2/ Nr. g — erg par Ca. weilte mit den 1 gehör berg.. tädtischen eder unf eglückeg. tisch un. Konzertg ado füll 18940 h mit eite Und de. von einer Von einer rhaucheg⸗ Warm ge er Cellig n in feig. 2 Zart ung der Hnr. anze, dig iger ach tsichergt Hschöpfe. alles her. beispiel. chte 036 ung von Ssterwerz 38 Jahren Edmund mysterid. Transfor. ngen von e Stück zum Licht Orpheus drengt ut daran angebung 4 Wollen. gibt dag erb und en Poly- irch den ler nich erklicher cher Ge. tnishafte abe der ann mit inkt. Et er Sym-. abschlle. beiteten bot und erzlichen Zuhörer . t Sartres zweihun⸗ er ist der ide Man den, well am Ende zer Pro, der Uni- at, will deutsche eröffnen menbild- 1 Zeigen, hrt wur. 1% die in attfinden, twängler, „ Andre ert Frint Als In- chneider. ier, Kir. pflichtet n Kunst. üsseldoft tschafls · ie etwa n erwar- e neun · Til an in ind ekonzert ung von 20 Uhr, von J. hms und rkonzert professor Kleinen, erschal eht de fer Sto eine un eisige zeheuel, rtragen. n Hul⸗ ter det ie bei⸗ e. Das it aul ach. Ef Evelyn orsich till und 6 Eve⸗ erspart, Umriß lentlich Droste lampe Noch lag ein zen er ik das zusaln ole! — vertreter: Dr. K. Ackermann. Politik: Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- drucke rel. Verlagsleitung: H. Bauser; chetredakt.: E. F. v. Schilling, Stell- E. Schäfer; Wirtschaft: F. O. Weber; peullleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokal: M Eberhardt; Kommunal: Dr. F. w. Koch; Tudwisshafen und Sport: H. Schnee- Hoth; Frau: H. Hoffmann; S0z.-Red.: 1. A. simon; Chef V. Dienst: O. Gentner. Bänkkonten: Süd westbank, Allg. Bank- zesellsch., Städt. Sparkasse, Bad. Kom- munale Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postsch.-Konto: Karlsruhe Nr. 300 16, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 267 43. Mennheimer ORGdE Ungbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim R 1, 4-6, Telef. 4 41 31-54; Heidelberg, Brunnen gasse 18-24 Tel. 29 37/8(Hdbl. Tagebl.); Ludwigshafen/ R., Rheinstr. 37 Tel. 6 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2,80 zuz. 40 Pf Tragelohn. 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Es ermächtigt die Staatsregierung, die zur Erfüllung ihrer gesetzlichen Aufgaben notwendigen Ausgaben unter Beachtung größter Sparsamkeit bis zur verab- schiedung des ersten Staatshaushaltplanes des neuen Bundeslandes zu leisten. Von Aen- dlerungsvorschlägen wurde auf Grund einer Vereinbarung zwischen den drei südwest- deutschen Ländern abgesehen. Außerdem verabschiedete der Landtag einen zweiten Nachtrag zum Staatshaushalt- gesetz für das laufende Rechnungsjahr, durch das die vom Landesarbeitsamt in den letzten Monaten gewährten Millionendarlehen für werteschaffende Arbeitslosenfürsorge, für die Energiewirtschaft, den Heidelberger Bahnhofsneubau, die Wasserversorgung, den sozialen Wohnungsbau usw. etatisiert werden.(Ueber die einzelnen Darlehen haben wir bereits ausführlich berichtet.) Vor Eintritt in die Tagesordnung, die we- gen kraktioneller Koalitionsbesprechungen vorzeitig abgebrochen wurde, wies Präsident Wilhelm Keil, nach einem ehrenden Ge- denken für den verstorbenen Bundeswoh- nungsbauminister Eberhard Wilder muth auf die heutige parlamentarische Situation in Württemberg-Baden hin. Durch kisenhowers erster Wahlerfolg Cocord(New Hampshire).(UP) Bei den Präsidentschaftsvorwahlen im Neuengland- Staat New) Hampshire ist im republikani- schen Lager General Dwight Eisenhower und bei Kefauver als Sieger hervorgegangen. Nach dem endgültigen Auszählungsergeb- nis verteilen sich die Stimmen wie folgt: Republikaner: Eisenhower 46 441; Taft 35691; Stassen 6673; Schneider 243; Mac- Arthur 3160. Demokraten: Kefauver 20 240; Truman 16126.. e Diese Präsidentschafts-Primärwahlen oder Delegierten wahlen für die nationalen Kon- vente beider Parteien, die im Juli in Chikago die Kandidaten für die Präsidenten- und Vizepräsidentenwahl zu nominieren haben, wurden trotz ihrer sekundären Bedeutung kür den Ausgang der Hauptwahlen von der amerikanischen Oeffentlichkeit mit größtem Interesse verfolgt. Dieser kleine Neuengland- Staat entsendet insgesamt nur 26 Delegierte zu den Parteikonventen— 14 aus dem repu- blikarischen Lager und zwölf aus dem demokratischen. Doch ist der Ausgang dieser Primärwahlen immerhin ein wichtiger Po- pularitätsmesser für die einzelnen Aspiran- ten auf den Präsidentenposten, denn die Wähler stimmen nicht nur für Konvents delegierte, sondern verzeichnen auf ihren Stimmzetteln auch, welcher Kandidat ihr Favorit ist. Als General Eisenhower in Bad Nauheim on seinem Erfolg erfuhr, äußerte er lächelnd:„Jeder Amerikaner, dem andere Amerikaner ein solches Kompliment machen, it stol2 darauf— sonst wäre er kein Ame- rikaner.“ or, 20 el? a Tokio. Die Mittwochsitzung der Unterhänd- 105 in Panmunjon verlief wiederum erfolg- 15 Die Atmosphäre war etwas entspannter as an den Vortagen, obne daß die beiden Sei- en einer Einigung näherkamen. 5 Ottawa. Die kanadische Regierung hat die Wegungskreiheit der Sowietdiplomaten als en maßnahme gegen die in Moskau gelten- 8 Bestimmungen für kanadische Diplomaten . Danach dürfen der sowjetische . und das Personal der Botschaft sich van, Weiter als in einem Umkreis von 40 km von Otta ys entfernen. pee. König Paul dürfte in Kürze ein 80 not lamterzeichnen, mit dem Außenminister 150 eles Venizelos zum amtierenden Mini- bin enten ernannt wird. Dieser Schritt Mintstansesichts der ernsten Erkrankung des misterpräsidenten Nicholas Plastiras notwen- 5 875 Wird angenommen, daß Plastiras ange- zals der auf eine Gehirntrombose folgenden des zung der linken Hand und des linen Bei- . politische Laufbahn beenden muß. 22 veland(Ohio). Drei Eisenbahnergewerk- Mit 15 der Vereinigten Staaten haben ihre nenen Ar angewiesen., den am Sonntag begon- Wer„Streik zu beenden und die Arbeit Var züglich wieder aufzunehmen. Der Streik 1 1 Sonntag ausgerufen worden, well sich keits 8 schluß eines neuen Tarifvertrages be- 8 über zwei Jahren verzögerte. 880 in. Der Antrag des Berliner Verkehrs- ſugs ors, Dr. Herbert Hausmann, den Segel- 15 8 auch in Westberlin wieder zuzulassen, 3 9 55 dem alliierten Amt für Zivilluftfahrt abteile nt worden. Nach Ansicht der Senats- rde de Verkehr hat sich die alliierte Be- tisch ei ihrer Ablehnung weniger von poli- Flugsicherheitsgründen leiten 5 en als von 1 Die Zulassung des Segelflugsportes in in Be erlin sei geeignet, den regen Flugverkehr erlin zu gefährden. wal“ denn. Der als„Henker von Joachims- Kroupa f Tannte Tschechoslowake Franticek legale ist am 8. Februar in Frankreich wegen 1 35 Grenzüpertritts festgenommen wor- minist ach Mitteilung des bayerischen Innen- 1 8 71 soll sich das Bundeskriminalamt Augliere Polizeibehörde in Straßburg für eine terung Kroupas verwenden. UP/ dpa den Demokraten Senator Estes die Wahl der Verfassunggebenden Landes- versammlung würden in den nächsten Wochen zwei Volksvertretungen nebenein- ander bestehen, nämlich die süd westdeutsche Verfassungsversammlung und der alte Land- tag, der bis zum Tage seiner gesetzlichen Auflösung seine Arbeit wie gewohnt fort- setzen werde. Der Tag der endgültigen Auf- lösung des Landtages lasse sich noch nicht genau bestimmen, jedoch werde es späte- stens der 9. Mai sein, da an diesem Tage nach dem Neugliederungsgesetz die neue Landesregierung von der Verfassungsver- sammlung endgültig bestätigt werden müsse. In seiner Arbeitssitzung verwies der Landtag Anträge der CDU und SpD auf Verbesserung des Berufsschulwesens an den Finanzausschuß. In der Aussprache ver- traten alle Abgeordnete den Standpunkt, um den hohen Stand des Berufsschulwesens zu halten, sei es notwendig, ausreichende Leh- rerstellen mit genügender Besoldung sowie neue Schulräume zu schaffen. Der Mann- heimer Abgeordnete August Kuhn(CDU) stellte das frühere badische Berufsschul- wesen als vorbildlich hin. Er forderte so- wohl das Kult- wie auch das Finanzministe- rium unter Zustimmung auf. sich energisch für den Fachschulunterricht einzusetzen uiid die Einrichtungen wieder herzustellen, die auf diesem Gebiet in Baden vor 1933 als vorbildlich anerkannt worden seien. Das sei um so notwendiger als der Berufsnach- wuchs noch heute unter den Nachwirkungen der zweifelhaften nationalsozialistischen Schulbildung ung den Folgen der Kriegs- und Nachkriegszeit zu leiden habe. Der Vorsitzende des Finanzausschusses, Alex Möller, gab in diesem Zusammen- hang eine Erklärung ab, der zufolge der Mannheimer Abgeordnete Kurt Angst- mann(SPD) schon im vergangenen Jahr Anträge auf Erhöhung der Lehrerstellen an den nordbadischen Berufsschulen einge- bracht habe, die jedoch vom Finanzminister mit Hinweis auf die angespannte Kassen- lage abgelehnt worden seien. Zuvor hatte ein Vertreter des Kultmini- steriums darauf aufmerksam gemacht, daß sich die Zahl der Berufsschüler gegenüber vor dem Kriege fast verdoppelt habe und daß mit einem weiteren Ansteigen bis 1955 zu rechnen sei. Die Zahl der Lehrer und auch dle der Schulräume seien bei weitem nicht mehr ausreichend. Im Verlauf der Sitzung beantwortete Wirtschaftsminister Dr. Hermann Veit eine Anfrage des Abgeordneten Kurt Angst- mann(Mannheim) über Maßnahmen des Wirtschaftsministeriums hinsichtlich der bei Kohlengewichtskontrollen festgestellten Ver- fehlungen. Minister Veit versicherte, gegen Kohlenhändler, die glaubten, sich durch Untergewichte auf Kosten der Verbraucher bereichern zu können, werde mit aller Schärfe eingeschritten werden. Die Kohlen- gewichtskontrollen der Preisüberwachungs- stellen würden fortgesetzt und die Namen der Schuldigen bei krassen Verstößen öffent- lich bekanntgegeben werden. Der Minister bezog sich insbesondere auf die in Mann- heim festgestellten Verstöße, bei denen EKohlenhändler durch Eisenhämmer, die in die Waagen eingelegt waren, laufend erheb- liche Untergewichte erzielt hatten. Diese Fälle seien der Kriminalpolizei übergeben worden, die Betrugsanzeige erstattet habe. Die städtische Preisbehörde Mannheim habe in anderen Fällen gegen unkorrekte Kohlen- händler Geldstrafen von 300 bis 1000 DM verhängt. In Mannheim seien 40 Lagerplätze von Kohlenhandlungen überprüft worden. Dabei habe man festgestellt, daß in elf Fäl- len die Gewichte und Waagen schon seit langer Zeit nicht mehr nachgeeicht worden waren. Eine große Anfrage der SPD- Abgeordne- ten Ebert(Heidelberg) und Genossen nach der Abzugsfähigkeit von in der Industrie für politische Zwecke ge tteln beantwortete der Finanzminister verneinend. Er erklärte, er werde die Finanzbehörden anweisen, derartige Gelder nicht als Be- triebsausgaben anzuerkennen. Dem Antrag lag das Vorgehen eines Heidelberger Gre- miums zugrunde, das sich die Aufgabe ge- stellt hatte, bei Industrie, Handwerk und Handel Gelder für die letzte Wahl zu sam- meln. Diese Spenden sollten als Verbands- sonderumlage gegeben werden und waren als steuerabzugsfähig bezeichnet worden. Unfallrentner können auf Zulage hoffen Bundestag wünscht Regelung der Rechts verhältnisse für Besatzungskinder Bonn. UP/dpa) Der Bundestag verab- schiedete am Mittwoch in zweiter und dritter Lesung das Gesetz über Zulagen und Mindestleistungen in der gesetzlichen Un- fallversicherung. Nach dem Gesetz, das noch der Zustimmung des Bundesrates bedarf, soll den über 50 Prozent Unfallbeschädigten mit Rückwirkung vom 1. Juni 1951 eine Zulage bis zu 25 Prozent zu den Unfall- renten gewährt werden. Die SpD enthielt sich bei der Verabschiedung der Stimme, da mrer Ansicht nach das Gesetz nicht den sozialen Erfordernissen entspreche. Nach dem Gesetz beträgt die. Zulage zu den Leistungen der gesetzlichen Unfallver- sicherung für mehr als 50 Prozent Gescha- digte bei Unfällen aus der Zeit vor dem 1. Juli 1949 25 Prozent; bei Unfällen im zweiten Halbjahr 1949 20 Prozent; bei Un- fällen im ersten Halbjahr 1950 15 Prozent; bei Unfällen im zweiten Halbjahr 1950 10 Prozent; bei Unfällen des Jahres 1951, je- doch vor dem 1. Juni, 5 Prozent. Für jedes zuschlagberechtigte Kind werden 10 Prozent des Zuschlags zur Rente gewährt. Die Einbeziehung Berlins hatte eine län- gere Debatte ausgelöst, in der die Sprecher der Opposition die Ansicht vertraten, daß diese Regelulig für die betroffenen Berliner Nachteile mit sich bringe. Sprecher der Re- glerungsparteien wiesen demgegenüber dar- auf hing daß Berlin selbst wiederholt eine Angleichung an das Bundesrecht gefordert habe. Der Verordnungsentwurf über eine zehn- prozentige Mieterhöhung für Altbauwohn- raum wurde an den zuständigen Ausschuß überwiesen. Die Verordnung liegt auch dem Bundesrat vor, soll aber wegen ihrer Trag- weite auch vom Bundestag beraten werden. Die Bundesregierung wurde vom Ple- num ersucht, mit der alliierten Hohen Kom- mission darüber zu verhandeln, daß die rich- terliche Feststellung der Vaterschaft unehe- licher Besatzungskinder ermöglicht und ihr Unterhalt gesichert wird. In einer Entschlie- Bung, die dem Auswärtigen Ausschuß über- Wiesen wurde, appelliert der Bundestag an die Vereinten Nationen, eine völkerrechtliche Konvention zu schaffen, durch die allgemein die Rechte der unehelichen Besatzungskinder gewahrt werden sollen. Dr. Karl-Georg Pfleiderer(SPD) wies darauf hin, daß es in der Bundesrepublik 94 000 uneheliche Kinder von Besatzungsangehörigen gibt. Ueber 3000 davon seien Mischlinge. Als Nachfolgerin des verhafteten frühe- ren NS-Funktionärs Fritz Rößler, der als SRP- Abgeordneter Dr. Franz Richter dem Bundesparlament angehört hat, begrüßte Dr. Ehlers am Mittwoch Frau Elfriede Jäger. 3 Mre Parteizugehörigkeit wurde nichts gesagt. Bonner Personalveränderungen Bonn.(Gn.-Eig.-Ber.) In Gesprächen mit Koalitionspartnern wird der Bundestagsab- geordnete Wirths FDP) als kommender Wobhnungsbauminister und Dr. von Bren- tano als Außenminister genannt. Vorerst soll Vizekanzler und ERP- Minister Blü- cher das Wohnungsbau-Ministerium stell. vertretend mitübernehmen. Donnerstag, 13. März 1932 8 Neuer Deutscher Eishockey-Meister: EV Krefeld Gestern abend besiegte der Krefelder Eislauf-Verein mit seiner jungen Mannschaft den siebenfachen Deutschen Meister S0 Rießersee im entscheidenden Spiel um die Deutsche Eishockey- Meisterschaft 1952 im Mannheimer Eisstadion vor 9000 Zuschauern mit 6:4(2:2, 1:1, 3:1). Unser Bild zeigt eine Kampfszene vor dem Krefelder Tor. Bild: Gayer Der Westen prüft die„höfliche Mole Hallstein: Nichts Neues— Konsultationen mit Bonn Washington.(dpa) Staatssekretär Profes- 8 Walter Halls tein, der am Dienstag in Washington eine etwa 20 Minuten dauernde Unterredung mit Außenminister Acheson hatte, erklärte zu der neuen sowietischen Note über den deutschen Friedensvertrag, sie ent- halte nichts Neues und wäre lediglich eine Wiederholung von alten Erklärungen im neuen Gewande. Der Vorschlag der Sowjet- union habe ihn nicht im geringsten über- rascht. Interessant sei nur, was die Sowjets darin nicht gesagt haben. „Was uns interessiert ist, wie die deutsche Gesamtregierung gewählt werden kann. Wir haben in dieser Beziehung ganz bestimmte Veberzeugungen.“ Professor Hallstein wies in diesem Zusammenhang darauf hin, daß die Bundesrepublik an die UNO appelliert und die UNO eine besondere Kommission geschaf- fen habe, die in den nächsten Wochen nach Bonn kommen werde. Er würde von den Sowjets gerne wissen, welche Haltung sie zu dieser Kommission einnehmen. Man könne den Friedensvertrag nicht von der Wieder- vereinigung Deutschlands trennen. Auf die Frage, ob von der Annahme der Vorschläge Moskaus etwas Gutes zu erwarten wäre, sagte der Staatssekretär, die Note sei völlig unvoll- ständig und bedeute nichts. Ein vereintes Deutschland bestehe noch nicht, und die Sowjets sagten auch nicht, wie es errichtet werden könne. In britischen Regierungskreisen wurde am Mittwoch nach einem ersten eingehenden Studium der sowjetischen Deutschlandnote die Auffassung geäußert, daß die Regie- rungen der Westmächte und die deutsche Bundesregierung in engster Fühlungnahme untersuchen müßten, ob die sowjetischen Vorschläge Aussichten zu einer Einigung bieten können. Dann müsse der Westen versuchen, von Moskau eine Klarstellung zu erhalten Ein Prüfstein für die wirklichen Absichten der Sowietregierung wäre leicht Oppositionspolitik der Wafd-Partei Mahas Pascha gibt England die Schuld an den Ausschreitungen Kairo.(UP). Mustafa el Nahas Pascha, der Führer der Wald-Partei und ehemalige ägyptische Ministerpräsident, erklärte am Mittwoch, Großbritannien trage die Schuld an den Ausschreitungen des 26. Januar in Kairo. Bei der Eröffnung einer Parteikonferenz der Wafd sagte Nahas Pascha, der 26. Ja- nuar sei der Höhepunkt in einer Reihe von englischen Komplotten gewesen, die den Zweck verfolgten, ihn als Ministerpräsiden- ten und die Wafd- Partei zu diskriminieren. Unter anderem gingen die Erschießung der amerikanischen Nonne Schwester An- thony in Ismaila, die Zerstörung der Dör- ker in der Kanalzone, der Kampf mit der ägyptischen Polizei am 25. Januar und schließlich der Aufruhr in Kairo am 26. Ja- nuar auf das Konto der Engländer. Die Wafd- Partei, die im ägyptischen Par- lament über eine überwältigende Mehrheit verfügt, wird die Regierung des Ex-Waf⸗ disten el Neguib Hilaly Pascha nicht unterstützen. Fuad Serag el Din, der Generalsekretär der Wafd-Partei, teilte mit. die Partei habe einstimmig beschlossen, die Regierung weder innerhalb noch außerhalb des Parlamentes zu unterstützen, weil sie ihr kein Vertrauen entgegenbringen könne. Der Exekutivausschuß der Wafd- Partei hat am Dienstag in einer Sondersitzung eine Reihe von Resolutionen angenommen, mit denen unter anderem die sofortige Aufhe- bung des Ausnahmezustandes und der Aus. schluß Farid Zaaluks aus der Wafd-Par- tei gefordert wird. Zaaluk hat in der ge- genwärtigen Regierung das Amt des Pro- pagandaministers übernommen. Vietminh- Streitkräfte eingeschlossen Saigon.(UP) Mehrere Bataillone der kom- munistischen Vietminh-Rebellen wurden auf der stark befestigten Insel Ly Nham im Delta des Roten Flusses von den französi- schen und vietnamesischen Truppen einge- schlossen. Nach einem Kommuniqué des französischen Hauptquartiers in Indochina werden zur Zeit Vorbereitungen zu einem grohßangelegten Angriff auf diese Bastion getroffen, in die sich die Rebellen aus den heftigen Kämpfen der letzten Tage zurück- gezogen haben. Man nimmt an, daß die etwa 25 Kilometer lange Insel, die von den Vietminh-Rebellen stark befestigt wurde, der Ausgangspunkt zahlreicher kommunisti- scher Infiltrations versuche in das Flußdelta Während der vergangenen Monate war. Die vielen Kanäle, von denen das Gebiet durch- zogen ist, erleichtern den Kommunisten ihr Vorhaben, in das wegen seines Reisreichtums für Indochina lebenswichtige Gebiet einzu- dringen. Von französischer Seite werden zur Zeit mehrere Panzerkolonnen und Infanterièeein- heiten in der Nähe der Insel zusammen- gezogen, um durch einen letzten Angriff die- ses gefährliche Nest der Aufständischen aus- zuheben, zu finden. Freie gesamtdeutsche Wahlen unter internationaler Kontrolle waren das Kernproblem. In den britischen Regierungskreisen wurde erklärt, daß eine negative Antwort des Westens verfehlt wäre. Inzwischen müßten die Verhandlungen über die Her- stellung einer gleichberechtigten Partner- schaft der Bundesrepublik mit den West- mächten und über die Bildung der europsi- schen Verteidigungsgemeinschaft unbeirrt fortgesetzt werden. Der ersten könne das Programm für seine gemeinsame Sicherheit und politischen Konsolidierung weder preis- gegeben noch auf die lange Bank schieben, weil die Sowietregierung eine höflich formulierte Note“ übersandt hat. Moskau müsse durch Taten beweisen, daß es zu einer ehrlichen Einigung bereit ist. In London wurde ebenfalls unterstrichen, daß sich die Sowjetregierung in ihrer Note über die Frage gesamtdeutscher Wahlen „aus geschwiegen“ habe. Moskau müßte „seine Karten auf den Tisch legen“, ehe man Grund zu der Annahme haben könnte, daß es bereit sei, eine positive Haltung einzu- nehmen. Der britische Außenminister Anthony Eden und der amerikanische Botschafter in London, Walter S. Gif ford, nahmen am Mittwoch erste Besprechungen über die Deutschland-Note der Sowjetunion auf. Das amerikanische Außenministerium stellte in Washington fest, daß eine endgül- tige Stellungnahme oder Antwort auf die Sowjetnote erst nach einem umfassenden Meinungsaustausch mit den Regierungen Frankreichs, Großbritanniens und der Bundesrepublik erfolgen könne. In einer kurzen Erklärung, die Michael J. MebDermott der Presse übergab, heißt es weiter, die sowjetische Note werde im ame- rikanischen Außenministerium daraufhin ge- prüft, ob sie irgendetwas Neues enthalte, Was einen Fortschritt auf dem Wege zur Be- endigung der Teilung Deutschlands und zum Abschluß eines Friedensvertrages ermög- lichen würde. Diese beiden Ziele waren im- mer und bleiben auch in Zukunft das wich⸗ tigste Ziel der amerikanischen Politik. Der Preisrat der Bundesregierung wird dem Kabinett empfehlen, daß die Preise für den Hausbrand von der bevorstehenden Kohlepreisbereinigung unberührt bleiben. Der Preisrat faßte diesen Beschluß am Mittwoch nach einer eingehenden Beratung des Kohle- preisproblems. Die Notwendigkeit der Preis- bereinigung wurde voll anerkannt. * Ueber sieben Millionen DM haben 1951 die Mansverschäden der alliierten Verbände Allein aun nord westdeutschen Gebiet betragen. Aus diesem Grund forderte der Bundestags- abgeordnete Matthes eine Vereinbarung mit den zuständigen britischen Stellen, daß die Sroßen alliierten Manöver jeweils erst nach der Ernte stattfinden. Die für Mittwoch vorgesehene Aussprache zwischen Bundeskanzler Dr. Adenauer und dern Reichsbund der Kriegs- und Zivilbeschä⸗ digten und dem VdK über Kriegsopfer fragen mußte wegen dringender Verhand- lungen des Bundeskanzlers mit der alliferten Hohen Kommission verschoben werden. Die Vertreter der Kriegsopferverbände unterrich- teten den Staatssekretär im Bundeskanzler- amt, Dr. Lenz, über ihre Forderungen und lie- Ben dem Bundeskanzler eine Tagesordnung für die um vier Wochen verschobene Aus sprache überreichen. Dabei wurde der Wunsch zum Ausdruck gebracht, die Bundesminister für Arbeit, Finanzen und Justiz zu der Aus- sprache heranzuziehen. 5 9 1 g „ 4 MORGEN Dur Donnerstag, 13. März 1952 Das Baromeler steigt in Paris Die Frühlingssonne über Paris ist ein Symbol für die Politik: die Wolken lichten sich, die Presse wird freundlicher, die Kata- strophenstimmung weicht dem Optimismus und die Nationalversammlung hat sich an- scheinend entschlossen, Monsieur Pinya zu- nächst einmal regieren zu lassen, nachdem er mit großem Mut eine Rolle übernahm, die von der Oeffentlichkeit als die eines Konkurs- Verwalters bezeichnet wurde. Dem Mutigen lächelt das Glück. Es lächelt ihm sogar so innig, daß böse Zungen behaupten, man habe es ein wenig korre- Siert. Plötzlich runden sich die scharfen Kanten nach Pinays Wahl seltsam geschwind ab. Nachdem bereits von Staatsbankrott ge- Sprochen und die Zahlungseinstellung nur durch einen großen Pump bei der Noten- bank vermieden wurde, ist auf einmal die Fimeamzlage des Staates gar nicht mehr 80 bedroht. Die Steuereingänge seien sehr gut, sagen die Behörden. Sollten Hochfinanz und Großindustrie ihre Zahlungen just ein Wenig bis zu dem Tage aufgehoben haben, da ein Konservativer das Ruder des Staatsschiffes übernahm? Das große Deflzit Frankreichs bei der europäischen Zahlungsunion scheint auch nicht mehr so bedrohlich für den Gold- schatz der Bank von Frankreich zu sein. (Wenn man 486 Tonnen im Vergleich zu den Privat gehandelten 3000 bis 4000 noch einen Goldschatz nennen kann). Die belgische Re- Sierung wird wohl eine elegante Geste bun und Pinay mit 100 Millionen Dollar unter die Arme greifen. Als Revanche für die nicht minder elegante Geste Frankreichs, das aus eigenen Mitteln vor Jahren den Belgiern emen vor der deutschen Invasion geretteten, der französischen Staatsbank anvertrauten und dann doch von den Deutschen gekaper- ten Goldschatz ersetzte. Die Börse ist fest, der Dollar ging seit Faures Rücktritt um 20 Punkte zurück und man spricht von der Möglichkeit, eine Goldanlenhe in Frank- reich aufzunehmen. Innenpolitisch ist gut Wetter. Das Kap der Abstimmung wurde glanzvoll mit 290 gegen 100 Stiamen überwunden, weil die Sozialisten nicht noch eine Regierung stür- zen und zudem einmal abwarten wollten, Wie Pinay sich mit„bürgerlicher“ Finanz- und Wirtschaftspolitik freischwimmen Werde. Und weil die Gaullisten nicht gegen die Regerung stimmen konnten, um nicht die Spaltung in ihren Reihen noch einmal offenbar werden zu lassen. Nun hat Pinay vorläufig Ruhe und kann arbeiten. Was man von dieser Arbeit bis- her sah, war recht gewandt gemacht. Nach dem Grundsatz des psychologischen Schocks wurden zunächst Preiserhöhungen für Elek- trizität, Kohle, Stahl und Zement angekün- digt. Kurz darauf verkündete der Regie- rungssprecher nach dem ersten Kabi nettsrat der neuen Regierung, der Preis- erhöhung sei das Veto des Ministeriums ent- gegetigesetzt worden. Nichts dürfe teurer Werden, die Regierung bereite im Gegenteil Verbilligungsmaßnahmen für Nahrungs- mittel durch Kontrolle und evtl. Kürzung der Handelsspannen vor. Welcher Hausfrau lacht nicht das Herz, wenn es an des Flei- schers und des Krämers Beutel geht. Sie Wird dabei vergessen, daß im Frühjahr so- Wieso die Preise für viele Lebensmittel saisonmäßig heruntergehen. Herr Pinay hat sich mit dem Frühling verbündet. Herr Pinay ist ein Psychologe. Er ist auch ein Reformator. Die Verfassung soll umgebaut werden. Zurück zur dritten Republik: der Senat soll wieder in seine Alten Rechte eingesetzt, dem Staatspräsiden- ten das Recht zur Parlamentsauflösung zu- Tüickgegeben, die Wahl des Ministerpräsi- denten mit einfacher Mehrheit wieder ein- geführt werden. Diese Reformen haben eine sichere Mehrheit in der Nationalversamm- lung, denn die Gaullisten, die nun einmal auf Verfassungsänderung eingeschworen sind, müssen nolens volens ja sagen. Und um das Glück voll zu machen, hat Moskau jene Note geschickt, der zweifellos Verhandlun- gen folgen werden. Solange verhandelt Wird, wird die deutsche Aufrüstung ausge- setzt, und sollten gar die Verhandlungen zum Ziele führen, dann ist es mit der fran- zösischen Aufrüstung auch nicht mehr 80 eilig. So ist Pinay im Vergleich zu seinen bei- den letzten Vorgängern in einer geradezu beneidenswerten Lage. Um so mehr, als die beiden extremen Parteien im Augenblick beide einen Maulkorb umgehängt bekommen haben. Die Kommunisten wissen nicht ein noch aus, seit Moskau eine deutsche Natio- nalarmee vorschlug und ihnen damit das beste Propaganda werkzeug aus der Hand nahm. Sie mußten sich am Dienstag in der Kammer bereits einiges dafür einstecken. Die Gaullisten ihrerseits können sich nicht rühren: sie sind in der unangenehmen Lage des Herrn mit geplatzter Frackhose. Wenn sie die geringste Bewegung machen, sieht man den Rig.„Pinay la Chance“ nannte eine Pariser Zeitung den Ministerpräsiden- ten.„Pinay im Glück. 4. Lang, Paris Die„Rebellion“ bei de Gaulle Paris.(dpa) Die Uneinigkeit innerhalb der gaullistischen Sammlungsbewegung RPF) War am Mittwoch das Hauptthema einer Konferenz des RPF-Direktionsausschusses in Baris. Die Parteileitung wollte vor allem über die möglichen Konsequenzen der„Re- bellion“ der 27 Abgeordneten beraten, die gegen die Anweisung de Gaulles für die Investitur Min'sterpräsident Pinays ge- stimmt hatten. Auch das vorherige Ausschei- den von zwei„abtrünnigen“ Abgeordneten aus der RPF- Fraktion, die sich für euro- päische Projekte wie Schumenplan und Europaarmee ausgesprochen hatten, stand zur Debatte. In parlamentarischen Kreisen hat es Auf. merksamkeit erregt, daß die einheitliche Haltung der gaullistischen Fraktion bei der Vorstellung des neuen Kabinetts am Diens- tag auch wieder nur durch eine vorange- gangene Kampfabstimmung mit der knap- pen Mehrheit von fünf Stimmen erreicht werden konnte. Deutsche Einheit und W eltpolitik/ w nas, orden dam Bonn. Seitdem der Nimbus der„un- besiegbaren deutschen Armee“ vor Moskau henschwand, hat Stalin Europa in Atem und Schrecken gehalten.„Ich habe einfach das Gefühl, daß Stalin weiter nichts als Sicher- heit für sein Land will“, verteidigte noch Roosevelt seine Politkk, ‚und wenn ich ihm alles gebe, was in meiner Macht steht und nichts dafür von ihm verlange, glaube ich, daß er keinerlei Annexionen versuchen und mit mir für eine demokratische und fried- liche Welt zusammenarbeiten wird“, Roose- velt war jedoch bereits am 17. Juli 1945, als sich die„Großen Vier“ in Potsdam trafen, tot. Während sich die amerikanische Pro- Daganda noch verzweifelt mit den Zielen Rußlands und der grundlegenden Wandlung herumschlug, zeigte der Kreml bereits wie- der die Krallen. Das Programm der leni- nistischen Weltherrschaft dokumentierte sich erneut in dem Schicksal Osteuropas und der Not in der sowjetisch besetzten Zone Deutschlands. Die Vorgeschichte Alle Bemühungen der Welt, die Drohung zu beseitigen und den Frieden zu gewinnen, scheiterten an dem konsequenten Njet des Politbüros. Schon in den Jahren 1945 und 1946 wurde von maßgeblichen Politikern und Publizisten der Siegermächte die Wie- derherstellung der deutschen Einheit ver- langt. So schrieb Frangois-Poncet damals im„Figaro“:„Deutschland ist der Prüfstein der Einigkeit oder der Uneinigkeit unter den Siegern und in ihrer Einigkeit liegt der Kern des zukünftigen Friedens in Europa. Wenn zu unserem Unglück ein Ueberein- kommen zwischen den Alliierten sich als absolut unmöglich erweisen sollte, müßte trotzdem gehandelt werden. Man darf Deutschland nicht länger in der Unge- wihgheit belassen, in der es sich befindet“. Aehnliche Stimmen erklangen in London, Wo vor allem der„Manchester Guardian“ sehr energisch für die Wiedervereinigung der vier Besatzungszonen eintrat und auch in den Vereinigten Staaten. Am 28. Fe- bruar 1946 erklärte General Clay:„Wirt- schaftliche Einheit kann meiner Ansicht nach micht von politischer Einheit getrennt wer- den“. Diese Forderungen fanden in den politi- schen Anstrengungen ihren Niederschlag, zer- schellten aber immer wieder an den ande- ren Plänen der Sowjets. Die Außenminister- konferenzen seit 1945 sind die Meilensteine der Niederlage des Rechts, des Rechts des deutschen Volkes auf seine Einheit. Immer deutlicher wurde die Ablehnung jeglicher friedlichen Zusammenarbeit durch dieSowjet- unjon, bis im Februar 1948 die Westmächte sich auf einer Konferenz in London unter sich trafen, worauf die Sowjets nun auch offlziell ausbogen und als Protestaktion den Kontrollrat in Berlin verließen. Propaganda oder ehrliche Bereitschaft? Das alles darf man nicht vergessen, wenn man versuchen will, den so mumdgerecht ge- schriebenen Text der russischen Note und ihres Vorschlags für einen deutschen Frie- densvertrag zu analysieren. Diplomatische Schritte, die ernst genommen werden wollen, finden Üüberlicherweise in der Stille statt. Die sowjetische Agentur„TASS“ hat jedoch die Schreiben an Washington, London und Paris beinahe früher veröffentlicht, als sie in den Händen der Adressaten waren. Gleich- zeitig wurden sie als Extrablatt in der Sowjetzone verteilt. Deshalb braucht sich der Kreml kaum zu wundern, wenn man ihn verdächtigt, daß es ihm mehr um Propa- ganda, mehr um Wirkung auf das deutsche Volk und wahrscheinlich auf die französi- schen Politiker zu tun ist, als um den Frie- den. Seit der Korea-Krise haben die Ameri- kaner systematisch mit der Neuorganisation der westlichen Welt zur Sicherung von Frei- heit und Zukunft begonnen. Immer macht- voller schält sich ein wachsendes westliches Verteidigungspotential als Gegengewicht ge- gen das ungeheure sowjetische Menschen- potential heraus. Liegt es deshalb nicht auf der Hand, daß die Russen nunmehr alles versuchen, weitere Fortschritte mit den Mit- teln des Kalten Krieges zu verhindern, Deutschland aus der Front des Westens her- auszubrechen und vielleicht so die euro- päische Vereinigung zu verhindern? Es war zu spät Wir wissen heute, daß es Stalin war, der die Aufteilung Deutschlands als erster for- derte. Darüber gibt Churchill in seinen Me- morien Auskunft. Im Dezember 1941 weilte der britische Außenminister Eden zu einer ersten Aussprache in Moskau. Bei dieser Ge- legenheit ließ sich Stalin über die Behand- lung aus, die Deutschland widerfahren soll: „Er schlägt die Wiederherstellung Oester- reichs als unabhängigen Staat vor, die Los- lösung des Rheinlandes von Preußen als un- abhängigen Staat oder als Protektorat und evtl. dle Bildung eines selbständigen Bayerns. Ostpreußen soll an Polen abgetreten und das Sudetenland an die Tschechoslowakei zurückgegeben werden.“ Hier wird d Keim der Aufspaltung un- seres Vaterlandes sichtbar, die dann von den Russen und auf Grund der Nachgiebigkeit der Westalliierten in den späteren Jahren vorangetrieben wurde. Als die Vereinigten Staaten erkannten, wohin sie geraten waren, und im September 1946 durch Außenmini- ster Byrnes in Stuttgart eine deutsche Re- gierung, die in der Lage sei, Friedens- bedingungen anzunehmen und zu befolgen, forderte, war es zu spät. Heute stellt sich auf Grund des sowjetischen Vorstoßes die Frage, ob wirklich schon die Stunde ge- kommen ist, die Fehler der Geschichte zu revidieren? Die Erfahrungen stimmen skeptisch. Bis- her hat Moskau es nicht für nötig befunden, in irgendeiner Weise auf die Vorschläge der Bundesregierung und des Bundestages zu antworten. In der Note findet sich kein Hin- Weis auf freie Wahlen oder auf die Bereit- schaft, durch die Vereinten Nationen die Möglichkeit solcher Wahlen kontrollieren zu lassen. Mit Ruhe und Entschlossenheit Für uns Deutsche steht die Einheit auf der Tagesordnung einer kommenden Vierer- konferenz, für die Welt aber die Entschei- dung über eine der wichtigsten Wegemarken im internationalen Spanungsfeld. Die West- mächte kennen die sowjetische Taktik aus den vielen hundert Friedensvertragsver- handlungen über Oesterreich und aus den Waffenstillstandsverhandlungen in Korea. Es wird ihre Sache sein, am Konferenztisch den Sowjets abzuringen, was möglich ist. In jedem Fall werden sie hierbei wertvolle Auf- schlüsse gewinnen. Andererseits aber dürfen sie sich durch den Schritt des Politbüros nicht davon bringen lassen, ihre Vertei- digungsanstrengungen konsequent fortzu- setzen. Pakt-Liebeswerben um Tito Die politisch- militärische Umschichtung auf dem Balkan Triest. Die Reisen des griechischen Außenministers Venizelos nach Ankara, Rom und Lissabon, die neuen Vorschläge zur Lösung des Triest-Problems, die Be- sprechungen zur Bildung eines Nahost- Kommandos sowie die Reise General Eisenhowers nach Athen und Ankara: Das sind alles nur die äußeren sſchtbaren Zeichen einer seit Wochen im gesamten Mittelmeerraum eingesetzten höchsten diplomatischen Aktivität mit dem Ziel des beschleunigten Aufbaues einer Verteidi- gungsfront, die sich von der Türkei und Griechenland über Jugoslawien und Italien bis nach Spanien erstrecken soll. Wieweit beginnt nun das westliche Sicherheitssystem am Mittelmeer bereits deutliche Formen anzunehmen? Die einzige Differenz zwischen der Türkei und Grie- chenland, der Streit um die von England besetzte Insel Zypern, erscheint unbedeu- tend gegenüber jenen Gefahren, die heute beide Staaten bedrohen. In bezug auf Ita- len hat man in Athen den Ueberfall Mus- solinis vergessen. Venizelos und Italiens Ministerpräsident De Gasperie betonten soeben in Rom gemeinsam, daß die Ueber- einstimmung beider Nationen in bezug auf die politischen und militärischen Mittel- meerprobleme vollkommen sei. Das Ver- hältnis zwischen Griechenland und Jugosla- Wien hat sich weiterhin gebessert und ist heute nach der Ansicht westlicher Diploma- ten„bündnisreif“! Die eben erfolgte erst- malige Ernennung eines jugoslawischen Mi- litärattachés für Griechenland zeigt die ein- getretene Wandlung in den Beziehungen beider Staaten, die noch vor vier Jahren während des griechischen Bürgerkrieges spirmefeind waren, Zwischen Tito und der Türkei bestanden nie größere Spannungen. Die„Saar der Adria“ Die größten Schwierigkeiten für die west- lichen Mittelmeerplaner liegen obhme Zweifel in Belgrad, bei Tito! Alle westlichen Bemüh- ungen um eine Verbesserung der ſtalienisch- jugoslawischen Beziehungen sind bis jetzt infolge des ungelösten Problems von Triest der„Saar der Adria“ gescheitert. Titos jüngster Vorschlag, den Freistaat Triest abwechslungsweise je drei Jahre von einem italienischen und jugoslawischen Gouverneur regieren zu lassen, wurde in Rom rundweg abgelehnt. Dort pocht man nach wie vor auf die noch in der Komim- kormzeit Titos von den Westmächten abge- gebene Turiner Erklärung“: Ungeteilte Rückgliederung Triests an Italien! Titos Paktfeindlichkeit Darüber hinaus hat Tito erneut in einem an die amerikanische Adresse gerichteten Fernseh- Interview seine bekannte program- matische Paktfeindlichkeit eindeutig wieder- holt: Jugoslawien weigere sich aus politi- schen Gründen, dem Atlantikpakt oder irgend einem anderen Balkan- oder Mittel- meerbündnis befzutreten! Der nationalkom- munistische Diktator ist der Meinung, dag im Falle einer Aggresslon noch genügend Zeit zur Ergreifung gemeinsamer Verteidigungs- maßnahmen vorhanden sei. Ueber diese „Hartnäckigkeit“ tröstet man sich in den westlichen Kreisen Belgrads mit dem Hin- weis, daß Tito noch vor Jahresfrist ebenso scharf jeden Empfang westlicher Waffen ab. lehnte, heute jedoch um jeden gelieferten Panzer heilfroh ist. So sehr sich auch Bel- grad aus propagandistischen Gründen be- müht— so wird weiter betont— politisch seine eigene Linie zu bewahren, so wenig wiegt es sich militärisch in Neutralitäts- Illussionen, denn in der entscheidenden Frage der Abwehr eines kominformistischen Angriffes stehe Pito voll auf der Seite der Westlichen kollektiven Sicherheit. Von unserem Korrespondenten Dr. Karl Rau Hinter den Kulissen geht jedoch noch eine andere Ausein andersetzung vor sich, deren Klärung auch die Orientreise General Eisenhowers gedient haben dürfte: Die eng- lisch- amerikanische Rivalität in der Be- setzung der Kommandostellen der„Mittel- meer-Front“. Die Griechen und Türken als jüngste Atlantikpaktmitglieder sind nicht abgeneigt, sich einem fremden Oberkom- mando zu unterstellen, aber sie würden einen amerikanische Oberbefehlshaber einem britischen vorziehen, da dieser ihrer Meinung nach allzuleicht geneigt sein könnte,„in die Planung der atlantischen Südost-Strategle Elemente einer britischen Reichs- und Seeverbindungspolitik einzu- führen“. Großbritannien schlägt ein,, Balkan- Kommando“ vor, das die Türkei und Grie- chenland umfassen würde, die beide auch ohne Schwierigkeiten zu einer Einigung mit Jugoslawien kämen. England hofft dabei, sich das Flottenkommando im Ostmittel- meer zu sichern, während die Türkei den Oberbefehl zu Lande übernehmen soll. Nach der amerikanischen Planung sollen jedoch Griechenland und die Türker unter das Kommando des in Neapel residierenden amerikanischen Admirals Carney treten, das Kommando zu Land hätte der italieni- sche General Cas tic lion e. Nach amerika nischer Auffassung würde auch diese Kon- zeption eines„Adria-Paktes“ keineswegs Jugoslawien ausschließen, sondern Tito werde auf diese Weise indirekt in den Atlantikpakt eingeschlossen. 5 Die Notwendigkeit einer gemeinsamen Verteidigung ist allen direkt beteiligten Staaten klar. Die Frage aber, ob dieses Ziel über einen Adria-, Balkan- oder Mittel- meerpakt am schnellsten und sichersten zu erreichen ist, hat Titos Hauptstadt Belgrad erneut zu einem Knotenpunkt weitver⸗ Zz weigter politischer und militärischer Kräfte- linien gemacht. Als ein Dorn tief in den Kominformblock hineinragend, ist Jugo- slawien strategisch nun einmal die Brücke zwischen den Karawanken und dem Olymp, Vorwerk der Alpenfestung nördliche Siche- rung Griechenlands, südöstliche Oesterreichs und östliche Italiens, kurz erst mit seiner festen Einbeziehung in die Mittelmeer-Ver- teidigungsfront würde deren Gebäude erst schlüsselfertig. Es wird sich sehr rasch zei- gen, wie und ob die Diplomaten und MiIi- tärs dieses schwierige Kunststück fertig⸗ bringen. Butler„äußerst geschickt“ London.(dpa) In seiner Entgegnung auf die Darlegungen Schatzkanzler Butlers sprach der ehemalige Premierminister Cle- ment Attlee als einziger Sprecher der Opposition am Dienstag im Unterhaus von einem Budget,„in dem Gutes, Schlechtes und Unwesentliches“ enthalten sei. Er wolle sich erst später im einzelnen zu den Auswir- kungen auf das britische Volk äußern. Attlee sagte, die Kürzung der Lebensmittelsubven- tionen bedeute eine starke Erhöhung der Lebenshaltungskosten, für deren Verringe- rung sich die Konservativen vor den Wahlen hauptsächlich eingesetzt hätten. Attlee ging später auf Schatzkanzler Butler zu und sprach ihm seine Anerkennung für die Art aus, in der er das Budget vorgelegt habe. Von Labour-Seite wurde geäußert, daß Butler„äußerst geschickt“ die Kürzung der Lebensmittelsubventionen durch Konzessio- nen an die bedürftigen Bevölkerungskreise ausgeglichen und damit zweifellos eine ge- wisse Popularität errungen habe. Labour- Kreise äußerten aber auch, das Budget sei zwar„auf den ersten Blick attraktiv“, aber mit der Zeit würden seine„Versteckten Nachteile“ ans Licht kommen. Lord Ismay NATO- Generalsekretär London.(UP) Der Rat der Außenmini- sterstellvertreter der Atlantikpaktstaaten hat nach Mitteilung von zuständiger Seite den britischen Minister für Commonwealth- Angelegenheiten, Lord Is may, zum Gene- ralsekretär der Atlantikpakt- Organisation NATO) ernannt. Mit pakistanischen Pässen New Vork.(dpa- REUTER). Die Ver- einigten Staaten haben den UNO-Delegatio- nen der arabischen und asiatischer Staaten nach Mitteilung eines amerikanischen Spre- chers vom Mittwoch empfohlen, eine Inter- vention in dem französisch- tunesischen Streit vorläufig aufzuschieben. Man solle der neuen französischen Regierung zunächst einmal Gelegenheit geben, den Streit in direkten Verhandlungen mit Tunesien bei- zulegen. Fünfzehn Delegierte arabischer und asia- tischer Staaten hatten vor kurzem ange- kündigt, daß sie den französisch-tunesischen Streit als eine Gefährdung des Weltfriedens vor den Sicherheitsrat bringen wollen. Sie warten zur Zeit auf das Eintreffen mehrerer tunesischer Sachverständiger in New Vork. Die vorhergehende französische Regierung hatte erklärt, sie werde sich einem Versuch, die tunesische Frage vor den Sicherheitsrat zu bringen, widersetzen, weil dieser Streit eine interne französische Angelegenheit sei, kür den die UNO nicht zuständig ist. Die Vertreter Tunesiens, die an der be- vorstehenden Debatte des Sicherheitsrates über die Tunesienfrage teilnehmen wollen, haben von der pakistanischen Regierung Pässe erhalten, um sich nach New Vork be- geben zu können. Die französische Regie- rung hatte den Tunesiern die Ausstellung von Reisepapieren verweigert. Entscheidung nur durch politische Instanzen Dortmund.(dpa) Der zweite DGB. vor- sitzende Matthias Foecher vertrat am Dienstag in Dortmund erneut die Ansicht, daß über einen Wehrbeitrag nur von den politischen Instanzen entschieden werden könne und die Bevölkerung Gelegenheit zur Stellungnahme haben müsse. Foecher, der aus den christlichen Gewerkschaften kommt, bezweifelte, daß die CDU-Wähler einheit- Iich einem Verteidigungsbeitrag zustimmen oder die SPD-Wähler ihn alle ablehnen würden. Der zweite DGB- Vorsitzende be- tonte erneut die parteipolitische Neutralität 4 heutigen Deutschen Gewerkschaftsbun- es. Personalvertretungsgesetz umstritten Düsseldorf.(dpa) Der DGB bleibt bei sei- ner Ansicht, daß alle Arbeiter, Angestellten und Beamten des Offentlichen Dienstes in das neue Betriebsverfassungsgesetz einbezogen werden müssen und keiner Sondergesetz- gebung unterliegen dürfen. Auch der Haupt- vorstand der DAG in Hamburg hat den Ent- Wurf eines Personal-Vertretungsgesetzes für den öffentlichen Dienst abgelehnt. Die DAd ist der Ansicht, daß auch die Mitbestimmung der Betriebsräte des öffentlichen Dienstes ohne Schwierigkeiten ir Betriebsverfas- sungsgesetz geregelt werden kann. Der Deutsche Beamtenbund in Köln be- dauerte, daß der Regierungsentwurf zu einem Personalvertretungsgesetz die Gesamtheit der Verwaltungsangehörigen im öffentlichen Dienst einbezieht. Die Berufsbewußte Be- amtenschaft lege größten Wert auf ein beson- deres Beamtenvertretungsgesetz. Donnerstag, 13. März 1952/ Nr. fl — Notiz zum Tage: Verjüngungskur für Bundestag Der FDP- Bundestagsabgeordnete Dr. Erleß Mende setzte sich am Mittwoch im Bageri. rischen Rundfun für eine Verjüngung de Bundestages ein. Mende, der selbst zur„junges Generation“ im Bundestag gehört(er ist 3) Jahre alt), sagte in der Sendereihe„ Politit aus erster Hand“, das bisherige Wirken der etwa 30 Bundestagsabgeordneten unter 40 Jah- ren lasse die Überraschende Feststellung 20 daß sieh bei innen die parteipolitischen Gegen. sdtze wesentlieh geringer auswirkten, als bei den alten Politikern. Unter den jungen Abge. ordneten herrsche quer durch alle Parteien ein „Verhältnis echter politischer Loyalität Und ea meradschaftlicher Verbundenheité, Mende Wies darauf hin, daß die Verjüngung des Parla- ments angesiehts der hohen Sterbeꝛißer der Abgeordneten für den Bundestag auch 2u einer Angelegenheit der Selbsterhaltung geworden sei. Die älteren Abgeordneten hätten die Pflicht, möglichst viel politischen Nachioughs zu entdecken und heranzuziehen.(apo) Bonne Jeleſonal: Nicht allzu hastig Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Der Bundesminister für gesamt- deutsche Fragen, Jakob Kaiser, forderte am Mittwoch in einer Rundfunkansprache daß Deutschland als gleichberechtigter Part- ner an einer etwaigen Friedenskonferenz zu- gelassen werden müsse. Er sprach sich gegen einen Diktatfrieden aus und verlangte einen Verhandlungsfrieden. Das sei von den West. mächten bereits zugesagt. Zu Beginn seiner Ausführungen kritisiert Jakob Kaiser, daß allzu hastige Meinungsädußerungen in der Situation, in der sich Deutschland Zwischen Ost und West befinde, nicht von Nutzen seien. Niemand werde in Abrede stellen Können, daß es sich bei den Vorschlägen der Sowjetunion für einen Friedensvertrag mit Deutschland um ein gewichtiges politisches Ereignis der letzten Monate handelt“, Plese Worte des Ministers für gesamtdeutsche Fragen zeigen einen gewissen Unterschied zu den Erklärungen, die der Regierungssprecher am Dienstag abgab und bestätigen die Ge- rüchte von einer Meinungsverschiedenhelt in der Beurteilung der Sowijetnote zwischen dem Kanzler und seinem Minister Kaiser. Ueberraschend hatte Bundeskanzler Dr. Adenauer am Mittwoch seine zweite Bespre. chung mit den Hohen Kommissaren in dle. ser Woche. Nachdem man sich am Dienstag in dem gleichen Kreis darüber klar gewor- den war, daß die„neue Initiative der Mos- kauer Regierung keinerlei Einfluß auf die Fortsetzung der deutsch- alliierten Verhand- lungen haben soll“, wie in einem Abschluß kommuniquèé von alliierter und von deut- scher Seite zum Ausdruck gebracht wurde, bewertet man in politischen Kreisen der Bundeshauptstadt die neue Zusammenkunft 24 Stunden später als Beweis des Wunsches nach Beschleunigung. Der amerikanische Hohe Kommissar hatte davon gesprochen, daß das Vertragswerk bis zum 1. April Unter Dach sein werde. Diese Meldung hatten sich die Engländer, Franzosen und Deutschen bislang nicht zu eigen gemactit- Man sprach bei ihnen vorsichtig„vom Sommer“ als Ab- schlußtermin. Am Mittwoch jedoch zeigt sich eine bemerkenswerte Verschiebung und auch auf deutscher Seite ein größerer Opti- mismus bezüglich des Fahrplanes. Pressegesetz zur Diskussion gestellt Bonn.(gn-Eig.-Ber.) Der Gesetzentwurf über das Pressewesen, den das Bundes- innenministerlum ausgearbeitet hat, wurde am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Bonn der Oeffentlichkeit— wir berichteten bereits gestern darüber— zur Diskussion übergeben. Nach einer ausführlichen Aus- sprache mit allen beteiligten Stellen soll sich das Kabinett in etwa drei Monaten erneut mit der Vorlage befassen. Der entscheidende Grundsatz ist, daß die Presse von staatlicher Bevormundung frei sein soll. Jede Art von Zensur, Sonderbesteuerung oder Sonder- begünstigung sind unzulässig. Der Zeitung wird eine öffentliche Aufgabe zuerkannt, ohne daß sie damit zu einer öffentlichen Einrichtung gemacht wird. Im Gegensatz zu der bisherigen Rechtspraxis billigt der Ent- wurf der Presse die Wahrnehmung berech- tigter Interessen im Sinne des Para- graphen 193 des Strafgesetzbuches zu. Eine Auskunftspflicht der Behörden ist nicht vor- gesehen, doch sind Anordnungen, die einer Behörde Auskünfte allgemein verbieten, untersagt. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß sowohl von seiten der Verleger wie auch von seiten der Redakteure eine heftige De- batte um die Vorlage entbrennen wird. FDP und DP gemeinsam? Bonn.(dpa) Der geschäftsführende Bun- desvorstand der FDP erklärte am Mittwoch in Bonn, daß Fuslonsverhandlungen mit der Deutschen Partei von verantwortlichen Or- ganen beider Parteien nicht geführt worden selen. Einzelne Abgeordnete beider Bundes- tagstraktionen nätten sich lediglich darüber unterhalten, ob die Voraussetzungen für of- fizielle Verhandlungen gegeben seien. CDU ergreift Initiative zur Regierungsbildung Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Die Landesvor- sitzenden der CDU Südwestdeutschlands 1 ten am Mittwoch in Stuttgart zu einer Kon? ferenz zusammen, an der u. a. die Staats präsidenten Dr. Gebhard Müller und 5 Wohleb teimahmen Es wurde festen f daß das Votum der Wähler am 9. März 75 CDU eindeutig die Führung bei der 0 rungsbildung übertragen habe. Die 5 werde daher in den nächsten Tagen mit des SPD und DVP/yDP Verhandlungen über die Regierungsbildung einleiten. 1 Von südbadischer Seite wurde 7 7 gegen die Veröffentlichung der Gesch 5 stelle des Ministerrates der südwestdec schen Länder Stellung genommen, in 3 5 Ergebnisse der Wahl vom 9. März 80 065 gestellt wurden, als handele es sich bel 0 CDU und bei der Badischen CDU um 90 schiedene Parteien. Der Landes vorsitteg- der südbadischen CDU betonte mit Nein. druck, daß es im südwestraum nur eine e heitlich handelnde CDU gebe. 1 Ne. 61 Was Der lahndu: sel, der in Milv bpruar eines ausgefł nen De kanntm kampf!“ der Pol In d nat die 80 zuge der ks lung d Flugzet gute A über de Fint Leica-) Midlan, vor ein Firma dischen zum„L. ausgebe Die sich se Cewäss Nachric chem F Tänge genen Am vaag be küste e Die Be Hafena hofft, a hundert gen zu Im Trogen Gemein Vereinb Gemein Erziehe Die murid gerichts Jahren angekla ermordet ihr Kin von Le einem J Bach ge Polis Tage ei Delmen da es de mehr ne beschäft ster aut Wasser seln von Die Bei daß die brenner Der Suhl in einer Ve Flascher 20g ein Elbe, D. sechs Ui Der frei Hasche eine Bel Die? bekannt Oesterr giktet h. Ijährig Sie gaß hatte, uf Am amerika Marokk dei schn. Arbeite dehaffen, Lestellt 8 Dr. A verteidig Rant zur leser F kruchtbar dachlich eilmaßr dann nu um doch Vohnen; Friedl er Fl r. A felch, we Dilder ge zehen Df Wangsy Eriez Saher, 0 dez 1 st 35 Folitit 40 Jah. 9 2 Gegen. uus bei Abge. ien ein it und Mende Parla- er det einer borden N die Wuchs (apc) un- der Or- den des- iber o- 50 iu el/ Donnerstag, 13. März 1952 MORGEN Was sonst noch geschah Der Leiter des amerikanischen Bundes- kahndungsamts teilte mit, daß es gelungen zel, den 46 jährigen Andrew Robert Loung in Milwaukee zu verhaften, der am 29. Fe- bpruar den Raubüberfall auf die Luxusvilla enes Multimillionärs in Reno(Nevada) ausgeführt und Werte von etwa 1,5 Millio- nen Dollar entwendet hatte Aus der Be- kanntmachung geht hervor, daß Young sich kampflos in seinem Haus in Milwaukee der Polizei ergeben hat. * In der Gegend von North Bay in Kanada hat die Anzahl marodierender Wolfsrudel 30 zugenommen, daß man jetzt Düsenjäger der kanadischen Luftwaffe zur Bekämp- ung der Tiere einsetzen will. Von den Flugzeugen aus bestehen vor allem dann gute Abschußmöglichkeiten, wenn die Wölfe über das Eis der vielen Seen wechseln. 5* Fintausend Arbeiter soll das kanadische Leica-Werk nach seiner Fertigstellung in Midland(Provinz Ontario) beschäftigen. Wie vor einigen Tagen bekannt wurde, plant die Firma Leitz aus Wetzlar in diesem kana- dischen Ort ein Zweigwerk zu gründen, das zum„Leica-Hauptquartier für Nordamerika“ ausgebaut werden soll. * Die sowjetische Walfängerflottille, die sich seit dem Dezember in antarktischen Gewässern bewegte, kehrt jetzt, wie die Nachrichtenagentur TASS meldet, mit rei- chem Fang in die Sowjetunion zurück. Die Fänge sind viel größer als in den vergan- genen Jahren. 55 Am 10. März erschien im Hafen von Kal. vaag bei Bergen an der norwegischen West- küste ein großes Rudel kleiner Walfische. Die Bevölkerung ging sogleich daran, den Hafenausgang mit Netzen zu sperren. Man hofft, auf diese Weise die hundert bis vier- hundert Kilogramm wiegenden Wale fan- gen zu können. 4 Im Schweizer Kinderdorf Pestalozzi in Trogen wurde ein aus Spenden erbautes Gemeinschaftshaus eingeweiht. Nach einer Vereinbarung mit der UNESCO steht dieses Gemeinschaftshaus auch für internationale Erzieher- und Jugendtreffen zur Verfügung. 0 Die 28 Jahre alte Erika Franke aus Dort- mund wurde am 11. März vom Ober- gerichtsrat der Stadt Luxemburg zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Sie war angeklagt. ihr vier Jahre altes Söhnchen ermordet zu haben. Die Verurteilte hatte ir Kind im September 1950 in der Nähe von Lellingen(Luxemburg), wo sie bei einem Landwirt in Diensten stand, in einen Bach gestoßen. 9 Polizei und Zollbeamte statteten dieser Tage einer inlängst errichteten Käserei in Delmenhorst einen unerwarteten Besuch ab. da es dort„zu wenig nach Käse, aber um so mehr nach Schnaps“ roch. Die in der Käserei beschäftigten Männer rückten durch cin Fen- ger aus, vorher hatten sie noch sämtliche Nasser hähne aufgedreht, um die in den Kes- seln vorhandenen Rohstoffe zu ver wässern. Die Beamten konnten trotzdem feststellen, daß die angebliche Käserei eine Schwarz- brennerei war. 8 Der Büchsenmacher Bernhard Jäger aus Sun! in Thüringen hatte im Jahre 1911 auf einer Vergnügungsfahrt nach Helgoland eine Flaschenpost der Nordsee anvertraut. Jetzt 20g ein Fischer sie mit seinem Netz aus der Ude, Die Flasche enthielt einen Zettel mit zechs Unterschriften und der Adresse Jägers. Der kreudig überraschte Thüringer, dem die Hasche zugesandt wurde, hat dem Fischer eine Belohnung in Aussicht gestellt. 0 Die 21 jährige Bauerntochter Gisela Hojas bekannte am 11. März vor Gericht in Graz Oesterreich), daß sie ihre ganze Familie ver- Aktet habe,— ihren 42jährigen Vater, ihren Ichänrigen Bruder und eine 65 jährige Tante. Sie gab vor Gericht an, daß sie es getan batte, um den väterlichen Hof zu erben. 3* Am 11. März stürzte ein Lastwagen des amerikanischen Stützpunktes Nouaceur in Marokko, der mit 40 Arbeitern besetzt war, delschneller Fahrt in einer Kurve um. Sechs Arbeiter wurden getötet und 34 verletzt. 2— Dollars rollen Rack Afrika Der amerikanische Einfluß im„schwarzen Erdteil“/ Strategische und wirtschaftliche Interessen Während des zweiten Weltkrieges schrie- ben mehrere große amerikanische Zeitun- gen, es sei kaum damit zu rechnen, daß die Amerikaner. nachdem sie auf dem afrikani. schen Kontinent Fuß gefaßt haben, ihre dortigen Interessen nach Beendigung des Krieges wieder aufgeben würden. Aus- gangspunkt für die wirtschaftlichen Unter- nehmungen der Amerikaner in Afrika war der Staat Liberia, der im Jahre 1822 von den Vereinigten Staaten als neues Heimat- land für die befreiten Negersklaven Ameri- kas gegründet wurde. Hier ließ sich im Jahre 1926 die Firestone- Gesellschaft nie- der und begann mit der Anlage von Gummipflanzungen, um sich damit vom malayisclen Kautschuk unabhängig zu machen Als vier Jahre später die große Krise eintrat, wurde die Erzeugung fast eingestelll, aber im zweiten Weltkrieg bil- deten die Pflanzungen in Liberia eine Wahre Goldgrube und lieferten rund ein Fünftel des von den Alliierten benötigten Naturkautschuks. Heute umfaßt die Kaut- schukproduktion in Liberia rund zehn Mil- lionen Gummibäume. Der Firestone- Gesellschaft folgte die von dem ehemaligen amerikanischen Außen- minister Stettinius gegründete„Läberia- Gesellschaft“, die das Recht hat, bis zum Jahre 2027 alle Rohstoffe mit Ausnahme Vor! Kautschuk wirtschaftl. h zu entwickeln. Bei dem enormen Reichtum an Gold, Dia- manten und Perlen, wertvollen Hölzern, Eisenerzen und vielen anderen wichtigen Rohstoffen bedeutet der 80jährige Vertrag, den die Amerikaner mit der Eingeborenen- regierung geschlossen haben, einen Riesen- gewinn Von der Basis Liberia verbreitete sich der Dollar schnell in die umliegenden französischen Kolonialgebiete. Er hat aber auch Eingang gefunden in Rhodesien, in Belgisch- Kongo, in Abessinien, in der Süd- afrikanischen Union, in Marokko und in Libyen, und er wird das kann mit Sicherheit angenommen werden eines Tages den Schwarzen Erdteil beherrschen. Auch in strategischer Hinsicht kommt Liberia hohe Bedeutung zu, denn hier wurde während des zweiten Weltkrieges die erste große Luftbasis der Alliierten ge- schaffen. Die Anlage in Robertsfield gehört heute zu den modernsten der amerikani- schen Luftwaffe Während Robertsfield einer der wichtigsten Verkehrs- Flughäfen Afrikas geworden ist, stellt Liberias Haupt- stadt Monrovia den größten und bestaus- gebauten Tiefseehafen an der westafrikani- schen Küste dar. Von hier wird eine Bahn bis nach Dakar im Senegal führen, mit deren Bau bereits begonnen wurde. Im all- gemeinen ist festzustellen, daß sich die strategischen Interesse der USA auf der Linie Monrovia—Massaua bewegen, wäh- rend die wirtschaftlichen im äquatorialen Afrika und im Süden des Kontinents lie- gen: eben dort, wo sich die meisten Roh- stoffe befinden. Kupfer, Zinn, Kobalt, Urar:, Diamanten, Gold, Kohle, Mangan, Chrom, Platin, Vanadium, Asbest, Erdöl— alles ist hier in reichem Maße vorhanden. Die Amerikaner ließen den in Afrika vertretenen Mächten durch ihren Präsi- denten sagen, daß die Vereinigten Staaten ihre finanzielle und technische Unterstüt- zung an Afrika nur unter der Bedingung Riesen- Friedhof im„Tal des Elfenbeins“ Das große Geheimnis Afrikas/ Wo sterben die Elefanten? Tempo und Technik bestimmen seit dem Ende des zweiten Weltkrieges in immer stärkerem Maße das Leben Afrikas. Unter ihrem scharfen Zugriff verliert der „schwarze Erdteil“ immer mehr die roman- tischen Geheimnisse seiner Wildnis. So konnte es auch nicht ausbleiben, daß sich die amerikanischen Initiatoren dieser tief- greifenden Veränderungen auch des Rätsels um das sagenumwobene„Tal des Elfen- beins“ annahmen. In diesem Tal soll sich nach allerdings bisher noch unbestätigten Erzählungen der Eingeborenen ein riesiger Elefantenfriedhof befinden, zu dem sich die Dickhäuter instinktiv zurückziehen, wenn sie ihr Ende fühlen. Bakterienkrieg in Nordkorea? Viele der Soldaten kommen aus ausgesprochenen Pestgebieten Der amerikanische Außenminister Dean Acheson schlug am 11. März, vor, das inter- nationale Komitee des Roten Kreuzes möge eine Untersuchung über Ausdeh- nung, Charakter und Ursachen der Epide- mie in Nordkorea durchführen, In einem Telegramm an das Internationale Komitee erklärt Acheson kategorisch, daß die UNO-Truppen in Korea niemals zu den Mitteln eines bakteriologischen Krieges gegriffen hätten. Um alle Zweifel zu zer- streuen, wäre es das beste, wenn eine unbeteiligte internationale Körperschaft eine Untersuchung beiderseits der Kampf- linie in Korea vornähme. Untersucht man die Behauptung der Kommunisten näher, die Vereinigten Staa- ten haben durch einen Bakterienkrieg in Nordkorea das Wüten der Pest verschuldet, dann läßt sich die Tatsache nicht von der Hand weisen, daß Rotchina mit einer der- artigen Beschuldigung einen Sündenbock für sein eignes Unvermögen sucht. Der Erreger der gefährlichen Pestseuche, das Pestbakterium, erzeugt in erster Linie Sinne Epidemie unter den Nagetieren, das sind Ratten, Spitzmäuse, Eichhörnchen, Murmeltiere usw. Die entsprechenden Tier- flöhe verlassen die sterbenden Tiere und übertragen durch Stich den Pesterreger auf den Menschen. Es besteht ein Unterschied zwischen Beulen- und Lungenpest. Die von der er- sten Befallenen sterben zu 80 bis 90 v. H., und die letztere fordert ihre Opfer fast 100prozentig, falls sie nicht vorher geimpft wurden. Die hygienischen Maßnahmen der Neuzeit haben in unserem Bereiche diese gefährliche Menschheitsgeisel ausgerottet. Doch in der nördlichen Mongolei bildet das sibirische Murmeltier, das Tarbagan, einen nie er löschenden Urherd der Pest. Dieses Tier stellt als Zobelpelz einen wichtiger Exportartikel dar. Folglich kön- nen die dortigen Länder sich zu einer ur- sächlichen Pestbekämpfung, nämlich der Ausrottung dieses Infektionsherdes nicht entschließen Fast ständig herrschen dort Pestepidemien. So starben im Winter 1910/11 in der Maridschurei an ihr 60 000 Menschen, 1917/18 forderte sie in der Südmongolei und in China 16 000 Tote und 1920/1 in Transbaikalien 10 000 Tote Die Pestquelle in Nordkorea liegt also folgerichtig in der Zusammenballung nord- mongolischer Soldaten in dem engen Raum der Halbinsel. Denn diese Menschen kom- men aus Gebieten, in denen die Pest ständig endemisch besteht. bekannten britischen Afrikaforscher, Ueber diesen Elefantenfriedhof, der sich irgendwo in Uganda oder in Kenya befin- den soll, wird schon seit mehr als achtzig Jahren diskutiert, als Livingstone und Stan- ley als erste Weiße den Schwarzen Konti- nent durchquerten. Gefunden hat ihn bis- her noch keiner der vielen Forscher, die seitdem Afrika bereisten. Es wird vielfach vermutet, daß die Neger über das„Tal des Elfenbeins“ absichtlich einen Schleier ge- worfen haben, um zu verhindern, daß es von den Weißen entdeckt und damit eine ihrer Erwerbsquellen zerstört würde. Afrikanische Großwildjäger erklären, daß angeschossene oder erkrankte Elefan- ten stets bestrebt sind, tiefes Wasser zu er- reichen und knüpfen daran die Vermutung, daß sich die Elefanten, wenn sie sich dem Ende nahe fühlen, in den an den Ufern von wildem Strauchwerk und Gestrüpp bewach- senen Flüssen oder Seen Ostafrikas selbst ertränken. Diese Ansicht wird auch von dem Prof. Riddley von der Universität Oxford, ver- treten, der nachgewiesen hat, daß auch die Mammuts, also die Vorgänger der Elefan- ten, auf diese Weise den Tod suchten. Wie dem auch sein mag: die schwarzen Händler werden ihre Quellen freiwillig auf keinen Fall verraten. Man schätzt die Zahl der heute in Afrika lebenden Elefanten auf rund 200 000. Davon sollen in Uganda etwa 20 000 leben Experten haben berechnet, daß bei einem Durchschnittsalter von hundert Jahren— so alt werden die in der Wildnis lebenden Elefanten— jährlich etwa 2000 Dickhäuter sterben. Wo aber blieb diese große Zahl der dem Tod geweihten Rüssel tiere? Wer diese Frage beantworten kann, ist ein reicher Mann, denn gewaltige Men- gen von den Stoßzähnen der Elefanten ge- lieferten Elfenbeins müssen irgendwo in den weiten, den weißen Spähern noch un- bekannten Gebieten der afrikanischen Wild- nis lagern. Ein Gebirgsdorf muß sterben 5 Die Proteste der Bauern gegen die Räumung nützten nichts Die moderne Technik hat das Gebirgs- dorf Tignes in Französisch-Savoyen zum Tode verurteilt. Am 10. März gingen 75 Kin- der zum letztenmal in die Schule des in 1800 Meter Höne gelegenen Ortes, der in wenigen Wochen von den Wassermassen Mandschurisches Fieber bedroht UNO- Armee Hunderte UNO-Soldaten erkrankt/ Bereits Todesfälle gemeldet Zum ersten Male wurde von dem „Mandschurischen Fieber“ 1939 berichtet. Damals mußten japanische Militärärzte fest- stellen, daß 30 Prozent der an diesem Fie- ber Erkrankten zugrunde gingen. Das„Mandschurische Fieber“ beginnt mit Schmerzen in den Gelenken, Uebelkeit, Kopfschmerzen und Fieber. Später tritt Nasen- und Nierenbluten ein. Das Fieber steigt bis zu 40 Grad. Wodurch die Krank- heit hervorgerufen wird, ist nicht genau bekannt. Man nimmt an, daß ein Virus, der in den Milben von Ratten und Mäusen sitzt, der Erreger der Krankheit ist. Die erkrank- ten Soldaten der UNO-Armee werden mit ACTH und Cortison behandelt. Um eine weitere Ausbreitung dieser Krankheit zu verhindern, werden die Maß- nahmen zur Ungezieferbekämpfung in den Front- und Etappengebieten der UNO- Armee verstärkt. Hunderte von Soldaten der UNO-Armee sind bereits am„Mandschurischen Fieber“ erkrankt, allein die amerikanische Armee hat bisher 25 Todesfälle gemeldet. einer mächtigen Stauanlage überschwemmt sein wird. Ein im Auftrage der französischen Elek- trizitätsgesellschaft errichteter Betondamn: von 330 Meter Länge und 160 Meter Höhe wird 237 Millionen Kubikmeter Wasser des Gebirgsflusses Isere in dem Talbecken auf- stauen. Noch können es die älteren Einwohner von Tignes nicht fassen, daß sie ihren Hei- matort für immer räumen sollen und ihre Wohnstätten einmal 160 Meter unter den Wasserspiegel liegen werden. Die Bauern lehnten zuerst die Räumung des Dorfes strickt ab, wo ihre Vorfahren seit Jahrhunderten gelebt hätten. 60 Bauern erklärten, daß sie lieber in den Fluten er- trinken wollten, als ihre Häuser und Aecker aufzugeben, um in ein benachbartes Dorf umzusiedeln, wo ihnen Land und Wohnun- gen zur Verfügung gestellt wurden. Doch alle Proteste und Drohungen, trotz der Ueberflutung ausharren zu wollen, nütz- ten wenig, denn die verantwortlichen Tech- niker verweise auf die überregionale Be- deutung dieses Riesenprojektes. anbieten, daß die alten, kolonialpolitischen Streitigkeiten begraben werden und alle an einem einzigen Plan zusammenarbeiten. In Nordafrika haben die Amerikaner ein entscheidendes Wort mitzureden, 25 Kilometer von Casablanca entfernt entsteht unter dem Einsatz von 30 000 Ingenieuren, Spezialisten und Arbeitern das Flugfeld von Nouasseur, der größte von den sieben für Marokko vorgesehenen Flugplätzen. Daß Libyen ein freies Königreich wurde, haben die Senussi einzig und allein den Ameri- kanern zu verdanken, denn auch dort liegt ein wichtiger Flugplatz, nämlich der von Mellaha, einem Ort unweit von Tripolis, Man darf daher erwarten, daß der Ein- flugs Washingtons für die Entwicklung des „schwarzen Erdteils“ von großem Vorteil sein wird.. Blick ins Land Vogelwarte Helgoland soll wieder erstehen München. Der„Deutsche Naturschutz- ring“ veröffentlichte einen Bericht über seine vor kurzem in Würzburg abgehaltene Hauptversammlung, an der Vertreter der 750 000 Mitglieder umfassenden 56 Ver- bände ges Naturschutzringes teilnahmen. Die Versammlungsteilnehmer sprachen sich dafür aus, daß die Vogelwarte auf der Insel Helgoland unverzüglich ihre Tätigkeit wie der aufnimmt. Nordsee soll Pillen ersetzen Hannover. Die Heilkräfte der Nordsee sollen in Zukunft mehr ausgenutzt werden und Pillen und Spritzen ersetzen, teilte der niedersächsische Landesgesundheitsrat mit. Zu diesem Zweck sind auf den ostfriesischen Inseln Krankenanstalten geplant. Hier soll das Seeklima helfen, Asthma und bestimmte Kreislauf- und Stoffwechselstörungen zu heilen. Luftkampf-Uebungsplätze verlegt Kiel. Die von der englischen Besatzungs- macht geplanten Luftkampf-Uebungsplätze über dem Wattenmeer sollen nach längeren Verhandlungen nun weiter über das Meer verlegt werden. Dadurch wird, wie ein Spre- cher des britischen Landeskommissariats in Kiel sagte, erreicht, daß eine Beeinträch- tigung der Küstenfischerei„aòuf ein Mini- mum“ herabgedrückt wird. Vier facher Selbstmord Idar-Oberstein. Eine vierköpfige Familie wurde in der Nacht zum Mittwoch im Stadtteil Tiefenstein der Doppelstadt Idar-Oberstein tot aufgefunden. Die Toten lagen eng umschlungen im Schlafzimmer. Nach Mitteilung der Polizei hat die Familie Selbstmord durch Gasvergiftung begangen. Heuß oder Heuss? Das ist die Frage, die in der Sprachecke des Zentral- Organs der Industriegewerkschaft „Druck und Papier“ die Gemüter bewegt. Die Redaktion der Zeitschrift hat den Bundespra- sidenten selbst um seine Meinung gebeten und hier ist die Antwort: Das sind nun aber Sorgen! Die Geschichte, ob man Heuss mit„, oder„ss, schreibt, ste sten für mic einfach so dar: Wir drei Brüder Raben alle von unserem Vater und der bon seinem Vater für die lateinisch gewohnte Un- terschrift das„es“ übernommen. In einer alten Familienbibel meines Urgroßvaters mit deut- scher Handschrift stet„5. Ieh glaube gar nicht, daß es eine richtige oder eine falsche Schreibweise gibt, da ich keine Ahnung habe, wie die weiteren Familien- mitglieder den Namenszug schreiben. Mir per- sönlich ist es ziemlieh„wurst“, wie er ge- druckt wird. An sich haben, was mir ganz reckt ist, die Zeitungen, die gemerłt haben, daß ieh mit„ss“ unterschreibe, diese Formel uber- nommen. Aber eine Weltanschauung habe ick selber darüber nicht gemacht. Der Hinweis auf die standesamtliche Ein- tragung gibt mir freilich die Erinnerung an eine etwas seltsame Anekdote: Als ieh vor 42 Jakren als stolzer Vater meinen Sohn auf dem Standesamt angemeldet hatte und die Unter- schrift unter die Urxunde zu setzen hatte, habe ich es in gewohnter Form gemacht. Der Stan- desbeamte hatte aber oben ein„B“ geschrieben und Rat mich nun bei dieser feierlienen Hand- lung geꝛwungen, aus dem„ss“ ein„5“ zu machen. Ieh habe das ohne schwere Bedenken getan, um das behördliche Bedürfnis zu be- friedigen. Eine Philosophie habe ich nie daraus gemacht. Mit freundlichem Gruß Ihr (gez.) Meodor Heuss? Mut zum Ganzen!/ Bin „Ich glaube, daß eine europäische ver- tassung so schnell wie möglich geschaffen Werden müste. Im französischen Parlament Wäre aller Voraussicht noch die jetzt noch geringe Bereitschaft zur Ratifizierung des Verteldigungsvertrages wesentlich größer, wenn am Tage der Abstimmung die Arbeit en einer europzischen Verfassung, an der . Begründung einer politischen Autorität, be- reits in Gang wäre“. ee Antwort gab Bundeskanzler Dr. Ade- 1 r am 5. März in einem vom Nordwestdeut- 555 Rundfunk übertragenen Zwiegespräch im Journalisten Ernst Friedländer. Weiter- Penn zckelte sich folgendes Gespräch: gung lender: Seit der letzten Straßburger lebe 8 hat sich viel geändert. Das Mißtrauen ag dag utebe Divisionen ist allgemein 80 kelde ag der Wunsch wächst, im politischen tchaft europäisch vollendete Tatsachen zu en, bevor diese Divisionen wirklich auf- estellt sind. erteichetensavuer: Dann wäre ja die europäische 5 5 gungsgemeinschaft schneller als ge- 1 zum Schrittmacher Europas geworden, In kuchtberrage ließe sich beinahe von einem Wehl aren Mißtrauen sprechen. Es gibt tat- della politische Gelegenheiten, wo man mit 855 Abnahmen stecken zu bleſben droht und um 1 den Mut zum Ganzen haben muß, vohn och weiterzukommen. Mut und Angst 085 zuweilen nahe beieinander. 100 keclländer: Dann kommt es gerade zu 1 Flucht nach vorn. nich Adenauer: Jedenfalls wäre es segens- Eilden Wenn der europäischen Phantasie andere zcher Seboten würden als immer nur die deut- 225 Wisionen. Sie sind schon fast zu einer und be, orstellung geworden im übrigen Europa alle 8 selbst. Dadurch verschieben sich aa P. atäbe. In Wahrheit liegt es doch so, 8e oder arand entweder in Europa auf- Niiltäris er ohne Muropa untergehen muß. Das bedeutet: isb dabei nur ein Tellproblem. Es 1 8 Wenn wir die ganze Partnerschaft 0 können wir nicht vor der Vertei- 7 baltmachen: wer Rechte haben will, uch die Pflichten übernehmen. Ich sage Gespräch mit dem Bundeskanzler das mit allem Ernst und im Bewußtsein meiner Verantwortung. Ich sage es als Bundeskanzler und nicht als Parteiführer. Dies ist keine Sache der Parteipolitik, sondern eine staatspolitische Notwendigkeit. Es ist vor allen Dingen eine Sache des Friedens und nicht etwa des Krieges. Man täte gut, diesen ganzen sogenannten Wehrbeitrag als Friedensbeitrag zu bezeichnen. Das gilt für die gesamte Außenpolitik der Bun- desregierung. Es ist ein Beitrag zur Bewahrung und Festigung des europäischen Friedens und zur Begründung der europäischen Einheit. Friedländer: Sie wissen, Herr Bundeskanz- ler, wie stark noch immer die Bedenken im deutschen Volke sind. Viele leben in Angst, daß eine einseitige Bindung an den Westen den Frieden und die deutsche Einheit gefährden müßte. Wieder andere haben Sorge, daß im Zeichen der Rüstung die soziale Gerechtigkeit vernachlässigt werden könnte, Ganz zu schwei- gen von all denen, die sich jeder Verantwor- tung mit einem einfachen„Ohne mich“ ent- ziehen wollen. Aber die Menschen mit den echten Sorgen, mit den echten Nöten des Ge- wissens glauben, bisher zu kurz gekommen zu sein, auch in der großen Bundestagsdebatte. Was können Sie diesen Menschen sagen? Dr. Adenauer: Ich kann ehrliche Sorge ver- stehen, so wie ich auch die aufrichtigen Be- fürchtungen würdige, die bei unseren Nach- barn unseretwegen noch immer vorhanden sind. Das einzige, wofür ich kein Verständ- nis aufbringe, ist ein verantwortungsloses, ein letzten Endes nihilistisches„Ohne mich“. Ich wein sehr wohl, daß es für die deutschen Politiker überhaupt keine einfachen und leich- ten Entschlüsse gibt, und keiner der Ent- schlüsse, für die ich die Verantwortung mit- trage, ist leichtfertig gefaßt worden. Keiner ist nur in der Welt des kalten Rechnens zu- stande gekommen. Ich habe nie vergessen, daß es sich um das Schicksal von vielen Mil- lionen Menschen handelt, einschließlich der Millionen der Sowjetzone. Aber ein verant- wortlicher Politiker, ein Staatsmann kann eins ganz gewiß nicht: Er kann nicht einfach in das Nichthandeln ausweichen, nur weil es 1 deln herauszuhalten, keine Möglichkeit des Handelns ohne Schat- tenseiten gibt. Dann nämlich handeln andere Uber diesen Politiker und sein Land hinweg, und dann kommt dieses Land bestimmt ins Hintertreffen. Nach zwölf Jahren National- sozialismus gab es nun einmal für Deutsch- land keine vollkommenen Lösungen, für ein geteiltes Deutschland ganz gewiß nicht. Es gab sehr oft nur die Politik des kleineren Uebels. Aber seit 1945 wäre eine Politik sicher das größere Uebel gewesen: ein deutscher Isolationismus. Es ist seltsam, daß so viele der ehrlich Besorgten in der Bundesrepublik sich letzten Endes in einen solchen Isolatio- nismus retten wollen. Friedländer: Dieses Wort kennt man eigentlich nur aus der amerikanischen Poli- tik. Dort bedeutet es die immer wieder auf- kommende Neigung, sich aus allen Welthän- vor allem aus Europa und nur die engsten Interessen des eigenen Landes zu verteidigen. Was wäre das Ent- sprechende in Deutschland? Dr. Adenauer: Gerade daselbe, nur mit einem Uaterschled: Bei uns fehlen sogar die schein baren Voraussetzungen dieser amerikanischen Politik, die unvergleichliche Stärke der USA und ihre fast unangreifbare geographische Lage. Wir sind ein schwaches und überaus exponiertes Land. Wir können aus eigener Kraft gar nichts vollbringen. Wir können nicht zwischen Ost und West ein Niemandsland sein: dann hätten wir nirgends Freunde und jeden- falls im Osten einen gefährlichen Nachbarn. Es tut nichts zur Sache, ob man das Neutrali- tät nennt oder nicht. Jede Weigerung der Bun- desrepublik, mit dem Westen, mit Europa ge- meinsame Sache zu machen, wäre bereits ein deutscher Isolationismus, wäre bereits eine ge- Fährliche Flucht in das Nichthandeln. Friedländer: Und ist es nicht so, daß ein solcher deutscher Isolationismus das sicherste Mittel wäre, um seinen großen Bruder, den amerikanischen Isolationismus, zu neuem Le- ben zu erwecken? Können wir denn auf die Dauer damit rechnen, daß Amerika uns schützt, Wenn wir selbst untätig bleiben? 5 Dr. Adenauer: Ganz gewiß nicht. Es isb eine der beliebten politischen Illusionen, daß Ame- rika auf alle Fälle in Europa oder gar an der Elbe gebunden wäre. Die amerikanische Geduld hat ihre Grenzen. Hier gilt ein„Hilf Dir selbst, so hilft die USA“. Friedländer: Nun hört man bei uns immer wieder die Auffassung, es sei nur en weder ene Politik für Europa möglich oder aber eine Poli- tik für die deutsche Einheit; das eine schließe das andere aus, und da läge uns die deutsche Einheit nun einmal näher. Dr. Adenauer: Dieses Entweder-Oder ist ein ganz verhängnisvoller Irrtum. Es hat noch niemand zeigen können, wie ohne ein starkes und einiges Europa die deutsche Einheit in Freiheit zu verwirklichen wäre. Wenn ich„in Freiheit“ sage, so meine ich die Freiheit vor, während und vor allem auch nach gesamtdeut- schen Wahlen. Ich ließe mir von niemanden sagen. mir liege weniger an der deutschen Ein- heit als anderen. Was dafür geschehen kann, geschieht. Aber nur mit Wünschen läßt sich keine Politik machen. Aus der Schwäche heraus jät sich erst recht keine Politik machen. Erst wenn der Westen stark ist, ergibt sich ein wirklicher Ausgangspunkt für friedliche Ver- handlungen mit dem Ziel, nicht nur die So- Wietzone sondern das ganze versklavte Europa östlich des Elsernen Vorhangs zu befreien, in Frieden zu befreien. Der Weg in die euro- päische Gemeinschaft ist zugleich der beste Dienst, den wir den Deutschen in der Sowijet- zone erweisen können. Friedländer: Gibt es Ihrer Meinung nach überhaupt eine echte Alternative zu Ihrer Europapolitik? Dr. Adenauer: Nein, es gibt sie nicht. Es ist ja bezeichnend, daß die Nein-Sager, die poli- tischen und die nichtpolitischen, nicht zu er- klären vermögen, wie man es ganz anders und besser machen sollte und ganz anders und bes- ser machen könnte. Ich meine damit nicht. daß bei den Verhandlungen vor allem mit den Besatzungsmächten schon das Allerletzte er- reicht sei. Da gibt es noch Schwierigkeiten mit der Gleichberechtigung, obwohl die Lage nach London und Lissabon fraglos gebessert ist. Aber wenn man mich nicht fragt:„Läßt sich Ihre jetzige Politik vielleicht etwas verbes- sern?“ sondern, wenn man fragt:„Läßt sich 2 eine überhaupt ganz andere Politik machen?“, so ist meine Antwort ein klares Nein. Die Politik der Bundesregierung zielt auf die Ver- einigten Staaten von Europa. Nur innerhalb dieser Politik hat der deutsche Beitrag zur Verteidigung seinen Sinn und seinen Platz. Friedländer: Und was haben Sie insbeson- dere den Pazifisten zu sagen, den sozial Be- sorgten, den Gegnern des Militarismus? Dr. Adenauer: Ich sage den unentwegten Anhängern eines absoluten Pazifismus, das ich ihre persönliche Weltanschauung achte, daß ihnen das verfassungsmäßige Recht auf Ver- weigerung des Kriegsdienstes mit der Waffe nicht gesetzlich beschnitten werden soll, daß aber der Pazifismus in einer Welt der Ge- walt und Drehungen als offizielle Politik Selbstmord wäre und kein Dienst am Frieden. Ich sage den um die soziale Gerechtigkeit Be- sorgten, daß hre Sorgen auch meine sind, daß aber das soziale Problem für Deutschland überhaupt nur im europäischen Rahmen ge- löst werden kann. Ich sage den Gegnern des Militarismus, daß ich einer der ihren bin, aber es steht nirgends geschrieben, daß ein deut- scher Beitrag zur europäischen Verteidigung militaristisch sein müsse. Dieser Beitrag kann und wird demokratisch sein. Das sage ich vor allem den jungen Deutschen. Wir werden nichts überstürzen. Wir werden im Rahmen der gegebenen Möglichkeit mit aller Vorsicht und Sorgfalt und mit aller Liebe zur Freiheit zu Werke gehen Es wird noch geraume Zeit verstreichen bis zu den ersten Einberufungen auch noch nach der parlamentarischen Ent scheidung. Zu irgendwelcher Wehrhysterie besteht nicht der geringste Anlaß. Friedländer: Ich weiß, daß Sie das Pathos nicht lieben. Aber darf man etwas pathetisch sagen, daß Sie mit dieser Europapolitik stehen und fallen? 5 Dr Adenauer: Man darf es sagen. Hinter dieser Politik steht eine echte Ueberzeugung, die nichts mit Parteiinteressen zu tun hat. ES ist die Ueberzeugung eines Mannes, der in einem langen Leben gelernt hat, als Deutscher Europäer zu sein. Ich habe das Vertrauen, daß das deutsche Volk, wenn es das Für und Wider gewissenhaft wägt, mir recht geben wird. MANNHEIM Donnerstag, 13. März 1952 Nr. g 1951 beobachtet: Irbeiinehmerzuhl wächstruscher uls Wohnbevölkerung Aus dem Jahresbericht des Arbeitsamtes für 1951 Nach dem Jahresbericht des Arbeits- amtes war die Entwicklung des Arbeits- marktes im Mannheimer Bezirk 1951 be- stimmt durch die ständige Zunahme der Be- schäftigten, den verstärkten Zustrom aus den industriearmen nordbadischen Not- standsgebieten und auch aus dem übrigen Bundesgebiet, das Bemühen der Arbeitsver- waltung zur Erzielung einer ausgeglichenen Wirtschaftsstruktur, neue Betriebsansied- lungen und die Erweiterung vorhandener Betriebe zu fördern und damit insbesondere für Frauen bisher fehlende Beschäftigungs- möglichkeiten zu erschließen, durch beruf- liche Bildungsmaßnahmen mit dem Ziel, die fachlichen Kenntnisse der Arbeitsuchenden den Ansprüchen der Arbeitgeber näher zu bringen, durch die Schaffung zusätzlicher Beschäftigungsmöglichkeiten auf dem Weg über die wertschaffende Arbeitslosenfür- sorge für langfristige oder minderleistungs- fähige Arbeitslose sowie durch vorbereitende Maßnahmen zur Unterbringung der Umsied- ler aus Niedersachsen und Schleswig- Holstein. Der Arbeitsamtsbezirk Mannheim(Stadt- und Landkreis) umfaßt 458,16 qkm Fläche und steht in seiner räumlichen Ausdehnung Auf der Nuiobahn verbrannt AZ- Fahrer verunglückte Gestern früh, kurz nach 3 Uhr, ereig- nete sich auf der Autobahn in der Nähe von Bruchsal ein tödlicher Verkehrsun- fall. Ein Kleinlieferwagen des Zeitungs- verlages der AZ(Allgemeine Zeitung), er Zeitungen von Mannheim nach Karlsruhe befördern wollte, fuhr auf einen in gleicher Richtung fahrenden Lastzug auf und stürzte um. Der aus Karlsruhe stammende 33 Jahre alte Fahrer wurde dabei aus dem Fahrzeug geschleudert, blieb aber mit einem Arm am Fahrzeug hängen. Da der Brennstoff Aus dem Tank auslief, fing der Wagen Feuer. Trotz angestrengter Bemühun- gen der Lastzugführer war es nicht mehr möglich, den Verunglückten aus seiner Lage zu befreien. Er ist mit den Zeitungen, die er beförderte, verbrannt. Mode-Auftakt in Neckarau Schau im Volkshaus Einen nicht ganz glücklichen Auftakt zur modischen Saison gab am Dienstag im Volkshaus Neckarau ein Neckarauer Mode- haus mit einer Frühjahrs- und Sommer- modenschau. Der angekündigte Conférencier War nicht erschienen, und sein Ersatzmann saß nicht immer sehr sicher im Sattel des guten Geschmacks. Die Mannequins wurden dem Abend mit Eifer und zum Teil sogar mit Charme noch am ehesten gerecht. Ob jedoch„modisches Zubehör“ neben Koffer- radio und Fotoapparat nun auch Möbel- stücke gelten können? Was von den Mannequins in sehr rei- bungslosem Ablauf auf dem Laufsteg prä- sentiert wurde, war eine bunte Folge trag- barer und preiswerter Gebrauchskleidung, Wobei vor allem Blüschen durch eine eigene hübsche Note auffielen. i-tu Wohin gehen wir? Donnerstag, 13. März: Nationaltheater 19.30 bis 22.15 Uhr:„Pygmallom“; Sickingerschule 19.30 Uhr:„Liebe 47“(Film- Arbeitsgemein- schaft der Abendakademie);„Kossenhaschen“ 16.00, 20.00 Uhr: Modenschau; Gewerkschafts- haus 19.30 Uhr: Ueber„Wir lesen den Han- delsteil einer Zeitung“ spricht Dr. Schacht- schabel(Betriebsräteschulung); Kunsthalle 20.00 Uhr: Vortrag:„Das Werden des Abend- landes“, Spr.: Prof. Dr. Hermann Aubin, Ham- burg(Gesellschaft der Freunde Mannheims); Wirtschaftshochschule 20.00 Uhr:„Milchstraße und Spiralnebel“, Vortrag von Dr. F. Gon- dolatsch(Verein für Naturkunde); Amerika- haus 19.30 Uhr: Schallplattenkonzert mit Wer⸗ ken von Barber und Brahms; Centre Franco- Allemand 19.00 Uhr: Vortrag:„L'humanisme des hommes de bonne volonté“; Städt. Volks- bücherei 20.00 Uhr: Dichterlesung mit Karl Heinrich Waggerl. Freitag, 14. März: Nationaltheater 19.30 bis 22,00 Uhr:„Eine Nacht in Venedig“; Franzis- kushaus, Waldhof, 20.00 Uhr: Hans Gemming Spricht über„Zweck und Ziel des Reichsbun- des“,„Fürsorge oder Versorgung?“(Reichs- bund der Kriegs- und Zivilbeschädigten, So- Zialrentner und Hinterbliebenen); Wartburg- Hospiz 20.00 Uhr: Ueber„Kurfürst Karl Lud- wig und Luise von Degenfeld“ spricht Irma Derwein von Drygalski, Heidelberg(Oden- Waldklub); Rosengarten 20.00 Uhr: Akkordeon- Konzert;„Kossenhaschen“ 16.00, 20.00 Uhr: Modenschau; Wirtschaftshochschule 19.00 Uhr: Lichtbildervortrag:„Beseitigung von Schweiß- Bannungen auf autogenem Wege“, Spr.: Dipl.- Ing. Kunz(Verband für Schweißtechnik); Kunsthalle 29.00 Uhr: Vortrag:„Die Rhöne, en europäischer Flug“, Spr.: Mr. Gilbert Tournier; Amerikahaus 20.00 Uhr: Klavier- abend mit Abbey Simon, Usa; Centre Franco- Allemand 19.00 Uhr: Lichtbildervor- trag:„Faris en noir et en couleur“, 20.00 Uhr: Diskussioen:„Le film est-il un mode d' expres- sion artistique?“, Wie wird das Wetter? Vorhersage bis Freitag früh: Wechselnde, zeitweise starke Be- Wwölkung, aber höchstens strich- Weise geringfügiger Nieder- — schlag. Höchsttemperatur zwi- schen 7 und 10 Grad. Nachts stellenweise leich- er Frost möglich. Schwachwindig. Uebersicht: Der von einem Hoch über dem Nordmeer über die britischen Inseln bis in unserem Raum reichenden Hochdruckausläu- ker bleibt im wesentlichen Wetterbestimmend. An seiner Ostflanke zieht eine schwache Stö- rung nach Polen, ohne stärkeren Einfluß auf Unser Gebie! zu nehmen. Wetteramt Karlsruhe Pegelstand am 12. März: Maxau 535(44), Mannheim 430(732), Worms 343(25), Caub 322 ). unter den 15 Arbeitsämtern in Württemberg Baden an zweitletzter Stelle, während er in der Einwohnerzahl nur von Stuttgart und Karlsruhe übertroffen wird. Er hat die größte Bevölkerungsdichte im Landesarbeits- amtsbezirk. Nach dem Stand vom 13. Sep- tember 1950 833 Einwohner auf 1 akm gegenüber 248 in Württemberg-Baden und 1942 im Bundesgebietsdurchschnitt). Unter den im September 1950 gezählten 381 969 Einwohnern des Stadt- und Landkreises be- fanden sich 33 170 Heimatvertriebene, das sind 8,7 Prozent der Gesamtbevölkerung. Bestrebungen arbeitsfähiger Evakuierter, nach Mannheim zurückzukehren, werden von der Arbeitsver waltung, möglicherweise durch Zuweisung einer Arbeitsstelle, weit- gehend unterstützt. Die Zahl der im Mannheimer Bezirk woh- nenden Arbeitnehmer hat sich seit dem Währungsstichtag ständig erhöht. Sie stieg bis 31. Dezember 1951 bei den Männern von 93 995 auf 104 294(11 Prozent), bei den Frauen von 34 909 auf 49 454(41,5 Prozent), bei Männern und Frauen insgesamt von 128 904 auf 153 748(19,2 Prozent). Die Wohn- bevölkerung wuchs in der gleichen Zeit von 360 715 auf 395 424(9,6 Prozent). Dieser Ver- Sleich zeigt, daß die Zunahme der Arbeit- nehmerzahl nicht allein durch den Bevöl- kerungszuwachs bedingt ist, sondern vor allem durch die Tatsache, daß durch die Folgen des Krieges und der Geldumstellung weitere Kreise plötzlich auf eine Erwerbs- quelle angewiesen waren und noch sind. Dies gilt in erhöhtem Umfang von den Frauen, von denen sich allein im vergangenen Jahr 2797 bisher nicht im Erwerbsleben stehende arbeitslos gemeldet haben. Zur Vervollständigung des Bildes über die relativ gute Beschäftigungslage der Mannheimer Wirtschaft sei noch auf die vielen Pendler hingewiesen, deren Zahl gegenüber 1948 um 5000 auf über 30 000 ge- stiegen ist. Die Arbeitsverwaltung hatte im letzten Jahr Gelegenheit, zu beweisen, daß die Ar- beitsämter heute nicht mehr als(was sie früher gewesen sind) sogenannte Arbeits- eimsatz-Behörden auftreten, sondern ihre Zielsetzung darin sehen, der Wirtschaft die zur Erfüllung ihrer Aufgaben erforderlichen Arbeitskräfte zu vermitteln. rob Schon wieder der Alkohol: Statt räuberischen Diebstahls„nur“ Volltrunkenheit Weil er wenig vertrug, wurde er unverträglich nach 3,5 Litern Es war fast haargenau der gleiche Fall, wie ihn das Schöffengericht schon am Vor- tage zu beurteilen hatte(„ MM“ vom 12. März). Es waren auch die gleichen Begleit- umstände: gut bürgerliches Milieu und un- tadeliger Lebenswandel. Aber es gab einen Unterschied zur verangegangenen Ver- handlung: Dort hatte nämlich der Ange- klagte selbst die Initiative ergriffen, wäh- rend es hier eines starken Anstoßes von außen bedurfte, um die unangenehme Si- tuation, in die der Kraftfahrer geriet, her- aufzubeschwören. Mit einem harmlosen Glas Bier, von dem der Angeklagte, wie er selbst zugab, nicht alIZu viel vertragen kann, fing es abends an. Und bei diesem Trunk lernte der Familien- vater einen Kaufmann kennen, der in we- sentlich besseren Verhältnissen zu leben schien. Jedenfalls erzählte er, er habe Geld genug und habe auch schon ein erkleckliches Sümmlein für die von richtigen Männern 50 heißgeliebten„Freuden des Lebens“ aus- gegeben. Und jetzt müsse weiter getrun- ken werden, und sein neuer Freund(der Angeklagte) körme unmöglich kneifen. Gesagt, getrunken. Nach einer intensi- ven Reise durch diverse Lokale hatte unser Freund etwas über dreieinhalb Liter Bier getankt und war weder rechnungs-, noch zurechnungsfähig. Als man daran ging, den vom reichen Zechkumpan gemachten Vor- schlag, in den Spielklub zu gehen, in die Tat umzusetzen, kam es plötzlich zu einem Criff des Angeklagten in die Hosentasche des begüterten Lebenskünstlers, und 130 DM wechselten den Aufenthaltsort. Dem so um sein finanzielles Gewicht verminderten Geldgeber aber erschien dieser Griff alles andere als billig, und er versuchte sein Hab und Gut wiederzuerlangen. Was sein bier- seliger Freund damit beantwortete, daß er ihm„eine langte“, und zwar auf den vor- her so prahlerischen Mund und sich dann aus dem Staube machte. Bis ihn die Polizei mitsamt dem„abgestaubten“ Geld auf Nummer Sicher setzte. Objektiv ein räuberischer Diebstahl. Subjektiv— und das sagte der Medizinal- rat in seinem für den Angeklagten günsti- gen Gutachten— eine die Zurechnungs- fähigkeit ausschließende Volltrunkenheit, die Schuld daran war, daß das Gericht die Schuld des Angeklagten nicht in der von ihm begangenen Straftat sah, sondern darin, daß er sich fahrlässig in betrunkenen Zustand versetzt habe. Strafbar nach 330a StGB, und in Anbetracht des guten Leu- munds des Angeklagten notwendig, doch ausreichend gesühnt mit 300 DM. Geld- strafe. Ein Glück für den Angeklagten, daß er mit dieser gersten-saftigen Strafe da- vonkam. lex Kleine Chronik der großen TV„Naturfreunde“, Am 14. März, 20 Uhr, im Gewerkschaftshaus Vortrag von W. Schick:„Die Entwicklung des Lebens“.— Am 16. März Wanderung Großsachsen— Hundskopf— Ursenbacher Höhe— Manns- Wiese Leutershausen; Abfahrt 7 Uhr OEG-Bahnhof Neckarstadt. Das Orchester des Hauses Hohner unter der Leitung von Rudolf Würthner, das Hoh- ner Akkordeon-Quintett Würthner und meh- rere Solisten geben am 14. März, um 20 Uhr, im Musensaal ein Akkordeon-Konzert. „Die schöne Müllerin“. Dieses Volksstück spielt die Sängervereinigung 1884 Feuden- heim am 16. März, um 18.30 Uhr, im Saal des Jägerhauses. Gesangverein Flora. Am 15. März, 20 Uhr, im Vereinsheim, Lortzingstraße 17-19, Gene- ralversammlung. Landsmannschaft der Sachsen-Thüringer: Am 16. März im„Durlacher Hof“ Monatsver- sammlung mit Heimatabend. Beginn 19 Uhr. Dramatischer Club Waldhof. Der Theater- verein spielt am 16. März, 20 Uhr, im Fran- ziskushaus Waldhof das Bühnenstück„Das vierte Gebot“ von Ludwig Anzengruber. Schwarzwaldverein. Am 16. März Wande rung Bad Dürkheim Flaggenturm Nolze- ruhe Poppental Wachenheimer Tal Wachtenburg- Wachenheim Bad Dürk- heim. Abfahrt 8.40 Uhr Collinistraße. Deutscher Alpenverein. Wanderung am 16. März Weinheim— Buchklingen— Ober- Abtsteinach— Götzenstein— Eisselbusch Birkenau. Abfahrt: wache 8.10 Uhr. Gewerkschaft der Eisenbahner. 16. März, um 15 Uhr, im Gasthaus„Zum Pfingstberg“ in Rheinau, um 9.30 Uhr, in der Kantine BwyW] Mannheim Hauptbahnhof, um 16 Uhr in der Kantine Ga Mannheim Hauptgüterbahn- hof und um 9.30 Uhr im Gasthaus„Zum Bootshaus“ in Mannheim-Luzenberg Kund- gebungen, bei denen über Lohn-, Gehalts- sowie über Versorgungsansprüche der Be- amten und Arbeiter und deren Hinterblie- bene gesprochen wird. Wir gratulieren! Eva Leitschuh, Mann- heim, T 2, 17-18, wird 73, Georg Heck, Mhm.-Neckarau, Dorfgärtenstragße 8, wird 80 Jahre alt. Das 82. Lebensjahr vollenden Karoline Seifert, Mannheim, Laurentius- straße 19, Theresia Hammerich. Heidelberg- Rohrbach, Turnerstraße 175(früher Mann- heim, Kleinfeldstrage 3%, und Aug. Arnold. Oberschefflenz bei Mosbach(früher Mann- heim, G 3, 9). Ernst Riegel, Mhm.-Neckarau. Evang. Altersheim, kann den 87. und Anna Belz, Mannheim, Chamissostraße 1-3, den 93. Geburtstag feiern. Ius dem Polizeibericht Ausländerin bestohlen. Einer amerikani- schen Staatsangehörigen wurde in einer Imbißstube die Handtasche gestohlen. In der Tasche befand sich ein amerikanischer Paß, ein Flugschein für einen Hin- und Rückflug New Vork/ Frankfurt/M., 750 DM in OEG an der Feuer- Paris diktiert: Favorit für die Saison 1952: Daus Kostüm Bei einem Modetee sahen Damen, wie man sich zu kleiden hat Erste farbenfrohe Tupfen von der Pa- lette des Mode-Frühlings servierte gestern bei einem Modetee im Rosengarten-Restau- rant das Haus Siegfried und gab damit eine Bestätigung der ersten, angedeuteten Mode- tips aus Paris. Dort wie hier ist das Ko- stüm zum eindeutigen Favoriten der Saison erklärt. Die klassische weiße Bluse darun- ter ist fast ganz verschwunden und wird gelegentlich sogar nur von einem Westchen aus dem Material des Kostüms ersetzt. Selbst das Tageskleid erlebt eine Vervoll- ständigung, die es— mit passender Jacke versehen— auf den ersten Blick einem Ko- stüm zum Verwechseln ähnlich macht. Daneben präsentierte das Haus Siegfried 103 300 Angehörige wollen mit ernährt werden Berufstätige, Pensionäre und deren Angehörigen in Mannheim-Stadt Die Zahl derjenigen Personen, denen Fortuna gleich bei der Geburt viel Geld mit in die Wiege legte, ist nur sehr gering. Die meisten Männer und Frauen müssen sich ihren Lebensunterhalt hart verdienen. Es Können auch nicht alle als Fabrikanten oder Direktoren wirken. Der allergrößte Teil der Berufstätigen setzt sich aus Arbeitern zu- sammen. So ist es jedenfalls im„Südwest- staat“, da hier von den rund 3,25 Millionen Erwerbspersonen über 1 Million Württem- berger und Badner in der Industrie tätig sind und weit mehr als eine halbe Million ihren Lebensunterhalt als Handwerker ver- dienen. Schwer arbeiten müssen auch die in der Landwirtschaft tätigen 850 000 Menschen. Weniger körperlicher als mehr geistiger Na- tur ist dagegen die Arbeit der 500 000 Beam- ten und der Privatbediensteten. Es dürfte wenig bekannt sein, daß in den vereinigten württembergisch- badischen Län- dern fast 700 000 Selbständige Berufslose leben. Es handelt sich um Personen, die meistens auf Grund eines in ihrer früheren Erwerbstätigkeit erworbenen Rechtsanspru- ches keine unmittelbare Erwerbstätigkeit mehr ausüben. Es sind Pensionisten aller Art und Beamte im Ruhestand, aber auch die Invaliden, Unterstützungsempfänger und ähnliche Personengruppen gehören hierzu. Im Südweststaat kommt also auf jeweils fünf Erwerbspersonen ein nicht mehr arbei- tender Mensch. Zu den in der Berufszählung angeführ- ten Gruppe der Angehörigen ohne Haupt- beruf von Erwerbspersonen und Selbstän- digen Berufslosen gehören, außer den Ehe- frauen ohne Beruf, alle übrigen im Haus- halt einer Erwerbsperson lebenden, noch nicht oder nicht mehr berufstätigen Ange- Sladt bar, ein Reisescheckbuch über g 100, eine goldene Halskette mit Anhänger und ein Aufbewahrungsschein für Handgepäck. Ein böses Ende nahm das Spiel von Kin- dern. Mit einem Luftdruckgewehr, das er lit einem Kartoffelpfropfen geladen hatte, traf ein 13jähriger Schüler einen sieben Jahre alten Jungen direkt ins rechte Auge. Ob die Sehkraft dez verletzten Auges in Mitleidenschaft gezogen wurde, konnte bis jetzt noch nicht in Erfahrung gebracht werden. a Radfahrerflucht. An der Straßenkreuzung Kobell-Lenaustraße stieß ein Radfahrer mit einem siebenjährigen Jungen, der mit einem Roller die Straße überqueren wollte, zusam- men, wobei der Junge eine Unterschenkel- fraktur erlitt. Der unbekannte Radfahrer 20g es vor, sich nach dem Unfall schnell- stens zu entfernen. Dicker Brocken. Mit einem Brecheisen brach ein Dieb die hintere Türe an einem Lieferwagen auf und stahl aus dem Wagen 5 im Werte von etwa 5000. DM.. Unhaltbare Zustände herrschten in einem Hause der Friedrich-Ebert-Straße, in dem vier Hausbewohner Mädchen und Besat- zungssoldaten Quartiere vermieteten. Bei einer überraschenden Kontrolle wurden fünf Mädchen angetroffen und anschließend der Gesundheitsbehörde zugeführt. Ein Ehepaar mußte wegen Kuppelei in Haft genommen werden, drei weitere Wohnungsbesitzer wurden wegen des gleichen Deliktes ange- zeigt. Akrnrcgunc EN. BESGNW ERDEN „Es kommt auf den Betrachter an In Ihrer Ausgabe vom 5. März beschwert sich L. K. über das Urteil des Preisrichterkol- legiums bei der Kostümprämiierung im Rosen- garten beim Bühnen- und Presseball. Ich kann zu dem erfolgten Urteil nur„bravo“ sagen. Schließlich handelt es sich bei einer derartigen Prämiierung nicht um die Suche nach einer „Miß Karneval“ in hübscher Robe, sondern um die Prämiierung des besten und originellsten Kostüms. Ein reizendes, zumeist exotischen oder orientalen Trachten entliehenen Kostüm zu tragen, dürfte bei der heutigen Hausse auch der Karnevalsmode wohl nicht allzu schwie- rig sein; zu einem originellen Kostüm aber bedarf es des entsprechenden Einfalls. Hier wird micht Schönheit, sondern Originalität und Idee entscheidend. Und nur letztere beide haben ein Anrecht auf Prämiierung. Was aber die„Un- anständigkeit“ dieses Kostümes betrifft, so kann man gerade in diesem Falle auf die Frage, ob unanständig oder nicht nur antwor- ten:„Das kommt ganz auf den Betrachter an!“ . Voraussetzungen fehlen In unserer Ausgabe vom 21. Februar be- fand sich ein Eingesandt von C. K.„Oststadt — Stiefkind des Verkehrs?“ Bürgermeister „ Trumpfheller nimmt dazu wie folgt Stel- lung: „Die Verkehrserschließung von Stadtgebie- ten durch Einrichtung neuer Straßenbahn- oder Omnibuslinien setzt voraus, daß ein wirkliches Verkehrsbedurfnis vorliegt, und daß für Einrichtung und Betrieb einer sol- chen Linie die wirtschaftlichen Voraussetzun- gen gegeben sind. Beides ist aber für das außerordentlich schwach besiedelte Wohn- gebiet der Oststadt im Bereich des„Oberen Luisenparks“ zu verneinen. Die nächst gele- genen Faltestellen Rennplatz(Straßenbahn) und Otto-Beck- Straße(Omnibus) sind zur Aufnahme der Fahrgäste dieser, Wohngebiete ausreichend. Die geringe Inanspruchnahme dieser beiden Haltestellen bestätigt die An- nahme, daß die Bewohner im Raume zwischen Otto-Beck-Straße, Augusta- Anlage und Oberen Luisenpark die vorhandenen öffentlichen Ver- kehrsmittel nur in geringem Maße benützen. Die vorgeschlagene Linienführung würde außerdem den Stragenbahnbetrieb in der ver- kehrsreichen Schwetzinger Straße und im Be- reich des Schlachthofes in unzulänglicher Weise beschränken, so daß die Anregung des Einsen- ders schon aus diesem Grunde nicht ver- wirklicht werden kann.“ Trumpfheller, Bürgermeister. Ursache und Wirkung Gestatten Ste mir, zu einem Artikel des Herrn Beigeordneten Riedel in Ihrer Ausgabe vom 5. März Stellung zu nehmen. Soweit er sich mit der Wohnungsbewirtschaftung befaßt, findet er sicherlich in weiten Kreisen Zustim- mung. Was jedoch von Herrn Riedel etwas leichtfertig behandelt wurde, ist sein erster Satz: Immer, wenn in Deutschland Güter des dringenden Bedarfs bewirtschaftet wurden, War nicht eine freie, grundsätzliche Entschei- dung die Ursache, sondern ein unerbittlicher Mangel zwang zu einer möglichst gerechten Verteilung.“ Diese Feststellung des Herrn Riedel ist falsch. Wenn man sich an die Einführung der Bewirtschaftung in den 30er Jahren erinnert, dann wird man zugeben müssen, daß zwar die Verhältnisse eine Bewirtschaftung erzwungen haben mögen. Insoweit hätte Herr Riedel recht. Indessen liegt die angezogene„freie, grundsätzliche Entscheidung“ nicht dort, wo sie vermutet wird. Die Ursache der Bewirt- schaf tung vor und während des Krieges war die Aufrüstung. Mit der„freien, grundsätz- lichen Entscheidung“ zur Aufrüstung und zum Kriege aber war es Klar, daß ihr eine Bewirt- schaffung über kurz oder lang folgen mußte. Die Autarkiebestrebungen des damaligen Staa. tes trugen mit dazu bei, diese Entwicklung zu verschärfen und auch sie waren, das läßt sich Wohl kaum bestreiten, getragen von„freien, grundsätzlichen Entscheidungen“. Es sollte vermieden werden, derartige Fra- genkomplexe zu bagatellisieren. Sie haben zu weitreichende Auswirkungen und lassen sich keineswegs mit einem Satz abtun, der dar- überhinaus die Exekutive veranlassen könnte, Zu glauben, ihre Interventionen in das wirt- schaftliche Gefüge seien Vorgänge, die sich von anderen, zeitlich früher liegenden, trennen ließen. Ursache für Bewirtschaftungsmaßnah- men in Deutschland waren immer freie, grund- sätzliche Entscheidungen. Die Bewirtschaftung selbst war deswegen auch immer nur eine aus- gelöste Wirkung derselben. Und das ist genau das Gegenteil von dem, was Herr Riedel be- hauptet. W. R. — in mehreren Ausführungen die neue wel und lose Jacke in Sackform; eine verspiel kleine Modelaune, wie man hoffen darf. legentlich ist, laut Pariser Diktat, der Rückenteil angesetzte Gürtel bis fast alt die Hüften gerutscht Als modische Behütung überwogen kleln flache Barette aus Stroh und beim großen Anzug der breitrandige Florentiner. Schon fast eine Stunde vor Beend! des Modetees standen die nicht mitgenom. menen Herren der Schöpfung zum„Abo. jen“ bestimmt, selbstvergessen vor der glä. sernen Eingangstür. Offensichtlich angetan von so viel Chick und Charme und Ile. Sanne 1-00 hörigen. Im Südweststaat belief sich I; Gesamtzahl auf über 2,5 Millionen, Auch dds noch in Berufsausbildung befindlichen Kin- der sind hierzu gezählt. Nach den Angaben der letzten Beru zählung und der nichtlandwirtschaftlichg Arbeitsstättenzählung vom Herbst 1950 ge⸗ hörten von den insgesamt 115 274 Erwerbs. Personen in Mannheim 2387 der Land- und Forstwirtschaft an, 61 598 arbeiteten in In- dustrie und Handwerk, in der Wirtschafts. abteilung Handel, Verkehr, Bank, Versiche. rung waren 27 953 Personen tätig und in der Gruppe Oeffentlicher Dienst und privat Dienstleistungen insgesamt 23336 Männer und Frauen. Die Zahl der Selbständigen Berufslosen(Pensionisten, Rentner, Inpa- liden, Wohlfahrtsempfänger u. 3.) in Mann. heim betrug im Herbst 1950 zusammen A4 Das ist eine recht hohe Zahl an Menschen die nicht mehr erwerbstätig sind. Ihre Za ist jedoch gering gegenüber den 103 314 An. gehörigen ohne Hauptberuf, Ehefrauen und Kindern sowie sonstige Familienangehörig die mit ernährt werden müssen. „Die gule Industrieform“ Ausstellung eröffnet Gestern abend eröffnete Oberbürgermel ster Dr. Heimerich in der Kunsthalle die Ausstellung„Die gute Industrieform“, in det zum ersten Male in Mannheim eine Aus- wahl formschöner Industrie-Erzeugnisse ge- zeigt wird. Der Oberbürgermeister sprach nach einem Vortrag von Prof. Pechmann einleitende Worte zu der Schau und deutete unter an- derem an, daß man sich in Mannheim mit dem Gedanken trage, eine Kunsthochschule für industrielle Produkte zu errichten. Ueber beide Reden sowie über die Aus- stellung selbst werden wir in unserer näch⸗ sten Ausgabe näher berichten. Filmspiegel Alhambra:„Die Schatzinsel“ Bei aller Farbenpracht(Technicolor), aller furchterregend- komischen Augenrollerei des „Einbein“, bärtigen Piratengesichtern und ehrenwert- kämpferischen, friedliebenden Schatzsuchern, Segelschiff Romantik und himbeersaftenem Blut, das über die Lein- wand strömt: Keine Phantasie von Film- leuten kann die Phantasie eines Buchlesers treffen oder übertreffen, weil die Phantasie des Lesers ungebunden schweifen Kann, Phantasie im Film aber eine bestimmte opfli- sche Form annehmen muß, fixiert wird und unveränderlich bleibt, ein für allemal. Mi dieser Sichtbarmachung werden— und das gilt für kast alle Filme, die sich weltbekann- ter literarischer Vorlagen annehmen— un- gezählte individuelle Vorstellungen des The- mas quasiv objektiviert, vereinheitlicht, aul einen Generalnenner gebracht. Mit diesem optischen Bild wird in den meisten Fällen aber ein geistiges zerstört. Dieser Vorgané gehört zu den Bedenklichkeiten des Filme überhaupt, denn der in einem gewissen Sinne schöpferische Buchleser wird als Film. betrachter zu einem unaktiven Konsumen des ihm fix und fertig vorgesetzten Bildes Die dem Buch überlegene Breitenwirkung des Filmes würd mit einer Verdrängung des Betrachters in die geistige Passivität erkault Uebrig bleibt im vorliegenden Fall eine um die Gedankenwelt des Buchlesers be- schnittene Filmhandlung— spannend 20)af, aufregend und mit einer bei aller Blu- rünstigkeit im Kern positiv ethischen Grund- einstellung, die das Gute zum Schluß 1 läßt. mi Ab morgen: Planken:„Das letzte Rezept“ Ein ehrliches Ja zu diesem Film, der nach dem gleichnamigen Bühnenstück von Tho- mas B. Foster gedreht wurde. Im Mittel punkt steht ein junges Apotheker-Ehepaar und seine Antwort auf die schicksalhafte Störungen, die durch eine rauschgiftsüchlige Primaballerina und einen Arzt-Hausfreun in ihr Leben getragen werden. Obwohl der Stoff an sich Kolportagenelt Züge trägt, wird er in der Regie von Be Hansen so geschickt sublimiert, daß 5 Handlung sich zu einer Synthese auf def höheren Ebene allgemeingültiger Mens 5 lichkeit durchringt, Dazu tragen nicht au letzt eine feinfühlige Ausdeutung spd“ scher Konfliktselemente, eine unsentimen tale, gedämpft optimistische und 1 menschliche Dramatisierung des Themas, 5 ebenso großartige Landschaftspanorage, herausarbeitende wie als dramatursisa Stilmittel seelische Vorgänge sichtbar 555 chende Kameraführung und insbeson 15 auch die hervorragend besetzte Darstelue bei. Hier zeigt neben Heidemarie e 5 O. W. Fischer, Carl Wery, Hilde ange René Deltgen, Harald Paulsen und Ivan 75 trovich insbesondere Sybil Werden In ik Rolle der Tänzerin ein erstaunlich ubs tes und feinnerviges Spiel. Die sichere Ludvvi 0s Ludv get im NM gen der A en Witte enset zern m Bau- e. In der 1 gubeitsbe deitslosen zerichtsm b, in de hand bra ei entfä auf die I durch die ſerkauf den Ser Die in februar hatte Zur kräfte 20 ſüätzen 2 Wirtsc! ſſitterune all- und rem Be ren— l Franke stunden Riähriger qus Lud v nit Todes dernder U tersuchun von einen Staatsan w beantragt. Weihm Kranführe Streit zu den, in de gaustschl' gteinpflas blutung nächsten far ein Jeibmant enem L kberle di zommen! Fabrik Pfullin erke de ener Spir del Reutli ulttag ein dchicht wren gen Stoch konnten den bishe! daß die o! zung von Dienstag den waren Vorläufige ionen Ma Seck Heidell purde un Leiter aus aus Heide Hektroges Junge, de geworden late For. lunge da. n versch. 2 lung mit gut und Ste Angebo — lapgerft dur gröger onnen-Ba Ir, P 12100 8 die gewöhn den, seher Verkaufsse ach. Zu m —-12 u. 16 berg, Unt. draße. Gas — Mr such keltt eine malt guten delberger Schnellpr. Ar. P 1224 — bekorateur monatlich unter Nr. liekerbote 1 Aukel, Pf 5 lonre alt Kennt! ducchaltun Wc mi 017 W führung der Regie bannt die nahelleee n Gefahr eines Abgleitens in die 4 schalen Geschmacksbezirke des Kitsches, Nr. g 12 Welh rspieltz fark. Gg. der n kast auf n Klelnz Erohen ndl 88 „Abhb⸗ der gig. Angefan ad Ele. 1 50 1 dt h ie uch die en Kin- Berutz. Etliche 950 ge- rwerbs⸗ ad- und in In- Schaftz. ersiche. 1 in der Private Männer indigen, Inva- Mann- 1 27046 schen, re Zall 314 An. en und Börige germel⸗ lle die „in der e Aus- sse ge. einem eitende er an. im mit schule 5 e Aus- näch- 60 ), eller rei des n und benden und Lein- Film- Hlesers antasie Kann, e opti rd und Al. Mit nd das kann- — um- 8 The- at, aut diesem Füllen organg Filmes Wissen Film- ument Bildes irkung ng des Kauft. 1 eine 8 be· Zwar, Blut- trund⸗ siegen mle r nach Tho- Uttel⸗ epaar laften chtige reund hafte Koll die k der nsch⸗ 2 N g 5 N 8 2 2 MORGEN . 61% Donnerstag, 13. März 1952 — Y—ͤ—ò Ludwigshafen. Der statistische Bericht 5 Ludwigshafener Arbeitsamtes verzeich- get im Monat Februar ein weiteres Anstei- een der Arbeitslosenziffer, die in der schlech- un Witterung begründet ist. Das plötzuch wetzende Winterwetter brachte vor allem n Bau- und Baunebengewerbe, aber auch u der Land- und Forstwirtschaft starke uudeitsbeschränkungen. So stieg die Ar- belslosenziffer in der ersten Woche des gerichtsmonats um 257, in der zweiten um J in der dritten Woche, die den Höchst- and brachte, stieg die Zahl auf 5971. Hier- e entkällt weitaus die größte Zunahme aut die Männer, während bei den Frauen zuch die Vermittlungen zum Saisonschluß- ſerkauf eine kleine Abnahme der Arbeits- ben gemeldet wurde. pie in den letzten Tagen des Monats ſebruar eingetretene Wetter verbesserung latte zur Folge, daß entlassene Arbeits- hakte zum Teil wieder ihren Arbeits- dätzen zugeführt werden konnten. Wirtschaftszweige, die nicht von der ſitterung abhängig sind, vor allem die Me- al- und die chemische Industrie— in un- rem Bezirk die beiden wichtigsten Fak- ren— verzeichnen eine stabile Beschäf- Höchststand der Arbeitslosenzahl überwunden Februarwetter wirkte sich im Baugewerbe nachteilig aus tigungslage. Nicht unempfindlich jedoch wirkten sich die Schwierigkeiten in der Versorgung mit Rohmaterialien, vor allem Kohle, Koks, Eisen, Bleche usw. auf eine ungehinderte Produktion aus. Am Ende des Berichtszeitraumes wur- den insgesamt 5880 arbeitslose Männer und Frauen gezählt.— In der Berufsberatung und Lehrstellenvermittlung konnten ins- gesamt 110 Beratungsfälle bei männlichen und 387 bei den weiblichen Jugendlichen zum Abschluß gebracht werden. 98 Jungen 15 4 Mädchen wurden in Lehrstellen ver- Tru t telt. Diebesbande geschnappt Worms. Die in Worms bisher aktivste Alt- material-Bande der Nachkriegszeit konnte jetzt dingsfest gemacht werden. Es handelt sich um drei 22jährige Arbeiter aus Worms, die in 15 Fällen Altmatrial-Diebstähle be- gingen, u. a. stahlen sie zweimal ggadrige Spezialkabel der Bundespost im Werte von mehreren tausend Mark. Haupthehler war der 34jährige Händler Ernst Bank aus dem rechtsrheinischen Ort Bobstadt, der eine Zweigstelle in Worms errichtet hatte. Wirtshausstreit mit bitterem Ende Frankenthal. In den gestrigen Abend- unden verurteilte das Schwurgericht den Rehrigen Fabrikarbeiter Georg Weißmann aus Ludwigshafen wegen Körperverletzung ut Todesfolge unter Berücksichtigung mil- dender Umstände und Anrechnung der Un- tersüuchungshaft zu einer Gefängnisstrafe zn einem Jahr und drei Monaten. Der Staatsanwalt hatte drei Jahre Gefängnis beantragt. Weibmann war von dem 42jährigen Franführer Eberle nach vorangegangenem streit zu einem Zweikampf gefordert wor- den, in dessen Verlauf Eberle, durch einige kaustschläge betäubt, so unglücklich auf das dteinpflaster aufschlug, daß er eine Gehirn- dlutung erlitt, an deren Folgen er am lächsten Tage starb. Anlaß zu dieser Tat tar ein unbedeutender Streit zwischen heilmann und einem anderen Gast in anem Lokal des Stadtteils Nord, wobei dberle die Rolle eines Schlichters über- zommen hatte. Fabrikeinsturz bei Schichtwechsel Pfullingen. Die beiden obersten Stock- erke des dreistöckigen Fabrikgebäudes ener Spinnerei und Weberei in Pfullingen bel Reutlingen stürzten am Mittwoch nach- müttag ein. Da zur Zeit des Unglücks gerade dchicht wechsel war, befanden sich im unter- gen Stockwerk etwa 45 Menschen. Bisher onnten vier Tote geborgen werden. Nach den bisherigen Ermittlungen wird vermutet, daß die oberen Stockwerke durch die Lage- zung von schwerem Rohmaterial, das am Dienstag eingetroffen war, überlastet wor- den waren. Der Sachschaden beläuft sich nach ſorläufigen Schätzungen auf etwa drei Mil- onen Mark. Sechzehnjähriger rächte sich an Telefonleitungen Heidelberg. Weil er zu leicht schwindelig zurde und daher keine Arbeiten auf der Leiter ausführen konnte, hatte ein 16jähriger as Heidelberg seine Lehrstelle in einem Hektrogeschäft aufgeben müssen. Der Junge, der leidenschaftlich gern Elektriker worden wäre, nahm sich dies so zu her- zen, daß er nichts mehr sehen konnte, was lgendwrie mit Elektrizität zusammenhing. Diese Apneigung nahm schließlich krank- hatte Formen an, und schließlich ging der unge daran, aus„Rache“ Telefonleitungen n verschiedenen Hauseingängen der Hei- delberger Weststadt zu zerstören. Dabei beließ er es lediglich bei der Zerstörung, ohne die Kabel oder deren bleierne Hüllen mitzunehmen und weiterzuverkaufen. Auf der Polizeiwache gab er an, er habe sich an allen elektrischen Geräten rächen wollen. Wegen Verstoßes gegen das Opium- Gesetz angezeigt Neckargemünd. Ein Arzt und ein Apo- theker aus Neckargemünd bei Heidelberg sind nach Angaben der Landespolizei dieser Tage wegen Verstoßes gegen das Opium- gesetz angezeigt worden. Der Arzt hatte sich an einem Tag in 15 Fällen für seinen Praxisbedarf Betäubungsmittel geben lassen, die ihm der Apotheker nicht hätte aushän- digen dürfen. Die Ermittlungen sind noch im Gange. „Das internationale Plakat“ Karlsruhe. Für die Ausstellung„Das internationale Plakat“, die in der Zeit vom 19. bis 28. September von der Landesgruppe Baden des Werbefachverbandes e. V. im Bund Deutscher Werbeschaffender in Karls- ruhe gezeigt wird, wird in der Bundes- republik ein Plakatwettbewerb veranstaltet. Unter dem Thema„Wer schafft das Ausstel- lungsplakat“ sollen Mitglieder des Bundes Deutscher Gebrauchsgraphiker sowie Studie- rende der Fachklasse Gebrauchsgraphiken an den Akademien, Kunst- und Werkkunst- schulen der Bundesrepublik Plakate an den Werbefachverband Württemberg-Baden, Karlsruhe, Kaiserallee 103, einsenden. Letz- ter Einsendetermin ist der 20. Mai. Karlsruhe erhält eine Jugendherberge Karlsruhe. Während alle größeren Städte Nordbadens und der angrenzenden Gebiete bereits seit Jahren wieder Jugendherbergen besitzen, konnte in Karlsruhe bisher noch keine Jugendherberge wieder aufgebaut werden, nachdem die nach dem Zusammen- bruch errichtete durch die französische Be- Satzurigsbehörde beschlagnahmt worden War. Mit einem vorläufigen Kostenaufwand von 180 000 DM soll im Frühjahr mit dem Bau einer neuen Jugendherberge mit hun- dert Betten begonnen werden. Die amerika- nische Jugendorganisation GYA hat die Uebernahme der Kosten für die Errichtung eines Jugendheimes in unmittelbarer Nach- barschaft zugesagt, das außer Gemein- schaftsräumen auch einige Werkstatträume zur Durchführung von berufsfördernden Lehrgängen enthalten wird. Die Jugend- herberge soll auf dem Engländerplatz ge- baut werden. Die elanvoller spielenden„Münstermann-Buben“ hatten Glück und— die bessere Kondition Zum ersten late ᷑isliochey-Meister:& feretetd Entscheidung fiel erst in den letzten Minuten/ Krefelder EV— SC Rießersee 6:4(2:2, 1:1, 3:1) Das Entscheidungsspiel um die deutsche Ei shockeymeisterschaft gestern abend im Mann- heimer Eisstadion war eine heiße, spannungs geladene„Schlacht“, die die jungen Talente um den großen Könner Schmiedinger aus Krefeld nicht unverdient gegen die erfahrenen Routiniers des Sc Rießersee gewannen. Es war ein Sieg der elanvoller spielenden Jugend, die in den entscheidenden Minuten des Treff ens über die bessere Kondition verfügte. Ge- tragen wurde das Spiel des neuen Meisters in erster Linie von dem glänzenden ersten Sturm Scholten, Schmiedinger und Konecki, sowie den Verteidigern Guttowski und Bierschel. Die überragenden Kräfte bei Altmeister Rießersee waren Karli Wild, Tonie Biersack und die beiden Sturmführer Poitsch und Stern. Das Gesamtniveau des Spieles stand, wie dies bei Meisterschaftskämpfen oft der Fall ist, nicht auf überragender und völlig überzeugender Stute. Rund 9000 erwartungsfrohe Zuschauer, unter ihnen die Spitzen des Bayerischen, des Nordrhein- Westfälischen und des Deutschen Eislauf-Verbandes, und ein spiegelglattes Eisparkett, das allerdings durch den mitein- gefrorenen BASF-Ruß ein klein wenig stumpf war— das war der Rahmen dieses Endspieles um die Deutsche Eishockey-Mei- sterschaft. Auf den Rängen sah man, wäh- rend sich die Teams einspielten, einige hun- dert„Leuteln“ mit Rasierpinsel am grünen „Jagerhut“, sowie einige hundert unver- fälschten„kölschen“ Dialekt sprechende Schlachtenbummler. Nachdem Fußball-ITIdol Fritz Walter und Eishockey-Alt-Internationaler„Justaf“ Ja- nicke, den Mannschaften Begrüßungs-Blu- mensträuße überreicht hatten, stellten sie sich in den angekündigten Besetzungen Schiedsrichter Leineweber Füssen) und Tschaeppeler(Köln). Erstes Drittel unentschieden Nach vorsichtigem Abtasten trug Alt- Internationaler Schmiedinger, der Führer des ersten Krefelder Sturmes, den ersten gefähr- lichen Angriff vor. Im nächsten Anlauf wird der Schuß abgewehrt, Nachschuß Konnecki: 1:0. Riegersee zieht jetzt an. Biersack stürmt aus der Verteidigung mit, aber seine und Sterns Fernschüsse klärt National- Torhüter Jansen mit Bravour. Immer wieder trägt der erste, großartig operierende KEV-Sturm seine Angriffe vor. Mit langen Schritten laufen sie ein und entfalten dann im gegne- rischen Drittel blitzschnell ihre einfallsrei- chen, verwirrenden Kombinationen. Während der zweite, schwächere Sturm des KEV auf dem Eis steht, gelingt Biersack ein Alleingang. In letzter Sekunde setzt er Lang J ein, der den Ausgleich erzielen kann. Und schon eine Minute später ist Torjäger Poitsch instinktsicher zur Stelle, um eine Biersack-Vorlage mit überlegenem Schuß zum 2:1 für die Bayern zu verwerten. Leerlauf im Spiel. Darm aber fängt sich der KHV wieder und es ist Konecki, der nach herrlichen Kampfszenen vor dem Bayern-Tor, vor dem Karli Wild und Toni Wied Ut N badischer Handball meiste? Am Sonntag: Entscheidungsspiel gegen TSV Rot in Handschuhsheim Es kommt selten vor, daß Neuling und Alt- meister in der Entscheidung um den Meister- titel stehen. In Baden war das noch nie der Fall. Kein Zweifel: Der Weg der VfR-Mann- schaft ist imponierend; er führte gradlinig von der Kreisklasse über die Bezirksklasse bis zum Entscheidungsspiel um Bodens höchsten Hand- balltitel. Die Chancen sind außerordentlich schwer zu berurteilen. Der Altmeister hat immer noch eine sehr starke und kampffreudige Elf zur Stelle und überwand eine Schwäche zu Be- ginn der Runde glänzend. Torwart Thome ist zwar nicht unschlagbar, aber doch eine große Stütze. Er kann den Ausschlag geben. In der Verteidigung ist Freiseis eine Klasse für sich. Germer im Mittellauf versteht sich sehr gut mit den Innenstürmern Benno Weiß und Karl Thome, wodurch wesentlich der Fluß des Roter Spieles bedingt ist. Hier wird der VfR seine Hebel ansetzen müssen. 5 Der VfR Mannheim hat ebenfalls aus- gezeichnete Spieler zur Verfügung und ist auf fast allen Posten sehr stark besetzt. Die Dek- Kung ist in letzter Zeit so stabil geworden, so daß es der Roter Sturm schwer Haben dürfte. Der VfR-Sturm ist wurfkräftig. Er müßte auch gegen Thome acht bis zehn Tore schießen können. Der Sportplatz des TSV Handschuhs- heim, an der OEG-Bahnstrecke Heidelberg Dossenheim gelegen, hat eine eigene Halte- stelle, so daß es am kommenden Sonntag um 14.30 Uhr dort sicher Massenbesuch geben wird; denn ganz Handball-Baden wartet mit Spannung auf diese Entscheidung. Schiedsrich- ter des Spieles ist Schweitzer, Altenstadt. Unsere Prognose für den Ausgang des Spie- les lautet: Die Elf wird Badischer Meister, die kämpferisch am stärksten ist und sich durch Fehlleistungen psychologisch am wenigsten beeindrucken läßt. Hier trauen wir dem VfR Mannheim, der in der Rückrunde hisher unge- schlagen ist, ein klein wenig mehr zu als Alt- meister Rot. nn Neuhaus— der kommende Mann? In einem Interview, das Ex- Europameister Karel Sys in Unna dem„Hellweger Anzeiger“ gewährte, bezeichnete der Belgier den neuen Titelhalter im Schwergewicht, Heinz Neuhaus, als den„kommenden Mann“. Der Dortmunder besitze Kräfte wie ein„Bulle“. Außer einem großen Draufgängertum habe der neue Meister noch die Jugend für sich. Er brauche nur mehr „Kopf“. Rückkampf am 3. April? Der neue europäische Schwergewichtsmei- ster im Berufsboxen, Heinz Neuhaus(Dort- munch, will den Rückkampf mit dem Belgier Karel Sys, dem er am Sonntag den Titel ab- nahm, am 5. April in Antwerpen austragen. Diesen Termin gab: M. P. Brackeniers, der Manager des belgischen Berufsboxers, am Dienstagabend bekannt. I. FCs spielt in Homburg Wie von seiten des Saarländischen Fuß- ball-Verbandes verlautet wird der 1. FC Saarbrücken mit großer Wahrscheinlichkeit seine Heimspiele in der DFB-Runde um die Deutsche Fußball- Meisterschaft im Stadion in Homburg/ Saar durchführen. Das Stadion wird gegenwärtig auf ein Fassungsvermögen von 40 000 Zuschauern ausgebaut. Biersack wie Felsen in der Brandung stehen, das 2:2, das das Kräfteverhältnis des ersten Drittels gerecht ausdrückt, einschießen kann. Zweites Drittel ebenfalls remis Nach verteiltem Spiel gelangen den Blau- Weißen drei gefährliche Angriffsaktionen, bei deren abschliegenden Torschüssen Torhüter Jansen— obwohl er nicht immer ganz sicher Wirkte— erneut sein Talent unter Beweis stellen konnte. Beim KEV zeichneten sich nun Verteidiger Bierschel und Guttowski aus, die mitstürmten. Einen herrlichen Bierschel-Paß konnte Schmiedinger aufnehmen. Hart be- drängt, schoß er an dem sichtbehinderten Alt- Internationalen Hoffmann vorbei, unhaltbar zum 3:2 ein. Ein Alleingang Biersack— der übrigens fast nie ausgewechselt wurde und dem gesamten Treffen phasenweise eindeutig den Stempel seiner Spielerpersönlichkeit auf- drückte— ein Alleingang dieses verhinderten Oslo-Fahrers, brachte den erneuten Aus- gleich. Das Spiel flaute gegen Ende des zwel- ten Drittels ein wenig ab. Entscheidung im 3. Drittel Nervöser als zu Beginn des Spieles gingen die Akteure in das letzte, entscheidende Drit- tel. Würde es eine Verlängerung geben? EG sah nicht so aus, als Münstermann im Allein gang das vielumjubelte 4:3 für den REV schoß. Aber wenig später gelang es Poitsch und Endreß gemeinsam über den liegenden Jansen hinweg den Ausgleichstreffer ins Krefelder Netz zu schaufeln. Wilde An- griffsaktionen und Kampfgetümmel vor beiden Toren folgten dem 4:4. Das Stadion glich nun einem Hexenkessel.„Rießersee, Rießerseel! tönte es vieltausendstimmig auf, und„Krefeld, Krefeld!“ kam das Echo ver- stärkt zurück. Das ganz große Teamwork fehlte nun fast völlig. Beide Mannschaften wollten in ge⸗ Wwaltsamen Einzeldurchbrüchen den Sieg er- zwingen. Die noch harmonischer wirkenden Krefelder waren die Glücklicheren und in dieser entscheidenen Spielphase auch die Ueberlegenen. Pescher erwischte eine Gut- towski-Paß, umspielte Tormann Hoffmann und schoß das 5:4. Und wenig später war es erneut Schmiedinger, der— während sich Kanone Biersack verletzt und mit schmerz- verzerrtem Gesicht auf dem Eis wälzte die jungen Krefelder 6:4 in Führung brachte. Die letzten Minuten standen eindeutig im Zeichen des KREV. Einen gegen Rießersee verhängten Penalty(„IIim“ des Eishockey) vollstreckte Schmiedinger, doch Hoffmann hielt den Strafschuß. Bis zum Abpfiff sah es mehr nach Nummer 7 für den KEV als dem Anschlußtreffer des SCR aus. H. Schneekloth dach Catdnes verlor auch Empire-Jitet Neuer britischer Schwergewichtsmeister: Johnny Williams Jack Gardner mußte am Dienstag den Titel des britischen und Empire-Schwergewichts⸗ meisters nach einem erbitterten 15-Runden- kampf an seinen Herausforderer Johnny Wil- liams abtreten. Williams ging vom ersten Gongschlag an zum Angriff über. Die ersten vier Runden standen im Zeichen des Herausforderers, der seinen Gegner mit einer schnellen Folge von rechten und linken Geraden eindeckte. Die fünfte Runde ging an Gardner. Die nächste wieder an Wiliams, des- sen Schläge sich auf die Augen des Gegners konzentrierten. In der 7. und 8. Runde schien Gardner sich erholt zu haben. In der 9. und 10. Runde hatte Williams wieder die Ober- hand und lieg Gardner kaum zum Schlag kom- men. Die 13. Runde wurde ein Sieg für den Titelhalter, der seinen Gegner mit einer schweren Rechten am Kopf erschütterte. In der Erkenntnis, daß nur ein k. o. den Titel retten könnte, ging Gardner in den letzten beiden Runden aufs Ganze, ohne dem ständig 3 Willlams ernsthaft zu gefähr- en. Das Meisterschaftstreffen löste bei den 18 000 Zuschauern keine Begeisterung aus, Jugend-Fußball meisterschaft Das erste Spiel der Jugend-Kreis- Fußball- meisterschaft in der A-Klasse zwischen VfR Mannheim und VfL Neckarau mußte auf Frei- tag, 17 Uhr, verlegt werden. Austragungsort: Phönix-Platz. 9 Turf-Toto-Quoten Der neue Turf-Toto ferdewett- Toto) brachte für das vergangene Wochenende fol- gende Quoten: Gruppe 1(11 Sieger) 74 399 PM; Gruppe II(10 Sieger) 3719 DM; Gruppe III . S IEIIEN ANS ESO EH 11 sTkEItEN-eSESs uc: Wir suchen für die Arbeitsvorbereitung unserer Gießerei zum baldigen Eintritt einen der mit einschlägigen Arbeiten, Gewichtsabrechnungen, vertraut ist. Angebote unter Nr. P 12242 an den Verlag. 5 Sohn insbesondere Zuschriften erbeten an u. 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Humphrey U 2 L 8 F t 1 1 1 9 13.48, 16.00, 18.10, 20.20 BOGART ex Tiger In udwi ra r 8 os. le en gas fal der Ceser. 8 Uenstorler Srl en Gen- un 5 E een bes fel der Gehen Büchsenmachermeister holtend spbrbore Erleichtereng f J 1, 6. Breite Str. 4 Ein berauschender Revue-Fiim mit keit, N 35⁵ den„Bernards“ und de N Lucke 5 kreten 85 Delltsch meister Herdarde a raslh in die ewigen Jagdgründe heimgerufen. S 277010 Freitag sten Tänzerinnen von Paris. g 8 for„ 5 Mannheim, O 6, 5, P 1, 7 In tiefer Trauer: Inf.-Regts. Nr. 4 0 90 bonus Anna Frauenstorfer geb. Storflinger 2 Leitung: 71 74 Ses 71 10 Wie hie Ludwig Frauenstorfer ir. mit Frau Kapellmeister Julius Herrmann ö nun Franz Frauenstorfer mit Frau Ein bezauberndes Programm:— I scschakts 5 Erhol h im rreichi 38 und 5 Enkelkinder e Oesterreichische Märsche, NUR Noch REUTE 18, 18, 17, 18, 21 n Dollar am Walde, sucht Wiener Walzer, er intuh! Operetten- und Volksmusik Die Beisetzung findet am Freitag, 14. März 1952, vormittags 10 Uhr, auf dem Haupt- Dauerbelegung durch Werk- 88 beispielloser 55 A 0 Rendezoous In pa IE trledhot Mannheim statt. nen e 100 ausverkaufte Konzerte 8098 B Wirt (Betriebskrankenkasse) in 12 Monaten Telefon 3 18 20 mins 1. Angeb. unt. P 12246 a. d. Verl. ell ma Unsere liebe Tante, Frau Rosa BoßBlet Am 10. d. M. verschied nach längerer Krankheit unser Betriebsangehöriger, Herr Hans Krug Karten zu 1.804,50 DM in d. Vorverkaufsstellen: cher, Felber, Schrecken- berger. Gutmacher und ständig an der Kasse d. Alster-Lichtspiele. AB FREITAG: Das letzte Rezept Schmitt, Böttger, Schlei- 1 WALT DISNEx“s 1. Farbfilm m. lebend. Darstell DIE SCOCHATZINS HI NACH R. L. STEVEHNSONS WEL. BERU TEN BEN TEUER- ROMAN Tas. 13.5, 10.00, 16.18. 20.0.— Kasse ab 12.00 Uhr Telefon 3 21 48 Freitag, den 14. März. 20 Uhr im Wartburg-Hospiz(gr. Saal) F 4, 7-9, Vortrag von ARE WAENAND Heute letzter Tag: CHARLES BONER n Ruhelose Liebe Beginn: 14.00 16.00 18.15 20.30 Uhr f 7 zend Rana Walt Dlene y- Zeichen-Trlckelln: Ilg-Bͤbſtb Telefon 446 47 Wir betrauern in dem Entschlafenen einen zuver- Schweden 7 5 3 85 5 de es Direktorswitwe lässigen und pflichtbewußten Mitarbeiter, der uns„Die Waerlandkost in der 9 und 20 fast drei Jahrzehnte in Treue gedient hat. täglichen Praxis“ 19 werde 8 a 8 e gelten in ist am 8. März 1952 von ihrem schweren Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten. D CApI01 19 5 J 5 0 3 0 1 and nur s Leiden erlöst worden. Studler. u. Erwerbsl., 50 PD 2 5 de as Ue Allgemeine Bankgesellschaft Am kiefplatr 5 8 Wir haben sie in aller Stille zur Ruhe Teleton 818 Aale 1 N uch um etragen. Inkvon fücht durcl 8 8 5 14 0⁰ 0 And Erlös“ ene Dean 5 30 N ee. aus der Die t d SSC eis 16 5 B ETEI e ne trauernden 5 5 8 U i der Re Hinterblieb Wir danken allen, die an uns bei unserem schweren Erönnung Sermorgen 190. n Besatz interbllebenen Verlust, dem Tod unserer lieben Mutter, Frau S AMS TAG, 15. März 210⁰— 5 EN vogelf. Ella Rasor 28* geb. Hochstein(Hl.) In 4 8 denators E 1 6 6 gedacht haben. Auch herzlichen Dank Schwester 5 25 lengesells nsere sehr ebte Mutter, r un rog- 5 1 45 8 nleressen mutter, Frau Katharina und Herrn Pfarrer Stobbies. ee. Nee e 100 n Kursbeginn am 18. März. DiE KAMERA 12.45 14.88 e Besatz 3 2 1 8 Mina Lovisa Mannheim, den 13. März 1952. SALT 2 A tag fte EVA 1 FRACK 16.50 18.50 170. trelstraße 1 Bootshaus Amicitia. 18.90 16. ung au. geb. Fromm 3 D 4, 15 Ruf 3 25 08 DiE KURSEI 5 A* 5 N 5 7 A D 7 18.30 20.45 3 1 55 n. We ist am Dienstag. dem 11. Niärz 1932, im Alter von 67 Jahren Lili schneider geb. Rasor e 07 15 Te Neider nach längerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden von Doris Weifenbach geb. Wolf u. Sohn Dieter 5 8 Wiebke ler vern uns gegangen. Eberhard Goetz 5 2, 11 25 19 2 dandlungen Mannheim Glönistrage 8), den 13. März 1982 Hlulbi, 11 URAUFFUHRUNG 170 8 Familie willi Michel, Mannheim Füssen und Beinen erloses für Familie Hugo Gutbrod, Sinsheim a. d. E. b beseitigt Nech d. Romen* ben, Zah Familie Willi Lovisa, Paris. von krich Mor ic lc 8 Ses katzchen Familie Dr. Walter Lovisa, Mannheim 8 8 1 P. NATO R Remorque dor, 8 1 Dle Feuerbestattung findet am Freitag, 14. März, 13.30 Uhr,*:„ ubrverbindliche fusskontrolle. Verde im Krematorium Mannheim statt. Statt Karten ae ae eee. 5 Für die vielen Beweise aufrichtiger Antellnahme sowie 5 5 8 D 3, 3 N 1 die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heim- Karoline Oberländer Planken ah n Ra gang unserer lieben Entschlafenen, Frau A beson. ö[eESscuRFTS.-AUZZkEIcEN u Ausler Nach langem, schwerem Leiden verschied am 10. März Rosa Geyer Wye. e e l 19 11 1952 unser lieber Bruder und Onkel, Herr P Große kindermodenschau he sagen wir allen unseren innigsten Dank. e 5 genausglel. Johann Fradl Besonderen Dank H. H. Stadtpfarrer Fallmann für die.. im CAFE WAGELE, P 4, 9 tröstenden Worte. Kunstst opfen Beginn 16 Unr. Es spielt die Kapelle KURT sPRENG La im Alter von 78 Jahren. schwetzingen, Mannheim. den 12. März 1682. eilige Arbeiten am gleichen Tag Freitagabend 20 Uhr TANZ 4 g 1 5 Woll-Corr, Mhm., N 1(Hadefa) Mannheim, Hannover, Fügen(Tiro) Die trauernden Hinterbliebenen a i 1 955 0 4, 6 mer bis! Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Scehneltransporte 5 3 Anna Dreyer geb. Fradl E wen, Telefon 5 08 64 Herr GIL BERT TOURNIER e 5 cr Directeur de la Compagnie Nationale du Rhone er Altspa Auf wunsch des Verstorbenen fand die Beisetzung in aller BEAN IN A ickzack 9 Alle beg Stille statt.— Von Kondolenzbesuchen bitten wir höflichst Statt Karten Haushalt— S e 1 e n 1 Thema: ſchaft der absehen zu wollen. Für die vielen e Nüh maschinen-Sfuck y.. 5 2 5 in richtiger Anteilnahme un lie 5 7 gsentwyt zahlreichen Kranz- u. Blumen- Breite Straße f I A und 8 5 kur theore spenden 1 1 denen, ee eee 1 dund kein 1 1 einfa 2 8 welche meiner lieben Frau Bettcouch doppel ab 280.— Blf 8 98 „Ein treues Mutterherz hat aufgehört zu schlagen. Ida Walter ie ö Der vortrag wird ins Deutsche Übersetzt und durch eine e Unerwartet verschied heute in Gott unsere herzensgute, treu- Seb. Müller KESSI ER n denne vorführung über das Kraftwerk von Donzeère-Mondragon erg sorgende Mutter, schwiegermutter, Oma, Urgrosmutter, Schwe- 5 J Ane e beutsch- Französische U ereinigung E.. FD Bern er Tate N— ludwigshafen a. Rn.- Hannheim Herrn Pfarrer Luger* 2— benen Christiane Hölderich.%FC ᷣ x 1 Im Namen der trauernden geb. Völker Hinterbliebenen: e nach vollendetem 83. Lebensjahr. Mannheim, den 11. März 1952. Liebigstraße 3 Jakob Walter wie täglich I eee — Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 5 8 10852 Modell 1982 trisch von Kätchen Wendlandt geb. Hölderich f 5 N sensaa 1 8 6 der 38e Osengarten 2 1 5 Nur 3 Tage in Mannheim 222 20 Un + Beerdigung am Freitag, dem 14. März 1952, 11.00 Uhr auf dem 1e ls 20 Uhr 580 a Hauptfriedhof in Mannheim. 5. 2 5 2 7 —— Kabeljau Das beste Akkoreleon- blutfrisch. 500 g 7 * 22 Kurz nach der Geburt unseres zweiten Jungen rief Gott nach das Universalgerat e isſond. 8 orchester der Wel 0 seinem unerforschlichen Ratschlus meine treue Gattin, unsere ſur leuen Haushalt Schellfisch liebe Mutter, Frau 2 in Mannheim 5 Irm 2 Müll er wäscht Ihre Wäsche vollkommen selbst- frisch— 908* Das Orchester des Hauses Hohner, Trossingen ö 1 tätig unter größtmöglichster Schonung risches 2 5 4 innerhalb einer Stunde blitzsauber. 1 Solist und Dirigent Rudolf Würthner 10 geb. Nies— 5 1. Soelachs-Filel 5 5 5 Mundharmonika-Solist Rolf Glass 8 5 eine Spur von Dampf oder— 1 im Alter von 43 Jahren zu sich in die Ewigkeit. deen 812 nien bitenue e nme„5 9 25 Lassen Sie sich dieses einzig a 3 80 11. März 1952. egen Sie hinein, enweiße nehmen j 1 j 1 ehen 5 Mannheim(Geibelstraße 7), den März 1952. Sie heraus. Der Apparat bezahlt sich Speꝛiolitöten wie: musikalische Erlebnis nicht entg f 900 r In tiefer Trauer: in Kürze von selbst, denn: Motrelen, Merlon, Ses Vorverkauf: Mannh.: Prustehaus Ehret, U 1. 8, Breite ren. 1 Paul Müller und Söhne Otmar u. Volker 95% Ersparnis an Arbeitskraft: zungen 150 Zander Zigarren-schmitt, P 5, 14, W eee ann Familie August Neu 175 ½ Ersparnis an Zeit: 1 7 Schleicher, Tattersall u. P 7, u. a. d. Frau Elise Nies Wwe. 75 ½ Ersparnis an Seife und 8 veranstalter: Musikhaus Ehret, Mannheim. f 55 cette Tägllon frische Haucherwaren f Einäscherung: Freitag, 14. 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Tele ger —— ren m mit assig. iS ö . 61 Donnerstag, 13. März 1952 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT 1 Devisen-Einfuhr-Anrecht der restlos komplizierte Dollar-Bonus in den Ausgaben vom 11. März(„ Unfreier Außenhandel ist Verlustgeschäft“) und vom 2. März(„Dollarbonus, Gegenseitigkeits- und Switch- Geschäfte“) wurde auf die Dringlich- keit, Maßnahmen zur Schließung der Dollar- cke zu ergreifen, hingewiesen, Es wurde auch bereits angedeutet, daß die zuständigen stellen die Schaffung eines neuen Devisen- bonus beabsichtigten. Wie hierzu bekannt wird, hat das BUWI- bn nunmehr den Entwurf eines Außen- etschafts- Runderlasses fertiggestellt, der n Dollarbonus unter der Bezeichnung„Dol- infuhr-Anrecht“ ab 1. April einführen al n Wirtschaftskreisen herrscht bezüglich des ermins 1. April berechtigte Skepsis, denn 80 ell mahlen die Bonner Mühlen gemeinhin cht, daß mit solch raschem Inkrafttreten zu- ſerlssig gerechnet werden kann. Die Be- amung des neuen Devisenbonus als„Dol- A infuhr-Anrecht“ gilt als wenig glücklich. 0 Fachkreisen herrscht die Uebereinstimmung über, daß es sich um einen echten freien llarbetrag handeln sollte, der aus der Schaf- ug von freien Dollar-Erlösen herrührt. in dieser Hinsicht enttäuscht der neugebo- ce Dollarbonus. Der vom BUWIMIUM fer- ſggestellte Entwurf sieht vor: 1 Beim Anfall frei konvertierbarer Devisen, de dem Ausführer im üblichen vollen Umfang DM abgerechnet werden, sollen ohne be- ſubrerlöses in DM zu Gunsten des Ausführers aa ein Einfuhr-Anrechts-Konto 1“ bei einer guzenhandelsbank pro memoria gutgeschrie- gen werden.(Als frei konvertierbare Devisen gelen in diesem Sinne freie US-Dollar oder eie Schweizer Franken. Als Ausfuhrerlöse and nur solche Zahlungseingänge anzusehen, de als Ueberweisung aus dem Ausland zu enten eines Deviseninländers auf ein Konto bel der Bd oder einer Außenhandelsbank gutgeschrieben werden. Es kann sich hierbei uch um Teil- oder Vorauszahlungen für noch acht durchgeführte Exporte handeln. Ebenso ind Erlöse in frei konvertierbaren Devisen us der Warenausfuhr anrechnungsfähig, des- leichen Erlöse aus aktiver Lohnveredelung der Reparatur(Schiffe) und Lieferungen n Besatzungsmächten, die in frei koulvel tierbaren Devisen oder zu Lasten von DM- Konten bezahlt werden, die aus Verkäufen von konvertierbaren Devisen gespeist sind. Auch Erlöse, die im Rahmen eines Transit- handelsgeschäftes anfallen. schaffen ein Ein- fuhr-Anrecht in Höhe von 40 Prozent der an- gefallenen Transithandelsspitze. Nicht anrech- nungsfähig sind Devisen, die im Rahmen eines Gegenseitigkeitsgeschäftes anfallen.) 2. Bei der Außenhandelsbank werden zwei Einfuhr-Anrechts-Konten eingerichtet. Auf Konto I erfolgt bei erstem Anfall frei konver- tierbarer Devisen Gutschrift zu Gunsten des Ausführers. 3. Auf das Einfuhr-Anrechts-Konto II erfolgt Uebertragung zu Gunsten eines Einführers. Zu dem letzteren Konto stellt der Entwurf fest, daß der Ausführer sein Guthaben auf dem Einfuhranrecht-Konto I ganz oder teil- weise auf das Konto II eines Einführers über- tragen werden kann Die Einfuhranrechte müssen innerhalb einer Frist von drei Mo- naten durch Beantragung einer Einfuhr- und Zahlungsbewilligung ausgenutzt werden. 4. Inhaber von Einfuhranrechts-Konten können nur solche natürlichen oder juristi- schen Personen sein, die ihren Wohnsitz oder ihre Hauptniederlassung im Bundesgebiet ha- ben und im Handels- oder Genossenschafts- register,„soweit es sich nicht um Handwer- ker handelt“, eingetragen sind. Der Pferdefuß an der ganzen Sache ist der Umstand, daß dieser Entwurf eines Rund- erlasses nicht echte aus freien Dollarerlösen herrührende freie Devisenbeträge schafft, son- dern lediglich— wie schon die Bezeichnung be- sagt— Dollar-Einfuhr-Anrechte. In der Be- sorgnis, es könnte zu unerwünschten und un- zweckmäßigen Einfuhren kommen, wurde nämlich festgesetzt, daß die Dollar-Anrechts- beträge nur bei Ausschreibungen von Impor- ten zum Zuge kämen. Daß dadurch die ganze Maßnahme zur Lockerung des Außenhandels, zur Ueberbrückung der Dollarlücke illusorisch wird, darauf wurde bereits hingewiesen. Viel- leicht wäre es zweckmäßiger gewesen, zur Vermeidung unerwünschter und unzweckmäßi- ger Importe Negativlisten aufzustellen. Die in dem Entwurf vorgesehene Regelung schafft lediglich eine Zweigeleisigkeit im Importver- fahren und wehrt in keiner Weise das bedroh- liche Anwachsen von Switches bzw. den eben- so bedrohlichen Umfang von Gegenseitigkeits- geschäften ab. Jogelfreies Auslands vermögen Farnung vor einseitigen Bin- dungen (Hl.) In einer Denkschrift des bremischen Ienators Harmssen, Vorsitzender der Stu- ENG der ems; L. U. kdl 00 ntrum genllb. rdrog. U. stadt! Prog. singel! Mäder lengesellschaft für privatrechtliche Auslands- kleressen, wird erklärt, in den Zusatzver- igen zum Generalvertrag über die Ablösung ie Besatzungsstatutes seien Bestimmungen Atbalten, die einen Verzicht der Bundesregle- ung auf Ansprüche aus beschlagnahmtem deutschem Privateigentum im Ausland erfor- kerten. Wenn die Bundesregierung einen sol- den Verzicht ausspräche, so sei ihr damit fler vernünftige Boden für zweigleisige Ver- handlungen mit dem Ziel einer Rückerlangung de beschlagnahi te., deutschen Eigentums ber einer Verwendung des Liquidations- loses für die private Schuldenreglung ent- Ihen, Zahlen über den Wert des entzogenen deutschen Auslandsvermögens lägen noch nicht or. Perüekslehtigung im Lasten- e 000 Das Bundesfinanzministerſum erklärt rem Bönfler Korrespondenten auf Anfrage, eh im Rahmen des Lastenausgleichsgesetzes en besonderes Gesetz über die Behandlung un Auslandsvermögen vorgesehen sei. Es ber gehe der Plan, die Erhebung über den Ver- lt von Auslandsvermögen mit der Schadens- lettztellung im Innern im Rahmen des La- ſenausgleſchsgesetzes zu koppeln. Lastenausgleichsgesetz Altsparer- Begräbnis erster Klasse p) Geht das Lastenausgleichgesetz in kener bisherigen Fassung durch die dritte lezung des Bundestages, so sind die Auf wer- ſugskragen für Hypotheken, Pfandbriefe und hustrieobligationen, aber auch das Problem er Altsparer-Aufwertung für alle Zeiten end- dig begraben, erklärt die Arbeitsgemein- kalt der Schutzvereinigungen für Wertpapier- best in Düsseldorf. Der im jetzigen Regie- dngsentwurf vorgesehene Paragraph 391 könne 75 theoretische Bedeutung haben, da der und keine Mittel besitze, eine Aufwertung durchzuführen, wenn übef den Lastenausgleich- Stock vollständig verfügt sei. Im Interesse einer Gleichstellung der Währungsgeschädigten mit den übrigen geschädigten Gruppen müsse aber zumindest verlangt werden, daß im Lastenausgleichgesetz für das Inkrafttreten eines besonderen Aufwertungsgesetzes der 31. Dezember 1952 als letzte Frist bestimmt wird und durch entsprechenden Ausbau des Paragraphen 391 des Regierungsentwurfes die Abzweigung ganz bestimmter Beträge aus dem Lastenausgleichstock für die Währungsgeschä- digten vorgesehen wird. Schäffers Gelüste a uf AMEX CO und ähnliche Organisationen (OP) Die AMEX CO(American Express Com- pany) erledige die Geschäfte eines Bankinsti- tuts und Reisebüros und zahle trotzdem für ihre Tätigkeit im Bundesgebiet keine Steuern, da sie als„angegliederte Dienststelle“ der amerikanischen Besatzungsmacht gelte. In einer am 12. März in Bonn veröffent- üchten Antwort von Bundesfinanzminister Fritz Schäffer auf eine diesbezügliche Anfrage der SPP-Bundestagsfraktion heißt es weiter, die AMERCo unterhalte zur Zeit im Bundes- gebiet in 36 Orten Zweigstellen, die vorwie- gend in konfiszierten Gebäuden zusammen mit Einheiten der amerikanischen Streitkräfte un- tergebracht seien, für die nach alliierter Be- stimmung eine Nutzungsvergütung nicht ge- zahlt werde. Für requirierte Räume gehe diese Vergütung unmittelbar an die Eigentümer, und zwar zu Lasten des Besatzungskostenhaus- halts. Bisher habe die Bundesregierung dafür 1,5 Millionen DM ausgeben müssen. Andere Leistungen der AMERCO, wie Löhne für das deutsche Personal würden je- doch nicht aus Besatzungskosten bezahlt. Unterlagen über Einnahmen und Ueber- schüsse der AMEX Co seien deutschen Behör- den nicht zugänglich. 5 Abschließend betont Schäffer, daß die Bun- desregierung bei den Verhandlungen über die Ablösung des Besatzungsstatuts die Frage der künftigen Stellung der AMEXCO und ähn- licher wirtschaftlicher Organisationen„ihre besondere Aufmerksamkeit“ widmen werde. fflarginalien ae. rintenfisehe, Kind mit dem Bade ausgeschüttet Der Bundeskanzler hat entschieden und das Bundeskabinett stimmte dieser Entscheidung am 11. März zu: Der langjährige Zwist zwi- schen BUWIMI und BUFIMI um die Zustän- digkeit von Geld und Kredit wird beendet. Die Federführung in den entscheidenden Punkten geht auf den BWM über. Es bleiben wesentliche Komplexe des Geld- und Kreditwesens teilweise beim BFM. Teilweise ist eine gegenseitige Beteiligung vom BUWIMIUM und BUFIMITIUM vorgesehen. Im einzelnen ist der Bundeswirtschafts- minister federführend bei: a) Währungs- und Notenbankwesen, b) Kreditpolftik, insbesondere Konjunktur- und Kapitalmarktpolitik, c) Bankwesen, d) Wertpapier- und Börsenwesen, e) Geld- und Kapitalverkehr, 1) private Auslandsverschuldung. S) privatrechtliches Versicherungs- und Bau- spar wesen, h) Devisenpolitik, Devisengesetzgebung und Devisenbewirtschaftung. Beim Bundesfinanzminister verblieben dem- gegenüber: 5 a) Das Wertpapierwesen der öffentlichen Hand., b) die Wertpapierbereinigung, c) Fragen der Ausgleichs forderungen und damit zusammenhängende Fragen des Währungs- rechts, d) das Münzwesen, e) die Devisenüber wachung, 1) Fragen der Mittelbeschaffung für die öffent- liche Hand und zwar auch soweit es sich um Kreditaufnahmen beim Notenbanksystem oder um die Aufnahme von Anleihen han- delt, g) die Versorgungsanstalten des Bundes und der Länder, sowie sonstige Zusatzversor- gungsanstalten und öffentlich- rechtliche Ver- sicherungsanstalten mit beamtenversorgungs- ähnlichen Zwecken, Bei den EKreditanstalten ist der Bundesflinanz- minister zuständig für die deutsche Landesrenten- bank, die deutsche Genossenschaftskasse, die deutsche Zentralgenossenschaftskasse, sowie die Reichskreditgesellschaft. Der Bundesfinanzminister ist korreferierend zuständig für die landwirtschaft- liche Rentenbank, zie deutsche Rentenbank, Kre- ditanstalt, die deutsche Siedlungsbank, die deut- sche Bau- und Bodenbank Ad und für die deut- sche Verkehrs-Kreditbank AG. Dagegen ist die Regelung der Zuständigkeit für die Kreditanstalt für Wiederaufbau noch offen. 5 Der Bundesfinanzminister ist außerdem in allen Fragen von grundsätzlicher Bedeutung auf dem Gebiete des Währungs-, Geld-, Kre- dit- und Versicherungswesens, sowie in allen Fragen von urmnittelbaren Einwirkungen auf die Finanzen oder die Finanzverwaltung des Bundes zu beteiligen. Den gesetzgebenden Körperschaften gegenüber werden Gesetzes- vorlagen über die Notenbank und Organisa- tionsfragen der öffentlichen Institute, obwohl diese gemeinsam von den beiden Ministern eingebracht werden, durch den Bundesminister für Wirtschaft vertreten. Das Einvernehmen mit dem Bundesflnanzminister ist herbeizufüh- ren bei allgemeinen Fragen des Börsenwesens, des Zahlungs- und Ueberweisungsverkehrs, der privaten Auslandsverschuldung, und der Bankenor ganisation, Umgekehrt bedarf der Bun- desfinanzminister der Mitzeichnung des Bun- deswirtschaftsministers bei Fragen der Mittel- beschaffung der öffentlichen Hand im Wege der Anleihenbegebung, beim Geld- und Münz- wesen, bei der Ausgestaltung des Wertpapier- wesens des Bundes und der Länder und bei der Devisenüber wachung. Zur Koordinierung der Geld- und Kredit- politik bilden das Bundes wirtschafts- und Bun- desfinanzministerium zusammen mit der Bd. ein Kollegium mit je einem Vertreter, die nach der Neufassung des Gesetzes erfordert. Restlos glücklich dürfte über diese mehr als dualistische Lösung wohl niemand sein, weder die Ministerien noch die Kreditinstitute, am wenigsten aber der, den es angeht, der Sparer bzw. die Kundschaft von Kreditinstitu- ten. Es sei zugegeben, daß die endgültige Lö- sung wesentlich komplizierter ausfallen konmte. Aber warum mußte denn überhaupt eine komplizierte Lösung gewählt werden. Wäre es einfacher nicht besser gewesen? Liebe läßt sieh nicht erzwingen Der Deutsche Beamtenbund begrüßt, daß der Entwurf der Bundesregierung für ein Personal- vertretungsgesetz im öffentlichen Dienst ein be- sonderes Vertretungsrecht für Beamte und Be- hördenangestellte schaffen will. Eine Einbeziehung dieses Personenkreises in das allgemeine Betriebs- verfassungsgesetz für die Privatwirtschaft werde abgelehnt. Im Gegensatz zu dieser Haltung steht die Forderung schleswiger Gewerkschaftler. Die schleswiger Gewerkschaftler haben am 4. März an den Vorstand des DGB den Wunsch gerich- tet, einen Generalstreik zu inszenieren, falls das in parlamentarischer Beratung befindliche Betriebsverfassungsgesetz in der jetzigen Fas- sung verabschiedet werden sollte. In einer Ent- schließung kritisieren die schleswiger Gewerk- schaftler insbesonders die unterschiedliche Be- handlung von Berleben des öffentlichen Dien- stes und Betrieben der Privatwirtschaft. Es erhebt sich hier die Frage, welche Kräfte eigentlich am Werke sind und welche Ziele verfolgt werden, wenn solche Streikforderun- gen auftauchen. Praktisch mündet ja die Ver- wirklichung eines derart umfassenden Betriebs- verfassungsgesetzes im öffentlichen Dienst dar- auf hinaus, daß Parlament und Regierung be- zeichnenderweise von diesen Stellen delegierte Verwaltung und Behörden unter die Kontrolle einer Nebenregierung gesbellt würden. Wenn in diesem Zusammenhang die schles- wiger Gewerkschaftler die Behauptung aufstel- len, der zur Zeit parlamentarisch beratene Entwurf zum Betriebsverfassungsgesetz„beab- sichtige eine Trennung“ zwischen Betriebs- räten und Gewerkschaften, herbeizuführen, dann kann nur konstatiert werden, daß die schleswiger Gewerkschaften selbst emsig am Werke sind, eine solche Trennung herbeizufüh- ren. Es sollte hier nicht mit der Tatsache ope- riert werden, daß vielleicht im DGB und in der DAG mehr Arbeitnehmer des öffentlichen Dienstes organisiert sind als im Deutschen Be- amtenbund. Letztlich darf nicht übersehen werden, daß von den mehr als zwei Millionen in öffent- lichen Diensten beschäftigten Personen höch- stens eine Million irgendwie(bei DGB, bei DAG oder Deutschen Beamtenbuncd) organisiert ist. Daß also mehr als die Hälfte der in den öfkentlichen Diensten tätigen Menschen nicht den Willen und nicht die Absicht bekundeten, sich den Gewerkschaften anzunähern. Soweit jemand— unter Streikandrohung mit Zwang eine Annäherung herbeizuführen sich bemüht, werde er die Erfahrung machen, daß niemand zur Liebe gezwungen werden kann. Ein solcher Versuch weckt nur Wider- willen und Abneigung. KURZ NACHRICHTEN Kunstbesftz lastenausgleichsfreyfn 278 8 (Hi.) Der Bundestagsausschuf für Kulturpolitik hat die Freistellung von Kunstbesitz von der Ab- gabe für den Lastenausgleich befürwortet. Der Zweck dieser Freistellung sei, den Besitz von Kunstwerken zu sichern, deren Erhaltung im öfkentlichen Interesse liegt. Eine Schmälerung des Aufkommens im Lastenausgleich sei dadurch nicht zu befürchten. Itallenische Metallarbeiter streiken (UP) Mehr als 230 000 Arbeiter der nordita- lienischen Metallindustrie sind am 12. März in einen befristeten Streik getreten. Von dem Aus- stand wurden die drei nördlichen Provinzen Ober- Italiens betroffen. Nach nichtamtlichen Schätzun- gen leisteten in Mailand, Genua und Turin 90% der Arbeiter des betroffenen Industriezweiges den Streikparolen Folge. Die Arbeiter fordern eine 15%ige Lohnerhöhung. Die Streikdauer war von den Gewerkschaften auf die Zeit von 9.00 bis 12.00 Uhr festgesetzt wor- den. In einzelnen Betrieben— so im Gebiet von Turin— wurden aber Streikverlängerungen be- schlossen. In Genua wurde der Streik der Metall- arbeiter durch einen Ausstand von anderen Industriearbeitern im Hafengebiet unterstützt. Hochveredelte Textilien Zur Förderung des Qualitätsgedankens und FHennzeichnung des hohen Gebrauchswertes von „Textilwaren in bezug auf Tragfähigkeſt, Paßform und Aussehen wird der„Gütezeichenverband Textilveredelung“ Gütezeichen schaffen. Als erstes ist jetzt das Gütezeichen„Hochveredelt“ für rein zellwollene oder überwiegend zellwoll- haltige Oberstoffe MHerrenanzug-, Damenkostüm- und Mantelstoffe) eingeführt worden. Dieses Zei- chen darf nur an Erzeugnissen angebracht wer- den, welche besonders festgelegten Mindest- anforderungen(knitterecht, nadelfertig. wasser- abweisend) entsprechen. Die Einhaltung dieser Mindestanforderungen wird laufend geprüft. Frankfurter Effektenbörse vo m 12. März (p) Aus dem Publikum wurden weiterhin kleine Abgaben vorgenommen, dje trotz einer Reihe leſcht anregender Momente zu schwächeren Kursen führten. Die Aufnahmebereitwilligkeit wurde erst zu mehrprozentig herabgesetzten Kursen besser, ohne daß das vorliegende Angebot restlos untergebracht werden konnte. Montan- aktien gaben in der Mehrzahl 3% bis 4% nach, wobei Stahlverein, Mannesmann und Rheinstahl im Vordergrund standen Klöckner verloren dar- über hinaus 6¼% auf 190. Großbanken unterlagen gleichfalls einigem Angebot und wurden bis 3¼0% herabgesetzt. Seite 2 Mieterschutz-Aufhebung nicht aufhebend hinaus- schie ben (Hi.) Die Verordnung über Ausnahmen vom Mieterschutz vom 27. November 1951, die im Bundesgesetzblatt veröffentlicht und damit am 1. April wirksam werden soll, dürfte in ihrer Wirksamkeit auf den 1. Juli verschoben wer- den. Eine Entscheidung darüber ist allerdings noch nicht endgültig gefallen. Der Wirtschafts- politische Ausschuß des Bundestages beriet am 12. März über diese Verordnung und beschloß. die Entscheidung am 14. März auf einer ge- meinsamen Sitzung mit dem Wohnungsbau- ausschuß zu treffen. Das Bundeskabinett wird ebenfalls über eine Verschiebung des Wirksam- werdens dieser Verordnung beraten. Bundesrätliche Kritik an Schäffers Haushaltspolitik (UP) Das Land Niedersachsen wird am 14. März im Bundesrat Bedenken gegen die Füh- rung des Bundeshaushalts erheben. Die mei- sten anderen westdeutschen Länder wollen sich diesem Schritt anschließen, wie der nie- dersächsische Finanzminister Alfred Kubel am Mittwoch mitteilte. Vor allem werde beanstandet, daß der Bund seit 1950 noch keinen umfassenden Haushalts- plan und seit 1949 noch keine Haushaltsabrech- nung vorgelegt habe, sondern sich für 1951 nur einen„Ueberrollungshaushalt“ bewilligen ließ. Wohnungsbau-Darlehen und Zuschüsse an elne vom Geber beherrschte G. m. h. H. Unverzinsliche Darlehn und Zuschüsse zur Förderung des Wohnungsbaues sind nur als Zuwendungen an Dritte nach 8 7e Einkstd be- günstigt. Niemand kann sich also selbst ein steuerbegünstigtes Darlehn oder einen abzieh- baren Zuschuß gewähren. Der Grundsatz, daß Geber und Empfänger der Zuwendung stets zwei verschiedene Rechtspersonen sein müs- sen oder, anders formuliert, daß die Zuwen- dung aus dem Vermögen des Gebers ausschei- den und in das Vermögen des Empfängers übergehen muß, hat die Gründung sogenann- ter Wohnungsbaugesellschaften für Betriebs- angehörige, vornehmlich in der Rechtsform der GmbH., wesentlich gefördert. Da die Kapi- talgesellschaft zivilrechtlich und steuerrecht- lich von der Einzelperson trennbar ist, ist die Gewährung der oben erwähnten 7e-Darlehn und Zuschüsse durch einen Steuerpflichtigen an eine GmbH. selbst dann nicht zu beanstan- den, wenn er an dieser beteiligt ist. Die vorherrschende Ansicht sieht es auch als unschädlich an, wenn ein Steuerpflichtiger die Wohnungsbau-GmbH völlig beherrscht, d. h. wenn er wesentlich an ihr beteiligt ist oder sogar sämtliche GmbH.-Anteile in seiner Hand vereinigt. Da auch die Einmann- GmbH. von der Rechtsprechung anerkannt wird, soll auch diese als Empfängerin der begünstigten Zuwendungen nach 8 7e genügen, Wer steuer- begünstigte Wohnungen bauen will, sei es, um zusätzlichen Wohnraum für sich und seine An- gehörigen oder für seine Arbeitnehmer zu schaffen, ohne die Steuervorteile Fremden zu- kommen zu lassen, gründet deshalb mit Ver- wandten oder mit einem Strohmann eine Woh- nungsbau- GmbH. und läßt diese als Empfän- gerin der steuerbegünstigten Zuwendung auf- treten. Eine Steuerumgehung wird man darin nicht erblicken können, zumal auch das Eink.- StGes. keineswegs fordert, daß der Geber nicht wesentlich beteiligt sein darf an einer etwa eigens geschaffenen selbständigen Woh- nungsbaugesellschaft. Es ist lediglieh Gesetzes- auslegung zum Zwecke der Schaffung klarer Verhältnisse, wenn in Verwaltungsanordnun- gen verlangt wird, daß Geber und Empfänger verschiedene Rechtspersonen sein müssen. Da diese Formal voraussetzung auch bei der Ein- man-GmbH erfüllt ist, erscheint es bedenk- lich, wenn neuerdings die Verwaltung die steuerliche Vergünstigung des 8 7e für Darlehn und Zuschüsse an eine beherrschte GmbH. versagen will. Gerade durch die Rechtsform der GmbH. läßt sich die großzügige Förderung des Woh- nungsbaues für Betriebsangehörige auf Werk- gelände oft erst ermöglichen. Die Förderungs- würdigkeit solcher Bauvorhaben ist auch steuerlich von Anfang an bejaht worden, und sle wurden deshalb besonders häufig prakti- ziert. Daraus nun die Befürchtung herzulei- ten, daß durch ein Ueberhandnehmen dieser Konstruktion untragbare Steuerausfälle ent- stehen könnten und deshalb einen Riegel vor- schieben zu wollen durch Ablehnung der Be- günstigung, dürfte nach Wortlaut, Sinn und Zweck des Gesetzes nicht zu rechtfertigen sein. Nötigenfalls werden die Steuergerichte das letzte Wort zu sprechen haben. 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Auf die Maus, die Eine und Einzige, die Maus der Mäuse, die Stadtmaus, die unüber- trekflicne Maus, das Genie der Mäuse, die Maus vom Nord- Hotel. Eines Abends erschien sie; tänzelnd wie ein Jagdhund. der sich vor Freude nicht zu Lassen weiß. Die Maus näherte sich furcht- los dem jungen Mann und legte ihm das Geld zu Füben. Es waren vier Zehn- Dollar- Scheine, die die Maus im Maul trug. Sie hielt das Geld so eschickt, nein, so wunder- Voll, so behutsam und so zart, daß auch nicht die leisesten Zahnspuren die Schönheit des Geldes beeinträchtigten. Lässig hob der junge Mann das Geld auf, prüfte es und be- trachtete die Maus, die, mit sich und der Welt zufrieden, vor ihm stand. „Gestohlen, was?“ fragte er. Die Maus nickte, wie ein Tölpel nickt, Wenn er ein geringfügiges, aber spassiges Vergehen eingesteht. „Na gut“, sagte der junge Mann.„Ich will leben und leben lassen. Du bringst mir auf diesem Wege Geld., damit ich leben kann, und ich werde versuchen, Dir nicht Moral zu predigen. Wenn Du stehlen willst meinetwegen.“ Mit dieser Vereinbarung schien die Maus einverstanden zu sein. Sie ging also in den Hotelraumen weiter auf Entdeckungen aus und bevorzugte besonders Zimmer, in denen Durchreisende, pensionierte Offiziere oder Leute, die gerade eine Dusche nahmen, ihr Papiergeld liegen ließen. Fast jeden Tag kam die Maus auf das Zimmer des jungen Mannes, um ihm verschiedene Scheine ame- rikanischer Währung zu bringen. Mal waren es Zehner, mal Fünfer, mal eine Fünf-Dol- ar-Note und zwei Ein-Dollar-Noten, und eimes Tages vier Ein-Dollar-Noten. Das war eine Krise und eine schwere Enttäuschung Für den jungen Mann, der in großen Men- gen trank.„Ich lebe und lasse leben, das ist Selbstverständlich“, sagte er zu der Maus. „Aber Du könntest doch etwas mehr tun. Ich werde es Dir erklären. Das hier, das ist eine zehn, das ist gut. Bleib dabei, wenn es möglich ist. Das ist eine fünf, das ist halb so gut. Aber kannst Du keine Zehner krie- gen, nimm Fünfer. Das hier ist eine Zweier, — Pech! Laß sie nicht liegen, aber sehr viel * 0 0 44 Kein„Deutscher Filmpreis Anerkennung för„Der Verlorene“ Das Preisgericht für die Vergebung des deutschen Filmpreises hat entschieden, daß kein deutscher Spielfilm aus der Produktion des Jahres 1951 mit dem vom Bundesinnen- minister gestifteten„Deutschen Filmpreis“ Ausgezeichnet wird. Zwar sei die Prämiie- rung des Films„Der Verlorene“ von Peter Lorre„ernstlich erwogen“ worden, das Preisgericht habe sich jedoch entschieden, dem Film nur eine„lobende Anerkennung“ auszusprechen. Als bester Spielfilm des Jah- res 1950 war„Das doppelte Lottchen“ aus- gezeichnet worden. Als wWertvollster Kulturfillm wurde der Alfred-Ehrhardt-Film„Spiel der Spiralen“ Ausgezeichnet. Außerdem sind die Filme „Neue Kunst, neues Sehen“, der Domnickfilm und der Ulrich-Kayser-Film„Feurige Hoch- zeit“ als„besonders wertvoll“ ausgezeichnet Worden. Den Preis des„besten Films zur Förderung des europäischen Gedankens“ er- hielt der italienische Film„Weg der Hoff- nung! und den des„besten Problemfilms“ der Verhoeven-Film ‚Die Schuld des Dr. Homma“, Den„Preis für den besten Nach- Wwuchsschauspieler“ in Höhe von 5000 DM erhielt Jan Hendricks für seine darstelle- rische Leistung in dem Film„Sündige Grenze“. Der„Preis für die beste Nach- Wuchsschauspielerin“ in Höhe von ebenfalls 5000 DM wurde zu gleichen Teilen an Gardy Granaß für ihre darstellerische Leistung in dem Film„Heidelberger Romanze“ und an Gertrud Kückelmann für ihre darstellerische Leistung in dem Film„Rausch einer Nacht“ vergeben. Das Preisgericht betont in seiner Entscheidung, daß diese Preisverteilung keine Bewertung der genannten Filme ent- hält. Ein Sprecher des Bundesinnenministe- riums in Bonn kündigte im Zusammenhang mit der Preisverteilung an, daß die Geld- reise voraussichtlich im kommenden Jahr Strächtlich— möglicherweise bis auf drei Millionen DM— erhöht werden sollen. dpa ist das nicht. Und hier ist ein Einer. Schreck- lich. Versuche Zehner zu bekommen!“ Die Maus nahm sich diese schlichte Be- lehrung zu Herzen und hatte das Glück einen Raum zu finden in dem Gäste, die eine Dusche nahmen, große Geldscheine herum- liegen ließen, so daß der junge Mann einige Tage wie ein König lebte. Er kaufte Anzüge. allerlei Kleinigkeiten, aß gut und trank nur das Beste. Die Maus jedoch hatte nur eine sehr dürftige Kost. Nämlich alte Strümpfe. „Paß einnial auf“, sagte der junge Mann eines Tages zu der Maus,„es könnte sich herumsprechen. Man könnte Verdacht schöp- ken. Es gibt kein Gesetz dagegen, daß eine Maus stiehlt, und Du bist nach den Gesetzen unschuldig. Es gibt hierzulande kein Gericht, das Dich bestrafen dürfte. Aber irgendein Wichtigtuer könnte die Gelegenheit ergrei- ken und eine Falle aufstellen. Das sind fürch- terliche Dinger, sehen aber äußerlich sehr amiehend aus. Es ist Käse drin. Mit nur einem dieser Papiere, die Du mir eben ge- bracht hast, könnte ich wohl zwanzig Pfund vom denkbar schönsten Käse kaufen, der Dich, glaube ich, gar nicht reizen würde. Sie wollen Dich mit billigem Käse locken. Zehn Cents das Pfund, oder so ähnlich. Eine Sorte. die ich seit Monaten nicht mehr esse. Sei nicht dumm. Fall nicht drauf rein. Bleib stark und gehe nicht in die Falle, nur weil der Geruch des Käses so wunderbar ist. Ich wünsche, daß Du bei guter Gesundheit bleibst.“ So etwas hatte die Maus noch nie gehört. KAse? Fallen? a Sie verstand nicht. Es war alles sehr auf- regend. Geld, ja, das verstand sie. Es roch nicht gut. Es war ohne Geschmack und amtlich. Na, wenn schon! Der junge Mann hätte der Maus etwas Käse hinstellen können, aber er fürchtete, daß sie dann nur noch Sinn fürs Fressen hätte. Das wollte er nicht. Es war besser für die Maus, wenn sie für sich selbst sorgte. „Aber,“ sagte er ausdrücklich, nimm dich in acht vor Käsestücken, die kunstvoll zurechtgeschnitten sind und völlig starr und harmlos aussehen. Wenn du schwach wirst, ist es aus mit dir. Es kann den Tod be- deuten.“ 8 Tod? Die Maus verstand nicht. Der Mann fuhr fort zu trinken. Die Maus Sing oft fort und kehrte mit Geld zurück, aber eines Tages blieb sie aus. Bald darauf War der junge Mann wieder arm. Er war auch ein wenig besorgt. Zunächst machte er sich Sorgen darüber, wie er ohne Geld nach außen hin so weiterleben sollte, aber mit der Zeit machte er sich Sorgen um die Maus. Unter seelischem Druck oder alkoho- lischem Einfluß war er imstande, die Spur der Maus von seinem Zimmer, das sie vor zwei Tagen verlassen hatte, bis zu der Falle zu verfolgen, in der sie gefangen saß. 8 eee N Paul Walter: Bühnenbild-Entworf zur Neuinszenierung von Verdis„Aida“ in Mannheim Am Samstag, 15. März, 19.00 Uhr, wird im Mannheimer Nationaltheater Verdis„Aida“ in einer Neuinszenierung von. Schüler und unter der musikalischen Leitung von Operndirektor Professor Eugen Szenkar herausgebracht. In dieser Inszenierung stellt led der ab nâchster Spielzeit engagierte Bühnenbildner Paul Walter vor. Das war Zimmer 517, eine Etage tiefer, zweite Tür links. Das Zimmer war von einer alten Dame bewohnt, die manchmal von ihren Kindern zum Wochenende nach Larchmont geholt wurde. Die alte Frau war in Larchmont. Er nahm die Maus aus der Falle, be- nutzte weinend den Fahrstuhl und trug sie sorgfältig in seiner linken Hand auf sein Zimmer. Der Fahrstuhljunge brach mit dem jungen Mann in Tränen aus und empfahl Wärme und Ruhe. Die Maus erhielt Wärme und Ruhe und Käse für fünf Cents, den sie nicht essen wollte. 5 Das erschreckte den jungen Mann. „Diese gottlosen Menschen,“ sagte er immer wieder. Fünf Tage und fünf Nächte beobachtete die Maus ruhig den jungen Mann. Dann starb sie. Der junge Mann packte sie sorgsam in weißes Schreibpapier, des Hotels würdig, und brachte sie in den Central Park, grub mit der Spitze seines rechten Schuhs ein kleines Grab und beerdigte sie. Er ging zum Hqtel zurück, quartierte sich aus und klagte bitterlich über die Sorte von Menschen, die diese Welt bewohnen. Copyright by„Pontes““ sbondenz, Berlin-Stuttgart. Uebersetzung Erika Zander Presse-Korre- Autorisierte 19520 12 1 Intendant Dr. Haß „Kurpfälzisches Kammerorchester“ Konzert im Mannheimer Wartburg-Hospiz Das von Eugen Bodart, dem ehemaligen Generalmusikdirektor des Marmheimer Na- tionaltheaters, geleitete„Kurpfälzische Kam- merorchester“ stellte sich nun auch in Mannheim mit einem Konzert im Wart burg-Hospiz vor. Das erst unlängst ge- gründete kleine Orchester darf sich einer soliden und exakten Technik rühmen, mit der es bei Bodarts präzise gegebenen Ein- sätzen rhythmisch klar zu gliedern vermag. Das Programm des Mannheimer Konzer- tes entsprach mit vier Barockwerken einer Frescobaldi-Toccata, Bachs Violinkon- zert in a-moll(rut der sauberen Solo-Inter- pretation von Dieter Vorholz), Händels sech- stem„Concerto grosso“, dem von Willi Bachert klangrein geblasenem Oboen-Kon- zert Marcellos und einem frischen„Orche- ster-Quartett“ von Karl Stamitz— der Vor- tragsfolge, mit der das junge Orchester kürzlich in Ludwigshafen gastierte(ver- gleiche„Morgen“ vom 22. Februar). Zu- Sätzlich hörte man an diesem Abend als Abschluß Emil Nikolaus von Rezniceks „Serenade G-dur“ für Streichorchester, der Bodart eine beglückende spielerische Leich- tigkeit gab. Die släinyende Satzwese des „Donna-Diana“- Komponisten bewahrt trotz „Jsroel Schnittpunkt der Welt“ Martin Beheim- Schwarzbach sprach zur„Woche der Brüderlichkeit“ jm Amerikahdus Mannheim Martin Beheim- Schwarzbach lieferte mit seinem am Dienstagabend im Mannheimer Amerikahaus gehaltenen Vortrag„Israel— Schnittpunkt der Welt“ einen an kühnen menschheitsgeschichtlichen Hypothesen rei- chen Beitrag zur„Woche der Brüderlich- keit“. Die manchem vielleicht befremdlich erscheinende Formulierung seines Themas Will der Vortragende zunächst aus christ- licher Perspektive begriffen wissen. Denn für den Christen ist Israel durch den Kreu- zestod Jesu sowohl der geographische als auch der geistige Brennpunkt der Mensch- heitsgeschichte geworden. Mit diesem Er- eignis hat die Geschichte Israels, aus des- sen kultureller und religiöser Gesetzgebung mit ihrer monotheistischen Gottesidee schließlich die christliche Lehre erwuchs, eine schicksalbestimmende Wendung ge- nommen. Von den römischen Eroberern sei- ner staatlichen Selbständigkeit beraubt, entdeckte dieses über alle Länder ausein- andergesprengte, von Pogrom zu Pogrom Sehetzte Volk seine bewunderungswürdige Kraft, sich ohne Waffen und ohne staat- lichen Boden unter den Füßen in seiner ursprünglichen Eigengesetzlichkeit zu er- halten. In diesem Phänomen der Unsterb- lichkeit eines Volkes ohne Staat glaubt Be- heim- Schwarzbach— und das war wohl die verblüffendste seiner hypothetischen Ueber- legungen— auch für den christlichen Men- schen eine Art göttlichen Gebots zu er- kennen, danach zu streben, über den Staat hinauszuwachsen und ihn gegenstandslos zu machen.„Wenn die christliche Welt dachte, das Judentum sei überflüssig und verächtlich, so liegt darin eine erhebliche Anmaßung.“ Aus dem jüdischen Ahasver- Schicksal und dem alle christlichen Jahr- hunderte befleckenden Antisemitismus, der nach vorübergehender Ruhe im liberal- humanitären 19. Jahrhundert in unserm Slorreichen Zeitalter der Massenverhetzung seinen barbarischsten Ausdruck gefunden hat, leitet der Vortragende vielmehr eine Misison der Juden ab. Ahasver hat danach den Auftrag, stets neben dem Christen zu Wandern als immerwährender Mahner an dessen eigene Mission: der Liebe zum Näch- sten. Und der neue Messias, nach dem Israel auch heute noch ausschaut, ist das erweckte Gewissen der Menschheit. Der neuen jüdischen Staatsgründung in Palästina, die bereits mit Krieg unheilvoll genug begann, begegnet der Vortragende als einem gefahrvollen politischen Problem mit starker Skepsis. Zwar ließen die im idealkommunistischen Geist der Urchristen aufgebauten jüdischen Gemeinschaftssied- lungen in Palästina einige vorbildliche so- ziale Möglichkeiten des kleinen Staates ahnen, aber im ganzen sieht er in seiner Neubildung keinen rechten geschichtlichen Sinn, es sei denn, der israelitische Staat könne vielleicht einmal der Welt durch die Uebernahme einer Vermittlerrolle zwischen Ost und West einen menschheitsgeschicht- lichen Dienst leisten. Als die Quintessenz des von gewissen ideologischen Verstiegenheiten nicht freien Vortrags bleibt dieses: Martin Beheim- Schwarzbach glaubt an die Tendenz der Völker, zur Menschheit werden zu wol- len. Offenbar hält er im Hinblick auf das jahrtausendealte staatenlose Außenseiter tum der Juden auch die Ueberwindung des Staatsweseris der Völker für möglich(und anscheinend auch für begrüßenswert), so daß ein Zeitpunkt erreicht werden Könnte, an dem die christliche Welt dem Juden sagen werde: Du Außenseiter, sei gegrüßt, denn du bist einer von uns, die wir alle Außenseiter werden wollen! S. O. E. der dichten symphonischen Anlage en elegant musizierenden Charakter, Ob das„Kurpfälzische Kammerorchester“ l über acht Geigen verfügt, entstand gegen über drei Bratschen, drei Celli und einen Kontrabaß in den anspruchsvollen melo, schen Phrasen dieses feinen Werks Lell Kklangliches Mißverhältnis. Genaue Bogen führung und ein schöner Legato-Schpig gaben der exquisiten neuzeitlichen S8 nade lebhafte Farben und sicher Sezelch nete Umrisse. Es gab herzlichen Beifal. W. Kolturnotizen Die Wizwe Gerhart Hauptmanns, P Margarethe Hauptmann, hat am Dienstag Direktion des Wiener Burgtheaters telegn. Phisch für die„große Ehrung, die Wien el das ruhmreiche Burgtheater bei der e, urauf führung von„Herbert Engelmann de Namen Gerhart Hauptmann erwiesen 40 ihren Dank übermittelt. Dem Regisseur d Aufführung, Berthold Viertel, dankte f Hauptmann gleichfalls. Der Stadtrat von Karlsruhe genehmigte ei Nachforderung des Badischen Staatstheaters f das Haushaltsjahr 1951/52 in Höhe von 3000 DM. Davon hat die Stadt die Hälfte, a 179 00 DM, zu zahlen. Der Mehrbedarf stand im wesentlichen durch erhöhte 58 Sonalauf wand. Der französische Schauspieler Pierre noir, ein Sohn des Malers Auguste Renoir ut Bruder des Filmregisseurs Jean Renoir, ist Dienstag in Paris im Alter von 69 Jahren 95 storben, Seit dem Tode Louis Joupvets leite er das Fariser Athenee-Theater. Der Dichter Karl Heinrich Waggerl l heute, 20 Uhr, in der Städtischen Volksbüb rei Mannheim aus eigenen Werken. 8s dies die letzte von der Volksbücherei genel, sam mit der Abendakademie und dem Man- heimer Buchhandel in diesem Winter Vel staltete Dichterlesung. In der sechsten kirchenmusikalischen Felt. stunde in der Thomaskirche Mannbeim-Ner ostheim werden am Sonntag, 16. März, 20 Uh, unter Leitung von Fritz Wirtn Werke Buxtehude, Rosenmüller, Händel, Biber, Vit ther, Bach und Bruhns aufgeführt, Der amerikanische Nachwuchspianist Abbe Simon gibt am Freitag, dem 14. März, 20 Uhr, im Amerikahaus Mannheim ein Konzert n Werken von Bach, schumann, Chopin, Rath Dello Joio und Prokofieff. „Humor im Lied“ war der Titel und Lei, gedanke einer Konzertstunde, in der Herbel Klomser, der lyrische Bariton der Städtischen Bühne Heidelberg, von Else Landmann- Dre scher am Flügel begleitet, eine Reihe heller Liedkompositionen unlängst in Heidelbeg (Vergleiche„Morgen“ vom 6. März) und je auch im Vortragssaal der Mannheimer Kung, halle mit schönem Erfolg darbot. VI CCI SAU: Rendez-vous lu PA 33 Copyright verlag Gustav Kiepenheuer Gmbfi, köin/serHn 49. Fortsetzung Es war überaus behaglich, das Schlaf- zimmer für sich allein zu haben, mit Ra- scheln, Gähnen, Lichtmachen, Lärmmachen, Lesen und wieder schläfrig werden. Er blät- terte ein wenig in den Prozegberichten der letzten Tage; dann suchte er die„Vossische Zeitung vom Donnerstag, in der er eine Artikelreihe von dem jungen Schriftsteller Hirschbach verfolgte, die ihn interessierte. Er las kurze Zeit, fand den Artikel schwä⸗ cher als die vorhergehenden, dann starrte er noch eine Weile in die Lampe, bis er Strahlen sah und tränende Augen bekam. Das war eine schlechte Gewohnheit noch aus der Kinderzeit, und seine Mutter hatte es immer Lichtstouren genarmt,. Zuletzt löschte er noch einmal aus, seufzte tief und zufrieden und schlief wieder ein, während das Zimmer immer heller und deutlicher Wurde. 8 Um sieben Uhr erwachte er wieder, stand uf, badete und rasierte sich sorgfältig, wo- bei er mit zusammengepreßtem Mund die schöne Melodie aus der unvollendeten Symphonie von Schubert sang. Es War ein hübscher, klarer Morgen, kühl aber sonnig. Droste fühlte sich leicht wie seit langem Hicht, er hatte Ermüdung und Heiserkeit Weggeschlafen und erst jetzt begann er sich richtig über seinen Erfolg im Fall Rupp zu kreuen. Er besuchte das Kinderzimmer und er- Alelt sogar von Fräulein die Erlaubnis, sei- nen kleinen Sohn für zwei Minuten auf dem Arm zu halten, während Fräulein die Morgenflasche herrichtete. Er holte die alt- modische flache Golduhr seines Vaters her- aus, die er immer trug, und hielt sie an Bärchens Ohr. Zwar begrüßte Bärchen den funkelnden Anblick mit Gekreisch, aber das akustische Phänomen schien über seinen Horizont zu gehen. Er zog die Mundwinkel hinab und gab ein REnarren von sich, bei dem Droste ihn erschreckt auf dem Wickel- tisch deponierte.„Ein dummes Kind,“ sagte Clärchen überlegen. Sie selbst war zu groß, um an Uhren zu horchen, aber sie hatte nichts dagegen, wenn der Rückdeckel auf- gemacht wurde und man das Ding ticken und sich bewegen sah. Sie schnaufte laut vor Konzentration und Droste spürte das warme leichte Haar von Madamchen zärt- lich neben seiner Schläfe, als sie zusammen die Köpfe über das Uhrwerk gebückt hielten. Das Frühstück ging vor sich mit dem üblichen Zeremoniell. Der Landgerichtsrat setzte sich ahnungslos auf Madamchens Enie und gab mit viel Staunen und Ver- schwören kund, daß so etwas unerhört sei. Der Kaffee war dünn wie immer, denn— Wie Veronika selbst zugab— Kaffee war nicht ihre wahre Forsche. Die Haushalt- maschine war geräuschvoll im Gang, im Wohnzimmer surrte der Staubsauger, auf dem Korridor hörte man Fräulein rufen: „Fräulein Veronika, das Wasser.“ Vom Kin- derzimmer kam Bärchens Glucksen und Ju- beln, als er gebadet wurde und eine zu- fallende Tür schnitt den vergnügten Lärm ab. Droste rauchte seine Frühstückszigarette und blies Ringe für Clärchens Amusement. Clärchen saß auf seinem Kinie und wollte ihm vorflunkern, daß sie im Keller ge- Wesen wäre und dort zwei rosa Elefanten aus Zucker gesehen Hätte, so groß wie die im 200. Draußen klingelte es. Veronika trampte dahin, um aufzumachen, dann gab es eille Unannehmlichkeit. „So, jetzt haben wir's,“ sagte nämlich Veronika, ohne zu klopfen.„Ich hab's ge- Wußt, so wird's kommen.“ „Was ist los?“ fragte Droste aufgestört. „Der Mann ist da und sperrt das Gas Ab, weil die Rechnung nicht bezahlt ist. Gemahnt haben die ja wohl genug und kein Wunder, sie verlieren die Geduld,“ bekun- dete Veronika mit einer Art von bitterem Triumph in der Stimme. „Verdammt,“ sagte der Landgerichts- rat, schob Clärchen von seinem Knie und stürmte in das Wohnzimmer an den Schreib. tisch. Ja, da lag die Gasrechnung und da- neben der ausgefüllte Postscheck auf sech- zehn Mark und vierundsiebzig Pfennige. Aber bezahlt war nicht worden. „Ich werde mal mit dem Mann reden,“ sagte er.„Ja, das versuchense man,“ er- widerte Veronika mit offenem Hohn. Droste sperrte die Schublade auf, in der Evelyn das Haushaltsgeld verwahrte, aber er konnte kein Geld finden. Ungeduldig und Wütend kratzte er aus seiner Brieftasche zusammen, was er brauchte; es blieben ihm noch ein paar Mark für seinen persönlichen Bedarf übrig Mit dem Geld ging er ins Vorzimmer, wo ein Mann in blauer Bluse kniete und am Gasmesser herumschraubte. Es zeigte sich, daß der Mann es ablehnte, die Bezahlung anzunehmen und das Gas in Ruhe zu lassen.„Ich bin nicht befugt,“ sagte er, und das großartige Wort schien seiner schweren Zunge Genuß zu bereiten.„Nicht befugt, Geld in Empfang zu nehmen. Das ist Befugnis von der Kassenabteilung. Meine Befugnis ist absperren.“ Und er sperrte ab und ging, nicht ohne viel große Fußabdrücke auf dem Linoleum und einen süßlich-bitteren Gasgeruch in der ganzen Wohnung zu hinterlassen. Veronika litt stumm. Ihr Gesicht sagte, daß es so komme, wenn man bei Leuten im Dienst sei, die wirklich nicht fein wären. „Heut gibt's kein Mittagessen,“ sagte sie einsilbig. „Geht ins Wirtshaus,“ erwiderte Droste zornig. „Bärchen kann nicht im Wirtshaus essen,“ sagte Fräulein, die sich zu der Klageszere eingefunden hatte. Wenn Bär- chen kalte rohe Milch trinkt, bekommt er Brechdurchfall, worauf zweiundsiebzig Pro- zent von Säuglingssterblichkeit zurückzu- führen sind.“ Bei dieser Reminiszenz aus Fräuleins Säuglirigsschwesterexamen kochte der Land- gerichtsrat über. Er knallte die Tür hinter sich zu, hörte wie Clärchen und Bärchen kast gleichzeitig zu brüllen anfingen und stürzte ans Telefon. Seine ganze Wut hatte sich gegen Evelyn gewendet. Mit streitsüch- tiger Stimme verlangte er eine Verbindung mit Geltow. „Ich muß sofort mit Evelyn sprechen,“ sagte er, als Marianne sich meldete. Der kleine Aerger hatte schon wieder seine ner. vöse Heiterkeit zurückgebracht. Marianne antwortete nicht sofort.„Evelyn schläft lei- der noch,“ sagte sie hernach liebenswürdig. „Dann wird sie eben geweckt werden. Ich muß sie sprechen.“ „Menschenskind,“ sagte Marianne,„wo brennt's denn? Laß doch die kleine Mau schlafen, Es ist viel zu früh für sie“ Dies ärgerte Droste noch mehr.„Hehn ist kein Wickelkind, schließlich. Wir bebe; deln sie immer wie ein Wickelkind, abet sie ist kein Wickelkind. Sie hat auch el bißchen Verantwortung!“ rief er gereist Das Telefon blieb für ein Weilchen stumm, als wenn Marianne nun gegangen Wäre, um Evelyn zu wecken. Aber asche, nend hatte sie sich die Sache dur überle denn sie sagte schließlich:„Erzähl mir Al: erst, wWwas es gibt, und dann will ich eben ob es lohnt, Evelyn aufzu wecken.“ Droste kam nun mit der Geschichte von der Gl. rechnung heraus, die seit Wochen auf del Schreibtisch lag, verbummelt, verszum Vergessen wurde, er zitierte Veronite Drohung, dag es kein Mittagessen ge und Fräuleins Befürchtungen wegen chen, und er beklagte sich bitter über Fe. Iyns Unbrauchbarkeit. Marianne lachte leise.„Na, Pusch sagte sie.„Wenn das Gas abgesperrt was kam denn da Evelyn nützen! 5 sie doch schlafen. Ich werde mit den 1 ten beim Gaswerk reden, ich kenne da 10 Menge von ihnen, unsereiner hat immer mit der Gesellschaft zu tun. Ich versprec. dir, daß Bärchen warme Milch bekomm Ist das besser?“ zue Die resolute Vernunft in ihrer Stimme besänftigte Droste.„Aber du muß 15 geben, daß es mit Evelyn manchmal 5 auszuhalten ist, so unzuverlässig und Praktisch wie sie ist,“ murrte er 150 hinterher„Wenn du dich über Evelyn ten Klagen willst, mußt du zu anderen 1 gehen als zu mir,“ antwortete W 5 „Zänk sie wenigstens aus, wenn se. 55 Wacht,“ rief Droste, schon besser Nee „Ich komme zum Nachtessen nach Gel und hole Evelyn in die Stadt.“ 1 Fortsetzung tog 10 „ Be präsid Preite zu de Friede nehme „ges ar tung deutsc matio- die E mit de Kontr schaft daß rr die A entnel