n 3 gerausgeber: Mannheimer Morgen perlaß. Druck: Mannheimer Groß- uge bruckerel. Verlagsleitung: H. Bauser; chetredakt. E. F. v. Schilling. Stellv.: che br. K. Ackermann. Politik: E. Schäfer fl. H. Hausser; Wirtschaft: F. O. Weber; M Mannheimer Ge seh iftsstellen: Mannheim R I. 46 Telefon 441 1•54 Heidelberg, Ronrhacher Str. 5-7 Tel. 44 30 Ludwigshafen Rh., Rheinstr. 37 Tel. 6 27 68 Bezugspreis: Monatl. DM 2.80 zuz DM 40 Tragelohn. Postbezug mtl. DM 3, 20 zug. 1 bias kenilleton: W. Gilles. K. Heinz; Lokal: 5 5 3 5 785 DM„34 Zustellgebühr. Kreuzhandbezug 2 ö 5 5 5. 5 u pr. F. W. Koch, 1 D 4, einschl. Porto. Bel Abholung im „n dicht a gaken: B. Schnee kloth:. i verlag oder in den agenturen DM 2,80. tischer Sport: H. Schneekloth; Soz. Red.: i 5 mann; Sp. J g Erscheint täglich außer sonntags. zen hatte) Simon. Chef v. Dienst: O. Gentner. er ot Dr. 0h t ü 5 Zur Zeit gut Anzeigenpreisliste Nr. 9. r. O kkonten: Südwestbank, Allg. Bank- 5 N N 5 d Ban F g Bel Nichterscheinen infolge höherer roben 5 kesellschaft, 8„ 8 Gewalt bestent kein Anspruch auf d mmunale Landesbank, sämtl. Mann- 5 8 uel g 8 postsch.-K.; Karlsruhe Nr. 300 16, 28 5 8 2 dle Rückerstattung des Bezugspreises. ach bez. 5 Für u langte Manuskripte über- ge ee ue üben w., n Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz„ men War 8 227/ Einzelprei 5 a 6 Jahrgang/ Nr. elpreis 15 Pf. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Mittwoch, 28. November 1951 Seh. hl gest ß 25 ten Pr. Ausardeig Immen,„ gutem 05 1 2 11 ommen uber Wanensullstandslin 4 b elle, von g 8 Sbm UNO-Delegierte legen Siebenpunkte- Programm für die weiteren Verhandlungen vor hores 1 1 j 1 Jakob 15 Tokio(UF). Die Waffenstillstands-Delegationen der Vereinten Nationen und der anerkennen. Außerdem fordere Südkorea nrich 80h Kommunisten unterzeichneten am Dienstag in Panmunjon das Abkommen über den Ver- die Freilassung von 4616 Zivilpersonen, 1 muster lauf der Demarkationslinie. Danach soll die gegenwärtige Front als Demarkationslinie die von den Kommunisten im vergangenen rs Licht gelten, wenn innerhaalb der nächsten Ar eißig Tage eine Einigung über die rest- Jahr entführt worden seien. Unter diesen ung.— 1 lichen drei Punkte des geplanten Waffenstillstandsabkommens erzielt wird. Diese drei Zivilisten befänden sich viele Abgeordnete ile von punkte sind: die Uberwachung des Waffenstillstands, der Austausch der Kriegsgefangenen des koreanischen Parlaments. atierung b und Empfehlungen an die„interessierten Regierungen“. nscht. 1 85. 50. e Waffen oder Vorräte verstärken Tito sprach vor Kriegsveteranen über die Demarkationslinie egten die oder vergrößern. Belgrad.(UP a 1 1 8 Richard. 1. ˖ 5575 25 5 W mission soll sich in ganz Korea beiderseits der Jahresversammlung der internationalen ich seines Die Feuereinstellung soll innerhalb von Demarkationslinie frei bewegen dürfen. Kriegsveteranen- Vereinigung, er befür- dem N. 24 Stunden nach der endgültigen Unterzeich- 5. Beide Seiten sollen ihre regulären und worte die Vorschläge für 211 allgemeine ider kuf nung des Waffenstillstandsabkommens in irregulären Land-, See- und Luftstreitkräfte 15 f 8 b kt tret 2 f 5 Abrüstung. Jedoch glaube er nicht, daß sie em Gern in Kraft treten. 5 5 aus sämtlichen Gebieten zurückziehen, die qurchführbar seien, bevor nicht alle Mit- upont beg 2. Eine Kommission, der gleich viel Ver- der anderen Seite zugesprochen worden 2 treter beider Seiten angehören, soll darüber wachen, daß der Waffenstillstand von beiden Seiten eingehalten wird. 3. Keine der beiden Seiten darf nach Unterzeichnung des Waffenstillstands ihre er, 19.30 0 m Stelle Prof. Dr. Maler Iusik era dra burger Jeletonal en zum. „ Direß 1 5 aste Kung Die arbeitslose Versammlung Haug in Von unserem H.-H.-Redaktions mitglied e Straßburg. Seit gestern morgen spricht zentrum z man in der Beratenden Versammlung über Holland u das Ziel und die Aussichten der europäischen n, die ebe Politik und immer noch muß man leider itzers trag leststellen, daß das Ziel verschwommen ist und die Aussichten trüb sind. Zu neuem Optimismus berechtigt allerdings die erfreu- 0 liche Tatsache, daß nicht mehr soviel geredet eit wird. Wenn Paul Henri Spaak bislang manchmal Mühe hatte, den Strom der schöflen Reden zu bändigen, so mußte er jetzt dreimal en Film dhe um Wortmeldungen bitten. Dieser Umstand ad allein ist bezeichnend für die Atmosphäre im einmal Europghaus. Nichts kann mehr gesagt wer- a den, Was nicht schon tausendmal gesagt Este worden ist. Wenn jetzt nichts Konstruktives ritz Pod Msebllehlt könnten die Delegierten einpacken g8sperte! und nach Hause fahren, ihrè eigene Unfähig⸗ Um entnal felt attestierend, wie der Franzose Teitgen 0 ihnen bitter riet. Aber was soll man tun? Die Versammlung ist nur eine beratende, und da bis jetzt niemand in Europa ihren Rat erheischte, ist sie arbeitslos.„Die Funk- tion schafft sich ein Organ“, sagte der Bel- eier Paul Struye als Berichterstatter des allgemeinen Ausschusses, aber hier steht man einem Organ gegenüber, das sich eine Funk- tion schaffen möchte.“ Eine überaus reali- stische Feststellung, die nach Meinung ihres Autors keinen Anlaß zu übertriebenem Pes- simismus geben sollte. Aber es liegt wohl nicht so sehr an den Delegierten in Straßburg als an den natio- verletzen, altung be darauf be rfen, prof e Frau di Birkenfe diene d nalen Parlamenten, die sie entsandt haben. schland u Die bitteren Vorwürfe, die sie in der ver- herin bn gangenen Woche aus dem Munde ihrer ach Baut emerikanischen Kollegen hören mußten, J über de lichten sich in Wirklichkeit an jene, die im keld wiel klerköramlichen erstarren und an die zögern- wurde. den Regierungen.„Ihr sprecht so viel von zahlre euren Schwierigkeiten und tut doch nichts, jen Rue um sie zu verringern“, sagten die amerika- tl niege dischen Parlamentarier ihren europäischen Kollegen. Lord Layton, der eine sehr objektive Darstellung dieses ersten inter- nationalen Zwiegespräches auf parlamenta- rischer Ebene gab, warnt im übrigen ganz besonders vor den materielle Auswirkun- gen einer amerikanischen Enttäuschung über 1 mangelnden europäischen Einigungs- en. Denn nicht umsonst ist in der Washing- toner Erklärung der drei Außenminister vom 14 September 1951 von der Notwendigkeit die Rede, eine kontinental- europäische Föde- ration herzustellen,„aber in enger Zusam- Fortsetzung siehe Seite 2) London. In einem Telegramm an Premier- minister Churchill hat sich der frühere General ger Waffen-SS, Herbert Gille, für die Frei- Keule der Feldmarschälle von Manstein und esselring ausgesprochen. . Aus gut unterrichteten Pariser Krei- ni udcle berichtet, daß der ehemalige pol- che Premierminister und erste Regierungs- 5 Polens nach dem zweiten Weltkrieg. Ed- Pee Obsubka-Morawski, und der ehemalige rien commanclierende der polnischen Nach- 5 Ssarmee, Marschall Michael Rola-Zymierski, l der Begründung verhaftet worden seien, nen»bourgeoisen Nationalismus“ befürwortet zu haben. num frad. Das jugoslawische Außenministe- mitgettat der Deutschen Mission in Belgrad tseteilt, daß weitere 93 ehemalige deutsche Essgefangene begnadigt worden sind. mit 1 Das britische Unterhaus stimmte nung er wältigender Mehrheit der Unterzeich⸗ a des japanischen Friedensvertrages dureh Un ttsche Regierung zu. 1 928. Wie von amtlicher Seite bekannt- pak 55 wird, ist ein Transportflugzeug der türe mischen Luftflotte über der Südwest- mitglieclsestürzt. Sämtliche sieben Besatzun ger ut deder, sind tot. Die Maschine befand sich em Fluge von Athen nach Cypern. 8 Im großen Saal des Moskauer Ge- 1 taftshauses wurde am Dienstagabend 5 deneskongreß der sowjetischen Kämpfer meh en Frieden eröffnet. Am Kongreß nehmen rere hundert Delegierte teil. U/ dp. iBte sie da sind. 6. In der entmilitarisierten Zone von vier Kilometern Breite dürfen sich keinerlei Truppen befinden, ausgenommen solche, mit deren Anwesenheit beide Seiten einverstan- den sind. 7. Die Militärbefehlshaber sollen den je- weils ihnen zufallenden Teil der entmilitari- sierten Zone im Einklang mit dem Waffen- stillstandsabkommen überwachen. Der nordkoreanische Chefparlamentär General Nam II sagte, die Frage, ob sich die gemischte Waffenstillstandskommission in ganz Korea frei bewegen dürfe, müsse auf„höherer Ebene“ erörtert werden. Er versprach aber, die Vorschläge der Verein- ten Nationen eingehend zu studieren. Die Delegation der Vereinten Nationen schlug ferner vor, daß beide Seiten genaue Listen mit Namen, Nationalität und Auf- enthaltsort sämtlicher Kriegsgefangener an- kertigen sollten. An der Front kam es am Dienstag nur zu kleineren Spähtruppunternehmen. Vorbehalte Südkoreas Der südkoreanische Außenminister Pyun ung Tao sagte laut dpa am Dienstag, die Regierung Südkoreas werde die gegen- Wärtige Frontlinie in Korea nicht als stän⸗ dige Grenzen zwischen Nord- und Südkorea glieder der Vereinten Nationen dem Grund- satz huldigten, nach dem alle Zwistigkeiten auf friedliche Weise und auf der Basis der Gleichberechtigung gelöst werden sollen. Solange dies Ideal nicht erreicht sei, müß- ten Jugoslawien so wie auch eridere Natio- nen damit fortfahren sich zu rüsten. Zur Entspannung der internationalen Lage schlug Tito den Abzug der Besatzungs- truppen in allen Teilen der Welt vor. Gleichzeitig müßten die Probleme der be- setzten Länder vor das Forum der Verein- ten Nationen gebracht werden, um hier ihre friedliche Regelung zu finden. Generalsekretär der tschechoslowakischen KP. verhaftet Wien.(UP) Der offizielle tschechoslowaki- sche Rundfunk übermittelte am Diensgag eine Meldung, nach der der ehemalige Gene- ralsekretär der Tschechoslowakischen Kom- munistischen Partei, Rudolf Slans E aller Aemter entkleidet und verhaftet wor- den ist. In der Rundfunkmeldung heißt es, Slansky würden Handlungen vorgeworfen, die sich gegen den Staat richteten. Slansky hatte den Posten eines stellvertretenden Pre- mierministers inne und war zugleich Leiter des Nationalen Wirtschaftsplanungsaus- schusses. 8 besisechlengd bel Spend 20 Beside Stiftung„Dankspende des deutschen Volkes“ gegründet Bonn.(Up) In Anwesenheit des Bundes- präsidenten wurde am Dienstag in Bonn in einem feierlichen Akt die Stiftung„Dank- spende des deutschen Volkes“ ins Leben ge- rufen. In dem vom Bundespräsidenten mit- unterzeichneten Aufruf zur Dankspende wird an das deutsche Volk appelliert, durch Spen- den den Völkern der freien Welt zu danken, die in den Jahren der bittersten Not aus freien Stücken geholfen haben. Für die ein- gegangenen Spenden sollen Werke zeitgenös- sischer Künstler gekauft werden und den Völkern, die geholfen haben, als Sinnbild der Dankbarkeit übergeben werden. Die Gründung der Stiftung fand im Hause des Bundespräsidenten in Bonn statt. Dem Kuratorium gehören u. a. an: Bischof Otto Dibelius, Bundestagspräsident Hermann Ehlers, der erste Vorsitzende des DGB, Christian Fette, Kardinal Josef Frings, die Berliner Bundestagsabgeord- neten Frau Louise Schroeder und Paul Loe be. Der Aufruf zur Dankspende hat folgenden Wortlaut: „Es wäre heute in Deutschland schlimm um uns alle bestellt, wenn uns in den Jahren der bittersten Not nicht so viele Völker der freien Welt aus freien Stücken hilfreich bei- gestanden hätten. Wir werden und dürfen es nicht vergessen, daß die Geldspenden und all die Gaben in Millionen von Liebespaketen den Hunger von der Schwelle jagten, un- zähligen Menschen, jung und alt, das Leben retteten, daß sie Schmerzen stillten und die Mutlosen neuen Mut fassen ließen. Im Geiste dieser brüderlichen Taten, die uns von un- bekannten Männern und Frauen in nahen und fernen Ländern erwiesen worden sind, Fanden wir uns alle miteinander besser und leichter zurecht. Wege, die in große Dunkel- heiten, ja nicht selten in den Tod zu führen schienen, erhellten sich. Heimatvertriebene schöpften neue Hoffnung, Kriegsgefangenen wurden Wege in eine bessere Zukunft be- reitet. Nicht zuletzt konnten die Kinder wieder fröhlich sein und spielen.“ 8 „Wer hätte größeren Grund— 80 Fährt der Aufruf fort— zur Dankbarkeit als der deutsche Mensch. So rufen wir denn zu einer Dankspende des deutschen Volkes auf und sind gewiß, daß wir von jedermann so ver- standen werden, wie die Hilfe der Welt ge- meint war. Sie wurde geleistet ohne poli- tische Meinung im Geiste jenes Friedens, der im Herzen der Menschen gegründet ist. Aus den Spenden, um die wir freundlichst bitten, sollen Werke zeitgenössischer Künstler er- worben werden. Den Völkern, die uns be- schenkt haben, sollen diese Kunstwerke ein Gruß des Dankes sein. Wohl wissen wir, daß wir damit nur ein geringes tun. Doch könne vielleicht diese Zeichen sagen. was uns seit langem erfüllt und daß wir nichts sehnlicher wünschen, als den Frieden von Haus zu Haus, von Land zu Land.“ Dörfer verschwanden in den Fluten Mailand.(UP) Italienische Pioniere sprengten ein 300 Meter langes Stück des Po- Dammes am Unterlauf des Flusses, um das Hauptflußbett zu entlasten. Sofort er- gossen sich riesige Wassermassen in das Ge- biet von Polesella, die die Städte Loreo, Donada und Rosolina überfluteten. Die Ein- wohner dieser Städte waren nach Padua und Treviso evakuiert worden. Einige Dörfer verschwanden völlig unter den Fluten. In der Gegend von Rovigo sinkt der Wasser- spiegel langsam. Der„‚Stahlkönig von Sao Paulo“, Machado Florence. ein brasilianischer Industriel- ler, hat eine Million Lire für die Opfer der Ueberschwemmungskatastrophe gestiftet. Der Schweizer Bundesrat hat die Entsendung von Armeepionieren in das verwüstete Ge- biet genehmigt. Er hat außerdem beschlos- sen, die Schweizer Post solle Hilfspakete für die Unwettergeschädigten kostenlos trans- portieren und die Schweizer Bundesbahn solle Kinder aus dem Katastrophengebiet, die zur Erholung in die Schweiz eingeladen wurden, frei befördern. Hilfssendungen im Werte von fast einer halben Million Schweizer Franken aus vier- zehn Ländern hat der Aufruf der Liga der Rot-Kreuz- Gesellschaften zu Gunsten der Opfer der Hochwasserkatastrophe in Italien bisher ergeben./ General Eisenkower empfängt die bri- tische Prinzessin Margarete Rose zum free in seiner Villa— der sotojetische Außenminister Wysckinsſi hebt im Poli. tischen Ausschuß der UNO-Vollversamm- lung die Hände zu einer beschwörenden Geste. Teetrinken und Abwarten— 80 ließen sich die beiden Fotos glossieren. Bis nächsten Sommer vierzig Allantik-Divisionen USA und Belgien übergaben Resolutionen über Europa-Armee Rom.(dpa) Der in Rom tagende Atlantik- rat hat am Dienstag der Forderung General Eisenhowers zugestimmt, die westliche Verteidigung in Europa im Jahre 1952 be- deutend zu verstärken. Obwohl noch Einzel- heiten ausgearbeitet werden müssen, soll, der Rat beschlossen haben, die Verteidigungs- streitmacht in Europa bis zum Sommer kom- menden Jahres auf vierzig Divisionen zu er- höhen. General Eisenhower und sein Stabs- chef General Grünther sind bereits am Dienstagnachmittag wieder nach Paris zurückgereist. Die USA und Belgien haben dem Atlantik rat Entschliegungsentwürfe für die Schaf- kung einer Europa- Armee vorgelegt. Wäh- rend der amerikanische Antrag die sofortige Aufstellung einer Europa-Armme nach den von dem französischen Außenminister S e h u- man festgelegten Richtlinien vorsieht, sol- len in der belgischen Entschließung ab- weichende Ansichten hinsichtlich der Frage der übernationalen Behörde für die Europa- Armee und des Zeitpunktes der Aufstellung dieser Armee vorgebracht worden sein. Der französische Außenminister Robert Schuman berichtete dem Atlantikrat über die Viererkonferenz mit Bundeskanzler Dr. Adenauer in Paris und erklärte, daß „Fortschritte hinsichtlich der Beteiligung der Bundesrepublik an der westlichen Verteidi- gung erzielt worden sind“. Schuman sprach ferner über die Pariser Europa-Armee-Ver- handlungen. Dabei soll er— als Chef seiner Delegation und nicht als NATO-Beauftrag- ter— erklärt haben. Frankreich könne der Schaffung einer europäischen Verteidigungs- gemeinschaft nur zustimmen. wenn eine po- litische Exekutive für Europa und ein ge- meinsamer Haushalt geschaffen würden. Die Pariser Europa-Armee- Verhandlungen über die Aufgliederung der vorgesehenen euro- päischen Streitkräfte hätten zu Vereinbarun- gen geführt. nach denen sich die künftige Europa-Armee vermutlich aus 43 Infanterie und Panzerdivisionen sowie aus Hilfsver- bänden und Luftstreitkräften, zusa— setzen solle. Auf lange Sicht gesehen, sollten vierzehn dieser Divisionen von Frankreich, Rein defensiver Charakter Adenauer unterrichtet Kabinett über Pariser Verhandlungen von unserer Bonner Redaktion Bonn. Bundeskanzler Dr. Adenauer hat am Dienstag das Kabinett über die Fort- schritte, die auf der„Viererkonferenz in Paris“ gemacht wurden, unterrichtet. Wie ein Regierungssprecher bekanntgab, finden stän- dig Aussprachen der Minister untereinander und mit dem Bundeskanzler über alle die Fragen statt, die mit der Neuregelung der deutsch- alliierten Beziehungen zusammen- hängen. Hierzu wird von maßgeblicher Seite noch einmal nachdrücklich betont, daß das ge- samte Vertragswerk, einschließlich der Ein- ordnung der Bundesrepublik in die Vertei- digungsgemeinschaft einen rein defensiven Charakter habe. Das Ziel sei der Frieden und nicht eine„Revanchepolitik“ oder gar eine Einkreisung der Sowjetunion. Alle Be- teiligten seien sich darüber einig, daß man den dritten Weltkrieg vermeiden müsse. Jedem realistisch Denkenden sei überdies klar, daß ein Krieg die deutsche Substanz schwerstens treffen müsse. Korea stehe als warnendes Beispiel vor Augen. Auch ein paar deutsche Divisionen könnten ein solches Schicksal nicht verhindern. Schon die Ver- schiedenartigkeit der Völker der europäi- schen und der atlantischen Gemeinschaft lasse einen Aggressionswillen nicht auf- kommen. Ein Regierungssprecher nahm zu Mel- dungen aus Rom Stellung, die behauptet hat- ten, daß mit der Ausrufung des Notstandes die Regierungsgewalt wieder von den Alliier- ten übernommen werden könne. Er betonte, daß Einzelheiten des Generalvertrages zur Zeit noch nicht bekanntgegeben würden. Trotzdem sei diese Auslegung des Not- standsbegriffes unzutreffend. Das beweise auch ein Interview mit Sir Kirk patrick. Der britische Hohe Kommissar bringe darin zum Ausdruck, daß der Vertragsentwurf für die Europa-Armee für die Mitgliedstaaten die Möglichkeiten vorsehe, im Falle innerer Unruhen ihre Kontingente zur Aufrecht erhaltung der Ordnung anzufordern. Nur wenn die Bundesregierung und Europa- Armee außerstande seien, die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten. würdeen die Westmächte eingreifen. Er sei überzeugt, so sagte Sir Kirpatrick,„daß die Not- stendsklausel schon allein durch ihr Vor- handensein ihre Anwendung überflüssig machen wird“. Außerdem bleibe der Bun- desregierung jederzeit der Appell an den Atlantikrat. Zu dern Fahrplan der deutsch- alliierten Verhandlungen wird in dem Inter- view gesagt, daß die Verhandlungen in höch- 3 drei Monaten abgeschlossen sein wer- en. 5 5 Fette heute bei Adenauer Bonn.(dpa) Bundeskanzler Pr. Adenauer wird heute(Mittwoch) seine Verhandlungen mit dem Vorsitzenden des Deutschen Ge- werkschaftsbundes, Christian Fette, über wirtschafts- und sozialpolitische Probleme fortsetzen. An den Besprechungen werden einige Bundesminister und Vorstandsmit- glieder des DGB teilnehmen. zwölf von der Bundesrepublik, zwölf von Italien und fünf von den Beneluxstaaten ge- stellt werden. USA- Außenminister Acheson berich- tete ebenfalls über die jüngsten Pariser Gespräche mit Vertretern der Bundesrepu- blik. Der italienische Ministerpräsident De Gasperi betonte Italiens aktive Unter- stützung für jede europäische Initiative. Schweden kann 30 Divisionen aufstellen Der schwedische Premierminister Targe Erlander erklärte am Dienstag in Paris, Schweden sei in der Lage, eine Streitmacht von 30 Divisionen zu mobilisieren. Außerdem dürfen die schwedischen Luftstreitkräfte nicht unterschätzt werden. Die Waffen- importe Schwedens liefen jetzt nach vorüber- gehenden Stockungen reibungslos ab. So habe in der gesamten schwedischen Armee eine Neubewaffnung mit automatischen Waf- fen vorgenommen werden können. Neben der Sorge um die bewaffneten Streitkräfte habe Schweden sein Augenmerk auf die zivile Verteidigung gerichtet. Fast jeder Mann in Schweden habe eine militärische Ausbildung erhalten. Wyschinski muß nun antworten UINO-Paris.(dpa) Die drei westlichen Großmächte sind im Prinzip bereit, mit sowjetischen Delegierten über Abrüstungs- fragen im Rahmen eines vom Irak sowie von Syrien und Pakistan vorgeschlagenen Unter- ausschusses zu verhandeln, teilte ein ameri- kanischer Sprecher am Dienstag mit. Er fügte hinzu, im politischen Ausschuß der UNO- Vollversammlung herrsche die Ansicht vor, daß die vorgeschlagene Viermächtekonferenz, die unter Teilnahme des Präsidenten der Voll- versammlung, Padilla Nerv o, die westlichen und sowietischen Pläne miteinander in Ein- klang bringen soll, die Abrüstungsbemühun- gen erleichtern könnte. Die Vereinigten Staaten unterstützten am Dienstag im UNO-Treuhänderausschuß die von Frankreich eingebrachte Entschließung für eine Aufnahme Italiens als vollberechtig- tes Mitglied des UNO-Treuhänderrats. Der argentinische General Juan Carlos Sanguinetti, militärischer Berater der argentinischen UNO- Delegation, erklärt laut UP ͤ am Dienstag, die Falklandinseln ge- hörten zum argentinischen Staatsgebiet. Für die britische Delegation erwiderte Sir Alan Burns, die britische Regierung erkenne keine Souveränität außer der britischen über die Falklandinseln an. 7 — 2 518 urzfelegramm Die Verfassungsklagen der Bundes- regierung gegen die SRP und KPD sind an das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe weiter- geleitet worden. Auf Grund eines Kabinettsbe- schlusses vom Dienstag wurde der Staatssekre- tär im Bundesinnenministerium, Ritter von Lex, zum Prozeßbevollmächtigten bestellt, der von einer Reihe weiterer Beamter des Bundes- Lmenministeriums unterstützt wird. Der Bun- desinnenminister wird ihm gemeinsam mit dem Bundes justizminister die erforderliche Instruk- tion zur Führung des Prozesses erteilen. 4. ach rechne damit, daß der Entwurf zum Pvessegesetz noch vor Weihnachten dem Kabinett zugeleitet werden kann“, erklärte Bundesinnen minister Dr. Robert Lehr am Dienstag. Die Bonner Journalisten beschlossen am Dienstag in einer Versammlung einstimmig, die Hälfte der Kaution für den am Donnerstag vergangener Woche verhafteten Jour- nalisten Alfred Schulze zu stellen. Dei politisch- parlamentarische Pressedienst PPP), für den Schulze arbeitet, wird die an- dere Hälfte der für die Haftentlassung erfor- derlichen 5000 DM tragen. Schulze wird wahr- scheinlich heute aus der Haft entlassen werden. Er ist wegen angeblichen Verrats von geheimen Dokumenten auf Grund des 8 353 cœ des Straf- gesetzbuches festgenommen worden. MORGEN e 3 Mittwoch, 28. November 1931 Politik obne Thealer donner Jedes Jahr aufs neue gefallen sich die Herren dieser Welt darin, den zutiefst be- unruhigten Völkern ein großartiges Schau- spiel darzubieten, und das einzige Repertoire- stück, das alljährlich über die Bühne der INO-Vollversammlung geht, heißt„Ost- West- Spannungen“. Und während die Völker jedes Jahr aufs neue hoffen, auf dem Höhe- 9 51 der dramatischen Handlung endlich durch einen kühnen Streich, der mit der Schärfe der Vernunft den gordischen Knoten der weltpolitischen Verwicklungen glatt durchschneidet, die Auflösung des Konfliktes Zu erleben, müssen sie enttäuscht feststellen, das die Hauptakteure nichts Besseres zu tun Wissen, als sich gegenseitig die Schmach 2u- Zuschieben, Verfasser dieses phantasiearmen Stücks zu sein. In diesem Bilde liegt eine bittere Wahrheit: eben deshalb werden die Völker immer wieder von dem theatralischen Geschehen auf der Bühne der UNO-Vollver- sammlung enttäuscht, weil die Verfasser des unerquicklichen Schauspiels vor dem Lichte der Weltöffentlichkeit aus ihrer Verantwor- tung in die Rolle von Akteuren fliehen und sich so zu Figuren ihres eigenen Werkes machen. Und als Schauspieler ersticken sie den Fortgang der Handlung in endlosen Dialogen. Man lernt daraus, daß politische Fortschritte sich selten dort anbahnen, wo sich die Politiker am lautesten gebärden. Bedeutende Entwicklungen werden mei⸗ stens in aller Stille ausgelöst und das oft mals zu einer Zeit, in der gerade ein politi- scher Theaterdonner über die offene Szene geht. Als man in Paris eben die Kulissen für die große Debatte der UNO-Volwersamm- lung zurechtrückte, bat Gromyko in Moskau den amerikanischen Geschäftsträger etwas ungewöhnlich an einem sowjetischen Feier- tag, an dem alle Behörden geschlossen zu sein pflegen, zu sich und es hieß, er habe dem Amerikaner wahrscheinlich ein höchst Wichtiges Dokument übergeben. Mehr ver- lautete über das Zusammentreffen nicht. Und Während Wyschinski in Paris die UNO- Delegierten mit seinen sarkastischen Attackierungen die westlichen Abrüstungs- Vorschläge in Bangnis versetzte, wandelte sich nach den Beobachtungen einer großen englischen Zeitung der aggressive Ton der sowjetischen Presse gegenüber den 1 89 5 mächten zu einer gemäßigten Ausdrucks- Weise, die gerade in der Sowjetunion nicht ohne Hintergrund zu sein scheint. Und Wäh- rend man in Paris noch nach Wegen zur Bei- legung des Koreakrieges suchte, wurde aus Tokio gemeldet, daß die Waffenstillstands- dileelegationen, die sich monatelang durch die Fähigkeit, jede Verständigung zu vermeiden, ausgezeichnet haben, gerade jetzt die Demar- Kationslinie festzulegen imstande Waren. Wer noch ein kleines Fünkchen Hoffnung im sich hat, wird in diesen drei aneinnder- gereihten Vorgängen den Anfang einer Ent- Wicklung sehen, die auf einen zunehmenden Verständigungswillen der Sowjets hindeutet. Sicher ist, daß der Kalte Krieg“ ihnen nicht mehr viele Erfolge verspricht Ist die Stunde gekommen, in der die Sowjets sich veranlaßt sehen, die Methoden ihrer politischen Strate- gie zu revidieren? Die Tatsache, daß sie sich jedes Zugeständnis im Rückzugsgefecht des „kalten Krieges“ nur hart abringen laqhen, ist kein Gegenbeweis. Wohl aber wird die Weitere Entwicklung der Verhandlungen in Korea innerhalb von dreißig Tagen den Be- Weis oder Gegenbeweis liefern. We. Kühlschränke und Brathühner In einer dem Bundestag zugeleiteten Denkschrift legt Bundesflnanzminister Schäffer dar, daß sich„bei Ausschöpfung aller Möglichkeiten Ersparnisse erheblichen Ausmaßes im bisherigen Besatzungslasten- haushalt erzielen lassen“, Pie Denkschrift enthält auf 25 Seiten eine vielzahl von Ein- zelposten, die zum Teil mit Besatzungs- kosten wenig zu tun haben, zum anderen Tell aber zumindest recht nachdrückelich beschnit- ten werden könnten. Allein 1,1 Milliarden DM könnten eingespart werden, wenn die Alliierte Zivilverwaltung, die heute praktisch keinerlei Existenzberechtigung mehr hat, abgebaut werden könnte. Dem Argument, daß die Besatzungslasten der Verteidigung dier Sicherheit dienen, steht die Feststellung der Denkschrift entgegen, daß nur 60 Prozeut dieser Aufwendungen auf die Streitkräfte entfallen. Der Rest wird„verwaltet“. Aber auch die Kosten für die Truppen sind— gemessen an dem Aufwand für die krübere deutsche Wehrmacht enorm. Jeder Besatzungssoldat kostet im Durch- schnitt 9750 DM. Für den deutschen Ober- schützen wurden nur 3020 DNMœDT ausgegeben. Auch sonst sind, wie die Denkschrift aus- weist, die Anforderungen, die die alllierten Truppen stellen, mit den Bedürfnissen der deutschen Wehrmacht schwerlich zu verglei- chen. Für die amerikanische Besatzung wird ein täglicher Wasserbedarf je Kopf von 400 Liter Kaltwasser und 140 Liter Warmwasser gefordert. Die früheren deutschen Landser mußten Revierreinigen, Waffen- und Fahr- Zeugappell über sich ergehen lassen, obwohl ihnen bloß 180 bis 200 Liter je Kopf und Tag zugestanden wurden. Die sogenannten Sach- und Werkleistun- gen machen im laufenden Rechnungsjahr 11 Prozent des gesamten alliſerten Haushal- tes aus, Unter diesen Begriff fallen bei- SPielsweise die Tausende von Kühlschrän- ken, die insbesondere von der amerikani- schen Besatzungsmacht verlangt werden. 1949/80 waren es 7000, im Herbst 1950 sind noch einmal von einer amerikanischen Dienststelle 5421 Kühlschränke gefordert worden. Kostenpunkt: Zusammen 13,8 Mil- lionen DM.„Sach- und Werkleistungen“ sind auch die 47 713 Bettvorleger und die 65 334 Meter Läuferstoff, die von der bri- tischen Besatzungsmacht seit April 1951 ge- Fordert wurden. 5. Bei Lebensmittellieferungen sind die Qualitsts forderungen der Alliierten nicht eben mäßig: Brathühner sollen fett und Senommen, gerupft und frei von kleinen Federn sein; bei Flecken und Hautabschür- kungen sowie gebrochenen Beinen und Flü- geln wird Annahme verweigert.“ So steht es in den amerikanischen Lieferungsbedin gungen für deutsche Dienstgruppen. n 8 Offensive der Splittergruppen? Bundestag soll für illegal erklärt werden/ Fünf-Prozegt-Klausel umstritten Während in Bonn bereits die letzten Vor- bereitungen für ein endgültiges Bundeswahl- gesetz getroffen werden und die großen Par- teien mre Positionen für den Wahlkampf des Sommers 1953 beziehen, schlägt sich der Bundestag immer noch mit den Wahlanfech- tungen für die Wahl vom August 1949 her- um. Die Entscheidung hierüber hatte sich Verzögert, weil, wie alles andere in unserem jungen Staat, erst ein neues Wahlprüfungs⸗ gesetz geschaffen werden mußte. Im stetigen und drängenden Aufbau aber erschienen andere Dinge wichtiger als die Ueberprüfung einiger Formalitäten mit einem zunächst durchaus begrenzten Wirkungsbereich. Nun wird demnächst das Plenum des Bundestages über die Einsprüche entscheiden, die sich mit Verstößen gegen das Wahlgesetz beschäf- tigen. Bei Beschwerden gegen seine Be- schlüsse entscheidet dann in letzter Instanz das Bundesverfassungsgericht. Stimmenverrechnung Während es sich hierbei durchweg um verhältnismäßig einfache Angelegenheiten handelt, sind zwei andere Einsprüche weit- aus gewichtiger. Sie richten sich ganz allge- mein gegen die Verfassungsmäßigkeit des Wahlgesetzes von 1949 und laufen im Ergeb- nis darauf hinaus, den gegenwärtig amtie- renden Bundestag für illegal zu erklären. Wäre diesen Anträgen ein Erfolg beschieden, so Würde die Bundesrepublik damit schlag- artig ihrer sämtlichen Organe einschließlich ihrer Regierung und des Bundespräsidenten beraubt werden. Die gesamte politische Auf- bauarbeit der vergangenen Jahre wäre damit in Zweifel gezogen und für hemmungslose Agitatoren würden herrliche Zeiten anbre- chen. Die Anträge berufen sich darauf, daß im August 1949 nicht sämtliche Parteien an der Stimmenverrechnung nach dem System der Verhältniswahl teilnehmen durften, Während die Stimmen der restlichen Grup- pen sowie die der unabhängigen Kandidaten nach der Mehrheitswahl verloren gingen. Außerdem richten sie sich gegen die Fünf- Prozent-Klausel, mit der die Splitterparteien von der Verteilung der Mandate im Bundes- tag ausgeschlossen Worden sind. Gleichheitsgrundsatz Beide Einsprüche berufen sich auf den verfassungsmäßigen Grundsatz der Gleich- heit, der durch das Wahlgesetz von 1949 ver- letzt worden sein soll. Er ist im Grundgesetz verschiedentlich niedergelegt, und auch der Artikel 38 spricht von der allgemeinen, freien, gleichen und geheimen Wahl zum Bun- destag. Unzweifelhaft ist der Gleichheits- grundsatz verletzt bei der unterschiedlichen Behandlung der Parteien und der unabhängi- gen Kandidaten, weil ihnen unterschiedliche Startbedingungen zugemutet worden sind. Zu berücksichtigen ist hierbei jedoch die Entstehungsgeschichte der Bundesrepublik und des Wahlgesetzes, das damals noch nicht allein nach deutschem Willen gestaltet wer- den konnte. Dieses Wahlgesetz und die Wahl vom August 1949 waren vielmehr erst ein Schritt auf dem Wege zur innenpolitischen Selbstbestimmung. Die Mängel, die in en des- halb unvermeidlich noch anhafteten, sind Kinderkrankheiten unserer jungen Demo- kratie, die kaum nennenswerten Schaden an- gerichtet haben und spätestens bei der näch- sten Wahl im Sommer 1953 ausgewachsen sind. Schließlich war dieses Wahlgesetz eine einmalige Angelegenheit. Seine Gültigkeit darf nicht vom Standpunkt der demokrati- schen Errungenschaften aus in Zweifel ge- zogen werden, die erst viel später mit seiner Hilfe erreicht worden sind. Nicht einmal für die verschiedentlich veranstalteten Nachwah- len zum Bundestag spielen die angegriffenen Vorschriften noch eine Rolle, weil diese Nach- Kulturpolitik- alter Zankapfel Bayerns Stimmungsumschwung in der Regierungskoalition? München. In Bayern spricht man gegen- wärtig wieder einmal von„politischen Um- schichtungen“. Die Krise um den sozial- demokratischen Staatssekretär im Kultus- ministerium, Professor Dr. Eduard Brenner, und die Tatsache, daß Ministerpräsident Dr. Ehard den Bayernpartei- Vorsitzenden Dr. Baumgartner vor einiger Zeit zum er- sten Male zu einer„mehrstündigen politi- schen Aussprache“ empfing, hat den Ver- fechtern der kleinen Koalition neuen Auf- trieb gegeben. Der Unterredung Baum- gartner—Ehard darf allerdings keine zu große Bedeutung zugemessen werden, denn ohne Zweifel wird Bayerns Ministerpräsi- dent nur ungern die stabile Ehe“ zwischen CSU, und SPD gegen die weit unsichere Ver- bindung CSU Bayernpartei FDP eintau- schen. Der BHE, jetzt Partner der großen Koalition, würde sich wahrscheinlich auch einer Beteiligung an einem bürgerlichen Block nicht widersetzen. Gefährlicher als der etwaige Pruck von außen könnten für den Bestand der bayeri- schen Regierungskoalition interne Streitig keiten werden. Hier ist es in erster Linie der erwähnte„Fall Brenner“, der die Auf- merksamkeit der Oeffentlichkeit erregt hat. Der hochgewathsene, weißhaarige, stets sehr elegant gekleidete Staatssekretär und frühere Rektor der Erlanger Universität ist der Vertrauensmann der SppDp im Kultus- ministerium. Bei der Bildung der Regie- rumgskoalition war man sich darüber im klaren, daß die Kulturpolitik das heikelste Gebiet der gegenseitigen Zusammenarbeit sein werde. Man einigte sich schließlich auf ein Kompromiß: die CS verzichtete auf Alois Hundhammer, ihren„starken Mann“, der für die Sozialdemokraten untragbar ge- wesen wäre, und die SPD sicherte zu, eine „grundsätzliche Weiterführung“ der bis- herigen Kulturpolitik zu unterstützen. Mit dieser Absprache war jedoch das Problem Kulturpolitik nur scheinbar gelöst. Zwischen dem Nachfolger Hundhammers, Kultusminister Dr. Schwalber(CSU), und — Sozialisten entscheiden über Schumanplan seinem SPD- Staatssekretär Professor Bren- ner kam es bald zu den ersten Meinungs- verschiedenheiten, die offensichtlich nur we- gen des ruhigen Temperaments des Mini- sters micht die Form ernsthafter Auseinan- dersetzungen annahmen. Aber als der Staats- sekretär, ein Gegner der Konfessionsschule, die Uebernahme eines katholischen Lehr- amtsanwärters in den Staatsdienst mit der Begründung ablehnte, es gäbe schon genug Katholische Lehrer in Bayern, war der Skan- dal da. Die CSU warf der SPD vor, sie Halte ihr Versprechen, die Kulturpolitik Schwalbers zu unterstützen, nicht ein und forderte den Rücktritt Brenners. Im Land- tag kam es zu tumultartigen Szenen. Nur unter Aufbietung aller Kräfte gelang es Ministerpräsident Ehard, ein Auseinander- brechen der Koalition zu verhindern. Seit dieser Krise wittern die Anhänger der kleinen Koalition in Bayern Morgen- luft. Die„Bayerische Vollæsaktion“, eine von dem Regensburger Verleger Dr. Dr. Held gegründete politische Bewegung, die sich die Wiedervereinigung von Bayernpartei und CSU zum Ziel gesetzt hat, vertritt die Idee einer„anti- marxistischen Front“ in Bayern mit besonderem Nachdruck. Es ist bekannt, daß ihre Bestrebungen von Bun- desfinanzminister Fritz Schäffer unterstützt werden, der in der CSU über einen be- trächtlichen Einfluß verfügt. Sogar Bundes- Kanzler Dr. Adenauer soll sich— im Hin- blick auf die Mehrheitsverhältnisse im Bundesrat— für diese Pläne ausgesprochen Haben.. 5 Diese Versuche, innerhalb der CSU Stim- mung für einen Wechsel der Regierungs- koalition zu machen, dürfen nicht unter- schätzt werden. Allerdings gibt es gegen- Wärtig noch keine akute Gefahr für das Ka- binett Chard Högner. Aber die Aushöh- lungsversuche werden in der nächsten Zeit zunehmen und Bayern, das in den letzten eineinhalb Jahren zu den politisch stabil sten Ländern der Bundesrepublik gezählt werden konnte, wird damit neuen inner- politischen Krisen entgegengehen. St. Auch Plevenplan stößt auf Schwierigkeiten im Parlament Von unserem Pariser Korrespondenten A. Lang Faris. Außenminister Sehuman wurde auf einer Pressekonferenz im September vor seiner Abfahrt nach Washington und Ottawa von einem Journalisten gefragt, wann der im Mai unterschriebene Vertrag über die Grundstoffgemeinschaft für Kohle und Stahl von der französischen Nationalversammlung ratifiziert werde. Schuman machte die Ein- schränkung, daß er nicht wissen könne, ob seine Regierung bis zu dieser Ratiflzierung noch im Amt sei und gab dann den Monat November als vermutlichen Termin an. Der Monat November ist nun bald vorbei und man glaubt, daß am 6. Dezember die ent- scheidende Sitzung stattfinden werde. Die Parlamentsausschüsse beraten im Augen- blick über die Vorlage und diese Beratun- gen, an denen der außenpolitische, der wirt- schaftspolitische und der industrieelle Aus- schuß beteiligt sind, verlaufen unerwartet langsam und zögernd. Die am letzten Sonntag auf dem gaullisti- schen Parteitag in Nancy gehaltenen Reden haben eine totale Veränderung der innen- politischen Lage, einen Zusammensturz der von der Regierung mühsam aufgestellten Rechnung zur Folge gehabt. De Gaulles Sam- melbewegung hat sich auf den Standpunkt gestellt, daß man doch erst einmal die politi- sche Einheit Europas schaffen müsse, bevor man die militärische und industrielle Einheit bewerkstellige und hat erkennen lassen, daß die Gaullisten weder den Schumanplan noch den Plevenplan annehmen werden. Damit ist die Entscheidung über den Schumanplan, der am 6. Dezember ratiflziert werden soll, in die Hand der Sozialisten gelegt worden. Pleven kann nicht mehr damit rechnen, daß die Gaullisten, wie ursprünglich vorgesehen, sich der Stimme enthalten, sondern hat mit ihrem Nein gerechnet. Wenn die Sozialisten nicht für die Ratiflzierung stimmen, ist keine Mehrheit für den Plan vorhanden; denn ein Teil der Rechten ist ebenfalls zur Opposition „ entschlossen, und die Kommunisten stimmen selbstverständlich dagegen. ö Es hat also seit Sontag ein neues Lie- beswerben um die Sozialisten begonnen. Der Planungskommissar Jean Monnet, der ihnen politisch nicht fernsteht, versucht in ihrem Sinne auf die Parlamentsaus- schüsse einzuwirken und dafür zu sorgen, daß trotz der neuen prosperity die staat- lichen Kapitalinvestitionen aufrechterhalten werden. Damit wäre die Hauptforderung der Sozialisten erfüllt. Aber weit schlim- mer ist die Lage, was den Plevenplan für die europäische Armee anbetrifft. Hier ist auf sozialistische Unterstützung überhaupt nicht zu rechnen und sogar ein Teil der Volksrepublikaner Schumans und Bidaults lökt wider den Stachel. Die These von der Neutralisierung Deutschlands hat immer noch viele Für- sprecher bei den Mittelparteien. Die Regie- rung Pleven hat versucht, die Aussprache über den Plevenplan bis Januar zurückzu- stellen, mußte sich aber damit abfinden, daß die Nationalversammlung auf Grund einer Reihe für nächste Woche vorliegender Interpellationen sich zwei Monate früher als vorgesehen mit einem Projekt beschäf- tigt, das noch nicht in die feste Form eines Vertragswerks gegossen ist. Die Gefährdung ihrer beiden großen Pläne wird von den verantwortlichen Männern des Ministeriums damit beantwortet, daß sie noch einmal die Herstellung einer Mehrheit versuchten. Eine Koalition aus Sozialisten, Radikalen, Unab- hängigen und Volksrepublikanern könnte die 330 bis 340 Stimmen liefern, die für die Durchführung und Ratifizierung der Pläne erforderlich ist. Dag Zustandekommen die- ser Mehrheit, deren einzelne Gruppen mehr denn je durch weltanschauliche Gegensätze getrennt sind, wird in Paris mehr als skeptisch beurteilt. Wahlen nach dem reinen Mehrheitsprinzip ohne jede Stimmenverrechnung stattfinden. Fünf-Prozent-Klausel Nicht viel anders steht es im Ergebnis mit der Fünf-Prozent-Klausel, obwohl sich sei- nerzeit im Parlamentarischen Rat gewichtige Stimmen dafür erhoben hatten, diese Klausel. müsse im Grundgesetz verankert sein, sonst sei sie ungültig. Demgegenüber ist festzustel- len, daß in Deutschland heute ganz allgemein die Tendenz herrscht, die Splitter parteien zu benachteiligen, weil sie das Funktionieren der Demokratie gefährlich beeinträchtigen. Demgegenüber erwecken die Gründe der Be- schwerdeführer den Eindruck, als solle der Gleichheitsgrundsatz nach beliebtem Muster hier wieder einmal unmäßig strapaziert wer- den, um mit seiner Hilfe die Demokratie zu Tode zu hetzen oder in der Schlinge ihrer eigenen Prinzipien zu fangen. Nach bisheriger Ansicht war der Grund- satz der Gleichheit bei der Wahl gewahrt, wenn alle Stimmen das gleiche Gewicht hatten und nicht etwa ein Mehrstimmen- oder Dreiklassenwahlrecht galt. Jetzt wird Verlangt, auch bei der Auszählung sollten alle Stimmen bis zum letzten Splitter her- unter gleichmäßig berücksichtigt und im Par- lament vertreten werden. So weit ging nichit einmal das Wahlgesetz der Weimarer Repu- blik, obwohl in ihrer Verfassung ausdrück- lich die Verhältniswahl vorgeschrieben war. Auch damals aber mußten die Parteien Wenigstens in einem Wahlkreis ein Mandat erobert haben, um an der Reststimmenver- rechnung teilnehmen zu können. Außerdem konnten sie auf der Landesliste nicht mehr Mandate erhalten, als sie in den Wahlkreisen unmittelbar erworben hatten. Heute aber ist im Grundgesetz die Verhältniswahl nicht einmal mehr vorgeschrieben. Der Bundes- gesetzgeber ist vielmehr frei, auch die Mehr- heitswahl einzuführen und dadurch eine Fülle von Stimmen unter den Tisch fallen zu lassen. Im Extrem gilt hier das radikale englische Beispiel. 5 U. H. Bundesrat soll in Berlin tagen, meint Reuter Berlin.(dpa) Der regierende Berliner Bürgermeister Ernst Reuter forderte am Dienstag in einem Schreiben an den Bun- desratspräsidenten, dag der Bundesrat zu einer Sitzung nach Berlin einberufen wird, um über die Grundsätze für die freie Wahl einer verfassunggebenden deutschen Natio- nalversammlung zu beraten. Mecloy und Remontage Bonn.(dpa) Der amerikanische Hohe Kommissar John H. MecCloßh besprach am Dienstag mit fünf Abgeordneten des Land- tages von Nordrhein- Westfalen die ableh- nenden Entscheidungen des alliierten Sicher- heitsamtes zur Remontage der August Thyssen-Hütte im Hortmund-Hörder Hüt⸗ tenverein und der chemaligen Reichswerke Watenstedt- Salzgitter. Mecloy Versprach, das Thema auf der nächsten Sitzung des Rates der alliierten Hohen Kommission art Donnerstag auf dem Petersberg mit seinen beiden Kollegen zu besprechen. 5 Zehn Prozent als Mindestforderung Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Der Hauptvor- stand der Gewerkschaft Gffentliche Dienste, Transport und Verkehr, der am vergangenen Freitag die Kündigung sämtlicher Lohn- und PTarifabkommen seiner über 500 000 Mitglieder bei der Bundesregierung, der Tarifgemeinschaft deutscher Länder, der kommunalen arbeitsrechtlichen Vereinigung und den sonstigen öffentlich- rechtlichen Kör- perschaften beschlossen hat, fordert eine zehnprozentige Lohn- und Gehaltserhöhung im gesamten öffentlichen Dienst der Bundes- republik. Die Tarifpartner wurden um einen Haldigen Beginn der neuen Verhandlungen gebeten. 5 Südweststaat-Termine Stuttgart.(tz-Eig. Ber.) Der ständige Aus- schuß des württembergisch- badischen Land- tages nahm am Dienstag einen Bericht der Staatsregierung über die Art der Durchfüh- rung des zweiten Neugliederungsgesetzes über den Südwestraum entgegen. Nachdem das Bundesverfassungsgericht den Abstim- mungstermin auf den 9. Dezember festgesetzt hat, muß spätestens bis zum 9. März 1952 die Verfassunggebende Landes versammlung ent- Weder des gemeinsamen Südweststaates oder der beiden wieder hergestellten alten Länder gewählt werden. Bis spätestens 25. März nächsten Jahres muß die Landesversamm- lung zusammentreten und bis spätestens 25. April der neue Minister präsident gewählt sein, der bis spätestens 9. Mai 1932 die Re- gierung gebildet haben muß. Kontrolle der Wiederbesiedlung Helgolands a Bonn.(gn-Eig.-Ber.) Für die ersten fünf Jahre der Wiederbesiedlung von Helgoland soll der Aufenthalt und das Betreten der Insel einer besonderen Kontrolle unter wor- ken sein. Das bestimmt ein Gesetzentwurf, der am Dienstag von der Bundesregierung beschlossen wurde. Die Schleswig- holsteini- sche Landesregierung soll die notwendigen Rechtsverordnungen zur Durchführung der Kontrolle erlassen, Nach Mitteilung eines Regierungssprechers ist eine derartige Kon- trolle notwendig, weil der Zerstörungsgrad auf Helgoland in der ersten Zeit erhebliche Schwierigkeiten in der Wasserversorgung und der Unterbringung sowie bei der Beseiti⸗ gurig der Minen zur Folge haben wird. 4.5 Millionen vermißt Bonn.(dpa) Insgesamt viereinhalb MiI- lionen Deutsche werden nach Untersuchen gen des Rot-Rreuz-suchdienstes seit dem Kriege vermißt. Darunter sind 1 480 000 Sol- daten, von denen 90 000 zuletzt im Süden und im Westen eingesetzt waren und rund drei Millionen Zivilisten. Von den Letztge- nannten sind etwa 1,5 Millionen Volksdeut- sche und 1.6 Millionen Reichsdeutsche. Der größte Teil der Deportationen in die Sowjetunion geschah bereits vor der Kapitu- lation. Das Rote Kreuz betrachtet auch die- jenigen als Deportierte, die als sogenannte freiwillige Spezialarbeitskräfte in die So- Wietunion gingen. angenehme 1 n 2 Art. Man glaubt, einen Rom 5 lesen. 8 3 E. Sch Mittwoch, 28. November 1951 Nr. vr 77 — Notiz zum Tage: Rennfahrer Schäffer In den Streit zwischen der Bundesregien Kie und dem amerikanischen Hoken Kommissar mit H wegen der amerikanischen Werkehrakontralt Tagen auf den Autobahnen hat sich nunmehr 00 Schalt der Bundes finunzminister eingeschaltet. Sch Schalt fer uzurde am vergangenen Wochenende„ Briefn mal Wegen zu schnellen Fahrens duf der Aale Bui bahn von amerikanischen Streifen angefalte und mußte bei der zweiten Kontrolle gel Kie samtlichen Papiere einschließlich seines Diph. 1 matenpasses vorübergehend abliefern. In ene eur: n Brief an den amerikanischen Hohen Komm in dies sar Melo hat der Bundes inunæministe- 0 des el daruber beschwert. Er sei mit dem Standen einem eines Bundesministers und eingeschalten den N blauen Licht gefahren, das jede Geschiwindh. ceits begrenzung aufnebt. Er habe außerten feststellen müssen, daß er von Zahlreichen Bre amerikanischen Zivilfahrzeugen Uderholt wor tahnde den sei, die von der Verkehrspolizei nicht be. breche lästigt worden seien. MecCloy solle dafür so fee gen, daß diese Kontrollen in Zukunft jedenfaſh Ka Bundesminister verschonten. 100 in der 5 diesen zentne Arbeitslose Versammlung. Fortsetzung von Seite 1) 5 menarbeit mit Großbritannien“, Nun, Grob. Bre britanniens reservierte, um nicht zu sagen ab. und S lehnende, und nach dem konservativen Wahl. Wasse sieg kaum geänderte Haltung dient Allen pie T. anderen„Europa-Unwilligen“ als Vorwand Verwe der Untätigkeit. Wird es den Verfechtem zusgel einer kontinentalen Föderation Selingen, den mehr Weg aus dem Dilemma zu zeigen, in der un- Weser ausgesprochenen, aber deutlich spürbaren blickli. Hoffnung, daß sich das vereinigte Königreid gelaste und die skandinavischen Länder post kestum doch beteiligen werden? Gelang es Henti Teitgens glänzender Rhetorik, gestern nach- Bre mittag seine Politiker davon zu überzeugen den daß die Psyche des Europa-Rates nur eine] BRT organische ist und daß das Dilemma falsch am 22 ist? Werden sie sich zu dem von ihm vorge-, dem 8 schlagenen Plan einer aus dem Europa-Rat] des 8 hervorgehenden, von den nationalen Regie. gatoris rungen mit begrenzten, aber wirklichen perde Vollmachten auszustattenden europäischen Bol Exekutive bekennen? J Ha Das sind die Fragen, die Straßburg beute geutsc stellt. Der Europa-Rat wirbt um England nietbo Wie ein stets abgewiesener Bewerber um Insel! eine prüde Braut. Wird sie nachgeben, und Oelvor wenn nicht, wird sich der Abgewiesene auf- engebe hängen, einen anderen Inhalt seines Leben Bohru suchen oder seine nutzlosen Anbiederung. versuche ad infinitum fortsetzen? Die Appele Ursa an England sind in ihrem flehenden Patho; Vel manchmal fast schon peinlich. Was wird Sir] zen u David Maxwell-Fyfe heute auf sie zu ant, Brude: Worten haben? einer 227075 wird e Die Gaullisten und Europa lesen Straßburg.(H. H.-Eig. Ber.) In einer ie 3 beachteten Intervention gab der gaullistisch Von de Abgeordnete in der europäischen Konsultatiu. versammlung, General Pierre Koenig Nür einige Erläuterungen zur ablehnenden Hal am St jung der Partei General de Gaulles gegen- ſährig⸗ über der Europa-Armee. Er wüßte aus eig. einem ner Erfahrung, sagte der einstige französische ferlass „ Miljtärgouverneur in Deutschland, daf Sch Paar daten, die vielleicht schon morgen um leben Kampfe gerufen werden, wissen müßten, für „was sie kämpfen sollen. Deswegen sei eine Armee ohne Stab, ohne Ideal, ohne Ziel, ein Kor Unsinn. Das RPF, das bekanntlich 121 Ab- Stephe geordnete in der französischen Nationalver- aus saumlung hat, könnte erst dann Ja ur Stadin Europa-Armee sagen, wenn Europa eine poll- bofer tische Tatsache geworden sei. Aus den Aus, ten, T. führungen des Generals geht allerdings nicht werks eindeutig hervor, inwieweit seine Partei be- reit ist, die Wege zu diesem Ziel zu ebnen.* Doch meinte er, daß sich zu allererst Frank- Tris reich und Deutschland über die Modalitäten Iriber einer europäischen politischen Behörde ver- die St ständigen müßten. i 95 80 rähte Weltjugendfestspiele kosteten 11 900 Millionen Ostmark Hochs Frankfurt.(Je-Eig.-Ber.) Der seit fact betete. zwei Monaten laufende Geheimprozeß gegen Kabel 31 führende Funktionäre der kommunisti- schen Freien Deutschen Jugend, die man fur 8 dag Miglingen der Weltjugendfestspiele in 10 1 Berlin verantwortlich macht, soll in ein et neues Stadium getreten sein. Wührend ae 1 unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statffn. ich a denden Verhandlungen, die unter dem Vor- Semen site des zu diesem Zweck eigens zum Volt fremd richter ernannten Mitgliedes des SED-Polif. n büros Franz Dahlem, einem der engsten Mit. N Arbeiter Franz Ulbrichts, stehenden Sonder. 2 gericht bisher im Plenarsaal des Landtages von Sachsen-Anhalt in Halle stattkaadeg sollen sie jetzt in das Gefängnis der 10 Eisleben verlegt worden sein. Den beschul- 1 digten FD)-Mitgliedern wird neben man- ve gelnder Aufsicht falsche Finanzplanaufstel- demie lung, Schädigung der volkseigenen Betriebe 1 57 bewußte Sabotage und fahrlässige 19 un 5 vorgeworfen. Der letzte Anklagepunkt 0 de y auf der Tatsache, daß während des Well et. jugendtreffens 123 Jugendliche in der 1 ere nannten„Pionjerrepublik Wuhlheide“ dure Pan Wurstvergiftung umgekommen waren. del e Nunmehr soll, wie der Bund Deutscher kitig Zusend erfährt, die Anklage gegen Aus, das 21 hörige der Hauptabteilung Wirtschaft 5 koman Finanzen der FDJ erweitert worden sen. Fflege Diesen wird vom Vollsstaat vorgeworte ker daß von 900 Millionen Ostmark, den„ achtun Kosten dieser Propagandaveranstaltun gie denr Millionen nicht belegt werden können,. Prodle Aufwendungen für die Weltſugend fe, draube spiele wurden mit 700 Millionen e enn! von der Sowjetzonenregierung e kräger, Weitere 150 Millionen mußten durch m. dem Massenorganisationen und durch 1 ma abzüge in den volkseigenen Betrieben aul“ Feiner gebracht werden. ein 19 i doher Das politische Buch: 1 5 . 4 e Emil Rasche Die sechste Großmacht 5 bandin und Mächte um Erdöh), Verlag Heinrich 8 doch e ler, Frankfurt/ Main. 5 ten ws Der Bogen der Handlung spannt sich alt ten We alten Babylon bis zum persischen Oelkon ch der sel Darin ist das Erdöl, die sechste rn ee erg die Hauptfigur. Ber Verfasser entwickce Bild l g der Geschiefte undd der Techn ber ae ie nen wie das Oel zu einer Weltmacht Seren en, Historische Gestalten; Politiker, Inge pe buch s Intriganten und Manager beherrschen 1 bis au mit wechselnden Erfolgen Das Buch 1 eine den, 8. telt einen erheblichen Wissensschatz au 9 el Nr. — ler ssregiery misgarig konte mehr gut tet. Schl ende zug. der Au. angefalte rolle gel Neg. Diplo. 2. Im eiten 7 Komm. n Stande schalteſeſ Schwind. auberden zahlreichen rholt or. Rient he. dafur sor. Jedenfalz api 1— lung un, Groh. Sagen ab. en Wahl. ent allen Vorwand fechten ngen, den n der un- spürbaren tönigreich st kestum es Henri ern nach. erzeugen nur eine ma falsch m vorge. lropa-Rat n Regle. Firklichen Opäischen Hannover. Die bisher einzige vor der Irg heute England ber um ben, und sene auf. 8 Lebens derungs- e Appelle n Pathos Wird Sir Zu ant⸗ Pa iner viel Ilistische 'sultativ. o enig jen Hal- s gegen aus eige⸗ Nzösische dall Sole en um Iten, für Sei eine Ziel, ein 121 Ab- onalver- Ja Auf ine poli- en Aus- 188 Nicht tei be- 1 ebnen. Frank- lalitäten de ver- en eit fast 6 gegen nunisti- man für piele in in ein end die stattfin- m Vor- Volks- -Polit- en Mit- Sonder- ndtages fanden, r Stadt eschul- man- aukstel- etriebe, Tötung kt fußt Welt- 1 soge- durch utscher Ange- kt und 1 sein. or fen, esamt- mg, 90 n. Die 1-Fest- stmark tragen. ch die Lohn- n auf- jänner cheff⸗ H vom nflikt. macht, It von j Bild, en ist. nieure, s Feld ermit- eine an ZU Sch-er Mittwoch, 28. November 1951 MORGEN Seite M1. 277/ Blick ins Land „Nur mit Hartgeld zahlen!“ Kiel.„Das Publikum wird gebeten, nur mit Hartgeld zu zahlen“, steht seit einigen en auf einem kleinen Schild vor einem schalter eines Kieler Fostamtes. Hinter dem Schalter sitzt ein Blinder: er verkauft Briefmarken. Kieler„Weltelub- Gebäude“ Kiel. Der amerikanische Kaffee-Impor- teur Paul Nortz aus New Vork überwies in diesen Tagen 350 000 PM für den Umbau des ehemaligen Olympiaheims in Kiel zu einem internationalen Studentenheim, das den Namen„Heus Weltelub“ tragen soll. „Kaffee- Schreck“ Die Bremer Kriminalpolizei Bremen. ö 5 5 tahndet augenblicklich nach einer Ein- brecherbande, die zum Schrecken aller Kaffeegroßhandlungen und Kaffeeröstereien in der Stadt wurde. Seit Monaten wird bei diesen Firmen eingebrochen und jeweils zentnerweise Roh- oder Röstkaffee gestoh- len, ohne daß bisher die Diebe entdeckt oder gefaßt werden konnten. Wassermangel im Wesergebiet Bremen. Nach Mitteilungen der Wasser- und Schiffahrtsdirektion Bremen nimmt der Wasserstand der Weser von Tag zu Tag ab. Die Talsperren, die zur Wasserregulierung Verwendung finden, sind bereits so weit ausgelaufen, daß sie keine Wasserzuschüsse mehr abgeben können. Auf der gesamten Weser können die Schiffe bis Bremen augen- bplicklich nur noch zu zwei Dritteln aus- gelastet werden. Schulschiff für Seegrenzschutz Bremen. Das aus einem Fischkutter für den Bundesseegrenzschutz umgebaute 78 BRT große Schulschiff„Nordwind“ wurde am 22. November in Dienst gestellt. Auf dem Schulschiff sollen jeweils zwölf Beamte des Seegrenzschutzes seemärnisch, navi- gatorisch und funktechnisch ausgebildet werden. Bohrungen in der Nordsee eingestellt deutschen Nordseeküste vorangetriebene nefbohrung nach Erdöl in der Nähe der Insel Helmsand hat keine abbauwürdigen Oelvorkommen unter dem Meeresboden ergeben. Die auf 2300 Meter abgeteufte Bohrung wurde deshalb eingestellt. Ursache: Lesen von Wildwest- Romanen? Uelzen. Ein 15 jähriger Schüler aus Uel- zen wurde am Wochenende von seinem Bruder in der elterlichen Wohnung an einer Türklinke erhängt aufgefunden. Es wird angenommen, daß der Junge nach dem Lesen von Wildwest-Romanen lediglich das Erhängen ausprobieren wollte und dabei von der Schlinge erwürgt wurde. Aus Liebeskummer Nürnberg. Am Sonntagmorgen wurden am Stadtrand von Nürnberg ein Siebzehn- jänriger und eine Achtzehnjährige von einem Güterzug überfahren. Aus einer hin- terlassenen Nachricht geht hervor, daß das Paar aus Liebeskummer freiwillig aus dem Leben schied. Alte Stadtmauer ausgegraben Konstanz. Bei Grabarbeiten auf dem Stephansplatz in Konstanz sind Teile der aus dem 11. Jahrhundert stammenden Stadtmauer entdeckt worden. Am Emmis- bofer Zoll wurden, ebenfalls bei Grabarbei- ten, Teile des im Jahre 1455 erbauten Vor- werks festgestellt. Ursache: Wurfspeer eines Schülers Triberg. In mehreren Stadtteilen von Triberg setzte dieser Tage vorübergehend die Stromversorgung aus, weil der Wurf- peer eines spielenden Schülers gegen die Dränte einer Hochspannungsleitung ge- logen war. Dadurch entstand in einer 15 000-Volt-Leitung Kurzschluß, der acht Hochspannungsschaltungen außer Betrieb tetete. Außerdem wurde ein 5000-Volt- Kabel zerstört.. f Fischadler in Süddeutschland Sismaringen. Der seltene Fischadler wird keit einiger Zeit im oberen Donautal beob- ichtet, nachdem er in ganz Süddeutschland 5 ausgestorben galt und nur noch gelegent- ch auf dem Durchzuge gesehen wurde. Bei Amaringen wurde in diesen Tagen ein en von mehr als eineinhalb Meter pannweite gesichtet. ä f bereue. Weiß- oder Rotweine durch 85 oder physikalische Beeinflussung 95 5 älter zu machen und zu verbes- 5 Wes chaktigen die Kellerwirtschaft wie 21 jecoen anschakt bereits seit geraumer bber 1 och finden diese Bestrebungen, die 0 a8 Versuchsstadium nicht hinausge- bei wein sind, beim Weinbau selbst wie auch Nit e besonders wenn sie gleich- 55 5 Faueenner sind, vielfach Ablehnung. Went dieser Versuche liegt jenseits aller N ik des auf natürliche Weise in der 5 5 kundigen Kellermeisters reif enen, edlen Weines, der mit Hoch- ung getrunken sein will. bleme ist die Wein wissenschaft an dem be der Verbesserung von Wein aus eng, nicht vorbeigegangen, wie Prof. K. über 8. In seinem Institut seien in inem 1 Umfange Versuchsreihen mit ma 5 raschallgerät einer schleswiger denen Asestellt worden. Sie erfolgten an en 19500 chiedenen Ursprungs. Dabei sei er Seisenheimer Katzenloch mit uber Intensität beschallt worden. gelen zer späteren Probe habe sich fest- dandlu 3 daß durch die Ultraschall-Be- doch 8— weder eine Qualitäts verbesserung u War Dieualitätsverminderung eingetre- 85 ie Analysenwerte des untersuch- der sei ei s seien unverändert gewesen. Fer- derg von 1048er Trittenheimer Laurentius- Heganz der Mosel, dessen Frische und nhen 1 50 semem Kohlensäuregehalt be- zuch sei andelt worden. Bei diesem Ver- b auf 11 in Wein gelöste Kohlensäure (den, 80 12 Prozent herausgetrieben wor- zu ergeb er matt und leblos wurde. Hier- C ö e sich, daß die Anwendung des Zur Frage der Aktion gegen die Gelbsucht Von Regierungsrat Dr. G. A. Kausche, Direktor des Institutes für Virusforschung, Heidelberg Das Institut für Viusforschung in Heidel- berg hat sich experimentell mit dem Problem der Hepatitis epidemica und der Serum- Hepatitis auf Anregung der Heidelberger Medizinischen Klinik seit 1944, also schon im Kriege, bei Soldaten und nachher bei Zivil- personen befaßt. Die Experimente über die Isolierung des Virus, seine Züchtbarkeit und seine Ubertragung wurden je nach dem an- fallenden Material laufend fortgesetzt und erreichten einen gewissen Höhepunkt, als die amerikanischen Sanitätsofflziere des Fourth Medical Laboratory im Kaiser-Wilhelm- Institut mit dem Unterzeichneten Experi- mente zur gleichen Frage anstellten. Zur Verfügung stand das Krankengut von ameri- kanischen Soldaten aus dem Zentrallazarett in Bayreuth und München. Aus frischem Stuhl, Urin, Duodenalsaft Magensaft und Speisen wurde versucht, das Virus der Serum- Gelbsucht zu isolieren. Gemeinsam mit den Herren Prof. Dr. Paul, Dr. Havens und Dr. Gardner wurde im August 1949 das Virus präpariert und elektronen mikroskopisch dargestellt. Die Teilchengröße beträgt 20 bis 25 mu. Das Virus ist unterschiedlich viru- lent. Menschenversuche dürfen nach einer Verfügung des Herrn Landespräsidenten von Baden nicht durchgeführt werden. Sie sind aber von Havens und Gardner in Amerika durchgeführt und auch publiziert worden. Insofern hat Herr Prof. Dr. Hahn in Mannheim keinerlei Möglichkeit, seine The- sen wissenschaftlich zu beweisen. Der Tiertest ist nicht zuverlässig. Er ist versucht worden von Prof. Dr. Herzberg, Marburg, Prof. Dr. Lembke, Prof. Dr. Essen, Kiel, von der amerikanischen Dienststelle Heidelberg und dem Institut für Virusfor- schung Heidelberg. Man findet bei der epide- mischen Gelbsucht wie bei der Serum- Hepatitis Leber veränderungen, die unspezi- fisch sind. Die Frage, ob ein spezifischer Ikterus und spezifische Veränderungen in den Lebern FHepatitis-kranker Patienten überhaupt auftreten können, sei dahin- gestellt. Ebenso ist infolgedessen nicht be- wiesen, daß es ein spezifisches Hepatitis- Virus gibt. Es ist auch nicht bekannt, ob ein Hepatitis-Virus im Freien existieren kann und von Pflanzen, die Witterungseinflüssen wechselnder Art ausgesetzt sind, isoliert werden kann und auf den Menschen über- tragbar ist. Aus diesen Erkenntnissen muß der Schluß gezogen werden, daß die Mannhei- mer Aerzteschaft, soweit sie an der Aktion des Herrn Prof. Dr. Hahn beteiligt ist, zu- nächst erst einmal von verdächtig erschei- nenden Pflanzen das Virus isolieren muß, Erdölfunde im Oberelsaß von guter reindarstellen muß und im Infektionsver- such die Infektiosität solcher Erreger nach- Weisen muß. Es geht m. E. nicht an, alle nicht ohne weiteres erklärbaren Erkran- kungen auf viröse Ursachen zurückzufüh- ren. Für den Mannheimer Bezirk und für die dortige Epidemie kann nicht ohne wei- teres vorausgesetzt werden, daß ein Virus als Ursache in Frage kommt. Denn letzten Endes fehlt sowohl für die Serum-Hepa- titis als auch für die Hepatitis epidemica der Test. Die bisherigen Versuche, einen Test herauszuarbeiten, sind ohne Erfolg ge- blieben und haben sich als unzulässig er- wiesen. Es kann nur mit einiger Wahr- scheinlichkeit angenommen werden, daß der Hühnertest sicher zu sein scheint. Wahr- scheinlich aber muß viel weiter gearbeitet werden und nach spezifischen Veränderun- gen zellulärer Art in der Leber, der Lunge, der Milz und der Pankreas gesucht werden. Das ist, soweit wir wissen, nur in einigen wenigen Fällen ohne eindeutiges Ergebnis versucht worden Das Heidelberger Institut steht inmitten dieser Arbeit. Die Mannheimer Aktion gegen die Gelb- sucht schlägt vor, Blattsalate, rohe Gemüse, rohe Aepfel, Birnen, Tomaten und ihre un- gekochten Säfte in der Zeit vom 1. Oktober 1951 bis 28. Februar 1952 zu meiden und für Rohköstler und Kinder bis zum 4. Le- bensjahr Gemüse usw. 10 Sekunden lang zu überbrühen. Wir halten auf Grund von Sterilisationsversuchen das einige Sekunden jange Ueberbrühen sowohl bei der Serum- Hepatitis als auch bei der epidemischen Hepatitis für unzureichend und haben in einem entsprechenden Gutachten an den Herrn hessischen Minister des Innern un- abhängig von dieser Stellungnahme Kennt- nis gegeben. Wenn schon sterilisiert werden soll, dann muß auch gekocht werden. Daß das Kochen aber bei Gemüsen eine Vernich- tung der Vitamine und ein Ausfällen von Mineralien, die im Gemüse enthalten sind, bedeutet, ist sicher. Der Versuch im ganzen, nämlich die ge- samte Bevölkerung Mannheims und der Umgebung anzuhalten, von Rohgemüsen und Obst abzusehen, kann als Versuch im eigent- lichen Sinne überhaupt nicht gewertet werden. Es fehlt den Versuchsanstellern jede Mög- lichkeit, eine einwandfreie Kontrolle durch- zuführen. Ein solcher Versuch hätte vielmehr so àuszusehen, daß in einem neutralen Kran- kenhaus einige Personen vollständig mit Rohkost ernährt werden und einige Personen normal mit gekochtem Gemüse versehen würden. Wir halten auf Grund unserer Beobachtun- gen und unserer experimentellen Arbeiten zur Darstellung des Virus und seiner Be- kämpfung die Mannheimer Erscheinung, die ohne Zweifel besteht, für eine physiologisch bedingte Schwankung, die von selber wieder abklingt. Umfragen in anderen Kranken- häusern haben ergeben, daß es solche Schwankungen zu geben scheint. Es gibt Krankenhäuser, in denen die Hepatitisfälle Einzelerscheinungen sind und bleiben. Es existieren aber auch Krankenhäuser, bei denen die Hepatitis ein bedrohlicher Faktor im Hause ist. und bleibt. Vermutlich liegen die Ursachen in der mangelhaften Vorberei- tung der Speisen bzw. in der mangelhaften Sterilisation der Geräte und des ärztlichen Instrumentariums. Wir würden daher vor- schlagen, zunächst das Augenmerk auf die Verbesserung dieser Maßnahmen und der häuslichen Hygiene zu lenken, als experimen- tell nichts beweisende Groß maßnahmen, wie sie von der Mannheimer Arzteschaft an- scheinend angestrebt wird, durchzuführen. Uran im Schwarzwald reicher als erwartet? Amerikanische Experten besichtigen die Uranfundstellen bei Wittichen Die bei Wittichen im mittleren Schwarzwald entdeckten Pechblende- Vorkommen sind nach neueren Berichten angeblich reicher, als früher angenommen wurde. Amerika- nische Experten aus Las Vegas(Neu- Mexiko) die vor kurzem zusammen mit deutschen Fachleuten die Uranfundstellen in und bei Wittichen besichtigten, sollen so- wohl von der Häufigkeit der Vorkommens als auch von ihrem hohen Pechblendengehalt überrascht gewesen sein. Die Uranlager von Wittichen sind seit mehreren Jahren nalität 50 Jahre vergeblich gesucht/ Erst jetzt erfolgreiche Bohrversuche Stärker noch als die Feststellung neuer Petroleumvorkommen im Unterelsaß in der Hagenau Lauterburger Ecke im vorigen Jahr hat der vor kurzem gemachte Petro- leumfund in Staffelfelden im Oberelsaß die Gemüter in Wallung gebracht. Die vorjähri- gen Funde wurden in einem Gebiet gemacht,. in dem man schon Petroleum fördert. Im Oberelsaß dagegen ist zum ersten Male das kostbare Erdöl gefunden worden. womit ein alter Traum zur Wirklichkeit wurde. Schon vor fünfzig Jahren hat der be- rühmt gewordene Elsässer Joseph Vogt sehr eifrig die Suche nach Petroleum im Ober- elsaß betrieben, dabei aber keinen Erfolg gehabt. Dennoch wurde er ein berühmter Mann, weil er— der zwar erfolglos nach Petroleum suchte— bei seinen Arbeiten das zumindest ebenso kostbare Kali fand. Vogt hat damit einen der gewaltigsten Reichtümer seines Heimatlandes entdeckt. Die Suche nach Erdöl hörte im Elsaß nicht auf, wenn sie auch manchmal Unter- brechungen erlitt. Es war eine elsässische Gesellschaft, die ungeheure Anstrengungen machte, ohne je ein günstiges Resultat zu sehen. Im Jahre 1935 gab sie dann entmutigt auf und trat die Konzession an die Pechel- bronner Gesellschaft, die die unterelsässi- schen Oel vorkommen ausbeutet, ab, die nun- mehr die Versuche weiterführte. Auch diese Gesellschaft hatte kein Glück und stellte kurz vor Kriegsausbruch die Bohrungen ein. Selbst in einer Tiefe von 1579 Metern hatte man keinerlei Anzeichen entdeckt. Nach 1945 entdeckte man in anderen Ge- genden Frankreichs neue Erdöl vorkommen Ultraschall verbessert den Wein nicht Interview mit Prof. Hennig von der Lehr- und Forschungsanstalt Geisenheim Ultraschall-Verfahrens bei Mosel-, Saar- und Ruwerweinen nur schädlich wirke. „Meine Versuche ergaben bei der Be- handlung mit Ultraschall keine Verände- rungen, geschweige denn Verbesserungen der Weine“, sagte Prof. Hennig,„so daß eine Wertsteigerung oder Wertminderung jeder Art Weine durch Ultraschall nicht nachgewiesen werden kann“. Dr. E. Europas Landwirtschaſt Oesterreich Oesterreichs Nafirungsmittelproduktion hat noch immer nicht die Vorkriegshöhe er- reicht. Im Wirtschaftsjahr 1950/51 wird sie mit 98 Prozent der damaligen Erzeugung an- gegeben, Als Gründe für den langsamen Pro- duktionsanstieg wird die Beschlagnahme großer Flächen wertvollsten Ackerlandes durch russische Dienststellen und der müh- same Wiederaufbau der zerstörten Saatzut- und Viehwirtschaft angegeben. Die Anwen- dung von Düngemitteln— in erster Linie von Kalk— macht gute Fortschritte. Schweden Der schwedische Obstbau befindet sich, ebenso wie der dänische, in einer bemer- kenswerten Aufwärtsentwicklung. Die Me- chanisierung der Arbeiten und die Schaffung einheitlicher Sortierungs- und Verpackungs- methoden sowie die Einlagerung sind beson- ders aktuell. Die südschwedische Packzen- trale für Früchte in Arkelstorp bei Kristian- stadt ist ein gutes Beispiel für die intensive Arbeit, die geleistet wird. In Arkelstorp werden 3 Millionen kg Früchte sortiert und verpackt. Eine modernste Sortiermaschine richtigen englischen Hausgarten und es war daher nur zu natürlich, daß man sich auch wieder an die Versuchsbohrungen im Elsaß heranwagte. Inzwischen war die Bohrtechnik ganz bedeutend verbessert wor- den. Die Suchaktion im Elsaß ist ein Teil des nationalen Planes, auf Grund dessen mit Staatsmitteln die Suche überall da weiter- geführt wird, wo auch nur eine ganz geringe Aussicht auf Erfolg besteht. Im Innern Frankreichs ließ der Erfolg dieser staat- lichen Forschungen nicht lange auf sich war- ten und man machte Entdeckungen, die sich später als sehr ergiebig erwiesen. Diese Forschungsarbeiten führten auch zu dem Erfolg von Sultz bei Pechelbronn., der dann auch der Suchaktion im Oberelsaß neuen Mut und Auftrieb gab. Als dann tatsächlich das erste günstige Resultat aus dem Ober- elsaß bekanntgegeben wurde, verfiel man in einen allgemeinen Siegesjubel. obwohl es eigentlich noch verfrüht ist, Schluß folgerun- gen zu ziehen. Fest steht lediglich, daß Pe- troleum von guter Qualität gefunden wurde, das weder Luft noch Wasser enthält. Da kleinere Vorkommen in der Regel stark luft- und wasserhaltig sind, ist also die Hoffnung berechtigt, daß es sich um ein größeres Vorkommen handelt. Besonders er- freulich ist die Reinheit des oberelsässischen Erdöls, das keinen Schwefel enthält. Ob es sich jedoch nur um eine sog.„Tasche“ han- delt, die bald ausgeschöpft sein wird. oder ob man eine richtige Petroleumdecke gefun- den hat, darüber werden erst weitere Boh- rungen Aufschluß geben können. J. S. englischer Herk mt mit einer höchsten Lei- stung von 30 Tonnen Aepfeln je Tag ist ein- gebaut. In den Kellern ist Platz zur Lage- rung von 250 Tonnen Früchten in Räumen, die mit Kühleinrichtung und einer Befeuch- tungsanlage versehen sind. Frankreich Die französischen Baumschulen haben Absatzschwierigkeiten bei Obstbäumen. Auf Grund der großen Nachfrage bei Kriegsende war die Produktion ausgeweitet worden. Jetzt, wo die Nachfrage wieder normal ist, stehen die Baumschulen vor dem Zwang der Einschränkung, um wieder ein Gleichgewicht herzustellen. England Ferngesehener Gartenbau ist jetzt in England ermöglicht worden.„In unserem Garten“ heißt eine wöchentliche Sendung der„British Broadcasting Corporation Tele- vision“, in der den aufmerksamen Zuhörern und sehern erklärt wird, wie man das Beste aus seinen Garten herausholen kann. Bei schönem Wetter werden die Sendungen di- rekt aus dem BBC-Fernseh-Garten über- tragen. Dieser Garten ist ein kleiner Fleck Erde, in dem man alles findet, was zu einem gehört; einen Miniatur wasserfall, einen Teich mit einer Weide, Beeren- und Gemüsebeete, einen Werkzeugbehälter und ein Bienen- haus. Bei schlechtem Wetter werden die Sen- dungen im Studio zusammengestellt. Holland Einen größeren Weizenanbau erstrebt die holländische Regierung, um nach Möglich- keit die Einfuhr von Weizen aus den Dollar- ländern einzuschränken. Sie hat deshalb schon jetzt den Weizenpreis für die Ernte 1952 um 2,25 Gulden auf 26 Gulden je 100 kg erhöht. i Gegenstand staatlicher und privater Unter- suchungen, deren Ergebnisse zum ersten- mal im Sommer 1951 öffentlich bekanntge- gehen wurden und beträchtliches Aufsehen erregten. Die offizielle Untersuchungskom- mission des badischen geologischen Landes- amtes hatte über die mutmaßliche Menge des uranhaltigen Gesteins im mittleren Schwarzwald zwar keine bestimmten Anga- ben gemacht, aber bestätigt, daß die„Erz- folge“ die gleiche sei wie in Aue in Sach- sen. Gleichzeitig gab eine private Unter- nehmergruppe durch ihren Sprecher, Ingeni- eur Otto Leible bekannt, daß das gefundene Urangestein durchschnittlich 0,3 bis 0,5 Pro- zent Pechblende enthalte, stellenweise sogar Weit über diese Werte. In Joachimsthals (Tschechoslowakei) sei die Ausbeute nur 0,3 Prozent. Seitdem hat sich ein Kampf um die Erteilung der Konzession entsponnen. Der badische Staat scheint mit dem Gedan- ken der Ausbeutung in eigener Regie zu spielen, während die Unternehmergruppe, deren Priorität bei der Auffindung der Uran- erze amtlich nicht bestritten wird, die Bil- dung einer gemeinsamen staatlich- privaten Abbaugesellschaft anstrebt. Die Entschei- dung hierüber ist noch nicht gefallen, wäh- rend die Diskussion dieses für Westdeutsch- land äußerst wichtigen Themas durch den Besuch der amerikanischen Wissenschaftler neu in Gang gekommen ist. 93 Was sonst noch geschah Guatemala feierte am 22. November den „Kaffeetag“, 85 Prozent des Wertes der guatemaltekischen Ausfuhr stammen aus dem Kaffee-Export. Die Tierparks von Lyon und Moskau haben den Ost-Westhandel auf eigene Art angekurbelt. Der Lyoner Zoo erhielt vier Renntiere, vier Wölfe und eine seltene Spezies aus dem europäischen Hochwild- bestand, dafür schickte er dem Moskauer Zentral-Zoo vier Schimpansen. 5 Rund 14 000 Arbeiter und Angestellte nehmen nach amtlicher Mitteilung an den Volkshochschulen der Sowjetzone Russisch- Unterricht, da sie diese Sprache als„ge- meinsame Brücke der Verständigung von Korea bis Albanien, von Deutschland bis Vietnam“ ansehen. Die amerikanische Armee gab bekannt, daß sich die Gesamtverluste der Kommu- nisten in Korea seit Kriegsbeginn bis ein- schließlich 14. November dieses Jahres auf 1467 407 Mann belaufen. In dieser Zahl sind 132 215 nordkoreanische und chine- sische Gefangene sowie 1 068 644 im Kampf. getöteten Soldaten der nordkoreanischen und der chinesischen Streitkräfte enthalten. Das Verteidigungsministerium hat die Verluste der amerikanischen Streitkräfte bis einschließlich 16. November mit 100 176 Mann darunter 15 152 Gefallenen, 72 404 Verwundete und 12 620 Vermißte angegeben. * Der Hauptverantwortliche für das Ge- lingen der Flucht des französischen Generals Giraud, der während des Weltkrieges auf der Festung Königsstein in Sachsen gefangen gehalten wurde und dem es auf sensationelle Weise gelang, sich trotz umfangreicher Such- aktionen durch ganz Deutschland bis zur Schweizer Grenze durchzuschlagen, endete dieser Tage durch Selbstmord. Es war der 37 jährige französische Forstangestellte Henri Kupfer aus dem elsässisch-lothringi- schen Grenzgebiet, der Giraud 1942 durch Deutschland lotste und in die Schweiz schmuggelte. Sein damaliger Helfer Ortlieb war bei dem Unternehmen von der deutschen Polizei verhaftet und später hingerichtet wor- den. Kupfer litt seit längerer Zeit an Gemüts- depressionen. * Die französischen Modeateliers befinden sich, wie der Modeschöpfer Jean Patou in der Zeitung„Ce Matin“ erklärt, in einer schweren Wirtschaftskrise. Schuld seien in erster Linie die hohen Lohnsteuern und sozialen Abgaben, die die Modeateliers be- sonders belasteten, weil sie nicht wie die Konfektion zur Maschinenarbeit übergehen könne.* Der amerikanische Oberkommandierende in Oesterreich, Generalleutnant Irwin, teilte dem österreichischen Bundeskanzler mit, daß die amerikanischen Besatzungssoldaten inn Uniform künftig auf den städtischen Verkehrsmitteln den vollen Preis zu zahlen haben. 4 g Joseph Tuszaks Restaurant in Detroit arbeitete noch vor kurzem mit einem Wochen- verlust von hundert Dollar. Tuszak war ver- zweifelt. Da fand er in seinem Büro eine alte Speisekarte von 1939. Ob es gicht mit den Preisen von damals gehen würde? Er ver- suchte es und jetzt steht die Kundschaft bei ihm Schlange. Trotz der äußerst knappen Ge- winnspanne hat er nun einen so hohen Um- satz, daß er wöchentlich einen Reingewinn von fünfhundert Dollar erzielt. Prozeß gegen„Tiroler Höhlenmensch“ eröffnet Zingerle in einem„Käfig“ vor dem Bozener Schwurgericht Im Bozener Justizpalast begann am 26. November der Mordprozeß gegen den 49jäh- rigen„Tiroler Höhlenmenschen“ Guido Zingerle, dem zahlreiche Untaten in den Bergen zur Last gelegt werden Die An- Klageschrift wirft Zingerle Mord an der Bozener Lehrerin Gertrude Kutin im Mai 1946, Mordversuch sowie Freiheitsberaubung und Vergewaltigung an der damals 15jäh- rigen Barbara Falser im Juli 1946 und meh- rere Einbruchsdiebstähle, bewaffneten Raub, Leichenverschleppung und unbefugten Waf- fenbesitz vor. In Boonen kommen nur die auf italieni- schem Boden begangenen Verbrechen des r ¼——.——ꝓ Angeklagten zur Verhandlung. Der ihm ebenfalls zur Last gelegte Mord an der Eng- länderin Helena Munroe bei Innsbruck am 1. Juli 1950 wird voraussichtlich erst zu einem späteren Zeitpunkt vor einem öster- reichischen Gericht verhandelt werden. Oesterreich wird vermutlich nach dem Boze- ner Prozeß Auslieferungsantrag stellen. Zin- gerle wurde gefesselt und in einem von Eisenstäben umgebenen„Käfig“ im Bozener Schwurgerichtssaal vorgeführt. Er hielt be- sorgt nach den Zuschauerbänken Ausschau. Die Wachposten meinten, er scheine den Zorn des Publikums mehr zu fürchten als eine etwaige lebenslängliche Freiheitsstrafe. Auf die Verbraucherwünsche Asriel Das Statistische Bundesamt veröffent- lichte vor kurzem die Erhebungen über den Gemüseanbau im Jahre 1951. Demnach ist die Anbaufläche für Freilandgemüse erneut um 15 Prozent zurückgegangen. Im Bundes- gebiet nahm das Gemüse vor dem Kriege eine Fläche von 70 000 ha ein, hatte vor 1948 mit 128 000 ha ihre größte Ausdehnung er- reicht und sank laufend bis auf 56 000 ha in diesem Jahre ab. Sie beträgt damit nur noch etwa 0,4 Prozent der landwirtschaft- lichen Nutzfläche. Die Schrumpfung der Gemüseanbau- fläche um über 10 000 ha gegenüber dem Vorjahre flel stärker aus, als man es erwar- tet hatte. Man kann die Veranlassung dazu nicht allein in der Verlagerung der Nach- frage von den Grob- auf die Feingemüse- arten suchen, obgleich die wesentlichsten Anbaurückgänge mit 6200 ha auf den Kopf- kohl, mit 1750 ha auf den Gurkenbau und mit 2500 ha auf die Frühgemüsearten ent- fallen.* Auch die ungünstige Witterung in den Frühjahrsmonaten dürfte dazu beigetragen haben, daß 700 ha weniger Frühblumenkohl, 600 ha weniger Frühjahrsspinat, 600 ha weniger Frühjahrskopfsalat sowie 550 ha weniger Frühmöhren angebaut wurden als 1950. Selbst bei den frühen Kopfkohlarten ging der Anbau um 2800 ha zurück. Ganz eritscheidend haben sich die Ab- satzverhältnisse des Vorjahres auf den An- dau ausgewirkt. Sie prägen ihren Stempel dem Anbau von Dauer-, Weiß-, Rot- und Wirsingkohl auf. Ebenso zu erklären ist die Schrumpfung des Gurkenanbaues, der im Bundesdurchschnitt um 40 Prozent beträgt. Anders sieht es bei den grünen Pflück- erbsen aus. Nach anfänglicher Zurückhal- tung hatte sich die Konservenindustrie doch entschlossen, umfangreichere Anbauverträge zu tätigen. Besonders in Niedersachsen kamen derartige Verträge zustande, so daß hier im Gegensatz zu dem Absinken in den anderen Ländern der Anbau von grünen Pflückerbsen etwas zunahm. Als eine Anpassung an die veränderten Verbraucherwünsche darf man den Rück- gang des Möhrenanbaues, der roten Rüben, des Grünkohls, des Kchlrabis und des Rha- barbers werten, die noch nicht wieder die Gunst der Verbraucher gewonnen haben. Mit einer Verlagerung des Anbaues auf die winterlichen Feingemüse ebenso wie auf die bevorzugten Blattgemüse, die gut gefragt sind, wird die Tendenz unterstrichen, sich den Gegebenheiten der Nachfrage anzupas- sen. Interessant ist die Zunahme des Spargel anbaues, der 1951 400 ha mehr ertragsfähige Kulturen aufwies, während noch rund 650 ha neue Beete angelegt wurden. Der westdeutsche Gemüseanbau darf sich durch die gegenwärtige Preissituation nicht Wieder zu einer spekulativen Ausdehnung der Anbauflächen hinreißen lassen, sondern wird gut daran tun, sich auf die Absatz- lage und die Verbraucherwünsche noch mehr als bisher einzustellen. Weniger Wintergemüse N D) In diesem Jahr ist mit einer gegen- über dem Vorjahre um rund 96 000 oder 20 Prozent geringeren Ernte an Winterge⸗ mise zu rechnen, wie das Statistische Bun- desamt am 24. November bekanntgab. Diese Entwicklung sei auf die Verringerung der Anbaufläche zurückzuführen. Besonders stark ist der Rückgang bei Weißkohl(minus 32 000 Tonnen) und Möhren(minus 20 000 Tonnen). Serte 4 MANNHEIM Mittwoch, 28. November 1951 Nr. N Akademischer Winter Nur noch hellste Bewußtheit kunn helfen Professor Theodor Litt über Menschenbildung ehedem und heute Das Charakteristikum der Vortrags- reihe„Akademischer Winter“ liegt in Mrem Bestreben, Zeitprobleme zu ver- deutlichen. In diesem Zeichen stand auch der Vortrag, den Prof. Dr. Theodor Litt Bonn) am Montagabend in der Kunsthalle hielt. Das ethische Begriffspaar des Seienden und Sein-sollenden stellt auch den Erzieher vor die dadurch geschaffene Alternative, und der größte Teil wird sich unter der Devise zes muß anders werden“ dem Typus des Sein-sollenden mehr verwandt fühlen, weil die Erziehung zu den Kräften gehört, die eine schwer zu heilende Welt bessern sollen, führte Professor Litt aus, und zeigte auf, daß ein solcher Utopismus, der dem gegenwärtigen Zustand das Bild einer weit besseren Welt gegenüberstelle, sehr leicht zu einer Vernach- lässigung der Realitäten führen könne. Des- Halb müsse der Erzieher in erster Linie das Seiende würdigen, um nicht gerade an der Stelle des stärksten Widerstandes mit seiner Reform zu beginnen. Als die beiden großen Kreise von Daseins- gewalten im Bereich des Seienden sah der Redner die Natur und die„zweite Natur“ als Produkt traditionsgeheiligter Menschenwerke. Der religiöse Auftrag habe früher jede menschliche Tätigkeit in eine höhere Sphäre gehoben und dadurch eine seelische Förde- rung bewirkt, deren sinnfälligster Ausdruck in Form der traditionsgebundenen Wirtschaft zu Tage getreten sei. Mit dem 17. Jahrhun- dert habe sich eine laufende Strukturände- rung in der Wirtschaft vollzogen, die Tradi- tion sei durch ihr genaues Gegenteil, nämlich das Fortschrittszeitalter abgelöst worden, und habe so, mit der ständig sich weiterentwik⸗ kelnden exakten Wissenschaft, die Natur zu einem berechenbaren Objekt gewandelt, das der Mensch bis zu einem gewissen Grade be- herrschen könne. Professor Litt zeichnete den folgerichtigen Weg auf: Natur wissenschaften und Technik wurden in allen Erd- und Kulturkreisen gleich, die vorgezeichnete Entwicklung des Fortschritts erzeugte bestimmte Formen wis- senschaftlicher Arbeit, die den Menschen in den mechanisierten Arbeitsprozeß hinein- Zwang. Der Fliegbandrhythmus mit seiner Spezialisierung, die es unmöglich macht, heute ein bestimmtes Fachgebiet überhaupt zu überblicken, hat die Welt zu einer Riesen- organisation der Arbeit gemacht. Diese stärkste Manifestation des unabänderlichen Seins hat die humanistischen Ideale von Individualität, Totalität und Universalität zerstört, und die Frage geht nun dahin, ob der versunkenen harmonischen Welt die gegenwärtige Situation als gleichwertig gegenübergestellt werden kann. Professor Litt stellte die grundsätzliche Bejahung unserer Arbeitswelt mit schonungs- losem Realismus in den Vordergrund. Die Mannheim„hat das Gerig“ Gestern kam Fritz Wenneis, der Film- Komponist, auf einen Sprung in der Lokal- redaktion des„Mannheimer Morgen“. Die Rückreise von Wiesbaden nach Garmisch unterbrach er in seiner Vaterstadt Mann- heim, wie sich das gehört. Sein Elternhaus in S2 steht zwar nicht mehr, aber der Name Wenneis hat in Mannheim auch ohne Stamm- haus noch guten Klang. Und den Komponi- sten kennt jeder Fülmbesucher, also eigent- Uch jeder, nicht nur jeder Mannheimer. In 35 Schaffensjahren hat Fritz Wenneis an über 350 Filmen mitgewirkt, an Spielfilmen und Kulturfllmen. Gerade hat er in Heppen- eim einen neu gedrehten Film abgeliefert, der den Wiederaufbau des Landkreises Bergstraße zum Gegenstand hat. Der tem- peramentvolle Herr hat offenbar eine be- sondere Gabe, Dinge rund und fertig zu machen. Er hat Pläne über Pläne— und spricht davon, daß man der Jugend ein ver- pflichtendes Erbe übergeben müsse, damit sie sich selbst zu stattlichen Leistungen auf- gerufen fühle. Ein Plan liegt dem geborenen Mannbei- mer ganz besonders am Herzen. Der Sproß einer alten Handwerkerfamilie, die Mann- heim und dem Handwerk manchen tüchtigen Mann geschenkt hat, will einen Film über Mannheim drehen, Keinen Werbefilm, der sich mühselig mit Hilfe von zusammenge- stotterten Unterstützungsbeiträgen über ein- bis zweihundert Filmmeter hinweg he- wegt und wehrlosen Filmtheaterbesuchern vorgeführt werden soll, sondern einen echten Kulturfilm nüt 14 Minuten Spieldauer, der so gut ist, daß er im Unterricht gezeigt werden kann und so interessaat, daß die Verleihfirmen ihn gern in ihr Programm aufnehmen. Mannheim muß ja wohl auch darauf sehen, daß ein gediegener Film über die lebendige Stadt und nicht irgendein billiger Streifen gedreht wird. Fritz Wernneis hat Wohin gehen wir? Mittwoch, 28. November: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Don Giovanni“; Amerikahaus 16.00 Unr: Vortrag:„Die Musik des Mittelalters und die Meister“, Spr.: J. Popelka, 14.30, 18.00, 19.30 Uhr: Filme:„Forum der Welt“,„Malaya“, „Zehn Minuten in Amerika“, 19.30 Uhr: Schall- Plattenkonzert mit Werken von Beethoven; Ufa- Theater 14.30 Uhr:„Frau Holle“ Märchen- theater Kurpfalz); Kunsthalle 19.30 Uhr: Prof. Dr. H. Evers, Darmstadt, spricht über Hans Baldung Grien Freier Bund zur Pflege der bildenden Kunst); Wirtschaftshochschule 20.00 Uhr: Dr. Arthur Mayer spricht über„Die sbzlale Rationalisierung des Betriebes“; Ge- werkschaftshaus 19.30 Uhr: Ueber„Die Sozial- Versicherung spricht Gewerkschaftssekretär Maler(Gewerkschaftsjugend der Gewerkschaft Oeffentliche Dienste, Transport und Verkehr); Hotel„Rheinbrücken“ 19.00 Uhr: Vortrag von Prof. Langer:„Die Kunst der freien Rede und Verhandlungspraxis“(Frauengruppe der DAG); Wartburg- Hospiz 20.00 Uhr: Dr. med. Warning spricht über„Ost oder West, wer ist gesünder?“ Wie wird das Wetter? U 22. D eee e e e— ewölkungs- * — 2 zunahme Vorhersage bis Donnerstag früh: Nach Nebelauflösung in den Niederungen tagsüber im gan- zen zunehmende Bewölkung, etwa in der Nacht vor allem im Norden auch ein wenig Regen möglich. Höchst- temperatur zwischen 4 bis 7 Grad. In Gebie- ten mit länger liegendem Nebel zum Teil noch niederer. Nächtliche Tiefstwerte meist etwas 1 Grad. Etwas auffrischende südwestliche nde. Fegelstand am 27. November: Maxau 511 9), Mannheim 390(15), Worms 318(435), Caub 270(434). a selbstverständlich eine Idee, wie ein Film mit Mannheim als Gegenstand gemacht wer- den sollte. Keine Besorgnis, wir werden die Idee nicht ausplaudern. Das könnte den Wettbewerbern um einen Kultur- und Werbefilm für Mannheim so passen)) Es darf aber gesagt werden, daß es eine Freude war, wie diese Idee entwickelt wurde: Ganz aus der Anschauung, die nur ein Mannheimer haben kann, der als Kind sich in diesen Gassen getummelt hat, und ganz aus dem rhythmischen Empfinden, wie es nur der erfahrene und gestaltungsfrohe Komponist haben karm. Kein Zweifel, eine deutlichere Idee kann es kaum geben. Entvölkert die Struſanstalten/ Im Verlauf der„Arbeitstagung für die nordbadischen Richter, Staatsanwälte und Notare“ am Wochenende in der Mannhei- mer Kunsthalle, sprach der Heidelberger Strafrechtler Prof. Dr. Eberhard Schmidt über Probleme, die die Freiheitsstrafe im Zuge einer Strafrechtsreform mit sich bringt. Solange die Freiheitsstrafe als Zentrum des modernen Strafsystems auf dem Boden der„Tatvergeltungstheorie“ bleibe und sich nach einer allgemeinen Abschreckungsten- denz orientiere, berge sie oft nie wieder gutzumachlende Nachteile, führte der Red- ner aus, und wies an die im 18. Jahrhundert einsetzende totale Auslieferung des Gefan- genen an die Allmacht des Staates in Ge- stalt sadistischer Vollzugsbeamter hin. Die Tatsache, daß durch die Humanisierungs- tendenzen der Aufklärungszeit die Frei- heitsstrafe immer mehr an die Stelle der mittelalterlichen Leib- und Lebensstrafen gerückt sei, habe es aber unter dem tatver- geltenden Gesichtspunkt mit sich gebracht, daß die Konzentration verbrecherischer Elemente in den Strafanstalten, die Zwangs- disziplin und die Entwöhnung, von allen Verantwortlichkeiten des Lebens eine Ent- sittlichung und eine Auslöschung der Wil- lenskräfte des Gefangenen gezeitigt hätten. Der erschütternde Beweis für diese Asoziali- sierung seien die Rückfallstatistiken, Erziehung von heute müsse hre vornehm- lichste Aufgabe im„Sehendmachen“ des Menschen für die Bedrohungen dieser Ar- beitswelt durch Robotertum sehen, und da- durch die Gefahr eines ganze Erdteile ver- schlingenden Automatismus zu bannen suchen. Jenseits vom Manager müsse ein Menschentyp herangebildet werden, der die erforderliche Leistungskraft für das moderne System mitbringt und gleichzeitig den nöti- gen Abstand besitzt. Der überaus gut be- suchte Vortrag schloß mit dem Jasperschen Wort:„Nur die hellste Bewußtheit kann hel- fen, um die Katastrophen des Systems ab- zuwenden.“ Web Darum Südweststaut! Bürger versammlung im Rosengarten Als erster Redner in der von der Stadt- verwaltung einberufenen Bürgerversamm- lung zur Südweststaatfrage sprach am Dienstagabend in der Wandelhalle des Rosengartens der württembergisch-badische Finanzminister Dr. Frank und appellierte „nicht als Vertreter des schwäbischen Impe- rialismus, sondern als gebürtiger Badener“ an die politische Einsicht aller verantwor- tungsbewußten Staatsbürger. Dr. Frank bezeichnete die Südweststaat- frage als deutsches Problem, das schon nach dem ersten Weltkrieg akut gewesen sei, und forderte die Anpassung der unter rein agra- rischen Gesichtspunkten entstandenen Län- dergrenzen an moderne Bedürfnisse. Die württembergische Finanzkraft sei für die geplanten großzügigen Verbesserungen im nordbadischen Raum unerläßlich, und die Verwaltung in einem kommenden Südwest- staat dürfe keine schematische Gleichmache- rei sein, sondern die Errungenschaften und Traditionen der alten Länder müßten weit- gehend berücksichtigt werden. Genau wie in der Bundesrepublik sollten nicht alle Behör- den in der noch zu bestimmenden Landes- hauptstadt zentralistisch vereinigt werden. Im Zuge einer Schaffung leistungsfähigerer Länder werde man der Verwirklichung der dringendsten deutschen innerpolitischen Ziele endlich näher kommen. web (Wir werden auf die Kundgebung, bei der auch Landesbezirkspräsident Dr. Unser sprach, in unserer nächsten Ausgabe zurück- kommen.) Demgegenüber forderte Prof. Schmidt eine„Resozialisierung“ des Gefangenen. Der bereits von Radbruch und Mittermaier ver- langte neue Geist im Anstaltswesen müsse in eine verantwortungsbewußte soziale Ar- beit am Gefangenen münden, und zwar durch einen erzieherischen Strafvollzug in einer durch Sachkunde geschaffenen Atmo- sphäre, vom Anstaltsleiter bis hinunter zum letzten Aufsichtsbeamten. Während in ver- ten schiedenen Staaten des Auslands man von den Zwingburger bereits zu offenen land- wirtschaftlichen Betrieben übergegangen sei, werde die Resozialisierung in Deutsch- land immer noch mit sehr viel Skepsis be- trachtet.„Im den Strafvollzug als dritte Säule neben Strafverfolgung und richter- licher Urteilsfindung aufzubauen, dürfen wir ihn nicht mehr als Ablagerungsplatz für versorgungsberechtigte Beamte oder Militär- Aspiranten sehen, sondern als eine Stelle für qualifiziert ausgebildete Sozialarbeiter!“ Als die sich zwangsweise aus einer sol- chen Resozlalisletung ergebenden Folgen im Strafensystem bezeichnete Prof, Schmidt den Wegfall des Unterschieds zwischen Gefäng- nis- und Zuchthausstrafe. Die bereits 1922 von Radbruch geforderte Einheitsstrafe hebe die moralische Abstempelung und die De- klassierungsfolgen auf, die es einem dama- ligen Zuchthäusler nahezu unmöglich mach- Gesunde Lebensordnung im Betrieb ist heute möglich Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Kirche begann ihre Wintervorträg Die Wintervortragsreihe der Sozialwis- senschaftlichen Arbeitsgemeinschaft dei Evangelischen Kirche, die sich mit unserer Armut positiv auseinander setzen will, wurde von Oberkirchenrat Dr. Heidland, Karlsruhe, eingeleitet. Er sah das Ziel dieser Arbeits- gemeinschaft im Mitdurchdenken aller Pro- bleme, um mitzuhelfen, die Atmosphäre zu schaffen, aus der gesunde Entscheidungen reifen. Dr. Wechsler, Weinheim, behandelte sehr anregend im Hinblick auf den Betrieb der Firma Freudenberg, Weinheim, das Thema „Lebensordnung und Betrieb“, Er umriß die besonderen Gegebenheiten dieser Firma, die mit rund 6000 Mann Belegschaft zwar ein Groß-, aber kein Großstadtbetrieb ist mit zahlreichen nur zum kleinen Teil gelernten ländlichen Arbeitern. Dieser organisch ge- wachsene, in gewissem Sinn noch patriarcha- lische Familienbetrieb, in dem die Urenkel des ersten Unternehmers zum Teil noch Ur- enkel der ersten Arbeiter beschäftige, sei durch seine Erzeugung von Konsum- und zum Teil auch Luxusgütern abhängig vom Markt, von Rohstofflieferungen, zur Ver- fügung stehendem Kapital usw., aber trotz mancher Engpässe durch neue Arbeitsbe- schaffung bis jetzt ohne Entlassungen durch gekommen. N Dr. Wechsler sah in unserer durch q Technik geprägten neuen Arbeitsform 1 auch die Gefahr der Vermassung, aber aud ihre positiven Seiten, etwa die sachliche Wer tung des Menschen nach seiner Leist l einen neuen Individualismus durch Leistung lohn und Spitzenverdienste und eine nelg Gemeinschaft durch Berufs- stolz. Er ging im einzelnen ein auf die de. sondere Art der Menschenführung in diesen Betrieb, vor allem auf möglichste Siche des Arbeitsplatzes und die angemessen Lohntüte, Altersversorgung, Wohnungsbel so daß kein Proletariat vorhanden Sei, neh en Mensch bauten 8 ein Recht zu geb 8 6 chen sein t geben suche, und zun ett Lands. bach f zungs r Bisher hdi besitze Bemühungen um den arbeitenden durch einen Arbeitskreis für soziale Bg. triebsgestaltung, der dem Menschen im Iles, durch wesentliche Maßnahmen, nicht durch Betriebsfeiern,„Freizeitgestaltung“ ug Endlich zeichnete er die besondere porte rung der Lehrlinge und der jugendlichen Hilfsarbeiter, die durch individuelle Vorbe. reitung, besondere Betreuung, eine Art Lehr. ausbildung, Freizeiten usw. vor der Ver- massung bewahrt werden sollen, Eine leb. hafte Diskussion schloß sich an. el Kleine Chronik der großen Stadt Tot in der Zelle von Beamten aufgefunden Der 25jährige Vertreter, der, wie gestern berichtet, wegen der Unterschlagung von 2600 DM von der Polizei festgenommen wor- den war, hat sich in der Nacht zum Diens- tag mit seinem Taschentuch an der Heizung in seiner Zelle erhängt. Beamte fanden ihn in den Morgenstunden. Wiederbelebungsver- suche blieben ohne Erfolg. Friedrich-List-Schule R 2 konnte Riehtfest feiern Der in diesem Frühjahr begonnene Wie- deraufbau der Friedrich-Läst-Schule in R 2 ist mzwischen soweit gediehen, daß jetzt das Richtfest begangen werden konnte. Das stark zerstörte Gebäude hat eine völlig neue Dachkonstruktion erhalten. In vorbildlicher Weise konnten auch die Stahlbau-, Zimmer- marms- und Maurerarbeiten durch Mannhei- Probleme der Freiheitsstrafe Wege zu einem fortschrittlichen Strafvollzug ten, in ein geordnetes Leben zurückzukeh- ren. Im gleichen Maß müßten auch die Ehrenstrafen des geltenden Rechts abge- schafft werden, soweit sie eine unange- brachte Lynchjustiz der Gesellschaft ledig- lich staatlich sanktionierten und eine jeder kfortschrittlichen Kriminalpolitik entgegen- stehende, erst nach dem eigentlichen Straf- vollzug einsetzende Deklassierung darstell- Die kurze Freiheitsstrafe bezeichnete Frof. Schmidt als den„Krebsschaden der Strafrechtspflege“ weil sie eine zielbewußte Resozialisierung nicht ermögliche. Eine wei⸗ tere Grundforderung war die Möglichkeit einer„bedingten Verurteilung“ durch den Richter, der sich ja im Laufe der Verhand- lung ein Persönlichkeitsbild des Angeklagten machen könne. Die auf tönernen Füßen ste- hende Gnadenpraxis als nachträgliches Kor- rektiv für ein an sich gerechtes Urteil sei keineswegs ein vollgültiger Ersatz für eine solche Möglichkeit. Schließlich forderte der Redner die Ausscheidung der sogenannten „Ordnungswidrigkeiten“ Webertretungen usw.,) aus dem Rahmen des Strafgesetz- buches. Zusammenfassend verlangte Prof. Schmidt die Reduktion der Freiheitsstrafe auf einen kleinen Bereich und schloß seinen mit Beifall aufgenommenen Vortrag mit dem Ruf„Entvölkert die Strafanstalten“, web Filmspiegel Alster:„Das Lied von Sibirien“ Der erste russische Film, der seit Jahren hier gezeigt wird. Dazu noch ein Farbfilm und ohne politische Tendenz. Das Dreh- buch basiert auf einer banalen Geschichte. Der Fluß der Handlung wird teilweise durch mangelnde innere Dramatik und zublere Dznamik, durch an die Stummfilmzeit er- innernde grobe Ueberleitungen und thema- tische Wiederholungen gehemmt. Allzu oft muß der an den Haaren herbel gezogene Zufall die Problemknoten lösen. Auf der Haben-Seite steht als eindrucks- volle Kulisse das monumentale Panorama Sibiriens, das von Kameramann W. Pawlow in mitunter berauschend schönen Farbwir- Kungem auf die Leinwand gebannt wird. Die schauspielerischen Leistungen insbeson- dere des männlichen Hauptdarstellers W. Drushnikow wirken überzeugend. Den musikalischen Rahmen formen Werke von Liszt, Rachmaninow und von großen Chören harmonisch interpretierte russische Volks- lieder. Was neben der Tendenzlosigkeit ange- nehm berührt, ist die der Natur abgeguckte klinstlerische Ausdrucksform, die einfache Menschen in einfacher Darstellung zeigt. Die Gesichter der Personen sind sehr wenig von der Bläasse des„Make up“ angekränkelt. Die Veberlegung, daß naive Menschen wie sie das„Lied von Sibirien“ zeigt— ge- fühlsstärker reagieren als der weniger Natur- verbundene, erklärt zumindest teilweise, L was sonst an der schauspielerischen Gestal- tung als sentimentalisch-süſfe Schwärmerei empfunden werden könnte. rob Die Kurbel:„Nur eine Mutter“ Ja, nur eine Mutter at Rya-Rya, die Hauptperson dieses dem bekannten Roman von Ivar Lo-Jchansson nachgestalteten schwedischen Filmes. irgendeine Frau, in deren Leben wie in das Tausender von ein- fachen Arbeiterfrauen die Fesseln der Pflicht, Sorge und Armut tiefe Wundmale schneiden. Im Anfang war das unberührte Madchen, das einen unbedachten Schritt Sing und dadurch seinen Verlobten verlor. Das aus Trotz dann zur Beute und Frau eines ungeliebten Mannes wird. Das als Frau schließlich, eingezwängt in einen dro- hend- fremden Schicksalskreis, seine Sehn- sucht und Einsamkeit einem artverwandten Waldarbeiter zu Füßen legt, Selbst die Er- füllung, die diese naturherbe Frau am Ende in herzenswarmer Mütterlichkeit findet, ist Entsagung. Alles in allem ein guter Film, der von Regisseur Alf Sjöberg mit geradezu quälen- der Realistik zur menschlichen Tragödie ge- staltet wird. Unterstützt von einer ingeniäs geführten, symbolhaft ausschneidendenm Ka- mera(Martin Bodin), werden hier Stim- mungsgehalte gebannt, die die Ausweglosig- keit und Hoffnungslosigkeit der von ihnen eingefangenen Schicksale selber sind. Diese Tast erdrückend wirklichkeitsnah gestaltete Schicksalsbedingtheit, die in der Darstellung des Eingespanntseins in einen tragischen Milieuring stärker begründet erscheint als in den persönlich-freien Erlebnissen des im Mittelpunkt stehenden Frauenlebens, legt sich wie ein Eishauch kalt und schwer über die Handlung. Eva Dahlbeck erhielt für ihre Rolle als Rya-Rya die schwedische Goldmedaille für die beste schauspielerische Leistung des Jahres 1950/1. rob Capitol:„Zaubernächte in Rio“ Hollywood drehte einen„best-Seller“ im Stile der Marlitt. Mit sehr viel Aufwand. Luxuskabinen am Promenadendeck eines Ueberseedampfers, Nachtbar in Rio, elegante Frauen, Liebe, Eifersucht und Treue groß- geschrieben; ein Farbfilm in Technicolor, mit Humor und ohne dramaturgische Seiten- sprünge abgewickelt. Eine amüsante Verwechslungskomödie, in der Jack Garson als smarter Detektiv sich an Bord eines Luxusdampfers ausgerechnet in die Frau verliebt, die er„beschatten“ soll. Aber— daraus entstehen keinerlei psycholo- gische Schwierigkeiten, sondern natürlich nur ein Happy-End. Doris Day ist das blondgelockte„Opfer“ kesse Jöre aus New Vork— Janis Paige, ganz ladylike, ihre Gegenspielerin als Dame der Gesellschaft. Szöke Szakall mimt den komi- schen Onkel im Stile Hans Mosers und hat die Lacher auf seiner Seite. i-tu. mer Firmen ausgeführt werden. Es Waren dabei auch einige besondere Schwierigkeiten 2 überwinden, 50 z. B. der Transport von 24 Zentner schweren Sandsteinblöcken in die Obergeschosse. Alle diese Arbeiten sind ohne Unfall verlaufen. Mit der Vollendung des Bauwerks ist im Laufe des nächsten Jahres zu rechnen. Zusammenstoß. Gegen 18.30 Uhr stieh auf der Meeräckerstraßge, Ecke Donnersberg straße, ein Lastwagen mit einem Motorrad. fahrer zusammen. Der Motorradfahrer Wurde verletzt. Der Heimkehrerverband des Kreises Mannheim teilt mit, daß am 23. November auf der Kreistagung der seit September 2. sammengeschlossenen Heimkehrerverbände VdH und Vek in Ladenburg der Vorstand neu gewählt wurde. Als 1. Kreisvorsitzende wurde Lutz Weltscheck, Mannheim, als Kreisvorsitzender H. Roloff, Schriesheim, nominiert. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissen schaft lädt für 28. November, 17 Uhr, 2 einem Vortrag von Elfriede Feudel über „Rhythmik in der Erziehung“ in die Aula der Sickingerschule ein. Die Filmarbeitsgemeinschaft der Abend- akademie zeigt am 29. November, 19 Uhr, in der Aula der Sickingerschule den französ- schen Film:„Der ewige Bann.“ Der Mannheimer Frauenverein lädt fit 29. November, 20 Uhr, zu einem Aussprache. abend im Rosengarten ein. Dietrich Fischer spricht über:„Bürgerrechte im täglichen Leben— Fälle aus der Praxis“, Wir gratulieren! Reinhard Geiger, Mann- heim, T 2, 13, wird 72 Jahre alt. Karl Jandl, Mannheim- Sandhofen, Karlstraße 60, begent den 77. Geburtstag. Emma Stegmann, Mann- heim, Mittelstraße 12, vollendet das 80, Le- bensjahr. Maria Frieser. Mannheim- Waldhof, Kiefernbühl 14, kann den 77. Geburtstag feiern. Aus dem Polizeibericht Bei einem nächtlichen Besuch in einem Hühnerstall auf dem Waldhof stahlen zwel Brüder acht Hübner und zwei Hähne und schlachteten die Tiere im Käfertaler Wald Zu Hause wurde dann ein Familienfest mit Hühnerbraten gefeiert. Das bittere Ende kam nach. Die Hühnerdiebe wurden von der Poli- zei festgenommen. Groben Unfug trieb ein 27 jähriger in Neckarau nach Mitternacht. Zunächst riß er ein Reklameschild aus dem Boden. Einen Mann, der ihn daran hindern wollte schlug er nieder, so daß dieser Kopfverlet. zungen erlitt. Bann zertrümmerte er zwel Gaslaternen. An einer dritten Laterne schluf er den Glasschirm entzwei; dabei schoß eine Stichflamme heraus. Die Gasleitung mußte abgestellt werden, um das Ausströmen von Gas zu verhindern. Der Täter wurde fest. genommen. Fahrräder gefunden. In den Abendstun- den wurden auf dem Gehweg der Damm- straße zwei Fahrräder mit Hilfsmotorem Marke„Miele“ Nr. 614803 und Marke „Hansa“ Nr. 437094, Motor Marke 17 Nr. 19036 aufgefunden. Das erste Motors ist als gestohlen gemeldet, über das zweite Fahrrad ist nichts bekannt. Die Eigentun werden gebeten, sich bei der Kriminalpolize in Mannheim, L. 6, I, einzufinden. n Der tägliche Unfall. Gegen 17 Uhr wurde auf der Feuden- heimer Straße ein 24 1 alter Arbeiter, der einen Hand- wagen vor sich herschob, von nachfolgenden Lastzug s0 ernst- lich angefahren, dag er zu Boden stürzte 5 mit einer Gehirneischütterung und andere Verletzungen ins Krankenhaus gebracht 9 den mußte.— In der Unteren Riedstra g rannte ein amerikanischer Soldat aus un und Betrieh, l. 1 Ar. 270 * Lale Krei Kai. Keiser: platzgr emba⸗ ſorhab Der Landst Landta schenh Notl. Hei bunger verein. badiscl stark i eit jel Novem em J Diese von e nanzi tritkt, Jahre badiscl wärtig schafte noch T die vo tation badisc Mabne verhär ausfük Verst Bret Verwe ihren will d. mende Arzne wird, Arzne lichen mußte kungs Die über? Bruch menge Jahr i anlage 0 Lu Woche schulr lerwen beim guchu nahm, dachte bekannter Ursache mit seinem Jeep gegen einen Baum. Dabei wurde der Soldat 175 ein mitfahrendes Mädchen verletzt. Fahrzeug wurde schwer beschädigt. Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt der Mannheimer Miederfabrik Felina — KRALODER D UNUBERTROFTENE REIN HEIT UND CT RASsIZERSTAN GE VV RASIERCREME bM I. 1 02004 E 1/ Nr. 15 — glich orträge Sen durch, korm 1 aber auch liche Wer, Leist Leistung. eine nelg Betrichz. uf die de. in diesen gemesseng mungsbau 1 sei, neuz Menschen ziale Bx. n im Meg. Eine leb. rel Es waren erigkeiten Sport von den in dis 5 aut ollen ace Ihr stleh nersberg⸗ Motorrad- radfahrer Kreises Jovember mber zu- verbände Vorstand sitzender m, als 2. riesheim, 1 Wissen. Uhr, au del über die Aula Abend- 9 Uhr, in französ· lädt für ssprache⸗ 1 Fischer täglichen , Mann- I Janda, 0, begeht n, Mann- 5 80. Le- Waldhof, burtstag n einem len zwei hne und er Wald. fest mit nde kam der Poli- riger in st rib er . Einen wollte, overlef. er Wel e schlug hob eine 3 mußte nen von de fest- entümel alpolize Gegen deuden- Jahre 1 Hand- ob, von o ernst. te und anderen t wer- dstrabe Mittwoch, 28. November 19351 MORGEN 0 Kaiserslautern. Der Kreistag des Kreises Leiserslautern, in dem sich mit den Flug- latzgroßbauten Landstuhl und Mehlingen- benbach der Großteil der alliierten Bau- ſorhaben befinden, nahm gestern entschie- den gegen den katastrophalen Zustand der traben im Gebiet von Kaiserslautern Stel- lung. Landrat Werner Spieß wies darauf aun, daß die Straßen des Kreises durch den geen Verkehr zu den alliierten Bau- atzen völlig ruiniert Seien. Es habe jedoch zeinen Sinn, größere Gelder für Straßen- bauprojek te auszugeben. wenn diese Stra- innerhalb weniger Wochen das gleiche, gchlaglöcherübersäite Bild böten. Der Kreis- gag beschloß jedoch, wenigstens die schlimm- den Straßen des Kreises in Katzenbach in- gandsetzen zu lassen. im Zusammenhang mit den Besatzungs- bauten teilte der Landrat mit, daß 1300 Hek- tr Land— zu einem großen Teil landwirt- cchaktliche Anbaufläche— im Gebiet von Landstuhl und Neukirchen-Mehlungen-Seck- bach für Flugplatzbauten von der Besat- zungsmacht beschlagnahmt worden seien. Biner seien jedoch erst 106 783 DM Ent- gchädigung ann die betroffenen Grundstücks- besltzer gezahlt worden. 5 5 Der Kreistagsabgeordnete Muntzinger, Landstuhl, forderte den anwesenden SPD- Landtagsebgeordneten Julius Rüb, Hüt- gchenhausen, auf, im Landtag von Rhein- Aas'rophale Straßen-Verhältnisse um Kaiserslautern Kreisstraßen durch starken Verkehr zu alliierten Bauplätzen völlig ruiniert land-Pfalz eine Entschließung einzubringen. in der die Rückgliederung der vor 1945 zur Pfalz gehörenden Saarkreise Homburg, Blieskastel und St. Ingbert an die Pfalz ge- fordert wird. Für die Grenzgebiete müsse dag erforderliche Absatzgebiet der Saar- Pfalz wieder zugänglich werden. Um den Bau des Pirmasenser Bahnhofs Pirmasens. Die Bundesbahndirektion Mainz hat der Stadtverwaltung Pirmasens jetzt mitgeteilt, daß sie für den ersten Bau- abschnitt des Pirmasenser Bahnhofs ein Dar- lehen von 500 000 DM ſ erhalten habe, für das die Stadtverwaltung drei von sechs Prozent Zinsen übernenmen solle. Die Stadt soll wei- terhin einen Teil der Kostendifferenz in Höhe vom einer Million DM als verlorenen Zu- schuß aufnehmen. Die Bahn begründet die- ses Ansinnen mit den hohen Kosten, die Erdbewegungen und Planierungen im ersten Bauabschnitt verursachen. Die Stadt lehnte es im Hinblick auf ihre finenzielle Lage ab, einen Betrag von mehreren 100 000 DM für Erdbewegungen aufzuwenden und schlug demgegenuber vor, zu versuchen, daß diese Erdbewegungen, die einen erheblichen Teil der Gesamtkosten(insgesamt etwa 1.5 Mil- lionen DWZ) ausmachen, als Notstandsarbei- ten ausgeführt werden. Dadurch würde das Budget der Bundesbahn ebenfalls entlastet. Votlage der badischen Tabakbauern Heidelberg. Die ersten Tabakeinschrei- bungen des Verbandes badischer Tabakbau- vereine haben gezeigt daß, der Absatz der stark ins Hintertreffen geraten ist. Während zeit jeher die gesamte Ernte spätestens Ende biese Absatzschwierigkeiten sind insofern von einschneidender Bedeutung, als der dnanzielle Ausfall die Anbauer so schwer trikkt, das der Tabakbau für die kommenden jahre in Frage gestellt wird. Der Verband badischer Tabakbauvereine versucht gegen- wärtig von der Landesregierung Staatsbürg- schatten für die Bevorschussung zur Zeit noch nicht absetzbarer Tabake zu erhalten, die von den Firmen der Treuhandfermen- tation gewährt werden soll. Der Verband badischer Tabakbauvereine sieht in dieser Maßnahme den letzten Ausweg, der aus den verhängnisvollen Absatzschwierigkeiten her- ausführen kann. Verstärkter Anbau von Arzneipflanzen Bretten. Die Arznei- und Gewürzpflanzen Verwertuüngsgenossenschaft Kraichgau, die hren Sitz in Zaisenhausen bei Bretten hat, will den Anbau von Arzneipflanzen im kom- menden Jahr noch verstärken. Die wichtigste Arzneipflanze, die im Kraichgau angebaut wird, ist der„wollige Fingerhut“, den die Arzneimittelindustrie bisher im wesent- lichen aus Thüringen und Sachsen beziehen mußte und der für die Herstellung eines wir- kungsvollen Herzmittels benötigt wird. Die Genossenschaft, in der gegenwärtig Bruchsal, Karlsruhe und Pforzheim zusam- mengeschlossen sind, will noch in diesem Jahr in Zaisenhausen eine moderne Trocken- anlage aufbauen. Oberschulrat Schneckenburger in Haft genommen Ludzyigsburg. Der in der vergangenen Woche von seinem Amt suspendierte Ober- schulrat Dr. Hans Schneckenburger ist mitt- lerweile auf Antrag der Staatsanwaltschaft beim Amtsgericht Ludwigsburg in Unter- zuchungshaft genommen worden. Seine Fest- nahme erfolgte wegen dringenden Ver- dachts der Nötigung im Amt gegenüber badischen Tabakernte im großen und ganzen November abgesetzt war, kontite sie in die- zem Jahr erst teilweise verkauft werden. hatte am 4. Oktober dieses Jahres versucht, Uper 200 Pflanzer aus den Kreisen Sinsheim, Junglehrerinnen. Das Ermittlungsverfahren gegen Dr. Schneckenburger war auf Grund eines Artikels in der Wochenzeitschrift„Der Spiegel“ eröffnet worden, in dem Dr. Schnek- kenburger sittliche Verfehlungen vorgewor- fen wurden. Schulfrei, um die Behörden kennenzulernen Tauberbischofsheim. In der vom Orts- jugendring veranstalteten Woche der Ju- gend, die am Sonntag abgeschlossen wurde, erhielten Oberschüler und Lehrlinge einen Tag frei, um die Arbeit bei den verschie- denen Behörden kennenzulernen. Die Er- fahrungen, die die Jugendlichen bei den Behörden gemacht hatten, wurden dann in einer Diskussion vor die Oeffentlichkeit ge- bracht. Rauschgiftsüchtiger Assistenzarzt Oehringen. Ein rauschgiftsüchtiger Assi- stenzarzt ist dieser Tage mit sofortiger Wirkung von seinem Dienst im Kreiskran- kenhaus Oehringen entbunden worden. Der Arzt hatte verschiedentlich Morphium, das für medizinische Zwecke bestimmt war, kür sich verwendet. Vier Wochen Gefängnis für fahrlässige Tötung Stuttgart. Eine 24jährige Diplominge- nieurin wurde vom Stuttgarter Schöffenge- richt wegen fahrlässiger Tötun zu vier Wo- chen Gefängnis verurteilt. Die Angeklagte eine Straße in Stuttgart unmittelbar vor einem herannahenden Alto zu überqueren. Dabei hatte sie ein Motorrad übersehen, das neben dem Auto fuhr. Der Motorradfahrer, der die Frau erst im letzten Augenblick be- merkte, stürzte bei dem Versuch, seine Ma- schine zum Halten zu bringen, so unglück- lich, daß er tödlich verletzt wurde. Die Fuß- gängerin selbst war nur leicht verletzt wor- den. Keine arbeitsfähigen Arbeitslosen Stuttgart. Der Präsident des Landes- bezirks Nordbaden, Dr. Hans Unser, teilte in einer Kabinettsitzung in Stuttgart mit, daß es im Kreis Tauberbischofsheim gegenwärtig keine arbeitsfähigen Arbeits- Lausanne Beschlüsse Hundlage von Verhandlungen Internationales Olympisches Komitee wünscht Einigung der beiden deutschen NOR Wird am 9. Dezember in Berlin verhandelt? Im Anschluß an die Arbeitsausschuß-Sitzung des NOK der Bundesrepublik und des NOK der Ostzone, über die wir bereits kurz berichteten, wurde folgendes Kommuniqué veröffentlicht: „Am Montag, 26. November, trat in Ham- burg der in Kassel gebildete olympische Ar- beitsausschuß zu einer ersten Sitzung zusam- men. Für das NOK der Bundesrepublik waren anwesend: Dr. Karl Ritter von Halt, Dr. Max Danz, Willi Daume und Bernhard Skamper, für das NOK der DDR Kurt Edel, Roland Weißig und Manfred Ewald. Vor dem Eintritt in die Tagesordnung er- klärten die Vertreter des NOK der Bundes- republik, daß sie durch ihre Mitgliederver- sammlung beauftragt seien, nur dann die Ver- handlungen weiterzuführen, wenn das NOK der DDR eine Erklärung über die Anerken- nung der Lausanner Vereinbarungen abgibt. Die Vertreter des NOK der DDR entgegen schlugen vor, in die in Kassel festgelegte Ta- gesordnung einzutreten, da es für sie unmög- lich sei, die Beschlüsse von Lausanne anzu- erkennen. Eine mehrstündige Aussprache konnte die gegensätzlichen Auffassungen nicht klären. Trotzdem beteuerten beide Seiten, daß sie grundlätzlich an der Entsendung einer gesamt- deutschen Mannschaft zu den Olmpischen Spie- len festhalten wollen. Im Mittelpunkt der Diskussionen stand der Vorschlag der Vertreter des NOK der DDR, unter Außerachtlassung der Frage Lausanne, in die praktische Vorarbeit an Hand des ihnen in Kassel von den Vertretern des NOK der Bundesrepubliæ vorgeschlagenen 15-Punkte- Programms einzutreten, um auf alle Fälle die gesamtdeutsche Beteiligung in einer gemein- samen Mannschaft bei den Olympischen Spie- len zu sichern. Dazu konnte sich die Delegation des NOK der Bundesrepublik auf Grund der ihr von der Mitglieder- Versammlung erteilten Weisungen und seiner Verantwortung gegenüber dem IOC hinsichtlich der Lausanner Beschlüsse nicht be- reitfinden. Die Präsidialmitglieder des NOK's der Bundesrepublik verlangten die schriftliche Anerkennung der Lausanner Beschlüsse durch das NOK der Sowjetzone. Auch der Vorschlag der DDR-Vertreter, im Arbeitsausschuß sich über diese Frage mit den maßgebenden Herren des IOC ins Benehmen zu setzen, da von dieser Seite eine Einigung gewünscht wird, wurde vom Verhandlungs- partner als untunlich, da nach seiner Meinung aussichtslos, abgelehnt. Kurz vor Beginn der Sitzung war in einem Telegramm des Inter- nationalen Olympischen Komitees(CIO) darum gebeten worden, eine Einigung herbeizuführen). Daraufhin schlugen die Vertreter des NOK der DDR vor, den Präsidenten der Fachverbände der Bundesrepublik und den Sektionen der DDR zu empfehlen, sich zu gemeinsamen Be- ratungen zusammenzufinden, um ihrerseits eine Linie zur gemeinsamen Arbeit zu finden. Die Beauftragten des NOK der Bundesrepublik Totoquoten Nord-Südblock: 1. Rang: 31,20 DM; 2. Rang: 3,30 DM; 3. Rang: entfällt. Internationale Kurz- wette Gayerm: 1. Rang: 219,50 DM; 2. Rang: 17,30 DM. Endgültige Quoten im West-Südblock Zwälfer wette: 1. Rang: 1 710,50 DM; 2. Rang: 93,60 DM; 3. Rang: 11,50 BM. Zehnerwette: I. Rang: 654, 60 DM; 2. Rang: 36.— DM; 3. Rang: 4,90 DM. Der„MORGEN“-Tip West-Südblocckk Schwaben Augsburg— Kickers Offenbach 2 1 Meidericher SV— Alemannia Aachen 2 1— 1. FC Kaiserslautern— Wormatia Worms 1—— VfL. Neckarau— FSV Frankfurt 2 0— Bayer Leverkusen— Rheydter S 1—— Schweinfurt 5— VfB Mühlburg 2 0— FK Pirmasens— Tus Neuendorf 1 2— Preußen Dellbrück— Schwarz-Weiß Essen 1 2— Bremerhaven 93— Hamburger Sv Spogg Erkenschwick— Hamborn 07 Bayern München— Kickers Stuttgart Eintracht Braunschweig— Holstein Kiel Schalke 04— 1. FC Köln 11e losen mehr gibt. 2 0 1 2 2 1 ln VfR Mannheim— Spvgg Fürth hielten jedoch diesen Weg aus grundsätzlichen Erwägungen nicht für gangbar. Da trotzdem über allen Gegensätzlichkeiten der beiderseitige Wunsch steht, eine Einigung zu erzielen, wurde als Termin für das nächste Zusammentreffen der 9. Dezember 1951 in Ber- Iin festgesetzt.“ Einzelheiten der Hamburger Besprechungen Ueber die am Montag geführten mehr als dreistündigen geheimen Besprechungen des Olympischen Arbeits-Ausschusses wurden in- zwischen weitere Einzelheiten bekannt. Zuerst verlas Kurt Edel ein vorbereitetes Manuskript. Dann Üüberlies er die Initiative in den meisten Fällen dem jüngsten Sowjetzonen- delegierten Manfred Ewald(25 Jahre) und Ro- land Weißig. Interessant war die Antwort auf eine Frage Willi Daumes, weshalb die Unterschrift unter das Lausanner Abkommen zurückgezogen wurde. Erstmalig war zu hören, daß man nicht bereit sei, sich dem NOK der Bundesrepublik unterzuordnen. Bisher versteiften sich die Ver- treter der Sowjetzone bei dieser Frage immer darauf, daß das NOK West bei den Vorberei- tungen für Oslo und für Helsinki selbständig gehandelt und die Sowjetzone drei Monate lang nicht über die laufende Entwicklung unterrich- tet habe. Dieser Vorwurf konnte jedoch von westdeutscher Seite wiederholt entkräftet wer- den. Als Begründung für den(abgelehnten) An- Otympi sehe Japan wird bei den Olympischen Winter- spielen 1952 in Oslo durch sechs Eisschnell- und sieben Skiläufer vertreten sein, gab der japa- nische Eislauf- und Skiverband bekannt. Die japanischen Wintersportler werden bereits im Dezember nach Schweden reisen, um sich dort auf die Olympischen Wettkämpfe vorzubereiten. * Finnland wird 98 Wintersportler zu den Olympischen Winterspielen 1952 nach Oslo schicken, wurde am Montag in Helsinki mit- geteilt. Auf einer Sitzung des finnischen Olym- pischen Komitees wurde beschlossen, die finnischen Olympia- Wettkämpfer mit dunkel- blauen Anzügen einzukleiden. Jeder Teilneh- mer soll zwei Hosen und eine Jacke erhalten. Alle Radsportler, die für die finnische Olympia- kernmannnschaft ausersehen wurden, erhalten vom finnischen NOK ein Fahrrad für das Trai- ning. * Der 50 Km Dauerlauf der Olmpischen Winterspiele in Oslo wird möglicherweise in zwel Etappen ausgetragen, erklärte der Schwei- zer Hans Brunner vom Langlauf-RKomitee des Internationalen Skiverbandes, der sich in Oslo über die Vorbereitungen für die Olympischen Wettkämpfe informierte. * Die finnischen Eisläufer, die an den Olym- pischen Winterspielen in Oslo teilnehmen Sol- len, werden in Vaalaadahlen(Schweden) ihr erstes Vorbereitungstraining absolvieren, teilte das finnische Olympische Komitee mit. Sowjetzonen-NOK bat erneut „dringend“ um Anerkennung Das Sowzetzonen-NOK stellte, wie am Dienstagmorgen bekannt wurde, wenige Tage nach den Kasseler Besprechungen(15. Novem- ber) zwischen dem NOK der Bundesrepublik und dem NOK der Sowietzone ohne Wissen des NOK- Präsidiums der Bundesrepublik beim Internationalen Olynipischen Komitee in Lau- Sanne erneut einen„dringenden“ Antrag auf Anerkennung. Von diesem erneuten und sehr überraschen- den Antrag der Sowjetzone hinter dem Rücken des NOK der Bundesrepublik erfuhr Ritter von Halt am Montag durch ein Schreiben des CIO aus Lausanne. Dieser plötzliche Schritt der Sowietzone steht im Gegensatz zu einem in der Sitzung am 21. Oktober 1951 in Berlin vom Präsidium des Sowjetzonen-NOK gefaßten Beschluß, worin dem NOK der Bundesrepublik vor- trag auf Anerkennung der Sowjetzone bei C10 in Lausanne wurde— wie inzwischen weiter bekannt wurde— von sowietzonaler Seite gel- tend gemacht, daß auch das Saargebiet ein Olympisches Komitee habe. Starkes ausländisches Interesse an den Besprechungen Wie stark das Auslandsinteresse an den Hamburger Besprechungen war, geht daraus hervor, daß während der Beratungen zahlreiche Telefonanrufe aus mehreren europäischen Hauptstädten in Hamburgs ankamen, in denen Verhandlunssteilnehmer beider Seiten zu Mit- teilungen über den Stand der Verhandlungen aufgefordert wurden. Niemand ließ sich jedoch während der Verhandlungen sprechen. Wenige Minuten nach deren Beendigung wurde Kurt Edel bereits von Berlin aus angerufen und um Berichterstattung gebeten. Er teilte noch vor Bekanntgabe des Rommuniqués die Verhand- lungsergebnisse am Telefon mit. verhandlungen durch Unkenntnis erschwert Im Verlaufe der Besprechungen entstand wiederholt der Eindruck, daß die Mitglieder der von dem 30jährigen Kurt Edel geführten jungen Delegation der Sowjetzone sich über die Voraussetzungen einer Teimahme an den Olympischen Spielen nicht immer im Klaren waren. Wiederholt war eine Erläuterung der olympischen Regeln, die in den Statuten des CIO festgelegt sind und die Grundlage für die Beteiligung an den Olympischen Spielen bil- den, erforderlich, um die Haltung der west- deutschen Vertreter zu erklären. flachrichien geschlagen wird, so bald wie möglich in Be- ratungen über Maßnahmen einzutreten, die notwendig sind, um eine gesamtdeutsche Mannschaft nach Olso und Helsinki zu entsen- den. Der Antrag steht ferner in Widerspruch zu den dann folgenden Kasseler Beschlüssen, in denen die Bildung eines gemeinsamen Ar- beitsausschusses festgelegt wurde. In diesem Arbeitsausschuß war dem Sowietzonen-NOR zugestanden worden, daß alle Beschlüsse nur einstimmig gefaßt werden können. Crook auf Frazer-Nash fährt neuen Rekord über 200 Meilen Der britische Rennfahrer Anthony Crook stellte am Montag auf einem Fraser-Nash einen neuen Rekord über 200 Meilen in der internationalen Wagenklasse„E“(1,5 bis 2 Ltr.) auf. Crock verbesserte den im Jahre 1930 von J. L. Dunfee auf einem Sunbeam aufgestellten Rekord von 189,365 auf 193,33 Stundenkilometer. Der Wagen Crooks war mit einem Sechs-Zylin- der-Bristolmotor ausgerüstet. Außerordentliche Tagung der FIFA Der Präsident des Internationalen Fußball- verbandes, Jules Rimet(Frankreich), wurde vom englischen Fußballverband eingeladen, sich am Mittwoch das Fußball-Länderspiel zwischen England und Oesterreich in Wembley anzu- schen. Von London aus wird Jules Rimet nach Zürich fliegen, um dort an einer außerordent- lichen Sitzung der FIFA am Freitag teilzuneh- men. Zur Diskussion steht neben laufenden Angelegenheiten die Organisation der Fußball- Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz. 4 85* l. Nn Mitslieder versammlung des SV Waldhof Der SV Waldhof hält am Samstag(I. De- zember), 20 Uhr, im Klubhaus eine Mitglieder- versammlung ab. Deutschlands Aufnahme in den Internatio- nalen Motorboot-Verband wurde jetzt bekannt. Auch Neuseeland und Jugoslawien wurden Mitglieder. Im Jahre 1952 soll Deutschland be- reits eines der internationalen Rennen organi- sieren. Den Studentenweltrekord der Amateure, der im Oktober dreimal den Besitzer wechselte, holte sich nunmehr erneut der Italiener Franco Aureggi auf der Mailänder Vigorelli-Bahn mit 43 905 km. Sein Landsmann Zuecarelli hielt den alten Rekord mit 43 524 km. Gut rasiert gut g RLINSGEN UND ApPARATE 2 gesca If. 0 5 75 rippe- Mon widersteht ihr oder öber- windet sie besser durch eine kröftigende Kur mit dem höchst wirksamen Dr. Schieffer- Elixir lebens- Flixit giologĩsch oknivyes Eisen und edel · stes Lecithin. Es mündet wie köstlicher Wein! flosche OM 3,75, Kur- Fl. OM 5,75 in ollen Apotheken und Drogerien AUro-VERTEIH Neckarauer Str. 215. Telef. 4 18 66. . J Motorrau-veriein Möet. 180er, 178er u. iber m. Bwg. eckarau, 5 16. Tel. 48483 Rea E. us un- 0 gegen 1 lat und t. Das vrospekt bei. eee duc bc, Ford, v. nul 4 02 84 aner& co. Rheinnzuserstr. 14. 0 ter, Ne. 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IND USTRIE- UND HANDELSBLATT W N beltttonskilfe Wang weckt Widerstand un d verhindert Wachstum ist bereits der Gesetzentwurf über hilfe an der in diesem Falle e darstellende parlamentarischen 5 gescheitert. Dieses zweimalige Schei- g 15 50 psychoanalytisch interpretiert— . chlleßen, das den Abgeordneten nicht on war bei dem Gedanken, dieses Ge- du Solscher arbfllm Uhr in g III 1 verabschieden. Es verlautet neswerk 2 5 5 f onn, daß es sich nur um eine 1 fn iu beute in een peinlich 5 Bundestagsmitglieder selbst Heide“ e— Panne handelt. Muß es aber in Farbe ine unbeabsichtigte Panne gewesen 9 Nas statt 402 Abgeordneten nur 268 ab- 5 unten, somit 134 Abgeordnete der Abstim- 1 kernblleben? Der Behauptung, es handle eine bloße Panne, Widerspricht der tand, daß jetzt in Bonn alle erdenklichen 5 unternommen werden, diesen für die zweite Lesung(am n Abgeordneten reizvoller zu bei wird mit Zuckerbrob und t. Zuckerbrot ist der Vorschlag, rier 5 des Gesetzentwurfes(Freigrenze) zu wien der Mittelstandsbetriebe zu erwei- Bislang wären nur jene Betriebe befreit ſpesen, deren endgültige Soforthilfeabgaben bil jährlich nicht überschritten. peitsche stellt BUFIMI's laut geäußerte Ab- it dar, den sogenannten Abs-Plan zu ver- bellchen:)(am Rande bemerkt: Hermann abs hat sich von der Autorschaft dieses nes mehrere Male energisch distanziert). Chronologisch betrachtet entwickelte sich „ der Gedanke der Investitionshilfe aus dem blrügisen Angebot eines Teiles der deut- gen Wirtschaft(der Verbrauchsgüterwirt- bath, einem anderen Teile der Wirtschaft er Grundstoffindustrie), der sich aus ver- Uiedenen— nicht diskutierten Gründen— hb helfen kann, Hilfe zu gewähren. Auf ene Investitionen sollte verzichtet werden, Aim Interesse des Ganzen die Investitionen genen Stellen zu ermöglichen, we sie vor- glicher waren. — doch das war zu einer Zeit, als in der Wirt- bet erhebliche Liquidität solch großzügige positionen noch ermöglichte, weil die Ein- möglichkeiten gedrosselt und die Lager- lung eingeschränkt war. Indes hat sich im Inte der Zeit die Liquidität in beträchtliche Heiltschwierigkeiten verwandelt, weil ezwirtschaftssektoren innerhalb unserer ſischakt ihre verheerende Wirkung ausübten. cht von ungefähr kommt daher die Forderung „ FDP, der Bundeskanzler möge sich— vor „ 2. Lesung des Investitionshilfegesetzes och ausdrücklich für eine Freigabe der Kohle- deise zum Frühjahr aussprechen. ludes hat auch das Bundesfinanzministerium i gerütteltes Maß dazu beigetragen, die Si- ation noch mehr zu verschärfen, inden— gesehen von allen Versuchen, die Steuer- pielt und gendsten hmtesten 4 sole laube endgültig zu überdrehen— die ober- e Grenze des Tragbaren steuerpolitisch aus- Füllt wurde, der 10d, aussicht auf Erfolg hat der Gesetzentwurf N ber die Investitionshilfe nur dann, wenn dee von verschiedenen Seiten vorgeschlagen— im gelingt, die Investitionshilfe mit entspre- chenden Steuervergünstigungen zu koppeln, d etwa ähnlich zu gestalten, wie das steuer- ſgünstigte Sparen über die gemeinnützigen kelkinstitute, über die Lebensversicherungs- Der sogenannte Abs-Plan sah eine Zwangs- . Wed dhe von 25 Prozent der Abschreibun- fen, Rückstellungen für betriebliche Fenslonsversicherungen vor. gesellschaften und über die Bausparkassen. Warum sollte es eigentlich nicht möglich sein, das steuerbegünstigte Sparen zu Gunsten der Betriebe der Engpaßindustrien auszuweiten? Mögen sie dann entsprechende Schuldtitel geben. Bei dem gegenwärtigen Mangel an legalen Möglichkeiten der Steuerersparnis, dürfte sich ein solcher Weg bewähren, denn im Grunde genommen weiß jeder Steuerzahler den Vorteil ihm ruhigen Schlaf gewährender legaler Steuer- ersparnis zu schätzen. Die Erfolge, die der 8 7c für den Seeschiffbau zeitigte, könnten leicht 5 die Grundstoffindustrien ausgedehnt wer- n. Bleibt zu erwägen, ob BUFIMf die Einbuße am Steueraufkommen ertragen kann. Vor die- ser Erwägung steht jedoch die Frage: Erleidet das Steueraufkommen eine Einbuße? Und hier muß„nein“ gesagt werden, Es liegt klar auf der Hand, daß die Aufträge, die sich aus sol- chen steuerbegünstigten Investitionen ergeben, im ganzen Bundesgebiet zu einer weiteren Be- lebung der industriellen Erzeugung beitragen müßten. Das ist aber gleichbedeutend mit Ver- minderung der Staatsausgaben im Sozialhaus- halt(Arbeitslosigkeit, Unterstützung und Für- sorge) und mit Erhöhung des Steueraufkom- mens seitens dr Zulieferindustrien und letztlich seitens der— infolge der Investitionen mehr produzierenden— Grundstoffindustrien. 10 Wieder einmal muß festgestellt werden, daß händeringend gesuchtes Geld auf der Straße liegt und nur der Geist fehlt, diese Schätze zu heben. Vielleicht fehlt er nicht, dieser Geist. Vielleicht ist er nur beurlaubt, denn es ist ja so bequem nur zu befehlen, nur mit Zwang etwas erreichen zu wollen, was nie erreicht werden kann, anstatt es in Freiheit gedeihen zu lassen. F. O. Weber Tauziehen um Howaldt- Werke Hi. Wie in Bonn verlautet, werden z. Z. Ver- handlungen über eine mögliche Re-Privatisie- rung der Howaldt- Werke in Hamburg geführt. An dem Erwerb der Aktien sind mehrere aus- ländische, aber auch deutsche Gruppen inter- essiert. In Bonn neigt man offensichtlich dazu, diese Re, Privatisierung durch Beschluß des Bundeskabinetts zu unterstützen, weil damit zum erstenmal echtes Auslandskapital in die Wirtschaft der Bundesrepublik eingeschleust werden würde. Man spricht von einem Kauf- preis von rund 30 Millionen DM. Da es sich in diesem Falle um eine Veräußerung von Bun- desvermögen handeln würde, müßten der Bun- destag und Bundesrat seine Zustimmung geben. Man betont dabei in Bonn, daß eine volle Aus- nützung der Kapazität der Howaldt- Werke und damit eine sichere Beschäftigung der Werft- arbeiter nur durch Auslandsaufträge gesichert werden könne. Gleichzeitig vertritt man aber auch die Auffassung, daß die deutschen Inter- essen im Vorstand und Aufsichtsrat dieser Ge- i auch in Zukunft gesichert werden müßte. Frankreichs europäisches Herz in Wirts aftsfragen entdeckt (UP) In Anwesenheit des französischen Han- delsministers Pierre Pflimlin, Vertretern der französischen Schwerindustrie und der Expor- teure sowie Mitgliedern der Straßburger Ha- kenverwaltung wurde am 26. November von dem französischen Minister für öffentliche Ar- beiten, Antoine Pinay, in Duisburg das„Haus KURZ NACHRICHTEN Erfülltes und nichterfülltes Weltweizenabkommen (Schl.) 49% ihrer Exportverpflichtungen im Rahmen des Weltweizenabkommens haben die USA erfüllt, Kanada zu 36% und Australien zu 59%; nur Frankreich hat bisher noch keinen Weizen exportiert. Die wichtigsten Weizeneinfuhr- länder sind neben der Deutschen Bundesrepublik Indien, Japan, Großbritannien und Mexiko. Preisrätsel: Preisindices (Woo) Die Indexziffer der Grundstoffpreise stleg vom 7. Oktober bis 7. November um 2,7 Pro- zent auf 261(1938= 100). Der Gruppenindex für Industriestoffe erhöhte sich in dieser Zeit um 4,6 Prozent, während der Gruppenindex für Nah- rungsmittel um 0,9 Prozent zurückging. Roter Handel lockt (oo) Der Moskauer Rundfunk setzte sich am 26. November für eine Wiederaufnahme des Ost- West-Handels ein und stützte sich dabei auf eine Erklärung Stalins im Jahr 1927, daß der Außen- handel die geeignetste Basis für eine Verständi- gung sei. Die sowietunion und die Volksdemokra- tien wünschten mit allen Ländern, unbeschadet mrer Wirtschaftssysteme, insbesondere mit West- europa, Handel zu treiben. Statt Gold— Manganfunde (UP) Die„Barima Gold Mining Company of Canada“ hat die Entdeckung reichhaltiger Man- ganlager im nordwestlichen Teil von Britisch- Guiana bekanntgegeben. Zur Zeit ist noch die Sowietunlon der gröste Mangan-Produzent der Welt. Mangan wird zur Herstellung besonders hochwertiger Stähle benötigt. a Gesprächsthema: Dekartellisierungsgesetz Wie aus gutinformierten Kreisen verlautet, be- ginnen am 28. November die deutsch-alliierten Ge- spräche über den deutschen Gesetzentwurf über die Dekartellisierung. Die verfrühten Meldungen über eine Ablehnung des Gesetzentwurfes seitens der Alliierten scheinen sich deswegen nicht zu be- Wahrheiten, weil bis zum 27. November die Uber- setzungsarbeiten noch nicht abgeschlossen Waren. Notwendigsten Bedarf an Nickel würden die vorgesehenen Importe(rund 1200 f Nickeh decken. Es sei deshalb nicht möglich und auch nicht beabsichtigt, neue Münzen aus Nickel oder nickelhaltigen Legierungen zu prägen, so lange die Nickelknappheit anhält, erklärte das Bundes wirtschaftsministerium. Bundesernährungsministerium wird energisch (UP) Das Bundes ministerium für Ernährung. Landwirtschaft und Forsten hat, wie am 27. No- vember im„Bulletin“ berichtet wird, alle Maß- nahmen getroffen, um gegen verantwortungslose Spekulationen auf dem Getreidesektor einzu- schreiten. Auf Grund der amtlichen Preisfestsetzung, ver- bunden mit der Frühdruschprämie, wurde in die- sem Jahr von der Landwirtschaft im Vergleich zum Vorjahr wesentlich mehr Getreide abgelie- fert. Hierbei seien allerdings vereinzelt sachlich unberechtigte und gesetzlich unzulässige Preis- Überschreitungen, besonders bei Gerste und Brot- getreide, beobachtet worden, gegen die das Bun- des ministerium vorgehen werde. Schiffahrtskonkurrenz wächst Frachtkosten steigen? (UP) Die britischen Reedereien müßten künf- tig mit einer stärkeren Konkurrenz deutscher und japanischer Schiffahrtsgesellschaften rech- nen, erklärte der Vorsitzende des britischen Schiffahrtsausschusses, H. W. R. Ogram, vor Der deutsche Schiffbau mache große Fortschritte und die Bundesregierung gewähre den Werften weit- der Handelskammer von Full. gehende Unterstützung. Es könne damit gerechnet werden, daß in Kürze die Frachtraten für Seetransporte wie- der ansteigen, sagte Ogram weiter. Der Grund hierfür sei in der geplanten Preiserhöhung für Bunkerkohle um ein Pfund Sterling(11.80 DM) per Tonne zu suchen. Außerdem erhöhten sich die Schiffpaukosten ständig. der französischen Rheinschiffahrtsgesellschaft“ eröffnet. Minister Pinay betonte in seiner Ansprache, daß die Zusammenarbeit zwischen dem deut- schen und französischen Verkehrswesen ver- stärkt werden müsse. Minister Pflimlin erklärte vor Pressevertre- tern, daß Frankreich bereit sei, hinsichtlich der Kohlenschwierigkeiten einen gemeinsamen Ausweg zu suchen. Wirtschaftshochschule sucht Kontakt mit dem Leben Aus langjährig geübter, ja fast traditionell gewordener Praxis Hochschulwissen so hoch zu halten, daß es gewöhnlichen Sterblichen unzulänglich wurde, entstand der„Klassen- kampf“ zwischen Akademikern und Nicht- akademikern. Verstehen konnten Wissenschaft nur Spezialisten, die auf Verständnislosigkeit der breiten Volksmasse stoßend, selbst ver- ständnislos wurden gegenüber natürlichen Dingen alltäglichen Lebens. Die Wirtschaftshochschule Mannheim unter- nimmt den Versuch diese unerfreuliche Ent- wicklung zu unterbrechen. Es geht nicht um den— allseits für unpopulär gehaltenen— Versuch Wissenschaft populär zu gestalten, sondern es geht um den Versuch die Wissen- schaft, die von ihr geprägten Begriffe, gefun- denen Formen und entdeckten Gesetze in eine allgemeinverständliche jedermann interessie- rende Sprache zu übersetzen. Zwei Fliegen sollen hierbei mit einem Schlage getroffen werden. Durch die am 28. November, um 20 Uhr, in der Wirtschaftshoch- schule beginnende Vortrags- und Diskussions- reihe im Rahmen des wirtschafts-psycholo- gischen Seminars soll auch Studierenden und Hochschullehrern Kontakt mit den führenden Männern der wirtschaftlichen Praxis vermit- telt werden. Den Auftakt bildet ein Vortrag von Doz. Dr. Arthur Mayer über das Thema„Die soziale Rationalisierung des Betriebes“. Der Referent ist Verfasser eines Buches, in dem er sich mit der sozialen Rationalisierung des Be- triebes bereits in umfassender und tiefgrün- diger Weise auseinandergesetzt hat, die nicht nur viel Wissen, sondern auch Sinn für prak- tisches Leben verrät. Tex Frankfurter Effektenbörse vom 27. November Gewinnmitnahmen und Ultimoglattstellungen lösten zum Börsenbeginn allgemein weiter rück- läufige Notierungen àus. Infolge größter Zurück- haltung der Käufer konnten Montane nur zu 5½% bis 7½ ermäßigten Notierungen unter- gebracht werden. Elektrizitäts- und Versorgungs- Werte bis 2½ ermäßigt. Am Chemiemarkt fan- den Degussa erst 6% billiger zu 148 Aufnahme, während die übrigen Papiere dieser Gruppe bis 1½% zurückflelen. Einige Spezialpapiere(u. à. Conti Gummi 144. Metallgesellschaft 130, Salzdeth- furth 112, Zellstoff Waldhof 102) verloren 2½ 0% bis 4%%. Zu etwa letzten Kursen gingen Deutsche Erdöl 138, Lindes Eis 155, Rheinmetall 29, Rütgers 56, Wintershall 99/ und Adlerwerke zu 75 um. Deutscher Eisenhandel um 1% auf 42 gebessert. Geldmarktsätze bereits erhöht Schon seit einiger Zeit zeigen die Geldmarkt- sätze eine langsam, aber stetig steigende Tendenz. Zum Monatsende werden in Frankfurt folgende Sätze genannt: Tagesgeld und tägliches Geld(für mehrere Tage) 6 bis 6¼%, Geld über Ultimo 6½% und höher, Monatsgeld 6½ bis 6¾ 9%, Drei- monatsgeld(Geld über den Jahresultimo) 6 bis 7½%. In erstklassigen Waren wechseln geht bei ungefähr 6% nur wenig Material um. Im ganzen sind die flüssigen Mittel des Geldmarktes ziem- lich abgeschöpft, nachdem von den insgesamt 500 MIIIl. DM unverzinslichen Bundesschatzanweisun- gen rund 450 Mill. DM bereits untergebracht sind. Wie aus Benkkreisen berichtet wird, nimmt der Rückgriff der Geschäftsbanken auf das Zentral- banksystem schon wieder zu. Auch nähert sich der Jahresultimo mit seinem stärkeren Geldbedarf. Oktoberbericht der Bd Kreditpolitik ohne Schleier (th/ we) Der Oktoberbericht der Bd ent- hüllt die bisher durch den Bardepotschleier verdeckte Kreditpolitik, In der Zeit von Mitte September bis Mitte November sind rund 1,4 Milliarden DM Bardepots abgebaut worden. Nutznießer ist in erster Line der Bundes- finanzminister. Allein bei den 480 wöchentlich berichtenden Banken werden im Oktober Zu- gänge an Schatzwechseln und unverzinslichen Schatzanweisungen in der Höhe von 448 Mill. DM ausgewiesen. Gesamtsumme dieser Posten: 785 Mill. DM. Die öffentlichen Haushalte der Länder weisen keinen sonderlichen Kreditbe- darf auf. Aber auch die Wirtschafb ist durch die Auf- hebung der Bardepots flüssiger geworden. Im Oktober stiegen die Einlagen von Wirtschafts- unternehmen und Privaten um rund 850 Mill. DM.(Spareinlagen: + 50 Mill. DM gegenüber E 39 Mill. DM im September 1951. Der ge- samte Spareinlagenzuwachs im Bundesgebiet wird für Oktober auf 900 Mill. DM geschätzt.). EKreditpolitisch trat im Oktober keine Erhö- hung des gesamten Geldvolumens ein. Der Bargeldumlauf ging erstmalig wieder zurück (Zum Jahresultimo dürfte es wieder umschla- gen). Expansiv auf die Geldversorgung wirkte noch der Zahlungsbilanzüberschußg. Er hat je- doch mit 127 Mill. DM bereits erheblich ab- genommen. Die kurzfristigen Wirtschaftskre- dite verminderten sich um 650 Mill. DM.(Sie stiegen in der ersten Novemberhälfte wieder um 262 Mill. DM an.) Die Exportkredite überschritten die Milliar- dengrenze. Davon stellen die wichtigsten Posten dar: Exporttratten 555 MiII. DM Sola-Wechsel(mit Giro der FKredit- anstalt für Wiederaufbau) 338 Mill. DM Bei den mit Giro der Wiederaufbaubank versehenen Sola- Wechsel der Exporteure scheint es sich um Re-Diskontzusagen zu han- deln. Laut den Ausführungen Herm. J. Abs!) hat die Wiederaufbaubank 600 Millionen DM Exportkredite gewährt. Ursache dieser beacht- lichen Entwicklung scheinen Abwertungsge- rüchte und Kurssicherung zu sein. Die Bd. notiert am Rande: Es habe keineswegs immer ein zwingender Finanzierungsbedarf für die Abwicklung von Exportaufträgen vorgelegen. Damit wird die Billigkeit der Exportkredite gegeißelt. Vielleicht spielt auch nebenher der Gedanke mit, daß das Notenbankgeld auf diese Weise— ungewolltermaßen— bei der Aktien- hausse wirksam wurde. Deswegen also der Bd, und des Zentralbanksystems Bemühun- gen, Exportkredite schärfer zu überwachen. Die Bankenliquidität wurde von dem Ab- bau der Bardepots beeinflußt. Der Rückgriff der Geldinstitute auf das Zentralbanksystem nahm um rund 550 Mill. DM ab(Ende Septem- ber 4617 Mill. DM, Ende Oktober 4057 Mill. DM; niedrigste Inanspruchnahme seit Jahresfrist). Gleichzeitig stiegen die von den Geldinstituten und dem Zentralbanksystem unterhaltenen Einlagen von 832 Mill. DM um 82 Mill. DM auf 1914 Mill. DM. Die Ueberschußreserve stellt sich im Oktober auf 107 Mill. DM gegen- über 54 Mill. DM im September. Bekanntlich sind die Geschäftsbanken pessimistisch. Sie zweifeln daran, daß dieser verhältnismäßig günstige Liquiditätsstatus weiterhin gehalten werden könnte. Der Kulminationspunkt in der Geldmarktabschöpfung sei bereits überschrit- ten. 1) Siehe„Mannheimer Morgen“ vom 17. Novem- ber 1951:„Exportfinanzierungsbank als Bank der Barker. 2 ing nseren Ge. Unser krüherer Werkmeister, Herr . 212 1 %% Philipp Roeh f. 1, Ziff Mannheim-Gartenstadt, Waldstraße 55, ist am 25. Novem- 1 ein der 1951 plötzlich verstorben. Herr Koehl, der 46 Jahre 1 in unseren Diensten stand, schied am 1. Mai 1946 krank- Andenken bewahren. heitshalber bei uns aus. Wir werden ihm ein ehrendes VEREIN DEUTSCHER OELFTABRIKEN Die Beerdigung findet am Mittwoch, 28. Statt Karten gang meines Unseres lieben Bruders Heinrich Lotz Anna Lotz geb. Schütz Kunigunde Reinhard geb. Franz Lotz Statt Karten November 1951, Anteilnahme Für die vielen Beweise herzl. Anteilnahme sowie die Kranz- u. Blumenspenden beim Heim- lieben Mannes, danken wir allen. Besonderen Dank Herrn Pfr. Scharnberger sowie der Oberrh. Eisenbahn- gesellsch. für die trostr. Worte. Mannheim(K 2,), 27. 11. Für die vielen Beweise herzl. sowie die zahlr. 7 1 e doro für Ire Augen! r 5 DIpL. OPTIKER Mannneim, 0 8.9- Tel. 42778 Universumstraßze 1951 Lotz 3 Spezidlabteilung: Unsjehtbere Augengläser 4 —— DTreanttrune gen Neubau in Friedrichsfeld 2 leere Obstbãume Beerenobst Rosen FOR Tig Serdt Zweimal fäglich nach BERLIN mlt den schnellen viermotorigen Clippern“ pan American bietet Ihnen einen täglichen Flug · . Gott hat meinen lieben Mann, u 130 Uhr, auf dem Friedhof Käfertal statt. nseren guten Vater, Herrn Emil Luz nach einem arbeitsreichen Leben, im Alter von 68 Jahren von Kranz- u. Blumenspenden beim Heimgang meiner lieben Gat- tin, unserer lieb. Mutter, Frau Martha Lenz geb. Rothe sagen wir allen unseren innig- 9 sten Dank. Besond. Dank Herrn Stadtpfr. Stobbies für seine trostreichen Worte. 5 Mannheim, 26. Nov. 1951 Lenaustraße 3 Valentin Lenz und Angehörige Hann eum den 27. November 1931 riedrich-Ebert-strage 39 zur dem Haupffriedhof statt. seinem schweren und qualvollen Leiden erlöst. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Emma Luz geb. Berner Die Beerdigung findet am Donnerstag, 29. Nov., um 9.00 Uhr, Noliert ſeden Schul T Woununesfausca Schöne 4-Zim.-Wohnung, Kü., Bad, Oststadt, geg. ebensolche 2-Zim.- Wohng. Ost- od. Innenstadt zu tsch. ges. Angeb. unt. Nr. 06228 à. d. V. Wonnungstausch- Gesuche Von 2 Herren, die bei uns beschäf- tigt sind, werden in Weinheim od. rmat ſe 20 2— in 28. 11. 19 Für die erwiesenen Aufmerk- kurzem, 8 ae samkeiten anläßlich unserer nieime liebe Frau, unsere gute goldenen u. silbernen Hochzeit Mutter, Frau a sagen wir auf diesem Wege ngen H unseren herzlichsten Dank. stanz elene Reichert Mhm.-Wallstadt, im Nov. 1951 5 1 geb. Köhle Mosbacher Straße 30 und 55 asch- Alter von 58 Jahren.. kum. Waldhof, Eisenstraße 5 Adam Troppmann u. Frau rr Babette geb. Hecker tan deter Reichert Fritz Sohn u. Frau Greta tanz Hella Netzler geb. Reichert geb. Troppmann Helmut Metzler N. ln gung Donnerstag, 29. 11., h Uhr, Hauptfriedhof Mhm. 5 Hauptfriedhof 7 5 Katharina, Sandgewann 87 stag, Rönien süsser; Hermann, E 7, 114 inen Reinz Atsthlas, J 5 Seltertrc Anne, Kleine Riedstr. 10 K ert, August, Mußbacher Str. 5 rematorium 6 1 JJ ipchot Neckarau 0 wer Frienm Teopeld Beltortstr. 4 den nitanat Kkäfertal 1255 geht, Philipp, Wa. Waldstr. 38. Hennrich, Adolg, Habichfstr. 30 Mitg Ohne Gewähr —— tent von der Friedhotverwaltung der Stadt nächster Umgebung gesucht: Leihhaus K 3, 10 fannneim je 3 Zimmer. RHucne, Bad Pfänderannahme 8.30 bis 18.00 Uhr. CCbbbbbTbTbTbTbTbPTPTPTT0TPTCT0TCTCTCT0TbTTb Bestattungen in Mannheim Mittwoch, 28. November 1951 u. Klo., mit Nebenräum. Geboten Werden in Bad Cannstatt 3½ Zi., Küche. Klo. u. Nebenräume im 1. Obergeschoß u. in Gondelsheim b. Bruchsal 3 Zim., Kü., Bad u. Klo., ebenfalls im 1. Obergesch. Anfr. in unserem Baubüro Carli Freuden- berg, Weinheim/ Bergstr. 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Sie gehören zu der Sammlung von Puppenstuben und-küchen, die hier erst- mals in einer geschlossenen Schau gezeigt Werden und die in 35 langen Jahren von der heute 70 Jahre alten Frau Dr. Maria Jung- hanns Stück für Stück zusammengetragen wurden. 1915 war es, als Frau Junghanns nach einem Fliegerangriff auf Freiburg in einem Zerstörten Gebäude eine Puppenstube ent- deckte, und hier wurde in ihr der Gedanke Wach, Kinderspielzeug sammelnd zu bewah- ren und damit diese Spiegelbilder der Welt der Großen zu erhalten. In jahrzehntelan- Ser mühsellger Arbeit trug sie insgesamt an die 5000 Einzelstücke zusammen. mit denen sie die über 50 Puppenstuben und -küchen, auf die ihre Sammlung inzwischen angewachsen ist, ausstattete. Auf Auktio- nen, in Antiquitätengeschäften, in Schlös- sern stöberte sie herum keine Mühe war ihr zu grog, wenn sie wieder einmal einem neuen, seltenen Stück auf der Spur war. Mit unendlich viel Liebe und Hingabe ist es ihr so gelungen, eine kulturhistorisch ein malige und wertvolle Sammlung zusammen- Zutragen, die bis in die kleinsten Details hinein originalgetreu die Welt des bürger lichen 19. Jahrhunderts widerspiegelt. Jede Stube, jede Küche ist bis in die letzten Ein- Zelheiten echt“ und läßt die Welt unserer Väter und Voreltern überaus anschaulich Tebendig werden. Alle Stilwidrigkeiten sind dabei peinlichst vermieden worden, und nichts wurde nachträglich ergänzt oder er- neuert. Jedes einzelne Möbel, jedes Bild, jedes Stück der Ausstattung atmet den Geist der„Welt von gestern“. 1 Da erwacht die kalte Pracht der guten Stube“! wieder zu neuem Leben, das Milieu einer„Welt. in der man sich lang weilte“. Auf der Etagère häufen sich die porzellane- nen Hausgreuel, den Tisch im„Salon“ zie- ren die obligaten Prachtbände(echt Leder, Urmenschen, ahij! „Die Rotte Kain“ in Wiesbaden Ahij!— so brüllt der Homo Heidelbergen- sis, oder wie dieser ungeschlachte Urmensch da gerade geheißen haben mag, über die kahle Ebene hinweg. Ahij, ein weißer Wan- derer wurde gefangen! Opapa Kain fährt jedoch betroffen zurück: ahij, meint er, der Sieht ja dem erschlagenen Abel ähnlich. Doch Maja, die Lütte, lodert in Liebe— und mit Ahij umarmt sie Abel, den anderen. Doch Fennek, der Finstere, fürchtet den Fremden, keindlich folgte er ihm flugs auf den Fer- sen, spickt ihm den spitzen Speer in den Speck Und Abel, der Enkel des alten Abel, Sinkt sterbend in den Sand am See, nach- dem er noch Maja zur Mutter gemacht. Ahi] Wehklagen die Weiber! Hans Erich Nossak, der Autor dieses„Die Rotte Kain“ überschriebenen Stücks, wollte damit— wie er im Programmheft ausführte — das Generationsproblem dramatisieren. Eher scheint er schon die kreatürliche Angst einer hilflos der Urnatur und dem Urhag ausgelieferten Menschheit gestaltet zu haben. Zumindest aber ist es eine originell dialogi- sierte Urvätersaga mit einzelnen Ansätzen zur Hintergründigkeit geworden, auch wenn Zuletzt trotz allem ficht viel mehr als die unentwegte Penetranz des expressionistisch- ekstatisch überhitzten Ahij-Geschreis in den Ohren blieb. Hätte man das umgekehrt, wäre es wenigstens ein rechter Eselsruf geworden. Bei der Uraufführung am Hessischen Staatstheater Wiesbaden wäre die intensive Regie von Walter Grüntzig einer besseren Sache wert gewesen. Auch die Schauspieler waren mit bestaunenswertem Eifer dabei: Robert Kleinert als Kain und Ingeborg Ach als Maja sind aus dieser wildzotteligen Vor- zeithorde besonders zu nennen. Der Gast- bühnenbildner Will Schl aus Heidelberg hat mit einer schrägen Ellipsenscheibe vor schwarzem Hintergrund das Axchaisch- Mythische des Werkes eindrucksvoll stilisiert. Ahij! DSE. er goldgepunzt) und auf dem Pianoforte reckt die Beethoven-Büste mürrisch den Unter- kiefer vor. In den Küchen, die das Entzücken aller großen und kleinen Hausfrauen bilden, sieht man Einzelstücke, die auf ein Alter bis zu 300 Jahren zurückblicken können. Da fehlt es neben dem echten Kupfer- und Zinngeschirr nicht an der Rösttrommel für den„ächten Cafe“, an dem Zerkleinerer für Zuckerhüte, und auch das Waffeleisen ist nicht vergessen. Einen besonderen Anzie- hungspunkt bilden die in Vitrinen zur Schau gestellten kostbaren Gold- und Silber- schmiedearbeiten und Porzellane, der mo- dische Zubehör von Puppenhüten und Täschchen, von Schuhchen und Kleidern und die Unzahl all der vielfältigen Kleinigkei- ten. die zu einem„standesgemäßen“ Pup- penhaushalt gehören. Da gibt es Bücher (auch Fochbücher). halbzentimetergroße Spielkarten, die Nähtischchen beherbergen Winzigste Nadeln, Garnrollen und Scheren und in den Schreibsekretären fehlt das Tin- tenglas aus echtem Porzellan ebensowenig wie Petschaft und Siegellack. Auch die Unterhaltuneslektüre ist vertreten: Da liegt im Halter die gute alte„Gartenlaube“ im Miniaturformat und daneben das„Unter- haltungsblatt“ mit den neuesten Nachrich- ten aus der Puppenresidenz. Und all diese Stuben und Küchen sind bevölkert von den Herrschern dieser Welt, auch sje im Stil der Zeit gehalten. Da lehnt die dralle Küchenfee im weißen Häub- chen am Herd und nebenan im Wehnzim- mer repräsentiert die„Gnädige“ die Ibsen sche Welt des„Puppenheims“(in ihrem win zigen Perlentäschchen bewahrt sie den mil- limeterkleinen Schlüssel zum Pianinoh). In dem Schulzimmer aber thront auf deni Katheder der gestrenge Magister im feier- lichen Schwalbenschwanz und schwingt den Bakel über die Schar der Schülerinnen una Schüler, die sich n den Bänken unter ihm drängen. Daneben umfaßt die Sammlung auch wertvolle Puppen in„natürlicher“ Größe in kostbaren Gewändern. Die Schau wird ergänzt und abgerundet von alten Oel- gemälden, die in ihrer Darstellung von Sze- nen aus dem Kinderleben und mit Kinder- Porträts sinnvoll auf die große Welt im Kleinformat überleiten. Mehr als drei Jahrzehnte opferte Frau Dr. Junghanns ihrem„hobby“, von manchen belächelt. von wenigen nur verstanden in mrem unablässigen Bemühen. im Kinder- spielzeug wertvolles Kulturgut zu schützen und zu erhalten. Verlockende Angebote aus England und aus den USA ließ sie unbe- rücksichtigt, und testamentarisch hat sie da- für gesorgt, daß ihre Sammiung, die in ihrer Art und Vollständigkeit wohl einmalig in Europa ist. Deutschland erhalten bleibt. Lei- der büßte sie bei nicht weniger als vier Einbrüchen auf Schloß Frauenberg am Bo- densee, in dem die Sammlung untergebracht ist. in den verworrenen ersten Nachkriegs- jahren ein vollständiges Bibliethekszimmer umd ein Jagdzimmer(die Wände waren mit den„Geweihen“ von Firschkäfern ge- schmückt) ein, und auch die Sammlungen, die in Miniatur die Entwicklungen der Eisenbahn, des Autos und des Fahrrads darstellten. gin- gen verloren. Die jüngste Generation. die in dieser Ausstellung das Traumbild so man- cher heimlichen Wünsche verwirklicht Sieht, ist hellauf begeistert, die Aelteren aber wer- den still und nachdenklich in diesem Reich, in dem sie die Welt wiederfinden, die einst- mals die ihre war und die nun, wie es scheint, endgültig in dem Sturm zweier Weltkriege in Schutt und Asche gesunken ist. Oswald Collmann Ein schöngeistiger Buchverlag in Mannheim Der Keßler-Verlag besteht seit Zz wei Jahren Merkwürdig, daß in einer so lebendigen Stadt wie Mannheim mit ihrer über alle kommerzielle und industrielle Unterneh- mungslust hinaus auch dem Geistigen und Künstlerischen durchaus aufgeschlossenen Bevölkerung das Buchverlagswesen, insbe- sondere die Produktion des schöngeistigen Buches nie irgendwelche Bedeutung erlangt hat. Zwar gediehen in der geruhsamen Mannheimer Kleinstadtatmosphäre des 18. Jahrhunderts einige Verlagshäuser wie die von Schwan oder Löffler, die durch ihre Verbindung mit Geistern wie Schiller, Kotzebue und anderen auch über Mann- heims Mauern hinaus einigen Ruf besaßen, und um die Mitte des 19. Jahrhunderts, vor allem in den Revolutionsjahren um 13848, machte sich der Mannheimer Verlagsbuch- händler Heinrich Hoff(die Heinrich-Hoff- Straße im Almenhof erinnert an ihn) durch die Herausgabe namentlich politischer Schrif- ten einen Namen, aber irgend eine verlege- rische Tradition hat sich hieraus selbst irn Laufe der Entwicklung Mannheims zur Großstadt nicht herausgebildet. Seit nunmehr zwei Jahren aber besitzt Mannheim in dem im November 1949 von Dr. Herbert Keßler gegründeten Keßler Verlag auch einen schöngeistigen Buchverlag. Wohl blüht er draußen in Sandhofen in be- engten Räumen noch ein wenig im Verbor- genen, was ihn aber nicht gehindert hat, sich in der kurzen Zeit seines Bestehens durch zielbewußte rührige Arbeit im Dienste des schönen und wertvollen Buches lebhaftes Interesse und vielfache Anerkennung sowohl beim lesenden Publikum wie in der in- und ausländischen Fach- und Tagespresse zu sichern. Ein Blick auf die bisherigen Veröffent- lichungen des jungen Verlages zeigt deutlich, daß hier nicht etwa wahllos Bücher gedruckt wurden, sondern daß die Auswahl von Autoren und Buchobjekten immer das Er- gebnis einer mit literarischem Verantwor- tungsbewußtsein geübten sorgfältige Prüfung und Sichtung ist. Das Verlagsprogramm ist weitgespannt und vielseitig. Es umschließt, soweit es bis heute sichtbar wurde, außer dem gehobenen und dichterisch wertvollen Roman die Gebiete der Lyrik und der Biographie, ferner den satirischen Zeit- roman, die Reiseschilderung, den historischen Tatsachenbericht und das humoristische Schelmen- und Abenteurerbuch. Der Kreis der Autoren des Keßler-Verlages, dem be- Vater seln G gegen SST. ROMAN VON HORN BILERNXATH (Alle Rechte beim Verfasser) 9. Fortsetzung Die Kinder, die gemerkt haben mochten, daß ihre ostentative Ablehnung, in die Roeckelsche Hausgemeinschaft aufgenommen zu werden, zum mindesten Herrn Roeckel schwer verstiamt hatte, ließen einen Kräh- laut der Zustimmung hören, der jedoch ge- dämpft herauskam wie aus einer gestopften Trompete. Aber ihre Gesichter leuchteten Lutz entgegen. „Weißt, Onkel Lutz“, stammelte Traudl, „a bißl! zammkehrn und Geschirr abspüln und Betten aufrichten und Erdäpfeln kochen könnt ich leicht— das hab ich ja auch hier immer machen müssen, derweil die Mutti im Laden war— und vielleicht die Schnitzln umdrehen „Damits net obrenna!“ ergänzte der Rudi. Frau Roeckel schob das schwarzgeränderte Schneuztüchelchen, das sie bis zu diesem Augenblick vor ihre Lippen gepreßt hatte, als könne ihr der rohe Auftritt mit ihrem Gatten noch jederzeit einen Tragödinnenschrei im Stil der Wolter entlocken, plötzlich wie ein Requisit, dessen sie nicht mehr bedurfte, zwischen Stuhl und Sitzfleisch. Es war un- verkennbar, daß sie gegen den Vorschlag von Lutz nicht das geringste einzuwenden Hatte, und zum erstenmal spürte Lutz in ihren kühlen Augen so etwas wie den Schim- mer einer Zuneigung. Nun, er verzichtete Uf Frau. Roeckels Sympathie, außerdem aber war es sehr wahrscheinlich, daß Ulrike Mm weniger für seine Fürsorge dankbar War, die er ihr mit seinem Angebot erwiesen Hatte, als daß sie vielmehr mit dem Gedan- ken spielte, mit der gewonnenen Zeit auch Gelegenheiten genug zu gewinnen, um ihren Mann mürb zu machen und klein zu kriegen. Vielleicht ahnte der gute Roeckel, was ihm bevorstand, denn er paffte schwere Rauch- wolken längere Zeit in die Luft hinein, be- vor er sich dazu entschloß, dem Vorschlag von Lutz seine Zustimmung zu geben. „Also— von mir aus— in Gottes Na- men,— wenn Sie sich das Kreuz durchaus aufladen wollen, die Kinder und das Hunds- viel dazu. Sagen wir einmal— vier Wochen. Obwohl ich wahrhaftig nicht weiß, weshalb meine Alte vier Wochen brauchen soll, um den Teppich autzurollen und zwei Betten zu überziehen.“ Es War kein gutes Zeichen, daß Frau Roeckel„die Alte“ widerspruchslos schluckte. Sie murmelte nur, daß ein Mann es eben nie begreifen werde, was Hausfrauenarbeit sei und was solch eine Umstellung im Haushalt für Arbeit mache„Nun ja“, sagte Lutz feige. „ich habe eben einen runden Termin ge- nannt. Wenn Sie natürlich früher fertig Sind. Ex schloß mit einer zappelnden Geste und wäre in diesem Augenblick, wenn er nicht die Augen der Kinder in seinem Ge- sicht gespürt hätte, zu jedem Rückzug und Verrat bereit gewesen. Aber Frau Roeckel schnitt ihm den Fluchtweg ab. „Bleiben wir einmal bei vier Wochen“, meinte sie sanft, und mit einem Tröpfchen säuerlicher Bosheit in der Stimme fügte sie hinzu, daß die Kinder ja selber ihre Neigung für ihren Onkel Lutz offenbart hätten und daß ihnen die kleine Abwechslung nach all dem, was sie in diesen Tagen durchgemacht hatten, wohl zu gönnen sei. „Ob's da a Schul gibt, wo du wohnen tust, ha?“ fragte der Rudi mißtrauisch. kannte deutsche Schriftsteller wie Otto Flake (mit seinem vielbeachteten Kaspar-Hauser- Buch und dem heiteren Baden-Baden-Roman „Personen und Persönchen“), Ernst Sander (mit einer ausgezeichneten Maupassant- Biographie), Artur Müller(mit seinem un- gewöhnlich starken Roman„Die verlorenen Paradiese“) und neuerdings Arnolt Brecht, der pseudonyme Verfasser einer gepfefferten bayrischen Zeitsatire„Das vielbegehrte Sesselchen“ angehören, hat schon in den ersten beiden Verlagsjahren durch den Hinzutritt der amerikanischen Schriftsteller Robert Frost(„ Gesammelte Gedichte“), Walter Blair(„Das große Lügengarn“), Jose- phine Pinckney(„Das Hochzeitsdiner“) und Egon Jameson(„Lies und lach!“), ferner des bedeutenden flämischen Dichters Korneel Goossens(„Agnes und Lieva“) und des Dänen Hans Andreasen(„Manana“) vernehmlich internationale Akzentuierung erhalten. Das ist ein ebenso gewichtiges wie erfreuliches Zeichen der völkerverbindenden geistigen Unvoreingenommenheit des jungen Mann- heimer Verlagshauses, dessen Produktionen (die zum größten Teil im„Morgen“ bereits im einzelnen ihre Würdigung gefunden haben), sich auch drucktechnisch und in ihrer unter Mitwirkung talentierter Illustratoren und Zeichner(darunter Olaf Gulbransson) hergestellten äußeren Gewandung: immer recht repräsentabel ausnehmen. C. O. E Ceorges Bernanos in „Oliver Twist“ Der nach dem berühmten, gleichnamigen Roman des englischen Dichters Charles Dik- kens gedrehte Film lauft nun auch in einer synchronisierten Fassung in westdeutschen Kinos. Unser Bild zeigt eine Szene mit Oliver Twist, der von John Howard Davies dlarge- stellt wird. Foto: Eagle-Lion-Film Pär Lagerkw¾ist:„Laßt den Menschen leben!“ Deutsche Erstaufführung Als Totensonntag-Matinee veranstalteten die Kölner Bühnen die deutsche Erstauffüh- rung des einaktigen Spiels„Laßt den Men- schen leben!“ von Pär Lagerkwist und ehr- ten zugleich damit den neuen Nobelpreis- träger für Literatur. Der greise schwedische Dichter ist in der Welt berühmt, in Deutsch- land dagegen noch wenig bekannt.„Laßt den Menschen leben!“ ist kein Drama, es trägt auch den Namen Spiel zu unrecht. Ein aufrüttelndes und anklagendes Bekennt- nis zur Nächstenliebe, bedient sich das Werk chorischer und monologischer Mittel, um für die Unantastbarkeit des menschlichen Lebens zu zeugen. Es handelt sich um ein christliches Zeugnis, um eine ernste Mah- nung in gottverlassener Zeit, fremdes Blut zu achten. Berühmte und namenlose Opfer der Macht- und Volksjustiz treten in imagi- närem Raum als Ankläger vor die Mensch- heit, unter ihnen Sokrates, Giordano Bruno, ein Inkahäuptling, Paolo Malatesta, Fran- Ziska da Rimini, Jeanne d' Arc, Joe, ein ge- lynchter Nigger, eine lebendig begrabene Hexe und ein gehängter leibeigener Bauer, der den Diebstahl einer einzigen Hammel- keule mit dem Tode büßen mußte. Auch Judas Ischariot und die Stimme Jesu nennt der Personenzettel. Obwohl der ungenannt gebliebene Büh- nenbildner eine eindringliche symbolische Lsung= ein Stufenraum unter mächtiger schwebender Dornenkrone gefunden hatte, ließ sich der junge Regisseur Wolf- gang Blum leider zu einer historisierenden Festspielregie verführen, die auch vor naiven Geräuschkulissen(das Nageln des Kreu- 228 Christi und das Rascheln der Reisig- bündel für Johannas Schafott) nicht zurück- München aufgeführt „Die begnadete Angst“ Ein europäischer Kreislauf: Nach einer Novelle von Gertrud von le Fort entwarf der französische Pater Bruckberger ein Film- expose, mit dessen Dialogisierung er Georges Bernanos beauftragte. Diese„Dialogues des carmélites“ wurden nun in der deutschen Uebersetzung von Eckert Peterich im Mün- chener Residenztheater von dem Regisseur der Züricher Uraufführung Osker Wälterlin und seinem Bühnenbildner Theo Otto in Szene gesetzt(Vgl.„Morgen“ vom 20. 6. 1951). Die junge Schwester Blanche, die sich durch alle Stationen der Angst bis zu der „begnadeten Angst“ eines Martyriums durch- ringt, verkörperte hier Agnes Fi nk. Neben ihr boten in München Lina Carstens als eine beinahe bäuerlich gütige Mutter The- reèse und Elfriede Kuz many als eine sehr mädchenhafte Schwester Constance die —— 1.8 g HHB „ O mei', der Depp weiß halt nicht“, sagte seine Schwester in einer merkwürdigen Mi- schung von Dialekt und Hochdeutsch, das sie sich ihres Olikels wegen zu sprechen be- mühte,„daß mir z wegen den Trauerfall bis zu die Ostervakanz beurlaubt san, und bis dahin sans volle acht Täg, und nachha ham- ma zwei Wochen Ferien. Akrat bis zum acht- und zwanzigsten Aprui— April!“ „I gib dir gleich an Deppen! Krampf henna, damische!“ sagte der Rugi giftig und schien nicht übel Lust zu haben, seiner Schwester einen Tritt ins Schienbein zu ver- setzen. Reizende Kinder! Und ihr Deutsch. Einfach grauenhaft! Lutz schmerzten die Ohren.— Es war offenbar, daß seine Schwe- ster Hertha in ihrer Geschäftigkeit und un- ter dem Zwang, die täglichen Brötchen her- beizuschaffen, nicht allzuviel Zeit gefunden hatte, sich um ihre Sprößlinge zu kümmern. Aber Lutz war sich nicht sicher. ob er wenn auch nur für vier Wochen— mehr Zeit für die Kinder finden würde, und wenn er Sie schon fand, ob er das geringste Erzie- hungstalent besaß. Es war zu befürchten, daß er sie in einem Zustand völliger Verwilderung in Coburg ab- liefern würde. Und irgendwie beruhigte ihn der Gedanke, daß die beiden Gören bei den Roeckels vielleicht keine große Liebe, aber sicherlich ein Zuhause und eine Zügelhand finden würden, die ein wenig strenger als seine eigene war. Und wenn dieser Trost ein frommer Selbstbetrug ist, sagte er sich und fühlte sich nicht ganz wohl dabei— dann betrüge ich mich wenigstens mit vollendeter Geschick- lichkeit.— d a Friedrich Roeckel unterbrach ihn in sei- nen Gedankengängen. 5 „Wo wohnen Sie hier?— Wir haben uns im Weißen Lamm' einquartiert, gut und ziemlich billig. Wir werden dort auch zu Abend essen. Der Schweinebraten ist prima- eindrucksvollsten Leistungen. Die proble- matischste Figur von Stück und Aufführung, die Mutter Maria, spielte Anna Dam mann — eine in Strenge und Düsternis sich nach dem Opfertod Christi verzehrende Seele, der dann von Gott das Opfer auferlegt wird, als einzige das Martyrium von Compiégne zu überleben. a Seit der„Mutter Courage“ von Brecht hat man in München nicht mehr so unsenti- mentales, so unausweichliches— ich möchte sagen— so modernes Theater gesehen. Das Publikum folgte den 36 Szenen mit wach- sender Anteilnahme und blieb, nachdem die Scheinwerfer über dem letzten Bild abge- blendet und der Vorhang gefallen war, in betroffenem Schweigen zurück, aus dem sich der Beifall erst langsam und zögernd löste. i Axel v. Hahn Mittwroch. 28. November 1951 Vg Heraus! Bayreufher Programm igll gas Herbert von Karajan eröfttz Cbekrec Wieland und Wolfgang haben n 5 das endgültige Programm und die 9 gelle kolge der Bayreuther Festspiele 1 pr. F. W Jahr 1952 mitgeteilt. Als Eröffnungspen lung geht am 23. Juli„Tristan und g unter der musikalischen Leitung von 5 bert von Karajan in Szene. Dieses wird insgesamt fünfmal aufgeführt 00 am 23. Juli am 2., 7., 20. und 25, Jug Zweimal steht„Der Ring des Nibem unter Prof. Joseph Keilberth in der szenjerung von Wieland Wagner a Programm, und zwar vom 24. bis. 1 und vom 129 bis 16. August. Die singer von Nürnberg“ stehen diesmal der Leitung von Prof. Hans Knappertzh — 8 + ES 2 SS Neuerung ist, daß sämtliche Auffüh 1 statt wie bisher um 16 Uhr künftig engt 17 Uhr beginnen werden. Die Veretilung] per Hauptrollen steht noch nicht endgültig in K 6öI1n schreckte. Logischerweise hätte das! chen der wilden Tiere im römischen Zu bei dem Bericht des christlichen Martine einsetzen müssen, gottlob sah man da Ab. Dafür knallte ein Exekutionsschuß He ter der Szene. Traute man der Imagine fägen des Dichterworts so wenig zu? Dazu kein Grund Neben Werner Hessen (Stimme Jesu), Kaspar Brüninghaus Sdehô tes), Friedrich Kinzler Judas), der ju Luitgard qm Geanne d' Are) und Kurt A manple (Nigger Joe) zeichnete sich vor allem J Raaf als leibeigener Bauer durch eine! zwingende sprecherische Leistung aus für vieles entschädigte, was nur ora sches Pathos blieb. Die Begegnung mit af Dichter Pär Lagerkwist war dennoch! Verdienst der Kölner Bühnen. Gerd Vielh Cünther Treptow) sang Mit einem großen Konzert in der St halle Heidelberg, das in Anwesenheit u, Winifred Wagner, der Schwiegertoch Richard Wagners, stattfand, ehrte der de delberger Richard- Wagner- Verband d Werk des Dichterkomponisten. Ewald Lindemann verlieh mit dem Se lannig tischen Orchester zunächst den„Meister Lösungs ger“-Vorspielen zum ersten und zum d xe en ten Akt ein feines Emporblühen der motive, das in klaren Beziehungen zur Ben unendlichen“ Melodie stand. Die vel hatte of und sanfte Musizierfreude des„Siegfth samkeit Idylls“ zeichnte er liebevoll besonnen af deprimie Erfreulich muteten hier wie auch in ei Ja „Tannhäuser“-Ouvertüre die nicht zu bf angelegten Tempi an. Das„Tristan“-Vors erklang in einem maßvollen Pathos der a denschaft. 5 erung Die Solisten, die das Städtische Orfüe weil ster begleitete, waren Mitwirkende ung be Festspiele 1951. Günther Treptow, der def functio jährige„Siegmund“, erfüllte Walthers Pie lied, das„Rienzi“-Gebet und die Romerb lung Tannhäusers mit der & dlie Ikbatte imponiere zulle un strahlenden Pracht seines gewaltigen Ten 3 dem die heute so selten gewordene heldbfüeten b Leuchtkraft sowie eine weite Trag fähigen in eigen sind. 1e Bayreuther„Kundt Martha Mödl, sang einen vor allem in Mittellage ihres reifen Soprans wundert klingenden„Liebestod“ Isoldes. 4 An dem starken Beifall, der den Soll und Ewald Lindemann galt, beteiligte auch die im Kreuzfeuer zahlreicher Bil lichter stehende Winifred Wagner, dei Entnazifizierungsprozeß vor einigen n eine Sensation war, die die Welt 9 —ů — prima, und dein Kalbsbraten war doch auch tadellos, wie, Ulrike?“ „Ich habe noch gein Hotel, sagte Lutz ein wenig unbehaglich. Damit hatte er eigentlich nicht gerechnet. Im Geist über- schlug er seinen Kassenbestand und rech- nete sich aus, was ihm nach Abzug von Zimmerpreis und Essen übrigblieb, gerade noch für die Rückfahrkarte bis etwa nach Nürnberg reichen würde. Nun ja, es wäre nicht das erste Mal gewesen, daß er das Transportproblem sehr einfach auf dem Wege des„Anhalters“ löste. Irgendeine mit- leidige Seele hinter dem Steuer eines Fern- lasters oder Personenwagens fand man ja immer. Trotzdem blieb es ein Problemchen, aber Traudl löste den Knoten. „Ha, Onkel Lutz, und wenn du in Muttis Bett schlafen tätst? Es ist frisch überzogen. Und der Rudi tut sich immer fürchten.“ „Ha?“ sagte der Bub,„selber hats am meisten Schiß!“ Lutz überlegte nicht lange. „Gut, Kinder, ich bleibe bei euch. Auf diese Weise gewöhnen wir uns gleich anein- ander. Und dafür lade ich euch heute abend zum Essen ins Weiße Lamm' ein.“ Der Rudi leckte sich die Lippen:„Da eg ich ein! Schweinsbraten mit Knödl und trink an Sprudl.“ 5 „Und ich bestell mir ein Ochsenkron in der Rahmsoßg, wenn ich derf.„ „Freilich darfst du, Traudl.“ „Ochsenkron., sagte Herr Rockel Iüstern,„daran habe ich wahrhaftig nicht gedacht. Das ist eine gate Idee! Und über- haupt, wie wär's, wenn wir aufbrächen; um es rumdheraus zu sagen, ich hab einen Mordshunger.“„ IV. Während sich die Roeckels im Laden die Mäntel anzogen, pürschte sich Traudl im Zimmer an Lutz heran. Sie flüsterte ihm zu, daß sie abends im Bett mit ihm noch etwas Staatsbankrott mit ein paar Froh nmer Sichere Kapitalsanlagen. geradezu ein Verbrechen, ſrchen sehr Wichtiges zu besprechen hätte, 19 kette erst, wenn der Rudi eingeschlafen„ 12 1 „weißt, Onkel Lutz“, fügte sie mineu„ 3 er halt doch noch ein rechtes Kind ist g 1 Lutz nickte ihr wie einer Verschworene de einem finsteren Degen- und Mantelstück o Eine geheime Ahnung sagte ihm, daf er nötig haben werde, sein Herz zu panzem Der Spitz Bello blieb daheim, um Haus zu hüten. Auf dem Wege zum zwe 5 5 gingen die Kinder wieder voraus, Die de 45 aaigt Männer nahmen Frau Roeckel, r dach vie schwarzen Schleier daheim gelassen Lösch in die Mitte. 0 Ulle „Wir werden morgen allerhand 1 2 2 reien haben“, knurrte Herr Roeckel 11 l 1 mundschaftsgericht. Fürsorgeamt. Fran g mien kasse, Begräbnisverein, Lebens versichert tuczeg „So— war Hertha versichert?“ Bungs „Das ist doch wohl jeder 4 Dama Mensch!“ bemerkte Frau Roeckel 55 An ger Schärfe.'r Abbes „Natürlich!“ sagte Lutz überzeu mebe— 5 muß allerdings gestehen daß mir wende 25 Jahresprämie von sechstausend. bl öder 1 mal leichte Kopfschmerzen ma ab ich arückge eigentlich noch mehr der Gedanke,. i nach meinem Tode mit der Viertelm ö anfengen soll.“ 1 Frau Roeckel warf den Kop 5 sah ihm scharf unter die Hufkrempe: l . J dernst. chert at fü A War kür fünf Mille vereidgeh N sagte Herr Roeckel,„und natürlich m 5. Geld mündelsicher angelegt 1 nn bat „Selbstverständlich!“ rief Lutze, wache die meiste Aussicht. beim das a t ent 0 nständit 5 mit eil — m e abel Es bin. 15 Wär f 888 Linden dem Geld ein paar anständige 1 u ber- kaufen oder es für ihre Ausbildun bott) 5 wenden.(Fortsetzung gewertet zu werden. Ich