1059 5 — rausgeber: Mannheimer Morgen 1 Druck: Mannheimer Groß- rucke rel. Verlagsleitung: H. Bauser; coelredaki. E. F. v. Schilling, Stellv.: b. K. Ackermann. Politik: E. Schäfer. 5 Hl. Hausser; Wirtschaft: F. O. Weber; beuleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokal: pr. F. W. Koch, M. Eberhardt; Ludwigs- baten: H. Schneekloth; Frau: H. Hoff- mann; sport: H. Schneekloth; Soz.-Red.: F. A. Simon. Chef v. Dienst: O. Gentner. Bankkonten: Südwestbank, Allg. Bank- gesellschaft. Städt. Sparkasse, sämtl. in Mannheim. Bezirkssparkasse Wein- heim, postscheckk.: Karlsruhe Nr. 800 16, ludwisshafen am Rheln Nr. 26743. erg eee, 2 Mannheimer ORMGME Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6 Telefon 4 41 81-58 Heidelberg. Rohrbacher Str. 5-7 Tel. 4440 Ludwigshafen/ Rh., Rheinstr. 37„6 27 68 Bezugspreis: Monatl. DM 2, 80 zuz. DM-, 40 Tragelohn. Postbezug mtl. DM 3,20 zuz. DM, 54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 4,- einschl. Porto. 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Peétain Lelbst hatte vor seinem Ableben mehrfach g den Wunsch geäußert, in Verdun bestattet int, de zu werden. in o Per am Montag verstorbene Marschall Furde in Frankreich im ersten Weltkrieg as sieger von Verdun“ gefeiert und im willen welten Weltkrieg von seinen politischen tgetell Gesnern als„Verräter von Vichy“ bezeich- u berel net. Die letzten Jahre seines Lebens ver- willen brachte er enttäuscht und verbittert auf der sie ae eusamen Biskaya-Insel, Wwo er die lebens- en Pin längliche Freiheitsstrafe verbüßte, zu der er Jon de Gaulle begnadigt wurde, nachdem el Hal er wegen Zusammenarbeit mit Deutschland 8 10 am August 1945 in einem Hochverratsprozeß 10 zunächst zum Tode verurteilt worden war. e Aue** 1, etein wurde am 24. April 1856 in Cauchy- a Tour(Pas de Calais) geboren. Der Infan- kerie-Okflzler War mit 58 Jahren noch Oberst — und Sollte verabschiedet werden, als der erste Veltkrieg ausbrach. Damit begann die große 1 militarische Karriere Pétains. Bald befehligte ö 1 en Armeekorps, später eine Armee und Kredt sodann eine Heeresgruppe. Vom Frühjahr 1916 ber aal au verteickgte er die Festung Verdun, um die ber db monatelang erbittert gerungen wurde. Aus der ondone ürtesten Schlacht, die sich jemals in Frank- nur! 3 abspielte und die zum Symbol furcht- er ſeh berster Blutopter der deutschen und französi- dies ben Armeen wurde, ging Pétain in den Augen Mage ene Landsleute als„Retter des Vaterlandes“ n Sele!. en. 05 Nach Ausbruch des zweiten Weltkrieges trat rin de fein am 18. Mai 1940 als Staatsminister in 5 ech Regierung ein. Er wurde Minister präsident, Weiter 15 die französische Regierung vor den heran- 8 Altetenden deutschen Truppen nach Bordeaux 80 Ae eite. Pétain unterzeichnete den Waffen- und ds 8 sand und trat bald darauf als französischer 8 l epatschet. an die Spitze Frankreichs mit woe nenn, als Regierungssitz. Nach einer Zusam- tsch pen unkt mit klitſer in Montoire befolgte wogen dern eine politik der Zusammenarbeit mit islande fr ationalsozialismus, die damit endete, daß 7 delt pe wer den Invaslonsarmeen der Alliierten nach 2 stal. Lutschland fliehen mußte. itatbe pra 15 Jahren haben die Anhänger Pétains in deri Nö reich um seine Rehabilitierung gekämpft. on vel, heute halten seine Rechtsanwälte die oeh Forderun 1 1 gut dei Phrenz 1 i Wiederaufnahme seines Ver- nige n au. gest Magni gewinnt 18. Etappe Warellle(OP) Die 18. Etappe der Tour gssclld ur Lance“ von Avignon nach Marseille rte Asta un Montag von Fiorenzo Magni nunc gewonnen. 2 Reiche 1 kam atungel ion er Bü, S cellucl⸗ N 8 2 0b— zeit den Warsch 5 5 deutsch döchste römtz Adam Kardinal Sapieha, der 0 N ch-katholische Würdenträger in ne we elen. ist am Montag i . n jeg Krakau ge 5 im Alter von 84 Jahre ars ben en In Niedersachsen ist künftig das t lücken aud Spielen von Liedern und Musik- ü tion deten die die Erinnerung an die * ben oder listische Gewaltherrschaft wach- erständigt Segen den Gedanken der völker- ehe uind, gi Suns verstoßen und dadurch geeignet 5 4 cnung Bevölkerung zu provozieren. Die Ver- eum e niedersächsischen Innenministers . 18 Wen de bonrtessunsstreuen Bevölke- 5 5505 te 1 3 188 eiben Joche in Kraft. korderungen“ tritt 9 5 r Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag 24. Juli 1951 Von unserem J. J.- Korrespondenten New Lor k. Mit einer geradezu überraschenden Ruhe und anhaltenden Zuver- acht wurden in amerikanischen Kreisen bis her die verschiedenen Rückschläge bei den Waffenstillstandsverhandlungen in Kaesong aufgenommen. Tatsächlich ist es so, daß zaum mehr jemand daran glaubt, daß es noch einmal zu einem Aufflammen der vol- len Kampftätigkeit in Korea kommen wir d, so sehr auch die Kommandostellen der UNO-Truppen bestrebt sind, den kommunistischen Truppenverstärkungen auf der Ge- Eventualitäten gerüstet zu sein. Krieg früherer Form nicht wieder aufge- nommen werden wird, liegt offenbar in Informationen aus Moskau, wonach die Sowjets beschlossen haben, diesen Krieg zu beenden. Es flel hier auf, daß der Moskauer Rundfunk in seinen Sendungen für Rot- China plötzlich damit begonnen hat, der rot- chinesischen Bevölkerung und damit der Pekinger Regierung vorzurechnen, welchen Wertvollen Beitrag die Sowjetunion geleistet hat, um es Mao Tse- tung zu ermöglichen, mit den National-Chinesen fertig zu werden und sich an die Spitze Chinas zu stellen. Offen- bar soll damit der rot- chinesische Unmut über die ausgebliebene sowjetische Unter- stützung in Korea beschwichtigt werden. Denn die Tatsache, daß Moskau die von der Pekinger Regierung erbetene wirksamere Unterstützung nicht geleistet hat, hat in Peking und darüber hinaus die Kommuni- sten Ostasiens doch tief enttäuscht. Im übrigen wird versichert. daß mit einem Rückzug der UNO-Truppen aus Korea nicht eher zu rechnen ist, bis eine entsprechende südkoreanische Armee neu aufgestellt und so ausgerüstet ist, daß sie einer Invasion aus dem Osten gewachsen ist. Das dauert nach günstigsten ameri- kanischen Berechnungen aber minde- stens zwei Jahre. In der Zwischen- zeit würden natürlich die Truppen der UNO, die seither in Korea waren, aus- gewechselt werden und im übrigen nach und nach ein Austausch gegen entsprechend ausgebildete südkoreanische Soldaten er- folgen. Es wird darüber hinaus auch von Amerikanischer Seite erwartet, daß die übrigen UNO- Mitgliedstaaten bei dieser Umgruppierung in Korea nicht etwa einen Schläft der Korea-Krieg ein? Amerikanischer Optimismus trotz schleppender Kaesong-Verhandlungen/ Moskau macht Peking die Rechnung auf kleineren, sondern eber einen größeren Beitrag als seither leisten. Die Chancen stehen 50: 50 Von seiten der kommunistischen Waf⸗ fenstillstandsdelegation, die die viertägige Unterbrechung der Verhandlungen in Kae- song vorgeschlagen hatte, ist bisher laut UP keine weitere Mitteilung in das vor- geschobene„Friedenslager“ der Alliierten unterhalb von Kaesong eingegangen. Offi- ziere des alliierten Signalkorps stellen bei- nahe stündlich fest. ob über das drahtlose Telefon, das Kaesong mit dem alliierten Lager verbindet, von den Kommunisten eine Mitteilung darüber eingeht, daß sie bereit seien, die Unterbrechung der Ver- hendlungen abzukürzen und sie vor Mitt- woch wieder aufzunehmen. Der Chefdele- gierte der Vereinten Nationen. Vizeadmiral C. Turner JO y, hatte der kommunistischen Delegation während der letzten Zusam- menkunft am Samstag mitgeteilt, daß sie ihm jederzeit telefonisch benachrichtigen könnte, falls sie eine frühere Wiederauf- nahme der Verhandlungen wünsche. Im alliierten Lager ist man der Ansicht, die Chancen, daß die Kaesong- Verhandlungen doch noch zu einem Erfolg führen können, stünden 50 zu 50. Der Optimismus gründet sich allerdings nur auf die Tatsache, daß die Kommunisten anscheinend die Ver- handlungen nicht abbrechen wollen, und nicht darauf, daß sie bereit seien, auf ihre Forderungen zu verzichten. An den Fronten dauert die Ruhe an Am Montag setzten die Kommunisten im Gebiet südlich von Kumsong und westsüd- Westlich von Kansong Vorstögen alliierter Verbände„mäßigen“ Widerstand entgegen. An den übrigen Teilen der Front fand nur vereinzelter Kontakt zwischen beiderseiti- gen Spähtrupps statt. Nur die alliierten Luft- Streitkrätte setzten ihre uwmterbrochenen 8 auf das kommunistische Nordkorea ort. Neue Fäden zwischen London und Teheran Ein Erfolg Harrimans/ Beide Parteien wollen wieder verhandeln London.(UP) Die Aussichten auf Bei- legung der persischen Oelkrise haben sich am Montag überraschend gebessert. Die Re- gierungen Persiens und Großbritanniens er- klärten fast gleichzeitig, daß sie bereit seien, die Verhandlungen wieder aufzunehmen. Die persische Regierung teilte am Nach- mittag nach einer vierstündigen Sitzung des Kabinetts mit der Oelkommission mit, daß sie auf Vorschlag des amerikanischen Son- derbotschafters W. Averell Harriman eine„Formel“ ausgearbeitet habe, die als Ausgangspunkt neuer Verhandlungen mit der Anglo-Iranian Oil Company dienen solle. In der Sitzung sei ein Memorandum verfaßt worden, das den persischen Standpunkt klarstelle. Dies Memorandum werde Harri- man vorgelegt werden. Gleichzeitig betonte die persische Regierung aber, daß sie von den Bestimmungen des Verstaatlichungs- gesetzes nicht abweichen wolle. Fast zur gleichen Zeit sagte ein Sprecher des britischen Außen ministeriums in London, Großbritannien sei immer noch an weiteren Verhandlungen mit Persien über die Oel- frage interessiert. Das britische Kabinett hat am Montag beschlossen, eine Entscheidung über die Evakuierung der britischen Ange- stellten der Anglo-Iranian aus den Oelfel- dern Abadans vorläufig aufzuschieben. Die angekündigte Unterhausrede Außen- minister Herbert Morrisons über die Oelkrise ist angesichts der neuen Entwick- lungen aufgeschoben worden und wird viel- leicht ganz unter den Tisch fallen. Diplomatische Kreise in London erklär- ten, Großbritannien erstrebe in erster Linie einen Kompromiß über die Verladepapiere der Tanker, damit weiter Oel aus Persien ausgeführt werden kann. Nach dem briti- schen Plan soll die britische Regierung die Garantie für die Bezahlung des Oels über- nehmen, während die Anglo-Iranian Oil Company sich ihre Rechte vorbehält, bis eine neue rechtliche Grundlage gefunden ist. Be- züglich der Neuregelung der Eigentumsver- hältnisse in der Oelindustrie hält Großbri- tannien einen Vorschlag bereit, wonach die Oelfelder und alle Anlagen in den Besitz des persischen Staates übergehen, voraus- gesetzt, daß eine gemischte britisch- persische Gesellschaft den gesamten Oelverkauf über- nimmt. „Mon dieu, die Auswahl ist ja groß, welchen nehm' ich nur . und er soll ja auch länger als zwei Monate halten..“ USA drängen Europa zu Spanische Stützpunkte und deutscher Washington.(dpa-REUTER) Sieben USA- Senatoren setzten sich am Montag in Wa- shington für einen beschleunigten Aufbau der Verteidigung Europas ein. Die Senatoren sind Mitglieder des außenpolitischen Senats- ausschusses. Sie bereisten in den letzten Woche Frankreich, Großbritannien, Spanien, Italien, Griechenland, die Bundesrepublik Deutschland und die Türkei, um sich ein Bild vom Rüstungsstand der europäischen Staaten zu machen. Sie werden über ihre Eindrücke vor den Senatsausschüssen be- richten, die über das kombinierte neue wirt- schaftliche und militärische Auslandshilfs- programm Präsident Trumans in Höhe von 8,5 Milliarden Dollar beraten werden. Die Senatoren äußerten sich nicht direkt zu den Verhandlungen über die Einbezie- Hung spanischer Stützpunkte in die westliche Verteidigung, erklärten jedoch, Schritte zur Erweiterung des atlantischen Paktsystems würden die Verpflichtungen jedes Mitgliedstaates des Atlantikpakts er- höhen. In einigen europäischen Landern sei die Auffassung stark vertreten worden, daß der Rahmen des Atlantikpaktes erweitert werden müsse. Dabei gelte es jedoch zu be- denken, daß„eine Kette gerade so stark ist Wie ihr schwächstes Glied“. Plevenplan-Konferenz lädt Eisenhower ein Mitarbeit bei Bildung der Europa-Armee vorgeschlagen Bonn.(UP) Die Pariser Plevenplan-Kon- ferenz wird das Hauptquartier General Dwight D. Eisenhowers einladen, an den Beratungen über die Bildung einer Europa-Armee teilzunehmen. In einer amtlichen Mitteilung der Bun- desregierung zum Abschluß eines Zwischen- berichts über die bisherigen Plevenplan- Beratungen heißt es: Die Konferenz wird Shape(Supreme headquarters allied po- Wers europe) einladen, seine Mitwirkung bei der Lösung der zu behandelnden Fra- geri zukünftig in enger Zusammenarbeit zur Verfügung zu stellen.“ Der Chef der deutschen Plevenplan- Delegation, Sicherheitskommissar Theodor BIa n k, hat Staatssekretär Walter Hall stein am Montag über den Inhalt dieses Zwischenberichts Vortrag gehalten. Blank begab sich noch am Montagabend nach Paris zurück. Der Bericht. dessen Einzel- heiten noch unbekannt sind. wird erst heute Oienstag) von den Delegationen unterzeichnet und dann den beteiligten Regierungen zugeleitet. Die Verlautbarung der Bundesregierung betont, daß noch eine„große Anzahl“ der von der Pariser Konferenz behandelten Fra- gen offen geblieben sei. Die Konferenz werde weiter tagen und in den kommenden Wo- chen vorwiegend Detailfragen in Fachaus- schüssen behandeln. Der Zwischenbericht wird heute durch die Kontrollratsdirektive Nr. 40 außer Kraft Einschränkungen für Politiker und Journalisten aufgehoben Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die Direktive Nr. 40 des Alliierten Kontrollrates, die am 12. Oktober 1946 ver- kündet wurde, ist von der alliierten Hohen Kommission aufgehoben worden. Die Direk- tive enthielt Richtlinien für die deutschen Politiker und die deutsche Presse und ver- bot die Verbreitung von„Gerüchten“, die die Einheit der vier Alliierten untergraben oder Mißtrauen gegen sie hervorrufen könnten. Gleichfalls war der Presse eine Kritik an Entscheidungen und„demokratischen Maß- nahmen“ der Militärmächte verboten. Das Pressegesetz der alliierten Hohen Kommission(Gesetz Nr. 5) ist von diesen Maßnahmen nicht berührt. Dieses Gesetz, das am 21. September 1949 in Kraft trat, ver- bietet Meldungen und Artikel, die„das An- sehen und die Sicherheit der alliierten Streit- kräfte“ gefährden. Da das Gesetz der Hohen Kommission nur von den drei westlichen Hohen Kommissaren unterzeichnet ist, be- zieht sich dies auch nur auf die westlichen Alliierten. Nach der nun aufgehobenen Di- rektive des Kontrollrates, in dem auch die Sowjets mitwirkten, hätte theoretisch auch jetzt noch ein Journalist bestraft werden können, wenn er Kritik an einer„demokra- tischen Maßnahme“ des Befehlshabers der Ostzone übte. Chefs der Delegation der beteiligten Staa- ten gegengezeichnet und den beteiligten Re- gierungen nämlich Deutschland, Frankreich, Belgien, Luxemburg und Italien) sowie den Regierungen der Beobachterstaaten(Kanada, Dänemark, USA, Großbritannien, Norwegen, Niederlande und Portugal) zugestellt wer- den. Der amerikanische Hohe Kommissar Mecloy hatte, wie erst jetzt bestätigt wurde, am Dienstag vergangener Woche mit dem amerikanischen Botschafter in Paris, David Bruce, eine Unterredung über die Teilnahme der Bundesrepublik an der west- lichen Verteidigung. Möglicherweise wird MecCloy an der Dreimächtekonferenz über einen deutschen Verteidigungsbeitrag teil- nehmen. 10 Milliarden mehr Steuern für US-Bürger Washington.(Gpa-REUTER)„Wir haben keinen Grund zu der Annahme, daß die Entwicklung in Korea die sowjetischen Ab- sichten Wesentlich verändert hat. Und was immer in Korea geschehen mag— wir müs- sen auch in Betracht ziehen, was sich in Persien, an den Grenzen Jugoslawiens und in Indochina abspielt, vor allem aber, Was nach unserem Wissen innerhalb der Sowjet- union vorgeht.“ Mit diesen Worten begrün- det Präsident Truman in seinen am Montag veröffentlichten wirtschaftlichem Halbjahresbericht an den USA- Kongreß seine Forderung auf Erweiterung des USA- Verteidigungsprogramms. Truman sagte, in dem jetzt angelaufe- nen Finanzjahr würden Steuererhöhungen von mindestens zehn Milliarden Dollar erforderlich sein, um die Aufwen⸗ dungen für das Verteidigungsprogramm zu bestreiten.„In bezug auf viele Waffenarten stehen uns noch Monate und Jahre harter Anstrengungen bevor, bis wir genügend Material für unsere aktiven Streitkräfte, zur Unterstützung unserer Verbündeten und zum Aufbau von Vorratslagern hergestellt haben, Die Gesamtauf wendungen für die Sicherheitsprogramme der USA würden bis Mitte 1952 ein Jahresdurchschnitt von 65 Milliarden Dollar erreicht haben. Innerhalb der nächsten zwölf Monate werde sich die Flugzeugproduktion der USA verdreifachen und das Lieferungsprogramm für Panzer und Fahrzeuge aller Art vervierfachen. größeren Anstrengungen Verteidigungsbeitrag im Mittelpunkt Amtliche Washingtoner Kreise erklärten am Montag, daß die Pläne für ein Vertei- digungsabkommen der USA mit Spanien in- folge des plötzlichen Todes des Flottenstabs- chefs Admiral Sherman keine Verzöge- rung erleiden werden. Von zuständiger Seite der amerikanischen Hauptstadt wurde mit- geteilt, daß offizielle Berichte über jede Station vorliegen, die Sherman während sei- nes Blitzbesuches in Europa berührte. Es fehlten zwar die Eindrücke, die Sherman Während seiner Besprechungen aus erster Hand gewonnen habe, doch habe An h Von allen Wesentlichen Einzelhei- Das genaue Datum für den Zusammen- tritt der Dreimächte-RKonferenz über den deutschen Verteidigungsbeitrag steht noch nicht fest, meldet UP aus Londen. Sicher iSt. daß die Vertreter der Vereinigten Staaten, Frankreichs und Großbritanniens noch vor der Septembertagung des Ministerrats der Atlantikpaktstaaten in Washington zusam- mentreten werden. Die Einladung für eine Besprechung über den deutschen Verteidi- gungsbeitrag war vor kurzem offiziell an London und Paris gegangen. Großbritannien hat die Einladung inzwischen angenommen. Zugleich verwarfen amtliche britische Stel- len Spekulationen über eine baldige volle deutsche Mitgliedschaft im Atlantikpakt als z unbegründet und unzutreffend“, „Pax atlantica“ Ein dauerhafter Friede, eine Pax atlan- tica“, sei das Ziel der im Atlantikpakt zu- sammengeschlossenen Nationen, sagte Ge- neral Eisenhower am Montag bei der Einweihung seines neuen Hauptquartiers in Rocquencourt zwischen St. Germain und Versailles bei Paris. Zuvor hatte Staats- Präsident Vincent Auriol das Gelände des neuen Hauptquartiers dem atlantischen Oberbefehlshaber in einer kurzen Feierlich- keit übergeben. BONNE 1 NNurzfelegremm. Das Bundeswirtschaftsministerium stellt zur Zeit Uberlegungen an, ob die Verwendun g von Stahl und Eisen bei bestimmten Bauvorhaben wegen der angespannten Kohlen- Situation nicht eingeschränkt oder ganz ver- boten werden sollte. So wird nach Informatio- nen aus Bonner Regierungskreisen daran ge- dacht, die Verwendung von Stahl und Eisen bei nichtlebenswichtigen Bauten— wie Gast- stätten, Lichtspielhäusern, Bars usw.— 80 lange zu verbieten, bis die deutsche Stahlindu- strie durch ausreichende Kohleversorgung wie- der in der Lage ist, auch solche Zweige der Bauwirtschaft ohne nachteilige Auswirkungen für den übrigen Bedarf zu versorgen. * Der Verlauf der deutschefranz ssi s chen Wirtschaftsverhandlungen, die seit einiger Zeit in Bonn und Paris geführt Werden, wird auf französischer Seite nicht Pessimistisch beurteilt. Wie das französische Hohe Kommissariat erklärte, hoffen die fran- zösischen Gesprächspartner, daß die Verhand- lungen zu einem guten Abschluß gebracht wer⸗ den. * Wichtige personelle und organisatorische Verschiebungen im Auswärtigen Dienst stehen bevor. Das Ziel ist, aufbauend auf den Erfahrungen der letzten Monate, eine arbeitsmäßige Konzentration herbeizuführen. Einzelheiten sollen noch im Verlauf dieser Woche bekannt gegeben wenden. * Der Bund errichtet nach einer Mitteilung des Bundesinnentministeriums innerhalb des Bun- desgrenzschutzes einen PAH K On H TOI dienst. Er soll die Grenzübertrittspapiere prüfen und die damit zusammenhängenden verwaltungspolizeilichen Aufgaben erfüllen. MORGEN LD 5 Dienstag, 24. Juli 1951 8 Der politische Mord Die Schüsse in der Altstadt von Jerusa- lem haben den vorderen Orient in Erregung Versetzt. König Abdullah von Jordanien, Gegner der arabischen Nationalisten, ist nach der Ermordung Razmaras, des Mini- Sterpräsidenten von Iran und von Riad el Solh, Altministerpräsident von Libanon, der Aritte Staatsmann der islamischen Welt, der im letzten halben Jahr seine Freundschaft zu England mit dem Leben zu bezahlen hat. Großbritannien ist beunruhigt und mit ihm die westliche Welt. Was haben diese Atten- tate zu bedeuten? Tritt neben die bolsche- wistische Bedrohung eine neue, vielleicht noch größere Gefahr: ein neuer Aufbruch des Islams? 8 5* 8 . Wie im Falle Razmaras hat die Börse auf die Bluttat des Schneidergesellen Schukri Aschu sehr hektisch reagiert. Ist etwa die Börse das schlechte Gewissen der abendlän- dischen Welt, das etwas zu spät seine ver- fehlte Politik in Asien bereut? Oder zeich- net sich ein neues Serajewo am Horizont des Kalten Krieges ab? Es ist leider nicht das erstemal, daß ein individueller Gewaltakt das Signal gibt zum Völkermord. Zumal dem vorderen Orient in unserer Zeit eine jähnliche Rolle zugekommen zu sein scheint Wie dem Balkan in den Tagen unserer Großväter: Brennpunkt aller großangelegten Intrigen. * 5 Nun ist zwar der politische Mord im Orient etwas anderes als bei uns im Nor- den— wenn wir nicht gerade einen Rück- fall in die Barbarei erleben. Südländisches Temperament, gepaart mit dem Fanatismus kreligiéös-nationalistischer Unduldsamkeit las- sen die Rachsucht und den beleidigten Stolz des Moslim recht schnell zur Waffe greifen. Die rasche Tat, sei es eines großen Muftis oder eines kleinen Wasserträgers, Scheint recht wenig von allgemeinen Ueber- legungen über Zulässigkeit und Wirksam- keit des politischen Mordes angekränkelt zu sein. Er gehört so notwendig zum gewohn- ten Requisit des orientalischen Satrapen- regiments wie die Folter zu unserer eige- 5 n Vergangenheit. Es wäre darum vielleicht Verkehrt, den Schüssen in der Aqsa- Moschee übertriebene Bedeutung beizu- essen. 7 5* 8 Falls nicht die Unfähigkeit europäischer Diplomatie den Individualakt in einen Volks- akt verwandelt. Es gibt eine Reine von An- zeichen, die darauf hinweisen, daß sich die politischen und strategischen Gewitterfronten in jener gefährlichen Wetterzone der Welt- politik in einer Art und Weise zusammen- Ziehen, wie sie für die abendländische Welt cht ungünstiger erwartet werden könnten. Es bedürfte nur eines falschen Wetter- Bens, um einen vernichtenden Hagel- bzubeschwören. 1 8 Unser Schöpfer hat die Erde für die Lebenden und nicht für die Toten geschaffen. Ein vorhergehendes Geschlecht kann ein nachfolgendes nicht durch seine Gesetze oder Verträge binden.“ Der dies geschrieben, war Ibst ein vom Tod aus Mörderhand gezeich- ter und kein Geringerer als Thomas Jeffer- son. Leider ist seine politische Weisheit nicht ebenso in die Nachwelt eingegangen wie seine atsmännische Taten. So wird es denn auch Zukunft nach dem unerforschlichen Rat- ug irgendwelcher machtbesessener Götter geschehen, daß mit Panzer wagen und Maschi- nengewehren den Verträgen der Vergangen- heit auch im vorderen Orient immer und wieder zu ihrem Recht verholfen wird. benden werden sich darüber empören nd aus dem politischen Mord wird das tische Abenteuer. 8 * st zwar längst allen, die Geschichte daß es nichts chtioseres, nicht Törichteres und zu- ch nicht Gefährlicheres gibt als den Utischen Mord. Weder hat die Ermor- ung Jeffersons noch die Abschlachtung ſchleichers oder der Männer des 20. Juli Ablauf der geschichtlichen Ströme im lesten geändert. Es ist. als ob ein gro- Stein ins Wasser fällt. Die Wellen Agen ans Ufer, aber der Fluß zieht Die Ermordung Abdullahs, falls sie abischen Nationalisten zur Last ge- erden darf, wird darum die Pan- sche Einigung nicht mehr fördern als „ die Ermordung eines Zaren den lawisten geholfen hat. Geschichte läßt icht durch Individualhandlungen en. Die Tage der Abendländischen ſchaft im Orient sind zwar gezählt, durch die Vernichtung einzelner Par- ger, auch wenn es Könige sind, wer- sie nicht verringert. Schlimm aber wird Mord erst. wenn er aus der Ebene akt beleidigter Herrschaften gemacht : der Verwirrung wird kein Ende sein. 3* 5 politische Mord, geboren aus rgründiger Leidenschaft oder der Be- 6 igkeit parteiischer Cliquen im Ergebnis kein Mittel staatsmänni- enkens, so ist es die skrupellose ung noch weniger. Leider scheint aber den Urhebern meist gar nicht so uf den Mord als auf seine Auswer- anzukommen. Abdullah ist zwar be- durch seinen Nachfolger ersetzt 80 zmara und Riad el Solh. Die Rädels- aber, wo immer sie gesucht werden sen, werden sich kaum mit ihrer Tat üger. Ihr Spiel, 80 vermessen und chtlos es letzten Endes sein mag, geht r. König Abdullah hat selbst ein und keineswegs einwandfreies Spiel spielt und hat seine Feinde herausgefor- ein Tod wird gewissermaßen wie usrufezeichen hinter der eigenen mischen Staatsdoktrin. Die Umtriebe ler Gegner werden darum nicht sinn- Früchte des Zornes oder nicht, es e noch so wohlklingende Ent- digung für die jadividualistische Er- ing eines politischen Gegners, die vor 22 2 chte bestehen könnte. Dr. K. A. %%% 5 een e E. f* 1 8 2 Beis ie! 8 Tung 908 8888 0 1 N58 Europa darf den Kleingarten nicht vergessen Ein Querschnitt durch das diesjährige„Europäische Gespräch“ auf den Ruhrfestspielen Recklinghausen. Im Rahmen der Ruhr- festspiele der Gewerkschaften, die in weni- gen Lagen zu Ende gehen, ist in der vorigen Woche als bedeutendste Sonderveranstal- tung das dreitägige„Europäische Gespräch“ abgehalten worden. Unter der geschickten Leitung von Prof. Dr. Eugen Kogon diskutierten Gewerk- schaftler, Wissenschaftler, Künstler und Publizisten aus Deutschland, aus den west- europaischen Ländern und aus den USA über das Thema„Die Manager, die Arbeiter und die Kultur“. Das heißt, ihre Erörterun- gen bewegten sich zu einem beträchtlichen Teil auch an dem Thema vorbei, ein Zei- chen zumindest für die mangelnde Diskus- sionsdisziplin, wie sie bei Intellektuellen oft naheliegt. Andererseits war das vorjährige Gespräch dieser Art noch zu nahe und in einem speziellen Sinn noch zu frisch. Da- mals hatte man über„Der Arbeiter und die Kultur der Gegenwart“ diskutiert, und das war etwas Neues in der Nachkriegsentwick- lung nicht allein in Deutschland. Auch heute ist dieses Generalthema der Diskussion noch nicht erschöpft. Man macht sich nach wie vor kaum irgendwo anders Gedanken über die Fülle der Fragen, die in diesem Bereich liegen, und von einer großen geistigen Be- wegung in der Arbeiterschaft ist nach wie vor nichts zu spüren. Nicht zuletzt auch des- Halb scheint es heute zweifelhafter gewor- den zu sein, ob man überhaupt noch in der begrifflichen Begrenzung vom Arbeiter allein sprechen kann. Das ist nicht im Sinn der Phrase„Wir sind alle Arbeiter“ gemeint, sondern gleichsam erkenntnistheoretisch. Was soziologisch der Arbeiter heute ist, müßte zunächst geklärt werden, wenn seine Beziehungen zur Kultur und umgekehrt er- örtert werden sollen. Der diesjährige Recklinghausener Kreis verriet jedoch oft soviel theoretisierende Unkenntnis in bezug auf den Arbeiter ge- rade hinsichtlich seiner kulturellen Inter- essen und Befähigungen, daß die— freilich unausgesprochene— Aufgabe, die dieser zentralen Sonder veranstaltung im Rahmen der Festspiele gestellt ist, nämlich die geistigen Grundlagen für eine neue Gegenwartskultur zu legen, weiter davon entfernt zu sein scheint denn je, die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen, um einen Lieblingsaus- druck Kogons zu gebrauchen. Dafür nur ein Beispiel. Obwohl eine Gruppe der Teilnehmer, vor allem Kogon, Dirks, Sternberger, der holländische Arbei- terparteiler Alfred Mozer und der Brite A. F. Schumacher, immer wieder ins Konkrete zu- rückschwenkte, ist, so klug viele Definitionen und Deduktionen auch waren, niemand auf den Gedanken gekommen, zu berücksichtigen, welche Rolle im ursprünglichen Sinn kultu- reller Betätigung für viele Arbeiter der Gar- ten spielt, in dem sie säen und ernten können. Die Er weite. Unkkion und Bedeutung der Manager zeigte indessen, daß die Klärungsversuche diéses Kreises, dessen Kern wohl Kogon und Dirks einerseits, die zuständigen Leute in der Gewerkschafts- führung andererseits bilden, trotz solcher Unvollkommenheiten geistig das weitgehende sind, was es auf diesem Gebiet heute in Deutschland gibt. Gewiß hätte man vieles, Was in der Diskussion gesagt wurde, mit James Burnham und Joseph A. Schumpeter (dessen Buch„Kapitalismus. Sozialismus und Demokratie“ jetzt auch in Deutschland vor- liegt) konfrontieren können, jedenfalls soweit der Begriff des Managers direkt und indirekt untereinander? Von unserem WF- Korrespondenten gemeint war. Das gilt auch für Alfred Webers „Kulturgeschichte als Kultursoziologie“ oder in wichtigen praktischen Fragen für die Er- gebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen des amerikanischen Western Electric- Kon- zerns über Betriebsatmosphäre. Aber ein sol- ches Gespräch erhebt ja nicht den Anspruch wissenschaftlicher Vollständigkeit. Es wird der individuellen wie öffentlichen Wirkung wegen veranstaltet, und hier kann ein be- trächtlicher Erfolg insoweit konstatiert wer- den, als der schillernde Begriff des Managements, den Burnham hoffähig gemacht hat, wohl zum ersten Male fundiert und umfassend auf unsere politische, wirtschaftliche und geistige Situation von heute angewandt worden ist. 5 Kogon, selbst im guten Sinn bis zu einem gewissen Grad ein Manager, gab dabei in seinem Exposé mit der Einführung von Fragen wie der Verantwortung der Manager und der Kontrolle über sie freilich Ziele, die nicht erreicht wurden. Dafür ist der Begriff noch zu jung, zu wenig fest umrissen und zu vieldeutig. Zugleich ist aber auch die gesell- schaftliche Uebergangssituation, in der wir leben, noch nicht überschaubar und es bleibt Demokratie und beispielsweise dahingestellt, ob nicht die Welt erst gänzlich durchrationalisiert werden muß, um die individuelle Freiheit wieder herzustellen, dann freilich in neuer Form. Jedenfalls hat die bunte Entfaltung der mo- dernen Welt unerläßlich gemacht, daß sie organisiert, verwaltet und gemanagt wird, soll sie nicht in Chaos fallen. Das Manage- ment aber, das sich auch auf die Kultur er- streckt— denn in unserer verwalteten Welt bleibt die Organisation nicht auf die Politik und Wirtschaft beschränkt— könmte als ge- sellschaftliche Funktion, die immer mehr zentrale Bedeutung gewinnt, verhängnisvolle Entwicklungen auslösen und selbst erfahren, wenn es nicht unter Beobachtung bliebe. Dazu gehörte schon, daß die Oeffentlichkeit die Kräfte kennen lernt, die heute mitbe- stimmend geworden sind. Erziehung, Ueber- wachung und Verantwortung der Manager körmten erst dann folgen, sobald sich Möglichkeiten und Methoden dazu finden. Aber soweit vermochten auch die Disku- tierer von Recklinghausen noch nicht zu gehen bei ihren Schlußfolgerungen. Der konkrete Wert des Gesprächs liegt darin, daß es eine Fülle von Problemen. die hier auftauchen, beinahe zum ersten Male sichtbar gemacht hat. falsche Loyalität Die schwedische„Kejne-Affäre“ und ihre politischen Lehren von unserem Skandinavien- Korrespondenten Dr. F. Weltmenn Stockholm. Die Erregung und Verbitte- rung über die sogenannte„Kejne-Affäre“, die die schwedische Oeffentlichkeit seit fast zwei Jahren durch Flüsterpropaganda, Ver- jeumdungen und unverhohlene Vertrauens- krise gegenüber höchsten Behörden und Be- amten erschüttert, hat durch die soeben er- folgte Veröffentlichung des Berichtes des Untersuchungsausschusses einen vorläufigen Höhepunkt gefunden. Vorläufig, weil die politischen Auswirkungen— eventuell auch in Form einer Kabinettskrise— auf längere Sicht noch nicht annähernd zu übersehen sind. Zur öffentlichen Debatte steht nämlich gegenwärtig im Zusammenhang mit dem Kommissionsbericht nicht der traurig- düstere Anlaß der ganzen Affäre: das Problem der organisierten homo- sexuellen Prostitution von Ju- gendlichen in Stockholm. Die in diesen Tagen mit kaum vorstellbarer Leidenschaft geführte Ausein andersetzung geht vielmehr um zwei Grundfragen lebendiger Demokra- tie: Kann ein von der Regierung eingesetz- ter Untersuchungsausschuß ohne Ansehen der Person Klarheit und eine saubere Atmo- sphäre schaffen?— Und ferner: Wie wehrt sich die Demokratie gegen eine bedenkliche „Kameradschaft“ hoher und höchster Be- amter, um„Dagens Nyheter“ zu zitieren, gegen eine kalsch verstandene Vor rund zwei Jahren lenkte der junge Stockholmer Pastor Karl-Erik Kejne, der hauptsächlich auf sozialem Gebiete arbeitet, durch eine Anzahl Publikationen das Inter- esse der Oeffentlichkeit auf die überhand- nehmende homosexuelle Prostitution in Stockholm, Er wies vor allem auf die wohl- situierten Hintermänner hin, die schuld daran sind, daß junge Burschen vom Lande in die Großstadt gelockt werden und dann hier durch diesen„leichten Erwerb“ vor die Hunde gehen. Darauf wurde Pastor Keine einer planmäßigen Verfolgungs- und Ver- leumdungskampagne seitens gewisser homo- René Mayer hat Mut Gewagte Regierungsbildung/ Balanceakt mit der Parlamentsmehrheit von unserem Pariser Korrespondenten A. Lang Paris. Heute nachmittag tritt der radikal- sozialistische Abgeordnete René Mayer, de Gaulles früherer Verkehrsminister und zu- letzt Großsiegelbewahrer und Justizminister, vor die französische Nationalversammlung, um über seine Bestellung zum Regierungs- chef abstimmen zu lassen, Die Gespräche der letzten Tage mit den Parteiführern haben kein Ergebnis gehabt. Die Sozialisten wollten von ihrer gefähr- lichen Forderung der gleitenden Lohnskala nicht ablassen, die Volksrepublikaner ihrer- seits verlangten Konzessionen in der Frage der kirchlichen Schulen. Beide Parteien, seit fünf Jahren eng verbündet, werfen sich in ihren mit schwersten Geldschwierigkeiten kämpfenden Zeitungen„Populaire“ und „Aube“ Unversöhnlichkeit und Starrsinn vor und wollen sich erst nach Mayers Programm- rede vor dem Parlament darüber schlüssig werden, ob sie an der von ihm zu bildenden Regierung teilnehmen oder nicht. Sozialisten stehen beiseite Am Montagabend war man in Pariser parlamentarischen Kreisen davon überzeugt, daß die Sozialisten weiterhin verknurrt bei- seitestehen, aber ihre zeitweilige Unterstüt- zung zusagen würden, Von den Volksrepu- blikanern glaubt man, daß sie widerwillig mitmachen würden, um Schuman weiterhin auf dem Posten des Außenministers zu halten. Wenn diese Voraussagen sich als richtig erweisen, so darf man heute schon sagen, daß das Kabinett Mayer auf tönernen Füßen stehen und die Parlamentsferien nicht lange überdauern wird. Es dürfte lediglich als Vorbereiter einer Rechtsmehrheit zu werten sein. Mayer hat sich entschlossen, die Schul- frage beiseite zu lassen., Es ist unbegreiflich, warum die Sozialisten dieses völlig unzeit- gemäße Problem wie eine alte Streitaxt plötzlich wieder ausgegraben haben. Ihre Forderung nach der gleitenden Lohnskala hat einen Sturm der Entrüstung bei den Wirtschaftlern ausge- jöst und wird als untragbar für die Wäh- rung bezeichnet. Dem Vernehmen nach will René Mayer die Lohnfrage provisorisch für eine UDebergangszeit dadurch lösen, daß er einer allgemeinen Erhöhung der Löhne und Gehälter um etwa 10 Prozent, das entspricht ungefähr dem Verlust an Kaufkraft seit der letzten Erhöhung, zustimmen will. Diese empirische Lösung stößt auf Mißfallen auf der Linken. Wie aus der Umgebung des Kandidaten auf die Ministerpräsidentschaft berichtet wird, will Mayer die dilatorische Behandlung der Lohn- und Schulfrage damit erzwingen, daß er auf die Dringlichkeit der außenpolitischen und wirtschaftlichen Anliegen Frankreichs hinweist und die Notwendigkeit vor Augen führt, dem Lande schnellstens eine Regie- rung zu geben. Dieses Argument wird auf der Rechten und dem Zentrum des Hauses durchaus anerkannt. Man steht dort auf dem Standpunkt, daß in den lebenswichtigen Fragen der Aufrüstung, der amerikanisch- spanischen Bündnispläne, der Lage im Fer- nen und Mittleren Osten Frankreich unbe- dingt seine Rolle als Großmacht zu spielen hat, als bei weiterem Andauern der Regie- rungskrise ohnmächtig dabei zuzusehen, Wie die anderen Mächte die vitalsten Probleme ohne sein Zutun lösen. Es wird ohnehin schon darauf hingewiesen, daß die erzwun- gene diplomatische Untätigkeit das Land in eine unangenehme Lage versetzt habe. René Mayer rechnet wohl darauf, das diese Situation die Mehrheit der Kammer dazu bewegen könnte, ihm das Vertrauen auszusprechen und ihm die Bildung einer Minderheitsregierung aus Radikalen und Konservativen zu ermöglichen, die von Fall zu Fall die ihr fehlenden 120 Stimmen ent- weder von den Gaullisten oder den Sozia- listen und Volksrepublikanern heranholen müßte. Schon einmal, im Oktober 1949, erhielt Mayer während einer früheren Krise die Investitur als Ministerpräsident und schei- terte dann zwei Tage später an der Regie- rungsbildung. Die Mehrheit der Beobachter steht auf dem Standpunkt, daß er nicht da Erfolg haben kann, wo Petsche scheiterte, der ihm vieles voraus hat. Wie aber auch dieses neue Abenteuer der vierten Republik ausgehen mag, der Zug nach rechts läßt sich nicht bremsen. Früher oder später wird die gaullistische Fraktion, die stärkste des Hau- ses, ihr Wort mitzureden haben. Was vorher geschehen ist, kann nur provisorischen Charakter haben. 5 oyalität sexueller und asozialer Elemente ausgesetzt. Er wandte sich an die Polizei um Schutz, aber diese legte nach seiner Ansicht eine seltsame Apathie und Gleichgültigkeit an den Tag. In einem Gespräch mit dem Chef der Stockholmer Kriminalpolizei gewann Kejne den Eindruck, daß dies offenbar an einer Intervention von„sehr hoher Stelle“ lag. Jetzt erwies sich die schwedische Presse über alle Parteigrenzen hinaus ihrer demo- kratischen Aufgabe als kontrollierender Faktor im Staatsleben voll gewachsen: man zwang den„hohen Beamten“ und„Herrn Xe, wie er zunächst in den Presseartikeln figurierte, sich selbst der Oeffentlichkeit zu stellen. Es war der Staatsrat(Minister ohne Portefeuille) Nils Quensel, seit einigen Jahren fungierender Kirchenminister. Damit War in der öffentlichen Meinung Schwedens der„Fall Keine“ zu einem„Fall Quensel“ geworden. Ministerpräsident Erlander 20g sofort die selbstverständliche demokratische Konsequenz: er setzte eine Kommission ein mit der Aufgabe, zu untersuchen, ob irgend- welche Behörden bei der Behandlung der Kejne- Angelegenheit einem unzulässigen Druck ausgesetzt gewesen seien. Beachtlich ist die Zusammensetzung dieses Untersu- chungsausschusses: Repräsentanten der vier istischer Fach demokratischen Parteien, ju Kenntnis Und der Presse. Die Frage, ob ein— richtig zusammen- gesetzter— Untersuchungsausschuß Klar- Beit schaffen kann, auch wenn es um„hohe Herren“ geht, ist nach der soeben erfolgten Veröffentlichung des Berichtes unbedingt zu bejahen. Das ist ein nicht zu unterschätzen- des demokratisches Plus. Für den Verdacht, daß Quensel homosexuell sei, fand die Rom- mission keine Grundlage, was auch für den hochpolitischen Aspekt der ganzen Sache ziemlich gleichgültig ist. Wohl aber stellte der Untersuchungsausschuß ebenso einstim- mig fest, daß„die Maßnahmen des Staats- rates Quensel dazu angetan gewesen seien, einen gewissen Druck auszuüben und Unlust bei den zuständigen Behörden zu erwecken.“ Ebenso scharf gerügt wird in dem Bericht ein Staatsanwalt, der Chef der Stockhol- mer Kriminalpolizei und ein Professor der sychiatrie. Letztgenannter hatte ein übles Individuum S., welches Quensel zeitweise belästigte, ins Irrenhaus sperren lassen. Er gab vor der Kommission selbst zu, daß er den S. gar nicht für geisteskrank hielt, aber—„er wollte dem Minister einen Ge- fallen tun.“ Dabei hat Quensel selbst nicht einmal eine so rigorose Maßnahme gefor- dert. 0 Alle hohen Beamten, die der Kommis- sionsbericht mit Namensnennung scharf rügt, haben sich im Motiv der gleichen schweren Sünde gegen die Demokratie schuldig ge- macht: einer völlig falsch verstandenen Loya- lität in dem Bestreben, einem Minister so devot zu Diensten zu sein, die selbst er nicht einmal so ausdrücklich forderte. Die Konsequenzen dieser falsch verstandenen Loyalität werden für die betreffenden Her- ren nicht lange auf sich warten lassen. Gaa und Sieber wieder im Rundfunkrat Stuttgart.(tz.-Eig. Ber.) Nach Ablauf eé! ersten zwei Jahre seiner Amtsperiode der Rundfunkrat des Süddeutschen Run funks am Montag in Stuttgart in nichtöffen licher Sitzung zu seiner Neukonstituierm zusammen. Der bisherige Vorsitzende Rundfunkrates, Landrat Dr. Valentin Gab Mitglied des Landtags(Schwetzingen) wu einstimmig wiedergewählt. Die statute mähß nach zwei Jahren ausgeschiedenen glieder des Rundfunkrates, die durch bestimmt wurden, wurden zum Teil ern von ihren Organisationen in den Rundfunt rat delegiert. Als neue Mitglieder traten Frau Dr Ilse Krall(Heidelberg) als e treterin der Landesfrauen verbände, Pr. Hg mut Cron(Stuttgart) als Vertreter d Journalisten verbandes und der Verlege. organisationen und Dr. Rudolf Peehe (Stuttgart) als Vertreter des Schriftstelgg verbandes. In den Verwaltungsrat wurden Prof, 9 Hermann Backhaus(Karlsruhe), 0 ehemalige Kultusminister Theodor BA erle(Stuttgart), Dr. Hagen(Karlsru und Handwerkskammerpräsident Ro Sjeber(Mannheim) erstmals auf Dauer von vier Jahren gewählt, Zwel tere Mitglieder werden vom Landtag nächster Zeit hinzugewählt werden, Ab 65 Jahren in den Ruhestaul Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Das Württ bergisch-badische Staatskabinett erließ à Montag eine Verordnung über die Zurru setzung von Beamten, die das 65. Lebens vollendet haben. Nach dem neuen Stad haushaltsgesetz treten Beamte auf Le zeit oder auf Zeit mit Ende des Mon den Ruhestand, in dem sie das 65. Leben jahr vollenden. Diese Verordnung tritt u dem neuen Staatshaushaltsgesetz in In ihr wird angeordnet, daß die Beam die am Tage der Verkündung des haushaltsgesetzes im Regierungsblatt bere das 65. Lebensjahr vollendet haben, 31. August 1951 in den Ruhestand treten, fern nicht nach Artikel 57 Abs. 2 des bembergisch- badischen Beamtengesetz nahmen gebilligt werden. 5 „Zweites Halbjahr 1951 gefährlich meint Erhard Bremen.,(dpa) Bundeswirtschaftsmin Prof, Dr. Ludwig Erhard warnte am A tag in Bremen vor dem zweiten Halb 1951 als dem gefährlichsten Abschnitt in d Entwicklung der deutschen Nachkriegswyn schaft. Wenn sich die deutsche Wirtsch über die Engpässe Kohle und Eisen vorn durchsetzen könne, werde auch der in eine wachsende Beschäftigung und zu einem steigenden Sozialprodukt gefun werden. Die Preisbewegung der leite Wochen und Monate erfordere größte 4 merksamkeit, Er sei zwar kein„Laubitod und könne die Preisentwicklung nicht aud lange Sicht voraussehen. Der Preis von! ab r nicht das Ergebnis der Ka n Seestern, sondern ate 5 kür morgen hegten. Boche beben u Fraue WAI len trotz der bevorstehenden Ernte in Streik treten, wenn die Arbeitgeber einer Lohnerhöhung zustimmen. Die ist, nachdem die Lohnverhandlungen schen der Gewerkschaft und den land schaftlichen Arbeitgeberverbänden Aut! Juli gescheitert sind, immer noch gespan Die Gewerkschaften hatten eine 25prole tige Lohnerhöhung zum 1. August geforde Wie die Gewerkschaftsleitung Weser- am Montag in Oldenburg bekanntgab, die Arbeit niedergelegt werden, fall Laufe der Woche keine Einigung er wird. Die staatlichen Landwirtschaft triebe sollen nur dann vom Streik au nommen werden, wenn die zustände Landwirtschaftsministerien annehmel Lohnabschlüsse tätigen. Vier Personen wegen Flaggen verbrennung angeklagt Hildesheim.(UP) Die Staatsanwalt Hildesheim hat im Zusammenhang mit Verbrennung der Bundesflagge am 2 in Peine gegen vier Personen beim La richt Hildesheim Anklage erhoben, F. sind der Anklagebehörde keine Ana punkte dafür bekannt geworden, daß Fil rich Ludwig Tostmann und die drei ant ren Angeklagten im Auftrage einer pd schen Organisation gehandelt haben, ab unter Tostmanns Führung vor einer Pe Brauerei die Bundesflagge— angeblich verbrannten. ö 0 Was hat Molotows scharfe Sprache zu bedeuten? Moskau.(UP) Alle sowjetischen Zeitungen räumten am Sonntag den Reden des stell- vertretenden Ministerpräsidenten Wiatsche- saw) M. Molotows und Marschall Scehukows in Warschau eine ganze Seite ein. Sie druckten den Wortlaut der Reden ab, ohne einen Kommentar dazu zu geben. Diplomatische Kreise betrachten die Rede Molotows als bedeutungsvoll und bezeichnen sle als den ersten klaren Ausdruck der sowjetischen außenpolitischen Konzeption seit der Prager Erklärung der Außenminister der Ostblockstaaten vom vorigen Oktober. Die Beobachter teilen nicht die vielfach im Ausland vertretene Meinung, daß eine Ande- rung der sowjetischen Außenpolitik im Gange sei oder unmittelbar bevorstehe. Sie verweisen darauf, daß die Kritik Molotows am Atlantikpakt und anderen politischen Unternehmen der Westmächte mindestens ebenso scharf war wie bisher. Auch die Voraussage Molotows, daß die Bevölkerung Jugoslawiens sich der Regie- rung Titos entledigen werde, wurde von den ausländischen Diplomaten in Moskau mit Interesse zur Kenntnis genommen. Politische Beobachter in London schlie- gen aus dem auftrumpfenden Ton, den der stellvertretende sowjetische Außenminister Molotow am Sonntag in seiner Rede in Warschau angeschlagen hat, daß die Sowiet⸗ 7 union wieder auf den unbeugsamen EE aus der Zeit vor der Friedensouvertüe“ Kaesong zurückfallen könnte. König Abdullah beigesetzt Amman.(Up) König Abdullah Jordanien der am Freitag in der. stadt von Jerusalem, in der Omar- Mos den Kugeln eines Attentäters zum Opfer:? ist am Montagvormittag in der jordan Hauptstadt Amman beigesetzt worden. Die Begräbnisfeierlichkeiten, an außer dem Regenten Naif, dem jünee Sohn des Ermordeten, die jordanischen nister und Würdenträger, viele Prinzen dem Mittleren Osten, Beduinenscheichd wie die Mitglieder der westlichen dini tischen Vertretungen teilnahmen, ver ohne Zwischenfall. Während des Begräbnisses patrouilie“ Soldaten der Arabischen Legion in den. 9 gen Ammans. Die Grenzen des Staates“ geschlossen und wurden streng be was? Allen Zwischenfällen vorzubeugen Razzia in Jerusalem 8 Die Einwohner Jerusalems wurden 1. Nacht zum Montag erheblich in ihrer gestört. Schwer bewaffnete Angehörige jordanischen„Arabischen Legion“ d streiften bis zum frühen Morgen die stadt, um die Einhaltung der nach de- mordung König Abdullahs verhängten geamgssperre zu kontrollieren. fr. ut dg le tr Rund often ierug le c Gag Wurz tenge n M ch I erneſ unt en el 8 Ver. . He r de legen che telle, ok. De „ a8 Bat. rule Roben A cih 1 web tag l. nd rtten, eg anf rrule sſeh Staa Ebene ats h. Ebel, itt i raf amtes Staat bereh m, en, d. Wün 8 Au 1 160/ Dienstag, 24. Jul 1981 — Die Engelskappe Foto: UP Pus Seide für den Herbst Eine Citronencreme wurde serviert- grobartig! Nach einer hausbackenen Regel soll man Vährend des Essens nicht sagen, daß es enem schmeckt. Ein überkommener Unsinn. Wenn ich vor der Mona Lisa stehe, nimmt eg mir keiner übel, laut Begeisterung zu dubern. Man wird mich unter Umständen sogar in die Rubrik schönheitstrunkener deelen einordnen. Kochen ist auch eine Kunst. Darum nahen wir bei dem Prüfungs-Mahl der Frauen fach- und Haushaltungsschülerinnen aus Huter Freude daran leise geschmatzt ung zit nachfolgender Entschuldigung für dle Unbildung laut gelobt.— Wir, das sind in jedem Jahr anläßlich der Prüfung Gäste aus dar Stadt, die zum besonderen Ansporn für die fünfzehn bis einundzwanzigjähri- gen Kcchianen zuschauen, wie die Köstlich- heiten ier Tafel entstehen und zur Beloch- Pine Lust.. Köchinnen verderben nicht immer den Brgi. Wenn nämlich in Ueberlegung für das Geßamtwerk Vor-, Haupt- und Nach- zpelsen als Einzelaufgabe einer Schülerin übertragen wird, kaum ein— der Beweis war gegeben— köstlicher Schmaus entste- ben. Was bei dem sogenannten großen Essen geboten wurde, verriet den gewissen kleinen Kniff. Ein Zitronen- Creme- Becher Purde serviert— großartig! Die verant- Wörtliche Schülerin mußte nachher das Re- zept verraten. Sie strahlte dabei, wie die durch Essig urid Sägemehl in den Farben aulgekrischte Brücke des Hausmeisters. Eine der Prüfungsarbeiten. Haben die jungen Mädel wirklich die Tust zur Hauswirtschaft verloren? Nach den Beobachtungen in dieser Schule schei- der von dem Gedanken beherrscht, daß die Tochter zu einer vernünftigen Lebensfüh- rulig den Kochlöffel schwingen und die Nadel führen lernen muß, zu beruflichen Zwecken oder zur Beglückung des vielleicht doch auftauchenden Freiers. Da nach wie vor Unklarheiten bestehen, welche Voraussetzungen zum Besuch der Frauenfachschule oder Haushaltungsschule erfüllt sein müssen, sei nochmals eine kleine Uebersicht gegeben. Die Staatliche Haushaltungsschule nimmt junge Mädchen auf, die aus der achten Klasse der Volksschule oder der entspre- chenden Klasse der Oberschule mit guten Abgangszeugnissen entlassen werden. Am Schluß des Schuljahres ist eine Prüfung un- ter staatlicher Aufsicht abzuleisten. Die Frauenfachschule gliedert sich in Fach- lasse I und II. Zwischen den beiden Klas- sen liegt ein Praktikum in einer Großküche oder einem haus wirtschaftlichen Großbe- trieb. Erst der Nachweis dieses Praktikums berechtigt zum Eintritt in die Fachklasse II. In die Fachklasse I werden aufgenom- men Schülerinnen mit der mittleren Reife und solche, die eine einjährige Haushal- tungs-, eine Kinderpflege- oder eine Haus- gehilfinnenschule besucht haben. Der Be- such der Fachklasse I gilt als Ausbildungs- jahr für Berufe, die eine haus wirtschaftliche Vorbildung verlangen, wird also etwa beim Seminar für Kindergärtnerinnen und Hort- nerinnen angerechnet, wie auf die Ausbil- dung als Sozialfürsorgerin. Die Fachklasse II schließt mit einer staatlichen Prüfung. Absolventen der Schule können Wirtschaftleiterin oder Heimleite- rin werden. Aus dem Leserkreis wurde einmal der Seite 8 Die Last der Einsamkeit „Was mich am schwersten getroffen hat, als ich kürzlich arbeitslos wurde“, berich- tet die etwa 50jährige Verkäuferin,„ist das plötzliche Alleinsein. Man hat keinen Men- schen mehr., mit dem man sich aussprechen kann, und man fühlt sich wie ausgestoßen aus der Gemeinschaft.“ „Bisher war den ganzen Tag über ein ewiges Schreibmaschinengeklapper um mich herum“, erzählt eine Stenotypistin,„ich habe manchmal gedacht, wie schön muß es sein, wenn man das einmal nicht mehr zu hören braucht. Aber jetzt, wo alles so still ist und ich mich von diesem Lärm erholen könnte, vermisse ich ihn. Es ist. als habe man mir die Lebensluft genommen.“ Auch die Fotolaborantin, die den größ- ten Teil des Tages in der Dunkelkammer verbrachte, vermißt ihre Kolleginnen und die Plauderei bei der Arbeit.„Wir haben immer viel Spaß gehabt und die Stunden vergingen wie im Fluge“, sagt sie,„jetzt komme ich mir vor wie eine Schülerin, die nicht versetzt wurde.“ Aber das ist es nicht allein. Eine arbeits- los gewordene Buchhalterin meint, daß die Umwelt den Eindruck bekäme, man sei entlassen worden, weil man eben doch nichts leistete und eben dieses Gefühl sei 80 demütigend, daß man auch zu Bekannten nicht mehr gehen möge. Sicherlich steht heute bei allen arbeits- losen Frauen die materielle Not an der Spitze der vielen Sorgen, aber daneben spielen auch die seelischen Belastungen keine geringe Rolle. Der plötzliche Wech- sel aus einem lebendigen, ausgefüllten Da- sein— mag die Arbeit dabei noch so an- strengend sein— in die erzwungene Ein- samkeit, die durch die Arbeitslosigkeit her- vorgerufen wird, ist allzu bedrückend und raubt dem Menschen, insbesondere den sensiblen Frauen, leicht allen Mut zum Leben, um so mehr, wenn sie täglich sehen müssen, wie ringsum das Leben ohne sie weitergeht. Wenn man dabei weiß, daß die Frauenarbeitslosigkeit heute einen Höchst- Stand erreicht hat und es beispielsweise in Hamburg zur Zeit 42 129 arbeitslos geme- dete Frauen gibt und selbst ein Land wie Hessen 33 591 erwerbslose Frauen hat, dann ist damit erwiesen, daß es sich nicht um Einzelfälle handelt, sondern daß heute eine Unzahl von Frauen in materiellen und see- lischen Verhältnissen leben muß, denen der Einzelne auf die Dauer niemals gewachsen sein kann. Ist es schon nicht möglich, die Frauen wieder einer geregelten Tätigkeit zuzuführen, so gilt es doch dafür zu sorgen, daß sie nicht vergessen werden und schlieg- lich auch seelisch zugrunde gehen. Einer solchen Entwicklung entgegenzuwirken, be- Das Kompliment muß sein wie ein Werbesatz Komplimente sind freundliche Attentate auf unsere Eitelkeit. Die Eitelkeit ist eine in vielen Kreisen verbreitete Eigenschaft, daß man wenige finden wird, die nicht dem bestechenden Reiz eines geschickt angebrach- ten Kompliments erliegen. Ein gutes Kom- pliment kann selbst Eisblöcke gesellschaft- licher Zurückhaltung zum Auftauen bringen. Sie sind Uebertreibungen, die glaubhafter klingen müssen als die Wahrheit, wenn sie wirken sollen. Es sind schöne Lügen, die wir den häßlichen Wahrheiten vorziehen. Mit dieser menschlichen Schwäche rechnen Schule zwar gründlich in der Hauswirt- schaft, dem Hauswerk und Handarbeiten herangebildet werden, ferner eine wirt- schafts- und kulturkundliche Erziehung er- halten, nachher aber für sie keine Stellung in diesem Rahmen zu bekommen sei. Es darf nicht vergessen werden, daß die- ser Berufszweig noch sehr neu ist, sich also erst nach und nach und nicht zuletzt durch die Leistungen in diesem Fach einbürgert. Wieviel Heime sind allein im letzten Jahr erstellt worden. Rektorin Bosch erklärte da- zu, daß es ihr bis jetzt noch immer gelun- gen sei, ihre Schülerinnen in verschiedenen Gebieten des Bundesgebietes unterzubrin- en. Entscheidend auch für diesen Beruf ist — wie überall— die gründliche Ausbildung. Nach den Auskünften bei der Schulverwal- tung sollen die Schülerinnen auch im theo- retischen Unterricht glänzend abgeschnitten haben. Hm. Heirate deine Kollegin! Eine Gelsenkirchner Glasfirma überreicht jedem Arbeiter bei der Eheschließung 50 DM. Wenn beide Ehepartner Betriebsangehörige sind, erhält jeder noch 50 DM dazu. Außer- dem gewährt die Firma dem jungen Paar zinsfreien Kredit für Ausstattung und Woh- nung. Hosen- Verordnung in Bern In Bern sah sich die Stadtverwaltung ge- nötigt, für das Stadtverkehrsgebiet eine Hosen verordnung für Damen Motorrad- fahrerinnen in Kraft zu setzen.„Frauen ist es verboten, im Kleid oder Rock Motorrad zu fahren“, heißt es in der Verordnung.„Sie dürfen ein Kraftrad nur steuern, wenn sie eine knielange Sport-, eine lange Golf-, die Komplimentemacher. Wie gute Herren- schneider legen sie Wert auf tadellosen Sitz. Komplimente müssen sitzen. Stotternd vorgetragene Liebenswürdigkeiten verfehlen jede Wirkung. Das Kompliment muß kurz und einfach sein wie ein Werbesatz. Denn es ist ein Werbesatz, kein Blick, aber ein Ohrfang. Ein Kompliment muß nicht wahr, aber es muß schön sein. Sobald man da- gegen auch nur den geringsten Einwand er- heben kann, schadet es mehr als es nützt. Man muß Komplimente aus dem Aermel schütteln. Wer lange Vorbereitungen braucht, wer erst lange nachdenken muß. wird wahrscheinlich eine Dummheit. aber kein Kompliment zutage fördern. Man braucht, kurz gesagt, Geist und Geistes- gegenwart. Es muß entweder originell oder Original klingen. Abgegriffene Komplimente fallen matt zu Boden. Sie müssen sich an- hören, als höre man sie zum erstenmal. Und man sei sparsam damit. Es gibt Groß- produzenten der Kompliment-Industrie, die es auf einen beachtenswerten Jahresumsatz bringen. Aber ihre Erzeugnisse sind falsche Brillanten. Sie sind es. die jedes gesellige Beisammensein zu einer Hölle machen, ähn- lich den Stimmungskanonen, die jede Stim- mung morden. Da lobe ich mir die Schweigsamen selbst Wenn die Schweigsamkeit nicht immer ganz freiwillig ist. Denn es gibt einige, die mit dem Worte ringen, und nicht nur mit dem Wort. auch mit dem Entschluß, etwas Ein- maliges und Hinreißendes zu sagen. Alle Worte erscheinen diesen verhinderten Klas- sikern des Kompliments als schal und abge- griffen. Am Ende haben sie recht: das größte Kompliment für eine Frau ist schweigende Bewunderung. dkf. Anregungen für das In Bonn macht die Neugestaltung des Ehe- und Familienrechts reichlich Kopfzerbrechen. Sowohl dem Mann wie der Frau im neuen Ehegesetz gerecht zu werden, das bis zum 30. März 1953 verabschiedet werden soll, scheint keine Kleinigkeit zu sein. Es sind so- gar Anregungen aus allen Kreisen der Be- völkerung erwünscht. Um Vorschläge der Frauen für dieses Ge- setz zu erfahren, ließ der Hausfrauenverband Dr. Alice Heidinger, Karlsruhe, über die kri- tischen Punkte des bestehenden Ehe- und Familiengesetzes sprechen. Am einfachen Beispiel wies sie die Abhängigkeit der Frau in der Ehe vom Mann nach, die meistens erst darf es keiner finanzieller Mittel. In Ham- burg hat man jetzt vom Arbeitslosenbil- dungswerk den Versuch unternommen, arbeitslose Frauen wöcheetlich einmal in einer Frauenstunde in kleinem Kreis zu sammeln. Die Frauen haben dann Gelegen- heit, sich auszusprechen und ihre Schwie- rigkeiten vorzubringen. Ein völlig zwang- loses Zusammensein, zu dem jede Frau ihre Hand- und Flickarbeiten mitbringt. gibt Gelegenheit, sich gegenseitig kennenzuler- nen und über das wöchentliche Zusammen- sein hinaus Freundschaft zu schließen, Freundschaft unter Schicksalsgefährtinnen. Das Interesse für diese Zusammenkünfte erwies sich als so stark, daß jetzt in immer mehr Stadtteilen die Frauenstunde einge- führt wird. Sie hat zugleich den Vorteil, daß Männer und Frauen ven Behörden ge- laden werden können. die zu den Fragen von besonderer Bedeutung für die arbeits- losen Frauen Stellung nehmen. Da der Kreis im allgemeinen nur aus 15 bis 20 Frauen besteht, hat jede die Möglichkeit, selbst Fragen zu stellen und ihren eigenen Fall vorzutragen. Nur auf solche Weise, von Mensch zu Mensch, scheint es möglich, der arbeitslos gewordenen Frau auch seelisch zu helfen und ihr den Mut zum Leben wiederzu- geben. Gelingt das so ist schon viel ge- wonnen, um so mehr, wenn zugleich die Oeffentlichkeit und die in Frage kommen- den Behörden nicht nur aus der Perspektive hinter dem Schalter den Frauen begeg- nen, sondern ihnen in persönlicher Aus- sprache gegenüberstehen. G. H. „Liselotte von der Pfalz“ Historischer Roman von L. Dill, Fackel: Verlag, Stuttgart. Sowohl die Person der pfälzischen Prin- zessin als auch ihr Leben verlockt immer wieder dazu, beiden nachzuspüren. Der An- reiz liegt im Wesen dieser ungewöhnlichen Frau, die als Persönlichkeit in die Geschichte eingegangen ist. So klar und offen es scheint, manche Züge an ihr sind sehr widerspruchs- voll und erschweren ein abgerundetes Charakterbild. Ungemein interessant ist auch der historische Hintergrund ihres Lebens. Daß der Nachwelt davon sehr viel überlie- fert wurde, ist ihrer unbezähmbaren Lust, Briefe zu schreiben, zu verdanken. L. Dill hat mit diesem Buch keinen Bei- trag zu neuen Erkenntnissen über sie und ihre Umwelt am Hofe Ludwigs XIV. gege- ben. Bei aller vorsichtigen Handhabe ge- schichtlicher Unterlagen, die sehr viel Mühe erkennen läßt, wird Liselotte allzu offen- sichtlich zu einem Edelwesen erhoben, „Madame“ in ihrer köstlichen Wahrheits- liebe auch sich gegenüber würde sich das sehr verbeten haben. Wie erbarmungslos verfährt sie in ihren Briefen mit ihrer eigenen Person. Es bleibt in diesem hübsch gebundenen, 350 Seiten starken Werk bei der Schilderung. Die Ausein andersetzung fehlt. Dabei bieten auch die Menschen um Liselotte, und die geschichtlichen Zusammen- hänge eine Fülle von Anregung dazu. Weil jedoch sehr leichtflüssig geschildert wird, dürfte diese„Liselotte von der Pfalz“ schon aAnhängerinnen finden. Hm. Ehegesetz erwünscht Schlüsselgewalt, das eheliche Güterrecht, kurz, den ganzen Fragenkomplex des beste- henden Gesetzes unzählige Male ausführlich oder zusammenfassend berichtet wurde, dürfte sich eine erneute Berichterstattung darüber erübrigen. Wenn in der Diskussion keine Vorschläge gemacht wurden, so liegt es nicht daran, daß bei den anwesenden 250 Frauen alle Unklar- heiten im persönlichen Falle restlos beseitigt sein dürften, sondern an der Schwierigkeit der Materie. Das Interesse an diesem Thema War sehr offenkundig. Vielleicht ist es sinn- Voll nach Bonn vernünftige Vorschläge., und Sollten sie sich nur auf einen einzigen Punkt 55 Vater und Mutter mehr und mehr wie- Einwand gemacht, daß die Mädel in dieser Strand- oder Anzugshose tragen“. fem. im Streitfalle durchsichtig wird. Da über die beschränken, zu schicken. Euriè eleison 478 Labrador Lady 47 Lagune Lamartine 479 Land ö deren Lehre das höchste Gut Kythera, gr. Insel im Mittel- rechtl.? Aufforderung an Be- herr u. Politiker, 17571834, sung an versch. Lebensbedin- bis heute als Titel eines Kabi- die Lüst, das größte Ubel der land. M. deer, vor dem Südkap klagte od. Zeugen, an einem Teiln. am nordamerik. Unab- gungen durch Gebrauch od. nettmitglieds ohne Rang er- ö 0 Schmerz ist. Kyrié eleison, Kyrieleis, gr., Herr erbarme Dich unser! Teil d. Kath. Messe u. evgl. Liturgie. „ 12. Buchst. des Alphabets; Sm. Zahlzeichen= 50; techn. Leistung; elektrotechn. Induktivität; als Kleinbuch- ztabe Liter; S8= Pfund pterling. „a, chem. Zeichen f. Lanthan. Ibaacher See, größter Vulkan- see(Maur) d. Eifel bei Ander- mach, bis 53 m tief, an seinem ter d. Benediktinerabtei Ma- id Laach. aland, Lollund, dän. Ostsee- Ausel, Wald- und Ackerland, 140 Km, 88.9000 E, Hauptort Mhribo. 5 Lapp, Ferment des Kälber- mafgens, das Gerinnung der Milqn bewirkt, desh. f. Käse- bereitung; kraut, weig- und gelbplünendes Waldwiesen- Kraut; Sakt bringt Milch zum Gerinn.;- schwärmer, Abendschmetterling m. schön. Flügelzeichng., 918 Raupe lebt a. d. Wolfs- milch; magen, Teil d. Wiederkäuermagens. Labarum, ehem. röm. Kais. Fahne, seit Kon- stantin d. Gr., m. Mono- gramm Christi; meist Viereck a. roter Seide. Labial, lat., Lippenlaut, Z. B. b, p. Laba- 5 rum Labfaten, lat.,(s.) Lip- Denblütler. Labil, lat., schwankend, glei- tend; Wes Sleichge wicht, L. weiliger Rückgang, des Peloponnes, angebl. Ur- sprungsort d. antiken Kultes der Aphrodite. Kyushu,(s.) Kiuschu. Schwerpunkt senkrecht ub. d. Dreh- oder Stützpunkt. Labor, lat. Arbeit; ant, tech- nische Hilfskraft an Wissen- schaftl. Anstalten;»-atorium, Wissenschaftl., bes. physikal. u. chem. Versuchsanstalt; ieren, an etwas innerlich ar- beiten, auch ein Leiden zu heilen suchen. Labour, engl. Arbeit;- Day,. Arbeitertag; amerik. Feiertag. 1. Montag im September; Party, engl. Arbeiterpartei, Sozlalist. Partei, hervorgegan- gen aus d. Gewerkschaften d. 1891 gegr. Socidldemocratic Federation, der 1883 gegr.(s.) Fabian Society u. d. 1893 gegr. Independent Labour Party, d. sich 1900 zusammenschlossen. 1924 erste Regierungsbildung unter R. Macdonald, 1929 stärkste Partei, danach zeit- 1948 er- neute Regier.-Bildung, 1950 wiederum stärkste Partei mit knapper absoluter Mehrheit. Staatl. Sozialisierungspolitik im Inneren, nach außen weit- gehend m. Konservativ. einig. Führer(s.) Attlee, seit 1945 Premierminister. Labrador, größte N.-amerik. Halbinsel zwisch. Hudsonbai u. Atlantik, sumpf- u. seen; reich. Granitplateau mit rau- hem Klima, Indianer u. Es- kimo, um 1000 v. Ch. v. nor- mann. Seefahrern von Grön- land aus zum ersten Male be- kissthränke kismaschinen dunn felffet; * bestimmt. Zeitpunkt zu einer Gerichtsverhandlung zu er- scheinen. Lady, engl., Dame. früh. ade- lige Dame. Lädieren, lat., beschädigen. Lähmung, durch Muskel- od. Nervenerkrankung hervorge- rufene Unfähigkeit, d. Mus- keln zu bewegen. Lämmergeier, Bartgeier, größ- ter Raubvogel, bis 3 m Flügel- spannweite, 1,15 m hoch, in Hohen Gebirgen 8-Europas, Afrikas u. Zentralasiens, mit Geierschnabel, nach Adlerart raubend. Län, Verwaltungsbezirk in Schweden u. Finnland. Länge, astron.: im ekliptikal. Koordinatensystem Abstand eines Gestirns v. Frühlings- punkt bis zum Fußpunkt des Lotes v. Gestirn auf d. Eklip- tik; geogr.: Winkei zwischen dem Ortsmeridian u. d. Null- meridian(Greenwich). Gleiche Länge bedeutet gleiche Uhr- zeit, ein Längengrad verur- sacht einen Zeitunterschied v. 4 Minuten. Lärche, Nadelbaum, d. seine Nadeln in jeder Vegetations- periode wechselt, im Winter Kahl, wertvolles Nutzholz f. Wasserbauten, Böttcherei und Möbel. Lätare, lat., Freue dich, 4. Fa- stensonntag. Läufer, Schachfigur; 3—6 Mo- nate altes Schwein; techn.: bewegl., umlaufend. Maschi- nenteil b. Motoren. Turbinen usw.: waage, zweiarmige Hebelwaage, auf erstem Arm verschiebbares Gewicht, auf zweitem die Last. Lafayette, Marte Joseph de Motier, Marquis de, frz. Feld- hängigkeitskrieg., 1789 Anfüh- rer d. Pariser Nationalgarde, 1792 geflüchtet, 1830 wiederum Führer d. Nationalgarden;», Univ.-Stadt in USA.-Staat In- diana, 30.000 E. Lafette, fahrbarer od. orts- fester Träger der Geschütz- Waffe. Lafontaine, Jean de, ber. frz. Fabeldichter, 1621-95, Dich- tungen nach Asop, Phũdrus u. it. Vorbildern. Lager, Warenaufbewahrungs- raum; Maschinenteil f. Auf- nahme v. Wellen,(s.) Wälz- u.(s.) Kugel- z. Verminde- rung d. Reibung, m. auswech- selbaren, aus Weichmetall(6 metall) best. schalen; Mi- neral- u. Erzfundort. Lager,„frist, Zeit der kostenlos. u. unverzollten La- gerung v. Transportgütern in Gepäckräumen. Zollnieder- lagen usw. Lagerlöf, Selma, schwed. Dich- terin, 1858—1940, Nobelpreis 1909, Werke Übersetzt in alle Kultursprachen;„Gösta Ber- ling“,„Nils Holgersons wun⸗ dersame Reise mit den Wild- gansen“. Lago Maggiore, westlichst. d. oberital. Seen v. Rand d. Tes- siner u. Luganer Alpen bis in d. Poebene, 60 km lang, 212 km, nördl. Teil schweiz. Lagos, Hptstdt. v. Britisch- Nigeria in W- Afrika, 335.000 E, Ausfuhrhafen für Palmöl. Baumwolle, Kakao., Kautschuk u. Holz. Lagrange, Joseph Louis, frz. Mathematiker, 17361813, Be- gründ. d. theoret. Physik, för- derte Algebra u. Analysis. Lagune, it., v. Meer dch. Land- zunge abgetrennt. Strandses. Binnensee eines(s.) Atolls. MGS Mannheims föhrende flages zeitung Nichtgebrauch d. Organe(Um- wWelttheorie). Lamartine, Alphonse de, frz. romantisch. Dichter u. Politi- ker, 1790-1869;„Meditations poętiques“. Lamellen, dünne Blechblät- ter, z. B. an elektr. Sicherung; reine Blättchen an Unterseite v. Blätterpilzen;„kupplung, auf beid. Wellenenden befe- stigte Stahlscheiben pressen sich gegeneinander. Lamento, it., Gejammer. Lametta, dünne, glänzende Fäden aus gewalzt. Zinn od. Aluminium für Christbaum- schmuck. Lamettrie, Julien Offruap de, frz. Philosoph, 170951, Ver- treter materialistisch. Aufklä- rungsvernunft„Mensch als Maschine“. Lamprecht, Karl, deutsch. Ge- schichtsforscher, 1856—1915, sein Hauptwerk„Deutsche Ge- schichte“ weitete d. polit. Ge- schichte zur Kulturgeschichte aus. Lamprete, Neunduge, eßbarer Primitiver Meeresfisch, aus d. Ordnung d. Rundmäuler, aal- ähnlich, bis 1 m lang. Lancashire, NW-engl. Graf- schaft, durch reiche Boden- schätze an Kohle u. Eisen Mittelpunkt engl. Industrie ¶ Manchester und Liver pooh), 8 der Baumwollindu- strie. Lancaster, Hptstdt. in d. engl. Gfschaft Lancashire, 45.000 E, Baumwoll- u. Seidenindustrie; engl. Herrschaft, 1351 zum Hzgt. erhoben, 13994471, engl. Herrschergeschlecht,(s.) Tu- dor. Würde ein. Kanzlers v. Geserne SönüUpech IApETEN F 2,9 Halten. Lancelot, vom See, Held der Artussage, Epos v. Ulr. v. Zat- zikhoven 1194. Lancieren, frz., werfen, etwas in Gang, in Schwung bringen. Land, fester Teil d. Hrdober- fläche;-ammann, Titel d. Re- Slerungschefs i. schweiz. Kan- tonen;„arbeiter, im Weiter. Sinne alle in der.“ u. Forst- wirtschaft auf Grund eines Arbeitsvertrages beschäftigt. Personen; flucht, Abwand. d. bevölkerung in Städte u. Industrie; friede, staatl. Friedensgesetze des MA geg. Fehdeunwesen, v. d. Kaisern seit 1103 f. d. Reich erlassen, m. verschied. zeitl. Geltungs- dauer, 1495„Ewiger Land- friede“, verkündet durch Ma- ximilian I., sassen, im Ma niederste Schicht d. Freien m. kl. Grundbesitz, auch Pächter unter dem Gericht d. Landes-, nicht d. Grundherrn, Gegen- satz Hintersassen; sturm, vom 17. Jh. bis zum 1. Welt- krieg Aufgebot der nicht mi- litärisch ausgebildet. Männer bis 45 Jahre; tage, im MA Ständeversammlungen, seit 19. Jh. Parlamente d. dt. Län- der;» sthing, das dän, Ober- haus:-vogt, im MA kaiser. Statthalter einer-vogtei(d. Kaiser unmittelbar untersteh. Reichsgebiet); wehr, bis 1. Weltkrieg Aufgebot der ge- dienten Alteren Jahrgänge b. 39. J.;„-wirtschaft, Gesamt- heit aller Betriebsformen, die zur Bewirtschaftung der Bo- denfläche sich mit Ackerbau u. Viehzucht, Garten-, Obst- u. Weinbau, Forstwirtschaft, Jagd und Fischerei befassen: „-wirtschaftl. Versuchsstatio⸗ nen, für wissenschaftl. Expe- rimente auf ackerbaulichem, Streigulo Teppiche MANNHEIM Dienstag, 24. Juli 1951/ Nr Kampf vorbei ist. Werden können. geschätzt, weil Rutig aufzudrängen. In der Minorität Menschen nur voll immer dafür halten. Kussionsgegner. . 8 5 zurück. knechte in der Politik. Splitter. Es ist ein weitverbreiteter Irrtum zu glauben, daß die Länge der Zugehörigkeit u einer politischen Gruppe ein Nachweis der Befähigung für ein Amt sei. * Es sibt Kämpfer für eine Idee, denen etwas kehlt, wenn das Ziel erreicht und der Das sind die Lands- * Wer am meisten verspricht. hat auch meist den größten Erfolg. Weil sich kaum jemand die Mühe macht, darüber nachzu- denken, ob die Versprechen auch gehalten Die Diskussion ist heute auch deswegen 0 man dabei machten kann, anderen seine eigene Mei- den Versuch zu sein. ist heute für die Minorität kein Grund mehr. den Irr- tum bei sich zu suchen. sondern wird für Unverstand der Majorität gehalten. * Bei einer Diskussion warten die meisten brennender Uageduld darauf, ihre eigene Meinung oder was sie durchsetzen zu können. * Diskussion ist auch oft nur die müh- same Verhinderung, sich Zerkfleischen. Man spricht daher heute auch nicht mehr von einem Diskussionspartner, sondern bezeichnenderweise von einem Dis- gegenseitig zu Es wird so viel von Toleranz gespro- chen. Man meint damit oft die Erwartung, dab der Gegner nachgibt. * Wenn Abgeordnete mit der Straßenbahn kahren stehen Wahlen bevor. * Wenn jemand für ein Amt kandidiert, schimpft er vorher über die Volksfremd- heit“ der Institution, in der er gerne hin- einkommen möchte. zweifelt er über den„Unverstand“ der Mas- sen, die sich alles„so leicht“ vorstellen. Ist er gewählt, ver- * Es ist noch kaum jemals vorgekom- men, daß jemand den Mut gehabt hätte, sein Amt zur Verfügung zu stellen, weil er hm nicht gewachsen war. Man tritt im besten Fall„aus Gesundheitsrücksichten“ * 19 politischen Gruppen wiegen Jahres- ge der Zugehörigkeit meist schwerer als Gnikomson Wohin gehen wir? tag, 24. Jull: Palast: Tumak der Herr mit Noel Lee, USA. artige 260. Amerikahaus 2 88 e Mittwoch, 23. Juli: Ufa-Theater 16.00 Uhr: Kinderoper„Die Reise um die Erde“(Stadt- jugendausschuß Mannheim); Schule 20.00 Uhr: Lichtbilder-Vortrag:„Schwe- den, Land und Leute“, Spr.: Frau ino von enk(Verein für Naturkunde Mannheim und Gesellschaft für Erd- und Völkerkunde); Ka- tholisches Jugendheim, C 2, 16, 20.00 Uhr: Vor- ag:„Schiene und Straße“, Spr.: Oberinspek- Hirth(KRV Columbus). Wirtschaftshoch- Vorhersage bis Mittwoch früh: Anfangs noch stärker bewölkt und einzelne, teilweise schauer- Regenfälle. Im Laufe des Nachmittags Aufheiterung. sttemperatur in der Ebene nur um 20, in ren Lagen um 17 Grad. Tiefstwerte der zum Mittwoch zwischen 10 und 13 Grad. ngs noch lebhaftere, allmählich abflauende de aus nordwestlichen Richtungen. egelstand am 23. Juli: Maxau 566(18), anheim 455(—33), Worms 376(—3)), Caub abend Dem Leben abgelauscht Gelegenheiten, Eltern, Lehrer und Für- sorger über Erziehung und Erziehungs- schwierigkeiten unserer Nachkriegsjugend sprechen zu hören, fanden wir im vergan- genen Winterhalbjahr genug. Wir wissen, was uns an jungen Menschen gefällt und mißfällt. Nur selten aber messen wir auch dem genügend Wert bei, was dem Jugend- lichen an uns gefällt oder mißfällt. Und das dürfte doch wohl in eine sinnvolle und er- kolg versprechende Erziehung einzubeziehen sein. So dokumentierte sich zum Beispiel seine Meinung über Erwachsene in dem Ausspruch eines sich unbelauscht wähnen den Jungen:„Was weeß dann schun mein Vadder, unser Lehrer, des isn klorer Kerl!“ Ist das nicht ein herrliches Lob für den Lehrer? Was veranlaßte den Jungen zu solcher Aeußerung? f Eine Kleinigkeit. Im Naturlehre-Unter- richt sprach der Lehrer über den Luftdruck, seine Messung und Verwendung und— über den Rahmen des Realienbuches hinaus von dem Auspendeln des Luftdrucks beim Steigenlassen eines Drachens. Ja, er vermaß sich sogar, übliche und weniger be- kannte Formen von Drachen an die Tafel zu zeichnen.— Was tat der Junge? Er holte sich ein paar Latten und begann einen Kastendrachen zu zimmern.— Als der Vater abends nach Hause kam, war die erste Frage:„Hast du deine Schulaufgaben ge- macht?“—„Nein, Vater, noch nicht.“ Schon klaschte eine Ohrfeige.„‚Und das da, was soll das?“—„Ein Drachen“, sagte der Junge, „ Wir haben heut in der Schule „Jetzt erzähl mir nur noch, daß ihr in der Schule Drachen baut, du Lümmel!“ Aber- mals klatschte es, und das Kunstwerk ging in Trümmer.„Wissense“, meinte der Junge verschmitzt,„mir hawe uns doch'en Drache gebaut, drüwe bei meim Freund, un dem sein Vadder hot sogar mitgholfe. Awer nix verrote!“— Heimlichkeiten— warum? * Ein anderer Fall. Ein etwa Zehnjähriger ruft einem Mädchen nach:„Du Rotznas, du eingebildete, mennscht, weil dein Vadder Prokurischt is? Der Meine. usw.“— Nach langem hin und her ließ er sich zu einer Erklärung herbei. Sie wohnen im gleichen Haus, sind Schüler der gleichen Klasse und Spielgefährten. Bis... bis der Junge das Mädchen eines Tags in die im Hof gelegene Waschküche führte, um ihm eine Blindschleiche zu zeigen, die er dort, verbotenerweise, in einer Schachtel hielt. Als sie wieder auf den Hof hinaustraten, schärfte er ihr ein:„Wenn d' was ver- „Unser Lehrer is'n klorer Kerll“ Beobachtungen an Schülern: Was gefällt und mißfällt dem Jugendlichen am Erwachsenen? rotscht, hoscht nix zu lache!“ Das wurde gehört und den Eltern beider hinterbracht. Der Vater des Jungen ließ sich sich von dem wahren Sachverhalt überzeugen, der des Mädchens aber schrieb einen geharnisch- ten Brief an den Lehrer. Vernehmung!„Was habt ihr in der Waschküche.? Was hast du mit dem Mädchen..? Was hat der Junge aon ar Zwei harmlose Kinder wurden sich spinnefeind. Und nicht lange, und ältere Kameraden und Kameradinnen werden dafür sorgen, daß sie erfahren, wessen man sie verdächtigte. 2 Zwei Jungen, beide noch nicht zwölf Jahre alt, schleppten unter Aufbietung ihrer ganzen Kraft, eine Eisengußgröhre zum Altmetallhändler. Ihnen folgte ein Schutz- mann. Protokoll. Nein, die Röhre gehöre niemand, seit Tagen schon liege sie am Rande eines Baugrundstückes, von keinem beachtet. Freilich, ein Zaun sei um das Grundstück gelegt, aber man habe leicht hindurchschlüpfen können. FEinbruchdieb- stahl— eine schlimme Sache.— Und sie Festiuge zum Cedächinis des Fahrruderlinders Bundessternfahrt nach Mannheim Das kommende Wochenende wird in Mannheim im Gedenken an den früheren badischen Forstmeister Carl Friedrich von Drais stehen. 1785 in Karlsruhe geboren und seit 1810 mit Unterbrechungen in Mannheim lebend, wo er auch die Draisine benannte erste„Laufmaschine“ als Vor- gäniger des Fahrrades erfand. ist die 100. Wiederkehr semes Todestages in diesem Jahr Anlaß für seine Ehrung. Bereits am Samstagnachmittag werden die ersten der etwa 1800 bis 2000 Teilneh- mer an der Bundessternfahrt des Bundes Deutscher Radfahrer, Abteilung Wander- fahrt,. in Mannheim am Weißen Sand zu einem großen Bundestreffen ankommen. Am Abend des gleichen Tages soll dann im„Zähringer Löwen“ ein Festbankett unter Beteiligung des Oberbürgermeisters oder eines Stellvertreters abgehalten wer- den, während der Sonntag in der Haupt- sache einem Festzug mit ebenfalls ungefähr 2000 Teilnehmern gehören wird. Der Weg dieses Zuges, der in eine historische Gruppe, einen Blumenkorso, einen Schmuck- kor so und einen gewöhnlichen“ Korso Unterteilt ist, führt vom Großmarkt hinter der Hauptfeuerwache um 14 Uhr über die Kurpfalzbrücke durch die Breite Straße Wochenendlese Kleingärtner ganz groß 1 den Sellweidegärten lockten zu dem von der Kleingarten Daueranlage Sellweide vorbild- lich aufgebauten Gartenfest, das über das Wochenende zum Ziel vieler tausend Mann- heimer wurde. Wilhelm Spatz und seine helfenden Kleingärtnerfreunde hatten weit- sichtig und erfolgreich geplant. Dichtbesetzt waren die Wein- und Bierzelte, wo die „Lumpebuwe von der Neckarstadt“(Kapelle Kühner) auf volkstümliche Art Stimmung schufen. Eine große Tombola, Lampionum- zug, entzückende Volkstanzdarbietungen der eigenen Jugendgruppe, Kinderbelustigungen und Budenrummel sowie artistische Darbie- tungen von Deilani brachten viel Abwechs- lung in dieses bunte und fröhliche Treiben. H. Grode und P. Kaufmann funkten an- sagend und zum Teil zwerchfellerschütternd erfolgreich dazwischen. Die Tanzfreudigen aber fanden eine erstaunlich spiegelglatte, große Tanzfläche, die denn auch ständig dicht besetzt war. Harmonie und Freude zeichneten dieses Fest, das am Montag einen lustigen Kehraus brachte. Gäste beim Männerchor Gartenstadt Der gastfreundliche Männerchor Garten- stadt e. V. hatte über das Wochenende den Gesang- und Sportverein Erlenbrunn zu einem Gegenbesuch eingeladen. Um die Gar- mumination und ein Lampionmeer in tenstädter daran teilhaben zu lassen, stieg im Franziskushaus ein gutbesuchter Lieder- abend, der an Herzlichkeit in keiner Weise etwas zu wünschen übrig lieg. Vorsitzender W. Bauer fand in seinem Willkommensgruß die rechten Worte der Freude urid des Dankes, den der Vorsitzende Rebell(Erlen- brunn) unter Austausch von Erinnerungs- gaben in herzlichen Worten erwiderte. Die folgenden gegenseitigen gesanglichen Darbie- tungen wiesen durchweg beachtliches Niveau Auf, zu dem die Gäste unter Leitung von Musikdirektor Kebhne(Stadttheater Saar- brücken) und Ludwig Erbrecht und nicht zu- letzt der Gastgeber unter Chorleiter Dr. Stengel stark gefeiert wurden. Besonderen Eindruck machte ein vom Doppelquartett Gartenstadt vorgetragenes amerikanisches Lied. Für frohe Tanzstimmung sorgte die Unterhaltungskapelle Hellinger. Wanderzubilare wurden geehrt Die Ortsgruppe Mannheim des Odenwald- klubs unternahm am Sonntag eine Wande- rung nach der Mannheimer Hütte in Neckar- Steinach, die jetzt wieder zur Verfügung steht und auch künftig bewirtschaftet werden soll. Mit dem Ausflug wurde der alte Brauch wie- der aufgenommen, Jubilare des Klubs und die eifrigen Wanderer durch Verleihung be- sonderer Abzeichen zu ehren. Wanderleiter kolorit entsprechen. Außerdem nehmen zwei tende Männer hätten nicht wenig darum dene Wanderabzeichen anheften. Zum 25. Male kurze Mil-- Meldungen „Die hatten sich doch für den Erlös nur ein paar am 25. Wildwestschmöker kaufen wollen und nichts Böses dabei gedacht. Zu Hause Prügel— o ja, das konnten sie verstehen. In der Schule aber vor die Klasse hingestellt:„Hier, seht euch diese beiden Diebe und Einbrecher an!“ Nein, das war zu viel. Nun mußten sie den Lehrer, den sie sonst gar nicht übel fanden, hassen, weil er sie vor der ganzen Klasse brandmarkte. Vor und von der Ge- meinschaft beschimpft und ausgestoßen. Einer kindlichen Unbedachtheit wegen. Möge der Richter, wenn es dahin kommt, beherzt genug sein, ihnen neben einer Strafe aber auch ihre Selbstachtung wiederzugeben, die ihnen genommen wurde von einer vielleicht gut gemeinten, aber psychologisch falschen Erziehung. ö schule. vierten die Nr. Drei Fälle— unter vielen. Drei Fälle, die aufzeigen, was mangelndes Verständnis anzurichten vermag. Und wir Erwachsene wundern uns, wenn wir von Jugendlichen so oft Mißtrauen und Ablehnung. 15 Festzug/ Korso der Veteranen Se zuin Paradeplatz, von da aus am Gewerk- schaftshaus vorbei zur Bismarckstraße und zum Ring und Wasserturm. Hier wird der gleiche Weg nochmals in umgekehrter Reihenfolge zurückgelegt Wie Dr. P. Kübler. Vorsitzender des Draisgedächtnis ausschusses, erklärt, soll der Historische Teil des Festzuges mit Original- und Imitationsmodellen teilweise aus ver- schiedenen Museen einen Ueberblick über die Entwicklung des Fahrrades von der Draisine über das Veloziped, das erste höl- zerne Tretkurbelrad und Hochrad bis zur heute üblichen Form des Niederrades, die um 1862 aufkam, geben. Die Teilnehmer an dieser historischen Gruppe werden Trachten tragen, die dem jeweiligen Zeit- frühere Hochrad weltmeister. der 81jährige Mannheimer Heß und der ebenfalls aus Mannheim stammende 70 Jahre alte Bet- tinger an dem Umzug teil. Drais, der Erfinder des Fahrrades, starb in großer fnanzieller Not. Wieviele bedeu- gegeben, wenn ihnen nur ein reil der drei Ehrungen, mit denen sie posthum bedacht Werden, schon zu Lebzeiten zugute ge- kommen wären. rob 5 Otto Kamm konnte 116 Mitgliedern das gol- erhielten die Auszeichnung Wilhelmine Mil- denberger, Otto Kamm und Friedrich Gries- haber, zum 36. Male gar Ortsgruppenvorstand Hermann Hügin. Das Ehrenzeichen für 50 jährige Mitgliedschaft konnten Wilhelm Walz (Heidelberg), Martin Peter(Weinheim) und Friedrich Kalt(Mannheim) in Empfang neh- men; weitere 20 Mitglieder wurden für 40 jährige und 14 für 25jährige Mitgliedschaft geehrt. i Ball im Sommer mit Rekordbesuch Ein von der Tanzschule Stündebeek in der „Amicitia“ arrangierten sommerlicher Ge- sellschaftsabend war ein Volltreffer. Tanz- lehrer Stündebeek sah seine mit Liebe ge- troffenen Vorbereitungen durch Rekord- besuch belohnt, denn außer dem Senioren- zirkel und dem qugendzirkel, die bei dieser Gelegenheit Schlußball feierten, hatten sich der neuerstandene Savoy Club und, beson- ders stürmisch gefeiert, die Tanzsoubrette Lo Schafer vom Stadttheater Dortmund ein- gefunden. Ihre Chansons, gepaart mit tän- Zzerischer Untermalung, gaben einen Höhe- punkt neben einer Turniertanzschau. Vater und Tochter Stündebeek demonstrierten außerdem auserlesene Tänze. Tanzspiele rundeten den Abend, den Rudi Klein mit seinen Mannen musikalisch würzte, ab. jugendausschuß Mannheim führt die Kind oper„Die Reise um die Erde“ von Joan Popelka zum letzten Male vor den Peri 16 Uhr. Karten sind noch an der Kasse Ufa- Theaters erhältlich. 8 Einen Tag später. Frau Aino v. Sch hält den Lichtbildervortrag„Schweden, Lal und Leute“ nicht, wie in unserer gestrigg Ausgabe angegeben, am 24., sondern 25. Juli, 20 Uhr, in der Wirtschaftsho Fortuna lächelte. In der Ziehung de Klassenlotterie wurden planmäßig 3000 Ge. winne gezogen, darunter folgende grö Gewinne: auf die Nr. 153 343: zwei Gewinne 20 10 000 DM auf die Nr. 47 649 und 116 5 vier Gewinne zu je 5000 DM. auf die 15 222, 26 108, 78 951 und 173 044. Wir gratulieren! Karl Sauer, Mannheim Neckarau, Blumenstraße 22, wird 65 Jahre Elisabeth Dęeuschle, Mannheim, Max-Josegh. Straße 24, begeht den 75., Marie Schelle Mannheim-Käfertal, Unionstraße 10, den Geburtstag. Christina Ludwig, Mannheil H 2, 12, vollendet das 93. Lebensjahr. D Eheleute Rudolf Sahner, Malermeister ul Ehrenmitglied der Malerinnung, und Katha geb. Sandritter, straße 9, feierten ihre goldene Hochzeit, Kabeldiebe am Werk. In der Nacht suchten zwei junge Männer von eine Oberleitung. Kupferdraht zu stehlen. Einer war einem Folzmast zehn Meter hoch gekle, tert und hatte bereits Draht abgezwpidt als er von einem Wachmann gestört wurde Beide konnten festgenommen werden, h. 55 von der Leitung bereits 230 Meter Dr gestohlen worden waren, ist anzunehm daß sich die Beiden nicht zum ersten Mat an der Leitung zu schaffen gemacht hatten Falsch verwendet. In der Nacht schlug J junge Leute auf einen 31 jährig Transportarbeiter mit einer Luftpumpe und bearbeiteten den am Boden Liegen mit Händen und Füßen. Krankenhaus aufsuchen mußte. Einer d Täter konnte festgenommen werden. Blutüberströmt. stand am frühen Sonntag auf der Frame thaler Straße zwischen einem Ressel und einem Arbeiter. Der Letzterc; dn blutüberströmt zusammen und muse Krankenhaus gebracht werden. Wochenendbilanz. kahrerin kam bei dem Versuch. vo OEG-Zug noch die Straße zu übezguerg zu Fall, wobei das Fahrrad vom er faßt und beschädigt wurde. Die Hadi rerin zog sich Hautabschür fungen u An der Kreuzung Friedrich-Ebert- Str Karl-Benz-Straße stieß ein Radfahrer n roller zusammen. weil die Renderung Fahrtrichtung nicht angezeigt worden ut, Das auf dem Sozius des Rollers mite“ rende Kind wurde bei dem Unfall led verletzt. Ueber das Wochenende wude f acht Fahrräder und zwei Krafträder stohlen, Reise um die Erde.“ Der Sta Juli im Ufa-Theater auf. Begim Klasse der neunten Süddeuts ein Gewinn zu 100 00 Dx an 136 080; ein Gewinn zu 30 000 5 Marmnheim, Eggen Aus dem Polizeibericht auf der Wachenburgst so daß er d Eine Schlägerei Eine 161ährige 5 trale einem Kraftrad zusammen. wobei soo In der Radfahrer wie auch der brad. wurde fahrer und dessen mitfahrender Jung eker verletzt wurden.— Wegen Nicht W518 der Vorfahrt stieß an der Einmündung 5011 Straße„Unter den Birken“ in die 2 5 straße ein Radfahrer mit einem PπWƷ a, ieder sammen. Der Radfahrer erlitt ei Serme hirnerschütterung und eine Klass wunde, so daß er ins Krankenhaus treibe bracht werden mußte.— Auf der gun, muna! bergstraße stieß ein Pkw. mit einem Men.“ stellun 450 Langstreckenlau Lahn 47 Lamareie lehterischem u. betriebs- Aftl. Gebiet m. Sonder- bieten z. B. Milchwirtschaft, ngsgewerbe, Tierernäh- Moorkultur.; wirt- Aftskammern, öffentlich- tl. Körperschaften f. die Ssamtinteressen der Land- twirtschaft, meist nach n gegliedert. r, schwerer vlersitz. n mit nach vorn u. hin- aufklappbarem Verdeck. 8, kranz, Landschaft u. auptstadt Mont- de „aufnahme, plan- Titel des obersten es ener evang. kirche; iptmann, früher preuß. Provinz. Selbstver- kirchen, evang. ns gemeinschaften der nder, deren Selbstän- eit Augsburger Reli- nsfrieden 1558 garantiert iest. mit(1939) 48 000 E; 945 poln. verwaltet; a. lte bayer. Kreisstadt, malerisch gelegen. tten, früh. provin- tändevertretung in Senossenschaftl. pPtstdt. d. Regbez. dern, an der Isar, mit Burg Trausnitz chen- u. Protan- Landsteiner, Kart, 18681943, Arzt, Bakterlologe, Entdecker d. menschl. Blutgruppen, No- 1 88 1930; lebte seit 1922 in A. Langeoog, O- tries. Insel mut Nordseebad. Langerhanssche Inseln, insu- Iinerzeugende Zellgruppen d. (8.) Bauchspeicheldrüse, entd. v. Paul Langerhans, 18471888. Langette, franz. Languette, Zünglein, im Schlingstich ge- stickter bogenartiger Zierab- schluß d. Stoffrandes. Langmuir, Irving, amerikan. Physiker, 1881, Gasreaktio- nen u. elektr. Verstärkertech- nik, Nobelpreis 1932. Langobarden, Germanen- stamm, Urheimat vermutl. Gotland, im 5. Ih, v. Ch. an der Niederelbe, Nachbarn d. Sachsen; von diesen durch d. längeren Bärte unterschied.; Langobarden Langbärte. Wanderung um 490 n. Ch. An- siedlung im nördl. Nieder- Osterreich u. in der Donau- Theiß-Ebene;: unter Odoakar 568 nach Abberufung d.(s.) Jarses, Eindringen in Italien; unter 6s.) Alboin, der die Nachfolge d. Ostgotenreiches antrat, Blldg. einées Königrei- ches in Oberitalien, Kämpfe geg. Byzanz u, geg. d. Fran- Kenreich, im W Freundschaft mit Bayern. 774 n. Ch. d. letzte König Desiderius durch Karl d. Großen besiegt u. dessen Reich eingegliedert, allmähl. Romanisierung. Unter Otto d. Gr. wurde die langobardische Krone dauernd mit der deut- schen Königskrone verbund. Langres, frz. Stadt, Depart. Haute-Marne auf dem Plateau v., 7500 E, Bischefssttz. Langstreckenlauf, leichtath- let. Sportwettbewerbd über jeden Sonntag 0 8 r. f 10 o 5 Lahn, rechter Nebenfluß des Rheins, entspringt im Rot- aargebirge, 245 km 1g. Lahore, Stadt im ind. Staat Pakistan(W-Pandschab) 672.000 E, Univ., ber. Moschee, alte Künstler. Bauten. Lalbach, slowen. Lqubliſana. Hptstdt. der Bundesrepublik Slowenien in Jugoslawien, 122.000 E, Univ., Dom; bis 1918 österr. Hptstdt. d. Hzgtums Krain. Laich, ins Wasser abgelegte Eler der Fische, Lurche und wekraut, Schnecken; Sam- Froschlateh; rechts vergrößert kraut, Wasserpflanze mit un- tergetaucht. od. schwimmend. Blättern u. zylindr. Blüten- ähren. Laien, gr. laos, die z. Volk ge- örig. Nichtfachleute; in kath. Kirche weltl. Glieder im Ge- gens. z. Klerikern;„brüder, dienende Klosterangehörige ohne Weihen; x-richter, nicht Jurist. vorgebildete u. amt- lich angestellte Personen, die bei der Rechtssprechung mit- wirken: Schöffen, Geschwo- rene usw. Laisser faire, laisser aller, Frz., treiben u. gehen lassen: Wirtschaftsgrundsatz d. Lübe- rallismus. Lakal, frz., Diener in Livree. Lakedämon,„ier, andere Bez. k. Lakonien(s.) auch Sparta. Lakediven, Lakkadtven, 14 Koralleninseln im Arab. Meer vor der SW- Küste Vorder- Indiens, brit., 19.000 E. Lakehurst, Nr-amerik. Mari- neluftschifthafen im USA. Staat New Jersey, seinerzeit Landungsplatz dt. Zeppeline, Brandkatastrophe des LZ 129 („Hindenburg“) 1937. Lake Succes, Stadt im USA. Staat New Vork, Sitz der(s.) Vereinten Nationen seit 1946. Lakkolith, Tiefengestein, Ma- gma, erstarrte im flüss. Zu- Stand u. wölbte dabei d. ber- lagernd. Gesteinsschichten in die Höhe, oft brotlaibförmig, m. wenigen km Durchmesser. Lakonien, griech. Landschaft im S. d. Peloponnes, d. frucht- bare Eurotastal mit Hptstdt. Sparta. Lakonisch, wortkarg, v. xnap- per treffend. Ausdrucksweise (wie die schweigsamen Lake dämonier). Lama, hirschgroßes kamelart. Pier d. Anden, ohne Höcker, Abstammung von Guanaco. Als Lasttier nutzbar, Fleisch u. Wolle verwertbar. Lama, buddhist. Priester und Mönche in Tibet und China, Anhänger des ismus, Form d. Buddhismus in Tibet u. N- Ohina, beherrscht vom Glau- ben am Wiederverkörperung gewisser Gottheiten u. Hei- liger, m. strengem Kult u. ge- gliederter Priesterhierarchie, gipfelnd im Dalai-Lama in Enhasd, zugleich weltl. Ober- haupt v. Tibet, und im Ta- schi-Lama in Taschi-Chunpo mit rein religös. Funktionen. La Manche, Armelkanal. Lamarck, Jean Baptiste An- toine de, frz. Naturforscher, 1744-1829, seine Abstammungs- lehre wismus; nach ihr Ent- wicklung d. Arten aus Anpas- Adel Scr MAN MNHE TN E32 zolid, 5 Labrupere 478 treten, 1501 von Cortereal neu entdeckt u. benannt. Labruyere, Jean de, franz. Schriftsteller, 164396, Klass. rz. Morallist. Labyrinth, gr., Gebäude od. Garten mit unübersichtl. ver- schlungenen Gängen od. We- gen, ber. d.“ aus der griech. Sage von König Minos auf Kreta; med. inneres Ohr; dichtung, techn. Abdichtung, bes. bei Dampfturbinen mit bestimmt. Zwischenschaltung; woefisch, trop-aslat. SüßgB was- serfisch, oberhalb d. Klemen- öhle luftgefüllte, blutgefäß- reiche Kammer als Organ f. Atmen außerhalb d. Wassers. Lachgas, Sticlcstofforydul, NO, f. leichte Betäubungen. Lachmann, Karl, Germanist, 17931651, Begr, d. dt. ger- manist. Wissenschaft, bes. For- chungen üb. Nibelungenlied. Lachs, Salm, Raubfisch, be- Uebter Speiseflsch, bis 43 kg schwer u. 1,5 m Meeresfisch, laicht er in Flüs- gen. Süß wasser-“(8.) Huchen. Lack,(Goldlach, S-europ. Kreuzblütlerpflanze; chem. Lösung v. Harzen, Schellack usw., d, nach Verdunst. glän- zenden u, wasserfesten ber- zug zurücklassen, f. Polituren usw.; arbeiten, O-asiatisch. Kunstgewerbe; vefarben, mit tarblosem Lack vermischte Trockenfarben;»„-schildlaus, SO-astat. Pflanzenlaus, deren flüss. Ausscheidungen d. 68.) Schellache bilden. Lackmus, organ. v. Blau nach Rot umschlagender Farbstoff, aus Flechtenarten gewonnen 5 u. chem. als(s.) Indikator be- nutzt. Lae Leman, frz., 18.) Genter — e „ obwohl Ladung * Christi, Süßwein aus S-ITta- lien, bes. v. Vesuv. Ladebaum, auf Schiffen a Mast angebrachter Balken als Kran zum Ubernehme von Ladung verwendet. Lacrimae Christi, lat., e essiert „ N 5 schluß wWiedel heim 15 * Ladebaum Ladiner, zur Gruppe d.(60 Rhäto-Romanen gehörige Be- völkerung in 8-Tirol(Grad. ner-, Guder-, Abteital u. a.) mit eigener Mundart. 5 Ladislaus, ungarisch. Königs- name; I., 104095, erwarb 218 Kg. v. Ungarn das nördl. Kroatien, gründete die Histu- mer Agram u. Großwardein; 1198 heiliggesprochen; V. HPosthumus, Kg. v. ungarn, Sohn d. Kais, u. Al- brecht II., 1440—57, 145 Kg. v. Böhmen, mußte 44% wesen innerer Unruhen aus Ungarn flüchten. Ladogasee, größt. europ. Bin- 41 222950 1 dem Kaspischen. 9 0 0 Meer), zw. Rußland u. Finn FPeualtbl. land, 18.150 Km, bis Üb. 20 m fterwei tief, durch d. Vewa Verbin-. 4 auch! dung mit Finn. Meerbusen, uch 1 sehr fischreich, 4 Monate ver- eist. Ladung, elektrische, auf emem elektr. Leiter befind- liche statische ElektriAtäts- menge, die auch mit em. Mitteln in einem Akkumula- tor gesammelt werden kann; rene en — jeden Sonntag för 10 mor 0b re alt Spk. nelle, en J. ein „ Dae r und athg. gen t, b ver. einet strahe r eklet⸗ Wickt Vurde . DA MORGEN Seite 5 Das große Ausruhen Feierabend. Der Trubel des Lebens in der großen Stadt ver- ebbt. Abseits Wege genießt man die vom letzten Sonnenstrahlen. Geruhsam, beschau- nien. Feierabend des Lebens. Foto: Leix Nun auch in Mannheim eine„Verkehrswacht“ Gestern in der Industrie- und Handelskammer aus der Taufe gehoben Eine Versammlung von maßgebenden Persönlichkeiten aus Verkehr. Wirtschaft und Erziehungswesen rief gestern unter dem Vorsitz von Dr. Uhlig, Geschäftsführer der Verkehrsabteilung bei der Industrie- und Handelskammer, die„Verkehrswacht“ Mannheim mit örtlicher Zuständigkeit für den Stadt- und Landkreis als Uaterglie- derung der im Dezember letzten Jahres ge- gründeten Landesverkehrswacht Württem- derg-Baden mit dem Sitz in Stuttgart ins Leben. Zum ersten Vorsitzenden der Institu- tion, die sich auf lokaler Ebene mit Ver- Kehrssicherung, Verkehrserziehung, Ver- kehrshilfsdienst und Verkehrsberatutig be- lassen Will, wurde Direktor Klein, der Präsident des Mannheimer ADAC, ernannt. Dem Vorstand gehören weiter Stadtdirek- tor Elsässer als stellvertretender Vorsit- zender, Verkehrsdirektor Dr. Vogel vom Verkehrsverein als Schriftführer, Direktor Frey von der Mannheimer Versicherungs- gesellschaft als Schatzmeister sowie die Beisitzer Dr. Uhlig, K. Schweizer, Leiter des DGB-Ortsausschusses Mannheim, Ober- bürgermeister Engelbrecht aus Weinheim, Alfred Schweinhardt aus Schwetzingen, Stadtschulrat Stengel, Fahrlehrer Stock, H. Isenmann als Vertreter des Verkehrs- gewerbes, Direktor Käser von den Städ- tischen Verkehrsbetrieben und Dr. Mylius, der Vorsitzende der vor etwa 25 Jahren gegründeten und nach 1933 aufgelösten Verkehrswacht. an. Dr. Uhlig wies in diesem Zusammen- hang auf die ständig gestiegene und im- „mer weiter steigende Zahl der Kraftfahr- zeuge(gegenwärtig über zwei Millionen im Bundesgebiet) und der Verkehrsunfälle hin, von denen 1948 in Mannheim 749 mit 442 Verletzten und 34 Toten. 1949 1494 mit 179 Verletzten und 31 Toten. 1950 2655 mit 1505 Verletzten und 35 Toten und im ersten Halbjahr 1951 bereits 1596 mit 846 Verletzten und 17 tödlich Verunglückten registriert worden seien. Der Sachschaden durch Verkehrsunfälle habe im vergange- nen Jahr 539 000, in den ersten sechs Mo- naten dieses Jahres bereits 358 000 DM aus- gemacht. Wohl habe der Bundestag jetzt ein Ge- setæ? zur Bekämpfung von Unfällen im Straßenverkehr angenommen. das die Mög- lichkeiten zur Entziehung des Führer- scheines erweitere sowie Vorschriften über das Alter des Fahrers, über das Verbot des Mitführens eines zweiten Anhängers usw. enthalte, doch genügten diese und andere Maßnahmen zur Verminderung von Verkehrsunfällen in der Praxis noch nicht. Es komme darauf an, die Verkehrserzie- hHungs- und Lenkungsarbeit auf breitester Grundlage in alle Kreise der Bevölkerung zu tragen und dabei mit der Verkehrs- erziehung in den Schulen zu beginnen. Es gebe wohl keinen Bevölkerungsteil, der die Gründung der Verkehrswacht in Mannheim, mit der man in Nordrhein- Westfalen be- reits die besten Erfahrungen gemacht habe, nicht begrüße, sagte Dr. Uhlig. Im übrigen werde keine Rivalität mit schon vorhan- denen Gremien wie ADAC und Fahrlehrer Verband, sondern eine ergänzende Zusam- menarbeit mit ihnen atigestrebt. Der Jahres- Mitgliedsbeitrag wurde für Firmen (Korporative Mitglieder) auf 30, für Einzel- personen auf 5 DM mindestens festgesetzt. Direktor Versicherungsgesellschaft Verkehrswacht bei dieser einen als Organisationsfonds gedachten Scheck von 500 DM. der das junge Unter- nehmen die Geburtswehen leichter ertra- gen lassen wird. rob Frey von der Mannheimer überreichte der Eine Oberbürgermeister-Stunde für künftige Staatsbürger In der siebten Klasse einer Ulmer Schule; wurden Aufsätze geschrieben über das ver- lockende Thema:„Wenn ich Oberbürger⸗ meister wäre.. Was dabei herauskam, Soll niederschmetternd gewesen sein. 80 niederschmetternd, daß der Ulmer Oberbür- germeister sich veranlaßt sah, mit der Klasse eine Stunde Staatsbürgerkunde zu treiben. Wie ein Bericht sagt, sollen kom- munale Probleme erörtert und irrige Vor- stellungen beseitigt worden sein. Das war in Ulm. Vielleicht waren die Slebtklässler mit dieser Aufgabe doch etwas überfordert. Mit etwas älteren Schülern Wurden in kleineren Städten dagegen gute Ertahrungen gemacht. Ob ein Schülerforum über Gemeindefragen gehalten wurde oder gar eine Einweisung in die Dienstgeschäfte der wichtigsten Abteilungen einer Stadtver- waltung möglich war, überall zeigten sich die Jungen erstaunlich unvoreingenommen und aufgeschlossen. Besonders dann übri- gens, wenn ihnen nicht Phantasieprobleme zurechtgemacht wurden. Bei echten Sorgen des Gemeindelebens, an denen sich die Bürger vertretung wiederholt und mit gerin- Sen Erkolgen versucht hatte, war die inter- Esslerte Teimahme der Jugend höchst auf- schlußreich. Diese Erfahrung wurde gerade wieder in Tauberbischofsheim und Wert- heim gemacht. un den großen Städten wurde der Weg, die lernende Jugend für die Anliegen eines esser zu ordnenden Zusammenlebens noch nicht gefunden, vielleicht auch noch nicht senügend gesucht. Wir baben noch lech die kleine Ausstellung, die den Zah- tel wiesel des Haushaltsplans und die Auf- ellungen des Statistischen Amtes mit Hilfe un Schaubildern einprägsam macht, wir 7 5 noch nicht das Faltblatt mit den wich- Eutlag Tatsachen und Hinweisen, das den 15 agschülern in die Hand zu drücken 5 re. Ob auch eine große Stadt einen Tag us der Jugend die Dienstgeschäfte mit 1„überlassen! könnte, ist eine Frage 35 Unternehmungslust. keine Grundsatz- 1. 11 In einer großen Stadt ist der Einblick all 1 Dienstgeschäfte eines Tages nicht Faltblatt bis Aber die Ausstellung und das 710 latt und eine kommunalpolitische Un- W wie sie in Ulm geschah, wären in einer großen Stadt Wirksame Mittel, die lernende Jugend für ungemein prak- tische und vielfach zwingende Lebens- tatsachen zu fesseln. f. W. Kk. Rentenerhöhung wird praktisch Schimmel im Galopp Die Oberpostdirektion Stuttgart teilt uns mit: Auf Grund des vom Bundestag beschlos- senen Rentenzulagengesetzes müssen über vier Millionen Invaliden-, Angestellten- und Rnappschaftsrenten durchgerechnet werden. Das Gesetz, das am 11. Juli vom Bundestag verabschiedet wurde, bedarf noch der Zu- stimmung des Bundesrates und der Verkün- dung im Bundesgesetzblatt, ehe es wirksam Wird. Trotzdem haben die Landesversiche- rungsanstalten aus eigener Initiative zusam- men mit der Post neben der laufenden Ren- tenbearbeitung die Durchführung des Zulage gesetzes schon sehr weit vorbereitet. Dadurch Haben es diese Stellen ermöglicht, daß mit der Auszahlung der Rentenzulagen in weitem Umfange schon Ende Juli begonnen werden kann. Da aber vier Millionen Renten nicht bis Ende Juli umgerechnet werden können, können nicht alle Zulagen bis dahin aus- gezahlt werden. Die Landesversicherungs- stellen der Post werden aber die Arbeiten so fördern, daß die letzten Zulagen spätestens Ende August ausgezahlt werden können. Gelegenheit Der Weinmarkt ist erfreulich belebt worden Winzer hoffen auf die August- und Septembersonne/ Starker Schädlingsbefall Weinsberg. Man spricht in Südwest- deutschland viel von den Weinpreisen, denn trotz Milch- und anderen Werbewochen gilt hier der Preis für ein Viertele als verein- fachter Lebenshaltungs-Index. Andererseits spricht man aber sehr wenig von dem Auf- wand, der mit der Produktion eines gepfleg- ten Weines verbunden ist, wenn dieses nüch- terne Wort mit dem Wunder der Reife eines sonnengeküßten Tropfens überhaupt in Ver- bindung gebracht werden darf. Wer weiß in den Weinstuben der Städte, Welche Arbeit ein Wingert an den steinigen Hängen der Täler unsere Landes fordert. Wenn nur einer von den paar Dutzend Arbeitsvorgängen nicht sauber und genau ausgeführt wird, dann ist nachher irgend- etwas faul— und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Gerade jetzt liegt man wieder allenthalben im zähen Kleinkrieg gegen die feuchtwarme Witterung und die darin präch- tig gedeihenden tierischen und pflanzlichen Schädlinge, die den Reben zu Leibe rücken. Und jedes Mittel zur Bekämpfung der gras- sierenden Peronospora, des Sauerwurms oder anderer Krankheiten kostete Geld und wird ständig teurer. f Im Frühjahr mag es noch manchen ver- ant wortlichen Leuten vom Weinbau nicht recht wohl gewesen sein, wenn sie angesichts gefüllter Keller an einen Vollherbst 1951 dachten. Der Weinmarkt ist jedoch in den letzten Wochen recht erfreulich belebt wor- den. Vor allem wohl deswegen, weil der 1950er doch ansprechender geworden ist, als man ursprünglich angenommen hatte. Rund ein Drittel der Weine aus dem Jahrgang 1950 sind nach einer zuverlässigen Schätzung der Tritt Frunkenthal der ITrbeitsgemeinschuft bei? Der Kreistag wird am Mittwoch darüber entscheiden Frankenthal. Der Frankenthaler Kreistag Wird am kommenden Mittwoch zu einer ordentlichen Sitzung in Dirmstein zusam- mentreten. Unter anderem soll endlich über den Bei- tritt des Landkreises Frankenthal zur kom- munalen Arbeitsgemeinschaft Rhein-Neckar entschieden werden, nachdem sie der Stadt- rat vor einigen Wochen noch mit knapper Mehrheit abgelehnt hatte. Die Arbeitsge- meinschaft, mit Sitz in Mannheim, hatte da- mals die erforderliche flnanzielle Einlage bis zu einer endgültigen Entscheidung selbst hinterlegt, um der Stadt Frankenthal einen späteren Beitritt immer noch zu ermög- lichen. 16-Tage-Sitzstreik beendet Wiesbaden. Wie berichtet, machten seit dem 5. Juli der besatzungsverdrängte Sied- ler Willi Wagner und seine Frau Cornelia ihrem jahrelangen Aerger und an sich be- rechtigten Protest gegen die Beschlagnahme ihres Häuschens durch die Besatzungsmacht in einem Sitzstreik von der eigenen Tür Luft. 16 Tage hielten sie es aus. Wahrscheinlich auch noch länger, wenn sich Wagner nicht einer besseren Erkenntnis und gewichtigen Argumenten gebeugt hätte. Insbesondere wollte er nicht, daß er durch längeres Ver- harren auf seinem ungesetzlichen Vorgehen der Sache der Besatzungs verdrängten einen schlechten Dienst erweist. f 10 000 Bienen überfielen Perkeo Heidelberg. Sogar die Bienen schwärmten übers Wochenende nach Heidelberg. Sie fanden Quartier bei Perkeo in der Haupt- straße. Belustigt schauten sonntägliche Spa- ziergänger an der Gaststätte„Perkeo“ hin- auf zur Nachbildung des„Mannes,, an Wuchse klein, am Durste riesengroß“. Per- keo hatte einen kribbelnden aufgeregt sum- menden„Bart“ in seinem feuchtfröhlichen Antlitz hängen. Ein Polizeiwachtmeister Brückengeleise außer Dienst. dessen freizeitliches Stecken- pferd die Bienenzucht ist, machte sich mit einer Leiter ans Werk, den kleinen Mann von seinem Rauschebart zu befreien. Es war nicht leicht, die Bienen— ihre Zahl schätzt man auf 10 000— einzufangen. Es gelang. Doch dabei fiel Perkeo aus Schrecken über soviel nektarschlürfenden Besuch der Wein- pokal aus der Hand und zerbrach am Boden. Da wieherte der Amtsschimmel Lindau. Auf einem gemieteten Grund- stück hatte ein hiesiger Unternehmer auf der Stelle einer Garagenruine eine neue Garage mit einer aufgestockten Wohnung gebaut. Weil er dies ohne Genehmigung ausführte und den langwierigen Instanzen weg umging, muß er jetzt 100 DM Strafe zahlen und— das neue Gebäude wieder Ehrlich währt Männer des Landesweinbaues in Weinsberg verkauft worden. Sie meinen, auch die Preise würden sich halten, weil die Kellermeister ihr Pulver nicht zu früh verschossen hätten und jetzt erst die reifen, ausgewachsenen Tropfen vom letzten Herbst aus den Ge- wölben freigäben. Obwohl in diesem Jahre die Sonne unseren Reben recht wenig zu- lachte, wäre es falsch, daraus Schlüsse auf die Güte der bevorstehenden Ernte zu ziehen. Tatsächlich machen nicht die Monate Mai oder Juni, sondern der August oder Septem- ber den Jahrgang aus— und bis dahin kann die Wärme noch manche Oechslegrade zu- sammenbrauen. Und weil der neue Jahrgang eine eins im Schilde hat, hofft man, daß er sich seinen berühmten Vorgängern 1911 und 1921 würdig anschließt. „2000 Jahre Pfälzer Wein“ Neustadt a. d. W. Der Weinbauverband für die Rheinpfalz veranstaltet am 5. August in Neustadt/ Weinstraße den großen pfäl- zischen Weinbautag, auf dem der Präsi- dent des Deutschen Weinbauverbandes, Graf Mattuschka-Greiffenclau. über die wirtschaftlichen Aufgaben des deutschen Weinbaus sprechen wird. Im Zusammen- hang mit dem Weinbautag findet eine Aus- stellung„2000 Jahre Pfälzer Wein“ statt. Gummi- Waffe gegen Weinlaune Neustadt. Das Schöffengericht verurteilte dieser Tage zwei Bahnpolizisten wegen „Körperverletzung im Amt“ zu je drei Mo- naten Gefängnis. Die Beiden hatten anläßlich des Neu- stadter Weinlesefestes einige junge Leute kräftig mit ihren Gummiknüppeln bearbei- tet. Das Gericht hatte das Ohr am Herzen des Volkes und führte urteilbegründend aus, daß die Polizisten, wenn auch die jungen Leute„renitent“ gewesen seien, der Wein- laune und den Pfälzer Verhältnissen Rech- nung tragen müssen. Postschaffner verspielte seine Stellung und Existenz Schwetzingen. In der Zeit vom Oktober 1950 bis zum Januar 1951 häuften sich in Plankstadt bei der Postnebenstelle die Beschwerden über in Verlust geratene Post- sendungen. Der Verdacht richtete sich schließ- lich gegen einen Postschaffner, von dem man wußte, daß er durch seinen Neubau in Eppelheim in ziemlich finanzielle Bedrängnis geraten war. Er wurde ständig beobachtet, einmal fiel auf, daß er abzufertigende Post- sendungen gegen das Licht hielt, wohl um deren Inhalt zu ergründen; ein anderes Mal lag ein àuszutragendes Päckchen auf seinem Platz, das aber dann nie den Empfänger erreichte. Da schaltete sich die Postdirektion ein und schickte ein kleines Päckchen auf Umwegen nach Plankstadt an eine Frau X. in Gummipolster Eisenbahndirektion Karlsruhe entwickelte neuartige Konstruktionsweise Karlsruhe. Die Deutsche Bundesbahn läßt in begrüßenswerter Weise alle technischen Neuerungen und Erkenntnisse nicht nur ihrem rollenden Material zugute kommen, sondern denkt in erster Linie auch an den in- folge der Kriegsjahre so vernachlässigten Gleisunterbau. Auch auf diesem Gebiete wurde in den vergangenen zwei, drei Jahren viel getan. Man braucht dabei nur an die verheerend große Zahl von Langsamfahr- stellen unmittelbar nach dem Zusammen- bruch zu denken, die bereits heute um fast 80 Prozent wieder beseitigt werden konnten. Das kam der Beschleunigung der Züge zu- gute. Im Nagoldtal im Calwer Stadtkreis wurde kürzlich eine Eisenbahnbrücke in Betrieb ge- nommen, bei der das Gleis anstatt des sonst üblichen Schotterbettes auf— Gummipolster gelagert ist. Diese neuartige Konstruktions- weise wurde von der Eisenbabndirektion Karlsruhe entwickelt, um die Bauhöfe von massiven Bahnübergängen, das heißt den Ab- stand von der Unterkante der Brückenkon- struktion bis zur Schienenoberkante, mög- lichst klein zu halten. Durch das Gummi- polster wird Bauhöhe eingespart. Bemer- kenswert ist aber auch noch die Verminde- rung des toten Gewichts und die Vermeidung der Geräusche beim Befahren der Brücke. Der Gummi schluckt den Schall in so starkem Maße, daß die Brücke genau so ruhig wie die übrige Strecke befahren werden kann. Das Gummipolster ist auf einer mit dem Kon- struktionsbeton fest verbundenen Stahlplatte aufvulkanisiert. Bei Vollast gibt es um etwa 3 mm nach, ähnlich wie bei einem guten Schotterbett. Die Zusammensetzung der Gummimasse ist so gewählt, daß bei der ge- schützten Lage des Polsters unter der Schwelle die Erhaltung der Elastizität auf mindestens 10 Jahre gewährleistet erscheint. Es muß allerdings in der Praxis abgewartet werden, ob sich diese technischen Hoffnungen erkülen werden. die es dort überhaupt nicht gibt, und siehe, der Briefträger ging prompt auf den Leim. Der Ueberwachungsbeamte holte am glei- chen Tage noch das geöffnete Päckchen, in dem sich Zigaretten befanden. aus seiner Rocktasche. Eine Zigarette war bereits zu blauem Dunst geworden. Und nun saß der aus Amt und Würden entlassene Beamte auf der Anklagebank des Schwetzinger Schöffen gerichts. Er bestritt entschieden, außer dem einen Fall, bei dem man ihn auf frischer Tat er- tappt hatte, an weiteren Veruntreuungen, von denen ihm die Anklage noch zwei zur Last legte, beteiligt zu sein. Die große Zahl der aufgebhotenen Zeugen vermochte aber nicht, den Schleier über die anderen ver- schwundenen Postsendungen zu lüften. Die Indizien reichten nach Ansicht des Gerichts nicht aus, ihn einwandfrei wegen dieser Un- terschlagungen zu überführen. Mangels Be- weises wurde er dieserhalb freigesprochen. Dafür aber war die Amtsunterschlagung des Zigarettenpäckchens in Tateinheit mit Ver- letzung des Briefgeheimnisses und der Ur- kunden unterdrückung im Amte um so klarer, und der Urteilsspruch des Schöffengerichts beendete nach 4% stündiger Verhandlung die Beamtenlaufbahn des gescheiterten Post- boten endgültig. Drei Monaten 2 Wochen Gefängnis werden ihm Gelegenheit, darüber nachzudenken, geben, daß das eine kleine Päckchen nicht wert war, die Existenz seiner ganzen Familie aufs Spiel zu setzen und dann auch tatsächlich zu verspielen, Erfolgreiche Aktion gegen Wilderer Zahlreiche Gewehre und eine Menge Munition wurden sichergestellt Aschaffenburg. Um das Wildererunwesen im Spessart zu bekämpfen, taten sich die Kriminalpolizei Würzburg und die Landes- polizei verschiedener Kreise im Spessart zu- sammen. Schlagartig setzte eine Großaktion gegen des Wilderns verdächtige Personen Silk. Bei systematisch durchgeführten Razzien und Hausdurchsuchungen wurden zahlreiche Gewehre, eine beträchtliche Menge Munition und auch sonstiges einschlägiges Wilderer- „Handwerkszeug“ aufgestöbert und sicher- gestellt. Elf Personen wurden festgenommen, die bei der am gleichen Tag stattgefundenen Impanis, Gelgien, Sieges det 3. Ctappe Schild, Chemnitz, kam als Zweiter ein und blieb im Besitz des„Weißen Trikots“ Die dritte Etappe der Deutschlandrundfahrt, die von Essen nach Bonn über 259,4 km führte, wurde am Montag von dem Belgier Impanis vor dem Chemnitzer Schild gewonnen, der weiterhin Träger des weißen Trikots bleibt. Die belgischen Radrennfahrer scheinen bei der diesjährigen Deutschland-Tour eine ähnlich dominierende Rolle zu spielen wie im vergan- genen Jahr. Nachdem die erste Etappe von dem Brabanter Peeters gewonnen worden war, siegte auf der dritten Etappe von Essen nach Bonn erneut ein Mitglied der belgischen Mann- schaft, nämlich der hohe Favorit Impanis. Auf deutscher Seite hält sich aber der alte Rundfahrthase Hermann Schild aus Chem- nitz ausgezeichnet Schlimm war es aber diesmal mit den Aus- fällen. Der Aachener Meulenbergh, der Belgier Keteleer, der Berliner Zoll] der Franzose Mignat, beek und der Dortmunder Siefert, der stärkste Mann im Patria-WRKC-Team. Sievert stürzte, als die Feuerwehr die Fahrer aus Wasserrohren allzu kräftig erfrischen wollte. Von den 54 gestarteten Fahrern sind damit nur noch 45 im Rennen. der Münchener Kol- Auf dieser zweitlängsten Tagesstrecke ge- rieten die Giganten über 259 Kilometer nicht weniger als fünfmal in schwere Gewitterregen. Das Etappenergebnis: 1. Raymond Impanis, Belgien, 7:37,00, 2. und Träger des weißen Tri- kots Hermann Schild, Chemnitz, 7:38,25, 3. Marcel Hendrick, Belgien, 7:38,35, 4. Werner Holthöfer, Bielefeld, 7:38,35, 5. Roger Decorte, Belgien, 7:39,03, 6. Werner Richter, Chemnitz, 7:39,20, 7. Harm Smitz Holland, 7:41,50, 8. Hugo Schwarzenberg, Aachen, 7:41,50.— Es folgte eine Gruppe von etwa 20 Fahrern. Die Deutschlandfahrer in Mannheim Endkampf auf der Phönix- Radrennbahn Am heutigen Dienstag steht nun auch Mann- heim im Blickfeld der II. Internationalen Deutschland-Rundfahrt. Man darf wohl anneh- men, daß nach dem bisherigen grandiosen Ver- lauf der Fahrt auch bei uns die Begeisterung hohe Wogen schlägt und auf den Durchfahrts- straßen und am Ziel auf der Phönix-Radrenn- bahn den Giganten der Landstraße der Beifall gezollt wird, den sie nach ihrer beschwerlichen Fahrt verdienen. Bekanntlich ist die„Mannheimer Etappe“ mit 265 km die längste der Rundfahrt und führt von Bonn über Koblenz-Montabaur-Wies- baden-Rüsselsheim-Darmstadt-Bensheim-Wein⸗ heim-Heidelberg nach Mannheim. Die Durch- fahrtszeiten in unserer näheren Umgebung dürften laut Marschplan folgende sein: Wein- heim 15.30, Großsachsen 15.40, Heidelberg 16.00, Mannheim 16.30. In Mannheim selbst nehmen die Fahrer folgenden Weg: Seckenheimer Land- straße- Augusta Anlage Wasserturm Ro- sengartenstr.- Ebertbrücke- Friedrich-Ebert- Straße Langerötterstraße- Uhlandschule Phönix- Radrennbahn Wer wird Mannheimer Etappensieger und wem kann der Ehrenpreis der Stadt Mannheim überreicht werden? Ob der alte Rundfahrtfuchs Schild, Chemnitz, sein weißes Trikot mit Er- folg verteidigt hat, ob der ehemalige Bahn- matador Weimer, Stuttgart, in seiner Sport- heimat Mannheim eine freudige Ueberraschung wird schaffen können? Nicht unerwähnt soll bleiben, daß nach Be- endigung des Rundfahrtprogramms die Ama- teure aus Baden und der Pfalz in interessanten Rennen um Sieg und Ehre kämpfen werden. Der Eintrittspreis ist äußerst nieder gehalten. richterlichen Vernehmung ihre Wildereien eingestanden. Sie wurden sämtlich, zum Teil auch wegen versuchten Mordverdachts, in Haft behalten. So gestand der 51jährige Albin Hermann aus Krausenbach einen Mord anschlag auf einen Forstbeamten, der ihn auf frischer Tat ertappt hatte, ein. Kampf zwischen Huhn und Eidechse Mergentheim. In Nagelsberg gab es einen seltenen Kampf zwischen einem Huhn und einer Eidechse. Das Huhn hatte nach der Eidechse gehackt, worauf sich diese im Unter- schenkel des Huhnes festbiß. Beide rangen in Todesangst miteinander, bis schließlich herbeieilende Menschen die Tiere trennten. Ein Hund als Gluckhenne 5 Mühlacker. In Illingen bei Mühlacker hat ein Hund die Mutterstelle für einige junge Küken angenommen. Der Hund betreut die kleinen gelben Wollebällchen fürsorglich und holt auch Ausreißer behutsam mit der Schnauze zu den übrigen zurück. Das son- derbare Familienleben lockt in dem Ort viele Neugierige an. Steigerungspsychose um Zuchtbullen Crailsheim. Bei einer Zuchtviehverstei- gerung in Blaufelden im Kreis Crailsheim gerieten dieser Tage die Teilnehmer in eine derartige„‚Steigerungspsychose“, daß sie jegliche Rücksicht auf ihren Geldbeutel ver- loren. Sie wurden von der idealen Schön- heit eines 14 Monate alten Bullen derartig hingerissen, daß sie die phantastische Summe von fünfzig Tausend DM für das eine Tier boten. Normalerweise wird ein Bulle mit fünf bis acht Tausend DM bezahlt. Die Lei- tung der Versteigerung griff jedoch ein, 80 daß der Bulle für noch immerhin 18 000 DM an die Gemeinde Gammesfeld im Kreis Crailsheim ging.. Seite 8 MORGEN Dlenstag, 24. Juli 1951/ Nr. 169 Nr. le 8 e Spor 2 805 ganda, Enna. Toto: 90, 20, 60, 20, E.-W. 1744.— 5— 5 bett und Spiel: e e e l adische Mehrkumpf- und Junioren-Meisterschulten Braunfels, 4. Freifräulein; ferner liefen: Wer 0 weiß, Fafner, Qualität, Bandit, Marietta, Do- 3 3 g f 3 3 Ueberraschung im Frankfurter rade 180 5 14, 13, 36, 38. e e Handrich Zehnkampfmeister/ Weiland, Heidelberg, gewinnt den Fünfkampf 75 1 5 VI. Rennen: 1. Balzer(B. Thielmann), 2. The- i 5 8 a i a 6 Wäldchens-Rennen tis, 3. 8 9 1 8 8 Nn Erstmals nach dem Kriege wurden in 13.38 m, 1.65 m, 58,2 Sek.: 3 244 Punkte; 2. Mül- berg, der sich sechs Titel sicherte vor Beh Bei herrlichstem Sommerwetter und Mas- Gewittérstunde, Ina, Rotor, Mancilla. Toto: 36, Ottenau im Murgtal die gesamtbadischen Mei- ler, Kurt, Sc Pforzheim, 3 171 Punkte; 3. Hand- TV Rheinau mit drei Meisterschaften. Zu Dop- 20. Ju genbesuck wickelte sich am Sonntag im Nie- 20, 20, 29, E.-W. 220.— VII. Rennen: 1. Ab sterschaften der Fünf- und Zehnkämpfe, rich, Fritz, TV Rheinau, 3 145 Punkte. pelsiegen kamen Karlsruher TV, Heidelberger bel 5 derrad ein Renntag ab, dessen Mittelpunkt das teilung: l. Akademie(V. Vogel, 2. Or- ger Fünkkägkerie ne und der Junioren aus- Eine weitere Veberzasehuns brachten dug e e nenn, über 3000 m führende Wäldehens- Ren- phella, 3. Nacntdonner: ferner liefen: Grimm setragen. Bel ausgezeichnetem Elentathletir Fin es lere bntsee de Zehnkampf. wo, Sleich Metzger spielen Fußball zeec nen“ Wär, das auf eine bald 90 jährige Ge-(stehen geblieben), Monte Rosa, Martini, Wel- wetter und fast idealen Platzverhältnissen— zwei Athleten die Ergebnisse der Süddeutschen burg, edlicen kann. Die aus neun fenfürst Dirigent, Landsmann. Toto: 31, 16, lediglich die Bahn war neu hergerichtet und Meisterschaften unterbieten konnten. Fritz Die Metzger-Innung Mannheim hatte die Baden Pferde bestehende Besetzung war sehr gut 21. 54 E. W. 292. 285 5 1 5 1 1 daher noch etwas zu weich— gab es teilweise Handrich überflügelte mit 4.39, Min. über Metzger-Innung Nürnberg zu einem Wohl- hielter und versprach einen fesselnden Verlauf, da ner(B. Wenzel jr), 2. Grünschnabel, 3. Bam- recht beachtliche Leistungen. Vor allem die 1 500 m seine bis dahin vor ihm liegenden Kon- tätigkeitsspiel am Sonntag ins Stadion einge- Berlin sowohl aus München wie aus Köln abgesandte bino; ferner liefen: Heidi, Laisbub Iadeira, Ergebnisse der Fünfkämpfer lagen weit über kurrenten, zumal der Favorit und Fünfkampf- laden. Bei der hochsommerlichen Hitze bedeu- men. sich zu den einheimischen Pferden gesellten, Winzenburg Waldmärchen 5 5 dem sonst in Baden üblichen Durchschnitt. sieger Weiland sich beim Stabhochsprung eine dete das Spiel für beide Mannschaften eine und I die durch Erlenkind“ am besten vertreten 8 5 Wenn auch die Leistungen von Sepp Hipp bei Muskelzerrung zuzog nur nur auf sechs Minu- groge Anstrengung. Die Besucher Wurden preise, schienen. Leider zeigte das Rennen ein wenig. 1 ittelt den Balinger Süddeutschen Meisterschaften ten kam. Beachtlich gut sind auf den beiden durch die Ueberreichung eines Glases Wein gesehe befriedigendes Ergebnis durch das völlige Ver- reistilmeister exmitte nicht ganz erreicht wurden, so kamen doch nächsten Plätzen die südbadischen Vertreter und eines Wurstbrötchens überrascht. Die erste auch sagen von Erlenkind“. Als Ende der Gegen- Heros, Dortmund, erfolgreichster Verein mehr Athleten über die 3 000-Punktgrenze, als Seitz, Turnerbund Gaggenau. mit 4911 und Halbzeit brachte das Endergebnis mit 23. versta! seite der Pilot immer noch nicht„Zurück-. 1 5 5 am vergangenen Sonntag in Balingen. Katzenberger, TV Bühl, 4 720 Punkte. Mannheims Mittelstürmer Fink schoß für eine 1 kam“, setzte lediglich der Reiter des aus Mün- Mit vier Meistertiteln war Heros, Dort- Die Ergebnisse: Bei den Fünfkampfmeisterschaften der Mannheim das erste Tor, dem Bender, der aus. je Kg cken entsandten„Tessino“ Dampf auf und er- mund, der deutsche Mannschaftsmeister, er- Juniorenmeisterschaften: 100 m: 1. Sonnen- Frauen sicherte sich Waltraud Heppes gezeichnete Stürmer von Mannheim, bald das Vel kämpfte sich in der Geraden die Spitze vor kolgreichster Verein bei den deutschen Freistil- Hald, Heinz, KTV Karlsruhe, 11,4 Sek. 400 m:(Agon Karlsruhe) wiederum die Meisterschaft zweite folgen ließ. Kurz vor dem Wechsel voraus Jundekar und dem allmählich kürzer wer- Ringermeisterschakten Unter den 120 Teilnen. Ratf, Dieter, Tusc Heidelberg. 54, Sek.; mit 6.6 mn, 18s m. 58 m. n Sek. 15,6 Sek. konnte der Nürnberger wuchtige Mittelstürmer Fesetee denden„Tarragona“. mern waren in den acht Gewichtsklassen auch 800 m: Zimmermann. Alfred, FV 03 Emnienl- eine Auswertung konnte nicht erfolgen, da auf 2:2 aufholen. f versan 1 Rennen: I. Winzertag B. Wenzel jun“), 2. Vertreter der Sowjetzone beteiligt. Bis auf dingen, 2:00, Min. 3 000 m: Lehmann, Emil, für die neu eingeführten 200 m keine Punkt- Nach dem Seitenwechsel machten sich die Bunde ä TTTTTTTTT——————ꝓ———TT——Tꝓ7—TW——EJ——W+—5tWW Anstrengungen der ersten Halbzeit bemerkbar, 2 VVV... TTT e e eee e. zara. Toto: 16, 11, 12, 11. E.-W. 64.— II. Ren- Die neuen Meister: Fliegengewicht: 400 m Hürden: Schuhmacher, Dieter, KTV, hart, Herbert, TV Heidelberg, 23,5 Sek. 1 500 m: 8 0 1 8 8 1 115 15 Das Er. Nahru. nen: I. Falelbitter(J. Winzer), 2. Morgenrot, 3. Weber(Jahn, Göppingen). Bantamge- 11044 Min. Hochsprung: Marx, Gerhard, TV Schmäh, Peter, Tus Meersburg, 4:19, Min. 5 193 8 355 ere 9 er Mann. Mergu Wildsrak, ferner liefen: Erlkönig. Accord, wieht: Schmitz(Olympia Köln). Peder. fleidelberg, 10 m. Preisprung kueser eld: auto eme Tus Meersdurs, 40 Win eee en das a balte ortliche Br e ere Wildwest, Rodosta. Toto: 31, 15. 14, 24, E.-W. gewicht: Höhenberger(Hexos Dortmund). Frido, Sc Freiburg, 12,45 m. Diskuswerfen: Tus Heidelberg, 46 Sek. A400-m: Tus Hei- K 8 8 4 1 0 reignis in 0 1 184.— III. Rennen: 1. Sinus(K. Narr), 2. Bach- Leichtgewicht: Ehrl(München„Ost). Sallreich, Rainer, Usc Heidelberg, 34,41 m. delberg, 3.42.6 Min. Weitsprung: Maier, Sieg- freundschafth em Rahmen feierten. 3 kuge ferner liefen: Seebär, Walküre, Feen- Welter gewieht: Mackowiak(eros Port- Hammerwerfen: Camisar. Edmund, Germania fried, 10 Stockach, 6.41 m. Speerwerfen. Fler Vereinsvertreter-Besprechung nt ei Wiese, Liostra. Toto: 20, 12, 11, E.-W. 32.— mund). Mittelgewicht: Gocke(Heros Karlsruhe, 42,54 m. 200 m Hürden: Eisenlohr, mann, Egon, VfB Gaggenau, 50.04 m. Kugel- whhm IV. Rennen: 1. Tessino V. Vogel), 2. Gunde- Dortmund). H albschwerge wicht: Albr. Helmut, Tüsd Heidelberg, 28,0 Sek. stoßen: Hofmann, Gerhard, TV Rheinau, 11.96 m. Im Anschluß A das Abend- Sportfest des T Frzeug Kar 3. Tarragona; ferner liefen: Erlenkind, Suhl. Schwergewicht: Liebern(Heros Fünfkampf der Männer: 1. Weiland, Erfolgreichster Verein der Ju- 93 Rheingqu am Dienstagabend findet eine Be. 5 5 N a f 1 1 markty Takrour, Trentino, Fürstensteiner, Bona Or- Dortmund). Franz, Tusd Heidelberg, mit 12,1 Sek., 6.30 m, niorenmeisterschaften war Tus Heidel- sprechung der Vereinsvertreter statt. Kehl Finfun die sc CCC ĩðVtT d ͤ v e bat. D ann achai che 1 SESchEkfTkE 5 8 Alen r Sorgt fur ire auge br Nach langem, schwerem Leiden Restaurant 0 0 Ur 7 1 U ster ke verstarb am 21. Juli 1951 unsere Eckhaus m. Bier-, Wein- und r Ab heute b. Donnerstag: Ein Film d. Sensationen! let 0 liel tte d Großmutter, Speise wirtschaft, Neubau, Gar- 1 f ausge s 8. 5 e ten wirtschaft, Einfahrt, Garten, DIpL. OPTIKER Mannneim, 0 6,9 Tel. 42778 Melor Mature, Carola Landis, Lon Chaney ir. in Abschö 5 zu verk. Einzug u. Uebernahme ee,— 8. 85 10 verans, 2 2 sof. mögl. Preis 52 000, DM. Er- Universumstraße tionsbe Flieden Mamaan korderl. Anzahl. 20 Mille. Ang. aer k unter Nr. P 28044 an den Verl. 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Die Gesetzgeber Wären sich der Gefahr bewußt gewesen, daß durch die Anbietungspflicht praktisch wieder 2zwangs wirtschaftliche Methoden eingerissen Wären, die mit allen ihren üblen Nebenerschei- nungen die Versorgung der Bevölkerung eher gefährdet als gewährleistet hätten. Die gleichen Gefahren wären bei Schaffung von Festpreisen entstanden. Bekanntlich hat der künstlich niedrig gehaltene Festpreis(32, DM je dz) dazu geführt, daß die Bauern Brot- Setreide verfüttern, weil es billiger als die Preislich nicht so gehemmten Futtermittel war. In der Zwischenzeit sei ein Höchstpreis von 42, DM festgesetzt worden, der zwar dem . 5 der Auslandspreise in etwa entsprach, aber auch ni Abhilfe schuf. e Der einzig richtigen Lösung, nämlich der Preisfreigabe, glaubte man aus sozialpolitischer Sründen ausweichen zu müssen und schuf Höchst⸗ und Mindestpreise, wobei entgegen dem Vorschlag der Wirtschaft die Marge nicht auf 10 DM je dz, sondern auf 2 DPM je dz fest- gelegt wurde. Diese geringe Marge beschwöre — Wie Margulies ausführte— wieder Gefahren herauf, Weil es unwahrscheinlich sei, daß die Wirtschaft in einem so eng begrenzten Rahmen kalkulieren könne. Sowohl die Anbietungspflicht als auch et- waige Verwendungsauflagen, sowie die Preis- gesetzgebung seien nach Bestimmungen des Getreidegesetzes durch Rechtsverordnungen zu regeln, das heißt durch Verordnungen der Bundesregierung, die erst nach Zustimmung des Bundesrates rechtskräftig werden. Es hänge jetzt viel von dem Verhalten so- Wohl der Landwirtschaft als auch des Handels und der Verarbeitung ab, ob von der Möglich- keit, Rechtsverordnungen zu erlassen, Ge- brauch gemacht würde, Im allgemeinen sei die gegenwärtige Situation am Getreidemarkt nicht ungünstig zu bezeichnen, so daß es vermieden werden könnte, in Bewirtschaftungsmaßnahmen hineinzurutschen, die— wie die Erfahrung der Vergangenheit lehrte— sich sowohl für die Verbraucher als auch für die Wirtschaft un- günstig auswirken. Tex Getreidepreisgesetz 3011 Verbraucher schützen Bekanntlich hat der Bundesrat in der am 20. Juli abgehaltenen Sitzung mit 24 Stimmen del 5„Stummen“ die vom Bundestag ange- nommene Fassung des Getreidegesetzes verab- schiedet. Gegen das Gesetz stimmten Ham- burg, Bremen, Hessen und Württemberg Baden. Stumm blieben, d. h. der Stimme ent- hielten sich Vertreter Niedersachsens und Berlins. Vertreter der Länder Hamburg, Bre- men und Niedersachsen lehnten die Höchst- und Mindestpreise ab. Sie forderten Höchst- preise, wie sie in der Regierungsvorlage vor- gesehen waren. Hamburg und Bremen waren auch mit den Frühdruschprämien nicht ein- verstanden, weil durch die Frühdruschprämie eine Preissteigerung von zwei bis drei Pfennig je kg Brot eintreten könnte. Ueber die Entstehung, den Zweck und die voraussichtlichen Auswirkungen des Getreide- gesetzes sprach im Rahmen einer Mitglieder- versammlung der Mannheimer Produktenbörse Bundestagsabgeordneter Robert Margulies. Ausgehend von der historischen Betrach- tung, daß jahrzehntelang die wirtschaftspoli- tische Gesetzgebung Schutz der heimischen Nahrungsmittelerzeugnisse anstrebte, stellte Margulies die gegenwärtig anders liegenden Voraussetzungen fest. Angelpunkt sei hierbei die Tatsache, daß Westdeutschland insbeson- dere auf dem Getreidesektor etwa zu 50 Pro- zent einfuhrabhängig sei. Um sowohl den Verbraucher als auch den Erzeuger(den deutschen Landwirt) vor Welt- marktpreisschwankungen zu schützen, sei die Einfuhr- und Vorratsstelle geschaffen worden, die schleusenähnliche Funktionen zu erfüllen hat. Der Inlandspreis soll dadurch stabil ge- halten werden, daß Mehrpreise abgeschöpft und Minderpreise subventioniert würden. Hierbei hätten sich haushaltspolitische Schypierigkeiten ergeben, da dem Finanzmini- ster keine kaufmännische Spekulation zugemu- det werden kann. Es kann nämlich nicht vor- ausgesehen werden, wie hoch der Ertrag aus Abschöpfungen sein würde. Ebenso kann nicht veranschlagt werden, wie hoch der Subven- Honsbedarf sein würde. Eine solche Schätzung ger Berechnung verbieten die Schwankungen in der Preisbildung am Weltmarkt. Die zweite Aufgabe der Einfuhr- und Vor- batsstelle sei eine gewisse Vorratshaltung für Rapspreis dies jähriger Ernte steht und fällt mit Subventionen? Die seit Wochen laufenden Verhandlungen über die Frage des Rapspreises für die dies- jährige Ernte scheinen nunmehr in Bonn ge- scheitert zu sein. In Verhandlungen zwischen Handel, Genossenschaften, Oelmühlen, Marga- rine-Industrie einerseits und dem BEM ande- rerseits, konnte man sich über den Rapspreis nicht einigen. Die Oelmühlenindustrie erklärt sich außerstande, bei den gegenwärtigen Welt- marktpreisen einen höheren Preis als 500, DM je t Raps zu bezahlen. Die Landwirtschaft ver- langt aber demgegenüber einen Preis von 900, DM. Dieser Preis wird von den Oelmühlen auch als gerechtfertigt anerkannt. Es müßten also, um den Preis von 900, DM zu erreichen, 400, DM je t aus Staatsgeldern subventioniert werden. Für diese Stützungsaktion würden bei einer angenommenen Ernte von etwa 200 000 t Raps 80 Mill. DM erforderlich sein. Wie aber Staatssekretär Sonnemann erklärte, stehen diese Subventionsmittel nicht zur Verfügung. Damit dürkte zunächst die Frage der Preiss der dlesishrigen Ernte geklärt“ sein. 1 Für die im Herbst zur Aussaat kommenden Oelfrüchte sollen nun Anbauverträge abge- schlossen werden. Die Anbauverträge sollen 2 wischen Erzeuger und Handel und Genossen- schaft abgeschlossen werden, wobei letztere Wieder einen Uebernahmevertrag mit der E. u. V. Stelle abschließen sollen, die den entspre- chenden Preis garantieren soll. Die augenblick- lich ungeklärte Situation ist umso bedauer- licher, da die Landwirtschaft oder die Aufkäu- fer auf ihrer Ware sitzen bleiben, wenn sie diese nicht zu Schleuderpreisen abgeben wollen. Da ungetrockneter Raps aber nur beschränkt lagerfähig ist, besteht Verderbgefahr, wenn sich nicht Aufkäufer bereitfinden, den Raps zu übernehmen und zu trocknen. In getrocknetem Zustand ist er längere Zeit haltbar. Unbegreif- lich erscheint auch die Einstellung des BEM deshalb, weil eine weitere Anbaubeschränkung Mehreinfuhren von Rohstoffen bedeutet, für die Devisen verauslagt werden müssen. Die Margarineindustrie will sich bereit erklären, einen Preis von 900, DM je t zu bezahlen, wenn entsprechende Margarinepreiserhöhung Zugestanden wird. Mit einer Erhöhung des Mäkgarinepreises sind aber die Länder nicht einverstanden, N .—. man könne die Demokratie erhalten und gleich- zeitig dem Volke im demokratischen Staatswe⸗ sen das Leben nicht mehr lebenswert machen. Ein Kehraus steht dem Volke bevor. Frage ist, Wo gekehrt wird und wer kehren soll. Will man es dem Volke überlassen, dem berühmten Mann von der Straße, dann werden wir er- leben, daß sämtliche bisher hoch und heilig ge- haltenen Traditionen zum Teufel gehen und mit ihnen auch die angeblichen Sicherheiten, die dem Volke gewährleistet werden, indem man sie ihm vortäuscht,. Besser wäre es, wenn der Kehraus oben begänne, mit der Einschrän- kung im staatlichen Ausgabewesen. In Nord- deutschland wurde 2. B. festgestellt, daß bei Wobhnungsämtern von 50 Prozent der noch in Bearbeitung befindlichen Wohnungsakten die Wohnungssuchendden bereits verzogen sind oder anderweitig Wohnung gefunden haben(ohne Wohnungsamt), während die freie Wohnungen betreffenden Akten ebenfalls bereits durch den Lauf der Dinge überholt sind. Im Bereich eines süddeutschen Arbeitsamtes wurde festgestellt, daß von 2000 nicht Unterstützung beziehenden angeblichen Arbeitslosen nur noch 101 Per- sonen übrig geblieben sind, die wirklich noch Arbeit suchten. Bei der Ueberprüfung der Agen- den der Wirtschaftsministerien wurde festge- Stellt, daß in den elf deutschen Ländern und in der Bundesregierung z. B. 37 Referenten damit beschäftigt sind, die lebenswichtige Frage der Knopfindustrie zu bearbeiten. Von den 512 Bearbeitern der Tulpensaaten im Bundesgebiet soll hier nicht die Rede sein, weil, wie ehren- wörtlich versichert wurde, diese Bearbeiter auch anderweitig ausgelastet seien. Wir haben die Bewirtschaftung abgeschafft und wir sind im Begriffe, uns einer neuen Hydra auszuliefern, der Hydra des staatlichen Aufwandes. Eine Hydra, die zum Staat im Staate wird, die den Staat in verschiedene Klassen einteilt. unterschieden durch Kleidung, durch differen- zierten Luxus der Lebenshaltung. Hat sie die- ses Ziel erreicht, dann wird sie mit Vergnü- gen auf die traditionelle Bezeichnung Behörde Revolutionärer Fiskus Es kann gar nicht oft genug darauf hinge- wiesen werden, daß wir uns in einer staats- politischen Krise ersten Ranges befinden, weil die Grundlagen der Ordnung durch die Steuer- politix erschüttert werden. Der Bundesfinanz- minister hat im Wirtschaftsbeirat der CSU in München die Frage aufgeworfen„Inflation oder nicht Inflation?“ Er appellierte dabei an die Länder und an die Wirtschaft, ihm behilflich zu sein, die zusätzlichen Lasten infolge des Verteidigungsbeitrages und der noch anwach- senden Sozlalausgaben haushaltsmäßig abzu- decken. Dr. Schäffer führte aus, daß ihm die Hal- tung der Länder schwere Sorgen bereite, denn wenn die Unausweichlichkeit seiner Ansprüche nicht anerkannt würde, würde er eines Tages gezwungen sein, ein Notgesetz vorzulegen. Es sel unmöglich, ohne Besteuerung des allgemei- nen Verbrauchs das Loch von einer halben Mil- Harde im Bundeshaushalt auszufüllen. Schäffer betonte weiter, daß der Bund mit einer Mil- larde jährlicher Berlinhilfe und sechs Milliar- den PM für die Eingliederung der Vertriebe- nen bereits einen Verteidigungsbeitrag erster Ordnung neben den Besatzungskosten leiste. Wer könnte diese Worte des Finanzministers nicht unterschreiben, bedenkenlos ihnen zu- stimmen? Doch so wie bisher geht es einfach nicht Veiter; die Krise in der Steuerpolitik bedroht die Staatsocdnung in ihren Grundfesten, denn bald sind wir soweit, daß— trotz drakonischer Maßnahmen, Berufsverbot und Schußwaffen- gebrauch— kein Bewohner dieser Bundesrepu- blue nicht in irgendeiner Weise gegen beste- nende Steuer- und Zollgesetze verstößt oder Verstoßen wird. Bei strenger Auslegung des Gesetzes ver- stoßen sämtliche deutschen Besucher am Peters- erg gegen die bestehenden Zoll- und Steuer- vorschrikten, wenn sie höflichkeitshalber von en Besatzern eine Zigarette oder Zigarre an- ne 5 1 Dab ie nicht belangt werden wesen und Steuereinnehmer verzichten. Ihre Träger dot de Verstokes— eventuell mit Berufsver- werden sich schlicht und einfach Mandarinen elegt werden—, verdanken sie dem Um- 1 F. O. Weber tand, dag gewöhnliche Sterbliche am Peters- erg nur ausnahmsweise empfangen werden. Dagegen wurden laut Pressemeldungen be- reits Leute belangt, die, weil sie einem Be- zueunßsengenörigen einen Koffer trugen und Faretten dafür empfingen. Doch das sind aatellen. Man soll die Kleinlichkeit und nia berziekeit dieses oder jenes Zollinspektors Se Gefährtung der Demokratie ansehen. etährgung der Demokratie ist jedoch, wenn 8 Volke Einhaltung von Rechts vorschriften 8 semutet wird, die nicht mehr Rechte sind, oadern bloßer Zwang. Zwang, der Recht zu ein vorgibt. undretehende Zellen sind nicht gegen den 7 Volnememinister gerichtet, obwohl ihm 15 orwurf gemacht werden könnte, daß er 5 ussichtslosigkeit seines Unterfangens be- 2057 erkannt haben müßte. Vorstehende Zeilen an jene Kreise gerichtet, die da meinen, Mehr Eisen und Stahl Juni- Produktion überwiegt Mai- Ergebnis Die Erzeugung von Roheisen, Rohstahl und Walzstahl, einschließlich Halbzeug, ist im Bun- desgebiet im Juni gegenüber dem Vormonat angestiegen. Die Roheisenerzeugung erhöhte sich von 919 981 Tonnen im Mai auf 944 859 Ton- nen im Juni. Die Rohstahler zeugung belief sich im Juni auf 1 187 378 Tonnen gegenüber 1 121 317 Tonnen im Vormonat. An Walzstahl einschließlich Halbzeug wur- den im Berichtsmonat 849 635 Tonnen gegen- über 767 001 Tonnen im Mai erzeugt. 180 000 Tonnen Roheisen, 160 000 Tonnen Rohstahl und 60 000 Tonnen Walzstahl wurden im Juni mit Einsatz amerikanischer Kohle erzeugt. Ien Juni wurden insgesamt 160 439 Tonnen Walzstahl gegenüber 155 000 Tonnen im Mai N exportiert. Die Produktion von Eisenguß be- trug im Juni 205 498 Tonnen gegenüber 189 103 Produktionsindex Tonnen im Mal. An Stahlguß wurden 16 899 ohne K o t 9 Tonnen gegenüber 18 570 Tonnen im Mai pro- Gesamti 5 duziert. An Temperguß wurden im Juni 11 187 1 8 Juni 1951 Mai 1951 Tonnen gegenüber 10 421 Tonen im Vormonat ohne Bau 190 13 hergestellt. a ers bau 1155 135 Die Eisenerzproduktion erhöhte sich im 9 85 15 is Juni mit 1118 956 Tonnen mit er 1 übrige Produktio 27 129 gehalt von 301 327 Tonnen, gegenüber Verde dane guter Fertigwaren 180 163 Tonnen mit einem Eisengehalt von 273 326 Ton- Fnergle weer 113³ 177 nen im Mai. Bau 180 170 Die Kokslage in der eisen- und stahlerzeu- 492 178 genden Industrie war im Juni weiter an- 9 did übrige Produktionsgüter 127 29 0 5 5 ziehe gestrige Ausgabe Tassandrarufe Wegen gespannt, Die Bestände reichten in der Regel Ausfuhrüberschug“, jeweils für zwei Tage. Was kostet Auslandsbutter? Z 61Ile nicht vergessen Um eine angemessene Preisgestaltung auf dem Buttermarkt sicherzustellen, wird das Bundesernährungs ministerium Ubernahme- und Abgabepreis für die Butterimporte der Einfuhr- und Vorratsstelle festsetzen. Annahmepreis ist der Devisengegenwert zu- züglich Spannen und Zuschlägen für Zoll(bei Importen bis 30. Jun) 30, DM fur Zoll(bei Importen nach dem 1. Jul) 75, DM Umsatzausgleichsteuer(vom Devisengegen- wert zuzüglich Zolh 30⁰ Durchschnittsfracht- und Grenzkosten (über die holländische Grenze) 4. DM (über die skandinavischen Grenzen) 6. DM Bardepotkosten 2,50 DM Importhandelsspanne vom Devisengegenwert (bei Uebernahme durch die Einkaufs- und Vorratsstelle) 1.5% (bei Uebernahme durch die Vorratsstelle unter Rückverkauf an den Importeur) 4⁰⁰ Der Abgabepreis wird dem der deutschen Markenbutter entsprechen, das heißt 5,70 DM je kg(Molkereipreis— nicht Verbraucherpreis) betragen. Die vor der Zollerhöhung abge- schlossenen Butterimporte über je 1 000 t däni- scher und holländischer Butter sollen auch schon dieser Verordnung unterstellt werden. Frühkartoffel-Spekulation erwies sjeh als Verlustgeschäft Wie in keinem anderen Jahr stand der dies- jährige Frühkartoffelstart unter einem un- günstigen Stern. Mit dem Auslaufen der Im- porte fielen die ersten Rodungen in allen Ge- bieten der Bundesrepublik zusammen. Wäh- rend im allgemeinen sonst die ersten Kartof- feln im Raum Kölner Bucht und in der Pfalz geerntet werden, kamen in diesem Jahr die Frühkartoffeln überall zu gleicher Zeit auf den Markt. Die hohen Preise für Importkar- toffeln bildeten den Anreiz für die einhei- mische Landwirtschaft und so entstand an den Märkten plötzlich ein Ueberangebot, das nicht aufgenommen werden konnte. Da die anfäng- lichen Anlieferungen auch qualitativ nicht den Wünschen entsprachen, sanken innerhalb we- niger Tage die Preise auf die Hälfte herab. Als sich dann inzwischen der Angebots- druck infolge Einsetzen der Kraut- und Braunfäule verstärkte, gingen die Preise für Frühkartoffeln immer mehr herunter. F In Kreisen der Landwirtschaft werden die Kartoffeleinfuhren als Ursache des Zusam- menbruches des Frühkartoffelmarktes verant- wortlich gemacht. Es scheint sich hier jedoch um einen Trug- schlug zu handeln, denn es wurden nur ins- gesamt 30 000 Tonnen Kartoffeln aus dem Auslande eingeführt. In der Woche vom 6. bis 10. Juni, dem Zeitraum, für den eine Ver- längerung der Einfuhren genehmigt worden ist, wurden 7800 Tonnen Frühkartoffeln aus Frankreich und Italien eingeführt. Diese Gesamteinfuhrmenge von 30 000 Ton- nen entspricht jedoch nur einer Bedarfs- deckung von 5000 Tonnen wöchentlich, wäh- rend der tatsächliche Wochenbedarf im Bun- desgebiet etwa bei 120 000 Tonnen liegt. Anscheinend waren Spekulanten am Werk, die, verlockt durch die hohen Preise, eine Schwemme in Frühkartoffeln am Markte her- vorriefen. Ob sich das Frühkartoffelgeschäft noch einmal erholen wird, erscheint fraglich. obwohl mit Einsetzen der Getreideernte sich das Angebot verknappen dürfte, wobei mit leichtem Anziehen der Preise zu rechnen ist. Wirtschaftspolitischer Sündenfall: Devisenzwangswirtschaft Roepke sprach über plan wirtschaftliche „Die Devisen-Zwangswitschaft ist für den Kollek tivismus zwar nicht ausreichende, aber notwendige Bedingung, um sich zu entwik- keln und zu gedeihen.“ Das war Ansatz- punkt, von dem ausgehend der Schweizer Nationalökonom Roepke in der Aula der Hei- delberger Universität den Kollektivismus als Verhinderungsmoment weltwirtschaftlicher Zusammenschlüsse bezeichnet. Er ging aus von der klassischen über- nationalen Währung des Goldes und dessen allgemeiner Konvertibilität, die keine Gren- zen kannte und einzig gültiger Wertmesser in der Weltwirtschaft war. Selbst noch in Zeiten, in denen Kleinstaaterei in kleinsten Räumen eigenstaatliche Gebilde wuchern lieg, war durch die Freizügigkeit der Gold- währung mehr von welt wirtschaftlichen Zu- sammenhängen zu verspüren als heute. Ge- wiß würde sich heute die Bundesrepublik be- glückwünschen, wenn ihr Handelsverkehr mit Mitteldeutschland etwa von solch relativ ge- ringfügigen Schwierigkeiten begleitet wäre, wie damals der Handel zwischen Lappland und Deutschland. Die Politisierung der Wirtschaft hat hier Chaos geschaffen und an Stelle der„Libera- lität“ im Wirtschaftssystem bürgerte sich kollektivistisches, plan wirtschaftliches Den- ken ein, maßte sich an, jene Risse zu flicken, die im Gefolge der Politisierung der Wirt- schaft aufgetreten sind. 5 Hierbei ergibt sich eine merkwürdige Paradoxie. Die Planwirtschaftler wollen die Wunden, die sie den nationalen Wirtschafts- körper zugefügt haben, dadurch heilen, daſ sie die Planwirtschaft auf übernationalen Raum verpflanzen. Das aber setzt voraus, daß ein übernationales Staatswesen besteht. Dem sich auszuliefern hieße jedoch, im nationalen Rahmen Souveränität einbüßen und dagegen setzen sich gerade die Plan- wirtschaftler zur Wehr, denn sie brauchen die Souverznitst, ü sich als Planwirtschaft ler in ihrer nationalen Region zu behaupten. Alle Versuche des interventiohistisch be- herrschten sogenannten Wohlfahrtsstaates, übernationale Wirtschaftsgebiete zu schaf- ken. müssen scheitern. Müssen bereits des- wegen scheitern, weil im Interventions- und Woblfahrtsstaate durch die exorbitante Be- schränkung des Privateigentums durch fls- kalische Mittel struktiirelle Unterschiede ge- schaffen werden gegenüber den anderen Berufsverbot für Steuersünder Mit Schußwaffe gegen Kaffee- so hmuggel Im Zuge der laufenden Verschdrfung der Steuergesetze bereitet der Bundesfinanzmini- ster eine Aenderung des Paragraphen 198 der Reichsabgabenordnung vor. Danach wird Per- sonen, die in der Absicht der Steuerhinterzie- hung in ihrem Betrieb Bücher oder Aufzeich- nungen unrichtig fünren, falsche Geschäfts- abschlülsse vorlegen oder andere Täuschungs- mittel anwenden, nach rechtskräftiger Straf- erkenntnis wegen Steuerhinterziehung unter- sagt, ihren Betrieb oder Beruf auf Zeit oder auf Dauer fortzusetzen, oder durch andere zu ihrem Vorteil fortsetzen zu lassen. Ist die Steuerhinterziehung durch den Vertreter oder einen Angestellten des Steuerpflicktigen ver- übt worden, so kann die Oberfinanzdirektion innen die weitere Arbeit im Betrieb unter- sagen. Gegen derartige Entscheidungen der Oberfinanadirektion kann beim Bundesfinanz- hof Beschwerde mit aufschiebender Wirkung eingelegt werden, aber der Oberfinanædirehetion soll zugestanden werden, bis zur Entschei- dung des Bundesfinanzkofes einen Treuhänder für den Betrieb zu bestellen. Diese Betriebs- und Berufsverbote der Oberfinanzdirektion sollen nach einem Jahr aufgehoben werden konnen. Es ist vom Bundesfinanaministerium daran gedacht worden, diese Betriebs- und Berufsverbote auf die Straferhenntnis anzu- wenden, die nach Inkrafttreten der Aende- rung des Paragraphen 198 rechtskräftig Wer- den. Bisher waren solche Berufsverbote erst nach der zweiten oder dritten Straferkenntnis möglich. Die Gesetzesdnderung bedarf noch der Zustimmung von Kabinett, Bundestag und Bundesrat, wird also— wenn sie alezeptiert wird— kaum vor Oktober verkündet werden önnen Die Spesensteuer wird voraussichtliceh am 27. Juli vom Bundesrat behandelt werden. In der Fassung, die dem Bundesrat jetzt zu- geht, ist als bemerkenswerte Neuheit festge- legt, daß Ausgaben in Höhe von 10 DM je Gast und Tag für alle Geschäftsfreunde aus dem Inland und Ausland als Betriebsunkosten abgesetzt werden dürfen. Ausgenommen hier- von sind neben den Betriebsangehöôrigen und Familien mitgliedern auch die gastgebenden Unternehmer selbst. Im Übrigen sind die stren- gen Anforderungen für korrekte Belege in der bereits veröffentlichten Form beibehalten Worden In Aachen haben mit unverzolltem Kaffee handelnde dunkle Geschäftsmänner tonnen- weise Kaffee auf die Straße gestreut, als sie von der Zollbehörde überrascht wurden. Dem freiwilligen Straßenreinigungseinsatz der Be- völkerung gelang es, der Kaffeebohnen Herr zu werden und im Anschluß daran sind die Aachener Zöllner damit beschäftigt, in allen umliegenden Haushalten Nachschau zu hal- ten, ob nicht unverzollter Kaffee getrunken würde. Der zuständige Oberfinanzpräͤsident gab eine Anweisung keraus, wonach in Zu- kunft bei solchen Ereignissen die Zollbeamten von der Schußwaffe Gebrauch machen sollen. 8. tät Selisfert Wird. e die auszugleichen völlig unmöglich ist. Letztlich wird bei einer Weegsteuerung von 40 Prozent des Sozialproduktes der Staat selbst zum Wirtschaftsfaktor, dessen Existenz überstaatliche Angleichung nicht verträgt. Logisch folgert daraus Roepke, daß nur — und er lehnt sich hierbei an das Beispiel der Schweiz an— ein übernationaler Staa- tenzusammenschluß auf föderalistischer Ba- sis dann erfolgen kann, wenn die Wirt- schaftsstruktur und das Wirtschaftssystem nach den Prinzipien des Liberalismus aus- gerichtet seien. Andernfalls wird jeder Ver- such des Zusammenschlusses— welch ethi- sche Beweggründe ihn immer veranlassen mögen— an dem nationalen Wirtschafts- egoismus der einzelnen Länder scheitern, . IM TELE Kohlenförderung gesunken 5 Die westdeutsche Steinkohlenförderung ist in der vergangenen Woche leicht gesunken. Insgesamt wurden an sechs Arbeitstaken 2 270 424 t Stein- kohle gegenüber 2273 394 t in der Vorwoche ge- fördert. Arbeftstäglich sank die Steinkohlenför- derung von durchschnittlich 378 899 t in der Vor- woche auf 378 404 t im Berichtszeitraum. Pfennig- Konflikt beigelegt Der sogenannte„Pfennig-Konflikt“ in der süd- badischen Metallindustrie, der beinahe zu einem Streik geführt hätte. ist am Wochenende durch einen Schiedsspruch beigelegt worden. Daxfach gilt vom 1. Juli an ein Ecklohn von 1,36 DM pro Stunde. Die Gewerkschaften haben dem Schieds- spruch bereits zugestimmt. Die Regelung gilt für etwa 60 000 Arbeiter in der südbadischen Metall- industrie. Preiskrieg ohne Einfluß Zwei Ausschüsse des UsA- Kongresses haben nunmehr in einem Bericht festgestellt, daß der kürzliche„Preiskrieg“ keine nachhaltigen Auswir- kungen auf das Preisniveau gehabt Bat. Wieder„BV-Aral“ Der Benzolverband liefert Aral-Freibstoff, wie der deutsche Benzol- Vertrieb in Hamburg am 21. Juli mitteilte, Der Preiszu- schlag für BVA 25 welches in der alten Quali- a ſeträst 7 Pf nrg, Liter auf den Zonenpreis.* i 5 Damit ist nach einer Mitteilung des Benzolver- bandes wieder die Möglichkeit gegeben, neben der Normalqualität einen Kraftstoff mit höherer Klopffestigkeit zu tanken. Der Verkauf von Mar- kenwaren hatte zu Beginn des Krieges aufgehört, als das Zentrelbüro für Mineralöl den alleinigen Vertrieb von Kraftstoff übernommen hatte. Nach der Auflösung des Zentralbüros vor einigen Mo- naten waren die Betriebsstoffgesellschaften zu- nächst nicht sofort wieder in der Lage gewesen, ihren früheren Qualitäten entsprechende Marken- Kraftstoffe zu liefern. Britisches Außenhandels-Deflzit Das britische Außenhandelsdeflzit belief sich im ersten Halbahr 1951 auf 352,2 Mill. Pfund Sterling gegenüber 220 Mill. Pfund Sterling in der gleichen Zeit des Vorjahres. Im Juni 1931 betrug der bri- tische Einfuhrüberschuß 148,9 Mill. Pfund Sterling (Ausfuhr einschließlich Reexport 208,6 Mill., Ein- fuhr 357,5 Mill. Pfund Sterling. Schweizer Automobileinfuhr- Rekord 8 Die Automobileinfuhr der Schweiz erreichte im ersten Halbfahr 1951 mit 21 265 Einheiten im Werte von 117 Mill. sfr einen neuen Höchststand. Dieses Ergebnis liegt mengenmäßig um 20% und wert- mäßig um 27% über dem des ersten Halbjahres 1950. An der Spitze der Lieferanten steht Deutsch- land mit 8 115 Fahrzeugen im Werte von 33,2 Mill. sfr. Es folgen die USA mit 4102, Frankreich mit 3 496, Großbritannien mit 3 059 und Italien mit 2 024 Automobilen. Teures Norwegen Der norwegische Lebenshaltungskostenindex des Osloer Statistischen Zentralbüros(1949= 100) ist erwartungsgemäß von Mitte Mal auf Mitte Juni Weiter von 122.2 auf 123.9 gestiegen. Damit liegt die Kennziffer um 3.8 Punkte bzw. 3,2% über dem kritischen Punkt von 120, an welchem weitere Lohnerhöhungen fällig werden, Verhandlungen darüber sind erst zum 15. September vorgesehen. Bis dahin ist mit Bestimmtheit eine noch stärkere Verteuerung der Lebenshaltung in Norwegen zu erwarten, so daß Lohn- und Gehaltsaufbesserun- Sen unvermeidlich sein dürften. Geistiges Rüstzeug ohne Embargo Die US A-Regierung gab am 19. Juni eine Er- leichterung des Ausfuhrverbotes nach der chinesi- jetzt wieder BV- Irrlehren denn die plan wirtschaftliche Zusammenfas- sung, auf Großräume erstreckt, bedingt weit; reichenden Zentralismus und steht somit im Widerspruch zu den Gedanken der Födera- tion, ist mit Föderalismus schlechthin un- vereinbar. Mit Skepsis, die im Nachwort einiger- maßen abgeschwächt wurde, streifte der Schweizer Nationalökonom auch den Schu- manplan und gab Vorhergesagtes zu be- denken, bevor mit allzu großen Hoffnungen der Schumanplan als Voraussetzung für den europäischen Zusammenschluß angesehen würde. Roepke schwächte dieses Urteil in- sofern ab, als er durchblicken ließ, daß sei- ner Meinung nach der Erfolg des Schuman plans davon abhänge, wie weit bei seiner Durchführung Enthaltung von planwirt⸗ schaftlicher Methodik geübt würde. Tor GRAMMSTIL schen Volksrepublik bekannt, In Zukunft ist die Lieferung von Büchern, Zeitungen, Noten und Flimen gestattet, sofern sle keine wichtigen tech. nischen Paten enthalten. Von Umsatzsteuer befreit Die Arbeitsgemeinschaft der südbadischen Han- delskammern weist darauf hin, daß mit dem neuen Umsatzsteuergesetz eine einheitliche Rege. lung für die Behandlung von Lieferungen in das Saargebiet getroffen wurde. Umsätze an Abneh- mer im Saargebiet sind vom 1. Juli an Umsatz- steuerfrei und gewähren einen Anspruch auf Aus- fuhrhändler- und Ausfuhrvergütungen. Meldepflicht für Werkzeugmaschinen Nach Gesetz Nr. 27 der alliierten Hohen Kom- mission müssen zum 1. August jedes Jahres Werk- zeugmeschinen gewisser Art und Größe(zum Beispiel Fräsmaschinen, schwere Drehbänke Schmiedemaschinen, Verzahnungmaschinen usw.) gemeldet werden. Ueber die meldepflichtigen Ma- schinen geben die Industrie- und Handelskam- mern, Handwerkskammern und Wirtschaftsver- bände Auskunft. Sterlingblock- Verhandlungen Zwischen der Bank von England und der Bank deutscher Länder werden 0 d Bespre- chungen über die banktechnischen Frs 8 die der Beitritt der, Deutschen Bundesrepublik zur Trausferable Accbunt Area aufwirft, Wie 2. B. die Errichtung von Konten. Während man auf deutscher seite davon ausgegangen war, daß die Fragen durch die beiden Notenbanken geregelt werden sollen, werden die Verhandlungen bifti- scherseits möglicherweise in die Zuständigkeit der Regierungsstellen gelegt werden. Torquay ist perfekt Der Bundesrat stimmte am 20. Juli dem Gesetz. entwurf über internationale Vereinbarungen auf dem Gebiet des Zollwesens ohne Aenderungen zu. Dieses Gesetz ratifiziert die Abkommen üßer das Zolltarifschema für die Einreihung der Waren, über den Zollwert der Waren und über die Grün- dung eines Rats für die Zusammenarbeit auf dem Gebiete des Zollwesens. Spanienkredit ausgeweitet Die amerikanische Export-Import-Bank hat Spanien eine weitere Anleihe in Höhe von 7.5 Millionen Dollar zum Ausbau des Eisen- bahnnetzes gewährt. Damit erhöht sich der Spa- nien im Rahmen des 62.3-Millionen-Dollar-Kredits in diesem Jahr von den USA zur Verfügung ge- stellte Betrag auf 30,5 Mill. Dollars. Brotgetreideernte 3,6 bis 3,7 Mill. t Vorläufige Schätzungen der diesjährigen Ernte ergeben einen voraussichtlichen Brotgetreideertrag von 5,6 bis 5,7 Mill. t. Mehrerträge dürften bei Weizen, Hafer und sommergerste zu erwarten sein ha- Erträge im Bundesdurchschnitt bei 102% des Vorjahres), während bei Roggen auf Grund der Anbaubeschränkung und der Verminderung der ha-Erträge auf 96% des Vorjahres mit einem Eückgang um 150 0% t gerechnet wird. Im ver- gangenen Jahr betrug die Brotgetreideernte 3,8 t. Rekonzentration in Oesterreich Der österreichische Minister für die verstaat⸗ lichten Betriebe, Ingenieur Waldbrunner, kündigte dieser Tage bei der Eröffnung der neuen Feilen- fabrik der Schoeller-Bleckmann-Werke offlzlell an daß sich die beiden größten österreichischen Eisen- und Stahlwerke einschljeglich ihrer Erz- Produktion- Alpine Montangesellschaft und Ver- einigte österreichische Eisen- und Stahlwerke“ (Vöst), Linz, zu einer neuen selbständigen Gruppe Zzusammenschließen werden. Eine zweite Gruppe soll aus den Edelstahlwerken Schoeller-Bleckmann und Gebrüder Böhler gbildet werden. Frankfurter Effektenbörse vom 23. Juli 1951 Montane weiterhin fest. Während Harpener nach Pause erst 10% höher zu 110 und Stahlverein bis 6% höher zu 869½ bis 90 umgesetzt werden konnten, erzielten die übrigen Werte der schwer- industrie Kurssteigerungen von 1½% bis 2½%. Als sehr fest bleiben Dt. Erdöl zu erwähnen, die in- folge großer Nachfrage ebenfalls 3½% höher mit 95 bezahlt repartiert notiert werden konnten. Lanz nach Pause um 44% auf 68 sowie Schering um 2% gebessert. Zellstoft Waldhof und Norddt. Leder je plus 1%. Andererseits wurden BBC erst 2% niedriger zu 133 aufgenommen. Elektrizi- täts- und Versorgungsaktien nur wenig beachtet und knapp behauptet. RWE verloren 1½%., Von Großbaken wurden Dt. Bank 1½% höher mit 42 bezahlt. während Dresdner Bank mit 40 nur leicht gebessert lagen, Am Schiffahrtsmarkt gingen Ha- Pag unverändert und Norddt. Lloyd ½% höher mit 27½ um. Mannheimer Produktenbörse vom 23. Juli Die Mühlen lassen eine gewisse Zurückhaltung beim Ankauf von Brotgetreide auf Grund der unverändert lautenden Mehlpreise erkennen. Allerdings wird Weizen doch etwas mehr bevor- zugt als Roggen. Futtergerste findet augenblicklich größeres Interesse, aus Niedersachsen werden DM 51,50 ab Station verlangt. Der bestehende Mangel an Futtermittel macht eine Belieferung mit Milo- korn notwendig. Die Versorgungslage der Mühlen ist gegenwärtig durch Importe verhältnismäßig günstig und wird auch in den nächsten Wochen so bleiben, so daß der Anschluß an die neue Ernte als Sesichert erscheint. Die Umsätze in Braugerste haben bisher noch keinen Bennens- werten Umfang erreicht. Der Mehlmarkt ist aus- gesprochen ruhig, die Käufe sind unbedeutend. In Mühlennachprodukten ist das Angebot verhält- nismäßig knapp. Am Rauhfuttermarkt überwiegt besonders das Angebot in Wiesenheu neuer Ernte die Nachfrage. Die Allgemeintendenz der Börse ist ruhig. Ofüzielle Notierungen der Mannheimer Produktenbörse Inl. Weizen: Erzeugerpreis 42,00 a. Verladest. Inl. Roggen: Erzeugerpreis 38,00 a. Verladest. Braugerste 5 1 855 Qualität und. erkunft 85 5 Ausstichware über Notiz e Futtergerste e 15 42,00-43,00 frei Mannh. inländische Wintergerste 8 62/63 Kilo. e Inlandshafer je nach Qualität und Herkunft— ab Verladest Auslandshafer 8 frei Waggon Weizenmehl Rn Type 630 ohne Sack 64,20 Empfangsst. Type 1050 ohne Sack 57,70 Brotmeh] 55 Type 1600 ohne Sack 53,00 2 Roggenmehl Type 1370 ohne Sack 51,25 55 Weizenkleie mit Seck P. 20,25 ab Mühle Roggenkleie mit Sack 23.00-23,50 ab Mühle Weizen- Bollmehl mit Sack 29,00-20, 50 3b Mühle Trockenschnitzel lose 14,50. 15,00 ab süidd. Fabrik getr. Biertreber ohne Sack 20,50-21,00 Par Mannb. Malzkeime ohne Sack je nach Qualität 19,00 19,50 Par. Mannh. extrah. Rapsschrot o. S. 19.50 ab Fabrikst. Erdnußkuchen 5 1 Sojaschrot 42% Protein u. Fett ch. S. 35.00 ab Fabrikst. Mais je nach Prov. 47,00-48,00 krei Mannh. Milokorn zu Futterzwecken krel Mannh, Kokosschrot ohne Sack 27.50 ab Febrikst. Palmkernschrot ohne Sack 24.50-25.00 2 Kartoffeln neue 5,756, per 50 kg Tendenz: ruhig. Die Preise bei Mehlen verstehen sich brutto für netto in Leihsäcken. Dienstag, 24. Juli 1951/ N. Der zahme Fuchs von Colette Der Mann, der seinen Fuchs im Wald von Auteuil spazieren führte, war bestimmt ein rechtschaffener Mensch. Er glaubte sei- nen Fuchs damit glücklich zu machen. Er Wußte nicht, daß ein zahmer Fuchs draußen, in einer Umgebung, die ihn an seinen hei- Maätlichen Wald erinnert, nur ein verirrter, verzweifelter Geist ist, ein vom vergessenen Lichte geblendetes, von Gerüchen berausch- tes Tier, das drauf und dran ist, sich auf eine Beute zu stürzen, zu kämpfen oder zu fliehen— aber es hat ein Halsband um den Hals. Abgesehen davon, liebte der nette kleinen Fuchs seinen Herrn; wenn er ihm n seiner Kette wie ein Hündchen folgte, lieg er seinen Leib und seinen schönen Schwanz von der Farbe zu scharf gebackenen Brotes flach über den Boden gleiten. Er hatte schéne samtige Augen, wie alle Füchse, und er lachte gern— alle Füchse lachen ständig. Mehr wüßte ich nicht über ihn zu sagen. Der andere rechtschaffende Mann ent- stieg gegen halb zwölf der Métro. Er trug einen Sack aus dunklem Stoff über der Schulter und ging mit weitausgreifendem Schritt dem stillen Hochwald von Auteuil zu. Dort legte er seinen geheimnisvollen Sack auf eine Bank, dann schüttelte er ihn Vorsichtig und ließ einen Hahn und ein Huhn mit rotem Ramm und glänzendem, herbstbuntem Gefleder herausflattern. Die Tiere pickten im frischen Moose und Kkratz- ten im Waldhumus, ohne einen Augenblick Au verlieren. Der Zufall brachte den Besitzer des Fuchses und den des Federviehs auf einem jener einsamen Pfade zusammen, wohin die Furcht vor Parkwächtern und das Freiheits- bedürfnis ihrer Tiere manche Spaziergän- ger führen. Zunächst ließ der Mann mit dem Fuchs sich nicht sehen. Er kauerte im Dickicht, hielt den geschmeidigen Leib des Tieres väterlich umfaßt und war gerührt von dessen krampfhafter Aufmerksamkeit. Ein nervöses Lachen entblößte die scharfen Eckzähne des Fuchses, seine weißen Schnurr- barthaare zitterten. Einige Schritte entfernt nahm der Hahn und das Huhn, beide sattgepickt, ihr Son- nen- und Sandbad. Der Hahn glättete seine Federn mit dem harten Schnabel, die Henne Plusterte sich eiförmig auf, zog Füße und Hals ein und bepuderte sich mit gelbem Sandstaub. Ein kurzer, mißtöniger Ruf des Hahns scheuchte sie auf. Sie schüttelte sich, lief unsicher auf ihren Mann zu und fragte: „Was hast du gesagt?“ Er warnte sie offen- bar durch Zeichen, denn sie erwiderte nichts und setzte sich neben ihn, dem Sackgefäng- nis so nahe wie möglich. Der Hühnermann beruhigte seine Tiere mit gemütlichem Zu- reden. Em paar Tage darauf hielt der Fuchs- marm es für angebracht, sich und das Füchs- lein zu zeigen. „Ach, das ist ein drolliges Tier!“ sagte der Hühnermann. „Und klug, beteuerte der Fuchsmann, dabei nicht die Spur boshaft. Wenn Sie Blinde Künstler Im Wartburs- Hospiz Herzlicher Beifall belohnte die beiden Künstler, die in einem Klavier- und Rezita- tionsabend der Konzertgemeinschaft blinder Künstler Südwestdeutschlands e. V. dem Mannheimer Publikum ihre Visitenkarte ab- aben. Von Pozniak ausgebildet, stellte sich dwig Rosen z weig mit Grieg(e-mol- onate) Schumann, Reger und einer Konzert- araphrase über Strauß„Schöne blaue Do- u“ eigener Prägung als hochbegabter, chnisch durchaus auf der Höhe stehender anist mit gesundem Empfinden bei sehr ruhiger äußerer Haltung vor. Die Paraphrase ietet, ohne überladen zu sein, für Pianisten mit gutem Oktaven- und Passagen- Spiel dankbare Aufgaben, verrät auch modernes Empfinden. g Aus dem reichen Schatz der deutschen tung von Goethe bis zu den Tier- ichten von Manfred Kybler hatte der or Hans Günther Proben ausge- zn denen seine Fähigkeit zu aus- voller sprachlicher Gestaltung und Akteristik, wie des vielfältig gestuften Nacherlebens auf einer reichen Skala von ast bis zu beschwingter Heiterkeit sehr esselnd hervortrat. In seinen Darbietungen eine stark suggestive Kraft, chm. —— ihm Ihr Huhn gäben, wüßte er nichts damit anzufangen.“ Aber den kleinen Fuchs durchlief unter seinem Pelz ein unmerkliches, heftiges Zit- tern, während der Hahn und das Huhn unter seinem sanften Blick unbefangen pick ten und gackerten, so sicher fühlten sie sich in der Nähe ihres Herrn. Die beiden Tierliebhaber freundeten sich an, wie man sich eben in Parks oder Bade- orten anfreundet. Dem kleinen Fuchs jedoch verursachte das häufige Zusammensein mit dem Geflügel schwere Störungen. Er ma- Serte ab, träumte nachts laut in seiner jap- senden Sprache. Und als sein Herr sah, wie die feine, fleberheiße Nase des Fuchses sich von der Milchschüssel abwendetete, fühlte er einen bösen Gedanken in sich aufkeimen. An jenem Tage plauderte er freundschaft- lich mit dem Hühnermann und ließ dabei Sleichsam zerstreut die Kette des Füchsleins ein wenig locker. Das Tier tat einen Schritt — wenn man dieses lautlose Gleiten, das kein Grashälmchen knickte, überhaupt einen Schritt nennen kann— auf die Henne zu. „Oha!“ sagte der Hühnermann—„Ach“, meinte der Fuchsmann,„er rührt sie be- stimmt nicht an.“ Er zog die Kette wieder straff und holte den Fuchs zurück. Der sagte nichts. Er setzte sich artig hin, nur seine Augen funkelten. Am nächsten Tage tauschten die beiden Freunde ihre Ansichten über das Angeln aus,„Wenn's nur nicht so teuer wäre“, sagte der Hühnermann,„ich nähme mir gern einen Fischschein für den oberen See. Aber so würden mich ja die Barsche mehr kosten als in der Markthalle“.„Immerhin lohnt es sich“, entgegnete der Fuchsmann.„Was mein Bekannter neulich im kleinen See gefangen hat; Achtundzwanzig Barsche und einen Aal, so dick wie mein Arm.“„Nicht mög- lich!“ „Na, und ich selber, ich will mich ja nicht rühmen, aber ich bin auch grade kein Töl- pel. Sie sollten mich nur mal die Angel Karl Rödel: auswerfen sehen! Ich hab den Griff raus, Wissen Sie, so Er stand auf und machte eine meister- hafte, kreisende Armbewegung, dabei ließ er die Kette fallen. Etwas Rostrotes, Rasen- des schoß durch das Gras und auf das Huhn zu. Doch der Hühnermann unterbrach den Schwung durch einen festen Druck mit dem Fuß, und nur ein kurzes, unterdrücktes Gekläff war zu hören. Dann kam der Fuchs zurück und legte sich zu Füßen seines Herrn nieder. „Ich bin einfach platt!“ sagte der Fuchs- menn. Was soll denn das, du kleiner Schlin- gel? Willst du dich wohl gleich bei dem Herrn entschuldigen?“ Im Garten Der Hühnermann sah seinem Freunde in die Augen und las darin dessen geheimen, bösen Gedanken. Er hustete, erstickt von der Blutwelle, die heiß und heftig in ihm hochstieg. Fast wäre er auf den Fuchsmann losgegangen, der im gleichen Augenblick dachte:„Ich erschlag' ihn und sein Feder- volk dazu!“ Mit einer gewaltigen Anstrengung fan- den beide in ihr normales Leben zurück. Sie trennten sich mit gesenkten Köpfen und für immer— in der behutsamen Art recht- schaffener Leute, die um ein Haar zu Mör- dern geworden wären. Uebertragung aus dem Französischen von Irmgard Schiestl-schott Moderne Kunst und Christentum Bine interessante Diskussion in Paris Wie in Deutschland, so wird auch in Frankreich das Thema„Christentum und 20. Jahrhundert“ gegenwärtig lebhaft disku- tiert. Es erfährt eine besondere Zuspitzung im Hinblick auf die Dominikanerkirche von Assy in Hochsavoyen, zu deren Ausstattung Pater Couturier und Kanonikus Dévemey außer gläubigen Christen wie Rouault auch Freidenker wie Matisse, Leger und Braque und sogar den überzeugten Kommunisten Lurgat herangezogen haben. Im Meinungs- streit stehen sich zwei Parteien gegenüber. Aeltere französische Kunstkritiker wie J. Pichard halten den Begriff„avantgar- distische christliche Kunst! für einen Wider- spruch in sich selbst; sie wenden sich beson- ders gegen christliche Kunst aus Werkstät⸗ ten nicht-christlicher Maler und Bildhau Der Glaube des Künstlers sel die Voratt setzung für die Entstehung eines innerlich frommen Werkes. Bei Kunstwerken zu kirchlichem Gebrauch, die von Nicht- christen geschaffen werden, seien christliche Bestimmung, Gehalt und Charakter nur Vorwand, Zutat oder Ausgeburt eines miß- leiteten Ehrgeizes. Der moderne Künstler sei zudem oft geneigt, bei der Gestaltung christlicher Themen deren tragische Seite, Elend und Sünde, zu betonen, gar eine Ver- Zzweiflung auszudrücken, die das Fehlen eines festen christlichen Glaubens verrate. Zum Sprecher der Gegenseite macht sich der Dominikanerpater P. R. Rèegamey. Wenn vom Künstler„Glaube“ verlangt werde, so sei zunächst einmal festzustellen, daß der Durchschnittsglaube unserer Zeitgenossen „Weite Zonen der Unwissenheit, des Irrtums, Schwankens und des Ungefährs“ enthalte. Die Kunst„frommer“ Maler der Gegenwart, sei oft sentimental und schwächlich, ihr fehle die mitreißende Kraft der christlichen Kunst der Vergangenheit. Es sei überhaupt frag- lich, ob„christliche Kunst“ durch bewußte christliche Gesinnung ihres Schöpfers ent- stehen könne; das Christliche eines Kunst- Werks darf nicht als Absicht gewollt, son- dern muß als Gabe empfangen sein. Wenn Claude Mauriac von„Croyants sans la foi“ — Christen ohne Christenglauben— spricht, zu denen auch große Maler und Bildhauer 5 255 10 Deutsch von Richard Hoffmann NLOWEUE Ich spucke gegen den Wind Copyright by Paul Zsolnay Verlag, Wien-London 37. Fortsetzung ber ich möchte dir doch deine Hosen a K gewinnen,“ bat ich. Bulgar, der Schlaueste unter den Leuten, sprach:„Ich 5 schen, Maat. wie du weiter spielen Kannst, ohne dir etwas auszuziehen.“ „Na, wie denn?“ lächelte verschmitzt: Zahl deine ste aus der Kleiderkiste.“ Kleiderkiste nennt man auf See des Kapitäns Vorrat os Gummistiefeln, Ma- Oosenoveralls, Hemden. Socken, Süd- Sstern. Schuhen und Tabak. Auf jeder rt verwendete Vater einiges eigenes d dazu, diese Vorräte zu ergänzen, und Ausgabe war oft ein großes Opfer für dern Geld war verdammt rar. Es gab er etwas, das seinen Gewinn auffraß: 5 Schift mußte ins Trockendock gebracht rden, dann waren neue Segel, neue Taue i 5 gekauft werden, in mden Hafenstädten mußte man betrun- ene Matrose aus dem Arrest loskaufen, Zz Zu schweigen vom Verlust der Ladung rer Beschädigung durch Stürme. Wachte Vater mit eifersüchtigem 0 über die Kleiderkiste. Wenn ein Ma- trose auf See etwas kaufen wollte, wurde ler Preis der Ware am Ende der von der Löhnung abgezogen. kostbare Kleiderkiste befand sich der Pritsche in meiner Kajüte, und wurde ich in der Nacht. wenn ein Ma- trose einen Südwester. warme Sqacken oder etwas anderes zu bekommen hatte, Plötzlich rauhes Wetter eingetreten der Pritsche gejagt, während . Vater unter meinen Matratzen wühlte, um die Sachen herauszuholen. Ich hatte absolut keinen Sinn für den wirtschaftlichen Wert der Dinge, denn ich bekam niemals Geld zu Gesicht. Für mich war alles Tausch- artikel, und ich hätte für eine Ananas ebensogut ein Paar Gummistiefel im Werte von fünfzehn Dollar gegeben wie ein Stück Kaliko um drei Cents. Die Idee kam mir gar nicht, daß die Sachen in der Klei- derkiste Vaters Vorräte waren und von Wichtigkeit für ihn. Daher begrüßte ich natürlich Bulgars Vorschlag mit Entzücken. Nelson wollte nicht mehr spielen, die anderen aber waren einverstanden, daß ich weiterspielte und meine Verluste aus der Kleiderkiste be- zahlte. Aber mein nächstes Blatt war auch nicht viel besser. Ich bekam ein Paar von Königen urid war darüber so entzückt, daß ich beim Setzen grinste wie ein Vollmond. Wie auf ein Kommando deckten Swede, Oleson und Bulgar ihre Blätter auf und wollten nicht weiter setzen. Wie immer ich es anstellte, ging es schief, wenn ich bluf- fen wollte, lizitierten sie mich hinauf, wenn ich aber ein Wirklich gutes Blatt hatte, Wollten sie nicht setzen. und nach einer Stunde hatte ich drei Paar Seestiefel, einen Sweater, zehn Paer Socken. vier Hemden Und elf Priem Kautabak verloren. „Wir wollen unsere Gewinne jetzt!“ drängten sie und ich wußte, daß es nicht rätlich war, sie hinzuhalten. Nelson machte keinen Versuch mehr. mir zu helfen. Er war vor meinem Verhalten sichtlich ab- gestoßen. 5 5 5 1 5 unserer Tage gehören, so soll die Kirche ohne Zögern zugreifen, wenn solche Männer „dank ihrer Empfänglichkeit für einzelne Realitäten des christlichen Glaubens“ zu Kunstwerken angeregt werden. Für die Kirche dürfe nicht das Bekenntnis des Künstlers entscheidend sein, sondern nur der Charakter seines Werks; in unserer ver- worrenen Zeit sei unter Umständen der einzige, für bestimmte kirchliche Aufgaben in Frage kommende Künstler ein Marxist. Zu diesem Bericht über eine Diskussion, die in Paris die Gemüter erregt und auch uns nicht gleichgültig läßt, sei ein histori- . Klassisches und modernes Theater Die Spielpläne von Kaiserslautern, Wiesbaden und Stuffsark Hans Erich Nossacks„Die Rotte Kain“, von Bernard von Brentano„Phädra“, von Shaw den„Teufelsschüler“ und von Netsroy„Die Lady und der Schneider“, Das Ballett plant In diesen Tagen geht an fast allen Orten die Theaterspielzeit zu Ende. Als erste süd westdeutsche Bühne hatte das Pfalzthea- ter in Kaiserslautern seine Pforten ge- schlossen. Mit einem Rückblick auf die ver- gangene Spielzeit(373 Aufführungen ver- zeichnet die Statistik, darunter 133 auswär- tige Gastspiele) gibt Intendant Dr. Heinz Robertz seine Pläne für die kommende Sai- son bekannt. Die Oper schöpft mit der „Aida“, dem„Tannhäuser“ und„Figaros Hochzeit“ aus dem bewährten großen Reper- toire. Das Schauspiel, dessen Leitung Kurt Schacht, der bisherige Intendant des Stadt- theaters Worms übernimmt, wird als erste Inszenierung„Dantons Tod“ von Büchner herausbringen. Der neue Opernregisseur, Willy Schumacher, wiederum wird sich in einer Einstudierung der Operette„Paga- nini“ vorstellen. 8 Der Spielplanentwurf des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, das mit seinen Internationalen Maifestspielen große Aner- kennung erhielt, bringt in der Oper Neu- einstudierungen von Wagners„Walküre“, von Richard Strauß'„Elektra“, Werner Egks „Peer Gynt“, Milhauds„Simon Bolivar“ und Jones'„Geisha“. Das Schauspiel zeigt Werke von Goethe, Schiller, Hauptmann, Moliere und Shakespeare, die Uraufführung von scher Hinweis gestattet. Als das frühe Christentum von Palästina aus sich langsam im Römischen Weltreich nach Westen aus- dehnte und zuerst Kultgebäude benötigte und Grabgewölbe zu verzieren hatte, be- nutzte es bedenkenlos spätantik-heidnische Kunstformen und Künstler. Ein Jahrtausend später wagte die Kirche, auch mit den zum Teil recht freidenkenden Künstlern der italienischen Hochrenaissance zusammen- zuarbeiten.„Der wahre Lebensbeweis einer Religion liegt darin, daß sie sich auf eigene Gefahr jederzeit kühn mit der Kultur ver- klicht“, war die Meinung Jakob Burkhardts. N. V. Holst sechs Uraufführungen von H. W. Henze („Anrufung Appolls“ und„Labyrinth'), von dem gebürtigen Mannheimer Giselher Klebe(„Pas de trois“), Wolfgang Fortner GAlkestis“), Hans Zehlen(„Les Chansons“) und Michel Philipot(, Romance“). Das Württembergische Staatstheater in Stuttgart will außer repräsentativen Klas- sikeraufführungen(„ Wallenstein“ und „Räuber“ von Schiller und Skakespeares „Troilus und Cressida“) eine Reihe von mo- dernen Dramen wie Paul Claudels„Seide- ner Schuh“, Christopher Freys„Venus im Licht“ aufführen. Dazu kommen zwei Ur- aufführungen:„Goldene Jahre“ von Her- mann Gressiker und das vieldiskutierte, im Kriege verbotene Drama von Arnolt Bron- nen„Gloriana“, Als deutsche Erstaufführung wurde Jean Giraudoux'„Das Lied der Lie- der“ angenommen. In der Oper sind neben den Repertoirestücken drei bedeutende zeit- genössische Werke angekündigt: Strawins⸗ kys„Lebenslauf eines Wüstlings“, Honeg- gers„Johanna auf dem Scheiterhaufen“ und Benjamin Brittens„Albert Herring“. 3 EW lärsten Gsstalten der neueren Kulturnachrichten Die Berliner Kritiker-Preise für 1950/1 sing N vom Verband der deutschen Kritiker e,.. Berlin nunmehr zum ersten Male zuerkannt worden. In der Sparte Literatur wurde Marten Kessel für seine„vorbildliche sprachliche Ge. nauigkeit und Vollendung“ in seinem erzähle. rischen, essayistischen und lyrischen Werk aus. sezeichet. Die Sopranistin Elisabeth Grümmer erhielt Maria Becker den Theaterpreis. Weiter Wurden ausgezeichnet: Karl Schmidt-Rottluff(Bildende Kunst), Dore Hoyer(Tanz) und Peter Pewas den Musikpreis, die Schauspielem heraus yerlag drucker chefred Dr. K. H. H. H- peulllet Dr. F. M hafen: mann; F. A. 811 Bankko gesellse in Man heim, P bud wis Film). Die Uebergabe der Preise, die aus eine? Graphik und einer Urkunde bestehen, wird Anfang September während der Berliner Fest. wochen erfolgen. 4 „Mesalliance“, eine kaum bekannte und gel. ten gespielte Komödie, die Bernhard Shay noch vor dem ersten Weltkrieg geschrieben hat, brachte Helmuth Gmelin in seinem Zim- mertheater als fröhliche Sommerunterhaltung heraus. allgemeinen die Tiefe Shawschen Geistes und — 6. Jahrg 4 EB Wenn auch diese„Ausgrabung“ im die Schärfe seiner dialektischen Spitafindig.. keiten vermissen läßt, so macht das spöttisch glitzernde Stück mit seinem Pointenwirbel doch viel Vergnügen. Das Thema vom Mißverhältnis zwischen Eltern und Kin- dern gibt lediglich den Anlaß, um bunte Kas. lustspielhaften. kaden kühner Scherze auf den Zuschauer Is. zulassen. In seiner Inszenierung war Frederie Mellinger darauf bedacht, in einer Mischung aus Komödie und Karikatur sommerliche Lust W spielatmosphäre zu schaffen, wobei Altrichter besten Stützen des spielfreudigen Ensembles Wären. Dagmar und Reinhold Nietschmann de A. E. K. Die dritte Internationale Woche der Hoch. schul-Studiobühnen wurde in Erlangen in An. wesenheit zahlreicher Gäste des In- und Au. landes, der Vertreter deutscher und ameriks- nischer Behörden und Persönlichkeiten den deutschen Kulturlebens mit Christoph Pr „Venus im Licht“ eröffnet. Neben deutschen Studentenbühnen(unter anderem der Studio- bühne der Universität Heidelberg) haben fünt ausländische Universitäts-Studiobühnen Mitwirkung zugesagt. Namhafte Persönlichkei⸗ ten werden Referate halten. Der Komponist Igor Strawinsky wird im Anschluß an die Uraufführung seiner Oper „The Rake's Progress“ bei der Bienale in Venedig zum erstenmal nach 16 Jahren Deutsch- land besuchen und am 21. Oktober in Män- chen das Eröffnungskonzert des Musiea- Vin. Zyklus“ dirigieren. Auf dem Programm stehen eigene Werke des Komponisten, die Ballett Suiten„Orpheus“ und„Petruschka“ und das Oratorium„Oedipus Rex“. Sprechers wird Jean Cocteau übernehmen. Das Auftreten der beiden Künstler in Mün. chen ist den Bemühungen des Komponisten Karl Amadeus Hartmann zu verdanken.. Das Stuttgarter Junge Theater hat ak zweite Bühne die„Komödie im Marquard“ übernommen, die bisher unter der künst. lerischen Leitung von Hanns Odendahl eine Reihe von Stargastspielen veranstaltete. H. „Die Menschen schauen nicht zum Himmel, heißt ein Film, den die venezianische Produk. tionsgesellschaft Cinelia über das Leben de Papstes Pius X. dreht.„Papst Sarto“, wie der Kurz nach Ausbruch des ersten Weltkriegs verstorbene Nachfolger Petri im italienisceen Volksmund genannt wird, gehört zu den p Kirch Schichte; unker anderem widmete Graf Italiens Außenminister, Pius X, eine Wält gung, die auch in deutscher Sprache erschi nen ist. Neben der Neukodifikation des Ki chenrechtes und der Neuordnung der Pap wahl bemühte sich Pius X. vor allem um die kirchliche Führung der katholischen Arbeiter- schaft. Die Regie des genannten Filmes füht. einer der engsten Mitarbeiter De Sicas, Um- berto Sccarpelli, den der führende Biograp Pius X., Eugenio Bacchion, in historischen Fragen berät. H. R. Der Musikpädagoge Adolf Schmitt ließ seinem letzten Vorspielabend im Mannheim Goethe-Saal vorwiegend Schüler der unteren Unterrichtsstufen zu Wort kommen. An der Programm- Gestaltung, die in erster Linie dis Klassiker berücksichtigte, wie an der sauberen, sorgfältig erarbeiteten Wiedergabe, trat deut. ihrs in den Arbeitskreisen Die Rolle des. geispiel scheider daß aue davon b des Bes Stand g. mur allg närer K Jenig! cchakten N Londd cher E eierungs kunft u Verhanc treit vy Das den brit ausersen und die ich nac ligte He men erz Seite wi. sichten den let tend 90 lenor präsiden Sonderb rell Ha reichte, gend“ e Vorrat 0 Weit er kunkt K Das Dienstag Sowie lich zutage, welchen Wert Schmitt auf Grund jahrzehntelanger Spiel- und Unterrichtsprass auf die gewissenhafte Unterweisung in den unteren Mittelstufen legt. Neben der Bekämp- fung kindlicher Unsitten, wie des eigenmächt gen Pedalgebrauches, der bei den ersten Num. mern fast gänzlich ausgeschaltet war(mit vol lem Recht!), gilt es, die Jugend Schritt füt Schritt mit der Erweiterung des technischen Rüstzeuges an wertvolle, aber dem jugend. lichen Fühlen zugängliche Musik heran zu fäl. ren. Ersichtlich behagte es den Hörern, 1 gekleidet Bekangt. 15. Juli sehen, wWie Ingrid Hook, Barbel Krebs, Helmut ö Werron, Dorris Hört und Suse Schneider ud:. gendlich unbekümmert, aber ihrer Sache siche! an den Flügel traten und ihrem Lehrer E machten. Ich ging achteraus, um die Kleiderkiste zu plündern, legte aber keinen besonderen Wert darauf, daß Vater etwas davon er- führe. Ich schleppte meine Verluste nach vorne., zahlte sie den Matrosen aus und schlich mich wieder auf meine Pritsche zu- rück, wo ich ohne die leisesten Gewissens- bisse schlafen ging. N a Am nächsten Morgen kam Swede in einer neuen Kattunbluse und mit Schuhen zum Steuer. Bulgar reinigte das Kupfer in einem funkelnagelneuen Hemd und mit Socken, während aus Olesons hinterer Hosentasche zwei Priem Tabak hervor- sahen. Swedes Ausstattung erweckte Vaters Aufmerksamkeit und Argwohn und ich hielt den Atem an aus Angst, er könnte eine Untersuchung einleiten. Als Bulgar knapp an ihm vorbeikam, wußte ich, daß ich unten durch war. 5 „Wo zum Teufel habt ihr Kerle die neuen Sachen her— habt ihr sie am Ende aus der Kleiderkiste gestohlen?“ fragte Vater. Diese Frage brachte mich dazu, dar- über nachzudenken, wo eigentlich für mich der bequemste Aufenthaltsort wäre, dro- ber auf den Rahen des Fockmastes oder drunten im Lazarett unter einem Ballen Tau. 9 5 5 „Nein, Kapitän,“ erwiderte Bulgar.„Wir haben nur ein wenig Glück gehabt, Herr.“ Vater ging hinunter und ich wußte, daß er jetzt ein Inventar aufnehmen würde darum stieg ich ins Takelwerk und tat sehr geschäftig, indem ich den Mast mit einem Eimer Schmierfett ölte. Ich dachte mir, ich würde viel besser fahren. wenn ich zu dem Zeitpunkt, da er mich erwischte, irgend eine nützliche Arbeit auf dem Schiffe ver- richtete. Ich hatte kaum Zeit. zu den Rahen hinaufzuklettern, mir's bequem zu machen und mit dem Schmieren zu beginnen, als ich hörte, wie Vaters Stimme drunten auf Deck dröhnte: „Beide Wachen an Deck!“ Mit einem Auge schielte ich auf meine Schmierarbeit, mit dem anderen sah ich auf die Szene drunten und so entging mir gar nichts. Vater lieg die Leute alles, was sie besagen, vom Vorderkastell aufs Deck schleppen, wWwo er alles durchstöberte und nach den Sachen suchte, die aus seiner Kleiderkiste verschwunden waren. Vater nahm Swede und Bulgar das Hemd und den Sweater weg und ließ sie sich aus- ziehen. Ich hörte. wie die Matrosen ver- suchten zu erklären., sie hätten diese Klei- dungsstücke an Land gekauft. bevor sie sich eingeschifft hätten— und hörte Vaters Antwort auf ihre Verteidigung: „Ein Lauskerl, der auf hoher See stiehlt, ist nicht wert, daß man ihn umbringe.“ Da- mit holte er gegen Bulgar aus und schlug ihn zu Boden. Die Leute schluckten ihre Medizin nach Seemarmsart,. ohne zu win seln, Vater nahm ihnen die ehrlich gewon- nenen Sachen wieder ab und trug sie in die Kajüte zurück— zufrieden damit, sei- ner Mannschaft eine Lektion in Ehrlichkeit erteilt zu haben! Swede und Oleson sahen zu mir ins Takelwerk hinauf. Ich konnte nicht hören, Was sie mir zuriefen, aber ich war dessen sicher. dag es keinerlei Ausdrücke der Zärtlichkeit waren, darum beschloß ich, droben zu bleiben. Ich weiß nicht, was sie mir getan hätten, wenn nicht Nelson und Stitches gewesen wären, die die Geschichte natürlich kannten. „Der Maat ist ein Kind und in einer Pokerpartie mit euch Räubern hatte er nie eine Chance. Es war von seiner Seite ein ehrlicher Diebstahl, von eurer ö aber ein dreckiger, und ihr habt nur bekommen, Was euch gebührt,“ erklärte Stitches. . f br„ chm. „Und wenn ihr nicht zufrieden seid und Revanche wollt, so wird's mir ein Ver- gnügen machen, euch noch was draufzu. geben,“ fügte Nelson hinzu, doch dann wurde das Gespräch unterbrochen dur den Schrei vom Auslug:„Land in Sicht! Unser Ziel, die Line Islands. waren n Sicht. „Hier kannst du nicht an Land geben amerikan 00 er am y Joan. Man kann nicht wissen. was für Ge. sindel hier auf der Insel lebt.“ Vater lenkte das Schiff so nahe heren, k als er nur wagen durfte, ohne auf verbor- gene Klippen zu stoßen. Es gab kein sicht. f bares Lebenszeichen auf dem Eiland, aufer den Tausemden und aber Tausenden n Seemöwen, die droben kreisten. 4 1 00 „Wo leben denn die Guanosammier,. fragte ich. „In einer Felsenhöhle. nahe beim Was-. ser. Sie körmen nicht zu hoch droben leben denn die Dünste des Guano erzeugen giftige Gase.“ Ich kletterte im Takelwerk des Bes: mastes empor, um die lasel besser zu übel, sehen. Ich mußte mich fest anhalten, 7 die Wellen der Brandung schaukelten d. Schiff wie ein Pendel. Sorgfältig becher, tete ich durch ungefähr zwanzig düinute. d 3 deichszeit Sopialistis Berlin. maligen denn sah ich einen kleinen schwarzel Punkt im Wasser. Als er näher Kam merkte ich, daß dies die Gestalt eines na ten Mannes war, der auf uns zuschwam Er war so sonnverbrannt. daß er 10 schwarz aussah. „An Deck.“ rief ich. Vater rief zurück: Hallo!“ ö „Sieh den Eingeborenen, der auf uns schwimmt! Gerade einen Viertelstrich 5 Stern!“ Und ich zeigte mit der Hand dor hin, wo der Mann schwamm. 8 Fortsetzung folgt) ufo 8 rm ck. worden. ochenen eiter de Fallschirm eilte, 801 reffen N er-Sucl