ichts 1 „die 95 aft im Zen Ul Orchez Wiege in e- lünchen en bene in Map sta, ngen adet 1 s Kon 1 dirigiert It in is innen ester von leid oder; te auf und 10-Stelh traft u albdug Satz oh 1 Vor gehön eiten r, die d zachhal ich F ezeicht TK Onzü r Ma ch in d uos, dot agentech heit 2 ster, d ng nic r Deli Ari echt er dam: e r-Orch s Publ mn Wale Rieger! C. O. 17 t ng For rurde ertmäl erlin zäter b Auffib ie Hall „ die g zerts d chen 0 as Tau nus, gen-M. 1 ives m eine Fortne andere be, 2 sdeutu r forden strumer Melodi rere 2 1 Klang gseffeß graphisd sich, ge Ben. Da ner un nit he Mendel, errascit Tons. H. r Geige 1 Pianb, Johann IU wur ob, di nn un Wieder. de, muß e Blase W. S. were lief. Kirmes das G gröbsten Uebel. 1, Well a8 Sage n. die 1 fragen chgeben ind, a ei Sell ür dh Bielt 4 Darübe art. au mi Untet 19 * f.* 5 Da machs allem ohnhel urbruc einen Wage e Hal- 1s Cal neswegs hr be jeb 8. orco d ichtuel g schal g tolgd Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser; chefredakt.: E. F. v. Schilling, Stellv.: Dr. K. Ackermann. Politik: E. Schäfer, H. H. Hauser; Wirtschaft: F. O. Weber: Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokal: Dr. F. W. Koch, M. Eberhardt; Ludwigs- hafen: H. Schneekloth; Frau: H. Hoff- mann; Sport: H. Schneekloth; Soz.-Red.: F. A. Simon. Chef v. Dienst: O. Gentner. Bankkonten: Südwestbank, Allg. Bank- gesellschaft, Städt. Sparkasse, Bad. Kommunale Landesbank, sämtl. Mann- heim. Postsch.-K.: Karlsruhe Nr. 300 16, Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43, Mö GE Mennheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschiftsstellen: Mannheim, R 1. 4-6 Telefon 4 41 5154 Heidelberg, Rohrbacher Str. 5-7 Tel. 4440 Ludwigshafen Rh., Rheinstr. 37„6 27 68 Bezugspreis: Monatl DM 2.80 zuz. DM 40 Tragelohn. Postbezug mtl. DM 3,20 zuz. DM„54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 4,- einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2.80. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 9. Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises, Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr. 6. Jahrgang/ Nr. 237/ Einzelpreis 15 Pf. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 11. Oktober 1951 Volkskammer Weich 14 punkten aus Keine klare Stellungnahme zu Bonner Wahlordnung/ Erneut gesamtdeutsche Beratung gefordert Berlin.(dpa) Die Volkskammer der Sowjetzonenrepublik forderte am Mittwoch den Bundestag erneut zu einer Erklärung darüber auf, ob er zu einer gesamtdeutschen Beratung über Wahlen in ganz Deutschland und über den Abschluß eines Friedens- vertrages für Deutschland bereit ist. Die Volkskammer vertritt in ihrem einstimmig gefaßten Beschluß die Auffassung, daß der Bundestag nicht vollständig auf ihren ersten Appell geantwortet hat. Gleichzeitig wird hervorgehoben, daß die Mehrzahl der von der Bundesregierung genannten vierzehn Bedingungen für gesamtdeutche Wahlen annehmbar sei. Die Volkskammer bemängelt. daß der Bundestag sich über einen Friedensvertrag für Deutschland überhaupt nicht geäußert habe. Ihr Appell wurde durch einen eben- Falls einstimmig angenommenen Zusatz- antrag der Sowietzonen-CDU ergänzt. in dem der Bundestag aufgefordert wird, die Verhandlungen des Bundeskanzlers mit den Westalliierten zu unterbinden. Die Volkskammer billigte mit ihrem Beschluß eine Erklärung des Ministerpräàsi- denten Grote wohl. der wenige Stunden zuvor erneut seinen Standpunkt zum Thema gesamtdeutsche Beratung und Friedensver- trag dargelegt hatte. Er beschuldigte Bun- degcarfzler Dr. Adenauer und den Oppo- sitionsführer Dr. Schumacher, daß sie „Gegner der friedlichen Einigung Deutsch- lands“ seien und an„Krieg und Revanche“ dächten. In seiner wiederholt verschobenen Regierungserklärung gab Ministerpräsident Grotewohl zum ersten Male offiziell zu ver- stehen, daß die östlichen Einheitsvorschläge darauf hinauslaufen, einen westdutschen Verteidigungsbeitrag zu verhindern. In der Debatte warnte Außenminister Georg Dertinger den Bundeskanzler vor der Stärke und vor einer möglichen Reaktion der Sowjetunion. Er verwies auf die Stalin- Erklärung über die sowjetische Atombombe und die sowjetische Note an Frankreich, in der die Sowjetunion erklärte, sie werde eine Wiederbewaffnung der Bundesrepublik nie- mals hinnehmen. Gleichzeitig betonte Der- tinger im Namen der Sowjetzonen- CDU, daß Man zu ernsten Zugeständnissen am gemein- Semen Beratungstisch bereit sei. e Stimmen aus Bonn Die Ausführungen Grotewohls beweisen erneut, daß es ihm nur um neue Beratungen, nicht aber um die Wiederherstellung der deutschen Einheit gehe, äußerte das Bonner Kaiser- Ministerium zu der Erklärung des ostzonalen Ministerpräsidenten.„Damit ist es Grotewohlé, so kommentiert das Ministe- rium,„der den endgültigen Friedensvertrag, der nur mit Gesamtdeutschland geschlossen werden kann, unmöglich macht“. Südbaden lockert Wohnungs- zwangsbewirtschaftung Freiburg.(dpa) Südbaden hat die Zwangs- bewirtschaftung von Wohnungen weitgehend gelockert. Nach einer neuen Verordnung zum südbadischen Wohnungsgesetz gibt es keine Zwangseinweisung von Mietern durch die Wohnungsämter mehr, sondern nur noch freie Vereinbarungen zwischen Mietern und Vermietern. Für die wohnungsberechtigten Mieter stellt das Wohnungsamt Dringlichkeitsbe- scheinigungen aus, mit denen sie in eigener Initiative eine Wohnung suchen und mit dem Vermieter einen Vertrag abschließen können. Südbaden ist das erste Bundesland, das seine Wohnraumbewirtschaftung so weitgehend lockert. Es erhofft sich davon ein besseres Wohnungsangebot und einen wesentlichen Abbau bei den Wohnungsbehörden. Wer 2 7 „Faris. Die französische Botschaft in Wa- nington hat, wie am Mittwoch in Paris mit- geteilt wurde, der Filmschauspielerin Marlene 8 des Kreuz der Ehrenlegion verliehen. 1115 openhagen. Die Zahlungsbilanz der Deut- 11 8 Bundesrepublik hat sich in den letzten 1 8 S0 erheblich verbessert, daß West- der chland wahrscheinlich bald ein Gläubiger 8 Europäischen Zahlungsunion sein wird, reibt die„Berlingske Tidende“ am Mittwoch. 8 8 Der deutsch-alliierte Ausschuß für 8 ohlenverteilung wird heute in Paris die ent andlungen über die Neugestaltung des 10 3 EKohlenverkaufs wieder aufnehmen. 55 en Kreisen der deutschen Delegation wer- n die Aussichten für die neuen Verhandlun- sen günstig beurteilt. rä ee en Der Wiesbadener Regierungs- 675 ut hat gegen den Wiesbadener Ober- . Hans Heinrich Redlhammer ein 55 Strafverfahren eingeleitet und ihn gleich- 1 111 vom Dienst suspendiert. Diese Maß- 0 de nachdem der Oberstaatsanwalt Seen andgericht Wiesbaden am 5. Oktober 55 schnemmer Anklage wegen versuchten 80 98 ens gegen das hessische Entschädigungs- fals 88 und wegen Abgabe einer wissentlich . eidesstattlichen Versicherung erhoben in Selin. Neunzehn Oberschüler aus Werdau . achsen sind vom Landgericht Zwickau in kene enen Woche wegen angeblicher 10 5 gegen die Sowjetzonenrepublik Sie 105 en Zuchthausstrafen verurteilt worden. 995 1 beschuldigt, im Oktöber 1950 in der 1 zone Propagandazettel gegen die Ein- Aten en und Schriften gegen das Todes- zu h ur den Oberschüler Josef Flade verteilt u haben. UP/ dpa Im Bundesparlament sind die Ausfüh- rungen Grotewohls ebenfalls negativ aufge- nommen worden. Bei den Christlichen und den Freien Demokraten wies man beson- ders auf die sowjetzonalen Anstrengungen hin, die schwebenden Verhandlungen über die Washingtoner Beschlüsse zu verhin- dern. Hier liege der Kern der ganzen sowjet- zonalen Aktionen. Der Kreml versuche nun, nach dem Vorbild der bisherigen internatio- nalen Konferenzen, eine internationale Kon- ferenz mit möglichst langer Dauer zu insze- nieren und durch scheinbares Nachgeben in manchen Punkten den Eindruck guten Wil- lens zu erwecken. In ähnlicher Weise adußerte sich auch der Abgeordnete Ollen- hauer von der SPD, der die Feststellung traf, daß offensichtlich von der Sowjetzone eine wirkliche Annäherung nicht erstrebt werde. Der neue Appell des Sowjetzonen-Mini- sterpräsidenten werde bereits am Donners- tag vom Bundestagsausschuß für gesamt- deutsche Fragen beraten werden, teilte laut UP ͤ der Ausschuh vorsitzende, Herbert We h- ner, im Anschluß an die Rede Grotewohls mit. Auch der Bundestag wird sich nach Ansicht politischer Beobachter in Kürze mit der Rede Grotewohls auseinandersetzen. Das Parlament hatte in seiner letzten Be- ratung über gesamtdeutsche Wahlen die Bundesregierung beauftragt, bis zum kom- menden Montag über ihre bisherigen Schritte im Zusammenhang mit der 14- Punkte- Wahlordnung zu berichten. „Sowzetische Taktik“ Von maßgeblcher Seite des Bundeskanz- leramtes wurde am Mittwochabend zu den Erklärungen Grotewohls festgestellt, die bis- herige Vermutung habe sich bestätigt, daß die ostzonalen Vertreter keine Wahlen, keine reale Lösung der Einheitsfrage such- ten, sondern Beratungen. Auch diese Erklà- rung werde wahrscheinlich nicht das letzte Wort sein; denn es handele sich offensicht- lich um die alte sowjetische Taktik. über den Umweg von Konferenzen Zeit zu gewinnen. Schumacher und die Oder-Neiße- Grenze Hamburg.(g.k.-Eig.-Bericht) Der Vorsit- zende der Sozialdemokratischen Partei, Dr. Schumacher, äußerte am Mittwoch in einer Pressekonferenz Vorbehalte gegen- über der Rede des Bundeskanzlers am Samstag in Berlin im Zusammenhang mit dem Thema Oder-Neiße-Linie. Als Fernziel, sagte Schumacher, sei die Revision der Oder-Neiße-Grenze selbstverständlich unab- dingbar. Dieses Fernziel schließe dann aber auch die Regelung anderer Probleme, wie etwa den Status der Saar, ein. Ob es tak- tisch richtig sei, durch Forderungen dieser Art das augenblickliche Nahziel— die Ver- einigung der Sowjetzone mit Westdeutsch- land— zu gefährden, stehe dahin. Er sei anderer Ansicht, sagte Schumacher. Frankreich und die Oder-Neiße-Linie Paris.(dpa) Frankreichs Haltung zur Oder-Neiße-Linie sei unverändert, erklärte am Mittwochnachmittag der amtliche Spre- cher des Quai d'Orsay. Die bereits vor meh- reren Jahren abgegebenen Erklärungen Bi- daults und Schumanns seien auch heute noch gültig. Frankreich sehe die Oder-Neiße-Linie als ein Provisorium an und halte gemäß den Potsdamer Ab- machungen an der Anschauung fest, daß die Grenzen des künftigen vereinten Deutsch- lands nur durch einen Friedensvertrag fest- gelegt werden könnten. Die in der Zwi- schenzeit von der Sowjetzonenregierung eingegangenen vertraglichen Bindungen hät- ten für Frankreich und auch nach inter- nationaler Rechtsauffassung keine Gültig- keit.. Die vierte Beraſung über Wasbington-Beschlüsse Sachverständige sollen Vertragsentwürfe ausarbeiten Bonn.(UP). Die alliierten Hohen Kom- missare und Bundeskanzler Dr. Ade nauer beschlossen am Mittwoch in ihrer vierten gemeinsamen Beratung über die Washingtoner Beschlüsse, einem Ausschuß von Sachverständigen die Ausarbeitung von Entwürfen für vertragliche Vereinbarungen zwischen den Westmächten und der Bundes- republik zu übertragen. Die vier Gesprächspartner kamen im Ver- lauf der über dreistündigen Sitzung ferner überein, ihre Beratungen in der nächsten Woche fortzusetzen. Ueber die Konferenz am Mittwoch berichtet ein Kommuniqué, daß die Hohen Kommissare und der Bundeskanzler die bisherigen Fortschritte der Beratungen geprüft und eine Reihe von wichtigen Fragen erörtert hätten. Die mit der Ausarbeitung von Vertragsentwürfen beauftragten Sachver- ständigen sollen ihre Arbeiten sofort auf- nehmen und die Textentwürfe dann dem Kanzler und den Hohen Kommissaren zu- leiten. In alliierten Kreisen hält man es für möglich, dag noch drei oder vier weitere Besprechungen des Bundeskanzlers mit den Hohen Kommissaren erforderlich werden. ehe alle noch schwebenden Fragen geklärt sind. Ungeachtet der gegenwärtig noch offe- nen Probleme— über deren Charakter strengstes Stillschweigen bewahrt wird Sollen die Sachverständigen bereits mit der Ausarbeitung der Vertragsentwürfe begin- nen. In Kreisen der französischen Hohen Kommission rechnet man mit rund sechs bis sieben Einzelverträgen, in denen die künftige Stellung der Bundesrepublik nach der Ablösung des Besatzungsstatuts ge- regelt werden soll. Ein gemeinsamer deutsch- alliierter Lenkungsausschuß soll die Arbeiten der technischen Sachverständigen koordinieren und überwachen. Er tritt schon am Freitag das erstemal zusammen und wird wahrscheinlich aus den politischen Beratern der Hohen Kommissare und Staatssekretär Walter Hallstein gebildet. Italienischer Sozialist gegen deutsche Bewaffnung Rom.(UP) Im Verlaufe der außenpoli- tischen Debatte der italienischen Abgeord- netenkammer, die am Mittwoch mit einer Rede des Ministerpräsidenten Aleide De Gasperi abgeschlossen wurde, äußerte sich Giuseppe Saragat, der Führer der Rechtssozialisten über die Stellung Deutsch- lands in Europa. Saragat, der die Politik der Atlantikpaktmächte im allgemeinen gut hieß, verlieh der Befürchtung Ausdruck, daß die Sowjetunion eine Wiederbewaff- nung Deutschlands niemals hinnehmen werde. Außerdem würde— so betonte er — die Wiedergeburt einer deutschen Wehr- macht unter der Bevölkerung Frankreichs, Dänemarks, der skandinavischen Länder und anderer„Opfer der nazistischen Aggres- sion“ Beunruhigung auslösen. Saragat ver- trat überdies die Ansicht, daß ein wieder- vereinigtes Deutschland„der Front des Ostens“ beitreten könnte. Deutschland ver- füge nach wie vor über eine Schlüssel- position in Europa und es sei— so meinte er— am besten, Deutschland zu neutrali- sieren, damit ein neuer Krieg vermieden werden könne. Allele ia Cugleuct HN AF All. 12 n 252 ͤ 220565 1 ö KONs. 5 s. 4 0% il b 155 ape AMIII. 13. 12% 220 AN 07% Wieder Wahlen in England Am 25. Ohtober wird England sein neues Parlament wählen, nackdem das letete nur J8 Monate im Amt war. Unsere Skizze zeigt l ins die Verteilung der Stimmen und rechts die Prozentzahl der Sitze für die beiden letzten Wahlen in den Jakren 1945 und 1950, getrennt nach den drei Parteien Labour, Konservative und Liberale sowie den übrigen kleineren Gruppen(zusammengefaßt als„andere“). Das neue Parlament wird erstmals am 31. Oktober zusammentreten, die formelle Eröffnung durch den englischen König ist für den 6. Novem- der vorgesehen. Der Westen vor dem agyptischen Problem Viermächte-Vorschlag für Verteidigungspakt zurückgestellt London.(dpa). Die Ueberreichung der Viermächte-Vorschläge in Aegypten für den Abschluß eines Verteidigungspaktes ist zurückgestellt worden. Es war vorgesehen, daß der britische, der amerikanische, der Französische und der türkische Botschafter in Kairo am Mittwoch den Plan übergeben sollten. Er zielt auf die Einrichtung eines Verteidigungskommandes Mittelost hin, an dem Aegypten als gleichberechtigter Part- ner beteiligt sein soll. Nach britischer An- sicht würde mit der Bildung dieser Vertei- digungsorganisation der britisch- ägyptische Vertrag von 1936 automatisch verschwinden. Wie hierzu aus ägyptischen Regierungs- kreisen verlautet. wird Aegypten sich auf keine weiteren Verhandlungen mit Groß- britannien einlassen, wenn die britischen Streitkräfte aus der Suez-Kanal-Zone nicht zurückgezogen werden. Hegypten verfüge, so wurde erklärt, jetzt über genügend Land- und Luftstreitkräfte um den Kanal zu ver- teidigen, wenn die Westmächte die erforder- lichen Waffen und Ausrüstungsgegenstände liefern, wie im Fall Griechenland und der Türkei. 5 In Aegypten ist inzwischen eine Dis- kussion darüber entstanden. welche Politik Lehr enikräſtet Bedenken gegen Bundesgrenzschut Diskussion über das Thema „Monarchie oder Republik“ Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Völlig unvermittelt ist der Bundes- tag in seiner Sitzung am Mittwoch in eine publik“ hineingeraten, die zu Tumultszenen Debatte über die Frage„Monarchie oder Re- führte. Der Stein des Anstoßes war ein Leserbrief eines Beamten des Bundesinnen- ministeriums über die Möglichkeit einer monarchischen deutschen Demokratie. Sprecher der Rechten wiesen die An- schuldigungen der SPD zurück, die die An- wesenheit von Bundecbeauftragten und Bundesministers bei der Beisetzung des deutschen Kronprinzen und bei den Hoch- zeitsfeierlichkeiten im hannoveranischen Königsahus kritisiert hatten. Unter lautem Widerspruch der SPD sagte der Abgeordnete von Thadden, der Kronprinz sei der Repräsentant einer Zeit gewesen,„die bes- ser war als die, die durch die Revolution roter Matrosen im Jahre 1918 eingeleitet wurde!. Der Höhepunkt dieses Streites war aber erst erreicht, als der DP- Abgeordnete, Dr. von Merkatz, vom Rednerpult verkün- dete:„Ich bekenne, daß ich von ganzem Herzen Monarchist bin“. Nach diesen überraschenden Ausführun- gen beantragte der SPD-Abgeordnete Mel lies die sofortige Herbeirufung des Bun- deskaznlers. Der CSU-Abgeordnete Strauß meinte aber, daß der Bundestag und der Bundeskanzler wichtigres zu tun hätten, als über die Frage der Monarchie zu debat- tieren. Der SPD-Antrag wurde abgelehnt. Bundesgrenzschutz Vor diesem Ausflug in die geschichtliche Vergangenheit führte der Bundestag eine scharfe, aber sachliche Debatte über den Bundesgrenzschutz. Der SPD-Abgeordnete Dr. Menzel warf dem Bundesinnenmini- ster vor, daß er aus dem Bundesgrenzschutz keine Polizei, sondern eine militärische Truppe gemacht habe. Statt diese Forma- tionen an der Grünen Grenze als Streifen einzusetzen, würden sie weit weg in Ka- sernen zusammengefaßt. Die SpD werde für diese„simple Soldatenspielerei“ kein Geld bewilligen. Dr. Menzel kritisierte ins- besondere die Personalpolitik beim Grenz- schutz. Man dürfe sich nicht wundern, wenn Bundesgrenzschutzangehörige Nazilieder sängen. Der Bundesinnenminister Dr. Lehr stellte demgegenüber fest, der Bundesgrenzschutz werde in seiner Ausbildung, Ausrüstung und Uniformierung genau so gehalten wie die Länderbereitschaftspolizei, die bekanntlich wenigstens teilweise sozialdemokratischen Innenministern unterständen. Er stellte im übrigen den Sozialdemokraten anheim, ihre Bedenken gegen den Bundesgrenzschutz vor dem Verfassungsgericht zur Sprache zu brin- gen. Er gab bekannt, daß in dem bisher be- kannten Braunschweiger Fall(betrunkene Bundesgrenzschutzbeamte sengen das Horst- Wessel-Lied. D. Red.) scharf durchgegriffen und die Schuldigen entlassen oder versetzt worden sind. Rommerskirchen vor dem Welt- kongreß des Laienapostolats Rom.(UP) Auf der dritten Vollsitzung des Weltkongresses der Laien-Apostolats sprach als erster der Vorsitzende der deut- schen katholischen Jugendorganisation und des Bundesjugendrings Josef Rommers- kirchen. Er wies auf die Notwendigkeit hin, die verschiedenen katholischen Aposto- lats-Organisationen zusammenfassen. Dazu sei es erforderlich die Schranken des Indi- vidualismus zu brechen und sich zu einer brüderlichen Gemeinschaft zusammenzu- schließen. Wenn der Einzelmensch allein vorgehe sei er den schweren Problemen ge- genüber machtlos. Das Laien-Apostolat stehe vor einer Welt des Materialismus. Persönlicher Stolz und Egoismus müßten verschwinden. Das Antlitz der heutigen Welt könne nur durch die Einigung der Kräfte verändert werden. Wie offiziell mitgeteilt wurde, werden die Delegierten des Kongresses am Sonntag in der St. Petersbasilika von Papst Pius XII. in Audienz empfangen werden. in Zukunft einzuschlagen sei. Die herr- schende Schicht ist stark antikommuni- stisch eingestellt und befürwortet daher den Abschluß eines Verteidigungspakts mit den Westmächten unter der Voraussetzung, daß die britischen Truppen zurückgezogen werden. Demgegen- über tritt ein großer Teil der übrigen Be- völkerung für eine strikte Neutralität Aegyptens ein. In Alexandrien und Kairo kam es àm Mittwoch erneut zu größeren Demonstra- tionen gegen Großbritannien. Die in der arabischen Liga vertretenen arabischen Länder haben sich am Dienstag- abend einmütig zur Politik des ägyptischen Ministerpräsidenten Nahas Pascha be- kannt. Die Regierung des Sudans gab bekannt, sie werde das Land weiterhin verwalten und mit ihrer Politik, eine künftige volle Selbstverwaltung des sudanischen Volkes zu fördern, fortfahren. Acheson verurteilt ägyptisches Vorgehen US-Außenminister Aches on sagte am Mittwoch in seiner wöchentlichen Presse- konferenz, die USA verurteilten die von Ae- gypten bekanntgegebene Absicht der Auf- Kündigung des Vertrags mit Großbritannien aus dem Jahre 1936. In einer vorbereiteten Erklärung sagte er:„Keine der in Frage ste- henden Vertragsbestimmungen sieht eine Aufhebung des Vertrags vor. Nach Meinung der amerikanischen Regierung erfordert die gebührende Achtung vor internationalen Verpflichtungen, daß sie eher durch gegen- seitiges Uebereinkommen als durch einseitige Maßnahmen einer der Vertragsparteien ab- geändert werden“. Acheson fügte hinzu, daß über neue Vor- schläge für die Verteidigung des Nahen Ostens unter Einbeziehung mehrerer Natio- nen bereits verhandelt worden sei. Die Vor- schläge würden der ägyptischen Regierung in den nächsten Tagen zugestellt. Sie sollten eine„gesunde Grundlage“ für ein Abkommen bilden, das alle davon betroffenen Länder zu- kriedenstellt und zur Verteidigung der freien Welt beiträgt. BONNE I NEH. amm! NLuratelegram Der Beamtenrechtsausschuß des Bundestages hat am Mittwoch dem Bundestag empfohlen, die Pensionen und Gehälter der Bundes beamten und Bundesrichter gleich- mäßig zu erhöhen. Die Erhöhung soll bei den Grundgehältern vom 1. Oktober 1950 àn 20 Pro- zent betragen. Ebenso sollen die Grundgehäl- ter, die den Pensionen zugrundeliegen. um 20 Prozent erhöht werden. Das bedeutet eine durchschnittliche Erhöhung der gesamten Be- züge um 16 Prozent. Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer hat in einem aus Anlaß des am Freitag in Trier be- ginnenden ersten Verbandstages an den Ver- band der Kriegsbeschädigten(Vdk) Kriegshin- terbliebenen und Sozialrentner Deutschlands gerichteten Telegramm zum Ausdruck gebracht, daß sich aus dem Bekenntnis des VdK zur Schieksalsverbundenheit des deutschen Volkes sein Recht und seine Pflicht zur Mitarbeit an der Lösung aller sozialen Fragen für den von ihm betreuten Personenkreis ableite. Der Kanzler erklärt, daß das Bundesversorgungs- gesetz zwar nicht alle Wünsche habe erfüllen können, doch halte es jedem Vergleich mit dem Versorgungsrecht anderer Länder stand und habe sich sogar vielfach als diesen überlegen erwiesen. Eines der großen Sozialgesetze, deren Verwirklichung in naber Zukunft angestrebt werden solle, sei das Sehwerbeschädig- ten gesetz. Die Bundesregierung werde einen solchen Gesetzentwurf noch im kommen- den Monat dem Parlament vorlegen. MORGEN Donnerstag, 11. Oktober 1951/ N Donnerstag, 11. Oktober 1951 zallspiel über die Elbe Die ostzonale Volkskammer hat gestern dem Bundestag auf seinen Beschluß vom 27. September, durch den er in 14 Punkten eine Wahlordnung als Voraussetzung für esamtdeutsche Wahlen aufgestellt hat, die erwartete Antwort erteilt. Mit der zu nichts- Verpflichtenden Wendung, daß„die Mehr- hl“ der 14 Punkte annehmbar sei, hat die Volkskammer eine klare Stellungnahme zu dem Bundestagsbeschluß vermieden und sich mit der Feststellung, daß Bonn den Volkskammervorschlag vom 15. September nicht vollständig beantwortet habe, auf die- Sen ihren ersten Vorschlag zurückgezogen. Sie verlangt, der Bundestag solle„bald, Klar und vollständig“ erklären, ob er zu mer gesamtdeutschen Beratung über Wah- len in ganz Deutschland und den Abschluß eines Friedensvertrags bereit sei. Da Bonn seinen Standpunkt über gesamtdeutsche Wahlen bereits un mißverständlich präzisiert At, wich die Volkskammer in der ihren er- neuten Appell begründenden Argumentation auf ein Thema aus, daß allein die Be- atzungsmächte bindend behandeln können: uf den Friedensvertrag und den Abzug der Besatzungstruppen. Die Absicht ist klar: Die Volkskammer legt das Schwergewicht nicht Auf sofortige Wahlen, sondern auf das Zu- standekommen der gesamtdeutschen Bera- tung. Sie will dem Bundestag die Entschei- dung zuschieben; lehnt Bonn ab, dann könnte Grotewohl den Bundestag der Sabo- tage an der deutschen Einheit bezichtigen; nimmt Bonn an, dann hätte Grotewohl in der gesamtdeutschen Beratung ein präch- tiges Propagandaforum. Die Hintergründe dieser Antwort sind chwer zu deuten. Daß sie über Karls- orst aus Moskau ferngelenkt war, wird mand bezweifeln. Moskau also ist es, ratungen brauchen Zeit. Moskau möchte Zeit gewinnen, weil es hofft, daß sich dle Bedenken einiger westeuropͤischer Länder egen das amerikanische Tempo bei der Eingliederung der Bundesrepublik verstär- en werden. In Paris freut man sich ja un- verhohlen über den Beschluß der Volks- kammer. a ö Nun ist Bonn wieder an der Reihe, das chselgespräch über die Elbe fortzuset- en. Die entscheidenden Verhandlungen erden jedoch nicht mit Pankow, sondern it den Alliierten geführt. Sollten die Be- Satzungsmächte die Wiedervereinigung Deutschlands beschließen, dann würde sich Uebereinkommen mit der Volkskammer Wangsläufig ergeben. In dieser Richtung eine verstärkte Inſtiative Bonns, die sich der Ausarbeitung einer den Alliferten zu ö den Wahlordnung anzeigt, zu Der SPD-Vorsitzende Dr. Schu- seine Forderung nach einer Viererkonferenz unterstützt. 5 ermnoch darf man das Gespräch zwischen Bonn und Pankow nicht leicht nehmen. Mil- onen Deutsche diesseits und jenseits der e verfolgen es mit dem heißen Wunsch Herzen, daß die Einheit Deutschlands Wahrheit werden möge. Möglich bleibt em, daß Moskau durch die Volkskam- ler Zugeständnisse machen ließe, die es in kten Verhandlungen mit den westlichen atzungsmächten auszusprechen vielleicht cht bereit wäre. wne enetalofſensive des Islam Die arabischen Staaten werden bei der zung der Vereinten Nationen in Paris Aegypten die marokkanische Frage len lassen. Das Pariser Außenmini- sterlum hatte, wie Außenminister Schuman n vor einem Monat erklärte, dieser Dis- sion mit Ruhe entgegengesehen. Die te Entwicklung der britisch- ägyptischen hat diese Ruhe erschüttert. Nach all- r Ansicht dürften die kommenden eine Generaloffensive der islamiti- n Welt gegen die beiden europäischen lonialmächte Frankreich und England gen, Die arabische Liga unterstützt seit angem die Unabhängigkeitsbestrebungen in en nordaf rikanischen Ländern Marokko, n und Tunesien. Der tunesische Auto- ine Rundreise durch die angelsäch- Staaten und hat sich anscheinend in tet eine Entwicklung, die zur Abtren- der nordafrikanischen Schutzgebiete 1 deren wirtschaftlicher Durchdringung durch die Amerikaner, wenn nicht gar zur Einflußnahme der Russen führen und die armung Frankreichs zur Folge haben ten. Der Verlust der nordafrikanischen 1 quellen und Ausfuhrmärkte für die ösische Industrie müßte schwerwiegende kür den Lebensstandard der franzö- Volksmassen haben. Andererseits res und dem britischen Feldmarschall besteht, mußte bei einer Besprechung General Eisenhower und anderen leiten- 1 Okkizieren des Generalstabes der atlan- chen Nationen in Paris kurz vor ihrem Abflug nach Athen und Ankara feststellen, le strategischen Voraussetzungen für Pläne sich vollkommen geündert haben neuerdings nicht nur von arabischer, auf Sebietsräumungen gestellt die Rückgabe der Insel Cypern bil- bereits den Gegenstand von Forderungen griechischen Presse. Es ist zu erwarten, nach den britischen Wahlen die Regie- n von Paris und London Verhandlun- zur Herstellung einer gemeinsamen 2081sch- britischen Linie in Mittelost und ea einleiten und von Wasbington ver- lengen werden, daß der Einflußnahme ame- rikanischer Wirtschaftskreise in diesen Ge- 8 Grenze gezogen wird. at dtese Politik eben erst durch iste führer Bourgiba unternahm vor a Unterstützung gesichert. Paris be- auch von griechischer Seite For- 4.. Wie könnte man das Grundgesetz Das Verfassungsgebäude wird ständig auf Schwächen untersucht Seitdem die gewählten Vertreter des deutschen Volkes vor reichlich zwei Jahren Zum ersten Male wieder ein Staatsoberhaupt und einen Kanzler als Regierungschef be- stimmten, befindet sich das Verfassungs- recht der Bundesrepublik in einer ständigen Forten wicklung. Die zuweilen geaußerten Anregungen für eine Aenderung oder Er- Sänzung des Grundgesetzes spielen dabei bisher allerdings nur eine ganz untergeord- nete Rolle. Wesentlich wichtiger sind viel- mehr die im Verfassungstext selbst vorge- schriebenen Ausführungsgesetze zu einzel- nen Artikeln. Außerdem zeigt sich mehr und mehr, daß bedeutsame Vorschriften des Grundgesetzes ihren eigentlichen Sinn und Inhalt erst durch die paraktische Anwen- dung auf den Einzelfall erhalten. So beein- flussen die im öffentlichen Leben wirkenden Kräfte und die in ständigem Fluß befind- lichen Lebensverhältnisse stillschweigend auch ſhrerseits die Verfassung, deren Vor- schriften seinerzeit nur theoretisch formu- liert werden konnten. Wachsamkeit Mit Aenderungen des Grundgesetzes selbst ist man hingegen ganz allgemein noch sehr zurückhaltend. Das auf der vorläufigen deutschen Verfassung beruhende staatliche System soll sich zunächst noch weiter festi- gen, ehe an Verfassungsänderungen gedacht wird. Zudem sind gerade die strittigen Fra- gen zumeist das Ergebnis von schwer errun- genen Kompromissen, an denen niemand so bald wieder herummodeln möchte. In allen diesen Fragen hat jetzt zunächst das Bun- desverfassungsgericht das Wort, und erst seine Entscheidungen werden vielleicht spä- ter das Material und auch den wünschens- werten geistigen Abstand für die weitere Arbeit am Grundgesetz liefern. Das hindert selbstverständlich die zuständigen Aus- schüsse des Bundestages nicht daran, Hand London sucht den Sündenbock für Persien das die gesamtdeutsche Beratung will. Be- in Hand mit der Wachsamkeit gegen äußere Staatsfeinde auch das deutsche Verfassungs- gebäude heute schon auf schwache Stellen hin zu untersuchen, die eine Gefährdung von innen heraus bedeuten könnten. In die- sem Sin ist auch der Beschluß des letzten FDP- Parkeitages in München zu verstehen, eine„Verfassungskommission“ beim Partei- vorstand zu errichten. Sie soll sich mit einer „sinnnvollen Weiterentwicklung“ des Grund- gesetzes beschäftigen und vor allem prüfen, welche vordringlichen Aufgaben unserer Zelt auch in einem föderativen Staat bun- deseinheitlich gelöst werden müssen. Stillschweigend Eine solche abwartende Haltung nimmt unter dem Zweng der Verhältnisse bewußt in Kauf, daß ursprünglich das Grundgesetz nach seiner eigenen Präambel lediglich die staatliche Ordnung für eine„Vebergangs- zeit“ schaffen und nach Wiederherstellung der deutschen Einheit alsbald einer endgül- tigen Verfassung Platz machen sollte. Ins zwischen richtet man sich mit den Ausfüh- rungsgesetzen zum Grundgesetz stillschwei⸗ gend für die Dauer ein. Zu ihnen gehören beispielsweise die Gesetze über die Errich- tung von Bundesgerichtshof und Bundes- verfassungsgericht in Karlsruhe und die von Südbaden angefochtenen Neugliederungs- gesetze für den Südweststaat. Weitere Ge- setze zur Errichtung von obersten Bundes- gerichten, das Beamtengesetz, das Parteien- gesetz und die näheren Bestimmungen über die Kriegsdienstverwelgerung werden fol- gen. l 5 Zuweilen aber behilft man sich auch mit einer ziemlich weitgehenden Auslegung der Verfassung, um den Bundesgesetzgeber nicht für die Regelung von Einzelfällen zu bemühen, So könnte beispielsweise nach Meinung von einigen Verfassungjuristen das Bundesverfassungsgericht auch ohne eine ändern? 7 * Ergänzung des Grundgesetzes denjenigen Abgeordneten ihr Mandat aberkennen, die damit Mißbrauch getrieben haben. Sie be- rufen sich hierbei auf Artikel 18, der nähere Bestimmungen über die Verwirkung von einzelnen Grundrechten trifft, wenn diese „zum Kampfe gegen die freiheitliche demo- kratische Grundordnung mißbraucht“ wer- den. Indessen begegnet diese Auslegung dem doppelten Bedenken, daß Artikel 18 das pas- sive Wahlrecht nicht ausdrücklich unter den verwirkten Grundrechten erwähnt und daß seine Formulierung zudem kaum ausreicht, um typische Korruptionsaffären die den Spiegel-Skandal der Bayernpartei zu er- fassen. g In den Ausschüssen Für das Verfassungsleben ist es schließlich von entscheidender Bedeutung, auf welche Art und Weise der Bundestag als Gesetz- geber der Bundesrepublik seine Arbeit an- packt. Einzelheiten hierüber stehen nicht im Grundgesetz. sondern in der sehr viel elastischeren Geschäftsordnung des Bundes- tags. Hier nun bemüht man sich gegenwär- tig, die Parlamentsarbeit durch eine Neu- fassung wesentlich straffer als bisher zu organisieren und zu beschleunigen. Dabei wäre auch auf die bisher übliche dritte Le- sung von Gesetzen zu verzichten, um das Plenum zu entlasten. Der Bundestag er- kennt damit zwar selbst an, daß ein sehr Wesetitlicher Teil seiner Arbeit heute in den Ausschüssem geleistet wird. Den gelegent- lich geäußerten Vorschlag, einen sogenann- ten„Großen Ausschuß“ mit der Hauptver- antwortung zu belasten und die Volksver- tretung durch diese halb- autoritäre Maß- nahme zu einer pseudo- demokratischen Ge- setzgebungsmaschine herabzuwürdigen, hat mati trotzdem unbeachtet gelassen. Ueber alle Reformen hinweg bleibt vielmehr das Parlament auch künftig die politische 5 1 tretung der Natlon. 5 Die„Niederlage von Abadan“ erregt die Oeffentlichkeit/ Vor sensationellen Enthüllungen? London. Die britische Oeffentlichkei: blickt trotz des neuen ägyptischen Vorsto- Bes noch immer wie gebannt auf die„Nie- derlage von Abadan“ wie Winston Chur chill und besonders sein Außenminister in spe, Anthony Bdenu, den britischen Rückzug von Persien nennen. Zwar ist die Anglo-Iranian Oil Co. nicht untätig und ent- wickelt eine geschäftige Tätigkeit, um für die persischen Oelverluste Ersatz in anderen Teilen der Erde zu schaffen. Auch für die in Abadan verlorengegangene Raffinerie- Kapazität soll schnell Ersatz geschaffen wer- den. Aber der Verlust dieser größten Raf- kinerie der Welt, die mit 300 Millionen Pfund Sterling, das sind mehr als drei Mil- Harden DM. erbaut worden ist, ist schwer zu Lerschmerzen und sehr kostspielig. Eden meinte, daß ihre Errichtung heute so viel kosten würde. Der Ruf nach dem Tribunal Man darf sich nicht darüber hinwegtäu- schen, dag der Schock, den die britische Oeffentlichkeit auf den persischen Oelfel- dern erlitt, sehr tief gegangen ist. Die Re- gierung wird kaum darum herumkommen, eine öffentliche Untersuchung der Vorgänge durchzuführen, die zu dieser Katastrophe führten. Der„Daily Express“, Eigentum des britischen Lords kanadischer Abstam- mung Beaverbrook und immer sehr empire- bewußt, forderte im Verein mit anderen Presseorganen diese Untersuchung mit ausdrücklichem Hinweis auf die Ge- rüchte, daß die Amerikaner Großbritannien vor Ausbruch der persischen Oel-Krise rie- ten, den Persern eine Beteiligung an den Erträgen von 50 Prozent einzuräumen, 80 wie es die amerikanischen Oel-Gesellschaf- ten in Saudi-Arabien taten. Der„Daily Express“ will wissen, ob dieser Rat tatsäch- lich vom früheren Außenminister Bevin zurückgewiesen worden sei, welche Rolle Außenminister Morrison in der Affäre spiele, welche Unterlassungssünden der Secret Service bei der Unterrichtung der Von unserem K WI.- Korrespondenten Stimmung in Persien und die Absichten der Regierung von Teheran begangen habe. Er meint, dazu reiche eine übliche parlamenta- rische Untersuchung nicht aus. Sie müßte deshalb von einem Gericht durchgeführt werden. Es sei nicht angebracht, den in- zwischen verstorbenen Außenminister Be- vin zu schonen, wenn er Fehler gemacht habe, noch weniger angebracht sei es aber, ihm allein die Schuld für den Lauf der Er- eignisse zuzuschieben. Der„Katastrophenbotschafter“ Fast dramatisch scheint aber die inner- englische Entwicklung in den nächsten Tagen zu verlaufen, nachdem der„Man- chester Guardian“ mit„persischen Ent- hüllungen“ vor die Oeffentlichkeit trat. dreimal Denen sef an Stelſe des Mamas viel Bes. 4 sprochenen„Ultimatums“ von persischer Seite am 20, September ein— wie das Blatt heute sagt— durchaus vernünftiger Vor- schlag zur Einigung überreicht worden. Aber der britische Botschafter in Teheran, Sir Francis Shepherd, habe u. a. aus for- malen Gründen— der Vorschlag soll nicht auf amtlichem Papier niedergelegt gewesen sein— abgelehnt. Dem Foreign Office wa- ren diese Enthüllungen sichtlich nicht sehr angenehm, und ein Sprecher konnte nur ganz verlegen erklären. es sei nicht klar ersichtlich gewesen, ob es sich dabei um eimen offiziellen Vorschlag der persischen Regierung gehangelt habe, Diese Erklärung wird natürlich als un- genügend angesehen, denn die Begleit- umstände deuten darauf hin, daß der bri- tische Botschafter— dem im übrigen der Ruf eines„Katastrophenbotschafters“ nach- geht, weil er in den letzten 20 Jahren re- gelmäßig dort akkreditiert war, wo es kurz darauf zu einer politischen Entladung kam — hier Fehler beging, die schließlich erst zur britischen Niederlage führten. Die falsche Hoffnung des Foreign Office Ganz offen Wird aber das Foreign Office und daran geglaubt zu haben, daß der per- sische Ministerpräsident Mussadegh gestürzt und durch einen„gemäß gten“ Mann abge- löst würde. Durch diese Ueber zeugung gegen die sich außer den Amerikanern auch vereinzelt englische Korrespondenten, bei- spielsweise der Teheraner„Times-Korre- spondent, wandten und davor warnten die sich auf einseitige Unterrichtung inter- essierter Kreise einschließlich des britischen Teheraner Botschafters stützte, sei man eben im britischen Außenministerium nicht ehrlich bereit gewesen, sich mit Mussadegh zu verständigen. 1 Vor den Verhandlungen in New Vork w. Vork,(dpa). Hussein Fate mie, fibers l pe chen* Minister- präsidenten, gab am Dienstag in New Lork die Bereitschaft Persiens bekannt, die Oel- verhandlungen mit Großbritannien wieder aufzunehmen. Die persische Regierung sei bereit, für alle berechtigten Ansprüche Großbritannſens Zahlungen zu leisten, die gleiche Menge Oel an Großbritannien zum internationalen Preis zu verkaufen, die es bisher von der Anglo- Iranian bezogen hat, die britischen Oeltechniker wieder einzu- stellen und die Oelraffinerien unter die Lei- tung eines ausländischen Direktors zu stel- len. Erst Sicherheitsrat, dann verhandeln. Dies ist die Antwort, die England nach An- sicht unterrichteter Kreise auf Verhand- lungsfühler im persischen Konflikt gibt. Der Ausweg aus der Sackgasse wird zur Zeit in britisch-amerikanisch- französischen Be- sprechungen in New Lork gesucht. Der persische Ministerpräsident Mussa- degh hat den Vorsitzenden des Weltsicher- heitsrates, Joao Muniz, ersucht, die für Donnerstag anberaumte Debatte des Rates britischen Regierung über die tatsächliche angegriffen, viel zu sehr darauf gehofft bis mindestens Samstag zu vertagen. .. Inzwischen gehen die Kämpfe weider Tokio.(UP) Die Verbindungsofflziere der UNoO-Streitkräfte und des kommunistischen Oberkommandos trafen am Mittwoch zwei- mal in Pan Num Jon zusammen, um die erforderlichen Vorbereitungen für eine Wie- deraufnahme der Waffenstillstandsbespre- chungen zu treffen. Wie verlautet, verliefen die Unterredungen der Verbindungsofflziere ie einer freundlichen Atmosphäre. Ueber den Verlauf der Verhandlungen ist nichts bekannt. Es wird angenommen, daß man sich auf einen Verhandlungsort am Ufer des Sachonflusses, etwa zwei Kilometer süd- östlich von Pan Num Jon geeinigt hat. Der Leiter der alliierten Waffenstill- standskommission, Vizeadmiral Turner Joy, ist inzwischen zu dem vorgeschobenen Do 7 00% doe, e O, elskRlüEVs— DREIECK. W— ee — Hauptquartier in Munsam zurückgekehrt. Aus gewissen technischen Vorbereitungen auf alliierter Seite wird geschlossen, daß die vor 49 Tagen abgebrochenen Bespre- chungen in Kürze wieder aufgenommen werden, 1 l i an den Fronten gehen inzwischen die Kampfe in N Schärfe weiter. Eine geschickte Geste Peröns Buenos Aires,(dpa-REUT ER). tiniens Staatschef Juan Peron wird seine Vollmachten als Präsident bis zum Wahl- tag am 11. November an den Vizepräsiden- ten Hortensio Qufljano abgeben, damit seine Gegenkandidaten für die Präsident- schaft die gleichen Möglichkeiten beim Wahlkampf haben sollen wie er: Dieser bis- her einmalige Vorgang in der Geschichte der argentinischen Politik wurde am Dienstag- abend von Innenminister Angel Borlen- g hi bekanntgegeben. Borlenghi sagte, falls Vizepräsident Guijano, der erneut für die Vizepräsidentschaft kandidiert, seinerseits dem Beispiel Perôn folgen werde, würde der Senatspräsident Admiral Alberto Tes s Aire vorläufig mit dem Amt des Regie- rungschefs betraut werden.„Die Geste Peròôns“, fügte der Innenminister hinzu, „Sollte allen Regierungen und allen Men- schen die wahre Bedeutung der argentini- schen Demokratie vor Augen führen und den Beweis erbringen, daß die Rechte der Oppo- sition vorbehaltlos respektiert werden.“ Belgiens Parlament berät Montan- f Union Brüssel.(dpa) Die Ausschtisse für aus- Wärtige Angelegenheiten und für Außen- handel des belgischen Senats begannen in einer gemeinsamen Sitzung am Dienstag dte Beratungen des Gesetzentwurfs über den Schumanplan, der auf der Tagesordnung der ersten Sitzung des belgischen Senats steht. 4 5 Argen Bald Unterzeichnung des Kehl-Vertrages Freiburg.(Ft.-Eig.-Ber.) Nachdem am Dienstag der Vertragsentwurf zwischen der süidbadischen Regierung und der autonomen Hafenverwaltung von Straßburg über den Hafen von Kehl von der Bundesregierung ge- billigt worden ist, wurde am Mittwoch im französischen Landeskommissariat in Frei- burg die Hoffnung auf eine baldige Unter- zeichnung des Vertrages und sein Inkrafttre- ten bis spätestens Dezember geäußert. Zu- nächst miisse aber abgewartet werden, wðũas das von der Bundesreglerung zur Sicherung ihrer Interessen geforderte Zusatzprotokoll für den Vertrag enthalten werde. Die Stim- mung in Bonn sei aber wesentlich zugunsten eines Vertragsabschlusses umgeschlagen. Vorwürfe gegen Bundesverfassungs- richter Karlsruhe.(ML-Eig.-Ber.) In den letzten Tagen sind Vorwürfe gegen den vom Bundes- rat in den ersten Senat des Bundesverfas- sungsgerichtes gewählten Prof. Dr. Drath erhoben worden, Dräth wird darin vorge- worfen, er sel eingeschriebenes Mitglted der SED gewesen und habe am Aufbau der volks- demokratischen Rechtsordnung in Thüringen maßgebend mitgewirkt. Der Präsident des Bundesverfassungs- gerichtes, Dr, Höpker- Aschoff, hat Professor Drath gebeten, sich zu den politi- schen Vorwürfen zu äußern. Gleichzeitig Wurde, wie die Pressestelle des Bundesver- Tassungsgerichtes am Mittwoch mitteilte, aus- drücklich festgestellt, das Professor Drath die für einen Bundesverfassungsrichter vor- geschriebene fachliche Qualifikation besitze. Im übrigen könne angenommen werden, daß sich der Bundesrat, der Professor Drath kür vier Jahre zum Verfassungsrichter wählte, vorher über dessen Lebenslauf und Bildungs- gang genau unterrichtet habe. 5 Honnef Jelefonai: unerklärlich. Es sei dann, daß das zutrifft, v. manch einer der SPD schon seit langem Wirft, nämlich„Wille zur Macht um jede Preis“. von entwendeten Geheimdokumenten der Bu desregierung durch den Vorsitzenden der 8p Dr. Schumacher, gehört bestimmt auch nicht u a den demokratischen Methoden, zu dem fate eine Spiel zwischen der Regierung und Opposits müss wie sich das jeder vorstellt, der sich ernst um die Zukunft unseres Vaterlandes müht. Dad verschiedenenartigen Erklärungen zu dem r, fall, die auf ein sehr schlechtes Gewissen n deuten. 5 durchgestanden werden müssen, denen sich zu stellen hat, mit denen man sich a einandersetzen muß. Das ist wichtiger als 2Heckenschützenkrieg“, der im Augenblick Bonner Polftik beherrscht. gen sollte, sind wir gezwungen, uns na anderen Dingen umzusehen, sagte Stag sekretär Alfred Hartmann vom Bunde daß es keine Steuerprojekte mehr gebe, sich nicht irgendwie verabschiedete am Mittwoch in dritter le, sung ein Gesetz über den Abschluß d Befreiung in Hessen, für das Gesetz stim die SPD-Fraktion, dagegen die FDP u der BHE. Die CBU- Abgeordneten enth ten sich der Stimme. Wohin, wohin? Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen. Bonn. Der Bundeskanzler war am Mittwocg 1 auf Schloß Röttgen mit den allfierten Hoa und Kommissaren zusammen. Man beriet weis Fun über die Washingtoner Beschlüsse, übe Auf Gleichberechtigung und Partnerschaft allet besser gesagt: über Deutschlands Zukunft. Tec welchem Erfolg? Das dürfte endgültig em e sichtbar werden, wenn sich in Paris dg viel Außenminister an einen Tisch setzen. und Soviel erkennt man jedoch heute sche 2 Einer erneuten Revision des Besatzungsstath scha wird keine deutsche Partei, kein Deutsche gelä zustimmen. Angestrebt wird die völlige Nen und änderung des Verhältnisses, die Beendigug 11775 alles dessen, was uns der Krieg und sem Folgen beschert haben. Man, will das auf de nene scher Seite, Aber auch die Alliierten scheine Abe sich dieser Notwendigkeit nicht mehr zu ve 1945 schließen. Wenn trotzdem immer wieder Hen und. mungen und Schwierigkeifen auftauchen, ¶ land spielen da vielerlei Gespenster der Vergamn dürf genheit eine Rolle. 5„ Man wird sie gegeneinander aufrechna E können. Es fällt sicher manchem ehemalige deutschen Soldaten schwer, die Behandlug sehs in Andernach oder Remagen zu vergess 16 d Eine Ehefrau aus dem Kohlenpott, die 0— ihren Trauring gegen Kartoffeln tauschte,. ihre Kinder vor dem Verhungern zu be want 0 ren und dann erleben mußte, wie ein Bes, zungssoldat ihren Rucksack durch das Abte!“ fenster eines Elsenbahnzuges auf die Stra Sege schleuderte, vermag sich auch nicht so om dure Weiteres an den Gedanken zu gewöhnen, du der ihr Sohn vielleicht morgen mit den Alliierte legt. Seite an Seite die Freiheit verteidigen soll, das Was wird. 2 8 Es kommt jedoch wenig dabei heraus, wem Statt man immer nur das Trennende hervorhebt u. Jon das Gemeinsame nichb sehen will. Das i tan! man inzwischen auch in den westliche Nähe Hauptstädten erkannt. Schlußstriche wurde zurü gezogen. Weitere sollen folgen. Dabei verhel uner man in Gesprächen nie eine bange Frage! J ande Wird aus dem deutschen Staat, was wird u mes der Bundesrepublik wirklich werden? vier einen Ausländer sind die vielartigen Zeiche so verwirrend, sind die wirklichen und u. Wirklichen Kräfte, die heute um die deut, Seele ringen, so schwer zu verstehen, d tet man die Besorgnis nicht unterschätzen solln der Wissen wir denn schließlich selbst, wol Spri Wir treiben? Der totale Krieg hat uns die tot gend Niederlage beschert. Hat es in dieser Stud perv nicht den Anschein, als ob uns die tote le Oppo stall sition eine neue Bitternis bescheren Könnt tepp Wenn beispielsweise die Sozialdemokratie% Bade einer offizlösen Stellungnahme den Bunde ki Kanzler verdächtigt, er habe in Berlin d 597 Oder-Neiße-Linie nur darum erwähnt, uu aber gesamtdeutsche Wahlen zu verhindern, dm seine hat wohl der Fraktions vorsitzende der CI CSU vollkommen Recht, wenn er von einn II bösen Brunnenvergiftung spricht und herr. in de hebt, daß mit derartigen Unterstellungen höch meh stens die Politik anderer, nicht aber deus war Politik gemacht werde. 8 grün 5 Scheindokumente um Man muß sich allen Ernstes fragen, weiß die SPD hin will. Noch im August ban, Dr. Schumacher selbst in einer Rede die RA A gabe der Gebiete ostwärts der Oder-Neit prob Linie als unabdingbare Grundvoraussetzu weir bezeichnet und am vergangenen Donnerstag 1 Klärte sein enger Partelfreund Wehner, mer dem deutschen Bundestag und dem deutsd Not „ Voll das gleiche, Inwieweit es nun„Vert Baßtt an den in unseres Volkes sern soll, Wenn e eus Regierungschef vor der Berliner Oeffentlich alle das ausspricht, 0 Deutschen unverrückbar sein sollte, das“ was im Herzen eines je sche dern kitte Einiges spricht dafür. Die Beniitz „Heckenschützenkrieg“ 1 Wie diese Dinge aus der Welt geschafft we, den können, soll zunächst einmal offen bleibe fen. In jedem wirklich demokratischen Staat, England, in Amerika oder in der Schweiz, hät ein Politiker, der von einem solch schlimme Vorwurf getroffen wurde, die entsprechend ef Konsequenzen gezogen. 5 er bis zum Abschluß der Untersuchung vore einmal aus dem öffentlichen Leben getreten.. Zum mindesten ü, Hier handelt es sich um Probleme, d „Wenn nicht Autobahn- und Aufwandsteuer, dann anderes“ de Berlin.(dpa) Wenn der Bundestag, In Autobahn- und Aufwandsteuer zu Fall bi 5 5 schädigend für d Wirtschaft auswirkten. Los Wildermuth gegen„Bundesnotopfer. Düsseldorf.(dpa) Bundes wiederaufba“ 97 minister Eberhard wil dermufth spre peter sich am Mittwoch in Düsseldorf gegen dd Gedanken eines„Bundesnotopfers“ flir Wohnungsbau aus, das mit der Einkomme“ zu ei steuer erhoben würde, Gleichzeitig wies du große . auf dem Bauvereinstag des Verbat es nehmen darauf hin, daß die Frage der 4 miet-Angleichung trotz aller Bedenken bit geregelt werden müsse. Auf dem Gebiet dd Bausparens empfahl Wildermuth neue 1. thoden, die vor allem das Vertrauen aul Sparen wieder wecken sollen. Dabei sel untersuchen, wie sich der Gedanke des nungseigentums stärker fördern lasse. Abschluß der politischen Befrelung 1 Schrit aktive hörer stand gemeinnütziger Wohnungsbau- Unter in Hessen Wiesbaden.(UP) Per hessische Landei Fngle Nr. 2 die 10 chte, un be wah. n Best. 8 Abtel, L Strabz 80 oll. nen, di IIliiertg 1 Soll. us, wem hebt un Dag be estlichen Wurden verheb! age! Vu wird au en? Fl Zeichen und u. deutsch nen, df n Sollte t, Wohl e total r Stun le Oppo. Könnte cratle. Bundes rlin d. unt, un n, dam er Col on eint hervor zen höch deutsch igen, 18t halt ie Rüld, r-Neile Asse tzus rstag e mer jeutsch „Vert venn 0 licht es 905 das rikkt, da gem vo m jede enſitzun der Bun der SpU nicht n m fate opositioh ernstid küht. Da Polititet reichlich em Vol. ssen hit afkt wel. bleiben Staat, 212, hätt mlimmes echende ten wWöl g voreth zurüd⸗ res“ stag d all brin- ns nad Staat Bundes Berlin zetrleb⸗ wier beton ebe, d kür d opfer aufbal- sprach gen del für den ommen vies d Verba. Unter ler Al, en bel diet de ue lle en Zul 1 Sel 1 s Woh⸗ eiung Landes Nr. 237 Donnerstag, 11. Oktober 1951 MORGEN Seite 3 Kleine 1015 auf der Berliner Industrie-Ausstellung Fernsehen— begehrt, aber teuer/ Filme— zum Greifen nahe In diesen Tagen sind die Berliner Hotels und Pensionen besser belegt als sonst. Am Funkturm ist wieder Industrie-Ausstellung. Auf dem Messedamm und in der Masuren- allee drängen sich wieder Wirtschaftler, echniker, Kaufleute, Handelsvertreter und viele andere Schaulustige aus jedem Beruf und jedem Alter. Zwei Sensationen enthält die große wirt- schaftliche Schau auf dem Berliner Messe- gelände. Eigentlich nur kleine Sensationen, und auch nur für uns, denn Fernsehapparate und dreidimensionale Filme, die wir stau- nend sehen, kennt die Welt schon lange. Aber hier werden zum ersten Male nach 1945 deutsche Fernsehempfänger gezeigt und, hier wird zum ersten Male in Deutsch- land der räumliche Film vorgeführt und das dürfen wir schon als Sensationen nehmen. * Es Wird viel gesprochen von der Fern- sehstraße der Industrie-Ausstellung, von den 16 deutschen Firmen, die hier im Seitenteil Was sonst noch geschah Der Kapitän und der Maat eines kleinen Segelschiffes aus Eritrea wurden in Asmara durch den Strang hingerichtet. Ihnen wird der Tod von 18 Mekkapilgern zur Last ge- legt. Die Pilger hatten im April dieses Jahres das Segelschiff gechartert, um ihre alljähr- liche Wallfahrt nach Mekka anzutreten. Statt sie jedoch im Roten Meer an der Küste von Lemen abzusetzen, landete der Kapi- tän bei einer kleinen verlassenen Insel in der Nähe von Massawa und ließ seine Passagiere zurück. Von den 22 Pilgern starben 18 unter unendlichen Qualen durch Verdurstung. Ein anderes Segelschiff, das während eines Stur- mes bei der Insel Schutz suchte, fand die vier Ueberlebenden, und rettete sie. Unter der Rubrik„Verschiedenes“ berich- tet das amerikanische Magazin„Time“ von der Verhaftung eines Zauberers in Excelsior Springs(Missouri), der aus einem Hotel fol- gende Gegenstände verschwinden lieg: Sil- berwaren, Geschirr, zwei Eimer, einen Kri- stallwasserkrug, einen Eartentisch, Bade- teppiche. Tischtücher, Servietten, Hand- und Badetücher, Waschtücher, Bettücher, Kopf- kissen und Kopfkissenbezüge. Das geschah aber außerdienstlich und gehörte nicht zu seiner Zauber vorstellung. * In der Umgebung von Stockholm wurde in der Nacht zum 8. Oktober die Feuerwehr mehrfach irrtümlich alarmiert. Die Ursache war ein prächtiges Nordlicht, das erst in grünen und violetten Farben leuchtete und zum Schluß den Himmel mit einem grellen weißen Schein überzog. * Auf dem Heimweg von einer Musik- probe wurde dieser Tage ein Musiker in den Weinbergen von Bühlertal(Baden) von einem Wildschwein angegriffen. In höchster Not riß er seinen Kaiserbaß— die große Baßtrompete— von der Schulter und blies aus Leibeskräften los. Der Erfolg übertraf alle Erwartungen, denn der Musiker ver- scheuchte nicht nur„sein“ Wildschwein, son- dern gleichzeitig etwa 30 andere Schwarz- kittel, Sauen und Frischlinge, die aus den benachbarten Rebbergen hervorbrachen und das Weite suchten. d Die Attaches der ausländischen Bot- schaften in Washington werden, sofern sie eine Fahrerlaubnis wünschen, Englisch lernen müssen. Der Washingtoner Verkehrsdirektor erklärte, wer nicht englisch lesen kann, könne auch die Beschriftung der Verkehrs- schilder nicht verstehen. 2 Acht Trümmergebiete in London, darun- ter die große Bombenlücke in der City, sollen neu bebaut werden. Der Londoner Stadtrat will in den nächsten Wochen die Pläne prü- ten. Der Miederaufbau soll 20 Jahre dauern. * Die Lütticher Polizei verhaftete am Frei- tag, 6. Oktober, einen Schul jungen, der mit emem Katapult großen Schaden angerichtet hat. Seine Treffsicherheit war so groß, daß er allein in der letzten Woche über einhun- dert Straßzenlampen zerstörte. einer Ausstellungshalle ihre ersten Fern- sehempfäanger präsentieren. Sie stehen da schöne elegante Apparate in kostbarem Holz und spiegelnd poliert wie die großen Rund- funkempfänger, aber mit den Bildschirmen, auf denen pausenlos tagsüber das Programm des Nord westdeutschen Fernsehfunks ab- rollt, Truhen, Stand- und Tischmodelle. Das Bild ist 21 zu 28 em groß und es kann 80 eingestellt werden, daß der Raum zum Emp- fang nicht völlig verdunkelt zu werden braucht. Aber die Geräte sind teuer. Um 1500 DM herum liegen die Preise, zum Teil niedriger, zum Teil höher. Das ist viel Geld für einen Empfänger, auf dem man vorerst jeweils nur abends ein Zweistunden- Programm be- kommt(die ganztägige Sendung während der Industrie- Ausstellung ist eine Aus- nahme) und der Rundfunksender— außer vielleicht wenigen UK W- Sendern— nicht empfangen kann. Denn das muß jeder wis- sen, der von einem eigenen Fernsehapparat träumt: das Radiogerät ersetzt er nicht, Lang-, Mittel- und Kurzwellesender sind nicht mit ihm zu erreichen. Um Fernseh- und Rundfunk zu haben, brauchen wir zwei Geräte, zweimal Geld und zweimal Platz in der Wohnung. 6 Ob die Kinopreise bei dreidimensionalen Filmen erhöht werden, steht dagegen noch nicht fest, denn solche Filme werden bisher weder in Deutschland hergestellt, noch an unsere Filmtheater verliehen. Gegenwärtig Aber gibt es sie umsonst zu sehen für jeden, der den Eintritt in die Ausstellung bezahlt hat und den britischen Pavillon“ besucht. Vier Filme hat das britische Filminstitut herübergeschickt, vier Filme, die beim bri- tischen Festival 500 000 Besucher sahen und die nun ein deutsches Publikum verblüffen. Jawohl, verblüffen! Die dritte Dimension, die Raumtiefe, gibt dem Film eine neue, bisher unbekannte Wirkung. Das Geschehen scheint nicht mehr an der Leinwand zu haften, sondern aus dem Bild herauszutre- ten. Ein Ball scheint in den Zuschauerraum zu fliegen, eine Hand streckt sich zum Grei- ken nahe entgegen. Unwillkürlich nahm eine Frau den Kopf zurück, als eine Giraffe auf stakigen Beinen den langen Hals vorgescho- ben heranlief.. Aber es geht noch nicht ohne Brillen. Vor der Vorstellung müssen sich alle Besucher des„Kinos der Zukunft“ eine leicht gefärbte Brille aufsetzen, ohne die das Bild unscharf und nur beschränkt plastisch wirkt. Das Geheimnis dieses Zukunftsfilmes löst sich überaus natürlich. Die Handlung wird nämlich nicht mehr nur von einem Apparat aufgenommen, sondern von zweien, die— Wie die Augen— auseinanderstehen und da- Benzin aus der Wasserleitung Eine neue Treibstoffsynthese Wenn nicht alles täuscht, wird die Gewin- nung von Auto- Treibstoffen aus Kohlen in naher Zukunft eine entscheidende Wende er- fahren. Auf der diesjährigen Hauptver- sammlung der Gesellschaft Deutscher Che- miker, die vor kurzem in Köln stattfand, machte Dr. H. Kölbel die ersten Mitteilungen über ein neues Verfahren, das die Möglich- keit erschließt, künstliches Benzin wesentlich billiger als bisher herzustellen. Bei dem be- nannten Verfahren wird ein durch Vergasung von Kohle gewonnenes Gas, das Kohlenoxyd, mit Wasserstoff zu Benzinen und Paraffinen umgesetzt. Diesem Verfahren, das schon vor dem letzten Krieg in Deutschland entwickelt worden ist und in mehreren Ausführungen im Ausland großtechnisch benutzt wird, entfällt der Hauptanteil der Kosten auf die Gewinnung des notwendigen Wasserstoffs. Jetzt haben Arbeiten, die bei den Chemi- schen Werken der Gewerkschaft Rheinpreu- Ben ausgeführt wurden, zu einem grund- legend neuen Syntheseverfahren geführt, bei dem man nicht mehr Wasserstoff braucht, sondern nur noch gewöhnliches Wasser. An einem bestimmten Katalysator wird Kohlen- oxyd mit Wasser zur chemischen Reaktion gebracht, und man erhält in einem einzigen Arbeitsgang Benzin, Paraffin und andere Kohlenwasserstoffe. Man braucht praktisch also nur noch Kohlenoxydgas, das sich tech- nisch leicht und billig herstellen läßt, und— die Wasserleitung, um Treibstoff zu erhalten. Das Verfahren, das sich schon in der halb- technischen Erprobung befindet, liefert aus einem Kubikmeter Kohlenoxydgas über zweihundert Gramm Produkte. durch das Geschehen genau so räumlich und perspektivisch erscheinen lassen, wie wir es alltäglich sehen. * Der britische Pavillon steht auf dem Platz der Nationen und ist wie auch die an- deren ausländischen Bauten ein besonderes Schmuckstück der Ausstellung. Das Ausland zeigt vor allem seine typischen Erzeugnisse: die Niederlande Blumenzwiebeln; Textilien und Uhren die Schweiz; Italien Obst und Weine; Frankreich Zeitschriften, Feinmecha- nik und Optik; Oesterreich Elektrotechnik und Kunstgewerbe: Belgien industrielle Gü- ter und Textilien. Im amerikanischen Mar- shall-Haus weisen Modelle und Statistiken nach, daß„mehr, besser und billiger produ- zieren Wohlstand bedeutet“. Soweit das Ausland, das mit 485 Firmen vertreten ist. 422 Firmen aus dem Bundes- gebiet und 191 Firmen aus Berlin haben in Zz Wölf Hallen und auf dem Freigelände auf- gebaut, was Deutschland produziert: vom Wasserhahn bis zur schweren Schiffsmaschine, vom Wecker bis zu Schaukelstühlen, vom Kräftigungsmittel bis zum gläsernen Flügel wetteifern Funk- und Elektroindustrie, Fein- mechanik und Optik, Bergbau, Mineralöl wirtschaft und Maschinenbau, Chemie und Möbelindustrie um die zugkräftigsten Stände, um die ansprechendsten Dekorationen ind einprägsamsten Werbetexte. Einen hübschen Einfall hat der Bergbau gehabt, der da naturgetreue Bild eines Koh- lenflözes in eine Halle stellte. Jedermann kann in den Streb einfahren und sich zwi- schen Stützen, Schrämm- Maschinen, Kohlen-. hobel und Förderbänder in die Welt des Bergmannes versetzt fühlen. Vom Funkturmrestaurant aus der Höhe Wirkt das Gelände wie eine Spielzeug- Stadt. Sie ist am schönsten am Abend, wenn Schein- Werfer die Fahnen der Marshallplan-Länder am ERP-Turm anstrahlen, wenn das Licht durch die Glaswände der hohen Ausstellungs- hallen hinausscheint und einen lichten Schleier über Baume und Blumenbeete wirft, hinter denen die Nacht steht. Tintenfisch erleidet Nervenzusammenbruch Versuche mit„Oskar“, Um einem dringenden Bedürfnis abzu- helfen, hat Professor J. Z. Voung(London) einem Oktopus(Tintenfisch) Namens Oskar das Lesen beigebracht. Allerdings hat Oskar noch nicht das ganze Alphabet ge- lernt— das wäre auch ein bißchen viel verlangt, aber die Buchstaben„1“ und„1“ kann er schon unterscheiden. Aus den philo- logischen Studien des achtarmigen Kraken Will Professor Loung, dem seine wallende Mähne über beide Ohren hängt, Schlüsse auf das Funktionieren des menschlichen Gehirns und Nervensystems ziehen. Er stelle seine Versuche mit einem Okto- pus an, sagte Professor Loung, weil dieser von allen niederen Tieren das einzige sei, dessen Gehirn groß genug für Experimente sei. Auch sein Nervensystem sei so einfach konstruiert und deutlich zu erkennen, daß daraus schon wichtige Erkenntnisse gewon- nen worden seien. Am Oktopus Oskar habe Lokführer zum dritten mal vor Gericht Wieder ein Vor der großen Strafkammer des Land- gerichts Tübingen fand am 9. Oktober die dritte Verhandlung gegen den 55 Jahre alten Lokomotivführer Karl Merkle aus Tübingen statt, der am 29. Juni 1950 bei Reutlingen- Betzingen ein Haltesignal überfahren hatte und mit seinem Personenzug auf einen ran- gierenden Güterzug aufgefahren war. Bei dem Unglück war ein Reisender getötet wor- den. Mehr als einhundert Personen hatten Verletzungen erlitten. Die große Strafkam- mer Tübingen hatte, wie wir seinerzeit be- richteten, Merkle am 21. Oktober 1950 freige- sprochen, weil ein Mediziner, ein Psychiater und ein Psychologe als Sachverständige aus- sagten, daß Merkle gesundheitlich den be- ruflichen Anforderungen an jenem aus- nehmend beißen Tage nicht gewachsen ge- wesen sei. Im Revisions verfahren hatte der Erste Senat des Bundesgerichtshofes am 20. Februar 1951 den Fall an die große Straf- kammer Tübingen zurückverwiesen. —— .. ort und Spiel. i Waldhof- und VfL-Spiele gegen Eintracht Trier und Tus Neuendorf In letzter Minute hat sich der SV Waldhof noch entschlossen, den Mannheimer Fußball- kreunden am Wochenende ein Spiel zu bieten. Es handelt sich um ein aus der Rhein-Main- Pokalrunde nachzuholendes Treffen gegen Ein- tracht Trier, das am Samstagnachmittag, 16 Uhr, auf dem Waldhofplatz angepfiffen wird. Das Neckarauer Pokalspiel gegen Neuendorf lat am Sonntagvormittag um 11 Uhr. Beide Gegner nehmen in der derzeitigen Tabelle des Südwestens einen beachtlichen Platz ein. Los Angeles— Amsterdam— Berlin Große Sportstationen unserer Zeit athien Rahmen der Bemühungen, der Leicht- 015 etik in Mannheim wieder den Boden zu be- 8 en. verpflichtete der TSV von 1846 den ſarletsteller. Bildberichter und ehemaligen aletiven Berliner Leichtathleten Arthur F. Grix zu einem Lichtbildervortrag. Grix, der über robe Auslandspraxis verfügt führte seine Zu- 1 die größtenteils aus Jugendlichen be- 8 nden, in aller Herren Länder und zu allen une arten, wobei er es verstand, seinen Vor- 5 durch Bilder zu untermalen und auf diese 5 58885 emen eindrucksvollen sportlichen An- 5 ligen ssunterricht zu vermitteln. Das reich- altise Bildmaterial zeigte Szenen von den Impischen Spielen in Los Angeles, Amster- nend und Berlin und machte die junge Ge- jüngtton mit den Größen der Leichtathletik der int Esten Vergangenheit bekannt. Besonders lauf sent war der Bericht vom größten Wett- all der Welt, den die Tarahumare-Indianer ungen lich über eine Strecke von 265 kin durch- England Jon den Anfängen der Athletik in die 58 über das älteste Bootsrennen, über 15 del banischen Sportarten und das Geheim- seine 5 dabanischen Schwimmer führte Grix 3 5 Zuhörer zu den großen Leistungssport Peltzan erer Zeit wie Harbig, Strand, Körnig, 901 75 Schade u. a.— Es war ein Vortrag, polls e Zweifel manchem Jugendlichen wert- e Anregungen vermittelte. Fußball- Bonbons am Wochenende Freispruch Auch in der erneuten Verhandlung kam die große Strafkammer des Landgerichts Tübingen wieder zu einem Freispruch. Die Sachverständigen legten übereinstimmend dar, daß die Gehirn-Arterisklerose bei Merkle zu anfallartigen Bewußtseinsstörungen ge- führt habe und somit das Uebersehen des auf Halt stehenden Signals nicht nur denk- bar, sondern auch entschuldbar sei. Die Kon- zentrationsstörungen habe Merkle mit der ihm zur Verfügung stehenden Willenskraft an jenem heißen und für ihn anstrengenden Tage nicht überwinden können. Ein Vertreter der Bundesbahn und ein Arzt bekundeten, daß die Bundesbahn schon aus dem Unfall die Konsequenzen gezogen habe. Die Untersuchung der Lok-Führer, die sich bisher auf Augen und Ohren beschränkte, sei in letzter Zeit erheblich ausgedehnt wor- den. Sie umfaßt jetzt unter anderem auch Blutdruckmessungen und Urinuntersuchun- gen. 5 dem lesenden Oktopus er feststellen können, in welchem Teil des Hirns das Erinnerungsvermögen seinen Sitz habe. „Jetzt wollen wir feststellen, welcher Vorgang eigentlich dem Lernen zugrunde liegt. Oskar kamn schon Buchstaben unter- scheiden, wenigstens die Buchstaben i und l. Er weiß, welcher dieser Buchstaben Fut- ter“ bedeutet— er hat das fast ebenso schnell gelernt wie ein Mensch. Dann haben wir ihm jedesmal, wenn es Futter gab, eine zweimal zwei Zoll große weiße Platte gezeigt. Als er begriffen hatte. daß diese Platte Futter“ bedeutet. zeigten wir ihm eine Platte, deren Seiten je ein sechzehnten Zoll länger waren, ohne ihn dabei zu füttern. Es ist erstaunlich: bald unterschied er genau zwischen beiden Platten. obwohl doch der Größenunterschied so gering ist, daß ein Mensch ihn nur durch Nachmessen fest- stellen könnte. Wenn wir ihm die kleinere Platte zeig- ten, kam er aus seiner Ecke hervor, weil er eine Fütterung erwartete. Zeigten wir ihm die größere, blieb er in seiner Ecke sitzen. Jetzt müssen wir herausfinden, wie er die beiden Platten unterscheidet. Wir kön- nen es uns nur so vorstellen, daß sein Hirn den Eindruck der ersten aufnimmt wie ein fotografischer Film und dann den Eindruck der zweiten damit vergleicht— sozusagen durch„Uebereineinanderlegen“ feststellt. ob sie kongruent sind.“ Manchmal wird Oskar der Buchstabe„i“ gezeigt, der„Futter“ bedeutet. Doch wenn er dann erwartungsvoll in die Futterecke seines Aquariums schwimmt. erhält er einen elektrischen Schlag. Diese„Regel- Widrigkeit“ erschüttert ihn so, daß er einen Nervenzusammenbruch erleidet und zwei, drei Tage lang völlig hysterisch ist. Wenn er sich dann erholt. kommt es vor, daß er alles vergessen hat, was er vorher gelernt hatte, und von neuem lesen lernen muß. Erst wenn er längere Zeit freundlich be- handelt worden ist, vergißt er die Perfidie der Menschen. Länderspiel, Repräsentativkämpfe und Bundespokal sorgen für Abwechslung Als Auftakt für die nächste internationale Kraftprobe des deutschen Fußballs am 17. Okto- ber in Dublin gegen Irland gibt es am kom- menden Wochenende eine Reihe repräsentati- ver Spiele, die eine angenehme Unterbrechung der Punktspielrunden bedeuten. Nicht unbeach- tet darf man die Vorrunde um den Bundespokal der Amateure lassen, denn in diesen Mann- schaften stecken all die Talente, die evtl. die deutschen Farben beim Olympischen Fußball- turnier vertreten. Mit Amateur- Spielern Der deutschen B-Mannschaft fällt die Auf- gabe zu, die vorjährige 02-Niederlage wett- zumachen, die damals eine sehr stark schei- nende Mannschaft gegen die Eidgenossen er- litt. Nach dem 1:1 in Augsburg gegen Oester- reich-B hat Bundestrainer Herberger vor allem die Abwehr beibehalten, die sich in Augsburg bewährte. Erfreulich ist, daß neben den viel- versprechenden Talenten Schröder und Stollen- werk mit Mauritz(Fortuna Düsseldorf) und Sommerlatt Phönix Karlsuhe) weitere Ama- teure die Gelegenheit erhalten, sich inter- nationale Sporen zu verdienen. Hier tritt die auf weite Sicht berechnete Aufbauarbeit des Bundestrainers für eine Länderelf der Ama- teure in Erscheinung. Die deutsche Mannschaft wird am Freitag in Freiburg noch ein kurzes Training bestrei- ten. Schweiz- B: Eich— Maillard, Sutter— Stoll, Zürcher, Molina— Bannwart, Hagen II, Bickel, Ballamann, Stäuble. Deutschland- B: Schaffer— Mirsberger, Bauer — Sommerlatt, Struzina, Oles— Mauritz, Stol- Unlerwegs in olympischer Hlission Baron Erik von Frenckell besuchte deutsches NOK in Frankfurt Auf den Schultern des finnischen Barons Erik von Frenckell ruht die gesamte Verant- wortung für die Organisation der nächsten Olympischen Sommerspiele in Helsinki. Der 63jährige Ratsherr der finnischen Hauptstadt besuchte Deutschland, um in Frankfurt mit Dr. Ritter von Halt und anderen Mitgliedern des Nationalen Olympischen Komitees an Ort und Stelle die Schwierigkeiten zu überprüfen, die sich durch die Haltung des Ostdeutschen Olym- pischen Komitees ergeben haben. Schon öfters muzte von Frenckell längere Reisen unternehmen. Einmal nach Madrid, ein andermal nach Prag. Ueberall schaltete er sich vermittelnd ein, wo sich Schwierigkeiten ein- zelner Länder im Hinblick auf die Olympia- Beteiligung ergaben. Der finnische Sportbaron, der mehrere Sprachen fließend beherrscht, be- trachtet es als seine Lebensaufgabe, alle Na- tionen, gleich welcher politischen Richtung oder Religion sie angehören, in Helsinki willkom- men zu heißen. In einem Gespräch erklärte er:„Wir wollen ein Sportfest aufziehen, das allen Völkern offen steht. Wir glauben, es ist bei einigem guten Willen möglich, daß in Hel- sinki neben dem Russen ein Deutscher und ein Japaner am Start steht. Dieses hohe Ziel müßte sich ermöglichen lassen. Wir Sportler müssen schaffen, was die Politiker seit Jahren anstre- ben“. Im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen rechnet Baron von Frenckell für Hel- sinki mit der Rekord- Teilnehmerzahl von rund 5 500 Athleten und dementsprechend einer Rekordzahl von Journalisten, die alle(vor- gesehen sind rund 600) im Damus-Akademia in der Nähe des Olympia- Stadions untergebracht werden sollen. Auf die einzelnen Länder ver- teilt(75 sind eingeladen, 32 haben zugesagt), entfällt auf je zehn Aktive ein Pressevertreter. An Besucherkarten entfallen auf Deutschland rund 2 000 pro Tag, die Ende November gegen DM ein Deutschland zu erwerben sind. lenwerk, Schröder, Röhrig, Schäfer. Ersatzspie- ler: Fischer, Juskowiak, Ucko, Zeitler. Süd mit allen„Kanonen“ Beim zweiten Vergleichskampf Süd gegen Südwest sind zahlreiche Mitglieder der deut- schen Nationalmannschaft mit von der Partie. So darf man am Samstag im Stuttgarter Nek- karstadion ein großes Spiel erwarten. Vier Vereine(VfB Stuttgart, Fürth, Nürnberg und FSV Frankfurt) stellen die Spieler. Die Ein- heitlichkeit' der Mannschaft ist gewährleistet, die Aktiven bedürfen keiner besonderen„Ab- stimmung“ mehr. Für den Südwesten wird es sehr schwer sein, sich erfolgreich zu behaupten, denn durch den Ausfall von Ottmar Walter muß er ohne einen seiner Besten antreten. Beim letzten Treffen(2:2 in Lud w-gshafen) hatten die Linksrheinischen noch Lipponer, allerdings flel damals Fritz Walter aus. Unter der Leitung von Schiedsrichter Zimmermann (Göttingen) werden um 15.30 Uhr voraussicht- lich spielen: Süd: Bögelein— Retter, Knoll— Schlienz, Baumann, Barufka Hofmann, Morlock, Schade, Herrmann, Blessing. Südwesten: Adam— Meschnig, Kohlmeyer Laag, Liebrich II, MiltzZ— Warth, Blanken- berger, Grewenig, Fritz Walter, Oster. Aus- wechselspieler: Hölz. Unkelbach, Schneider, Voigtmann. Nord gegen West in Kiel Die Nachkriegsbilanz der Regionalverbände Nord und West weist drei offizielle Begegnun- gen auf Obwohl der Westen im allgemeinen als spielstärker gilt, hat er mit seinen reprä- sentativen Mannschaften nur bescheidene Er- folge aufzuweisen. Das gilt nicht nur im Ver- gleich mit dem Süden, sondern auch mit dem Norden, denn erst einmal(1949 in Bremen) ge- lang den Westdeutschen ein Unentschieden. Es ist fraglich, ob ihnen diesmal mehr gelingt. Voraussichtlich spielen unter Leitung von Schiedsrichter Reinhardt(Stuttgart): Nord: Schönbeck Morgner, Boller Grunewald, Dzur, Krüger— Harden, Gleixner, Schnieke, Haferkamp, Nienhals. Blick ins Land Die gute Tat Buchen. Ein geradezu vorbildliches Bei- spiel von Nachbarschaftshilfe haben die Ein- wohner der Gemeinde Mudau im Kreis Bu- chen mit einer vom Gemeinderat angereg- ten Hilfsaktion für enen Neubürger gelie- fert. Der Neubürger hatte am 26. Septem- ber durch einen Brand seine in mühseliger dreijähriger Arbeit aufgebaute Hühnerfarm und auch sein Wohnhaus verloren. Durch eine Spende von Rundholz soll dem Neu- bürger nun die Mögllchkeit gegeben wei den, seinen früheren Verpflichtungen gach- zukommen und sich eine neue Existenz Aufzubauen. Internationale Briefmarkenausstellung Lörrach. Der Briefmarkensammlerklub Lörrach veranstaltet vom 13. bis 15. Oktober anläßlich seines 30jährigen Bestehens eine Jubtläumsausstellung. In 45 Sammlungen! werden von deutschen und Schweizer Brief- markensammlern philatelistische Kostbar- keiten aus aller Welt gezeigt. Mit Doppelsalto in den Höllenbach Freiburg. Glück im Unglück hatten die drei Insassen eines Kraftwagens aus Ebnet bei Freiburg bei einem schweren Verkehrs- unfall. Der Fahrer des Autos geriet in einer langgestreckten Kurve in Hirschsprung im Höllental auf die Rasenbegrenzung an der rechten Straßenseite, riß das Steuer herum, schoß auf die linke Straßenseite, knickte dort einen Begrenzungsstein und zwei Bäume um und raste schließlich über die fünf Meter hohe Böschung. Dabei überschlug er sich zweimal und landete mit den Rà- dern nach oben im Höllenbach. Während das Fahrzeug völlig zertrümmert wurde, kam der Fahrer selbst mit geringen Verletzun- gen und seine beiden Beifahrer mit dem Schrecken davon. Omnibusse werden zweimal überprüft Heilbronn. Ministerialrat Wilhelm ven der Abteilung für Verkehr im württem⸗ bergisch-badischen Innenministerium hat bei der Eröffnung der neuen Kraftpostlinie Schwäbisch-Hall— Heilbronn angekündigt, daß in Württemberg-Baden künftig jeder Omnibus zweimal im Jahre durch die tech- nischen Ueberwachungsvereine überprüft Werden soll. Bisher habe man im Jahre nur eine derartige Ueberprüfung vorgenommen. „Höhenfeuerwehr“ im Schwarzwald Baden-Baden. Für die wirksamere und schnellere Bekämpfung von Wald- und Ho- telbränden in abgelegenen Gebieten des Schwarzwaldes ist von den Höhenkurorten des Nordschwarzwaldes eine„Höhenfeuer- Wehr“ geschaffen worden. Badische Schuhmacher tagten Neustadt(Schwarzwald). Die schwanken den Materialpreise, die geschwächte Kauf- kraft des Publikums sowie die erhöhten Steuern und Abgaben waren die Haupt- themen der Jahrestagung der südbadischen Schuhmacherinnungen, die am Wochen- ende in Neustadt stattfand. Hauptverteilungsstelle für Radium Wiesbaden. Das Max-Planck- Institut bei der Frankfurter Johann-Wolfgang- Goethe- Universität ist nach einer Verlautbarung der amerikanischen Landeskommission für Hessen zur Hauptverteilungsstelle für Ra- dium und Radiumsulfate bestimmt worden, die durch die CARE- Organisation im Auf- trag der alliierten Hohen Kommission nach Westdeutschland eingeführt werden. Die Mittel sollen im Kampf gegen den verstärkt auftretenden Krebs angewandt werden. „Bundesgrenzschutzverband“ Goslar. Vertreter aller Einheiten des Bundesgrenzschutzverbandes haben in Gos lar einen Bundesgrenzschutzverband ins Leben gerufen, der— ähnlich wie der Be- rufsverband der deutschen Polizei— die Angehörigen des Bundesgrenzschutzes in sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht ver- treten soll. 5 Neubauten für die ollämter Bonn. Die Bundesfinanzverwaltung hat einen Neubau des Zollamtes Konstanz, Kreuzlinger Tor, beschlossen und für die- ses Bauvorhaben in den Plan des Rech- nungsjahres 1951/2 den Betrag von 180 000 DM eingestzt.— Für den Bau eines Zoll- amtes in Lichtenau hat der Haushaltsaus- schuß des Bundestages für das Rechnungs- jahr 1951/2 einen Betrag von 75 000 PM bewilligt. West: Kisker— Lesch, Graf— Michallek, Dongmann, Schanko Gerritzen, Preißler, Hetzel, Rachuba, Lammers. München im Olympiastadion Im Berliner Olympiastadion wird die 19. Be- gegnung des Fußball-Städtespieles München gegen Berlin ausgetragen. Bisher gewann München sieben, Berlin sechs Spiele; fünf endeten unentschieden. Die Torerfolge stehen 52:43 für die Bajuwaren. Beide Mannschaften sind wie folgt nominiert: Berlin: Birkner Strehlow, Podratz Stelter, Junik, Wittig— Lemm, Schmutazler, Ritter, Wilde, Kollmannsberger. „Deutsche“ im Saalradsport In der süddeutschen Radballhochburg Schwz- bisch Gmünd finden am 13. und 14. Oktober die Deutschen Meisterschaften im Saalradsport statt. Hierzu entsenden die Radsportvereine des Bundesgebietes und Berlins 518 Teilneh- mer. Mit 32 Meldungen ist der Zweierradball für Männer am stärksten beschickt. Der deut- sche Meister und Weltmeisterschaftszweite 1951, ATS Kulmbach, ist mit den Gebrüdern Pensel dabei klarer Favorit. Die Wettkämpfe werden am Samstag und Sonntag in vier Hallen gleich- zeitig ausgetragen. Der„Morgen“-Tip West-Südblock Schweiz B— Deutschland B Nord— West Süd— Südwest Berlin— München Fortuna Düsseldorf— FSV Frankfurt VII. Neckarau— Tus Neuendorf TSV Eimsbüttel— Eintracht Braunschweig Viktoria Hamburg— Göttingen 05 SSV Reutlingen— Bœ Augsburg Spfr. Wanne Eickel— I Fe Köln VfL. Neustadt— Phönix Ludwigshafen Young Fellows Zürich— Kickers Stuttgart VfR Kaiserslautern— Eintracht Trier SpVgg Herten— Borussia Dortmund Spiel Nr. 12 fällt aus Beim elften Wettbewerb(13/14, Oktober) fällt auf dem Wettschein des Südwestblocks das Spiel Nr. 12(Loung Fellows Zürich— Kickers Stuttgart) aus. In der Zwölferwette ist dafür das Ergebnis des Ersatzspieles Nr. 13(VfR Kai- serslautern— Eintracht Trier) vorherzusagen. de d de= d de de= d= d d H•VVVVVV 63535 e 1 Zelte 4 MANNHEIM Donnerstag, 11. Oktober 1951 Nr. n ulm Zeichen der Frau“- bis 21. Oktober Heute Eröffnung der Ausstellung auf dem„Weißen Sand“ Bei einer Einladung und Aufforderung zur Vorbesichtigung von Ausstellungen kann man von vornherein darauf tippen: Es ist noch nicht viel zu sehen. Der Mannheimer Hausfrauenverband, verantwortlich für die Ausstellung„Im Zeichen der Frau“ zählt in seinem Fall auch nicht zu den Ausnahmen. Und doch kann man nach den Erläuterungen von Dr. Karl-Heinz Kikisch, in dessen Han- den die Gesamtleitung Hegt, vermuten, die Besucherſinnen) werden sich vom 11. bis 21. Oktober auf dem„Weißen Sand“ nicht nur ausgezeichnet und angesprochen kühlen, sie werden auch Anregungen im praktischen wie im lehrhaften Sinne mit nach Hause nehmen. Interessant war immerhin bei der Ansprache des Beigeordneten Paul Riedel, in der er auch zu der Frage Stellung nahm, ob Ausstellungen überhaupt einen Sinn haben, daß die bisher befragten Mannheimer Hausfrauen eine solche Ausstellung als Ein- Kkaufsmöglichkeit begrüßen. Da, wie im Aus- stellungs verzeichnis zu ersehen ist, eine stattliche Anzahl Firmen ihre Waren und Erzeugnisse in den einzelnen Hallen zeigen, wird die Frau ihrer Neigung, sich zu orien- tieren, zu vergleichen und, wenn möglich, anzuschaffen, frönen können. Nach der bisher gewonnenen Uebersicht dürften die verschiedenen Lehrschauen ins- „Maunemer Dreck Ergebnis einer Stadtrats sitzung „Ordinärl.., sagt naserümpfend die Dame aus Norddeutschland, die im Schaufenster eines Konditors entdeckt, was man in der Stadt der Quadrate seit mehr als einem Jahr- Rundert den„Mannemer Dreck“ nennt. Was für den Lübecker das Marzipan und für den Nürnberger der Lebkuchen, das ist für den Mannheimer der Mannemer Dreck. Eingehüllt in Schokolade, süß und würzig ist das Produkt der Konditoren, das eigentlich das Ergebnis einer Stadtratssitzung ist ja, einer Stadtratssitzung. Geschehen anno dazumal, als in Mannheim von Kanali- sation nock nicht die Rede war und die Adreß- dücher noch nichts von Konditoren wußten, sondern schlicht von„Zuckerbäckern“ spra- chen. Damals machtéè in D 3 der Zuckerbäcker Brechter von sich reden, ein origineller Kauz, der mit Witze und Schokolade die Tagesereig- nisse zu glossieren pflegte. Als 1822 in einer Stadtratssitzung die Poli- zei vorschrift über„Reinhaltung der Straßen in der Großherzoglich Badischen Hauptstadt“ angenommen worden war, deutete der Zucker- däcker das auf seine Weise, backte über Nacht das, was er„Mannemer Dreck“ nannte und legte es zum Gaudium des Publikums in sei- nem Schaufenster aus. Die Mannheimer amũü- sierten sich, die Stadträte rümpften die Nase und die Zunft der Zuckerbäcker beschloß, es dem Lebꝛelter“ aus D 3 gleichzutun. Das Re- zept, das allerlei süße Kostbarkeiten vor- schreibt, man nehme: Mandeln, Markronen, Zucker, Zitronat und Oblaten und überziehe das gebackene Etwas mit reiner Schokolade machte die Runde und ist seit dieser Zeit überliefert. Bis auf den heutigen Tag wird von Mannheimer Konditoren der Mannemer Dreck hergestellt und wandert— originalver- packt— aus Mannheimer Bäckerstuben hinaus in alle Welt i-tu Dipl.-Ing. Paul Lang 7 Am 29. September ist Oberbaurat i. R. Dipl.-Ing. Paul Lang, Reg.-Baumeister a. D., nach kurzer Krankheit im 69. Lebensjahr gestorben. Er trat 1912 in den Dienst der Stadt Mannheim, war zunächst zehn Jahre bei der Straßenbahn, dann bei den Stadtwerken. Vor allem als langjähriger Leiter der Was- serwerke hat er sich besondere Verdienste erworben. Die ungestörte Wasserversorgung auch in schwierigsten Jahren ist nicht zu- letzt sein Verdienst. Unter seiner Leitung ist das zweite große Wasserwerk bei Icheinau erbaut worden. Die Kenntnisse und Erfahrungen des Verstorbenen auf dem Gebiete der Wasser- versorgung und der Hydrologie des Ober- rheintales hatten ihn zu einem weithin be- kannten Sachverständigen gemacht, dessen Rat von fern und nah häufig in Anspruch genommen wurde. Lang war dabei kein enger Nur- Fachmann, sondern eine viel- seitig interessierte und gebildete Persön- lichkeit, dessen Tod eine schmerzlich emp- tundene Lücke hinterläßt. Wohin gehen wir? Donnerstag, 11. Oktober: Nationaltheater 19.30 Uhr:„O diess, Kinder; Sickingerschule 19.00 Uhr: Film:„Mrs. Parkington“(Film- Arbeitsgemeinschaft der Abendakademie); Goethesaal 19.30 Uhr: Vortrag:„Die Frau in der Ehe“(Christengemeinschaft);; Centre Franco- Allemand 19.00 Uhr: Vortrag:„Situa- tion de Ilhumanisme en 1950“. Wie wird das Wetter? 5—„ Fortdauer — des trockenen — FgBerbstwetters Vorhersage bis Freitag früh: Weiterhin trocken und meist hei- ter bis wolkenlos. Oertlich Früh- nebel. Höchsttemperatur 14 bis 17 Grad. Nachts wiederum leich- ter Frost oder Bodenfrost. Schwache bis mäßige Winde aus östlichen Rich- tungen. Pegelstand am 10. Oktober: Maxau 363(4 0); Mannheim 202(1): Worms 131-): Caub 131 3). PALMOTLIVI besondere die arbeitende Frau ansprechen. Das„Haus der Landfrau“ zeichnet sich in seiner Geschlossenheit und in seinem Rah- men äußerst wohlgefällig ab. In kürzester Frist ist hier ein plastisches Bild von der Arbeit und den Pflichten der Bäuerin, ihrer Küche, Vorratskammer und Wohnung— wie sie sein könnte und müßte— und den neu- zeitlichen Geräten ihres Wirkungskreises erstanden. Auch die Frauenfach- und Haus- haltungsschule sticht bereits mit einer plan- vollen Sicht aus ihrem Lehrplan hervor. Man erfaßt mit wenigen Blicken, welche Köstlichkeiten etwa aus der Quitte ent- stehen können. Das Arbeitsamt ist mit seiner weiblichen Arbeitsvermittlung und Berufsberatung ver- treten. Man erfährt in groß angelegten Ta- bellen einiges über die wichtigsten Frauen- berufe wie auch unter anderem über die Wünsche vor der Berufswahl und die nach- her tatsächlich gewählten Berufswege nach der Beratung. Das Amerikahaus hält sich an das Motto: Erziehung und Spiel des Kindes. Die hier gezeigte Literatur und die meistens sehr handfesten Spielzeuge aus Holz sind haupt- sächlich für das Kleinkind und jüngere Schulkind gedacht. Die Städtische Spar- kasse ist der weiblichen Psyche genau auf den Grund gegangen. Sie weiß, daß bei der Frau Einteilen groß geschrieben wird und weiht sie in die an sich nicht einmal gro- Ben Geheimnisse des„Abholsparens“ ein. Dr. Passarge hat fünf Künstler des Krei- ses„Das Mannheimer Quadrat“(Albert Ludwig, Hans Gräder, Willi Wernz, P. Ber- ger-Bergner, Ursula Ludwig-Krebs, Lore- Lina Schmidt) zur Ausstellung aufgefordert. Einzelheiten über ihre Bilder wie auch über die von dem Leiter der Musikhochschule, R. Laugs, gestaltete Lehrschau zur Pflege der Hausmusik und Besonderheiten der Aus- stellung über und für die Frau folgen noch. hm Gestern: sechs Unfälle auf der Iutobahn Sechsmal mußte gestern das Unfallkom- mando zur Autobahn beordert werden. Gegen 12.15 Uhr wurde auf der Gemarkung Feudenheim bei Kilometerstein 563 ein PR w., dessen einer Vorderreifen plötzlich platzte, aus der Bahn geschleudert. Per Wa- gen drehte sich um seine eigene Achse und geriet über den Grünstreifen auf die andere Autobahnseite und damit in die Fahrbahn eines entgegenkommenden Pkw., der da- durch auf einen Lkw. auffuhr, den er ge- rade hatte überholen wollen. Drei Per- sonen wurden verletzt, davon eine Person schwer. Der Sachschaden beträgt etwa 6000 DM. Gegen 14.20 Uhr stiegen auf der Gemar- kung Seckenheim zwei Us-Personenkraft- Wagen auf einen wendenden US-Pkw. Per- sonen wurden nicht verletzt, der Sach- schaden wird auf 3000 DM geschätzt. Bei den übrigen Unfällen wurde niemand ver- letzt. Der Sachschaden beträgt jeweils etwa 1000 DM. Darlehen noch möglich für Geschädigtenbetriebe Das Landesamt für Soforthilfe in Karls- ruhe teilt mit: Wie schon mehrfach bekanntgemacht, haben Geschädigtenbetriebe(Flüchtlings- oder Vertriebenen- und Sachgeschädigten- betrieb) die Möglichkeit. zur Schaffung von Dauerarbeitsplätzen für Arbeitnehmer aus dem Geschädigtenkreis Vertriebene, Sach- geschädigte, politisch Verfolgte und Spät⸗ heimkehrer) langfristige und nieder ver- zinsliche Darlehen zu erhalten. Die Frist zur Stellung von Anträgen für diese Darlehenshilfe läuft unwiderruflich am 13. Oktober 1951 ab. Später eingehende An- träge können nicht mehr berücksichtigt wer- den. Nach bisherigen Erfahrungen scheint in Nordbaden bisher wenig Gebrauch von dieser Möglichkeit gemacht worden zu sein, so daß die Möglichkeit der Berücksichtigung für Betriebe besteht, die noch keinen An- trag gestellt haben. Einzelheiten sind bei den örtlichen Soforthilfeämtern zu erfahren. Auf Christi Spuren Pfarrer Wilken beim„Columbus“ In großer Spannung verfolgten Mitglieder des Vereins für katholische Kaufleute und Beamte„Columbus“ einen Lichtbildervor- trag des lutherischen Pfarrer Wilken über „Ausgrabungen am See Genezareth“, die er zum Teil als Augenzeuge erlebt hatte. Der Redner zeigte mit selbstaufgenommenen Bildern, daß in diesem Gebiet fast noch alles so liege, wie es 67 bis 70 n. Chr. durch die rö- mische Zerstörung gefallen sei, daß die ganze Landschaft und ihre seltsam bezwingende Atmosphäre den, der hier den Spuren Christi nachginge, mit einer erstaunlichen Eindrucks- stärke umfange. Er erlebe hier Bibel und biblische Geschichte überaus nahe und le- bendig auf Schritt und Tritt. Im einzelnen konnte Pfarrer Wilken be- richten, daß dieses eigenartige vulkanische, von Erdbeben erschütterte Land, in dem kochend heiße Schwefelquellen unmittelbar neben eiskalten Wässern entsprängen und Kreide mit Bimsstein sozusagen verschwi⸗ stert sei, auch den Geologen manche Nuß zu knacken gebe, nicht nur den Archäologen. Im Bilde lieg er den Platz vorüberziehen, an dem 1187 die große Kreuzfahrerschlacht statt- gefunden hatte, neben anderem besonders die Ausgrabungen der Synagoge von Kapernaum, in der Christus gelehrt hat. Er berichtete in Wort und Bild von der großen prähistorischen Höhle im„Taubental“, von der alten Stadt Tiberias, deren Palast zum Teil im See ver- sunken und im klaren Wasser noch heute sichtbar sei, erzählte von dem stillen Wirken der Franziskaner-Mönche, die unter schwie- rigsten Umständen die heiligen Stätten be- Wahrt hätten und noch bewahren, vergaß aber auch nicht die besondere Schönheit der Landschaft am See Genezareth zu zeigen und zu erläutern. rei Etwas mehr Rührung, bitte! Von menschlichem Drange Zuhörer im Gerichtssaal betrachten Kri- minalfälle, die da vor ihren Augen abrollen, meist vom rein menschlichen Gesichtspunkt aus. Das Menschliche steht im Vordergrund. und oftmals überwältigt den mitleidigen Dabeisitzer Rührung über einen reuigen Sünder auf der Anklagebank. Es kann aber auch sein, daß ein anderes menschliches Rühren den Zuhörer überwäl- tigt, das seinen Ursprung ebenfalls vom Innersten hernimmt. Und wenn der Zuhörer sich nun an den diesem drängenden Zwecke dienenden Ort im Hofe des Amtsgerichtes begibt, dann faßt ihn ein Schauder, und der Anblick, der sich seinen Augen darbietet, rührt ihn erneut innerlich auf. Die Behörde aber, der die Verwaltung dieses Ortes ob- liegt, steht den schmutzigen und schwim- menden Tatsachen anscheinend ungerührt gegenüber. g Etwas mehr Rührigkeit wäre wohl am Platze— an dem Platze, den auch promi- nenteste Zuhörer aufzusuchen gezwungen sind. Denn der entsprechende, höchstrichter- liche Sitzungsort befindet sich— wie im Um- Zang mit der Kriminalität durchaus emp- kehlenswert— hinter Schloß und Riegel. Mag sein, daß mit diesen Zeilen etwas auf- gerührt wird. Aber menschliches Rühren kennt keine Rücksichten und in diesem Falle nur ein Gebot: Daß sich da endlich einmal etwas rührt web „Dem Polizeipräsidenten werde ich demnächst Bescheid stoßen 16 Metall wirbt um den jugendlichen Irbeiter Der Oktober wurde zum Werbemonat erklärt Die Bundesleitung der Industriegewerk- schaft Metall hat den Oktober zu einem Werbemonat gestempelt, wobei durch eine Reihe von Veranstaltungen und andere Werbemittel die noch nicht organisierte Ju- gend in der metallverarbeitenden Industrie und im Handwerk für die gewerkschaftliche Organisation interessiert und gewonnen wer- den soll. In Mannheim, wo von 9 000 bis 10 000 in Metallindustrie und-handwerk be- schäftigten Jugendlichen 4 950(gegenüber 2 943 am 1. Januar 1947) der IG Metall an- geschlossen sind, will man am 19. Oktober im Gewerkschaftshaus einen Elternabend und in der letzten Oktoberwoche eine öffent- liche Jugendversammlung abhalten. Ab- schluß und Höhepunkt des Werbemonats soll ein erster Bundesjugendkongreß der IG Metall am 26. und 27. Oktober in Frank- kurt sein. Allen Jugendlichen, die in Metallindu- strie- und Handwerk ein Lehr- oder Arbeits- verhältnis aufnehmen, ist bis zum 21. Le- bensjahr der Eintritt in die Gewerkschafts- jugend-Abteilung möglich. Diese Gewerk- schaftsjugend ist zwar kein„Staat im Staate /, führt aber doch ein gewisses Eigen- leben(ehrenamtliche Jugendfunktionäre). Jährlich werden vor den Betriebsratswahlen in den Betrieben die Jugendvertrauensleute, aus deren Reihen die Betriebsjugendaus- schüsse entstehen, gewählt, In Mannheim gibt es gegenwärtig 120 solcher Jugendver- trauensleute und 32 Betriebsjugendaus- schüsse. Als Dachorganisation besteht ein Ortsjugendausschuß, in dem die Vertrauens- leute größerer Betriebe mit Sitz und Stimme vertreten sind. Wahrnehmung der wirtschaft- Kurze„MM“-Meldungen men werden, jedoch besteht die Möglide Oeffentliche FDP- Versammlung. Am 12. Oktober, 20 Uhr, spricht MdB. Ernst Mayer in einer öffentlichen Versammlung der FDP in der Eichbaum- Gaststätte, P 5. Mayer wird einen Ueberblick über die außen-, innen- und wirtschaftspolitische Si- tuation der Bundesregierung geben. Der Bund der Fliegergeschädigten und Sparer lädt für 11. Oktober, 20 Uhr. in das Lokal Fahsold(T 2, 15) ein, wo Dr. Herdach. Stuttgart, über„Ruinen im Stadtgebiet; wer hilft dem geschädigten Hausbesitzer?“ spre- chen wird. Wir gratulieren! Emma FHekler, Mann- beim, Emil-Heckel- Straße 14, wird 71 Jahre alt. Emil Gallery, Mannheim, Güterhallen- straße 82, begeht den 76. Geburtstag. Julie Köhler, Mannheim, T 6, 20, vollendet das 87. Lebensjahr. Heinrich Traub kann auf eine 25jährige Tätigkeit bei der Fa. Engel horn& Sturm zurückblicken. Oberrotten- meister Thomas Transier kann sein 40jäh- riges Dienstjubiläum bei der Deutschen Bundesbahn feiern. Aus dem Polizeibericht Wer weiß etwas? Seit dem 20. August wird in Sandhofen der ledige Schreiner Karl Kempf, geb 27. Oktober 1925 in Mannheim, zuletzt wohnhaft Sandhofen. Ausgasse 13, vermißt. Der Vermißte leidet an seelischen Depressionen und ist zeitweise etwas gei- stesgestört. Selbsttötung kann angenom- lichen Interessen, Beschäftigung mit Betti und Lehrlingsfragen, Jugendschutz, Arbe? recht, Fürsorge usw. sind die Hauptarbe gebiete der IG-Metall-Jugendleitung. 0 In Mannheim gibt es noch viele 14 linge, besonders in Handwerksbetrieben“ keine ausreichende Ausbildung erhalten. ausgenutzt und auf die die Jugendarbe schutz- Bestimmungen nicht oder nur. Weise angewandt werden, sagt IG Metz Sprecher FHolzhauer. Dagegen sei Lehrlingsausbildung in der Industrie 5 größten Teil ohne Fehl und Tadel, und al die der Kraftfahrzeugschlosser und& schlosser erfreulich gut. Die anderweitig stehenden Mängel könnten nur auf der sis gegenseitiger Zusammenarbeit aus Wege geräumt werden. Darum müßten!“ Gewerkschaften in der Wirtschaft, im) trieb und insbesondere auch in der Ber ausbildung mitbestimmen dürfen. Holzha sprach in diesem Zusammenhang von Bemühungen der IG Metall zur Schaf eines dem Manteltarif entsprechenden Le vertrags(tarifvertragliche Lehrlingsentt nung). f Grundsstzlich seien die Gewerkschah heute nicht mehr eine rein materielle hu essenvertretung, sie hätten auch soziale, 1 turelle und wirtschaftliche Belange zu re 5 sentieren. Neben Eltern, Schule und Kir hätten auch die Gewerkschaften ein e darauf, einen vermittelnden Erziehungs tor darzustellen. Diese gewerkschaftlich Bestrebungen, Jugendlichen und ihren He nahezubringen, sei Aufgabe des Werd monats. 1 1 85 daß der Genannte umherirrt oder in hi losem Zustand aufgefunden und in e Pflegeanstalt eingewiesen wurde.- schreibung: 1,65 m groß. breitschult dunkeblondes Haar, braune Augen, Backe zähne auf der rechten Seite infolge Ve. wundung fehlend, auffallend große Nat, am rechten Unterkiefer, spricht Mannheim Mundart. Bekleidung: Grauer Hut, gu karierter Rock, blaue Stoffhose, grau--blaus Arbeitshemd. amerikanische Socken, schwer Schnürschuhe. Der Vermißte führt ein Ha renfahrrad mit sich. Die Bevölkerung gebeten, jede entsprechende Wahrnehmu der nächsten Polizeidienststelle oder d Kriminalpolizei Mannheim. Telefon a App. 254, mitzuteilen. N Vermißt. Seit 28. September wird!“ Mannheim die Hausfrau Magdalena Wa geb. Schmelcher, vermißt. Die Vermi War schwermütig, litt an seelischen 8e sionen und trug sich anscheinend mit Selh tötungsabsichten, Sie ist 44 Jahre alt, 164 1 groß, schlank, spricht hochdeutsch. Bel dung: Kamelhaarfarbener Wollmantel, g ter brauner Wollrock, Bluse Farbe Stoffart unbekannt), braune Seidenstrümm. braune Halbschuhe. Auf der linken Schiß handtellergroßes Muttermal, Die Veffüh trägt einen Ehering. Die Bevölkerung 1] gebeten, jede Wahrnehmung der nächst Polizeidienststelle oder der Kriminalpolls Mannheim, Tel. 450 31, App. 254, mita teilen. 5 Ein rechthaberischer Querulant wieder einmal vor den Schranken des Gerichtes In vollen Bewußtsein des(angeblich) schreienden Unrechts, das ihm widerfuhr, stand er vor seinen Richtern, die den zweifel haften Nimbus seines Namens kannten und wohl wußten, daß sie es hier mit einem schlecht imitierten Michael Kohlhaas zu tun hatten: Georg Adam Kleinböck,„selbständi- ger Handwerker“, armer Teufel, Betrüger und unverbesserlicher Querulant, für den die Gerichte Sonderregistraturen anlegen mußten, um des Papier wustes, mit dem er sie ständig bombardierte, Herr zu werden. Und er sang mit dröhnender Stimme das Lied vom braven Manne, der da stets das Gute gewollt habe und stets das Opfer skrupel- loser Elemente geworden sei. Angefangen hatte die Sitzung schon damit, daß Kleinböck den Staatsanwalt wegen„Be- fangenheit“ ablehnen wollte. Aber abgesehen von dieser rechtlichen Unmöglichkeit, zeigte der 42jährige eine durchschlagende Kenntnis der Strafprozeßordnung und zwang das Ge- richt, neue Zeugen zu laden, die allerdings so viel wie nichts zu seiner Entlastung zu sagen wußten. Und wer da glaubte, er habe es mit einem zurechnungsfähigen Angeklag- ten zu tun, wurde durch seine bauernschlauen Argumente und das Gutachten des Sachver- ständigen eines Besseren belehrt. Denn der siebenmal vorbestrafte Querulant, der den beeidigten Zeugen mit Strafanzeige wegen Meineids drohte, ließ keine Möglichkeit außer AnmREGu m eNEN.„ BESNMWIRDEN Staubige Brezeln? In Ihrer Ausgabe Nr. 223 fand ich in dem Artikel„Täglich ein neues Taschentuch“ einen Satz, in dem gesagt wird, daß durch die Benutzung des Taschentuches Straßen- staub in Mund und Nase gebracht wird. Wie ist das aber mit den Brezelverkäufern, die mre Körbe meist völlig offen vor sich stehen haben? Wo bleibt da die Gesundheitspoli- zei? P. M. Eulenspiegelei in Rheinau-Hafen Wer immer ein Unternehmen im Rheinauer Hafengebiet suchen muß, ist für jedes Hinweis- schild dankbar. Umso erfreuter ist man, wenn man die ausführlichen Wegweiser an der Mül- heimer- und Düsseldorfer Straße erblickt. Diese vor nicht allzu langer Zeit erneuerten Ueber- sichtstafeln dürften aber wohl in der Werkstatt eines Till Eulenspiegels angefertigt worden sein. Denn kaum ein Unternehmn ist dort eingezeichnet, wo es sich wirklich befindet. Betriebe, die an der Altriper Straße liegen, wurden in die Gegend des südlichen Hafen- beckens eingezeichnet und umgekehrt. Verwun- derlich ist nur, daß anscheinend noch keines der betroffenen Unternehmen bei der Stelle, die für diese Tafeln zuständig ist, vorstellig wurde. H. E. Sie tuts doch noch Zu der Einsendung vom 3. Oktober unter der Uberschrift„Die Rotunde tuts nicht mehr“, teilt uns die Pressestelle der Stadt nach Rück- sprache mit dem Hochbauamt mit: „Die Rotunde im Tulla- Schulgebäude ist zwar an einigen Stellen baufällig gewesen und deswegen so abgstützt worden, daß z. Z. keine Gefahr bei ihrer Benützung besteht. Das Hoch- bauamt legt Wert auf den Hinweis, daß im Tulla- Schulgebäude gegenwärtig neue, hygie- nisch einwandfreie Abortanlagen eingerichtet werden, die bereits Ende d. J. zu benützen sind. Da im Januar 1952 die Rotunde abgeris- sen werden soll, wäre eine Instandsetzung die- ses Gebäudes sinnlos. Städtische Pressestelle Blut ohne Entgelt? Vor kurzem wurde in Heidelberg der „Deutsche Blutspendedienst“ gegründet, der eine Organisation der freiwilligen Blutspen- der schaffen will. Das Wort„freiwillig“ meint„unentgeltlich“. Die Art der Werbung dafür scheint jedoch geeignet, ein falsches Bild der bezahlten Blutspender zu zeichnen. Es gibt immerhin in Mannheim ungefähr 1150 Blutspender, 1 000 für die Blutbank des Städtischen Krankenhauses, davon etwa zehn Prozent„freiwillig“, Alle Stände und Be- rufe sind unter den Blutspendern vertreten. Für 200 cem Blut werden 20. DM bezahlt, für 400 cem 30.— DM. Einem arbeitslosen Familienvater, einer alleinstehenden Mutter oder einem Studenten kann man aber wirk- lich nicht„undurchsichtige materielle Erwä- gungen“ vorwerfen. Blutspender werden bei 5 der Werbung für den Blutspendedienst oft verdächtigt, daß sie aus eben solchen materiel- len Erwägungen heraus Krankheiten ver- schweigen, die sie für die verantwortungs- volle Leistung des Blutspendens untauglich machen würden. Gegen diese Annahme wird sich jeder wenden, der einmal Blut gespendet hat. Denn eine sorgfältige Untersuchung geht natürlich der Aufnahme in die Blutspender- kartei voraus. Nachdem von ärztlicher Seite aus Herz und Lunge durch Röntgenaufnahme geprüft sind, nachdem durch Blutproben die Blutgruppe, die Höhe des Hämoglobingehalts und das Fehlen von Syphilis festgestellt sind und nachdem über Gesundheitsamt und Poli- zei ein Führungszeugnis eingefordert ist, muß der Blutspender noch Erklärungen unter- schreiben, die ihn verpflichten. jede über- standene oder augenblickliche Krankheit, zu melden, vor allem Geschlechtskrankheiten je- der Art, aber auch sämtliche Infektionskrank- heiten, wie Typhus, Ruhr,. Masern. Gelbsucht, Malaria. Jeder Blutspender weiß, daß er wegen Körperverletzung haftbar gemacht wer- den kann, wenn der Blutempfänger durch vorsätzliches oder fahrlässiges Verschweigen solcher Krankheiten Schaden nehmen sollte. „Es gibt jedoch auch wohl keinen Blutspender, der nicht in einer Notlage auch einmal unbe- zahlt spenden würde. Dies aber zum Grund- satz zu machen und eine Diskriminięernug der bezahlten Blutspender zu schaffen, ist nicht fair. Wie jede ärztliche Hilfeleistung, so ist 3 5 die Blutspende ihres Lohnes wert. A. K. „RAs! ERCREME f RAS IERSEIFETTN A „ glaltteres 70, b equemeres Rasieren. acht, die ihm bei der durchgehenden Bede, tung der ihm zur Last gelegten acht Betrug fällen helfen konnte und bewies dadud daß der bei der Heilanstalt Wiesloch gestelh Entmündigungsantrag zu Recht abgele worden war. Die Anklage lautete auf Scheck- 0 Unterstützungsbetrug, und der Mann, de angeblich bei den prominentesten Per lichkeiten sehr gut bekannt war und Polizeipräsidenten bei der nächsten Gelegen heit Bescheid stoßen wollte“, hatte ame nische Offiziere, Futtermittelhändler Telefonnummern erfunden, die es nicht g alles, um zu Geld zu kommen, von dem gen Familie das wenigste sah. Ob er nun mit Bankdirektoren Konterlel eine Baracke verkaufte, die bereits von ein seiner Gläubiger gepfändet war, oder seh. ansehnlichen Zechen mit ungedeclcten Scher bezahlte; ob er sich auf Kosten nichtexiste ter Personen 100 DM lieh oder einen en händler unter dem Versprechen, ihm en Schankkonzession zu besorgen, um 35 0 anpumpte: Immer war er der aner selbstlose, gutherzige Mensch, der sich fl andere aufopferte, der großzügige Aulus über 50 00 DM von hohen UsS-Offizen hereinholte und seine Geschäftspartner di entsprechend hereinlegte. Auf diese Weise„verdiente“ er im Au. und Mai dieses Jahres rund 1300 DM, undd 1 Staatsanwalt war der Ansicht, daß Kiel böck dafür zusätzlich noch drei Jahre G fängnis verdient habe. Außerdem stehen n zwei weitere Verfahren gegen diesen This mann aus, der sich heute als politisch% kolgter ausgibt, aber zündende Briefe an s nen„heißgeliebten Führer“ geschrieben 1% Die Strafkammer ließ es jedoch bei e Gefängnisstrafe von zwei Jahren und spft 5 Kleinböck in drei der angeklagten 15 frei.„Eine undenklich tiefe Einsichtslosiel und eine Neigung, Leute hereinzulegen, zeit, net den Angeklagten aus“, sagte der 1 zende in der Begründung. Und der„mehr 1 gefährliche“ Angeklagte legte mit Steno stimme Revision ein, bevor er ins Gefäng zurückgebracht wurde. 10 roße lobe ou“ 40 oM O75 ne Normal 4 Soei * viel dere Sozi 2 eini! ratu absc 4 satz Der stan befi! 1 t Ber Arbe? Otarde ig. le LA eben alten,“ idarbeh nur * Metz sei trie und aq nd R veitig) der aus iBten im Bert Lola, von schaff en L gsentt Kschab le Int iale, zu rep Kirch in Rel Ungste raftlich en lte Wert 1. glichke in hi in el — N schulttt Backe ge J e Nart, inheim At, gd, U- blatt schwar ein He, ing i gehn der d n 4000 Wird 1 Wel Vermil, Depre⸗ it Selbe t, 1646, Bekl tel, g be 1 trümt Schul erfüi ing w nächsg⸗ Alpolh mitn Nr. 237 Donnerstag, 11. Oktober 1951 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Selte 8 Sorial versicherung Selbstverwaltung krepiert am Schneckentempo In Mannheim werden sowohl auf Arbeit- nekhmer- wie auch auf Arbeitgeberseite be- reits Vorbereitungen zur Durchführung der Wahlen für die Vertreter versammlung und den Vorstand der Allgemeinen Orts- krankenkasse und der Landes versiche- rungsanstalt in Karlsruhe getroffen. Wie steht es aber in Wirklichkeit mit der vielersehnten und doch stets verzögerten Wie- dereinführung der Selbstverwaltung in der Sozialversicherung? Zuerst hat der Wirtschaftsrat des Ver- einigten Wirtschaftsgebietes nach langen Be- ratungen ein solches Gesetz im Mai 1949 ver- abschiedet. Anschließend daran Vertagung. satzungsmächte versagten ihre Zustimmung. Der damals sich noch im embryonalen Zu- stand befindliche Bundestag sollte darüber befinden. Im Januar 1950 wurde dem Bundestag ein Gesetzentwurf zur Wiederherstellung der Selbstverwaltung vorgelegt. Es war das vom Die Be- Wirtschaftsrat beschlossene Gesetz in wenig veränderter vom Bundesrat genehmigter Form. Dreizehn Monate dauerte es, bevor dieses Gesetz am 22. Februar 1951 verkündet wurde. Formell trat es am 23. Februar 1951 in Kraft. Doch es blieb kraftlos in Kraft gesetztes Gesetz. In seinen entscheidensten Bestim- mungen wurde es nicht wirksam. Die Wahl- ordnung zur Durchführung der Wahlen für die Selbstverwaltungsorgane bei den Sozial- versicherungsträgern sollte noch erlassen wer- den. Soll seit Februar 1951, ist aber nicht. Ob- wohl mit der Vorbereitung dieser Wahlord- nung schon vor Inkrafttreten des Gesetzes be- gonnen wurde. Sachverständige der Gewerk- schaften, der Arbeitgeberverbände und der Sozilalversicherungsträger berieten, berieten und stimmten schließlich dem letzten vom Bundesarbeitsministerium vorgelegten Entwurf vor einigen Monaten zu. Natürlich gab es Ergänzungen und Veränderungen. Seit dieser Zeit liegt die Wahlordnung dem bundesrätlichen Sozialausschuß vor. Vielleicht auch nicht. Vielleicht verschwand sie in einer Schublade. Es scheint, als ob Anträge, die im Bundestag nicht durchgesetzt werden konnten, im leisen Schneckentempo doch noch zum Siege verholfen werden soll. Wer ist nun der Schuldige? Der Bundestag weist treuherzig auf den Bundesarbeitsminister und der gibt den Vorwurf an die Länder- minister weiter. Diese aber schweigen. Auf jeden Fall kommen sich die bisherigen Instan- zen höchst überflüssig vor. Ein vom Bundestag mit Zustimmung vom Bundesrat beschlossenes Gesetz ist seit Monaten in Kraft und kann nicht durchgeführt werden. Die Versicherungsträger haben zwar inzwi- schen fast ausnahmslos vorläufige ehrenamt- liche Vorstände gebildet; ihnen fehlt aber zu- meist die wirkliche Autorität, die nur durch ordentliche Wahl gegeben sein kann. Solche Wahlen könnten praktisch ohne weiteres durchgeführt werden; die Erfahrungen in der vergangenen Zeit für den Aufbau einer wahren Selbstverwaltung sind durchaus noch nicht ver- gessen, die alten Wahlordnungen der Ver- sicherungsträger sind zum Teil noch vorhanden, im übrigen ist schon wieder eine gewisse Ubung für die Durchführung von Wahlen vorhanden;: um so unbegreiflicher ist es, daß die Durch- führung der nun schon seit 1948 dringlich ge- forderten Selbstverwaltung in der Sozial- versicherung an der Formulierung einer Wahl- ordnung scheitert. Es bleibt somit abzuwarten, ob der Gedulds- faden reißt. Ob Arbeitnehmer und Arbeitgeber zur Selbsthilfe schreiten bei der Errichtung der Selbstverwaltung in der Sozialversicherung. Es könnte sein, daß kurzerhand Wahlen durch- geführt werden, ohne länger darauf zu warten, bis im gesetzgeberischen Schneckentempo ihnen die Selbstverwaltung auf Umwegen vorenthal- ten wird. 5 F. O. Weber EIA in der Zwickmühle Lerne, verklagt zu werden, wenn du klagen willst In den Jahren 1947/8 vereinbarte eine Firma in Grünstadt/ Pfalz mit einem in St. Ingbert gelegenen Unternehmen den Bezug von Ma- schinen. Offlcomex erteilte bereitwillig die erforderlichen Lizenzen. Es wurden feste Preise vereinbart. Feste-Dollarpreise und eine feste Relation des Dollar-Fakturenwertes, nämlich eine Mark= 0, 46 Dollar. Die Ware wurde angeliefert. Da es sich um eine große Bestellung handelte(Wert etwa 500 000 Mark), erfolgte die Lieferung raten- weise. Indes ging Offleomex in die JEIA über. Da der ganze Einkauf für Rechnung Offlcomex ge- tätigt war, ging nunmehr mit der Uebergabe der Agenda auch die Betreuung der von der Grünstädter Firma zu leistenden Devisen-Zah- lungen auf die JEIA über. Zwei, drei Monate später erhöhte die JEIA den Rechnungsbetrag. Die Kursrelation Mark- Dollar war geändert worden, Eine Mark ent- sprach nunmehr 0,30 Dollar. 15 oder 16 Monate später erfolgte neuerliche Erhöhung der Rech- nung. Grund: Eine DM 0,23 Dollar. Die Preise für die letzten Lieferungen an Grün- telbar das Recht erwirkt, die Leistung zu for- dern. Das heißt, der Dritte kann nur die Leistung fordern und nicht mehr. Die JEIA hat gegen dieses Urteil Berufung eingelegt. Nunmehr wird sich das Oberland- gericht mit dem Fall zu befassen haben. Doch inzwischen kam es zu einer Vollstreckungs- gegenklage, mit der die JEIA offensichtlich nicht gerechnet hatte. 8 Anscheinend auch nicht zu rechnen brauchte, denn flugs wurde das Gesetz Nr. 56 der alliier- ten Hohen Kommission hervorgezogen. Die JElA wehrte sich mit der Bestimmung dieses Gesetzes: 2 Alle Entscheidungen, welche die JEIA. ihre Liquidatoren getroffen haben oder trifft, sind endgültig und unterliegen kei- ner Nachprüfung in irgendeinem Verfah- ren. Hier ist ein Abgrund. Zweierlei Maß in der Rechtsprechung gibt es nicht. Wer klagt, muß auch klagbar sein. Abgesehen davon, daß eine nachträgliche Rechnungserhöhung um 50 bis 100 Prozent jede Kalkulation unmöglich macht und das Wirt- schaftsleben aufs Gefährlichste bedroht, geht es auch noch um eine andere Grundsatzfrage: Die JEIA hat sich als Klägerin der deut- schen Rechtsprechung unterordnet. Wäre das stadt wurden somit— bei Umrechnung in Mark verdoppelt. Der Unterschiedsbetrag machte insgesamt etwa 130 000 DM aus. 0 Mit dem Fall hatte sich das Landgericht in N Es entschied zu- nächst, daß die Erhöhung des Rechnungsbetra- ges unzulässig sei. Insbesondere deswegen, weil die JEIA(bzw. Offiomex) höchstens als Zahl- stelle anzusprechen ist. Es bestimmt jedoch das 505 in§ 328 lediglich, daß durch Vertrag eine Leistung an einen Dritten mit der Wirkung bedungen werden kann, daß der Dritte unmit- Ludwigshafen zu befassen. * nicht der Fall, dann hätte sie deutsches Gericht nicht in Anspruch nehmen dürfen. aber das deutsche Gericht seinen Parteien Rechtssicherheit gewähren, wenn im Bedarfs- falle der Kläger sagen kann:„Du kannst mich, pardon, nicht zwingen“. Wie soll Tex Die Erdölförderung im Emsland betrug im September 34 158 Tonnen. Damit ist die August- Förderung um 1573 Tonnen übertroffen wor- den. Ferner wurden im Bentheimer Gebiet im Berichtsmonat 4 408 000 ebm Erdgas gewonnen. Licht abdrehen a ber finster wird es nicht Entgegen anderslautenden Meldungen habe sich das Bundeswirtschaftsministerium bereit erklärt, die Reklame- und Schaufenster- beleuchtung während der Wintermonate nicht völlig zu untersagen, erklärte ein Sprecher des deutschen Industrie- und Handelstages (DIH T). Bisher würden die Richtlinen des Bun- deswirtschaftsministeriums. welche an die Länderregierungen weitergeleitet werden sol- len, keine Abschaltung, sondern lediglich eine Einschränkung der Schaufenster- und Reklame- beleuchtung vorsehen. Der DIH TT schlage jedoch vor, eine bestimmte Zeit für die allgemeine Abschaltung am Abend festzusetzen, anstatt es dem Ladenbesitzer zu überlassen, die Schau- fensterbeleuchtung jeweils eine halbe Stunde nach Ladenschluß auszuschalten. Auch sei es nicht zutreffend, daß der PIHT an Stelle von Stromeinschränkungen für die Industrie gewisse Verbrauchsbeschränkungen für die Allgemeinheit vorgeschlagen habe, sagte der Sprecher. Für eine Ueberwachung von Stromkontingenten in den einzelnen 35 fehle überdies der Kontrollappa- rat. Anglo Iranian Oil Compagny zieht sich aus der persischen Oelklemme Noch im September trösteten sich die Briten mit der Feststellung: Während die persische Erdölproduktion gänzlich zum Erliegen gekommen ist, sind die Nachbarländer Saudi-Arabien und Kuwait auf dem besten Wege, den Ausfall von rund 32 Mill. Tonnen Rohöl jährlich in schnellem Tempo wett zu machen. In Saudi-Arabien wurde mit einer Ausbeute von 16,4 Mill. Tonnen im ersten Halbjahr 1951 320 bisherige Förderziffer Persiens bereits über- holt. In noch rapiderem Tempo geht die Entwick- lung in dem kleinen Emirat Kuwait vor sich. 1946 wurden in Kuwait 800 000 Tonnen Erdöl gewonnen. 1950 hatte sich die Ausbeute aus dem einzigen Oelfeld Burgan, das als reichste Erdöllagerstätte der Welt gilt, mit 17,3 Mill. Tonnen mehr als verzwanzigfacht. Nach den neuesten Meldungen aus Kuwait sind dort im Juli 2 720 500 Tonnen produziert worden. Damit hat Kuwait bereits die bisherige durchschnitt- liche Monatsförderung Persiens erreicht. Das war, als noch einigermaßen Hoffnung bestand, mit den Persern zu einer Ueber- einkunft zu kommen. In der Zwischenzeit hat sich die Situation wesentlich verschoben. Der Ausfall Abadans ist nunmehr keine Annahme mehr, sondern— vorläufig wenig- stens und bis auf weiters— Tatsache. Das ist eine Lücke, die die Anglo Iranian Oil Compagny schmerzhaft empfinden muß. Obwohl sie neben Abadan noch über folgende, ihr verbliebenen, Raffinjeren verfügt: Haifa(zu 50 Prozent) Llandarey(England) Dünkirchen Grangemouth(England) Hamburg Auf lange Sicht ist jedoch das rapide An- steigen der Produktion der übrigen Länder des Mittleren Osten(außer Persien), also Arabiens, der Bahreininseln, der Quatar-Inseln, des Irak usw. zu berücksichtigen. In diesen Gebieten wird mit sehr viel weniger Bohrungen gearbeitet. Im Gegensatz zu Amerika— wo Tausende Bohrlöcher be- stehen— wird in Persien nur mit 70 Bohrun- gen mit geringerer Fördertiefe Erdöl gefördert. Auch die Kuweit-Inseln sind im Kommen. In diesem Zusammenhang dürfte bekannt sein, daß auch in Kanada einige Quellen im Ent- L'Avera(Südfrankreich) stehen sind, was zur Folge haben kann, daß Amerika weitgehend auf den Mittleren Osten verzichtet. Laut VWD hat die Anglo Iranian Oil Com- pagny Maßnahmen getroffen, damit sie trotz Verlust des persischen Oels all ihre Liefer- verpflichtungen erfüllen kann, verlautet aus zuverlässiger Quelle in London. Nach Ansicht leitender Persönlichkeiten der Gesellschaft würde auch darüber hinausgehenden Anfor- derungen entsprochen werden können. Die Schließung der Raffinerie in Abadan sei vor allem auf folgenden vier Wegen, wettgemacht worden: Steigerung der Produktion in anderen Rafflnieren der Anglo Iranian, Abschluß von Kontrakten über zusätzliche Raffinationskapa- zität mit anderen Gesellschaften in Groß- britannien, Europa und Trinidad, Ankauf von 2,5 Mill. Tonnen Mineralölfertigerzeugnissen in Amerika und Umlenkung von rund 1,5 Mill. Tonnen Rohöl aus dem persischen Golf, das Ursprünglich für die USA bestimmt war, in die Sterling-Zone. Die Durchsatzkapazität der Anglo Iranian in Großbritannien soll von 6,43 Mill. Tonnen 1951 auf 10,43 Mill. Tonnen im Februar 1953 erhöht werden. USA-Frachtraum- Reserve 2700 Liberty- Schiffe 2 27 Mill. Tonnen Die Kohlenversorgung Europas steht und fällt in gegenwärtigen Zeitläuften mit den amerikanischen Kohlenlieferungen. Die Marshallplanverwaltung in Washington hatte deswegen die Schiffahrtskommission der USA aufgefordert, in der Zeit vom 14. Oktober bis 3. November weitere 100 Liberty-Schiffe zu„entmotten“. Dieser Frachtraum soll der Kohlenverschiffung auf Europa dienen. Be- Kanntlich sollen mit 400 Liberty-Schiffen im Rahmen des Wirtschaftshilfsprogrammes der USA Kohle- und Getreideverschiffungen nach Europa durchgeführt werden. Insgesamt stehen in den USA 2700 zu„ent- mottende“ Liberty-Schiffe bereit. Die„Ent- mottung“ eines Schiffes kostet jedoch 150 000 Dollar. Das Gesamtprogramm der Fntmot- tung“ erfordert also rund 405 Mill. Dollar. Monatlich werden gegenwärtig etwa 50 Li- berty-Schiffe„entmottet“, wodurch jeweils monatlich 500 000 Tonnen Frachtraum verfüg- bar werden. 5 Teuer und kompliziert Rheinschifffahrt stöhnt Gegen die vom Bundesfinanz ministerium abgelehnte Senkung der Treibstoffpreise für die Rheinschiffahrt wandte sich ein Sprecher der westdeutschen Binnenschiffahrt. Die Ver- teuerung des Dieselkraftstoffes seit April die- ses Jahres habe die ohnehin schon nicht aus- reichende Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Rheinschiffahrt noch weiter verschlechtert. Wenn trotz der gegenwärtig guten Beschäfti- gungslage bereits seit Wochen acht Diesel- schleppboote im Duisburg-Ruhrorter Hafen stillägen, weil das Geld zum Einkauf von Treibstoffen fehle, dann sei dies der beste Beweis für die ungünstigen Verhältnisse, unter denen die Schiffahrt arbeiten müsse. Die finanziellen Schwierigkeiten seien aber nicht allein auf die annähernde Verdoppelung des Treibstoffpreises von 165 DM auf 320 DM je Tonne zurückzuführen. Hinzu käme noch das umständliche Kaufverfahren. wonach zunächst kür jede Tonne Dieselkraftstoff der volle Preis von 540 DM gezahlt werden miisse und dann erst später die Differenz zwischen dem nor- malen und dem von der Schiffahrt zu zahlen- den Preis in Höhe von 220 DM rückvergütet dees 230 000 Dollar Im Rahmen des deutsch- französischen Waren- grenzabkommens, in das auf deutscher Seite Südbaden, ein Teil von Nordbaden und Rhein- land-Pfalz und auf französischer Seite die Grenzdepartements sowie das wirtschaftlich an Frankreich angeschlosssene Saarland ein- bezogen sind, stand im August ein Devisen- kontingent von 250 000 Dollar zur Verfügung. Davon entfielen 95 000 auf die Grenzgebiete des Landes Baden. Das Gesamtkontingent wurde in vollem Umfange in Anspruch genommen. Das badische Ministerium für Wirtschaft und Arbeit stellt jedoch fest. daß die erteſſten Ein- fuührbewilligungen in Erwartung rückläufiger Preise nur zögernd ausgenutzt würden. . IM TELEGRAMMSTIL Die Notierungen am dritten Tag der Woll- versteigerungsserie in Sidney fleten im vergleich zum Dienstag um durchschnittlich fünf bis zehn Prozent. An dem anfänglich lebhaften und später unterschiedlichen Wettbewerb beteiligten sich hauptsächlich kontinental- europäische Käuferlänger sowie Japan und Großbritannien. Das Angebot von rund 9 300 Ballen wurde größtenteils abge- setzt. Der Spitzenpreis des Tages belief sich für fünf Ballen Merino- Vliese in Schweiß auf 184 Da je Lb. Zahlreiche Lose notierten über 170 Da je Lb. Ausgewiesene widerspruchslos einweisen beschloß nach lebhafter Debatte der Landtag von Württemberg Hohenzollern. Die Gemeinde-Woh- nungsbehörden sind ermächtigt, Einsprüchen oder Beschwerden gegen Erfassupgsverfügungen für eine Wohnung aufschiebende Wirkung zu versagen. wenn es sich um die sofortige Unterbringung eines Ausgewiesenen handelt. Ganz en passant wurde in diesem Beschluß die Bestimmung aufgenommen, daß der Wohnungs- aufsichtsbehörde dieses Recht auch dann zusteht, Wenn ein sonstiges öffentliches Interesse vorliegt. Keine Zwangseinweisung von Mietern verfügt eine Verordnung der südbadischen Regie- rung. Vor allem politisch Verfolgte, Heimkehrer und Heimatvertriebene erhalten eine Dringlich- keitsbescheinigung, die sie berechtigt, direkt mit den Vermietern und ohne vorherige Einschaltung des Wohnungsamtes Mietverträge— die nachträglich der Zustimmung der Wohnungsämter unterliegen — abzuschließen. Nach der Verordnung soll es auch künftig keine zwangsweise Einweisung der Mieter durch die Wohnungsämter mehr geben. Allerhand Bedenken werden angemeldet. Aller- nand Wünsche um Nachahmung dieses Beispiels wurden außerhalb Südbadens ebenfalls laut. Deutsch- holländische Brücke dem Eisenbahnübergang Leer-Neuschanz, der an der deutsch- holländischen Grenze liegt, Wurde zum erstenmal seit Kriegsende wieder der Gterzugverkehr aufgenommen. Die im Nviege zerstörte Brücke über die Aa auf der hollän- dischen Seite ist erst dieser Tage fertiggestellt worden. Tüchtige Zollbehörden wurden— wie aus Hamburg gemeldet wird mit dem neuen, seit 1. Oktober angewandten Aus- fuhrverfahren fertig. Anfängliche Stauungen wur- den bald bewältigt, Hauptzollstelle in Hamburg prüft bereits täglich rund 1 000 Ausfuhrerklärun- gen, obwohl nur wenige Beamte für den Abfer-⸗ Bei tigungsdienst zur Verfügung stehen. Hauptzoll. stelle Hamburg verkraftet somit etwa ein Drittel aller Ausfuhren aus der Bundesrepublik. Handels- kammer Hemburg und Verein Hamburger Expor- teure helfen fleißig mit in der Bewältigung des Problems. Für private Auslandsreisen nur 420 DM zuzuteilen, verfügte das Bundeswirtschaftsministe- rium. Der bisherige Devisenbetrag von 600 DPM pro Person erwies sich als zu hoch. Alle Kaufleute der Welt jud der Bürgermeister von Chikago, Martin I. Kennely., zur Teilnahme an der Internationalen Handelsmesse(22. März bis 6. April 1932) ein. Im Jahre 1930 abgehaltene erste Messe dieser Art wurde von 2 200 Firmen aus 44 Staaten(dar- unter auch die Bundesrepublik) beschickt. Damals verzeichneter Umsatz mehr als 100 Mill. Dollar. Verdreifachte Exporte 8 über die bremischen Häfen werden im ersten Halbjahr 1951 gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres verzeichnet. Die Exporte stiegen auf 725 Mill. DM. Der Wert der über Bremen auf dem Seewege in die Bundesrepublik eingeführter Güter stieg um mehr als 50%. Der Gesamtbetrag erreichte die Höhe von 1 525 Mill. DM. Frankfurter Effektenbörse vom 10. Oktober Auf Rückkäufe widerstandsfähig. Nach dem gestrigen Kurseinbruch am Montanmarkt und in verschiedenen Spezialpapieren machte sich auf dem stark ermäßigten Niveau verschiedentlich etwas Rückkaufneigung bemerkbar. Diese bot den Märkten für Industrieaktien eine gute Stütze. Gute Hoffnung eröffneten 3% fester zu 131, flelen später auf 130 zurück und Vereinigte Stahl plus 2%. Die übrigen Montanaktien waren gehalten, Die sonstigen Industriepapiere fanden teils zu letzten, teils zu 1½ bis 1% heraufgesetzten Notierungen Aufnahme. Löwenbräu plus 1½% und Accu plus 20%. 1 bis 2% niedrigr bezahlt- wurden Brown Boveri 161. Conti Gummi 140, RWE 129 und Win- tershall mit 89. Sehr schwach tendierten Demag, die nach Pause erst 6% niedriger zu 130% und Degussa, die 3¾% niedriger zu 120 umeęingen. Unverändert bezahlt wurden Deutsche Bank mit 56 ½. Nordd. Llyod leicht auf 38 erhöht. Feld- mühle nach Pause um 9% auf 134 erhöht, sowie Bubiag erneut um 3% auf 54 anziehend. Buhiag- Giro 52 Geld. 0 No APPARATE 1 a a 3ui. 988 georct af uss. 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Mai 1951 ist das Grundkapital der Ge- sellschaft nach dem DM-Bilanzge- setz endgültig auf 4 410 0 DM neu festgesetzt worden; zugleich wurde die Satzung abgeändert und im Sanzen neugefaßt, in 8 4(Grund- kapital, Aktieneinteilung) jedoch ohne die Nennung der Stückzahlen der betr. Aktien, nach dem Inhalt der notarischen Urkunde vom glei- chen Tage, auf welche Bezug ge- nommen wird. Gegenstand des Unternehmens ist jetzt: Planung und Errichtung von Bauten je- der Art für eigene und fremde Rechnung einschließlich aller Ar- beiten, die damit unmittelbar oder mittelbar zusammenhängen. Die Gesellschaft kann beweg- liche und unbewegliche Sachen her- stellen, erwerben, nutzen und ver- äußern, sie ist berechtigt, alle Rechtsgeschäfte abzuschließen und alle sonstigen Maßnahmen zu er- Sreifen, die vom Vorstand in Ge- meinschaft mit dem Aufsichtsrat zur Ereichung oder Förderung der Zwecke der Gesellschaft angemes- sen erscheinen. Die Gesellschaft kann sich an anderen Unterneh- mungen beteiligen, sie kann Zweig nlederlassungen errichten. Die Pro- kuren von Markus Herbig und Ja- kob Ulmer sind erloschen. B 21— 15. 9.1951 Pfälzische Mühlen- werke in Mannheim. Auf Grund des Beschlusses der Hauptversamm- lung vom 30. November 1950 ist das Grundkapital der Gesellschaft nach dem DM-Bilanzgesetz endgültig auf 5 000 000 DM neu festgesetzt wor- den; zugleich wurde die Satzung geändert in den 58 3 und 11(jetzt Bundesanzeiger), 4 und 10, unter Streichung von Satz 2 in 8 10(jetzt D).— Bahngesellschaft Waldhof in Mannheim. Auf Grund des Beschlusses der Hauptversamm- lung vom 29. Mai 1951 ist das Grundkapital der Gesellschaft nach dem DM-Bilanzgesetz endgültig auf 420 000 DM neu festgesetzt worden; zugleich wurde die Satzung geän- dert in den 58 2 Abs. 2 Satz 2(Ge- nehmigungsurk.), 3(Bekanntma- chungen Bundesanzeiger), 4 (Grundkapital, Aktieneinteilung), 9 Ziffer 2 und 4(Genehmigung des Aufsichtsrats), 11 Satz 1; 12, 13 Satz 1 und 15(Aufsichtsrat), 17 Abs. 1 Satz 1; 18 Abs. 2 Satz 1; 18 Abs. 3; 19 Abs. 1 Satz 1; 19 Abs. 2 (Hauptversammlung) nach dem In- halt der eingereichten notarischen Niederschrift vom 29. Mai 1951, auf die Bezug genommen wird. B 42— 15. 9. 1951 Zellstofffabrik Waldhof in Mannheim. Auf Grund des Beschlusses der Hauptversamm- lung vom 29. Mai 1951 ist das Grund- kapital der Gesellschaft nach dem DM- Bilanzgesetz endgültig auf 49 875 000 DM nęeu festgesetzt wor- den; zugleich wurde die Satzung geandert in den 88 3(jetzt Bundes- anzeiger), 4(Grundkapital, Aktien- einteflung), 5 Abs. 3 letzter Satz; 6 Abs. 4 Satz 1; 6 Abs. 4 letzter Satz (Umtausch und Einziehung von Vor- zugsaktien); n. 12 Satz 1; 15 Abs. 1(Aufsichtsrat), 17 Abs. 1 Satz 1; 18 Abs. 2 Satz 1; 18 Abs. 3; 19 Abs. 1 Satz 1; 19 Abs. 2 Hauptversammlung), 24 Ziffer a Satz 1(Genußscheine). B 43— 15. 9. 1951 Draiswerke Gesell- schaft mit beschränkter Haftung in Mannheim. Durch Beschluß der Gesellschafter versammlung vom 25. Juni 1951 wurde das Stammkapital unter gleichzeitiger Aenderung der S8 3(Stammkapital) und 10(Be- kanntmachungen jetzt Bundesan- zeiger) des Gesellschaftsvertrages nach dem DM-Bilanzgesetz endgül- tig auf 400 000 DM festgesetzt. B 47— 15. 9. 1951 Rhenus Revisions- gesellschaft für Schiffahrt, Spedi- tion und Lagerei mit beschränkter 20. Lese 22. ALS TER.LIIchrspikik HIER 1 BERLIN klne P VDO H- Musſrevue mit dem RIAS-TIANMZORCHE STIER 36 Musiker WERNER MULLER und den Stars von Funk und Platte Rita Paul Bully Buhlan Liselotte Malkowsky Helmut Zacharias Gerhard Wendland Fritz Schulz-Reichel Rolf Kühn Mac Kasper Sunshine- Quartett Wolfgang Berendt Leitung: Karten zu 2,50 bis 6,50 DM in den bekannten Vor- verkaufsstellen, im Büro Hoffmeister, N 7, 8. und ständig ab 13 Uhr an der Kasse d. Alster-Lichtspiele Haftung in Mannheim. Durch Be- schlug der Gesellschafterversamm- lung vom 26. Mai 1951 wurde das Stammkapital unter gleichzeitiger Aenderung der 58 4(Stammkapita) und 7(Jetzt Bundesanzeiger) des Gesellschaftsvertrages nach dem DM-Bilanzgesetz zunächst auf 2000 DM festgesetzt und zugleich erhöht um 3000 DM, es beträgt jetzt 5000 DM. B 56— 15. 9. 1951 Rheinische Treu- hand- Gesellschaft Aktiengesellschaft in Mannheim. Auf Grund des Be- schlusses der Hauptversammlung vom 26. Mai 1951 ist das Grund- kapital der Gesellschaft nach dem DM Bilanzgesetz endgültig auf 1 Posten Damen- Garnituren Interlock, 2teil., schwere Quel. 6.80, 4.80, 3.45 TEKTII-EekE. 11, 182 100 00 DM neu festgesetzt worden; zugleich wurde die Satzung geän- dert in den 88 4 und 20(jetzt Bun- desanzeiger), 6(Grundkapital, Ak- tieneinteilung), 17 und 18(jetzt Deutsche Mark) und 21(Stimm- recht). BE 90— 15. 9. 1951 Süddeutsche Revi- sions- und Treuhand Aktien-Gesell- schaft in Mannheim. Auf Grund des Beschlusses der Hauptversammlung vom 12. Juni 1951 ist das Grund- Kapital der Gesellschaft nach dem DM- Bilanzgesetz endgültig auf 100 00 DM neu festgesetzt worden; zugleich wurde die Satzung geän- dert in den 88 3 und 14(jetzt Bun- desanzeiger), 4 Abs. 1(Grundkapi- tal, Aktieneinteilung), 12(jetzt DM). Fritz Himmelmann, Wirtschafts- prüfer in Heidelberg, hat Gesamt- Prokura, er vertritt gemeinsam mit einem Vorstandsmitglied. B 91— 15. 9. 1951 Gesellschaft Süd- deutscher Mühlen mit beschränkter Haftung in Mannheim. Durch Be- schluß der Gesellschafterversamm- jung vom 28. Juni 1951/13. Dezem- ber 1949 wurde das Stammkapital unter gleichzeitiger Aenderung der §8 3 und 15 des Gesellschaftsver- trages nach dem DM-Bilanzgesetz vorläufig auf 5000 DM festgesetzt. Es ist ein ordentliches Kapitalentwer- tungskonto in Höhe von 2 367,89 PM eingestellt. B 107— 15. 9. 1951 Rhenus Gesell- aue für Schiffahrt, Spedition und ee mit beschränkter Haftung Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim, Sitz: Frankfurt a. M. Durch Beschluß der Gesellschafter- versammlung vom 26. Mai 1951 sind gemäß DM-Bilanzgesetz vom 21. 8. 1949 das Stammkapital von 5 000 000 RM auf 3 000 00 DM. neu festgesetzt und der Gesellschaftsvertrag in 84 (Stammkapital) und 9(Genehmi- gung der Gesellschafterversamm- lung zu Geschäften der Geschäfts- führer) entsprechend, sowie weiter in 8 6(Bekanntmachungen) gean- dert. Alexander Reinhard, Rudolf Hoyer, Lorenz Jaixen, Otto Zeug- ner, Friedrich Wilhelm Letz, Adam Winkler und Wilhelm Rohde sind nicht mehr Geschäftsführer. Als Geschäftsführer wurden bestellt die Kaufleute: Wilhelm Eirchgässer, Mannheim, Hans Magin, Mann- heim, Friedrich Schäfer, Duisburg- Ruhrort, Heinrich Schütz, Duisburg- Ruhrort, Rudolf Habel, Köln a. Rh. Folgende auf die Zweigniederlas- sung Mannheim beschränkte Pro- kuren sind erloschen: Hans Magin, Robert Richter, Alfred Berger, Jo- hann Haybach, Albert Hellweg, Fe- lix Kaetelhodt, Ernst Kaiser, Karl Schaaf, Johann schömbs und Dr. Nikolaus Stuckmann. Gesamtpro- kura für die Zweigniederlassung Mannheim hat Ludwig Rössing in Mannheim. Er ist gemeinsam mit einem Geschäftsführer oder einem anderen Prokuristen vertretungs- berechtigt. B 111— 15. 9. 1951 Wilhelm Steig- meyer& Co. Gesellschaft mit be- schränkter Haftung in Mannheim. Durch Beschluß der Gesellschafter- versammlung vom 12. Juni 1951 wurde das Stammkapital unter gleichzeitiger entsprechendef Ren- derung des Gesellschaftsvertrages nach dem DM-Bilanzgesetz zunächst auf 1000 DM festgesetzt und zu- gleich um 4000 DM erhöht, es be- trägt jetzt 5000 DM. DLveessftlefzun een Gebotene öffentliche Versteigerung. Donnerstag, 11. Okt. 1951, 14 Uhr, werde ich in Mannheim, Pfand- lokal Schloß, linker Flügel, gegen bare Zahlung nach 5 1234 BGB öffentlich versteigern: 1 Schreib- tisch, 1 Bücherschrank, 1 vier- eckigen Tisch, 1 runden Tisch mit Lampe, 1 Teppich, 1 Lorenz-Radio, 3 Stühle, 1 Schreibtischstuhl, zwei Bilder, 1 Uhr, 1 Radio. Mannheim, den 9. Oktober 1951. A. Brenneisen, Gerichtsvollzieher. Zwangsversteigerung. Freitag, den 12. 10. 1951, vorm. 11 Uhr, werde ich in M.-Neckarau, Casterfeldstr. 174, gegen bare Zahlung im Vollstrek- Kkungswege öffentlich versteigern: 1 Quick-Wohnwagenanhänger. Mannheim, den 9. Oktober 1951. Scherzinger, Gemeindevollzieher. Zwangs versteigerung. Am Samstag, dem 13. Oktbr. 1951, vorm. 10 Uhr, werde ich in der Stadtkasse, K 7, Zim. 104, gegen bare Zahlung im Vollstreckungswege öffentlich ver- steigern: 1 Schreibmaschine, Marke Stolzenberg-Fortuna. Mannheim, den 10. Oktober 1951. Lauterbach, Gemeindevollzieher. Nur noch heute! 16. 11, 5 21 Uhr Der Veibsteuſel pn Kami Ab Freitag: Gleichzeitig m. d. Uraufführung Wüdwest in Oberbayern 14.00 15.00 15.45 200 LIeesnüchle in Sebſd- 14.00, 16.00, 18.15, 20.30 Die Frauen des Herm 5 13. Telefon 3 18 20 ALSTER Telefon 4 46 47 Ab Freitag: Donnerstag und Freitag, 19 und 21 Uhr Zopro's Gelsterreiter OTr VN Käfertal Telefon 5 20 56 Sonntagvormittag 11 Uhr BIETEN WIR IHNEN ZWET FESTL. STUNDEN VERDI'S LA TRAVIATA „DIE KAMELIEND AME“ Ein musikalisches Filmerlebnis 8 rs p Erm. Preise: 1.—, 1,50, 2,.— DM. Der Vorverkauf hat begonnen Sl, fir all, u, Nele, en RASIERCREME el RASIERSEIFE Kneipp-Bund e. V. Bad Wörishofen Am Freitag, 12. Oktober 1951, 20 Uhr, öffentl. Vortrag im 3 burg-Hospiz, F 4, 7—8 Kneipp- und die Krantcheften unserer eit Redner: Dr. med. Meixner, Kneipp-Ssanatorium Schönmünzach. Alle Anhänger und Freunde einer naturgemäßen Lebens- und Heilweise sind herzlichst eingeladen. Eintritt frei ee eee Am Aufbau waren befeiligrf: Planfertiger und Bauleiter Dipl.-Ing. ans Mathes Architekt Mannheim, Viktoriastraße 8 Telefon 4 46 06 RENNER ABUTSCH Bauunternehmung Käfertaler Straße 319 Telefon 5 22 25 Palm af Cichbaum- Exporibiere doch im neuen Sen- Bru 5 Naunhehn f. II. H. Ruckenbrod re. 5 25 25 Bleiverglasungen und Glasmalerei kugen Schwellnus Ausführung der Wand- und Bodenplattenarbeiten Mollstraße 39 MANNHEIM Telefon 4 19 62 A. 8 2 9 0 0 5 8 Bau- und Möbelschreinerei MANNHEIM. Friedrich-Ebert-Straße 26, Telefon 5 13 21 Lieferung von Inneneinbau und Türen sowie der Wohnungs- einrichtung 5 1 Bau- u. 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Mathes als Architekt in 7 6 erstelltes Gebäude am Ring gegenüber dem Goetheplatz eine zentrale und trotzdem seriöse Lage gefunden, die optisch in der äußeren, sehr modern gehaltenen, architek- tonisch harmonischen Gestaltung ihren sichtbaren Ausdruck findet. Auch das Innere zeugt von Stil- und Geschmackssicherheit bei Planung und Ausführung. Im Erdgeschoß findet sich eine durch verschiedene Deckenhöhen, aparte Beleuchtungskörper. intime und bequeme Anordnung der Sitzplätze anheimelnde Bauernstube hinter einer mit moderner Eleganz und Großzügigkeit ausgestatteten Bar mit zwei Theken, ohne daß diese im Stil unterschiedlichen Räume gegenseitig nicht harmonisierten. Das erste Obergeschoß bietet 320 Personen bequemen Platz mit losem Polstergestühl und kleinen Tischgruppen. Eine Tanzfläche ist gleichzeitig Bühne für ein Kabarett- programm, das bereits abends ab acht Uhr bei freiem Eintritt täglich abgewickelt wer⸗ den soll. Eine breite Fensterfront zum Ring bietet eine angenehme Aussicht, statt Bilder sind Aquarien in die Wände een, die damit einen aparten und origi- nellen Raumschmuck abgeben. Schließlich ist im zweiten Obergeschoß eine der Palmgarten- Gesellschaft ange- schlossene„Billard-Akademie“ untergebracht, die Freunden des Billardspiels an fünf Tischen ausreichend Gelegenheit zum französischen Billardspiel gibt. Selbstverständlich wird auch dieser Raum gastronomisch betreut, wie sich auch im eigentlichen Kabarett- saal eine weitere Bar befindet. Der gesamte Baukomplex wurde in der erstaunlich kurzen Zeit von vier Monaten erstellt und darf in seiner äußeren Formgebung und inneren Ausgestaltung als Be- reicherung des Lebens unserer Stadt angesehen werden. Am Aufbau waren befeiligf: FRITZ WwohrFAHRT K UNSTSTEIN BETRIEB Käfertal-Süd, Rüdesheimer Str. 48 Tel. Ausführung der gesamten Steinhauerarbeiten 5 16 24 3 BAUER A WATLTER Weinheim a. d. 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Bei dem Versuch, vor einem Hause in der Rohrbacher Straße einen par- Personenkraftwagen zu entführen, wurde ein 39 jähriger, aus Luxemburg stam- mender Autoschlosser in flagranti ertappt und festgenommen. Der Autobesitzer kam gerade im richtigen Augenblick herbei, um zu verhindern, das sein Wagen weggefah- ren wurde. Der Ertappte flüchtete in ein denachbartes Haus. Als ein herbeigerufener Polizeibeamter seine Verfolgung aufnahm, kletterte er durch ein Flurfenster des vier- ten Stockwerkes in den benachbarten Toi- lettenraum und schloß sich ein. Von dem Polizeibeamten gestellt, flüchtete er auf dem gleichen Weg wieder zurück in das Treppen- haus und Wollte jetzt versuchen, über das Dach zu entkommen. Er wurde jedoch im Dachgeschoß noch rechtzeitig festgenommen. Arbeitsgemeinschaft für soziale Betriebsgestaltung tagt Heidelberg. Die Heidelberger Arbeits- gemeinschaft für soziale Betriebsgestaltung veranstaltet im Oktober d. J. in Ziegelhausen bel Heidelberg zwei Treffen für Werkmei- sich 42 Werkmeister aus verschiedenen deutschen Betrieben beteiligen, hat am Mon- tag begonnen und dauert bis einschließlich Samstag. Das nächste Meistertreffen findet in der Zeit vom 22. bis 27. d. M. statt. Die Werkfürsorgerinnen tagen vom 19. bis 21. Oktober. Am 26. Oktober d. J. findet in Heidelberg eine Sitzung des wissenschaft- lichen Arbeitskreises der Arbeitsgemein- schaft für soziale Betriebsgestaltung statt. Am 27. Oktober tagen Vorstand und Haupt- ausschuß der Arbeitsgemeinschaft in Hei- delberg. Gleichzeitig findet eine Mitglieder- versammlung statt. Philatelisten- Nachwuchs wird betreut Heidelberg. Der im Jahre 1914 gegrün- dete„Heidelberger Briefmarkensammler- Verein“ hat am Samstag eine Jugendgruppe gegründet. Die jugendlichen Sammler sol- len von ihren älteren erfahrenen Vereins- kollegen beim Ankauf und Tausch von Marken beraten, sowie durch die kosten- lose Ueberlassung von Briefmarken in ihrem Sammeleifer gefördert werden. Perkeo-Restaurant wird zurück- gegeben Heidelberger Hauptstraße, das seit April 1945 als Kantine für amerikanische Soldaten beschlagnahmt war, wurde am Mittwoch geschlossen, um in Kürze den deutschen Ei- gemntümern zurückgegeben zu werden. Die oberen Stockwerke des Restaurants sollen jedoch weiter als amerikanische Unter- künfte benutzt werden. Freigegeben werden zwei große Gasträume und eine Küche. 6 Monate Gefängnis wegen kommunistischer Propaganda Heidelberg. Das 5. amerikanische Distrikt- gericht in Heidelberg verurteilte am Diens- tag den 53jährigen Geschäftsmann Robert Genannt zu sechs Monaten Gefängnis. Am 14. und 15. August dieses Jahres waren in dem Kraftwagen sowie in der Wohnung des Verurteilten rund 20 000 kommunistischer Flugblätter sichergestellt worden. Die Flug- blätter, die mit„Deutsche Patrioten der Stadt Mannheim“ überschrieben waren, ent- hielten schwere Beleidigungen gegen die westlichen Besatzungsmächte sowie gegen die Regierung der Bundesrepublik. Der An- geklagte ist bereits fünfmal vorbestraft. Passanten verweigerten die Hilfe dieser Tage bei einem Rundgang, wie zwei Einbrecher einen Kiosk ausräumten. Als er die beiden stellen wollte, schlugen ihm diese mit einer schweren Eisenstange auf den Kopf., Straßzenpassanten, die an dem Kiosk vorbeigingen, verweigerten die von dem Be- amten erbetene Hilfe. Die. Täter konnten daher enkkommen. Internationales Jugendheim Eberbach. Der„Igelhausbund“, ein ge- meinnütziger Verein für den internationa- len Jugendaustausch. will in Eberbach ein internationales Jugendheim errichten, das inn erster Linie ausländischen Jugendleitern bei internationalen Tagungen als Unter- kunft dienen soll Unter den Förderern die- ses Planes befinden sich unter anderen die Gattin des Bundespräsidenten. Frau Elly Heuß-Knapp, und die Gattin des amerikani- schen Hohen Kommissar. Mrs. Ellen MecCloy. Ein Eisenbahnunglück Buchen. Beim Bahnhof Unterschüpf, an der Hauptstrecke Osterburken— Würzburg, fuhr eine alleinfahrende Lokomotive auf abgestellte Wagen auf. Durch den Zusam- menstoß wurden mehrere Wagen aus dem lich, auch eine Brücke wurde beschädigt. Die Personenbe förderung wurde durch Um- steigverkehr aufrecht erhalten. Nach bisher vorliegenden Meldungen hat die Lokomotive ein Haltezeichen nicht beachtet. Evangelisches Hilfswerk baute 60 neue Wohnungen Karlsruhe. Die gemeinnützige Sied- lungsgesellschaft des Hilfswerks der evan- gelischen Kirche in Deutschland hat in Adelsheim im Odenwald 60 neue Wohnun- gen gebaut. Die Wohnungen werden vor allem von Flüchtlingen bezogen werden. Tabakgrumpen werden eingeschrieben Speyer. Der Verband der Pfälzer Tabak- bauvereine in Speyer wird am kommenden Freitagvormittag ini Stadtsaal zu Speyer die diesjährige Einschreibung für Grumpen der Ernte 1951 vornehmen. Das Angebot umfaßt rund 14 400 Zentner lose und ge- bündelte Grumpen. Die Ernte wird quanti- tativ als mittelmäßig, hinsichtlich der Qua- lität als gut bezeichnet. Die Einschreibun- gen werden im Auftrag des Bundesverban- ster und eine Tagung für Werkfürsorge- Heidelberg. rinnen. Das erste Meistertreffen, an dem Das historische, im Jahre 1701 erbaute Perkeo- Restaurant in der Weinheim. Schließgesellschaft in Weinheim beobachtete Ein Beamter der Wach- und Gleis geworfen. Personen wurden nicht ver- letzt. Der Sachschaden dagegen ist beträcht- des der nommen. Qualitätstabakpflanzer vorge- Nel, lub ud du. II/ 1455/50 dienter Mitarbeiter, Herr Mannheimer Niederlassung erfolgreich geleitet. Am 8. Oktober d. J. entschlief im 75. Lebensjahre unser langjähriger, ver- Gustav Prell Bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand hat der Verstorbene 30 Jahre unsere Sein liebens würdiges Wesen und seine vornehme Gesinnung verschafften ihm auch in unserem Kundenkreise zahlreiche Freunde, die gleich uns seinen Heimgang betrauern werden. Wir werden ihm stets ein ehrendes Angedenken bewahren. Direktion der Continental Gummi-Werke Aktiengesellschaft Hannover und Belegschaft der Niederlassung Mannheim Statt Karten 8 58 Für die herauehe anteinahme sowie die zahlreichen Kranz und F beim Feimgang unseres lieben Entschlafenen, errn 1 2 2 Ludwig Schröder sagen wir allen unseren innigsten Dank. Besonders danken wir Herrn Dr. Lerch und den ev. Krankenschwestern für die liebe- volle Pflege, Herrn Pfarrer Kühn für die tröstenden Worte am Grabe, dem VfL. Neckarau sowie all denen, die dem Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen haben. Mannheim Neckarau, den 9. Oktober 1051 Rosenstraße 4 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Familie Ludwig Schröder Familie Karl Ritter Nach Gottes Ratschluß wurde am 9. Okt. mein lieber, treu Gott der Allmächtige, hat un- seren lieben Vater, Schwieger- vater, Großvater und Urgroß- vater, Herrn Wilhelm Schäfer Bundesbahnoberschaffner a. D. nach langem, schwerem Leiden im 35. Lebensjahr in die Ewig- keit abberufen. Mannheim, den 9. 10. 1951 Narzissenweg 56 (krüher Wallstattstraße 14) sorgender Mann, unser guter 8 Schwiegervater u. Opa, err Agolaus gckermann mfolge eines Unfalls plötzlich und unerwartet aus unserer Mitte gerissen. Ein opferbereites Leben hat zeln irdisches Ende gefunden. * annheim, Fröhlichstr. 51 In tlefer Trauer: Anna Ackermann, geb. Mall Kurt wagner u. Frau Elsbeth, geb. Ackermann Karl Baldes und Frau Lotte, geb. Wurth 5 und alle Angehörige. In stiller Trauer: Albert Schäfer u. Frau Lina, geb. Schäfer Wilhelm Biebricher u. Frau Johanna, geb. Schäfer Friedrich Schäfer und Frau Karl Schäfer und Frau nebst Enkeln und Urenkeln. Beerdigung: Freitag, 12. 10, 51, Beerdigung: Freitag. 12. 10, 81, 14.30 Uhr, Hauptfrieqhotf Mhm. 1.30 Uhr, Hauptfriedhof Mum. ee kleimgekehrt vom Grabe un- geres Ib, Entschlafenen, Herrn Halenun gonrmann bt es uns ein Herzensbedürfnis, kür die vielen Beweise herz- licher Anteſlnahme u. die schä- nen Kranz- u. Blumenspenden zu danken. Besonderen Dank klerrn Vikar Hölzlin für die tröst. Worte sowie d. Ges.-Ver. Deutsche Einheit“ für den er- nebenden Grabgesang. Blenenkonie garantiert rein, versendet Selbst- erzeuger zum Preise von 2, DN per Pfund. Nikolaus Ram pp, Molkerei, Balzhausen(Schw.) UNfegRgRI CHT 1 dam Feudenheim. 11. Okt. 1951 aulusbergstraße 24 Eva Bohrmann private Handelsschule und Angehörige Mannheim, Tullastrage 14, Tel. 4 24 24. okt.(Tägl. 3—13 Uhr): Jahres-Lehrgang in sämtl. kfm. Fächern für 5 Schulentlessene, Auskunft und Anmeldung tägl. zwischen 9 u. 20 Uhr CCC 15. 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Oktober 1981 die trauernden Hinterbliebenen PP durchaus branchekundig, bis 43 Tüchtige Verkäuferin geschäft sofort gesucht. Bewerbungen u. Nr. P 38847 a. d. Verl. Jahre, für Damen-Konfektions- 1 teil der Umlegung kommen. B EK ANNMIMACHUN GEN MIEISGESUCHE Schlachthof-Freibank. Freitag, den 12. Oktober 1951, von 7.3012 Uhr, Verkauf ohne Nummern. Oeffentliche Bekanntmachung. Umlegung Brunnenfeld im Rheinauer Wald und Mallau- Gemarkung Mannheim Vorläufige Besitzeinweisung. Durch die vorgriffliche Auskofferung alter, in Wegfall kommender Feld- wege wird die Bewirtschaftung der alten Grundstücke im Mallaugeblet außerordentlich erschwert. Für viele Teilnehmer sind hierdurch Härten entstanden, die nicht mehr zugemutet werden können und deren Aus- gleich in Geld nicht möglich ist. Die vorläufige Besitzeinweisung im Mallaugebiet läßt sich in Rücksſcht auf die noch ungeklärten Besitz- verhältnisse der ehemaligen Wehrmachtsgrundstücke nicht weiter hinaus- schieben, wenn künftige wirtschaftliche schäden vermieden werden sol- len. Die Grenzen der neuen Grundstücke sind bereits vermerkt. Die Teilnehmer, welche für die Durchführung der Umlegung erhebliche Kosten auf sich genommen haben, wollen möglichst rasch in den Vor- Es ergeht daher folgende Anordnung: 1. In der Umlegung Brunnenfeld im Rheinauer Wald und Mallau wird auf Grund des 8 5 der zweiten Verordnung zur Reichsumlegungsord- nung(RUO) vom 14. 2 1940(RGBI. I S. 366) auf Antrag des Vorstandes der Teilnehmergemeinschaft und mit Genehmigung der oberen Um- legungsbehörde die vorläufige Besitzeinweisung angeordnet. Mit dem 15. Oktober 1951 gehen Besitz, Verwaltung und Nutzung der neuen Grundstücke auf die Empfänger über. Die rechtlichen Wirkungen der Besitzeinweisung enden mit der Ausführung des Umlegungsplanes (88 65 oder 66 RUO). Einspruch gegen die vorläufige Besitzeinweisung kann innerhalb 2 Wochen nach Bekanntmachung bei der unterzeichneten Umlegungs- behörde erhoben werden. Teilnehmer, die nach 5 53 Abs. 1 u. 2 RVO. nur Geldabfindung erhalten haben, können binnen 2 Wochen nach Empfang des Bescheides Über ihre vorläufige Abfindung bei der unter- zeichneten Umlegungsbehörde die Feststellung im Spruchverfahren begehren, ob die Voraussetzungen für hre Abfindung in Geld ge- geben sind.(8 5 Abs. 3 der zweiten Verordnung zur ROO)! Finwen⸗ dungen gegen die neuen Grundstücke sind erst später in einem an- hörungstermin vorzubringen, zu welchem seinerzeit noch besgngers geladen werde Wird. 5. 5 Die tatsächliche Ueberleitung in den neuen Zustand, namentlich der Uebergang des Besitzes und der Nutzung der neuen Grundstücke wird durch VUeberleitungsbestimmungen geregelt. Diese liegen zur Elnsicht- nahme für die Umlegungsteilnehmer vom 15. Oktober 1951 bis ein- schließlich 29. Oktober 1951 im Rathaus zu Mannheim-Seckenheim aus. Beschwerden gegen die Ueberleitungsbestimmungen können nur inner- halb 2 Wochen nach der Bekanntmachung bel der unterzeichneten Umlegungsbehörde eingelegt werden. Die Teilnehmer werden darauf hingewiesen, daß bis zur rechtlichen Ausführung des Umlegungsplanes nach 88 65 oder 66 RUO. zwar noch über die alten(eingeworfenen) Grundstücke grundbuchmäßig verfügt werden kann, daß aber an die Stelle der alten Grundstücke in recht- licher Beziehung demnächst die neuen Grundstücke treten werden und daß deshalb bis dahin von grundbuchmägigen Verfügungen nach Möglichkeit abgesehen werden soll. Wenn trotzdem über Umlegungs- grundstücke aus zwingenden Gründen grundbuchmäßige Verfügungen getroffen werden müssen, wird empfohlen, zuvor bei der Umlegungs- behörde Auskunft und Belehrung über die Durchführung der beab- sichtigten Verfügung einzuholen. 5 Die Lage der neuen Grundstücke ist aus einem im Rathaus zu Mann- heim-Seckenheim in der Zeit vom 15. Oktober 1931 bis einschließlich 29. Oktober 1931 offen gelegten Plan ersichtlich. Jeder Beteiligte er- hält einen Auszug aus dem Umlegungsplan(Bescheide„Vorläufige Be- sitzeinwelsung), der seine neuen Grundstücke nach den vorläufig festgestellten Flächen und Werten sowie das Verhältnis seiner Gesamt- abfindung zu dem von ihm Eingebrachten nachweist. Heldelberg, den 10. Oktober 1931 Die Umlegungsbehörde- Bad. Feldbereinigungsamt 1 K N AFI FAHR Z E UG E 1 9 Autoverleih Tel. 5 29 66. Hanomag, 1,1 Ltr., Kabr., zugel. u. 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Wenn Herr Schwieborek aus Konstanz in Hamburg zu tun hat und dort seiner Frau ein paar geräucherte Bücklinge kauft, Weil sie um ein paar Pfennige billiger als in Konstanz sind, wird man ihn als einen Sparsamen und umschtigen Hausvater loben. Wenn er aber nur zwei Kilometer von Konstanz nach Kreuzlingen geht, und für seine Kinder Schokolade kauft, weil sie dort nur halb so viel kostet, dann hat er nicht nur die Schweizer Grenze, sondern auch die Zollgesetze übertreten oder, in Amtsdeutsch Ausgedrückt: Er hat sich strafbar gemacht. Schonen wir durch einen günstigen Ein- suf jenseits der Grenzen unseren schma- en Geldbeutel, so ist der Zöllner der Mann. der die Tugend der Sparsamkeit bestraft ind den geschonten Geldbeutel durch ene ebühr ungebührlich strapaziert. Schon längst sind die Grenzen zwischen den euro- päischen Staaten nur noch lästige Ueber- bleibsel einer vergangenen Epoche. Sie si:id so sinnlos Wie der Blinddarm oder die männliche Brustwarze. Der Verkehr setzt ich luftig darüber hinweg und macht aus den Staaten Kleinstaaten, deren flaupt- städte man fast im Vorortsverkehr erreicht. Das eurcpäische Denken, das man uns mühsam beigebracht, hat dle Grenzen hin- Weggefegt. Aber wehe. wenn man nicht europäisch denkt, sondern unter Mißachtung der Schlagbäume auch europäàisch handelt und wandelt. Die politische Bürokratie ist dem schnellsten Flugzeug überlegen. Sie ist stärker als das europäische Denken vor das die politischen Halbgötter den Zöllner Reife Klavierkunst George Hadjinikos im 5 5 Amerikahaus Ein junger, in Griechenland geborener Pianist, George Hadjinikos, vergeistigt und ungewöhnlich einfühlsam, spielte vor dem Publikum des Mannheimer Amerikahauses zunächst ein Bach-„Präludium und Fuge“ us dem II. Teil des„Wohltemperierten Iaviers“ und begann dann mit einer vor- Idlichen Hindemith- Interpretation(Kla- viersonate Nr. 3) ein interessantes Sonaten- rogramm. Mit dem Ernst feifer künstleri- scher Verantwortung spürt Hadjinikos dem Ausdruckswillen des Komponisten nach, wo- ihm sein beispielhafter Anschlag und me damit verbundene glänzende Führung er Stimmen— nicht zuletzt wohl aus der Dirigierschulung des Künstlers gewonnen zugute kam. So erhielt Hindemiths gewiß nicht leicht ansprechende Harmonik jenes geheimnisvolle Maß der richtigen formalen Gewichtsverteilung, das zu den erstrebens- ertesten Zielen jeglichen Nachschaffens ehört. 3 In der löblichen Absicht, drei Sonaten unterschiedlicher Form darzubieten, spielte Hadjinikos auch die 1941 entstandene Kla- viersonate des Amerikaners Aaron Copland. Das Werk belastet den Hörer durch eine nerträgliche Länge. Copland sucht immer jeder seelische Vorgänge neu zu entwickeln d zu deuten, ohne daß er auf die Dauer Wirklich durch Substanz entschädigen önnte. Zu bewundern war aber auch hier ie sehr gewissenhafte, auf jede Willens- nuance des Komponisten gerichtete Wieder- gabe des jungen Pianisten. Nach solchen Leistungen durfte man mit großen Erwar- tungen Beethovens c-moll Sonate op. 111 entgegensehen, deren äußerst anspruchsvolle eistige und künstlerische Konzeption von Hadjinikos denn auch mit erstaunlicher Potenz bewältigt wurde. Purchdacht in der Anlage, mit ausgefeilten technischen Qua- ten durchgeführt, hinterließ das monu- mentale Werk ein starkes Erlebnis, nachge- ſtaltet aus einer Kraft hochbegabter musi- alischer Sinne. W. St. blick. Uniform, Stem- Jos, be- gesetzt haben. Er wacht darüber, daß die einer Ueberreste finstersten Mittelalters respek- tiert werden. Ach wären wir doch erst die Grenzen wir wären grenzenlos zufrieden! Denn der Mann, der in Hamburg billig einkauft, gilt als urmsichtig. Tut er dasselbe in Kreuz- lingen, ohne sich dafür mit Zoll bestrafen zu lassen, dann ist er ein Spitzbube. Zöll- ner leben davon, daß es Spitzbuben giot. Das haben sie mit Gefängniswärtern und mit Staatsanwälten gemeinsam. Gefängnis- wörter haben nur mit überführten Spitz- buben zu tun. Wenigstens war es früher so, bevor die Sitte bestand, daß die eine Hälfte der Menschheit mit jedem politischen Ku- lissenwechsel die andere Hälfte in munte- rem Wechselspiel einsperrt. Staatsanwälte prüfen, ob sie es mit Spitzbuben oder Ehrenmännern zu tun haben. Dagegen hält der Zöllner von vornherein jeden, der mit ihm in Publikumsverkehr treten muß für einen Gauner. Der Zöllnerberuf weckt in seinen Angehörigen jenes kollektive Miß- trauen, das bei allen Grenzfahrern kollek- tives Schuldgefühl auslöst. Dem Zöllner mußt du erst deine Un- schuld beweisen, bevor du vor seinem Miß- trauen bestehen kannst. Erst wenn er deine Bagage um und um durchwühlt hat, erst Wenn er vor einer hübschen jungen Dame, mit der du eben erfolgreich zu flirten be- gonnen, deine durchlöcherten wollenen Socken und eine kohlschwarze zerrissene Unterhose ans Tageslicht gezerrt hat, von der weder Dame noch Zöllner wissen kön- nen, daß sie ein Wehrmachtserbstück ist, das du als Putzlappen für die Schuhe be- nutzt, erst dann hält er dich für einen Ehrenmann und zieht sich zurück, Unord- nung und einen in den Anfangsgründen zerstörten Flirt hinter sich lassend. Wenn er dich, unbefriedigt von der Besichtigung MORGEN Der Zöllne T/ purchleuchtet von 1 Troll des Innienlebens deiner Koffer, nicht noch zur Leibesvisitation in ein kleines Gemach führt, wo du, auf Herz und Nieren nach versteckten Perlen und ungefaßgten Bril- lanten untersucht wirst. Gedanken sind immer noch zollfrei. Aber sicher nur aus Mangel an Kontrollmöglich- keiten. Sonst gäbe es schon längst einen Ge- dankenzöllner, der dich nach jeder Auslands- reise nach Weltanschauungen durchsuchte, die des Landes nicht der Brauch, oder wie es in der Zöllnersprache heißt,„unüblich“ sind. Der brave Ehemann, der von seiner Frau ständig mit unbegründeter Eifersucht ver- kolgt wird, sagt sich schließlich: wenn ich schon unter ihrem Mißtrauen leide, dann will ich auch etwas davon haben. Dann soll es auch berechtigt sein. Das Mißtrauen erst sti- muliert ihn zum Seitensprung. So ergeht es auch dem ehrlichen Grenz- fahrer. Ich bin weder ein sparsamer Mensch, noch habe ich überdurchschnittliche krimi- nelle Anlagen. Aber mag mein Gepäck noch so zollrein(amtlich: zollunpflichtig oder un- zollpflichtig) sein, beim Anblick eines Zöll- ners bekomme ich Herzklopfen. Ich komme mir als Sünder vor, obwohl in der christlichen Literatur die Zöllner und Sünder in einem Federzug genannt zu werden pflegen. Des- halb hat mich das Mißtrauen des Zöllners zum Schmuggler gemacht. Wenn mein Herz schon klopft, dann soll es wenigstens von einer Tafel Schokolade, einigen Schweizer Stumpen oder von einem Paar Nylonstrümpfe in der Brusttasche gepolstert sein. Ich habe neulich ein Theaterstück von Max Frisch gesehen, in dem ein Staatsanwalt sei- nes Amtes und der Bürokratie müde ist und zur Axt greift, um sich der ziemlich berufs- fremden Tätigkeit des Amoklaufens hinzu- geben. Sein erstes Opfer sind zwei Zöllner. Die Axt im Haus erspart den Zollamtmann. Welcher Nationalität die Hingemeuchelten sind, verschweigt des Dichters Höflichkeit. Max Frisch ist Schweizer. Schweizer Zöllner sind diskret und freundlich, als stünden sie in den Diensten des Fremdenverkehrs. Ita- lienische Zöllner sind leutselig und ge- sprächig. Französische Zöllner wagen keine schlafende Dame zu wecken. Noch nie heischte ein ausländischer Zöllner auch nur einen Blick in mein und meiner Koffer Innenleben zu tun. An der Grenze von Monaco stand ein Mann, der aussah, als sei er aus einer Gala- vorstellung der Csardasfürstin entsprungen. 7 2 N Seine zöllnerischen Funktionen beschränkten sich darin, mir Ehre zu erweisen. Durch An- legen der rechten Hand an die Kopfbedek- kung. Mir ist deshalb die Staatsangehörigkeit der Zöllner rätselhaft, gegen die der Staats- anwalt Max Frischs Amok lief. Aus Grün- den eines noch bescheidenen nationalen Stol- zes möchte ich den Dichter allerdings auch nicht danach fragen. Illustrationen: Hans Fischer a Le Cor busier Au einer Ausstellung in der ge ne Le Corbustef am Zelchentiscn Charles Edouard Jeanneret-Perret, un- ter seinem Pseudonym Le Corbusier als der „Picasso der Baukunst“ berühmt und be- rüchtigt, hat so grundlegend mit den über- lieferten Formen der Architektur aufge- räumt, daß es dem unbefangenen Mittel- europäer oft schwer wird, ihm auf allen sei- nen Wegen zu folgen. Dabei ist die von ihm verfochtene Idee der harmonischen Ord- nung aller Dinge durchaus nicht rätselhaft und es scheint einleuchtend, wenn er den Baum als vollkommenes Beispiel für die Einheit der Form, der Reinheit der Linien- führung und die ausgeglichene Verteilung nebensächlicher Elemente wählt. Wenn man dann aber ein solchen Prinzipien folgendes Bauwerk sieht, das— wie die breit ausla- dende Krone einer Eiche— auf einem zwar kräftigen, im Vergleich zum Ganzen aber höchst zerbrechlich wirkenden„Beton- stamm“ mehr schwebt, als ruht, dann— wie gesagt— wird es schwer,„den lähmenden Einfluß der Gewöhnung“ und das leidige Gefühl abzustreifen, es könne nicht mehr lange dauern, bis der schwere Klotz umfällt. Wobei der Gerechtigkeit halber angemerkt werden muß, daß er aller äußeren Wahr- scheinlichkeit zum Trotz nicht umfällt: wo- für Le Corbusier mit dem 1930 in Paris erbauten Pavillon Suisse den Beweis lie- ferte. a 2 e gauberstadt EIN RHEINXISCHER KIRMESROMANX UOX HEIX RICH RUM PFE Forts. Copyright by Deutscher Verlag. Berlin ie Vorwürfe, die sich ihr trotz des chweigegelübdes entrangen, hinderten den feimlichtuer nicht, auch noch einen Tag er als sie und Lena nach Worbels- chen zu fahren, wWo dieses Jahr die Kir- ssaison eröffnet werden sollte. Lena reute sich ebenfalls nicht darüber; sie emp- jedoch auch keinen Aerger— vor lau- Angst! Den ganzen Winter über hatte den Gedanken an die Kirmes beiseite schoben, nun, da es nicht mehr ging, ver- sachte ihr die Vorstellung des Rummels, ler sie wieder mitschleifen. des erbärm- n Wagens, der sie beherbergen, der Lenschen, mit denen sie wieder zu tun ha- ben sollte, beinahe körperliches Unbehagen. och am letzten Abend vor der Abfahrt sie versucht,. Hannes zu bitten, hier- leiben zu dürfen f ber Hannes war nach der Ueberan- trengung des Winters in der letzten Zeit einer so seltsamen schlaffen Glückselig- eit gewesen— nein, sie brachte es nicht 5 Herz; sie redete sich ein. schon nach Jem ersten Tag im alten Gleise würden lle Bedenken verweht und vergessen sein. Is sie die Wohnungstür Am Abteihof 2 letztenmal hinter sich abschloß, mußte bei all ihrem Kummer vor sich hin- in: mit welchem Entsetzen hatte sie mem halben Jahr die Wohnung betre- * ten, und wie gern wäre sie jetzt darin ge- blieben! N Am späten Nachmittag kamen die bei- den Frauen auf dem Kirmesplatz an. Le- ben, Arbeit, Betrieb empfing sie. Ein Teil der Bude war schon aufgebaut. Wagen rollten dauernd noch heran. bekannte Ge- sichter tauchten auf, ein allgemeines Be- grüßen, Fragen,. Erzählen hub an, darin Lenas krampfhaft freundliche Scheu nie- mandem auffiel. Mit einemmal war Neger Sret neben ihnen, nahm sich kaum die Zeit zu einem linkischen Händedruck und zog sie unter merkwürdigem Gehabe mit sich kort, an den Rand des Kirmesplatzes, ins Honoratiorenviertel. Ein rostroter, vor Neuheit funkelnder Achtmeterwagen fiel ihnen sofort auf. Gret führte sie hin, deutete stumm auf ein Schild. RARITATENKABINETT VAM WEERT. DAS KALB MIT DEN FUNF BEINEN lasen sie und wurden beide blaß. Das stand nicht etwa, wie bei Packwagen üblich., aufdring- lich über der ganzen Front. sondern vor- nehm auf enem kleinen. seitlich angebrach- teri Schild. i 5 Die gar nicht so kleine Veranda prunkte mit dem Luxus eines Randes aus herr- lichen Osterblumen(sie hatten allein zehn Mark gekostet, was Carlotta nie verzeihen konnte!). Der Mann inmitten des leuchtend gelben Rahmens erschien darum blasser als die beiden Frauen zusammengenommen; 5 8 70f0f0f0ſ0ſ0ſ0ä6 é é ͤw0T0TdTꝙT—w en: Gegenwärtig kann man in der Mann- heimer Kunsthalle eine Ausstellung von stwa siebzig Fotos sehen, die einen Quer- schnitt durch das interessante Werk des 1930 in Frankreich naturalisierten, aus der französischen Schweiz stammenden Archi- tekten gibt. Er ist ursprünglich wie sein Vater Ziseleur und Graveur in der schwei- zerischen Uhrenindustrie gewesen, wuchs aber über diesen Beruf schnell hinaus und kam am Ende einer europäischen Wander- schaft, die den jungen Menschen durch Italien, Ungarn und Oesterreich führte, nach Paris, dessen weltoffene Atmosphäre den richtigen Nährboden für die Entwick- lung einer revolutionären, alle überkomme- nen, allgemein akzeptierten Formen der Architektur umwertenden Persönlichkeit lieferte. Trotz ausgedehnter Reisen zwischen Donau, Karpathen, Balkan und Adria, die einen längeren Aufenthalt in Deutschland und die Begegnung mit Peter Behrens und den Ideen des Werkbunds einschlossen, and er immer wieder in die französische Metropole zurück, wo er auch heute noch seine Wohnung hat. Paris ist ihm der Mit- telpunkt der Welt, und es ist sein Traum, dieser Stadt seiner Liebe ein neues Gesicht zu geben. Den Plan dafür, eine geometral verteilte Anzahl zackiger Wokenkratzer- türme inmitten grüner Anlagen, kann man neben den Plänen für den Wiederaufbau Antwerpens(in Mäanderkurven) und die Neugestaltung Algiers in der Kunsthalle be- wundern. Gegenwärtig soll Le Corbusier mit dem Plan einer Modernisierung der colum- banischen Hauptstadt Bogota und der Pla- nung einer neuen Hauptstadt für den indi- schen Pandschab beschäftigt sein, die ihm die Regierungen der beiden Länder über- tragen haben. 5 Reich ist die Ausstellung an Einzelbei- spielen aus dem architektonischen Schaffen des(auch als Maler, Bildhauer und Schrift- steller hervorgetretenen) Künstlers, und von den Bauten zwischen dem lichtdurchfluteten Studio, das er für Amédé Ozenfant baute, mit dem zusammen er die Zeitschrift„Aprés de Cubisme“ herausgab, bis zu der vieldis- Kkutierten Cité Radieuse in Marseille sind viele wesentliche Stationen seines Wirkens darin festgehalten: der Pavillon de L'Esprit Nouveau(1925), dessen Architektur einen Baum umschließt, die Villa in Garches, über deren Eingangstor ein einer Zugbrücke ver- wandter betonierter Baldachin aus der Wand ragt, die glatten klaren Fassaden des Centrosojus in Moskau(1928 bis 1933), der schon erwähnte Pavillon Suisse, die sich mit einer kaum unterbrochenen gläsernen Front darbietende„Cité de Refuge“ in Paris(1929 bis 1933), das Erziehungsministerium in Rio de Janeiro weiter, dessen Fassade wie aus Bienen waben zusammengesetzt wirkt und der merkwürdige algerische Wohnblock, dessen Mauerwerk irgendwo in der Mitte plötz- lich aufhört und einer Säulenkonstruktion Platz macht, aus der dann die Fortsetzung des Gebäudes herauswächst. * Es scheint fast, als müsse man Le Corbu- sier und seine architektonischen Erkennt- nisse von einem Standpunkt aus betrachten, auf dem die Sonne eine größere Wärmkraft und Helligkeit entwickelt als bei uns. Auf alle Fälle aber bezieht er die Landschaft in mehr als gewohnter Weise in seine Planun- gen ein, um so die Harmonie zu fördern, die er mit Recht über alles setzt und der zu dienen er den„Modular“ erfand, ein neues, auf dem Goldenen Schnitt beruhendes La ville radieuse in Marseille System für Messungen in der Architektur. Denn von dem in Paris aufbewahrten „Metre vrai et definitiv“ als einer„will- kürlich gewählten Maßeinheit“ hält er nicht viel. Werner Gilles Musik in der Diskussion Ver PTOof. Hans H. Stuekensehmid 5 S PFACh im Pressek lub g pr. Es muß nicht in jedem Falle zur reis. 1 Fachsimpelei kommen, wenn sich ein R.. Feu von„Kollegen und fachlich interessie br. Menschen zusammenfindet. Dies bewies h hat der einmal der jüngste, hochinteressante i- mar Kkussionsabend des Internationalen Pre fp. A klubs Heidelberg. Ausgangspunkt war dae Ban ein meisterlicher Vortrag von Prof. Hang 1 gest Stuckenschmidt, Berlin, über das Then Kor „Die Lage des deutschen Musikleben nein Stuckenschmidt, der als Musikkritiker in d Lud Praktisch- journalistischen Arbeit steht W auhgerdem als Dozent an der Berliner Tech nischen Hochschule das reine Wissen um 6460— Musik des 20. Jahrhunderts vermit- 6. 3 stellte zwei Hauptlager der neuen Muß: heraus, die Gruppe der Neoklassizisten. die Gruppe der Zwölftöner. Er 20g de zwei aktuelle Beispiele heran, in denen 1 diese Auffassung bestätigt gefunden nab die Donaueschinger Musiktage 1951, den guten Hälfte Werke der Zwölfton- Mu brachten, und die Wiederbegegnung mit Le Strawinsky, der dieser Tage in Köln eigen Werke dirigiert hatte. Beide Lager verei 4 ten in sich sehr individuelle Persönlichkele wie ja auch gerade die Zwölftonmusik dum aus nicht als aussagebindender Stil ans sehen sei, sondern lediglich als eine ROI 8 Positionstechnik, die den vielfältigen u f drucksformen der Musik freien Spielra J läßt. Daß manche Kompositionen unde a Zeit um Beispiel der Franzose Olk Messiaen) diesem Schema sich nicht ehh ö fügen lassen, besagt nichts gegen die pri, 1 Zipielle Einordnung, wie Stuckenschmidt Aud gab die im Augenblick so unvereinbar sche nende Spaltung durchaus nicht trag 55 nimmt, sondern ihr gleichartige gesch“ liche Vorgänge gegenüberstellt.. 85 Aus diesem Grundriß, dem Stucke pek schmidt noch durch viele Einzelheiten Fam 5 verlieh, entwickelte sich ein zweistündige gedanklich sehr kompaktes Gespräch, d 5 eine Reihe interessanter Probleme aufwar 1 Nur zwei davon seien angeführt. Zuerst“ Frage, was nun eigentlich den Erfolg eie Musikstückes und seine geschichtliche Ste. lung ausmache. Der Auffassung, daß dies ein quasi metaphysischer Vorgang sei, wurd In die Ansicht Furtwänglers entgegengehaltmn der diese Entscheidung dem Publikum 2 1 spricht. Stuckenschmidt schließlich warf h UN Wort Mommsens in die Debatte, der auf d Obe Frage, welche Kräfte die Weltgeschidt neut bestimmten, geantwortet habe:„Drei Fa bere toren: Persönlichkeiten, neue Ideen und 2 spre fälle“. Ein sehr lebhaftes Echo fand aud 1 die Erörterung, ob die Musik unserer Ze, Ver! das Publikum unserer Zeit emotionell, dd 118 heißt im seelischen Erleben, noch stark ge 1925 mug anspreche oder ob sie nicht doch übe 1 die rein gehörmäßige Aufnahmefähigke“ begi des mus kalisch nicht vorgebildeten Höreg edi gehe. Daß für diese, wie für mehr oder dg 0 5 niger alle wesentlichen Fragen, keine. 05 tentlösungen gegeben werden konnten, e 8 auf der Hand; sie führen zu weit, um in!. kurzem Zeitraum in allen ihren Bezüge ausgeleuchtet werden zu können. K. IIC Fifturpachriditen Gegen die Gründung einer„Ostunivent tät“, die 1 Hochschule in Bamberg angelehnt werden set und, wie man hört, von der bayerischen fe gierung bei der Bundseregierung betriebe werde, sprach sich nunmehr der Vor sitzend 3 der westdeutschen Rektorenkonferenz, Pr. fessor D. Dr. Thielicke, Tübingen, in einen Schreiben an das Bundeskabinett aus. D Bundesregierung wird darin ersucht, ein Gu. achten von der Rektorenkonferenz einzufo, dern, da Forschung und Lehre in der Bunde republik durch die Knappheit an sachlichen 1 und personellen Etatmitteln so behindert& daß der„ungeheuere Aufwand für eine Un, Versitäts-Neugründung“ nicht gerechtferlig erscheine. Die deutschen Ostprobleme müßten an den schon vorhandenen Hochschulen be- handelt werden. Prof. Dr. Willy Hellpach, Heidelberg, 11 i glied der Heidelberger Akademie der Wissen schaften, ist zum Ehrenmitglied der Maine Akademie der Wissenschaft und der Literatu gewählt worden. Eine Balzac-Gedächtnisausstellung ist. Freudenstadt eröffnet worden. Die Ausste. lung, die bis zum 11. Oktober gezeigt wit vermittelt einen Einblick in Leben und Wel des berühmten französischen Schriftstellers. 5 Der Intendant des Mannheimer Nation, theaters hat den Maler Rudi Bär wind Mannheim, gebeten, für die Aufführung d Richard Wagners Musikdrama„Siegfried“ dd Bühnenbild zu entwerfen. N — seine Augen schimmerten verdächtig. Er kam die Stufen herunter. führte Lena hin- auf, und es waren Stufen., die mit einem dicken, gelben Kokosläufer schmeichelten. „Viel Glück, Frau vam Weert. im neuen Wagen“, oder so etwas sagte der Mann leise. Er hatte es laut sagen wollen, brül⸗ lend vor Triumph, aber nun er sich am Ziel unermüdlicher Arbeit. unablässiger Sorgen sah, gingen die Nerven mit ihm durch, er konnte nur ganz leise sprechen. Lena, die vor der ungeahnten Ueber- raschung in seinen Armen Schutz gesucht hatte, hörte es kaum. Doch sie fühlte, wie er zitterte. Und sie wußte genau, was sie jetzt ebenfalls erbeben lieg. war nicht Freude, sondern Beklemmung, immer wie- der jene verwünschfe Angst aus der langen Wintereinsamkeit. die sie wohl nie mehr loswerden sollte. Gleich darauf aber lief sie lautjubelnd wie ein Kind durch den neuen Wagen, und ihre Entzückensausbrüche entschädigten den Hannes für vieles Ausgestandene. Einen schöneren Wagen hatte es nie ge- geben. Zuerst wurde alles nur im Fluge be- trachtet, wie der Gabentisch bei einem Kin- dergeburtstag, nur so eben überflogen, um den Genuß der eingehenden Besichtigung noch aufzusparen. Die winzige elfenbein- weiße Küche, die ringsherum mit— selbst- gezimmerten!— Wandschränken und mit so unglaublichen Raffinessen. wie einem versenkbaren Brotkasten, ausgestattet war! Das resedengrüne Wohnzimmerchen, das einen breiten Diwan mit hübscher Blumen- decke, weiße Korbstühle und eine feine grüne Plüschdecke auf dem Tisch aufwies! Hinter dem Clou von einer Schiebetür der Schlafraum in Lachsrosa mit zwei vor Neu- heit funkelnden Messingbetten, von einem weilzmolligen Teppich luxuriös verbunden! Es war unfaßbar, ein Traum, daran man 1 1 5 3 kaum glauben konnte, auch wenn man in des Hannes schattenumhüllte. müde, von Glück schwere Augen blickte. „Unser neuer Wagen?“ stammelte sie an seinem Halse zitternd. „Dein neuer Wagen!“ stammelte er. „Ganz allein deiner! Auf deinen Namen angemeldet und eingeschrieben, und“ er überreichte feierlich ein wichtig abge- stempeltes Papier—„hier ist die Schen- kungsurkunde!“ Daß dies ihm Carlottas Wegen als Vorsichtsmaßnahme unerläßlich erschienen war, verschwieg er, ebensosehr aus Takt wie aus einem gewissen Scham- gefühl.„Das heißt, ein klein bißchen Platz wird wohl auch für mich darin sein, wie?“ Sie bedeckte sein Gesicht mit Küssen. in einer Erregung, die ihn beinahe befrem- dete; er konnte ja nicht ahnen, wie unend- jich sie sich nach dem ersten Schreck ent- lastet fand. Ganz leise fügte sie hinzu: „Und auch für meine Mutter“ Da erst erinnerten sie sich an Carlotta aber Carlotta war nicht zu sehen. Auch vor dem Wagen nicht. Erst als sie ausgestiegen Waren, entdeckten sie sie bereits in einiger Entfernung, wie sie heftig auf Negergret einredete. Das braune Mädchen schüttelte ratlos den Kopf. Plötzlich, wie unter einem Zwang, Wandte Carlotta sich auf dem Absatz um, kam heran, herangesegelt, ja, wirklich. eine Fregatte, die der Sturm vor sich her- treibt, auch die Gesichtsfarbe paßte dazu: grün, wie von Seekrankheit. doch krank War sie nicht. Ihre Augen funkelten ge- fährlich— unwillkürlich wich Lena zurück so daß Hannes schützend den Arm um sie legte. An ihnem vorbei wuchtete Carlotta die Treppe hinauf, daß sogar der Wagen bebte.„Reinkomme!“ befahl sie in einem Ton, der allenfalls der winterlichen Tempe- ratur ihres Hinterzimmers entsprochen hätte. Hannes kannte den Ton, er wame ibn davor, sich zu widersetzen: so folgte schweigend, ohne Lena aus seiner Hut lassen. 5 N „Schließ dem Tür!“ befahl Carlotta, ont Blick für die Umgebung. 5 l Sie begann langsam, halblaut:„Eber! ich hatt mir vorjenomme. diese jestohlen“ Wage „Mamma!“ fuhr Hannes auf.. „.. jestohlene Wage sag ich! Denn 1, mam mit Jeld käuft. wat ein' nit jehört u Wat man nit kann zurückjebe, dat is stohle!—. diese jestohlene Wage meine Lebtag nit mit ein' Stiefelsohl zu betres? aber ich hör jrad von Jret. du hast ment alte Wage auch noch jestohle“. „Ich vel“ Hannes schlug auf den Tisch. Biete dir 5 Ihre Heftigkeit übertraf die seine 10 weitem. Langsam kam sie auf Touren. D N Hahaha! Verbiete? Ein Dreck haste dir! verbiete! Jetzt red ich un ich denk, 0 wirst noch soviel Achtung han vor del Mutter, wat dir dein Leben lang alle Wilk„ jetan hat, um ihr anzuhöre. Ich denk auch. ch hätt lang jenug jeschwiege glühender Blick erdolchte Lena,„% M, donna, troppo longo, viel zu lang!“. Inaufhörlich redete sie weiter, redet sich in den rasendsten Zorn hinein einer Sturzflut von Worten., die den Wagel überschwemmte, jeden Auflehnungsversum des Sohnes, jedes Zusammenzucken i Schwiegertochter hinwegfegte, und Adam und Eva fing sie an. Wie sich 8 gegen ihre innere Stimme vorgenomm hatte, dem Hannes nicht in die Heirat 5 reden und die jungen Leute in Ruhe zu l 15 sen, auch dann, als sie sah. daß alles, ab auch alles falsch gemacht wurde. Fortsetzung fol *