* 8 Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerel. Verlagsleitung: H. Bauser; chefredakt.: E. F. v. Schilling, Stellv.: Dr. K. Ackermann. Politik: E. Schäfer, H. H. Hausser; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokal: Dr. F. W. Koch. M. Eberhardt; Ludwigs naten: H. Schneekloth; Frau: H. Hoff- mann; Sport: H. Schneekloth; Soz. Red.: F. A. Simon Chef v. Dienst: O. Geptner. Bankkonten: südwestbank. Allg. Pankz: gesellschaft, städt. Sparkasse. Bach Kommunale Landesbank, sämtl. Mann- heim Postsch. K.: Karlsruhe Nr. Sd. 16. Ludwigshafen am Rhein Nr. Mennheimer nabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Seschäftsstellent Mannheim, R 1, 4-6 Telefon 4 41 51-54 Heidelberg, Rohrbacher Str. 5-7 Tel. 44 40 Ludwigshafen/ Rh., Rheinstr. 37 Tel. 627 68 Bezugspreis: Monatl. DM 2,80 zuz. DM-, 40 Tragelohn. Postbezug mtl. DM 3,20 zuz. DM„54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 4, einschl. Porto. Bei Abholung im verlag oder in den Agenturen DM 2,30. Erscheirt täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 9. Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises. Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der verlag keinerlei Gewähr. 7. Jahrgang/ Nr. 1/ Einzelgreis 15 Pr. 90 ——— „ N Uber Europa- Armee Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 3. Januar 1952 zur Europa- Föderation Hallstein über den gegenwärtigen Stand des europäischen Verteidigungsplanes Von unserer Bonner Redaktion Bo n n. Staatssekretär Prof. Halls teln gab am Mittwoch vor der Presse einen Bericht über die Vorbereitungen zur europäischen Verteidigungsgemeinschaft. In den Mittelpunkt seiner Ausführungen stellte er den„dynamischen Aspekt“ und charak- terisierte die Pariser Dezember- Konferenz Europa-Armee beteiligten Länder als einen in der Umgebung des Bundeskanzlers vertritt man die Ansicht, daß in den kommen- den drei Wochen gewisse Bedenken der Beneluxländer ausgeräumt werden können und daß die Lissaboner Konferenz der Atlantikpakt- Staaten, die für Anfang Februar angesetzt ist, über die noch offenen grund- sätzlichen Fragen Einmütigkeit erzielen wird. Der Sicherheitsbeauftragte des Bundeskanz- lers, CDU- Abgeordneter Theodor BI a n k, Maxim Litwinow Moskau.(dpa-REUTER) Nach einer Mel- dung des Mos uer Rundfunks vom Mitt- woch ist der frühere sowjetische Außen- minister Maxim Lit winow nach langer Krankheit am 31. Dezember gestorben. Lit- winow stand im 75. Lebensjahr. Sein Tod wurde vom sowietischen Außenministerium bekanntgegeben. Litwinow gehörte zur Garde der alten polschewistischen Revolutionäre. Von 1929 bis 1939 war er Außenminister, von 1943 bis 1946 stellvertretender Außenminister. Von 1941 bis 1943 wirkte er als Sowjetbotschafter in Washington. Litwinow wurde am Mittwoch in Moskau beigesetzt, nachdem er seit Dienstag im Kon- ferenzsaal des sowjetischen Außenministe- riums aufgebahrt war. Beim Begräbnis wären die stellvertretenden Außenminister Gromyko, Zorin und Gusew zugegen. Das diplomatische Korps wurde durch den stell- vertretenden Doyen, den französischen Bot- schafter Lves Chataigneau vertreten. Die Botschafter der Sowjetzonenrepublik ließ am Grabe Litwinoes einen Kranz niederlegen. Kehler Halen in deulscher Vewalfung Kehl.(dpa) Der Kehler Rheinhafen ist am Montagmittag ohne jedes Zeremoniell deutschen Benörden übergeber worden. Mit der Uebergabe ist gleich- ig det Hafenver- trag n Kreit getreten, der im Juni dieses Jahres zwischen der südbadischen Regie- rung und den französischen Behörden abge- schlossen wul ce Der Kehler Rheinhafen stand bisher un- ter kranzösischer Verwaltung und durfte von Deutschen ohne Paß und Visum nicht betreten werden. In den wenigen intakt ge- bliebenen Industrieanlagen hatten sich kran- zösische Firmen angesiedelt. Sie müssen jetzt vom Hafengebiet abziehen und die e für deutsche Firmen frei- geben. Schifkskatastrophen Hamburg.(UP). Die deutsche Handels- schiffahrt wurde am Montag von einer der schwersten Katastrophen seit Kriegsende betroffen. Aus bisher noch nicht geklärter Ursache versank am Silvestermorgen im Hubergat in der Nordsee der 1490 BRT große deutsche Frachter„Irene Oldendorff“. Die gesamte 21 köpfige Mannschaft und der eben- Falls an Bord befindliche Lotse fanden da- bei den Seemannstod. Bis Dienstag wurden 14 Leichen auf Borkum angetrieben. An der holländischen Küste, unweit von Petten, ist in den frühen Morgenstunden des Mittwochs der norwegische Frachter Fra- meggen“(2086 BRT) gestrandet. 0 1 W Phönix(Arizona) Die Trümmer des seit Sonntag vermißten amerikanischen Flugzeugs vom Typ C-47 sind verstreut in einer Ge- birgsgegend 105 Kllometer von Phoenix(Ari zona) entfernt aufgefunden worden. Wie eine Rettungsmannschaft berichtete, sind sämtliche 28 Personen, die sich an Bord der Maschine befanden, ums Leben gekommen, unter ihnen 19 Kadetten der Militärakademie West Point, die auf dem Rückflug vom Weihnachtsurlaub waren. 5 Buenos Aires. Der erste deutsche Botschaf- ter in Argentinien nach dem Kriege, Dr. Her- mann Terdenge, traf am Sonntagvormittag mit dem italienischen Passagierschiff„Giulio Ce- Sare“ in Buenos Aires ein. Washington. Präsident Truman ordnete am Mittwoch eine völlige Reorganisation der amerikanischen Bundessteuerbehörden an. Die 64 Steuereinnehmer, die bisher in allen Teilen des Landes die Einnahme der Steuern verwal- teten, werden durch 25 Bundessteuerämter er- Setzt, deren Leiter von den staatlichen Behör- den ernannt werden. Nur noch der Bundes- steuerkommissar. der höchste Beamte der Be- hörde, wird vom Präsidenten selbst ernannt Werden. Bonn. Aus der Umgebung des SPD-Vor- sitzenden Dr. Kurt Schumacher wurde mitge- teilt, daß die Krankheit, an der Dr. Schumacher seit zehn Tagen leidet, einen befriedigenden Verlauf nimmt, doch sei mit einer längeren Bettruhe zu rechnen. VP/ dpa der Außenminister der sechs am Projekt der Schritt auf dem Wege nach Europa. soll sich in nächster Zeit zu Einzelbesprechun- geri nach Den Haag begeben. Staatssekretär Prof. Hallstein hob in sei- nen Darlegungen den Wunsch Frankreichs, Italiens und Deutschlands. hervor, über das Projekt der Verteidigungsgemeinschaft hinaus zu einer echten europaischen Föderation zu gelangen. Dieses Thema habe ursprünglich in Paris nicht auf der Tagesordnung gestan- den, sei aber durch einen italienischen An- trag sehr stark in den Vordergrund gerückt. Der Vorschlag De Gas peris, der in das Vertragswerk über die Verteidigungsgemein- schaft als Sonderklausel aufgenommen wer- den soll, will der parlamentarischen Kon- trollinstanz Aufträge zuweisen, die bereits in den Aufgabenbereich einer verfassungs- gebenden europäischen Versammlung ge- Bören. Sechs Monate nach seiner Konsti- tuierung soll das Verteidigungsparlament dem Ministerrat und über ihn den beteilig- ten Regierungen Verfassungsentwürfe vor- legen. In diesen Vorschlägen sollen die Funktionen, die Befugnisse des dann zu Wänlenden, endgültigen Verteidigungsparla- mentes, sowie die Grundzüge einer euro- päischen Bundesverfassung festgelegt sein. Die Regierungen sollen dann spätestens innerhalb von drei Monaten Stellung nehmen. Wie Prof. Hallstein mitteilte, wird man sich Ende Januar in Paris auf der Konferenz der künftigen Paktmitglieder mit der Frage der politischen Organisation, u. a. der Stel- lung des Verteidigungskommissars zum Mi- nisterrat und der Rolle des Ministerrates also eine Art zweiter Kammer, befassen. Hierbei bereite eine Einigung über die Ein- spruchsmöglichkeiten der Länder noch Schwierigkeiten. Die zweite Frage sei das Budgetproblem. Der Grundsatz der gemein- samen Verteidigungskasse habe sich durch- gesetzt. Eine Diskriminierung sei ausdrück- lich nicht vorgesehen, jedoch sei sowohl über die Aufkommenshöhe als auch über den Verteilungsschlüssel noch keine Einigung erzielt worden. Vor allem müsse man be- rücksichtigen, daß Budgetfragen zugleich auch immer Verfassungsfragen von Trag- weite seien, denn wer über den Haushalt bestimme, habe auch die Macht in Händen. Wonlaut des Pariser Kommuniqués Die Außenminister der sechs europäischen Staaten haben nach der Konferenz über die Bildung der Europaarmee in Paris folgendes Kommuniqué veröffentlicht:„Die Außen- minister der sechs an der Vorbereitung für die Organisation einer europäischen Vertei- digungsgemeinschaft beteiligten Staaten tra- fen vom 27. bis 30. Dezember in Paris zu- sammen, um den am 11. Dezember in Straß- burg begonnenen Meinungsaustausch fort- zusetzen. Die Finanz- und Verteidigungsmi- nister haben an den Besprechungen teil- genommen. Es wurden die von dem Fachausschuß auf- geworfenen Probleme erörtert, insbesondere Fragen der Verwaltung, militärische und finanzielle Angelegenheiten. Die Minister stellten fest, daß die Schaf- fung einer europäischen Verteidigungs- gemeinschaft einen Schritt auf die Vereini- gung Europas hin darstellen würde, die das oberste Ziel ihrer Regierungen bleibt. Von dem Straßburger Vorschlag des Mi- nister präsidenten Alcide De Gasperi aus- gehend, entschieden die Minister, einem Par- ljlament der europäischen Verteidigungs- gemeinschaft die Aufgabe zu übertragen, sich mit einer europäischen Organisation zu befassen, deren staatenbundlicher oder bun- desstaatlicher Charakter zu jedem Augen- blick der Organisation aufgeprägt werden könnte, wie sie durch den Vertrag vor- gesehen werden wird. „Das Parlament der europäischen Ver- teidigungsgemeinschaft wird sechs Monate nach dem Inkrafttreten des Vertrages den sechs Regierungen entsprechende Vorschläge unterbreiten. Drei Monate später werden die Regierungen eine internationale Konfe- renz zur Prüfung dieser Vorschläge einberu- Len. Entsprechend einem Vorschlag von Außen- minister Stikker werden die Regierungen nach Inkrafttreten des Vertrages ihrerseits die notwendigen gemeinsamen Schritte unternehmen, um die Erfüllung der Ver- tragsziele zu erleichtern. Die Minister— so fährt das Kommu- niquè fort— einigten sich darüber, daß die Institutionen der europäischen Verteidi- gungsgemeinschaft eine Exekutivbehörde, ein Parlament, einen Ministerrat und einen obersten Gerichtshof einschließen sollen. Die Konferenz war sich über den Grundsatz des gemeinsamen Budgets für die Verteidigungs- gemeinschaft einig, behielt sich jedoch eine Ueberprüfung ger Methoden vor. nach denen n Hationalen Budgets in ein gememsanies Verteidigungsbudget übergeführt werden sollen. Schließlich einigten sich die Mini- ster über die meisten Fragen der Inte- gration und Zusammensetzung der Streit- Kräfte. Die Minister stellen fest, daß über wiehtige Fragen, die ihnen vom Fachaus- schuß zugeleitet wurden, eine Einigung er- zielt wurde, die es dem Fachausschuß ge- stattet, seine Arbeit fortzusetzen. Die Mi- nister haben entschieden, erneut gegen Ende Januar in Paris zusammenzutreffen. Die sechs Außenminister haben, wie aus dem amtlichen Kommuniqué hervorgeht, entschieden, daß die„europäische Vertei- digungsgemeinschaft“ von einem Vollzugs- ausschuß, einem Parlament. einem Minister- rat und einem obersten Gericht gelenkt werden soll. Die Befugnisse dieser Gre- mien werden in der dreijährigen Ueber- gangsperiode bis zur völligen Föderation noch verschieden sein. Das Parlament soll von den Parlamenten der sechs Teilnehmer- staaten gewählt werden. Sechs Monate nach der Ratifizierung des Vertrages soll das gemeinsame Parlament einen endgülti- gen Plan für die übernationale Organisatien vorlegen. Drei Monate später— so schließt das Kommuniqué— sollen die Regierungen zu einer intemationalen Konferenz zusam- mentreten, um über den endgültigen Ent- wurk für die Föderation zu entscheiden. Churchill auf dem Wege zu Truman Britische und Us-Presse beobachteten die Reise mit Spannung und Sorge London.(UP) Der britische Premier- minister Winston Churchill und Außen- minister Anthony Eden sind am Montag- morgen mit zweitägiger Verspätung nach den Vereinigten Staaten abgereist. Sie wer- den in Washington wichtige Besprechungen mit Präsident Truman und anderen Mitglie- der der amerikanischen Regierung führen. Während Churchill auf der„Queen Mary“ den Atlantik überquert, verzeichnet die bri- tische Presse sorgfältig die amerikanischen Kommentare zu den bevorstehenden Be- sprechungen in Washington.„Kaum ein Tag vergeht“, so schreibt der Washingtoner Korrespondent der„Times“ am Mittwoch, „ohne daß ein Ministerium oder das andere mitteilt, welche Forderungen Churchills er- Wartet und nicht erfüllt werden könnten, welche Fragen dem Premierminister gestellt würden oder welche Politik ihm aufgedrängt werden solle. Einmal enthüllt die Armee vor- zeitig ihr Geheimnis um das neue Gewehr, das andere Mal spricht ein Beamter des State Department davon, daß England zur Aner- kennung König Faruks als König des Sudans gedrängt werden solle, und dann wirft sich das Verteidigungsministerium in die Brust und verkündet, daß es niemals der Schaffung eines neuen Vereinigten Generalstabes zu- stimmen werde. Weiter wird die offenbar inspirierte Meldung verbreitet, der Präsident sehe überhaupt keinen Grund für den Be- such Churchills. Er ärgere sich und habe die britische Botschaft wissen lassen, daß er ohne Rücksicht auf Churchill um 21.00 Uhr ins Bett gehen werde.“ Der Korrespondent erklärt diese Ram- pagne damit, daß es amerikanische Politiker gebe, die in dem Besuch eine unwillkom- mene Ablenkung von Fragen der amerika- nischen Innenpolitik sehen. Man habe auch erkannt, daß es nicht so leicht sein werde, die amerikanischen Ansichten durchzusetzen, ohne daß es zu Auseinandersetzungen kommt. Unterrichtete Kreise halten es für wahr- scheinlich, daß sich Churchill um stärkere amerikanische Unterstüzung, wahrscheinlich weniger durch direkte Dollarhilfe als durch Waffen- und Materiallieferungen, bemühen wird. Neue Anleihewünsche werden nicht erwartet. Ebensowenig hält man von den Kombinationen, daß Churchill über die Wie- dererrichtung des gemeinsamen Oberkom- mandos aus dem letzten Weltkriege ver- handeln werde. Durch die Errichtung der Atlantik- Organisation sei der Gedanke an eine Wiederbelebung dieses gemeinsamen Oberkommandos überholt. Anhaltelager in Amerika Washington.(dpa-REUTER) In den Ver- einigten Staaten wird demnächst mit der Er- richtung von drei„Anhaltelagern“ begonnen, in die notfalls Personen eingeliefert werden sollen, die sich im Ernstfall als Spione und Saboteure betätigen könnten. Die Lager wer- den Platz für dreitausend Insassen bieten. Außerdem werden bereits vorhandene La- ger aus der Kriegszeit wie das in Tule Lake (Kalifornien) auf ihre Verwendungsfähigkeit überprüft. In dem Lager Tule Lake wurden während des Kriegs zwanzigtausend Japaner interniert, die ihre Wohnsitze an der West- küste der Vereinigten Staaten hatten. Das Ergebnis von Paris EòWa 320 000 deutsche Soldafen Sechs Panzerdivisionen/ Rekrutierung in nationaler Zuständigkeit den Außenministern dieser Staaten weder in Bonn.(UP) Die Aufstellung von sechs ge- panzerten Divisionen im Rahmen eines etwa 320 000 Mann starken deutschen Kontingents für die geplante Europa-Armee ist von den Militärsachverständigen der Pariser Sechs- mächtèé- Konferenz in Aussicht genommen worden. Das wurde einem UP-Korrespon- denten am Dienstag von unterrichteter Seite in Bonn mitgeteilt. ö Die gepanzerten Verbände sollen sich aus reinen Panzerdivisionen mit je 280 Panzern und sogenannten Panzerbegleitdivisionen zusammensetzen. »Die Stärke der Division. soll sich auf ungefähr 13 000 bis 14 000 Mann belaufen. Die übrigen sechs Divisionen des vorgesehenen deutschen 12-Divisionen-Kon- tingents sind von den Pariser Militärexperten als vollmechanisierte Infanterieverbände in Aussicht genommen. Auch diese Infanterie- Einheiten sollen Panzer in kleinerer Zahl erhalten, die auch zur Panzerabwehr ver- wendet werden können. Gegen diese Pläne der militärischen Sach- verständigen Frankreichs Italiens, der Bun- desrepublik und der Beneluxstaaten sind von Erst gesamtdeutsche Beratung Berlin.(UP) Die Sowjetzonen-Regierungs- kommission veröffentlichte am Mittwoch in Berlin den Entwurf zu einem Wahlgesetz für Wahlen zu einer gesamtdeutschen National- versammlung, dessen Bestimmungen weit- gehend aus dem Reichswahlgesetz der Wei- 1 Republik vom 6. März 1924 abgeleitet sind. In dem Entwurf werden„freie, allge- meine, gleiche, unmittelbare und geheime gesamtdeutsche Wahlen zur Nationalver- sammlung“ garantiert. Er gliedert sich in fünf Abschnitte und verlangt als Vorausset- zung eine„gesamtdeutsche Beratung“, die den endgültigen Text des Wahlgesetzes aus- arbeiten müßte. Neuer Flaggenraub in Niedersachsen Hannover.(UP) Von dem Fahnenmast am Arbeitsamt in Wolfsburg wurde am Neu- jahrstag eine Bundesflagge entwendet. Wie das niedersächsische Sozialministerium am Mittwoch bekanntgab, haben bisher unbe- kannte Täter das Drahtseil durchgeschnitten, an dem die Flagge hing. Die polizeilichen Ermittlungen führten bisher noch zu keinem Erfolg. Der neue Flaggenraub ist der drei- zehnte Fall dieser Art in Niedersachsen. Plevens Taktik: Vertrauensfragen Paris.(dpa-REUTER) Der französische Ministerpräsident René Pleven stellte am Neujahrsabend in der Nationalversammlung die Vertrauensfrage, um die schnelle Ver- abschiedung des Staatshaushaltes für das neue Jahr zu erzwingen. Die Vertrauensfrage ist mit einem Regierungsantrag gekoppelt, das Haushaltsgesetz zu behandeln. Die Ver- trauensabstimmung soll am Donnerstag nachmittag erfolgen. Wenn Pleven durch- kommt, muß die Nationalversammlung nach der Verfahrensordnung die Haushaltsvorlage in der Gestalt des Regierungsantrags debat- tieren, nicht aber so, wie der Haushaltsaus- schuß sie wünscht. Kopftausch in Korea? Tokio.(UP) Die Parlamentäre der Verein- ten Nationen schlugen den kommunistischen Unterhändlern am Mittwoch einen„Kopf- tausch“ aller Kriegsgefangenen und inter- nierten Zivilisten vor. Dabei sollen nur die- jenigen Gefangenen und Zivilisten entlassen und der anderen Seite übergeben werden, die dies ausdrücklich und freiwillig wünschen. Dieser Vorschlag soll auch für die südkorea- nischen Soldaten und Zivilisten gelten, die zum Dienst in der nordkoreanischen Armee einberufen wurden. Die Befragung der Gefangenen, ob sie aus- getauscht werden wollen, soll vom Roten Kreuz überwacht werden. Diejenigen Ge- kangenen, die nicht repatriiert zu werden wünschen, sollen entlassen werden und gehen dürfen, wohin sie wollen. Straßburg, noch in Paris Bedenken vor- gebracht worden. Die Regelung dürfte daher verwirklicht werden können, wenn der so- genannte„Rat der drei Weisen“(Sonderaus- schuß der NATO) eine positive Stellungnahme abgibt und der Vertrag über die Europa- Armee die Billigung der Parlamente findet. Die„drei Weisen“ beschäftigen sich mit den wirtschaftlichen und finanziellen Problemen einer europäischen Verteidigungsgemein- schaft. Die Gesamtstärke der Heeres verbände des deutschen Kontingents der Europa-Ar- mee würde sich nach diesen Berechnungen auf etwa 156 000 bis 168 000 Mann belaufen. Bekanntlich wird der Bundesrpubliłß im Rahmen der Militär-Unien auch die Auf- stellung einer taktischen Luftwaffe und einer Küstenmarine zugestanden. Die strategischen Luftwaffen verbände sollen auf höherer Ebene erstellt werden. Ueber den Vertrag zur Bildung einer Europa-Armee hoffen die Außenminister der sechs beteiligten Staaten Ende des Monats eine endgültige Einigung erzielen zu können. Die Rekrutierung der Soldaten für die künftige Europa-Armee soll nach dem einstimmigen Beschluß der Außen- minister der sechs Teilnehmerstaaten vor- läufig in nationaler Zuständigkeit verbleiben. Die Bundesrepublik hätte damit das Recht, ihre Soldaten für die Verteidigungsgemein- schaft zunächst selbst auszuheben. Die Zu- ständigkeit soll solange bei den nationalen Regierungen verbleiben, bis die Vertei- digungsgemeinschaft selbst in der Lage ist, diese Aufgabe zu übernehmen. Zur Ueber- tragung dieser Rechte bedarf es eines neuen einstimmigen Beschlusses des Ministerrates. . e 18 BNNurzfelecramm Bundesinnenminister Dr. Robert Lehr wird mit dem Bundesfinanzminister über die finan- ziellen Möglichkeiten zur Verstärkung des Bundesgrenzschutzes von 10 000 auf 20 000 Mann verhandeln. Für diese Ver- doppelung der jetzigen Einheiten wird angeb- lich ein Betrag von etwa 120 Millionen DM be- nötigt. Schäffer hatte bereits vor einiger Zeit darauf hingewiesen, daß eine solche finanzielle Belastung im Augenblick nicht tragbar sei. Die Entscheidung liegt bei A Bundeskanzler. Noch im Laufe des Januar wird in Bonn eine Konferenz des Bundesfinanzministers mit den Finanzministern der Länder stattfinden. Beratungsgegenstand soll die Ne uvertei- lung der Einnahmen nach Artikel 107 des Grundgesetzes und damit auch die Neuverteilung der Lasten sein. Angesichts der großen staatspolitischen Bedeutung der künftigen Aufschlüsselung der Steuermittel auf Gemeinden, Länder und Bund, wird diesem Treffen und seiner Vorbereitung große Be- achtung geschenkt. Laut Grundgesetz soll die endgültige Verteilung bis zum 31. Dezember 1952 erfolgt sein. 0 Der Wissenschaftliche Beirat des Bundes- finanzministeriums bereitet gegenwärtig die Grundsätze der kommenden grOBen Steuerreform vor. Noch im Laufe des März soll er zur endgültigen Ausfeilung für eine Woche in Konklave gehen. Ziel der Bun- desregierung ist es, die erste Lesung der Steuerreform noch vor den Sommerferien des Parlaments unter Dach und Fach zu bringen. Bundesjustizminister Dr. Thomas Dehler hat es abgelehnt, den Kriegsopfer verbanden Rechenschaft über seine Aeuße- rung zu geben, daß ein Drittel aller Renten in der Bundesrepublik zu Unrecht bezogen werde. In einem Schreiben an die Kriegsopfer- verbände spricht Dr. Dehler diesen gleichzei- tig das Recht ab, für die Opfer des Krieges und der Arbeit zu sprechen. Was die Gemein- schaft ihnen schulde, leiste der Staat von sich aus. Er brauche keinen Mahner. Der Reichs- bund der Kriegs- und Zivilbeschädigten will mit Bundeskanzler Dr. Adenauer Besprechun- gen zur Klärung der strittigen Fragen führen. . MORGEN Donnerstag, 3. Januar 1952/ Nr. 1 Dire N 5 Kommentar 7 Donnerstag, 3. Januar 1952 5 steht die Fm. 5 Wenn nicht alles trügt, wird das Jahr 1952 die Festigung der seit 1945 langsam auf- gerichteten neuen Form unseres Staatswesens vollenden. Nicht gerade„festgemauert in der Erde“ steht die Form, und sie ist gewiß nicht aus Lehm gebrannt, sondern erhebt sich eher Wie ein neuzeitliches Stahlskelett in den— etwas unbestimmten— Raum. Dies aber scheint uns nicht schlecht für die nicht so ganz klare Einrichtung zu passen. Die Form ist fest genug und selbsttragend, aber nicht endgültig. Sie kann ohne Erschütterungen erweitert werden und die innere Einteilung der Geschosse bleibt leicht genug veränder- lich für Erweiterungen, Herausnahme von Zwischen wänden oder Vergrößerung der Fenster und Tore. Die Zeit der chaotischen Auflösung und des experimentellen Tastens geht ihrem Ende zu. Es war nicht immer ganz leicht, zwischen den verwirrten und verwirrenden Linien der Pläne, Anweisungen, Befehle, Wünsche und Kleinarbeit noch den roten Faden zu finden, dier aus dem Irrgarten der Nachkriegszeit hinausführen sollte. Die Zahl der Köche schien zeitweise den Brei unseres Daseins noch un- genießbarer zu machen, als er durch die totale Kapitulation schon war. Aber sei es durch die elementare Wirkung des Gesetzes von der Erhaltung der Kraft— das es nicht erlaubt an einer Stelle etwas fortzunehmen ohne daß an einer anderen eine gewandelte Masse auftaucht— sei es einfach aus der Uner- korschlichkeit des menschlichen Schicksals, die Verneinung(à la Morgenthau) gab im Zusammenprall mit der Verneinung(à la Stalin) ein Ja(à la Marshall) und„neues Leben blüht aus den Ruinen“— nicht durch unseren Fleiß allein. So stehen wir heute vor der festen Form eines unserer Kultur und unserer Menschlichkeit angemessenen Staats- lebens. Was nun bedeutet diese Form, dieser Bau, über den wir uns freuen zu können glauben? Er hat, wie jeder Bau eine Fassade— nach gaußen— eine Einteilung und Einrichtung— innen— und ein Dach oben drüber. Einst- weilen, so merkwürdig es Klingt, macht das Dach die größeren Sorgen. Nicht ohne Grund scheint die Notwendigkeit zwingend, es über Sebühr stark zu machen, damit es nicht von Osten hineinregnet. Dadurch steigen natür- lich die Kosten und es bleibt weniger übrig ür die innere Einrichtung. Was aber nutzt die beste Einrichtung, wenn sie nicht ge- nügend gegen(politische) Witterungseinflüsse gesichert ist? Wenn man nicht gerade dem schicksalergebenden Fatalismus huldigt, zu glauben, daß es wohl nicht und auf jeden Fall nicht gerade bei uns„regnen“ werde, erscheint eine starke Sicherung notwendig und zweckmäßig. Dazu gehören auch vor- sorgliche Vereinbarungen mit und unsere Beteiligung an den benachbarten Feuer- wehren. Nichts anderes stellt im politischen Arbeitsfeld die Bemühung um die Aufstel- 18 einer gemeinsamen europäischen Armee Ar. Da wir diese Betrachtung von außen angefangen haben, ist es vielleicht erlaubt, mit der Fassade fortzufahren. Bis 1914 waren die europäischen Fassaden einander zu- gekehrt, mit offenen Türen und Fenstern zugänglich und nachbarlich. Dann aber setzte eine chinesische Abriegelung ein. Innen ver- suchte jeder es sich so prächtig und angenehm wie möglich zu machen, nach außen aber blieben nur kahle Wände und Mauern mit schmalen Türen, die mehr abwehrten als ein- luden. Jetzt, zum Glück, scheint sich wenig- stens nach Westen(zunächst) die nachbarliche Verbundenheit, nicht nur als Notgemein- schaft, vieder zu stärken. Die Fassade unseres euen Baues ist mit vielen großen Fenstern in die Welt gegliedert und die Türen sind groß genug— wenn auch noch nicht alle weit geöffnet— um ein reibungsloses Hin- und Her zu ermöglichen. Nach dem bewährten Grundsatz, daß der Schaden des einen auf die Dauer nie der Vorteil des anderen, der ge- meinsame Nutzen aber für alle förderlich ist, bahnen sich neue feste Verbindungen an, von denen wir hoffen, daß sie nur den Anfang einer starken Zusammenarbeit im Geist und im Werk darstellt. Einen solchen Anfang bil- det der Schumanplan, der hoffentlich als erste bedeutende politische Handlung unseres Bun- desparlaments im neuen Jahr ratiflziert werden wird. Senau wie diese von außen und nach außen wirkenden Kräfte ohne die Voraus- setzung einer neuen Form unserer Staats- autorität unmöglich waren, blieb auch die inrichtung des Baues solange verschwom- men, wie die eigene Bewegungsfreiheit ge- hemmt war. Für die innere Gestaltung sind ei Grundsätze maßgebend: Die poli- ische Ordnung mit ihrem Haupt- gewicht auf der Wiederherstellung der deut- schen Einheit; die sozial- wirtschaftliche Ordnung mit der Aufgabe einer sozialen Befriedigung(deren Teilgebiet mit vordring- cher Bedeutung der Lastenausgleich ist) und mer wirtschaftlichen Leistungswertung(die eder im Kapital den Gegner noch im Arbeiter das Objekt sieht); endlich einer ge- Ischaftlichen Ordnung(die allerdings ver- mutlich aus der Lösung der vorhergehenden Grundsätze erst zu erkennbaren Merkmalen kommen kann). Wie jede Form ist auch unser Staat ab- ängig von dem Inhalt, dem Geist und Willen, der in ihr und aus ihr wirkt. Der aber wird icht getragen durch die Staatsmänner, Po- litiker und Parlamentarier allein, sondern durch das Volk. Die Form kann erfüllt wer- den mit echter rechtlicher und geistiger aft, kann die Begriffe der menschlichen Würde, der Freiheit und der Toleranz zu irklichen, verständlichen und handgreif- ichen Gütern machen, sie kann aber auch ohl bleiben oder mißbraucht werden von chickten Demagogen, wortkundigen Ver- rern, die mit Schlagworten und Fhrasen re Mitläufer locken. Die klügsten Formen, esten Pläne und klarsten Gesetze werden esagen, wenn wir, die Bürger des Staates d Kinder Europas es nicht verstehen soll- n, harte Wahrheiten von bequemen Trug- bildern und lästige Opfer von bestechenden Geschenken zu unterscheiden. 1951 war ein schluß. 1952 ist der Anfang neuer Selb- tändligkeit. 5 v.& Bleibt Pane atlantisch? Steuerdruck und höher hängender Dollarsack schaffen Aerger gegen den Atlantikpakt Paris. Wer kurz nach dem ersten Welt- krieg in der Pariser Kammer das berühmte Wort„Le Boche payera“(der Deutsche wird zählen) geprägt hat, ist umstritten. Wer es aber auch war, er hat Frankreich einen Bärendienst damit erwiesen, denn viele Jahre lang wurde großzügig jede unnütze Ausgabe mit dem Hinweis darauf, daß der„Boche“ zahlen werde, bewilligt. Darüber hinaus wurde die französische Diplomatie veranlaßt, die deutsche Wiedergutmachungsleistung als einen der hauptsächlichsten Faktoren der Außenpolitik zu betrachten und verzweifelt nach Möglichkeiten zu jagen, die Gelder aus Deutschland hereinzubringen, die von der Kammer allzu optimistisch längst ausgegeben worden waren. Aehnlich war es in den letzten Jahren, nur war es diesmal nicht das deutsche, sondern das amerikanische Geld, das einer Fata Morgana gleich am politischen und finanziellen Himmel Frankreichs schwebte. Der Dollarsack der Fata Morgana wurde immer schwindsüchtiger und der Katzen- jammer im Palais Bourbon immer schmerz- licher und nun wird die Rechnung präsen- tiert: rund zehn Milliarden Dollar Ausgaben für 1952, neue Steuern, Einsparungen Strei- chungen, Einschränkungen aller Art. Der Aerger richtet sich nicht nur gegen die eigenen Regierungen, die dem Parlament allzu willfährig waren und eine Finanz- politik aus der Hand in den Mund betrieben und nicht nur gegen die Amerikaner, die sich weigern, weiter den Weihnachtsmann für die französischen Steuerzahler zu spielen, son- dern gegen die Außenpolitik und vor allem gegen den Atlantikpakt. Denselben Atlantik- Pakt, den die französische Nationalversamm- lung mit starker Mehrheit ratiflziert hat. Und da das Parlament in Frankreich vorläufig allmächtig ist— es ist gar nicht abzusehen, wie lange dieses katastrophale Verfassungs- experiment noch dauern wird— ist der Aerger gegen die atlantische Politik gefähr- lich für den Pakt. 5 Die Presse beginnt zum Teil in diesen Chor einzustimmen. Manche Zeitungen, wie der unabhängige„Combat“, haben von An- fang an vor dem Atlantikpakt gewarnt und mit ziemlicher Genauigkeit alle unangeneh- men Weiterungen dieser Politik vorausgesagt. Die neutralistische Wochenzeitung„L'Obser- vateur“ beweist in ihrer letzten Ausgabe haarklein(und grundfalsch), daß Frankreich sich für das Linsengericht von vierhundert Millionen Dollar an Amerika mit Leib und Seele verschrieben habe. Sogar der Leit- artikler des„Paris-Presse-IIntransigeant“, der gewiß keiner antiamerikanischen Propa- ganda verdächtigt werden kann, bricht eine Lanze für den früheren Wirtschaftsminister Mendeès-France, der am 30. Dezember eine erschreckende Anklagerede gegen alle bisherigen Regierungen hielt und alles ver- dammte, was bisher geschah. Dieser Leit- Von unserem Korrespondenten A. Lang artikler fragt ganz offen, ob denn die atlan- tische Allianz überhaupt noch zu retten sei und erklärt, die bisher befolgte Politik müsse Frankreich zum Neutralismus führen. Edouard Dala dier, der als Ministerprä- sident von 1939 einige persönliche Erfahrung mit verlorenen Kriegen besitzt, hat in der Nationalversammlung die Beendigung des indochinesischen Kriegsabenteuers gefordert. Was ein eventueller Rückzug Frankreichs aus dem Fernen Osten für Folgen auf das Verhältnis zwischen Frankreich und den Vereinigten Staaten haben muß, kann sich jedes Kind ausrechnen. Die schleppenden Verhandlungenn um den Plan der euro- päischen Armee haben die herrschende pes- simistische Stimmung noch verstärkt. Es wird wieder viel mehr auf de Gaulle gehört, der am Atlantikpakt seit seiner Unterzeich- nung viel Kritik geübt und die allzu enge Bindung an die USA verurteilt hat. Das Volkseinkommen in Frankreich wird auf zwölftausend Milliarden heutiger Francs (rund einhundertfünfzig Milliarden DMW) veranschlagt. Der Staatshaushalt weist als Ausgaben dreißig Prozent des Volkseinkom- mens aus und weitere acht Prozent gehen an die Sozial versicherungen. Die Spartätigkeit ist gleich Null, das Kapital wandert in Mas- sen aus, die Außenhandelsbilanz hat ein großes Deflzit, die industrielle Erzeugung steigt nicht mehr. Es ist unter diesen Um- ständen verlockend, durch Abbruch der Feindseligkeiten in Indochina und Reorgani- sierung der staatseigenen Betriebe(sprich teilweise Abgabe an die Privatwirtschaft) so hohe Beträge einzusparen, daß Steuer- erhöhungen überflüssig werden. Daß der infolge der atlantischen Verpflichtungen an- geschwollene Militärhaushalt ebenfalls her- abgesetzt werden könnte, ist eine Ueber- legung, die heute insgeheim von einer großen Anzahl von Politikern erwogen wird. Solange der Atlantikrat Dollars ins Land brachte, war er die einzig mögliche Politik. Seitdem er Franken kostet, ist er unbeliebt geworden. Man hätte die Schattenseiten krüher sehen können, aber Logik ist keine parlamentarische Qualität. UNO-Arbeit nach den Weihnachtsferien Flüchtlingskommissar fordert Erhöhung seines Budgets i Paris.(dpa) Der Politische Ausschuß der UNO-Vollversammlung nahm am Mittwoch die Beratung über Vorschläge zur Vermin- derung der Kriegsgefahr durch kollektive Sicherheitsmaßnahmen auf. Dem Ausschuß liegt ein Bericht des UNO-Ausschusses für kollektive Sicherheit vor, in dem die UNO- Mitgliedsstaaten aufgefordert werden, mili- tärische Einheiten für den Schutz des Frie- dens den Vereinten Nationen zur Verfügung zu halten. Außerdem sollen die UNO-Mit- glieder wirtschaftliche Blockademaßnahmen gegen Angreiferstaaten ausarbeiten und sich auf diplomatische und politische Sanktionen gegen Aggressoren vorbereiten. Der Flüchtlingskommissar Dr. G. J. van Heuven Goedhardt Holland) erklärte am Mittwoch vor dem Sozialausschuß der Generalversammlung der Vereinten Natio- nen, daß es in Europa noch 1,5 Millionen Flüchtlinge gibt, die bisher von der Inter- nationalen Flüchtlingsorganisation(IRO) be- treut worden sind. Dazu kämen jährlich 15 000 bis 20 000 neue Flüchtlinge. Goedhardt forderte die Bewilligung von 750 000 Dollar im Jahr, um seine Aufgaben erfüllen zu kön- nen, statt der vorgesehenen 560 000 Dollar. Er beabsichtige Zweigstellen in elf Staaten zu errichten, um die rechtliche und politische Betreuung der Flüchtlinge zu gewährleisten. „Ich bitte nicht um Hilfe für alle Flücht- linge in der Welt, da dies unmöglich wäre. Ich bitte nur um die Bewilligung von Mit- teln für die, die am meisten Hilfsbedürftig Zwischen Plan und Propaganda Politik und Wirtschaftspolitik der Sowjetaone von unserem Gs-Mitarbeiter Berlin. Das Jahr 1951 war für die Deutsche Demokratische Republik einerseits das erste Jahr des Fünfjahrplanes, andererseits das „Jahr der gesamtdeutschen Bemühungen“. Einerseits— andererseits: der Gegensatz muß unterstrichen werden, den während auf der politischen Ebene durch großzügige An- gebote und Appelle die Einheit Deutschlands Propagiert wurde, arbeitete man auf der wirtschaftlichen Ebene planmäßig am Aus- bau des volksdemokratischen Systems und an der Einbeziehung der ostdeutschen Repu- blik in den Ostblock. Es bedürfte eines län- geren Essays, um diese Politik des doppelten Bodens mit allen ihren Paradoxa auszumalen; hier sei nur als entscheidender Kern fest- gehalten, daß sowohl das Wirtschaftssystem als auch die politischen Aktivitäten sowieti- schen Impulsen entspringen und den Bedürf- nissen der sowjetischen Weltpolitik unter- geordnet werden. 5 Das verwirrende und Gegensätzliche an dieser Sachlage liegt darin, daß dieselben Männer— Ulbricht, Pieck, Grotewohl— in deutscher Sprache beide Möglichkeiten ver- treten müssen: die der restlosen Einbeziehung in den Ostblock wie auch die der bedingungs- losen freien Wahlen, d. h. praktisch des Auf- gebens der Ostzone durch die Russen. Einer- seits schwören sie der Sowjetunion ewige Treue, andererseits gebärden sie sich als ge- samtdeutsche Patrioten, die alles opfern wol- len, um das Vaterland zu einen. Welche von den beiden Möglichkeiten angewandt wird, hängt allerdings nicht von ihnen ab; das erste und das letzte Wort hat die Sowjetunion, die die deutsche Karte so ausspielen wird, wie sie für Moskau am günstigsten sticht. „Vorwärts im Kampf um die Erhaltung des Friedens und um die Durchführung des Fünfjahrplanes!“ war die Parole, die die SED zum Jahresbeginn 1951 ausgab. Es dauerte jedoch bis Mitte März bevor auch nur der genauere Plan für 1951 fertiggestellt und als Gesetz verabschiedet werden konnte, und der Gesamtplan für alle fünf Jahre wurde erst im Oktober mit Ein- mütigkeit von der Volkskammer angenom- Inzwischen waren bereits die ersten „stolzen Siegesmeldungen“ veröffentlicht worden— natürlich in undurchsichtigen Prozentzahlen, gefolgt allerdings von er- bitterten Vorwürfen für angeblich sabotie- rende Fehlplanung. Ein Gesamtbild läßt sich kaum zusammenstellen Sicher ist, daß sich das Regime wirtschaftlich weiter konsoli- diert hat; die staatliche Handelsorganisation (HO), die als eine Art Barometer für den Produktionsstand ausgegeben wird, führte in diesem Jahr fünf Preissenkungen für Ge- brauchsgüter und Lebensmittel durch. Sicher ist aber auch, daß bei weitem noch nicht normale Zustände berrschen. manche der Lebensmittel haben Friedenspreise erreicht, aber Fettstoffe und Fleisch z. B. sind immer noch un verhältnismäßig teuer, ebenso Leder- artikel und reinwollene oder baumwollene Textilien. Sicher ist weiterhin- und das muß ganz besonders hervorgehoben werden-, daß ein Vergleichen von n Preisen, Löhnen, Produktionszahlen men. nichts über die wirkliche Lage aussagt, wenn nicht gleichzeitig die politische und gesell- schaftliche Wirkung der wirtschaftlichen Maßnahmen und„Erfolge“ in Erwägung ge- zogen wird. Die Handelsorganisation senkt ihre Preise, der Andrang auf ihre Läden ver- größert sich; das hat zur Folge, daß weitere Teile des privaten Handels eine staatlich ge- förderte, übermächtige Konkurrenz bekom- men. Der„Erfolg“ ist die sichere, allmäh- liche und vollkommene Ausschaltung des privaten Handels, die„kalte Ausmerzung“ des Mittelstandes aus der sozialen Struktur. Die fünf Preissenkungen, die die HO im Jahre 1951 durchgeführt hat, bedeuten wirklich zunächst eine Erhöhung der Kaufkraft des Volkes; sie bedeuten aber auch, daß die„Revolution auf dem Verwal- tungswege“ fünf wichtige Schritte vorgedrun- gen ist. Man muß sich darüber im klaren sein, daß zwar wirtschaftliche Rückschläge des Regimes die Kaufkraft wieder senken und die Versorgung verschlechtern können, der gewaltsame Umbau der sozialen Schich- tung aber sicher nicht mehr rückgängig ge- macht werden soll; die„verbesserte Lage“ kann vorläufig sein, die kalte Bolschewisie- rung ist als endgültig gedacht. sind. Da sie ohne Hilfe umkommen müßten“, sagte der Flüchtlingskommissar. Unter den 1,5 Millionen Flüchtlingen befänden sich 300 000 Volksdeutsche. Ein neuer Oesterreich- Versuch? London.(dpa) Die USA bereiten neue Schritte für eine Friedensregelung mit Oesterreich vor. Diplomatische Kreise Lon- dons glauben, daß Ende Januar noch einmal ein kurzer Versuch unternommen wird, die Verhandlungen über den Staatsvertrag zum Abschluß zu bringen. Zu diesem Zweck ist die 259. Sitzung des Ausschusses der Außen- ministerstellvertreter in London auf den 21. Januar einberufen worden, nachdem die Verhandlungen ein volles Jahr geruht haben. Stalin beglückwünscht das japanische Volk Tokio.(UP) Der sowjetische Generalissi- mus Josef Stalin hat dem japanischen Volk eine Neujahrsbotschaft übersandt, in der er den Japanern„einen vollen Erfolg in ihrem mutigen Kampf um ihre Unabhängigkeit“ Wünscht. 5 In Tokioter diplomatischen Kreisen sieht man in dieser Neujahrsbotschaft Stalins den äußeren Ausdruck einer völlig neuen Hal- tung der Sowjetunion gegenüber Japan. Man glaubt, daß der Kreml, der sich in der Nach- Kriegszeit Tokio gegenüber schroff abweisend verhielt, nunmehr einen versöhnlichen Kurs einzuschlagen geneigt sei. — Mussadegh muß sich entscheiden Teheran.(dpa-REUTER) Der persische Ministerpräsident Mussadegh muß sich innerhalb einer Woche entscheiden, ob er USA-Hilfe zu den Bedingungen annehmen will, die bei einer Gewährung amerikanischer Unterstützung im allgemeinen gestellt wer- den. Wie in Teheran bekannt wurde, hatte Mussadegh am Dienstag eine zweistündige Unterredung mit dem amerikanischen Bot- schafter Henderson. Bei dieser Begeg- nung habe Mussadegh erneut betont, daß Persien„im kalten Krieg neutral bleiben muß“. g Niemöller in Moskau „Ich finde es bedauerlich“, kommentiert Adenauer Berlin.(dpa) der hessische Kirchenpräsi- dent und Leiter des Außenamtes der Evan- gelischen Kirche in Deutschland, D. Martin Niemöller, ist am Mittwochvormittag vom Flugplatz Schönefeld bei Berlin nach Moskau geflogen. Er wird von seiner Tochter Hertha und dem Sekretär des Bischofs der russischen Orthodoxen Kirche in Deutsch- land, Boris, begleitet. Seine Tochter, die russisch spricht, wird als Dolmetscherin fungieren. Niemöller ist von der russischen ortho- e bern Cole Efseneſg e ene Man Y Frou recen 2 ſſandie im Bou 0 08 N Idustrięręriere* Bee 8 P NN 2 25 2 e e, W N 8 4 e G, abe 704.— G i D 0 HratU. . 7 5. Y 2 Hefe 52 00 5 RUſMamen 15 5 2 ſatz 1 . 1— Das Ruhrgebiet des Ostblocks Im Zuge der Rustungsanstre europäischen Satellitenstaaten, nen Jahr mit allen Mitteln vorangetrieben vor allem in ter dem Eisernen Vorhang ist das oberschlesis ch-tschecho gebiet des Ostens, das— von Moskau dus gesehen— als„Westhombinat“ Steinkoklen förderung Polens erreichte im vergangenen Ja soll bis 1955 auf 100 Millionen Tonnen gesteigert werden. Tschechoslowakei soll nach dem Planziel schon gungen der Sowjetunion ist die Industrialisierung in den ost- Polen und der Tschechoslowakei, im vergange- worden. Schwerpunkt dieser Industrialisierung in- slowakische Revier, das neue Ruhr- bezeichnet wird. Die ur eta 80 Millionen Tonnen und (1938: 69,4 Millionen Tonnen). Die 1953 22,8 Millionen Tonnen Kohle erzeugen, blieb aber 1951 hinter dem Soll bei weitem zuruck. Durch die Abstellung von Beamten zur Arbeit in den Bergwerken des Ostrauer Reviers versucht man u. a., dem drohenden Kohlen- engpaß zu begegnen. Polen und die Tschechoslowakei brauchen immer mehr Kohlen, um die sowjetischen Forderungen hinsichtlich der Herstellung von Rüstungs material erfüllen 2¹ kön- nen. Das oberschlesisch-tschechoslowakische Industrierevier soll in absehbarer Zeit 10 Millio- nen Tonnen Stahl produzieren. 1950 wurden in der Tschechoslowaſcel 29 und in Polen 2,5 Millio- nen Tonnen erzeugt. In beiden Lundern wird fleb ernaft an dem Neudaufbau neuer N utten werke ge arbeitet. In Polen soll in diesem Jahr das neue von I Millionen Tonnen Stahl und 1.5 Millionen Hüttenwerk in Gleiwite mit einer Kapazität Tonnen Roheisen fertiggestellt werden. Werden, nur die Rechte vorbehalten hätten, Aus Neufahrsansprachen Bundespräsident Theodor Heuß Bonn.(UP) In einer Silvesteransprache 80 über die westdeutschen Sender lehnte der 40 Bundespräsident die„ohne-mich“-Parole ab da und sagte: an dem„ohne mich“ stirbt die da Demokratie als Institution wie als Lebens- Ge gemeinschaft. Sie lebt aus dem„mit mir“ und aus dem„mit dir“. Als bevorstehende Entscheidungen nannte er die Bildung einer 9a ökonomischen und politischen Solidarität in ke Europa, in der Deutschland die Gleich- 5 berechtigung wiedererhalten werde und das 12 Besatzungsstatut durch Verträge abgelöst NI werden solle. Das zähe Ringen der Bundes- 1 regierung und des öffentlichen Bewußtseins au um die von Heimat und Freiheit noch fern die gehaltenen Opfer des Krieges habe in dem Sie vergangenen Jahr leider geringen Erfolg gehabt. Heuß bezeichnete es als besondere Tragik, daß die zahlreichen an den Kreml! gerichteten Forderungen vom deutschen Osten nicht aufgenommen würden. Zur Frage der deutschen Einheit erklärte der Bundes- präsident, daß auch die Bevölkerung in der Ostzone„mit uns sehnlich den Tag erwarte, 5 da die unzerstörbare Volksweisheit der Scl Deutschen auch wieder eine gemeinsame bre staatliche Wohnung erhalte“. Ge MecCloy 0 ec Berlin.(dpa) Der amerikanische Hohe ter Kommissar John Mecloy wies in einer Neu- ein Jahrsansprache an die deutsche Bevölkerung über RIAS Berlin darauf hin, daß sich die Westlichen Alliierten in den Verträgen, die zur Zeit mit der Bundesregierung verhandelt die durch die sowjetische Bedrohung erfor- derlich seien. Dazu gehörten die Sicherheit N 5 der alliierten Truppen, die Erfordernisse zur Wahrung der Freiheit Westberlins und dis Notwendigkeit, die unabdingbaren alliierten 325 und deutschen Rechte bei den endgültigen Friedensverhandlungen zu wahren. Diese Vorbehalte unterstrichen den festen Ent- schluß der Westmächte, Deutschland in der Abwehr totalitärer Agitationsgelüste zur Seite zu stehen. Gleichlaufend mit der Ent- vol wicklung der alliierten Beziehungen zur trs Bundesregierung beabsichtigten die Alliier- gel ten, auch Berlin die Vollmachten zur Rege- An lung seiner internen Angelegenheiten zu- sin rückzugeben. Hier sei jedoch dort eine ba! Grenze gesetzt, wo das alliierte Recht be- rec troffen werde, in Berlin zu bleiben une Berlin zu schützen. 3 Jakob Kaiser 8 Berlin.(dpa) Die Sorge um die Wieder- vereinigung Deutschlands sei mehr denn je in den Mittelpunkt der deutschen Politik gerückt sagte Bundesminister Jakob Kaiser mi über RIAS Berlin. Sie stehe auch im Vor- WI dergrund der europäischen und der Welt- Ge politik, denn ein zerrissenes Deutschland sei bei eine Gefahr für den Frieden der Welt. Der Minister hob die Bedeutung des UNO- Be- schlusses hervor, einen Sonderausschuß zur die Prüfung der Voraussetzungen für freie wah- Bor len in ganz Deutschland zu bilden. Ane Leo Wohleb F 3 Freiburg. Ct-Eig.-Ber.) Auf dem Neu- die jahrsempfang der badischen Staatskanzlei Ko am Mittwoch kommehtierte Staatspräsident un, Wohleb die Südweststaatfrage vor Abord- Ha nungen der Trachtenvereine des Landes mit der Bemerkung, daß man die Heimat ver- loren habe, wenn man sich von anderen Ka sagen lassen müsse, was man in seiner Hei- Vel mat tun und lassen könne. In seiner Neu- leg jahrsbotschaft über den Südwestfunk hatte Ste Wohleb am Silvesterabend erklärt, niemand Scl könne bestreiten, daß der Südweststaat, wenn er zustandekomme, gegen den Willen 5 der Mehrheit des badischen Volkes gebildet Jal werde.„Wir beschwören daher den Bundes- Fri gesetzgeber, in letzter Stunde der Stimme des badischen Volkes Gehör zu geben.“. Lia f tag doxen Kirche in die Sowjetunion eingeladen Mu worden. Er hat angekündigt, daß er in Da Moskau vor allem die ökumenischen Be- ziehungen zur Christenheit in der Sowjet- der union erörtern möchte. Es sei selbstver- ma ständlich, fügte er hinzu. daß auch das Sac Schicksal der noch in der Sowjetunion zu- dir. rückgehaltenen deutschen Kriegsgefangenen Str berührt werde. Am Neujahrstag hatte Nie- kes möller in Berlin eine längere Unterredung bie mit dem Vorsitzenden des Rates der EVan- gelischen Kirche in Deutschland. Bischof D., Pr. Otto Dibelius, Ueber den Inhalt des Ge- sprächs wurde nichts bekannt. N „Ich finde es tief bedauerlich, daß ein Unt Deutscher in der Person des hessischen Kir- als chenpräsidenten Martin Niemöller seiner Re- hör gierung auf diese Weise und zu diesem Zeit- Ari punkt in den Rücken fällt“, erklärte Bun- qus deskanzler Dr. Konrad Adenauer am Neu- unde jahrstag einem UP- Korrespondenten. beit Niemöller wies den Vorwurf von Bundes- die kanzler Pr. Konrad Adenauer zurück, daß hör er mit seinem Besuch in Moskau der Bun- desregierung„in den Rücken fällt“. Nie- möller sagte dem Berliner UP-Korrespon- denten, der ihn über die Aeußerung Ade- 1 nauers informierte:„Die Evangelische Kirche Uhr läßt sich von keiner weltlichen Obrigkeit Vor Vorschriften darüber machen, was sie zu Sen tun oder zu lassen hat.“ I J 8 Uhr Joseph Wirth in Ostberlin 5 5 . 1. Berlin,(dpa) Der Sowjetzonen-Nachrich- And ten-Dienst ADN berichtete am Mittwoch- f nachmittag, daß der ehemalige Reichskanzler Dr. Joseph Wirth als Gast des Ostberliner Oberbürgermeisters Friedrich Ebert(SEP) in Berlin weilt, um die Voraussetzungen für eine Verständigung zwischen Ost- und West- deutschland und für die Wiederherstellung der deutschen Einheit zu studieren. Wirth habe dem Staatspräsidenten der Sowiet-: zonen-Republik Wilhelm Pie ck(SED) einen Besuch abgestattet, auf eigenen Wunsch eine 5 Aussprache mit Vertretern der Sowjetunion 8 in Berlin gehabt und viele Unterhaltungen Schr mit führenden Politikern und 1 Ties keiten des wirtschaftlichen, kulturellen und* kirchlichen Lebens geführt. Als Gesprächs- ken partner Wirths führt ADN u. a. Minister-. binv präsident Otto Grote wohl(SED) und Volkskammerpräsident Johannes Dieck, mann(LDP) auf. Wirth erstrebte, so meldet ADN, eine gesamtdeutsche selbständige Außenpolitik,„wie sie von ihm nach dem ersten Weltkrieg gegenüber dem Versailler Vertrag eingeleitet wurde“. 5 5 1 Nr. 1/ Donnerstag, 3. Januar 1952 MANNHEIM chen Lückeblick in die Zukunti zus 5 So, nun hätten wir's geschafft: Wir ansprache schreiben 1952. Das heißt. wir werden uns ante der doch noch eine Zeitlang dabei ertappen, Parole ab daß wir noch 1951 schreiben. Weil— aber stirbt die das wissen Sie ja selbst: Die Sache mit der Lebens. Gewohnheit. mit mir!“ 0 1 5 Es hat übrigens gar nicht weh getan, der d arität 18. Jahreswechsel. Es wurde einfach nur dun- e Gleich kel, dann hat es ein wenig gebumst, wir 1118 8 haben einige Gläser geleert, unsere Sprüch- und das jein um Mitternacht geplappert, und als es abgelöst Morgen wieder hell wurde, standen wir Bundes- zum ersten Male im Jahre 1952 auf. Aber wußtseins auch das war wie immer. Ausgenommen bei noch fern daüenen, die mit jenem Tier aufwachten, das e in dem ich in den letzten Tagen als Pappfigur und n Erfolg Schreckgespenst im Schaufenster von Deli- besondere Kateßg- und besonders Fischgeschäften, Ab- en Kreml teilung Hering und Rollmops, schnurrend hen Osten breitmachte Frage der 0 Bundes- Aber eins ist doch ungewöhnlich am ng in der neuen Jahr: Es ist besonders lang— weil erwarte, es ein Schaltjahr ist! Und es wird Men- heit der schen geben, die dieses Jahr am 29. Fe- meinsame bruar geboren werden. Das macht ihren Geburtstag und sein jährliches Feiern doch recht problematisch. Diesen bedauernswer- he Hohe ten Sonderlinge werden jeweils drei Jahre iner Neu- einfach unterschlagen völkerung 8 W sich die Im übrigen ist der Mensch jetzt wieder agen, die eingedeckt bis zum fals mit Taschen-, erhandelt Wand-, Abreißg-, Kunst- und anderen Ka- m hätten, ljendern, die ihm aufmerksame oder beute- ug erfor- lauernde Geschäftsleute. Freunde, Gönner Sicherheit und Verwandte geschenkt haben. Wer sich rnisse zur einen Taschenkalender selbst kauft, be- und die weist damit, daß er eines der selten gewor- gane denen Individuen ist, die keine Schulden gültigen haben, denn es hat offenbar niemand an n. Diese mn gedacht ten Ent-. 6 9 57 130 Und wie jedes Jahr nehmen wir uns der Ent- vor, in die Taschenkalender alles einzu- ngen zur tragen, was der Vordruck verlangt. an- e Alllier- gefangen von der Schubhnummer bis zur zur Rege- Anschrift derer, ‚die zu benachrichtigen eiten zu- sind“, wenn man mal unter eine Straßen- lort eine bahn geraten oder sonst irgendwie von sich Recht be- reden machen sollte ben une a 3 5 Schließlich haben wir ebenso fest wie j⁵iedes Jahr vor, in die Kalender die Ge- Wieder- durtstage von Tante Frieda. Onkel Emil, r denn je von Hinz und Kunz, von Leuten, die wir n Politix schätzen und von solchen. die wir schätzen bb Kaiser müssen, einzutragen, damit es uns nicht im Vor- wie im Vorjahre geht: Man sammelt nur ler Welt- Geburtstagsgeschenke, gibt aber selbst keine chland sei ber Welt. Der 5. UNO-Be- Und bei uns tragen wollen wir natürlich schuß zur die Kalender immerdar. Was hätten sie reie Wah- sonst für einen Sinn? Außerdem riecht das * neuẽe Leder so gut. Aber wenn es dann auf Ende Januar zugeht, stellen wir fest, daß lem Neu- die Kalender unsere Brust panzern wie ein atskanzle! Korsett, daß sich die Taschen ausbeulen, spräsdent und beim Bücken die Kalender uns am r Abord. Hals stoßen 2 andes m 8 5 imat ver- Dann ist die Zeit gekommen, da wir den anderen Kalender das Asylrecht in unseren Taschen iner Hei- verweigern, da wir sie in eine Schublade mer Neu- legen wie jedes Jahr und sie dort im näch- unk hatte sten wiederfinden und schließlich in den niemand Schlund des Ofens stecken weststaat,* 5 en Willen Und so kommt es, daß wir auch dieses s gebildet Jahr wieder den Geburtstag von Tante 1 Bundes- Frieda vergessen werden. Gnikomsom r Stimme 8 40 8 Silvester freude hinter Gittern Musik im Landes gefängnis Das Jahresende brachte den Insassen des Dandesgefängnisses am vergangenen Sonn- ö tag bereits ein zweistündiges Konzert der eingeladen Musikriege des TSV 1846, das mit großer B er in Dankbarkeit quittiert wurde. schen Be- Zum Abschluß des Jahres 1951 hatte sich r Sowjiet-⸗ der Gesangverein„Arion“ Mannheim, Isen- selbstver- mann'scher Männerchor, in den Dienst der auch das Sache gestellt. Unter Leitung von Musik- union zu- direktor Viktor Dinand brachte das Haus- efangenen Streichorchester des Arion zunächst in einem aatte Nie- kestlichen Teil wertvolle musikalische Dar- iterredung bietungen und Solopartien, an denen die der Evan- Sopranistin Helga Heinz und Hermann Gei- Bischof D. ser(Violine) maßgeblich beteiligt waren. it des Ge- In straffer Disziplin bot dann der Chor 1 mit Kultur vorgetragene Chor vorträge. Im „daß ein unterhaltenden Teil gewann Adolf Schooß zchen Kir- als Ansager im Sturm die Herzen der Zu- seiner Re- hörer, während das stimmlich bestechende sem Zeit- Arion-Quartett, das junge Arion Doppel- ärte Bun- quartett, ein Terzett sowie die Damen Heinz am Neu- und Sachs in bunter Folge zum Gelingen en. 1 beitrugen. Orkanartiger Beifall zeigte, daß n Bundes- die Veranstalter eine aufgeschlossene Zu- rück. daß börerschaft gefunden hatten. 5 der Bun- i Ut“. Nie⸗. 8 e Wohin gehen wir? ung Ade Donnerstag, 3. Januar: Nationaltheater 19.30 che Eirche Uhr:„Don Giovanni, Amerikahaus 20.00 Uhr: Obrigkeit Vortrag:„Lachen kann gar nicht ernst genug s sie zu N Senommen werden“, Spr.: Egon Jameson. Freitag, 4. Januar: Nationaltheater 19.30 8 Uhr:„O diese Kinder“; Amerikahaus 20,00 Uhr: lin 5 N 5 Franzosen, drei große 55 der:— Victor Hugo— Romain Rolland WN André Giden, Spr.: Dr. Walter Fabian, Schweiz. chskanzler f g 5etberliner Wie wird das Wetter? ert(SED) zungen für und West⸗ Starke Winde erstellung en. Wirth Vorhersage bis Freitag früh: r Sowiet- Bei starken und böigen Winden SED) einen aus Südwest bis West meist unsch eine stark bewölkt und einzelne wjetunion V len 2 5 rhaltungen i„ zöheren Lagen als de 1 5 Tees des d. Cere r in der Ebene bei 5, „ Uebersicht: Auf ücksei mi— „ ben bis. e 1 5 Minister, binweggezogenen Störung folgen wieder polare SED) 15 f Kaltluftmassen nach. Wetteramt Karlsruhe 40 0 5. 20 23 wwe, agen 200(d c bständige 1(22); Worms 172(719): Caub nach dem 5 ſeleine gegegnungen mit Amerikanern im Alltag Man findet überall den Menschen— wenn man ihn finden will i Die folgenden drei kleinen Geschichten, die sich irgendwann in den letzten Wochen ereignet haben, sind sozusagen Momentauf- nahmen aus diesem Alltag, sie zeigen Amerikaner, wie wir sie kennen— oder auch nicht. „Danke, mein Junge.!“ Es war nur eine Bagatelle. Eine kleine Be- Segnung, ganz ohne Bedeutung. Der Leut- nant in amerikanischer Uniform, ein Junge von 19 oder 20 Jahren, war in letzter Minute in die OEG eingestiegen. 22.40 Uhr. Vorletz- ter Zug nach Heidelberg. Das Abteil war halbeer. Nur der alte Herr fehlte noch. Jener alte Herr, den alle Schaffner kennen: Im grauen Mantel, den Hut ein wenig in die Stirn gezogen, die Hand am Schirmknauf, Pflegt er allabendlich um diese Zeit seinen Stammplatz, den kleinen Ecksitz am Fenster, einzunehmen. Heut saß dort der Leutnant. Und der Herr in Grau, der zu allerletzt erschienen war und seinen Platz belegt sah, blieb un- schlſissig stehen, zögerte, überlegte. Aber, der Leutnant hatte verstanden. Er erhob sich, ohne ein Wort zu verlieren, und deutete lächelnd auf seinen Platz. Der alte Herr schien eine Sekunde über- rascht. Dann legte er flüchtig seine Hand auf den Aermel des Offiziers und sagte:„Danke, mein Junge!“ Nichts weiter. Und der Leutnant, der seinen Platz ge- Wechselt hatte, starrte aus dem Fenster in die Nacht, versuchte, stur wie ein Panzer auszusehen und spürte doch die Welle von Sympathie, die ihm von allen Seiten ent- gegenschlug. „Auf, nach Amerika.!“ Die Damen— frisch importiert aus Mas- sachusetts oder Connecticut— tourneeten durch Westdeutschland und gondelten im Omnibus mit der Aufschrift„Kurpfalz- brücke“ durch die Stadt der Quadrate. Schon ihre Nasenspitzen verrieten die Zugehörig- keit zum Vorstand eines amerikanischen Frauenvereins von Importanz. Eine Dame unternahm schlzeßlich den Versuch, mit einem Lächeln ein junges Mädchen anzusprechen. Nicht ohne Erfolg. Es entspann sich ein Gespräch auf Linden- hof-Amerikanisch mit Brocken einer verbli- chenen Schulweisheit gespickt. Die Dame mit dem Lächeln war von dem jungen Mädchen offensichtlich angetan und rückte näher. Schließlich kommt man nicht als Vorstandsmitglied eines Frauenvereins aus Massachusetts, um sich ein Gespräch mit einem„eingeborenen“ Mannheimer Mädchen entgehen zu lassen. Ob der boy- friend auch in Mannheim sei, wollte sie wis- sen und ob er Jim,. Bill oder George heiße. Er hieß weder noch. sondern schlichtweg Peter Müller oder so. Die Dame schien betrübt und drückte ihr Erstaunen aus. Ins Deutsche übertragen klang das etwa so:„Wissen Sie nicht, daß amerikanische Soldaten deutsche Mädchen lieben? Sie machen sie zu ihrer Frau und nehmen sie mit nach Amerika. Bedenken Sie, Amerika!“ Für die Dame aus Massa- chusetts war das offenbar der Gipfelpunkt alles Erreichbaren „Fut it in!“ Der junge, Mann wohnte 20 Minuten von der Straßenbahn entfernt, und Taxis kosten Geld. Und weil dieser Artikel bei dem jun- gen Mann nicht gerade groß geschrieben wurde, ging er zu Fuß. Den großen Koffer rechts, den kleineren Koffer links, die Ak- tenmappe mehr unglücklich als geschickt irgendwie unter den Arm geklemmt. „Hollo, boy!“ rief der„Ami“, der mit seinem Chevrolet frisch gestriegelt und frisch gelackt vorbeigefahren kam,„put it in!“ Was man sich in solchen Situationen nicht zweimal sagen läßt! Der junge Mann packte Koffer und Aktenmappe in den Wagen, schwang sich neben den Mann am Steuer und fuhr zur„station“. Das Radio summte, der Chevrolet schnurrte, und der Mann mit den Aermelstreifen eines Staff Sergeant summte ebenso falsch wir herzhaft mit. Bis zum Bahnhofsvorplatz. „Hallo!“ sagte er dann, klopfte dem jungen Mann kameradschaftlich auf die Schulter und fuhr davon itu Die„Großen Drei“ der Nurretei wünschten Glück Traditioneller Neujahrsempfang beim Oberbürgermeister Für Mannheims Stadtverwaltung stand der Start ins neue Jahr unter närrischen Vorzeichen. Nach alter Tradition überbrach- ter die Elferräte der drei Mannheimer Kar- nevalvereine(„Feuerio“.,„Fröhlich Pfalz“, und„Grokageli“) mit Prinzen- und Ranzen- garden am 1. Januar dem Oberbürgermei- ster ihre Neujahrs glückwünsche. Zuvor in- tonierte der Arbeitersängerbund Mannheim unter der bewährten Stabführung seines Chorleiters Theo Gress zur höberen Ehre der Stadtverwaltung ein Ständchen. Trotz der ereignisreichen vorausgegange- nen Nacht nahm die Bevölkerung regen An- teil an diesem vorfastnachtlichen Ereignis. Wo der närrische Zug der Karnevalsvereine auftauchte, klangen donnernde Ahois in den Wind- und Wolkenzerrissenen Himmel. Schmissige Zweivierteltaktmusik schmet- terte auf dem Platz vor dem E-5-Rathaus, Wo die Fastnachtsgarden in farbenprächti- gen Uniformen Aufstellung genommen hat- Jedes zehnte Los gewinnt/ Im Höchstfall 20 000 DM Ab 1952 das Prämiensparen auch in Mannheim „Mit Ps ins neue Jahr“ lautet die Devise der Städtischen Sparkasse Mannheim, die Direktor Krumme bei der Pressebespre- chung vom 31. Dezember 1951 bekanntgab. Denn„PS“ heißt nicht nur Pferdestärke. sondern ist auch eine Abkürzung für den Begriff„Prämiensparen“, das 1952 nun mit voller Kraft betrieben werden soll. Oberster Zweck ist die Erziehung zum Sparen, die Erreichung dieses Zwecks aber wird mit großen Gewinnchancen schmack haft gemacht. Der fleißige Sparer, der inner- halb einer Prämiensparperiode von 13 Wo- chen lein Kalendervierteljahr) einen Min- destbetrag von 26 DM(wovon 2 DM für Un- kosten- und Auslosungsbeiträge entfallen) einzahlt, kann bis zu 20 000 DM gewinnen, Wenn er sich an den für jede Sparperiode vorzunehmenden drei Auslosungen beteiligt, deren erster Stichtag bereits der 19. Februar ist. Termin der zweiten Auslosung wird vor- aussichtlich Mitte April sein. Wer sich bis zum 5. Februar bei der Sparkasse also an- gemeldet und seinen Mindestbetrag von 26 DM. eingezahlt hat, wird Teilnehmer an der ersten Auslosung, bei der nahezu jedes zehnte Los gewinnt. Die Prämienverlosungen, von denen die dritte neun Monate nach der zweiten erfol- gen soll, um auch günstige Verzinsungsmög- lichkeiten zu bieten, sollen zuerst regional und später auf Bundesebene vorgenommen Werden. Auf 60 000 Lose im Bezirk Nord- baden entfallen 5672 Gewinne im Gesamt- betrag von 102 500 DM; die Prämien selbst rangieren von 10 bis 20 000 DM.. Jeder Teilnehmer erhält eine Prämien- sparkarte, deren zwölf Felder er mit den bei der Einzahlung erhaltenen Sparmarken be- kleben muß. Der eingezahlte Betrag steht ihm jedoch jederzeit zur Verfügung— aller- dings bei vorzeitiger Rückzahlung unter Ver- zicht auf sein Auslosungsrecht. Der Prä- mienfonds wird aus den Unkosten- und Auslosungsbeiträgen sowie den Zinsen ge- bildet und nach einem Auslosungsplan an die Sparer ausgeschüttet.. Die Sparkasse und ihre Zweigstellen haben für„PS“ besondere Schalter errich- tet. Es kann also mit mehreren„Pferde- stärken“ und der Aussicht auf Gewinn ge- spart werden. Web ten, eindrucksvolle Begleitung zu der Gra- tulationscour der Elferräte, die, angeführt von ihren Präsidenten, im Gänsemarsch an Oberbürgermeister Dr. Heimerich, Bürger- meister Trumpfheller, dem Beigeordneten Riedel und Verkehrsvereins- Geschäftsführer Dr. Vogel händeschüttelnd vorbeidefilierten. Feuerio- Präsident F. Wöllner eröffnete den Reigen der Glückwunschadressen, die sich in der Hoffnung auf weiteres gutes Einvernehmen zwischen Stadtverwaltung und Karnevalsvereinen auch im Jahre 1952 trafen. Wöllner überreichte OB und Bür- germeister ebenso wie die Präsidenten der beiden anderen Vereine je einen Hausorden. Fröhlich-Pfalz- Präsident Car! Blepp und Grokageli- Präsident Willy Wolf schlossen sich den besten Wünschen Wölmers für das dienstliche und persönliche Wohlergehen des Stadtoberhauptes an. Dr. Heimerich, leicht verschnupft— aber aus anderen Gründen— erinnerte daran, daß das neue Jahr unter einigen günstigen Sternen stehe, wobei er insbesondere in Richtung Südweststaat und Kommunale Arbeitsgemeinschaft Rhein-Neckar(,ein Seil wurde über den Rhein und drei Landergren- zen hinweg geworfen“) sprach. Mit der Schaffung dieser letzteren Institution sei auch ein wenig die Idee der alten Kurpfalz wieder lebendig geworden, meinte Dr. Mannheimerich. Er vergaß aber auch nicht auf die vielen Wunden des Krieges hinzu- weisen, die noch nicht geheilt sind und ebenso aufmerksamer wie anstrengender Pflege bedürfen. Als Zeichen der Verbun- demheit von Stadt und Karnevalsvereinen dürfen die fünf Uniformen angesehen wer- den, die der OB den närrischen„Großen Drei“ als Geschenk von Stadtverwaltung und Stadtrat in Aussicht stellte. rob „Liederta'e!“ und„Liederhulle“ heim frohen Schluck Mannheims führende Gesangvereine begannen das neue Jahr Proppevoll war der Probesaal der „Mannheimer Liedertafel!“ am 1. Januar, als dieser traditionsreiche Gesang- verein dort wie jedes Jahr um diese Zeit sei- nen Herrenbierabend gab. Präsident Wil- helm Voigt konnte zahlreiche Ehrengäste be- grüßen und Ehrenpräsident Ludwig Kalm- bacher, der am Vortage sein 71. Lebensjahr Vollendet hatte, zum Geburtstag gratulieren. Voigt erinnerte an die großen Erfolge der Liedertafel im vergangenen Jahr und wür- digte insbesondere auch die Verdienste von Musikdirektor Max Adam. Die Hauskapelle stellte die Veranstaltung in einen passenden musikalischen Rahmen, Männerchor und Doppelquartett sangen sich in die Herzen ihrer Zuhörer, Fritz Wöllner, an der Spitze der„Feuerio“-Abordnung, sprach davon, daß Liedertafel und Feuerio eins seien. Otto Kra- mer vermittelte geschickt zwischen„Bühne“ und Publikum, und Paul Janeck stellte mit verschiedenen Gesangssoli eine ausgezeich- Fackelzug wird nachgeholt 90 Jahre„Sängerbund Harmonie“ Neckarau Der Verein wurde in der Silvesternacht 1861/62 gegründet In der Silvesternacht 1861/62 wurde durch 52 sangesbegeisterte junge Männer der erste Neckarauer Gesangverein„Sängerbund“ aus der Taufe gehoben. Ratschreiber und Haupt- lehrer Karl Schramm, bekannt als Dichter des„Badischen Sängerspruches“, war in der Folge 30 Jahre hindurch Vorsitzender und musikalischer Leiter des Vereins, der einen für damalige Verhältnisse glückhaften Auf- schwung nahm, 1906 erfolgte der Zusammenschluß mit dem damaligen Bruderverein„Harmonie“. Hatte der Verein seine gesanglichen Lei- stungen bis zur Mitte der 90er Jahre nur intern gemessen, so trat er 1896 aus seiner Reserve heraus und beteiligte sich an Ge- sangswettstreiten. Freude, Erfolge und Leid wechselten in der Geschichte des heute neunzigjährigen Vereines. Glanzpunkte in der Vereinsgeschichte war das 50jährige Stif- tungsfest 1912. Schwere Wunden schlug der erste Weltkrieg. Nach Wiederaufleben des Gesanges 1919 trat der Verein bald wieder mit kleineren und gröberen Konzerten an die Oeffentlichkeit und beteiligt sich seit Jahrzehnten ehrenvoll an den badischen Sängerfesten und an Wer- tungssingen. Unvergessen bleibt das 75 jährige Jubiläum 1937 mit seinem einmaligen Fest- konzert. Tiefe Spuren hinterließ wieder der Zweite Weltkrieg, der auch das Vereinslokal den„Ochsen“ zerstörte. Doch bereits im Mai 1945 rief Herbert Striehl den dezimier- ten Verein wieder zu neuem Leben und Dr: Enkrich leitete die Chor geschickte. Seit 1946 leitet Theo Kurz den Verein, und in Karl Schönbrod hat das Geburtstagskind einen aufgeschlossenen Dirigenten, der bestrebt ist, seine Sänger auch mit den modernen Kompo- nisteg vertraut zu machen. 2 N* U Der zum 90. Geburtstag für den Silvester- abend vorgesehene Fackelzug, verbunden mit Gemeinschaftssingen aller Neckarauer Ge- sangvereine flel leider dem Dauerregen zum Opfer und ist nun für 5. Januar vorgesehen. Doch im Volkshaus traf sich die Sänger- gemeinschaft zum Silvesterball, wo unter den Klängen der verstärkten Kapelle Sperber fleißig dem Tanz gehuldigt wurde. Am Sonntagnachmittag stieg in Verbin- dung mit dem Stiftungsfest die gutbesuchte altherkömmliche Bierprobe im Volkshaus. Ein glänzend zusammengestelltes Programm brachte einen Reigen bester Unterhaltung, bei dem nicht nur der Chor sowie der Bruder- verein aus Altrip brillierten. Walter Zieger als Ansager und sein Kompagnon Hans Maurer feierten mit ihrer Originalität Triumphe am laufenden Band. Der Bütten- redner Reicher, das Wintergarten-Trio(Har- monika), die Tanzschule Freyschmidt (Schwetzingen), Getrost Humorist) sowie an- dere Darbietungen sorgten für fröhliche Unterhaltung, und die Kapelle Wahl bestritt mit bekanntem Können den musikalischen Teil. Ein glücklicher Start im neuen Jahr, das im Mai die eigentliche Geburtstagsfeier bringt. nete Stimme vor. Humoristischer Höhepunkt war„Bomm“(Rudolf Bommarius) als Büt- tenredner.. Geehrt wurden unter anderem für 60jäh- rige Mitgliedschaft Philipp Schmidt, für 50 jährige Karl Kellermann, für 40jährige Erich Kahle, Hans Schmidt, Georg Schölles, Hans Hoffstätter, Hermann Krüger und Franz Mül- ler. 8 Auch der große Gesangverein„Lieder- ha 11e“ wartete am 1. Januar mit seinem traditionellen Neujahrsschoppen im„Feld- schlössl, auf. Präsident Schorsch Schäfer be- grüßte dabei die vielen Ehrengäste, unter denen die grünen Uniformen mehrerer Bun- desgrenzschutzler aufflelen, und gab an- schließend einen stolzen Rückblick auf das vergangene und hoffnungsvollen Ausblick auf das neue Jahr. Träger der Darbietungen waren hier neben dem Männerchor des Vereins insbe- sondere der Kabarettist Abi von Haase, Ursula Heller mit einer Gedichtrezitation, E. Heil und H. Schneider mit gesanglichen Darbietungen, ein Halbchor der Liederhalle, verschiedene Jungflorianer und die Haus- kapelle sowie die Musiker der„Mandolinata“ unter Leitung von Oskar Hermanci. Präses Schäfer und Musikdirektor Gellert erhielten vom Vorsitzenden des Liederkran- zes Schönau bei Heidelberg) die silberne Ehrernadel, und eine Tombola bot Gelegen- heit, festzustellen, ob einem das Glück auch im neuen Jahr treu geblieben ist. Ueber dem ganzen Abend lag der frohe Schatten des 80 jährigen Vereinsjubiläums, das die Lieder- halle in diesem Jahre feiern wird. Dud- Bürgermeister Trumpfheller kandidiert nicht für Karlsruhe Bürgermeister Jakob Trumpfheller(SPD) wies am Mittwoch Pressemeldungen zurück, daß er als Oberbürgermeister für Karlsruhe kandidieren werde. Trumpfheller betonte, daß dies„ganz ausgeschlossen“ sei. Er habe keinerlei Ambitionen, in Karlsruhe zu kan- didieren. Außerdem sei er schon 65 Jahre alt und es sei ihm auch nicht bekannt, daß ihn irgendjemand für diesen Posten vorsehe. Eine nordbadische Zeitung hatte sich dieser Tage aus Karlsruhe berichten lassen, daß Bürgermeister Trumpfheller als wahrschein- licher Kandidat der SPD für den Posten des Bürgermeisters in Karlsruhe genannt werde. Der jetzige Karlsruher Oberbürger- meister Friedrich Töpper will, nach Angaben der Zeitung, zu Beginn dieses Jahres sein Amt niederlegen. * Hauptkommissar Drey fliegt nach USA Studiert Organisation der Wasser polizei Der Leiter der württembergisch- badischen Wasserschutzpolizei, Hauptkommissar Franz Drey(Mannheim) wird am Donnerstag nach Amerika abreisen. Drey bereist als erster Wasserpolizeifachmann der Bundesrepublik auf Grund einer Einladung der amerikani- schen Hohen Kommission die USA. Er will in den drei Monaten seiner Reise vornehm- lich die amerikanische Wasserpolizei in den Binnen- und Küstengewässern studieren. Des weiteren glaubt er, in allgemeine polizei- liche Verwaltungsaufgaben eingeweiht zu werden und Schiffswerften besuchen zu kön- nen. Franz Drey, der am Donnerstag in Frankfurt abfliegen wird, hofft als alter See- mann, wenigstens die Rückreise per Schiff machen zu können.. Regierungsrat Kammerer im Ruhestand * Zum Ende des vergangenen Jahres nahm Regierungsrat Karl Kammerer Abschied von seiner Tätigkeit als Direktor des Landes- gefängnisses Mannheim. Mit 50 Jahren und fünf Monaten Dienstzeit stand Regie- rungsrat Kammerer über ein Menschenalter im Dienst des Strafvollzuges, davon allein 43 Jahre am Landesgefängnis Mannheim, dessen Entwicklung er maßgeblich beein- flußte. Sein tiefes Wissen, verbunden mit großer Menschenkenntnis. verschaffte ihm nicht nur innerhalb des Kreises seiner Mit- arbeiter große Achtung, vielmehr gewann er sich durch seinen Gerechtigkeitssinn und Seit väterliches Wesen auch in ungezählten Fällen den Respekt sowie die Sympathie vieler Insassen. All diese Momente fanden bei seiner offiziellen Verabschiedung bered- ten Ausdruck, die in dem Wunsche gipfelten, daß dem Scheidenden ein geruhsamer Le- bensabend beschieden sein möge. i Rurze„MM“- Melsungen Otto Laakmann in neuem Haus, Die Firma Otto Laakmann Ad würdigte am Samstag mit einer kleinen Feier, der unter andere neben prominenten Vertretern des Frankfur- ter Stammhauses auch Stadtdirektor Platen, Stadtsyndikus Dr. Woll und Stadtrat Prof. Schüle von der Industrie- und Handelskam- mer beiwohnten, ihren Umzug von P 7, 1 nach Qu 7, 21. 5 l Moderne Shell-Tankstelle in Feudenhei Mit einer kleinen Feier vollendete das Aut haus Eberts in Feudenheim den Umbau sein Zapfstelle in eine großzügige Shell-Tan anlage, die am Samstag in Betrieb genommen wurde. Direktor Blaich von der deutsche Shell-AG in Ludwigshafen beglückwünschte in herzlichen Worten Familie Eberts, dere Seniorchef schon seit über 20 Jahren d älteste Autohaus Feudenheims betreut. Eine Benzinpumpe mit einer Förderung von 60 Litern pro Minute wird allen Ansprüchen gerecht. Herr Kempf, ebenfalls von She gab einige technische Erläuterungen zu unter der Leitung der Architekten E. Wie und Hänle erstellten Anlage. Die Wohnungsbaukasse(Städtische Sp. kasse, A I) ist am 31. Dezember von 8 bis 12 Uhr geöffnet. Wir gratulieren! Karoline Hornberger, Mannheim, Waldhofstraße 182, und Bern hard Ruben, Mannheim, Huthorstweg-Gar- tenreihe 4, werden 70, Andreas Gerich, Mannheim, Cannabichstr. 11, wird 75 Jahre alt. Adam Mentz, Sandhofen, Sandho Straße 321, begeht den 77. Geburtstag. D 82. Lebensjahr vollendete Anna Mechnich, Käfertal, Kirchweihplatz 4, und den 88. Ge burtstag kann Luise Lederle, Rochertü Kreis Heilbronn(früher Mannheim, Rhein- häuserstraße), feiern. Die Eheleute Adolf und Käthe Berchtold, Mannheim, Wupper straße 8, hatten silberne Hochzèit. Marti Hoffmann, Rheinau, Pfingstbergstraße kann auf eine 40jährige Dienstzeit bei de Deutschen Bundesbahn, Mannheim, zurück blicken. Ius dem Polizeibericht Zu einem tödlichen ver- kehrsunfall kam es an der Straßenkreuzung Mittel-Zehnt- straße, wWwo eine 37 Jahre alter Kaufmann von einem in Rich- tung Elektrizitätswerk fahren- den Pkw. beim Ueberschreiten der Fahrbahn erfaßt und eine größere Strecke mitgeschleift wurde. Auf dem Transport zum Krankenhaus ist der Verletzte verstorben. Auf dem Friedrichsring wurde eine 73 Jahre alte Frau von einem Pkw., als sie über die Straße gehen wollte, so schwer angefahren, daß sie verletzt liegen blieb. Die Verletzungen stellten sich im Krankenhaus als lebensgefährlich heraus. — Vermutlich stand der Fahrer eines Motor- rades, der in den Mittagsstunden durch die Waldhofstraße fuhr, unter Alkoholeinfluß; denn er rannte gegen ein parkendes Motor- rad mit Seitenwagen, wobei sich der Motor- radfahrer überschlug und ernstlich verletzte. Mit einer Gehirnerschütterung und anderen Verletzungen fand er Aufnahme im Städti- schen Krankenhaus.— Direkt in einen Pkw. hinein lief auf der Sandhofer Straße ein 25 Jahre alter polnischer Staatsangeböriger, der auf der Mitte der Fahrbahn ging. D die Wucht des Anpralls wurde er zu Bode geschleudert und schwer verletzt. Nach Mi teilung des Krankenhauses schwebt er in Lebensgefahr. Ernstlich angefahren wurd auch eine 49 Jahre alte Radfahrerin, die der Straße zwischen P3-P4 kommend, in di. Planken einbiegen wollte und dabei mi einem Pkw. zusammenstieß. Sie zog sich ein Gehirnerschütterung und eine Schädelfrak, tur zu. Ob Lebensgefahr besteht, konnte bis gestern noch nicht in Erfahrung gebracht werden. 5 5 3 Nicht gut begann das neue Jahr für zwel junge Leute auf der Mittelstraße, als der ein nach vorausgegangenem Streit seinem Gegen- über mit einer Weinflasche gegen den Kopf schlug und letzterer mit einem Messerstich in die linke Hand quittierte. Beide mußten ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. a Hühnerbraten en gros. In Käfertal dr gen unbekannte Diebe nach Uebersteigen einer 1,50 m hohen Mauer in einen Hühner- stall ein und schlachteten an Ort und Stelle 11 Hühner ab. Die Täter konnten mit ihrer Beute unerkannt entkommen. 5 MORGEN Bonnerstag, 3. Januar 1952/ Nr. 1 Stuttgart. Die Jahreswende wurde von der überwiegenden Mehrheit der südwest- deutschen Bevölkerung tüchtig gefeiert, wo- bei an Alkohol nicht gespart wurde. Die Tanz- veranstaltungen in den größeren Städten des Landes waren durchweg gut besucht. Als die Slocken das neue Jahr einläuteten, war der Himmel weithin erhellt von den Explosionen der Feuerwerkskörper. Das ohrenbetäubende Krachen war teilweise noch eine Stunde nach Mitternacht zu hören. a In einigen Städten mußten Betrunkene bis zur Ernüchterung in Polizeigewahrsam genommen werden. In Mannheim, vor allem im Hafenviertel, waren über einhundert „Alkcholleichen“ festzustellen. In Freiburg War ein Autofahrer so betrunken, daß er aus dem Wagen fiel, als eine Polizeistreife ihn dangehalten und die Türe geöffnet hatte. In Mannheim entstanden durch Feuerwerkskör- per zwei Zimmerbrände, die jedoch bald ge- löscht wurden, so daß größerer Schaden ver- hütet werden konnte. Die Karlsruher Feuer- Wehr wurde im Laufe des Silvesterabends mehrmals alarmiert. Als sie jedoch an den angeblichen Brandstellen erschien, stellte sich heraus, daß sie das Opfer von dummen Jungensteichen geworden war. In Tuttlingen kam ein 51 Jahre alter Kraftfahrer beim Schießen mit einem Böller ums Leben, wäh- Die erste Gemeinderutss Schwetzingen. Der Gemeinderat der Stadt Schwetzingen kann für sich die Ehre in An- spruch nehmen, die erste Gemeinderats- sitzung des neuen Jahres im Bundesgebiet abgehalten zu haben. Einziger Tagesord- nungspunkt dieser Sitzung, zu der sich in der Silvesternacht die Gemeinderäte in den Elferräten des Schwetzinger Karnevalsver- eins im Rathaus versammelt hatten, war die Uebermittlung der Neujahrsgrüße des Karne- valsvereins an Stadtrat und Stadtverwaltung. Nach einer launigen Ansprache des Präsi- denten des Schwetzinger Karnevalsvereins, Philipp Kreutzwieser, in der er die Wichtig- keit einer Zusammenarbeit zwischen den Ge- meinde- und den Elferräten hervorhob, über- gab ein Rokokopage den zehn ältesten Schwetzinger Bürgern kleine Geschenke der Stadtverwaltung. Die Sprecher der Frak- tionen der CDU, SPD, DVP und EP be- tonten einmütig ihren Willen zur Zusammen- arbeit im kommenden Jahr. In einem Autokorso waren die Karneva- Usten vorher durch die Straßen Schwetzin- gens gefahren und hatten der Bevölkerung ein gutes neues Jahr gewünscht. Die Ge- meinderatssitzung fand unter sehr starker Beteiligung der Bürgerschaft statt. Mit Laut- sprechern mußte der Verlauf der Sitzung auf den Rathausplatz übertragen werden. Ratsherren-Weckfeier Mosbach. In Mosbach wurde am 29. De- ember wiederum die seit fünf Jahrhunder- ten übliche Ratsherren-Weckfeier begangen, In der Jahreswende wurde tüchlig gefeiert Ueber hundert„Alkoholleichen“ in Mannheim/ Zahlreiche Verkehrsunfälle/ Ruhiger Neujahrsmorgen rend ein 36 Jahre alter Flaschner schwer verletzt wurde. Der Flaschner hatte im Haus- gang das Pulver mit einem Hammer in den Böller geklopft, worauf der Böller explodierte und dem Flaschner die rechte Hand zerriß. Dem daneben stehenden Kraftfahrer flog der Stöpsel des Böllers ins Gesicht und verletzte ihn so stark, daß er zehn Minuten später starb. Leider ereigneten sich in der Silvester- nacht einige Verkehrsunfälle, denen auch Menschenleben zum Opfer fielen. Während in Karlsruhe 12 Unfälle durchweg leichterer Natur waren, wurden in der Mannheimer Innenstadt Passanten, die die Straße über- ueren wollten, von Personenwagen ange- fahren, wobei einer getötet und einer lebens- gefährlich verletzt wurde. In Stuttgart erlitt eine 51 Jahre alte Frau, die ebenfalls von einem Personenkraftwagen angefahren wor- den war, so schwere Verletzungen, daß sie sofort starb. Ihr Begleiter, ein 63 Jahre alter Mann, mußte mit einem Schädelbruch in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Auf der Straße Pforzheim-Dietlingen flel ein 25 jähriger Mann aus Brötzingen einem Verkehrsunfall zum Opfer. Er wurde von einem plötzlich auf die linke Straßenseite wechselnden Lastkraftwagen erfaßt und so- fort getötet. Ein junges Mädchen, das sich in itzung im Bundesgebiet Ueberaus starke Beteiligung der Bürger die auf eine Stiftung des großen Gönners der alten Reichsstadt, des Pfalzgrafen Otto J. zurückgeht. Nach der Stiftungsurkunde von 1747 sollen die Mitglieder des Stifts, der Schultheiß und die Ratsherren mit brennen den Kerzen an der Feier teilnehmen,„zu seinem, seiner verstorbenen Hausfrau, sei- ner Vorfahren und Nachkommen ewigen Gedächtnis“. Nach der Gedenkfeier in der Friedhofskapelle feierte das Ratskollegium nach des Pfalzgrafen Gebot im Bürgersaal weiter, und jeder Stadtrat erhielt— wie es der Pfalzgraf bestimmt hatte seinen Pfund wecken. 1951— Unfallrekordjahr kür Stuttgart Stuttgart. Mit 6298 Verkehrsunfälle, bei denen 108 Personen getötet wurden, wird das Jahr 1951 in der Stadtchronik Stuttgarts als bisher verkehrsunfallreichstes Jahr der Ge- schichte der schwäbischen Landeshauptstadt eingetragen. Das Stuttgarter Art für Oeffent- liche Ordnung, das diese Zusammenstellung ausarbeitete, fügte hinzu, daß bei den 6298 Verkehrsunfällen Sachschäden in Höhe von 2 960 597 DM. entstanden. Die Zahl der bis Ende des Jahres in Stuttgart zugelassenen deutschen Kraftfahrzeuge betrug 43 513. 1950 waren es 5340 Unfälle, 88 Tote, 1 735 208 DM Sachschaden, 35 770 Kraftfahrzeuge waren 1950 zugelassen. Die Zahl der Unfälle und Unfalltoten hat sich in Stuttgart seit Kriegs- ende laufend gesteigert. bläsern, zum Leopoldsplatz und entboten dort mit dem„Postruf“ und der„Post im Walde“ ihre Neujahrsgrüße. Anschließend überraschten sie Oberbürgermeister Dr. Jo- hann Peter Brandenburg vor seinem Wohn- haus mit dem gleichen freundlichen Gruß, als sie ihm seine Neujahrspost überreichten. „So nett ist mir die Post noch nie zugestellt worden“, sagte der Oberbürgermeister und gab jedem der Männer eine gute Zigarre. n einer Weinstube am Nürtinger Schloß- berg fanden sich am Morgen des Neujahrs- tages einige alte Nürtinger zum sogenann- ten„Wägschoppen“ ein. Die Gewichtszahlen der einzelnen Stammgäste werden beim Wägeschoppen in ein großes Buch eingetra- gen, so daß jeder sein Gewicht mit dem vor- angegangenen Jahre vergleichen kann. seiner Begleitung befand, konnte noch recht- zeitig zur Seite springen und blieb daher un- verletzt. Der Fahrer des Lastwagens fuhr unbekümmert weiter. Der Neujahrsmorgen, der trübes, regneri- sches Wetter brachte, zeichnete sich durch bemerkenswerte Ruhe aus. In den Straßen der Städte waren nur wenige Menschen zu sehen. Die staatlichen und städtischen Ge- bäude hatten fast durchweg geflaggt. In Pforzheim zogen die Briefzusteller des Hauptpostamtes, angeführt von zwei in Po- stillionsuniform gekleideten Waldhorn- Dunkle Stunden in Kurlsruhe Stromausfall infolge Ueberlastung des Kabelnetzes Karlsruhe. In der letzter Zeit ist es mehr- ist mit einem Kostenaufwand von 3,5 Mil- mals vorgekommen, daß der größte Teil der Stadt Karlsruhe, noch dazu in den Nebel- tagen der letzten Wochen, unfreiwillig ver- dunkelt wurde. Unangenehme Erinnerun- gen an die Kriegszeit stiegen auf, und da die Verdunkelung gerade während des stärksten Weihnachtsgeschäftes auftrat. war die Be- völkerung besonders ungehalten und rief nach dem Schuldigen. Oberbaudirektor Dr. Möhrle von den Städtischen Werken und seine Männer ken- nen diesen Schuldigen besser als die Be- völkerung. Die Stromstörungen sind auf den immer größer werdenden Strombedarf, auf die Kriegsschäden, die immer noch be- seitigt werden müssen, und den Nachhol- bedarf für die in den letzten beiden Jahr- zehnten unterbliebenen Erneuerungsarbei- ten zurückzuführen. Die Stadt Karlsruhe ist eine der wenigen Städte, die noch eine eigene Elektrizitäts- versorgung haben. In weitschauender Pla- nung sind die Anlagen immer so rechtzeitig erweitert worden, daß sie leistungsfähig blieben und die Stadt nicht auf den Strom- bezug von anderer Seite angewiesen war. Sie konnte damit zugleich beweisen, daß es möglich ist, auch kommunale Werke, wenn sie wirtschaftlich geführt werden, lebens- fähig und rentabel zu erhalten. Durch einen Verbundbetrieb mit dem Badenwerk besteht die Möglichkeit, bei Stromknappheit auch Strom vom Badenwerk zu beziehen, wie auf der anderen Seite auch das Baden werk, be- sonders in den wasserarmen Zeiten. vom Elektrizitätswerk der Stadt Karlsruhe mit Strom versorgt wird. Der Strombedarf Karlsruhes ist infolge der Zunahme der Einwohnerzahl und der Weiter fortschreitenden Industrialisierung der Stadt von 1948 bis 1951 ͤ um rund hundert Prozent auf 114 500 000 Kilowattstunden an- gestiegen. Um Störungen vorzubeugen, sind rechtzeitig alle Vorbereitungen getroffen worden, um dem stärkeren Strombedarf ge- wachsen zu sein. Allein die Geldschwierig- keiten ließen diese Maßnahmen noch nicht alle verwirklichen. Die Stadt hat in den Jahren 1950 und 1951 für Schalthäuser, Netz- transformatoren, Baulanderschliegung, Haus- anschlüsse und Erweiterung und Verstär- kung des Kabelnetzes rund 3 100 O0 DM ausgegeben. Ein neuer fünfter Dampfkessel lionen DM im Bau. Die Aufstellung einer dritten Turbine von 32 000 Kilowatt Lei- stung ist geplant. Ihre Finanzierung— sie kostet etwa 4,5 Millionen DM— ist im Augenblick jedoch noch nicht gesichert. Auch Kabelverlegungen, Kabelverstärkun- gen, neue Anschlüsse erfordern erhebliche Beträge. Für die seit anderthalb Jahren in Gang befindliche Spannungsumstellung von 120 auf 220 Volt werden jährlich rund 500 000 DM gebraucht. Die Gaserzeugung hat sich in Karlsruhe seit 1938 nahezu verdoppelt. Die Tages- abgabe ist um vierzig Prozent von 113 400 Rubikmetern im Jahre 1938 auf 155 400 Ku- bikmetern im Jahre 1951 gestiegen. Auch die Gasbedarfssteigerung ist zum großen Teil auf die zunehmende Industrialisierung zu- rückzuführen. Aber auch in den Haushal- tungen wird erheblich mehr Strom und Gas verbraucht als früher, wenn auch der Strom- und Gasverbrauch je Kopf der Be- völkerung noch weit hinter dem des Aus- jandes zurückbleibt. M. L. BISF lehnt elt Zundes-Verdienstkreuze uh „Man kann Verdienstkreuze für eine Belegschaft nicht kontingentieren“ 4 Ludwigshafen. Werksleitung und Betriebs- rat der Badischen Anilin-& Soda-Fabrik in Ludwigshafen haben die für das Werk vor- gesehenen elf Bundesverdienstkreuze zurück- gewiesen. In einem Schreiben an den Mi- nisterpräsidenten von Rheinland-Pfalz wurde betont, daß man die Verdienstkreuze für eine Belegschaft„nicht kontingentieren könne“. Jeder Werksangehörige habe sich seit 1945 unter persönlichen Opfern am Wiederaufbau seiner Arbeitsstätte beteiligt. Ministerpräsi- dent Altmeier hatte kürzlich der Werkslei- tung mitgeteilt, daß für das Werk elf Bundes- verdienstkreuze zur Verfügung stehen, und hatte um geeignete Vorschläge für die Ver- leihung gebeten. Heuß bedauert Beschluß der BASF Wie dpa aus Bonn meldet, bedauert Bundespräsident Prof. Heuß den Beschluß der BASF, die für das Werk vorgesehenen elf Bundesverdienstkreuze zurückzuweisen. Der Chef des Bundespräsidialamtes, Dr. Spor und Spiel: Großartiger Sieg Möchels Er gewann den Schwarzwaldlanglauf Auf dem Brend im Schwarzwald wurden bei ungünstigen Schneeverhältnissen die Prü- fungskämpfe der erweiterten Kernmannschaft des Skiverbandes Schwarzwald im Skilanglauf gestartet. läufer Hermann Möcheli(Ski-Club Mannheim) inen großartigen Sieg. Ergebnisse: Frauen(3,5 km): 1. Herta Stadel, Donaueschingen, 16:20 Min. 2. Hella Dorer, Brend, 17:50 Min. 3. Ilse Lehmann, Furtwan- gen, 18:12 Min. Allgemeine Klasse(14 km): 1. Hermann Möchel, Mannheim 33.02 Min. 2. Gottlob Diemand, Saig, 59:18 Min. 3. Robert Grieshaber, Schönwald, 59:58 Min. 4. Oskar Burgbacher, Brend, 1:00:51 Min. Für Waldhof-Anhänger Freunden des Sportvereins Waldhof ist Gelegenheit geboten, ihre Mannschaft am gleiten. Abfahrt ist im Laufe des Samstag- nachmittag, Rückkehr am Sonntagabend. Inter- essenten wollen sich unverzüglich mit der Geschäftsstelle(Telefon 5 93 64) in Verbindung setzen. Traditionelles Neujahrsrudern Wenn auch am Neujahrstag ein eisiger Wind die Wellen von Rhein und Neckar kräu- selte, so ließen sich die Mannbeimer Ruder- vereine nicht davon abhalten, einer alten Tra- dition folgend, ihr Neujabhrsrudern zu starten. Der Mannheimer Ruder-Club von 1875 mobilisierte zwei Achter, zwei Vierer sowie mehrere Zweier. Am unteren Neckar war die Familie der Mannheimer Ruder-Gesellschaft „Baden“ von 1880 versammelt und sah einen Achter. sowie vier Vierer— darunter zwei Damen-Vierer— auffahren. Mannheims jüng- ster Club, die Ruderabteilung des VfowW, war mit zwei Vierern auf dem Wasser. die Ruder(innen) in ihren Bootshäusern, um bei dampfendem Glühwein, bzw. Kaffee, die ausgefrorenen Glieder aufzuwärmen. ishochey- Well meiste: unter dem Titel„Eishockey-Länderspiel in benen Termin, nämlich dem 20. Januar. Einer Verlautbarung der na Abschluß getätigt wurde, Dabei errang Mannheims Spitzen- Wochenende zum Spiel nach Augsburg zu be- Nach vollendeter Arbeit versammelten sich 5 Vereinsleitung entnehmen wir, daß mit der Olympia-Eis- hockey-Mannschaft von Kanada ein fester die In der ersten Stunde des neuen Jahres: Senzalioneller deulsche? Laufersieg bei der, Corrida“ in Sao Paulo Ueber 2000 Läufer aus 13 Nationen waren am Start, Sieger: Erich Kruzycki, Viktoria Hamburg Das neue Jahr hat in seiner ersten Stunde dem deutschen Sport einen völlig unerwar- teten, geradezu sensationellen Erfolg beschert beim traditionellen 7300 m-Rennen von Sa . Erich Kruzycki von Viktoria Hamburg, der sich als 42 jähriger im Juli 1951 seine erste deutsche 10 km-Meisterschaft geholt hatte, ging o Paulo als einziger Deutscher unter mehr als 2000 Läufern an den Start und lief einen von 200 000 Brasilianern(1) umjubelten Sieg heraus. Kruzycki lief die schwierige, bergige rekord) und übertraf die Sieger der beiden let Min.) und den Belgier Theys(1950 in 22:37 Min. Strecke in 22:26,5 Minuten(neuer Strecken- z ten Jahre, den Finnen Heino(1949 in 22:45, 0 der Ex-Danziger Kruzycki verwies den Zwei- ten, den Basilianer Luigi Gonzaga um etwa 20 Meter auf den zweiten Platz. Dritter wurde der bekannte Jugoslawe Mihalie vor dem Chilenen Inostraza und Ceraj- Jugoslawien. Es gibt in Brasilien kaum ein anderes Sportereignis, das so pupulär ist wie die Sil- vester-Corrida in Sao Paulo. Sie wurde vor 27 Jahren von Casper Lebero, dem Gründer der täglichen Sportzeitung„A Gazeto Espor- tivo“, erstmals durchgeführt. 1925 gewann der Negerläufer Alfredo Comes gegen 59 Konkur- renten, 1930 nahmen bereits mehr als 1000 Starter teil, 1936 erreichte das Langstrecken- rennen durch die City der Kaffeemetropole die Rekordbeteiligung von 4636 Läufern. 1945 wurde die„Corrida“ zum bedeutendsten läu- ferischen Ereignis von Südamerika und ab 1949 erhielt sie interkontinentale Bedeutung. Hervorragende Europäer fuhren alljährlich hinüber nach Südamerika, um den wertvollen Silvesterpokal zu erwerben. 5 Startschuß um Mitternacht Brasilien hatte alles getan, um Revanche für die europäischen Siege der Vorjahre zu He Dabos gewinn Spengler Cup nehmen. 15 000 Läufer hatten an den Aus- scheidungsrennen teilgenommen und 2000 * für würdig befunden worden, gegen Ausländer, darunter neun Europäer, anzu- treten. 13 Nationen und drei Kontinente waren vertreten, dabei so starke Läufer wie der Finne Salonen, der Amerikaner Stone, der Chilene Inostraza(Sieger 1948), der Franzose Schlegel, der Portugiese Luiz, der Spanier Coll, der Belgier Nevens, die Jugoslawen Mihalic und Ceraj, die Japaner Takahashi und Ishi. Die Chancen für Kruzycki standen also keineswegs grohartig. Niemand zählte ihn zu den Favoriten. Aber der deutsche Meister übertraf alle Erwartungen. Er erwies sich nicht nur als spurtschnell, sondern auch als äußerst zäh. l Mit Konfetti- Regen und Feuerwerk Die„Paulisten“ feierten Kruzycki in süd- ländischer Begeisterung. Das Rennen war um Preußen Krefeld im Endspiel 4:1 geschlagen Im Endspiel um den Spenglercup schlug der HC Davos den deutschen Eishockey-Meister Preußen Krefeld mit 4:1(1:0 2:0, 1:1) und ver- hinderte damit den ersten deutschen Nach- kriegssieg im traditionellsten Eishockey-Tur- gaslier in annlieim Gegner der Kanadier: eine deutsche Auswahlmannschaft 2 „Unser frommer Neujahrswunsch: Es möge klappen!“— so schrieben wir am Samstag Mannheim?“ Dabei teilten wir mit, daß die Vorstandschaft des MERC in Düsseldorf versuchen wolle, ein Spiel der Olympia- Eishockey- Mannschaft Kanada für Mannheim abzuschließen. Heute können wir mitteilen, daß die Wün- sche des MERC und der Freunde dieses Spiels in Mannheim und Umgebung in Erfüllung ge- gangen sind. Es bleibt bei dem von uns bereits im Stadium der Vorverhandlungen angege- wird erst im Laufe der nächsten Woche bekannt werden. Zur Zeit verhandelt die MERC-Vorstand- schaft noch mit weiteren Olympia-Eishockey- Mannschaften, die vor den Olympischen Win- terspielen antreten sollen. Nahezu unter Dach und Fach ist ein Gastspiel des US-Teams zehn Tage nach dem Spiel der Kanadier. Dieses Match würde in die Zeit des Lehrgangs deut- scher Eishockey-Jugendspitzenspieler fallen, der in Mannheim abgehalten und von dem Kanadier Trottier geleitet wird. Dem Kanadier stehen zur Schulung der Nachwuchskräfte aus- gezeichnete deutsche Spitzenspieler als Assistenten zur Verfügung. nier Europas. Die Niederlage kommt umso über- raschender, als der HC Davos in der Schwei- zer Eishockey-Meisterschaft gegen den Abstieg zu kämpfen hat. Die Mannschaft wurde jedoch auf der hei- mischen Bahn von Tag zu Tag besser und stei- gerte sich im Endspiel zu wahrer Glanzform. Preußen Krefeld hatte viel Schußpech, u. a. fanden Walter und Weide das leere Tor nicht. Einen Paß von Keller verwandelte der schwedische Nationalspieler Westerberg zum 1:0. Der kanadische Spielertrainer Don Man erhöhte auf 2:0 und als der Preußenvertei- diger Nieder im eigenen Torraum stürzte und die Scheibe unglücklich mit der Hand berührte, schoß Man den etwas zu harten Penalty zum 3:0 ein. Im letzten Drittel beschränkte sich Davos darauf, das Ergebnis zu halten. Trottier erzielte den einzigen Gegentreffer für Krefeld, aber dann stellte Don Man die alte Spanne wieder her. Keines der fünf Tore wurde also von 3 deutschen oder Schweizer Spieler erzielt. Totoquoten: West-Süd- Block. Zwölferwette: 1. Rang: 558,50 DM; 2. Rang: 33,40 DM. 3. Rang: 5,20 DM.— Zehnerwette: 88,70 DM, 7,20 DM, 1,20 DM. Nord-Süd- Block: 1. Rang: 210,50 DM, 2. R.: 8,— DM. 3. Rang: 3,.— DM. Internationale Kurzwette: 1. Rang(neun richtige Tips): 211,50 DM, 2. Rang: 14, 40 DM. die Mitternachtsstunde— also genau zum Beginn des neuen Jahres gestartet worden. Grund genug für die 200 000 Zuschauer, dle Helden der„Corrida“ gebührend mit Konfetti- Regen und Feuerwerk zu feiern. In dieser Stimmung überwand man auch alle Enttäu- schung darüber, daß die südamerikanischen Favoriten Gonzaga und Inostroza auf die Plätze verwiesen wurden und der 42jährige Deutsche konnte sich der Jubelstürme nicht erwehren. Kein Mensch Wurde in der Sil- vesternacht 1951/52 in der 1 300 000 Einwohner zählenden Großstadt Sao Paulo stürmischer gefeiert als Erich Kruzycki, der buchstäblich in das neue Jahr hineingelaufen war, und kür Deutschland den ersten Laufsieg außerhalb Europas erzielt hatte.. Sepp Kleisl überragt in Garmisch Der überragende Mann beim dritten Aus- scheidungsspringen der deutschen und schwe- dischen Glympiakandidaten vor 8000 Zuschauern auf der großen Garmischer Olympischanze war der deutsche Meister Sepp Kleisl, der mit 83 und 82 m die größten Weiten erreichte und auch in der Haltung von keinem anderen Teil- nehmer erreicht wurde. Der Schwede Dan Net- zell zeigte nicht die große Form der beiden letzten Tage. In Garmisch wurde der Formanstieg der deutschen Springerelite klar herausgestellt. Die Lehrgänge unter Franz Rappenglück beginnen ihre Früchte zu tragen. Ergebnis: 1. Sepp Kleis!(Partenkirchen) 83 und 82 m, 225,5; 2. Franz Eder Berchtesgaden) 90 und 82,5 m, 219,3; 3. Toni Brutscher(Oberst- dorf) 78 und 79,5 m, 213,0; 4. Franz Dengg Par- tenkirchen) 79 und 77 m, 214,5; 5. Sepp Weiler (Oberstdorf) 78,5 und 78 m, 213,0; 6. Dan Netzell (Schweden) 82 und 74 m, 211,5; 7. Sven Pettersson (Schweden) 77 und 74,5 m, 209,0; 8. Gösta Ceder- holim 75 und 74 m, 204,5; 9. Albert Schäfer (Füssen) 77 und 77,5 m. 204,0: 10. Heini Klopfer (Oberstdorf) 76 und 72 m, 199, und Sepp Hohen- leitner Partenkirchen) 74 und 70 m, 199,0. Otympiabandidalen Netzel erneut Sieger vor Weiler und Brutscher Das zweite Ausscheidungsspringen der deut- schen und schwedischen Olympia- Kandidaten auf der Mammutschanze am Kogel bei Füssen endete am Silvester-Nachmittag vor 5000 Zu- schauern erneut mit einem Siege Dan Netzells. Mit Sepp Weiler, der seine Sturzverletzung vom Vortage gut überstanden hat, Toni Brut- scher und Sepp Kleisl folgten die deutschen Meister der drei letzten Jahre auf den näch- sten Plätzen. 5 Der schwedische Weltrekordmann von 1950 begeisterte vor allem beim ersten Wertungs- sprung mit einem wunderschönen, ruhigen 86-m-Flug, der ihm mit 18,5 die höchste Wer- tungsnote des Tages einbrachte. Haltungs- mäßig kam Toni Brutscher dem Schweden am ächsten. Sepp Weiler erreichte seinen Oberst- orfer Klubkameraden nicht ganz, beeindruckte aber vor allem durch seinen kraftvollen Ab- sammeln wollen, wenig Glauben. Deutschen Angestelltengewerkschaft gelun- J ĩðͤ 8 Iuch in ieferen Lagen Schnee Stuttgart. Zum erstenmal in diesem Win ter kann Südwestdeutschland mit stärkeren Schneefällen„auch in tieferen Lagen“ in den nächsten Tagen rechnen, teilt die Stutt- garter Meteorologische Station am Mittwoch mit. Da Schnee wolken jedoch von westlicher Meereswinden herbeigeführt werden, dürf- ten diese ersten größeren Schneefälle des Winters nicht von Beständigkeit sein. In Württemberg und Baden traten mit erstem leichten Schneetreiben in der Nacht zum Mittwoch Sturmböen mit 88 Stunden- kilometer Geschwindigkeit auf, was der Windstärke 10 entspricht. Nach Mitteilung der Polizeidienststellen sind bisher jedoch nur unwesentliche Schäden entstanden. Selbsthilfe. 2 Geißlingen. Mit einer großen Sparbüchse ausgerüstet machte sich eine 55jährige Frau aus Süssen daran, ohne Genehmigung und ohne Auftrag in Geislingen Geldbeträge zu sammeln. Die Polizei schenkte den Angaben der Frau, sie habe„für einen guten Zweck“ 10 eee o m——. Deutsche Angestellte können ins Ausland Kaiserslautern. Im Rahmen eines inter- nationalen Arbeitsaustausches ist es der gen, deutschen Angestellten im kommenden Jahre Arbeitsplätze in England, Holland und den Vereinigten Staaten bereitzustellen. Wie die DAG Kaiserslautern mitteilte, können kaufmännische Angestellte des Handels, der Industrie, des Versicherungs- sowie des g..o. Bank- und Sparkassen wesens im Alter von 20 bis 33 Jahren für ein bis zwei Jahre nach Großbritannien gehen, wenn der eigene Arbeitsplatz in Deutschland englischen An- gestellten zur Verfügung gestellt wird. Die gleichen Möglichkeiten bestehen für Ange- stellte des Speditionsgewerbes nach Holland und für junge Techniker und Kaufleute nach den USA. Die Verhandlungen über einen Austausch mit Schweden, Norwegen und der Schweiz sind noch im Gange. a N.G.ee rreeoe.ee 3 Manfred Klaiber, hat dem Werk diese Reaktion des Bundespräsidenten in dessen Auftrag mitgeteilt. 5 Durch die Veröffentlichung des Beschlus- Ses, schreibt Klaiber, sei Verwirrung über den Sinn des Verdienstkreuzes geschaffen worden. Er wendet sich gegen die Begrün- dung der Ablehnung, daß man„Verdienst- kreuze für die Werksangehörigen nicht kon- tingentieren könne“. Eine solche„Kontingen- 5 tierung“ sei für die einzelnen Jahre und die einzelnen Vorschlagsberechtigten— zu denen die Länderchefs gehören— technisch not- wendig. Ein. gewisses Maß und und ein ge- wisser Fhythmus müßten festgesetzt sein, ohne daß das ganze in eine mechanische Fes- sel gelegt werden soll. Der Bundespräsident werde niemandem einen Vorwurf machen, der die von der Bundesrepublik eingeführte Auszeichnung aus grundsätzlichen Gründen ablehne. Aber die Begründung der BASF finde er„allzu bequem“. 8 R ANS... Fußball an Neujahr 1860 München— Roter Stern Belgrad 03. abgebrachen 1 ee Die Neujahrs-Begegnung München 1860— Roter Stern Belgrad vor 8000 Zuschauern in Stadion Grünwalder Straße mußte beim Stande von 0:3(0:2) in der 63. Minute wegen eines Graupelsturmes abgebrochen werden. Bis 2 diesem Zeitpunkt hatten die Gäste die„Löwen“ völlig an die Wand gespielt, denn gegen dieses technische Brillantfeuerwerk waren die Bayern einfach machtlos.. 5 Schwarz-Weiß Essen— Sarajewo 3:4(.) Wenn auch der Sieg des jugoslawischen Gastes Sarajewo mit 4:3(1:3) nur knapp ausfiel so geht er doch auf Grund der technischen Ueberlegenheit vollauf in Ordnung, Bei dem übertriebenen Kombinationsspiel und der man- gelnden Schußkraft der Gäste war es für die Essener nicht schwer, eine durchaus mög- liche höhere Niederlage zu verhüten. a Die besten Leistungen boten beim Sieger der in der zweiten Halbzeit für Antie eingesetzte Torwart Pejac, Halbrechter Konievrod und vor allem der durch sein feines Ballgefühl und her- . 1 1 vorragende Vorlagen aufgefallene Mittelstür- 1 mer Lovric 1 8 Fsy Frankfurt— Haiduk Split 3:4(1:1) Im letzten Deutschlandspiel beim FSV Frank. 1 kurt tat Hajduk Split vor 4000 Zuschauern nicht mehr, als eben notwendig war, um mit 4:3(1) zu einem den spielerischen Leistungen nach verdienten Erfolg zu kommen. Die Jugoslawen bestachen durch feine Ballbehandlung und gute Kombinationen, hielten sich sonst aber ziem- lich reserviert. 8 SV wiesbaden— Vienna Wien 2:3(l:) In einem schönen und abwechslungsreichen Spiel zog sich der süddeutsche Zweitligist 8 Wiesbaden mit dem 2:3(1:3) gegen die berühmte Wiener Vienna recht gut aus der Affäre Bel etwas mehr Glück hätte es vor 6000 Zuschauern sogar ein Remis geben können, als vier Minu- ten vor Schluß Rechtsaußen Peter das leere Tor verpaßte. Die technisch überlegenen Gäste hatten eine große halbe Stunde, in der sie auchn zum entscheidenden Vorsprung kamen. Spielmacher zeichneten sich die Halbstürmer Decker und Walzhofer aus. Weiterhin geflelen die Verteidiger Röckl und Kleibl und der offen- siv spielende Mittelläufer Koller. 1 auf der Kogelschanze sprung, der ihn auf die größere Weite trug und sein bombensicheres Aufspringen. 1 Die Schneeverhältnisse in Füssen waren nicht ideal, da es am Vormittag geregnet hatte“ Auf dem weichen Anlauf konnte daher die Schanze(Rekord 94 m von Weiler) nicht vol ausgesprungen werden, und als die Spur na dem ersten Wertungsdurchgang schneller 8e, worden war, wurde der Anlauf entsprechen. den FIS- Bestimmungen verkürzt.. Ergebnisse; I. Dan Netzell(Schweden) 66 77 m, 228; 2. Sepp Weiler(Oberstdorf) 84 78 m, 226,4. 3. Toni Brutscher(Oberstdor 82. 78 m, 225,3. 4. Sepp Kleis! ö kirchen) 82 f 76, 219,8. 5. 0 (Schweden) 84, 74,5 m, 215,9. 6. Franz (Berchtesgaden) 83 + 76 m, 215,6. 7. F Dengg(Partenkirchen) 80,5. 74 m, 214, Hans Schäfer Füssen) 79 f 71 m, 208,9. 9. A Nilsson 80,5 + 68 m, 208,6. 10. Sven Pettersson beide Schweden) 79 + 70., 207,9. 5 * Hans 52/ Nx. 1 chnee sem Win- stärkeren Lagen“ in die Stutt- Mittwoch Westlichen den, dürf- efälle des sein. traten mit der Nacht Stunden- Was der Mitteilung aer jedoch inden. Sparbüchse hrige Frau ligung und peträge zu n Angaben en Zweck“ 5 0 ines inter- st es der aft gelun- ommenden olland und stellen. Wie te, können andels, der sowie des Alter von Jahre nach der eigene ischen An- Wird. Die für Ange- ch Holland leute nach über einen en und der tieren“ Werk diese in dessen s Beschlus- rrung über geschaffen lie Begrün- „Verdienst- nicht kon- Kontingen- are und die — zu denen hnisch not- und ein ge- esetzt sein, mische Fes- lespräsident rf machen, eingeführte n Gründen der BASF hr Belgrad 0:3 ehen 1860 Schauern im beim Stande wegen eines den. Bis 2 die„Löwen“ gegen dieses n die Bayern vo 3:4(3:1) goslawischen app ausfiel, technischen ng. Bei dem md der man- war es für rehaus möôg- en. m Sieger der e eingesetzte vrod und vor kühl und her- e Mittelstür⸗ lit 3:4(1:1) n FSV Frank. mauern nicht 1 mit 4:3(10 tungen nach e Jugoslawen ung und gute t aber ziem- en 2:3(1:8) lungsreichen Weitligist 8 die berühmte r Affäre Bel o Zuschauern Is vier Minu- ter das leere egenen Gäste der sie aueh kamen. Halbstürmer erhin gefielen ind der offen- e Weite trug, ingen. Füssen waren eregnet hatte te daher die er) nicht vol hie Spur na schneller ge, entsprechen t. hweden) 86 1 rstdorf) 84 .(Oberstdorſ eis!(Parten, Hans Nor din 6. Franz Eder E Fram m, 214,6, 6 208,9. 9. Arne en Pettersson . Nr. 1/ Donnerstag, 3. Januar 1952 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Seite 3 Marginalien des Tintenfisckes Zweierlei Recht Während des ganzen Jahres 1952 kann der Lohnsteuerpflichtige beim Finanzamt Anträge bellen, damit ihm für das Steuerjahr 1952 die steuerfreien Beträge in der Lohnsteuerkarte eingetragen werden. Für das Jahr 1951 ist Praktisch diese Möglichkeit bereits erschöpft. Selbst für den sogenannten Lohnsteuerausgleich sind wenig Chancen vorhanden. Es sei denn, daß noch nachträglich Belege hereinkommen Endabrechnungen, oder daß in den letzten Dezembertagen besondere Werbungs- oder Son- derkosten entstanden. Heikel wird die Geschichte bei Schuldzinsen. In der veranlagten Einkommensteuer werden die Schuldzinsen auf der Passivseite verbucht und finden somit als Vermehrung der Passiva, bzw. Verminderung des Vermögens ihre steuer- liche Berücksichtigung. Anders bei der Lohn- steuer. Hier stellen sich die unteren Instanzen auf den Standpunkt, daß es darauf ankäme, 1. wofür die Schulden gemacht wurden, 2. wann die Schuldzinsen bezahlt werden. Wenn die Schuldzinsen dem Schuldbetrag zugeschlagen werden, dann wird Anerkemung der Abzugsfähigkeit verweigert. Dabei wäre eine solche Verweigerung nur dann begrün- det, wenn bei der endgültigen Schuldtilgung die Schuldzinsen nicht bezahlt werden müßten. Im Grunde genommen besteht doch zwischen den Einkommensteuer- und Lohnsteuerpflich- tigen kein Unterschied hinsichtlich der Bezah- lung von Schulden und Schuldzinsen. Bezahlen sie nicht, na dann gehen sie halt in Konkurs. Das soll ja auch bei Einkommensteuerpflich- tigen vorkommen. Diese Auffassung der Finanzämter würde doppeltes Recht schaffen. Sie resultiert daher, daß bei Lohnsteuerpflichtigen Geringfügigkeit der Schuldzinsbeträge angenommen wird, wes⸗ wegen so mancher Finanzbeamter denkt, er könne achtlos über des Steuerzahlers Interesse hinwegschreiten. In Zeiten, in denen Ersatz- beschaffung groß geschrieben wird und moch größer der Begriff„Wohnungsbau“ ist es jedoch untragbar, daß solche Großzügigkeit auf des Lohnsteuerpflichtigen Kosten diesem Tort antut. Das Gesetz selbst kennt nämlich nicht zweſferlei Recht. Weder hinsichtlich der Schuld- zinsen noch anderswo. Let die Frau gleichberechtigt? Es ist nicht mehr modern, heute die Frau nach Maßstäben zu messen, wie es Schopen- hauer tat, der da sagte: Jedoch als die Gesetze den Weibern gleiche Rechte mit den Männern einräumten, hätten sie ihnen auch die männliche Vernunft ver- leihen sollen.“ Abgesehen davon, daß solche Mentalität heute nicht mehr modern ist. Sie wäre de- Placiert. Am meisten deplaciert in Deutschland, denn das deutsche Volk verdankt den Frauen seine wirtschaftliche Existenz, verdankt ihnen das Glück, heute wieder auf der Schwelle zum Wohlstand zu stehen. Es waren die Frauen, die den vom tausend jährigen Reich zwölf jähriger Dauer hinterlasse- nen Schutt- und Trümmerhaufen in den ersten Wochen und Monaten, ja mitunter Jahren nach dem Zusammenbruch zusammenhielten. Die deutschen Frauen haben nicht nur Mann ge- Sbanden, sondern haben vollwertig an der Stelle der gefallenen. verwundeten, vermißten, ge- fangenen Männer gestanden in den Anfängen des Wiederaufbaues. 5 Das Grundgesetz der Bundesrepublik trägt diesem Umstande Rechnung, indem es im Art. 3, Abs. 2 sagt:„Männer und Frauen sind gleich- berechtigt.“ Gleichberechtigt nicht vor der Zollverwal- tung, denn die deutschen weiblichen Grenzgän- ger, die in der Schweiz, in Luxemburg, in Oesterreich in Arbeit stehen, werden wohl als gleichberechtigt anerkannt, wenn es gilt, Zoll- und Devisenverpflichtungen zu erfüllen. Nicht aber, wenn es gilt, zollrechtliche Wohltaten zu genießen. Gibt es einen Grund dafür, daß der weibliche Grenzgänger einen Bruchteil jener Zigarettenmenge aus dem Auslande hereinbrin- gen darf, die dem männlichen Grenzgänger zu- Zebilligt wird? Man soll von der Zollverwaltung nicht so viel Ritterlichkeit fordern, daß sie den Frauen unter Berücksichtigung des„Ewig Weiblichen“ ein Kontingent zollfreier Einfuhr kosmetischer Artikel, oder Schokolade zubilligt. Das soll man nicht. Denn das Unritterlichste, das es auf dieser von Menschen bevölkerten Welt gibt, sind ja bekanntlich Zollbehörden. Aber einen Sinn für Gerechtigkeit, eine Ach- tung der Gesetze muß man auch von den Zoll- behörden fordern. „Etuds zu dramatisch“ rief Bundestagsabgeordneter Paul Lücke, als Nordrhein- Westfalens verflossener Antikor- ruptionskommissar Werner Jakobi, jetzt auch Bundestagsabgeordneter, mit verfassungsrecht- lichen Bedenken gegen die Neuregelung der Mietpreise für Altbau wohnungen zu Felde 20g. Im Grunde genommen konnte niemand klar erkennen, wogegen MdB Werner Jakobi zu Felde zog. Gegen die bereits in Kraft gesetzte und erlassene Verordnung PR 71/51, oder gegen einen in Vorbereitung befindlichen Entwurf, der bis spätestens April 1952 über die parla- mentarischen Tribünen(Bundestag und Bun- desrat) laufen soll. Das lag an der Dramatik in der Rede Jakobis. Es war die gleiche Dramatik, mit der Werner Jakobi bereits in Düsseldorf anstatt Korruptionen zu bekämpfen— im Zustande der Vollbeschäftigung und im Schnellzugs- tempo— Windmuühlenflügel beschießend an wirklichen Korruptionen achtlos vorbeilief. Der Bundeswohnungsbauminister mußte die Situation klären. Er stellte fest, daß die Verordnung PR 71/51 lediglich die Vereinheit- lichung des Mietpreisrechtes im Bundesgebiet darstelle, während eine z weite Verordnung die generelle 10prozentige Erhöhung der Miet- preise für Altbauwohnungen einführen soll. Womit wieder einmal bewiesen ist, daß es nicht der Zweckmäßigkeit entspricht, mit Kanonen nach Spatzen zu schießen. Letztlich handelt es sich„um Fragen, die vielschich- tiger Natur sind.„„.. Um ein ernstes Problem, das eigentlich nicht polemisch de- battiert werden sollte, sondern einer sach- lichen und gründlichen Prüfung bedarf. Werner Jakobi wortwörtlich. Schade, daß Jakobi im späteren Verlauf sei- ner Rede nur dramatisierte. Aber das ist die Folge davon, daß Obstruktion mit Opposition verwechselt wird. Oppositionelle Kritik könnte der Wirtschaft dienlich sein. Obstruktion heißt auf diesem Gebiete immer Vernichtung. 5 KURZ NACHRICHTEN Anpassungsregelung für Devisenbetriebsfonds (Hi) Anläßlich der Anpassungsregelung für den Devisenbetriebsfonds an das neue Einfuhrverfah- ren, die demnächst im Bundesanzeiger veröffent- licht wird, werden zugleich einige Erleichterun- Sen eingeführt, so vor allem die Zugrundelegung der Bruttoausfuhrerlöse bei der Errechnung der Fondsbeträge. Eine weitere Erleichterung wird nach einer Feststellung des REundeswirtschaftsmimisteriums die Zulassung von Sammelmeldungen auf Vor- druck C unter Wegfall des Vordrucks E sein. Fer- ner werden die Listen über jene Importwaren, die von der Gewährung des Devisenbetriebsfonds ausgeschlossen sind und die in einem erleichter- ten Verfahren eingeführt werden, unter Umstel- lung auf die neuen Nummern der Außenhandels- statistik neu bekannt gegeben werden. Außerdem Wird das Bundeswirtschaftsministerium sämtliche Bestimmungen über den Devisenbetriebsfonds in einem Runderlag zusammenfassen und in Kürze veröffentlichen. 15 Mill.-Dollar-Kredit für Holland (P) Die holländische Regierung hat, wie am 31. Dezember in New Lork bekanntgegeben wurde, mit einem amerikanischen Bankenkonsor- tium eine Vereinbarung getroffen, derzufolge die Niederlande einen Kredit von 16 Mill. Dollar er- halten sollen. Auf Grund einer weiteren Verein- barung werden die Niederlande von der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel fetner drei Mill. Dollar erhalten. Die Kredite sollen bis Ende 1953 voll zurückgezahlt sein. Us-Weißblech-Export unter Kontrolle (UP) Das amerikanische Handelsministerium hat die Wiedereinführung der Exportkontrolle für Weißblech angeordnet. Aehnliche Kontrollen be- standen bereits in den Jahren 1947 bis 1949. Us-Oel-Fillalfirma wird ägyptische Tochter- gesellschaft (P) Die bisher als ägyptische Filiale des ame- rikanischen Erdölkonzerns Socony Vacuum Oil betriebene Abteilung in Kairo ist einer Mitteilung der Geschäftsleitung zufolge jetzt in eine selb- ständige Tochtergesellschaft unter der Bezeich- nung„Socony Vacuum Oil Company of Egypt“ umgegründet worden. Die Umwandlung ist am 1. Januar in Kraft getreten. 1,34 Mrd. DM Unwetterschäden (UP) Der Vorsitzende des Parlamentssonder- ausschusses zur Behebung der Unwetterschäden in Italien, Roberto Tremellonl, hat die durch VUeberschwemmungen im letzten Jahr entstan- denen Schäden auf rund 200 Mrd. Lire— 1,34 Mrd. DM— beziffert. Sie entflelen zu etwa zwei Drit- tel auf die norditalienische und zum restlichen Drittel der süditalienischen Katastrophengebiete. Vorläufig keine Berliner Börse? ( VêWD0) Meldungen über eine Wiedereröffnung der amtlichen Berliner Börse am 2. Januar eilen, wie VWD erfährt, den Tatsachen voraus. Dem Büro des Frelverkehrsausschusses ist von einer solchen Maßnahme nichts bekannt. Es wird be- tont, daß vorläufig nicht einmal ein Börsen- vorstand gewählt oder ernannt sei und es auch nicht feststehe, welche Papiere in Berlin amtlich gehandelt werden können und dürfen. Am Nachmittag des 31. Dezember fand beim Freiverkehrsausschuß eine Pressekonferenz statt, bei der dem Vernehmen nach nur das Ostmark- gesetz behandelt worden ist. Frankfurter Effektenbörse vom 2. Januar (VD) Nach den durch die Ausgliederung des Bergbauvermögens bei Rheinstahl bekanntgewor- denen näheren Einzelheiten über die erhalten ge- bliebenen Substenzwerte bei diesem Unterneh- men standen Montane auch zum Jahresbeginn im Vordergrund des Interesses. Rheinstahl konnten erst 14% höher zu 177 den Besitzer wechselten. Bis auf Eisenhütte, die mit 92 bis 92% nur bis 1½¼% gebessert waren, lagen die Übrigen Bergbau- und Stahlwerte 3% bis 5% fester. Die übrigen In- dustriepapiere hatten bei ruhigem Geschäft zu- meist nur geringe Schwankungen aufzuweisen. Siemens St., die gut behauptet mit 81 einsetzten, zogen im Verlauf bis 33 und die VA auf 794 an. Grün& Bilfinger um 40% auf 40 und Rheinmetall um 2% auf 31½ ansteigend. Mannheimer Export-Industrie leidet unter„Formalitäten“ Der Handel mit den Ostblockstaaten komme immer mehr zum Erliegen, stellt die Industrie- und Handelskammer Mannheim am 31. Dezem- ber fest. Dies sei vor allem auf die langwieri- gen Formalitäten bei der zentralen Genehmi- gungsstelle zurückzuführen. Die bürokratischen Hemmnisse hinderten aber auch stark das normale Ausfuhrgeschäft. Die Kammer bezeich- net es als sehr fraglich, ob in naher Zukunft noch eine weitere Exportsteigerung, die im In- teresse der westdeutschen Devisenbilanz drin- gend erforderlich sei, erreicht werden könne. Nach Mitteilung der Industrie- und Han- delskammer haben sich mehrere mittlere Fir- men im Kammerbezirk in den letzten Wochen stärker in das Auslandsgeschäft eingeschaltet. Dadurch seien vornehmlich in Lateinamerika, Ostasien und in Jugoslawien neue Märkte er- schlossen oder in verstärktem Umfange belie- fert worden. Diesen Erfolgen stünden aller- dings erhebliche Rückgänge an Exportaufträgen und Umsätzen bei anderen Firmen gegenüber. Unterschiede US A-K f Zz. Erzeugung (UP) Während des nun zu Ende gegangenen Jahres wurden in den Vereinigten Staaten rund 5 335 000 Personenkraftwagen und 1 417 000 Lastwagen hergestellt. Die ist vorläufigen Be- rechnungen der bekannten Fachzeitschrift „Automotive News“ zu entnehmen. Damit wurde das Produktionsergebnis des Vorjahres von insgesamt 8 002 000 Kraftfahrzeugen nicht erreicht. Deutsche Kfz.- Erzeugung Nach einer noch unvollständigen Berech- nung dürfte sich die Produktion an Personen- kraftwagen in der Bundesrepublik 1951 auf rund 2865 000 Einheiten belaufen gegenuber 216 107 im Jahre 1930. Ein solches Ergebnis würde eine weitere Produktionszunahme um etwa 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr be- deuten. Eiskalte Dusche (VWD) Die nordamerikanische Personen- kraftwagenproduktion wird im kommenden Frühjahr erheblich gekürzt werden müssen, da nach Ansicht des Leiters des Amtes für die Verteidigungsproduktion, Manly Fleischmann, im zweiten Quartal 1952 nicht genügend Kupfer und Aluminium zur Verfügung stehen werden, um die Produktionshöhe des ersten Viertel- jahres 1952 aufrechtzuerhalten. Import-Schonfristen für die Landwirtschaft (Hi) Das vom Bundesernährungsministerium ausgearbeitete Gesetz zur Ordnung der Gar- tenbauwirtschaft ist, wie die Ressortverhand- lungen zeigen. außerordentlich heftig umstrit- ten, der Gesetzentwurf hat dem Kabinett be- reits vorgelegen, ist aber wegen beträchtlicher Unstimmigkeiten, die zwischen den einzelnen Ressorts entstanden sind, nochmals zur inter- ministeriellen Abstimmung zurückgegeben worden. In unterrichteten Kreisen rechnet man da- mit, daß die sog. Schonfristen, die zum Aus- gleich jahreszeitlicher Marktschwankungen in den Haupterntezeiten für bestimmte Garten- bauerzeugnisse eingeführt werden sollen, d. h. also, daß in dieser Zeit die Einfuhr gewisser- maßen reglementiert bzw. beträchtlich gekürzt wird, durchgehen werden. Die Marktstützungsmaßnahmen sollen 80 gehandhabt werden, daß bestimmte Gartenbau- erzeugnisse, die zu einem noch festzulegenden Mindestbetrag nicht abgesetzt werden können, von den Absatzeinrichtungen zu einem noch festzusetzenden Stützungssatz, der aus den Mitteln eines Stützungsfonds bezahlt werden wird, übernommen werden sollen. Diese Mit- tel sollen einmal aus dem Haushalt kommen, zum anderen aus einer Umlage aufgebracht werden. Aber weder bei der Erhebung der Umlage noch bei den Haushaltsmitteln ist Bis- her eine Einigung erzielt worden. Tabakgeschäft leicht angezogen (UP) Der Kleinverkaufswert der im Bundes- gebiet versteuerten Tabakwaren lag im Oktober mit insgesamt 363 Millionen DM um rund 7 Mil- lionen DM über den Zahlen des Vormonats. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, war diese Steigerung auf vermehrte Einkäufe des Handels im Hinblick auf das Weihnachtsge- schäft zurückzuführen. Gegenüber dem Vormonat ist insbesondere die Zahl der versteuerten Zigarren gestiegen, und zwar um 13,6 Prozent auf insgesamt 384,5 Millionen Stück. Der Absatz von versteuertem Feinschnitt erhöhte sich um 5 und von Pfeifen- tabak um 6,3 Prozent. Demgegenüber ging im Oktober die Zahl der versteuerten Zigaretten um 3,5 Prozent auf rund 2,3 Milliarden Stück. zurück. Wie weiter mitgeteilt wurde, erhöhte sich im Oktober außerdem in Westberlin der Klein- verkaufwert sämtlicher versteuerter Tabak- waren auf 25,5 Millionen DM gegenüber 21,9 Millionen DM im September. Bergarbeiter Wohnungsbau am halben Wegestecken geblieben (UP) Das für 1951 vorgesehene Jahrespro- gramm im Bergarbeiterwohnungsbau konnte infolge Kapitalmangels nur zu rund 50 Pro- zent erfüllt werden, wie am Mittwoch von un- terrichteten Kreisen mitgeteilt wurde. Im Laufe des Jahres wurden von den vorgesehe- nen 40 000 Wohnungseinheiten nur rund 20 000 errichtet. Seit Kriegsende konnten insgesamt 220 320 Bergarbeiter wohnungen durch Neubau, Wie- derherstellung und Teilung erstellt werden. Der dringendste Fehlbedarf an Bergarbeiter- wohnungen wird vom Bergbau auf 92 000 Ein- heiten beziffert, die mit einem Kostenaufwand von etwa 1,2 Milliarden DM schnellstens er- richtet werden müßten. Für das Jahr 1952 ist ebenfalls der Bau von 40 000 Bergarbeiterwobhnungen geplant. 4 000 von ihnen sollen im Rahmen eines Schwer- punktprogramms sofort errichtet werden. Zur Beschleunigung des Baubeginns hat das Land Nordrhein-Westfalen Vorfinanzierungsmittel in Höhe von 100 Millionen DM bereit gestellt. Außerdem kann mit einem sicheren Aufkom- men von jährlich 180 Millionen DM aus dem zweckgebundenen Aufpreis von zwel DM je Tonnen Steinkohle und Steinkohlekoks sowie einer DM je Tonne Braunkohle-Brikett ge- rechnet werden. ö a Steinkohlenförderung feilertags- bedingt von bis Gesamt- Sonntag- Tages förderung schicht W · t 1. 11. 30. 11. 10,31 Mill. 434,112 899,700 I 2,527,608 81,706 421, 288 3. 12. 16. 12. 2,486 294 55,116 444, 772 10. 12. 16. 12. 2,583,891— 414, 721 17. 12. 28. 12. 2,653 458 224,100 407,605 24. 12. 30. 12. 1,457 212 323,501 368,803 An beiden Weihnachtsfelertagen ruhte die För- derung völlig. Am Heiligabend und 30. Dezember wurden Vorholschichten gefahren. e E WWVEH Nervenschmerzen, Unbehagen. UNITE RRNI Cu e Gelppe. 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In diesem Fall darf der Arbeitgeber jedoch einen auf der Lohn- teuerkarte 1951 vermerkten steuerfreien Betrag nur in der Weise berücksichtigen, daß er vom Arbeitslohn vor Anwendung der Lohn- steuertabelle bei monatlicher Lohnzahlung ½ und bei wöchentlicher Lohnzahlung ½ des am 31. Dezember 1981 geltenden steuerfreien Jahres- betrags abzieht. Nach Vorlegung der ergänzten Lohnsteuerkarte 1952 muß der Arbeitgeber die etwa vom 1. Januar 1952 an zu viel oder zu wenig einbehaltene Steuer ausgleichen. Karlsruhe, 27. Dezember 1951. Oberfinanzdirektion Karlsruhe. Schlachthof-Freibank. Freitag, den 4. Januar 1952, kein Verkauf. Architekt gesucht Beim Hochbauamt ist die Stelle eines Architekten zu besetzen. Ver- langt wird: Nachweis Über Absolvierung einer höheren technischen Lehranstalt, praktische Erfahrungen und Künstlerische Befähigung auf dem Gebiete des Hochbaues, vor allem der Stadtplanung.— Gesuche mit ausführlichem Lebenslauf, Lichtbild, lückenlose Angaben über seitherige Tätigkeit, Zeugnisse sowie Spruchkammerbescheid sind bis spätestens 25. Januar 1952 einzureichen. Das Beschäftigungsverhältnis wird zunächst nach den Bestimmungen der TO. A geregelt, das erste Jahr gilt als Probedienst. Bei Eignung späterhin Uebernahme in das Beamtenver- hältnis beabsichtigt. Stadtverwaltung Heidelberg, Personal- und Organisationsamt. Arbeitsvergebhung. Die Kanalbauarbeiten zur Herstellung eines Sammel- Kanals für die weitere Erschließung des Industriegebiets im Zuge des Kranichweges sollen in öffentlicher Submission als Notstandsarbeit in drei Losen alsbald— getrennt oder gemeinsam— vergeben werden. Ausschreibungsunterlagen werden bis 5. Januar 1952 beim Städt. Tief- bdauamt Heidelberg,„Prinz Carl“, Zimmer 82, gegen Erstattung der Selbstkosten während der üblichen Dienststunden abgegeben. Dort liegen auch die Pläne zur Einsicht offen. Die Angebote sind bis Mon- tag, den 7. Januar 1952, vorm. 9.00 Uhr, einzureichen; dieselben werden im Beisein etwa erschienener Bewerber ebenfalls am Montag, dem 7. Januar 1952, 9.30 Uhr, im Zimmer 73 des Tiefbauamts eröffnet. Zuschlagsfrist: 4 Wochen. Stadtverwaltung Heidelberg. NH NEN TORK mit einem Zweideck-„Strato“- Clipper „Strato“. Clipper sind die größten, schnellsten umd luxuriösesten Flugzeuge der Welt. Im Unterdeck ist ein behaglicher Salon. Getränke und Mahlzeiten werden stets kostenlos gereicht; die ausgezeichnete Küche ist von Maxim in Paris. Gegen einen geringen Aufschlag stehen sogar Betten zur Verfügung. Von Frankfurt fliegen Sie bis nach New Vork ohne um- zusteigen. Erkundigen Sie sich auch nach den anderen Auslandsflügen. 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Januar 1952 Neckarspitze 1 In tiefer Trauer: Maria Schäfer geb. Hippler, Dalbergstraße 2 Rosi Mennel geb. Schäfer, Lissi Leopold geb. Schäfer, München Familie Wilhelm Schäfer und Enkelkinder Die Beerdigung findet am Frei- tag., dem 4. 11.30 Uhr, auf dem Hauptfried- hof statt. geb. Warnecke geb. Eckrich Am 23. Dezember 1951 67. Lebensjahr unsere liebe Mutter, Frau geb. Böninger Michelbach 1. Taunus, Post Usingen Darmstadt, Aeußere Ringstraße 126 Hamburg 21, Marienterrasse 2 Carl-Heinz Karcher Walter Karcher Die Beisetzung fand in aller Stille statt. Elise Heimsch durch einen schweren Unglücksfall. wahren. Statt Karten der Bruder, Schwager und Onkel, Herr 180 am Jahresabend heimgegangen. Maria Fink-Herrmann und Angehörige. Opa, bruder, Schwager und Onkel, Herr Gebhard Kurz Kassenassistent i. R. in Alter von 78 Jahren. Mannheim, den 2. Januar 1932 Langerötterstrage 70 In tiefer Trauer: Luise Kurz geb. Willard im Namen aller Verwandten Die Beisetzung findet am 3. Januar 1952. 11.30 Unr, Hauptfriedhof statt. liebe, treusorgende Frau, und Tante, Frau Mn m. Neckarau, den 31. Dezember 1931 Schulstraße 102 Ludwig Stirn Bestattungen in Mannheim Donnerstag, den 3. Januar 1952 Hauptfriedhof. 5 eee eee e Seeber, Max. F 7. S358 Martin, Friedrich, Wa Eichenef 111i Krematorlum Stirn, Anna Maria, Schulstraße 1b0̃%hͤ0 Laux, Jakob, Scharnhorststraße 1121 Friedhof Käfertal. f Hermann, Jakob, Wormser Straße s T Friedhof Neckarau Boos, Katharina, Schwetzingen. Hildastraße 19 N Ludwig, Fischerstraße: ii ohne Gewähr Lore Odebrett geb. Karcher Die Belegschaft der Firma Gehrmanns Markthalle Feuerbestattung: Donnerstag, 3. Januar 1952, um 14 Uhr. entschlief sanft im Martha Karcher Unerwartet verschied unsere liebe Chefin, Frau Wir werden ihr ein ehrendes Andenken be- Mein sehr geliebter vater, unser treubesorgter Opa. unser lie- Jakob Heinrich Herrmann Beerdigung: Donnerstag, den 3. Januar 1932, 13.30 Uhr, Friedhof Käfertal. 5 Plstzlich und unerwartet ein am 30. Dezember 1981 mein Ueber, guter Mann, unser treusorgender Vater, Schwiegervater, Karl Straub und Frau Emille geb. Kurz Robert Hirsch u. Frau Hanny geb. Kurz auf dem Pldtzlich und unerwartet verschied am 30. Dezember 1951 meine unsere gute Schwester, Schwägerin Marie Stirn geb. Steintruber Für die tleftrauernden Hinterbliebenen: Zeit 10.50 11.00 13.00 14.00 144.30 13.30 10.00 14.40 wutgetell von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Mein lieber Mann, Onkel, Herr Georg Schmitt Ist heute nach kurzer Erkrankung im Alter von 59 Jahren verstorben. Sein arbeitsreiches Leben war der Sorge für die Seinen gewidmet. Mannheim- Käfertal, den 1. Januar 1952. Rollbühlstraße 46 Im Namen aller Hinterbliebenen: Lina Schmitt geb. Krämer Anneliese und Luise Schmitt Die Feuerbestattung findet am Freitag, dem 4. Januar 1952, um 14 Uhr, im Krematorium des Friedhofs Mannheim statt. unser guter Vater, Schwager und Mitten aus einem arbeitsreichen Leben ist der Gründer unserer Firma, Herr Georg Schmitt völlig unerwartet am 1. Januar 1952 uns durch den Tod entrissen worden. Sein Heimgang bedeutet für uns einen überaus schweren Verlust. Höchste Pflichtauffassung war sein Lebensinhalt. Sein Andenken werden wir stets in Ehren halten. Die Mitinhaber und Betriebsangehörigen der Firma AUTO- SCHMITT o. H. G., Mannheim- Käfertal statt Karten Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme beim Heimgang meines lieben Mannes und unseres guten Vaters Engelbert Stolzenberger sagen wir allen, die durch persönliche oder schriftliche Be- kundung und Blumenspenden seiner gedachten und allen, die mm die letzte Ehre erwiesen haben, innigen Dank. Besonderen Dank Hochw. Herrn P. Gervasius für die tröstenden Worte, Herrn Wilbrunner v. Kreisverband ehem. Polizeiberufsbeamten, Mann- neim, und den Vertretern der Fa. Gebr. Schäffler, Mannheim, für die Kranzniederlegungen, ebenso 1 Hausbewohnern und Gartennachbarn. Mannheim 55 den 1. Januar 1953 Langerötterstrage 77 Die trauernden Hinterbliebenen. Statt Karten Heimgekehrt vom Grabe unserer leben Entschlafenen, Frau Elise Aspenleiter wwe. ist es uns ein Bedürfnis, auf diesem Wege für die herzliche An- teilnahme und die zahlreichen Kranz- u. Blumenspenden unseren innigsten Dank auszusprechen. Vor allem danken wir Herrn Stadtpfarrer Weigt für die trostreichen Worte sowie den Herren AHerzten und Aerztinnen für ihre Bemühungen und den Diakonis- senschwestern für die liebevolle Pflege. Mannheim, den 2. Januar 1952 T 1, 11 8 Die trauernden Hinterbliebenen gott dem Allmächtigen hat es gefallen. unseren lieben Vater, Schwiegervater und Onkel, Herrn Ludwig Seitz am 31. Dezember 1931 im Alter von 77 Jahren zu ach abzurufen. Mn m. Neckarau, Fischerstraße 1 Ludwigshafen a. Rh. In tiefer Trauer: Fritz vogt und Frau Anna geb. Seitz Ruth Seitz Geschwister Kerth Beerdigung: Donnerstag, 3. Jan. 1952, 14.45 Unr, Friedhof Neckarau Statt Karten Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unseren guten Vater Herrn Zimmermeister Joh. Wendl. Schmitt Inhaber der Fa. J. w. schmitt& sohn Holzbau- Holzhandlung nach langer, mit großer Geduld ertragener Krankneit, im Alter von 68 Jahren zu sich in die Ewigkeit abzurufen. In tlefem Schmerz: Johann Artur Schmitt, Zimmermeister und Frau Else geb. Mackemull Erwin schmitt(verm.) Beerdigung: Freitag, 4. Jan. 1952, 13.30 Uhr, Friedhof Käfertal. 1. Seelenamt Montag, 7. Jan. 1952 in der St. e Waldhof um 7 Uhr. Ferdinand Schäfer Otto Schäfer und Frau Else, Fam. Hans Schäfer, Krefeld, Januar 1952, um Elefanten-Apotheke Mannheim Lameystr. 19 ist eröffnet Rof: 41310 FER OD. STAMM 8 Plötzlich und unerwartet ver- Am 1. Januar 1952 verstarb nach längerem Leiden unser Pensionär, Herr Jakob Hessel Mannheim, Erlenstraße 42, im 33. Lebensjahre. 55 Karl Frey Mannheim, Fröhlichstraße 4a. In tiefer Trauer: Herr Hessel stand 41 Jahre in unseren Diensten. nebst Angehörigen den ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Wir wer- Verein deutscher Oelfabriken Allen N 8 Be- kannten die traurige Mittei- lung, daß unsere liebe, gute Mutter, Schwiegermutter, Schwa- gerin, Tante, Oma und Uroma, Frau N Julianne Maldinger geb. WIIz im Alter von 384 Jahren für immer von uns gegangen ist. 1 den 1. Jan. 52 Schlehenweg 18 In stiller Trauer: Familie Karl Maldinger Anna Scheefer geb. Maldinger und alle Angehörigen Beerdigung: Freitag, 4. Jan. 32, 11 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Die Feuerbestattung findet am Freitag, dem 4. Januar 1952, 13.30 Uhr, im hiesigen Krematorium statt. Unsere liebe, unvergeßliche Schwester, Schwägerin und Tante Käthe Boos ist nach einem arbeitsreichen Leben und schwerer Krankheit einen Tag nach ihrem 49. Lebensjahre am 29. Dezember 1951 gestorben. Die trauernden Hinterbliebenen Die Beerdigung findet am Donnerstag, 3. Januar 1952, 10.00 Uhr, auf dem Friedhof Neckarau statt. 2 5 Für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme sowie für die zahlreichen Kranz und Blumenspenden b. Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Heinrich Philipp Weichenwärter sagen wir allen unseren innig- sten Dank. Besonders danken wir Herrn Pfarrer Eggert für die trostreichen Worte, dem Vertreter des Badischen Hafen- amtes, dem Kleingärtner verein Mh.-Rheinau, den Hausbewoh- nern sowie allen denen, die mm die letzte Ehre erwiesen haben. Mhm.-Rheinau. 2. Januar 1052. Im Namen der trauernden Mein allerliebster, herzensguter Mann, unser guter Vater und Großvater, Herr Max Seeber Oberzollsekretar ist am 31. Dezember 1951 nach langem, schwerem Leiden im Alter von 64 Jahren von uns gegangen. Mannheim, F 7, 24 In tlefer Trauer: Maria Seeber geb. Walter nebst Kindern und Angehörigen Die Beerdigung findet am Donnerstag, 3. Januar 1952, 11.00 Uhr, auf dem Hauptfriedhof Mannheim statt. Am 1. Januar 1932 verließ uns auf ewig mein lieber Mann, unser Hinterbliebenen: guter Vater, Sohn, Bruder und Schwager, Herr 5 Frau Katharina Philip Otto Schneider jun e e 5 U Anverwandte. Schlossermeister Mhm. Neckarau GNathausstraße 20), den 1. Januar 1932. schied infolge eines Herzschla- ges mein geliebter Mann, Bru- der, Schwager u. Onkel, Herr Emilie Frey geb. Albrecht Beerdigung: Freitag, 4. 1. 1952, 10.30 8 8 Mhm. 1 eee ** F In tlefer Trauer: Frau Gretel Schneider geb. Montag mit Kindern Manfred, Dagmar und Rargarethe und Angehörigen. Die Beerdigung findet am Freitag, 4. Januar 1952, um 13.30 Uhr, in Mhm.-Neckarau statt. Als Verlobte beehren sich anzuzeigen: 5 Fgt. Milton J. Savoy Mannheim, Silvester 1951 Schimperstr. 12 VSA/ Texas Ni deu paula Endres. Mein lieber, guter Mann, mein treuer Lebenskamerad Johann Ziegelmüller ist am 2. Januar unerwartet von mir gegangen. Trauringe. 8 Kar Mannheim- Waldhof. Korbangel 7 den 2. Januar 1952 (833), 14 Kar(585), 18 Kar. 4100 Paar ab 15. DM(auch Raten zahlung) nur bei Kirsch, G 7. 17. . 5 Johanna Ziegelmüller und Anverwandte Die Einäscherung findet am Freitag, dem 4. Januar 1952, 13 Uhr, im Hauptfriedhof statt. Ich gebe unseren Geschäftsfreunden zur Kenntnis, daß dureh den Tod meines Vaters Herrn Zimmermeister Joh. Wendl. Schmitt dle Fa. J. W. Schmitt& sohn, Holzbau- Holzhandlung, Mann- heim- Waldhof, Hafenbahnstr. 100/110, auf mich Übergegangen ist. Ich bitte die werte Kundschaft, das seither„ Ver- trauen auf mich zu Übertragen. e mm. Rheinau, Waldseestr. 23 Zahnarzt e 8 Wannen, 5 a Johann Artur Schmitt, Zimmermeister 5 U Nrankenkaszen zugel u 8.. lle adssen 40g fel Bibienastr. 12 Tel. 5 00 6s erden, Zim,-Oefen 1b 205 0 n 1 Jrolie Hlachrichi für alle hHuaur kranken! ut ist, wenn Sie dei dem geringsten ver. dacht(Brechen der Haare, jucken der Kopfhaut, frühzeitigem Ergrauem unver- züglich zur mikroskopischen Haaruntersuchung kommen Sprechstunden in Hbidelderg, Samstag, den 3. 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Er antwortet Vversonnen:„Aber sie träumt so schön“. 5 Diesen Witz hat jemand erfunden, der keine Ahnung vom Surrealismus hat. Ein Surrealist interessiert sich nicht für die Träume anderer Menschen, einzig und allein für seine eignen. Eine Frau, die seine Muse sein möchte, wirkt nur störend. Es will schon sehr viel heißen, wenn ihre bloße Anwesen heit während, der Arbeit an einem surreali- Stischen Gemälde nicht als störend enipfun- den wird. Ganz und gar verfehlt wäre es, Wollte sie sich auf das im Entstehen begrif- tene Bild stürzen und anfangen, in dem noch unklaren Entwurf Gestalten zu„erkennen“. Damit kann sie das selbsttätig arbeitende Unbewußte ihres Mannes so aus dem Kon- zept bringen, daß das Bild für den Maler jeden Reiz verliert. Jetzt muß er auf die durch fremde Phan- tasie verscheuchte Inspiration warten. Das kann natürlich tagelang dauern. Die noch unerfahrene Gattin gibt sich in diesen Tagen neee Vor einem surrealistischen Bild Eingerahmt von Blechgirlanden, die aus Jazztrompeten ranken, blickt ein Dreieck ganz apathisch auf ein Rechteck, das quadratisch sich an einen Kegel lehnt, der in spitzer Leere gähnt; i und vom Kreis zieht die Tangente bis zu einer Spielzeugente. Dort schmiegt sich ein Strahl ganz . zahm aͤn ein Parallelogramm. Hintergründlich sieht man Fratzen mit den Zähnen wilder Katzen, und ein abgeschnitt'ner Daumen deutet auf zwei weiche Pflaumen, die sich in den Wellen wiegen, heiß umschwärmt von frechen 8 Fliegen. Neben einer alten Hose blinkt eine Konservendose. äuse, Ratten, Schlangenköpfe, ne Schachtel Hosenlchöpfe, Fischkonserven und zwei Geigen schließen diesen bunten Reigen. ie Bedeutung?— Keine Ahnung! atalog schreibt: Wirtschaftsplanung. 1 Siegfried Münz eee umnmnumnnuumnun le erdenkliche Mühe, etwas zu dieser In- spiration, zur Geburtsstunde eines neuen Bil- des, beizutragen. Sie kleidet sich extravagant, robiert eine neue Frisur, zum Beispiel die ganz bestimmt von einem surrealistischen ariser Friseur erfundene einseitige Locken- Fülle, die jedem Profil eine ganz verschiedene Linie verleiht, sie liest ihrem Mann ein Ka- Pitel Kafka vor oder schleppt ihn ins Thea- zu einem Stück von Christopher Fry. Das zige, was sie wirklich für ihn tun kann, ber erst in mehrjähriger Ehe lernen wird, ist: inn in Ruhe lassen. Ein Surrealist bedarf keiner Anregung von außen. Er muß voll- tändig mit sich allein sein, damit die unter- vußten Kräfte sich sammeln und wieder um Wort melden können.“ Die ideale Frau für einen surrealistischen Maler wäre ganz und gar phantasielos. Das Problem ist, daß natürlich gerade phantasie- Volle Frauen sich am meisten für Surreali- sten zu interessieren pflegen. So kommt es, Surrealisten verheirate CV daß dann in einer im siebenten surrealisti- schen Himmel geschlossenen Ehe das Los der Frau im Anfang ein so entsetzlich schweres ist. Die Tugend, die sie vor allem zu üben hat, und die ihr von Natur aus meistens zu aller- letzt mitgegeben wurde, heißt: Geduld. Sie war vielleicht darauf gefaßt, einen sprunghaften, etwas exaltierten Ehemann zu bekommen, und bereit, seine täglich neuen Einfälle bedingungslos mitzumachen. Statt dessen hat sie sich mit nichts anderm abzu- finden als einer gleichbleibenden Zerstreut- heit, die zeitweilig zu völliger Interesselosig- keit an allen äußeren Vorgängen in der Ehe ausarten kann. Der surrealistische Ehegatte hat einen Abscheu davor, am Vormittag auf- zustehen, mittags zu Mittag zu essen, abends ins Bett zu gehen. Er verkriecht sich in seine eigentümlichen, aber pedantisch genau ein- gehaltenen Gewobnheiten, weil sie ihm wenigstens einen gewissen Schutz vor dem Eindringen der Außenwelt gewähren. Die Säuberung seines Ateliers, die Wäsche zum Wechseln, die Geschenke zum Geburtstag das alles muß ihm heimlich untergeschoben werden. Er empfängt gern Briefe, beantwor- tet sie aber niemals, obwohl er sie manchmal jahrelang in der Brieftasche mit sich herum- trägt. Telefonanrufe von Kunsthändlern, Aufforderungen, sich an Ausstellungen zu beteiligen, sind ihm verhaßt. Seine Frau muß alle Künste weiblicher Diplomatie aufbieten, um dafür zu sorgen, daß trotzdem manchmal eins seiner Bilder in die Oeffentlichkeit ge- langt, wobei ihr schwerster Kampf noch der ist, überhaupt zu erreichen, daß er ein Bild für fertig erklärt. In Wirklichkeit können nämlich echte sur- realistische Bilder nie fertig werden. Da der Maler sie nicht„entwirft“, sondern im Auf- trag des Unbewußten ausführt, scheint ihm selbst die meisterhafteste Maltechnik immer weit hinter der Traumvision zurückzublei- ben, deren Leuchtkraft und Faszination ja in ihrer immateriellen Natur beruht. Um sichtbar zu werden, bedarf sie jedoch der materiellen Farben. Ist dieser Zwiespalt auch jedem bildenden Künstler in gewisser Weise vertraut, so ist doch der Surrealist am ehesten in ständiger Versuchung, alle seine Bilder wieder zu zerstören. Er erstrebt die vollkommene Materialisation des Immateriel- len, die Ueber-Realität. Das wirklich„fer- tige“ surrealistische Bild müßte derartig sug- gestiv sein, dag kein Beschauer es ein zwei- tesmal ertragen könnte, wenn er dem ersten Anblick standgehalten hat. Das ist der Grund, warum der Surrealist die Liebhaber seiner Bilder, die nicht müde werden, immer neue unheimliche Schauder aus der Betrachtung zu ziehen, nicht leiden kann. Noch schlimmer allerdings sind solche Besucher von Ausstellungen, die hinterher kommen und fragen:„Was haben Sie sich eigentlich dabei gedacht?“ Und am schlimm- sten die— meist weiblichen—, die überzeugt sind, das Bild verstanden zu haben, und mit einem ihrer tiefen Blicke dem Maler ihre gleichfalls so dämonische Natur zu erkennen geben. Auch nichtsurrealistishe Maler malen selbstverständlich für sich und nicht für irgendein Publikum. Dem entschiedensten Individualisten aber, dem Surrealisten, der stets in der Nähe der Monomanie lebt, wenn er arbeitet, kann es passieren, daß ihm plötz- lich ein Bild entsteht, das keineswegs nur seine eigne, sondern die Traumwelt, ja die Welt aller seiner Mitmenschen darstellt. Er weiß das nicht vorher, er will es durchaus nicht. Aber schon die alten Aegypter und Griechen kannten neben dem individuellen, nur für den Träumenden selbst bedeutungs- vollen Traum den„großen“ Traum. Auch der geniale Analytiker heutiger Träume, C. G. Jung, kennt ihn. Es gibt in der Tat kollektive Träume, die ein Einzelner stellvertretend für alle seine Mitlebenden träumen kann. Und so muß es wohl auch kollektive Bilder geben, die unbedenklich zu den„großen“ im Sinne der„großen Träume“ gerechnet werden dür- fen. Vielleicht ist um solcher gemalten Träume willen, die in einer blitzartigen Vision unser aller Weltgefühl, unsere ge- meinsame Angst und damit im endlichen Sichtbarwerden auch die gemeinsame Be- freiung von diesem Alpdruck enthalten, viel- leicht ist um solcher großen Traumbilder wil len dem Surrealisten sein oft als verspielt verschrienes egozentrisches Dasein innerhalb der Gemeinschaft gestattet. Vielleicht zieht daraus auch die Frau des Surrealisten die Kraft, ihr ach so„schweres Los“ mit heimlicher Genugtuung zu tragen. Ich sagte zu Anfang, die Ehe mit einem Sur- realisten sei nicht aufregend. Ich glaube, ich habe mich falsch ausgedrückt. Eigentlich ist sie entsetzlich aufregend, aber man darf da- bei niemals aufgeregt sein. Max Ernst: Die Phasen der Nacht Der Mannheimer Kunstverein bereitet eine Ausstellung von Gemälden und Graphiken des Surrealisten Mag Ernst vor, die am 6. Januar erößfnet wird.. „Wiener Blut“ Silvester- Premiere in Heidelberg Sieben musikalische Neueinstudierungen hat die Städtische Bühne Heidelberg im bis- herigen Verlauf der Spielzeit herausgebracht. In sechs davon hat Sonja Reschke entweder die Hauptrolle oder doch eine der tragenden Partien übernommen: so singt und spielt die im vergangenen Herbst neu verpflichtete Künstlerin an einem Tag die Frau Fluth in den„Lustigen Weibern“, und am nächsten wieder die„Monika“ Nico Dostals, dann den Komponisten in der„Ariadne auf Naxos“ oder auch wieder die Susanne in„Figaros Hochzeit“ oder die„Blume von Hawaii“. Und was immer sie sich vornimmt., ob sie heiter- ausgelassen oder ernst zu wirken hat, Sonja Reschke füllt jede Rolle mit stark pul- sierendem Leben aus, sie besitzt viel natür- lichen Charme und eine weit gespannte sou- veräne Musikalität und bezaubert so ihr Publikum bei jeder Vorstellung aufs neue. Auch bei der Silvester-Premiere der Städ- tischen Bühne Heidelberg mit Johann Strauß „Wiener Blut“ durfte Sonja Reschke an der Spitze des mit Philipp Stork, Walter Kocks, Edith vom Scheidt, Kurt Peter Bitt- „§'jst mal bei uns so Sitte.“ Silvester Das Nationaltheater nahm am Silvester- abend mit der schon traditionell gewordenen Aufführung der„Fledermaus“ Abschied vom alten Jahr. Mit entfesselter Laune befrachtet und, wie im Vorjahr, von Eugen Szenkar, dem mitreißend temperamentvol- len Steuermann mit echt musikantischer Verve geführt, segelte das buntbewimpelte Schifflein der Aufführung mit zum Teil neuangeheuerter Besatzung zur Freud und Wonne eines sehr animierten Hauses seinen vergnüglichen Kurs. 8 Max Baltruschat, dessen mit wendigster Operettenroutine gesungener und gespiel- ter Eisenstein zu seinen überzeugendsten Leistungen gehört. hatte sich in Carla Henius mit Geschmack singende, in der Er- scheinung reizvolle, doch im Spiel anschei- nend noch nicht ganz hemmungsfreie neue Rosalinde zugelegt, die sich ihrerseits in Johannes Bartsch einen liebenswürdig schwerenöternden neuen Gesangslehrer en- gagiert hatte, der ihr mit seinem einschmei- chelnden Tenörchen weidlich den Kopf ver- drehte. Adele, die gefühlvolle Seele mit dem QAuietscher, war in Trude Kortegast aus Frankfurt herbeigeeilt— ein gewitztes Stubenmädel von munterem Spieltempera- ment, frisch und natürlich und mit wohl- klingender Stimme begabt. Der Prinz Orlofsky ist wieder Ziska Werchau zuge- wiesen worden, die gute Figur machte, den blasierten jungen Herrn stimmlich aber schärfer profilieren sollte. Walter Pott gab diesmal den in Nordhäuser schwimmenden Frosch. Er spielte ihn sehr publikums wirk- sam mit ersichtlichem Behagen am derben Spaß, in allem drastischer und vordergrün- diger als Hans Becker, der im vorigen Jahr in dieser Rolle alkoholisiertes Kabinett- stückchen ersten Ranges bot. Heinrich Hölz- lin Crank), Kurt Schneider lind), Gerd —.—.— ͤ——— Vater seln dagegen sehr OMAN VON HORST BIERTATH (Alle Rechte beim Verfasser) 5 5 36 Fortsetzung „Respekt vorm Beilmeier Franzi! Das scheint ja ein ganz Starker zu sein.. Du Kannst von Glück sagen, daß er dir den Han nicht ratzeputze abgerissen hat.“ „O mei, der Beilmeier Franzi, der kann leicht stark sein! Der Herr Oberlehrer Gries- beck hat gesagt, Franzi, hat er gesagt, wenn du so gescheit wärst wie du lang bist, nach“ her Wär alles gut. Der Franzi ist doch schon 1 zehn! Und in der zweiten Klass“! sitzt chon drei Jahre!“ „Tchas, murmelte der Arzt und blinzelte 112 zu, der liebe Gott hat die Gaben un- ch Verteilt, und nicht immer wohnt in m gesunden Körper auch ein überragen- r Geist.“ Lutz fiel sein Suppentopf ein, der da- im auf dem Feuer stand.„So, Rudi“, sagte und verabschiedete sich von dem Buben, ch muß jetzt gehen. Und wenn dein Bein it mehr ganz so dick ist wie heute, dann wird es eingegipst und dann hole ich dich Und wenn du dich anständig beträgst d nicht gleich schreist, wenn es mal ein 1 wehtut, dann komme ich jeden Tag r auf Besuch und bring dir auch was es mit, Eis oder Zitronen waffeln, ja?“ „Ja, Onkel Lutz, und sag auch der udl, daß sie kommen soll, damit's hier erin nicht so stinkfad ist, gell?“ 8 e XIII. Am dritten Tage nach dem verhängnis- n Freistilringkampf brachte das Sani- tätsauto den Rudi in den Turm zurück. Sein Bein war bis zum Knie herauf eingegipst. er sonst war der Rudi recht munter. Er rde ins Bett gesteckt und fand das ver- te! e Brett, eine Eigenkonstruktion, die 20 3 Lutz in der Zwischenzeit am Bett an- gebracht hatte, so daß der Bub darauf essen und spielen konnte, einfach pfundig. Ein Metallbaukasten, eine neue Schachtel mit Buntstiften und ein paar Malbücher lagen darauf, um ihm die Zeit zu vertreiben. Vor- Hufig fühlte er sich in seiner Krankenrolle noch ziemlich interessant und sah sie als eine angenehme Verlängerung der Ferien an; aber es lagen, wenn alles gut ging, fünf Wochen in Gips vor ihm. Am gleichen Tage, an dem Rudi im Turm einzog, erhielt Lutz aus München einen Eil- brief mit der Aufforderung, sobald wie möglich in Geiselgasteig vorzusprechen und die Arbeit am Treatment aufzunehmen. Es lag der Filmgesellschaft daran, Lutz schon vor der Abfassung des Treatments mit einem erfahrenen Drehbuchautor zusammen- zubringen, so daß schon im Rohentwurf die besonderen Erfordernisse des Films gegen- über der epischen Darstellung des Stoffes berücksichtigt wurden. Dieser verdammte Ringkampf mit Nel- son und Zehengriff hatte genau zum fal- schen Zeitpunkt stattgefunden! Aber selbst wenn diese dumme Ge- schichte nicht passiert wäre, konnte Lutz doch die beiden Kinder nicht einfach sich selbst überlassen. Andererseits aber würde er in Geiselgasteig vermutlich auf wenig Verständnis stoßen, wenn er ein Telegramm absandte: Rudi Bein verrenkt, Kommen lei- der im Augenblick nicht möglich N In dieser Klemme fiel ihm Fräulein Leinegger ein. Sie stammte aus Hallfeld und Hatte hier ihr Leben zugebracht, und sicherlich kannte sie irgendeinen Menschen, dem man den Turm und die Kinder für ein im Mannheimer Muser Or. Falke), Irma Wolf, Ellen Utpott und Heinrich Schlenke machten herzhaft mit, doch die Glanzpunkte des Abends lagen beim Ballett Lisa Kretschmar, Horst Remus und die Tanzgruppe entzückten durch die choreographische Dezenz des ganz in Weiß getanzten Kaiserwalzers und der von Lisa Kretschmar mit hinreißender paro- distischer Grazie auf Spitze getanzte und von Eugen Szemikar voll spritzigster öster- reichischer Eleganz dahinmusizierte Ra- detzky-Marschi trieb die Silvesterstimmung auf den Höhepunkt, der auch durch die sehr kein vermittelten„Geschichten aus dem Wiener Wald“, die Prof. Szenkar als Zwischenaktmusik vor dem dritten Aufzug spielte, nicht mehr übertroffen wurde. Erst nach mehr als dreieinhalbstündiger Aufführungsdauer wurden die„Fleder- maus“-Besucher gegen dreiviertel 11 Uhr zum Silvesterpunsch entlassen. C. O. E. Fest der schönen Stimmen Silvester konzert im Mannheimer„Rosengarten“ Viele Mannheimer Opernfreunde be- nutzten am Silvesterabend die Gelegenheit, Gesangskräfte des Nationaltheaters auf dem Konzertpodium kennen zu lernen. Die aku- stischen Verhältnisse der„Rosengarten“- Wandelhalle sind nicht ideal. Sie sind aber schon deshalb interessant. weil sie im Gegensatz zu der ton-schluckenden„Schau- burg“ die Größe einer Stimme fast über- dimensional zur Geltung kommen lassen. So war es kein Wunder, daß die fast aus- nahmslos glänzenden Darbietungen von Irma Handler(Sopran), Kammersängerin Carin Carlsson(Alt), Kammersänger Heinz Sauerbaum(Tenor) und Theo Lienhard (Bariton) mit einem ständig wachsenden paar Tage anvertrauen konnte. Er 26gerte nicht lange, sondern läutete sie vom näch- sten Laden aus in der Schule an. Es dauerte eine Weile, bis sie an den Apparat geholt wurde. 5 „Hier ist Ventura— Lutz Ventura!“ „Hören Siel“ kam ihre Stimme, und sie klang ziemlich abweisend und kühl,„ich bin im Dienst!“ „Gott sei Dank!“ rief er,„sonst hätte ich wahrhaftig nicht gewußt, wie ich Sie er- reichen soll. Ich muß Sie nämlich in einer dringenden Angelegenheit sprechen—, ja, in einer Sache, die für mich von entscheiden- der Bedeutung ist. 8 Er lauschte in den Apparat. Nichts rührte sich. „Hallo!“ rief er,„sind Sie noch da?“ Das Ja kam ein wenig zögernd, und plötzlich ahnte er, auf was für merkwür- dige Vermutungen sie gekommen sein mochte. Was er gesagt hatte, um die Dring- lichkeit seines Anrufes zu rechtfertigen, klang wahrhaftig so, als wären es die Er- öffnungszüge für einen Heiratsantrag. „Ohl“ rief er, und machte die Sache mit dem Oh fast noch schlimmer,„hören Sie, Fräulein Leinegger, es handelt sich um fol- gendes: ich muß beruflich nach München, wegen einer Filmangelegenheit, die für mich außerordentlich wichtig ist. Aber nun ist die Geschichte mit dem Rudi passiert—, aber auch wenn sie nicht passiert wäre, ver- stehen Sie. „Ich verstehe“, sagte sie eisig höflich, „ich werde den Rudi heute nachmittag um drei aufsuchen und Ihnen den Lehrplan mit- bringen, damit der Bub nicht allzuviel ver- säumt.“ „Danke vielmals! Danke.“ „Nichts zu danken, ich tue damit nur meine Pflicht.“ Es knackte im Apparat, sie hatte ab- gehängt. Lutz grinste.— Wahrscheinlich war sie seitigen Künstler in der Nationaltheater:„Die Fledermaus“ Beifall des festlich erwartungsvollen Publi- kums belohnt wurden. Einen schönen Anteil verdiente sich dabei das unter Erwin Balt- zer wohldisponiert spielende Pfalzorchester, das nach der von tiefen Farben musi- kalischer Romantik durchleuchteten„Frei- schütz“- Ouvertüre, mit der Ouvertüre zu Mozarts„Hochzeit des Figaro“, mit der schwungvollen„Rosenkavalier“ Walzerfolge und der glühend melodischen Ouvertüre zu Verdis„Die Macht des Schicksals“ den Ge- Sstigsdarbietungen schöne Zwischenakzente gab und schließlich das neue Jahr mit einer der prächtigsten Huldigungen an die Kunst, dem„Meistersinger“- Vorspiel, begrüßte. Irma Hendlers hohe. reife Musikalität gab der großen Agathen-Arie aus dem „Freischütz“ und dem„Don-Giovanni“- Duett„Reich mir die Hand, mein Leben“ mit Theo Lienhard als Partner eine feine lyrische Beseelung. Ungewöhnlichen drama- tischen Elan entfalteten die beiden viel- „Troubadour“ Szene„Wo mag die Teure weilen“. Theo Lienhard forderte sodann mit der geschwin- den„Barbier-von-Sevilla“-Cavatine ein da capo heraus. Mit Kammersänger Heinz Sauerbaum, der eingangs der herrlichen Max- Arie„Durch die Wäder, durch die Auen“ ein blühendes Bel-canto verlieh, vereinigte Lienhard sich zu dem sakralen Gelöbnis„Die Stunde ist heilig!“ aus „Die Macht des Schicksals“. Zu einem Kabinettstück monologisierender Gesangs- kunst machte Kammersängerin Carin Carls- son die berühmte Eboli-Arie aus Verdis „Don Carlos“. Die Vereinigung der Sänger zum„Rigoletto“- Quartett, das infolge hart- näckigen Beifalls wiederholt werden mußte, krönte das Silvester-Opernfest schöner Stimmen. W. St. 10 — . Heraus, Verlas. drucker Chefrec Dr. K H. H. Hz Feuillet Dr. F. V hafen: mann; F. A. Si Bankko geselisc Kommi heim k Lud wie 8 1 über nerie unijor ler, Ady Robert und Helmuth Kreitlein vor- kusge trefflich besetzten Ensembles die Ovationen eines sich köstlich amüsierenden Publikum entgegennehmen. Gewiß gaben sie alle von Fritz Zehrer szenisch und Kurt von Su chanek musikalisch mit leichter Hand ge? führt— der Aufführung jenen Schuß Ueber- kore: len: mut, den das an sich ein wenig dürftige Textbuch braucht, Sonja Reschke aber wird man auch hier(dank ihrer großbartigen schauspielerischen Wandlungsfähigkeit und der spitzbübischen Anmut, mit der sie die Rolle der Gräfin Zedlau, der Gattin des in Wien akkreditierten Reuß-Schlelz-Greizl- schen Gesandten ausstattet) besonders her- vorheben dürfen. Walter Weber schuf das weiträumige, mit Geschmack ausgestattete Bühnenbild, in dem sich auch die von Klauz Didelot betreute Tanzgruppe mit ihren Ein- lagen munter tummelte. Im ganzen also eine Aufführung, die sich bei einem so besonde- ren Anlaß, wie es der let7te Abend eines Jahres nun einmal ist, wohl sehen lassen konnte. FE Kulturnotizen In einer„Margarete“-Aufführung des Natio- naltheaters Mannheim sang Gerard Groot, Am- sterdam, als Gast den Mephisto. Der Künstler fügte sich mit einem lebendigen und ausdrucks- starken Spiel gut in das Mannheimer Opern- ensemble ein. Er führt seine ergiebige Stimme, die einen markanten Baß-Bariton-Charakter trägt, einwandfrei. Obwohl Groot die Parti inn Urtext sang, vermochte er die klanglichen Schwierigkeiten der gesangstechnisch ungünsti- gen französischen Sprache durch eine vor allem in der Mittellage sympathische Tongebung au zugleichen. Die Aufführung befand sich ins- gesamt auf schöner Höhe. Neben dem Gast wurden besonders Irma Handler als vorzü liche N und Willi Friedrich als Faus vom Publikum lebhaft gefeſert. t. Das Schauspielensemble des Theatre Natio- nale Populaire Paris gastierte im Schatfspit haus des Badischen Staatstheaters in Karls ruhe. Unter der Spielleitung von Jean Vilar kam die Tragikkomödie„Le Cid“ von Pierre Corneille zur Aufführung. Die Titelrolle spielte der französische Filmschauspieler Gerard PH lippe. Die zahlreichen Zuschauer, die das Ha fast bis auf den letzten Platz füllten, feierte die französischen Gäste besonders am Schluß der Aufführung sehr lebhaft. Generalmusikdirektor Otto Matzerath, Karls- ruhe, wird im Januar und Februar dieses Jah- res 13 Konzerte des Rundfunkorchesters der irischen Hauptstadt Dublin dirigieren. 5 Der in Lörrach wohnende Künstler, Prof. Max Laeuger, der auf der kürzlich in Mailand stattgefundenen Triennale verschiedene Werke ausgestellt hatte, ist von der Jury als einziger Deutscher mit dem„Grand Prix für bildende Kunst“ ausgezeichnet worden. Der heute 87jäh- 5 eit 2 rige Künstler, der Ehrenbürger der Stadt Lör- rach ist, hat sich besonders als Keramiker einen Namen gemacht. ö Adalbert Fink spielt in einer Konzertstunde des Süddeutschen Rundfunks am Donnerstag, dem 3, Januar 1952, von 16.00 bis 16.45 Uhr die Suite ür Violoncello solo von Wolfgang Fort- ner. f Hartmut Boebel inszenierte in den Städti- Leitung von Heinrich Hollreiser als Silveste premiere in Szene ging. zur Abnahme des Gesprächs in das Amts- zimmer des Rektors geholt worden. Aber zum Teufel, war er denn nicht mindestens ebensoviel wie der Vater vom Rudi? Und hatte man als Vater und Erziehungsberech- tigter nicht das Recht, jederzeit mit einer Person vom Lehrkörper zu sprechen, wie? Das hatte gar nichts damit zu tun, daß die- ser Lehrkörper“ so hübsch und anziehend War Na also! Er fegte, daheim angekommen, die Zim- mer. Er fegte sogar Treppe und Vorplatz, Was sonst nur an den hohen Feiertagen ge- schab, er rasierte sich erst kurz vor dem Mittagessen und begann schon um zwei den Kaffeetisch zu decken. Sein ungewöhn- licher Tätigkeitsdrang fiel sogar den Kin- dern auf. 5 „Mei', du tust grad so“, sagte die Traudl spitz,„als ob die Fräulein Leinegger nicht dem Rudi seine Lehrerin ist, sondern als ob du selber bei ihr in die Schul gehst und vor ihr Schiß hast.“ „Drück dich gefälligst ein wenig manier- licher aus und wasch dir die Hände, sie strotzen mal wieder vor Dreck! Und kämm dich auch gefälligst! Immer hängen dir die Zotteln im Gesicht herum!— Und wenn du damit fertig bist, dann gehst du zum Zerrgiebl und holst sechs Stücke gedeckten Apfelkuchen— gedeckten]! Hörst du!— und 8 Portionen Schlagrahm. Aber laß ihn dir gut einpacken und verdrück ihn nicht, daß er so aussieht, als ob jemand darauf gesessen hat. verstanden?“ a Traudl ging zur Wasserleitung. „Du brauchst mit dem Wasser nicht zu sparen, und mit der Seife auch nicht!“ rief Lutz ihr zu. 5 5 Die Traudl kicherte und tänzelte mit dem Handtuch in sichere Entfernung ab: „Ich mein allweil, wenns der alte Lehrer Haberstock mit seinen greußlichen gelben Zähnen wär, der wo den Rudi unterrichten tät, und nicht die Fräulein Leinegger, dann tätest du heute nicht so viel Gesumms machen mit Apfelkuchen und Schlag rahm, ha?“ 8 5 Lutz lief rot an. Einen Augenblick lang sah die Situation für Traudl einigermaßen gefährlich aus. a stammelte sie. 5 Lutz kniff die Augen zu. Es wurde be- drohlich, wenn er die Augen zukniff und sich so sanft heranschob wie eine langsam enfahrende Lokomotive „Wirklich, Onkel Lutz“, bettelte Traudl, und die Tränen stiegen ihr 2 mrem! werden in die Augen, „ich hab mir nix dabei gedacht ich hab eine halt nur so blöd daher geredet „Also bremse in Zukunft deinen vo lauten Schnabel, mein Herzchen“, sagte Lutz grollend,„und jetzt schwing dich und hol die Kuchen! Und wenn Fräulein Lein- egger nachher kommt, denn verschwindest du, wenn du deinen Kaffee getrunken und deinen Kuchen gegessen hast und spielst mit dem Rudi. Und ich möchte von euch nichts hören, verstanden!“ „Ja, Onkel Lutz!“ Sie knickste vor lauterß Os Eifer, alles wieder gutzumachen. Lutz blieb allein. Er warf einen prü fenden Blick in den Spiegel, zog die Kra- watte an urid zupfte sich ein Haar aus der Nase. Braun sehe ich besser aus, dachte er! der ich müßte im Winter alle acht Tage einmal desk unter die Höhensonne gehen. Braun sehe wirklich gut aus, ja. Weshalb ich eigentlich eine Krawatte umgebunden habe? Wann trage ich jemals daheim einen Schl Herunter damit! Sonst fragt sie mich We möglich noch, weshalb ich mich für de Empfang nicht in einen Smoking geworke habe. So, und jetzt noch den obe Knopf vom Hemd öffnen, das sieht do gleich viel ungezwungener aus— un mir auch bedeutend besser. Forts. Wie