1 952/ Nr. 0 — nege rikahay n Plaudetg Schriktstelt Stzoldt yon, jerikahg ut we zem profih. ein Wunder lanege eig daß er dies persönliche ederzugehgg Tempo dn or Zungez. in Furz erika, au die rg e Kommen. Von Tier. sten Streit. Arbeit der r und un. en Schilde. Terierenden die Wagen man nahm 5 rächen be. dach derer allen über. iterlampen War eine ndige Vor. bt. r das Jabr ische Buch reibt, sind a. das sind djahr 190, verbesserte 3871 Veröt. Durchschnitt Oomane ver- l. Einstein, ns, Ist, We im Alter in war vor tätig und in England Vereinigten durch hure es„Blauen urnau, o ag. orn“, elne Wird am n der Stu · im Men- nheit des hler Mark ar, 20 Uhr, but spre. ber dessen yerein wir stag, 20.00 ner Wart⸗ trag über ner neuen ska Wer. er unbe- m ersten 1 mußte, ler volu- osoprans des„Tol- e Auten; ene Bar- stimmen, n diesem ang Lie · Landes- vorzüg · die man tung der ag hatte Es hatte nen gro. die zwel W. St. — gehabt uf den dunkle r duftet ihr Ge- ie— e Frank en, Ihm nt mit or. 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H., Mannheim, am Marktplatz „Partnerschaft des Friedens“ Die Londoner Viererkonferenz abgeschlossen/„Entscheidender Schritt zur London.(dpa) Die Londoner viererkonferenz der Außenminister Großbritanniens, Frankreichs und der USA mit Bundeskanzler und Außenminister Dr. Konrad Adenauer wurde am Dienstag mit Ergebnissen abgeschlossen, die von beteiligten Diplomaten als „entscheidender Schritt zur Beendigung der Besatzungszeit und zum Aufbau der euro- päischen Verteidigungsgemeinschaft im Sinne einer Partnerschaft des Friedens“ gewertet wurden. Nach dem Ende der Konferenz wurden zwei Kommuniqués a) über die Beratungen der drei West- außenminister und b) über ihre gemeinsamen Verhandlun- gen mit dem Bundeskanzler veröffentlicht. In dem Dreier- Kommuniqué heißt es, daß die Außenminister Großbritan- niens und der USA„ihr bleibendes Inter- esse an der Bildung und der Unverletzbar- keit der europäischen Verteidigungsgemein- schaft“ bekundeten. Sie bekräftigten den Beschluß der amerikanischen und der briti- schen Regierung, Streitkräfte in Europa zu belassen, die in Verbindung mit der Europa- Armee auf ihren angemessenen Anteil zur gemeinsamen Verteidigung des Nordatlan- tikgebietes beitragen werden.“ Diese Ver- lautbarung bezog sich auf den französischen Wunsch nach einer britisch- amerikanischen Garantie für die europäische Verteidigungs- gemeinschaft. In dem Vierer- Kommuniqué wird darauf hingewiesen, daß die Verhand- lungen über die Bildung der EVG und die Ablösung des Besatzungsstatuts durch ver- tragliche Vereinbarungen„jetzt vor einem erfolgreichen Abschluß stehen.“ Die Außen- minister und der Bundeskanzler seien mit den Ergebnissen ihrer Beratungen„sehr zu- krieden.“ Sie erzielten„Einvernehmen über noch offene Fragen, die sich im Zusammen- hang mit den Verhandlungen in Bonn er- geben haben.“ Das Kommuniqué schließt mit den Wor- ten:„Es wird die Aufgabe der vier Regie- rungen(Frankreich, Bundesrepublik, Groß- britannien und Vereinigte Staaten] sein, zu- sammen mit den anderen beteiligten Regie- rungen die Begründung und fortschreitende Stärkung der europäischen Verteidigungs- gemeinschaft sicherzustellen, die als Teil der größeren atlantischen Gemeinschaft eine Partnerschaft des Friedens begründet. Die vier Minister stimmen darin überein, daß die Anstrengungen zur Wiedervereinigung Deutschlands auf demokratischem und fried- lichem Wege fortgesetzt werden sollen. Die vier Minister sind überzeugt, daß auf ihrer Zusammenkunft Hindernisse beseitigt wor- den sind, die den Abschluß der Verhand- lungen bisher verzögert haben, und daß das Treffen somit einen entscheidenden Fort- schritt für die Sache des Friedens darstellt.“ Von Konferenzteilnehmern wurden als Punkte, in denen eine Einigung erzielt wor- den ist, vor allem genannt: Viermächte-Instanz, die die Kriegsver- brecherurteile überprüfen soll, Mitwirkung der Bundesrepublik an der NATO durch den Ministerrat der EVG, Abbau der Industriekontrollen und -beschränkungen in der Bundesrepublik. Die Saarfrage wurde von Schuman und Adenauer angeschnitten. Sie soll in ver- handlungen der Regierungen beider Länder weiter behandelt werden. Keine Einigung konnte über das Problem erzielt werden, welche Waffen in der Bun- desrepublik nach dem Ende des Besatzungs- regimes hergestellt werden dürfen. Diese Frage wurde Sachverständigen zur Klärung überwiesen. Eine Einigung über die endgültige Höhe des deutschen finanziellen Verteidigungsbei- trags wird noch in dieser Woche erwartet. Das Gutachten der„drei Weisen“ war von der Konferenz geprüft worden. Es veran- schlagte die deutsche Leistungsfähigkeit auf 11,25 Milliarden DM. Das Problem der gesonderten Drei- mächtebesprechungen, die parallel zu der Viermächtekonferenz liefen, war Frankreichs Wunsch, eine stärkere Rückendeckung durch Großbritannien und die USA zu erhalten, bevor es die enge Verteidigungsgemeinschaft mit Deutschland eingeht. In beiden Kom- muniqués wird dieser Wunsch nach einer „Garantie“ angesprochen. Eden und Acheson betonte das Interesse der USA und Groß- britanniens an der Aufrechterhaltung und Stärkung der europäischen Verteidigungs- gemeinschaft und wiederholten die Zusiche- rung, Truppen in Westeuropa zu belassen. Das entspricht ihrer bisherigen Politik. Adenauer in Clarence-House Die englische Königin Elisabeth II, emp- fing am Dienstagnachmittag Bundeskanzler und Außenminister Dr. Adenauer in einer Audienz im Clarence-House. Es war der zweite Londoner Empfang, den die, neue englische Königin dem Bundeskanzler ge- Währte. Die erste Audienz hatte unmittelbar nach der Ankunft Dr. Adenauers im Buk- Kkingham-Palast stattgefunden. Der Bundes- kanzler betonte nach der Audienz, daß er Beendigung des Besatzungsregimes“ es als besondere Ehre ansehe, von der neuen britischen Monarchin empfangen worden zu sein. Der Bundeskanzler wies auf den tiefen Eindruck hin, den die Londoner Tage, be- sonders die Beisetzungsfeierlichkeiten für den verstorbenen König Georg VI. auf ihn gemacht hätten. Kompromiß formel für Deutschland Lissabon.(UP) Ein gemischter Ausschuß von Vertretern des ständigen NATO-Rates und des Militärausschusses hat sich am Dienstag über den Entwurf eines Sicher- heitsprotokolls geeinigt, das der deutschen Bundesrepublik im Falle einer Aggression den vollen Schutz der nordatlantischen Ver- teidigungsgemeinschaft zusichert. Der Ent- wurf wird dem Außenministerrat der NATO bei ihrer Eröffnungssitzung am Mittwoch zur Billigung vorgelegt werden. Im einzel- nen setzt das Protokoll fest, daß ein An- griff auf einen Vertragspartner der aus sechs Staaten bestehenden Europa-Armee- Union als ein Angriff gegen alle Mitglied- staaten der nordatlantischen Verteidigungs- organisation(NATO) betrachtet wird. Ande- rerseits wird ein Angriff gegen eine der Nordatlantikpaktnationen als eine Aggres- sion gegen alle Mitgliedstaaten der euro- 5 Verteidigungsgemeinschaft gewer- Et. Wie von Delegiertenkreisen hervorgeho- ben wurde, stellt dieses Protokoll eine Kom- bpromiß formel dar, die den deutschen Wün- schen nach einer Sicherheitsgarantie entge- genkommt, ohne die Mitgliedschaft der Bun- desrepublik in der NATO vorauszusetzen. Die schnelle Einigung über diesen wich- tigen Fragenkomplex ist im wesentlichen auf den Abstimmungserfolg des Kabinetts Faure in der französischen Nationalver- sammlung zurückzuführen. Portugal enttäuscht Die seit Tagen in NATO-Kreisen umlau- kenden Gerüchte eon einer portugiesischen Intervention zu Gunsten eines Eintritts Spaniens in den Atlantikpakt wurden am Dienstagabend durch die Information bestätigt, daß der portugiesische Minister- präsident Dr. Oliveira Salazar seine für Mittwochnachmittag vorgesehene Eröff- nungsrede in der Lissabonner Atlantikrat- tagung abgesagt hat. An Stelle von Dr. Sa- lazar wird nunmehr der portugiesische Außenminister die Delegierten der NATO im Namen Portugals begrüßen. Die Absage Salazars geht darauf zurück, daß es ihm nicht gelungen ist, das Einverständnis Groß- britanniens und Frankreichs für den Vor- schlag zu erhalten, Spanien in die NATO aufzunehmen. Mit 40 Stimmen Mehrheit über die Hürde Frankreichs Nationalversammlung billigt veränderte Regierungsresolution über das Prinzip der Europa-Armee Paris.(dpa) Am Vorabend der NATO-Konferenz in Lissabon billigte die franzö- sische Nationalversammlung am Dienstagmorgen mit einer Stimmenmehrheit von 40 Abgeordneten das Prinzip einer künftigen Waffnung. Die Regierungsentschließung, die mit 327 gegen 287 Stimmen bei 627 Abgeordneten angenommen wurde und für die französi- schen Unterhändler bei der NATO-Konfe- renz in Lissabon als Verhandlungsrichtlinie gilt, verknüpft indessen die Zustimmung zur europäischen Verteidigungsgemeinschaft— ebenso wie der Deutsche Bundestag— mit eimer Anzahl von schwerwiegenden Bedin- gungen. Mit der Annahme der Resolution f 8 Britisches Hauptquartier, Aegypten. In der ae ptischen Kanalzone kam es am Dienstag zur ersten Schießerei seit einem Monat, als Wei ägyptische Terroristen ein britisches Nach- schublager bei Fayid beschossen. Die Englän- der erwiderten das Feuer, doch gab es auf einer Seite Verluste. Belgrad. Jugoslawische Regierungsbehörden baben die Schließung der drei den Staatsuni- kültztaten angeschlossenen theologischen Fa- ultäten angeordnet. Es handelt sich dabei um dle römisch- Katholischen Fakultäten in Agram (Aasreb) und Laibach. Den Kirchen wurde es Jedoch kreigestellt, ihre eigenen theologischen Diademien aufzubauen und zu finanzieren. de Schließung wurde mit der Trennung von irche und Staat begründet. Berlin. Das vor kurzem gegründete Büro für amtberliner Fragen des Westberliner Senats soll als erste Arbeit ein Weißbuch zusammen- 915 en, in dem dokumentarisches Material über ie Spaltung und die Bestrebungen zur Wieder- vereinigung Berlins zusammengetragen ist. Die- ds, Weigbuch soll der UNO-Rommission zur 3 der Voraussetzungen für freie Wahlen 15 15 Deutschland bei ihrer Arbeit gegebe- 5 alls als Unterlage dienen. i ollen, Per zweite Vorsitzende der SPD, Erich Aan der erklärte am Dienstag in Bonn, daß 8 das Befinden Dr. Kurt Schumachers ge- Grert habe. Ollenhauer, der dem Oppositions- kenn am vergangenen) Wochenende auf Büh- tate un Schwarzwald einen Besuch abge- et hatte, sagte, daß die Kur noch etwa bis acht Wochen dauern werde. UP/dpa 0 Europa- Armee und deutschen Wiederbe- hat das französische Parlament der Regie- rung Faure das Vertrauen ausgesprochen. Die Abstimmung am Dienstagfrüh war Schluß und Höhepunkt einer der beweg- testen Zeitabschnitte des französischen Par- laments der vierten Republik. Nachdem es bereits in der vergangenen Woche bei der mehrtägigen Debatte des Hauses zu erregten Auseinandersetzungen und zu scharfen und deutlichen Mißtrauenskundgebungen gegen- über einem deutschen Verteidigungsbeitrag gekommen war, hatte die Regierung Faure die Vertrauensfrage mit der Annahme ihrer Vorschläge verknüpft. In einer dramatischen Sitzung am Wochenende, die in der Welt- presse als„Theatercoup“ bezeichnet wurde, hatte der radikal- sozialistische Ministerprä- sident Edgar Faure die Vertrauensfrage und die erste Entschließung zurückgezogen, nachdem es klar geworden war, daß die sozialistische Fraktion des Parlaments gegen den Vorschlag stimmen und damit die Regie- rung zu Fall bringen würde. Erst als es Faure gelungen war, die Sozialisten durch Aufnahme einiger ihrer Bedingungen in einen neuen Regierungsvorschlag umzustim- men, nahm die in der Nationalversammlung herrschende Verwirrung ein Ende. Faure stellte zum zweiten Male die Vertrauens- frage. Die vom französischen Parlament am Dienstagfrüh gut geheißenen Bedingungen zur Europa-Armee und zur deutschen Wie- derbewaffnung spiegeln die starken Vor- behalte Frankreichs gegenüber dem künf- tigen deutschen Partner wieder. In der neuen Resolution, die Faure nach stunden- langen, spannungsreichen Debatten dem Haus vorlegte, wird unter anderem zu- gesichert, daß vor der Ratifizierung des Europa-Armee-Vertrages keine Rekrutie- rung deutscher Verbände eingeleitet werden soll. Ferner wird bekräftigt, daß der Bei- tritt Deutschlands zur europäischen Vertei- digungsgemeinschaft keinesfalls mit seinem Eintritt in die NATO gekoppelt sein darf, die ihrem Charakter nach nur Staaten ohne gebietsmäßige Ansprüche offenstehe. Außer- dem sollen die deutschen Verbände nur all- mählich und in dem Maße aufgestellt wer- den, das der fortschreitende Aufbau der ge- meinsamen Organisation rechtfertigt. Schließ- lich richtete die Nationalversammlung durch die Annahme der Entschließung eine ausdrückliche Aufforderung an Grohbri- tannien, der europäischen Verteidigungs- gemeinschaft beizutreten. Die besonders schwerwiegenden Bedingungen sind auf das einlenken Faures gegenüber den zögeruden Sozialisten zurückzuführen. Den Hauptanteil der Gegenstimmen stellten am Dienstag die gaulistische und die kommunistische Fraktion. Die Sozialisten, die am Dienstagfrüh einen entsprechenden Beschluß gefaßt hatten, stimmten für den Regierungs vorschlag, betonten jedoch, sich zur Ratifizierung nicht verpflichtet zu füh- len. Etwa zwanzig Sozialisten, einige Radi- kal- Sozialisten und Volksrepublikaner stimmten gegen die Regierung. Der ehema- lige Verteidigungsminister Jules Moch So- zialist) stimmte dagegen. Als Kammerprä- sident Herriot das Ergebnis der Abstim- mung bekanntgab, kam es wieder zu tu- multartigen Szenen. Insbesondere die Kom- munisten beteiligten sich an dem Schreien und klapperten mit den Pultdeckeln und brachen in Rufe„nieder mit der Wehr- macht“ aus. Eine weitere wichtige Bedingung der Richtlinien, die das Parlament der Regie- rung nach Lissabon mitgibt, ist die Forde- rung auf Stationierung britischer und ame- rikanischer Truppen in Europa als Garan- tie gegen etwaige Verletzungen des Europa- Armeevertrages. Ferner wird die Aufnahme von Klauseln in den Generalvertrag mit der Deutschen Bundesregierung gefordert, in de- nen Garantien über eine deutsche Rü- stungsproduktion, deutsche Polizeieinheiten und eine„gerechte Verteilung der finanziel- len Lasten“ enthalten sind. Ein weiterer Punkt von Bedeutung ist die Forderung, daß die Verschmelzung der einzelnen nationalen Truppeneinheiten miteinander„so niedrig wie möglich“ beginnt, um die Aufstellung selbständiger großer deutscher Verbände zu verhindern. Endlich ist in der Entschließung der Regierung vorgesehen, daß alle Mög- lichkeiten zu einer Einigung mit der So- Wjetunion über eine Abrüstung ausgeschöpft werden sollen. Mittwoch, 20. Februar 1952 An den sorgenvollen und ernsten Gesichtern Dr. Adenauers und Robert Schumanns erkennt man, daß die Londoner Konferenz der drei westlichen Außenminister mit dem deutschen Bundeskanzler wohl zu recht als eines der „Rärtesten diplomatischen Treffen dieser Zeit“ bezeichnet worden ist. Des Bundeskanzlers Zuge spiegeln deutlich die Anstrengungen wider, die er hinter sich kat. Von denen, die vor inm liegen, gar nickt zu sprechen.— Die beiden Staatsmänner benützten übrigens die Gele- genheit ihres Zusammentreffens in der britischen Hauptstadt auch zu einem ausführlichen Gesprũch über das heile Saar- Problem, das nicht aufhört, die Beziehungen zuischen Bonn und Paris zu vergiften. Es scheint aber jetzt, daß— wohl nicht zuletzt auch dank der Ver- mittlung des amerikanischen Außenministers Acheson— zwischen Frankreich und Deutsch- land direkte Besprechungen über die Saar-Frage zustande kommen werden, wobei von deut- scher Seite vor allen Dingen auf die Wiederkerstellung der demokratischen Freineiten an der Saar der allergrößte Wert gelegt wird. In französischen Kreisen war mehrfach der Vor- schlag einer Europäisierung des Saargebietes gemacht worden, ein Vorschlag, der allerdings in Bonn auf wenig Gegenliebe gestoßen ist. Wir hoffen, daß zum Nutzen aller Beteiligten die in Aussicht genommenen Gespräche baldmöglichst stattfinden. Funkbild: U Berlin-Hilſe wird nicht angerechnet Einzelheiten des NATO-Gutachtens über deutschen Verteidigungsbeitrag Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Durch den empfohlenen finanziel- len Verteidigungsbeitrag von 11,25 Milliarden Mark würde Deutschland zu den größeren Nationen gehören, die mit ihrem relativen Beitrag zur gemeinsamen Verteidigung weg- weisend sind, heißt es in dem am Dienstag vom Bundespresseamt auszugsweise ver- öffentlichten Gutachten der„Drei Weisen“. Von seiten der Bundesregierung betrach- tet man die Dinge jedoch wesentlich anders. Bundesfinanzminister Schäffer hat am Dienstagvormittag vor dem Fraktionsvor- stand der CDU/CSU seinem Bedauern dar- über Ausdruck gegeben, daß der außer- ordentlichen besonderen Belastung der Bun- desrepublik in den Empfehlungen der Fi- nanzsachverständigen der NATO-Mächte so wenig Rechnung getragen worden ist. Ins- besondere zeigt man sich erstaunt darüber, daß die Berlinhilfe in Höhe von 1,3 Milliar- den als„Verteidigungsbeitrag“ der Bundes- republik zurückgewiesen wurde. Die„Drei Weisen“ gehen in ihrem Be- richt davon aus, daß das Produktionsniveau der Bundesrepublik das von 1936 bereits be- trächtlich überschreite. Das Bruttosozial- produkt sei seit 1948 jährlich um durch- schnittlich 16 v. H. gestiegen und die Indu- Die Gleichberechligung von Mann und Frau Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Ernste Bedenken haben die katho- lischen Bischöfe Deutschlands in einem Schreiben an den Bundeskanzler und den Bundesjustizminister gegen eine Denk- schrift des Justizministeriums über die Gleichberechtigung von Mann und Frau gel- tend gemacht. Bekanntlich ist im Grund- gesetz das Prinzip der Gleichberechtigung verankert und vorgeschrieben, daß die Ge- setze bis spätestens zum 31. März 1953, die- sem Grundsatz entsprechend, abgeändert werden müssen. Die von den deutschen Bischöfen beanstandete Denkschrift ist im Auftrage des Bundesjustizministeriums von Oberlandesgerichtsrätin Dr. Hagemeyer ausgearbeitet worden und soll als Diskus- sionsgrundlage für die Vorbereitung der Reform des Familienrechts dienen. Die Bischöfe wenden sich in erster Linie gegen den in der Denkschrift vertretenen „falschen Begriff der Gleichberechtigung von Mann und Frau in der Ehe und Familie“, der nicht der Naturordnung und der Lebenserfahrung entspreche. Die Ver- schiedenheiten der Aufgaben und Pflichten in der Ehe und Familie müßten auch vom Gesetzgeber beachtet werden, ohne daß der Grundsatz der Gleichberechtigung dadurch verletzt werde. Die Bischöfe weisen darauf- hin, daß nach den Bestimmungen des Grundgesetzes auch die Ehe und Familie zunter dem besonderen Schutz der staat- lichen Ordnung“ stehen und Aenderungen, die die bestehende Ordnung von Ehe und Familie gefährden, damit verfassungs- widrig sind. strieproduktion habe sich seitdem mehr als verdoppelt. Es kennzeichne die Lage, daß der Schock der Koreakrise die Lebenshaltungskosten in Westdeutschland weniger gesteigert habe, als diejenigen in den meisten anderen Lan- dern. Dank der Energie und des Fleißes des deutschen Volkes, so heißt es in dem Gut- achten weiter, seien bei der Ueberwindung der ungeheuren Schwierigkeiten große Fort- schritte erzielt worden. Man müsse aber erkennen, daß die deutschen Schwierigkeiten in bezug auf den starken Flüchtlingszu- strom, die unabweisbare Notwendigkeit des Wiederaufbaus und der Unterstützung für Berlin besonders gravierend seien. Infolge- dessen liege das Einkommensniveau pro Kopf der Bevölkerung in der Bundesrepu- blik etwas unter dem vergleichbarer Länder Westeuropas. Auch die steuerliche Belastung sei höher. Andererseits müssen nach Auffassung der Finanzexperten ungenützte wirtschaftliche Kräfte in Deutschland als„potentielles Aktivum“ gewertet werden. Ihrer Ausnützung stünden noch Schwierigkeiten gegenüber, wirtschaft- liche Engpässe, Wohnraumknappheit, Aus- bildungsmängel, fehlende Produktionsanla- gen und Ausrüstungen. Dennoch— das ist eine Schlußfolgerung, auf die der Bericht verschiedentlich hinweist— nimmt man an, daß im Zuge des Verteidigungsbeitrages und des konjunkturellen Aufstiegs eine wirt⸗ schaftliche Expansion in Deutschland statt- finden wird,„die weit über das hinausgeht, was man bei gewissen anderen Staaten er- wartet“. Auf Grund dieser Tatsachen sei man nach reiflicher Ueberlegung zu dem Schluß ge- kommien, daß der Globalbeitrag der Bundes- republik 11,25 Milliarden DM für das NATO- Jahr 1952/53 betragen könne. Als abzugs- fähig wird ein Betrag von 1070 Millionen DM aufgeführt. Dieser bezieht sich auf die Auf- Wendungen für ehemalige Berufssoldaten, kür den Grenzschutz, die Bereitschaftspolizei, den Flug- und Wetterdienst und den strate- gischen Wegebau. (S. Kommentar auf Seite 2) —— NNurztelegr amm Mitte Februar waren in der Bundesrepublik 1893 990 Arbeitslose registriert. Wie das Bundesarbeitsministerium am Dienstag bekannt gab, entspricht das einer Steigerung gegenüber Ende Jemuar um 68 583 Personen. Der Zuwachs der Erwerbslosen betrug bei den Männern 64 802, bei den Frauen 3781 Personen. Wie ein Sprecher des Bundesarbeitsministeriums er- klärte, ist das Steigen der Arbeitslosenzahlen in erster Linie auf das Winterwetter zurück- zuflihren. Hierdurch verringerten sich die Mög- lichkeiten, bei Außenarbeiten brachliegende Ar- beitskräfte einzusetzen, Die stärkste Zunahme der Erwerbslosenzahlen hatte Rheinland/ Pfalz mit einer Erhöhung um 12 432 zu verzeichnen. B Seite 2 MORGEN 1 Mittwoch, 20. Februar 1952 Nr. 42 . . Mittwoch, 20. Februar 1952 11,25 Milliarden Sollte das Gutachten der„Drei Weisen“ der Nordatlantikpaktorganisation als end- gültige Grundlage für die Errechnung des Finanziellen Verteidigungsbeitrags der Bun- desrepublik gelten, möchte man nicht eine einzige Stunde in der Haut des Finanzmini- Sters Schäffer stecken. Es ist nicht allein die Höhe des Betrages, der bei dem Gedanken an die Grenzen unserer Steuerkraft erheb- Hehe Bedenken auslöst. Die Modalitäten, Wie sie in dem Gutachten niedergelegt sind. stoßen auf das größte Mißtrauen. Es sind einige Posten aufgeführt, die en bloc ab- Zugsfähig sind, u. a. die Aufwendungen für ehemalige Berufssoldaten(Pensionen), für den Grenzschutz und die Bereitschaftspoli- zel. Sie machen rund eine Milliarde DM aus. Als nicht abzugsfähig gilt die Berlin-Hilfe der Bundesrepublik in Höhe von 1,3 NMII- Harden DM. In diesem Punkt klafft eine Lücke. Das Berlin-Problem ist in erster Linie eine poli- tische Frage. Nunmehr aber ist es in der Statistik der NATO- Sachverständigen zu emem Rechenexempel geworden und zwar zu einem Rechenexempel, das in jedem Falle nicht aufgeht. Berlin ist in den letzten Jahren für die Alliierten und die Bundes- republik zu einem Kriterium der Freiheit geworden. In gemeinsamen Anstrengungen haben die Besetzten und die westlichen Be- Satzungsmächte der im Sommer 1948 be- drohten Stadt geholfen. General Clay, der energische amerikanische Militärgouverneur, ist es gewesen, der in Berlin den Sowjets gesagt hat:„Bis hierher und nicht weiter.“ Vielleicht werden die Historiker in 40 oder 50 Jahren einmal den dokumentarischen Beweis liefern, daß die Luftbrücke in jenen Tagen mehr gewesen ist als ein flugtech- nisches Unternehmen. Berlin hat zu einer Zeit, da es noch keine NATO und kein Korea gegeben hat, zu einem erheblichen Teil seinen Vertei- digungsbeitrag geleistet. Rechnerisch ist er auf Kosten der Steuerzahler der Bundes- republik gegangen, moralisch zum größten Teil auf das Konto der standhaften und optimistischen Berliner. Diese Vorleistung ist jetzt nicht in dem Maße quittiert wor- den, in dem die Bevölkerung das erwartet hatte. Das Gutachten der„Drei Weisen“ hat der Popularisierung des Verteidigungs- gedankens keinen guten Dienst erwiesen. Wer seit bald zwei Jahren seine Briefe mit den„Berlin-Marken“ bekleben und dafür stets zwei D-Pfennig zusätzlich am Post- schalter hinterlegen muß und wer auf seiner Lohntüte oder Gehaltsabrechnung perma- nent die Rubrik„Notopfer Berlin“ findet, erwartet, daß dieses Geld in den Zahlen über einen finanziellen Verteidigungsbei- trag eine Rolle spielt. Als Schnittpunkt der Spannungen ist Berlin mehr als eine„klein deutsche An- gelegenheit“, Die Stadt an der Spree, die in den Herzen aller Deutschen immer noch als die deutsche Hauptstadt lebt, ist ein Prüf- stein für die Standhaftigkeit der gesamten Westlichen Welt. Deswegen ist es bedauer- lich, daß die„Drei Weisen“ lediglich im Finanziellen so weise, im Politischen und Psychologischen aber so wenig klug zu sein scheinen. Auch fällt auf, daß zwischen der Auf- Lassung, wie sie aus dem NATO-Gutachten spricht, und dem bisher zu beobachtenden alllerten Sträuben, Berlin als zwölftes Land der Bundesrepublik anzuerkennen, ein ekla- tanter Widerspruch besteht. Gerade unlängst haben die Alliierten einige Bonner Verord- nungen, die auch für Berlin gelten sollten, Wieder aufgehoben mit der Begründung, daß Berlin seinen Status als Viermächtestadt unter keinen Umständen verlieren dürfe. Was nützt es, den Berlinern jede Art von Hilfe zu gewähren, wenn diese Unterstüt- zung in der Bilanz zu einem deutschen Wehr- beitrag nicht auf der Haben- Seite erscheint, Der Lastenausgleichsausschuß des Bundes- tages zum Beispiel gibt sich die größte Mühe, daß die Leistungen aus dem Gesetz für Ber- Inn die gleichen sein werden wie die im Bundesgebiet. Etwa 20 Uebergangs- und Sorderparagraphen sind für Berlin in das Gesetzeswerk eingebaut worden. Angesichts der speziellen Situation Berlins werden ge- wisse Befreiungen der Berliner Wirtschaft zugebilligt werden. Für uns lautet die Frage nicht, wie Finanzminister Dr. Schäffer vor Bonner Studenten erklärte,„Wehrbeitrag oder Berlin?“, sondern sie lautet unmigver- ständlich„Wehrbeitrag und Berlin.“ Abgesehen von Berlin, dessen Behand- lung in den flnanziellen Plänen der NATO deutscherseits eine nicht geringe Bestürzung hervorgerufen hat, melden sich im Grund- sätzlichen allerlei Bedenken an. Es dürfte nicht nur dem Finanzminister schwer fallen, einen rechnerischen Modus zu finden, der es gestattet, neuen Steuern auszuweichen und den Haushalt einigermaßen in der Gleich- gewichtslage halten zu können, sondern es dürfte auch ganz allgemein schwer fallen, sich dem Schock der Zahlen entgegenzu- stemmen. Der finanzielle Verteidigungsbei- trag ist nicht bloß ein Problem der volks- Wirtschaftlichen Kapazität. Er ist auch eine Frage der Einsicht durch das Volk. Sie in einem durch den Krieg ramponierten Land wie Deutschland auf eine gewisse Höhe der kühlen Verstandsentscheidung zu bringen, bedarf beinahe philosophischer Methodik. Ein solches Verfahren in einem Augenblick mit Erfolg zu üben, in dem der Bundeskanz- ler in London wahrscheinlich einen Schritt weiter in die Richtung einer europäischen Verteidigungsgemeinschaft unter Beteili- gung der Bundesrepublik getan hat, erscheint sehr fragwürdig, weil sich in puncto Wehr- beitrag ein Katalog darbietet, dessen Inhalts- verzeichnis von der ungetrübten Vernunft bis zu den heftigsten politischen Leiden- schaften privater und überpersönlicher Natur reicht. E. Scher Mit Clark Gable für Eisenhower Neun Monate vor den Präsidentschaftswahlen sind die amerikanischen Parteien schon aktiv New Vork. New Vorks Madison Square Garden, mit einem Fassungsvermögen von 19 000 eine der größten Sporthallen des Lan- des, sieht in diesen Tagen nicht nur Boxer im Zweikampf. Der Ring, in dem Max Schmeling einmal stand, wird im Jahre der amerikanischen Präsidentschaftswahlen häu- fig von Politikern— leider ohne Boxhand- schuhe, dafür mit Mikrophonen und allen Mitteln der modernen Uebertragungstechnik — benutzt. Politisches Schattenboxen könnte der Beschauer die Szenen zwischen den Sei- len bezeichnen. Es wird viel in die Luft ge- schlagen und die Runden gehen ohne Beifall zu Ende. Gelingt jedoch einmal ein Treffer, so wird er vom Auditorium mit einem unbe- schreiblichen Pfeifkonzert, Händeklatschen und Bravo-Rufen quittiert. „IJ like Ike“ So auch vor wenigen Tagen. vier oder fünf Organisationen, die für die Nominie- rung Eisenhowers als Präsidentschaftskandi- dat eintreten, hielten die erste einer Serie von großen Wahlversammlungen ab.„I am for Ike“-Plakate und Banner, kleine ameri- kanische Flaggen, Würstchenverkäufer, Film- Srößen wie Clark Gable, die Premiere des Eisenhower-Schlachtliedes,„I like Ike“, ge- schrieben von Irving Berlin, eine sehr ge- räuschvolle Delegation aus Texas u.a. m. Waren die äußeren Zeichen. Während einige Aspiranten auf den Prä- sidentenposten schon seit langen Monaten im stillen die Waffen für den Wahlkampf schärften, haben sich seit der vorsichtig for- mulierten Erklärung Eisenhowers, seinen Namen auf die Kandidatenliste setzen zu las- sen, die Parteiapparate voll eingeschaltet. Im Juli werden Republikaner wie Demokraten in Chikago zu Generalversammlungen zu- Sammentreten, um, jede für sich, den Präsi- dentschaftskandidaten zu wählen. Die bis dahin zu überbrückenden fünf Monate ver- sprechen nach den bisherigen Ereignissen sehr interessant zu werden. Vier Republikaner Vier republikanische Kandidaten sind bis- her an die Wähler herangetreten: Senator Taft, General Eis enhowe r, vertreten durch Senator Henry Cabot Lodge, Gouver- neur Warren und Ex- Gouverneur Stas sen. Das interessanteste Paar hierbei ist zweifellos Taft-Eisenhower, wobei die Eisen- hower- Bewegung, das haben die vergange- nen Wochen bereits deutlich gemacht, durch die Abwesenheit des Generals sehr stark ge- handicapt ist. Taft hat einen ausgezeichnet aufgezogenen Propagandaapparat. Er selbst ist unermüdlich auf„der Achse“ und in per- sönlichem Kontakt mit den Wählern. Durch seine guten Verbindungen zu den Distrikt- bureaus der„Grand Old Party“, durch seine persönlichen Aussprachen mit den Abgeord- neten des Senats und Repräsentantenhauses Von unserem cke- Mitarbeiter in USA in Washington, ist es ihm gelungen, eine be- deutende Anzahl Stimmen für sich zu ge- winnen. Seine Politik ist die eines mit allen Wassern gewaschenen Routiniers auf der politischen Bühne. Eisenhower dagegen ist, wie der in Botson erscheinende„Christian Science Monitor“ sich ausdrückte, ein Mann der„Headlines“, der Schlagzeilen in den Zeitungen. Zahlreiche Eisenhower-Anhän- ger haben die Gefahr erkannt und einge- sehen, daß selbst die offene Bereitschafts- erklärung der„New Lork Herald Tribune“, der Magazine„Life“ und„Time“, den Gene- ral zu unterstützen, nicht genügen. Eisen- howers Anhänger sind sehr besorgt darüber, daß der General bisher nicht persönlich in Erscheinung treten konnte und sie halten Taft insofern im Vorteil, daß es ihm möglich War und ist, innenpolitische Probleme sofort aufzugreifen sobald sie auftreten. Was macht Truman? Aber auch die demokratische Partei Trumans hat ihre Sorgen. Hier geht es, nachdem sich Senator Kefauver, be- kannt durch die Senatsuntersuchungen gegen kriminelle Auswüchse, etwas selbstherrlich als Präsidentschaftskandidat eintragen ließ, vor allem um die Fragen: Will Truman es noch einmal versuchen; wenn nicht, wann wird er seine Anhänger darüber unterrich- ten? Der 68jährige Präsident, der seit sie- ben Jahren im Weißen Waus sitzt, wird von wichtigen Funktionären der Demokratischen Partei ständig unter Druck gesetzt, endlich seine Absichten bekanntzugeben. Bisher wa- ren diese Bemühungen jedoch so gut wie er- gebnislos. Die„Schönheitskonkurrenz“ von New Hampshire Am 11. Marz stellen sich die Bewerber für die Nominierung als Präsidentschaftskan- didaten zum ersten Male einer Versammlung rer Partei im Staate New Hampshire. Diese als„Schönheitskonkurrenz“ bezeichne ten Versammlungen werden bis zum Juli in Zahlreichen Staaten abgehalten und dienen dem Zweck, den Kandidaten eine Chance zu geben, ein Bild über die zu erwartenden Stimmen bei den Generalversammlungen in Chikago zu erhalten. Da jeder Staat je nach Größe nur eine vorgeschriebene Stimmen zahl in Chikago hat, ist es für die Kandida- ten von großer Bedeutung, bereits bei den bis dahin abzuhaltenden Versammlungen die größtmögliche Zahl Delegierte zu ge- winnen. Der Versammlung der Republikaner stel- ler sich in New Hampshire Eisenhower ach dem Gesetz kann er sich vertreten lassen), Stassen und Taft. Der der Demokra- ten Kefauver und, nach anfänglichem De- menti, Harry S. Truman. Wie wichtig alle Aspiranten den 11. März nehmen zeigt die Tatsache, daß nahezu alle von ihnen im Laufe dieses Monats den kleinen Staat be- reisen und Wahlreden halten werden. Da Truman jdoch in erster Linie Kefauvers Chancen schmälern will(der Senator blies kräftig mit ins Anti- Korruptionshorn der Re- publikaner und mit Truman ist in der Be- ziehung nicht zu spassen) ist es nicht anzu- nehmen, daß aus seiner Beteiligung in New Hampshire Schlüsse über seine endgültige Haltung gezogen werden können. Zum Mig vergnügen seiner Freunde und Gegner hat Truman nach dem Gesetz bis zum 29. April Zeit, seine Entscheidung zu treffen und es sleht so aus, als ob er von dieser Frist aus- Siebig Gebrauch machen wird. Die Argumente der Parteien Vorausgesetzt, daß es überhaupt möglich ist, Voraussagen über die Argumentation beider Parteien im Wahlkampf zu machen ergibt eine vorsichtige Analyse folgendes Bild. Die Republikaner werden wahrschein- lich diese fünf Argumente an die Wähler herantragen: 1. Die Korruption in der demo- kratischen Regierung. Trumans Unvermögen, schnelle Aenderungen durchzuführen. 2. Die steigenden Steuern, die vor allem von den mittleren und unteren Gehaltsgruppen ge- tragen werden müssen. 3. Die hohen Lebens- kosten, für die die Regierung Truman ver- antwortlich gemacht wird. 4. Die hohen Regierungsausgaben— 85 Millarden Dollar im kommenden Haushaltsjahr— die nach Ansicht der Republikaner durch Beschnei- dung der„Nicht-Verteidigungsausgaben“ ge- drückt werden könnten. 5. Die Unzufrieden- heit der Wähler über den Stand in Korea und über die Tatsache, daß die Truman-Re- Slerung den Fall Tschiangkalscheks nicht vereiteln konnte. Dieser Argumentation hält die Partei Trumans folgende Punkte entgegen: 1. Frie- den und Verteidigung. Die demokratische Partei nimmt für sich in Anspruch, daß sie durch ihre Politik den Frieden erhalten konnte und hält den Republikanern ent- gegen, daß ihre Uneinigkeit in außenpoliti- schen Fragen(Isolationisten und Gegner der europäischen Verteidigung) ein großes Risiko für die westliche Welt bedeuten. 2. Prospe- rität trotz hoher Steuern. Volle Beschäfti- gung und hohe Einkommen trotz steigender Lebenskosten. Argument: Die Bevölkerung konnte im vergangenen Jahr trotz aller hoher Ausgaben dreimal so viel von ihrem Einkommen zum persönlichen Verbrauch zur Seite legen als jemals unter den republika nischen Präsidenten Hoover oder Coolidge. 3. Die soziale Wohlfahrt, im besonderen die Erweiterung des„Sozialen Sicherheitspro- Sramms“, die von starken Kräften der Re- publikaner strikt abgelehnt wird. Truman rechnet hier vor allen Dingen wie im Jahre 1943 auf die Hilfe der von diesem Pro- gramm betroffenen Wähler. Europa Union sagl Ja zum Wehrbeitrag München.(UP)„Wir können und wollen in einer Sache auf Leben und Tod Europas nicht neutral bleiben“, heißt es in einer Stellungnahme des Präsidiums der Europa- Union zum deutschen Verteidigungsbeitrag, die am Dienstag in einer Pressekonferenz in München verlesen wurde. Die Europa- Union halte die Meinung, Deutschland könne in wirklicher Freiheit ohne ein in jeder Hinsicht gefestigtes Europa vereinigt wer- den, für eine Selbsttäuschung.„Nur ein starkes Europa kann die Initiative ergrei- fen, um mit friedlichen Mitteln nicht nur den 18 Millionen Deutschen, sondern allen Völkern hinter dem Eisernen Vorhang wahre Demokratie zu bringen.“ Aus dieser Ueberzeugung heraus müsse die Europa- Union den verantwortungslosen Ohne-mich- Standpunkt ablehnen. In der Stellungnahme wird bedauert, daß die Debatten um den deutschen Wehr- beitrag in Bonn und Paris„eine bedenk- che Verwirrung des politischen Urteils durch nationale Gefühle und Forderungen“ offenbart hätten. Hierin liege eine große Gefahr für die Vereinigung Europas. Die Europa-Union betone daher ausdrücklich, daß sie eine deutsche Nationalarmee ab- lehne. Der deutsche Wehrbeitrag zur ge- meinsamen Verteidigung Europas soll nach Umfang, Art und Tempo der gegebenen Wirklichkeit entsprechen. Er dürfe weder die Demokratie in Deutschland, noch die europäische Einigung gefährden. Wehrbeitrag ohne Auswirkung auf den Lastenausgleich Bonn.(dpa) Der Vorsitzende des Lasten- ausgleichs-Ausschusses im Bundestag, Jo- hannes Kunze(CDU), versicherte am Dienstag, daß die Finanzierung des Vertei- digungsbeitrages keinerlei Auswirkungen auf den Lastenausgleich haben werde. Nach Abschluß der zweiten Lesung des Lasten- ausglelchsentwurfes im Ausschuß werden sich die Koalitlonsparteien am Donnerstag, Freitag und Samstag mit dem Entwurf be- tassen und bis Mittwoch nächster Woche möglicherweise noch Aenderungswünsche für die dritte Ausschußlesung vorlegen. Darm wird der Ausschuß in die dritte Le- Sutig eintreten. 5 Kunze teilte in einem Gespräch mit Pressevertretern mit, daß Berlin mit in den Lastenausgleich einbezogen und dabei auf der Abgabenseite besonders geschont wer- den solle. Für Berlin würden noch rund zwanzig Uebergangs- und Sonderparagra- phen eingebaut werden. 8 6,1 Millionen Tonnen Exportquote Düsseldorf.(dpa) Der Rat der Internatio- nalen Ruhrbehörde hat am Dienstag die deutsche Kohlenexportquote für das zweite Quartal 1952 auf 6,141 Millionen Tonnen festgesetzt. Davon werden 150 000 Tonnen abgezogen, die bereits im vierten Quartal 1951 und im ersten Quartal 19532 über die Quoten hinaus geliefert worden sind. Es sind demnach noch 5,991 Millionen Tonnen zu exportieren. Mandatsnachfolge kompliziert 1 Stuttgart.(tz-Eig.-Ber) Der Landes wahl Ausschuß bestimmte am Dienstag nach län- gerer Debatte den Ratsschreiber Fritz Lin- genberg, Mosbach, zum Nachfolger des verstorbenen SPD-Abgeordneten Dr. Erich Nieß im Landtag. Die Entscheidung des Landeswahlausschusses komplizierte sich in- sofern, als der nach Dr. Nieg auf dem SpD- Kreiswahlvorschlag im Wahlkreis Mosbach folgende Walter Staupitz aus Bad Rap- penau im vergangenen Jahr von der SPD wegen führender Mitarbeit in verschiedenen kommunistischen Tarnorganisationen ausge- schlossen war und die von der SpD an ihn gerichtete Aufforderung, freiwillig von der Mandatsübemahme zurückzutreten, abge- lehnt hatte. Der Ausschuß prüfte eingehend die Frage, ob ein Parteiausschluß als ein Ausscheiden von der Kandidatur im Sinne des Paragraphen 50 des Landtagswahlgeset- 228 zu werten sei. Die Mehrheit des Aus- schusses stellte sich auf den Standpunkt, daß ein Kandidat, der unter bestimmten Voraussetzungen von einer politischen Par- tei in eine Wahlliste aufgenommen worden ist, nach seinem Ausscheiden aus dieser Par- tei auf der Liste nicht nachrücken karin. We⸗ der die Durchführungs verordnung zum Landtagswahlgesetz noch die Verfassung enthalten hierüber eindeutige Bestimmun- gen. Der Ausschuß bedauerte aus Gründen der politischen Sauberkeit, daß Staupitz, der am 9. März für die KPD kandidieren wird, nicht freiwillig auf eine Mandatsübernahme verzichtet habe. Wohleb anerkennt Volksabstimmung Freiburg.(Ft. Eig.-Ber.)„Man kann von mir nicht verlangen, daß ich mit fliegenden Fahnen ins Lager des Südweststaates über- gehe“, kommentierte der südbadische Staats- präsident Leo Wohleb am Dienstag auf einer Pressekonferenz seinen Entschluß, für die Wahl der verfassunggebenden Versamm- lung am 9. März nicht zu kandidieren. Wohleb sagte, daß er trotzdem scharf beo- bachten werde, ob den Versprechungen aus Stuttgart auch die Erfüllung folgen würde. Bei der Volksabstimmung über die ver- fassung des neuen Landes werde man sich wiederfinden und es werde dann vom In- halt dieser Verfassung abhängen, wie die Altbadener sich einstellen würden. Zu der seit der Volksabstimmung am 9. Dezember bestehenden Spaltung der süd- badischen Regierung sagte Wohleb, er be- dauere diese unwürdige Form, die an der Demokratie fast verzweifeln ließe und die die Regierung am Ende ihrer Arbeit nicht verdient habe. Ungarn enteignet privaten Hausbesitz Budapest.(dpa) Die ungarische Regierung hat verfügt, daß alle in Privatbesitz befind- lichen Wohnhäuser, Bürogebäude, Villen, Fabriken, Lagerhäuser usw., die ganz oder teilweise vermietet sind, und alle„Häuser von Kapitalisten, Ausbeutern und Unter- drückern“, auch wenn sie nicht vermietet sind, enteignet werden. Ausgenomomen sind Häuser, die nicht mehr als sechs Wohnräume aufweisen und Arbeitern, Lohnempfängern, Intellektuellen, Künstlern und Mitgliedern der Handwerkerkooperativen goibren. f g Neue Holſnung in Panmunjon Tokio.(UP) Bei den Waffenstillstands- ver handlungen in Panmunjon wurde am Dienstag ein wesentlicher Fortschritt er- zielt, der den Hoffnungen auf baldigen Ab- schluß eines Waffenstillstandsabkommens neuen Auftrieb verliehen hat. Wie General Nucklos, der Sprecher der alliierten Unterhändler bekanntgab, ist grundsätzlich Einigung über Punkt 5 der Tagesordnung Empfehlungen an die betei- ligten Regierungen für eine politische Kon- ferenz nach Abschluß des Waffenstill- standes erzielt worden. Nach dem kommu- nistischen Vorschlag, der in revidierter Form von den Alliierten angenommen wor- den ist, soll innerhalb von drei Monaten nach Inkrafttreten des Waffenstillstandes eine politische Konferenz aller beteiligten Regierungen einberufen werden, auf der der Abzug ausländischer Truppen, die Regelung verschiedener mit Korea in Zusammenhang stehenden fragen„und anderes“ besprochen werden soll. Ueber den Begriff„und anderes“ befragt, erklärte der nordkorea- nische Chefdelegierte Nam 11 auf der Dienstagsitzung, daß die Konferenz nicht an die Diskussion bestimmter politischer Fragen gebunden sein dürfte. Von alliierter Seite wurde allerdings die Bedingung ge- stellt, daß ausschließlich koreanische Fragen erörtert werden. Die Vollkonferenz vertagte sich am Dienstag, ohne ein neues Datum vereinbart zu haben. t Der Optimismus über den Erfolg der Vollkonferenz wurde allerdings durch die Meinungsverschiedenheiten gedämpft, an denen sich der Arbeitsausschuß zur Ueber- wachung eines zukünftigen Waffenstill- standes festgefahren hat. Die Kommunisten bestehen nach wie vor auf dem Standpunkt, daß Sowjetrußland ein„neutraler Staat“ sei und ihm deshalb ein Platz in der neutra- len Ueberwachungskommission gebühre. Auch der Arbeitsausschuß zur Regelung der Kriegsgefangenenfrage hat den toten Punkt bisher nicht überwinden können. Budapester Korrespondent der„Basler Nachrichten“ verhaftet Basel.(dpa) Der langjährige Budapester Korrespondent der„Basler Nachrichten“, Eugen Sz atmari, ist von den kommuni- stischen Behörden in Budapest verhaftet worden., Wie das Schweizer Blatt am Diens- tag meldet, ist über die Gründe der Ver- haftung nichts bekannt geworden. Auch Szatmaris Frau soll in Haft genommen wor- den sein. Szatmari, der ungarischer Staats- bürger ist, hat seine Korrespondententätig- keit bis zu seiner Verhaftung ausgeübt. Szatmari, der seit dem 12. Februar ver- schwunden ist, ist 60 Jahre alt und mit der ungarischen Filmschauspielerin Kamilla Hollay verheiratet, die im deutschen Stummfilm bekannt war. Er lebte zwischen den beiden Weltkriegen in Deutschland, wo er am„Acht-Uhr-Abendblatt“ mitarbeitete. Bereits 1947 war er, als er wieder in Un- garn arbeitete, einmal wegen eines politi- schen Artikels verhaftet, aber nach neun Tagen wieder freigelassen worden. Parise: Jeleonal. Die„Emser Depesche“ Von unserem Pariser Korrespondenten 4. u Faris. Am Dienstagvormittag erhielt de französische Regierung mit 327 gegen 205 Stimmen das Vertrauen, mit dem Sleichzeig die Empfehlungen der Mehrheit für die Ver. handlungen über die europäische Armee be. schlossen wurden. Die Mehrheit der Regie. ö rung hat sich gegen die der Nacht von Samstag auf Sonntag noch einmal um zehn Stimmen verringert. Diesmal waren es 20 Sozialisten, de gegen den Beschluß ihres Farteivorstandes mit Nein stimmten. Unter ihnen war auh Jules Moch, der frühere Wehrminister aus dem Kabinett Pleven. Unter den So- zialisten hat die„Emser Depesche“ der Re. gierung Verheerungen angerichtet. Wir be. richteten bereits über diese Angelegenhelt Faure hatte die Unterstützung der Sozial. sten am Sonntag damit gewonnen, dag er ihnen eine Depesche der französischen Nach. richtenagentur AFP aus London vorlegt derzufolge Acheson und Eden einer Sicher. heitsgarantie gegen deutsche Seitensprünge zugestimmt hätten. Später wurde das demen- tiert. Das Dementi seinerseits wurde he. richtigt, und Schuman hat anscheinend, um nicht eine etwas seltsame Rolle weiter Spie- len zu müssen, eine Art Ehrenerklärung von den Amerikanern und Engländern er- beten, ein Versprechen, daß man sich be. mühen werde, ihm nachträglich die Sicher- heitsgarantie zu verschaffen, die Faure be. reits als erteilt bezeichnet hat. Diese un- erquickliche Sache hat die, wie man schon sagen muß, hereingelegten schwer ergrimmt und dazu geführt, daß nun ein Fünftel ihrer Fraktion ausgebrochen ist Die Regierung suchte nach einem Sünden- bock und enthob den Generaldirektor der halbamtlichen Nachrichtenagentur App. Sozialisten Maurice Negre, vorläufig seines Amtes, fr soll daran schuld sein, daß die unwahte Meldung verbreitet wurde,. Der Mann it ein unbequemer Sündenbock— er war schon einmal amtsenthoben und hatte die Regle · rung durch einen Prozeß vor dem Staatsrs dazu gezwungen, ihn wieder auf Seinen Posten zu setzen— und er hatte auch 80 fort zurückgeschossen: ein Redakteur der Agentur habe die beanstandete Meldung in London von einem.. Beamten des Gui d'Orsay erhalten. Es wird gesagt, daß dieser Agenturleiter ein besonderer Schützling von ö Georges Bidault sei, und daß mag de Erklärung für die seltsamen Umstände lie- fern, unter denen diese Geschichte vor sich ging. Man versichert in Paris, daß der Chet der AFP nicht lange amtsenthoben bleiben werde. Er dürfte fester in seiner Stellung sitzen, als die Minister, die heute Dekrete gegen ihn unterzeichnen. Man sagt ganz offen in der National. versammlung über Faure, nun sei es Zeit den jungen Mann nach der Konferenz von Lissabon wieder auf seinen Abgeordneten- Sitz zurückzuführen. Es hat nicht den An-, schein, als ob das Kabinett die stürme det nächsten Woche überstehen Werde; es wird über die Lohn- und Finanzvorlagen zu Fal, kommen. Konservative und Liberale sind verärgert über Faures allzu innige Be- mühungen um die Sozialisten und diese wiederum können ihm nicht vergessen, dal er sie am Samstag an der Nase herum- geführt und zum Gespött der Nationalver- sammlung gemacht hat. Es steht also eine neue Regierungskrise bevor. In„Le Monde“ schrieb gestern Sirius(der Direktor der Zel- tung„Beuve-Mery“) am Schlusse eines nicht gerade zuversichtlichen Aufsatzes über die Lage Frankreichs:„Der Tag wird kom- men, an dem der Vogel Strauß seinen Kop! nicht noch tiefer in den Sand stecken kann. An diesem Tag werden die zahlreichen Kau- didaten, die bei Reglerungskrisen um die Ministersessel herumwimmeln, auseinander laufen. Wird die Macht im Staat, die wie eine weggeworfene Handgranate in einem Bannkreis der Furcht liegt, einem dünkel- haften Helden in die Hände fallen oder dem Ausland?“ Sirius drückt sich eleganter 5 als der Mann auf der Straße, aber beide sind durchaus einer Meinung. Doch Wasserstoff. Bombe? in da del hol Re un Kö! hoc Lin- Won erk. Anc übe 269 an tion 7 Na der lauf. PFühn Washington.(UP) Aus maßgebenden Krel- sen verlautete am Dienstag, die Vereinen Staaten würden im Frühjahr auf dem 1 wetok- Atoll im Pazifischen Ozean vielleich die erste Wasserstoff-Bombe erproben. Diese Nachricht wurde jedoch nicht amtlich be- stätigt. Am Montag hatte die amerikanische 1 energiekommission bekanntgegeben, es 1 75 Vorbereitungen zu neuen Explosions- Ve 5 suchen auf dem Atom-Erprobungsgelände im Pazifik in die Wege geleitet worden. Es wurde jedoch bekannt, daß der Atom- energieausschuß des Kongresses für Dor“ bere Ol nerstag Mitglieder der Atomenergle cone. sion zur Berichterstattung über die Fo 15 schritte bei der Entwicklung der. stoffbombe geladen hat. Maßgebende 1 lichkeiten deuteten an, der Vorsitzende Kommission, Gordon Dean, werde grehßmitgliedern unter Umständen die Bombe könne jetzt erprobt werden, die tausendfache Wirkung der gegen produzierten Atom-Bomben haben. Die) 5 serstoff-Bombe, die vielleicht in den 7 sten Wochen erprobt werden soll, wird lache wahrscheinlich nur die zwei- bis 3 Wirkung der Atombomben haben. Die eine serstoff-Bombe braucht als Zünder s den Kon- berichten, Theoretisch kann eine Wasserstoff-Bombe nde 6% Atom-Bombe, da nur die Energie, die be frei wird. der Explosion einer Atom- Bombe brin- eine Waserstoff-Bombe zur Entzündung gen kann.. Selbst wenn die geplanten Versuche g. folgreich verlaufen, ist mit einer gere, gen Produktion der Wasserstoff-Bombe n 855 vor Vollendung der großen Fabrik 15 15 vannah River in Süd-Karolina Ende 19 155 rechnen. In der Fabrik soll Tritium der gestellt werden, das zur Produktion Wasserstoff-Bombe erforderlich ist. meis (08. 106,4 First bea Sonn Werd dann Sen den scha einen nicht dene daß laste kam reits Tasel in Eger tels ten sat Oby Klan 2/ Nr. 4 en A. bang erhielt die Segen 2 Sleichzeitg Ir die Ver- Armee be, der Regie. Jacht von um Lehn isten, de Vorstandez War auch r minister ar den 80. 2, der Re. t. Wir be. elegenhelt er Sozial. n, dag er Hen Nach. vorlegte, er Sicher. tensprünge las demen- vurde be. nend, um eiter sple. gerklärung ndern er- 1 sich be. lie Sicher- Faure be- Diese un- nan schon 5 0 3* Sozialisten t, daß nun rochen ist. 1 Sünden. ektor der fur App, Amtes, Er unwahre Mann izt War schon lie Regie- Staatsrat uf seinen auch s- teur der eldung in des Qual daß dieser tzling von mag die tände lie- d vor sich der Chet m bleiben Stellung e Dekrete National- i es Zeit renz von ordneten- den Au, Urte der ES Wird n zu Fall, rale sind nige Be- ind diese ssen, dal herum- Hionalver- also eine e Monde“ der Zel. se eines tzes über ird kom- nen Kopt ten kann. hen Kan- um die seinander die wWie n einem dünkel⸗ oder dem nter aus er beide de len Krel- reinigten jem Eni⸗ vielleicht en. Diese tlich be⸗ he Atom- es seien ons-Ver- Lände im 1. or Atom- Ur Don⸗ kommis- ie Fort Wasser- N Persön- ende der en Kon- erichten, len. k-Bombe enwürtts Die Was- n näch- ird aber ehnfache bie Was- er eine die bei ei wird“ n brin- uche er enmäßl. be nicht am Sa- 1959 2. im her- ion der Olympische Liebe auf MORGEN Seite 3 Fr. 42 Mittwoch, 20. Februar 1932 —— Was sonst noch gescha g. Die Renntiere in Norwegen sind in diesem Winter von einer Hungersnot bedroht, da die Tiere wegen der zu stark vereisten Schneedecke nicht an das Renntiermoos her- ankommen, das sie zur Ernährung brauchen. pläne, den Tieren mit Heu zu helfen, das aus Flugzeugen abgeworfen werden könnte, werden nicht für durchführbar gehalten. 6.* Finem zwölf Mann starken Rettungstrupp des Forstamtes erammergau gelang nach den schweren Schneeverwehungen der letzten Tage unter eigener Lebensgefahr die Ret- fung eines Hirschrudels, das sich bei Gar- misch- Partenkirchen in eine tiefe Bach- schlucht verirrt hatte und aus den Felsen und Schneeverwehungen keinen Ausweg mehr finden konnte. Ein Forstgehilfe hatte bel seinem Rundgang die Tiere entdeckt, Sie standen zitzernd im eiskalten Gebirgswasser. Mit Schlitten und Seilen holte die Rettungs- kolonne die schweren Tiere aus der steilen Schlucht heraus. Die Tiere wurden zu einer Futterstelle gebracht, wo sie sich erholten und sofort wieder freigelassen wurden. * Amerikanische Luftwaffeneinheiten haben in den letzten Tagen in Sondereinsätzen ſür das von seinen Futterplätzen durch die schweren Schneefälle abgeschnittene Wild in den bayerischen Alpen Heu abgeworfen. Man hofkt, durch die auf Bitten der bayerischen Regierung erfolgte Maßnahme allein im Unterammergauer Gebiet 16 000 Stück Rot- und Rehwild vor dem Hungertod retten zu können. * Aus einem Haus in der Nähe des Schlos- ses Windsor wurden am Sonntagabend Pelze und Schmuck im Werte von 15 000 Pfund Sterling rund 160 000 DM) gestohlen. Die Polizei vermutet, daß der Einbruch von der„Leiterbande“ verübt wurde, die in den vergangenen drei Monaten bei Einbrüchen in Londoner Vororten Wertgegenstände mit einem Gesamtwert von 100 000 Pfund(1,1 Millionen DW) gestohlen hat. Zwei Männer in amerikanischen Armee unifkormen und ein Japaner drangen am 18. Februar in einem Tokioter Vorort in die Filiale der Fujibank ein, raubten 2200 000 Ven(rd. 25 000 DMM) und machten sich in einem Jeep unerkannt davon. Der ganze Bankraub war in drei Minuten ab- gewickelt. 5 In einer Vorstadt von San Franzisko veranstaltete der Chinese Sing Sheng, ein krüherer Offlzier der Tschiangkaischek- Armee, eine Abstimmung darüber, ob er dort wohnen dürfe oder nicht. Da sich seine Nachbarn dagegen sträubten, neben einem Chinesen zu wohnen, wollte er das Problem auf demokratischem Wege lösen. Als er mit 174 gegen 28 Stimmen verlor, zog er Aus, obwohl er gesetzlich nicht dazu verpflichtet gewesen wäre. * Die Moskowiter kamen am vergangenen Wochenende zum erstenmal in den Genuß, einen amerikanischen Film der Tarzan-Serie zu sehen. Der Film lief in englischer Sprache und hatte in Deutschland hergestellte deutsch und russisch unterlegte Texte. * Radio Moskau gab bekannt, daß gegen- über dem Kreml mit dem Bau eines Wol- kenkratzers begonnen worden sei, der 275 m hoch werde * „Die Zehn Gebote enthalten 297 Worte, Uincolns Gettysburg-Botschaft enthielt 266 Vorte, die amerikanische Unabhängigkeits- erklärung enthielt 300 Worte,— aber die Anordnungen der Washingtoner Regierung über die neuen Kohlepreise enthalten 20 911 Worte!“ So lautet eine Leserzuschrift an eine Zeitung in Ottawa, die die Redak- tion kommentarlos wiedergab. Maria Besnard des mehrfachen Giſtmordes angeklagt Elf Angehörige, deren Erbin sie war, sind die Opfer/ In Poitiers wird sie abgeurteilt werden Durch die Gänge des Gefängnisses von Poitiers hallt das gellende Schreien einer vor Zorn fast wahnsinnigen Frau und läßt die Mitinsassen der Strafanstalt erschau- ern. Die Gefangene wälzt sich auf dem Boden ihrer Zelle und schlägt wild um sich. Die Kleider hängen ihr in Fetzen vom Leibe. Ueber Gesicht und Schultern, die über und über zerkratzt sind, rinnt Blut. Es ist Marie Besnard, eine wegen Gift- mordes in elf Fällen angeklagte, 54 jährige, intelligente, eigensinnige, kleinbürgerliche Frau, gegen die heute, 20. Februar, in der Stadt Poitiers die Verhandlung eröffnet werden soll. Hartnäckig hat sie in ihrer zweijährigen Haftzeit alles abgeleugnet was man ihr zur Last legte; aber jetzt merkt sie, daß sie sich selbst verraten hat, daß sie in eine Falle geraten ist: die zwei Mitgefangenen, die man mit in ihre Zelle gesteckt hatte, „damit Marie Besnard keinen Selbstmord begeht“, haben sie abmachungsgemäß aus- gehorcht und das, was sie erfuhren, an die Gefängnisleitung weitergegeben. Briefe, die sie geschrieben und den beiden zur heim- lichen Weiterbeförderung zugesteckt hatte, gelangten in die Hande der Richter.„. ich bin schuldig“, steht darin,„. ich bin verloren“. An eine ehemalige Mitgefangene, die ihr ganzes Vertrauen besaß, richtet sie in einem anderen Brief die inständige Bitte, mit Hilfe ihrer tatkräftigen Freunde die Hauptbelastungszeugen aus dem Wege zu räumen.„.. es muß aussehen wie ein Unfall. Der Wald und das Wasser könnte Euch dabei nützlich sein.“ Der Rest des Briefes enthält Zahlen die den Lohn für diesen„Freundschaftsakt“ bestimmen. Diese Briefe sind es, die sie in den Ver- handlungen stärker belasten werden, als die Gutachten Professor Berauds, eines be- kannten Marseillaiser Mediziners, der die Untersuchung der 11 exhumierten Opfer vorgenommen und in den Eingeweiden Ar- senik in Dosen von 24 bis 60 mg gefunden Großbunker sind unmodern geworden Die hohe Geschwindigkeit der Die Auswertung des bei den zuständigen deutschen und alliierten Stellen in Bonn vorliegenden Materials hat jetzt ergeben, daß Großbunker für den modernen Luft- schutz un zweckmäßig sind. Als einen der Hauptgründe dafür geben die Fachreferenten die immer größer wer- dende Geschwindigkeit der Flugzeuge an, die die Warnfristen und damit die gefahr- lose Anmarschzeit zum Bunker mehr und mehr verkürzt hätten. Man will deshalb neuen Arten von Klein- und Kleinstbunkern den Vorzug geben, wenn der„zivile Bevöl- kerungsschutz“ wie die Luftschutzmaßnah- men jetzt bezeichnet werden, Wirklichkeit werden sollte. Vorläufig ist man bei den in Frage kom- menden Dienststellen der Bundesrepublik noch nicht über Referentenentwürfe und die Ueberprüfung älterer Maßnahmen hinaus- gekommen. Eine praktische Inangriffnahme vor allem größeren Stiles war schon deshalb nicht möglich, weil der Etat des Bundes- innen ministeriums vorerst nur einen Betrag von etwas über eine halbe Million DMark für diese Zwecke vorsieht. Somit kann die Durchführung des zivilen Luftschutzes nur stufenweise nach Maßgabe der verfügbaren finanziellen Mittel ge- schehen. Die erste Stufe würde, wie man in amtlichen Fachkreisen erklärt, in der Wie- derherstellung und Vervollständigung der noch vorhandenen Schutzeinrichtungen aller Art bestehen, sowie im Aufbau einer möglichst freiwilligen Organisation, wobei man sich gesetzliche Vorschriften nur als einen äußeren Rahmen denkt. Zusammen Flugzeuge stellt neue Probleme mit den technischen und organisatorischen Stellen arbeitet eine wissenschaftliche Hilfs- gruppe, die alle bisher gemachten Erfahrun- gen auf dem Gebiete der Atombombenaus- wirkungen studiert und auswertet. Ihr ge- hören die bekanntesten deutschen Wissen- schaftler an. Von alliierter Seite bestehen keine grund- sätzlichen Einwendungen gegen diese Vor- bereitungen eines zivilen Luftschutzes. Man rechnet damit, daß in Kürze ein Merkbuch für den„zivilen Bevölkerungsschutz“ her- ausgegeben werden kann, das die Bevölke- rung in großen Zügen mit der modernen Abwehr vertraut machen soll. hatte. Die Opfer? Es sind die beiden Ehe- gatten der Angeklagten, die Eltern, Schwie- gereltern, Schwägerin, ein befreundetes Ehepaar ihres zweiten Mannes und ein altes Schwesternpaar von über 80 Jahren: 11 Tote in 10 Jahren. Es sind— wie die Anklage feststellt— alles Angehörige, deren Erbin sie war. So wuchs ihr Vermögen im Laufe der Zeit auf mehr als 20 Millionen Franken an. Hausbesitz, Bauernhöfe und Weinberge nannte sie ihr eigen. Die Verteidiger— Marie Besnard wird von drei Rechtsanwälten aus Paris und Poitiers verteidigt— bezweifeln, daß man bei Toten, die 2. T. schon 10 bis 15 Jahre unter der Erde schlummern, heute noch so genau den Arsenikgehalt in den Eingewei- den bestimmen kann. Warum nimmt man nicht ähnliche Untersuchungen vor bei To- ten, die auf demselben Friedhof bestattet sirid wie die Angehörigen der Angeklagten, die mit ihr selbst aber nichts zu tun haben? Arsen ist im Boden enthalten, besonders im Boden von Friedhöfen. Arsen kann sich auch in den auf dem Lande gebräuchlichen Heilmitteln befinden mit denen die Ver- storbenen behandelt wurden. Marie Besnard hat in ihrer Zelle ihre von orthographischen Fehlern strotzenden Memoiren geschrieben in denen sie die Verstorbenen mit den zärtlichsten Namen bedenkt, in denen sie immer wieder be- teuert, selbst das Opfer einer gemeinen Intrigue ihrer Feinde zu sein. Gerade ihren zweiten Mann, Léon Besnard, mit dem sie 18 Jahre verheiratet war, habe sie über alles geliebt. In allen Einzelheiten be- schreibt sie seine letzten Stunden.„ der Kummer brach mir das Herz“, heißt zum Schluß. Diese große Liebe aber schien Marie B. nicht daran zu hindern, ihr Herz an den deutschen Kriegsgefangenen Albert Dietz, der auf ihrem Hof arbeitete, zu verschen- 28 Sachalin ist keine Insel mehr Wladiwostok durchgehend eisfrei/ Sowjetpläne für die„Küstenprovinz“ Für den bedeutendsten sowjetischen Ha- ken am„Meer der Entscheidungen“, Wladi- Wwostok, besteht künftig die Möglichkeit ge- steigerten Schiffahrtsverkehrs durch Eis- freiheit seiner Gewässer. Das rote Asien ist infolge des kürzlich beendeten Dammbaues quer durch den Tartarensund ein Stück ge- Wachsen. Sowjetische U-Boote können jetzt uneingeschränkt im Bereich des Stillen Ozeans operieren. Der Kreml setzte für die Erzwingung dieser strategischen Vorteile eine halbe Million sibirischer Deportier- ter ein. „Die Beherrscherin“ des Ostens, das ist der Name Wladiwostoks, ist durch den neuen Damm nur noch nach Süden frei. Die Abenteuer im Lande der Königin von Saba Was Mitglieder einer archäologischen Expedition erlebten Mitglieder einer archäologischen Expe- dition der Vereinigten Staaten, die sich ins Land der Königin von Saba begeben hat- ten, berichteten dieser Tage in Aden, wie sie nur mit knapper Not dem Tod entgan- gen sind. Sie wurden auf ihrem Wege nicht nur von verschiedenen Stämmen an- gegriffen, sondern auch von den Truppen des Königs von Jemen beschossen. Die Expedition, die wertvolle Funde in der Stadt der Königin von Saba machte, wurde im Jemen nahezu einen Monat lang gewaltsam festgehalten und war gezwun⸗- gen, den größten Teil ihrer wertvollen Aus- rüstung im Jemen zurückzulassen. Button führt überlegen Nach Erledigung der fünf Pflichtſiguren hatte der hohe Favorit Dick Button(USA) im Kunst- laufen d rü er Männer die erwartete überlegene ührung. Ueberraschend gut hielt sich Europa- meister Hellmut Seibt(Oesterreich). 0 Janktzahlen nach der Pflicht: 1. Dick Button Y 111,13. 2. Hellmut Seibt(Oesterreich) 1 4% 3. James Grogan(USA) 102,5. 4. Peter 115 orca(Kanada) 99,0. 5. Alan Jenkins(USA) 125 5 Carlo Fassi(Italien) 95,6. 7. Alain Giletti 10 00 reich) 90,35. 8. Freimuth Stein Oeutsch⸗ nc) 85,04. Vierzehn Läufer nahmen teil. Als Verlobte grüßen: Caty und Stein 1 alle„Olympia- Liebes- Stories“, die 9 a Rondolph(USA) und Stein Eriksen 8 setzen nun beide den Schlußpunkt. e bwurde von der Mama Eriksens„Offteiell“ boraantoegeden, daß sich Cat) und Stein am Wen in der Wohnung Eriksen— verloben dunn Wenn diese Zeilen gelesen werden, 0 werden Cat Rondolph und Stein Eriksen its als Verlobte grüßen. Vebergetitelt: den ersten Blick!“ Fünf der Forscher, unter ihnen der Ex- peditionsleiter, Wendell Philipps, wurden von den britischen Luftstreitkräften her- ausgeholt. Die übrigen fünfzehn Expedi- tionsmitglieder wurden am 15. Februar ebenfalls auf dem Luftwege nach Aden ge- bracht. 5 Unter der Ausrüstung, die die Expedi- tion im Jemen zurücklassen mußte, befin- den sich Lastkraftwagen, Generatoren so- Wie ein fahrendes Photo- Laboratorium. Auf Befehl eines Bruders des Königs von Jemen Seien sie festgenommen worden. Die ge- samten Forschungsunterlagen sowie die ausgegrabenen Funde wurden der Expedi- tion weggenommen. Sowjetflotte hat auf dem Wege zu ihrer pazifischen Hauptbastion lediglich den nörd- lichen Seeweg durch die japanischen Ge- Wässer zur Verfügung. Das ist der unver- meidliche Nachteil einer Lösung, die durch kontinuierliche Eisfreiheit Eisbrecher er- spart: die nördlichen kalten Luft- und Wasserströmungen wurden abgeriegelt. Nach der Durchführung des gigantischen Projektes, das Sachalin zu einem Teil des asiatischen Festlandes macht, wird die Meeresenge von Tsuschima, die schon ein- mal zwischen Japan und Rußland zum ge- schichtlichen Schauplatz wurde, als einzige Passagemöglichkeit neben dem Meeressund von La Perouse erneut aktuell. Die Sowiet- marine geht dieses Risiko, unter japani- schen Augen auszufahren, bewußt und zum Vorteil offensiver Ueberlegungen ein. Wladiwostok zählt heute 250 000 bis 300 000 Einwohner(1901: 38 000) und wurde 1860 als russischer Militärposten gegründet, später Kriegshafen am Endpunkt der Transsibirischen Bahn, dann kultureller, industrieller und militärischer Mittelpunkt des sowjetischen Fernen Ostens. Sowiet- Sachalin umfaßte ehemals ein Gebiet von 40 700 qkm mit etwa 80 000 bis 100 000 Ein- Wohnern, Russen, Tungusen, Giljaken und Oroken. Der bis zum Ende des zweiten Weltkrieges japanische Teil der Insel ist 36 000 qkm groß und zählte unter seinen 350 000 Einwohnern überwiegend Japanern sowie Ainus. 1875 trat Japan seinen Insel- teil im Austausch gegen die Kurilen an Rußland ab, erhielt ihn jedoch 1905 nach dem Frieden von Portsmouth wieder. ken. Albert Dietz— sie nannte ihn Ady war mit knapp 25 Jahren noch nicht halb so alt wie sie, ihm aber galt ihr ganzes Denken und Handeln(wie sie später selbst zugibt) seinetwegen nahm sie nach Ansicht der Anklage auch die beiden letzten Mord- taten auf sich: ihr Marm starb 1947 und ihre alte Mutter, die bei ihr wohnte, und durch deren Anwesenheit sie sich in ihrer Freiheit beschränkt fühlte, starb 1949. Dann war sie frei— ihrem Glück mit Ady stand nichts mehr im Wege. Doch bald darauf schlossen sich die Ge- kängnistore hinter ihr. Blick ins Land Schäferhunde nach Korea Pfarrkirchen. Eine Kommission der ame- rikanischen Besatzungsmacht kaufte dieser Tage in Pfarrkirchen(Niederbayern) acht deutsche Schäferhunde, die in Korea einge- setzt werden sollen. Die Tiere kommen aus Privatbesitz. Ehrenschild„Kriegskamerad“ verliehen München. Der Münchener Tierschutz- verein zeichnete vier Truppenpferde des zweiten Weltkrieges mit dem Ehrenschild „Kriegskamerad“ aus und spendete ihnen einen großen Sack Hafer. Unfall bei einer deutschen Arbeitseinheit Trier. Ein schwerer Unfall ereignete sich, wie die Trierer Unfallwache bekannt- gab, auf einem französischen Pionier- Uebungsplatz in Trier. Ein 23jähriger aus Trier, Angehöriger einer deutschen Arbeits- einheit bei den Besatzungstruppen, geriet beim Verladen eines Pionier-Pontons zwi- schen die Hebelarme eines Kranes und er- litt schwere Quetschungen. — 5 Harzer Hexen in Paris Göttingen. In den Schaufenstern der Pa- riser Reisebüros sollen demnächst Hexen aus dem Harz gezeigt werden. Die deutsche Zentrale für den Fremdenverkehr, die diese „Hexenschau“ veranstalten will, hat die Harzer Heimatvereine und Fremdenver- kehrsstellen um die Uebersendung von Hexenkostüme und Masken gebeten, die in der Walpurgisnacht im Harz von den Bewohnern getragen werden. Ausweise bleiben vorerst gültig Wiesbaden. Nach beendeter Ausgabe der neuen Bundes- Personalausweise werden entgegen anderslautenden Meldungen alle übrigen Ausweise nicht ungültig. Ein Spre- cher des hessischen Innen ministeriums wies ausdrücklich darauf hin, daß sämtliche ande- ren gültigen Lichtbildausweise— sofern sie nicht ohnehin ablaufen— ihre Gültigkeit bis zum 31. Dezember 1954 behalten. Eisbahn— aus Milch Schweinfurt. Auf der verschneiten und vereisten Landstraße bei Rittersbach geriet ein Milchauto in den Straßengraben und kippte um. Ueber 500 Liter Milch ergossen sich auf die Chaussee. Die in kurzer Zeit hartgefrorene Milch gab eine herrliche Eis- bahn für die Kinder ab. 5 Die Nächte waren ihm zu kalt Gifhorn. Das Amtsgericht in Gifhorn verurteilte einen 31 jährigen wegen Vortäu“ schung von Straftaten zu drei Monaten Ge- fängnis, die durch die Untersuchungshaft verbüßt sind. In der Verhandlung mußte der Angeklagte zugeben, daß er die von ihm vorgetäuschten fünf Raubüberfälle auf Frauen frei erfunden habe, um in den kalten Winternächten ein warmes Dach über dem Kopf zu bekommen. Gläserne Menschen auf Reise Köln. Eine weite Auslandsreise unter- nimmt zur Zeit das„gläserne Ehepaar“ des Kölner Gesundheitsmuseums. Die„gläà⸗ serne Frau“ und der„Gigant“ sind über Lüttich nach Antwerpen gelangt und wer- den sich von dort nach Kalifornien und später nach Süd-Amerika begeben. 1 kissehnel laute, Andersen gewann deitie Goldmedaille Er lief neuen Olympischen Rekord über 10 000 m/ Otmar Schneider besiegte„Ski-Wunder“ Eriksen Im 10 O- m-Lauf, der am Dienstag dle Eis schnellauf wettbewerbe abschloß, holte sich Hjalmar Andersen Norwegen) die dritte Gold medaille vor dem Holländer Kees Broekman. Mit 16:45,8 Minuten stellte Andersen einen ne uen olympischen und einen neuen Bahnrekord Auf. Er lief damit die zweitschnellste Zeit der Welt: denn nur bei seinem Weltrekord von 16:32,4 Minuten in Hammar war er noch schneller gewesen. 30 000 Norweger bereiteten ihm für seine Leistung stürmische Ovationen. Noch während der Jubelrufe stand für Hjallis“ Andersen der Entschluß fest, auf der Höhe seiner Laufbahn abzutreten. Auf die Frage, was ihn zu diesen Rekordleistungen auf dem Eis befähigt habe, erklärte er:„Ein hartes Training im Sommer mit Radfahren und Schwimmen, Waldläufe im Herbst und 11 Winter ein tägliches Training auf dem 18.0 Durch sein inſensives Training hat sich Andersen ein ungewöhnlich feines Tempoge- fühl angeeignet. Es befähigt ihn, seine Ren- nen mit absoluter Gleichmäßigkeit zu laufen. Für die 25 Runden seines Siegeslaufes Über 10 000 m wurden am Dienstag folgende Run- denzeiten gestoppt: 42 Sekunden— 39— 40 40— 41— 40— 41— 41— 41— 40— 41— 40 — 40— 40— 40— 40— 40— 40— 40— 40— 9— 41— 40— 40— 40. Obwohl der Lauf deulsches Kishochen- Jeam erhieblich verbesseri Nach guten Leistungen 3:7-Niederlage gegen Schweden 45 Nampf gegen den Europameister Schwe- achat ite Lich die deutsche Eishockeymann- im feen Montagabend vor 3000 Zuschauern einen e verbessert, konnte aber a 8 G12, 00, 4:-Sie K nicht verhindern.-Sieg der Skandinavie 8 deutsche Mannschaft, die ohne den Füs- r Holderled antreten mußte, ließ erkennen, alend die in den bisherigen Spielen auf ihr am dag Depression überwunden hat. Hinzu reits 958 den Deutschen in Schweden eine be- 1 5 8 annte Mannschaft entgegentrat, Uber- in Fühg brachte Egen(8. Min) die Deutschen gen grung, Nach Blomqvists Ausgleich war erneut erfolgreich, aber Petterson und telg d Schatten bis zum Ende des ersten Drit- 18 9 Im torlosen zweiten Drittel kämpf satz. Pidlannschaften mit vollem Ein- und Enziae deutschen Stürmer Poitsch, Egen und 8 zeigten hervorragende Kondition, Obwohl mann im Tor hatte einen großen Tag. okt Sprechchöre für die Schweden auf- en, hielt die deutsche Deckung stand. Im letzten Drittel überraschte Sven Johansson den gestürzten Hoffmann mit einem Hochschuß. Durch dieses vierte Gegentor war die deutsche Abwehr vorübergehend verwirrt und mußte in der nächsten Minute zwei Tore von Erik Jo- hansson und Blomqvist hinnehmen. Nachdem Poitsch das Ergebnis auf 3:6 gemildert hatte, schloß der aus Krefeld bekannte Goesta Jo- hansson das Spiel mit dem siebenten Treffer der Schweden ab. Nach dem Spielverlauf viel der schwedische Sieg etwas zu hoch aus, da die deutsche Mann- schaft ihre bisherigen Leistungen erheblich steigerte. Die norwegischen Zuschauer verhiel- ten sich sehr objektiv und bedachten die deut- sche Mannschaft bei Torerfolgen und guten Einzelleistungen mit herzlichem Beifall. Olympisches Eishockey- Turnier Weitere Montag- Ergebnisse: Kanada— Po- len 11:0, Schweiz— Norwegen 7:2, USA Finnland 82. nicht ohne Spuren an ihm vorübergegangen ist, beantwortete Andersen mit Hilfe eines Uebersetzers bereitwillig alle Fragen: Zu einem eventuellen Rußlandstart sagte er:„Ich bin vom sowjetischen CIO-Mitglied Konstan- tin Adrianow nach Alma Ata eingeladen wor- den. Ich stellte jedoch die Bedingung, daß noch ein norwegischer Schnelläufer mitfährt und auch meine Frau dabei sein kann. Nun warte ich auf Antwort aus Moskau.“ Der deutsche Meister brachte es auf eine Zeit von 18:24,4 Minuten und endete damit im letzten Drittel der 30 Starter. Die Rennen dauerten über fünf Stunden. Ergebnisse: Goldmedaille: Hjalmar Ander- sen, Norwegen, 16:45,3 Minuten; Silberme- daille: Kees Broekman, Holland, 17:10, Min.; Bronzemedaille: Carl Eric Asplund, Schwe- den, 17:16, Min; 4. Pentto Lammio, Finnland, 17:20,5 Min.; 5. Anton FHuiskes, Holland, 17:25,5 Min.; 6. Sverre Haugli, Norwegen, 17:30,2 Minuten. Letzter alpiner Herrenwettbewerb brachte Oesterreich Goldmedaille Die alpinen Skiläufer starteten am Dienstag- mittag in Roedkleiva beim Spezialslalom zu ihrem letzten Wettbewerb. Die 442 m lange Strecke wies einen Höhenunterschied von 169 m auf. Die mit 50 Toren gespickte Piste war auf dem letzten Stück vereist. Der Wettbewerb wurde in zwei Durchgängen entschieden, wobei das Kampfgericht nur die 30 besten Läufer des ersten Durchganges für den zweiten Lauf zu- lieg. 15 000 Zuschauer, unter ihnen Prinzessin Ragnhild. jubelten insbesondere Stein Eriksen zu. Zusammen mit dem Oesterreicher Hans Senger lief der norwegische Slalomspezialist mit 59,2 Sek. die schnellste Zeit des ersten Laufes. Außerdem blieb nur der Oesterreicher Othmar Schneider mit 59,5 Sek. unter einer Minute. Von den vier Deutschen war Beni Obermüller mit 64,1 Sek. der Schnellste vor Willi Klein mit 64,2 Sek. Peppi Schwaiger und Heini Bierling kamen nach Stürzen auf 73,7 und 69,9 Sekunden. Der Oesterreicher Othmar Schneider hatte nach dem zweiten Lauf die beste Gesamtzeit. Im allgemeinen waren die Zeiten des zweiten Laufes langsamer. Nur der Norweger Guttorm Berge verbesserte sich um 0,5 Sekunden und kam durch seinen Wagemut auf den dritten Platz, hinter Eriksen, der die Silbermedaille holte. Senger(Oesterreich), der im ersten Lauf blendend gefahren war, ließ beim zweiten Durchgang ein Tor aus. Pravda stürzte dreimal. Ergebnis: 1. Othmar Schneider(Oesterreich) 2:00,0 Min.(59,5 und 690,0 Sek.) 2. Stein Eriksen (Norwegen) 2:01,(59,2 und 62,0). 3. Guttorn Berge (Norwegen) 2,01,(61,1 und 60,6). 4. Zeno Colo (Italien) 2:01,83(60,9 und 60,9). 5. Stig Sollander (Schweden) 2, 02,6(60,4 und 62,2). 6. James Couttet Frankreich) 2:02,(61,1 und 61,7). 15. Beni Ober- müller Deutschland) 2:08,9(64,1 und 63,4). 18. Willi Klein Deutschland). Zeitplan für Oslo Mittwoch, 20. Februar 10.00 50 km Dauerlauf Holmenkollen 14.00 Slalom, Damen Rodkleiva 17.00 Eishockey Deutschland— Polen Jordal Amfi 21.00 Norwegen— Finnland Jordal Amfi 19.00 Eiskunstlauf Damen, Kür Bislett-Stadion Donnerstag, 21. Februar 11.00 Viererbob Frognerseteren 14.00 Bandy(Vorführung) Daehlenenga 17.00 Eishockey USA— Schweden Jordal Amfi 19.00 Kanada— Schweiz Daelanga 19.00 Norwegen— Deutschl. Jordal Amfi 21.00 Finnland— CSR Jordal Amfi 19.00 Eiskunstlauf Herren, Kür Bislett-Stadion Nuch Schwarz- Rol- Hold am Siegesmasi Montagabend: Medaillenverleihung vor 30 000 im Bislett-Stadion Nach Beendigung des 1500-m-Eisschnellaufes warteten am Montagabend 30 000 Zuschauer im Bislett-Stadion geduldig auf die Siegerehrung für die Medaillengewinner im Riesenslalom Damen und Herren), Abfahrtslauf Mamen und Herren), im 18-Kkm-Langlauf, der Nordischen Kombination, im Zweierbob und im 1500- m- Schnellaufen. Annemarie Buchner-Fischer, die vom Präsidenten des Organisationskomitees Ditlev-Simonsen jr. eine Silberne und eine Bronzene Medaille erhielt, wurde von den Nor- wegern genau so herzlich begrüßt und umjubelt wie die übrigen Olympiasieger. Ein Lächeln ging durch die Menge, als die Bobfahrer zum Podest marschierten: Anderl Ostler voraus, dahinter der dicke Nieberl. Als die schwarz-rot-goldene Fahne am Siegesmast emporging, nahm alles Blickrichtung zur deut- schen Flagge, und beim Schlußsatz aus der Neunten Symphonie Ludwig van Beethovens wurde es mäuschenstill im Stadion. In der Ehrenloge erhob sich Prinzessin Ragnhild. Alles nahm die Kopfbedeckung ab und die zur Absperrung eingesetzten norwegischen Soldaten erwiesen Ehrenbezeugungen. Der Beifall wollte schließlich kein Ende nehmen, als Ditlev Simonsen den norwegischen Siegern des Tages die drei Medaillen über- reichte. Hjalmar Andersen erhielt die Gold- * medaille für seinen Sieg im 1500-m-Eisschnell- lautwettbewerb, Halgeier Brenden für den Sieg im 18-Kkm-Langlauf und Simon Slaattvik für die Nordische Kombination. Dreimal sangen die Norweger zu Ehren von Stein Eriksen, Halgeier Brenden und Simon Slaattvik ihre National- hymne„Ja, vi elsker dette Landet“ Ja, wir lieben dieses Land). Es war der größte Tag in ihrer Sportgeschichte. Beste Nation Norwegen Stand vom Dienstagabend Die inoffizielle Länderwertung bei den Olympischen Winterspielen wird nach dem Punktsystem 5— 3— 1(cür Gold-, Silber- und Bronzemedaille) vorgenommen. Nach zwölf Konkurrenzen führt Norwegen ganz überlegen vor Oesterreich und den USA. Nachstehend die Tabelle: Gold Silber Bronze Punkte 38 21 16 9 1. Norwegen 2. Oesterreich 3. U8A 4. Deutschland 5. Holland 6. Finnland 7. Italien 8. Schweden 9. Kanada 0. Schweiz — SSS SS See 22ers 2 Seite 4 MANNHEIM Mittwoch, 20. Februar 1952/ Nr. 4 Natalie Hinsch-Gröndahl singt beim Bühnen- und Presseball am Rosenmontag im Rosengarten Teichnung: Schneider Katholische Kirchenangestellte s Prachen sich aus Zum Beginn des Bezirkstages der katho- Uschen Kirchenangestellten am Sonntag für die Dekanate Mannheim und Heidelberg zelebrierten Dekan Dr. Beil in Heidelberg in seiner Pfarrkirche St. Albert und Pfarr- kurat P. Hollerbach in Mannheim in der Kapelle St. Paul auf dem Almenhof die Got- tesdienste für die gefallenen und verstor- benen Mitglieder des Verbandes. Am Nachmittag begrüßte Dekanatsleiter, Chordirektor Eggstein, im Lokal„Engel“ in Neckarau die Teilnehmer aus Mannheim und Heidelberg. Diözesanleiter Karl Guder- natsch sprach über die Entwicklung des Ver- bandes und unterstrich die Notwendigkeit eines Zusammenschlusses aller Kirchenange- stellten, wie es in 14 Diözesen der Bundes- republik bereits geschehen sei. Es wurden religiöse, berufsethische und soziale Pro- bleme behandelt. Stadtpfarrer Wetzel er- gänzte die Darlegungen des Vorredners mit Praktischen Beispielen, aus denen eine klare Linie zur weiteren Verbandsarbeit gegeben wurde. Der anschließende Gedankenaustausch gab noch viel Anregungen, insbesondere in beruflicher Hinsicht. Neue Rufnummern beachten im Raum Karlsruhe Im Ortsnetz Karlsruhe wurden die Wähl- ämter Karlsruhe-Süd, Durlach und Ettlingen eingeschaltet. Damit werden eine große An- zahl Teilnehmer vom Handbetrieb auf Wähl betrieb umgestellt. Hierdurch sind die ent- sprechenden Nummernänderungen bedingt, die im neuen amtlichen Fernsprechbuch be- reits berücksichtigt sind(neue Rufnummern in Klammern). Um Verzögerungen bei Ferngesprächen zu vermeiden, wird empfohlen, sich vor der Anmeldung eines Ferngespräches mit Karls- ruhe, Durlach und Ettlingen im amtlichen Fernsprechbuch zu überzeugen, ob sich die gewünschte Nummer geändert hat. Wohin gehen wir? Mittwoch, 20. Februar: Nationaltheater 19.30 bis 22.30 Uhr:„Gianni Schicchi“,„Die Kluge“; Wirtschaftshochschule 20.00 Uhr: Studenten- kabarett:„Kabarette sich wer kann!“; Ame rikahaus 14.30, 16.00, 18.00, 19.30 Uhr: Filme für Erwachsene:„Unsere Zeit“,„Wunder des Meerèes“,„Güterwagen der Landstraße“; 19.30 Uhr: Schallplattenkonzert: Chorkonzert II, Negro Spirituals; Kunsthalle 19.30 Uhr: Licht- bildervortrag:„Neue Strömungen in der deut- schen Malerei der Gegenwart“, Spr.: Dr. v. Holst, Eisenberg(Freier Bund zur Pflege der bildenden Kunst); Ufa-Theater 14.00 Uhr: Kin- der-Fasching(Märchentheater„Kurpfalz); Gewerkschaftshaus 18.30 Uhr:„Wir fragen, Wir diskutieren“(Gewerkschaft Holz); 19.30 Uhr:„Warum ist die Jugend politisch des- interessiert?“, Vortrag von Jugendsekretär Buch, Stuttgart(Gewerkschaftsjugend der Ge- Wwerkschaft Oeffentliche Dienste, Transport und Verkehr); Alster:„Adoptiertes Glück“; Palast 22.20 Uhr:„Der Schrecken von Texas“; Wohlgelegenschule 19.30 Uhr: Lichtbildervor- trag:„Die Entstehung des kristallinen Oden- Waldes“, Spr.: Rektor Fr. Kramer Deutscher Naturkundeverein Mannheim); Kurbel:„Stür⸗ mische Höhen“. Donnerstag, 21. Februar: Nationaltheater 19.00 bis 22.45 Uhr:„Wallenstein“; Gewerk- schaftshaus 19.30 Uhr: Film:„Die Weber“(Ge- werkschaftsbund, Betriebsräteschulung); Wirt⸗ schaftshochschule 20.00 Uhr: Ueber„Anti- biose“ spricht Dr. Oeppinger(Verein für Naturkunde); Amerikahaus 20.00 Uhr: Lieder- abend mit Kathleen Kersting, USA; Rheinau- schule 20.00 Uhr: Konzert. 8 Wie wird das Wetter? Einzelne Niederschläge Vorhersage bis Donnerstag früh: Tagsüber meist stark be- wölktes, zum Teil nebligtrübes 1 Wetter und einzelne Nieder- * schläge, in der Ebene teilweise als Regen oder Sprühregen. Vorübergehend Glättebildung. Tagestemperaturen auf einige Grade über dem Gefrierpunkt ansteigend. In der Nacht zeitweise Bewölkungsauflockerung und wieder leichter Frost möglich. Winde aus West bis Nordwest. Vebersicht: Ein über Südskandinavien lie- gendes Tiefdruckgebiet wandert südostwärts Weiter und bringt auch unserem Gebiet wie- der Niederschlag, der bei leichter Milderung in den Niederungen zum Teil als Regen fallen kann. Wetteramt Karlsruhe Pegelstand am 19. Februar: Maxau 400 13); Mannheim 278(17); Worms 206(—16); Caub 217(17). Gestern im Stadtrat: Nur 100 000 DM für Schulruumausstallungen heruusgeholt Aber sonst blieb es bei den Verwendungsvorschlägen der Verwaltung/ Mittel für Wohnungsbau sollen— eventuell— dem zweiten Nachtragshaushalt 1951 Dem Stadtrat lagen gestern zur Verab- schiedung zwei Nachtragshaushalte vor. Der Entwurf für den Nachtragsabschlußhaushalt 1950, auf dem endgültigen Rechnungsergeb- nis aufgebaut, läßt eine Verbesserung durch Mehreinnahmen und Minderausgaben um 3 4235579 DM erkennen. Die Stadtwerke brachten eine um 616 000 DM erhöhte Ab- lieferung der Konzessionsabgabe, die Grund- steuer brachte 138 000 DM mehr, die Ge- werbesteuer 335 000, die Getränkesteuer 125 000, die Vergnügungssteuer 113 000. Eine Fülle von Verbesserungen bei den Einnah- men glichen nicht nur Mindereinnahmen aus — darunter einen um 1,6 Millionen geringe- ren Zuschuß des Landes aus dem kommu- nalen Notstock und um 716 400 DM gekürzte Finanzzuweisungen— sondern auch aus vielen Einzelposten sich summierende Mehr- ausgaben. Es ging um neun Millionen Für die 3 423 579 DM schlug die Verwal- tung dem Stadtrat folgende Verwendung vor: 734 709 DM sollen dem außerordentlichen Haushalt für die Finanzierung von Spitzen- beträgen zugeführt werden, die durch Dar- lehensmittel nicht zu decken waren. Ueber 101 700 DM wurde durch Stadtratsbeschluß früher schon verfügt. Zwingend ist ebenso ein Posten mit 1 453 000 DMͤ, Rest einer Erhöhung der Beteiligung beim Großkraft- Werk, die durch den bedeutenden Investi- tionsbedarf des Großkraftwerks notwendig wurde. Schließlich war die Zuführung zur Betriebsmittelrücklage in Höhe von 890 000 DM vorgeschlagen, um diese Betriebsmittel- rücklage auf den gesetzlichen Mindeststand zu bringen. Die Rücklage wird unter ande- rem dazu dienen, den Stadtwerken mit Be- triebskrediten unter die Arme zu greifen, wenn sie bei der Abdeckung ihrer Verluste aus 1948, 1949, 1950(zusammen etwa 3 bis 3,5 Millionen) in vorübergehende Liquidi- tätsschwierigkeiten kommen sollten. Im Nachtragshaushaltsplan 1951 hatten sich Veränderungen ergeben durch Mehrauf- kommen der Gewerbesteuer in Höhe von 5 016 320 DM. Sie war veranschlagt mit 11988 200 DM und wird jetzt, noch vor Ab- lauf des Geschäftsjahres, auf 16 618 650 DM geschätzt, so daß wohl noch mit Reserven gerechnet werden darf. Der Gewerbesteuer- ausgleich der Wohngemeinden, die Grund- erwerbssteuer und die Vergnügungssteuer haben schätzungsweise 480 00% ũ RDM mehr gebracht, so daß der Stadtrat an diesem Tage insgesamt über neun Millionen DM zu verfügen hatte. CDU und KPD fanden keine Gegenliebe Waren sich aber auch untereinander keineswegs einig Wie Stadtdirektor Dr. Spuler, der die Vorlagen der Verwaltung eingehend be- gründete, dartat, war über diese Mittel nicht frei zu verfügen, es konnten damit nur Lücken ausgefüllt werden. An erster Stelle war der veranschlagte Fehlbetrag mit 1383 450 DM abzudecken, ferner waren Entnahmen in Höhe von 900 000 DM der Ausgleichsrücklage zuzuführen und gesperrte Beträge in Höhe von 1 226 520 DM freizu- geben. Schließlich mußten 311 400 DM aus- gebliebene Finanzzuweisungen ersetzt wer- den. Für Bereitstellung der Grundstücke für die ECA- Siedlung werden 425 000 DM erforderlich sein, eine erste Rate für die Kanalisierung der Speckwegsiedlung mit 150 000 DM wollte untergebracht sein, für Arbeitgeberdarlehen wurden 100 000 DM an- gesetzt, für die Erweiterung der Straßen- beleuchtung 182 O00 DM. Des weiteren soll- ten für Förderung der Wirtschaft 270 000, für eine Lochkarteneinrichtung 100 O00 DM, für Mehrausgaben beim Nationaltheater 220 000 DM, für Restitutionen nach dem Rückerstattungsgesetz 150 00 DM bereit- gestellt werden, so daß für eine andere Verwendung der Mittel kein Spielraum ge- geben zu sein schien. Und doch kein Spielraum Vor Eröffnung der Debatte wies Oberbür- germeister Dr. Heimerich darauf hin, daß die Verwaltung lange überlegt habe, ob für den Neubau des Nationaltheaters, für den Woh- nungsbau und den Schulbau Beträge aus der nur scheinbar günstigen augenblicklichen Finanzlage hätten reserviert werden können. Man brauche aber die Hoffnung nicht auf- zugeben, daß im Abschluß-Haushaltsplan 1951 Mittel in Erscheinung treten werden, die dem Wohnungsbau zugeführt werden kön- nen. Ein Antrag der CDU wolle aus dem den Voranschlagsatz um fünf Millionen über- schreitenden Aufkommen an Grund- und Ge- werbesteuer vier Millionen für den Wieder- aufbau kriegszerstörter Wohngebäude zur Verfügung gestellt haben, ein Antrag der KPD wolle durch teilweise Streichung eini- ger Ansätze eine Million für den Sozial- Wohnungsbau(Gemeinnützige Baugesell- schaft) abgezweigt wissen. Oberbürgermei- ster Dr. Heimerich bemängelte, daß der CDU- Antrag keine Vorschläge für entsprechende Einsparungen machte, der im übrigen von Stadtrat Kuhn unter Hinweis auf Veröffent- lichungen in der jüngsten Ausgabe der Zeit- schrift„Der Städtetag“ eingehend begrün- det wurde. Wenn die Mehreinnahmen sich nicht ergeben hätten, so hätte ein Ausgleich doch gefunden werden müssen. Es sei des- halb unverständlich, daß die wichtigste Kul- turaufgabe Wohnungsbau nicht berücksich- tigt werde. Mit der in dem Nachtragshaus- haltsplan enthaltenen Nachforderung(220 000 DMark) fließen dem Theater Zuschüsse in Höhe von über 2 Millionen DM zu, bei die- ser Sachlage müsse einmal ernstlich an den Wohnungsbau in den zerstörten Gebieten und unter Berücksichtigung der ruinierten Ruinenbesitzer gedacht werden. Demgegen- über machte der Oberbürgermeister geltend, daß mit den jetzt in Erscheinung getretenen Mitteln Ordnung in das städtische Finanz- wesen gebracht werden könne. Ohne die Mehreinnahmen hätten die Steuern und Ge- bühren erhöht werden müssen. Nichts übrig für Private Antonie Langendorf(KP) bemängelte an dem Antrag der CDU, daß er weniger an die Wohnungssuchenden als an die Hausbesitzer denke. Die privaten Hausbesitzer würden Häuser erstellen, deren Wohnungen vom großen Durchschnitt nicht bezahlt werden könnten. Wenn Mittel freigemacht werden könnten, so wären sie der Gemeinnützigen Baugesellschaft zuzuführen, aber niemals entnommen werden dem privaten Wohnungsbau. Stadtrat Som- mer(SPD) gab zu bedenken, daß die Stadt nicht für den Ausgleich von Kriegsschäden herangezogen werden dürfe. Die Stadt habe keine Veranlassung, den Ländern oder dem Bunde in Kriegsschadensregelungen vorzu- greifen. Der Antrag der CDU laufe auf Ge- schenke an Private hinaus. Die SPD könne einen solchen Antrag niemals unterstützen, hinter dem der Sprecher ein Wahlmanöver vermutete. Stadtrat Prof. Dr. Schüle DVP) war der Auffassung, daß an den„neuen Ansätzen“ der Nachtragshaushalte nur wenig geändert werden könne. So sympathisch die Vorschläge der CDU und der KPD berührten, so zwangs- läufig seien die großen Brocken, die bei der Mittelverteilung berücksichtigt werden müßg- ten. Durch einige Kürzungen seien nach dem Antrag der DVP 225 000 DM für Schulraum- ausstattungen herauszu wirtschaften, so daß wenigstens dem vordringlichen Kultur- bedürfnis Schule bei dieser Gelegenheit etwas Rechnung getragen werden könne. Interlraktionelle Gespräche mit kleinen Konzessionen Bürgermeister Trumpfheller verwies auf die sich im Abschlußnachtragshaushalt 1951 ergebenden Möglichkeiten für den Woh- nungsbau. Die Mittel dürften aber nicht dazu verwendet werden, Privatleuten eine wenn auch noch so bescheidene Rendite zu verschaffen. Die Annahme des CDU-Antrags würde andere Quellen der Finanzierung zum Versiegen bringen. Für 1952 seien 8,7 Mil- lionen LAKRA-Mittel zugesagt, so daß im März mit dem Bauen begonnen werden kann. Die 132 privaten Antragsteller könn- ten alle zum Zuge kommen. 1952 würden 1500 Wohnungen fertiggestellt. Demgegenüber betonte Stadtrat Kuhn, daß mit den jähr- lichen Zuweisungen an die Gemeinnützige das Wohnbauproblem nur auf falsche Gleise gestellt würde. Die Ankurbelung des pri- vaten Wohnungsbaus führe schneller zu dem allgemein gewünschten Ziel: Beseitigung der Wohnungsnot. Bürgermeister Trumpfneller und Oberbürgermeister Dr. Heimerich mach- ten die übertriebenen Preisforderungen pri- vater Grundstückbesitzer in zerstörten Wohn- gebieten geltend. Stadtrat Locherer und Stadtrat Weber machten darauf aufmerksam, daß die Vorschläge der Verwaltung nicht zwingend wären. Es hätten sich inzwischen durch interfraktionelle Gespräche zwischen SPD und DVP Aenderungsmöglichkeiten herausgestellt, so daß eigentlich nicht ein- zusehen wäre, warum nicht Aenderungen größeren Umfangs an den Vorlagen gemacht werden könnten. Auch Stadtrat Kuhn stellte mit Erbitterung fest, daß die als unerschüt- terlich hingestellten Vorschläge der Verwal- tung plötzlich an einigen Stellen nachgiebig geworden waren. Oberbürgermeister Dr. Heimerich stellt abschließend fest, daß we- sentliche Veränderungen nicht vorgenom- men werden konnten. Abstimmung nuch unerquicklichen Debulten Niemand schien voll und ganz zufrieden Ohne die Stimmen der CDU wurde der Abschlußhaushalt 1950 in der von der ver- waltung vorgelegten Form angenommen. Die im Verlauf der Debatte umstritten gewesene restliche Erhöhung der Beteiligung beim Großkraftwerk mit 1 453 500 DM wurde ge- geri die Stimmen der KPD zum Beschluß erhoben. Der Nachtragshaushaltsplan 1951 mit 5 596 150 DM Mehr-Einnahmen bisher, wurde Auf Antrag der DVP, dem sich SpD und Verwaltung anschlossen, an zwei Stellen (Beschaffung einer Lochkarteneinrichtung und Bereitstellung für Restitutionsverfah- ren) um je 50 000 DM gekürzt, so daß für Schulraumausstattungen 100 000 DM freige- geben werden konnten. In dieser abgeänder- Dieses Jahr in Ludwigshafen ten Form wurde der Nachtragshaushaltplan gegen die Stimmen der Kommunisten, bei Stimmenthaltung eines Teiles der CDU, an- genommen. Gegen den CDU-Antrag, vier Millionen aus dem Gewerbesteueraufkom- men 1951 dem Wohnungsbau zuzuführen, sprachen sich SPD, DVP und KPD aus. * Die zäh vorankommende Debatte war reichlich durchsetzt mit nicht immer ganz erfreulich sachlichen und persönlichen Er- klärungn und Zwiegsprächen nach allen Seiten. Den Gewinn trug das Theater da- von, dessen Nachforderung(220 000 DM) im Dickicht der Debatte fast unbeachtet blieb. Auf den weiteren Verlauf der Sitzung kom- men wir noch zunück. F. W. k. Fustinuchiszug soll jeder Kritik stundhulten können Auch Polize Immer näher rückt Ludwigshafens Fa- schings- Großereignis, der vielversprechende Fasnachtszug am kommenden Sonntag. Nach vorsichtigen und kühlen Kalkulationen der Veranstalter, nach x- Sitzungen mit den Teil- nehmern und schließlich nach der Arbeit vie- ler fleißiger Hände sind nun die ersten Vor- bereitungen für die heitere Demonstration soweit gediehen, daß der über zwei Kilo- meter lange Zug in seiner Ausgestaltung jeder Kritik standhalten dürfte. Aber auch Ludwigshafens Polizei und Straßenbahnverwaltung wollen alles daran- setzen, um die nicht zu unterschätzenden verkehrstechnischen Fragen glatt zu lösen. Der Fasnachtszug wird in der Leuschner- straße und ihrer Umgebung zusammenge- stellt; nach drei kräftigen Böllerschüssen wird er sich um 14.11 Uhr vom Goerdeler- platz aus in Bewegung setzen. Zwei berittene Polizisten aus der„guten alten Zeit“ bilden die Spitze und führen das närrische Volk in Richtung Rohrlach-, Gräfenau-, Kanal-, Blücher zur Gräfenaustraße; von hier aus geht es über den Viadukt durch die Bismarck- und Jubiläumstraße, anschließend über die Mundenheimer Straße zum Bürgermeister- Krafft-Platz, durch die Kurfürsten-, Liszt- und Bayernstraße zum Wittelsbachplatz und weiter durch die Ludwig-, Jäger- und Schil- lerstraße zum Marktplatz, wo sich der Zug mit seinen etwa 2000 Teilnehmern, 30 Wa- gen und insgesamt 125 verschiedenen Num- mern auflöst. Die etwa 6,6 Kilometer lange Wegstrecke ist für jeden Fahrzeugverkehr gesperrt und die Straßenbahnen und Omni- i und Straßenbahn im Dienst der närrischen Sache busse werden nach dem Umzug verstärkt verkehren. Die Polizeidirektion weist nach- drücklich darauf hin, daß am Sonntag ab 10 Uhr in den genannten Straßen absolutes Parkverbot herrscht. Mit Meldefahrern wer- den die Ordnungsmänner außerdem wäh- rend der närrischen Stunden für einen rei- bungslosen Zugablauf sorgen. Daß auch„Sorgenbrecher“, warme Wurst usw. auf der Straße verkauft werden dürfen, ist als geeigneter Stimmungszünder zweifel los zu begrüßen und wir hoffen, daß bei allem Sinn für Narretei die Preisbehörde auf alle allzuprofitlichen Verkäufer ein wach- sames Auge hat.— Nach all den vielen Vor- bereitungen bleibt nur noch zu wünschen, daß die Chemiestädter nicht nur den Faschingszug angucken, sondern auch mit bester Laune, viel Ahoi und noch mehr Ge- schunkel eifrig mitmachen, auf daß dem viel- besungenen Pfälzer Humor ein weiteres Lor- beerblättchen grüne 0l¹ Kleine Chronik der großen Stadt Verband der Heimkehrer, Ortsverband Käfertal: Versammlung am 22. Februar, 20 Uhr, im Lokal Zorn. „Rheingold“-Quartett Waldhof: Am 23. Februar, 20.11 Uhr, im Franziskushaus Mas- kenball. Deutscher Naturkundeverein Mannheim: Im Lichtbildsaal der Wohlgelegenschule am 20. Februar, 19.30 Uhr, Lichtbildervortrag von Rektor Fr. Kramer über„Die Entstehung des kristallinen Odenwaldes“, Anschließend Mitglieder versammlung. 5 Kassette mit 5000 DM gestohlen. In der Oststadt stahl ein noch Unbekannter in Ab- wesenheit des Wohnungsinhabers aus dessen Schlafzimmer eine Geldkassette mit 5000 PM. Es muß angenommen werden, daß sich der Dieb in den Oertlichkeiten und Verhältnis- sen genau auskennt. Die Kriminalpolizei ver- folgt bereits eine bestimmte Spur. Post stellt Elektroingenieure ein. Die Oberpostdirektion Karlsruhe stellt sofort jüngere, staatlich geprüfte Elektroingenieure als Nachwuchs für den gehobenen Fern- meldedienst ein. Sprachkenntnisse und mitt- lere Reife erwünscht, aber nicht unerläßlich. Nähere Auskünfte durch die Postämter in Nordbaden und die Oberpostdirektion Karls- ruhe. Wir gratulieren! Wilhelmina Englert, Mannheim- Waldhof, Oppauer Straße 16, und Wilhelm Trippmacher, Mannheim-Waldhof, Tannenstraße 5, werden 70 Jahre alt. Anna Lössel, Mannheim, Zehntstraße 13, begeht den 75. Geburtstag. Karoline Mack, Mann- heim- Käfertal, Rollbühlstraße 60, vollendet das 83. Lebensjahr. 84 Jahre alt wird Maria Lindl, Mannheim, E 3, 16. Die Eheleute Karl Hausch und Anna, geb. Günther, Mannheim- Käfertal-Süd, Bäckerweg 33, können ihre goldene Hochzeit feiern. Theodor Weller, Mannheim, Kirchenstraße 14, ist 40 Jahre bei Firma J. Reichert Söhne tätig. Johann Bohr- mann, Mannheim-Feudenheim, Hauptstr. 48 (krüher 8 5, 3), vollendet das 82. Lebensjahr. —— 100 Dollar- nur in Gedanken Chinesischer Handel Durch ein Gespräch hatte ein Auslünder von einem Deutschen am Hauptbahnhof er. fahren, daß dieser nach Kanada auswandern möchte. Das war für den Ausländer eing Gelegenheit, um dem voraussichtlichen Au. wänderer einen chinesischen Geldschein an. zudrehen, der angeblich einen Mindestwen von 100 Dollar haben sollte. Als erste A. zahlung mußte der Gutgläubige seine 73. schenuhr überlassen. Als er sich bei eine Bank nach dem tatsächlichen Wert des chl. nesischen Geldscheines erkundigte, mut er zu seinem Schrecken vernehmen, daß die. ser nur einen Wert von 50 Pfennig hatte Der Ausländer konnte ermittelt und wegen Betrugs angezeigt werden. Filmspiegel Kurbel:„Stürmische Höhen“ Düster-schleppendes Gesellschafts- und Liebesdrama nach der Bestseller-Nopels „Wuthering Heights“ von Emily Bronté. Ein Schrei in der Nacht, vom Sturm aufgerisseng Türen, wild gegen Fensterscheiben trom- melnder Regen, gespenstisch-leere Schlob. räume, vom Meer umbrandete Felskklippen, eine Stimme aus dem Moor— der be. Kannte Mollton, der in der Regel de Begleitmusik zu dieser Art von angelsäch⸗ sischer Gesellschaftstragödien macht, Wenn es auch der Regie William Wylers gelungen ist, dem Thema in einzelnen Punkten starke symbolische und dramatische Werte abzuge. winnen, so wirkt doch die Handlung als Ganzes mit ihrem gedehnten Rhythmus leicht überdramatisiert und langatmig. Eine Art von passivem Pathos hängt wie eine Gewitterwolke dunkel und schwer über der Szenerie. Selbst in dem eindrucksvollen Spiel des Hauptdarstellers Laurence Olivier liegt noch teilweise eine pathetische Aus. drucksform, die ihrem Wesen nach eher auf die Bühne als auf die Leinwand gehört und in ihrem Extrem geradezu unfilmisch wird. Das alles ändert nichts an der unzweifelhaft poetischen Substanz des Stoffes, die auch in der filmisch- optischen Gestaltung erhalten geblieben ist. rob Alster:„Adoptiertes Glück“ Mit viel Geschick wird hier gute Launt Eisballett, Komik, Tanz und Musik um Sonft Henie, den Eis-Star von gestern und Glenn Miller, eines der populärsten Tanzorchestet Amerikas, gruppiert zu einem flott ablau- fenden, liebe- und intrigenreichen Ge- schehen mit Happy-End und viel Schnee Es steht weniger die vom ersten Augenblick an durchsichtige und simple Handlung im Vordergrund als das, was sonst als Bild- und Tonkulisse dient. Völlig ambitionslos hat sich die Regie von H. Bruce Humbers- tone der Unterhaltung verschrieben und in diesem Genre eine nicht unglückliche Hand bewiesen. In der Hauptrolle neben Sonla Henie John Payne und viele, schon wieder fast vergessene Schlager. — „Seine erste“ mit Sonderpreis Nachdem die vor etwas mehr als zel Jahren ins Leben gerufene Mannheimer Amateur-Vereinigung„Film-Ebfi“ bereits im Sommer letzten Jahres in München beim Amateurfilmwettbewerb einen ersten Preis für den besten Spielfilm erhalten hat, ist es diesmal ein Sonderpreis, der ihr bei der drit- ten bundes republikanischen Amateur-, Bien- nale“ in Stuttgart für ihren dort gezeigten Spielfilm„Seine erste...“ zugesprochen wurde. „Seine erste..“ schildert in recht am- santer und unterhaltender Weise eine kleine Episode aus dem Leben eines Jungen und Wird als Inhaltsüberschrift durch die Ergãn- zung Zigarette“ sofort verständlich „Hauptdarsteller“ Hans Wirtz als Amateur- Filmkind spielt seine nikotinhaltige Rolle unmittelbar, ungekünstelt und lebendig. frisch. Aber auch„Regie“ und„Kamera“ Fingado) zeigen recht originelle Ansätze, das heißt den Willen der Abkehr vom Flischee und zu eigenschöpferischer Gestaltung. Was am technischen Bau des Bildstreifens zu kri- tisſeren wäre, wird mehr als aufgewogen durch das Wort„Amateur“ und den groben“ Idealismus, der in ihm steckt. rob Ius dem Polizeiberiels Der tägliche Unfall. Sach. schaden und einen Verletzten gab es bei einem Zusammen- stoß zwischen zwei Lieferwa- gen auf der Straßenkreuzung O1 N 2. Bei dem Verlet- ten wurden zwei Rippenbrüche testgestell. Der Sachschaden an den Lieferwagen, die 1 geschleppt werden mußten, wird mit 4000 D. angegeben.— In Neckarau prallte ein Mo, torradfahrer mit einem Pkw. zusammen un mußte mit einem rechten Unterschenkelbruch ins Krankenhaus gebracht werden.— 4 der Spinnereistraße in Sandhofen wurde det 22 jährige Fahrer eines Pkw.s infolge zu gro, ger Geschwindigkeit mit seinem Fahrzeug aus der Kurve getragen, wobei sich der 0 80 überschlug und schwerbeschädigt Iiegenblleb ä Wer weiß etwas? Am 8. Februar, zwischen 18 und 20 Uhr, wurde in der Tullastraße 15 Kleinkraftrad, Marke Adler, AW 70 6 5 durch unbekannte Täter gestohlen; es 3 am 9. Februar, gegen 2.40 Uhr, in der Gro 7 Merzelstraße unbeschädigt aufgefunden. 8 bisher unbekannten Diebe sind im Zusam menhang mit einem Straßgenraub zu. der am 8. Februar, gegen 19 Uhr, vor de Hause Richard-Wagner-Straße 63 3 wurde. Bei dieser Gelegenheit wurde 3 Alteren Frau ihre Handtasche mit 40 PH 1 geld und anderen Gegenständen aus 5 Hand gerissen Die beiden Täter safen in. einem Motorrad, wobei es sich wahrache lich um das genannte Kleinkraftrad 1— delte. Zur Aufklärung werden alle Le die Beobachtungen über den Diebstahl über das Abstellen des Kraftrades h haben, um sachdienliche Mitteilungen f beten. Wer sah am 8. Februar, 19 Uhr, 25 9. Februar, bis 2.45 Uhr, im Gebiet biet Schwetzingerstadt, Oststadt oder Stadtge 1 zwei junge Männer mit einem Kleinkra mit schwarzem Anstrich? Soziusfahrer zl 25 Jahre alt, blasses, schmales Gesicht teilungen erbittet die Kriminalpolizei heim, Fernruf 4 50 31, App. 254. 8 e. . .ag. e 52/ Nr. 4 — unken el Ausländer ahnhof er. auswandern inder eine ichen Au. schein an. indestwert erste An. seine Jg. bei einer rt des d. te, musts n, daß die. hatte. Per ad Wegen hen“ afts- und er-Novelle zronté. Ein gerissene den trom. e Schloh. elsklippen, — der be. Regel die angelsäch. cht. Wenn 5 gelungen ten starke te abzuge. idlung als Rhythmus tmig. Eine wie einge rüber der ucksvollen — ce Olivier sche Aus. n eher aut zehört und nisch wird. weifelhatt ie auch in erhalten rob ick“ ite Laune, um Sonjz ind Glenn orchester ott ablau- chen Ge- e Schnee Tugenblick idlung im als Bild- witionslos Humbers- en Und in iche Hand den Sonja on wieder als zwel mnheimer bereits im hen beim zten Preis hat, ist es i der drit· ur-„Bien · gezeigten esprochen cht am- ine kleine ngen und ie Ergän· ständlich. Amateur ⸗ ige Rolle lebendig „Kamera“ sätze, das Klischee ing. Was ns zu kri- 1 en groben rob ill. Sach ⸗ — Jerletzten sammen Lieferwa- kreuzung Verletz⸗ stgestelll, n, die ab t 4000 D ein Mo- men un elbruch . yurde det e zu gro. Fahrzeug der Px. genblleb zwischen traße das 70* 635, es wurde r Groben Aden. Dis Zusam- bringen, vor dem verübt de einer DM Bar- aus der aßen aul arschein-⸗ ad han- ersonen, ahl odel gemacht igen ge- Uhr, bis biet del adtgebiet nee rer eta nt. Mit i Mann- Nr. 42/ Mittwoch, 20. Februar 1932 MORGEN Seite 3 Iuischwung des ländlichen Cenossenschuftswesens Bezirks versammlung des Verbandes land wirtschaftlicher Genossenschaften Schriesheim. Im großen voll besetzten Saal der„Pfalz“ fand eine Bezirks- versammlung des badischen Verbandes land wirtschaftlicher Genossenschaften(Raiff- eisen) statt. Verbandspräsident Dr. Kei- del betonte in seiner Begrüßung„zur Be- seitigung aller Zweifel mit allem Nach- druck“, daß die land wirtschaftliche Genos- senschafts- Organisation in Baden als selbständige Organisation in einem einheitlichen Südweststaat erhalten pleiben wird. Es gebe keine Stelle, weder in Baden, noch in Stuttgart, die eine Aenderung dieses Verhältnisses erstrebe. Das solle aber keineswegs heißen, daß wir mit unserer württembergischen Schwesterorganisation die treundnachbarlichen Beziehungen nicht weiterpflegen wollen. Man wolle im Süd- weststaat zusammenarbeiten, aber was seit Jahrzehnten in unserem Gebiet organisch herausgewachsen sei, wolle man doch er- halten. 5 5 Sodann kam der Präsident auf die genos- senschaftliche Entwicklung zu sprechen, die sich in jedem Dorf, in jeder Kreisstadt zeige. Wenn eine europäische Agrar-Union komme, werde dies einen Strukturwechsel in unserer einheimischen Landwirtschaft zur Folge haben. Dann sei genossenschaftliche Arbeit, verbunden mit Schulungstätigkeit notwendiger denn je. Die ländlichen Genos- senschaften konnten mit besonderen Er- folgen in der Sparwoche aufwarten. Generalsekretär Dr. Seifer legte an Hand von Zahlen und Tatsachen den Fort- schritt des ländlichen Genossenschaftswesens dar. Die Bildung von Einheitsgenos- senschaften auf der Grundlage der Spar- und Darlehnskassen im Dorf sei Wei- tergeführt worden; sie bilden die Kapital- und Kreditbasis. Insgesamt bestehen in Nordbaden 299 Kreditgenossenschaften, davon 180, Einheitsgenossenschaften, in Südbaden sind die Zahlen 281 bzw. 80, 80 daß in Baden insgesamt 580 ländliche Kre- ditgenossenschaften, davon 260 Einheitsge- nossenschaften aufzuweisen sind. Im Kreis Heidelberg sind es 29, davon 14 Ein- heitsgenossenschaften, im Kreis Mann- heim 13, davon 6 Einheitsgenossenschaften. In Nordbaden allein sind für den Neubau (Milchzentralen) und Ausbau von Genossen- schaften aller Art seit 1948 insgesamt 3,6 Mil- lionen aufgewandt worden, für Einrichtung 155 Millionen. In den Bezirken Mann- heim und Heidelberg wurden für Milchsammelstellen und dergl. 138 000 DM gegeben. 5 Das wichtigste Faktum einer Genossen- schaft sei das einzelne Mitglied, das Fundament aber die Bildung eigenen Kapitals, Dieses betrug bei den länd- lichen Genossenschaften Badens am 31. De- zember 1951 rund 73,1 Millionen und habe allein in einem halben Jahr um 10 Millionen zugenommen. Die Steigerung dereniardtgov Spareinlagen betrage in Nord- baden seit 1948 etwa 57 Prozent, einzelne Kreise gingen weit über die- sen Durchschnitt(wobei allerdings zu be- achten ist, daß viele Spareinlagen gerade in den Dörfern auch von Nichtlandwirten stam- men). Auch der genossenschaftliche Waren- bezug habe einen starken Aufschwung ge- mommen. Bei der genossenschaftlichen Ver- Wertung seien Disziplin und Treue die Hauptsache; darin seien die Winzer ge- nos senschaften vorbildlich. Zur Milcher fassung sagte der Redner: „Wir fordern weiterhin Beibehaltung der Ordnung der Milchwirtschaft und bekämp- fen den Ab-Hof-Verkauf.“ Auch eine Ord- nung des Eier marktes durch Einschal- tung der örtlichen Milcherfassungsstellen sei zu erstreben. Direktor Hei dt von der Badischen Land- Wirtschaftsbank gab Zahlen über den Stand dieser Bank am 31. Januar 1952. Danach sind ausgeliehen an ländliche Kredit- genossenschaften: durch Buchkredite 11,3 Millionen, durch Wechselkredite 2,75, zusam- men 14 Millionen DM, an Waren- und son- stige Genossenschaften zusammen 10 Millio- nen. Der gesamte ausgeliehene Betrag be- läuft sich einschließlich Zentralgenossen- schaft auf 42,3 Millionen DM. Die Steige- rung der Einlagen seit der Währungsreform belaufe sich auf rund 60. Prozent, bei den Volksbanken auf über 100 Prozent. Direktor Behringer von der landwirt- schaftlichen Zentralgenossenschaft machte gründliche und eingehende Ausführungen über alle Waren, die der Bauer absetzen oder kaufen muß: Dünger, Saatgut, Ge- treide, Raps, Futtermittel, Brennstoffe, Most- obst, Landmaschinen usw. Bezüglich Sa a t- getreide teilte er mit, daß alles genü- gend vorhanden sei, auch Saat- gers te. Späte Saatkartoffeln seien noch zu haben, man möge bald den Bedarf anmelden. Die Krautversorgung sei katastrophal gewesen. Jetzt schon werde Schneidekraut aus Holstein zu 1,90 DM ab Station angeboten. Man könne sicher sein, daß bei steigenden Preisen Bestellungen dar- auf nicht ausgeführt werden. Der An bau von Braugerste müsse verstärkt wer⸗ den, der Bierkonsum sei gewaltig gestiegen. Die süddeutschen Braugerstegebiete ver- langen eine Freigabe der Braugerste. Rekord-Uebernachtungszahlen Heidelberg. In der Heidelberger Jugend- herberge haben im vergangenen Jahr 43 098 Jugendliche übernachtet. Eine derart hohe Zahl von Uebernachtungen war, wie aus einer Jahresübersicht der Heidelberger Jugendherberge hervorgeht, bisher noch niemals erreicht worden. Die Höchstzah! vor dem Kriege war im Jahre 1932 mit rund 34 000 Uebernachtungen erzielt wor- den. Von den Besuchern der Jugendlichen im letzten Jahr waren mehr als 18 000, das sind 41,8 Prozent, Einzelwenderer, die kei- ner Organisation angehörten. Die Schulen waren en der Belegung mit 11 000 Jugend- lichen, das sind 26,3 Prozent beteiligt. Wie aus der Jahresübersicht weiter hervorgeht, hatte das Ausland mit 4260 Wanderern einen Anteil von 10 Prozent an der Gesamt- zahl der Uebernachtungen. Irrtum— Leichtsinn— Krankenhaus Karlsruhe. Schwere Verletzungen erlitt ein 60 Jahre alter Mann, der auf der Strecke Söllingen— Kleinsteinbach aus einem kah- renden P-Zug sprang. Der Mann war, wie die Ermittlungen ergaben, aus Versehen in den D-Zug anstatt in einen Personenzug gestiegen. Als er seinen Irrtum bemerkte, hatte er die Tür geöffnet und war aus dem mit erheblicher Geschwindigkeit fahrenden Zug gesprungen. Der Verletzte wurde be- wußtlos ins Krankenhaus eingeliefert. Neckarschiffahrt noch nicht behindert Heilbronn. Durch die anhaltende Kälte Wird gegenwärtig der Wasserstand des Nek- kars ständig verringert. Da er aber infolge der ausgiebigen Regen- und Schneefälle der letzten Zeit etwas über dem Normalpegel lag, ist die Schiffahrt auf dem kanalisierten Neckar vorläufig nicht behindert. Die Schiff- kahrtsbehörden des Landes rechnen jedoch damit, daß der Beginn des Tauwetters schwere Aufgaben bringen wird. Ein plötz- liches Umschlagen der gegenwärtigen kalten Witterung würde Schneemassen zum Schmelzen bringen, wie sie seit Jahrzehnten nicht mehr vorhanden waren. Razzia auf Jugendliche ohne Erfolg Heilbronn. Angenehm überrascht war die Heilbronner Stadtpolizei, als sie am Sonntag in Altstadtlokalen eine Razzia auf Jugend- liche vornahm. Obwohl zahlreiche Gaststät- ten durchgekämmt wurden, in denen Faschings veranstaltungen stattfanden, fan- den die Beamten nur einen einzigen Jugend- lichen, der durch seine Anwesenheit gegen die Jugendschutzbestimmungen verstoßen hatte. Fernsehen rückt näher Stuttgart. Der Süddeutsche Rundfunk hat bei der Fernseh- GmbH. in Darmstadt drei Fernsehkameras mit den dazu notwendigen Veberwachungsgeräten bestellt. Wie die Pressestelle des SDR mitteilte, soll die erste Kamera schon im Mai 1952 in Stuttgart ein- treffen. Einjähriges Kind beim Kaffeetrinken verbrüht Tettnang. Beim Kaffeetrinken flel in einer Tettnanger Familie die Kaffeekanne um. Der heiße Kaffee ergoß sich über ein 14 Monate altes Kind, das auf dem Schoß seines Vaters saß. Das Kind erlitt so schwere Verbrühungen, daß es wenig später starb. Schneebericht aus dem Schwarzwald Freiburg. Im Schwarzwald ist seit Mon- tagabend nur vereinzelt etwas Neuschnee gefallen. Die Schneeverhältnisse haben sich daher seit Montag nur unwesentlich ge- ändert. Meist liegt Pulverschnee, nur ganz vereinzelt ist die Schneedecke etwas ver- harscht. Die Wintersportbedingungen sind daher allgemein sehr gut. Es herrscht mäßi- ger, in der Höhe strenger Frost. Zunächst noch Fortdauer des günstigen Winterwetters. Strichweise etwas Neuschnee. Konig Fußball verneigt sich vo Prin? Nahe Fünf Samstagspiele/ Kleines Lokalderby in Neckarau Es kommt nicht oft vor, daß der allmächtige Fußball seinen regelmäßigen Spielplan be- schneidet, um Rücksicht auf andere Großveranstaltungen sportlicher oder kultureller Art zu nehmen. Der Faschingssonntag bildet eine der wenigen freiwilligen Ausnahmen. Hier er- weist auch König Fußball dem Prinzen Karne val und seinem närrischen Anhang seine Re- ferenz. Im Westen hatte man ohnehin auf die speziell rheinischen Bedürfnisse insofern Rück- sicht genommen, als der 24. Februar als freier Termin in den Kalendern eingebaut war. Nun hat auch der Süden die Mehrzahl seiner Punk tekämpfe auf den Samstag vorverlegt, um bei den großen Faschingsumzügen seine Anhänger nicht in Gewissenkonflikte zu bringen. Schließ. lich sehen es die Fußballer selbst nicht ungern, wenn sie einmal nach getaner Arbeit einen vergnügten Sonntag einlegen können. Umstürz ende Ereignisse sind ohnehin nicht zu erwarten. Okkenbach, Augsburg, Nürnberg, Waldhof und München sind es, die ihre Spiele auf Sams- tag vorverlegt haben. Da die erstplacierten Vereine Club, VfB und Kickers Offenbach alle Platzvorteil genießen, kann man allgemein mit Heimsiegen rechnen. Vor allem VfB Stuttgart wird sich gegen Eintracht Frankfurt keine Punkteinbuße erlauben dürfen, käme man doch sonst mit Offenbach, das ohne Zweifel die Stuttgarter Kickers schlagen wird, ins Ge- dränge. Der Nürnberger Club wird zu Hause gegen Schweinfurt ebenfalls keinen allzu schweren Stand haben. Der Waldhof empfängt bereits am Samstag Aschaffenburg, Nach dem 1:1-Teilerfolg der Vorrunde darf ein knapper Heimsieg erwartet werden. Am Sonntag stehen sich dann in Nek- karau der VfL und VfR Mannheim im kleinen Lokalderby gegenüber. Möglich, daß die Nek- karauer noch einmal gesunden Ehrgeiz entwik- keln und ihr Bestes geben. Nach den Spielen der letzten zwei Sonntage ist allerdings mit einem VfR-Sieg zu rechnen. Es spielen: Samstag: Kickers Offenbach— Stutt- garter Kickers(2:0), 1. FC Nürnberg— Schwein- furt(3:)), Schwaben Augsburg— Bayern München (0:2), SV Waldhof— Viktoria Aschaffenburg(1:), 1860 München— VfB Mühlburg(1:5). Sonntag: VfL Neckarau— VfR Mannheim(2:3), VfB Stuttgart— Eintracht Frankfurt(o:), FSV Frankfurt— SpVgg Fürth(1:3). Carrara/ Lapebie in Front Beim Dortmunder Sechstagerennen vertei- digten die Franzosen Carrara Lapebie auch in der vierten Nacht erfolgreich ihre führende Position, indem sie die zu ihnen aufgeschlos- Jeilertolg de: JU. Jechie: Am Sonntag weilten die TSV-Fechter der Leistungsklassen I und II in Bensheim, um mit dem dortigen Fecht-Club die Klingen zu kreuzen. Die Mannschaft der Lk. II konnte nach schönen Gefechten einen 10:6-Sieg mit nach Mannheim nehmen. Lorbeer(TSV 46) war bester Einzelfechter und stellte zusammen mit Jöck, Jost und Dr. Hartwig den Sieg sicher. Wesentlich schwerer taten sich die Mann- heimer in der Lk. I. Obwohl Stranz einen guten Tag hatte und auch den Einzelsieg herausfocht, Wollte den TSWlern der Sieg nicht glücken. Mit 9:7 waren die Bensheimer die Glückliche ren. Interessant ist, daß sehr viele Gefechte 4:5 endeten, was beweist, wie ausgeglichen die Mannschaften kämpften. Grünwald und Schla- geter fanden sich nicht in ihre sonstige Form. Obmann Kraft bot eine mittelmäßige Leistung. ee. In Abwesenheit von Ostler Amerikaner Zweierbobmeister In Abwesenheit der Titelverteidiger Ostler, Nieberl, die bei Olympischen Winterspie- len ihre Laufbahn mit der Goldmedaille krön- ten, gewannen die in Deutschland lebenden Amerikaner Johnson/ MeDonald auf Bob USA 11 mit einer Gesamtzeit von 2:20,9 Min. auf der auf 1250 m verkürzten Bahn in Hahnenklee die deutsche Meistersch“ im Zweierbob. Altmei- ster Wiese, Hahnenklee, kai, auf Bob Conti 12:21, 2 Min, auf den zweiten Platz. Spielverlegungen in Südwest wurden not- wendig. Danach findet das Treffen Tura Lud- wigshafen— Borussia Neunkirchen bereits am 23. Februar(statt am 24. 2.) statt und die Partie Borussia Neunkirchen— Phönix Ludwigshafen wurde vom 30. März auf den 9. März vorverlegt. senen Mannschaften Saager/ Schorn, Rigoni/ Terruzzi, Kilian/ Roth und Gillen/ Siefert durch den Gewinn einer Runde wieder distanzier- ten. Bei den Prämienspurts in der mit 15 000 Zuschauern dicht besetzten Westfalenhalle sicherten sich Carrara /Lapebie, Lakeman/ Bakker und Bautz/ Preiskeit den Hauptanteil. Stand nach 80 Stunden: 1. Carrara Lapebie 85 Wird er auf der Höhe seines Punkte. Eine runde zurück: 2. Rigon/Terruzzi 91. 3. Lakeman Bakker 42. Zwei Runden zurück: 4. Bautz) Preiskeit 119. 5. Saager/ Schorn 115. 6. Kilian Roth 66. 7 Vopel Zoll 68. 8. Gillen/siefert 41. Rest ist drei bis sechs Runden zurück. polizei lambuig berleidigi Meistertitel in der Halle Bei der deutschen Hallen-Handballmeister- schaft am Wochenende in der Dortmunder Westfalenhalle verteidigt Polizei Hamburg den in den letzten beiden Jahren errungenen Titel. Acht Vereine spielen in zwei Gruppen eine einfache Punktrunde. Gruppe A: Polizei Ham- burg. Sportfreunde Berlin, Fortuna Düsseldorf, VfL Oßweil, Gruppe B: RSV Mülheim, THW Kiel, TSG Haßloch, SV Harleshausen. In der Vorschlußrunde trifft der Gruppensieger A auf den Gruppenzweiten B und der Gruppensieger B auf den Gruppenzweiten A. Die Sieger die- ser beiden Spiele kämpfen um den Titel, die Verlierer um den dritten Platz. Sportlichen Ruhmes abtreten? Eine ganz großartige Leistung: Drei Goldmedaillen für Norwegen holte Eisschnellauf Weltrekordmann Hjalmar Andersen. Unser Funkbild zeigt den Olympia-Sieger(Mitte) des 1500-, des 5000- und des 10 O00-Meter-Laufes bei der Siegerehrung. Im gestrigen 10 000. Meter-Rennen brach er mit 16:43, Min, die olympische Bestzeit seines Landsmannes Bal⸗ langrud, die seit 1936(17:24,3 Min.) bestanden hatte. Der sympathische Sportler will auf der Höhe seines Ruhmes abtreten. Links von ihm im Bild: Sverre Haugli, Norwegen. Kees Broeckman, Holland, rechts Bild: U Lokate Sporttundschau Mit großer Verwunderung hat die Vereins- leitung des SY Waldhof einer süddeutschen Fachzeitung entnommen, daß die Rede davon sei, Paul Oswald käme als Nachfolger Mauri- schats zu den Waldhöfern. Aus guten Gründen legen die Waldhöfer Wert darauf festzustellen, daß weder Paul Oswald nach Mannheim Wolle, noch habe die Vereinsleitung des Sy Waldhof mit Oswald irgendwelche Verhand- lungen gepflogen. Tatsache ist, daß ab April der Trainerposten beim SY Waldhof verwaist ist. Wer der Nach- folger Fritz Maurischats werden wird, das steht bis jetzt noch nicht fest. Es ist in diesem Zu- sammenhang recht erfreulich festzustellen, da ß Maurischat in friedlicher UDebereinkunft vom Waldhof scheidet; man wird inn dort stets in dester Erinnerung behalten und zwar ob sei- nes tadelsfreien Verhaltens als Sportlehrer und als Mensch. Und das will schon einiges be- deuten 8 Die drei Mannheimer Oberliga: vereine und der ASV Feudenkeim haben sich vor einiger Ski- Auguoche mit Wellfekodmann Jauno Luiro Oberstdorf eröffnet mit großen Ausscheidungsspringen Die Vorbereitungen für die dritte interna- tionale Oberstdorfer Skiflugwoche vom 28. Fe- bruar bis zum 2. März laufen auf vollen Tou- ren, wobel man auf die Herrichtung der Schanze besondere Sorgfalt verwendet. Die internationale Skiflugwoche wird am 28. Fe- bruar mit einem Ausscheidungsspringen auf der Schattenbergschanze eingeleitet, bei dem ein FIS-Kampfrichter-Kollegium die Teilneh- mer für die Flugtage in der Birksau ermittelt. Unter den ersten der namentlichen Mel- dungen, die beim Skiclub Oberstdorf eingin- gen, war die des jungen Finnen Tauno Lulro, der im vergangenen Jahre in Oberst- dorf mit 139 Metern Weltrekord sprang. Fer- ner haben bereits so bekannte Springer wie der Jugoslawe Janec Polda und die Schweden Dan Netzell und Sven Pettersson hre Nen- nung abgegeben. Die deutsche Mannschaft setzt sich zusammen aus Sepp Weiler, Toni Brutscher, Heini Klopfer(alle Oberstdorf), Ewald Roscher, Alfred Schäfer, Max Helmer (alle Füssen), Robert Engel(München) und Franz Rappenglück(Mannschaftsführer). Er- satzmann ist Toni Landhammer(Reit im Wink). Sepp Kleisl, Franz Dengg und Franz Eder, die neben Sepp Weiler und Toni Brut- scher an den Olympischen Winterspielen teil- nehmen, starten nicht in Oberstdorf, da sie sich an den im Anschluß an Oslo stattfinden- den schwedischen und finnnischen Winterspie- len beteiligen. Weiler und Brutscher Ww. den mit einem Flugzeug in Oslo abgeholt, damit sie zum Beginn der Flugwoche zeitig in Oberstdorf eintreffen. Die Schweiz hat ihre Springer noch nicht nominiert. Norwegen will zwar keine eigene Mannschaft entsenden, stellte seinen Springern aber eine Teilnahme in Oberstdorf frei. Zeit an einen Tisch gesetzt(mit der Reimi- schen Presse tun sie es jeden Monat einmal), um ihre Situation als Angrenzer des Südwest- deutschen Fußball- Verbandes und entlegene Teilnehmer an der Runde der süddeutschen Oberliga einmal von der finanziellen Seite her zu ventilieren. Die Vertreter der Mannheimer Vereine sind sich ihrer mißlichen Lage in der Zwischenzeit immer bewußter geworden! Sie bekommen die Nähe der beiden Ludwigskafe⸗ ner Oberligisten immer mehr zu spüren. Sis Wissen sicherlich aber auch, daß das Leistungs- niveau dei dem unverkennbaren Zuschauer- schwund eine nickt geringe Rolle spielt. So schön es für eine Stadt auch sein mag, drei Vereine in der ersten Klasse zu haben, 80 schwierig ist es für diese Vereine, sick auf die Dauer finanziell behaupten zu können. Man er- Rofft sich eine Besserung der Lage, wenn die suddeutsche Oberliga auf Is Vereine erhönt wird und steht auf dem Standpunkt, daß die jetzt mit so viel Vorschußlorbeeren bedachten Hokalspiele des kommenden Frukjahres kein Ersatz sein können, fur das, was ein Vertrags- spielerverein in der meisterschaftsspielfreien Zeit benötigt. Für den Zibeitligisten aus Feu- denkeim ist die Situation ahnlich, denn er muß, ob er will oder nicht, im Schatten der Großen leben. Erst heute mußten sie gewahr werden, was es heißt, mit einem Oberligisten zusam- men an einem Tag auf getrennten Plätzen zu spielen. 8 Für den Außenstehenden mag es beinane als selbst verständlich erscheinen, daß sich Mann- heim unter diesen Verhältnissen zweckmũßiger- weise dem vor der Tür wonnenden pfälzischen Verband anschließt. Doch wir wollen diese Frage kier nieht weiter erörtern und vor allem den Intensionen der Mannheimer Vereine nieht vorgreifen. Aber es wird etwas geschehen müssen, um der kritischen Lage einigermaßen Herr zu werden. Die weitaus geringeren Fahrt- und Uebernachtungskosten spielen bei solchen Ueberlegungen keine geringe Rolle. Und in der Zeit der immer rarer werdenden DM und dem dumit engstens Zzusammenhäͤängenden Zuschauer- schwund wird man auf irgendeine Weise ge recht werden müssen, ohne damit gleich um- wülzende Pläne zur Debatte zu stellen. 5 Dle Eva trug IudMosiEN Elnst Felgenblätter, Heut finden Frauen „Bleyle“ netter. jetzt: Mhm., Immob.- Buro Telefon 5 12 12, v. 7.30 bis 18.00 Uhr. Langerötterstraße 50 bitte fordern Wohnhaus in der Nähe des Bahnhofes Fried- richsfeld-Süd. Nebengebäuden und 1 ha Garten- und Ackerland, Angeb. u. Nr. P 8175 an d. Verlag. mit verschiedenen zu verkaufen. Sle bel den Sleyle- Verkaufsstellen oder direkt bel uns Dschsnen, neuen Prospekte an. Wlln. 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Februar 1952 ist im Alter von nahezu 70 Jahren unser Betriebsangehöriger, Herr Gerhard Busch nach längerer Krankheit gestorben. Wir betrauern in dem FHeimgegangenen einen treuen und allzeit pflichtbewußten Menschen, der sich wegen seines immer freundlichen, hilfsbereiten Wesens erfreute. in unserem Betrieb großer Beliebtheit Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten. Allgemeine Bankgesellschaft Nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden ist mein Ueber Mann, unser guter Vater, Herr Hans Schönbein im Alter von 67 Jahren sanft entschlafen. Mannheim, den 18. Februar 1952 Im Lohr 29 In tlefer Trauer: Anna Schönbein geb. Wittmann und Kinder Die Beerdigung findet am Freitag, dem 22. Februar, 13.30 Uhr, auf dem Friedhof in Neckarau statt. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe Frau, unsere herzensgute Mutter, Großmutter und Urgroßmutter, Frau. Pauline Brauch s. arne: um Alter von 76 Jahren, nach Empfang der hl. Sterbesakramente, in die Ewigkeit zu rufen.— Gott gebe ihr die ewige Ruhe. Mn m. Käfertal, den 19. Februar 1952 9. Fasanenstraße 14 In tlefer Trauer: Johann Brauch und Kinder sowie alle Anverwandten Beerdigung: Donnerstag, 21. Februar, nachm. 14 Uhr, in Käfertal. Am Montag, 18. Februar 1952 wurde unsere liebe Mutter und Oma, Frau Hermine Kaufmann geb. Moritz im Alter von 77 Jahren un- erwartet in die Ewigkeit ab- gerufen. Mhm.-Käfertal, 20. Februar 1952 Maikammerer Straße 11 Die trauernden Hinterbliebenen Phillpp Kaufmann u. Frau Lina geb. Nestel Liselotte und Helga Kaufmann Beerdigung: Donnerstag, 21. 2., 10 Uhr. Hauptfriedhof Mannh. Mein lieber Mann, guter Sohn und Schwiegersohn, Herr Ernst Grünewald ist am 18. Februar 1952 nach schwerem Leiden im Alter von 380 Jahren ruhig eingeschlafen. Man nheim- Waldhof Sandgewann In stiller Trauer: Paula Grünewald geb. Sproß Gertrude Grünewald(Mutter) Georg Sproß Beerdig.: Donnerstag, 21. Febr., 14.15 Uhr. Friedhof Sandhofen. Miische-Spech jetzt N 3, 12 Kunststr. Relzende Blusen 9 50 in grog. Auswahl ab DM U, Nach langem, schwerem Leiden verschied unsere liebe, gute Mutter, Frau Marie Lang geb. März 0 im Alter von 67 Jahren. Mannheim, 138. Februar 1952 Laurentiusstraße 16 Die trauernden Kinder und Angehörige Beerdig.: Donnerstag, 21. Febr., f 11.00 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Für die vielen Beweise herz- licher Teilnahme sowie die zahlreichen Kranz- u. Blumen- spenden beim Heimgang meines leben Mannes. unseres guten Vaters u. Schwiegervaters, Herrn Bernard Albrecht sagen wir allen unseren tlef- gefühlten Dank. Mhm.-Waldhof, 19. Febr. 1932 Speckweg 66a Frau Barbara Albrecht und Angehörige teilnahme sowie für die Kranz- u. Blumenspenden beim Heim- Frau Dina Reinhard geb. Nonnenmacher sagen wir auf diesem Wege un- sonderen Dank Herrn Pfarrer Worte. mm.-Neckarau, Waldweg 73. Theobald Reinhard und Angehörige Für die überaus herzliche An- Zang unserer Ib. Entschlafenen, seren aufrichtigen Dank. Be- Kühn für seine trostreichen berette fungen Buchalunpskralt S TEIIEN. AN 30178 Wir suchen zum baldigen Eintritt 0 1 Statiker für Stahlbetonbau mit guten Kenntnissen und praktischer Veranlagung. Herren mit einigen Jahren Büropraxis werden bevorzugt. Bewerbungen mit handgeschriebenem Lebenslauf. Gehaltsansprüchen u. Zeugnisabschriften sind zu richten an JOSEF HOFFMANN& SöHNE A. G., Mannheim, B 7, 3 Unsere Kinderbälle erfreuen sich großer Beliebtheit. Wegen starker Nachfrage: heute, Mittwoch, 16 Uhr, und Fastnacht-Samstag, Sonn- tag und Dienstag im neuen Haus am Ring und im alten Haus Heinrich-Lanz-Straße 38 die letzten Hindermaskenkränzehen Zutritt nur in Begleitung der Eltern. Numerierte Tischkarten im Büro. T 6. 28. 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Februar 1932 Der Geist ist billig die Finanzen sind schwach Eine große westdeutsche Handelsgruppe für optische Erzeugnisse hat festgestellt, daß in der Zeit vom 1. Juli 1950 bis 30. Juni 1951 ihre Kameras von folgenden Käuferschichten erwor- den wurden: beiter 40% Freie Berufe 11 7% e 24% Schtiler 9 Beamte 11% Institute 6 41 Prozent der hier gezählten Arbeiter kauf- ten sich Kameras zum Preise von über 300 DM. Es ist merkwürdig, daß für den Erwerb von Fotoapparaten mehr aufgewendet wird als für dle Bildung der Jugend. Die Technik kann zwar des Geistes nicht entraten, kann ihn nicht er- setzen, aber für technische Erzeugnisse ist jedermann gern und leichb bereit, Geld auszu- geben. Für den Geist nicht. Der Geist ist billig eworden, es herrscht keine Nachfrage. Hängt wohl damit zusammen, daß von unserer Jugend zwar verlangt wird, sie solle gescheit, gebildet und artig sein, aber daß man nicht bereit ist, für diese Bildung etwas zu opfern. Auf einer Nürnberger Kundgebung der Lehrerschaft Westdeutschlands beklagten sich die Tagungs- teilnehmer: „Die geistig Schaffenden werden heute unter dem Hilfsarbeiter entlohnt.“ Es wurden Beispiele angeführt dafür, wie schlecht es dem geistigen Proletariat, den Leh- rern, ginge und daß die Arbeiterschaft besser- gestellt Sei. Eines von diesen vielen Beispielen ergab sich aus einer— auf Wunsch des Betriebsrates kürzlich in einem Unternehmen der pfälzi- schen Metallindustrie durchgeführten— Erhe- bung. Die derzeitigen Monatsverdienste der Arbeiter Dezember 1951— ohne Weihnachts- gratifikationen) betrugen:. Anz. der Arbeiter Hundertsatz Monatseinkommen 169 5,0 200—300 2147 63,6 301400 950 25.1 401500 60 1.8 501600 52 175 601700 7575 700,0 ——— 5 Eine Umfrage unter den Mitgliedsfirmen des Metallindustriellenverbandes Württemberg-Baden Über Barzuwendungen zu Weihnachten 1931 neben dem regulären Verdienst ergab, daß an insgesamt 183 500 Beschäftigte(Angestellte und Arbeiter) fast „ Mill. DM ausgezahlt wurden. Das entspricht einem durchschnittlichen Betrag von 90,— DM pro Empfänger. Es wäre fehl am Platze, den Lehrern vorzu- werken, sie gönnten der Arbeitberschaft das Ein- kommen nicht. Genau so fehl am Platze wäre es, zu behaupten, die über das westdeutsche Schulwesen vorgebrachten Klagen berechtigten keine bessere Entlohnung für die Lehrer. Das ist deswegen falsch, weil es tatsächlich— auf ein großes Stück Idealismus gegründete— Selbstverleugnung bedeutet, sich als Lehrer durchhungernd der Ausbildung und Erziehung von Kindern zu widmen. Wenn— in etwa ähnlich wie bei der Preis- bildung— auch bei der Lohnfestsetzung die Gesetze von Angebot und Nachfrage eine Rolle spielen, dann wäre es doch selbstverständlich, daß— schon diktiert aus dem Wunsche nach bester Qualität— der staatliche Arbeitgeber dem Lehrer entsprechendes Entgelt für die er- zieherische und ausbilderische Leistung ein- räumt, Statt dessen wird der Lehrer immer mehr proletarisiert. Dies hängt allerdings auch damit zusammen, daß in einem falsch verstan- denen Wohlfahrtsideal mehr und mehr die Sorge um Ausbildung und Erziehung des Ju- gendlichen aus der Einzelzelle der Familie) ausgegliedert und der anonymen Organisation des Staatstwesens Überantwortet wird. Jener anonymen Organisation, die sich ohnehin von allen Seiten wegen ihres Aufwandes mehr oder minder begründeten Anfechtungen ausgesetzt sleht und billigerweise mit ihrer Sparkunst dort einsetzt, wo sie auf geringsten Wider- stand stößt. Daß ein solcher Punkt des geringsten Wi- derstandes gerade die Lehrerschaft ist, ergibt slch automatisch daraus, daß der Mensch, der gehalten ist, die Jugend zur Bescheidenheit, Dis- ziplin zu erziehen, nicht ausbrechen kann, um zeiner selbst willen. Ein Schulmeister kann sich zu einem guten Revolutionär entwickeln, nie aber wird ein Revolutionär sich als Schulmei- 57 als Lehrer bewähren und behaupten kön- Weil die Dinge so stehen, well unsere Leh- rerschaft— nicht wegen ihrer selbst, sondern wegen der ihr anvertrauten Jugend— einen angemessenen Lebensstandard und Spielraum haben muß, ist es höchste Zeit, der Lehrer- schakt das zu geben, wessen sie bedarf: Gerechte Entlohnung. Tex Lastenausgleichs-Gesetz naht? Gi) Der Lastenausgleichsausschuß des Bun- destages beginnt am 9. März mit der dritben und letzten Lesung des Gesetzentwurfes über en Lastenausgleich, erklärte der Vorsitzende leses Ausschusses, Kunze. Da keine grund- sätzlichen Aenderungen mehr zu erwarten selen, würden diese Schlußberatungen relativ schnell beendet werden können, so daß an- zchliegend das Gesetz in zweiter und dritter Lesung in den Bundestag kommen wird. Die INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Koalitionspartelen werden vom 21. bis 23. Fe- bruar gemeinsam den Entwurf noch einmal durchberaten, um sich untereinander abzu- stimmen, nachdem in der vorigen Woche Be- ratungen der Koalitionsvertreter mit dem Bun- deskanzler über den Lastenausgleich stattge- kunden haben. Die Regierung legt offensicht- lich größten Wert darauf, dieses Gesetz, von dem Kunze sagte, noch kein Parlament der Erde habe je eine 80 ungeheuer schwere Auf- gabe gestellb bekommen, so bald wie möglich wirksam werden zu lassen. Dabei wird jedoch sehr stark betont, daß die Frage des Verteidi- Sungsbeitrages keine Einwirkung auf die Auf- bringung der Mittel für den Lastenausgleich haben werde. Nach vierzehnmonatigen, Beratungen ist nunmehr ein Gesetzentwurfes fertiggestellt worden, der 400 Paragraphen umfaßt. Der Gesetzestext ist über 200 Seiten Sbark, ein Beweis für den Snormen Umfang dieses größten bisher behan- delten Gesetzes. Gedeihen des ver mind oft schwierigen Zwischentext des Gli.) Als Ergebnis der Sitzung des Handels- ausschusses der OEEC in Paris wird in Bonn der gemeinsame Wille nach einer Stabilisie- rung der Liberalisierung genannt. Es könne kein Gedanke daran sein, daß die Liberalisie- rung eingeschränkt oder gar abgeschafft werden solle. Vielmehr müsse das System der„Liste commune“ als„Rock bottom“, das heißt „Grundliste“, die künftige Liberalisierung tra- gen. Aus diesem Grunde soll die neue„Liste commune“ besonders sorgfältig zusammenge- setzt werden, eine Suspendierung der Libera- lisierung auf Grund der vor einem Jahr auch von Deutschland angerufenen Artikels 30 soll dann praktisch nicht mehr möglich sein. Ent- scheidend soll nicht mehr der Prozentsatz ab- gebauter mengenmäßiger Einfuhrbeschränkun- gen sein, sondern der Umfang des gemeinsa- men Marktes mit möglichst gemeinsam libera- Iisierten, also gleichen Produkten,. Hinsichtlich der Frage einer Ausweitung der Liberalisie- rung von 60 auf 75 Prozent steht man deut- scherseits auf dem Standpunkt, daß man grund- sätzlich einer Ausweitung zustimmt, jedoch nur insoweit, als dadurch kein Eückschlag befürch- tet werden muß, der dann auch die anderen Teilnehmerländer mit hineinziehen müßte. Es darf deshalb, so wird in Bonn betont, erwartet werden, daß eine Liberalisierung über 60 Pro- zent hinaus eintreten wird, wobei aber frag- lich ist, ob man deutscherseits bis auf 75 Pro- zent gehen wird. Die diesbezüglichen Bespre- chungen finden in Paris am 20. März statt. Es kam, wie es kommen mußte. Nicht schwer war es deshalb, vor einigen Tagen an- zudeuten, was und wie es kommen würde!), Die Materie ist indes allerdings schon weit- aus komplizierter geworden. Das Außenhan- delsproblem wird nicht nur maßgeblich von Strömungen und Gegenströmungen innerhalb der Europäischen Zahlungs-Union(EZ U) und innerhalb der Ministerkonferenz(OEEOC) be- einflußt, sondern auch 1. von den in Gang befindlichen Bespre- chungen zwischen den drei Fachministern einerseits und dem Gremium der„Drei Wei- sen“ andererseits; 2. von den innerpolitischen Rücksichten tragenden wirtschaftspolitischen Maßnahmen: a) der Bundesrepublik, b) Englands, e) Frankreichs. Gespräche mit den„Brel Weisen“ Nach allmählich durchsickernden Informa- tionen Über die Verhandlungen der deutschen Minister mit den„Drei Weisen“ in Paris ent- wickelte sich dieses Gespräch zu einem staats- und wirtschaftswissenschaftlichen Examen, Wobei sich auch auf alliierter Seite die Ein- sicht durchsetzte, daß die pro-Kopf-RKonsum- rate in Westdeutschland keinerlei Einschrän- kung verträgt. Ja, es scheint den deutschen Ministern gelungen zu sein, der These, daß sich der gesamte, für den Konsum zur ver- fügung stehende Betrag erhöhen müsse, zum Siege zu verhelfen(das ergibt sich daraus, daß für eine wirkungsvolle Beteiligung Deutschlands an der Verteidigung eine starke Vermehrung der Beschäftigungszahl als unab- dingbare Voraussetzung angesehen wird). Selbstverständlich entsteht hier eine gefähr- liche Reibungsfläche zwischen Konsum- und Investitionsrate. Für die westdeutsche Wirt- schaft ist nämlich Erfolg an die Voraussetzung wirtschaftlicher Expansion gebunden; es kann mit Austerity oder mit Restriktionen irgend- welcher Art nur Mißerfolg erreicht werden. Am billigsten und besten kann solches Ziel durch erhebliche Außenhandels-Förderung auch seitens des Auslandes erreicht werden. Deutsche innenpolitische Rucksichten In der Bundesrepublik entfalten die nicht- sozialistischen Regierungskreise— quasi se- kundiert von den Sozialisten— dem Sozia- lismus Vorschub leistende Manövrierkunste, indem durch Steuergesetze mannigfaltiger ) Siehe Ausgabe vom 3. Februar 1952:„Krisen- stunde der EZU“, Die Bundesbahnspitze ist im Werden (Hi.) In Bonn wird die Zusammensetzung des Verwaltungsrates der Bundesbahn lebhaft betrieben, da bis zum 18. März der Rat gebildet sein muß. Der Bundesrat hat seine fünf Mit- glieder bereits ernannt. Es sind dies Minister Renner von Südwürttemberg-Hohenzollern als Vorsitzender des Verkehrsausschusses des Bun- desrates, Senator Wenhold, Bremen, Dr. Haindl, München, Direktor Oppermann und Dr. Kast- ner. Seitens der Wirtschaft wird je ein Ver- treter von der Industrie, dem Handwerk, der Landwirtschaft, dem Handel und dem Ver- kehrsgewerbe gestellt werden. Auch die Ge- werkschaften werden ihre Vertreter in Kürze benennen. Die Vorschläge des Bundes verkehrs- ministeriums sind dagegen noch nicht bekannt. Hinsichtlich der Besetzung des Vorstandes der Bundesbahn sind bisher Dr. Hilpert, Hes- sen und Staatssekretär Dr. Frohne genannt worden. Die Besetzung des Präsidentenpostens scheint jedoch noch völlig offen zu sein. In diesem Zusammenhang werden in Bonn aller- dings Gerüchte dementiert, wonach der jetzige Präsident Hellberg nicht mehr für diesen Po- sten kandidieren möchte. Dr. J. Werner Hilpert ist 55 Jahre alt. War Handelskammersyndikus in Leipzig, gehörte zum Freundeskreis Goerdelers und wurde in der Zeit des NS-Regimes längere Zeit in einem Konzen- trationslager in Haft gehalten. Nach dem Zusam- menbruch wurde er Finanzminister und stellver- tretender Ministerpräsident im hessischen Kabi- nett. Er ist gegenwärtig Mitglied des hessischen Landtages(CDU). Staatssekretär Professor Edmund Frohne ist 61 Jahre alt. Er gilt als Eisenbahner, der von der Pike auf diente. Im Jahre 1933 wurde er Reichsbahnrat, wirkte beim Umbau gro- Ber Bahnhöfe in Riga und Saloniki(im Jahre 1936) mit. 1941 wurde Frohne zum Honorarprofessor der Technischen Hochschule Braunschweig ernannt. Nach dem Zusammenbruch wurde er als Staats- sekretär für Transportwesen in die niedersächsische Landesregierung berufen. 1947 zum Direktor der Verwaltung für Verkehr des Vereinigten Wirt- schaftsgebietes gewählt. Außenhandels europäischer Staaten ert die Last des Verteidigungsbeitrages Art der Privatprofit quasi als Ausgeburt der Hölle dargestellt wird. Hier erwies sich— hier ist es nötig, noch einmal auf das Gespräch mit den„Drei Wei- sen“ zurückzublenden— als wohltuend, daß OEEC- Generalsekretär Marjolin in sehr fai- rer und sachlicher Weise dartat: Entgegen den Behauptungen einer etwas allzu einfachen Propaganda gehört, die deutsche Steuerlast zu den höchsten Belastungen, die in der west- lichen Welt zu verzeichnen ist. Es bleibt also den deutschen Sozialisten vorenthalten, in ihrem hemmungslosen Ver- nichtungsfeldzug gegen den Privatprofit die Basis, auf der sich kollektivistische Systeme entwickeln können, zu erweſtern. Die am 19. Februar bekanntgegebene Neue Marschroute gewerkschaftlicher Lohnpolitik“ ist ein Beweis dafür, wie sehr die tatsächlichen Zusammen- hänge verkannt werden. Verkannt deswegen, weil Unterdrückung des Gewinnmotives die Schaffung neuer Arbeitsplätze, somit auch die Bildung allgemeinen Wohlstandes verhindert wird. Daran ändert gar nichts, wenn nachher dem ratlos gewordenen Volke erklärt werden soll:„Das private Unternehmertum hat ver- sagt. Gedeihliche wirtschaftliche Entwicklung liegt im öffentlichen Unternehmertum, in der staatlichen Lenkung und im Sozialismus.“ Frankreichs Beschwerden Die seit mehr als zehn Jahren schleichende Inflation Frankreichs und ihre jähe Beschleu- nigung durch die jüngste Entwicklung schafft ebenfalls eine sehr prekäre Lage, Es soll nicht unterstellt werden, daß der Franzosen Wille, sich selbst zu helfen, zu gering sei. Auch wenn dies der Fall wäre, dann wäre doch noch immer zu berücksichtigen, daß diese etwaige Willensschwäche nicht Frucht willkürlicher politischer Taktik ist, sondern daß ein jahr- zehntelanger inflationistischer Entwicklung ausgesetztes Volk und seine Wirtschaft er- forderliche Willenskraft nicht mehr aufzubrin- gen vermag. Wo aber eine solche Situation Platz gegrif- ken hat, wird die Zwangswirtschaft zum Kor- relaf wirtschaftlicher Freiheit. Es kann näm- lich wirtschaftliche Freiheit sich nur dann ent- kalten, sie kann nur dann bestehen, wenn die innerpolitischen Kräfte aus sich heraus aus- reichend Energie entwickeln können. ep) Die französische Regierung hat jetzt auch Nahrungsmittel, Rohstoffe ung angere wichtige * Spanische Einfuhrlizenzen für Deutschland und Schweden 5 (P) Die spanische Reglerung wird in Kürze an verschiedene Importfirmen Einfuhrltzenzen für deutsche und schwedische Waren ausgeben. Aus Deutschland sollen in erster Linie Büromaschinen und sonstige Industrieausrüstungen importiert werden. Die Geschäfte werden innerhalb der Quo- ten des deutsch- spanischen Handelsabkommens abgewickelt.. Schweden wird hauptsächlich Benzol und ver- schiedene Steinkohlenderivate liefern. Schrottexport zentralisieren? (VoD) In maßgebenden Kreisen erörtert man gegenwärtig die Gründung eines FExportkontors des Schrotthandels. Man geht dabei von dem Ge- danken aus, daß die Exportmehrerlöse der Schrottexporteure in emnem gewissen Umfang dem aufbringenden kleineren Schrotthändler zugute kommen müssen, um dadurch die Sammeltätigkeit anzuregen und das sinkende Schrottaufkommen zu verbessern. Wie VWD erfährt, soll das Schrott- exportkontor die Ausfuhrgeschäfte der Schrott- händler koordinieren und gegebenenfalls unter gemeinsamer Verwaltung der beteiligten Händler durchführen. Rheinschiffahrt ist pessimistisch (Vo) in Straßburg wurde am 19. Februar die vom Zentralausschuß für die Rheimschiffahrt ein- berufene Konferenz der sechs Rheinanliegerstaaten eröffnet. Auf der Tagesordnung stehen vor allem das Problem, ob und wie dem Substanzverlust der Rheinschiffahrt abgeholfen werden kann, und Fragen des Wettbewerbs zwischen den an der Rheinschifffahrt beteiligten sowie zwischen Rhein- schiffahrt und den übrigen Verkehrsträgern. Der Vorsitzende des Zentralausschusses Adrien Thierry erklärte, das nach allgemeimer Ueberzeu- gung die seit Beginn des Korea-Krieges eingetre- Güter, die auch nach dem 4. Februar noch Ubera- lisiert blieben, unter Einfuhrlizenzpflicht gestellt. Damit hat Frankreich jetzt seine Einfuhrlibera- lislerung in vollem Umfang rückgängig gemacht. Alle Einfuhren aus den der OEEC angehörenden Ländern bedürfen jetzt einer Importlizenz. Die Regierung ist somit in der Lage, die gesamte Ein- fuhr nach Maßgabe der Devisenverfügbarkeiten zu steuern. Es wird beschwerlich sein, in europäischer Zusammenarbeit der französischen Wirtschaft und seinem Volke die erforderliche Stütze zu verleihen, um so mehr, als auch mit der gegenwärtig unbetsreitbaren Krisenanfälligkeit Englands gerechnet werden muß. Im Gegensatz zu den Verhältnissen in der Bundesrepublik kann aber England— und auch in gewissem Maße Frankreich— seine EKonsumrate noch ein- schränken bzw. zumindest bei den gegenwär⸗ tig geübten Einschränkungen verharren. Das ist schon deswegen möglich, weil in diesen beiden Ländern der Ersatzbeschaffungsbedarf nicht so exorbitant hohe Ausmaße erreicht wie in der Bundesrepublik. Zusammenfassend: Es gibt keine zuver- lässige Meßzahl. Es gibt keine präzise Bewer- tung der europäischen wirtschaftlichen Mög- lichkeiten und Kräfte. Sie müssen erst durch gegenseitiges Abwägen und Auswägen ermit- telt werden. Bis dahin gilt es, zu improvisie- ren, wobei eines jedoch nicht aus dem Auge gelassen werden darf: Je mehr, je häufiger der Hang, sich festen Bindungen zu unter- Werfen, starre Reglements zu schaffen, über- wiegt, desto schwieriger wird die in etwa er- forderlich werdende Korrektur. Sie stellt sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlich- keit von selbst ein, wenn der wirtschaftliche Ablauf so gelenkt wird, daß er sich freiem, echtem Marktgeschehen bestmöglich annähert. Soweit Amerika mit finanziellen Hilfe- leistungen solche Entwicklungen fördert, wäre es fehl am Platze, neidvoll und wie hypno- tisiert auf jeden außerhalb der Staatsgrenzen hinrollenden Dollar zu starren. Echte euro- päische Zusammenarbeit im Bereiche der Wirtschaft würde nämlich gewährleisten, daß jener Dollar, der zufälligerweise nach Paris rollte, von Paris ausgehend auch der Bun- desrepublik zugute käme, während umge- kehrt eine in Bonn oder Frankfurt eintru- delnde Dollarhilfe zu guter Letzt auch den Franzosen nützt. a F. O. Weber KE URZ NACHRICHTEN tene erhebliche Belebung des Verkehrs auf dem Rhein nicht von langer Dauer sein werde. Mer Ausschuß habe daher mit den Benutzern des Rheinstroms Fühlung genommen, um deren An- regungen zu empfangen und eine engere Zusam- menarbeit zwischen ihnen herbeizuführen. Diesem Zweck solle die Konferenz dienen. Der Zentral- ausschuß wolle dabei völlig neutral bleiben. Die Beschäftigungslage in der Rheinschifffahrt hat sich nach Mitteilung der Industrie- und Han- delskammer Duisburg im Berichtsmonat trotz er. höhter Verkehrsleistungen verschlechtert. Erst- mals seit längerer Zeit entstanden für Rheinschiffe wieder Wartezeiten bis zu 7 Tagen. Der Bestand an Leerladeraum in Duisburg-Ruhrort und Köln- Wesseling erhöhte sich bis zum Monatsende auf 120 Fahrzeuge. Die freien Frachten sanken im Januar um etwa 20 Prozent. Frankfurter Effektenbörse vom 19. Februar 19352 (WD) Die gelegentlich der Londoner Vierer- gespräche festzustellende Kompromißbereitschaft sowie die Aussicht auf Beilegung der deutsch- französischen Meinungsverschiedenheiten, wegen des Saarproblems fanden in Börsenkreisen gün- stige Aufnahme. Montane, die bereits gestern nachbörslich zu mehrprozentig erhöhten Geboten gefragt worden waren, eröffneten etwa 2% bis 6% fester. Rheinstahl, die 7% höher zu 190 ein- gesetzt hatten, flelen später auf 188 zurüek. Einen Tagesgewinn von insgesamt 5% konnten Degussa mit 159 bis 162 verbuchen. Unter Führung von AEG, die 2% über Vortag mit 48 bezahlt wur- den, lagen die übrigen Elektropapiere bis 1% tester. Sehr schwach tendierten Lahmeyer, die nach Unterbrechung um 6 auf 127 zurückflelen. RWI auf 143½ ermäßigt. Maschinen- und Motoren- aktien bei stillem Geschäft bis 2½% befestigt. Seite 7 Verzinsungsproblem „realistisch“ anfassen (Hi.) In Kürze sollen im sogenannten Scharn- berg-Ausschuß in Bonn erneut Besprechungen über die Zinsfrage aufgenommen werden. Wie es heißt, will man dabei auch bestrebt sein, die Finanzierung des Wohnungsbaues von der Kapitalmarktfrage zu trennen. Wie seitens des Bundesfinanz ministeriums verlautbet, werde auch dort das gegenwärtige Zinsgefüge als„un- realistisch“ anerkannt. Der derzeitige Diskont von 6 Prozent sei zu unbeweglich gehalten worden und habe damit an Wirkung verloren. Frankreich verschärft Devisen bestimmungen (VWD) Die französische Regierung erließ am 18. Februar eine Reihe scharfer Bestim- mungen, durch die währungsschädigende De- visentransaktionen verhindert werden sollen. So wird der Verkauf ausländischer Wertpapiere durch Ausländer mit Wohnsitz in Frankreich an einer französischen oder algerischen Effek- tenbörse von einer Sondergenehmigung des Finanz ministeriums abhängig gemacht Wäh- rend bei solchen Geschäften bisher ein er- hebliches Agio erzielt wurde, können aus dem Ausland transferierte Wertpapiere künftig nur noch am amtlichen freien Devisenmarkt in Frankreich verkauft werden. Ferner wurde die seit vorigem Jahr zulässige Ueberweisung zu Lasten sogenannter Kapitalguthaben auf Konto- korrentkonten von Devisenausländern wieder verboten. Diese Kapitalkonten werden dureh Verkäufe von Wertpapieren oder von Grund- besitz in Frankreich alimentiert. Durch Ueber- weisungen auf Ausländerkonten konnte Kapital ins Ausland transferiert werden. Weitere Bestimmungen sollen die Zahlung einer 25prozentigen Abgabe gewährleisten, der bereits früher nichtangemeldete, im Auslande hinterlegte ausländische Wertpapiere oder aus- ländische Devisen im Besitze von französi- schen Deviseninländern unterworfen waren. Bundeshaushalt gewachsen 8 (Hl.) Auf 21 079 Mill. D-Mark beläuft sich der Haushalt 1951 des Bundes, nachdem jetzt vom Bundesflnanzminister eine Ergänzungs- vorlage des ersten Nachtrages 1951 eingereicht worden ist, mit der sich zur Zeit der Finanz- ausschuß des Bundesrates beschäftigt. Der Haushalt setzt sich aus dem Hauptplan mit 15,36 Milliarden, dem Nachtrag mit 4,93 Mil- liarden und der Ergänzung mit 781 Millionen in Einnahmen und Ausgaben zusammen. Zusatzsteuer zur Umsatzsteuer revidiert (Hi.) Wie aus dem Bundesfinanzministerium verlautet, ist jetzt eine Revision der Zusatz- steuer zur Umsatzsteuer, gegen die sich vor kurzem der Deutsche Industrie- und Handels- tag entschieden ausgesprochen hat, fertigge- stellt worden. Grundsätzlich werden von der Zusatzsteuer nur mehrstufige Unternehmen ge- troffen werden, die nicht brancheüblich sind. Die vom DIHT kritisierte Befreiungsgrenze von 360 00 DM Gesamtjahresumsate wurde zwar um 120 00 DM erhöht(bisher 240 000), jedoch nicht weiter heraufgesetzt. Trotzdem sind mit der Revision erhebliche Befreiungs- erweiterungen erfolgt. Grundnahrungsmittel kallen nicht unter die Zusatzsteuer. Marktsättigung mit Reyon VD) Der Absatzrückgang, der sich bei den Kunstwebereien und anderen Zweigen der Tertilverarbeitung bemerkbar macht, hat jetzt auch verschiedene Werke der Reyonerzeu- gung gezwungen, auf Lager zu arbeiten Die Firma Bemberg sieht in der augen- blicklichen Entwieklung eine rein konjunktu- relle Erscheinung von vorübergehender Be- deutung und hofft, die getroffenen Maßnahmen bald wieder rückgängig machen zu können. Handwerksbericht des Bundes ministeriums (Hi.) In einem Bericht des Bundeswirt⸗ schaftsministeriums über die Lage des Hand- werks wird festgestellt, daß im vierten Quar- tal 1951 neben der zeitlich durch das Wein- nachtsgeschäft bedingten Belebung eine echte Aufwärtsentwicklung, nicht zuletzt auch im Handwerksexport zu verzeichnen sei. Dabei wird besonders vermerkt, daß in den meisten Bezirken die Abmeldungen aus der Hand- Wwerksrolle zum Teil sogar erheblich über- wiegen. Dies ist insbesondere bei den Schuh- machern der Fall. Die Austritte finden vor- Wiegend in den von strukturellen Krisen be- troffenen Zweigen aus wirtschaftlichen Grün- den statt. Der Lehrlingsbestand im Handwerk ist um 40 Prozent höher als vor dem Krieg und übertrifft die Bevölkerungszunahme in Westdeutschland um 21 Prozent. Jugoslawiens Fremdenverkehrshoffnungen P) Das amtliche jugoslawische Reisebüro „Putnik“ rechnet damit, dag Jugoslawien in diesem Jahr von rund 100 O0 ausländischen Touristen be- sucht werden wird. Die offizielle Nachrichtenagen- tur Tanjug berichtet weiter, daß„Putnik“ zur Zeit mit verschiedenen ausländischen Reisebüros ent- sprechende Verträge abschließt. 8 —— doro Hur re mugen! r i DIpL. OPTIKER fannneim. 0 6, 9- Tel. 42778 Universums trage glied bestellt. B 47— 11. 2. 1952 Rhenus 1 Spexſelabteilung: Unsichtbetre Augengläser 3 Guterh. . JCCCCT—.. Konfirm.-Anzug f. z. Vk, Ang. u. Nr. 0583 a. d. Verlag. Neuer Korbwagen zu verkaufen, Verschaffeltstraße 11. part., rechts. B 566 35. DM führer bestellt. Die Prokura B 571— 11. 2. 1932 Eisen- dinger allmatchinen Eb „KLAvIERR- FLUGEI. gebr., neuw. Er. Ausw., Teilz., Matratze ERTEI, R 3, 3a, fel. 40771 werden aufgeerbeiſef und neo angefertigt. 1 5 5 wurde die Satzung geändert machungen). Die gleiche Eintragung preiswert im Fachgeschäft Lhaten uo Hoffmann, aken, Prinzregentenstraſie 12 Guterh. Wasch g maschine„Miele“ m. wanne. 38,8 2. Vk. Neck, Waldw. 24. 2 9 Doppel- Betteouch. tormschön, 11 Sutem Bezug und Haarauflage. 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Prokura, ver- ee mit einem 5 hat Dr. Hans Negel, um in Mannheim-Seckenbheim. e 2. 1952 Rheinische Treuhand- Gesellschaft Aktlengesellschaft in Mannheim. Gesamtprokura, vertretungsberechtigt mit einem Vor- standsmitglied, beschränkt auf den Bereich der Hauptniederlassung Mannheim, hat Diplom-Kaufmann Fritz Muth in Mannheim. — 11. 2. 1952 Handelshof Rieder Gesellschaft mit beschränkter Haftunz, Haus des täglichen Bedarfs, Einzel- und Großhandel in Mann- heim. Joseph Rieder und Alfred Wieland sind nicht mehr Geschäfts- führer. Hans Samuleit, Kaufmann in Baden-Baden ist zum Geschäfts- niederlassung Mannheim in Mannheim, Hauptsitz Frankfurt a. Main. Aut Grund des Beschlusses der Hauptversammlung vom 21. August 1949 ist das Grundkapital der Gesellschaft nach dem DM-Bilanzgesetz end- gültig auf 7 000 000,— Deutsche Mark neu festgesetzt worden; zugleich B 720— 11. 2, 1952 Auto- Vertriebs- Gesellschaft mit beschränkter Haf- tung in Mannheim. Wilhelm Barth ist nicht mehr Geschäftsführer. Als Geschäftsführer wurde Karl Oestringer, Kaufmann in Mannheim bestellt. B 793— 11. 2. 1952 Schiffahrts- und Speditionskontor„Elbe“ Gesell- schaft mit beschränkter Haftung Zweigniederlassung Mannheim in Mann- führer hat Hans Jonas Ingwersen in Hamburg. — VERS IEIGERUN GEN 5 5 Marke: Junkers, 2 Zylinder, 12 PS. Die Versteigerungsbedingungen legen auf dem Rathaus zur Einsicht offen. Revisionsgesellschaft für Schiffahrt, Spedi- Versteigerung. Die Gemeinde Reichenbuch(Amt Mosbach) versteigert am Samstag, dem 23. Februar d. J., nachmittags 16.00 Uhr, am Rathaus in Reichenbuch einen neuwertigen Ststionären Dieselmetor UNTER R110 AHT von Eugen Hugo ist erloschen. und Stahlhandel Aktiengesellschaft Zweig in den 88 3(Grundkapitah und 5 Bekannt- ist auch im Handelsregister des Amtsge- erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 212/1951 8 Friedrichsplatz 1 Landebahn Vinc. Stock Inh. u. Leiter: Dipl.-Kfm., Dipl.-Hdl. Dr. Ww. 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Seite 8 MORGEN 5 Knut Hamsun, Kind seiner Zeit/ Zum Tode des norwegischen Dichters Der norwegische Dichter Knut Hamsun ist Sestern in seinem Heim in Süd-Norwegen im Alter von 92 Jahren gestorben. Vor zwei Jahren erschien Hamsuns letz- tes Buch, als beinahe Neunzigjähriger hatte er es geschrieben, halb blind, halb taub, aber kräftig und selbständig gedacht und erfun- den. Der Titel hieß„Auf überwachsenen Pfaden“, kein schlechter Titel für das Buch eines der großen alten Männer unserer Zeit. Generationsgemäß gehörte Hamsun, am 4. August 1859 in dem Dorf Lom im Gud- brandstal geboren, zu Shaw, der drei Jahre Alter war, und d' Annunzio, der drei Jahre Jünger war; aber auch Strindberg war nur zehn Jahre älter, während Björnson und Ibsen eine knappe Generation vor ihm liegen. In Deutschland tauchte der junge Hamsun früh in Otto Brahms„Freier Bühne für mo- dernes Leben“ auf, der Zeitschrift für die Durchsetzung eines weltanschaulich recht militanten Naturalismus'. Mitarbeiter der ersten Jahrgänge waren u. a. Wille, Bölsche, Tolstoi, G. Hauptmann, Maupassant, Strind- berg. Dort fand man Aufsätze über„Meta- Physischer Darwinismus“,„Die Betäubung des Gewissens durch Alkohol und Nikotin“, „Die Willensfreiheit und das Strafrecht“ und „Das geistige Proletariat“. Das war die gei- stige Luft der achtziger Jahre: man kämpfte gegen den flachen bürgerlichen Optimismus und nährte seine Utopien mit weltanschau- Ucher Wissenschaft. Hamsun hat dies Ge- Päck sein Leben lang nicht abgeworfen. Die Jugend war sehr armselig gewesen. Er führte eine Art Landstreicherleben, war Schuhmacher, Verkäufer, Straßenarbei- ter, Fischer und Volksschullehrer. Zweimal zog er nach Amerika und arbeitete als Holz- Füller, Trambahnschaffner und Erntearbeiter. Auf diesen Reisen faßte er sein lebenslan- ges Vorurteil gegen das Angelsachsentum, seinen Geschäftssinn und dessen angebliche Tarnung mit dem lieben Gott und der De- mokratie. Die Versuche als Redakteur und Schriftsteller brachten plötzlich mit„Hunger“ 1890) Ruhm. Zwei Jahre später erschien „Mysterien“, der Roman eines Scharlatans, eines wahrhaft„Zerissenen“, der in das Milieu einer kleinen norwegischen Hafen- Stadt bricht und schließlich an sich selbst zugrunde geht. Hier ist das naturalistische Rezept mächtig geweitet, Traum, Stimmung, der Hauch ferner Länder, intellektuelle Zweifel und Ueberdruß an der Zivilisation — es scheint, als habe der Norweger die Welt auf der Zunge. Der sektenhafte Charak- ter ist dahin, ein fast panischer Drang weitet sich romantisch aus, und doch blei- ben das Milieu der norwegischen Hafen- städte, der seelische Kontur der Landstrei- cher, Händler, Fischer gewahrt. Hamsun War offenbar ein,„großer“ Autor, nirgends erkannte man das freier als in Deutschland. Albert Langen in München brachte Roman um Roman heraus, und die Leserschaft des Dichters wuchs mit den Titeln:„Pan“, Vik- toria“,„Schwärmer“,„Redakteur Lynge“, „Segen der Erde“,„Landstreicher“, August Weltumsegler“,„Kinder ihrer Zeit“,„Die Stadt Segelfoß.“ 1920 erhielt Hamsun den Nobelpreis. Ir„Kinder ihrer Zeit“ erzählt Hamsun von Willatz Holmsen, dem Leutnant und Kulturnotizen Für das intime literarische Gespräch hat der durch seine Mittwoch-Gespräche bekannt- gewordene Kölner Bahnhofsbuchhändler Ger- Hard Ludwig einen„Grünen Salon“ unter dem Namen„Grüner Teppich“ eingerichtet, der am 28. Februar von Hans J. Rehfisch eingeweiht Wird. Die vier Hamburger Theater, die das Schauspiel pflegen, planen die Gründung eines gemeinsamen Studios zur Entwicklung der modernen Dramatik. Paul Hindemith, der erste Träger des Hamburger Bachpreises, wird zur Entgegen- nahme des Preises am zweiten März in die Hansestadt kommen. Richard Laugs, der Direktor der Städti- schen Hochschule für Musik und Theater in Mannheim, und die am gleichen Institut als Lehrerin für Sologesang tätige Sopranistin Leni Neuenschwander wurden einge- jaden, der Jury beim Internationalen Wett- bewerb für Gesang, Klavier und Komposition in Vecelli bei Mailand am 2. Oktober 1952 beizutreten. In der Vortragsreihe„Zur Kunst der Ge- genwart“ spricht am Mittwoch, 20. Februar, 19.30 Uhr, im Vortragssaal der Mannheimer Kunsthalle Dr. Niels von Holst über das Thema: Neue Strömungen in der deutschen Malerei der Gegenwart. 22 Grundbesitzer, der Grund und Boden ver- kaufen muß. Soziologisch wird seine Stel- lung von einem tüchtigen Geschäftsmann, Holmengraa, übernommen und nun kommt unter Holmengraas Leitung„der Fort- schritt“, Läden, Fabriken, Dampfschiffe, Danzsäle und Banken. Aber dieser Holmen- graa geht am Ende genau wie der Leut- nant zugrunde, die Geister, die er rief, kann er nicht bändigen. Hamsun kritisiert die Zivilisation, welche den Fortschritt bringt, und er weiß immer wieder die Szenen der Handlung und der Ge- spräche auf Punkte zu bringen, wo der Glaube an die äußeren Güter des Lebens den Menschen ad absurdum führt. Diese Zivilisationsfeindlichkeit steht in sonderba- rem Widerspruch zu seinem Pathos des Le- bensdrangs. Der Drang führt die Menschen zu Reichtum, Reisen, Häuserbauen; der Drang des modernen Menschen, welcher sich von der Scholle und Religion gelöst hat, hat die falsche Richtung genommen. Hier liegt die Wurzel für Hamsuns Ironie, die eins seiner großen und von all seinen zahl- reichen Nachahmern nicht erreichten stili- stischen Mittel ist.— Lars Manuelsen wird von einer Schar Elstern belästigt, er muß sich von Marianne sagen lassen:„Du hättest mit der Elster nicht in Feindschaft geraten sollen.“ So drückt Hamsun im Sinnbild aus, Was er meint. Alle seine Figuren, diese Landstreicher, Fischer, Manager und Hals- abschneider sind zugleich Symbole des modernen Lebens. Es gibt nur eine Macht, die den Widerspruch überwindet, das ist die Liebe zwischen den Kindern des Leut- nants und Holmengraas. Tragisch ist das Leben da, wo die Liebe nicht mehr möglich ist; dann kommt der Strick oder die Pistole. Hamsun hat sich zweimal im Leben mit der Politik eingelassen, zu seinem Unglück, das erste Mal, als er seine auf Erlebnissen in Amerika beruhende Abneigung gegen die Angelsachsen zum Axiom erhob, zum zwei- ten Male, als er sich mit dem Nationalsozia- lismus einlieg. Er glaubte anscheinend, daß Deutschland, an dem er mit großer Liebe hing, einen Weg gefunden habe, sich aus der Verstrickung in die Ideen des Fort- schritts, der städtischen Zivilisation zu lösen. Der Nationalsozialismus ging darauf ein und machte Hamsun zum Vorbild der Blut- und Bodenliteratur. Es war ein grotesker Irrtum von beiden Seiten. Wie jede große Idee wurde von Goebbels auch der Name des befreundeten Schriftstellers mißbraucht. Bei dem alternden Hamsun wurde noch ein- mal der Zorn auf England und Amerika ge- weckt. Seine Landsleute nahmen ihm das 1945 übel, sie waren politisch anderer Mei- nung. Ob es weise war, den Patriarchen der Literatur mit fast 90 Jahren einzusperren und für verrückt zu erklären, darüber gibt d pa- Foto Knut Hamsun 7 es Wohl keinen Zweifel. Hamsuns letzte Bil- der waren erschütternd; über und über mit Bart bewachsen war das Gesicht, als ver- höhne der Dichter die Welt— aber die Augen blitzten. Curt Hohoff „Pyrrhus und Andromache“- Thema ohne Variationen Uraufführung einer Tragödie von Ferdinand Bruckner im Schauspielhaus Zürich Der 1891 in Wien geborene Ferdinand Bruckner, dessen jüngstes Bühnenwerk „Pyrrhus und Andromache“ eben vom Schauspielhaus Zürich mit großem Erfolg ur- aufgeführt wurde, macht in einem Aufsatz im Programmheft des Theaters seinem Un- mut über die seit Shaw in der dramatischen Literatur in Mode gekommene Verkleine- rung und Vermenschlichung der klassischen Helden Luft, die die Sehnsucht nach dem ursprünglichen Thema wieder wachgerufen habe.„In einer Reihe oft zauberhafter Stücke, die Zeugnis ablegen für die ewige Lebendig- keit des Theaters“, schreibt Bruckner,„wur- den die alten Themen immer origineller variiert und paraphrasiert, immer geistvol- ler Erfundenes wurde in sie hineingemengt und immer überraschender wurden sie inter- Pretiert, bis überhaupt nichts mehr von ihnen übrig blieb. Ein Inhalt war zum Ge- kal geworden und eine Interpretation zum Inhalt. Doch der jahrelange und ununter- brochene Genuß von Variationen, so kunst- voll sie auch manchmal gelingen, ruft immer stärker die Sehnsucht nach dem ursprüng- lichen Thema wach. Endlich soll der tragi- schen Begebeneit nicht immer wieder ausge- wichen, sie soll nicht wieder einmal Anlaß zu einer reizvollen Verspieltheit werden, vielmehr soll sie sich endlich wieder unmit- telbar und in ihrem ganzen Ernst voll- Ziehen.“* 5 Der jetzt in Frankreich lebende, viel- fach erfolgreiche Bühnenautor erprobt seine Renaissance des„klassischen Trauerspiels“ an einem Thema aus der Mythologie um den Fall Trojas. Der Schauplatz ist der Königs- palast in Epirus, wo Hermione, die Tochter des Menelaus und der Helena, darauf war- tet, daß Pyrrhus das ihrem Vater gegebene Eheversprechen einlöst. Pyrrhus aber liebt Andromache, die Witwe des Hektor, die ihm zusammen mit ihrem Sohn Astyanax beim Fall Trojas als Kriegsbeute zufiel. Als Orest im Auftrag des griechischen„Staatenbun- des“ von König Pyrrhus die Auslieferung des Astyanax fordert, damit über den„Sohn des Todfeindes“ Gericht gehalten werden kann, weigert sich Pyrrhus zunächst, das unschul- dige Kind herauszugeben. Er ist bereit einen Krieg zu riskieren, um es zu retten. Doch andert er seinen Entschluß, als Andromache seine erneute Werbung mit der Begründung abweist, man sei den toten Freunden und Feinden Treue schuldig. Er beschließt die Auslieferung des Astyanax und setzt für den nächsten Tag die Hochzeit mit Hermione an. Orest ist bestürzt über den Beschluß des Pyrrhus, weil er gehofft hat, eine Ableh- nung der durch ihn überbrachten Ausliefe- rungsforderung und eine Verbindung des Königs mit Andromache würde ihm Her- mione gewinnen helfen, die er hoffnungslos liebt und deretwegen er eigentlich nach Epirus gekommen ist. Andromache aber gibt den Kampf um Hektors Sohn nicht auf. Sie beschwört schließlich sogar Hermione, ihr zu helfen. Der kommt es aber nur dar- auf an, die Feindin zu demütigen. In letzter Verzweiflung bietet sich Andromache dem Pyrrhus als Geliebte an * Bis hierhin etwa folgt Ferdinand Bruck- ner der Handlung des 1667 entstandenen Trauerspiels„Andromache“ von Jean de Racine, den er im übrigen in einem Ein- führungsvortrag vor der Premiere als Wenig nachahmenswert dargestellt hatte, weil sein Vers„unser Herz nicht erreiche“ und seine Seele„im Mieder erstickt“ werde. Er hat sich aber trotzdem brav an das fran- zösische Vorbild gehalten und geht ihm auch weiter getreulich nach. Lediglich das Verhältnis zwischen Pyrrhus und Andro- mache bekommt eine andere Wendung. Pyrrhus, der bei Racine die Andromache schließlich heiratet, verzichtet auf sie und schenkt ihr und dem Kinde die Freiheit. „Er starb im Glück, wie er gelebt hatte,“ so läßt Bruckner den Orest über das Ende des von ihm auf Hermiones Geheiß ermor- deten Pyrrhus berichten.„Bevor er sinken konnte, riß ihn Andromache in ihre Arme und küßte ihn und wie besessen schrie sie: Dank, immer wieder Dank. Ich konnte nicht vom Fleck, ich mußte zusehen, wie zwei Menschen eins wurden dank mir.. Ohne urs hätte die Liebe von Pyrrhus und An- dromache sich nie vollendet!“ . Bruckners„Tragödie nach klassischen Motiven in drei Akten“(Bühnenrechte durch Ahn& Simrock, Wiesbaden) ist in der Klar- heit ihres Aufbaus und ihrer Sprache nach den allzu vielen dramatischen Bildnereien der letzten Jahre und den Experimenten Bruckners selbst ein überraschendes Er- lebnis, dem man sich nicht verschließen kann. Die Verfolgung der klassischen Linie hat sich nicht als Hindernis dafür erwiesen, das Heros mit der Menschlichkeit zu ver- binden und so über die Darstellung der mythologischen Tragödie die Brücke zu auch heute Gültigem zu schlagen. Den vier handelnden Personen gibt der Autor im Chor vier Fürsprecher bei, die nicht eigent- lich in die Handlung eingreifen, sondern nur eine Art Gewissen und, nach dem Wil- len Bruckners, auch die Mitwelt darstellen. Einer von ihnen, Tyndar, der Berater des Königs Pyrrhus, zieht schließlich die Quintessenz aus dieser heroischen Tragödie und verkündet mit ihr dem Orest(und dem Publikum) den existentiellen Lehrsatz: „Deirte Botschaft ist beendet, das Kind nicht mehr in unserer Gewalt, die Mutter hat mit ihm die Flucht ergriffen. Wir fühbn uns nicht befugt, sie aufzuhalten, wohl aber dich, der du uns, die Mitwelt, so beharr- lich flohst. Jeder einzelne muß ihr gehören. Zwar können wir ihn nur beraten, mah- nen, trösten. Handeln muß er selbst, wie er selbst leben und selbst denken muß, das Dasein verlöre seinen menschlichen Gehalt. Doch muß er alles dies mit uns, wir allein beschützen ihn vor den Erinnyen der Ein- samkeit. Er, der hier auf der Bahre liegt, den du gefällt hast wie einen Baum: er hatte Ruhe vor ihnen, denn er lebte mit uns allen, wie ein Baum sog er alle Kräfte aus der Welt, die ihn umgab. So wuchs auch seine Liebe für Andromache zu einer schön sten Ehrung dieser Welt in dem Gefühl, daß sie nicht, um sie zu nehmen, da ist, sondern um mit ihr zu leben * Die Aufführung unter der Regie von Oskar Wälterlin in dem mit strengen Linien gebauten Bühnenbild Teo Ottos vollzog sich in den unpathetischen Formen gemilderten klassischen Theaters und wurde mit Walter Richter(Pyrrhus), Maria Wimmer(Andro- mache), Maria Becker Hermione) und Albin Skoda(Orest) ein großer Publikumserfolg inn Zürich. Mit den Darstellern konnten sich auch der Regisseur und der Autor für den begeisterten Schlußapplaus bedanken, der das Haus am Heimplatz wie ein gewaltiger Orkan durchtobte. Werner Gilles Mittwoch, 20. Februar 1952/ Nr. 4 —— Märchen mit Politik „Die Liebe der vier Obersten in Berlin Daß ein sowjetischer Oberst auf der Bühne in aller Freundschaft und ohne pole mische Wut verulkt wird, ein sturer, ver- bissener, doch auch verschmitzter und kei- neswegs dummer Mann— das ist in der litischen Gewitterluft von Westberlin Schon eine angenehme Sensation.„Die Liebe der vier Obersten“, eine Komödie des Englän- ders Peter Ustinov, hatte im Steglitzer Schloßpark-Theater auch noch aus anderen Gründen heftigen Erfolg. Das pointenreiche und charmante, kluge und geschickt gebaute Stück ist gleichzeitig politische Satire und literarische Parodie, Märchenspiel, Völker- psychologie und sogar Philosophie, alles mit Herz und Takt vorgetragen. In einem Harzdorf, über das sich die Be. satzungsmächte noch nicht einigen konnten sitzen wenige Jahre nach dem letzten Welt. krieg vier alliierte Obersten gelangweilt um den Verhandlungstisch. Lieber als in der Wellblechhütte würden sie— ohnehin nutz. los— im nahen Schloß beraten. Aber sie haben bisher umsonst versucht, das Ge- strüpp zu durchdringen, hinter dem das Schloß verborgen liegt, Dornröschens Schloß. Zwei Geister müssen erscheinen, gute und böse Fee, damit die Offiziere bis an Dornröschens Himmelbett gelangen. Dort bekommen die Herren auf, das Königs- kind zu erobern. Jeder darf sich dazu die Gestalt aussuchen, in der er am liebsten ge- lebt hätte. Der Franzose(dargestellt von dem aus Mannheim stammenden Filmschauspieler Peter Mosbacher) versetzt Dornröschen (Hannelore Schroth) und sich in ein Rokoko. Stück. Der sonst so korrekte Engländer setzt in Shakespeare-Tönen einer Nonne zu. Der Amerikaner(Fritz Tillmann), als Pfarrer verkleidet, bringt in der Bar ein fast gefal- jenes Mädchen sittlich wieder auf die Beine und boxt mühelos einen entsprungenen Zuchthäusler zu Boden. Der Russe(Wilhelm Borchert) hingegen bemüht sich nicht erst um die Prinzessin. Er sitzt strickend neben dem Samowar und redet— frei, doch sehr echt nach Tschechow über den Regen vom letzten Freitag. Der Regisseur Helmut Käut⸗ ner tauchte die Parodien so in die Stimmung ihrer Vorbilder, daß aus dem Theater kein pures Kabinett wurde. Die elegante Völker- Psychoanalyse kam dabei nicht zu kurz. Dornröschen, für symbolfreudige Zu- schauer vielleicht auch die Seele des besetz- ten Landes, schläft unerobert weiter. Der Franzose und der Amerikaner werden bei ihr im Schloß bleiben, Russe und Engländer kehren zu ihren Frauen zurück. Keiner der vier Obersten weiß am Ende des Stückes, ob er recht daran tat, zu gehen oder zu blei- ben. Entscheiden aber muß man sich immer, auch wenn man die richtige Entscheidung nicht kennen kann— das ist die Mitteilung des— immer noch sehr anmutigen Existen- tialisten Ustinov. er. gor Strawvinskys„PSsalmen- Symphonie“ Das zweite Chorkonzert des Bachvereins in Heidelberg Das zweite Chorkonzert der Stadt Hei- delberg und des Heidelberger Bachvereins in der Peterskirche gab wieder einmal einen überzeugenden Beweis der geistig vor- urteilslosen Weite des Bachchors und seines Leiters, Professor Dr. Hermann Meinhard Poppen: es ließ auf Igor Strawinskys„Psal- men- Symphonie“ Anton Bruckners„Te De- um“ folgen und griff damit kühn in die römisch- katholische und in die griechisch- katholische Christlichkeit hinein. Ist uns jene aus vielfachen Proben geläufig, so be- darf es für diese noch einer Umstellung, die bei dem einzelnen verschieden sein mag. Wer aber einmal das Leben der Mönche um den Berg Athos und ihre weise Verachtung aller abendländischen Zivilisation und Kul- tur studierte, der Wird, gewiß auch Wege finden zu der zarten und doch hymnisch ge- hobenen Intensität dieses für uns so viel- fältig gemischten Lobgesangs. Das keusche „Ansingen“ des Halleluja z. B., die Or- chesterfärbung, die fast ganz auf Bläser- klänge gestellt ist, und dann der ekstatische Jubel des„neuen Lieds“, das Strawinsky hier mit aller Bewußtheit einer orientali- schen Frömmigkeit anstimmt:„la gloire de Dieu“, der Ruhm Gottes, ist ihm ein wirk- lich intensives Anliegen, ganz im gleichen Sinne, in dem Bruckner, wenn auch mit an- deren Mitteln, sein„Te Deum“„dem lieben Gott“ gewidmet hatte. . Daß selbst beim ersten Hören sich diese Assoziationen so. sichtbar einstellten, ver- danken wir der Aufführung unter Prof. Dr. Hermann M. Poppen. Denn sie ergaben sich auch rückläufig, noch vom Bruckner zum Strawinsky zurück. Die Chorsätze des Bach- vereins, der sich in beiden Werken vor un- gewohnte modulatorische, rhythmische und sprachliche Schwierigkeiten gestellt sah, die die volle Musikalität jedes einzelnen Sän- gers erfordern, waren von imponierender Geschlossenheit des Klanges, wobei beson- ders den Sopranen angesichts der ständigen Höhenlage bei Bruckner Bewunderung ge- bührt. Das Städt. Orchester erwies sich auch hier trotz der Strapazen dieser Tage als zuverlässige klangliche Stütze. Im Solisten- quartett bei Bruckner endlich standen Claire Faßbender-Lux(Sopran), Clara Oel- schläger(Alt), Fritz Barth(Tenor) und Mar- tin Gründler(Baß), im allgemeinen mit schöner oratorischer Ausgeglichenheit, wenn auch die mangelnde Tiefe des letztgenann- ten und gelegentlich kleine Intonations- trübungen das Bild etwas verschleierten. Emil Hartschuh und Klaus Ziegler Waren die Sachwalter des Klavieranteils in Stra- winskys Instrumentalkolorit; auch die an sich nur akkordisch füllende, aber hier bei Bruckner natürlich sehr charakteristisch Orgel wurde von Klaus Ziegler betreut. 6 VICEKIBAUM: Rendex- vous In Ans n Copyright Verlag Gustav Kiepenhever Gmb, köln/serun (30. Fortsetzung) „Mach schnell, Darling,“ sagte er leicht. „Wir wollen die heilige Stunde des Dejeu- ner nicht versäumen.“ Sie faßte schnell nach seiner Hand und Preßßte einen Kuß in seine Handfläche, dann schloß sie seine Finger zu wie über eine Münze. Er hatte noch dieses kleine über- raschende Brennen im Nervenzentrum sei- ner Hand, als er in seinem Zimmer stand und Marion anrief. Es handelte sich darum, daß er nun, da Evelyn tatsächlich eingetroffen war, Marion für den Abend absagen mußte. Er hatte es nicht früher getan aus Be- sorgnis, am Ende zwischen zwei Stühlen zu Sitzen. Während er auf den Anschluß war- tete, hatte er ein unbehagliches Gefühl. „Nicht absolut fair,“ dachte er flüchtig. aber er hätte nicht sagen können, ob es Marion oder Evelyn war, gegen die sich die Unfair- heit richtete. Vorsicht hat immer etwas Un- nobles an sich— aber im Orangenhandel lernte man, vorsichtig sei „Allohallo— Joujou?“ fragte Marions Stimme im Telefon eifrig.„Ich habe dich eine Ewigkeit nicht gesehen. Flora trifft große Vorbereitungen für dein Souper heute Abend.“ Frank schluckte. Es schüttelte ihn immer ein wenig, wenn Marion ihn mit den Namen von Spielzeugen, Tieren und Gemü- sen traktierte. „Darling—“ sagt er, passiert—“ „Mon dieu—“ sagte Marion erschreckt. „Etwas Schlimmes?“ „Nichts ganz Schlimmes: Meine Frau ist angekommen. Ich kann dich heute abend nicht sehen— und wir reisen morgen früh ab— ich werde dir nicht einmal Adieu sagen körmen—“ Marion antwortete nicht gleich. Aber sie nahm es mit guter Haltung auf. „Wie nett für dich, daß deine Frau hier ist—“ sagte sie munter.„Wann geht dein Schiff? Mit welchem Zug fährst du ab? Wann kommst du wieder nach Europa? Schicke mir ein Telegramm bevor du kommst.“ Frank murmelte ein wenig Dank und Zärtlichkeit in die Muschel. Er war unge- duldig. Mitten drin ging die Tür des Bade- zimmers auf und Evelyn stand da und schaute ihn fragend an. Er machte schnell den Mund zu und ließ Marion reden.„Adieu, mon petit, es war hübsch mit dir. Unterhalte dich gut. Bon vayagel“ Er hörte kaum mehr hin. Er war schon bei Evelyn. Sie sah ein wenig verändert aus, sie hatte mehr Glanz und Schimmer als zuvor. Als er sie küßte, spürte er den Geschmack von Lippenrot auf ihrem Mund.„Aha!“ dachte er; es war neu an dieser kleinen Frau aus Berlin. Im ungeeignetestem Mo- ment fiel ihm ihr Mann ein und er ließ „ein Unglück ist sie os.„Zeit zum Dejeuner—“ sagte er und zog sie mit sich fort. Unten gab es einen kleinen Aufenthalt. Madame reichte ihm ein Telegramm. Aus London. Von Pearl.„Corsar kann es kaum erwarten dich kennen zu lernen“ war der Text. Frank stand da mit dem Telegramm und überlegte, wer dieser Corsar sein möchte.„Der neue Hund“, dachte er mit einer Erleuchtung. Er mußte lächeln. Eve- In stand neben ihm und betrachtete ihn ernsthaft.„Geschäfte— sagte er. „Die Frauen verwöhnen dich von allen Seiten,“ sagte sie unerwartet. Er starrte sie verblüfft an. Sie war weicher und sentimen- taler gewesen in Berlin. Mit dem Lippen- stift wan nicht nur ihr Gesicht, sondern auch ihr Wesen pikanter geworden. „Eifersüchtig?“ fragte er erheitert. Sie gab keine Antwort. Er war das Telegramm in den nächsten Papierkorb. Wie jeder Amerikaner war Frank stolz darauf, ein kleines Restaurant zu Wissel, Wo keine Amerikaner hinkamen. Er brachte Evelyn auf der langen Bank von Chez Rosset' unter, er stellte ernsthaft das Menu zusammen und er redete: zu viel und zu schnell, wie er selbst bemerkte. Er war ein Wenig nervös, es war lächerlich, aber die Situation schien nicht so einfach, wie sie sein sollte. Evelyn war auf einen galanten Telefon- anruf hin sofort nach Paris gekommen: das war ein Entgegenkommen, das für sich sel- ber sprach. Aber zugleich war Evelyn solch eine kleine, feine, zerbrechliche Darae, dag man scheu wurde. Er fühlte sich nicht ganz Wie bei einem kleinen Liebes abenteuer mehr wie am ersten Tag auf einer Hoch- zeitsreise. „Cellophan—“ sagte Frank.„Madame ist ganz in Zelophan verpackt, sauber und unberührt.“ Evelyn trank Wein und lächelte. Sie schien sich in der Situation ganz sicher zu fühlen. »Ich bin ein Esel—“ dachte Frank, wahrscheinlich machen diese braven Ber- liner Frauen solche Abstecher nach Paris nicht zu selten, Er faßte nach ihrer Hand unter dem Tisch. Sie trug ihren Ehering. hre Hand war noch immer kühl und väbrierte leicht. Ein flüchtiger Schauer von Verlangen stieg in ihm auf und verhuschte gleich wieder. Evelyn hatte begonnen, französisch zu sprechen; es gefiel ihm. Plötzlich kam aus einer Ecke des Lokals ein Herr von unverkennbar deutschem Ge- präge an den Tisch und begrüßte Evelyn. Frank betrachtete den Herrn mit Abnei- Sung. Er hatte dünnes, sandfarbenes Haar, er trug einen Kneifer und seine Wange war mit drei scheußlichen Narben verunziert. Er sprach laut und mit vielen Guttural- lauten zu Evelyn und Evelyn antwortete, wobei ihr Gesicht einen wunderlich gepei- nigten Ausdruck annahm. Ein Vorhang, der diskreterweise vor der Tür der Damentoilette angebracht war, wurde zur Seite geschoben, und eine junge, aber erstaunlich reizlose Frau gesellte sich zu dem unsympathischen Mann. Frank be- dauerte Evelyn, als er sich vorstellte. daß diese Menschensorte zu ihrem Bekannten Kreise zählte. Als die beiden sich empfah- len, sah sie erschöpft aus. Frank zahlte und brachte sie auf die Straße. Ein wenig blasse Sonne hatte sich durch die Wolken ge- drängt. „Was jetzt—7“ fragte er unschlüssig. „Ja— Was jetzt?“ wiederholte Evelyn. „Fahren wir ins Bois—“ sagte er. Das Bois hat erfahrungsgemäß einen äußerst günstigen Einfluß auf die Entwicklung von Liebesaffären. Als sie im Taxi saßen, verdunkelte sich die Welt und neuer Regen kam herab Die —— Tropfen klopften auf das Dach des Wagens Evelyn schwieg und schaute durch die ver- regneten Scheiben. Langsam bemächtigten sich die Orangen wieder Franks Gehint Der Kontrakt— vierzigtausend Kisten jede mit einem Verlust von zweieindrittel Cent— das macht 933 Dollars und etliche Cents— beinahe tausend Dollar Verlust nebst den Reisespesen. Aber es War ein Anfang mit Europa, alles in allem el stand dafür ein—. Er nahm sich zusammen, als der Wagen hielt. Der Regen hatte schon wieder 9 hört, aber alles triefte noch. Frank sche seinen Arm unter Evelyns Arm und sene Finger verhakten sich in die ihren. währen sie über den nassen Kies zu Près 1 hinaufgingen. Es geschah automatisch. 15 war ein wenig schade, daß sich in der Lie! 5 immer dieselben Dinge wiederholen. Abe andererseits war es gut, daß eine bestimmt Routine einsetzte. Es macht die Dinge 15 facher und leichter. Frank war ung lich und es kam ihm ein klein wenig 1 5 vor, daß sie ihre Zeit im regentropfen 155 Bois verbrachten. Sie setzten sich auf 1 nasse Eisenstühle und bestellten 1115 Schokolade für Evelyn. Morgen wðãaar iel. vorbei. Schade— dachte er wieder. 428 leicht hätte etwas Schönes und Besondere daraus werden können, wenn man 55 gehabt hätte für Evelyn. Was für silbe Wimpern sie hatte.. „Was für ein fremder Mann du bist 7 sagte sie mitten in seine Gedanken icht schaute ihn aufmerksam an, ihr Ges 5 wer dicht vor dem seinen. Ihre Haut glatt aus solcher Nähe, glatt wie mä Metall—. 110 „Erzähl mir. Wie lebst du! Wo kom du: du her? Wo gehst du hin? Was denkst du Ich weiß nichts von dir.“ Srortsetzung folg