ahler ndant de es Sein r Theatg Hat jetz 1d Zusa. „ Segrün. it„Gottg et wurdh nge Thez. Ung eine n, dem h Roma Die Zitz. hen Arz. is bereit Und sps. Wilkriel ufgeführ vensanz. Wandlutg Paul Vet. pen, de und nach einer ver. er Venng les Hel. rober 2). Frau ge. allen Un. Wängertz Fanny eh um gem sch treit öhepun Von sich issionag. anny d. 1 in den Natürlag me Jag etten i n mit den nerflasche 1 bekell As„Neue inen e. Wohl ihn —„Men er Tdgat nde de ler häte ungslosen nnehmen eg“ Be. 1 gesorgt eder wie egel, und twas ge. 7 Bragg a Schu- der das a schud scheinlich Unter- krumm billigsten ts Scher „Jupiter n Anlaß hersetzer Ich nicht Verfasser mmen, 1 seinem immer- emeinde gelt, mit Wie bis dt besser er Gille: len Tel. en Nach orf- Schu n 28 Jul 1 Erie. r Grund. ers“ Vel⸗ Studien em viele sch aus- „Schulen den. Die nd West. Schülen — zustimm- beinkom. itgeben je Folee Felder det wür. — 8 einzutreten. e Serausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser: chefredakt.: E. F. v. Schilling, Stellv.: Dr. K. Ackermann. Politik: E. Schäfer, H. H. Hausser; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokal: pr. F. W. Koch, NM. Eberhardt; Ludwigs hafen: H. Schneekloth; Frau: H. Hoff- mann; Sport: H. Schneekloth; Soz.-Red.: F. A. Simon. Chef v. Dienst: O. Gentner. Bankkonten: Südwestbank, Allg. Bank- gesellschaft. Städt. Sparkasse, sämtl. In Mannheim. Bezirkssparkasse wein deim, Postscheckk.: Karlsruhe Nr. 800 16. Ludwigshafen am Rhein Nr. 2674. . Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Seschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6 Telefon 4 41 51-34 Heidelberg. Rohrbacher Str. 5-7 Tel. 4440 Ludwigshafen/ Rh., Rheinstr. 37„6 27 68 Bezugspreis: Monatl. DM 2, 80 zuz. DM-, 40 Tragelohn. Postbezug mtl. DM 3, 20 zuz. DM, 34 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM.- einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2,80. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 9. Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises. Für unverlangte Manuskripte über- aimmt der verlag keinerlei Gewähr. 6. Jahrgang/ Nr. 187/ Einzelpreis 18 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz en Gromylo reist nach San Franzisko Sowjetrußland wird an den Verhandlungen über den japanischen Friedensvertrag teilnehmen Washington.(dpa) Die Sowietunlon hat. wie das amerikanische Außen- ministerium am Montagabend bekanntgab, eine Einladung zu der am 4. September in San Franzisko beginnenden Konferenz über den japanischen Friedensvertrag an- genommen. Die Annahme der britisch- amerikani- schen Einladung durch die Sowietunion wurde dem USA- Botschafter in Moskau, Alan Kir k, am Sonntag mitgeteilt. Das USA- Außenministerium gab be- kannt, daß die sowjetische Delegation von dem stellvertretenden sowjetischen Außen- minister Andrej Gromy ko geleitet wird. Weitere Mitglieder der Delegation werden der sowjetische Botschafter in Washington, Alexander Panjus ſchkin, der Sowiet- botschafter in London. G. N. Zarubin, und der Vertreter des sowjetischen Außen- ministeriums S. A. Golims k y sein. Södweststaalgeselz rechtskräftig Bonn.(UP) Im Zusammenhang mit der Drohung der südbadischen Regierung, die Südwieststaat- Abstimmung gegebenenfalls in mrem Gebiet zu verbieten. unterstrichen am Montag führende Kreise des Bundes- innenministeriums in einem UP- Interview, daß das umstrittene Südweststaat-Gesetz Rechtskraft erlangt habe. Es sei vom Bun- destag beschlossen, vom Bundesrat bestätigt und Bundespräsidenten vorschriftsmäßig gegengezeichnet worden. Das Bundesinnen- ministerium sehe deshalb keine Möglich- keit, verfassungsrechtlich einen anderen Weg zu gehen als den, der in dem Gesetz vorgeschrieben sei. Nordbadens CDU neutral Karlsruhe.(M. L.-Eig.-Ber.) Die nord- badische CDU hält weiterhin an dem Be- schluß des Parteitages von Mannheim fest, Wonach die Partei als solche in der Frage der Abstimmung über Südweststaat oder Altbaden neutral bleibt und es ihren Mit- gliedern überläßt, wieviel ihre Stimme ab- geben wollen, erklärte der Vorsitzende der nordbadischen CDU, Dr. Gurk, im Hin- blick auf den Beschluß der südbadischen CDU, für die Wiederherstellung Altbadens Die nordbadische CDU halte aber auch weiterhin mit allem Nachdruck an den in Mannheim gefaßten Beschluß der Durchzählung der Stimmen im Bereich der alten Länder Württemberg und Baden fest, die sie als ein Gebot der Gerechtigkeit an- sehe. Weitere Beschlüsse der CDU Nord- badens zur Frage der Abstimmung liegen bisher nicht vor. Stuttgart und Tübingen an Adenauer Stuttgart.(dpa) Die Länderregierungen von Württemberg-Baden und von Südwürt- temberg- Hohenzollern haben sich am Mon- tag in Telegrammen an Bundeskanzler Dr Adenauer und Bundesinnenminister Dr. Robert Lehr gegen den südbadischen Antrag gewandt, die Volksabstimmung in Südwest- deutschland vom 16. September auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Die bei- den Länderregierungen verlangen, daß ge- gebenenfalls vor einer Entscheidung ihre Stellungnahme eingeholt werde. Das Tele- ramm ist vom stellvertretenden Minister- präsidenten von Württemberg-Baden, Dr. Hermann Veit, und vom Staatspräsidenten don Südwürttemberg- Hohenzollern, Dr. Geb- hard Müller, unterzeichnet. Nr 2 2 Bukarest. Vier Rumänen, unter ihnen zwei here Offlziere und ein Industrieller, sind am Montag nach einer Meldung der rumänischen dachrichtenagentur wegen Hochverrats und bionage für Großbritannien zum Tode ver- urteilt worden. Vier Mitangeklagte wurden bis zu 25 Jahren Zwangsarbeit. Beschlagnahme ihres Vermögens und Verlust der bürgerlichen Rechte verurteilt. Die Angeklagten sollen dem ritischen Geheimdienst über die britische Ge- sendtschakt in Bukarest Informationen militä- diecher, wirtschaftlicher und politischer Art zugeleitet haben. e Valetta, Malta. Seit den frühen Morgen- 10 nden des Montag sind die größten Friedens- 5 5 8 die das Mittelmeer jemals sah, im Sichen Im Verlaufe dieser Manöver, die die d erheit der westlichen„Lebenslinie“ durch . Mittelländische Meer flach Ostasien über- 1 5 Sollen, werden Marinesoldaten der Ver- 5 250 en Staaten versuchen, die britische Insel- stung Malta zu nehmen. Atbantin holder. Der Oberkommandierende der 1 il Streitkräfte, General Eisenhower, traf den None kommend am Montagmittag auf lan d. Pf Abbenübungsplatz Baumholder in Rhein- nisch Aus ein. Er besichtigte dort amerika- aus de Fruppeneinheiten, die erst vor kurzem verlcten Vereinigten Staaten nach Deutschland rlegt worden sind. uneurt. Etwa 4000 Arbeiter im hessischen e und Installationsgewerbe sind am Erhöhäntergen in den Streik getreten, um eine zusetzen des Ecklohnes um 12 Pfennig durch- nach 75 Am kommenden Donnerstag werden arbeiter.& Ankündigung der hessischen Metall- Hesses die Werkschakt die 100 000 Metallarbeiter ob sie 85 mer Urabstimmung entscheiden, Studen lobe d für ihre Forderung auf eine beik Ohnerhöhung von 12 Pfennig in den treten wollen. UP/ dpa Das State Department gab ferner be- kannt, daß eine dritte, revidierte Fassung des Entwurfs für den japanischen Frie- densvertrag am Montag fertiggestellt und bereits den interessierten Regierungen zu- gestellt wurde. Der Sprecher des UsSA-Außenministe- riums Michael MeDernott nahm zu dem sowjetischen Schritt keine Stellung. Er be- schränkte sich auf die Erklärung, daß die Vorbereitungen für die Konferenz, zu der 49 Staaten eingeladen worden sind, zur Zu- kfriedenheit fortschreiten und daß man mit voller Teilnahme rechnet. 25 Staaten haben bisher ihre Absicht mitgeteilt, in San Fran- Zisko vertreten zu sein. In der sowjetischen Mitteilung an Bot- schafter Kirk war keine Andeutung darüber enthalten, ob die Sowijetregierung beab- sichtigt, den Friedensvertrag mit Japan auch zu unterzeichnen. In diplomatischen Kreisen Washingtons wird jedoch vermutet, daß die Sowjetunion sich zu diesem Schritt nur entschlossen habe, um den von den USA entworfenen Friedensvertrag abzu- lehnen. Die Sowjetunion lehnt praktisch jede Klausel des von den Vereinigten Staaten entworfenen Friedensvertrages mit Japan Ab. Durch die Entscheidung der Sowjetunion, an dieser Konferenz teilzunehmen, haben sich die amerikanischen Hoffnungen, daß diese Friedenskonferenz in vier Tagen be- endet sein kann, fühlbar verringert. Die Sowjetunion lehnt vor allem folgende Klau- seln des Japanvertrages ab: 1. Die Erlaub- mis einer begrenzten Wiederbewaffnung; 2. den unbeschränkten Wiederaufbau der japanischen Industrie: 3. den Verzicht auf Reparationsleistungen; 4. die Beibehaltung amerikanischer Land-, See- und Luftstütz- Punkte in Japan. Es wird sich nicht vermeiden lassen, daß in Anwesenheit der Sowjetunion vor allem über diese Punkte heftige Debatten ent- stehen. Es ist auch kaum anzunehmen, daß die Sowjetunion einen den Westmächten annehmbar erscheinenden Japanvertrag un- ter zeichnet. Es ist jedoch möglich, daß die Sowietunion den Verlauf der Friedenskon- ferenz stark beeinträchtigen und schließ- lich hemmen wird. Diplomatische Beobachter verweisen in diesem Zusammenhang auf die Verhandlun- gen über den Oesterreich-Vertrag, an denen der zur sowjetischen Delegation gehörende sowjetische Botschafter Sarubin teilnahm und die durch seine Taktik jahrelang frucht- los geblieben sind. Truman kämpft gegen den Eisernen Vorhang Washington.(dpa-JNS) Präsident Tr u- man bereitet, wie am Montag vom Weißen Haus mitgeteilt wurde, 2z. Z. eine Sonder- botschaft an den amerikanischen Kongreß über seinen Botschaftenaustausch mit dem Staatsoberhaupt der Sowjetunion Nikolai Scehwernik vor. Wie es heißt, will der USA-Präsident den Kongreß zu äàußersten Anstrengungen auffordern, die Sowjetunion zur Aufhebung des Eisernen Vorhangs zu bewegen, damit„ein freier Gedanken- und Informationsaustausch zwischen Ost und West“ beginnen kann. Es ist noch nicht bekannt, wann der Präsident dem Kongreß die Sonderbotschaft zustellen will. persischer Oplimismus über britischen Plan Stokes überreichte englische Vorschläge zur Beendigung des Oelkonflikts Teheran.(dpa-REUTER) Der Leiter der britischen Delegation bei den britisch- per- sischen Oelverhandlungen in Teheran, Lord- siegelbewahrer Richard Stokes, über- reichte am Montagabend den persischen De- legierten einen Plan, mit dem der Oelstreit beigelegt werden soll. Persische Delegierte sagten nach der Sitzung:„Wir glauben, daß eine Einigung möglich ist.“ Der persische Erziehungsminister San- j a b i, der der persischen Delegation ange- Hört, sagte einem REUTER Vertreter: „Nachdem wir die Vorschläge von Mr. Sto- kes gehört haben, sind wir nach wie vor optimistischer. Er, hat in kühnen Umrissen die Möglichkeit einer Einigung dargelegt. Viel wird jedoch von den noch zu klärenden Einzelheiten abhängen. Möglicherweise wer- den wir Mr. Stokes um weitere Aufklärun- gen bitten müssen.“ Außenminister Morrison und Schatz- Kanzler Gaitskell berieten am Mon- tag in London über Einzelheiten der ins Auge gefaßten Regelung, Lordsiegelbewah- rer Stokes hat dem Kabinett über den Stand der Besprechungen Bericht erstattet. Man vermutet, daß der Plan auf die Bil- dung zweier Gesellschaften hinausläuft. Einer persischen Besitzgesellschaft, in die alle Anlagen zur Oelgewinnung in Persien eingebracht werden, und einer Betriebs- und Vertriebsgesellschaft, die praktisch die bisherige anglo- iranische Oelgesellschaft unter neuem Namen sein würde. Die Rein- gewinne der zweiten Gesellschaft, die neben englischen auch persische Direktoren haben solle, müßten mit der persischen staatlichen Oelgesellschaft geteilt werden. Als Tei- lungsverhältnis wurde in einer früheren Andeutung fünfzig zu fünfzig genannt. Eine wesentliche Rolle sollen die sofortigen Zah- lungen spielen, mit denen die seit einigen Monaten nicht mehr geleisteten laufenden Zahlungen der anglo- iranischen Oelgesell- schaft aus dem Vertrag von 1933 abgegolten werden müßten. Irak macht gute Oelgeschäfte Bagdad.(UP). Irak hat sich in neuen Abkommen mit drei ausländischen Oelge- sellschaften 50 Prozent des Gewinns aus sei- nem Erdölvorkommen gesichert. wurde am Montag bekanntgegeben. Die neuen Ver- träge wurden mit der irakischen Petroleum- gesellschaft, der Basra-Petroleum-Gesell- schaft und der Mosul-Pertroleum- Gesell- schaft geschlossen und gelten rückwirkend ab 1. Januar. Die drei Gesellschaften wollen ihre Oel- produktion in Irak vom Jahre 1955 an auf 30 Millionen Tonnen jährlich steigern, so daß sich die Gewinne der irakischen Regie- rung auf etwa 59 Milionen Pfund jährlich belaufen werden. Die Gesellschaften be- kinden sich im Besitz amerikanischer, fran- 268sischer, britischer und holländischer Ak- tionäre. USA- Botschafter in Kairo vermittelt Washington.(dpa-REUTER) Der ameri- kanische Botschafter in Kairo, Jefferson Caffery, verhandelt einem am Montag von der„Washington Post“ veröffentlichten Bericht zufolge zur Zeit mit der ägyptischen Regierung, um diese zur Aufhebung der Suezkanal- Blockade zu veranlassen, bevor der Weltsicherheitsrat in dieser Frage eine Entscheidung fällt. Mit diesem Sachverhalt begründet das Blatt die„Verzögerungstak- tik“ des Sicherheitsrates, der die Abstim- mung über eine Resolution, in der die ägyptische Blockade des Suezkanals als un- gesetzlich bezeichnet wird, von Anfang der vergangenen Woche auf diese Woche ver- schoben hat. Die„Washington Post“ fordert in diesem Zusammenhang, daß der Welt- sicherheitsrat die Resolution gegen die Blockade unverzüglich in Kraft setzt, wenn die amerikanischen Vermittlungsversuche kein klares und positives Ergebnis zeitigen sollten. Dienstag, 14. August 1951 4 RUHR- SEN Kohl- EXPORT v INHPOR * 7 2 1 brurSchER MLEINVUEE i N 0 N ö I D 1— 4 0 0 „Wie vor der Währungsreform, keiner fragt, a* 1 ob's für 20 Pf mehr sein darf.. 7“ Wieder Interzonenhandels- Gespräche Unterzeichnung des bereits paraphierten Abkommens noch diese Woche? Berlin.(UP) Die Besprechungen über die baldige Wiederaufnahme des Interzonen- handels und einen ungehinderten Waren- verkehr zwischen Westberlin und dem Bun- desgebiet sind am Montag in Berlin offziell wieder aufgenommen worden. Der Leiter der westdeutschen Interzonen- treuhandstelle, Dr. Gottfried Kaumann, und der Regierungsbeauftragte für den innerdeutchen Handel der Sowjetzone. Jo- sef Orlopp, erörterten die Verfahrens- vorschläge, die von einem gemischten deutsch- alliierten Ausschuß in Bonn for- muliert und in denen gewisse Anregungen der ostdeutschen Stellen verwertet wurden. Unterrichtete Westberliner Kreise àußer- ten sich günstig über den Verlauf der Unter- redung zwischen Dr. Kaumann und Orlopp. Sie stellten die Unterzeichnung des schon paraphierten Interzonenhandelsabkommens und damit die Wiederaufnahme des inner- deutschen Handels ‚noch für diese Woche“ in Aussicht. Orlopp hat sich angeblich damit ein- verstanden erklärt, daß der Warenverkehr in der alten Form vom Mai wieder auf- genommen wird. Bei der Ausfuhr von Ex- portgütern aus Westberlin nach dem Bun- desgebiet sollen nur noch für drei oder vier Warengruppen die umstrittenen„Ursprungs nachweise“ erbracht werden. So soll vor allem noch bei Süßwaren und bei Textilien, die aus Berlin nach dem We- liaproddettes Diskussion in Kaesong »Waffenstillstandsverhandlungen kamen auch in der 23. Sitzung nicht weiter Tokio.(UP) Entgegen gewissen Erwar- tungen, daß die Uebergabe einer Karte mit dem gegenwärtigen Frontverlauf und seinen Beziehungen zu den Forderungen der bei- den Delegationen durch die Vertreter der Kommunisten eine fruchtbare Diskussion Auslösen werde, hat auch die am Montag abgehaltene 23. Sitzung der Waffenstill- standskonferenz in Kaesong keinen Fort- schritt gebracht. In einem Kommuniqué der Alliierten über die Montagsverhandlungen heißt es, die „unproduktive Diskussion“ sei fortgesetzt worden. Vizeadmiral Turner Joy, der Chef- delegierte der UNO- Vertreter, antwortete zu Beginn der Sitzung auf fünf Fragen, die ihm am Vortage von dem nord-koreanischen Chefdelegierten General Nam II hinsicht- lich der Demarkationslinie gestellt worden Waren. Nach den Ausführungen Joys er- klärte Nam Il ohne weitere Ueberlegung, die Darstellung des UNO- Delegierten sei „unbefriedigend“. Die nächste Sitzung der Konferenz soll am Dienstag abgehalten werden. Die UNO- Delegierten sind nach Auswer- kung der verschiedensten Vorkommnisse auf der Konferenz in Kaesong wie ein Ver- treter der Delegation am Sonntag bekannt- gab, zu der Ueberzeugung gelangt, daß der Chefdelegierte der Kommunisten, der nord- Koreanische General Nam II, nicht in der Lage ist, selbständig wesentliche Entschei- dungen zu fällen. Der General wird von den UNO- Delegierten sozusagen nur als „Sprachrohr“ der Kommunisten betrachtet. Von der koreanischen Front wird am Montag des Aufleben der Kampftätigkeit gemeldet. Wolframvorkommen im Spiel? Drew Pearson, ein amerikanischer Leitartikler, der schon oft von sich Reden machte, behauptete dieser Tage in der „Washington Post“ daß einer der Gründe für das Stocken der Waffenstillstandsver- handlungen in Korea das Vorhandensein wertvoller Wolframvorkommen sei. Korea besitze aber unmittelbar nördlich und süd- lich des 38. Breitengrades reiche, unbe- rührte Wolfram vorkommen. Dies sei ein Grund dafür. warum Ridgway befohlen Wurde, standhaft zu bleiben. Die reichste Wolfram-Grube der freien Welt liege 90 Kilometer südlich des 38. Breitengrades bei Sangdon. Das Gros der britischen Streitkräfte auf dem Kontinent London.(dpa) Ein Bericht des Londoner Sonntagsblattes„Sunday Expreß“, daß das Gros der aktiven britischen Streitkräfte auf dem europäischen Kontinent stationiert wer- den soll, wurde am Montag in London amt- lich bestätigt. Der„Sunday Expreß“ hatte berichtet, fast die gesamte aktive britische Armee ein- schließlich der in Großbritannien entbehr- chen Jagdfliegerverbände und taktischen Luftstreitkräfte würden mit Ausnahme der in Uebersee gebundenen Truppen künftig in der deutschen Bundesrepublik und in Belgien und Holland stationiert. Man betont in London. daß dies keine Aenderung der bisherigen britischen Ver- teidigungspolitik, sondern eine Verwirkli- chung der bereits im Vorjahr veröffentlich ten strategischen Planungen im britischen Interesse wie in dem der westlichen Welt, die Verteidigung Europas soweit wie mög lich im Osten aufzubauen. Wie weit man die Verteidigung tatsächlich nach Osten vorschieben könne, werde im übrigen weit gehend von den Entscheidungen über einen deutschen Verteidigungsbeitrag abhängen. Urteile im Warschauer Offiziersprozeß Warschau.(UP) Vier polnische Generale und fünf Stabsoffiziere wurden am Montag von einem polnischen Militärtribunal zu Freiheitsstrafen zwischen zehn Jahren und lebenslanger Dauer verurteilt. Die Ange- klagten waren schuldig befunden worden, den Sturz des kommunistischen polnischen Regimes geplant und im Dienste„imperiali- stischer Mächte“ Spionagedienst geleistet zu haben. sten geliefert werden, die Herkunft der Roh- stoffe nachgewiesen werden, damit aus der Sowjetzone kein Zucker und keine Sei- denstrümpfe hinausgeschmuggelt werden können. Wie zusätzlich verlautet, sollen diese Ur- sprungsnachweise künftig nicht mehr von den sowjetischen, sondern von ostdeutschen Behörden bearbeitet und geprüft werden. Die west- und ostdeutschen Verhand- lungspartner hoffen, daß dieser Kompromig dem sowjetischen Verlangen nach Sicherun- gen gegen den illegalen Interzonenhandel und der amerikenischen Forderung nach Verzicht auf den Ursprungsnachweis ent- gegenkommt. Ein Sprecher des Berliner Bundeshauses teilte am Montagabend mit, daß die Bespre- chungen über neue Verfahrensvorschläge für die baldige Wiederaufnahme des Interzonen- handels und für einen ungehinderten Waren- verkehr zwischen Westberlin und dem Bun- desgebiet heute fortgesetzt werden. Truman an Westberlin Berlin.(dpa) Präsident Truman hat der Westberliner Bevölkerung am Montag in einer Botschaft versichert, dag die Herzen der freien Welt für Berlin schlagen. Der amerikanische Präsident übermittelte seine Botschaft zur Eröffnung einer Reihe von Fernsehvor führungen, die von den ameri- kanischen Gesellschaften Columbia Broad- casting System und Radio Corporation of America vierzehn Tage lang auf verschie- denen Plätzen der Berliner Westsektoren gezeigt werden sollen.„Ich benutze diese Gelegenheit, um sie zu grüßen“, erklärt Truman.„Wir wünschen und beten wie sie für eine friedvolle Welt mit gleichen Mög- lichkeiten für alle“. Die Fernsehvorführun- gen sollten zeigen, wie freie Menschen für Frieden und Wohlstand zusammen arbeiten können. Fernsehen sei eine bemerkenswerte technische Erfindung, aber sie würde ver- schwendet werden, wenn sie nicht dazu bei- tragen würde, daß die Menschen einander verstehen und helfen, eine bessere Welt zu schaffen. 2 BYNNurzrele green Der amtierende Kabinettschef Vizekanzler Blücher führte am Montag in Bonn verhand- lungen über das Kohleproblem mit den beteiligten Ressorts der Bundesregierung und der deutschen Kohlenbergbauleitung. Im ein- zelnen wurde über die Fracht für die amerika- nische Kohle, über den von Blücher vor- geschlagenen europäischen Kohlenpreispool, die innerdeutsche Kohlenverteilung und den erhöh- ten deutschen Exportkohlenpreis gesprochen. Die Freie Demokratische Korrespondenz, das FDP- Presseorgan, schreibt zu dem negati- ven Ausgang der Besatz ungskos ten- gespräche auf dem Petersberg und den Beschlüssen der Ruhrbehörde, Europa habe in diesen Tagen ‚eine Schlacht verloren“, Die Alliierten hätten vergessen, daß es für das junge Bonner Staatswesen um Sein oder Nicht- sein geht. Die Besatzungskostenrechnung sei nicht auf befreundete Bundesgenossen, sondern auf„sich auf das Siegerrecht stützende Okku- Ppanten“ zugeschnitten. Ein Systern der einsei- tig verhängten Besatzungslasten sei unverein- bar mit dem System eines freiwilligen Vertei- digungsbeitrages. Die Landsmannschaft Schlesien will der Bundesregierung ein Neun-Punkte- Programm vorlegen, in dem Sitz und Stimme für Schle- sien im Bundesrat verlangt werden. Die Landsmannschaft fordert außer der Vertretung im Bundesrat, daß eine ostdeutsche Universität im Bundesgebiet errichtet und das Ausland stärker als bisher über das Geschick der Hei- mat vertriebenen aufgeklärt wird. Seite 2 MORGEN Dienstag, 14. August 1951/ Nr. 1 N N Dienstag, 14. August 1951 pleven— ein Begriff Als Ministerpräsident Ren Pleven sein Kabinett dem Parlament vorstellte, da meinte jemand, er habe versucht, die feh- lende parlamentarische Breite durch eine Vermehrung der Ministersessel zu ersetzen — Pleven hat nämlich nicht nur die längste Reglerungskrise Frankreichs beendet, son- dern auch das bisher größte französische Kabinett mit insgesamt 24 Ministern und 12 Staatssekretären gebildet. Da aber die parlamentarische Grundlage so schmal ist, und die Sozialisten nur von Fall zu Fall bereit sind, die Regierung zu stützen, gleicht die Regierung Pleven einer Riesen-Hoch- seinummer ohne Sicherungsnetz. Wirklich interessant an der neuen Re- Slerung und der Zusammensetzung des Kreises ist der außenpolſtische Akzent, wes- halb mit der Verwirklichung des in letzter Zeit in der französischen Oeffentlichkeit geäußerten Wunsches auf Aktivierung der Außenpolitik gerechnet wird. Daß dabei das MRP die Hauptlast zu tragen hat und Ro- bert Sehuman, der wieder Außenmini- ster wurde, seinen Parteifreund Maurice Sehuman als Staatssekretär des Aus- Wärtigen zugeordnet erhielt, deutet auf die Fortsetzung der seitherigen französischen Europa-Politik hin, mit Blickrichtung auf Bonn und Rom, die im Regierungsprogramm in der Forderung nach schneller Ratiflzie- rung des Schuman-Plans ihren Ausdruck Fand. Daß Pleven, der Vater der Europa- Armee, in seiner Eigenschaft als Minister- präsident gerade in dieser Frage ein ent- scheidendes Wort mitzusprechen haben wird, wird allgemein nicht als Nachteil an- gesehen, da in letzter Zeit doch immer deut- cher geworden war, daß der Pleven-Plan — Vor allem unter dem Einfluß des soziali- stischen Verteidigungsministers Moch in seinem ursprünglichen Charakter verwäs- sert wurde. Jules Moch hat persönlich zu viel unter den Ereignissen der Vergangen- heit gelitten, um sich gegenüber deutschen und amerikanischen Wünschen nachgiebiger Zeigen zu können. Ob die Vermutung eier Konzilianteren Haltung Frankreichs gerade in dieser Frage zutrifft, wird die nächste Zukunft zeigen. Als vierte Persönlichkeit, die in irgend- eimer Form außenpolitische Aufgaben zu übernehmen haben wird, gilt Georges Bi- dault, der als stellvertretender Minister- Präsident sich besonders mit den Fragen zu beschäftigen haben wird. die im Zu- sammenhang mit dem Atlantikpakt stehen. Man spricht davon, daß Bidault Frankreich bei den Sitzungen des Atlantikrats in Ot- tawa und Rom vertreten wird. Die Vielzahl der Probleme., die sich wäh- rend der regierungslosen Zeit angehäuft Haben, scheint die Vielzahl der Minister durchaus zu rechtfertigen, und auch außen- politische Beobachter vertreten die Ansicht, daß es höchste Zeit war, dag Frankreich Wieder e Aktionsfähige Regierung er- Hlelt. Diese Ansicht, die sich auch in den Parfelkreisen durchgesetzt hatte. trug zu der stärken Pärlamentarischen Mehrheit bei, die die Regierung erhielt. Allerdings gibt man sich keiner Illusion darüber hin, daß eber lunenpolitische Probleme nach wie vor große Meinungsverschiedenheiten be- stehen, die das Bild der parlamentarischen Grundlage schnell ändern können. Aber im allgemeinen rechnet man damit, daß für die nächsten Monate, da so wichtige außen- politische Entscheidungen anstehen, für die Regierung keine Gefahr droht. Deshalb hat René Pleven offenbar auch so großen Wert darauf gelegt, schon durch die Zu- sammensetzung und Aufgabenverteilung seiner Regierung ihr den Charakter eines „Kabinetts außenpolitischer Aktivität“ zu geben. J. J. Amerikanische Waffen und europäische Männer Neun US-Senatoren sahen Europa— und dies ist ihr Bericht Washington.(UP) Neun Mitglieder des außenpolitischen Ausschusses im amerikani- schen Senat hatten im Juli West- und Süd- Europa bereist, um durch persönliche Füh- lungnahme mit maßgebenden Staatsmän- nern, Politikern und Militärs ein Bild von der gegenwärtigen Situation des freien Europas zu gewinnen. Der Abschlußbericht dieser Senatoren- gruppe spiegelt die Verschiedenartigkeit und den Umfang der Probleme wider, die ein- mal durch die Notwendigkeit einer Anpas- sung an die veränderten Nachkriegsverhält- nisse, zum zweiten durch die unumgängliche Notwendigkeit gemeinsamer Abwehrmaß- nahmen gegen einen neuen Weltkrieg auf- geworfen werden. Sämtliche führende Män- ner, mit denen die Senatoren in Berührung kamen, sind sich in dem einen Punkte einig, daß die Sicherheit des Individuums, der freien Nationen und damit des ganzen freien Europas Opfer verlangt, die ohne Zugeständ- nisse, Kompromißbereitschaft und vor allem ohne Unterstützung und Hilfe der Vereinig- ten Staaten nicht getragen werden können. Welche Spannungen sich aus dem Verfolg des Zieles einer gewaltigen Abwehrfront ergeben, beweist vor allem die Frage des westdeutschen und des spanischen Waffenbeitrages. Der französische Staatspräsident Vincent Auriol machte die Senatoren auf die Ver- bitterung vieler Franzosen bei dem Ge- danken einer Einbeziehung Spaniens in die Verteidigungsfront aufmerksam.„Die Fran- zosen“, sagte Auriol,„sind Menschen, die sich stets von Idealen leiten lassen und darum die Anwesenheit von Franco-Truppen auf französischem Boden niemals dulden würden“, Staatschef Franco hingegen versuchte die von seinem Nachbarstaat vor- gebrachten Einwände gegen sein diktatori- sches Regime mit dem Hinweis zu entkräf- ten, daß Spanien ein„belagertes Land“ sei. Aus diesem Grunde zum Beispiel sei die Versammlungs- und Pressefreiheit in Spa- nien vorerst unmöglich. Die Teilnahme sei- nes Landes an der Abwehr einer eventuellen kommunistischen Aggression hinge von den „Umständen“ ab. Doch könne Spanien bei ausreichender Ausrüstung zwei Millionen Soldaten auf die Beine stellen. Neben Auriol brachte auch der britische Ministerpräsident Clement Attlee den Senatoren gegenüber seine Abneigung ge- gen Spanien zum Ausdruck. Erstaunlich sei es nur, meinte Attlee, daß es immer noch Leute gebe, die glauben, ‚mit dem Teufel aus einer Schüssel essen zu können, wenn nur der Löffel lang genug ist“. Er spielte damit fraglos auf Churchill an, der die ablehnende Haltung der Regierung in letz- ter Zeit starker Kritik unterzogen hat. Auf kast der gleichen Ebene wie Spanien liegt der westdeutsche Waffenbeitrag. Frank- reich, das sich nach beiden Seiten sichern möchte, will deutsche Soldaten nur in der Uniform einer europäischen Armee sehen. Außenminister Robert Schuman legte in diesem Zusammenhang den ameri- kanischen Gästen ans Herz, im Kongreß und bei der Regierung die Vorzüge des Plevenplans immer wieder hervorzuheben. Vizekanzler und ERP- Minister Franz Blü- cher betonte die Bereitschaft Westdeutsch- lands zu einem Verteidigungsbeitrag, unter der Voraussetzung allerdings, daß zum Bei- spiel die Arbeitslosigkeit beseitigt werde. Staatssekretär Walter Hallstein äußerte sich in ähnlichem Sinne und fügte hinzu, daß der Beitrag Deutschlands auch er- wünscht und das deutsche Volk darum er- sucht werden müsse. Das Problem der Arbeitslosigkeit ist auch in Italien von großer Bedeutung. Ministerpräsident De Gasperi machte die Senatoren auf die Notwendigkeit von ausländischen Aufträgen für die italienische Industrie aufmerksam. Die Regierungsvertreter Griechen lands und der Türkei wiederholten einstimmig den Wunsch einer Einbeziehung beider Länder in das nordatlantische Ver- teidigungssystem. Der türkische Staatsprä- sident Celal Bayar ist der Ansicht, daß San Marino- Oase der Steuerzahler Ein kalter Krieg und seine heißen Hintergründe Von unserem Dr. H. R.- Korrespondenten in Italien Mailand. Als Hitler und Mussolini 1937 ihren„Stahlpakt“ abschlossen. wäre um ein Haar ein staatsrechtliches Unglück passiert, das nur durch die Findigkeit eines Diplo- maten im letzten Augenblick verhindert wurde. Dieser erinnerte sich nämlich da- ran, daß die Republik von San Ma- ino, jene Zwergenklave von 64 Quadrat- kilometern im damaligen Königreich Ita- lien, buchstäblich vergessen hatte, den Ver- sailler Vertrag mit Deutschland zu unter- zeichnen, mit anderen Worten: daß San Marino noch immer mit Deutschland im Kriege lag. Da die 15 000 Sanmarinesen zwar freiheitsdurstige, aber auch fried liebende Leute waren, legten sie keinen Wert auf die Fortsetzung des Kriegszu- standes und schlossen Frieden. Möglicherweise haben sie auch jetzt wieder vergessen, sich den Ländern anzu- schlieben, welche die Beendigung des Kriegszustandes mit Deutschland erklärt haben. Das wäre verständlich. dern sie haben augenblicklich wichtigere Sorgen. Seit nahezu zwei Jahren befinden sie sich nämlich mit der Italienischen Republik in einer Art von kaltem Kriege, der groteske Formen angenommen hat. aber wohl in Kürze mit der Niederlage der Sanmarinesen enden wird. Um die verfahrene Lage zu verstehen, muß man folgendes wissen: San Marino hat eine kommunistisch-linkssozia- listische Mehrheit; die schöne Republik über Attlees seltsamster Minister Richard Stokes— Sozialist und Katholik Von unserem PEM- Berichterstatter London. Der Mann, der den englisch- Persischen Oelkonflikt aus der Welt schaf- ken, bereinigen oder zumindest auf eine anständige Verhandlungsbasis stellen soll, Sehört zu den britischen Politikern, die in keinem anderen Lande möglich wären. Er ist heute 54 Jahre alt, und war bereits mit 30 Jahren Vorsitzender der großen Firma Rensome& Rapier in Ipswich. Seit einem Viertel Jahrhundert gehört er der sozialisti- schen Bewegung an, obwohl er nicht nur ein krommer Katholik ist, sondern nach seiner Studienzeit in Cambridge ernstlich erwog, in ein Kloster zu gehen. Allerdings ist Stokes kein Sozialist, der sich auf den Marxismus bezieht; er ist weitaus eher ein Schüler Henry George's, der der Ueber- zeugung war, alle sozialen Uebel ließen sich durch Besteuerung des Grund und Bodens beheben. Richard Stokes zog als junger Mann in den ersten Weltkrieg und kam als über- Zzeugter Pazifist zurück. Als aktiver Artil- lerist lernte er die Geschütze, die sein Onkel herstellte, aus erster Hand kennen. Da er aus einer reichen Familie stammte. begann er seine geschäftliche Karriere von Oben; 1927 schon war er der Chef der großen In- genieur-Firma und führte eine Menge jener Einrichtungen für seine Arbeiter ein, die mummehr die Regierung, der er dient, als Vorbild dienen. Stokes richtete„Arbeiter- rate“ ein, die er mit der Führung aller wich- tigen Transaktionen vertraut machte. Während der dreißiger Jahre verhinderte er den Export seiner Fabrikate nach Japan und Italien, weil er Angreifer Staaten nicht HBelfen, wollte. Bei den Wahlen des Jahres 1935 fiel er noch durch; drei Jahre spater brachte ihm eine Ersatzwahl den Unterhaussitz. Ein Jahr vorher hatte er der Regierung ange- boten, Munition zu Selbstkostenpreisen zu liefern, weil er die hohen Verdienste der Rüstungsindustrie verabscheute. Daher war es nur natürlich, daß sich seine erste Rede im Parlament gegen die Rüstungsverdienste an sich wendete. Während des zweiten Weltkrieges ge- hörte Stokes zu den Wenigen, die es ris- Kklerten, Winston Churchill zu kritisieren. Unentwegt attackierte er die Qualität der englischen Tanks, und wurde als Defaitist von allen Seiten gebrandmarkt. obwohl er durch seine Industrie-Tätigkeit qualifiziert War. Er stand in einer Linie mit Aneurin Bevan, indem er sich weigerte. die unbe- dingte Genialität und Unantastbarkeit Churchills anzuerkennen. Als jedoch„La- bour“ nach Kriegsende an die Macht kam, wurde Stokes nicht einmal als Mini- ster in Erwägung gezogen, obwohl solche Rebellen wie Shinwell und Bevan sofort Aemter bekamen. Als guter Kerner des Mittleren Ostens kritisierte er die Palästina-Politik Bevins, weil er ihn für zu freundlich den Juden Segenüber hielt. Belastender noch für den Abgeordneten war die Tatsache, daß er während des Krieges die Bomben-Politik Segenüber Deutschland und die Forderung „Bedingungslose Uebergabe“ verurteilt hatte. Nunmehr setzte er sich sofort für Freundschaft mit den Deutschen ein und Protestierte gegen die Besetzungs-Maßnah- men des Kontrollrates. Trotz seines Außenseitertums hat Stokes eigentlich keine persönlichen Feinde inner- halb und außerhalb des Parlaments. Als er vor einem Jahr„Arbeits-Minister“ wurde, wunderte sich eigentlich keiner; Seine Praktischen Erfahrungen als Industrie- Kapitän machten ihn prädestiniert für solche ministeriellen Aufgaben. Seine Ver- gangenheit schien ihm verziehen zu sein; er galt also nunmehr auch seinem Partei- chef Attlee als zuverlässig. Drei wichtige Reden. die Stokes gehalten hat, mußte der Ministerpräsident nachträglich widerlegen, Weil sie nicht mit seiner Politik konform Singen; aber Attlee scheint mit Recht zu lauben, auf die Qualitäten seines Mitarbei- ters nicht verzichten zu können. In seiner neuen Eigenschaft als„Lord Privy Seal“ hat sich Stokes sodann sofort bei den Rohstoff- Verhandlungen in Washington bewährt und ausgezeichneten Eindruck auf die Amerika- ner gemacht, die sich wohl einen britischen Sozialisten etwas anders vorgestellt haben. Er bekam für England, was er wollte. Und Abtlee hofft nunmehr, daß Stokes ein ähn- liches Ergebnis aus Teheran mitbringen wird. der Adria dürfte also der einzige „Staat“ außerhalb des Eisernen Vorhanges sein, der kommuni- stisch regiert wird. Das Vergnügen würde man ihr wohl ohne weiteres gön- nen, wenn die Sanmarinesen auch sonst nur Operettenideen im Kopfe hätten. Das haben sie jedoch keineswegs, da sie sehr geschäftstüchtige Leute sind. Sie haben ren„Staat“ nämlich zu einer Oase für alle Arten von Steuerflüchtlingen gemacht, die dem italienischen Staat ein Schnippchen schlagen möchten. Dabei geht es nicht um so harmlose Dinge wie die hübschen San: marineser Briefmarken, sondern zum Bei- spiel um Likör- oder Stoffabriken, um Schokoladenfabriken und Schiffahrtsgesell- schaften. Denn obwohl San Marino nicht am Meere liegt, hat es doch eine stattliche Flotte, die von allen möglichen Hafenge- bühren usw. befreit ist. San Marino hat auch mehr Autos als Einwohner, ja man erzählt sich, selbst die Toten hätten dort noch Autos auf ihren Namen laufen, die ntürlich weniger Steuern zahlen als in Ita- lien. Die Sache war ziemlich einfach: Man brauchte nur einen gutwilligen Sanmarine- sen zu finden, der für ein paar tausend Lire bereit war, eine Firma, ein Schiff oder ein Auto auf seinen Namen eintragen zu lassen — urid wer könnte dieser Versuchung wider- stehen? Diesen Praktiken hat nun die italienische Republik einen Riegel vorgeschoben, indem sle über San Marino eine Blok ka de verhängt hat. Kein Italiener darf San Marino ohne Sondererlaubnis betreten; diese aber wird wirklich nur in dringenden Fällen erteilt. Anders die Ausländer: nie- mand hindert sie, San Marino einen Besuch abzustatten. Doch was zählen die paar hundert Ausländer im Vergleich zu den Hunderttausenden von Italienern, die sich am nahen Strand von Rimini und Cattolcia tummeln? Früher hatte San Marino im Som- mer täglich bis zu 4000 Gäste; heute hat es drei Prozent dieser Zahl. Zwar gibt es Schleichwege, um unter Umgehung der Blockposten Sanmarineser Gebiet zu be- treten; angeblich gibt es sogar findige Chauf- feure, die italienische Staatsbürger im Wa- gen nach San Marino bringen. Aber das kostet 6000 Lire(etwa 40 DM). Werden die Sanmarinesen Vernunft an- nehmen, nachdem sie fast zwei Jahre blok- kiert sind? Die italienische Republik hat gefordert, daß vor allem der Spielsaal ge- schlossen wird, der San Marino riesige Ge- winne einbrachte, während er jetzt verlassen steht. Stillschweigend haben die San- marinesen bereits andere ebenso still- schweigende- Bedingungen erfüllt. Sie ha- ben zum Beispiel eine ganze Reihe von Scheinfirmen liquidiert und sogar eine Koa- litionsregierung eingesetzt, in der alle Par- teien vertreten sind. Aber beim Spielsaal scheinen sie nur höchst ungern nachgeben zu Wollen brachte er doch die runde Summe von einer Million Lire am Tage ein, Was für 15 000 Einwohner ein schönes Stück Geld bedeutet. Vielleicht hat die Blockade noch einen anderen, weniger operettenhaften Sinn. Man munkelt San Marino sei die italienische Zen- trale des Kominform gewesen, und seit Kriegsende hätten sich dort allerhand zwei- felhafte Gestalten niedergelassen. Auch er- zählt man sich von Waffendepots in den Felsen, zu denen die italienische Polizei keinen Zugang hat wie zu den anderen, die etwa in Mailand oder Genua lagerten. Jedenfalls wird sich die Blockade nicht gegen die 200 Hühner richten, welche ein tüchtiger Sanmarineser Hotelier eines Tages gebraten hatte, als er Gäste erwartete, die dann nicht eintreffen konnten. Die Hühner mußten in aller Eile an ein Restaurant in Bologna verkauft wrden und passierten un- gehindert die Blockade. die militärische Stärke der Sowjetunion überschätzt werde. Die Stärke der Sowjetunion beruhe auf der Uneinigkeit des Westens und der sowjetischen Propaganda. Die USA haben neben Waffen und Truppen in General Eisenhower einen ihrer fähigsten Offiziere für die europäische Verteidigung zur Verfügung gestellt. Seine Ansichten und Aeußerungen über den europäischen Abwehrwillen sind von jeher von ausschlaggebender Bedeutung für alle Entscheidungen, die Kongreß und Regierung im Hinblick auf das Auslands-Hilfeprogramm fällen. Nach seinen Beobachtungen konnte Eisenhower den Senatoren berichten, daß der„Neutralismus in Europa im Schwinden ist“. Er gab zu, daß die von Präsident Tru- man geforderte Summe von 38,5 Milliarden Dollar für die Auslandshilfe den Lebensstandard in den USA erheb- lich einschränken werde. „Wenn wir jedoch in der verteidigungs- mäßigen Unterstützung Europas zögern, werden wir einen Fehlschlag erleiden. Bei der Durchführung unseres Programmes auf halbem Wege stehen zu bleiben, würde für die USA eine Verdoppelung der Kosten ver- ursachen. Wenn wir die uns gestellte Auf- gabe nicht innerhalb einer angemessenen Zeit durchführen können, wird sie uns nie gelingen, und es wäre besser, wir zögen uns zurück. Um kämpfen zu können, sind Män- ner und Gewehre notwendig, die Vereinig- ten Staaten liefern die Gewehre, Europa die Männer. Das beweist wahre Opferbereit- schaft“. „Was kann sich Amerika zumuten?“ Washington.(UP) Senator Robert Taft, der führende republikanische Politiker im US-Senat, erklärte im Zusammenhang mit dem Auslandshilfeprogramm der USA, die Amerikaner sehen sich in Kürze der Frage gegenüber„was kann Amerika sich zu- muten?“ Die Frage, welcher Teil der na- tionalen Produktion für militärische Zwecke verwandt werden könne, überschatte bei weitem den Streit, ob an den 8,5 Milliarden Dollar, die für die militärische und Wirt- schaftliche Auslandshilfe vorgesehen seien, Abstriche vorgenommen werden können, erklärte Taft. 5 5. 5 Gleichzeitig widersetzte sich der Vor- sitzende des Senatsausschusses für die aus- wärtigen Beziehungen, Tom Conn 3211 7 in scharfen Worten, der vorgeschlagenen Kür zung des Auslandshilfsprogramms um zwel Milliarden Dollar. Er gab zu, daß auf dem wirtschaftlichen Sektor vielleicht einige hun- dert Millionen Dollar gekürzt werden Körin- ten. Ein größerer Abstrich sei jedoch ge- kährlich. KP-Gewerkschaftsfunktionäre sollen Loyalitätserklärung abgeben Düsseldorf.(UP) 846 Funktionäre der 18 Metall, die der kommunistischen Partei nahestehen bzw. arigehören, sind vom Vor- stand der 18 Metall aufgefordert worden, darüber zu entscheiden, ob sie„hinsichtlich — ihrer gewerkschaftlichen Tätigkeit den Be. fehlen oder Anordnungen von Parteien und anderen außerhalb der Gewerkschaften stehenden Organisationen Folge leisten oder entsprechend den gewerkschaftlichen Grund. sätzen arbeiten“ wollen. Wie aus Kreisen der IG. Metall bekannt wird, sind die be. treffenden Funktionäre auf die gewerk⸗ schaftsfeindliche Haltung der KPD und deren letzten Parteitagsbeschlüsse aufmerk- sam gemacht worden. Die Gewerkschaft Will auf diese Weise der kommunistischen Agl. tation in ihren Reihen entgegentreten. Die. jenigen Funktionäre, die noch keine Loya. litätserkärung abgegeben haben, sollen sich einem gewerkschaftlichen Ausschlußverfah- ren stellen. Abbruch des Landarbeiterstreiks in Niedersachsen Hannover.(UP) Die Gewerkschaft Gar- tenbau, Land- und Forstwirtschaft hat am Montagabend nach mehrstündiger Sit, beschlossen, den am 4. August begonnenen Landarbeiterstreik in Niedersachsen abzu- brechen. Die Arbeit soll spätestens heute mittag wieder aufgenommen werden De Gewerkschaft ist der Ansicht. daß die un- beständige Wetterlage es notwendig mache die Einbringung des Brotgetreides sicher- Zustellen. Sie will dadurch unter Beweis stellen, daß sie sich„ihrer Verantwortung gegenüber der Bevölkerung in hohem Mage bewußt“ ist. Totaler Milchboykott in Düsseldorf geplant Düsseldorf.(dpa) Die Betriebsräte sämt. licher Düsseldorfer Werke haben beschlos- sen, für ihre Betriebe von sofort an keine Milch mehr zu beziehen. In einer Reihe von Werken hatte der Boykott bereits im Laue der vergangenen Woche begonnen. Die Düs- seldorfer Betriebsräte forderten außerdem die Gewerkschaften auf, auf die gesamte Verbraucherschaft in der Stadt einzuwirken, damit der Milchverbrauch auf das äußerste und zwar auf Säuglinge und Kranke be- schränkt werde. Die Aktion ist unbefristet. Sie soll 80 lange andauern, bis die Landesregierung von Nordrhein- Westfalen die Milchprels- erhöhung wieder zurücknimmt. In Düssel- dorf gibt es bei 500 000 Einwohnern rund 80 000 Gewerkschaftsmitglieder. Ehemaliger Polizeichef unter Anklag Frankfurt.(dpa) Der Oberstaatsanwalt beim Landgericht Frankfurt hat gegen den Seines Amtes enthobenen Frankfurter Poli- zeipräsidenten Willß Klapproth An. klage wegen Meineides, erfolgloser Anstif- tung zum Meineid. aktiver Bestechung und Anstiftung zum Asservatenbruch erhoben. Im Frankfurter Polizeibestechungsprozeſ, in dem am 21. Mai 13 Angeklagte wegen Diebstahls, Bestechung und Steuerhehlerei zu zum Teil langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt worden waren, hatte Klapproth als Zeuge ausgesagt, er habe vor der Wäh- rungsreform wöchentlich etwa zwei Stan- gen unverzollte amerikanische Zigareſten von einem Major der Besatzungsmadit er- halten und entweder selbst verbraucht oder verschenkt. Dagegen hatte er bestritten, be- schlagnahmte Zigaretten aus der Asser- vatenkammer erhalten zu haben. * Briefe an die Herausgeber „Die süd westdeutsche Zukunft“ Von den Anhängern des Südweststaates wird kein Wort propagandistisch so oft gebraucht, wie das Wort„Vernunft“. Auffallend, daß immer dann der Appell an die„Vernunft“ auf- taucht, wenn es zu keiner„vernünftigen“ Be- gründung mehr langt. Diese Feststellung drängt sich auf bei der Durchsicht des Kommentars im„Mannheimer Morgen“ vom 25. Juli d. J., „Die süd westdeutsche Zukunft“ von Fritz Treffz. Da wird zunächst von der„dümagogischen Zug- kraft des gefühlsbedingten Elementes in der Wahlkampfwerbung“ als dem„rettenden Stroh- halm“ geredet, an den sich die Altbadener klammern. Das„gefühlsbedingte Element“ ist aber, was Treffz gründlich verkennt, eine poli- tische Realität, auf die selbst im Bonner Grund- gesetz, Artikel 29, Rücksicht genommen wird, wenn dort unter den für die Länder-Neuglie- derung aufgeführten Richtlinien auch die Be- achtung„der landsmannschaftlichen Verbunden- heit“ bestimmt ist. Und dann kommt wieder die Milchmädchenrechnung, mit der der Arti- kelschreiber beweisen will, daß eine südwest- staatliche Zentralregierung mit einem Land- tag und einer Regierung durch„einfache sinnvolle Planung“ billiger und wirtschaftlicher sei. Man weiß doch, daß die ganze Beamten- schaft, wie sie heute in Baden und Württem⸗ berg vorhanden ist, bleibt, weil dieser Perso- nalstand wegen der Rechte, die der einzelne Beamte beanspruchen kann, nicht einfach be- liebig verringert werden kann. Im Gegenteil, die Zentralregierung des Südweststaates in Stuttgart wird sich vorerst einmal richtig auf- blähen. Wir würden zwar nurmehr die Süd- weststaat-Minister haben, aber die heutigen badischen und württembergischen Minister, Ministerialdirektoren usw. werden nicht ein- ach sterben, sondern auf anderem Betätigungs- feld weiter wirken und vor allem ihre bisheri- gen Gehälter kaum verändert weiterbeziehen. Es kämen also zu den Ausgaben des heutigen Personalstandes in Baden und Württemberg noch die großen Aufwendungen für die Zen- tralministerien in Stuttgart mit ihren vielen bouen Planstellen. Worauf sich der südwestdeutsche Steuer- zahler dann gefaßt machen darf, lehrt der im Stuttgarter Landtag gegenwärtig vorlie- gende Haushaltsplan. Die Stuttgarter Nach- richten brachten am 25. Juli eine sehr auf- schlußreiche Statistik. Danach betrugen die Ausgaben für die Staatsbediensteten 1947 17 Prozent der Etatsumme; 1948 19,1 Prozent der Etatsumme; 1949 20 Prozent der Etat- summe; 1950 über 30 Prozent der Etatsumme; 1951 über 40 Prozent der Etatsumme. In die- sem Jahr sind 2503 neue Personalstellen gegenüber 1950 geschaffen worden, das ist eine Vermehrung um 4.8 Prozent. Wenn be- reits jetzt in Württemberg-Baden trotz der von allen Seiten geforderten Einsparungs- maßnahmen diese wuchernde Bürokratie sich fröhlich breit machen kann, wie wird dann erst die vom Verfasser des Kommentars 80 treuherzig verheißene„einfache, sinnvolle Planung“ im Südweststaat von der Stuttgar- ter Metropole durchgeführt werden? Die Wie- derherstellung Gesamtbadens wird dagegen wesentlich geringere Gelder für den Beam- tenapparat beanspruchen und daher den Geld- beutel des Steuerzahlers weniger belasten. Fritz Treffz bespricht auch das Schluck. scewerk. Er findet, daß die Mitwirkung on Kapitalien des Rheinisch- Westfälischen Elek- trizitätswerkes und von Marshallplangelderm sowie die Lieferung von Turbinen durch eine Württembergische Firma bewiesen hätten, dab Zusammenarbeit nötig sei. Das ist richtig, Wenn er aber daraus die Schlußfolgerung zieht, daß die nächste Staustufe schneller ge. baut werden könnte, stünden nicht allen geplanten Projekten die enormen finanziellen Sorgen allzu Kleinstaatlicher Bürokratie im Wege,“ dann meint er wohl. daß ein 1 Weststaat eine derartige„wirtschaftliche un finanzielle Basis“ bieten würde, daß man nut so aus dem Vollen schöpfen könnte. Der Schon zitierte Stuttgarter Haushaltsplan widerlegt solche Hoffnungen in mehr als einer Beꝛie· hung. Das Millionendeflzit seiner Plansumme weist nicht auf überflüssige Gelder für das Schluchsee werk hin. 0 Wenn Herr Treffz meint, mit einem Hin. weis auf die Zuwendungen an die nordbad schen Notstandbezirke eine Vereinigung 1 dens mit Württemberg als wünschenswer erscheinen zu lassen, dann hat er sich 05 schlechtes Beweismittel ausgesucht. Der Nol stand ist nämlich dort noch immer W den und wurde im württembergisch-bad. schen Landtag wiederholt als ein Versagen der Stuttgarter Regierung bezeichnet. n sich dann die Regierung damit rein zu d schen versuchte, daß sie sich auf die 3 desreglerung bhinauszureden bemühte, 15 diese es abgelehnt habe, Nordbaden in Arbeitsbeschaffungsprogramm autzune nnen 80 ist dies ein Beweis mehr dafür, daß en Südweststaat, ein Verschmelzen mit Württem berg, für Baden nur eine bittere. Enge schung bringen wird. Dann werden die 27 ner aber leider zu spät feststellen, daß Südweststaatpropagandisten mit ihrer ange Behen„Logik“ und„Vernunft“ nur Schar latanerel getrieben haben. Eine Bemerkung noch über die Beba tung,„daß die Rettung der badischen 1 mit all ihren kulturellen und wirtschaftlie 15 Eigenheiten in unserer trostlosen Zeit 55 einem zukünftigen Südweststaat viel e möglich sein wird“ als im wiederh ten Gesamtbaden. Um die kulturellen Eisen. heiten Badens sollten sich die Südweststat nicht kümmern, die brauchen nicht„gere 10 zu werden, es sei denn aus den 5 eines Südweststaates. Für die„Rettung“! 55 wirtschaftlichen Higenheiten sind die Beg. ner selbst bemüht und zwar mib bestem, 155 folg, wie das Schluchseewerk und die 158 80 anderen Planungen und ihre Verwirkung 75 gen zeigen. Wozu denn diese württemberg 05 5 Anbiederung und Zudringlichkeit mit ein Südweststaat? Sehr naheliegend: die temberger wollen ein gutes Geschäft Baden machen und maßgebend an der 0 beuiung der badischen Naturschätze uin Wasserkräfte beteiligt werden. Was 1 diesem Falle für die Württemberger los und vernunftgemäß“ sein mag., wäre 11 Br mit ergestell- 0 — —— 2 für die Badener eine unlogische un nunftwidrige Handlungsweise, nämlich der Verelcht aue Gesarntbedene Wiederpersteeies bloß weil diese den Württembergern geschäftliche Vorteile bringen würde, Arbeitsge meinschaft der Badeneſ 6. V. Kreisverband Mannheim Nr. n Be. n und naften 1 oder rund. reisen e be- Werk. und merk. t will Agi. Die. Loya. n sich erfah- ks Gar- at am itzung nenen Abzu- heute Die e un mache, icher. zewelg ' rtung Mage lorf Sam. chloß· Kkeint e von Laule Düs- dem samte irken, Berste e be⸗ II a0. erung preis- üssel · rund clage nwalt a den Poli- An- nstif⸗ g und oben. rozelg, vegen hlerei trafen proth Wäh⸗ Stan- retten t er- oder v be- Wer- 0 — f Nr. 187/ Dienstag, 14. August 1951 5 — 8 Frauen um den belgischen Thron Kaum hat der junge Baudouin I. den pelgischen Königsthron bestiegen, beginnt schon das Rätselraten um seine künftige Gattin. Die belgische Dynastie ist bis jetzt nicht vom Glück begünstigt gewesen. Das elt für die Könige wie für die Königinnen. Der Begründer der Dynastie, Leopold von Sachsen-Koburg. war der Onkel der Königin Victoria von England. Er heira- tete 1816 die englische Thronerbin Prinzes- zin Charlotte ,die schon ein Jahr später im Wochenbett starb. Das Kind war tot zur Welt gekommen Von diesem Schlag hat zich Leopold nicht erholt. Schwermut wurde ein Grundzug seines Wesens. 1831 zum König des neugegründeten belgischen Staa- tes gewählt, heirstete er ein Jahr darauf die Tochter des französischen Bürger- königs Louis Philippe. Eine Tochter aus dieser Ehe, Charlotte. heiratete den öster- reichischen Erzherzog Maximilian, der im Jahre 1864 auf Betreiben Napoleons III. Kaiser vom Mexiko wurde. Das mexikani- sche Abenteuer endete mit der Gefangen- nahme und Erschießung des Kaisers in Queretaro 1867 Charlotte hatte alles ge- tan, um ihren Mann zu retten. Verzweifelt reiste sie von Hauptstadt zu Hauptstadt, eber Napoleon lieg sein Geschöpf fallen. Auch der Papst konnte nicht helfen. Char- lotte erlitt einen schweren Zusammenbruch. Noch jahrzehntelang lebte sie in völliger geistiger Umnachtung auf einem belgischen Schloß.. Leopold II. folgte 1865 seinem Vater uf den Thron. Er war bekannt als Finanz- magnat, Börsenkönig. Besitzer der Kongo- kolonie. Aber er war auch ein gern ge- sehener Gast an den Stätten des Pariser Nachtlebens. Seine berühmteste Freundin war die Ballerina Cleo de Mérode. In Witz- blättern hieß er deshalb lange Zeit König Cleopold. Die Sympathien des belgischen Volkes sammelten sich um die von ihrem Gatten vernachlässigte Königin Maria Henriette von Oesterreich. Leopolds Beer- digung wurde durch die feindseligen Kund- gebungen der Massen zu einem der größ- ten Skandale der belgischen Geschichte. Auch das Leben seiner drei Töchter tand unter einem unglücklichen Stern. Seine älteste Tochter Louise war verhei- ratet mit Herzog Philipp von Sachsen, aber sie verließ ihn, um dem italienischen Mu- siker Enrico Toselli zu folgen, der 25 Jahre jünger als sie war. Diese Liebesgeschichte wurde Weltgespräch, nicht zuletzt durch die berühmte Violin-Serenade., die Toselli für seine Louise schrieb. Die beiden heira- teten, sie schrieb die Texte für seine Musik, verfaßte eine Selbstbiographie, die ein best- seller der Zeit wurde, prozessierte lange vergelich mit ihrem Vater um Geld und Das ist noch ein Urlaub 1 — Erbe und starb 1926 als verarmte alte Dame in einem einfachen belgischen Pen- Sionat. Die zweitälteste Tochter Stephanie war mit Kronprinz Rudolf von Oesterreich ver- heiratet, der im Jahre 1889 zusammen mit der Baronesse Vetsera im Jagdschloß⸗ Mayerling Selbstmord beging. Die Jüngste Tochter Clementine war dem Vater Seradezu verhaßt, da er einen Jungen er- wartet hatte. Sie durfte zur Strafe nicht heiraten. Erst nach seinem Tode, im 42. Lebensjahr, vermählte sie sich. Da Leopolds II. einziger Sohn mit zehn Jahren gestorben war. wurde sein Neffe Baudouin als Nachfolger ausersehen. Der junge lebenslustige Thronfolger starb plötz- lich an einer Lungenentzündung. An seine Stelle trat sein jüngerer Bruder Albert, der Melancholiker auf den Thron. Zwar feierte ihn das belgische Volk. als er 1918 als Sieger zurückkehrte, und er freute sich auch über das junge Eheglück seines Soh- nes Leopold und der schwedischen Priti- zessin Astrid, die im Jahre 1926 geheiratet hatten. Er hielt jedoch nichts von dem Ju- bel und der Begeisterung seines Volkes. „Sie würden genau so jubeln. wenn man mich zur Guillotine führte“, sagte er 2u seinem Adjutanten. Im Februar 1934 stürzte der erfahrene Alpinist bei einer Felsbesteigung in den Ardennen ab. Die Weltpresse erging sich in Erörterungen, ob Selbstmord oder ein Unglücksfall vorlag. Leopold III. saß selbst am Steuer, als er am Vierwaldstättersee mit seinem Auto verunglückte, wobei Königin Astrid den Tod fand. Das belgische Volk vergöttert heute die blonde Schwedin wie eine Hei- lige und nahm es Leopold sehr übel, daß er sich während des Krieges mit der Fahrt in die Ferien Foto: Max Löhrich schönen Bürgerstochter Mary-Lilian Baels, der Freundin seiner Kinder. verheiratete. Die„Prinzessin Rethy“ konnte keine Be- Iiebtheit erringen. Ihr Gatte mußte in er- ster Linie aus politischen Gründen, aber auch ihretwegen abdanken. Man sieht, die Frauen um den bel- gischen Thron hatten oft ein schweres Los. Wer wird nun an die Seite des ernsten Baudouin I. treten? D lch bin ein Schlüsselkind Gestern abend habe ich meine Mutter gefragt, ob ich ein Schlüsselkind bin. Da fing sie an zu weinen und nahm mich in ihre Arme. Sie hat später mit dem Kopf genickt, aber gesagt hat sie nichts. Ich habe mich nicht nocheinmal zu fragen getraut. Mutter saß dann an meinem Bett bis ich einschlief, und hielt meine Hand. Das letzte, was ich hörte, war:„der Wecker ist gestellt. Schlafe unbesorgt. Das Frühstück richte ich dir her. Und den Schlüssel lege ich. Weinte sie wieder? Ich wollte mich aufrichten, um sie zu trösten, aber ich schlief ein Heute morgen ging der Wecker wie immer. Ich habe mich gewaschen, angeklei- det und dann die Milch gewärmt, die Mutter schon in den Topf gegossen hatte. Daneben lagen die Streichhölzer. Mutter bereitet Zeichnung: Bruno Kröll immer alles vor. Auf meinem Teller zwei Scheiben Brot und neben meinem Teller das eingewickelte Frühstück für die Schule. Wie immer lagen auf den Broten die Wohnungs- schlüssel, angebunden an eine Schnur, und dabei ein Zettel:„Kuß! Mutti“. Da wußte ich plötzlich, daß ich ein Schlüs- selkind bin. Der Lehrer fragte nämlich gestern, ob Schlüsselkinder in der Klasse seien. Ich habe mich nicht gemeldet und werde es auch nicht tun. Ich schäme mich, obwohl ich doch nichts dafür kann, daß Vater im Krieg gefallen ist und Mutter früh zur Arbeit muß. Deshalb soll ich ein Schlüsselkind sein? Nur weil Mutter mir den Schlüssel umhängt? Man soll nicht Schlüsselkind zu mir sagen! Ich will das nicht. Mutter hat neulich unsere Nachbarn ge- fragt, ob ich dort nicht mit der Lisbeth, die drei Jahre älter ist als ich, nachmittags die Schularbeiten machen darf. Sie haben ge- sagt, Wir machten zu zweit nur Dummhei- ten, und dabei kämen Lisbeth und ich zu nichts. Aber es ist nur wegen des Teppichs und der Möbel und weil sie Angst haben, sie müßten mich mitfüttern. Dabei haben die's! Lisbeth hat mir das auf dem Schulweg ver- raten. Und die Frau unter uns hat auch ab- gewinkt. Die will mich auch nicht haben. Tante Martha wollte auch nicht für mich mitkochen Sie hat's schon so schwer, sagt sie, und atbeitet doch gar nicht. Ich mag von den Leuten auch nichts mehr wissen, wie Mutter schon lange. Wenn mich wieder einer fragt, warum ich den Schlüssel um den Hals hängen habe, dann strecke ich ihm die Zunge raus. Sie sollen sich doch nicht so dumm anstellen und tun, als wenn sie Mitleid hätten. Sie könnten ja helfen, wenn sie wollten. Wenn ich groß bin, werde ich Minister und stifte einen Orden mit einem kleinen silbernen Schlüsselchen. Den kriegen dann alle Leute, die dafür gesorgt haben, daß Kinder wie ich nicht Schlüsselkinder werden. E. G. Schäfer Deen 5 3 Seite 3 Lachen aber richtig Ein weiser Witzbold sagte einmal: Lachen ist das beste Mittel gegen Doktor- rechnungen. Die Richtigkeit dieser Behaup- tung kann nicht bestritten werden, hingegen sind für das gesunde Lachen zwei Voraus- setzungen notwendig. Erstens muß man etwas zum Lachen haben, und zweitens muß man lachen können. Die erste der genannten Voraussetzungen steht hier nicht zur Diskus- sion, aber die zweite. „Es kann doch jedermann lachen“, wird man einwenden,„da gibt es doch nichts zu diskutieren“. Weit gefehlt. Haben Sie noch nie bemerkt, daß selbst ein aus Fröhlichkeit geborenes Lachen unsympathisch wirken kann? Der Grund ist gewöhnlich schwer zu erklären. Die Stimme überschlägt sich, die ausgestobenen Laute(Fhihihihihi“) gehen einem auf die Nerven, das Gesicht des Lachenden verzieht sich in unschöner Weise, oder der sich öffnende Mund zeigt ab- stoßende, hähliche Zähne dazu kommt noch, daß es Leute gibt, bei denen das Lachen überhaupt immer einen falschen Klang hat. Kann man unschönes Lachen korrigieren? Wie jede andere Bewegung unseres Kör- pers, so vermag der gesunde Mensch auch sein Lachen zu überwachen und nötigen- falls dem durch Sitte und Auffassung fest- gelegten Ton anzupassen. Lachen soll Freude bereiten, soll den lachenden Menschen ver- schönern, soll die zuhörenden Menschen nicht stören. Achten Sie also darauf, ob das zutrifft, wenn Sie einmal richtig loslachen müssen! Wenn sich Ihre Zuhörer in ihrer Mitfreude gestört fühlen und sie sich plötzlich ab- wehrend die Ohren zuhalten, wenn man Sie ernüchtert anblickt, oder wenn gar jemand eine Bemerkung über Ihre Zähne macht solche Dämpfer der Lachensfreude sollten Ihnen zeigen, daß etwas an Ihrem Lachen nicht in Ordnung ist. Befragen Sie in stillen Stunden gute Freunde, und versuchen Sie dann durch eine entsprechende Uebung den Klang und das Aussehen Ihrer lachenden Erscheinung zu verbessern. Jakob Lesing Outer Rat ist billig Obst und Gemüse, das roh verzehrt wer- den soll, muß in unzerkleinerter Form kurz aber gründlich gewaschen werden, nicht zuletzt darum, weil die Eler von Madenwürmern oft an Gemüse und Beerenfrüchten haften. Um den muffigen Geruch in den Zimmern während unserer Ferienreise zu vermeiden, stellen wir in den Räumen Untertassen mit etwas Lavendelöl oder Terpentin auf. Spinnen hält man aus Innenrämen fern, wenn man die Zimmerecken häufiger einmal mit Wasser, dem pulverisiertes Eisenvitriol zu- gesetzt ist, besprengt. Hartgewordene Gummiringe, die wir jetzt wieder für die Einmachgläser wollen, legen wir eine halbe Stunde in eine Lösung von zwei- drittel Wasser und eindrittel Salmiakgeist. Wespen, die uns im Garten und auf dem Balkon stören, fangen wir, wenn wir Flaschen, die halb mit Zuckerwasser gefüllt sind, auf- stellen. Die Wespen kriechen in die Flasche und ertrinken.(FH) Kleine Kleider aus Resten Wie ist es doch mit den soeben erstandenen Resten? Teils ist sofort eine kleid same Hülle daraus gewor- den, teils werden sie in den Schrank verstaut, wie es sick: für einen echten Gelegen- Reitskauf schickt. Sollten Ideen für ihre Verwendung feklen, sei hier etwas nach- geholfen: 8 Gepunktetę Seide läßt sich mit schlichtem Organdy 2⁊u einem lieblichen Kontrast verarbeiten. Der enge Roch nat seitlich zwei Faltenpar- tien. Mit der riesigen, gera- den Schleife wird die Ju- gendlichkeit angeheftet. Der gewöhnlich schwere Stiexereistoff wirkt wie gra- zile Bemalung auf einfarbi- gem, glattem Material, wenn der Rand in Bogen aufge- steppt wird. Dureh den klei- nen, runden Kragen kann die strengere Linie erreicht wer- den. Achtung bei den Streifen! Sie sind Zauberer fur die Vollschlanken. wenn sie längs laufen, Das enge Kleid hat eine große Gehfalte im Rock. Die Aufschläge an den Hüften und Schultern streben aufwärts und— oh Geheimnis— strecken die ganze Frau. Je einfacher einfarbiges Material verschnit- ten wird, desto vorteilnafter kann die Figur unterstrichen werden. Der Rock seitlichen Schlitz. breite Blende am aufgesetzten Schoßteil ist Dureh die andersfarbige. die wirkungsvolle Verzierung geschaßen. Der schmale, sehr tiefe Ausschnitt läßt das Oberteil länger erscheinen und ist kokett. Entwurf und Zeichnung: Lore-Lina schmidt Was der Herr im Winter trãgt Die Herrenmode wird sich im kommen- den Herbst und Winter nur unwesentlich ändern. Beim Straßenanzug soll der auf drei FEnöpfe schließende Sakko in den Vorder- grund treten. Die Hose wird dicht über dem Fuß schweben. Bei der Oberbekleidung sollen die Taillen stärker betont und kräfti- gere Farbtöne für die Westen verwendet Werden. Diese Richtlinien wurden vom Modeausschuß des deutschen Herrenschnei- derhandwerks festgelegt, der in Rothenburg ob der Tauber tagte. Die künftige Herren- bekleidung soll Mitte Oktober in Stuttgart auf einem großen deutschen Herrenmodetag der Oeffentlichkeit und den Fachleuten erst- maälig gezeigt werden. An der Vorführung auf dem Laufsteg werden sich auch Mann- heimer Firmen beteiligen. Club der Brasil- Raucherinnen Die Chikagoer Firma Brasil-Tabacco, Ino., hat zur Hebung ihres Zigarrenumsatzes den„Club der öffentlichen Brasil-Raucherin- nen“ gegründet. Die 22 fest angestellten, mit kräftiger Zigarrenlunge ausgerüsteten Damen mittleren Alters, sitzen ständig in verschie- denen Restaurants und öffentlichen Räumen in einer auffälligen, mit dem Firmennamen beschrifteten Reklamekleidung und rauchen Brasil. Vertragsleistung: drei Stück pro Tag. Wer beim Brasilrauchen umfällt, erhält 10 Dollar Entschädigung und wird entlassen. Monatsgehalt der Clubmitglieder 300 Dollar, zahlbar nach vorschriftsmäßiger Ablieferung der Originalzigarrenstummel. km. — Loewe 305 Loire London 507 Lord Loti 509 Loutsvills hat einen bild im Tierkreis, Hauptstern Regulus; kleiner„, unschein- bares Sternbild, benachbart dem großen-N. Loewe, Karl, Komponist, 1796 1869, Vertonung v. Balladen; „Die Uhr“,„Prinz Eugen“. Löwen, fläm. Leuven, belg. Stadt in Brabant 40.000 E, kath. Univ., spätgot. Bauten. Löwen.,-äffchen, lang- Schwänzig., brasilian, Kral- lenaffe; maul, gelber Ra- chenblütler, bes. als heimisch. Feldunkraut bekannt, große Art Zierpflanze S-Europas in zahlreich. Farben. Löwenherz,(s.) Richard I., Löwenherz. Lofoten, Inselgruppe an der Küste NW- Norwegens, b. 1200 m u hohe Felsen, Herings- und Dorschfischerei. Log, Gerät zum Messen der Fahrtgeschwindigkeit b. Schif- ten, Hand-; ein an d. leine befestigtes, bleibeschwertes Brettchen wird ins Wasser ge- worfen, die Leine spannt sich je nach Fahrgeschwindigkeit mehr oder minder stark an. Mit ein. Sanduhr, dem-glas, wird Länge der Leine während der Laufzeit (meist 15 sec.) testgestellt auf Grund von ein- geknüpft. Kno- ten. Mod. Pa- tent- mit Pro- pellerschraube an der Leine, dach. Räderwerk bewegter Zeiger auf Ziffernblatt zeigt zurückgel. Seemeilen an; Nabigator u. For- bes-, Ausnutzung des Fahr- stromdruckes auf Membrane Doppelröhren;- buch, Schiffstagebuch. Logarithmus, gr., Abk. log, Eponent einer Potenz, z. B. Das Hous der guten Die Eintiehiung 5 MSBEIT in Gleichung 2 32 ist 5 log 32, Briggsches od. dekadi- schen Logarithmensystem be- nutzt Basis= 10, Zahl vor d. Komma Charakteristik od. Kennziffer, Dezimalbruch hin- ter d. Komma Mantisse, m. Hilfe der Logarithmentafeln Vereinfachung vieler Rechen- vorgänge, z. B. Multiplizieren von Zahlen wird zum Addie- ren ihrer Logarithmen. Logau, Friedr. v., schlesisch. Epigrammdichter, 160455. Loge, frz., abgeschloss. klem. Zuschauerraum im Theater; Vereinigung v. Freimaurern. Logger, Lugger, schnelles, dreimastig. Kielboot, Trapez segel, bes. z. Heringsfang ver- wendet. Loggia, it., offene Bogenhalle m. Säulen od. Pfeilern; Bal- konlaube. Logik, gr. Logos, das wort, folgerichtig. Denken, philos. Disziplin v. Wesen u. Entste- hung d. Begriffe u. Urteile, Grundlage bes, der mathem. Wissenschaften. Logos, theolog. für Christus als verkörpert. Wort Gottes gebraucht; philos. d. ordnende Weltvernunkt. Lohblute, Schleimpilz, biidet sich als gelbe Masse auf Ger- berlohe. Lohe, gerbsäurehaltige Rinde zung. Eichen u. and. Bäume 2z. Gerben. Lohengrin,(s.) Parzival, Heid der Schwanenrittersage d. 13. Jh., kommt Elea v. Brabant zu Hilfe, heiratet sle, muß zie auf d. Frage n. sein. Herkunft verlassen. Oper v. Wagner. Loire, größter Fluß Frank- reichs, 1000 km I1g., in 1400 m Höhe d. Cevennen entsprin- gend, b. St. Nazaire 1. d. At- lantik mündend. Kanalver- J. NEUHAUS Mannhelm, J I, 14 km oberhalb mmrer Mündung, größt. Hafen- u. Handelsplatz Europas(Geschäftszentrum City), kgl. Residenz(Bucking- ham Palace), Sitz d. Regierung u. d. Parlaments, Kathedra- len v. St. Paul u. Westminster, letztere kath., Westminster Abbey; Sitz d. anglik. EB. v. Canterbury als Primas von Engld. Lumbeth) u. d. kath. EB. von Westminster, Univ., brit. Museum u. Bibliothek, Zentr. d. Luftverkehrs(Flug- platz Croydon). Alte römisch. Stadt Londinium. London, Jack, 1876-1916, amer. Schriftsteller, Tier-, See- u. Abenteurerromane. Londonderry, Gfsch. u. Stadt in N-Irland am Foyle, 48.000 E, Hafenplatz, gegr. von(s.) Columbanus. Long-Beach, USA.-Sstadt in Kalifornien bei Los Angeles, Seebad u. Hafen, 165.000 E, i- quellen. Longe, franz., Laufleine zur Pferdedressur. Longfellow, worth, amerik. Dichter, 1807. 82, idealist. Romantik., form- vollendete Gedichte u. Epen. Long-Island, N-amerik. Insel gegenüb. New Vork m. Stadt- teil Brooklyn, dazw. East Ri- ver, durch Brücken u. Tun- nel m. Manhattan u. Festland verbunden. Longitudinal, lat., der Länge nach;* e Schwingung, Wellen- bewegung, deren Teilchen in Fortpflanzungsrichtg. schwin- gen, z. B. Schallwellen. Longus, gr. Dichter u. Sophist. 3. Jh. n. Ch., Hirtenroman „Daphnis und Chloe“. Longwy, frz. Stadt, Depart. Meurthe-et-Moselle, nahe d. belg. Grenze, 15.000 E, Eisen- bergbau u. Verhüttung. Henry Wads- Looping, Figur des Kunstflu- ges, Kreisbewegung in senk- rechter Ebene aufwärts oder abwärts. Lope de Vega, Feltæ, span. Dra- matiker, 15621635, schrieb ea. 3800 Komödien, sowie Epen u. rische Gedichte, Komödien „Richter v. Zalamea“, udin v. Toledo“ u. a. Lop- nor, Salzsee u. sumpf- gelände m. wechselnder Lage in Chin.-O-Turkestan, Mün- dungsgebiet des Tarim, er- korscht v. Sven Hedin 1932/3. Loran, Abk. f. long range na- vigation by radio, seit 1940 in Amerika entwickelt. Naviga- tionssystem mit Hilfe v. Ra- diowellen für Schiffe u. Flug- zeuge. Lorbeer, immergrüner mit- telmeer. Strauch u. Baum m. dunklen, glänz. Blättern, die mit Früchten als Gewürz die- nen; aus d. Beeren öl(An- regungs- u. Reizmitte). Lorch, hessische Stadt r. d. Rheins b. Caub mit ber. Wein bau;*, württemberg. Stadt, 5200 E, m. ber. Benediktiner- kloster u. Hohenstaufengrä- bern. Lorchel, morchelartiger Plz, Frühlings-, mit hirnartigen Wulstig. Windungen am Fut, nach Weggießen d. Kochwas- sers egbar. Lord, höh, engl. Adelstitel bis Z. Baron abwärts, bes. alle Peers, ferner Pitel aller Bi- schöfe, d. Oberhausmitglieder u. einzelner hoher Beamte: Kkanzler, höchster engl. Justiz- beamter; als Justizminister Kabinettsmitglied, Vorsitzen- der des Oberhauses;-major, engl. Bürgermeistertitel von London, Dublin, Liverpool, Vork, Manchester, Belfast u. a.;„- majors-Day, 9. Novem- ber seit 1219 feierlich. Zug d. DR EVI EN tudwigehafen, Bis matcksfruße 7¹ PAE ſeilzahlung Sünst, Raten erz(Minette), Steinsalz, Gips; fruchtbar. Boden. Im Vertrag von Mersen 870 zum Ostreich (späteren Deutschland). 959 Teilung 1. Ober-“(später Bra- bant) und Nieder-“, letzteres dauernd Streitobiekt zwischen dem dt. Reich und Frankreich unter Herzögen, welche häu- fig mit Frankreich verbündet Waren. 1552 teilweise durch Frankr. besetzt(Metz, Toul, Verdun), seither in steigen- dem Maße frz. Einfluß, Erwei- terung durch frz. Eroberung 1632 und 1670: 1733 im polnisch. Erbfolgekrieg erhielt Stanis- laus Leszezynski auf Lebens- zeit; letzter Hz. Frz. Stephan, Gemahl Marid Theresias, wur- de mit Toskana abgefunden, nach Stanislaus Tod frz., 1871 als Teil des Reichslandes El- Sa-, zu Deutschland, 1919 an Frankreich. Loti, Pierre, frz. Schriftstel- ler u. Marineofflzier, 18501923, impressionist. Dichter d. Eu- ropamüdigkeit, Schilderer exotischer Landschaften. Lotosblume, ur- alte Bezeichnung versch. Seerosen, in Agypten weiß u. blaublühend, l. Asien u. Austra- lien rosa, i. Indien u. China als hei- A— 5. der Stilisierte önheit. Rein- heit u. d. ewigen Totos blume Leben Verehtt. Lotsen, Seeleute zur Führung ein- und auslaufender Schiffe in schwierigen Fahrwassern; fisch, Pilot, 20-30 em langer Meeresfisch im Gefolge von Haifischen, nimmt an deren Beute teil;„flagge, National- flagge m. weiger Hmrahmung, durch deren Setzen v. Schiff ein Lotse angefordert wird. gchlüte 00 TTT Lotterie, staatl. konzess., od. monopolisjertes Glücksspiel, Verkauf v. Losen u. Ziehung der Gewinne aus Lostrommel, oft in mehreren Klassen(Un- terteilung d. Lose u. Gewinne) gespielt. Lotto, it. Gesellschaftsspiel mit Nummern-Karten. Lotto, Lorenzo, venez. Maler, 1480—1556. Lotuspflaume,(s.) Kaki. Lotze, Rudolf Ber mann, Phi- losoph u. Physiologe, 181781, Vertreter des teleologischen Idealismus, als Synthese aus dt. Idealismus mit exakter Natur wissenschaft. Louisdor, frz. Goldmünze, v. 1640 bis z. frz. Revolution, m. wechselndem Wert u. Gepräge. Louis Ferdinand, Hohenzol- lernprinz, 1772—1806, Neffe Friedrichs d. Gr., Komponist krühromant. Klavierquartette, Stammvater d. Wildenbruchs; Sefallen bei Saalfeld. Louisiana, S- Staat v. USA. am Mündungsgebiet d. Mississip- Pi, 125.640 km, 2,34 Mill. E, (ca. 40% Neger), Baumwolle, Mais, Reis, Zucker, HAptsdt. Baton Rouge, größte Stadt Ne Orleans, Hauptteil d. Ge- bietes 1803 v. Napoleon an USA. verkauft.. Louis Philippe v. Orléans, „Bürgerlönig“, 1773-1850, re- Slerte, gestützt a. d. Kapitalist. Großbürgertum, seit der Juli- revolution 1830, in d. Februar- revolution von 1848 gestürzt, starb im engl. Exil. Louis-seize-Stil, im 2. Teil d. 18. Jh., der dem Rokoko fol- gende klassizist. Stil. Louisville, UsA-stadt im Staat Kentucky am Ohio, 435.000 E, Univ., Getreide- u. Viehhandel. 5 r Küffee Zelte 4 3 2 er. c 8 8 3 8 MANNHEIu Dienstag, 14. August 1951/ Nr. 16 S 3 ſflan kann nalürlich 8 es wie die achtzigjährige Frau Schleifer — einst unter dem Namen„Miß Polly“ eine Sensation der Artistik mit Ballonaufstiegen und Fallschirmabsprüngen, als noch kaum jemand wußte, daß es Fallschirme gab machen, die dieser Tage sich noch einmal in die Gondel wagte. Da wäre man zumindest Sicher, im Gewühl des Straßenverkehrs nicht Überfahren zu werden. Denn soweit sind wir heute: In der Luft ist es sicherer als auf der Erdel Aber wo führte das hin, wenn jeder im Fesselballon herumflöge! Da würde nur die Luft zur Erde, und nichts wäre gebessert. Da machen wir uns doch schon lieber einmal Gedanken darüber, wie wir auf der Erde bleiben und doch einigermaßen sicher gehen Können, abends zu Hause anzukommen, ohne ein Opfer des Verkehrs geworden zu sein. Denn täglich sind es jn der Bundesrepublik 15 Menschen, die morgens, wie Millionen an- dere auch., ihr Heim verlassen, um am Abend in der Leichenhalle zu liegen. Dort ist es be- Ranntlich ungemütlich, es gibt keine Zeitung, kein Radio, keine Filzpantoffel und keinen Elten Rock, um im Sessel rumzurutschen; dort wartet niemand auf einen, dort lachen keine Kinder, dort kann man niemand erzäh- len, was man den Tag über wieder ein Theater gehabt hat mit dem Buchhalter Krause. Aber warum sollen wir uns der Ge- fahr aussetzen, das alles entbehren zu müs- Sen; so von jetzt auf gleich. ohne es Sekun- den vorher noch zu ahnen? Denken wird noch einmal darüber nach: Wer sicher gehen Will, den nächsten Tag noch zu überleben, tut gut daran, sich darin zu üben: freiwillige Verkehrsdisziptin] Wohin gehen wir? . 8 DBienstag, 14. August: Capitol:„Achtung: Kairo-Opfiumschmuggler“; Palast:„Dschungel- Snsster“, II. Teil; Amerikahaus, 20.00 Uhr: Vortrag:„Religiöse Erziehung in USA“, Spr.: A. N. Fürst, USA. Mittwoch, 15. August: Amerikahaus, 13.00, 16.00, 19.00 Uhr: Filme:„Wochenschau“,„Men- schen und Maschinen“,„Das Weiße Haus“, 20.00 Uhr: Filme: PPA Stratoclipper“, Reise nach Hawai“, 20.00 Uhr: Schallplattenkonzert: Volks- tünmliche Musik, Lieder und Tänze. Wie wird das Wetter? U D wechselnde Bewölkung N Vorhersage bis Mittwoch früh: Wechselnde Bewölkung mit ein- zelnen Aufheiterungen, aber immer noch örtlich leichte Schauerneigung. Höchsttempera- tur 21 bis 24, Tiefstwerte 10 bis 8 17 Grad. Schwache bis mäßige südwestliche inde Wetteramt Karlsruhe Pegelstand am 13. August: Maxau 516(6); Cenerul Eisenhower heute in Us-Munnheim? Eine Besichtigung des Standes der Kasernenbauten für Der Oberkommandierende der Atlantik- paktstreitkräfte, General Dwight D. Eisen- hower, der am Samstag zu einer neuntägi- gen Inspektionsreise in Westdeutschland auf dem amerikanischen Flugplatz Fürstenfeld bruck in Begleitung seiner Frau eintraf, wird heute in Mannheim erwartet. Der Ge- neral wird voraussichtlich Truppenunter- künfte und militärische Anlagen im Raum von Mannheim, insbesondere auch in Sand- hofen besichtigen. Diese Nachricht aktualisiert im Verein mit der seit längerem in der Oeffentlichkeit geführten Diskussion und mit den zu erwar- tenden Auswirkungen auf die städtebauliche und verkehrstechnische Entwicklung unserer Stadt eine Behandlung der gegenwärtig lau- fenden amerikanischen Bauvorhaben im Norden Mannheims. Es handelt sich dabei um in ihrem Ausmaß sehr beachtliche Pro- jekte, die militärischen oder halbmilitäri- schen Charakter haben. Das bedeutendste Unternehmen dieser Art ist zur Zeit auf dem Gelände des ehe- maligen Fliegerhorstes beziehungsweise westlich davon und parallel zur Autobahn Frankenthal— Kaiserslautern im Entstehen begriffen. Dieses Projekt, das am 16. Juli gestartet wurde und am 15. Oktober abge- schlossen sein soll, sieht auf landwirtschaft- lich ungenutztem, bisher schon beschlag- nahmt gewesenen Boden die Erstellung von über 80 Gebäuden vor, in der Hauptsache zweistöckige Truppenunterkünfte und Bau- lichkeiten für Zubehör und Versorgung. Das Vorhaben ist eine unmittelbare Folge der bekannten alliierten Truppenverstärkungen kür Westdeutschland. Während die Streit- kräfte, die in Mannheim nur durchgeschleust werden, in einer riesigen Zeltstadt nahe der nach Blumenau führenden Straße in Sand- hofen untergebracht sind, sollen die hier bleibenden Einheiten in den zu errichtenden Bauten Quartiere beziehen. Abgehend von dem mehrfach in Fach- kreisen beanstandeten General Contractor System, wurde die Bauleitung und Planung in die Hände des Besatzungsbauamtes in Heidelberg mit der örtlichen Abschnittslei- tung in Sandhofen unter Architekt Hix und der Planungsabteilung in Schwetzingen unter Dipl.-Ing. Kohlbecker gelegt. Das Pro- jekt gibt gerade in einer baulich recht flauen Zeit der örtlichen Bauindustrie und dem Bauhandwerk Beschäftigungsmöglichkeit. Ge- gegenwärtig sind etwa 1400 deutsche Arbei- ter und Angestellte mit seiner Ausführung Mannheimer Amateur-Film in London vertreten Bei Eröffnung des zehnten UNICA-Kon- Sresses(Internationaler Verband der Film- amateure) und der 13. Amateurfilm-Fest- spiele in London erklärte der Präsident des internationalen Verbandes, Frau Froude, man erwartet mit Spannung die vier ein- gereichten Filme deutscher Amateure. Die deutschen Amateure treten mit den Doku- mentarfilmen„Vom guten Saatgut“(Karl Reingen),„Dienerin am neuen Leben“(Hans Debois) und den Unterhaltungsfllmen„Zwi- schen zwölf und eins“(Eberhard Fingado, Mannheim) und„Irrwege!(Hans Siegert) in den Wettbewerb. Diese Filme wurden vom „Bund deutscher Filmamateure“ in Deutsch- land preisgekrönt. Kurze„MM“- Meldungen Im letzten Augenblick vereitelt. Ein Ar- beiter versuchte, seine Frau aus dem geöff- neten Fenster seiner im dritten Stock gele- genen Wohnung zu stürzen. Nur der ver- zweifelten Gegenwehr der Frau und dem Eingreifen der Polizei war es zu verdanken, daß die Frau, die bereits mit dem Ober- körper aus dem Fenster hing, vor dem Ab- sturz bewahrt wurde. Täter einschlägig vorbestraft. In den frühen Morgenstunden wurde ein 44jähriger Mann von drei Personen überfallen und nie- dergeschlagen. Mit einer Gehirnerschüt- terung und anderen Verletzungen mußte er Wochenendle see ins Krankenhaus eingeliefert werden. Einer der Täter konnte festgenommen werden. Es handelt sich um einen wegen Körperver- letzung, Diebstahls und Betrugs Vorbestraf- ten. Doch nicht schnell genug. Ein 21jähriger überflel am 4. August in Köln einen Straßen- Passanten, schlug ihn nieder und raubte ihm seine Brieftasche mit 100, DM. Der Täter konnte jetzt in Käfertal festgenommen werden. Zusammengestoßen. Auf der Oberen Riedstraße stürzte ein 21jähriger von sei- nem Motorrad und zog sich eine Gehirn- erschütterung zu, die seine Aufnahme im Städtischen Krankenhaus erforderlich machte. — Weil er beim Einbiegen von der Soiron- straße in die Friedrich-Ebert-Straße einem Pkw. nicht die Vorfahrt überließ, zog ein Radfahrer bei einem Zusammenstoß sich eine Gehirnerschütterung und eine Kopfver- letzung zu. Entscheidung über Platzmieten. Die Lei- tung des Nationaltheaters bittet Platzmie- ter, die ihre Abonnements für die kom- mende Spielzeit noch nicht erneuert haben, unter Benutzung der ihnen zugesandten Postkarte umgehend mitzuteilen, ob die bis- herigen Mieter auch für die nächste Spiel- zeit auf ihre Mietplätze reflektieren, damit eventuell nicht mehr gewünschte Abonne- ments an andere Interessenten gegeben werden können. Wir gratulieren! Hermann Hoppe, Mann- heim, Gartenfeldstraße 2, vollendet das 82. Lebensjahr. ASV Schönau feierte Platzweihe Mit Fleiß hat sich der Allgemeine Sport- verein 1947 Mannheim- Schönau einen neuen Platz geschaffen, der zu einem umfangrei- chen Festprogramm Anlaß gab, das mit einem bunten Abend seinen Auftakt er- Bielt. Stadtrat Koch überbrachte die Grüße der Stadt und beglückwünschte den ASV zu dem bewiesenen Idealismus. Für die Ju- gend versprach er der Siegermannschaft einen kompletten Fußballerdreg. Was sich in der Folge auf der Bühne des Siedlerheims abwickelte, war ein bunter Reigen ausge- suchter Unterhaltung mit Niveau. Da War das Waldhöfer Vokalquartett, das sich unter Josef Eisler im Sturm die Herzen eròôberte; die bekannten Kunstfahrerſinnen) des ARK B Solidarität Schönau. die von der Spielgruppe des Gesangvereins Schönau auf- geführte Komödie„Der selige Florian“, Karl Muth mit solistischen Handharmonikavor- trägen und als mimisch ganz hervorragender Ansager und Vortragender Eugen Spach- manm sen. mit Filius. Den musikalischen Postler einmal privat Der Posthof in N 2 hatte sich Samstag- abend ein sommerlich-festliches Kleid an- gelegt und war von unbeschwerten, fröh- lich gelaunten Postlern der Aemter 1 und 2 dicht besetzt. Auch die Amtsvorstände hat- ten sich zu dieser ungezwungenen Sommer- nacht eingefunden, die auf dem Gebiet der Unterhaltung allerhand bot. Ein ausge- zeichneter Ansager servierte vielbelachte Unterhaltung, und als weitere Gäste hatten sich die zwei lustigen Gregons eingefunden. die das Treppensteigen und andere Berufs- sorgen einmal vergessen ließen. Selbstver- ständlich, daß sich auch die vielen„Posta- lia“-Sänger zur Verfügung gestellt hatten mit ausgezeichneten Liedvorträgen. Die Ka- pelle Kühner legte sich auch hier verdienst- voll ins Zeug. Kleingärtner Mannheim-Ost mit Rekordbesuch Bombenbesuch ist für diese dreitägige Veranstaltung der Kleingärtner bei ihrem heute vorgesehen beschäftigt, und diese Zahl wird sich in der nächsten Zeit voraussichtlich auf 2 200 Per- sonen erhöhen. 5 Das Mammutbauprogramm bringt natür- lich auch Schwierigkeiten, die teilweise nur in Zusammenarbeit mit der Mannheimer Stadtverwaltung für beide Teile zufrieden- stellend gelöst werden können. So müssen zum Beispiel neue Wasserleitungen(die Wasserversorgung auf dem betreffenden Trakt soll durch eigene Tiefbrunnen erfol- gen: gelegt werden, dann müssen Straßen innerhalb des Geländes und Zufahrtsstraßen ausgebaut werden, für die Versorgung mit elektrischem Strom ist die Erstellung neuer Trafo-Stationen erforderlich, und schließ- lich stellen auch die Entwässerung und das Chloren des Wassers die Experten vor schwierige Aufgaben. Das alles hängt mit nicht unerheblichen Geländeerschliegungs- kosten und zusätzlichen Aufwandsbeträgen zusammen, bei deren Beschaffung nicht zu- letzt der Bund wird mit einspringen müssen. Insbesondere aber wird nun die schon seit Jahrzehnten erörterte Verlegung der Bun- desstraße 44, die zum einzigen„Ausweg“ aus dem um die Stadt liegenden Truppen ring nach Norden geworden ist, an Scharhof und Sandhofen vorbei zur Schönau-Siedlung nicht mehr länger zu umgehen sein. Es muß erwähnt werden, daß von amerikanischer Seite sehr viel Rücksicht auf die Wünsche der Stadtverwaltung zur Vermeidung von durch Truppenübungen mögliche Schäden an Versorgungsleitungen usw. senommen worden ist. Mannheim aber sieht sich vor die Tat- sache gestellt, daß es nun quasi ohne eigenes Zutun städtebaulich sich nach Norden aus- zudehnen beginnt, wie auch der Verkehr allmählich eine Schwerpunktverlagerung in dieser Richtung aufweisen wird. rob Marktplulzbrunnen wird ergäuꝛn Land gibt kleinen Zuschuß Im Haushaltsplan 1951 wird im Einzel. plan„Kultur- und Gemeinschaftspflege. unter anderem als einmalige Ausgabe die Summe von 17 000,— DM für Instandset- zung des Marktplatzbrunnens, aufgeführt, dessen Figurengruppe und Sockel durch Kriegseinwirkung gelitten haben. In einer Stadtratsitzung des vergangenen Jahreg haben sich die Stadtväter entschlossen, die. ses für Mannheim historische Denkmal 2 erhalten und wieder instandsetzen zu lassen und bewilligten die Kosten von 34 000— DAI die in zwei Raten zu je 17 000, DM zur Verfügung gestellt werden sollen. Obwohl dieser Beschluß schon sehr lange zurückliegt, wurde die praktische Arbeit au dem Brunnen lange nicht aufgenommen, da man hoffte, auf dem Verhandlungswege die Landesregierung dazu veranlassen zu kön- nen, einen Zuschuß zur Instandsetzung zu geben. Erst vor kurzer Zeit jedoch führten die Gespräche darüber zu einem Ziel, doch blieb der zugesagte Zuschuß in Höhe von 2000,— DM enttäuschend gering. Gestern wurde nun damit angefangen, den Brunnen mit einem Gerüst zu umgeben, und es wird sicherlich nicht lange dauern, bis der als Lehrer an der Freien Akademie Mannheim und als Dozent an der Kunst. akademie in Karlsruhe tätige Professor Trummer mit seinen Schülern die fehlenden Teile der Figuren als Gipsmodell gefertig und in Stein von neuem gemeiselt haben wird. Ein anderer Künstler wird sich dann mit der Instandsetzung des Sockels beschäf- tigen. Luft- oder Schiffsreise gefällig? An 15. August nimmt das Reisebüro„Columbus“ in T 1, 3a seinen Betrieb auf. Das neue Büro empfiehlt sich speziell für die Ver- mittlung von Luft- und Schiffspassagen sowohl für Gesellschaftsreisen wie auch für Auswanderer. Großbetrieb bei Kleintierzüchtern Ueber das Wochenende gab es zahl- reiche Jungtierschauen, die meist gut be- sucht waren und als Vorläufer der Lokal- schauen Zeugnis abgaben von der Regsam- keit der Vereine. Verbunden damit waren Sommerfeste, die durch Spenden von Mit- gliedern und Gönnern gut ausgestattet werden konnten. Eine reine Völkerwanderung gab es zu dem etwas versteckt gelegenen 6600 qm großen Zuchtgelände des GZ V Neckarau 01 im Aufeld. wo als Auftakt der bevor- stehenden 50-Jahrfeier die Platzweihe in Anwesenheit von Landesvorsitzendem Bock vorgenommen wurde. Nach modernen Er- kenntnissen haben hier die Züchter ge- räumige, doppelwandige Zuchthäuser er- stellt, die mit ihrer gesunden Belichtung, den Stangen mit Milbenfängern, Fall- Bezirksvorsitzender und viele Bruderver- eine konnten eine wohltuende Harmonie in dem 1000-Personen-Zelt feststellen, wo Stimmung von der ersten Stunde an Trumpf War. Am Samstag und Sonntag gab es romantische Lampionpolonaisen, die Ein- der hatten vielerlei Vergnügen, und für leib- liche Genüsse war vorzüglich Rechnung ge- tragen. Eine magnetische Anziehungskraft übte die überreiche Tombola aus, und die Kapelle Kühner half mächtig würzen. Im Dienst der Wohltätigkeit Das im Neckarauer„Löwen“ gegebene Wohltätigkeitsfest der Ortsgruppe Neckarau des Verbandes der Kriegsbeschädigten nahm trotz mittelmäßigen Besuches einen zufrie- denstellenden Verlauf. Im Vordergrund stand ein Preiskegeln, bei dem wertvolle Dinge winkten. Auch eine reichhaltige Tom- bola lockte. Das Unterhaltungsorchester Lin- denhof zeigte sich von seiner besten Seite und brachte stimmungsvollen Schwung, so ckaß bei fröhlicher Unterhaltung die Stun- nestern usw. die Freude der Kenner hervorriefen. Darüber hinaus wurden zwel Wohnhäuser im Schnellverfahren erstellt 48 Stämme mit insgesamt 144 Tieren gaben Zeugnis des Wettstreites der Hochburgen Feudenbeim, Phönix Rheinau. Seckenheim und Neckarau. Der KZV„Mannheimia“ hatte seine Freunde in den Herzogenried- park gerufen und zeigte mit 137 Geflügel und 21 Kaninchenexemplaren gute Zucht- fortschritte. Obwohl ehemals total aus- gebombt, hat sich der Verein wieder sicht- lich in die Höhe gearbeitet. dessen Stärke gegenwärtig bei Rhodeländern, Silber- Wyandotten, Orpington, Italienern und ver. schiedenen Zwergrassen liegt, während bel den Kaninchen Widder und Wiener vor⸗ herrschen. Der KZ 1909 Waldhof hatte zur Parkanlage beim Sandgewapn geladen. Im schmucken Vereinsheim und im Festzelt präsentierten sich 109 Stück Ge- flügel mit„dem Schwerpunkt bei Lachs New Hampshire, kennfarbigen Italienern und prächtig gestreiften bzw. weißen Zwerg Wyandotten. Zehn Kaninchenrassen (darunter helle Großsilber, Groß-Chinchilla, Deutsche graue Riesen und nicht Zuletzt mittelschlägige Hasen-Kanin) ließen die Arbeit des neuen Vorsitzenden R. Rath- geber neben Goller und W. Fuchs deutlich erkennen, 10 Zuschlag-, 30 erste, 32 Zweite und sieben dritte Preise bei Geflügel und 14 Zuschlagspreise, 20 sehr gut. 47 gut und 16 befriedigend für Kaninchen waren hier die Ausbeute. Der KZV 1900 Waldhof gab eine Parallelveranstaltung mit 185 Stämmen und 21 Kaninchen. Im Selbstbau hat hier der Veranstalter auch manches Erfreuliche geschaffen. Wyandotten, blaue Rheinländer. Italiener und Rhodeländer herrschten hier beim Geflügel vor, blaue Wiener, Riesenwidder und Angora bei den Mannheim 388(— 10); Worms 305(9); Caub Kranz flochten die fleißigen Melodiker, die am Flugplatz abgehaltenen Sommerfest noch den schnell verstrichen, deren Erlös Kriegs- Kaninch 12 teilung erg ni 8 1 8 1 5 8—. en. Die Beurteilun ab auch hier 27¹. dann auch zum Tanz aufspielten. eine gelinde Bezeichnung. Martin Knapp als opfern und Waisen zugutekommen wird. Viel ee 5 Lourdes 10 Ludwig Lore 90 Lothringen 5 Loleal 8086 London Lourdes, S-franz. Stadt, Dep. Hautes- Pyrénées, 11.500 E, weltberühmter kathol. Wall- kahrtsort(Mariengrotte und Wwundertätige Quelle),(s.) Bernadette. Lourengo Marques, Hptstdt. u. Hafen v. Portug.-O-Afrika, n. d. Delagoabai, 48.000 E. Louvois, Frangois, frz. Kriegs- minister Ludwigs XIV., 1641 1691, reorganisierte das frz. Heer, Einfall in die Rhein- pfalz 1689. Louvre, ehem. Schloß d. frz. Könige 1. Paris, seit 1793 staat- lich. Kunstmuseum, im 19. Jh. mit Erweiterungsbauten zu einer d. größten Kunstsamm- jungen der Erde ausgestaltet. Loveen, Lovtschen, 1759 m hoher Berg an der Bucht von Caltaro im ehem. Montenegro, jetzt jugoslawisch; ber. Ge- birgsstraße. Loxodrome, Kurve auf Erd- kugel, die alle Meridiane unt. gleichem Winkel schneidet. Wichtig für Schiffahrt. Loyal, frz., d. Gesetz ergeb., rechtlich treu; ität, geset- zestreue Gesinnung. Loyola, Ignatius v.(Inijo L- pez de Recalde), um 1492—1356, ursprüngl. span. Offizier, Stif- ter u. erster General des(s.) Jesuitenordens, Hl., Verfas- zer der„Exereitia spirit ualia“. Lied., Abk. f. engl. Limited, beschränkt, begrenzt. Lualaba, Kongoquellfluß, ca. 1000 kKm lang, entspringt im von Katanga. Lubbock, Sir John, engl. Na- turkforscher, 1824—1913, For- schungen üb. Bau u. Entwick- lung niederer Tiere. Lublin, poln. Wojwodschaft u. Stadt, 130.00 E, Univ., alte Handelsstadt. Manaheim, au 3, 16.15 Lucas van Leyden, 14941533, niederl. Maler, Zechner und Kupferstecher. Lucca, Stadt in Toskana am Serchio, 86.000 E, röm. u. MA- liche Bauten, Seidenindustrie u. Webereien, warme Schwe- felquellen;„ ͤ Pauline, ber. Sängerin, 1841—1908. Luch, norddtsch., Moor- und Sumpfgegend. Luchs, hochbeiniges, kurz- schwänziges Katzenraubtier mit Ohrpinseln und starken Barthaaren, N-Buropa, Sibi- rien, wertvoller Pelz; gemei- ner», Wüsten(Karakel) 1. Afrika, Vorderasien, Vorder- indien; Silber- in Kanada. Lucknow, Lakhnau, Provinz- hauptstadt in NO-Indlen, 387.000 E, Univ., Gold- u. Su- berbrokatherstellung. 8 Lueretia, sagenhafte Römerin; erdolchte sich selbst, angebl. Ursache des Sturzes des alt- röm. Königstums. Lucullus, Lucius Lieinius, röm. Feldherr, f 57 v. Ch., ber. Feinschmecker, führte d. Kirschbaum in Europa ein. Ludendorff, Erich, dt. Gene- ral, 18651937, im 1. Weltkrieg Stabschef(s.) Hindenburgs, 1816—Oktob. 1918 Gen.-Quar- tiermeister, mitbeteiligt an Plänen d. dt. Führg.;, Hans, 18731940, Astronom u. Astro- physiker. 4 Ludolf v. Ceulen, niederländ. Mathematiker, 15401610, nach mm»-sche Zahl, verhältnis von Kreisumfſang zum Durch- messer, Zeichen r= 3,1459268 od. Näherungswerte 5 u. 115. Ludwig, 1. Deutsche Kals. u. Kge.? I., d. Fromme, 778 840, Sohn Karls d. Gr., Reichs- teilung 817 u. 829, Kämpfe mit Schwalzinger Straße 29 Zweigstelle: Jhrl. neugewählt. Londoner Bürgermeisters v. Westmin- ster nach Guildhall zur ver- eidigung. Lore, zweiachsiger offener Eisenbahn- od. Feldbahnwa- gen, 2. T. kippb. f. Baustellen. Lorelei, von Clemens v.(s.) Brentano erfundene Zauberin (Rheinnixe) auf d.-felsen, am r. Ufer d. Rheins b, St. Goarshausen, bekannt durch Dichtung v. H. Heine:„Ich weiß nicht, was soll es bedeu- ten“, vertont v. Sucher. Lorentz, Hendrik Antoon, holl. Fhysik., 18531928, Nobelpreis 1902, Elektronentheorie. Lorettohöhe, N-frz. Hügel bei Arras, 165 m, mit zerstört. kapelle, 1. 1. Weltkrieg schwer umkämpft. Lorgnette, frz., Brille mit Stiel. Lorgnon, Stieleinglas. Lorient, frz. Hafenstadt am Atlantik, Dep. Morbihan, 46.000 E,. u. Austern; zucht. Lori, schwanzloser asiatischer Halbaffe; austral. bunte Pa- pagelenart, Pinselzüngler. Lortzing, Gustav Albert, at. volkstüml. Opernkomponist, 1601-51,„Zar und Zimmer- mann“,„Waffenschmied“, „Wildschutz“,„Undine“. Los Angeles, USA.-Stadt in Kalifornien, 1,5 Mill. E, räuml. drittgrößte Stadt der Erde; Großg-L- A. 2,9 Mill. E; Obst, Erdöl; vielseitige Industrie, wichtiger Handelsplatz, 38 km V. Stillen Ozean m. Hafen San Pedro, drei Univ., EB. Loschmidt, Josef, Physiker u. Chemiker, 1821-95;„sche Zahl, Anzahl d. Gasmoleküle pro om bei d u. Druck 1 at: L 6,065 K 10%, unabhäng. v. Zu- stand d. betreffenden Gases. bügellose Lostag, Tag, an d. nach Volks- glauben Witterung u. Wachs- tum d. folgend. Zeſt durch Los u. Anzeichen erkundet wird. Losung, Erkennungswort; Ex- Kkremente d. jagdb. Säugetiere. Los-von-Rom- Bewegung, in Osterr. v. Schönerer Ende d. 19. Jh. verkündet, z. Stützung d. alldeutschen Bewegung ge- gen das Slawentum der ung. österr. Monarchie. Lot, math. gerade Linie, d. senkrecht auf anderer gerader Linie steht; im Bauwesen: Senkwaage, Senkblei, Gewicht, (Bleistück) an Faden; in der Schiffahrt: Seelot zum Messen der Wassertiefe m. leine(in Meterabstand durch Knoten markiert) u. konischem Blei- gewicht m. Hohlraum, Echo- lot f. große Meerestiefen; al- tes kleines Gewicht„3 ½ od. ½ Pfund; altes Edelmetall- u. Münzgewicht, 1.3 ½½e Mark (196280 gr), danach Bez. für metallische Reinheit- Islötig. Lothar, ahd., ber. Held, männl. Vorname. Name MA-licher Herrscher;„ I., ältester Sohn Ludwigs d. Frommen, 795855, seit 817 Mitkaiser, 822 Kg. v. Italien, Aufstände geg. seinen Vater wegen dessen Reichs- teilung, 840 Alleinkaiser, er- hielt Itallen und Burgund u. d. Zwischenreich; dessen Sohn II., regierte 855-969 als Kg. d. Zwischenreiches, nach mm Lotharingien benannt;:„ v. Supplinburg, Herzog v. Sach- sen, 1125—37 dt. Kg., 1133 Kal- ser, verband sich mit d. Wel- ken gegen Staufer, Slawen- Kriege. 1131 Lehenshoheit uber Dänemark. 5 Lothringen, frz. Lorraine, nach Kg. Lothar II. benannt. Land d. alten dt. Reiches, vom W- Rand d. Vogesen bis z. Ccham- pagne. Bodenschätze: Eisen- jeden Sonntag 55 70 Dpf nur 1 bindung. zu Rhone, Seine u. Rhein, bis Nantes f. Seeschiffe befahrbar; frz. Dep., Hptstdt. St. Ettenne; ferner Hdute- Hptstdt. Le Puy; inferſeure, Hptstdt. Nantes; Dep. Loiret, Hptstdt. Orléans; Loir- et- cher, Hptstdt. Blois. Lokal, lat., v. örtl. begrenzt. Umfang;» anästhesie, örtl. Betäubung;„- isieren, Begren- zung auf bestimmten ort: termin, gerichtl. Verhandlung am Ort einer begangenen Tat od. eines strittigen Objektes. Lokativ, indogerm. Beugefall, Wofall, nur im Arischen und Slawischen erhalten, Loki, Loge, listenreich. nord. Sagengott, ursprüngl. Feuer- damon. Loko.,„-geschäft, Geschäft mit sofortiger Fälligkeit der Lleferung, bes, an Warenbör- sen u. 1. Importhandel:- mo- bile, unmittelbar auf Dampf- kessel aufgebaute Dampfma- schine, fahrbar od. stationär; motive, Zugmaschine zum Schienentransport, betrieben durch Dampf, Elektrizität, Dieselmotoren, Preßluft u. a.; Dampfe, besteht aus Dampf- kessel, Dampfmaschine und Fahrwerk; Schnellzug. mit groß. Treibrädern u. bis zu 4 gekoppelt. Achsen; Güterzug- mit kleineren Treibrädern u. 5 od. mehr gekoppelt. Ach- sen für größg. Zugkraft, Die- sel- m. mehrzylindr. Diesel- motor für kleine Leistungen. Elektr., Antrieb dch. Strom aus Generator, der v. Diesel- motor angetrieben ist. Preß- luft. für Grubenbetriebe. Turbinen- i wird, statt dch. Kolbendampfmaschine, durch eine od. mehrere Dampftur- binen angetrieben, Das Wort motive wurde von Georg Stephenson zur Beschreibung eines seinen Ort(locus) wech- F. 2,(Planken) selnden(motivus) Gefänrtes angewendet, um 1840 allgem. gebräuchlich. Lolch, Grasgattung mit klein. abgeflachten Ahren; Wiesen- „ gutes Futtermittel, Tau- 9 77555 Unkraut, d. Gift ent- schaft u. Provinz v. Oberita- lien am mittleren Po, Hptstdt. Mailand, dichte Besiedlung, kruchtbar, modern. Industrie- Gebiet Italiens; bis zum 5. Indt. v. Ch. von Etruskern, dann von Kelten besiedelt, als Gallia cisalpinad seit 222 v. Ch. römisch bis zum uhnde des röm. Reiches, 568 n. Ch. an die Langobarden, dann durch Karl d. Gr. d. Frankenreich einverleibt u. 843 Tell d. Kgr. Italien. Schwere Kämpfe mit d. dt. Kaisern um Unabhän- Elskeit, geführt v. Lombar- dischen Bund der städte(Mai- land, Pavia, Mantua u. a.). Im Spät-MaA. Herrschaft von Re- naissance-Tyrannen; die spä- ter an Osterreich anfallenden Hzt. Mailand u. Mantua hie- den dann», auch österr.*, 1859 durch Frieden von Villa Franca an Kgr. Sardinien, 1866 letzter Rest d. v. Usterr. an das Kgr. Italien abgetreten. Lombard., geschäft, Pfandleingeschäft, kurzfrist. Kreditgewährung durch Ban- ken gegen Hinterlegung von Wertsachen od. Wertpapieren bzw. Waren, Zinsfuß gewönnl. 1% höher als Diskontsatz. Lombok, kl. vulkan. Sunda- Insel zw, Soembawa u, Ball, (Rindjani 3780 m), 4670 Km', 700.000 E, EHptstdt. Ampenan, Zinn. London, Hptstdt. Großbritan- niens u. des brit. Common- wealth, zweitgrößte Stadt der Erde, Groß-London 8,7 Mill. FOTO KINO. REIMANN Dos große foto Speziolhobs an den Ufern der Themse, 70 felefon 449 l Lombardei, geschichtl, Land- — fr. 187 ünz ug Zinzel. pflege“ e die ndset. ekührt durch einer Jahres n, die- nal zu Lassen DR, M ur lange eit an en, da ge die kön- ing zu ährten „ doch e von angen, geben, auern, demie Cunst. Resto enden kerti b dann Schaf Am bug neue Ver- sagen h kür enner 0 wel stellt. gaben urgen eim ied⸗ lügel⸗ Uucht-⸗ aus- sicht⸗ tärke ö ber- ver. d bel Vor- 185 thau MORGEN Selte 3 2 Nr. 187/ Dienstag, 14. August 1951 —— Bömisches Mauerwerk als Vorbild für den Muurernuchwuchs Ein Keller aus der Römerzeit in Neuenheim freigelegt/ Diente er als Hauskapelle? Heidelberg. Es liegt an der in den letz- ten Jahren gesteigerten Bautätigkeit in Neuenheim, daß immer neue Funde aus der römischen Besatzungszeit Heidelbergs in den Jahren 100 bis 260 nach Christi Geburt zutage gefördert werden. Und dann liegt es daran, daß verständnisvolle Wissenschaftler sich mehr für die Bergung der Funde und die Kontrolle des Geländes interessieren als es in vergangenen Zeiten üblich war. Das Interesse für die Neuenheimer Römersied- lung muß vor Jahrzehnten wirklich gering gewesen sein, denn sonst wäre es nicht mög- lich gewesen, daß man z. B. beim Ausbau der Jahnstraße eine Anlage völlig übersah, die dieser Tage wieder freigelegt wurde. Mitten zwischen Kabeln und Kanalanla- gen unter dem Straßenprofil entdeckte in der vergangenen Woche Berndmark Heu- kemes, der vor- und früh geschichtliche Mit- arbeiter des Kurpfälzischen Museums, den vollständig erhaltenen Keller eines römi- schen Villenhauses. Bei der Entdeckung in der Jahnstraße— gleich zu Anfang des Straßenzuges von der Ladenburger Straße her— handelt es sich um eine sehr auf- schlußreiche Anlage, wie sie in dieser Erhal- tung und ihrem Umfang bisher um das Römerkastell auf Neuenheimer Boden noch nicht gemacht worden ist. Die Arbeiter, die vor Jahrzehnten dort einen Kanal anlegten, haben mit ihrer Spitzhacke kaum etwas zer- abört. Es handelt sich bei der Entdeckung um elnen Kellerraum, der aller Wahrscheinlich- keit nach nicht als Lagerplatz für Nahrungs- mittel gedient hat, sondern— wie es ähn- lich schon anderorts festgestellt worden ist kultischen Zwecken gedient hat. Eine 40 em dicke und übermannshohe Mauer mit einer Nische, in der vielleicht ein kleines Götterstandbild gestanden haben mag, ist unter den Trümmerresten der römischen Villa, die sich dort einst erhob, entdeckt worden. Die sauber errichtete Mauer ist mit gut bindendem Mörtel zu- zammengefügt und die Fugen sind mit einer roten Farbe verziert worden, die heute noch genau so leuchtet und die Wand verschönt wie vor fast zwei Jahrtausenden. Der Maurermeister, der mit dem Ent- decker als einer der ersten hinab in das Kellergewölbe stieg, konnte nur immer wieder seine Hochachtung über diese hand- werkliche Leistung aussprechen. Er befür- Wortete den Plan, einen Teil dieser Mauer in einem geschlossenen Stück herauszuheben — Was ohne große technische Schwierigkei- ten möglich sein wird und ein Beweis mehr für die Solidarität der Handwerksarbeit ist — und ihn im Mus e um auszustellen, damit künftig der Nachwuchs im Baugewerbe daran studieren könne und erfahre, wie ordentlich und gewissenhaft schon die Maurer vor 1800 Jahren am Neckar schaff- ten. Bis zur Stunde sind in dem Kellerraum keine gegenständlichen Funde gemacht wor- den, außer einer Münze, deren Herkunft und Alter noch zu klären sein wird, einigen Gefäßscherben und den erwähnten bemalten Wand- oder Deckenstücken der Römervilla. Aber die Hoffnung, daß man beim Tiefer- graben weitere Entdeckungen macht, ist noch nicht aufgegeben. Für die Bau- geschichte in unserer Heimat ist die Freile- gung des Kellers von nicht zu unterschät- zender Bedeutung. Sie gruben das Autobahn-Fernkubel bei Viernheim uus Zuchthaus für den Hehler/ Gefängnisstrafen für die Diebe In einer ganztägigen Verhandlung vor der Großen Strafkammer in Darmstadt wurde wegen Altmetalldiebstahls und Heh- lerei der bereits mehrfach vorbestrafte Alt- metallhändler Michael Peter aus Bür- stadt zu insgesamt einem Jahr und drei Mo- naten Zuchthaus verurteilt. Mit ihm auf der Anklagebank saßen sechs Lampertheimer junge Männer, die über nachstehende Ein- zelstrafen quittieren mußten: der 28jährige R. K. und der 22jährige E. R. je ein Jahr und drei Monate Gefängnis, der 20jährige Ch. W. 13 Monate Gefängnis, der 23jährige W. K. ein Jahr Gefängnis, der 23 jährige W. F. 10 Monate Gefängnis und der 23jäh- rige Pole Zs. Swi. 7 Monate Gefängnis. Die Angeklagten fanden sich zusammen, als einer die Losung ausgab, das längs der Autobahn bei Viernheim und auch bei dem Bahnstück im Badischen ein Fernkabel ruhe, das Aluminium und Blei in sich berge. Mit sechs Mann war man mit Fahrrädern bald an der Einsatzstelle, sägte die Leitung in der Erde an 12 bis 15 Stellen durch, grub sie auf, und dann war es eine wahre Kraftleistung, wie die jungen Män- daß die Ingenieure der Autobahnleitung Kaiserslautern— Frankfurt den Dieben auf die Spur kommen konnten. Das Ausgraben de Leitung wurde um so schmerzlicher emp- kunden, als über dieses die täglichen Wetter meldungen durchgegeben wer- den mußten. In der Hauptverhandlung sagte der Oberingenieur der Autobahnen, daß der Schaden mit 17 O0 DM angegeben werden müsse. Der Erlös der Diebe bei einem Alt- händler dagegen betrug 500 DM. Während die jungen Angeklagten in der Hauptver- handlung geständig waren, hatte das Ge- richt mit dem Althändler eine harte Nuß zu knacken. Er war es— nach den Worten der Diebe— der von ihrem Einsatz ge- wuhßt habe und der ihnen immer wieder bedeutet habe, sie möchten doch statt des Eisens Kupfer, Aluminium und Blei brin- gen.„Das brächte mehr ein.“ Im übrigen, so habe er ihnen immer wieder gesagt, soll- ten sie bei ihm abliefern,„da käme auch niehts heraus“. Unter diesen Aspekten fühlten sich die jungen Leute in ihrem Vorhaben bestärkt ner, von denen einer sogar eine Prothese ound machten dem Fernkabel ordentlich den trug, das Kabel aus der Erde herausgezogen. Mehrere Tage dauerte dieser Einsatz, ohne Buden- die Hugelecke Europus Die letzten Unwetterschäden beziffern sich auf drei Millionen DM Die schweren Unwetterschäden in der ba- dischen Rheinebene von Wiesloch bis zum Kaiserstuhl bestätigen erneut die Erfahrung vieler Jahrhunderte, daß das Land Baden seit jeher das hagelgefährdeste Gebiet nicht nur in Süddeutschland, sondern in ganz Europa ist. Kein Mensch jedoch weib, womit diese Eigenart zusammenhängt, auch die Meteorologen tappen bis heute noch im dunklen. Sie haben schon alles mögliche versucht, um hinter dieses Geheimnis der Natur zu kommen— ohne Erfolg. Soviel weiß jeder, daß der Schwarzwald als eine 1 „ Blck ins Land Großfeuer vernichtete Rheindampfer Duisburg. Auf dem Rheindampfer„West- „ mark“ brach am Montagmorgen in Duis- burg ein Brand aus, der den Dampfer fast vollständig vernichtete. Das Schiff war am Sonntagabend von einer Ausflugsfahrt zu- rückgekehrt und lag in Puisburg-Ruhrort Vor Anker. Das Feuer entstand àus bisher ungeklärten Gründen im Vorschiff und griff mit großer Schnelligkeit um sich. Die Be- satzungsmitglieder retteten sich im Beiboot und zum Teil schwimmend ans Ufer. Als die Feuerwehr eintraf, stand das Schiff be- keits in hellen Flammen. Paratyphus steigt weiter an Lörrach. Nach amtlichen Angaben hat eich die Zahl der Erkrankungen an Para- Uphus im südbadischen Grenzkreis Lörrach dis zum letzten Wochenende sprunghaft er- höht. In der Stadt Lörrach selbst sind etwa 100 Personen erkrankt, im ganzen Kreis rund 150. Todesfälle sind bis jetzt nicht eingetreten. Alkohol gegen Fairneß Karlsruhe. Ein- mit fünf Amerikaner be- detzter Jeep geriet in voller Fahrt ins Schleudern, erfaßte dabei einen 13jährigen Schüler, der zu Boden gerissen und lebens- kekährlich verletzt wurde. Der Jeep raste N streifte den Bordstein des Fahr- ammes, überschlug sich dort und begrub zümtliche fünf Insassen unter sich. Wie verlautet, soll der Lenker des Fahrzeuges unter Alkoholeinfluß gestanden haben. 100 00 DM gewonnen Pforzheim. Ein total fllegergeschädigter orzheimer Handwerksmeister hat in der 915 burger Lotterie 100 000 Mark gewon- 88 Mit dem Geld will er seinen bisher 85 ungenügend wiederaufgebauten Betrieb eiter ausbauen und modernisieren. 90 000 beim„Fest der Blauen Königin“ 4 Bühl Baden(SWR).— Am Wochenende and die deutsche Frühobstzentrale ganz , Zeichen der„Blauen Königin“. Sonder- Age, ungezählte Omnibusse und Verkehrs- aller Art brachten einen Rekord- Welserstron inn die herrlich gelegene 0 stadt. Ueber 60 000 sàumten den 1 der Wagen mit Ihrer Majestät 5 auen Königin“ inmitten eines kilo- tal ngen Festzuges am Sonntagnach- W nahm. Staatspräsident Wohleb te der Veranstaltung mit zahlreichen berenden Männern des öffentlichen Lebens Art Barriere wirkt, der die aus Westen kommenden Wetter wolken aufhält. Bis zum Jahre 1891 gab es in Baden keine Hagel versicherung, da das Risiko für jede Gesellschaft zu groß gewesen wäre. In der Landwirtschaft herrschten bis zu die- sem Zeitpunkt begreiflicherweise nur zu oft ungeheure Notstände. Alte Leute wissen noch davon zu erzählen, wie die Bevölke- rung ganzer Gemeinden hungerte, wenn der 3 Weder einmal die Ernte vernichtet Hatte. Seit 60 Jahren ist in Baden die Nord- deutsche Hagel versicherung tätig. Mit dem Land schloß sie damals einen Staatsvertrag ab in dem Sinne, daß das Land finanzielle Hilfe gewährte, um die Kosten der Hagelversicherung nicht ins Un- erträgliche zu steigern. Die Gesellschaft ist auf genossenschaftlicher Grundlage aufge- baut und zählt z. Z. in Nord- und Süd- baden rund 50 000 Mitglieder. Leider Gottes wird da und dort die Er- fahrung gemacht, daß die Landwirte nur ungern sich gegen Hagelschaden versichern. obwohl sie von der ständigen Drohung des Himmels umlauert sind. Die Einsicht kommt meistens erst dann, wenn die Ernte zu 100 Prozent vernichtet ist, d. h. zu spät. Der Schrei nach einer öffentlichen Hilfe, wie er in all diesen Fällen erhoben wird, muß heute bei der angespannten Finanzlage mei- stens ungehört verhallen. Nicht ganz mit Unrecht! Vorauszugehen hat pämlich die Selbsthilfe, und die heißt für jeden Land- Wirt: Versichere dich! Bei Hagelschlag treten sofort die Hag ef- schätzer in Aktion. Es sind meist er- fahrene Landwirte. In Baden ibt es über 120 Hagelschätzer, die auf bestimmte Gebiete spezialisiert sind. u. a. auf Wein- bau, Tabak, Gemüse. Getreide, Obst usw. Meistens schätzen sogenannte Kommis- sionen die Hagelschäden ab. Auf Grund die- ser Schätzungen wird die Versicherungs- summe errechnet. Die Auszahlung erfolgt im September, also zu einem Zeitpunkt, da ohnehin die Ernte z. T. verkauft wird. In Karlsruhe unterhält die Norddeutsche Hagelversicherung ein Büro. Auf einer gro- Ben Karte sind die Hagelorte und die Ha- gelschäden mit Nadeln abgesteckt. Hell- blau schwerer Hagelschaden, grün regulierter, d. h. bereits geschätzter Hagel- schaden. Von Lkw. getötet, Fahrer geflohen Heidelberg. Von einem Lastkraftwagen angefahren und tödlich verletzt wurde in der Nacht zum Samstag gegen 21 Uhr ein 50 jähriger schwerversehrter Mann aus Eschel- bach(Odenwald) in der Dossenheimer Land- straße. Der Fahrer des Lkw. ergriff die Flucht. Der Schwerverletzte wurde von einem Sanitätsauto in die Chirurgische Kli- nik gebracht. Er starb dort am Samstag nachmittag. Auto auf der Brücke eingeklemmt Heidelberg. Eingeklemrat zwischen den Stabhlpfeilern der Czerny-Brücke wurde in der Nacht zum Samstag ein amerikanischer Personenwagen, der in hoher Geschwindig- keit von der Fahrbahn abgekommen War. Der Fahrer. der vermutlich betrunken war, und zwei Insassen wurden schwer verletzt Garaus. Der Richter sagte, daß Hehler und Altmetalldiebe nur noch mit der àußersten Strenge des Gesetzes angefaßt würden, um endlich die Einrichtungen, die die Oeffent- lichkeit in ihrem Bestand schätze, wieder sicher und vor allem aktionsfähig zu er- halten. Mi. Brand in Schriesheim Aus bisher unbekannter Ursache brach am Sonntag um 21.30 Uhr in der Scheuer des Landwirts Heinrich Sander in der Schmalen Seite ein Brand aus. Der rasch am Brandplatz erschienenen Freiwilligen Feuerwehr Schriesheim war es möglich, den Brandherd zu lokalisieren und ein Ueber- greifen auf die eng angrenzenden Nachbar- anwesen zu verhindern. Herbeigerufene Ueberlandhilfe aus Mannheim und Wein- heim brauchte nicht mehr einzugreifen. Aus der restlos abgebrannten Scheuer konnten land wirtschaftliche Geräte und das Vieh gerettet werden, die gesamte Ernte wurde jedoch ein Raub der Flammen. Während die Feuerwehr Schriesheim wiederum ihre Schlagfertigkeit bewies, wäre es bei einem Durchgreifen der Landespolizei sicher mög- lich gewesen, die engen Zugänge zum Brandherd vor neugierigen Besuchern ab- zuriegeln, die vielfach ein Verlegen von Schlauchleitungen behinderten. Miltner gegen Miltner Dossenheim. Mit 2477 Stimmen wurde Dr. Karl Miltner zum Bürgermeister von Dossenheim gewählt. Der andere Kandidat, Bankbeamter Karl Miltnef, vereinigte 729 Stimmen auf sich. Die Wahlbeteiligung be- trug etwa 90 Prozent. Hatte man nach dem ersten Tag der Deut- schen Junioren- Meisterschaften im Turner- Zwölfkampf in Schwabach damit gerechnet, daß diese in der Leichtathletik ausgezeichneten Mehr- kämpfer an den Turngeräten kaum überdurch- schnittliches zeigen könnten, wurde man ange- nehm überrascht von dem hohen Stand den mehr als ein Drittel der 93 Zwölfkämpfer mit ihren schwungvollen und in bester Haltung durchgeführten Uebungen bewiesen. Alle Ken- ner waren sich einig, daß hier ein Idealty von Mehrkämpfern heranreift und daß der neue Zwölfkampf sehr bald den alten deutschen Zwölfkampf, wie er seit 1908 üblich ist, in naher Zukunft ablösen wird. Norbert Kiefer, der neue Meister, trägt sei- nen Titel wohlverdient. Er lief 100 m bei Gegenwind in 12,2 Sek., sprang 35,95 m weit, 1,69 m hoch, stieß die Kugel 10,59 m und warf den Schleuderball 47,68 m. Dann turnte er an den Geräten folgende großartige Serie: Reck- pflicht 9,90, Barrenpflicht 9,85, Barrenkür 10 (Höchstwertung des Tages), Pferdsprung 9,85, Bodenpflicht 9,30, Bodenkür 9,70, Ringpflicht 9,85. Kiefer war Fünfter in der Leichtathletik und wurde als bester Geräturner Meister. Schwabach war ein erfreulicher Start auf dem Weg der Erneuerung des deutschen Tur- nens was sich nicht zuletzt auch in der vor- bildlichen Disziplin der jungen Turner aus- drückte. Empfang für Steinhauer/ Breitenstein Die Mannheimer Sportler Steinhauer und Breitenstein konnten, wie wir bereits gestern berichteten, bei den Kanu-Meisterschaften in Berlin-Tegel im Zweier-Kajak auf der Kurz- strecke Deutscher Meister werden. Die Mann- heimer Kanu- Gesellschaft veranstaltet am Dienstagabend im Welde-Bräu, 20 Uhr, für die Meister einen internen Empfang. Charles— Rux in Stuttgart? Der Stuttgarter„Sportbericht“ erhielt am Sonntag von seinem amerikanischen Korrespon- denten Benny Baum ein Telegramm, in dem der bekannte Boxsportjournalist anfragte, ob in Stuttgart die Möglichkeit bestehe, einen Box- Der westdeutsche Fußballmeister Schalke 04, der am Sonntag als erste deutsche Mannschaft nach dem Kriege in Wien zu einem Freund- schaftsspiel antrat, besiegte vor 35 000 Zu- schauern„Wacker“ Wien mit 3:2 Toren. Schalke zeigte sich in der ersten Spielhälfte eindeutig überlegen und wurde von dem ob- jektiven Wiener Publikum, das an dem fla- chen Paßspiel der Deutschen sichtlich Gefallen fand, des öfteren lebhaft applaudiert. In der zweiten Hälfte wendete sich das Blatt, doch war die Ueberlegenheit der Wiener nicht so stark wie die der Deutschen in der ersten Hälfte, so daß man den Sieg der„Kflappen“ durchaus als verdient bezeichnen kann. Die deutsche Mannschaft zeigte in der zweiten Halbzeit Ermüdungserscheinungen. Es sah so aus, als ob sie ihrem Tempo in der ersten Hälfte zum Opfer gefallen wäre, wobei je- doch zu bemerken ist, daß die Wiener nach der Pause zwei Spieler ausgetauscht hatten, die frisch und ausgeruht waren. Meerwind/ Altmeister in Front Wir berichteten bereits in unserer gestrigen Ausgabe, daß die Niederrader Rennbahn mit ihrem internationalen Tag einen großen Erfolg verzeichnete. Neben dem Preis des franzö- sisenen Hohen Kommissars, den der Franzose Müümummemeeeeeeeeeneeeeeeeneeeeeneeeeneeeneeeneeeeeen. Toto-Quoten West-Süd- Block: 12er Wette: 44 743,80 DM:; 1331,50 DM; 99,20 DM. 10er Wette: 4 915,70 DM; 229.30 DM: 19,30 DM. Bayern. Zwölfer: 1. Rang: 32453 DM; 2. R.: 8103 DM; 3. R.: 118,80 DM.— Zusatz- wette: 1. R.: 1000,70 DM; 2. R.: 12 DM. rechtes Bild über das in das amerikanische Hospital eingeliefert. Internationale Zehn: 1. R.;: 1065,80 DM; 2. R.: 82,70 DM; 3. R.: 10. DM. Lüdenscheid- Bordeaux · Deitoii Dreimal Meisterschaftskämpfe unter olympischen Bedingungen Die Länderkämpfe, die unsere Schwimmer in diesem Jahr ausgetragen haben, gaben kein Leistungsniveau auf internationaler Ebene. Italien und Spanien waren gewiß ehrenwerte Gegner, aber diese Länder gehören nicht zur ersten Garnitur in Europa, wie etwa Frankreich, Schweden, die Sowjetunion und Ungarn. Es ist deshalb rich- tiger, die Meisterschaftsergebnisse der 63. deut- schen Titelkämpfe in Lüdenscheid nach olym- bischen Maßstab zu„testen“. Als hilfsweise Vergleiche können dabei die 14 Tage vorher ausgetragenen Titelkonkurren- men nur von Herbert Klein gesagt werden kann. Gute europäische Klasse stellt unser mehrfacher Kraulmeister Lehmann dar. In der Sprintstrecke über 100 m aber, in der der Ber- liner Hitziger wohltemperiert nach einem Heißluftbad) den Braunschweiger Ditzinger ent- thronte, sind wir noch weit von Kraulern wie Cleveland-US A Kadas-Ungarn, Jany-Frank- reich, Larsson-Schweden u. a. entfernt. Eine erfreuliche Aufwärtsentwicklung kann bei den Damen registriert werden. Hier gab es nicht nur zwei neue Staffelrekorde und zwei neue Freiwasser-Jahresbestzeiten durch Gertrud Detroit Bordeaux Lüdenscheid 100 m Kraul: Cleveland 38,0 Jany 38,8 Hitziger 1:01, 200 m Kraul: Moore 2:08, Boiteux 2:10, Lehmann 217,3 400 m Kraul: Moore 4:35, Boiteux 4:41, Lehmann 5:04. 8 1500 m Kraul: Konnd 18:46, Boiteux 19:47, 0 Lehmann 20:14, 8 100 m Rücken: Thomas 1:07 4 Bozon 1:08, 8 Schuster 1:10,7 100 m Brust: Davis 1:08, 4 Klein 1:09, 8 200 m Brust: Davies 2:35,8 Lusien 2:43, Klein 2:36, 4 3x00 m L.: Michigan 3:16, 8 Racing CF 3:28,2 Vfys München 3:34, 7 Frauen: 100 m Kraul: Geary 1:07, G. Jany 1:09, 6 Rechlin 1:10,8 400 m Kraul: Hobelman 5:21, 6 100 m Rücken: Freeman 1:18, 0 200 m Brust: Pence 3:09, Zx 100 m L.: Lafayette SC 3:52, 4 zen von USA herangezogen werden. Diese wie in Lüdenscheid— auf olympischen 50-m- Bahnen in Bordeaux und Detroit durchgeführ- ten Kämpfe sind ein Spiegelbild europäischer und Welt- Spitzenklasse. Dabei soll allerdings nicht verschwiegen werden, daß die Wetter- verhältnisse bei den Meisterschaften von Frank- reich und Nordamerika um einiges günstiger waren. Die Lage sieht im Schwimmen also nicht 80 günstig aus, wie etwa in der Leichtathletik. Dort ist den deutschen Vertretern tatsächlich in einigen Konkurrenzen der Durchbruch zur Weltklasse gelungen, während dies im Schwim- G. Jany 5:32, Berlioux 1:23, 1 O. Lusien 3:08, 0 Racing CF 4:07, 6 Rechlin 5:55,53 Herrbruck 1:19, Lörper 3:02, 7 Düsseldorf 98 4:13,2 Herrbruck(Pirmasens) und durch Ria Lörper (Kempen). Es wurden mit Ausnahme des 400 m Kraulens auch alle Vorjahres-Leistungen verbessert. Gardner— ten Hoff in Berlin Nach langwierigen Verhandlungen fiel am Montagvormittag die Entscheidung über den Austragungsort der Box- Europameisterschaft im Schwergewicht zwischen dem britischen Titelhalter Jack Gardner und dem deutschen Meister Hein ten hoff. Der Kampf findet am 23. September in der Berliner„Waldbühne“ statt. Jurnen aut dem Wege de: Erneuerung Ein Idealtyp des Mehrkämpfers reift heran kampf Ezzard Charles gegen Conny Rux aus- zutragen. Der Kampf solle am 16. oder 23. Sep- tember in Stuttgart stattfinden. Die Verwirk⸗ lichung der Pläne wird in erster Linie von einem finanzkräftigen Promotor abhängen. Killian siegte in Dortmund In einem internationalen Steherrennen über 55 Kilometer in Dortmund siegte vor 8000 Zuschauern Gustav Killian vor dem Ita- liener Martino und Bautz(Deutschland). Besonderen Beifall erntete der Belgier Verschüren, der ständig in der Spitzengruppe fuhr und erst in den letzten Runden zurück- fiel. Das Rennen wurde in einem Lauf ge- fahren. Lachsturme im Eisstadion Gestern abend waren sie nun also in Mann- heim, die Harlem Globetrotters, die mit ihrem tuchtigen Chef und Gründer, Abe Saperstein, durcek die Welt reisen und Geld machen, wobei „Geld machen“ im wahrsten Sinne des Wortes aufzufassen ist. Ganz bestimmt wird Freund Saperstein, der bereits Millionär ist, eines Tages noch Multimillionär werden, nämlich dann, wenn er den Bestseller„Hou to make much mon- ney in sports“ auf den Weltmarkt schmeißt. Weil wir gerade beim Geld sind, die Harlem Globetrotters sind ihr Geld natürlich wert. Schon beim Warmlaufen dröhnten Lachsualven dureh das Eisstadion und als das Spiel begann (gegen die mitgebrachten Whirlwinds), woll⸗ ten sie kein Ende mehr nehmen. Was Ball- artisten bisher in gute renommierten Zirkus- unternehmen darboten, ist nichts gegen das, was die Trotters aufstellen. Die schießen den Ball sogar mit einem kunstvollen Wipper des Hinterteils in den Korb. Sport? Varieté? Artistic? Diese Frage ist müßig, denn die Trot- ters sind Sportler, Artisten und Komödianten in einem. Sie begeistern die Welt— und das ist schließlich aueh etwas. Der späte Beginn der Veranstaltung vert hinderte einen ausführlichen Artikel über das Globetrotter-Gastspiel einschließlich des Ran- menprogramms mit Jesse Owens.) Nlimeiste- Schale Od gefiel in Wien 35 000 applaudierten zum 3:2-Sieg über Wacker Wien „Takrour“ vor„Algol“ gewann, verzeichnete die Karte ein weiteres internationales Haupt- ereignis, den Preis des Oberbürgermeisters der Stadt Frankfurt(3600 m, 5000, DM). Das deutsche Pferd„Meerwind“, das im vorigen Jahr nach der Schweiz verkauft worden war, schloß am letzten Sprung zu„Altmeister“ auf und passierte mit ihm im toten Rennen den Richter. Niemensptii zee. von den deutschen Rudermeisterschaften 34 Jakre ist der neue Deutsche Sbeuller- meister Schütt aus Saarbrücken alt. Horst Wilke, Waldemar Beck, Georg von Opel, Gün- ther Lange waren seine Vorgänger in der Nachkriegszeit. Jedes Jahr ein neuer Skuller- meister! Das wären seit 1882 jetzt insegsamt 69, wenn nicht die Achilles Wild, Bernhard von Gaza, Carl. Leuæ, Walter Flinsch, Gerhard Böteelen, Herbert Buhta und Gustav Seh gelebt hätten. denen mehrmals die gol Meisterkette mit Brillanten umgehängt wurde. 1952 müssen wir uns allem Anschein nach auf den siebten Skullermeister gefaßt machen, womit dann die Unbeständigkeit in dieser Bootsgattung den höchsten Triumph erreicht naben dürfte. 5 Auf den Tag„fit“, das waren die Hanno⸗ veraner, die dem Tochtermann- Vierer den Ein- tritt in die Meisterklasse verwehrten. Sie ge- wannen auch den Vierer o. St. und wurden damit Doppelmeister in Mainz. Der Rennge⸗ meinschafts-Vierer„Amicitia“-LRV kielt sich in diesem mörderischen Rennen ausgezeichnet. Gegen die blendende Form der Hannoveraner war jedoch nicht anzukommen. * Nicht alle Tage ist ein Sonntag wie 1950 in Duisburg! Das hat die Zweier mannschaft der MRG„Baden“ betrübt feststellen müssen. Es wird eben immer schwieriger, Meister zu wer- den im deutschen Rudersport, auch in den schwächer besetzten Disziplinen. Ein untrüg⸗ liches Zeichen für den Aufstieg, den der deutsche Rudersport in den letzten Jahren ge- nommen hat. * Nanu? Die gesteuerten Boote im Vierer und Zweier sollen künftig vom Meisterschafts- programm gestrichen werden! In den zwan⸗ ziger Jahren habe man diese Boote auch nicht gefahren Die Herren Antragsteller gehen da etwas sehr weit. Ueber den Zweier m. St. ließe sich bestimmt reden, der macht ohnedies den Eindruck eines Paddelbootes mit einem Elefanten an Bord] Aber der Vierer m. St., meine Herren bedenken Sie dock, in aller Welt wird dieses Boot gefakren, und außer- dem ist es auck eine olympische Konkurrenz. Dabei ist der DRy noch nicht einmal im In- ternationalen Ruderverband(FI SA) und schon geht der Tanz mit der deutschen Eigenbröte- lei wieder los. Achtung!— scharfe Rurve mit Schleudergefahr. Es wurde nichts mit der Kölner Ueber- raschung im Achter. Opels waren witzig und gewarnt. Zudem hatten sie die Erfahrungen von Henley und Wien hinter sich! Im Zwei- felsfall: Spurt vom Start bis ins Ziel und raus was Herz und Lunge kergeben können. Wir kennen das von anderen Sportarten, wo wir erfahren mußten, daß im Ausland Stil und Schönheit nichts, Härte und Ausdauer aber alles gelten. * Ja, die Kondition, die cann man auch im Rennrudern nickt von Saison zu Satson auf⸗ möbeln; die muß bis zu einem gewissen Grad immer vorhanden und stets realisierbar sein. Deshalb brecht endlien mit dem alten Zopf, daß den Rennruderern nach dem letzten Glok- kenschlag der Meisterschaft alle Freuden des Lebens zugänglich sein dürfen. Mit dem letz- ten Glockenschlag beginnt nämlich die neue Saison. Die Sünden des Winters werden dann im Sommer bezahlt Delsi C bl. ee E NMucle: 7. A Halibarer.“, eee ee pA 750 Seite 6 guter Vater Am 12. August verstarb im 57. Lebensjahre mein geliebter Mann und unser Dr. August Schaub nach kurzer, schwerer Krankheit, wöhlversehen mit den hl. Sterbesakramenten. Mannheim, 12. August 1951 Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. Die Beisetzung findet am Mittwoch, dem 15. August 1951, 13.30 Uhr, auf dem Hauptfriedhof Mannheim statt. Requiem am Donnerstag, 16. August 1951, 7.00 Uhr, in der Heiliggeistkirche. Elisabeth Schaub, geb. Herrmann Hans Schaub, vermißt in Rußland Maria Schaub Alois Kilian unserer Firmen, Herr im 57. Lebensjahre. Am 12. August verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit der alleinige Inhaber Dr. August Schaub Durch sein überragendes Können und rastlose Arbeit hat er seine Firmen zu ihrer heutigen Geltung gebracht. Die Eeisetzung findet am Mittwoch, dem 15. August 1951, 13.30 Uhr, auf dem Hauptfriedhof Mannheim statt. Requiem am Donnerstag, 16. August 1951, 7.00 Uhr, in der Heiliggeistkirche. Christoph Herrmann& Sohn, Kamin- und Feuerungsbau Bingert& Co., Bauunternehmung Bingert& Co., Gerüstbau Verpflichtung. Am 12. August 1951 verstarb unser verehrter Chef, Herr Dr. August Schaub Wir verlieren in dem Verstorbenen ein Vorbild an Pflichttreue und Aufopferung für seine Firmen und seine Mitarbeiter. Diesem Vorbild nachzueifern ist unsere Mannheim, am 12. August 1951 Die Belegschaft der Firmen Christoph Herrmann& Sohn, Kamin- und Feuerungsbau Bingert& Co., Bauunternehmung Bingert& Co., Gerüstbau Statt Karten Heimgekehrt vom Grabe unseres lieben, unvergeßlichen, ein- zigen Sohnes und Bruders Horst ist es uns ein innigstes Bedürfnis, unseren Freunden und Bekannten für die große Anteilnahme zu danken. Dank all denen, die ihn und uns auf seinem letzten Wege begleiteten und ihre aufrichtige Liebe und Trauer um den Heimgegangenen durch die vielen Kränze und Blumen zum Ausdruck brachten. Besonderen Dank unserem H. H. Kurat B. A. Maier für Statt Karten Für die vielen Beweise herzl. Anteilnahme sowie die zahlr. Kranz- u. Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Ent- schlafenen, Frau Elise Adler geb. Gund sagen wir allen unseren tief- gefühlten Dank. Mhm.-Seckenheim, 11. Aug. 31 Zähringerstraße 23 Lorenz Adler Familie Willi Adler seine trostreichen und zu Herzen gehenden Worte bei der Einsegnung und am Grabe unseres lieben Verstorbenen sowie seinen Mitschülern vom Tulla-Realgymnasium u. der Höheren Handelsschule, Hausbewohnern. Die so überaus zahlreich eingegangenen Beileidsbeweise las- sen leider keine persönliche Dankesübermittlung zu. bitten deshalb, diese Zeilen als unseren Dank für das be- Wiesene tiefe Mitgefühl hinzunehmen. Mannheim, den 14. August 1951 Seckenheimer Straße 110a In tiefem Leid: Josef Gümbel und Frau Sofie, geb. Sattel Elisabeth Gümbel und Angehörige den Angestellten der Fa. Gümbel und den Wir von der Reise zurück! Dr. Na Bae H. Zahnarzt O 3, 9 Salamanderhaus Telefon 4 06 20 Sprechstunden von 9 bis 6 Uhr durchgehend, Donnerstagnach- mittag und samstags keine Sprechstunden [ vesschltotguts Sie haben es eilig! 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Die zurückhaltende, verhal- tene Behandlung des Themas durch Regie und Darsteller ist die Stärke dieses Filmes Täglich: 14.00, 16.00, 18.15, 20.30 Uhr Reckerstaut-West Mittelstraße 41 Tel. 5 11 86 Ein altdeutscher Militärschwank Ein ganz großer Erfolg Ein Film zum Totlachen mit P. Hörbiger, Fritz Kampers, L. Englisch Beg lnn: 14.00, 16.00, 18.15, 20.30 Uhr 0D EON G 7, 10 Telefon 3219 ZEHTIRAIL. WILLIAM BOTYD in Todes karawane Täglich 15.45, 17.45 und 20.00 Uhr In lehnt noc 104 Minuten Eure Tanesster u. Tage! FREYTA Saal Schriftl. Jüng., erfahrenes Büfettfräulein f. Schnellgaststätte per sof. gesucht. Pfisterer, K 1, 4, Palmbräu. tFeudenheim FIIMSBUHNI feudenheim FISchE SH UUNE HERINS E Niemals zarter, fetter u. wohlschmeckender als um diese Zeit der großen Herings fänge vitamlinrelch 5009„38 2 3 picd. 1¹⁰ . uvoncd jetzt täglich frisch elie besten des Jahres, zart, weiß fleischig, fetttrie fend 250 9 dusgesuchte Sonder qualität 0. 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Sitzung des Zentralbankrates beginnt nach drei Jahren auf dem Gebiete der Wabrungs- und Kreditpolitik eine neue Phase, in die demnächst der Erlaß eines endgültigen Gesetzes für die Bundesnotenbank fallen wird. in dem verflossenen Zeitraum war der Zentral- benkrat als ein unabhängiges und verschieden- C attig zusammengesetzes Gremium von 13 Bank- achverständigen) bestrebt, auf gesunder böderativer Grundlage eine mittlere Linie ein- aue bisherige Tätigkeit des Zentralbank- des war gekennzeichnet durch vermittelnde gemünungen zwischen extremem Föderalismus Zentralismus einerseits und zwischen luflatorischen und deflatorischen Tendenzen andererseits.. Diesen Bemühungen war Erfolg beschieden. bnabhängig von einzelnen kritisierten— weil unpopulären— Maßnahmen ist es dem Zen- kralbankrat gelungen, die Deutsche Mark als stabile Währung zu erhalten.. Hektigerer Kritik begegnet allerdings die umecmlässicte Kapitalmarktpolitik(Wert- g apiersparen), ein Vorwurf, der sich aber in Aer Linie gegen den im Bundesfinanzmini- gterſum vorherrschenden Fiskalismus auf dem Gebiete der Anleihepolitik richtet. Auch das Ausland erwartet aber gerade auch von dem Zentralbankrat nunmehr eine aktivere Kapital- marktpolitik. Das immer brennender werdende problem ist in Kreisen der BIZ) und der 20) schon mae fach erörtert worden. Im übrigen hat des westdeutsche Zentralbank eystem schon einen beachtlich guten Kontakt mit dem Ausland gefunden. So stattete Ende der vergangenen Woche Mr. Marjolin, der Generalsekretär der OEEC, auch dem Bank- präsidenten Dr. Vocke einen informativen Besuch ab, bei dem, wie man hört, vor allem Fragen der Handelspolitik und des Ausgleichs cer Lahlungsbilanzen zur Sprache gekommen Bardepotgestellung geht Ende entgegen ber Zentralbankrat der Bank deutscher Länder tritt am 15. und vermutlich noch am 10. August in Frankfurt a. M. zusammen. Nach der vierwöchigen Sommerpause wer- den der Außenhandels- und Devisenstatus Un- wischen erheblich verbessert), wie auch die währungs- und kreditpolitische Lage eingehend überprüft. Die Reflnanzierungszusage des Zen- kralbanksystems gegenüber der Landwirt- ſchaktlichen Rentenbank für die Fetteinlagerung dürkte voraussichtlich um weitere 32 auf ins- gesamt 132 Millionen DM erhöht werden. Zur Diskussion stehen ferner technische Fragen der Durchführung der Gewinnbeteiligung des Bun- des an einem Reingewinn der Bd und geset- zestechnische Aenderungen, die mit der für den 1 Oktober 1951 vorgesehenen Beendigung der h ben Zentralbankrat bilden Persönlichkeiten der früneren Reichsbank, der Privaten Geschäfts- banken, der Ministerien, der Wirtschaft und der Wissenschaft ) Bank Internationaler Zahlungen Basel) ) Europäische Zahlungs-Union(European Payement Union) Schrottkrise ungelöst f Asent ums und Finanzierungs- „ ae die Bemühungen der Bundesregierung, den britischen Engpaß bei Hochofen- und Stahl- 4 schrott zu überwinden, habe noch kein greif- ares Ergebnis gebracht. Eine für den 13. August vorgesehene Pressekonferenz, in der darüber berichtet werden sollte, mußte zu- nächst mehrere Tage verschoben werden. Die bisherigen Feststellungen des Bundes-Schrott- Beauftragten hat ergeben, daß eine Aufbrin- zung der jetzt noch vorhandenen Schrottmen- gen nur unter dem kostspieligen Einsatz schwerer Geräte möglich ist. Unklar ist auch in vielen Fällen die Eigen- tunskrage. Hierzu sind Verhandlungen mit den Gemeinden und den Ländern aufgenommen korden. Die Finanzierung der Aufbringung bereitet zusätzliche Sorge. Es ist erwogen wor- den, Mittel der produktiven Arbeitslosen- fürsorge auf diesem Sektor einzusetzen. l in Regierungskreisen betrachtet man die sarottsituation und die hohen Anforderungen der Allierten àußerst ernst, denn hier tritt letzt eine zusätzliche Gefährdung der schon durch die Kohlenknappheit beeinträchtigten deutschen Stahlproduktion ein. Die Vorgänge aul dem Schrottsektor werden in Bonner Wirt- echaktskreisen in hren Auswirkungen mit der an der Kohlenexportquote in Parallele besetzt, ATT Tätigkeit der Alliierten Bank- Commission (Ac) zusammenhängen.(Erlaß von Rechts- vorschriften für die Bundesregierung.) Möglicherweise wird auch die völlige Auf- hebung der Bardepotgestellung für Einfuhr- bewilligungsanträge besprochen, die sich nach Auffassung der BdL jetzt bereits eher nach- teilig als vorteilhaft auswirkt. Bekanntlich ist die Einfuhr bereits in den Export bedro- hendem Ausmaße abgesunken. Schließlich hat die Erfahrung ergeben, daß die zur Bar- depotstellung erforderlichen Beträge auf Um- wegen den Kreditsektor belasten. Wenn die für die Importe in erster Linie zuständigen Bundesministerien für Wirtschaft und für Ernährung noch eine begrenzte Auf- rechterhaltung der Bardepots befürworten, so nur deshalb, weil sie immer noch— zwar noch in Einzelfällen— gewisse Ueberzeichnungen bei den Einfuhranträgen befürchten. Hier aber sollten bessere und wirksamere Methoden ge- funden werden, da sich die monetären Be- schneidungsmaßnahmen als ziemlich stumpf erwiesen haben. Dr.-th. Bei Neubewertung des A. K. Neuzulassung Wertpapiere, die zum Börsenhandel zugelas- sen sind, brauchen im Falle einer Konvertie- Milchwirtschaft rung eine Neuzulassung nach den Bestimmun- gen des 8 38% des Börsengesetzes. Die Frage, ob die Währungsumstellung eine derartige Konvertierung darstelle, ist bis heute umstrit- ten. Nunmehr beabsichtigt die Bundesregierung, diesen Fragenkomplex in einem Gesetz end- gültig zu klären. Nach Auffassung des Bundesflnanzministe- riums soll mit dem kommenden Gesetz ein für allemal festgestellt werden, daß die Utmstel- lung des Nennbetrages von Schuldverschrei- bungen auf DM keine Konvertierung im Sinne des Börsengesetzes ist. Das Gesetz soll ferner bestimmen, in welchen Fällen Wertpapiere, die vor der Währungsreform zum Börsenhandel zu- gelassen worden sind, auf Grund der Wäh- rungsumstellung einer Neuzulassung zum Bör- senhandel bedürfen und in welchen Fällen für die bisher geübte Praxis die Veröffentlichung einer prospektähnlichen Bekanntmachung aus- reichend ist. Der Neuzulassung zum Börsenhandel wer- den wahrscheinlich alle Aktien bedürfen, bei denen das Grundkapital niedriger als im Ver- hältnis von 1 DM zu 10 RM festgesetzt wurde, oder in deren Eröffnungsbilanz ein Kapital- aufwertungskonto von mehr als einem Fünftel des Grundkapitals eingezahlt ist oder gar bis zur Höchstgrenze von neun Zehntel des Nenn- kapitals geht. Wenn sich der Gesetzgeber dabei auf Aktien beschränken sollte, so kann daraus geschlossen werden, daß die Unterrichtung der Oeffent- lichkeit über den wirtschaftlichen Stand einer Gesellschaft sichergestellt werden soll, deren Aktien vor der Währungsreform zum Börsen- kauf zugelassen waren und deren wirtschaft- liche Verhältnisse sich entscheidend geändert haben. Im Bundes finanzministerium wird außerdem damit gerechnet, daß Gesellschaften, die der hier angekündigten Neuzulassung nicht unter- liegen, die aber die Neufestsetzung ihrer Kapi- talverhältnisse in DM bekanntzumachen haben, einer regelrechten Bekanntmachungspflicht un- terstellt werden, in deren Rahmen von ihnen exakte Angaben auf mindestens zehn Frugen (Höhe des Alt-, bezw. Neukapitals, Sonderrecht von Aktieninhabern usw.) verlangt werden. Diese Bekanntmachungspflicht dürfte Ausein- andersetzungen zwischen Zulassungsstelle und Gesellschaften in Zukunft ausschlieBen. 2 bis 3% der Haushaltsausgaben könne die Hausfrau monatlich einsparen, wenn sie durch richtiges und planvolles Einkaufen zu einer Erhöhung der realen Kaufkraft beitrüge. Die Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhan- dels fordert in ihrem Pressedienst Verbraucher und Einzelhandelskaufleute auf, Preise, Sorten und Qualitäten sorgfältig zu vergleichen. Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte Der Landarbeiter wurde vergessen Ueber 1000 sckleswig-holsteinische Bauern- köfe seien bereits wegen der ausgebrochenen Maul- und Klauenseuche zu Sperrbezirken erklärt worden, gab ein Sprecher des ERieler Landwirtschafts ministeriums bekannt. Die Seuche, die sich bisher auf sieben holsteinische Land reise mit dem Schwerpunkt nördlich von Hamburg konzentrierte, breitet sich nach den neuesten Meldungen der Tierärzte unauf- haltsam auch auf das Gebiet nördlich des Nordostseekanals aus. Nun hat sich ein dritter Faktor in den Milch- krieg eingemengt, die Natur. Sie fordert ihre Rechte und tritt mit„natürlichen Kampfmit- teln“ auf, mit der Maul- und Klauenseuche. Wer das Hin und Her von richtigen, irri- gen und bewußt falschen Argumenten im Milchkrieg nüchtern zu prüfen versucht, sieht sich vor folgenden Widerspruch gestellt: Die Handelsspanne zwi-] Die Handelsspanne zwi- schen Erzeugerpreis undy schen dem Erzeuger- dem Endverbraucher ist preis und dem End- zu hoch. verbraucher ist zu niedrig. Jene, die behaupten, die Handelsspanne sei zu hoch, stützen sich nicht nur auf das Bei- spiel der Bremer Verwertungsgenossenschaft für Milch. Das Bremer Beispiel ist jedoch sehr verlockend und gestattet den Molkereigegnern den Einwurf: Die Genossenschaftsmolkereien sollten nicht den ganzen Gewinn für ihren eigenen Apparat verzehren, sondern die Bauern an diesem Ge- winn beteiligen, damit den Bauern die Mög- lichkeit gegeben ist, mit 23 Dpf je Liter Milch auszukommen. Bremens Senator Wolters und auch Ge- werkschaftskreise Nordrhein- Westfalens stellen mehr oder minder verblümt dem Verlangen nach Preiserhöhung die Gegenforderung gegen- über, den Milchpreis zu senken. Begründung (die Bremer Berechnung):. Dpf Der Bauer bekommt für einen Liter Milch 23,00 Die Molkerei berechnet: b Fuhrlohn vom Bauernhof zur Molkerei Reinigung, Selektierung u. Past. für ultraviolette Bestia e eee eee kür Steuern und Zinsen im Kapitaldienst 0,40 Unkosten f. Milcheinfuhr aus anderen Gebieten 0,75 Fuhrlohn von Molkerei zum Händler 1,00 Handelsspanne des Händlers 5,00 i 34,00 Dagegen wird(wie bereits oben angeführt) die Forderung erhoben, die Handelsspanne zwischen Erzeugerpreis und Endverbraucher- Preis zu erhöhen, weil: Dpf Die land wirtschaftlichen Produktionskosten, von denen rund 30-40% auf Löhne entfallen, gestiegen sind. Dafür sollen den Bauern 2,00 zugebilligt werden. Der Fettgehalt um 2% erhöht wurde. Dafür soll der Molkerei g 1.22 zugebilligt werden. Die Verärbeitungskosten in der Molkerei erhöht wurden 0,20 Erhöhung der Kosten im Milchhandel 9,58 Erforderliche Gesamterhöhung 4,00 Die Verschuldung der Landwirtschaft in der Bundesrepublik nimmt, wie am Montag beim nordrhein- westfälischen Landwirtschafts- und Ernährungsministerium festgestellt wurde, stän- dig zu. Sie habe am Tage nach der Währungs- reform rund 2,48 Milliarden DM, am 1. Juli 1949 rund 3,09 Milliarden und am 1. Juli 1950 rund 3,71 Milliarden DM ü betragen. rislerung 2.35 Die Kosten für die Bekämpfung sollen, so- fern sie in einem Landkreis den Betrag von 5000 DM übersteigen, aus dem Haushalt der Kieler Landesregierung bestritten werden. Das Kieler Landwirtsckafts ministerium rechnet da- mit, daß die Milcherzeugung in Schleswig-Hol- stein infolge der immer stärker auftretenden Seuche in den nächsten Wochen in erheblichem Maße absinken wird. Hier mischt sich die Landwirtschaft ein und sagt(nicht zu Unrecht):„Wir haben in unseren bisherigen Lohnzugeständnissen, die uns gesetzlich zugestandene Erhöhung um zwei Pfennig bereits vorweggenommen und werden neuerdings von Lohnforderungen ge- plagt.“ „Die Landwirtschaft hat nichts zu klagen“, meint die Gegenseite.„Ihre Verschuldung ist gegenüber dem Jahre 1928 von 10,8 Mil- liarden Mark auf 3,71 Milliarden Mark im Jahre 1950 gesunken. Steht somit auf dem geringsten Schuldenstand seit mehr als 20 Jah- ren.“ „So kommen wir nicht weiter“, sagt der Bauer,„denn 100 Ltr. Milch repräsentierten und repräsentieren Kaufkraft“: im Jahre 1910 1928 1928 Kraftfutter 100% 31% 75% Handelsdünger 100 9% 92% 74 ⁰ Pflüge 100%0%' 75/ 50 Hufbeschlag 100/ 60/ 52 00 Gaskoks 100% 91 6 49 0 Behauptung und Gegenbehauptung, Argu- mente und Widerlegung im Milchkrieg ver- filzen sich zu einem gordischen Knoten im wahrsten Sinne des Wortes und das Hinzu- treten der Maul- und Klauenseuche sollte den beteiligten Kreisen ernste Mahnung sein, von einem Krieg, der sich nur auf Fiktionen stützt, abzulassen. Fiktionen sind es nämlich. die von den Bauern, von den Gewerkschaftlern, von den Regierungsstellen hier vorgebracht werden. Fiktionen deswegen, weil die Milchwirtschaft als isolierten Faktor in der Landwirtschaft betrachtet wird) Fiktionen auch deswegen, weils dere Handarbgiterlohn ebenso isoliert vo n den Löhnen anderer Arbeitnehmer beurtellt wird. Fiktionen auch, weil Maul- und Klau- enseuche Kostenfaktoren in der Milchwirt- schaft sind, mit denen jederzeit gerechnet werden muß. So geführt kann dieser Krieg auch nicht zu einem glücklichen Ende kom- men, gleichgültig ob mit vorstehenden Argu- menten eine Milchpreiserhöhung oder er- mäßigung ausgefochten wird. Unbestreitbar sind die Betriebskosten der Landwirtschaft enorm gestiegen. Sie betrugen Landwirtschaftsjahr Betriebskosten in Mill. Mk. 1938/39 4 040,.— 1948/49 5 830,.— 1949/50 6 580,.— Zweifellos hat die Landwirtschaft schon deswegen Anspruch darauf, daß ihrer Milch- Wirtschaft Ertrag erhöht wird. Nicht erhöht über die Grenze, die eine solche Erhöhung für die Verbraucher untragbar macht, was wie gerade der Bremer und der Düsseldorfer Käuferstreik beweisen— dazu führen würde, daß die Landwirtschaft selbst von Mutwillen geheilt wird. Unheilbar ist allerdings der Zustand, daß zwischen Landwirtschaft und Verbraucher sich eine dritte Stelle mit monopolistischer Machtausübung schaltet, nämlich die Molke- reien, deren Funktion und Existenz wesent- choslowakei für lich zur Milchverteuerung beiträgt und über die das ganze Problem eigentlich stolpert. In dem Milchkrieg sollte eine Partei Sieger sein und wenn es gerecht und wirtschaftlich zugleich zuginge, dann wäre der Sieger der Landarbeiter. Der Landarbeiter, ohne Rück- sicht darauf, ob er selbständig oder nicht selbständig erwerbstätig ist, muß endlich eine seinen Leistungen angepaßte Entlohnung be- kommen. Das ist auch deswegen wirtschaftlich vernünftig, weil der Landflucht ein Ende be- reitet werden muß. Es ist auch der Wunsch der Gewerkschaf- ten. Es ist der Wunsch aller beteiligten Kreise, nur nicht jener, die Nutznießer der heutigen Milchwirtschaftsstruktur sind. Sie haben sich bisher nicht empört, sind nicht in Streik getreten und sie nennen sich„ge- meinnützige soziale Institution“, deren Tätig- keit gar nicht auf Gewinn abgestellt ist und nur Gewinn einbringt, weil eine staatliche Ord- nung sich bemüht fühlt, einzugreifen, wo eigentlich ein Eingreifen nicht am Platze ist. F. O. Weber CSR liefert Kohle an Bayern Die Braunkohlenlieferungen aus der FTsche- die Glas- und Keramik- Industrie in Oberfranken und in der Ober- pfalz sind in diesen Tagen wieder aufgenom- men worden. Täglich treffen 3000 bis 33500 Tonnen Braunkohle in Bayern ein. Die täg- lichen Liefermengen sollen in der nächsten Zeit noch erhöht werden. In Verhandlungen zwischen der Bundes- republik und der Tschechoslowakei war Ende Juli vereinbart worden, daß Bayern in der Zeit von August bis Ende Oktober 1951 mo- eee eee ee ee ee Seite 2 natlich 117 700 Tonnen Braunkohle aus der Tschechoslowakei erhalten soll. Bis 10. August sind auf dem Grenzbahnhof Schirnding bereits wieder 13 000 Tonnen Braunkohle aus der Tschechoslowakei einge- troffen. Ursprünglich waren bei Abschluß des Kohlenlieferungsabkommens erst Lieferungen von Mitte August an vereinbart worden. Die in der vergangenen Woche aufgenom- menen Kohlenlieferungen aus der Tschechoslo- wakeli an die bayerische Industrie sind wieder eingestellt worden. Getreidebörsen Mannheim. Die lebhafte Nachfrage nach Weizen neuer Ernte und das in typischen Roggenanbau- gebieten zu erwartende Ueberangebot veranlaßt die Landwirtschaft, eine Koppelung der Weizen- und Roggenverkäufe vorzunehmen, Das Roggen- angebot ist durchaus genügend. Mit einem Ab- sinken des auf den Höchstpreis eingestellten Ni- veaus ist zu rechnen. Da die aus dem Frühdrusch angebotenen Brotgetreidepartien naturgemäß star- ken Feuchtigkeitsgehalt aufweisen, sind Landwirt- schaft. Handel und Mühlen übereingekommen, Angebote mit mehr als 17% Wassergehalt mit einem gestaffelten Preisabzug zu belegen, der mit 0, 25 beginnt und bei einem Feuchtigkeits- gehalt von 23% 3,35 DM beträgt. Die Knappheit in Futtergetreide hält an und macht sich in der Preistendenz der derzeitigen Lieferungen bemerk- bar. Sommergerste alter Ernte wurde ab Ham- burg zu 49,50 DM angeboten, neue sommergerste ab Würzburg per Oktober zu 46,50 DM. auslän- dische Gerste frei Hamburg zu 49,25 bis 49,.— PM. Für Futtergerste besteht allgemein feste Preis- tendenz bei gleichbleibender Nachfrage. Mühlen nachprodukte, vor allem Kleie für prompte Lie- ferung, sind weiterhin knapp. Eine Entspannung macht sich nur bei späteren Lieferungen bemerk- bar. Oelsaatenschrote prompter Lieferung, beson- ders Soyaschrot. zeigen feste Tendenz. Die Nach trage nach Brauerefabfällen bleibt mäßig. Der Mehlmarkt ist nach vereinzelt lebhafterer Nach- frage wieder ruhig. Am Braugerstenmarkt ist noch keine entscheſdende Belebung eingetreten. Offizielle Notierungen der Mannheimer Produk- tenbörse vom 13. August mlandsweizen 46.— DM franko Mannheim; In- landsroggen 41.— DM franko Mannheim; Brau- erste 45,50 bis 46,.— DM franko Mannheim; Fut- tergerste In- und Ausland gestrichen; Hafer In- und Ausland gestrichen; Weizenmehl Type 630 64,20 DM, Type 1050 58,70 DM; Brotmehl Type 1600 53,.— DM; Roggenmehl Type 1370 51,25 DN: Wei⸗ zenkleie mit Papiersack 27,.— bis 27,25 DM; Rog genkleie mit Papiersack 23,50 bis 24,.— DM; Wei- zenbollmehl mit Papiersack 29,50 bis 30. DM; Trockenschnitzel neu 13,.— bis 13,50 DM; Biertreber mit Papiersack 20,50 DM; Mais 48,.— bis 49,.— DRM; Rapsschrot 21.— DM; Erdnußkuchen 38. DRM; Soy aschrot 37.— bis 37,50 DM; Malzkeime 19,78 bis 20, DM; Milokorn gestrichen; Kartoffeln 6 bis 6,25 DM je 50 kg frei Mannheim; Kokosschrot ohne Sack 27,50 DM; Palmkernschrot ohne Sack 25, DM. Tendenz: stetig. 5 Frankfurter Effektenbörse vo m 13. August Die Börse zeigte bei Eröffnung ein ruhiges Aussehen. Am Montanmarkt konnten sich die am Samstag im Verkehr von Büro zu Büro genann- ten und um 1% bis 2% gegenüber Freitag erhöh- ten Notierungen halten. Elektrizitätswerte be- hauptet. Elektrische Licht und Kraft plus 1%. Am Markt für Maschinen- und Motorenwerte BMW üer neut um 10% ansteigend. Die übrigen Aktien die- ser Gruppe leicht schwankend. Von Chemie- papieren Degussa um 1% und Rütgers um 1/0 befestigt. während Goldschmidt und Schering aut Vorwochenschlußbasis umgesetzt wurden, Die übrigen Industriepapiere hatten bei ruhiger Ges schäftstätigkeit im allgemeinen nur geringfügige Veränderungen bis zu 1% nach beiden Seiten auf- zuweisen. Südzucker plus 1¼% Von Versiche- rungspapieren wurden Allianz Leben 3 DM höher mit 59 und Allianz Verein auf Basis des letzten Taxkurses mit 160 bezahlt. .» IMTELEGRAMMSTIL Sicherstellung gleichmäßiger Fettversorgung Die angespannte Devisenläge ist Ursache, daß das Bundesernährungs ministerium Ermächtigun- gen e die e stimmungen r Grad und Umfang von Produk- tion und Handel von Margarine, Speisefett und Oelen zu treffen. In das Milch- und Fettgesetz soll zu diesem Zwecke Verarbeitungsauflagen ein- gearbeitet werden. Ausgleichseinfuhren für 43 Millionen Dollar Aus handelspolitischen Kreisen verlautet: Vor kurzem fanden Besprechungen über weitere Ein. fuhren aus dem EZU-Raum statt. Die Differenz zwischen der tatsächlichen Wareneinfuhr der letz- ten Wochen und dem durch OEEC-Beschluß fest- gesetzten monatlichen Einfuhr-Plafond von 170 Millionen Dollar soll mittels Ausgleichseinfuh- ren im Betrage von 43 Millionen Dollar ausgegli- chen werden. Somit besteht Hoffnung Die internationale Rohstoffkonferenz hat be- schlossen, daß solche Folzschliffsorten, die zur Herstellung von grobem Papier und Pappen sowie synthetischen Fasern verwendet werden, nicht auf internationaler Basis zugeteilt werden sollen. Im Holzschliff- und Papierausschuß der Konferenz ist auch die Bundesrepublik vertreten. „Kostspielige“ Austerity Die verstaatlichte britische Stahlindustrie hat am Montag Preiserhöhungen für einige Erzeug- nisse bekanntgegeben. Die Preissteigerungen be- tragen bis zu 20%. Diese Entscheidung wird mit der kürzlichen Heraufsetzung der Eisenbahn- frachtraten und der Kohlenpreise begründet. Außerdem seien die Preise für importiertes Eisen- erz und Schrott gestiegen. 8 „Rentable Rüstungsindustrie Alle Verarbeitungsindüstrien in def Vereinig ten Staaten mit Ausnahme der Tabakindustrie Konnten im Jahre 1950 eine erheblich größer Gewinnquote verzeichnen als 1849. Wie aus eine veröffentlichten amtlichen Bericht zu entnehmen ist. hatte die Gewinnquote der Automobilindustrie die größte Zunahme zu verzeichnen, gefolgt von der Streichholz-, der chemischen und der Kunst- seide- Industrie. Preiskontrolle für Holz und Papier wird in Schweden wieder eingeführt. Handels- minister Ericson kündigte außerdem an, die Preis- ausgleichsabgaben für diese Produkte neu zu regeln. Trotz Einführung der Konjunktur- ausgleichsabgaben(Zweck: Inlandspreise niedrig halten) seien die Preise für Zellulose weiter gestiegen. Keine neuen Aufträge nehmen die norwegischen Werften an. Sie sind mit Bauaufträgen bis zu vier Jahren eingedeckt. Versorgung mit Schiffsblechen hat sich jedoch wesentlich verschlechtert. Entgegen Handelsver- tragsabmachungen mit Großbritannien, die Lie- kerung von 28 000 Tonnen Schiffsblechen vorsehen, wird Norwegen in diesem Jahr nur 18 000 Tonnen englische Schiffsbleche bekommen können 15 000 Wobnungsbauten in Schleswig- Holstein Der Bau von 15 000 Wohnungen im Rahmen des Schleswig- Holsteinischen sozialen Wohnungsbau- programmes sei in diesem Jahr gesichert, erklärte ein Sprecher des Landessozialministeriums, Die Landesregierung habe bisher 130 Millionen DN aus eigenen Mitteln für diesen Zweck zur Ver- fügung gestellt. bamen-sandalelten u. Ralikornia ein ens„ 5 ferren-Halnschune braun, Sportform und schlanke Torn Schunetage RO SENHTNHAIL 8 Immer billig- immer gut! Mannheim Neuostheim Feuerbachstr. 17. Tel. 41437 Waldhofstrage 133(Umbau), Telefon 3 04 85 975 Allie, l. 1 0 immer Wieder die reine Naturl In Apoth. u. Drog. 16,50 12,80 3 18 1 K RAFEITAHRE EURE 1 25,80 Motongab-vzgrzin Telefon 4 84 83. Neue Motorräder ab 10, pro Tag. 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Als öͥsterreichischer Delegierter war er Kürzlich bei der Generalversammlung der UNESCO in Paris und sprach dort über den Plan zur Bildung einer Aggressionsabwehr- bewegung. Die Antwort auf die Frage nach dem Ein- Kuß der Natur wissenschaft auf die mensch- uche Kultur läßt sich in den einen Satz zu- sammenfassen, daß wir heute am Anfang einer Entwicklung stehen, die sich erst in den nächsten Generationen stark und segensvoll auswirken wird. Der bisherige Einfluß hat sich auf einem Teilgebiet der Kultur, nämlich auf dem der materiellen Kultur, der Technik und Wirtschaft als sehr stark, auf anderen Gebieten als schwächer und nicht durchaus segensreich erwiesen. Wenn es durch kluge Lenkung gelingen wird, mit der guten und gesunden Komponente natur wissenschaft- lichen Denkens in das Gebiet der geistigen Kultur so kraftvoll einzugreifen, wie das auf dem der materiellen schon geschehen ist, dann Wird erst der Uebergang vom Mittelalter zur Neuzeit wirklich stattfinden, den unsere Historiker etwas übereilt um einige Jahr- hunderte vordatiert haben. Ueber die nachhaltige Stärke des Ein- flusses der Natur wissenschaft auf unsere Zivilisation ist wohl kaum ein Wort zu ver- lieren. Die Aenderung in der Lebensweise der Menschen, die sich seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vollzogen hat, ist radi- Kkaler und umfassender, indem sie stärker alle zivilisierten Völker erfaßt als jede andere, die irgendwann in der Geschichte innerhalb eines gleichen Zeitintervalls vor sich gegangen ist. Ein Merkmal dieser Aen- derung besteht auch darin, daß sie nicht rück- gängig zu machen ist. In anderen Belangen vollzieht sich die Entwicklung unserer Kul- tur oft wellenförmig oder in Kreisen: in Dingen des Geschmackes, der Schönheits- begriffe, in Fragen von Recht und Moral, im politischen Denken haben sich die Menschen oft wieder dem Standpunkt früherer Gene- rationen gehähert. Aber nie wieder werden Postkutsche und Segelboot die wichtigsten Hilfsmittel des Weltverkehrs werden, nie Wieder werden Oellämpchen und EKienspan die allgemein üblichen Beleuchtungsmittel Werden. Dabei stellt die technische Revolu- tion nicht nur hinsichtlich der zeitlichen, son- dern auch hinsichtlich der räumlichen Reich- Weite alles Vorangegangene in den Schatten, denn die wichtigsten unserer technischen Er- rungenschaften sind heute schon bis in die letzten Winkel der zivilisierten Welt gedrun- gen. Es besteht also kein Zweifel, daß die Dauerhaftigkeit und auch die globale Ver- breitung des Aufschwungs der Zivilisation, den die Natur wissenschaft durch ihr Kind, die Technik, verursacht hat, unvergleichlich größer ist als die aller anderen Revolutio- nen. Es sollte daher immer wieder betont werden, daß, aus weiterer Perspektive ge- sehen, die Taten der großen Pioniere der Naturforschung von Galilei und Newton an- gefangen bis Planck und Einstein für die Menschheit weit bedeutungsvoller sind als jene Feldherren, Staatsmänner und Politiker, deren Wirkungen ja doch immer lokal be- grenzt und zeitlich vergänglich gewesen sind. Der durch Jahrtausende anhaltende Eingriff in die Kultur der Menschheit, also Geschichte im großen, wird nicht von den Leuten ge- macht, die sich einbilden, es zu tun, sondern vielmehr von jenen, die, völlig abgewendet von politischem und kriegerischem Gesche- hen, die Kraft ihres schöpferischen Geistes betätigen. Die Schattenseite des tech- nischen Zeitalters Mit dem Hervorheben der Leistungen der Natur wissenschaft soll allerdings nicht gesagt sein, daß ihre Wirkung in jeder Beziehung zum Segen der Menschheit gereicht, denn neben einer Reihe von Lichtseiten weist das Leben unseres technischen und technisierten Zeitalters auch schwere Schattenseiten auf. Gewiß hat sich der allgemeine Lebensstan- dard gehoben, unsere Wohnungen sind lich- ter und luftiger geworden, die Säuglings- sterblichkeit ist zurückgegangen, das Niveau der allgemeinen Volksbildung— nicht der obersten Schichten, sondern des Durch- schnitts— ist gestiegen, der Aberglaube ist zwar nicht ganz ausgerottet, aber zurückge- drängt oder auf sublimere Formen verdrängt worden, das Blickfeld des Durchschnittsmen- schen ist erweitert worden, die Frauen von heute genießen mehr Rechte und Freiheiten als ihre Ururgroßmütter— aber bei all dem Fortschritt bleibt es immer noch zweifelhaft, ob alles in allem genommen unser Leben schöner ist als das unserer Vorfahren aus dem 18. und 19. Jahrhundert, ob die Men- schen im Zeitalter der Flugzeuge froher, besser und geistig reifer sind, als sie es im Zeitalter der Postkutsche waren. Gewiß ist unser Kontakt mit der Um- welt besser, unser Horizont weiter gewor- den, seitdem wir jederzeit im Radio hören können, was wenige Stunden vorher an wich- tigen Ereignissen in irgendeinem beliebigen Teil der Welt los war. Aber diese Verbrei- terung der Front der auf uns einstürmenden Erlebnisse geht auf Kosten der Tiefe des Erlebens selbst; zuviel Kontakt mit der Um- gebung geht auf Kosten der Selbstbesinnung, das Zuviel an Nachrichten, das Zuviel an telephonischem und persönlichem Kontakt a Feuer dn Bord von Gerhard Streichhan Großvater ließ die Zeitung mit der Mel- dung von dem großen Schiffsbrand sinken. „Eine Schande ist das!“ brummte er und blickte nachdenklich auf das große Bild an der Wand, aus dem er jugendlich forsch und 4 klotter Steuermannsuniform herunter chelte.„Da Haben sie heutzutage Feuer- Jjöschboote mit modernen Löschgeräten und Was weiß ich alles, da loben sie ihre Neu- zeit und ihre Technik— und dann sind nicht mal vier von diesen Feuerlöschbooten in der Lage, einen lumpigen Schiffsbrand zu löschen!“ 5 „Aber, Opa“, gab ich zu bedenken, viel- leicht hatte das Schiff eine besonders leicht brennbare Fracht an Bord?“ Großvater paffte eine entrüstete Rauch- Wolke ins Zimmer. „Wir hatten damals Baumwolle geladen“, rlef er,„und ist das etwa keine leicht brenn- bare Fracht? Siehst du, das war damals, vor zwanzig Jahren, dicht vor der ostafrikani- schen Küste, bei Sansibar. Ich war damals Steuermann auf der„Rosalie“, einem kleinen, alten, wackligen Kasten. Erinner mich, als wär's eben gestern gewesen: s War eine von diesen hellen, klaren Tropennäch- ten, und ich hatte gerade Wache, als plötz- lieh mittschiffs der Ruf ertönte:„Feuer an Bord!“. Glaub mir, ich bekam einen ordent- lichen Schreck und war einen Augenblick Wie gelähmt!“ Großvater machte eine kurze Pause und nahm wieder einen tüchtigen Zug aus der Pfeife, dann fuhr er fort: „Es dauerte keine halbe Minute, da War's lebendig auf dem ganzen Schiff. Der EKäpten war geistesgegenwärtig genug, die richtigen Befehle zu geben. Die gesamte Mannschaft wurde zum Löschen eingesetzt. Der Brand war ausgerechnet im Laderaum ausgebrochen und breitete sich schnell aus— kein Wunder bei der Ladung! Bald War das Schiff in beißende Rauchwolken eingehüllt, die die Löscharbeiten noch er- schwerten. Aber unsere Mannschaft war nicht faul, mein Lieber! Die Leute rasten hin und her, die Pumpen stampften, Was- sereimer und alle möglichen Gefäße flogen von Hand zu Hand— immer mehr Wasser ergoß sich in die lodernden Flammen. Zu- erst sah's sehr brenzlig aus, als könnten wir das Feuer nicht bändigen; die Flam- men fraßen sich mit Sturmeseile weiter und weiter.„Jungs, pumpt!“ brüllte der Käpten durch den Lärm. Und:„Mehr Was- ser! Schneller! Mehr Wasser!“ Aber, ver- jag dich darauf, unsere Leute arbeiteten wie die Teufel! Und, siehst du. mein Junge, Was eure neuzeitlichen Löschgeräte und Spritzen und all das Zeug nicht fertig- brachten, das schafften wir damals mit un- seren primitiven Mitteln: Wir gossen soviel Wasser in die Flammen, daß das brennende Schiff tatsächlich gelöscht wurde!“ Mit einem tiefen Atemstoß beendete Grohßvater seine Erzählung. „Alle Achtung, Opal“ sagte ich aner- kennend.„Und dann konntet ihr eure Fahrt fortsetzen?“ N „Leider nicht“, schnaufte Großvater, „denn den Brand hatten wir zwar ge- löscht— aber durch das viele Wasser ist der Kahn dann leider ab gesoffen 5 Lena und die Cauberstadt EIX RHEIXISCHER RKIRMESROMAX VOX HEIX RICH RUMPEE 4. Forta. Copyright by Deutscher Verlag, Berlin Trotz dieser nicht eben glänzenden Zu- kunftsaussichten lebten weder Carlotta noch ir Sohn Hannes in besonders gedrückter Stimmung. Es war nicht Leichtfertigkeit, die sie in all ihrem Elend beschwingte, son- dern die göttlich- anspruchslose Zufrieden- heit des Südländers, gehoben durch den rheinischen Humor; heute war man satt S2 worden, warum sollte es morgen anders sein? Und während den Hannes sein ju- gendlicher Uebermut über alle Sorgen und Schwierigkeiten hinweghob, besaß seine Mutter eine andere, ganz geheime Kraft- reserve in den vielverheißenden Zukunfts- deutungen, die sie sich jeden Abend aus den Karten holte und an die sie mit der ganzen Leidenschaft ihres Heimatlandes blind glaubte. Darüber sprach sie nie. Teils aus Angst, das langsam, doch todsicher auf sie zuschwebende Füllhorn Fortunas dadurch aus der Richtung zu stoßen, teils aus einer unbedingten Verschlossenheit, die zu ihren Haupteigenschaften zählte. Mit ihrem verschlossensten Gesicht saß sie hinter der Kasse, als die Besucher der Zehn-Minuten-Vorstellung das Zelt ver- liegen, je nach Anlage belustigt oder ent- täuscht. Unbewegten Gesichtes sah sie auch die schöne Blonde mit ihrem Begleiter wie- derum fast als letzte herauskommen. Han- nes überreichte mit einem Scherzwort das ge wechselte Geld, und das Mädchen, durch seine Feuerblicke abermals verwirrt, han- tierte so ungeschickt mit der neuen Tasche, daß; sie zu allem Ueberfluß noch auf den Boden fiel. Während Hannes dem sich gleich- falls bückenden Freund oder Bräutigam elegant zuvorkam, verzog Mamma Carlotta ironisch den Mund: ungeschickt war die Schöne auch! Das pflegte oft Hand in Hand zu gehen. Die Schöne war blutrot geworden. Sie 26gerte, überlegte, kramte wieder ein Geld- stück aus der Tasche, doch Hannes entfernte sich lachend vor dem beabsichtigten Trink- geld. Carlottes Miene atmete kalte Ver- achtung; sie übersah des Mädchens scheu angedeuteten Gruß eisig. Der Begleiter war bereits ungeduldig die Stufen hinunterge- Sangen, doch bevor der Trubel des Jahr- marktes die beiden ergriff und aller Vor- aussicht nach für ewig wieder aus ihrem Gesichtskreis spülte, vernahmen Carlottas Ausgezeichnete Ohren ein paar spöttische Worte, die er an die Blonde richtete:„Denen kehlt bloß noch euer Gerade setzte das aus drei Mann be- stehende Orchester des gegenüberliegenden Unternehmens, Mumie von Baroda- mit dem Einleitungskonzert ein und verschlang den Rest. Wütend blickte Carlotta hinüber. Denen fehlt bloß noch euer. 2 Was denn? mit unseren Mitmenschen hindert uns daran, uns in ein Buch oder ein Problem wirklich Sründlich zu vertiefen, und wer nicht gerade arbeitslos und darum todunglücklich ist, stöhnt unter der Last der beruflichen oder Sesellschaftlichen und anderen Verpflichtun- Sen. Zu nichts Zeit zu haben, dauernd be- schäftigt zu sein, ohne dabei wirklich etwas Gründliches leisten zu können, das ist die Modekrankheit unserer Tage. Das seelische und geistige Klima unserer Zeit ist nicht ge- sund, daher auch der chronische Pessimismus, den man gerade bei vielen Intellektuellen beobachten kann. Das sind die beiden Seiten, die Licht- und die Schattenseiten der Wirkung, welche die Natur wissenschaft indirekt auf dem Wege über die von ihr geschaffenen Technik auf unser Leben ausübt. Gibt es daneben noch eine direkte Einwirkung? Wie haben die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse das Geistesleben der Menschen beeinflußt? Nun, sie haben wohl wesentlich dazu beigetragen, die Religion, deren Macht schon vor Galilei und Newton durch andere Ursachen ins Wan- ken geraten war, aus ihrer dominierenden Stellung zu verdrängen, ohne als Ersatz da- für etwas Positives geboten zu haben. Im übrigen muß man sich als ganzes oder ein- zelne ihrer Zweige spielen, darüber klar werden, auf was sich der Einfluß beziehen Soll, von dem die Rede ist. Das große Weltgeschehen, die Schicksale der überwiegenden Bevölkerungsmehrheit unterliegen überhaupt so gut wie gar nicht irgendeinem direkten Einfluß der großen Geister der Menschheit. Es klingt sehr schön, Wenn man sagt, daß irgendwelche Geistes- heroen wie Kant oder Goethe einem Zeitalter den Stempel ihres Geistes aufgeprägt haben. Aber realistisch und nüchtern betrachtet, liegt der Fall so, daß jene hauchdünne Schicht von Intellektuellen, die zeitweise unter einem solchen Einfluß stand, sich viel- leicht einbildete, der Repräsentant der be- treffenden Generation zu sein, in Wirklich- keit aber doch eine vom übrigen Volkskörper mehr oder minder isolierte und daher prak- tisch ohnmächtig und einflußglose Klasse blieb.(Fortsetzung folgt.) Anton Feuchtmayer: Anna Selbdritt Dem Barockbildhauer Joseph Anton Feucht mayer, dessen bedeutendste Schöp- fung,— Hochaltar, Gestühl und Stukkaturen der Klosterkirche Birnau,— eines der wert- vollsten heunsthistorischen Besitztümer des Bodenseegebietes genannt werden darf. ist eine Ausstellung gewidmet, die die Stadt Ueberlingen unlängst in inrem schönen Hei- matmuseum im Reichlin-Meldeggschen Patri- zierkaus eröffnete. Unser Bild zeigt die wun- dervolle, fast lebensgroße Gruppe der Anna Selbdritt aus der Luciuskapelle in Ueberlin- gen. Die Feuchtmaper- Ausstellung, für deren eindrucksvollen und geschmackssticheren Auf- bau der in Meersburg ansässige Berliner Kunsthistorixer Dr. Walter Grie bert ver- antwortlich zeichnet, wird bis Ende September geöffnet sein. Foto: Siegfried Lauterwasser Fritz Spannagel 60 Jahre alt Ein Architekt von ungewöhnlichem Ver. ntwortungsbewußtsein gegenüber den Kull. turellen und sozialen Aufgaben der Zeit ein Meister stilvoller Raumkunst, Verfasser international anerkannter Standardwerte über maßgebliche Sachgebiete des Bauhand. Werks, ein schöpferischer Mensch von starker persönlicher Prägung: das alles ist Fritz Span nagel, der am 13. August auf Schloh Ittendorf bei Markdorf seinen 60. Geburtz. tag beging. Das Land am Bodensee ist Seit Jahrzehnten Heimat und wesentliche ir. kungsstätte, zugleich Erfüllung einer Fam. lientradition, die seit vielen Generationeg im Badischen wurzelt. Unvergessen bleibt Spannagels achtjährige Lehrtätigkeit an der Landeskunstschule Karlsruhe, wo er al Leiter einer Meisterklasse wirkte, bis ihn 1928 die Stadt Berlin zum Direktor ihrer höheren Fachschule für Möbelbau und Innenarchitektur berief: ein Auftrag, desen umfassende organisatorische und erzieherl. sche Auswirkungen sich bereits deutlich ab. zeichneten, als die politischen Ereignisse von 1933 dieser akademischen Laufbahn ein Ende setzten und Spannagels Weg in anderg Bahnen lenkten.— Aus der Reihe seiner Bücher seien genannt:„Der Möbelbau“, en Fachbuch für Tischler, Architekten und Lehrer;„Unsere Wohnmöbel“, ein Auf. klärungsbuch für den Laien;„Das Drechs. ler werk“, ein Fachbuch für Drechsler, Lehrer und Architekten;„Gedrechselte Geräte“, eh Aufklärungsbuch für den Laien mit einer Einführung in die Kultur- und Stil geschichte der Drechslerei;„Der junge Schreiner“, en kleines Handbuch für Handwerk und Schule Von dem dreibändigen grundlegenden Fach. Werk„Die Bauschreinerei“ liegt bisher der 1949 erschienene und dem Altmeister Heinz Tessenow gewidmete erste Band„Türen und Tore“ vor. Margot Schubert Der Goethepreis der Stadt Frankfurt wind erst wieder arn 28. August 1952 vergeben wer⸗ den. Der Kulturdezernent der Stadt Frankfurt, Dr. Karl vom Rath, teilte mit, die Auszeich⸗ nung solle nicht mehr alljährlich, sondern in einem Abstand von etwa drei Jahren verliehen werden, um einer Inflation kultureller Aus- zeichnungen vorzubeugen. Den letzten Goethe. Preis erhielt 1949 Thomas Mann. in der Heimat der falschen Zähne Das Fürstentum Liechtenstein, er wandert von Thaddäus Tr ol „Kommt in's schöne Liechtenstein Wo man noch kann glücklich sein!“ (Werdevers auf einem Hotelprospełt) „So, da sieht kein Mensch, daß er falsch ist“, sagte Helmut und betrachtete wohl- gefällig sein Werk. Helmut ist kein Falsch- mürizer, sondern mein Zahnarzt. Er hatte seine Fälschung in Form einer Jackett- krone in meinem Munde angesiedelt. Der Zahn war damit zu einem Teil mei- ner selbst geworden, und da ich mich für meine Herkunft interessiere. übertrug sich dieses Interesse auch auf den neuen Zahn. „Er stammt aus Liechtenstein,“ erläuterte Helmut. Liechtenstein exportiere, mich das Lexikon, künstliche Zähne und Künstliche Därme. Erstere für den Men- schen, letztere für die Wurst. Außerdem liefert Liechtenstein Briefmarken und Zei- tungsenten. So kam zum Beispiel nebst den falschen Zähnen die falsche Meldung aus Vaduz, der Dirigent Herbert von Kara jan sei Liechtensteiner Staatsbürger ge- worden, weil ihn in Oesterreich die Steuer- last erdrücke. Ich beschloß nach Liechtenstein zu fah- ren, um die Heimat meines Zahnes kennen- zulernen. Das Fürstentum ist ein winziges Gebilde, eingeklemmt zwischen Voralberg und die Schweiz, lieblich anzuschauen. Der Rhein ist Liechtensteins Grenze, nicht Liechtensteins Strom, und keiner will des Stromes Hüter sein, denn nach der Schweiz zu ist das Land offen und wird von keinem Zöllner bewacht. so daß Zähne, Schweizer Franken und Därme un- gehindert über die Brücken wandern kön- nen. Ein Tagesschein für den Besuch der 157 kürstlichen Quadratkilometer kostet anderthalb Franken. Gleich nach der österreichischen Grenze kommt die Landeshauptstadt Vaduz und leich nach Vaduz kommt die Schweiz. In Vaduz ist man zunächst vaduzt, weil die Hauptstadt nur 1500 Einwohner hat. Veber der Stadt thront das Schloß, ge- halten von einem Felsen und von der Treue zum Herrscherhaus. Das Schloß ist so belehrte alt und gepflegt, es enthält viel echte Go- tik und Renaissance und eine Zugbrücke. Im Schloßhof stehen vier historische Kano- nem, an die ein Wolfshund angebunden ist, der viel bellt und sich hinter den Kanonen versteckt. Seite 1864 hat Liechtenstein keine Wehrmacht mehr, nur noch neun Polizisten. Der letzte Soldat ist überall käuflich, auf Postkarten natürlich, denn er starb vor ein paar Jahren und sieht mit seinem doppel- enidigen Bart wie Kaiser Franz Josef aus. Oh daß man doch den letzten deutschen Soldaten auch bald auf Postkarten ver- treibe! Weil es keine Liechtensteinische Armee mehr gibt. droht auch den Preu- Ben keine Gefahr. obwohl 1866 vergessen wurde, zwischen ihnen und den Lichten- steinern Frieden zu schließen. Aber man- gels Masse an Wehrmacht auf beiden Sei- ten ist kaum mehr zu erwarten, daß die Kampfhandlungen wieder aufflackern. Auf dem Wehrgang des Schlosses blühten Ge- ranien und ein Kammerdiener in fraise- farbener Jacke begoß sie mit nobler Lange- weile. Eine sehr schöne und sehr schlanke Dame mit Brille schritt über den mittel- alterlichen Schloßhof, öffnete eine Tür und verschwand in einem Lift aus weißem Schleiflack. Es war die beliebte Fürstin. Ein rheinisches Mädel bei rheinischem Wein kann men auch in Vaduz besingen, denn dort wächst ein guter Tropfen. Das Land hat 13 000 Einwohner und 20 Be- amte genügen, um es zu verwalten. Ob Liechtenstein deshalb frei von Staatsschul- den ist? Der Landtag besteht aus einem größeren Zimmer voll FHerrscherbildern. 15 gemäßigte Abgeordnete spalten sich in Zwei gemäßigte Parteien. Alle Liechtensteiner Einwohner außer dem Fürsten und dem Regierungschef scheinen Ospel zu heißen. Regierungschef Frick sieht so freundlich und zuverlässig Wie ein Schweizer Fabrikant aus, der mit seinen Arbeitern zusammen in Hemds- ärmeln Frühstückspause macht. Er beant- wortet mit einem kleinen Lächeln die indiskretesten Fragen. Er erzählt, daß der höchste Steuersatz neun Prozent beträgt. So ein Idiot! Konnte er nicht lauter spre- chen? Augenblicklich war sie überzeugt, daß ir da etwas unerhört Wichtiges entging. Ihre Augen suchten das Paar in der vor- überstreifenden Menge, einmal sah sie noch den silberblonden Schopf unter dem rosa Hut auftauchen, dann war er weg. Als die Blicke der Frau zurückkehrten, trafen sie ein zusammengefaltetes Stück Zeitung nahe der Stelle, wo das Mädchen soeben die Tasche hatte fallen lassen. Carlotta stand auf und griff nach dem Blatt. Sie entfaltete es mechanisch, ohne be- sondere Neugier, ihre Gedanken zogen hin- ter den beiden her, und was sollte so ein Stück Zeitung groß enthalten? Sofort flel ihr ein rot angestrichenes Bild ins Auge, darauf vor bäuerlichem Hintergrund ein Mädchen neben einem anscheinend neuge- borenen Kalb zu sehen war. Sie las: Auf dem Hofe D. im Oberbergischen Wurde ein Kalb mit fünf Beinen geboren. Mutter und Kind befinden sich wohl. Einen Augenblick stand die Frau be- wegungslos, dann gab es ihr einen Ruck: in dem Mädchen des Bildes hatte sie die Silberblonde erkannt. Mamma Carlotta war ein Mensch der blitzschnellen Entschlüsse. Einen Atemzug, nachdem sie die Mitteilung verdaut hatte, griff sie wieder nach rückwärts, in den verschlissenen Samtvorhang.„Hannes!“ schrie sie, und Alarm war in ihrer Stimme. Der Ruf verhallte, jetzt dröhnte ja die künfmännerstarke Blechmusik vom Podium des Maharadschas von Vitnapur herüber. Die vier Grazien aus Dalmatien. die ihre rätselhafte Schönheit umsichtigerweise un- ter Schleiern aus rosa Gaze verborgen hielten, verübten dort oben durch mecha- nisches Schwenken und Drehen ihrer voll- reifen Körper eine Art Ballett. bei dem sie sich mehrfach, zweifellos in verführerischer Absicht, doch mit gedämpfter Wildheit, hintenüber beugten. Zum Schluß umrahm- ten sie, auf antiken Sofakissen kniend, ihren Herrn und Gebieter. der, die Augen und ein unwahrscheinlich blinkendes Schwert rollend, sie grausam zu bedrohen schien und in Wirklichkeit natürlich nichts anderes bedrohte als die Börse der Neu- gierigen. Zornig sprang Mamma Carlotta auf. Beim Zurückreißen des Vorhangs prallte sie heftig gegen Pröff, der aus dem Zelt- innern kam und mit seinem irgendwie gut- mütig leidend wirkenden Clownsgesicht hingebungsvoll an einer aufgespalteten Kokosnuß schlürfte. Ohne es zu wollen, schleuderte er mit seinem Reifenwanst die hagere Chefin heftig zurück, die Kokos nuß fiel zu Boden. rollte bis zur Treppe, die Stufen hinunter. und es war von un- beahsichtigt drastischer Komik, wie der dicke Mann hinter ihr herlief: eigentlich hätte er das zu seiner Nummer machen missen. Leider hatte die Chefin zur Zeit kein Auge dafür. Hannes!“ wiederholte sie schrill. Aus dem Hintergrund des leeren Zeltes kam Hannes mit nacktem Oberkörper und triefend nassem Gesicht. Er hatte den Kopf in ein Waschfaß gesteckt. und so angebracht eine solche Abkühlung auch sein mochte, Carlotta fand sie jetzt äußerst überflüssig. Immer, wenn man den Burschen gebrau- chen konnte, war er nicht zu haben.„An die Kassel“ herrschte sie ihn an. Sie raste auf ihren ebenso hohen wie schiefen Ab- sätzen klappernd zur Treppe, stürzte sich hinunter, rücksichtslos warfen ihre langen schwarz umkleideten Arme die Kirmes besucher hinter sich. ein Strudel von be- „Wie wird man Liechtensteiner, Hert Regierungschef?“ „Oh, wissen Sie, da sind wir sehr wäh- lerisch. Da wir selbst sehr fruchtbar sind bleiben wir Selbstversorger. Jedes Jahr bürgern wir höchstens zwei bis drei Perso- nen ein. Die sollen zwei Jahre hier gewohnt haben und 30 000 Franken in unsere Wohl- kahrtskasse zahlen. Aber wenn uns ein Kopf gefällt, dann machen wir es manchmal auch einfacher und billiger“. 5 „Gibt es auch Arbeitslosenunterstützung! „Das wäre ein zu großes Risiko, das können wir uns nicht leisten“,„Wieviel Arbeitslose haben Sie?“„Keine!“ Nach der Kapitulation flüchteten 600- Wlassow- Kosaken in das Fürstentum und wurden dort entwaffnet. Die Russen ver- langten ihre Auslieferung. Regierungschef Frick zum General:„Exzellenz, wir liefern ihre Landsleute gern aus, wenn diese es wünschen“. Sie wünschten es nicht, Das kleine Land schenkte den Flüchtlingen 600 Fahrscheine nach Argentinien. Zweiter Klasse. Das ist die Demokratie und die Humanität, über die in anderen Ländern 80 viel geschrieben wird. In Liechtenstein wird sie geübt. „Und wie unterscheiden sich die beiden Parteien voneinander, Herr Regierungs- chef?“„Eigentlich kaum. Kein Mensch würde es merken, wenn ich plötzlich nach dem Parteiprogramm der Opposition weiter- regierte“. Glückliches Land! „Glückliches Land“, sagte auch Senator Ackermann aus München in einer Rede, in der er sich für die Liechtensteiner Gast- freundschaft bedankte. Schon von Kindes- beinen an ist für uns Liechtenstein wie ein Märchen, weil wir es von der Schule her durch den Roman von Wilhelm Hauff kennen“. Alle Anwesenden feixten. Denn sie alle außer Senator Ackermann, wußten, daß Hauffs Lichtenstein(ohne e) mit Liechten- stein so viel gemeinsam hat wie ein Patent- koffer mit dem Physiker Pettenkofer. Haufſs Roman meint nämlich die Burg Lichtenstein auf der Schwäbischen Alb. 00 lustigter Empörung brandete hinter det nervöser Pleureuse her. Hannes vollendete, halb auf dem Fo. dium, zuerst einmal seine Toilette, indem er ungeniert vor all den Menschen enn frisch gewaschenes Hemd von übertrie- benem Rosa über den Kopf 20g. Dann setzte er sich mit einer neuen Zigarette achselzuckend hinter das Pult: Carlotta war doch manchmal total verdreht! An der Ecke, wo die Silberblonde ge- wesen War, vor zwei. drei Minuten noch, erkannte Carlotta schnell die Aussichts- losigkeit ihrer Suche. Blonde Mädchen, rss Babuhüte gab es unzählige. Jede 7 wäre sinnlos gewesen. Vor ihr lag die mi fleischfarben lackierten. strotzend üppiten Holzbildnissen reiferer Elfen. mit 1 den von elektrischen Lampen und 2 1 Spiegeln überreich geschmückte 1 fassade von Millahrs Biosltope Ahe gen Das war der Schwindel mit den leben- b Fotografien, den auch Carlotta noch e durchschaut hatte, da strömte es natür 1 wieder hinein. Und erst das zweite 1 schloß, Olverbecks Berg- und Talbahn m dem Gedröbne ihrer mechanischen 2 orgel und der alle paar Minuten schau lich aufheulenden Dampfsirene. mit 15 Rasseln ihrer bergauf, bergab e nymphengekrönten Muschelwagen, da mi Tausende von Luftschlangen flattern, 1 dem unaufhörlichen Zustrom des Fu 11 kums— das beste Geschäft auf der 5 555 Wie immer! dachte Carlotta. 85 Nervosität neidisch. Ja, da lag e Bude, Karusell an Karussell. da Wir 5 Hunderte von Menschen durcheinange 1 nur ein außergewöhnlicher Zufall 3 55 die Blonde noch einmal in den Weg fü Kkörinen. Fortsetzung folgt) . 8 sische erklä die des Vorsc Has staat! Vorsc leiter der beruh Schlag Weite tische Paten nicht I. Aug erhöht