inge Hen as Ballett dberg. ik, Oper unheimer Landes. rette von Bühnen: von Kurt nidtmann. ne):„Der Autors P. gen:„Der arcel. „Der Igel sar Bres. „Die Lie- ster Neu- aer:„Der Michael ettember⸗ essiekers Jero und Staats- Eyerett Für das Anrufung r Klebes. Alkestis“, 0 Michael eee Süs deut g Marie-“ ain Stelter I Fried- und Fink lackvoller ner, bis- ur durch. Alten sich eitinstru- deingefüll gen am ten Inter- nes hät- n Lieder un.— In hen kurde dart u . Es sind flüchtigem früheren 80 leicht tin Stein. ze dieser entwaff⸗ c. o. e. ——— der Fe- zeugt a Erwerb um dor, ren und g— her- sehens in ameriks- ersteller ung nach esteuropꝭ yerde un- Ufa-Fnt⸗ alten sel 1 Ankauf beteiligen aft en ische Re- litik“ ein. entlichten folgende chaft. gebot Ing. splanuns Preisbil- Lebens ist. Die Produk- WMelheiten önne sol von den n zusam- m jenen ren. Ein 5 soll je, en Staab Jugosla- Atsstelel leibt del nd ihren 0 f gerausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser; chefredakt.: E. F. v. Schilling, Stellv.: Dr. K. Ackermann. Politik: E. Schäfer, H. H. Hausser; Wirtschaft: F. O. Weber; feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokal: pr. F. W. Koch, M. Eberhardt; Ludwigs- hafen: H. Schneekloth; Frau: H. Hoff- mann; Sport: H. Schneekloth; Soz.-Red.: F. A. Simon. Chef v. Dienst: O. Gentner. Bankkonten: Südwestbank, Allg. Bank- gesellschaft. Städt. Sparkasse, sämtl. in Mannheim. Bezirkssparkasse wein heim, Postscheckk.: Karlsruhe Nr. 300 16, Ludwisshafen am Rhein Nr. 267 43. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6 Telefon 4 41 81-54 Heidelberg. Rohrbacher Str. 5-7 Tel. 4440 Ludwigshafen /Rh., Rheinstr. 37„6 27 68 Bezugspreis: Monatl. DM 2, 30 zuz. DM-, 40 Tragelohn. Postbezug mtl. DM 3, 20 zuz. DM.,54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 4.- einschl. Porto. Bei Abholung im verlag oder in den Agenturen DM 2,80. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 9. Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises. Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der verlag keinerlei Gewähr. ee b. Jahrgang/ Nr. 199 Einzelpreis 15 Pf. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag, 28. August 1951 Kommunistische Bedingungen für weitere Verhandlungen Kaesong-Zwischenfall soll erneut untersucht werden/ Ridgways Antwort als unbefriedigend zurückgewiesen TO k io. (UP) Die Kommunisten haben am Dienstagvormittag(Ortszeit) offiziell die Stellungnahme General Ridgways zu dem angeblichen Bombenangriff auf die neutrale Zone von Kaesong als„völlig unbefriedigend“ zurückgewiesen und zugleich als Voraussetzung für die Wiederaufnahme der Waffenstillstandsbesprechungen die Entsendung alliierter Verbindungsoffiziere gefordert, untersuchen zu lassen. In einer Note des nordkoreanischen Mi- nisterpräsidenten Kim Il Sung und des Ober- befehlshabers der chinesischen„Freiwilligen- verbände“, General Peng Teh-Huai, die über Radio Peking verbreitet wurde, wird darauf hingewiesen, daß die kommunistische Waf- kenstillstandsdelegation noch in Kaesong auf die Vertreter des UNO- Oberkommandos warte, um eine genaue Ueberprüfung der Bombenabwürfe durchzuführen. General Ridgway habe die kommunisti- schen Vorwürfe entweder„abgestritten oder nicht beantwortet“. Die Verantwortung für einen endgültigen Zusammenbruch der Waf- kenstillstandsverhandlungen würde einzig und allein auf den Oberkommandierenden der UNO- Streitkräfte fallen. In der Note wird erneut betont, daß es sich bei den Neu- tralitätsverletzungen um eine vorsätzliche Aktion der UNO- Streitkräfte gehandelt habe. Die Botschaft stellt die Antwort der Kom- munisten auf die Note General Ridgways Zentralkomitee deutscher Katholiken? Fulda.(UP) Die Fuldaer Bischofskon- ferenz 1951 hat, wie aus zuverlässigen Quellen verlautete, die Bildung eines„Zen- trälkomitees der deutschen Katholiken“ be- fürwortet, das in Form einer Arbeits- gemeinschaft die„verschiedenen im Aposto- lat der Kirche tätigen Kräfte, Organisa- tionen und Werke“ zusammenfassen soll. Der deutsche Episkopat wird bei diesem Komitee durch eine aus den Bischöfen von Fulda, Würzburg, Speyer und Münster ge- bildete Bischofs kommission vertreten sein. ferner wurde eine Neuordnung der bischöf- hen Referate beschlossen und zu diesem Weck acht Bischofskommisionen gebildet, das gesamte Gebiet des religiôsen lebens beobachten sollen. Mexiko City. Der Hurrikan in Niederkali- kornien im Westen Mexikos hat sich am Mon- tag gelegt und ist nach dem pazifischen Ozean 20 abgedreht. In Mexiko beseitigt man noch die Schäden. die der tropische Sturm in der vergangenen Woche angerichtet hat. Die Zahl der odesopfer soll sich nach neuen Berichten auf 205 erhöht haben. Washington. 58000 amerikanische Kupfer- arbeiter sind in den Streik getreten, um ihre Forderung nach höherer Bezahlung und Ver- besserung ihrer Arbeits- und Lebensbedingun- gen durchzusetzen. Es wird erwartet, daß durch den Streikbeschluß innerhalb von 48 Stunden 90 Prozent der für Rüstungszwecke wichtiger Kupferer zeugung der USA ausfällt. 5 Belgrad. Die chilenische Regierung hat nach vierjähriger Unterbrechung die diplomatischen Beziehungen zu Jugoslawien wieder aufge- nommen. Duisburg. Die „Hüttenwerk Oberhausen AG.“ in Oberhausen und die„Niederrhei- nische Hütten AG.“, Duisburg, vormals Hüt- tenwerk. Niederrhein AG., wurden am Mon- tag im Zuge der Neuordnung der westdeutschen Montanindustrie gemäß Gesetz Nr. 27 der alli- jerten Hohen Kommission gebildet. Die Hüt⸗ tenwerk Oberhausen AG. ist aus dem Kom- plex der Guten Hoffnungshütte(Oberhausen) ausgegliedert worden. Kiel. Der„Stahlhelm-Bund der Frontsol- daten“ verfügt bereits über 100 000 Mitglieder im Bundesgebiet, wie der erste Bundesvor- sitzende, Karl Simon(Köln), auf einer Lan- deskünrertagung in Ciel bekanntgab. Der „Königin-Luise-Bund“ soll ebenfalls in Kürze Wieder gegründet werden. Berlin. Vor dem Westberliner Landgericht Moabit begann am Montag ein Prozeß gegen vier Angestellte des sowietisch kontrollierten Berliner Rundfunks“, denen gemeinschaft- cher Menschenraub vorgeworfen wird. Sie werden beschuldigt, am 1. Sept. v. Js. einen Flüchtling aus dem Uranbergbaugebiet der Sowjetzone in den Sowietsektor verschleppt und dort der Volkspolizei übergeben zu haben. UP/ dpa nemmmumnmummmmunumunummmnmmmmmmeeeeeeeee Deulsche ox-NAmaleute giegien Amerika verlor 8:12 gegen Deutschland In Wiesbaden standen sich am Montag- abend vor über 6 000 Zuschauern Deutschland 5 Amerika in einem Amateurboxländer- dient gesenüber. Die amerikanische Stattel. le als zur Zeit stärkste der Welt angesehen Wird, verlor im Gesamtergebnis 12:8 Punkten. Bevor die Kämpfe begonnen hatten, führte Deutschland 2:0, da der Amerikaner Jesus Gantan) das Limit beim Einwiegen um ein ilo überschritt. Die einleitende Fliegenge- Wichtsbegegnung gewann der deutsche Meister Edgar Basel aus Mannheim gegen William Peacock nach Punkten. Obwohl die Deut- schen bei der Vorstellung nervös gewirkt hat- en, gewannen anschließend“ Bieber Feder) 55 Grabarz(Leicht) ihre Kämpfe gegen W und MeGuiggan. Damit stand es 8:0 ur Deutschland! Nicht endenwollender Jubel begleitete dann den Punktsieg des deutschen ubopameisters Schilling über„Killer Hack- ner“ Halbwelter). Deutschland führt nun 10.0. Die letzten fünf Kämpfe, von denen Deutsch- 120 einen, Amerika vier gewann, lagen bei daktionsschluß im einzelnen noch nicht vor. um den Vorfall nochmals vom vergangenen Samstag dar, in der die kommunistischen Beschuldigungen als„ab- surd“ bezeichnet wurden. Wenige Stunden vor der offiziellen Ant- wort aus Peking hatte der Oberbefehlshaber der UNO- Streitkräfte der Front einen Be- such abgestattet. Ridgway kehrte anschließend Wieder nach Tokio zurück. Die Frontlage Zusammen mit der offiziellen Antwort- note wird von den Fronten verstärkter kom- munistischer Widerstand gemeldet. Aufklä- rungsflugzeuge berichten von einem dichten Nachschubverkehr hinter der kommunisti- schen Front. Bomber und Kampfflugzeuge griffen bei Tag und Nacht die gegnerischen Nachschubstraßen und Eisenbahnlinien an und haben in den letzten 24 Stunden min- destens 1500 gegnerische Fahrzeuge vernich- tet oder beschädigt. Langstreckenbomber setzten ihre Angriffe gegen das kommunisti- sche Hinterland fort. Besonders an der Ost- kront hat sich der kommunistische Wider- stand erheblich versteift. Verschiedene Er- kundungsvorstöße des Gegners brachen un- ter dem schweren Abwehrfeuer der alliierten Artillerie zusammen. Alle Vorbereitungen auf der Gegenseite deuten darauf hin, daß jederzeit eine neue Offensive anlaufen kann. Kim Il Sung warnte vor der verstärkten Luftflotte der Kommunisten, deren Schlag- kraft den Alliierten zu Bewußtsein kommen werde, falls die Besprechungen endgültig scheitern sollten. In den letzten 24 Stunden wurden von den Kommunisten folgende Vorwürfe erhoben: 1. 21 Bewaffnete Amerikaner und Süd- koreaner seien am Samstag in die neutrale Zone von Kaesong eingedrungen und hätten versucht, die kommunistische Militärpolizei zu„ermorden“. 2. Sieben amerikanische Kampfflugzeuge hätten am Samstagabend das Gebiet von Kaesong überflogen. 3. Am Donnerstag und Samstag sollen amerikanische Flugzeuge die Küstengebiete der chinesischen Provinzen Kiangsu, Chan- tung und Tschekiang angegriffen haben. 4. Die amerikanischen Streitkräfte hätten Während der Waffenstillstandsverhandlungen bakteriologische und chemische Waffen zur „Ermordung und Terrorisierung der Bevöl- kerung“ verwendet. Suezkanal im Brennpunkt Alexandrien.(dpa) Auf zwei internatio- nalen Konferenzen wurde am Montag über die umstrittene Frage der von Aegypten verhängten Beschränkungen der Tanker- schiffahrt durch den Suezkanal nach Israel diskutiert. Während sich der Weltsicher- heitsrat am Montagabend in New Vork mit dem britisch-französisch- amerikanischen An- trag auf Aufhebung der Beschränkungen befaßte, trat am Montagabend in Alexan- drien der politische Ausschuß der Araber- liga zu Beratungen über die gleiche Frage zusammen. Wie aus Alexandrien verlautet, würde Aegypten keine Entscheidungen des Sicherheitsrates annehmen, die die ägyp- tische Souveränität über den Suezkanal ein- schränken. Aegypten will die anderen Mitglieder der Araber-Liga bitten, mit ihm gemeinsam beim Internationalen Gerichtshof im Haag gegen die von Großbritannien, den USA, Frank- reich und den Niederlanden gestützte Ent- schließung gegen die Kanalblockade zu protestieren. Aegypten macht geltend, daß diese Mächte in der Streitfrage Partei seien. Mur linanzstaike Länder können bestehen Kaufmann und Müller widerlegen Schäffer Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der frühere württembergisch- badische Finanzminister, Dr. Edmund Kauf- mann(CDU-Karlsruhe), und der südwürt- tembergische Staatspräsident Dr. Gebhard Müller haben gegenüber dem Süddeut- schen Rundfunk zu den Aeußerungen des Bundesfinanzministers Schäffer auf dem Föderalistenkongreß in Karlsruhe, der Süd- wWeststaat sei keine finanzpolitische Notwen- digkeit, Stellung genommen. Dr. Müller be- zeichnete diese Ansicht als durchaus ver- ständlich. Der Bundesfinanzminister be- fürchte, daß die großen Beträge, die Würt⸗ temberg-Baden an den Bund abführe, nach der Bildung des Südweststaates im siid- westdeutschen Gebiet verwendet würden. Im übrigen habe der Bundesfinanzminister selbst wiederholt darauf hingewiesen, daß eine Neugliederung des Bundesgebietes nach den Artikeln 29 und 118 des Grund- gesetzes im Interesse von Sanz Deutschland und im Interesse einer finanziellen Gesun- dung des Bundes unerläßlich sei. Dr. Mül- ler betonte, die Bildung des Südweststaates sei der erste und wertvollste Schritt, um diese Ziele zu erreichen. Der Staatspräsident wies darauf hin, daß es sich nicht darum handele, die durch die Besatzungsmächte ge- schaffene Grenze zu erhalten, sondern dar- um, die durch die Besatzungsmächte ver- kügte Trennung zu beseitigen. Auch Dr. Kaufmann erinnerte daran, daß sich Bundesfinanzminister Schäffer wieder- holt für eine Neugliederung des Bundes- gebietes eingesetzt habe. Schäffer habe im- mer wieder darauf hingewiesen, daß Län- der geschaffen werden müßten, die wirt- schaftlich und finanziell selbständig und nicht auf die Hilfe des Bundes oder anderer Länder angewiesen seien. Gerade der Finanzminister müsse deshalb ein grobes Interesse an der Neugliederung des Bundes haben. Streik in der hessischen Metallindustrie Frankfurt.(dpa) In der hessischen Me- tallindustrie hat am Montag der Streik be- gonnen, mit dem die gewerkschaftlich organi- sierten Arbeiter ihre Forderung auf eine Lohnerhöhung von zwölf Pfennig in der Stunde durchsetzen wollen. Der Bezirks- leiter der Metallgewerkschaft Hans E Ii CK sagte am Montag, daß die Arbeitnehmer in den Betrieben von Frankfurt, Hanau, Darm- stadt und Offenbach dem Streikaufruf Folge geleistet hätten. Eick teilte mit, daß 50 000 bis 60 000 Me- tallarbeiter am Montagmorgen die Arbeit niedergelegt haben. 46 hessische Betriebe hätten übers Wochenende mit der Gewerk- schaft Sondertarifverträge abgeschlossen, die die Lohnforderung der Gewerkschaft er- füllen. Der Geschäftsführer des Arbeitgeberver- bandes der hessischen Metallindustrie, Pr. Eichler, sagte, daß eine Reihe von Be- legschaften der Streikparole nicht Folge ge- leistet hätte. Eichler nannte als Beispiele zwei Firmen in Frankfurt, zwei Offenbacher Betriebe und je eine Firma in Lampert- heim und in Groß-Gerau. Nach seinen Wor- ten gibt es viele Arbeitswililge unter den Metallarbeitern, die jedoch Maßregelungen ihrer Gewerkschaft fürchten oder durch die Streikposten an der Arbeit gehindert werden. Die Metallgewerkschaft hat vorerst nur die Ortsverwaltungen Frankfurt, Darmstadt, Offenbach und Hanau zum Streik aufgerufen. Die übrigen Betriebe stehen zunächst, wie von der Gewerkschaft gesagt wurde,„Ge- wehr bei Fuß“, Die hessische Metallindustrie beschäftigt rund 180 000 Arbeiter, von denen rund 135 000 gewerkschaftlich organisiert sind. Der Streik wurde nach einer Urabstim- mung vor zehn Tagen festgesetzt, in der 88,5 Prozent von rund 109 000 Arbeitern zustimm- ten, die Lohnerhöhung notfalls durch einen Streik zu erzwingen.(Siehe auch Wirt- schaftsteil.) I. 1177. Fährt er erst mal'ne Ehrenrunde nach diesem Zwischenlauf, begleitet von seinem Trainer und Meister Harrimans zweiter Londonbesuch Aussprache mit Attlee/ England sucht Ersatz für persisches Oel London.(UP) Der amerikanische Sonder- botschafter Averell Harriman hat, wie aus zuverlässiger Quelle verlautet, die bri- tische Regierung aufgefordert, jede Gelegen- heit wahrzunehmen, um die Oelverhand- lungen mit Persien wieder in Gang zu bringen. Harriman nahm am Montag an der Sit- zung des britischen Kabinetts teil, auf der der Oelkonflikt mit Persien behandelt wurde. Vorher hatte er längere Unterredungen mit dem britischen Ministerprasidenten Clement Attlee und Lordsiegelbewahrer Richard Stokes, der die britische Reglerung bei den Oelverhandlungen in Teheran vertreten hat. An der Kabinettssitzung nahmen auch der britische Verteidigungsminister Emanuel Shin well und der Präsident der Anglo Iranian Oil Company, Sir William Fraser teil. Gegenstand dieser Unterredungen und Beratungen war die Frage, welche Maß- nahmen getroffen werden sollen, um den toten Punkt in den Oelverhandlungen zu überwinden. Ferner wurde erörtert, welche Möglichkeiten bestehen, um den Ausfall des persischen Oels zu ersetzen. Die britische Regierung versucht sich die Hilfe der USA auf dem Gebiet der Oelver- sorgung zu sichern. Sie hat dabei auf die ernsten Folgen des Ausfalls des persischen Oels für die Verteidigung des Mittleren Ostens hingewiesen. Man befürchtet ferner in Kreisen der Westmächte einen finanziellen und wirtschaftlichen Zusammenbruch Per- siens, nachdem die Erdölindustrie stillgelegt Existenz des Milchhandels bedroht Ernährungsminister Niklas erläutert seine Agrarpolitik Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der Bundesminister für Ernäh- rung, Landwirtschaft und Forsten, Prof. Dr. Ni Klas, erläuterte auf der Jahrestagung des Zentralverbandes des deutschen Milch- handels in Stuttgart seine Agrarpolitik. Als Grund für die Erhöhung der Milchpreise nannte der Minister in erster Linie die un- bedingte Notwendigkeit einer Bekämpfung der immer mehr um sich greifenden Land- flucht. Allein im Jahre 1950 hätten 179 000 Arbeiter die Landwirtschaft verlassen, da ihnen nur ein Stundenlohn von 72 Dpf. be- zahlt würde. Die Zahl der landwirtschaft- lichen Lohnarbeiter sei in der Bundesrepu- blik schon unter eine Million gesunken. Er habe die unpopuläre Maßnahme der Preis- erhöhung vornehmen müssen, da die Milch der ausschlaggebende Faktor der gesamten Landwirtschaft sei. Ihr Erlös stelle fast vierzig Prozent der gesamten bäuerlichen Er- zeugung dar. Zu der Forderung der Milchhändler auf Angleichung der Handelsspannen an die er- höhten Preise erklärte der Minister, es falle ihm schwer, diesen Forderungen zuzustim- men. Als Ernährungsminister müsse er bei allen Maßnahmen an die Lohnempfänger denken, die neben dem großen Heer der An- gestellten bisher stets als Aschenbrödel be- handelt worden seien. Voraussetzung für die Wiedergesundung sei ein gegenseitiges Ver- stehen und ein Reduzieren der Ansprüche auf das unbedingt Lebensnotwendige. Der Mini- ster empfahl den Milchhändlern, der Be- völkerung mehr als bisher klar zu machen, daß die Milch trotz des erhöhten Preises we- gen ihres Kaloriengehaltes immer noch das billigste unter allen Grundnahrungsmitteln Sei. Als Beweis für die Richtigkeit seiner Agrarpolitik und als großes Verdienst der deutschen Landwirtschaft erklärte der Mi- nister Niklas, er gehe jede Wette ein, daß neun von zehn in den größten Städten der Bundesrepublik willkürlich ausgesuchte Pas- santen bei einer amtlichen Wiegung heute das Körpergewicht hätten, das der gesunde, normal ernährte Mensch haben solle. Auch in die Maßnahmen seiner Vorratsämter gab der Minister einen Einblick und erklärte, es sei ihm gelungen, große Reserven an Mar- garine- Rohstoffen anzulegen, so daß der Be- darf dafür heute schon für zwei Monate ge- deckt und für weitere zwei Monate kontra- hiert worden sei. Auch Butterreserven wür- den angelegt, damit in Zeiten schwachen An- gebotes darauf zurückgegriffen werden könne. In einer offenen Kritik nahm der Ver- bandsvorsitzende Wilhelm Ulrich(München) zu den Ausführungen des Bundesministers Stellung und erklärte, der Milchhandel müsse auf jeden Fall eine Erhöhung der Handels- spanne oder eine Stützung durch die Regie- rung fordern, da er sonst nicht mehr steuer- und krisenfest sei. Der neue Milchpreis habe auf die Käufer einen anhaltenden Schock ausgeübt. Die Regierung sei schlecht beraten gewesen, als sie die Preiserhöhung in einer Zeit niederliegender Kaufkraft vorgenommen habe. Dem Berufsstand der Milchhändler sei in den letzten Monaten durch die Erhöhung der Umsatzsteuern und die Verweigerung der Angleichung der Handelsspannen an die neuen Preise bitteres Unrecht geschehen. Die Milchhandelsspanne erreiche heute nicht annähernd die Höhe der Hilfsarbeiterlöhne. Der Staat habe hier eine Pflicht versäumt, da er dem einen Berufsstand das gleiche ver- sage, Was er anderen gewährt habe. Interzonenverhandlungen gehen weiter Berlin.(dpa) Die Verhandlungen zwi- schen Vertretern der Bundesrepublik und der Sowjietzonenrepublik über die Sicherung des Warenverkehrs zwischen Berlin und dem Bundesgebiet, von der die Ratifizierung des Interzonen-Handelsabkommens ab- hängt, wurden am Montag fortgesetzt. Ueber das Ergebnis der Beratungen wurde nichts bekannt. Die Verhandlungen sollen in den nächsten Tagen fortgesetzt werden. ist. Das könnte wiederum zu inneren Un- ruhen und kommunistischen Aktionen mit unabsehbaren Folgen führen. In London wurde inzwischen bekannt gegeben, daß die Evakuierung des britischen Personals von den Oelfeldern Persiens ab- geschlossen ist. Etwa 350 Briten sollen zu- nächst noch in Abadan bleiben, um die große Erdölraffinerie zu schützen. 15 000 persische Arbeitslose im Oelgebiet Rund 15 000 Perser sind gegenwärtig in der südpersischen Oelprovinz Kuzisten ar- beitslos, teilte Landwirtschaftsminister Zia Far mand am Montag mit. Der Minister kündigte an, daß mehrere tausend andere Perser in Kürze ohne Arbeit sein würden, nachdem das britische Personal die Oelfelder verlassen habe. 5 Zur Aufnahme eines Teiles dieser Arbeits- losen hat, wie Farmand hinzufügte, die per- sische Regierung einen auf fünf Jahre be- kristeten Landwirtschaftsplan ausgearbeitet, kür den rund drei Millionen Pfund Sterling aufgewendet werden sollen. Die Regierung rechnet nach der Erklärung des Ministers außerdem damit, daß in den nächsten Wo- chen Tausende von Bauern in die Hauptstadt Teheran einströmen, weil sie in den länd- lichen Gebieten keine Arbeit mehr haben. Gromyko hat eigenen Entwurf mitgebracht New Vork.(UP) Der stellvertretende sowjetische Außenminister Andrei Gro- my ko, Leiter der sowjetischen Delegation bei der japanischen Friedenskonferenz, teilte am Montag mit, daß Sowjetrugßland einen eigenen Vertragsentwurf unterbreiten werde. Dieser Vorschlag sehe die Wieder- herstellung normaler Beziehungen zwi- schen Japan und den Ländern vor, die„am meisten von der japanischen Aggression ge- litten“ hätten, Gromyko traf an Bord der „Queen Elizabeth“ mit 31 Delegierten, Dol- metschern und sonstigem Personal ein. 8 BONNurztelegrsrim Bundeskanzler Dr. Adenauer und der ame- rikanische Hohe Kommissar Mecloy, hatten am Montagnachmittag eine mehrstündige Aussprache über das deutsch- alliierte Verhältnis. In Bonner Regierungs- kreisen wird der Aussprache erhebliche Be- deutung beigemessen, da es die letzte Unter- redung vor der im September beginnenden Außenministerkonferenz der Westmächte in Washington war. Mecloy nimmt an dieser Konferenz zusammen mit seinen beiden Kol- legen, Sir Ivone Kirkpatrick und Andre Fran- eois-Poncet, als Deutschlandsachverständiger teil. Der Unterredung, die im Haus Mecloys in Godesberg stattfand, wohnte auch der Lei- ter der politischen Abteilung im Auswärtigen Amt., Ministerialdirektor Herbert Blanken- horn, bei. 8 Ein Sprecher des Bundesfinanz ministeriums erklärte am Montag in Bonn, daß noch kein Entwurf des Ministeriums für die geplante Autobahnsteuer vorliege. Die Bera- tungen bewegten sich gegenwärtig noch auf der Referentenebene. Nach dem Referenten- entwurf, der den laufenden Verhandlungen zugrunde liegt, sind Steuersätze für Personen- kraftwagen bis zu 360 Mark jährlich, für Lastkraftwagen bis zu 480 Mark jährlich und für Zugmaschinen und Omnibusse bis zu 600 Mark jährlich vorgesehen. Im Ministerium beurteilt man jedoch die Aussichten, diese Sätze gegenüber dem Bundesverkehrsministe- rium und auch im Parlament durchzubringen, pessimistisch. Zuständige Kreise sind der Auffassung, daß daher der endgültige Ent- wurf des Ministeriums gegenüber der gegen- Wärtigen Vorlage eine Senkung der Sätze bringen wird, vor allem für die kleinen Fahr- zeuge. Seite 2 Done 7 Kommentar Dienstag, 28. August 1951 lndiens Fronde Indien ist seit dem Korea-Konflikt das „enfant terrible“ des Westens. Es geht, oder versucht zumindest, eigene Wege zu gehen, besser gesagt: dem Ost-West-Konflikt aus dem Wege zu gehen und sein Ehrgeiz, im augenblicklichen Konflikt seine erträumte Vermittlerrolle doch noch spielen zu körmen, läßt es eine Politik ganz abseitig vom Com- monwealth-Verband führen, dem es dem Na- men nach, aber kaum dem Geiste mehr noch angehört. In einer Welt, die nur noch schwarz und weiß sieht und der Schattierungen äu- gerst verdächtig erscheinen, ist eine solche Haltung ehrfurchtgebietend, vielleicht auch 585 realistisch, gewiß aber nicht ungefähr- ich. Die Weigerung der Regierung Minister- räsident Nehrus, der amerikanisch-briti- schen Einladung zur japanischen Friedens- Konferenz nach San Franzisko Folge zu lei- sten, konnte kaum überraschen, da sie ja nichts weiter als die logische Weiterführung der bisherigen, weniger weltweiten als asia- tischen Politik bedeutet. Trotzdem hat die indische Absage insofern wie eine Sensation, und zwar als eine höchst unangenehm emp- kundene Sensation gewirkt, als durch sie das Nein zum amerikanischen Friedensvertrags- Vorschlag eben gerade jener Konzilianz ent- behrt, die Indien im Verkehr mit dem Ost- block dem Westen so sehr ans Herk legt. Be- sonders in London wird die Weigerung Neh- rus, in San Franzisko aufzutreten und ge- gebenenfalls seine mäßigende Stimme zu er- heben, als äußerst enttäuschend und gerade- zu als Nackenschlag gegen die britische Poli- tik im Fernen Osten empfunden. Denn man weiß, daß Großbritannien, Wenn es auch sozusagen als Mitverantwort- licher des Friedensvertrages und als Mitver- anstalter der San-Franzisko- Konferenz auf- tritt, keineswegs die amerikanische Japan- und Chinapolitik gutheißt und auch gegen den Vertrag ziemlich schwerwiegende Be- denken hegt. Aus Gründen politischer Op- portunität hat London seine Einwände zurückgestellt, dafür aber offensichtlich um So mehr auf die Argumente anderer Betei- ligter und vor allen Dingen eben Indiens Sehofft, um die amerikanische Fernost- Politik in seinem Sinne zu beeinflussen. In Sachen Japan sind sich zwar England und Indien keineswegs einig. Während für London die Friedensvertras bestimmungen Sher zu milde sind, stößt sich Indien an dem „schmachvollen“ amerikanischen Entwurf, der dem Lande Sicherheitsvorkehrungen aufzwinge, bevor es seine Souveränität Wie- dererlangt habe“. Hingegen treffen sich ihre Wünsche hinsichtlich des Mitspracherechts Rotchinas und der damit eng verbundenen Lösung des Formosa- Problems— auf einem Gebiete also, das den Schlüssel für Krieg cer Przeden n sich birgt. Indien hat die Gründe für seine Ableh- nung offem dargelegt. Warum es vorgezo- gen hat, dies nicht in San Franzisko selbst zu tun, mag seinen Grund in der Absicht haben, dort nicht unfreiwillig als Verbün- deter des Kremls auftreten zu müssen. Daß es aber damit dem Commonwealth einen Peinlichen Schaden zufügte und der Metro- pole eine moralische Ohrfeige verabreichte, ist eine Tatsache, die nicht unbedingt auf die Habenseite des Westens zu buchen ist, und die New Lork Times“ macht aus ihrem etwas nachsichtigem Aerger keinen Hehl, wenn sie schreibt: Indien hat damit, viel- leicht völlig unbeabsichtigt und ahnungslos, der sowjetischen Delegation(in San Fran- Zisko) zusätzlichen Zündstoff geliefert.“ Ob„ahnungslos“ oder nicht. Indien hat Wohl das klügste getan, was ihm in der augenblicklichen Situation zu tun übrig blieb. Als größte asiatische Landmacht neben China und in dessen unmittelbarer Nachbar- schaft kann es dessen Existenz. ob ange- nehm oder bedrohend, nicht ignorieren. Be- zeichnenderweise ist es gerade die Londo- ner„Times“ die für diese Haltung geradezu Sympathie aufbringt und trotz der erlitte- nen Enttäuschung vorwurfsvoll und voll Selbsteinsicht tapfer meint: Eine Ueber- einkunft mit Japan, an der die Beherrscher Chinas nicht beteiligt sind, ist einfach un- Zzulänglich und eher dazu geeignet, die aus- Wärtigen Beziehungen Indiens zu kompli- zieren“. Es wird eine ganze Menge mehr kom- Pliziert als nur die auswärtigen Beziehungen Indiens, das nun seinen eigenen, von allen Hintergedanken freien Frieden mit Japan machen will. Sein Fernbleiben von San Franzisko, Wirft einen betrüblichen Schatten auf diese Friedenskonferenz. die leider so wenig dem Frieden gewidmet ist. Aber diese einsame Fronde im Geiste Gandhis verdient doch die Sympathie des Westens — nicht nur weil sie unerhört mutig ist, auch weil sie der Versuchung aus dem Wege geht, billig die Freundschaft des Bären zu gewinnen. H. H. Bundestagsabgeordnete in der Türkei Istänbul.(dpa) Eine von Bundestagspräsi- deri Dr. Hermann Ehlers geleitete Abord- nung des deutschen Bundestages ist zur Teil- nahme an der Tagung der Interparlamenta- rischen Union am Montag in der Türkei ein- getroffen. Die Tagung beginnt am 31. August. Sie wird sich unter anderem mit dem Flücht- Ungsproblem und der Welternährungslage beschäftigen. Dr. Ehlers sagte nach der An- kunft, die deutsche Abordnung sei so stark, weil es der Bundesrepublik darauf ankomme, nach siebzehnjähriger Unterbrechung wie- der Verbindung mit den Parlamenten ande- rer Länder aufzunehmen. Die Flüchtlings- frage sei ein internationales und nicht nur ein deutsches Problem. Deutschland strebe die Rückkehr der Flüchtlinge in ihre Heimat und nicht ihrs Auswanderung an. Es sei nur mit internationaler Hilfe möglich, den zwölf Millionen Heimatvertriebenen wieder Woh- nung, Arbeit und Brot zu geben. ganges— zu finenzieren. Sern. MORGEN „Sie sind ein Versager, Herr Minister!“ Wann wird nach dem Staatsschutzgesetz der Kritiker zum Staatsfeind? Voltaire erhielt von seinem Gastgeber an bestandsmerkmale, durch die erst Rechts- Wenn nun auch„viele über die Wurzeln der Tafelrunde von Sanssouci einen Zettel gleichheit und Rechtssicherheit einigermaßen des Baumes gestolpert sind, den sie gepflanzt mit der Aufschrift:„Voltaire ist ein Esel“. Unterschrieben war diese freie Meinungs- äußerung mit„Friedrich II“ Der zu den Langohren Gezählte erbat die königliche Er- laubnis, diese Auszeichnung bekannt geben zu dürfen und las vor:„Voltaire ist ein Esel, Friedrich der z weite“. Der erste Die- ner des Staates fühlte sich weder verun- Slimpft noch von einem Staatsfeind bedroht. Wenn heute Freimut Offenherz erklären oder schreiben würde:„Sie sind ein völliger Versager, Herr Minister!“, dann könnte er bereits den gewichtigen§ 97 des Staats- schutzgesetzes von 1951 in einer die Demo- Kratie gefährdenden Form verletzt haben. Selbst wenn sich seine Weitsichtigkeit als zutreffend erweisen sollte— einige Versager sind immerhin„gegangen“ worden—, würde er sich doch der Verunglimpfung eines Regie- rungsmitgliedes als eines„Verfassungsgemä- Ben Organes in einer das Ansehen des Staates gefährdeten Weise“ schuldig gemacht haben. Mit dieser orakelhaften Staatsschutz- bestimmung wird nunmehr die Feststellung, Wo die Grenzen zwischen Kritiker und Staatsfeind liegen, in die Rechtsfindung der richterlichen Beamten gestellt. Dadurch wird bei der Weite des Ermessensspielraumes das Recht selbst in eine gewisse Gefahr geraten können; denn es fehlt hier an der gesetz- geberischen Festlegung der konkreten Tat- gewährleistet werden. Als Säule der wirk- samen Demokratie dient nämlich die be- währte Rechtsregel:„Erst durch die Aufstel- lung der Tatbestandsmäßigkeit jedes Delikts sichert der Rechtsstaat dem einzelnen Bürger die individuelle Freiheit gegenüber der Willkür der Staatsgewalt.“ Vom Schutzgesetz zum Sturzgesetz Die sich hier ergebenden Probleme sind allerdings nicht neu. Eine strafrechtliche Ver- stärkung des Ehrenschutzes der im öffent- lichen Leben stehenden Personen hatte schon die„Vierte Notverordnung zum Schutze des inneren Friedens“ vom 8. 12. 1931 gebracht. Sie sollte nach ihrem Wortlaut, der zunehmen- den Vergiftung des öffentlichen Lebens durch Verunglimpfung anderer und der wachsenden Verhetzung im politischen Kampf entgegen- Wirken.“ Dieses zum Staatsschutz der Wei- marer Republik gedachte Gesetz ist aller- dings zum Bumerang geworden. Es legte nämlich die Entgifter der unheilschwangeren Atmosphäre von 1932 in Fesseln. Dafür diente es schon 14 Monate später- vom Januar 1933 ab— den damals straflos gebliebenen Ver- unglimpfern der Weimarer Demokratie selbst zur totalen Beseitigung aller verantwortungs- freudigen Kritiker. Weihnachten 1934 wurde es dann im Festgewande des Heimtücke gesetzes dem„entgifteten“ Volke auf den Gabentisch gelegt. J Wohnraumbedarf der Besatzung soll mit deutschen Bedürfnissen in Einklang gebracht werden Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die Bundesregierung hat der Alliierten Hohen Kommission in einem Me- morandum die Bildung einer gemischten deutsch- alliierten Kommission vorgeschla- gen, die den gesamten von den Besatzungs- mächten requirierten Wohnraum auf seine Ausnutzung überprüfen soll. In dem Schrei- ben wird dargelegt, daß in einer großen Anzahl von Fällen Wohnungen und sogar ganze Wohngebäude völlig leerstehen. Es sei schlechterdings unmöglich, bei der deut- schen Bevölkerung für diese Tatsache Ver- ständnis zu erwarten. Nach den deutschen Vorschlägen soll die Gemischte Kommsission den Wohnbedarf der alliierten Truppen. insbesondere der neu ankommenden alliierten Verstärkun- gen, überprüfen und mit den deutschen Be- dürfnissen in Einklang bringen. Im Rah- men einer auf Jahre berechneten Pro- gramms sollen dann die von den Besat- zungsmächten in Anspruch genommenen Wohnungen den deutschen Eigentümern zurückgegeben werden, falls der Wohnraum nur ungenügend ausgenutzt ist, außerdem befürwortet die Bundesregierung, daß diese Räumlichkeiten von Deutschen und Alliier- ten gemeinsam benutzt werden. Das Fi- nanztministerium hat sich bereit erklärt, lle Umbauten 2. B. die Einfichtünig einer Zweiten Küche oder eines getrennten Ein 8 Zusätzlich dazu will die Bundesregierung außerhalb des Besatzungshaushaltes 45 Mill. DM zu Verfügung stellen, um weitere Besatzungswohnungen zu bauen, falls die Besatzungsmächte zugestehen. für jede neu erstellte Wohnung Zug um Zug“ bisher benutze Räumlichkeiten freizugeben. Für die neu zu errichtenden Wohnungen hat die Bundesbauver waltung einen Bauaufwand von 25 000 bis 35 000 DM je Wohnungsein- heit errechnet. Neben diesem Bauvorhaben sind in dem Etat des Bundes im laufenden Rechnumgs- jahr 25 Mill. DM eingestellt worden, mit denen für besatzungsverdrängte deutsche Familien Ersatz wohnungen errichtet wer- den sollen. Ein Sprecher des Finanzmini- steriums teilte mit, daß wegen der Ver- stärkung der allijerten Besatzungstruppen in Westdeutschland rund 80 Kasernen die von Zivilisten, Flüchtlingen oder DP be- legt waren, geräumt werden mußten. Die bisherigen Insassen seien in Ersatzunter- künften untergebracht worden., so daß der alliierte Raumbedarf ohne nennenswerte Neuinenspruchnahme von privatem Wohn- raum befriedigt werden konnte. Für die Durchführung des grätnrnles seien ebenfalls außerhalbuder Besatzungskosten— seit vergangenem Ok- tber 235 Mitl, DM ausgegeben worden. Vor einer tränenreichen Ehe? Die San-Franzisko- Konferenz und die Sicherheitsbündnisse im Pazifik Von unserem J. J.- Korrespondenten New Tork. Wenn alles so geht, wie man es sich in Washington wünscht, dann wird die Konferenz von San Franzisko nicht als japa- nische Friedenskonferenz in die Geschichte eingehen, sondern als Besiegelung eines Schutz- und Trutzbündnisses zwischen den USA und Japan durch über vierzig Nationen. Natürlich wird nicht alles glatt verlaufen. Es wird nicht nur sowjetische Störversuche geben, sondern auch westliche Einwände. Auf der Tagesordnung dieser Konferenz stehen neben der Unterzeichnung des japanischen Friedensvertrages auch der Abschluß des amerikanisch- australisch- neuseeländischen Beistandspaktes, eines amerikanisch-philip- pinischen Beistandspaktes und eines ameri- kanisch- japanischen Beistandspaktes. Es ist also nicht zu übersehen, daß San Franzisko der Beginn eines neuen pazifischen Gegen- stücks zum Atlantik-Pakt darstellt, ein Mo- saik von Sicherungsverträgen, das die aus der amerikanisch- japanischen Ehe hervor- gehende japanische Wiederbewaffnung not- Wendig macht. Dieses sich von einer Friedenskonferenz so weit entfernende Bild verdankt seine Ent- stehung der östlichen Gefahr und der sich aus ihr ergebenden Notwendigkeit, das japa- nische„Menschenpotential“ zur Verstärkung der westlichen Welt heranzuziehen. An das einstige Wort Mac Arthurs, Japan solle nach amerikanischen Wünschen die„Schweiz Ostasiens“ werden, erinnert niemand mehr Denn der japanische Neutralismus Wäre eine große Gefahr, was übrigens auch in Großbritannien erkannt wurde, wo man sich nur schweren Herzens und in der klaren Erkenntnis, daß es das kleinere von zwei Uebeln ist, dazu entschloß, der Wiederbewaff- nung Japans zuzustimmen, weil eben ein un- bewaffnetes Japan eine noch größere Gefahr für den Westen wäre. Das Schutz- und Trutzbündnis zwischen den USA und Japan ruft aber nicht nur bei den Paziflk- Anliegern Bedenken wach, son- dern auch bei den Beteiligten selbst. In den Vereinigten Staaten ist man keineswegs Überall bereit, die UDeber zeugung Macrthurs zu teilen, daß Japan für immer und ewig von militärischen Eroberungs- Ambitionen geheilt sei. Man macht sich hier auf eine Ehe gefaßt, in der es viele Tränen geben wird, wie ein amerikanischer Diplomat kürzlich meinte. Auch Japan hat seine Bedenken. Zwar steht es mit der überwiegenden Mehrheit seiner Bevölkerung auf der Seite des Westens, aber man fragt doch, ob die Allianz mit den USA nicht zu einer völligen Durchschneidung der Fäden des Wirtschaftsverkehrs nach dem chinesischen Kontinent führen wird. Man ist auch nicht ganz glücklich darüber, daß die amerikanischen Generalstäbler heute nicht mehr darauf verzichten wollen, in Japan selbst Stützpunkte zu errichten. Der Gedanke, den Schutz Japans nur von kleinen Stütz- punkten am Rande des Inselreichs, wie bei- spielsweise Okinawa, aus vorzunehmen, ist längst fallengelassen worden. Gerade die letzten Entwicklungen in Ostasien und eine stärkere Massierung sowjetischer Truppen und Flugzeuge in den Gebieten, die Japan am nächsten liegen, zwingen die USA dazu, die entsprechenden Gegenmaßnahmen auf japanischem Gebiet zu ergreifen. Das kostet Japan nicht nur Geld, bringt nicht nur Un- bequemlichkeiten, sondern belastet auch das Prestige einer jeden japanischen Regierung, weshalb man auch in Tokio in dem nun be- ginnenden Zustand nur ein Uebergangs- stadium zur endgültigen Wiedererlangung der Handlungsfreiheit Japans im Pazifik sehen möchte. Aber gerade dieser japanische Wunsch bekräftigt vorsichtige amerikanische Beobachter in ihrer Ansicht, daß es bei dieser amerikanisch- japanischen Ehe nicht ohne Tränen abgehen wird. Ersatzunterkunftpror hatten“, haben noch immer nicht allzu viele erkannt, daß die wirklichen Staatsfeinde sich selten als offene Kritiker zu erkennen geben. Durch Strafandrohungen besonders zur Vor- sicht gemahnt, erweisen sich viel eher die heimlichen Nörgler als staatsgefährdend, nicht weniger die schweigenden Enttäuschten, denen alles egal ist. Auf jeden Fall bilden diese für die gewiegten Staatsfeinde, die dem „Versager“ noch Heil zurufen, um seine Fehl- tritte zu beschleunigen, das Rekrutierungs- reservoir für das notwendige Heer zur er- strebten Machtübernahme. Mit der Verkür- zung des Weges von staatserhaltender Kritik zur staatsgefährdenden Verunglimpfung wird auch der Mut zur Demokratie vermindert und der Schritt vom Staatsschutzgesetz zum Staatssturzgesetz verkleinert. Demokratie verlangt Kritik Der Gang der Entwicklung wird infolge- dessen entscheidend durch die Rechtspre- chung bestimmt werden. Die bei der Kon- stituierung des Bundesgericht in Karlsruhe am 8. 10. 1950 gestellte Forderung,„an die Stelle eines Rechtserzeugungsmonopols des Gesetzgebers die rechtsschöpferische Tätig- keit des Richters zu setzen“, kann sich heil- sam und richtungweisend auswirken, um— wie der Bundespräsident in Karlsruhe ge- fordert hat—„das deutsche Volk aus seiner Rechtsnot heraus zuführen“. Die Hoffnung auf die Beseitigung der sich aus dem Staats- schutzgesetz ergebenden Gefahren ist um so berechtigter, als die Richter im Herbst 1950 in Bonn freimütig bekannt haben:„Wir ken- nen die Grenzen unserer Fähigkeiten und sind dankbar, wenn wir auf diese Grenzen aufmerksam gemacht werden.“ Angesichts dieser Aufgeschlossenheit für jede ehrlich gemeinte, wenn auch mitunter mißglückte Kritik wird es der Rechtspre- chung vielleicht auch gelingen, die effektiven Staatsfeinde unschädlich zu machen, mögen sich diese nun als Versager auf dem Kritiker hocker oder auf dem Regierungssessel er- weisen. Je größer der Machtbereich eines Versagers ist, um so größer ist auch die von ihm ausgehende Staatsgefährdung. Aus die- ser Erkenntnis heraus haben bereits die Oberlandesgerichte Celle und Tübingen schon 1948 für geltendes Recht erkannt, daß im In- teressenstreit zwischen dem Eritikrecht und Ehrenschutz im öffentlichen Leben„die Wahrnehmung öffentlicher Interessen nö- tigenfalls auch unter Kränkung Dritter zu- lässig ist.“ So wenig damit den notorischen Ehr- abschneidern ein Freibrief erteilt wurde, so Wirkungsvoll soll aber den tatsächlichen Staatsfeinden das Handwerk gelegt werden. Dazu wird allerdings eine entsprechende Erhabenheit der Regierungsorgane über kleinliches Gekläffe vorausgesetzt, zumal „in einer wirksamen Demokratie das öffent- liche Leben unbedingt der Kritik bedarf.“ Angesichts der dicken Beule, die jener zuvor erwähnte, Bumerang hinterlassen hat, fol- gerten die beiden Geri wendige Kritik allzu stark behindert ist, Wenn krünkende Werturteile steng ver- mieden werden sollen, kränkende Tatsachen nur im Falle ihrer Nachweisbarkeit behaup- tet werden dürfen. Mit solchen Beschrän- kungen kann niemand die öffentliche Auf- gabe der Kritik erfüllen. Der tüchtige und anständige Staatsbürger soll auch mit seiner Kritik für öffentliche Interessen eintreten. Gerade er wird durch die bisherige Hand- habung(gemeint ist die Notverordnung von 1931) gefährdet.“ Aus der Erkenntnis, daß gerade die Ver- sager im Staatsapparat die eigentlichen Schrittmacher für die Machtergreifung ge- tarnter Staatsfeinde waren und heute noch sind, kamen die rechtsschöpferischen Richter zu dem Ergebnis, daß die freimütige Kritik am öffentlichen Leben„heute vielmehr das Recht eines jeden Staatsbürgers und beson- ders die Pflicht der Presse ist; denn im heu- tigen demokratischen Staat kommt der Tagespresse als einem Organ der öffent- lichen Meinung eine Stellung zu, die sie zur Kritik an Dingen und Vorgängen des öffent- lichen Lebens besonders legitimiert.“ Dr. Manfred Mielke „Die Arme hängen zwanglos herab“ Besuch bei den Hundertschaften des Bundesgrenzschutzes Bonn. Die beiden in der Gallwitz- und Troylo-Kaserne in Bonn stationierten Hun- dertschaften des bis jetzt zehntausend Mann starken Grenzschutzes sind noch kein beson- ders belebendes Bild im Stadtbild der Bundes- hauptstadt. Es sind auch keine Soldaten, son- dern Polizisten, obwohl sie mit Kragen und Binder wie„Schlipssoldaten“ aussehen. Aber das grüne Tuck tut auf die Bonner Mädchen schon seine Wirkung, wie man„unter der Laterne vor dem großen Tor“ täglich erleben kann. Am Eingang des Bundesinnenministeriums in der Rheindorferstraße und im ersten Stockwerk vor dem Büro des Innenministers Lehr ist seit einigen Tagen ein Doppelposten des Grenzschutzes aufgezogen, der zwar im Gebäude des Innen ministeriums und im Hof Exekutivgewalt, also das Recht der Fest- nahme hat, während für die Rheindorfer- straße selbst nur die Bonner Polizei zustän- dig ist. In dem neben dem Innenministerium untergebrachten Wachlokal ist der wach- habende Grenzjäger- Wachtmeister seit eini- gen Tagen eifrig dabei, seine Grenzjäger an Hand von Fotograflen mit den obersten sechs Vorgesetzten vertraut zu machen. Diesen sechs Vorgesetzten— Minister Lehr, die Staatssekretäre Ritter v. Lex und Bleeck(die beide als kriegsversehrte Oberschenkelampu- tierte ziemlich schnell erkennbar sind), Mi- nisterialdirektor Egidi, Ministerialrat Dr. Mosheim und General a. D. Matzky— müs- sen die Posten Meldung erstatten:„Grenz- jäger X auf Posten. Keine besonderen Vor- kommnisse!“ Die kuriosesten Zwischenfälle haben sich bereits ergeben. So erfuhren Leute Ehrenbezeigungen, die nicht einmal mit dem Ministerium was zu tun hatten. Auch vor dem Schreiber dieser Zeilen, der probe- weise einen Posten vor dem Ministerzimmer scharf anblickte, ging der Grenzjäger in Grundstellung.(„Besser einmal zuviel als zu- wenig“, erklärte der Beamte auf Befragen.) Der Staatssekretär Ritter v. Lex, der, wie es üblich bei ihm ist, gegen 23 Uhr das Ministe- rium verließ, mußte trotz des Hinweises, er sei der Staatssekretär, seinen Dienstausweis zeigen. Es gibt allerdings kein Hände an die Hosennaht mehr, sondern, wie es in der neuen Ausbildungsvorschrift(die den Innenmini- stern der Länder zur Stellungnahme vor- liegt) wörtlich heißt:„Die Arme hängen zwanglos herab“. Auch Zapfenstreich und Urlaubsschein gibt es nicht mehr, aber die Grundausbil- dung ohne und mit Gewehr, Gewehrgriffe (Kommando:„Gewehr auf— Schulter!“), Marsch(„Abteilung— Marsch“), Wendun- gen, Laden und Sichern werden, wie es in der neuen Dienstvorschrift vorgesehen ist, exerziermäßig ausgeführt und sind der al- ten„Ausbildungsvorschrift für die In- fanterie“ nahe verwandt. Die notwendige Belehrung und Aufsicht der Grenzjäger darf allerdings nicht, wie es wörtlich heißt, „in kleinliche Tadelsucht ausarten, die das berechtigte Selbstgefühl kränken und den Beamten verletzen würde. Der Vorgesetzte muß die persönliche Würde des Untergebe- nen achten. Haltung und persönliches Bei- spiel des Vorgesetzten bedingen weitgehend die Haltung der Beamtenschaft. Sie stärken das Vertrauen, die festeste Stütze der Manneszucht.“ Der Grenzschutz hat rein polizeiliche Aufgaben zu erfüllen. Bisher haben die 10 000 Grenzjäger zwei scharfe Schüsse ab- gegeben. An der bayerischen Grenze mach- ten Grenzjäger von der Waffe Gebrauch, als aus Berlin zurückkehrende FDqꝗqler mehrere Beamte durch Steinwürfe verletz- ten und sie bedrängten. Ein FDꝗqler wurde am Bein getroffen. Unter den Grenzjägern befinden sich 22 Ritterkreuz und zwei Eichenlaubträger. WII 1 te, daß„die a Dienstag, 28. August 1951/ Nr. 199 —— AUSSEN HANDEL DER BUNDESREPUBU Werte in MN. ON Exportüberschuß wächst Mit dem Juni 1951 schloß zum ersten Male ein Vierteljahr im Außenhandel der Bun- desrepublik, in dem die Ausfuhr die Ein- fuhr übertroffen hatte. Der Ueberschuß der Ausfuhr betrug im April 74 Mill. DRM, im Mai 97 und im Juni 177 Mill. DM. Ein ver- gleich der beiden ersten Vierteljahre 1951 mit jenen von 1950 zeigt den imponieren. den Anstieg des westdeutschen Exports innerhalb eines Jahres.(Globus) Polizei zuverlässig? Wiesbaden.(UP) Der hessische Innen- minister Heinrich Zin nk ann erklärte am Montag auf einer Konferenz von staat- lichen Polizeioberbeamten in Oberstedten (Obertaunus), es gebe noch immer Polizei- angehörige, die nicht bereit seien, jederzeit den Schutz des jungen demokratischen Staa tes zu übernehmen. Einzelne Polizisten stünden nicht hinter dem Staat und der Verfassung und seien zum Teil auch noch Mitglieder radikaler Organisationen. Der Minister bedauerte, daß gegen diese Beam- ten nach den geltenden beamtenrechtlichen Bestimmungen noch nicht vorgegangen wer. den könne, da das Bundesverfassungs- gericht seine Arbeit noch nicht aufgenom- men und den Ländern die notwendigen ge- setzlichen Voraussetzungen für die Entlas- sung staatsfeindlicher Elemente aus dem Polizeidienst gegeben habe. Ein Sprecher der Regierung wies in die- sem Zusammenhang darauf hin, daß die überwältigende Mehrheit der Polizei in un- bedingter Loyalität zu Staat und Verfassung stehe. Einzelne staatsfeindliche Elemente Würden innerhalb der Polizei isoliert, bis ihre Entfernung gesetzlich möglich werde Neue Jagdvorschrift für Besatzung Frankfurt.(dpa) Eine neue Jagdordnung für Amerikaner im amerikanischen Besat- zungsgebiet ist vom amerikanischen Hohen Kommissar herausgegeben worden. Sie tritt am 1. September in Kraft und soll einen Kompromiß zwischen deutschem und àme- rikanischem Jagdrecht darstellen. Danach sind Amerikaner nur noch berechtigt, Groß wild in ökkentlichen Jagdbezirken zu jagen. leintierjagd haben sie beschränk- zu den Privatiagdbezirken. Die deutschen Jagdberechtigten dürfen dabei d amerikanischen Jäger begleiten, Die Aft des Wildes, das in den öffentlichen Jagd- bezirken geschossen werden darf, Wir außer für Wildschweine in einem Abschuß⸗ plan festgelegt, der in jedem Jahr von deut- schen Länderbeamten festgelegt wird. 00 Prozent aller Hirsche, Rehe und Gemsen in von der Besatzungsmacht nicht freigegebenen öfkentlichen Jagdbezirken und siebzig Pro- zent des Wildes in freigegebenen öffent- lichen Jagdbezirken bleibt den amerika- nischen Jägern vorbehalten. Mehru begründet ablehnende Haltung Neu Delhi.(UP) Der indische Minister- präsident Jawaharlal Nehru gab hier am Montag im Parlament bekannt, des Indien einen separaten Friedensvertrag mit Japan abschließen wolle. Nach indischer Ansieht könne der anglo- amerikanische Vertrags- entwurf, der Anfang September in San Franzisko unterzeichnet werden soll, nicht zur Festigung des Friedens in Ostasien bei- tragen. Es sei bedauerlich, fuhr Nehru fort, dab die Vereinigten Staaten den indisch- ameri- kanischen Notenwechsel über den Japan- Vertrag„vorzeitig“ veröffentlicht hätten. Immerhin ließen sich aber aus den Noten die Einwendungen Indiens gegen den ge- planten Friedensvertrag klar ersehen. Nehru sagte, Indien habe in bezug auf den japanischen Friedensvertrag vor allem zwel Forderungen vorgetragen:. 1. Japan müsse die volle Gleichberechti- gung und Souveränität erhalten und ohne Vorbehalte in die Gemeinschaft freier Na- tionen aufgenommen werden. 2. Der Vertrag solle so formuliert sein, dal alle Nationen,„die an der Erhaltung des Friedens im Fernen Osten interessiert sind“, die Möglichkeit hätten, den gemeinsamen Ab- kommen beizutreten. 5 Da diese Forderungen Indiens nicht er- füllt worden seien, werde Indien sobald wie möglich durch eine Proklamation den Kriegs. zustand mit Japan für beendet erklären und versuchen, danach einen eigenen Friedens- vertrag mit Japan abzuschließen. Der Leiter der indischen Mission in Ja- pan, K. Chettur, sagte am Montag in Tokio, Indiens Haupteinwand gegen den„schmack- vollen“ amerikanischen Entwurf für den Ja. panischen Friedensvertrag sei, daß er Japan Sicherheitsvorkehrungen aufzwinge, bevol das Land seine Souveränität wiedererlangt habe.. Maurice Schuman vertritt Frankreich im Europarat Paris.(dpa) Der Staatssekretär im fran; zösischen Außenministerium, Maurice Schu- man, wurde gemäß einer jetzt im amtlichen Bekanntmachungsblatt erschienenen 8 ordnung mit der ständigen Vertretung Frankreichs im Europarat beauftragt. Ft vertritt gegebenenfalls auch den Außzenm nister im Europarat. Damit ist der bisherige unklare Aufgabenbereich des Staatssekre tärs genauer festgelegt. Bisher gab es 5 französischen Außenministerium keine Staatssekretär. 1 Ar. n Male r Bun · ie Ein- iuß der DM, im in Ver. re 1951 nieren. Exports Globus) Innen- rte am staat- stedten Polizei- derzeit n Staa lizisten nd der h noch 1. Der Beam- Wlichen m Wer- ssungs- genom- zen ge- Entlas- s dem in dle- aß die in un- kassung emente ert, bis Werde zung dnung Besat- Hohen je tritt Einen 1 ame- Danach Grobz⸗ jagen. hrünk⸗ 1. del dle Anal Jagd- Wird schuß- deut- rd. 00 sen in ebenen 3 Pro- öffent- erika; ide nister er am Indien Japan Insicht trags· n San nicht n bei⸗ t, dab ameri- Japan- nätten. Noten n ge- 1. uf den N ZwWel echti ohne 1 Na- n, daß g des sind“, m Ab- nt er d wie riegs- n und dens- n Ja- Tokio, mach; en ja- Japan bevor rlangt reich fran; ch u- lichen Ver- etung . Ex enmi- jerige ekre- 2 im einen utkt und in der Taille 1 1 ö Nr. 199/ Dienstag, 28. August 1951 — Minnesang an meine Frau- Warum nicht! Der Beitrag auf unserer letzten Frauenseite Ls gibt noch glückliche Ehen“ hat glücklich verheiratete Ehemänner zum Lob auf ihre Frau herausgefordert. Hören wir uns eines davon an: D. Red.) Lassen Sie mich in die Saiten meiner alten Klampfe greifen und meine Ehe besin- gen. Sie ist das rechte Instrument und geht auch schon zwanzig Jahre mit uns. Angefangen hat es natürlich auch mit der großen Liebe, aber wie groß ist wessen liebe? Bewährung verlangt nur das stür- mische Leben— und es hat gestürmt, mit allen Windstärken, die in diesem Jammertal geboten werden Können. Mit armseligem Be- sitz von zwei Köfferchen Habseligkeit haben wir begonnen. In Notzeiten auch die kleinste Chance eines Arbeitsangebotes gleich wel- cher Art mußten wir annehmen, in fremder Land, ohne Freund, ohne Hilfe, aber nie hat sie versagt, meine Frau! Die berühmte gleiche Ebene, gebildet aus Milieu, Erziehung und wirtschaftlicher Ba- lance— die Grundlage glücklicher Ehen— war nicht gegeben, aber der Wunsch aus die- ser Liebe nun auch ein glückliches Leben zu machen, der ist zielgebend- geblieben. Keine Aufgabe ist ihr zu schwer gewesen, keine Situation zu verzweifelt, um nicht bei gegenseitigem Zuspruch wieder den Ausweg zu finden, und nur mit ihrer Stetigkeit, ihrem Mut und ihrer zähen, unermüdlichen Arbeit ist es gelungen auch die härtesten Zeiten durchzustehen. Glückliches Lachen, fröhliche Stunden, herzliche Freunde und gute Kame- raden gab es ebenso, wie Katastrophen, Ver- zweiflung, Mißerfolg. Vermögen wurden ge- wonnen, sie gingen wieder verloren, doch der Mut— der ging ihr nie verloren und so blieb der echteste Gewinn, die Bewährung der Liebe, die Achtung, der unbedingte Glaube an den Anderen. Ihn und sie zu verstehen wurde ein unge- schriebenes und nie besprochenes Gesetz. Mit vernünftigem Widerspruch übernahm meine Frau das Steuer bei falschem Kurs und er- warb sich ein unvergleichliches Patent, auch kür große Fahrt. Harmonie und Frieden war gewiß nicht alle Tage, denn leicht werden zwei Menschen nicht eins, aber die Achtung vor anders gearteten Werten, die Anerken- nung des guten Willens, der unerschütterliche Glaube an die sichere Verläßlichkeit auf den Anderen gaben immer wieder untrennbare Zusammengehörigkeit. Aus dem gemein- samen Erleben und Bestehen leuchten mit nie erlöschendem Licht all die Stunden des Glücks und des Leides, die Höhepunkte und die Tiefen dieses so unheimlich schnellen Wechsels im Dasein unserer Zeit, als stolzeste Erinnerung— wir hatten es gut, es ging uns schlecht, wir waren ganz oben, wir darbten sehr unten, aber wir haben es gemeinsam und ohne Furcht durchstanden, weil wir wußten, was vom Anderen zu erwarten war. Die Liebe vor zwanzig Jahren hat einem Wunder Platz gemacht, das allerdings kein geschenktes, sondern erworbenes Wunder ist,. der sicheren, verläßlichen, nie wankelmüti- gen und mit strahlender Wärme ewig glü- henden Liebe zweier Partner Partner einer rechten Ehe eben. Den Dank dafür wüßte niemand dem Anderen, es ging auf gleiche Rechnung. Dem Gott der guten Ehe, ja, ihm muß man demütig dankbar bleiben, für ein so unsagbar großartiges, unbeschreib- lich schönes Geschenk, das zu verlieren außerhalb des Denkbaren steht. Minnesänger der Ehe— im zwanzigsten Jahr- hundert der zwanzighundertjährlichen Eheschei- dungen. POGGE Was eine Fünfzehnjährige denkt! Immer wieder höre ich die Frage: wird wieder ein Krieg kommen? Soll noch ein- mal ein solches Elend über Deutschland und über die gesamte Menschheit kommen? Ich bin fünfzehn Jahre und denke, daß einn Mädel in diesem Alter sich über die heutige politische Lage äußern darf. Ich verstehe nicht viel davon, doch das weiß ich, daß es nicht ungefährlich um unser Vaterland steht. Went ich zurückdenke! Als Achtjährige saß ich zusammengekauert in einer Ecke des Kellers. Darüber zischte und donnerte es. Jeden Augenblick konnte auch unsere letzte Stunde geschlagen haben. Was war das für eine Kindheit! Unser Spielzeug waren Splitter und Flugblätter. Wie glück- lich waren wir, wenn eines der Blätter Bil- der aufwies, denn Bilderbücher gab es für uns nicht. Man mußte uns verbieten, auf deri Wiesen zu spielen, weil dort Minen liegen könnten, und das bedeutete Tod, Ja, in den frühesten Kinderjahren mußten wir verstehen, was Tod bedeutet, So wuchs ich auf, von sonniger Kindheit keine Spur. Im- mer wieder hörte ich die Nachricht, daß ein Vater meiner Spielgefährten gefallen war. Diese hübsche, warme Wäsche für Gr. 44, wird aus keinem Baumwoll- garn gearbeitet. Ein Höschenteil der ersten Garnitur beginnt mit 0 M. Nach 2 em nur rechts, die Mitte rechts obenauf und die be- zeichneten Stellen im Lochmuster wie folgt: 1 Umschl., 2 M. zu- zammenstr. im Wech- gel. Die Rückreihe ge- nau so. Für die hin- teren Teile gilt die trichelte Linie, sonst in gleicher Weise. Jach dem Zusam- wermähen wird das chen seitlich mit them Bändchen ge- ein Gummiband ein- gezogen. Bei dem Hemdchen beginnt das vordere Seitenteil mit 40 M, das Mitteilteil mit 70 M. und das Rückenteil mit 120 M. Beim Zu- sammennähen werden die bezeichneten Stel- len eingehalten. Bei der zweiten Gar- nitur beginnt ein Hös- chenteil mit 110 M. an der schrägen Seite. Man arbeitet 3 em Loch- muster, 3 em rechts, em Lochmuster und rechts obenauf weiter. Die hinteren Teile ge- nau so. Zum Schluß der Taille mit einem Gummiband versehen. Für das Hemdchen beginnen Vorder- und tet man nur rechts, dann rechts obenauf, und Rückenteil mit je 130 M. Die gestrichelten Linien bedeuten den Rückenschnitt. Erst arbei- die bezeichneten Lochmusterstreifen dazwi- schen. Die letzte Kante wieder nur rechts. 5 1 EKanzlit Ich konnte es mir nicht vorstellen, daß man einen Menschen nie mehr wiedersehen kann. Doch heute habe ich verstehen ge- lernt. Grausam trat die Wirklichkeit vor mich, als mein Vater starb. Das war meine Kindheit! „Man sagt“, nützt die Jugend, sie kehrt nicht mehr“! Nun frag' ich mich, wie kann ich in meiner Jugend froh sein. wenn wei- teres Unheil über uns hereinbräche? Wür- den doch alle, in deren Händen das Schick- sal der Menschen liegt, sich einigen und jeden Unfrieden vermeiden. Oder wirklich so schwer., über Frieden und Un- frieden zu entscheiden? Wieviel Mütter. die ihre Kinder mit Liebe großzogen. mußten sie blutenden Herzens hergeben. Müßte man da nicht Unsere Fette Großmutters Soßen! Ja, das war stets etwas Besonderes. Sie hatten so ein gewisses, feines G'schmäckle— wir haben es nie ganz genau herausbekommen. Dahinter gekommen sind wir kreilich: am Fett lag es. Ihr Topf mit Mischfett war das Geheimnis. Doch sie hat das Rezept mit ins Grab genom- anen und wir wissen nur, daß unter anderem Talg und Butterschmalz eine große Rolle dabei spielten. Talg und Butterschmalz, keine sehr geläu- figen Begpiffe mehr für die junge Hausfrau von heute. Butter ist ihr ein Begriff, mit Schmalz geht sie um. Ein Gemisch aus Butter und Schmalz aber? Nein, eingeschmolzene, geklärte Butter, der Wassergehalt und restliche Milch- teile entzogen wurden, nennt man Butter- schmalz. Während Butter einen amtlich fest- gesetzten Wassergehalt von 18 Prozent besitzt, enthält Butterschmalz beinahe keinen und daher 99,5 Prozent Fett. Der Kalorienwert steigt von etwa 760(Butter) auf 920(Butter- schmalz) je 100 Gramm. Der Preis— dem höheren Fettwert, der größeren Haltbarkeit und der nötigen Weiter verarbeitung entspre- chend— auch. Man sollte den Preis in Beziehung setzen zu den Werten, die man erhält. Um es noch näher u erklären: Ein billiges Fett, das viel Wasser und wenig Fett enthält, keine Vitamine, son- dern irgendwelche belanglose Beimischungen, kann teurer sein, als ein im Anschaffungspreis teures, aber hochwertiges Fett, das viel Kalo- rien und Vitamine enthält— uns also nährt, sättigt und gesund erhält. Butter, bekannt für ihren Gehalt an Vitamin A, wahrhaft und leicht verdaulich, wird aus dem Rahm der Milch ge- wonnen. Der Rückstand bei der Buttergewin- nung, die Buttermilch, enthält noch wertvolle Bestandteile. Von den drei, seit der Butter- verordnung vom Juni 1949 noch zugelassenen Buttersorten: I. Deutsche Markenbutter, 2. Deut- sche Molkereibutter und 3. Deutsche Landbutter wird im städtischen Haushalt praktisch nur noch die erste Sorte Deutsche Markenbutter) verwendet.. Schmalz, gewonnen aus dem Fett des Schweines oder der Gans, ist allgemein be- kannt und beliebt, wird jedoch nicht von jeder- mann vertragen. Es hat hohen Fettgehalt und großen Nährwert. Unter den Talgarten, die wir heute im Haus- halt gelegentlich verwenden, nimmt der Rin- dertalg und unter ihm der Nierentalg den ersten Platz ein. Das ausgelassene Darmfett vom Rind, Schaf oder Hammel ist als alleiniger Fetträger bei der Speisen zubereitung nicht sehr beliebt, denn es erstarrt leicht und schmeckt ist es. Seite 3 O Schluck voll süßer Labe! Foto: Elisabeth Hase 0 schon aus Rücksicht auf die Mütter den Frieden erhalten? Ich schrieb dies heute. weil ich denke, daß bestimmt noch mehr dieser Gesinnung sind, und vielleicht achtet man die Gedan- ken einer Fünf zehnjährigen ein wenig. Klara Vogl im Haushalt durch. Es wandert deshalb lieber in den Fett- topf, um weiche und teure Fette zu härten und zu strecken. Infolge dieser Eigenschaft wird es, das sei der Vollständigkeit halber noch gesagt, auch manchmal in der Margarineherstellung verwandt. Drei Rezepte für einen modernen Fettopf seien noch verraten: 2 Pfund Butter, 2 Pfund Pflanzenfett oder 1 Pfund Nierenfett: 1 Pfund Schweinefett, 1 Pfund Pflanzenfett oder 1 Pfund Nierenfett; 1 Pfund Schweinefett, 1 Pfund But- ter. Großmutters Soßen sind mit einem moder- nen Fettopf leichter nachzuahmen. Helma v. Feldmann 7 „Da sagte mein Gatte Immer wieder kann man hören, daß Ehe- krauen im Gespräch mit Freundinnen oder Bekannten von ihrem Mann als von ihrem „Gatten“ sprechen. Sie kommen sich dann vornehm und gebildet vor, weil sie nicht ein- fach sagen:„Mein Mann.“ Dabei gibt es auch für die Anwendung des Wortes Gatten einige feste Regeln, die man wissen sollte. Die Ehefrau macht sich lächerlich. wenn sie statt„mein Mann“ geschraubt„mein Gatte“ sagt. Früher war es zwar üblich, daß Frau Gräfin von ihrem Mann als von dem Herrn Grafen sprach, doch diese Zeit ist längst vorbei. Jetzt sagt auch die Frau des Bundespräsidenten, wenn das Gespräch auf ihren Mann kommt, schlicht und einfach „mein Mann“. Etwas anderes ist es, wenn ein Mann Frau Dingskirchen trifft, deren Ehe- mann er nur oberflächlich kennt. Er spricht selbstverständlich nur von dem Gatten der Frau Dingskirchen. Er sagt zum Beispiel am Schluß des Gesprächs:„Darf ich Sie bitten, Ihren Gatten von mir zu grüßen?“ Wenn er ganz vornehm sein will, kann er auch Gemahl sagen, wobei er dann noch ein„Herr“ davor setzen muß. Umgekehrt gilt natürlich dasselbe. Der Mann spricht von seiner Frau nicht als von seiner Gattin oder gar Gemahlin, sondern auch er sagt schlicht und einfach:„Meine Frau“. Die Frauen Bekannter sind für ihn jedoch die Gattin oder die Gemahlin. Gut be- freundete Ehepaare, die sich duzen, benutzen das Wort„Frau“ und„Mann“ für die Ehe- frau oder den Ehemann des Freundes bzw. Machen toir uns nichts vor] Um ihre Meinung in unverfälschter und Ungekürzter Weise kundtun zu können, haben Delegierte 17 europäischer Frauen- organisationen auf Anregung britischer Journalistinnen in diesen Tagen in London ein Nachrichtenzentrum für die Frauen Europas ins Leben gerufen, das künftig in völlig unabhängiger Form grundsätzliche Meldungen aus der Welt der Frau verbrei- ten soll. Das unter dem Namen„Die Stimme der Frau zur Weltpolitik“ herausgegebene Material soll dazu beitragen, daß nunmehr auch die Frauen Europas in ihrer Gesamt- beit sich Gehör verschaffen können und „endlich“ die Möglichkeit erhalten, durch eigene Abhandlungen, in das„leider allzu oft verhängnisvolle Weltgeschehen einzu- greifen“. Auf der Gründungsversammlung sprach die Vizepräsidentin der britischen Haus- frauen vereinigung Mrs. Dr. Käte Hill, die unter anderem ausführte: „Wir finden es beschämend, daß im ge- samten politischen Geschehen auf die Frauen wenig Rücksicht genommen wird. Wir fin- den es traurig und bedauerlich, daß es un- ter den Politicern der europäischen und auch überseeischen Länder keine Kavaliere gibt, die in ihren Konzepten die Interessen der Frau und ihren echten Wunsch nach dauerhaftem Frieden mit einkalkulieren. Wir europaischen Frauen möchten den Abge- ordneten und Regierungsvertretern sagen, daß wir nicht an ihren Friedenswillen glau- ben.“—„Machen wir uns dock nichts vor. Die Männer sind zufrieden, wenn sie einen neuen Streitfall auskecken können. Innen Uegt gar nicht so sehr an rukigen Zeiten, einem gemütlichen Heim und beschaulichem Familienglück. Jeder von ihnen, der ein- mal dran ist, will etwas besonderes leisten und dabei kommen so viele Leistungen zu- stande, daß sich die verschiedenartigen In- teressen fast immer aneinander stoßen und wir die Leidtragenden sind. Deshalb bleibt uns leider nichts anderes übrig, als nun- mehr laut zu rufen:„Wir sind auch noch da!“ Aber wir sind nicht bloß für euch da und auck nicht nur ein Bestandteil der Welt, wie ihr sie euck vorstellt. Da wir aber wis- sen, daß diese Feststellungen bei eurem Re- gierungs- und Arxbeitseifer doch nichts fruchten, mussen wir Frauen euch nunmehr energischen Widerstand leisten, da wir ein- fach keine Lust mehr verspüren, uns in eurem politischen Tohuwabohu wirtschaft- Neh und menschlich wie eine Nußschale auf dem Meer hin und herrütteln zu lassen.“ Sich an die weiblichen Pressevertreter wendend sagte Mrs. Dr. Käte Hill: „Die Warnungen aus unseren Kreisen durfen nicht überhört werden. Wir Frauen sehen es mit aller Klarheit, daß wir einem neuen, womöglich nock tieferen Abgrund entgegensteuern und wir müssen leider zu der Ueberzeugung kommen, daß die Schuld- frage kierbei fast einzig und allein den Män- nern zugeschrieben werden muß, die teilweise offenbar lieber für ihr Vaterland sterben, als für ihr Volk und ihre Familie zu leben.“ „Die Stimme der Frau zur Weltpolitik“ will im Laufe der Jahre ihr, Londoner Büro ausbauen und mit den modernen technischen Einrichtungen einer Nachrich- 5 teriagentur versehen. der Freundin. Normalerweise werden sie sogar nur die Vornamen benützen, also sagen: „Grüße Petra herzlich von mir!“ oder:„Einen schönen Gruß auch an Paul!“ fem. Herzjung bleiben durch Gehen Daß der Herzmuskel bis ins Alter gesund bleibt, kann nur erreicht werden, wenn man ihn dauernd und regelmäßig trainiert, also möglichst viel zu Fuß geht, weil das Gehen die beste Uebung zur Gesunderhaltung des Herzens ist. Besonders Personen in mitt- leren Jahren sollten täglich eine gewisse Strecke zu Fuß gehen, da andernfalls der Herzmuskel zu früh erschlafft, während gleichzeitig auch seine Ernährung unter- bunden wird. Hausarbeit und Stehen ist kein Ersatz für das regelmäßige Bewegen des Körpers beim Gehen. Für Frauen, die an Krampfadern leiden, ist außerdem das Radfahren eine den Blutkreislauf günstig beeinflussende Bewegung. fem. Mandat 329 Manguste Mandat, lat., Vollmacht; Uber- reich, im 8 Steppe, Anbau v. antwortung d. Rechtsvertre- Sojabohne, Hirse, Weizen; tung an Rechtsanwalt; Auf- Bodenschätze: Kohle, Eisen, trag an Abgeordneten durch Wahl z. Vertretg. seiner Wäh- ler; Auftrag des Völkerbun- des(seit 1945 der Vereinten Nationen) zur Verwaltung sines Gebietes durch einen Staat;»„esgebiet, Kolonial- land, einer Großmacht v. Völ- kerbd. oder UN übertragen, unterteilt in A-, B- u. C-Man- date. Mandel, altes Zählmag= 15 Stück;„baum, rosablühend. südländ, Obstbaum, Stein- krüchte, Samen b. 45% Ol ent- haltend, besond. f. Gewürz u. Bäckereien;- entzündung, G.) Angina;»-krähe, Blau- rale, buntfarb. schillernder, bis 30 em ig. Vogel, O-Euro- ba. W- Asien u. N-Afrika. Mandeln, lymphartig. Ring d. Rachens zw. beiden Gaumen- bögen: Rachen-, Gaumen: u. Zungen- u, reagieren stark auf dakterielle Einflüsse. Mandoline, halb-birnenförm. Musikinstrument mit 4 Paar Metallsaiten, die mit einem Stäbchen(Penna) angerissen werden.. Mandrill, großköpfige afri- kan. Pavianart. Mandschu, O-aslat. Reiter- volk, eroberte 1644 China u. Ubepnahm m. d.. dyndstie bis 1912 Führung d. Kaiser- reiches;.-kuo, 1932 v. Japa- nern nach Eroberung eines Teils der Mandschurei gegr. Kaisertum, bis 1945; ria, Manchouli, Grenzort d. Man- aschurei, Ausgangspunkt der transsibir. Eisenbahn. Mandschurel, No-Außenland Chinas, 1,3 Mill. Km, ca. 45 Mill. E, darunt. wenige Man- dschu, Hptstdt. Hsingleing, Bergland mit strengem Kon- Kupfer, Wolfram, Glschiefer. Manege, frz., runde Reitbahn im Zirkus. Manen, bei den Römern Gel- ster d. Verstorbenen. Manessische Handschrift, Gr. Heidelberg. Liederkandschrift, ben. nach Züricher Ritter Rü- diger Manesse, 14. Jh., bedeu- tendste Liedsammlung d. dt. Minnesänger m. 138 ganzseit. Bildern. Manfred, ahd. Mannesfriede, männl. Vorname; Kg. v. Stzi- lien, Sohn Friedrichs II. von Hohenstaufen, 1231-66, gefall. in d. Schlacht v. Benevent. Mangalore, brit.-ind. Hafen- stadt an der Malabarküste, 82.000 E. Mangan, chem. Element, Abk. Mn, Ord.-Zl. 25, Atomgew. 54,93, Spez. Gew. 7,3, rötlich glänzend. eisenähnl. Schwer- metall, in Eisenerzen, Zink- u. Kalkmineralien, Fundst. Kau- kasus, Indien, Afrika, Bra- silien; Verwendung u. a. zur Veredlung von Stahl; ver- bindungen, z. B. Braunstein- „ dioxyd. a Mangelkrankheiten,(s.) Avi- taminose. Mangfall, Nebenfluß d. Inn, entspringt im(s.) Tegernsee. Mangobaum, urspr. O-ind. Tropenbaum m. hochwertig. Steinobst. Mangold, Gemüsepflanze mit dicken, eßbaren Blattstielen. Mangrove, trop. Küstenwäl- der im Mündungswasser v. Flũssen, Bäume mit Stelz-od. Atemwurzeln. Manguste, Schleichkatze, I. N- Afrika Ichneumon, in Indien tinentalklima, im Nu. Owald- Mungo, Schlangenvertilger. Kein Kopfzerbrechen mehr bereitet mnen die Wahl mres Ferlenaufemthakte „ERHOTr une vok artkrae! auch mnen vierzehntäglich wertvolle Ting Mannstreu 531 Maori er Schule, Kreis v. Komponi- sten am kurpfälz. Hof, bes. Joh. Stamitz(1717-57), Sym- phonie- u. Kammermusik, vor- bereit, Form f. Wiener Klassik. Mannstreu, distelähnlich. Dol- denblütler, meist graugrün- blühend. Manöver, frz., milit. Gefechts- übung, Kurswechsel eines Schiffes. Manometer, gr., Gerät zur Druckmessung v. gasförmigen od. flüssigen Körpern; Queck- silber-, zeigt Druck durch d. Höhe einer in einer Röhre be- kindlich. Quecksilbersäule an. Im Feder- bewegt sich unter der Wirkung des Druckes eine federnde Metallplatte od. eine Röhrenfeder, die dann einen Zeiger betätigt. Mans, Le, Hptstdt. d. frz. Dep. Sarthe, 106.000 E, Autoindu- strie; Reste ein. röm. Amphi- theaters. Mansarde, ausgebautes Dach- geschoß, ben. nach frz. Bau- meister Mansart(1598-1666). Mansfeld, altes dt. Grafen geschlecht: mitteldt. Gfschaft * 1780 z. T. zu Sachsen, 1815 ganz an Preußen. Mantegna, Andrea, it. Maler und Kupferstecher, 1431—1506 Klassiker d. venezian. Früh- renaissance,„Triumphzug Caesars“,„Sebastign“. Mantel., gesetz, bringt grundlegende Rahmenbestim- mungen für mehrere Einzel- gesetze;»-tiere, Tunikaten, niedrige Meerestiere, fest- sitzend, mit Schutzhülle, als Larven ähnlich d. niedrigsten Wirbeltieren. Mantik, gr., Seherkunst, z. B. Deutung des Vogelfluges. Mantille, span., Spitzenschleier über Kopf und Schultern; Schulterumhang. Mantisse,(s.) Logarithmus. Mantua, it. Mantova, oberit. Stadt am Mincio, 54.000 E, seit 1328 Hzt. d. Gonzaga, 1708 an Osterreich, 1797 durch Napo- leon I. erobert, 181466 wied. zu Osterreich, seither ital. Manual, Handklaviatur der Orgel; Handbuch der kaufm. Buchhaltung. Manufaktur, Werkstätte, i. d. ein Teil d. Produktion m. der Hand gefertigt wird, bes. bei Textilien und Porzellan. Manuldruck, nach Erfinder M. Ullmann benanntes photo- chem. Vervielfältigungsver- fahren, bes. für alte Drucke. Manu propria, lat., eigenhän- dig, Abk. m. p. Manuskript, lat., Handschrift, „als„gedruckt“, bedeutet nicht allgemein zuganglich. Eigentumsvorbehalt, bes. bei Bühnenwerken. Manutius, Aldus, it. Humanist u. Buchdrucker, um 1450—1515, ber. Drucke griech. u. lat. Mei- ster werke(Aldinen). Manx, gälisch.-kelt. Dialekt d. Bewohner d. Isle of Man. Manytsch, Talsenke u. Fluß 1. Kubangebiet zw. Asowschem und Kaspischem Meer, ca. 680 Km lang. Manzanares, rechter Neben- fluß d. Jarama in Spanien, fließt durch Madrid, 85 km 1g. Manzinellabaum, mittelamer. Wolfsmlichgewächs, Apfelfrüch⸗ te, giftiger Milchsaft für Pfeile. Manzoni, Alessandro, ital. ro- mant. Dichter u. Schriftstell., 17851873; sein histor. Roman „Die Verlobten“ m. Schilderg. it. Volkslebens geh. zur Welt literatur.. Maori, Eingeborene Neusee- lands, an europ. Zivilisation angepaßt, etwa 60.000 Köpfe. Noderne Schlülreck neleum IAPEIEN F 2.9 Strogulo Teppiche Marder 533 Maria Marder, Raubtierfamilie, bis 55 em lang, langer Schwanz, gutes Kletter vermögen, wert- voller Pelz, bes. Zobel, Ge- flügel- u. Fischräuber; Baum- oder Edel-: gelber Kehlfleck; Haus- od. Stein-: mit weiß. Kehlfleck; Wiesel, Iltis, Nerz. Mardin, türk. Provinz u. Stadt in SO-Anatolien. Marduk, altbabyl. Gottheit. Marées, Hans v., Maler, 1837 1887, dt.- röm. Neoromantiker, Monumentalbilder u. Fresken, „Hesperiden“,„Bad d. Diana“. Margarete,(-a), gr., die Perle: (Maultasch), Gräfin v. Tirol. 131869, Gatt. Ludw. v. Bran- denburg, 1363 Tirol an Gsterr. übergeben: v. Dänemark, Norwegen, Schweden, 1353 1412,(8.) Kal marer Union; v. Parma, natürliche Tochter Karls V., 152286, Statthalterin d. Niederlande; v. Navarra, Schwester v. Franz I. v. Frkr., 1492—1549, Protestantin, be- Sünstigte die Protestanten, schrieb Novellen im ital. Re- naissancestil:— v. Valois, 13531615, Tocht. Heinrichs II. V. Frankr. u. d. Katharina Me- dici, Gattin Heinr. IV.,-n- blume, Marguerite, weißblüh. Chrysantheme:» ninsel, Do- nauinsel in Budapest. Margarine, Speisefett aus pflanzl. od. tier. Fett, m. Zu- satz v. Lezithin als Emulgator u. Butteraroma a. Geschmack stoff. Margate, engl. Stadt, afschaft Kent, auf der Insel Thanet, Seebad. Marge, frz., Rand, Unterschied (Spielraum) zw. versch. Bör- senkursen und Preisen(Ge- winnspanne). Marginalien, lat., Randbemer- kungen in Schriftstücken. Margueritte, Victor, frz. Ro- manschriftsteller, 1866,„La gargonne“. Maria, v. hebr. Mirjam, Mut- ter Jesu, in d. Kirchensprache „Unsere Liebe Frau“, Mutter Gottes, Hlg. Jungfrau; Ver- ebrung seit 1. Jh. n. Ch. nach- gewies. Kath. Dogmen: Frei- sein von d. Erbsünde(Unbe- fleckte Empfängais, verkünd. 1054), u. Himmelfahrt im ver- klärten Leib(verkünd. 1950). Maria, Marie, Herrscherinnen: 1. Theresia, 1717—80, seit 1740 infolge d. pragmat. Sanktion Herrscherin d. habsburg. Erb- lande, Kgn. von Ungarn und Böhmen, Gemahl. d. röm.-dt. Kaisers Franz I. Verlor im Osterr. Erbfolgekrieg u. in d. Schles. Kriegen gegen Fried- rich II. Schlesien, in Italien Parma, Piacenza u. Guastalla. 1772 Erwerbg. v. Galizien, 1775 Bukowina, 1779 Innviertel. Verwaltungs- und Schulrefor- men, Beschränkung der Leib- eigenschaft; seit 1765(s.) Jo- seph II,, Mitregent; 2. v. Burgund(145782), Tochter u. Erbin Karls des Kühnen, seit 1477 Gemahlin Maximilians I., brachte Burgund und Nieder- lande zum habsburg. Besitz; 3. v. Medici(15731642), Gat- tin Heinrichs IV., nach dessen Ermordung 1610 Regentin, be- rief Richelieu zum Minister, floh 1631 ins Ausland;: 4.“ I. Tudor, die Katholische, 1516 1558, Tochter aus erster Ehe Heinrichs VIII., Kgn. v. Eng- land seit 1553, vermählt mit Philipp II. von Spanien, ver- suchte in England gewaltsam den Katholizismus wieder ein- zuführen; 5. Stuart, 1542 1587, Kgn. v. Schottland, seit 1558 Gattin Franz II. v. Frank- reich, erhob Anspruch auf d. engl. Thron, 1565 vermählt m. mrem Vetter Lord Heinrich Darnley, 1567 mit dessen Mör- Keln Kopfzerbrechen mehr bereitet mnen die Wahl mres Ferienaufenthalt „ERM OTUNd ved Arras dringt auch munen vierzehntäglich wertvolle Tiys . . Seite 4 MANNHEIM Wußten Sie, daß Mannheim zwei private Vogelzoos besitzt? Ein Artist und ein Metzgermeister schufen Das Nicht- alltägliche lebt zumeist am Rand der Großstädte. So auch diese privaten kleinen Vogelzoos. Wie ein alter Artist sieht er aus, der Schöpfer der einen Anlage, in der Sandgewann zwischen Waldhof und Käfertal. Und tatsächlich: bald erzählte er, daß er viele Jahre als Kunstpfeifer und Vogelstimmen- imitator in Deutschland und Nachbarländern gearbeitet hat. 0 Gut mannshoch und etwa 40 Meter lang mögen insgesamt die Volieren(Vogelhäuser) sein, die jeweils zur Rückwand noch ein steinernes Vogelhaus mit fester Holztür be- sitzen, das die Vögel gegen Kälte schützt. Der jedes Vogelhaus umgebende Flugkäfig aus doppeltem Maschendraht, der Schutz gegen Raubzeug bietet, birgt im Innern lebendige, hier gewachsene Flieder-, Holunder- und Fichtenbäumchen neben toten Baumstäm- men, Sitzstangen, Futter- und Wasserbehäl- tern und steht auf gewachsenem, aufgelok- kertem weichen Boden. Neben lebenden Mehlwürmern und Sämereien, wird hier— wie auch im anderen Vogelzoo- auch frisches Wildfutter gegeben. Die etwa zehn Meter lange unterteilte Volière der einen Seite ist in der einen Abteilung nur bewohnt von einem Raben und zwei Elstern, zu denen sich noch ein Eichelhäher gesellen wird. In der anderen größeren Abteilung tummeln sich Tod aut der Autobahn 1 Kradfahrer fuhr auf LE W. Gestern früh gegen sieben Uhr fuhr auf der Autobahn, Gemarkung Seckenheim, in Richtung Mannheim ein Motorradfahrer auf einen haltenden Lkw auf. Der Fahrer wurde aus der Bahn geschleudert und war sofort tot. Badens älteste Feuerwehrfahne kommt zum Jubiläum Als ehrwürdiges Erinnerungszeichen an die deutsche Volksbewegung vor über hun- dert Jahren bringt die Freiwillige Feuerwehr Foto: Schade Ettlingen zur Feier des hundertjährigen Ju- biläums der Mannheimer Feuerwehr ihre historische Fahne mit der Jahreszahl 1848 mit. Die Fahne wird im Aufmarsch am Sonn- tag von Ettlinger Feuerwehrmännern mit- getragen. Die Ettlinger Fahne dürfte die ein- Zige Feuer wehrfahne sein, die aus der da- maligen Zeit die Farben Schwarz-Rot-Gold trägt. Sie wird im Albgau-Museum in Ett- Ungen aufbewahrt. Wie wird das Wetter? Nochmals 1 = * wärmer * Vorhersage bis Mittwoch früh: Wechselnd bewölkt mit föhni- gen Aufheiterungen. Erwär- mung auf 22 bis 25. nächtliche Abkühlung auf 11 bis 14 Grad. Auffrischende Winde aus süd- chen Richtungen. E Hohltauben, Ringeltauben, Turtel- und Lach- tauben, zu denen sich gewissermaßen als „Bodenpersonal“ wachtelartig aussehende halberwachsene Torquatusfasanen gesellen und Bisamenten. Die andere etwa 28 Meter lange Volièren- anlage enthält in einer Abteilung ein schönes Goldfasanpaar mit Fasanenhaus und nebenan eine weiße japanische Seidenhühnerfamilie mit bezaubernd frechen, niedlich kleinen Küchlein. Die Henne wird gewissermaßen Ammendienste leisten und die Fasaneneier ausbrüten, da die Fasanendamen in der Ge- fkangenschaft das nicht selbst tun wollen. In der letzten großen, zum Teil mit wil- dem Wein bewachsenen Doppelvolière be- findet sich eine gemischte Gesellschaft ein- heimischer körnerfressender Singvögel. Da ist der junge, handzahme Pirol Jakob, der erst zur Hälfte seinen eleganten schwarz- gelben Anzug trägt, zierliche weiße Lachtau- ben, Grünfinke, ein Bergfink, ein Girlitz, Hänflinge. je ein Stieglitz-, Buchfink- und Zeisigpaar, außerdem ein lustiger Perlstar und sozusagen wieder als Bodenpersonal eine Ringfasanenfamilie mit Jungen und„Amme“ in Gestalt einer biederen braunen Henne und 818 endlich eine flinke Wachtel, die ihrem Herrn als lebendiger Wecker dient. Der andere schöne kleine Privatzoo inner- halb eines großen Hausgartens auf der Rheinau, der fast fünf Meter hoch und 45 Quadratmeter groß ist, ist erfüllt von lautem Singen und fröhlichem Zwitschern. Hier haben die Exoten, die ihn im wesentlichen bevölkern, eigentlich allen Komfort, zum Beispiel ein richtiges Vogelbrünnlein mit Springbrunnen, zahlreiche Nistgelegenheiten, ebenfalls lebendige Bäume und Sträucher und sogar ein heizbares Winterhaus. Streng getrennt von den anderen sind wegen ihrer Unverträglichkeit die vielfar- bigen Sittiche verschiedener Arten, unter denen sich auch prächtig bunte Rosella-Sit- tiche befinden. Allerliebst sind die meistens paarweise vorhandenen, zierlichen und bun- ten afrikanischen Finken, wie Atlas-, Zebras, Graufinken usw., dann japanische Möwchen und andere. Die ganze, sehr sorgfältige Anlage samt dem Garten und dem mit Seerosen bewach- senen Goldfischteich verraten, daß dieser Rlleinauer Metzgermeister ein ganz großer Naturfreund ist. rei Iuch Stauisanwälte sind Menschen Irrtümer im Volk/ Der Strafverfolger darf nicht selbst verurteilen eine Aeuhßerung, die gar nicht selten nach, Gerichtsverhandlungen im Zuhörerraum fällt. Denn nicht alle wissen daß der Staatsanwalt nur die Anklage im Auftrage des Staates vorbereitet, erhebt und schließ- lich dem Gericht einen seiner Ansicht nach ausreichenden Strafvorschlag macht. Was Verteidigung und Staatsanwaltschaft in ihren Plädoyers zum Ausdruck bringen, sind nichts anderes als Vorschläge, und die Urteilsfindung bleibt ganz allein dem Rich- ter, dem Schöffengericht oder— wenn ganz schwere Straftaten zur Verhandlung stehen — dem Schwurgericht überlassen. Allerdings hat der Staatsanwalt insofern mit der am Ende eines Deliktes stehenden Verurteilung zu tun, als es seine Aufgabe ist, im Zusammenwirken mit der Kriminal- polizei Verbrechen aufzudecken und mög- lichst viele Beweise für die Ueberführung des Täters zusammenzutragen, und außer- dem diesen Täter aufzuspüren und, wenn er gefährlich ist, seine Verbringung in Untersuchungshaft zu veranlassen. Der Staatsanwalt ist der Leiter des sogenann- ten Ermittlungsverfahrens, dem sich in manchen Fällen eine gerichtliche Vorunter- Staatsanwälte haben also auch außer- halb der Verhandlungen alle/ Hände voll zu tun und arbeiten auf das engste mit der Polizei zusammen, deren Leute in diesem Fall von der Strafprozegordnung als„Hilfs- beamte der Staatsanwaltschaft“ bezeichnet werden; aber sie selbst können niemals verurteilen, sondern nur Anträge stellen oder Berufung einlegen— wie der Ver- teidiger auch, wenn das Urteil seiner An- sicht nach nicht gerecht ist. Und wenn der Staatsanwalt selbst von der Unschuld eines Angeklagten überzeugt ist, muß auch er auf Freispruch plädieren Damit dürfte auch die weitverbreitete Ansicht, der„böse“ Ankläger müsse sein Opfer auf jeden Fall„verknacken“, eine kleine Erschütterung erfahren haben, und es zeigt sich, daß Staatsanwälte auch Men- schen sind. Meist haben sie es aber vor Ge- richt nicht mit unschuldigen Lämmlein zu tun, sondern mit Menschen, die mancherlei auf dem Kerbholz haben, und die Selten- heit eines Freispruchs, den der Staats- anwalt beantragt, mag mehr in dieser Tat- sache denn in seiner Natur liegen. web Glanzstück mit vier Pfund Pekinesen schauten uns an Reizende vierbeinige Pekinesen mit gro- gen, klugen Augen, langhaarigen seidigen Fellen, Stumpfnäschen und possier lichem Wesen brachte die Sonderschau des Inter- nationalen Klub für Japan-Chin, Peking- Palast-Hunde und Toy-Spaniel e. V. 1926 im „Kleinen Rosengarten“. Ein strenges Preis- gericht unter Leitung des Zentralstellenlei- ters A. Löhr(Stuttgart-Münster) hatte die schwierige Aufgabe, Werturteile zu fällen. Diese chinesischen Kaiserhündchen, 1878 zum ersten Male in Europa und um 1926 in Deutschland eingeführt, stellten sich mit 32 Pekinesen- und einem Japan-Chin-Exemplar vor, und manche hatten Reisen aus England, Frankreich und dem gesamten Bundesgebiet hinter sich, da sich der Verband für das hundesportfreundliche Mannheim als Aus- stellungsort entschlossen hatte. Diese teuer- sten Kleinhunde waren für die zahlreichen Beschauer in dem schön geschmückten Aus- stellungsraum eine wahre Augenweide. Der allgemeine Zustand der seltenen Tiere wurde durchweg als sehr befriedigend bezeichnet, wie auch die Urteile durchweg auf Sehr gut und Vorzüglich 1 lauteten. Clou der Ausstel- lung war zweifellos der von Pierroth(Stein- heim am Main) gezeigte prächtige kleine Peking-Palasthund mit seinen ganzen vier Pfündchen Gewicht. Alle Hunde erhielten außer einem Diplom noch ansprechende Ehrenpreise. a Fleißige Kleingärtner dachten an die Jugend Im Bestreben, den Kindern der 1250 Mit- gliedern im Herzogenriedpark einen Tum- melplatz zu verschaffen, hat der Kleingärt- ner-Verein Neckarstadt Erstaunliches gelei- stet. Nach Ueberwindung vieler Schwierig- keiten konnte nun nach langer freiwilliger Arbeit ein 1300 Quadratmeter großes Gelände zu einem hübschen Spielplatz ausgebaut wer- den. Das war über das Wochenende Anlaß zu einer Feier, zu der sich nicht nur die Mitglie- der, sondern auch Vertreter befreundeter Vereine, Bezirksvorsitzender Martin Knapp, Gartenbaudirektor Buß jäger und viele wei- tere Ehrengäste eingefunden hatten. In dem aufgebauten 800-Personen-Zelt und auf dem freien Gelände herrschte daher ein frohes Gärtnerleben im Rahmen eines Sommer- festes, wozu nicht zuletzt die humoristischen Vorträge von Walter Ziegler und Hans Mau- rer sowie andere beitrugen. Eine stattliche Tombola und eine Bar waren andere An- ziehungspunkte. Die„Neckarstädter Lumpe- buwe“ unter K. Kühner in Originalbeset- zung rundeten das Bild musikalisch. Für die Jugend brachte der abendliche Lampion- umzug zweifellos den Höhepunkt. 20 Uhr, in die Turnhalle der Nicht nur die Liebe geht seltsame Wege Die oben abgebildete Postkarte wurde am 19. Mai 1951 von Plankstadt nach Mann- heim abgeschickt, kam jedoch dort erst am 27. August an. Aus der Laune eines Zufall heraus war die Postkarte wahrscheinlich zwischen abgehende Auslandspost geraten und traf schließlich in Australien ein, wo sie vermutlich wochenlang umherirrte, bis sie in Sidney deutschen Landsleuten in die Hände fiel, die sie dann freundlicher weise mit einem „Der Staatsanwalt hat den armen Schluk- suchung anschließt. Die aber ist dann wie- Gruß an ihre alte Heimat versehen(leider haben die australischen Absender nicht ihre ker wieder zu zwei Jahren verurteilt“, ist der Sache des entsprechenden Gerichtes, Anschrift mitangegeben) per Luftpost endgültig an ihren Bestimmungsort Mannheim ab. sandten, wo sie dann mit dreimonatiger Verspätung, aber immerhin noch wohlbehalten Kurze„MM“-Meldungen eintraf. Zwei Pkw. rasten aufeinander. In den späten Abendstunden des Sonntags fuhren auf der Seckenheimer Landstraße zwei aus entgegengesetzten Richtungen kommende Personenkraftwagen mit hoher Geschwin- digkeit aufeinander. Beide Fahrer erlitten Gehirnerschütterungen, zwei mitfahrende Kinder und ein weiterer Insasse wurden verletzt. Nach den bisherigen Ermittlungen soll einer der Kraftwagen auf der linken Straßenseite gefahren sein. Urlaubsfahrt in den Tod. Im Ludwigs- burger Kreiskrankenhaus ist am Sonntag- mittag ein Sieb zehnjähriger aus Mannheim seinen Verletzungen erlegen, die er sich am Samstagnachmittag bei einem Verkehrs- unfall in der Gegend von Ludwigsburg zu- gezogen hatte. Der Unfall wurde dadurch verursacht, daß ein amerikanisches Fahr- zeug einen entgegenkommenden Wagen streifte, wobei der Fahrer des amerikani- schen Wagens die Herrschaft über seinen Wagen verlor und den vor ihm fahrenden Siebzehnjährigen auf seinem Rad anfuhr. Zur Volksabstimmung am 16. September. Die Arbeitsgemeinschaft für die Vereini- gung Baden- Württemberg lädt für 28. August, schüle zu einer Filmvorführung anläßlich der Volksabstimmung am 16. September ein. Es spricht Bürgermeister Jakob Trumpf- heller. Dr. Elsa Hesse 70 Jahre alt Die Tochter des ehemaligen Oberbürger- meisters von Mannheim, Otto Beck, feiert heute ihren 70. Geburtstag, Elsa Hesses Name ist mit der Geschichte des Roten Kreuzes Mannheim eng verbunden. 1907 trat sie in den Vorstand des Roten Kreuzes ein. Während des ersten Weltkrieges bereits War sie eine unermüdliche Helferin und Or- ganisatorin von Sammlungen, Geschenk- paketaktionen und allem, was die Rote- Kreuz-Arbeit während eines Krieges mit sich brachte. Für Hunderte und Tausende von Menschen wurde sie ein liebenswür⸗ diger, oft derb- humorvoller, aber auch di- plomatischer Helfer. Ihre Arbeit verringerte sich keineswegs nach Kriegsende. Jetzt wa- ren es Scharen von Flüchtlingen, denen sie half, dann waren es Opfer der Inflation, denen die nunmehr Präsidentin des Roten Kreuzes gewordene Elsa Hesse ihren und des Roten Kreuzes helfenden Arm bot, sie organisierte Essenkochstellen, Milchküchen, Luzenberg- Tages- und Wärmeräume, später eine Koch. und Diätschule, Dienstbotenkurse und vieles andere mehr. Mit viel Geschick wußte de immer wieder Künstler zu gewinnen, die ehrenamtlich vor ihren Schützlingen auftrs- ten. Das Jahr 1933 brachte ihrem gerechten Sinn und ihrem klaren Verstand eine grobe Enttäuschung, so daß sie nach einiger Zelt ihr in dreißig langen Jahren verwaltetes Amt schweren Herzens niederlegte. Wir gratulieren! Lony Karoline Tretz Mannheim, Schwetzinger Straße 20, Wird 70 Jahre alt. Den 75. Geburtstag begehen Otto Stay, Mannheim, Steubenstraße 3, und Nikolaus Walter, Altersheim Uindenhot. Margarete Obert, Sandhofen, Caritasheim „Maria Frieden“, vollendet das 80. Lebens- jahr. Das seltene Fest der eisernen Hochzeit können Andreas Köhler und Eva. geb. Will, Feudenheim, Diakonissenstraßge 5, feiern. Die Eheleute Fritz Berberich und Maria, geb. Hering, Mannheim, Wallstattstraße I. begehen am 29. August das seltene Fest der diamantenen Hochzeit. Die so ungewöhn⸗ liche Feier findet ihre kirchliche Weile in einem besonderen Gottesdienst in der Chri- stuskirche am Mittwochabend um 17.30 Uhr, Ius dem Polizeiberteftłè Fragwürdiges Vergnügen, Nach Alkohol- genuß bewarfen vier Gäste einer Wirtschaff die übrigen Anwesenden mit Bierkrügen Gläsern und Stühlen. Einer der Angegril- fenen und einer der Angreifer erlitten Kopf- g Platzwunden. Dieb ging fensterln. Durch das offene Schlafzimmerfenster stieg ein Dieb in eine Wohnung im Stadtteil Waldhof. Ein Rund- kunkgerät im Wert von etwa 220 DM wurde seine Beute. Griff in die Kasse. Daß sie 300 DM ihrem Arbeitgeber gestohlen hat, gab eine An- gestellte dem Geschäftsführer zu. Der Scha- den, den sie durch ihre Diebstähle verursadit hat, dürfte nach Ansicht der Geschäftsleitung weit höher sein.. Liebhaber von Altmetall. 90 Werkstücke aus Kupfer stahl ein Liebhaber dieses be- gehrten Metalls aus einer in der Innenstadt gelegenen Werkstatt. Der Schladen beträgt 250 DM. Lebensmüde, Ein seit dem 24. August vermißter, 45 jähriger Mann wurde im Keller seiner Wohnung, wo er sich an einer Licht; leitung erhängt hatte, aufgefunden. Mariage 534 Marie Mao-Tse- Tung 532 Marco Polo Manhattan 330 Mannheim einem fungse nehme Heide! tung Damit unter Auslas betrug durch das R mit si delber ansche Necks gema Wie daraus vom Hilke vor tet W ten sc ni ü det sil ben de den ae Das keit der H guns dern, von de theker bei ab Den — Le waltut über Mabne heraus gen( Parat ganzer wird. sehr b Ketsch genau wird de u. miese: Nu egen nur d schng gegen Dei klenlt oder b UAndke den 8 daa Vorscl der Lord Bothwell, 1868 Ab- denkung u. Flucht nach Eng- lend. 19 Jahre gefang. gehal- ten, von Elisabeth v. England nach Verschwörung 1587 im Schloß Fotheringnay hinge- richtet; 6. Antoinette(1755 1793), Tochter Maria Shere- las, Gemahlin Ludwigs XVI. Y. Frankr., hingerichtet; 7. Louise v. Usterr., 17911847, 2. Gemahlin Napoleons seit 1810. mr Sohn Kg. v. Rom, 1816 Hzn. v. Parma. Mariage, frz., Heirat. Marianen, Ladronen, 18 Koral- leninseln vulkan. Ursprungs in Stillen Ozean, 1183 km', 1521 v.(s.) Magalhães entdeckt 1565—1898 spanſsch, dann Guam an USA., die übrigen an Dtschid. verkauft. 1914—45 zu Japan, 1945 zu USA. Maria-Theresien-Taler, Le- vantinertaler, österr. Silber- münze mit dem Bildnis Maria Theresias, für den Handel in N-Afrika u. W-Asien seit 1753 geprägt u, heute noch in Kurs. Mariawiten, litautsch- poln. Kkathol. Kirchengemeinschaft ohne Bindung an Rom, gegr. 1593, umfassende charitative Tätigkeit. Marienbad, tschech. Marian- skée Ldzne, böhm. Badeort, 7700 E, Slaubersalzquellen. Marienburg, westpr. Stadt a. d. Nogat mit(1939) 27.000 E; Deutschordensburg, bis 1457 Sitz d. Hochmeisters d. dtsch. Ordens, seit 1945 poln. verw. Marienwerder, Hptstdt. Wes: preußers mit(1939) 20.600 E, Alteste dt. Stadtgründung im Ost., Dom, Kapitelschloß; seit 1945 polnisch verwaltet. Marille, österr. Bezeichng. f. Aprilcose, Steinobstart a. Mit- telasien, kultiv. seit 3. Jahr- tausend v. Ch., frühblünend, kälteempfindl., viele Sorten. Marine, lat. res marina- See- Wes., unterschied. i. Kriegs-, Handels-. Marinetti, Filippo Tommaso, it. Schriftsteller, 18761944, Begr. d. Futurismus. Marini, Giambattista, it. Schriftsteller, 15691625, be- einflußte frz. Stil im 17. Jh., Marinismus, der nach ihm be- nannte schwülstige it. Barock- Stil 1. d. Literatur. 5 Marinieren, Konservierung v. Fischen i. Gewürzen m. Essig, Ol u. a. Marionette, frz., Glie- derpuppe, für Puppen- spiele, mit Drähten von oben her bewegt. Mariotte, Edme, franz. Physiker, 1620-84, Gas- gesetze,(s.) Boyle- sches Gesetz. Maritim, lat., seebe- stimmt. Maritza, größter Bal- kanfluß, entspringt im Rhodopegeb., durch- dieß Rumelien, I. Agäis nündend. Mariupol, ukrain. Ha- kenstadt à. Asowschen Meer, Hüttenindustrie, Ausfuhr v. Donezkohle, 8. 19489 Name Shduno, 222.000 E. Marius, Gajus, röm. Konsul u. Feldherr. 156—86 v. Ch., Be- sleger der Cimbern u. Teuto- nen(Schlachten bei Aquae Sextlae 102 u. Vercellae 101 v. Ch.), Demokrat, Gegner(s.) Sullas, verfolgte seine polit. Gegner m. blutig. Grausamk. Mark, lat. Medulla, fetthalti- ges Innengewebe bes. d. Kno- chen, auch im Gehirn; lockere Zellgewebeformen d. Pflan- zenkörpe. Mark, urspr. alt. dt. Gewicht, bis 1875 ca. 0,25 Kg; seit 1871 Einheit d. dt. Münzsystems, nette 2 i Mannheims föhrende loges zeitung N. Mao-Tse-Tung, chines. Kom- munistenführer, 1893, grün- dete 1921 in Shanghai Orts- gruppe d. Kommunist. Nach Bruch m. Tschiangkaischele in Fuklen u. Klangs Volksrepu- blik gegr., weiterer Kampf, 1933—35„Langer Marsch“ von 7500 km quer durch China bis Jenan, seit 1945 Vordringen gegen d. Nationdlchinesen, b. 1949 Eroberung Gesamtchinas mit Ausnahme von Formosa. Mappa, lat., Altartuch; alter- tüml. Bez. f. Landkarte. Marabu, afrik. Storchenart m. großem Schnabel u. hängend. Kropf. Maracaibu, Stadt 1. venezuela mit 130.000 E, am Golf v., Tabak- u. Kaffeeausfuhr, Erd- Slrafflnerſen. Marajo, brasil. Insel zw. Ama- zonas u. Rio-Para-Mündung, 42.000 Km, Wäld. u. Savannen. Maranhao, N-brasil. Staat am Atlantik, 346.900 Km, 1.24 Mill. E, Hptstdt. Sdo Luiz do. Marasch, türk. Prov. u. Stadt in Mittelanatolien. Maraschino, it., Kirschlikör a. d. dalmat. Sauerkirsche. Marasmus, lat., körperl. und Seel. Kräfteverfall, meist in- folge Alters. Marat, Jean Paul, pol. Schrift- Steller u, radikaler Fanatiker d. frz. Revolution, 17441793, fUr(s.) September mord ver- antwortlich, erdolcht v. char- lotte Corday Mahratten, Hindube völkerung in Vorderindien(Dekkan), im 17. Jh. eigenes krlegerisches Staatswesen. Marathon, griech. Ortschaft NW V. Athen; Schlacht bei 490 v. Oh. Sieg d. Miltiades üb. Ade Serngf die Möbel von Schmidt in E 3, 2 sind formschòn, solide u billig dabe die Perser;„lauf, Siegesbote lief v.„ nach Athen(42,2 Km). In mod. Olymp. Spielen klass. Langstreckenlauf. Marbod, Markomannenkönig, 1 41 n. Ch., gründete 8 v. Ch. großes Reich in Böhmen, Geg- ner des(s.) Arminius. Marburg,„a. d. Lahn, hess. Univ.-Stadt, 43.300 E, Elisa- bethkirche aus d. 13. Jh, Alt- stadt mit schönen Fachwerk⸗ baut.; pharmazeut. Industrie: a. d. Drau, jugosl. Maribor, 86.000 E, Bischofsitz, Eisen- bahnwerkstätten, Lederfabri- ken, Mühlen. Mare, Franz, dt. Maler, 1880 1916, Bahnbrecher des Expres. sionlsmus, Künstlergruppe „Blauer Reiter“, Tierbilder. March, tschech. Morava; größ- ter Fluß Mährens, entspringt int Glatzer Gebirge, mündet oberhalb Preßburg in die Do- nau, 388 Km ig.; feld, Land- schaft in Niederösterreich am Unterlauf d., fruchtbare Ebene, Schauplatz verschied. Schlachten(1260, 1278, 1809). Marchese, it.(s.) Marquis. Marcion, gnostischer Philo- soph, f 160 n. Ch., sein Ver- such, durch Ablehnung d. AT den jüdischen Gehalt d. Chri- stentums auszuscheiden, v. d. Kirche als Irrlehre verworf. Marcks, Gerhard, Bildhauer, 1869. Marconi, Guglielmo, berühmt. ital. Physiker u. Erfinder, 1874 1937, schuf 1896 den ersten techn. brauchbaren Funken- telegraphen, erste drahtlose Nachricht über den Atlantik 1901. Nobelpreis 1909. Marco Polo, Weltreisender a. Venedig, 1254—1324, 25 Jahre 1. O-Aslen, durch ihn im MA Kenntnis des Ostens. MANNHEIM EZ 2 Manhattan, N- amerik. Fluß- Insel zw. Hudson, Bast River u. Harlem River m. der Ge- schäftsstadt v. New Vork, 57 Km. Manichäer, religiöse Sekte, gegr. von Manes im 3. Jh. n. Ch.; Vermischung v. christl., buddhist. u. altpers, Uberlie- ferungen; im 6. Jh. blutig un- terdrückt. Manie, gr., Geisteskrankheit mit krankhaft Ubersteigerten geistigen Reaktionen; krank- hafter Trleb, Besessenheit. Manier, frz., Art und Weise, Klinstlerische Eigenart; en, Umgangsform.; maniriert, ge- künstelt;„-ismus, Stil in der Malerei u. Skulptur um 1600. Manifest, lat., offensichtlich, deutlich; als Aptwort öffentl. Kundmachung; ation, Dar- legung, Offenbarung. =anilcüre, frz., Handpflege. Manila, Hptstdt. d. Philippi nen, auf d. Insel Luzon, 623.000 BE, Univ., meteorolog. Obser- vatorium; Hanf, Zucker, Zi- Sarren; 1569 v. Spaniern gegr., 1993 v. USA. besetzt, 194245 Japanisch;„-hanf, Bastfasern d. philippinisch. Faserbanane. Maniok, Tropenstrauch, aus den gemahlenen Wurzelknol- len Herstellg. v.(s.) Tapiokd. Manipel, lat., Unterabtl. d. röm. Legion, 100—200 Mann; Ornatband, bei der Messe V. röm.-kath. Priester a. lin- ken Vorderarm getragen. Manipore, Manipur, Prov. In- diens im Bergland v. Assam, Hptstdt. Imphal, 21.900 Irin, ca. 500.000 E, meist Hindu, Reis- und Teeanbau; früner Residenz eines Maharadschas, Manipulation, Handhabung, Seschäktl, Gebahren; mani Hulieren, handhaben. Manisch-depressives Irresein, Geisteskrankheit mit extrem wochselnd. Gemütszuständ. Manitoba, S-kanad. Prov. am Winnipeg- See, Getreide, Bo- denschktze: Gold, Kupfer, Zinn u. Silber; 652.200 km, Indianerreservatlonen, Hpt.- stadt Winnipeg. Manko, Mangel, Fehlmaß, Fehlgewicht od. Fehlbetrag. Mann, Heinrich, Schriftstel- ler, 18711950, satir.-pol. Ro- mane,„Prof. Unrat“,„Der Un- tertan“. sein Bruder, Thomas, 1875, Schriftsteller von Weltruhm, Synthese von starker Sensibilität u. kühler Huganität.„Buddenbrooles“, „Zauberberg“,„Lotte in Wei⸗ mar“, Josef-Tetralogie“,„Dr. Faustus“, Novellen, Essays; Nobelpreis 1929; 1933 n. USA. ausgewandert. Manna, in d. Bibel Nahrung der Israeliten während der Wanderung durch die Wüste, Mannequin, franz., Glleder- puppe; Vorführdame i. Mode- Salons. Mannerheim, Car! Gustau, Fh. b., finn. Feldmarschall, „1867, Vorlcämpfer für finn. Selbständigkeit 1913; Ober- befehlshaber im 2. Weltkrieg; 1944—46 Staatspräs. Mannesmann, Reinhard ge- meinsam m. 8. Brüdern Hrfin- der d. Herstellung nahtloser Röhren. Mannheim, Stadt des Landes Württemberg-Baden an der Iründung des Neckars in den Rhein, 247.000 E, bed. Binnen- hafen, Gesamtkapazit. 32 Mill. Tonn.(1980. 3, NMIII. Tonn.): Metall-, Textil-, Holz-, Chemi- scho, Zellstoffindustr., Groß- kraftwerke, Handels-, Musik- hochschule; 1606 gegr., 1689 v. d. Franzos. zerstört, 1720 Kur- Fürstensitz, 1803 an Baden; MG Mannheims führende lages zeitung . cure ſuchrif. shon kassen übera kmp den. 78 Schw gegen Haus das De Einne DM order Mang Zufalls Seraten 18 Sie in it einem cht ihre eim ab- ehalten ne Koch. nd vieles ſußte sie nen, dle 1 Auftra⸗ gerechten ne grohe iger Zeit waltetez e Tretz 20, Wird begehen e 3, und ndenhot. itasheim Lebens- Hochzeit eb. Will, feiern. 1 Maria, traße l, Fest der gewöhn⸗ Veihe in er Chri- 7.30 Uhr, 57 Alkohol- irtschaft rkrügen, ngegril· en Kopf- s offene in eine n Rund- I wurde M ihrem ine An- er Scha- rursacht leitung rkstücke 28e be nenstadd beträgt August n Keller MORGEN Seite 5 Ar. 199 Dienstag, 28. August 1951 3 Heidelberg. Ganze 20 DM ist, wie wir einem Bericht der Deutschen Lebens-Ret- ſungsgesellschaft. Bezirk Heidelberg, ent- nehmen, der Beitrag der Stadtverwaltung Heidelberg für die Errichtung und Einrich- des Rettungszeltes am Neckarvorland. ht die Stadt auf der Spendenliste Gaben der kleinsten Firmen. Die Auslagen der Lebensretter für dieses Zelt betrugen 700 DM. Davon kongten 295 DM durch Spenden wieder eingebracht werden, des Rettun gs bo ot kostete 550 DM. Pa- mit sind jedoch die Mittel des DLRG, Hei- delberg, völlig erschöpft und wichtige Neu- auschafkungen für die Sicherheit der im geckar Badenden können vorläufig nicht gemacht werden. Wie wichtig dieses Rettungszelt ist, geht dareus hervor. daß von hier aus in der Zeit zom 7. Juli bis Mitte August 153mal erste Hilfe geleistet wurde und sieben Personen vor dem Ertrinkunsstod geret-⸗ let wurden. Zehn von den Verletzten mug en schwerverletzt in die Chirurgische Kli- uk übergeführt werden. Besonders gefähr- det sind die Badenden durch die Glasscher- ben der Flaschen, die von den hier Lagern- den achtlos ins Wasser geworfen werden. Das Zelt ist also eine Notwendig keit auf dem einzigen Freibadgelände, das der Heidelberger Bevölkerung zur Verfü- g steht. Es bleibt dabei nur zu verwun- dern, daß Medikamente und Verbandsstoffe zan den Mitgliedern der DLRG in den Apo- eken erbettelt werden müssen. Hier gel aul das Beispiel der Stadt Karlsruhe tung Damit ste unter den Der Präsident des Landesbezirks Baden —Landesbezirksdirektion für innere Ver- paltung und Arbeit— hat einen Runderlaßg über die Durchführung von wirksamen Maßnahmen zur Bekämpfung der Schnaken herausgegeben., der nicht nur in Schwetzin- gen(dessen Schloßgarten ja ein wahres paradies“ der Schnaken ist). sondern in der ganzen Rheinebene größtes Interesse finden wird. Die Schwetzinger Schnaken sind zwar gehr berühmt; aber die„Hockemer“. die Ketscher oder die Brühler Schnaken stechen genau so herzhaft! Die ganze Rheinebene wird von diesen Plagegeistern heimgesucht, de uns manche schöne Sommernacht ver- miesen. Nun sind ja die echten Pfälzer Krischer gegen die Schnakenstiche längst immun, und ur die„Reingeplackten“ klagen übef die dchnakenplage. Trotzdem muß natürlich gegen die Schnaken immer etwas getan wer- den. der Präsident des Landesbezirks emp- feilt deshalb, die bisber ergangenen orts- ger bezirkspolizeilichen Vorschriften in den Indkreisen durch eine Kreisverordnung, in r Licht — — d Stadtkreisen durch eine Gemeindever- Galneing zu regeln, Das ist u. E. ein guter VPeschlag. Es handelt sich dabei ja nicht urn, irgendwelche bürokratischen Vor- Mriften zu erlassen, sendern die bisher hon geltenden Vorschriften zusammenzu- Asen und neu zu paragraphieren, damit überall! einheitliche und wirksamere Be- — durchgeführt wer- en. Schwetzinger 2-Millionen-Etat ausgeglichen Schwetzingen. Der Gemeinderat der Stadt Schwetzingen genehmigte am Freitag mit 18 gegen 2 Stimmen der Kommunisten den Haushaltsplan und die Haushaltssatzung für das Rechnungsjahr 1951. Der ordentliche Haushaltsplan schließt in Einnahmen und Ausgaben mit je 2 099 150 D ab und ist ausgeglichen. Der außer- ordentliche Haushaltsplan ist in Einnahmen bas Bettungszelt uul dem Heidelberger Neckurvorlund 153mal erste Hilfe/ Kein Geld für notwendige Anschaffungen verwiesen, die für die Sicherheit ihrer Bür- ger wesentlich mehr Verständnis zeigt. Wenn auch die Karlsruher Verhältnisse nicht ohne weiteres auf Heidelberg über- tragen werden können, so sei doch erwähnt, daß die Stadt dort für die Rettungsstation 1000 DM. spendete, und der DLRG 7 Ret- tungsboote, 2 kleine Badetauchretter, 1 gro- Ber Tauchretter, 1 Gummianzug neben vielem anderen Gerät zur Verfügung stehen. In Heidelberg verfügt nicht einmal die Feuerwehr über einen Tauchret- ter, geschweige denn die DLRG. Als ein- ziges Entgegenkommen für die Instruktoren wurden erst jetzt 8 Freikarten ins Hallen- schwimmbad für die Kurse der DLRG zur Verfügung gestellt, nachdem sie bis jetzt auch noch Eintritt bezahlen mußten. Und wieder muß man an Karlsruhe erinnern, Wo alle Mitglieder für je zwei Stunden Wachdienst am Strand eine Freikarte zu den Uebungsabenden erhalten. Wieviel Freikarten ergäbe das bei den 1194 Ret- tungswachstunden die zwischen dem 7. Juli und dem 14. August auf dem Neckarvorland abgeleistet wurden? Für den langen Strand am Neckarvorland steht nur ein Ruderboot zur Verfü- gurig. Ein Außenbordmotor könnte da kaum als Luxus angesehen werden. Zwei einfache Sitzleitern, wie sie die Schiedsrichter auf Tennisplätzen haben. Rettungsstangen, Schwimmflossen und Tauchbrillen stehen auf dem Wunschzettel der DLRG, der vor- läufig aus finanziellen Gründen unerfüllbar ist. Kriegserklürung un die Schnuken Einheitliche und wirksamere Bekämpfungsmaßnahmen erforderlich und Ausgaben mit je 345 620 DM ebenfalls Sport und Spiel. Neuer Toto-Rekord Beim 4. Toto-Wettbewerb des Westsüdblocks wurde nu ein Gewinner mit 12 richtigen Tips ermittelt. Der Glückliche, den 306 555,25 DM erwarten, wohnt in Westdeutschland. Die Ge- winnsumme bedeutet neuen deutschen Toto- Rekord. Der westdeutsche Gewinner hatte Glück, denn in Württemberg wurde von einem Tipper aus Uhingen/ Fils ebenfalls ein Wett- scheint mit 12 richtigen Tips abgegeben. Er hatte jedoch seinen Tip in der Zehnerkolonne einget. agen. Toto-Quoten West-Süd: 12er: 306 000 DM; 6963,50 DM; 454,40 DM.— Zehner: 23831, 30 DM; 847,10 DM; 62,10 DM.— Bayern: 12er: 84101 DM; 3504 DM; 154 DM.— Neuner: 16613 DM; 339 DM.— In- ternat: 144,0 DM; 3,0 DM: 2 DM.— Nord: 11736,50 DM; 441,50 DM; 37,20 DM. Hut noch Z uei flannschatten ohne Punkeluerlust Zweite Runde in Handball-Bezirksklasse brachte erneut Ueberraschungen Die Spielergebnisse des Sonntags überra- schen wiederum sehr. Dies gilt vor allem für den Sieg von TV Schriesheim über TV Lam- pertheim und von TSV Viernheim über TV Altlußheim. Auch die Groß achsener Nieder- lage in Laudenbach ist nicht ganz erwartet worden. Nach zwei Spielsonntagen sind nur noch der HSV Hockenheim und die 16 Lau- denbach ohne Punktverlust. T6 Laudenbach— TV Großsachsen 7:5(6:2) Der TV Großsachsen enttäuschte in Lau- denbach vor der Pause stark. Die Einheimi- schen übernahmen vom Anpfiff weg das Kom- mando und distanzierten ihren Gegner ein- deutig. In fast gleicher Folge erzielten die be- sonders int: Angrift gut zusammenspielenden Hausherren Tor um Tor und lagen bis zur Palise mit 6:2 im Vorteil. Nach der Pause war fannhieimes Leichtathleten erneui erfolgreich Ergebnisse der 13. Pfälzischen Kampfspiele in Frankenthal den 13. Pfälzischen Kampfspielen in am 26. August errangen die Leichtathleten schöne Erfolge. Besonders hervorzuheben ist der Doppelsieg der beiden jugendlichen Sprinter des ITSV 1846, Herbold und Cornelius im 100-m-Lauf. Auch Dr. Ries im 200-m-Lauf und Lorle Riernthaler im 100-m-Lauf vom gleichen Ver- ein konnten trotz schärfster Konkurrenz je ein guter zweiter Sieg in guten Zeiten er- rungen werden. Bei den Frauen siegte Helga Klein von der 86 Mannheim im 100- und 200 m-Lauf und im Weitsprung. In den Staf- keln war der TSV 1846 viermal erfolgreich. Unsere Ergebnisliste berücksichtigt in erster Linie das Abschneiden der Mannheimer Sport- ler Bei Frankenthal Mannheimer Ergebnisse: Männer: 200 m: 2. Dr. Ries(TSV 46 Mann- heim) 22.5 Sek. 400 m: 3. Pfau Heinz(88 Mannheim) 52,4 Sek. 1500 m: 1. Fischer Joa- chim(TV Rheinau) 4:11.4 Min. 5000 m: 3. Win- disch Walter(TSV 46 Mannheim) 17:41,0. 4mal 400 m: 1. TV Rheinau 3:37,3 Min., 2. SG Mann- heim 3:37, Min. Olympia-Staffel: 2. TSV 46 Mannbeim 3:39,11 Min. Frauen: 100 m: 1. Klein Helga(Sd Mann- heim) 12,9 Sek., 2. Schmidtke Hilde(VfR Mannheim) 13,0 Sek. 200 m: 1. Klein Helga (SG Mannheim) 26,8 Sek., 2. Schmidtke(VfR Mannheim) 27.0 Sek. Weitsprung: 1. Klein Helga(Sd Mannheim) 5,24 m, 2. Hauck Gisela (SG Mannheim) 4.93 m. Jugend: 100 m: 1. Herbold Manfred(TSV 46 Mannheim) 12.0 Sek., 2. Cornelius Willy(TSV 46 Mannheim) 12,1 Sek. 800 m: 3. Wenzel Werner(TSV 46 Mannheim) 2:05, 3. Kugel- stoßen: 3. Heiselbetz(MTG Mannheim) 11.24 Meter. Speerwerfen: Heiselbetz(MTG Mann- heim) 44,84 m. 3. Frederich(TSV 46 Mannheim) 37,91 m. Diskuswerfen: 2. Frederich(TSV 46 Mannheim) 30,30 m. Schwedenstaffel:(Jgd. m.): 1. TSV 46 Mannheim 2:10,9. 4ma! 100 m(Jgd. m.): 3. TSV 46 Mannheim. 100 m(Igd. w.): 2. Riernthaler Lorle(TSV 46 Mannheim) 13,2 ausgeglichen. 5 Die Gemeindesteuern werden nicht er- höht. Die Hebesätze betragen: für die Grundsteuer der land- und forstwirtschaft- lichen Betriebe 200 v. H., für alle übrigen Grundstücke(Gebäude) 140 v. H. Der Hebe- satz der Gewerbeertragssteuer beträgt wie bisher 335 v. H. Seit dem Jahre 1945 wurden in Schwetzingen die Hebesätze der Ge- meindeumlagen nicht erhöht. Kassenkredite werden nicht in Anspruch genommen. Auch das ist— trotz der ange- spannten Finanzlage— ein Zeichen dafür. daß die finanzielle Struktur der Stadt Schwetzingen noch gesund ist. Der Gesamt- betrag der Darlehen für den außerordent- lichen Haushalt wird auf 208 210 DM fest- gesetzt. Die Böschung hinab Schwetzingen. Am Samstagnachmittag ereignete sich auf der Friedrichsfelder Landstraße ein Verkehrsunfall, der noch gut ablief. Ein von der Kaserne kommen- der amerikanischer Pkw. wollte an der Kurve bei der Siedlung mit hoher Ge- schwindigkeit einen anderen Wagen über- holen und geriet dabei ins Schleudern. Schließlich geriet der Wagen über die Bö- schung, überschlug sich und stand in ver- kehrter Fahrtrichtung auf dem angrenzen- den Ackergelände. Der Wagen wurde stark zerbeult. Der Fahrer kam mit leichten Ver- letzungen davon. Neunköpfige Familie wohnt in Kegelbahn Heidelberg. In der Gemeinde Bammen- tal im Landkreis Heidelberg ist diè Woh- nungsnot so groß, daß eine neunköpfige Fa- milie gezwungen ist, in dem Vorraum einer Kegelbahn zu wohnen. Der Familie steht keine Küche zur Verfügung. Ein Wirtschaft- nebenzimmer ist mit fünf oder sechs Per- sonen belegt. Die Fälle von TBC-Erkran- kungen in Bammental haben in der letzten Zeit einen besorgniserregenden Umfang angenommen. Die Gemeinde Bammental ist zu 60 Prozent mit Neubürgern belegt. Der dringend notwendige Neu- und Ausbau von Wohnungen scheiterte an der Ablehnung der erforderlichen Bauzuschüsse. Beim Anhängen an Lastzug verunglückt Heidelberg. In der Chirurgischen Klinik in Heidelberg erlag am Donnerstagabend ein 67jähriger Mann seinen Verletzungen, die er am Mittwoch bei einem schweren Verkehrsunfall in Baiertal im Landkreis Heidelberg erlitten hatte. Der Mann hatte sich mit seinem Fahrrad an den mit Kies beladenen Anhänger eines Lastkraftwagens angehängt, war zu Fall gekommen und un- ter den Anhänger geraten. Internationaler Zusammenstoß Pforzheim. Ein Wiener Zeitungsverleger hatte mit einem hübschen Wiener Madel eine Spanjenreise unternommen und befand sich nun auf der Heimfahrt. An emer Pforzheimer Autobahnausfahrt versuchte er mit seinem Achtzylinder-Wagen 100-Km-Tempo einen Buick, den ein Grob- schlächter aus Chikago steuerte, zu über- holen. Dabei wurde das amerikanische Fahrzeug gerammt und aus der Fahrbahn geworfen. Beide Fahrer hatten es eilig, weiter zukommen, Deshalb mußte das Pforz- heimer Amtsgericht zum ersten Male wieder seit vielen Jahren zu einem Schnellverfah- ren zusammentreten. Der Angeklagte aus Oesterreich mußte den Schaden ersetzen und obendrein noch eine Strafe in Kauf nehmen. Er blechte mit— kostbaren De- visen, die er aus dem Auslande einge- schmuggelt hatte. Tod unter dem Erntewagen Wertheim. An einem der letzten Abende Wollte eine 60jährige Landwirtin in Wes- senthal einen beladenen Erntewagen, der umzustürzen drohte, stützen. Das Fahrzeug kippte jedoch um und begrub die alte Frau unter sich. Sie war auf der Stelle tot. Sek. Hochsprung(Jgd. w.): 2. Appold(88 Mannheim) 1,35 m. 4mal 400 m(Jgd. w.): 1. TSV 46 Mannheim 53,5 Sek. Großsachsen nach einer Umstellung besser im Bild und gab nun einen ebenbürtigen Gegner ab. Es reichte aber nur zu einer Verbesserung a8 Ergebnisses. Laudenbach, das einen Spie- ler durch Hinausstellung verlor, erzielte nur aoch ein 13-m-Tor und siegte dennoch 715. Nischwitz im Tor war einer der besten Spieler des Feldes TV Hemsbach— HSV Hockenheim 8:13(3:9) HSV Hockenheim neben Laudenbach einer der ersten Favoriten hinterließ in Hemsbach einen guten Eindruck. Die Elf zeigte eine ho- mogene Mannschaftsleistung. Nur bis zum 22 konnte Hemsbach mithalten, dann zg HSV auf 9:3-Halbzeitstand davon. In der zweiten Hälfte waren die Hausher- ren wie umge wechselt und konnten auf 9:6 aufholen. Ein nicht verwandelter 13-Meter und em vom Unparteiischen nicht gegebenes Tor hemmte dann den Tatendrang des Gastgebers, der schließlich 8:13 unterlag. Bei Hemsbach gefieler Stürmen Weiß und Torman Luber. TV Altlußheim— TSV Viernheim 4:5(2:3) Es war gut, daß Schiedsrichter Billmaier, Rot, die Zügel fest in der Hand hielt und mit der Verhängung von 13-m- Entscheidungen nicht knauserte. Daher blieb das Spiel in annehm- baren Grenzen. TV Altlußheim ist in diesem Jahr durch Abgänge geschwächt. Dennoch bot die Elf eine gute Leistung. Viernheim spielte zielbewußt und nützte die Torchancen weit besser aus. 80 gelang es denn auch, die knappe Halbzeitführung auf 5:2 auszudehnen. Diesen Vorsprung konnten die Hausherren, die nach dem Wechsel stark aufkamen, trotz eines 13-m-Tores nicht mehr aufholen, denn Viern- heim verteidigte zäh. Und die Kreisklasse: In der Kreisklasse A konnten sich sowohl Edingen als auch Reilingen behaupten, wäh- rend in der Staffel II 09 Weinheim und Sand- hofen an die Spitze der Tabelle rückten. Nach- stehend die Ergebnisse: Kreisklasse A Staffel I: Reichsbahn-SGd-T Reilingen 8:13; TSG Rheinau— IV Edingen 5:11; TV Brühl TV Friedrichsfeld 7:5; 99 Sek- kenheim— TV Rheinau 12:5. Staffel II: Mr Mannheim— 09 Weinheim 518: VfR Ib— Spygg Sandhofen 4:16; TV Ober- flockenbach— Sc Käfertal 7:8; Badenia Feu- denheim— TV Reisen 519. Segelſliege/ feierten„Jes der Freude“ 200 Starts auf der Wasserkuppe Das Rhöntreffen des Deutschen Aeroklubs wurde zu einem großen„Fest der Freude“ über die Wiederzulassung des Segelflug-, Ballon- und Modellflug- Sportes. 20 000 pilgerten am Samstag und 50 000 am Sonntag zur Wasser- kuppe. Dort waren auch Experten aus der Schweiz, Oesterreich, Frankreich, England und USA interessierte Beobachter bei den 200 Starts im Windenschlepp. Hierbei konnte man einige interessante Neukonstruktionen bewun⸗- dern, die nach der Wiederfreigabe des Baues von Segelflugzeugen gebaut wurden. Hans Peters, Inhaber des internationalen Goldenen Leistungsabzeichens, flog die„ES 49“, einen neuen Zweisitzer des Konstrukteurs Schneider. Am„Doppel-Rabe“, einem mit 12.5 Mete Spannweite und Stahlrohr-Rumpfvor- sderteil ausgerüsteten Vogel des Münchner Ge- Im] werbegberlehrers Raab war der Soziussitz des Interessante Neukonstruktionen Doppelseglers völlig neuartig. Die dritte Neu- konstruktion war der„Bergfalke“ des Münch ner Dipl.-Ing. Egon Scheibe, ebenfalls mit Stahlrohr-Rumpf, 200 kg Leergewicht und 17,2 Meter Spannweite. Dieser freitragende Mittel- decker hat die hervorragenden Flugeigen- schaften der bekannten„Mü 13“. Da man vom Hang- Schulen weitgehend abgekommen und zum Doppelsitzer-Start im Eindenschlepp über- gegangen ist, waren neue Einsitzer nicht zu Sehn. Zwei Weltmeister ermittelt Bei den Radweltmeisterschaften in Mailand fiel am Sonntagabend bereits die erste Ent- scheidung. Der Italiener Enzo Sacchi holte sick die Welt meisterschaft der Amateur-Sprinter vor dem Australier Mockridge Den Titel der Berufsfahrer holte sich der Engländer Reg Harris vor Jacques Bellenger Frankreich und dem Australier Sid Patterson. Bild ohne Worte.— Oder:„O Freund, es A, Se UCS ecru SN GAG e Ar schweigt Dein Mund, es sprechen Taten.“ Meisterstolz! Auserlesen hochwerti. ger Vollstoſſe in vornehmer Musterung. Meisterstolz! Meisterlicher Scfinitt von unaufdringlicier Eleganz. Die Front der nunmehr I? großen Schaufenster bietet Iunen fortan eine ständige, Die urteilsfahigen aufer haben DAS REKLEIEILNGSHA UCI MANNHEIM 415 Haus ihres Pertrauens auser Toren, weil ste„am eigenen Leibe“ erfahren haben: daß durch und durch solide Kleidung nicht nur viel schöner, sondern dan ihrer langen Lebensdauer auch in den Anschaffungslosten weitaus am vorteilhaftesten isi. atluelle Leistungsschau aller Abteilungen. die gibt Iynen einen Vorgeschmack don dem, bas dle Del Belreten unseres Hauses in Weit groftzügigerem Mae erwarten Tünnen. Einen Porgescimac wenn auch nigil meli Cemessen an der Groauswanl isf auch die Schau der neuen Schaufenster Hront immer deen Lein— geſreu unserem allen I allspruel„Mehr sein als schieinen.“ Meisterstolz! Formbeständigkeit danł elastischer Innenperarbeitung Sämtliche Abteilungen des Hauses erfreuen sich eines bedeutungs- vollen Kauferzusprucis aus ganz Baden, Südhessen und der Pfalz. *— Abteilung Herren- Kleidung Abteilung Damen- Kleidung Abteilung für feine Maſfarbeii Knaben · und Madchen- Abteilung Sportkleidung, Sportarfikel Herren wäscke. Damenwäsche Seite 6 * INDUSTRIE. UND HANDELSBLATI Dienstag, 28. August 1951% Nr. 1g eee Zweierlei Maß mit Oste x port Seit zehn Tagen ist die gesamte deutsche Ausfuhr nach allen Ländern des Ostblocks genehmigungspflichtig. Bis zum 15. August Sab es lediglich eine Liste der genehm Sungspflichtigen Waren, die, in den letzten Monaten fortlaufend erweitert, bereits alles enthalten hatte, was auch nur entfernt der Rüstung des Ostens dienen konnte. Daß man von dieser Sperrliste abging, läßt darauf schließen, daz nunmehr auch die Ausfuhr von nicht Kriegswichtigen Erzeugnissen, oder mit anderen Worten, der gesamte deutsche Ostexport unterbunden werden soll. Diese Armahme wird noch dadurch bestä- tigt, daß sich die Besatzungsmächte selbst die Genehmigung jedes einzelnen Ausfuhr- geschäftes vorbehalten haben. Darüber hin- aus verlangen sie in den Fällen, in denen sie einen Weitertransport über ein drittes Land in den Ostblock befürchten. eine Beschei- nigung über die endgültige Bestimmung der Ware. Da sich das Ausland erfahrungsge- mäß auch dann gegen die Ausstellung sol- cher Dokumente zur Wehr setzt, wenn kein Transitgeschäft beabsichtigt ist, wird man darin eine zusätzliche Behinderung der deutschen Ostausfuhr erblicken müssen. Alles das mag noch hingehen, wenn Deutschland wentgstens dieselben Beschrän- kungen auferlegt würden wie allen übrigen Ländern. Davon kann jedoch keine Rede Sein. Ausgerechnet am gleichen Tag, an dem der neue Runderlaß über die Genehmi- gungspflicht aller deutschen Ostexporte her- auskam, wies der englische Handelsminister Sir Hartley Shaweross die Zumutung, den englischen Handelsverkehr mit den Staaten des Ostblocks zu sperren. mit Nachdruck zurück. Durch Warenembargos allein, so erklärte er. könne der Kommunismus nicht bezwungen werden. Gerade so wie die Ame rikaner einsehen, dag Handelsbeziehungen zwischen Japan und Rotchina auf Grund der Verhältnisse im Fernen Osten unumgänglich sind. sei auch der Handel zwischen Ost- und Westeuropa ein wichtiger Faktor des europäischen Wirtschaftslebens. Seine Re- gierung stimme daher nur einer Liefer- sperre nach dem Osten für solche Waren zu, die der Kriegsproduktion dienen können. Die Forderung nach völliger Einstellung der Kautschuklieferungen könne sie indes- sen nicht erfüllen. Dafür werden seine Landsleute bei der Hohen Kommission um so sorgfältiger be- müht sein, den amerikanischen Forderungen zumindest hinsichtlich der deutschen Aus- fuhr Geltung zu verschaffen. Dabei können sie nicht nur ihre Loyalität gegenüber den USA, sondern auch ihren Geschäftssinn un- ter Beweis Stellen. England exportiert nämlich heute mehr nach den Oststaaten als 1936, im übrigen auch fast dreimal soviel wie Westdeutsch- land. an dessen Gesamtausfuhr der Osten im Jahre 1938 noch mit 15 Prozent, im vergangenen Jahr aber nur noch mit 3,7 Pro- zent(oder 75 Millionen S) beteiligt war. Da- bei ist England nicht der einzige Nutznie- Ber des Ausfalls der deutschen Konkurrenz. Frankreichs Ostexport ist zum Beispiel zwischen 1936 und 1949 von 47 auf 74 Mil- lionen g, de Beneluxstaaten stiegen von 62 auf 162, die Schweiz von 23 auf 66, Italien von 25 auf 82. Skandmavien sogar von 34 auf 268 Mil- lionen& gestiegen. Diese Zahlen beweisen einwandfrei., daß unsere Nachbarn den früheren deutschen Markt in den Oststaaten weitgehend über- nommen haben. Was Deutschland in dieser Lage fordern dürfte, wäre wenigstens eine Gleichheit der Wettbewerbsbedingungen ge- Wesen. Die neue Ausfuhrkontrolle hat sie jedoch noch weiter verschlechtert. Angesichts dieser Lage wäre es nur zu hoffen, daß die USA uns wenigstens dabei helfen werden, jene Hindernisse hinwegzuräumen, die dem deutschen Export noch immer auf den west- lichen Märkten— insbesondere im eng- lischen und französischen Kolonialgebiet entgegenstehen.. Mehr Baustoff wurde erzeugt Trotz unzulänglicher Köohlenzuteilungen wurden im Juli 1951 mehr Baustoffe her- gestellt. Bundeswirtschaftsministerium meldet folgende Erzeugungszahlen: 0 Juli Juni Zement(Tonnen) 1115 000 1 076 000 Mauerziegel(Stück) 491 402 000 489 294 000 Dachziegel(Stück) 94 466 000 92 528 000 gebrannter Kalk(Tonnen) 465 301 464 209 gebrannter Gips(Tonnen) 59 476 55 464 Trotzdem Pessimismus am Platze, weil einschneidende Kohlekürzungen sich erst im August und besonders im September/ Oktober Auswirken dürften. Mit erheblichem Absinken der Produktion wird gerechnet. Fachkreise der Ziegelindustrie weisen auch darauf hin, daß nur 25 Prozent des Brenn- stoffbedarfes mit Inlandskohle gedeckt werden soll, der Rest soll mit der rund das doppelte kostenden USA-Kohle bestritten werden. Dar- Aus errechnen die Ziegeleien eine Verteuerung des Endproduktes um 13,50 DM je 1000 Ziegel- steine. Zunächst haben die Ziegeleien ihre Preise um etwa 8 Prozent, d. h. um 5 bis 6 PM je 1000 Stück erhöht. Zur Verzögerung in der Fertigstellung von Bauten bzw. zur teilweisen Stillegung führt gegenwärtig die infolge Kohlenmangels unzu- längliche Belieferung mit Eisen, vor allem mit Moniereisen. Bei Bauten, die mit bestimmten Fertigungsstellungsterminen vertraglich über- nommen wurden, werden hierbei— um Ver- tragsstrafen zu entgehen— vielfach Material- einkäufe auf dem„schwarzen“ oder„grauen“ Markt vorgenommen. Die Folge davon ist, daß im Baugewerbe gängige Sorten mit 700 DM statt mit 400 DM(regulärer Preis) bezahlt werden. „Unerträgliche“ Handels- Spannen Wirklich schlecht tragbar Untersuchungen des Institutes für Handels- korschung an der Kölner Universität haben ergeben, daß die Handelsspanne im Durch- schnitt des gesamten Einzelhandels im Bun- desgebiet 1950 um 19 Prozent unter der durch- schnittlichen Handelsspanne der Vorkriegszeib lag. Das Institut hat die Handelsspanne von 1937 mit 100 angenommen und die durch- schnittliche Handelsspanne im Einzelhandel für das Jahr 1950 danach mit 81 berechnet. Die Hauptgemeinschaft des Einzelhandels, ce diese Untersuchungen veröffentlicht, stellt zusätzlich fest, daß die Kosten des Einzel- handels die Vorkriegsquote fast durchweg er- reicht, oder sogar überschritten haben. So ergebe sich eine wesentliche Minderung der Gewinnquote des Einzelhandels gegenüber der Vorkriegszeit und von„unerträglichen Han- delsspannen“ könne nicht gesprochen werden. Das Institut für Handelsforschung hat wei- ter errechnet, daß die Kosten im Einzelhandel in den Jahren 1949 und 1950 rund 75 Prozent der Handelsspanne in Anspruch genommen haben, so daß der Gewinn nur rund 25 Pro- zent der Handelsspanne ausmachte. In diesem Gewinn seien sowohl die Zinsen für das Eigenkapital wie auch der Unternehmerlohn enthalten. Ferner seien aus dem Gewinn noch die Personalsteuern, wie Einkommen- und Vermögensteuer, Soforthilfeabgaben usw. zu tragen. Die Hauptgemeinschaft betont in die- sem Zusammenhang, daß der Einzelhandel Selbstverständlich alles daran setzen werde, um Kosten und Handelsspannen bis zur Grenze des möglichen zu vermindern. Er wolle den notwendigen Verdienst nicht durch die Höhe der Handelsspanne, sondern durch die Menge seiner Umsätze erzielen und steigern. „Lastenausgleichs- Optimismus kann nicht geteilt werden“ sagte MdB Dr. Linus Kather über die Aeuße- rung des Lastenausgleichsausschuß- Vorsitzenden Md Johannes Kunze. Kunze hatte gesagt, die Ausschußberatungen über den Lastenausgleich würden in Kürze abgeschlossen. Weitgehende Einigung mit dem Bundesrat sei erzielt. Grund für Kathers Pessimismus: Offen. sei in erster Linie noch die Frage, ob auch die nach dem Tage X(20. Juni 1948) entstandenen Vermögen zu dem Ausgleich herangezogen werden sollen. Bundesrat lehne dies ab. Ohne Heranziehung dieser Vemmögen werde jedoch das Aufkommen aus Lastenausgleichsabgaben Sering sein, trotzdem in den ersten drei Jah- ren des Lastenausgleiches mindestens 10 Milliarden DM aufgebracht werden müßten. Rückschlag in der Kohlenförderung In den Steinkohlenzechen des Bundesgebie- tes entwickelte sich die Steinkohlenförderung wieder rückläufig. Woche Woche v. 13.-19. v. 20.26. Aug. Aug. Förderung 2.277.075 2.274.064 davon Sonntagsschicht 5.495 1.251 arbeitstägliches Durchschnittsergebnis 379.513 379.011 „ Trockenheit bedroht argentinische Landwirtschaft In Zentral-Argentinien wartet man sehn- süchtig auf Regen, da die Trockenheit der letzten Monate allmählich immer stärker die Landwirtschaft schädigt. Das Ausbleiben von Regenfällen hat bereits die Regierung ge- zwungen, das Schlachten von Rindern drastisch einzuschränken. In erster Linie wurde davon der Export betroffen. Die Ausfuhr von Fleisch ist durch Regierungsanordnung vor- läufig gesperrt worden. Außerdem wurden, um die Inlands-Nachfrage einzuschränken, auch die Preise für Fleisch für den Verkauf innerhalb Argentiniens erhöht. 5 Die argentinische Regierung hat jedoch nicht nür das Schlachten von Vieh für den Export verboten. Auch das Spitzengewicht für Schlachtvieh ist in dem Bestreben. die Kosten der Viehzucht auf einem einigermaßen nor- malen Stand zu halten, von 550 auf 430 Kilo- gramm herabgesetzt worden. Mit Ausnahme von Mais sind alle Anbau- Zweige der Landwirtschaft durch die Trok- kenheit ungünstig beeinflußt worden. Insbe- sondere wurde die Aussaat von Weizen be- einträchtigt. Auch die Aussaat von Leinsamen mußte in den wichtigsten Anbaugebieten nach kurzer Zeit wieder eingestellt werden, da der Boden infolge der Trockenheit zu hart ist. Bereits im letzten Jahr hat die Trocken- heit der argentinischen Landwirtschaft große Schäden zugefügt. Falls in diesem Jahr die Entwicklung in der gleichen Bahn verlaufen sollte, muß Argentinien, wie von amtlicher Seite betont wird, sehr wahrscheinlich den Ex- port land wirtschaftlicher Erzeugnisse noch stärker einschränken. Wollausschuß rettete seine Existenz Die mit verschiedenen Unterbrechungen seit fünk Monaten laufenden Beratungen des internationalen Rohstoffausschusses für Wolle sind ergebnislos beendet worden. Weder über die internationale Zuteilung von Wolle noch über die Festsetzung von Höchstpreisen konnte eine Einigung erzielt werden. wie die inter- nationale Rohstoffkonferenz in Washington (IMC) mitteilte. Der internationale Rohstoff- ausschuß für Wolle soll jedoch bestehen blei- ben und den Mitgliedstaaten zur Beratung in Fragen, die sich auf Wolle beziehen, zur Ver- fügung stehen. Außerdem wird der Ausschuß weiterhin statistische Unterlagen auf dem Ge- biet der Wolle sammeln. Australiens Lieferschwierigkeiten Australien werde in diesem Jahr unter Umständen seine Lieferverpflichtungen aus dem internationalen Weizenabkommen nicht erfüllen können, sagte der Präsident des australischen Weizenamtes, Sir John Teasdale. Dies sei in erster Linie auf die in diesem Jahr geringere Weizenanbaufläche und die Trok- kenheit während der letzten Monate zurück- zuführen. Die diesjährige Weizenernte wird auf etwa 150 Millionen Bushels geschätzt.(Ein Bushel 27,2 Kilogramm). Nachlässigkeit der Unternehmer führt zum Streik, der auf Rechenfehlern aufbaut Der hessische Metallarbeiterstreik stützt sich bekanntlich nicht auf das Argument der verteuerten Lebenshaltung. Die 18 Metall, Hessen konnte an der Tatsache, daß die Lohnerhöhungen im Laufe des Jahres 1950 mit 20 Prozent den Anstieg der Lebens- haltungskosten überflügelten, nicht vorbei- gehen. Die Gewerkschaften haben also ihren Streik unter der Parole „Gerechter Anteil Sozialprodukt“ A m Propagiert. Die IG-Metall Hessen stützt sich auf nachstehenden Behauptungen: Das Volkseinkommen der gesamten Indu- strie des Bundesgebietes im Jahre 1950 be- trug 3 33.5 Mrd. DM Davon erhielten: a) Arbeitnehmer(Löhne und Gehälter) 55 15,2 Mrd. DM b) Es verblieben für die Unternehmer 18.3 Mrd. DM In der Industrie des Bundesgebietes Waren 1950 4.8 Mio. Arbeiter und Ange- stellte beschäftigt. Dagegen stehen 115,306 industrielle Unternehmer. Daraus ergibt sich, daß rund 40 Beschäftigte auf jeden Unternehmer kommen. Es ergibt sich aber auch daraus, daß die Arbeitnehmer einen durchschnittlichen Jahresverdienst von ODM 15 200 000 000 4 800 000 Beschäftigte) 3 165 DMW je Kopf hatten: während DM 18 300 000 000 auf 115 306 Unternehmer aufgeteilt ein Unternehmereinkommen je Kopf von 158 000 DM jährlich ergibt. Daß es sich hierbei um eine Fehlrech- nung handelt, geht schon daraus hervor, daß im Bundesgebiet schätzungsweise 2 bis 3 Millionen Personen infolge Aktien- oder sonstigen Anteilbesitzes auch am Ertrag oder Verlust von Unternehmungen beteiligt sind. Somit erweist es sich als völlig un- möglich, diese Gleichung aufzustellen. Sie erweist sich aber auch aus anderen Gründen als Trugschluß. Auf dem Redak- tionstisch liegt die Gewinn- und Verlust- rechnung eines großen rund 12 000 Arbeit- nehmer beschäftigenden Unternehmens. Von einem Gesamtertrag, der mit rund 82 Mil- lionen DM bezeichnet wird, entfallen auf 38 Mill. DM Löhne und Gehälter 51,3 Soziale Abgaben 4,5 Abschreibungen auf Anlagevermögen 9,5 Steuern 12,6 Außerordentliche Aufwendungen) 1.2 Zuweisung an Unterstützungseinrichtungen 3,2 82,3 In der Fortsetzung obiger Berechnung der IG Metall, Hessen, würde nun die Vertei- lung des Sozial produktes wie folgt sein: DM 51.300.000: 12.000 Beschäftigte = 4.280 DM jährlich je Kopf DM 31.000 000: 987 Aktionäre ca.= 31.000 DM jährlich je Kopf i Hier ergibt sich nur das Achtfache der Beschaftigteneinkommen auf jedem Mit- unternehmer. Das wäre schon wesentlich günstiger. Aber gerecht betrachtet ist nicht ein Pfennig für die Aktionäre übrig geblie- ben, denn die Rechnung ging 0:0 auf und das Unternehmen bzw. die Aktionäre könne froh sein, keinen Verlust verbuchen zu müssen. Doch es gibt auch Unternehmen, die Ge- Winn abwerfen. Aktiengesellschaften, die eine bis- fünf, ja manchmal sogar sechs Pro- zent Dividende bezahlen. Also Unterneh- men, bei denen die Unternehmer nicht nur mit Brutto-Erträgen rechnen müssen, son- dern auch Netto-Gewinne verzeichnen kön- nen. Wie hoch diese Netto-Gewinne sind, bzw. wieviel von ihnen beglückte Unter- nehmer es gibt, darüber schweigt sich die Streik propagierende Gewerkschaft aus. Das ist aber nicht Schuld der Gewerkschaft, sondern diese Schuld liegt bei der unter- nehmerischen Wirtschaft, die es bisher nicht für nötig fand, geeignetes statistisches Material zu sammeln und zu veröffent- lichen, die es im Gegenteil für unter ihrer Würde erachtet, den Arbeitnehmern den richtigen Stand der Dinge zu erklären. Ge- wih würde eine solche Erklärung auch zur Entschärfung des zugespitzten Verhältnisses zwischen den Unternehmern und den Ge- werkschaften führen. Denn eines kann mit an Sicherheit gren- zender Wahr scheinlichkeit angenommen werden: Die Gewerkschaftler meinen es ehrlich mit der Forderung nach gerechterem Anteil am Sozialprodukt und nur Unkennt- nis der tatsächlichen Sachlage führte dazu, daß bei der Errechnung eines 50fachen Unternehmereinkommens brutto für netto genommen wurde. Ein Versehen, das die Kosten zur Beschaffung neuer Arbeitsplätze, die Arbeitgeberanteile für die Sozialver- sicherung, die freiwilligen sozialen Leistun- gen, die Steuern und alle anderen Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung über- sehen ließ. Was wunder, wenn unter diesen Um- ständen der in der Streikbewegung stehende Gewerkschaftler erbittert ist durch die „Hartnäckigkeit der Unternehmer“, die„Ge- rechtigkeit“ gewerkschaftlicher Forderungen nicht anzuerkennen. Die Redaktion erreicht folgende Nach- richt: „Durch den Streik in der hessischen Me- tallindustrie werden wichtige Terminauf- träge in der Zuckerindustrie nicht ausge- führt werden können. Die Zuckerfabrik Groß-Gerau, die Zuckerfabrik Rethen, die Zuckerfabrik Waghäusel und der„Han- 1) 60% dieser außerordentlichen Aufwendungen entfallen auf freiwillige soziale Leistungen, 20% auf Verbesserungen am Arbeitsplatze. noverische Zuckerverein“ haben in Tele- grammen den hessischen Firmen erklärt, daß Einschränkungen in der Raffinerie- Kampagne, in der Rübenverarbeitung und in der gesamten Zuckerversorgung die Be- lieferung der Bevölkerung mit Zucker in Frage stellen. Allein bei der Zuckerfabrik Waghäusel ist die Umarbeitung von 10 000 Tonnen Rohzucker unmöglich gemacht. Ob- Wohl die IG Metall anerkannt hat, dag Kundenaufträge für lebensnotwendige Zwecke durchgeführt werden sollen, scheint die Ge- werkschaft in der Zuckerversorgung keine Lebensnotwendigkeit der Bevölkerung zu sehen. Besonders der Arbeitgeberverband und die ihm angeschlossenen Firmen erklä- ren, daß sie jede Verantwortung für die sich daraus ergebenden Schwierigkeiten ableh- nen müssen und die Gewerkschaft alle Weiterungen verantworten muß.“ Wie groß die Erbitterung der Gewerk- schaftler ist, die von den 50fach das Arbeitnehmereinkommen übersteigenden— Unternehmereinkommen erschreckt sind, geht aus der Reaktion eines Angestellten der 18 Metall, Hessen, dem die vorstehende Meldung vorgelesen wurde, hervor. Er ant- Wortete uns wortwörtlich: „Ein Streik bringt, wenn er nur 50 000 Arbeiter beinhaltet, schwere wirtschaftliche Schäden. Wir haben deshalb den Streik über viele Wochen hinausgeschoben. Die Unterneh- mer sollen die Löhne erhöhen. Von dem Streik sind nicht nur die Zuckerfubriken betroffen, sondern auch wichtige Elektrizitätswerke. Wir Wissen auch, daß weitere schwere wirtschaft- liche Schäden der hessischen Wirtschaft ent- steken. Wenn sie mit uns 8 Tage jetzt streiken und am Samstag(1. September.— Anm. d. Red.) einlenen, reicht es für die Zuckerfabri- ken noch. Die haben ihren Streik und wir gaben gewonnen und sind zufrieden. Wir be- dauern, daß es so ist. Wir haben den Unter- nehmern in einem Gespräch die Durchfüh- rung von Notstandsarbeiten zugesagt und zwar wollen wir kaben, daß die Feuerwehr ebenso da ist wie die Kraftwerke. Erstens ist noch niemand auf uns zuge- kommen, wir, hören das durch die Zeitung. Der Streik ist gut angelaufen, die Gewerk- schaften sind damit zufrieden. 50 000 Men- schen sind zunächst beteiligt. Es ist damit zu rechnen, daß der Streik gegen Wochenende verscharft wird, wahrscheinlich durch die Zunahme der Angestellten. Die Lage ist noch versteift, es ist keinerlei Annäherung spürbar.“ Im übrigen scheint der hessische Metall- arbeiterstreik nicht nur hinsichtlich der Mo- tivierung eine Wirrnis darzustellen. Ueber den Verlauf selbst liegen widersprechende Meldungen vor. Die bestreikten Arbeit- geber verzeichnen mit einiger Befriedi- gung, daß nicht wie vorgesehen 50 000 bis 60 000 Arbeiter der Streikparole Folge lei- steten, sondern lediglich schätzungsweise 40 000. Die Belegschaft von 15 zum Streik vorgesehenen Betrieben hätten die Streik- front durchbrochen. Dazu gehören: Goebel A.-G., Darmstadt BBC, Lampertheim Quaralampen- Gesellschaft, Hanau 5 Blaupunkt, Darmstadt 5 Albeko, Sehuhmaschinen- Gesellschaft, Fran furt M. Böhler& Co. mit zwei Drittel der Beleg- schaft wegen nötig werden, weil einer Umsatz. — Radio- Braun, Frankfurt/ M., mit ei der Belegschaft) ee Jacob Faulstroh, Groß-Gerau Bauer- Werke, Klein-Auheim Dehm& Zinkeisen, Offenbach Masch.-Fabriłk Harbig, Bensheim. Dagegen behauptet die 18 Metall Hes — mit ebenso großer Befriedigung— die sich nicht am Streik beteiligenden Pb. men angeblich bedeutungslos wären node die nur teibveise streikenden Belegschkl, ten als Streikbrecher bezeichnet Werden. 1 Der Arbeitgeberverband weiß Zu mel. den, daß die Zahl der Arbeitswillign N bst h Meii vate. beits Luer Holze Freue. triedl Wie angeblich nicht anders zu erwarten er e — überall groß ist. Die Streikposten„or den Werkstoren hindern sie jedoch in viele! Fällen am Betreten der Werke. Der Verb Weist darauf hin, daß die Streikposten mch durch Kettenbildung das Werktor versper. ren dürfen, so daß ein Eintritt nur mit Ge. Waltanwendung möglich wäre. Das Poliacl. präsidium hat diese Auffassung bestätigt un den Betrieben in solchen Fällen Polizeilicen Schutz zugesagt und damit heute, den A. August. ein Arbeiten der Arbeitswillee garantiert. ö „Ja“ sagen die Gewerkschaften, e- setze werden auch von uns eingehalten un Wir distanzieren uns von Uridisziplinlerten Radikalinskys, die vielleicht Versuchen, Zwischenfälle hervorzurufen. Möglich, dab Zwischenfälle sogar den Arbeitgebern nicht unangenehm wären, denn die Arbeitgeeebr sehen ihre Front zusammenbrechen, 4 Unternehmen haben mit uns Sondertarif verträge abgeschlossen, davon sind 42 Mit- glieder des Arbeitgeber verbandes.“ Die Unternehmer wissen nur von zwe Außenseitern,(von denen der eine Ver- bandsmitglied ist). Auf die Frage, welche Firmen bereit Sondertarifverträge abgeschlossen hätten, blieb die IG Metall Hessen sowohl unserer Redaktion als auch dem Arbeitgeberper- band die Antwort schuldig. Der Redaktic erst seit dem 27. August nachmittags. Die Arbeitgeber warten auf diese Auskunft au- geblich bereits eine Woche. Schon vorige Woche kursierten nämlich von Gewerk. schaftskreisen verbreitete Gerüchte, daß n zunehmenden Maße Betriebe Sondertarif. verträge ab schlössen. um dem Streik zu ent- gehen. Es geht in Hessen bei der Metallindu- strie um generelle Stundenlohnerhöhung im Ausmaße von 12 Pfennig. Die Arbeitgeber haben errechnet, daß dies monatlich 38 Mill. DM ausmacht. Das sind rund 1,8 Pro- zent des 215 Millionen DM, betragenden Monatsumsatzes der hessischen Metall- industrie. Also müßte die hessische Metallindustrie sie rechnet mit einem Netto-Ertrag von 0,9 Prozent—. um nicht Pleite zu werden, die Lohnerhöhung auf die Preise abwälzen. Das mag wohl auch des. steigerung von 13 Prozent(gegenüber 100 eine Erhöhung der Lohhsurans ff em Vergleichszeitraum— um 23 Prozent gegen .. IM TELEGRAMMSTIL Wollpreis sinkt. Die am 27. August in Sidney eröffneten Woll- auktionen neuer Schur brachten bereits in den ersten Stunden Preisrückgänge um rund 5%. Die relativ geringe Zahl der Käufer setzt sich aus Vertretern europäischer Staaten und Japans zu- sammen. Die Preisrückgänge im einzelnen be- tragen bei: l Merino- Qualitäten 5—10%, „Comebacks“ u. Kreuzzuchten zwischen 10 u. 15%. An diesem ersten Auktionstag wurden 14 495 Ballen Ourchschnittsgewicht eines Ballen 162,5 Kg), das sind 96,2%% der an diesem Tage angebotenen Wolle verkauft 610 Bergmannns wohnungen im Ruhrgebiet sollen mit von der ECA-Sonder- mission aus Gegenwertfonds freigegebenen 2,6 Mill. DRM erstellt werden, Die Freigabe erfolgt aus dem 45-MiIl.-DM-Fond der ECA, der am 28. Februar kür das Ruhrgebiet-Wohnungsbauprogramm ge- nehmigt worden ist. Das Bauvorhaben für die Bergarbeiter erfordert insgesamt 7,6 Mill. Verminderter Kautschukverbrauch in USA Die Vereinigung der amerikanischen Kaut- schuk- Industrie meldet folgende Zahlen des Kaut- schukverbrauches: Juli Juni longtons) longtons Gesamtkautschuk verbrauch 98,249 107,135 davon: Naturkautschuk 35,903 40,589 5 Synthese- Kautschuk 62,346 66,546 ) 1 longtons— 1016,55 kg. Liberalisierungs- Vorsicht Hollands Ueber 60%¾ hinaus wWIll die holländische Re- gierung die Einfuhr aus westeuropäischen Staaten nicht liberalisieren. Grund: Prekäre Zahlungs- bilanz Hollands. Sorgen mit Geld. haben die Minister für Wirtschaft, für Finanzen. und für den Außenhandel sämtlicher Benelux- Länder. Sie werden am 30. August in Brüssel wie in Den Hag verlautet- ihre Geldprobleme auf einer Arbeitstagung erörtern. Bergmännische Autarkie der britischen Bergarbeitergewerkschaft beklagt Sir Geoffrey vickers. Der britische Kohlenberg- bau könnte in diesem Jahre rund 5000 italienische Bergarbeiter aufnehmen. Infolge eines Ein- spruches der britischen Bergarbeitergewerkschaft würde jedoch nur 1000 italienischen Bergarbeitern die Einwanderung nach England gestattet. Sir Geoffrey ist Leiter der Sozialabteilung des bri- tischen Kchlenamtes. Er erklärte, die Opposition der britischen Bergarbeiter gegen die Einwan- derungsquote sei ungerechtfertigt. Mannheimer Produktenbörse Am Inlandsbrotgetreidemarkt wächst das An- gebot aus der einheimischen Ernte mit dem Fort- schreiten der Druschtätigkeit. Weizen ist weiter- bin glatt abzusetzen und wird zu Höchstpreisen aufgenommen. Auch das Interesse an Roggen ist lebhafter geworden, obwohl das Angebot überwiegt, da die Mühlen vorläufig nichts mehr aufnehmen. Die V. und E-Stelle lagert Roggen laufend zu den festgesetzten Höchstpreisen ein. Für die Versorgung der oberrheinischen Mühlen übersteht. F. O. Weber a Ie bzw. Württemberg-Badens wurden bis ae f 86 August ca. 5300 t Weizen aus der Bundesreserſe getlaß und 378 t Hafer aus argentinischen Exporten aut kane Verfügung gestellt. Für die erste Septemberhiltte elke erwartet Württemberg-Baden 4080 t Weizen Aus i amerikanischen Importen sowie 430 t Milocorn d. 1 von 300 t für die Tauschaktion gegen Brot U getreide, der Rest zur Kaffeemitteliherstellun. heseiti Für die reigwarenindustrie ist in nächster Zet tem keine neue Freigabe zu erwarten. Am later markt überwiegt das Angebot an Industriehafer 5 Die Lieferungen kommen erst allmänlich in Gange, Koster Der Ernteausgang wird jedoch als sehr guns künfte bezeichnet. Ab bayerischen Stationen werden 0 nach Qualität ab 42, DM für loco, 40, Pf un auch darunter für spätere Ware gefordert. Aut; 76 ländischer Hafer ist nicht am Markt. Der Get, stenmarkt wird von der Ankündigung der 100 boot Zuteilung für schweinemästereien bestimmt. 110 Mann! läufig sind die Preise noch wenig beeinflu Die Angebotslage“ am Braugerstenmarkt ist 5 fältiger geworden. Brauereien und Mälzereien zel. gen sich interessierter als bisher. Bezahlt werden 45,50 bis 46,50 DM ab jeweiliger Verladestaben Die Qualität der bisherigen Ernte in der Pit und Rheinhessen wird als gut bezeichnet.. Mehlmarkt kann die Nachfrage laufend 1 digt werden. Der Bäckerabruf ist weiterhin 5 b gebessert. Man erwartet die Bekanntgabe 1 Roggenmehltype 1150. Am Futtermittelmerket sin Mühlennachprodukte weiterhin knapp un 15 Bei ölhaltigen Futtermitteln besteht meist u Bedarfsgeschäft. Am Rauhfuttermarket liegt stal. kes Angebot von neuem Heu vor. Eine 1 nung ist nur durch Exporte zu erwarten. 8 ist zumeist vernachlässigt. Offizielle Notierungen: Inlandsweizen 45,.— bis 46. DM franko 10 heim, Inlandsroggen 40,50 bis ale. Dt dg. Mannheim, Braugerste je nach Qualität und 55 kunft 45,50 bis 47,.—, Inlandshafer je nach 5 lität und Herkunft 39.— bis 39,50 ab i station, Weizenmehl Type 630 64, 20, dto. Type, 10 56,70 Dt, Brotmehl Type 1600 54,10 Pad, Ross mehl Type 1370 52,35 DM, Weizenkleie 1 28,50 DM, Roggenkleie 24.— DM, Trockenscang 5 neue 14.— bis 14,50 DM, Biertreber 20,50 51 Malzkeime 19,7 bis 20,50, Rapsschrot 22.— 51 Soyaschrot 40, DM, Kokosschrot o. S. 1 Palmkernschrot o. S. 26,.— DM je 100 Kg. 905 toffeln 6,.— DM frei Mannheim per 50 Kg. denz: stetig. 22 1 Frankfurter Effektenbörse vom 27. August 1951 5 Die Grundstimmung bleibt zuversichtlid, die Kurs- Entwicklung war jedoch unem 15 lich. Montane zumeist nur um Prozente teile schwankend. Vereinigte Stahl 1 A und Rheinstahl 2 Prozent fester. Elektrizi 115 werte bis 1 Prozent nachgebend. meien und Motorenaktien leicht befestigt. prß schwach Lindes Eis die nach Pause erst 3 Die zent niedriger zu 117 Aufnahme e 1000 übrigen Industriepapiere tendierten vel uneinheitlich, wobei die beiderseitigen ich änderungen gegenüber Vorwochenschluß 1 91 über 1 Prozent hinausgingen. Grogbentet 9 behauptet. Allianz Leben um 15 Prozen 80 abgeschwächt, dagegen Allianz Verein 33 auf 244 DM weiter ansteigend. 0 — Persil* Stile iii due. nor alas itil ole! 5146 6750 1 1 · 1 1 1 1 1 1 1 g l N Nr. 199 — einem Tel 18—, a0 nden P. en. Wobel zelegschl. Werden, Zu mel. villigen. arten osten yr n in vielen r Verband sten nich r versper. ir mit Ge. a8 Polizei. tätigt Und Mizeilichen e, den. itswilligen ten,„e. alten und iplinierten Versuchen, glich, dab pern nicht beitgeeehr chen. 40 ndertarif. — etallindu-· öhung im beitgeber atlich 38 1 1,8 Pro- tragenden Metall- hessische ait einem um nicht 1. 199/ Dienstag, 28. August 1931 MORGEN e Seite 7 Mein vater, st heute im Alter von 56 Jahren mitten aus seinem ar- beitsreichen Leben von uns Mannheim, den 27. August 1951 Holzstraße 19 reuerbestattung: Mittwoch, 29. friedhof Mannheim Mei unser Fritz Oberschaffner i. R. Furde uns durch ein hartes Schicksal unerwartet genommen. Mennheim- Käfertal„ den 26. August 1951 In tiefster rauer: Frau Helene Buck, geb. Raab und Sohn Günter Gimmeldinger Straße 7 bie Feuerbestattung findet am um 13 Uhr, auf dem Hauptfriedhof statt. Gott der Allmächtige hat nach ſangem, schwerem, mit großer geduld ertrag. Leiden am Sonn- gag meinen Ib. Mann, unseren guten Vater, Bruder, Schwie- gervater, Schwager u. Onkel, Herr Frans Haberkorn Oberpfleger i. R. gesehen mit den hl. Sterbe- zakramenten, zu sich in die Pigkeit genommen. Hannheim, 27. Aug. 1951. Langerötterstr. 79 im stiller Trauer: Lina Haber- korn, geb. Sans; Ruth Haber- korn; Arthur Brenneisen; Fritz u. Hilde Winterling, geb. Haberkorn u. alle Anver wandt. geerdigung heute, Dienstag, um 40 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. lech schwerer Krankheit ent- ſchllet am Sonntag, 26. Aug. 51, meine gute, treusorgende Toch- er, unsere Schwester u. Schwä⸗ gerin, Fräulein Clara Strittmatter m Alter von 59 Jahren. m.-Fheinau, Relaisstr. 171 im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Marie Strittmatter Witwe beerdigung: Mittwoch, den 29. gugust 1951, 8.30 Uhr, Haupt- Hedhot Mannheim g Auf die lieber Mann, unser guter Vater, Bruder, Schwieger- Großvater, Schwager und Onkel, Herr Karl Fertig Gastwirt In tiefer Trauer: Katharina Fertig, geb. Krall nebst Kindern u. Angehörigen n herzensguter Lebenskamerad, mein innigstgellebter Papa, lieber Schwager und Onkel, Herr MirrloNEN sino sEHGEISTEAr pic VIER m IEE G LSTEIIEN- Ad E301 STkllt N- ESsucue Junger, kräftiger Lager- u. Transportarbeiter der auch kleine Reparaturen an Herden und Oefen machen kann, per sofort gesucht. Angebote un- ter Nr. P 32832 an den Verlag. Segangen. 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Das sind doch Wale, warum haben Sie die nicht gemeldet?“ „Befehl, Käpten“, meldete der Ausguck- mann,„Zehn Pottwale in Sicht!“ Der zwölfjährige Willi, seines Zeichens Zweiter, kam mit einem jungen Dackel auf dem Arm an Deck. „Was ist denn heute morgen in euch ge- fahren?“ rief der Kapitän,„hast du die Ret- tungsboote geölt und die Schwimmgürtel Abgestaubt?“ „Ooch, es passiert ja heute doch nichts, Papa“, sagte Willi, warum hast du denn nicht gerammt, und geentert haben wir auch noch nicht, und wann gehen wir denn mal unter?“ a „Da hört sich doch die ganze christliche Seefahrt auf!“ schrie der Kapitän,„sag mal, sind wir hier in gefährlicher See auf einem Zweischraubendampfer oder sind wir auf einem platten Hausdach, wie?“ „Aber wir sind doch hier auf dem Dach, Vater“, sagte Willi kleinlaut. „Marsch, hol mir eine Zigarre und die Zeitung, in drei Stunden sind wir—“ er blätterte im Allbuch,„sind wir in der Baffin- Bai!“ 5 5 Jetzt kam die Kapitänsfrau an Deck. „Es ist der Mann vom Tierschutzverem“, sagte sie. „Nehmen Sie Platz, Herr Knubalke“, sagte Strecker und deutete auf einen Hocker, „Wir wollen mal gleich so einen verdamm- ten Seeräuber rammen.“ „Bin so frei, Herr Strecker, eine schöne Aussicht haben Sie heroben, das ist wohl der Melibokus dort drüben?“ „Gewöhalich sind's Eisberge“, sagte der Kapitän,„manchmal ist's auch das Kap der guten Hoffnung, oder die Küste von Grön- land, aber jetzt geben Sie mal acht, es ist ja schon gleich zwölf.“ Der Maschinentelegraf klingelte, es war die alte Nähmaschine mit zwei Fahrradglok- ken montiert. „Die Wachen ablösen!“ rief der Kapitän, „drei Glasen“. Plötzlich meldete der Mann im Ausguck: „Backbord voraus, eine Fregatte in Sicht!“ „Drei Strich backbord“, tönte die ruhige Stimme des Kapitäns ins Sprechrohr. „Zweiter“, rief dann der Kapitän,„signali- sieren Sie der Fregatte: ‚Beidrehen und stoppen!!“ 5 „Das verdächtige Schiff setzt alle Segel!“ meldete der Ausguckmann. Wieder klingelte der Maschinetelegraf, dann hörte man den Kapitän ins Sprachrohr brüllen:„Mit dreifacher Kraft voraus! Holen Sie das Letzte aus den Kesseln! Den drit- ten Grad! Vorwärts! Alle Ventile Volldampf, wir werden rammen! Schonen Sie die Koh- len nicht, nehmen Sie auch Unionbriketts Kulturnachrichten Mit einer glanzvollen Aufführung der„Mei- stersinger von Nürnberg“ unter der musikali- schen Leitung von Hans Knappertsbusch wur- den am Sonntag die Bayreuther Jubiläums- festspiele 1951 geschlossen. Der Dramatiker Ferdinand Bruckner(Theodor Tagger), der zur Zeit in Berlin lebt, vollendete am 26. August das 60. Lebensjahr. Die deutsche Akademie für Sprache und Dichtung veranstaltet ihre Jahres versammlung vom 19. bis zu n 21. Oktober in Darmstadt. Die Volksschauspiele Oetigheim verzeichne- ten am Sonntag den 50 000. Besucher bei den Tell-Aufführungen dieser Spielzeit. Der Jubi- läumsbesucher, ein Lehrer aus Rheinfeld bei Landau(Pfalz) erhielt von den Volksschauspie- len einen Blumenstruß, eine Blumenvase und eine Armbanduhr. Der„Tell“ wurde dieses Jahr an 17 Tagen gespielt. Insgesamt sind für diese Spielzeit 25 Vorstellungen vorgesehen. und schütten Sie halbe Knochens! ins Feuer! Voran!“ „Großartig!“ murmelte der Mann vom Tierschutzverein,„wie Sie die Befehle geben in der richtigen Seemannssprache!“ Er zog heftiger an seiner Zigarre. Inzwischen war die„Stern von Alaska“ auf Rufweite an die verdächtige Fregatte herangekommen. Der Kapitän stieg auf die Hobelbank und brüllte durch den verbeul- ten Grammophontrichter hinüber:„Ab- takeln, verdammte Konterbande! Streicht die Segel! Werft Anker aus!“ „Sie versucht zu scheren!“ rief der Aus- guckmann. „Schließt die Luken!“ rief der Kapitän, „Wetzt den Rammsteven, alle Mann an Deck, wir rammen sie!“ Rnubalke war aufgesprungen, die Zigarre War ihm entfallen und rollte übers Dach und fiel hinunter in das Endivienbeet. „Hurra!“ schrien Frieda, Willi, Albert, Robert und Karl, und dann schmissen sie vereint den riesigen Kleiderschrank um, es krachte, als flöge das ganze Häuschen um, während der Kapitän am Sprachrohr schon wieder ruhig seine Befehle gab:„Volle Kraft zurück! Steven rausziehen!“ „Sie sinkt, sie sackt in zwei Hälften ab!“ rief der Ausguckmann. Knubalke setzte sich wieder und suchte seine Zigarre. Auf dem Feldweg unten knatterte ein Kleinstmotor- radfahrer vorbei. „Hal, rief der Kapitän,„diese Benzin- töppe verpesten die schönste Brise! Rnat- terkasten, Landbrozzer!“ Der Kleinmotor- radfahrer drohte mit der Faust. Der Klei- derschrank wurde wieder aufgestellt, der Kopf der Kapitänsfrau erschien in der Luke mittschiffs, sie rief:„Seid ihr bald untergegangen, die Suppe wird schon Kalt!“ „Korallenriffe in Sicht!“ schrie der Aus- guckmann mit hungrigem Magen.„Men- eine Flasche schenhaie, ein Taifun!“ Der Maschinentele- Sraf klingelte, die ruhige Stimme des Kapi- täns war zu hören:„Fünf Striche steuer- bord!“ „Drei Faden“, warnte der Rudergast. „Wir laufen auf!“ rief der Ausguckmann. „An die Davits!“ brüllte der Kapitän.„Aus- schwingen!“ „Wir sinken!“ schrie der Ausguckmann triumphierend und fuchtelte mit dem Opern- gucker in der Sonne. „Boote klar!“ ertönte die Kapitäns- stimme.„Alle Mann an die Boote! Funker geben Sie SOS! Funken Sie unsere Position, Sedanstraße 13, ich meine, Sie wissen schon, halten Sie die Bude bis zum letzten Funken! Alle Mann an die Boote! Los, Leute, erst das Trinkwasser in die Boote, dann die Kaninchen, holt die eingemachten Salzbohnen, vergeßt die Friedrichsdorfer nicht, auch alte Zeitungen und Illustrierten zum Lesen, wir sind zweitausend Meilen vom nächsten Land, die Angelhaken, die Regenschirme können wir als Segel gebrau- chen, löscht die Kessel, vergeßt Salz und Pfeffer nicht und die Suppenwürfel, zuerst die Großmütter, die Schwiegermütter zu- letzt, sachte, sachte, wir sinken ja sonntags, ihr könnt auch lustigere Gesichter machen und ein Lied singen, ich singe es euch vor: „So sinken wir, so sinken wir, so sinken wir alle Tage!! Fertig! Abfahren! Ich meine, ab- legen! Halt, die Schiffssparkasse, ade du teures Volldampferchen, es hat nicht sollen sein, die Versicherung muß alles berappen, Ahoi!“ „Kommt ihr denn jetzt endlich zum Mit- tagessen!“ schrie mit hochrotem Kopf die Kapitänsfrau aus dem Dachfenster. Der Kapitän zuckte zusammen, seine Kinder balgten sich johlend in den Wasch- bütten und Herr Knubalke verabschiedete sich eilig und mit Dank. a 5 Die neuen Kräfte des Mannheimer Nationaltheaters 1. Carin Carlsson ist als erste Altistin an das Mannheimer Nationaltheater verpflichtet worden. Sie ist in Torshälla(Schweden) ge- boren und hat in Stockholm und in Berlin Gesang studiert. Ihr erstes Engagement führte sie nach Essen, später war sie am Stadttheater Zürich, in Königsberg, Nürnberg und von 1939 bis 1945 am Deutschen Opernhaus in Berlin tätig. Seit 1947 gehörte sie dem Ensemble des Staatstheaters Kassel an, wo sie zuletzt unter der Leitung von Karl Elmendorff sung und Spielte. Als Gast ist Carin Carlsson während dieser Jahre bei den früheren Bayreuther Festspièlen sowie in Amsterdam, Oslo, Göte- borg, Stockholm und auf zahlreichen deut- schen Bühnen aufgetreten. Foto: Max Nehrdich Albert Schweitzer, Von Max Tau Bundespräsident Professor Dr. Theodor Heuß Wird am 16. September in Frankfurt dem Philosophen. Theologen und Arzt Professor Albert Sehweitzer den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels überreichen, der im Vorjahr auf Anregung des Dichters Hans Schwarz gestiftet wurde. Wie der Börsenver- ein Deutscher Verleger- und Buchhändlerver- bände mitteilt, hat Professor Schweitzer auf den mit der Verleihung des Friedenspreises verbundenen 10 00 DM-Preis verzichtet. Träger des Friedenspreises 1950 war Dr. Max Tau, Oslo, der in den langen Jahren seiner lite- rarischen Tätigkeit in Deutschlad manche Brücke zwischen den Völkern geschlagen hat. Wer es heute unternimmt. über Albert Schweitzer zu sprechen, vermag es nur aus einem Gefühl tiefer Ergriffenheit zu tun. Betrachten wir die Zeit, so sehen wir sie erfüllt von dem, das nicht sein soll. In man- chen Menschen ist die Verzweiflung darüber So groß, daß sie glauben, es lohne sich nicht mehr. In zwei Weltkriegen sind Menschen geopfert worden. Aber immer. wenn von neuem der Ruf nach einer Veränderung laut Wurde, veränderten sich eigentlien nur die Kulissen. Jeder Tag beweist uns, daß Wir in einer Welt ohne Ethos leben. Die Staatsmän- ner verändern ren Standpunkt nach ihren Interessensphären. Viels der am meisten ge- lesenen Schriftsteller erreichen ihre Erfolge durch den Haß. den sie allem entgegen- bringen, an das sie früher geglaubt haben. Weil sie selbst um eine Illusion betrogen Worden sind, versuchen sie, die ganze Welt illusionslos zu machen. Viele Menschen, die vom Frieden sprechen, bereiten einen neuen Krieg vor. Immer hat man die Menschen gelehrt, wofür sie sterben, sollen. Afer wo ist ein Mensch., der uns zeigt. womit wir unser Leben erfüllen können? Albert Schweitzer ist deshalb für uns ein S0 großes Symbol geworden, weil er einer der ersten war, der, als überall vom Fort- schritt der Kultur gesprochen wurde, den Kulturverfall sah und aus dieser Erkennt- nis heraus jeden Augenblick versuchte. mit dem Aufbau zu beginnen. Er wußte, daß ein menschliches Beispiel gegeben werden mußte. wollte man das Wesentliche im Menschlichen erhalten. Seine große Tat besteht darin, daß er in allem Realen das Religiöse erfühlte und daß er in allem Religiösen die Realität der Wahrheit zu erkennen versuchte. Nur seinem eigenen Gewissen verpflichtet. nur seinem eigenen Wesen gehorchend, hat er ein Beispiel gegeben, daß ein Mesch durch Treue gegen sich selbst, durch Hingabe an andere fähig ist, einen Weg zu weisen. Albert Schweitzer hat durch sein Leben bewiesen, daß das höchste Geschenk das Leben selbst ist. Er hat durch sein Denken und seine Tat bewiesen, daß, wer den Frie- den will. zuerst den Frieden in sich selbst schaffen muß. Er hat nie einer Partei ange- hört, sich nie einem Dogma verschrieben, niemals einer Ideologie gehuldigt und ist als ein Freier für uns zum Sinnbild der menschlichen Freiheit geworden. Er ist ein Trost in der Zeit der Dunkelheit. weil er verwirklicht hat, was er dachte, weil Denken und Tat bei ihm eins sind. Olav Duun schrieb kurz vor seinem Tode an mich:„Wir leben auf einem Vulkan. Ich weiß nicht, ob die Erdkruste stark genug ist. um das Unglück aufzuhalten.“ Albert Schweitzer sagt:„Wir treiben auf einem rei- Benden Strom oberhalh eines großen Kata- rekts, ohne zu merken, daß die Strömung immer stärker wird und daß wir bald nicht mehr imstande sein werdeng ger unten war- tenden Vernichtung zu entrirmern.“ Beide Waren auf die gleiche Weise um den Men- Schen besorgt. Beide wußten, daß nuf dureh den Verzicht der Mensch gewandelt werden kann. Beide erkannten den gleichen Weg: 05 Veränderung der Gesinnung von Grund Auf. Albert Schweitzer suchte einen Weg. auf dem der Mensch durch ein anderes Verhal- ten als bisher zu den wirklichen Werten des Lebens gelangen könne. So stellte er als erstes den Einzelnen wieder unter eigene Verantwortung. Er schenkt dem Menschen die Ethik wieder, die Philosophie und Wis- senschaft ausgeschlossen hatten. Er hat seine Philosophie„Ehrfurcht vor dem Menschen“ durch elementares Denken gewonnen. Er fordert die Bewährung des Menschen durch sein Dasein. Er lehrt uns das Grundprinzip des Sittlichen. Die Ehr- kurchi vor dem Leben befähigt uns, von in- nen her reicher zu werden. Die äußeren Nie- derlagen verwunden uns nicht mehr, weil wir wissen, daß keine Kraft des Guten vér- lorengeht. Wir gelangen zur inneren Ruhe und Konzentration und vermögen durch un- seren Instinkt in hoffnungslosen Verhält- nissen den Sinn unseres Lebens selbst zu entdecken, da das Grundprinzip aller unse- rer Handlungen nur noch den Maßstab des Ethischen kennt. Sind wir imstande, uns 80 von den herrschenden zeitgebundenen ethi- schen Begriffen, die wir übernehmen, aber nicht erleben. loszulösen, so werden wir frei. Kultur kann nur von Freien gedacht und geschaffen werden. Albert Schweitzer bringt so viele Bei- spiele aus dem praktischen Leben für die Philosophie, daß er die Sehnsucht zu philo- sophieren in jedem Menschen erweckt. Er zwingt selbst zu philosophieren. Seine Er- kenntnis erscheint. wie alles Produktive und Große, einfach. Albert Schweitzer sieht das Leid. das in der Welt ist. Er erleidet die Verheerungen der Kriege. Er sieht, daß der Untergang nahe ist. Aber er bleibt optimi- stisch in der Erkenntnis, daß eine Ver- änderung der Gesinnung der Men- schen den Weg zum Abgrund ersparen kann. Keine Verheißung einer besseren Welt vermag uns weiterzubringen. Zur Besse- rung, zur Vervollkommnung der Welt muß jeder in sich selbst beitragen. Albert Schweitzer sieht den großen Tag der. Menschheit voraus, an dem die Pseudo- ethik, in der wir leben. von der wirklichen Ethik abgelöst wird. Für ihn gibt es kein Mode in Venedig Von det Fos dis ür Krin olg Nach dem 32. Film auf der Bie Venedig soll im Vorjahr eine ameri Besucherin geäußert haben. sie sich schier zu Tode, weil es auch Interessantes zu sehen gebe, und dargu kurzerhand abgereist sei. Vielleicht g dieser Vorfall den Anlaß zur Gründung „Centro inter nazionale g a rti e del costume“, das soeben unerhörter Pracht im Palazzo Grassl; Canal Grande eröffnet wurde. Dieser g. lazzo hat eine romantische Geschichte 9h, er gehörte im vorigen Jahrhundert eilen Tenor und einer Primadonna mit sehr Kell nen Stimmen und sehr schlechtem 00. schmack, welcher sich in neobarocken Bal. sünden äußerte. Die erste Tat des gel, gegründeten Centro war die Wiederherstl. lung des Palazzo im originalen Stile dg f Jahrhunderts.. Ihr folgte nun eine Ausstellung besoh derer Art, die auch der snobistischsten ge. sucherin die Langeweile vertreiben belt dürfte: Moden von der Antike bis zur Mitt des vorigen Jahrhunderts— Originale al allen Modezentren Europas. Den Anfang machen mit Fug und pen die Griechen: Die Frauen aus Tanaęra mi auf den attischen Vasen sind in Lebegz größe bereit, die Betrachter mit ihrem 19. dischen Charme zu verführen. Aus Her. lanum und Pompeji sind ganze Boudoig in den Palazzo Grassi verfrachtet Worden; eine Dame mit Sonnenschirm fehlt nicht a Beweis, daß man am Vesuv mit Solchen Werkzeug auch damals zu Kokettieten wußte. Das frühmittelalterliche Rexennz ist mit byzantinischer Pracht vertreten, Hinter originalen Stoffen der Renaissane: hängen Holbeins und Tinterettos Porträt; die zeigen, wie man die Stoffe mit Hlegant trug. Dann folgen Säle mit spanischen ud französischen Barockmoden. Schmuck. ud Toilettegegenständen, Spiegelchen, Mp sachen, Schühchen; endlich Moden der En- pire-Zeit und der Romantik mit Frinue- rungen an Venedigs große Gäste von Nad. leon bis Balzac. Von der Toga bis i EKrimoline, vom Saiteninstrument bis am Cembalo, vom FHandtäschchen bis zun Riechfläschchen fehlt nichts. was sich irgend. wie unter dem Begriff„Mode“ unterbrin. gen läßt— außer dem Modernen, Wen Venedigs europäische Tradition heute noch irgendwo lebendig ist, so im Palgzzo Gras am Cana! Grande. H. R. Schülerarbeiten der Akademie Ausstellung in der Volks- bücherei nale g Kauisch 1. angwelz Sar nich 5 del Mit einer kleinen Ausstellung im Als. leiheraum der Städtischen Volksbüchere stellen sich einige Schüler der Mannheim Freien Akademie mit eigenen Arbeiten 5 Wie Paul Berger-Bergner, der Leiter de Mal- und Grafik-Klassen der Akademie, bel der Eröffnung berichtete, soll im Herbst die, ses Jahres in Ludwigshafen eine gröber Schau von Schülerarbeiten gezeigt werder, die dann ein umfassendexes Bild vci det Arbeit in der Freien Akademie geben due, A der richte vorkc Gese Regie bei d a2 P Auf dem solle lange ländi erklä boy k M Com! nahrr ten schie and 2) sich knisch Aube C. 8. kapit b) aud je 30 Scher forni Nas( der, foi. P. kom Deut; a U 6 Helig u anderes Schicksal der Menschheit, als das- als dies jetzt, auf so kleinem Raum, mög un jenige, das ste sich durch ihre Gesinnung selbst bereitet. Die große Tat des Menschenhelfers Albert Schweizer hat die Anerkennung der Welt gefunden. Aber die Zeit wird kommen, da junge Menschen der Denkertat Albert Schweitzers zur Anerkennung verhelfen werden. Vielleicht wird sich dann erweisen, daß das von Albert Schweitzer als Denker Geleistete noch bei weitem größer ist als sein Tatchristentum im Leben. Ueberall, wo Albert Schweitzer wirkt, ist Friede. Seine Anwesenheit schafft ihn. Sein Menschentum zwingt zur Versöhnung. Albert Schweitzers Lebenslehre und Philosophie, die zugleich eine Ethik für das Leben ist, müßte in die Schulbücher aufgenommen und auf den Schulen gelehrt werden., Es würde ein gro- Bes Glück für uns Heutige sein. Albert Schweitzer ehren zu dürfen. Diese Ehrung müßte vom ganzen Volk ausgehen. Denn kehrt der Geist Albert Schweitzers in die Elternhäuser ein, so ist er auch den Kindern von klein auf vertraut. Dann ist es möglich, daß eine neue Gesinnung ersteht. Nur gewandelte Meschen vermögen den Wirklichen Frieden zu schaffen. Nur eine neue Jugend vermag zu verwirklichen, was Albert Schweitzer der Menschheit geschenkt Hat. lich ist. 5„ Als erstes erfreuliches Zeichen nimm man die Verschiedenheit der in der Volks bücherei hängenden neun grafischen Bit ter auf. Die individuelle Veranlagung fed Schülers bleibt unangetastet, es wird in der Weg zu seinem eigenen künstlerisdia Ziel geebnet. So ist neben den zwei duc. aus„objektiven“, atmosphärisch und tec nisch gut gelungenen Mannheimer Stadil] dern Günther Rohns, neben dem sen charakteristisch getroffenen Bild eines alk Mannes von Gillich und neben der ballade wirkenden Landschaft mit Häusern n Peter Overbeck das Blatt„Zwei Mädchel von Ute Petry zu sehen, das bei stal Vereinfachung im formalen Aufbau elt gute Erfassung der technischen Möglichke. ten des Linolschnittes zeigt. Eberhard Dosel zwei Linoldrucke verraten die führen Hand seines Lehrers und beweisen ein add gezeichnetes Raumgefühl. Auch Ruth Lud Hühnerstall(gleichfalls ein Linoldruct ut Walter Stallwitz' gezeichnetes Mädchen bil nis wird man als Proben guter Begabus ansehen dürfen. Zu diesen Blättern ges sich schließlich noch eine Plastik Gert Be hoffs, die in ihrer kreatürlichen Sinnenhat. tigkeit auf den Einfluß Carl Trummers 2 weist.. — R Lena 1155 die Cauberstadi EIX RHEIMISCHER KIRMESROMAN UON HEINRICH RUMPFF 16. Forts. Copyright by Deutscher Verlag. Berlin Hannes grinste.„Nee! So langweilig!— Handschlag, Fräulein Lena!“ Ueber den Rücken des Tierchens bekräftlgten sie den Kaufabschluß wie alte Viehhändler.„Daß Unser Kalb uns Glück bringt!“ sprach er un- verhofft feierlich und sah mit Entzücken, Wie Lenas Augen sich verdunkelten. Don- nerwetter, daran konnte man ablesen wie an einem Schönwetterbarometer! Zusammen schritten sie den Weg zwi- schen den Blautannen hinab. Nun zog Han- nes das Tier und spürte einen schwachen Widerstand. Er schien ihm erklärlich.„Es Will eben nicht fort von Ihnen, Fräulein Lena. Ich kann das gut verstehen.“ Er seufzte.„Mir geht es geradeso.“ Er brannte lichterloh und hätte zie am liebsten in die Arme gerissen. Allein eine ihm sonst fremde Scheu hielt ihn ab, die gewöhnlichen Ueber- rumpelungsmethoden anzuwenden. Statt dessen zog er zu seiner eigenen Verblüffung Plötzlich ihre Hand an die Lippen und preßte einen Kuß auf die weiche, sonnengebräunte Haut. Lena riß sich entsetzt los. Hedwrig gesehen hätte! „Auf Sonntag!! rief Hannes mit einem schwachmachenden Glanz in der Stimme. „Die ganze Woch werd ich nichts anderes denken können Wenn das Ich auch nicht!“ verschluckte Lena noch rechtzeitig. Er verstand es trotzdem. Mit federnden Schritten ging er davon, schnell und bestimmt. als habe er einen Sieg er- rungen, und wandte sich nicht mehr um. Das Bleßken allein drehte zuweilen deri Kopf und blökte leise. doch es folgte der festen Hand ohne Widerstand. Noch nie hatte Mamma Carlotta mit so viel Zuversicht in die Zukunft gesehen wie an diesem Nachmittag. Der Augenblick, da Hannes mit dem fünfbeinigen Kalb im Zelt erschien, gehörte zu den glücklichsten ihres Lebens. Zu ihrer großen Genugtung wurde außer Negergret und Pröff auch der Maha- radscha von Vitznapur(im Zivilleben für den weit schlichteren Namen Schlieper, Emil, zuständig), Zeuge des denkwürdigen Ereignisses. Er schüttelte zwar in seiner aufreizenden, ihm zur zweiten Natur ge- wordenen indischen Ueberlegenheit den Kopf mit den etwas vorstehenden braun- schwarzen Glubschaugen, doch verriet Car- lotta die Ausdauer. mit der er an dem Tier herumtastete, wie mächtig schwer es ihm flel, diesmal nicht an einen Schwindel Slaup ben zu können. Zwischen ihm und den vam Weerts be- stand seit langem das merkwürdige Ver- hältnis einer unter ironischer Feinseligkeit Wwohlversteckten Freundschaft. Keiner von ihnen versäumte die Gelegenheit zu mehr 7 55 minder unverhüllten Reibereien, doch von dem mißtrauischen Blick seiner Mutter. langte, fror sie übrigens auch dort. 1 wählten sie— natürlich nur zufällig!— Seine Augen glühten, ein verlorenes Lächeln sie von der ersten Minute ihres Daseins stets dieselbe Marschroute, und ihre Zelte erhoben sich meist in Reichweite voneinan- der. Wenn sie sich nicht gegenseitig ärgern konnten, fehlte etwas in ihrem Leben; Fremden gegenüber hielten sie indes wie Pech und Schwefel zusammen. Ein hart- näckiges Gemunkel wollte von mehreren ernsthaften Vorschlägen des Maharadschas auf Zusammenlegung der beiderseitigen Betriebe und Lebenswege wissen, ebenso von deren Ablehnung durch Carlotta, die angeblich ihrem Sohn keinen Stiefvater hatte bescheren wollen. am wenigsten einen mit einem Harem. Das lag allerdings schon über anderthalb Jahrzehnte zurück, doch dem Eifer nach. mit dem beide Seiten das Gerücht heute noch abstritten, mußte schon etwas Wahres daran sein. Das Ergebnis seiner Untersuchung zeugte von der ganzen höheren Weisheit des Brah- manen.„En Migßjeburt, weiter nix!“ sprach der Maharadscha aus Neviges.„Weißte, Cal- lotta, wer sich dat ansehen kömmt?— Die Jesundheitspollezei! Sonst kein Mensch.“ Für Carlottas Beschluß, die Sensation einst- weilen der Oeffentlichkeit vorzuenthalten und zunächst den richtigen Rahmen dafür zu schaffen, hatte er nur ein mehr euro- päisch erdgebundenes Achselzucken, und sich weiter mit„so was“! zu beschäftigen, dünkte ihn unter seiner Würde. Man war ja kein Publikum. Zudem liebte er vor Beginn der Arbeit eine solide Unterlage in Form von „Kaffee mit Essen nach bergischer Art. Ein anschließendes Bierchen schadete dabei auch nichts. In diesem Punkte war Carlottas Sohn stets seiner Ansicht. Hannes, der dem Bleßken grade das erste Kirmesstroh zurechtschüttete, nahm die Ge- legenheit wahr.„Wart, Emil, ich komm mit!“ rief er und ahnte im entferntesten nichts spielte dauernd um seinen Mund: er war verliebt wie noch nie!— Außerdem hatte er sich unterwegs mehrfach auf sein Glück zu getrunken 5 * Spät abends nath Betriebsschluß saß Mamma Carlotta an dem wackeligen Gar- tentisch auf der wackeligen Veranda ihres Wackeligen Dreimeterwohnwagens, der gleich hinter dem Zelt vor Anker lag, und legte sich die Karten. Das tat sie fast täglich und zusätzlich unweigerlich vor jedem Ereignis. von dem sie sich eine Wirkung auf ihr oder ihres Sohnes Leben versprach. Auf dem Tisch stand eine blakende Petroleumlampe mit blindem Rückenspiegel, deren Schein durch die Schmutzschicht des Zylinders nicht grade verbessert wurde. Carlotta trug nach Art der Frauen ihrer Heimat ein Spitzen- tuch über dem Kopf(reichverschlissen und auch von Natur schwarz), sowie zum Schutz gegen die nächtliche Kühle um die Schultern einen Umhang aus schmutzig rosa Frotté, dem zahlreiche Flicken einen lebhaft exoti- schen Charakter verliehen. Er stammte, wie kast ihre ganze Kledage, aus dem Trousseau ihrer Schwägerin Sybille vam Weert, der Hippodrombesitzerin, deren neuer Salon- Wagen erhebliche Toilettenansprüche stellte. Auf der anderen Seite des Tisches saß eine zusammengerollte Pferdedecke, aus der zuweilen Negergrets weitaufgerissene Jett- augen herauszukollern schienen. Negergret fror immer; strenggenommen war das Treib- haus ihres Pflegevaters, des wackeren Gärt- ners Paul Höngsfeld zu Barmen, an der Murmelbach, der einzige Platz auf der Welt, wo sie keine Gänsehaut bekam. Seit sie nach Aufnahme der Künstlerlaufbahn nur in der kälteren Jahreshälfte in jene Gegend ge- die rauhe Luft des bergischen Landes b atmet hatte und in ihren siebzehn 0 niemals über die Kreislinie Mainz, Bil am Wald, Gelsenkirchen, Kevelar hinge kommen war, ferner von Afrika so gut 1 gar keine Vorstellungen besaß, wäre sie 1 sichtlich ihrer überzeugenden Urnen schaften für die Vererbungstheoretiker ganzen Welt das Schulbeispiel gewesen. 1 glaubte fanatisch an Teufel, Dämonen: fe letts aus geflochtenem Haar(oder belee anderen Material) und Dreimal-Ausspucl 90 an das Dogma der evangelischen Ra dem sie erzogen war, an die See machende Kraft der katholischen Kirche, 150 sie durch die Elbanerin kennengelernt 1 bedingt an Berta Knieps Originaleli briefe und blind an Mamma Carlottas bes natürliche Begabung. War sie den Houe““ telds eine eifrig liebende, durch ihre 4, nahmestellung von jeher leicht. Tochter— hier im Zelt war 10 schwarze Sklavin. Für die Chefin 1 4 sich vierteilen lassen, den Hannes 1 9 an, inbrünstig und hoffnungslos; er ha 2 immer nur als eines von Carlotta Wa einn Kuriositätchen ansehen können. Wie stärkte diese Liebe noch ihren 1 1 lichen Widerstand gegen allerhand 30d Bewunderer von Jettaugen und wellen um genden Bronzeleibern. Auch hatte 05 5 Carlotta gesagt:„Kommste mir m bambino, fliegste raus.“ 5 Carlotta bevorzugte die uralte Lene Kartenschlagens, das Auflegen in Vier pelt zu je acht Karten, von denen jede. gette⸗ gedeutet wird.„.. quattro, cinque, 0 een murmelte sie vor sich hin— es War due e . 0 zige Gelegenheit, bei der sie unbewußt ihre Heimatsprache anwandte. (Fortsetzung folgt) unn er Char resid Jui Lanc Mitt, D Wei nehr und D in D ster rung 0 birg 0 gou= zeiti Lan- aki! Pier 8601 Sam R Kail net. bere Irak B sein okfle die als kan, wur 1 stat Gen sche N dem ums sie wur unte 1 Gey fan, der Fre Zust ! Zi ten Wal und kon an! Sta l Fla Un Sor Wie Pe! Säc ker der hal ruf Seb