ch Sutes rank d Fa- Hin- maus“ Trost. Hohl- el er- ö das le, er- gestri⸗ rank nun E— Altes Ausge- Buck- ant.) razile, in dem Unter länner uflok- Stim- ester- 1 und dalisch Male Wesen. nuhtte: er die e und ver- lie die den, es Taupt- nanten der ing es adus r den r dag r und ünscht n der lamel- reizen · yer es lerorts 's Und mzelte er am ar am r steht näher r nur id das K. H. t ihre rhyth- Vortes, eistig 5 al in aa tür? gend dann ierung Dar- resken ström- derdies er be- die in dieser er und ich um ig ver· 5. O. E. r nam sikver- eolgrei- r Fest- er, um 8 kom- thoven meiste ist als 7 Gielhen tall an 4 ein- yerden, N darauf zusrats- Land- ird am Arbeits“ „Wirt- N ernahm Außen- einer e Hille kt wird 1 t. Del elt sich zt des, mandel Rerausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser; chetredakt.: E. F. v. Schilling, Stellv.: Dr. K. Ackermann. Politik: E. Schäfer, H. H. Hauser; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokal: Pr. F. W. Koch, M. Eberhardt; Ludwigs. hafen: H. Schneekloth; Frau: H. Hoff- mann; Sport: H. Schneekloth; Soz.-Red.: . A. Simon. Chef v. Dienst: O. Gentner. Bankkonten: Südwestbank, Allg. Bank- gesellschaft, Städt. Sparkasse, Bad. Kommunale Landesbank, sämtl. Mann- deim. Postsch.-K.: Karlsruhe Nr. 800 16, Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43. Mannheimer GN Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Gesehlfesstellen: Mannheim, R 1, 4-6 Telefon 4 41 51-56 Heidelberg. Rohrbacher Str. 5-7 Tel. 444 Ludwigshafen/ Rh., Rheinstr. 37„6 27 68 Bezugspreis: Monatl. DM 2, 80 zuz. DM-, Tragelohn. Postbezug mtl. DM 3, 20 zug. DM, 54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 4.- einschl. Porto. Bei Abholung im verlag oder in den Agenturen DM 2.80. Erscheint täglieh außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 9. Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises. Für unverlangte Manuskripte über- aimmt der verlag keinerlei Gewann eee 6, Jahrgang/ Nr. 223/ Einzelpreis 15 Pf. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag, 25. September 1951 träge abgeschlossen worden sind. Die Hohen Kommissare ließen den Kanz- ler ferner wissen, daß die gleichberechtigte Teilnahme der Bundesrepublik an der Ver- teidigung des Westens nach Ansicht ihrer Außenminister im Rahmen der geplanten europäischen Verteidigungsgemeinschaft er- folgen sollte, für die zur Zeit in Paris Vor- arbeiten geleistet werden. Die erste persön- liche Unterrichtung Dr. Adenauers über die Beschlüsse der Deutschland- Konferenz der Westmächte in Washington fand auf Schloß Ernich, dem Sitz des französischen Hohen kommissars François-Poncet statt, der zur Zeit den Vorsitz im Rat der Hohen Kommissare führt. Vorbehaltsrechte Im Anschluß an die eingehenden Bera- tungen wurde von den Alliierten in einem Persien wird 3 Fachkräfte ausweisen Teheran.(UP) Das Ultimatum Persiens an die in der Oelraffinerie von Abadan zu- rückgebliebenen 300 britischen Oelfachleute dürfte— so verlautete am Montagabend in der persischen Hauptstadt— in Bälde über- geben werden. mission, der Abgeordnete beider Häuser des persischen Parlaments angehören und die gebildet wurde, um die Oelverstaatlichung in die Tat umzusetzen, beschloß am Mon- tagabend, die in Abadan anwesenden bri- tischen Oelfachleute aufzufordern, entweder merhalb von zehn Tagen individuelle Ver- rage mit der persischen Oelgesellschaft ab- euschließen oder das Land zu verlassen. „ Während die Oelkommission noch tagte, erklärte Hussein Fatemie in einer Presse- konferenz, daß Persien„in Kürze“! neue Schritte zur Realisierung des Oelverstaat- lichungsgesetzes unternehmen werde. Er kün- digte auch erneut eine Umbildung des Kabinetts an. Am Dienstag sollen vier Ministerposten neu besetzt werden. Inzwischen erwarten die britischen Oel- fachleute die nächste Maßnahme der Perser. Sie rechnen damit, daß jetzt die Lebensmit- telversorgungsor ganisation an der Reihe ist, von Persern übernommen zu werden. Sobald dies geschehen sein wird, ist den Engländern eine Fortsetzung ihres Aufenthaltes in Abadan ohne Zustimmung zu den per- sischen Forderungen kaum noch möglich. * 2 2 7 * Kopenhagen. Der internationale Genossen- schaftskongreß in Kopenhagen lehnte am Mon- tagnachmittagz die Aufnahme der Genossen- schaften der Sowjetzone, Albaniens, Ungarns und Polens gegen sowjetischen Einspruch ena- gültig ab. Der Kongreß stimmte mit 623 gegen 353 Stimmen der ablehnenden Haltung des Voll- zugsausschusses in dieser Frage zu. 5 Paris. Der Europarat plane, seine dies jährige Herbstsitzung in Straßburg wegen der Parlamentswahlen in Großbritannien auf Ende November zu verschieben, verlautete am Mon- tag von informierter Seite. London. Die mehrtägige Londoner Konfe- renz der Parlamentarischen Vereinigung für eine Weltregierung wurde am Montag vom Führer der Liberalen Partei Großbritanniens Clement Davies eröffnet. Washington. Die Bundesrepublik wird, wie die internationale Rohstoffkonferenz am Mon- tag bekanntgab, 5 000 metrische Tonnen Zei- tungspapier aus Amerika erhalten. Insgesamt werden 15 000 Tonnen Zeitungspapier denjeni- gen europäischen Staaten zugeteilt, in denen eine akute Papierknappheit herrscht. Deutsch- land erhält die größte Zuteilung. Dann folgen Frankreich und Jugoslawien mit je 2000 Ton- nen. Das Papier wird aus kanadischen Lie- terungen an die Vereinigten Staaten abge- zweigt. Frankfurt. Der Leiter des Amerikareferats im tschechoslowakischen Handelsministeriums, Maximilian Jiri Lom, ist in diesen Tagen in das amerikanische Besatzungsgebiet der Bundes- republik geflohen. Wie dpa am Montag von amerikanischer Seite in Frankfurt erfuhr, steht er gegenwärtig unter amerikanischem Schutz und will am Mittwoch in Frankfurt zu Presse- Vertretern sprechen. Brackenheim. Der evangelische Landes- bischof von Württemberg, B. Martin Haug, kündigte eine deutsche Hilfsaktion für Korea an. Er sagte, sobald es in Korea Frieden gehe, würden die Christen in Deutschland aufgerufen werden, das grenzenlose Elend in Korea lin- dern zu helfen. Diese Hilfe werde schon jetzt vorbereitet. 2 Hannover. Das niedersächsische Justiz- ministerium hat dem Bundesgerichtshof Ma- terial gegen fünf Polizeibeamte aus Hannover, raunschweig und Hannoversch-Münden über- reicht, die verdächtig sind, Hochverrat began- zen zu haben. Die Beamten wurden schon àm März verhaftet, weil sie angeblich kom- munistische Zersetzungsversuche und Zellen- bildungen in der Polizei unternommen haben. Innen soll u. a. nachgewiesen worden sein, daß dis mit Agenten aus der Sowjetzone Verbin- dung unterhielten. pdp —— 15 Die gemischte Oelverstaatlichungskom- Von unserer Bonner Redaktion 3 Bonn. Die alliierten Hohen Kommissare haben dem Bundeskanzler am Montag in einer mehr als siebenstündigen Konferenz die Beseitigung des Besatzungsstatuts und die Auflösung der alliierten Hohen Kommission in Aussicht gestellt, sobald die von den Außenministern der drei Westmächte befürworteten deutsch-alliierten Ver- Kommuniqué hervorgehoben, daß die vor- gesehenen vertraglichen Vereinbarungen zwischen Bonn und den drei Westmächten eine völlige Aenderung in den Beziehungen zwischen den Besatzungsmächten und der Bundesrepublik zur Folge haben würden. In dem Kommuniqué heißt es:„Die Be- drohung der deutschen Sicherheit und die Verantwortung, die auf den Alliierten ruht. macht es auch nach der Abschaffung des Be- Satzungsstatuts noch notwendig, gewisse Vorbehaltsrechte aufrechtzuerhalten. Sie würden sich allerdings ausschließlich auf die Stationierung bewaffneter Streitkräfte der Alliierten und deren Sicherheit sowie auf das Problem Berlin und die Frage der Ein- heit Deutschlands beschränken.“ Nach der nächsten Besprechung des Bun- deskanzlers mit den Hohen Kommissaren sol- len die Beratungen über die Einzelverträge, den sog. Hauptvertrag und den Sicherheits- vertrag in gemischten Sachverständigen-Aus- schüssen fortgesetzt werden. In politischen Kreisen der Bundeshauptstadt beurteilt man die Dauer verschieden. Das KRommuniquè der Hohen Kommissare rechnet mit einer Be- endigung in mehreren Wochen. Von eng- lischer Seite hört man jedoch, daß es unter Umständen Weihnachten werden könnte. SPD und Viererkonferenz Es steht in einem gewissen Zusammen- hang mit diesen Vorgängen, daß die SPD am Donnerstag im Bundestag fordern will, die Bundesregierung soll durch das Parlament beauftragt werden, die drei Alliierten zu bitten, festzustellen, ob die Sowjetunion zu einer Viererkonferenz bereit ist, die das Ziel haben würde, die Wieder vereinigung Deutsch- lands zu erreichen. Außerdem will die SPD von der Bundesregierung fordern, daß bis zur Klarstellung dieser Frage keine inter- Besatzungsstalul und lohe Kommission werden abgeschafft Die ersten Besprechungen zwischen dem Bundeskanzler und den Hohen Kommissaren nationalen Verträge eingegangen werden sollen, die eines Tages der Wiedervereinigung im Wege stehen könnten. Einem Friedensvertrag nahe Frankfurt.(dpa). Ein hoher amerikani- scher Beamter sprach am Montag in Frank- furt die Erwartung aus, daß die deutsch- alliierten Verträge, deren Abschluß mit der Zusammenkunft zwischen dem Bundeskanz- ler und den alliierten Hohen Kommissaren am Montag eingeleitet wurde. bis Ende des Jahres unterzeichnet werden können. Die Abkommen würden die Bundesrepublik einem Friedensvertrag so nahe wie nur möglich bringen. Reuter an Ebert Berlin.(UP) Der Westberliner Senat bil- ligte am Montag ein Schreiben des regieren- den Bürgermeisters Ernst Reuter an den Oberbürgermeister des Berliner Ostsektors, Fritz Ebert, in dem Reuter noch einmal Gesamtberliner Wahlen als Voraussetzung für eine gesamtdeutsche Beratung vorschlägt. Reuter betont in seinem Brief, der Bundes- tag werde den Vorschlag Grotewohls zu gesamtdeutschen Beratungen beantworten. Er zweifle nicht daran, versicherte der Bür- germeister, daß der Bundestag dem Vor- schlag zustimmen würde, wenn in der So- Wjetzone dazu die notwendigen Voraus- setzungen geschaffen und allen politischen Parteien wirklich Freiheit gewährt würden. Reuter schreibt in seiner Antwort auf den Brief Eberts vom 21. September, dag Gesamtberliner Wahlen die Ernsthaftigkeit des Grotewohlvorschlages beweisen könnten. Er würde es sehr begrüßen, wenn Ebert sei- nen guten Willen zeigte, indem er zunächst einmal ‚unsere Mitbürger freiläßt, die un- ter Anwendung unerhörter Bestimmungen aus politischen Gründen zu Strafen bis zu 25 Jahren verurteilt worden sind und wenn sie durch Aufhebung der Straßensperren erkennen geben würden, daß ihnen an einer Einheit Berlins wirklich gelegen ist“. Kommunisten wollen nicht auf die„Jullandia“ Neue Schwierigkeiten wegen des Verhandlungsortes in Korea Tokio.(UP) Die Wiederaufnahme der seit dem 23. August unterbrochenen Waffen- Stillstandsverhandlungen in Korea hat sich wegen einer alliierten Forderung weiter verzögert. Die Kommunisten wollten die Verhandlungen in Kaesong fortsetzen, Während alliierte Verbindungsoffiziere am Montagabend den Kommunisten ein Me- morandum des alliierten Oberbefehlshabers, General Matthew Ri dg way, vorlegten, in dem zum Ausdruck gebracht wird, daß die Vereinten Nationen die Verlegung des Ver- handlungsortes wünschen. Eine offizielle alliierte Erklärung vom Montagabend erinnert daran, daß die Kom- munisten den ursprünglichen Vorschlag Ge- neral Ridgways abgelehnt haben, die Waf⸗ kenstillstandsverhandlungen an Bord des dänischen Lazarettschiffes„Jutlandia“ aufzunehmen. In einer Erläuterung der alliierten Bedenken gegen Kaesong wird festgestellt, daß dieser Ort nicht weit genug von der Front entfernt sei, und daß im Gebiet von Kaesong Partisanen am Werk seien. Da überdies in der Nähe von Kaesong die Hauptnachschublinjie der Kommursten verläuft, sei die Gefahr versehentlicher An- griffe auf Kaesong besonders groß. * Die an der am Montagmorgen in Pan Mun Jon stattgefundenen Besprechung der Verbindungsofflziere teilnehmenden kom- munistischen Offiziere schlugen vor, die Waffenstillstandsverhandlungen ohne wei- tere Vorbesprechungen unverzüglich in Kae- song wieder aufzunehmen. Die alliierten Verbindungsoffliziere haben diesen Vor- schlag jedoch im Auftrag des alliierten Oberkommandos zurückgewiesen und er- klärt, zuerst müsse Vorsorge getroffen wer- den, daß die Besprechungen nicht erneut durch tatsächliche oder imaginäre Zwischen- fälle gestört werden. Kommunistische und alliierte Verbin- dungsofflziere werden am Dienstagmorgen erneut zusammentreffen. Sollten die Kom- munisten bei dieser Gelegenheit keine Be- reitwilligkeit zur Verlegung des Konferenz- ortes erkennen lassen, dürften die Be- mühungen um die Herbeiführung eines Waffenstillstandes in eine neue Sackgasse geraten. An nahezu allen Abschnitten der korea- nischen Ostfront sind die Kommunisten am Montag stärker aktiv gewesen. Von der Westfront wurde nur teilweise lebhafte Spähtrupptätigkeit gemeldet. AU FWan I Sreukg 8 Auro d Sueß eee Srebes 0 7 D.,, ase, 700— 5 bs ar: — 5 5 2181 1 U: 655 5 9.0 5 5 2 55 85 9 85 N J 0 NosrEu bk; 5 bEbrschkg, VeRTEIb gkl „Lieber Leser, vielleicht finden Sie eine passende Unterschrift zu dieser Karikatur.“ Sozialer Wohnungsbau in Schwierigkeiten Mit gleichen Mitteln wie im Vorjahr 12 800 Wohnungen weniger erstellt Von unserer Stuttgarter Redaktion 5 Stuttgart. Der Wohnungsbauausschuß des württembergisch-badischen Landtages bil- ligte am Montag einmütig die Anstrengun- gen des Innenministeriums, den sozialen Wohnungsbau in Württemberg-Baden mit allen erforderlichen Mitteln voranzutreiben. Der Ausschuß bedauerte jedoch, daß es in- folge der erheblich angestiegenen Baukosten und des Kapitalmangels trotz Ausnutzung aller verfügbaren Mittel nicht möglich ge- wesen ist, im Rahmen des diesjährigen Früh- jahrsbauprogrammes mehr als 25 000 Woh- nungen zu erstellen. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Rückgang um rund 12 800 Wohneinheiten. Zu berücksichtigen ist dabei, daß von diesen 25 000 Wohnungen 20 090 mit N Förderungsdarlehen gebaut wur- en. 5 5 5 Innenminister Fritz Ulrich erklärte vor der Presse, es werde nach den bisherigen Kalkulationen des Finanzministers kaum möglich sein, für das in etwa acht Wochen beginnende Herbstbauprogramm noch zusätz- liche Mittel frei zu bekommen. Bis zu diesem Zeitpunkt, d. h. bis Dezember 1951, sei der württembergisch- badische Baumarkt durch die bereits bewilligten Mittel ausgelastet. Im Dezember werde sich der Wohnungsbau- ausschuß erneut mit dem Finanzminister zusammenfinden, um die Möglichkeiten der Bewilligung weiterer Mittel im Vorgriff auf das Etatjahr 1952/53 zu überprüfen, da ver- meiden werden müsse, daß die Bautätigkeit Anfang 1952 zum Erliegen komme. Sprecher sowohl der Regierungs- als auch der Oppositionsparteien schlossen sich den Erläuterungen des Innenministers an, unter- strichen ihre Unzufriedenheit mit der bis- herigen Entwicklung auf dem Gebiet des sozialen Wohnungsbades und gaben der Hoff- nung Ausdruck, daß es rechtzeitig gelingen werde, weitere Bundes- und Landesmittel freizubekommen. Mit rund 103 Millionen DM. erklärte Ul- rich, stünden in diesem Jahr wieder fast genau so viele Mittel für den sozialen Woh- nungsbau zur Verfügung wie im Vorjahre. Für die 20 000 mit öffentlichen Mitteln ge- förderten Wohnungen seien rund 66 Mil- onen DM aufgewandt worden. so daß für eine einzelne Wohnung im Durchschnitt Was tat Gromyko in paris? Gerüchte über einen russischen Friedensplan und eine neue Viererkonferenz Paris. Was tat Gromyko in Paris? Das ist eine Frage, die in der Pariser politischen und journalistischen Welt täglich einige hundert Mal gestellt und mit den absohder- Uchsten Vermutungen beantwortet wurde. Es ist wirklich merkwürdig, daß der rus- sische Vize- Außenminister nach der für ihn so unerquicklichen Konferenz von San Fran- zisko die Pariser Etappe seiner Rückreise nach Moskau auf zwei Tage bemaßg. Es ist höchst wahrscheinlich, daß Gromyko in Paris einflußreiche Franzosen sprach. Die Gerüchte über die Wiederaufnahme des Kontaktes über eine neue Viererkonferenz. über die formale Uebernahme der Grotewohlschen Vorschläge durch die sowjetische Diplomatie über einen russischen Friedensplan haben sich in den letzten Tagen verstärkt. Die in- zwischen erfolgte Rückkehr Robert Schu- mans aus Ottawa hat eine neue Gerüchte- welle über französisch-russische Sonder- gespräche entstehen lassen. Derartige Meldungen sind natürlich un- kontrollierbar. Immerhin kann man feststel- len, daß die Ergebnisse der Konferenz von Washington und Ottawa für Frankreich ent- täuschend waren und es verständlich wäre, wenn die französische politische Leitung sich versucht sehen würde, ihrer unheimlich schwierigen flnanziellen und sozialen Situa- tion durch eine diplomatische Aktion zu ent- rinnen. Frankreich sieht sich vor der Not- Wendigkeit, den kolossalen geldlichen und von unserem Pariser Korrespondenten A. Lang industriellen Verpflichtungen, die ihm aus dem Atlantikpakt erwachsen sind, ohne so- kortige ausreichende amerikanische Hilfe nachzukommen. Die Durchführung der seit Jahren verfolgten atlantischen Linie droht überaus opferreich zu werden. Die augen- blickliche Regierung dürfte kaum dazu in der Lage sein, diese Opfer durchzusetzen, und es ist wohl möglich, daß sie nach einer Möglichkeit greift, ihre Sorgen durch politi- sche Mittel zu verringern. Daraus aber auf eine Absicht zu einem französisch- russischen Duett zu schließen, ginge zu weit. Es ist lediglich zu vermuten, daß Schuman die Sonderstellung Frankreichs gegenüber der Sowjetunion dazu ausnutzen will, einem neuen allgemeinen Gespräch den Weg zu bahnen. Diese Sonderstellung Frankreichs beruht auf der russischen Meinung, daß Moskau und Paris als direkte, von jeder Ent- wicklung der deutschen Frage am unmittel- barsten betroffene Nachbarn Deutschlands gewisse gemeinschaftliche Interessen haben. Die russische Protestnote an Frankreich, die Schuman vor der Abreise nach den USA noch einmal auf die Gefahren einer deutschen Aufrüstung für seinen direkten Nachbarn aufmerksam machen wollte, war eine Unter- streichung des Sonder verhältnisses und 80 hat man sie am Quai d'Orsay wohl auch ver- standen. Diese Absicht wurde noch betont dadurch, daß nur Paris, nicht aber Lon- don und Washington, mit einer solchen Note bedacht wurde. 3 1 Paris hatte die Note nicht sofort beant- wortet. Maurice Schuman, der Staatssekretär, hat die Note vorbereitet und Robert Schu- man, der Minister, sollte nach seiner Rück- kehr die letzte Hand daran legen. Es wird in Paris versichert, daß die sehr konziliant ge- haltene Antwort feststellt, daß Frankreich immer dazu bereit sei,„die zwischen den Großmächten schwebenden Fragen in frei- mütiger Diskussion zu prüfen“. Das kann eine Einladung sein, oder auch nur eine Höf- lichkeitsfloskel. Das kann mit Gromyko vor- her so abgesprochen worden sein, um dem Kreml den Vorwand zur Aufnahme der Dis- kussion zu liefern, und das kann auch völlig bedeutungslos sein. Aber bei der Beurteilung der politischen Situation Frankreichs darf nicht vergessen werden, daß erst ein Macht- wort aus Moskau den indochinesi- schen Konflikt blitzartig zum Erlöschen bringen und Frankreich damit eine Milliarde Dollars und viele Menschenleben im Jahre sparen kann und daß zweitens eine Beruhi- gung der internationalen Atmosphäre die er- kreulichsten finanziellen und sozialen Rück- wirkungen in Frankreich hervorrufen müßte. Drittens und letzten Endes aber wäre eine Lösung des deutschen Problems auf gemein- schaftlicher Grundlage das Ende der größten Sorgen Frankreichs und bedeutete das Ver- schwinden der Kriegsgefahr auf lange Zeit. Das sind verteufelt verlockende Aussichten. um FHeimatvertriebene aus den Förder- und s 3300 DM als Staatshilfe gewährt worden seien. Im Vorjahr sei für die gleiche Woh- nungseinheit infolge der niedrigeren Bau- kosten nur ein Betrag von 2 400 DM erfor- derlich gewesen. Das Ziel der staatlichen Darlehensgebung sei, eine Miete von 85 Pf. bis 1,10 DM pro am zu erreichen. Den Ge- schädigten im Sinne des Soforthilfegesetzes (Heimatvertriebene, Ausgebombte usw.) seien auch in diesem Jahr mehr als die Hälfte der 20 000 Wohnungen zur Verfügung gestellt worden. Im sozialen Wobnungsbauprogramm ist ein Sonderprogramm für Umsiedler einbe- griffen, Für rund 8 000 Personen, die Württemberg-Baden in diesem ahr auf- nehmen muß. werden 2 000 Wohnungen ge- baut, und zwar 1 200 in Nord württemberg und 800 in Nordbaden. Die Umsiedler sind zum großen Teil Familienengehörige von Heimat vertriebenen, die in Württemberg Baden ansässig sind. Daneben läuft die Binnenumsiedlung, Notstandsgebieten an die Industriezentren heranzuführen und in Dauerarbeitsplätzen unterzubringen. Das diesjährige Programm sieht für diese Zwecke den Bau von 1 200 Wohnungen vor, die noch im Laufe dieses Jahres fertiggestellt werden sollen. Im Rah- men eines weiteren Sonderprogrammes soll Wohnraum für„Altbesatzungsverdrängte“ geschaffen werden. Es handelt sich auch dabei um mehrere Hundert Wohnungen. Allgemeiner Buff- und Bettag an Stelle des Landesbußtages? Stuttgart,(tz-Eig-Ber.) Der Verwaltungs- ausschuß des württembergisch- badischen Landtages stimmte am Montag einer Aende- rung des Sonn- und Feiertagsgesetzes Zu, demzufolge auf Antrag der evangelischen Landeskirchen von Baden und Württemberg der Landesbußtag durch den allgemeinen Buß- und Bettag am Mittwoch vor dem letzten Sonntag des Kirchenjahres ersetzt wird und als solcher in überwiegend prote- stantischen Gemeinden erhöhten Festtags- schutz erhält. Der Gesetzentwurf verbietet kerner, am Karfreitag, am allgemeinen Buß- und Bettag und am Totengedenksonntag während des ganzen Tages sportliche und turnerische Wettkämpfe, musikalische Dar- bietungen in Schankräumen und alle ande- ren öffentlichen Veranstaltungen und Ver- gnügungen, mit Ausnahme solcher ernster Art nach Beendigung der FHauptgottes- dienste. 5 Am Donnerstag wird der Bundestag zu den Vorschlägen Grote wohls zur Abhal- tung gesamtdeutscher Wahlen Stellung neh- men. Bundeskanzler Dr. Adenauer wird heute Dienstag) mit dem Oppositionsführer Dr. Schu- macher zusammentreffen, man hält es jedoch in Bonn für unwahrscheinlich, daß es bei dieser Unterredung gelingen wird, eine einheitliche Linie herauszuarbeiten und sich auf eine ge- meinsame Erklärung von Regierung und Oppo- sition zu einigen. Der Vorschlag von Bundesminister Jakob Kaiser, das Ministerium für gesamt- deutsche Fragen nach Berlin zu überführen, ist nach Mitteilung aus der Bundeskanzlei mit Dr. Adenauer bisher noch nicht diskutiert worden. Ein Sprecher des gesamtdeutschen Ministeriums erklärte, es sei nicht eine Uebersiedlung des gesamten Ministe- riums, sondern lediglich eine Verlagerung eini- ger wichtiger Abteilungen beabsichtigt. Der Plan Jakob Kaisers wurde mit der Tatsache begründet, daß sich der Schwerpunkt der Arbeit des gesamtdeutschen Ministeriums mehr und mehr nach Berlin verlagert habe, da dort die besten Einwirkungsmöglichkeiten auf die Ost- zone gegeben seien. f Selte 2 MORGEN Dſenstag, 25. September 1951/ Nr. 22 1 Dienstag, 25. September 1951 Die europäische problematik Die erste europäische Konferenz auf deutschem Boden, die über das Wochenende in Hamburg abgehalten wurde. hatte sich Zur Aufgabe gestellt. alle mit Deutschland in engem Zusammenhang stehenden Fragen zu klären. Diese Aufgabe haben die 100 Delegierten der westlichen Länder und Deutschlands an drei Konferenz-Tagen im Gegensatz zu den außenpolitischen euro- Pälschen Programmpunkten befriedigend Se- klärt, wenn auch nicht immer mit der nöti- gen politischen Härte, die man von einer machtvollen, internationalen Institution er- Warten dürfte. Die Konferenz hat den Kontakt zwischen Deutschland und den Nachbarstaaten außer- ordentlich gestärkt und ihre Ergebnisse, zu denen dieses Forum unabhängiger Politiker gekommen ist. bilden eine Grundlage für chie Normalisierung der deutschen Beziehun- Sen zu der übrigen europäisch denkenden Welt. Die Delegierten hatten sich thema- tisch im politischen Raum sehr beschränkt und im wesentlichen nur die psychologischen und moralischen Schwierigkeiten untersucht und abgebaut, die die Beziehungen Deutsch- lands zu den übrigen Ländern noch störten. die noch aus der Zeit des Dritten Reiches stammenden Ressentiments gegen Deutsch- land wurden in oft heftigen Auseinander- setzungen auf einen einfachen Nenner ge- bracht, der, wie es ein ausländischer Kon- ferenzteilnehmer treffend bemerkte, schon während der vorangegangenen Arbeit des Europäischen Rates hätte gefunden werden können: die Vergangenheit soll nicht ver- gessen werden, aber die Völker wollen sich hemühen, den Blick nicht mehr auf die Ver- gangenheit zu lenken. sondern nur noch auf eine gemeinsame europäische Zukunft. Viele Fragen sind offen geblieben, weil slch die Delegierten immer wieder vom eigentlichen Konferenzthema entfernten und in scharfem Wortwechsel Fragen aufwar- ken, die blitzartig die ganze Problematik der europaischen Einigungsbestrebungen be- leuchten. England und die skandinavischen Länder wollen sich einem europäischen Organ nicht unterwerfen und die übrigen Länder zögern, eine europäische Lösung ohne England zu finden. Englands Bindung an sein Commonwealth, die besondere Situation der skandinavischen Länder und die Fragen einer zukünftigen europäischen Wirtschaftsverfassung blieben vorerst allge- mein unverbindliche Formel, die vor der Bil- dung eines geeinten Europas entschieden werden müßten- Damit wurde offenbar, wie gering der tatsächliche Einfluß der europäischen Kon- ferenz auf die brennenden politischen Ge- schehnisse ist. In der Schluß resolution wird deutlich, daß sich die Delegierten auf For- mulierungen beschränkt haben, die zwar einen Ausgangspunkt, eine Grundlage für eine gemeinsame außenpolitische Linie der europäischen Staaten für die nächste Zeit bilden, für die praktische Poli- tik jedoch von geringer Bedeu- tung sind. Anstatt eine Avantgarde der Suropäischen Politik zu sein, erwiesen sich die Delegierten dieser europäischen Konfe- renz in Hamburg als eine hinter der Zeit herlaufende Nachhut. Der Franzose Frenay sprach zum Abschluß der Konferenz harte Worte, in die eine Reihe anderer Delegier- ter, darunter auch Graf Coudenhove-Calergi, einstimmten, und damit an die große Auf- gabe rührten, die angepackt werden muß, soll sie mehr als nur eine Formel sein: „Wenn wir so weiter machen, wird es eine außereuropäische Regierung sein, die Europa schafft.“ Gert Kistenmacher, Hamburo Von Wash ington zum Münchner Salvatorkeller Querschnitt durch den Bundesparteitag der Freien Demokraten Von unserem nach München entsandten Redaktions mitglied E. Schäfer München. Wenn man sich von der Isar her, am Mariahilfplatz vorbei, dem Nock- herberg nähert, steigt die Straße die letzten 300 m stark an. Droben, auf der Anhöhe, hat man einen ungehinderten Rundblick. Man sieht das Nahe, die Ruinen, aber auch das Ferne, den Horizont. hinter dem man vieles, was man mit dem bloßen Auge nicht Wahrnehmen kann, vermuten darf. Ein sol- cher Blick von der Tagungsstätte herab ist symbolisch gewesen für den Bundespartei- tag der FDP. in einer der traditionellen Münchener Braustätten, im Salvatorkeller“, ist auch das Pulsieren der Säfte der Tages- politik zu spüren gewesen. Hin und wider hat man das Rauschen der Düsenjägerstaf- feln, die über der ehemaligen Wittelsbacher Residetiz fleißig exerziert haben, im Ta- gungslokal gehört. Das Ringen der Freien Demokraten um ihren künftigen Kurs hat sich fast ganz im Zeichen der Washingtoner Beschlüsse und semer Reaktionen abgespielt. Eingebettet in das weite Feld dieser Problematik, hat sich, zögernd oder vorstoßend., das Wechselspiel von Referat und Diskussion vollzogen. Im ganzen ist zu erkennen gewesen, daß die FDP summarisch die außenpolitische Linie der Bundesregierung gutheißt. im Speziellen jedoch sehr stark zu einer Politik der Zwi- schenstufen neigt. Ungeachtet der Gespräche mit dem Westen, die sie nicht gestört wis- sen wollen, vertreten die Freien Demokra- ten die Auffassung, daß— und hier gehen sie in der Bonner Koalition einen eigen wil- ligen Weg— die Spekulationen auf gesamt- deutsche Wahlen nicht zu den Akten gelegt Werden sollen. Die FDP denkt hierbei nur und überhaupt an die nichtkommunistischen Deutschen in der Sowjetzone, denen in freien und geheimen Wahlen Gelegenheit gegeben werden soll, ihren Willen zur Vereinigung mit der Bundesrepublik zu bekunden. Mit Abgeordneten der Sowjetzone Aus diesem Grund hat der Parteitag sei- ner Bundestagsfraktion empfohlen, im Bon- ner Parlament eine Erklärung durchzuset- zen, die ausdrücken soll, daß der Bundestag bereit ist, mit Abgeordneten der Sowiet- zone, die aus wirklich freien und geheimen Wahlen hervorgegangen sind. zu gesamt- deutschen Beratungen zusammenzukommen. Die FDP glaubt dadurch zu erreichen, daß in der Ostzone zunächst einmal die wirk- lichem Volksvertreter ermittelt werden, ehe an ein gesanitdeutsches Gespräch gedacht werden kann. Obwohl der Schatten der Außenpolitik lang und breit über dem Parteitag gelegen Bat, ist sichtbar geworden, daß sich die FDP keineswegs zudecken lassen will. Im Gegen- teil, die Freien Demokraten haben frei und ungeniert gesagt, daß sie für die Realisie- rung der Washingtoner Beschlüsse noch manches vermissen. Es dürfe— so ist betont worden— vor allem kein Zwiespalt auftreten zwischen dem Prinzipiellen und seiner Ver- Wirklichung. Obwohl sich die außenpoliti- schen Kommentare vielfach im Aphoristi- schen bewegt haben, im Bereich der Andeu- tungen und Anspielungen, ist doch unver- kennbar zu hören gewesen, daß die FDP in dem Washingtoner Kommuniqué den Be- ginn einer neuen Geschichtsphase für die Welt und Deutschland sieht und den Inhalt der Außenministererklärung im Grundsätz- lichen auch anerkennt. Den Mut hierfür will sie aus der histori- schen Erkenntnis schöpfen, daß veränderte Situationen veränderte Projekte und Ent- schlüsse nötig machen. Diese fast program- matische Aufforderung für die Parteiarbeit der kommenden Monate hat die FD in eini- gen Punkten sachlich verankert. Zusätzlich zu der exklusiven Anregung hinsichtlich des politischen Verhaltens gegenüber den Deut- schen in der Sowjetzone haben die Freien Nützt der Kreml die österreichische Chance? In Wien hofft man wieder auf einen Staatsvertrag Von unserem Korrespondenten Wien. Es hat fast der ausdrücklichen Er- Klärung der Westmächte gar nicht bedurft. Alles zu tun, um nun auch den Abschluß des sterreichischen Staatsvertrages zu ermög- Uchen, um in Wien neue Hoffnung ent- Stehen zu lassen. Man hatte so schon das Gefühl, dag sich die Aussichten für den Ab- schhuß dieses Vertrages, richtiger für eine sowjetische Zustimmung zu den wenigen noch strittigen Punkten des Entwurfs, nach den Konferenzen von San Franzisko und Washington wesentlich verbessert hatten. Das ist vorläufig aber eine rein gefühls- mäßige Annahme, für die es bisher keine reale Grundlage gibt. Man verkennt in Wien nicht, daß die Westmächte im Falle Oester- Teichs keine Aternative haben. Hier können Sie sich nicht— wie im Falle Japans— auf den Standpunkt stellen, der Anteil der Sowier⸗ Union am Krieg in diesem Raum sei zu Sering, um einer Beachtung wert zu sein. Man kann den Sowiets nicht absprechen, einen hohen Anteil an der„Befreiung Oster- reichs“ gegen Ende des zweiten Weltkrieges gehabt zu haben. Der Westen hatte ihnen damals sogar ausdrücklich den Südostraum bis hart an die deutsche Grenze heran als Operationsgebiet zugewiesen. Niemand bedauert es übrigens heute mehr als die Oesterreicher, daß der Churchilische Plan, die Befreiung Europas mit einer In- Vasion auf dem Balkan einzuleiten, bei den Amerikanern und besonders bei Präsident Roosevelt so wenig Anklang fand. Aber bei Aller Vorliebe der Oesterreicher, sich ein- gehend mit der Vergangenheit zu beschäfti- gen und lange Gespräche über das„Wenn“ und„Aber“ zu führen, ist man in Wien rea- Ustisch genug, um das Nutzlose solcher Ueberlegungen einzusehen. Man weiß in Oesterreich, daß ein Staatsvertrag nicht ge- gen, sondern nur mit der Sowjetunion Zzu- stande gebracht werden kann. Und dafür haben sich nach Ansicht zahlreicher Beob- achter die Aussichten jetzt verbessert. Denn Oesterreich, so hart mitgenommen durch die Ereignisse des letzten Halbjahrhunderts und gebietlich wie außenpolitisch so klein ge- worden, ist für die Sowjets von hohem Wert, Wahrscheinlich gerade in der gegenwärtigen Phase. Hier hat der Kreml vielleicht den einzigen Brückenkopf nach Westen, und Moskau kann immer sicher sein, hier auf- merksame Zuhörer zu finden, wenn es ver- kündet, man wolle nun bald mit dem Schla- gen der Brücke beginnen. Die Sowjets haben diese Ankündigung bisher noch nicht ge- macht, aber aus einigen Anzeichen will man entnehmen können, daß sie nach der Erklä- rung der Westmächte nun bald ein entspre- chendes Zeichen geben, um damit anzuzeigen, daß sie die Gelegenheit zum Verhandeln wahrnehmen wollen. Gerade der österreichi- sche Staatsvertrag bietet ihnen eine gute Gelegenheit zur Demonstration ihrer Trümpfe und damit zu einer viélleicht erfolgreichen Absprache mit den Westmächten. t Daß die Sowjets die Chance sehen, scheint gewiß zu sein. Es ist sicherlich auch kein Zufall, daß die sowjetischen Behörden in Oesterreich sich konzillanter und auch im Umgang mit Oesterreichern— mit und ohne Amt— höflicher zeigen. Außerdem sieht es so aus, als könnten sich die So- Wets es auch leisten, in Oesterreich etwas nachzugeben— wenn es ihnen nicht zu schwer gemacht wird, da zumindest im Segenwärtigen Augenblick Oesterreich und der Balkan zum Nebenschauplatz sehr viel wichtigerer Ereignisse geworden sind. Tito soll zwar nicht das Gefühl haben. man habe sich mit seinem Verhalten in Moskau abge- kunden— dafür sorgen immer wieder de- Monstrative Manöver an der jugoslawischen Grenze— aber man scheint doch im Kreml zu glauben, daß die Bereinigung dieses „Schandflecks“ für den Ostblock noch Zeit hat. In den Satellitenstaaten ist die sOo Wie- tische Macht soweit gefestigt, daß man hier — solange kein Krieg ausbricht— nichts zu fürchten hat. Es scheint also dem Abschluß eines Staatsvertrages mit Oesterreich von sowjetischer Seite wenig im Wege zu stehen, besonders dann, wenn damit eine Verbesse- Turig der sowietrussischen Position in einer anderen Frage— etwa der deutschen— er- larigt werden kann. Demokraten beschlossen, Arbeitsausschüsse zur Förderung der Vorbereitung aller zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung Deutsch- lands erforderlichen Maßnahmen, insbeson- dere in wirtschaftlicher und sozialer Be- ziehung, unter Einschaltung von Sachver- ständigen aus den Kreisen der Ost-LDP- Flüchtlinge, zu bilden. Die dritte Strophe Ferner will die FDP, zu deren Mitglieder der Bundespräsident gehört, der die„Hymne an Deutschland“ in der vergangenen Neu- jahrsnacht warm empfohlen hatte, recht bald die Entscheidung herbeiführen, dag die dritte Strophe des Deutschlandliedes in würdiger Form zur Nationalhyme deklariert Wird. Der Mut zum Neuen von ihm ist ökters die Rede gewesen— hat offensicht- lich aus der spannungsreichen außenpoliti- schen Lage erheblich Antriebskräfte bezo- Sen. Er ist das Energiefeld gewesen, auf dem sich der Parteitag vorsichtig bewegt hat. Das ist ein Vorurteil gewesen, aber auch ein Nachteil. Der Vorteil hat darin bestanden, daß sich die künftige Arbeit der Delegierten an der Frische und dem Tem- perament entzünden konnte, der Nachteil dürkte sein, daß darunter die thematische Geschlossenheit gelitten hat. Im übrigen ist sehr deutlich zu sehen gewesen, daß die FOP nach wie vor eine Partei der individu- ellen Prägung geblieben ist. Nahezu jeder Delegierte stellt auch im Beruflichen einen Typus eigener Prägung dar. Man findet daher in dieser Partei weniger den politi- schen Funktionär, dafür mehr die kleinere oder gröbere Persönlichkeit. Blücher und Euler Die Referenten und Diskussionsredner haben in vielerlei Tönungen gesprochen. Es ist dabei zu erkennen gewesen. daß die aus zonalen Gruppen entstandene Parteiorgani- sation den Landesverbänden sehr viel Spiel- raum läßt. Vermutlich liegt aber gerade in dieser Struktur die Stärke der FDP, die in ihrer Bejahung der freien Entfaltung der politischen Ansichten sich ständig verjüngen kann. Zum Beispiel ist offen zu Tage ge- treten, daß der Bonner Fraktionschef August Euler— er hat die SpD des„National- sozlalismus auf marxistischer Grundlage“ beschuldigt— mit seiner Meinung mitunter weiter vorprescht, als es seinem Parteichef Franz Blücher, der diese Ausbrüche mit be- merkernswerter Geduld hinnimmt, lieb ist. Ic Blüchers Gesicht hat sich keine Miene verzogen, als Euler, von dessen Stirn der Schweiß in Bächen rann, ungestüm auf das Rednerpult getrommelt hat. Von Washington zum„Salvatorkeller“ kürzer ließe sich der FDP- Bundesparteitag kaum skizzieren, wobei nicht unerwähnt blei- ben soll, daß der amerikanische Generalkonsul in München in jedem Sinne als Zivilist und Gast anwesend war, wahrscheinlich deswe- gen, weil wir schon längst Alliierte gewor- den sind, ohne es genau zu wissen. Ein weiterer Artikel folgt) Man ruſt den Sparkommissar bevor es zur„Diktatur der leeren Kassen“ kommt Jetzt auf einmal, nach gerade zweijähri- gem Bestehen der Bundesrepublik Deutsch- land, erhebt sich von Bonn her der Ruf nach dem Sparkommissar. Das zeugt von einem Meinungsumschwung in den maßgebenden Kreisen der Bundeshauptstadt. Denn man erinnert sich: als der„Bund der Steuer- zahler“ vor mehr als einem Jahr vorschlug, eine sachkundige, unabhängige, mit weit- gehenden Vollmachten ausgestattete Persön- lichkeit mit der„Durchleuchtung“ des Finanzgebahrens zu beauftragen(und als später eine kleine Bundestagsfraktion, das Zentrum, einen dementsprechenden Antrag einbrachte), da lobte man sich in Bonn gegenseitig, Finanzminister und Parlament seien selbst die denkbar größten Sparsam- keitsfanatiker, so daß es eines besonderen Sparkommissars keineswegs bedürfe. In der Zwischenzeit scheint dieses Selbst- vertrauen einigermaßen erschüttert worden Zu sein. Warum, ist unschwer zu erraten. Der Bund ist in den letzten Wochen— gewiß nicht nur durch eigene Schuld, sondern mit durch die Anforderungen der Besatzungs- mächte— in eine sehr, sehr ernste Finanz- lage hineingeraten, und der Bundesfinanz- minister wird in seinen Kassen einer Ebbe gewahr, die zu allerhand Befürchtungen An- laß gibt. Entscheidende Einnahmeposten sind, Wie sich nun herausstellt, im Bundeshaushalt offensichtlich etwas zu optimistisch angesetzt Worden, während die Ausgaben beträchtlich über die vorgesehenen Beträge hinaus anzu- schwellen drohen. In dieser verzwickten Situation besinnt man sich auf die etwaige Zweck- mäßigkeit eines Sparkommissars, und es heißt, daß der Präsident des Bundesrech- nungshofs in absehbarer Zeit mit der Bürde eines„Bundesbeauftragten für Wirtschaft- Uchkeit in den Staatsausgaben“ beladen wer- den soll. Mit einem wohlwollenden Finger- zeig hat das Bundesfinanzministerium auch den Ländern, die noch keinen Sparkommis- sar haben, einen solchen Mann empfohlen. Das wäre soweit ganz in Ordnung und Würde durchaus den Wünschen und Vorstel- lungen der steuerzahlenden Offentlichkeit entsprechen. Aber die Sache hat einen Haken. Im Bundesflnanzministerium stellt man sich nämlich die Einsetzung solcher Sparkommissare lediglich als„Aktion des guten Willens und des guten Gewissens“ vor, was besagen will, als ein Aushänge- schild gegenüber Steuerzahlern und Besat- zungsmächten. Derartige Sparkommissare, die wahrscheinlich nur die bereits gemachten Ausgaben zu rechtfertigen hätten, wären ge- wih traurige Erscheinungen. Wenn ein Spar- kommissar nicht die notwendigen Macht- mittel in die Hand bekommt, um rigorose Abstriche bei den gegenwärtigen und künf- tigen Ausgaben zu machen und endlich auf Biegen oder Brechen die Staatsausgaben auf die Ebene der Staatseinnahmen herunterzu- drücken, dann ist és vielleicht besser, von seiner Amtseinsetzung ganz abzusehen. Falls man meint, für unsere junge Demokratie sei ein Sparkommissar mit diktatorischen Vollmachten zu„gefährlich“, dann kann man ja vollends warten, bis die Diktatur der lèeeren Kassen ihr unerbittliches Regiment beginnt. Im übrigen muß es befremden, daß man in Bonn zu diesem Mittel des Sparkommis- sars— und damit dest gelegentlichen Spa- rens— erst in einem Augenblick greifen will, da der Bundesrepublik, finanziell ge- sehen, das Wasser schon bis zum Halse steht. Es gibt nämlich ernstzunehmende Leute, die der festen Uberzeugung sind, daß es zu der jetzigen Finanzmisere gar nicht gekommen Wäre, wenn man mit dem Sparen schon vor zwei Jahren angefangen und den Sparkom- missar nicht als die letzte, sondern bereits Als eine der ersten Institutionen der neuen Bundesrepublik eingesetzt Hätte. 3 „Schumans Vorschlag bedeutsam“ Bonn,(gn.-Eig.-Ber.) Der Plan des fran- zösischen Außenministers Schuman, eine gemeinsame Behörde für eine europaische Außenpolitik zu errichten, wurde am Montag in Bonn von Staatssekretär Dr. Lenz als bedeutsamer Schritt zur europäischen Eini- gung bezeichnet. Diese Initiative eines euro- päischen Staatsmannes sei vor allem deshalb bemerkenswert, weil ähnliche Anstrengun- gen auf der parlamentarischen Ebene in Straßburg gerade wegen des Widerstandes der Kabinette ohne Fortschritte geblieben seien. Die Bundesregierung werde mit„Mut und Kühnheit“ auf ihrem bisherigen außen- politischen Wege fortschreiten. Der Staats- sekretär bedauerte, daß durch die Haltung der Opposition im Ausland der Eindruck hervorgerufen werde, als ob das deutsche Volk einer europäischen Einigung ablehnend gegenüberstehe. „Sammeln!“ Bonn.(gn.-Eig.-Ber.). Der Verband deut- scher Soldaten richtete am Momtag einen „Appell zum Sammeln“ an alle ehemaligen Soldaten„ohne Unterschied von Dienstgrad und Waffenfarbe“. Der Aufruf, der durch Plakatanschlag im gesamten Bundesgebiet veröffentlicht werden soll. bezeichnet als die Aufgabe des Soldaten verbandes, die„für alle Soldaten der Welt und alle anständigen Merischen verbindlichen Begriffe von Selbst- losigkeit, Kameradschaft. Pflichterfüllung und Vaterlandsliebe“ erneut zu beleben. e 5 2 75 8 5805 5 W. 9 4750 70 8 4 192 2 0 2 5 46 5 8 D 1 ö 91 eie 205 16 An 3 0 8 18. 58. oA 0 0 e, 0 oe, S 0* 0 0 85 Sor 8 Nοe- 5 0. f ape 8 s birsit 5 655 2 9 Mogrutogorsie 2 0 0 0 5 78 0 0 8. O 94 1 1 1 0 2 9 70 7 N e b 5 R r Rslg de 8 Ai r Wu Rußlands Radar-Netz immer dichter Neun von zehn amerikanischen Atombombern würden, wenn sie heute gegen Ruland starteten, ihr Ziel erreichen— ist die Meinung der amerikanschen Luftwaffe. Richard Wilson, ein amerikanischer Luftwaffensachuerstùndiger, nischen Zeitschrift„Look“, Angriff von Atombombern berichtete hierùber kürzlich in der amerika- Nach Ansicht der amerikunischen Luftstrategen wäre für einen diesiges und nebliges Wetter geradezu ideal. Zehn Flugzeuge, von denen jedes eine Atombombe trägt, würden gleichzeitig aus zehn verschiedenen Richtungen Ru glands Grenzen überfliegen und zwar 80 abgestimmt, daß sie ihre Ziele sämtlich bei Nacht erreichen; Rußlands Luftabwehr stünde vor der Aufgabe, diese Flugzeuge, die in einer Höhe von 10 bis 16 Kilometern und mit Geschwindigkeiten zwischen 480 und 1100 ſemlst(der neue B-- Dusenbomber) Niegen und vom Boden aus weder gehört noch gesehen werden können, auszumachen und abꝛusckießen. Dies setzt vor allem die frühzeitige Erfassung eines einflie- genden Atombombers voraus, das heißt ein nahezu lückenloses Radurnetz. Wie ist es darum heute bestellt? Rußlands Radarsystem ist auf einem Grundstoch aufgebaut, der von den USA und Großbritannien geliefert wurde. Aus nen, aus den USA kamen 58 Radarbodengeräͤte England kamen 1300 Radargeräte fur Bodenstatio- und 370 Geräte zum Einbau in Flugzeuge. Die Sowjets erbeuteten auch verschiedene Radargeräte der deutschen Luftwaffe, darunter Küsten- stationen, die anfliegende Maschinen bereits in einer Entfernung von 160 lem melden können. ———— Stilknospen Am Rande des Parteitages der FDP Im schnellen Wechsel der Rede und Gegen. rede triumphiert die rasche Formule. rungsgabe, die zuweilen Weltgeschichte ge. macht hat. Ein Satz kann so einprägsam sein wie ein Merkspruch, wie eine Sen- tenz, die den Zuhörer oder Leser von einer zur anderen Sekunde fasziniert. Dis Neigung, scharf zu pointieren, treibt aber auch mancherlei Stilknospen aus dem Stengelwerk der Sprache. Der Bericht. erstatter hat die Ohren gespitzt und notiert: 8 0 Geräusche Vizekanzler Blücher: Stekt am Rednerpuſt rückt das Mikrophon zurecht und stellt die Frage:„Bin ich hinten gut verständlichbe, „Notfalls“ Landtags präsident Hundhammer in seiner Begrußung:.. Zusammenarbeit wie in Bonn, wo CDU und FDP notfalls auch ge. meinsam zum Mittagessen gehen.“ Ein Schnitt Diskussions redner:„Lassen Sie mich einen kurzen Punt anschneiden.“ Militärisches Bundestagsabgeordneter Mende:„Wir Kön nen es uns in Zukunft nicht mehr leisten, Vorbeigehen in gerader Haltung mit ewe Kaffeekannen zu üben.“ Veberflüssiges 5 Diskusstonsredner:„Wir haben die Pflicht, unsere Aufgaben zu erkennen.“ Künstlerisches Diskussionsredner:„Der Künstler ist unter den armen Schweinen das äàrmste.“ Galantes Dis kussionsrednerin:„Meine Herren und Damen E. Sch er — Die Krankheit des englischen König London.(UP) Die britische Presse hat bisher vorsichtig vermieden, irgendwelche Spekulationen über die Krankheit des Kö- nigs aufzustellen.„Evening News“ eines der drei Londoner Abendblätter, durchbrach je- doch am Montag die stillschweigend beob- achtete Regel und sprach die Vermutung aus, daß die Lunge des Königs von einer„bös⸗ artigen Wucherung“ befallen gewesen sei. Die Hauptaufgabe der Aerzte, fährt dis Zeitung fort, bestehe nunmehr darin, nach Entfernung der Wucherung eine Ausbrel- tung des Infektionsherdes zu verhindern. Während die behandelnden Aerzte in ih- ren vorsichtig formulierten Bulletins eine deutliche Aussage über die Art der Erkran- kung vermieden, weisen andere Fachärzte darauf hin, dag Lungenresektionen nur vor- genommen werden, um Infaktionsherde oder Tumors zu entfernen. Meistens handele es sich in diesen Fällen um krebsartige Er- krankungen. 5 De Gasperi in Washington Washington.(dpa) Der italienische Mini- sterpräsident und Außenminister De Ga- s peri traf am Montag zu dreitägigen Be- sprechungen mit führenden amerikanischen Politikern und Militärs in Washington ein Er wurde am Bahnhof von Präsident Tru. man begrüßt. Wenige Stunden später sprach De Gasperi in einer gemeinsamen Sitzung beider Häuser des USA-Kongresses, Er setzte sich für die Rückgabe Triests an Italien ein und schlug ein Vierpunktepro- gramm zur wirtschaftlichen, militärischen, politischen und geistigen Stärkung Italiens vor. Tito macht sich auf etwas gefaßt Belgrad.(dpa) Der jugoslawische Staats- chef Marschall Tit o sagte am Montag, die Sowietführer bereiteten„ungeheuerliche Frovokationen“ gegen Jugoslawien vor. Tito sprach auf einer Kundgebung in Titovo Uzice(Westserbien). Er erinnerte dar- An, daß Jugoslawien nach dem Kriege Bul- Sarien die Freundeshand hingestreckt habe. Stalin habe jedoch die Verständigung mit Bulgarien verhindert.„Die sowjetischen Führer wollten nicht, daß sie zustandekam, Weill ihre Politik mit der des zaristischen Rußlands identisch und sogar noch schlim- mer ist. Die Prohungen der Sowjets werden immer beredter. Sie sind von täglichen Grenzzwischenfällen begleitet, die jett einen Massencharakter annehmen. Die Endergebnisse der griechischen Wahlen Athen.(UP) Das Kabinett des griechischen Ministerpräsidenten Sophokles Venizelos wird König Paul den Rücktritt anbieten. Da das neugewählte Parlament erst am 10. Okto- ber zusammentritt, wird König Paul die Re- gierung bitten, bis dahin noch im Amt zu bleiben.. Das Innenministerium gab am Montag folgende Endergebnisse der Parlaments- wahlen bekannt: Griechische Sammlungs- bewegung Papagos) 621 688 Stinmnen; Libe- rale(Venizelos) 324 255 Stimmen; Volks- partei(Tsaldaris) 113 325 Stimmen; Fort- schrittliche Union(Plastiras) 399 501 Stim- men; Koalition der Linken(E. D. A) 178 16 Stimmen; Sozialdemokraten 36 851 Stimmen. Das politische Buch: „Ländergrenzen im Südwesten“ Im Verlag des Amtes für Landeskunde, Re, magen, erschien„Ländergrenzen im Südwesten (131 Seiten, 117 Schwarz- Weiß-Karten, eine far- bige Faltkarte) von Professor Friedrich Metz Ordinarius für Geographie an der Universitt Freiburg. Jenseits aller zweckbestimmten Aus- legungen behandelt der Verfasser auf rein geographisch-wissenschaftlicher Basis unter Heranziehung zahlloser Bild- und Textquellen die Frage der Neuordnung der Länder im süd- westdeutschen Gebiet. Professor Metz führt den Beweis, daß von der Perspektive der Land- schaftsgliedrung, des Gewässernetzes, des Vor- kommens der Bodenschätze, der Landwirtschaft und der Wälder, der Industrie und des Hand- werks, der Verkehrswege und des Siedlungs bildes, der Bevölkerungsdichte und ihrer so“ len Struktur nach, der staatlichen Entwicklung, der kirchlichen Bekenntnisse, vor allem aber des Volkstums eine Zusammenfassung der süd- westdeutschen Länder logisch und notwendig ist. Er führt ferner den Beweis, daß die Frage der Länderneuordnung in Deutschland keines- wegs ein Problem der Gegenwart ist, sondern Zzurückgreift bis in die Tage von Kaiser Maxi- milian, der Wille jedoch zur Neuordnung immer wieder an dem Beharrungsvermögen der Büro- kratie des Beamtenstaates sowie an außerdeut- schen Einsprachen zerbrach und alle Reform- vorschläge ergebnislos bleiben Hes. mle 17 N Huge Seide liebe Jede: und wie Ecke respe rich hätte Made ken“, „Ster du 1 hat: uns Herr über. Der Als bege! „Det Wer dern. fiel traum die Lad Faß Pac, wach Stim Sie e für — als d auch der und viele lass da 80 beän Sterb herat feier sei. liche. nehm Kuch Sterb „Wat kann Sie t strec nen Loger enn in de weni Sie v er n größt FDp Gegen. 5 rtmulle. chte ge · rägsam e Sen. er von ert. Die bt aber S dem Zericht. t ud deut lt die 1 85 seiner wie in ch ge- einen + Kkög- leisten, t ewei 3 Pflicht, b unter n und Scher cönigz 8e hat welche 8 Kö- es der ich je⸗ beob- ag aus, „bös Sei. wt die „ ach 18brei- s eins rkran- na r vor- ischen zelos en. Da Okto · 1e Re- mt 2u lontag nents· ungs- Libe⸗ Volks- Fort- Stim- 78 167 amen. „%% Ar. 223/ Dienstag, 25. September 1951 eee 0 Madame du Titre f Madame du Titre, Sprößling einer alten 5 Hugenottenfamilie und Witwe des reichen 1 Seidenkändlers du Titre, gehörte zu den liebenswürdigsten Originalen des alten Berlin. jedenfalls nahm sie kein Blatt vor den Mund und redete mit dem König ebenso ungeniert, wie mit einem Berliner Schustergungen oder Fekensteher. Sie respektierte g— aber sie wollte auch respektiert sein. Eines Tages übersah Fried- rich Wilnelm ikren ehrfurchtsvollen Gruß. Das hätte er nicht tun sollen— denn schon eilte Madame du Titre hinter ihm her.„Majestäte- ken“, sagte sie in erfrischender Deutlichkeit, „Steuern nehmen, det können Se, aber die olle du Titre jrüßen, is nichl!“ Friedrich Wilhelm hat ihren Gruß nie mehr übersehen. Bürgerstolz vor Königsthronen]! Wir wagen uns noch nicht einmal zu rühren, wenn der Herr vom Finanzamt unseren ergebenen Gruß übersteht. Madame du Titre hatte ein weiches Herz. Der Tod der Königin Luise berührte sie tief. Als sie curz danach dem König wieder einmal begegnete. kondolierte sie ihm mit den Worten: 1 4„Det is nu schlimm för Innen. Mazestäteken. 5 ooch en Witwer mit sieben Kin- ernle. Ire Leidenschaft war das Theater. Dabei fiel es ihr schwer, schweigsam im Zuschuuer- raum au sitzen— sie spielte förmlich mit. 41s die berühmte Schauspielerin Unzelmann als Lad Macbeth auftrat und in der großen Wahnsinnszene das Licht schief hielt, daß das Wachs zur Erde tropfte, da konnte sich die wackere Hausfrau nicht halten. Mit lauter Stimme rief sie zur Bühne hinduf:„Macbetten, Sie d rippen!“ Sie wunderte sich sehr. daß sie fur diese wenigen Worte mehr Beifall fand. als die Unzelmann für ihr großes Spiel. Drastisch und bilderreich war ihre Sprache auch im täglichen Leben. Als ihre Tochter in der Berliner Gesellschaft eingeführt wurde, und sich um das hübsche und reiche Mädchen viele Freier drängten, verstieg sie sich ꝛu dem klassichen Ausspruch:„Ja, ja, wo een Aas is, da sammeln sich de Adler!“ Als Hausfrau war sie von einer geradezu beängstigenden Tüchtigkeit. Als ihr Mann im Sterben lag, wirtsckaftete sle auf Teufelkomm- heraus in der Küche, damit auch ja zur Toten- feier alles Gebratene und Gesottene bereit sei. Der alte du Titre aber hatte den verständ- licgen Wunsch Abschied von seiner Frau zu nehmen. Da erschien sie., schluchꝛend die Euchenschurze vor den Augen, an der Tür des 1 Sterbezimmers.„Ach Jott, Vadder“ sagte sie. „wat soll denn det nu? Du weeßt doch. ick bann keene Doten nich sehen!“ Berühmt ist ihre Begegnung mit Goethe. Sie trat inm im Nefurtær Park entgegen und 3 zitreckte emphatisch die Hände aus.„Sie ken- nen mich?“ fragte der Olympier mit hochge- zogenen Augenbrauen„Jewiß doch. Wer kennt Ihnen nich. jroßer Mann Festiemauert in der Erden. Goethe hatte an diesem Tag wenig Sinn für Humor.„Das ist schön, daß Sie meinen Freund Schiller so verehren“ sagte er nur und ließ sie stehen. Es war eine der größten Enttäuschungen ihres Lebens. mpfo Laffee-Kuriosa Goethe haßte den Kaffee und schrieb Frau vom Stein:—— Du verstärkst die hypochondrisch quälende Kraft der traurigen Vorstellungen durch ein phy- sisches Mittel, dessen Schädlichkeit Du eine Zeitlang wohl eingesehen hast.“ * Eine Tasse Kaffee soll 0.025 bis 0. 300 Gramm Koffein enthalten. * Es sind Fälle bekannt. daß Frauen von Kränzchen aus in die Delirantenstation ge- bracht wurden. Wird der Genuß nämlich übertrieben, kann die Kaffeewirkuag in krankhafte Ideenflucht und undämmbaren Redefluß ausarten. Der Kaffee stammt aus Zentralafrika. Um 1450 verbreitete sich die Sitte des Kaffeetrinkens von Abessinien nach Aden und von hier über Mekka nach Kairo. 5* Um 1530 suchte der Sultan von, Persien nach einem Verbotsgrund. weil in den Kaffeehäusern Stätten politischer Debatten Henri Matisse: 3 Frauenbildnis Brettern, * Seite 3 Der kleine von Adele Es ist mit dem kleinen Schreiner genau 0 wie mit der kleinen Schneiderin, dem Maler in der Hintergasse und dem Gärtner im Vorort; es beginnt nämlich überall mit einer lllòusion und endet mit einer Enttäuschung. Das tönt geheimnisvoll, ist aber ganz ein- each, und es wird gleich herauskommen, wie es gemeint ist! Es gibt eine Menge hübscher Zeitschrif- ten, in Amerika, in Europa, auch in Deutschland— mit Anregungen aller Art für die Hausfrauen, das junge Mädchen, die strahlende Braut. Alle lesen begierig und mit wachsender Begeisterung, wie aus drei einem Dutzend Nägel und zwei Deziliter Beize ein reizendes Büchergestell fabriziert werden kann,— wie aus zwei alten Seidenfähnchen und einem Meter Tull ein feenhaftes Abendkleid ensteht. Sie ler- nen, wie man mit himmelblauer Farbe für wenig Geld ein dunkles Kämmerchen in einen eleganten Salon verwandelt.— Das liest sich so leicht, das ist so überaus ein- leuchtend! Unsere Phantasie tut las Uebrige und baut die Anregungen aus. Warum soll den bestickten, abgelegten Leinenvorhängen Großmamas nicht ein bezauberndes Strand- kleid entsteigen, wie der Phönix der Flam- me? Warum nicht, warum nicht? Kurz gesagt: es geht darum nicht, weil es den„kleinen Schreiner“ nicht gibt, der in all diesen anregenden Artikeln die Haupt- rolle spielt. In der harten Wirklichkeit geht es nämlich so zu: „Guten Tag, Herr Hartmeier“, sage ich und deute mit vor Aufregung geröteten Wangen auf zwei Zwillings-Nachttische, die seit Jahren auf dem Speicher ein beschei- denes Dasein fristeten“, aus diesen beiden müssen Sie mir einen Schreibtisch herstel- len“.—„Einen was?“ fragt der Meister zu- rück und sieht mich an, als habe er es mit einer Irrsinnigen zu tun.—„Einen Schreib- tisch! Der Marmor wird oben abgenommen und die Tischchen dienen als Sockel Man nagelt oben eine braun gebeizte Platte dar- auf, hinter die Türchen kommen zwei Auf- sätze für Büched, und der Schreibtisch ist fertig“. Herr Hartmeier tritt einen Schritt zurück und macht ein entschlossenes Gesicht. „Das ist unmöglich“, protestiert er und läßt deutlich merken, daß seine Berufsehre ver- letzt ist,„das kann kein Mensch. Eine Platte! Neid ist eine bittere Frudit „Nichts ist zerstörender als der Neid. Er zerfrißt die Seele, verwirrt den Verstand und entstellt das Gesicht.“ Es gibt viele Ge- legenheiten, bei denen es nichts schaden könnte, sich dieses Ausspruchs von Albrecht Haller zu erinnern. Durch Neid fügen wir uns selbst den gröhten Schaden zu. Wir bringen uns um jeden Lebensgenuß, wenn wir mißgünstig nach anderen schielen, von denen wir glau- ben, sie hätten mehr vom Dasein und wä- ren reicher mit Glücksgütern gesegnet. Steht der Neid wie ein Gespenst neben uns, kön- nen wir keine Arbeit, kein Werk mit in- nerer Freudigkeit beginnen und vollenden Uns fehlt die innere Sammlung, weil wir unseren Neid hegen und pflegen müssen. Wir zürnen sogar den Neidlosen, die un- bekümmert ihren Anteil an Freude ge- nießen, ohne gehässig Umschau zu halten, und berauben uns damit ihrer Freund- schaft. f Kant bezeichnet den Neid als eine an- steckende Geistes- und Gemütskrankheit und fordert, man sollte die neidischen von dem gesunden Menschen fernhalten. Worauf sind wir eigentlich so neidisch? Auf den Besitz anderer? Wissen wir denn. ob dieser Besitz wirklich glücklich macht?„Oft wohnt hinter den geschmücktesten Fenstern das größte Leid“, schrieb Eckermann einmal Oder sind wir auf Talente und Erfolge neidisch? Nun, es kann nicht jeder ein Genie sein. aber irgendeine Gabe oder Be- gabung hat jeder von uns, und oft auch ein Talent. Doch es wird nicht immer mit Fleiß und Ausdauer gepflegt. Der andere aber stellt seie ganze Kraft, sein ganzes Wollen in den Dienst dieser Gaben und er- reicht. was er erstrebt.. Neiden wir dem lieben Nächsten Schön- heit, Kraft oder Gewandtheit. so machen wir uns dadurch nicht anziehender. Im Gegenteil, wir zeichnen unser Gesicht, ent- stellen es, machen es sogar abschreckend für jeden, der es versteht. in den Zügen seiner Mitmenschen zu lesen. Ueber viele Spielarten verfügt der Neid. Er tarnt sich nicht selten unter der Maske schmeichlerischer Bewunderung, falscher Hilfsbereitschaft oder erheuchelter Hilfs- bedürftigkeit. So nähert er sich dann dem Beneideten, erringt sein Vertrauen, lernt aber auch seine Schwächen kennen und nützt sie gegen ihn aus. Aus Neid und Miß- gunst verrät ein Freund den anderen, aus Neid wurde Mißtrauen zwischen Liebende gesät, aus Neid sind Werke zerstört wor- den, die viele beglückt hätten. Nur eins vergessen Neidische: daß ihre Taten— dem Bumerang gleichend, der zu dischen schmeckt das Süßeste oft bitter“, lautet ein altgriechischer Satz. Mit Neid untergraben wir die eigene Gesundheit. Je neidloser wir sind. um so mehr er- kreut uns jede gute Gabe des Schicksals. Irmgard von Stein(TIP) Taschentücher sind Bazillenträger für Schnupfen, Husten, Halsentzündungen, Grippe und andere Infektions krankheiten, auch wenn man sich gesund fühlt. Außerdem ist ein sau- beres Taschentuch bei kleinen Unfällen sehr nützlich, während ein gebrauchtes keinesfalls bei Verletzungen oder Wunden zu benutzen ist. Das saubere Taschentuch in einer ungebür- steten Tasche ist bereits unbrauchbar. Stra- Benstaub wird bei seiner Benutzung in Mund und Nase gebracht. Die Pflege des Inneren der Handtäschchen sei besonders empfohlen. Leder ist häufig feucht auszuwischen, anderes Material zu bürsten; Taschenkämme müssen mindestens zweimal wöchentlich gereinigt. Pu- derquasten häufig erneuert werden. An der Form der Hand läßt sich nicht viel verändern; doch ist es immerhin möglich, zu dicke Finger durch entsprechende Massage zu verschönern. Man massiere stets von den Fingerspitzen aus zum Handgelenk, niemals umgekehrt. Zuerst streicht und drückt man die Gelenke der Finger, dann erst massiert man die ganze Hand. Baerlocher Schreibtisch haben, 5 mit den verlockenden IIlustrationen. Pfuscher macht das vielleicht“, beendet Herr Hartmeier ungerührt die Unterhaltung,„ich jedenfalls nicht!“ äglich ein sauberes Taschentucß Schreiner Das ist leicht gesagt. Aber ein Nachttisch ist ein Nachttisch und ein Sekretär ist ein Wenn Sie Interesse für einen so könnte ich Ihnen „%—„Aber es steht doch hier“, rufe ich verzweifelt und zücke das bunte Heft „Ein Sekretär. Geht es mir anders mit der Schneiderin, die ein winziges Atelier in einer Nebengasse besitzt?„Fräulein Marti“, beginne ich mit meiner einschmeichelndsten Stimme,„wie wäre es mit diesem Stück schwarzem Satin und dem Brautkleid von Mama aus echten Spitzen und nur einmal getragen? Sie mit Ihren geschickten Händen könnten mir doch sicher aus beidem etwas anfertigen, das ein- fach und flott zugleich wirkt.“ Fräulein Marti schüttelt träumerisch den Kopf.„Zu- sammengestückelt“, sagt sie sanft aber be- stimmt.„Ich würde nicht dazu raten. Es kommt nichts Gescheites dabei heraus. Alte Spitzen können Sie noch tragen, wenn Sie sechzig sind.“—„Es handelt sich nicht dar- um“, erkläre ich geduldig,„aber sehen Sie hier dieses Journal an; es hat mich auf die Idee gebracht“ Fräulein Marti beugt sich mit gerunzelter Stirn darüber und liest. Dann sieht sie auf.„Zu so etwas muß man Zeit und Lust haben“, sagt sie würdevoll, „wo ich kaum nachkomme mit der Arbeit und dazu alles Neues. Nehmen Sie es mir nicht übel, aber das Papier ist geduldig..“ Betrübt verlasse ich den Ort meiner Nie- derlage. Ich verzichte auf den Weg zum Gärtner, der meine Hauswand mit einem Teppich von Kapuzinern und rankenden Wicken hätte bespinnen sollen. Ich mache einen Bogen um die Werkstatt des Malers, dem ich die Verwandlung eines feuchten Gartenzimmers in ein elfenbeinfarbenes Sal- chen vorbehalten hatte. Ich weiß nun gut genug, daß der Gärtner mir schließlich 36 Geranienstöcke verkaufen würde und der Maler mir den Neuanstrich von Haustür und Fensterläden abgeschmeichelt hätte. Das wären richtige Arbeiten und nicht lächer- liches Weiberzeug, bei dem nichts heraus- schaut. Ich habe trotz der erlittenen Enttàu- schungen nach wie vor Achtung vor den 6 Künstlern der Säge, des Spatens, der Nadel 8 und des Pinsels; aber ich habe im stillen auch die Hoffnung noch nicht aufgegeben, vielleicht doch einmal demjenigen. Hand- werker zu begegnen, der nicht nur Fach- kenntnis und Liebe zum Metier hat, sondern auch einen Spritzer Humor und ein ganz klein wenig Verständnis für die typisch weibliche Eigenschaft, aus Nichts und z wel Brettern etwas noch nie Dagewesenes, eine neue kleine Welt zu schaffen. 1 8 S schlecht Sie können, reißen Sie vor dem abend- lichen und morgendlichen Zähneputzen Ihren Mund so weit und schrecklich auf, daß Sie vor Ihrem eigenen Spiegelbild Angst bekommen. Und sagen Sie dann zehnmal hintereinander ganz deutlich:„Minna mag montags nie kalte Bohnen.“ Selbst den Blick kann man korrigieren. Zum ruhigen, überlegenen Schauen, das selbst ältere Herren und jüngere Konkurrentinnen unsicher macht, verhilft neben viel Schlaf und wenig Nikotin ein regelmäßiges Augenrollen. Wer es nicht kennt. sehe sich den„Othello“ mit einem guten Opernglas an. 5 8 Park nur für Liebespaare Der Demones-Park in Montevideo ist neuerdings Liebespaaren vorbehalten. Er ist von einem neuen, hohen Stacheldrahtzaun umgeben. An den beiden Ein- und Ausgän- gen stehen Parkwächter, die darauf achten, daß kein alleingehender Mann oder eine un- begleitete Dame die Anlagen betritt. Die Stadt hat sich zu diesem Schritt entschlossen, zu Murmanküste, Nordküste der russ. Halbinsel Kola, eisfrei, Tundra. Schwab. Murmanbahn. Murmeltier, graues Nagetier d. Hochgebirgè m. wertvollem 2 Pelz, gesellig lebend; Winter- schlaf. Murner, Thomas, Straßburger Franziskaner, 1475—1537, volks- tüml. Prediger u. Schriftstell., . 8 4 0 drucksmittel: Vokal-(Ge- .. 741 sangs-) und Instrumental w. urray, wasserreichst. austral. Musikgeschichte, Darstellung Strom, 2300 km g., wichtig f. Bewässerg. d. Uferlandschaft. Musäus, griech. Dichter, 6. Jh. v. Ch.,„Hero und Leander“; , Joh. Karl Aug., Schriftstel- ler, 1735-1787, Volksmäarchen der Deutschen. Muschelgold, Blattgoldabfall, bes. für Porzellanmalerei. Schale. Muscheln, kopflose Weichtiere m. Klemen u. harter Doppel- schale als Umhüllung, bohren sich in Sand und Holz, viele Arten eßbar. Muschik, russ. Bauer. Muselman,(s.) Moslem. Musen, neun Töchter d. Zeus, altgr. Beschützerinnen von EKlinsten und Wissenschaften: Euterpe— Musik, Erato— sänge nungen des Liebesdichtung, Kalliope— Epos, Klio— Geschichte, Mel- omene— Tyagödie, Poly- yvmnia— Gesang, Terpsichore — Tanz, Thalia EKomòdie, Ura- nia— Astronomie;-alma- nach, dt. Gedichtsammlungen: 1770 Leipziger u. Göttinger?“ V. Boie u. Gotter; 1776 Ham- burger„ v. Voß; 1796 von forma Schiller, 1833 v. Chamisso und Museum, griech., Musenheim, Murmansk, russ. Stadt an der Stätte f. wissenschaftl. u. kul- Kolabucht, 120.0 E, ständig turelle Sammlungen. eisfreier Hafen, Endpunkt der Musik, gr.,„Kunst der Musen, erst seit christl. Zeit die Ton- kunst; schafft aus zusammen- gesetzten Tönen u. Tongrup- pen künstl. Gebilde, d. sich durch Gehör unmittelbar an d. Gemüt d. Menschen wen- den; Grundelemente: Rhyth- mus, Melodie, Harmonie; Aus- der Wandlung des musikali- schen Ausdrucks in 8. Stil- elementen. vorwiegend kultischer Natur. Bei d. Agyptern u. Chinesen Musik bereits im 2. und 3. Jahrtaus. v. Ch. nachweisbar (Gesang, Zupf- u. Blasinstru- mente). Als selbständ. Kunst- 8 gattg. zuerst bei d. Griechen, Muschel.„ kalk, Mittelteil nur Fragmente(Chorlieder) d.(S.) Trias;-krebse, wenige erhalten. Millimeter lange Krebse mit Melodik. Mittelalter: Im 4. Th. Obertrag. oriental. Hymnen- gesanges durch d. hl. Ambro- Silis auf d. christl. Kultur. Im 600 Sammlung d. liturg. Ge- (Choräle, durch Papst Gregor, in Neumen-Notation benschrift). Im 10. Jh. Beginn der Mehrstimmigkeit(Poly- phonie). Seit 13. Jh. Aufzeich- schrift(mit Linien u. Angabe Notenwertes). weltl. Musik: Lieder d. Minne- sänger u. Troubadours. Hoch- blüte d. polyphonen Stils im 15. u. 16. Jh. Messe, Motette. Hauptvertre- ter: Orlando di Lasso(nieder- land. Schule), Palestrina(Ita- lien). Anfänge d. strumentaimusik. Seit d. tion in Ptschid. d. pro- Das Fachgeschöft für Teppiche und dardinen gannheim ta. Mauntnannnon fattersdlistr. 2- Ruf 407 O Die Uranfänge Röm.: einstimmige Sequenzen) 8.) (Buchsta- in Mensuralnoten- Zugleich Hauptgattung: 5 reinen In- Re- erkannt wurden. Ertappte Kaffeetrinker an Goethe, und dieser antwortete:„.. und dem Werfenden zurückkehrt— sich an. 1 1 0 0 f 3 25 8 5. 1. 8 3 8 enstift macht n ke Mund, N f wurden damals in Säcke eingenäht und unter dem prächtigsten Kleid verbirgt sich ihnen selbst rächen. Neid läßt nicht schla- e 3 Hellen 815 um den„Liebespaaren einen Zufluchtsort ertränkt.(pebe) oft die schlimmste Krankheit.“ ken. Er vergällt jede Mahlzeit.„Dem Nei- Ihren Lippen— singen Sie, soviel und so schaffen.“. Murmanxüste 577 Austegescniente 5 Musketier 579 MVOHeard Nacht 581 Nadeneag auf Vorder- und Hinterflügel Musketier, früher mit Mus- kete bewaffnet. Landsknecht, spater Bez. für Infanterist. Muskulatur, Gesamtheit der Muskeln. Muspelheim, in d. nord. Göt- tersage feurige Unterwelt. Muspilli, nord. sagenhafter Weltuntergang, ahd. Gedicht des 9. Jh. 5 Musselin, leicht., sommerlich. Baumwollgewebe, gefärbt od. bedruckt. nach d. irak. Stadt Mossul benannt. Mussolini. Benito, ital. Poli- tiker, 1883-1945,(s.) Italien, Ge- schichte. Mussorgskiꝗ, Modest, russisch. Komponist, 1839-81, Oper, Bo- ris Godunou“, Klavierwerke. Mustagh- ata, O-Gipfel d. Pa- mir, 7860 m. Mustang, verwildertes oder halbwildes Pferd amerikan. Prärien. Muster ohne Wert, probe. Musterrolle, Heuervertrag zw. Waren- Schiffsfünrung u. Besatzung. Musterschutz, gesetzl. Schutz eines Warenmusters; das zu schützende Muster muß in ein Register eingetragen werden; Schutzfrist dauert 1—3, bei Verlängerung bis 15 Jahre. Mutae, lat., Verschlußlaute. Mutabel, lat., veränderlich. Mutation, lat., Veränderung, Stimmänderung i. Pubertäts- alter; in der Erblehre(n. de Vries) plötzliche und sprung- hafte Anderung des Erbguts als bleibende erbl. Umwand- lung, auch künstl.(Strahlen) erzeugbar. Mutleren, sich 1. Stimmwech⸗ sel befinden; eine sprung- artige Veränderung im Erb- gefüge durchmachen. Mutter.,„-korn, schwarz- violettes Gebilde an Gräser ähren, bes. an Roggen, ent- hält Ergotin, Mittel für Ge- burtshilfe; lauge, Flüssig- keit, d. beim Auskristallisie- ren einer chem. Verbindung aus ihrer Lösung übrig bleibt; -mal, angeborene Hautmiß- bildung dch. Pigmentansamm- lung od. Gefäßerweiterung: recht, Rechtsform verschied. Natur- u. Kulturvölker, nach der Familienstand u. Nach- folge d. Kinder v. d. Mutter abgeleitet werden. Mutual, wechselseitig. My house is my castle, „Mein Haus ist meine 825 engl. Rechtsgrundsatz, wonach Eindringen in Privatwohnung ohne ausdrückl. richterl. Ge- nehmigung untersagt ist. Mydriasis, Pupillenerweite- rung b. Vergiftung, Gehirn- u. Nervenerkrankung, epilept. Anfällen u. a. Myelitis, Rückenmarkentzün- dung. engl., 385 Mykenz, an- tike griechi- sche Stadt d. Peloponnes, nach ihr Kul- tur vor d. Do- rischen Wan- derung im 2. Jahrtausd. v. Ch. be- nannt, reiche 5 Ausgrabun- gen(Schlie- mann), Lö- went. d. Burg, l Schachtgräb. Löwentor in N j ykose, jede Mufcend durch PIIze m weitem Sinne) erzeugte Krankheit. Myokard, Herzmuskulatur;“ itis, Herzmuskelentzündung. -folgestaaten, nach 1918 die aus der österr.-ungar. Monar- chie hervorgegangenen neuen Staaten, bzw. die dadurch ver- größerten Staaten; frage, Wunsch nach Erwerb v. Gü- tern, bestimmt in der freien Wirtschaft weitgeh. d. Preis- bildung; hut, mil. Abteilg., d. d. geordnet. Rückzug einer Truppe deckt; laß, Erbschaft, Hinterlassenschaft; nahme, Bedingung, wonach ein. Käu- ker ein Frachtstück od. eine Postsendung nur gegen sofor- tige Bezahlung an den Uber- bringer ausgefolgt wird; schuß, geregelte Verpflichtung von Firmengesellschaften für Leistung zusätzlich. Einlagen. Nacht., astron. Zeitraum zw. Sonnenuntergang u. Son- nenaufgang. In unseren Brei ten kürzeste bzw. längste“ z. Sonnenwende(21. 6. bzw. 21. 12.); am Aquator stets Tag u. Sleich, an den Polen 6 Mo- *; Ubergang von* zu u. m Dämmerung; „affen, S-amerik. Affenarten mit bu- schigem Schwanz, kl. Ohren, gr. Augen, Früchte- und In- Sektenfresser, Nahrungssuche nachts;»blindheit, Unfähig- keit, bei Dunkelheit zu sehen, inf. Herabsetzg. d. Netzhaut- empfindlichkeit, auch dureh Vitaminmangel hervorgeruf.; „-falter, dickleibige Schmet- terlinge, die nur in Dämmerg. und Nacht fliegen: Spinner, Schwärmer, Spanner u. Eulen; -gleiche,(s.) Aquinoktium; „-Kerze, Oenotkera, Pflanzen- gattung m. großen. meist gel- ben, nur nachts geöffnet. Blü- ten, Zierpflanze, zweijährig, a. N-Amerika in ganz Europa eingebürgert;-kerzenschwär- mer, Nachtschmetterling; mahr,(s.) Mahr; pfauen- auge, spinnerartiger-schmet- terling m. groß. bunt. Fleck. — umgekehrt allmählich „schatten, artenreiche Pflan- zengattung, in DPtschld., bes. d. Bittersüß mit giftigen roten Beeren;» schattengewächse, Pflanzenfamilie mit zahlreich. giftigen Arten und ungiftigen Kulturgewächsen, u. à. 011 kirsche, Tabak, Kartoffel und Tomate;„schwalbe, Ziegen- meljcer, insektenfress. Nacht- vogel, kast kuckucksgroß, schwalbenähnl.;„- viole, He- SHeris, bis 80 om hoh. Kreuz- blütler m. duftend. rot violet- ten Blüten, Zierpflanze; 9. wandeln, Schlafwandeln, bes. bei Psychopathen u. EFpilep- tikern. 5 Nachtigal, Gustav, 183485, bed. Erforscher Innerafrikas, Begr. ehem. dt. Kolonialreichs in Togo und Kamerun. 5 Nachtigall, graubrauner Sing- vogel, sperlingsähnlich, nistet in niederem Laubholz, meist nachts singend. Nackenstarre, Geniclestarre, Starrkrampf mit Rückwärts- beugung des Kopfes, bei Te- tanus, Hysterie u. a. Nacktsamige,(s.) Gymnosper- men. 8 Nacktschnecken. landbewoh- nende Lungenschnecken mit rückgebſideten Schalen, Gar- tenschädlinge.. Nadelgeid, vom Ehemann der Ehefrau 2. persönl. Verfügung gestellte Summe. f Nadelhölzer. Coniferde, Ord- nung d. Nacktsamigen. Bäume oder Sträucher mit kleinen, ungeteilten, meist mehriah Nadelblättern. Zwei Familien: Eibengewächse, einzige ein- heimische Art(s.) Eibe; Fön- rengewächse m. d. wichtigst. einheim. Nadelbäumen. Nadelkap, S-spitze Afrikas, Kap Agulhas. 9 Modern 5 Schreck Linoleum Stragula Jeppiche IApETIEN F2.9 8 85 Seite 4 MANNHEIM Geburtstagsmodeschau des Handwerks: Spiizenleistungen der Maßarbeit im Scheinwerferlicht Zum 50jährigen Bestehen der Handwerkskammer zeigten Mannheimer Meister ihr Können Zwei Dinge waren einmalig bei dieser Modeschau: Der verzicht auf jede Art von Wettbewerbscharakter mit merkantilem Hintergrund und das Niveau der gezeigten Modelle. Damit wurde die Schau über den Rahmen des Nur-Geschäftlichen hinaus- gehoben auf eine Ebene stolzer Repräsentation der Leistungen eines Berufsstandes, der allen- in diesem Falle sogar wörtlich zu verstehenden- konfektionierenden Nei- Zungen unserer Zeit zum Trotz seine Aristokratie der Qualität und des Individuellen mit dem dazu tauglichsten Mittel zu verteidigen weiß: Mit der Meisterschaft des Könnens und des Geschmacks. Nach der offlziellen Feierlichkeit zum 50 jährigen Bestehen der Handwerkskam- mer am Sonntag im Ufa-Palast, die das Goethewort zu rechtfertigen schien, wonach Allein der Vortrag des Redners Glück macht, stand nun am Montag an gleicher Stelle nicht das mehr oder weniger politisch- hintergründige Wort, sondern allein die Leistung im Vordergrund: Die Mannheimer Innungen des Bekleidungshandwerkes ver- einigten sich zu einer repräsentativen Schau rer beruflichen Fertigkeit und bewiesen damit, daß sie in diesem Sattel noch immer am gerechtesten sind. Alles was Rang, Namen und meister- ches Können besitzt, war beteiligt, und das sind so viele, daß die Namen einzeln aufzu- führen allein einen umfangreichen Artikel abgabe, Da spannte sich der Bogen von den Damenschneidern über die Wäscheschneider zu den Herrenschneidern, zu den Kürsch- nern, Schuhmachern, Uhrmachern, Gold- und Silberschmieden, Putzmacherinnen und Mo- distinnen. Selbst der gewiss mundfertige Walter Pott, der es sich zur Ehre anrech- nete, diese Schau conferieren zu dürfen, kam da nicht immer nach im Nennen der Namen, während die Mannequins über den geschickt angelegeten Laufsteg schritten (die Männer allerdings„gingen“), ange- strahlt vom Licht der Scheinwerfer und etwa 1200 bewundernden Augenpaaren, bei- fallsumrauscht, im Kreuzfeuer der Blitz- lichter und begleitet von einer Musik, die nur der Vollständigkeit wegen erwähnt sei, denn während die schneidernden Handwer- ker mit dieser Schau zu Künstlern wurden, War es bei den Musikern umgekehrt. Da glaubte man bei diesem oder jenem Kleid, Hut, Morgenrock, Stragenanzug, bei dieser Kombination, jenem Stoff- und Pelz- mantel den Höhepunkt der Schau erlebt zu haben, und. doch wurden immer wieder neue Höhepunkte geboten, da gab es ein noch eleganteres Abendkleid, einen noch bewun- derungswürdigeren Pelz, da steigerte sich das beifällige Raunen im Saal von Mal zu Mal., so daß es objektiv unmöglich ist, wer- tende Einzelurteile zu fällen. Es bleibt nur zu sagen, daß alles zur Spitzenklasse gezählt Festkonzert als Nuftakt zur 65-Jahrfeier Der Männergesangverein„Eintracht“ feiert Geburtstag Zur würdigen Ausgestaltung der Feier des 65jährigen Bestehens hat der Männer- gesangverein„Eintracht“, der nach kriegs- bedingter Pause mit der Wiederkehr seines Dirigenten Heinrich Gund aus der Gefan- genschaft die Proben wieder aufnahm, eine Reihe von Festlichkeiten vorgesehen, die mit einem erfolgreich verlaufenen Festkon- zert im Vereinshaus Neckarau begannen, Während der eigentliche Festakt am 7. Oktober folgen wird. Ueber die Vereins- geschichte orientiert eine hübsch ausgestat- tete Festschrift. Die geschmackvoll gegliederte Vortrags, folge, umrahmt von Männerchören mit Blä- Ser- Begleitung, berücksichtigte im ersten Teil besonders Franz Schubert, dessen neu herausgegebener Chor„NNachthelle“, ein Kabinettstück für leistungsfähige Männer- chöre, allmählich in den Konzertsälen hei- misch wird. Sie setzt einen sehr disziplinier- ten Chor voraus, über den die„Eintracht“ Unter Heinrich Gund allerdings verfügt. Auch die ohne Begleitung vorgetragenen Wo gehen wir hin? Dienstag, 25. September: Nationaltheater, 18.30 Uhr:„Wallenstein“(Theatergemeinde); Amerikahaus, 20 Uhr: Juilliar-String-Quartett, USA(Haydn, Bartok und Beethoven); englische Filme, 19 Uhr:„Autumn on the Farm“;„How nature protects animals“,„Hurricane Cireuti“; Alster: 20.30 Uhr: Modeschau und Meisterabend froher Unterhaltung. Wie wird das Wetter? 4 22 — Da ..— 20„ Vorhersage bis Mittwoch früh: Am Dienstag zunächst heiter. Im Laufe des Tages wieder zeit- weise zunehmende Bewölkung, aber kein wesentlicher Nieder- schlag. Höchsttemperaturen um 20 Grad, Tiefsttemperaturen 9 bis 12 Grad. Etwas auffrischende Winde aus Süd, später Südwest. 7 Uebersicht: Das Zwischenhoch wandert nach Osten ab. Von der Biskaya her nähert sich im Laufe des Dienstag eine neue schwache Rand- störung. Wetteramt Karlsruhe Pegelstand am 24. September: Maxau 388 5); Mannheim 230(6); Worms 162(3); Caub 157(-). Nicht ganz störungsfrei Chöre verrieten eine innige Verbundenheit zwischen Sängern und ihrem Leiter. Zum Gelingen des Konzertes trugen fer- ner die Solisten Otto Müller(Tenor) und Hermann Stellter(Bariton) wesentlich bei. O. Müller überwand glücklich alle die Klip- pen, die die„Nachthelle“ birgt, dank seiner geschmeidigen Höhe. Stellter setzte seinen klangvollen Bariton für Lieder von R. Strauß und Franz Schubert bei unge wöhn-⸗ lich deutlicher Aussprache ein. Die Klavier- begleitung wurde von Elsa Grüdelsbach mit musterhafter Sorgfalt und Feinfühligkeit übernommen. Chm. werden darf, und daß die Unterschiede(die qualitativ für den Lajen kaum bestehen dürften) in der subjektiven Ebene des Ge- schmacks liegen, auf einem Gebiet also, das mehr als umstritten ist. Selbstverständlich wäre es auch kein ge- rechter Maßstab, Urteile nach den mutmaß- lichen Preisen der gezeigten Stücke(die Preise wurden nicht genannt) fällen zu wol- len, denn es war nicht Absicht der Schau, zu zeigen, wie billig handwerklich ge- arbeitet werden kann, sondern es kam dar- auf an, zu zeigen, wie gut und ge- s chmack voll das Bekleidungshandwerk zu entwerfen, und arbeiten versteht. Und Wenn die Innungen es je nötig gehabt hät- ten, zu beweisen, daß sie mit der Beklei- dungsindustrie nicht nur konkurrieren, son- dern sie weit hinter sich lassen können, dann Wär diese Schau dafür ein schlagender und überzeugender Beweis und damit gleichzei- tig eine Bestätigung, daß es aller Technisie- rung zum Trotz noch Reservate gibt, in de- nen nach wie vor das Wort gilt vom golde- nen Boden des Handwerks, wenn man dieses Wort im Sinne einer durch Leistung moti- vierten Daseinsberechtigung des Handwerks deutet. mle Unbeschwerte„Aurelia“ Beschwingte Heiterkeit gab dem vom Männer- Gesangverein„Aurella“ in der „Amicitia“ aufgezogenen bunten Abend das Gepräge. Vorsitzender Rudi Dichanz brauchte außer seinem herzlichen Willkom- mengruß, der insbesondere auch dem ver- dienten Ehrenvorsitzenden J. Haas galt, nicht viel Worte zu machen, denn die nahm ihm Emil Krause als Ansager ab, der seine dankbare Zuhörerschaft im vielseitigen Labyrinth der heiteren Muse lustwandeln ließ. Rudi Körner hatte als„deemlicher Sachse“ mit seiner Komik wieder die Lacher auf seiner Seite, wie auch Egon Walter er- folgreich parodistisch die Entstehung des Swing demonstrierte. Als hoffnungsfreudige Pianistenbegabung stellte sich der 15jährige Horst Meinhold vor„Vize“ Hotz mixte den Abend geschickt und sachverständig mit aliserlesenen Gesang- Cocktails durch den Männerchor. Im übrigen trug das ausge- zeichnete Fillhauer-Trio die Hauptlast des Abends, dessen Rhytunmen das spiegelnde Parkett sich beleben ließen 5 8 Arbeit, die nicht jeder N 2 sielnf Wenn die große Stadt schläft, wird es erst„Tag“ für die Gleisreparaturtrupps der Straßenbahn. Dann rumpelt der graue Arbeitswagen da hin und dort hin, die Märmer in den blauen Arbeitsanzügen steigen aus, besehen sich die schadhafte Stelle noch einmal und packen ihr Werkzeug aus, hängen ihre eigene Lichtquelle an den Fahrdraht und nicht lange darauf zucken grellblaue Schweißflammen hinter einem rot-weißen Schirm hervor. Werk vom singenden Schleifstein. Oder es sprühen goldene Funken wie bei einem Feuer- Nur wenig wird gesprochen, denn die Arbeit muß schnell gehen, weil in ein paar Stunden wieder die ersten Bahnen planmäßig die Strecke befahren. der Nacht gearbeitet wurde? Vielleicht Und wer weiß dann schon, daß an dieser oder jener Stelle in ein Fahrgast, der jetzt übernächtig zur Tagesarbeit fährt und vielleicht zufällig zu ungewöhnlicher Stunde auf beschwingtem Heimweg Zeuge wurde von einem nächtlichen Treiben, das sich von seinem eigenen Wesentlich unterschied. Kurze„MM“ Die Schule der Freien Religion lädt für 25. September, 20 Uhr, in den Carl-Scholl- Saal, L 10, 4, zu einem Vortrag von K. Schneider Ulm):„Bärbel von Pfaffen- hofen“(zur Psychologie der Marienierschei- nungen) ein. Filmabend der CVJM. Der CVqM lädt für 25 September, 19 Uhr, zu einem Film- abend mit dem Amerikahaus in das„Haus des jungen Mannes“ in G 4, 1-2, ein. Ge- Wochenendlese Kirchenmusik aus drei Jahrhunderten Die evangelische Kirchengemeinde Ka- fertal feierte am Sonntag ihren„Aposteltag“ — die Aufstelhng der von Professor Hein lein geschaffenen Holzskulpturen der Zwölf Apostel, die der stilvollen Hallenkirche die letzte Vollendung geben— mit einem Fest- gottesdienst mit Kreisdekan Maas und am Abend mit einer kirchen musikalischen Feierstunde, die unter Leitung von Rudolf Dick in einer reichhaltigen, vielleicht aber etwas zu langen Vortragsfolge Kirchen- musik vom 15. bis zum 18. Jahrhundert bot. Irisbesondere der gut zusammengefügte, sicher singende Chor hatte sich zum Teil schwierige fünf- und sechsstimmige Chöre, zum Teil auch recht interessante Werke als Aufgaben gestellt, bei denen er sein Kön- nen zeigen konnte; so etwa den 90. Psalm von Jahn Pieter Sweelinck dem großen Orgelmeister der Renaissance. Wie seine anderen Vokalwerke ließ auch dieses die eigenartige Mischung polyphoner und ita- lienischer Elemente erkennen. Nicht minder interessant, aber alu laut gesungen, war der Chor„Duo Seraphim“(für zwei Chöre zu acht Stimmen) von Jakob Gallus. Der Instrumentalgruppe gelang neben der Interpretation verschiedener anderer Werke besonders gut die Wiedergabe der Sonata von Händel, und die Orgel(Hein; rich Groß) vervollständigte die vielseitigen Darbietungen durch die Toccata F- dur) von Pachelbel, mehrere Orgelchoräle und die Fuge in G-dur von Johann Sebastian Bach. Die sinnvoll dazu abgestimmte Liturgie hielt Stadtpfarrer Schäfer. 30 Jahre„Sängerklause“ Freud und Leid des Sängerlebens, insbe- sonders die ganze, ſim stillen erlittene Tra- gik, die für viele strebsame Vereine mit der berüchtigten„Gleichschaltung“ verbunden War, traten zutage, als H. Wolf die Ver- einschronik der„Sängerklause“ zum 30 jährigen Bestehen bei der Feier im Kaiser- garten in großen Zügen vorlas. Ursprüng⸗ lich unter dem Namen„Apollo“ gegründet, entfaltete der junge Verein unter Musik- direktor Heinrich Lenz sich schnell, mußte sich nach 1933 aber an andere Vereine„an- schliegben“. Erst nach dem Zusammenbruch konnten sich die Sänger wieder zum Neu- aufbau eines Eigenlebens finden. Heute steht die„Sängerklause“ musikalisch unter Willy Lenz, der mit seinem Chor zur Feier ge- schickt gewählte Werke sorgfältig vorberei- tet zu erfreulicher Wiedergabe brachte. Ins- besondere ist die Jugend merklich vertreten, und bei den erster Tenören waren frische Stimmen zu hören. Mit Bedacht auserlesene Lieder von Schubert, Löwe und Schumann gaben Kurt Linbrunner Gelegenheit, seinen gut ge- schulten Baß vorteilhaft zur Geltung zu bringen, wobei W. Lenz am Flügel geschickt begleitete, Mit dem Programm war auch ein Festakt verbunden, bei dem Kreisvor- sitzender August Franz vom Badischen Sän- gerbund H. Wolf, F. Mutter, H. Kütterer und J. Lindner für 25jährige Vereinsangehörig- keit mit Diplom und Silbernadel auszeich- nete. 40 Jahre im Dienst des Liedes steht K. Seibel, der die goldene Nadel und das Diplom erhielt. Ein passives Mitglied wurde für 30 jährige Treue ausgezeichnet. Vereins- Vorsitzender W. Weber betonte in einer An- sprache die Verdienste der treuen Mit- glieder. An das offizielle Festprogramm, das mit dem zur Wiederholung verlangten Chor„Der Spielmann“ von E. Krämer zu Ende ging, schloß sich das Freundschaftssingen der Gast-Vereine und ein Fest-Bankett an, chm. Volkskonzert auf dem Lindenhof In 65 Jahren hat sich der Männer-Ge- Sangverein Lindenhof als Kulturhort des Lindenhof einen klangvollen Namen ge- schaffen, wie das auf dem Lindenhof Marktplatz gegebene Volkskonzert am Sonn- tag bewies. Der Männergesangverein„Froh- sinn! Käfertal, unter Karl Riehl, und der Handharmonikaklub„Rheingold“ hatten sich für dieses unter freiem Himmel durch- geführte Konzert ergänzend zur Verfügung gestellt. Vorsitzender W. Herrmann(Mv Lindenhof) nannte das Konzert einen Auf- takt zur 65-Jahrfeier und eine Verpflich- tung gegenüber dem Lindenhof, wo der Verein sechs Jahrzehnte aktiv sein durfte. Die Fenster des Altersheimes waren mit dessen Insassen dicht bevölkert, und auf dem Marktplatz hatten sich einige hundert Zuhörer eingefunden, als die Handharmo- nikaspieler den Reigen der Darbietungen unter der Leitung von Poignee eröffneten. Die beide Chöre boten gemeinsam unter Riehls Leitung in netten Volksliedern und modernen Satzweisen unter teilweise Ein- schaltung des Orchesters gut disziplinierte Vorträge, die mit starkem Beifall bedacht wurden. g¹¹ Meldungen zeigt werden die Neueste Wochenschau, der Zeichentrickfilm„Vom Maiskorn zum Erd- teil“ und der Spielfilm„Ueber Dich hinaus“, Das katholische Bildungswerk Mannheim Veranstaltet am 27. September, 20 Uhr, in der Wirtschaftshochschule einen Vortrags- abend. P. de Vries, S. J., spricht über„Der Vatikan im Geisteskampf der Gegenwart“. Die Junge Märchenbühne beginnt am 26. September, 16 Uhr, im„Zähringer Lö- Wen“ ihre Gastspiel in Mannheim mit dem Marionettenspiel„Der Froschkönig“, »Der Wohnungsbau und die Frau“, Ueber dieses Thema spricht am 27. September, 20 Uhr, im Goethe- Saal, Oberbaurat Urban, von der Gemeinnützigen Baugesellschaft, auf Einladung des Mannheimer Frauenver- eins. Eugen Kentner AG in neuen Räumen. Das Spezialhaus für Gardinen und Teppiche, Eugen Kentner AG, eröffnete gestern vor- mittag mit einer kleinen Feier seine neuen Geschäftsräume in P 2, 8-9 Freßgasse). Dig Firma wurde 1888 in Stuttgart ins Leben gerufen und verfügte vor dem Kriege über 17 Geschäftsstellen, die durch Kriegsereig- nisse alle zerstört wurden und von denen bisher vier(Ulm, Heilbronn, Stuttgart und Mannheim) wieder aufgebaut werden konn- ten. Die Mannheimer Filiale besteht seit rund 30 Jahren, wurde in P 4 ausgebombt, zog dann in die Breite Straße(Qu I) und hat jetzt in der Freßgasse ein neues Ge- schäftslokal gefunden. Die Architekten Dr. Hoffmann und Biel haben innenarchitek- tonisch eine sehr glückliche Lösung ausge- arbeitet, die insbesondere durch gute Licht- verhältnisse besticht. Wir gratulieren! Elisabeth Fritz, Feuden- heim, Paulusbergstraße 21, wurde 81 Jahre alt; Johann Schreiner, Neckarau, Rhein- goldstraßge 46, feierte seinen 75. Geburtstag das Fest der silbernen Hochzeit feiern die Fheleute Heinrich und Maria Derstroff, R I, 14, und die Eheleute Gustav Karst und Sybille, geb. Kemp, Fahrlachstraße 11; Rosa Seitz, Neckarau, Fischerstraße 56, wird 75 Jahre alt; seinen 65. Geburtstag feiert Albert Willig, Pflügersgrundstraße 17. Nadir 502 Nadir, arab., astronom. Fuß- Punkt, Gegenpunkt d. Zenit, steht senkrecht unter dem Be- schauer. Nägell, Otto, Schweizer Inter- mist, 18731938, Forschung. üb. das Blutsystem u. Blutkrank- heiten Leukämie). Nähmaschine, Maschine zur mechan. Anfertigung v. Näh- arbeiten, Hilfsapparate zum Säumen, Heften, Stopfen usw. Erste brauchbare seit 1830; Antrieb erfolgt meist durch Tretvorrichtung oder Motor. Nähr.,„-hoden, f. Züchtg. Y. Bakterien vorbereit. keim- Freie Stoffe:„-hefe, aus Brau- Srelen anfallende entbitterte u. getrockn. Hefe;»-Kklistier, Einlauf künstlich. Ernährung; salze, notwendige Mineral- Stokte i. pflanzlich, Kost: Eisen, Phosphor, Magnesium, Kalzi- um, Kalium. u. a.; vrstoffe, lebenswichtige organ. und an- organische Stoffe in d. Nah- Tungsmitt., bes, Etweiß, Fett, Vitamine, usw.; wert, nach Kalorien berechneter Nähr- Sehalt einer best. Menge eines Nahrungsmittels, Maß für den Energiegehalt der Nahrung. Nagalka, russ. Lederpeitsche. Nagasaki, jap. Hafenstadt, ca. 250.000 E, über Abwurf der 3. Atombombe, 8. 8. 1945. Nagetiere, Biber usw. bierbar); Knochenverbindg., bunden. 1 Fingernagel(unte- re Hälfte abgelöst) 2) N.-Wall; b) N. Saum; c) N.-Bett; d) N.-Wurzel; e) Möndchen. keit, Kindlichkeit. — Nagel, metall. oder hölzernes Befestigungsmittel z. Verbin- dung fester Stoffe wie Holz, Leder usw., bestent aus festem Kopf f. Hammerschlag u. spit- genden oft àn Stelle des Ge- zem Schaft;„„ Hornplatte an burtstages gefeiert. ue des Süßwassers. Namens den Endgliedern von Fingern u. Zehen;» bett, Untergrund des Finger- u. Zehen--s; fleck, gelbbrauner Schmetter- Ung mit nagelännlich. weißer Zeichnung in blauschwarzem Fleck auf den Flügeln; fluh, Gesteinsart des Alpenrandes, meist Geröll aus Kalkstein- schutt m. Sandsteinbeimischg. pflanzenfressende, artenreiche Gattung kl. Säuge- tiere mit 2 gebogen. vorderen Schneidezähnen 2. Nagen: Ha- sen, Mäuse, Stachelschweine, Nagoya, jap. Stadt auf Hondo, 1.3 Mill. E, Universität. Nagpur, mittelindische Stadt, 302.000 E, Textilindustr., Univ. Nahe, I. Nebenfluß d. Rheins, v. Hunsrück b. Bingen, 112 Km 18., durchfließt d. romantische 2 Nahetal m. bek. Weinbaugeb. Naht, med. chirurg. Wieder- vereinigung durchtrennter or- 2 ganisch. Teile durch Seiden-, Nylonfäden, Zwirn usw.(nicht resorbierbar) u. Catgut(resor- anatom. unbewegl. Knochen- ränder durch schmale Binde- gewebsplatten miteinand. ver- Nairobi, Hauptstadt u. Wirt- schaftszentrum v.(s.) Kenia, 106.000 E, davon 15% Inder. Naiv, frz., natürlich empfin- dend, harmlos, kindlich; e, 1. Schauspiel Darstellerin jun- ger Mädchen;„-ität, Einfältig- Najaden, gr., Flug- u. Quel- lennymphen;, Muschelfami- Namens., papier, auf Na- men lautendes Wertpapier; tag, kath. Festtag z. Feier d. Namensheiligen; in kath. Ge- Myom 380 Nach. Myriade, Myom., Geschwulst aus Mus- kelgeweben, gutartig. Myopie, Kurzsichtigkeit. sendfache, übertr. unzählig. Myron, athen. Erzgleßer, 5B. harz; als Weihrauch verwend. Myrte, immergrüner Mittel- meerstrauch, ätherische Sle in Blättern, Kranz als Brautschmuck. Welhte; am verbreitetsten die Eleusinisch. od. Orphischen. Mysteriös, geheimnisvoll. Mysterium, Geheimnis, Ge- heimlehre, Geheimdienst, auch Dichtung sakralen od. myst. gr., das Zehntau- Ih. v. Ch.,„Disſcuswerfer“, Inhaàlts. „Athene u. Marsyas“,„Kuh“. Mystifikation, Täuschung. Myrrhe, afrik.-arab. Strauch- Mystik, gr., Streben, durch Versenkung die wahre Er- kenntnis des Ubersinnlichen (Gott und Al) zu erlangen; Huhchristl. Offenbarung Johannis; im MA Blütezeit d. „: Mechtild, Meister Eclcart; weigblühend, Mysien, antike NW-Kkleinaslat. it: Jakob Böhme, An- Landschaft, v. d. thrakischen 5 U. A. 5 Mystern bewohnt. Mythe, gr. Mythos, Götter- Republik schulen, Mysore, Maisur, Gebletsteil der khan, 76.300 km, mit gleich- nam. Hptstdt., 151.000 E, Hoch- Mystagoge, m d. Antike Prie- heime Götterkulte für Einge- sage; mythisch, sagenhaft. Mythologie, Wissenschaft von den Mythen der Völker. Mytilene, Hptstdt. d. griech. Insel Lesbos, 32.000 E, Oliven; Indien, SW v. De- ster, der in die(8.) Mysterlen ölausfuhr. eingeweiht ist. Myxomyzeten,(s.) Schleim- Mysterien, im Altertum ge- Pilze. Myzelium,(s.) Pilze. N N, 14. Buchstabe d. Alphabets, lingen;„- schwein, Pekari, 8. Nord; für nur jeden Sonntag 10 do. röm. Zahlzeichen= 900; Zeichen für Nitrogentum; in Geographie: als netto; Bez. f. Neutrum; Na, chem. Zeichen für Natrium. Nab, Naab, I. Nebenfluß der Donau, Mündung bei Regens- burg, 165 km lang. Nabe, d. durchbohrte Mittel- teil d. Rades 2. Aufschieben auf Welle, Zapfen od. Achse. Nabel, Vertiefung in d. Bauch- mitte mit d. Rest d. Ansatzes d. schnur:» bruch, Vortre- ten der Baucheingeweide dch. den ring, häufig bei Säug- amerik. Wildschwein, Bisam- drüse auf dem Rücken. Nablus, Stadt in Palästina, im N y. Jerusalem, 25.000 E, das Sickem d. alt. bibl. Israel. Nabob, ostind. Fürst, danach Übertr. außergewöhnl. reicher Mann. Nahopolassar, König v. Ba- bylon, 626605 v. Ch., vernich- teste die assyrische Vorherr- schaft u. begr. d. neubabylon. Reich. Nach.„ druck, der eines Druckwerkes ist— wenn nicht Erlaubnis des betr. Verlages vorliegt— gesetzl. untersagt; chem. Stickstoff, 6.) Kleinbuchstabe: Mehr als die Hälfte aller Lose der süddeutschen Klas- senlotterie gewinnt. Versuchen auch SIE IHR GLU CR b. Sit rnmer O 7, U planken- Passage Musisch 575 wusnete testant. Kirchenlied(Luther). Mussorgskil, Tschaikowsky, Um 1600 aus Bemühung. ital. Rimskij-Korssakow; in Nor- gödie: cell; in Dtschld.: Schütz. Ausbildung d. Orche- Ster- u. Kammermusik(Kon- zert, Sonate, Oratorium), An- fang 18. Jh. Vollendg. d. Ora- toriums durch(s.) Händel, der Orgelmusik durch „Zeitalter der Fuge“: Kontra- Generalbaß. Scarlatti, Pergolese(Anfänge d. komisch. Oper). Mitte 18. b. Anfang 19. In.: Mannheimer Schule: Begr. d. mod. Instru- mentalmusik. Wiener Klassik: 8.) Gluck reformiert d. Oper, 8.) Haydn bildet d. endgült. Formen von Symphonie und Mozart berei- chert d. Orchestersprache u. schafft 1. d. Formen der ital. Oper d. klassischen Vorbilder der europ. Musikbühne; Beethoven macht d. Musik z. Künderin per- (8.) Schu- bert begründet d. mod. Lied. Zeitalter d. Roman- til: Neue poetische Auffas- 9 sung d. Musik. In der Oper: (8.) C. M. v. Weber, Marschner; im Lied: Robert Steigerung der punkt, Quartett;(s.) leidenschaftl. sönl. Empfindens; 19. JI. Schumann. Ausdrucksfähigkeit viers(Chopin) u. des Orche- sters(Berlioz). Die große Oper Auber, Vollendung der Romantik doeh. Richard Wag- ner, Daneben komische Oper G.) Lortzing, Walzer(Lanner, Strauß-Vater), Operette(Strauß- Sohn), Entstehung d. Gesang- vereine u. d. Nationaloper: in Italien Spontini, in Frankr.: in Böhmen: Smetana, Dvorak; in Rußld.: in Frankr.: Meyerbeer. Verdi; Gounod. Bizet; Humanisten um d, antike Tra- Entstehung der Oper. Ire ersten Meister: verdi(1607 Orfeo); in Frank- reich: Lully; in England: Pur- Wegen: Grieg. Vollender der abendländ.Symphon,;: Brahms, Monte- Bruckner; des mod. Liedes: Hugo Wolf. 20. JR.: Impres- sionismus: Debussy, Ravel; Helnrich Opernverismo: Mascagni, Le- oneavallo, Puceini; Neuroman- tik: Humperdinck, Pfitzner, Reger(neue Polyphonie),(s.) Rich. Strauß. Atonalismus( Arn. Schönberg) u. Expressionis- mus(Alban Berg). Rückkehr Z. polyphonen Strenge Minde- mith), Neubelebung d. Volks- musik u. d. Volksoper(ERk, Orff u. a.). Musisch, mit Kunstsinn be- gabt. Musiv...,»-gold, Farbe aus Schwefelzinn z. vergolden; wesilber, Zinn-Wismut-Legie- rung, zum Bronzieren verw.; rische Arbeit,(s.) Mosaik. Muskateller, besonders wilir- zige Traubenart, daraus Süß- weine gewonnen. Muskatnuß, Tropenbaum der Molukken, Samen u. Samen- mantel Mus katblute) zu Ge- WITZ. Muskel, durch Zusammenzie- hung u. Erschlaffung die Be- wegung vermittelnd, fleischi- ges Körperorgan; Stcelett-e, aus parallelen, in sich quer gestreiften Fasern(Fibrillen) am Ende d. Sehnen, arbeiten V/iIlkürlich; Eingeweide: und Gef., glatt, arbeiten un- Willkürlich;„-atrophie, schwund, krankhafte Verrin- gerung der masse, verbun- den mit Schwäche; Kater, Schmerzen deh, Uberanstren- gung;»-Krampf, schmerzhafte Zusammenziehung d. n; rheumatismus. bewegungs⸗ hemmende schmerzen. Muskete, frz. mousquet, ver- altetes Luntenschloßgewehr. (8.) Bach. Italien: 68.) Spohr, des Kla- Rossini, Bellini, Thomas, eden Sonntag för nur 71 0 Opf — 4 Nr. W u, der Erd- inaus'“. nheim hr, in trags⸗ „Der vart“, it am r Lo- t dem Ueber ember, Irban, schaft, nver- umen. iche, Vor. neuen ). Die Leben Über ereig- denen t und konn- t seit dombt, ) und s Ge: n Dr. hitek⸗ ausge- Licht- uden· Jahre mein⸗ tstag; n die stroff, t und Rosa Wird feiert er Nr. 223/ Dienstag, 25. September 1951 eee —— Mit den Flügen der Jungtauben im August bis Mitte September geht das Jahr der Reise- faubenzüchter für 1951 zu Ende. Für die Mei- gterschaft der Reisegruppe Mannheim-Feu- denheim und Wallstadt mit zwölf Preisflügen hatten sich insgesamt 69 Züchter mit 1255 Tauben beteiligt. Der Vorjahresmeister Friedrich Rapp, Feudenheim, wurde in den letzten Flügen von dem immer mehr aufkommenden Züch- er Adam Künzler aufgeholt und sogar von der Spitze verdrängt. Der bereits im Vor- jahre durch seine Erfolge bekannt gewordene Anfängerzüchter Albert Reiser brachte auch in diesem Jahre die Uberraschung und be- legte mit 54 Preisen einen beachtlichen zwei- ten Platz, den Altmeister ebenfalls hinter sich lassend, so daß die Rangliste wie folgt aus- sleht: 1. Adam Künzler, Feudenbheim, 56 Preise, 182 Punkte; 2. Albert Reiser, Feuden- heim, 54 Preise, 166 Punkte; 3. Friedrich Rapp, Ius dem Polizeibericht Seltsame Gäste. In einer Wirtschaft in Käfertal bediente ein Besatzungssoldat sich mit Wurst und Getränken selbst. Danach veranlaßte er den Wirt durch Drohungen, ihm das Fahrgeld für eine Taxe zu geben. Die Militärpolizei nahm den merkwürdigen Gast fest.— Nachdem ein amerikanischer Soldat seine Zechschuld bezahlt hatte, griff er in die Kasse. Als die Wirtin dies ver- hindern wollte, riß er ihr die Schürze weg. Zwei Gästen, die mit dem Soldaten in eine Schlägerei gerieten, war es zu verdanken, daß der Diebstahl nicht ausgeführt werden konnte. Die Militärpolizei nahm den Sol- daten fest. „Eingekauft“. Unbekannte Täter drangen in Käfertal mit Gewalt in ein Verkaufs- häuschen ein und räuberten es aus. Mit einer Beute von Süß- und Rauchwaren im Werte von 620 DM konnten die Diebe ent- kommen. Unsportlich. Bei einem Handballspiel in Wallstadt wurde ein Gästespieler vom Schiedsrichter des Feldes verwiesen. An- scheinend aus Verärgerung darüber warf der Hinausgestellte dem Schiedsrichter den Ball mit derartiger Wucht an den Körper, daß er auf dem Spielfeld zusammenbrach und ins Theresien- Krankenhaus gebracht wer- den mußte. Der Eingelieferte hat Prellun- gen in der Nierengegend erlitten. Beim Spiel verletzt. In der Langstraße erhielt ein vierjähriger Junge von einem Spielgefährten einen heftigen Stoß vor die Brust, so daß er in einen Ruinenkeller stürzte und sich eine Kopfverletzung zuzog. Er wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Widerstand um jeden Preis,. Weil er nicht der Besitzer des von ihm benützten Motor- rades War, keine Fahrzeugpapiere besaß und unter Alkoholeinfluß stand. sollte ein 21“ jähriger Arbeiter nach der Polizeiwache ge- bracht werden, wehrte sich aber mit Hän- den und Fügen. Auf der Wache stürzte er iel auf die Polizeibeamten. Im Notarrest ehllug mit seinen Schuhen die Fenster- scheibe ein und riß das Fensterkreuz heraus, Einen Teil des Fensterkreuzes benutzte er, um erneut auf die Polizeibeamten einzu- schlagen. Sein Widerstand konnte erst mit dem Gummiknüppel gebrochen werden. 5 Mannheimer Beisetuubenzüchter ziehen Bilunz Die Preisffüge sind abgeschlossen— im Winter kommen Ausstellungen Feudenheim, 48 Preise, 157 Punkte. Der Be- sitzer der bestgereisten Täubin in dieser Kon- kurrenz ist Friedrich Link, der des bestge- reisten Vogels Georg Wittenmeier. Die Mannheimer Reisegruppen, mit Aus- nahme von Seckenheim und Neckarau, hatten sich in diesem Jahre zusam- mengeschlossen und die Reisevereinigung Mannheim gegründet. In dieser Gruppe konkurrierten sämtliche zusammenge- schlossenen Mannheimer Vereine um die sogenannte RV.- Meisterschaft. 144 Züchter mit 2216 Tauben gaben ihre Meldung für die Meisterschaft. Mit Erfolg behauptete sich in dieser Klasse der vor jährige Meister Fritz Nestlen, Sandhofen. Hier die Rangliste: I. Fritz Nestlen, 53 Preise, 172 Punkte; 2. A. Reiser, 50 Preise, 162 Punkte; 3. Ludwig Kuhn, 46 Preise, 154 Punkte. Für die Meisterschaften des Kreisverban- des war die Beteiligung ebenfalls sehr stark. In dieser Gruppe hatten 271 Züchter 2772 Tauben gemeldet. In dieser Gruppe sind nicht nur sämtliche Mannheimer Reisegruppen, sondern auch die Pfalz und die Vereine des Odenwaldes bis Heidelberg- Mosbach einge- schlossen. Für diese Meisterschaft war der eigentliche Favorit der seit Jahren in Tauben- sport führende Fritz Nestlen. Doch unerwar- tet bildete sich hier gleich von Anfang an eine Dreierspitzengruppe. Meister des Kreis- verbandes wurde: 1. Hermann Möll, Sek- kenheim, 45 Preise, 165 Punkte; 2. Adam Künzler, Feudenheim, 45 Preise, 162 Punkte; 3. Fritz Nestlen, Sandhofen, 45 Preise, 161 Punkte. Mit der Erringung eines Preises in den einzelnen Meisterschaften hat sich die betref- fende Taube die Berechtigung erworben, sich auf den Ausstellungen im kommenden Win- ter zu präsentieren. Aber auch unter diesen Siegern, die wiederum nach Siegerklassen eingeteilt werden, gibt es noch eine Rang- ordnung und stellt den Preisrichter vor keine leichte Aufgabe. Gehaltvolle Hebel-Gedächtnisfeier der Stadt Schwetzingen Schwetzingen. Die wohlgelungene, ge- haltvolle Feier zum 125. Todestag Johann Peter Hebels am Sonntag war mehr als nur Wiederaufnehmen einer schönen Tradition durch die Stadt Schwetzingen. Sie war ein Wiederlebendigwerden des Hebel-Geistes und war besonders für die Alemannen, die aus dem Mannheimer und Heidelberger Raum gekommen waren, so lebendige Er- inmerung an die Heimat, dag den sonst 80 verhaltenen Alemannen starkes Heimatge- fühl und auch Heimweh die Zungen lösten. Denn Hebel ist ihnen ja Verkörperung ihres eigenen Schicksals, fern der engeren Heimat zu leben. So stand die ganze Feier. ausge- sprochen und unaus gesprochen. unter dem Leitwort:„Und us dr Heimet chunnt dr Schy, s muß liebli in der Heimet si, das auch die nicht weniger heimatlieben- den Kurpfälzer anrührte. Dieses Leitwort klang durch die stim- mungsvolle Feier am schlichten, blumenge- schmückten Grab, das nicht vergessen, aber einsam auf der großen Grünfläche des ein- stigen Schwetzinger Friedhofs liegt, es klang durch die Rezitationen Hebelscher Gedichte (Professor Emil Widmer) und durch die schön gewählten Musikvorträge des „Lie- MORGEN Sechs Räume mehr müßten es sein Einigermaßen betroffen vernimmt man, daß die Handelsschule II(für Mädchen) vorerst im ersten und zweiten Jahr nur die halbe Stundenzahl Unterricht erteilen kann, weil die genügende Anzahl Räume nicht vorhanden ist. Jedes Wort über die Bedeu- tung des Berufsschulunterrichts für die Jugend unserer Industrie- und Handels- stadt ist überflüssig. Aber wenn in jeder Woche nur an einem Halbtag, statt an zwei Halbtagen, Unterricht erteilt werden kann, wird im Lauf der Zeit an Schulstunden eine ganze Menge fehlen müssen und das in Aussicht genommene Ziel nicht erreicht werden können. Am Beginn eines Schuljahres, das sowieso nur aus zwei Tertialen besteht, kann man nur bedauern, daß sich dieser Zustand nicht alsbald ändern läßt, weil die Kinder eben doch möglichst gut unterrichtet das praktische Leben bestehen sollten. Die Situation der Handelsschule II wird gerade deshalb so beengt, weil die Kinder in stei- gendem Maße zu dieser Berufsausbildung greifen und weil sie für ganz besonders Wirklichkeitsnahe gehalten wird. Die räumliche Einengung der Schule gestattet nicht die Einrichtung von Fachklassen für Versicherungswesen, Bankwesen, Ver- kehrswesen und für Arzthelferinnen. Das wäre möglich, wenn die 46 Bewohner(24 Erwachsene, 22 Kinder) der oberen sechs Schulràume anderweitig untergebracht wer- den könnten. Dann wäre auch der dringend notwendig gewordene zweite Saal für das Maschinenschreiben gewonnen und eine ausgezeichnete Vorbildung aller Schü- lerinnen im Schreiben gewährleistet. Solange die sechs Räume schufremden Zwecken dienen und der Unterricht auf halben Touren läuft, wird diese lebhaft ge- gewünschte Ausbildung durch Ungunst der Umstände zu einer„halben Sache“ verur- teilt. Können wir uns Halbheiten W 5 W. OB ERFLOCKEN BACH — . 1„„ —„s * n. 2 r 285 72 2 2 e —.——— r 3 5 W Il Wickt jeder, der in der Großstadt lebt, ist dort beheimatet und mancher, der wochentags an der Werkbank steht, freut sich, wenn er zum Wochenende nach Hause fahren kann, in sein verträumtes, kleines Dorf im Odenwald, das eingebettet in Wäldern und Wiesen liegt ein Tal, malerisch zwischen Zeichnung: Willi Schneider Heidelberg hat Deutschlunds zweitbestes Kinopublikum Bericht des Statistischen Amtes über 2. Vierteljahr 1951 Heidelberg. Das Statistische Amt Heidel- berg gab seinen Bericht über das 2. Viertel- jahr 1951 heraus, der in trockenen Zahlen eine Fülle interessanter Einblicke in das Leben unserer Stadt enthält. Einen erfreulichen Anstieg hatte der Fremdenverkehr im 2. Vierteljahr zu ver- zeichnen: In Hotels, Gasthäusern und Frem- denheimen kamen 28 926 Gäste an m Vor- jahr 22755), davon 7198 Ausländer(395%, „Und us dr Heimet chunnt dr Sch). Auch der„Hebeltrunk am Nachmittag,; wobei die Zahlen in den einzelnen Monaten derkranzes“, Schwetzingen, und der Stadt- kapelle, es schwang in der Gedenkrede von Stadtpfarrer Heinzelmann, Mannheim, der ebenfalls in Basel zur Schule gegangen ist und auf gleichen Wegen Hebel erlebte. Er erinnerte daran, daß diese 125-Jahrfeier ge- ne zur gleichen Stunde und am gleichen gleichen Tag vor sich ging wie dereinst Hebels Bestattung. Er sah in Hebels Wesen vor allem den Einfluß Basels, das für jene Südwestecke stets„die“ Stadt war. Im Alter zu einem beschaulichen Lebensabend nach Basel zurückzukehren und schließlich auf der Tüllinger Höhe zur ewigen Ruhe gebettet zu werden, Basel und das Mark- gräfler Land vor Augen, sei Hebels Wunsch gewesen. Aus Heimweh und dem Wissen um die Vergänglichkeit seien Hebels Ge- dichte und Lieder entstanden. Oberinspektor Kahrmann gedachte dann im Namen der Stadt Schwetzingen des un- sterblichen alemannischen Dichters, der durch seinen kurpfälzischen Vater und sein Ruhen in Schwetzingen ein Band zwischen Nord- und Südbaden sei, und legte zum Zeichen der Dankbarkeit und hohen Ver- ehrung Schwetzingens einen großen Kranz weißer Dahlien am Grab nieder. zu dem sich trotz des Regenwetters eine Schar von Hebelfreunden eingefunden hatte, war durchpulst vom gleichen Leitwort. Bür- germeister Dusberger begrüßte die Gäste, gab einen kurzen Rückblick auf die Bezie- hungen Hebels zu Schwetzingen und gelobte. als heilige Verpflichtung Hebels Grab zu pflegen und das Andenken des Dichters wei- terhin zu hegen. Die Festansprache von Stadtpfarrer Lutz. Mannheim, überglänzt von eigener Mark- gräfler Heimaterinnerung, beschwor ge- radezu in anekdotischer Erzählung und fein- kühliger Ausdeutung das lebendige Bild des Menschen und Dichters Hebel, der viele Neigungen und viel Verlangen gehabt habe, aber stets ein Mensch des Gewissens ge- wesen sei, gut Freund mit seinen Unter- ländern, dennoch: voll Heimweh nach dem Markgräflerland. Hauptlehrer Freiburger, Schwetzingen (mit beseelten Gesängen von Brahms, Schu- bert u. a.), das Orchester des Realgymna- siums und das Bläserquartett der Stadt- kapelle schmückten diese Feier stimmungs- voll musikalisch aus. rei mit insgesamt 51964 Uebernachtungen (46 041). In der Jugendherberge Waren es 11051(7103) mit 819(446) Ausländern; hier stiegen die Uebernachtungen von 9000 auf 12 000 im Vierteljahr. Dafür jedoch sanken die Beförderungszahlen fast aller Verkehrs- mittel. Da wir vom Verkehr reden: Die Zunahme der Verkehrsunfälle in diesem Jahre ist be- denklich. Es wurden in der Berichtszeit 2340(1698) Krafträder gezählt, 2485(2039) Personenautos und 1088(979) Lastkraft- wagen. Das aber dürfte kein ausreichender Grund sein, warum sich die Zahl der Ver- kehrsunfälle von 409 auf 518 vermehrte, eine ständig steigende Tendenz haben(April 151, Mai 167, Juni 200). Dabei hat die Zahl der schweren Unfälle von 2 auf 10, die der Unfälle mit tödlichem Ausgang von 1 auf 5 zugenommen. a Wie steht es nun mit den kulturellen Be- langen der Stadt? Die Kinos sind natürlich führend und ihre Besucherzahl ist von 453 136 auf 502 531 gestiegen. Im Theater spielte die Oper 25mal(27mal) und hatte 11997(10 607) Besucher, die Operette 35mal (26mal) vor 12 795(12 882) Besuchern, und das vielgeschmähte Schauspiel kam bei 36 (46) Vorstellungen mit 13 237(15 433) Be- suchern eigentlich demgegenüber nicht 80 schlecht weg, wie es sich in den verschie- densten Verhandlungen nachsagen lassen mußte. Die Stadtbücherei wurde von 36 566 (31 141) Lesern in Anspruch genommen. Noch ein Wort zum Kinobesuch: Jeder Bewohner Heidelbergs geht im Janr durch- schnittlich 17,37mal ins Kino. Er ist laut Städtestatistik der zweitbeste Kinobesucher Deutschlands. Da ihm— nach der Anzahl der hier vorhandenen Kinositze— 32 Plätze je tausend Einwohner zur Verfügung stehen, nützt er die Gelegenheit relativ gut. Ju Radio spielt nichi! NRaDio-HE CR Augu e m Wass er tor m) PeDariert schnell und billig fernsprecher 4 15 38 Nimm LLL. bu fufist Didi wol unu Ein aa 7 I FAHRZEUGE sta- Anlage 0 5 S TEIIEN. ANGEBOTE 1 Sie verdienen gut liche Gewandtheit.. unterstützung, Tagesgeld, Provision. erfahren Sie alles. Erforderlich ist lediglich: Arbeitsfreudigkeit und sprach- wir bieten: Interessante Werbetätigkeit für angesehenen Zeitungs- und Zeitschriften-Verlag. Wirksame Werbe- Kommen sie am Mittwoch, 26. 9., in das Restaurant „Großer Hirsch“, 8 1, 15, zwischen 16 und 17 Uhr, dort LKW-Abdeckplane gebraucht, z u kaufen gesucht. 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Hausfrau viele interèssante Einblicke in nalpolizei in Untersuchungshaft genommen Kochrezept, und das paßt ja in den Rahmen Genüsse Tag für Tag aufs neue zaubern 3 1 ist, 3 8 n N41 9 855 o Sie steht unter dem Verdacht des Kindes. der ersten Internationalen Kochkunstaus- und vor allem auch Wert darauf legen, daß 3 8 JJ ͤ 8 mittelt, die zugleich aber dem Fachmann die modes, iin en Angaben hat sie ein stellung und der mit ihr verbundenen zwei- man sie in den Nationalitäten-Restaurants Möglichkeiten des Vergleiches und der An- neugeborenes. 15 Zeitungspapler ten Bundesfachschau für das Hotel- und verzehrt. Zehn Tage hindurch kämpfen die Bundeswirtschaftsminister Professor Er- regungen schafft, die nötig sind, um die Lei- gewickelt und in den Neckar gelegt. Md Gaststättengewerbe— man nehme also das wackeren Streiter, mit den hohen, weißen hard hat es bei der Eröffnung der Schau aus- stung zu steigern. So gesehen, lächelt nicht Todessturz vom Erntewa ö 2 Herz, und, falls man hat, auch die dazu- Mützen auf dem Kopf, mit Pfannen und gesprochen, wie wichtig Fremdenverkehr und nur Lucull aus den Wolken hernieder, so 5 5 gen 5 gehörige Ehehälfte fest in die Hand, wenn Töpfen, in denen es bruzzelt und schmort, Gaststättengewerbe als Steuerzahler, als werden die netten Mädchen hinter den rei- Sandhausen. Auf der Heimfahrt von der U-. man das Frankfurter Messegelände und da- um die Palme des Sieges. Da gibt es ein Devisenbringer und als Verbraucher sind. zenden Bars zu Vermittlerinnen wertvoller Feldarbeit verunglückte in den Frühen Handv mit Deutschlands genußgreichste Ausstellung richtiges Musterhotel und ein Versuchs- Und er wandte sich zugleich gegen die Ver- Kenntnisse, so findet der kleine Schwips, den Abendstunden des Samstags auf der Schwet. We betritt: das Herz wird man leicht an die restaurant, da gibt es Konditoreien, Tee- schiebung der Maßstäbe, die dazu führte, man sich unweigerlich beim Kosten zulegt, Zirger Straße, Kurz hinter Buchhausen, eine( Uchkei vielen, netten Mädchen, die hinter unzäh- und Kaffeestuben, Bodegas und holländische alles, was schön und gut ist und der Freude eine so sinnfällige Begründung, daß sich ihr 59 jährige Frau tödlich. Sie befand sich zuf besone ligen Bartischen sitzen und mit den ver- Kneipen, westfälische Wirtsstuben und eine dient, als Luxus anzusehen und zu behandeln. auch die hartherzigste Ehehälfte nicht ver- dem mit Rüben beladenen Wagen. Vor Die kührerischen a Zaubertränken locken, die Bierbar. Und das alles nicht nur zum Be- Aus Trümmern hat sich auch dieser Gewerbe- schließen kann. einem entgegen kommenden Lkw. scheuten ausbile Frau aber wird man unweigerlich vor den trachten, sondern zum Verweilen und zum zweig wieder emporgearbeitet, hat den An- 5 l b die Pferde. Die Frau stürzte hinab und war leisten Kunstwerken verlieren, die Chef-Patissiers, Genießen. schluß an das Ausland erreicht, hat es viel- Penn bei aller Freude, bei allem Le en sofort tot. zunde Gardemangers und Chef-Entremetiers zur Das aber ist nur die eine Seite. Sie ver- fach in technischer Beziehung überflügelt und und aller Turbulenz, die kur nderthald Mo⸗ Wi haft hilft der Uhreni. f Freude von Auge und Zunge zur Schau körpert das sichtbare Bemühen um den ist so zu einem Magneten geworden, der den chen in Frankfurts Messehallen 8 Issenscha 11 er renindustris„Imo stellen. Stellen Sie sich vor— in neun rie- Gast. Die andere ist nicht minder inter- Fremdenstrom anzieht. dazu reizt, nach ist,. Bundesfachschau und Kochkunstausstel- Pforzheim. Die Herbsttagung der Deu. u sisen Messehallen zeigen 380 gastronomische essant. Denn zur Gastronomie gehört nicht Deutschland zu kommen und uns kennen- lung sind sehr ernsthafte Dinge und 5 918 schen Gesellschaft für Chronometrie wurde Are Betriebe und 460 Industriefirmen eine Lei- nur dies. Breit ruht das Fremdenverkehrs- zulernen. Die gastronomische Technik mit halten ihren Hintergrund durch 3 dne am Samstag in Pforzheim beendet. Wie in en stungsschau der kultivierten Gastlichkeit. und Gaststättengewerbe auf der Industrie, ihren Großküchenanlagen und all den vielen nationaler und internationaler 5 5 den Referaten betont wurde, verfolgt de dustri. Die letzte und größte Ausstellung dieser Art die ihm die technischen Voraussetzungen anderen Dingen wurde zum begehrten Aus- in deren Verlauf auch der We.„ Gesellschaft keine wirtschaftlichen, sondem schaft 1937 ebenfalls in Frankfurt— war von für seine Leistungen schafft. Vom Möbel bis fuhrartikel, wie auch unsere Genußmittel- Köche wiedererstehen 5 5 5 rein wissenschaftliche Ziele. Ihre Por. halte 518 Ausstellern beschickt. Sie wird also weit zum Glas, vom Garderobenständer bis zur industrie, langsam aber sicher, verlorene seinem Mitslied machen wird. di 8 58 schungsarbeit steht jedoch der gesamten mittel in den Schatten gestellt. Tasse, vom Bett bis zum Ventilator, der den Märkte wieder erobert. Das muß gerade an- der Durchschnittsbürger 3 12 8 0 Fachwirtschaft uneingeschränkt zur Verfü. betrie Aber was sagen Zahlen angesichts der Tabaksqualm vertreibt. Und dann erst, was Sesichts des Schönen und Luxuriösen berück- von dem gezeigten 1 8. 5 gung. Der schweizerische Uhrenfachman ebüss Fulle von Eindrücken, die dem Besucher dem Gast meist verborgen bleibt: das Zau- sichtigt werden, wenn diese Ausstellung nicht der Gang durch 55 1 8 2 nüeen Dr.-Ing. R. Straumann referierte über 05 das Wasser im Munde zusammenlaufen las- berreich der Küchen, die Wunderherde und falsch verstanden werden soll. Das ist letzt- Hallen zu allem Ueberflu 8 di 5 325 Jahre Fortschritt der Uhrentechnm ae sen?! Da sind unsere westeuropäischen Grills, die Eisschränke und Küchenmaschi- lich auch der Grund für die starke Auslands- bereitet, das ist 5 1 8 85 97755 5 85 durch Forschung“, def Direktor der Stern- 5 d. Nachbarn, die Franzosen, Schweizer, Oester- nen. Aber auch das ist nur ein Teil. Er- beteiligung und die vielen Interessenten aus über andere, nicht min 8 7 akle, in erg warte Heidelberg-Königstuhl, Professor Dr. laufen reicher und Holländer, die im Derby der gänzt wird das alles durch jene Dinge, die aller Welt, die neben den Schaulustigen und freulicher Weise hinaushebt. H. Kienle, sprach über„Zeit vom Stand. kagba Köche gemeinsam mit ihren deutschen Kol- in Flasche, Glas und Teller dann auf den den deutschen Einkäufern die Hallen füllen. Kurt A. St. Jentkiewicz punkt der Astronomie“ aus. Voi derun⸗ Es 5146 750 Pirtsc unters 8 8 steche 5 5 erschv 8 g wurde 835 wirtsc . 3 8 9 5 a don di 5 der 5 8 5 Kritik bergis. 5 zugab 2 Handy Unzul' dung; — 8 8. 61 501 Ae Als Vermählte grüßen: 0 All denen, die unserer Ib. Schwester Sonderunge bo gerade 2 2 en KURT BAUR Hilda Eiffler 5 70 bst MAR SO Or BA 6 R 8 HFandarbeitshauptlehrerin 8 8 We geb. Rupp während ihrer Krankheit und bei ihrem Heimgang so viele Zei- zolang Mannheim Ludwigshafen /Rh. chen der Liebe gegeben haben, möchten wir ein herzl. Vergelt's.* lumen N 2, 9 Sternstraße 33 Gott sagen. Insbesondere sei gedankt den Herren Aerzten und I Mächt 25. September 1951 ehrw. Schwestern des Theresien- Krankenhauses für ihre liebe- 9 . volle Betreuung, dem H. H. Stadtpfarrer Wetzel für seine ehren-„NINOfl Ex“ DN 5 9 1 9 1 Allien 3 den Worte am Grabe, ebenso für die der Herren vertreter des Größe 42-48 ie oder j Ministeriums und des Stadtschulamtes, des Lehrer- und Leh- welche rerinnen-Vereins, der Wilh.-Wundt- schule, der vertreterin der 2 Ein Rausch schöner Melodien 1 5 f. 1 Telefon 2 18 86 Mir Kolleginnen und des Elisabethen-Vereins, dem Cäcilien-Verein, 1 1 JE K f f und den Ib. Schulkindern für ihren erhebenden Gesang sowie ex l 0 E. 1 1.184 13,00, 15.00, 8 ZZ bad e 1 allen für ihre kostbaren Blumenspenden und edle Teilnahme. 17.00, 19.00, 5 schaff. Plötzlich und unerwartet verschied heute mein lieber Mannheim, Preilburg l. Br., den 24. September 1931 24.— Willi Fritsch, Lilian Harvey, Paul Hörbiger 5 Mann, unser liebe vieg 8 1 5. r Vater, Schwiegervater und Bruder, Geschw. Eiffler Elegante Schleiflack Garderobe und 8— Herr.—————— Keramik-Wachbecken mit Zubehör BIis Donnerstag verlängert! neigen billig abzugeben. Telefon 4 40 27. 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September 1951 Boren Fr. been ür ae 1 5 Mord 8. 5 18 au e i opfernde ärztliche Betreuung, 2 22 8 Erledrich-Heene- straße 9 Schwester Marie und Johanna Kleiderschränke Kinderwagen, gut erh., abzugeben. 1 1 5 für die liebevolle Pflege sowie 5 irke eudennelm, Eberbacher Straße 40. Hände hoch, Herr Hommissar 8 8 das merke, das ist meine Stärke In tieter realer; Herrn Pfr. Gscheidlen für die Beg i: 10.00, 11.45 und 22.00 Uhr 3 8 wohltuenden Trostes worte. 115. 120.— 125. 130. 140. 150, 165. 6 f fal faule 8 clan 3 5 rau Frieda Klein 220.— 240, 249, 265,— 285, 315, 355, 5 7 7 5 3 8 Manner Wenge 2. Sept. 1601 220, 480. Schatz Felle nechlleferb. Weldler- Aud lustaddateuremichtung Nur noch bis einschließlich Donnerstag! 2. Frau Erika Kirchgässner, geb. Klein. 85 8 Streit, B 6, 3, Tel. 3 19 30(k. Lad) umständehalber billig abzugeben. 8 5 Frau Hilde Rostalski, geb. Klein August Heimer und Angeh.„55 Ludwigshafen Telefon 6 32 44. 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September 1981 Teleſon 40834 1 7 5 NI à grohe 2 um 14.00 Uhr, auf dem Friedhof Neckarau statt.: 2„Einmaliger Unkostenbeitrag 0.50 DD! 15 Ein Großerfolg wie noch nie! 8 1 S EHKANMNIMAcHUN GE N„„ 7 7 8 1 Farbfilm* Nach schwerem Leiden verschied meine liebe Frau, unsere Arbeitsvergebung: Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbfl.„ 2 2 5 gute Mutter, Großmutter und Schwiegermutter, Frau vergibt die Schreinerarbeiten(Fußböden) für 256 Pendler wohnungen 8 Die Scharlachroten Reiter 8 7 .— Angebotsvordrucke können in unserer Ge- ö Am Megplatz 9 2 Schaktsstelle, Max-Joseph-Str. 1, Zimmer Nr. 308, abgeholt werden. 2 1 Wildnis. Sop hie Heiler Mannheim, 24. Sept. 1951. Gemeinnütz. Baugesellschaft Mannheim mbH. 1 Telefon 8 11 86 i ß,, 5 5 8 Win Alle Kinder bis zum 6. Lebensjahr, die noch p 2. 7 ein wahrhaft großer Film! 8 im Alter von 70 Jahren. nicht erstmalig gegen Pocken geimpft wurden und auch keine beson- Freßgasse 1 5 Ihr. . dere Einladung erhalten haben, sind wie folgt z. 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O 7, 12 Kleiderpflege Seh mitt, L Il, 19. ohnend Krit Omm Kindes. sie en papier gt. 1 von der Frühen 1 Schwet⸗ en eine ich auf n. Vor qcheuten nd war dustiie ö Deut- Wurde Wie in igt de sondem For- samten Vertü- chmann ö über 0 techn Stern. Sor Dr. derung sein? irtschaftspolitische 4 MORGEN r. 223/ Dienstag, 28. September 1951 INDUSTRIE nister- Reden Mögliches leisten Unmögliches fordern Mag und Töpfermeister R. Uhlemeyer als Sprecher der„dritten Kraft“ und Präsident Zentralverbandes des Deutschen Hand- 1 perkes hat in seiner sonntäglichen Festrede im Ufa-Palast, Mannheim, die Forderungen des andwerks aufgestellt. Weil neuartig und bisher in der Oeffent- lehkelt nicht ventiliert ist folgende Forderung besonders beachtlich: Die öffentliche Hand möge zur Lehrlings- usbildung einen Zuschuß von 5,4 Mill. DM sten. Die Begründung: Das Handwerk des undesgebietes bilde jährlich 540 000 Lehrlinge zus, Dafür sei dem Handwerk bisher nur ein „Aimosen“ von 300 00% PN gewährt worden. Zur gewichtigen Begründung des Begehrens Atührte Uhlemeyer aus, daß die vom Handwerk ausgebildeten Kräfte zu nicht unbetbrächtlichen feilen in die Industrie abwanderten. Die In- dustrie habe also für diesen Teil ihrer Beleg- schaft keine Ausbildungskosten zu tragen, er- halte jedoch auf der anderen Seite aus Staats- itteln zur Errichtung, Erhaltung und zum trieb von Lehrwerkstätten bedeutende Zu- zehüsse. AInwesender Ministerredner pries das Handwerk mit beredten Worten als einzigen Schatz, den das Land habe. Warnte jedoch da- vor, die Staatskasse mib Forderungen zu über- laufen bei gleichzeitiger Wehklage über Un- ſragbarkeit der Steuersätze. Soll das eine Antwort auf Uhlemeyers For- Es ist vielleicht erforderlich, zwischen Wirtschaftspolitik und Propagandareden zu unterscheiden. Minister Veits kluge, be- stechende, mitunter launige Ausführungen erschweren diese Grenzziehung. Manchmal wurde klar, war es durchsichtig genug, Was Kritik und was bloße propagandarhetorik ist. Z. B. Bei der Erwähnung es sei zu wenig von deutscher Seite aus für die Finanzierung der Grundstoffindustrie geschehen. Dieser f Kritik ist entgegenzuhalten, daß der württem- bergisch- badische Wirtschaftsminister selbst zugab— allerdings mit Blickrichtung auf das Handwerx— in wirtschaftlicher Förderung Unzulängliches geleistet zu haben. Begrün- dung; Mehr zu tun sei unmöglich gewesen. 155 Aehnlich, wenn auch mit schlimmeren, jetzt gerade zu Tage tretenden Nachwirkungen, rhält es sich doch mit der Grundstoff- dustrie. 5 Wer hätte wann, wen finanzieren sollen, lange Eigentümer Produktionsziel und Vo- umen noch Beratungsgegenstände alliierter Mächte waren, solange niemand— selbst die Alliierten nicht— sagen konnte, ob dieses oder jenes Werk weiterbestehen würde und in pelcher Größe? Minister Veit hat hier etwas übersehen. eutschen bezichtigten sich selbst der Unfähig- eit, wirtschaftspolitisch aktiv zu sein. Noch eine 88 Sandhausen Astoria Walldorf IV Altlußheim Fhönie Mannheim Oftersheim 88 Dielheim Tortuna Heddesheim KkVinntracht Plankstadt 8 3 eigen Füchse Coca-Cola? 5 Bundesernährungsminister Prof. Dr. Wilhelm as eröffnete die Deutsche Brauerelausstellung 1951 mit einer Ansprache, in der er sagte:„Wir utsche haben im deutschen Bier eine so her- orragende Möglichkeit, unseren Durst nach des dages Arbeit zu stillen, daß wir es von der Hand 808 remden Einflüsterungen Gehör zu u Dich um, der Fuchs geht um. aube, ich habe deutlich genug gesprochen“. UND HANDEL weitere Folge zieht solches Uebersehen nach sich. Die Alliierten klopfen sich selbstzu- frieden auf die Schulter und sagen:„Ja, wenn die Deutschen alles versieben“ F. O. Weber Kohlenförderung ansteigend Gesamt- davon Förderung Sonntags- 1 5 495 1 25¹ 75 000 5 148 9 614 Werbung, Miete und Pacht bei Investitionshilfe abziehbar? Der Entwurf des Gesetzes über eine In- vestitionshilfe der deutschen gewerblichen Wirtschaft wird zur Zeit im Wirtschaftspoli- tischen Ausschuß des Bundestages beraten. Ein wesentlicher Teil der Beratungen hat sich auf 8 6(Bemessungsgrundlage) des Ent- Wurfes erstreckt. Es wurde eingehend die Berücksichtigung der Werbekosten(Reklame) und der Mieten und Pachten erörtert. Der Ausschuß beschloß, 70 Prozent der für die Zeit vom 1. Juli 1950 bis 30. Juni 1951 gezahlten— mit Anpreisung von Waren und Leistungen zusammenhängenden Kosten abzugsfähig zu erklären. Weiter soll der Gesamtbetrag der Mieten und Pachten abzieh- bar sein. Zum Ausgleich für den letzteren Ab- zug hat im Interesse der Eigentümer der Aus- arbeitstägl. Durch- schnitt 1 379 513 379 011 371 942 370 941 369 310 376 288 schuß ferner beschlossen, die Grundsteuer ab- zugsfähig zu machen. Es entsteht für den Aus- schuß nunmehr die Frage der Erhöhung des Bemessumgssatzes über fünf Prozent hinaus. Dr. Frantze und Dr. Gast vom Deutschen Industrie- und Handelstag vertraten als Sach- verständige des Ausschusses nachdrücklich den Standpunkt, an der Bemessungsgrundlage nichts zu ändern, d. h. also Werbekosten, Mie- ten, Pachten und Grundsteuer nicht als abzugs- fähig einzusetzen. Sperrung der Tbe-Hilfe? oder 1 kg Zucker D 1,40 DM Nachdem der Bundesrat in der vergangenen Woche einen Zuckerpreis von 1,32 DM je kg statt des von der Regierung vorgeschlagenen Preises von 1,40 DM beschloß, wurden bei der Beratung des Nachtragshaushaltes vom Bun- desrat für Zuckersubventionen 30 Millionen DM bewilligt, ohne daß hierfür im außerordent- lichen Haushalt eine echte Deckung vorhan- den ist. Wie in diesem Zusammenhang aus dem Bundesfinanzministerium unserem Bonner Ver- treter erklärt wird, sehe sich der Bundes- finanzminister— heißt es bezüglich der Ab- gabe der Länder an den Bund,—, falls man in der Frage der Einkommen- und Körperschafts- steuer zu keiner Einigung kommen sollte, ge- zwungen, weitere Sperrungen vorzunehmen und, falls diese Zuckerpreissubventionen nötig werden, die für die Tuberkulose-Bekämpfung zur Verfügung gestellten 30 Millionen DM zu Gunsten der Zuckersubventionierung zu sper- ren. Es bliebe dann der westdeutschen Bevöl- kerung überlassen, zu entscheiden, ob sie nicht lieber eine geringe weitere Erhöhung des Zuckerpreises in Kauf nehmen, oder ob sie auf die Mittel zur Tuberkulosebekämpfung verzichten will, .. IM TELEGRAMM STIL Unklarheit bei Textilumsätzen Die Umsätze des Textileinzelhandels betrugen im ersten Halbjahr 1951 7,6 Mrd. DM gegenüber Fünf, Mrd. DM im ersten Halbjahr 1950. Trotzdem klage der Textileinzelhandel über spürbaren Rück- gang. Grund: Die zwischenzeitlichen Preiserhöhun- gen müssen einkalkuliert werden. „Rote Zone“ hilft sich selbst. Die in Koblenz versammelten Schreinermeister von Rheinland, Rheinhessen beschlossen, zur Be- hebung des Auftragsmangels die Gründung einer Landeslieferungsgenossenschaft, die sich bei der Vergebung behördlicher und besatzungsamtlicher Aufträge einschalten soll. Ursache: Den Notstands- gebieten, besonders der, roten Zone“, soll geholfen werden. Zweite und auch dritte Fliege mit dem- selben Schlag: Preisgestaltung ordnen und Quali- tätsarbeit wieder Geltung verschaffen. Zusätzlich eine Viertelmillion Tonnen Stahl! ab 1. Quartal 1952 will— in Erfüllung einer vom Amt für Mobilisierung der Verteidigung auf- gestellten Forderung— die amerikanische Stahl- industrie produzieren.„Tron Age“, die Fachzeit- schrift der Us- Metallindustrie, hat jedoch Be- denken: 1. ob es nicht zu Produktionsausfällen infolge von Streik kommt, 2. Ob die Stahlindustrie die Möglichkeit erhält, ihre Produktion planmäßig auszubauen, 8. Ob nicht Rohstoffschwierigkeiten z. B. Schrott- mangel, zu Produktionseinschränkung führen würden. 8 Nickel sparen und Nickel suchen beabsichtigt die französische Regierung. Industrie- minister bereitet Verschärfung bereits bestehender Bewirtschaftungskontrollen an. Nickel soll nur lebenswichtigen Industrien zugeteilt werden. Eine Gruppe französischer Bergfachleute reist nach Neukaledonien Grund: Steigerung der Nickel- erzeugung ist nötig. Zwischenstaatliches Obstgeschäft geregelt Der dritte Nationalkongreß der Früchte- Gemüsehändler Frankreichs in Straßburg legte die Geschäftsbedingungen für den Verkehr zwischen dem westdeutschen und französischen Großhandel und fest. Zu der Unterzeichnung des Abkommens hat- — ear Ein Blick über die Tabellen 2. Amateurliga, Gruppe 1 8d Kirchheim Is Plankstadt d d ASV Eppelheim Olympia Neulußheim ** e e% es d%% een en en= n n en en n en α * e d S 22e Amateurliga, Gruppe . 2 e en en D S f D TSV Handschuhsheim I Mannheim en en en m u e e — dd D e h.. 5 9 d 0 e b en 1 Sportfr. Dossenheim Union Heidelberg A-Klasse S d Se * es n e d== + SKA D 2 Seen agen . 8. * 2 2 2 0 — 82 * SAE 0 * Brühl Vis Kurpfalz Polizei SV SV Rohrhof Mannheim sd Rheinau Reilingen TSV 46 Mannheim Das beim Stand von 1:0 abgebrochene Spiel 2 * N D de d d de g g e D 0 — 22„ D 8— 25„e nh ee s be bs e c n* * e n 2882 es e d. r eee d — 0 Aohrhof—Brünl ist in der Tabelle nicht gewertet. 8 A-Klasse Nord 5 Ladenburg Schriesheim 1 Leutershausen % Ladenburg Viktoria Neckarhausen N Seckenheim 18 Viernheim S veudenheim(a. K.) S Schönau 5 Fortuna Edingen 222 3 2 8 88 S en en do g en= San es nes **% Ss S8 * 0 e S h Jufballotrategie vurde æu einem ten sich Vertreter des deutschen Obstgroßhandels eingefunden. Verschiedene Fragen sind durch diese Veerinbarung geregelt, z. B. Gewichtskontrolle, Lie- ferverzug, Versandart und Qualitätsbestimmun- gen. Ferner wurde ein Schiedsverfahren festgelegt, das bei Reklamationen angewendet werden soll. Getreidebörsen Offizielle Notierungen zur Mannheimer Produkten- börse vom 24. September. Inlandsweizen 43,25 bis 46,78, ab Verladestation, Inlandsroggen 40,5041, 50, ab Verladestation, Brau- gerste je nach Gualität und Herkunft 46,.50—47,50, ab Verladestation, Inlandshafer je nach Qualität und Herkunft 41.00, ab Verladestation, Futterhafer 39, Weizenmehl Type 630 O. S. 64,20, Type 1050 A. S. 58,70, Brotmehl Type 1600 O. S. 54,10, Roggen- mehl Type 1370 o. S. 52,35 franko Empfangsstation, Weizenkleie mit Papiersack 286,50—27, 00, Roggen- kleie 25, Weizenbollmehl 29,0029, 50 a Mühle, Trockenschnitzel lose 14,5015, 00 ab süddt. Fabrik, Blertreber o. S. 21,50 Par. Mannheim. Malzkeime o. S. je nach Qualität 20,00 20,50, Parität Mann- heim, Rapsschrot o. S. 23,00 ab Fabrikstat., Soya- schrot 42% Protein und Fett 41,00 ab Fabrikstat., Kartoffeln per 30 kg 3,00—5,50, Kokosschrot 29,00 bis 39,00 ab Fabrikstat., Palmkernschrot 29,00 ab Fabrikstat. Frankfurter Effektenbörse vom 24, September Die neue Woche begann mit einer hausseartigen Aufwärtsbewegung am Montanmarkt. Unter Füh- rung von Gutehoffnung, die 6¼% über Vor- wochenschluß mit 123½ einsetzten und im Verlauf bis 120 bezahlt wurden, lagen die übrigen Berg- bauwerte 1% bis 4% gebessert. Kali-, Elektrizitäts- und Maschinenaktien zumeist weiter um% bis 1½9 ansteigend, dagegen Chemie- und Versor- gungsaktien im allgemeinen gehalten. Lediglich Degussa nochmals um 14% und Mainkraft um 1½% erhöht Auf süddeutsche Nachfrage hin konnten Daimler erst 3½% höher zu 60 umgesetzt werden, BMW auf 37½/ erhöht. Am Markt für Ver- Kkehrsaktien gewannen Ad für Verkehr mit 44 wei- tere 3% und Norddeutscher Lloyd mit 45 nochmals 5%, Großbanken pisfler vernachlässigt und etwa r 0 Bumerang“ Die Meinungen der österreichischen Presse zum Wiener Länderspiel Sämtliche Wiener Montagmorgen-Zeitungen beschäftigen sich in großer Aufmachung mit dem sensationellen Sieg der deutschen Fuß- ballmannschaft. „Die„Welt am Montag“ schreibt:„Die Deutschen waren ein Gegner, dessen Spiel- weise unserer Mannschaft wohl am allerwenig- sten lag. Man wurde den Verdacht nicht recht los, daß die Fußballstrategie in dem gestrigen Länderkampf zu weit getrieben und so zu einem Bumerang wurde. Dabei war nämlich übersehen worden, daß die Deutschen um eine gute Klasse schneller waren als unsere Elf. Dadurch war es ihnen möglich, alle unsere Aktionen schon in ihren Entwicklungsphasen zu unterbinden. Erst zehn Minuten vor Schluß, als die Niederlage beinahe schon besiegelt war, wandten sich die Oesterreicher vom fruchtlosen Scheiberlspiel ab, drangen mit wei- ten Steilpässen immer wieder erfolgreich in den Strafraum vor und arbeiteten so eine drückende Feldüberlegenheit heraus.. die deutsche Elf hielt genau das, was Wir von ihr erwartet hatten. Sie glänzte durch die athletischen Fähigkeiten jedes einzelnen Man- nes, War in prächtiger Kondition, zeigte neunzig Minuten lang bemerkenswerte Energie und spielte hart, ohne aber jemals die Grenze des Erlaubten zu überschreiten. Frappant War die Schnelligkeit der Elf. Die Hauptvorzüge der deutschen Elf waren neben ihrer Schnelligkeit ein sehenswerter kämpferischer Wille, ihre Härte, ihre Entschlossenheit und ihre lobens- werte Fiarneß.“ l Der„Wiener Montag“ ist der Ansicht, dag der Sieg der Deutschen vor allem durch ihre klügere Taktik errungen wurde und schreibt:„So seltsam es auch klingen mag, aber Deutschlands Fußballer hatten diesen Länderkampf schon vor dem Spiel gewonnen. Sie wiegten uns in Sicherheit und spielten die Rolle eines bescheidenen Außenseiters wirklich glaubhaft. In ihrem Muskelgepäck hatten sie die weitaus bessere Kondition und in den Köpfen die klügere Taktik mitgebracht. Ihr dürft den Oesterreichern einfach keine Zeit dazu lassen, ihr Spiel zu spielen. Jeder einzelne muß bereits bei der Ballannahme ge- stört werden. Also sprach Sepp Herberger und — zur Hast gezwungen— kamen dann die Wiener Ballkünstler tatsächlich nicht dazu, ihre besten Tricks zu demonstrieren. Aus den Jägern wurden Gejagte, die einen erbitterten, aber vergeblichen Kampf mit ihren Schatten ausfochten. Die Ueberlegenheit der Gäste in der Kondi- tion war verblüffend. Im Kopfspiel könnte jeder einzelne von der deutschen Mannschaft unseren Spielern Lektionen geben. Der schnelle Start der deutschen Elf war ihr halber Sieg. Zu all dem kämpfte sie überaus fair und das überraschte in Wien besonders.“ Die englische Presse ⁊uf Europameisterschafi Gardner spielte eine ziemlich traurige Rolle/ Ten Hoffs Schläge ohne Kraft Die britischen Sportredakteure, die in Ber- lin dem Kampf um die Europameisterschaft im Schwergewicht zwischen dem britischen Europameister Jack Gardner und Hein ten Hoff beiwohnten, sind alle der Meinung, daß Gard- ner eine ziemlich traurige Rolle spielte. Aller- dings schreiben sie auch nicht sehr begeistert über die Leistung ten Hoffs. 5 Clifford Webb schreibt im„Daily Herald“, Gardner habe„wie ein richtiger Neuling ge- boxt, Selten hat man einer traurigeren Lei- stung beigewohnt. Wir saßen eine Stunde lang, um einer der deprimierendsten Boxvorstellun- gen beizuwohnen. Der Deutsche hatte einen 80 großen Punktvorsprung. daß es nach der neun- ten Runde kaum mehr auf Punkte ankam.“ Im„Daily Expreß“ schreibt Peter Wilson: „So leid es mir tut, das schreiben zu müssen, ich habe noch niemals erlebt, daß ein euro- pälscher Meister eine solche ungeschickte, täppische, novizenartige und vollkommen un- wirksame Vorstellung gab, wie Gardner. Kei- ner der beiden Boxer konnte ein Loch in ein Omnibusbillet schlagen. Der Deutsche zeigte aber wenigstens einige der Bewegungen, die Wir früher boxen oder die edle Kunst der Selbstverteidigung nannten.“ In der„Daily Mail“ meint Geoffrey Si m p- son:„Es bestand von Anfang an wenig Aus- sicht, daß er(Gardner) gewinnen würde. Er war eigentlich nicht so sehr deklassiert als vielmehr durch die ungeheure Reichweite des deutschen Meisters gehemmt. Der britische Pitelhalter sah sich einem Problem gegen- über, das er nicht zu meistern verstand. Gard- ner kämpfte mit solcher Langsamkeit und un- geschicklich gegen einen durchaus nicht außer- gewöhnlichen Gegner, daß alle britischen Be- obachter nur groge Enttäuschung empfinden konnten.“ Gerald Walter schreibt im„News Chro- nicle“, die Zuschauer hätten mit ęroßer Freude dem Sieger zugejubelt.„Aber selbst der engstirnigste Anhänger ten FHoffs unter den Berlinern konnte nicht behaupten, daß einer der beiden Männer eine große Leistung aufweisen konnte. Gardner war tatsächlich 80 70 Millionen DM überflüssiger Aufwand Am 20. Juni 1951 notierte in New Vork ku- panischer Rohzucker fob Kuba je american Pound(= 543,6 Gramm) 8,08 Dollärcent. Vor wenigen Wochen sank die Notierung auf 5,70 Dollarcent und beträgt per 21. September 5,08 Dollarcent. Die deutsche Volkswirtschaft hätte bei einem annähernden Gesamtaufwand von 150 Millionen DM Subventionen für die tSabilisierung des Zuckerpreises rund die Hälfte= 65 bis 75 Mil- lionen DM ersparen können. Voraussetzung wäre allerdings gewesen, Sichtgeschäfte früh- zeitig genug abzuschließen. Am Rande bemerkt, auch Devisen hätten eingespart werden können. Auslandszucker bil- lig einzukaufen lautet daher die gegenwärtige Parole der Zucker wirtschaft. Die Deutsche Bauernkorrespondenz fordert deswegen für den diesjährigen Importbedarf rechtzeitige Be- reitstellung von 45-50 Millionen Dollar für die Einfuhr von mindestens 400 000 to Rohzucker. Nach den Berechnungen der Marktforschungs- stelle betrage der„echte Zuckerbedarf“ der Bundesrepublik im Wirtschaftsjahr 1951/52 we- nigstens 1,6 Millionen Tonnen, davon könnten 915 000 bis 950 000 Tormen Zucker aus eigener Ernte gedeckt werden, während 650 000 Tonnen zu importieren wären. Hiervon könnten bis zu 250 000 Tonnen auf Grund von Handelsvertrà- gen aus europäischen Ländern hereingeholt werden, weitere 44 000 Tonnen Rohzucker gleich 40 000 Tonnen Weißzucker würden aus dem süd- und mittelamerikanischen Raum im Rahmen von Handelsverträgen gekauft werden können. Für die restlichen 400 000 Tonnen Roh- zucker(360 000 Tonnen Weißzucker) müßten möglichst günstige und devisensparende Kauf- termine vereinbart werden. 25 Der Zuckerverbrauch der Bundesrepublik einschließlich Westberlin für das Wirtschafts- jahr 1950/51(1. Oktober 1950 bis 30. September 1951) betrug rund 1,5 Millionen Tonnen. Diese Menge deckte jedoch nach Ansicht des Deut- schen Bauernverbandes den„Mindestbedarf der Bevölkerung nur unzureichend“ und habe nicht die Anlage„notwendiger Pufferbestände“, die kür eine reibungslose Versorgung unerläßlich seien, gestattet. 8 Die Vorsicht des Zentralbankrates, der von seiner bisherigen— krediteinschrän- kenden— Linie nicht abgehen will, stößt be- kanntlich auf Proteste und Kritik. Insbesonders die Bekleidungsindustrie meint: Gegenwärtige Konjunkturlage begründe Milderung der Kre- ditrestriktionen, weil dem Zweck der Kredit- einschränkungen— Verhinderung des Preis- auftriebes und Beseitigung ungünstiger Ent- wicklung der Devisenlage— bereits entgegen- gewirkt sei. Der Zentralbankrat ist vorsichtig. Vielleicht denken die maßgebenden Stellen daran, daß die Möglichkeit eines neuen Preis- aUftriebes noch nicht völlig beseitigt sei. Spezialberater MecCloys Professor BO vie Wie aus Kreisen der amerikanischen Hohen Kommission in Bonn verlautet, wird Professor Bovie als Spezialberater des amerikanischen Hohen Kommissars MecCloy seine Arbeit in Deutschland wieder aufnehmen. Bovie, der zu der Morgenthau-Gruppe gezählt wird, Rar be- kanntlich Leiter des Dekartellisierungsreferates der amerikanischen Militärregierung und der Hohen Kommission. Als solcher erwies er sich als stärkster Verfechter der Theorie des abso- luten Kartellverbotes, dem vor allem die Ver- nichtung der DKV sehr am Herzen lag. Der unverändert taxiert. 8 1 letzige Leiter der Abteilung für Entflechtungs- „Tätigkeit Seite 7 und Kartellfragen, Mr. Debevoice, soll jedoch von diesem Posten nicht abgelöst werden. Politische Kreise in Bonn sind der Auffas- sung, daß die künftige Stellung von Professor Bovie einen noch weitgehenderen politischen Druck ausüben wird, als er schon durch seine als Leiter der Dekartellisierungs- abteilung hatte. Höchstpreise in USA verscheuchen kanadische Lieferanten Nach Aussagen amerikanischer Importeure haben sich die kanadischen Blei- und Zink- produkten vom US-Markt zurückgezogen. Neue Angebote seien kaum zu erwarten, so lange die UsS-Höchstpreise für diese beiden NE-Metalle nicht erhöht würden. Dieser Entschluß der kanadischen Produzenten, die bisher monatlich 4 000 bis 5 000 Tonnen Blei und Zink nach den USA verkauft hätten, sei auf die vier bis fünf Cenis betragende Differenz zwischen den US- Höchstpreise und den Weltmarktpreisen zurück- zuführen. Infolge des Ausfalles der kanadischen Lieferungen werde das ohnehin schon be- stehende Deflzit in der amerikanischen Blei- und Zinkversorgung noch ernster werden. 5 Kanada gehört zu den größten Blei- un Zink- Produzenten der Welt. Die gegenwärtige Bleierzeugung liegt bei annähernd 30 000 Ton- ö nen monatlich und die Zinkerzeugung bei rund 16 000 Tonnen im Monat. Eisenlenkung nimmt konkrete Formen an Der wirtschaftspolitische Ausschuß des Bun- desrates soll sich am 27. September mit der Eisenlenkungsverordnung II/51 beschäftigen. Anschließend soll das Plenum des Bundesrates diese Verordnung behandeln, die am 1. Oktober bereits in Kraft treten soll und bis zum 30. Juni 1952 möglich sein wird. 5 Die Verordnung sieht in 8 1 vor, daß die Bundesstelle für den Warenverkehr Herstel- lungsgebote erlassen kann, soweit es zur Durchführung eines vom Bundes wirtschafts- minister oder von der Bundesstelle für ver- bindlich erklärten Herstellungsprogrammes für Erzeugnisse erforderlich ist, die in einer Mate- rialliste aufgeführt sind. Diese Materialliste soll folgende Erzeugnisse umfassen: Roheisen, verzinkte und verbleite Halbzeug, Eisenbahn- Oberbau- material, Formstahl, warmgewalzten Stab- stahl, Wwarmgewalzten Band- stahl, Grob-, Mittel- und Feinbleche, 1 Herstellungsgebote dürften nach dieser Ver- ordnung nur für solche Erzeugnisse erlassen werden, die zu dem Produktionsprogramm des Herstellers gehören und deren Herstellung ihm wirtschaftlich zumutbar ist. 5 Von Bedeutung ist auch der 8 4 der Verord- nung, wonach Hersteller auf Aufträge eines Abnehmers, die nach Inkrafttreten der Ver- ordnung Erzeugnisse der Materialliste nur liefern dürfen, wenn die Aufträge dieses Ab- nehmers in diesen Erzeugnissen einen be- stimmten vom Hundertsatz seiner Bezüge in einem vom Bundeswirtschaftsminister be- stimmten Vergleichszeitraum nicht übersteigen. Dies gilt nicht für Aufträge, die nach den Be- stimmungen über die Rohstofflieferungen zur Herstellung von Ausfuhrwaren gebilligt sind. Nach 8 5 des Entwurfes kann die Bundes- stelle zur Behebung von Notlagen und zur Sicherstellung der Ausführung von Ausfuhr- aufträgen die Lieferung von Erzeugnissen der Materialliste an Betriebe der eisenverbraucheg- den Wirtschaft oder des Eisenhandels vof- schreiben... 8 Bleche, Weißbleche u. Weigband, warmgewalzten Walz- draht, Stahlrohre, sowie 3 Band- und Stabstahl, Stahldraht und Ferro- Legierungen. i schlecht, daß auch ten Hoff sich einen Teil der Kritik an dem langweiligen farblosen Kampfe gefallen lassen muß, in dem es kein versöhnendes. gab.“ 2 Im„Daily Telegraph“ betont Lainson Wood, daß Gardner„langsam und teil- nahmslos“ kämpfte.„Daher kann sich auch der Deutsche nicht besonders viel darauf ein- bilden, daß es ihm gelang, durch 15 Runden eines Meisterschaftskampfes gerade noch 80 durchzukommen, wobei er selbst am Schluß beinahe fertig war.“ „Gardner hat den schlechtesten Kampf in seiner Karriere gelieferté, meint Tom Phi- 1ips im„Daily Mirror“. In dieser Form rutscht er bald wieder dorthin zurück, wo 5 einmal angefangen hat, unter die Neulinge in der Schwergewichtsklasse. Und ben Hoff War auch nichb viel besser. Ten Hoff konnte an- scheinend niemals Kraft hinter seine Schläg setzen. Seine Linke war eine lange herum wischende Puderquaste und seine Rechte, wenn auch ziemlich genau, nicht mehr als ein sanfter Stoß“. fockenheim tühet in der fandball Besirbob'laste Die Spitze blieb trotz der Niederlage von Hockenheim beisammen Im einzigen Mannheimer Bezirksklassen- spiel sorgte die 86 Mannheim für die Ueber- raschung durch einen Sieg über den TV Schries- heim und kam damit zu den ersten beiden Punkten. Am wenigsten erwartet wurde jedoch die Niederlage des HSV Hockenheim in Alt- lußheim, wodurch nunmehr vier Vereine punktgleich an der Spitze liegen. SG Mannheim— TV Schriesheim 9:4(3:2) Zu Beginn leistete Schriesheim zwar star- ken Widerstand, mußte aber, beim Wechsel nach einem 1:1 und 2:2 der 80 eine knappe Führung überlassen. Dann brach das Unheil über die Gäste herein, denn mit fünf Toren verschaffte sich die Mannheimer Elf einen nicht mehr einzuholenden Vorsprung. Er- kreulich war bei der Sd die ausgeglichene Mannschaftsleistung. Die Elf hatte keinen schwachen Punkt. TV Altlußheim— HSV Hockenheim 10:7(3:2) Das Spiel hatte mit dem Besuch von über 700 Zuschauern eine sehr gute Resonnanz ge- kunden und stand auf durchaus gutem Niveau. Die Altlußheimer Deckung machte durch ihr konsequentes Spiel dem an sich gefährlichen Hockenheimer Sturm das Leben sauer, so daß es nur zu einem knappen FHalbzeitergebnis kam. Nach dem Wechsel ging Hockenheim so- gar mit 4:3 in Führung, aber die Einheimischen holten auch das spätere 7:6 wieder auf. Als sie dann das achte Tor erzielten, war der Hockenheimer Widerstand gebrochen. Zwei weitere Tore besiegelten die Niederlage end- gültig. Hockenheim war in einem fairen Spiel ein anständiger Verlierer. 1 TV Hemsbach— TSV Viernheim 8:8(4: Das offensive Spiel der Hemsbacher Hin- termannschaft verschenkte, als man ein 7:3 erreicht hatte, den naheliegenden Sieg. Kurz vor Schluß führte Hemsbach 8:7, als Viern- heim durch ein angefochtenes Tor noch den Ausgleich erzielte. Bas Unentschieden geht in Ordnung. Viernheim war in seiner Spiel- weise etwas reifer. Hemsbach etwas spritzi- ger, stand aber in der Kondition den Gästen nach. 5 b TV Lampertheim— TV Großsachsen 6:12(1 50 Obwohl Großsachsen nicht komplett War, hatte es mit seiner Aufstellung doch eine glückliche Hand, da sich keine Lücken erg ben. So war denn das Spiel flüssig und er- brachte eine klare 7:1-Führung, die zum Si ausreichte. N 5 5 Bezirksklasse Mannheim HSV. Hockenheim TV Eroßsachsen TSV Viernheim TV 98 Seckenheim TV Schriesheim TV Altlußheim G Laudenbach TV Lampertheim TV Hemsbach VfL Neckarau SG Mannheim Englischer Sieg bei der Sechstagefahrt in Varese a Die Hauptprüfung der Internationalen Sechs tagefahrt für Motorräder, die International Trophàe, wurde am Sonntag von England ohe Strafpunkte knapp vor Oesterreich mit einem Strafpunkt gewonnen. Der Wettbewerb fan, am Sonntag mit einer Geschwindigkeitsprüfung auf der Rennbahn in Monza seinen Abschlu Im Kampf um die„Silber-Vase“ behielt di holländische B-Mannschaft mit 1748 Punkten gegenüber der englischen A-Mannschaft 1589 Punkten knapp die Oberhand. Bei. Mannschaften beendeten die sechstägige Ver. anstaltung fehlerfrei und nur die höher Durchschnitts geschwindigkeit gab den A schlag für Holland-B. Der Wettbewerb der EKlubmannscheften wurde von SMkS Stock- holm vor Newport und Gwent AC England und Worcester AC„A“ gewonnen.. 56:32 45723 42731 34.21 44:45 39:35 28:40 51755 38:49 36:43 21:47 en N n enen n en n dss eee SS SSS e c* e 0 d Die Totoquoten des Südwestblocks: 1 Wette: 21 300 DM; 2. Rang 935 DM; 3. Rang 60 DM. 10er Wette: 1. Rang 7 200 DM; 2. Rang 215 DM; 3. Rang 20 DM. Gesamtumsatz 4 600 00 DM.(Ohne Gewähr.) N Cart ug* Erhalten sie immer OSRAM, wenn Sie OSRAM- Lampen verlangen? Darauf müßlen Sie achten, der Qualität wegen. Seite 8 MORGEN Dienstag, 25. September 1981/ Nr. 0 + Mein Filmpe 2 Aus Karl Valentins Unter den erzählten„Jugendstreichen“ aus dem Nachlaß des sroßen Münchener Komi Kkers Karl Valentin, die Gerhard Pallmann in der Buchreihe„Die Bank der Spötter“ des Paul-Steegemann-Verlags, Berlin, mit dem Titel„Der Knabe Karl“ herausgibt, findet sich folgende Geschichte: Die Münchener haben es wahrscheinlich längst vergessen, daß ich in ihren Mauern der erste Filmunternehmer Bayerns war. Denn ein Filmatelier mit künstlichem Licht habe ich schon 1912 in München eingerich- tet. Ich ließ mir aus Frankfurt die soeben neu erfundenen Jupiter-Filmscheinwerfer kommen, fünf Stück an der Zahl. Sie koste- ten ein paar tausend Mark. Fünfhundert Mark mußte ich anzahlen, den Rest in Wechseln, die jeden Monat fällig wurden. In einem Käselager des Kaufmanns Bern- bichler in der Pfisterstraße im Rückgebäude direkt am Platzl neben dem Hofbräuhaus entstand also Münchens erstes Filmatelier. All mein sauer erspartes Geld steckte ich hinein, um ein Filmgroßbindustrieller zu Werden Aber nach sechs Monaten war ich schon rettungslos verkracht. Das erste, was ge- Kracht hat, und zwar gleich am ersten Tag, Waren die fünf nagelneuen Jupiterlampen. Ich packte sie eigenhändig aus und stellte sie, tadellos ausgerichtet, in Reih und Glied nebeneinander. Wie ich mich ihres Anblicks kreute, erblickte ich am Boden meines Ate- UHers ein langes, altes Brett, das meinen Schönheitssinn störte. Ich packte es an einem Ende und hob es auf. Aber schon war das Unglück geschehen. Der erste Scheinwerfer schwankte und flel auf den zweiten, der Zweite auf den dritten, der dritte auf den vierten, und der vierte auf den fünften— bis sie sämtlich zerschmettert auf dem Steinfußboden lagen. Denn ich hatte die Lampen zufällig alle auf das gleiche Brett gestellt. Mein erster Stummfilm hieß„Valentins Hochzeit“. Darin ging es schon ziemlich wild Zu. Später habe ich mit Peter Ostermeier den Film„Der Schreibtisch“ gemacht. Darin bekam ich in der Maske eines Büroschrei- bers ein Stehpult geliefert. Aber es war mir zu hoch. Ich nahm eine Säge und machte die Füße kürzer. Leider hatte ich sie nicht Alle in gleicher Höhe abgeschnitten, und das Pult wackelte. Ich muß also den zu langen Fuß wieder kürzer machen. Aber in der Eile erwische ich den falschen und schneide den ohnehin kürzeren noch kürzer. So schneide und schneide ich, bis aus dem Steh- pult nur noch ein Sitzpult geworden ist. Als dieses aber nun wiederum wackelt, schneide ich die Beine noch kürzer, bis ich nicht mehr mit dem Stuhl darunter Platz Habe, sondern mich auf den Boden setze und in den Boden ein Loch machen muß um meine langen Beine hindurchzustecken. Und nun kann ich endlich anfangen zu schreiben. Später habe ich sogar Münchens erstes Freilichtatelier auf einer grünen Wiese ge- genüber dem Ostfriedhof aufgebaut. Dann Cutes Herz wird gesucht RKriminalkomödie von Birabeau Der bekannte französische Lustspielautor André Birabeau hatte eine entzückende Idee: Ein Detektiv sucht einen„Verbrecher“, der 5000 Dollar in einem Geldschrank de- ponierte, um einem anderen aus der Klemme zu helfen. Alle Gäste des Hausherrn sind verdächtig, aber auch alle leugnen mit In- brunst, einer solchen guten Tat fähig zu sein. Und was entdeckt der Detektiv Bira- beau? Daß hinter allen Masken der Selbst- sucht doch irgendwo ein weißes Fleckchen verborgen ist, ein kleines Stück von einem guten Herzen.„Nicht alles ist schwarz“, heißt die reizende, geistvolle Komödie, die das Hamburger Thalia-Theater für die deutsche Bühne(än der Uebertragung von Lore Kornell) erstaufgeführt hat. Der neue Oberspielleiter Otto Kurth konnte beweisen, daß er mit dem großarti- gen Ensemble des Thalia- Theaters recht gut umzugehen versteht, Ueber jeden Darstel- ler müßte man eigentlich eine kleine Studie schreiben: über Karl-Heinz Schroth, einen charmanten Detektiv mit fremdländischem Akzent, über Heinz Klevenow, den sachlich- geschäftlichen Bankier, über Gisela Peltzer, das dumme Frauchen, über Karin Jacobsen und Reca-Renate Bortfeldt, Erwin Lider, Harry Meyen, Hans Paetsch, Lotte Klein. Lauter Typen und Schicksale, lauter Men- schen, die gar nicht so böse sind, wie sie tun und wie manche denken. Kdt. haben wir im ersten Weltkriege, wieder mit Peter Ostermeier, einen Streifen„Erbsen mit Speck“ gedreht, der mir in besonders fürchterlicher Erinnerung geblieben ist, denn seitdem kann ich auch dieses Gericht nicht mehr riechen. Ich hatte einen neuen Lehrer in einer Dorfschule zu spielen und wurde in dieser Eigenschaft von den Bauern reihum einge- laden. Sie hatten sich irgendwie in die Vor- stellung verrannt, daß mein Leibgericht Erbsen mit Speck sein sollte. Das gab es nun jeden Tage eine ganze Woche lang für mich. Auch in der Zeit des ersten Weltkrie- ges War es gar nicht so einfach, ein ordent- liches Bauerngeräuchertes herbeizuschaffen. Aber schon am dritten Tage, als ich das Ge- richt wieder aufgewärmt vorgesetzt bekam, konnte ich kaum mehr einen Löffel davon hinunterwürgen. Diese Quälerei hat eine volle Woche gedauert. Aber wie gesagt, die- ses Leibgericht kann mir seitdem gestohlen werden. Einmal sollte ich bei einer Filmauf- nahme aus einem Friseurladen hinausge- schmissen werden. Voller Dreck saß ich auf dem Straßenpflaster, und Hunderte von Neugierigen, die sich damals eine Filmauf- nahme keineswegs entgehen lassen wollten, standen um den Schauplatz herum. Da es eine Freilichtaufnahme war, mußten wir auf die liebe Sonne warten. Und die hatte sich eben schamhaft hinter eine Wolke ver- krochen, als wir sie am notwendigsten brauchten. Wir mußten also ausharren, dis sie wiederkam, und einige Minuten später flog ich wieder erneut zum Friseurladen hinaus. Aber auch die spaßige Wolke schob sich wieder vor die Sonne, und mit der Auf- nahme war es abermals Essig. Wir mußten diese wenigen Meter Aufnahme vier- oder fünfmal wiederholen. Ich war das vom Film ja schon gewöhnt. Aber viel mehr als die neckische Wolke ärgerten mich die Sau- buben, die jedesmal schrien:„Uh, jetzt hat er's wieder net kenna, jetzt muaß er's noch mal machen!“, wenn der Regisseur bat: „Noch mal, Herr Valentin!“ Erinnerungen Filme ansehen ist wirklich angenehmer als Filme fabrizieren. 1921 wurde ich ein- mal während einer Filmaufnahme vor vie- len tausend Menschen auf dem Oktoberfest Zwanzig Meter hoch in die Luft gezogen. Dabei hatte man mich übrigens völlig un- kachgemäß in einen schmalen Riemen ge- schgallt und mit einem Flaschenzug hoch- gewunden. Obgleich ich nur 55 Kilo wog, schnitt mir der schmale Riemen derart in meine Eingeweide, daß ich hinunterschrie. „Ich halt's nicht mehr aus!“ Aber darauf nimmt man im Film keine Rücksicht. Es wurde weiter gedreht, als sei nichts geschehen. Mir traten vor Schmerz kast die Augen aus den Höhlen. Und nur mußte sich noch meine Partnerin Liesl Karl- stadt an meine Füße hängen und wurde gleichfalls einige Meter zusammen mit mir in die Höhe gehißt. Fast ohnmächtig yurde ich in ein Auto gehoben und konnte nul mehr die Worte stammeln:„Nie mehr fil- men, mir langt's!“ Aber bekanntlich heilt die Zeit alle Wun- den, und ich habe trotzdem noch manchen Filmstreifen gedreht.„Der Sonderling“ war mein letzter stummer Film. Und dann fol- ten noch eine ganze Menge Tonfilme:„Or- chester probe“,„Im Photoatelier“.„Theater- besuch“,„Das verhängnisvolle Geigensolo“ und viele andere. Sogar in zwei abendfül- lenden Spielfilmen haben wir mitgewirkt. meine Partnerin Liesl Karlstadt und ich. „Donner, Blitz und Sonnenschein“ und Kir- schen in Nachbars Garten“ waren ihre Titel. Leider sind meine letzten Tonfilme„Mu- sis zu zweien“,„Bittsteller“,„Die Erbschaft“ und„Der Antennendraht“ noch nicht einmal uraufgeführt worden. Die Filmgewaltigen des Dritten Reiches haben aus ihnen eine Elendstendenz herausgeschmeckt, die ihnen nicht behagte. Nachdem so viele unserer Häuser in Schutt und Asche gesunken sind, dürfte freilich kein Grund mehr vorhanden sein. meine letzten Filme dem deutschen Publikum vorzuenthalten. Aber wer weiß, wohin die Zelluloidstreifen inzwischen ge- raten sind. Drei musikalische Einakter in Venedig Internationale Festspiele Die XIV. Internationalen Festspiele für zeitgenössische Musik in Venedig beginnen nur zögernd, ihrem Namen Ehre zu machen. Denn außer Strawinskys neuer Oper und einer Uraufführung war bisher zwar viel schöne, doch wenig zeitgenössische Musik zu hören. Verdis„Requiem“ unter De Sa- bata, Verdis„Attila“ unter Giulini icht als Oper, sondern als Oratorium aufge- führt) waren große musikalische Erleb- nisse; aber niememd wird behaupten kön- nen, daß sie für die zeitgenössische Musik auch nur wegweisend seien. Das gleiche gilt für eine musikhistorische Exhumierung: Luigi Boccherinis„Clementina“. 1786 in Madrid aufgeführt. dann verloren gegangen und nun zu neuen, nicht ganz verdienten Ehren erhoben. Mit aller Wahr- scheinlichkeit handelt es sich um das ein- zige für das Theater bestimmte Werk des Luccheser Meisters, und niemand wird be- dauern, daß er nicht mehr Opern geschrie- ben hat, wenn er die„Clementina“ gehört hat. Denn es handelt sich um ein typisches Gelegenheitswerk, vom Meister für eine ein- klußreiche Marquesa geschrieben, in ihrem Haus von Dilettanten aufgeführt— und bis auf den heutigen Tag vergessen. Auch Issay Dobrowen als Dirigent und die ausgezeich- neten Schauspieler-Sänger konnten dem Ur- teil der Nachwelt keinen Einhalt gebieten. Ein Experiment war Roberto Lupis „Orfeo“, den bereits der italienische Rundfunk als Uraufführung übertragen hatte. Es handelt sich um eine getanzte Kantate nach dem IV. Buch von Vergils „Georgica“. Die Musik ergibt sich in die- sem Falle aus dem Text: Das lateinische Wort zwingt zu einem getragenen Kirchen- gesang, selbst wenn man das Schicksal des mythischen Dichters der Griechen und sei- ner verlorenen Gattin darstellen will. Irgendwie steht immer der Philologe dem Musiker im Wege; so kam es denn auch, daß sich allein die klassisch gebildeten Hörer nicht langweilten— selbst wenn sie ihre Erinnerungen an manch anderen„Orpheus“ der Musikgeschichte mühsam unterdrücken mußten. 5 Das interessanteste Werk— nun einmal wirklich dle Uraufführung eines Zeitgenos- Lend und die. „ EIX RHEIXISCHER KIRMESROMAN VON HEIX RICH RUMPFF 40. Forts. Copyright by Deutscher Verlag. Berlin Im Zelt war aus den Brettern und Lat- ten des Zuschauerraumes geschickt eine lange Tafel aufgebaut. Ausgeliehene Tisch- decken der verschiedensten Art, durch weiße Papierläufer zu einem Ganzen vereint, Blumen in Gießkannen, Konservenbüchsen und anderen abenteuerlichen Behältern, Riesenschüsseln voll Kartoffelsalat, unüber- sehbare Berge von Rollmöpsen, sauren Gur- ken, belegten Broten, Batterien von Bier- flaschen in buntem Wechsel, von einem ma- lerischen Baldachin aus Birkengrün über- Wölbt, daran seitlich lustige Luftschlangen herunterbaumelten, zahlreiche Windlam- pen, allerhand seltsame Laternen von Wa- gen oder Fahrrädern, die alles in stim- mungsförderndes Helldunkel tauchten— etwas Schöneres hatte Lena nie gesehen. Endlich, endlich merkte sie, wie glücklich sie war Und als sie zuletzt, nachdem ihre Augen sich an all die Herrlichkeit gewöhnt hatten, am Zeltende eine Art Podest entdeckte, ebenfalls mit frischem Grün geschmückt und bengalisch bestrahlt, ja, da stand in- mitten des fremden Trubels auf sperrig ge- spreizten Beinen ängstlich glotzend das Bleßgken vom Deukershof, das liebe schick- salhafte Kälbchen mit den fünf Beinen, ein Stück Heimat in der Fremde. Um den Hals trug es ein Schild, und wenn einem nicht törichte Rührung den Blick verdunkelt, konnte man darauf lesen: Ich hab die Lena zum Hannes gebracht, hab Ich daß nicht gut gemacht?“. Lena fiel ihrem Mann um den Hals, un- geniert vor all den Leuten— eigentlich zum erstenmal, dachte er innig beglückt—, und die Tränen, die den ganzen Tag ihren Weg nicht hatten finden können, jetzt drän- gen sie hervor. Glückstränen waren es, wie sie genau erkannte, Glückstränen. Jeder hatte Verständnis dafür; nur Car- lotta räusperte sich nachdrücklich, als ihr die Umarmung zu lange dauerte. Prompt, wie auf Frischer Tat ertappt, löste sich Lena aus ihres Mannes Armen, und die kindliche Verlegenheit, mit der sie enteilte, um das Bleßken eben einmal zärtlich zu streicheln, eroberte ihr im Sturm sämtliche Herzen. Dann stand der Mann vor ihr, der nach der Aehnlichkeit des Hannes Vater hätte sein können, bloß sah er von nahem doch ein wenig anders aus, nicht nur verbrauch- ter, sondern auch mit einem störenden, kremden, ja wüsten Zug im Gesicht, über den nachzudenken sie glücklicherweise keine Zeit hatte.„Das ist meinem Vater sein ein- ziger Bruder, unser lieber Album“, erklärte Hannes und sah freudestrahlend, wie Al- bohm die neue Nichte voll Genuß in die Arme schloß. Der grünschillernden Kupfer- roten wollte die junge Frau dann ebenfalls anstandshalber mit einer Umarmung näher- für zeitgenössische Musik sen— war die„F,„omödie auf der Brücke“ des Tschecho-Amerikaners Bo- huslav Martinu unter der musikalischen Leitung Dobrowens nach dem Text von V. Klicpera. Die Handlung— Krieg, Liebe, Eifersucht, Happy-End auf einer Brücke, die umkämpft wird— ist das Nacherzählen kaum wert. Dafür gewinnt Martinus musi- kalisches Temperament den Zuhörer, beson- ders wenn er sich auf dem Boden des lied- mäßigen Volksgesanges bewegt, Erinnerun- gen an die Romantiker beschwört oder sich in ein sinnlich-lebhaftes Musizieren ver- liert, das die gelinden Anleihen bei großen Meistern nicht ungeschickt zu verbergen Weiß. Auch die„Komödie auf der Brücke“ War kein großes Ereignis, aber es bildete den glücklichen Abschluß der drei Einakter und hatte— mit Recht— den stärksten Publikumserfolg. Horst Rüdiger. 3 3 8 europäische Länder. Kulturnachriditen „Psalmengebet“, ein Oratorium für gemischten Chor, zwei Solostimmen und großes Orchester von Horst Schneider, wurde zum Auftakt der neuen Saison von den Städtischen Bühnen Freiburg als Uraufführung herausgebracht. Der Text stützt sich auf diejenigen Stellen des Psalters, die dem Geist unserer Zeit entsprę- chen. In 3 Teilen—„Gottes Gericht“,„Der Menschen Verzweiflung und Erkenntnis“, „Lobgesang“— wird geschildert, wie der Mensch wieder zu Gott heimfindet. Horst Schneiders Musik fügt sich sowohl in den mit ungewöhnlicher Schönheit ausgestatteten Chö- ren und den sehr sangbaren Sologesangs- stellen als auch im gedämpft farbig instrumen- tierten Orchesterpart zu einem erfreulich har- monischen Gebilde, Die unter der Leitung des Komponisten stehende Aufführung fand begei- sterte Aufnahme. Be Adolf Wohlbrück trat am Samstag in Gustaf Gründgens neuem Düsseldorfer Schauspielhaus zum ersten Male seit 17 Jahren wieder in einem deutschen Theater auf. In der Titelrolle der Curt-Götz- Komödie„Dr. med. Hiob Prätorius“ errang er sich den begeisterten Beifall des Pre- mierenpubkums, das ihn achtzehnmal vor den Vorhang rief. Fritz Fischer, Arrangeur der„Czardasfürstin 1951“, brachte im Düsseldorfer Apollo-Theater in Gemeinschaft mit der„Gesellschaft zur För- derung des Außenhandels“, Bonn, seine Eis- revue„Kaiser walzer— ein Traum in Eis und Schnee“ als Uraufführung heraus. Unter der Leitung des Wiener Ex- Weltmeisters im Eis- kunstlauf, Karl Schäfer, bot das Ensemble in einer lockeren Handlung Gesang, Tanz und Pantomine zu Musik, die einen weiten Bogen Von Johann Strauß bis zu Peter Kreuder „Die lustigen Weiber von Windsor“ Erste Oper npremiere in Heidelberg Ausgerechnet Sir John Falstaff, den dicken Helden, den unmäßigsten aller histo- rischen Säufer, den dumm- dreisten und ewig düpierten Liebhaber, dieses Mannsbild, das stets in die Grube fällt, die er anderen graben wollte, hat man in Feidelberg dazu auserwählt, die neue Spielzeit der Städtischen Bühne zu eröffnen. Man hat sich damit auf die Seite des komödian- tischen Uebermuts geschlagen und so das Publikum, wie es der begeisterte Applaus bewies, an der rechten Stelle gepackt. Erich Kronen, der ehemalige Intendant des Mannheimer Nationaltheaters. hat als Gast- regisseur Allerdings auch nicht mit Einfäl- len gegeizt und in den entzückenden Büh- nenbildern Heinz Lahayes.Die lustigen Weiber von Windsor“ so recht von Herzen possenhaft und märchenbunt inszeniert. In der Hauptrollen dieser liebenswerten„Ko- mischen Oper Otto Nicolais stellte sich eine Reihe neuer Ensemblemitglieder durchweg sehr vorteilhaft vor; an ihrer Spitze Sonja Reschke, die die Partie der Frau Fluth be- zaubernd spielte und sang, weiter Lydia Buschmann(Frau Reich), die wegen einer leichten Erkrankung um Nachsicht“ bitten ließ, Wilhelm Hruschka(Merr Fluth), Jo- hannes Kathol Herr Reich). Viktor Gaw- litzek(Junker Spärlich) und Trude Möller (Jungfer Anna). Richard Bedel, der ebenso Wie Philipp Storck(als Fenton) und Wal- ter Kocks Dr. Cajus) aus der vorigen Spiel- zeit übernommen wurde. wußte die ihm mit dem Falstaff gebotene Chance trefflich zu nutzen: so wenig tugendsam sein dicker Ritter sich auch benimmt und s sehr man ihm den immerwährenden Reinfall auch gönnt, zum Schluß verzeiht man ihm doch wieder gern. Für den offenbar kurz vor der Premiere erkrankten neuen Kapellmei- ster Walter Hornsteiner, der das Werk musikalisch einstudiert hatte, sprang Musik- direktor Ewald Lindemann ein und musi- zlerte mit dem Städtischen Orchester mit anmutiger Spielfreudigkeit. Ein wohlgelun- gener Anfang also, dem nun im Schau- spiel Lessings„Nathan der Weise“ und als erste Operette Paul Ahrahams„Blume von Hawaii“ folgen werden. KE EI. Die neuen Kräfte des Mannheimer Nationaltheaters(& VII- XVIII) Walter Kiesler— links—(I. schwerer Charakterspieler) gehörte von 1938 bis 1944% Nationaltheater-Ensemble an. Er war später am Südwestfunk in Baden-Baden und dann in Freiburger Theater tätig, wohin inn Franz Evert berufen hatte.— Ove Lee ga d— reel —(Bassist- Anfänger) ist Schwede und wurde in Stocksund als Sohn eines schwedischen Flotte geboren. Nack dem Abitur studierte er romanische Sprachen sont und Thedter wissenschaft, nahm zugleich aber Gesangsunterricht bei der Königliche gerin Nanny Larsén-Todsen. Häufige Reisen führten ihn von Schweden aus in big — 4 Kapitäns dg spannte. Es gab viel Beifall. Die Revue u nach Aufführungen in anderen deutschen gf. ten in Paris und anschließend in Südamet gezeigt. Das Singspiel„Rainbow Square“ von Robe Stolz(Text von Bolton und Purcell) wurde Freitagabend im Londoner Stoll-Theater großem Erfolg uraufgeführt. An Stelle Komponisten stand Mark Lu b bock am df gentenpult. Die Musikergewerkschaft hatte dn Auftreten von Robert Stolz verhindert, da d befähigter britischer Dirigent gewonnen o den war. Intendant Max Krauß(Landestheater. burg) feiert am 1. Oktober sein 40 jähriges B, nen jubiläum. Als Münchner Künstler hat In Krauß sich durch seine Gastspiele als Hells bariton und als Liedersänger im In- und du. land seinen Namen gemacht. Er leitete vor g, burg als Operndirektor und Intendant Staatstheater in Kassel und die Theater 9. brücken und Reichenberg. Der Programmdirektor des Bayrischen Ru, funks, Rudolf Schneider-Schelde, wurde Samstag fristfos entlassen. Die Landesgruppe Hessen des Deutsch Allgemeinen Sängerbundes O As, 65 000. glieder) trat am Sonntag auf ihrer Genen versammlung in Kassel aus dem„DAS“ d Gleichzeitig wurde mit großer Mehrheit i Gründung eine„Großhessischen Sängerbund beschlossen, zu dessen erstem Vorsitzenden bisherige Landesvorsitzende des„DAS“, Gent völlige nisses nen g letzte die ur Hoher ren Oc Der daß s Schloſ gekom im De ligen gen 1 druck terisie Als Atmos vor de Hertel, gewählt wurde. Eine bisher unbekannte Aufnahme Then Storms aus dem Jahre 1864, die zu den bes Bildern des Dichters überhaupt gehen 88 wurde der Theodor-Storm- Gesellschaft in sum von dem amerikanischen Storm-Fo Prof. Wooley zu ihrer Jahrestagung übersang Wooley hat diese Aufnahme aus Heiligensts erhalten, wo Storm kurze Zeit als Amtsrichi tätig war. 5 Das Musik- Pädagogium Erna Steitz-Neumm brachte in einem Schüler-Konzert im„Oluymz in Käfertal einen überzeugenden Beweis f Vielseitigkeit von Frau Neumann als Beg terin und Lehrerin, eine Vielseitigkeit, die der den Schülern z ugute kommt. So i raschte von den vorgeschrittenen Hleven 00 jugendliche Isolde Steitz, die den Solo-Parte 12. Klavier-Konzertes von Mozart mit sig durchgebildeter Technik und guter Auffast aus dem Gedächtnis bot. Eine erfreulich m kalische Reife lag auch ihren Ausdruckstam zugrunde, wobei Geschmeidigkeit und Körg liche Gewandtheit sich mit musikalischem 1, pfinden paaren. Günstigen Eindruck hinter ferner Helene Harter als vorgeschrittene, vierspielerin, die auch gesangliche Unter sung verriet, und Ute Hoffmann(gleicht Klavier). An der pädagogischen Unterweldd der auftretenden Schüler waren außerdem“ teiligt Marianne Peter(Klavier), G. König 1 A. Ehrhardt(Violine), dann Heidi Drehe Claussen mit ihrer Schule für Körperbildh und Tanz. Für den Orchsterpart des Mol Konzertes hatten sich bereitwilligst Mitglle des Deutschen Musikerverbandes und uf freunde von Käfertal zur Verfügung gesdel Die Begleitung der Tanzeinlagen besorgte In Steitz mit bestbekannter Sorgfalt. en — kommen, doch wurde sie da von derben Wurstfingern geschickt aufgefangen und mit zwei flüchtigen Luffküssen wieder zu- rückgesetzt.„Dat is uns Tant Billa!“ stellte Hannes formlos vor und beeinträchtigte da- durch von vornherein die wohlüberlegten damenhaften Begrüßungsworte der Hippo- drombesitzerin:„Fott zum Kruße, mein Kind! Isch pinn deine neue Tante Sipülle!“ Billa war augenblicklich verärgert. Schon des Albohms allzu zärtliche Begrüßung der neuen Verwandten hatte ihr wenig behagt; sie betrachtete Lena heimlich mit wachsen- dem Mißtrauen: das Mädchen war ihr zu schön. Menschen drängten heran, die großen und kleinen Koryphäen des EKirmesplatzes, die armseligen Gaukler und die reichen Unternehmer, die hier alle, einer wie der andere, nichts anderes sein wollten als Freunde und liebe Gäste. Carlotta hatte sich bereits-am Tisch nie- dergelassen und das Präsidium übernom- men, wie es ihr zukam. Albohm rückte dicht neben sie. Den Platz neben ihm nahm gelangweilten Gesichtes, doch sehr behende, die Dame Billa ein, ohne seinen scheelen Seitenblick zu beachten. Unter den Vorgestellten flel Lena ein breitschulteriger Mann auf, der mit leiser, fast schüchterner Stimme ein paar Glück wünsche stammelte. Sie fünlte den Druck einer ungewöhnlich harten schwieligen Hand, blickte in ein fahles, wenn auch nicht abstoßendes Gesicht unbestimmbaren Alters mit Hundeaugen und trübseligem Aus- druck— wo nur hatte sie es schon einmal gesehen? „Unsere beste Freund. die Mumie von Baroda, genannt Mummi!“ klärte Hannes auf. Frißt rohen Gußstahl und gibt ver- sandfertige Solinger Stahlwaren ab. Tu bloß immer deine Hutnadeln weg, in Zivil kann er nämlich nicht den kleinsten Piek ver- tragen!“ Die Mumie von Baroda zuckte nervös mit den Augendeckeln, Hannes hatte da seine empfindlichste Stelle berührt.„Wir können Sie nur sonen fiesen Möpp heira- ten?“ fragte er bekümmert. Leia mußte sich zusammennehmen, nicht ein nachträgliches Frösteln zu zeigen, sle kannte ja diese Mumie von Baroda und ihre gruseligen Leistungen; erst diesen Sommer hatte sie die Bude besucht. Vor den Augen des Publikums pflegte der Mann sich durch Autosuggestion in eine unheim- liche Starre zu versetzen, um sich dann selbst die Haut der Arme und des Ober- körpers mit Nägeln, Nadeln. Dolchen, Mes- sern und sonstigen Mordinstrumenten Zzu spicken, bis sie aus seinem Körper her- ausstanden wie die Stacheln eines Igels, ohne daß sich auch nur das winzigste Bluts- tröpchen zeigte. Auch hier hatte sie keine Zeit, über den Gegensatz zwischen dem Beruf und dem fast weichlichen Aussehen des Mannes nachzudenken, Mummi wurde einfach fort- geschoben und durch eine junge Frau mit plumper Figur und leidendem Gesicht er- setzt.„Fräulein Alline“, sagte Hannes ver- bindlich,„unsere Schmutzkonkurrenz!“ Fräulein Aline lächelte nachsichtig. „Jejen eire fünf Kälberbeinchens kommt doch käin Mensch auf!“ sagte sie in brei- testem Ostpreußisch, und zu Lena:„Ieh bin Sie nämlich die Dame ohne Unterläip!“ Un willkürlich glitten Lenas Blicke an Alines abgewetztem grünen Samtkleid bis zu den fragwürdigen Lackschuhen herunter; Fräulein Aline mußte lachen:„Näin, näin, mäin Bästes, in Zavil bin ich komplätt.“ Lenas kindliche Verblüffung blieb auch Hannes nicht verborgen; sie entzündete eine heiße Glut in seinem Herzen: wien Dinge gab es in seinem Leben. nein: ihrem zukünftigen gemeinsamen Leben,. ihr fremd waren! Wie herrlich würde! sein, ihr alles erklären zu können]! 80 es bloß die Lebensverhältnisse der legen. Aline und Kaline(amtlich Karol zum Beispiel, waren Zwillingsschwesten und nutzten ihre verblüffende Rehn keit aus, einander bei anstrengenden Tric abzulösen.„Bloß dat sie nich zusamme gewachsen sind wie die Blaczecks“, 8 er. Nun waren wiederum die RBlaczs näher zu erläutern: zwei Schwestern,“ wie die echten siamesischen Zwillinge d vergangenen Jahrhunderts an der Hüfte! sammengewachsen waren und als begelſ Schaunummer durch die Welt reisten. Dann holte Hannes wieder einen nei Gast:„Darf ich bekannt machen: 80 Hoheit, der Maharadscha von Fistem“ Auch jenannt Arienemili Königlicher Ie sänger jewesen! Der Baß War im nämlich so tief jerutscht. der konnt na her nur noch im Keller singen.“ Der Maharadscha, in der Absicht f, kommen, über die neue Akquisition“ Raritätenkabinetts, die bäuerliche Sd gertochter, zum mindesten die umlel reiche Nase zu rümpfen, sah sich zu seine“ Aerger angesichts Lenas unerwartet Schönheit außerstande, etwas anderes vollendet weltmännische Liebenswürdies zu zꝛcigen. Als erster überreichte er per lich ein Geschenk. einen Satz blinken Alummiumtöpfe, mit Papierrosen kunt 5 geschmückt, darüber Lena. nun einm zwischen Lachen und Weinen hin und 5 gerissen, beinahe wieder feuchte Aug bekam. Fortsetzung fole