e eee eme 1952/ Nr — Berausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- 7. druckerei. Verlagsleitung:. Bauser: 5 chetredakt.: E. F. v. Schilling, Stellv.: Dr. K. Ackermann. Politik: E. Schäfer, 800 erg? 5 Hausser; Wirtschaft: F. O. Weber; 12 Sebüng feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokal: ben Selle M. Eberhardt; Kommunal: Dr. F. W. Koch; anschelng Ludwisshafen und Sport: H. Schnee- streben kloth; Frau: H. Hoffmann; 80z.-Red.: Librettgi x. A. simon; Chef v. Dienst: O. Gentner. 0 ließen 1 Bankkonten: Süd westbank, Allg. Bank- Herze 6h cigode zesellsch., Städt. Sparkasse. Bad. Kom- munale Landesbank, Bad. Bank, sämtl. erg zur U Mannheim. Postsch.-Konto: Karlsruhe 3 der Ph Nr. 800 16, Ludwigshafen /R. Nr. 267 43 unter de 18, ein paz 5 9 N Bühne 950 L stattlich 8 15 bis 0 n und seh h fast 255 ch komm er Operet h sind Pal me schlech. 10 hr als due igt— i rfolgssiche raus. Fig t, die trol ischer 4. er die Büb. Mmponist ablen Sol. es, wedz utrierende Vor allen rasch al is Hann. gie-Einfdl Mätzchen rettenbük. amung 2 an deten begegneh der ange- Wesen. Ul Wer sel au, Musk e im Leip. Der Direktor zen Welte ienst ADY diskutiertz je eigenen 1 im Wal. Seins Se“ werd eint. Der tte ohne ohne Klz- ab irt. Ver 7 11 le u gend nels„Hine ert Aigts Jugend nter Lei- Reiprich, An dem Feindeten eimlichen „ das gat Flory als Siegfried ler Lenny yer war at, Ruth nd Ellen mit dra- deihe der i Bestes nd Peter lente aul. ein alter Jugend“ rist und von Dr. und im nd wWenn intersten rt hätte chtlichen h besser E. — den hin nd Du⸗ ine un- „ nann· lis“ den abhold eine ge- d konn- icht die nis“ in hinein- in die on den er eine Garten verkau- großen mzosen, arf an chaffen einem B Wird kt zum Frank ttleicig⸗ rikani- endbar m ihm n ge⸗ e, dab e. Der autzige anden, te und ir die 1s de dabei, ischen. ergnü⸗ stim- soll- kolgt Meannheimer Unabhängige Zeifung Badens und der Pfalz . Geschäftsstellen: Mannheim, R I, 4-8, Telef. 4 41 51-54; Heidelberg, Brunnen gasse 18-24, Tel. 29 37/8(dib Tagebl.); Lud wigshaf./ R Rheinstr. 37 Tel. 62768 Bezugspreis: Monatl. DM 2,80 zuz. 40 Pf Tragelohn. Postbezug mtl. DM 3,20 zuz. 54 Pf Zustellgebühr Kreuzbandbezug DM 4,- einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2,80. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit glit Anzeigenpreisliste Nr. 9. Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises. Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der verlag keinerlei Gewähr. bees J Jahrgang/ Nr. 25/ Einzelpreis 15 Pf. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz gewährleisten. Nach einer Erklärung des Innenministers und nach über einstündiger Debatte nahm der Landtag auf Antrag des DVP-Abgeord- neten Hanns SchI OB(Mannheim) einstim- mig eine Entschließung an, in der er seinem Bedauern über die wachsende Zahl von Uebergrifken Ausdruck gibt und die Regie- rung bittet, bei den Militärbehörden vorstel- lg zu werden, damit die Verbrechen rasch aufgeklärt und gesühnt werden. Außerdem wird die Regierung aufgefordert, alles zu unternehmen, um der Bevölkerung das Ge- kühl der Sicherheit vor weiteren Ausschrei- tungen zu geben. Ueber den Erfolg ihrer Be- mühungen bei den amerikanischen Dienst- stellen soll die Regierung dem Landtag be- richten. Die SPD-Abgeordnete Lena Maurer begründete den Antrag, in dem sie dem Landtag den erschütternden Katalog der hellen Acheson- Schuman- Eden Paris. dpa) Vor der Sitzung des Atlantik- kats in Lissabon werden die Außenminister der USA, Großbritanniens und Frankreichs em 13. und 14. Februar in Paris zusammen- trekken, verlautet am Mittwoch aus gut un- terrichteten Kreisen der französischen Haupt- stadt. Diese Zusammenkunft soll auf Er- suchen Großbritanniens anberaumt worden sein. Aussprache Adenauer—Acheson? Bern.(dpa) pondent der„Neuen Zürcher Zeitung“ meldet am Mittwoch, in der USA-Haupt- stadt hoffe man, daß Außenminister Acheson sich noch vor der Konferenz des Atlantikrates in Lissabon mit Bundes- Kanzler Adenauer treffen könne, um den ganzen Problemkomplex des Einbaus der Bundesrepublik in das westliche Ver- teidigungssystem zu besprechen. Was die neuerliche Verschlechterung der deutsch- französischen Beziehungen wegen der Saarfrage angehe, so erkläre man in Washington, von der Entwicklung über- rascht worden zu sein. In der Frage einer Aufnahme der Bun- desrepublik in die Atlantikpakt-Organisa- tion habe man es in Washington bisher für unvermeidlich gehalten, daß dieses Thema einmal aufgeworfen würde. Man habe kei- nen Anlaß, anzunehmen, daß sich das USA- Außenministerium auf lange Sicht etwas anderes vorstelle als den Einschluß der Bundesrepublik in die NATO. Sondierungen darüber hätten schon stattgefunden, fügt der Schweizer Berichterstatter bei. mor. deb, London. Prinzessin Elizabeth und der Her- zog von Edinburgh treten heute, Donnerstag, lüre Reise nach Afrika, Ceylon, Australien und Neuseeland an. l Washington. Senator Robert Taft beschloß am Mittwoch, bei den Vorwahlen in New Hampshire als Kandidat um die republika- nische Nominierung für die Präsidentschafts- Vahlen gegen General Eisenhower aufzutreten. ashington. Die stellvertretende Leiterin amerikanischen Verteidigungsministeriums, Anna Rosenberg, forderte den Militärausschuß des Senats am Dienstag auf, eine zehnprozen- lie Erhöhung der Offlziers- und Mannschafts- löhnung gutzuheigen. Das Repräsentantenhaus 1 den Antrag Anna Rosenbergs bereits gebil- Faris. Der Sicherheitsrat der Vereinten „ationen nahm am Mittwoch ohne Gegenstim- men eine Resolution an, durch die die bis- berige Atomenergie- Kommission aufgelöst wird. Die Tätigkeit dieser Kommission wird von der neugebildeten Abrüstungskommission der Ver- einten Nationen fortgeführt werden, in die Woölf Nationen ihre Vertreter entsenden. Karlsruhe. Der Bundestagsabgeordnete der Bayernpartei, Ludwig Vol K holz, hat beim undesverfassungsgericht im Karlsruhe gegen t Aufhebung seiner Immunität als Abgeord- neter Verfassungsbeschwerde erhoben. Hannover. Die niedersächsische Regierung ird keine weiteren Schritte unternehmen, un den Knechtsand vor seiner Verwendung 15 Bombenziel zu schützen. Dies erklärte am ittwocn ein Vertreter der niedersächsischen andesregierung in Hannover. 11 Bonn. Bundespräsident Prof. Dr. Theodor 2815 hat dem ehemaligen württempergisch- Ladischen Landwirtschaftsminister Heinrich das große Verdienstkreuz des Ver- Stooß dienstordeng der Bundesrepublik verliehen. München. Das Spruchkammerverfahren ge- 1 den ehemaligen Chef der Präsidialkanzlel mer, Ebert. Hindenburg und Hitler, Staats- mister a. P. Otto Leberecht Meißner, ist ein- Sestellt worden. Genen, Die Bundesregierung hat den zum einenalkonsul Islands für die Bundesrepublik ben anten Vimjamur Finsen vorläufig zugelas- f n. Sein Amtsbereich umfaßt das ganze Gebiet r Bundesrepublik. U/ dpa Der Washingtoner Korre- Donnerstag, 31. Januar 1952 Von unserer Stuttgarter Redaktion * stuttgart. Der württembergisch-badis che Landtag beschäftigte sich in seiner Sit- zung am Mittwoch auf Antrag von Mannheimer SPD-Abgeordneten mit den zunehmen- den Ausschreitungen und Ueberfällen von Besatzungsangehörigen auf Zivilpersonen. Die Abgeordneten hatten die Staatsregierung gefragt, was sie zu tun gedenke, um eine größere Sicherheit der Bevölkerung, insbesondere in den Abend- und Nachtstunden, zu Ueberfälle und Uebergriffe der letzten Wochen bekanntgab. Insgesamt sind der Mannheimer Polizei allein in der Zeit vom 1. bis 23. Januar 1952 16 Ueberfälle oder Uebergriffe gemeldet worden. Bei der Mannheimer Kriminalpolizei seien allein im Jahre 1951 129 von amerikanischen Sol- daten begangene strafbare Handlungen be- kannt bzw. angezeigt worden. Erklärung des Innenministers Innenminister Fritz Ulrich gab im Namen der Regierung eine Erklärung ab. in der es heißt: „Es ist tief bedauerlich und entschieden zu verurteilen, daß sich immer wieder Zwi- schenfälle ereignen, die die öffentliche Si- cherheit und Ordnung im Lande gefährden und das gute Verhältnis zwischen Deutschen und Amerikanern beeinträchtigen. Mit Ge- nugtuung darf ich feststellen, daß wir bei unseren Bemühungen, gegen Vergehen und Verbrechen von Angehörigen der Besatzung vorzugehen, die volle Hilfe und Unterstüt- zung der amerikanischen Behörden und der amerikanischen Truppenoffiziere haben, wo- für wir besonders dankbar sind. Unsere Polizei arbeſtet harmonisch und verstäandnis- voll mit der amerikanischen Militärpolizei zusammen. Im Jahre 1951 sind in Mannheim folgende Strafanzeigen gegen Angehörige der Besat- zungsmacht erstattet worden: 81 wegen Körper verletzungen aller Art, 21 wegen Notzucht, 19 wegen Raubes oder Raubversuches und 8 wegen Ueberfällen auf Taxifahrer. Sicherheit für die Zivilbevölkerung Große Landtagsdebatte über die Ausschreitungen in Mannheim/ Zusammenarbeit mit amerikanischen Behörden Ein Teil der angezeigten Straftaten, vor allem der Notzuchtverbrechen, konnten nicht erwiesen werden. Geschädigt waren hierbei vielfach Prostituierte und andere Personen zweifelhaften Rufes, die wegen des Dirnen- lohnes mit Besatzungsangehörigen in Streit geraten sind. In dieser Richtung lag auch ein Vorfall, über den die Presse unlängst unter der Ueberschrift„Neuer Mordanschlag und neue Ueberfälle“ berichtete. Als besonders schwere Fälle sind zu er- wähnen der Uberfall auf eine deutsche Frau im Luisenpark in der Fastnachtszeit 1951 und neuerdings der Mord an dem Taxifahrer Bauer. Wegen des ersteren wurde der Täter vom amerikanischen Militärgericht zu einer hohen Freiheitsstrafe verurteilt. Im Falle Bauer ist die Täterschaft eines Besat- zungsangehörigen bis heute noch nicht er- wiesen. Die deutsche Polizei schreitet gegen Uber- fälle mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln ein. Nach einer Vereinbarung mit dem Resident Officer und den leitenden Truppenoffizieren kann die deutsche Polizei nunmehr auch Besatzungsangehörige, die eine strafbare Handlung begangen haben, vorübergehend festhalten, ist aber verpflich- tet, sie umgehend der Militärpolizei zu über- geben. Die Zusammenarbeit mit den ameri- kanischen Polizeidienststellen ist zufrieden- stellend. Es finden täglich gemeinsame motorisierte Streifen statt. Die Mannheimer städtische Polizei wird alles unternehmen, um den laufenden Sicher- heitsdienst zu verbessern und insbesondere durch weiteren Ausbau der Funkstreifen die Sicherheit in den Außenbezirken der Stadt zu erhöhen. Der Mannheimer Taxi-Organi- sation wurden außerdem entsprechende Selbstschutzmaßnahmen vorgeschlagen.“ Fortsetzung Seite 2) Heute Kobine ler Sam ista wegen Saarfrage Hallstein bei Mecloy/ Acheson Bonn.(UP) Die Bundesregierung erwägt gegenwärtig, den Europarat wegen der Ent- wicklung an der Saar anzurufen und eine Untersuchung der Vorgänge im Lichte der auch von der Saarregierung unterzeichneten Konvention für Menschenrechte anzuregen. Eine Entscheidung über diesen Schritt wird vermutlich heute, Donnerstag, fallen, wenn das Bundeskabinett zu einer Sonder- sitzung zusammentritt, um über die weitere Behandlung des Saarkonflikts zu beraten. Staatssekretär Walter Hallstein hat sich inzwischen nach München begeben, um mit dem dort im Krankenhaus liegenden amerikanischen Hohen Kommissar John J. MeCloy die Saarfrage zu erörtern. Bei dieser Gelegenheit will der Staatssekretär des Auswärtigen dem amerikanischen Hohen Kommissar den Wunsch der Bundesregierung vortragen, die USA möchten die Möglich- keiten einer Vermittlung im Saarkonflikt zwischen Frankreich und Deutschland prüfen. Ein ähnlicher Wunsch dürfte auch an Groß- britannien herangetragen werden. Ob die Bundesregierung auch die übrigen Unter- zeichnerstaaten des Schumanplans— die Beneluxländer und Italien— anruft, wird wahrscheinlich ersk am Donnerstag in der Sondersitzung des Kabinetts entschieden. Das französische Hohe Kommissariat in Bonn widerlegte am Mittwoch eine Auße- rung Hallsteins vor der Bundespressekonfe- renz vom Dienstag, derzufolge die Saar- regierung mit einem dritten Land ein sozial- rechtliches Abkommen abgeschlossen und unterzeichnet habe. Im Abschluß dieses Ab- kommens, so hatte Hallstein gesagt, sehe die Bundesregierung eine Verletzung des Saar- statuts. Frankreichs Hohe Kommission er- klärte dazu:„In Wirklichkeit wurde das Sozialabkommen im Namen der Saar von Frankreich auf Grund der ihm durch die saarländische Verfassung sowie die franzö- sisch- saarländische Generalkonvention vom 3. März 1950 zuerkannten Befugnis abge- schlossen.“ a Von französischer Seite in Bonn wurde am Mittwoch darauf hingewiesen, daß Frankreich das französische Hohe Kommis- sariat an der Saar bewußt vor der letzten Ministerkonferenz über die Europa-Armee in eine diplomatische Vertretung umgewan- delt hat, damit sich die Bundesregierung nicht über die französische Politik in diesem Punkt täuscht. Die französische Regierung habe ihren Beschluß bereits am. 20. März 1951 gefaßt. Die deutsche Bundesregierung sei durch ein Kommuniqué bereits damals vollkommen über die französischen Absich- ten unterrichtet gewesen. Mit dieser Erklä- rung wurde zu der deutschen Kritik an dem französischen Schritt Stellung genommen Maßgebende deutsche Kreise haben in den letzten Tagen bereits darauf hingewie- sen, daß in den deutsch- französischen Be- ziehungen seit März vergangenen Jahres durch Schumam- und Plevenplan jedoch ein Wandel eingetreten sei und daß sich die Schumanplanländer verpflichtet hätten, sich vor irgendwelchen Schritten. die das ge- samteuropäische Interesse berühren, gegen- tig zu konsultieren. Le genhmnisber Acheson erklärte am Mitt- 1 über Entwicklung nicht erfreut woch in seiner Pressekonferenz in Washing- ton, die USA- Regierung hätte gehofft, daß die Aenderung des Status der französischen Vertretung im Saargebiet in einer Weise ge- regelt würde, duroh die keine Pro- bleme aufgeworfen werden. Er wies darauf hin, daß die USA, Grohbritan- nien und Frankreich im August eine Erklä- rung zur Saarfrage abgegeben hatten, daß der gegenwärtige Status des Saargebietes provisorisch ist und in einem Friedensver- trag endgültig geregelt werden soll. Dies gelte auch heute noch. Acheson ging auf die Saarfrage ein, als er von einem deutschen Teilnehmer der Presse- konferenz gefragt wurde, ob irgendwelche Vereinbarungen bestünden, die es für Amerika schwierig machen könnten, in der Saarfrage zu vermitteln. Acheson erwiderte, es sei ihm nichts von irgendwelchen Verein- barungen solcher Art bekannt. Auf die Frage des deutschen Korrespondenten, ob Amerika irgendwelche Einwände gegen die Ernennung eines französischen Botschafters im Saar- gebiet habe, erwiderte Acheson, in Fragen dieser Art nehme Amerika nicht in einer sol- chen Form Stellung. Auf eine weitere Frage des deutschen Journalisten über die künftige Beziehung der Bundesrepublik zur Atlantikpakt- Organisation sagte Acheson, es könne keinen Nutzen bringen, wenn er dazu Stel- lung nehme solange die Regierungen West- europas noch über das Verhältnis der Bun- desrepublik zur europäischen Verteidigungs- gemeinschaft konferierten. Er sei überzeugt, daß der richtige Weg gefunden werde und daß man die Türen für eine künftige Be- ziehung Deutschlands zur Atlantikpakt- Organisation offen halten werde. Man müsse sich zunächst mit den unmittelbaren Pro- blemen beschäftigen und dürfe sich nicht zu sehr in Probleme der Zukunft verwickeln. 2 Da befahl der König, wieder Anzeichen eines Ku Maher Pascha bereit, über Teilnahme London.(UP) Die liberale Londoner Zei- tung„News Chronicle“ veröffentlicht am Mittwoch ein Interview mit dem neuen ägyptischen Minister präsidenten Ali Ma- her Pascha, in dem dieser sich bereit er- klärt, die Verhandlungen mit den West- mächten über das geplante Verteidigungs- system für den Nahen Osten aufzunehmen. Die Beteiligung daran war Aegypten von Großbritannien, den Vereinigten Staaten, Frankreich und der Türkei gemeinsam vor- geschlagen worden. Laut„News Chronicle“ erklärte Maher Pascha dazu wörtlich:„Ich bin bereit, mit den vier Mächten über das Nahostkommando zu beraten. Der wichtigste Faktor ist dabei die Frage der militärischen Grundlage dieses Kommandos. Ich bin zu einer ausführlichen Besprechung der Bedingungen bereit. Wich- tig ist nur, daß dies auf der Grundlage der Charta der Vereinten Nationen vor sich geht“. Maher erklärte sich auch mit einem Ver- mittlungsversuch durch eine dritte Macht einverstanden und versprach, sein Möglich- stes zu tun, um die Atmosphäre in der Suez- kanalzone und in Kairo zu beruhigen und für neue Verhandlungen mit Großbritannien vorzubereiten.„Wenn uns dann auch die britische Regierung durch eine freundliche Geste entgegenkommt, würde das der Schaf- kung einer guten Atmosphäre sehr dienlich sein.“ Ali Maher Pascha empfing am Mittwoch- vormittag den britischen Botschafter Sir Ralph Stevenson und den amerikani- schen Botschafter Jefferson Caf fer y zu kurzen Unterredungen. Später wurden auch die Botschafter Frankreichs und der Türkei vom Minister präsidenten empfangen. Die ägyptische Regierung gab im übrigen am Mittwoch bekannt, daß sie mit„dem Prinzip“ eines Verteidigungskommandos im Nahen Osten einverstanden sei. Ein Sprecher des Außenministeriums in Kairo erklärte, Ministerpräsident Maher Pascha stehe per- sönlich auf dem Standpunkt, daß Agypten eine Teilnahme am geplanten Nahostpakt durchaus erwägen könne, wenn dafür die anderen Mächte Agypten in anderen Punk- ten entgegenkämen. Verhandlungsbereitschaft in Tunis Tunis.(UP) Der französische Generalresi- dent General Comte Jean de Haute eloeque überreichte dem Bey von Tunis am Mittwoch eine Note mit neuen Vorschlägen für eine Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen der Protektorats- regierung und Frankreich. Wie von informierter Seite verlautet, soll dem Bey in der Note nahegelegt worden sein, Vertriebene drohen weiter mit Trecks Dr. Lukaschek verhandelte mit Sprechern der Treckvereinigungen Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Bundesflüchtlingsminister Dr. Lu- k as c h e k führte am Mittwoch Besprechun- gen mit den Vertretern der bayerischen und der schleswig- holsteinischen Treckvereini- gungen. Auf einer anschließenden Pressekonferenz erklärte er, es komme ihm darauf an, die gerechten Wünsche der Vertriebenen in ver- nünftige Bahnen zu lenken. Er beabsichtige nicht, die Trecks durch Gewalt zu verhindern. Ein Sprecher der Treckvereinigungen sagte, die Vertriebenen seien von dem guten Willen der Bundesregierung überzeugt; zu den Versprechungen der Aufnahmelänqer hätten sie jedoch kein Vertrauen mehr. Die Vertriebenen würden deshalb die Vorberei- tung der Trecks fortsetzen. Es sei dies die beste Möglichkeit, einen Druck auf die Auf- nahmeländer auszuüben und die Bemühun- gen des Bundesflüchtlingsministers zu un- terstützen. Sie seien jedoch bereit, von den Trecks Abstand zu nehmen, wenn„greif bare Ergebnisse in absehbarer Zeit“ erzielt werden. Die Flüchtlingsvertreter übten insbe- sondere bittere Kritik an den Auswahl- methoden, wie sie von den Kommissionen der Aufnahmeländer gehandhabt werden. Sie forderten eine stärkere Beteiligung der Flüchtlinge selbst, um zu vermeiden, daß lediglich Arbeitsfähige umgesiedelt werden. Dr. Lukaschek gab bekannt, daß bis zum 1. August 1952 200 000 Vertriebene umgesie- delt werden sollen. Diesen Vorschlag haben die Treckvereinigungen als ausreichend an- erkannt. Für die Finanzierung der Umsied- lung von 300 000 Vertriebenen fehlen nach Angaben Lukascheks noch 50 Millionen DM. Geplant ist, 1952 im ganzen 300 000 Ver- triebene umzusiedeln. Am Freitag werden die Wohnungsbau-, Flüchtlings- und Finanzminister der Länder in Bonn zu einer gemeinsamen Konferenz zusammentreten, um die Umsiedlung zu be- raten. Stechnadeln zu nehmen rswechsels in Kairo am Nahost- Kommando zu verhandeln die tunesische Delegation aus Paris abzu- berufen, die dort die Generalversammlung für die tunesische Sache zu gewinnen sucht. Sobald die Regierung Tunesiens diesem Wunsche nachgekommen sei, sollen der Note zufolge neue Verhandlungen aufgenommen werden. Wie weiter verlautet, hat der Bey dem französischen Generalresidenten mit Bedauern mitgeteilt, daß er ihn wegen der Erkrankung seines Sohnes nicht habe früher empfangen können. Diese Begründung wurde in französischen Kreisen als ein gutes Zei- chen gewertet, das darauf schließen läßt, daß die Tunesier an einer Beilegung des Dis- putes interessiert sind. Die nationalistischen Organisationen in Tunesien haben die Bevölkerung zu einem Generalstreik gegen die Franzosen aufge- rufen, der am Freitag beginnen soll. Am 1. Februar, dem„Tag Tunesiens“ würden in der ganzen Welt Solidaritätskundgebungen stattfinden. 5 Us-Admiral MecCormick Oberbefehls- haber der NATO- Seestreitkräfte London.(UP) Der Rat der Außenminister- »stellvertreter der nordatlantischen Verteidi- gungsorganisation gab am Mittwoch im Na- men aller Paktstaaten die Ernennung des amerikanischen Admirals Lynde D. Me- Cor miek zum Oberbefehlshaber der NATO- Seestreitkräfte bekannt. Großbritannien hatte ursprünglich gegen die Besetzung dieses Postens durch einen Amerikaner starke Einwände erhoben, wobei Winston Churchill als damaliger Führer der Opposition besonders intensiv die For- derung nach einem britischen Oberkomman- dierenden verfocht. Anläßlich des kürzlichen Besuches in Washington hatte sich jedoch der britische Premier den amerikanischen Wün- schen gebeugt und sein Einverständnis für die Ernennung eines amerikanischen Ober- kommandierenden gegeben. Washington ver- trat den Standpunkt, daß den Vereinigten Staaten mit dem größten Flottenkontingent innerhalb der nordatlantischen Streitkräfte auch das Oberkommando zustehe. Der Posten des stellvertretenden Ober- befehlshaber soll mit einem britischen Offi- zier besetzt werden. Ueberdies soll dem Oberbefehlshaber ein internationaler Stab zur Seite stehen, der sich aus Offizieren der anderen Paktstaaten zusammensetzt. 8 Ne * Kurzfelegramm Die Bonner FDP-Fraktion hat im Bundestag einen Antrag eingebracht, in dem gefordert Wird, einen Bundesbeirat für das Er- ziehungs- und Bildungswesen beim Bundesinnenministerium zu bilden, durch den die Einheit des deutschen Geisteslebens ge- wahrt werden soll. Nach Auffassung der FDP Kann den gefahrvollen Auswirkungen einer Kulturzersplitterung nur wirksam entgegen- gewirkt werden, wenn der Bund das Recht zur Rahmengesetzgebung auf dem Gebiet der Kul- turpolitik erhält. * Ein freier und ungehinderter Verkehr von und nach Berlin ist nach wie vor die ent- scheidende Bedingung der Bundesrepublik für die Wiederaufnahme des Inter- z o nen handels. Das Bundeswirtschafts- ministerium erklärte am Mittwoch, daß bei den gegenwärtig in Berlin stattfindenden Interzonenverhandlungen noch eine Reihe von Schwierigkeiten bestehen. Nach dem gegenwär⸗ tigen Stand bestehe jedoch Aussicht, daß sie bald überwunden werden. N* Der Leiter der Dekartellisierungsabteilung im amerikanischen Hohen Kommissariat, Sid- ney Wilner, sprach am Mittwoch in Bonn die Ueberzeugung aus, daß das Dekartel li- sierungs programm für die deutsche Wirtschaft bei gutem Willen auf beiden Seiten innerhalb der nächsten sechs Monate in seinen Hauptpunkten abgeschlossen sein könnte. Wil- ner betonte zugleich den festen Willen der Amerikaner, die Dekartellisierung im Sinne des Gesetzes Nr. 27 zu verwirklichen. rer n Seite 2 MORGEN Donnerstag, 31. Januar 1962/ OR l Kommentar * Donnerstag, 31. Januar 1952 Haben es unsere Kinder besser? Elisabeth L'heureux wurde am 29. Januar Zweiundneunzig Jahre alt. Sie war die letzte Bergarbeiterin Frankreichs. Im Alter von dreizehn Jahren wurde sie unbarmherzig in die Grube geschickt und mußte in einer Tiefe von vielen hundert Metern Kohlen wagen durch Stollen schleppen, in denen sich Er- Wachsene nicht bewegen konnten. Zehn Stun- den dauerte dieser nicht enden wollende Arbeitstag des Kindes. Und die kleine Elisa- beth war nicht das einzige kleine Geschöpf, das auf solche Weise gepeinigt und geschun- den wurde. In London wurden kleine Buben enge Kamine hinaufgetrieben, um sie von Ruß und Staub zu befreien. In Manchester schliefen Falbwüchsige und Kleinkinder unter den Werkbänken, weil ein langer Arbeitstag ihnen den Heimweg unmöglich machte. Damals galt es noch als höchst moralisch, Kinder zu langer Arbeit anzuhal- ten, damit sie vor sittlicher Anfechtung be- Wahrt blieben. Das„Jahrhundert des Kin- des, wie wir so schön sagen, war eben noch nicht angebrochen. Das blieb uns vorbehalten. Unsere Kinder werden im allgemeinen nicht mehr in so unsinniger Weise ausgebeu- tet, wenn auch gesagt werden muß, dag draußen auf den Dörfern und in den Heim- Arbeitersiedlungen nicht alles zum besten steht. Aber wir sollten uns dennoch den Mantel der Menschlichkeit nicht allzu stolz um unsere Elternschultern legen. Das Maß des Kinderelends ist nämlich kaum kleiner Wohl aber grauenhafter geworden. Was an Hunger und Angst unseren Kleinsten in zwei Weltkriegen zugemutet wurde, wie sie der Bombenregen und das Feuer erstickte, er- schlug und verbrannte, wie sie auf den Fluchtbewegungen erfroren und verkrüppel- ten, ihre Eltern verloren und als verlumpte Waisenkinder herumirrten und in Erzie- hungskasernen aufgefangen wurden, davon erzählt kein Heldenepos unserer Zeit. Und Wie sie sich nachher zu Tausenden durch das Nachkriegselend fretteten, den Schmuggel banden, der Prostitution, dem schwarzen Markt anheimfielen und wie sie noch immer Als Werkzeuge schmutzigster Geschäfte zwi- schen den Grenzen und den Vorhängen hin und her getrieben werden, auch von diesen Kindertragödien beliebt des Sängers Höflich- keit zu schweigen. Es hört sich ja so schön an;„Das Jahrhundert des Kindes.“ Es ist Zeit, allerhöchste Zeit, daß sich die Verkünder der Menschenrechte dieses dun- kelsten Zeitkapitels annehmen. Da gibt es einen Vorschlag, eine Konvention zum Schutze der Lebensrechte des Kindes zu schaffen, eine Konvention, die auch für den Kriegskall für das Liebste, das uns gegeben ist, durch Einrichtung von Kinderschutz- Zonen vorsorgt. Kinderschutz- Gebiete, ähn- lich wie Naturschutzparks, in denen die Menschenjager nichts zu suchen haben, in denen die Kinder der kriegsführenden Län- der zusammenströmen und in Kinderdörfern, Jugendlagern und Schulen von der gräg- lichen Unvernunft der Politiker und Militärs verschont bleiben. Sollte dieser Vorschlag nicht auf Widerhall in den Herzen aller Mütter und Väter stoßen? Aber wo bleibt der Widerhall bei all den guten Europäern, den Kosmopoliten, den Sozialisten und Men- schenrechtlern unter uns? Pharisäer und eistige Blindgänger, die wir sind, ziehen Wir es vor, lyrisch vom„Jahrhundert des Kindes“ zu fabeln und im übrigen die Dinge treiben zu lassen. Dr. K. A. „Europa-Kinderländer“ Mannheim.(Eig.-Ber.) Im In- und Aus- land wird ein Plan diskutiert, der vorschlägt, jeder Staat solle auf geeignetem Territorium ein„Europa- Kinderland“ einrichten, das in Friedenszeiten den Kindern als Zlückliche Ferienheimat Erholung bieten und im Kriege Als Schutzzone für alle Kinder unter fünfzehri Jahren und ihre Mütter gelten soll. Dieser Plan wurde bereits vor drei Jahren von Dr. med. Soter Roufogalis vorgetragen und inzwischen dem Europarat unterbreitet. Die„Kinderländer“ sollen als Stätten des europäischen Kinderaustausches Horte des europäischen Gemeinschaftsgedankens wer- den. Dr. Roufogalis regt an, in den„Kinder- ländern“ nach und nach Forschungsinstitute für wissenschaftliche und soziale Kinderpro- bleme sowie Ausbildungsinstitute für Kin- dergärtnerinnen, Fürsorgerinnen, Erzieher und Kinderärzte einzurichten. In Deutschland haben sich die Europa- Akademie und das Deutsche Grüne Kreuz der Verwirklichung dieses Planes angenom- men. Ein Komitee widmet sich unter Vorsitz von Pr. Roufogalis dieser hohen Aufgabe. Modernes Jugendgerichtsgesetz Bonn.(gn. Eig.-Ber.) Eine Aenderung des Reichsjugendgerichtsgesetzes wurde vom Kabinett beschlossen. Die Vorlage wird in den nächsten Tagen dem Bundesrat zugelei- tet werden. Ein Sprecher des Bundesjustiz- ministeriums teilte am Mittwoch mit, daß der Gesetzentwurf die Ueberbleibsel aus der nationalsbzialistischen Zeit in der Jugend- gerichtsbarkeit beseitigt. Es regele ferner die Strafrechtliche Behandlung von Jugendlichen zwischen 18 und 21 Jahren und führe die so- genannte„Bewährungshilfe“ ein. Der Richter könne danach die Strafe für eine gewisse Zeit aussetzen, um den Jugendlichen Ge- legenheit zur Bewährung zu geben. Er könne auch lediglich die Schuld feststellen, die Strafe jedoch erst dann verhängen, wenn der Jugendliche in einer festgelegten Bewäh⸗ rungszeit wieder straffällig wird. Neu in dem Entwurf sei auch die Einführung von Laien- richtern im Jugendstrafrecht. Adenauer wird am 29. Februar in Heidelberg sprechen Heidelberg.(dpa) Bundeskanzler Dr. Kon- rad Adenauer hat zugesagt, auf einer Wahlkundgebung der CDU am 29. Februar in Heidelberg zu sprecher. Wie das Kreis- büro der SD in Heidelberg dazu mitteilte, it niemals vorgesehen gewesen, daß der Bundeskanzler bereits am 10, Februar in Heidelberg sprechen sollte. Fortsetzung von Seite 1) Der SPD- Abgeordnete Karl Ebert, Heidelberg, konnte darauf verweisen, daß sich die in Mannheim immer wieder vor- kommenden Delikte in Heidelberg glück- cherweise nicht ereigneten. Die Besat- zungsmacht greife hier offensichtlich schär- fer durch, wahrscheinlich, da das Haupt- quartier sehr nahe sei. Ebert wies den Landtag jedoch auf das rücksichtslose Fahren schwerer Militärfahr- zeuge hin. Er verlangte unter Hinweis auf den von einem britischen Soldaten verur- sachten schweren Verkehrsunfall der ver- gangenen Woche die scharfe Bestrafung des Schuldigen und forderte die Besatzungsmacht auf, von sich aus alles zu tun, um Gesund- heit, Sicherheit und Leben der deutschen Be- völkerung zu sichern. Abgeordneter August Kuhn(CDU), Mannheim sagte, eine der Hauptursachen der Ubergriffe einzelner Besatzungssoldaten liege darin, daß in Mannheim rund 20 000 Soldaten unter- gebracht seien, die wöchentlich einmal für 24 Stunden Ausgang hätten, also von dieser Freiheit Tag und Nacht Gebrauch machten. Man solle solche Truppen, insbesondere Farbige, nicht die ganze Nacht hindurch in der Stadt und deren Umgebung belassen. Er bitte. daher das Innenministerium, auf dem Verhandlungswege zu erreichen, daß die Be- satzungssoldaten mindestens um 22 Uhr in ihren Unterkünften sein müßten. Außerdem habe das Innenministerium die Aufgabe, dem Dirnenunwesen stärker als bisher entgegen- zutreten und entsprechende Gesetze vorzu- bereiten. Abgeordneter Hanns Schloß DVP) Mannheim, sagte, es sei bedauerlich, daß die Uebergriffe sich in dem Augenblick häuften, in dem da- von gesprochen werde, daß das Besatzungs- statut durch den Generalvertrag abgelöst urid die Soldaten nicht mehr als Besatzung, sondern als Schutztruppe betrachtet werden sollten. Mit Nachdruck müßte betont werden, daß dieser Wandel auch nach außen sichtbar in Erscheinung treten müsse. Schloß reichte daraufhin unter Zustim- mung des ganzen Hauses den eingangs er- wähnten Antrag ein, dem sich unter Hinweis auf ähnliche Zustände, z. B. in Ludwigsburg und Schwäbisch Gmünd, weitere Abgeord- nete anschlossen. Abgeordneter Kuhn er- klärte allerdings für die CDU, seine Frak- tion stimme dem Antrag zwar zu, sie sei je- doch der Meinung, daß durch diese Entschlie- BZung den Zuständen nicht wirksam genug entgegengetreten werden könne. Die CDU behalte sich daher vor, dem Landtag in der nächsten Sitzung einen weiteren Antrag vor- zulegen und positive Vorschläge zur Beseiti- gung der Mißstände zu machen. Innenminister Ulrich begrüßte dann die völlige Uebereinstimmung des Landtages in Dol nen om n e der scharfen Verurteilung der vorgekomme- nen Uebergriffe und versprach, die Regierung werde über die Vorschläge der Debatte mit der Militärbehörde verhandeln. Dem Abge- ordneten Kuhn entgegnete der Minister, scharfe Maßnahmen gegen das Dirnen- unwesen und die Schlemmerlokale in Mann- heim durchzuführen, sei Sache der kommu- nalen Selbstverwaltung der Stadt Mannheim. Abgeordneter Angstmann(SPD), Mannheim, erklärte, it einem Schluß wort, alle Ermitt- lungen ließen erkennen, daß es nicht am guten Willen der Besatzungsmacht liege, Wenn sich diese Vorfälle häuften. Das Straf- maß der Amerikaner sei in den meisten Fällen weitaus höher als bei vergleichbaren deutschen Vorkommnissen. Er gäbe dem Ab- geordneten Kuhn recht, daß man an die Be- kämpfung der Ursachen herangehen müsse. EN Mannheimer Abgeordnete fordern Abhilfe Diese lägen in der Frage der Trunkenheit bei Soldaten und bei der Bewirtung von Sol- neralsekretär der Vereinten Nationen, hat i bai daten durch deutsche Gastwirte. Außerdem habe sich herausgestellt, daß sich die Ueber- Fälle zu Ende des Monats häuften, da die Löhnung monatlich bezahlt werde und die Soldaten kurz vor dem Ersten kaum noch Geld hätten. Eine dreimalige Entlöhnung würde eine Besserung der Verhältnisse zwei- fellos mit sich bringen. Schließlich könne da- für gesorgt werden, daß die Besucher der genannten Lokale von amerikanischer Seite einer Registrierung unterworfen würden. Vor Eintritt in die Tagesordnung hatte der Landtag der verstorbenen Abgeordneten Karl Vogt(CDU), Heilbronn, und Pr. Erich Nies(SPD), Heidelberg, gedacht. Während an Stelle des Abgeordneten Vogt der Bürger- meister Josef Lang aus Kochertürn tritt, ist die Nachfolge von Dr. Nies noch nicht endgültig entschieden. Klare Konzeption für Wieder vereinigung Dr. Külz sprach im Internationalen Presseclub Heidelberg Heidelberg.(U. H.-Eig.-Ber.) Vor dem Internationalen Presseklub Heidelberg sprach am Dienstagabend der Gründer des„Kkönig- steiner Kreises“, Ministerialdirektor Dr. Hel- mut Külz, über„die Wiedervereinigung Deutschlands als aktuelle Tages frage“ Nach seinen Ausführungen wird das Verhängnis der Trennung Deutschlands in der deutschen Oeffentlichkeit mit Resignation, Furcht oder Bequemlichkeit betrachtet, obwohl die Ge- fahren heute größer seien, als seinerzeit die der deutschen Kleinstaaterei. Von West- deutschland aus seien auch die Bemühungen um die Wiedervereinigung in den sieben Jahren seit der Kapitulation ohne einheit- liche Konzeption behandelt worden. Dabei Wären die praktischen Aufgaben heute noch schwerer als bei der Errichtung der Bundesrepublik. Der Osten leiste dagegen in dieser Richtung ganz systematische Arbeit. Das wiederholte Bekenntnis des Bundes- Kanzlers zur Wiedervereinigung Deutschlands könne vollkommen ernst genommen werden. Auch seine Konzeption, zunächst den Westen zu stärken, erscheine schlüssig, Jedoch stellte Dr. Külz hier die Frage, ob nicht die Bundes- republik in der westlichen Integration ein wenig zuviel des Guten tue. Die wachsende Stärke des Westens sei seiner Auffassung nach allein noch keine Garantie für die Wieder vereinigung, und diese Stärke dürfe nicht zu einer Politik der Starre führen. Des- halb müsse man jede Gelegenheit nützen, um Verständigungsmöglichkeiten mit dem Osten festzustellen. Auf einen deutschen Wehrbei- trag werde die Sowjetunion zwar nicht mit Krieig reagieren, wohl aber ihre Besatzungs- zone bis zum letzten sowjetisieren und rest- los in das System ihrer Satelliten ein- gliedern. Wie Dr. Külz weiter ausführte, würden die USA uns nach dem Beispiel Schwedens und Finnlands auch ohne eine völlige west- liche Integration nicht fallen lassen. Den entsprechenden Forderungen der amerikani- schen Politik sollte daher der deutsche Wunsch nach Einheit stärker als bisher ent- gegengesetzt und der Wehrbeitrag erst ge- leistet werden, wenn die Verständigung aus- sichtslos geworden sei. In der Diskussion bedauerte Prof. Willy Hellpach das Fehlen einer Linie in der deutschen Osteuropa-Politik seit Bismarcks Entlassung. Im Generalvertrag und der gegenwärtigen Westpolitik drohe der Hinter- gedanke unserer Partner, uns vom Osten völlig abzuschneiden. Geheimrat Prof. Alfred Weber äußerte u. a., der deutschen Politik bleibe kein Ausweg, die Integration und den Wehrbeitrag zu vermeiden, weil die Bundes- republik trotz des Saarzwischenfalles und der NATO- Schwierigkeiten nicht die Ver- antwortung für eine Verzögerung oder ein Scheitern der amerikanischen Außenpolitik übernehmen könne. Da in Frankreich die Furcht vor einer Schwächung der eigenen Position durch die deutsche Wieder vereinigung weit verbreitet sei, schlug Geheimrat Weber einen ent⸗ sprechenden deutschen Verzicht auf stärkere politische Gewalt vor. Ferner gelte es, Klar- heit darüber zu schaffen, daß Berlin nicht zum Handelsobjekt bei einer Generalver- ständigung zwsichen den Mächtegruppen werde. Schließlich müßten auch jene bedroh- lichen Nachrichten aufgeklärt werden, die besagen, daß die Bundesrepublik nach dem Generalvertrag nicht mit solchen Staaten verhandeln dürfe, bei denen sie keine diplo- matischen Vertretungen haben. Falls das auch für die Verhandlungen mit der Sowjet- zone gelten sollte, würde das eine Strangu- lierung der Wieder vereinigungspolitik be- deuten. N Eine bemerkenswerte Aeußerung Deweys/ Wachsender Unmut gegen Peking in den USA New Tork. In politischen Kreisen hat die Forderung des ehemaligen republikanischen Präsidentschaftskandidaten Thomas Dewey. die USA sollten jede neue kommunistische Aggression im Fernen Osten mit Vergeltungs- maßnahmen gegen Rotchina, den„Hauptver- schwörer“, beantworten, großes Aufsehen er- regt. Von besonderer Bedeutung erscheint es politischen Beobachtern, daß diese Meinung immer mehr an Boden gewinnt, und es schon heute kaum noch eine Uberraschung für die amerikanische Offentlichkkeit wäre, wenn amerikanische Flugzeuge die rotchinesischen Nachschubbasen für die koreanische Front bombardieren würden. Zur Zeit der Mac Arthur-Krise im vorigen Jahr war das noch Gegenstand lebhafter Diskussionen. Es ist unleugbar eine zunehmend feind- liche Stimmung gegen Rotchina in der ame- rikanischen Offentlichkeit festzustellen, mit der die Washingtoner Politiker immer mehr rechnen müssen. Schon im Falle des gering- sten Bruchs eines eventuellen Waffenstill- standes in Korea durch die Kommunisten, hätten es gemäßigte Elemente im State De- partment und Pentagon sehr schwer, sich einer Entscheidung zu unverzüglichem Han- deln zu widersetzen. Offizielle Politiker und angesehene Kommentatoren sprechen eine derart deutliche Sprache, daß kaum anzu- nehmen ist, daß sie es damit nicht ernst meinen. Bisher ist keine endgültige Entscheidung über die ergreifenden Maßnahmen getroffen worden. Aber in der amerikanischen Offent- lichkeit fordert man immer lauter klare Pläne. Dabei spielen natürlich die ständigen Beschuldigungen sowjetischer und rotchine- sischer Stellen, der Westen plane in Südost- aslen einen Angriff auf die chinesische Volks- republik, eine wichtige Rolle. Man erblickt darin auf amerikanischer Seite immer mehr die Ankündigung eines neuen Unheils. Man ist davon überzeugt, daß Peking in aller- nächster Zeit von Moskau den Auftrag er- hält, an einer anderen Stelle zu versuchen, den östlichen Raum auf Kosten des west- lichen zu vergrößern. Besonders aufmerksamen Beobachtern fiel es auf, daß Thomas Dewey in seiner Rede, den national- chinesischen Generalis- simus Tschiangkaischek mit keinem Wort erwähnt hat. Das fiel besonders des- halb auf, weil noch bis vor kurzem ameri- kanische Stellen ganz offen die Heranziehung des national- chinesischen Regierungschefs bei der Abwehr eines neuen rot- chinesischen Anschlags gefordert hatten. Zudem gehört Thomas Dewey zu den ausgesprochenen Freunden Tschiangs. Daß er über Tschingkai- schek und die den National-Chinesen zuge- dachte Rolle im Falle einer neuen kommu- nistischen Invasion in Asien schwieg, kann nach Ansicht politischer Beobachter mehrere Gründe haben. Entweder weiß er mehr dar- über als tunlich ist zu sagen, oder er wollte absichtlich die Verhältnisse im Fernen Osten nicht noch weiter dramatisieren, um nicht europäische Befürchtungen wachzurufen. Denn Dewey gilt als entschlossener Unter- stützer einer Kandidatur General Eisen- Von unserem J. J.- Korrespondenten howers bei den Präsidentschaftswahlen. Von Eisenhower aber weiß man, daß er es als seine Hauptaufgabe ansieht, die Verteidi- gung der freien Welt durch die Förderung Wirtschaftlicher und militärischer Zusam- menschlüsse mehrerer gleichgesinnter Län- der sicherstellen will. Dieser Aufgabe widmet er sich zur Zeit noch sehr intensiv in West- europa, während seine Pläne für eine Siche- rung des Fernen Ostens noch sehr vage sein dürften. 5 Es schien deshalb auch Dewey, der im Falle einer Wahl General Eisenhowers min- destens Aussichten auf eine wichtige außen- politische Funktion haben dürfte, geraten, sich damit zu begnügen, die Entschlossenheit zum Zurückschlagen eines Angriffs auch in Fernost zum Ausdruck zu bringen. Kommunisten zeigten sich „interessiert“ Tokio.(UP) Die Waffenstillstandsverhand- lungen in Panmunjon fanden am Mittwoch in einer auffällig sachlichen Atmosphäre statt. Nach einer Mitteilung des UNO- Sprechers Brigadegeneral William Nueckols zeigten die Kommunisten sich zum ersten Male an den Plänen der Alliierten für den geplanten Austausch der Kriegsgefangenen „interessiert“ und stimmten mehreren zweit- rangigen Punkten zu. Jedoch lehnten sie das Verlangen der Alliierten, daß nur diejenigen Gefangenen repatriiert werden sollten, die dies selbst wünschen, wiederum ab. Der zweite Waffenstillstandsausschuß, der die Bedingungen für die Uberwachung der Waffenruhe schriftlich festhalten soll, hielt am Vormittag und Nachmittag je eine Sit- zung ab. Uber etwaige Fortschritte der Be- sprechungen ist nichts bekannt. Churchill:„Keine Verpflichtungen“ London.(UP) Der britische Premiermini- ster Winston Churchill sprach am Mitt- woch vor dem britischen Unterhaus und gab einen vorläufigen Bericht über seine Unter- redungen mit Präsident Truman in Wa- shington. Hierbei lieg der britische Regie- rungschef klar erkennen, daß er während seiner Regierungszeit das Hauptaugenmerk auf die in Europa selbst drohende Gefahr richten werde. Er versichert gleich zu Anfang, daß er in Washington keinerlei féste Verpflichtungen gegenüber den Vereinigten Staaten hinsicht- lich des Fortgangs der Ereignisse auf dem koreanischen Kriegsschauplatz und den dort geführten Waffenstillstandsverhandlungen übernommen habe. In der augenblicklichen Politischen Situation wolle er Großbritan- nien nicht in einen Krieg in Korea ge- schweige denn in einen mit dem kommu- nistischen China verwickelt sehen. Sollte das geschehen, 80 erhielten die Worte des Vor- sitzenden des Gremiums der Us-Stabschefs, General Omar Bradley, ihren realen Sinn von dem„falschen Krieg, am falschen Ort zu einer falschen Zeit, N 1 Wenn er vor dem amerikanischen Kon- greß von einer„prompten, resoluten und wir- kungsvollen“ Handlungsweise für den Fall des Bruchs eines in Korea erzielten Waffen- stillstandsabkommens gesprochen habe, so sei das nur als ein Charakteristikum des Geistes zu verstehen, der die Vereinigten Staaten und Großbritannien verbinde. Reale Ver- Pflichtungen knüpften sich jedoch entgegen der oft versuchten Interpretation nicht an diese Formulierung. Mit ihnen soll nur die keste Front verdeutlicht werden, die Groß- britannien und die USA gemeinsam zur Ueberwindung der herrschenden Schwierig- keiten gebildet haben. Der britische Premierminister führte aus, die Männer im Kreml könnten sich beglück⸗ wünschen. Nicht nur dafür, daß sie fast die Hälfte Europas und ganz China überrannt hätten, sondern auch dafür, daß sie Überall auf der Welt über weit stärkere Kräfte ver- fügten, als die Atlantikpaktmächte bisher zur Verteidigung der Zivilisation des Westens aufbringen konnten. Genauere Ausführungen über die Chur- chill-Truman- Gespräche werden im Verlauf der außenpolitischen Unterhausdebatte im Unterhaus in der kommenden Woche er- wartet. Labour gegen Butlers Pläne London.(UP) Die Parlamentsfraktion der Labourparty beschloß am Dienstagabend un- ter dem Vorsitz von Clement Attlee das vom Schatzkanzler entwickelte Sparprogramm abzulehnen. Wie verlautet wurde auf der Sitzung, die über zwei Stunden dauerte, be- sonders heftige Kritik an der beabsichtigten Erhebung von Gebühren für ärztliche und zahnärztliche Dienste geübt. Man nimmt in parlamentarischen Kreisen an, daß die Regierung die Vertrauensfrage stellen wird. Die Abstimmung wird voraus- sichtlich am Donnerstagabend stattfinden. Oelkäufer dringend gesucht Teheran.(UP) Die persische Regierung hat beschlossen, Oelkäufern eine Preis- ermäßigung von 50 Prozent zu gewähren, wie die der Regierung nahestehende Zei- tung„El Telaat mitteilt. Diese Vergünsti- gung im Vergleich zu den Weltmarktprei- sen würde sich aber zunächst nur auf zwei Millionen Tonnen Oel beziehen! Die Regie- rung habe sich zu dieser Maßnahme ent- schlossen, da das Finanzministerium nicht mehr in der Lage sei, die Oelindustrie zu finanzieren. Die Zeitung erklärt, die Preisermäßigung würde aus einem„Rabatt“ von 20 Prozent und einem„Exportbonus“ von 30 Prozent bestehen. Die Ermäßigung sei auch dadurch bedingt, daß die Käufer britische Aktionen auf See befürchten. Die Regierung wolle den Bann brechen, der auf dem Verkauf des Persischen Oels liege. 5 Vertriebenen selbst zu schaden Notiz zum Tage: „Und erlöse uns. In einem Schreiben an Trygve Lie, den argentinische Architekt Augustin Banca W. 1 1 einen Vorschlag zur„Befreiung der Welt i borde allen Uebeln unterbreitet. Finb Er empfiehit, etwa 100 der prominenten) Ice politischen und militärischen Persön lichte eines jeden Landes zusammensufassen und 10 meinsam mit ihren Familien auf die Bermic ins Exil zu schicken, Sie sollen dort mit alle Komfort leben und Post wie Nachrichten g halten können. Es soll innen jedoch unten werden, selbst Post zu versenden. Die ven ten Nationen sollen nach Ansicht des Veri, sers dieses Vorschlages die Garantie uberneh, men, daß diese Personen nie mehr ins öfen liche Leben zuruückkehren. Auf diese Wein wWilrde nach Ansicht Bancalaris„die Welt vn, allen Uebeln befreit werden.“ 5 0 — Noch keine Verständigung mit der Opposition Bonn.(UP) Bundeskanzler Dr. Kotz. Adenauer empfing am Mittwoch in 9 genwart von Sicherheitskommissar Theodi Blank und General a. D. Adolf Heu, singer die SPD-Vorstandsmitglieder Erich Ollenhauer, Prof. Dr. Carlo Schmid, und Erwin Schöttle zu einer Zweiten grundlegenden Aussprache über den Wenn beitrag. Neben der Wiederbewaffnung vm 300 000 bis 400 000 deutschen Soldaten Stand en die jüngste Entwicklung an der Saar im Mit. telpunkt der Unterredungen im Bundeskam leramt. Die Besprechungen haben bisher, zu kecl. ner Annäherung der Standpunkte gefühn Bundeskanzler Dr. Adenauer wird noch Vol der für den 7. und 8. Februar vorgesehenen Sroßen Wehrdebatte des Bundestages enel mit Vertretern der SPD zusammentreffen, Neue Gespräche über Vereinigung der Vertriebenen- Organisationen Hamburg.(dpa) Die Vereinigten Ostdeul- schen Landsmannschaften(VOI) haben sich in einer Erklärung ihres ersten Vorsitzenden, Staatssekretär a. D. Herbert von Bis. marek, der Kritik an der Amtsführung de Bundesflüchtlingsministers Dr. Hans Lukz. schek und eines Teiles seiner Mitarbeite nicht verschlossen. Der Bund der Vertriebe. nen Deutschen(BVD) messe einem Personal. Wechsel in diesem Ministerium jedoch eine übertriebene Bedeutung bei, wenn er eie neue Besetzung des Ministeriums verlang habe. Nach dem Abbruch der Verhandlungen zwischen dem BVD und den Vo hat de- Vorstand der Vereinigten Ostdeutschen Landsmannschaften am Dienstag das Präg dium, die Landes vorsitzenden des Zentral. verbandes der Vertriebenen Deutschen(20 und sämtliche Sprecher der Landsmann: schaften zu einer gemeinsamen offenen Aus- sprache eingeladen. Das Scheitern der Be. mühungen, alle Vertriebenen verbände zu- sammenzuschliegen, sei nicht nur dem An- sehen aller Vertriebenen- Organisationen ab- träglich, sondern beginne auch, der Sache der DGB kritisiert Gesetz über Bundes- anstalt für Arbeitsvermittlung Düsseldorf.(dpa) Der Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes wil eingehend prüfen lassen, ob eine Beitrags. zahlung der Arbeitnehmer für die Arbeitz. losen versicherung noch berechtigt sel, nach- dem die Bundesanstalt für Arbeitsvermit lung und Arbeitslosenversicherung durch das vom Bundestag verabschiedete Gesen ihren Charakter als Selbstverwaltungskör. perschaft weitgehend verloren habe. Das neue Gesetz entspricht nach Ansich des DGB nicht den berechtigten Wünschen der Arbeitnehmer. Es müsse daher unter- sucht werden, ob die finanziellen Kosten der Arbeits vermittlung, Berufsberatung, Arbeits- losen unterstützung und anderer Funktionen der Anstalt nicht aus Bundes- und Länder- mitteln aufzubringen seien. Bei der Bers- tung des Gesetzes sei die gewerkschaftlich Forderung nach Selbstverwaltung immer stärker zurückgetreten und schließlich. statt einer Besetzung der Verwaltungsausschüse zu gleichen Teilen mit Arbeitgebern und Ar. beitnehmern, durch die Hinzunahme der öffentlichen Hand eine Dreiteilung heraus- gekommen. Deutsche Vermögenswerte im Saargebiet gefährdet Saarbrücken.(dpa) Der Saar-Landtag be- riet am Dienstag einen Gesetzentwurf. der die Uebernahme gewisser deutscher Vermö. genswerte durch die Saarregierung ermög- chen soll. Nach dem Entwurf soll eine Ge- sellschaft mit beschränkter Haftung vom Finanz- und Wirtschaftsministerlum mi einem Stammkapital von 20 Millionen Franes errichtet werden. Diese Gesellschaft soll die im Saarland gelegenen deutschen Vermögenswerte übernehmen, bis eine Au. einandersetzung mit den Vermögensträgem erfolgt ist. Die Gesellschaft soll aber bis 10 diesem Zeitpunkt über die Vermögenswert wie ein Eigentümer oder Forderungsinhabet verfügen. Divisionen von 38 000 Mann Paris.(dpa) Ueber die bereits bekannten Angaben zur künftigen Europe dun hinaus veröffentlicht die Pariser Ausga 0 der„New Vork Herald Tribune“ am Mitt. woch noch eine weitere Reihe von Zahlen die aus„absolut zuverlässiger aun stammen sollen. Danach gehörten zu ln der geplanten Divisionen in Stärke 5 13 000 Mann Versorgungstruppen in 15 von 15 000 Mann, so daß eine volle 11 in Friedenszeiten 28 000 Mann umfaßt. Kriegszeiten erhöhe sich die Stärke 4 kämpfenden Truppe um 5000 und die d Versorgungseinheit um ebenfalls 5000 1 Europa“ 80 daß die Gesamtstärke der Division 38 000 Mam betragen werde. Die Armee würde daher im Kriegsfall 1 1634 000 Mann verfügen, von 1 Deutschland 456 000 Mann e. würde. Zu diesen Plandivisionen r 0 die Reserven hinzu. Frankreich habe 5 e übel del zu klärt veräl stellt bei d als weib! hatte Ir 170 J unfd opfer U. 28. J 104 zus an, Umm Ir verhe franz gehö besse A letzt triebe mehr Fisch Der wurd lich daß Kälte berei von einfa Ei Lung Turin gesto: Rock mit e Milli einen Lire. einen miete 25 papie berzü dem Als b In nsch 1 32 gesbei Zeit stoßze Ir der Dahl dalti. den. In in dem chen dle p chen, besitz D fürs von ges 1 verpflichtet, mehrere Reservedivisionen 3 die Beine zu stellen und Belgien allein di bie Bundesrepublik würde mit 5. Aufstellung von Reservedivisionen erst 0 ginnen, nachdem die aktiven Divisionen normale Dienstzeit hinter sich hätten. ten 952/ Nr — —— 5 60 0 0 Lie, den% ren, hat d . Banca Welt eg minenteng Inlichpeſg sen ung 95 e Bermudg t mit allen nrichten er n untertgg Die Veren des hen ie üderneß, ins öfen liese en e Welt un 09 — ung r. Kontzü och in G5 r Tbeodh olf Heu- jeder Eric Schmit r TWeiten den Welt nung v0 aten stand Ar im Mit. indeskamz er zu kel. geführt 1 noch vor gesehenen ges ernelf entreffen. verängstigt Aab Nr. 25 Donnerstag, 31. Januar 1952 MORGEN . Ne Seite 3 — Was sonst noch geschah.. Die 20jährige Italienerin Vitalina Bolog- ini in Ancona wurde vor kurzem aufge- kordert, sich im Hinblick auf ihre kommende Einberufung zum Militärdienst zur körper- lichen Untersuchung beim Bezirkskommando zu melden. Das Kuriosum wurde erst ge- klärt, als das Mädchen mit seinem Vater 5 zur Musterung erschien. Es gtellte sich heraus, dal; der Standesbeamte del der Geburt versehentlich den Vornamen 5 Vitalino geschrieben und so aus dem weiblichen„A ein männliches„O“ gemacht hatte. 5 Im vergangenen Jahr kamen in Hamburg 110 Menschen bei rund 17 000 Verkehgs- umfallen ums Leben. Unter den Verkehrs- opfern waren 27 Kinder. * Unbeachtet kletterte in der Nacht zum 28. Januar ein junger Flensburger auf den 10% Meter hohen Sendemast des Flensbur- ger NWD R- Sender und sprang in selbst- mörderischer Absicht in die Tiefe. Er wurde nach einigen Stunden tot aufgefunden. Wie zus Flensburg gemeldet wird. nimnit man an, daß die Tat in einem Anfall geistiger Unmmachtung begangen wurde. * in der Nähe von Altkirch im Elsaß wur- den zwei Berliner im Alter von 17 Jahren verhaftet. Sie hatten ohne Ausweise die französische Grenze überschritten, da sie gehört hatten, man könne in Frankreich besser als in Deutschland leben. * An der französischen Küste sind in den letzten Tagen Millionen von Fischen ange- trieben worden, so daß die Fischer nicht mehr mit Booten hinausfuhren, sondern die inigung tionen n Ostdeut- haben sich sitzenden on Bis- ihrung des is Lukg⸗ itarbeiter Vertriebe. Personal- doch eine n er eine Verlangt andlungen L hat der bdeutschen das Präsi. Zentral. hen(Z ndsmann- enen Aus- u der Be- hände zu- dem An- tionen ab- Sache der 113 1 Zundes- lung svorstand aides wil Beitrags. Arbeits. sei. nach tsvermitt⸗ ng durch te Gesel tungskör⸗ be. h Ansicht Wünschen er unter- osten der „Arbeits unktionen Länder- ler Bera- chaftlicie g immer lich, statt usschüsse und Ar- ame der J heraus- te t adtag be- Wurf, der Vermö- ermag⸗ eine Ge. ing vom um mit Millionen sellschaft jeutschen ine Aus- asträgem er bis 2 enswerte inhaber nun Kannen a-Armes Ausgabe m Alt. Zahlen Quelle zu jede rke vol 1 Stärke Division Kaßt. In ke dert die del 50 Mann, on dann Europa le übel denen stellen kommer be sich nen al 4125 dre. mit del erst be. men ch 9— 1 Fische mit Schaufeln aus dem Wasser holten. der kleine Hafen von Aiguillon-sur-mer Furde mit Millionen von Fischen buchstäb- lich vollgestopft. Sachverständige glauben, daß die Fische durch die Stürme und die Kälte an der Küste Zuflucht suchten und bereits halber froren waren, so daß sie sich von den Fischern an der Küste mühelos einfangen ließen. Ein 86jähriger Bettler, der wegen einer Lungenentzündung kostenlos in ein Spital in Turin aufgenommen worden war, ist jetzt gestorben. Als man seinen fadenscheinigen dock durchsuchte, fand man ein Sparbuch mit einem Bankguthaben von rund sieben Millionen Lire und Grundstückspapiere mit einem Wert von mindestens 20 Millionen ire. Außerdem besaß er drei Häuser. In einem hatte er sich eine Dachkammer„ge- mietet.“ 8 Zwei Dänen ist es gelungen, Zeitungs- papier und Emballagen aus Buchenholz berzustellen. Nach dem ersten Versuch mit dem neuen Papier werden die Ergebnisse als befriedigend bezeichnet. * In einer Bohrstelle der dänisch-amerika- nischen Oelgesellschaft bei Tondern wurde in 3200 Meter Tiefe stark ölhaltiges Dolomit- gestein gefunden. Man hofft, in absehbarer Leit auf ein größeres Oelvorkommen zu stoßen.: * In der Nahe des Oslo-Fjordes sind. wie der norwegische Atom wissenschaftler Odd Dahl in Oslo mitteilte, ausgedehnte uran- kaltige Schiefer vorkommen entdeckt wor- den. 4 In England leben über 300 000 Personen in Wohnwagen, da die Wohnungsnot seit dem Kriege so groß geworden ist. In man- chen Ortschaften sei es bereits ein Problem. dle passenden Parkplätze ausfindig zu ma- chen, erklärte ein Anwalt der Wohnwagen- besitzer. * Der Volksbund Deutsche Kriegsgräber- kürsorge ist nunmehr im Besitze aller Listen don deutschen Soldatenfriedhöfen des Krie- ges 1939/5, die auf englischem Boden liegen. sowie aller deutschen Soldatengräber, die zich auf britischen Friedhöfen im Ausland bekinden. 0 Die Bevölkerung der USA hat seit Aus- bruch des Koreakonfliktes etwa 570 000 Liter Blut kür die in Korea kämpfenden UNO- Streitkräfte gespendet, gab das amerika- nische Rote Kreuz bekannt. Wenn das Leben zum Mörder wird II. Umgekehrt argumentieren die späten Anhänger der Malthusschen Uebervölke- rungstheorie, daß alles Uebel, auch der Ka- pitalismus in seinen negativen Erscheinun- Sen, wie überhaupt jede Revolution und Reaktion von nichts anderem herrühre als von dem„Volk ohne Raum“, Während bis zur Schwelle des achtzehnten Jahrhunderts der Tod mit seinen apokalyptischen Gefolgs- leuten von Hunger, Seuchen, Krieg und Kin- dermord dafür gesorgt habe, daß sich die Menschheit nicht schneller vermehrte als ihre Nahrungsgrundlage anwuchs, habe der ungeheure Fortschritt von Wissenschaft und Technik dem Tod gewissermaßen ins Hand- Werk gepfuscht. Die Jennersche Pockenimp- kung, die Semmelweissche Bekämpfung des Kindbettfiebers, der Feldzug gegen die Tu- berkulose, die Malaria, die Pest, die Cho- lera zusammen mit der Vermehrung der Lebensgüter durch Industrie und verbes- serte Landwirtschaft habe sowehl die Zahl der Säuglinge, die nicht schon im ersten Lebensjahr hinwegstarben, wie auch das durchschnittliche Lebensalter so un- erhört erhöht, daß jetzt erstmals in der Geschichte der Menschheit nicht der Tod, sondern das Leben zum Problem Se- worden sei. Die Erde könne auch bei An- strengung aller Kräfte dieses lawinenartige Anschwellen der menschlichen Bevolkerung nicht mehr ertragen. Infolgedessen sei es an der Zeit, mit drastischen Mitteln gegen diesen Lebenswucher vorzugehen. Malthus, der ein Pfarrer War, hatte zwar seinen Anhängern verboten, anders als durch sittliche Enthaltsamkeit und Hinausschieben der Verehelichung gegen die Katastrophe der menschlichen Fruchtbarkeit anzukämp- fen, aber seinę Jünger waren weniger be- denklich und so wird denn seit geraumen Jahrzehnten mit allen möglichen Schutz- und Verhütungs mitteln, mit Abtreibung und Unterbindung gegen den unerwünschten Kindersegen angekämpft. Während die Sowjets z. B. nach einer vorübergehenden Freizügigkeit in bezug auf die Schwangerschaftsunterbrechung heute als konsequente Verfechter einer ökonomischen Theorie die allgemeine gewaltsame Gebur- tenkontrolle ablehnen, hat sich die japani- sche Regierung trotz schärfster katholischer Opposition zur staatlichen Geburtenkon- trolle entschlossen. Monatlich wurden 1948 in eigens dafür bestimmten Kliniken etwa 10 000, nach anderen Berichten sogar 30 000 behördlich genehmigte Eingriffe vorgenom- men, was bei einem jährlichen Geburten- überschuß von zwei Millionen allerdings auch nicht viel helfen wird. Es wäre mindestens die zwanzigfache Zahl von Eingriffen mit all den damit verbundenen Gefahren, qua- len und unendlichen Seelenschmerzen not- wendig, um dem Ueberfluß einigermaßen zu steuern. So ist Japan eigentlich der Be- weis dafür, daß man auf diesem Wege nicht weiterkommt. Es wird übrigens von den überzeugten Verfechtern der Geburtenkontrolle behaup- tet, daß die Ueberfülle von Leben in unserem Jahrhundert nicht nur die Gefahr einer zah- lenmäßigen Uebervölkerung, sondern auch einer fortschreitenden Idiotisierung der Menschheit mit sich bringe. Auf Grund der Mendelschen Vererbungslehre wird nämlich nachzuweisen versucht, daß die Zahl der Minderbegabten in dem Maße überhand nehme als die begabten Familien zum Ein- und Zwei-Kindersystem übergegangen seien und die Vermehrung der Menschheit jenen unter wertigen und hemmungslosen Indivi- 20000 Goldmark für einen Männerrock Das Produkt einer Wette vom Jahre Im Schaufenster eines der elegantesten Modehäuser in Regentstreet bewunderten die Londoner kürzlich einen Männerrock, der in seiner derben Gediegenheit wie ein Fremd- ling inmitten der elegantesten Modeschöp- fungen dalag. Trotzdem fand und verdiente er die Aufmerksamkeit selbst der an- spruchvollsten Engländer, denn es war ein historischer Rock, der in der Geschichte der englischen Wollindustrie gewissermaßen einen Markstein darstellt. Es war der berühmte Throckmorton- Rock, der seine Entstehung einer Wette ver⸗ dankt. Eines Tages— es war im Jahre 1811 — stritten Sir John Throckmorton, der Herr des Landgutes Coughton in Warwick shire, und der Spinner und Weber Coxeter über die Frage, wie schnell ein Kleidungs- stück aus einer frisch geschorenen Wolle her- gestellt werden könne. Ein Wort gab das andere, und schließlich wettete Sir John, daß es Coxeter nicht möglich sei, in der Zeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang 1811 in einem Schaufenster Londons Spinn- und Webemeister Coxeter hatte seine Wette leicht gewonnen. Heute geht es mit modernen Maschinen natürlich viel schneller. Der letzte Rekord dieser Art wurde im Juni 1931 in der Woll Weberei von James Crowther und Söhne in Milnsbridge aufgestellt. Innerhalb 2 Stun- den, 9 Minuten und 46,5 Sekunden, gerech- net vom Zeitpunkt der Schafschur, stellte das Werk einen kompletten Anzug her, der später von dem Dominionminister J. H. Thomas getragen wurde. Es ging also viel, viel schneller, aber es ist nicht bekannt, daß Mr. Thomas ebenfalls eine Wette um 20 000 Goldmark abgeschlos- sen hatte, denn das Gold ist inzwischen viel, viel knapper geworden. duen überließen, die ohne Bedenken zehn und zwölf Kinder in die Welt setzten. Unter Verwendung gewisser Resultate der Zwillingsforschung wird die weitere Behaup- tung aufgestellt, daß Intelligenz eine ange- borene, erbliche Eigenschaft sei, die von Um- welt und Erziehung nur zum geringeren Teil beeinflußt werden könne. Die Karriere der Gebrüder Giles wird hier sozusagen als moderner Schulfall herangezogen. Die beiden Brüder waren Zwillinge und besuchten ver- schiedene Schulen. Der eine trat bei der Infanterie, der andere bei den Nachrichten- truppen ein. Kurz darauf wurden beide in die Fliegerei versetzt, blieben aber in ver- schiedenen Abteilungen. Beide schieden sie nach dem ersten Weltkrieg als Oberleut- nant aus. Bei Beginn des zweiten Welt- krieges war der eine Oberstleutnant, der andere Oberst. Während des Krieges wurde der eine Generalleutnant und Stabschef der Heeres-Fliegerverbände, sein Zwillingsbru- der Generalmajor und Befehlshaber der US- Luftstreitkräfte im Mittleren Osten. Wenn also Menschen aus denselben Fa- milien und derselben Erbanlage trotz ver- schiedenartigster Erziehung, trotz raum- licher Trennung und trotz schwierigsten Ausleseverfahrens sich in so hervorragen- der Weise durchsetzen, so kann dies nur der Grund des Ueberwiegens des Faktors erb- licher Intelligenz geschehen sein. Aus dem gleichen Grunde kümmert sich die Ver- erbungsforschung um die Kanadischen Fünf- linge und um alle Fälle von eineiigen Zwil- lingen. Nun ist aber dieser so scheinbar einleuch- tenden Hypothese entgegenzusetzen, daß die Menschheit bei einer vieltausendjährigen Wirksamkeit einer negativen Auslese— denn die Unbesonnenen haben sich immer stärker vermehrt als die Intelligenten— längst in der Verblödung geendet haben müßte. Schon immer sind nämlich die Unter- nehmungslustigsten aus den Dörfern in die Städte abgewandert und schon immer waren die Städte das„Grab der Generationen“. Dennoch ist die Quantität der sichtbaren Intelligenz in unserer Zeit eher größer ge- worden. Es müssen also in der Natur noch andere Faktoren wirksam sein als die einer mechanischen Auslese, nach Art von Mendel- schen Erbsen versuchen. Wäre die Theorie der Erbauslese rihtig, so bestände nicht mehr der geringste Anlaß zu einer Demokratie, dann wäre der aristokratische Staat die einzig berechtigte Schutzorganisation der Gesellschaft. Genialität könnte allen bisheri- gen Erfahrungen zuwider gezüchtet werden und das Amt für rassische Auslese wäre so- fort wieder neu zu begründen. Die ganze Vernichtungspraxis des Dritten Reiches er- führe eine Rechtfertigung. (Fortsetzung folgt.) Verwaiste Kinder sollen wieder Eltern haben Erleichterungen zwei Schafe zu scheren und aus ihrer Wolle einen Rock anzufertigen. Die Wette ging um 1000 Pfund, zu der damaligen Zeit immerhin die 5 von 20 000 Mark in barem Geld. Coxeter nahm die Wette an, die Spinner, Weber und Schneider standen ihm zur Seite. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung begann am 25. Juni, um 5 Uhr, der Austrag der Wette. Throckmorton stellte zwei Schafe aus seiner Herde zur Verfügung. Sie waren schnell geschoren. Und schon gingen die Vliese in die Wollwäscherei und Kämmerei. Sie waren kaum fertig, da machte sich Coxeter bereits ans Spinnen, Spulen, Strek- ken, Aufwinden des Garns auf den Kett- baum und schließlich ans Weben. Dann wurde der Stoff gewaschen, gewalkt, ge- rauht, braun gefärbt, getrocknet und ge- preßt. Inzwischen stand die Sonne schon etwas schräg am Himmel, es war 16 Uhr geworden. Flugs nahm der Schneider White den Stoff in die Hand und machte mit seinem Sohn in etwa zweieinhalb Stunden den fertigen Rock. Unter dem Jubel der staunenden Menge zeigte sich Sir John Throckmorton um 18.20 Uhr als fairer Verlierer im neuen Rock. 13 Stunden und 20 Minuten hatte es ge- dauert, bis aus der Wolle von den Schafs- rücken ein fertiger Rock geworden war. Der Das erschütternde Schicksal der vielen elternlosen Flüchtlingskinder und Kriegs- Waisen, deren Angehörige auch heute noch nicht ermittelt werden konnten und in den meisten Fällen wohl niemals gefunden wer- den, drängt nach einer Lösung. Diese Kin- der müssen wieder in die Obhut einer Fa- miliengemeinschaft geführt werden. In einer Sroßen Anzahl von Fällen ist der Weg der Adoption gewählt worden: Mitfühlende Menschen haben solche Geschöpfe an Kindes Statt angenommen und ihnen damit wieder Heim und Familie gegeben. Da aber noch viele Elternlose bisher nicht untergebracht werden konnten, sind die an sich strengen Voraussetzungen der Adoption vorüberge- hend gelockert worden, um auf diese Art auch solchen Aufnahmewilligen die Möglich- keit zur Kindesannahme zu geben, die nach dem Gesetz hiervon ausgeschlossen sind. Im Regelfall müssen der oder die Anneh- menden mindestens 30 Jahre alt sein; von diesem Erfordernis kann Befreiung erteilt werden. Zwingend war dagegen bisher be- stimmt, daß sie keine ehelichen Kinder haben dürfen. Diese Einschränkung ist vorüber- gehend gelockert worden, so daß jemand, der selbst Kinder hat, jetzt noch ein fremdes Kind adoptieren darf, jedoch nur auf Grund einer für jeden Einzelfall einzuholenden Genehmigung des Amtsgerichts. Ehegatten, bei der Adoption die in häuslicher Gemeinschaft leben, können nur gemeinsam ein weiteres Kind anneh- men, damit dieses Adoptivkind in die Mitte der Familie aufgenommen wird. Die Voraussetzungen sind deshalb so streng, weil ein Adoptivkind gegenüber sei- nen neuen Eltern die Stellung eines ehelichen Kindes erhält, also z. B. Unterhalts- und Erbansprüche erwirbt. Hierdurch könnten die Rechte der anderen Kinder beeinträchtigt. Werden, so daß das Gericht, das um die Ge- nehmigung angegangen wird, die beidersei- tigen Interessen gegeneinander abzuwägen hat Zur Adoption ist weiter erforderlich, daß die Annehmenden mit dem Vertreter des Kin- des oder des Jugendamts den Kindesannah- mevertrag schließen, der von einem Notar oder dem Rechtspfleger des Amtsgerichts beurkundet werden muß. In den Händen des Letzteren liegen auch die sonstigen Vorbe- reitungen der gerichtlichen Bestätigung des Vertrages, die der Amtsrichter vorzunehmen hat. Es bleibt zu hoffen, daß sich recht viele Eltern bereit finden, unter Ausnutzung der nur noch für die Dauer des Jahres 1952 auf- gelockerten Bestimmungen mitzuhelfen, das bedauernswerte Los der Flüchtlingskinder und Kriegswaisen zu mildern und ihnen Fa- milie und Heimat zurückzugeben. Blick ins Land Saison für Warenhausdiebe Berlin. Insgesamt 32 Warenhausdiebe er- wischte die Westberliner Polizei am Montag und Dienstag, den ersten beiden Tagen des großen„Winterschlußverkaufs“. Auf den „Premierentag“ entfielen allein 23 Verhaf- tungen. Baby beim Ausverkauf vergessen Nienburg. Sie hätte„phantastisch“ billig eingekauft und nichts vergessen, erklärte in Steyerberg bei Nienburg eine Frau ihrem Manne, als sie vom Inventurausverkauf aach Hause kam und ihre Einkäufe auf dem Tisch ausbreitete. Sie Hatte aber doch etwas ver- gessen, aber das bemerkte sie erst, als ihr Mann sie darauf aufmerksam machte. Er vermißte das Baby mitsamt dem Kinder- Wagen. Die einkaufslustige Mutter fand es glücklicherweise noch vor. Es stand in der Kreisstadt Nienburg vor einem Laden und wurde schon von einigen fremden Frauen betreut. Prinz Karneval gesucht Bonn. Die Proklamation des Prinzen Karneval mußte ausfallen, da sich für diesen „Posten“ bisher noch kein Bewerber gefun- den hat. Nach Auskunft des Festausschusses steht der Name des zukünftigen Prinzen noch in den Sternen“. Er soll intensiv ge- sucht werden. 505 Millionen Briefsendungen Bonn. 505 Millionen Briefsendungen hat die Bundespost im Dezember befördert. Der Weihnachtspaketverkehr ließ die Zahl der Paketsendungen auf 22,5 Millionen an- steigen. Auch der Telegramm- und Fern- sprechverkehr hat im Dezember erheblich zugenommen. Hund rettete Sechsjährigen Dillenburg Beim Spielen am Dillufer rutschte ein 6jähriger Junge bei Dillenburg über die vereiste Böschung in den Fluß. Die Hilferufe der Spielkameraden machten einen Spaziergänger aufmerksam, der seinen Scha- ferhund sofort nachspringen ließ. Der Hund biß sich im Wasser in den Kleidern des Jungen fest und brachte ihn infolge der Strömung etwa 200 Meter unterhalb der Un- fallstelle wieder an das Ufer. Musikkorps stark gefragt Hannover. Das vom Grenzschutzxommeando Nord in Hannover aufgestellte erste Musik- korps des Bundesgrenzschutzes ist augen- blicklich das„am meisten gefragte Musik- korps der Bundesrepublik“, wie ein Abtei- lungskommandeur in Hannover erklärte. Hirsch sprang über Auto Uelzen. Einen nicht alltäglichen Zwischen- fall erlebte ein Landwirt aus Oldendorf (Kreis Uelzen), als er mit seinem Auto einen Wald durchquerte, bemerkte er plötzlich einen kapitalen Hirsch, der in vollem Lauf auf den Wagen zuraste und dann im kühnen Sprung darüber wegsetzte. Er hinterließ lediglich eine kleine Schramme auf dem Dach des Wagens und verschwand wieder im Walde.. ae, e Keine ranzige Butter mehr?. München. Butter soll in Zukunft nicht mehr ranzig werden. Molkereirat Magnus Saitner vom Milchwirtschaftsverein Allgãu teilte kürzlich mit, daß ein Münchner For- schungsinstitut in Haferkörnern einen Stoff gefunden habe, der das Ranzigwerden des Fettes verhindere. Ein Tropfen des neuen, flüssigen, geruch- und geschmacklosen Stof- fes genüge, um fünf Pfund Butter fast drei Monate lang frisch zu halten. Wer baut den besten Fernsehempfänger? München. Die Intendanten der Rundfunk- stationen in der Bundesrepublik beschlossen in München, ein Preisausschreiben für die Entwicklung des besten Fernsehempfängers in Höhe von 30 000 DM auszuschreiben. Zwei Standardtypen, ein kombinierter Hör-Seh- Empfänger und ein reiner Seh- Empfänger, werden gesucht. Granate explodierte— Zwei Tote Celle. Auf dem Bagerplatz einer Schrott- handelsfirma in Unterlüß-Hohenrieth(Nie- dersachsen) explodierte eine Pak-Granate, die sich unter einem Stapel von Pak Uebungsgranaten befand. Bei der Explosion wurden zwei Arbeiter getötet, der Mit- inhaber der Schrottfirma und ein Kaufmann verletzt. Das Unglück ereignete sich. als die Arbeiter die Uebungsmunition auseinander- nahmen. — Der Bodensee als Zentralbinnenhafen Europas Kanalprojekt Nr. Im Herzen wuropas wächst ein Verkehrs- projekt heran, das von Fachleuten als Schlüssel zum Wiederaufbau des Konti- nents« bezeichnet wird. Es ist die Schiffbar- machung des Hochrheins von Basel bis Kon- stanz mit ihren Anschlüssen an die Rhöne und die Donau, das Kanalprojekt Nr. 1 der Aten Welt. Nach seiner Vollendung können tkähne bis 1000 Tonnen Ladefähigkeit . quer durch den Erdteil von der Nord- und tsee zum Mittelmeer und zum Schwarzen Meer fahren. Der Bodensee wird damit zum Lentral-Binnenhafen Europas und das zwei- tausend Jahre alte Rückgrat des Abendlan- des— Rhein, Bodensee und ostschweizeri- che Alpenpässe— wird auf moderne Weise Weder bis nach Italien verlängert. Das Kernstück dieses Systems ist der 160 Kilometer lange Hochrhein von Basel bis zum Bodensee. Diese Strecke ist sozusagen un„missing link“ des gesamteuropäischen nenschiffahrtsnetzes. Ihr Ausbau ist be- zonders akut geworden, seitdem ein Teil 105 Alpenländer ihr Gesicht nicht mehr wie rüher nach Osten wenden können und mit r den Anschluß an den Westen Technisch sind dabei folgende Aufgaben 1 meistern: Das Hochrhein-Projekt erfor- 5 zur Ueberwindung seiner 150 m Gefälle 8 Staustufen mit Kraftwerken und Schleu- Rrs Davon sind bereits sieben Stufen und daktwerke fertig und liefern 2. Z. fast rel Milliarden Kilowattstunden Strom auc leh. Es fehlen noch fünf Kraftwerke und 35 12 Schleusen, deren Anlagen jedoch 1 die Stauwehre und Kraftwerksbau- en schon vorbereitet ist. Der Gesamtplan t mit einer Stromerzeugung von 4,5 1 Milliarden Kilowattstunden jährlich. Die schwierigsten Bauabschnitte liegen beim grandiosen Rheinfall von Schaffhausen und bei der idyllischen Kloster-Insel Rheinau, deren landschaftliche Schönheiten durch Umgehungskanäle und sogar durch einen etwa 500 m langen Schiffstunnel„umfah- ren“ werden sollen. Die Verbindung vom Bodensee zur obe- ren Donau(Friedrichshafen Ulm. 106 km) sieht neben Schleusen auch Hebewerke und als Neuerung Schiffströge zur Ueberwindung der Höhenunterschiede vor. Beim Ausbau der Strecke Bodensee-Genfer See-Rhône(Kon- stanz-Koblenz-Neuchatel-Genf-Lyon, etwWa 375 km) handelt es sich hauptsächlich um die Wiederherstellung des versandeten Ka- nals von Entroches und die Regulierung der Rhone zwischen Genf und Lyon. Auch dort hängt der Erfolg vom Bau von Kraftwerken, in diesem Falle der französischen Rhöne- Werke, ab. Bereits seit 1929 gibt es einen deutsch- schweizerischen Staatsvertrag, in dem die gemeinsame Durchführung der Hochrhein- Katialisſerung grundsätzlich vereinbart wurde. Die Baukosten für die Schiffahrts- Anlagen sind auf 220 Millionen DM, veran- schlagt, woven etwa 45 Prozent auf Deutsch- land, 35 Prozent auf die Schweiz und 20 Pro- zent auf Oesterreich entfallen. Neben diesen ökkentlichen Mitteln werden für die Fertig- stellung der fünf noch fehlenden Kraftwerke rund 700 Millionen DM Anlagekapital be- nötigt. Mit der anfallenden elektrischen Energie werden schon heute weite Industrie- gebiete Westdeutschlands und der Schweiz sorgt. e e Union der Rheinhan- delskammern, der 40 Städte in sieben Län- der von Rotterdam über Köln und Basel bis Konstanz und Bregenz angehören, zahlreiche Wirtschafts-Experten und eine amerikani- sche Marshallplan- Kommission haben sich für Europas Kanalprojekt Nr. 1 ausgespro- chen. Auftakt zum Arbeiteraustausch Etwa 2000 deutsche Arbeiter im Viertel- jahr sollen durch die deutschen Arbeitsver- Waltungen nach Frankreich vermittelt wer- den. Dabei handelt es sich, wie der Prä- sident des Landesarbeitsamtes Hessen vor kurzem in Frankfurt betonte, um einen echten Austausch von Arbeitskräften, dem die Bundesregierung, Gewerkschaften und Arbeitsverwaltung im Sinne der Verständi- gung zwischen den beiden Nachbarvölkern grobe Bedeutung beimessen. Die Vermittlung selbst erfolgt durch die Arbeitsämter auf Grund bereits in Deutsch- land abzuschliegender Verträge, wobei die Sozialversicherungsansprüche der Arbeiter erhalten bleiben. Von den rund 120 000 ehemaligen Kriegs- gefangenen, die sich in Frankreich für ein Jahr als Zivilarbeiter verpflichtet hatten, sind etwa 70 000 freiwillig länger in Frank- reich geblieben. 95 Prozent von ihnen stamm- ten aus der Sowjetzone oder waren in den Ostgebieten heimatlos geworden. Auch von den etwa 35 000 deutschen Arbeitern, die 1946 und 1947 freiwillig nach Frankreich gingen, blieb etwa ein Viertel in Frankreich. Wie einst in Babel Es geht schon wieder los, die Sache mit den Mitgliedsnummern; zwar keine neue Er- findung, doch zweifellos begeisternd für den jungen Schweizer namens Babel. Schon vor zwei Jahren hat Babel zur weltbürgerlichen „Ehrengarde“ aufgerufen. Diesmal geht's ganz einfach um die Europabürgerschaft.— Im Einfachen liegt das Geniale. Mitgliedsnummern hat es immer schon gegeben— solange es Bewegungen gibt; warum also nicht auch für die europäische. Mitgliedsnummern sind unentbehrlich, Zwecks Ordnung, zum Registrieren— und für Fragebogen. Alles Geschäft ist eine Sache von Ange- bot und Nachfrage— zuweilen auch von Leistung; so auch bei Babel. Nun gibt es allerdings schon eine Reihe verdienter Na- men, die Anspruch hätten auf die ersten Plätze— wegen der Leistung, und Babel, der sich die erste Nummer zumaß, wird sich mit Begeisterung für eine mehrstellige Zahl entschließen müssen. Jedoch— Begei- sterung ist keine Heringsware. Aller Erfolg ist eine Sache der Propa- ganda. Wär's für Europa mit getan, man wünschte ihm ein Ministerium. Mit und ohne Mitgliedsnummer, die Sinn- verwirrung in Europa ist groß genug— wie einst in— Babel. Europa im Kommen Geschichtsbücher-Austausch In die gegenseitige Geschichtsbücher- kontrolle mit Deutschland sind jetzt Schwe- den, Dänemark, Norwegen, Belgien, Hol- land, Frankreich, England und die USA durch feste Verträge, die Schweiz und Oesterreich durch freie Vereinbarungen ein- bezogen. Die Geschichtsbücherkontrolle be- Zweckt eine Reinigung der geschichtlichen Atmosphare zwischen den Ländern bereits durch den Schulunterricht. Erlelehterung im Reiseverkehr Reisende nach OEEC- Ländern können Fahrausweise, Gutscheine für Bergbahnen. Skilifte und dergleichen ohne besondere Genehmigung gegen Zahlung in DM bei den zuständigen Ausgabestellen in der Bundes- republik und den Westsekforen Berlins er- werben, wie der Bundeswirtschaftsminister in Bonn den Länderwirtschaftsministerien mitteilte Voraussetzung ist, daß der Rei- sende für die sonstigen Aufenthaltskosten in den betreffenden Ländern über eine Devisengenehmigung verfügt. Studium in Frankreich Die französische Hohe Kommission hat für die Zeit vom 11. November 1952 bis 30. Juni 1953 100 Stipendien für ein Stu- dium deutscher Studenten in Frankreich zur Verfügung gestellt. Die Stipendien sind an keine bestimmte Fakultät gebunden. Außer den eigentlichen Studienbeihilfen von 200 000 Francs pro Monat ist ein zu- sätzlicher Betrag für die Immatrikulations- gebühren— in Frankreich werden keine Studiengebühren erhoben— und ein Woh- nungsgeld vorgesehen. Deutsch- französischer Bruderrat Eine Tagung des deutsch- französischen Bruderrates innerhalb der evangelischen Kirche findet am 3. und 4. Februar 1952 in Paris statt. Dabei soll die im Vorjahre be- schlossene deutsch- französische Begegnung vorbereitet werden, die voraussichtlich im Mai 1952 in Friedberg(Hessen) stattfinden soll und der sich eine öffentliche Kund- gebung in Frankfurt a. M anschließen wird. Europäischer Jugendtag Die Europa-Union- Kreisgruppe Karlsruhe beabsichtigt im Verlaufe des Jahres 1952 einen europaischen Jugendtag in Karlsruhe zu veranstalten. Zu diesem Tag sollen Jugendliche aus zahlreichen Ländern Europas eingeladen werden. MANNHEIM Wirte als Gäste beim Wirteb all Zu Blas- und Streicherreigen schwirrte Ein wirtlich Volk beim Ball der Wirte Bewirtungsfrok, vom Fall zum Falle, Durch Musensaal und Wandelhalle, Verließ die heimatliche Schänke Und schlürfte sinnend die Getrdnke, Bis es die Uhr, die weiter lief, Am Morgen in die Wirtschaft rief. Das Festprogramm, das amisierte, Weil Meister Paulsen konferierte, Verscheuchte Steuerdruck und Kummer, Und bot erklusive Nummer. Sei's nun die kleine Waldtraut Bies, Die singend ins Akkordeon stieß, Sei's Hexer Garvi, dessen Tricks So elegant, gekonnt und f. Drei Sxatts sah man auf Schuhen rollen, Und immerwäkrend Beifall zollen, Hieß klatschend das Gebot der Stunde, Bis zu des Tanzbeins Mammut-Runde. Musik, Willkomm' und Enrengdste Verliehen dem geballten Feste Gepräge, Ausdruek und Niveau, Und schließlich war jd sowieso Des Wirtes Würde der Garant, Daß dieser Ball viel Freunde fand Die Gastwirtsgast- Bedienung waren, Verlangen höflich zu erfahren: „Wann können wir auf Bälle hoffen?“ Die Frage bleibt zunächst noch offen Ma Niæ „Nehmen Sie auch 5,.— DMz“ Anhänglichkeit zum Theater Das Organisationsbüro der Theater-Tom- bola schreibt uns: 8 8 Kürzlich besuchte uns eine Dame, die be- scheiden die Frage stellte:„Nehmen Sie auch 5,.— DM?“ Als wir ihr erklärten, daß wir selbstverständlich jeden Betrag annehmen, den man uns zu Gunsten der Tombola für den Wiederaufbau unseres Nationaltheaters nach eigenem Ermessen zur verfügung stellt, wurde uns nach kurzem Zögern ein Zehnmarkschein überreicht mit den Worten: Ach werde jetzt jeden Monat eine kleine Spende bringen, so lange die Aktion läuft!“ Solche und ähnliche Beweise rührender Anhänglichkeit zum Nationaltheater er- leben wir täglich, so daß man schon jetzt mit Freude feststellen kann, daß die Tom- bola von allen Kreisen Mannheims getra- gen wird und immer größere Popularität gewinnt. Fünfmal um die Erde ohne Unfall Dine Strecke von 215 000 Kilometern das ist mehr als fünf Mal um den Erdball hat der Büssing-Lastkraftwagen Besitzer Ernst Fischer, Weinheim) mit Anhänger im Fernverkehr nach dem Rheinland und West- talen ohne nennenswerte Reparaturen und Unfall zurückgelegt, der gestern zusammen mit den Fahrern Fritz Fuhrmann und Hel- mut Henes von der Firma Aurepa in Nek karau als Vertreterwerk der Büssing- GmbH Für Nordbaden in einer kleinen Feierstunde geehrt wurde. Beim Stand von 115 630 Kilometer wur- den lediglich die Kolben gewechselt und im übrigen beschränkte sich die Instandhaltung des Fahrzeugs auf kleinere Pflegearbeiten. Aurepa- Inhaber Josef Heitger hob in einer Glückwunschadresse insbesondere auch die Leistungen der beiden Chauffeure hervor— eine Anerkennung, mit der er nicht zuletzt einen verkehrserzieherischen Zweck für das Fahrpersonal verband. Die Fahrer erhielten neben Ehrenurkunden je eine goldene Uhr und der LkW.-Besitzer ein Büssing-Ehren- schild. Dud- Auch für Alliierte gültig: Deutsche Verkehrsregeln Die Angehörigen der alliierten Streitkräfte in Deutschland müssen nach einem Gesetz der alllierten Hohen Kommission die deut- schen Regeln für das Verhalten im Straßen- verkehr brachteri. Die Einzelheiten wurden im Amtsblatt der alliierten Hohen Kommission Veröffentlicht. Danach sind die Angehörigen der alliierten Streitkräfte einschließlich der bei ihnen dienenden Hilfsverbände anderer Mächte, von diesen Bestimmungen nur be- reit, wenn die Erfüllung ihrer dienstlichen Pflichten dadurch behindert würde. In allen andern Fällen werden auch die Angehörigen der alliierten Streitkräfte bei Verstößen ge- gen die deutsche Straßenverkehrsordnung mit Gefängnis bis zu drei Monaten oder einer Geldstrafe bestraft. Wohin gehen wir? Donnerstag, 31. Januar: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Rigoletto“; Sickinger-Schule 19.30 Uhr: Film:„Ehekomödie“ und Diskussion (Film-Arbeitsgemeinschaft der Abendakademie); Rosengarten 20.00 Uhr:„Cyprienne“(Gastspiel der Komödie Basel); Gewerkschaftshaus 19.30 Uhr: Ludwig Kober spricht über„Ein Tag im Betriebsratszimmer(Betriebsräte- Schulung); Alster 20.30 Uhr: Schubert-Konzert(Koeckert- Quartett);„Siechen- Gaststätte“ 20.11 Uhr: Prunksitzung der Fröhlich Pfalz, Freitag, 1. Februar: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Othello“; Rosengarten 20.00 Uhr:„Cy- prienne“(Gastspiel der Komödie Basel); Ame- rikahaus 20.00 Uhr: Vortrag:„Eugene O'Neill und das amerikanische Theater“, Spr.: Dr. Günther Fuhrmann, Schweinfurt. Wie wird das Wetter? Tauwetter Vorhersage bis Freitag früh: Im Laufe des Donnerstag Eintrü⸗ bung, nachfolgende Niederschläge anfangs als Schnee, in den tie- keren Lagen bald in Regen über- gehend. Bei Temperaturanstieg Grad auffrischende südwestliche Uebersicht: Die atlantischen Störungen grei- ten wieder stärker auf unser Gebiet Über, es kommen dabei mildere Luftmassen heran. Pegelstand am 30. Januar: Mazau 381(Kc); Mannheim 245(5); Worms 173(0: Caub 188—6). Erfahrungen im Wohnungsbau Spannung zwischen Buugesellschuften und Irchitekten? Die Aussprache im BDA war klar und deutlich, aber ohne verletzende Schärfen Im Bund Deutscher Architekten wurde dieser Tage lebhaft Klage darüber geführt, daß über die Ergebnisse des ECA-Wett⸗ bewerbs bisher amtlich noch nichts bekannt gemacht wurde. Während bei der Ausschrei- bung gedrängt wurde, lägt man sich jetzt unbegreiflich viel Zeit. In Mannheim hat kein Teilnehmer eine schriftliche Mitteilung über die Bewertung seiner eingesandten Ar- beit, geschweige gar einen Geldpreis erhal- ten. Die Kreisgruppe hat gegen diese unge- wöhnliche Einstellung zur geistigen Arbeit der freischaffenden Architekten Protest er- ober. Es wäre wirklich interessant, etwas über das Schicksal des Mannheimer ECA- Projekts am Ochsenpferch zu erfahren, das 1951 noch begonnen werden sollte.) „Schwerpunktbildungen sind erforderlich“ Als„Sprungbrett für ein Gespräch“ hielt Baurat Urban von der Gemeinnützigen Bau- gesellschaft einen Vortrag über Erfahrungen im Wohnungsbau, die er unter städtebau- lichen, grundrißtechnischen und flnanzie- rungs wirtschaftlichen Gesichtspunkten be- trachtete. Baurat Urban sprach sich— für manchen überraschend— in dem Meinungs- streit, ob Neubau oder Wiederaufbau vorzu- ziehen wäre, für den Wiederaufbau der zer- störten Innenstadtgebiete aus, Mit Rücksicht darauf, daß die zur Verfügung stehenden ökkentlichen Mittel immer beschränkt sein werden, schlug Baurat Urban„Schwer- punktbildungem“ vor. In die Planungsarbeit wolle sich weder die Gemeinnützige noch die Bautreuhand einmischen, das sei ureigene Domäne der Privatarchitekten. Aber die Aufbaugemeinschaften sollten„Träger“ haben für die Abwickelung der komplizier- term flnanztechnischen Arbeiten, und dazu seien Gemeinnützige und Bautreuhand be- rufen. Aufbaugemeinschaften seien schon deshalb erforderlich, weil Großbaustellen und Materialbezug im großen billiger sind. Gemeinnützige und Bautreuhand stehen also mit ihren Erfahrungen zur Verfügung, aber nur auf Wunsch. Die Gemeinnützige verwalte heute 7000 Wohneinheiten mit rund 25 000 Einwohnern, sie habe ein ge- schultes kaufmännisch- technisches Personal, Hausmeister und so weiter. Wie man den Darlegungen Dr. Wünsches entnehmen konnte, hat die Bautreuhand in den andert- halb Jahren ihres Bestehens 26 Häuser mit verschiedenen Architekten aufgebaut. Sie hat manchem Ruinenbesitzer helfen können. Und darauf kommt es nun entscheidend an, daß Ruinenbesitzern und Wohnungssuchen- den geholfen wird. Sollen Privatarchitekten ausgeschaltet werden? In der Aussprache, die Dr. Schmechel umsichtig und verbindlich leitete, wurde gegen die„Aufgabenausweitung“ bei der Gemeinnützigen Bedenken geäußert, zumal da auch von Satzungsänderungen(die es erlaubten, daß die GBG für Pritte tätig sein kann) die Rede war. Während ein Teil der Sprecher die Aus- schaltung der Privatarchitekten aus dem Spenden für Fruu Buuer kommen noch In unserer letzten Veröffentlichung über das Ergebnis des Sammelns für die Hinterbliebenen des ermordeten Taxi-Chauffeurs Emil Bauer schrieben wir, daß wir noch diese Woche das in- zwischen bei uns eingegangene Geld an Frau Bauer weitergeben wollten. Dar- aufhin baten uns mehrere Leser schrift- lich und mündlich, die Einzeichnungs- liste in der Schalterhalle des„Mannhei- mer Morgen“ doch noch über das Mo- natsende hinaus aufliegen zu lassen, um ihnen die Möglichkeit zu geben, sich ebenfalls noch mit einem Geldbetrag an der Sammelaktion beteiligen zu köntien. Wir verschieben daher den Schlußter- min in die ersten Tage des Februar. Bis dahin werden Geldspenden weiterhin beim„Mannheimer Morgen“ angenom- men und in den nächsten Tagen zusam- men mit den inzwischen neu eingegange- nen Spenden wie bisher öffentlich in der Zeitung quittiert. Unsere letzte öffent- liche Auittungsliste schloß mit dem Zwischenergebnis von 1523,30 DM. ab. Weitere namhafte Beträge sind uns seit- dem wieder zu treuen Händen über- geben worden. Wohin nuch Ostern mit den Sextunern? Die Elternbeiräte der Oberschulen faßten Beschlüsse für geeignete Schritte Zum ersten Male waren die Elternbeiräte der Mannheimer Oberschulen beisammen, um über die Raumnot speziell bei der Les- sitig- und Tullaschule zu beraten. Zu Beginn des neuen Schuljahrs wird, wenn nicht Ab- hilfe geschaffen wird, ein Teil der zu er- Wartenden Sextaner nicht aufgenommen werden können. 2200 Schüler gehen täglich durch das noch nicht wieder fertiggestellte Haus. Obwohl sechs Klassenzimmer dazu kamen, sind immer noch Klassen anderwärts untergebracht. In der Aussprache wurde darauf hinge- wiesen, daß die gleiche Situation bei einigen Grundschulen, aber auch bei der Elisabeth- und Liselotteschule besteht. Die Elternbei- räte wollen sich beim Staat energisch für den Bau der neuen Wirtschaftshochschule einset- zen, damit die Lessingschule ihr Gebäude zurück bekommt. Eine Kommission wird nach(Karlsruhe und Stuttgart) fahren, dem Kultusministerium die verheerenden Raum- nöte der Mannheimer Oberschulen schildern und auf die Einsetzung eines entsprechenden Betrages für den Bau der Wirtschaftshoch- schule in den Haushaltsvoranschlag 1952 hin- wirken. Die Stadt habe mit dem Angebot eines Platzes eine stattliche Vorleistung er- bracht. Eine näher liegende Ausweichmög- lichkeit wurde in der Knabenoberschule Feu- denheim gesehen, wenn es dem Wohnungs- amt gelitigt, die Räume freizubekommen. Die Elternbeiräte der Oberschulen wollen ganz Allgemein bei der Stadtverwaltung auf die Freimachung des nicht für Schulzwecke ge- nutzten Schulraums drängen. Schwieriger wird die Raumnot der Mäd- chenoberschulen zu Überwinden sein. Noch im Haushaltsjahr 1952 soll ein zerstörter Trakt der Elisabethschule neu aufgebaut werden. Vielleicht sind Ausweichmöglich- keiten in der Wohlgelegenschule gegeben. Auf die Dauer wird man um einen Schul- neubau, der die zerstörte Liselotteschule er- setzt, nicht herumkommen. Manche Schulnot ließe sich lindern, wenn 1952 die Gelder, die 1951 für den Rosengarten angesetzt waren, dem Schul-Etat zugewiesen würden. Die Ausstellung„Der neue Schulhausbau“ gibt wertvolle Anregungen. Aber auch in den alten Schulkasernen könnte mit neuen Tafeln und Möbeln und einem neuen An- strich der Decken und Wände schon viel ge- holfen werden. Die Elternbeiräte der Ober- schulen waren nicht ohne Einsicht für die in Mannheim gegebene Lage, aber sie waren doch auch für energische Schritte bei der Stadtverwaltung und beim Kultusministe- rium, um nichts zu versäumen und die Dinge überhaupt im Gang zu halten ch. Wohnungsbau überhaupt befürchtete, wenn erst der Apparat der Gemeinnützigen in Be- wegung geriete, sprach Dr. Schmechel der notwendigen Koordinierung das Wort, ge- stützt auf die Aeußerungen Baurat Urbans und Dr. Wünsches, daß dem Privatarchitek- ten volle Bewegungsfreiheit verbleibe. Ein- dringlich gewarnt wurde vor allen Ver- suchen, die Privatinitiative durch Anord- nungen„von ganz oben“ abzuwürgen, Die Mannheimer Architekten wollen darauf achten, daß die aus öffentlichen Quellen fließenden Mittel gerecht Gicht einseitig) verteilt werden.(Baurat Urban nannte die Ziffer für 1951: 31 Prozent der öffentlichen Gelder wurden für den Sozialwohnungsbau der GBG verwendet, die für einen Personen- kreis zu bauen hat, der für private Bauauf- träge nicht in Frage kommt.). Die Leerflächen wieder füllen! Von den Diskussionsteilnehmern spra- chen sich insbesondere die Architekten Stadtrat Henning und Rupp skeptisch über die Aufgaben-Ausweitung der Gesellschaf- ten und dafür aus, daß die Aufgaben-Ab- grenzung vom Stadtrat neu erörtert und präzisiert werden sollte. Die Bemühungen um Privat- Aufbauge meinschaften hätten nicht die erforderliche Unterstützung gefun- den. Vor dem„Apparatismus“ halbamt- licher Stellen hätten die verarmten Grund- stücksbesitzer einen horor, Es komme aber darauf an, das Vertrauen der kraft- und mutlosen Ruinenbesitzer zu gewinnen— und die Leerflächen der Innenstadt nach und nach wieder mit Bauten und Wohnun- gen zu füllen. Die Aussprache, die nach einer abrun- denden Fortsetzung geradezu schreit, war klar und deutlich, aber ohne verletzende Schärfen. Ff. W. k. Zuchthaus für unverbesserlichen Verbrecher 28 Vorstrafen und Menschen, die aus einem inneren Hang heraus Verbrechen begehen müssen und durch keine noch so harte Strafe von dieser Neigung abzubringen sind, nennt das Straf- gesetz„gefährliche Gewohnheits verbrecher“ und gibt den mit diesem Prädikat belegten Personen durch die Einrichtung der Siche- rungsverwahrung wenig Gelegenheit, ihren Lebenswandel fortzusetzen. Der Typ eines solchen Verbrechers sag wegen neuerlicher 16 Straftaten, die er seit seiner letzten Entlassung aus Sicherungs- verwahrung begangen hatte, auf der An- klagebank des Schöffengerichts. Ein schmäch- tiger Mann von 62 Jahren, der es bis jetzt auf 28 Vorstrafen wegen Betrugs und Dieb- stahls gebracht hat, vom Gefängnis zum Zuchthaus und umgekehrt gewandert ist und den, wie es schien, nichts mehr rühren noch abschrecken konnte. Der vielmehr, auf die Frage des Vorsitzenden, mit brüchiger Stimme antwortete,„ja, er habe halt Spaß am Betrügen“ und im übrigen ohne viel Umstände die zwölf Betrügereien und vier Diebstähle zugab, die seine vertrauenseligen Mitmenschen Fahrräder und nie zurück- gezahlte„Darlehen“ gekostet hatten. Ihn selbst aber kostete diese Angelegen- heit eine Sicherungsverwahrung, bei der es „Eine große Studt in diesem Augenblick.“ Am 2. Februar, 20 Uhr, SWF.- Sendung über Mannheim und Ludwigshafen Der Südwestfunk Baden-Baden wird am 2. Februar von 20 bis 22 Uhr als Unterhal- tungsssendung eine Direktübertragung aus dem Leben der beiden Städte bringen, in der 23 Kurzreportagen aus dem Leben der Städte in diesen zwei Stunden einen Querschnitt geben sollen, der nicht den Anspruch erheben Will, ein sogenanntes„Städtebild“ zu sein. Die Sendung wird als Originalübertra- gung über die SWF. Welle gehen und damit im Gegensatz zu dem heute beim Rundfunk überwiegend üblichen System der„konser- vierten“ Bandaufnahme stehen. Zehn Reporter, darunter Rolf Wernicke, werden an 21 Uebertragungsstellen der bei- den Städte stationiert sein und sich gegen- seitig ablösen. Die 21 Uebertragungsstellen werden von 10 Uebertragungswagen tech- nisch versorgt, die Sprechstellen pendeln. Die Sendung führt unter anderem in eine Aufführung des„Don Giovanni“ im Natio- naltheater, zum Abstich eines Karbidofens in der BASF, in das Herschelbad, in ein Ka- barett, in eine typische Notwohnung, zu den Schwerathleten in Friesenheim, in den Ha- ken, in ein Mannheimer Lichtspieltheater, zu musikalischen Vorträgen der Stamitz-Ge- meinde, eines Gesangvereins und eines Man- dolinenorchesters und so weiter. Sämtliche Ausschnitte aus diesen zwei Stunden in Mannheim und Ludwigshafen werden durch eine Art Spielhandlung, die ebenfalls direkt übertragen wird, dramatur- gisch miteinander verbunden. Wir hoffen auf gutes Gelingen und für uns auf gutem Empfang. zwischen einzelnen Aurum N.„ BESSH WERDEN Theater auf den Goetheplatz! Der Bau unseres Theaters ist ein Teil eines städtebaulichen Vorgangs, die Platzfrage die entscheidende städtebauliche Frage. Vom Flug- zeug gesehen ist die Eigenart der Stadt Mann- heim durch das Hufeisen des Rings und durch seine Fußlage am deutlichsten zu erkennen. Der Riesenbau des Schlosses beherrschte ein- mal das Rheinufer. Heute haben sich Bahn- anlagen dazwischen geschoben und werden sich noch mehr dort breit machen. Eine wertvolle, Ja eine kostbare städtebauliche Gestalt wurde und wird dadurch gestört. Was uns bleibt, ist Mannheim am Ring, welcher im kleinen wie der Ring in Wien ein Boulevard sein könnte, an dem die schönsten Gebäude der Stadt ste- hen. Wenn auch schon die Flußräume verbaut sind, sollte vom Ring die städtebauliche Neu- gestaltung ausgehen. Man stelle das Theater, und das ist mein Vorschlag, auf den Tennis- platz, mit Haupteingang am Ring, und man wird einen entscheidenden Schritt zur städte- baulichen Gestaltwerdung Mannheims getan haben. Vom Bahnhof zur Neckarbrücke ist heute der Tennisplatz eine städtebauliche Lücke. Daß der Platz am Ring von drei Sei- ten vom Verkehr umspült wird, ist kein Scha- den für das Theater, Man sieht es täglich, es erscheint schon durch sein„Dasein“ aktuell und reizt zum Besuch an. W. Da haben wir's Am Montag wollte ich, kleiner Kultur- normalverbraucher, für mich und meine Fami- lie Karten für das nächste Akademiekonzert käuflich erwerben und zückte zu diesem Behufe die acht Mark, die ich bisher für vler Karten billigster Sorte zu bezahlen gewohnt war. Man gab mir die Karten, verlangte aber 12 Mark und begründete den um 50% erhöhten Preis in mein entgeistertes Gesicht hinein mit der Be- hauptung, daß die hohe Miete für den Musen sas den Preisaufschlag notwendig gemacht habe. Die Nachfrage sei im übrigen derart groß, daß man niemand gram sein wolle, der den Zeiten nachtrauere, da der billigste Akademieplatz für sauer verdiente zwei Mark zu haben War. Ich trauere diesen Zeiten trotzdem nach und beglückwünsche die Abonnenten, die von einem Preisaufschlag vermutlich nichts zu wis- sen brauchen. Ich frage mich auch, ob für Akademiebesucher Wachablösung und Schicht- wechsel geplant sei, Zweimarkplätzler fallen aus, die besser Betuchten brauchen jetzt die Plätze allein? G. Pl. Mehr Linien über Schloß! Es ist ein sehr übler Zustand, dem endlich Abhilfe geschaffen werden müßte, dag die Strecke Tattersall— Schloß nur von der Linie 16 befahren wird. Jeden Tag um die Haupt- verkehrszeit kommt die Linie 16 verspätet am Tattersall an. Nun dauert es oft 15 Minuten und noch länger, bis man endlich, kommt man vom Schlachthof. Anschluß bekommt. Warum läßt man von den vielen Wagen, die alle hin- P. tereinander über Wasserturm fahren, nicht eine Bahn über Schloß laufen? Auch wäre es end- lich an der Zeit, daß die Strecke Rheinstraße Schleusenweg—Rheinlust wieder hergerichtet würde, die schon jahrelang brach liegt. Kommt men endlich morgens mit Verspätung am Schloß an, muß man auch immer noch zur Rheinlust laufen, weil auch die Linie 3 spät am Schloß ankommt und auch auf dieser Strecke nur die eine Linie verkehrt. 4* Mehr Licht! Die Bewohner des sogenannten„EKirchfeldes“ in Feudenheim wären den Stadtwerken Mann- heim dankbar, wenn sie endlich von ihrer „Friedhofbeleuchtung im eigenen Heim“ befreit würden. Trotz verschiedener Beschwerden ist es nunmehr so weit, daß man in einem kleinen Raum von nur 9 qm mit einer 60-Volt-Glün- birne nicht mehr lesen kann, Trotzdem dürfen Wir den vollen Strompreis wie jeder„Normal- abnehmer“ bezahlen. Ferner erlauben wir uns, Herrn Bürgermeister Trumpfheller an seine Zlisage zu erinnern, die Bogenlampe auf dem „Kerweplatz“ wieder aufstellen zu, Frage an den Präsidenten Mir ist aufgefallen, daß einzelne Polizisten in den Morgen- und Abendstunden, hauptsäch- lich während des starken Berufsverkehrs, Rad- und Motorradfahrer wegen Verkehrsübertre- tungen, z. B. Fahrt ohne Licht, Richtungsan- zeige, Stopp-Straße ohne Halt, anhielten und aufschrieben, obwohl ich der Ansicht bin, daß durch eine Belehrung oder gebührenfreie Mah- nung mehr erreicht wird. Was mich aber am meisten irrittiert, ist, daß der oder die betref- fenden Polizisten nicht frei und offen dagestan- den haben, sondern sich hinter Autos und Bau- men versteckt hielten. Bei Gesprächen mit älteren Polizeibeamten wurde dieses Verhalten nicht für recht gefunden und abgelehnt. 8 Was kann der sogenannte Verkehrssünder gegen dieses Verhalten tun? Ich bitte um eine öffentliche Antwort. K. M. F. tung bei der Eisenbahndirektion Stuttgan 5 N. Donnerstag, 31. Januar 1952/ N 1 5 — Die Polizei meldet: Vielseitiges Diebestrio. Diebstähle am fenden Band verübten drei jüngere 81 aus Neckarau. In einer einzigen Nacht du“. gen sie mit Gewalt in nicht weniger al 5 Gartenhäuser in Neckarau ein und 3 tierten an Altmaterial ab, was ihnen in e 17 Hände fiel. Unter der Diebesbeute befand an eich auch 50 leg Zinkplech. Im Waldpark he an ten sie auf einer Strecke von 2,5 km 90 5 zum Strandbad führende Telefonleitun 2 5 um diese ebenfalls als Altmetall an d 95 Mann zu bringen. Auch Kleintlerställe e mme ren vor ihnen nicht sicher. In einem Fa pf entwendeten sie aus einem Gartengelan 21 drei Stallhasen und in einem weiteren 8 sieben Hühner. Die drei Diebe konnten Ieh. festgenommen werden.* Ein bißchen viel auf einmal. Mit ein Pf Kiste unterm Arm, die etwa 50 Pfund do krlerfleisch enthielt, versuchte ein Arbegl re eine amerikanische Anlage zu Verlass ge Dieses Vorhaben glückte ihm nicht, denn dd ih. Wachtposten am Ausgang roch den„Braten ab und nahm den Arbeiter fest. el Einer gepfefferten Strafe entgegen. D. Polizei gelang es, den Täter kestzunehmeg der, wie bereits gestern berichtet, einer Jahre alten Geschäftsfrau in ihrem Lade, geschäft eine größere Portion Pfeffer ins co sicht schüttete, nachdem er ein Pfund Nan darinen verlangt hatte. Es handelt sich ut einen 18 Jahre alten Burschen, der eg ve, bl mutlich auf die Ladenkasse abgesehen hattz; de Unter Bekannten. Ein Radioapparat nu Re Plattenspieler im Wert von 499 DMT un br einer Frau in Sandhofen vor einiger Zeit g de stohlen worden ohne daß es gelang, den De 0 zu ermitteln. Erst bei dem jetzt erfolgia da Besuch eines Bekannten entdeckte sie in de, dit sen Musikschrank den gestohlenen Rado, de apparat und erkannte diesen trotz ein 8d Abänderungen als ihr Eigentum. Der über“ tre raschte Bekannte wollte zwar den Diebstaul die zuerst auf einen unbekannten amerika die schen Soldaten abwälzen, mußte aber spit au zugeben, daß er den Radioapparat währen! de der Abwesenheit der Wohnungsinhaben get selbst gestohlen hatte.. a Ne be 16 neue Straftaten 95 wahrscheinlich keine bedingte Aussetzung. mehr geben wird. Völlig ungerührt nahm et En sein Urteil entgegen: Zwei Jahre Zuchthaus e 300 DM Geldstrafe und drei Jahre Tu- verlust. 4 E elr 1 Kurze„MM“-Meldungen Lebensgefährlich verletzt. Ein 75 jähriger Radfahrer wurde gestern gegen 13 Uhr au der Oberen Riedstraße von einem Personen: ber kraftwagen angefahren und mußte mt me einem lebensgefährlichen Schädelbruch in au Krankenhaus eingeliefert werden. 8a Abgabestelle für Postwertzeichen. Im Le. fes bensmittelgeschäft Werner Hertel in d die Casterfeld-Siedlung(Rheinau) Wurde ene— Abgabestelle für Postwertzeichen eröffnei, Rotes Kreuz, Suchdienst: Gesucht wer. den die Angehörigen eines Leutnants Kult Schaefer, der im Mai 1944 in Italien wa Meldungen an den Suchdienst in Qu 7, 13 erbeten. 5 „Bambi“ für Maria Schell. Maria Schel“ die am 31. Januar und 1. Februar in den dreiaktigen Lustspiel„Cyprienne“ von Sar. dou mit dem Ensemble der Komödie Basel (Stadttheater) im Musensaal des Rosengar- tens gastieren wird, wird am 31. Januar det „Bambi 1951“ überreicht werden, der ihr ab bester deutschsprachiger Filmschauspieler des Jahres 1951 zuerkannt worden ist. ln einem besonderen Festakt am Schlusse det Aufführung wird ihr auf der Bühne des Musensaales die Auszeichnung übergeben werden. Wir gratulieren! Maria Pfützer, Mann- heim-Waldhof, Forlenstraße 1, wird 70 Jahre alt. Rosa Heidenreich, Mannheim, Damm. straße 15, begeht den 72. Geburtstag. Termine: Schachklub Mannheim-Feudenheim: An 1. Februar, 20 Uhr, im Lokal„Zum goldenen Stern“ Generalversammlung. Helsinkl-Fahrt der Jugend. Jugendliche die sich zur Teilnahme an dieser Olympia- fahrt gemeldet haben, müssen sich am 2, Fe. bruar, 15.30 Uhr, in der Mädchenberufsschule (Hugo- Wolf- Str. 3) beim Städtischen Jugenf, sekretariat zur Ablegung der Klausurarbel melden. Die Teilnahme ist Pflicht. Polizeisportverein Mannheim: Am 2. 105 bruar, 20.11 Uhr, in der Turnhalle des J 1846 ein Maskenball. Der Württembergisch-Badische Beamten bund im Deutschen Beamtenbund euer schaftsbund der Berufsbeamten), Ortskarte Mannheim, veranstaltet am 2. Februar,! Uhr, im„Zähringer Löwen“, eine Kund. gebung, in der Beamte des öffentlichen Diel stes, Ruhestandsbeamte, Beamte z. WV. und unter das Gesetz zu Art. 131 60 kalen Personen, sowie Interessenten eingels 175 sind. Hauptthema: Gegenwartsfragen 5 Berufsbeamtentums. Sprecher: Dr. Jüsgen Köln. Eisenbahnergewerkschaft: Am 2. Februt 14 Uhr, in der Kantine des Bahnbetrieb werks Mannheim-Hbf.(Lindenhof) en Ruhestandsbeamten- Versammlung dite, Der Vorsitzende der Bezirkspersonalvertt spricht über„Die Rechtsverhältnisse un Ruhestandsbeamten nach dem alten neuen Stand“. Siedler-Verein Neckarau: Am 2. n 20 Uhr, im Volkshaus Neckarau General sammlung. Ostpreußenvereinigung. Maonatswers wog jung am 2. Februar, 19.30 Uhr, in der Fo kantine, N 2. „Dame Kobold“ als Jugendporstellun Das Nationaltheater zeigt am 2., 14 Uhr, in einer Jugendvorstellung das 1 spiel„Dame Kobold“ von Calderon. Ker 3 zu„70 bis 1,50 DM im Städtischen ee Sekretariat Hugo-Wolf-Straße 3 und vor 5. ginn an der Theaterkasse. N 17 1 e ihle am ere Le Nacht n niger az 1 und mch nnen in g te befauch dpark bi 2,5 km el nleitung 0 all an de ställe 3 dmnem Fal rtengelng iteren a dnten le Mit elle Pfund 05 verlasse at, denn 0 en„Braten zegen. De tzunehmei et, einer em Laden kfer ins fund Man. alt sich un der eg per, sehen hatte pparat m ) DM wr zer Zeit ge. g. den Dieb 75 erfolgte sie in des. len Radio- otz einiger Der über. 1 Diebstal amerikani. Wer später it während sinhabern Wussetzung t nahm er Zuchthaus, ahre Ehr lex en 75 jähriger 5 Uhr aut Personen. ußte mit bruch in n. Im Le- in der urde eine öffnet. ucht wer. ants Kult alien wWar. Qu 7, 15 ria Schell ir in dem von Sar. die Basel Rosengar⸗ anuar det ler ihr ab uspielein en ist. In Nusse der ühne des übergeben r, Mann- 170 Jahre „Damm- J, 3. eim: Am goldenen gendliche Olympla⸗ am 2. Fe- ufsschule 1 Jugend. 'surarbeit m 2. Fe- des IV Beamten · (Gewerk. tskartel bruar, 15 e Kund- len Dien⸗ W. und fallenden% ngeladen gen des Jüsgen, Februal, betten, of eln N durch. alvertre.· Stuttgart 18se del ten un Februat, eralver- ersamm- ler Post- stellung Februsf as Lust. Karfel Jugend. vor Be. Nr. 25/ Donnerstag, 91. Januar 1952 MORGEN Seite 8 — Pforzheim ist keine tote Studt mehr Wieder 56 000 Einwohner/ Die Stadt ohne Arbeitslose/ Das künftige Gesicht der Stadt pforzheim.„Pforzheim ist eine tote Stadt. Sie wird kaum wieder zum Leben er veckt werden können, auf keinen Fall aber ihre alte Wirtschaftliche Bedeutung wiedergewin- nen“. Dies War die fast übereinstimmende Ansicht der nach dem verheerenden Luft- angriff im Februar 1945 von rund 80 000 auf 35 000 Menschen zusammengeschmolze- nen Bevölkerung der Stadt. 5 Allein 17 600 wurden bei dem Fliegerangriff getötet. die übrigen wurden evakuiert. Auf einer zusam- menhängenden Fläche von 3,5 km bildete Pforzheim ein einziges Trümmerfeld. 70 Pro- zent der Wohnungen und 80 Prozent der Wirtschaftlich genutzten Gebäude waren vernichtet. Die pessimistische Prophezeiung der Pforzheimer Bürger bewahrheitete sich je- doch nicht. Schon lange vor der Währungs- reform begannen die in Pforzheim anssssi- gen Firmen notdürftig mit dem Aufbau ihrer Betriebe. Trotz eifrigster Arbeit war aber vom eigentlichen Aufbau gicht viel zu gehen. Er begann in großem Maßstab erst nach der Währungsreform Ende Juni 1948. Inzwischen ist man schon ein gutes Stück vorangekommen. Pforzheim weist heute Keine Arbeitslosen mehr auf, sondern hat im Gegenteil trotz tatkräftiger Förderung der Berufserziehung einen empfindlichen Man- Sel an Fach- und Hilfsarbeitern, so daß es gezwungen ist, Hilfskräfte und den fach- lichen Nachwuchs aus den benachbarten Württembergischen und badischen Ereisen und aus den Notstandsgebieten heranzu- ziehen. Die Produktionskapazität der Pforz- heimer Wirtschaft aus der Vorkriegszeit ist allerdings noch nicht ganz erreicht. Der Ex- port steht heute dem Wert nach bei etwa zwei Dritteln der Vorkriegswerte, die Ex- portemnge bleibt jedoch noch etwas zurück. Auch der kommunale Wiederaufbau setzte im wesentlichen erst nach der Währungs- reform ein. Als Voraussetzung für den plan- mäßigen Wiederaufbau der zerstörten Wohn- gebiete wurden zunächst die Straßenfluch- ten festgelegt und Bebauungspläne für die einzelnen Stadtbezirke ausgearbeitet. Die Neckursteinacher Eltern fordern Schulgeldireiheit „„ auch für Kinder, die badische Schulen besuchen müssen Neckarsteinach. Der Elternbeirat des hes- tischer Städtchens Neckarsteinach bei Hei- delberg forderte in einer an die hessische Regierung, den Landtag, den Regierungs- präsidenten in Darmstadt und den Landrat des Kreises Bergstraße gerichteten Ent- schließung die sofortige Schulgeldfreiheit für das hessische Neckartal. Gleichzeitig wird die Rückzahlung des seit der Einführung der Schulgeldfreiheit in Hessen an badi- schen Schulen bezahlten Schulgelds bean- tragt, Der Elternbeirat beruft sich dabei auf die Zusicherung der hessischen Regierung, die Schulgeld- unnd Lehrmittelfreiheit solle auch den Eltern zugutekommen, deren Kin- der durch die lokalen Verhältnisse gezwun- gen sind, badische höhere Schulen zu be- suchen. Ungeachtet dieser Zusage waren die badischen Schulgeld forderungen kürzlich in Neckarsteinach durch hessische Vollziehungs- beamte eingezogen worden. Der zuständige Kreisschulrat empfahl den protestierenden Eltern, ihre Kinder nach dem hessischen Waldmichelbach in die Schule zu schicken. Der Elternbeirat lehnt diesen Vorschlag ab und betont in seiner Entschließung, das bisherige Verhalten der hessischen Regierung fördere die Bestrebun- gen, Neckarsteinach in den Südweststaat einzugliedern. Bürgerausschüsse sind nicht „zweite Gemeindekammern“ Heilbronn. Vertreter der nordwürttem- bergischen und nordbadischen Arbeitsge- meinschaften für Bürgerrechte erörterten auf einer Tagung in Heilbronn die Auf- gaben der Bürgerausschüsse. Dabei wurde kestgestellt, daß die Bürgerausschüsse nicht die Absicht haben, neben den Gemeinderat eine zweite Kammer mit Entscheidungsrecht zu setzen. Die Ausschüsse sind lediglich dar- an interessiert, die Meinung der Bürger- schaft zu erforschen und in geeigneter Form den gewählten Gemeindeparlamenten vor- zutragen. Bauaktivität wird jedoch stark durch die Finanzierung der für die Verschiebung von Straßen notwendigen Grundstückskäufe ge- hemmt, nicht weniger als 11,5 Millionen DM. eine Summe, die die Hälfte des gesamten städtischen Haushaltsvolumens ausmacht. 3 für diesen Zweck aufgewendet wer- en. Im Zentrum der Stadt ist der Aufbau besonders augenfällig. Hier soll die„City“ der geschäftliche Mittelpunkt Pforzheims. entstehen. Representative Geschäftshäuser, wie das lndustriehaus, die Neubauten der Städtischen Sparkasse, der Volks- bank, eines Warenhauses und der jetzt von mehreren in einer Aufbaugemeinschaft zu- sammengeschlossenen Grundstücksbesitzern fertiggestellte Gebäudekomplex, der unter anderem ein modernes Großkino und eine unterirdische Garage umfaßt, geben ein Bild von dem künftigen Gesicht der Innenstadt, in der auch ein Kulturzentrum entstehen Soll. An die City werden Mischgebiete— Bezirke mit Geschäfts- und Wohnhäusern angeschlossen, während an der Peripherie der Stadt reine Wohngebiete errichtet wer- den sollen. Als Instrument des sozialen Wohnungs- baues gründete die Stadt die Bautreuhand GmbH, die fast ausschließlich in städtischen Händen ist. Trotz einer relativ großen Zahl neugebauter Wohnungen hat sich jedoch die Wohnungsnot nicht gemildert, da die Stadt dauernd wuchs. Sie zählt heute wieder 36 000 Einwohner. Sportplulz-Besucher Standen 6 Jahre auf„Pulverfass“ Scharfe Bomben und Munition auf dem Fußballfeld/ Niemand wußte es Heilbronn. Sechs Jahre standen die Zu- schauer auf einem Heilbronner Sportplatz buchstäblich auf einem„Pulverfaß“, ohne es zu ahnen. Unmittelbar nach dem Krieg war ein Bombentrichter auf dem Sportplatz zu- geschüttet worden, in dem sich mehrere Tonnen nicht entschärfter Munition, scharfe Bomben und andere Sprengkörper befanden. Da die ersten Nachkrigesjahre reich an an- deren Ereignissen waren, wurde das„Pul- verfaß“ bald vergessen. Jeden Sonntag stan- den die Heilbronner Fußballfreunde auf dem gefährlichen Platz und jubelten ihrer Mann- schaft zu, bis sich ein Einwohner der Muni- tion erinnerte. Seine Warnungen wurden zu- nächst nicht beachtet. Als er um 1000 Fla- schen Wein wettete, daß die Munition noch da sei, wurde nachgegraben, wobei er die Wette gewann. Das Heilbronner Spreng- kommando hatte mehrere Tage zu tun, um die gefährlichen„Bodenschätze“ zu bergen. Captain und Leutnant servierten ihrem GI Karlsruhe. Ein Frühstück für 50 Dollar ist schon eine Seltenheit. Noch seltener aber ist es, wenn man dieses Frühstück von sei- nem Vorgesetzten zubereitet und serviert bekommt. Dem amerikanischen Soldaten Charles W. Hatch gelang dieses Kunststück. Hatch hatte für die amerikanische„Pfennig- parade“ zur Hilfe gegen die spinale Kinder- lähmung 50 Dollar gespendet. Dafür durfte er einen Wunsch aussprechen, der selbst in der amerikanischen Armee einmalig sein dürfte. Hatch wünschte sich nämlich ein Frühstück, zubereitet und serviert von sei- nem Captain und seinem Leutnant. Am vergangenen Samstag schlug nun Hatch in seinem Karlsruher Quartier sein Feldbett auf und ließ sich, behaglich ausgestreckt, von seinen beiden Offizieren auftragen. Mannshoher Schnee im Schwarzwald Freiburg. Bisher ist nur in den Niederun- gen des Schwarzwaldes zeitweise Tauwetter eingetreten. Bei Kältegraden bis zu minus sechs Grad ist dagegen in mittleren und höheren Lagen seit Dienstag noch Neuschnee dazugekommen. Die Gesamtschneehöhen betragen in 1000 Meter Höhe 80 bis 120 em, in Gipfellagen des Südschwarzwaldes Feld- berg und Herzogenhorn) bis 170 em. Auf Pulverschnee sind die Sportmöglichkeiten im ganzen Schwarzwald gut bis sehr gut. Eine Aenderung der guten Wintersportlage ist vorerst nicht zu erwarten. Line Lanze füt Garmisch- Partenkirchen War die Wintersportwoche nur„Vereinsmeierei mit Reklamerummel“ Kaum ist die VIII. Internationale Winter- sportwoche zu Ende, da begannen in Garmisch Partenkirchen schon wieder die Vorarbeiten für die IX. Woche, die 1933 wahrscheinlich Aus- gang Januar vor sich gehen wird. Sie enthält als besondere Attraktion die Bobweltmei- sterschaften für Zweier- und Vierer- Mannschaften auf der Bahn am Rießersee. Die rührigen Organisatoren des Sportkomitees waren aber sehr unangenehm überrascht, als man ihnen jetzt in einer Sport- zeitschrift vorwarf, es habe sich bei den dies- jährigen Skiwettkämpfen„um eine drittklas- sige, jeder Spannung bare Vereinsmeierei“ ge- handelt. Angesichts einer solchen Verunglim- pfung ist es notwendig, für Garmisch-Parten- kirchen eine Lanze zu brechen. Die„VIII. Internationale Wintersportwoche“ litt gewiß in ihrer Besetzung, vor allem in den Skikonkurrenzen, unter den bevorstehenden Olympischen Winterspielen. Die einzelnen Na- tionen riskierten es nicht mehr, ihre Spitzen- kräfte vor dem Start in Oslo dem Risiko von Verletzungen und Ausfällen auszusetzen. Den- noch war am Fuß der Zugspitze allerlei ge- boten. Oder ist es gar nichts, wenn ein Mann wie Weltmeister Dick Button auf den Schlitt- schuhen sein unvergleichliches Können zeigt! Oder wenn die kanadische Eishockey mannschaft aufspielt? Schließlich tut man auch der gesam- ten deutschen Ski-Elite unrecht, die ihre letz- ten Olympia-Ausscheidungen bestritt, wenn man ihre Kämpfe als„drittklassig“ und„Ver- einsmeierei“ bezeichnet. Die in Garmisch versammelten deutschen Sportführer, Vizekanzler Blücher u. a. fanden für die vorolympischen Tage im Werdenfelser Land verdiente Worte der Anerkennung. Man kann deshalb über jene abfällige Kritik, die nur eine„negative Bilanz“ zog, zur Tagesord- nung übergehen. Man sollte bei allem, was man an den Internationalen Wintersportwochen von Ga-Pa auch auszusetzen hat, schließlich doch nicht vergessen, daß diese Veranstaltun- gen einfach notwendig sind, um die ominenten Unterhaltungskosten für die olympischen Kampfstätten aufzubringen. Dies sahen selbst ausländische Beobachter(vor allem die Ski- Sportführer Frankreichs und Italiens) ohne wei⸗ teres ein und die begriffen auch die 60 000 Zu- schauer, die zum Spezlalspringen kamen, ob- wohl unter den gegebenen Umständen keine grohartige internationale Besetzung notwendig War. K. Dobbratz Wertvolle Preise für Mercedes-Fahrer Nach der Abschlußprüfung am Col de Braus war keiner der Teilnehmer an der Monte- Carlo-Sternfahrt mehr ohne Strafpunkte. Nie- mand vermochte auf der rund 75 km langen, frisch verschneiten Rundstrecke den verlangten Durchschnitt auf die Sekunde genau einzuhal- ten. Es gab sowohl bei den bis dahin straf- punktfreien 16 Fahrern, als auch bei den rest- lichen Qualifizierten noch starke Verschiebun- gen untereinander. Die Mercedes-Benz-Mannschaft Caracciola, Lang, Kling, nahm am Dienstag aus den Händen des Stifters Charles Faroux den Mannschaftspokal in Empfang. Als Einzelfahrer rückten sie in der Wertung weiter auf, ebenso wie die Mercedesfahrer Leiner Mannheim von Jungenfeldt. Als bester Schweizer erhielt Rudolf Caraceſola den Pokal des Automobilelubs der Schweiz, den vom Automobil- Club von Deutschland gestifteten Preis erhielt der Mannheimer Leine r. In dem außerhalb der Gesamtwertung geführten Wettbewerb „Concours de Comfort“ wurden— trotz des starken amerikanischen Aufgebots die so- genannten klassischen Formen des Automobils in allen Kategorien Sieger. Auch hier kam Mercedes-Benz zu einem beachtlichen Erfolg, denn die 220er von Caracciola, Kling, Lang erhielten mit dem„Prix d' Emsemble“ die höchste Auszeichnung. Den„Coup Radio Monte Carlo“ für das beste Autoradio flel ebenfalls an einen Mercedes(Becker, Pforzheim). Maurischat verläßt den SV Waldhof Fritz Maurischat, der vor einem Jahr das Training des SV Waldhof übernommen hat, wird den SV Waldhof im April im gütlichen Einvernehmen verlassen. Der frühere Sport- lehrer von Tennis-Borussia Berlin wird wie- der in die Viersektorenstadt zurückkehren, um dort das Training des Spandauer SV zu über- nehmen. Der Nachfolger beim SV Waldhof steht noch nicht fest. Kunstturnkampf in Neckarau Am kommenden Samstag, 20 Uhr, veranstal- tet der VfL. Neckarau im Volkshaus Neckarau einen Kunstturnkampf gegen die Wettkampf- gemeinschaft Bruehhausen-Rastat t. Da der Vorkampf von Neckarau nur ganz knapp verloren wurde und die Wettkampfgemein- schaft, die Helmut Karg(Sieger im deutschen Zwölfkampf auf dem Landesturnfest 1951 in Offenburg) und Karl Bohnenstengel(Mitglied der badischen Landesriege) in ihren Reihen hat, ist mit einem spannenden Kampfverlauf zu rechnen. In der Pause werden die Turnerinnen des VfL mit Gymnastikvor führungen und Tänzen zur Bereicherung des Programms beitragen. Im Anschluß an den Turnwettkampf kann alt und zung bis morgens 3 Uhr dem Tanzsport huldigen. Klub- Fünfkampf im Herschelbad Am kommenden Sonntag(3. Februar, 14.30 Uhr) veranstaltet der Schwimmverein Mann- heim nach langer Pause erstmals wieder eine Schwimmveranstaltung im Herschelbad. Als Gäste weilen die Damen- und Herrenmann- schaften von TSG Darmstadt, 1. BSC Pforz- heim, KTV 46 Karlsruhe, Sy Ludwigshafen beim SV Mannheim. Ein gutbesetztes Schau- springen, Jugendeinlagekämpfe sowie nicht zu- letzt ein rassig zu versprechendes Wasserball spiel zwischen SV Mannheim Landesliga) ge- gen den Vertreter der hessischen Oberliga TSG Darmstadt rundet das Programm. Der„MORGEN“-Tip West-Südblock Preußen Dellbrück— 1. FC Köln 2 1— Spoygg Fürth— 1. FC Nürnberg 2 0— Phön. Ludwigshafen— 1. FC Saarbrücken 2 1 STV Horst Emscher— Schalke 04 1 2— Kickers Stuttgart— VfB Stuttgart 2 0— Bor. Neunkirchen— Tus Neuendorf 2—— Schwarz-Weiß Essen— Rot-Weiß Essen 2 Bayern München— 1860 München 1 2 0 Spygg Erkenschwick— Alem. Aachen 22 Arminia Hannover— Hamburger SV 2 1— VfL Neckarau— SV Waldhof 12 Fortuna Düsseldorf— Meidericher SV 1- FV Engers— FK Pirmasens FEickers Offenbach— Eintracht Frankfurt 1 Anlernlinge Herf. Kürschner, Helznäherinnen und gesucht. Vorzustellen 8—10 Uhr. Silber& Müller, Mannh., 8 1, 13 Junger Konditorgehilfe sof. gesucht. Café Schneider. Mhm.-Feudenheim. 55 VERIRETUNeEN — heit. 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Januar 1932 Plötzlich und unerwartet unser lieber, treusorgender vater, Gross- vater und Bruder, Herr Plötzlich und unerwartet wurde mein lieber Mann, unser her- zensguter Vater, Bruder, Schwa- Ser und Onkel, Herr Erste ſneater-nufflünrungen Im wlederer stellten musensaal d. nosengartens 13.45, 16.00, 18.10, 20.20 U Georg Mann Städt. Verw.-Oberinspektor I. R. im 72. Lebensjahr. hr 1 5 Der bezaubernde Nrusikschlager Id, In Mexiko IBI Lebelnnswalg at Heute letzter Tag WILLIAII 0. 11.45, 22.20 durch einen tragischen Un- 10.00, BOD lücksfall im Alter von 56 Jah- r a 5 ö J 1, s, Breite Str. 1 WII 5 N n 8 5 zusammen 650, 965, 1050, 2 Cesamigastspiele der Teléfon 3 26 35 Ab Freita 9 5 nun Mannheim, Meerwiesenstraße 10 ren in die Ewigkeit abgerufen. a 1 f a HN. 8&. C 2 1 lustige Abenteuer der Eudwisshaten a. Rh., Ebertstraßze 28 Mhm.-Rheinau, 28. Januar 1932. en. Baumann 0. Komödie Base von FHeißverliebten in Wien ö Familie Hans Mann Poststraße 1 Qu 5, 4 naANNHEINM Qu 5. 4 8 und 155 e großem Ur Familie Ernst Mann f 85 mi Darsteller-Aufgebot: 5 In tlefer Trauer:— nner! Matz Hans Mann, Bruder 5 oi 55 Susa 0 5 Berta Stemmler VERS TEIEERUNEEN ö 8 Wolf Albach-Retty, Susann lun Feuerbestattung: Freitag, 1. Februar, 14 Uhr. Krematorium Mhm. geb. Stemmler. 5 8 v. Almassy, Egon v. Jordan b 1 3 der mit dem„ höc i Zwangsversteiger Freitag, den.——— Fe müde memmler 15 Febr. 1552, um 14 Uhr. Werle 10 ausgezeichneten besten deutsch- PLANKEN 13.00, 15.00, 17.00. 19.00, 21.00 Unr nis nebst An verwandten in Mannheim, Schloß linker Flügel sprachigen Filmschauspielerin Hallo, Diensimann dich der Hauptdarstellerin der Filme gegen bare Zahlung im Vollstrek- Telefon 3 18 20 5 5 fen Statt Karten 8 Beerdigung: Freitag, 1. Febr. 32, Kungswese öffentlich versteigern:„br. Holl“u. Es kommt ein Tag“ mit P. Hörbiger, Hans Moser, Maria Andergam une Meine liebe Prau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Oma, 14.30 Uhr. Friedhof Rheinau. 1 Brillantring m. 2 Brill., 1 Posten Schwester und Tante, Frau Frieda Held 22 ist heute morgen im Alter von 69 Jahren neimgegangen. 2 2 Damen- Sportröcke, 1 Posten Woll- 5 Leo Old Biberti strümpfe, 1 Post. Pullower u. a. m. mit 1 Posten Handschuhe, 1 Registrier 8 i 8 50 Fritz Lehmann Kasse„Anker“, Stegmann, Gerichts- Milena v. Eckardt HANS ALBERSS— HILDEGARD KVH ee detster racflachiis auf den Straßen Taslich: 13.45, 1.00, 18.15, 29.30 Uhr.— Tel. 3 20 Pie — HYPOTHEKEN vollzieher. 5 1 Heute letzter Tag! rat Schater Tel. 20 o U f, 10 Kurt Nachmann u. a. rauLa WES sLT in dem historischen Pin f Mannheim- Neckarau, den 30. Januar 1952. 8— dreiaktigen Lustspiel 1 Zypressenstraße 15 n dem 8 D AlSTeR par de leter Trauer, Sagte 22 N CVPRIENNE MARIA TH ERES IAT Vinzenz Held„ Samstag 5 1 5 a An den Planken Beginn: 14.00, 16.00 und 18.18 Uhr. Karl Held u. Frau Hilde geb. Wagner von Sardou ALS TER-LiehfsikELE 1 e ü (Achtung! Heute 20.30 Uhr keine Filmvorführun 0 Volker Held Telefon 4 46 47 8. oNEREN CE! Eine Heinz-Hoffmeister-Veranst. da Konzert.) 1 5 und alle Anverwandt JAZZ. GO 8 7 105 alle erwandte 2 Weltattraktionen* Karten zu 2, bis 5. 1 Ab yreitag: Schwuroerichi den Beerdigung: Freitag, 1. Febr. 1952, 13.30 Uhr, Friedhof Neckarau. zum ersten Male 0 bau in Deutschland! GRAEME BELL and his 8 AusTRATIAN IAZ Z- BAN Die sensationellste 70 Kenan wibmanR Dig Ratte uon Soho 105 Bein: ae, le ee ee ee e AB FREITAG: ER ROL F LI NN run Am Meßplatz Eine Kette bunter exotischer Abenteuer nach ode Telefon 5 1186 Rudyard Kiplings weltberühmter Erzählung 1 Unsere liebe, treusorgende Mutter, Großmutter, Urgroß- mutter und Tante, Frau Sybilla Hartmann . Unsere Konzerte— III. Abend Schubert-Konzert verw. Eckert, geb. Glaser ist heute nach einem langen, gottbegnadeten Leben im Alter Dixieland-Band der weit! nmläßlich der 135. Wiederkehr Steer in gaze kestiwal ot seines Geburtstages(31. 1. 1797) K INI 5 1181— 2 4 ges von 91 Jahren nach kurzer Krankheit entschlafen. 3 1 Geheimdienst In Indien der 1 Mannheim, Schafweide 79 4 von England. Und g Koeckert- 15 Frankfurt-Bonames, Hagebuttenweg 2 8 5 1 82 2 11 4 R 1 E 5 Heute letzter GlFT 1 200 nur 13.00, 1500 tun In stiller Trauer: Karl Eckert—— f Tag 17.00, 1.0 mit Rosa Witt geb. Eckert Wer praktisch denkt kauft BE-BOP-DANTCER 8 Ouartett Der neue deutsche Abenteurerffim And Enkel und Urenkel.— 9 I St— Die Beerdigung findet auf dem hiesigen Hauptfriedhof am Freitag, gule Wasche 15 1 8 1 N d. 0 27.00 er alle Ern süden 505 dem 1. Februar 1952, vorm. 11.30 Uhr, statt. ANZPAARE der e 1. „ 5 1. Viktor de Kowa— Gretel schörg— Gust. im The„Champions of France 89 d 1* Heute Leister 7 8 Knut 1 1 Has sroßge Ereignis Forellen-Quintett. Streichquar- eute letzter Tag 20 Minter-Jchlug-Leraut für alle Jazz freunde! tette op. 125 Es-dur- d-moll, 13, 15, 17, 19, 21 Uhr Krach um Jolanthe refc statt Karten Karten zu 1,30—4,50 Dua. Aab morgen Das Hunkelrote Siegel 5 Anläßlich des Ablebens meines lieben Mannes, Herrn bei im d. bek. Vorverkaufe- Der Tod und das hrädchen- 1 „ tellen, im Büro Hoff- Veranstalter: Heinz Hoffmei 5 Stellen, 1 7 N er: Heinz Hoffmeister, OVA Donnersteg u, Freitag 1900 u. 21.00 Uhr J 8 F 2 t H NVusche- Spec„ Konzertdirektion Gmb. Ucnfsplelkæ“ Ein prunkvoller Fim am Hofe HEINRICH VIII. 5 TITZ auck jetzt N 3, 12, Kunststrage 5 De later Nit eiserner Faust“ Hauptlehrer l. R. 5 2. Telefon 5 20 86 mit E RROLYVLLNN lch erfuhr ich von so vielen Seiten herzliche Anteilnahme, daß es— eee mir leider unmöglich ist, allen einzeln zu danken. Ich sage auf— diesem Wege allen meinen Freunden und Bekannten, die an dem 7 * schweren Verlust mitfünhlten, meinen tiefsten Dank. Mannheim- Waldhof, den 31. Januar 1952. 1 0 5 1 Wadde 65 Nac em ersten Ans form Rosa Hauck Wwe. geb. Ziegler haben wit die Preise för Einzelstücke guter Qualität 7 nochmals ganz erheblich herabgesetzt. Nac Bitte beachten Sie unsere Fenster! den Statt Karten 1 Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme sowie für die ö Schi zahlreichen Kranz- und Blumenspenden und all denen, die un- ö 0 serer lieben Entschlafenen, Fräulein 8 lgk wög Anna Rihm mer das letzte Geleit gaben, sagen wir herzlichen Dank. Wir danken ö 2 besonders den Aerzten und Schwestern des Städt. Krankenhauses Abt. M 5 für die liebevolle Pflege sowie Herrn Pfarrer Walter N 3, 7˙8 MANNHEIM Conststroßs Tür seine tröstenden Worte. Für die ehrenden Nachrufe der Be- f triebsführung. Belegschaft der Fa, BBC, Dad, den Schulkame- 8— radinnen und Schulkameraden sowie den Hausbewohnern unseren herzlichen Dank. Mannheim- Käfertal, Wasserwerkstraße 3. Frau Barbara Rihm Wwe, N 20 * aturweinhaus i 80 1 CCCCCCFFFCcC ö 3 + 20 5 m Für die. Beweise Rare Für die vielen Beweise herz- LEISTADT bei Bad Dürkheim Jeleſon 50 1. licher Anteilnahme sowie die licher Anteilnahme sowie die 5 1 zahlreichen Kranz- u. Blumen- zahlreichen Kranz- u. Blumen- tsch. It t kals àm N spenden beim Heimgang unse- spenden beim Heimgang unse- Wir übernehmen die Bewir aftung des altbekannten Lo f res lieben Entschlafenen, Herrn Konrad Knoll sagen wir auf diesem Wege un- seren innigsten Dank. rer lieben Mutter, Frau birtsuna Mee geb. Hoock sagen wir innigen Dank. Besonderen Dank für die liebe- . volle Pflege der St.-Lioba- ar nol Schwestern und allen Haus- Fetbarins K 1 bewohnern für den letzten und Kinder Gruß. Samstag, dem 2. Februar 1952 Warme und kalte Küche— Eigene Schlachtung Vorzügliche Weine aus der Weinkellerei Dehn Pächter: Hermann Boller, Küchenchef, u. Frau Wir danken unseren verehrl. Gästen für das bisherige Vertrauen und bitten, dies auch unserem Nachfolger entgegenbringen zu wollen. Arthur Dehn und Frau ATTRARKTION DER BIIIISRKEIT Mnaben-Pulloven. 98 Mhm.- Waldhof, 30. Januar 1932. Frege Mannheim, den 28. Januar 1932. Geschwister Klee Deutscher Beamtenbund 5 (Gewerkschaftsbund der Berufsbeamten) Am Montag verstarb unser lie- ber Vater, Großvater, Bruder und Onkel Karl Gall Lok.-Führer i. R. Wäsche flanell, geblũõmt„98 . 1,58 1,58 . 2.95 Henen-Snorthemd ene 3,73 . 6, 90 39, 29, 3,90 IMI Dun e. Am Samstag, dem 2. Februar 1932, um 15 Uht findet im Saale des„Zähringer Löwen“ in Mannheim, Schwetzinger Straße 103, eine öffentliche Kundgebung statt. Es sprechen: Dr. Jüsgen, 2. Vors. des DBB über Gegenwartsfragen des Berufs- beamtentums u. a. m. Alle Beamten des öffentl. Dienstes, Ruhestandsbeamte, Beamte Z. WV. usw. sind hierzu herzlichst eingeladen. Württ.-Bad. Beamtenbund, Ortskartell Mannheim Statt Karten Für all die vielen Beweise herzlicher Verbundenheit sowie die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres Ib. Entschlafenen, Herrn Willy Schubert sagen wir allen unseren innig- sten Dank. Besonderen Dank Herrn Chefarzt Nr. Nettel für die ärztlichen Bemühungen u. den Krankenschwestern Luzia, Klara und Ruth für die liebe- volle Pflege. Damen-Unterkleider, s. Damen- Garnitur, 2 n Herrenhemd, ot im Alter von 77 Jahren. Mannheim, 30. Januar 1952. Draisstraße 48a —— Die Kinder Feuerbestattung: Freitag. 1. 2., 13 Uhr, Krematorium Mannheim. Freitagabend. 1. Februar 1932, im café REOINMa, Llodwigshafen Bismarckstraße 40 Walter Friedrich Kraff, der einzig- artige Imitator u. Stimmungssänger und Ludwig Schilling, der bekannte Humorist und Stimmungsmacher. Eintritt frei! Damen-Nleider Damen- Wintermantel Rerren-popeline-Mante!l Künstler-Tischdetken 3060 Mannheim, 31. Januar 1932 Rathenaustraße 3a Thea Jacob- Schubert und Angehörige 0 Statt Karten Für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme sowie die Zahlreichen Kranz- u. Blumen- spenden beim Heimgarng un- serer lieben Mutter, Frau Josefa Fuchs Achtung! Der südwestfunk überträgt 181 unserem Hause im Rahmen 5 Achtung! Dienstag, 5. Februar, 20.00 Uhr ner sendung„Eine Sen 61 diesem Augenblick“ eine eb. auser LekschxfTs-AMZzZISEN] 0 173 ü 1.45 nene ae eee wen ee amen-Tragerscnurzeen., arbm-Aden Grete fager Kaplan Schmiederer für die Sehnelktransporte Vs 2 dehl tröstenden Worte. E wen, Telefon 3 038 64 der Schweizerischen Bundes- Johanna König ohn 8 deere: it wennn f agg genen,. e elfortstraße 2 5 verlegt, damit er g 8. 1 Uhren-Reparaturen ä 3 Sprecher des süudwestfunks 5 0 e 5 5 h. tachmännisch und preiswert. sonnigen Süden Horst LGse 1* Z IM MER, am Tattersall. Eintrittspreis—.60 DN Gelegenheit hat, 515„. stimmungsvolles Bi FCC ã ddddddddGddddßꝓdßꝓßꝓGßßꝓGdꝓdꝓꝓßdꝓdꝓddGGGdGßGGFGFGbFbGbGbGbGTGbwbGGbGbGbwwGwGwbwbwbbbbbbo o cc( Vorverkauf im HAPAHG-LLOVYD REISEBURO P, 2(Knörzerbau) Tel. 4 29 85/6 E III 1 Deutsche Kurznaat-Nüde Großstadt Mannheim zu 5 wir bitten unsere ee Besucher, die Plätze bis sps stens 21.00 Uhr einzunehmen. Tischbestellungen werden 1 unter Nr. 3 2712 angenommen, e Eintritt frei Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 31. Januar 1952 Hauptfriedhof Zeit Mangold, Maria, Augartenstraße 11232 11.30 Kühner, Josefine, Eichendorffstraße 30 14.00 Krematorium Roessig, Heinrich, Wa. Glasstraße z 13.00 755 e Thoma. Leonhard, Gärtnerstraße 71 3„„ 13.30 2 Lauppe, Nathilde, Plankstadt, Goethestrasse s 14.30 brauner Dackel Friedhof Käfertal um 4. Feld, fährtelaut prime im Hoffmann, Ludwig, Wa. Slebseeweg 44. 134.30 3 r Jagdpachter 3 Mitgeteilt von der Friedhotverwaltung der stadt Mannn Tomasetti, Neckargerach. Tel. 81. en in! Ohne Ge wahr undd Oe Siet one Ape 1.8 Minorka- Verkaufe ate energie B R Ring Nr. Telefon 4 82 48. Drog. Ludwig& 7 kur helm K. G., O l, l Il andergag Waere R NEF aßen el. 3 2 46 —— den Film sin rtührung icht 10h50 400 Une 1 NN ler nach zählung 0 dien An 3.00, 15,00 7.00, 1000 des n l Süden t. Knuth althe Flegel 1.00 Uhr: H VIII, ust u. Frau trauen gen zu d Frau 15 Uhr en“ in eine Vors. zerufs- zeamte mnheim MORGEN Seite 7 Nr. 28 Donnerstag, 31. Januar 1952 —— Wirischaff Deutscher Kohlenverkauf schachmatt oder remis Erst die Zukunft wird erweisen, welche irtschaftlichen Opfer die sogenannte Neuord- nung des Deutschen Kohlen- Verkaufes erfor- ird. e ger Westrick, früherer Staatssekre- tur im Bundes wirtschaftsministerium, bezeich- net das nunmehr erzielte Ergebnis der Bespre- chungen als quasi„schachmatt“ aller Verhand- Schachmatt beider Spieler gibt es nicht, höchstens„remis“. Nun, ob das erzielte Ergeb- nis als„remis“ zu bezeichnen ist, darüber läßt lungspartner. zich streiten. Es wird ein Kohlenamt geschaf- ten, das sechs Verkaufsstellen für das Inland und drei Verkaufsstellen für das Ausland quasi koordinieren und überwachen soll. Die obere Kontrolle steht dem zu schaffenden Kohlenrat zu, der für Fragen der Verteilung und Preis- bildung dem Kohlenamt zur Seite stehen soll. Die Verbraucherschaft soll in diesem Kohlen- rat auch vertreten sein. Bisher oblag seit 1923 die Preisbildung dem parlament. Eines der notwendigsten Voraussetzungen für das Gedeihen des Kohlenbergbaues konnte nicht durchgesetzt werden. Die Errichtung einer zentralen Inkassostelle für alle Verkaufs- stellen wurde abgelehnt. Das dürfte sich bei dem chronischen Geldmangel des Kohlenberg- baues unheilvoll auswirken, weil lediglich die gtraffe Zusammenfassung aller Geldmittel der DR EBL in der Kassa des Deutschen Kohlen- Verkaufs einigermaßen reibungslose Finanzie- rung gewährleistete, selbst wenn Verkehrs- oder Absatzstockungen eintraten. Alg einzigen Verhandlungserfolg die deutschen Gesprächspartner aufzuweisen, daß eine Revislonsklausel eingebaut wurde, wonach der Kohlen-Verkauf abweichend von dem vor- gesehenen Plan organisiert werden kann, wenn der deutschen Wirtschaft aus diesem Organisa- tlonsplan wesentliche Schwierigkeiten entsts- hen. Solange die Hohe Behörde noch nicht kunktionjert, würden die Alliierten gemeinsam mit der Bundesregierung über eine solche Ab- nderung entscheiden. Bald nach der Atomisierung des deutschen Bank- und Kreditwesens haben sich Mängel herausgestellt, die— nach jahrelangen Vor- bereitungen— jetzt endlich behoben werden zollen im Zuge einer(dritten) Großbanken reform. Ein ähnlicher Prozeß dürfte sich auch del dem Komplex des Deutschen Kohlen- Ver- kaufs entwickeln, nur mit dem einzigen Unter- schied, daß hier jede Hinauszögerung Vergeu- dung wirtschaftlicher Güter, die für ganz Furopa wichtig sind, bedeuten. Doch wem nicht zu raten ist, kann bekannt- lch nicht geholfen werden. F. O. Weber Vereinheitlichtes Gerichts- vepfahren in der Binnenschif fahrt (Schli.) Zur Vereinheitlichung des Gerichts- verkahrens in Binnenschiffahrts- und Rhein- schiffahrtssachen, die durch die vielfälitge Nachkriegsgesetzgebung unübersichtlich gewor- den ist, hat das Bundeskabinett am 15. Januar einen entsprechenden Gesetzentwurf verab- Schiedet. Gegenstand der Regelung sind Rechtsstrei- Ugkeiten, die mit Benutzung von Binnenge- wässern durch Schiffahrt oder Flößerei zusam- menhängen, sowie Strafsachen wegen Zu wider- handlungen gegen strom- und schiffahn— zeillche Vorschriften, die auf oder an. gewässern begangen sind. Für den Nord-Ost see-Kanal und für Seehäfen gelten diese Vor- schriften nur dann, wenn keine Seeschiffe an dem Vorfall beteiligt sind. Aus dem Id-Farben-Kompleæ ausscheidend Die amtliche Zuständigkeit richtet sich grundsätzlich nach dem Gerichtsbezirk, in dem sich die den Ansprüchen begründete Tatsache ereignet hat. Die Landesjustizverwaltungen können im Einzelfall davon abweichende Zu- ständigkeitsbeschlüsse fassen. BASF im neuen Gewandez alte Firmenbezeichnung Verfünffachter Umsatz, fortgeschrittener Wiederaufbau Am 30. Januar 1952 Wurde die Badische Ani- Un-& Soda-Fabrik Aktiengesellschaft, Lud- wisshafen a. Rhein, mit einem vorläufigen Grundkapital von 100 00 DM gegründet. Da- mit tritt das Werk in Ludwigshafen in eine neue Epoche seiner Geschichte ein. Die„Badische Anilin-& Soda-Fabrik“ wurde bereits einmal gegründet. Gründer war am 6. April 1865 der Mannheimer Juwelier Friedrich Engelhorn, der eine kleine Fabrik als reinen Herstellungsbetrieb schuf. Ein For- schungslaboratorium gab es noch nicht. Mit dem Eintritt von Männern wie Heinrich Ca: o, Carl Glaser und Heinrich von Brunck erfolgte der erste Vorstoß in wissenschaftliches Neu- land und die sprunghafte Entwicklung der BASF zu ihrer späteren Größe. Heute umfaßt das Werkgelände in Ludwigs- hafen 494 Hektar; es zieht sich über eine Strecke von rund 6,5 km am Rhein entlang. Mit dem Werk sind ganze Stadteile und eine Fülle sozlaler Einrichtungen entstanden. Nicht Weniger als ein Viertel der über 26 000 Werks- angehörigen wohnt in Häusern, welche die BASF errichtete und förderte. Die nunmehr am 30. Januar stattgefundene Gründung dient zunächst nur der Vorbereitung der Ausgliederung der BASF aus dem Ver- mögen der IG- Farbenindustrie Ad(in Liquida- tion). Rechtlich hat die BASF dadurch noch nicht ihre Selbständigkeit erlangt. Das wird erst dann der Fall sein, wenn nach entspre- chender Kapitalerhöhung der neuen Aktien- gesellschaft das Werk als Sacheinlage aus dem Vermögen der IG auf die neue Aktiengesell- schaft übertragen wird. Ende der Entflechtung tritt erst zu diesem Zeitpunkt ein, nämlich wenn die neue Aktiengesellschaft als solche Trägerin des Unternehmens BASF sein wird. Dann wird auch die alliierte Kontrolle für die BASF ihr Ende finden. Wenn die neue Gesellschaft das Unternen- men BASF aus der Vermögensmasse der 18 gegen Hingabe neuer Aktien übernommen haben wird, werden diese Aktien zunächst noch zum IG- Vermögen gehören und zwar 80 lange, bis sie im Zuge des geplanten Aktien- umtauschs den alten IG- Aktionären zur Ver- fügung gestellt werden. Ueber die Höhe des endgültigen Aktienkapitals der neuen Gesell- schaft können im Augenblick noch keine An- gaben gemacht werden. Die Uebertragung des Unternehmens wird mit Rückwirkung auf den 1. Januar 1952 durch- geführt werden unter Zugrundelegung des Jahresabschlusses der bisherigen Verwal- tungseinheit BASF per 31. Dezember 1951. Zur Fertigstellung dieses Abschlusses und zur ge- setzlich vorgeschriebenen Prüfung durch den vereidigten Wirtschaftsprüfer werden noch einige Monate benötigt werden, zumal die endgültige Feststellung der DM- Eröffnungs- bilanz der IG, welche den notwendigen Aus- gangspunkt für die Feststellung der anschlie- Benden Jahresabschlüsse der Teilunternehmen darstellt, noch nicht erfolgt ist. Außer der Fer- tigstellung des Jahresabschlusses per 31. De- zember 1951 setzt die endgültige Uebertragung des Uyternehmens auf die neue Aktiengesell- schaft die Klärung einer Reihe schwieriger buchhalterischer, rechtlicher und steuerlicher Fragen voraus, so daß mit der Durchführung dieser Uebertragung erst in einigen Monaten gerechnet werden kann. In der Gründungsversammlung vom 30. Ja- nuar traten als Gründer folgende Personen auf: Hermann J. Abs, Präsident der Kredit- anstalt für Wiederaufbau, Frankfurt a. M., Edmund Kappes, Vorstandsmitglied der Süddeutschen Revisions- und Treuhand-AG., Mannheim, Dr. Franz Merkle, Vorstands- mitglied der Schwäbischen Treuhand-AG., Stuttgart; Prof. Dr. Dr. h. e. Alwin Mit- tas ch, Heidelberg; Leopold Freiherr von Schrenek-Notzing, Stuttgart. Diese fünf Gründer haben den aus folgen- den 12 Personen bestehenden 1. Aufsichtsrat bestellt: Direktor Hermann J. Abs, Präsident der Kre- ditanstalt für Wiederaufbau, Frankfurt am Main; Ober bürgermeister Valentin Bauer, Ludwigs- hafen a. Rh.; Ministerpräsident a. D. Dr. Wilhelm Boden, Präsident der Landeszentralbank von Rheinland-Pfalz, Mainz;: Frau Geheimrat Else BO Supi h, Heidelberg: Direktor Dr. Karl G6g- gel, Ludwigshafen am Rhein: Dr. Max von Hellingrath, Präsident der Bayerischen Staatsbank, München; Prof. Dr. Richard Kuhn, Direktor des Max-Planck-Instituts für Chemie und für med. Forschung, Heidelberg; Ingenieur Simon Lazard, Paris; Dr. Richard Merton, Vorsitzer des Aufsichtsrates der Metallgesellschaft, Frankfurt am Main; Generaldirektor Hermann Schlosser, Deutsche Gold- und Silberscheide- anstalt, Frankfurt am Main; Staatssekretär a. D. Carl Chr. Schmid. Vorsitzer der Arbeits- gemeinschaft der Schutzvereinigungen für Wert- Papierbesitz, Düsseldorf; Frhr. Leopold von Se hren ck Not zig, Stuttgart. Der erste Aufsichtsrat wählte Herrn Präsident Hermann J. A bs zum Vorsitzer des Aufsſchts- rates; zu stellvertretenden Vorsitzern wurden ge- wählt Herr Dr. Richard Merton, der Nobel- preisträger Prof. Dr. K u hn. Ferner bestellte der Aufsichtsrat einen aus acht Herren bestehenden Vorstand mit dem bisherigen langjährigen Leiter des Wer- kes, Dr. Carl Wurster, als Vorsitzer. Dr. phil. nat. Bernhard TImm, Stellvertreter des Vor- sitzers; Dr. jur. Wolfgang Heintzeler, Dr.- Ing. Fritz Hel wert, Direktor Fritz Krie- ger; Dr.-Ing. Walter Ludewig, Dr. phil. Karl Pflaumer:; Prof. Dr. phil., Dr. phil. nat. h. c. Dr.-Ing. e. h. Walter Reppe. Sämtliche Vorstandsmitglieder bekleiden seit vielen Jahren leitende Stellungen im Ludwigs- hafener Werk. Die geschäftliche Entwicklung der BASF bis 1951 Ueber den Stand der geschäftlichen Entwick- lung teilt die BASF mit: Das Unternehmen hatte in der Nachkriegs- zeit ungewöhnliche Schwierigkeiten zu über- winden. Die Fliegerschäden beliefen sich auf fast 400 Mill. RM. Die Explosion vom Juli 1948 verursachte Schäden, deren Beseitigung einen Aufwand von etwa 80 Mill. DM erfordern wird; der größere Teil dieser Schadensbesei- tigung ist bereits durchgeführt worden. Die demontierten oder durch Demontage entwer- teten Anlagen stellen, bezogen auf den Wäh- rungsstichtag, einen Wert von ewa 40 NMiII. DM dar. Zu diesen materiellen Schäden und ihren Auswirkungen auf Produktion und Ab- satz kamen noch die besonderen Probleme, welche sich aus der Herauslösung der BASF aus dder Gesamt-I. G. ergaben. Vor allem mußten mit großer Beschleunigung eine völlig neue Verkaufsorganisation im Inland geschaf- fen und neue Verkaufsbeziehungen im Ausland angebahnt werden. Trotz all dieser Umstände brachten die Jahre seit Kriegsende eine stetige Aufwärtsentwicklung, die sich sowohl im Per- sonalstand wie im Umsatz ausdrückt. Der Personalstand der 1945 nach dem Zu- sammenbruch auf eine Notbelegschaft von 800 Mann zusammengeschrumpft war, erreicht wieder ungefähr den Vorkriegsstand. Die Gesamtumsätze der BASF betrugen: Jahr Mill. R/ DM Jahr Mill. RM/ DM 194 129 1949 262 1947 192 1950 482 1948 2⁵9 1951 680 Die außerordentlich kräftige Aufwärtsent⸗ wicklung des Umsatzes in den Jahren 1980/51 charakterisier: die beachtlichen Fortschritte im Wiederaufbau des Geschäftes, selbst noch dann, wenn die allgemeine Entwicklung des Preisindices dabei in Rechnung gestellt wird, denn es muß hierbei das starke Zurückbleiben der Verkaufspreise gegenüber den besonders in der letzten Zeit erheblich stärker angestie- genen Einkaufspreisen berücksichtigt werden. Die Umsätze des Werkes verteilen sich un- gefähr zu je einem Viertel auf Farbstoffe und Hilfsmittel für Industrien aller Art, Kunst- stoffe und Lackrohstoffe, anorganische und or- ganische Chemikalien sowie Stickstoffprodukte Düngemittel und technischer Stickstoff). Der Exportanteil vom Gesamtumsatz der BASF lag bis zum Jahre 1948 bei ungefähr 17 Prozent und stieg seither bis auf rund 33 Prozent im Jahre 1951 wobei einer weiteren Steigerung des Exports die schlechte Kohlensituation, welche die Erzeugung der BASF empfindlich beein- trächtigte, im Wege stand. Je etwa die Hälfte des Gesamtexports entfällt auf Europa und Uebersee. In dem hohen Devisenaufkommen, das nur zu einem geringen Teil für eigene Importbegürfnisse benötigt wird, drückt sich die volks wirtschaftliche Bedeutung der BASF aus. 5 Die Preispolitik des Werkes ist von dern Bestreben geleitet, die Kontinuität des Ab- satzes auf weite Sicht sicherzustellen. Nachdem die wirtschaftliche Konjunktur 1951 eine nahezu völlige Ausnützung der bis dahin vor- handenen Kapazität ermöglichte, ist eine wei- tere Aufwärtsentwicklung der Umsätze einer- seits vom Fortschritt des Wiederaufbaus und der Sicherung der Roh- und Brennstoffversor- gung abhängig, andererseits von den Ergeb- nissen der Forschung, die sich in der Nach- kriegszeit erst allmählich wieder freier ent- wickeln konnte. Natürlich ist für die weitere Geschäftsentwicklung auch die allgemeine Wirt- schaftslage von Bedeutung; in dieser Hinsicht ist zu berücksichtigen, daß für den Absatz der Erzeugnisse der BASF diejenigen Wirtschafts- zweige entscheidend sind, die Konsumgüter herstellen: beispielsweise die Textil-, Leder-, Pelz- und Papierindustrie, die Kunststoff- industrie, sowie die Lackindustrie, ferner die kosmetische und pharmazeutische Industrie und nicht zuletzt die Landwirtschaft. Diese Aufstel- lung zeigt, daß die BASF im wesentlichen Vor- produkte für andere Industrien erzeugt: sie stellt— abgesehen von kleineren Versuchs- mengen— keine Fertigprodukte her. ) Infolge der Explosion von 19486 und der wirt- schaftlichen Depression im ersten Halbjahr 1949 ergab sich im Jahre 1949 nur eine Zeringe Umisatzerhöhung. Leder um 2½% auf 42½ abgeschwächt. KURZ NACHRICHTEN Betriebsstillegung in Berlins Brot-Industrie (Up) Die„Interessengemeinschaft der Brot- industrie“ zu der sich die Westberliner Firmen Wittler, Schlüter und Bärenbrot zum Schutz gegen das Ostdumping zusaemmengeschlossen hat- ten, wurde am 29. Januar aufgelöst. Der Senat natte es abgelehnt, die Interessengemeinschaft durch Subventionen oder durch Gewährung von Darlehen zu unterstützen. Die Wittler Brotfabrik will ihren Betrieb ein- schränken, während die Firma Bärenbrot ihre Anlagen gänzlich stillegen und eine Interessen- gemeinschaft mit der schlüter-Brotfabrik eingehen Will. Allerdings müssen dann 70 Arbeiter entlas- sen werden. Der Senator für Arbeit hat den Mas- senkündigungen bereits zugestimmt. Export-Steuer- Rückvergütung recht kompliziert (VWD) Das Bundesfinanzministerium hat in emem Erlaß an die Oberfinanzdirektionen die Ausfuhrhändlervergütung neu geregelt. Der Erlaß ist für Exporteure wichtig, die verschiedene Arti- kel ausführen Nach den Umsatzsteuer-Durchführungsbestim- mungen von 1951 ist die Ausfuhrhändlervergütung von 4% der Berechnungsgrundlage zu gewähren, soweit der Einkaufspreis für den Erwerb der Gegenstände nach dem 30. Juni 1951 gezahlt wor- den ist. Sofern nun der Exporteur den Nachweis über die Einkaufslieferung nicht führen kann. wird ihm nach dem neuen Erlaß auf Antrag die Ausfuhrhändlervergütung für die im Juli und August 1951 vereinnahmten Entgelte noch in Höhe von 3% und für die nach dem 31. August 1951 ver- einnahmten Entgelte in Höhe von 4%(bzw. 3% oder 1.5% nach 5 14 Abs. 2 Ust DB 1951) gewährt, ohne daß es des Nachweises bedarf. Für Ausfuhr- händler, bie denen die Ausfuhrhändlerveroütung nach dem Einkaufspreis oder nach dem Wert be- rechnet wird, gilt diese Regelung mit der Maß- gabe, daß an die Stelle der Vereinnahmung des Entgelts das Verbringen der Ware in das Ausland oder der Versand in das Ausland tritt. Tabakwaren-Umsatz trägt steigende Steuern (ooo) Im November 1951 wurden mit einen Kleinverkaufswert von 383,2 Mill. DM 8% Tabak- erzeugnisse mehr abgesetzt als im Vormonat. Ver- steuert wurden rund 2,4 Mrd. Zigaretten(plus 40%, 409 Mill. Zigarren(plus 6%) und 1314 Tonnen Feinschnitt Die Versteuerung von Pfeifentabak ing um 70% zurück.— Gegenüber November 1930 Sbieg die Versteuerung von Zigaretten um 14, von Zigarren um 13 und von Pfeifentabak um 1,5%. Bei Feinschnitt ging sie um 11% zurück. Produktivitätsrat doch mit Gewerkschaften (Vo) Der im Rahmen des MSA- Programms vorgesehene Produktivitätsrat wird, wie VWD aus dem ERP- Ministerium erfährt, voraussichtlich am 31. Januar in Bonn konstituiert werden. In den Rat sollen je sechs Vertreter der Bundesbehörden. der Unternehmer und der Gewerkschaften gewählt werden. Außerdem werden ihm einige Vertreter der alliierten Hohen Kommission als Beigeord- nete angehören. Wie weiter verlautet, haben sich die Gewerkschaften inzwischen zur Mitarbeit bereit erklärt. Staatlichen Lenkungsmafnahmen Geltung verschaffen (UP) Der Zentralverband des deutschen Hand- werks(ZD E) hat des Bundeswirtschaftsministe- rium ersucht, den staatlichen Lenkungsmaßnah- men auf dem Gebiete der Eisen versorgung Gel- tung zu, verschaffen und die Mindestversorgung der 150 000 Betriebe des eisen verarbeitenden Handwerks zu sichern. Frankfurter Effektenbörse vom 30. Januar (Vp) Die bereits gestern gegen Börsenschluß auf dem ermäßigten Kursniveau festgestellte Rückkaufneigung nahm heute ihren Fortgang und löste zumeist weitere Erholungen von 1% bis 2%, teils bis 3½% aus. Bergbau- und Stahlaktien er- öftneten im allgemeinen 1¼% bis 2% über Vor- tagsschluß. Je 2% höher bezahlt werden mußten außerdem Deutsche Erdöl, RWR und Salzdetfurth. Degussa um 2½0% auf 168/ und Conti Gummi um 3½ auf 167%½ anziehend. Elektropapiere über- wiegend ½j0% bis 10% nachgebend. Norddeutsche — 8 leiden Sie ee Heckhlassen d er Sehkraft! D veaulkriune n Lagerräume u. Werkstatt in Sek- kenheim zu vermieten. Adresse einzusehen unt. Nr. A 09555 1. Verl. Eckladen und 2 Nebenräume ohne Vorlagen in guter Geschäftslage Sandhofens zu vermieten. Zu er- tragen: Janssen, F 2, 5. Möbl. Zimmer zu vermieten. Angeb. unter Nr. P 09550 a. d. Verlag. am Magen? 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Aktiv-Puder unterdrück nicht mit chemischen Mitteln das natürliche 1 Er saugt den Schweiß auf und bindet lästige Gerüche! 80 bat zen; Altiv-Puder schon v. n zn des Schwitzens K Unzählige von den lästigen Folgen 5 örper 0 0 5 1 osen ab 75 Pf in allen und Füßen befreit! Aktiv-Puder: Streud Abetdeken und Drogerien. Denken sie auch an K ran opt, Herz, Magen, Nerven! 5 ngeist schaft eine lästige Entzündung, die auch hier in Wenn Vefer waschen müß fe, kd ufte er noch heute eine N 1 K RAFTFAUHRERZZ EUS E N Aro-OERTEIH ee 5 44 5* 55 7 5 8 5 5 Selbstfahrer- Unlon Mannheim Tel. 325 81 Lalo-Deeln H 7, 30 VW 52, Olymp., DR W Qu 7, 10, Tel. 4 45 90 Auto-Neg.-Werkst. OIL ENT à WEICRHERIT F. Aute-Verleih Wachter, Telefon 423 34 Rheinhäuserstraße 31/53 Opel- Olympia 31 neuzeitiene wagenpiege h. ford 88 Opel P 4, fahrb., verst., Sfach bereift, in gut. Zust. geg. Kasse v. Privat abzugeb. Ang. u. Nr. 09574 a. d. V. Luxusgespann MOREX REGINA mit allen Schikanen, Wienen Augerst preiswert. W. 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Bereits die im Jahre 1922 erschienene Erst- Ausgabe des Romans„Babbitt“ von Sinclair Lewis mußte für die englischen Leser mit einem Fremdwörterverzeichnis versehen werden, das etwa 120 typisch amerikanische Prägungen erklärte. Und man kann feststel- len, daß sich die amerikanische Sprache in den seither vergangenen dreißig Jahren noch Weiter von der Umgangssprache des eng- Uschen Mutterlandes entfernt hat. Eine umfassende Bestandsaufnahme des neuen amerikanischen Wortschatzes gibt der kürzlich bei der University of Chicago Press von Dr. Mitford M. Mathews heraus- gegebene Dictionary of Americanism“, Das Werk umfaßt nicht weniger als 50 000 Wör- ter, die im Laufe der letzten dreihundert Jahre von der Bevölkerung Nordamerikas aus den Sprachen anderer Einwanderer ent- lehnt, neugebildet, umgebildet oder von mrem ursprünglichen englischen Sinn ab- gewandelt wurden. Die Bedeutung dieser Zahl ist weniger an dler Tatsache zu ermessen, daß der ge- samte Wortschatz des angelsächsischen Sprachkreises 400 000 Wörter umfaßt, als Vielmehr daran, daß gerade diese Neubil- dungen natürlicherweise eine besondere Rolle in der Umgangssprache spielen, worauf ja bereits der Umstand hinweist, daß es Überhaupt zur Neubildung kommt. Die täg- liche Umgangssprache aber umfaßt je nach dem Bildungsgrade kaum mehr als 10 000 bis 50 000 Wörter. Bei den Amerikanismen sind zwei Haupt- gruppen zu unterscheiden: solche Wörter, die erst in Amerika aus fremden Sprachen (so etwa aus dem Indianischen, aus dem Spanischen oder dem Deutschen) übernom- men wurden und von dort freilich auch häu- lig in den Wortschatz des englischen Mut- terlandes eindrangen, und andererseits solche Wörter, die in den Sprachen Eng- lands und Amerikas wohl gleich klingen, in Amerika aber eine abweichende Bedeutung gewonnen haben. Die erste Gruppe umfaßt Allerdings nur 1600 Wörter. Hier steht, da weite Gebiete des Südwestens von Spanien kolonisiert wurden und noch heute— zumal auf dem Lande— einen starken lateinamerikani- schen Einfluß zeigen, das Spanische an er- ster Stelle. Die aus dem Deutschen und aus Kulturnotizen Der Schriftsteller Dr. Walther von Hollander vollendete am Dienstag das 60. Lebensjahr. In emem umfangreichen Erzählwerk geht von Hollander, der einer baltischen Familie ent- stemmt. den„verzwickten Tatsachen des mo- dernen Lebens“ nach. Neben seinen Romanen und Essays, darunter„Es wächst schon Gras darüber“(1947) und„Der Mensch über Vierzig“ hat er Drehbücher für zahlreiche Filme ge- schrieben. Die Wiesbadener Maifestspiele sind zusam- men mit den Bayreuther und Salzburger Fest- Spielen, mit den Berliner Festwochen und den Münchner Sommerfestspielen in die„Vereini- Sung der europäischen Musikfestspiele“ im „Centre Europeen de la Culture“ in Genf auf- Senommen worden, über deren Gründung wir unlängst berichteten. Der Admiral“, das unter dem Beifall des Publikums am Samstag in München durch- gefallene Canaris-Stück von Artur Muller, soll in den Hamburger Kammerspielen Ida Ehres in einer völligen Neubearbeitung herauskom- men. Carin Carlsson vom Nationaltheater Mann- heim gastiert zur Zeit in Spanien. Viktor Stefan Görtz, der bei den Mannhei- mer Theaterfreunden von seiner früheren Tä- tigkeit am Nationaltheater her in guter Er- innerung steht und vor Jahresfrist von Inten- rat Peter Stanchina nach Salzburg verpflichtet Wurde, gastiert gegenwärtig in Stuttgart mit starkem Erfolg als Partner von Hilde Hilde- brandt in der vor einigen Jahren auch in Mannheim aufgeführten amerikanischen Ko- mödie„Biographie und Liebe“ von Beer- mann.. 8 In der Städtischen Hochschule für Musik und Theater Mannheim spricht am Freitag, 1. Fe- bruar, 20 Uhr, Michael Chrutschoff über das Thema„Die Grundlagen der altitalieni- schen Gesangsschule“. Das Zimmertheater Heidelberg bringt am Dienstag, 5. Februar, als Uraufführung von Ricarda Huch„Der letzte Sommer“ in der Dra- matisierung von Werner van der Smissen. MCE SAUM. örter aus anderen Sprachen aus dem Niederländischen entlehnten amerika- nischen Wörter haben bezeichnenderweise in der Hauptsache mit Häuslichkeit und Fa- milie zu tun: so etwa kindergarten, kinder- Sartner, sauerkraut, hamburger(für Deut- sches Beefsteak), frankfurter(Würstchen). liverwurst(liver ist die auch im Englischen gebräuchliche niederdeutsche Schreibweise von„Leber“!), sauerbraten, liederkranz(eine Käsesorte) oder ein so modernes Wort wie ersatz und ein so altmodisches wie„knap- sack“. Daneben gibt es eine Reihe von deut- schen Wörtern, die aus der Philosophen- Sprache des 19. Jahrhundert und aus der Musik ins Amerikanische eingingen: etwa weltschmerz, zeitgeist, leitmotiv und das unübersetzbare„lied“. Nicht berücksichtigt sind in diesem Wör⸗ terbuche die in Amerika vorkommenden fremdsprachigen Idiome wie das aus Pfäl- zisch und Englisch gemischte sogenannte „Pennsylvania Dutch“. Hier handelt es sich um vollständige Sprachen, deren Gebrauch jedoch landschaftlich beschränkt ist. Viele Wörter gibt es im Amerikanischen, deren Ursprung überhaupt ungeklärt ist. Das gilt sogar für den Namen eines ame- rikanischen Staates: Wisconsin. Für den Sprachforscher ist Amerika ein besonders interessantes Gebiet, da hier zum ersten Male die Möglichkeit besteht, das Werden und Wachsen einer Nation und ihrer Sprache, Vorgänge also, die sonst Jahr- tausende zurückliegen und im allgemeinen riesige Zeiträume beanspruchen, gewisser- maßen im Zeitraffertempo sich vollziehen zu sehen. ad. EDOAR DEOAS: Ballettprobe Musik und Dichtung Au Veranstaltungen in Mannheim und Heidelberg Auch in diesem Jahr sollen die von der Städtischen Volksbücherei in Gemeinschaft mit dem Mannheimer Buchhandel veranstal- teten Dichter-Leseabende fortgesetzt wer- den. Am Dienstag hatte sich im Vortrags- raum der Volksbücherei ein sehr stattliches Publikum eingefunden, dem der Leiter der Bibliothek, Dr. Wendling, in Frau Traud Gravenhorst den Gast des Abends vorstellte. Traud Gravenhorst, die Verfasserin meh- rerer Romane und Erzählungen, stammt aus Schlesien, dem Lande Gerhart Hauptmanns (mit dem sie befreundet war) und lebt seit einigen Jahren in Mannheim. Als ein für die dichterische Art der Autorin besonders charakteristisches Werk rühmte Dr. Wend- Ang den im Verlag Rainer Wunderlich, Tübingen, erschienenen Roman„Heimweh des Herzens“. Frau Gravenhorst selbst las unter dem Titel„Hymne an Florenz“ eine Art Erleb- nisbericht, in dem sie in Tagebuch- und Briefform von ihrer bis ins Schwärmerische gesteigerten Liebe zur alten Arno-Stadt, hren Schönheiten, Kunstwerken und Men- schen erzählt und diesen ihren Italien-Erin- nerungen(zu denen auch die Begegnung mit bedeutenden literarischen und künstlerischen Geistern gehört) schreckensvolle persön- liche Erlebnisse aus dem Inferno Berliner Bombennächte gegenüberstellt, von denen sie ihren italienischen Freunden in Briefen detailliert berichtet. Auch die Schilderung eines letzten Besuches beim greisen Gerhart Hauptmann in Schreiberhau flocht die Vor- tragende in ihren Bericht ein, der, wenn- gleich er bisweilen auch in eine allzu Pri- vate Sphäre vorstieß und vom eigenen dich- terischen Schaffen Traud Gravenhorsts kaum den rechten Begriff geben konnte, doch scharfe Beobachtung, vortreffliche Darstel- lungsgabe und ein für hohe menschliche Ideale begeisterungsfähiges Herz erkennen ließ, nicht zuletzt auch die ganze seelische Qual eines kultivierten europäischen Men- schen inmitten des Grauens jener apokalyp- tischen Jahre widerspiegelte. C. O. E * Im großen Saal des Mannheimer Wart burg-Hospizes fanden sich in großer Zahl Jungen und Mädchen der Höheren Schulen zu einem Konzert ein, das Dozenten der Städtischen Hochschule für Musik und Thea ter eigens für sie veranstalteten. Im Rah- men eines reichhaltiges Programms bot die Sopranistin Leni Neuenschwander 2u Beginn mit ihrer hochentwickelten Gesangs- Kunst altitalienische Arien, in denen ihre sorgfältig durchdachte Kunst der Schat- tierung aufs schönste zur Geltung kam. Daran Rendex- vouis In pal „— Copyright Verlag Sustov kiepenheuer mb, köln/getlin 13. Fortsetzung Er blinzelte nach seiner Uhr. Er be- schloß, abzubrechen und zu Marion zu Sehen. Als er sich erhob, stammelte Franchetot einen Vorschlag. Franchetot stot- terte nicht geradezu, aber er hatte Hem- mungen bei Worten, die mit Moder P an- kirigen. Er konnte das Band der Ehren- legion keinesfalls seiner Beredsamkeit ver- danken. Er bat um eine neue Konferenz am nächsten Vormittag. Man wollte sehen— man wollte sich mit„nos amis“ in Verbin- dung setzen— vielleicht konnte eine erste Probesendung dieser kalifornischen Oran- gen in Betracht gezogen werden— wenn das amerikanische Syndikat, dessen Präsi- dent Frank Davis war, die Kosten des Zol- les übernehmen würde Man trennte sich in Freundschaft. Alle drei Herren schienen es eilig zu haben. Es war vier Uhr vorbei. Es war die Stunde, da jeder Pariser, der es sich leisten kann, ein Rendezvous mit einer Frau hat In dem Moment, da Frank auf die Straße trat, schüttelte er das ungeduldige Unbehagen der„Konferenz von sich ab. Er Konnte das: sich ganz auf das Geschäft kon- zentrieren, so lange es nottat und das Ge- schäft völlig vergessen, sobald er wollte. Er hatte diese Fähigkeit trainiert und ausgebil- det. Sie war eite der Eigenschaften, die ihm die Zuneigung der Frauen sicherte. An der Ecke nahm er ein Taxi. Eine Frau von etwa vierzig Jahren, die mit einem großen Paket daneben stand, kletterte schnell auf den Sitz neben dem Chauffeur.„Wenn es Mon: sieur nicht stört, kann ich meine Tante mitnehmen?“ fragte dieser gewinnend. Er war ein hübscher Bursche und die„Tante“ War so verliebt in inn, daß sie ihre Blicke nicht von ihm abwenden konnte. Frank lachte vergnügt. So oft er nach Paris kam, hatte er immer neuen Spaß an der Offen- heit, mit der hier alles vor sich ging. Frauen, die auf Parkbänken ihre Kinder stillten, Märmer, die mit einer kleinen Ent- schuldigung ihre Damen vor einer Be- dürfnisanstalt warten ließen, und Liebe an allen Straßenecken, eine fröhliche, selbst- verständliche Art von Liebe, die kein gro- Bes Wesen daraus machte. Er ließ das Taxi vor seinem Blumen- laden halten, um ein paar Veilchen für Marion zu kaufen, sie hatte eine Vorliebe für große Büschel dieser hellen, gefüllten Parmaveilchen. Während er bezahlte, fiel sein Blick auf eine große Vase mit Mimo- sen. Zuerst hatte er nur den Eindruck, etwas vergessen zu haben, etwas Angeneh- mes und Hübsches. So wie eine Melodie oder ein Parum zuweilen daherkommt, mit einer Erinnerung beladen, bevor die Erinne- rung selbst noch klar wird. Als er noch mit gerunzelter Stirn dastand und auf sein Wechselgeld wartete, fiel es ihm ein: Evelyn. bei anschließend sang sie Lieder von Mozart, Brahms und Richard Strauß. Besonders auf- geschlossen zeigte sich die Mannheimer Jugend für die spanischen Tanzweisen von Manuel de Falla(1876 bis 1946), in denen sich moderne Harmonik mit südländischer Melodik und spritziger Rhythmik verbin- den. Feinfühlig begleitend, wußte Heinz Mayer besonders den unübertrefflichen rhythmischen Elan herauszuarbeiten. Eben 50 herzlich war der Beifall, den Richard Laugs mit der schönen, physisch sehr an- strengenden Fantasie in C-dur von Franz Schubert erntete. Nicht nur die Kühnheit der Themenbildung ist verblüffend— alle Themen werden aus einem einzigen Haupt- thema abgewandelt—, sondern ebenso die Vielfalt der Stimmungen. Die Bezeichnung: „Wanderer“-Fantasie rührt von einer un- bewußten Entlehnung aus dem Lied„Der Wanderer“ bei den Worten„Die Sonne dünkt mich“ her. Mit besonderer Liebe ließ Laugs die zarten melodischen Blüten zur Geltung kommen, die in diesem Zy- Kklopenbau eingestreut sind. Für seine her- vorragende Leistung herzlich belohnt, spielte er als Zugabe das reizende f-moll- Stück„in ungarischer Weise“ aus den Moments musica. 5 Dr. Chm. In einem Sonderkonzert des Städtischen Orchesters Heidelberg, das in der Stadthalle stattfand, konnte das Publikum Werke für zwei Klaviere, darunter zwei mit Orchester- begleitung, hören. Edith Henrici und der schon mehrfach erfolgreich hervorgetretene Hans-Helmut Schwarz Waren die beiden jungen Solisten, die dieses Programm durch ihre schwierige Aufgabe mit einer vorbild ichen künstlerischen Hingabe. Prägnant im technischen Zusammenspiel und im Abwägen der Stimmführung, gestalteten sie Mozarts Es-dur-Konzert(K. V. 365) delikat musi- kantisch und in edler Tiefe nach. Ohne die Pianisten der Nachwuchsgeneration haufig zu bemerkende betont intellektuelle Deutung, zu der Ferruccio Busonis„Fan- tasia contrappuntistica“ verleiten kann, be- wältigten sie die zwölf dicht polyphonen Sätze dieser gewaltigen Choral- Variationen über„Ehre sei Gott in der Höhe“ auch im Ausdruck klar disponierend. Frei von farb- loser Analytik, erhielt das darin verkörperte Bemühen Busonis nach einer„Jungen Klas- sizität“, die der große Deutsch-Italiener in einem wesentlichen Teil seines Schaffens an- strebte, eine verbindliche Wirkung, die hin- Er griff rasch nach dem kleinen Buch, in das er Adressen zu notieren pflegte. Wenn er zufällig Evelyns Adresse aufgeschrieben hatte, dann sollte sie Mimosen kriegen, eine ganze Menge.„Warten Sie—,“ sagte er zu der Verkäuferin, die ihm erwartungs- voll zulächelte. Er fand die Adresse. Aber da er nur Evelyns Vornamen dazu notiert hatte, brauchte er noch eine Weile angestrengter Konzentration, bevor ihm ihr voller Name einfiel. Er klang fremd und sehr deutsch. Als er alles ordentlich beisammen hatte, Evelyn Droste, Düsseldorfer Straße 47, Ber- Iin- Wilmersdorf, gab er den telegrafischen Auftrag, einen großen Bund Mimosen hin- zusenden, zahlte wohlgelaunt und kehrte zurück in sein Taxi. Die„Tante“ machte einen animierten und befriedigten Ein- druck, als wenn seine kurze Abwesenheit ihr viel Angenehmes gebracht hätte. Marion wohnte in einem feinen, alten verschlafenen Haus in Passy, Rue de la Pompe. Die Concierge raffte den Vorhang vor ihrer Wohnung zurück und fragte nebenbei:„Zu Madame Guermont?“ Frank nickte, er hatte diesen Drachen durch hohe Trinkgelder zum Teil gezähmt, obwohl er kein Franzose war und keine„décoration“ besaß. Auch Flora, die dicke, alte Frau, die in Marions Haushalt Mädchen für alles war, begrüßte ihn mit Antipathie. Hier hielt man nichts von Ausländern. „Halloh, darling,“ sagt Frank und be- trat Marions schrecklichen Louis-Quinze- Salon. „Guten Tag, mein Kleiner, setz dich, wie geht es dir, wie bist du gereist, was maclit das Geschäft?“, fragte Marion alles auf ein- mal und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn zu küssen. Es war ein Höflichkeits- Kuß, wie ihn Monarchen auf Besuchen in befreundeten Ländern wechseln. ' r———— ter dem Architektonischen dem geistig Er- fühlten gebührenden Raum beließ. Mit dem Städtischen Orchester, das unter Leitung von Ewald Lindemann eingangs Händels Concerto grosso Nr. 16 in D.-dur mit frischer Schönheit des Klangs musizierte und das Mozart-Konzert dezent begleitete, gaben Edith Henrici und Hans-Helmut Schwarz mit der„Schottischen Ballade“ des „Peter- Grimes“ Komponisten Benjamin Britten(seine Oper„Billy Budd“ wird dem- nächst in Wiesbaden für Deutschland erst- aufgeführt) einen unproblematischen Ab- schlug. Die beiden Klaviere treten hier soli- stisch zurück. Britten trifft zwar in wuchti- gen Rhythmen das Eisig-Nüchterne, Erbar- mungslose, das Schottische Rhapsoden be- vorzugen, bleibt aber in dieser Tonmalerei etwas belanglos. Die Solisten wurden herz- lich gefeiert. W. St. Fünf Schauspieler Gelungenes Experiment der Ham burger„Lektürenbühne“ Die erste Bekanntschaft mit dem Schau- Piel„Die zerbrochene Vase“ des Hambur-⸗ ger Autors Oscar Gens verband die Ham- burger Lektürenbühne Ceitung: Rolf Ita- Uiaander und Günther Weisenborn) mit einem hochinteressanten Theaterexperiment. Man lernte das neue Stück szenen- und aktweise in der langsam sich über Lese-, Stell-, Arbeits- und Stückprobe bis zur Generalprobe entwickelnden Inszenierung kennen. Oscar Gens, der zur Zeit an einem auto- biographischen Werk„Nur ein Jahr“ arbei- tet, hat das Schauspiel 1947%8 nach seiner Riickkehr aus Amerika geschrieben. Ein Maler, der im Affekt seine ungeliebte, nur um des Geldes willen geheiratete Frau ge- tötet hat, wird bei seiner früheren Gelieb- ten von der Polizei gestellt. Zu spät begreift er den Irrtum seines Lebens. Das etwa ist die Fabel eines unterhaltsamen Theater- stückes, dem man sonderlichen geistigen Tiefgang leider nicht nachrühmen kann. Trotzdem gefiel die Morgenveranstaltung der Lektürenbühne in den Kammerspielen ungemein und fand überaus herzlichen Bei- fall. Das lag daran, dag das Experiment, einen Blick hinter die Kulissen einer Auf- führung zu geben, großartig gelang. Hier war alles echt: die Mühe des einsamen Regisseurs(Ernsthein Kühne), die lustigen Intermezzi während der Probenarbeit, das halbfertige Bühnenbild Hannelore Schip- manns, die spaßigen Glossen der empfind- lichen Schauspieler Kurt Klopsch. Holger eee, Donnerstag, 31. Januar 1952 vr. h N —— „Neues Kleid?“ fragte Frank und hielt Marion mit gestreckten Armen vor sich Bin. „Das ist ein Mann! Sieht alles, der Kleine! Und weißt du, was es ist? Ein Fatoul Und weißt du, was es gelkostet hat? Rate. Nein, das kannst du nicht raten. 500 Francs. Gestern vor neun war ich dort, eine Schlange vor dem Haus na, aber ich unter den ersten. Verstehst du, ich kann Modelle tragen, Mannequingrößen sind zwar immer etwas knapp, aber du weißt ja, daß ich sowas tragen kann, also was 8011 ich dir erzählen, ich ziehe es an, es paßt, es sitzt, es sol! 900 Francs kosten, ich frech, handle, Suzanne hilft— voila— es ist mein. Komm, hier, trink einen fine. Und wie ist es dir gegangen? Hast du mir einen rosa Elefanten aus Berlin mitgebracht?“ Frank hatte sich auf dem kleinen Sofa niedergelassen und saß etwas unmbehaglich da, während Marion sich bemühte, ihn zu Uriterhalten. Er trank den Kognak und schüttelte den Kopf. Er hatte Marion einen rosa Elefanten versprochen, falls er in Ber- Iin einen Abschluß für seine kalifornischen Orangen zustande brächte. 6 „Nein. Leider kein rosa Elefant“, sagte er. Er kramte in seiner Aktentasche, die neben den Berechnungen und Unterlagen aus der Konferenz das Gastgeschenk für Marion beherbergte.„Man hat guten Ge- schmack,“ sagte sie, als sie es genau be- trachtet hatte. Es waren zwei Clips, nicht besoriders wertvoll, aber eine gute Fassung von winzigen Perlen um einen Zirkon. Sie gab ihm wieder einen Kuß. Flora erschien mit den Parmaveilchen in einer Vase, die Möbel zitterten, die Nippsachen klirrten, sie Wärf einen taxierender Blick Schulter auf den Schmuck und der zurück.. „Und wie sind die Frauen in Berlin?“, fragte Marion, setzte sich 2u Frank und über Marions zog sich wie⸗ Her ver Käse und Antikäse 0 Rundfunkprozeß in Italien pr. „Herr Präsident, ich habe hier in diese 5 Aktenmappe ein elektromagnetisches Bal 185 auf dem eine Lautsprecherstimme nach de M. Seridungen einer italienischen Rundfunh, 5 station aufgenommen ist. Die Sesamtg Klo Werbesendungen sind in brutaler Weise a 25 die Stunden der größten Hördichte d Ban 13 Uhr und um 20 Uhr, konzentriert. n bese zwar handelt es sich um eine Art von Wer. 05 bung, die sich seit zwei Jahren und 13 0 185 ununterbrochen in der gleichen Weise h r. derholt— ini einer geradezu beängstigen gleichförmigen Weise. Im übrigen, Hen Präsident und meine Herren Richter, we. f. den auch Sie mehr als einmal mit Abschel 5 und Ekel Ihre Apparate abgestellt habn Wenn wir gezwungen wären, zwei Jab lang täglich die„Aida“ zu hören, so Würden wir alle verrückt werden; es gibt Beile chinesische Folter, die solche Marter über. treffen könnte Immerhin ist die„Aida“ die „Aida“; was aber wollte man von z he Jahren Käsereklame sagen? N Meines Erachtens wird zwischen den Italienischen Rundfunk und seinen Hörem ein einfacher Kaufvertrag abgeschlossen ganz genau so wie zwischen einem Herrn x der Kartoffeln oder Möhren verkauft, ul einem Herrn Y, der sie kauft. Ich be. te haupte also, daß die Gebühr, die wir Höre eil zahlen, ein Preis ist, daß sie hingegen keine Steuer, Abgaben oder Kontributien 0 darstellt.“ 5 So sprach der junge Rechtsanwalt Nuno ekt Musjo-Sale vor dem Amtsgericht Genu ges mit dem Aufgebot all jener forensischen des Rhetorik, die in Italien jeden Prozeß 21 lich einem unterhaltsameren Schauspiel machen,— als es die meisten Schauspiele im Theater sind. Musio-Sale hat es sich in den Kc Pe gesetzt, den Italienischen Rundfunk in— eigenen Namen wie im Auftrag von 120 000 Mitgliedern des Verbandes italienischer Rundfunkhörer wegen Nichterfüllung eines Kaufvertrages zu verklagen. Das Gericht soll feststellen, daß der Vertragspartner h f Gestalt des Italienischen Rundfunks de la Kaufvertrag verletzt hat, indem er Räs. lun und andere Reklamen durchgibt; das g fee darum zum Schadenersatz an seine Kon, eit henten verpflichtet ist und daß das Url ein in allen großem Tageszeitungen veröffel, fu licht wird.. g 1 Als Das Gericht steht bei dem Prozeß, den 5 der Volksmund sogleich den„Kampf zwi. 158 schen Radio-Käse und-Antikäse“ getauft 10 hat, vor einer schwierigen zivilrechtlichen Mät Aufgabe. Es wird innerhalb eines Monats 115 seine Entscheidung fällen oder— sich al; pril unzuständig erklären und den Streitial Hof den Verwaltungsbehörden zur Entscheidung] gen überlassen. H. am von — 2 geen und ein Regisseur 5 peil sich Hagen, Gertrud Glück-Niemitz, Sigrid ver! Michalsky, Hans Dieter Schwarze). Che Es wäre grundsätzlich zu überlegen, dd deer man nicht auch in Zukunft das Stück von Chi Gens in dieser Form einer gelenkten Im- 5 provisation aufführen sollte. Das würde Siet freilich ein ganz neues Stück ergeben, viel- Hat leicht unter dem Motto:„Fünf Schauspieler kon und ein Regisseur“. Kt 5 5 El. 7 5 Ver. Joseph Roths„Hiob“ d Eine Lesung in Berlin 115 „Hiob“, ein dreiaktiges Schauspiel des ch. 1939 verstorbenen jüdischen Dichters Joseph mal Roth, kam bei einer Veranstaltung der Ber- ner„Tribüne“ und der Gesellschaft fir christlich-jüdische Zusammenarbeit in Form einer„Urlesung“ zum erstenmal auf die deutsche Bühne. Ernst Schröder hatte in der„Geschichte eines armen Mannes“ einige farbige, Milieu 1 und Figuren charakterisierende Szenen ge- 15 strichen und nur die Haupthandlung von ent dem armen jüdischen Lehrer Mendelsinger Rs der ein Hiobsschicksal in und nach dem der ersten Weltkrieg erlebt, stehen gelassen. Jer Alfred Balthoff sprach mit alttestamenta- 10 rischer Strenge die Titelfigur, Rotraut Schalk stüt seine Frau Deborah, Gesa Ferck die abtrün- 1110 nige Tochter Mirjam und Wolfgang Kielns Ste den wiedergewonnenen Menuchim. I Das Publikum nahm das dialogisierte 2p Mit von der Wanderschaft einer jüdischen Fami. der lie ergriffen auf. abs] phie Part 1 Wur legte ihre Fingerspitzen mit einer leichten aus Liebkosung hinter sein rechtes Ohr.„5nd bin sie schrecklich? Tragen sie immerfort P: Veberschuhe?“ 5 Frank grunzte in sich hinein. Er sah de peu Berliner Tennismeisterin, dieses Pracht. lung stück, er sah die braunen Beine und Arme mac Mariarnes, und zuletzt war da auch Evelyn 1 zärtlich leichte Gestalt, lebendiges Gesicht 75 »Ich weiß nicht, wie sie sind. Ich habe eie keine Frau angeschaut“, sagte er. nise „Na, das ist aber—, rief Marion am- 15 siert und skeptisch. Fe „Ehrenwort. Ich habe gelebt wie en e Mönch.“ mit Marion sah ihn an und wurde ernsthatlt wir, Aber das ist interessant—“, sagte sie nack langsam. Frank schenkte sich noch einen 1 EKognalx ein. let. Plötzlich war Marion in seinem Ari. 8 Hat man an mich gedacht in Berlin“, Han flüsterte sie. 8 „Nein,“ antwortete Frank. u denk „Hat man sich auf mich gefreut? Man dem hat auf mich gewartet?“ Hei „Nein. Gar nicht.“ 195 Marion stand auf und ging hinaus. rat 5 5 folgte ihr langsam. f len Madame Guermants Wohnung 1 l aus drei Zimmern, Außer dem Salon, eine. schön proportionierten dreifenstrigen 1 5 in dem abscheulich vergoldete Möbel m gell Seidenüberzügen in der Farbe leicht a per gefaulter Erdbeeren standen, war da n de ein kinsteres kleines Speisezimmer, 105 g dem Marion behauptete, es sei im 1 0 Dre nischen Stil, und das Schlafzimmer mit 75 der Prunkstück: dem echt englischen Bett, 5 1 war ein Bett mit vier hohen Säulen, einen“ 0 kleinen Himmel aus Chintaz. fortsetzung folſt