1952/ 1 bert Roh te. int durd Schritt tischen In sehr pg misierend lerisch-qg Werte e ingen. B erk sondg d bei a nde Fort gabe zſeßg vielen k Orchester von St. Bis vielg „Römisd chen Sit ark, Wer ionistisch⸗ erblüffen tel aus c n apart nicht d essor Szet id die sc Kunstwen en nei us Herz gewalt gedanklid esd ge, 0 1 den Nes 8, 80 Seti rische Mu, nnere U liger füh folgte de sintensiti thmik un Idbewegte den dog besetzt ky-Erwa⸗ z erfüf C. 0 nheim-Neh te Organ h, im Rab ervorragen Stilistische terung c von J. deger. 1e Geigen a, von de rale so In reine ogten Stel nören liel leid zäciliench — besol setzung d arbeitet chm, eker, Ihre Ge. sie del nenlichte 1 nicht at auf di ur Worte Natürlic b Marga s ist kein es. 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R I, 4-6 Telefon 4415154 Heidelberg, Rohrbacher Str. 5-7 Tel. 44 40 Ludwigshafen Rh., Rheinstr. 37 Tel, 6 27 68 Bezugspreis: Monatl. DM 2,80 zuz. DN 0 Tragelohn. Postbezug mtl. DM 3,20 zus. DM, 54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 4.- einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2,80. Erscheirt täglieh außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 9. Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises. Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der verlag keinerlei Gewähr. J. Jahrgang/ Nr. 7/ Einzelpreis 15 Pf. „letzt muß der Anfang gemacht werden Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Adenauer fordert Bundestag auf, Schumanplangesetz Nach Meldungen unserer Bonner Redaktion und der Agenturen Bonn. Vor vollbesetztem Haus und überfüllten Presse- und Zuschauertribünen be- gann am Mittwoch die große dreitägige Debatte, in der der Bundestag das Gesetz über den Schumanplan in drei Lesungen eingehend beraten und darüber entscheiden wird, ob die deutsche Kohle- und Stahlproduktion zunächst für die Dauer von fünfzig Jahren einer größeren europäischen Gemeinschaft nutzbar gemacht werden soll. Für diese poli- tische Auseinandersetzung, die wahrscheinlich die bisher größte in der Bundestagsarbeit sein wird und in deren Mittelpunkt eine Regierungserklärung Bundeskanzlers Dr. Ade- nauers stand, haben alle Fraktionen ihre besten Redner mobilisiert, die das Vertragswerk für eine Montanunion von wirtschaftlicher, politischer, sozialpolitischer und juristischer Seite aus mit Für und Wider beleuchten werden. Der Bundeskanzler rief zum Auftakt dem hohen Hause zu:„Hier und jetzt muß der Anfang gemacht werden. Unsere Völker, Europa und die Welt warten darauf. Alles Vertrauen, nicht nur zu uns, sondern zu Europa überhaupt, ist mit diesen Aufgaben verknüpft.“ 5 Noch bevor der Bundeskanzler seine Er- klärung abgab, zeichnete Dr. Viktor Emanuel Preus ker FDP) als Berichterstatter des Wirtschaftspolitischen Ausschusses die Mo- tive auf, die die Mehrheit des Ausschusses veranlagt haben, dem Bundestag die Rati- flzierung des Vertrags zu empfehlen. Er be- tonte, daß es die wesentlichste Aufgabe des Planes sei, die Grundstoff produktionen zur Erhöhung des Lebensstandards und zum Fortschritt der Werke des Friedens auszu- weiten. Preusker sagte, die Bundesregierung habe den Vertrag nur unter der Vorausset- zung unterzeichnen können, daß die einsei- tigen Maßnahmen der Siegerstaaten auf dem Gebiet von Kohle und Eisen bis zum vol- len Wirksamwerden des Vertrages beseitigt würden, und daß das Saarproblem durch die Unterzeichnung des Vertrages nicht präju- diziert würde. Im Rat der Hohen Behörde könnten Deutschland und Frankreich ge- meinsam auf keinen Fall überstimmt wer- den. Die Fälle, in denen eine einfache Mehr- heit für einen Beschluß des Rates ausreiche. seien in ihrer wirtschaftlichen und politi- schen Bedeutung genau festgestellt. Fühle Anti-Schumanplan- Sitzung Berlin.(UP) Die Volkskammer der So- Wietzone appellierte am Mittwoch, entspre- chend einem Regierungsantrag, an den deut- schen Bundestag, den Schumanpplan als „Grundstein einer Waffenschmiede West- europas“ abzulehnen und stattdessen fünf Vertreter für eine geamtdeutsche Kommis- sion zur Ausarbeitung eines Gesetzentwur- tes kür Wahlen zu einer Nationalversamm- lung zu benennen. Mit heftigen Angriffen gegen den Schumanplan verband das Ost- parlament seine Zustimmung zu dem aus dem Weimarer Wahlgesetz abgeleiteten Pan- kower Entwurf für gesamtdeutsche Wahlen Als„Beitrag der Deutschen Demokratischen Republik“ und beschloß, diesem dem Präsi- dium des Bundestages in Bonn und„dem ganzen deutschen Volk“ zur Stellungnahme zu unterbreiten. Mit der Zustimmung zum Pankower Wahlgesetzentwurf übernahm die Volks- kammer von der Regierung auch die offl- zielle Ablehnung des Beschlusses der ver- einten Nationen, durch eine UNO- Kommis- sion die Voraussetzungen für gesamtdeut- sche Wahlen prüfen zu lassen. Als Sowijetzonen-Vertreter für die Kom- mission nominierte die Volkskammer auf Beschluß des Altestenrates: Hermann Matern (SED), Otto Nuschke(CDU), Lothar Bolz ND), Hans Loch CLD) und Professor Leo Zuckermann(SED). f In ihrem Appell an den Bundestag spricht die Volkskammer angesichts der Schumanplan-Debatte im Bundestag von einer„Stunde der höchsten Gefahr“. Fast Wörtlich sind Aussprüche aus der Regie- Tutigserklärung von Ministerpräsident Otto Grotewohl übernommen, daß mit der Zu- stimmung zum Schumanplan und dem Gene- ralvertrag die„Kriegsgefahr erheblich näher“ rücke. . N o 2 2 London. Die französische Reglerung hat den Vorschlag angenommen, die Besprechungen uber den österreichischen Staatsvertrag am 21. Januar in London wieder aufzunehmen. Damit haben alle beteiligten Staaten mit Ausnahme der Sowjetunion ihre Zustimmung erteilt. Paris. Sachverständige der sechs Europa- armee- Staaten werden heute unter dem Vorsitz es französischen Delegierten des Ständigen Rats der Atlantikpaktorganisationen eine Kon- derenz abhalten. Die Konferenz wird sich mit nanziellen und Budgetfragen für die geplante Europaarmee beschäftigen. Helsinki. Das seit einigen Tagen überfällige geutsche Motorschiff„Elbing IV“ der Lübecker Reederei A. Zedler ist in seinem Bestimmungs- naten Kotka/ Finnland eingetroffen. Wie aus den bisher vorliegenden Berichten hervorgeht, ist das Schiff auf seiner Fahrt von Stockholm on dem Schiffahrtsweg abgekommen und in estnischen Gewässern von sowjetischen Kü⸗ Stenwachbooten aufgebracht worden. Nachdem de Sowjets das deutsche Motorschiff zehn Tage festgehalten hatten, erhielt es die Erlaub- nis zur Weiterfahrt.. New Lork. Der Kommandeur der Erdstreit- kräfte der Atlantikpaktarmee General Alphonse zuin Frankreich) ist am Mittwoch auf seinem Wege zu wichtigen Besprechungen über die Verteidigung in Süd- Ostasien, die in Washing- ton stattfinden sollen, in New Vork ein- Setroffen. 5 sich ein Mitgliedsstaat durch eine Maßnahme der Hohen Behörde in seiner Wirtschaft er- heblich gestört, so sei der Gerichtshof ver- pflichtet, die Rechtslage zu prüfen. Preusker, der die Konstruktion und die Funktionen der einzelnen Schumanplan-Or- gane eingehend erläuterte, betonte, daß der Plan ausdrücklich den Grundsatz der auf den Sektoren der allgemeinen Wirtschafts- politik bestehenden einzelstaatlichen Sou- Donnerstag, 10. Januar 1952 zuzustimmen dpa und U veränität proklamiert habe. Um den Lebens- standard zu heben, habe der Schumanplan auch Prinzipien für die soziale Ordnung auf- gestellt. Nach seinem Inkrafttreten dürften Maßnahmen nach dem Entflechtungsgesetz Nr. 27 nicht mehr getroffen werden. Ande- renfalls sei die Bundesregierung berechtigt, zu verlangen, daß dieses Gesetz auf alle Schumanplan-Länder angewendet wird. Eindeutig wurde in dem Vertrag aner- kannt, daß die Sowietzone im Verhältnis zur Bundesrepublik nicht als Ausland anzusehen ist. davon aus, daß Deutschland bereits eine Ein- heit sei. Preusker befürwortete die fünfzig- jährige Dauer des Schumanplanvertrages. Ohne die Sicherheit eines langfristigen Be- stehens der Montanunion habe sich kein Staat dem Prinzip der freien Standortbil- dung für die Kohle- und Stahlindustrie innerhalb des Gesamtgebietes unterwerfen können. Adenauer begründel Standpunkt der Regierung In einer ausführlichen Regierungserklä- rung forderte Bundeskanzler Dr. Adenauer die Bundestagsabgeordneten ohne Unter- schied der Parteien auf, dem Schumanplan- GesetzZ zuzustimmen. Diese Eritscheidung des Parlaments sei„in Wahrheit eine Ent- scheidung für oder gegen Europa“. Von dem Ja des Bundestages hänge es ab, ob die europäische Einigung Wirklichkeit werde. Der Kanzler setzte sich mit allen kriti- schen Einwänden gegen den Schumanplan auseinander. Er wies vor allem auf die für die Bundesrepublik vorteilhaften Aenderun- gen hin, die sich besatzungsrechtlich nach einem Beitritt zur Montan- Union er- geben. Seit der ersten Lesung des Schuman- Plan- Gesetzes im vergangenen Sommer seien zu den Erklärungen der Fraktionen und zu der Stellungnahme des Bundesrates bedeu- tungsvolle Tatsachen getreten, die die Be- fugnisse der verschiedenen alliierten Kon- trolleinrichtungen und die Frage des Kartell- wesens nach dem Inkrafttreten des Schu- manplanes klärten. Die bisher noch be- stehenden besatzungsrechtlichen Befugnisse für Kohle und Eisen„hören schlechthin auf“, wenn die Montan-Union verwirklicht ist. Die Ruhrbehörde, die alliierten Kohle- und Stahlkontrollgruppen sollen aufgelöst, die Eingriffsrechte der alliierten Sicherheits- behörde in die Kohle- und Stahlwirtschaft beseitigt und die Beschränkungen der Stahl- kapazität und Stahlproduktion aufgehoben werden. Für diese Gebiete sollen nur noch die europaischen Rechtssätze gelten. Das gilt nach den Worten Dr. Adenauers auch für das Kartellwesen und die Konzen- tration von Unternehmen. Der Schumanplan- Vertrag überlasse die 5 Gestaltung der Eigentumsordnung grundsätzlich den Mitgliedsstaaten, er be- handele nicht die Entflechtung Das alliierte Gesetz Nr. 27 habe mit dem Schumanplan nichts zu tun. Die alliierte Hohe Kommis- sion habe auf Wunsch der Bundesregierung Ausdrücklich erklärt, daß„nach Abschluß der Maßnahmen zur Durchführung des Gesetzes Nr. 27 die Kohle- und Stahlindustrie in Deutschland keinen beschränkenden Bindun- gen außer denen unterliege, die sich aus den Bestimmungen des Vertrages über den Schu- manplan ergeben.“ Auf deutsches Ersuchen sei in dem Schumanplan- Vertrag der Passus aufgenommen worden, daß bei der Geneh- migung von neuen Unternehmenszusammen- schlüssen die Größe anderer in der Gemein- schaft bestehender Unternehmen gleicher Art nach dem Grundsatz der Nichtdiskrimi- nierung berücksichtigt werden muß. Fortsetzung Seite 2) politiker im Elysee-Palast Gaullisten lehnten ab— Bidault hat bis heute Bedenkzeit Paris.(dpa-REUTER-UP) Der ehemalige Ministerpräsident und Außenminister Geor- ges Bid aul t(MR) hat am Mittwochabend eine„Informationsbeauftragung“ angenom- men und sich bereiterklärt, am Donnerstag dem Präsidenten der Republik, Vincent Auriol, mitzuteilen, ob er die Bildung eines neuen französischen Kabinetts übernehmen will.. Wie Bidault am Mittwochabend der Presse mitteilte, wird er unverzüglich Be- sprechungen mit den Parteiführern aufneh- men, um festzustellen, welche Aussichten er zur Investitur als Ministerpräsident durch die Nationalversammlung haben würde. 5 Die Gaullisten hatten vorher die Ueber- nahme der Regierung abgelehnt und erklärt, Frankreich brauche eine Aenderung der Ver- fassung, die die Bildung stärkerer Regierun- gen erlaube, und nicht eine neue Ausgabe der verschiedenen Nachkriegskoalitionen. Der Führer des äußersten rechten Flügels der Gaullisten Jacques Soustelle, hatte mit dieser Begründung die Einladung Staatsprä- sident Auriols zur Lösung der Regierungs- krise abgelehnt. Es war die erste Einladung. die an die Gaullisten ergangen war, nach- dem General de Gaulle 1946 als Führer der provisorischen Regierung zurückgetreten war. Als erster war am Dienstag der Sozialist Christian Pine au mit dem Versuch einer Neubildung der Regierung betraut worden. Er lehnte jedoch ab, nach Soustelle folgte der unabhängige Parteiführer und frühere Mini- sterpräsident Paul Rey naud, der eben- falls ablehnte.. 2 U 2 L L 2 IL Zeit für Sicherheitsrat nicht„reif Politischer UNO-Hauptausschuß lehnt Wyschinski-Antrag ab Paris.(UP) Der Politische Hauptausschuß der UNO-Generalversammlung hat am Mitt- woch in einer Reihe von Abstimmungen den sowjetischen Vorschlag einer sofortigen Einberufung des Weltsicherheitsrates ab- gelehnt, nach diesem Vorschlag sollte sich der Rat umgehend mit der Lösung aller schwebenden internationalen Spannungen befassen, in erster Linie mit der Beilegung des Koreakonfliktes Ebenfalls abgelehnt wurde die in diesem Vorschlag enthaltene Forderung nach einer Auflösung der Kommission für kollektive Sicherheitsmaßnahmen. Hingegen wurden mehrere westliche Zusatzanträge angenom- men, wonach eine Sitzung des Sicherheits- rates erst einberufen werden soll. wenn die Zeit dazu„reif“ ist. Außerdem soll er sich mit dem Koreakonflikt erst befassen, wenn die Waffenstillstandsverhandlungen in Korea abgeschlossen und ein endgültiges Abkom- men unterzeichnet ist. Der durch die west- lichen Zusatzanträge neu formulierte ur- sprünglich sowjetische Antrag wurde schließ- lich mit 50 gegen null Stimmen bei 8 Ent- Haltungen gut geheißen. Dieser westliche„überarbeitete“ Vor- schlag sieht im wesentlichen vor, daß der Sicherheitsrat nur zusammentreten soll, „soweit eine solche Sitzung dazu beitragen könnte, bestehende Spannungen beizulegen und freundschaftliche Beziehungen im Sinne der in der UNO- Charta niedergelegten Prin- zipien herzustellen“. Der sowietische Außenminister Andrej Wyschinski versuchte das Abstim- mungsergebnis als einen Sieg der kommu- nistischen Seite herauszustellen. Er brachte seine Genugtuung zum Ausdruck, daß der Antrag in seiner jetzigen Form nach wie vor die Tatsache betone, wonach der Welt- sicherheitsrat die Hauptverantwortung für Krieg und Frieden trage. 0 Der Politische Ausschuß der UNO-Voll- versammlung nahm am Mittwoch den ame- rikanischen Antrag an, die Korea-Debatte des Ausschusses zu vertagen. Der USA-An- trag wurde mit 47 gegen 6 Stimmen bei drei Enthaltungen angenommen. Die Vertagung der Debatte über die politische Zukunft Koreas soll bis zum Abschluß der Waffen- stillstands- Verhandlungen in Panmunjon gelten. N — Verschwörung in Portugal Lissabon.(dpa-REUTER) In Portugal ist eine Verschwörung gegen die Regierung aufgedeckt worden. Der portugiesische Innenminister Trigo de Negreiros teilte mit, daß mehrere Personen, darunter Offi- ziere, verhaftet worden seien. Die Namen und die Zahl der Verhafteten wurden jedoch nicht mitgeteilt. Der Vertrag gehe Kapitän Kurt Carlsen hält im Augenblick die Welt in Atem. Konferenzen, Staatsbesuche und Regierungsberisen ver- blassen vor dem dramatischen Kampf, den die ser tapfere Seemann um sein Schiff„Flying Enterprise führt. Nach einer tagelangen Odyssee konnte das hilflos im Atlanti treibende Wrack von dem britischen Hochseeschlepper „Tur moil“ in Schlepp genommen werden. Doch schon fast in Sichtweite des rettenden Hafens Falmoutk, wo man Carlsen bereits einen trium- phalen Empfang vorbereitet hat, riß die Schlepptrosse im starken Wellengung. Während des ganzen Mittwoch versuchten Kapitän Carlsen und ein von der„Turmoi“ auf die„Flying Enterprise“ ubergesetzter Maat unter den eisigen Brechern vergeblich, die Schlinge der ge- brochenen Scklepptrosse aus dem Poller zu entfernen. Eine neue Schlepptrosse konnte wegen des starcen Sturmes bis zur Stunde noc nicht an Bord des mit 85 Grad Schlagseite und mit großer Geschwindigkeit auf die französische Küste zutreibenden Schiffes festgeschlagen wer den. Da das Schi nun nicht mehr gegen die schwere See gehalten werden kann, besteht große Gefahr, daß es nun dock noch trotz des heldenhaften Einsatzes seines Kapitäns ver- loren geht.— Unser Bild zeigt Kapitän Carlsen wäkrend des letzten Aufenthaltes im Hambur- ger Hafen neben seinem Amateur- Funkgerät, mit dessen Hilfe er— die Schiffsfunkanlage ist dureh Havarie außer Betrieb gesetzt worden— die Verbindung mit der Umwelt auf recht erhalten konnte. Bild: dpa Keine Spielbanken in Württemberg-Baden Sechsstündige Debatte über Kreditskandal Bürkle Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der württembergisch- badische Landtag beschäftigte sich am Mittwoch in einer ganztägigen Sitzung fast ausschließlich mit dem Acht-Millionen-Kreditskandal Bürkle. Außerdem nahm der Landtag mit großer Mehrheit gegen die Stimmen der Hei- delberger Abgeordneten ein von der DVP eingebrachtes Gesetz an, durch das die Er- richtung von Spielbanken in Württemberg Baden generell verboten wird. Dieses Ver- bot bezieht sich auch auf die Stadt Heidel- berg. In einem Schlußwort hierzu erklärte Kultusminister Dr. Schenkel, es wäre schade, wenn in Zukunft an Stelle des Liedes „Alt-Heidelberg, du feine“ gesungen würde „Ich hab' mein Geld in Heidelberg ver- loren“. Innenminister Fritz Ulrich sagte zu dem Fall Bürkle, sein Ministerium habe dem Untersuchungsausschuß alle verfügbaren Unterlagen vorgelegt. Er bedauere, daß der Ausschuß trotz seiner gründlichen Arbeit zu keiner einheitlichen Schlußfolgerung gekom- men sei. In dem Tatsachenbericht des Aus- schusses seien keine Mißständèe krimineller oder willkürlicher Art oder grobe Ermessens- mißbräuche durch die Staatsverwaltung fest- gestellt, geschweige denn erwiesen worden. Nach mehr als sechsstündiger Debatte stimmte die Mehrheit des Hauses einem An- trag der Regierungsparteien zu, in dem fest- gestellt wird, das Innenministerium habe die der Staatsaufsicht gegenüber der kom- munalen Selbstverwaltung gezogenen Gren- zen eingehalten. Der Landtag billigte die Er- klärung des Innenministers, derzufolge das Innenministerium dienststrafrechtliche Maß- nahmen gegen die Mitglieder des Verwal- Neue US-Nole zur Kiegsgelangenenfage Washington.(UP) Die Vereinigten Staa- ten forderten die Sowjetunion am Dienstag formell auf, die Bemühungen der Vereinten Nationen um die Rückführung der noch immer in Osteuropa und der Sowjetunion festgehaltenen deutschen und ja pa- nischen Kriegsgefagenen ⁊u unterstützen. Eine entsprechende Note wurde dem Sstellvertretenden sowjetischen Außenminister Gusew vom amerikanischen Geschäfts- träger Cumming übergeben. Die sowje- tische Regierung wird ersucht. ihre ableh- nende Haltung gegenüber der Erörterung der Kriegsgefangenenfrage durch die Vereinten Nationen aufzugeben und einen Vertreter zu der am 21. Januar in Genf beginnenden Konferenz der UNO- Kommission für Kriegs- gefangene zu entsenden.„Die menschliche Tragödie der fortgesetzten Zurückhaltung von Hunderttausenden von deutschen und japanischen Staatsangehörigen, die im Laufe des Krieges in die Hände der Sowjets ge- fallen sind und die nicht repatriiert wurden und über deren Schicksal keine Auskunft erteilt wird, braucht kaum noch betont zu werden.“ tungsrates und des Kreditausschusses der Städtischen Girokasse Stuttgart, die sich im Zusammenhang mit dem Fall Bürkle einer Amtspflichtverletzung schuldig gemacht haben, einleiten soll. Außerdem wird das Innenministerium die der Städtischen Giro- kasse Stuttgart zustehenden Schadenersatz- ansprüche geltend machen. Der Landtag ersuchte die Staatsregierung um baldige Vorlage des vom Innenminister angekündigten Entwurfs eines Anderungs- gesetzes zum württembergischen Sparkassen- gesetz. Weitergehende Anträge der Opposi- tionsparteien, insbesondere ein Antrag der DG-BIHE, der disziplinare Maßnahmen gegen die in den Fall Bürkle verwickelten Beamten des Inmen ministeriums und die Suspendierung des Stuttgarter Oberbürgermeisters und sei- nes Stellvertreters forderte, fanden keine Mehrheit des Hauses. In der zum Teil außerordentlich lebhaften Debatte, in der die Meinungsverschiedenhei- ten der Parteien über die zu ziehenden par- lamentarischen Schlußfolgerungen aus den Untersuchungen hart aufeinanderprallten, beteiligten sich Sprecher aller Parteien. Uber- einstimmung herrschte darüber, daß die Schuld am Zustandekommen des Acht-Mil⸗ lionen-Kredits in erster Linie bei den ver- antwortlichen Organen der Städtischen Girokasse Stuttgart zu suchen sei. BONN refers Die alliierte Hohe Kommission hat der Bun- desregierung auf eine Anfrage mitgeteilt, daß sich die alliierten Uberwachungs⸗ maßnahmen im Post- und Fern- melde wesen der Bundesrepublik nur auf die Beobachtung von Handlungen beschränken, die sowohl der Sicherheit der deutschen Bun- desrepublik als auch der alliierten Streitkräfte bedrohen.“ Bundeskanzler Dr. Adenauer hat den Bundestag Anfang Januar davon unter- richtet, daß die Bundesregierung den alliierten Hohen Kommissaren Material über Zensur- maßnahmen alliierten Dienststellen überreicht hat. Die alliierte Hohe Kommission habe eine endgültige Stellungnahme noch für diesen Mo- nat zugesagt. Von alliierter Seite wird dazu am Mittwoch mitgeteilt, dag die alliierte Hohe Kommission die zuständigen Bundesbehörden über die angewandten Maßnahmen voll un- terrichten werde. Die Maßnahmen sollten 80 wenig wie möglich in das Post- und Fern- melde wesen eingreifen. * Maßgebliche Mitglieder der CDU- Bundes- tagsfraktion erklärten am Mittwoch in Bonn, daß der für Freitag und Samstag einberufene Parteiausschuß auch die Frage erörtern werde, ob man dem ehemaligen Bundesimnnenminister Gustav Heinemann nicht seinen Austritt aus der Partei nahe legen soll. Man habe diese Möglichkeit im Hinblick auf den politischen Weg erwogen, den Heinemann in den letzten Monaten insbeson- dere in den Fragen der europäischen Verteidi- gung sowie der gesamtdeutschen Wahlen ge- gangen sei. 22 2 0 MORGEN Donnerstag, 10. Januar 1952 Kein anderer Weg Es ist wohl kaum übertrieben, wenn man behauptet, daß der Bundestag am Mittwoch Zum erstenmal in eine wahrhaft historische und denkwürdige Debatte eingetreten ist. Unser Parlament wird in erster Linie über eine europäische Frage entscheiden. Aber der Vertrag über eine europäische Gemein- Schaft für Kohle und Eisen ist nur das Teil- stück eines Ganzen., das auf seine Weise Wiederum hineingreift in das Größere, in das Atlantische. Indem der Bundestag dem Ratifizierungsgesetz zum Schumanplan seine Zustimmung gibt, macht er als eines der ersten Parlamente der Unterzeichnerstaaten in größerem Maßstab— man kann das mit schlichtem Pathos so sagen— große Politik. Das Votum des Bundestages wird nicht nur das Votum zu Europa sein, sondern auch das Ja zu globalem Denken. Der beste Beweis dafür, daß der Bundes- tag in einer geschichtlich bedeutsamen Stunde steht, ist auch der Widerhall in der Sowjetzone, Im gleichen Augenblick, in dem Bundeskanzler Dr. Adenauer an das Pult im Bonner Plenarsaal getreten ist, um den Standpunkt der Regierung zu begründen, Bat auch der Ministerpräsident der Sowiet- Zzonenregierung, Otto Grotewohl, zu der Volkskammer gesprochen. Das ist kein rei- ner Zufall. Eine sorgfältig vorbereitete Regie hat die Angehörigen der Volkskam- mer in der gleichen Stunde zusammen- gerufen, da die Bundesrepublik Deutsch- land durch seine Volksvertretung den Wil- len bekunden läßt. einen Vertrag zu unter- Zeichnen, der bei aller wirtschaftspolitischen Substanz in erster Linie eine politische Demoristration ist. Dieser Szenenwechsel ist ein charak- teristisches Merkmal der deutschen Nach- Kriegsgeschichte. Zug um Zug— so ist es immer gewesen und so wird es weiter sein, bis sich die auseinandergerissenen Hälften Wieder vereinigt haben. Vorheng auf, Vor- hang runter, und wieder Vorhang rauf. Währungsreform Gegenreform. Blockade- Gegenblockade. Das Spiel der These und Anti-These hat man gestern wieder genau beobachten können. Es wird nicht zum letz- ten Male gewesen sein. Auf einer folgerichtigen Route, die aus mancherlei Gründen wahrscheinlich keine Anderen Konsequenzen haben kann, befreit sich die Bundesyepublik aus den Klammern des Besatzungszustandes. Dieser Weg geht politisch und geographisch über Europa. Einen anderen gibt es nicht. E. Sch-er Kopenhagen. Die wirklichen Europäer im Norden empfinden es mit Schmerz, aber lei- der ist es eine Tatsache: in der Außen- und in der Handelspolitik trennen sich die Wege Schwedens immer markanter von denen sei- ner atlantischen Bruderländer Dänemark und Nordwegen, Die ungewöhnlich aktive und von der westlichen Majorität ab- Weichende Haltung, die Schweden auf dieser UNO-Tagung in der Deutschlandfrage sowie bei der Behandlung des Themas„Sanktionen“ einnahm, läßt keinen Zweifel daran: Schwe- den hält die Temperatur des kalten Krleges für so lauwarm, daß man geradezu die Ge- legenheit suchte, die allianz- und blockfreie Neutralitätslinie des Landes zu demonstrie- ven. Das Bewußtsein der wachsenden eige- nen militärischen Kraft spielte wohl hierbei auch eine Rolle. Gegen die Neutralitätslinie des schwedischen Außenministers Gsten Unden gibt es zu Gunsten einer Atlantik- pakt- Annäherung eine gewisse Opposition, Aber sie ist in ihrem Einfluß so unbedeutend, daß Schwedens außenpolitischer Kurs unbe- dingt kfestliegt. Häufiger und häufiger wird man es erleben, daß Schweden in der Ost- West-Frage seine eigenen Wege geht und jedenfalis andere als die dem Atlantikpakt angeschlossenen Bruderländer Dänemark und Norwegen. Wohl gibt es auch in diesen beiden Län- dern eine Opposition gegen die offlzielle Po- litik. Sie bat sogar in jüngster Zeit durch die steigenden Rüstungslasten und die infla- torische Senkung des Lebensstandards einen gewissen Auftrieb erhalten auch in den Krei- Sen der Sozialdemokratie und jener bürger- lichen großen Parteien, die im Reichstag der Atlantikpaktpolitik eine überwältigende Mehrheit sichern. Man hat auch in einigen bürgerlichen Blättern Dänemarks und Nor- wegens offen von einer„atlantischen Krise“ gesprochen, aber das ändert nichts an der Tatsache, daß an der unbedingten atlanti- schen Solidarität dieser beiden Ländern auch Für die Zukunft nicht zu zweifeln ist. Auch Bier sprechen Tatsachen ihre deutliche Sprache: die beträchtliche Erhöhung der Wehrauf wendungen, der Wechsel im norwe⸗ gischen Verteidigungsministerium und nicht zuletzt die soeben in Dänemark beschlossene Heraufsetzung der Wehrpflicht auf 18 Monate. Die steuerliche Deckung für diese jüngste vom Atlantik-Rat gewünschte Maßnahme steht zwar noch aus, Schwerer noch wird von der von der Wohnungsnot hart heimgesuch- ten Bevölkerung empfunden werden, daß in einem gewissen Umfange der Wohnungsbau zu Gunsten der Aufführung militärischer Bauten zurücktreten muß. Gerade angesichts dieser schweren Opfer würde es die atlantikpakt- freundliche Majo- rität Dänemarks begrüßen, wenn Amerika Psychologische Fehler Unterließe, die der Opposition nur Wasser auf die Mühle geben. In hiesigen politischen Kreisen stand zum Jahreswechsel im Mittelpunkt des Interesses die offizielle amerikanische Mitteilung, daß man unnachsichtlich jede Lieferung„kriegs- Wichtiger Waren“ an Ostblockländer mit dem Entzug der Marshall-Subsidien oder der Waftenhilfe qua Atlantikpakt ahnden werde. Es ist durchaus billig und einleuch- tend, wenn Amerika verhindern will, daß Marshall- und Atlantikpaktländer durch Schwedens lukrativer Osthandel 5 Der„Kalte Krieg“ zerstörte die skandinavische Einmütigkeit 8 Die Regierun Fortsetzung von Seite 1) Auch das alliierte militärische Sicherheits- amt stellt, wie Dr. Adenauer betonte, alle seine Funktionen ein, soweit sie sich auf Sachgebiete und Erzeugnisse erstrecken, die Gegenstand des Schumanplanes sind. Hier- her gehöre auch ein Abkommen der Be- satzungmächte, wonach bei Inkrafttreten des Montanvertrages alle Kapazitäts- und Pro- duktionsbeschränkungen für die deutsche Stahlindustrie in vollem Umfang beseitigt Werden.„Für irgendeine Tätigkeit des Sicherheitsamtes auf dem Gebiet der deut- schen Kohle- und Stahlindustrie ist daher kein Raum.“ Die Vordringlichkeit des Investitions- bedarfs der deutschen Stahlindustrie sei von deutscher Seite nachdrücklich zur Sprache gebracht worden. Die Bundesregierung werde künftig besonders darauf achten und dieses Thema im Ministerrat des Schumanplanes geltend machen. Die Verhandlungen über die Neugestaltung des deutschen Kohlen- verkaufs seien noch nicht abgeschlossen. Zur Zeit sei die Bundesregierung bemüht, die von deutschen Sachverständigen als tragbar anerkannten letzten Vorschläge noch zu ver- bessern. Diese Neuregelung gehöre in den Bereich des alliierten Gesetzes Nummer 27 und habe deshalb ebenfalls mit dem Schu- manplanvertrag unmittelbar nichts zu tun. Zu den sozialrechtlichen Bedenken gegen den Schumanplan wies Dr. Adenauer darauf hin, daß die Hohe Behörde der Mon- tan-Union nicht ermächtigt sei, Vorschriften der deutschen Sozial versicherung oder der Tarifverträge abzuändern oder aufzuheben. Die Ruhrbehörde sei lediglich für gewisse Ausgleichsmaßnahmen zuständig, wenn eine Sozialversicherungsreform das Gleichgewicht störe, in dem sie Unterschiede der Produk- tionskosten wesentlich vergrößere. Da Deutschland mit seinen Produktionskosten nicht an der Spitze der Mitgliedstaaten liege, sei ein derartiger Eingriff in abseh- barer Zeit ausgeschlossen. Diese Bestim- mungen des Schumanplanes geben lediglich die Möglichkeit, das allgemeine Subventions- verbot der Montan-Union zu durchbrechen, falls dies im Interesse des sozialen Fort- schritts notwendig sei. Schließlich wies Dr. Adenauer darauf hin, daß dem Bundesrat bereits ein Gesetzent- Wurf vorliege, demzufolge die Mitwirkung der Länder beim Schumanplan sichergestellt ist. Der Kanzler bezog sich dabei auf die be- sonderen Wünsche des Landes Nordrhein- Westfalen. Saargebiet- Sowjetzone- Berlin Anschließend erläuterte der Bundeskanz- ler die Zusammenhänge zwischen Schuman plan, dem Saargebiet, der Sowjetzone und Berlin. Er betonte, daß der deutsche Anspruch auf das Saargebiet durch die Verwirklichung der Montanunion nicht beeinträchtigt werde. Durch die Unterzeichnung des Schumanplan- Vertrages werde nicht der jetzige Status an der Saar anerkannt. Die wirtschaftlichen Interessen Frankreichs an der Saar würden durch die Einbeziehung in den gemeinsamen Markt befriedigt. Deutschland habe dort aber wirtschaftliche und politische Interessen. „Insbesondere ist der deutsche rechtliche und moralische Anspruch auf die Saar unver- andert bestehen geblieben.“ Die französische Regierung habe während der Schumanplan- verhandlungen niemals Forderungen hin- sichtlich des jetzigen Saarstaates an die Bun- desregierung gestellt. Das gehe klar aus einem Briefwechsel mit dem französischen Außenminister Robert Schuman hervor. Das Verhältnis der Sowjetzone zur Bun- desrepublik bleibt nach den Ausführungen des Kanzlers eine rein deutsche Angelegen- heit. Die Sowjetzone gelte nicht als„Aus- land“. Der Schumanplan achte die bestehende Verknüpfung zur Bundesrepublik und halte die Wege zu einem endgültigen Anschluß often.„Die Zusammengehörigkeit ganz Deutschlands wird im Schumanplan in seiner Von unserem Skandinavien-Rorrespondenten Pr. F. Weltmann Lieferung effektiven Kriegsmaterials das Kriegspotential des Ostblockes stärken. Aber die amerikanische Liste„kriegswichtiger Waren“ ist so weitgehend, daß sie praktisch den europäischen Osthandel drosselt. Und hier stellt selbst das Kopenhagener Blatt „Information“, das man als den glühend- sten Vorkämpfer der Atlantikpakt-Politik in Dänemark bezeichnen kann, mit Besorgnis fest:„Es ist sehr zweifelhaft, ob der Ab- bruch des Ost-West-Handels dem Ostblock oder seinen traditionellen europäischen Handelspartnern am meisten schadet. — Dänemark leidet wie ganz Europa an Kohlenmangel, auf längere Sicht ist hier- durch die Produktionskapazität der däni- schen Exportindustrie schwer gefährdet. Im Rahmen des seinerzeitigen polnisch-däni- schen Handelsvertrages war vorgesehen, daß Dänemark gegen Lieferung eines bestimm- ten Quantums Maschinen und Werkzeuge dafür Kohlen erhalten sollte. Amerika ver- hinderte Ende des vorigen Jahres die däni- sche Maschinen- und Werkzeug-Lieferung, so daß Dänemark also seinerseits keine Kohle bekam. Schweden, das keine Marshall-Hilfe er- hält und nicht dem Atlantikpakt ange- schlossen ist, geht auch hier seine eigenen Wege— und ganz lukrative, wie man in Kopenhagen mit etwas Neid und Bitterkeit keststellt. So hat Schweden kürzlich ein Abkommen geschlossen, wonach Polen an Schweden 3 Millionen Tonnen Kohle und andere Waren liefern soll, wohingegen Schweden eine Million Tonnen Eisenerz, wichtige Maschinen und Industriebedarf lie- fert— alles Waren, die Polen von den At- lantikpaktländern nicht mehr bekommen kann. Ueberhaupt ist durch diese zu weit- gehende amerikanische Maßnahme Schwe- den bereits jetzt— Wohl ebenso wie die Schweiz— zu einem„Neutralen“ geworden, wie man es mit solchen Hausse-Neben- erscheinungen bisher nur während eines „heißen Krieges“ kannte. grundsätzlichen Regelung beachtet. Darüber hinaus sähen die bereits feststehenden Klau- seln des Generalvertrages über die Ablösung des Besatzungsstatuts vor, daß alle Bestim- mungen der Montangemeinschaft dem wie- der vereinigten Deutschland in gleicher Weise wie jetzt der Bundesrepublik zugute kom- men. Für die Stadt Berlin sel bei Kohle und Stahl die gleiche rechtliche Behandlung wie für die Bundesrepublik vor- gesehen.„Der Bedarf Berlins an Kohle und Stahl gemäß dem Vertrag ist auch der Bedarf der Bundesrepublik.“ Im übrigen unterliege die Gleichstellung Berlins mit der Bundes- republik den bekannten Vorbehalten der Be- satzungsmächte, über die zur Zeit im Zu- sammenhang mit der Ablösung des Besat- zungsstatuts günstig verhandelt werde. gserklärung zum Schumanplan Im Namen der Bundesregierung begrüßte Dr. Adenauer die Erklärung des britischen Premierministers im Dezember in Paris, der- zufolge Großbritannien enge Beziehungen zur Hohen Behörde der Montan-Union her- stellen will. Damit sei ein erster Schritt zu einer immer größeren Annäherung Großbri- tanniens an die sich ständig festigende Ge- meinschaft der europäischen Völker getan. In diesem Zusammenhang wies der Bun- deskanzler auf die Ratiflzierung des Schu- manplanes durch die niederländische und französische Volksvertretung hin, die trotz der Bedenken gewisser Kreise ihrer Indu- strien mit großer Mehrheit der Montan- Union zugestimmt hätten.„Alles ist ein gro- Bes Wagnis ‚äauch die Gründung eines neuen Europa ist kein risikofreies Unternehmen.“ Günther Henle(CDU/CSU) setzte sich als erster Debatteredner mit den Bedenken gegen den Schumanplan auseinander und sagte, daß die Hohe Behörde nicht das Sy- stem der Ruhrbehörde übernehmen werde, wenn die richtigen, europäisch denkenden Leute in ihr säßen. Er verwies ferner auf die zu erwartende Marktausweitung des deutschen Bergbaus und die damit verbun- dene Produktionssteigerung. Schließlich würden spätere Aenderungen des alliierten Eritflechtungsgesetzes Nr. 27 unter Aufsicht der hohen Behörde nach dem Grundsatz des gleichen Rechtes für alle vorgenommen werden. Er betonte, daß der Kreml gegen, Washington jedoch für die Verwirklichung des Planes sei und es deshalb schwer sei, jemanden davon zu überzeugen, daß man das Wohl Europas im Auge habe, wenn man den Plan ablehne. Der schon von Bundeskanzler Dr. Adenauer in seiner Regierungserklärung unterstützte CDU/ CSU-Antrag über die Mitwirkung des Bundesrates an den Instruktionen für die deutschen Vertreter im Ministerrat der Mon- tanunion-Staaten wurde von Franz Etz el eingebracht. Etzel legte außerdem einen Entschließungsentwurf der drei Koalitions- parteien vor. Danach sollen das Gesetz Nr. 27 insbesondere auf die Verbundwirt- schaft angewendet, ein wirtschaftlich trag- barer Kohlenverkauf organisiert und die In- vestitionen mit Rücksicht auf den deutschen Nachholbedarf und die Remontagen geför- dert werden. Die Opposition Die ablehnende Haltung der Sozialdemokraten zum Schumanplan begründete Fritz Heng- ler. Das Nein der SpD sei kein Nein zu Europa. Die SPD wolle aber einen richtigen Anfang. Sie bekennen sich zur europäischen Einheit unter voller deutscher Gleichberech- tigung. Jedoch müßten von vornherein die Prinzipien von Recht und Pflicht auf Gegen- seitigkeit zum Ausdruck kommen. Henßler wandte sich gegen eine„Idealisierung des Schumanplans““ Auch nach diesem Plan be- stimmten die andefen über die Bodenschätze im Ruhrgebiet. Der Plan bedeute mehr Er- füllung als Verneinung der früheren fräan- z6sischen Forderungen, Das Entflechtungs- gesetz Nr. 27 müsse ganz verschwinden. Scharf kritisterte Henßler die Zusam- mensetzung und Befugnisse der Hohen Be- hörde.„Wo sind die Garantien“ daß die Vertreter in der Hohen Behörde anders ent- scheiden als in der Ruhrbehörde?“ fragte er unter lebhaftem Beifall seiner Fraktion. Wenn die deutsche Industrie in ihrem zer- schlagenen Zustand erhalten bleibe, wäh- ren inzwischen in anderen Ländern die Kapazität aufgebaut würden. liege dar in eine erhebliche Benachteiligung Deutsch- lands. Bundeskanzler Dr. Adenauer habe „kein Patent auf Europa“. Noch vor 2 el Jahren habe er gefordert. man müsse die Dinge mit deutschen Augen ansehen. In- zwischen sei bei ihm eine Wandlung ein- getreten. Die SFD stelle eine erschütternde Bescheidenheit“ beim Geltendmachen deut- scher Ansprüche fest. Sie lehne den Schu- manplan ab, weil er nicht den wirtschaft- ichen Interessen Deutschlands diene. Die Organisations- und Verbundfragen der deutschen und französischen Stahl- und Kohleindustrie untersuchte Dr. Joachim Schöne(SPD). Er kam zu dem Schluß, daß die in der Vergangenheit stets vorhan- denen Standortvorteile des Ruhrgebiets durch Besatzungsrecht zerschlagen wurden, während gleichzeitig die französische Indu- strie durch Konzentrierung einen Vorsprung erreichen konnte. Dieser Zustand solle nun durch den Schumanplan„zementiert“ wer- den. Der Verbund zwischen Zeche und Hütte, der früher für 55% aller Unternehmen im Ruhrgebiet zutraf, sei zerrissen worden und betrage heute noch 18 Prozent. In der Schu- manplan-Debatte in der französischen Kam- mer habe der französische Finanzminister erklärt, daß Deutschland bei der zur Zeit vorhandenen Mangellage„noch das wenige verliert, was ihm an Verbund geblieben ist.“ Dr. Schöne hielt es für zweifelhaft, daß die Hohe Behörde eine Investitionspolitik „Der richtige Weg zum Frieden“ Präsident Trumans jährlicher Bericht über die„Lage der Nation“ Washington. UP) Präsident Truman sprach sich am Mittwoch in seiner jährlichen Botschaft an den Kongreß über die„Lage der Nation“ dafür aus, die europäischen Freunde der Vereinigten Staaten auch künf- tig bei dem Aufbau ihrer militärischen Kräfte zu unterstützen und ihnen dazu Kriegsmaterlal„in großen Mengen“ zu liefern. 5 Gleichzeitig sprach er die Hoffnung aus, daß die Bundesrepublik in diesem Jahr auf Grund neuer Vereinbarungen„in einer ehrenhaften und gleichberechtigten Stellung ihren Platz in der Verteidigung Westeuropas“ und an der Seite der daran beteiligten Nationen einnehmen werde. „Gutes und Schlechtes zusammengerech- net“, sagte der Präsident,„haben wir im letzten Jahr einen wirklichen Fortschritt in Richtung auf den Frieden gemacht. Wir haben die Kraft und Einigkeit der freien Welt gestärkt und dadurch einen neuen Weltkrieg vermieden, ohne dabei jedoch nachgiebig zu werden. Es ist ein schwerer Weg, aber die Ereignisse des letzten Jahres zeigen, daß es der richtige Weg zum Frieden ist.“ Die freie Welt bewege sich zwar immer noch im Schatten eines neuen Krieges. Für Ende 1952 könne man jedoch weit größere Sicherheit erhoffen, wenn man das Friedens- programm mit Mut und Ausdauer verfolge. Die Aufnahme der Türkei und Griechen- lands in den Atlantikpakt begrüßte er als Schritt zur Stärkung der europäischen Sicherheit. Mit Premierminister Chur chill! habe er ausführlich die Lage in Europa, im Nahen und im Fernen Osten mit einem„sehr befriedigenden Resultat“ be- sprochen. 500 Senatoren und Abgeordnete füllten das Repräsentantenhaus bis auf den letzten Platz. Unter den Zuhörern war Mr. Chur- chill, der erste europäische Staatsmann, der jemals bei dieser wichtigen innerpolitischen Angelegenheit im amerikanischen Kongreß anwesend War. zugunsten der durch Besatzungsmaßnahmen geschädigten Ruhrindustrie betreiben werde. Es bestünden vielmehr Anzeichen, daß in Frankreich der Monnetplan fortgeführt wer- den soll, mit dem nach Ansicht deutscher Sachverständiger das Ruhrgebiet von Roh- stahl und Roheisen zugunsten der Minette entblößt werden solle. Ausschußberichterstatter Preusker er- klar te zur Rede Henßlers, in seinem Bericht werde ausdrücklichfestgestellt, daß dem deut- schen Investitionsnachholbedarf und der Re- montage durch Bestimmungen des Planes Rechnung getragen werden müsse. nistische Sprecher Friedrich Rische hef- tige Angriffe gegen den Schumanplan, durch den der Weltfrieden bedroht werde. Die Hohe Behörde würde„als Superkartell das deutsche Volk aussaugen“. Niemöller: „Ein großes Erlebnis“ Berlin.(UF) Kirchenpräsident Martin Niemöller ist nach siebentägigem Auf- enthalt in Moskau am Mittwoch mit seiner Tochter Hertha wieder in Deutschland ein- getroffen. Er landete mit einem sowieti- schen Flugzeug auf dem Flugplatz Schöne- feld(Ostzone) und flog zwei Stunden später von Tempelhof nach Frankfurt. nachdem er eine halbe Stunde lang dem Vorsitzenden des Rates der evangelischen Kirchen Deutschlands, Bischof D. Otto Dibelius, über seinen Moskauer Aufenthalt berichtet hatte. Der Kirchenpräsident lehnte es ab, Pressevertretern nähere Einzelheiten mitzu- teilen und kündigt eine Erklärung für Don- nerstag an. Er sagte lediglich:„Ich bin mit dem Erfolg meiner Moskau-Reise sehr zu- frieden. Allerdings gehen nicht alle Träume in Erfüllung. Es war jedoch ein großes Er- lebnis. Ich habe viele alte Bekannte und Freunde wiedergetroffen.“ Niemöller will eine Woche in West- deutschland bleiben und dann nach Eng- land reisen. 5 In einem von der Pressestelle der evan- gelischen Kirchenkanzlei von Berlin ver- öffentlichten Kommuniqué heißt es laut dpa, Niemöller habe in Moskau mit der Lei- tung des Friedenskomitees und mit einem der Vertreter von Außenminister Wyschinski, Sorin, über das Schicksal der deutschen Gefangenen in Rußland gesprochen. Wäh- rend die Leitung des Friedenskomitees ,in temperamentvoller Zuspitzung“ die An- sicht vertreten habe, daß das Verhalten der Deutschen während des Krieges nach russischer Auffassung noch nicht ausrei- chend gesühnt sei, habe die Besprechung mit Sorin in einer sehr viel verständnis- volleren Atmosphäre geführt werden kön- nen. Niemöller habe mit Nachdruck hervor- gehoben, daß die Frage der Gefangenen zwischen dem russischen und dem deutschen Volk stehe und daß ihre Bereinigung un- bedingt erforderlich sei. Sorin habe ver- sprochen, diese Gesichtspunkte auch auf einer Ministerkonferenz ausführlich vorzu- bringen. Verschüttete Bergleute geborgen Gelsenkirchen.(dpa) Die zwölf Berg- leute, die seit Dienstagvormittag auf der Schachtanlage„Graf Bismarck 4“ in Gel- senkirchen eingeschlossen waren, wurden am Mittwochmittag lebend geborgen. Sie haben nach Mitteilung des Bergamtes keine ernstlichen Verletzungen erlitten. Die Ret- tungsmannschaften waren 27 Stunden lang ununterbrochen an der Arbeit, um ihre Kameraden zu bergen. Ein 13. Bergmann war bereits unmittelbar nach dem Unglück leicht verletzt befreit worden. 5 5 Donnerstag, 10. Januar 1952/ Nr. Pertediqungsfoſten lord 1 2864 1992 1755 Mon. bänert alien dpa SA mit deutschen Wehrvorschlägen einverstanden 9 Washington.(UP) In amerikanischen Re. gierungskreisen wurde am Mittwoch er- klärt, daß die deutschen Vorschläge für den Verteidigungsbeitrag der Bundesrepublik in den wesentlichen Punkten mit den Forde. rungen der USA übereinstimmen. Die deutschen Pläne, die von alliierten und deutschen Militärsachverständigen aus. gearbeitet wurden, sähen die Aufstellung einer Streitmacht von insgesamt etwa 285 000 Mann vor, einschließlich einer Marine zum Küstenschutz und taktischer Luftstreit- kräfte. Die Landstreitkräfte sollen 12 Dl. visionen umfassen, zu denen noch etws 100 000 Mann Nachschub und Spezialver- bände kommen. Die Alliierten seien damit einverstanden, daß die deutschen Streit- kräfte auf Grund der allgemeinen Wehrpflicht aus 18 bis 21jährigen jungen Männern aufgestellt werden. Eine Freiwilligen-Armee werde abgelehnt., da sie nur zur Wiederherstellung des ehemaligen Berufsheeres führen würde. 5 Truman und Churchill im wesentlichen einig Washington.(dpa) Der erste Abschnitt der Beratungen Präsident Trumans und Premierminister Churchills über weltpoll tische Probleme wurde am Dienstag in Washington abgeschlossen. Die beiden Staatsmänner erörterten am Dienstagnach- mittag zunächst Probleme des Nahen und, des Fernen Ostens. Am Abend besprachen sie unter anderem Fragen der europäischen Verteidigungsgemeinschaft. In Washington wurde angekündigt, daß eine Ausführliche Darstellung der bisherigen Verhandlungen in einem Kommuniqué gegeben werden soll. Beide Seiten sollen sich über den Wert und die Bedeutung einer europäischen Tteicl-⸗ gungsgemeinschaft im wesentlichen Sinlig 88 5 Wesen sein, Die zweitägigen Washingtoner Vor leerem Haus richtete der kommu- Besprechungen sind, wie in der amerikan- schen Bundeshauptstadt erklärt wurde, in einer„sehr herzlichen Atmosphäre“ verlau- ken. 9 MacArthur gegen Eisenhower Hilisboro New Hampshire).(UP) Generel Douglas MacArthur wird als Republi-⸗ kaner für die Vorwahlen im Staat New Hampshire nominiert werden, wo auch Ge- neral Eisenhower vom republikanischen Senator Henry Cabot Lodge aufgestell worden ist. Die Kampagne für Machrthuf wird in New Hampshire vom Rechtsanwalt Wayne Crosby geleitet. Auf die Frage, MacArthur mit seiner Nominierung einver- standen sei, erwiderte Crosby:„Ich glaube der General hat seine politische Position ein- deutig klargestellt.“ Die Vorwahlen in Neu Hampshire finden am 11. März statt. g Auch Belgien ohne Regierung Brüssel.(UP) Ministerpräsident Joseph Pholien, der seit mehreren Wochen wegen seiner Wirtschaftspolitik von den Anhängern seiner eigenen Partei scharf angegriffen 1 wird, hat am Mittwoch beschlossen, mit sei- nem gesamten Kabinett zurückzutreten. f Der außenpolitische Ausschuß des belgl. schen Senats billigte- am Mittwoch mit 17 2 4 Stimmen den Schumanplan. 15 Mitglieder enthielten sich der Stimme. Es wird erwartet daß das Vertragswerk noch im Laufe des Januar dem Parlament zur Ratiflzierung vorgelegt wird. Israel wird direkt mit Bonn verhandeln Jerusalem.(dpa- REUTER) Das israelische Parlament(Knesseth) sprach sich am Mitt woch mit 61 gegen 50 Stimmen für direkte Reparationsverhandlungen mit Deutschland aus. Fünf Abgeordnete enthielten sich def Stimme. 5 Die von der Regierung Ben Gurten geforderten direkten Verhandlungen mit Deutschland, die sich nur auf die Repars tionsfrage beziehen sollen, waren in Wei el isrealischen Kreisen auf scharfen Wider stand gestoßen. 1 liste an die Herausgabe ö Niemöllers Reise 5 Seit einigen Tagen beschäftigt die Moskau“ reise Niemöllers die Presse der westlichel Welt. Man neigt dazu, die Reise Niemöllers a viel zu ernst zu betrachten. Man sollte iht keine größere Bedeutung beimessen, da I ja wiederholt erfahren haben, daß Niemöllet aus eigener Initiative die Reise nach Moskal angetreten hat. Außerdem wird sich Niemöller darüber im klaren sein, was er in Moskau tun und zu lassen hat; denn jeder von uns wein, was wir der westlichen Welt schulden Wer könnte sich ein Deutschland vorstellen ohne die großzügige Hilfe aus den USA! 1 erinnere besonders an die Jahre 1945 bis 10 Dem amerikanischen Volke sind wir besen, ders zu Dank verpflichtet, denn es hat in einet Zeit, als Europa gelitten und geblutet hat, aut offenem Herzen gespendet und die große n gelindert. Gunther Herbert, Mannheim 0 tenc eine Selb Not — 92 lägen chen Re-. och er- für den publik in Forde- alliierten gen aus. stellung a 285 000 ine zum Aftstreit⸗ 12 Dl ch etwa ezialver- m damit Streit- einen jährigen en. Eine it. da sie emaligen schmitt ms und Weltpoli⸗ istag in beiden tagnach⸗ nen Und, sprachen päischen shington kührliche 1dlungen den soll. Vert und Verteick⸗ nig ge, ingtyoner 1erikani- Urde, in verlau- Wer General Republi- lat New auch Ge- anlischen Afgestell ac Arthur tsanwalt Frage, ob einver- 1 glaube, ition ein- in Ne 15 ing t Joseph n Wegen mängern gegriffen mit sei⸗ sten. es belgl⸗ nit 17 20 litglieder er wartel, aufe des fizierung aun raelische um Mlitt⸗ direkte Itschland sich def Jurfion gen m Repara n Weiten Wider- Personen besetzter Nr. 7 Donnerstag, 10. Januar 1952 MORGEN Selte 9 Blick ins Land Siebzig Fahrräder gefunden Trier. In einem Trümmergrundstück in Trier wurden bei Aufräumungsarbeiten in einem unzerstörten Kellerraum 70 aus Wehr- machtsbeständen stammende Fahrräder ge- funden. Fünf Wagen auf einen Schlag Aachen. Bei einer Schmuggelrazzia in der Nähe von Aachen haben Zollgrenz- beamte in der Nacht zum 8. Januar kurz nacheinander fünf Schmuggelautos und zwanzig Zentner Kaffee sichergestellt. Der größte Fang gelang zuerst: ein mit sechs belgischer Lastkraft- wagen, der 30 Sack Kaffee geladen hatte. Kurz darauf wurden vier deutsche Per- sonenwagen gestellt, die den Kaffee über- nehmen und ins Hinterland transportieren sollten. Grunewald unter Landschaftsschutz Berlin. Der Grunewald, das größte West- derliner Waldgebiet, ist vom Westberliner Polizeipräsidenten auf unbestimmte Zeit unter Landschaftsschutz gestellt worden. Es darf dort nur noch mit Genehmigung des Polizeipräsidenten gebaut werden. Postwertzeichen kiloweise Bonn. Die Versandstelle der Bundespost tür Sammlermarken in Frankfurt, Stephan- straße 14, gibt vom 21. Januar an Postwert- zeichen, die aus Pakefkarten von 1949 aus- geschnitten wurden, als Kiloware ab. Faschings- Einschränkung Tübingen. Mit Rücksicht auf die Notlage großer Teile der Bevölkerung hat das Innenministerium von Südwürttemberg- Hohenzollern auch in diesem Jahr für die Fastnachtszeit einschränkende Bestimmun- gen erlassen. Vor dem 26. Januar dürfen weder Tanzerlaubnis noch Verlängerung der Polizeistunde erteilt werden. Zur Statistik der Gelbsucht Von Anfang an und erneut in der Tages- e am 29. Dezember 1951 war eine monat- jche Bekanntgabe der Anzahl der in den Kran- kenhäusern wegen einer akuten epidemischen Gelbsucht aufgenommenen Kranken zugesagt worden. Zu dieser Rechenschaft fühlten wir uns verpflichtet, um der Bevölkerung selber die Entscheidung zu ermöglichen, ob sie sich an der Gelbsuchtsbekämpfung weiter beteiligen will oder ob ihr die Beteiligung als zu aus- sichtslos erscheint. Zu einer schlüssigen stati- stischen Auswertung genügen die bisher vor- Hegenden Zahlen noch keineswegs. Mit ihr kann frühestens im April dieses Jahres begonnen werden und, es werden noch die Feststellungen des ganzen kommenden Jahres weiter berück- zichtigt werden müssen. Wir enthalten uns da- ner auch vorläufig jeglichen Kommentars. Am 4. Januar 1952 wurde in den Tageszei- tungen das Gerücht erwähnt,„daß die Gelb- sucht in Mannheim seit der Aktion noch zu- genommen“ habe. Das Gerücht ist offenbar da- . 7 41. 9 .. 5 .. 7 1.. . 2 9 tuch ene . 2 Sepfember Udet N Desember duren zustande gekommen, daß wir im Sommer letzten Jahres sämtliche Aerzte aufgefordert haben, ab 1. September die Gelbsuchtskranken möglichst ausnahmslos in die Krankenhäuser einzu weisen. Infolgedessen liegen die Zahlen bereits seit September etwas höher als in den Vorjahren. Insbesondere sind die Kinder un- gewöhnlich zahlreich in die Krankenhäuser ge- langt, offenbar weil die Erkrankung der Kin- der in der Regel so leicht verläuft, daß diese sonst meistens zu Hause behandelt werden. In der Tat ist jedenfalls keine Rede davon, daß die Gelbsucht seit Beginn der Vorsichtsmaß- nahmen zugenommen habe, da diese erst am 1. Oktober einsetzten und sich frühestens am 20. Oktober auszuwirken beginnen konnten. In die Statistik nicht aufgenommen werden diejenigen vereinzelten Kranken, die nicht mindestens schon 14 Tage lang vor ihrer Er- krankung in Mannheim oder Umgebung an- wesend waren, also gelegentliche Durchreisende oder neu Zugezogene. Die Dezemberzahl kann noch eine geringe Korrektur erfahren, da die Beobachtungsdauer zu kurz war, um die Dia- Snose sicherzustellen. Prof. Hahn —: ͤ——ſ!T!—7:—1717121 Immer weniger Platz für die Autos Die moderne Krankheit: Parkplatzmangel/ Wie rücken die USA diesem Problem zu Leibe?/ Parken kostet Geld In unseren Städten ist kaum noch Platz für die vielen Wagen. Eine Ausstellung, eine Messe oder eine Sportveranstaltung genügen bereits, Straßen und Plätze hoffnungslos zu verstopfen. Immer neue Parkverbote müssen die Straßen frei halten. In Frankfurt fuhr kürzlich ein Besucher, der auf einen Be- kannten warten mußte, unaufhörlich um einen Häuserblock herum, weil er keinen Parkplatz fand. In Düsseldorf„steht man Schlangen“ an den wenigen Stellen, wo es er- laubt ist, den Wagen abzustellen. Und in München zahlte ein Fremder jetzt zehn Mal hintereinander Strafe: Wo er auch anhielt- immer stand ein Verbotsschild da. Eine Zeit lang halfen die Baulücken. Man stellte die Wagen einfach auf den eben ent- trümmerten Grundstücken ab. Fast immer wurden daraus„bewachte Parkplätze“. Ge- wig, sie wurden beaufsichtigt, aber ein ge- plagter Großstädter klagte:„Es ist zehnmal so leicht, den eigenen Wagen dort wegzu- stehlen, als ihn ohne Bezahlung des gefor- derten Obulus dort aufzustellen“. Trotzdem War es immer noch angenehmer, einige Zeh- ner zu zahlen, als um Häuserblocks kreisen zu müssen. Nun aber beginnen die Baulücken sich zu schlieben. In Dortmund schickte man sich an, endlich aus dem Dilemma herauszukommen. Die Pläne für einen Garagenturm sind fertig und wurden veröffentlicht. Man parkt nicht mehr neben-, sondern übereinander. Die Fahrzeuge werden durch Aufzüge befördert. Sie stehen in Boxen, die sogar Waschanlagen haben. In München schlug man unterirdische Parkplätze mit weiten Ab- und Zufahrten vor. Ob dieser Traum sich bald erfüllt, ist ungewiß. Wie rückt man im autoreichsten Land der Welt— den USA— dem Parkproblem zu Leibe? 35 Millionen Autofahrer leiden in den USA ebenfalls unter der modernen Krankheit des Platzmangels. In der City der Großstädte ist die„Krank- heit“ akut. Man beginnt sie zu meiden, wenn man nicht gern zu Fuß geht. Für die Waren- häuser entstehen dadurch Millionenverluste, da die Käufer ausbleiben. Einige griffen zur Selbsthilfe. Sie ließen die flachen Dächer ihrer Gebäude zu Parkplätzen ausbauen. Die Wagen stehen dort sehr sicher. Und wer bei „Macky's“ parkt, kauft natürlich auch bei „Macky's“. Das Unternehmen„Parken und Kaufen“ schloß Geschäftsleute zusammen, die Parkplätze für die Kundschaft gemeinsam unterhalten. Die Parkgebühr wird beim Ein- kaufen angerechnet. Wolkenkratzer-Garagen sind schon selbstverständliche Einrichtungen. Fahrstühle oder häufig in Spiralen aufstei- gende Anfahrten überwinden die Höhenun- terschiede. In San Franzisko wandern Tau- sende von Wagen unter die Erde. Manchmal helfen nur Parkverbote. An Jeffersons Geburtstag rollen jedes Jahr 150 000 Wagen durch den Potomac Park von Washington. Dürften sie anhalten, wäre das Chaos da. In vielen Städten wird zwar das Parken erlaubt, aber durch„Parkmeter“— kleine Automaten am Straßenrand— abge- kürzt. Hier kostet das Parken Geld. Ist die Frist abgelaufen, springt ein rotes Fähn- chen aus dem wachsamen Automaten und winkt nach dem nächsten Polizisten. Die Geldstrafen sind hoch. Diese Automaten lösen das Parkproblem nicht, sie nützen es nur als Geldquelle aus. Häufig rennt der Ge- plagte jede Stunde aus dem Büro, nur um den geldfressenden Parkmeter mit einem Geldstück zu besänftigen. In Philadelphia wurde einmal ein Parksünder freigesprochen. Es gelang ihm zungenfertig, den Richter, da- von zu überzeugen, daß der Automat am Straßenrand erst errichtet worden sei, als sein Wagen dort schon parkte! Man umgeht in den USA das Parken auch schon mit Erfolg, indem man im Wagen sit- zen bleibt und seine Geschäfte erledigt. „Drive-in Hotels“ sind ein Beispiel. Dort muß man allerdings gleich den Wohnwagen mitbringen. Im Autorestaurant wird am Wagen serviert, im Autokino sieht man den Film vom Wagen aus. Das Neueste sind „Drive-in Kirchen“. Letzter Schrei sind die „Bankschalter am Straßenrand“ Der Fahrer hält kurz an, drückt einen Knopf und plötz- lich entsteigt dem Boden ein Kiosk. Spiegel, Lautsprecher und Mikrophon ersetzen einen Insassen. Der Kassierer sitzt in der unter- irdischen Zentrale. Für Bankräuber ergeben sich da komplizierte Probleme! Lärm fordert mehr Opfer als die Tuberkulose „Himmel, meine Nerven!“ Dieses Jahrhundert hat uns mit der Tech- nik und Industrialisierung vor allem etwas gebracht, auf das wir gerne verzichten wür- den: Geräusche, den Lärm. Er peinigt unsere Ohren und zerrt an unseren Nerven, auch wenn uns das nicht immer bewußt wird. Der Großstadtmensch meint, er gewöhne sich an den Lärm. Zwar kann er gegen Ge- räusche so unempfindlich werden, daß er nur noch die Töne seiner Umgebung aufnimmt, die ihn angehen, die Nebengeräusche aber ausscheidet. Jedoch ist erwiesen, daß nur die oberen Schichten des Bewußtseins eine An- passung vollziehen, während die Tiefen- schichten bei dauernder Schalleinwirkung immer in Abwehrstellung bleiben. Sorgfältige moderne Untersuchungen haben den Beweis erbracht, daß Geräàusche äuberst schädigend auf den gesamten Orga- nismus sein können, besonders auf das Ner- vensystem. In den Städten, auf den Stra- Ben, in den Fabriken und sogar in manchen Wohnungen wächst der Lärm zu einer direk- U-Bahn ohne Fahrer und Reisende Quer durch das Herz Londons/„Geisterbahn“ der englischen Post Jeder Londoner kennt die Untergrund- bahn. Aber wer einem Bewohner der Themsestadt erzählte, daß es in London nicht nur eine, sondern zwei verschiedene U-Bah- nen gibt, von denen die zweite allerdings nur eine„Geisterbahn“ ist, die ohne Fahrer und ohne Fahrgäste durch die gewölbten Tunnel rattert, der würde vermutlich nur ein un- gläubiges Lächeln ernten, wenn man ihn nicht gar eines dummen Ulkes beschuldigte. Und doch ist es wahr. 8 Von Ost nach West, quer durch das Herz der britischen Hauptstadt, läuft parallel zur Themse eine unterirdische Bahnlinie, die über 10 km lang ist und die Hauptbahnhöfe und Postämter Londons miteinander verbin- det. Vierzig Züge rollen pro Stunde über die Gleise, an Festtagen steigert sich der Verkehr wohl auf das Doppelte. Niemals jedoch sieht man einen Fahrgast in die langen, offenen Wagen einsteigen. Und auch die Quais der acht unterirdischen Bahnhöfe sind fast im- mer leer. Nur in einer elektrischen Zentrale sitzt ein Mann vor einer großen Tafel mit den Namen der Stationen und überwacht den geisterhaften Verkehr. Denn die Bahn— die einzige dieser Art in der Welt— gehört der englischen Post. De Hauptbahnhöfe und die großen Post- ämter Londons liegen über die ganze Stadt verteilt. Und wenn die englische Post für den Transport ihrer Briefe und Pakete zwi- schen ihnen auf die vor allem bei Tage meist verstopften Straßen des Londoner Zentrums und Westend angewiesen wäre, würde dies eine Verzögerung von vielen Stunden, wenn nicht sogar Tagen bedeuten. Hier also hilft die Untergrundbahn, Sie ist voll elektrisch betrieben. Ein Zug be- steht aus vier oder acht kleinen Wagen mit einer Gesamtlänge von neun bzw. achtzehn Die Gründe meines Rücktritts in Straßburg 5 Von Paul-Henri SPA Ak a Mein Rücktritt vom Vorsitz der Bera- tenden Versammlung des Europarats war eine Geste, die verschiedene Gründe hatte. Der erste jag in der Haltung der Delegierten selbst. Für eine Anzahl unter ihnen ist die Notwendigkeit, Europa auf neuen Grund- lagen zu organisieren, nicht dringend und lebenswichtig. Sie sind zwar einer freund- schaftlichen Zusammenarbeit und freimüti- zen Diskussion nicht abgeneigt, aber sie empfinden nicht die„europäische Todes- angst“. Sie glauben viel Zeit zu haben eine Zeit, die für sie arbeitet— und be- snügen sich damit, nach ganz alten, ganz langsamen Methoden zu diskutieren und zu handeln. Andere Delegierte, zu denen ich mich rechne, sehen das europäische Drama in seiner ganzen Zuspitzung, sehen allzu viele verpaßte Gelegenheiten und die Not- 9 gewisse Lösungen sofort zu tref- en. Was ist denn dieses Europa, von dem wir Sprechen? Es ist ein unter unseren Augen, urch unsere Schwäche und mangelnde Re- aktionsfähigkeit verstümmeltes Europa. Wo- von haben wir in dem noch freien Teil Eu- ropas seit fünf Jahren gelebt? Von der ame- rikanischen Großzügigkeit. Wenn die Ler- einigten Staaten uns nicht Milliarden Pol- lars geliehen oder geschenkt hätten, wären Wir nicht imstande gewesen, unsere Ruinen Wieder aufzubauen Wie lange Zeit ist eine solche Politik noch möglich? Wird es uns niemals leid werden, als Bettler dazustehen? Und selbst wenn Wir bis zu einem solchen Grade das Gefühl unserer Würde und die Erinnerung unserer Größe verloren hätten: wie lange sind die Amerikaner noch bereit, die sehr kostspie- lige Rolle zu spielen, die sie heute haben und die ihnen als Gegenwert nicht einmal einmütige Anerkennung einbringt? Bestimmt nicht sehr lange, wenn sie nicht positive Er- gebnisse ihrer Bemühungen feststellen kön- nen. Schon hat sich Asien gegen unser Europa erhoben. Sind wir sicher, daß Afrika es ihm nicht morgen schon nachmachen wird? Seit dem Ende des Krieges leben wir in der Angst vor den Russen, weil wir zum ersten mal in unserer Geschichte nicht in der Lage sind, uns selbst zu verteidigen. Das ist das Europa in dem wir leben. Wer unsere Schwierigkeiten nicht erkennt oder uns zu ihrer Lösung eine zögernde Ak- tion vorschlägt, dem können wir nicht fol- gen. Wir können doch nicht unsere letzte Chance vorbeigehen lassen. Der Verlauf der letzten Tagung in Straßburg hat uns klar gemacht, daß dies vor allem die Politik ist, die die Engländer uns vorschlagen. Wir haben drei Jahre lang alles getan, was in unserer Macht stand, um nicht Europa ohne Eugland errichten zu müssen. Seinetwegen haben wir darauf verzichtet, die konstitutio- nelle Methode anzuwenden. die einer gro- gen Anzahl unter uns als die logische und schnellste erschien. Wir haben die funktio- nelle Methode versucht. Groß war unsere Enttäuschung, als wir feststellen mußten. daß die Engländer uns auf diesem Wege so wenig zu folgen bereit waren wie auf dem anderen, daß sie es ablehnten, am Schuman- plan, an der europäischen Armee und an der Agrarunion mitzuarbeiten. Wir konn- ten nur darauf hoffen— und das erklärt unser Zögern— daß ein Regierungswechsel Metern. Im Durchschnitt werden pro Tag etwa 37 000 Postsäcke in ihnen befördert. Arbeiter sieht man auch beim Beladen und Entladen der Züge nur selten. Elektrische Aufzüge, Kräne und zahlreiche Gleitbahnen befördern die Postsäcke automatisch von der Sortierstelle in den Zug und zurück. Mit einer Geschwindigkeit von fast 60 km in der Stunde rattern die führerlosen Züge durch ihre im allgemeinen etwa 25 Meter unter der Erde gelegenen Tunnel und legen die gesamte Strecke von 10 km in weniger als 18 Minuten zurück. Die„Geisterbahn“ besitzt keine Stationen, keine Fahrkarten- verkäufer und keine Kontrolleure. Bei Tag wie bei Nacht, alltags wie sonntags rumpeln ihre Wagen rastlos unter den Straßen der Großstadt auf und ab. Mit Lärm kann man foltern ten Gefahr an, die mehr Opfer fordert als Zz. B. die Tuberkulose. Starke Geräusche be- günstigen die Tumorbildungen, greifen das Herz an und wirken lähmend auf den Magen. Am Physiologischen Institut der Universität Okayama wurde festgestellt, daß mit fort- schreitender Schallein wirkung auch die Seh- schärfe abnimmt. Neuere Untersuchungen zeigten, dag der Einfluß des Lärms der gleiche ist wie der einer Furcht- und Schreckempfindung. Bei Urzeitmenschen und Naturvölkern bedeutete ein Geräusch so viel wie Gefahr. So sollte das Indianergeheul dem Feinde Schrecken einjagen und ihn lähmen. Kämpfe wurden in früheren Jahrhunderten meist mit Getrom- mel und Getöse eingeleitet, so wie später die Stukas die feindliche Infanterie demorali- sieren sollten mit ihrem Geheul. Man kann Menschen mit Lärm systema- tisch foltern und zu Geständnissen, aber auch zum Wahnsinn und Selbstmord treiben. Ein grelles, unerwartetes Geräusch, wie z. B. ein Pistolenschuß oder ein Donnerschlag, ver- ändert das Atemtempo und erhöht den Blut- druck, es kann auch Herz veränderungen und Muskelzusammenziehungen bewirken. Dau- ernde starke Geräusche können auf die Enden der sensitiven Nerven in unseren Ohren ab- stumpfend wirken, können das Hörvermögen herabsetzen und Hörstörungen Vertaubung) hervorrufen. Die Schädigungen durch Lärm und Ge- räusche sind besonders seelischer Art. Jeder 150. Amerikaner ist geisteskrank, jeder zehnte hat Gehörstörungen, und jeder zweite klagt Wie wir auch über seine zerrütteten Nerven. Die Wissenschaft vom Lärm(Audiologie) hat bisher der gequälten Menschheit nicht hel- fen können, trotz Lärmbekämpfungswochen steigt der Lärm immer noch an. Leute, die aus dem Land in die Stadt kommen und sich dort nur einige Stunden aufhalten müssen, kommen lärmkrank nach Hause und fühlen sich todmüde. Nur der Großstädter erträgt geduldig diese stete Folterung seiner Ner- ven. Gefangenenbefreiung wurde geahndet Die Bestraften wollen die versprochenen 30 000 DM nicht erhalten haben Die aufsehenerregende Flucht der beiden Millionenschieber Josef Einstein und Nusem Flumenbaum aus dem Untersuchungs- gefängnis Berlin-Moabit am 14. August 1951 wurde am 8. Januar von der 4. Großen Strafkammer mit der Verurteilung von zwei ehemaligen Gefängniswärtern und einem Schlosser geahndet. Wegen schwerer passi- ver Bestechung in Tateinheit mit Gefan- genenbefreiung erhielten der 43jährige frühere Strafanstaltswachtmeister Ernst Nickolaus und sein 50jähriger Kollege Ernst Kopitzki je zwei Jahre Zuchthaus und zwei Jahre Ehrverlust. Der ehemalige Schlosser im Moabiter Gefängnis Erich Reick wurde zu einem Jahr und sechs Monaten Zucht- haus verurteilt. Der Staatsanwalt hatte für auch eine Aenderung in der Politik Groß- britannjens mit sich brächte. Heute wissen wir, woran wir sind. Kon- servative und Sozialisten erklären, daß es ihnen unmöglich ist, sich auf eine europä- ische Zusammenarbeit festzulegen, daß dies ihre Bindungen an das Commonwealth und an das Weltreich gefährden würde, daß sie keinen Teil ihrer nationalen Souveränität aufgeben wollen, daß sie es ablehnen, an irgendeiner übernationalen Autorität teil- zunehmen, daß sie nicht mehr tun können als Regierungs vereinbarungen über ganz be- stimmte Punkte zu unterstützen. Man hat in Straßburg gesagt, daß ich die englische Politik angegriffen hätte; das ist nicht richtig. Ich habe lediglich von einer Tatsache Kenntnis genommen, vielleicht mit ein wenig Bitterkeit und Trauer. Aber ich habe nichts anderes getan, als mich vor einer Entscheidung zu beugen, die uns un- zweideutig mütgeteilt wurde. Was sollen wir tun? Sollen wir weiterhin die Engländer anflehen, ihre Politik zu än- dern, sollen wir damit Jahre und Jahre einer kostbaren Zeit verlieren? Das er- scheint mir ebenso gefährlich wie unmög- lich. Die Alternative für den Europäer ist einfach. Er muß sich entweder Großbritan- nien anschließen, das heißt auf die Schaf- kung Europas verzichten, oder versuchen Europa ohne Großbritennien zu schaffen. Ich habe den zweiten Weg gewählt. Die Engländer können uns keinen Vor- wurf daraus machen, wenn wir die Konse- quenzen aus einem Tatbestand ziehen, den sie selbst geschaffen hahen Wohlverstan- den: wir werden alles tun. was in unserer Macht steht, damit dieser kontinentale Bund, den die Ablehnung der Engländer uns anzunehmen zwingt, die engste Verbin- dung mit Großbritannien und dem Com- Kopitzki und Nickolaus zweieinhalb Jahre und für Reick zwei Jahre Zuchthaus be- antragt. Die zwei früheren Wärter wurden für schuldig befunden, gegen das Versprechen von 30 000 DM den beiden inhaftierten Schiebern Einstein und Flumenbaum zur Flucht aus der Strafanstalt verholfen zu haben. Angeblich für 800 DM lieferte Reick die für die Flucht benötigten Schlüssel aus einem Reservebestand. Kopitzki und Nicko- laus sagten aus, die ihnen versprochene Be- lohnung von 30 000 DM hätten sie niemals erhalten. Das Gericht betonte in der Ur- teilsbegründung, es habe nicht nachgewiesen werden können, daß die Wärter das Geld bekommen hätten. Was sonst noch geschah. Ein 45jähriger Postomnibusfahrer aus Pirmasens konnte am 7. Januar noch im Tode einen Unfall verhindern, der wahr- scheinlich 60 Personen in große Gefahr ge- bracht hätte. Der Fahrer erlitt am Stadt- eingang von Pirmasens einen Schlaganfall. Es gelang ihm, den vollbesetzten Wagen dicht an der rechten Straßenseite vor einer 60 Meter abfallenden Böschung zum Halten zu bringen. Als sich die Fahrgäste über den Fahrer beugten, war er bereits tot. R 4 Das Landwirtschaftsamt Wunsiedel hat mit einem Rundschreiben die Gemeinde- oberhäupter seines Landkreises zur Ver- zweiflung gebracht. Die Geplagten müssen von allen Ortschaften angegeben, wieviel Spatzen auf dem Gemeindegebiet umher- fliegen. Als erste Gemeinde meldete Markt- leuthen tausend„gezählte“ Sperlinge. Die Einwohner der Gemeinden sprechen von einem Schildbürgerstreich und wollen dem Amt empfehlen, Spatzenkennkarten mit Krallenabdrücken auszugeben. 6 Drei Betten stellte der 53jährige Karl Sedlak aus Bamberg in seinen für sein Kleinvieh bestimmten Stall und verlangte von Amerikanern und deren Freundinnen, die das seltsame Absteigequartier benutz- ten, je Bett und Nacht fünf Mark. Die Große Strafkammer in Bamberg verurteilte ihn wegen fortgesetzter Kuppelei zu neun Monaten Gefängnis. Das Gericht billigte Sedlak mildernde Umstände zu, weil er Flüchtling ist. * 1 Ein bisher ungeklärter Raubüberfall er- eignete sich am 7. Januar in der belebten Innenstadt Mindens. Wie die Kriminalpoli- zei mitteilte, wurde eine 41 Jahre alte Frau am hellen Tage von einem unbekannten Täter überfallen und beraubt. Ein Ange- stellter der Kreissparkasse wurde durch schwache Hilferufe aufmerksam. Nach kur- zem Suchen fand er an der Eingangstreppe der Kasse die Frau, die mit Füßen und Hals an ein Gitter gefesselt war. Sie gab nur noch schwache Lebenszeichen von sich. Wie- derbelebungsversuche hatten erst nach eini- ger Zeit Erfolg. Die Tat geschah an einer Stelle, an der sie eigentlich von jedem Pas- santen, der in die Kasse ging oder heéraus- kam, hätte beobachtet werden müssen. 0 Ein Düsenflugzeug der Rar vom Typ „Vampire“ rasierte am 7. Januar bei Bath (Südengland) die Dachstühle zweier Wohn- häuser ab und bohrte sich mit der Spitze des Rumpfes in den dahinterliegenden Gar- ten. Das einzige Opfer des Unglücks ist die 41 jährige Mary Williams, die einen Nerven- schock erlitt. Der Pilot des Flugzeuges war mit dem Fallschirm abgesprungen, weil der Brennstoff ausgegangen war und er keine geeignete Landemöglichkeit sah. * g Im nördlichen und nordwestlichen Austra- lien herrscht zur Zeit eine Dürreperiode, wie sie seit 40 Jahren nicht mehr vorge- kommen ist. Tausende von Rindern verdur- sten auf den verbrannten Weiden. Wetter- sachverständige sind der Ansicht, daß zu- nächst noch nicht mit Regen gerechnet wer⸗ den könne. 0 Eimen Rekord erzielten die Fahrraddiebe in Niedersachsen, wo nach einer vom Lan- deskriminalpolizeiamt gemachten Feststel- lung im vergangenen Jahr 12 500 Fahrräder im Wert von über einer Million Mark ge- stohlen wurden. Der„erfolgreichste“ Fahr- raddieb war der in Hildesheim festgenom- mene 21jährige Werner Jentsch, der insge- samt 91 Fahrräder stahl und sie für rund 2 000 DM verkaufte. 8 In der 900 Einwohner großen Gemeinde Bliedersdorf im Landkreis Stade wurde nach mehreren vergeblichen Versuchen, einen Bürgermeister durch die Wahl zu er- mitteln, dieser Tage, der Bürgermeister schließlich durch Los bestimmt. Die Ge- meinde hatte erst drei Ratssitzungen einbe- rufen, bei denen die Wahl nicht zustande kam, weil bei den verschiedenen Wahlgän- gen jedesmal Stimmengleichheit festgestellt wurde. Schließlich beschlossen die Ratsher- ren, um endlich zu einem Bürgermeister zu kommen, zwischen den beiden aussichts- reichsten Kandidaten durch das Los ent- scheiden zu lassen. ——— monwealth behält und daß er seinen Platz in der atlantischen Gemeinschaft findet. Nichts ist verloren. weder für Europa noch selbst für die Straßburger Versamm- lung. Rückschläge können kein anderes E. gebnis haben, als daß sie unsere Energien zusammenschweißen und uns veranlassen, mit noch mehr Mut und noch mehr Kübhn- heit von neuem zum Sturm vorzugehen. In dem großen Werk, das wir begonnen haben und das wir entschlossen sind. bis zum Ziel, der Schaffung der Vereinigten Staaten Eu- ropas, durchzuhalten, werden wir noch an- dere Schwierigkeiten erleben. Unsere Uber- zeugung und unseren Willen wird das nicht erschüttern. Wir werden schließlich den Sieg errin- gen und Europa seinen Platz in der Welt, seine Größe und seinen Glanz wiedergeben. (Copyright für Deutschland: EUROPRESS) Briefmarken-Kaleidoskop Die letzte Sondermarke der Vereinig- ten Staaten für 1951 war ein Wert- zeichen zu drei Cents„Washington saves his Army at Brooklyn, 1776-1951“ mit einer Auflage von 110 Millionen Exemplaren. Für 1952 sind bereits fünf Sondermarken vor- gemerkt. Die 200. Wiederkehr des Geburts- tages von Betsy Ross, der nach Vorschlägen von George Washington das Sternen- und Streifenbanner geschaffen haben soll, wurde zum Neujahrstag auf einer Marke festgehal- ten. Am 15. Januar folgt ein Wertzeichen zum 50jährigen Bestehen der„4-H- Clubs“, einer Erziehungs-Einrichtung des Landwirt- schafts- Departements der USA für die Kin- der der Landbevölkerung. Die erste große Bahnstrecke der Staaten, die„Baltimore and Ohio Railroad“, feiert den 125. Jahrestag ihres Bestehens(28. Februar). Ein weiteres Jubiläum von 50 Jahren verzeichnet auch das Unfallverhütungs-Programm des Ame- rikanischen Automobilclubs(4. März). Den Vorwurf zur 5. Sondermarke stellt Marquis de Lafayette, der nach den Staaten kam, um im Kampf für die Unabhängigkeit mit- zuhelfen. 5 Kuba brachte am Tage der Vereinten Nationen auf 3500 Stück des Luktpost- Gedenkblocks von 1940 für die 100jährige Blackpenny einen mehrfarbigen Ueber- druck an. 8 Nikaragua feierte den 500. Geburtstag der Königin Isabella mit zehn Bildermarken, die bei Thomas de la Rue in London ge- druckt wurden. „San Salvador dokumentierte Mitte Dezember mit 14 Marken das Ende der Revolution von 1948 und die Anerkennung der neuen Verfassung. Venezuela erinnerte an Königin Isa- bella die Katholische; die vier Luftpostmar- ken wurden von der Schweizer Firma Courvoisier in La Chaux-de-Fonds gefertigt. Ekuador versah drei Wertzeichen von 1949 mit dem Ueberdruck„Campane Alfa- betizacion“ und neuen Werten. Als Dank an die amerikanischen Staaten, die Ekuador nach dem gewaltigen Erdbeben vom Sep- tember 1949 Unterstützung gewährten, wur- den vier der sogenannten Roosevelt-Dienst- marken überdruckt:„‚Dia de Gratitud Nacional a los Paises de America“. Boliviens Flagge wurde vor 100 Jah- ren eingeführt; fünf Sondermarken sollen daran erinnern. Agypten soll planen, alle kursfähigen Briefmarken mit dem Ueberdruck zu ver- sehen:„Kingdom of Egypt and Sudan“, Dies dürfte Anlaß zu einem neuen Briefmarken- krieg geben, wie etwa der zwischen England und Argentinien um die von beiden be- anspruchten Falkland-Inseln. dcder Graupeln. Temperaturen MANNHEIM Donnerstag, 10. Januar 1952/ Nr Herzlich und Bewegt: Geburistagsſeier für Bürgermeister Jakob Trumpfheller „Ich habe immer nur dienen, nicht verdienen wollen“ Bürgermeister Jakob Trumpfheller konnte und durfte sich nicht einer kleinen und schlichten Feier zu seinem 65. Geburtstag entziehen, die am Mittwochmorgen den Stadtrat, die Leiter der städtischen Aemter und Werke, die Vertreter von Industrie, Handel und Handwerk in der Kunsthalle zu einer stattlichen Gesellschaft zusammen- Faßte. 5 Oberbürgermeister Dr. Heimerich schil- derte den Weg Jakob Trumpfhellers aus engen Verhältnissen in immer größere Ver- antwortungsbereiche. Von der kraftvollen Persönlichkeit des Bürgermeisters Otto Beck bat Trumpfheller entscheidende Anregungen Für seine Arbeit im Dienste des Gemein- Wesens empfangen. 45 Jahre des Aufstiegs, des Niederganges und erneuter Anstrengun- Sen sind an ihm vorübergegangen. In die- sen anderthalb Menschenaltern ist Trumpf- heller mit Mannheim und den Mannheimern verwachsen. Der Oberbürgermeister würdigte beson- ders den Bürgermeister und Kommunal- beamten, weil sich in diesen Funktionen das Wesen Jakob Trumpfhellers am reinsten ausprägte. Immer sei er ein Mann der Ini- tiative, des frischen Entschlusses und hoher Verantwortungsfreudigkeit, der sich zu weh- ren und auch im gegebenen Falle einen An- Sriff voranzutragen wisse. Seine drei groben Arbeitsgebiete, das Personalwesen der Stadt, die Versorgungs- und Verkehrsbetriebe, der Sozialwohnungsbau, hätte kein anderer in Personalunion derart fördern können. Stets Sei Trumpfheller der erste und fast immer der letzte auf dem Rathaus. In der Schlicht- heft seines Wesens bleibe sich Trumpfheller immer gleich. Er könne hart und scharf sein, wenn die Sache es erfordere, aber er könne nie sein gutes Herz für die menschliche Seite aller Angelegenheiten verleugnen. Oberbürgermeister und Bürgermeister seien sich immer einig geworden. Leider lasse die Bevölkerung nicht viel an Mitarbeit an den großen Projekten erkennen, deshalb war die Uebereinstimmung in den Zielsetzungen eine gute Voraussetzung für alles Gelingen. Trumpfheller ruhe fest und sicher im Ver- trauen der Einwohner. N Für die 8000 Bediensteten der Stadtver- waltung sprach Betriebsratsvorsitzender Er- furth den Dank für das oft bewiesene feine Soziale Verständnis aus. Ortskartellvorstand K. Schweizer vom DGB würdigte die Ver- dienste des Gewerkschaftlers Trumpfheller, der 1945 und 1946 die Fundamente schuf, àauf denen das Gebäude der Industriegewerk- schaften heute unerschütterlich ruht. Bürgermeister Trumpfheller dankte be- wegt. Im Rückblick auf seinen harten Pädagogische Arbeitsstelle Mannheim: Schritt halten können mit dem Fortschritt Charles P. Gross kündigte Geldspende für den Betrieb der Arbeitsstelle an wel Jahre lang hat die Pädagogische Arbeitsstelle, in wenig zentraler Lage unter- gebracht, in Mannheim existiert. Sie wurde Vor einem halben Jahr aufgelöst und ist auf Betreiben deutscher Persönlichkeiten jetzt Wieder, aber diesmal an zentral gelegener Stelle, im linken Wachhäuschen des Schlos- ses, eingerichtet worden. Zur Wiedereröffnung sprach High, Com- missioner General Charles P. Gross der Stadt Mannheim die Glückwünsche seiner Regierung aus. Die Pädagogische Arbeits- stelle diene der Fortbildung der Lehrer und sei als Hilfe für die deutschen Kinder und re Eltern gedacht. Für die Bibliothek seien namhafte Aufwendungen gemacht worden, aber auch Projektoren, Filmbänder, Plattenspieler und Radio stehen den zu bil- denden Arbeitsgemeinschaften zur Verfü- gung. Die amerikanischen Methoden hätten keinerlei Monopolstellung, sie seien nur Dis- Ekussionsgegenstände. Die großen Namen Fröbel, Kerschensteiner und Sickinger ge- mießen auch in den Vereinigten Staaten großes Ansehen. Unbedingt anregend seien die großzügigen Versuche amerikanischer Pädagogen über Begabungsforschung und Begabungs förderung. Die neuen Wege auf dem Gebiete der Gemeinschaftskunde wur- den jetzt von deutschen Pädagogen für deutsche Verhältnisse ausgestaltet. Alle Ein- richtungen der Pädagogischen Arbeitsstellen haben zum Ziele, eine bessere Gestaltung der Schule als Vorbedingung für eine bessere Erziehung der Kinder. Für den Be- trieb habe die amerikanische Regierung 30 000 DM ausgeworfen, die bis Ende Juni der Stadt Mannheim überwiesen werden. Oberbürgermeister Dr. Heimerich dankte Für diese Einrichtung und die Spende. Da- mit sei das Institut für eine gewisse An- laufs- und Uebergangszeit finanziert, bevor es finanziell in Obhut der Stadt genommen werden kann. Es habe die Aufgabe, das in jeder Hinsicht schwer angeschlagene Schul- leben zu befruchten und soll zunächst ein- mal das pädagogische Gespräch in Gang bringen, das Ersatz sein muß für die nicht vorhandene Privatbibliothek der einzelnen Lehrkräfte. Wichtigste Aufgabe der Schule Heute sei, der Vermassung und dem Kultur- Zerfall entgegenzuwirken und die Persön- Üchkeitswerte zu retten. Oberregierungsrat Köbele. Karlsruhe, Wies darauf hin, daß mit den Pädagogischen Arbeitsstellen neue Wege in der Lehrer- bildung gegangen wurden. Der Dienst in der Schule sei Dienst am Lebendigen, er dürfe nicht in Handwerk und Gewohnheit . Wohin gehen wir? Donnerstag, 10. Januar: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Fidelio“; Café Schumacher, R 1, 20.00 Uhr: Diskussion über„Der Konsul“ mit Will Schmidt(Theatergemeinde); Gewerk- schaftshaus 19.30 Uhr: Josef Maier spricht über „Mängel in der Reichsversicherungsordnung“ (Betriebsräteschulung); Ufa-Palast 10.30 Uhr: Schuler des Karl-Friedrich- Gymnasiums spie- len„Miles Gloriosus“. Freitag, 11. Januar: Nationaltheater 19.30 Uhr: Dame Kobold“; Wirtschaftshochschule 20,00 Uhr: Vortrag:„Der Christ in der poli- tischen Entscheidung der Gegenwart“, Spr.: Dr. Jäger(Katholisches Bildungswerk); Kunst- Balle 20.00 Uhr: Schüler des Karl-Friedrich- Gymnasiums spielen„Miles Gloriosus“; Städti- sche Hochschule für Musik und Theater. R 3, 6, 20.00 Uhr: Leo Schatt spricht über„Die Be- deutung der Musik des 16. und 17. Jahrhun- derts für unsere Zeit“(Offene Musikstunde); Centre Franco-Allemand 19 00 Uhr: Vortrag: „Lhumanisme de Jean Guehenno“. Wie wird das Wetter? Einzelne Schauer Vorhersage bis Freitag früh: Tagsüber bei lebhaften west- lichen Winden wechselnd, meist stark bewölkt mit einzelnen Schauern. In höheren Lagen als in tleferen Lagen als Regen, Schnee in der Ebene zwischen 2 bis 5 Grad. In der Nacht zeitwei- ger Bewölkungsrückgang und gebietsweise leichter Frost. Wetteramt Karlsruhe pegelstand am 9. Januar: Maxau 373(Ko), Mannheim 233(9), Worms 164(10), Caub 165(10h. a Schnee, erstarren, er müsse elastisch und plastisch bleiben. Schularbeit ohne freudige, leben- dige Anteilnahme bleibe unfruchtbar, es dürfe und müsse gewagt und experimen- tiert werden. In seinen abschließenden Sät- zen äußerte Oberregierungsrat Köbele Wün- sche auf lange Sicht: Eine Jugendbücherei. eine Zeitschriftensammlung für die wissen- schaftliche Weiterbildung der Lehrer, ein Haus der Schule mit einem Schulmuseum, in dem alles das zu sehen sein sollte, wWas die Industrie zur Verbesserung der Lehr- und Lernmethoden entwickelte. Miß English, die Beraterin für die Pädagogischen Arbeitsstellen im Bundes- gebiet, nannte als Ziel der Pädagogischen Arbeitsstelle die Möglichkeit für Lehrer, Erzieher und Eltern, Schritt halten zu kön- nen mit dem Fortschritt. Die Vorträge Waren umrahmt mit wertvollen Darbietun- gen eines Klaviertrios, das Studierende der Städtischen Hochschule für Musik e und Theater Mannheim stellten. Im Anschluß an die Feierstunde führte Walter Schärr die Teinnehmer durch die Räume der Päda- gogischen Arbeitsstelle im linken Wach- Häuschen des Schlosses. F. W. K. Werdegang hätten sich nicht Schwierigkeiten und Leiden(in der Nazizeit) behauptet, son- dern die Freude darüber, daß es ihm der Schöpfer möglich gemacht habe, daß er im Dienst der geliebten engeren Heimat wirken dürfe. SPD und Gewerkschaften seien der Urquell seiner Kraft. In der kommunalpoli- tischen Arbeit habe er gelernt, daß auch andere für das Gemeinwesen das Gute wol- len. Oberbürgermeister a. D. Josef Braun habe er zu danken für die Einräumung der Arbeitsgebiete. Er habe immer nur dienen „Weisen Sie erst einmal nuch, daß Sie Deutscher sind.. wollen, nicht verdienen. Die Hintansetzung eigenen Wohlbehagens zugunsten der klar erkannten Forderung des Tages habe er anderen vorzuleben versucht. Er hoffe, noch ein gutes Stück des Aufstiegs miterleben zu dürfen. In herzlich gehaltenen Worten dankte Bürgermeister Trumpfheller seiner Familie, die auch in schwersten Zeiten treu zu ihm stand und ihm Mut gegeben habe für seine Arbeit, an der er stets Freude habe. Im Dienste für die Interessen des Gemeinwesens hoffe er sein Leben vollenden zu können. Mit einem regen Gedankenaustausch schloß die Geburtstagsfeier, deren intimer Teil in den Amtsräumen mit den Mitarbei- tern des Bürgermeisters gefeiert worden war. Blumen, Geschenke und Erinnerungs- gaben gaben von der Beliebtheit des Ersten Bürgermeisters Zeugnis. ch Papiere, Stempel, Unterschrift 3 Theater-Tombold Horiert Hohe Geldspenden In den letzten Tagen sind weitere hoh Geldbeträge für die Theater-Tombola einge gangen. Die Firma Bopp& Reuther stifte 3000 DM in bar. Die Firmen Bassermann Co., die Suberit-Fabrik AG. sowie die Obe rheinische Eisenbahngesellschaft über wiese Barbeträge von je 1000 DM. die Fig Haniel& Cie., Zweigniederlass Mang heim, stellte eine Sach- und ende 3; Höhe von 1500 DM zur Verfügung. Aus der Höhe dieser Spenden ist zu eg sehen, welche Resonnanz die Wiederaufbag Lotterie zu Gunsten des Nationaltheaters f det und mit welchem Verständnis die g plante Tombola gefördert wird, die Mang heim dem Theater-Neubau ein großes Stud näher bringen soll. 5 Nachweis der Staatsangehörigkeit nicht immer einfach/ Die Polizei hilft nach Dokumenten forschen Wenn einer eine Reise tut, dann kann er Was erzählen. Manchem ergeht es aber so, daß er vorher schon erzählen kann, erzäh- len von der Odyssee, bis er nachgewiesen hat, daß er deutscher Staatsangehörigkeit ist. Denn ohne diesen Nachweis gibt es kei- nen Paß. Breslau antwortet nicht Der Spätheimkehrer, der früher in Bres- lau wohnte und nun kein einziges Papier mehr besitzt, das ihn genügend ausweist, macht der Polizei viel zu schaffen. Der Er- kennungsdienst der Kriminalpolizei wird sich seiner annehmen und ein„Personen- feststellungsverfahren“ einleiten; drei Fotos wandern durch die Fahndungsblätter, alle Gemeindebehörden, mit denen der Mann je näher zu tun gehabt hat, werden„ange- schrieben“— aus Breslau ist allerdings kei- nerlei Nachricht zu erhalten— aber nach spätestens zwei bis drei Monaten ist es der Polizei in den meisten Fällen doch irgend- Wie gelungen, Beweise für die Staatsange- hörigkeit aufzutreiben. Basis: Gesetz von 19131 Für die Feststellung der Staatsangehörig- keit ist noch heute das deutsche Staatsan- gehörigkeitsgesetz von 1913 gültig, das allerdings einige Aenderungen durch das Grundgesetz erfahren hat. Hier ist der Arti- kel 116 von Bedeutung, der Flüchtlinge, die im Besitz eines Flüchtlingsausweises sind, als Deutsche anerkennt. Natürlich sind den Behörden andere Unterlagen lieber, weil sie als beweiskräftiger gelten. Der Reisepaß, der 1913 von der sächsischen oder preußi- schen Verwaltungsbehörde ausgestellt wor- den ist und eigentlich längst zum Altpapier gehört, erweist sich hier wieder von Bedeu- tung. Papiere dieser Art werden als Nach- weis für die Staatsangehörigkeit des Inha- bers und eventuell auch des damals minder- jährigen Sohnes angesehen. Näher gerückt: Bahnübergang Kälertaler Straße wird enbustet Vorbereitende Arbeiten zur Verlängerung Ebertstraße in Angriff genommen Das seit vielen Jahren schon geplante, aus finanziellen Gründen aber immer wieder zurückgestellte große Projekt des Ausbaues der Friedrich-Ebert-Straße und Rollbühl- straße als Zubringerstraße zur Bundesstraße 38(Käfertal- Weinheim) wird in Angriff ge- nommen. Nachdem bereits vor einiger Zeit die Stadtwerke ihre Hochdruck-Gasleitung der neuen Straßenführung entsprechend ver- legt haben, wird zur Zeit als weitere Vor- bereitung ein Geländestreifen des von der Besatzungsmacht beanspruchten ehemaligen Exerzierplatzes in Käfertal bis zur OEHG- Ueberführung bei BBC freigemacht und die Umzäunung des Platzes längs dieses Strei- tens zurückverlegt. Im Anschluß an diese Arbeiten und der Verlegung der hier ent- lang führenden Gasversorgungsleitung be- ginnt die Aufschüttung dieses Geländestrei- fens. Sie ist erforderlich, weil die OEG- und Straßenbahngleise höher und nach außen (auf den neuen Damm) verlegt werden müssen. Bekanntlich besitzt die Friedrich-Fbert- Straße von der Stadt bis zur Eisenlohr- straße zwei Fahrbahnen(mit den Gleisen im Mittelstreifen). Eine Weiterführung beider Fahrbahnen von der Eisenlohrstraße bis zur Endhaltestelle der Straßenbahn Käfertal ist aus Geländegründen aber nicht möglich, so daß beide Fahrbahnen auf der südwest- lichen bereits seit langem aufgeschütte- ten Straßenseite(etwa in der Mitte des Exerzierplatzes) zu einer 12 Meter breiten Fahrbahn zusammenfließen werden. Um jedoch Unfall-Gefahrenpunkte Ueberschnei- dung der Gleise durch Kraftwagen) auszu- schalten, wird der stadteinwärts fließende Verkehr in Form einer Straßengabelung unter die höher gelegten Gleise unterführt. An diese Gabelungsstelle muß daher ein Bahn-Uebergangsbau erstellt werden. Außer- dem wird im Zuge der 12 Meter breiten Fahrbahn eine weitere Straßenbrücke bei BBC über die Riedbahn erbaut. Verhandlungen mit der Bundesbahn, die sich an dieser Ueberführung finanziell be- teiligt, sind abgeschlossen, so daß beide Brückenbauten nunmehr vergeben werden können. Vorausgesetzt, daß keine besondere Materialschwierigkeiten eintreten werden, hofft man, die Brücke über die Riedbahn bereits im Laufe des Frühjahrs erstellen zu Können. Inzwischen soll auch noch mit der Verlegung der Straßenbahn- und OEG- Gleise im Zuge der Rollbühlstraße begon- nen werden. Wenn sich auch noch kein Termin für die Fertigstellung der Gesamtarbeiten festlegen läßt, so besteht doch die Absicht, das Vor- haben Zug um Zug voranzutreiben. Damit rückte endlich der Zeitpunkt näher, an dem der jetzt durch die Käfertaler Straße flutende Verkehr umgeleitet werden kann und von seinem stärksten Hemmschuh, dem schienengleichen Uebergang der Riedbahn, befreit wird. Dey lannlieime: Fatinachisaug källt bekanntlich 1952 aus. Einem Konditormeister einer Konditorei hat dieser Gedanke keine Ruhe gelassen, und so schuf er wenigstens einen lustigen Ersatz in Marzipan, der in dem Schaufenster der Konditorei be- wundert werden kann. Unsere Bilder zeigen Ausschnitte aus dem mit viel Humor und Können gefertigten Zug. Ein gültiger Beweis ist die Kennkarte, vorausgesetzt, daß sie vor dem 31. Dezem- ber 1944 ausgestellt worden ist. Familien- bücher, die oft zu dem Wenigen gehören, Was gerettet worden ist, sind eine wesent- liche Unterlage, weil von 1900 bis 1938 sämt- liche deutschen Standesämter bei einer Ehe- schließung den Staatsangehörigkeitsnach- Weis forderten und eintrugen. 30 Prozent: Schwierige Fälle 30 Prozent der Fälle, die in Mannheim bearbeitet werden, erweisen sich als schwie- rig, aber kaum einer als völlig unmöglich, Wie der Leiter des Paß- und Meldeamts beim Amt für Oftfentliche Ordnung sagt. Für den Antragsteller, der in einer nicht stark zer- störten und in Westdeutschland oder der Sowietzone gelegenen Gemeinde beheimatet War, läßt sich in jedem Fall der nötige Nach- Naturfreunde mühen sich um ihr Neckurgemünder Hein Karl Lauer bei der Bezirkskonferen Im Heim der Mannheimer„Natur- freunde“ auf dem Kohlhof trafen sich Ver- treter der unterbadischen Ortsgruppen zu einem Rückblick auf 1951. Bezirksvorsitzen- der Karl Lauer, Mannheim, gab dabei be- kannt, dag die Naturfreundebewegung in Westdeutschland nun wieder 100 000 Mit- glieder in 670 Ortsgruppen zählt. In der Ostzone seien die„Naturfreunde“ zwangs- weise dem allgemeinen Kulturbund an- geschlossen und das Tragen des Natur- freundeabzeichens sei verboten. Die Finanzierung des Kanzelwandhauses bei Oberstdorf soll durch Spargelder be- Werkstelligt werden. In der Beitragsfrage wurde keine Veränderung vorgenommen Der Sitz der Bundesleitung ist wieder Nürnberg. Dle bisherige Bundesleitung wurde wieder gewählt. Zur Bezirksarbeit berichtete Lauer, daß nun auch in Eberbach eine Ortsgruppe des Vereins gegründet wurde. Die Freunde in Ketsch, bisher der Ortsgruppe Schwetzingen Angeschlossen, bilden nun eine selbständige Ortsgruppe. Der Bezirk zähle nun 15 Orts- gruppen mit etwa 2500 Mitgliedern. 1952 müßten Erfahrungen gesammelt werden über die von den Gewerkschaften, Konsum- genossenschaften und Naturfreunden gegrün- deten Ferien- Gemeinschaft, deren Haupt- ziel sei, Schaffenden durch Reisesparen den Urlaub billig in den schönsten Gegenden Film- Arbeitsgemeinschaft der Abend- akademie. Unter Leitung von Dr. K. J. Fischer wird am 10. Januar. 19 Uhr,„Our Toum“ in Originalfassung mit deutschen Untertiteln in der Sickinger-Schule gezeigt. Turn- und Sportgemeinde Rheinau. Generalversammlung am 13. Januar, 15 Uhr. Kraftfahrer- verein Mannheim. Am 12. Januar, 19.30 Uhr, im Lokal„Komet“, Langstrage 14, Generalversammlung. Landsmannschaft Sachsen- Thüringen. Am 12. Januar, 20 Uhr, im„Durlacher Hof“ Jahreshauptversammlung. Landsmannschaft Danzig: Westpreußen. Am 12. Januar, 20 Uhr, im„Zähringer Löwen“ ein Winterfest. 5 DK- Abteilung„Grün-Weiß“, Gruppe Fußball. Versammlung am 10. Januar, 20 Uhr, im„Zähringer Löwen“; Neuwahl des Spielausschusses. „Menschenkenntnis im Alltag.“ Diese Vortragsreihe der Abendakademie beginnt Kleine Chronik der großen gladt weis erbringen. Wer heute in Mannheln wohnt und 1925 in Jena einen Reisepaß eg halten hat, besitzt bereits die Möglichkeit sich eine Bestätigung darüber zu verschal. fen und damit seine Staatsangehörigkeit an erkannt zu sehen. Nachweis aus dem Nichts Als findig erweisen sich die Behördeg wenn es tatsächlich darum geht, sozusage aus dem Nichts einen Nachweis zu bringen Irgendein Großvater, ein Bruder oder ef anderes Familienmitglied, das bereits einen Staatsangehörigkeitsnachweis besitzt, lad sich in den meisten Fällen nach monate“ langem Forschen irgendwo in Deutschland auftreiben, hier hilft im Notfall der viel diskutierte Fragebogen und... wenn es ga nicht anders gehen sollte, eine Eingabe u das Innenministerium in Karlsruhe. 1 2 wieder zum Vorsitzenden gewählt der Heimat zu ermöglichen, Bemängel wurde, daß es immer noch Arbeiter gebe die den Urlaub durch Abfindung mit Gel erledigten. Gewerkschaften und Betriebs räte sollten diesem„.Infug“ Einhalt ge. bieten. 9 poli rine sind Stré „La der unte Was Auf lich. tete der Spie serp ken rhei Weit Hege sten Plar gew Kkeh Kol! die tige und den Zuse 8 bad inte Fra: bad Sich her Filn ten mit hehe priv dun renz dem Krei bade Im unterbadischen Bezirk stünden 20„ Zeit die Naturfreundehäuser auf de Tromm, auf dem Kohlhof und die Schries“ heimer Hütte zur Verfügung. Das Ferien. heim bei Neckargemünd sei wohl wiedel zurückerstatfet, aber noch nicht zur Benüt. zung frei, da es immer noch bewohn Werde. Trotz zweier für die Naturfreunde günstige Räumungsurteile, gelinge es nicht die Bewohner herauszubringen und ihnen anderweitig Wohnung zu verschaffen In einer einstimmig angenommenen Re solution wurde verlangt, dag die parlamen- tarischen Vertreter der Arbeiterschaft sich der Sache arnmehmen und mit ihrer Unter- stützung im Parlament Landtag) dafür ge sorgt werde. 4 Zum Schluß der Tagesordnung wee Kar! Lauer wieder einstimmig zum Be. Zirksvorsitzenden gewählt. Die Bezirkslel. tung wird durch je einen Vertreter dei Ortsgruppen Heidelberg, Schriesheim, Wies. loch unnd Weinheim ergänzt. Als Bezirks, jugendleiter wurde Schulz, Weinheim, be- Stätigt. 5 5 am 11. Januar, 19.30 Uhr, im Karl-Friedrich Gymnasium, unter Leitung von D. A. Mayer Privatdozent der Wirtschaftshochschule. 5 Wir gratulieren! Friedrich Bruch, Mann- heim, Karl- Benz- Straße 16, wird 70, Philipp Eberts, Mannheim-Feudenheim, Heddeshei- mer Straße 5, und Johannes Abele, Mann- heim, Eichendorffstraße 19(früher Gärtner straße 30), werden 75 Jahre alt. Maris Hertle, Mannheim- Neckarau, Rosenstraße Nr. 125, begeht den 80. Geburtstag. Michael Rücker, Mannheim- Waldhof, Oppauer Strabe Nr. 39, vollendet das 82. Lebensjahr. 1 Ius dem Polizeibericht Diebisches Elsterchen. Ein. 15 Jahre altes Mädchen wurde in einem Kaufhaus dabel erwischt, als sie einen Wollschal vom Ver- kaufstisch herunterziehen wollte. Bei einer Durchsuchung ihrer Aktentasche wurden Weitere zehn Gegenstände im Werte von 62 DM vorgefunden, die sie in zwei Kauf. häusern gestohlen hatte. ö Ein böses Erwachen gab es für einen Fremdenlegionär, der jetzt mit einem Ka- meraden nach angeblich fünf jährigem Auf. enthalt nach Deutschland zurückkehrte., Die beiden hatten sich auf der Rückreise zu- sammengefunden und eine gemeinsame Kasse geführt. Der Kamerad. von dem det Vorschlag der gemeinsamen Kassenführung ausging, wußte, was er wollte, denn bei einem kleinen Nickerchen seines Kameraden verschwand er mitsamt dem in seinem Be- Sitze befindlichen Geld und Gepäck, Der Schaden beträg angeblich 400 DM.. In aller Ruhe räuberten in Neuostheim unbekannte Täter ein von einer amerikani- schen Familie bewohntes Haus aus, die sich auf einer Reise befand. Die Diebe hatten alles, was sie an Kleidung, Schmuck usw. vorfanden, mitgenommen Der Gesamt- schaden wird mit etwa 12 000 DM an- gegeben. Falsche Abhilfe. Um anscheinend seinem Geldmangel abzuhelfen, kaufte ein jetzt un- aufkfindbarer Mann in einem Geschäft einen Radioapparat für 318 DM auf Teilzahlung 50 DM wurden anbezahlt und dann der Apparat gleich mit entsprechendem Auf- schlag weiterverschachert. Wenn auch der Betrüger zur Zeit unauffindbar ist, gelang es wenigstens, den Radioapparat zu ent- decken und an den Verkäufer geben, zurückzu-. 3 52/ Nr — ert i itere hoh ola einge 1 stikteg ist Zzu eg leraufbag eaters f is die gg 1e Mang Bes Stüc 41 Mannheln isepaß eg 6glichkel Verschat. igkeit an ts Behörden sozusagen 1 bringen oder en eits einen itzt, lag monate. utschland der viel nn es gas ngabe an e. tl Hein wählt zemängel iter gebe mit Gel Betriebs alt ge. nden Zul auf de e Schries, 8 Ferien. 1 Wieden Ir Bent. bewohn Ur kreunde es Nicht ad ihnen ken. enen Re- arlamen- aft sich r Unter- dafür ge⸗ g Wurde zum Be- ezirkslei- beter del m, Wies⸗ Bezirks. eim, be- Friedrich- A. Mayer, wle. h, Mann- ), Philipp eddeshei- „ Mann- Gärtner⸗ t. 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Das hängt schon mit der anders gear- teten Materie zusammen. Schließlich sind der Main, der Rhein und der Neckar bei- spielsweise keine betonierten Autobahnen. Der„Machtbereich“ der einzelnen Was- serpolizeidirektionen ist genau nach Bezir- ken abgegrenzt. Derjenige auf dem Ober- rhein zwischen Mannheim und Neuburg weier umfaßt eben das in diesem Abschnitt liegende Teilstück. Die Wasserschutzpolizi- sten fahren nach einem genau festgelegten plan mit ihren Booten täglich die ihnen zu- gewiesene Strecke ab. Sie regeln den Ver- kehr auf dem Wasser genau so wie ihre Kollegen auf dem Lande, ja, vielleicht sind die Verkehrsvorschriften hier noch vielfäl- tiger und komplizierter als auf Autobahnen und Landstraßen. Das hängt wiederum mit den jeweiligen Fluß- und Stromverhältnissen zusammen, nach denen sich die Schiffer mit Ueber Fragen der Landkreis- verwaltung Sinsheim. Die Landräte der neun nord- badischen Kreise haben am Montag auf einer internen Tagung in Sinsheim allgemeine Fragen der Landkreisver waltung in Nord- baden besprochen. Insbesondere sprachen sich die Landräte für die Förderung des bis- her von der Besatzungsmacht betriebenen Filmprogramms für die Jugend aus. Sie lehn- ten jedoch eine Koppelung dieses Programms mit den Kreisbildstellen oder anderen Kreis- behörden ab. Das Filmprogramm soll durch private Organisationen, wie das Volksbil- dungswerk weitergeführt werden. Beschlüsse wurden keine gefaßt, die Landräte-Konfe- renzen finden periodisch statt und dienen dem Erfahrungsaustausch unter den Land- kreisverwaltungen des Landesbezirks Nord- baden. ihren„Pötten“ zu richten haben. Ausweich⸗ möglichkeiten, wie sie vielleicht sturen Kraftfahrern auf den Straßen zur Verfü- gung stehen, gibt es auf dem Wasser nicht. Die mitunter recht schmale Fahrrinne schreibt Weg un! Tempo unerbittlich vor. Ganz besonders wichtig sind die Ueberwa- chungen an den Schleusen und Staustufen sowie in den Häfen und Hafeneinfahrten. Die Wasserschutzpolizei überprüft auch die „Führerscheine“ der Schiffsführer, in der Sprache der„ollen Seebären“ als Schiffs- patente bezeichnet. Diese Patente sind weit schwieriger zu erlangen als Führerscheine für Kraftfahrer. Ein solches Schiffspatent bekommt ein Schiffsführer nur dann, wenn er ein Jahr eine bestimmte Strecke befahren hat. Ist dies nicht der Fall, so muß er sich einen Lotsen mitnehmen. Auf dem Oberrhein kann er sich da der ältesten deutschen Lotsenstation bei Neu- burg bedienen. Schiffer sind allerdings gele- gentlich auch knauserige Leute. Beim Lot- sengeld wäre das allerdings das Verkehr- teste. Wenn sie es„einsparen“ wollten und die Polizei erwischt sie, kennen die Wasser- Schupos kein Pardon. Eine Strefe ist fällig, denn der verantwortliche Schiffsführer hat gegen die Fahrsicherheit, die auf dem Was- ser ganz groß geschrieben wird. verstoßen. Wer glaubt, daß die Wasser-Schupos nur auf der Jagd nach den kleinen oder größeren Sündern sind, irrt sich. Nein, ganz im Ge- genteil, schließlich kennen sie das Motto: „Die Polizei— dein Freund und Helfer.“ Dieser Leitspruch gilt auch auf dem Wasser. Rasch und sicher bringen sie Hilfe bei Ha- varien oder bei sonstigen Unfällen. Die Boote sind mit entsprechenden Geräten aus- gerüstet. Es fehlt nichts, was man zur ersten Hilfeleistung benötigt. Selbst ein Leichen- suchgerät ist vorhanden. Große Sorgen be- reiten den Männern in der blauen Marine uniform die kleinen„Nußschalen“ auf dem Wasser. Das sind die Faltboote, deren Fahrer nicht selten sich selbst und andere durch Leichtsinn und eine sogenannte Uebersport- lichkeit in Gefahr bringen. Das„Wellen- schaukeln“ endete schon für manchen im massen Grab. Die Beamten wissen von diesen kleinen Plagegeistern besonders in den Sommermonaten ein Lied singen. Schiffer sind meist gemütliche, freundliche und friedfertige Menschen. Schwarze Schafe gibt es aber auch unter ihnen. Und wenn sich die Meinungen manchmal hart im Raume stoßen, gibt es angesichts der beschränkten„Ringverhält- nisse“ nicht selten mal auch schöne„blaue Augen.“ Auch in diesen Fällen markiert die Wasserschutzpolizei Mädchen für alles. Recht brenzlige Situationen gibt es hie und da auch bei der Kontrolle der Schiffs- und Mannschaftspapiere, wenn entweder das Fahrzeug unterbemannt oder auch, das soll gelegentlich vorkommen,„‚überbeweibt“ ist. Beides wird sehr beanstandet. Die „blonde Lotte“ muß dann unweigerlich„ab- mustern.“ Mit oder ohne Protest. Die christ- liche Seefahrt, auch da, wo es sich nur um Binnengewässer handelt, achtet streng auf Sitte und Ruf. höfliche, Land wirtschaftliche Vortragsreihe in Ladenburg Mit namhaften Fachkräften aus Südwest-Deutschland Ladenburg. Vom 10. Januar bis 7. Fe- bruar veranstalten das Kreiskuratorium für Wirtschaftsberatung für den Landkreis Mannheim und der Verein ehemaliger La- denburger Landwirtschaftsschüler jeweils donnerstags um 14 Uhr im Bahnhofshotel Ladenburg eine Vortrags- und Fortbil- dungsreihe mit namhaften Landwirtschafts- fachleuten aus dem südwestdeutschen Raum. U. a. sprechen Direktor Dr. Schmid vom Tabakforschungsinstitut in Forchheim über „Die Grundlagen für die Qualitätssteigerung im Tabakbau“ und Dr. Stockburger vom Bauernschulwerk Württemberg-Baden über „Der Bauer im Staat“. Zum Abschluß die- ser Vortragsreihe findet die feierliche Ueber- reichung des Preises aus der Adolf-Mün- Energieknuppheit verhinderte Neueinstellungen Zu wenig Gas für chemische Industrie in Ludwigshafen Ludwigshafen. Rohstoff- und Energie- Knappheit haben die chemische Großindu- strie in Ludwigshafen in den letzten Wochen gehindert, Neueinstellungen vorzunehmen. Die Werke klagten zum Teil über mangel- hafte Gasversorgung. Wie die Arbeitsver- Waltung am Dienstag mitteilte, ist der Gas- druck zu manchen Tageszeiten so niedrig, daß die für die chemische Produktion not- wendigen Hitzegrade nicht erreicht wer⸗ „Wir erstreben kein staatliches Schulmonopol“ Eine Stellungnahme des württembergisch- badischen Kultusministeriums Stuttgart. Von einem Sprecher des Kult- ministeriums in Stuttgart wurde am Diens- tagabend erklärt, in Württemberg-Baden sei von offiziellen Stellen nie Forderung nach einem staatlichen Schulmonopol er- hoben worden. Die württembergisch-badi- sche Verfassung sei eine der privatschul- kreundlichsten im Bundesgebiet. Alle im Dritten Reich verbotenen Privatschulen seien— falls sie ihre Wiederherstellung ge- Wünscht hätten— wieder eingerichtet wor- den. Neue seien hinzugekommen. Im Rech- nungsjahr 1951 habe man Bauvorhaben von Privatschulen mit einem Zuschuß von 160 00% DM unterstützt. Mit dieser Er- klärung antwortete der Sprecher des Kult- ministeriums auf das von der Arbeits- gemeinschaft katholischer Organisationen und Verbände Württembergs am Wochen- ende verbreitete Flugblatt„An das katho- sche Volk Württembergs“. Zu dem weiteren Vorwurf des Flugblat- tes, daß sich kein Katholik unter den sieben höchsten Beamten im Stuttgarter Kult-⸗ ministerium befinde, wurde vom Kult- ministerium festgestellt, daß unter den Lei- tern der neun Abteilungen des Ministeriums sieben Protestanten und zwei Katholiken seien. Die Abteilung Verwaltung setze sich aus vier evangelischen und drei katho- lischen Referenten zusammen. Zu der Behauptung des Flugblattes, daß von 251 Anträgen auf Verlängerung der Dienstzeit„nur die Fälle des katholischen Ministerialdirektors und des katholischen Ministerialrats abschlägig beschieden“ wor- den seien, wurde erklärt. der Ministerrat habe bei insgesamt fünf von Ministerial- beamten eingereichten Anträgen auf Ver- längerung die Gesuche von drei Katholiken und vom einem Protestanten abschlägig be- schieden. Die übrigen in der Kultverwal- tung genehmigten Verlängerungen bezögen sich auf Lehrkräfte. Ferner wurde vom Kultministerlum er- klärt, daß entgegen den Behauptungen des Flugblattes unter 49 Volksschulleitern in Stuttgart 40 evangelisch und neun katho- lisch seien. den. Die Produktion von Feinchemikalien konnte im verflossenen Jahr gesteigert werden. „Rabattkampf an der ganzkn Front“ Kaiserslautern. Wenn verschiedene große Einzelhandelsfirmen der Pfalz, die ab 2. Ja- nuar auf ihre Waren drei Prozent Rabatt geben, glaubten, damit eine Umsatzsteige- rung zu erzielen, so sei dies ein Irrtum, er- klärte der Geschäftsführer des Pfälzer Ein- zelhandelsverbandes, Diplomvolkswirt Wil- helm Ahlheim, Kaiserslautern, am Dienstag. Sie würden damit lediglich die übrigen Unternehmen zwingen, ebenfalls Rabatt zu geben, so daß die ganze Wirkung verpuffe. In der Pfalz sei jetzt der Kampf um den Rabatt an der ganzen Front entbrannt, ohne daß bis jetzt Aussichten auf eine Einigung bestünden. Verwundert über den Rabatt müsse vor allem auch das Bundesfinanzmi- nisterium sein. Der Einzelhandel habe nach langem Kampf die Herabsetzung der Um- satzsteuer um ein Prozent erreicht. Die Ra- batt gebenden Firmen könnten aber jetzt den Eindruck aufkommen lassen, es ginge dem Einzelhandel prächtig. Schneeschmelze im Schwarzwald Freiburg. Mit stürmischen Südwestwin- den ist im Schwarzweld Tauwetter ein- gezogen. Die Schneedecke ist teilweise durchbrochen. Nur in Gipfellagen und an gütistig gelegenen Hängen gibt es im höhe- ren Schwarzwald auf 20 bis 40 Zentimeter Altschnee noch gute Wintersportmöglichkei- ten. Mit Neuschnee ist zunächst nur in höheren Lagen zu rechnen. Alle Straßen über 600 Meter haben eine festgefahrene Schneedecke oder Glatteis. zinger-Stiftung an die Oftersheimer Bäuerin Emma Bachmayer für den am besten ge- führten land wirtschaftlichen Familienbetrieb im Landkreis Mannheim statt. Arbeitstagung über Gemeinschaftskunde Weinheim. Die Gesellschaft zur Wah- rung der Grundrechte Mannheim-Heidelberg veranstaltet morgen, Freitag, in Weinheim eine Arbeitstagung mit den Weinheimer Schulen, die der Gemeinschaftskunde ge- widmet ist. Die Arbeitstagung wird in Zu- sammenarbeit mit der Unterrichtsverwal- tung in Karlsruhe durchgeführt und soll den Unterricht in Gemeinschaftskunde ergänzen und neue Anregungen geben, um dadurch das Interesse der Jugendlichen am öffent- lichen Leben zu wecken oder zu vertiefen. Zunahme des Kraftfahrzeugverkehrs nach dem Ausland Säckingen. Der Autoverkehr aus Deutsch- land in das Ausland hat im Jahre 1951 sehr zugenommen. Allein von der ADAC-Triptik- stelle Säckingen wurden 539 Anträge entge- gengenommen für Autoreisen von Deutsch- land nach der Schweiz, Italien, Frankreich und Oesterreich. Auch der sogenannte „Kleine Grenzverkehr“ war sehr lebhaft. Im Kreise Säckingen wurden rund 23 000 Grenz- karten ausgegeben und mehr als 6000 inzwi- schen wieder auf ein Jahr verlängert. Berulsmus ker wehren sich Würzburg. Die unterfränkischen Berufs- musiker wandten sich auf einer Versamm- lung gegen Schwarzarbeit der Dilettanten und betonten, daß der Staat seinen Beamten und Angestellten verbieten müsse, sich nebenberuflich als Musiker zu betätigen, Sie gefährdeten damit die Existenz der Berufs- musiker. Letzten Endes könnten sich die Musiker auch nicht nebenberuflich als Beamte oder Angestellte in staatlichen oder städtischen Behördenstellen betätigen. Panzergranaten als Zuggewichte der Kirchturmuhr Rothenburg. Seit Jahren bereits wurden Spreng- und Panzergranaten im Gesamt- gewicht von rund 250 Kilo als Zuggewichte für die Kirchturmuhr von Ottenhofen bei Rothenburg verwendet. Durch Zufall ent- deckte jetzt der Lehrer des Ortes die gefähr- lichen Gewichte und sorgte für ihre sofor- tige Entfernung. Leiter eines Landjugendheimes festgenommen Mergentheim. Der Leiter des Land- jugendheimes Neubronn wurde wegen sitt⸗ licher Verfehlungen an Zöglingen im Alter von 14 bis 18 Jahren festgenommen Rottenburger Bürgerwache will wieder„aufrüsten“ Rottenburg. Die historische Rottenburger Bürgerwache will in den nächsten Wochen eine Altmetallsammlung veranstalten, um wieder„aòufrüsten“ zu können. 1945 waren in Rottenburg auch die„Waffen“ der Bür- gerwache, darunter einige historische Ge- schütze, beschlagnahmt worden. Nachdem mittlerweile die Lafetten und Protzen zu- rückgegeben wurden, soll die Altmetall sammlung auch die Wiederbeschaffung der Geschützrohre ermöglichen. Krankenhaus wird Ordensschule Buchen. Der Buchener Stadtrat hat sich damit einverstanden erklärt, das bisherige Rochus-Krankenhaus für einen beschränk- ten Internatsbetrieb an einen Orden zu ver- kaufen. Direkte Verbindung Lindau- Oberstdorf Lindau. Zwischen Sillerberg und Ober- staufen wurde der Bauabschnitt der Quer- alpenstraße nach Fertigstellung für den all- gemeinen Verkehr freigegeben. Somit be- steht jetzt eine direkte Straßenverbindung zwischen Lindau am Bodensee und dem Allgäuer Winterort Oberstdorf. Weinprämiierung für dus Bundesgebiet im März Veranstalter ist die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft Frankfurt. Die Deutsche Landwirt- schaftsgesellschaft wird auch in diesem Jahre eine übergebietliche Weinprämiierung veranstalten, die am 25. und 26. März in Mainz stattfinden soll. Zugelassen sind aus den Weinbaugebieten, Ahr. Nahe- Mosel Saar, Ruwer, Mittelrhein. Siebengebirge, Rheingau, Rheinhessen, Rheinpfalz, Fran- ken, Württemberg-Baden und Südbaden folgende Weine: Nur selbsterzeugte, ver- gorene naturreine Weine der Jahrgänge 1945 bis 1950 von Erzeugern und Winzer Senossenschaften, die auf einer Weinprämi- jerung der Landwirtschaftskammer eine Auszeichnung erhalten haben, sowie alle naturreinen Weine, denen das deutsche Weinsiegel zuerkannt wurde. Weine, die schon auf der DLG-Wein- prämiierung 1951 einen Preis erhalten ha- ben, scheiden von der Prämiierung aus. Aus- nahme von dieser Zulassungsbestimmung können in besonderen Fällen durch die Gebietsbevollmächtigten zugelassen werden. Die Anmeldung für die übergebietliche Weinprämiierung 1952 soll bis zum 15. Fe- bruar bei den jeweiligen Gebietsbevoll- mächtigten erfolgen. Die Prämiierung wird nach Weinbau⸗ gebieten und nach folgenden Gruppen statt finden: 1. Gruppe: Mosel. Saar, Ruwer, Mittelrhein und Siebengebirge; 2. Gruppe: Rheingau und Nahe; 3. Gruppe: Rheinhes- sen und Rheinpfalz; 4. Gruppe: Franken, Württemberg Baden und Südbaden; 5. Gruppe: alle Rotwein-Baugebiete.— Die höchsterreichbare Punktzahl beträgt 20 Punkte. Maul- und Klauenseuche absichtlich verbreitet Biberach. Von den Stall eines hiesigen Landwirtes legten gewissenlose Elemente ein Paket mit Exkrementen von an Maul- und Klauenseuche erkrankten Tieren nieder. Der noch nicht befallene Tierbestand sollte hier- durch infiziert werden. Die Polizei ist den Tätern auf der Spur. 1 85 S TEIIEN. AUNS EBR OTE Bewerber mit entspr. Praxis wollen ihre Angerer Maschinenbau nganeur bis zum Alter von 35 Jahren für das techn. Büro gesucht. handgeschriebenem Lebenslauf und Zeugnisabschriften unter Nr. P 993 an den Verlag einreichen. Bewerbung mit Dinlom-Hauimann- Dr. jur. Oder Dinlom-Volhstolrt ea. 2835 J., ev. oder kath., ledig, als Nachfolger des Chefs bzw. Teilhaber für gt. florier., alteinges. württ. Dem Bewerber, nur aus best. Fam., auch ohne Vermögen, absolut gesund, beste Vergangenheit, gute Ersch., mittelgr., strebsam, m. vorz. Charakter, ist glänz. Exist. gebot., m. einz. Tochter, hübsch, vielseitig geschult u. edler Erziehg., möglich. Lückenl., handgeschr. Lebensl., Her- kommen u. ganz. Lichtbild erb. u. Nr. P 08454 a. d. Verl. Fabrikunternenmen gesucht. !!!!!! Tankwart ab sofort gesucht. Opel-Kannen- Rhein-Neckar-Halle. Vertreter mit pk. beim sSüßwaren- Großhandel gut eingeführt, f. Mannheim u. Umgeb. berg, da Einheirat Unter uns: sofort gesucht. Zuschr. u. V 342 an WERRBE-LIE BALD, Konstanz, Obere Laube 79. Von Mannheimer Großfirma 8 Zuverlässiger Chauffeur für Pkw. zum sofortigen Fintritt Ehrl., zuverl. Alt. Ehepaar Perfekter Koch f. Samstag u. Sonn- tag sofort gesucht.- Angeb. unter Nr. P 987 an den Verlag. Wir suchen einen Maschinenbauer. Angeb. u. Nr. P 909 an d. Verlag. Angeb. unt. Nr. 06478 3. d. Verlag. Hausangestellte von auf 1. Febr. gesucht. Sesucht. Schriftl. 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Fischerstr. 1 MORGEN FP AMIIItNMNAc helfen 5 Nach kurzem, schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden verschied heute, kun unser lieber Vater, Schwieger- Michael Häfner Malermeister im Alter von 68 Jahren. Mnm.-Feudenheim, den 9. Januar 1952 Hauptstraße 17 8 In tiefer Trauer: Willy Häfner und Frau Familie Frieda Eschelbach geb. Häfner Wunibald Häfner und Frau, Karlsruhe Hans Häfner u. Frau, München-Pasing Frau Elfriede Franz geb. Häfner Karl Lauth und Frau geb. Häfner Helmut Karen und Frau geb. Häfner Beerdigung: Freitag, 11. Januar, 15 Uhr, Friedhof Feudenheim Am Montagabend verstarb plötzlich meine liebe Frau, die treusorgende Mutter unseres Kindes, meine liebe Tochter, Schwiegertochter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Auguste Schwebler geb. Mayer Belertal- Neckarau, den 7. Januar 1982 Im Namen der Trauernden: Willi Schwebler und Sohn Peter Einsegnung in Beiertal am Donnerstag, 13 Uhr. Beisetzung in Neckarau am Freitag, dem 11. Januar, 14 Uhr Nach einem ein Jahrzehnt geduldig ertragenem, schwerem Leiden entschlief heute früh sanft meine noch so junge, ge- liebte Frau, die gute, treusorgende Mutter, Tochter, Schwester, Schwiegertochter und Schwägerin, Frau Hildegard Wendling geb. Müller Mannheim, den 9. Januar 1952 Schwarzwaldstrage 7 Dr. Willi Wendling mit Kind Ulrike 5 und Angehörigen Beerdigung: Samstag, 12. Januar, 10.30 Uhr. Hauptfriedhof [D rauscheksuch? Guterhalt. Volksempfänger„Lorenz“, 59, zu vk. od. geg. guterh., gebr. Kleiderschrank, 2ztür., 1,85 m h., zu tausch. ges. Adr. einzus. u. A 08469 im Verlag Hustes die olnzigen Hustenbon- dons in dem millionenfach bewähr- den Schleimhaut- Anlisep- ncum Trikranolin, 60 Sf. 1. m. schleimlös. Solvexal 1.30 Für die Überaus herzliche An- teilnahme sowie die Kranz- u. Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Mutter Katharina Beltle geb. Baumann sagen wir allen unseren herz- lichsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Bühler für seine trostreichen Worte. Mannheim, den 8. Januar 1952 Schwarzwaldstraße 6 Ernst Beltle und Angehörige Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 10. Januar 1952 Zeit 11.00 11.30 13.00 Hauptfriedhof Hochlenert, Mathäus, 3 18 Erndt, Elisabeth, Au 5, 13 8 Knabe, Anna, Meerwiesenstrage 44 33 Friedhof Feudenheim Harbrecht, Ernst, Neckarstraße 11 3 Friedhof Sandhofen Kremer, Karl, Karlstraße 32 35 3 Friedhof Neckarau Erbe, Margareta, Rosenstraße 93. Friedhof Rheinau Bubeck, Katharina, Am Herrensand 13 Friedhof Seckenheim Frey, Lydia, Zähringerstraße 8, 3 3 3 365 14.30 14.18 13.50 14.00 14.00 7 Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewihr Perf. Hausschneiderin sucht Kund- D vesschikokuks schaft. Zuschriften unt. Nr. 0498 an den Verlag. Hornbrille mit Etui Ecke Steuben- Germania-Str. verl. Abzug. gg. Bel. 1500. DNN Belohnung Theingoldstr. 72 oder Tel. 5 34 28. Kleiner weiß. Hund(Bastarch, gr., Gesucht wird roter, mit Plane be- hochst. Ohen u. runde gr. 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Ueber diese Feststellung freute sich jedermann:„Na, Gott sei Dank haben sich die Gewerkschaften nit den produktiven Kräften der Wirtschaft geeinigt. Na, Gott sei Dank wird von dieser Seite her zielstrebiger Leistung kein Hindernis bereitet werden.“ Für Berliner gilt in allen Fällen, was nach Morgenstern mit dem Vers umschrieben wer- den könnte:„Somit schloß er messerscharf, daß nicht sein kann, was nicht darf“, die Redewendung:„Typischer Fall von denkste“. Und dann kam das Dementi Es kam von Gewerkschaftsseite und lautete: Den Gewerkschaften ist das von Vizekanz- Blücl in Bad Godes- ler Blücher am 4. Januar 1952 in berg verkündete neue Programm zur Produk- tionssteigerung und zur Bildung eines„Pro- duktionsrates“ bisher nicht bekannt. Sie haben lediglich aus der Presse entnommen, daß die Bundesregierung mit Vertretern des Bundes- verbandes der Deutschen Industrie und der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeber- verbände Verhandlungen geführt hat. Bespre- chungen zwischen der Bundesregierung und den Gewerkschaften haben in dieser Frage nicht stattgefunden. Daraus ergibt sich, daß der DGB auch noch Keine Stellungnahme ab- gegeben haben kann. Die Mitteilung des ERP- Ministeriums entspricht also nichb den Tat- sachen. je Gewerkschaften wurden lediglich vor . Monaten von der ECHAH-Verwaltung über die Vorstellungen unterrichtet, die auf amerikanischer Seite über die Möglichkeiten für eine Produktionssteigerung in der deut- schen Wirtschaft bestehen. Diese Besprechung hatte rein informatorischen Charakter. Seit- dem ist mit den Gewerkschaften über dieses Problem nicht mehr gesprochen worden, ins- besondere nicht über einen konkreten Plan. Vielleicht entschuldigt die Dementierenden das großartige Beispiel, dag andere Stellen mit Dementis arbeiten. Mit Dementis, die niemand mehr ernst nimmt, weil aus dem gleichen Lager eich bald jemand fand, der— mitunter nicht ohne nachträglich noch dementiert zu werden das Dementi dementierte. Nun war das ERP-Ministerium an der Reihe: Es teilte mit, wann und mit wem jene Besprechung stattgefunden habe. Worauf dem DB nun nichts anderes übrig blieb, als zu- zugeben, daß sie tatsschlich stattgefunden habe. Daß die Godesberger Besprechungen mit den Unternehmern— darüber konnte man sich Inzwischen ja wohl eingehend aus der Tages- presse unterrichten— zunächst nicht konkre- dere Ergebnisse hatten als die Frankfurter Be- sprechungen mit den Gewerkschaften, sei nur am Rande vermerkb. So daß also eigentlich all diese Dementi-Pistolenschüsse in die Luft gingen. Zweck entkeiligende Mittel 2¹⁰⁰ N In unserer von Ueberraschungen nicht baren Welt sorgen die Gewerkschafin sehr häufig dafür, daß man aus dem Staunen nicht heraus- kommt. 3 4 5 Wa enn der ganze Zauber?“ We atze Als n Seck lien das offlzielle ist noch eine Frage erlaubt: LE ſ(cewerksehaftsorgan„Weit der Arbeit“ in sei- der neuesten Ausgabe: O Uhr„Wenn ein Programm zur Produktionsstel- gerung festgelegt werden solle“, so schreibt I hlatt, dann sei es die besondere Aufgabe RR in: der Gewerkschaften, darüber zu wachen, daß I hre nur 12 Uhr — Ferrari 420 74 I trocken ufer. ANNHEII der Ertrag der gestiegenen Produktion auch Wirklich den Massen der Arbeitnehmer in Form von steigenden Löhnen und sinkenden Preisen zugute kommt. Dafür sind die Ge- Zum halben Preise veräußerte deutsche Vermögen (Up) Die deutsche„Studiengesellschaft für Privatrechtliche Auslandsinteressen“ wendet Sich am 9. Januar scharf gegen die„Verschleu- derung“ beschlagnahmten deutschen Eigen- tums in Spanien.. Das gesamte, auf 1,7 Millionen Pesos ge- schätzte Vermögen der Versicherungsgesell- schaft„Nordstern“(Madrid) sei jetzt beispiels- weise für 610 000 Pesos einem einzigen Bewer- ber zugeschlagen worden. Der einzige Inter- essent an der auf 2,25 Millionen Pesos ge- schätzten„Norddeutschen Versicherungsge- Sellschaft“, Filiale Bilbao, habe diese für 1,45 Millionen Pesos erhalten. Die Enteignung der Tochtergesellschaft„Günther Wagner“— Pro- ductos Pelican S. A.“ Barcelona sei bereits im Spanischen Staatsanzeiger veröffentlicht wor- en. INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Seite 7 werkschaften ihren Mitgliedern verantwortlich. Daneben stehen und zusehen, wie sich das kostbare Auslandskapital(Mittel aus dem Mar- shallplan) bei seinem Kreislauf in Privatpro- fite, in eingelagerte ranzige Butter, in Ver- gnügungs- und Büropaläste verwandelt, dazu sind sich die Gewerkschaften zu gut. Eine echte Mitbestimmung sei daher die einzig tragbare Grundlage für eine ehrliche Gemeinschaftsarbeit an einer vernünftigen Ra- tionalisierung der Wirtschaft.“ Keine übersteigerte Empfindlichkeit hat die DGB-Leitung zu ihrem Verhalten veranlaßt. Nein, lediglich der Wunsch, die Forderun- gen auf dem Gebiete des Mitbestimmungsrech- tes, die nach und nach an Popularität verlie- ren, durchzusetzen. Es dünkt, als ob die ‚Welt der Arbeit“ ver- gessen habe, daß der DGB-Vorstand den Be- schluß faßte, die Zusammenarbeit mit der Bun- desregierung zu kündigen, denn die„Welt der Arbeit“ betont in diesem Zusammenhang, daß die„auffallende Tatsache“ der Nichtheranzle- hung der Gewerkschaften zur Vorbereitung des neuen Produktionsprogramms nicht den Ein- druck erwecken dürfe, der DGB sei an einem solchen Programm nicht interessiert. Im Ge- genteil habe sich der Gewerkschaftsbund vom Tage seiner Gründung an für eine vernünftige Rationalisierung eingesetzt. Die Regierung sei jedoch diesen Forderungen anfangs mit einer Taktik der Verzögerungen begegnet und habe innen dann ganz offen mren Widerstand ent- gegengesetzt.“ Das alles läßt sich mit der ominösen, um den heißen Brei kreisenden Katze vergleichen. Daß die Bundesregierung kein detailliertes Produktivitätssteigerungs- Programm vorlegen kann, versteht sich von selbst— denn das ist schließlich eine Angelegenheit der Spezialisten. Sie kann also nur anregen, daß sich ein ent- sprechendes Gremium organisiert. Zu diesem Gremium sollten von vornherein Vertreter der Gewerkschaften und der Unternehmer in glei- cher Zahl zugezogen werden, wie es ja für die Amerikaner selbstverständlich ist, in all sol- chen Fragen die Interessen der Unternehmer, Arbeitnehmer und Verbraucher aneinander zu koppeln. Solche Anregung hat die Bundesregie- rung gegeben; sie hat weiter darauf verwiesen, daß ein Teil der noch zur Verfügung stehen- den Marshallplanmittel für diese Aufgabe ab- gezweigt werden soll. Und sie hat sich schließ- lich der Mitwirkung der Unternehmer mit dem gleichen Grad von Verbindlichkeit versichert, Wie das Mr. Harris zuvor bei den Gewerk- schaften getan hat. Ein Probefall hat sich ergeben. Entziehen sich die Gewerkschaften hier der Mitwirkung, dann dürften sie gerade bei ihren amerikanischen Freunden doch sehr stark an moralischem Kre- dit verlieren. Denn dann wäre der Beweis er- bracht, daß sie doch mehr als nur stören wol- len. Und in dieser Hinsicht ist man in den Vereinigten Staaten sehr empfindlich. F. O. W. „Taunus 12 M“, das neue Fordmodell o) Nach zweijähriger Entwicklungsarbeit naben die Kölner Fordwerke einen neuen Perso- nenkraftwagen mit der Typenbezeichnung„Taunus 12 M“ herausgebracht, der ohne Klimaanlage und Radio 7 350 DM kostet. Obwohl die Motorgrößge im Vergleich zu den alten Fordtypen unverändert blieb, konnte die Leistung durch technische Ver- besserungen von 34 auf 38 PS gesteigert werden. Gleichzeitig gelang es, das Gewicht von 925 kg Auf 880 kg zu verringern. Wie auf einer Presse- konferenz der Fordwerke mitgeteilt wurde, deutet die 12 der Typenbezeichnung auf den Hubraum von 1200 cem hin.(Werkfoto) KURZ NACHRICHTEN Materlalmangel schafft Arbeitslosigkeit (UP) Nach einer Mitteilung der Werftleitung mußten die Howaldt-Werke in Hamburg 200 Ar- beiter, darunter einige Schiffbauer entlassen. Als Grund wurde der Mangel an Walzwerks-Erzeug- nissen und Profileisen ängegeben. Aus den glei- chen Gründen haben die Howaldt-Werke in Kiel Weitere Entlassungen von mehreren 100 Arbeitern vornehmen müssen.. Die Flensburger Schiffbau- Gesellschaft, die be- reits teilweise zur Kurzarbeit übergegangen ist und zusätzlich unter Kohlenmangel leidet, gab am 3. Januar bekannt, daß sie am 15. Januar die Arbeit völlig einstellen müsse, falls die eingelei- teten Schritte zur Beschaffung der fehlenden Koh- jenmengen keinen Erfolg haben sollten. 8 Wollpreissenkung a la Aprilscherz (UP) Die Us-Regierung hat am 8. Januar eine mehrmals 20 Prozent betragende Senkung der Höchstpreise für Rohwolle mit Wirkung vom 8. April dieses Jahres angeordnet. Die Stop-Preise für Wollbekleidung und andere Wollerzeugnisse werden in einem entsprechenden Umfang gesenkt. Die neuen Höchstpreise werden jedoch bei der gegenwärtigen Preislage für Wolle und Woll- Textilien nicht mit einer Verbilligung der Ver- kaufspreise gleichzusetzen sein, da diese bereits unter den jetzt noch gültigen Stoppreisen liegen. Der neue Höchstpreis für Wolle liegt zum Beispiel immer noch um annähernd 40 Prozent über dem gegenwärtigen Marktpreis. Ruhrkoks von der Saar (VWD) Nach einer Reihe von Großversuchen ist es nach Mitteilung saarländischer Kokereifachleute gelungen, aus Saarkohle einen Hüttenkoks her- zustellen, der bei einem Ruhrkohlenzusatz bis höchstens 8 Prozent dem Ruhrkoks völlig eben- bürtig sein soll. Gegenwärtig arbeiten die Saar- grubem noch mit einem Ruhrkohlenzusatz von höchstens 14 Prozent. Wie die„Saarländische Volkszeitung“ hierzu berichtet, hofft man, daß die Fremdkohlenbeimischung nach Erstellung der ma- schinellen Anlagen zur erweiterten Kohlenaufbe- reitung auf ein Minimum herabgedrückt werden kann. Zinnpreis gibt nach (UP) Die bolivienische Regierung plant, wie hier aus gutunterrichteten Kreisen verlautet, ihre Preisforderungen für Zinn zu ermäßigen. Man spricht von einem auf 1,28 Dollar per lb redu- zierten Preis gegenüber zur Zeit 1,50 Dollar per Ib. Demgegenüber bietet die amerikanische Regie- rung nach wie vor als Höchstpreis nur 1,12 Dollar per lb Zinn. ERP-Gelder für Obstlagerkeller Dem Land Württemberg-Baden soll aus ERP- Mitteln rund eine Million Mark zur Verfügung Sestellt werden, die ausschließlich für den Bau von Obstlagerkellern bestimmt ist. Dies teilte Landwirtschaftsminister Friedrich Herrmann an- läglich eines Besuches in der Wein- und Obst- baugemeinde Ingelfingen im Kreis Künzelsau mit. Voraussetzung für die Gewährung eines Zuschus- ses an die einzelnen Interessenten ist die Auf- bringung von 30 Prozent der Bausumme aus eige- nen Mitteln. Der Obstbauverein Ingelfingen wird etwa 20 000 Mark für die Errichtung eines Lager- kellers erhalten, dessen Gesamtkosten auf 45 000 Mark veranschlagt sind. Erfolgsanteilsystem noch reizwoll (UP) Der Vorstand der Industriegewerkschaft Bergbau betont in einer am 9. Januar veröffent- lichten Erklärung, daß er sich nach wie vor aktiv für das Erfolgsanteilsystem im Steinkohlenberg- bau einsetze. Diese Haltung werde nicht durch die Neuregelung hinsichtlich der Versteuerung be- einflußt. Selbstverständlich gingen die Bemühungen der IG-Bergbau und der deutschen Kohlenbergbaulei- tung dahin, die Nettoverdienste der Bergarbeiter so günstig wie möglich zu gestalten. Mit dieser Feststellung trat der Vorstand der 18-Bergbau Pressemeldungen entgegen, denen zu- folge er nicht mehr am Erfolgsanteilsystem in- teressiert sei. Frankfurter Effektenbörse vom 9. Januar 1952 (V) Nachdem Gewinnmitnahmen gestern gegen Börsenschluß am Montanmarkt zu Abschlä- gen bis 1½% geführt hatten, machte sich eher Wieder etwas Rückkaufsneigung bemerkbar. Bei wesentlich ruhigerem Geschäft konnten Bergbau- und Stahlwerte daher wieder bis 2½% anziehen. Deutsche Erdöl, die 1% niedriger mit 137½¼ ein- setzten, zogen später wieder auf 139 an. Die übri- gen Industriepapiere hatten bei nachlassenden Umsätzen beiderseitige Schwankungen bis zu 1 0 aufzuweisen. Aufwertung der Ostsparguthaben In Bonn rechnet man damit, daß das so- genannte Ostsparergesetz(, Gesetz über einen Währungsausgleich für Sparguthaben Vertrie- bener“) noch in diesem Monat dem Plenum des Bundestages vorgelegt und in Kraft ge- setzt werden kann. Zweck dieses Gesetzes ist die Aufwertung von Ostsparguthaben, die bis- her im Bundesgebiet weder in der RM-Zeit, noch bei der Währungsreform Berücksichti- Zung gefunden hatten. Der vorläufig in Aus- sicht genommene Aüfwertungssatz beträgt 6,50 DM für 100 RM. Im Gegensatz zur Behandlung der einheimischen Sparguthaben, bei deren Umstellung bekanntlich die Kopfquote ange- rechnet wurde, wird bei der Aufwertung der Ostsparguthaben kein Abzug vorgenommen. Diesem Vorteil steht alledings der Nachteil gegenüber, daß die Vertriebenen fast vier Jahre auf die Umstellung ihrer Guthaben warten mußten. Voraussetzung für die Umstellung ist die Vorlage eines Sparbuches oder EKontoauszuges. Wie weit in Ermangelung solcher Urkunden andere Beweismittel anerkannt werden können, bleibt noch einer Rechtsverordnung der Bun- desregierung überlassen. Auf Grund von Er- hebungen glaubt man jedoch annehmen zu dürfen, daß etwa die Hälfte aller Ostsparer in der Lage sein wird, die geforderten Nach- weise zu erbringen. Giro- und EKontokorrent- guthaben sind von der Umstellung grundsätz- lich ausgeschlossen, da diese dem laufenden Zahlungsverkehr dienenden Konten wirtschaft- lich ganz anders zu bewerten sind als die mittel- oder langfristigen Kapitalanlagen in Form echter Sparguthaben. Eine Glefchstel- lung mit den Einheimischen, deren Konto- korrentguthaben bei der Währungsreform ebenso behandelt wurden wie die Spargut- haben, wurde von dem das Gesetz vorbereiten- den Ausschuß mib der Begründung abgelehnt, daß bei den Einheimischen die auf dem Be- triebe lastenden Verpflichtungen Löhne, Mie- ten usw.) ganz oder teilweise bestehen blie- ben, während sie bei den Vertriebenen in Weg- fall gekommen sind. Eine weitere Härte stellt die Bestimmung des Entwurfs dar, daß die umgestellten Ostguthaben zunächst gesperrt bleiben und„nur im Rahmen der verfügbaren Mittel“ nach und nach freigegeben werden zollen. Immerhin sieht der Regierungsentwurf über den allgemeinen Lastenausgleich vor, daß innerhalb von fünf Jahren jährlich 50 Millio- nen DM aus dem Ausgleichsfonds für diesen Zweck bereitzustellen sind. Die technische Durchführung der Umstellung wird in den Händen der Sparkassen, Banken und der Bun- despost liegen, bei denen die Anträge einge- reicht, geprüft und bei Unbedenklichkeit durch entsprechende Ausgleichsgutschriften festge- stellt werden sollen. Bundes-Versicherungs-Ordnung 86011 Sozialversicherungs- gedanken sanieren (Hi.) Im Bundesarbeitsministerium sind die Vorarbeiten für eine Reform des gesamten jetzigen Systems der Sozialgesetzgebung auf- genommen worden, nachdem die Sozialdemo- kratische Partei nach Vorschlägen des Bundes- tagsabgeordneten Prof. Preller ein Programm uber die Neuorganisation der Sozialversiche- rung aufgestellt hat, das eine Vereinheitlichung der Sozialleistungen auf Bundesebene vorsieht. Auch von Regierungsseite in Bonn wird auf die Notwendigkeit hingewiesen, noch in die- sem Jahre die Reichsversicherungsordnung, das Sozialversſcherungsanpassungsgesetz, die Ren- tenzulagegesetze sowie die Probleme der Selbst- neue einheitliche Bundesversicherungsordnung überzuführen. Während von sozialistischer Seite dabei diese Neuordnung nach dem englischen Vor- bild des Wohlfahrtsstaates erstrebt wird, be- steht in Kreisen der Regierungskoalition die Tendenz, die alte Reichsversicherungsordnung zu modernisieren und dabei die einzelnen So- zialversicherungsträger bestehen zu lassen, also auch weiterhin die Invalidenversicherung von der Angestelltenversicherung zu trennen. Dem- gegenüber hat Dr. Frank vom Bundesarbeits- ministerium unter dem Stichwort einer soge- nannten Gegenseitigkeitshilfe ganz neue Re- formpläne, nach denen die ganze Lebensver- sicherung des deutschen Volkes nach folgenden „„ aufgebaut werden soll, entwik- elt: Auf der einen Seite sollen alle jene Ver- sicherten, deren Organisationen auf reinen Beitragsleistungen aufgebbaut sind, einen ge- setzlich festgelegten Rechtsanspruch bei ihren Versicherungsträgern behalten, auf der ande- ren Seite stellt Dr. Frank jedoch fest, daß die Tatsache, daß jährlich rund 1,65 Milliarden DM aus Steuermitteln in die Sozialversicherungs- träger einfließen, einer Reform zugunsten der Steuerzahler bedarf. Zur Entlastung der Steuerzahler müsse deshalb ein Rahmengesetz auf Bundesebene geschaffen werden, in dem festgelegt werden solle, das neben den durch Beiträge gedeckten Versicherungen eine Ge- genseitigkeitshilfe im Rahmen der Gemeinde zu leisten sei, wobei ein überörtlicher Ausgleich in bescheidenem Rahmen aufgebaut werden müsse. Nur die Verkoppelung des Rentenrechts mit der Gegenseitigkeitshilfe verhindere, daß man in das System des Wohlfahrtsstaates ab- leite. Die Aufgaben, die von einer solchen Gegen- seitigkeitshilfe übernommen werden, kosten nach Dr. Frank dem Staat gegenwärtig insge- samt rund 7,5 Milliarden DM oder fast 350 Prozent des gesamten Steueraufkommens, Durch die Einschaltung der Gemeinden, denen gleichzeitig das Recht gegeben werden soll, eine Umlage für die Gegenseitigkeitshilfe zu erheben, erwartet Dr. Frank eine wesentliche Einsparung für die gesamten Sozialleistungen auf steuerlichem Gebiet. Landpachtgesetz kommt vor den Bundestag Vom Bundestagsausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten wurde nunmehr der Gesetzentwurf über das land wirtschaftliche Pachtwesen verabschiedet. Der Regierungsvor- schlag über die Definition langfristiger Pacht- verhältnisse wurde nicht akzeptiert. Die Re- gierung hatte vorgesehen, daß langfristiges Pachtverhältnis vorläge, wenn die Pachtdauer bei Grundstücken, die erst vom Pächter land- wirtschaftlich kultiviert worden sind, minde- stens 18, oder in anderen Fällen mindestens neun Jahr erreicht. Der Ausschuß berück- sichtigte die voneinander abweichenden Län- derregelungen auf diesem Gebiet und schlug Vor, es den Ländern zu überlassen, ob kürzere Pachtfristen in die gesetzliche Regelung auf- genommen werden sollen. Es handelt sich um einen Gesetzentwurf, dem ein Bundestagsbeschluß vom 1. März 1950 vorausgeht. Damals wurde die Bundesregie- rung ersucht, beschleunigt den Entwurf eines Landpachtgesetzes vorzulegen. Die Praxis wird erweisen, ob der Bundestag mit gleicher„Be- schleunigung“ die Gesetzverabchiedung nun- mehr vollendet, in der die Bundesregierung mit den Vorbereitungen dazu anhob. Erfahrungs-Austausch ist Sabotage (VWD) Das Landgericht Dresden hat nach einer Mitteilung des Westberliner„Untersu- chungsausschusses Freiheitlicher Juristen“ den Direktor Hechler und den Betriebsleiter Schulz der Dresdner Zeiß-Ikon-Werke zu dreieinhalb bzw. eineinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Der frühere Hauptdirektor der„Vereinigung Volkseigener Betriebe Optik und Feinmecha- nik“, Fabian, erhielt neun Jahre Zuchthaus. Das Urteil wurde in allen drei Fällen wegen angeblicher Sabotage gefällt. Nach den Fest- stellungen des Untersuchungsausschusses wurde der Tatbestand der Sabotage für gegeben be- trachtet, weil die Verurteilten vor 4 oder 5 Jahren mit den Stuttgarter Zeiß-Ikon-Werken Erfahrungen ausgetauscht hätten. Billigeres Kupfer weil Weltmarktpreise drücken (Schli) Das Bundeswirtschaftsministerium beabsichtigt, die Richtwerte für Kupferkathoden und Kupferschrott, vorausgesetzt, dag die sin- kende Tendenz dieser Preise am Weltmarkt weiter anhält, herabzusetzen. Der Preis für Kupferkathoden liegt schon jetzt pro Tonne auf dem Weltmarkt um etwa 1000 DM unter dem des Vorjahres. Die sinkende Preistendenz, die allgemein bei NE Metallen gegenwärtig auf dem Welt- verwaltung in der Sozialversicherung in eme Markt wie auch im Inland beobachtet Wird, Wird in Fachkreisen auf die zufriedenstellende Versorgung des Marktes mit NE-Metallen zu- rückgeführt. Die Marktsättigung geht soweit, daß sich mehr und mehr Kaufunlust und damit sinkende Preise bemerkbar machen. Dies gilt insbesondere neben Kupfer und Kupferlegie- rung für Blei und Zink. Dagegen ist Nickel außerordentlich knapp.. Ruhrelektrifizierung dureh Schumanplan nieht behindert Hi. Im Rahmen der gestrigen Schumanplan- debatten innerhalb der einzelnen Fraktionen spielte auch der Entwurf des französischen Ratifikationsgesetzes zum Schumanplan eine Rolle, weil in dessen Artikel 2 die französische Regierung vor Errichtung des gemeinsamen Marktes mit den beteiligten Regierungen Ver- handlungen aufnehmen soll, um eine schnelle Verwirklichung der Kanalasierung der Mosel bis Koblenz zu erreichen. 8 Wie dazu aus zuständigen Bonner Kreisen verlautet, werde die Ruhrelektriflzierung dureh dieses Mosel-Projekt nicht beeinträchtigt. Be- gründet wird diese Stellungnahme mit der Auffassung, daß für die Mosel- Elektrifizierung entweder französische Gelder oder Kredit über die hohe Behörde zur Verfügung gestellt wür⸗ den. 8 —— eee Sport und Spiel. Neuer Eishockey-Trainer? Verbindung mit Jänecke aufgenommen Nach dem in der gesamten deutschen Sport- Presse in großer Aufmachung veröffentlichten Tel. 4 80 1 turen wert. all. —— 2 . 7 ötpet men 9 un- dqtach gs · Eishockeystreit zwischen dem S0 Rießersee und Preußen Krefeld wurden Stimmen laut, die einen neuen Olympiatrainer für die deut- sche Eishockey-Nationalmannschaft forderten. Ber Präsident des Deutschen Eissportverbandes, Herbert Kunze, wird die Angelegenheit des bienerigen Trainers, Franz Kreisel, der angeb- lich während des Spieles Rießlersee gegen Preu- hen Krefeld am Freitag gesagt haben soll: Macht den Johansson fertig, und wenn er ins rankenhaus muß“, selbst untersuchen. Kreisel fährt zusammen mit dem Kanadier Trattier und der deutschen Eishockey-National- Mannschaft als Offizieller mit zu den Länder- Sbielen in die Schweiz. Das Untersuchungs- ersebnis im Falle Kreisel wird von Herbert mne während der Wintersportwoche in Gar- misch bekanntgegeben. f mzwischen hat Herbert Kunze mit dem khemaligen Elishockeystar Gustav Jänecke Füh- ung aufgenommen und ist daran interessiert, Jänecke Als Trainer zu gewinnen. Dessen Ant- Wort liegt jedoch noch nicht vor. Ten Hoff— Sys im Rundfunk 5 Der Süddeutsche Rundfunk überträgt am amstagabend in der Zeit von 22.45 bis 24.00 An im Rahmen einer Musiksendung Aus- 1 itte aus dem Europameisterschaftskampf 5 Schwergewichtsboxen zwischen Hein ten . und dem Belgier Karel Sys aus dem rüsseler Palais des Sports. Krise bei SpVgg. Fürth 5 In der Fußball-Abteſlung der Spygg Fürth stehen großze Unstimmigkeiten zwischen Trai- * Fabra, der Mannschaft und dem Vorstand. rüchte, die von einer fristlosen Entlassung abras sprechen, haben sich bisher noch nicht geittist. Vielmenr wird die ganze Angelegen- eit auf der Generalversammlung dieser Tage 2 einer eingehenden Aussprache führen, von man eine endgültige Klärung erwartet. m 96. Male:„Spiel der Spiele“ in Mannheim Waldhof conta M im Nalimen eine: Doppeloeranstaliung Zweitligist Asv Feudenheim bestreitet Vorspiel gegen Bimbo-Binder-Schüler in Regensburg Obwohl Süddeutschlands erste Fußball-Liga am Sonntag mit dem Spiel VfB Stuttgart— Offenbacher Kickers im Neckarstadion einen weiteren Schlager auf dem Programm hat, richtet sich das Augenmerk der Mannheimer Fußball-Vereine auf den Waldhof-Platz, wo im Rahmen einer Doppelveranstaltung das 96.„Spiel der Spiele“ in unserer Stadt. der Lokal- kampf zwischen SWV Waldhof und VfR Mann heim, ausgetragen wird. Es ist dies die ewig junge Begegnung in Mannheim, die die Massen der Fußballanhänger immer wieder in ihren Bann zieht. In diesem Jahr dürfte dies, nach der jüngsten Entwicklung. in besonderem Maße der Fall sein, Vereine genommen haben, die beide und der Waldhof-Platz wird wohl kaum ausreichen, die Zuschauer massen zu fassen, wenn man berücksichtigt, daß auch die Getreuen des ASV Feudenheim an gepilgert kommen. Das letzte Spiel am 3. September endete 0.0, wobei Basler einen Elfmeter verschoß. Obwohl das Treffen wie immer verbissen und hart war, wurde es fair geführt. Wie ist die Situation nun in diesem Jahr? Der VfR hat in seinen letzten acht Spielen neben wenigen schwächeren, meist gute Partien geliefert. Wir erinnern nur an das Abschneiden auf den Degerlocher Höhen. Der Waldhof mit seiner jungen Elf hat sich hingegen immer noch nicht ganz konsolidiert. Beweis: Nach einem 7:1 Heimsieg über den FSV folgte eine 0:5-Nieder- lage bei Schwaben Augsburg. Das 7:1 aller- dings ließ aufhorchen, bewies es doch, wie heimstark die Waldhöfer geworden sind und Wie sehr sie auf ihrem eigenen grünen Rasen zu schießen verstehen. Ueber den Ausgang des Spieles etwas zu sagen, ist sehr schwer. Ein Unentschieden liegt erneut im Bereich des Möglichen, wobei wir allerdings den subjektiven Eindruck ha- ben, daß der Waldhof dieses Mal dem Sieg ein wenig näher sein könnte als der VfR. Vorspiel mit„Bimbo“- Schülern Vor diesem Spiel stellt sich Mannheims Zweit-Ligist, ASV Feudenheim, vor. Gegner ist Jahn Regensburg, die Elf also, die neuer- dings unter den Fittichen des berühmten Wiener Alt- Internationalen Bimbo Binder, dem Mann mit der so oft gerühmten unheim- lichen Schußgewalt, steht. Die Regensburger werden beweisen wollen, daß ihr Sieg gegen BCE Augsburg kein Zufallserfolg war. Ob das Vorhaben gelingt? Feudenheims Deckungs- reihe ist von einiger Stabilität und will erst überwunden sein. Doppelspiel— doppelte Preise? Die in diesen Tagen durch die Stadt schwir- renden Gerüchte, daß diese Doppelveranstal- tung auch doppelte Preise im Gefolge habe, sind selbstverständlich unsinnig. Die Preiserhöhung auf den Stehplätzen beträgt lediglich 30 Pfennige(Schüler 15 Pfennige). Das Vorspiel wird um 13.15 Uhr, das Haupt- spiel um 15 Uhr angepfiffen. Da sämtliche Tribünenplätze bereits verkauft sind, und auch der Stehplatzverkauf bereits lebhaft ein- gesetzt hat, verweisen die Geschäftsführung des SV Waldhof und des ASV Feudenheim ihre Mitglieder und Anhänger auf diesen Umstand. Ten Hoff auf dem Wege Europameister Hein ten Hoff verließ am Mittwochmorgen mit dem FD-Zug um 709 Uhr Hamburg. Nach einer Mittagspause in Köln kam er gegen 22 Uhr in Brüssel an, wo er seinen Boxtitel am Samstag gegen den Bel- gier Karel Sys verteidigt. Mit dem Meister reisten Trainer Franz Mück, Betreuer Ernst Picker und Sportarzt Dr. Zeckert. „Lobomolive“ Zalopeb- Welisporilet Hr. J Erster Versuch einer Abstimmung der Weltsport-Presse Es ist ein schöner Brauch, daß die Sport- journalisten alljährlich in ihren Ländern den Sportler des Jahres wählen. Die Internationale Sportkorrespondenz in Stuttgart hat nun erst- mals eine Abstimmung der Welt- Sportpresse angeregt und durchgeführt. Der Anfangserfolg war recht erfreulich, denn die 16 größten Sport- zeitungen in 16 Ländern der Welt haben die Idee aufgegriffen und ihre Stimmzettel nach Stuttgart geschickt. Wie sehr die Wahl als sportlich verbind- lich angesehen werden darf, beweist das Re- sultat, denn die journalistischen Vertretungen der 16 Länder haben mit überwältigender Mehrheit den ersten Platz Emil Zatopek, der „Lokomotive“ aus Prag, der 1951 vier Lang- strecken- Weltrekorde aufstellte und als erster überhaupt in einer Stunde 20 km zurücklegte, mit großer Mehrheit zum Sportler Nr. 1 ge- Wählt. Zatopek erhielt von den 16 Stimmen 11. Mit Abstand und doch noch großen Vor- sprung vor den anderen kam der Tour- de- France-Sieger 1951, der 26jährige Schweizer Hugo Koblet, auf den zweiten Platz. Das wei- tere Feld liegt in der Placierung sehr eng zu- sammen. Sie lautet:, Alexandra Tschudina (UdssgR), Leichtathletin, und John Marshall (Australien), Schwimmer, gemeinsam Platz 3; 5. Ray Sugar Robinson(USA), Berufsboxer; 6. Juan Manuel Fangio(Argentinien), Automo- bil- Weltmeister; 7. Geoffry Duke(England), Motorrad- Weltmeister; 8. Frank Sedgman (Australien), Tennisspieler; 9. Herbert Schade Deutschland), Leichtathlet; 10. Ford Konno (USA), Schwimmer. Der deutsche Schwimmer Herbert Klein landete auf den 13. Platz. * Um Irrtümern vorzubeugen, sei darauf hin- gewiesen, daß diese erste Abstimmung trotz des eindeutigen Ergebnisses auf den ersten beiden Plätzen als recht problematische Ange- legenheit bezeichnet werden muß. Es würde zu weit führen, wollte man die vielfachen Gründe nennen. Gleichzeitig mag es aber auch ange- bracht sein, darauf binzuweisen, daß dem Unternehmen eine Idee zugrundeliegt, die auf- und auszubauen eine lohnende Aufgabe ist. Daß sie von einer deutschen Sportnachrichten Agentur zuerst aufgegriffen wurde, verdient besonders erfreulich genannt zu werden. Eishockey- Sensation in Tölz Bad Tölz schlug den Meister 4:2 Mit einer großen Ueberraschung endete das Eishockeyspiel um die deutsche Meisterschaft zwischen dem FC Bad Tölz und dem Titelver- teidiger Preußen Krefeld. Die Tölzer besiegten den deutschen Meister mit 4:2(1:1, 3:0, 0:1) To- ren. Damit führt der Krefelder EV mit 11:5 Punkten klar die Tabelle vor dem 80 Ries- sersee mit 7:5 und Preußen Krefeld mit 7:7 Punkten an. Preußen Krefeld, das mit Ausnahme von Johansson mit voller Mannschaft antrat, mußte bereits im ersten Drittel ein Tor des Tölzer Spielmachers Rampf hinnehmen, das Kremers- hoff jedoch auszugleichen vermochte. Ein Weit⸗ schuß von Rampf führte im zweiten Drittel zum 2:1. In der Folge spielten die Gastgeber klar überlegen und erhöhten durch Rampf und Zach auf 4:1. Im letzten Drittel spielten die Tölzer auf„Halten“, So mußten sie nur noch einen Gegentreffer von Schibukat hinnehmen, womit die Sensation fertig war. Remis der KSV- Ringer und andere Matten-Neuigkeiten Im zweiten Kampf um die nordbadische Landesliga meisterschaft im Ringen gastierte KSV 1884 Mannheim nach dem 5:2-Erfolg über Ac Germania Ziegelhausen bei der Spygg Germania Karlsruhe. Trotz heftiger Gegen- wehr der Karlsruher Germanen, konnten sie nicht verhindern, daß die Mannheimer ein ver- dientes 4:4 mit nach Hause nahmen. Einen Leerlauf gab es beim ersten Gewicht heberkampf der Oberliga Nord zwischen SRC Viernheim und KSV 1884 Mannheim. Die„Ver- nemer“ von dem Willen beseelt— wir müssen die„384er“ schlagen— traten mit vier von sechs Hebern im Uebergewicht an. Mit 3 375 Pfund heimsten die KSV- Gewichtheber beide Punkte ein, ohne sich restlos auszugeben. * genden Fontäne MORGEN Donnerstag, 10. Januar 1952 Die Brotsucher Von Jo Mihaly Vier junge Burschen machten sich am Morgen auf den Weg, um für das Dorf Brot Zu holen, das zur Neige gegangen war. Sie trugen das letzte Brot in der Tasche; um Sicher zu sein, daß keiner um seinen Anteil käme, falls ihm auf dem Weg etwas zu- stoßen Sollte, hatten sie mit dem Messer ein Kreuz durch den Laib gezogen und je- dem ein Viertel zugeschnitten. Es war dunkles Brot, grob gebacken, hart und flach; etwas bräunliches Mehl haftete an der Rinde. Carlo schob eine kleine Ecke davon Zwischen die Zähne; saugend und kauend Fuhr er als erster auf den Skiern zu Tal. Ihm folgte Emilio als zweiter, dann kamen Paolo und Domenik. der erst sechszehn Jahre alt war. Die große Arve, die an der ersten Stra- Benkurve die Aeste über den Schnee gereckt Hatte, war von einer Lawine zu Tal gefegt Wordlen. Seit vier Monaten schaufelten die Männer täglich Schnee vom Morgen bis zur 5 Finsternis; nachts warf er zu. was sie am Tag mühsam freigelegt haften. Aber der Kurventunnel hatte stand gehalten; die Burschen glitten langsam, geschmeidige Wiesel, durch Wände, die wie trübes Glas Waren. Sie erreichten die Straße einige Meter tiefer, sie war noch verschüttet. Vor- sichtig stapften sie darüber hinweg, bis sie an der nächsten Kehre den Steilhang vor sich hatten. Hier ließen sie sich mit schril- lem Jauchzen los und schossen durch stäu- benden Schnee nieder. 5 Domenik fiel. Sein linker Ski war an etwas Hartes gestoßen und zersplittert, er FTollte sich überschlagend zu Tal, bis er stille liegen blieb. Paolo hatte seinen Wutschrei gehört und bremste in einer hochaufsprin- von Kristall. was 10s?“ rief er, während weiter unten Carlo und Emilio, die Stelle erreichten, wo, wie sie wußten, die Straße eine neue Biegung machte. Sie verschnauften, als sie ebenen Boden unter sich spürten, trockneten den Schweiß unterm Halstuch und blickten nach oben. Es schneite wieder. Der Himmel hing schwarz über dem blendenden Zacken- kamm der Felswand. Paolo Winkte:„Fahrt weiter!“ ITzheaterzensur in München N Wie dpd aus München meldet, hat die Witwe des ehemaligen Admirals und Abwehrchefs, Frau Erika Canaris in Barcelond, beim Bun- desanaler, beim bayerischen Justizminister, bei dem Leiter des Bundesamtes für Verfas- sungsschute und bei der Münchener Urauf füh- rungsbünne gegen die Aufführung des Zeit- Stuches„Canaris“ von Arthur Müller protestiert. Das Stück des Münchener Dramatikers sollte am 6. Januar von der„Münchener Urauffüh- rungsbühne e. V.“ im„Theater am Brunnen- hof“ kerausgebracht werden. Die Uraufführung wurde aber dann wegen Besetzungsschwierig- keiten verschoben. Justizminister Dr. Müller erklärte am Diens- tag, daß er den Autor Arthur Müller gebeten nabe, ihm Eæemplare des Stücks zur Einsicht zu Überlassen und zu gestatten, daß der Teæt von Personen gelesen werde, denen der Fall Canaris gut bekannt sei. Der Autor habe dies zunehst mit der Begründung verweigert, daß nur zwei Tertbücher existierten. Bei einem Treffen mit dem Autor habe er, der Minister, vom Inhalt des Stücks kurz Kenntnis genom- men. Er stehe dem Stück, das— wie der Autor zugebe— sick nicht an den historischen Ab- lauf halte, skeptisch gegenüber. Staatssekretär Prof. Dr. Brenner bayerischen Kultus ministerium erklärte, die ständigen Stellen würden versuchen, eine len Seiten gerecht werdende Lösung ⁊2u nden. Nun bestent zwischen dem bayerischen Staat, vertreten durch das Finanz ministerium, und der„Münchener Urauffünrungsbühne e. V. die etwas merkwürdige Abmachung, daß das Theater, das sich in der Münchener Resi- dena befindet, für jede Aufführung gesondert freigegeben werden muß.„Die allen Seiten ge- echt werdende Lösung“ fand der bayerische Ministerrat deshalb sehr einfach damit, daß er das Theater für die vorgesehene Aufführung nieht freigab. Womit man— noch dazu ohne direkte Kenntnis der Sache— bereits wieder frisch- fröhlich dabei ist, die verfassungsmäßig verbriefte Freineit der Kunst zu mißachten nd sich eim Zensorrecht anzumaßen, daß selbst bayerischen Regierung nicht zugestanden vom erden kann. Es ist besonders interessant, im Zusammenhang mit dem wieder aktuell ge- wordenen„Fall Harlan“, in dem man bisher von dhnlicher Entschlossenheit des e . nichts gehört hat. Er bückte sich über Domenik. der ernst um sich sah, als wäre er in dieser Land- schaft fremd; von Paolo im Rücken gehal- ten, fragte er:„Ach. was ist das— wo bin ich?“ Paolo lachte. Im Bett, Herzchen!“ Domenik lächelte verwundert; er schien müde, die Augen sanken ihm zu. Er streckte sich in Paolos Arm und seufzte.—„Tut dir Was weh?“ fragte Paolo. Domenik lächelte weiter und antwortete sanft:„Nein“, gleich darauf schlief er. Paolo sah, wie sein gutes, junges Gesicht verblich.„Domenik!“ flüsterte er. Er ließ den Körper sinken und hockte ein wenig weiter weg im Schnee, es war ihm unheim- lich. Die weißen Flocken begannen ihn ein- zuhüllen, sie lagen auf Dominik wie eine zarte Spitzendecke. Paolo sah. wie eine Schneeflocke zwischen Domeniks Nasen-“ spitze und Lippe niedersank; er starrte atemlos— sie rührte sich nicht; neue Flok- ken schwebten herab und füllten Domeniks Mundwinkel und die kleinen Muscheln sei- ner Augen. Paolo warf einen Blick auf das ragende Ende von Domeniks zersplittertem Ski. Dann sprang er auf und fuhr in wahn- sinnigen Schwüngen den Kameraden nach. Carlo sah im Vorbeifahren in sein Ge- sicht, das von Tränen naß war. Er schrie: „Was ist mit Domenik?“ „Tot—!“ rief Paolo atemlos. tot!“ „Was. wir müssen ihm helfen!“ Paolo bremste, um mit Carlo auf gleicher Höhe zu sein.„Das nützt nichts mehr,“ sagte er, indem er kindlich aufweinte. Sein Blick litt unstet über den Schnee; plötzlich stieß er sich aufs neue ab.„Los, Jungens,“ rief er.„Holen wir Brot!“ Sie bremsten erst wieder. als sie den Stall aus trockengeschichtetem Stein erreicht zu haben glaubten, in dem der Postbote das Brot in papierenen Säcken für sie niederzu- legen pflegte. Doch der Stall war fort. Eine grähliche Wüstenei aus Schnee, Geröll und zerbrochenen Baumstämmer schwang sich in schauerlichen Wülsten von Fels zu Fels und verlor sich in der Wirrnis des Flocken- falls. Sie durchglitten den Hang nach allen Richtungen, immer hoffend. den Stall zu finden; einmal glaubten sie sein Dach durch schwärzlich gemaserten Schnee schimmern zu sehen und schlugen mit Pieckeln und Schaufeln drauf los, legten aber nur mit- gerissenes Gestein blog, an dem ihre Eisen- geräte klirrten. Als sie im weiten Umkreis keine Stelle fanden, an der das Brot für sie niedergelegt sein könnte, prüften sie den Weg zur Weiterfahrt. Sie sahen bald. daß er nicht fahrbar war; herabgestürzter Wald versperrte ihn. Sie weinten beinahe vor Enttäuschung und Müdigkeit. An dieser Stelle setzten sie sich nieder und verzehrten das Brot, das sie mitgenom- men hatten. Paolo mochte nichts essen; er erzählte von Domenik: wie die Schneeflocken seine Mundwinkel gefüllt hatten. Sie gönn- ten sich nur eine kurze Rast; dann machten sie sich auf den Heimweg. Der Tag fing schon wieder an zu sinken. das Schneegestöber verwirrte sje fast. Am Steilhang suchten sie nach Domenik. konn- ten ihn aber nicht finden, der Schnee hatte inn unter dem neuen Bahrtuch versteckt. Sie krochen auf Händen und Füßen vor- Wwärts, kletterten in engen Kurven empor. Emilio glaubte, die Spitze von Domeniks Ski zu erkennen; er schrie laut auf:„Madonna =I und grub wie rasend mit seinen schwar- zen Fausthandschuhen im Schnee. Aber es war nur ein Kiefernast, den er faßte. Die Burschen richteten sich auf und sahen sich um; alles war fürchterlich erstorben. 80 weit das Auge reichte; außer ihnen kein Mensch, kein Vogel. kein Baum, kein Strauch: nichts als ödes Weiß und in der Höhe das hohle Orgeln des Windes in den sieben Felsspalten. Es durchschauerte sie. Sie eilten schnell heim. Als sie durch den Schneetunnel kamen, sahen sie, daß das Dorf ohne Licht war. Gleich dem ersten, den sie trafen, sagten sie's:„Wir haben kein Brot!“ „Ihr habt kein Brot—?“ „Nein. Kein Brot.“ Und stockend:„Do- menik ist tot!“ 5 Paolo legte sein Viertel Brot vor Dome- niks Eltern auf den Holztisch nieder. Es brannte kein Feuer im Kamin. In der nied- rigen Küche war es kalt und dunkel. nur „Er ist (Alle Rechte beim Verfasser) * 42. Fortsetzung e weiß es, Lutz.“ So, du weißt es?“ murmelte er beruhigt, erspart mir viel Kummer. Aber du st nur auf den Namen Müller getraut 5 werden. Später bleibt es bei Ventura. 5 f Das ist gut, denn Müller ist ziemlich „Für mich völlig unmöglich.— Aber sag mal, woher weißt du es eigentlich?“ i„Du scheinst deine Pflichten ja mächtig ernst zu nehmen. WẽęNient zu ehr, aber in diesem beson- deren Falle 5 n diesem besonderen Falle?“ kragte er. Hilde Pregte sich enger an ihn und hob ihm die Lippen entgegen: Kuß mich, damit ich S dir sagen kann. ließ sich Rien zweimal bitten, und ar nicht die Neugier allein, die ihn be- 88 hren Wunsch so rasch und so heftig erfüllen. Als ich dich zum erstenmal sah— da- im Amtszimmer von Rektor Gutbrod, du da mit den beiden Kindern standst, d wie der alte Gutbrod dich mir vorstellte nd mir die Geschichte der Kinder erzählte damals wußte ich plötzlich, daß du mich mal Küssen würdest. Oder ich wünschte zum mindesten, von dir geküßt zu wer⸗ — Ist das sehr schlimm?“ 5„Es wäre furchtbar, wenn du es dir bei men Vätern wünschen würdest, die dir ihlre der in die Schule bringen.“ 5 du warst eben nicht der Vater!“ „Richtig. ich war ein Spezialfall.“ iehst du, 50 ist es! Und dieser Spezial- ar es eben, e ich 112 55 zu küs- sen und von dir geküßt zu werden wünschte. Daß du die Kinder so einfach zu dir nahmst!“ „Es war gar nicht so einfach. Und es war ursprünglich auch gar nicht meine Absicht. Irgend etwas überrumpelte mich. Und es ist dabei ja auch allerhand Porzellan zer- schlagen worden „Ja, ich Weiß, in Coburg 0 hier. Und ich habe immer an dich denken müssen, und ich habe dich bewundert, wie du mit den Kindern und allen Umständen fertig wurdest, die sie dir in den Turm brachten. Und ich habe immer gedacht: wenn ich ihm doch ein wenig helfen könnte..!“ Er streichelte mit der Stirn ihre Wangen. „Weißt du, ich habe immer geglaubt, daß der Himmel keine Zinsen zahlt. Aber es sieht fast so aus, als hätte ich oben ein Sonderkonto.“—— 2 XV. Die Kinder nahmen die Nachricht, daß er Fräulein Hilde Leinegger so bald wie möglich heiraten werde. ohne besondere Ueberraschung auf. Es war fast enttäu- schend. „Ha, ich hab's mir eh gedacht!“ sagte die Traudl. „Was hast du dir gedacht?“ „Daß du die Fräulein Leinegger heiraten Wirst.“ „So— und weshalb hast du dir das ge- dacht?“ Die Traudl drehte sich wieder einmal kunstvoll in den Hüften:„Mei, wie du schon um sie umag'schwanzelt bist. wenn sie mal zum Rudi kam“ 5„Umageschwanzelt . e knurrte Lutz ein winziges Oellicht schwankte in einem Glas neben dem Brot. Domeniks Vater stand im Finstern, er stützte sich auf die Schneehacke und rührte sich nicht. Die Mutter, eine kleine, fast schwarze Alte, war bis zum Mund in dunkle Tücher gehüllt. Sie kniete in steifer Haltung vor dem Tisch nieder; das Lichtpünktchen zitterte auf rer Brust an der Stelle, unter der das Herz schlug. Sie blickte mit verstörtem Ausdruck auf das Brot, das vor ihr lag; ein paarmal setzte sie zum Sprechen an, aber es rasselte nur in der Kehle; dann fragte sie heiser:„Ist das Domeniks Brot?“ Paolo antwortet:„Nein. Es ist mein Brot.“ Wieder schwieg sie und suchte alle noch verbleibende Kraft im Munde und in der Zunge zu sammeln.„. hat mein Sohn noch sein Brot gegessen?“ „.. aber tüchtig!“ rief Paolo und er- rötete im Dunkeln. Er nahm sich vor, morgen bei Tages- anbruch, wenn die Männer den Leichnam suchen würden, das Brot heimlich aus Do- miniks Tasche zu ziehen, ehe sie ihn zur Mutter in die Hütte trugen. Er konnte nicht anders, das Wasser lief ihm im Mund zu- sammen, als er an das Brot dachte, das in seiner Hand ruhen würde— das harte, dunkle, gute Brot. Es ist eine merkwürdige Tatsache, daß die drei bedeutendsten spanischen Komö- dienschreiber des ausgehenden sechzehnten und beginnenden siebzehnten Jahrhunderts: Lope de Vega, Calderon und Tirso de Mo- lina früher oder später Mönche geworden sind. Wahrscheinlich aber war es unter der Herrschaft der Inquisition doch nicht immer ganz ungefährlich, Wahrheiten solcher Art, wie sie in die Komödien dieser drei hier und da mit eingeflossen sind. zu verbrei- ten, und es mag sicherer gewesen sein, Wenn man selbst in der Höhle des Löwen steckte und von dort aus seine Pfeile ab- schoß. Sie alle waren überaus fruchtbar. Von Lope de Vega heißt es, er habe alle drei Tage ein neues Stück geschrieben und es dabei auf 1500 Bühnenwerke gebracht. Cal- deron soll etwa 670 geschaffen haben, wäh- rend Tirso de Molina nur 400 Theaterstücke schrieb. Darunter befinden sich erste Dra- matisierungen der Don- Juan-Sage(„Der Verführer von Sevillä“) und der„Don Gil mit den grünen Hosen“, eine Verwechs- ljungs- Komödie, in der die Intrige in rollen- dem Einsatz ad absurdum geführt wird. * Der spanische Edelmann„Don Gil mit den grünen Hosen“ hat sich zu allen Zeiten großer Beliebtheit auf dem deutschen Thea- ter erfreut und wurde jetzt mit Erfolg auch in Heidelberg aus der Schublade gezogen. Mag der Teufel die verwirrte Geschichte, die Dona Juana einfädelt. um ihren Ver- führer und Geliebten Don Martin ans Gän- gelband zu kriegen— mag der Teufel re- kapitulieren, was dem Herrn Prior von Soria da in unbändiger Fabulierlaune an barockem Unsinn eingefallen ist. Mir schwirrt noch jetzt der Kopf von den vielen grünen Hosen, die sich am Schluß auf der Bühne versammeln, von den degenklirren- den Kavalieren und fächerschwingenden Edelfräuleins, von all den Liebesseufzern und Treueschwüren. * 1 Heinz Dietrich Kenter, der das Stück in Heidelberg inszenierte, benutzte eine deut- sche Nachdichtung von Hans Schlegel und vermied mit ihrer Hilfe elegant das Auf- f keimen jedweder Problematik, die dem Mönch im Hintergrund seiner Fabel immer- hin mit der Verfolgung des Grundsatzes vorgeschwebt haben mag, daß alles seine Ordnung haben muß. Aus der„Komödie“ wurde ein„Lustspiel“, das einen schließlich mit der Frage allein läßt, warum die hüb- sche und gescheite Dona Juana eigentlich so maßlos scharf darauf ist, den depperten Tau- genichts Don Martin zu bekommen— aber Aehnliches fragt man sich im Leben ja auch manchmal. Im übrigen aber brachte Kenter das Theaterblut seines doch recht unausgegliche- „Du lernst nie Bayrisch!“ kicherte die Kleine. Das Drehbuch war inzwischen aus Mün- chen eingetroffen. Es war Lutz selber in- teressant, wie solch ein Drehbuch angelegt War. Abgesehen von den technischen Arran- gements, den Kameraeinstellungen, Schwen- kungen und Ueberblendungen, las es sick wie ein spannender Roman, von einem Au- tor verfaßt, dessen Augen auf Kosten der übrigen Sinne hypertrophiert waren. Lutz hatte die Aufgabe, dem Manuskript sozu- sagen Stimme zu geben, und die Arbeit fes- selte ihn außerordentlich. nachdem er sich über die speziellen Erfordernisse des Films klar geworden war, die Dialoge so sparsam, aber so prägnant wie nur möglich einzu- setzen. Natürlich hatte Lutz auch Hildes Vater seinen Besuch abgestattet und dabei beide Brüder von Hilde kennen gelernt, nach Georg nun auch noch Rolf Leinegger. Es Waren zwei junge Rauhbeine, die ihn mit Hallo aufnahmen und mit Anzüglichkeit nicht sparten.„Wir dachten schon, unser Hilde- kind würde uns sauer werden“., oder Rolf, der gerade im juristischen Staatsexamen stand, markierte einen Buckel, reckte sich auf die Zehenspitze, knallte seiner Schwester einen Kuß auf die Stirn und sagte wie Se- semi Weichbrodt„Werde glöcklich, du gutes Kendl“ Diese literarische Vorstellung glaubte er seinem zukünftigen Schwager schon aus Branchegründen schuldig zu sein. Es waren zwei nette, lustige Jungen. Der Vater Hil- des, Prokurist einer Würzburger Eisen- warengroßhandlung, war ein ruhiger, ern- ster Mann, dem der frühe Tod seiner Frau einen Stoß versetzt hatte, den er nicht mehr verwand. Aber er ließ es sich nicht nehmen, zur Feier des Tages ein paar Bocksbeutel aus dem Keller zu holen. Randersackerer Pfülben von dem üppigen Jahrgang 1945. Von da an erschien Hilde oft im Turm, manchmal von einem rer Brüder begleitet, Willi Wernz: Schlafendes Kind Die Winter-Ausstellung des„Quadrats“, einer Mannheimer Maler-Gruppe, gang Freie Akademie) ist bis zaum 15. Januar verlängert worden. Die Verwirrungen der Dona juana „Don Gil mit den grünen Hosen“ in Heidelberg nen Ensembles in diesem lieblichen Narren- tanz mit Erfolg in angenehme und wohl- temperierte Wallung und legte trotz man- cherlei szenischer Seitensprünge ein nettes Tempo vor. Immer hübsch im Vordergrund — manchmal fast auf der Rampe— hüpfte, gaukelte und tanzte, schäkerte und koket- tierte der Spaß am dunklen Labyrinth der tieferen Bedeutung vorüber, und selbst das mitternächtliche Rencontre der vier Grün- behosten spielte sich im hellen Scheinwer- ferlicht ab— damit ja nicht irgendwo ein Tupfen Dämonie auf die Geschichte fiel. Er hätte in der Leichtigkeit und tänzerischen Beschwingtheit dieser prächtig gelungenen, farbenfrohen Aufführung wahrhaftig auch wie eine Verirrung gewirkt. Für die durchsichtige Atmosphäre der Aufführung war Heinz Lahayes Bühnenbild nicht ohne Bedeutung: ein offenes, rundes Podium auf der Mittelbühne, zu dem vier Brückchen hinaufführen, und sparsame Ver- satzstücke, die den Handlungsort andeuten und von den Damen des Balletts mit An- mut und Grazie während der Zwischenakte an ihre Plätze befördert wurden. * Gespielt wurde mit ausdrücklichster Be- tonung der Karikatur und der Persiflage im Schloß f. und mit entsprechendem Uebermut, de lerdings von der Regie fein säuberlich d Fädchen gehalten war. Erika Georgi O0. Juana), die die Geschichte mit den grüne Hosen erfindet, war so neckisch und durd trieben, wie es in diese Aufführung hinen paßte. Sie hatte in dem faunischen Artht Bauer(Tristan), dem steifen Christi Stange Don Mendo) Sravitätischen Horst Otto Reiner Don M3 tin) ebenbürtige Partner. Außer ihnen ren am Erfolg des Abends beteiligt: Kat 1 8 Schäffler, Rudolf Helten, Brigitte ling, Franz Rücker, Marta Obermaier. Ren Hepp, Heinz Menzel, Günther Malzace Richard Bedel, Gert Geiger, Werner K. Max Czarnecki und Werner Kiehne. * Der Beifall des gelder wieder einmal n mangelhaft besetzten Hauses war aue ordentlich herzlich und galt neben Hauptdarstellern besonders dem Regist Heinz Dietrich Kenter, dessen führen Hand diese erfreulich geschlossene Auffütß rung zuwege gebracht hatte, die musikalls von Hans Vogt und tänzerisch von Kl Didelot und Ursula Retzmann eingefz war. 5 Streng, aber gerecht Die Amnestierten“ 3 Heldelberg Das Kabarettisten-Ensemble Die Amne- stierten“, das an der Städtischen Bühne Heidelberg gastierte, verzichtet auf Frack und große Garderobe. Die Musik spielt in seinem Programm nur dann die Hauptrolle, Wenn sie, wie zum Beispiel in der Bundes- hymne, grotesk persifliert wird(„Redner, hier gibt's nichts zu erben“, schlug der aus- gezeichnete Conferencier als Eingangszeile vor) und ein bißchen Maske und Requisit genügt ihm, um unsere stark belastete Ge- genwart durchweg treffsicher zu desillusio- nieren.„Die Amnestierten“ drehen einen deutschen 10-Minuten-Arzt-Film(,.. der ist kein guter Arzt, der nie ein Serum and), sie geben eine glänzende, dick ge- pfefferte Reportage von den alliierten Herbstmanövern in Westdeutschland, und sie nehmen das Frauenwahlrecht unter ihre Lupe, die am Ende stets zu einem heißen Brennglas des gesunden Menschenverstan- des wird.„Miss Bildung“, die als neue deutsche Schönheitskönigin mit dem Publi- kum kokettiert, und die vorzüglichen Poin- ten eines literarischen Tees in der Provinz reflektieren das verblüffende geistige und Geschmacksniveau unserer Zeit. und so stel- len diese jungen Künstler mit sehr routi- nierten Mitteln immer neues satirisches Zwielicht her, das den Nagel zu direkt auf plaudierte lebhaft. Bræovo! den Kopf trifft, um nur als Amüseme Wirken zu können.„Zwölf Gänge mit schengerichten“,— ausg. 1 alis geistig delikater Kuch Temperament und Eleganz zub nur für den Magen schwer verda aus irgendwelchen Gründen nervös empfindlich ist. Das ausverkaufte Haus a W. Nulturnotizen Martin Buber, der kürzlich den Hanses schen Goethe-Preis der Universität Ham zugesprochen erhielt, hat sich in einem 8 ben an den Rektor der Universität für d Ehrung bedankt, die er als„eines der ve erst noch wenigen Zeichen einer neuerstand nen Humanität“ Martin Buber hält sich zur Zeit in Los Ang les auf. Peter Kreuder der seit 1945 in Argentin lebende Film- und Operettenkomponist, ist Stuttgart eingetroffen. Er will hier ein b chen Geld verdienen und etwa im Mei na Südamerika zurückfliegen. Der Dichter Dr. Wilhelm von Scholz das Amt des Präsidenten der Max- Dauthe dey- Gesellschaft übernommen, die im vergs genen Jahr in Würzburg neu gegründet vs den ist. 8 5 Die Landesgewerbeanstalt Kaiserslaule zeigt zur Zeit eine Kollektivausstellung 1 Oskar Moll. Der in Schlesien geborene, 1 im Alter von 72 Jahren verstorbene Künste kam aus der Schule von Henri. die Lutz um seine Turmwohnung glühend beneideten und allerland Pläne spannen, sich einen ähnlichen Turm, deren es an der Hall- felder Stadtmauer und im Lande am Main ja genug gab, mit eigener Hand auszubauen. Die Kinder schlossen mit den jungen Män- nern rasch Freundschaft. und besonders Rolf schien es Traudl angetan zu haben. Sie stand, bevor er kam, stundenlang vor dem Spiegel, kokettierte mit sich selbst, bügelte ihre Zopfschleifen, probierte neue Frisuren und war tief enttäuscht, wenn der Erwar- tete nicht kam. Es war komisch und ein Wenig rührend. Manchmal wurde es schon jetzt zu 888 im Turm, und Lutz überlegte ernsthaft, ob es nicht das Gescheiteste wäre, einen guten Teil von dem erhaltenen und von dem zu erwartenden Filmreichtum sofort in den Ausbau einer Wohnung zu stecken. Aber Hilde plädierte für Aufschub des Plans, denn sie war von Lutz! Träumen vom eigenen Haus und eigenem Grund angesteckt wor- den. Sie konnten Stunden damit verbrin- Sen, Sondernummern über Eigenheimbau zu stu- dieren und eigene Pläne zu entwerfen. „Drei Räume, eine Wohnküche und ein Bad, das genügt uns doch vollkommen, Lutz! „Und die Kinder?“ fragte er. „Bitte, ein Raum für dich, ein Raum für mich, und einer für die Kinder! Die Kinder behalten natürlich ihre richtigen Betten. Aber wir? Kein Mensch hat heute noch ein Schlafzimmer! Es gibt so schöne und prak- tische Schlafcouches „Und die Kinder?“ fragte er zum zwei- ten Male „Wie oft soll ich es dir wiederholen?“ be- gann sie. „Nein, ich meirie ja auch nicht meine Kinder“, sagte er, sondern deine Kinder, oder vielmehr. unsere Kinder!“ 5 Architektur zeitschriften und deren Sie starrte auf den Bauplanentwurf un fuhr mit dem Bleistift über die projektit ten Mauern hin. „Oh, Lutz, daran habe ich tatsächl nicht gedacht! Natürlich, was, um Gottes len, machen wir mit unsern Kindern? körmen sie doch nicht auf dem Fußbod schlafen lassen! Aber, vielleicht, wenn me hier“— und der Bleistift zerschnitt eine Sparsam genug proportionierten Raum zwei Hälften, wenn man hier eine Mad zwischenstellen würde?“ 5 „Eine glänzende Lösung, Liebling!“ 1 Lutz und küßte sie auf die Nase,„sie nur einen Nachteil, daß das eine von d beiden Löchern keine Fenster hat.“ Das Problem sollte gelöst werden, alle dings auf eine Art, die Lutz nicht erwa hatte. Das Drehbuch war inzwischen fer geworden und er tippte wieder an seine Roman. Der November hatte die ersten u freundlichen Tage gebracht, Schnee, bald zerging, und Winde, die eisig über d Stadt fegten und am Turm rüttelten. 0 Kinder kamen von ihren Spielen im Frei schon früh und mit rotgefrorenen Hände und nassen Füßen heim. Die Malkästen Buntstifte wurden aus dem unterste Schrankwinkel vorgeholt, und der Bub füt im„Lederstrumpf“ wieder mit dem Fing“ über die Zeilen und bewegte vor Eifer d Lippen. In den Vasen trockneten Stro blumen in der Ofenwärme., und die Lamp wurden krüh angezündet. Zuweilen las Lu den Kindern vor. Stücke aus der deutsch Heldensage oder aus den Sagen des kla sischen Altertums. Wenn sie wählen du ten, was sie am liebsten zu hören wünsch ten, dann waren es stets Schillersche Bal“ den. Der große Rhythmus schien sie zu na 7 kotisieren, auch wern sie den Inhalt nie 5 ganz verstanden. Bei den„Kranichen 4 Ibykus“ oder beim„Gang zum Eisenhe mer“ oder gar beim„Taucher“ vergaße chris 8 atmen.(Fortsetzung und dem kommis