XL ettischlaeh Indet, Seh 0 Ludwigshafen und Sport: H. Schnee- zollen, 0 kloth: Frau: H. Hoffmann; S802.-Red.: Ischm F. A. simon: Chef v. Dienst: O. Gentner. 781% Bankkonten: Südwestbank, Allg. Bank- nen ne esellsch., Städt. Sparkasse Bad. Kom- 11815 matten nunale Landesbank, Bad. Bank. samti. Latten Nannheim. Postsch.- Konto: Karlsruhe Nr. 800 16. Ludwigshafen/Rh. Nr. 267 42 Degen nd lang a ebene J Jahrgang/ Nr. 48/ Einzelpreis 20 Pf. n— mein Gang en Mienen ich dienen. steinen, zu scheit Herz. 2 einen, ind Sehmen 1 der Stund Wunde. orgen e hert! d verbothen, punkt auferlegt. wer 17 Der letzte 11,25-Milliarden-Vorschlag der urs enten„brei Weisen“ für die Atlantikpaktorganisa- ven Sünder tion umfaßte außer den Verteidigungsaus- zhlinden“ saben auch Gelder für die Bereitschafts- polizei, den Bundesgrenzschutz und Pensionen für ehemalige Wehrmachtsangehörige. Mit alen Huta dem zwischen der Bundesregierung und den cherfaut, drei Westalliierten Frankreich, Großbritan- den Düfte nien und den Vereinigten Staaten von n graust,. Amerika erzielten Ergebnis ist ein Einver- nicht lüſten nehmen über die Höhe des deutschen finan- erzen hau! ziellen Verteidigungsbeitrages für die nächste inen. Lukunft erreicht worden. oeh eines Dieses Einvernehmen wird nach den An- gaben des Regierungssprechers der Bevölke- re, kung in der Bundesrepublik voraussichtlich und. keine neuen Steuern bringen. Nach Errich- rre, tung der eurpoäischen Verteidigungsgemein- Grund schaft werden die Bundesrepublik im Mo- hnatsdurchschnitt 850 Millionen Mark für Ver- teidigungsausgaben bereitstellen, Das wären und liebe, im Jahr 10, Milliarden Mark.) Die Höhe der Tun Von Deutschland für Verteidigungszwecke zu n Schefben ck sterbeß 1 Kaen] llelgoland ab Samslag frei Kiel.(UP) In den Mittagsstunden des . März wird der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Friedrich Wilh. Lübke in einer Feierstunde die Insel Helgoland, die vorfand] zeſt dem Jahre 1945 unter britischer Ober- meer don] poheit stand, wieder in deutsche Verwal- en. Eines jung übernehmen. Wie ein Sprecher der lirtin Die] Fieler Landesregierung vor zahlreichen 5 105 Pressevertretern erklärte, 2 3 da die britische Regierung bis zu diesem „ flemin die endgültige Freigabeerklärung J bekanntgibt. Zugleich wird die britische Kommen Verordnung 224, die das Betreten der Insel Hack unter Strafe stellt, durch ein befristetes 1, das 0 deutsches Gesetz ersetzt. e Manstein hat Urlaub auf Ehrenwort bier in Düsseldorf.(dpa) Der ehemalige deutsche Generalfeldmarschall Erich von Man- u Sie ge. stein hat von der Strafanstalt Werl aus am Montag einen siebentägigen Urlaub auf ein altes Ehrenwort angetreten. Wie zuständige eng- id sie it Usche Stellen am Dienstag in Düsseldorf mit- 1 benom. teilten, will er seine Frau im Schwarzwald ich habe aufsuchen. Manstein ist beurlaubt worden, von iht weil seine Frau erkrankt ist. Wie von eng- lischer Seite ergänzend mitgeteilt Wurde, soll Frau von Manstein in den nächsten Tagen urct dei] Periert werden. 5 Sergeant Von Manstein war am 19. Dezember 1949 y, Söhn. fon einem britischen Militärgericht in Ham- Varmels burg zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt wor- ö Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- gruckerei. Verlagsleitung: H. Bauser: 1 chetredakt.: E. F. v. Schilling. Stellv.: pr. K. Ackermann. Politik: E. Schäfer. U. H. Hausser; Wirtschaft: FO Weber: reuilleton: W. Gilles. K. Heinz; Lokal: il. Eberhardt; Kommunal: Dr. F. W. Koch; Mannheimer 3 e RM Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim. R 1. 4-6, Telet 4415154: Heidelnerg. Brunnen- gasse ig 24 Tel 29 37/8 ffldib age hl.); Ludwigshafen kn. Rheinstr. 37 lei 62768 Bezugspreis: Monati UM 2.80 zu 40 Pf Tragelonn Postbhe ue mii DM 3.20 uz. 54 Pf Zustellgebühr Kreuz bandbezug DM 4. einschl porto Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2.80. Erscheint täglich außer sonntags. Zul Zeit gilt Anzeigenpreististe Nr 10. Beil Nichterscheinen infolge nönerer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bez ugspreises. Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der verlag keinerlei Gewähr ist wohl g den. Das Gericht hatte ihn in neun Anklage Stall 2 die Kuh n Esel B.„Den d keine er Borch — Hlals in ch habe Experi- Valley! „die ich elt war ach, 418 Evelyn nes au- zild zu- r einen les fle- große, 8 asrech · eldorfer konnte hören, 8 Welt Evelyn enblick innern, jeiratet zuri te. Sie en ge- t nach nt. Sie d und trach⸗ it er- mperm a, Sie r den len e8 seinen Säure 1 kam seines cte. kolgt punkten für schuldig erklärt. mm wurde u. 8, zur Last gelegt, für Geiseltötungen, un- menschliche Behandlung sowjetischer Kriegs- gekangener und die Deportation sowjetischer Aivilisten verantwortlich zu sein. Ueber den Prozeß gegen von Manstein ist in der deut- schen und auch in der englischen Oeffent- lchkeit seinerzeit heftig diskutiert worden. ene. 2 72 Straßburg. Der Beschluß des Straßburger Stadtrats, offiziell die Kandidatur Straßburgs als Sitz der ständigen Organe der Montan- mion anzumelden, wird in Kreisen des Furoparats lebäft begrüßt. Man ist im Europa- rat der Auffassung, daß eine enge Zusammen- arbeit zwischen den beiden europälschen Ein- nichtungen notwendig sei, damit die Montan- mion als Element der europäischen Einigung — 5 Wirksamkeit erhalte. Die Beschränkung 4 der Montanunion auf sechs Staaten dürfe nicht ue gesamteuropäische Einheit gefährden. Brüssel. Die amerikanische Botschaft in N teilt mit, daß Belgien in der Zeit von 9 5 1949 bis zum Ablauf des Steuerjahres 5 von den USA Waffenlieferungen im Werte on einer Milliarde Döllar erhalten habe. 0 London. Großbritanniens neuer Vertei- tar aesminister Lord Alexander traf am Diens- 15 2 Kanada in Liverpool ein. Er wird am 15 a2 Churchill als Verteidigungsminister . 05 Bisher war Churchill Premferminister d Verteidigungsminister. e alsburg. Sechs Arbeiter wurden am Diens- 10 durch eine Fels- und Schneelawine getötet, K aul den Staudamm des Wasserkraftwerkes Abrun im Moserboden niederging. m. Freiherr von Maltzan traf am Diens- 1 der Spitze einer starken deutschen neuete dlelesation in Rom ein. Es soll ein 80 5 Handelsvertrag zwischen der Deutschen 0 Adesrepublik und Italien abgeschlossen erden. beihach. Die japanisch-nationalchinesischen lcher Haungen über die Aufnahme vertrag- peh gufzselchuntzen, die Mitte Februar in Tat- brochen senommen worden waren, sind unter- über 3 Worden. Die Verhandlungen sind 1 5 Frage auf einen toten Punkt gelangt, nationalen Lorsesehenen Vereinbarungen die Besse chinesische Souveränität über das chi- 5 Festland und Formosa anerkannt rden soll. UPIdpa 0 Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim. am Marktplats B o n n.(dpa) In Bonn wurde am Dienstag bekanntgegeben 1 f sich bereiterklärt hat, im kommenden Rechnungsjahr 8 8,3 i teidigungszwecke bereitzustellen. Von dem Augenblick an, in dem die europäische Ver- teidigungsgemeinschaft steht, ist die Bundesregierung jedoch bereit, den vollen von den „Drei Weisen“ vorgeschlagenen Betrag(das sind 11,25 Milliarden DM) zu leisten. Wie ein Regzerungssprecher am Dienstagabend betonte, ist somit ein Kompromiß erreicht wor den, der die volle Verteidigungslast der Bundesrepublik erst zu einem späteren Zeit- zahlemden Gesamtbeträge wird nach den glei- chen Grundsätzen bestimmt, die auch für die anderen Teilnehmerstaaten gelten. Für die Zeit bis zum Inkrafttreten des Vertrages über die europaische Verteidi- gungsgemeinschaft wollen die Westalliierten nach ihrer Zusage die Höhe der Besatzungs- kosten so niedrig wie möglich halten. Nach Auffassung der Bundesregierung bedeutet das, daß die Besatzungsausgaben monatlich 500 Millonen DM. nicht übersteigen. Zur Zeit haben sie einen Monatssatz von 650 Millionen DM erreicht. Die Bundesregierung hat sich, wie ein Sprecher betonte, vorbehalten, daß sie, wenn das deutsche Volkseinkommen nicht im erwarteten Maße an wächst, eine neue Fest- setzung des Verteidigungsbeitrages verlan- gen kann. Für die Zwischenzeit soll die Bun- desregierung um finanzielle Hilfe nach- suchen können. Die strittige Frage der Anerkennungen der Leistungen für Berlin als Verteidigungsleistungen soll erst im Jahre 1953 beantwortet werden. Diese Frage wird vorerst offen gelassen. Bei dem Ver- teidigungsbeitrag für 1953/54 soll endgültig geregelt werden, welche sonstigen Ausgaben der Bundesrepublik als Ausgaben für Ver- teidigungszwecke anzuerkennen sind. Ins- besondere die Frage der Ausgaben für die Aufrechterhaltung des sozialen Friedens und Monailich 850 Millionen DM für Verteidigung Einvernehmen über die finanzielle Beteiligung der Bundesrepublik der Ausgaben für Berlin endgültig geklärt werden. Abschließend wies der Regierungssprecher darauf hin, daß das Verhandlungsergebnis der Bestätigung durch den Deutschen Bun- destag bedarf. Verteidigungsausgaben in Japan umstritten Tokio.(UP) Der Budgetausschuß des ja- panischen Abgeordnetenhauses hat am Diens- tag das 2,5-Milliarden-Dollar-Budget der Regierung Loshida gutgeheißen, nachdem die Abgeordneten der Oppositionspartei aus Protest gegen die im Budget vorgesehenen Verteidigungsausgaben in Höhe von 500 Mil- lionen Dollar die Sitzung verlassen hatten. Die Fortschrittspartei, die Rechtssozialisten, die Linkssozialisten, die Kommunisten, die Landarbeiterpartei sowie die Sozialdemokra- ten lehnten die vorgesehenen Verteidigungs- ausgaben ab. „Großer Schlag“ im Mittelmeer Neapel.(dpa) Dienstagfrüh begannen unter der Bezeichnung„Großer Schlag“ die bisher größten Flottenmanöver im Mittel- meer. Hunderte von britischen, französi- schen, italienischen und amerikanischen Kriegsschiffen und Flugzeugen nehmen an den Uebungen teil, die neun Tage dauern werden. Sie werden von dem amerikani- schen Admiral Robert B. Carney, dem Oberbefehlshaber des Südeuropa-Sektors in- der Atlantikpaktgemeinschaft, geleitet. In der taktischen Leitung werden sich die Kommando-Offiziere der vier Flotten ab- wechseln. Die Manöver verfolgen drei Ziele: Erprobung kombinierter Operationen von langer Dauer, Ueberwachung der See- verbindungen unter Kriegsbedingungen und Erprobung der Zusammenarbeit der Flot- ten und Luftstreitkräfte der vier Nationen. Dis glaller- Sieg des Kabinells Faure Nationalversammlung billigte gleitende Lohnskala Paris,(dpa) Die französische Nationalver- sammlung stimmte in den frühen Morgen- stunden des Dienstags nach einer Nachtsit- zung der geänderten Regierungsvorlage über die gleitende Lohnskala it 355 gegen 246 Stimmen zu. Das Kabinett Faure hat damit in einer seinen Bestand gefährdenden Frage einen glatten Sieg errungen. Die gutgeheißene Vorlage bestimmt, daß bei einem Steigen der Lebenshaltungskosten in Frankreich um fünf oder mehr Prozent die Mindestlöhne automatisch um den glei- chen Prozentsatz erhöht werden. Die Höhe der Mindestlöhne bildete in den letzten Jah- ren in Frankreich die Grundlage für alle Lohnberichtigungen. Die jetzt angenommene Vorlage geht sehr viel weiter als der ursprüngliche Vorschlag der Regierung, der u. a. vorsah, daß Lohner- höhungen höchstens einmal im Vierteljahr erfolgen dürften. Die neue Fassung enthält auch nicht mehr den Passus, der der Regie- rung eine Frist von einem Monat geben Sollte, um zur Vermeidung von Lohnerhöhun- gen Preisherabsetzungen vorzunehmen. Für die abgeänderte Vorlage stimmten die Sozialisten, die Volksrepublikaner, einige Radikalsozialisten und rechtsstehende Unab- hängige sowie die Kommunisten, während sich die Gaullisten, der überwiegende Teil der Radikalsozialisten und der Unabhängigen dagegen aussprachen. Der Finanzausschuß der französischen Nationalversamlung, der am Dienstagnach- mittag über die vierte Abänderung der Haushaltsvorlage beriet, die u. a. eine 15 pro- zentige Erhöhung der direkten und indirek- ten Steuern mit Ausnahme derjenigen auf Lebensmittel vorsieht, lehnte mit 16 Stim- men(Kommunisten und Gaullisten) gegen 15(Radikale und Volksrepublikaner) bei 13 Enthaltungen(Unabhängige, Republikaner) eine Debatte über diese Artikel der Vorlage ab. Die Regierung trat am Dienstagabend zu einem Kabinettsrat zusammen, um ange- sichts dieser Weigerung über den Gang der Aussprache im Plenum, die noch am späten Dienstagabend beginnen sollte, zu beraten. „Tja, ich weiß nur noch, das Fest hieß:„Ball der Europder“ Mittwoch, 27. Februar 1952 und dann dem Herrn, der immer„Niet“ sagte, über Abrüstungsfragen gesprochen haben muß ich mit 44 * „Wir haben nichis zu verbergen“ Kaiser und Reuter zur Ankunft der UNO-RKommission Berlin.(UP) Bundesminister Jakob Kai- ser und der regierende Bürgermeister von Berlin Ernst Reuter betonten am Dienstag vor der Berliner Pressekonferenz die Be- reitschaft der Bundesregierung und des Se- nats, der UNO- Deutschlandkommission bei ihrer Arbeit volle Unterstützung zu ge- währen. „Wir haben nichts zu verbergen, sondern wollen die freie Welt um Hilfe für unser Bestreben nach freien Wahlen anrufen“, erklärte Reuter. Er wiederholte, daß diese werden könnten, wenn sich der bereit erkläre. Reuter warnte vor voreiligen Schlüssen über die Haltung der Sowietzonenregierung und des Ostberliner Magistrats gegenüber der Aufforderung der UNO- Kommission, Vertreter zu Besprechungen mit dem Aus- schuß der Vereinten Nationen zu benennen. „Auf Grund gewisser Erfahrungen ist es vielleicht ratsam, sich nur an die endgültige Stellungnahme des Ostens zu halten“, sagte Reuter. Er wies darauf hin, daß die Sowijet- zomenregierung auch die Einladung der Ver- einten Nationen nach Paris erst in letzter Minute angenommen habe. Bundesminister Kaiser gab bekannt, daß er als Mitglied der westdeutschen Kommis- sion den Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen sowie seinen Staatssekretär, die Staatssekretäre der Ministerien des Aeußeren und des Inneren sowie den Vorsitzenden des Bundestagsausschusses für gesamtdeutsche Fragen vorgeschlagen habe. Weiterhin habe er befürwortet, daß Ernst Reuter als Ver- treter Berlins zu der westdeutschen Kom- mission hinzugezogen werde und umge- kehrt auch in Berlin die Bundesregierung „Ein wirklicher Erfolg“ sagte Averell Harriman von der Lissabonner Konferenz des Atlantikrates Lissa bon.(U) Die neunte Tagung des nordatlantischen Ministerrates ist noch am Montagabend beendet worden. Averell Harriman, wichtige Verhandlungsgrundlage für die Minister d ist ein wirklicher Erfolg gewesen“. Allerdings sind noch einige wichtige Pro- pleme unerledigt geblieben. Ueber Paris als ständigen Sitz der NATO ist trotz der 262 gernden Haltung Großbritanniens Einigung erzielt worden. Doch ist die Frage noch nicht geklärt, wer den Posten des Generalsekre- tärs der gesamten Organisation übernehmen wird. Der kanadische Außenminister Lester Pearson, auf den die Wahl zuerst fiel, mußte seine Kollegen enttäuschen, da seine Regierung keine Neigung zeigt, ihren Außen- minister abzugeben. Als zweiter Kandidat rangiert der britische Botschafter in Wa- shington, Sir Oliver Franks. Ferner wurde auf der letzten Sitzung be- schlossen, General Eisenhower erweiterte Vollmachten für eine umfassende Reorgani- sotion des nordatlantischen Verteidigungs- systems zu geben. Auf Grund dieses Be- schlusses ist der Oberkommandierende der NATO- Streitkräfte ermächtigt, mit dem Stän- digen Rat der Außenminister-Stellvertreter in direkte Verhandlungen zu treten, statt sich auf schwierigen Umwegen an die einzelnen Regierungen selbst zu wenden. Vor Ver- tagung der Konferenz wurde auch Einigung über die komplizierte Frage der Infra- struktur erzielt. Das übliche Abschlußkommuniqué faßt noch einmal die Ergebnisse der Tagung zu- sammen.„Diese Organisation“, heißt es wörtlich,„wurde als ein Schild gegen die Aggression geschmiedet. Ihr erstes Ziel ist der Friede. Die bewaffnete Macht, die von den Mitgliedstaaten in gemeinsamen Bemũ- hungen aufgebaut wird, soll nur der Vertei- dessen Berichte und Vorarbeiten als enten, erklärte:„Diese Konferenz digung ihrer Länder und der Sicherheit ihrer Völker dienen.“ 8 Der Rat der Atlantikpaktorganisation hat während seiner neunten Konferenz bedeu- tende Schritte auf dem Wege zur Verwirk- lichung seiner Verteidigungspläne unternom- men. Die größten diplomatischen Hinder- nisse, die der Stärkung des westlichen Ver- teidigungssystems noch im Wege standen, wurden überwunden. Gleichzeitig wurden zum ersten Male detaillierte militärische Pläne gutgeheißen. Der Atlentikpaktrat genehmigte die Bil- dung einer Europa-Armee, legte den Weg zur formellen Beendigung der alliier- ten Besetzung der Deutschen Bundesrepublik frei, stellte eine Verbindung der Bundes- republik zur NATO her und hieß ein Mili- tärprogramm für 1952 gut, das die Aufstel- jung von 50 Divisionen, die Bereitstellung von 4000 Flugzeugen und den Bau eines Flugplatz- und Nachrichtennetzes im Werte von 460 Millionen Dollar vorsieht. Der amerikanische Außenminister Dean Acheson, der am Dienstag die Rückreise nach Washington antrat, ist der Ansicht, daß die Lissabonner Konferenz alle seine Erwar- tungen erfüllt habe. Es ist jedoch durchaus möglich, daß er große Anstrengungen unter- nehmen muß, um den amerikanischen Kon- greg davon zu überzeugen, daß die in Lissa- bon gefaßten Beschlüsse nicht nur auf dem Papier stehen. Amerikanische Militärsachverständige sind mit den Ergebnissen der Lissabonner Konferenz keineswegs zufrieden. Sie sind davon überzeugt, daß die geplante Aufstel- lung von 12 französischen, 11 italienischen, 4 britischen, 8 Benelux-, 3 norwegischen und 2 dänischen Divisionen nichts anderes sei als„fromme Wünsche“, Sie verweisen da- rauf, daß im vergangenen Jahr die militäri- schen Ziele immer weiter zurückgesteckt wurden, als die europäischen Staaten in Wirtschaftsschwierigkeiten gerieten. Darü- ber hinaus liegt die weitaus größte Last der Ausrüstung der geplanten Divisionen auf den Vereinigten Staaten. Diese Militär- sachverständigen sind davon überzeugt, daß Jahre vergehen werden, ehe eine Europa- Armee auf eigenen Füßen stehen kann und allein in der Lage ist, Westeuropa zu ver- teidigen. Die Vereinigten Staaten haben beschlos- sen, sechs Divisionen„solange wie notwen- dig“ in Europa zu belassen. Diese Notwen- digkeit kann noch lange Zeit gegeben sein. Westaußenminister erwarten Bonner Entscheidung zum Finanzbeitrag. Die Außenminister der drei Westmächte — Acheson, Eden und Schuman haben nach Besprechungen über die Frage eines deutschen Finanzbeitrages zur westlichen Verteidigung ihre Vorschläge„nach Bonn“ geschickt, verlautete am Dienstag aus maß- geblicher Quelle in Lissabon. Es geht um die Frage, wie die deutsche Bundesrepublik den vom Harriman-Ausschuß in Paris empfoh- jenen Finanzbeitrag von 11,25 Milliarden DM aufbringen kann und ob entspre- chend den Wünschen der Bundesregierung — die Aufwendungen für Berlin als Ver- teidigungsausgaben abgesetzt werden kön- nen. Darüber hinaus hatte Bonn eine Gleit- klausel gewünscht, nach der der Finanzbei- trag dem künftigen deutschen Sozialpro- dukt angepaßt werden sollte. durch einen Vertreter bei den Besprechun- gen mit der UNO-Kommissioffl repräsentiert werde. Krise in der Berliner Koalition Berlin.(UP) Die Krise in der großen Ber- liner Regierungskoalition(SPD, CDU und FDP) hält an, obwohl die SPD ihre Absicht aufgegeben hat, unter Umständen in die Opposition zu gehen. Dafür will die FDP aus der Koalition ausscheiden, wenn ihr nicht bis zum 4. März der Posten des Senatsdirektors für Inneres zugesprochen wird. Wenngleich der CDU-Fraktions vorsitzende im Abgeord- netenhaus, Ernst Lemmer, am Montag mit-: teilte, er bemühe sich um eine Vermittlung zwischen der FDP und der SPD, wird der Be- stand der Regierungskoalition als gefährdet angesehen. Deutsche Berater nehmen an Luftfahrtkonferenz teil Paris.(dpa) Bei der am Dienstag im Pa- riser Palais de Chaillot eröffneten inter- nationalen Luftfahrttagung ist auch die Bundesrepublik vertreten. Da die Lufthoheit noch immer in den Händen der Alliferten ruht, besteht die offizielle Delegation aus Vertretern der drei westlichen Besatzungs- mächte. Diesen alliierten Fachleuten sind je- doch mehrere deutsche Berater beigegeben. Tadelsantrag gegen Churchill London.(UP) Der ehemalige Labour- Außenminister Herbert Morrison brachte am Dienstag im Unterhaus einen„Tadels- antrag“ ein, der sich gegen Premierminister Churchill persönlich richtet. Nach die- sem Antrag soll das Haus Churchill ‚tadeln“, weil er in seiner Rede vor dem amerikani- schen Kongreß versicherte, daß Großbritan- nien„prompte, entschlossene und wirksame Maßnahmen“ treffen werde, falls die Rom- munisten den geplanten Waffenstillstand in Korea brechen sollten. Nach einer scharfen Aussprache hatte das Unterhaus am Montagabend einen Tadels- antrag der Labour-Opposition gegen den britischen Versorgungsminister Duncan S a n- dys mit 250 gegen 203 Stimmen abgelehnt. Die Kritik der Opposition an Sandys war durch den Rücktritt des Präsidenten der bri- tischen Eisen- und Stahlindustrie, Stephen Hardie, ausgelöst worden. Der Versor- gungsminister gab in der Sitzung bekannt, daß Sir John Green zum Nachfolger Har- dies ernannt worden ist. Green war früher Direktor von Stahl- und Werkzeugmaschinen- Firmen. Gleichzeitig gab Sandys bekannt, daß die kontrollierten Höchstpreise für Eisen und Stahl um durchschnittlich vier Pfund Sterling pro Tonne erhöht werden. —— Nele Die CDU/ Fraktion hat eine Reihe von Anfragen an die Bundesregierung gerichtet, die sich mit der Situation des Hand- werks und des Mittelstandes befas- sen. In einer der nächsten Sitzungen wird der Bundestag zwei große Anfragen debattieren. Darin wird die beschleunigte Reform des Ge- setzes über die Altersversorgung des Hand- werks gefordert. Die CDU/CSU-Fraktion will wissen, wann das Gesetz vorgelegt wird und ob die Bundesregierung bereit ist, die Versiche- rungspflicht soweit aufzulockern, daß eine Eigentumsbildung zum Zwecke der Alters- versorgung möglich ist. Weiter verlangen die christlichen Demokraten eine gründliche Ver- einfachung des Steuerwesens, die es dem Inhaber eines mittelständischen Betriebes er- möglicht, seine Steuersachen wieder selbst zu bearbeiten. Die Abgeordneten der CDU/ CSU- Fraktion fragen, wann ein entsprechendes Ge- setz vor den Bundestag kommen wird. Ferner erkundigen sie sich, ob bei dieser Gelegenheit bei der Einkommen- und Umsatzsteuer Vor- schriften zum Schutz und zur Förderung mit- telständischer Betriebe und steuerliche ver- günstigungen für die Lehrlingsausbildung in ee Betrieben, eingebatu werden sollen. MORGEN 5 . Kommentar Mittwoch, 27. Februar 1952 Wirwatr Nun will also der Bund erneut einen Griff in die Kassen der westdeutschen Bundes- länder tun: die Bundesregierung hat— wie Wir kürzlich berichteten— einen Gesetzent- Wurf verabschiedet, in dem neuerdings 40 V. H. der Einkommensteuer- und Körper- schaftsteuer-Einnahmen der Länder für den Bund beansprucht werden. Das sei vonnöten, So wurde amtlich erklärt, damit der Bund für seine künftigen Aufgaben eine ausreichende finanzielle Grundlage bekomme. Um die Schaffung dieser ausreichenden fmmanziellen Grundlage ist die Bundesrepublik Deutschland schon seit ihrer Konstituierung bemüht. Und das mit gutem Grund. Spielt doch das Geld im Leben eines Staates eine nicht minder bedeutende Rolle als im Leben jedes einzelnen Bürgers, Von der Art und Weise freilich, wie die Bonner Instanzen an diese Aufgabe herangingen und noch heran- gehen, sind nicht nur Fachleute schockiert. Wie kam es dazu? Man muß zur Beant- wortung dieser Frage etwas in die Vergangen- heit zurückgreifen und sich erinnern, daß es von Mai 1945 bis Septernber 1949 ja auch in fHmanzrechtlicher Hinsicht kein deutsches Staatswesen gegeben hatte. Die in öffentliche Kassen fliegenden Gelder brauchten(ebenso Wie die öffentlichen Aufgaben) lediglich zwi- schen den Ländern, den Kreisen und den Ge- meinden verteilt zu werden. Das gelang auch ganz ordentlich. Als dann aus und über den elf westdeutschen Ländern die Bundes- republik gebildet werden sollte, mußte man für sie— in der Eile zunächst einmal provi- sorisch— einen finanziellen Ausgangspunkt schaffen. Das versuchte man im Abschnitt 10 (Finanzwesen) des Bonner Grundgesetzes. Aber ein Großteil der Väter des Grund- gesetzes räumt heute ein, daß dieser Ab- schnitt 10 keine Meisterleistung war. Darin ist man nämlich von jenem alten und be- Währten Grundsatz, daß Verwaltungsver- antwortung und Finanzverantwortung in einer Hand vereinigt sein sollen, gründlich abgegangen und schuf so bereits den güß- stigsten Nährboden für den späteren Finanz- Wirrwarr. Den Rest besorgten die verschie- denen Instanzen Bonns: zunächst probierte man einem sogenannten„vertikalen“ Finanz- ausgleich zwischen Bund und Ländern herum, dann versuchte man sich in der Schaffung neuer Steuern. Als sich die Autobahn- und Aufwandsteuerpläne als Versager erwiesen, Verflel man auf den Gedanken der bereits im Grundgesetz-Artikel 106 niedergelegt war: man stieg hinter die Ländersteuern und einigte sich in monatelangen Auseinander- setzungen, ob 31,3 oder 25 v. H., schließlich auf den Bundesanteil von 27 v. H. Weil in- zwischen der Bundesfinanzminister öffentlich Verstchert hat, keine neuen Steuern mehr zu Beantragen, weil aber andererseits die An- forderungen an den Bundeshaushalt noch immer anwachsen, soll nun ein neues Pfläster- chen auf die Wunde, das Loch im Bundes- haushalt, geklebt werden. Da freilich die gesamten öffentlichen Mit- tel nur ein einziges Mal verteilt werden kön- nen, sind wir jetzt noch gerade so weit, daß zwischen Bund. Ländern Kreisen und Ge- meinden ein offener Kampf um die Ein- nahmequellen auszubrechen droht. Hand in Hand damit geht der Versuch, jeweils die finanziell am meisten ins Gewicht fallenden Ausgaben von einer Schulter auf die andere Abzuwälzen. Der Bund fürchtet, er könne die zu erwartenden hohen Verteidigungslasten Nicht ganz allein tragen und müsse sie teil- Weise auf die Länder abwälzen. Also sucht er sich in zunehmendem Maße der lukra- tiven Einkommen- und Körperschaftssteuer zu bemächtigen. Der bisherige Anteil des Bundes an diesen Ländersteuern betrug, wie gesagt, 27 v. H.; wird ein Bundesanteil von 40 V. H. Wirklichkeit, so kostet dieser optisch 80 klemme Unterschied von 13. v. H. die elf Westdeutschen Bundesländer immerhin mehr als eine Milliarde DM. Diese Riesensumme muß den Ländern ja irgendwo fehlen, und sie werden sich die Erfüllung manch drin- Senden Vorhabens versagen müssen. Was Uegt im übrigen nöher, als daß auch die Länder einen Teil ihres Ausfalls wiederum nach„unten“, also auf die Kreise und Ge- meinden abwälzen, indem sie ihnen die staat- lichen Fmnanzzuweisungen kürzen? So führt von der hohen Bundesfinanzpolitik bis her- unter in den Haushaltsplan auch des klein- ster Dorfes eine tragische Linie der Irrun- Sen und Wirrungen. Aus einem wünschens- Werten Miteinander aller Glieder wird ein Streiten ums Geld. Es ist schwer begreiflich warum man in Bonn weiterhin glaubt, mit flnanzpolitischen Teillösungen operieren zu können. Mit sol- chen Teillösunggen, wie sie das Bundes- Kabinett jetzt wieder vorgeschlagen Hat, kommt doch der Bund finenzpolitisch nie- mals auf einen grünen Zweig, sondern trägt nur eine fortgesetzte Beunruhigung in die Länder-, Kreis- und Gemeindehaushalte Hinein. Was nunmehr die Bundesrepublik Deutschland in allen ihren Teilen drihgend braucht, ist die Ausführung des Grund- Sssetz- Artikels 107. In ihm ist der klar um- krissene Auftrag erteilt, bis zum 31. Dezember dieses Jahres die öffentlichen Finanzver- hältnisse von der Einnahmenseite her neu du ordnen.„Hierbei ist“, so heißt es in dem betreffenden Artikel wörtlich,„jedem Teil ein gesetzlicher Anspruch auf bestimmte Steuern oder Steueranteile entsprechend sei- nen Aufgaben einzurzumen.“ Das heißt ganz SEindeutig: es ist der Finanz- Wirrwarr an der Wurzel zu packen, indem der Dualismus Zwischen der Verwaltungs- und Finanzver- antwortung beseitigt wird und jeder öffent- liche Bereich seine klar abgegrenzte Finanz- hoheit zurück erhält. Aus Bonn kommen Zwar jetzt schon vorsichtige Hinweise, daß die Schaffung dieses grundlegend wichtigen Gesetzeswerkes nicht bis zum vorgesehenen Termin Ende dieses Jahres), möglich sein Werde. Wer aber könnte übersehen, daß jede leichtfertige Verschleppung dieser kinanzpolitischen Flurbereinigung katastro- pPhale Folgen haben muß? A. V. 0 Fleischtöpfe zweimal in der Woche leer Peröns ehrgeiziges Wirtschaftsprogramm hat Schiffbruch erlitten „Austeridad“ lautet die Parole, mit der General Peron jetzt die Wirtschaftskrise aufzufangen sucht, die seit 1949 Argentinien bedroht. Ob diese südamerikanische Version der„austerity“, die sich seit längerem an- kündigte, noch rechtzeitig kommt, um das erschütterte Prestige des Regimes aufzu- richten, ist zu bezweifeln. Mit der wirtschaft- lichen hat sich auch die politische Entwick- lung in Argentinien während der letzten Jahre zugespitzt. Die scharfen Sparmaßnah- men, auf die Perôn sein Volk soeben mit einer dramatischen Geste vorzubereiten suchte, bestätigen die Skepsis oppositionel- ler Kreise, die von jeher auf die unaus- bleiblichen Folgen des bisherigen Kurses hingewiesen hatten. Eine Wirtschaftspolitik, mit deutlicher Spitze gegen die Vereinigten Staaten geführt, mußte in dem Augenblik in der Sackgasse enden, in dem Argentinien mit der Pfundkrise seinen traditionellen handelspolitischen Rückhalt verlor. Im Sog der Inflation Das war schon vor Jahren zu erkennen. Die Einschränkungen, zu denen sich das Re- gime jetzt gezwungen sieht, sind also keine Ueberraschung, sondern der logische Ab- schluß einer Entwicklungsreihe, die Argen- tinien immer tiefer in den Sog der Inflation gedreht hat. Die bezeichnendste Einzelheit der neuen„Austeridad“ ist sicherlich die Ein- führung von zwei fleischlosen Wochentagen in einem Land, das noch immer eine führende Stellung unter den Fleischproduzenten der Welt einnimmt. Das Wirtschaftsprogramm, das die Situation jetzt retten soll, legt bevor- zugten Wert auf den rascheren Abbau der Bodenschätze und auf die land wirtschaftliche Produktion, der man alle verfügbaren moder- nen Methoden zugute kommen lassen will, damit ein gesteigerter Export von Agrar- Erzeugnissen die bedrohliche Devisenlücke schließt. Das heißt mit anderen Worten, daß die ehrgeizigen Programme der Industriali- sierung Schiffbruch erlitten haben. Selbst die öffentliche Bautätigkeit soll eingeschränkt werden, wobei besonders Luxusbauten und rohstoffverschlingende Stahlkonstruktionen Von unserem H. B.- Korrespondenten als verpönt gelten. Dafür will man den sozia- len Wohnungsbau ermutigen. Die neue„Austerided“ Durch eine weitere Lohnerhöhung, die Wegen der unausbleiblichen inflationistischen Konsequenzen lebhaft umstritten ist, sollen Einkommen unter 800 Pesos monatlich bis zu 80 Prozent aufgebessert werden. Bei Bezügen wird die Erhöhung 40 bis 60 Pro- zent betragen. Aber das ist ein nicht sehr hoffnungsvoller und vielleicht letzter Ver- such die Preise einzuholen, die den Löhnen seit Jahren davongelaufen sind. Anderer- seits mußten nämlich auch die Preise, die der Landwirt für seine Produkte erhält, im Durchschnitt um 30 Prozent hinauf gesetzt werden. Der Weizenpreis stieg von 350 auf 500 Pesos pro Tonne. Mit Rücksicht auf den Rohstoffmangel wird die Errichtung neuer Industrieanlagen von einem Lizenz-Zwang abhängig gemacht. Man wird in Zukunft vor allem die Zubringer-Industrie der Landwirt- schaft und der Fleischverarbeitung fördern. Die durch die Rationierung eingesparten Fleischmengen werden für den Export reserviert, dem einer der beiden fleischlosen Tage gewidmet ist. Unter das System der Kontingentierung fallen auch Kohle und andere Brennstoffe. Die Einwanderung wird bedeutend erschwert und steht jetzt prak- tisch nur noch spezialisierten Fachkräften der Industrie und Arbeitswilligen für die Landwirtschaft offen. Die Schuld den Amerikanern Peròön rechtfertigte diese drastischen Maßnahmen mit der welt wirtschaftlichen Eritwicklung seit 1949 und der Benachteili- gung, die der Marshallplan trotz gegentei- liger amerikanischer Versprechungen für den argentinischen Außenhandel mit sich gebracht habe. Nach einer vorübergehenden Besserung im Jahr 1950 habe die von den Vereinigten Staaten unter dem Vorwand des Koreakrieges ausgelöste Rohstoffver- knappung 1951 zu einem neuen Rückschlag geführt, der die gegenwärtigen Maßnahmen unvermeidlich mache. Daß Perôn sen un- verkennbares Ressentiment gegen die Nord- amerikaner so betont herausstellt, ist ein weiterer Beweis dafür, daß man in Buenos Aires nicht mehr an die Möglichkeit eines schnittsdurst der Bundesbürger gegenüber den Einlenkens glaubt. Die Fronten haben sich versteift. Peròôn ist offenbar zu dem Schluß gelangt, daß man ihm in Washington seine Grundeinstellung niemals verzeihen wird. Die neue„Austeridad“ ist also in erster Linie eine Defensivmaßnahme gegen den wirtschaftlichen Druck, den die Vereinigten Staaten auf das Regime ausüben. Ibero- amerikanisches„Ohne mich“? Aber der General steuert nicht nur in wirtschaftlicher Beziehung den„yankee- feindlichen“ Kurs. Gleiches gilt auch für die politische Linie, die er gegenüber dem Pro- blem panamerikanischer Zusammenarbeit einhält. Soeben hat er unter dem Pseudonym „Descartes“ eine Artikelserie veröffentlicht, die einen ibero- amerikanischen Staatenbund vorschlägt. Aufgabe des Bundes, der natürlich unter argentinischer Führung stehen soll, Würde es sein, Südamerika von den beiden großen weltpolitischen Blocks unabhängig zu machen und für den Fall eines Krieges nach Möglichkeit die Neutralität zu sichern. Dieses Projekt eines ibero- amerikanischen„Ohne mich“ ist eine neue, den heutigen Umständen angepaßte Version früherer argentinischer Versuche, eine Konföderation mit anti- nord- amerikanischer Tendenz zustande zu bringen. Es ist bezeichnend für die Entfremdung zwischen Franco und Perön, daß solche Ge- danken heute nicht einmal mehr in Madrid — von den ibero- amerikanischen Ländern zu schweigen— Anklang finden. Es handle sich, so Wird hier erklärt, um einen Vorschlag, den Perôn in erster Linie mit dem Ziel lan- ziert habe, innenpolitisch für sich Stimmung zu machen. Der moralische Führungsan- spruch in der spanisch sprechenden Welt stehe nicht Argentinien, sondern Spanien zu. Das ist— überflüssig zu sagen— ein Streit um des Kaisers Bart. Keines der beiden Länder hat die Autorität, um einen solchen Anspruch durchzusetzen. Im Gegenteil, möchte man meinen— denn in dem Augen- blick, in dem Peron den Argentiniern „Austeridad“ vorschreibt, sinkt zwangsläu- fig seine„Autoridad“. Geordnete Umsiedlung oder Trecks? Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen haben sich über den Fortgang der Umsiedlung geeinigt Am 22. Mai 1931 verabschiedete der Bun- destag das Gesetz über die Vertriebenen Umsiedlung, demzufolge bis Ende 1951 300 000 Vertriebene aus den Abgabeländern Schles- wig- Holstein, Niedersachsen und Bayern um- gesiedelt werden sollten. Tatsächlich sitzen aber heute noch rund zwei Drittel der 300 000 in den Abgabeländern, und es kann Frühjahr 1953 werden, bis die Quoten des Gesetzes er- füllt sein werden. Das Versdummnis, das hier vorliegt, ist vor allem ein politisches, Denn für die Betroffenen war das Gesetz ein Ver- Sprechen, von dem sich mit dem Ablauf des Jahres zeigte, daß es nicht erfüllt wurde. Aus der Enttäuschung entstanden die Treckver- einigungen, von denen die in dem schleswig- holsteinischen Ort Süderbrarup am bekann- testen geworden ist. Es muß auch nach der Einigung zwischen den zuständigen Stellen über den weiteren Fortgang der Umsiedlung bezweifelt werden, ob sich die Treckvereini- Sungen davon abhalten lassen werden, im. Frühjahr erneut auf die Landstraße zu gehen. Die Treckdrohung von Süderbrarup beruht auf der Annahme, daß das Umsied- lungsgesetz gescheitert sei. Wer nur die viel- monatigen Verzögerungen sieht, mag tatsäch- lich dieser Meinung sein. Eine sachliche Prü- Von unserem WF- Korrespondenten kung ergibt freilich starke Zweifel an der Stichhaltigkeit dieses Ausgangspunktes. Die Aktion der Umsiedlung begann 1930 auf Grund einer ersten Rechtsverordnung der Bundesregierung, unter der Voraussetzung, daß die Deutschen aus dem Osten 1945 ohne Plan und nach Gesichtspunkten der Zufällig- Keit in die verschiedenen Teile des heutigen Bundesgebietes einströmten, Als dann aàm 22. Mai 1951 das Bundesparlament das erste Umsiedlungsgesetz verabschiedete, Warnten die Fachleute davor, an die restlose Erfüllung dieses Programms bis zum gestellten Termin zu glauben. Heute ist die große Aufgabe der Umsiedlung noch weniger leicht und schnell Zu lösen, als vor einem und zwei Jahren. In- zwischen sind die Baukosten rapide gestiegen, und die flnanziellen Ansprüche an die öffent- liche Hand haben weiter zugenommen. Neben der Umsiedlung hat sich auch mehr und mehr die Aufgabe ergeben, den 5 Sowietzonen-Flüchtlingen zu helfen. Ihre Zahlen belaufen sich zum Beispiel in Nordrhein- Westfalen auf rund 100 000 Personen jährlich, wie überhaupt dieses Land, das über die besten Möglich- keiten verfügt, neue Menschen aufzuneh- men, seit der Währungsreform einen Ge- samt- Wanderungsgewinn von einer Million Goethebrunnen als Pferdetränke Ruinen, Wüstenei und Armut im einst so reichen Sudetenland Wenige Länder wurden vom Wandel der Zeiten so sehr erschüttert, wie das deutsche Sudetenland. Was in jahrhundertelanger mühe- und gefahrvoller Arbeit von deutschen Menschen aufgebaut wurde, ist vernichtet oder dem Verfall preisgegeben. Alte ehrwür⸗ dige Stätten deutscher Kultur, Zeugen deut- scher Regsamkeit und einer wechselvollen geschichtlichen Vergangenheit wurden zer, Stört. Heute bietet sich in fast allen Städten und Dörfern des deutschen Sudetenlandes ein trauriges Bild. Zahllose kleine Ortschaften, besonders in der Nähe der deutschen Grenze, sind verschwunden. In dem Raum zwischen Bösig—Niemes Reichenberg wurden allein gegen zwanzig Dörfer gesprengt, Weil das Terrain für einen riesigen Truppen- übungsplatz benötigt wurde, und man hat nicht einmal die Friedhöfe geschont, sondern sie nach dem Abtransport der Grabsteine einfach einge walzt. Nach der letzten amt- lichen Statistik hat es in der Tschechoslowa- kei 194 146 unbewohnte Häuser gegeben, die ausschließlich im Sudetenland liegen. Ein Großteil dieser Häuser ist längst verfallen. In Asch wurden zur Vergröhßerung des Marktplatzes mehrere Häuserblocks nieder- gelegt. Der Goethebrunnen dient als Pferde- tränke. Herabhängende Fensterflügel mit zerbrochenen Scheiben, zerschlagenen Haus- türen, verschmutzte und verwahrloste Häu- ser gehören zum Straßenbild. Die ehemals berühmte Textilindustrie liegt vollkommen darnieder. Die meisten Betriebe wurden ab- montiert. Verwaiste Bäder Die einst berühmten Bäder Karlsbad, Ma- rienbad, Franzensbad, Joachimsthal sind ver- Waist, denn das internationale Fremden- publikum fehlt, und auch tschechische Kur- gäste sind selten geworden, seitdem die Aus- beutung der Uranbergwerke um 80 vieles wichtiger ist. als die Heilquellen. In Reichenberg, einer der regsamsten Städte des östlichen Sudetenlandes, ver- schwanden ganze Häuserviertel. Das gleiche Schicksal ereilte die Kreisstadt Böhmisch- Lelpa, die früher als bedeutender Eisenbahn- knotenpunkt eine wichtige Rolle spielte. Das zu den schönsten Gegenden des mitt- leren Sudetenland zählende Hirschberg- Dau- baer Berglandes hat vieles von seinem land- schaftlichen Reiz eingebüßt. Um den weit über die Grenzen hinaus bekannten„Hirsch berger See“ ist es sehr still geworden. Auch die Orte Hammer, Kummer, Wartenberg, Heidemühl, Hirnsen, Hohlen und Bürgstein, einstmals bevorzugte Erholungsorte, sind leer und verlassen. Die im Raum des Altvatergebirges ange- siedelten „Neubürger“ aus der Slowakei und Ungarn geben diesem Landstrich, den deutsche Menschen schon vor 700 Jahren in zäher Arbeit erschlossen haben, ein völlig fremdes Gepräge, Karlsbrunn, Winkelsdorf, Engels berg, die einstigen Zentren des Altvater- Fremdenverkehrs, machen einen verlassenen Eindruck. Mährisch- Schönberg zählte einst 20 000 deutsche Bewohner. Heute sind es rund 4000 Zzwangsangesiedelte Tschechen. Die großen Textilfabriken, die einst Weltruf Hatten, arbeiten nur mit geringer Ausnutzung ihrer Kapazität, da die ausgewiesenen sudeten- deutschen Facharbeiter durch nichtqualifl- zierte Arbeitskräfte ersetzt wurden. Nach vertrauens würdigen Meldungen sollen sich in der Strafanstalt Mürau, in der menschen- unwürdige Zustände herrschen, noch 200 Deutsche befinden, die nach 1945 erhaltene Gefängnisstrafen abbüßen. Während anderswo jedes kleinste Fleck⸗ chen Erde genutzt wird, liegen im sudeten- deutschen Raum viele Zehntausende Hektar fruchtbarsten Ackerbodens brach. Die wie- derholten Versuche, tschechische Bauern auf den verwüsteten Höfen anzusiedeln, und das Experiment der Seßhaftmachung von Zigeu- nern haben sich als Mißerfolg erwiesen. Das sudetendeutsche Land, das einst Hauptaus- fuhrgebiet des tschechischen Staates gewe- sen ist, ernährt heute kaum noch seine eige- nen Bewohner. E. M Menschen gehabt hat. In den Verwaltungs- stellen der Länder, die mit der Sache, nicht mit dem Politikum der Umsiedlung zu tun haben, hat man die erneuten Bonner Ver- sprechungen nicht gern gehört, weil man dort weiß, daß es auch Ende 1952 noch einen Rest, einen sogenannten VUeberhang, geben wird. e%% Die größte Schwierigkeit der Umsied'ung ist nicht einmal die Finanzierung ihrer fixen Kosten undder umfangreiche Wohnungsbau, den sie erforderlich macht. Eine sinnvolle Umsiedlung kann sich nicht in der rechneri- schen Frage erschöpfen, wie die überfüllten Abgabeländer befreit werden können von der Ueberzahl an Vertriebenen. Vielmehr müssen den Umzusiedelnden in dem Auf- nahmeland Wohnung und Arbeit also die Grundlagen einer auskömmlichen Existenz geboten werden. Schleswig-Holstein kann soviel Vertriebene, wie es beherbergt, niemals ansässig machen. Außerdem stam- men dort 45 Prozent der existenzlosen Ver- triebenen aus kaufmännischen, landwirt- schaftlichen und Verwaltungsberufen, für die sich überall nur schwer Arbeitsmöglichkeiten finden lassen. Den Ausweg der Umschulung zu gehen, ist nicht jedermanns Sache. Die Pläne für die ersten 200 000 der 300 000 Umzusiedelnden nach dem Gesetz vom Mai 1951 wiesen Nordrhein- Westfalen eine Quote von 57 Prozent zu. Das Land an Rhein und Ruhr, dessen Wirtschaft durchaus in der Lage ist, auf längere Sicht Hunderttausende neuer Arbeitskräfte zu beschäftigen, hat allerdings bis jetzt niemand aufgenommen, der auch dort zunächst in Baracken und Lagern leben müßte. Die zuständigen Ministerien von Kiel und Düsseldorf haben in den letzten Wochen die Lage ein- gehend beraten und dabei Schwierigkeiten beseitigen können, die daraus resultierten, daß man die gegenseitigen Standpunkte bis- her nicht kannte oder nicht berücksichtigte So hatte man in Kiel bisher schon deshalb stets die größte Beschleunigung der Umsied- lung gefordert, weil man glaubte, von den übermäßigen Fürsorgelasten erleichtert wer- den zu müssen. Tatsächlich müssen in Schles- Wig- Holstein, das stellte sich jetzt heraus, die Gemeinden und das Land von je 100 DM Unterstützung jedoch nur 2 bis 3 DM aufbrin- gen, während den übergroßen Rest der Bund und andere Versorgungsträger beibringen. Was die Wohnraum- und Belegungsdichte be- trifkt, so rangiert Nordrhein- Westfalen, also das Land, auf das sich die Wünsche der Ab- gabeländer konzentrieren, in der Statistik sämtlicher Länder an zweiter Stelle hinter Schleswig- Holstein und noch vor Niedersach- sen, dem nächsten Hauptabgabeland für die Umsiedlung. Das hat eine Repräsentativ- erhebung für das ganze Bundesgebiet ergeben. Ueber die Modalitäten für den weiteren Fortgang der Umsiedlung ist dieser Tage zwischen Kiel und Düsseldorf Weitgehend Einigung erzielt worden. Wenn damit die gemeinsamen Maßnahmen der bei- den hauptbeteiligten Länder auf eine Linie gebracht wurden, so bedeutet das eine Klä- rung für den Hauptteil der Umsiedlung Über- haupt. Ist bis spätestens zum Frühjahr 1953 die Umsiedlung der 300 000. vollendet, und zwar in der einzig sinnvollen Form der Schaf- kung einer neuen Existenz für die Umgesie- delten statt eines bloßen Ortswechsels, dann wird eine große Leistung mit Folgen auf den verschiedensten Gebieten vollendet sein. Eine völlige Lösung der Vertriebenenfrage bedarf kreilich noch anderer Voraussetzungen. Mittwoch, 27. Februar 1952/ Nr. 40 — Notiz zum Tage: Durst Die Bundesbürger haben im vergangenen Jahre im Durchschnitt 46,9 Liter Bier getrun. ken, hat das Statistische Bundesamt ausgerech. net. Nach dieser Berechnung ist der Durch. Jakre 1950 um genau um 11 Liter größer ge⸗ wesen, aber auch die diesjährige Zahl liegt noch weit unter dem Verbrauch von 1938. Pg. mals wurden von den Bewohnern des Reichz. gebietes je Kopf 60,9 Liter durchschnittlich ver., zehrt.(on) r CDU-Bundestagsabgeordneter Schröter gestorben Kiel.(dpa) Der CDU-Bundestagsabgeord- nete Carl Schröter ist am Montagabend in Kiel nach kurzer Krankheit unerwartet gestorben. Er war im schleswig- holsteinischen Wahlkreis Bad Segeberg/ Neumünster in den Bundestag gewählt worden. Sein Tod macht eine Nachwahl erforderlich. 5 Schröter war stellvertretender CDU/. Fraktionsvorsitzender im Bundestag. Keine Stromeinschränkungen mehr Stuttgart.(tz-Eig.-Ber.) Das württember⸗ Zisch- badische Wirtschaftsministerium hat die Verordnung vom 22. Oktober vorigen Jahres über Einschränkungen des Stromverbrauchs bei einem Wochenverbrauch von mehr als 2000 KWh aufgehoben. Seit dem 23. Februar unterliegt der Stromverbrauch also Keinerlei Beschränkung mehr. Lebenslänglich— zwanzig Jahre, und nun Revision? Hannover.(dpa) Die Deutsch-Kanadische Gesellschaft hat den kanadischen Justiz- minister Stuart Garson gebeten, dem von einem kanadischen Militärgericht zu 20 Jah- ren Gefängnis verurteilten ehemaligen Ma. rineobergefreiten q. Nei t 2z schon jetzt Urlaub auf Ehrenwort zu geben. Angesichts des von der Londoner Außbßenministerkonferenz an- gekündigten internationalen Gerichtshofes zur Ueberprüfung von Kriegsgerichtsurteilen Weist die Gesellschaft auf ein gleiches Ver- halten der Amerikaner und Belgier in ähn- lichen Fällen hin. Neitz hatte während des letzten Kriegeg zei kanadische Flieger unter eigener Le- bensgefahr vor dem Ertrinken gerettet, Einen dritten hatte er bei einem Fluchtver- such durch einen Oberschenkelschuß ver- letzt. Hierfür war er nach Kriegsende von einem kanadischen Militärgericht zu lebens- länglich Zuchthaus verurteilt und später 2 20 Jahren Gefängnis begnadigt worden. Justizminister Garson hatte sich vor kurzem für eine Wiederaufnahme des Verfahrenz gegen Neitz ausgesprochen und sich lobend über den Verurteilten geäußert, der seine Strafe zur Zeit im britischen Militärgefäng- nis Werl verbüßt.. „Elf Werl-Gefangene entlassen Bonn.(UP) Britische Behörden haben am Dienstag elf„Kriegsverbrecher“— unter ihnen den ehemaligen General Kurt Gallen- kamp— aus dem Gefängnis von Werl ent- lassen. Die Freilassung erfolgt auf Grund eines Verwaltungsentscheids, wodurch die in jedem Fall verbüßte Untersuchungshaft auf die Strafzeit angerechnet wird. Die Informationsabteilung beim britischen Landeskommissariat in Düsseldorf teilte auf Anfrage mit, daß mit neuen Entlassungen aus Werl auf Grund der Aktenüberprüfungen zu rechnen ist. Sechs Landsberg- Häftlinge, die zu je zehn Jahren Gefangnis verurteilt waren, sind nach Mitteilung des amerikanischen Haupt- quartiers in Heidelberg in der vergangenen Woche wegen guter Führung vorzeitig ent- lassen worden. Krawalle an Chinas Hintertür verursachen nationalehinesische Truppen, die nach dem sieg der Kommunisten den Nord- osten Burmas zum Ausgangspunkt für ihren Kleinhrieg gegen Rotehina gemacht haben. An- gesichts ihrer in letter Zeit zunehmenden Aktivitat haben sich kommunistische Erklü- rungen nachdruchlich gegen eine Verstärkung dieser Truppen von Formosa ker via TRailand gewandt und insbesondere die USA fur die Ausruùstung dieser Verbunde verantwortlich ge. macht. Bedenklicher als die militdrische Seite also die Bedrohung Rotchinas von Burmas Grenægebirgen aus, ist im Augenblick noch die politische. Burma hat Rotchind anerkannt; seis Unvermögen— es kat selbst Bürgerkrieg— die Nationalchinesen zu entwaßfnen, gibt Rotchiſa jederzeit einen Vorwand zum Vorstoß nac Suden. Diese Gefahr lastet nieht auletzt auch auf Thatland, das bisher eine Insel der Win; stille in dieser Wetterecke Südostasiens 0 Die thailundiscne Regierung, eine milde Mil tärdiktatur, hat sich nun veranlaßt gesehen die Armee in erhöhte Alarmbereitsckaft æu 15 setzen. In samtlichen Nachbarstaaten e 5 Indochina, Malata, Burma— liegen Bran kerde der weltpolitischen Auseinandersetzung zwischen Ost und West.(Globus Ce sie gel Nr. 48 —— gangenen e get run. lusgerech. Dureh. uber den ſrößer ge. Zahl liegt 1938. Pa. Reichgz. tlic ver. (on) ——— Schröter abgeord. tagabend erwartet 2inischen r in den d macht CSU. „ mehr ttember“ n hat die n Jahres brauchs nehr alz Februar keinerlel ahre, nadischg Justiz- lem von 20 Jah- gen Ma- t Urlaub des von enz an- htshofes urteilen les Ver- in ähn⸗ Kriegez ner Le-. gerettet, ichtver- B ver- ide von lebens- zäter zu worden. Kurzem Fahrens lobend r seine gefäng⸗ en ben am unter Gallen- rl ent- Grund n die in aft auf itischen ilte aut sungen ungen je zehn „Sind Haupt- ngenen ig ent- ür an, die Nord- ihren en. An- menden Exxld- arkung allund fur die ieh ge⸗ 2 Seite, 3urmas dcn die Wr * Nr. 48/ Mittwoch, 27. Februar 1932 rr r In Europa nichfs Neues Vor bald hundert Jahren veröffentlichte ein italienischer Witzbold nebenstehende Karikatur, deren heutige Aktualität noch immer er- f staunlich ist. Als ob seither nichts geschehen wäre, als ob nicht einige vationalkriege, zwei Weltkriege, mörderische Wirtschaftskatastrophen und eine Kulturkrise die europäischen Stammesfeindseligkeiten zur Vernunft bringen könnten, als ob das immerzu im gleichen Karneval wie seit Hermann dem Cherusker fortgehen sollte. Da zückt im Osten der bärtige Mann sein Messer, da brütet in Frankreich die Parteienhydra, da wird in Mitteleuropa im Namen der göttlichen Vorsehung und ausländischer Millionen, begleitet von den optimistischen Fiedelklängen eines Kanzlers gerüstet, da nagt im Norden England an seinem mageren kolonialen Knochen und bekommt im Süden seit eh und je die französische Verwaltung von seinen unge- pärdigen afrikanischen Untertanen das Leder gegerbt. Im äußersten Westzipfel dressiert noch immer ein akademischer Bakelschwinger zein Willenloses Völkchen und schlägt sich im lebenshungrigen Spanien Serano gestiefelt und gespornt mit aufsässigen Partisanen herum. Auch in Italien verhält sich nach wie vor alles gleich. Unteritalien legt im Dreck. Rom steht fest auf den Beinen und schlägt sich mit seiner Opposition herum, die damals freilich noch kein kleiner russi- scher Bär war. Die Schweiz hat sich, pochend auf das Völkerrecht, hinter ihrer Neutralität verschanzt. Triest ist militärisch besetzt, wäh- rend das Geraufe auf dem Balkan sich zwar nicht mehr auf der mili- tärischen, um so mehr aber auf der kominformistischen Arena ab- spielt. Lediglich die Rolle Oesterreichs ist heute ganz und gar aus- gespielt. Im hohen Norden raucht zwar Schweden und Norwegen heute etwas weniger unbekümmert sein Pfeifchen, aber es läßt sich dort noch immer das Leben ertragen. Finnland hat sich auch heute noch das Fell des russischen Bären über die Ohren gezogen, und was die baltischen Staaten betrifft, so bedarf das Bild keines Kommentars. Selbst Dinge, die auf der Karikatur nicht zu sehen sind— mili- tärische Allianzen, finanzielle Verbindungen, diplomatische Affären— es hat sich im großen ganzen nicht viel verändert. Auch der reiche Onkel aus Amerika spielt seine Rolle unermüdlich. Wäre das Spiel nicht so ernst, es wäre zum Totlachen. So aber wird es höchste Zeit, daß diesem Spuk ein Ende gemacht würd, denn der politische Aschermittwoch läßt nicht mehr lange auf sich warten. Was sonst noch geschang In Poitiers wurde der Prozeß gegen die des elffachen Giftmordes an ihren nächsten Verwandten angeklagte Marie Besnard am 25. Februar bis Juni vertagt. Die Verteidi- gung hatte beantragt, die Leichen der exhu- mierten Verstorbenen noch einmal genau auf Giktspuren zu untersuchen. * 3 Das amerikanische Bundesberufungsge- richt bestätigte am 25. Februar einstimmig die Todesurteile, die gegen das Ehepaar Ju- Uus und Ethel Rosenberg wegen Atomspionage für die Sowjetunion im April v. J. ausgespro- chen worden waren. Beide befinden sich im New Lorker Zuchthaus Sing Sing. * In sechs Staaten der USA ist die Todes- strafe verboten, 25 Staaten richten die zum Tode Verurteilten durch den elektrischen Stuhl hin, in sieben Staaten erfolgt die Hin- richtung durch Gas, in neun durch Erhängen und in einem entweder durch Erhängen oder erschiegen. *. Präsident Truman hat angeordnet, daß etwa 8200 Militärdienstverweigerer aus Ge- wissensgründen auf die Dauer von zwei Jah- ren zu zivilen Arbeitsleistungen herangezo- gen werden, deren Art von den Aushebungs- behörden zu bestimmen ist. 8 Die Studenten der tunesischen Universi- tät Skax beschlossen am 25. Februar, so lange im Bett liegen zu bleiben, bis Tunesien un- abhängig wird. ** Endlich ist die belgische Münze hinter das Geheimnis des Verschwindens der 50-Cen- times-Stücke gekommen. Metallwarenhänd- ler kaufen die Geldstücke zum Preis von 70 Centimes auf, weil sie Nickel enthalten, das sich für einen France 50 Centimes weiterver- kaufen läßt. An Wahrheit sind also die bel- bischen 50er dreimal mehr wert, als sie vor- geben. 1. Das Bohrloch auf dem Oelfeld von Lacq, aus dem seit Wochen ein übelriechendes kiktiges Gas strömte, das durch seine leichte Entzündlichkeit die ganze Umgebung gefähr- dete, wurde am 23. Februar gesprengt und damit endgültig verschlossen. Pünktlich um 2wölk Uhr mittags ging die von dem tech- nischen Oelbrand-Experten Myron Kinley r für den Fall konstruierte Zeitzünder- adung hoch. Alle Versuche, das Gasloch mit onnen von Lehm und Zement zu verstop- en, waren erfolglos geblieben, so daß sich die das deute schließlich entschließen mußten, as letzte Mittel anzuwenden und das tiefe Oefutcen. das angeblich zu einer reichen eiquelle führte, zu zerstören. 1 i 10 n Luinſ batte einen verläßlichen seriösen Mieter für sein Haus bei Turin. 1 kestgesetzten Termin erhielt er 15 1 seine 5000 Lire Miete. Als er 5 Wieder seine Miete kassieren wollte, 9220 sein Mieter, Francesco Bolognese, aus- mel. 5 und hatte das Häuschen mitgenom- rerti 500 Mieter hatte das kleine hölzerne verlad aus demontiert, auf einen Lastwagen 5 en und auf diese Weise seine eventuel- cl bäteren Wohnungsprobleme gelöst. Die zel sucht jetzt Mieter und Haus. unh nend vor dem Kriege jährlich etwa 84 Otorgetriebene Rasenmäher in den Wee ert und mit Mühe verkauft ten ge stellen die einschlägigen Fabrikan- e etwa 1,25 Millionen dieser defriedi er und körmen kaum die Nachfrage phäno Sen. Diese von Fachkreisen als auf 5 bezeichnete Entwicklung ist 5 zunehmende Grogßstadtflucht der riege mer zurückzuführen, die seit dem stätte mit Vorliebe in den Gartenvor- en der großen Städte wohnen. Das Paradies der Fotografen Wo die„Cover Girls“ gemacht werden/ Don Juans haben keinen Zutritt Amerikas Fotografen haben es leicht; Ge- gen die Entrichtung eines Obolus von nur einem Dollar stehen ihnen die schönsten Mädchen zu jedem nur gewünschten Schnappschuß zur Verfügung. Dieses„Pa- radies der Fotomänner“ befindet sich in einem großen, eleganten Salon im Zentrum New Vorks. Aber nicht nur die Kamera- träger, auch die Schöpfer dieses„Klein Hol- ly wood“ sind, was den finanziellen Erfolg anbetrifft, äußerst zufrieden. Fast alle Girlfotos, die auf Titelblättern oder Reklameseiten der großen Wochen- schriften und Magazine erscheinen oder in der Brieftasche als„Wunschtraum“ eines amerikanischen Soldaten bis nach Korea wandern, entstehen in diesem„Paradies“. Die weiblichen Fotomodelle erhalten von dem Verband der amerikanischen Reklamefirmen eine feste Bezahlung. Dafür müssen sie min- destens fünf Tage in der Woche den ver- schiedensten Wünschen der Fotografen zur Verfügung stehen. Auszug der Stars aus Hollywood In Hollywood werden gegenwärtig eifrig Pläne für die Herstellung von Filmen im Ausland geschmiedet. Die Stars zeigen unge- wöhnliche Reiselust und treffen Vorbereitun- gen für eine längere Abwesenheit von der kalifornischen Küste. Für Errol Flynn, Gene Kelly, Bill Marshall, Gregory Peck, Anatol Litvak, Gene Tierney und andere ist die Flucht aus dem Lande das große Gesprächs- thema geworden. Paris oder Venedig sind vorzugte Reiseziele. Die Hollywood-Müdigkeit der Stars hat keine seelischen oder künstlerischen Ur- sachen, sie beruht auf einer unscheinbaren Novelle zum Einkommensteuergesetz, die der Kongreß kürzlich beschloß. Die Volksver- treter dachten dabei gar nicht an Hollywood, sie folgten einer Anregung der mächtigen Oelindustrie. Auf„vorgeschobenem Posten“ unter klimatisch mörderischen Bedingungen sitzen amerikanische Ingenieure, Geologen und Angestellte in Saudi-Arabien, im Irak, überall, wo das schwarze Gold zu finden ist oder Aussicht besteht, Spuren von ihm zu entdecken. Sie erfüllen damit eine für die amerikanische Rüstungswirtschaft höchst wichtige Funktion. Nur haben die Gesell- schaften immer größere Schwierigkeiten, die Stellen im Ausland zu besetzen, da die hohen Gehälter erbarmungslos von der heimat- lichen Finanzbehörde dezimiert werden. Aus diesem Grunde ist der Beschluß gefaßt wor- den, daß der amerikanische Staatsbürger von Besteuerung im eigenen Lande verschont bleibt, sofern er mindestens 18 Monate im Ausland tätig ist und sein zu Hause ver- brachter Urlaub 30 Tage nicht übersteigt. Diese Neuregelung hat in Hollywood größ- tes Interesse hervorgerufen. Gewiß kann der Filmliebling von heute nach wie vor ein juxoriöses Leben führen, aber die Zeiten der mühelosen Rücklage eines Vermögens, wie es noch Greta Garbo, Charlie Chaplin, Mary Pickford und Douglas Fairbanks gelang, sind Steuertrick führt zu Massenflucht vorbei. Damals spielten Steuern kaum eine Rolle, heute fressen sie die Bankkonten. Der kleine Ausnahmeparagraph mit der Tätigkeit im Auslande ist die Sonne, die den Auszug der Stars aus Hollywood beleuchtet. Endlich kann man auf Kosten von Para- mount und Warner Brothers an der Seine oder am Lido leben und nebenbei ein rasches Wachstum seiner Dollarguthaben feststellen, ohne die Habgier des Finanzamtes fürchten zu müssen. Man flüstert sich zu, daß Gene Kelly beispielsweise in 18 Monaten wahr- scheinlich drei Filme drehen wird, bei denen er einige hunderttausend Dollar„sparen“ dürfte. Wird Hollywood unter solchen Umständen etwa zu einer„Stadt ahne Namen“ werden? Natürlich dauerte es nach der Eröffnung des„Foto- Paradieses“ nicht lange, bis diese Neueinrichtung von zahlreichen jungen und älteren Don Juans mißbraucht wurde, die, ohne die geringste Ahnung vom Fotografie- ren zu haben, sich mit einer Schülerbox be- waffneten und nach pikanten Bildern Jagd machten. Diesem Unwesen wurde jedoch schnell ein Riegel vorgeschoben: Nur noch von der Direktion ausgestellte Ausweise für Berufsfotografen berechtigen zum Eintritt und zur„fotomäßigen“ Benutzung der Mo- delle. Viele hunderte von amerikanischen Fir- men bedienen sich zur Propaganda für ihre Erzeugnisse ausschließlich dieser Girls vom „Foto- Paradies“. Vom Slip bis zur Haus- weste von Shorts bis zum elegantesten Abendkleid: Alles steht den Modells und den Fotografen zur Verfügung. Während der Hauptarbeitsstunden gleicht der Salon einer der großen Aufnahmehallen Hollywoods. Es gibt Berge und Meere, Sonne und Regen. Kulissenarbeiter, Techniker und Schneider eilen in den Gängen geschäftig hin und her. Hier entsteht— diese Werbefotos werden später von einer Fabrik für Bekleidung be- nötigt— ein Strand mit Umkleidekabine, blauem Meer und gelbem Sand. In einem anderen Raume werden gerade künstliche Pappfelsen mit„Schnee“ bestreut. Wenige Minuten später stellt sich hier ein Ski-Girl mit den neuesten Wintermoden dem Foto- grafen. Dafür, daß bei der„sausenden Ab- Nein, Hollywood stirbt nicht! 50 Jahre amerikanische Filmmetropole/ Stars gehen auf Werbetournee Amerikas Filmmetropole Hollywood hat — das ist auch die Meinung der internatio- nalen Kinoexperten— in den letzten Jahren die kritischste Periode ihres 50jährigen Be- stehens durchgemacht. Die Krise begann kurz nach dem zweiten Weltkrieg. Die großen Pro- duktionsfirmen und die Regisseure waren noch geblendet von dem kritiklosen Publikum und dem dadurch fast mühelosen Geldver- dienen während der Kriegszeit. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel kamen die Rückschläge der Jahre 1947 und 1948: Die verminderte Geldkraft der Bevölkerung, neue große steuerliche Belastungen, die Konkurrenz des Fernsehens und nicht zuletzt die überraschend gute Filmproduktion einiger zwar im Ver- gleich zu Hollywood armer, dafür aber ideen- reicher und neue Wege suchender euro- päischer Filmhersteller waren die Haupt- gründe der vielbesprochenen„großen Holly- Wood- Krise“. Man erkannte in den USA rechtzeitig diese„Gefahren“ und ist jetzt der Des Urwalddoktors Leben im Film Albert Schweitzer gab bedingte Erlaubnis/ 500 000 Dollar ausgeschlagen Der jüngste Versuch amerikanischer Filmproduzenten, das Leben Albert Schwei- tzers zu verfilmen, scheiterte ebenso wie alle vorangegangenen. Aber das Nein des Ur- walddoktors war nicht mehr so kategorisch wie sonst. Zwar erteilte er auch diesesmal (trotz der ihm gebotenen 500 000 Dollar) nicht die Genehmigung, daß ein umfassendes Film- werk über sein Leben geschaffen wird, aber er hat nichts dagegen, wenn das Stück Gilbert Cesbrons„Es ist Mitternacht, Dr. Schweitzer“, das ihn lediglich in seiner Jugend bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges zeigt, ver- fulmt wird. Nur eine Bedingung stellte Schweitzer: in diesem Film dürfen nur französische Schau- spieler wirken, er muß von französischen Technikern hergestellt sein, und er darf ein- zig und allein in französischer Sprache her- ausgebracht werden. Der Elsässer Piepre Fresnay— Protestant wie Schweitzer— wird die Rolle des jungen Arztes spielen. Man wird Lambarene im Stu- dio aufbauen so, wie es 1912 war. Am Schluß des Filmes jedoch wird das richtige Lamba- rene— und Albert Schweitzer selbst zu sehen sein. Die Außenaufnahmen sollen im Juli in der französischen Kolonie Gabun (Afrika) gedreht werden. Und der-Ertrag des Filmes— Albert Schweitzer verzichtete auf alle Einnahmen— soll zum Teil dem Kran- kenhaus in Lambarene zugute kommen. Meinung, daß mit dem vergangenen Jahr 1951 endgültig der Tiefstand überschritten wurde. In den letzten drei Jahren stieg in Amerika die Zahl der Lichtspielhäuser von 18 351 auf 19 797, die sogenannten„drive-ins“, die Auto- Kinos, vermehrten sich gar von 295 auf 3325. Die meisten Produktionsfirmen konnten wäh- rend des letzten Jahres eine Einnahme- steigerung von etwa 20 Prozent erzielen. Parallel mit der finanziellen Gesundung er- folgte auch ein„künstlerisches“ Großreine- machen: Neue Sterne mit niedrigen Gagen traten in den Vordergrund, modernere tech- nische Mittel und das Wichtigste, neue Ideen gaben einen weiteren Auftrieb. Einige Pro- duktionsfirmen senkten die Herstellungs- kosten für ihre Filme bis zu 50 Prozent ge- genüber den Ausgaben des Jahres 1947. Die Kapitalinvestition soll jedoch auch in Zukunft auf gleicher Höhe bleiben: Im Jahre 1952 dreht die„Metro“ 40 Filme(1951: 32) mit einem Gesamtkostenvoranschlag von 55 Mil- lionen Dollar. Alles in allem hofft man in Hollywood auf ein großes Jahr 1952. nicht zu- letzt darum, weil in den nächsten Monaten die amerikanische Filmhochburg ihr 50jähriges Bestehen feiert. Das Festprogramm ist holly- woodmäßig großzügig: eine Million Dollar hat der Produktionsverband zur Verfügung gestellt, 250 der bekannten Hollywoodstars werden in den nächsten Monaten in den USA und in Uebersee unterwegs sein, um in loka- len Veranstaltungen die Filmstadt persönlich zu repräsentieren. Man ist sich jedoch in Hollywood auch längst darüber im klaren, daß die gefürchtete europäische Konkurrenz nicht mit noch so großen Dollarziffern geschlagen werden kann, sondern daß dazu gute und beste Filme not- wendig sind. Es bleibt nur zu hoffen, daß der lachende Dritte des europäisch- amerikanischen„Film- Krieges“ der kleine Mann auf der Straße sein wird, derjenige nämlich, der den Kinoplatz bezahlen muß. fahrt“ der bunte Wollschal entsprechend im Winde flattert, sorgt im Hintergrund ein mächtiger elektrischer Ventilator. Soll ein Modell gerade dem Flugzeug entsteigen, einen Schnellzug benützen, sich im Schlaf- zimmer— wegen der Unterwäsche— um- kleiden oder am Steuer eines Autos sitzen: Alle Requisiten sind sofort bei der Hand und werden nach den Wünschen des Foto- grafen aufgebaut. Die Auswahl der Modellmädchen ist sehr streng. Aber wer einmal im„Foto-Paradies“ arbeitet, hat immerhin die Hoffnung, von einem bekannten Fotoreporter„entdeckt. urid für Hollywood„lanciert“ zu werden. Die meisten Fotogirls betrachten ihre Tätig- keit in diesem Hause nur als Sprungbrett zum Film, zum Varitè oder ins Fernseh- studio. Vor einigen Monaten begab sich auch der Chefreporter der größten Zeitung der Welt, der„New Vork Times“, Alan Maisel, in das Foto-Paradies, um nach einigen Neuigkeiten Ausschau zu halten. Er ver- langte für eine spezielle Aufnahme von einem der Mädchen sich„mit dem Kopf nach unten an ein fliegendes Flugzeug zu hängen“. Ueber zwei Stunden lang mußte das Girl immer wieder mit„angsterfüllten“ Augen diese unangenehme Stellung am Pappflugzeug wiederholen., bis die richtigen Aufnahmen geglückt waren. Der Reporter war von dem gezeigten guten Willen und dem Geschick des Mädchens derart beein- druckt, daß er sie dem Regisseur einer gro- gen Filmgesellschaft vorstellte. Heute ist die 23 jährige Mary Jeane Abbot— so hieß das geduldige Flugzeugmodell im„Foto-Para- dies“— einer der bekanntesten und bestbe-⸗ zahltesten Nachwuchsstars in Hollywood. Nur wenigen Modellgirls gelingt dieser heißersehnte große Sprung. Daß sich dieses Glück auch nicht mit Gewalt erzwingen läßt, mußte erst kürzlich eine junge New Vorkerin erfahren, die sich als Modell im Fotoparadies zu dem von einem Reporter verlangten„Sprung aus dem Fenster“ zur Verfügung stellte. Unglücklicher weise führte dieser gezeigte Mut nicht nach Hollywood, sondern infolge eines Beinbruches ins Kran- kenhaus. i Blick ins Land Vom Fastnachtswagen getötet Düsseldorf. In Duisburg wurde am 25. Fe- bruar ein etwa 30jähriger Mann von einem Fastnachtswagen im Rosenmontagszug über- fahren und auf der Stelle getötet. In Krefeld forderten die Karnevalsumzüge nach einer Mitteilung der Polizei bereits am Faschings- sonntag einen Toten und zwei Verletzte. Zwei Frauen bei Ruineneinsturz getötet Würzburg. Beim Einsturz einer Hausruine kamen am 25. Februar in Würzburg zwei Frauen im Alter von 53 und 58 Jahren ums Leben. Die Frauen wohnten in den Keller- ràumen der Ruine und wurden von durch- schlagendem Mauerwerk erdrückt. Schutzpolizist verhaftet Berlin. Die Kriminalpolizei hat einen westberliner Schutzpolizeiwachtmeister un- ter dem dringenden Verdacht festgenommen, in größerem Umfange an strafbaren Hand- lungen einer Einbrecherbande maßgeblich teilgenommen zu haben. Der Wachtmeister, der Fahrer eines Funkwagens war, wurde sofort vom Dienst suspendiert. Kein Interesse für alte Sprachen? Berlin. Das Interesse für alte Sprachen hat an den Schulen, wie Oberschulrat Dr. Willi Neumann vom Westberliner Haupt- schulamt mitteilte, außerordentlich stark nachgelassen. Während 1913 in Berlin noch 10 000 Schüler in 28 Gymnasien mit 426 Klassen Unterricht in Latein und Griechisch erhielten, nehmen heute in Westberlin nur noch die Schüler von 83 Klassen am alt- sprachlichen Unterricht teil. MANNHNREIM Im Rosengarten Aschermittwoch. 0 9 Als die steifen, blendend weißen Hemden vieler Herren der Schöpfung, die sich recht zahlreich in das bunte Bild der Masken mischten, langsam ihre Kartoffelstärkekraft einzubüßen begannen, war dies das erste Zeichen, sich zu erinnern, daß man sich nicht auf einer Jahreshauptversammlung einer Aktiengesellschaft befand, sondern auf einem Ball. Doch das ist nach alter Erfahrung im- mer so: Die ersten zwei, drei Stunden auf Bällen werden vorwiegend damit verbracht, mal zu sehen,„wer alles da ist“ und darauf zu warten, daß andere„in Stimmung“ sind; bis man dahinter kommt, daß es andern auch Bei Heringsduft und Sprudelwasser, Bei starkem Kaffee, heiß Altriert, Verkündet der Verfasser: Prinz Karneval hat ausregiert! Gekorchend närrisckhem Befehle, Hat man bis heute durchgemacht, Und nun ist man, mit Brand in Kehle, Kuriert von mancher Fastnachts-Nacht. Die Menschheit greift sich in die Tasche, Und an den Kopf, die beide leer. Und sagt ein müdes„Nein“ zur Flasche. Ein Kater stolpert hinterher. So wird, mit dumpfem Schädeldrõhnen, Der Fasching leise eingesargt, Wobei man mit erlöstem Stöhnen Und„Gottseidankl“ durehaus nickt kargt. Die Maske fällt— der Mensck wird wieder Zu dem, was er schon immer War, Und wandelt duß- bereit und bieder Zum Karneval, im nächsten Jahr Maæ Nia Asche und Ischermittwyoch Die Ausgelassenheit muß sein, das ver- Iangt die immer eingeengte und beschwerte Menschheit, aber die Ausgelassenheit kann nicht dauern. Es mag für den einzelnen und ganze Branchen schmerzlich sein, bremsen zu müssen. Irgendein tieferer und gesunder 4————— 5 Instinkt hat 5 Grenze der äußerlichen und 18 88 N 285 Hauptprogramm Zußersten Narretei auf einen Tag verlegt, ablief, War dieser Zeitpunkt noch nicht er- der seit über 1200 Jahren Aschermittwoch reicht, und so gab es ein etwas mühevolles genannt wird. Die Asche galt bei den noch Mühen von der Bühne herunter, das nicht so Sanz ursprünglich lebenden alten Völkern richtig ankommen Wollte, obwohl die schar- rer 3 0„ mante Lisa Kretschmar ihre Tanzschuhe Wegen als Sinnbi er Vergängli eit, der 1 Ai Einkehr und der Buße. Als Symbol der Buß- 5 eee ee 85 3 35 5 trauer erinnert das am Aschermittwoch auf 105 DM ve ˖ 4 lieg 8 10 die Stirn gezeichnete Aschenkreuz daran, daß 5 steigern lieg, und obwohl das Vergängliches und Unvergängliches im Men- Ballett auf der Bühne„herumrolite“ und schen in ernster Besinnung klar gesehen und Heinrich Hölzlin und Hans Schweska ak- unterschieden werden wollen— in einer Ur- tuelle Texte auf„klassische“ Melodien san- Sprünglichkeit des Lebensempfindens, die dem Menschen des Betriebszeitalters unver- nältnismäßig schwer fallen mag. Ein Ausschnitt aus der Parade der schönsten so geht. Dann gibt es plötzlich einen Augen- blick, in dem es„schnackelt“, Und wer sich eine Viertelstunde vorher noch vorgenom- men hatte,„hald“ nach Hause zu gehen, wird auf einmal seßhaft, kriegt plötzlich den Tanz-Koller und beginnt, die Welt sehr rosig zu sehen * Tödlicher Unfall: Wer hat etwas gesehen? 5 .. em das städtische Tiefbauamt erst Mithilfe erbeten vor kurzem— wie wir berichteten— mit Wie bereits berichtet, wurde am Sonntag der Verwirklichung der seit langem geplen- krüh gegen 05.30 Uhr ein 48 Jahre alter An- ten Verlängerung der Friedrich-Ebert- gestellter und eine Frau beim Einsteigen in Straße begonnen hat, ist nunmehr auch das die Straßenbahn an der Haltestelle„Nieder- zweite, viel erörterte Straßenbau- Großpro- keldstraße“ von einem rücksichtslosen Auto- jekt, der Ausbau der Casterfel A- und der fahrer mit einem Volkswagen derart wuch- Relaisstraße, in Angriff genommen worden. tig angefahren, daß der Mann mit lebens- Auch hier sind Wie in Käfertal zunachst gefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus sehr umfangreiche Aufschüttungsarbeiten gebracht werden mußte, wo er dann starb; erforderlich. die Frau wurde nur leicht verletzt. Der Fah- 1 5 1 rer des unbekannten Volkswagens, hielt e zum Ausbau der Ca- 5 5— iss traße in einer Gesamt- nach etwa 300 Meter an, setzte jedoch seine länge von etwa vier Kilomete b en wen een de denn Umstard dag d Cesme wen den ger Rheneniastrage 50 park gun 1 stigt, Konnte er unerkannt entkommen, ohne sind daß die Cen e er . N das polizeiliche Kenn rung des Straßenbahnbetriebes von einer 8 8 a 1. Erneuerung des gesamten Gleiskörpers ab- Um den rücksichtslosen Fahrer mit sei- hängt. Da die A0 3 Zu- p ͤ ien de ade debe eben bel ihrer die um die fragliche Zeit unterwegs waren geringen Breite bereits Überbeansprucht ist und entsprechende Wahrnehmungen gemacht wird die Straßenbahn nunmehr durch die en, Sebeten, diese sofort dem Verkehrs- Qasterfeldstraße sowie durch das bebaute unfkalkommando in L. 6, Rheinau geführt. Sie zweigt in Zukunft am Bahnhof Neckarau von der jetzigen Strecke 5 ab und wird an der Ecke Angelstraße auf Wohin gehen wir? einer neuen Straßenbrücke die Rheintal- Mittwoch, 27. Februar: Nationaltheater 19.30 bahn überqueren. Von hier aus gleitet sie bis 22.30 Uhr:„Othello“; Alster:„Endstation Sehnsucht“; Palast;„Abenteuer auf Korsika“; Amerikahaus 14.30, 16.00, 18.00, 19.30 Uhr: Filme für Erwachsene:„Kleine Stadt an der Arnette“, Der Wagner“,„Der Faßbinder“, 19.30 Uhr: Schallplattenkonzert: Bunte Musik zum Fa- sching; Gewerkschaftshaus 18.30 Uhr:„Jugend Spricht zu Jugend“(Gewerkschaft Holz). Donnerstag, 28. Februar: Nationaltheater 19.30 bis 22.30 Uhr:„Die Kluge“ und„Gianni Schiechi“; Kunsthalle 20.00 Uhr: Lichtbildervor- trag:„Der Wiederaufbau des Mannheimer Schlosses“, Spr.: Regierungsbaurat Hans Wing- ler(Gesellschaft der Freunde Mannheims); Sickingerschule 19.30 Uhr: Film:„Maskerade“ Filmarbeitsgemeinschaft der Abendakademie); Gewerkschaftshaus 19.30 Uhr: Theo Pirker spricht über„Gewerkschaftliche Solidarität“ (Gewerkschaftsbund, Betriebsräteschulung); Amerikahaus 20.00 Uhr: Vortrag:„Ein neues Bild vom Menschen“, Spr.: Prof. Dr. Hans R. G. Günther, Erlangen; Goethesaal 19.30 Uhr: „Was offenbart Gandhis Leben und Tod“, Vortrag von Carl Stegmann(Anthroposophi- sche Gesellschaft). Wie wird das Wetter? Jugend und Theater Die Oeffentlichkeit hat letzte Woche im „Mannheimer Morgen“ die Meinungsäußerung eines Schülers über den Theaterbesuch der Höheren Schulen gelesen. Wir möchten im Namen der Schülerschaft der Lessingschule dazu Stellung nehmen, damit in der Oeffent- lichkeit keine falsche Meinung entsteht. Daß wir für 0,70 bis 1,50 DM das Theater besuchen können, ist eine sehr große Vergün- stigung, um die uns Schüler anderer Städte beneiden. Daß es Leute gibt, denen die Klas- siker zum Halse heraus hängen, ist zwar be- dauerlich, doch nicht zu ändern. Im übrigen sind die Schüleraufführungen freiwillig. Die Anfangszeit des Theaters aber ist nicht immer um 14 Uhr, sondern auch um 10.30 Uhr oder 15 Uhr, wie es die Theaterleitung gerade einrichten kann, Die Behauptung, daß wir in der Oper sowieso die zweite Garnitur zu sehen bekämen, ist geradezu eine Verleumdung. Es liegt ja schon im Interesse des Theaters und . der Schauspieler, daß sie ihr Bestes geben, —— 25 Hochdruckwetter denn in uns haben sie ja ihre zukünftigen Be- r sucher und Platzmieter vor sich. Die Vertei- lung der einzelnen Schüler und Schülerinnen über das Haus betrachten wir als Vorteil, oder wollen wir vielleicht, daß alles genau nach Klassen und Schulen geordnet sitzt? b Der Schülerrat der Lessingschule. gez. H. L. Vorhersage bis Donnerstag früh: Größtenteils heiter, jedoch vor- übergehend auch stärkere Be- Wölkung möglich. In den Mor- genstunden stellenweise dunstig . oder neblig. Höchsttemperatur Requiem und Jazz zwischen 3 und 10 Grad. Nachts gebietsweise Eigentlich hat der Leser, dessen Eingesandt leichter Frost oder Bodenfrost. Schwache zur Frage der Eintrittspreise zu den Akademie Winde aus Nordost bis Ost. s Pegelstand am 26. Februar: Maxau 400(2): Mannheim 290(5); 234(+ 3. Konzerten im Rosengarten Sie vor kurzer Zeit veröffentlichten, mir schon aus dem Herz ge- Worms 217(5): Caub sprochen und damit wohl auch den Standpunkt vieler anderer„Leidensgenossen“ vorgetragen. gen und Horst Remus einen wahrhaft närri- schen Tanz aufführte. Zwei Stunden später etwa war da schon ein anderer Zug drin, als Walter Pott ein erlauchtes Richterkollegium vorstellte, das über die schönsten und originellsten Masken zu befinden hatte. Selbst das Stadtoberhaupt hatte sich eingefunden und war gelegentlich sogar mit dezent angedeuteten Utensilien närrischen Gehabes ausgestattet. Die Wahl der Jury deckte sich in fast allen Fällen mit der vox populi: Schönste Damenmaske eine Existentialistin; bei den Herren— ein Paris(ohne Apfel); Gruppenpreis:„Die drei Alliierten“(der Vierte war im Gedränge Damen masken. Foto: Thomas Buckstein-Hktionäre“ eines neuen Theaters Bühnen- und Presseball zugunsten eines neuen Hauses der Musen verloren gegangen). Die Existentialistin holte sich außerdem auch noch den Preis für die schönsten Beine. Als Preise hatten Ludwigs- hafener, Mannheimer und eine Stuttgarter Zeitung Geschenke zur Verfügung gestellt. 8 Mag auch im Musensaal Kurt Edelhagen mit seinen Mannen gespielt haben, der nur vorübergehend den Stab an Joachim Pol- pelka mit dem Nationaltheater-Orchester abgab, so war doch auch in den anderen Räumen die Musik nicht von Pappe, und es gab nicht wenige Gäste, die überzeugt waren, daß im Bierkeller am meisten„los“ war. . Im übrigen zeigte es sich, daß die Pessi- misten wieder einmal skeptischer waren als notwendig. Denn es gab keinen einzigen freien Tisch— wenigstens nicht im Musen- saal— und jeder, der dabei war, darf über- zeugt sein, nicht nur die Unkosten des Abends voll gedeckt, sondern auch noch einen schönen Teil Ueberschuß geliefert zu haben, der ihm vielleicht eines Tages das stolze Recht geben wird, auf ein paar Backsteine eines neuen Theaters hinzudeuten und zu sagen, daß sie von ihm stammen gn Serhzehnjüähriger Einbrecher festgenommen Knapp 16 Jahre ist der Bursche alt, der aus den Kleiderspinden eines auf dem Wald- hof gelegenen Industriebetriebes Kleidungs- stücke im Werte von 164, DM stahl und im Pfandhaus versetzte. Mit dem erlösten Geld hielt er sich gerade zwei Tage über Wasser. Nachdem er mittellos dastand, kam er auf die Idee, einen Einbruch zu verüben. Also stieg er in der Nacht in ein Büro in der Innenstadt ein, nachdem er zuvor eine Fensterscheibe herausgebrochen hatte und Kleine Chronik der großen Studt Internationaler Genfer verband: Für das Gaststättengewerbe und dessen Angestellte am 28. Februar um 20.11 Uhr in den„Ami- citia“-Räumen ein Faschingskehraus. TV„Die Naturfreunde“: Zusammenkunft am 29. Februar fällt aus. 1. März, 19.00 Uhr, im„Zähringer Löwen“ Jahreshauptver- sammlung. Kreisverband Deutscher Soldaten: Aus- sprache-Abend im Lokal„Adler“(Sandhofen) am 29. Februar, 20 Uhr. Landsmannschaft Danzig- Westpreußen: Am 1. März, 19.30 Uhr, Monats versammlung im Lokal„Komet“ Langstraße 14, mit Vor- trag von Pfarrer Weigt über„Die kulturelle und politische Bedeutung des Ostens für Deutschland“, Jam Session in Mannheim. Nach den letzten Gastspielen der Neger-Jazzband aus SA und der Australlan-Jazzaband, treten Neubau der Custerieldstruße hat begonnen Die Straßenbahn wird aus der Rhenaniastraße herausgenommen dann wieder auf normale Höhe ab und mündet beim Karlsplatz in die bestehende Relaisstraße, wo sie künftig in Straßenmitte Weiter verläuft. Die Gleise enden am Bahn- hof Rheinau(beim Hallenbuckelh) in einer Schleife. Vor wenigen Tagen ist nun mit den An- schüttungen für die Auffahrt zur zukünf- tigen Straßenbrücke über die Rheintalbahn begonnen worden. Hierbei wird auch gleich- zeitig die Verbreiterungszone der Caster- feldstrage mit alngeschüttet, da vorgesehen ist, daß die Straße später zwei Richtungs- fahrbahnen erhält. Für die Aufschüttung sind etwa 85 000 Kubikmeter Trümmerschutt erforderlich. Einschließlich Straßenbahnkör- Per, Rad- und Gehwege wird sich für die neue Casterfeldstraße eine Gesamtbreite von 39 Metern ergeben. Der südliche Teil der Relaisstraße wird bei dieser Gelegenheit ebenfalls mit Radfahr- und Gehwegen so- Wie mit Randsteinen ausgebaut. Damit ist es der Stadt Mannheim gelun- gen, innerhalb eines Jahres zwei ihrer größ- ten Straßenbauvorhaben in Angriff zu neh- men. Trotzdem muß ich nun, nach der Lektüre der Samstag-Ausgabe des„MM“, auch zur Feder greifen und noch einmal in dieselbe Kerbe hauen; denn die Antwort der Geschäftsstelle der Musikalischen Akademie auf jenen Leser- brief war doch gar keine Antwort. Ich bin zwar kein geplagter Familienvater, der vier oder sechs Karten auf einmal kaufen muß, dafür bin ich noch jung, aber bei meinem Ein- kommen macht auch der Kauf einer oder zweier Karten schon Schwierigkeiten. Wie gesagt, ich bin noch jung, liebe die Musik, und freue mich schon ein halbes Jahr auf den Tag, an dem ich einmal nicht zu spät an die Kasse komme, um noch eine Karte für 2, DM zu erhalten. Ich habe meine Hoffnung heute aufgegeben und mich gleichzeitig ge- tröstet. Was manchem vielleicht verwunderlich erscheinen mag, ich höre nicht nur gern ver- dis Requiem, ich kann mich auch für echten Jazz begeistern. Vor allem, wenn man ihn für 1,50 bis 4. DM hören kann und dazu noch das Bewußtsein hat, daß sich für diese lumpigen 1, DM zwei Kapellen aus fernen Erdteilen hierher bemüht haben. K. J. „Feindliche Brüder?“ An der Rheinbrücke stehen zwei Schutz- leute, ein blauer und ein grüner; vielleicht, um eine überflüssige Grenze zu dokumentieren. Wie wäre es, wenn sich die„feindlichen Brü- der“ einigten und einer von ihnen abwechselnd auf der Brücke Dienst tut? Dann würde dem Verkehr zu dem Fluß verholfen, der bei der Enge der Fahrbahn nun mal notwendig ist; die Schutzleute hätten tigung; von der Grenze wollen wir schweigen. ihre Daseinsberech- * beide Bands zu einem Jazzwettstreit, am 1. März, 19.00 Uhr, im Musensaal an. Bei die- ser Jam Session werden die Negersolisten und die australischen Jazzmusiker in einem Finale zusammenspielen. Landsmannschaft Brandenburg-Warthe- land: Am 1. März, 19.30 Uhr, im Gewerk- schaftshaus Hauptversammlung. Kreisverband Mannheim ehemaliger Poli- zeiberufsbeamten. Versammlung am 2. März, 15.00 Uhr, im Lokal„Alphorn“, Alphorn- straße 17. „Verbaost“. Für Mitglieder, die nach dem Gesetz zu Art. 131 GG als fristlos ent- lassen gelten, Aussprache am 4. März, 19.30 Uhr, im Lokal„Arkadenhof“. Wir gratulieren! Karolina Glaser, Mann- heim- Neckarau, Schulstraße 98, wird 72 Jahre alt. Gustav Ernst, Mannheim, Garten- feldstraßge 15, vollendet das 82. Lebensjahr. Filmspiegel Alhambra:„Gestrandete Jugend“ Ein Film, der mit beiden Händen mitten in das Problem einer Jugend greift, die zu- gleich Produkt, Ausdruck und Opfer unserer Zeit ist, einer Jugend., die man schon einmal „die verlorene Generation“ genannt hat. Daß der Film nicht an diesem, Verloren“ festhält, sondern den guten Kern unter der rauhen Schale des jungen Menschen freizulegen be- müht ist und so an die Stelle der Negation das Positivum berechtigter Hoffnungen setzt, ist sein größtes Verdienst. Daß er diese Rück- führung des von anderen bereits abgeschrie- benen Jugendlichen auf die Haben-Seite des Lebens ohne jede Erhobene-Zeigefinger- Tendenz, ohne jede seichte Rührseligkeit und Krokodilstränen- Romantik, dafür aber mit einer Herzenswärme, die geradezu ergreifend ist, entwickelt, macht ihn fast bewunderns- wert. Gewiß sind manche szenarischen Zu- sammenhänge idealisiert und im Interesse des Handlungsflusses leicht über den drama. turgischen Daumen gepeilt. Aber die mensch- lich- ethischen Werte des Filmes machen diese kleinen Unebenheiten völlig vergessen. Die Regie von Willis Goldbeck stellt die lebendige Handlung in eine geschickt ver; dichtete Atmosphäre, und die Stars William Bendix, Allen Martin und Stanley Clements zeigen jeder für sich eine hervorragend pro- fllierte Charakterdarstellung rob 1 Nc EN. r BESGSNW ERDEN 40% Vergnſgungssteuer! Als kleiner Verein in Verbindung mit dem Sängerbund„Harmonie“ veranstalteten Wir im Volkshaus Neckarau einen Maskenball. Ist es nun notwendig, fast die Hälfte der Einnahmen für Steuern abzugeben? Warum kann sich Mannheim nicht Ludwigshafen anschließen? Trotz Vorsprache bei den Steuerbehörden war es nicht möglich, ein paar DM für die sozialen Belange der Jugendbetreuung zu erhalten. Ein schönes Zeichen der Verständigung zwischen Steuerbehörde und Jugend! Also weiter mit 40 7% Vergnügungssteuer aber ohne uns! VIB Kurpfalz. gez. Seubert „Kurpark“ in Mannheim Ich las in„Anregungen und Beschwerden“ von dem Wunsch nach einer Art„Kurpark!“ Ein trefflicher Gedanke, auch für eine Groß- stadt, die an sich kein Kurort ist. Diese Er- holungsstätte soll und muß vor allem alten Frauen und Männern dienen, nicht zuletzt aber auch allen Berufstätigen, die sich auch verbil- ligte Reisen nicht leisten können. lch kann mir aber beim besten Willen nicht denken, daß der von hohen Häusern umgebene, jedes lieblichen höheren Baumes entbehrende Platz hinter dem Rosengarten jemals den erforder- lichen Bedingungen entsprechen könnte. Vor- trefflich geeignet wäre doch der Luisenpark oder die Lauerschen Gärten. Und über eine gelegentliche Erholungs-(sprich„Kur“) Musik wird sich wohl auch reden lassen. In anderen Gegenden, z, B. auch im Ruhr- gebiet, hat man dergleichen in manchen Städten schon vor Jahrzehnten gekannt. Der schöne Kern des Gedankens von G. G. stammt also nicht aus Utopien. E. P. Mittwoch, 27. Februar 1932 Nr.% — Die nannte die Tra den ersten Pr Morgen“ gestiftete Frisiergurnitur Foto: Steiger „Verkörperung“ des Eæistentialismup gerin ihr Kostüm, mit dem 90 eis— eine vom„Mannkeimg „errang, durch die Oeffnung hindurchgeschlüpft par Im Büro selbst durchstöberte er sämtliche Behältnisse, fand aber nur etwa 20.— DM Bargeld. Daß er es nur auf Bargeld abge⸗ sehen hatte, geht aus der Tatsache hervor, daß der jugendliche Dieb wertvolle Gegen · stände wie Radiogerät, Schreibmaschinen usw. unberührt ließ; er wurde ins Gefängn eingeliefert, weil er im Verdacht steht, wei. tere Einbrüche auf dem Gewissen zu Haben Tus dem Polizeſherichi Täter gefunden. Unter dem dringenden Verdacht, den Ueberfall auf einen 77jährigen Rentner in der Neckarstadt verübt zu haben der dort ein Verkaufshäuschen hbetrieh wurde ein 24 Jahre alter Eisendreher, det sich ohne festen Wohnsitz herumtrieb, fest- genommen. Der tägliche Unfall. Während der Fah mit einem Motorrad stürzte in Feudenhelm die 23 Jahre alte Ehefrau des Motorradfah- rers aus bis jetzt noch unbekannter Ursache vom Rücksitz und blieb mit einer Kopfver- letzung auf der Fahrbahn liegen, Im Kran- kenhaus wurde eine Schädelfraktur fes. gestellt; es besteht Lebensgefahr.— All dem Luisenring geriet ein 7jähriger Junge in die Fahrbahn eines in Richtung Kurpfalz. brücke fahrenden Pkw., wobei der Unvor- sichtige vom Kotflügel erfaßt und zu Boden geschleudert wurde. Mit einem Schlüssel. beinbruch fand er Aufnahme im Fran- Kelhatis. ö Dicke Brocken. Innerhalb kurzer Zl. brachte es ein 23jähriger Arbeiter add Schwetzingen fertig, aus dem Lager Seines Arbeitgebers größere Mengen Moniereisen unbemerkt herauszuschaffen. Ein Altmetall händler hatte keine Bedenken, dem jungen Mann die insgesamt 1704 kg im Werte von 2200, DM abzukaufen. Bei einem weiteren Diebstahl von etwa 300 kg Moniereisen Wurde der Inhaber des Betriebes auf den Dieb aufmerksam und es gelang der Polizel ihn anschliegend festzunehmen. Volkstrauertag erst im Herbst. Der ur sprünglich für den 9. März 1952 vorgesehene Volkstrauertag sollte mit Rücksicht auf die Wahlen an diesem Tag auf 16. März 105“ verlegt werden. Dieser Plan ist jedoch in- zwischen aufgegeben worden, da eine Rege- lung für das gesamte Bundesgebiet nicht au erzielen war. Es ist nunmehr vorgesehen, den Gedenktag einheitlich im ganzen Bun- desgebiet in den Spätherbst zu verlgen. Dieser Herr. Foto: Thomas „ sitet am Brunnen vor dem Tore, 1 ermüdet und vielleicht mit einem 1 Schlucfcauf als„Nachbeben“ vorhergegangen g Erschütterungen und wäscht— dem Braus 5 treu seinen Geldbeutel, nachdem er die 995 vorker sich selbst alkoholiesch von innen 15 reinigt hat. Woraus deutlich wird, daß 310 Aschermittwoch ist, wenn auch der Ver 15 besteht(und nicht mit Unrecht), daß es Zeiten mit sich gebracht haben, daß 1 beutelwasch gelegenheit“ der gähnenden 75 dieses Behültnisses wegen sicherlien meft einmal im Jahr ist 52/ Nr. 9 nt ialismup it dem ung lannkeimer „erranfft, to: Steiger lüpft war sämtliche 20,.— DM geld abge- ne hervor, le Gegen- maschinen Gelfängntz teht, wel. zu haben 1 ringenden 77jährigen zu haben, betrieb reher, det rieb, fest der Fahr udenhein orradfah- 1 Ursache Kopfver⸗ Im Kran- tur kes — All Junge in Kurpfalz. r Unvor⸗ zu Boden Schlüssel. n Kran- zer 2e iter aus er Seines niereisen Atmetall- n jungen erte von weiteren miereisen auf den r Polizei, Der ur- gesehene auf die ärz 1957 doch in- ne Rege: nicht zu gesehen, en Bun⸗ gen. Thomas e, starß sachten angener Brauche lie Tage nen ge. heute erdacht 68 dlie „ell, Leere ehr als „ beits m MORGEN Seite 5 Vr. 48/ Mittwoch, 27. Februar 1952 — Die letzten Vorbereitungen zum Muthuisemurk! Vom 1. bis 4. März dauert das große Volksfest in Schriesheim Schriesheim. Nur noch wenige Tage trennen uns von einem großen, alljähr- ich sich wiederholenden Ereignis an der Bergstraße. Der Mathaisemarkt ist nicht nur ein Fest der Schriesheimer, sondern darüber maus trifft sich alles aus der naheren und weiteren Umgebung, seien es die Landwirte, um ihren Viehbestand zu ergänzen, seien es die Handwerker und Gewerbetreibenden, die das Neueste aus ihrer Branche besichtigen und auswerten wollen. Nicht zuletzt aber wird es der Vorzügliche Schriesheimer Trop- ten sein, der alle seine Liebhaber vornehm- lich nach dem Marktflecken Schriesheim ein- lädt. Daß gerade bei solch einem Fest beacht- iche Vorarbeiten zu leisten sind, ist eine Tatsache, die durch die oftmaligen Sonder- sitzungen des Gemeinderates und des Ma- tnaisemarktausschusses bewiesen wird. Auch an alles muß gedacht werden, um eine rei- bungs-ose Abwicklung zu gewährleisten. Viel Kleinarbeit gab es bei diesem vorgesehenen programm zu erledigen, das sich über vier Tage hinausziehen wird. Zur endgültigen Klärung aller restlichen Fragen traf sich deshalb der Mathaisemarktausschuß nochmals in einer abschließenden Sitzung, zu der stellvertretender Bürgermeister Rin gels pacher eingeladen hatte. Der erste Punkt der Tagesordnung behandelte die Stuten schau und den Viehmarkt. Insgesamt 38 Stu- ten sind gemeldet, und hier selbstverständ- lich nur bestes Material. Ob der traditionelle Viehmarkt allerdings abgehalten werden kann, ist noch nicht entschieden, da vor einigen Tagen an einem Ort der Bergstraße die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen ist. Dies wäre wirklich bedauerlich, ist doch der Viehmarkt ein Hauptbestandteil des Mathaisemarktes. Aber das letzte Wort hierüber ist noch nicht gesprochen. Erneut mußten auch die einzelnen Prämiierungskommissionen ge- ändert werden; einige Absagen bedingte diese Maßnahme. Vorschläge dieser Art wur- den entgegengenommen und die neuen Preis- richter umgehend verständigt. Zum großen Festzug am Sonntag werden alle Reitervereine des Reiterrings „Bergstraße“ teilnehmen, ferner wurden auch die Reitervereine aus Dossenheim und Hanschuhsheim eingeladen. Eine Weitere Be- teiligung zahlreicher Gespanne und ge- schmückter Wagen soll diesem Festzug ein festliches Gepräge geben. Fragen über die Vergebung der Musik im Zehntkeller und von Wurstständen stan- den anschließend noch zur Debatte, außerdem soll noch eine Versicherung gegen Unfall und Diebstahl abgeschlossen werden. Bürger- meister Ringelspacher schloß die Sitzung und brachte den Wunsch eines guten Gelingens des Mathaisemarktes 1952 zum Ausdruck, wobei auch der Wettergott um Einsehen ge- beten worden ist. Bei einer Kostprobe des 1951er Kuhberger blieb man schließlich noch einige Zeit beisammen. E. S. Zahlreiche Rehe im Schnee verendet Ehingen. Wie in anderen Gebieten, so hat das Wild, vor allem das Rehwild, auch in den Waldungen auf der Alb bei Ehingen und dem FHochsträßgebiet infolge des hohen Schnees schwere Einbußen erlitten. Nörd- lich von Ehingen wurden sechs verendete Rehe, bei Ringingen wurden fünf tote Tiere aufgefunden Auch für die Wildschweine brachte die hohe Schneedecke eine schwere Zeit. Bei Altsteußlingen konnte ein Re- vierförster aus einem Rudel von dreizehn Tieren drei Wildschweine herausschießen, während ein anderer Forstbeamter ein Wildschwein erlegte, das hilflos in einer Schneewehe steckte. Fliegende Bolen uus Rudolizell Seit 1946 über 100 000 Vögel beringt Radolfzell. Seit die Vogelwarte Rositten — bei Kriegsende von ihrem ursprünglichen Staridort auf der Kurischen Nehrung in Ost- preußen durch den Einmarsch der Russen vertrieben— im Jahre 1946 im Schloß Mög- Bingen bei Radolfzell eine neue Unterkunft gefunden hat, sind von dem Institut und sei- nen Außenarbeitern über 100 000 Vögel ge- fangen und als„Radolfzeller Boten“ zum Flug in die verschiedensten Länder Europas und Afrikas wieder entlassen worden. Der nahe Bodensee, vor allem der Untersee, auf dem in den Herbstmonaten bis zu 80 000 Wasservögel rasten, bietet der Vogelwarte Radolfzell— einer von Dr. E. Schüz und Dr. R. Kuhk geleiteten Einrichtung der Max- Flanck- Gesellschaft— ein geradezu ideales Forschungsgebiet. Sorgfältig werden die verschiedensten Vogelarten, ihre Verhaltensweisen, ihre In- Schneider Adam suchte eine Lebensstellung Er spielte den Revierförster und unterschlug mehrere tausend Mark Kaiserslautern. Die Große Strafkammer des Landgerichts Kaiserslautern verurteilte den 38jährigen Schneider und ehemaligen Revierförster von Otterberg bei Kaisers- lautern, Adam Holschuh, wegen fortgesetz- ter Untreue, fortgesetzter schwerer Amts- Unterschlagung, Urkundenbeseitigung im Amt und Urkundenfälschung in Tateinheit mit kortgesetztem Betrug zu zwei Jahren acht Monaten Gefängnis und 5000 DM Geld- strafe. In der Verhandlung rollte nach An- sicht des Gerichts ein Stück Zeitgeschichte der Jahre nach 1945 ab, als Aerzte Straßen kehrten und berufsfremde Personen sich als Aerzte betätigten. Ein Beispiel für diese Intwicklung sei Adam Holschuh.. Nach dem Kriege fehlte es in der Pfalz n Förstern, und der gelernte Schneider Holschuh, der einmal etwas vom Wald ge- sehen hatte, kam auf den Gedanken, als Förster eine feste Lebensgrundlage zu fin- den. Der Angeklagte war jedoch nie Revier- förster gewesen und hatte nur einige Tage an Försterkursen teilgenommen. Leicht- lebig und charakterlich nicht gefestigt, Wollte Holschuh ein gutes Leben führen und ein Haus bauen. Er unterlag der Ver- suchung, da ihm als Revierförster viel Geld durch die Finger ging. Vom Mai 1950 bis Juni 1951 führte er 10 735 DM aus Holzver- Käufen nicht ab. Er vernichtete die Register oder fälschte sie, Um eine Entdeckung zu vermeiden, fälschte er anschließend Kassen- anweisungen, indem er einen höheren Be- trag einsetzte. Das Vertuschen brachte ihm 11140 DM ein, von denen er 3000 DM für die unterschlagenen Holzgelder verwandte. Den Rest verbrauchte er für sich. Als ihm der Boden unter den Füßen zu heiß Wurde, flüchtete er ins Elsag, wurde aber von den französischen Behörden wegen illegalen Grenzübertritts eingesperrt und anschlie- Bend in die Bundesrepublik ausgewiesen. stinktbewegungen, die Balz- und Brutpflege- handlungen, sowie ihre Einpassung in die Umwelt studiert. Das wichtigste Arbeitsmit- tel der Vogelwarte ist der Vogelfuß-Ring, ein Aluminjum-Ring, in dem die Anschrift der Vogelwarte und eine Ziffer eingeprägt sind. Durch Reusen und Spiegelnetze wer⸗ den die Vögel gefangen, jedoch wieder frei- gelassen, sobald der Fußring angebracht worden ist. Meistens werden die Vögel be- ringt, wenn sie noch nicht flügge sind. Die Beringungen werden auch von den rund 300 ehrenamtlichen Außenmitarbeitern vorge- nommen, die im Auftrag der Vogelwarte Radolfzell die Vogelwelt in den Ländern Baden, Württemberg, Bayern, Rheinland- Pfalz, in der Mark Brandenburg und auch in Sachsen beobachten. Unter den Scharen von Zugvögeln, die sich im Herbst zum Zug in südliche Länder und Erdteile versammeln, sind viele Tau- sende, die den Aluminiumring mit dem Sig- num der Vogelwarte Radolfzell! tragen. Vogelfreunde und sonstige ienterssierte, die über aufgefundene Fußringe an die Vogel- warte Radolfzell berichten, finden sich in aller Welt. Auf diese Weise gewinnt die Vogel warte Einblick in die Geheimnisse des Vogelzugs. Die Zahl der Rückmeldungen be- trägt bei den Kleinvögeln ein bis zwei Pro- zent, bei den Raubvögeln dagegen bis zu 20 Prozent der Beringungen. Oft kommt erst nach Jahren eine Nachricht von dem Flug eines beringten Boten. So hat die Vogelwarte Radolfzell aus dem westlichen Mittelfinn- land Kunde von einem Rauhfußbussard er- haletn, der vor 15 Jahren in Rossitten auf der Kurischen Nehrung beringt worden war. Durch das Beobachternetz der Vogelwarte Radolfzell, die mit der Vogelwarte Wilhelms hafen und auch mit den Beringungszentralen anderer Eänder in Verbingung steht, werden auch sehr schnell die„Einwanderer“ festge- stellt, die aus Asien gekommene Türken⸗ taube, die in den letzten Jahren mit der Be- siedlung Deutschlands begonnen hat. Micht Stuttgart, sondern Frunklurt Deutsche Zweigstelle des Battelle- Instituts kommt nach Frankfurt Stuttgart. Die deutsche Zweigstelle des „Battelle-Memorial- Instituts“, das seinen Sitz in Kolumbus/ Ohio hat, wird in Frank- furt eingerichtet. Wie aus Stuttgart be- kannt wird, hat das europäische Zweig- büro des amerikanischen Forschungsinstituts Frankfurt den Vorzug vor Stuttgart ge- geben, das auch in engerer Wahl stand. Für den Bau der Zweigstelle in Frankfurt, mit dem am 1. Mai begonnen werden soll, wird das Institut neun Millionen DM zur Ver- fügung stellen. Zunächst sollen hundert deutsche Wissenschaftler beschäftigt wer- den. 5 Das Battelle-Institut ist eine Einrich- tung zur technisch-wisserischaftlichen For- schung und Förderung des wissenschaft- lichen Nachwuchses im Interesse der In- dustrie. Es richtet außer in Frankfurt eine Zweigstelle in Paris ein. Neunjähriges Mädchen erschossen Backnang. Ein auswärtiger Polizeibeam- ter, der am Wochenende bei einer Familie in Backnang zu Besuch weilte, hantierte an seiner Dienstpistole. Plötzlich löste sich ein Schuß und traf ein neunjähriges Mädchen, das die Waffe interessiert betrachtete, in den Mund. Das Kind starb auf dem Wege ins Kreiskrankenhaus. Jungwähler wollen als Wahlhelfer fungieren Backnang. Die Stadt Bachnang hat ein interessantes Experiment unternommen, um zu ergründen, ob die Jugend tatsächlich so wenig Interesse an politischen Dingen hat, wie immer behauptet wird. Sie verschickte an 150 Jungwähler Briefe mit der Anfrage, ob sie sich bei der Wahl zur verfassung gebenden Landes versammlung am 9. März als ehrenamtliche Schriftführer oder Bei- sitzer in den Wahllokalen zur Verfügung stellen wollten. Das Ergebnis war über- raschend: Bisher haben sich 34 junge Leute bereit erklärt, diese Funktion zu überneh- men. Straßęenraub bei Pforzheim Pforzheim. Ein Motorradfahrer, der in der Nähe der Gemeinde Würm bei Pforz- heim sein Rad in Ordnung bringen wollte, hatte seine Aktentasche an einen Randstein gelegt Während der Motorradfahrer mit der Reparatur seines Fahrzeuges beschäf- tigt war, hielt ein Lastkraftwagen an, der Fahrer des Wagens sprang ab, riß die Aktentasche an sich und brauste davon. Die Tasche enthielt die Kraftfahrzeugpapiere des Motorradfahrers sowie einen größeren Geldbetrag. Der Geschädigte hatte die Num- mer des Lastkraftwagens notiert und den Fall bei der Landespolizei angezeigt. Betriebsräte sollen auf Verkehrs- kontrollen hinweisen Stuttgart. Der Ortsausschuß Stuttgart des Deutschen Gewerkschaftsbundes hat die Betriebsräte aller Betriebe der Landes- hauptstadt gebeten, in geeigneter Form auf die Verkehrskontrollen hinzuweisen, die auf Wunsch der Landesverkehrswacht den Mo- nat März in Württemberg-Baden vorgenom- men werden sollen. Der Stemhimmel im März Mit Einbruch der Dämmerung(Monats- beginn etwa 19 Uhr) steht in der Südlinie der Orion, links darunter der Große Hund mit Sirius, östlich der Kleine Hund mit Procyon, links oberhalb finden wir die Zwillinge mit Castor und Pollux, über dem Orion den Stier mit Aldebaran und dem Siebenges tir. Genau im Scheitelpunkt steht der Fuhrmann mit Capella. Im Westen gehen der Widder, darüber die Andromeda mrem Untergang entgegen. Im Nordwesten sinkt das„Wô' der Cassiopeia zum Horizont. Am Südwesthorizont finden wir den Plane- ter Jupiter, der anfangs um 21½, zu Ende aber schon um 20 Uhr untergeht. Nach Monatsbeginn wird dort in Horizontnähe auch Merkur sichtbar, der am 18. in schein- bar größter Sonnenentfernung steht und dabei erst um 20%(14 Stunden nach der Sonne) untergeht und rechts unterhalb von Jupiter zu finden ist. Gegen Monatsende verschlechtert sich seine Sichtbarkeit wie- der, er geht am Monatsletzten um 194— die Sonne um 19 Uhr— unter. Am Südost- himmel steht der Krebs mit dem schon in kleinem Fernrohr auflösbaren Sternhaufen der Krippe(Praesepe), welcher dem unbe- waffneten Auge als nebliges Fleckchen er- scheint. Den Osthimmel beherrscht der Löwe, ihm folgt die Jungfrau, in der Se- turn(Aufgang anfangs 21, zu Monatsschluß schon 18% Uhr) glänzt. Im Nordosten ist der Himmelswagen schon wieder in größere Höhen emporgestiegen. Später in der Nacht geht im Südosten in der Waage Mars auf, zunächst um Mitternacht, bei Monatsende 4 Stunden früher. In der mondlosen zwei- ten Monatshälfte achte man am westlichen Abendhimmel auf die schräg nach links vom Horizont ansteigende Lichtpyramide des Zodiakallichtes, die so hell wie die Milchstraße leuchtet und vom Widerschein des Somnenlichtes an einer innerhalb der Erdbahn befindlichen Staubmasse herrührt. Als Morgenstern geht Venus bei Monats- anfang um 6% Uhr, 1 Stunde vor der Sonne auf, allmählich wird sie in der Morgendäm- merung nicht mehr zu finden sein, da sie bei Monatsausgang nur noch etwa ½ Stunde vor der um 6% Uhr aufgehenden Sonne über den Horizont steigt.— Die Sonne überschreitet am 20. um 17.14 Uhr den Him- melsäquator und mit diesem Moment be- Sinnt der astronomische Frühling. Der Mond steht am 3. im Ersten Viertel. Bei seiner weiteren Wenderung unter den Sternbildern steht er am 8. im Krebs und bedeckt dabei zwischen 3.04 und 3.47 Uhr den oben genannten Sternhaufen Praesepe. Am 12. ist Vollmond, zum 19. nimmt der Erdbegleiter auf das Letzte Viertel ab, am 25. ist Neumond; dann erscheitit die wieder zunehmende Sichel am Abendfimmel und bedeckt am 29. zwischen 21.35 und 22.20 Uhr mehrere Sterne des Siebengestirnes lejaden) im Stier. Dr. CV. Malsdi don und Spiel: Spengler-Cup-Revanche im Mannheimer Eisstadion Der Mannheimer Eis- und Rollsport- Club Mk) setzt am kommenden Wochenende Conntagabend, 20 Uhr) seine Bemühungen, die Stadt am Rhein und Neckar wieder zu einer Hochburg des Eissportes zu machen, mit ener vierten Groß veranstaltung in dieser balson fort.— In einem Eishockey-Spiel gehen sich der Deutsche Meister, Preußen Krefeld, und der 20 fache Schweizer Mei- der und mehrfache Gewinner des Spengler- Cups, HO Davos, gegenüber. Die Preußen wollen mit ihrer kompletten Mannschaft, in der die Internationalen Schibu- lat, Kremershoff und Wackers sowie der Schwede„Lulle“ Johansson mitwirken, Re- zanche gegen den Gewinner des diesjährigen dpensler-Cups nehmen. Im Team des Lofachen dchweiner Meisters sind der Altinternationale kick Cattin i. Nationalspieler Walther Dürst dowie der Schwede Westerberg und der Kana- der Don Mann die treibenden Kräfte. 4095 Rahmenprogramm der veranstaltung 58150 sich die„ewigen Zeiten“ der Deutschen ale terschakt im Paarlaufen, Min or/;Rraun, 5 auf der Olympiade in Oslo einen acht- aren achten Platz belegten, vor. „Wit falten hoehbeglücht nach ause Stimmen von Prominenz und Aktiven zu Oslo 1952 Herbert Kunze(Mannschaftsführer):„Die deutsche Mannschaft hat gehalten, was man sich von ihr versprochen hat. Besonders er- freut War ich, daß unsere Eishockey-Mann- schaft durch ihr hervorragendes Auftreten die von mir persönlich übernommene Verpflich- tung gerechtfertigt hat. Sportlich war die Mannschaft vom ersten Tage durch den Aus- fall Holderieds stark gehandicapt, da wir nur zwei komplette Sturmreihen hatten. Am er- freulichsten ist neben den überragenden Sie- gen unserer Bobfahrer und das Fhepaar Falk der Erfolg unserer Skispringer auf dem Holmenkollen.“ Hansheinrich Kirchgeßner(Chef der Mis- sion):„Wir fahren hochbeglückt wieder nach Hause und baben mehr erreicht, als wir er- Wartet hatten. Unsere Aktiven haben durch ihr Auftreten einen Umschwung in die Stim- mung in Norwegen herbeigeführt, der nach meiner Ueberzeugung einen recht lebhaften Sportverkehr mit Norwegen zur Folge haben wird. Wichtiger als alle sportlichen Erfolge sind daher die Sympathien, die wir hier zu- rückge wonnen haben.“ Ria Baran-Falk:„Das größte Erlebnis für uns Eiskunstläufer war es, vor einem so gro- Jubitdumsiurniet des J 7836 12 Vereine am Start 85 TSV Mannheim 1846 trägt am kommen- fad onntag im Mannheimer Herschelbad an- Se des vierzigjährigen bestehens seiner aus zumabteilung einen Kunstspringerkampf 580 dem sich der TV Kornwestheim(Franz por„ der 1. Badische Schwimm- Club 10 05 eim Dr. Blume), die Freien Turner Neu- . urg(kleinz Ziegler), Eintracht 1861 Frank- At eren Zöller), der SV Grün-Weiß Frank- 0 ustav Meyer) sowie der TSV 46 Mann- 8(Erwin Sauer, Helmut Kinne) bei der rren- Konkurrenz beteiligen. i 1 55 Damen-Kunstspringen ind Gonteßd Frankfurter Damen-sV Mannelore ſlles„ Sportelub Weiß-Blau Frankfurt 19 85 Weber), SV Grün-Weiss Frankfurt ut(Sischicctane). TFG Eintracht 1861 Frank- em 705 Schwuttke) und TSV 1846 Mann- nate Klan Anny Schröder-Kapp, Frau Re- altene 5 Hilde Haag). Es ist die erste pesten gonkurrepz für Kunstspringer im Süd- en des Bundesgebietes. Im Rabmenprogramm wird ein Klub 1 5 5 in den Schwirmrovonhurrenzen ge- er dy im diem sich der Karlsruher TV 1846, vie d, Tudwieshafen, die T3 Neustadt so- 1549 55 Mannheimer Vereine Vtowy und TSV Sarpſrsstelligen. Insgesamt bestreiten zwölf wimmvereine des ISV das Jublläumsturnier 1646 Mannheim. Letztes Punktespiel des TSV Rot 1 80 Tabenentumrer und Titelverteidiger in wens Handball-Liga, TSV Rot, trägt be- Punktes 1 Oramenden Sonntag sein letztes zen die 55 in dieser Saison aus. Dabei müs- bedrohten er, Ihre Visitenkarte beim abstlegs- en TSV Oftersheim abgeben, wobei sie nur in bester Form zu den Punkten kommen werden. Nicht leichter hat es der VfR Mann- heim, dem bei St. Leon gleichfalls eine schwere Aufgabe bevorsteht. Weinheim und Birkenau gelten in den Heimspielen gegen Ketsch bzw. Leutershausen als Favoriten. Es spielen: TSV Oftersheim— TSV Rot; 8d. St. Leon— VfR Mannbeim; 62 Weinheim— S Ketsch; Birkenau— Leutershausen. . Ben Publikum zu laufen. Das norwegische Publikum war bisher mehr für Eisschnellaufen interessiert. Daß es nun während der Olym- Pischen Spiele auch für den Kunstlauf eine derartige Begeisterung aufbrachte, war für uns überraschend und zugleich beglückend.“ Werner Rittberger(Kunstlauf-Obmann des DEV):„Auch unsere stillen Hoffnungen sind in Oslo erfüllt worden. Die Goldmedaille im Paarlaufen wurde von Ria und Paul Falk sicher gewonnen. Ein kompetenter über- seeischer Kampfrichter faßte den Leistungs- stand unserer deutschen Eiskunstläufer recht treffend wie folgt zusammen: Von allen Na- tionen haben die deutschen Läufer im Ver- gleich zum Vorjahre die größten Fortschritte gemacht.“ Jeanette Altwegg(Olympiasiegerin):„Für mich war Oslo der vollkommene Höhepunkt meiner sportlichen Laufbahn. Ich habe mein Ziel, die Goldmedaille, erreicht und gebe den Wettkampfsport jetzt auf, um mich mit der gleichen Hingabe meiner neuen Lebensauf- gabe, der Kinderpsychologie, zu widmen. Ich werde auch meine Weltmeisterschaft in Paris nicht mehr verteidigen.“ Birger Ruud(zweifacher Olympiasieger): „Die deutschen Springer haben beachtliche Fortschritte gemacht. Toni Brutschers Sprünge gehörten zu den schönsten des größen Holmen- kollen-Tages.“ Toni Brutscher:„Der vierte Platz auf dem Holmenkollen war mein bisher schönster Er- folg, wertvoller als alle Meisterschaften. Es war der glücklichste Tag meines Lebens.“ Mirl Buchner:„Es war alles viel schöner als wir erwartet hatten.“ Dr. Stober(Sportwart des DSV):„Alles in Allem können wir mit den Erfolgen unserer Skiläufer sehr zufrieden sein. Mirl Buchner war neben Andrea Mead die erfolgreichste Teilnehmerin und die Erfolge unserer Sprin- ger auf dem Holmenkollen betrachte ich als die positivsten, die der deutsche Skisport nach dem Kriege aufzuweisen hat.“ (Gesammelt von den sid-Reportern) Garmisch empfing Bobfahrer Die Olympiasieger im Zweier- und Vierer- bob trafen am Dienstag in Garmisch-Parten- kirchen ein, In einem Triumphzug wurden sie im kestlich geschmückten Schlittengespann unter den Klängen der Partenkirchener Schüt⸗ zenmusik von den Schützen in historischer Tracht durch die reich mit Flaggen dekorierten Straßen zum Marktplatz geleitet, wo sie von Bürgermeister Georg Schütte begrüßt wurden. Er überreichte der Viererbob-Mannschaft die goldene und der Zweierbob-Mannschaft die silberne Plakette der Stadt Garmisch-Parten- kirchen. Eine tausendköpfige Menschenmenge nahm an der Begrüßung teil. Für alle Medaillenträger Empfang beim Bundespräsidenten Bundespräsident Professor Theodor Heuss empfängt alle in Oslo mit einer Medaille aus- gezeichneten deutschen Wintersportler am 11. März, 12 Uhr, in der Villa Hauenstein. Bei die- ser Gelegenheit werden Ria und Paul Falk, Anderl Ostler, Lorenz Nieberl, Theo Kuhn, Franz Kemser, Mir! Buchner-Fischer und Ossi Reichert durch das Silberne Lorbeerblatt aus- gezeichnet. Neben dem bisher verliehenen Lor- beerblatt, das für die erfolgreichen Olympia- teilnehmer auch mit den Olympischen Ringen gekennzeichnet ist, erhalten die acht Winter- sportler auch erstmals eine Anstecknadel in Form des Silberlorbeers und eine Urkunde über die Auszeichnung durch den Bundes- präsidenten. Im Anschluß an den Empfang beim Bundes- präsidenten sind die acht Medaillenträger Gäste von Bundes innenminister Dr. Lehr. Zum ersien fllale Shiflugwochte mit flonoegen Neun Nationen in Oberstdorf Das Ereignis der internationalen Oberstdor- fer Skiflugwoche ist zweifellos die Teilnahme von vier norwegischen Springern. Weltmeister Hans Björnstadt, der Olympiasieger in der nor- dischen Kombination Simon Slattvik, Halvor Naess und Sverre Stallvik vertreten vom 8. Februar bis 2. März die bisher gegenüber dem Skifliegen sehr reservierten norwegischen Ski- springer. Finnland stellt mit fünf Teilneh- mern nicht nur das tte Aufgebot unter den acht ausländischen Mannschaften, sondern mit Tauno Luiro a gen Weltrekordspringer, der im letzten Jahre im Birgsautal 139 m stand. In der zehnköpfigen, starken deutschen Mannschaft fehlen die Olympia- Teilnehmer Sepp Kleis! und Franz Deng, die von Oslo aus zu den„Schweden-Spielen“ nach Fallun dete eiten die Enischeidungen heran Die letzten sechs Meisterschaftsspieltage voller Spannung Allzu lange kann es nicht mehr dauern, bis die Teilnehmer an den DFB-Endrundenspielen feststehen. Die Favoriten wurden in allen Ligen bereits herausgeschält, nur in einzelnen Fällen sind noch letzte Zweifel zu klären. So im Westen, wo aus dreien zwei werden sollen. Im Süden heißt die große Frage: kann der VfB Stuttgart den knappen Vorsprung vor den Offenbacher Kickers halten? Wenn im Süd- westen der 1. FC Saarbrücken die Neuendor- fer Gauchel-Elf besiegt, dann ist an seiner Meisterschaft wohl nicht mehr zu rütteln. Im Süden müssen die Spitzenreiter auswärts spie- len. Da sind Ueberraschungen möglich, Im We- sten und Norden sind die kampfstärksten Mannschaften diesmal Gastgeber. Nur Ale- mannia Aachen muß reisen. Spricht Mannheim das Machtwort? Man weiß, daß in Mannheim die Punkte sehr hoch hängen. Hinter den Brauereien wurde der Siegeszug des VfB Stuttgart ge- stoppt. Die Stuttgarter, arg in Nöten, daß der Offenbach-Expreß doch noch früher ans Ziel kommt, hoffen nun, daß der VfR auch noch der lieben Konkurrenz am Zeug flickt. Aber Offenbach vertraut auf die eigene Kraft und wird bis zum Umfallen kämpfen. Es kann nur alles gewinnen und nichts mehr verlieren. Auf der anderen Seite haben auch die Stutt- garter in Aschaffenburg noch nicht Zswonnen, ebenso wenig wie der 1. FC Nürnberg beim VfB Mühlburg. Es kann also noch gehen wie es will. Ein Blick in die Terminliste bestätigt diese Feststellung. Außerdem dürfte im Suden eine vorentschei- dung in der Abstiegsfrage fallen. Die Aug s- burger Schwaben(drei Minuspunkte hinter den nächstbedrohten Vereinen VfB Mühlburg, Stuttgarter Kickers und FC Schweinfurt) können das Rennen aufgeben, wenn sie in Stuttgart- Degerloch bei den Blau- Weißen nicht gewinnen. Die Kickers wissen, worum es geht und werden nach den unglück⸗ lichen Niederlagen der letzten Zeit mal wieder so aufspfelen, wie sie es in der ersten Runde zu ihrem Vorteil auf eigenem Platz immer machten. Schweinfurt und Mühlburg schenken ihren Gegnern gewiß nichts, um aus der Ge- fahrenzone herauszukommen. Es spielen: VfR Mannheim— Offenbach; vf Mühlburg— 1. Fe Nürnberg; Vikt. Aschaffenburg gegen VfB Stuttgart; Stuttgarter Kickers gegen Schwaben Augsburg; Bayern München— FSV Frankfurt; Schweinfurt— SV Waldhof; Eintracht Frankfurt— 1860 München; Spygg Fürth— VfL. Neckarau. Drei Mannschaften in Brüssel an der Spitze Nach 68 Stunden waren im Brüsseler Sechs- tagerennen 1392 Kilometer zurückgelegt. An die Spitze des Feldes setzten sich drei Mann- schaften: Der Stand: 1. van Steenbergen /Bru- neel(Holland) 101 Punkte; 2. Schulte/ Peters (Holland) 84 Punkte; 3. Strom Arnold(Austra- lien) 84 Punkte; eine Runde zurück: 4. Buy! Ollivier Belgien) 174 Punkte; 5. Depauw Gio- rieux(Belgiem 154 Punkte; 6. de Beukelaer“ Ryckaert(Belgien) 125 Punkte: 7. van Viet Hörmann(Holland- Deutschland) 80 Punkte. reisen. Die Oberstdorfer Sepp Weiler und der Olympis- vierte im Spezialsprunglauf, Toni Brutscher, kehren zu amen mit dem Be- treuer des deuts gen Soringerteams in Oslo, Heini Klopfer, nach ihrem Heimatort zurück. Mit ziemlicher Sicherheit wird sich auch eins japanische Mannschaft an den skiflug- versu- chen in Oberstdorf beteiligen. Im einzelnen haben die Teilnehmer-Nationen folgende Springer gemeldet: Deutschland(10 Springer): Weiler, Brut- scher Sepp Hohen leftner, E- vald Roscher, Al- fred Schäfer, Rudi Gehring, Engel, Klopfer, Heluner Fand: mmer: Norwegen(4): Björn- stadt, Naes, Slattvik, Stallvik; Schweden(4): Pettersson, Arne Nilsson, Lauren, Haallberg; Einnland(5): Luiro, Erik Rajala, Uotinen, Kaakolaati. Nyvärinen: Oesterreich J: Wal- ter und Erwin Steinegger, Dietrich, Mair; Schweiz(1): Andreas Däscher: USA(5): Bie- tila, Devlin, Tokle, Olson, Rasmussen; Jugo- slawien(1): Rudolf Finzgar. Der„Morgen“-Tip West-Süd-Block 1. FC Köln— Alemannia Aachen VfB Mühlburg— 1. FT Nürnberg Phön. Ludwigshafen— 1. Fc Kaisersl. VfR Mannheim— Kickers Offenbach Hamborn 07- Weiß Essen SpVgg. Erkenschw.— Preuß. Dellbrück Bayern München— Fsv Frankfurt Fe St. Pauli— Concordia Hamburg 1. FC Saarbrücken— Tus Neuendorf Viktoria Aschaffenburg— VfB Stuttgart 0 2 VfR Kaiserslautern— FK Pirmasens Schalke 04— Meid-- er S8 Fort. Dusseldorf— Sry Horst Emscher 1 2 Kick. Stuttgart— Schwaben Augsburg 1 1 0 2 1 1 1 2 1 1 * S ts 1 aSlesls! 2— 8 Wettschein des West-Süd- Blockes Unserer heutigen Ausgabe liegt ein wett schein des Württemberg-Badischen Totos im West-Süd- Block für den 30. Wettbewerb am I. und 2. März bei. Wir empfehlen die Beilage Ihrer besonderen Aufmerksamkeit. Seite 8 Mittwoch, 27. Februar 1952 Nr. r IMMoOoSBIHIIEN VVV'. Unser lieber, guter Vater, Schwiegervater und Opa, Herr g Statt Karten 5 f„ H 8 Für die N Anteilnahme 5 F 1. 5 5 II 5 sowie die schönen Kranz- und 9 7 F A Ugus elmer N Blumenspenden beim Heim- E 5 55 e f 5 Sang meines lieben Mannes II Latz 2 18t nach kurzem Krankenlager unserer unvergeßlichen Mutter unseres guten Vaters u. Opas, g 2 N GAPIHTOIL. 1 Duell In der 60! 8 FARRBFILM-OPERETTE anege im sesegneten Alter von nahezu 82 Jahren in die ewige Heimat Herrn in Bad Dürkheim Telefon 5 11860 Beginn: 14.00. 16.30, 19,00 und 21.00 Un 8: 14.00. 16.30, 19, a gefolgt. 5 85 8 4A I d B h(dreijährig. Weinberg) am Ost-— b ——— red Buse e eee, eee ee ee eee 5 5 8 heimer Str.) etwa 300 qm, so- on—8.—„———— 16.50.18.55 21. 5 In tiefem sehmerz: sagen wir auf diesem Wege tort zu verkaufen. Im Auftrag: Di kuksEI Morgen letzter Tag Blaue 9 hohe Familie W. Kuizenka, Baflo Holland eee 8 Adam Friedrich Telefon 3 18 98 13.30, 18.45, 18.15, 20.45 Uhr deken fn 8 W.. Pirmasens 3 A 1 8. Guterverm. u. Versteigerer 13.45. 16.00, 18.10, 20.20 Ab 5 IK 772 15 2 1 stadt ständigen sowie dem kath. kfm. Bad Dürkheim PA LAST TINO ROSSI enteuer au Korsika 1 8 N Verband„Columbus“ für das 3 1, 6, Breite Str. Bis einschließlich Donnerstag 5 Beerdigung: Donnerstag, den 28. Februar 1952, nachmittags 2 Uhr, ehrende Gedenken am Grabe.„een e 0 0% 1 2220 vnr im B e der Eik unc von der Leichenhalle in Wallstadt aus. Telefon 3 2635 Douglas Fairbanks jr. Im Banne der ifersucht der! g 5 a Mitri wesen gar. dun Febr. 1062 SEFScuRKFfIE Vorverkauf g Altriper Straße 19 13, 15. 17, 19, 21 Uhr or Ver kaut ab 1 wunelmine Busch u. Angeh Pfalz: Alteingeführtes, gutgehendes PARKER Sari% E BU R 4 Lleven zem 8 Haushelfungsgeschäff releron 10 1 ae 1 . 8 8 1 schl 25. Feb, eee eee 9e Ein mitreißender Musikfilm mit phantastischer führt .. 5 5 verschied am Montag, 28. Februar 8 8 mit Wohnung zu verkaufen durch: Ausstattung. bewi en er Mann ö CC Geschäftsmakler Schäfer, U 4. 14.— 11 K 5 g— ERSTAUFFUHRUNG- NUR ZWEI TAGE feld Ar eger Rneimgekehrt vom Grabe unse- 8 rer lieben Entschlafenen, Frau gehtung EMHISienz! WILLIAM BENDIX- ALLEN MARTIN n II Apotheker* nes im 77. 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Bürgerhospital sowie den Herren Aerzten und Schwestern des Hörgerät, evtl. gebr., geg. bar zu k. Iheresienkrankenhauses für die aufopfernde Pflege. Innigen Dank ges. Angeb., u. Nr. 0910 a. d. Verl. auch allen, die unseres lieben Verstorbenen durch Zuwendung m. Nebenräumen am Wasser- von hl. Messen gedacht haben und seiner im Gebete gedenken. turm per 1. April zu vermieten. Mannheim G 6,, den 27. Februar 1932 Alfpapier FVV An den blanken guns rau Frau Maria Geier Kupfer- Messing · Glanz Telefon 4 46 47 5 4 mit Sohn und Tochter Alteisen Lumpen kauft BU 6-SchNEll U. N2 1 won Nudes fausc u Feickert, Geibelstr. 8, Tel. 5 01 66 der farblose Lackaufstrich für Neckarstadt Langerstterstraße 8 5 9 tur Biete: Schöne 2-21.-Wohng. m. Bad: Eines der wenigen wirklichen Ereignisse (an der Uhlandschule) edrucktes oleum. suche: schöne 1-Zi.-Wohng. m. eig. f f e en e r ee e wahrhaft vollendeter Filmkunst 8 Danksagung Achtung! Kfe. Ifd. gebr. Bettfedern. 5 77 f 76 0 8 eb. 2 d. Verlag. f 18.. 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Angeb. nungen und dem Sieg rettungsloser Leidenschaft. 1151 unseren herzlichsten Dank. Rechtsanwalt Pr. Hans Gaul in Mülheim-Ruhr ist zum stellvertretenden unter Nr. 0925 a, d. Verlag. 1 5 FCC o Fe. Möpl. zimmer von Herrn gesucht. Ein Warner-Bros.-Film in deutscher Sprache let Mannheim, den 27. Februar 1952 Vertreten. Purd 58 er 8 3 5 Angeb. unt. Nr. 0927 a. d. Verlag. 5 l Weberstraße 11 5 N bruar 1952 ist der Gesellschaftsvertrag abgeändert in den 38 4, 7, 8 und 8 8 im Rahmen der westdeutschen Uraufführung. Liga 7 2 10. Die Einzelprokura des Rechtsanwalts Dr. Hans Gaul in Mülheim 5 und A. Armbruster und Söhne Ruhr, welche auf die Hauptniederlassung in Mülheim-Ruhr und die Zweigniederlassung Mannheim beschränkt war, ist erloschen. Die in gleicher Art beschränkte Gesamtprokura des Kaufmanns Bruno Krause in Mülheim-Ruhr ist in eine Einzelprokura umgewandelt worden. B 222— 18. 2. 1952 Süddeutsche Kabelwerke Zwelgniederlassung der Vereinigte Deutsche Metallwerke Aktiengesellschaft in Mannheim, Haupt- sitz Frankfurt a. M. unter der Firma Vereinigte Deutsche Metallwerke Aktiengesellschaft. Carl Schwichtenberg ist nicht mehr vorstandsmit- Slied. Die stellvertretenden Vorstandsmitglieder Dr. Wilhelm Koch und Täglich: 14.00, 16.00, 18.15, 20.30 Uhr Für Jugendliche nicht zugelassen) sucht ein Statt Karten Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die zahl- reichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres f 5 der! üb. Ammer . und Dr. Hugo Scholz sind zu ordentlichen Vorstandsmitgliedern bestellt. Die lieben Entschlafenen, Herrn Hauptversammlung vom 21. Dezember 1951 hat beschlossen, das Grund- kur eine leltende Angestelit Die Flmarheltsgemelnschaft der mannheimer Abendakademle aun. 2 a Kapital um 12 000 00 DM bedingt zu erhöhen. Die Erhöhung soli nur r eine leitende Angestellte. a. kerti, Peter Gallé soweit durchgeführt werden. wie von dem Umtauschrecht Gebrauch ge- Angeb. an Gebr. Braun, K 1, 1. bringt auf Grund des großen Erfolges und vielseitiger Publikums- noch macht wird, das die Gesellschaft auf die neuen Aktien den 8 3 e e 5 3 l addsch 5 1 deren Ausgabe die 2 amstag, dem 1. März, in Spät vorstellung 22.43* sagen wir allen unseren herzlichen Dank. Besonderen Dank Herrn der Wandelschuldverschreibungen einräumt, De Pfarrer Walther für seine tröstenden Worte und dem Männer- Hauptversammlung beschlossen hat. 9 0 Sonntag, dem 2, März, vormittags 11 Uhr Zesangverein„Frohsinn“ Mhm.-Käfertal für den erhebenden Die gleiche Eintragung ist auch im Handelsregister des Amts- einen unserer Mitarbeiter rogramm Duer 1 Stunde 40 Nin.) im Grabgesang. gerichts W. erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 6 vom 1 5 2 1 1 + 5 1 110 Mannheim- Käfertal, den 23. Februar 1932 10. 1. 1952 veröffentlicht. 1 2 S S 50 a Ladenburger Straße 32 B 416— 186. 2. 1952 Kundendienst- Gesellschaft mit beschränkter Haf- eexres immer g 5 5 5 Elisabeth Galle tung für Burroughs-Addier- und Spezialmaschinen in Mannheim. Durch per sofort.— Bp, Mannheim, Wil Fritsch ais August Schulze in und Kath. Hennrich wwe. geb. Galle Gesellschafterbeschluß vom 4. Dezember 1951 wurde der Gesellschafts- Postfach 210.— abel N N geb. J bless dd Lechte) und 15 bSesells tes. Kone erg de nn de Errliche Zeiten auen Pflichten und Rechte) und 16(Gesellschafter-Konto) na em I t der a Steue eingereichten notarischen Urkunde vom gleichen Tage. er Seen e ae eee enen fuhrt „ 613— 18. 2. 1952 Die Einrichtung Gesellschaft mit beschränkter Haf- Speditions- Betrieb eie, begegnen noch einmal; Wilhelm fr. Shaw, Churchill, Ebert, druc 2 5 tung in Mannheim. Durch Gesellschafterbeschluß vom 25. Janutr 1932 ist sucht für sof. einen geeigneten Hitler, Kronprinz, Mussolini 1 0 lt, 892111 Udet, Zeppelin, kerun Für die Überaus herzliche Anteilnahme sowie die zahlreichen der Gesellschaftsvertrag in 3 3(Firma) geändert. Die Firma ist gen- Hindenbur 2 5 lin, Jannings, C„ iel 190 185 Bekannten schal Schlatenen Frau penden beim Heimgang unserer ſieben Ent- dert in: Nöbel-Neunaus Gesellschaft mit beschränkter Haftung. 2FFßßßßC ĩ ͤTT Kler schlafenen, Frau. B 676— 18. 2. 1952 Gemeinnützige süddeutsche Siedlungsbau- Gesell- Ermäßigte Sonderpreise: 1.—, 1.50. 2.— DIT 5 85 schaft 1948 Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim. Dr. 10 Usanna Sch mitt Konrad Wernicke ist nicht mehr Geschäftsführer. alen B 693— 18. 2, 1952 Philipp Holzmann Aktiengesellschaft Zwelgnieder- mis Büro, evtl. auch ein ge- De geb. F N lassung Mannheim in Mannheim, Hauptsitz Frankfurt a. Main. Bie Fro- eignetes Gelände. Angebote Am Donnerstag, dem 28. rebruar 1952. in der„Amicitia“ tung sagen wir allen unseren tiefempfundenen Dank. Besonderen Dank Kkura von Karl Alfred Leeger ist erloschen. unter Nr. P 8680 an den Verlag. fur alle Hotel-, Gaststätten- und Kaffechaus- Angehörigen Anla- Frl. Dr. Trescher, Herrn Stadtpfarrer Roder für seine trostreichen B 702— 18. 2. 1952 Vereinigte Altenburger und Stralsunder Splel-— die Worte, sowie den Hausbewohnern und allen denen, die der lieben Kkartenfabriken Aktiengeselischaft in Mannheim. Gesamtprokura mit U auslä Verstorbenen das letzte Geleit gaben. einem Vorstandsmitglied oder mit einem anderen Prokuristen hat Kari K Ar l 1 7 25 oder Weigel in Stuttgart..: AF TFAHRZEUGE 0 Mannheim(Erlenstraße 46), den 27. Februar 1952 l Ur a 5 B 713— 18. 2. 1952 Währung und wirtschaft verlagsgesellschaft mit e 80 Leit i Georg Schmitt mit Tochter u. Enkelkind beschränkter Haftung in Mannheim. Durch Gesellschafterbeschluß vom VW mu rener Tonnen une Rstterkeit un„ 17655 882 sowie alle Angehörigen 21. Juli 1951 ist der Sitz der Gesellschaft von Mannheim nach Bad Hom- sucht Beschäftigung. Sasleröffnung 20.11 Uhr Anfang 21.00 115 burg v. d. Höhe verlegt worden. 5 Angeb. unt. Nr. P 9517 a., d. verl. Unkostenbeitrag 1,30 DM Kein Omnibusverke 5 740 15. 2. 1952 Batavia Gewürz Gesellschaft mit beschränkter Haf- Man 1 n tuns in Mannheim. Güntner Schüning ist nicht mehr Geschäftsführer. oterrad-Verleln Internationaler Genter Verband, en eee Ludwig Röhner, Kaufmann in Mannheim ist zum Geschäftsführer be- Zu stellt. 128er, 180er, bee 5 750er 5 Bg.— db 8 E bos— 18. 2. 1952 siemens& Halske Aktiengeselischart Zweignieder- Neckarau, Friedhofstr. 16. Tel. 48483— 8 Bestattungen in Mannheim lassung Mannheim in Mannheim, Zweigniederlassung, Hauptsitz Berlin,— Mittwoch, 27. Februar 1952 Dr. Richard Schwenn ist nicht mehr Vorstandsmitglied. 6 Aufo- VERLEIH Selbstfeihrer- Union 7. 38 Tel. 32381 Erlos chen: N Auto-Verleih a 1. 1. 1952 Nah-& Fern- Transport- Gesellschaft mit beschränk⸗ ter Haftung Mannheim in Mannheim, Die Gesellschaft ist aufgelöst, die Hubert Kolker Firma erloschen. Ludwigsh.-Mundenheim, Hauptstr. 5 4 5 rolie Hlachricui B 809— 16. 2. 1952 Niersteiner Mäalzerei Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim. Erich Oskar Maxer, Kaufmann in Allschwil(Kan- ton Basel-Lanch ist zum weiteren Geschäftsführer bestellt, Sowohl der bisherige Geschäftsführer Konsul Maurice L. Hoir, wie der neue Ge- schäftsführer Erich Oskar Mayer sind berechtigt, die Gesellschaft allein zu vertreten. Hauptfriedhof Petri. Barbara, Alphornstraße 41 Schleicher, Lina, T 6, 19 8 Götz, Markus, Jungbuschstraße 30 Dubois, Emil, Friesenheimer Insel 1 Deutsch, Hugo, Mönchstrage 3 Wäschle, Karl, Langerötterstrage 49 Deana, Ludwig, Pumpwerkstrage 35 Mittenzwei, Anna, F 4, 1 Mechler, Theo, Max-Joseph- Straße 3 Krematorium Appel, Katharine. U 3, 11 Friedhof Sandhofen Broß ſtumd gebung am Donnerstag, dem 28. Februar 1952, 19.30 Uhr. in Mannheim, in der Rosengarten- Wandelhalle Es spricht: 8 70 Minister q. D. Dr. Mattes f Vorsitzender des Zentralverbandes der Ellesergetgnt digten, Evakulerten u. Währungsgeschädigten, Stuttsg Olympia 31 u. Volkswagen, %%„ 1 29% 9„c m— „„ Auro- ven Sler For d, VV Ruf 4 02 84 a Büchner& Co., Rheinhäuserstr. 14. zum Thema: 155 Sponagel, Albertine, Scharhofer Straße 22 5„Vor der Entsche u n Lastenausgleic prän 1 3 55 a für alle Haarkranken! Vente veriem Walxnn, eue Vor der Entscheidung über de 85 Tiedhof Neckarau 6 Exp.-Mod. Tel. 4 87 39 u. 4 85 07 schl Gut ist, wenn sié bei dem geringsten ver. 89 2 5 Merz, Katharina, Angelstrage dacht Brechen der Haare, Jucken der Neckarauer Str. 15, Tankkst. Kayser. Wee vert Zwicker, Karl, Germaniastraße 368 Kopfhaut, frühzeitigem Ergrauem) unver- 8 5 1 ee Unte 3 züglich zur. e r Rau 6 K N— Friedhof Rheinau ESC HAETS-. AN:zZE ISE . 995 C h Nußer, Mathias, Pfinsstbergplatz z„14.00 mikroskopischen Naaruntersuchung en ne ene en be e en gt. Zustand v. Privat preisg. zu verk. Müller, Waldparkstraße 37. Ns 2530 cem kommen. Sprechstunden in Heidelberg, Samstag, den 1. März 1952. 14 bis 19 Uhr, Hotel„Alt-Heidelberg“, Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Transporte- Tel. 320 11 Ohne Gewähr Eilboten- Schmidt au 3, 6-7. Telefon 3 2066. von 10 bis 13 und Rohrbacher Straße; ff Mannheim, Montag, den 3. März 1952, von 0 bis 19 Unt im Sin wandfr. Zustand m. f. neuem Vervlelfältigungen b. N ö. 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Auf * anderen Seite ist es zu verstehen, wenn Ruddeskinanzminister Schäffer in einer Zeit, in der es um die Festsetzung der Höhe des Ver- gedigungsbeitrags der Bundesrepublik geht, 18 außenpolitischen Erwägungen, die in die- 5 Fall aufs innigste mit der Finanzpolitik gerknüpft sind, mit der Vornahme und Durch- hrung einer Tabaksteuerreform zögert. Der wichtigste Grund, der von der tabakverarbei- enden Industrie für eine Steuerreform ins feld geführt wird, dürfte Wohl der Umfang des gännuggels, vor allem des Zigarettenschmug- es sein. Vom Marshalplanministerium war zor einiger Zeit der Zigarettenschmuggel auf s Milliarden Stück im Jahr geschätzt wor- den und die Industrie rechnete zu gleicher Zeit mit einem Schmuggel von mindestens fünkf Aüllarden Stück. Die allerletzte, aus Industrie- n stimmende Schätzung ging auf 300 bis 0 Millionen Stück pro Monat, d. h. auf etwa 2% der Gesamtproduktion. Die Zigaretten- dustrie rechnet nun 80, daß bei einer durch geuerreduxtion herbeigeführten Preissenkung au 8% Pfennig je Stück(Sechserpackung zu 50 Plennig) der Schmuggel an die Grenze des kulstenzminimums gedrängt, mindestens in der fentabilität stark verringert würde, so daß die in Schmuggelware stark absinken würden. Aus diesen Gründen erhofft man von dieser Maßnahme eine Absatzsteigerung in legal versteuerten Zigaretten um mindestens 5 bis 30 20. Dieser Mehrverbrauch wäre also de Folge sowohl von Preissenkung wie von Auswechselung gegen Schmuggelware. Auch die im Ausland gemachten Erfahrungen haben in der Tat gezeigt, daß der Zigarettenverbrauch zul Preisänderungen außerordentlich scharf keaglert, Der Bundesfinanzminister könnte als kehr wohl bei einer Tabaksteuersenkung recht ünstig abschneiden und durch eine Ver- brauchssteigerung wieder das hereinholen, Was er amn Steuers a t 2 zusetzt.-ch- Raucherbilanz gehmuggel zigaretten bleiben unzählbar (h) Die Versteuerung von Tabakwaren, die im Oktober und November durch die Han- delseinkäufe für das Weihnachtsfest erhöht par, ist in Dezember, wie alljährlich, zurück- gegangen. Wie das Statistische Bundesamt mit- felt, wurden Zigaretten 2072,3 Millionen, Zi- gerren 348,1 Millionen versteuert, d. s. 13,8 J H. bzw. 14,8 v. H. weniger als im Novem- der, Auch Feinschnitt(1014 Tonnen) und ins- besondere Pfeifentabak(294 Tonnen) wiesen mit ihren versteuerten Mengen einen seit lan- gem nicht erreichten Tiefstand auf. Der Kleinverkaufswert sämtlicher Tabak- waren war mit 326,3 Millionen DM der nie- arlgste, der im laufenden Rechnungsjahr bis- der festgestellt wurde. Dagegen haben sich die durchschnittlichen Kleinverkaufspreise weiter- hin leicht erhöht. Insgesamt wurden im Bundesgebiet im ab- gelaufenen Kalenderjahr 27 191 Millionen Zi- garetten und 3922 Millionen Zigarren ver- steuert, d. s. 19,0 v. H. bzw. 9,3 v. H. mehr als Die Versteuerung von Pfeifen nen um 3,7 v. H. zurückging. Unter Abzug der für Westberlin banderolierten Tabakwaren ergibt sich im Vergleich zur Vorkriegszeit ein- geklammerte Zahlen 2 1938) somit ein je-Kopf- Verbrauch von 537(692) Zigaretten, 82(133) Agarren, 314 Gramm(267 Gramm) Feinschnitt und 100 Gramm(201 Gramm) Pfeifentabak. Ausfuhr-Förderund gesetzlich regeln (l Im Bundes wirtschaftsministerlum ist der Entwurf einer Verordnung zur Aenderung und Ergänzung der 1. Verordnung zum Aus- kubr-Förderungsgesetz vom 7. September 1951 lertiggestellt worden. Die Verordnung muß noch vom Bundeskabinett und Bundesrat ver- abschiecdet werden. Darin wird u. a, bestimmt, daß die Oberste Inanzbehörde eines Landes mit Zustimmung des Bundesfinanzministers zulassen kann, daß bestimmte Unternehmer, die von ihnen erwor- denen Gegenstände in einem Freihafen des Fbundesgebletes letztmalig bearbeiten oder ver- erbeiten und die Fertigwaren im Ausland an enen ausländischen Abnehmer liefern, die dererrergünskisungen der g 3 und 4 des Aus- hrkörderungs- Gesetzes kür Hersteller in An- 1 nehmen können, jedoch nur für Lie- rungen, bei denen mindestens 60 2% der An- klatunsskosten auf solche Gegenstände ent- alen dle im Ausland erworben wurden. Als deuerbegünstigte Leistungen in diesem Rah- men sollen anerkanmt werden: nn Schleppen von Seeschiffen, die Vermie- von beweglichen Wirtschaftsgütern des 0 asevermögens für ausländische Rechnung, Güterbeförderung durch Spediteure für auslündische Rechnung, Leistungen zum Aus- INDUSTRIE. UND HANDELS desgebietes, die Vermittlung der Befrachtung und Abfertigung von Seeschiffen für auslän- dische Rechnung durch einen Schiffsmakler, kerner Bau-, Montage- und Reparaturleistun- gen kür ausländische Rechnung durch einen Schiffsmakler und die Ubernahme von Risiken Auf Grund von Rückversicherungsverträgen über die Hereinnahme von Versicherungs- geschäften aus dem Ausland. Der vom Gewinn Absetzbare Betrag soll bei diesen Leistungen 37% des vereinnahmten Entgelts betragen, bei Leistungen im Rückversicherungsgeschäft 1 der Prämieneinnahmen. Geldumtausch a Is Polizeijlaktion 1 Die Ankündigung eines bevorstehenden Banknotenumtausches in der Ostzone kann durchaus nicht überraschen. Es wäre dabei unerheblich, ob es sich— wie die Ankün- digung des Staatssekretärs Willi Rumpf vom Finanzministerium der DDR vermuten lassen würde— um einen totalen Umtausch sämt- licher umlaufenden Banknoten oder aber nur um einen partiellen Umtausch, beispielsweise der Notenabschnitte über größere Beträge, handeln würde. Daß sich der Umtausch nur auf schadhafte Geldscheine erstrecken soll, dürfte wohl mehr ein Vorwand sein, denn schadhafte Geldscheine pflegen nach der Pra- xis, wie sie von allen Notenbanken geübt wird, nach und nach ständig und ohne besonderen Aufruf aus dem Verkehr gezogen und durch neue Scheine ersetzt werden. Ein gewisser Teil des Notenumlaufs muß wegen Abnutzung lau- fend erneuert werden. Aber im Fall des ge- planten Notenumtauschs in der Ostzone dürfte es sich nicht um solche normale laufende Ersatzoperationen, sondern um eine Trans- aktion handeln, die schon seit Jahren zum eisernen Bestandteil der Notenbankpraxis in den Ländern hinter dem Eisernen Vorhang ge- hört und von der Sowjetunion schon mehrmals während der beiden letzten Jahrzehnte oft verbunden mit gleichzeitiger Abwertung durch- exerziert worden ist. Eine Abwertung dürfte in der Ostzone, 8 75 2275 5 5 8 8 a 1 25 8 BLATT seite v darin werden die Dementis zutreffend sein, Ausfuhr-Kredit nicht bevorstehen. Ein totaler oder partieller Notenumtausch aber Würde den Zweck haben, bestehende Notenhorte zu beseitigen, um die damit gleichzeitig verbundenen preispolitischen Gefahren aus der Welt zu schaffen. Nach den gesetzlichen Bestimmungen darf kein Bewoh- ner der DDR und Ostberlins mehr als 300 DM Ostmark Bargeld besitzen; die übrigen Gelder müssen, weil Bankzwang besteht, als Gut- haben bei Geldinstituten stehen. Diese Be- stimmungen werden aber weitgehend nicht beobachtet und unversteuerte Gewinne aus Schwarzhandel, spekulative Gelder, Konjunk- tur- und illegale Gewinne werden eben in Notenhorten angelegt. Bei einem schlagartigen Notenumtausch würden die über 300 DM hinausgehenden Barbestände verfallen. Das aber wäre der Hauptzweck einer solchen Umtauschtransaktion. Die Besitzer von Ueber- schußbeständen können sich nämlich an solchen Umtauschmaßnahmen überhaupt nicht oder nur auf schwierigen und verlustreichen Umwegen beteiligen.- ch- Schicksalsstunde der europäischen Integration Das scheinbare Versagen von OEEC und EZ U Es geht ihnen zu gut Daß es ein Land gibt, dessen große Sorge allzu üppig wuchernde Ausfuhr ist, kann sich wohl der Durchschnittsmensch in Deutschland gar nicht vorstellen. Und doch klagt Belgien darüber, daß seine Zahlungsbilanz durch wach- sende Exportüberschüsse nach wie vor bedroht ist. Im Januar 1952 hatten die belgischen Ex- Porte nach den Ländern der Europäischen Zahlungs-Union 226,64 Mill. Dollar betragen; ihnen standen Einfuhren im Betrage von 213,20 Mill. Dollar gegenüber- Aktivsaldo von 13,44 Mill. Dollar. Dabei hat Belgien bereits seinen Ausfuhr handel eingedämmt. Die Lieferungen in die EZ U-Länder unterliegen einem starken Lizen- zierungszwang. Das belgische Finanzministe- rium fühlt sich aber nach wie vor in die Enge getrieben. Nachdem die von Belgien der EZ U eingeräumte allgemeine Kreditquote über- schritten wurde, sind nachträglich Sonderquo- ten festgelegt worden. Nunmehr sind aber auch diese Sonderquoten bereits überschritten worden. Den sich(aus Ueberschreitung der Sonderquoten) ergebenden Uberschuß muß das belgische Finanzministerium in Form von den Abnehmerstaaten gewährten Krediten abdek- ken. Muß, denn sonst können diese Abneh- merstaaten keine belgischen Waren mehr im- portieren. Ein bescheidener Silberstreif am Horizont sieht die belgische Wirtschaft darin, daß der Aktivsaldo pro Februar voraussicht- lich nur 40 Mill. Dollar betragen wird. Die Belgier trachten händeringend, ihren Export auf Länder des Dollarraumes abzulen- ken. Sie hoffen, auf diese Weise zahlungs- kräftigere Partner zu finden, nachdem sich die westeuropäischen Staaten einigermaßen immer erwiesen haben. Da die bisherigen Restrik- tionsmaßnahmen(Exportlizenzierungszwang und Zahlungskontrolle) sich nicht bewährt ha- ben, werden mit beträchtlichen Vollmachten versehene Handelsdelegationen der belgischen Regierung in Venezuela und Mexiko um neue Absatz möglichkeiten. Zur Förderung der Aus- fuhr nach dem Dollarraum sollen auch Son- dertarife für Exportgüter nach diesen Ländern aus den belgischen Eisenbahnen geschaffen werden. Auf diese Weise, so hofft man, könn- ten die Preisbildung gegenüber den amerika nischen Belieferungen wettbewerbsfähig blei- ben. Nach den rund 1 000 jährigen Erfahrungen, aus denen sich allmählich ein soweit er nicht von politischer Willkür unterbrochen wurde— gut funktionierender internationaler Markt entwickelte, hat man aber auch in Bel- gien nichts gelernt. Wie können denn Handel und Wandel sich gedeihlich entwickeln, so- lange jeden Fortschritt, den private Initiative zu erkämpfen vermochte, irgendwelche eng- herzigen Handel und Wandel unterbindende Regierungsmaßnahmen beeinträchtigen. Jetzt geht es ihnen zufälligerweise zu gut. Nun, sle werden es so weit bringen, daß es ihnen wieder einmal schlecht geht. Sie wollen es zu gut haben Die eigentliche Ursache, die dazu führt, daß weder OEEC noch EZ U sich den diesen beiden Organisationen gestellten Anforderungen ge- wachsen erwiesen, hat in prägnanter Weise auf einer Versammlung der an der schweize- rischen Kreditanstalt beteiligten Aktionäre der Verwaltungsratspräsident dieses Institutes, Joehr, in Zürich aufgedeckt. Joehr— be- kannt dadurch, daß er es versteht, seine Aus- führungen universell zu gestalten— beleuch- tete einleitend die Konjunkturiage in den USA. Sodann kam er auf die Wirtschaftspolitik der Wohlfahrtsstaaten— einer Wirtschafts- politik, die gewissermaßen zum dernier cri“ geworden ist— zu sprechen. Zur Zeit liefere Frankreich das schlechte Beispiel, wohin ein an sich reiches Land ge- langt, wenn es in dieser Beziehung zu weit geht. Paritätsänderungen der Währung sind kein Zaubermittel, mit dem man mühelos die Schwierigkeiten überwinden kann. Wie die Dinge heute liegen, meinte Präsident Joehr, werde letztendlich wirksam und dauerhaft nur eines helfen: mehr arbeiten! Was die Schweiz betrifft, so stehe der Kampf gegen die Teue- rung im Zentrum aller Gegenwartsaufgaben. freilich vermeiden, zumal die Ursache der Teuerung primär nicht auf der Geldseite, son- dern auf der Warenseite zu suchen ist, Was Wir wiederholt ebenfalls ausgesprochen haben. Joehr unterlief es, die unmittelbaren Ursachen einer solchen Entwicklung verein- facht aufzudecken. Diese Ursache liegt darin, daß die Wirtschaft— je nach Bedarf— zum taktischen Objekt oder Subjekt der Politik her- abgewürdigt wird, wie nachstehendes franzö- sisches Beispiel beweist. Ein Beispiel, das dar- tut, daß der das Verteidigungsbudget 1952 ret- tenden Stabilität der französischen Regie- rungspolitik der Franken und die Chancen auf gedeihliche Entwicklung der Wirtschaft geopfert würden. (Up) Der französische Ministerpräsident Edgar Faure errang am 26. Februar in der Nationalver- sammlung einen beachtlichen Abstimmungssieg. Das billigte mit einer Mehrheit von 109 Stin- men— 385 dafür und 246 dagegen— die Regie- rungsvorlage über die Einführung einer gleiten- den Lohnskala. Damit wurde eine Streitfrage, die etwa ein Jahr lang die Stabilität der französischen Regierungspolitik ernstlich beeinträchtigt hatte, nunmehr endgültig entschieden. Damit ist nun der Weg geebnet für die große Debatte in der Nationalversammlung über das Verteidigungs- budget 1952. Ueber ein Jahr lang prallten in dieser Frage die Ansichten der zwei gegensätzlichsten wirt- schaftswissenschaftlichen sScuuen aufeinander. Diese Meinungsverschiedenheiten werden auch in dem nunmehr vorliegenden Abstimmungsergebnis widergespiegelt. Selbst die gerade einen Monat bestehende Regierung Faure drohte an dieser Frage zu scheitern. Noch am 25. eb uar v suchte der Radikalsozialist Faure vergeblich, seine Parteifreunde und die Unabhängigen— den rech- ten Flügel seiner Regierungskoalition— von der Notwendigkeit einer Annahme des modifizierten Reglerungsentwurfes zu überzeugen. Denn die Sozialisten, die mit ihren 106 Abgeordneten das „Zünglein an der Waage“ in der gegenwärtigen Nationalversammlung sind, hatte hre weitere Billigung der Reglung? 8 rung der gleitenden Lohnskala abhängig gemacht. Der nunmehr gebihigte Gesetz irn d AA unter anderem vor, deß die Löhne in Fakre n automatisch heraufgesetzt werden; wenn die Lebenshaltungskosten um 10 Prozent und mehr steigen. Für den Fall, daß sich die Lebenshal- tungskosten um 5 bis 10 Prozent erhöhen, sind von Fall zu Fall Lohnerhöhungen vorgesehen. Die ent- sprechenden Bestimmungen können, wie Minister- präsident Faure erklärte, aus der an sich in all- gemeinen Worten gefaßten Präambel des Gesetzes entnommen Werden! Die Auffahlme einer aus- Grücklichen Gesetzesbestimmung über das bei einem Ansteigen der Lebenshaltungskosten um 5 Dis 10 Progent emzuschlagende Verfahren lehnte jedoch die Natfbnalversammlung ab. Mithin schafft die Politislerung der Wirt- schaft noch weiter Chaos und an Stelle der Liberalität im Wirtschaftssystem bürgert sich kollektivistisches, plan wirtschaftliches Denken ein, das sich anmaßt, jene Risse zu flicken, die im Gefolge der Politisierung der Wirtschaft auftraten. 5 Was nützt das Beschreiten, die Ausweitung des Wirtschaftsgeschehens auf übergebietliche Räume, wenn auf diesem Wege nur mit plan- wirtschaftlicher, zwangsläufig in Sackgassen führender Rezeptur gearbeitet wird. Alle Versuche des interventionistisch beherrschten sogenannten Wohlfahrtsstaates, übernationale Wirtschaftsgeblete zu schaffen, müssen schei- tern, müssen bereits deswegen scheitern, weil im Interventions- und Wohlfahrtsstaate durch die exorbitante Beschränkung des Privateigen- tums durch fiskalische Mittel strukturelle Un- terschiede geschaffen werden gegenüber den anderen Staaten, die auszugleichen völlig un- möglich ist. f Solidarität heißt nieht nutznieſſen Unser Bonner Korrespondent meldet in die- sem Zusammenhange: (HI) In zuständigen Kreisen Bonns wird be- tont, daß die Krise der OEEC eine Strukturkrise sei, die vermutlich durch entscheidende Maßnah- men in Kürze grundsätzlich zu beheben versucht werde. Die Lösung werde darin erblickt, daß eine Koordinierung der gesamten wiürtschaftspolitischen Maßnahmen im OEEC-Raum stattfinden müsse und daß die Ueberwindung dieser Krise mit einer erhöhten Liberalisierung allein nicht gelinge. Man müsse bedenken, daß England und Frank- reich, die restriktive Maßnahmen hinsichtlich der Liberalisierung ergriffen haben, zu 330% am Aus- tauschvolumen im OEEC-Raum beteiligt seien, wodurch die Tatsache einer Strukturkrise deut- lich demonstriert werde. Auf der anderen Seite aber sei diese Krise nicht kritischer als vor einem Jahr, dem Zeitpunkt, an welchem West- französischen rung der wirtschaftspolitischen Maßnahmen wird gleichzeitig in der Sicherung der Kontinuität auf den liberalisierten Sektor durch eine Fundierung der prozentualen Liberalisierung auf die„Liste Commune“ erblickt. Gleichzeitig werde man aber auch nicht um eine Umkonstruktion der EZU herumkommen, da das Verhältnis des EZ U-Rau- mes zum Dollar- und Sterling-Raum ebenfalls neu geordnet werden müsse. Diese entscheiden- den Maßnahmen, so wird in Bonn erneut betont, hätten also keineswegs zum Ziele, die Liberalisie- rungspolitik einzuschränken oder gar aufzuheben. Man sei sich vielmehr darüber klar, daß die deut- schen Exporterfolge mit einem Monatsvolumen von jetzt insgesamt rund 220 Mill. Dollar wesent- lich der Liberalisierungspolitk zu verdanken seien. Die Frage der Erhöhung des Prozentsatzes der Liberaliserung von 60 auf 75 beschäftigt die zu- ständigen Bonner Stellen im Einblick auf die in Kürze stattfindende Ueberprüfung der deutschen finanziellen Situation im Rahmen der OEEC nach Wie vor sehr. Bei grundsätzlicher Zustimmung einer Erhöhung des Liberalisierungssatzes möchte man aber noch nicht auf 75% hinauf, wobei andererseits der nicht ungünstige Stand der deut- schen Zahlungsbilanz es den deutschen Vertretern in Paris jedoch wahrscheinlich schwer machen wird, die Wünsche der OEEC auf Erhöhung der westdeutschen Liberalisferung bis auf 75% nicht zu erfüllen. Man wird aber deutscherseits nicht verfehlen, darauf hinzuweisen, daß ein solcher Sprung für gewisse deutsche Wirtschaftszweige nicht ungefährlich sein kann. Vor allem wird dadurch die Textilindustrie betroffen sein, der insofern gleiche Startbedingungen insbesondere mit der belgischen und englischen Konkurrenz fehlen, als sie nicht in der Lage ist, die billige amerikanische Baumwolle gegen Dollar ein- zukaufen. Es ist nicht uninteressant, zu hören, daß der obenerwähnte Verwaltungsratspräsident Joehr sich auch mit dem Problem der Europäischen Zahlungs-Union befaßte und zu ähnlichem Schluß kam. Die Reformbedürftigkeit der Or- ganisation sei evident, doch könne dies nur mit Aussicht auf Erfolg geschehen, wenn die angeschlossenen Länder ihre Zahlungsbilanzen besser ins Gleichgewicht bringen. Die Her- stellung dieses Gleichgewichtes sei Sache jedes Mitgliedslandes, wenn die Zahlungs-Union 80 organislert werden sollte, daß nicht wieder Hintertürchen offenstehen, die es dem einen erlauben, auf Kosten der anderen sich weniger Anzustrengen. Man müßte sich nur bewußt werden, daß leider allzu viel Europäer seur uneuropäisch werden, wenn sie die Gelegen- heit haben, Solidarität mit Nutznießung zu verwechseln.— Sehr ernste Worte, die hier flelen, Sehr kluge Betrachtungen voll lebensnaher Wahr- haftigkeit und Bedeutung. Mag sein, daß sie ungehört verhallen. Das wäre gleichbedeu- tend mit einem Scheitern der bisher änge- wondten Hilfsmittel, zu einer europäischen Zusammenarbeit zu gelangen. Vielleicht aber wäre es möglich, noch den fruchtbaren Keim zu retten, aus dem euro- päische Integration wenigstens im wirt- schaftlichen sprießen könnte. Man muß sich das nur praktisch vorstellen, wie die Si- tuation ist. Plausibel wäre vielleicht folgen- des Beispiel: Dem Kaufmann Engel wird— von einer zusammengeschlossenen Gemeinschaft— von Lieferanten ein Kredit eingeräumt, Kredit- limit und Eigenkapital befähigen ihn, seinen Warenbedarf auf die Dauer von zwei Mona- ten zu decken Mehr wird ihm— weder in Geld noch in Waren— kreditiert. Nun muß aber der Kaufmann Engel damit rechnen, daß er zum Umschlag der Waren mindestens sechs Monate Zeit bedarf. Verständlicherweise klafft hier eine Lücke auseinander, die zu überbrücken fast unmöglich erscheint, weil die bei Engel einlaufenden Zahlungen, mit denen Ja Lieferantenrechnungen eingelöst werden sollen, erst bestenfalls nach sechs Monaten zur Weitergabe an die Lieferfirmen bereitstehen. Die Länder, denen es gut geht(siehe Bel- gien), hätten nun keinerlei Anlaß, an der Kre- ditwürdigkeit der Partner zu zweifeln, bzw. ihre Bereitwilligkeit, weitere Kredite einzu- räumen, einzuschränken, wenn sie Gewähr hätten, daß ihre Forderungen gleichen Wert behielten. Sobald sie aber befürchten müssen, daß durch irgendwelche Regierungsmaßnah- men des Handelspartners der Gegenwert für die von ihnen gelieferten Waren künstlich herabgemindert wird, um den inländischen Bedürfnissen des Wohlfahrtsstaates nachzu- kommen, müssen sie in der Kreditgewährung nicht langfristig (Hi.) Die Gründung der Exportbank unter dem Namen Ausfuhr-Kredit AG., die für die- sen Monat erwartet wurde, dürfte sich wie- derum verzögern, weil die Auffassungen über die Abgrenzung des Aufgabenbereichs dieses Instituts noch nicht auf einen Nenner, gebracht werden konnten, Offensichtlich hat sich eine knappe Mehrheit des Gründerkonsortiums dagegen gewandt, daß langfristige Finanzie- rungsgeschäfte von der Ausfuhr-Kredit AG. übernommen werden sollen. Auch wurde abge- lehnt, die Kreditanstalt für Wiederaufbau in den Kreditplafond der Ausfuhr-Kredit AG. einzubauen. Das Institut wird denmach nur mittelfristige Finanzierungen von ein bis zwei Jahren gewähren können. Das Gründungs- kapital soll 20 Mill. DM betragen. Für 700 Millionen DM Einfuhr lizenzen (Hi.) Im Rahmen des neuen Einfuhrverfah- rens, das bekanntlich seit 1. Januar in Kraft ist, wurden bis zum 15. Februar Einfuhr- lizenzen in Höhe von 680 Mill. DM erteilt. Das Dekadenvolumen der Einfuhrermächtigungen beläuft sich auf 150 bis 160 Mill. DM. Der monatliche Durchsckhmitt im liberalisier- ten Sektor der Einfuhr wird im ersten Halb- jahr 1952 auf 120 bis 130 Mill. Dollar geschätzt. Diese ruhige und konstante Entwicklung des Einfuhrvolumens wird in Bonn als erfreulich bezeichnet. Nach anfänglichem Ansturm hat man in Bonn den Eindruck, daß ein Trend auf ein Abbröckeln und Weichwerden der Welt- marktpreise zu sehen sei. Wenn sich die Ein- fuhr weiterhin in diesem Rahmen halte, werde man vermutlich einen Ausgleich der Zahlungs- bilanz bei der EZU für Westdeutschland gewährleistet sehen. K URZ NACHRICHTEN Angestellte im Baugewerbe verdienen mehr Die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft teilt uns mit, daß für die Angestellten des Baugewer- bes in Württemberg-Baden am 20. Februar 1954 mit der Landesvereinigung Bauwirtschaft durch die DAG und die Gewerkschaft Bau, Steine, Erden, ein neues Gehaltsabkommen vereinbart wurde, das ab 1. März 1952 Tarifgehaltserhöhun- gen zwischen etwa 5% und 7% erbringt. Wiedereröffnung der New Lorker Kautschukbörse (op) Die New Lorker Kautschukbörse wird auf Beschluß der Kautschukgruppe der New Lorker Warenbörse am 3. März wiedereröffnet werden. Die amerikanische Regierung hatte am 24. Februar durch die Freigabe des Handels mit Naturkautschuk den Weg für die Wiederauf- nahme des Termingeschäftes in Kautschuk frei- gemacht. Sie hatte ihren Beschluß damit begrün- det, daß die strategische Kautschukreserve der USA ausreichend sei. Zellstoffpreis zum Wanken gebracht (VoD) Die Bemühungen der britischen Regle- rung um eine Senkung der skandinavischen Zell- stoffpreise waren erfolgreich, verlautet aus der Londoner City Eines der bedeutendsten schwe- dischen Zellstoffunternehmen hat den britischen Verarbeitern für das zweite Quartal 1952 Zellstoff und Holzschliff zu den neuen britischen Höchst- preisen angeboten, die 20% unter den ursprüng- lichen schwedischen Forderungen liegen. Auch Finnland hat den britischen Abnehmern Zellstoff zu niedrigeren Preisen offeriert. Man erwartet, daß sich auch die norwegischen Zellstoffproduzen- ten zu Preiskonzessionen verstehen werden. Württembergische Landessparkasse bedeutende Umsatzerhöhung— mäßiger Einlagenzuwachs (LSW) Die Württembergische Landessparkasse konmte im vergangenen Jahre ihren Umsatz um rund eine Milliarde DPM gegenüber 1950 auf 3,285 Mrd. DM erhöhen. Die Gesamteinlagen erreich- ten Ende 1951 einen Stand von 152,6 Mill. DM und waren damit um 48,1 Mill. DM, also um 46% höher als am Ende des Jahres 1950. Die Spareinlagen wuchsen von 32,5 auf 37,4 Mill. DM an, wobei das Durchschnittsguthaben den beachtlichen Stand von 206 DM je Sparkonto erreichte. Die Girdeinlagen stlegen um 60% von 72 Mill. auf 1132 Mill. DPT an. Die Landessparkasse lieh 1951 insgesamt 63,5 Mill. DM aus., Seit der Währungsreform hat die Kasse den Bau von rund 6000 Wohnungen in Nord- und Süd württemberg finanziert. Bergarbeiter des Saargebietes treten in Lohnkampf (OP) In einer außerordentlichen General- versammlung der Gewerkschaft christlicher Saar- bergleute wurde eine in scharfen Worten gehal- tene Resolution gefaßt, in der für die Zukunft Lohnverhandlungen mit dem französischen In- dustrieminister abgelehnt werden. Gleichzeitig protestierten die Bergleute gegen die ständige Verscheppung der nunmehr bereits seit Novem- ber letzten Jahres anhängigen Lohnforderungen durch die„Regie des Mines de la Sarre“. Die Saarbergleute lehnen die von französischer Seite vorgeschlagene tarifliche Gleichstellung mit den französischen Bergarbeitern ab, da die Lebenshaltungskosten im Saarland um mindestens 5% Über denen in Frankreich lägen. Auch sei der Leilstungsanstieg im Saarbergbau ungleich größer als im französischen Bergbau. In der Resolution wird betont, daß sich die christliche Bergarbeiter gewerkschaft die gewerk⸗ schaftlichen Möglichkeiten offenhält, um zusammen mit dem Industrieverband Bergbau der Einheits- gewerkschaft die Forderung der Saarbergleute nach Lohnerhöhung durchzusetzen. Ueber diese Frage vor etwa 14 Tagen in Paris zwischen Ver- tretern der beiden saarländischen Gewerkschaften und dem französischen Industrieminister geführ- ten Verhandlungen waren ergebnislos geblieben. Frankfurter Effektenbörse vom 26. Februar (VD) Meinungs- und Deckungskäufe lösten am Montanmarkt bei weiter zunehmendem Materialmangel Anfangsgewinne aus, die sich zwischen 4% und 5% bewegten. Lediglich Har- pener nach Pause um 12% auf 226 sowie Rhei- nische Braunkohlen mit 196 und Buderus mit 130% bis etwa 2% abgeschwächt. Die feste Tendenz für Montane übertrug sich auch auf die übrigen Industriepapiere, die bei ruhigem Geschäft zu- meist bis 2% erhöht waren. Maschinen- und Motorenwerte beiderseitig bis 2% schwankend. Während Lanz um 2% auf 89 gebessert waren, fanden Adlerwerke erst 1½% miedriger zu 78 . Bewerbungsunterlagen zurückzureichen lagen dar. der 5 en Wieder beschaffung aut beträchtlichen Kosten verbunden ist. Zahlreiche Reklamationen r Bewerbern veranlassen uns, die Auftraggeber von Stellenangebots- zeigen ausdrücklich darum zu vitten, den Einsendern sobald als mog- Abschriften und Fotos stellen für die Bewerber wertvolle Unter- soweit überhaupt möglich Anzeigen- Abteilung Zeugnisse beglau- fielw. Veräuferin fur Da.-Konfektion zum bald- mögl. Eintritt gesucht. Schriftl. Bewerb. m. Geh.-Anspr. mögl. m. Bild erb. unt. P 9516 a. d. V. Oeffentliche Ausschreibung. Die Continental schaft Hannover beabsichtigt, Lernende Sprechstundenhilfe in Facharztpraxis gesucht. Angeb. unter Nr. P 9514 an den Verlag. Architekten Dipl-Ing. Otto Hofstetter, täglich in der Zeit von 9 bis 19 Uhr ab Die Angebote, deren Briefumschläge mit kes engt mit Sprachkenntnissen(Abitur). , technische Fragen erwünscht. Für das Sekretariat unserer Technischen Leitung suchen wir hberſelete Slenotynisſin b Bewerbungen mit Lichtbild, enslauf sind zu richten unter Nr. P 9512 an den Verlag. Aufgeschlossenheit Wäscherei Exer OHG., Telefon 4 82 20. K l 15 f (Maschinen- und Handbüglerim) zum sofortigen Eintritt gesucht. Mhm.- Neckarau, Friedrichstraße 66-68. richstraße 33, 1. Stock. des Unternehmers vor. Continental Gummi-Werke Der Auftraggeber in Stuttgart-O, einen Lager- u. Bürochaus-Neubau mit einem Umfang von ca. 16 0% chm umbauten Raumes zu errichten. Hierzu werden nachstehende Arbeiten öffentlich ausgeschrieben: Abbruch-, Erd-, Kanalisations-, Beton-, Stahl- beton-, Maurer- und Isolierarbeiten in einem Los. können gegen eine Gebühr von je 3.— DM von dem Büro des Herrn Stuttgart-O Archivstraße 13, stehend bezeichnet— versehen sein müssen, sind bis zum 12. März 1952, 9 Uhr vormittags, im Büro des Architekten Hofstetter abzugeben. 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Sellners auch über die Grenzen gewiß fruchtbaren Diskussionsstoff. Wenn wir die Situation des Theaters in f beiden Teilen Deutschlands betrachten, so 5 möchten wir meinen, es sei alles in schönster Ordnung. Fast überall ist Wirtschaftlicher Aufstieg festzustellen. Das Theater ist nicht mehr in Frage gestellt, wir haben es wieder in Gebrauch genommen. Da und dort werden duch schon Versuche gemacht, die glanzvollen Häuser mit glanzvollem Publikum zu schmücken: bald wird alles vergessen sein, Was die Theater an Undill erlitten haben, bald wird man sich endgültig in den Zu- schauerhäusern finden wie ehedem, und in den neuen Ausstattungen wird gespielt wer- den, als sei nichts geschehen. Aber— liegt in diesem„Spielen, als sei nichts geschehen“ eigentlich der Sinn des Theaters? Es ist nicht Sesagt, daß die erstaun- 1 liche äußere Entwicklung des deutschen 1 Theaters nach dem Kriege nicht zu bewun- 0 dern wäre— aber man soll sie nicht beden- kenlos bewundern. Die Fragwürdigkeit die- der schnellen äußeren Entwicklung ist nicht Zu übersehen, sie strebt ganz offenbar dem Repräsentativen zu und der„Schau“(show). Die Frage ist, ob sich diejenigen, die durch die Hergabe der Mittel diese Entwicklung 1 bestimmten, jemals die Frage nach dem Sinn 9 des Theaters gestellt haben. Ob es für sie eben nicht einfach außer Frage stand, daß man ein Theater brauche und daß dieses Theater sich möglichst dem angleichen müsse, 4. Was mam landläufig als Theater anzusprechen g 3 Sewohnt war. Der Auseinandersetzung über Architektonische Fragen fehlte die Besinnung Auf die künstlerischen und geistigen Grund- lagen des Projektes. Es handelt sich ja nicht nur um die Theaterbetriebe, die nun in ihren neuen Häusern eingerichtet sind, um den attraktiven Zuschauerraum, bequeme Fau- teuils und das Normalmaß der Guckkasten bühne. Es handelt sich durchaus um die Be- wegung des gesamten deutschen Theaters in Richtung auf eine Prosperity, die, wie wir Wissen, geistige Gefahren in sich birgt, gegen die das Theater ein wirksames Gegengewicht bilden könnte. 1 Vielleicht handelt es sich ganz einfach darum, ob das Theater den Menschen meint oder die Ausstattung. Meint es nämlich die 5 Ausstattung, dann wird es sich in die Technik Verlieren und wird in den Taumen aufgehen. a Meint es den Menschen, dann wird in 32 dem Falle die Aussage wesentlicher bleiben als die„Schau“. Wenn also die Frage so lautet: Ob ein un- serer Lebens form entsprechender Darstel- Iungsstil' das Theaterhaus ändern müsse, so ist sie zu verneinen. Denn unserer Lebens- eee großen Bühnen- Auch die Städtische Bühne Heidelberg brachte dieser Tage eine Operetten- Premiere heraus, die ein frohgestimmtes Publikum gut unterhielt. In Fred Raymonds„Perle von Tokay“ geht es um ein Weinflaschen-Etikett, 8 das doppelte Liebe auf den ersten Blick aus- J168t und eine verspätete Liebe nach 25 Jahren zur Räson bringt. Winzer und Heurigen Feste und die Wahl der personiflzierten „Perle“ zur Rosenkönigin im mondänen Sem- mering-Milieu erlösen die drei in zärtlichen und geschäftlichen Banden verknüpften Paare von Mifwerständnissen, die sich in Begleitung von Pußta-Rhythmen und Wiener Walzermelodik, von romantischen Tangos und Hörbiger-Moser-Liedchen eines so un- dekümmerten Daseins erfreuen, wie man es sogar im gängigen Operetten-Genre nicht ohne weiteres erwartet. 3— Zeitgemäßes Theater und Theaterbau on G. R. Sellner, dem Intendanten des Landestheaters Darmstadt Wie die Stadt Mannheim, steht auck Darmstadt vor der Frage, nutzte„Behelfsbühne“ mit der Zeit durek einen Haus— zu ersetzen. Im Rakmen der daruber geführten Diskussionen ergriff auch der Darmstàdter Intendant, G. R. Sellner, unlängst das Wort und warnte in einem Referat vor Vertretern des Magistrats und der Stadtverordnetenbersummlung Darmstadts da- vor, dei der Planung eines Theaterneubaus nur an Repräsentation und tecehniscke Per- fektion zu denxen und darüber die geistige und künstlerische Grundlage des Theaters: wiedergeben, dürfte auch fur diejenigen Theater- ners nicht zustimmen. Auch wird man die Seklußfolgerung, fun rungen speziell für die Stadt Darmstadt zog: die Bitte nämlich, die jetat als Schau- „Orangerie“ zu erweitern und den Bau eines Großen orerst zuruchzustellen, xaum auf die etwas anders gelagerte Mannkeimer Theater- Darmstadts hinaus Aufmerksamkeit und gibt einen „Die Perle von Tokay“ Operetten premiere der Städtischen Bühne Heidelberg von Kurt von Suchanek, geführt von Kurt Erlichs Regie und in geschickt improvisier- ten Bühnen- Dekors von Heinz Lahaye über- trug das Ensemble temperamentvoll und in ausgelassener Laune die animierenden Wir- kungen in das vollbesetzte Haus, für die hinter der Rampe die Spitzenlagen der Wachau und der Tokayer Weinberge mit- verantwortlich sind. Sonja Reschke, in allen Sparten des Heidelberger Musiktheaters be- Währt, und Fritz Zehrer als das„seriösere“ Paar, Helmuth Kreitlein und Friedl Schön mit kräftigen Grotesk Momenten tänzeri- scher Trude Kuhn und viele andere ersangen und erspielten mit dem sauber agierenden Ballett (ein nettes Step-Solo verdient besondere Erwähnung) lebhaften Beifall. seine bislang be- dadurch, daß es die Situation Null war, auf Theaterneubau— durck ein Großes der man nun aufzubauen hatte. Primitive Gegebenheiten(häufig nur Podien) warfen Spielprobleme auf, von denen die wenigsten mit der Ausstattung zu tun hatten, alle aber mit dem Menschen. Man sah schärfer als früher, daß der dra- matische Ort einer Szene nicht deutlich zu werden braucht durch ein Dekorationsteil, sondern durch die Stellung der Partner zum Raum und das Spannungsverhältnis zuein- ander. Da keinerlei Mittel vorhanden waren, verflel zunächst niemand auf ornamentale Lösungen. Heute ist der Bühnenbau das große Archi- tektengespräch. Die Bühnen wetteifern wie früher um ihre technische Vollendung. Wird es gelingen, in all dieser Vervoll- kommnung den Menschen zu retten, und taucht hier nicht noch eine ganz andere Frage auf, nämlich die, ob nicht alle tech- nische Entwicklung des Theaters schon längst durch den Film vorweggenommen sei? Könmte sich nicht der technische Aufwand, mit dem das Theater ausgerüstet ist, eines Tages als nutzlos erweisen, weil ja das Beste, was er zu geben vermag, nirgends an das ungleich stärkere Mittel der Optik, die Kamera, her- anreicht? Wird man nicht froh sein, wieder einfache Räume zu haben, die nur auf die Nähe des Menschen bezogen werden, um den es geht? Wird man bei fortschreitender Entwick- lung sich noch daran erinnern, daß der Ur- sprung des Theaters ein„Temenos“ war, ein heiliger Raum, kreisrund, mit einem Altar in der Mitte, oder daß Shakespeare auf einem einfachen gehobenen viereckigen Brett ge- spielt hat? Das sind die Fragen, die eine Warnung notwendig machen. Eine Warnung, die in all diesem ehrgeizigen Wettlauf um den Theaterneubau zur Besinnung einlädt. Amerika sieht Man vermißt die Soße schau Menschen, zu vergessen. Der Vortrag Sellners, in diesem oder jenem Punkt der Ansicht Sell die Sellner aus seinen Aus- Grundanliegen jedoch verdient die Mahnung form könnte beinahe wieder der Repräsen- tationsstil entsprechen und die prunkvolle „Schau“. Ob aber diese Darstellungsweise unserer Lebenssituation entspricht, und ob sich Lebenssituation und Lebensform decken, das ist die Frage. Das Theater könnte jedoch vielleicht die Rolle des Gewissens spielen und durch die Lebensform hindurchleuchten bis auf die Lebenssituation. Vielleicht auch hat es in kraftvollen Theaterzeiten nie etwas anderes getan. Wir blicken mit Sehnsucht nach den Zei- ten zurück, in denen das Theater noch ein- deutig im Dienste einer Gemeinschaft stand; in denen das Theater ein festumrissener Be- griff war und in denen der Mensch im Thea- ter auf einer gewissermaßen überhöhten Ebene zur Zwiesprache mit seinem Inneren und zur Frage nach seinem Gott geführt wurde. Heute ist uns eigentlich der feste Be- griff„Theater“ abhanden gekommen. Unser heutiges Theater zeigt sich vielmehr aufge- sbalten in mehrere Kunstzweige, die alle unter einem Dach wohnen: Das Schauspiel, die Oper, die Operette, die Revue(oder die Schau). Dabei unterschätzen wir, daß der Mensch inzwischen eine technische Erfindung Semacht hat, mittels der er theatralische Dar- bietungen in übertragbarer technischer Voll- endung herzustellen und zu vervielfachen Weiß: den Film. Es ist durch diese Erfindung mehr ge- schehen, als der Laie im allgemeinen über- sieht: die Optik hat sich des Schaubaren im Theater bemächtigt und hat damit die tech- nische Seite des Theaters vervollkommnet und für sich in Anspruch genommen. Die Entwicklung der Technik auf dem Theater zeigt deutlich vom Menschen Weg auf die Schau. Jede technische Vervollkommnung einer Bühne zielt in erster Linie auf das Schaubare ab. Jeder Einbau von Prehbühnen und anderen illusionsgebenden Mechanismen verführt zum Revuecharakter. Dieser Weg entfernt von der Dichtung ebensosehr wie von dem eigentlichen tiefen Erlebnis eines großen musikalischen Werkes. Gerade Deutschland hat die Chance ge- habt, sein Theater zu reformieren, es seinem Wesen nach neu zu entwickeln und das, was man Theaterleben nennt, zu verjüngen. Die Chance, von vorn anzufangen— aber mit dem Vorteil einer geschichtlichen Erfahrung ohnegleichen. Nach dem Kriege waren es zunächst kleine, zufällig gebildete Ensembles, die in improvisierten Sälen Theater spielten. Die- ser Situation kommt weniger Bedeutung durch das künstlerische Format zu, als eher „Endstation Sehnsucht“ in deutschen Kinos zu sehen ist. deutsche Filme Der Amerikaner will im Film im Allge- meinen das heimische Produkt, er Will momentan Musik, Farben, Tanz, geschicht- liche Themen oder soziale aus dem amerika- nischen Alltag, Problemstücke. Er will selte- ner, was ihm das Ausland bringt, Satire, Liebeskomödie Ironie mit Bedeutung und ein ungewohnt fremdes Milieu. Beim italienischen Film macht er eine Ausnahme. Die Italiener haben mit der Echt- heit von Gebärde, Kulisse und Empfindung und dem sparsamen, aber darum vielleicht hier noch stärker wirkenden Anklageblick in die Tiefen heutigen Daseins großen Ein- druck gemacht. Man spielt also etwa„Fahr- rad-Diebe“ oder„Paisa“ oder„Bitterer Reis“ in allen großen Städten viele Monate lang, doch nur in kleineren Theatern, nicht in den prunkvollen Filmpalästen der Hauptstra- Ben, mit 3 000 Sitzplätzen, einer stage show, also Komikern und einer Bühnen- revue als Vorprogramm. Frarizosen spielt man in den rund 350 kleineren Theatern für importierte auslän- dische Filme(und ein Publikum von Intel- lektuellen) schon seltener. Cocteaus„Or- Phée“ war aber ein starker Erfolg, ebenso Colettes„Gigi“. Englische Filme sind be- liebt, weil sie nie konstrulert sind und menschlich anrühren. Spanier spielt man vor allem in Städten, die eine große, spa- nisch- sprechende Bevölkerung haben, also in New Lork, im Südwesten des Landes und inn Kalifornien. Und man spielt deutsche Filme vor allem dort, wo Deutsch-Amerika- ner leben. N Man muß hier unterscheiden— zwischen deutschen Filmen, die ausschließlich in soge- natimten deutschen Kinos“ laufen, und da- her nur vom Deutschen, ohne Untertitel, ge- zeigt werden, und solchen, die in den„Aus- lands-Theatern“ laufen. Sprechen wir zuerst von den„deutschen“ Kinos. In New Fork zeigt mam zum Bei- spiel jetzt„Die unentschuldigte Stunde“ (mit Hans Moser),„Kater Lampe“(mit Ida Wüst),„Hallo Janine“(mit Marika Röklx) und„Macht der Berge“(mit Gustav Fröh- lich). Diese Filme bekommt der„Amerika- ner“ zum Glück niemals zu Gesicht. Er sieht aber eine Reihe moderner Nach- Kriegsfilme. Presse wie Publikum zeigen stets ein großes Interesse, selten Enthusias- Mus. deutschen Film erwartet hatte. gemacht. Titel“. fälle zu gezwungen und künstlich. land- Nullpunkt“. FKriegsfilmen übersättigt war. tik wurden vielleicht noch mehr Als„Ehe im Schatten“. schen Filmen lebt. Unter der sicheren musikalischen Leitung 1 „Reigen“, stets charakterisiert. Teri. Buffo- Komik, Kurt Peter Bittler, mit zwei, drei W. St. rein menschlich ist. s pilelerische Persönlichkeit Vivien Leigh spielt die weibliche Hauptrolle in dem amerikanischen Film„Endstation Sehn- suchté, der nach dem gleichnamigen, auch in Deutschland vielgespielten Bühnenstück Ten- nessee Williams gedreht wurde und jetzt auch Foto: Warner Bros Vielleicht, weil man sich zuviel von dem einst hier so gerühmten und beliebten (Mam denke nur an die großen amerikanischen Erfolge von„Der blaue Engel, von„Atlantis“, von „Metropolis“, von„M“ oder von„Zwei Her- zen im Dreivierteltakt“) Der deutsche Film der Nachkriegszeit hat hier kein Aufsehen Da sind vor allem die Käutner-Filme zu nennen.„Der Apfel ist ab“ und„Film ohne Darstellung, Regie und Photogra- Phie wurden gelobt, aber man fand die Ein- „Und über uns der Himmel“(mit Hans Albers) war ebensowenig ein Erfolg wie„Deutsch- Presse und Publikum Waren über die Ruinen-Hintergründe ent- setzt, aber nicht erschüttert, weil man mit Fritz Kort- ner„Der Ruf“ wurde sehr gelobt, konnte sich aber nicht durchsetzen, das Thema war jer zu fremd. Von der einflußreichen Kri- gelobt „Affaire Blum“ und„Mörder unter uns“ Aber auch sie konn- ten sich nicht lange halten. In diesen Fäl- len wurden Einzelschicksale gezeigt, doch ohne jene Eindringlichkeit, die in italieni- In den deutschen Filmen fehlt leider, 80 sagt man hier, die schauspielerische Persön- lichkeit von Format, wie sie in allen anderen importierten Filmen, besonders den engli- schen, stets im Mittelpunkt der Gescheh- Man kann auch bei ihnen kaum von jener Originalität sprechen, die einen französischen Import, wie etwa Max Ophüls“ Man will nicht typisch„deutsche Schicksale“ sehen, soridern allgemein menschliche Schicksale. Die Kritik tut ihr bestes, um das Publi- kum für den deutschen Film zu interessie- Kürzlich wurde beispielsweise Neu- manns„Herrliche Zeiten“ besonders gelobt. und man spielte es viele Wochen lang. Das große Publikum aber wartet noch immer auf den deutschen Film mit einer einfachen, starken Handlung, die allgemein gültig ist, grogen Schauspielern, mit einer Tendenz, die nicht politisch, sondern H. B. Kranz „Deutsche Physiognomik“ Zu einem Buch von WIIIj Hellpach Wenn der jetzt Fünkundsiebzigfahrg zurückblickt auf sein vielseitiges Schalſg und Wirken, so muß es für ihn ein be glückendes Gefühl sein, festzustellen, q beharrlich und wesentlich er„sich selbe treu“ blieb und wie wenig ihm die M und die Gunst der Zeit bedeutete. Geſl mag seinerzeit die„Deutsche Physiognomix die Lehre vom Gesicht der deutsch Stämme, Hellpach nennt sie selbst„Grun. legung einer Naturgeschichte der Nation gesichter“, nicht nur aus rein Wissenschaf. lichen Gründen ein Bucherfolg gewesen del, aber des Verfassers rein geistig bestimmt Forschermotiven tut das keinen Abtrag, Sei 1921, als die Heidelberger Akademie der Wissenschaften Hellpachs„Das Fränkische Gesicht“ veröffentlichte, ließ ihn das Tem nicht mehr los. In mehr als zwei Dutzend Arbeiten vertiefte und erweiterte scher seine Beobachtungen. Der Stammes. Physiognomik folgte die soziale ethnisch Gesichtskunde, Anfänge einer europäbchef Gesichtsbeschreibung werden versucht. 1000 folgt ein Bericht über das Gesicht Amerikas Schließlich mündet das unermüdliche Wer ein in den Versuch eines Aufrisses de Volksantlitzes der Epoche als würdiges 8e. tenstück zu Fellpachs anderer Under. suchungsreihe über die menschliche PSydef in unserer Zeit. Die vorliegende zweite Auflage Seiner „Deutschen Physiognomik“(im Verlag Wal- ter de Gruyter& Co., Berlim), die bereitz 1945 hätte erscheinen sollen, hat auch heute noch nichts von ihrer Bedeutung und ihrem aktuellen Reiz eingebüßt. Im Gegenteil, ge. rade der Umstand, daß das deutsche Volk in seinen Stämmen so gründlich wie noch nle seit dem Dreißigjährigen Krieg durchein- andergemengt worden ist, machte es notwen⸗ dig, sich intensiver mit den Eigenarten unt Prägungen von Norddeutschen und Süd deutschen, Schlesiern und Bayern, Böhmen. deutschen und Schwabendeutschen zu be⸗ fassen, um so das Verständnis zwischen A,. und Neubürgern, das wirklich im Argen liegt, zu fördern und damit das Zusammen. leben zu erleichtern. Hellpachs Forschungen sind in diesem nicht alltäglichen Sinne m großer politischer Bedeutung, fördern gt doch die Selbsterkenntnis von Individuen und Gruppen in einer wirklich erstaun-. lichen Weise. Dieses Werk ist es Wert, einer Bürgerkunde zu Grunde gelegt zu werden Wir hoffen und wünschen, daß es Willy Hell. pach noch vergönnt sein möge, auch Seinen Bestrebungen zur Förderung eines abend ländischen und weltbürgerlichen Verständ- Nis ähnlichen Erfolg gewährt zu sehen, wit ihn seine physiognomischen Stammesunter- suchungen heute schon haben, wenn es aud ihm und mit ihm uns allen wahrscheinlich nicht mehr beschieden sein wird, jene nahe zusammengerückte Welt zu erleben, in deren Gesicht wir lediglich noch schauen dürfen] . Dr. K. A * Kulturnotizen Zu den zweiten internationalen Filmfestsplk. len in Berlin(12. bis 25. Juni) sind 38 Staaten eingeladen worden. Bisher haben Argentinien Belgien, Kanada, Frankreich, Dänemark, Grob. britannien, Italien, Japan, Jugoslawien, Oster- reich, Schweden, die Schweiz und Spanien zugesagt. 5 Die Schriftstellerin Polly Maria Höfler 0 nach langem Leiden im Alter von 45 Jahren in Frankfurt gestorben. Polly Maria Höfler b. vor allem durch ihren Roman„Andre und Ur. sula“ bekannt gewe nu, der die deutsch. französische Verständigun“ behandelt. Die Schriftstellerin sah der Mitarbeit an der Ver- söhnung der Völker ihre Lebensaufgabe. Der Bildhauer Prof. Josef Thorak, der vet allem in den letzten beiden Jahrzehnten durch seine Monumentalplastiken bekannt wurde, 8 in der Nacht zum Dienstag, 63 Jahre alt alf seinem Sitz Hartmannsberg im Landkreis Rosenheim gestorben. Das Programm der diesjährigen Wiesbade. ner Maifestspiele vom 10. Mai bis zum 2. Jun sieht 22 Opern-, Konzert- und Ballett-Auffik- rungen vor. Der Goethepreis der Stadt Frankfurt, der zum letzten Male 1949 an Thomas Mann ver- liehen wurde, wird nach einem Beschluß des Frankfurter Magistrats nur noch alle drei! Jahre zur Feier des Geburtstages von Goethe am 28. August verliehen. N Das Mannheimer Nationaltheater wird am 27. März Richard Billingers neues Schaust „Ein Tag wie alle“ in der szenischen Einstudierung von Schauspieldirektor Paul Hie: der uraufführen. VI CCI SAU: Reiidex- vous IU Pans nach Bärchen. Sie hatte dieses ungestüme, gierige Kind sechs Wochen genährt urid es dann aufgegeben. Aber noch war es ganz Körperlich mit ihr verwachsen. „Es ist nicht möglich,“ dachte Evelyn Evelin,„wie wenige Dinge gesagt werden, die am Copyright Verlag Sustoy Kiepenheuer mbül, köinſßethin entsetzt,„es ist nicht wahr, daß ich von den Kindern fortgelaufen bin, ich sitze nicht mit einem fremden Mann in Paris, ich träume das nur, gleich wird Kurt mich aufwecken 36. Fortsetzung i „Und da sind auch Frauen—“ sagte sie: es Klang nicht wie eine Frage, sondern wie eine Behauptung. Er leugnete auch gar nicht. Er wendete sein Gesicht zu ihr und gab es leichthin zu. Am Blick seiner Augen sah Evelyn, daß er nicht an Frauen dachte, sondern an eine bestimmte Frau. Er traf sie mit einem grellen, unerwarteten Schmerz. Sie starrte ihn an und fragte ihn: e Er zögerte einen Moment, aber er sagte:„Ja.“ In seinen Pupillen sah jetzt Evelyn ihr eigenes Bild, winzig und klar Sespiegelt. Es war eine schmerzhafte kleine Erleichterung, daß er sie nicht anlog, das Brennen löste sich und sie spürte hilflos, Wie Tränen in ihr aufstiegen und kühl und feucht und mit zartem Brennen am Rand rer Lider hängen blieben. „Du hast ja auch einen Mann,“ sagte Frank jetzt; es klang kindisch und Evelyn machte sich mit einer plötzlich aufschiegen- den Freude Klar, daß er eifersüchtig war, er auch.„Weiß dein Mann, daß du in Paris Bist?“ fragte er. Dies nun wär eine so er- staunliche und durch und durch verrückte Frage, daß Evelyn nicht wußte, was darauf zu antworten sei.„Ja, sagte sie schließ- Ach, trotzig und übermütig. Sie hatte zu frieren angefangen und eine dleser verhaßten Gänsehäute bekommen, als Frank zugab, daß es Frauen— daß es eine Frau gab. Sie hätte brennend gern mehr über diese Frau gefragt. Aber das ge- hörte zu den Dingen, die nicht getan wer- den durften. Immer sprach man das Neben- sächliche, Wesentliche. kam und legte sich auf dem Tisch über ihre, die kalt und steif und klamm gewor- den war in der feuchte Kühle der Maidäm- merung und in all der eifersüchtigen Be- keit. Die Tapete im Fotel schwebte ihr vor und Madames plombenlächeln und nach der Gasrechnung fragen.“ Und so Wirklich war dieses Gefühl des Träumens, daß sie die Augen schloß und suchend den Kopf hin und her schob, um die Wärme des eigenen Kopfkissens zu fühlen. Als sie zu Frank zurückkehrte, auf- gestört und in Alarm wie von einer weiten Reise, fand sie einen neuen Ausdruck in seinem Gesicht. Wie wenn eine Schicht es bisher bedeckt hätte und nun davon fort- immer verschwieg man das Jetzt ereignete sich etwas. Franks Hand verhandelte hastig mit dem Chauffeur kümmernis. Schutz, Trost, Wärme, Liebe, Vereinigung. Ihre Hand ging zur Ruhe unter dem sanften Druck der seinen. Noch lag die Wiese unten hinter Tränenschleiern, aber die Menschen darauf waren fröhliche Farbflecke wie auf den Bildern der Im- Pressionisten. Aus dem nassen Gras stieg Dunst und Nebel, zwei kleine Mädchen lie- fen drunten über den Weg und spielten Fangen:„Juliette, depéche- toi!“ wurde an einem der Tische gerufen. „Hofentlich hat Clärchen keine nassen Füße—“ dachte Evelyn unerwartet. Es war ein ganz und gar unsinniger Gedanke, hier, Während Franks Puls gegen ihren Hand- rücken klopfte und alles sich in Harmonie auflöste. Nie würde Clärchen kalte Füße bekommen, solange Fräulein wie ein Felsen in der Düsseldorfer Straße stand und Wachte. Auf einmal war alles da, das Kinderzimmer, die Treibhauswärme um Bärchens kleines Bett, der Duft, die Be- rührung: in einem ziehender und süßen Schmerz fühlte Etelyn, wie die Spitzen ihrer Brüste hart wurden von Sehnsucht ein. Diese ganze Liebesgeschichte war im- gezogen wäre, so daß die nackte Seele durchschimmerte.„Jetzt ist deine Hand warm,“ sagte er sanft. Und nach einem Augenblick des Schweigens setzte er leiser hinzu:„Wirst du sie wieder auf mein Herz legen?“ „Habe ich das schon getan?“ dachte sie verwirrt. Es war ihr, als habe sie erst jetzt, erst in diesem Augenblick begonnen, Frank zu lieben. Sie konnte die traumhafte Schwere nicht abschütteln. Kurz vor Obhn- machten geschah es ihr, daß alles so weit von ihr fortging und klein wurde.„Nicht ohnmächtig werden!“ dachte sie wieder einmal— und es half. Frank hatte bezahlt und führte sie zwi- schen den Tischen durch an dem Pavillon vorbei, zum Halteplatz der Taxis. Sie stieg lagen wie vergessene Spielzeuge. griff nach ihnen, er rauchte.„Wenn schen zu suchen, und was er sagte, verstand sie auch nur ungenau und prägniert mit dem Geruch der Taxis: ab- gestandenes Leder. Menschen, kalt gewor- dener Zigarettenrauch. Du mußt mit mir nach China kommen, hatte Frank gesagt. Du mußt mit mir nach Carolina kommen. Es lag die Verheißung einer wundervollen — bestellt, sie wird im Hotel sein, wenn nach Hause kommen.“ „Danke, sagte Evelyn höklich. schaute sie lächelnd an. E Zukunft darin.„Es ist merkwürdig,“ dachte in der Liebe Wirklich glücklich machen.“ Geduldig richtete sie sich auf dem abgegriffenen Lederlitz des Wagens ein.„Es ist dir doch recht, wenn wir jetzt heim fahren?“ fragte Frank, während er einstieg. Evelyn fiel schnell aus vielen bunten Himmeln zurück in eine kantige Wirklich- Bourgogne Gold- „Nein. Ieh muß noch in die Sainte Cha- pelle, sagte sie. Angst und Not hatten auf einmal den vergessenen Namen aus ihrem Gedächtnis hervorgepreßt. Bunte Glasfen- ster— und es war noch ein Aufschub. Sie und der Weg wurde in Schweigen zurückgelegt. Evelyn starrte ihre Hände in den weißen Glacehandschuhen an, die in ihrem 2 5 Fran ich deutsch mit ihm sprechen könnte“, dachte Evelyn flehend. Es machte müde, in einer kremden Sprache Zugang zu einem Men- das mit Lücken. Sie mußte ihn noch um das Geld zur Rückfahrt bitten, das lag ihr schwer auf dem Herzen. Sie erhaschte einen Blick auf seine Armbanduhr: es war ein Viertel nach sechs und sie versuchte sich auszu- rechnen, wie lange sie noch mit Frank zu- sammenbleiben würde.„Wie komme ich zu- rück nach Berlin?“ fragte sie zuletzt schüch- tern. Frank sah aus, als hätte er an Oran- gen gedacht.„Oh, das ist in Ordnung,“ sagte er höflich.„Mit dem Flugzeug morgen früh um 10 Uhr 30. Ich habe deine Karte schon Wir Er „Nicht an Morgen denken,“ sagte er mt einer neuen Sanftheit. Der Wagen hielt. Es fand sich, daß die Idee, in die Sainte Chapelle zu gehen, nicht ganz glücklich Wal. Zuviel Erinnerungen an Kurt e unter den Glasfenstern und um die 5 wölbe. Kurt, ein schmales, zartes 193 0 loses und leidendes Gespenst, Kurt, mit 18 man in diesen Räumen Entzücken und 40 schütterungen geteilt hatte, Kurt, an 60 man mit tieferer und reinerer und 12 Bindung gebunden war. Evelyn hatte 921 Bild und Gedächtnis so erfolgreict den drängt und vergessen, daß sein Auftau 150 hier in der schönen Kkristallenen 8 der Kapelle sie bestürzte. Warum W nicht zu Kurt gehen und ihm een mit mir geschehen ist, dachte sie. 1 würde er es verstehen und mir er il können. Für einen Augenblick schien 1 15 selbstverständlich und einfach, daß 705 da war, um sie zu trösten, wenn 50 11 brochen nach dem Abschied von Fran de rückkam. Es war das schwebende Blau, 5 gelöste, unvergleichlich edle Proportion n. ses Raumes, die einem solche e 10 gab. So rein und klar ging es nich 1. en der Welt. Einen Augenblick lang, nu der Sekunde, sah Evelyn sich selbst, 1 100 Mitte zwischen diesen beiden n und denen jeder seinen eigenen Wes 15 Nein, keiner wußte, wie es um sie stand. perl dachte sie und schloß sich zu, Wie in mutterne Schalen. Frank war schweigsam da h 19120 standen im Schatten des ene e näherte er sich ihr. Das blaue 1 110 Kapelle spielte auf seinem Gesi 5 leuchtete auf seinem glatten 1 8 f d wendete sich von ihm fort un ihr hel- der Kapelle zu, als wenn die eee 0 ken könnten. Er trat hinter sie u 15 Portsetzung f0 Mittwoch, 27. Februar 1982/ Nr. A der Por-“ .! Feu M. Luc F.. Bar des U Ma NI. a. 57 0 8