Ali Baba und seine 40 Räuber erinnert. Was Wunder aber auch, wenn unter diesen Voraussetzungen europäisches Denken in der Bevölkerung, beim kleinen Manne von der Straße, schlecht Fuß faßt, daß dem Schuman- plan mit Mißtrauen begegnet wird. Was Wunder, daß der FDP- Abgeordnete Mende bei einer öffentlichen Kundgebung die . 0 Gewerkschaften aufforderte, in den Streik zu ene 3 treten. Wegen der Kohlenexportquote zu strei- 1. Gas- u. Gasflammkohle 18,0 25 ken, die in Ablehnung des deutschen auf Ex- 2. Fettkohle 67,4 2³ port von 5,1 Mill. t lautenden Angebotes mit 3. EBKOhle 7,4 6 6,2 Mill. t festgesetzt wurde. F. O. Weber. 4. Magerkohle 2,9 2—— 5. Anthrazitkohle 4,3 3) Sitz der Alliierten Ruhrbehörde KUREZ NACHRICHTEN Deutsches Eigentum in Argentinien vogelfrei In dem Gesetz, das eine argentinische Regie- rungskommission gegenwärtig über die Behand- lung des beschlagnahmten deutschen Eigentums in Argentinien ausarbeitet, soll, wie verlautet, weder eine Rückgabe noch eine Entschädigung der deutschen Eigentümer vorgesehen werden. Es sei vielmehr beabsichtigt, die bisher nur blok- kilerten Vermögenswerte zu Gunsten des Staates zu enteignen. Rund 2,5 Milliarden Kilogramm Baumwolle benötigt USA Das US-Landwirtschaftsministerium schätzt den Baumwollverbrauch der amerikanischen Spin- nereien im Erntejahr 1950/51 auf insgesamt 10 760 000 Ballen zu je 225 Kilogramm. Der Verbrauch würde der drittgrößte in der amerikanischen Geschichte sein. Nur in den Erntejahren 1941/2 und 1942/3 Wurden noch mehr und zwar Über 11 Millionen Ballen Baumwolle verbraucht.— Die, Baumwoll- Exporte der USA im laufenden Erntejahr werden von dem Ministerium auf 4,2 Millionen Ballen veranschlagt. Erdbeeren und Kirschen reichlich und billig Auf dem Bühler Erzeuger-Obstgroßmarkt wer- den zur Zeit täglich 500 bis 700 Zentner Erdbeeren zu Preisen um 80 Pfennig je Pfund und rund 20 Zentner Kirschen zu 40 Pfennig je Pfund Erzeugerpreis angeliefert. Und geht ihr nicht willig, braucht Bayern Gewalt Die Arbeitsämter in Bayern sind angewiesen worden, geeignete jugendliche Arbeitslose der Landwirtschaft zuzuweisen, berichtet das Landes- arbeits ministerium. Im Weigerungsfalle solle auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen die Ar- beitslosen unterstützung entzogen werden. In der bayerischen Landwirtschaft sind 9 732 offene Stel- Frankfurter Effektenbörse Vo m 6. Juni Nach den starken Steigerungen der letzten Tage machte sich am Montan- und Bankenmarkt etwas Realisationsneigung bemerkbar. Angebot und Nachfrage waren in etwa ausgeglichen und die Notierungen konnten teils unverändert, teils bis zu 1% höher festgesetzt werden. Kaliaktien bis ½% ermäßigt. Am Elektromarkt gaben AEG leicht nach, während RWE unverändert lagen. Erholt Siemens St. um 1% auf 33 und die VA um 2% auf 56½(Kasse 56½). Am Bankenmarkt gin- gen Dt. Bank ½% niedriger zu 4% um, während Commerzbank, Dresdner und Berliner Handels- gesellschaft unverändert bezahlt wurden. Die übrigen Industrieaktien hatten überwiegend Be- festigungen von% bis 4% aufzuweisen, Accu 2½%/%, Heidelberger Zement und Südzucker je 1¼% sowie Junghans um 2% auf 60 befestigt. Aui Gewinnmitnahmen verloren Adler und BBC je 1% und Rheinmetall ½. Auch Harpener Bonds um ½% auf 33 gedrückt. Teile seines heiteren Singspiels„Abu Has- san“, wie ihm überhaupt das hochent- wickelte Mannheimer Musik- und Kunst- leben eine Quelle reichster Anregung ge- worden ist. Zwischen dem„wilden“ Stutt- gart und dem„steifen“ Darmstadt(wohin er. von hier aus übersiedelte) ist ihm die glückliche und sorglose Mannheimer Periode immer wie ein paradiesischer Zustand er- schienen, nach seinem eigenen Bekenutnis ati die Freunde:„Wirklich, dieses Klümp- chen Mannheim trage ich wie eine Geliebte im Herzen, und keine Tageszeit gibt es, in der mich nicht fröhliche Momente an euch erinnern.“ Carl Onno Eisenbart * Der„Carl-Maria-von-Weber-Preis“ der Stadt Dresden wird in diesem Jahr in Höhe von je 2500 DM Ost an den besten Pianisten und den besten Holzbläser ver- geben werden. Der Wettbewerb zwischen jungen Künstlern des In- und Auslandes bis zum Alter von dreißig Jahren, die über eine abgeschlossene Ausbildung verfügen, findet vom 19. bis 21. Oktober statt. von Walter Foitzick krau gehört. Vielleicht bin ich keine ver- trauenerweckende Person und das Streng- vertrauliche dringt nicht zu mir. Ich bin gar nicht böse darüber. Im Sommer befindet sich auch häufig eine Badehose in der Tasche; die gehört auch nicht zu den Akten und braucht deshalb nicht bearbeitet zu werden. Wenn ich eine Aktentasche bei mir habe, grüßen mich manche heute auf dem Weg über die Land- straße zum Bahnhof. Falls ich mich recht erinnere, haben die Vollzugsbeamten auch eine Aktentasche. Vielleicht grüßen mich deshalb manche Leute. Ich war auch immer besonders höflich gegen Vollzugsbeamte, na, und solche Sitten und Gebräuche wer- den sich nicht geändert haben. Kulturnotizen Augsburgs Freilichtbühne vor dem Roten Tor, der mächtigen Stadtbastion, die Elias Holl Seschaffen hat, die im Vorjahr mit einem zehn- wöchigen Spielplan, 42 Aufführungen und 90 000 Besuchern wohl von keiner anderen Freilicht- bühne erreicht worden ist, spielt 1951 sogar zwei volle Monate, vom 10. Juni bis zum 9. September. Auf dem Programm stehen, nachdem nach elfjähriger Pause auch wieder das Schauspiel aufgenommen wird, Oper, Ope- rette, Schauspiel und Ballett. Zur Aufführung kommen in der Oper Richard Wagners„Lo- hengrin“, Verdis„Aida“, Puccinis„Turandot“, Mascagnis„Cavalleria rusticana“ und d' Alberts „Tote Augen“, in der Operette Benatzkys „Weißes Rössl“, das im Vorjahr 50 000 Be- susher einbrachte, Zellers„Vogelhändler“ und Leo Falls„Fideler Bauer“, im Schauspiel Schillers„Räuber“, im Ballett Richard Strau- Bens„Josefslegende“. Eine Reihe altchinesischer Novellen in einer geradezu meisterhaft zu nennenden Ausgabe hat die Verlagsanstalt Hermann Klemm, Frei- burg i. Br., unter dem Titel„Der Turm der fegenden Wolken“ herausgegeben. In der be- währten eee von Franz Kuhn Wiedergegeben, erfüllt diese Sammlung ein Bedürfnis aller Fbnaer n 0er 808— lenkunst und vermag dem europäischen Be- trachter ein überaus anschauliches Bild alt- chinesischen Volkslebens und vergangener Sit- ten und Gebräuche aus dem Reich der Mitte zu vermitteln. Als besondere Annehmlichkeit dieser liebevoll zusammengestellten Sammlung möchten wir noch die Handlichkeit des auf Dünndruckpapier gedruckten Werkes verzeich- nen. K. A. Donnerstag, 7. Juni 1951 Ny 1 n Mehr oder weniger Studen Ein Hochschul-Rektor äu s Ieh daz u „Die Maschinenbau- Ingenieure, die q Technische Hochschule verlassen, Tinden; der Regel 4 bis 6 Wochen nach Abschl ihres Studiums eine Anstellung in der Ind strie, die Chemiker aber werden uns 90 radezu aus den Händen gerissen“, erblün der Rektor der Technischen Hochschl Braunschweig, Prof. Köhler, während. sonst seit Jahren nur immer Warnun vor dem Beginn eines Studiums Aeuhßerungen der Furcht vor der Herandl. dung eines akademischen Proletariats Bött Noch immer wollen allerdings mehr n Menschen studieren, als die Hochschulen 1 lassen. Die Universität Göttingen beri 2. B., für das Sommersemester 1951 sich 1 600 Studenten um einen Studi beworben, aber nur 1 132 habe man 2 sen. Es ist interessant, daß unter diesen 20 lassungen die Juristen mit 270, die Philo“ phen und Philologen mit 149 und die Th. logen mit 145 neuen Studenten an der Spi stehen, daß aber nur 52 Mediziner neu 2 gelassen wurden. Bert hätte enplat ugelgg, Die Drosselung des Medizinstudiums ein Gebot der Notwendigkeit. Normale, weise rechnet man auf je tausend Finych ner einen Arzt. Bei 45 Millionen Einpch nern der Bundesrepublik würden also 45 0 Aerzte genügen, um die ärztliche Verson, gung der Bevölkerung zu gewährleisten, b zum Jahr 1952 aber werden infolge h starken Abgänge von den Universität 72 000 Aerzte vorhanden sein, die bis data zu erwartenden Todesfälle schon abgerech net. Das heißt also, daß im nächsten Ja jeder dritte Arzt überflüssig ist. Es wäre aber falsch, wie es immer 955 schieht, die Lage des zwar nicht arbeit losen, aber einkommenslosen Aerzte: Nach wuchses zum Maßstab der Entscheidung u machen, ob ein junger Mensch, der a5 Drang danach verspürt, heute stiidieren g. oder nicht. An den Hochschulen der Bund. republik waren zwar in den Jahren seit den Zusammenbruch etwa doppelt soviel jung Menschen wie vor dem Krieg eingetragg doch einmal verlangen die Entwicklung Kultur, Technik, Zivilisation, Wirtschaftey Wie die Notwendigkeit, sich gegenüber du Ausland zu behaupten, eine steigende Aua Wissenschaftlicher Arbeiter. zum anderen der Krieg große Lücken in die junge wise schaftlich vorgebildete Generation gerisg oder sie an der Vollendung ihres Studium gehindert, daß ein erheblicher Nachhd bedarf besteht. Entscheidend sind niemi die absoluten, sondern die relativen Zabla Hält man die Zahl der Studierenden d Zahl der Gesamtbevölkerung entgegen, ergibt sich die überraschende Tatsache, d heute nicht mehr junge Menschen en d Hochschulen immatrikuliert sind als Jahre 1928, also einem Jahr, daß man wirtschaftlich und entwicklungsmäßzig nt mal bezeichnen darf. Man wird also ni behaupten können, die Gesamtzahl der 8 denten sei heute zu groß oder es werde un verantwortlicher Weise ein akademisch f Proletariat, eine„Avantgarde des Nihil mus“ herangezüchtet. Es steht im Gegente“ fest, daß der Anteil der Akademiker an d Gesamtzahl der Bevölkerung im Gegen zu anderen Ländern in Deutschland nich im Steigen begriffen ist. Rerau Verla. druck chefr. Dr. K H. H.! peuill. Dr. F. nafen: mann F. A. 8 Bank zesells in Na helm, Lud w. — chte 6, Jah ST Staate — RIO Lisenb Donne Leibe als ein Lankv, stieß. zuges stört. daß 26 Freie Lon die Fr. teten ders d Dr. Gerhard Wel im br U Interzonenhandelsabkommen Wieder auf dem Tapet Besprechungen über Fragen des Interzonen- handels sollen am 15. und 16. Juni in Bremen stattfinden. Nach einer Mitteilung des Außen- handelskontors werden an der Interzonen- handelstagung die Leiter der Interzonenhandels- referate der Bundesländer sowie Vertreter des Bundes wirtschaftsministeriums und der deut- schen Fischwirtschaft teilnehmen. Neben allge- meinen Fragen des Handelsverkehrs mit der sowjetischen Zone sollen auch Möglichkeiten Zur Steigerung der Fischausfuhr nach der so- Wjetischen Besatzungszone erörtert werden. Wie das hessische Wirtschaftsministerium bekanntgab, sind die Kontingente aus dem Vorgriffsabkommen restlos erschöpft. Neue Zuteilungen für Bezüge aus der Sowjetzone können erst wieder nach entsprechenden Aus- schreibungen im Bundesanzeiger erfolgen. So- weit es sich um die Abwicklung bereits geneh- migter Geschäfte handelt, sind die Fristen für Warenlieferungen bis zum 2. Juli und für Zah- lungen bis zum 2. August dieses Jahres ver- längert worden. 5 . Landflucht schreitet unaufhaltsam fort Nach einer Mitteilung des Sozialministe- riums hat sich die Zahl der in der Landwirt- schaft v Rheinland-Pfalz tätigen Arbeits- kräfte vom 31. Mai 1950 bis 31. Mai 1951 um annähernd 5000 verringert, während sich in der gleichen Zeit die Zahl der offenen Stel- len von 4418 auf 5276 erhöht hat, und zwar trotz der laufenden Umsiedlung landwirt- schaftlicher Kräfte nach Rheinland-Pfalz. Das Landwirtschaftsministerium arbeite gegenwärtig Pläne aus, um diesem Rückgang der Zahl der beschäftigten landwirtschaft- lichen Arbeiter Einhalt zu gebieten. Das Pro- blem sei für Rheinland-Pfalz besonders schwierig, weil die Landwirtschaft im allge- meinen in Klein- und Kleinstbetriebe aufge- spalten sei. Hinzukomme, daß im Hundsrück und in der Eifel noch die Erbhofteilung be- stehe. Eine weitere Erschwerung sei der all- gemein bekannte Unterschied zwischen den Landarbeiter: und Industriearbeiterlöhnen Renten-Nivellierung fordert DGB Gegen die von der Bundesregierung vor- gesehene prozentual gleichmäßige Erhöhung der Renten für Rentner, Witwen und Waisen wendet sich der Bundesvorstand des Deut- schen Gewerkschaftsbundes(DGB). Der Bundesvorstand fordert eine höhere Zulage für die niedrigen Renten, eine Zulage zusätzlich zu den Bezügen aus der Knapp- schafts versicherung sowie eine Erhöhung der Renten aus der Unfallversicherung. Diese Zu- lagen sollen bei der Prüfung der Bedürftig- keit nach den Grundsätzen der öffentlichen Fürsorge, des Soforthilfegeséstzes sowie des Bundesversorgungsgesetzes nicht berücksich- tigt werden. In der Entschließung bringt der Bundes- vorstand ferner sein Befremden über die Ab- sicht der Bundesregierung zum Ausdruck, den Rentenempfängern in Westberlin die Zulagen nur dann zu gewähren, wenn an Stelle des Berliner Sozialversicherungsrechtes für die Rentner grundsätzlich die Vorschriften d Rentenversicherung für die Arbeiter und gestellten im Bundesgebiet eingeführt v den. Die Not der Rentenempfänger in We berlin dürfen nicht als Druckmittel für en beabsichtigte Umorganisierung der Verside rungsanstalt in Berlin angewendet werden. Unechte Arbeitslosigkeit 20 bis 25% der Ges amtzah! Nach Meinung des Bundesarbeitsamtes ein Durchgreifen gegenüber den unechten beitslosen, deren Zahl auf 20 bis 25 0% der dh samtzahl geschätzt wird, nur durch die Bunde anstalt für Arbeit möglich. 6 Dazu wird in Kreisen der FD die l, nung vertreten, daß die im Gesetz vorgesehe Bestellung des Präsidenten der Bundesanse nicht durch ein Wahlgremium erfolgen mus das aus Vertretern der beiden Sozialparms und der Oeffentlichen Hand gebildet werde Soll. Verkaufszeiten der Kioske auf Bundesebene regeln Für den Verkauf von Tappakwaren, Schü kolade und Süßwaren in Kiosken nach Lade schluß werden zur Zeit Bestimmungen au gearbeitet, die in allen Ländern der Bunde republik angewendet werden sollen, tele Wirtschaftsministerium von Rheinland- Zl mit. Damit nimmt das Ministerium Stellung verschiedenen Protesten des Einzelhande) der sich gegen die„Auswüchse“ beim 99 dieser Artikel durch Kioske gewandt ba Nach den Empfehlungen der Länder soll Verkauf der genannten Waren nur kleineren Mengen ohne Zwang zum G verzehr bis 21 Uhr gestattet werden. kauf von Wein, Bier in Flaschen zum le men und Kaffee soll künftig nach dem alls meinen Ladenschluß verboten bleiben. Max Wagner F N In den Nachtstunden zum 5. Juni 1951 starb in Stuttgart im 69. Lebensjahr ar zer schwerer Krankheit Direbtor Mar a ner, Leiter der Konstruktionsabteilung Daimler-Benz Ad in Untertürkheim. lun Mar Wagner war mehr als 40 Jahre, 50 an der Konstruktion fast eines jeden 2 des- Ben Wagen füntend beteiligt. 25 inm entworfenen und von der Paimiort pn, erstmals in Serie gebrachte unabhängige derraduufhangung am Querlenker mit 1775 reibungsfreier Schraubęnfeder wurde im 1 zip vom Autobau der Welt übernommen berühmte Vorkriegsreihe des W 7 Progrumms, die Typen 170, 230 und 32 hen. danken ihren Ruf nicht æauletat ihrer 2 175 lage, für die Mar Wagner durch en 75 chende Ausbildung des Fahrgestells die hen aussetzung schuf. Die Krönung seinen unter im Fleip.-Bau findet aber zweifellos def 10h seiner Leitung konstruierte Diesel-Plib, nel dessen beispiellose Betriebswirtschaflis er hervorragende Fahrleistung und Fahrs Auch heit heute in aller Welt anerkannt ist. Types der 170 S und die neuen Mereedes-Bense 220 und 300 tragen unverkennbar in hn. Fahrwert Mar Wagner's konstruktioes bel, nen, das er sich in einem Leben 1 aber auch voller Erfolge erworben hat. * el nach ku 4 ersck zu b 0 Garn un der dra