1./ Nr. a0 — 'eigt der Hine N u sch begri Hand gehe setzen, Al Mitmensch im Spiegeh berg). Ei von Fat ar von G. Tami Oel ſchuh, Re egesack, dh y über de nheit zueg. en“(Pduag den aules minutiös nahe bop. is an seinen Cäthe Rur e einen seh Einblick h n. gst du h t Stuttgan kunst wit einem dei. ungen Egg 71 gestalts Igsbuch, da er“(Vinetz, Böhmer re. hält Klein herbstliche mlung deut. ann Verlag leine Bud ) die Terh sihnachtslle. stimme. Da ein ist mi mückt. rl Glöckne; r Intensitt aft erzähl ens, das 0 in meister. Benjamin“ ven). Him Kleinstadi. nen Narren eiheit über 1 und ver- wurde so- stellers ein Aste redu Die Schau- abe, Prin- org Brand Bösewicht nachte, ob⸗ ce das dat · kehlte, die zum Men- ck ist eine de Utweibe echt Kal. einem be · lig an dem sche Thea tig. Port- liges Stück ans Bayer kkler ist n 3 von Ber- nden hatte rl, Schell. ben:„Geld 19. Jahr- Arundlagel 1 die Auto- nnjähriger in Berli, am Sam- s Verlegen Eindrücke von seiner 3e Wochen — — n des Ja- der ble. 1 von Blel. 8, dab det r Lage 5 ünstise n hat einen m Arbeit ökkentlich desrepubll 00 Männer ergab dlc stellungen rie im Be. g des. undd eine! ben einem glichkeitel N insgesen Weiterhin n das A- in der nulmitel geschallel n In del . mit ins, em Sten arbeit 2 breitesten r Maschi ein- Wes. Personen n, gefols g- Baden. mpfängel 0 Männer 00 niedii- nber 1950 9 6 elung 1 h prozent . die sel“ attfanden ne 2% ert Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerel. Verlagsleitung: H. Bauserz chetredakt.: E. F. v. Schilling, Stellv.: Dr. K. Ackermann. Politik: E. Schäter, H. H. Hauser; Wirtschaft: F. O. weber; feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokal: pr. F. W. Koch, M. Eberhardt; Ludwigs- naten: H. Schneekloth; Frau: H. Hoff- mann; Sport: H. Schneekloth; Soz.-Red.: 5. A. Simon. Chef v. Dienst: O. Gentner. Bankkonten: Südwestbank, Allg. Bank- gesellschaft, Städt. Sparkasse, Bad. Kommunale Landesbank, sämti. Mann- deim. Postsch.-K.: Karlsruhe Nr. 300 16, Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43. Meannheimer MOR G E Unabhängige Zeifung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6 Telefon 4 41 81-34 Heidelberg, Rohrbacher Str. 5-7 Tel. 44 40 Ludwigshafen/ Rh., Rheinstr. 37 Tel. 6 27 68 Bezugspreis: Monatl. DM 2, 380 zuz. DM-, 40 Tragelohn. Postbezug mtl. DM 3,20 zuz. DM, 54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 4,- einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2,80. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit giit Anzeigenpreisliste Nr. 8. Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises. Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der verlag keinerlei Gewähr. 6 Jahrgang/ Nr. 253/ Einzelpreis 15 Pf. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Dauerarbeitsplätze für Vertriebene und Geschädigte Württemberg-Baden mit fünfzehn Prozent an Vertriebenenbank beteiligt Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Wirtschafsminister Dr. Hermann Veit hat dem Landtag mitgeteilt, daß Württemberg-Baden nach den letzten Besprechungen aus dem 90-Millionen-Fonds des Soforthilfe-Hauptamtes für Gemeinschaftshilfe zur Schaffung von neuen Dauer- arbeitsplätzen weitere sechs Millionen DM erhalten soll. Als Antragsteller für diese Mittel kommen in erster Linie Flüchtlinge, Sachgeschädigte und politisch Verfolgte in Betracht. Für jeden neu zu schaffenden Dauer- arbeitsplatz kann ein Darlehen bis zu 3000 DMark gegeben werden, das bei der Not- wendigkeit von baulichen Veränderungen bis auf 5000 DM erhöht werden kann. Als Höchstbetrag für einen Betrieb sind 200 000 DMark festgesetzt. Das Landesamt für So- bas alle Lied auch in panmunjon Fanmunjon.(dpa-REUTER) Bei den Waf⸗ kenstillstandsbesprechungen in Panmunjon am Montag sind entgegen früheren Berich- ten wieder keine Fortschritte erzielt worden. Der Presseofflzier der UNO- Delegation, General Nuckols, teilte am Montagabend mit, daß die Verhandlungen keinerlei Ent- scheidung gebracht haben. uin der Frage der Festlegung einer De- markationslinie“, sagte Nuckols,„scheinen die Besprechungen einem toten Punkt nahe zu sein. Keiner der Verhandlungspartner ist zen seinem Standpunkt abgewichen“, Die Kommunisten fordern nach wie vor eine Demarkationslinie, die südlich der gegen- wärtigen Hauptkampflinie verläuft, während des UNO-Kommando auf seiner Forderung besteht, daß die Demarkationslinie etwa der begenwärtigen Hauptkampflinie entspricht. Der von den Kommunisten angebotene Rück- zug von der Ongjin- und Vvonan-Halbinsel in Westen Korea stellt nach Ansicht der Mo-Delegation keinen Ausgleich für den zon den Kommunisten geforderten Rückzug der UNO-Truppen um 8 bis 24 Kilometer dut einer 160 Kilometer langen Front im Mittel- und Ostabschnitt dar. General Lawton Collins, der Stabschef der amerikanischen mee, äußerte am Mon- ies er sei zwar davon überzeugt, daß ein Waffenstillstand in Korea eines Tages er- kelcht werde, er glaube jedoch nicht, daß dies schon in Kürze sein wird. Collins gab diese Erklärung auf einem südkoreanischen Flug- Ratz ab, nachdem er einen Besuch an der Foreakront beendet hatte. Peking: Amerikaner benutzten Giftgas Von den amerikanischen Truppen sei in korea kürzlich wieder Giftgas verwendet orden, meldet am Montag die Nachrichten- agentur des kommunistischen China. Am 4 Oktober habe die amerikanische Artillerie Vestlich von Chulwon mehr als 20 Giftgas⸗ kranaten auf die chinesischen Stellungen übgekeuert. Bei der Explosion der Granaten bel ein Rauch entstanden, der nach Schwefel gerochen habe. Die Opfer der Beschießung hätten Erstickungsanzeichen und Verfärbun- gen der Haut aufgewiesen. N 9 2 Faris. Der Generalstabschef der amerikani- ichen Marine, Admiral William Fechteler, be- Anse am Montag in Paris die Ernennung 3 Oberkommandierenden für alle Nato-See- beitleräkte im Atlantik als dringend notwen- 8. Ueber die Besetzung dieses wichtigen Po- 15 müßten alle zwölf Paktstaaten entschei- 1 Der stellvertretende französische Mi- 0 erpräsident und Verteidigungsminister Veene Bidault flog am Montagabend nach den ekeinigten Staaten, wo ihm in Philadelphia 15 100 de eines Ehrendoktors verliehen wer- 0 New Tork. Der vor fünfzehn Tagen ausge- kurdene wilde Hafenarbeiterstreik in New ork dauerte am Montag weiter an und legte en gesamten Hafenverkehr lahm. . Der Vorsitzende der Industriege- al schaft Chemie, Papier und Keramik, Wil- m Gefeller, Hannover, wird am 7. Novem- er mit dem Staatssekretär im Bundeswirt- tsmünisterſum, Pr. Ludger Westrick, in 197 0 über die Mitbestimmung in der chemi- en Industrie sprechen. at amdurg. Die zuständige Gewerkschaft hat ail 1 Zusammenkunft mit Delegierten der streikenden Hafenarbeiter in Hamburg am ontas erneut darauf hingewiesen, daß Ver- bchelunsen mit den Arbeitgebern über einen e en Lohn erst dann möglich seien, wenn 5 it in vollem Umfang wieder aufgenom- achat Odder, Sel. Der Vorsitzende der Gewerk- t Oeffentliche Dienste, Transport und Ver- Torgen Hamburg, Heinrich Davidsen, hat die wolle dung der Streikleitung, die Gewerkschaft 5 den Streik übernehmen, abgelehnt. An Streik beteiligt sich etwa ein Drittel der 1 ten Hafenarbeiterschaft. benden urg. Der größte Teil der etwa Sieben- 10 bar dlann-Belegschaft der MAN- Werke in Stunde rg legte am Montag für eine dreiviertel 65 e de Arbeit nieder, um gegen zu niedrige 17 und Preissteigerungen zu protestieren. anlckurt. Fast 80 Prozent aller seit Kriegs- betzun on, Amerikanern im amerikanischen Be- ang mesgebiet beschlagnahmten Liegenschaften deri 8 einem am Montag veröffentlichten urge des amerikanischen Oberkommandos in Denon bis zum 31. Julf d. J8. an die deutschen n rden zurückgegeben worden. Darüber zel Je h unden nach dem Bericht in den letzten diet ahren für die Amerikaner in diesem Ge- dent 6300 Wohneinheiten fertiggestellt, die merkt. ebenfalls den deutschen Wohnungs- t entlasten. UP/ dpa forthilfe hat beim Finanzministerium Antrag auf Uebernahme von Staatsbürgschaften im Rahmen dieser Aktion gestellt. Einzelheiten der Bürgschaftsübernahme müssen aller- dings noch geklärt werden. Vertriebenenbank Wie der Wirtschaftsminister feststellt, ist das Land Württemberg-Baden an der Bürg- schaft- und Liquiditätshilfe der Vertrie- benenbank für Betriebsmittelkredite in Höhe von bisher 40 Millionen DM mit etwa 15 Pro- zent beteiligt. Durch eine Verteilungsneu- regelung sei zu erwarten, daß Württemberg⸗ Baden bei der Zuteilung von Mitteln aus der Friedens-Tranche aus ERP-Mitteln für Flüchtlingsbetriebe künftig besser abschnei- den werde als bisher. Allerdings dauern die Verhandlungen zwischen der ECA-Verwal- tung und den einschlägigen Bundesmini- sterilen noch an. Das Wirtschaftsministerium habe bereits vorbereitete Anträge über die Zuteilung von mindestens 5,2 Millionen DM der Vertriebenenbank vorgelegt. Kredite Die außerordentlich große Diskrepanz zwischen den benötigten und den zur ver- fügung gestellten Beträgen aus der zweiten ERP- Tranche für Flüchtlinge und die immer wieder hinausgeschobene dritte Zuteilung hatten das Wirtschaftsministerium bereits im Juni veranlaßt, über den Ministerpräsiden- ten dem amerikanischen Hohen Kommissar eine Aufstellung über die Unzulänglichkeit der Flüchtlingskredite zu übergeben mit der Bitte, dafür einzutreten, daß Württemberg Baden künftig besser berücksichtigt wird und evtl. aus den in der dritten Tranche nicht ausgenützten Kontingenten anderer Länder eine weitere Zahlung erhält. Der Bundes- flüchtlingsminister hat jedoch am 18. Sep- tember d. J. dem amerikanischen Hohen Kommissar mitgeteilt, er könne den letzten Punkt des württembergisch- badischen An- trages nicht unterstützen, weil andere Län- der lediglich aus technischen Gründen ihre Anträge nicht rechtzeitig bei der Vertrie- benenbank hätten einreichen können. Elsaß-Evakuierte und Lastenausgleich Stuttgart.(tz-Eig. Ber.) Ministerpräsident Dr. Reinhold Majer hat dem Landtag ein weiteres Schreiben des Bundesflnanzmini- steriums zum Problem der Einbeziehung der Elsaß-Evakuierten in das Lastenausgleichs- gesetz zur Kenntnisnahme zugeleitet. In die- sem Schreiben wird begrüßt, daß der würt-⸗ tembergisch- badische Landtag keine Sonder- regelung für die Elsaß-Evakuierten anstrebt, sondern eine Lösung für richtig hält, die allen Bewohnern der Bundesrepublik, die in ihren Evakuierungsorten außerhalb des Bun- desgebietes Sachschäden erlitten haben, gleichmäßig helfen soll. Die Regelung im künftigen Lastenausgleichsgesetz werde vor- aussichtlich davon abhängen, in welcher Weise diese Frage im Bundesvertriebenen- gesetz entschieden werden wird, dessen Ent- wurf zur Zeit dem Bundesrat zur ersten Be- ratung vorliegt. Das Bundesfinanzministe- rium weist darauf hin, daß noch keine rich- terliche Entscheidung darüber gefallen sei, nach welchen Gesichtspunkten im einzelnen die Flüchtlingseigenschaft von Evakuierten festgestellt wird. Auf die Ausdehnung des Soforthilfegesetzes auf die französische Zone hätten das Bundesfinanz ministerium und der Präsident des Soforthilfehauptamtes keinen Einfluß. Unterschiede bei der Hausratshilfe würden sich zweifellos später ausgleichen lassen, da diese Leistungen beim Lastenaus- gleich angerechnet würden. Agypten bereftel Mobilisierung vor Neuer Zwischenfall in der Kanalzone/ Sudan wendet sich an UNO Kai r o.(U) Der ägyptische Staatsrat hat am Montag ein allgemeines Mobilisierungs- gesetz gebilligt, das Maßnahmen vorsieht, die im Kriegsfalle in die Tat umgesetzt werden sollen. Das Gesetz muß noch vom Kabinett und vom Parlament genehmigt werden, ehe es Rechtskraft erlangt. Nach den Bestimmungen dieses Gesetzes müssen sich alle Aegypter zwischen 18 und 50 Jahren registrieren lassen. Das Gesetz sieht außerdem die Bildung eines obersten Kriegsrates vor, der wahrscheinlich vom Ministerpräsidenten geleitet wird und dem die maßgebenden Minister und die Oberbe- kehlshaber der ägyptischen Streitkräfte an- gehören sollen. Nach Angaben des ägyptischen Sozial- ministeriums haben etwa 13 000 ägyptische und 700 bis 3000 sudanesische Arbeiter ihr Dienstverhältnis bei den englischen Stellen gelöst. Nach Zeitungsmeldungen aus Kairo soll General Sir Brian Robertson, der bri- tische Oberbefehlshaber im Nahen Osten, am Sonntag in Fayid mit britischen Militärs über Maßnahmen zur Verhinderung eines „Untergrundkrieges“ Beratungen geführt haben. 8 In einem ägyptischen Kommuniqué, das in der Nacht zum Montag veröffentlicht wurde, heißt es, die Briten hätten gedroht, die Aufrechterhaltung des Eisenbahnverkehrs zwischen Port Said und den britischen Gar- nisonen notfalls mit Gewalt durchzusetzen. Aus dem Kommuniqué geht weiter hervor, daß ägyptische Terrorgruppen in der Kanal- zone am Werk sind. Agypten hat am Montag der britischen Regierung eine neue Note über die Suezkanal Krise zugeleitet, der Inhalt der Note ist je- doch noch nicht bekannt. Die sudanesische Verfassungskommission hat am Sonntag in einem Telegramm die Ver- einten Nationen gebeten, eine Annexion des Sudan durch Agypten zu verhindern und eine internationale Kommission für den Sudan zu ernennen, die dem sudanesischen Volk helfen soll, bis Dezember 1953 die Unabhängigkeit zu erlangen und sich selbst zu regieren. Britische Soldaten, die die Suezkanalzone bewachen, haben am Samstagabend auf einen Kraftwagen mit amerikanischem Kennzei- chen, der versuchte, eine Straßensperre zu überfahren, das Feuer eröffnet. Dabei wur- den eine Agypterin getötet und der Fahrer des Wagens verletzt. Japanische Handelsagenturen in China? Tokio.(dpa-REUTER) Der japanische Mi- nisterpräsident Schigeru Joschida sagte am Montag, für Japan bestünden keine Hin- dernisse mehr, in Schanghai oder anderen Städten des kommunistischen China Ueber- seehandelsagenturen einzurichten. Desglei- chen könne auch China in Japan künftig solche Handelsagenturen unterhalten. Jo- schida betonte jedoch, daß dies nicht mit einer diplomatischen Anerkennung Chinas verbunden sein könnte, noch in irgendeiner anderen Hinsicht einen politischen Charak- ter trage. Japan habe auch in Formosa eine Handelsagentur eingerichtet, ohne in diplo- matischen Beziehungen zu Nationalchina zu stehen. Voraussetzung für die Einrichtung chinesischer Agenturen in Japan sei jedoch, daß die Kommunisten nicht versuchen, diese für Propagandazwecke oder für staatsum- stürzlerische Umtriebe zu benutzen. Massenverhaftungen in Teheran Teheran.(dpa-REUTERH) Der Chef der Teheraner Polizei gab am Montag bekannt, daß in der Nacht zum Montag etwa dreißig Mitglieder der verbotenen kommunisten- freundlichen Tudeh- Partei in der per- sischen Hauptstadt verhaftet worden seien, als sie in einem Privathaus eine verbotene Zusammenkunft abhielten. Drei der Ver- hafteten seien prominente Mitglieder der Tudeh-Partei. Namen wurden jedoch noch nicht bekanntgegeben, um die weiteren Untersuchungen in dieser Sache nicht zu beeinträchtigen. Dienstag, 30. Oktober 1951 „Mu,. „ ee m un, e 0 10 ad u. Un a 855 ah, m. vill,“ um, e, fn i mm, Mi„ t 10. Nun ie 5.. 0 aun, n ,, one, „ ,, ile dn,,, In% 11, N%%, N hn, ant ne m n Da machte Monsieur wieder mal fcille kille plane für deutsche Wirtschafiseinheit Königsteiner Kreis gibt vorbereitendes Programm bekannt Von unserem je- Korrespondenten Frankfurt. Der Königsteiner Kreis, der durch den Vorschlag eines Gesetzentwurfes für eine gesamtdeutsche verfassungsgebende Nationalversammlung, den Bundesregierung und Bundestag im wesentlichen zu dem ihren gemacht haben, bereits viel zu den Bemühungen um die Verwirklichung der Wieder vereinigung von Deutschland beige- tragen hat, hat nun durch seinen Wirtschafts- ausschuß Vorschläge für die wirtschaftlichen Maßnahmen für den Fall, daß es zu einem Zusammenschluß kommt, ausgearbeitet. In einer dreitägigen Tagung von Experten aller Wirtschaftsgebiete wurden in Anwesenheit der zuständigen Ressortleiter des Bundes- Wirtschaftsministeriums und des Bundes- ministeriums für gesamtdeutsche Fragen ber das Wochenende wesentliche Fragen- komplexe in drei großen Gruppen behandelt und zwar: Angleichung und Sicherung der Währung, Hebung der Kaufkraft sowie Sicherung der Versorgung in der Sowjetzone und geeignete Maßnahmen zur Inganghal- tung der Produktion nach der Wiederverei- nigung Deutschlands. Im Einzelnen wird, laut UP, für den Fall der Wieder vereinigung vorgeschlagen: Angleichung der beiden Währungen im Verhältnis 1:1, eine inter- nationale Kontrolle, die verhindern soll, dag die vereinigte Währung durch gehortete Mittel der öffentlichen Hand oder sonstige Spekulationen gefährdet wird; Angleichung an das westdeutsche Steuerniveau und Preis- senkungen durch Abbau der Verbraucher- steuern. Das aus diesen Maßnahmen zu erwartende Milliardendefizit des öffentlichen Haushalts soll durch westdeutsche Finanz- Bilfe ausgeglichen werden. Ferner wird die vorsorgliche Aufstellung einer gesamtdeutschen Versorgungsbilanz vorgeschlagen, die eine schnelle Angleichung der Versorgung der Sowjietzonen- Bevölke- rung an die der Bundesrepublik sicherstel- len soll. HO-Betriebe und Handelszentralen seien sofort aufzulösen, die Konsumvereine ihren eigentlichen genos senschaftlichen Auf- gaben wieder zuzuführen. Aus diesem Grunde müsse die westdeutsche Wirtschaft rechtzeitig disponieren und eine vorsorgliche Churchill rührt sich Vor außenpolitischer Initiative im Falle Persiens und Aegyptens London(UP). Das neue britische Unter- haus wird schon am Mittwoch zum erstenmal nach der Wahl zusammentreten, um den Sprecher zu wählen. Am 6. November findet die traditionelle Thronrede statt, die das Re- gierungsprogramm enthält. Gewöhnlich wird sie vom König selbst gelesen. Diesmal wird ihn wegen seiner Krankheit wahrscheinlich der Lordkanzler vertreten. Vor der Verlesung der Thronrede muß Premierminister Churchill sein gesetzgebe- risches Programm ausarbeiten und vor dem Zusammentritt des Parlaments am Mittwoch sein Kabinett vervollständigen. Zwei wichtige Posten, die des Handelsministers und des Sprechers des Oberhauses, auch Lordkanzler genannt, müssen noch besetzt werden. Eben- so steht noch die Ernennung sämtlicher Mini- ster aus, die nicht im Kabinettsrang stehen, wie der Kriegsminister, der Luftfahrtmini- ster und der erste Lord der Admiralität. Von den 625 Unterhaussitzen stehen jetzt nur noch zwei offen. Die Anzahl der Konser- vativen Sitze hat sich am Montag nach der Wiederwahl des konservativen Kandidaten im schottischen Wahlkreis Argyll auf 321 er- höht. Labour gewann bekanntlich 294 und die Liberalen erhielten 6 Sitze. Zwei Sitze gingen an die irischen Nationalisten. Erste Aufgabe der neuen Regierung wird es sein, die Politik gegenüber Persien und Agypten dort fortzuführen, wo Labour kurz vor den Wahlen aufhörte,. Britischer Persien- Botschafter in London London.(dpa) Der britische Botschafter in Teheran, Sir Franeis Shepherd, wird für Dienstag in London erwartet. Außenmini- ster Eden hat ihn am Montag zu persönli- chen Besprechungen zurückgerufen und ihn aufgefordert, mit größter Beschleunigung zu reisen. Im Foreign Office wurde am Montag- Abend erklärt, die Eile sei darauf zurückzu- führen, daß sich der neue Außenminister vor der Reise zur UNO-Tagung nach Paris über die Lage in Persien informieren wolle. Eden wird Anfang November in Paris den ameri- kanischen Außenminister Acheson treffen, der in Washington eingehende Besprechun- gen mit dem persischen Minister präsidenten Mussadegh über eine Lösung des Persien- problems eingeleitet hat. In diplomatischen Kreisen Londons wird die Ansicht vertreten, daß der Stand dieser amerikanisch-persischen Besprechungen keine„eberprüfung der britischen Persienpolitix von Grund auf“ notwendig mache. Die britische Regierung ist an diesen Verhandlungen nicht un- mittelbar beteiligt, aber sie wird vom ame- rikanischen Außenministerium auf dem Lau- fenden gehalten. Acheson und seine Beauf- tragten verhandeln nicht völlig selbständig, sie sind über die Voraussetzungen, unter denen Großbritannien die Verhandlungen mit Persien wieder aufnehmen will, völlig unterrichtet. Italienische Vermittlungs versuche? Der italienische Ministerpräsident und Außenminister Aleide De Gasperi empfing am Montag die Botschafter Aegyptens und Persiens. Vorratsbildung betreiben. Etwaige spekula- tive Preiserhöhungen seien durch zeitweilige Festsetzung von Höchstpreisen in ganz Deutschland aufzufangen. Auf dem Produktionssektor wird zur Sicherung der markt wirtschaftlichen Konkurrenz fähigkeit der mitteldeutschen Industrie eine ausreichende Versorgung mit Rohstoffen, Energiequellen, Investitions- mitteln und Ersatzteilen für erforderlich gehalten. Der Königsteiner Kreis fordert ferner die Wiederherstellung der Frei- zügigkeit auf dem Arbeitsmarkt in der So- Wetzone. sowie geeignete Maßnahmen zur Steigerung des mitteldeutschen Exports. Die Vorschläge werden nunmehr zuständigen Bundesministerien, dem Parla- ment und der gesamtdeutschen Oeffentlich- keit unterbreitet. Damit begrenzt der Königsteiner Kreis sein Aufgabengebiet; denn die wirtschafts- politischen Leitsätze, die nun dem Parla- ment und der Regierung zugehen, stel- len, wie Professor Gleitze GBerlin) am Montag in Frankfurt sagte, keineswegs ein später etwa aufzustellendes umfassen- des Wirtschaftsprogramm dar; sie be- reiten vielmehr die wirtschaftliche Anglei- chung zweier zusammengehörender, gewalt- sam getrennter und in verschiedene wirt⸗ schaftliche Entwicklungen gedrämgter Teile des gleichen Landes vor. In dieser Vorarbeit sieht man auch eine moralische Unterstüt- zung für die ostzonale Bevölkerung, die nur auf den Tag der Wiedervereinigung wartet. Der Königsteiner Kreis ist eine Vereini- gung von Juristen, Beamten und Volks- wirten, die aus der Ostzone stammen. 2 BOMNurzkfele rann Der erste Vorsitzende der FDP, Vizekanz- ler Franz Blücher, bejahte am Montag in Bonn Srundsätzlich den Plan zur Errichtung eines Bundes wirtschaftsrates. Als Zielset⸗ zung für die Arbeit dieses Gremiums forderte er„eine echte Versachlichung der wirtschaft- lichen Pobleme unter Mitarbeit aller an der Wirtschaft maßgebenden Faktoren“. Blücher sprach sich nachdrücklich für eine föderalisti- sche Zusammensetzungen der einzelnen Wirt⸗ schaftsgruppen im Bundeswirtschaftsrat aus. Nach seiner Ansicht ist die regionale Bindung der einzelnen Gruppenvertreter der einzige Weg, die Arbeit im Bundeswirtschaftsrat Zu einer sachlichen Diskussion ‚unter ausschließ- lich wirtschaftlichen Gesichtspunkten“ aufzu- lockern und eine starre Frontbildung der ein- zelnen Berufsgruppen zu verhindern. * Im Bundeskanzleramt und im Auswärtigen Amt rechnet man damit, daß das gesamte Ver- tragswerk über die deutsch- alliierten Verhandlungen bis Ende des Jahres so- weit gediehen ist, daß es paraphiert werden kann. Damit würde das Besatzungsstatut fallen und die Kontrollen und Industriebeschränkun- gen aufgehoben werden. Ferner entfielen dis bisherigen Vorbehalte in Bezug auf die Ent- sendung von deutschen diplomatischen Ver- tretern ins Ausland. * Die richterliche Untersuchung über die Ent- wendung von Geheim dokumenten aus dem Bundeskanzleramt ist nach Mitteilung von informierter Seite Ende vergangener Woche abgeschlossen worden. Die beiden Inhaftierten, Johannes Kaiser und Paul Siegel, sollen in Kürze aus der Haft entlassen werden, Weil keine Verdunkelungsgefahr mehr vorliege. Der Prozeß soll noch vor Jahresschluß stattfinden. * Eine Ueberprüfung der sog. KriegSsver- brecherurteile wird in britischen Krei⸗ sen der Bundeshauptstadt nach dem konserva- tiven Wahlsieg für möglich gehalten. Man ver- weist auf die wiederholten Aeußerungen Chur-⸗ chills, daß man den früheren Gegner groß- mütig behandeln müsse, und auf die Tatsache, daß Churchill seinerzeit mit einer Geldspende dazu beigetragen hat, daß bei der Verteidigung des ehemaligen Feldmarschalls von Manstein ein englischer Rechtsanwalt mitwirken konnte. 2 a*. 8 N 8 2 N. Seite 3 MORGEN Dlenstag, 30. Oktober 1951/. 9 1— 2 2 0 2 0 Notiz zum Tage: Mn Eine Niederlage der Mittelmäßigkeit Sie, Dienstag, 30. Oktober 1951 „Badisches Volk“ Bemerkenswert schnell hat sich Staats- präsident Leo Wohleb nach seiner Nieder- lage vor dem Bundesverfassungsgericht mit einem Aufruf zur Eröffnung des Abstim- mungskampfes an die badische Wählerschaft gewandt. Zwar meinen besonnene Politiker in Stuttgart keiner der beiden anderen süd- westdeutschen Regierungschefs, weder Rein- hold Maier noch Gebhard Müller, würde es nach einem solchen vernichtenden Urteil Über seine bisher verfolgte Politik überhaupt noch wagen können, vor die Wählerschaft hinzutreten, In Freiburg braucht man jedoch offenbar keine derartigen Skrupel zu hegen. Man kann sich dort erneut an das„Badische Volk“ wenden, dessen Stimme jetzt zu ent- scheiden haben soll. Damit taucht im politi- schen Wortschatz der Altbadener erneut ein Begriff auf, von dem das Bundesverfassungs- gericht soeben erst nachgewiesen hat, daß er zum mindesten für die Einwohner von Nord- baden nicht mehr zutrifft. Dieser Rückgriff auf das gewohnte Vokabular ist aufschluß- reich für die Methoden, mit denen aller Voraussicht nach der kommende Wahlkampf geführt werden soll. Wörtlich hat das Urteil des Bundesver- kassungsgerichts festgestellt, daß es ein „Badisches Volk“ als ethnographischen Be- griff nicht gebe, das heißt als ein eigenes und selbständiges Volkstum. Weiterhin Wurde von den zwölf höchsten deutschen Richtern in Karlsruhe eingehend begründet, daß man auch von einem„Badischen Volk“ als der Gesamtbevölkerung des früheren badischen Staates nicht mehr sprechen könne, Weil dieser Staat von Rechts wegen nicht mehr bestehe Damit ist auch der südbadi- sche Anspruch endgültig abgewiesen worden, eme gemeinsame gesamtbadische Tradition kür Nordbaden mit zu vertreten. Ein„Badi- sches Volk“ als staatsrechtlichen Begriff gibt es demnach nur, wenn man darunter die Einwohnerschaft des heutigen Landes Süd- baden versteht. Aber auch die juristische Bedeutung dieser amtlichen Bezeichnung „Staatsvolk“ darf nach dem Urteil von Karlsruhe nicht überschätzt werden, weil Südbaden keinen selbständigen und unab- hängigen Staat darstellt, sondern in die bundesstaatliche Ordnung einbezogen ist. Entsprechend beschränkt ist seine Hoheits- macht. Alle diese Dinge weiß man in Freiburg recht gut. Daher wurde der Wahlaufruf auch nach Nordbaden wohlweislich nicht im Namen der südbadischen Landesregierung gerichtet, sondern im Namen der Arbeits- gemeinschaft der Badener, in der Staats- präsident Wohleb das Amt des Vorsitzenden bekleidet. Rein formal wäre damit nach auhen hin alles in Ordnung, wenn nicht der Ausdruck„Badisches Volk“ irreführend wäre. 5 80 bisher dazu verwendet worden, um derm fortwährenden Weiterbestand des alten Landes Baden und einen staatsrechtlichen Zusammenhang seiner gesamten früheren Einwohnerschaft zu konstruieren. Daher Wäre es nach dem Urteil des Bundesverfas- sungsgerichts heute ehrlicher, sich nicht mehr an das„Badische Volk“ zu wenden, sondern an die„Badische Bevölkerung“. Dieses demo- Kratische Recht steht jeder Gruppe zu. Wer diesen unverfänglichen Ausdruck an Stelle von„Badisches Volk“ gebraucht, wird da- durch un mißverständlich zu erkennen geben, daß er mit offenem Visier kämpft und kei- nerlei Verwirrung unter der Wählerschaft stiften möchte. U. H. Zagreb Auch in der Politik gibt es Modewörter und modische Einrichtungen. Dazu gehört augenblicklich der„Friedenskongreß“, der in verschiedenen Varianten diesseits und jen- Seits des Eisernen Vorhangs abgehalten wird. Die Inflation politischer Begriffe hat sich auch des Friedens bemächtigt, der von den beiden großen Parteien des Weltkonflikts ge- und mißbraucht wird, bis schließlich kaum noch ein Mensch diesen Krieg um den Frieden versteht. Trotzdem verdient die „Friedenskonferenz“, die soeben in Zagreb (Agram) in Jugoslawien stattgefunden hat, Sinige Beachtung. Nicht weil dorther wichtige Beschlüsse oder sensationelle Ergebnisse zu erwarten wären; weder Kirchenpräsident Niemöller noch die teilweise namhaften Be- sucher aus anderen Ländern, von Indien bis nach Marokko, rechtfertigen solche Erwar- tungen. Die Bedeutung der Zagreber Ver- Anstaltung liegt vielmehr darin, daß dort zum ersten Mal ein ernsthq ter Versuch unternommen worden ist, die Idee von der „dritten Macht“ politisch zu verwirklichen. Es ist vorläufig ein privater Versuch, doch erfreut er sich der unverhüllten Unterstüt- zung der jugoslawischen Regierung und der deutlichen Sympathie ernstzunehmender poli- tischer Kräfte, beispielsweise der indischen Kongregpartei und der arabischen Liga. Titos Interesse an dem Zagreber Kongreß und ähnlichen Besprebungen ist nicht so sehr eine Propagierung des nationalen Kommu- nismus, dessen bedeutendster Vertreter er in der heutigen Welt ist, sondern die Förderung des Rechts der kleinen Nationen auf Selb- ständigkeit und Mitsprache in der Welt- politik. Insoweit kann der jugoslawische Staatschef der Unterstützung vieler Regie- rungen sicher sein, die ihm ideologisch ganz kern stehen; denn die Abneigung der mitt- leren und kleinen Staaten gegen die Ein- förmigkeit der weltpolitischen Mammut gebilde ist in raschem Wachstum begriffen. Die schönen Reden, die in Zagreb vielfach zum Fenster hinaus gehalten worden sind, sollten über den realpolitischen Kern dieser Veranstaltung nicht hinwegtäuschen, deren Motive in der Weltpolitik auch weiterhin eine Rolle spielen werden. Ln Schweizer Wahlen ohne Sensationen Zürich.(UP) Nach den bisher vorliegenden Auszählungsergebnissen sind bei den eid- genössischen Wahlen vom vergangenen Wochenende nur geringe Verschiebungen ein- getreten. Allerdings ist es möglich, daß die Sozialdemokraten als stärkste Partei in den Nationalrat einziehen und die Freisinnigen guf den zweiten Platz verdrängen. Analyse der englischen Situation/ Kein eindeutiger Sieg der Tories London. Das 30 Millionen-köpfige Orakel hat gesprochen, und das Resultat des Wahl- kampfes, der mit Glacéhandschuhen ausge- fochten wurde, ist keineswegs als eine ideo- logische Niederlage der Sozialisten auszu- deuten. Die Nation hat gegen eine Partei ge- stimmt, die es nicht mehr haben wollte, und kür eine Partei, der es nicht recht vertraut. Es wurde weniger für die Tories gestimmt als gegen die Mittelmäßigkeit der soziali- stischen Verwaltung der Regierungsgeschäfte. Churchill selbst war eher ein Faktor gegen eine noch höhere Majorität. Labour hat kaum Stimmen eingebüßt; das heißt, kein Wähler hat sich von Anklagen gegen Attlee beeinflussen lassen. Die Entscheidung der englischen Liberalen, die als Parlaments- fraktion kaum noch Zukunft zu haben scheint, ihre Anhänger für die Konservati- ven stimmen zu lassen, wo kein eigener Kandidat aufgestellt war, hat zweifellos dazu beigetragen, die Opposition der letzten sechs Jahre ans Ruder zu bringen. Kein Anlaß zum Jubel Keine der beiden Hauptparteien ist über den Ausgang der Wahlen sehr glücklich, und es ist ganz gut denkbar, daß die Sozialisten gar nicht so unzufrieden darüber sind, die Tories am Ruder zu sehen— noch dazu mit einer so schmalen Mehrheit— weil sie hoffen, daß auch diese nicht mit den allge- meinen wirtschaftlichen Problemen der Nation fertig werden können, ohne der von den Sozialisten eingeschlagenen Linie zu folgen. Man darf nicht übersehen, daß die finanziellen Schwierigkeiten Englands erst durch die notwendige Aufrüstung nach Be- ginn des Korea-Feldzuges hervorgerufen wurden. Darum ist anzunehmen, daß Chur- chill sein Wahlversprechen, ein ernstes Männer-Wort mit Stalin zu reden, zumindest erst dann erfüllen wird, wenn er vorher mit Truman und Washington gesprochen hat; denn es ist garnicht so sicher, daß die Amerikaner so ein Churchill-Stalin-Gespräch wünschen. Versprechungen gegen unzählige Probleme Wie denn Churchill überhaupt mit den diversen Wahlversprechen seiner Partei keine leichte Arbeit haben wird. Dreihunderttau- send neue Häuser zu bauen und die Lebens- haltungskosten zu senken, wie er es zu tun versichert hat, und gleichzeitig genügend Geld und Arbeitskräfte für das Rüstungs- programm zu haben, dürfte auch dem Zau- berer Churchill nicht leicht fallen. Ungezählt Von unserem Londoner PM- Berichterstatter sind die ungelösten und sehr dringenden Probleme, denen der siebenundsiebzigjäh- rige Ministerpräsident, der zwar nicht das Höchstalter eines Gladstone als Führer der Nation— Gladstone war 84 Jahre alt— hat, konfrontiert ist. Da sind Persien, Aegypten, das Dollar-Defizit, die Kohlenkrise; die Mög- lichkeit, Australien könne den Sterling- Block BRILISCHE WAHL EN RSE BNIIõ U MReL ET STE STI IEN 1 — 5— STINAHHEN SLTAE e. ee 620 m l. ABOUR- PARTY KOMSER NATIVE EB F RAE sONSTleE verlassen, und vor allem die Haltung der englischen Arbeiter der Tory-Regierung gegenüber. Der Einfluß der Gewerkschafts- Bürokratie Man erwartet in erster Linie eine Besse- rung der Regierungsverwaltung, weil Chur- chill hoffentlich niemals die grogen Gesichts- punkte aus dem Auge verliert und sich nicht selbst an nebengeordnete Kleinigkeiten ver- liert. Das Versagen der Sozialisten kann schon deswegen kein Zufall sein, weil nicht nur die englische Labour-Regierung, die sich schließlich mit ihren vielfältigen Wohlfahrts- einrichtungen bleibende Verdienste erworben 0 f 5 0 E 0 Kalte Krise in Paris Kommt der unverwüstliche Dr. Queuille zurück? Von unserem Pariser Korrespondenten A. Lang Paris. Während Ministerpräsident Ple- ven in Paris mit Parteipolitikern Verhand- lungen führte, die einer Konsolidierung und Weiterführung seines Ministeriums dienen und eine tragbare Mehrheit schaffen sollten; versetzte der„alte Weise“, Eduard Herriot, Präsident der Nationalversammlung und Chef der radikalen Partei, Plevens Minder- heitskabinett den Gnadenstog. Zwar hat sich Herriot auf dem Parteitag von Lyon nicht für die sofortige Demission der radikalen Minister ausgesprochen, doch hat er ganz klar zu verstehen gegeben, daß nun wieder nach den demokratischen Spielregeln gespielt werden und eine Mehrheit die Regierung übernehmen müsse. Er hat es deutlich aus- gesprochen, daß man zunächst einmal der Rechten und den Gaullisten Gelegenheit geben solle, die Nachfolge Plevens anzu- treten. Herriot weiß so gut wie jeder andere, und Paul Rey na ud hat ihm bereits durch eine etwas gekränkte Erklärung grundsätz- lich zugestimmt, daß diese praktisch wegen der übermäßigen Ansprüche de Gaulles gar nicht durchzuführen ist. Sein Ziel ist, daß dem Lande zunächst einmal klar bewiesen werde, daß es keine regierungsfähige Rechts- mehrheit gibt, und daß dann die Parteien der Mitte(Sozialisten, Radikale, Volksrepu- plikaner und Konservative) sich zu einer aktionsfähigen Zweidrittelmehrheit zusam- menschließen mögen. Dies natürlich unter radikaler Führung, da die Radikalen genau im Zentrum dieser Mehrheit stehen und am besten dazu beitragen können, die streiten- den Geister zu versöhnen und Zusammenzu- halten. Das bedeutet wieder einmal ein Ministe- rium Queuille, in dem wohl auch die bei- den Vorkriegsgrößen Paul Reynaud und Daladier Posten erhalten dürften und bei dem es wohl einiges Tauziehen um das Finanz- ministerium geben könnte, da der jetzige Finanzgewaltige Mayer sich durch die plötz- Plötzliche Erhöhung des Treibstoffpreises um 20 Prozent einige Millionen erbitterte Feinde gemacht und sich zudem dem öffentlichen Spott ausgesetzt hat. Er hat namlich Algerien von der Treibstofferhöhung ausgenommen und sich damit Presseangriffe persönlicher Art zugezogen, weil er Abgeordneter von Algerien ist und ihm nachgesagt wird, er habe seinen Wählern billiges Benzin besorgen Wollen.) Daß eine neue Regierungskrise in dem Augenblick akut wird, in dem die Ver- einten Nationen in Paris zusammentreten, muß natürlich die diplomatische Aktion Frankreichs ungünstig beeinflussen. Da in diplomatischen Kreisen mit ziem- licher Sicherheit während der Tagung ein britischer oder russischer Vorstoß zur Her- beiführung eines Vierergespräches erwartet wird, dürfte die französische Delegation in eine unangenehme Lage kommen. Moskau Hat ohnehin eine gewisse Tendenz, die großen Probleme ohne Hinzuziehung Frankreichs zu diskutieren. Wenn auch Churchills persön- Uiche Haltung für den Quai d'Orsay eine ge- wisse Garantie gegen solche russische Aus- schlußabsichten bietet, so ist man dennoch keineswegs sicher, daß Wyschinski nicht zu- mindest den Versuch dazu machen wird. Der Ton der Moskauer Noten an Paris läßt jeden- falls nicht auf besondere Rücksichten der Russen auf das französische Prestige schlie- Ben. Schumans geschicktester Helfer, der Bot- schafter Alphan d, der in der diplomati- schen Welt den bezeichnenden Namen„der Silberfuchs“ trägt, wird alle Hände voll zu tun haben, um einem russischen Tiefschlag auszuweichen. Aber auch für den gewiegte- sten Diplomaten ist es nicht leicht, eine Aktion zu führen, wenn er hinter sich eine ausein- anderfallende Regierung oder überhaupt keine Regierung hat. Kirche und Familienprobleme Papst Pius XII. über Mutterschaft, Gnadentod und künstliche Befruchtung Castelgandolfo.(UP) Papst Pius XII. er- läuterte am Montag in einer längeren An- sprache vor katholischen Geburtshelfern die Opposition der Kirche gegen jegliche Ge- burtenkontrolle, Abtreibung und künstliche Befruchtung. Der Papst stellte fest, daß der göttliche Auftrag, nach dem die Zeugung von Kindern erster Zweck der Ehe ist, keine Ausnahme kenne. Der Papst erklärte, das Kind sei wichtiger als die Mutter und wenn Aerzte in einem kritischen Augenblick eine Entschei- dung zu treffen hätten, wer von beiden wei⸗ terleben solle,„dann hat das Kind sofort das Recht zum Leben“. Die Aerzte müßten sich jedem unvernünf- tigen und unmoralischen Ansinnen im Zu- zammenhang mit jeglicher Form der Ge- burtenkontrolle, der empfängnisverhütenden Mittel, der Abtreibung— selbst wenn das Leben der Mutter gerettet werden soll— und der künstlichen Befruchtung wider- setzen.„Die Rettung des Lebens einer Mut- ter ist zum Beispiel ein vornehmes Ziel, aber die direkte Tötung eines Kindes, als Mittel, um dieses Ziel zu erreichen, ist ver- boten.“ Papst Pius sprach sich auch erneut gegen den„Gnadentod“ aus.„Das Leben eines Un- schuldigen ist unantastbar“, sagte er,„und jeder direkte Versuch es zu zerstören ist eine Verletzung der Grundgesetze, ohne die ein sicheres menschliches Zusammenleben nicht möglich ist.“ Sodann sprach sich der Heilige Vater ent- schieden gegen alle Methoden aus, die die Mutterschaft verhindern sollen. Er ging auf das Problem der natürlichen Unfruchtbar- keitsperioden ein und erklärte, daß gegen einen ehelichen Verkehr innerhalb dieses Zeitraumes, solange er nicht deswegen statt- finde, weil eine Empfängnis in ihm vermut- lich nicht eintritt, nichts einzuwenden sei. Wenn die Ehegatten ihren Verkehr jedoch nur auf diese Unfruchtbarkeitsperiode be- schränkten, dann müsse ihr Verhalten sorg- kältiger überprüft werden. Der Papst er- klärte, wenn es aus irgendeinem Grund für die Mutter gefährlich sei, ein Kind zu ge- bären, dann sei auch der Verkehr innerhalb der Unfruchtbarkeitsperioden gegen gött- liches Gesetz und dann müßte sich das Ehe- paar jedes Verkehres enthalten. Zum Problem der künstlichen Befruch- tung erklärte der Papst:„Aus der Beiwoh- nung eine organische Funktion zur Ueber- tragung des Samens zu machen, würde das Heim als Zentrum der Familie in ein biolo- gisches Laboratorium verwandeln.“ Aus die- sem Grunde habe sich die katholische Kirche am 29. September 1949, auf dem internatio- nalen Kongreß katholischer Aerzte gegen eine künstliche Befruchtung ausgesprochen. Jadxr. hat, ihr Mandat verlor, sondern daß sich außer in Skandinavien nirgendwo die Gesin- nungsfreunde Attlees auf längere Dauer hal- ten konnten. Wahrscheinlich liegt dies an dem großen Einfluß der Gewerkschafts- Bürokratie, mit dem übrigens Churchill wird rechnen müssen, wenn er nicht eine Streik- welle hervorrufen will, die das Auf- und Hochkommen selbständig denkender Per- sönlichkeiten verhindert. Aus demselben Grunde haben gewöhnlich auch sozialistische Parteizeitungen kein sehr hohes Niveau, weil die Gewerkschaften nicht einsehen wol- len, warum ein guter Redakteur mehr ver- dienen soll als ihre Mitglieder. Mit einem Wort: Sozialismus zieht alkzu selten über- ragende Persönlichkeiten an. Darum muß es die erste Aufgabe der jungen Tories sein, den Geruch einer reinen Klassenpartei los- zuwerden, um sich auf längere Zeit in ihrer Position halten zu können. Eine Chance für Europa Es ist darum anzunehmen, daß Churchill Außenpolitik und Wirtschaft so behandeln wird, wie Attlee die englische Verteidigung behandelt hat— nämlich als keine Angele- genheit einer einzelnen Partei, sondern als eine Sache der ganzen Nation. Dafür spricht, daß weder die Sozialisten noch die Tories die beiden wichtigsten Aufgaben der neuen Regierung zum Gegenstand von Wahlparolen gemacht haben. Die Möglichkeit einer Koa- litionsregierung bei so schmaler Majorität muß ausgeschaltet werden, nicht aber das Drängen nach einem proportionalen Wahl- system, das allein imstande wäre,„das Un- entschieden“ der beiden Hauptparteien zu beseitigen. Es ist anzunehmen, daß die Oppo- sition innerhalb der Labour-Partei keine kleine Rolle in Westminster spielen wird, wobei Aneurin Bevans Einfluß zu spüren sein wird. Besonders wenn es darum geht, die Haltung Englands dem Kontinent und beson- ders Deutschland gegenüber klarer zu ma- chen; denn es ist natürlich zu erwarten, daß Churchill einem„Vereinigten Europa“ eine Chance geben möchte. Wie denn überhaupt kaum daran zu zweifeln ist, daß die Politik der europäischen Länder von diesem Wahl- ausgang beeinflußt werden wird. Vor allem aber steht fest, daß der Sinn der Engländer für„fair play“ zuerst einmal der neuen Regierung die Möglichkeit geben wird, zu zeigen, daß alle dringenden Probleme über- parteilicher Art sind, die Nation hinter sich finden und von keinem Partei- Antagonismus abhängig gemacht werden. Gewerkschaftskandidaten im Unterhaus London.(dpa) Eine Analyse der Kandi- daten-Aufstellung der Labour-Party für das Parlament ergibt, daß mehr als ein Drittel offizielle Unterstützung der Gewerkschaften besitzen. Während bei den Wahlen 1950 140 Gewerkschaftsunterstützung hatten, aber nur 111 Kandidaten davon gewählt wurden, sind diesmal 138 Gewerkschaftskandidaten nomi- niert worden und fast ausnahmslos ins Par- lament eingezogen. Praktisch wurden die Gewerkschaftsabgeordneten des letzten Parlamentes wiedergewählt, und es waren die neuen Kandidaten, die sich nicht durch- setzen konnten. Atlantikrat tagt erst im Dezember London.,(dpa) Es wird erwartet, daß die ursprünglich für November geplante Atlan- tik-Tagung in Rom erst im Dezember statt- finden wird. Der Grund dafür soll nach Mitteilung von zuverlässiger Seite in London sein, daß die Plevenplan- Konferenz in Paris ihren Bericht für den Atlantikrat im No- vember nicht mehr fertigstellen kann. Auf der Tagung in Rom ist unter anderem auch eine Erörterung der Einbeziehung west- deutscher Verbände in eine Europaarmee vorgesehen. Ab 1. Dezember aus eigener Tasche Bonn.(dpa) Vom 1. Dezember an werden die britischen Zivilbeamten in Deutschland keine kostenlosen Leistungen mehr erhalten, sondern alles aus der eigenen Tasche bezah- len müssen. Sie werden damit dem britischen diplomatischen Personal in anderen Ländern gleichgestellt. Die Angehörigen des britischen Hohen Kommissariats müssen in Zukunft auf Dienstreisen in deutschen Hotels zu den üblichen Preisen übernachten. Alle Tran- sitmessen, die Transithotels bis auf eins oder zwei und die Familienpensionen werden ge- schlossen. Auch das britische Urlaubszentrum in Tegernsee schließt am 31. Oktober. Berliner Koalition gefährdet? Berlin.(dpa) Der Parteitag der Berliner SPD beschloß 35 Forderungen, von deren Erfüllung die SPD in Berlin ihr Verbleiben in der Koalitionsregierung abhängig machen Will. Die Forderungen beziehen sich vor allem auf die Sozial-, Schul- und Personal- Politik in Berlin. Die SpD verlangt u. a., daß die Handelsspannen im Berliner Handel festgesetzt werden, daß die Stellung Berlins im Finanzwesen der Bundesrepublik gesetz- lich geregelt wird und daß soziale Aufgaben und der soziale Wohnungsbau im Berliner Landeshaushalt nicht zu kurz kommen. Falls die Koalitionspartner- CDU und FDP— es verhindern, daß diese Forderungen verwirk- licht werden, sollen der Landesausschuß und die Fraktion der SpD über den Rücktritt der sozialdemokratischen Senatsmitglieder ent- scheiden. Ehlers kommentiert„ohne uns“ Köln.(dpa) Bundestagspräsident Dr. Eh- lers sagte auf der„Evangelischen Woche Köln 1951“ auf die Frage„Wo ist dein Bru- der Abel?“ gebe es kein Ausweichen in einen bequemen frommen Raum. Der Bruder müsse in der ganzen Breite des eigenen Vol- kes und der Welt gesucht werden. Jedes Aus- weichen sei ein Schritt zum Brudermord. Wer zu der Antwort„soll ich meines Bruders Hu- ter sein?“— und sei es nur in der Version „ohne uns“— bereit sei, habe den Dolch in der Hand. Gegen einen Bericht der„Bayerischen Staatszeitung“ üder die Besicktigungsfahrt de „Pfalzausschusses“ des bayerischen Landtages durch das„linksrheinische Bayern“ wandhe sich die„Staatszeitung“ von Rheinland- Pfan in ihrer neuesten Ausgabe. Es dürfte kaun politisch- parlamentarischer Uebung entspre. chen, wenn— wie im vorliegenden Falle ein parlamentarischer Ausschuß mit dem 2% in ein anderes Land zu Besichtigungsfahrteg reise, um dort Loslösungstendenzen au förderg schreibt die Mainæer„Staatszeitung“. Ein gol. cher Vorgang gehöre„zu den üblen Erschel. nungen unseres politischen Lebens“. Das die „Bayerische Staatszeitung“, das Publixations. organ der bayerischen Regierung, sich zun Dolmetsch dieser Propaganda mache, sei de. zeichnend und kläre die Situation mehr, ah ihren Akteuren lieb sein könne. Das„Begeh. ren“ nach der sonnen- und weingesegneten Pfalz sei verständlich. Begehrlickkeit schafe jedoch kein Recht.(dpa) „Bonn- bons“ Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen Politik, sagen die gewerblichen Analytiker des Staatsgeschekhens, muß vermenschlicht werden. Sie denken dabei vielleicht an die „Verordnung zur Durchführungs verordnung 2u dem Gesetz über das Gesetz zum Verbot der Maul- und Klauenseuche“(Keine Sorgen, zah⸗ len muß man immer)— und seufzen:„Es in. so schwer mit den Menschen heute. Sie wol. len keine Politik, und wenn sie sie wollen, meinen sie es doch anders.“ Noch schwieriger ist es in der Bundeshauptstadt. Man kann zieh drehen und wenden, ue man will, selbst dos menschliche wird zur Politik— selbst wenn sich der Bundes finanz minister gegen die Tol. lettensteuer ausspricht. Pferde äpfel Tjaja, ver menschlichen. Reden wir liebe von Peter Fuhs. Sein Name steht in keinen Leæikon. Sie brauchen gar nicht erst nacheu⸗ schlagen, in keinem Almanach für Juz oder Atomforschung und nicht in dem Handbuch verlorener Schlachten oder wiederkommender Generale. Immerhin: seit dem Oktober 11 fegt er in Bonn die Straßen, obwohl er Beuel, dem„Potsdam“ der Bundeshauptstadt wohnt. 38 Straßen jeden Tag, 40 Jahre lang Infolgedessem tat ihm die Stadt einen Festaßt an.„Insgesamt mit dem Kehrbesen eweiein⸗ halb mal um die Erde“ sagte er selbst. So be- richtet er aus der Perspeletive der Gosse, die er brav und bieder gereinigt hat, über die Systeme, unter denen er Dienste— ein Meiß⸗ ner des Kehrbesens. Wem wird nicht weh. mutig um Herz, wenn er ihn erzählen hött, daß er schon als junger Volontär 1911 die Pferdeùpfel von der Koblenzer Straße besei⸗ tigen durfte, als der Kaiser das Palais Schaum- burg besuchte? Damals trugen die Bonnet Straßenlcehrer noch Wachstuchmützen. de durften„im Dienst“ nicht Rauchen und mußten den Vorgesetzten eine Ehrenbezeigung eruei⸗ sen. Auch heute kommt der Kaiser noch manchmal zum Palais Schaumburg. Aber es ist ein anderer: Jakob Kaiser. Die Koblenz Straße lcehrt ein anderer und imo halals diert der Bundeskanzler. 780 N Drei Schumacher gd ein e Mensch und Politik: im Salvator an der Bonner Munsterkirche gibt es das beste bay⸗ rische Bier. So sitzen sie denn dort, wenn ihnen das schwere Los des Politikers einmal eine freie Stunde beschert, die bajuwarischen Abgeordneten, CDU, SPD, B und WAV. Der Durst ist der gleiche. Da saßen sie vor einigen Tagen wieder zusammen und beschimpften sich gegenseitig als Preußen. Plötzlich hatte ein Sozialdemokrat einen Lichtblick. Dr. Schu- macher sei doch ein populdrer Mann, 80 recht daheim in der Seele des Volkes. Heute habe bei inm ein junges Mädchen Autogramme ge- holt. Nicht eines, gleich drei. Homerisches Ge- lachter bei der Bayernpartei.„Geh wege, sagte ein braver BR. Mann:„Wir kaben das Mäd- chen, als es bei euch rauskam, gefragt, warum es sich drei Autogramme geben ließ. I. meinte: ich hriege für drei Schumacher einen Adenauer. Wer wird Leiter der Sendestelle f Heidelberg-Mannheim? Stuttgart.(tz.-Eig. Ber.) Der Verwaltungs- rat des Süddeutschen Rundfunks beschäf⸗ tigte sich am Montag in Stuttgart eingehend mit der Frage der Besetzung des Postens des Leiters der Sendestelle Heidelberg-Mann- heim und des Studios Karlsruhe und schlug den Intendanten drei qualifizierte Persön- lichkeiten zur Auswahl vor. Intendant Dr. Fritz Eberhard wird am Freitag na Anhören des nordbadischen Hörerbeirates in Heidelberg seine endgültige Entscheidung treflen. Der Verwaltungsrat des Süddeut- schen Rundfunks hat in dieser Frage ledig lich beratende und empfehlende Funktion, Kabinett für Abstimmung am 9. Dezember Stuttgart(tz. Eig.-Ber.) Das württember⸗ gisch-badische Kabinett erklärte sich mit det Durchführung der Volksabstimmung über den Südweststaat am 9. Dezember einver- standen. Auf Beschluß des Kabinetts werden die Wahlausweise für die Volksabstimmung von den Gemeinden neu ausgegeben, um eine 3 in der Bevölkerung zu vermei- en. Außerdem beschäftigte sich das Kabinett mit Bundesrats angelegenheiten. Unter ande- rem mit der Ablehnung des Gesetzentwurfes der Bundesregierung über die Gründung del Bundesanstalt für Arbeitslosen versicherung und Arbeitslosen vermittlung. Für Württem⸗ berg-Baden ergibt sich aus der augenblick. lichen Sachlage, daß die Ueberschüsse aus der Arbeitsloser versicherung bis zur An- nahme eines neuen Gesetzen wurfes weiter- hin im Lande verbleiben. CDU gewann Nachwahlen Düsseldorf(dpa). Bei den Landtagsnach- wahlen in Hamm und im Landkreis Wieden- brück Nordrhein-Westfalen) konnte die CP ihre Mandate und damit Regierungsmebr- heit im Landtag behaupten. In beiden EKrel- sen wurden die CDU-Kandidaten mit Klaref Mehrheit gewählt. Das Zentrum hatte 55 eigene Kandidaten verzichtet. Die CDU ha jetzt im Landtag nach wie vor 93 und in Koalitionspartner, das Zentrum, 16 Sitze, Die Oppositionsparteien Sp, FDP und KPD ver- kügen über 106 Sitze. 8 12 um d —— 8 Ve rischen fahrt des Landtages Wanche and-Pfal fte kaun entspre. Falle dem Ziel 298 fahrteg 1 förderg Ein sol. Exschei. Das dig Ncationg. sich zun 2, sei de. mehr, an „Begeß. esegneten t Schaße (apc) Grüssen Analytiße, enschliezt tan die dnung au erbot der gen, zah. n:„Es in Sie wol ⸗ e wollen, nwieriger kann sieh selbst dat bst wenn die Tol. ir leder keinen t nacheu⸗ Jazz oder Tandbuch mmendet ober 1011 hl er in auptstadt hre lung. n Festakt 2weiein. t. So be⸗ vosse, die uber die ein Meiß cht weh len hört, 1911 dle ße bezei⸗ Schaum- Bonner zen. Sie d mußten ig ere · zer noch Aber es Loblenzer Tals reste 3 Roe den an der aste bay yt, weng s einmal baxischen AV. Der einigen himpften jc hatte Dr. Schu- 80 recht ute habe mme ge- ches Ge: 9, sagte as Mäd⸗ t, warum ließ, E er einen telle 5 altungs⸗ beschäf- ngehend tens des -Mann- d schlug Persön- lant Dr. ag nach peirates heidung jüddeut⸗ e ledig · tion. 5 tember mit der 18 über einver- werden immung um eine vermei⸗ cabinet r ande- twurkes ung der cherung ürttem⸗ enblick⸗ sse aus Ir An- weiter- gsnach- Fieden- je CDU smehr- 1 Krei⸗ Klarer tte aul hat nd ihr 22. Die D ver- ö —— . 3/ Dienstag, 30. Oktober 1931 Die Kirchen und die Not der ehelosen Frauen Bei der in Mannheim abgehaltenen Tagung der Medizinisch- theologischen Arbeitsge- meinschaft innerhalb der Evangelischen Akademie bewies ein auf langer Betreuungs- erkahrung basierender Vortrag von Lydia Spittel, die im Evangelischen Frauenwerk arbeitet, wie sehr der Evangelischen Kirche die Not der ehelosen Frau am Herzen liegt. Es sind die unverheirateten oder verwit- weten Frauen, die sich mit ihrem Schicksal nicht abfinden können oder wollen. Diese Angt„zu kurz zu kommen“ herrscht nictft nur bei ihnen. Wie Lydia Spittel berichtete, geht sogar in der organisierten evangelischen weiblichen Jugend so viel Besorgnis um, nicht zur Ehe zu kommen und in der Orga- nisation schlechtere Ehechancen zu haben, daß manches Mädchen mit ihrem achtzehn ten Lebensjahr die Organisation verläßt. Die evangelische Kirche überlegt und versucht deshalb, männliche und weibliche Jugend in netter Weise zusammenzuführen. Verhält- nismäßig besser sind die wenigen Frauen daran, die von vornherein zur Ehelosigkeit prädestiniert sind. Auch diejenigen, die vor der Ehe fliehen, weil sie ungebunden leben wollen, fühlen sich nicht immer benachteiligt. Aber die meisten Frauen leiden vor allem unter ihrer Einsamkeit und dem Gefühl, keine Lebenserfüllung zu finden. Das Ledigenhaus, dessen Errichtung auch die Kirche als eine Hilfsmaßnahme im Auge hat, betrachtet sie nur als eine Not-, nicht als Ideallösung, da sie hier die Gefahr einer „Frauenkaserne“ mit unerfreulichen Erschei- nungen für ebenso möglich hält wie eine noch stärkere Isolierung der ehelosen, be- rufstätigen Frau. Auf der anderen Seite Will die berufstätige Frau wenigstens Herr in der eigenen Behausung sein und nach an- strengender Tagesarbeit hier Ruhe finden. Em Zusammenschluß eheloser berufstätiger Frauen wird da und dort versucht. So hat eich— nach Lydia Spittels Bericht— eine von Pfarrwitwen gegründete Schwestern- schaft,„Der Irenenring“, der auch Frauen anderer Berufe aufnimmt, gebildet. Für sehr wesentlich hält Lydia Spittel eine wohlüberlegte Berufswahl des jungen Mäd- chens, die den Beruf, obwohl er nie eine Ehe ersetzen kann, als Lebensberuf im Auge hat und nicht nur als Zwischenlösung. Die Kir- chen beider Konfessionen sind sich darin einig, daß Ehelosigkeit eine von Gott ge- stellte Aufgabe sei, ein Schicksal, das zwar erleichtert werden kann, aber in Würde ge- tragen werden muß. rei T K Seite 3 Haben wir noch Zeit zum Essen! Zu nichts haben wir mehr Zeit, seit der Fort- schritt zwar immer grö- Ber, aber auch immer grö- Beres Hindernis für das rechte Leben geworden ist. Wir haben keine Zeit mehr,»in Buch zu lesen. Wir haben keine Zeit mehr, einen Spaziergang zu machen. Wir haben so- gar keine Zeit mehr, rich- tig zu essen. Sicher ist es eine gastro- nomische Leistung, wenn wir im Speisewagen des D-Zuges in 45 Minuten ein ganzes Menu serviert bekommen, ohne daß der Kellner im schaukelnden Wagen auch nur die Soße verschüttet und zum Schluß die Tasse Kaffee vergißt. Sicher ist es auch ein Zeichen für gastrono- mische Organisation, wenn die Theaterpause sogar dazu reicht, im Bierkeller den berühmten Happen zu essen. Aber ist dies eigent- lich noch„Essen“? Ist das alles nicht im Grunde nur verfeinerte Abfütterung? Und was machen wir daheim? Wir berechnen nach physikalischen For- meln die Kalorien, und am Ende sind dann die Kalorien wichtiger als der gute Ge- schmack. Wer wollte behaupten, daß die Konser- venbüchse in uns noch Muße, Vorfreude und Genuß wachrufen können, die die Nahrungs- zuführung erst zum wirklichen Essen machen? Schon der geistvolle Franzose Brillat-Savarin meinte:„Die Freude am Essen haben wir mit den Tieren gemein; sie setzt lediglich Hunger, und was zu seiner Befriedigung notwendig ist, voraus. Die Freuden der Tafel dagegen sind nur der menschlichen Gattung eigen. Die Freude am Essen bedingt, wenn nicht Hunger, so doch Appetit. Die Freuden der Tafel sind von beiden fast unabhängig“ Die Japaner wuß- ten dies schon weit früher und machten deshalb das Teetrinken zu einer feierlichen Handlung. Nicht nur der alte Römer Lukul- lus wußte, was das richtige Tafeln für Heda Willem Klaasz: Frühstückstisch 1631 Seele und Nerven des Menschen bedeutet; denn sonst hätten ihn schwerlich seine Zeit- genossen als Berühmtheit der Nachwelt übermittelt. Das alles ist lange her, wird mancher moderne Mensch von heute meinen. Und unsere Großmutter, die noch den ganzen Vormittag in der Küche am Herd stand und sorgfältig die Mahlzeiten förmlich kompo- nierte, ist auch lange tot. Aber wider- sprechen wir uns nicht selbst, wenn wir der „Rationalisierung“ die Freuden der Tafel opfern? Wir rechnen mit Kalorien um unse- rer Gesundheit willen. Wir lesen begeistert die Bücher„IB dich gesund“ und„Ig dich schlank“. Aber die ganz simple Hausregel, daß schnelles Essen ungesund sei— an die denken wir kaum noch. Das geht schon am Morgen los mit der im Stehen getrunkenen Tasse Kaffee und der auf dem Lauf zur Straßenbahn gekauten Dr. Gisela Graeff an die Redaktion Frau: Zur Gelb suchtentseuchung Aus Frage und Antwort ergeben sick im- mer Klärungen über Probleme, die uns, wie die gegenwärtig laufende Aktion zur Bekämp- jung der Gelbsucht, alle angeßen. Daher habe ien mien über In ren mit Johanna Henny Hoff- mann unterzeichneten Brief im„Mannheimer Morgen“ gefreut, gibt er mir doch Gelegen- heit, noch einiges, was mir wichtig erscheint, aus⁊ufünren und Fragen zu beantworten, die ichon mehrfach gestellt worden sind. Zunächst möchte ich das Lob, das Sie den Mannheimer Hausfrauen zollen, ganz energisch unterstrei- ehen. Zu meiner Beschämung muß ich sagen, len habe nicht erwartet, daß unsere doch wirk- lien viel beschäftigten Hausfrauen sich soviel Müne geben würden, die Aerzte bei der Durch- juüͤnrung der Aletion zur Bekämpfung der Gelb- zuent zu unterstützen, besser, ihnen die Durch- führung dieser Aktion überhaupt zu ermög- jenen. Wie viele Frauen berichten, daß seit dem 1. Oktober kein Salat mehr auf ihren Lien geßommen ist. Viele von ihnen kaben zien gekhon ihre eignen kleinen Kniffe ausge- dacht, um das Obst trote Ueberbrünhens denmackhaft zu erhalten, die Tomaten nicht zusammenschrumpfen zu lassen und den Haus- berren auch ohne das gewohnte Grünfutter ei guter Laune zu erhalten. Es liegt der Frau eden nieht nur die Küche, sondern auch die Gesundheit der Familie am Herzen. In all den Veröffentlicnungen der letzten Zeit ist bewußt über die Gelbsuchtgefahr und re Bekdmpfung vermieden worden, den Frauen übermäßig Angst einzujagen. Was ge- heraus sondern als Folge ruhiger UDeber- legung getan werden. Etwas steht natürlich die Angst im Hintergrund unseres Tuns, die Angst, dag durch ein Versàumnis, das wir nun ken- nen, die Erkrankung von uns oder unseren An- gehörigen verschuldet werden könnte. Ob sich nicht manche Frau, die mit Lachen oder Ab- lehnung über die ganze Aktion hinweggeken möchte, anders besinnt, wenn sie einmal bei einer Gelbsuchter krankung in ihrer nächsten Umgebung sieht, wie lange diese Krankheit sich hinschleppt und wie sie eben doch in einzelnen Fällen zum Tod durch Leberschrump- fung führen kann. Eine Frage, die immer wieder gestellt wird, ist: Welchen dauernden Nutzen versprechen sieh die Aerzte von einer Aktion, die auf eine relativ curze Zeit beschränkt ist und die, weil sie nicht mit Zwang arbeitet, nie von allen Einwohnern Mannheims- Ludwigshafens unter- stützt werden wird? Dazu ist folgendes zu sagen: Es ist erwartet worden, daß ein Großteil der Haushaltungen, Gaststätten, und Großküchen die gewünschten Einschränkungen auf sich nimmt, wie es ja auch geschieht. Sind nun die Ueberlegungen der Aerzte, die sick für diese Aktion einsetzen, richtig, so müßten in den nächsten Monaten erheblich weniger Menschen an Gelbsucht er- kranken als in denselben Monaten der Jahre vorher. Geschieht dies, wie die beteiligten Aerzte mit Sicherheit annehmen, dann hat Mannheim nicht nur den Ruhm, als erster weiterem wirksamem Handeln gegeben zu Raben, sondern es wird dann auch eine Nach- prufung der Ergebnisse auf sehr viel brei- terer Grundlage möglich sein und sogar ge- fordert werden können. Die fur die Bevölke- rungsgesundheit zuständigen Behörden und die Hygienicer werden veranlaßt werden, sich energisch mit einer Aenderung der Fäkaltien- dungung zu beschäftigen. Dureh die Kopf- dungung mit Fäkalien werden nicht nur neben den Wurmeiern, von denen es allgemein be- kannt ist, aueh die Erreger der epidemischen Gelbsucht verschleppt, sondern— und damit komme ich zur Beantwortung Ihrer Frage es besteht die wohlbegründete Ansicht, daß auch zum mindesten ein Weg der Ueber- tragung der Kinderlähmung der Weg über die Fükalien ist. Im Saargebiet hatten sich bei der letzten dort aufgetretenen schweren Epidemie die Behörden sogar dazu entschlossen, für eine gewisse Zeit den Verzehr von Salaten und Rohkost überhaupt zu verbieten. Zum Schluß noch eine UDeberlegung: Die Action zur Bekämpfung der Gelbsucht gilt nur für eine nicht übermäßig lange Zeit. Die Erfahrungen, die wir daraus gewinnen können, sind aber für eine Bekämpfung der Gelbsucht im großen so wiehtig. Die Aktion fällt in eine Zeit, die jahreszeitlich günstig für uns liegt. Jeder Einzelne hat durch die Verhütung einer. Erkrankungs möglichkeit einen Vorteil, wenn er vielleicht aueh nicht immer gleich ins Auge fällt. Sollte es da nicht möglich sein, daß das Heer der Einsichtigen die Zweifler doch über- Foto Marburg Schnitte. Zehn Minuten früher aufgestan- den, und einen ganzen Vormittag lang ist uns wohler, wenn wir voll Muße und Freude gefrühstückt haben. Das geht am Mittag weiter, weil wir den Tag nicht mehr richtig einteilen und die Pause nicht allein für das Essen, sondern auch noch fürs Nähen und Stopfen reichen muß: wir schlucken also, statt ruhig zu essen. Das endet am Abend, Weil wir immer irgendetwas„vorhaben“ und die nächste Verabredung, der nächste Ter- min schon auf uns wartet. Zugegeben sei, daß die Voraussetzungen heute völlig andere sind, als sie es damals Waren, als Großmutter noch kochte. Denn die Frau im Beruf hat nun einmal andere Zeiteinteilung für die Hausfrauenpflichten, möchte vielleicht sogar lieber vor dem Herd stehen, statt vor der Schreibmaschine zu sitzen. Das Zusammenschachteln der Fami- lien in allzu engen Räumen macht auch oft genug das Rafeln unmöglich. Seien wir ehrlich vor uns selbst: sind es denn wirklich nur solche äußeren Gründe, die uns die Zeit zum richtigen Kochen und Essen nehmen? Ist es nicht auch weit mehr das mangelnde Bewußtsein davon, welche Freude ein beschauliches ruhiges Essen machen kann? Mehr als einmal haben die weisen Philo- sophen uns belehrt, daß die Bebenskultur eines Menschen zwar von Seele und Charak- ter abhängt, sich jedoch in Außerlichkeiten spiegelt. Und ebenso wie wir aus„Mangel an Zeit“, in Wirklichkeit jedoch aus einiger Bequemlichkeit meist darauf verzichten, uns kürs Theater oder Konzert festlich anzukleiden und kaum ahnen, wieviel an möglichem Ge- muß wir dabei opfern, weil wir uns nicht mehr, durch àußerliches Vorbereiten auch innerlich aufschließen, haben wir allzu frei- willig die beruhigende Kraft eines rechten Tafelns hingegeben, nur um vermeintlich etwas Zeit zu gewinnen. Dabei ist solche Zeit, wenn wir sie wirklich dringend ge- brauchen, sicher bei anderen Dingen, deren Wichtigkeit nur eine scheinbare ist, weit leichter und mit geringeren Opfern zu ge- winnen. Kochen und Essen, richtig gemacht, sind keine Angelegenheit des Kochbuchs, sondern hängen ganz allein nur von uns selbst ab. Es ist das Erbübel unserer Zeit, daß wir keine Muße mehr haben. Ich glaube, die Muße zum Essen könnten wir uns am leich- testen und schnellsten zurückgewinnen. Es lohnt sich, weil sie rechte Seelenmedizin Langer als kurz · kürzer als lang Die mit der Mode vertraute Damenwelt muß auch für das Jahr 1952 von ihrem Haarpfleger kurzes Haar verlangen. Diese Feststellung brachten einige Mannheimer Damenfriseure von Paris mit, wo sie Antoi- ne, den namhaften Haarmodeschöpfer fri- sieren sahen. Paris diktiert kurzes Haar. Nicht der Her- renschnitt für die Frauen ist mit kurzem Haar gemeint, sondern Haarlängen von zwei bis zehn Zentimeter. Auf der Suche nach fraulichen, schmeichelnden Formen hat man eritdeckt, daß feste Konturen hart machen, aufgelöste dagegen weich und jung. Ein- zelne lose Strähnen und Löckchen an Stirn und Schlafe bedeutet die große modische Veränderung. 4 Monsieur Antoine wird gern als der „König der Figaro“ bezeichnet. Daraus leitet er auch das Recht ab, monarchische Launen zu haben, die sich bis ins Exzentrische stei- gern. Seine von Locken, Strähnen und fal- schen Zöpfen verwirrten Träume überfallen ihn nicht in einem gewöhnlichen Bett. Er hat sich einen gläsernen Sarg in seinem Schlafgemach blasen lassen— zur besseren Inspiration. Auch die in seinem Hause ein- gebaute Orgel ist wichtig für seine außer- gewöhnlichen Einfälle. Ihren Tönen ver- danken wir den Bubikopf und die Windstoß- Frisur. Er ist nämlich der Schöpfer. Der im- mer sehr elegant gekleidete Haarkünstler hat die noble Passion, Dollarprinzessinnen und wirkliche Königinnen in Schönheiten zu verwandeln. Wer aber nicht ständig un- ter goldenen Lüstern schreitet, kann seine eigenwillig hingekämmten Rollen und Tol- len nicht ohne Scheu vor den Reden alzu alltäglicher Erdenbürgerinnen übernehmen. Nichts desto trotz, Monsieur Antoine spielt im Fachunterricht eine anbetungswürdige Rolle und wird um seiner Bubikopf und Windstoßverdienste in die Geschichte ein- gehen. Hm. Studium der Arbeitslosen versicherung wichtig! Wie gern die Frauen Die Kunst der freien Rede und Verhandlungspraxis“ be- herrschen möchten, zeigte sich bei dem ver- stärkten Besuch der Frauen versammlung der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft. Lei- der war Professor Langer, der dieses Thema durchexerzieren wollte, erkrankt. An seiner Stelle übernahm es ein Vertreter der Ge- werkschaft und ein Vertreter des Arbeits- amtes, die manchmal strittigen Fragen bei Inanspruchnahme der Arbeitslosenver- sicherung zu klären. Verschiedene Beispiele lieferten genügend Material um zu erken- nen, daß der Arbeitnehmer die Versiche- rungsbedingungen nur ungenügend kennt und ihm aus dieser Unkenntnis Schwierig- keiten im Versicherungsfalle entstehen kön- nen. Solange der Mensch und insbesondere die Frauen in Arbeit stehen, ist ihnen die Materie nicht sehr wichtig Welche Bedeu- tung ihr jedoch zukommt, bewies dieser sehr ehregende Abend. Auf der nächsten Frauen- seite wird daher Emmy Schäfer von der Ortsgruppe Mannheim in einem aus ihrer Praxis entwickelten Beitrag, auf die Arbeit- nehmerin abgestellt, dieses Thema noch ein- mal aufrollen. m. Mannheim nd die Gelbsucht Der Mannheimer Hausfrauen- Verband lädt für Mittwoch, den 31. Oktober, 15 Uhr, in das Amicitia-Haus ein. Prof. Dr. Hahn spricht über das Thema:„Mannheim und die Gelbsucht.“ Der englische Staatsmann Thomas Morus faßte seine Meinung über die Ehe in dem Satz zusammen:„Die Heiratenden greifen in einen Sack, in dem sich hundert Schlangen und ein Aal befinden. Man kann 100: 1 wetten, daß zie fehlgreifen.“ 4 Mark Twain wurde über seine Meinung über die Ehe gefragt. Er lehnte die Beantwortung mit der Begründung ab:„Die Ehe ist wie die Freimaurerlogen: Die Uneingeweinten wissen nichts von ihr, und die Eingeweikten dürfen tan wird, soll nicht aus einer Panikstimmung größerer Bezirk den Aerzten Grundlagen zu zeugt? Dr. Gisela Graeff ist Hans Kretzer nichts verraten.“ Parugrupn 637 Paramente Puris 639 Parodie Bartisane 851 Passah Paragraph, gr., Zeichen 6, für Hintergrund bei Bewegung d. führt Helena und verursacht Parkett, franz., im Bauwesen Partisane, lange Stoß waffe d. Pascha, hoher Einteilung in Kürzere Ab- Betrachters, Fehlerquelle b. dadurch d. Trojan. Krieg. Im Fußbodenart aus quadratisch. Fußvolkes im 17. Ih. Beamten- def G schnitte V. aufzühlend. Schrift- Ablesen v. Skalen m. Zeiger Schönheitsstreit d. Göttinnen Hartholzplatten oder recht- Partitiv, ein Teilungsverhält- Paschalis, 3 Pa 7 85 e usw., u. l. Hera, Athene und Aphrodite eckigen brettern(Riemen), nis oder einen Teilbegriff be- Heilige e 1 auch Abschnitte selbst. reicht er Aphrodite den Preis meist 1. Fischgrätenniust. ver- zeichnend. 1118, fortdauernde Auseinen- kms, etwa 1,5 Mill. E,(50% In- messer) erscheint(8. Abb.); Paraguay, Republica del», Freistaat in S-Amerika, 406.782 dianer), Binnenstaat zwisch. Parana-Fluß u. Pilcomayo, v. Argentinien, Brasilien u. Bo- Uvien umgeben, sumpf- und seenreich, im O0 Tafelland, im W pergang in(s.) Gran Chaco. Staatssprache span,; Zuckerrohr, Baumwolle, Erd- müsse; Hauptausfuhr: Baum- wolle, Fleischextrakt. Hpt.- stadt Asuncion. Geschichte: Ab 1536 span. Kolonie, 1585 1768 Jesuitenstaat, 1811 Unab- Hängigkeitserklärung, 1931 1934 Krieg m. Bolivien um das strittige Gebiet d. Gran Chaco. , indian. Papagetenſiuß, Fluss m S-Amerika, größt. Neben- fluß d. Parana, 2200 Km 1g., bis 1 breit, weitgehend schiff- ar. Paragummi, S-amer. Gummi, denannt nach brasil. Gewin- nungsort Para am Amazonas. Paralipomena, gr., Nachträge, Ergänzungen. Parallaxe, astron.: Winkel d. Visierlinien bei Beobachtung eines Himmelskörpers v. zwei verschied. Standpunkten. Im engeren Sinne Höhen-, Bez. f. Winkel zw. Richtung vom Beobachter u. vom Erdmittel- punkt zum Gestirn. Im Son- nensystem Aqduatorial-Hori- zontdl-v, als Basis der Aqua- torlalrsdius der Erde, im Be- reich d. Fixsterne Erdbahn- radius als Basis. Die wird mit r bezeichnet, gleich dem Winkel, unt. dem vom Stern . Erdbahnradius(bzw. Durch- nystle.: scheinbare Verschie- ung eines Körpers gegenũb. e N N . Puraliarxe eines Fixstefns mit Erdbahndurchmesser AB als Basis Parallel, nebeneinanderlau- tend, math. in gleichem Ab- stand laufende, sich nie schnei- dende Geraden oder Ebenen; rogramm, ebenes geradlini- ges Viereck, dess. gegenüber- lieg. Seiten parallel laufen. m. gleichgroßen Gegenseiten u. Gegenwinkeln. Paralyse, gr., vollkommene Bewegungslähmung; progres- sive, Gehirnerkrankung m. allmähl, fortschreit. geistig. Verfall u. Lähmung. Paramagnetismus, Eigensch. von Körpern, magnet. Kraft- Unien in sich zu saugen, z. B. von Eisen. paramaribo, Hptstdt. v. Nie- derländisch-Guayana, 55.000 E, Ausfuhrhafen f. Kaffee, Zuk- ker. Gold. Paramente, Uturg. Gewänder, Altarstoffe u. dgl. Db R E II E RN lud vrigehe fon, Ble marchtatre ge 71 Teilzahlung Gunst. Raten ¶ Urteil des). Paris, Hptstdt. v. Frankreich im Dep. Seine, an der Seine, 2.8 Mill. E(Grog-“ 5 MiII. E), teilweise auf Hügeln(Mont- martre, Montparnasse), Mit- telpunkt Frankr. u. s. Kultur, zeitweise bedeutendste europ. Stadt, Kathedrale Notre Da- me, 12/13. Jh., Univ.(Sorbon- ne) 1202 gegr., Pantheon, In- validendom, Louvre-Museum, ehem. kgl. Paläste(Tuileries), Sitz d. frz. Staatspräsidenten (Elysee) u. d. Reg. sowie des Parlaments, Große Oper, Co- meédie frangaise, Akademien, Nationalbibl., seit 1855 Schau- platz der Weltausstellungen, Eiffelturm, Flußhaf. d. Seine: Vielseitigst. Industrieort Frk- reichs, Mode-, Kunst- u. Lu- xusindustrie, Metall-, Maschi- nen-, Leder-, Fahrzeugindu- Strie u. a. Gesch.: Ursprüngl. Sitz d. Gallischen Volksstam- mes d. Parisii: bedeut. Han- delsplatz d. röm. Gallien(Lu- tetia Parisiorum), seit 6. Jh. zeltw. Residenz des Franken- reiches, seit 987(König Hugo Capet) dauernde Hauptstadt Frankreichs, Im Z d. franz. Vormachtstellung in Europa 1. 17. u. 18. In. Mittelpunkt des europ. Geisteslebens. Schau- platz der Gr. Revolution von 1789. Nach der Niederlage Na- poleons 1814 u. 1815 Einnahme durch d. Alllierten(I. u. 2. Pa- riser Friede). 3. Paris. Friede 1856: Beendigung des Krim- Krieges. September 1870 bis Januar 1871 Belagerung durch die Deutschen. März bis Mal 1871 Aufstd. d.(s.) Kommune. Im 2. Weltkrieg 1940 kampflos V. d. Deutschen besetzt; 1944 Finmarsch d. Alliiert. Trupp. legt; Sitzreih. zu ebener Erde in Theatern u. Konzertsälen. Parkinson, James, engl. Ner- venarzt, 1755—18243;»sche Krankheit, Schüttellähmung, Altersleiden des Gehirns. Parlament, mittellat., Volks- vertretg., Institution d. mod. Verfassungsstaates, oft 1. zwel Kammern geteilt, im demokr. Staat durch allgem., Wahlen gebild.; arier, Abgeordnet., Volksvertret.;„-arismus, Re- gierungsform, bei d. Minister d. Parlament verantwortlich sind u. teilw. aus nm hervor- gegangen sein müssen;„-r, bes. im Krieg Abgesandter 2. Feind, Unterhändler, völker- rechtl. geschützt(weiße Fahne). Parlando, ital., music. dem schnellen Sprechen ähnlich. Parma, oberit.Provinzhptstdt., 123.000 E, Univ., roman. Dom. Parmenides, gr. Philos., d um 515 V. Ch., sah im Gegensatz zu(s.) Heraklit nicht das Ent- stehen u. Vergehen, sondern das unveränderliche Sein als Urgrund der Welt an. Parmesankäse, nach Stadt Parma genannter halbfetter, sehr haltbarer Reibekäse. Parnass, antik. Name d. mit- telgriech. Gebirges Liakuru, galt als Sitz Apolls u. d. Mu- Sen, daher Übertr. Stätte der musischen Künste. FParochie, griech., Kirchspiel, Pfarrei. Parodie, gr., Gegengesang, spöttelnde Umbiegung einer ernsten Dichtung ins Heitere unter Innehaltung d. origina- len Form. Mannheims föhrende fages zeiten ge Partitur, Gesamtaufzeichnung aller Instrumental- u. Vokal- stimmen eines Musikwerkes (Symphonie, Oper, Oratorium usw.) in übereinanderliegend. Notensystemen. Partizipium, lat., adqektivische Verbform d. Gegenwart oder Vergangenheit, z. B. schrei- bend, geschrieben. Partner, Teilhaber, Mitspiel. Partout, frz., durchaus. Parvenũ, frz., Emporkömmig. Parzelle, Teil eines Grund- stückes. Parzen, lat., 8 röm. Schick- salsgöttinnen, spät. d. griech. Moiren Klotho, Lachesis, Atro- pos gleichgesetzt. Parzival, keltisch, Sagenheld;: Gestalt d. frz. u. dt. Ritter- epik, bei Wolfram v. Eschen- bach Verbindung m. d. Grals- sage. Gestalt d. Oper v. Rich. Wagner,(s.) Parsival. Pas, frz., Tanzschritt. Pascal, Blaise, bed. frz. relig. Denker, Mathematik. u. Phy- siker, 16231662, Wahrschein- lichkeitsrechnung, Kombina- tionslehre, Geometrie: sches Dreiecie: 1 1 1 1 2 1 1 3 2 1 1 4 8 4 1 Jede Zahl ist die summe aus den beiden unmittelb. rechts u. Unks über ihr stehenden.) Pasch, 1. Würfelspiel Wurf m. Sleich. Augenzahlen auf allen Würteln. dersetzung im Investiturstreit m. 1 Heinrich IV. u. V.; 25 0 64—68, Gegenpa Alexanders III., von Fries 1. eingesetzt, vollzog 1166 Heilig- sprechung Karls d. Gr. Paschen, schmuggeln. Pas de Calais, engste Stelle d. Armelkanals, 31 Km; frz. Dep., 6752 kms, 1,18 Mill. E, Hptstdt. Arras. Pasewalk, Stadt in vorpom- mern, 12.000 E, seit 1945 zu Mecklenburg. Pasic, Nikola, serbisch. Poli- tik. u. Staatsmann, 16461926, wiederholt Außenminister u. Min.-Präs,(währ. d. 1. Weilt⸗ krieges), Vertreter Jugosla- wiens in Paris bei den Frie- denskonferenzen 1919% 0; Vor- Kämpfer für d. zentralistische Politik Jugoslawiens. Faso, El Paso, USA, Stadt im Staate Texas, nahe Mexiko, 97.000 E. Paspel, frz. Passepoil, schma- ler, farbiger Gewebestreifen als Vorstoß v. Nahtbesatz an Kleidungsstück, bes. Uniform. Pasquill, frz., meist anonyme Schmäh- oder Spottschrift. Paß, schmaler Durchlass eines Weges, bes. Bergübergang; amtlicher Personalausweis. Passabel, frz., angängig, leldl. Passage, franz., Durchfahrt, breiterer Gebäudedurchgang; Schiffsüberfahrt; musik. rasch bewegte Tonfolge; astronom. Purchgang ein. Gestirns dch. die Mittagslinie, beobacht. m. instrument. Passah, hebr. pesach, jüdisch. Fest, slebentägig: v. 14. Nisan * Moderne Schüreck TAPEIEN F 2,9 Linoleum Stragulei Teppiche MANNHEIM Dienstag, 30. Oktober 1951/ Nr. 288 Heute ist Veltspartag Der 30. Oktober wird nach einer Mitteilung der Arbeitsgemeinschaft deutscher Sparkassen- verbande wieder im Zei- chen der Sparer stelien. Zu diesem„Telts par- tag“ soll sich die Be- völkerung der ganzen TVelt der Bedeutung des Sparens bewußt werden. Der Telis partag gehit auf den ersten Inter- nationalen Sparkongreſß zuruck, der Io24 in Mai- land zusammentrat. Unser Bild ist die Wiedergabe eines pro- grammatischen Textes, den wir dem neuesten Informationsblatt der Stdtischen Sparkasse Mannheim originalge- treu entnommen haben. „Kein schlüssiger Beweis“ meint Distriktgericht „Nicht über jeden Zweifel erhaben sei die Beweisführung der Staatsanwaltschaft“, fol- Serte gestern das amerikanische Distriktge- richt und sprach den angeklagten Heraus- geber der kommunistischen Zeitung„Unser Tag“ von der Anklage frei. H. war von der amerikanischen Staats- Anwaltschaft beschuldigt worden— wie wir bereits berichteten— drei Matrizen seiner Zeitung aus den versiegelten Räumen der Rheindruck- GmbH. in Mannheim, die kurz Vorher auf amerikanischen Befehl ihre Tätigkeit wegen Verstoß gegen das Gesetz Wohin gehen wir? Dienstag, 30. Oktober: Nationaltheater, 19.00 Uhr:„Wallenstein“; Ufa-Palast, 19.30 Uhr: 2. Akademie- Konzert: Wartburg-Hospiz, 19.30 Uhr: Forum mit Dr. Dr. h. c. Are Waerland; Lokal„Pschorr-Bräu“, 20.00 Uhr: Filmvorfüh- rung Gun Deutscher Filmamateure.. r 8 7 Mittwoch, 31. Oktober: Nationaltheater, 19.30 Uhr Users Kleine Stadt“; Amerikahaus, 16.00 Uhr Vortrag: Vom Wesen und Ursprung der Musik“, Spr.: J. Popelka, 19.30 Uhr: Schallplat- ten konzert, 14.30, 18.00, 19.30 Uhr: Filme: „Wochenschau“, Der Kanal von Korinth“, „Hurrikan“; Kunsthalle, 19.30 Uhr: Lächtbilder- Vortrag über„Cranach“, Spr.: Dr. v. Holst, Eisenberg; Gewerkschaftshaus, 19.30 Uhr: Theo Maret spricht über das Thema„Vom Spiel der Massen zur Besucherorganisation“(Gewerk- schaftsjugend der Gewerksch. Oeffentl. Dienste, Transport u. Verkehr); Gothesaal 19.30 Uhr: Vor- trag:„Schicksalsberatung und Beichte“(Christen- Semeinschaft); Wartburg-Hospiz 20.00 Uhr: Filmvorführung:„Als Paddler im Wilden We- sten“(Badischer Kanuverband). Wie wird das Wetter? 2. — —— N Vorhersage bis Mittwoch früh: Heiter bis wolkig, in den Mor- genstunden zum Teil neblig. Höchsttemperatur zwischen 12 und 16, Tiefstwerte 2 bis 5 Grad. Meist schwache Winde zwischen Süd und Süd- Fortdauer des milden Wetters Nr. 5 der HIcoOc hatte einstellen müssen, entfernt zu haben. Der Verteidiger des An- geklagten führte während der Verhandlung aus, die in Frage stehenden Matrizen seien niemals in den beschlagnahmten Räumen gewesen, sondern in einer anderen Druckerei Sesetzt worden. Rein zufällig habe der An- geklagte die Matrizen mit sich geführt, als er mit seinem Wagen vor dem Gebäude der Rheindruck- GmbH. hielt, um in den nicht versiegelten Redaktionsräumen nach dem Rechten zu sehen. Musikalische Wochenendlese Mozart-Konzert Volkschor Neckarau mit Solisten Zum 166. Todestag veranstatete der Volks- chor Neckarau, zu dessen 80 aktiven Sängern nun auch ein Frauenchor getreten ist, in Verbindung mit dem Evangelischen Ge- meinde-Orchester ein Konzert im Volkshaus Neckarau mit Werken von Mozart, in dessen Programm weltliche Chorwerke mit Orche- ster, Operngesänge, Lieder und Chöre ver- treten wWwaren. Den Beginn machte die aus- gedehnte Kantate„Dir, Seele des Weltalls“, die ungekürzt gebracht wurde. Das bedeu- tungsvolle Sopran-Solo„Dir danken wir“ hatte Frau Luise Laistner übernommen. Ihre schönen stimmlichen Mittel kamen gut zur Geltung. Mit guter Einfühlung sang sie auch die„Abendempfindung“, wobei Ka- pellmeister Popelka am Klavier begleitete. Der Männerchor bot u. a. ein Gebet aus„Cosi tan tutte“, der Frauenchor das bekannte Lied „Vom Naschen“ im Satz von Max Neumann, gut ausgearbeitet, aber etwas beschwingter zu nehmen. Das Evangelische Gemeinde- Orchester spielte ter der Leitung H. Mül- lers eine melodienreiche Sinfonie mit drei pausenlos ineinander übergehenden Sätzen in guter Schattierung. Für den verhinderten Franz Fehringer sprang Willi Friedrich vom National- theater ein. Er erwies sein hervorragendes gesangliches Können in der schwierigen Arie des Ottavio und mit dem Solo der kleinen Kantate. Hölzlin bewährte seine Meisterschaft müt Figaros Arie„Ach öffnet eure Augen“ und der reizend gebrachten„Register“-Arie Schäferhunde im Nebel Höchste Punktzahl: 279 Als vorletzter Start seiner diesjährigen Prüfungsarbeiten nahm die Ortsgruppe Feu- denheim des Vereins deutscher Schäferhunde am Sonntag Prüfungskämpfe vor, woran neun Schäferhunde beteiligt waren. Obwohl Nebel die Spürarbeit erschwerte, wurden dennoch recht gute Leistungen auch auf allen übrigen Gebieten gezeigt. Ergebnisse: Schutzhund I:„Bodo vom Zeughausplatz“, Führer E. Bönisch,„sehr gut“, 277 Punkte. Schutzhund II:„Dorian V. d. Rhein-Neckarmündung“, Führer Ad. Alles,„sehr gut“, 279 Punkte(höchste Punkt- zahl). Schutzhund III:„Lux v. Haus Dieck- mann“, Führer G. Dieckmann,„gut“, 265 Punkte. Anstelle der erkrankten Rechtsanwältin Dr. Rebstein-Metzger hatte das Katholische Bildungswerk Dr. Hans Grieger zum Vor- trag gebeten, der über„Geschlecht und Ehe als Weg zu Gott“ sprach. Die heutige Situa- tion von Ehe und Liebe beleuchtete er an einem der täglichen und zugleich typischen Fälle, die in die Beratungsstunden kommen, Ehe und Liebe gewissermaßen im Blitzab- lauf: mit 17 Jahren erscheint der Freund, mit 19 Jahren muß geheiratet werden, es folgen Streitigkeiten und mit 22 Jahren ist die junge Frau wieder geschieden; zu einem Zeitpunkt, da ihr Leben eigentlich erst richtig beginnen Sollte. Kleintier züchter eröffnen die Suison „Phönix“ in Form Musterhafte Geflügelschau „Phönix“ Rheinau hat in aller Stille ganze Arbeit geleistet. Sie fand kürzlich ihren Niederschlag in der bekannten Hannover- schen Jung- Geflügelschau, wobei Georg Knab mit seinen Antwerpener Bart-Zwergen die höchste Trophae, das„Blaue Band“, er- ringen und Karl Essig, August Klug sowie Heinrich Klug mit weiteren hohen Aus- zeichnungen bedacht werden konnten. Am Wochenende zeigte der Verein eine glänzend organisierte Schau mit 310 Stück Geflügel in der Turnhalle der Rheinau- Schule, die den zwanzigfachen Besuch gegenüber früheren Ausstellungen aufzuweisen hatte. Der An- blick der Tiere war auch für den Laien eine Wahre Augenweide. Zuchtwart Karl Essig hatte nicht weniger als 21 Rassen mobilisiert, von denen die wuchtigen russischen Orloff, die birkenfarbigen englischen Zwerg-Kämp- fer sowie die seltenen alten rheinischen Lackenfelder neben den sieggekrönten Ant- werpener Bart-Zwergen den besonderen Blickfang bildeten. Darüber hinaus erregten die prächtigen Coburger Silberlerchen von Fritz Weber helle Begeisterung. Es gab 30 Ehrenpreise beim ausgewachsenen Ge- flügel und 18 weitere bei den Zwergen. Pokalsiegerin wurde Elise Klug bei den russischen Orloff, während W. Lauer und P. Schleich Leistungssieger bei der mittleren und schweren Rasse wurden. Knab, Lex und Lang hingegen konnten die Wanderpreise als Leistungssieger für Zwerge einheimsen. stand die letzte vollendete Komposition Mo- zarts„Eine kleine Festkantate“, wobei Män- nerchor, Orchester und drei Solisten unter Emil Schumachers Leitung gut zusammen- wirkten. Die Klavierbegleitung besorgte Ka- Dellmeister Popelka mit gewohnter Fein- kühligkeit. chm „Sängerbund“ Käfertal konzertierte mit zartem Piano ö Eine gewählte und vielseitige Vortrags- kolge hatte Musikdirektor Max Adam für das sehr stark besuchte Konzert des„Sänger- bundes 1873“ e. V., Käfertal, ausgesucht, das seine besondere Bereicherung durch die Mit- Wirkung von Gertrud Jenne, Nationaltheater, erhielt. Mit ihrer schönen Stimme und be- seelten Gestaltungskunst interpretierte sie Lieder von Brahms, Grieg und Dvorak, von denen sie vor allem„Immer leiser wird mein Schlummer“,„Ein Schwan“, einer Perle Griegscher Lyrik, und„Als die alte Mutter“ aus den Zigeunerliedern von Dvorak durch besondere Verinnerlichung zu starker Wir- kung verhalf. Der große Chor des„Sänger- bundes“, der auch zahlreiche junge Stimmen besitzt, sehr präzis der Stabführung seines Meisters folgt und insbesondere auch ein schönes und zartes Piano beherrscht, zeigte sein Können in geistlichen A-cappella-Chö- ren, stimmungsvoll in Griegs farbiger Bal- lade„Landerkennung“(am Klavier Adalbert Fink, Baritonsolo Hans Zöller) und erfreu- licherweise auch in Volksweisen, namentlich in der ganz reizenden elsaß- lothringischen Liedmusik für Sopran, Instrumente(Instru- mentalgruppe Fink) und Männerchor, die KZV Einigkeit Schwetzingerstadt zeigte 30 Rassen Nach einem vorausgegangenen, vollauf geglückten und glänzend besuchten bunten Abend, bei dem Landesvorsitzender Bock eine Reihe silberner Ehrennadeln verleihen konnte, zog am Sonntag die im„Zähringer Löwen“ mit 120 Stück Geflügel und 71 Ka- ninchen beschickte Werbeausstellung einen großen Kreis an, der nicht weniger als 22 Geflügel- und acht Kaninchenrassen bewun- dern konnte. Im Vodergrund stand die mitt- lere Rasse mit der neuen Vorwerkshühner- rasse als außergewöhnliche Erscheinung, Während sonst alle einschlägigen Rassen ver- treten waren. Bei den Zwergen beherrschten Lachs, Wyandotten, Hamburger usw. das Feld. Sieben Ehrenpreise, 12„sehr gut I“ und 12„sehr gut II“ vergab das Preisge- richt. Leo Hamann wurde für seine prächti- gen Plymouth Rocks sowie Kenn-Hühner mit dem Wanderpokal als Gesamtleistungs- preis ausgezeichnet. Bei den Kaninchen waren es vor allen Dingen die neuartigen Thürin- ger Gemsen, die als Seltenheitsware gezeigt wurden. 10 Ehrenpreise, 12— 1, 11— II und 17— III waren hier die Ausbeute. Hubert Herberger erhielt hier den Wander- dreis, außerdem wurde ihm als Gesamt- anerkennung auch der Wanderpreis für Kaninchen und Geflügel zugesprochen. Bei der Jugendgruppe wurde Christa Weinand für Lachshühner und Brigitte Reinmuth für ihre Schwarzsilber mit Anerkennungsurkun- den bedacht. 5 Volkstümliche Spielmusik Harmonika und Mandoline Der Saal„Zum Morgenstern“ Sandhofen War überfüllt, als am Sonntagabend die bei- den unter der Leitung von Musiklehrer Hein- rich Roth stehenden Spielvereinigungen Mandolinen Orchester„Rheingold“ und „Handharmonika- Spielring“, beide Sand- 5 hofen, sich zu einem Gemeinschaftskonzert 9 Leiter des zusammenschlossen. Den ersten Programm- teil bestritt das Mandolinen- Orchester mit liebevoll ausgefeilten Musikstücken wie der Lustspiel-Ouvertüre von EKéler Bela und einer Troubadour- Fantasie. Mit vorzüglichen Leistungen trat in der zweiten Hälfte das Handharmonika- Orchester hervor, von des- sen Darbietungen wir besonders ein auch harmonisch reizvolles Potpourri über„The- men von Niko Dostal hervorheben möchten. Ueberraschendes technisches Können und ausgeprägten Klangsinn ließen die beiden sehr vorgeschrittenen Akkordeon- Spieler H. Berberich und H. Grab erkennen. Letzterer spielte eine hübsche Komposition von Roth, die viel Beifall eintrug. Beide Spielkörper vereinigten sich zum Gesamtorchester im be- kannten Intermezzo aus„Cavalleria“. chm Harmonika-Klub Neckarau begeisterte über 800 Neckaraus Ruf als Hochburg für Pflege der Volksmusik wurde am Wochenende durch den Massenbesuch im Volkshaus an- läßlich des vom Harmonika- Klub Neckarau veranstalteten Konzertes erneut bestätigt. — Seschlechisgemeinschuft als Wurzel der Erneuenmng Vortrag aus Erfahrungen der katholischen Eheberatung und Familienhilfe Solches Leben sei keineswegs 8 durch einen Ueberschuß gesunder Sexuelle Kraft, sondern aus Mangel an Gefühl ab Verzettelung, Profanierung der Würde de Geschlechtsgemeinschaft. Die Folgen „BAuslebens“ seien Ueberdruß, Ekel dieses Leere. Mangel an Ruhe, Ueberbetriebsambel im Beruf und im politischen Bereich seien ebenfalls Folgen dieses typischen fühls der Unerfüllbarkeit. Dr. Grieger stellte die Fra katholischen religiösen Leb schätzt? In der Praxis der Seelsor einzelnen Menschen? Und bean Lebensgs. ge: ist Eros n en richtig ge. ge und beim twortete g dahin, es sei leider auch da Manichäismus 2 finden, der das Leibliche mißgachte, und Mora- lismus. Nicht in erster Linie das Kind, 30h. dern die gesunde Geschlechtsgemeinschaft zg die Wurzel des Sakraments. Das Christen. tum habe Eros in den religiösen Kreis en. bezogen und im Dogma der leiblichen Him. melfahrt Mariae gezeigt, daß die Gnade der Erlösung den ganzen Menschen, Leib und Seele, heimhole. Der Massenmensch habe Funktion auch religiöse. Daraus müsse der Laie dur Entfaltung der religiösen Selbständigkeit ge. löst werden, da seine religiöse Unselbstän- digkeit auch Ursache der Krise sei. Die ge. sunde Geschlechtsgemeinschaft müsse zum Angelpunkt der Erneuerung werden. In der Eheberatung sei„Moralismus“ abzulehnen Der Mensch sei stufenweise aus seiner Nhe. not herauszuführen, seine Gesamthaltung sel zu stärken, sein unbedingtes Vertrauen in Gottes Führung. rel Ein halbes Jahr Gefängnis für Ueberfall auf Taxi Das Armeegericht des Hauptquartiers u Heidelberg sprach gestern die beiden n Mannheim stationierten farbigen Soldaten, die angeklagt waren, am 3. August in Käfer- tal einen ET-Taxi-Fahrer überfallen und beraubt zu haben, schuldig. Die Soldaten hatten, wie wir bereits be⸗ richteten, in der Nacht zum 3. August den Taxi-Fahrer beauftragt, sie in Käfertal aut einen abgelegenen Feldweg zu fahren. The der Fahrer, der bereits Verdacht geschöpft hatte, seinen Wagen wenden konnte, hatten die Farbigen ihm einen Schlag auf den Kopf versetzt und waren, nachdem der Fahrer flüchtete, mit dem Wagen davonge- fahren. Das Fahrzeug konnte am anderen Morgen sichergestellt werden. Das Armeegericht fällte nach fast vier- tägiger Verhandlung das Urteil: Sechs Monate Gefängnis und 30 Dollar Geldbuße für den einen Angeklagten, sechs Monate Gefängnis und 60 Dollar Geldbuße für den Zweiten. 1 80 fast 40 Köpfe zählenden gde. sters seit dem letzten Januaftonzgert öne Fortschritte erzielt, wobei insbesondere de * Jugend imponierte. Die Interpretationen von Hugo Herrmann mit seinen anspruchsvollen Kompositionen(„Drei kleine Feiermusiken“ sowie die„Jugendouvertüre“) brachten des Wesentlich fortgeschrittene Können klar zum Bewußtsein, wie andererseits der volks- tümliche Komponist Curt Herold mit Mär- schen, Ländlern und Burlesken das Ganze Als einen gut disziplinierten Gesamtkörper erscheinen ließ. Wilma Seitz-Josef Meister Wuett), Georg Predatsch(Soli) sowie Chr. stel Orth-Otto Diringer Duett) brachten mit durchschlagendem Erfolg Werke von. Grock, P. Frosini und Breidenstein. Höhe- punkt des Abends bedeutete der neunſährig Fritz Väth, der sich trotz seiner zierlichen Hände vom diatonischen auf das schwierige chromatische Instrument umstellte, Wolfgang Eschenbacher, der sich als Vir. tuose vorstellte. Beifall, Dreingaben und fü den Dirigenten ein Präsentkorb waren el chen aufrichtiger Anerkennung. und B vorsitzender Blatz, Ludwigshafen. war nicht weniger zufrieden wie Vorsitzender W. Do- west. Leperellos, Am Schluß der Vortragsordnung z. T. dacapo verlangt wurde. rei In planvoller Arbeit hat Willi Göpfert als mas. Passate 642 Pustog parole 620 purtiaan ae 5 3 ab, Erinnerg. an Auszug aus Agypten, Gottesdienst, Ar- beitsverbot, Essen ungesäuert. Brotes, früh. Pilgerfahrt nach Jerusalem. Passate, ständige Winde der Tropen zw. 30 nördl., u. südl. Breite, nördlich des Aquators meist aus No, südlich aus 80, bes. auf den Ozeanen, durch- schnittl, 6—8 m/sek., zw. den Zonen der„der Kalmengürtel mit Windstille. Passau, bayr. Grenzstadt a. d. Mündung v. Inn u. Ilz in die Donau,„Dreiflüssestadt“, 34.400 E, spätgot. Dom mit größter Kirchenorgel d. Welt, philos. theolog. Hochschule: Brau- erelen, Lebensmittelind., Sa- gewerke, Schiffsumschlagepl. Passepartout, frz., Bildrahm. Aus Pappe; Eintrittskarte mit Dauergültigkeit. Paßgang, Gangart v. Tieren, Sleichzeitige Hebung beider Beine einer Seite, besond. bei Kamelen und Giraffen. Passlergewicht, Mindestge- Wicht abgenützt. Münzen, bei Unterschreitung erfolgt Ein- Ziehung. Passion, v. lat. passio, Leiden, Leidenschaft, Lſebhaberei; re- Uglös Leiden und Leidenszeit Ohristi nach den Berichten d. Evangelien, 1. d. Fasten- und Passlonszeit, bes. in der Kar- woche vor Ostern, kirchl. ge- feiert: musik. bes. in d. Pas- sionen v. J. S. Bach gestaltet: äufiger Vorwurf darstellend. Kunst; auch I, den*-sspielen, vor allem in Oberammergau. Passiv, lat., leidend, nicht nandeind. Passiva, Schulden, verbind- Uchkeiten. Passiver Widerstand, wider- stand ohne positive Gegen- maßnahmen durch Verweige- rung aktiver Mitarbeit(Nicht- erfüllung v. Verpflichtungen, Nichtbefolgung v. Anordnun- gen usw.).. Passtvum, Leideform d. Zeit- Wortes, gebildet mit d. Hilfs- zeitwort„werden“. Passus, lat., Schritt, Stelle in Buch oder Schriftstück. Pasta, auch Paste, dickliche weiche Masse f. verschiedene Zwecke, hergestellt als Nah- rungs- od. kosmetisch. Mittel, z. B. Herings-, Zahnpasta. Pastell, farbige Kreidemalerei auf Papier od. Pappe, gibt be- sonders zarte Farbtöne. Pasterze, größter Gletscher d. Hohen Tauern(Glocknermas- siv), 10 Km lang, 32 km. Pasteur, Louis, frz. Chemiker und Bakteriologe, 16221895, Schutzimpfg. geg. Milzbrand, Tollwut u. a.;„ isleren, Keim- freimachen von Flüssigkeiten durch Erhitzen auf ca. 880, be- sonders von Milch. Pastillen, Tabletten, zu klei- nen Scheiben, Täfelchen oder Kugeln usw. 5 Arz- nelen, Schokolade, Zucker- stücke u. A. Pastinak, Doldenblütler, sup- pengemüũse und Salatpflanze. Pastor, lat., Hirt, Pfarrer. Pastorale, Hirtenstab fur Bi- schöfe; i. der Malerei Hirten- Szenen; musikal. Hirtenmelo- dien m. ruhender Dreiklangs- harmonik, danach z. B. Beet- hovens 6. Symphonie benannt. Pastoral-Briefe, im Nr die beiden Thimotheusbriefe u. d. Titusbrief d. hl. Paulus; ent- halten Anweisungen zur Ge- meindeleitung. Pastos, teigig, in der Malerei dec aufgetrag. Farbe; med. aufgeschwemmt, gedunsen. ſeclen Sonnteg för 1 0 opt nur Parole, franz., militär. Erken- nungswort;» d'honneur, frz. Ehrenwort. Paronyme, gr., Wörter gleich. Stammes. Par ordre, frz., auf Befehl. Paros, gr., Zykladeninsel, Ge- birge lief. rein weis. Marmor. Parotis, Ohrspeicheldruse. Paroxysmus, gr., höchste Zu- spitzung einer Krankheitser- scheinung, auch Krampfanfall bel Nervenkrankheiten. Parricida, lat., Vatermörder, 8.) Johann. Parry, Sir Wüliam Edward, brit. Seefahrer, 1790—1855, er- forschte amerikan. Arktis(- Inseln). Parsek, Entfernungsmaß im Weltraum, Abk. v. Parallaxe- Sekunde, Entfernung, aus der der Erdbahnradius unter ein. Winkel v. ein,. Bogensekunde erscheint 3,26 Lichtjahre. Parsen, im 8. Jh. n. Ch. nach Vorderindien ausgewanderte Perser, die der Religion des Zarathustra anhingen, etwa 100,000 Köpfe, bes. um Bom- bay, Feueranbet., Begräbnis- stätten„Türme des Schwei- gens“ Parsismus, monotheisti- sche Volksreligion der Parsen m. theosophischen und europ. philosophischen Einflüssen. Parseval, August v., Konstruk- teur unstarrer Luftschiffe, 18611940. Parslval, Bünnenweihefest- splel von Richard Wagner, 6s.) Parzival, Parteien, Vereinigungen von Menschen gleichgericht. polit. Anschauungen od. Interessen m. d. Ziel ihrer Verwirklichg. durch Einfluß auf die Staats- zührung, von entscheidender Bedeutung in parlamentarisch geführt. Staat., Verbindungs- organ zw. Wählerschaft(öf- teritl. Meinung) u. Staatspoli- tik; in Dtschid. erste Anfänge seit 1818, Ausbau mit festem programm u. straff. orga-; nisation 1848 u. bes. seit 1871. Partenkirchen,(s.) Garmisch- Partenkirchen. Farterre, franz., Erdgeschoß; regelmäßg. angelegt. Blumen- beet auf eben, Fläche; in The- atern: auf gleich. Höhe m. d. Bühne befdi. Zuschauerraum. Parthenogenese, gr., Jung- kternzeugung, Elentwicklung ohne Befruchtg., oft in Wech- sel m. normaler Fortpflanzg., b. d. verschiedenst. Tlerarten außer Wirbeltieren. Farthenon, monumental. Tem- bel der jungfräulichen Göttin Athene, 44%/38 v. Ch. erbaut, Auf d. Akropolis v. Athen mit ber. Skulpturen, d.-Jries. Parther, fran. Volk, Nomaden m. zeitw. staatl. selbständig- keit, in d. römisch. Kaiserzeit mehrfach von Rom bekriegtes Grenzvolk. Partial, partiell, lat., telbweise. Partie, frz., Tell ein. Ganzen, Z. B. Anzahl gleichart. Waren; Rolle von Sängern od. Schau- splelern; Spiel; Heirat, 3. B. gute oder schlechte. Partikel, lat., Teilchen; nichit veränderliches Wort im Satz. Partikulär, gesondert. Partikulari pol. Tend 2, Betonung d. Sonderinteres- sen kleiner. Landschaften od. Sliedstaaten gegenüber dem größeren Staatsverband; par · tikularistisch, d. Partikularis- mus vertretend; Partikular- recht, Recht von einzeln. Län- dern im Gesamtstaat. Partisan, frz., Parteigänger: wen, miutärisch organlslerte Freischärler, 18.) Guerilla. 0 Mbe Schmidt r Oe Möbel von Schmidt in E 3, 2 sind formschön, solide u, billig dabei Parameter, die senkrecht zur Hauptachse deh. einen Brenn- punkt gezogene Sehne bei Ke- Felschnitten; veränderl. Hilfs- Eröße f. Kurvenberechnung. Farana, Strom in S-Amerika, 3.300 Km 1g., bis 6 Km breit, bis Asuncion schiffbar; bra- Sillian, Staat mit 1,2 Mill. E, Hptstdt. Curitybau; Stadt und Hafen in Argentinien am», 78.000 B, von 1852-61 HAptstdt. von Argentinien. Paranoia, Geistesstörungen, begleitet von Wahnvorstel- lungen. Paranuß, Samen zweier 8 amerik. Waldbäume, ölreiche Früchte in harten Schalen. Paraphieren,(ein Konzept) v. ofkizleller Ausfertigung mit Namenszug od. abgekürztem Namenszeſchen versehen;— bes. in diplomat. Unterhand- lung. übliche abschnittsweise Unterzeſchnung einein, ver- mandlungspunkte v. Abschlug der Gesamtverhandlung. Paraphrase, gr., Umschreibg., Erklärung; in d. Musik Phan- tasle Üb, ein Thema od, Ton- stück. Parapsychologie, Lehre v. d. okkulten Erscheinungen in- nerhalb d. gesunden seelisch. Lebens; z. B. umgwt nach Auffassung des Okkultismus den menschlich. Körper ein Lichtschimmer, die Aura, lat., Luft; med.: Hypnose, sug- gestion, Telepathie, Hellsehen usw. Parasiten, Schmarotz,, pflanzl. od. tler. Lebewesen, die auf Kosten eines fremden, Höhe- ren Organismus leben, z. B. Bandwürmer, Mistel usw. Parasol, frz., Sonnenschirm; „il, Schirmpilz, Speisepilz, größter heimischer Pilz, von schirmähnl. Gestalt, m. braun- weißem, schuppigem Hut. Parat, bereit, fertig. Paratyphus, typhus ähnl.. fektlonskrankheit. Faratypisch, gr., umweltbe⸗ dingt, nicht erblich. Paravent, frz., Wand-, Wind- schirm. Pardon, französ., Verzeihung. Gnade. 1 Parenchym, zool.: das für Leistung ein. Organs charak- ter, Gewebe, z. B. bei der Le- ber Drüsen-, bei den Pflan- zen plasmareich. Gewebe aug dünnwandigen Zellen. Parenteral, Anwendung von Arzneimitteln unt. Umgehung des Magen-Darmkanals. Harenthese, gr., Satzeinschub in Klammern od. Gedanken- strichen, auch d. entsprechen- den Zeichen. Par exemple, frz., zum Bei- splel. Par force, frz., mit Gewalt jagd, Hetzjagd zu Pferde m. Hunden(Meute). Parfüm, frz., Rlechmittel aus Wohlriechenden Stoffen. wie Blütenölen, Drüsenausschei- dungen u. a, od. synthet. her- gestellt. Pari, ital., gleich; bel Wert papieren Gleichheit v. Nenn- und Kurswert; bel Devisen Kursgleichheit mit Goldwert. Parla, europ. Bez. f. niederste indische Kaste u, a. ihr. Kaste Ausgestoßene: übertr.: von d. Gesellschaft Gemiedene und Entrechtete. Parieutin, einer der jüngst. Vul- kane der Erde, in der mexikan. Provinz Michoaca, erster Aus- bruch 20. 2, 1943. Parieren, gehorchen; b. Fech- ten erfolgreiche Abwehr eines gegnerischen Stoßes. Paris, 1. d. griech. Sage Sohn des trojan. Kgs. Prlamus, ent- jeden Sonntog für 10 bpf nor Farb Kant Film Reise Auto im 1 spric „Uns gese F. 19 U bind „Der bier „Zum Nr. den Mus legt stun kara Lok scha Kilo kars vem flüge Beis dure erhe terf, zeit 98 gert Suck Poli Rad weg Gar Bea Stu Hue als auf bel / Nr. 280 — enn ienhilfe „Sesuelle efühl, alt Vürde der zen di Ekel 90 ebsamkel eich sei Lebens t Eros im ichtig ge. und bein ortete ul Alsmuz a1 und Morz. Lind, gon. schaft 30 Christen. Kreis ein hen Him. made de Leib und nktlon Aie 1 ligkeit ge. nselbstän. i. Die 8e. üsse zum m. In der Zulehnen iner Ehe. altung sel trauen in rei Ais R 1 artiers eiden in Soldaten, in Käfer Ulen und reits be- igust den kertal auf wren. Che geschöpft te, hatten auf den dem der davonge· anderen fast vler⸗ 1: Sechs Geldbuße Monate für den —— vr. 253 Dienstag, 30. Oktober 1951 A MORGEN Seite 3 Kurze MM“- Meldungen Drei Tage ohne Unterricht. Die Mannhei- mer Abendakademie und Volkshochschule teilt mit, daß am 31. Oktober(Reformations- fest), I. November(Allerheiligen) und 2. No- vember(Allerseelen) der Unterricht ausfällt, da an diesen Tagen auch die Volks- und Oberschulen schulfrei haben. Die ausgefal- jenen Stunden Werden nachgeholt. Die Egerländer Gmoi wählte bei ihrer ersten ordentlichen Hauptversammlung Adam Markgraf zum Vorsteher. Jeden dritten Samstag im Monat wird ein Gmoi- und Hutzaabend, abwechselnd im„Paradies“ und Waldhorn“(Neckarau) gehalten. Abgabestellen für Postwertzeichen. Am 1 November werden in der Buchhandlung Karl Ebel in Neckarhausen, Schloßstraße 34 und in der Weinhandlung Kurt Setzer in Mannheim- Waldhof, Hessische Straße 58, amtliche Abgabestellen für Postwertzeichen eröffnet. Dort sind Briefmarken, Postkarten, Formblätter aller Art, Postanweisungen und Zahlkarten erhältlich. Termine: „Als Paddler im Wilden Westen“. Der Schweizer Robert Ris führt am 30. Oktober um 20 Uhr im Wartburg-Hospiz diesen Farbfilm auf Einladung des Badischen Kanuverbandes, Kreis Mannheim, vor. Der Film entstand während einer elf monatigen Reise durch die USA mit Boot, Zelt und Auto. Unter anderem ist die erste Befah- rung der berüchtigten Schlucht Royal George im Bild festgehalten. Betriebsräteschulung. Am 1. November spricht MdB Clara Döhring um 19.30 Uhr jim Gewerkschaftshaus über das Thema: „Unser Ruf nach dem neuen Mütterschutz- gesetz Filmabend beim CVJM. Am 30. Oktober, 19 Uhr, zeigt der CVJM in G 4, 1-2, in Ver- bindung mit dem Amerikahaus, die Filme: „Der Fall Strobel“,„Cowboy“ und die Wochenschau. 0 Anfängerkurs in Esperanto. Anmeldungen nierzu am 1. November, 20 Uhr, im Lokal „Zum gute Drobbe“ Mannheim, Langstraße Nr. 19(Esperanto-Vereinigung, Mannheim). „Offene Musikstunde“ verlegt. Die für den 2. November angekündigte„Offene Musikstunde“ der Musikhochschule muß ver- legt werden. Die nächste„Offene Musik- stunde“ ist am 9. November. Der Taubensportverein Sturmvogel Nek karau zeigt am 3. November um 20 Uhr im Lokal„Zum Engel“ in Neckarau eine Sieger- schau der Tauben, die 1951 von 100 bis 3000 Kilometer Preise erflogen haben. Der Kleintierzuchtverein Mannheim-Nek- Karstadt(Vorwärts) gibt am 3. und 4. No- vember seine diesjährige Lokalschau in Ge- flügel und Kaninchen im„Kaisergarten“. am Abend des 4. November gemütliches Beisammensein. Der Autofährbetrieb zur Speyerer Herbst- messe wird wie bisher(4.30 bis 0.30 Uhr) durchgehend bis zum 4. November aufrecht erhalten. Ab 5. November beginnt der Win- terfahrplan mit der durchgehenden Fahr- zeit von 6 bis 22 Uhr. Wir gratulieren! Margarete Wolf, Mann- deim, Parkring 35, wird 74 Jahre alt. Die Theleute Adam Hauf und Barbara geb. Celger, Mannheim-Käfertal, Aeußere Win- gertstrage 27, haben silberne Hochzeit. Ius dem Polizeibericht Wilde Jagd. Gegen zwei Uhr nachts ver- suchte auf der Friedrich-Ebert-Straße ein Polizeibeamter, einen ohne Licht fahrenden Radfahrer anzuhalten. Dieser warf das Rad weg und flüchtete über den Zaun in den Garten des Städtischen Krankenhauses. Der Beamte konnte nach etwa einer halben Stunde feststellen, daß der Fremde seine Hucht fortsetzte. Trotz Abgabe einiger Schüsse blieb der Verfolgte nicht stehen. Erst als er in ein Wohnhaus rannte, konnte er auf dem Speicher festgenommen werden. Da- bel leistete er heftigen Widerstand. Der Fest- genommene hatte keinerlei Ausweispapiere und verweigerte die Angabe seiner Perso- nalien. Es kann damit gerechnet werden, daß es sich um einen gesuchten polnischen Ein- brecher handelt. Früh übt sich. Aus dem Keller eines Sied- lungsrohbaues stahl ein neunjähriger Volks- schüler eine Aktentasche mit wertvollem In- halt, darunter ein Photoapparat. Bei dem Versuch, den Apparat zu verkaufen, konnte er gestellt werden. Das Diebesgut hatte er zum Teil auf einem Acker versteckt. „Prominente Verwandtschaft“. Geistes- gestört dürfte die 21 Jahre alte Arbeiterin aus Pirmasens sein, die jetzt von der Po- lizei wegen Zechprellerei festgenommen wurde. Bei ihrer Festnahme gab sie an, die Tochter von Adolf Hitler zu sein. Wenig glaubwürdig. Beim Verkauf von Kleidungsstücken, die vermutlich aus einem Diebstahl herrühren, wurde ein Arbeiter festgenommen. Bei der Durchsuchung war er im Besitze von nicht weniger als sechs Geldbeuteln mit entsprechenden Papieren, so daß der Verdacht besteht, daß es sich um einen Taschendieb handelt. Bei der Verneh- mung gab er an, die Geldbeutel in einem Päckchen verpackt auf einem Trümmer- grundstück gefunden zu haben. Dringender Fall. Nachdem er das Hoftor aufgedrückt hatte, stieg in der Waldhofstraßge ein 21jähriger Arbeiter durch ein Toiletten- kenster in eine im ersten Stockwerk gelegene Wohnung ein. Die Wohnungsinhaberin, die einen Einbrecher vermutete, schloß den Ein- dringling sofort ein und verständigte die Polizei. Der vermeintliche Einbrecher war ein Betrunkener. Der tägliche Unfall. Auf einen vor ihm fahrenden Lkw. auf der Breiten Straße, der plötzlich anhielt, fuhr ein Motorradfahrer auf. Dabei zog er sich eine Jochbein- und eine Oberkieferfraktur zu und mußte ins Städtische Krankenhaus eingeliefert werden. Vorsicht, Kurve! Auf der Luzenbergstraße rannte ein in Richtung Stadt fahrender Mo- torradfahrer gegen einen am rechten Stra- Benrand aufgestellten Lieferwagen und 20g sich bei dem heftigen Anprall eine Gehirn- erschütterung und andere Verletzungen zu. Auch ein mitfahrendes Mädchen wurde er- heblich verletzt. Vermutlich wurde der Fah- rer durch zu schnelles Fahren aus der Kurve getragen und rannte dadurch gegen das par- kende Fahrzeug. Straßenbahner-Gesangverein mit bester Leistung Beim zweiten internationalen Sängertref- fen der Verkehrs- und Versorgungsbetriebe des Bundesgebietes mit einem Wertungs- singen von 23 Vereinen, darunter Vereine aus Schweden, Luxemburg und der Schweiz, er- rang der Straßenbahner-Gesangverein Mann- heim- Ludwigshafen mit 100 Sängern einen starken Erfolg. Der Chor brachte„Der helle Morgen“ von Kurt Lissmann und als Volks- lied„Es kommen die lustigen Tage“ von Willi Sendt unter der Leitung seines Dirigenten Martin Ruland. Unter großem Beifall ver- ließen die Mannheimer das Podium. Bei der Chorleiter und Delegiertentagung wurde den Chören Mannheim, Wiesbaden und Dortmund die Note„sehr gut— hervorragend“ zu- erkannt, jedoch dem„Straßenbahner-Ge- sangverein“ Mannheim die Tagesbestleistung zugesprochen. Hopfenanbauflächen in Württemberg Baden werden vergrößert Stuttgart. Der Bundesminister für Ernäh- rung, Landwirtschaft und Forsten hat eine Vergrößerung der zulässigen Hopfenanbau- fläche im Bundesgebiet von 7628 Hektar im Anbaujahr 1951 auf insgesamt 8400 Hektar kür 1952 verfügt. Für die südwestdeutschen Länder legt die Verfügung des Ministeriums eine Erhöhung der Anbaufläche von 18 auf 20 Hektar, in Südbaden von 157 auf 300 Hek- tar in Württemberg-Baden und von 666 auf 890 Hektar in Württemberg- Hohenzollern fest. Haushaltsplan des Landkreises einstimmig ungenommen Die Etatrede des Landrats/ Eine Fülle von Problemen/ Senkung der Kreisumlage im nächsten Jahr? Ilvesheim. In einer dreistündigen Sitzung in der„Rose“ behandelte der Kreistag des Landkreises Mannheim den Haushaltsplan für 1951/52. Nach einer fast zweistündi- gen Etatsrede von Landrat Gaa, in der er in seiner gewohnten sachkundigen und gründ- lichen Weise auf allgemeine Fragen der Landkreisverwaltung und sodann auf Einzel- heiten des Haushaltsplanes einging, erklärten sich die Sprecher aller Fraktionen für die Annahme des Haushaltsplanes, der denn auch einstimmig angenommen wurde. Land- rat Dr. Gaa durfte für seine ausgezeichnete Arbeit und Verwaltung zusammen mit dem gesamten Personal den Dank und die Anerkennung des ganzen Kreistages erfahren. Der Haushaltsplan, den wir bereits beleuchtet haben, schließt in Einnahmen und Ausgaben mit 8 609 241 DM ab, der außerordentliche mit 1,3 Millionen DM. Der Sitzung wohnten außer den leitenden Herren des Kreises und seiner Einrichtun- gen u. a. Ober bürgermeister Engelbrecht, Weinheim, und eine Reihe von Bürgermei- stern des Landkreises bei. Zum ersten Male war auch der Süddeutsche Rundfunk er- schienen, um Teile der Sitzung aufzuneh- men. 5 Dr. Gaa begründete die späte Vorlage des Haushaltsplanes mit der späten Ver- abschiedung des Staatshaushaltes, um dann einige allgemeine Bemerkungen über die besonderen Probleme der Kreisverwaltung zu machen. Es sei notwendig, in der Offent- lichkeit immer wieder auf die Erfolge und den Fortschritt in den vergangenen vier Jahren hinzuweisen Man müsse immer wie- der daran denken, unter welchen Umständen die Arbeiten begonnen wurden. Leider sei es infolge der ungeklärten Länderfrage im südwestdeutschen Raum noch nicht möglich, eine Kreisordnung zu schaffen. Bei Betrachtung der Lage im Landkreis Mannheim könne man nicht daran vor- beigehen, daß wir ein stadtnaher Kreis sind, was eine ganze Reihe von Problemen mit sich bringe Dabei sind wir flächenmäßig mit 314 km der kleinste Kreis, je- doch mit einer Bevölkerung von 131 259, das sind 435 Personen je Quadratkilometer. Von dieser Fläche sind 18 890 Hektar landwirt- schaftliches Gelände einschließlich 9300 ha Wald. Die Frage von Eingemein dun- gen sei durch die Bildung der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Rhein-Neckar überholt. Die Frage Weinheim(das kreisunmittel- bare Stadt werden will) sei ebenfalls bis zur staatsrechtlichen Neuordnung zurückgestellt. Bezüglich der Angliederung südhessischer Grenzgebiete im Norden des Kreises seien auch im letzten Jahr keine Fortschritte erzielt worden. Es sei ein verstärkter Widerstand mancher Ge- meinden und prominenten hessischen Per- sönlichkeiten festzustellen. Er, der Landrat, vertrete den Standpunkt, die Dinge reifen zu lassen und nicht zu drängen. Der Kreis Mannheim, der im Jahre 1939 rund 103 400 Einwohner hatte, hat den stärksten Zuwachs von allen Land- kreisen zu verzeichnen. Man könne diesen Prozeß nicht aufhalten, dürfe aber nicht die Schwierigkeiten verkennen, die dadurch den Bürgermeistern in den Gemeinden entstehen. 17000 Flüchtlinge wohnen im Kreis. Die weitere Ansiedlung geschlossener Flüchtlingsgruppen aus dem Hinter- land hat der Kreis ablehnen müssen, da das Gelände für größere Wohnungsbauten knapp wird. Dies habe man auch eingesehen und von Umsiedlungen Abstand genommen. Im Landkreis Mannheim gibt es zur Zeit 32 000 beschäftigte Männer und 12 000 Frauen; ihnen stehen nur 1218 arbeitslose Män- ner und 821 Frauen gegenüber. Von den Be- schäftigten sind allein über 22 000 Pendler. Zur Förderung der Industrie im Landkreis selbst sind zum ersten Male 50 000 DM in den Haushalt eingesetzt. Die Indu- strialisierung des Kreises ist stark fortge- schritten; waren es im Jahre 1939 insgesamt 4762 Betriebe, so sind es heute 6562. Daß diese Zunahme der Betriebe und der Bevölkerung ungeheure Probleme mit sich bringt, ist klar. Für die CDU sprach Kreisrat Joest, Weinheim, für die SPD Bürgermeister und Landtagsabgeordneter Hund, Hok- kenheim, für die FDP DVP) Kreisrat und Bürgermeister Kippenhan. Ritsch- Weiler, die Zustimmung zum Haushalts- plan aus. Nach Verlesung der Einzelpläne und deren Annahme wurde auch der Haushalts- satzung zugestimmt. Je eine Kreisverord- nung zur Bekämpfung der Schnaken und zur Einrichtung von Was ch küchen wur- den angenommen. Hierauf schloß Landrat Dr. Gaa die sehr sachlich verlaufene Sitzung, Uni Heidelberg rechnet mit vermehrter Hörerzahl Heidelberg. An der Universität Heidel- berg sind bisher 342 Neueinschreibungen für das Wintersemester 1951/52 vorgenommen worden. 3568 Hörer haben sich zurückgemel- det. Das Sekretariat der Universität Heidel- berg rechnet mit weiteren rund 500 Neu- einschreibungen. Im Sommersemester 1951 waren an der Universität Heidelberg 4252 Studierende immatrikuliert. Der Einschrei- bungstermin für das kommende Semester läuft am zehnten November ab. Torfkohle mit hohem Heizwert gewonnen Karlsruhe. Bei der Eröffnung des neuen Karl-Engler- und Hans-Bunte-Instituts für Mineralöl- und Kohleforschung an der Technischen Hochschule Karlsruhe erklärte Institutsleiter Prof. Dr. Ernst Terres, es sei ihm nach zweijähriger Arbeit gelungen, durch Entwässerung und Veredelung von Torf eine Torfkohle zu gewinnen, die einen Er beirut sein beschlugnahmtes Huus . und wurde des Hausfriedensbruchs angeklagt und freigesprochen Heidelberg. Hausfriedensbruch im eige- nen Haus sollte der Heidelberger Bürger Karl B. begangen haben, der vor dem ameri- kanischen Distriktgericht auf der Anklage- bank saß, weil er sein von der Besatzungs- macht beschlagnahmtes Haus ohne schrift- liche Genehmigung des Wohnungsoffiziers betrat. Seit Jahren hatte Karl B. das ihm und semem Bruder gehörende Haus in der Zep- pelinstrage nicht mehr von innen gesehen. Nur der Garten durfte er betreten— mit vorheriger Einwilligung des Amerikaners, der das Haus bewohnte. Am 12. September Wollte Karl B. sich von ihm die Erlaubnis zum Betreten des Gartens einholen, um nach dem Obst zu schauen. Groß war sein Erstau- nen, als er statt der amerikanischen Familie ein Dutzend Handwerker in seinem Hause vorfand, die die Innenräume von oben bis unter renovierten. Begreifliche Neugier und die Sorge um sein Mobiliar trieben den An- geklagten, sich sein Eigentum bei dieser Ge- legenheit einmal näher anzusehen, Auf dem Dachboden traf er den amerikanischen Woh- nungsoffizier, der die Handwerker beauf- sichtigte. Dieser war der Meinung, Karl B. habe in dem Haus nichts zu suchen und stellte Strafantrag wegen FHausfriedens- bruchs. Der amerikanische Richter hatte mehr Verständnis für die schweren Sorgen des Hauseigentümers als der Wohnungsoffizier. Er erklärte den Angeklagten für nicht schul- dig und stellte das Verfahren ein. „Sie müssen wissen, daß wir hier ein schwieriges Problem vor üfis haben“, er- klärte Richter Madden dem Angeklagten. „Es war für die amerikanische Armee not- wendig, an die Heidelberger Bürger größere Anforderungen hinsichtlich des Wohnraums zu stellen als anderswo in Deutschland, ein- mal weil Heidelberg vom Kriege verschont blieb und zum anderen wegen seiner wich- tigen strategischen Lage.„Ich weiß“, so fuhr der Richter fort,„daß niemand sich gern aus seinem eigenen Hause vertreiben läßt. Aber jedermann muß sich vor Augen hal- ten, welche Anstrengungen gemacht werden, um diese verkehrte Welt wieder in Ordnung zu bringen. Die amerikanische Armee will sich bestimmt nicht dauernd hier niederlas- sen, aber da sie nun einmal da ist, muß sie auch untergebracht werden.“ hohen Heizwert aufweist. Nach seinen Be- rechnungen können bei einem Mindestbestand von 2,7 Millionen Hektar Moorland in Deutschland 8,1 Milliarden Tonnen Trocken- torf gewonnen werden, aus dem durch die Torfentwässerung wiederum 5,4 Milliarden Tonnen Torfkohle hergestellt werden kön- nen. Dies entspricht nach Ansicht von Prof. Dr. Terres“ einer Ruhrkohlenförderung von fünfzig Jahren. Prof. Terres sieht in der Weiterentwicklung der Versuche eine Mög- lichkeit, aus relativ minderwertigem Aus- gangsmaterial feste, flüssige und gasförmige Brennstoffe von hohem Heizwert herzu- stellen. Pädagogen aus Nordbaden treffen sich Bruchsal. Der Landesverband Nordbaden kür Lehrer an höheren Schulen hält in der Zeit vom 2. bis 5. November seine dies- jährige Jahrestagung in Bruchsal ab. Auf der Tagung soll ein öffentliches Rund- gespräch über Erziehungsprobleme der Gegenwart mit Vertretern der Elternschaft, der Geistlichkeit, der Stadtverwaltung und der Lehrerschaft geführt werden. „König der Schmuggler“ verurteilt Landstuhl. Nach einer viertägigen Ver- handlung vor dem Schwurgericht Zwei- brücken unter dem Vorsitz von Landgerichts- direktor Reinwald wurde in Landstuhl am Wochenende das Urteil gegen Alfred Held gefällt, der als„König der Schmuggler“ und „Mann mit der Maske“ im westpfälzischen Grenzraum bekannt geworden ist. Held wurde wegen zweifachen Mordversuches an Grenzzollassistenten in Ausübung ihres Dienstes zu einer Gesamtzuchthausstrafe von 8 Jahren, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren, einer Geldstrafe von 1000 Mark und zur Einziehung der bei der Tat gefundenen 10 000 Päckchen Zigarettenpapier verurteilt. Der Verurteilte war am 31. Oktober 1950 zusammen mit einem Komplicen, dem Tsche- chen Franz Bartos, in das Saargebiet gefah- ren und hatte dort die 10 000 Päckchen Zi- garettenpapier geholt. Auf dem Rückweg liefen die beiden einer Zollstreife im Wald von Dunzweiler in den Weg. Held gab auf einen Beamten mit der Pistole vier Schüsse ab, die aber nicht trafen. Der Schmuggler und sein Komplice flüchteten daraufhin weiter, und als sie abermals von einem Zoll- assistenten mit einem Hund verfolgt wur- den, eröffnete Held erneut das Feuer und verletzte den Beamten. 85 e gut geldugt! Singer-Hämasehinen VERKKUuEE MARKTPLATZ Ruf 3 19 48 7 2. 5 Fahrrad m. Mot., a, getrennt, bill. abzugeben. Schön, Rathenaustr. 15. Kleiderschränke ab 93, DM. MSBEL- WILD, alter Meßplatz-Bunker Teilzahlg.) ND APPARATE wegen Aufgabe ein. Schlosser werk · statt zu verk.: Drehbank. ält, Mo- dell, AEG-Motor, 125/20 V,. 1½ PS, Schleifbock m. Mot., Feldschmiede, Schraubstöcke u. div. gebr. Werk- zeug. Adresse einzusehen unter Nr. 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Geistreich und sehr Humorvoll ist die Reaktion der weltlichen und Kirchlichen Kreise auf dieses in unserer Zeit 80„unpassende“ Wunder geschildert, und man versteht den gütigen und frommen Pater Ma- lachias, der in seiner Enttäuschung schließlich Gott bittet, den„Garten Eden“ wieder auf Sei- nen alten Platz zu stellen, Das Buch wurde von einem ganz in katholischer Richtung orientier- ten Verlag herausgebracht, dessen Chef es Selbst übersetzt hat, und ist als ein ernsthafter Appell an den echten Glauben, der Berge ver- Setzt, zu werten, ein unverbitterter Appell voll tieter, verständnis- und humorvoller Menschen- liebe. egi. James Hogg:„Vertrauliche Aufzeichnungen und Bekenntnisse eines gerechtfertigten Sün- ders“(Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart). André Gide schrieb die Einführung zu dieser „ungeheueren Frucht vom Baume der Erkennt- Nis“, einem faszinierenden Buch, das vor mehr als hundert Jahren in Ergland erschien, kaum beachtet wurde und seitdem verschollen blieb. Ob der meisterhaft und mit vollendeter Bos- heit ad absurdum geführte grauenhafte reli- Ziöse Fanatismus damals weniger ungewöhnlich erschien oder ob die Leser einer doch recht Aukgeklärten Zeit für die Ideengänge, die die Epiphanie des Teufels zum Gegenstand haben, kein Verständnis aufbrachten, wird schwer zu entscheiden sein. André Gide stürzte sich so- fort mit einer Verblüffung und Bewunderung in das Buch, die von Seite zu Seite Wuchs“, und so wird es jedem Leser gehen, dem ein 8. aus anderen Glaubenssätzen stammender Fana- tismus, der sich über Gesetz und Recht hinweg setzt, in unseren Tagen begegnet ist. Das Buch bringt zuerst einen von augen gesehenen pro- tokollarischen Bericht der Ereignisse und dann das tragische Selbstgespräch des„gerechtfertig- ten Sünders“, eines ehrgeizigen jungen Mannes, der nach orthodox- calvinistischen Grundsätzen erzogen wurde und bis zu seinem Ende in der verblendeten Gewißheit lebt und handelt, daß er ein Auserwählter des Herrn ist, von Gott dazu berufen und bestimmt,„gewaltige und erschreckliche Unternehmungen auszuführen“, Psychologisch meisterhaft ist das Zusammen- treffen mit seinem Doppelgänger gezeichnet, denn der Teufel, nach dessen Ratschlägen er seine Verbrechen ausführt, scheint die Personi- flzlerung seiner eigenen Wünsche und geheimen Gedanken zu sein, so daß auch die phantasti- schen Partien des Buches erklärlich bleiben, fast ohne Zuflucht zu übernatürlichen Dingen Zu nehmen. egi. Mary Ellen Chase,„Das Buch der Bücher“ (Hans E. Günther Verlag, Stuttgart). Ein klu- ger Mann— ich glaube, es war Anatole France , den man fragte, welches Buch er mitnähme, wenn man ihn auf eine einsame Insel ver- bannte und er nur ein einziges Buch seinem Gepäck einverleiben dürfe, nannte er nach einigem Ueberlegen die Bibel. Die elementare Wahrheit dieser Antwort beruht darin, dag die Bibel mit Altem und Neuem Testament nicht nur heilige Schrift, sondern darüber hinaus eine großartig angelegte Sammlung von Histo- rien, Romanen, Novellen, Kurzgeschichten, Epen und lyrischen Gedichten ist— ein ge- Waltiger literarischer Komplex erregender Themen und Stokfe, der in der Tat seinesglei- chen sucht. Wer zum Lesen die Bibel hat und nur die Bibel, kann den ganzen Ueberfluß des Daseins in seinem Glanz und seinem Elend an sich vorbeiziehen lassen; nichts Menschliches ist diesem„Buch der Bücher“ fremd. Die Ame rikanerin Mary Ellen Chase hat es nun un- ternommen, den Menschen von heute(der in seiner überwiegenden Mehrzahl gar nicht weiß, welch ein Schatz an Lektüre ihm in der Bibel zur Verfügung steht), wieder näher an die Schriften des alten und neuen Bundes heran- zuführen, indem sie ihm unter dem Titel„Das Buch der Bücher“ sozusagen einen Wegweiser durch die schwer übersichtliche Stoffmasse des Bibelbuches an die Hand gab. Ihre Bibelex- egese(335 Seiten) stellt sich dar als ein auf religiösen Fundamenten beruhendes Referat über das gesamte Gebiet von der Genesis bis zur Apokalypse. Wer hinter dem Buch von Frau Chase eine wissenschaftliche Kritik der Bibel sucht, wird enttäuscht sein. Wenn sich die Verfasserin in ihrer Darstellung auch an den Gang der Weltgeschichte hält und es offensichtlich darauf ablegt, die biblische Ge- schichte mit dem historischen Geschehen zu synchronisieren, so ist doch das, was sie schreibt, aus einem gläubigen, bewundernden Herzen heraus geschrieben, aus dem Herzen einer Frau, die im Buch der Bücher Trost und Stärkung gefunden hat. Damit dürften Sowohl der ethische Wert dieses empfehlenswerten Bibelkompendiums wie auch die Grenzen sei- ner geistigen Reichweite angedeutet sein. Die Verfasserin hat ihr Buch für diejenigen ge- schrieben, die reinen Herzens sind, und nicht für die, die auf der Bank der Spötter sitzen. J. Sch. Egon Cäsar Conte Corti:„Der Zauberer von Homburg und Monte Carlo“(Verlag Heinrich Scheffler, Frankfurt/M.). Spannend und aben- teuerlich wie das Roulette selbst ist die Ge- schichte der beiden berühmtesten Spielbanken des vergangenen Jahrhunderts, die der Fran- zose Frangois Blanc in Homburg und Monaco gründete. Egon Cäsar Conte Corti, als Biograph schon längst ein fester Begriff, hat mit dem Be- richt über diese beiden Spielbanken mehr ge- schrieben als eine Aneinanderreihung histo- rischer Tatsachen. Er zeigt, daß nicht nur der Spieler vor dem Roulettetisch der Göttin For- tuna ausgeliefert ist. Gerade am Beispiel Monacos macht Corti deutlich, wie sehr es auf die Nerven, das Geschick und das kaufmän- nische Können des Spielbankunternehmers ent- scheidend ankommt, wenn die rollende Kugel und das Trente et Quarante ihren unheimlichen Zauber voll entfalten sollen. In Homburg und Monaco, zwei bis in die Mitte des vorigen Jahr- hunderts ruhigen und unbeachteten Orten, brachte das einen immer rascher verlaufenden Wandel zum Treffpunkt der großen Welt und die großen politischen Ereignisse und Umwäl- zungen blieben nicht ohne Einfluß auf den Lauf des Roulettekreisels. Lebendig und plastisch läßt Corti ein Bild dieser Zeitströmungen ent- stehen und den Leser teilhaben an den Kämpfen des Bankhalters mit Regierungen, Presse und gefährlichen Spielern, um das Spiel trotz Schmähungen, drohender Verhöre und ver- zwelfelter Hasardeure immer stärker zur Quelle des eigenen Wohlstandes und des Gedeihens der Kasinoplätze werden zu lassen. Homburgs große Zeit ging nach dem deutsch- französischen Krieg zu Inde. Auch Monte Carlo hat den Höhepunkt der Entwicklung überschritten. Wie- der aber rollt in vielen deutschen Orten die Kugel. Corti glaubt, daß vor allem Travemünde eine ähnliche Entwicklung nehmen wird, wie Homburg und Monaco unter der Zauberhand Blanes emporwuchsen. Doch ging es diesem schwerreich gewordenen Mann wie Goethes Zauberlehrling: je höher er stieg, um so mehr lebte er in Furcht vor den nicht mehr zu ban- nenden Geistern, die er rief. kö. Toni Rothmund:„Arzt oder Scharlatan“,(Re- elam-Verlag Stuttgart,) Eines der merkwür- digsten Kapitel in def Geschichte der Medizin Wird uns hier mit dem Lebensroman Mesmers, des Entdeckers des tierischen Magnetismus, er- zählt. Der Weg des Wunderheilers führt über den kometengleichen Aufstieg in Wien, die Flucht nach Paris, die Begegnungen mit den Großen seiner Zeit, den Niedergang, endlose Kämpfe um die Anerkennung seiner Lehre zum ruhigen Lebensabend in der Bodenseeheimat und zur späteren Anerkennung durch die Wis- senschaft. Die Abschnitte über den Magne- tismus und das Wesen von Wunderheilungen heben das Buch etwas über das Niveau eines üblichen Familienromans und sind leider zu- gunsten der oft sehr sentimentalen Handlung ziemlich kurz bemessen. 3 Erich Maria Remarque:„Drei Kameraden“ (Verlag Kurt Desch, München). Als man vor einigen Jahren Remarques 1946 entstandenen Roman„Are de Triomphe“ kennenlernte, konnte man darin mit einiger Aufmerksamkeit etliche Personen, Schauplätze und Handlungs- vorgänge wiederfinden, die man bereits vor- her in einem anderen Buch des Verfassers, einem in Deutschland nicht erschienenen Ro- man„Flotsam“ bemerkt hatte. In dem Roman „Drei Kameraden“, der, 1937 geschrieben, jetzt bei uns herauskommt, findet man einen ande- ren wesentlichen Teil der„Triumphbogen“ wie- der: die Liebesgeschichte nämlich, die von einigen Varianten chern den gleichen Verlauf nimmt. Es scheint also fast, als habe Remarque beim„Are de Triomphe“(dies Buch war der erste wirkliche Erfolg des Autors nach„Im Westen nichts Neues“) auf zwei ältere Bücher zurückgegriffen und das Beste aus ihnen zusammengeschmol- zen, Und das Beste an den„Drei Kameraden“ ist zweifellos die sentimentale Liebesaffäre zwischen Pat und Robby. Sie steht in Zu- sammenhang mit dem Schicksal dreier heim- gekehrter Soldaten des ersten Weltkrieges, die abgesehen, in beiden Bü- Dienstag, 30. Oktober 1981/ ur sich zwar ehrbar, aber ohne rechte Zielsetzn durch die Zeit schlagen. Sie unterhalten 8 Sorte Dick- und Dünnfreundschaft, bei der ge einer für den anderen an den Bettelz bringt und haben wegen ihrer edlen Männe keit dauernd Raufhändel mit Weniger Pale Doch ist das alles so ernst nicht zu nehme und obwohl sie eigentlich alle drei 8 Schlucker sind, führen sie ein verhältnis üppiges und ungezwungenes Leben, in demch kaßweise konsumierte Rum noch den kleine Rechnungsposten ausmacht. Am Ende aber ire Geschichte wie die von ein paar Weinmea ten feiernden Nuttchen und einigen dem strierenden Arbeitslosen nur Staffage Tür ez packend geschildertes Liebesdrama, dag gu einer Idylle aufwächst und manchmal gal. Überraschend einen Lyriker Remarque enthlt den man bis dahin nicht kannte. Jedentaſ ist es sehr rührend und tragisch und mand mal— vom Psychologischen her— ein bigcher unverständlich. Aber das ist wohl in der Lledz so und macht sie erst schön. vf. Egon Jameson:„Lies und lach(K Verlag, Mannheim), Der Verfasser ist Chet. reporter der„Neuen Zeitung“ und erfolge. cher Sammler publizistischen Unfugs de Druckfehler bis Zur stilistischen Entglelzung Wie er einem täglich in den Gazetten begegne Angefangen von den Redakteuren des Hinter, tupfinger Anzeigers“ über die des„Mannke. mer Morgen“ bis zu mancherlei literarisch Koryphäen waren unendlich viele unfreiwillg Mitarbeiter am Werk, um Jamesons Buch, n das Sammelergebnis dreier Jahre umfaßt, sammenzutragen. Nur bei sparsamer Doge. rung aber wird es eine genüßliche Lektütz sein. Denn wer zuviel davon zu sich nimm muß damit rechnen, daß es ihm wie den wackeren Lektor des Keßler-Verlageg gelt, der— vermutlich ohne Absicht— dem Buch noch zwei eigene Beiträge zugefügt hat, aul der vorderen Schutzumschlaglasche hat er den geistreichen Satz verzapft:„Seine Büchet sind bisher nur in englischer und spanischer Sprache erschienen. Dieser Band ist sein 2 Wel. tes Buch in Deutsch“— während am En. wieder auf der Umschlaglasche, die IIlustrato, rin, Fräulein Ungewitter, mit der bemerken. werten Wendung vorgestellt wird:„Die bayr. rische Springreiterin gleichen Namens„ nicht nur mit ihr verwandt. Sie ist es selber“ — Erfolgreicher kann man den Unfug kaun zum Blühen bringen! Ausschneiden! Aemung. Kaustrauen! Enemänner! Braulnaare! Nur diese Loce. Sensetionelle Umweilzung in der küche! 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Versteigerung der verfallenen Pfänder vom April 1951: Am Donnerstag, dem 8. November 1931, im Hause B 6, 14/15; Beginn 9.30 Uhr, Saal- öffnung 9.15 Uhr. Letzter Auslösungstermin für die Pfandscheine— Gruppe A: Nr. 2315 bis 2856; Gruppe B: Nr. 6886 bis 8802—: Dienstag, 6. November 1951. Näheres zu erfragen beim Städt. Leihamt Mannheim. 5 1 M IE I GESUCE 5 Namhafte Bank sucht für die Neuerrichtung einer Zweigstelle in Mannheim geeignele Raume zu mieten oder zu erwerben. Auch besteht Interesse für den Er- werb von einem geeigneten Trümmergrundstück. Schriftliche Angebote unter Nr. P 4157/7 an den verlag erbeten. Herr sucht möbl. Zimmer. Angeb. unt. Nr. 04483 a. d. Verlag. LLeanEfüune ZN Ladenlokal m. 1 gr. Schaufenster, Lager- u. Kellerräume in Ludwigshafen am Rhein, an verkehrsreicher Straſe, Nähe Hauptbahnhof zu vermieten. Sofortige Angebote erbeten unter Nr. P 41576 an den Verlag. kinderl., berufst. Ehepaar p. sof. gesucht. 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Kreuzkirche (Zellerstr.): 9.00 Schülergd., Dr. Thier; 20.00 Vortrag, Dr. Thier. Serpferklelder elegante pagiormen H 1, 1-2(Breite Straße) Tel. 3 24 73 Städt. Krankenhaus: 20.30 Bibel kreis. Matthäuskirche: 9.30 Schü- lergd. Kühn; 19.30 Agd., Kühn; 20.00 Frauenabd. Auferstehungs- kirche: 11.00 Schülergd., Walter; 20.00 Vortrag, Walter. Paulus- kirche: 9.00 Schülergd., Dr. Lutz; 19.30 Vortrag, Hörner. Gnaden kirche: 9,20 Schülergd., Weber; 19.30 Vortrag, Weber. Feudenheim: 9.30 Schülergd., Willnauer: 20.00 Vortrag, Lehmann. Friedrichsfeld: 9.30 Schülergd., Birkholz; 20.00 Vor- trag, Birkholz. Käfertal: 9.30 Schülergd., Schäfer; 20.00 Vortrag, Schäfer. Käfertal-Ssüd: 8.00 Schü- lergottesd., Staubitz; 20.00 Vortrag, Staubitz. Rheinau: 10.00 Gd. Schüler u. Gemeinde; 20.00 Vortrag. —Pfingstberg: 10.00 Gd. Schüler u. Gemeinde; 20.00 Vortrag. Sand- hofen: 9.00 Schülergd. Schönau- siedlung: 9.00 Schülergd., Ewald; 20.00 Vortrag, Ewald. Seckenheim: 9.00 Schülergd., John; 20.00 Vortrag, John. 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Wir verlieren in Herrn Geyer einen warmherzigen, aufrichtigen Freund und Förderer unserer Genosschschaft, einen Menschen, dessen wertvolle Charaktereigenschaften uns stets ein Vor- bild sein werden. Er wird für uns unvergessen bleiben. Mannheim, Frankfurt/ M., Stuttgart, München Die Beisetzung findet dem Wunsche des Verstorbenen entsprechend in aller Stille statt. Aufsichtsrat und Vorstand der „E SUD RO“ i Einkaufsgenossenschaft deutscher Drogisten e. G. m. b. H. Fürth/ Bayern, Bingen/ Rh., Düsseldorf. Nach kurzer, schwerer Krankheit ist mein lieber Mann, unser guter Vater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Daniel Neckenauer im Alter von 67 Jahren sanft entschlafen. Mannheim-Feudenheim, Am sonnigen Hang 2 Die Beerdigung findet am Mittwoch, 31. Oktober 1951, 9.00 Uhr, aut dem Hauptfriedhof Mannheim statt. Der Herr über Leben und Tod hat unseren lieben Vater, Schwie- gervater, Großvater, Urgroßvater und Bruder, Herrn im Alter von 84 Jahren zu sich gerufen Mannheim Neckarau, den 28. Oktober 1981 Bosenstrage 47. . Beerdigung: Dienstag, 30. Okt. 1951, 13.30 Uhr. Friedhof Neckarau. Am 29. Oktober ist nach lan- ger, schwerer Krankheit unsere liebe, gute Mutter, Schwieger- mutter und Omi, Frau Mnelimine Maulbelsch im Alter von 173 Jahren sanft entschlafen. Mannheim. 30. Oktober 1951 Architekt Die trauernden Hinterbliebenen: ScHne svklron das qußerlich anzuwendende NMaturprũporut, dtzilich empfohlen und wissenschaftlich erprobt. Tattersall-Apoth. J. Felis, Am Tattersallplatz, M 7, 17; Engel- Apoth. H. Kratzeisen, Mittelstr. 1; Langerötter-Drog. Th. Hof- mann, Langerötterstr. 10; Planken-Drog. Gebr. Erle, D 2, 9; Drog. Willier, Schwetzinger Str. 24; Flora-Apoth. Dr. L. Singhof, M'heim- Feudenheim, Hauptstr. 112; Waldhof-Drog. Jean Schmidt K.-G., M'heim- Waldhof, Oppauer Str. 23; Parf.-Kosmet.„Charme“, L I, 2. Margarethe Neckenauer, geb. Lechner 1 Otto Neckenauer, München Wilhelm Neckenauer(vermißt i. Osten) Jakob Neckenauer Ralba AND ER SON Rob cfs MEH. FRANKFURT A. M., DüssETDOEfER 5. 12 b N VV Albert Neckenauer u. Frau Anna, geb. Stadler Karl Kumpf u. Frau Luise, geb. Neckenauer Georg Zeilfelder Schlossermeister i. R. In tiefer Trauer: Familie Karl Zeilfelder Adolf Kinzler a Emma Holl, verw. Zeilfelder Gott, dem Herrn über Leben und Tod., nat es gefallen, mei- nen lieben Mann und besten Lebenskameraden, unser. treu- sorgend. Vater, Bruder. Schwa- ger und Onkel, Herrn Dipl.-Ing. Fritz Draisbach nach kurzem, schwerem Kran- kenlager zu sich in die Ewig- keit àbzurufen. Ludwigshafen-Mundenheim, Alfonsstraße 7, den 28. Okt. 1951 geb. Lenz 8 In tiefer Trauer: Gertrud H. Draisbach. geb. Kotyga Friederike Juliane Draisbach Hans Christoph Draisbach Beerdigung: Mittwoch, 31. Okt., 14 Uhr, Friedhof Mundenheim In stiller Trauer: Georg Maulbetsch und Frau Hilde, geb. Bechold Kurt Herzog und Frau Ellen, geb. Maulbetsch und Kind Georgia Wilma Dörzapf, geb. Maulbetsch Feuerbestattung: Mittwoch, den . Oktober 1951, 14.30 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim. daß mein lieber Vater. Herr Erst bonmer Werkmeister i. R. am 28. Ewigkeit abberufen wurde danen und unerwartet ist am onntagvormittag unsere liebe Mutter und Schwiegermutter, Schwägerin und Tante, Frau Mumeimina Sammer geb. Fuß Hinterbliebenen: im Alter von 76 Jahren von uns gegangen. daunh eim. 28. Oktober 1051 Berne. „ Im Namen der Hinterbliebenen: geb. Helk Fam. Christian Stammer nebst Angehörigen Heimgang unseres lieben Ent- schlafenen, Herrn Dr. Albert May Allen Freunden und Bekann- ten die traurige Nachricht, Oktober 1951 in die Mh.-Waldhof, Hanauer Platz 1 Im Namen der trauernden Karl Friedrich Vollmer Die Beerdigung hat am 28. Okt. 1951 in Freinsheim/ Pfalz statt- DANRSAGUNG August stammer u. Frau Für die vielen Beweise herz- Full geb. Kleser licher Anteinahme und die mil stammer u. Frau zahlreichen Blumenspenden b. 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WERKE C HaRNUνο SSsSNGEN- ENA Seite 8 Eisenpreise eingerostet Eisen markt- Wirrwarr Die Zustände auf dem Eisenwarenmarkt Haben sich allmählich so zugespitzt, daß iro- nisch in Fachkreisen auf die Frage nach Lieferfisten geantwortet wird:„Wir kennen keins Lleferfristen mehr.“ Ja, man kennt keine Lieferfristen mehr, weil überhaupt nicht mehr geliefert werden kann. Ein pfälzischer Fabrikant, der dieser Tags händeringend in Mannheim zwei Tafeln Mittelblech(3—6 mi) suchte, um neu aufge- stellte Maschinen in Gang zu bringen, lief ver- Seblich herum. Bis ihm der Geduldsfaden riß. Er schickte eigens einen 5 to-Lkw. nach Düs- Seldorf und bekam schließlich seine zwei Ta- keln Mittelblech. Die Lage im süddeutschen Raum ist schon deswegen sehr angespannt, weil die bisher zu beträchtlichem Teile hierher liefernde Saar- Erzeugung nicht mehr liefern kann. Dahingesdtellt bleibe, ob an der Saar die Pro- duktion ausreicht, oder ob sie nicht ausreicht. Tatsache ist: Es können weder Dollarfreigaben losgeeist werden(von den deutschen Stellen) für Bezüge von der Saar, noch kann die fran- Zösische Regierung bewogen werden, Export- UHzenzen zu erteilen. Das Ruhrgebiet jedoch be- trachteb den hiesigen Raum anscheinend als Stiefkind. So kommt es, daß an Vorjahresbe- zügen gemessen in den süddeutschen Raum etwa folgende Quoten gelangten: Formeisen 30 Prozent Stabeisen 18 Prozent Bandeisen 30 Prozent Feinbleche 10 Prozent Qualitätsbleche 17 Prozent verzinkte Bleche 90 Prozent Mittel- und Grobbleche 15 Prozent Oft werden auch— euphemistisch ausge- drückt— merkwürdige Geschäftsmethoden an- gewandt. Da hat z. B., als die Aufnahme willig- keit für deutsche Walzwerkerzeugnisse in die SA im Juni und Juli 1951 etwas abflaute, die renommierte— ehedem in Schlesien ansässige, jetzt in Düsseldorf domizilierende— Firma Otto Krause 500 t Bandeisen Mannheimer Fir- men versprochen. Es handelte sich um ein so- genanntes Kohlenaustauschgeschäft, d. h. die SA lieferten Kohle und Deutschland sollte dafür Fertigfabrikate liefern. Die von den Lie- ferversprechungen Otto Krauses beglück- ten Unternehmer gingen ihrerseits wieder Lie- ferverpflichtungen ein. Normalerweise wäre das ganze Geschäft nach 6 bis 8 Wochen in Vergessenheit geraten. Da hätte es nämlich schon vollständig abgewickelt sein sollen. Statt dessen ist es noch immer nicht vergessen. Nein, im Gegenteil: Das Düsseldorfer Haus wird zur Lieferung angehalten und sperrt sich. Wieso denn? Wie ist das möglich, wenn es sich um ein Kohleaustauschgeschäft handelt, Wo Zug um Zug verfahren werden sollte? Ersichtlich aus all dem, daß die geschäft- liche Moral mit zunehmendem Eintritt des Staates in das Geschäftswesen andere Schattie- rungen bekommen kann. Ehedem— galt ein Kaufmann, der seine Zahlungs- oder Liefe- rungsverpflichtungen nicht erfüllte— als ge- achtet. Geächtet wurde, wer nicht erfüllte, was er versprochen hatte. Heute aber spielt Wort- halten eine sekundäre Rolle bei manchen kauf- männischen Geschäften. Leider spielt somit auch die Moral eine sekundäre Rolle. Es gibt tausendfältige Möglichkeiten, mit Berufung auf die Allmacht des Staates, gegebenes Wort ein- mal zu brechen. Doch es sägen jene, die sich Solcher Mittel und Mittelchen bedienen, selbst (Vo) Die Wirtschafts vereinigung Bauindu-⸗ strie Nordrhein- Westfalen unterstreicht in ihrem Quartalsbericht die mangelhafte Versor- gung der Bauwirtschaft mit Eisen, Kohle und Holz, die besonders im Wohnungsbau zu Stok- kungen geführt habe. Auf legalem Weg sei zum Beispiel Baueisen kaum oder nur mit sehr lan- gen Lieferfristen zu beschaffen. Dabei sei be- merkenswert, daß der Engpaß Baueisen zum größten Teil künstlich erzeugt sei, denn der er- rechnete Bedarf und die Produktionsziffern deuteten darauf hin, daß die Versorgung der Bauwirtschaft mit Moniereisen bei gerechter Verteilung gesichert wäre. Im illegalen Handel könnten zu maßlos übersetzten Preisen selbst größere Mengen Eisen kurzfristig bezogen wer- den. (o) Die Werftindustrie des Bundesgebie- tes erhielt im September nur 14 951 Tonnen Grob- und Mittelbleche, 900 Tonnen weniger als im Vormonat. Der monatliche Lieferdurch- schnitt im zweiten Quartal 1951 wurde im Sep- tember um mehr als 800 Tonnen unterschrit- ten. Dagegen batte die eisenschaffende Indu- strie monatliche Lieferungen von 20 000 Ton- nen Blechen für die Werftindustrie zugesagt. Von September an sollte diese Menge auf 22 000 Tonnen pro Monat erhöht werden. Von maßgebender Seite in Hamburg wird ferner auf den Unterschied zwischen der Ge- samtproduktion und den Lieferungen der eisen- schaffenden Industrie an Grob- und Mittelble- chen hingewiesen. Einer Gesamterzeugung von 120 000 Tonnen im Juli habe eine Auslieferung von 111 000 Tonnen gegenüber gestanden. Wäh- rend die Lieferungen im August mit 105 000 Tonnen um 16 000 Tonnen hinter der Produk- tion zurückblieben. Für diese Fehlmengen von 7.5 bzw. 13.2 Prozent haben auch die zustän- digen Stellen des Bundes gegenwärtig noch keine Erklärung. 5 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT den Ast ab, auf dem sle sitzen. Scheint es doch 80 zu sein, daß die Ausdehnung von Ausreden auf Gebieten und auf Geschäfte, die einwand- frei funktionieren müßten, allmählich dazu füh- ren wird, daß die sich Ausredenden einst den Schaden zu tragen haben werden. Die Ge- schäftswelt hat es noch immer verstanden, sich vor Spekulanten und Konjunkturrittern zu schützen. Die Geschäftswelt wird dies auch hier lernen. Spekulation und Konjunkturrittertum ist aber, wenn Verträge nicht eingehalten wer- den, weil an anderer Stelle größere Gewinn- chancen in empfindliche Nasenlöcher stechen. Streiflichter mögen das nur sein. Streiflich- ter, die die Situation auf dem Gebiete der Eisenversorgung schlagartig erhellen. Unklar . wie der Ausweg gefunden werden Soll. Nachdem der Zentralbankrat beschlossen hat, daß die Bd die zur Vorfinanzierung von Koh- lenimporten aus den USA erforderlichen Dol- lar vorstreckt, ohne daß die eisenschaffende Industrie hierfür Stahl zu exportieren braucht, desteht dle Hoffnung, daß ein wesentlicher Teil der 60 000 Tonnen Walzstahl, die bisher als Gegenleistung für Us-Kohlenimporte ausge- führt werden mußten, den Inlandsbearbeitern für den indirekten Import überlassen werden kann. Die Situation am Eisenmarkt dürfte sich auch nach geringfügiger Erhöhung des Eisen- preises nicht wesentlich verbessern. Dazu ist das Exportgeschäft viel zu rentabel. Wer es nicht glaubt, den vergleiche die deutschen Preise z. B. mit den französischen Preisen: Französ. Importware Dtsch. Ware mit Wertzoll- nach alten Inlands- Kalkulation Zollsätzen preis ab kalkuliert Fabrik rk. Mhm. Bandeisen 547. DM 464— DM 366,80 DM Mittelbleche 621. DM 559. DM 377,85 DM 2.8 mm Draht 389,25 DM— 50,21 DM gegliedert Außerdem ist zu berücksichtigen, daß der süddeutsche Handel— zum Unterschied vom norddeutschen Eisenhandel— keine Gelegenheit hatte, wesentliche Lagerbestände anzusammeln. Im ersten Halbjahr 1950 verboten dies die RKre- ditrestriktionen. Erst im zweiten Halbjahr 1930 war einige Einkaufsmöglichkeit praktisch gege- ben, aber dann kam ja der— nach der Korea- krise einsetzende— Sturm auf die Lager der Eisenhändler. Schlimm sind die Folgen. So schlimm, daß ein pfälzischer Fabrikant wegen zwei Stück Mittelblech einen 5-t-Lkw. nach Düsseldorf schicken mußte, um seinen Betrieb nicht er- lahmen zu lassen. Wie soll aber solche Aufwen- dung für Fracht kalkuliert werden? Schließlich und endlich kostet alles Geld. Auch die Eisenherstellung. Weil der deutsche Eisenpreis künstlich so lange gedrosselt wurde, bis ihn nach ausländischem Maßstabe auszurich- ten fast ein Ding der Unmöglichkeit wurde, geriet der deutsche Eisenmarkt in Unordnung. Ein Chaos, das die beste Eisenlenkungsverord- nung nur mildern kann, nicht beseitigen. Be- seitigen könnte ihn nur der Mut zur Preis- wahrheit. Aber diesen Mut aufzubringen geht über menschliche Kräfte(siehe Vergleichstabelle mit französischen Preisen). Tex Finanzamt bringt Opfer und hilft den Sparern Einträgliches Geschäft mit 34 Prozent Gewinn Eigentlich sollte für den westdeutschen Sparer der 31. Dezember 1951 zum Spartätig- keit feiernden Gedenktag gemacht werden. Ist doch der 31. Dezember 1951 der Termin, an dem des steuerbegünstigten Sparens Früchte für die Sparer wieder trägt. Die Gelegenheit, dem Finanzamt Zahlungen vorzuenthalten und dabei doch nicht wegen Steuerhinterziehung belangt werden zu kön- nen, möchte ja jeder wahrnehmen. Nun, es sind auf diesem Gebiete recht er- hebliche Beträge zusammengekommen. Der durchschnittliche Kontostand steuerbegünstig- ten Sparens beträgt im Bundesgebiet 987 Mark. Nicht vergessen, daß Sparsamkeit kein Opfer sein soll. Kein ausschließlich ärmeren Volksschichten auferlegtes Opfer, sondern Er- füllung einer wichtigen Aufgabe aller. Bester Privater, sowie sozialer Gebrauch des Reich- tums. 8 Ist es ein Opfer, wenn kluge Menschen statt Geld aufs Finanzamt zu tragen, Steuer- ersparnisse in Höhe von 10 bis 60 Prozent der Sparbeträge erzielen? Wenn sie also weniger an Steuern zahlen müssen, sich Notgroschen schaffen und außerdem noch 4%½ Prozent Zin- sen frei und steuerfrei beheben können. Steuerbegünstigtes Sparen gehört nämlich zu 1. Monatseinkommen 2. Steuerpflichtiger mit Enetrau und 1 Kind(Steuerlxlasse Ir, 5 Höchstbetrag für Sonderausgaben pro Jahr DM den auf der Lohnsteuerkarte absetzbaren Sonderausgaben. Voraussetzung ist allerdings, daß ein Spar- vertrag mit Kreditinstituten abgeschlossen wird, wobei die Spareinlagen nur im Todes- fall oder frühestens nach drei Jahren zurück- bezahlt werden. Im Todesfall des Steuerpflich- tigen kann dann durch die Erben oder den Bezugsberechtigten jederzeit und ohne Nacherhebung der Steuer über das Sparkonto verfügt werden. Wie bereits oben erwähnt, der 31. Dezem- ber ist der erste Termin, an dem einsichtigen Menschen, die nach dem Tage& bald mit dem Sparen begonnen haben, wieder Verfügungs- gewalt über das ersparte Geld zusteht. Bei allgemeinen Sparverträgen(ohne Verpflich- tung zur Leistung im voraus bestimmter, wei⸗ terer Zahlungen) erfolgt Rückzahlung jeder einzelnen Einzahlung nach Ablauf von drei Jahren. Bei Sparverträgen mit festgeleg- ten Sparraten, mit Verpflichtung der Leistung mindestens vierteljährlicher laufender, un- unterbrochener gleich hoher Einzahlungen, er- folgt jedoch Rückzahlung des Sparguthabens bereits nach Ablauf von drei Jahren nach dem ersten Einzahlungstag. Wie sich das steuerbegünstigte Sparen steuerlich auswirkt, geht aus folgenden Bei- spielen hervor: DM 430.— 1600,— 0 der DM 133,33 pro Monat 3. Bisher im Rahmen des Höchstbetrages von DM 133, pro Monat als Sonderausgaben bezahlte Versicherungsbeiträge(usw.) 5 DM 50. 4. Monatlicher steuerbegünstigter Sparbetrag, welcher im Rahmen des Höchstbetrages von DM 133,— pro Monat nunmehr als Sonder- Ausgäbe ebenfalls abzugtähig it DM 80.— DM 130,— pro Monat II. Steuerberechnung Steuer hieraus Steuerklasse III 1 5. Monatsgehalt 8 7 7 7„ 8.. 5 8 DM 430. bisherige Sonderausgaben(. 50.— — in der Lohnsteuertab. bereits abgezog. Pauschbetrag 39.—— DM 11 DM 439, DM 32,90 pro Monat — steuerbegünstigter Sparbetrag(9 8 8. 8* DM 80.— DM 339,— DM 17.50 pro Monat Steuerersparnis: DM 15, 0 pro Monat Jährlich spart der Mann 960 DM, wobei ihm das Finanzamt 184,80 DM zusteuert. In drei Jahren beträgt der Sparbetrag 2880 DM und das Finanz- amt schenkte ihm 534,40 DM. Außerdem vergütet ihm die Bank 4½0% 198,60 DM 753,— DM das heißt, der Mann sparte 3 078,60 DM und trug nur 2 524,20 DM auf die Sparkasse. Bei einem ledigen Steuerpflichtigen mit 500 DM Monatseinkommen, mit einer monat- lichen Sparrate von 50 DM schießt der Staat 14,20 DM monatlich zu. Die Steuerersparnis pro Jahr beträgt dann 170,40 DM und bei Er- reichung der Gesamtsparsumme(1800 DM) hat das Finanzamt 511,20 DM zugeschossen. Zu- sammen mit den Zinsen, die ihm die Bank vergütet, gewinnt der Sparer mehr als ein Drittel des gesamten Sparbetrages. Was Wunder, wenn von dieser Gelegenheit, das Finanzamt legal zu schädigen, weite Kreise der Bevölkerung Gebrauch machen. Leider ist jedoch auch hier eine Grenze gesetzt. Die steuerlich absetzbaren Sonder- ausgaben sind mit 800 DM für den Familien- vorstand und mit 400 DM für die Ehefrau und jedes Kind begrenzt. Soweit es sich um Personen handelt, die älter als 50 Jahre sind verdoppeln sich diese Beträge. Uebersteigen die Sonderausgaben die vorstehenden Beträge, so ist der darüber hinausgehende Betrag zur Hälfte abzugsfähig. Diese Hälfte darf jedoch 15 Prozent des Gesamtbetrages der Einkünfte nicht überschreiten. Die Kirchen- und Ver- mögenssteuer wird nicht in die vorstehenden Grundbeträge von 800 bzw. 400 DM eingerech- net, sondern als weitere Sonderausgaben an- erkannt. Doch nicht nur Sparverträge dienen der Milderung der Steuerlast. Steuerbegünstigung wird auch gewährt beim unmittelbaren oder mittelbaren ersten entgeltlichen Erwerb von Pfandbriefen, Kommunalschuldverschreibungen usw., sofern diese Papiere nach dem 20. Juni 1948 ausgegeben worden sind und sofern sich der Erwerber verpflichtet, diese Papiere drei Jahre lang nicht zu veräußern. tor Steuerliche Exportbegünstigung bleibt klein geschrieben? (Hi.) Gegen die bisherige Form der steuer- lichen Exportbegünstigungen wurden in den letzten Tagen aus Kreisen der Wirtschaft Be- denken geäußert. Interessierte Kreise schlu- gen neben einer Ausdehnung des Kataloges der Begünstigung auch höhere Rückver- gütungssätze vor. Wie unserem Bonner Vertreter von maß- geblicher Stelle im Bundesfinanz ministerium erklärt wird, sei eine Erhöhung der Ver- gütungssätze und überhaupt eine Zenderung des Vergütungsverfahrens kaum zu Beginn, sondern frühestens Mitte des nächsten Jahres zu erwarten. Auch könnten die Wünsche auf Ausdehnung der Umsatzsteuervergünstigung auf bestimmte Leistungen kaum erfüllt wer- den, weil Leistungen im allgemeinen nicht mit umsatzsteuerpflichtigen Lieferungen oder Leistungen gleichgestellt werden könnten. Bei der beantragten Erhöhung der Ausfuhrver- gütung auf 4 Prozent sei außerdem zu berück⸗ sichtigen, daß die Vorbelastung in vielen Fäl- len— insbesondere beim steuerbegünstigten Großhandel— wesentlich niedriger sei. Hinsichtlich der Nichtvergünstigung an den Ausfuhrhandel wird erklärt, es sei richtig, daß bei einem laufenden, vor dem 1. Juli 1951 ab- geschlossenen Kontrakt, die Ausfuhrhändler- vergünstigung im Preise mit einkalkuliert sein könne. Ergäben sich in derartigen Fällen Ver- luste, würden Billigkeitsmaßnahmen für mög- lich gehalten. Ob indessen alle vor dem 1. Juli 1951 laufenden Kontrakte aus Billigkeitsgrün- den vergünstigungsberechtigt sein sollen, stehe noch nicht fest. Das Bundesfinanz ministerium lehnt eine Ausdehnung der begünstigten Lieferungen ab. Desgleichen wird für die Umsatzsteuer eine Vergünstigung für die in der Durchführungs- verordnung zum Exportförderungsgesetz be- zeichneten Leistungen abgelehnt. Sofern sich die Bemessungsgrundlage der Umsatzsteuer-Rückvergütung nach den ver- einnahmten Entgelten richten würde, meint das Bundesflnanzministerium, würde eine Ver- günstigung auf Beträge gewährt werden, die die Steuerpflichtigen selbst noch in Form von Devisen der inländischen Wirtschaft zur Ver- fügung gestellt haben. Damit könnte unter Umständen sogar eine Kapitalflucht ins Aus- land begünstigt werden. Preisindices in Aufwärtsbewegung (UP) Das Statistische Bundesamt gab am Montag bekannt, daß das Niveau der Grundstoffpreise sich in der Zeit vom 7. September zum 7. Oktober 1951 um 3, 1 v. H. auf 259 Indexpunkte(1938 gleich 100) erhöht hat. Die erneute Aufwärtsbewegung die in erster Linie Anfang Oktober begann, machte sich besonders bei Nahrungsmitteln bemerkbar, deren Indexziffer um 4,6 v. H. anstieg. Der Gruppenindex für Industrie- stoffe zeigte eine Steigerung um 2,4 v. H. Der Schwerpunkt der Preiserhöhung bei den Nahrungsmitteln lag bei Speisekartof- feln, deren Preise in der ersten Oktober- woche bei einsetzen der Winterbevorratung sprunghaft(plus 23 v. H.) angestiegen sind. Eine Erhöhung um 22 v. H. verzeichnete auch der Zuckerpreis, der vom 1. Oktober an neu festgesetzt wurde. Größere Steigerungen ergaben sich ferner bei Speiseerbsen. Bedeutsam für die Index- erhöhungen waren auch die Preissteigerun- gen bei Schlachtvieh, Hinzu kamen eine starke Preiserhöhung bei Inlandseiern, die sowohl mit der jahreszeitlich bedingten ge- ringeren einheimischen Erzeugung als auch mit den steigenden Einfuhrpreisen für hol- ländische Ware begründet wurden, und schließlich die Heraufsetzung der Margarine- Preise nach Wegfall der Subventionen. Demgegenüber gab es bei Brotgetreide nur geringfügige Preis veränderungen unter Einschluß der Frühdruschprämien. Die Preise für Futtergetreide tendierten bei zu- nehmender Normalisierung der Marktver- hältnisse weiterhin leicht rückläufig. Bei den Industrierohstoffen trat die stärk- ste Preiserhöhung in der Berichtszeit bei aus- Jändischer Wolle plus 32 v. H.) ein. Hanf zeigte ebenfalls eine Preissteigerung, Während Schwungflachs und Leinengarn im Preise zum Teil stark zurückgingen. Glühlampen wurden billiger dem Osram Beispiel wollen andere Firmen folgen Die Osram- Gesellschaft hat ihre Preise für Glühlampen mit Wirkung vom 29. Okto- ber um etwa 15 Prozent ermäßigt. Mit die- ser Preissenkung ging eine Rabattregulie- rung in den verschiedenen Handelsstufen Hand in Hand. Der Osram-Listenpreis für eine 60-Watt-Glühlampe beträgt jetzt ein- schließlich zehn Prozent Leuchtmittelsteuer 1,20 DM statt 1,40 DM. Wie hierzu von der Osram- Gesellschaft erklärt wird, wurde die einschneidende Maß- nahme besonders durch Anregungen von den Wiederverkäufern und ihrer Verbände aus- gelöst. Die Rabattentwicklung auf dem Glüh- lampengebiet in der letzten Zeit sei weder dem Zwischenhandel, noch dem Verbraucher dienlich gewesen. Wie aus dem Elektrohandel verlautet, Ist auch in der übrigen Glühlampenindustrie mit Preissenkungen zu rechnen. Man erwar- tet, daß im allgemeinen die Allgebrauchs- Glühlampe um 15 Prozent und die Kraft- Wwagenscheinwerferlampe um 25 Prozent bil- liger werden wird. 1 Dienstag, 30. Oktober 1951 Nr. Umstrittener Sitz rn nen ene Eine bisher zum Teil noch umstrittene Frag der westdeutschen Großbankenreform stell Wahl der Juristischen und der Hauptverwalu sitze der neun Nachfolge-Institute der ehem 15 Dresdner Bank, der Deutschen Bank und der en merzbank dar. Bekenntlich sollen nach 00 Zeit vorliegenden Gesetzentwurf des Bundes m ministeriums aus feder der ehemaligen drei 0 banken je drei Bankengruppen gebildet 90 eine Nord-, eine West- und eine Südgruppe 5 die Westgruppe stand nach Ausführungnm Bankdirektor Pr. Ludwig Floria ö Kreditbank) vor der Bezirksgruppe Franktus Bundesverbandes Deutscher Volks- und Betrig Wirte(BD) machte von allem Anfang an D (Mitteſdent dorf als Sitz fest. Diskussionen kamen jedoch!“ die Sitzfrage bei der Nordgruppe auf. Hier sche sich jedoch Hamburg endgültig gegenüber nover durchgesetzt zu haben. Ein Schmerzen sei zur Zeit noch die Frage, wo sich die Sitz 5 Banken der Südgruppe befinden werden. Als Kkurrenten träten die Städte München, Stute und Frankfurt auf. Fest stehe zur Zeit nur, 4% Frankfurt als Favorit zu betrachten sei. Diese g 9 sei als Börsen- und Finanzzentrum wahrschene am besten für diese Aufgabe geeignet, zumal 15 Kreditgeschäft in Bayern in der Hauptsache den Regionalbanken liege. Man nimmt an, nur Frankfurt dem aus Düsseldorf zu erwarte, den finanziellen Sog gewachsen sei und auf des Weise einen Beitrag zur förderalistischen Long der Großbankenfrage leisten könne. b Großbanken-Gesetz im Kabinett und Bundesrat (Hi.) Wie aus gutunterrichteten Bonner rz sen verlautet, wird das Großbankengesetz am Oktober vom Kabinett behandelt werden 1 Wird angenommen, daß sich keine besondere Beanstandungen mehr ergeben, jedoch schell noch offen zu sein, wie sich die SPD-Mehrie im Bundesrat zu der vorgeschlagenen steg. lichen Begünstigung bei der Auflösung der 8. jen Reserven in den Wertpapieren und den Be. teiligungen des Anlagevermögens stelle. D. steuerliche Begünstigung wurde vom Geseh. geber wegen der erforderlichen Kapitalausti tung vorgeschlagen. Getreidebörsen Mannheim.(WD). Am Brotgetreidemarkt ge. chen sich die Angebote immer mehr der a Werdenden Nachfrage an. Lediglich bei Roggen von seiten der Landmühlen noch lebhafteres 15. teresse vorhanden. Die Frühdruschprämie bet offensichtlich ihren Zweek erfüllt und innerhalb eines knappen Vierteljahres immerhin insgesamt 1.2 Mill. t Getreide auf den Markt gebracht. War scheinlich wird Mitte November die Ablieferung noch einmal lebhafter werden, weil die Landwirt. schaft die bis dahin gültige stufe der Frühdrusch. Prämie noch ausnutzen Will. Aus Importen wur. den für die November versorgung 4255 t Weizen für Württemberg-Baden zugewiesen. Am Gersten. markt hält die freundliche Stimmung an, Die Brauereien nehmen aus dem etwas abgeflauten Angebot Spitzenqualitäten bevorzugt auf, Brau- malz für Lieferung Dezember wird mit DAI 93050 bis 64,50 bewertet. Futtergerste ist gefragt. Für Schälmühlen wurden 200 t Platagerste freigegeben Der Futtergetreidemarkt ist ziemlich ruhig. Das Ueberangebot an Hafer wird nur langsam aus. geglichen. Die Mischfutterindustrie erhielt 20 australischen Futterhafer und 210 t Mais für Vo- vember zugewiesen. am Mehlmarkt verzeichnen die hellen Typen einigen Umsatz. Für die Tele Warenindustrie wurden aus der Bundesreserte 2650 t Hartweizen sowie 130 t Miiokorn für Back- Hilfsmittel freigegeben. Am Futtermittelmatlt Werden Freigaben von Mais erwartet. Die reich- haltige Zuteilung von Milokorn hat ziemſich gate Aufnahme gefunden. Mühlennachprodukte add ruhig. Weizenkleie und Weizenbollmehl finden nut Nr. 20 E vor. reihur Gremi kecht 000% Voi peise Erfreu Wiede Unrecl Da der G die A Spark von 10 nichts rigen Jeder nen 8 überle Marks dusbe⸗ nicht gespal Nase! mit 54 Die ann 20. Sparnis Sparer chung lagen sparer: wurde Schlag ind— rund. 9 ren Er and, v nen de geschle Ausgle Uttene mäßige Beachtung Auch die Nachfrage nach Rog. Senkleſle ist zurückgegangen. Oelhaltige Futter. mittel still. Trockenschnitzel und Brauereiabfälle kaum beachtet, lediglich Malzkelme etwas stärker berüeksichtigt. Misch- und Körnerfutter genüge vorhanden. N Sic Offizielle Notierungen: inland. Weizen DM 46,— bis 47,— franko Mannheim, In- landsroggen 41,— bis 41,50 franko Mannheim, Brau- erste je nach Qualität und Herkunft 46,50 bis. tranko Mannheim, Industrienafer 39,50 bis 40,50 fre Mannheim, Inlandshafer für Futterzwecke 30 bi. 36,50, Weizenmehl Type 630 o. S. 64, 20, dto, Type 1050 0. S. 58,70, Brotmehl Type 1600 o, S. 90 Roggenmehl Type 1370 o. S. 52,35 franko Empfangs. station, Weizenkleie m. Pap. S. 28,25, Roggenklele m. Pap. S. 24.50, Weizenbollmehl m. Pap. S. N bis 28,.— ab Münle, Trockenschnitzel, neue, 05e 14,50 bis 15,.— ab südd. Fab., Biertreber o, 8, 2 Malzkeime o. S. 22.— Par. Mhm., Rapsschrot 0. 8. 23.50 bis 24,—, Exrdnußkuchen o., S. nicht notlert, Sojaschrot o. S. 41,.— ab Fab. Stat., Mais nich notiert, Milocorn zu Futterzwecken 34,53, frei Mhm, Kartoffeln per 50 kg 6,50 frei Mhm., Kokosschrot o. S. 27.— bis 27,5 ab Fab. stat., Palmkernschrot 0. 8. 26,50 bis 27,.— ab Fab. stat.— Die Preise del Mehlen verstehen sich brutto für netto in Leih. säcken. Die Preise sind Großhandelspreise per 100 kg bei Waggonbezug prompte Lieferung,. Tendenz: stetig. Frankfurter Effektenbörse vom 29. Oktober 1931 (VWD). Bei schleppendem Geschäft rückläufge Notierungen. Mit Ausnahme von Hösch und Rhein. stahl, die sich knapp behaupteten, flelen die uhr. gen Montanpapiere 1% bis 2 ½%. Gutehoffnung, die mit 134 eröffneten, gaben im Verlauf bis 132 und Eisenhütte von 89½ bis 88 nach. Bis 1% höher verkehrten Elektrizitätsaktien. Dagegen Versor- Sungswerte in Reaktion auf die letzten Steigerun gen bis 3% abgeschwächt(u. a. Rheag, RWI), ple übrigen Industriepapiere hatten bei kleinen 17 sätzen zumeist Kursabschläge von ½% bis 3 aufzuweisen. Accu um 5½% aut 204½ abgeschwächt Hoher verkehrten Conti Gummi 146, Rheimet 37%, Siemens St. 85½, Zellstoff Waldhof 106 Knorr Nährmittel zu 87. Deutsche Bank leicht auf 63 erholt. Andererseits Commerzban wieder auf 34% und Presdner Bank um 1% 55 nachgebend. Nützen Sie die großen Vorteile der Ste Durch Sparen sichern Sie lhre Zukunft. uverbegönstigung dus! Wir beraten Sie gerne: Allgemeine Benlegesellscherft, Mannheim Baclische Beink, Mannheim Beinkverein für Wörttemberg-Baden, Meinnnheim Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bunk Zweigstelle Schlachthof, Mannheim Bensel& Co., Mannheim Südwestbenk, Mannheim n Dies N 14 cen sein. tet, d. gestell machu würde mit di 2 4,75 Die um Ge delt, Vertra Vergni Mit den at begenn aut Dz Reichg die! Verklie lügen Der tem Ve den no zumöbe dergut becken. dittasti müttel undes Hnanz Bonds. Das machur Aber n. seln, 80 Dab l Jun das di baben. Absicht dallten ſungsre beheben m (Ab. vornim Echolker 951 /‚ 158 Ar. 283/ Dienstag, 30. Oktober 1951 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT —.... Seite 9 1 Institüg ttene Praę: Im aeelt Dtverwaltpz er chemelg Und der Ob 0 ach dem 8 m 5 Bundes en drei Gun dildet Welt dasrupps? rungen, Mitteldeuze Frankfurt), und Betti ng an Dügs n Jedoch ih f. Hler sche zenũber. merzensth die Sſtze tz den. 80 Koh. en, Stütgg Zeit N el. Diese Stach Wahr scheine et. zumal 05. auptsache mmt an, zu erw 3 und auf dier] d schen Tönt 2 desrat Zonner Ri. zesetz am werden. besonderen doch scheit PD-Mehrtel enen steuer vom Gesetz pitalaussta, lemarkt gie. der gering ei Roggen zt bhafteres 15. hprämie bet nd innerhalb in insgesamt bracht. Wahr- Ablieferung lie Landwirt. Frühdrusch. orten ur- 5 t Weizen Am Gersten. ng an, Die abgeflauten auf. Brau- mit DM 93,0 gefragt. Fir freigegeben, ruhig. Das angsam aus. erhielt 20. Mais für Vo- verzeichnen ür die feſg undesreserve m für Back- rmittelmerkt t. Die reſch⸗ iemlich gute odukte and 1 finden nur vor. BUFIMI will Unrecht an Sparern gutmachen? angel an Kapital steht im Mittelpunkt een Sorgen. Die Ursache liegt im vergangenen Krieg und im Ausmaß seiner Zer- störungen. 1945 waren 2,25 millionen Wohnun- en, 4752 Brücken und 4304 km Eisenbahn- nen zerstört. 95% der Handelsflotte und 74% der Fischdampfertonnage vernichtet. Dies sind nur wenige Zahlen aus der deutschen Kriegsbilanz. Für den Wiederaufbau des Ver- kehrswesens und der Wirtschaft, den Ausbau der Grundstoffindustrie und für die Eingliede- rung der 12 Millionen Flüchtlinge werden Mil- Harden und abermals Milliarden benötigt. Allein der Wohnungsbau stellt eine fast unlés- bar erscheinende Aufgabe. In den nächsten 10 Jahren müssen 6 Millionen Wohnungen ge- baut werden. Wenn jede dieser Wohnungen nur den Mindestbetrag von 10 000,— DM er- fordert, ergibt sich ein Kapitalbedarf von 60 Milliarden Mark. In einer Zeit, in der die Wert- und Mo- kalbegriffe als Folge von zwei Weltkriegen im Lebenszeitraum nur einer Generation stärksten materiellen wie seelischen Bela- gungen unterworfen worden sind, mutet ein Weltspartag“ fast wie ein Anachronismus Peschders deutsche Menschen— soweit ge jemals sparten— legen sich diese Frage Und es ist nicht von ungefähr, daß reihum in politischen und wirtschaftlichen Gremien jetzt das dem Sparer angetane Un- kecht eifrig diskutiert wird. Zuletzt bei dem DU/ CSU-Parteitag in Karlsruhe. Vor Illusionen ist zu warnen. Schritt- eise wird vorgegangen werden müssen. Frtreulich nur, daß der erste Schritt zur Wiedergutmachung des am Sparer verübten Unrechtes bereits vorbereitet wird. Das größte Unrecht, das dem Sparer mit der Geldreform angetan wurde, ist nämlich dle Anrechnung der Kopfquote auf sein Sparkonto. Hat ein Arbeiter ein Sparbuch von 1000 Reichsmark gehabt, dann blieb ihm nichts übrig. Er und seine Familienangehö- ligen bekamen je Kopf und Nase 60 DM. Jeder Deutsche war an diesem Tage um kei- nen Sold mit seiner Barschaft dem anderen überlegen. Jeder besaß zunächst 40 neue Markscheine, bekam späterhin noch 20 DM ausbezahlt. 60 DM bekam auch der, der micht gespart hatte. Es wurden also jene, die gespart hatten, bestraft. Pro Kopf und Nase mit 540 RM(im Umstellungsverhältnis mit 564 D;) bestraft, dafür, daß sie sparten. Die zahlenmäßig größte Sparergruppe, die am 20. Juni 1948 nicht nur 90 Prozent ihrer Er- Sparnis verloren hat, wie die meisten übrigen Sparer, sondern zufolge der Festkontenstrei- chung 93% Prozent, ist die Gruppe der Ein- lagen- bzw. Sparbuchsparer. Da den Einlagen- bparern außerdem die Kopfquote angerechnet Furde— ein Vorgang, durch den mit einem Schlage 19 Millionen Sparkonten verschwunden sind— erhöht sich ihre Verlustquote sogar auf ken Ersparnisse nach dem Stichtag entstanden and, werden nicht nur von der im allgemei- nen bei 10 Prozent liegenden Aufwertung aus- geschlossen, sondern erhalten auch keinerlei Ausgleich für die bei der Währungsreform er- lttenen Sonderverluste. e nach Rog tige Futter · auereisbfälle twas stärker er genugend D Dieses Unrecht gut zumachen, scheint nun- wehr selbst der wahrlich nicht beonders en kreiglebige Bundesfinanzminister bereit zu „lands. Sein. Aus gut informierten Kreisen verlau- unheim, In. heim, Brau. 6,50 bi le. bis 400 fe. cke 30 bs b, dto. pe 5 Empfangs. Roggenkleie Pap. S.. neue, 1082 r 0. S. 2 schrot o, 8. icht notlert, Mais nicht „ frei Mhm, Kokosschrof mkernschrot Preise bel to in Leih- spreise per lieferung, 180 1 rückläuflge und Rhein · n die übrt nung, die tet, das Bundesfinanzministerium habe fest- gestellt, daß diese Art der Wiedergut- machung rund 480 Millionen DM kosten würde(19 Millionen betroffene Sparkonten mit durchschnittlicher Einlage von je 250 RM S 750 Millionen RM= 475 Millionen DMͤ. Die Kreditinstitute, gleichgültig, ob es sich um Geschäktsbanken oder Sparkassen han- delt würden und werden um der Sparer Vertrauen wieder zu gewinnen, mit größtem Vergnügen aufgelöste Konten wiederbeleben. Mit grögtem Vergnügen würden und wer- den auch die Sparer neue Sparbücher ent- begennehmen, selbst wenn diese Sparbücher auf DM-Bruchteilbeträge der ursprünglichen Belchsmarkeinlage lauten; selbst wenn sie die Sparer— über diese Beträge erst nach Jerlliegen eines gewissen Zeitraumes ver- lügen dürften. Der Staat aber sollte ebenfalls mit größ- em Vergnügen diese Chancen wahrnehmen, len notleidenden Kapitalmarkt wieder auf- zumöbeln. Schließlich erfordert ja diese Wie- dergutmachung gröbsten währungspoliti- 10 5 Unrechtes nicht bare Mittel. Die Kre- lnstitute werden— bevor dem Staate Bar- mittel zur Verfügung stehen— auch Schatz- ueisungen hereinnehmen, oder des un sers ziemlich mißratene Baby- ads. Des jst der erste Schritt zur Wiedergut- Ahdune des am Sparer verübten Unrechtes. er nicht nur vom Recht soll die Rede dabei Lew sondern auch von der Zweckmäßigkeit. 2 ah es nicht zweckmäßig war, am duni 1948 gerade den Sparer zu bestrafen, ae dürkte sich schon herumgesprochen fn Dies war vielleicht auch nicht die 1 denn bis zum 31. Dezember 1948 r 0 n die deutschen Stellen mit der Wäh- 10 debrctorm verbundene Rechtsungleichheit ben. F. O. Weber Sparverträge mit Lebens versicherung 3 5 Dem Sparer, der sich ein Sparziel mt, sol! künftig in besonderer Weise . Dieser Plan der öfkentlichen ang en geht davon aus, daß die Beteili- . langfristigen Sparen wächst und 5 apitalmarkt ergiebiger wird, wenn der P werden, daß er das gesteckte Ziel 19 eme Garantie dafür erhält, daß sein Fat Dchaden auf jeden Fall in Erfüllung Paestller Sparer braucht künftig nicht mehr Velich abzuwägen, ob er auf längere Sicht — rund 95 Prozent. Alle die Einlagensparer, de- eine Sparverpflichtung übernehmen kann; er braucht nicht mehr zu befürchten, daß dann, Wenn ihm etwas zustoßen sollte, die Ver- pflichtungen nicht aufrechterhalten werden können und daß die Familie dadurch etwa in Ungelegenheiten geriete. Nach dem Vor- haben der Sparkassen, das demnächst ver- Wirklicht werden soll, wird das Sterberisiko in den Sparvertrag nach folgendem Plan ein- gebaut: Der Sparer verpflichtet sich zu einer Spar- dauer von rund vier Jahren. In dieser Zeit zahlt er monatlich(genau handelt es sich um 50 Monate) 20 DM auf sein Konto ein, so daß er nach Ablauf der Frist einen Anspruch auf Rückzahlung von 1000 DM hat. Diese 1000 DM sind aber auch gesichert für den Fall, daß der Sparer sterben sollte. Auch wenn nur ein einziger Betrag von 20 DM eingezahlt ist, be- steht für den Todesfall von seiten der Familie ein Rechtsanspruch auf volle 1000 DM. Es ist beabsichtigt, diese Vergünstigung bis zur Höhe von 2000 DM zu gewähren, was doppelt so hohe Einzahlungen(also 40 DM monatlich) voraussetzt. Dieses Sparverhältnis mit unbe- dingter Sicherung des Endguthabens wird er- möglicht durch Einschaltung einer Versiche- rung, die immer die Differenz zwischen den schon geleisteten Einzahlungen und der Ziel- summe deckt. Für die Versicherung hat der Sparer nur einen bescheidenen Beitrag zu leisten: Er nimmt mit einem Zins von 3 Pro- zent vorlieb an Stelle eines Zinssatzes von 4½ Prozent, der an sich für längerfristige Einlagen zu zahlen ist. Angesichts der Ge- ringfügigkeit des Beitrags dürfte diesem Sparsystem die Gunst derer, die zu sparen überhaupt in der Lage sind, sicher sein. KURZNACHRICHTEN Drogisten- Genossenschaft blüht Die Einkaufsgenossenschaft süddeutscher Dro- gisten(ESüDro) konnte im abgelaufenen Ge- schäftsjahr Waren-Rückvergütungen in Höhe von 272 000 DM an ihre Mitglieder ausbezahlen. Direk- tor Walter Pfaff vom geschäftsführenden Vorstand bezeichnete auf der 38. Generalversammlung der EsübDro in Heidelberg am 27. Oktober die Aus- sichten für eine weitere Umsatzsteigerung im kommenden Geschäftsjahr als günstig. Der EsüDro, die ihre Zentrale in Mannheim hat, ge- hören etwa 2500 selbständige Drogisten, haupt- sächlich in Süddeutschland und Westdeutschland, an. Streiks und hohe Importpreise sind für den gegenwärtigen Mangel an Kupfer, Blei und Aluminium in den Vereinigten Staaten Verantwortlich, wie die Nationale Verteidigungs- behörde(NPA) mitteilt. Am kritischsten sei die Versorgungslage bei Kupfer. Bierpreiserhöhung aufgeschoben, nicht aufgehoben (UP). Der Deutsche Brauerbund wandte sich Segen die Auffassung, daß die von den Brauereien geforderte Blerpreiserhöhung zurückgestellt wor- den sei. Das Bundes wirtschaftsministerium habe lediglich erst eine Ermittlung der Kosten im Brauereigewerbe angeordnet, von deren Ergebnis die 3 über die Preiserhöhug abhängen werde. Saarländische Investitionskreditbank AG. (P). Nach mehr als 18s Monate währenden vor. bereitungen ist jetzt mit einem Grundkapital von 500 Millionen Franc— 6 Millionen DM— die „Saarländische Investitionskreditbank AG.“ Se- gründet worden. Wichtigste Aufgabe der Bank ist die Gewährung von mittel- und langfristigen Kre- diten an die mittelständische Saar wirtschaft. An der Gründung waren die Saarregierung, die Lan- desbank und Girozentrale Saar, die Zentralkasse der saarländischen Genossenschaften, verschiedene Privatbanken sowie Firmen aus Industrie und Handel beteiligt. Unterzeichnung des Torduay-Protokolls verschoben (Hi.) Die dem Garr angeschlossenen Länder haben auf ihrer gegenwärtig in Genf stattfin- denden sechsten Sitzungsperiode die Frist zur Un- ter zeichnung des Protokolls von Torquay für Großbritannien, Chile, Dänemark und Nicaragua bis zum 31. Dezember 1931 ausgedehnt. Bis zum Ablauf der Frist am 21. Oktober 1951 hatten 29 der 34 Mitgliedsstaaten das Protokoll unterzeichnet. Das Zollabkommen tritt für die einzelnen Lander am Tage nach der Unterzeichnung in Kraft. Kanadas Papierlieferungen verfünffacht () Die kanadische Zeitungspapierausfuhr nach Großbritannien war während der ersten neun Monnate dieses Jahres fast fünfmal so groß als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die kana- dischen Lieferungen beliefen sich in diesem Jahr bisher auf 63 994 Tonnen gegenüber 13 971 Tonnen in den ersten neun Monaten 1930. Textilhandel sieht Silberstreif (JWD) Auf einer Mitgliederversammlung des Berliner Textilgroghandels vertrat der Geschäfts- führer des Gesamtverbandes des deutschen Textil- Sroßhandels, Dr. Quirin, die Auffassung, daß man für die Zukunft mit einer Marktbelebung rechnen könne. Schon die Umsatzentwicklung der letzten Zeit zeige, daß wieder Bedarf vorhanden sei. Vor- aussetzung für eine günstigere Entwicklung sei allerdings ein stabiles Preisniveau, Konsumgenossenschafts-Vorrechte verewigen? (H) Den Konsumgenossenschaften soll nach einem dem Bundeskabinett vorliegenden Gesetz- entwurf auch weiterhin gestattet werden, ihre Waren frei an alle Kunden zu verkaufen, wurde aus Parlamentskreisen bekannt. Der Zweizonen- wirtschaftsrat hatte mit Einverständnis der Alliier- ten im Jahre 1947 den Absatz 4 des 8 8 des Genos- senschaftsgesetzes bis zum Ende dieses Jahres auger Kraft gesetzt, nach dem die Konsum- vereine nur an Mitglieder verkaufen dürfen. 75 Jahre William Wilkens Werbung Die dritte Generation arbeitet heute bei William Wilkens. Der Firmenname ist unlös- lich mit dem Siegeszug der Markenartikel Werbung verbunden. Jener Werbung, die sich zu einer strategischen Handlung im Kampf um die Käufermeinung entwickelte. Der Name William Wilkens gewährleistet hierbei Aufgebot aller psychologischen, suggestiven, künstlerischen und technischen Mittel. Das Zeitalter der Technik war angebrochen, befand sich noch in den Kinderschuhen, als im Herbst 1876 William Alexander Wilkens in Hamburg das„Zentral-Annoncen-Büro Wil- liam Wilkens“ gründete, ohne zu wissen, daß er den Grundstein legte zu einem Unterneh- men, dessen guter Ruf weit über die Grenzen Deutschlands hinaus drang. Sofortmaßnahmen für Althaus besitz (Hi.) Die Mitteilung von Wohnungsbaumi- nister Wildermuth in Mannheim, wonach die Altbaumieten erst zum 1. April 1952 angepaßt werden sollen und wobei von den Hausbesit- zern die Hälfte der Mieterhöhung für zehn Jahre an den Staat abgeführt werden sollen, wird in Bonn dahingehend ergänzt, daß dennoch in nächster Zeit auf dem Gebiete des Althausbesitzes Sofortmaßnahmen zu erwar- ten seien. Das Bundeswirtschaftsministerium habe— so verlautet— eine entsprechende Ver- ordnung fertiggestellt, die innerhalb kürzester Frist dem Bundeskabinett zur Entscheidung vorgelegt werden soll. Die darin vorgesehene 20prozentige Mieterhöhung soll zweckgebunden werden, um an dem sogenannten Althausbesitz (erstellt bis 31. März 1924) notwendige Repara- turen durchführen zu können. Strittig ist aller- dings, ob der Bundestag parteilos zusehen wird, wenn eine solche Erhöhung auf dem Verordnungswege verwirklicht werden sollte, wobei lediglich Zustimmung des Bundesrates erforderlich wäre. Insbesondere in Kreisen der Opposition dürfte statt einer Verordnung ein von der Zustimmung des Bundestages abhän- giges Gesetz gefordert werden. Eine Mieterhö- hung auch in beschränktem Umfange stelle so wird in Oppositionskreisen behauptet eine wesentliche Beeinflussung des Lebenshal- tungsindexes dar. Sport und Spiel. Randbemerkungen Die Waldhöfer haben in Aschaffenburg einen teuren Punt gewonnen. Sie verloren dabei ihren Willi Rube. Und das geschah just in dem Augenblick, als der unverwüstliche s2jährige, der in letzter Zeit so oft Halt und Rückgrat der Mannschaft war, den Ausgleich der robust gewordenen Aschaffenburger verhüten wollte. Mit einem Schienbeinbruch liegt er jetzt im Theresten krankenhaus. Die Aschaffenburger Nr. 8 war regelrecht eingestiegen“, was dem sonst sehr energisch leitenden kleinen Herrn Strobel aus Schwabach entgangen war. Dem sympathischen Waldhöfer gelten alle guten Wünsche der großen Mannheimer Fuß- ballgemeinde, die wünscht, daß er recht bald wieder gesund wird. * Die der TSG 78 Heidelberg beigetretene Fußballmannschaft des DSC hat nun doch noch Spielerluubnis erhalten. Sie wird in der ersten Amateurliga außer Konkurrenz mitwirken. Am nächsten Sonntag messen sie sich zunächst ein- mal mit den Waldhöfern, die dieses Spiel zu einem Probegalopp für einige Nachwuchsspie- ler benutzen werden. Die Neckarauer haben auf dem Bornheimer Hang ihre„Auferstehung“ gefeiert und am Samstag dem Mannheimer Publikum, ganz be- sonders aber dem VfR, schlagende Beweise ihrer aufsteigenden Form gegeben. Was der VL in den ersten 45 Minuten zeigte, war, ge⸗ messen an den bisher mißglückten Partien, eine leine Offenbarung. werden sich die Männer um Preschle bald vom letzten Platz weggesckhaßft kaben. Uebrigens war der Sieg der Rasenspieler der erste, den sie in dieser Saison auf ihrem eigenen Platz erringen konnten. Dabei gab man kaum noch einen roten Heller für sie in der Pause, 80 eindrucksvoll hatten die Neckarauer aufge- spielt. Sie verloren schließich durch eine fal- sche Defensiutaktik, die sie gar nicht notwen- dig gehabt hätten. Tipscheine kosten ein„Fünfer!“ Mit dem 14. Wettbewerb wird der WB-Toto, der bisher den Wettschein kostenlos abgegeben hat, mit Rücksicht auf die erhöhten Papier- Preise eine Unkostengebühr von fünf Pfennig erheben, so daß mit dem Baugeldbetrag ins- gesamt zehn Pfennig pro Wettschein neben dem Wetteinsatz zu erlegen sind. VfR- Omnibusse nach Offenbach Der VfR Mannheim beabsichtigt zu seinem Spiel am Wochenende gegen Kickers Offenbach Omnibusse nach Offenbach fahren zu lassen. Fahrpreis hin und zurück 5,.— DM. Interessen- ten wollen sich sofort an die VfR- Geschäfts- stelle N 7, 8(Telefon 4 44 20) wenden. Otmar in Nachbehandlung Nationalspieler Otmar Walter vom 1. Fe Kaiserslautern ist von seiner schweren Knie- operation wieder soweit hergestellt, daß er sich seit acht Tagen in die Nachbehandlung eines Spezialisten begeben konnte. Mit solchen Leistungen fleckarau- Sechenlieim bie in alien Zeiten Keine Aenderungen an Spitze der Handball-Bezirksklasse Das bedeutendste Spiel des Sonntags fand in Neckarau statt, wo, wie in alten Zeiten, der TV 98 Seckenheim zu Gast war. Auch das un- entschiedene Ergebnis entspricht traditionsge- mäßer Hartnäckigkeit, die schon immer in den Treffen dieser Gegner lag. Der TV Großsachsen und der HSV Hockenheim siegten erwartungs- gemäß, hatten jedoch starken Widerstand zu überwinden. Die Ueberraschung bot der TV Hemsbach mit einem 4:2-Sieg in Altlußheim. Eine Aenderung der Spitzengruppe brachten die Spiele jedoch nicht. VIL Neckarau— TV 98 Seckenheim 6:6(5:3) Die Neckarauer Elf hatte einen sehr guten Start erwischt, als sich der Gegner noch gar nichb eingestellt hatte. Mit blitzschnellen Aktio- nen ließ der Sturm die gegnerische Deckung stehen, die in Verwirrung geriet, und erzielte so binnen weniger Minuten drei Tore. Diesen Vorsprung hielt man dann gegen die aufkom- menden Gäste bis zur Pause. Nach dem Wech- sel hatte der VfL eine schwache Viertelstunde, zumal nun die 98er groß aufspielten. Mit 5:5 schafften sie den Ausgleich und bald darauf sogar das sechsbe Tor. Wenige Augenblicke vor Schluß brach der bis zum letzten kämpfende Mittelläufer Stoch durch und warf den Aus- gleich heraus. Das Spiel wurde auf beiden Seiten mit starkem Einsatz geführt. Der Schiedsrichter war reichlich nachsichtig. IV Großsachsen— TSV Viernheim 8:3(4:1) Die einheimischen Zuschauer waren trotz des ziemlich klaren Ergebnisses mit ihrer Elf nicht zufrieden. Der Sturm spielte zusammen- hanglos und unkonzentriert, hatte allerdings auch einen sehr guten Torwart gegen sich, der die Erfolge schwer machte. Besser war die Deckung im Bilde, die den schnellen Viern- heimer Sturm zu halten vermochte. Der Groß- sachsener Sieg stand nie außer Frage. SG Mannheim— TG Laudenbach 1:7(1:2) Wieder hielt die Sd Mannheim nach an- fänglich guter Leistung das Spiel nicht durch und mußte nach knappem Halbzeitstand der 18 Laudenbach einen deutlichen Sieg überlas- sen. Die Gäste waren mit 1:0 in Führung ge- gangen, die die Sd jedoch ausgleichen konnte. Dies blieb ihr einzigstes Tor. Einige Fehler der SG-Deckung, die besonders nach der Pause stark überlastet war, verschafften dem Gast dann den entscheidenden Vorsprung. Bester Spieler der Sd war der Torwart, von Lauden- bach gefiel der gefällig spielende Sturm. Schiedsrichter Groh, Neckarau, leitete sehr gut. TV Lampertheim— HSV Hockenheim 813(3:7) Die einheimische Elf machte dem Favoriten Hockenheim den Sieg nicht leicht. Im Feld- spiel waren sich beide Mannschaften gleich- Wertig, so daß das Spiel nie einseitig wurde. Nur die Schußunsicherheit des Lampertheimer Sturmes verpatzte manche Gelegenheit. Lam- Pertheim war mit 2:0 in Führung gegangen. Doch wußte der Gast besser seine Chancen zu nutzen und erreichte über 3:4 eine beruhigende 8:3-Führung. Kurz vor Schluß stand es 8:11, als zwei weitere Hockenheimer Tore das Spiel entschieden. 5 Belgische Presse:„Sys spielte den Cloun“ Harte Kritiken auch für Kohlbrecher Der belgische Schwergewichtsmeister Karel Sys, der als Herausforderer des neuen deut- schen Europameisters Hein ten Hoff genannt wird, kommt nach seinem am Wochenend in Brüssel gegen den deutschen Schwergewicht ler Wilson Kohlbrecher ausgetragenen Kampf in den Pressekritiken schlecht weg. Die Blät⸗ tern werfen ihm vor allem vor, dem Kampf ausgewichen zu sein und bis zur sechsten Runde den„Clown“ gespielt zu haben, so daß Kohlbrecher immer nur„einen fliehenden Schatten“ vor sich sah, der seinen Schlägen auswich. Auch Kohlbrecher wurde unter die Lupe genommen und als Boxer hingestellt, der noch viel lernen müsse. Seine Aufgabe in der siebenten Runde wird als zu früh bezeich- net, und außerdem lehnt man es ab, Kchl- brecher in die Kategorie der guten euro- päischen Schwergewichtler einzureihen. Europameister Hein ten Hoff saß in Brüs- sel am Ring. Das herzliche Willkommen, das man dem langen Hein bereitete, läßt einen Europameisterschaftskampf gegen Karels Sys als Absolut opportun erscheinen. Aber man darf nach dem Fight des Belgiers gegen Kohlbrecher ruhig feststellen, daß der Europa- einꝛ Schaline- Seluuergewienls-Curopameiste- Ausklang in Mailand/ Liste Die Gewichtheberwelt- und Europameister- schaften im Mailänder Eispalast wurden am Samstag mit den Kämpfen im Schwergewicht beendet. Der deutsche Meister Heinz Schatt- ner(TSV 1860 München) belegte dabei mit 405 kg den vierten Platz und wurde in der Weltplazierung damit Europameister 1951. Der Münchner, der mit einem Körpergewicht von 117 kg der schwerste Teilnehmer dieser Kon- kurrenz war— Davis wog 99,1 kg—, blieb mit dieser Leistung um 7,5 kg unter dem Ge- wicht, das er bei der deutschen Meisterschaft zur Hochstrecke brachte. Weltmeister wurde erneut der Amerikaner John Davis mit 432,5 kg. 5 Die Ergebnisse: 1. John Davis(USA) 432,5 Kg, 2. Jim Bradford(USA) 427,5 kg, 3. Mohamed Geissas(Aegypten) 407,5 kg, 4. Heinz Schatt- ner Deutschland) 405,0 kg, 5. Melville Barnett (England) 395 kg. Neue Welt- und Europameister 5 Folgende Weltmeister wurden ermittelt: Bantam: M. Namdjou(Iran) 317,5 kg(neuer der Welt- und Europameister Weltrekord). Feder: S. K. Gouda(Aegypten) 310,0 kg. Leicht: I. Shams(Aegypten) 342,5 kg. Mittel: P. George(USA) 395,0 kg. Leichtschwer: St. Stanczyck(USA) 402,5 kg. Mittelschwer: N. Sbemansky(USA) 427,5 kg(neuer Welt- rekord). Schwer: J. Davis(USA) 432,5 kg. Europameister: Bantam: E. Amati(Italien) 265,0 kg. Feder: Runge(Dänemark) 310,0 kg. Leicht: Pignati(Italien) 317,5 kg. Mittel: J. G. Smeekes(Holland) 355,0 kg. Leichtschwer: J. Debeuf(Frankreich) 392,5 Kg. Mittelschwer: R. Herbaux(Frankreich) 362,5 kg. Schwer: H. Schattner Deutschland) 405,0 kg. Weltmannschafts meisterschaft: 1. Punkte, 2. Aegypten 16 Punkte, 3. Punkte. Europäische Mannschafts meisterschaft: 1. Frankreich 15 Punkte, 2. Italien 14 Punkte, 3. Oesterreich und England je 8 Punkte, 4. Deutschland, Dänemark und Holland je 5 Punkte. SA 29 Iran 10 meister Sys nicht zu fürchten braucht. Hein, der den Engländer Williams und den Belgier Karel Sys in Aktion sah, darf beruhigt sein! „Altmeister“ im„Preis der IFMA“ Die Internationale Fahrrad- und Motorrad- Ausstellung drückte auch dem letzten Oktober- Renntag in Niederrad ihren Stempel auf, da der„Preis der„IFMA“ in den Mittelpunkt der Ereignisse gestellt war. Diesmal wandte sich das Hauptinteresse an die bessere Klasse der Flieger, deren acht über 1400 m gingen.„Graf“, dessen enormer Antritt bekannt ist, setzte sich in gewohnter Weise an die Spitze. In der Ge- raden sah es zunächst aus, als ob der Dreijäh- rige nach Hause kommen würde. Als er aber in der Distanz von„Contessa Ticino“ angegrif- ken wurde, gab er rasch klein bei. Kaum hatte Contessa Ticino diesen Gegner abgeschüttelt, als der blendend in Gang befindliche Halb- blüter„Altmeister“ das Feld förmlich über- rannte und noch leichter Sieger wurde. IV. 1. Altmeister(H. Grotjahn), 2. Contessa Ticino, 3. Adriawelle; f. Ifn. Cherusker, Graf, Spanier, Hanni. Gewitterstunde, Tote: 39; 19, 13, 35. E.-W. 284. V. 1. Infried(B. Dettloff), 2. Falko. 3. Freifräu- lein; f. Irn. Wendland. Opfergang, Marder, Clivia, Balzer. Toto: 23; 14, 14, 32. E.-W. 68. Totoquoten West-Süd-Block: Zwölfer: 1. Rang 14 060, 10 DM; 2. Rang 441, 60 DM; 3. Rang 41,30 DPM. Zehner: 1513,30 DM; 78,40 DM; 9,10 DM. Nord-Süd- Block: 1. Rang 3668,50 DM; 2. Rang 230,50 DM; 3. Rang: 26,20 DM. Frankfurter Sechstage-Rennen Stand vor Eintritt der Dienstagabend- und Nachtjagden 1. Lapebie/ Carrara 75 Punkte; eine Runde Rückstand: 2. Jean Roth/ Theo Intra(Schweiz/ Frankfurt) 77 Punkte; zwei Runden zurück: 3. Koblet/ von Büren; 4. Rigoni/Terruzzi; 5. Mürke/ Preiskeit; 6. Gillen/ Kilian; 7. Saager/ Schwarzer; drei Runden zurück: 8. Bucher/ Knoke; 9. EKittsteiner Ehmer; 10. Gebrüder Hörmann; vier Runden zurück: 11. Kolbeck/ Berger; 12. Lohmann/ Schorn, 13. Bakker/ Lake- mann; 14. Decorte/ Petry. Altes auf einen Blick 2. Amateurliga, Gruppe 1 Sg Kirchheim 8 8 w- 1 1 Sc Sandhausen 9 5 4 0 189 14:4 ASV Eppelheim 10 ⅛ 2 TSG Plankstadt 9 6 1 2 29:10 13:5 Astoria Walldorf 9 5 323 28223 1276 Phönix Mannheim 10 3 5 2 23:16 11:9 FV Altlußheim 83 5ͤ WVW 3 min i VIB Wiesloch 9 4 1 4 21:15 929 FV Oftersheim 10 i ß VfB Eppingen 10 2 2 6 16:28 6:14 Olympia Neulußheim 7 2 1 4 15715 529 SV Sinsheim 9 2 9 14:27 4.14 Sd Dielheim h 121 9 FC Flehingen 10 0 3 7 8:39 3·17 Das bei 5:0 abgebrochene Spiel Altlußheim gegen Neulußheim ist in der Tabelle nicht gewertet. 2. Amateurliga, Gruppe 2 Sc Käfertal 8 7 1 0 30:10 15:1 SpVgg Sandhofen 9 6 2 1 32:14 1424 SV Wallstadt 9 6 0 3 32:13 1276 Sg Hemsbach 10 6 0 4 18:15 12:8 TSV Handschuhsheim 8 4 2 2 12:10 10:6 MFC 08 Mannheim 8 4 2 2 13:14 10:6 TSG Ziegelhausen + 4 1 3 21:21 9:7 SV Uvesheim 8 3 2 3 14:13 878 SV 07 Seckenheim 8 4 0 4 16:18 8˙8 Union Heidelberg 9 2 2 5 11:21 6·1² VfB Eberbach 8 2* 5 10:14 5:11 Fortuna Heddesheim 8 2 1 5 12:19 5:11 FC Dossenheim 9 1 2 6 11:26 4:14 Sg Waibstadt 10 0 2 8 10:34 2:18 A-Klasse Nord. 5 FY o Ladenburg 22- m n SV 50 Ladenburg 7 3 3 4 12:10 915 SV Schriesheim 7 3 2 2 16:11 8·6 Vikt. Neckarhausen 6. 5 0 978 7·⁵ FV Leutershausen 6 3 1 2 15:18 725 98 Seckenheim 7 2 2 3 12:15 628 ASV Schönau 6 2 1 3 15:19 527 TSV Viernheim 6 1 0 5 7:13 2:10 Fortuna Edingen 7 0 1 6 10:24 1:13 ASV Feudenh.(a. K.) 3 3 1 1610 A-Klasse Süd Eintracht Plankstadt 8 6 0 2 24:14 12:4 Polizei-SV Mannheim 7 5 1 1 27:14 11:8 Reichsbahn 8G 7 5 1 1 21:12 11:8 Se. Neckarstadt 8 5 1 2 24:14 11:5 ISG Rheinau 7 4 0 3 19:13 8:6 Kurpfalz Neckarau 8 3 1 4 14:19 7:9 SV Rohrhof 7 3 0 4 14:10 678 SpVgg 07 Mannheim 7 3 0 4 8714 678 FV Brühl 6 1 2 3 1312 4˙8 06 Reilingen 8 2 0 6 10734 4:12 TSV 46 Mannheim 7 0 0 7 4.24 9.14 Handball- Bezirksklasse HSV Hockenheim 9 7 1 1 100:57 18:3 TV Großsachsen 9 7 1 5 80:42 15:8 TV 98 Seckenheim 9 6 1 2 79250 135 18 Laudenbach 9 5 1 3 61:58 11:7 TSV Viernheim 10 4 3 3 78:76 11:9 TV Altlußheim 9 4 0 5 61:59 810 TV Hemsbach 9 3 1 5 70:68 7:11 VfL Neckarau 9 3 1 5 78:80 721¹ TV Schriesheim 9 3 1 5 67:89 7·1¹ TV Lampertheim 9 1 1 7 65:93 3:1 SG Mannheim 9* 1 7 35282 3:15 Handball- Kreisklasse B So Pfingstberg 8 8 0 9 90:46 1620 SpVgg Ketsch Ib 7 4 2 1 70:42 10:4 TSG Ladenburg 8 4 0 2 59:43 8˙4 Einheit Weinheim 8 3 1 2 89:59 715 TSG Plankstadt 8 3 1 4 65:63 7:9 SV Wallstadt 8 3 0 5 53:46 6:10 07 Seckenheim 6 2 1 3 28255 5:7 62 Weinheim Ib 7 2 1 4 62275 5:9 VfB Gartenstadt S8 36:49 4276 ASV Schönau 7 0 0 7 27:119 0:14 Zahlenspiegel der unteren Klassen Kreisklasse A, Staffel 1: TSV 46 Mann- heim— TSV Neckarau 10:7, TV Brühl— TSG Rheinau abges., TV Edingen— Germania Rei- lingen 11:7. Staffel 2: ATB Heddesflieim— S8 Hohen- sachsen 12:10, Spygg Sandhofen— Md Mann- heim 11:12, SC Käfertal— Badenia Feudenheim 5:12, TV Neckarhausen— TV Oberflockenbach 9:14. Kreisklasse B: SV Wallstadt— TSd Laden- burg 6:7, SpVgg Ketsch Ib— 07 Seckenheim 5:5, So Pfingstberg— Tus Einheit Weinheim 15:12. Frauen, A-Klasse: SV Waldhof— VfL. Nek karau 6:2, Germania Neulußheim ASV Schönau 1:2, VfR Mannheim— Sd Hohensach- sen 3:1, SpVgg Sandhofen— TSV 46 Mannheim, 46 nicht angetreten. B-Klasse I: Sd Mannheim— Einheit Wein⸗ heim 4:1. RAIODERMA DIN BERTROFFFENE REINHEIT UND Cür RASMIERSTAN GE DMI. 35 RASIERCREME DM 1.50 5 5 7 02095 E& Seite 10 . MORGEN Dienstag, 30. Oktober 1951/ Nr. Ein anderer König von Thule/ von Georg Britüng Manchem mag es nicht viel ausmachen, jeden Tag um vier in der Frühe geweckt zu Werden, für die meisten aber ist es, je län- ger, desto mehr, ein böses Leben, und der Ton der Weckeruhr ist ihnen wie Geklirr von Sklavenketten. Eine große Tageszeitung Wurde den Beziehern gegen elf Uhr des Vor- mittegs zugestellt, mit den neuesten Mel- dungen aus aller Welt, und hatte der Aetna Feuer gespuckt, während sie die Früh- Stückssemmel schmausten— fürs Mittag- essen gab das schon einen Gesprächsstoff her! Das zu ermöglichen, mußten die Leute, die die Zeitung machten, beim Morgengrauen aus den Federn, um ihre Arbeitsplätze auf- zusuchen. Da saßen sie denn, Stapel von Geschriebenem vor sich, rieben sich den Schlaf aus den Augen, Kratzten sich das Unrasierte Kinn, schieden das Wichtige vom Unwichtigen, erfanden fette Schlagzeilen, und rauchten, und gähnten. Der Zeitung, es war erstunlich genug, merkte man es nicht an, unter welcher Be- drängnis sie hergestellt worden war. Der Doktor Ehm, klein und spitzbärtig, Witwer und kinderlos, war schon lang ein wichtiges Rad in dem nächtlichen Getriebe. Er war einer, der gelernt hatte, sich ins Joch des „Früh ins Bett und früh heraus“ zu fügen. „Schaut die Hühner an“, pflegte er zu sagen, „die machen es ebenso, und sind ihre Eier nicht köstlich?“ Er dachte dabei an seine Zeitung. Er dachte immer an seine Zeitung. Einsiedlerisch lebte er, mit vielen Büchern, und den Frauen ging er aus dem Wege. Er hätte auch nur wenig Zeit für sie gehabt, aber doch genug, seine Mitarbeiter bewiesen es ihm, er sah es lächelnd. Jeden Spät- nachmittag suchte er seine Stammkneipe auf, saß allein vor seinem Glas, sinnend, und langweilte sich gar nicht, und wenn der erste der Freunde kam, hatte er vorweg- genommen, was ihm zustand an abendlichem Wein. Um neun Uhr, da war die Runde vollzählig geworden, erhob er sich, und ging, Und die er lassen mußte, spotteten über den Geknechteten. Bevor er sich ins Bett legte, stellte er seinen Wecker, der ihm schon seit Vielen Jahren treu und höflich- genau diente, Auf vier Uhr, und meistens gelang es ihm auch, bald einzuschlafen, aber nicht immer. Dann lauschte er lange dem Ticken der Uhr. Seine Tätigkeit an der Zeitung war ver- antwortungsvoll, und gut bezahlt, und er hatte seine Freude an ihr, und seinen Stolz, und es wäre unrecht zu sagen, daß er, nehmt alles nur in allem, unzufrieden ge- Wesen wäre mit seinem Los, oder gar mit ihm gehadert hätte als ein Geschlagener. Ein volles und gutes Männerleben läßt sich auch auf diese Weise führen, und wenn ihm, pildlich gesprochen, die Weckeruhr der not- wendigen täglichen Stachel schmerzhaft ins Fleisch drückte— bei anderen ist es ein an- deres, und es ist alles nur stellvertretend! Er besaß ein kleines Bauernhaus an einem See, Wär Angler, und ein Boot gehörte ihm auch. Im Wechsel zwischen seinen zwei Zimmern in der Stadt und dem bäuerlichen Anwesen Sedachte er zu hausep von dem Tag an, Und der war nun schon nahe, da er sich von seiner Arbeit zurückziehen konnte, um von dem Ruhegehalt zu leben, das ihm vertrag- lich zustand Und kein Wecker sollte ihm dann mehr den Schlaf stören, und mit ge- Wir haben keine Wahl Von Jean Cocteau Die Landkarte unseres Lebens ist so ge- Faltet, daß wir nicht eine einzige durch- gehende Hauptstraße in ihrer ganzen Länge zu sehen bekommen, sondern nur, beim all- mählichen Entfalten, ein kleines immer neues Stück. Wir glauben zu wählen, aber Wir haben keine Wahl. Ein junger persischer Gärtner sagt zu seirlem Fürsten:„Heute morgen bin ich dem Tod begegnet. Als er mich sah, machte er eine drohende Geste. Rette mich! Ich Wimschte, ich wäre heute abend, wie durch ein Wunder, in Ispahan.“ 5 Der gutherzige Fürst leiht inm seine Pferde Am Nachmittag trifft der Fürst den Tod. Er fragt ihn:„Warum machtest du heute morgen, als du meinem Gärtner begegnet bist, eine drohende Geste?“ „Ich habe keine drohende Geste ge- macht“, erwidert der Tod,„sondern eine Geste der Ueberraschung. Ich sah ihn heute morgen weit von Ispahan entfernt und soll in heute abend in Ispahan abolen.“ lassenem Blick betrachtete er jetzt manchmal die Uhr— so seht der Jäger auf den Reh- bock, wenn der in der Dämmerung auf die Wiese heraustritt, aber es ist Schonzeit, und er darf das edle Wild nicht schießen, noch nicht! Und dann kam der Tag, der ihm die Frei- heit schenkte. Es gab eine kleine Abschieds feier, man stand ein wenig herum, die Rot- Weingläser in der Hand, und als der Ver- lagsleiter eine kurze Rede hielt, und dem Scheidenden einen Strauß roter Rosen über- reichte, dreißig an der Zahl, für jedes Ar- beitsjahr eine, unterließ er es nicht, zu sagen: keine Rose ohne Dornen! Und jeder hörte die Dornen klirren und scheppern, metallisch- grausamen Tons, Schicksalsgenos- sen sie alle, und tranken einander zu, fröh- lichen Gemütes. Noch am gleichen Abend fuhr der Doktor Ehm zu seinem See hinaus. Bevor er zu Bett ging stellte er wie immer den Wecker auf vier Uhr. Unruhig war sein Schlaf in dieser Nacht Pünktlich um vier Uhr begann das gehorsame Gerät zu läuten. Er setzte sich auf den Bettrand und wartete, bis die Uhr verstummte, es schien ihm lang zu dauern. Dann zog er sie wieder auf und stellte den Zeiger auf fünf Uhr. Er kleidete sich an, steckte die Uhr in die Tasche, ging zu seinem Boot hinab und ruderte auf den See hinaus. Es war morgenfrisch, leichte Nebel wehten, und über den Bergen zeigte sich ein zartes Rosa. Er ruderte bis zur See- mitte und zog die Ruder ein. Immer heller wurde es über den Bergen. Den Wecker hatte er vor sich auf die geteerten Planken gestellt, und er sah ihn an, und dachte man- ches. Dann begann der Wecker zu singen, den alten, oft gehörten Gesang. Schön war der Gesang! Er hob die Uhr auf, und sie rührte sich in seiner Hand, als sei sie lebendig. Und wie jener König von Thule, der sein Liebstes, es ging ihm nichts dar- über, den goldnen Becher der Geliebten, in die Flut warf, so warf er jetzt den Wecker in den See. Er sah ihn stürzen, trinken und sinken heißts in dem alten Lied. Und auch ihm gingen die Augen über, als er dem Wecker nachstarrte, der klingelnd zur Tiefe fuhr, und ein Leben nahm er mit hinab. Die Fische unten mögen arg erschrocken sein über das lärmende Metallding, die Fo- rellen und Barben. Manche davon gedachte er noch an den Haken zu kriegen, mit der Schleppangel, oder vom Ufer aus. Raf Vallone in einer Szene des Films„Vendetta“(Blutrache), den Giuseppe d Regisseur des Films„Bitterer Reis“, drehte. e Santis, der Foto: AWZus Die Apokalypse als Jazz Eröffnung der Münchner Uraufführungsbühne Die neu gegründete Münchner Urauf- führungsbühe, neuen Glauben an die deut- sche Dramatik verheißend(„es gibt keine deutschen Dramatiker, weil deutsche Stücke nicht gespielt werden!“) eröffnete mit „Apokalypse“, einer Jazzkantate von Karl v. Freilitzsch. Die Verbindung von Jazz und der Offenbarung scheint ver- wegen, ist aber nicht gänzlich abwegig, wenn man sich des frommen Ahnen des Jazz, des Negro-Spiritual, erinnert. Jedoch liegt der song- begabte Freilitzsch noch zu sehr in den Banden des Dreigroschen- Opern-Songs. So kommt es bei ehrlichem Bemühen nur zu plakatartigen Effekten, Croße Abende bei Cründgens in Düsseldorf „Die Räuber“—„Wie es euch Es besteht ein Unterschied zwischen dem fragwürdigen Zeitgeist und dem Bekenntnis zu einer Dichtung aus dem Geist unserer Zeit. Gründgens erregend moderne Inszenierung der„Räuber“, mit der er das neue Düsseldorfer Schauspielhaus glanz- voll eröffnete, belebt mit dem echten Atem unserer Zeit den unverfälschten Geist der Schiller'schen Dichtung. Er selbst ist ein hinreißender Franz, teuflischere Kreatur Als Mephisto, weil elendere, aus der Hybris in gottlose Angst und in die Selbsterwür- gung stürzend. Seine Monologe, wie schon im„Hamlet“, sind, noch eindeutiger, Prunk- stücke komödiantischer Chirurgie. Neben ihm bezwingend natürlich und Kraftvoll Ullrich Haupts Karl und Antje Weisger- bers zarte Amalie, die in der Sterbeszene fast zur Ophelia wird. Ein reines Fest des Herzens ist dann „Wie es euch gefällt“ mit der char- manten Paula Denk als Rosalinde. Die große Uebrraschung(wie schon in Salz- burg): Max Eekards, klaftertief in Liebe versenkter“, von reiner warmer Empfin- dung getragener Orlando. Neben Lüders' Don Quichotte Jacques setzt Linkmanns problemschwerer Narr Probstein dunklere Akzente. Prächtig, wie ihn Gründgens beim Gespräch der Mädchen hinter der Mauer birgt nur mit dem Kopf auf der Brüstung neben dem Apfelteller: das Stilleben eines beobachtenden Narremhauptes. Oder wenn die Löwenhungrigen den Deckel vom Fleischtopf der herzoglichen Waldtafel lüf- ten und dichter Speisendampf wie der Geist aus der Flasche in Reinkings grünen Arden- nerwald stiebt! Ueberhaupt dieser Wald mit seinen tellerrunden Märchenbäumen Wie mächtige grüne Sonnen! Das Auge Lend und die Cauberstadt EIN RHEIXISCHER KIRMHESROMAXN UONX HEIX RICH RUM PFE 70. Forts. Copyright by Deutscher Verlag, Berlin Er bat die Schwestern beschwörend um Beförderung der Briefe, die sie milde lächelnd Zzusicherten. Er wartete. Vom Abend durch die endlose Krankensaalnacht mit unruhi- gen Schläfern und auf Glas klirrenden Wassergläsern bis zum fahlen Morgen, vom Morgen über die anödenden, ewig gleichen Unterbrechungen des Tages, wie Arztbesuch, Essen, Bettenmachen, bis zum trüben Abend. Unermüdlich wartete er, fast ohne Schlaf. Zwei Tage. Vier Tage Sechs Tage. Aber nichts kam. Keine Lena vam Weert. kein Brief, kein Wort, nichts. Es war unfaßbar. Immer hungriger wurde der Blick, mit dem er morgetis der Postausgabe entgegen- lauerte. Die Schwestern mochten schon gar nicht mehr hinsehen. Es war die Ober- Schwester Martha, die ihre nutzlos bewahrte Tugend unter einer flachen Brust und etwas rauher Missionsgüte eingekapselt trug, und eben jene weniger flache und mehr hoff- nungsvolle Gerda. Daß Carlotta unter müt- ter lichsten Bitten und gröbsten Beschul- digungen gegen Lena beide Schwestern ein- zeln und gemeinsam dazu gebracht hatte, keinen Brief, keine Karte, kein Wort an jene Perso zu befördern, die, was Carlotta bei allen Heiligen jeder Konfession zu be- schwören bereit war, den Hannes und seinen Absturz in jedem mir möglichen Sinne auf dem Gewissen hatte,—— nein, das konnte er nicht ahnen Uebrigens hatte Hannes bereits nach acht Tagen aufgehört zu schreiben. Er glaubte micht, dag Lena vom Bauernhof aufgefres- sen worden war, was Carlotta so behutsam andeutete, aber er konnte auch nicht glauben, daß Lena sich zur Kirmes zurück- sehnte. Er glaubte nicht, daß Lena auf- gehört hatte, je aufhören könnte, ihn zu lieben, aber er konnte auch nicht glau- ben, daß sie wünschte, ihn wiederzusehen. Nein, er konnte es nicht, trotz aller Gewiß- heit ihrer Liebe, denn, zum Teufel: wenn sie es gewünscht hätte, wäre sie doch ge- kommen, nicht wahr? Und sie kam nicht. Unmenschlich, dieses Glauben und Nicht- glauben, dieses Zweifeln und Verzweifeln! Zermürbt von den übersteigerten Anstren- gungen eines ganzen Jahres, von der eben- so verbissenen wie nutzlosen Jagd nach dem Geld, innerlich tief getroffen von Albums Tod, über den er immer wieder ein er- folgloses Grübeln anhub, erlag Hannes in der achten Nacht einer neuen gräßlichen Vorstellung, die ihn mit dem ersten blei- grauen Dämmerschein des neuen Tages überfiel. Wenn er wenn er nun nicht mehr laufen lernte, wie? Ein Krüppel bliebe, eiri halber Mann? Eine Last für sich. und andere? O Gott, was dann? Auf die düster hervorgepreßten, von ge- heimer Angst durchbebte Frage hatte der große, hagere Doktor am folgenden Morgen mur die ernüchternd spröde Gegenfrage, ob einen methodistischen Katakomben- Song. Haßzerfüllte Münder, Sprechgesang mit Me- los mischend, fauchen uns wie dämonische Roboter an und vermögen— es muß zuge- standen werden— ein Großstadtpublikum zu fesseln, das nach der zuschlagenden Faust zu begehren scheint. Der Kunstwert der An- gelegenheit ist gering, was offenbar Absicht Ist, denn die Jazz- Sprache kennt keine rhyth- mischen Raffinements. Dennoch ist die Sache ernst zu nehmen als weltanschauliche Aus- sage. Der noch irgendwo christlich-humani- stischer Tradition Verhaftete wird gegen solch unnaive Jazz- Offenbarung protestieren müssen. 5 Kalkreuth — Umgang mit Künstlern Von Ove Schrattenberg Lade einen Künstler für acht Uhr ein, ung er kommt um elf Uhr. Lade ihn aber Nieht für elf Uhr ein, dann kommt er nämlich in Elf. Telefoniere nicht mit bildenden Künstlen Du kannst dich dafür an den Schauspielen schadlos kalten, Sei sehr geduldig, wenn einen Künstler liebst. Er würde nicht begres fen, warum er dir nicht untreu werden sollt Schenke einem Künstler kein Geld. Borge g ihm lieber. Es klingt netter. Mache dem Künstler die Freude und u ihm einen seiner Kollegen zum Fraße vor, D, Schärfe der Kritik wird im umgekehrten per. hältnis zur Größe des Raubtieres steſeg Einige wenige, ganz Große frißt er nich Auch Tote nimmt er nicht gern. Laß' sie ah dem Spiel, wenn du Freude machen wille Vergiß nicht, daß Künstler auch Menschen sind, ja, daß ste oft nur Menschen sind, du kannst ruhig ihr Werk loben, Sie sind sowien deiner Meinung, aber sie hören sich's an. Find; es nicht unbescheiden, einen Künstler au bi. ten, daß er dir seine Arbeiten zeigt, vorſien oder vorspielt. Er tut es gern. Sei mit dem Künstler überzeugt, daß Gen etwas Scheußliches ist— solange er kein nat. Glaube nicht, daß ein Künstler eigen. sinnig ist. Er läßt bestimmt nieht mit zig reden. Vergiß nicht, daß nicht zufällig Kinn 80 reizend malen Können. Wisse, daß Künsi Verschwender oder Geizkragen sind. Bei beide Sorten gibt es große Persönlickkeiten, bei be. den nur sehr Wenige.— Sei dir klar, daß d bedeutendsten Künstler noch nicht erkannt sind und daß es deren fast unendlich die gibt. 5 Wenn du einen begehrten Schauspeeler engagierst, so frage gleich, wen d mit enge. gieren mußt. Beleidige keinen Künstler der Frage, ob er Zigaretten oder Kogn möge. Glaube nicht, daß der Künstler morgen u ist, wie er heute war. Beachte diese Gebog Dann darfst du dich dem Künstler gefahig nähern. wenn du einem Künstler dieses alles vn. Nest, so sage ihm dazu, daß es Ausnahmes gibt. Dann wird er zufrieden sein. Außerdem stimmt es. Das ist noch nicht alles. Aber ven giß nickt, daß die Aktivseite noch nickt ge. schrieben ist. Vergiß auck nicht, daß dul 60 geliebte Frau oder einen geliebten Mann tro allem lieben darfst. blickte. Und dann schickte er einen wütenden Fluch in die Ge- gerd des Hippodroms. Vielleicht auch in die lassen. Lena vergaß ihm erte n bolt ver! druc chef Dr.! H. H reul 1 und die von Albert Anton Hoerrmann„ inszenierte Aufführung tut darin so sehr ein Kulturn achrichten 8 übriges, als ob man sich an dem Entsetzen 5 jqueu de Ia Brucholle h mitt Erregenden förmlich berauschen wollte. Die In der kantonalen Strafanstalt St. Gallen 3 Far das, moderne, anti-menschliche Grusel-Romantik wurde kürzlich ein Schauspiel aufgeführt, das ert am 13. November, 20 Uhr, in der Aula de von versucht sich kabarettistisch in Weltunter- n 5 8 N 55 Wirtschaftshochschule ist die Kammer mus. 1 zum Verfasser hat. Das 5— 8 27 1 f gangs-Stimmung. Ein heiliger Text wird den Sie tun, wenn ie Dr, Ch. Wilsen wären z“ weren ms, den enlahlicn des 188. Cebit ebe profan. Ein Intellektueller singt emphatisch und appelliert, indem es den Fall eines Arztes tages von Franz Schubert wird das Köche. dure beschreibt, der seine krebskranke Braut durch Guartett am 31. Januar 1952, 20.50 Uhr un eine Morphium getötet hat. an die menschliche Ge- Alster seine Streichquartette d-moll und I, fran sellschaft, in entlassenen Strafgefangenen nicht qur sowie— mit der Pianistin Magda Rusp: eine 1155— 1 9 N. das„Forellenquintett“ spielen. 88 09 der 3 1 enschen zu sehen, die vor eine 5 trei i f Astspie 5 JVC bensbeginn stehen.(Auch die„Lebenslängli⸗ e Apel 1052 20 Un, eins schwelgt in Phantasienatur und Bilderbuch- chen“ werden in der Schweiz nach 15 bis 20 Wiederum in der Aula der Wirtschaftsoc m träumen Jahren entlassen.) 80 schule. 1 8 f a Eine selbständige Pen-Gruppe in der West- 2 2 Des Wiedersehen mit Adelk Nan zone soll, nach dem sich bereits 16 Schriftsteller julius Hay:„Die Donaubrücke Wur brück in„Dr. med. Hiob Prätorius“(in von dem in Düsseldorf gewählten, rein östlich t. 1 ET gen der etwas blassen Inszenierung von Charles orientierten Präsidium des Pen-Clubs distan- Deutschsprachige jetz Regnier) nach achtzehnjähriger Abwesen- ziert haben, bereits in der nächsten Woche ge- führung in Wien kin Beit von Deutschland darf als Vorgeschmack ündet werden. Die Vorbereitung liegt in den Von jenem Schriftsteller Julius Hay dt 1 auf seine eigentliche Düsseldorfer Aufgabe fänden des früheren Präsidenten, Professor Dr. sich mit„Gott, Kaiser und Bauer und Ode in Christopher Frys Venus im Licht“ dank- Hermann Friedmann, und des früheren Gene-„Haben“ als anerkennungswürdigen, wen 15 bar gewürdigt werden. Die Aufführung e N W e auch gewaltsamen Dramatiker vorgetel of selbst läßt einige Wünsche offen. Selle Heinen Nase der den ind, der hat, ist nichts mehr Übrig 1 1 Püit Zu einem unvergeßlichen Erlebnis aber bisher in seiner Arbeit durch einseitig geleitete mutlich um sein„dramatisches P 5 1 ker wird Williams„‚Glasmenagerie“ in politische Aktionen gehemmt war, werde sich zu erküllen, schrieb der ungarische 1 e ffoh der ausgezeichneten, dichten Inszenierung in der künftig unabhängigen Gruppe seinen mist Julius Hay„Die Donaubrücke“, Es 10 1055 Ulrich Erfurths. Herta Boehms Bühnenbild eigentlichen Aufgaben im Geiste der Pen-Charta ein Spiel„fortschrittlicher Lesebuchfigure pal hat die gespenstische Trostlosigkeit des fas- zuwenden können. Jedes Mitelied müsse sich das im politischen„Neuen Theater de für 85* 2 N jetzt entscheiden, wo sein Platz sei. Wer der Scala“ erstmals in deutscher Sprache l gar . VV 8 in Bildung der neuen westdeutschen Pen-Gruppe 828 selhaft die gläserne Vitrine der Mlusionen nicht zustimme, leiste damit der sowjetischen Di„„ lich D brücke it zwe irisiert, bedrückend eingefangen. Elisabeth Propaganda unmittelbar Vorschub. Wer aber FCC hang 08 Zeit Flickenschildt als mütterlich verzweifelte durch Austritt sich der Verantwortung zu ent- 5 hinter dem eisernen Vorhang 9 Kon Tyrannin bietet ihre bisher faszinierendste ziehen suche, gerate in den Verdacht, eine beni Sie wird im Jahre 1945 im Lers 15 Cha Leistung. In der Rolle des verkrüppelten öffentliche Entscheidung zu scheuen. Budapest gebaut und verherrlicht den 15 von Mädchens Laura alternieren Käthe Gold Joachim Popelka spricht in einer Vortrags- dischen! Kampf des e Pan (die nur bis Anfang November in Düsseldorf reihe für die Jugend am Mittwoch, 31. Oktober, Elemente und Kapitalismus. Sie 5 7 bleibt) und Sybille Binder. Zwei unver- 16 Uhr, im Mannheimer Amerikahaus über das den Anlaß, das Theater zu mem 17 1 wechselbare, zwei verschiedene Auffassun- Thema„Vom Wesen und Ursprung der Musik“. lungskurs mit volksdemokratisch 5 1 gen. Frau Binder, herbe, fast unnahbar ver- Erich Riede— früher erster Kapellmeister Begeisterung zu machen. Nichts en 1 schlosseti, gibt die psychopathische Studie des Mannheimer Nationaltheaters und jetzt in beiter vom Bau dieser, wichtigen Brü 1 der Kranken. Dié Gold ist das elfische We- der gleichen Position bei der Dresdner Staats- bringen, und eine Frau bereut nachher 1 5 tra Bade lachend, gehüllt wie in Oper tätig— dirigierte dieser Tage in einer nicht ganz so an die Brücke gedacht 2 haben sen, trenengebadet,„ 8„ Neueinstudierung die tausendste Aufführung wie sie sollte, denn— oh abgrundtiefe Vel. Glas, von unsäglicher Strahlung. Noch in von Webers„Freischütz in der Staatsoper worfenheit— ihr Kind War ihr wichtee“ ihrem Atemholen ist Melodie. Wenn sie dem Presden mit großem Erfolg.„Der Freischütz“, Wie am Schluß die fertige Brücke vom tie. n Geliebten die Arme um den Rücken schlingt der in Berlin uraufgeführt worden ist, kam am Beiden is bean. cht die Sowie Von und wieder löst, sind ihre Bewegungen ima- 26. Januar 1822 zum ersten Male in Dresden VU b ist, rei hand unf 55 ginäre Goldschriftzeichen der Liebe. Das heraus. 1 1 3 N 1 1 Wunder ihrer Kunst ist das Geschenk ihres Die Reihe kammermusikalischer Veranstal- 188 55 1 e 0b 1 5 unistisce wen! Daseins. Der Jubel im ausverkauften Hause tungen, die die Konzertdirektion Heinz Hoff- lt mam das Haus wo der komen den auch brandet schon in der Pause auf und will meister auch im Laufe dieses Winters wieder Bepressionist Bronnen als Ressege uit dlc icht enden 5 in Mannheim veranstaltet, beginnt am Donners- geblich versucht hat, aus leerem Papier. Weit 5. Gerd Vielhaber tag, 8. November, 20.30 Uhr, mit einem Kla- kungsvolles Theater zu machen! 9. brit „76SFFFFPPTTTTTTTTTTTTTTTTTT e. der der Mann nebenher einen kleinen Streifen Daum ging die Tür, die über alles ge- der Raritätenbude. Es ihr nicht einmal mi 5 verrückt geworden sei? Ein Rnöchelbruch! liebte, anbetungswürdige Saaltür auf und zuteilen! Diese Schweinel Dabei blieb 0 sche An sich eine Sonntagssache. Und der des tat, was im Grunde von Urbeginn ihrer Auf- obwohl Lena versichern mußte, in den 0 Ee Herrn vam Weert obendrein von einer ge- gabe gewesen, wofür sie überhaupt vom Minuten des. des Wiedersehens heut beich radezu auödenden Normalität; die bärtig- Tischlermeister hergestellt war: sie ließ sei eigentlich keine Zeit zu so.. 80 fel deut sten Sanitätsräte konnten sich einer ähn- Lena vam Weert eiritreten! Und dann war rigen Mitteilungen gewesen. Weiter schuet dalt lich glatten Geschichte kaum erinnern. Nicht alles sie sich über die paar Minuten aus K I der Schimmer einer Komplikation zu er- Nein, gut war es nicht. Es war über- fragte auch nicht. 5 hoffen! Nicht einmal besonders lang würde irdisch, verflucht, unheimlich schön, selbst Einen solchen Besuch hatte man übe“. es dauern, höchstens ein lächerliches Vier- ganze Kerls konnten so etwas nicht trocke- haupt im Saal noch nie gesehen. Keinen eing. teljährchen..„Und im Oktober können nen Auges überstehen. Es war so, als wären schönen, keinen so unzeitigen denn 3 Sie mit Ihrer Braut wieder auf den Tanz- zwei im Himmel zusammengestoßen, die auf war weder Mittwoch, noch Sonntag, 5 95 boden gehen, oder sind Sie verheiratet, Erden schon allerhand voneinander erwar- zwischen drei und fünf Uhr— keinen Mann?“ tet hatten, oder, alltäglicher ausgedrückt, stummen! Als die Oberschwester wWüte I. Allein nach dem Wahn des Glückbezwin- als seien zwei zehn Jahre lang durch das hereinfegte, um das während ihrer 5 4 5 5 gens war der Hannes nunmehr in den Wahn Weltmeer und dicke Kerkermauem vonein- rahmenkonferenz mit Oberschwester 1 1 des vom Unglück Verfolgten versunken. ander getrennt gewesen. Doch alltäglich war wig von der Gebärabteilung so unverel! 5 Mam wußte ja, wie so Rerzte die gebogenen das nicht auszudrücken.(Sind Sie verheira- wortlicherweise hereingelassene 1 beau Balken vom 11 herunterlügen, um den tet? So ein Hammel von Arzt! Er sollte sie mer des Knöchelbruchs eigenhändig 1 beg Patienten weitere bittere Eröffnungen vor- jetzt nur sehen, seine Frau) zufeuern, hatten die beiden so gut Wie 1 Ziere bereitend zu versüßen. Und bildete der. bloß gut war es noch nicht. Sie wuß- gesprochen. Die Oberschwester sah Lene e doll weise Kittel sich ein, man habe nicht ge- ten es beide. Doch glaubten sie, daß es trotz Lena sah die Oberschwester an, und 5 sehen, wie er der Oberschwester zublin- und trotz allem Auf dem besten Wege War, war ganz bestimmt das sanfteste Hina kung zelte? Nein, man hatte kein Recht mehr auf besser zu werden. Sie hatten sich ja wieder- feuern von Urzeiten an. Ern aun die Tür zu hoffen. Nicht einmal mehr das gefunden. Denn wie man Wertvolles ver- In der Konditorei gegenüper dem 1 Hein Recht, sie zu hassen. Wo man so gut wie lieren kann, ohne es besser zu haben, so hauser Krankenhaus Wartete treu und a dete Seer n verkrüppelten Dasein gegen- kann man sich unter besonders wohlwollen- niemand anders als der gute, ob der 0 15 N überstand den Regungen des Schicksals auch wieder- Vemachlässigunng nicht die Spur Sek 80 5 N a finden, ohne sich verloren zu haben, Sie Doktor Ederle. Nach der in vieler 74„ g Das war die zweite Wand. So saß der dachten es nicht mit diesen Worten, aber sie bitteren, doch erfolgreichen Normalise, Mann vor dem beruhigenden Bild des som- empfanden es germ genau so. Empfinden des Blegkens war er Lena einfach na 1 85 merbunten Gartens it finsterem Schweigen; war ihre Hauptbeschäftigung. Sie verstan- reist und hatte sie in Ohligs getroffen 55 die einst so kecken Augen waren ver- den sich dabei großartig. Manchmal wollten jenem entgegenkommenden Umsteiger 1 Dien schleiert, die Stirn in nutzlosem Grübeln sie auch sprechen; über halbe Sätze kamen hof, wo mem immer noch die Reisenden, zug zusammengezogen unter Fragen, die nie- sje indes nicht heraus. die einen Zug früher gefahren Waren. 5 mand beantworten konnte, er am wenigsten.„Hannes, bist du mir auch nicht, meinsam waren sie in der Stadt auf ge 8 Er pflegte auf den eingefallenen Wangen„Ach, Lena, dasselbe wollte ich dich ruhmreichen Bergen angelangt; in Leue Was einen vierzehntägigen Stoppelwald mit grad. Krankenanstalten hatte der Boicto e Nike selbstquälerischer Inbrunst und orientierte Einmal wurde es noch sehr bitter. Als mit Hilfe des Besteckkastens umd Zu ge. kur seinen Chausseestein von Fuß hundertmal Hannes von Albohm sprach, ohne zu ahnen, gehender, teils schwäbischer, teils Kolle a am Tag mit bitterem Kopfnicken, ja ja, für daß Lena von Albohm nichts wußte. Ueber Wendungen den Weg zu Saal einundeſei 1 Mur uns ist alles aus! Aus war alles, wohin er ihren von Tränen geschüttelten Schultern gebahnt, dann aber vorgezogen, sie allein? chan