ichtigsten je schnel- %, befahl er, längst tenen Pi- 8 Grenze gezwungen und über den internationalen liegen. Oder und Elbe und an die usgeber: Mannheimer Morgen ag. Druck: Mannheimer Groß- ckerel. Verlagsleitung: H. Bauser; efredakt.: E. F. v. Schilling. Stell- vertreter: Dr. K. Ackermann. Politik: E. Schäfer; wirtschaft: F. O. Weber; peullleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokal: M.Eberhardt; Kommunal: Dr. F. W. Koch; Ludwigshafen und Sport: H. Schnee- kloth; Land: C. Serr; Sozialredaktion: simon; Chef v. Dienst: O. Gentner. Bankkonten: südwestbank, Allg. Bank- gesellsch., Städt. Sparkasse, Bad. Kom- munale Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postsch.-Konto: Karlsruhe vr. 800 16, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 267 43. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstenen: Mannheim, R 1, 46, Telef. 4 1 51-54; Heidelberg, Brunnen e 18-24, Tel. 293/88(Halb. Tagebl.)) ten Rh., Rheinstr. 37 Tel. 62768 den Agen; täglich außer Knzeigenpreis-⸗ R. Adelmann; ichterscheinen n Anspruch auf preises. Für un- keinerlei Gewähr. — „Jahrgang/ Nr. 146/ Einzelpreis 20 Pf. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Acheson besuchte Berlin sSemjonow nahm am Empfang teil/ Text der Antwortnote an Prof. Hallstein übergeben Berlin. OP/ dpa) Der amerikanische Außenminister Dean Acheson hat am gamstag und Sonntag Berlin besucht. In der Viersektorenstadt hat er das Bekenntnis der freien Welt zu erneuert und die union bekräftigt. Acheson sicherte Westberlin nachdrück- uch Schutz und Unterstützung durch die Vereinigten Staaten zu und bestätigte, daß die Westmächte in ihrer dritten Note an die Sowjetunion Viermächte-Verhandlungen über Deutschland vorschlagen wollten, um nach Möglichkeit ein Programm für die deutsche Wiedervereinigung zu finden, das für Moskau und für die freie Welt annehm- bar wäre. g Während seines Aufenthaltes in West- berlin informierte der amerikanische Außen- minister den Staatssekretär im Bundesmini- sterium kür Auswärtiges, Professor Walter Hallstein, über den Inhalt der Note, die n den Außenministern der Westmächte in London beschlossen worden ist und die in Kürze der Sowjetregierung übermittelt wer- den soll. Er traf ferner mit dern ter der sowjetischen Kontrollkommission für Deutschland, Botschafter Semjonow, zusammen, der auf einem Empfang des ame- anischen Stadtkommandanten von Berlin, General Matthews on, den sowjetischen Oberbefehlshaber in Deutschland. General Tschuikow, vertrat. Acheson hatte mit Semjonow und dessen Begleiter, dem Sowjetvertreter für Ostberlin, S. A. Den gin eine längere Unterhaltung, die jedoch keinen politischen Inhalt gehabt haben soll. uin einer Pressekonferenz im Rathaus Schöneberg erläuterte Acheson, es sei der Zweck des Notenwechsels zwischen dem Westen und Moskau, erneut zu versuchen, Deutschland-Frage auf dem Verhand- agswege zu regeln. Man könne nur hof⸗ 8 sich 3 Sowjetregierung mit einem * le Viederverel ne Post will auch die Telefongebühren 8 erhöhen Frankfurt.(Je-Eig.-Ber.) Wie das Bundes- postministerium bekannt gibt, ist in Kürze nicht nur mit einer Erhöhung der Portosätze, über die wir bereits berichteten, zu rechnen, sondern die Bundespost wird auch die Ge- bühren im Fernmeldedienst— also für Orts- und Ferngespräche sowie für den Fern- schreibverkehr und den Telegraphendienst — im Zuge einer allgemeinen Tariferhöhung um durchschnittlich 20 Prozent heraufsetzen. Trotz allen Verständnisses für die miß- liche Finanzlage der Post machen Wirtschafts- kreise erhebliche Bedenken gegen die Her- aufsetzung der Postgebühren geltend. Wenn die Erhöhung des Briefportos durch den von der Post angestrebten Wegfall der„Not- opfermarken Berlin“ für den normalen Fern- brief auch nur drei Pfennige betragen soll, so bedeute die neue Heraufsetzung der Ge- bühren gegenüber den Tarifen vor Beginn des zweiten Weltkrieges eine Steigerung, die größer als im allgemeinen Index sei. Bei den Fernmeldegebühren jedoch falle ins Gewicht, daß die deutschen Sätze ohnhin schon jetzt Die letzte Entscheidung über die Tarif- erhöhungen liegt beim Bundeskabinett. Diederich gewinnt die 5. Etappe 8 der„Tour“ ö Der Luxemburger Diederich gewann am Sonntag die fünfte Etappe der Tour de France, die von Roubaix nach Namur in Bel- gien über 197 km führte, in 5:54,28 Stunden vor dem Italiener Fausto Coppi in 5:59,29 Stunden, Robert Vanderstock(Belgien mit 6.00,11 Stunden, Gino Bartali(Italien) mit 6•01,44 Stunden, Fiorenzo Magni(Italien) mit 6701,50 Stunden und Jean Goldschmidt(Lu- xemburg) mit 6:01,58 Stunden. Träger des gelben Spitzenreiter-Trikots blieb der Fran- zose Lauredi. 0 5 W 2 ec Rom. Spanien und Nationalchina haben aun Samstag die diplomatischen Beziehungen wie- der hergestellt. Die diplomatischen Vertreter beider Länder werden den Rang von Bot- schaftern haben. 2 Amsterdam. Der holländische Ministerpräsident, der Sozialist Dr. Willem Drees, hat die Besprechungen für die Regie- rungsbildung mit den Parteiführern aufgenom- men. Reykjavik. bisherige Islands Wähler schritten am Sonntag zur Wahlurne, um zum ersten in der Geschichte der Insel den Präsidenten dss Landes in direkter Wahl zu bestimmen. Bis- her wurde Islands Präsident vom Althing. 4 isländischen Parlament, unmittelbar ge- Wählt. Berlin, Der von den Sowietzonenbehörden gebaute Umgehungskanal um Berlin ist am Samstag in Betrieb genommen worden. Er er- möglicht es der Binnenschiffahrt, zwischen Ostsee zu fahren, ohne Westberlin zu berühren. 5 Soburg. Bürgermeister Edmund Voit aus der Gemeinde Sülzfeld im Kreis Cobuts Wurde an der Zonengrenze von Volkspolizi- sten mit der Waffe zum Ueberschreiten der in die Sowjetzone 80 1 VP/ dpa leppt. den um ihre Freiheit ringenden Menschen hinter dem„Eisernen Vorhang“ Bereitschaft des Westens zu einer friedlichen Regelung mit der Sowiet- Deutschlands einverstanden erklären würde, das àuch für die freie Welt annehmbar wäre. Allerdings habe er bei den zahlreichen erfolglosen Verhandlungen der letzten Jahre gelernt, keine Prognosen über den Ausgang von Konferenzen mit den Sowjets zu stellen. Seinen zweiten Berlin-Besuch als Außen- minister bezeichnete der als Bekräftigung des Willens der USA, ihre Rechte in Berlin gegenüber allen sowjetischen Drohungen zu Wahren. Falls die Volkspolizei versuchen sollte, Westberlin zu besetzen, würde er sich unverzüglich mit militärischen Ratgebern in Verbindung setzen. Damit sei allerdings nicht gesagt, fügte er hinzu, daß bisher kei- nerlei Vorbereitungen für einen solchen Fall getroffen wären. Schon bei den Verhandlun- gen über den NATO-Pakt 1949 sei die Frage behandelt worden, wie einen militärischen Angriff gegen Westberlin zu begegnen wäre. In einer Ansprache zur Grundsteinlegung der amerikanischen Bibliothek in Westberlin gedachte Acheson mit beson- derer Herzlichkeit der Deutschen in der Sowjetzone. Der Sowjetunion warf er vor, „daß sie das Recht aller Deutschen in Ost und West auf freie Wahlen, ein freies Leben unter einer einheitlichen Regierung und eine einheitliche Verfassung nicht anerken- nen“ wolle. Indem der Westen Berlin unter- stütze, werde die Hoffnung auf die Wieder- vereinigung Deutschlands aufrechterhalten. „Zusammen mit den Bewohnern der Sowiet- 20ne, die trotz aller Härten und Bedrohungen in ihrem Herzen die Flamme der Freiheit, der Wahrheit und der Gesetzlichkeit be- wahrt haben, sehnen wir den Tag herbei, an dem sie wieder zurückkehren können in die bouttecken Bern- Westberliner Kommandanten protestieren Entschädigung für durch Sperrmaßnahmen entstandene Verluste gefordert Berlin.(UP) Die drei westalliierten Kom- mandanten von Berlin haben am Samstag in gleichlautenden Schreiben bei dem Ver- treter der sowjetischen EKontrollkommission in Berlin, Sergei Den gin, gegen die jüng- sten Sperrmaßnahmen protestiert und gleich- zeltig eine„schnelle, angemessene und volle Entschädigung“ für die„Härten und Ver- luste“ gefordert, die die Westberliner Be- völkerung dadurch erlitten hat. Die Kommandanten erklären, daß sie die Maßnahmen der„sowjetisch kontrollierten ostdeutschen Regierung“ mit„wachsender Besorgnis“ beobachteten. Die Note der Westmächte protestiert be- sonders dagegen, daß den Berlinern der freie Zutritt zur Zehlendorfer Enklave Stein- West- Staaken verwehrt wird. Die Komman- danten schreiben, daß die sowjetischen Sperrmaßnahmen, auf Grund deren Ost- berliner ihr Eigentum in der Sowjetzone nur noch aufsuchen dürfen, wenn sie ihren Wohnsitz in Westberlin aufgeben,„Tausen- den von minderbemittelten Westberlinern Unsägliches Leid und materielle Verluste“ verursacht hätten. Gefängnis bis zu zwei Jahren oder eine Geldstrafe bis zu 2000 Ostmark droht die Sowjetzonen- Volkspolizei neuerdings allen Westberlinern an, die„unwissentlich“ das Gebiet der Ostzone betreten. Vizekanzler Franz Blücher kündigte auf den am Samstag eröffnenden Landespartei- tag der FDP Berlin einen Hilfsplan für Berlin an. Es sei vorgesehen, den Berliner Export zu steigern, die Produktionsstätten zu verbessern und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Blücher wird mit Vertretern des Senats, der Berliner Bundesvertretung und Ausschuß zu der Wirtschaft die ersten Vorbesprechungen führen. Er befürwortete eine völlige Rechts- angleichung Berlins an das Bundesgebiet. Konziliante Töne in der Donau- Kommission Galatz.(dpa) In der Sitzung der Donau- Kommission, die in Galatz tagt, erklärten sich die Vertreter der Kominform-Staaten Ungarn, Bulgarien, Rumäànien und Tschecho- slowakei überraschend bereit, die jugoslawi- schen Vorschläge zu einer Aenderung der Verfahrensordnung der Kommission zu er- örtern. Der wichtigste Vorschlag Jugoslawiens zielt darauf ab, an die Stelle des Ständigen Sekretärs der Kommission— diesen Posten Bat ein Lertreter aller Mitgliedstaaten der Donaukommission zusammensetzen soll. Die Vertreter der vier Kominformstaaten erkannten, wie die jugoslawische Nachrichten- agentur Tanjug berichtet, die Notwendigkeit einer Aenderung der Verfahrensordnung an. Sie hätten vorgeschlagen, daß Jugoslawien den stellvertretenden Ständigen Sekretär für die Kommission stellen und vier andere Po- sten im Sekretariat und in der Donaukom- mission übernehmen soll.. Taft möchte Jalta-Abkommen widerrufen Charlottesville/ Virginia,(dpa). Senator Robert Taft schlug auf einer Wahlkundge- bung in Charlottesville Virginia) vor, die USA sollten das Abkommen von Jalta wider- rufen. Das wäre ein erster Schritt zur Ein- dämmung des Kommunismus, dem andere folgen sollten. Die Sowjets hätten sich nicht an die Beschlüsse von Jalta gehalten. Der Kampf um die Verträge Adenauer:„Ablehnung wäre Versündigung“/ SPD- Versammlungskampagne Bonn.(UP/ dpa) Bundeskanzler Dr. Kon- rad Adenauer sagte vor der CDU/CSU-Bun- destagsfraktion eine Aenderung der sowieti- schen Deutschlandpolitik voraus, wenn die Bundesrepublik den bisher beschrittenen Weg der deutsch- alliierten Verträge weiter gehe. Dann werde die Zeit kommen, um der Welt einen würklichen Frieden zu sichern, in Abrüstungsverhandlungen einzutreten und auch der Frage einer Wiedervereinigung Deutschlands am Verhandlungstisch näher- zutreten.„Eine Ablehnung der Verträge Wäre eine Versündigung gegen das deutsche Volk und die Einheit Europas“, erklärte Pr. Adenauer. Eine 8 der Ratifi- zierung würde Deutschland weiter als Objekt der Mächte zurücklassen und es wie- der einem Kontrollratssystem unterstellen, auf das auch die russischen Noten mit ihrem Hinweis auf Potsdam abzielten. Als„wöllig töricht und widersinnig“ wies Dr. Adenauer die Aeußerung des zweiten SPD-Vorsitzenden Ollenhauer zurück, daß es nach dem Ende der deutsch- alliierten Verhandlungen noch möglich sei, zu neuen Verhandlungen zu kommen. Dann würde die Europa-Politik der USA völlig gescheitert sein und die Sowjetunion würde ihren größ- ten Sieg errungen haben. Die Sozialdemokratie werde sich allen Versuchen widersetzen, die Bonner Konven- tion und die EVG-Verträge unter Zeitdruck durchzubringen, ehe die Oeffentlichkeit sie in allen Konsequenzen kennen gelernt hat, erklärte der zweite SPD-Vorsitzende Erich Ollenhauer am Sonntag in Celle. Heute müsse die Ansicht der SPD über den Gene- ralvertrag maßgeblich sein, denn die SPD rechne damit, nach den Bundestagswahlen die stärkste Partei der Bundesrepublik zu sein und den entscheidenden Einfluß in der Bundesregierung zu besitzen. Ihre heutigen Forderungen stellten daher die Auffassung der Regierung von morgen dar. Die große Versammlungswelle der SPD gegen die Ratifizierung der Bonner Konven- tion startete der Prof. Carlo Nürnberg. Er erklärte, die SPD ihrer Agitation gegen den Bonner wolle mit Vertrag * 8 das deutsche Volk darüber aufklären, wie wichtig die Stimme eines jeden Einzelnen sei. Der Justizminister von Rheinland-Pfalz, Bruno Becher CDP), vertrat am Sonntag den Standpunkt, daß das Abkommen über die Europäische Verteidigungsgemeinschaft keinen verfassungsändernden Charakter habeèe und eine Aenderung des Grundgesetzes deshalb nicht erforderlich sei. In einer Rundfunkansprache betonte Becher, die Bun- desregierung sei zum Beitritt zur Euro- päischen Verteidigungsgemeinschaft nicht nur berechtigt, sondern ver wirkliche damit sogar eine Zielsetzung, die ihr durch das Grundgesetz ausdrücklich vorgeschrieben sei. Es habe durch eine Verfassungsbestimmung den Weg zu einem Systern kollektiver Sicher- heit ausdrücklich eröffnet. eee Gemeinschaft der freien Völker in einem Deutschland, das in Frieden und Ehre wie- dervereint ist,“ betonte Acheson vor Hun- derttausenden Berlinern.„inzwsichen helfen sie mit ihrem Mut und ihrem Durchhalten der Wiederherstellung der deutschen Frei- heit und Einheit“. Noch am gleichen Abend war Acheson Gast auf einem Empfang des Berliner Se- nats. Dort übergab er Bür,ermeister Reuter einen Band mit dem Briefwechsel zwischen Abraham Lincoln und dem nach Amerika ausgewanderten Deutschen Carl Schurz Als erstes Buch für die neue Bibliothek. Zwei Stunden lang sprach Acheson am: Sonmtagmorgen mit Staatssekretär Walter Hallstein. der zu diesem Zweck von Bonn nach Berlin gereist war. Es wurden aktuelle Fragen der Deutschlandpolitik erörtert. Bereits am Samstagabend übergab Acheson Fallstein einen Entwurf für die Antwortnote der Westmächte an Moskau, den die Außen- minister der USA, Großbritanniens und Frankreichs auf ihrer Konferenz in London erarbeitet haben. g Hallstein gab, nach Informationen aus unterrichteten deutschen Kreisen, dem Mini- ster zu verstehen, daß die Bundesregierung eine Vierer-EKonferenz vor Ratifizierung der Deutschland- Konvention und des EVG- Vertragswerkes nicht für angebracht halte. Bürgermeister Ernst Reuter hingegen 8011 Acheson nachdrücklich gebeten haben, 80 „schnell wie möglich“ zu Vierer-Gesprächen zu gelangen, damit die sowjetischen Absich- ten endgültig klargelegt werden könnten. In einer Sieben-Zeilen-Notiz meldete der Sowjetzonen-Nachrichtendienst ADN am Samstagabend die Ankunft des amerikani- schen Außenministers Dean Acheson in Berlin. Es heißt darin, der Besuch erfolge um„dem Leiter der Westberliner Verwal- tung Ernst Reuter und dem Bonner Staats- sekretär Hallstein Richtlinien über den wei- teren Ausbau Westberlins als Frontstadt zu geben“. Ueber das Zusammentreffen Sem- jonows und Dengins mit Acheson auf dem Empfang des amerikanischen Stadtkomman- danten wird nichts gesagt. Außenminister Dean Acheson Sonntagnachmittag, mit dem Flugzeug aus ist Arn der Sonrietunioen— einen N 5 Setzen, der sick zus Delegierten Berlin kommend, uf dem Fiusplatz rulin bei Wien eingetroffen. Der Sport berichtet: Rekorde bei den deutschen Leicht- athletikmeisterschaften in Berlin: Lueg stellt über 1500 m den Weltrekord ein. — Storch wirft mit 59,44 m im Hammer- werfen Jahresweltbestleistung.— Helga Klein, Mannheim, wird Meisterin über 200 Meter.— Die deutschen Leicht- athleten haben ihre Vorprüfung für Helsinki glänzend bestanden. Bei den deutschen Rudermeister- schaften in Duisburg vergab der Alles Vierer der Mannheimer Amicitia im vierer mit durch zu spät einsetzenden Endspurt den Sieg. Meister wurde DRC Hannover.— Im Zweier ohne Steuer- mann kamen Lust/ Reichert von der RG Baden nur auf den fünften Platz. 9 Glänzende Mannheimer Erfolge gab es bei den Kanumeisterschaften im Mühlauhafen. Noller von der Mann- heimer KG bewies einmal mehr, daß er kaum zu schlagen ist. Amail, Mannhei- mer KG, und Steinhauer, Breitenstein, konnten gleichfalls Meister werden. Die deutsche Amateurfußballmann- schaft verlor in Kiel gegen Schweiz B mit 2:3(1:1). Die zwanzig Spieler, die nach Helsinki fahren, sind bereits nam- haft gemacht.. In den letzten Fußballpokalspielen gab es keine Uberraschungen mehr. Der SV Waldhof schlug VfL Neckarau knapp 2:1 und der ASV Feudenheim und Wies baden trennten sich torlos. In Hamburg gewann der Waldfrieder Mangon unter Streit das„Deutsche Derby“ vor Grenzbock, Brillant und Julius Cäsar. l Bei den letzten Olympia-Ausschei- dungskämpfen der Boxer blieben Basel und Roth wieder Sieger. Sie fahren nach Helsinki.— Pfirrmann trat wegen Ver- letzung nicht an. f Auch bei den Motorrad- Meister- schaftsläufen auf der Eilenriede bei Hannover gab es Zuschauer- und son- stige Rekorde. Knees, Stuttgart, siegte in der 500-cœ m-Klasse vor Friedel Schön und Siegfried Fuß. In allen Klassen ga es neue Streckenrekorde. „Eine Armee allein genügt nicht“ Pinays Ziel ist die europäische Föderation Paris.(UP) Der französische Minister- präsident, Antoine Pin ay, erklärte àm Sormtag, er werde sich mit allen Kräften für eine Vereinigung Europas einsetzen. Er be- gründete dies mit seiner Ueberzeugung, daß eine europäische Föderation ein sicheres Mittel sei, den Frieden zu retten, als die Aufstellung einer Armee, ganz gleich, wie stark diese Armee auch sein möge. Pinay sprach sich nicht gegen eine Wie- derbewaffnung aus. Er betonte jedoch. daß diese allein nicht ausreiche. Den Völkern müßte darüber hinaus eine noch größere Hoffnung auf Stabilität in der Welt gegeben werden., wirtschaftlich sowohl als sozial, mi- litärisch und palitisch. Dazu sei der Gedanke einer europäischen Föderation eine glück- liche Lösung. Die Schaffung eines europäischen Parla- mentes werde die Krönung eines Projektes sein, das mit der Bildung der Montanunion seinen Anfang genommen habe. Er werde persönlich dafür eintreten, daß sich die kran- 2q68ische Regierung sehr bald mit der Frage einer verfassunggebenden europaischen Ver- sammlung befassen werde. Er gebe sich dabei keinen Illusionen hin und wisse, daß eine so umwälzende Angelegenheit nicht im Hand- umdrehen ins Werk gesetzt werden könne, auch sage er nicht, daß gegenwärtig der rich- tige Zeitpunkt sei, um es ins Leben zu rufen. Er habe es jedoch als Ziel vor sich. Im weiteren Verlauf des Interviews zeigte sich der Ministerpräsident besorgt über die sich immer fühlbarer machende Konkurrenz der westdeutschen Industrie. Er betonte, es bestehe kein Zweifel, daß die westdeutsche Industrie die französische auf den Welt- märkten zu einem ernsten Konkurrenzkampf Demonstranten belagern Parlament Anhänger Rhees wollten Auflösung Pusan.(UP/dpa) Die seit langem schwe- lenden Spannungen zwischen den Anhängern des südkoreanischen Staatspräsidenten Syng- man Rhee und den Oppositionsparteien entluden sich am Samstag in schweren Tumulten vor der National versammlung. Etwa sechzig südkoreanische Abgeordnete der Fraktionen, die in Opposition zu Staats- präsident Syngman Rhee stehen, wurden fünf Stunden lang von einer aufgebrachten Menschenmenge im Parlamentsgebäude„be- lagert“. Schließlich konnten sie von Polizei- beamten befreit werden. Die Demonstranten wollten die Parlamentarier zwingen, solange im Parlament zu bleiben, bis sie einen Be- schluß über die Buflösung der südkoreani- schen Nationalversammlung gefaßt haben. Vor der„Belagerung“ hatte die Parlaments- mehrheit einen Antrag der Anhänger Rhees auf Parlamentsauflösung als unzulässig ab- gelehnt. Sendungen der„Stimme Amerikas“ dür- Sehmid in fen seit Samstag in Südkorea wieder von den Rundfunkstationen übernommen werden. Die Verbreitung der Sendung über den südkorea- der National versammlung erzwingen nischen Rundfunk war vor zwei Wochen ver- boten worden. 5 N Die Kämpfe im Raum von Chorwon am westlichen Frontabschnitt halten in unver- minderter Schärfe an. Drei Höhenzüge, die von den UNO-Streitkräften vor etwa zwei Wochen erobert wurden, waren am Samstag früh erneut schweren rotchinesischen Angrif- ken ausgesetzt, jedoch gelang es dem Gegner trotz Panzerunterstüzung nicht, das verlo- rene Gelände zurückzugewinnen. Die Ueberprüfung von über 47 000 kom- munistischen Kriegsgefangenen auf der Insel Koje ist jetzt abgeschlossen worden. Bei der Ueberprüfung wurden die kriegsgefangenen Koreaner und Chinesen gefragt, ob sie repa- triiert werden wollen, Das Ergebnis der Be- kragung ist noch nicht veröffentlicht worden. Die Labour-Opposition im britischen Unterhaus hat einen Antrag eingebracht, in dem die konservative Regierung Kritisiert wird. weil sie es„versäumt“ habe, für aus- reichende Unterrichtung Großbritanniens vor der amerikanischen Bombardierung der Kraftwerke am Valufluß in Nordkorea zu sorgen. 4 4 gestellt habe. Die Anstrengungen, die Frank- reich hinsichtlich seiner Wiederaufrüstung und seiner Kämpfe in Indochina machen müsse, wirkten sich naturgemäß auf die Preise seiner Exportgüter aus. Die Regierung müsse gewisse Steuererleichterungen für die französischen Industrien und gewisse Vor- rechte für die französischen Exportfirmen ins Auge fassen, wolle sie ein weiteres An- steigen dieser Preise verhindern. 5 Die vom amerikanischen Repräsentanten: haus verfügte neuerliche Kürzung des Aus- landshilfeprogramms um weitere 145 600 00% Dollar könne Frankreich, sollten dadurch die bisher versprochenen Zuwendungen verrin- gert werden, in eine mißliche Lage bringen. Frankreich müsse in einem solchen Falle ent- weder seine Anstrengung beim Aufbau einer Armee in Europa oder aber seine für Indo- china projektierten Mittel verringern. Pinay kündigte eine zweite goldgesicherte Anleihe für den Herbst an, wenn die Land- wirtschaft die diesjährige Ernte eingebracht hat. Die wirtschaftliche und finanzielle Si- tuation Frankreichs wieder in Ordnung zu bringen, hält er für seine Hauptaufgabe. 5388 3 N urzfele gramm Die Bundesregierung hat die übrigen fü Mitgliedstaaten der Montan-Union gebeten, di. für Anfang Juli vorgesehene Konferenz der Außef minister der Se planländer auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Die Bundesregierung begrün- dete ihre Bitte mit dem Hinweis, daß weder der Bundeskanzler noch Staatssekretär Hall stein an dem vorgesehenen Termin— 7. und 8. Juli— wegen der ersten Lesung der Ver- träge im Bundestag abkömmlich seien. 5 E29 f 5 Deutsche und britische Sachverständige naben über das Schicksal der beschlagnahmten 16 deutschen Schwimmdocks Eini 5 ebene gebilligt werden muß. Aus unterrich- teten Kreisen verlautet, daß die von den Experten gefundene Regelung den Rückkauf aller 16 Schwimmdocks zum Preise von 1 250 000 englischen Pfund von der Bundesregierung vorsieht. * Der ehemalige belgische Ministerpräsident Henry Spa ak ist heute, Montag, und Diens- tag in Bonn, wo er u. a. den Bundespräsiden- ten und den Bundeskanzler sieht, und spricht am Mittwoch in Heidelberg. Am Dienstag nimmt er an der U l mens über die Mitarbeit der Bundesrepubl. an dem Internationalen Kindernotstandsfonds der UNO teil. * 1 Der Bundeswohnungsbauminister hat die Bauwirtschaft in einem Merkblatt aufgefordert, künftig kein Haus ohne Euftschutz- ra um zu bauen. Es sei mit Hilfe bestimmter Bauprinzipien möglich, auch gegen Atombom- ben Schutz zu schaffen. Als Schutz gegen die Wirkung einer Atombombe wird eine Wand- dicke von 50 em bezeichnet. Das Merkblatt ist im Einvernehmen mit dem Bundesminister formuliert worden und mit ausführlichen Kon- struktionsvorschlägen versehen. 5 45 u man- 5 MORGEN Montag, 30. Juni 1952/ Nr. 146 Protest gegen Rassengesetze Johannesburg.(UP) Ueber 100 Personen, die im Zuge der„passiven Widerstandskam- pagne“ bewußt die Rassengesetze der Süd- Afrikanischen Union verletzt hatten, wurden Südafrikanischen Gerichten vorgeführt. Vor den Gerichtsgebäuden in Johannesburg und Boksburg drängte sich die Menge und er- munterte die Verhafteten durch Zurufe. In Johannesburg wurde gegen 54 frei- Willige Gesetzesübertreter, die das schwarz- gelb-grüne Abzeichen des gegen die Regie- rung eingestellten afrikanischen National- kongresses trugen, Anklage erhoben, durch Uebertretung des Ausgangsperrgesetzes ökkentlichen Aufruhr erregen zu wollen. Alle Angeklagten wurden sodann gegen eine Bürgschaft freigelassen. In Boksburg wurde gegen 52 Verhaftete dieselbe Anklage erhoben. Die Verhafteten Werden dort bis zum 11. Juli im Gefängnis bleiben. Drei neue Sozialkonventionen Genf.(U) Die Internationale Arbeitsorgani- Sation(ILO) beendet am Samstag in Genf re 35. Jahrestagung, in deren Verlauf von den Delegierten aus 60 Ländern, darunter auch Delegierte der Bundesrepublik und der Ostblockstaaten, drei Sozial- Konventionen angenommen wurden. Mit der ersten Kon- vention, die ebenso wie die beiden anderen vor ihrem Inkrafttreten noch von den der LO engehörenden Regierupgen ratifiziert werden müssen, soll auch für Landarbeiter 5 bezahlter Jahresurlaub eingeführt wer⸗ en. Die zweite Konvention will die Sozial- leistungen auf neun verschiedenen Gebieten der Sozialversicherung in der Weise regeln, daß ein bestimmter Mindeststandard ge- währleistet ist. In der dritten Konvention ist die Gewährung eines Mindesturlaubs von zwölf Wochen für werdende Mütter worgesehen. Gleichzeitig sollen auf Grund dieser Konvention Hausangestellte, land- Wirtschaftliche und Industrie- Arbeiterinnen in die bereits 1919 von der ILO angenom- mene Mutterschutz- Konvention einbezogen werden. Im Verlauf der vierwöchigen Kon- terenz wurden ferner mehrere Empfehlun- gen angenommen, die sich mit der Fest- setzung eines Mindestalters bei der Beschäf- tigung von Jugendlichen im Kohlenbergbau befassen. Stahlstreik legte Autoindustrie lahm Detroit,(dpa) Der nun seit fast einem Monat anhaltende Streik in der gesamten amerikanischen Stahlindustrie beginnt, sich ernsthaft auf die Beschäftigungsverhältnisse der stahlverarbeitenden Industrien— hier insbesondere der Automobilindustrie— aus- zuwirken. Die Ford-Motor-Company, eine der„drei grogen“ in der USA-Autoindustrie, hat eine ganze Serie von Teilschließungen und Arbeiterentlassungen angekündigt. Ford wird heute, Montag, nach Arbeitsschluß 17 Montagewerke in den gesamten USA schlie- gen und damit 27 200 Angestellten unfrei- willige Arbeitsruhe geben. Morgen, Dienstag, beginnt eine schrittweise Arbeitseinstellung in den gewaltigen Hauptwerken in Detroit, dem Rouge-Plant. Die größte Firma in der Autoindustrie der Vereinigten Staaten, General Motors, hat bereits 38 500 Arbeiter in 19 Werken entlas- Sen. N Beamtenschutzbund jetzt im Deutschen Beamtenbund Köln.(UP /dpe) Der Allgemeine Beamten- schutzbund(ABSB) mit Sitz in Bad Godes- berg hat auf einer Vertretertagung in Bad Godesberg den organisatorischen Zusammen- schluß mit dem Deutschen Beamtenbund be- schlossen. Wie der Deutsche Beamtenbund am Sonntag in Köln mitteilte, sind im All- gemeinen Beamtenschutzbund über 30 000 Beamte, vor allem Vertriebene, Verdrängte und Wehrmachtsbeamte, organisiert. Nach dem Zusammenschluß führt der ABSB die Bezeichnug„Allgemeiner Beamtenschutz- bund e. V. im Deutschen Beamtenbund“. Der erste Bundes vorsitzende der Gewerk- schaft der Polzei(GDP), Polizeidirektor F. Schulte(Wuppertal, forderte den Deut- schen Gewerkschaftsbund in' Frankfurt auf, eine besondere Polizeigewerkschaft inner- halb des DGB zu gründen. Die Polizei sage „ia“ zum DGB, lehne aber eine Organisierung der Polizeibeamten in der Industriegewerk- schaft Oeffentliche Dienste, Transport und Verkehr ab. Die„Tübinger Thesen“ Programm des Deutschen Gemeindetags für einen Finanzausgleich Tübingen.(dpa) Zur Verteilung der Steuerquellen hat das Präsidium des deut- schen Gemeindetages amm Wochenende in Tübingen neunzehn Grundsätze— die so- genannten„Tübinger Thesen“— beschlossen. Um eine sinnvolle und dauerhafte Finanz- planreform zu erreichen, muß nach Ansicht des Gemeindetages zunächst für eine allge- meine Steuerreform und daneben für eine mventur der öffentlichen Aufgaben gesorgt werden. Zwischen Bund, Ländern und Gemeinden müßten im Sinne einer Verlagerung von oben nach unten die Aufgaben Klar verteilt werden, Erst dann seien die Steuerquellen innerhalb einer verbundenen Steuerwirt- schaft zu verteilen. Der größte Teil der gemeindlichen Aufgaben müsse durch eigene Steuern oder Steueranteile gedeckt werden. Ein Vorrang der Staatsaufgaben besteht — mit Ausnahme der Ausgaben für die außere und innere Sicherheit— nach Ansicht des Gemeindetages nicht. These sieben for- dert eine verbundene Steuer wirtschaft mit einem gesicherten eigenen Anteil der Ge- meinden an der Einkommen- und Körper- schaftssteuer. Die Realsteuern, einschließ- lich der Gewerbesteuern vom Ertrag, und die Steuern mit örtlich bedingtem Wirkungs- Kreis sollten den Gemeinden ungeschmälert überlassen werden. Sie dürften in ihrem Auf- kommen durch Gewähren von Steuer- befreiungen nicht mehr verkürzt werden. Im 19. Leitsatz wird festgestellt, daß der Landbürger grundsätzlich den gleichen Le- bensanspruch wie der Stadtbürger hat. Die Entwicklung der auf dem Lande gegenüber den größeren Städten weit zurückgebliebenen Zivilisatorischen und kulturellen Gemein- schaftseinrichtungen müsse daher auch vom Staat besonders gepflegt und gefördert wer- den. Anderenfalls sei die Landflucht mit Mren verderblichen Auswirkungen nicht auf- zuhalten. DGB an die Landesregierung Stuttgart.(dpa) Der Landesbezirk Würt⸗ temberg-Baden des Deutschen Gewerk- schaftsbundes hat die badisch-württember⸗ gische Regierung in einem Schreiben gebe- ten, auch in Südwestdeutschland den Be- amtenversorgungsempfängern ein zusätz- liches halbes Monatsgehalt zu zahlen, nach- dem der Haushaltsausschus des Bundes- tages einem derartigen Ersuchen zuge- stimmt hatte. Darüber hinaus hat der DGB-Landesbezirk die Regierung aufge- fordert, auch die Bezüge für den unter das 131er Gesetz fallenden Personenkreis ent- sprechend der Bundesregierung rückwirkend auf 1. April dieses Jahres zu erhöhen und eine Ausgleichszahlung in Höhe eines hal- ben Monatsgehalts zu gewähren, Araber greifen nach dem Reichtum Die ausländischen Gesellschaften missen um ihre Vorrechte kämpfen Von unserem v. V.- Korrespondenten Beirut. Die Kettenreaktion, die vor an- derthalb Jahren der erste Vorstoß des Königs Ibn Saud gegen die Aramceo(ara- bisch- amerikanische Oelgesellschaft) aus- löste, ist noch immer. nicht abgeschlossen. Nach Saudi-Arabien folgte der anglo-per- sische Oelkonflikt, der mit einer Nieder- lage der Briten endete. Hierbei waren die materiellen Einbußen der Aloc, deren Hauptaktionär mit 56 Prozent die britische Reglerung selbst ist, gering und standen in keinem Vergleich zum Prestigeverlust, den Großbritannjen und mit hm der Westen überhaupt im Nahen Osten erlitt. Dr. Mussadegh, der die Sache Persiens mit den kombinierten Fähigkeiten eines Staats“ mannes, eines Anwaltes und eines Schau- spielers vor dem Forum der Vereinten Nationen und jetzt vor dem Internaticma- len Gerichtshof in Den Haag vertritt, hat bewiesen, was ein kleines, schwaches und armes Land gegen einen Riesen wie Groß- britannien vermag. Das Staatsdepartement in Washington hat den amerikanischen Gesellschaften im Nahen Osten angeraten, alles zu vermeiden, Was ernsthafte Friktionen mit den einhei- mischen Regierungen hervorrufen könnte. Die Direktion der Aramco zeigte schon bei den ersten Verhandlungen mit Ibn Saud im Herbst 1950 viel Entgegenkommen. Das hielt den König nicht ab, neue Forderun- gen zu stellen, die allerdings weniger finan- zielle Auswirkungen haben, sondern mehr auf eine stärkere Teimahme Saudi-Ara- biens an der Verwaltung der Aramco hin- zielen. Scheik Abdallah Suleiman, des Königs gewiegter Finanzminister, sprach sich vor wenigen Tagen sehr befriedigt über den bisherigen Verlauf der Verhand- Jungen aus. Die Aramco erklärte sich be- reit, den Sitz ihrer Verwaltung von New Vork nach Darhan am Persischen Golf zu verlegen und in den Verwaltungsrat zwei saudi- arabische Mitglieder aufzunehmen, die vom König selbst ernannt werden. Ueber gewisse Punkte wird noch verhan- delt. Einer der interessantesten ist die Forderung an die Aramceo. von den 440 000 Quadratmeilen, die die Konzession der Ge- sellschaft umfaßt, die Felder zurückzu- geben, die bisher noch nicht untersucht und ausgebeutet wurden. Hier zeichnet sich deutlich die saudiarabische Absicht ab, diese Gebiete entweder in eigene Regie zu nehmen oder anderweitig zu verpachten. Hier ein Uebereinkommen zu finden, dürfte für die Aramco schwerer sein, da die Folgen sehr weittragend sein können. Die Zugeständnisse, die die groben Petroleumgesellschaften machen mußten, hatten in allen Ländern des Nahen Ostens ihre Rückwirkungen, Syrien und Libanon erreichten bessere Bedingungen aus ihren Ferienzeit— Reisezeit— und man kann uberall die nettesten Andenſen aufen Verträgen mit den Besitzern der Erdöllei- tungen, die ihre Gebiete durchziehen. Ku- Weit, Irak, Qatar und Bahrein erhöhten ihre Royalties, die Abgaben der Petro- leumgesellschaften auf Goldbasis, nicht un- wesentlich. Und andere Gesellschaften, deren Konzessionen noch aus den Zeiten des alten längst versunkenen ottomani- schen Kaiserreiches herrühren, unterliegen heftigen Angriffen in der Presse und in den Parlamenten. Gefordert werden ein Mitbestimmungsrecht, größere Gewinne urid zum Teil die Nationalisierung. In Syrien ist die Regierung mit diesen Maß- nahmen schon ziemlich weit vorgeschritten. In Libanon sind die Elektrizitätsgesell- schaft, die Hafenverwaltung von Beirut und die Nachfolgerin der ehemaligen Tabakregie— alle in ausländischem Be- sitz— Angriffsobjekte dieser neuen Po- litik. Es ist unbestreitbar. daß die Sonder- stellungen und Vergünstigungen, deren sich diese Gesellschaften immer noch erfreuen, mit der heute angestrebten Souveränität der jungen arabischen Staaten nicht mehr in Einklang zu bringen sind. Aber die Ge- sellschaften verstehen es immer wieder, einflußreiche Persönlichkeiten für sich zu interessieren und so ihr eines Tages doch unvermeidliches Ende noch für eine Zeit hinauszuschieben. Nun ist auch Aegypten auf den Plan getreten und fordert, daß die Suez-Kanal- Gesellschaft ihren Sitz von Paris nach Kairo verlegt, und daß nach dem Vorbild der Petroleumgesellschaften die 7 Prozent Anteile der ägyptischen Regierung vom Bruttogewinn ausgezahlt und nicht wie bisher aus dem Reingewinn errechnet werden.. Der dänische Außenminister konferierte mit Acheson London. Up) Der Außenminister der Ver- einigten Staaten, Dean Acheson, hatte am Samstagvormittag in London eine längere Unterredung mit dem dänischen Außen mini- ster Ole Bjoern Kraft. Aus informierter Quelle verlautete, die beiden Außenminister hätten sich mit Verteidigungsproblemen im Zusammenhang mit dem Atlantikpakt be. faßt, wobei vornehmlich die Frage von Flug- zeugstützpunkten zur Sprache gekommen sei. Ferner habe auch die bevorstehende Aufnahme Westdeutschlands in das westliche Verteidigungssystem zur Diskussion gestan- den. Nach seiner Unterredung mit Acheson begab sich Kraft in das Foreign Office zu dem britischen Außenminister Anthony Eden. Acheson wurde am Samstagvormittag, kurz vor seinem Abflug nach Berlin, von dem amerikanischen Botschafter in Moskau, George Kennan, über die politischen Vor- gänge in der sowjetischen Hauptstadt und über die neue antiamerikanische„Haßkam- pagne“ in der Sowietumion unterrichtet. Moskau weist schwedischen Protest zurück Stockholm.(dpa), Der Sowietbotschafter in Stockholm, Rodi on ow. beantwortete am Samstag den Protest der schwedischen Regierung gegen die Splionagetätigkeit, die sowjetischen Botschaftsmitgliedern in Stock- holm zur Last gelegt wird. Bei einem Be- such beim schwedischen Außenminister Prof. Un den erklärte Rodionow im Auf- trage seiner Regierung, daß keine Bot- schaftsmitglieder in den Fall En bom ver- wickelt selen. Diese Behauptungen seien die Erfindungen von Provokateuren, die die gutnachbarlichen Beziehungen zwischen Schweden und der Sowjetunion stören woll teri. Briefe an die Herausgeber Die Besatzungsgeschädigten und der Deutschlandvertrag Die Verantwortung, die der Bundestag mit seiner Annahme oder Ablehnung des Deutsch- landvertrages und seiner Zusätze auf sich neh- men muß, verlangt die Beurteilung des Ver- tragswerkes von möglichst vielen Standpunk- ten aus. Deshalb verdient die folgende Stel- lungnahme der Besatzungsgeschädigten ihre entsprechende Berücksichtigung. Diese Gruppe der deutschen Bevölkerung wurde bekanntlich am schwersten durch das Besatzungsregime getroffen, das nun endlich, wie es heißt, beendet werden soll. Auf die Beendigung dieses Regimes sind die Besat- zungsgeschädigten immer wieder vertröstet worden, Aber die Hoffnungen, zu denen sie berechtigt worden waren, sind auf das schlimmste enttäuscht worden. Der Bundes- kamzler hat unterschrieben, daß die Beschlag nahmen privaten Eigentums bis auf Weiteres in der bisherigen Form bestehen bleiben sol- Left, d. h. bis die Bundesregferung auf Grund eines neuen Bungesleistungsgesetzes in der Lage ist, die Wünsche der Shemaligen Besät⸗ zungsmächte hinsichtlich weiterer Beschlagnah- men zu erfüllen. Um die ganze Enttäuschung der Besatzungsgeschädigten würdigen zu kön- nen, muß man wissen, daß beispielsweise mit der Enteignung von Einfamilienhäusern auch noch eine schwere finanzielle Sonderlast ver- bunden ist, die darin besteht, daß ihren Eigen- tümern die Gewährung der gesetzlichen orts- üblichen Miete vorenthalten wird, die sie aber selbst für ihre Ersatzwohnungen bezahlen müssen. Diese Sonderlast beträgt in Mannheim rund 1000 DM jährlich. Der Deutschlandvertrag hat unsere Einglie- derung in die europäische Gemeinschaft auf der Grundlage der Glejch berechtigung zum Ziel, womit jedoch, wie es in dem Vertrag heißt, das Besatzungsstatut unvereinbar sei. Es müsse deshalb aufgehoben und der Bundes- republik die volle Souveränität zurückgegeben werden, Aber welchen Wert diese Gleſchbe- rechtigung und Souveränität in Wirklichkeit besitzen, geht daraus hervor, daß sie es der Bundesregierung noch nicht einmal erlauben, die Konvention zum Schutze der Menschen- rechte zu erfüllen und ſhre eigenen Staatsbür- ger vor rechtswidrigen Eingriffen in ihr Eigen- tum zu schützen. Gleichberechtigung und Souveränität sind eine hohle Phrase und Irreführung. wenn die fremden Truppen in unserem Land nicht die- selben Gesetze beachten, die sie in jedem an- deren Land beachten müssen. Das sind min- destens die überstaatlichen Gesetze, zu denen die Achtung vor dem Higentum gehört. Daß sie diese Achtung nicht Aufbringen wollen, ist nicht etwa auf eine unumgängliche Notwendig- keit zurückzuführen. Die 27. kanadische Infan. terie- Brigade, die vor einigen Monaten in Deutschland eingerückt ist. hat es beispiels- weise anders gezeigt. Sie haben nichts be- schlagnahmt, sie liegen die Familien daheim, sie haben frühere Kasernen übernommen und bezahlen dafür Miete in Dollars direkt an die Bundesrepublik. Sie halten nicht hinter dem Berg zurück, daß sie entschlossen sind, die Freundschaft der deutschen Bevölkerung zu gewinnen, denn in ihren Verhaltungsmagregeln heißt es, zwWenn die Völker Westeuropas dahin kommen, daß sie die Truppen ihrer Verbün⸗ deten zu hassen beginnen, wird die ganze nordatlantische Verteidigungsgemeinschaft zu- sammenbrechen.“ Eine englische Zeitung fügt dem hinzu:„Diese Politik, die ein offenes An- gebot einer deutsch-kanadischen Freundschaft bedeutet, kann sich noch als eine peinliche Sache für die Briten und die Amerikaner er- weisen. Doch werden sie ihre kanadischen Ver- bündeten schwer kritisfſeren können.“ Es ist ein Zeichen mangelnder politischer Weisheit, daß eine solche kluge Politik sogar in einem an sich untergeordneten Punkt, der Art und Weise der Quartierbeschaffung in den Verträgen keinen Niederschlag gefunden hat. Die Quartierfrage Hätte auch noch anders ge- löst werden können, So liegt seit etwa einem Jahr der Freimachungsplan des Bundesfinanz- ministers bei der Hohen Kommission, ohne daß hierauf eingegangen wurde. Er gründet sich darauf, daß die Angehörigen der fremden Truppen, welche mit den unseren zusammen kämpfen und sterben sollen, zum mindesten auch mit uns zusammen wohnen könnten. Ein Weiterer Plan gründet sich auf die Umquar- tierung der alliierten Bewohner deutscher Häuser in Neubauten, für welche ja im lau- kenden Jahr 1616 Millionen DM bereitgestellt wurden. Wenn man weiß, daß außerdem in den letzten zwei Jahren 601 Millionen DM ameri- kanischer Steuergelder unaufgefordert gegeben wurden, um 33000 deutsche Wohnungen für Beschäftigte in der deutschen Industrie zu bauen, sd verstärkt sich der Verdacht, daß man das Problem der Besatzungsvertriebenen, Line Eiterbeule der unseligen Besatzungs- politik, nicht lösen will. Denn was läge einem normalen Denken näher, als mit solchen Mit- teln erst einmal Wohnungen für jene amerika- nischen Besatzungsangehörigen zu bauen, durch welche die rechtmäßigen Eigentümer aus ihren Häusern vertfieben wurden. Dr. Adolf Leber, Interessenge meinschaft der Besatzungs- geschädigten, Mannheim. .— OE VOLLKONMMENE Lad, R RN 7777 COeutsche Rechte beim Verlag Ullstein, Serin) 7. Fortsetzung „Er ist tot“, sagte Julia, gefallen.“ 5 „Sie müssen schrecklich jung gewesen sein, als Sie heirateten.“ „Sechzehn“, sagte Julia.„Er war schreck- ch jung, als er fiel.“ „Jedenfalls war er ein Held!“ sagte Fred. Julia nickte, ohne zu sprechen. Seine Teilnahme rührte sie, aber sie hatte den Verdacht, daß der Geist ihres verstorbenen Gatten nicht sehr erbaut darüber sein würde. Sylvester hatte für ihre Freunde nie etwas Übriggehabt. Wenn sie ihm sagten, Wie tapfer er sei, pflegte er auf seinen Daumen zu beißen und fortzugehen. Wahr- scheinlich big er sich jetzt im Jenseits auch auf den Daumen, und um seinen Schatten versöhnlich zu stimmen, wechselte Julia rasch das Thema. „Müssen Sie nicht auf die Bühne, Fred?“ „Noch vier Minuten. Nervös?“ „Nur ein bißchen. Sobald Sie sich ver- beugen 5 „Sobald wir uns verbeugen, kommen Sie Heraus und wechseln die Nummer aus Sie brauchen nur die oberste wegzunehmen. Es kann gar nicht schief gehen.“ Er lächelte ihr ermutigend zu, und plötz- lch lachte Julia zurück. Während der näch- sten Stunde wenigstens gehörten sie zusam- men, waren sie Kameraden und die Mit- glieder einer Truppe, die auch eine Familie „im Krieg War. Während der nächsten Stunde würde Sie nicht Mrs. Sylvester Packett sein, son- dern der sechste der Fliegenden Ge- nocchios „Allez-hopp!“ rief Julia; und da klopfte der Inspizient auch schon an die Tür. Als sie sich zum Schluß mit den anderen verbeugte, zog er seinen Arm durch den Mren und preßte sie eng an sich. „Sie waren großartig!“ murmelte er, wäh- rend der Vorhang auf- und niederging; und bei der Berührung seiner Wange, als er ihr das zuflüsterte, durchlief Julia ein köstlicher Schauer. Das, dachte sie, das war Leben! Die schlechte Luft war für sie ein balsamischer Duft; die Leute im Zuschauerraum— gut oder schlecht, sauber oder schmutzig waren ihre Freunde, Menschen wie sie, die ihre Freude teilten. Soweit Julia überhaupt eine Verbundenheit mit der Natur empfand, empfand sie sie jetzt, und wenn die Natur, der sie sich so verbunden fühlte, ausschließ- lich menschlich war und daher nach all- gemeiner Annahme nicht so rein und nicht so erhaben wie die sogenannte seelenlose, so lag das an den Umständen. Die Bäume und die Berge warteten auf sie in Savoyen. 8 Während dreihundert Meilen weiter süd- lich die alte Mrs. Packett in ihrem Bett darüber nachdachte, was Julia wohl damals mit den siebentausend Pfund angefangen habe, und sich bei ihr die Vorstellung kest- setzte, daß Julia eine Konditorei eröffnet habe, erhielt die in einer Taxe auf der Fahrt vom Casino Bleu zur Gare de Lyon einen Heiratsantrag. Feurig, wenn auch ehrerbie- tig(Julia mußte ihn immerhin mit ihrem Ellbogen von sich abwehren), trug Fred Genocchie ihr seine Hand, sein Herz, sein Geld auf der Bank und seine Villa in Maida Vale an. „Bleib hier!“ beschwor er sie.„Bleib hier, Wo du hingehörst, Julie, und wir werden heiraten, sobald es nur geht. Sobald die Woche vorüber ist, können die anderen zu- rückfahren, und wir werden Flitterwochen haben. Du bist der Glanzpunkt unseres Pro- gramms, Julie, du bist dafür geboren, und ich will dich so sehr! Und du willst mich auch, Julie, du weißt, daß du es tust!“ Sie wollte ihn. Sie ließ den Arm sinken und gab sich für eine lange Minute dem atemberaubenden Gefühl der Umarmung eines Trapezkünstlers hin. Die Bewegung des Wagens warf sie von einer Seite auf die andere. Beide, erst Julia, dann Fred, wur- den sie mit dem Rücken heftig gegen die Polster geschleudert, aber beide bemerkten sie es nicht einmal. „Du bleibst hier“, sagte Fred. Seine Stimme brach den Zauber. Julia öffnete die Augen, ihr Blick irrte über seine Schultern hinweg umher und blieb auf zwei weißen Flecken in der Dunkelheit haften. Das waren die Anhänge Adressen ihrer Koffer, auf die sie erst vor vierundzwanzig Stunden in London geschrieben hatte: Les Sapins, Muzin, prés de Belley, Ain. „Ich kann nicht!“ rief Julia,„Ich muß zu meiner Tochter fahren.“ Sie rückte von ihm ab und fühlte, wie Fred neben ihr erstarrte. „Deine Tochter braucht dich nicht so sehr wie ich!“. „Doch, Fred! Sie ist unglücklich und hat Kummer und erwartet mich. Jahrelang hat sie nicht nach mir verlangt—“ „Dann wird sie jetzt auch ohne dich aus- kommen können, Julie, Liebling—“ „Nein“, sagte Julia. Ihre Qual war mindestens ebenso groß Wie seine. Zu wissen, daß er litt und ver- zweifelt war, und daß sie mit einem ein- zigen Wort alles wieder gutmachen konnte, erfüllte sie mit einem so heftigen Schmerz, daß sie kaum zu atmen vermochte. Es lag ihrer Natur nicht, sich etwas vor zumachen. Wenn sie mehr Liebhaber gehabt hatte als die meisten anderen Frauen, so rührte das zum großen Teil daher, daß sie es picht ertragen konnte, einen Mann traurig zu sehen, wenn es so leicht war, ihn glücklich zu machen. Ihre Sinnlichkeit bestand zur Hälfte aus Mitleid. Sie konnte die Männer nicht kurz halten, vermutlich hatte deshalb auch nur einer von ihnen sie geheiratet. Und jetzt— wie bitter war es doch— als Fred sie auch heiraten wollte, mußte sie ihn ab- Weisen „Wartel“ bat sie.„Warte, bis ich wieder- komme!“ „Du wirst nicht wiederkommen“, sagte Fred düster.„Sie werden dich festhalten. Diese deine Tochter—“ Julia überlief es plötzlich kalt. Bisher hatte sie unbewußt die Existenz dieser Toch- ter und die Dauer ihrer Mutterschaft bis zum nächsten Monat begrenzt; aber nun sah sie in die Zukunft. Fred Genocchio heiraten, hieß Susan einen Akrobaten zum Stiefvater geben. Ein Akrobat unter den Packetts! Es war unaus- denkbar, und Julia saß, sich das ausmalend, schweigend und elend da, während jedes Ritteln der Taxe sie der Gare de Lyon näher brachte. Wie Julia in den Zug gelangt war und ihren Schlafwagen fand und dem Schaffner das Trinkgeld gab, daran konnte sie sich niemals genau erinnern. Sie war hundemüde, kein Wunder. Sie war zu müde, um zu weinen, viel zu müde, um noch wach zu liegen. Nach einer kurzen Untersuchung der Waschgelegenheit — deren Neuheit und sinnvolle Bequemlich- keit ihren günstigen Eindruck nicht ver- fehlte— rieb Julia sich schnell das Gesicht mit Creme ein und zog ihren Pyjama an. Zwei blaue Flecken, auf jedem Unterarm einer, zeugten von der ungewöhnlichen Kraft von Mr. Genocchios Händedruck. Das war das einzige Andenken, das sie von ihm besaß, und auch das würde vergehen. Julia schlüpfte in ihre Koje und war ge- rade im Begriff, einzuschafen, als sie gegen- über eine schmale und von ihr noch nicht bemerkte Tür gewahrte. Die Neugier zwang sie, noch einmal aufzustehen und den Riegel zur Seite zu schieben. Sie blickte nicht wie erwartet in das Innere eines Schränkchens, sondern in das benachbarte leere Abteil. Praktisch, dachte Julia. Dann stieg sie wieder in ihr Bett und schlief wie ein Stein. 5. Zehn Minuten bevor der Zug in Ambé- rieu hielt, es war genau zwanzig Minuten nach sechs, setzte Julia den neuen, ehrbaren Hut auf und musterte sich prüfend im Spie- gel. Irgend etwas stimmte nicht. Der Hut an sich war schon recht und war sein Geld Wert, aber er stand Julia nicht. Du hast ganz recht, sagte Julia zu ihrem Spiegel- bild, aber zum Teufel noch mal, ich werde ihn trotzdem aufbehalten. Weißt du denn nicht, daß es genau die Sorte Hut ist, nach der sie Ausschau halten wird? (Fortsetzung folgt) — Dre JT 1+2277̃ĩ ² ö — — 82 eue Rekorde und 52. Deutsche Meisterschaften: Glanzform unserer Leichtathleten vor den Olympischen Spielen/ Hindernislä (Sonderbericht unseres sport- Redakteurs Heinz sSchneekloth aus dem Olympischen 8 4 DER SPORT voMW WOCHENEN DE ta dio n) desliels tungen in Bern ufer Gude ist absolute Weltklasse Deuischlunds Amuteure verlieren gegen Schweizer B-Munnschuſt in Kiel 2:3 Zahlenspiegel: Aufstiegsspiele zur 1. Amateurliga: Baden-Baden— Union Böckingen KV Karlsruhe— Ol. Lampertheim VfB Knielingen 4 2 15:9 G Kirchheim 4 16:11 VfB Bruchsal 17:12 Sc Käfertal 16:18 TSV Buchen 13:27 Aufstieg 2. Liga Süd sc Baden-Baden— Union Böckingen Karlsruher FV Karlsruher FV Union Böckingen 1. FC Amberg 80 Baden-Baden Ol. Lampertheim 8 8 8 8 8 8 8 Pokalspiele: Sy Waldhof— VfL Neckarau Eintracht Frankfurt— Kickers Offenbach As Feudenheim— SV Wiesbaden ViB Münlburg— FC Singen 04 F Offenburg— 1. FC Pforzheim FO Freiburg— ASV Durlach Schwaben Augsburg VfL Kirchheim Ss V Reutlingen— VfR Aalen Bayern München— Jahn Regensburg 05 Bal Homburg— Eintracht Frankfurt Fs Frankfurt— Hessen Kassel SV Waldhof— VfL. Neckarau Uim 1846— BC Augsburg Is Straubing— ASV Cham Is Ingolstadt— Wacker München 1. FC Bamberg— Bayern Hof Deutscher Vereinspokal: Gruppe I: Ofkenbacher Kick. Eintr. Frankfurt FSV Frankfurt Hessen Kassel Darmstadt 98 05 Bad Homburg Gruppe II: SV Waldhof VfR Mannheim SV Wiesbaden VfL Neckarau 10 FV Daxlanden 10 irn 0 10 10 10 10 10 10 do do. 10 10 10 Gruppe III VfB Mühlburg 1. FC Pforzheim FC Freiburg Singen 04 ASV Durlach FV Offenburg Gruppe IV: SSV Reutlingen BC Augsburg Schwab. Augsburg TSG Ulm 46 VfR Aalen VfL Kirchheim Gruppe v: Jahn Regensburg TSV Straubing Bayern München ISV Ingolstadt As Cham Wacker München 10 10 10 10 10 10 A n 10 10 10 40 10 10 2 n 10 10 10 10 10 10 g ο D ο D n en d Freundschaftsspiele: BO Augsburg— Hamburger Sv FC Basel— VfB Stuttgart Vi Lübeck— Schalke 04 Eintracht Osnabrück— Stadt Esch Göttingen 05— 1. FC Nürnberg Tus Neuendorf— Turbine Halle F Engers— Borussia M.-Gladbach Duisburger FV/SpVYV— Admira Wien Eintr. Gelsenkirchen— Skaid Oslo Marathon Remscheid— SV Andernach SV Beuel— Eintracht Trier Tura Bonn— Düren 99 Stadt Mülheim— Rot-Weiß Essen Schwarz-Weiß Essen— Werder Bremen Karnap 07— Horst Emscher War Ir Tip riehtis! West · Süd · Block Olympia Lampertheim 8:2 1:2 8:2 „Glanztage des deutschen Sportes in Berlin 4 4 an olympischer Stätte“, dies war das Motto, das am Wochenende über den Deutschen Leich tathletikmeisterschaften 1952, den Endausschei- dungen für die Olympischen Spiele, stand. punkt der vorolympischen Festtage Deutschlauds in Berlin, schiedensten Sportarten letzte Entscheidungen in der Frage der Gleichzeitig waren diese Meisterschaften Höhe- in deren verlauf in den ver- Helsinki-Teilnehmer gefällt wurden und auch noch in denn nächsten Tagen weiter gefällt werden.— Im Mittelpunkt des Riesen-Programmes standen unsere Leichtathleten, denn ihre Disziplinen sind das Kernstück der Olympischen Spiele. Nicht zuletzt deshalb hat sich in den letzten Monaten das Interesse der Sportöf fentlichkeit ihnen in außergewöhnlichem Maße zugewandt. Unsere Athleten hat- 112 ten aufhorchen lassen. Sie waren teilweise an 4 Würde eine weitere Steigerung des Frage, die die Abertausende bewegte, als die Wettkämpfer die Spitze der europäischen Bestenliste des Jahres gezogen. Die Erwartungen erreichten damit für Berlin einen natürlichen Höhepunkt. Niveaus in den Leistungen möglich sein,— das war die am Samstag und Sonntag bei herrlichem Wetter in Deutschlands imposantestem Stadion einzogen. 2 Gut 20 000 Zuschauer dürften es gewesen 12 sein, die den neun Entscheidungen des Sams- tag beiwohnten. Sie brachten Resultate, die einerseits die Erwartungen übertrafen, andererseits aber auch— vor allem in den 212 technischen Disziplinen— hinter den natio- o 0 nalen Bestleistungen des Jahres ein Wenig 1:0 zurückblieben. Schmerzlich für uns Mann- 0 1 heimer Schlachtenbummler war der unglück- 2 liche Endlauf, den unsere Helga Klein hatte, 879 nachdem sie mit Bravour durch Vor- und 1-1 Zwischenläufe des 100-m-Laufes gekommen 218 War. Ihr zweiter Platz hinter der hervor- ragenden„schnellen Marianna“ qualifiziert sie selbstverständlich ebenfalls für Helsinki. Die überragendste Leistung am 1 Samstag bot zweifellos Helmut Gude, der 1 im 3000-Meter-Hindernislauf ein großarti- ges, begeisterndes Rennen lief und mit 8:50 Minuten die zweitbeste Zeit erzielte, die in der Welt je erreicht wurde.(Weltbestlei- stung: Kasanzew(RdSsSR) 8:48,6.) Mehrere 16:4 Vorjahresmeister und Spitzenreiter der deut- 12:8 schen Bestenliste 1952 Konnten am Samstag 10:10 entweder ihre persönliche Bestleistung nicht 10:10 erzielen oder wurden von bisher Zweit- oder 7:13 Dritt-Placierten überflügelt. So mußte Speer- 5:15 Fyurfmeister Sick hinter Koschel(66.73 m) und Rieder mit dem dritten Platz vorlieb nehmen und auch Meister Göbel wurde von EKlophaus im Weitsprung auf den zweiten Platz verdrängt. 100-Meter-Meisterin Marga 1:3 2·1 4:1 3:0 51 5 16˙4 15:5 11:9 814 Erfolgreiche Titelverteidiger waren hin- 5 6 gegen 10K m-Geher Lüttke, Kugelstoßg-Theu- a. r, der Frankfurter Kohlhoff(400 m Hür- 16˙4 den) und die Disguswerferin Maianne Wer- 1 11·9 8:12 713 5715 Die einzelnen Wettkämpfe: 10 000 m-Gehen: Der Kampf der Läufer mit der„Handbremse“ stand immer im Zei- chen des Vorjahresmeisters Lüttke, Braun- schweig, der jedoch mit 50: 26,4 Min, weder seine Düsseldorfer Leistung noch seine Best- leistung 1952 erreichte. Diskus Frauen): Marianne Werner be- herrschte ihre Gegnerinnen in allen Durch- gängen klar und verbesserte ihre Meister- Petersen konnte sogar nur Dritte werden. is-Gude, Hochsprung schaftsleistung 1951 um rund 4 Meter auf 46,35 M. Erfreulich, daß die nächst placierten Mädels alle die 40 m-Grenze über warfen. Kugelstoßen(Männer): Meister T heurer war nie in Gefahr. Mit 15,17 m überbot sich der Düsseldorfer erheblich ohne Schmidts Jahresbestleistung(15,62 m) zu erreichen. Hinter Theurer klafft eine Lücke, denn die Nächstplacierten blieben um 50 em bzw. einen ganzen Meter geschlagen, zurück. Hochsprung(Männer): Diese Disziplin ist keine„deutsche Domäne“. Schwach waren die Leistungen, denn nur Bähr übersprang 1585 m. Eine Höhe, die„andernorts“ auf „Kreissportfesten“ an der Tagesordnung sind. 3000 m Hindernis: Das war das Rennen eines Mannes, der absolute Weltklasse, ist. Schon in der vierten Runde löste sich Helmut Gude von dem die Hürden in rationellem Stil nehmenden Hesselmann, um leicht, locker und flüssig dem Ziel zuzustreben, Als er be- reits über 100 m Vorsprung hatte, lief er noch eine Spurtrunde, die Jubel und Begeisterung geradezu herausforderte, Gude ist eine groß olympische Hoffnung Deutschlands.- Weitsprung(Männer): Beide Sieger, Klop- haus und Altmeister Göbel, sprangen im zweiten Durchgang der Endausscheidung 7,27 m. Der zweitbeste Sprung(7,23 m), den Klophaus aufzuweisen hatte, gab den Aus- schlag. 100 m Frauen): Ein hochdramatisches Rennen, nach Fehlstart war die„schnelle Maria“ beim gültigen Schuß am schnellsten auf den Beinen und— unsere Mannheimer Helga Vorletzte. In der Mitte der Sprung- strecke führte die Sander-Domgalla mit 4 m, ein Vorsprung, den selbst Helgas berühmtes Spleeg nicht mehr schaffen konnte. Sie blieb klar geschlagen: 11,8 zu 12,0 Sek. Maria hatte den deutschen Rekord eingestellt!— Ulla vierten Platz. 5 5000 m: In Abwesenheit Schades, der sich ausschließlich auf die Zatopek-Strecke kon- zentrierte, sah es lange nach einem Berliner Doppelsieg(Steller/ Deutschländer) aus. Doch als Deutschländer den tollen Endspurt des Charlottenburgers ausgangs der letzten Runde mitgehen wollte, sank er schmerz- Lueg stellte 1 500-m- Weltrekord ein Fazit: Erwartungen weit übertroffen/ Wir fahren mit größten Hoffnungen nach Helsinki verzerrt zu Boden. Die 14:38,6 des Siegers sind gewiß nicht schlecht— aber der ab- wesende Schade ist doch eine ganze Klasse besser. 400 m Hürden: Mit einem aufregenden Kampf klang der Samstag aus. Meister und Favorit Kohlhoff startete zwar schnell, doch in der gegengeraden war Scharr nahezu auf der gleichen Höhe und ausgangs der Ziel- kurve führte er bereits mit 3 m Vorsprung in die Gerade hinein Nach der letzten Hürde aber spürte Scharr die scharfe Pase. Er konnte nichts mehr zulegen und Kohlhoff „schnappte“ ihn genau auf der Ziellinie. Zeit 53,5 für beide. Das war neue deutsche Jahresbestleistung Unter den zahllosen Vorentscheidungen des Samstag muß besonders Zands 100 m- Zeit hervorgehoben werden. In blendendem Stil schaffte er— für das Auge sogar mühe los— 10,5 Sek.(Neue Jahresbestleistung) Ebenso mühelos flog der Berliner Rekord- mann Dohrow in der letzten Kurve dem 1500 m-Feld davon und erreichte, ohne sich aus- zugeben, 3:51 Minuten Eine schmerzliche, jedoch insgeheim be- fürchtete Enttäuschung bereitete den Zu- schauern Meister Peter Kraus im 200-m- Vor- lauf, als er sofort nach dem Start infolge seiner alten Verletzung abstoppen mußte. Die Wettkämpfe des Sonntags Es waren Hoffnungen für Helsinki, die der erste Tag geweckt hatte, Hoffnungen, die der zweite Tag mit weiteren Bestlei- stungen, Rekorden und der Ein- stellung von Weltrekorden noch steigerte. Es ist nahezu unglaublich, was am Sonntag im Olympia- Stadion geleistet wurde. Unsere Läufer erzielten Zeiten, die in Deutschland noch nie gelaufen wurden. Die Sonne brannte nicht ganz so erbar- mungslos auf die Athleten herab wie am Samstag, als die Olympische Fanfare erklang und Dr. Max Danz um 14 Uhr die Haupt- kämpfe eröffnete. Der DLB- Vorsitzende er- innerte an die olympischen Kämpfe des Jah- res 1936 an gleicher Stelle, stellte Deutsch- lands begeisternd begrüßte Medaillenträger jenen Jahres vor und gedachte der toten lympia-Sieger. Ich hatt einen Kamera- den. klang es aus und dann begann der Wettkampf im Gedenken die große Tradition deutscher Leichtathletik und an die Ver- pflichtung, die sie auferlegt. Prominenz auf der Ehrentribüne * Eine kleine Enttäuschung hatten uns die Berliner bereitet. Nur 35 000 Waren es, die ins Stadion gekommen waren. Diese kleine Enttäuschung wurde jedoch von den groß- artigen Leistungen einfach weggeblasen. Er- freulich auch, daß sich zahlreiche Prominenz auf der Ehrentribüne eingefunden hatte, u. à. sahen wir Vizekanzler Blücher,. von Halt, Dr. Diem und— von den Berlinern lebhaft begrüßt— der amerikani- sche Hohe Kommissar Me CIO y. 100 Meter: Atemlose Spannung vor dem ersten entscheidenden Start. Favorit Zandt kommt schlecht ab, aber er kämpft durch ungeheure Zähigkeit Spitze und Sieg in 10,6 Sekunden. Füttèrer wird vom Pfälzer Fuchs und Happernagel auf Platz 4 verwiesen. Kugelstoßen, Frauen: Jubel im Stadion! Gerade hatte Marianne Werner mit 14,26 m die neue Jahresbestleistung gestoßen, als Gertrud Kille aus Hamburg mit 14,61 m neuen deutschen Rekord erzielte. Achtzehn Jahre alt war der alte Rekord(14,38 m von Alles-Vierer verlor durch zu späten Endspurt Bei den deutschen Rudermeisterschaften in Duisburg kamen die Mannheimer Ruderer nicht zu Meisterehren/ Der 5 Alles- Vierer wurde Dritter und der Zweier der Mannheimer RG Baden Fünfter Der Sechs-Boote-Kurs von Duisburg- Wedau war am Samstag und Sonntag der Schauplatz des 3 9. Deutschen Meister- schaftsruderns. Von vielen Ecken der Bundesrepublik und auch aus Berlin waren die Spitzenmannschaften und Skuller zu die- ser ideal gelegenen Rennstrecke geeilt, um nicht nur um Meisterlorbeeren zu streiten, sondern auch ihr Anrecht auf eine Fahrkarte nach Helsinki anzumelden. Bereits in den frü- hen Sonntagnachmittagsstunden umsdumten 15 000 Rudersportanhänger die Wedaustrecke und harrten der Dinge, die da kommen soll- ten. Pralle Sonnenhitze, mindestens 35 Grad im Schatten. Zu allem Ueberfluß für die leid- geplagten Trainer kam kurz vor Beginn der Regatta noch eine scharfe Südwestbrise auf, die den Zuschauern wohl eine gewisse Lin- derung, den verantwortlichen Trainern und Obleuten jedoch die Verpflichtung auferlegte, mren Schlachtenplan nochmals zu überprü- 2. e s de d d N e Seen Eintr. Frankfurt- Kick. Offenbach i 9 St. Pauli Hamb.- Bor. Dortmund Ulm 1846- BC Augsburg SV solingen- Werder Bremen Sportfr. Katernberg- Eintr. Trier Fsv Frankfurt- Hessen Kassel Waldhof Mannh.- VfL Neckarau I spygg Herten Rheydter Sv FC Freiburg- ASV Durlach Darmstadt 98 Admira Wien 1. FC Bamberg- Bayern Hof Bayern Münch.- Jahn Regensb. püren 99 Hamborn 07 Tus Neuendorf Turbine Halle fen. Pünktlich auf die Minute begannen die Rennen. Zuerst das übliche Rahmenpro- gramm und dann folgte als erstes Meister- schaftsrennen des Sonntags der Vierer mit Steuermann. Bereits am Vortage mußten in dieser mit 11 Booten überaus stark besetzten Bootsgattung Vorrennen ausgefahren Wer- den, die u. a. vom Deutschen Ruderclub 1884 Hannover und dem Alles-Boot der Mannhei- mer, Amicitia in souveräner Manier sewon⸗ nen wurden. Nun wartete alles auf die Ent- scheidung. Vom Start an sicherte sich der Titelverteidiger aus Hannover, der just im rechten Augenblick wieder seine Höchstform Luftkastenlänge. Doch auf den ersten 1000 Metern mußten die Norddeutschen noch schwer mit dem jungen Schmitt-Vierer der RG Flörsheim-Rüsselsheim rechnen, der einen jeden Spurt erwiderte. Das Alles-Bootder Mannheimer Amicitia, das bewußt Reserve auferlegte und auf den ersten 1000 Metern mit 3 Längen zurück lag, setzte dann bei 1400 Metern zu dem Endspurt an, der aber nicht von Erfolg gekrönt war. Der Meister-Vierer aus Han- nover befand sich in prächtiger Verfassung Toto Nord-Süd: 2 2— 2 1—1—1 JVVVVV und gewann seine 4. Deutsche Meisterschaft hintereinander. Im Einer waren Waldemar Beck am- Pferde-Toto: 0— 2— nicht gelaufen— 2— 21 2— 2— nicht gelaufen 0— 1— nicht gelaufen— nicht gelaufen — nicht gelaufen. f berger RC), Günter Lange(Frankfurter RG Germania) und Kurt Hipper HG Neptun Konstanz) am Start erschienen. Die anfäng- liche Führung des Frankfurters konnte Wal- demar Beck an der 600-m-Marke durch einen gekonnten Zwischenspurt ausgleichen und bei einem weiteren Zwischenspurt im 28er Schlag setzte sich der Bamberger kurz hinter der 1000-m-Marke ganz souverän an die Spitze des Feldes. Bei 1500 Meter führte er mit über zwei Längen vor dem nun sichtlich resignierenden Frankfurter, der sogar den jungen Hipp noch vorbeilassen mußte. Wal- demar Beck gewann seine deutsche Meister- schaft in souveränem Spiel und wird somit die deutschen Farben in Helsinki vertreten. Der Zweier o. St., der sechs Boote am Start sah, verlief diesmal ohne Komplika- tionen. In allen Booten wurde sehr gut ge- steuert und auch die Ruderarbeit war her- vorragend. Erwartungsgemäß ließ sich der RV Gelsenkirchen, der bisher bei allen Olympia-Prüfungsregatten sehr zu gefallen wußte, dieses entscheidende Meisterschafts- rennen nicht entgehen, führte vom Start an das übrige Feld an und vergrößerte seinen Vorsprung immer mehr, der über zwei Län- gen betrug. Die Mannheimer RG Ba- in der Besetzung Lust— Reichert den, rudernd, machte diesmal keine schlechte Figur, konnte auch ihre schwache Form der letzten Wochen etwas steigern, aber in einem solchen Klassefeld hatten die Baden- Leute natürlich nichts zu bestellen und lan- deten weit abgeschlagen auf dem 5. Platz. Im Vierer o. St. siegte zur allgemeinen Ueberraschung die junge Leichtgewichts- mannschaft des Kasseler Ruder ver- eins, die in einem eleganten und flüssigen Stil anderthalb Längen vor dem Dr. Bosch- Boot der Mannheiemr Amicitia das Ziel er- reichte. Der Alles- Vierer der Ami- eitia gab bei 500 Metern, als man bereits mit drei Längen aussichtslos geschlagen war, à u f. Dabei fragt es sich, ob es ratsam ist, eine junge Mannschaft, die gewohnt ist, sich voll auszugeben, binnen anderthalb Stunden in zwei schwere Meisterschaftsrennen zu schik- ken. Ein großes Mißgeschick ereilte auch den Schlagmann der ETUF Essen, der 20 Meter vor dem Ziel von einem Schwächeanfall be- fallen wurde.. 5 Der Doppel-Zweier sah die Bamber- ger RG mit einer halben Länge vor dem RC Alemannia Hamburg in Front. Auf dem ersten Teil der Strecke lagen die Boote noch dicht beisammen, aber dann setzten die Bamberger, die den deutschen Einermeister Waldemar Beck am Schlag sitzen hatten, zu einem gewaltigen Endspurt an und hatten im Nu einen Vorsprung von zwei Längen herausgefahren. Zuguterletzt hatten sie allerdings große Mühe, die stark aufkom- menden Hamburger Alemannen niederzu- halten. Die RG Flörsheim- Rüsselsheim, der deutsche Meister des Vorjahres, enttäuschte. Der Zweier m. St. war ein glattes Rennen kür den Vegesacker RV, der seinen Rivalen aus Duisburg mit vier Längen klar distan- zierte. 8 a 3 Als Abschluß und Höhepunkt des 39. Deutschen Meisterschaftsruderns wurde der„Große Achter“ ausgefahren, den der Kölner Ruderverein, der sich von Regatta zu Regatta immer zu steigern ver- mochte, mit über zwei Längen vor dem Opel-Achter der RG Flörsheim-Rüsselsheim gewann. Die Ergebnisse: Vierer m. St.: 1. und Deutscher Meister DRC 384 Hannover 705,9; 2. RV Zel- senkirchen 7.11,6; 3. Mannheimer Amicitia (Schlaack, Kohlwey-Becker, Bartholomä, Alles, Steuer: Bichelmeier) 7:12,83; 4. RG Flörsheim-Rüsselsheim 713; 5. RC Tegel 7:14; 6. Berliner R& Wiking 7:22. Einer: 1. und Deutscher Meister Walde- mar Beck(Bamberger ROG) 8:08, 4; 2. Kurt Hipper(RV Neptun Konstanz) 8˙13,1; 3. 8 Lang(Frankfurter RG Germania) Zweier o. St.: I. und Deutscher Meister RV Gelsenkirchen(Renneberg-Eich- holz 752,8; 2. Spindlersfelder, RV Sturm- vogel Berlin 8:00, 2; 3. Duisburger RV 8: 00a; 4. RG Speyer 8:04, 7; 5. Mannheimer RG Ba- den(Lust, Reichert) 8:17, 4, 6. RV Bochum 8:31 Min 0 5 Vierer o. St.: I. Ruderverein Kassel 7: 10,6; 2. Mannheimer RV Amicitia Or. Bosch- Vierer) 7:18,5; 3. DRC 1884 Hannover 7:19, 2. Doppel-Zweier: 1. Bamberger RG 735,7: 2. RG Alemannia Hamburg 7:36; 3. RG Flörs- heim-Rüsselsheim 7:51. Zweier m. St. 1. Vegesacker RV 33,8; 2. Duisburger RV 8:47. Achter: 1. KI ner RV 1877 6.33; 2. RG Flörsheim- Rüsselsheim 6:41,66; 3. Mühlheimer RG 6:54, 2. Gisela Mauermeyer). Sie war bei den olym- pischen Fanfarenklängen mit einem Blumen- strauß für ihre Nachfolgerin am Sieges- podest. Lueg stellt über 1500 m Weltrekord ein Das war die erste ganz große Sensation! Dohrow führt bis 1 200 Meter in scharfer Pace. Lueg war sein Schatten, der ihm nach taktisch klugem Rennen davonlief und un- glseklicher weise, als er sah, daß er siegte künf Meter vor dem Ziel abstoppte. Diese eine Zehntel-Sekunde fehlte zum Weltrekord. Dennoch Toben im Stadion: Zeit 3:43,0! Gunnar Haegs Weltrekord war ein- gestellt. Der zweitplacierte Dohrow über- bot mit 3:44.8 ebenfalls seinen am Samstag anerkannten Rekord. f Diskus, Männer: Walter Hipp war im- mer überlegen und verwies mit 48,28 Meter den Vorjahressieger Rosendahl auf Platz 2. 80 Meter Hürden, Frauen: Kein Zweifel, die„schnelle Maria“ ist in Hochform. Sie eee — Helga Klein, Mannheim, siegt über 200 m Helga Klein von der SG Mannheim wurde bei den Deutschen Leichtathletik- meisterschaften über 200 m in 24,5 Sek. Erste.. Helga Klein trifft am Montagabend in Mannheim ein. Empfang im Rosen-. garten gegen 18.00 21 ung der Bevölkerung sich am Empfang zu be teiligen. n mee sprang nicht, sie flog über die Hürden, slegte überlegen und stellte mit 11,2 ihren eigenen deutschen Rekord ein. Wiederum raste das Stadion. Kaum zu glauben, was heute geleistet wird Dem Chronisten feh- len die Worte, um die Großartigkeit der Leistungssteigerung auszudrücken. 5 800-Meter-Lauf: Ein großes Rennen! Ulzheimer führt in schneller Fahrt vor Stei- nes. Bereits bei 400 Meter war die Zwischen- zeit hervorragend. Steines überspurtet im Finish den Frenkfurter Leicht und erzielt mit 1:49,5 neue Jahresbestleistung. Helga Klein S6 Mannheim revanchiert sich. 200 Meter Frauen: Großartig war unser Mannheimer Sportmädel durch Vorläufe und Zwischenläufe, die sie alle in 25,0 ge- wann, gekommen. Würde sich die 100 Meter-Entscheidung wiederholen? Fatte sich Helga zu sehr ausgegeben? Kampf mit der„schnellen Maria“, die einen 3. Titel erobern wollte Auf den letzten 20 Metern aber war Helga die stärkere. Ihre 24,5 Se- kunden bedeuten neue Jahresbestleistung, ste bleiben nur eine Zehntel-Sekunde hin- ter dem deutschen Rekord. 5 200 Meter Männer: Wie 1950 Erich Zandt. In ausgezeichnetem Stil gewinnt er auch diesen 200-Meter-Lauf in 21.5 vor Lickes. Das war Zandts 2. Doppelmeisterschaft. Bei Redaktionsschluß waren die weiteren Entscheidungen noch im Gange. 5 Nachdem Irmgard Schmelzer aus Kassel mit 5,71 m den Frauen- Weitsprung gewonnen hatte und der Berliner Troßbach in 14,7 Sek. (neue Jahres-Bestleistung) im 110-m-Hürden- lauf seinen Titel erfolgreich verteidigt hatte, wurde die Rekord- und Bestleistungs-Serie unserer Athleten von Storch fortgesetzt. Hammerwerfen: Auch die schweren Män- ner der leichten Athletik wollten nicht hinter den Läufern zurückstehen. Storch, Wolf, Blask steigerten sich in den einzelnen Durch- gängen, bis der Fuldaer Storch in die Ent- scheidung mit kraftvoller, aber dennoch ele- ganter Technik den Hammer über die deut- sche Rekordmarke hinausschleuderte 59,44 m(alter Rekord: Blask 59,00 m). Das War zugleich neue Jahres-Weltbestleistung, die nur knapp hinter dem Weltrekord des Un- garn Nemeth zurückblieb. Vorjahresmeister Wolf wurde mit 56,58 m Zweiter, und der Mannheimer TSVler Hagenbur- ger belegte mit 51.74 m den sechsten Platz. 10 000 Meter: Während diese Leistungen vom Jubel und Beifall begleitet wurden, zogen bereits die 10 000-Meter-Läufer um die Bahn. Es war selbstverständlich Rekord mann Herbert Schades Rennen, dem alle Mitbewerber achtungsvoll Platz machten, damit er immer Innenbahn laufen konnte Wenn Schade schließlich mit 30:46, 2 ein ganze Minute unter seinem deutschen Re- kord blieb, so War sein souveräner Stil doch erneut überzeugend. Nur Eberlein, der — Zweite, blieb mit ihm in der gleichen Runde. Auch den neuen 5000-Metfer-Meister Steller, der Dritter wurde, hat Schade überrundet. Die Serie der neuen Tahres-Best- leistungen sollte an diesem Sonntag immer noch fortgesetzt werden. J. Buth aus Geislingen hatte mit 1,57 Meter gerade den Fortsetzung auf Seite 4 5 Seite 4 i MORGEN Montag, 30. Juni 1952/ Nr. 146 tanzende Cxiolge des Hlannleimep Kanuſalre- Meister Noller nicht zu schlagen/ Gisela Amail und Steinhauer-Breitenstein wieder sichere Meister Strahlend blauer Himmel, ideales Wasser, zahlreiche Startmeldungen und eine ausgezeich- K I, Männliche Jugend B: nete Organisation: diese vier Faktoren bestimmten den ersten Tag der Kanu Landes- meisterschafts Regatta, den die Mannheimer Kanugesellschaft 1922 anläßlich des 30 jährigen Bestehens am Samstag und Sonntag im Mühlauhafen durchführte. 37 Vereine aus Hessen, Baden, Württemberg und der Pfalz hatten rd. 475 Boote mit 843 Teilnehmern ge- meldet, ein Zeichen für das starke Interesse der süddeutschen Kanuverbände an dieser ver- anstaltung, der„Generalprobe“ für die Deutschen Kanumeisterschaften am nächsten Sonn- tag in Hamburg. Lediglich die Bayern, die bereits vor einer Woche in Würzburg ihre Lan- destitel vergeben hatten, fehlten am Start. Der Samstag war derlangen strecke vorbehalten.„Lange Strecke“, das bedeutete kür die Männer und Junioren die„Kleinig- keit“ von 10 000 Meter. Die Frauen, die Al- tersklasse und die Jugend hatten es kürzer. „Nur“ 3000 Meter mußten sie hinunter und herunter rudern, in zwei Teilstrecken näm- lich. Start und Ziel jeweils vor der Tribüne. Die Mannheimer Vereineschnit- ten schon am ersten Ta g sehr gut ab. In sieben von den 20 gefahrenen Rennen Stellten sie den Sieger. Und in Gisela Amail (Einer-Kajak), Steinhauer- Breiten- stein ODoppelzweier- Kajak), Noller (Einer-Kajak) und Maas(Einer-Faltboot) auch gleichzeitig den badischen Landes- meister. Altmeister Noller, der sich im Dop- Pelz weier noch berechtigte Helsinki- Hoffnungen machen darf— wenn die letzte „Klippe“ auf der Alster in Hamburg glücklich umschifft wird— hatte in Abwesenheit seines ständigen Widersachers Kropf(Bamberg) in dem Sandhofener Krämer einen Rivalen, der bis zur Hälfte der Strecke noch einigermaßen mithielt. Auch am Sonntag schien die Sonne und das Wasser lag glatt wie ein Spiegel. Den ersten Höhepunkt bildete das Senior rennen über 1000 Meter, wo Noller in Kramer erneut einen gefährlichen Kon- kurrenten hatte. Die größere Routine des Altmeisters führte aber schon bei 500 Meter mit zwei Längen, die bis ins Ziel gehalten wurden. Im Zweier-Kajak über 1000 Meter galten die Mannheimer Noller/ Stein- hauer als hohe Favoriten. Sie rechtfertig- ten ihren Lauf und fuhren mit zwei Längen Vorsprung über die Ziellinie. Sehr gut hiel- ten sich auch die an zweiter Stelle ankom- 1. Seh wan, WSV Sandhofen, 15:37 Min.; 2. Helmling, MKG 1922, 16:10 Min. K II, Altersklasse I u. II: I. Israel Kornstaedt, Renngem. Frankfurt. 16:10 Min.; 2. Stuckert-Bogorinski, Darmstädter Tus-Gem. 16:12,2 Min.— K I, Weibliche Jugend: 1. Cour dial, Wiesbadener Kanuverein 1922. 17:17, Min,; * Becker, WSV Kassel, 17:15,6 Min.— C I, Junio- ren Senioren: 1. Matz ke, Marburg, 66:56 Min.; 2. Peter, Kassel, 67:33 Mni. K II, Frauen, Junioren: 1. Haarmann-Kersten, WSV Kassel, 16:6 Min.; 2. Hörnes-Müller, WSV Worms. K II, Frauen, Senioren: 1. Kober-Hammer, Kanuclub Maxau(Badischer Landesmeister) 14:55,2 Min. 2. Eller-Rodenbusch, Darmstädter Tus-Gem.— K I, Senioren: 1. Noller, MKG 1922(Badischer Lan- desmeister) 48:29,2 Min.; 2. Krämer, WSV Sand- hofen, 44:45,2 Min. K IV, Männl. Igd.: 1. Humm/ Wendel Dolt/ Martin, Kasteller Ruder- u. Kanugesellschaft, 12:38,1 Min.; 2. Stamm Leufgen/ Fleischhacker Jäger, WSV Kassel, 12:49, Min. menden Sandhofener Reinshagen/ Watzel. Zu einer Ueberraschung wurde das Senior- Zweier-Rennen der Frauen, wo es den stark fahrenden Kober/ Hammer vom Kanu-Club Maxau gelang, Amail/ Bell vom MRG 1922 auf den zweiten Platz zu verweisen. Den spannendsten Endkampf sah man im Män- K II, Faltboot, Senioren: 1. Reuter ner-Zweier über 500 Meter, wo Bogorinsk i, Tus 1846 Darmstadt(Hess. Lan- desmeister) 55:33,9 Min.— K I, Männer, Junioren: Krämer/ Reinshagen vom WSV Sandhofen den vorjährigen Deutschen Meister Stein- hauer/ Breitenstein so stark zusetzten, daß diese sich mit nur einer halben Länge Vor- sprung über die Ziellinie„retten“ konnten. Die Ergebnisse K II, Senioren: 1. Stein hauer- Brei tenst ein, MK 1922,(Badischer Landesmeister) 40:13.9 Min.; 2 Wetzel-Reinshagen, WSV Sand- hofen, 41:15,1 Min. K I. Männl. Jugend A: 1. Hu m m, Kasteller Ruder- u. Kanugesellschaft, 14,13,5 Min.; 2. Gardeike II. SV Lohr, 14:17, Min. 1. Specht, WSV Sandhofen, 45:23, Min.; 2. Volkmer, MKG 1922, 45:47 Min.— C II, Junioren: 1. Schön- Ernst, Wiesbadener Kanuverein, 56:9,3 Min.; 2. Kleinberg-Feußgner, Ver. Marbur- ger Kanufahrer, 59:49 Min.— K I, Altersklasse I: 1. Israel, Grün-Weiß Frankfurt, 16:2,3 Min.; 2. Ungewickel, Kanusport Kassel, 16:31.4 Min. K I, Altersklasse II: 1. Kornstädt, Frankfur- ter Kanuverein, 16:25,4 Min. K II, Männliche Jugend A; 1. Wen del- Martin, Kasteller Ruder- u. Kanugesellschaft, 12:25 Min.; 2. Ulm- rich-Noe, MKG 1922, 13:12,2 Min.— K II, Männ- liche Jugend B: 1. Sehmidthuber-sStier, SV Lohr. 15:34 Min. Deulsche Amaleute in liel geschlagen Die deutschen Amateure verlieren in Kiel gegen die Schweiz 2:3(1:1) Das hatte der Kieler Holsteinplatz in seiner jahrzehntelangen Sportgeschichte noch nicht erlebt. Das erste Fußball-Länderspiel zu sehen, war der„Kieler Woche 1952“ vor- behalten. Schon am Samstag erreichten die ersten Schlachtenbummler Kiel. Es wurde kür sie eine lange Nacht, denn wo immer zwei glückliche Besitzer einer kostbaren Ein- trittskarte für das Spiel der deutschen Nationalmannschaft der Amateure gegen die 8 zusammensaßen, wurde über den bevorstehenden Kampf gefachsimpelt Und orakelt. Deutschland: Schönbeck Utzehoer SV); Eberle (Ulm), Jäger(Cronenberg); Post Rheydt), Schä- fer(Slegen), Gleixner(Osnabrück); Hinterstocker (Wiesbaden), Stollenwerk(Düren), Zeitler(Bay- reuth, Schröder(Bremen 60), Krug(Sterkrade). Schweiz: Parlier(Genf); Quienche(Bern), Koch (Zürich); Casali II(Bern), Kohler(Zürich), Kunz (Genf); Chiesa(Chiasso), Hügi II Gase, Schel- Waldhof in der Pokul- Zwischenrunde VfL Neckarau verliert das letzte Spiel 1:2(1:1) Waldhof: Lennert; Rößling, Schall; Herbold, Trautmann, Cornelius; Hohmann, Heim, Strehl, Maier, Wagner. Neckarau: Bahlke; Stögbauer, Luksch; Ziegler, K. Gramminger, Zeilfelder; Ehmann, Preschle, Spöhrer, Schneider. Blum. 5 Schiedsrichter: Vierhauser(Karlsruhe). 2500 Zu- schauer. Die mit vielen Nachwuchskräften durch- setzte Neckarauer Elf bot der kompletten Waldhofmannschaft im letzten Spiel dieser Saison lange Zeit Paroli, wenn auch nicht ver- kannt werden darf, daß die Platzbesitzer weit mehr Chancen herausspielten, was den knap- pen 2:1-Sieg völlig berechtigt erscheinen läßt. Damit hatte sich Waldhof die Teilnahme- berechtigung für die im August stattfindende Pokal- Zwischenrunde erworben. Es begann damit, daß Heim und Hohmann vorbeischossen. Heim übte sich noch einmal im Hochschießen, dann verzeichnete Neckarau seine erste Chance, die aber Spöhrer verdarb. In der 20. Minute streckte sich Bahlke, bisher etwas mehr beschäftigt wie Lennert, verge- bens. Eine Herboldvorlage erreichte Heim in guter Position und letzterer traf sicher zum 10 ins Netz. Nach einer Gedenkminute für zwei in der letzten Woche verstorbene ver- dienstvolle Sportsleute, dem Ehrenmitglied des SV Waldhof Karl Kohl und dem 1. Vor- sitzenden des VfB Mühlburg Felix Rittber- ger, kam Neckarau gleich zum Ausgleich. Deutsche Leichtathletikmeisterschaften Fortsetzung von Seite 3 Frauen- Hochsprung gewonnen, als der alte Dreisprungmeister Bodenhagen mit 14,96 m neue Bestleistung erzielte. Im 400-Meter-Endlauf enttàuschte der Nürnberger Haas nicht. Es war großartig, Wie er den Krefelder Geister im Endspurt niederrang. 47,0 Sek. neue Bestleistung) gegen 47,7 Sek.: das war ein klarer Sieg. Wenn auch hiergegen die 4 Meter des neuen Stabhochsprungmeisters Oertel(Kob- jenz) und die 44.35 Meter der neuen Speer- Wurfmeisterin Krüger Berlin) ein wenig verblassen, so fand der Tag doch einen grohgartigen Ausklang. Die National- mannschaft der Frauen über 4 x 100 Meter gewann in der Beset- 2 ung Ul z heimer Sander Do- mag alla Klein Petersen in neuer Jahresbestzeit(47,1) gegen die zweite Mannschaft.— 47.1 Sekunden, das war nur eine Zehntelsekunde schlechter als die Jahres-Weltbestleistung der Italie- ner innen, die eingestellt oder gar über- troffen worden wäre, wenn Maria Sander- Domagalla beim ersten Wechsel rechtzeitig gestartet wäre. Eine kleine negative Uber- raschung: bei den Männern schlug die zweite Mannschaft die Nationalmannschaft (Happernagel, Lickes, Zandt. Fuchs). Aller- dings hatte die Nationalmannschaft gleich zweimal schlecht gewechselt. Festlicher Ausklang Und nocheinmal klang Jubel unter den 45 000 Zuschauern auf(so viele waren es doch noch geworden), als alle Teilnehmer zum fest- lichen Ausklang im Stadion auf marschierten. NOR Präsident Ritter v. Halt verlieh den Rudolf-Harbig-Gedächtnis-Preis, den ewigen Wanderpreis der Deutschen Leichtathletik, an den verdienstvollen Sportler und Wald- lauf-Meister Eberlein(München), der nieht nur zehn Einzel- und zehn Mannschafts- meisterschaften errungen hat, sondern auch ein treuer Freund des unvergessenen Rudolf Harbig war. „Ihr habt in wahrhaft olympischem Geiste gekämpft und überragende Leistungen voll- Pracht“, rief v. Halt aus.„Jetzt richten sich unsere Blicke auf Helsinki!“ Ein feierlicher Augenblick war es, als zum Abschluß das Deutschlandlied ertönte und unter den Klängen der olympischen Fantaren die DLV Flagge eingeholt wurde. Eine Leichtathletik- Meisterschaft war beendet, die als eine der eindrucksvollsten in die dewsche Sportgeschichte eingehen wird. —— Lenmert hatte einen Bombenschuß von Eh- mann an die Latte gefaustet, den Abpraller beförderte Ehmann jedoch mit schönem Köpfler in die entfernte Torecke. Also 1:1 in der 25. Minute. In der Folge. erspielte sich Waldhof mehrere Chancen, hatte auch dank seiner etwas Konstanten Bäuferreihe leichte Mittelfeldvorteile. Doch Waldhofs Stürmer waren vom Pech verfolgt. So trafen 2z. B Strehl und Hohmann knapp vorbei. Kurz vor Halbzeit knallte Strehl noch genau auf den Bauch von Bahlke. Nach dem Wechsel schoß zuerst Maier Tor- Wart Bahlke an, statt ins lange Ecke zu zie- Jen. Dann War die Pechsträhne scheinbar vorbei. Denn Strehl gelang es in der 50. Mi- nute, einen von Bahlke abgewehrten Maler- schuß zum 2:1 iber die Linie zu drücken. Zur Abwechslung drehten dann die Neckarauer etwas mehr auf, ohne aber zu Erfolgen zu kommen. Auch Waldhof verzeichnete wieder eine gute Gelegenheit, die jedoch Strehl durch zu schwachen Schuß verdarb. Bahlke konnte klären. Dann flaute die Begegnung immer mehr ab, was bei der drückenden Hitze auch kein Wunder war und was wir den Akteuren auch nicht verübeln wollen. Vermerkt sei noch, daß SR Vierhauser kurz vor Spielende Gramminger wegen zweimaligem Handspiel vom Platz stellt, was nach der Regel sein Recht war, aber nicht unbedingt nötig schien, da sich beide Mannschaften anständig und fair betragen hatten. W. L. Leborde und Rekord besuch auf der ᷑ilenriede Sieger der 500-cem-Klasse Knees auf Norton/ In der 125-cem-Klasse H. P. Müller vor drei NSU-Werkfahrern Erster Sieg der neuen 3-Zylinder-DKW in der 350-C,,m-Klasse ler Winterthur), Meier Bern). Mauron(La chaux Fonds). Etwa 25 000 Zuschauer drängten sich im Weiten Rund des Folsteinplatzes, als die beiden Mannschaften einlaufen. Die Deut- schen in grün-weißem, die Schweizer in weiß-rotem Dreß nehmen Aufstellung zur Ehrentribüne. Die Nationalhymnen ertönen und dann dröhnen die Namen der Spieler durch die Lautsprecher: Anpfiff des dänischen Schiedsrichters Helge(Linienrichter sind die Kieler Rixen und Heuch) und in der 3. Minute verpaßte die deutsche Amateur-Elf ihre erste Tor- chance, als der vorgelaufende Mittelläufer Post 5 Meter vor dem Schweizer Tor eine Zehntelsekunde zu spät am Ball ist und der Schweizer Verteidiger Koch mit kraftvollem Schlag klären kann. 3 Minuten später eine erregende Szene: Freistoß für die deutsche Mannschaft im Schweizer Strafraum. Zeitler paßt den Ball zu Schröder, doch dessen schar- fer Schuß wird vom Schweizer Torhüter Par- lier in blitzschneller Parade gemeistert. „Eigentlich ein Elfmeter“, räsoniert man auf der Tribüne, und schon wird reichlich deut- lich, daß beide Mannschaften trotz der schwü- len Witterung äußerst robust„einziehen“ fn der 17, Minute brüllen die 25 000 zum ersten Male Tor. Außenstürmer Hinterstocker, der anfangs zu weit zurück und zu weit nach in- nen stand, hat sich freigelaufen, flankt halb- hoch in den Strafraum und da macht Post gut. was er vorher versäumt hatte: Volley- Schuß 1:0 für die deutsche Mannschaft. Ge- gen den Schweizer Riegel, man merkt es deut- lich, vermag sich das junge deutsche Team vorerst nur schwer durchzusetzen. Die Außen hängen immer noch zurück. Quinche, Koch und Mittelläufer Kohler, alle„massiver“ als ihre deutschen Rivalen, stehen stets am rich- tigen Fleck, haben einen befreienden Schlag und gewinnen manche Kopfballduelle. Die Schweizer Angriffe rollen stärker. Zeitweise beherrscht die deutscl.« Läufer- reihe klar das Mittelfeld, aber Schönbeck urn Das schon 1924 zum ersten Male im Stadtwald von Hannover ausgetragene Motorrad- rennen erlebte am letzten Junisonntag seine 19. Wiederholung. Prachtvolles Hochsommer- wetter und der Start der gesamten deutschen Spitzenklasse, die in sämtlichen Konkurrenzen um weitere Meisterschaftspunkte kämpfte, bewirkten einen neuen Rekord- besuch, Schon um 7 Uhr früh, als das erste Rennen minutenpünktlich gestartet wurde, säumten über 100 000 Motorsportfreunde den 4,8 km langen Dreieckskurs. In Rekord- laune waren aber auch die Fahrer, die er neut ihr. Bestes gaben und im Kampf um Führung und die Plätze neue Rekorde am laufenden Band erzielten. Die durch 2500 Strohballen, vier Hundertschaften der Polizei und etwa 25 km Maschendraht gesicherte Strecke macht es möglich, die vorgesehene Starterzahl bei den Solisten von 15 auf 20 und bei den Seitenwagenfahrern von 10 auf 14 zu erhöhen. So gab es recht ansehnliche Felder. Als viertes von den sechs insgesamt zum Austrag kommenden Meisterschafts- läufen, wovon die fünf besten Ergebnisse für jeden Titelbewerber gewertet werden, brachte die Eilenriede neben einigen Ueberraschungen für verschiedene Klassen schon eine gewisse Vorentscheidung im Kampf um die höchste Würde, die der deutsche Motor- radsport jedes Jahr zu vergeben hat. H. P. Müller auf Mondial vor drei NSU- Werkfahrern Von den 19 Startern, die den Lauf der 125- αοjmm- Maschinen über 20 Runden= 96 km bestritten, hielt der sechsfache Deutsche Mei- ster H. P. Müller auf seiner italienischen Mondial vom Start bis ins Ziel unangefoch- ten die Führung, und zwar vor den NSU- Werkfahrern Daiker, Hofmann und Lutten- berger sowie dem Hannoveraner Brand. H. P. Müller, der den alten Rekord von 91,5 auf 112,7 km/st verbesserte, hatte im Ziel 34 Se- kunden Vorsprung vor Daiker und dessen Stallkameraden Hoffmann und Luttenber- ger, während der DKW-Fahrer Felgenheier nach dem vorzeitigen Ausfall des vierten NSU-Fahrers Brand als Fünfter einkam. In der Meisterschaft führt in dieser Klasse jetzt Daiker mit 16 Punkten vor Wilh. Hoffmann mit 12, H P. Müller mit 9 und Luttenberger mit sechs Punkten. Thorn-Prikker auf Guzzi gewinnt die 250 cem-Klasse Der Meisterschaftslauf der Viertelliter- Maschinen, der über 30 Runden= 144 km ging, wurde schon von der 2. Runde an von dem Godesberger Thorn-Prikker auf Guzzi angeführt. Hinter ihm gab es erbitterte Kämpfe um die nächsten Plätze zwischen den NSU-Fahrern Daiker und Hofmann sowie dem Guzzi-Privatfahrer Gehring und den beiden DR W- Werkfahrern Wünsche und Fel- genheier. Als Favorit lag Gablenz auf der Horex durch Boxaufenthalt schon nach der Startrunde weit zurück und Ewald Kluge kam als letzter ab. Auch Kläger, Freiburg, der erstmals auf einer Werks-NSU startete, fiel vorübergehend vom fünften auf den 14. Platz zurück, schaffte sich dann aber wieder bis auf die dritte Position vor. Bei der Verfolgung des unangefochten führenden Thorn-Prikker schraubte Daiker auf NSU den alten Rundenrekord von 118,8 auf 124,0 km /st. Mit neuer Klassenrekordzeit von 121,6 km /st holte sich der Godesberger den Sieg vor Daiker(121,2) und dessen NSU- Kameraden Hofmann(119,7), während Geh- ring, Ostelsheim, auf Moto-Guzzi mit 119,0 kmyst noch vor Siegfried Wünsche auf DKW (118,9) Vierter wurde. In der Meisterschaft der 250 cem-Klasse steht Thorn-Prikker mit 16 Punkten bereits ganz überlegen in Führung vor Gehring aus Ostelsheim mit 7 Punkten, Kluge mit 6 Punk- ten sowie Braun, Hechingen und W. Hofmann mit je 5 Punkten. 5 Erster Sieg der neuen 3-Zylinder-DRW Von den 20 Startern, die zum Meister- schaftslauf der 350 αοœꝭm- Klasse antraten. führte zunächst der Karlsruher Schnell auf Horex vor dem DKW. Werkfahrer Wünsche und dem A] S-Privatfahrer Kläger Freibg.), Baltisberger(Reutlingen) und Rnees(Stutt- gart). Aber nach der neunten Runde konnte — Einer-Faltboot, Senloren: 1. Maas, Kanuges. Torwart Bensch Neckarau Badischer Landesmeister) 53:20, 4 Min.; Friedrich, Kasteller Ruder- u. Kanugesell- schaft(Hess. Landesmeister) 54:43 Min.— Einer- Faltboot, Junioren: 1. Goldberg. Rudergesell- schaft Wetzlar, 62:11, Min.— K I, Frauen, Senio- Die 72 ren: l. Ama f l, MRG 1922 Bad. Landesmeisterin) deutsche Mannschaft hat etwas meht 1678,Süin; 2. Bär, WSV Lampertheim, 19:13, vom Spiel, kann jedoch ihre Ueberlegenhelt 3 8 K I, Frauen, Junioren: 1. Hart 2 Vip W nicht zu zählbaren Erfolgen auswerten Kirk Jannheim. 17:10, Min.; 23. Freitag, Wiesbadener f 5 8 5 Kamuverein, 18:24,2 Min.— K II, Männer,. Junio- treibt den Ball vor, enttäuscht aber durch ren: 1. Gardeſke- Wirth, SV Lohr, 4222.2 b ht 1 Min.; 2. Weick- Kohlmann, Kanuelub Maxau, ganz berechtigt sin ür den Brem f 485103 Min.— K 1. Senjoren- 1. Kö brie h). 5 7 Wassersportverein de nau genug einschießt. 2:2-Ausgleich für die Schweizer. Das Spiel verliert etwas an Farbe 5 5 b a 5 E Schweiz steckt aber nicht auf, mit 4 Stür⸗ Kessel(Hess Landesmelster) 24:12, Alf 2 Ger- mern ist sie aber immer gefährlich. In der stenschlager Christmann Thyenſdermann, Darm- 68. Spielminute ist dann die Ueberraschung 80 n n, da. Schäfer rutscht aus und Verpaßt einen 5 ungefährlichen Ball, der Schweizer Mittel- Kassel, 27:4,4 Min. 10 5 stürmer nimmt ihn auf und gibt ihn an de Kurzstrecke. Me, Jugend: 1. Wiesbadener Linksaußen Mauron, der für den deutsch Kanuverein 1.47 Minuten— K IV, Junioren: Torwart Bensch unhaltbar einschießt, 3: 1 Neuwieder WSV 341 Min.— K I. Männer fir die S jehht, 32 Senioren, 1000 m: 1. Noller MKG 1922(Bad. Sch N 8 4 25. Landesmeister) 413,7 Min.— K IV weibliche con zwei Minuten später fällt ein Top Jugend: I. Kanu- Club Maxau— K 1 Frauen kür Deutschland, doch der dänische Schieds- Junioren: 1. Mondom, WSV Sandhofen, 2:31,8 Trichter erkennt es nicht an. Zeitler hat den Min.; K II, männliche Jugend: 1. Bell Jänner, Schweizer Torwart Parlier auf der Torlnie F 2.01.4 1 5 3 angegriffen. Strafstoß an der Torlinie ren, 500 m: 1. Nordmeyer, Ruder-Ges. Wetzlar, Deutschland greift an. Der Ausgleich liegt 5 8 8 8 85 1 t an. Sleich lie 2.05,1 Min.— K II. weibliche Jugend A, 500 m jn der Luft. Nur mit den Händen kann 69 Frey/ Frey, Kanu Maxau 2:22 Min.— CI Senio- 5 8 5 ren, 1000 m: 1. Matzke, Verein Marburger Ka- Schweizer Mittelläufer den deutschen Angriff nufahrer(Hess. Landesmeister) 5:50 Min.— stoppen. Den Strafstoß knallt Stollenwerk K II, Männer Senioren, 1000 m: 1. Noller/ Stein- knapp am Tor Vorbei. Immer härter wird hauer, MKG 1922(Bad. Landesmeister), 3:50 der Kampf. 15 Minuten sind noch zu spielen. Min.— K I, männl. Jugend A, 500 m: 1. Kopp. Nichts will den deutschen Amateuren im Kasseler Kanu-Club 2.08.5— K II. Frauen Augenblick klappen. Bis Hinterstocker läuft Senioren, 500 m: 1. Kober/ Hammer, Kanu- Club die Kombination, die Flanke geht hinter das Maxau Bad. Landesmeister) 2:08, Minuten. Tor und auch diese Chance ist vergeben „Andere Spieler“, rufen die Zuschauer, die sich mit den Leistungen der deutschen Elf in diesem Augenblick gar nicht zufrieden zeigen. Erschöpft wirkt das deutsche Team das immer mehr an Boden verliert.. Wird der Ausgleich in den letzten zehn Minuten noch fallen? Beinahe wäre er bel Tor und besonders Verteidiger Eberle haben den deutschen Leistungen unberechtigt. Bun- doch einige gefährliche Vorstöße von Meier, destrainer Herberger steht am Spielfeld und Scheller und Hügi II abzuwehren. Noch zehn schüttelt leicht den Kopf. Auch er ist mit Minuten bis zum Halbzeitpfiff, vielleicht liegt der zweiten Halbzeit nicht zufrieden, Eine es an der Hitze, vielleicht auch sind die Er- Mannschaft, die sich schont, müßte anders wartungen der Zuschauer tatsächlich noch aussehen. Drei Minuten vor Spielschluß hat nicht erfüllt. Von besonderer Länderspiel- der deutsche Mittelstürmer Zeitler die letzte stimmung kann kaum die Rede sein. Doch da Chance, das Ausgleichstor zu schießen, doch bricht noch einmal Beifall aus. Kurze und zu auch dieser Ball prallt von dem hervorra- langsame Kombinationen des Innensturmes genden Schweizer Torwart ab. Der Schluß. und dann ein wuchtiger Weitschuß des nach pfiff ertönt und 30 000 Kieler Zuschauer sind Halbrechts hinüber gelaufenen Schröder. von den Leistungen der deutschen Mann- Torwart Palier jedoch zeigt eine Klasse. Die- schaft in der zweiten Halbzeit enttäuscht. sen Schuß hielt er mühelos und als Krug allein auf ihn zustürmt, sprintet er los und Ruder- Club 1 besten Jungmann- Achter boxt den Ball weit in die Gegend. Die deutsche Mannschaft hat„wieder Während in Duisburg die Deutschen Mei- mehr vom Spiel“, aber letzten Endes schei- sterschaften zum Austrag gelangten, hielt terte sie immer wieder am„Schweizer Rie- der Bodensee-Regatta-Verband seine gut be- gel“. Technische„Kabinettstückchen“, wie suchte und in allen Teilen gut gelungene See- ein Rückzieher und„Hackentricks“ werden Regatta ab. Dabei kam der Mannheimer beklatscht Irgendwie mitreißend kann man Ruder-Club von 1875 zu zwei sehr schönen die Ausein andersetzung im Augenblick kaum Erfolgen und zwar im Junior- und im Jung- nennen. 4 Minuten vor Halbzeit prallt mann- Achter. Nach diesem Sieg darf der Deutschlands Torhüter mit Hügi II zusam- Jungmann-Achter des MRC als der beste men und geht schwer k. o. Der Arzt wird ge- süddeutsche Jungmann-Achter angesprochen rufen und für Schönbeck geht Torwart werden, denn er beendete seine vier Starts Bensch vom Fc Lübbeke zwischen die Pfo- in Heidelberg, Mannheim, Hanau und jetat Sten. in Konstanz mit vier Siegen. Bensch hat noch keine zwei Minuten im Ergebnisse: Tor gestanden, da fällt auch schon der Aus- Junior-Achter: 1. Mannheimer Ru- gleich Er hat daran weniger Schuld, als die der- Club von 1875 6:12; 2. Nordiske Verteidigung. Urplötzlich jedenfalls steht der Zürich 6:16; 3. RV Neptun Konstanz 6218. Schweizer Mittelläufer Scheller frei genug, Jungmann Achter: Il. Mannheimer um 1:1 auszugleichen. Knapp sine Minute RC 6:07,44, 2. Neptun Konstanz 6:09; 3. Strass darauf ertönt der Halbzeitpfiff. Noch ist das hoppers Zürich 6:18; Rem München Aufgege⸗ Treffen nicht entschieden., ben. Wiederarpfiff. Die Schweizer haben zwei Im zweiten Senior-Vierer wurde der Club Spieler ausgetauscht, den linken Läufer fünftes Boot und der AH-Vierer des MRO Kunz und für den Rechtsaußen Chiesa steht mußte sich hinter Radolfzell, Friedrichshafen Ballermann. Kurz darauf wird auch in der und vor Tegernsee mit dem dritten Platz deutschen Mannschaft ein Posten ausgewech- begnügen. selt. Post geht und Kirk(Bremen) kommt. Und dann in der 54. Minute ist der Links- Nürnberg) mit 14 Punkten, Noll/ Cron außen Krug, der auch sonst einen guten Ein-(Kirchhain) mit 12 Punkten und Staschel druck macht, unvermittelt an der Reihe, 10 Beer(Bremen) mit 9 Punkten. schnelle Schritte mitten hinein in die Ab- Enormlaufregend verlieft das Rennen der wWehrlücke der Schweizer und kurz und 750- c,,-Seitenwagenmaschinen, denn es gab trocken knallt er zur 2:1-Führung für die unter den zunächst Führenden Ausfälle am deutsche Elf ein. Auf den Tribünen will laufenden Band und in den letzten Runden man schon einen deutschen Sieg wittern, sogar mehrere bedenkliche Stürze, Sieger des aber 10 Minuten darauf springt der deutsche aufregenden Rennens wurden schließlich Staschel/ Beer, Bremen, auf BMW mit 114,6 km/st Gesamtdurchschnitt, ohne den Vor- jahresrekord von Sepp Müller(114,8) ganz erreicht zu haben. Auf dem 2. Platz landeten überraschenderweise die BMW-Privatfahrer Schneider/ Süssen, Weidenau, mit 113,8 Km /st und zwar vor der Polizeimannschaft Borgas- diek/ Taske, Warendorf, und an 4. Stelle ka- 1 5 1 Koch/ Flach, München, mit Ewald Kluge, der einen schlechten start 109,5 Km/st ins Ziel. hatte, zu seinem Stallkameraden Wünsche In der Meisterschaft der 750- cm- Klasse aufschließen und an die Spitze des Feldes führt Hillebrand aus Amberg mit 10 Punkten gehen. Mit 130,0 kmyst fuhr Kluge einen vor Sepp Müller, München, Staschel. Bremen neuen Rundenrekor d. Er führte bei und Eberlein, Nürnberg mit je 6 Punkten so- Halbzeit nach der 15. Runde schon mit einem wie Schneider. Weidenau mit 4 Punkten. Gesamtdurchschnitt von 125,2 km /st und zu- Knees, Stuttgart, auf Norton siegt vor leich mit 20 Sekunden Vorsprung vor seines Schön auf Horex Stallgefährten Wünsche. Roland Schnell aber Das Schluß rennen des Tages, das zwanzig hielt tapfer den dritten Platz, so daß alle drei Fahrer der Halbliterklasse bestritten, brachte gestarteten deutschen Neukonstruktionen eine große Enttäuschung, weil schon nach vor den ausländischen Fabrikaten unserer den ersten Runden zwei der drei gestarteten Privatfahrer in Führung lagen und blieben. Horex-Fabrikfahrer wiederholt an den Boxen Ewald Kluge brachte die neue 3-Zylinder- hielten und Schmitz kurz darauf die Waffen DKW unter dem Jubel der Zuschauer mit strecken mußte. Der zunächst in Führung neuer Rekordzeit von 126,5 km /st schließlich gegangene Friedel Schön auf der zweiten siegreich ins Ziel und auch der zweite Platz Werk-Horex wurde nach der 21. Runde von ging durch Siegfr. Wünsche mit 125,6 km /st Knees, Stuttgart, auf der Federbett-Norton an die neue DKW. An dritter Stelle landete von der Spitze verdrängt und flel durch Roland Schnell auf der neuen Horex mit Motorstörungen immer stärker zurück. Auf 123,8 km/st und erst auf den nächsten Plätzen dem dritten Platz hielt sich unentwegt der konnten sich Privatfahrer, nämlich Heiß Baden-Badener Fuß auf Norton, während (Augsburg) auf Velocette(122,8), Zeller(Of- der Ostzonengast Mette, der schon beim fenbach) auf Ag(122,7) und Baltisberger Avus-Rennen durch seine schnelle BMW auf- (Reutlingen) auf AJS placieren. gefallen war, ständig den vierten Platz vor In der Meisterschaft der 350-cem-Klasse seinem Kameraden Lamprecht, Höhenkirchen, führt nun Heiß mit 10 Punkten vor Knees hielt. In dieser Reihenfolge gab es keinerlei mit 8 Punkten, dann folgen Kräger mit 7 Veränderungen niehr, d. h. Kneessſegte und Kluge sowie Baltisberger mit je 6 Pkt. Schließlich überlegen mit einem 8 5 Gesamtdurchschnitt von 124,9 kmyst vor Friedel Schön, der auf einen Gesamtschnitt von 134,3 km/st kam und Siegfried Fuß, Baden-Baden, mit einem Gesamtschnitt von 123.8 km /st. Mette, Chemnitz, belegte auf BMW mit 121,8 km/ st den vierten Platz vor Lamprecht, Höhenkirchen(121, kmist), denn auch die dritte Werk-Horex, die Mansfeld steuerte, war im Ziel schon zweimal über- Beim Rennen der 500-c m- Gespanne das von 12 Fahrern bestritten wurde, gingen die in der Meisterschaft bereits führenden Noll-Cron aus Kirchhain nach der 5. Runde aus einem zunächst dicht neben- und hinter- einander liegenden 5 Fahrzeugen starken Pulk in Führung. Noll/ Cron hatten nach der 15. Runde ihren Durchschnitt bereits auf rundet 112% km)/st erhöht, fuhren außerdem mit 114,7 in der Meisterschaft führt Knees jetzt kmſst eine neue Rekordrunde und siegten schon mit 22 Punkten sehr klar vor Fuß, mit neuer Klassenbestzeit von 112% kmſst. Baden-Baden, mit 14 Punkten und Friedel Eberlein/ Sauer(Katzwang) ebenfalls auf Schön mit 10 Punkten Alle übrigen Bewer⸗ BMW belegten mit 110,9 km ist den 2. Platz ber kommen für den Titel schon überhaupt vor Böhm/ Fuchs auf Norton(110,5) und da- nicht mehr in Frage hinter placierten sich Stasche/ Beer Bremen) Nach diesem Rennen ist also festzustellen, mit 110.0 kmjst vor den Ostzonengästen daß die neue Drei-Zylinder-Werk- DE W, dis Bagge/ Schönherr aus Chemnitz auf Zündapp. Kluge in der 350-c cm-Rlasse zum Sieg In der Meisterschaft der 500-c em- Seiten- steuerte, mit 126,5 km/st die beste Zeit des wagenklasse führen Eberlein/ Sauer(Katz- Tages und mit 131, kmyst auch die schnellste Wang mit 15 Punkten vor Böhm/ Fuchs Runde des Tages erzielte. schlechtes Abspiel. Die ersten Pfiffe, die nicht in die falsche Ecke, ahl Mauron gar nicht sonderlich scharf, doch ge- 0 Nr. 146 — Mango Zum clem tr. burg I plütler höchste sport Derby stüts W meister Streit 2 schaftli- hervorr Mangor glänzen 50 00 merlich des De grauen Bild m zenden ben de der Er sönlich Nac Brillie imponi „Gaune die Ste schon 2Erilli⸗ becker zügig Cäsar des Fe „Mang hinter nehen langsal schon der m hatte, seinen brachte einem machte im Ho ein gu folgten Tasma wurde Der T. 11, 7 u 1 Die stieg präge (Stutte immer die ur von B es Sab Zunäcl Spiel, Fünfen Viele genutz den be Nac dem Mittel Odenv aller schick des II Ausgle stand, positic Zahlre kurz, vor d. Als L War e Schuß sich n und „ — — 282 2 er: an den eutschen Nr. 146 Montag, 30. Jum 1952 MORGEN Seite 5 Mangon gewinnt das„Deutsche Derby“ Zum 83. Male kämpften am Sonntag auf 0 cem traditionellen Horner Geläuf in Ham- burg Deutschlands beste dreijährige Voll- plütler um den mit 75 00 DM dotierten höchsten Lorbeer, den der deutsche Galopp- port zu vergeben hat. Das„Deutsche Perby 1952“ wurde durch den Sieg des Ge- stüts Waldfried mit„Mangon“ müt dem Alt- meister und sechsfachen Derby-Sieger G. Streit zum größten sportlichen und gesell- schaftlichen Ereignis Deutschlands. In der hervorragenden Zeit von 2:35,1 brachte Mangon die 2400 m lange Rennstrecke in glänzender Fahrt hinter sich. eßt, 22 9 50 000 Menschen säumten trotz hochsom- ein Tor merlicher Hitze die klassische Rennstrecke Schieds. des Deutschen Derby. Herren im Cut, mit hat den grauen Zylindern wechselten ab im bunten Torlinie Bild mit salopp gekleideten Herren, aufrei- Torlinie. zenden Damenmoden und den grellen Far- ich liegt den der Jockeys. In der vordersten Reihe ann der der Ehrentribüne hatten prominente Per- Angrift sönlichkeiten Platz genommen. lenwerk Nach dem Aufgalopp, bei dem besonders er wird Brilliant“ aus dem Stall Stahl und Eisen spielen. imponiert hatte, gelang bald ein guter Start. zen im„Gauner“ aus dem Gestüt Mydlinghoven, der er läuft die Start-Nr. 1 gezogen hatte, sicherte sich nter das schon zu Beginn eine knappe Führung vor ergeben. Brilliant“ und„Grenzbock“. Im Wands- uer, die becker Bogen kommt jedoch„Mangon“ hen Elf zügig auf den 3. Platz vor, während Julius Arieden Cäsar aus dem Gestüt Erlenhof den Beschluß Team, des Feldes bildete. Gegenüber marschierten „Mangon und„Grenzbock“ Kopf an Kopf en zen inter„Gauner“, Zu Beginn des Einlaufs er bel ziehen„Mangon“ und ‚Grenzbock“ jedoch gt. Bun- langsam an den Führenden vorbei. Aber eld und schen vor dem 2. Platz mußte Lommertz, ist mit der mit„Srenzbock“ kurze Zeit geführt n. Eine hatte, zur Peitsche greifen, während Streit anders einen Hengst mit den Händen in Front luß hat brachte und den Gundomarson Mangon zu e letzte einem sicheren Sieg ritt. Hinter„Grenzbock“ m, doch machten„Brilliant“ und„Julius Cäsar“, der rvorra- im Horner Bogen rapid aufgekommen war, Schluß ein gutes Rennen für den 3. Platz. Ihnen ler sind folgten Alkor aus dem Gestüt Waldfried und Mann- Tasman aus dem Stall Phönix. Das Derby scht. wurde mit großem Beifall aufgenommen. Der Toto zahlte auf Sieg 36, Platz 15, 12, nann⸗ II, 7 und auf Einlauf 78:10. n Mei- , hielt gut be- ne See-. 1 Bruchsal verlor schönen Diesem entscheidenden Spiel um den Auf- Jung- stieg gab die Gastmannschaft leider das Ge- rf der präge der Härte. Schiedsrichter Rüttgen beste(Stuttgart) traf seine Entscheidungen nicht rochen immer mit der erforderlichen Konsequenz, um Starts die unfaire Spielweise zu verhindern. Gleich d jetzt von Beginn an schenkte man sich nichts und es gab später am laufenden Band Blessuren. Zunächst hatte Bruchsal etwas mehr vom Spiel, aber nach einer Viertelstunde trat die r Ru- Fünferreihe der Einheimischen in Aktion. ordiske Viele Chancen blieben beiderseits unaus- vanzig rachte nach irteten Boxen Waffen hrung weiten de von Norton durch . Auf gt der hrend beim auf- tz vor irchen, inerlei egte einem t Vor schnitt Fuß, tt von e auf tz vor denn nsfeld über⸗ jetzt Fuß, riedel ewer- haupt tellen, V, die Sieg it des jellste — Nach dem Wechsel, u genutzt. Was durchkam, landete in den Hän- den beider aufcnerksamer Torhüter. dem Inspiel, Sslang es Odenwald unhaltbar, im Netz landete. Mit aller Macht versuchten die Gäste, das Ge- schick zu wenden. Ein flaches Zusammenspiel des Innentrios führte in der 70. Minute zum Ausgleich. Entscheidend hierfür war der Um- stand, daß Blümle endlich auf Mittelstürmer- position gegangen war. Aber die Freude der zahlreichen Anhänger der Gäste währte nur kurz, da Käfertals Angriff in Fahrt kam und vor dem Tor der Bruchsaler dicke Luft schuf. Als Dunz dabei im Strafraum gelegt wurde, war ein Elfmeter fällig, den Fuchs mit hartem Schuß verwandelte. in unnötiger Weise tat sich nun Bruchsal durch unfaires Spiel hervor und beim zweiten unfairen Angriff gegen Medaillen-Anwärter Nr. 1 ist nach wie vor Herbert Schilling Baset und Loth fahren nach elsinbei Olympische Endausscheidungen der Amateurboxer standen durchweg auf ausgezeichnetem Niveau (EIgen bericht unseres Redakteurs Sechs der zehn Amateurboxer, die nun die Helsinki- Fahrkarte endgültig in der Tasche haben, sind— gemessen an internationalen Maßstäben— würdig, Deutschlands Farben bei den Olympischen Spielen zu vertreten.— Dies ist das Fazit von Berlin, wo am Wochenende in der Rehberge-Freilichtanlage die Endausscheidungen vor einer begeistert, aber auch kri- tisch mitgehenden Zuschauerkulisse(5000) ausgetragen wurden. Eigentlich könnte man statt der„6“ eine„7“ setzen, denn auch Kistner Nürnberg) bewies im Halbschwergewicht Quali- täten. Wenn Wir hier die kritische Sonde besonders tief anlegen, so deshalb, weil weder er noch sein Gegner Janssen(Hamburg) bieten konnten, was ünser(Ex-) Mannheimer Mei- ster Pfirrmann— eine der größten Olympia- Hoffnungen neben Europameister Schilling— in jedem Falle geboten hätte. Pfirrmanns Kief erverletzung wird im Augenblick jedoch als 80 bedenklich bezeichnet, daß mit ihm bis Helsinki voraussichtlich nicht mehr gerechnet wer- den kann. Dies ist für den badischen Boxsport sehr schmerzlich— Trost aber ist, daß der zweite Mann-(Wein)-heimer Basel und der Heidelberger Roth alle Erwartungen erfüllt haben und überhaupt die Berliner Endausscheidungen auf respektablem Niveau standen. Mit Ausnahme des Feder- und Mitbelge- wichtes waren es die Stuttgarter Finalisten, die in Berlin durch die Seile kletterten. Einmal stand für den Zweitplazierten Kölz(Köln) der stabilere Vorjahrssieger Bieber(Oldenburg) Meister Roth gegenüber, zum anderen erhielt Sturm(Köln) noch einmal eine Chance, gegen den Berliner Mittelgewichtler Wemhöner. Das War keine Minderung gegenüber Stuttgart, son- dern eine Bereicherung, denn diese Boxer Waren es gewesen, die den Meistern Schwierig- keiten gemacht hatten. Die Stuttgarter Resul- tate wurden in beiden Kämpfen bestätigt— weil sie reel waren! Nicht bestätigt wurden die (kleinen Fehl-) Entscheidungen der Meister- schaften im Leicht- und Schwergewicht. Hier drehten Wohlers Hamburg) und Gorga,s (Essen) den Spieß um. Gut, daß diese beiden „Korrekturen“ in Berlin erfolgten. Sie waren delberg) den Voriahresmeister Bieber mit Schlagserien ein. Das dürfte den Stuttgarter Tempo-Boxer überrascht haben. Besonders imponierend bei Roth einige harte, kurze rechte Aufwärtshaken, während er links noch ein wenig zu weit hergeholt„schwingerte“. Obwohl er in der 2. Runde mit der Tempo- korcierung des Guten etwas zu viel getan hatte und Bieber im letzten Durchgang noch einmal „aufwachte“, was der klare Punktsieg des Heidelbergers, nachdem Bieber am Boden ge- wesen war, nie gefährdet.. Leichtgewicht: Die erste„Korrektur!“ des Hamburger Wohlers war es, der jederzeit den Kampf machte.„Florettartig kam seine Linke herausgeschossen, sauber war sein Rechts- Konter, und gegen seine präzisen Ein-Zwei- Schläge wußte Meister Langer kein brauch- bares Rezept. Er hatte Mühe, über die Run notwendig!— Die Kämpfe: b 01 e b 1 nt 8 albweltergewicht:„Wo ist der Europa- eee e,. 8 meister“, riefen einige Ignoranten beim Kampf Schilling gegen Wischewski. Er war starken dritten, sondern bereits in der ersten Runde. Eine saubere Linke, sein schneller Dreischlag, der rechte Aufwärtshaken, seine Sidesteps, die Doubletten und sein enormes Tempo zeichneten ihn erneub als Kämpfer aus, der jederzeit ein technisches„Brillantfeuer- werk loslassen kann, dem zur Zeit nur wenige Boxer gewachsen sein dürften.— Ein haus- hoher Punktsieg! Bantamgewicht: Der Düsseldorfer Schidan triumphierte erneut gegen Müller, Leverkusen, doch konnten seine Leistungen weder in tech- nischer noch in taktischer Hinsicht ganz über- zeugen. Federgewicht: Pausenlos deckte Roth(Hei- Käfertal haut noch eine Chunce in Käfertal 1:2 Käfertals Tormann mußte ein Spieler der Gäste vorzeitig den Platz verlassen. Durch cliesen Sieg bleibt Käfertal in der Konkurrenz, so dag zwischen beiden Mannschaften erneut ein UEntscheidungsspiel notwendig wird. Phönix Mannheim S Horchheim 6:1(6: In einem richtiggehenden Sommerfußball- spiel fertigte Phönix Mannheim, erstmals ohne Harter spielend, die Gäste mühelos Ab. Es war nur eine Frage der Zeit. wie viele Treffer fallen würden, so überlegen spielte die Platzmammschaft, Bis Halbzeit stand die Par- tie 5:1 durch Treffer von Stegmann und Rlehle, Den Gegentreffer der GAste erzielte 8— Pei Stef vor von 1:0. Mittelstürmer kreizuspielen, dessen Schuß. für Nack Wiedertnspiel flaute des Tempo des Spieles in Anbetracht der großen Hitze immer mehr ab, lediglich Riehle war noch einmal 5 Bei dem verdienten 6:1 sollte es üben. Die kubanische Fußballelf„Iberia“ unter- lag im ersten Spiel ihrer Europa-Reise bei Atletico Madrid mit 1:4(0:2). Bei drückender Hitze kamen nur 6 000 Zuschauer. Nach Perus Entschluß, seine Olympia-Mann- schaft zurückzuziehen, hat sich die Zahl der teilnehmenden Nationen auf 69 verringert. Peru wird in Helsinki lediglich durch einen Delegierten auf dem IOC-Kongreß vertreten sein. im King, der Europameister,— dieser Boxer, der der Reifste unserer Staffel ist. Großartige Fortschritte hat dieser Junge gemacht. Klar beherrschte die Linke den Gegner. Nur einige wenige Male zuckte die(trainingsverletzte) Rechfe hervor, aber wenn sie kam, war sie ein„Dampfhammer“. Die Schnelligkeit, die Uebersicht, die Schlagsauberkeit und Stärke, dies alles bleibe unberücksichtigt— Schilling ist ein geistvoller, denkender Boxer gewor- den, das ist das Wesentliche! Weltergewicht: Vom„Bolzer“— zum„Klam- meraffen“, diesen Weg ging NSU-Mann Rien- hardb in seinem Kampf mit Meister Heide- mann Gerling), für den es zwar ebenfalls nicht spricht, daß er keine saubere linke Gerade bringen konnte, der aber doch im wesentlichen durch die Unsauberkeiten Rienhardts an der Entfaltung seiner zweifellos vorhandenen Qualitäten gehindert wurde.— Halbmittelgewicht: Auch diese Begegnung (Meister Schöppner gegen Wagner, Kölm), konnte nicht überzeugen, wenn auch der neuer- Uche Sieger aus Witten unter Ausnützung sei- ner größeren Reichweite viele rechte Gerade ins„Ziel“ brachte. Heinz Schneekloth aus Berlim Mittelgewicht: Wemhöner, Berlin,— das ist nicht nur ein Meister, sondern ein Boxer mit„Fausto und Coppi“⸗„Festgenagelt in der Ecke“ war der Kölner Sturm in jeder Runde mehrmals und mußte nehmen und nochmals nehmen. Wie eine„1“ stand der unorthodoxe Sturm in diesen„Gewittern“, Fightend kam er sogar aus den schwersten Kopf- und Körper- serien, die er eingesteckt hatte. Hervorragend war Sieger Wemhöners linke Haken und sein Kombinationsschlag— eine rechte Gerade und ein blitzschnell folgender Haken, unmittelbar nach dem„Wegtauchen“ beim Hochkommen geschlagen. Halbschwergewicht: Janssen(Hamburg) ge- gen Kistner(Nürnberg) in Abwesenheit Pflrrmanns, diese Begegnung riß ebenfalls durch den pausenlosen Schlagabtausch(gute Linke nd rechte Gerade beider) die Zuschauer mit. Allerdings— hatten sich beide bis zur Unentschieden im 3. Runde s o sehr verausgabt, daß sie die Schlagkontrolle verloren und etwas„groggy“ waren.— Klstner erwarb mit knappem Punkt- sieg die Helsinki-Fahrkarte.. Schwergewicht: Der Kampf zwischen Mei- ster Witterstein Kempten) und Gargas(Essen) kann mit sechs Worten skizziert werden; Es gibt keine Schwergewichtler in Europa!— Ob dies allein Punktsieger Gargas eine Chance gibt? Deutschlands Vertretung für Helsinki Wie der 1. Vorsitzende des Berliner Ama- teurboxverbandes mitteilte, werden alle Sieger der Berliner Ausscheidungskämpfe die Fahr- karte nach Helsinki erhalt, Somit stehen fol- gende Teilnehmer fest: Fliegengewicht: Edgar Basel(Weinheim); Bantamgewicdit: Egon Schidan Düsseldorf); Federgewicht: Willi Roth(Heidelberg Kirch- heim); Leichtgewicht: Heinrich Wohlers(Hamburg); Halbschwergewicht: Herbert Schilling(Zeils- heim): Weltergewicht: Günter Heidemann Gerlin); Halbmittelgewicht: Erich Schöppner(Wit⸗ ten); Mittelgewicht: Dieter Wemhöner(Berlin); Halbschwergewicht: Karl Kistner Nürn- berg); Schwergewicht: Edgar Gorgas(Essen). tetzlen Pokalspiel AsV Feudenheim und SV Wiesbaden trennen sich torlos Im letzten Pokalspiel dieser Saison trenn- ten sich der ASV Feudenheim und SV Wies- baden am Samstagabend nach beiderseits wenig überzeugenden Leistungen 9:0 unent- schieden. Die Wiesbadener kamen dadurch zu ihrem einzigen Punkt aus vier Spielen auf Mannheimer Boden. Feudenheim: Hüttner; Kwack, Meisenhelder; Zimmermann, Scheid, Ostermann; Boxheimer, Schnepf, Back, Karch, Bimmler. SV Wiesbaden: Ferbert; Beisiegel, Roßkopp; Kurella, Schneider, Kuhe; Peter. Remlein, Sza- kany, Klimmek, Schauer. Schiedsrichter: Tschenscher(Heidelberg. 1 000 Zuschauer. Beide Mannschaften standen sich in ihren Leistungen nicht viel nach. Besser gesagt: es wurde so ziemlich alles geboten, wie man es nicht machen soll. Die Sturmreihen waren zu- weilen von einer unbeschreiblichen Nervosi- tät(oder War auch etwas Nichtkönnen dabei?) „geplagt“, So wurden auf seiten Feudenheims nicht weniger algs drei totsichere Sachen an die Latte geknallt. Selbst einen Elfmeter konnte man nicht verwerten. Scheid war der Unglücksrabe, der allzu placiert, aber neben das Tor, schoß. Seltsamerweise kamen die Gastgeber am besten in Fahrt, nachdem Karch in der 65. Minute wegen Tätlichkeit vom Platz gestellt worden war. In der ersten Halbzeit„besorgte“ Back in der 15. Minute den ersten Lattenschuß, Scheid schoß den schon erwähnten Elfmeter nach einem Handspiel von Beisiegel vorbei und Die Fußballer für Helsinki Der DFB hat seine namentliche Mann- schafts-Aufstellung für Helsinki abgegeben: Die Bestimmungen lassen die Aufstellung von 20 Spielern zu. Es fahren nach Helsinki: Schönbeck(Itze- hoe), Bensch(Lübeck), Eberle(Ulm), Jager (Cronenburg). Wittich Neustadt) Post (Rheydter Spielverein), Sommerlatt(Karls- ruhe), Schäfer(Siegen), Kirch Werder Bre- men), Gleixner(Osnabrück), Hinterstöcker (Braunschweig), Dr. Mauritz Fortuna Düs- seldorf), Stollenwerk GOüren), Zeitler Gay- reuth), Schröder(Bremen 60). Klug(Sterk- rade), Ehrmann(Karlsruhe), Bogart(Wor- matia Worms. 5 Neben den 15 vom NOK zugelassenen Spiele dürfen drei weitere Spieler in Re- serve gehalten werden. Als Begleiter nehmen an der Reise teil: Huber(München), als Lei- ter, Herberger, als Trainer, Fritz Nürnberg). Spielausschuß, Masseur Deuser Müsseldorf). Wer hätte das gedacht! Spygg. 03 Hvesheim— VfR Mannheim 1:1 Der ehemalige Deutsche. Meister hatte trotz der großen Hitze eine ansehnliche Zuschauerzahl an den Ilvesheimer Neckar- damm gelockt. Das Spiel begann zunächst mit beiderseitigem Abtasten. Wer glaubte, der VfR könnte sein gewohntes Spiel auf- ziehen, der täuschte sich. Bis zur Pause sah man ein verteiltes Feldspiel. Kurz vor dem Seitenwechsel konnte Hoffmann mit einem für Jöckel unhaltbaren Schuß Ilvesheim in Führung bringen. Nach Wiederbeginn lief dlas Spiel auf vollen Touren. Es dauerte auch nicht lange bis Keuerleber mit überlegtem Kopfstoß den Ausgleich erzielen konnte. Alle weiteren Angriffe des VfR scheiterten an der àuhberst aufmerksamen IIvesheimer Hinter- mannschaft. Mit etwas Glück hätte kurz vor Schluß Haas noch einen Siegestreffer ge- schossen. Klimmek verfehlte ebenso wie Szakany nach Alleingang das Tor. Backs zweiten Latten- Volltreffer folgte ein Klimmekschuß, den Hüttner fein abwehrte. Die Chancen waren also durchaus ausgeglichen. Nach dem Wechsel machte sich die Hitze besonders stark bemerkbar. Auch der Staub „spielte“ ein Achtel mit. Zuweilen war vor lauter Staub nichts mehr zu sehen. Dann ver- sagte der nicht ganz sattelfeste SR Tschen- 1 De Cl NAH e, e O, Ae 0 DN EHE Jui U Be? scher den Feudenheimern einen weiteren und, wie uns schien, klaren Handelfmeter. Tschen- scher hätte sich nie und nimmer in Diskus- sionen einlassen sollen. Diese hatten zur Folge, daß er seine Entscheidung wieder Wir glaubten bisher immer, daß es so etwas Wie einen Tatsachenentscheid des Schiris ge- ben würde. Nachdem Karch dann vom Platz gewiesen worden war, wurde auch Scheid „rückfällig“ und legte Szakany ganz häßlich auf den Schlackenboden. In der folgenden nächsten Viertelstunde der Feudenheimer War ihnen das Glück nicht hold. Schnepf köpfte vorbei, Kwack hatte Torwart Herbert schon überwunden, doch Beisiegel schlug das Leder aus dem leeren Tor. Bimmler, der sich endlich einmal etwas zutraute, traf zum drit- ten Male die Latte. Dann war Schluß und die Zuschauer verließen nicht gerade zufrieden die Stätte des Geschehens. W. L. . N Oiteerungo. emęaflind lich [Anu Ständige lemperetut wechsel schafft Unbehage Koplwreh, Rheuma u. Nau- Autoverleih geger Rlleinhäuserstr. 14. Tel. 402 84 5 rolgien. Zur 1 u. Schmerfreihel hilft des kttark wirkencle, aber leiehn verirägliche u. bewährte Autoverleih WALT E R Telefon 487 39 und 4 85 07 Neckarauer Str. 18. Esso- Tankstelle PRE W²¾rS und Kleinbus V0 Senol ges. elhdilt fisch und elastisch! Gebr. Wasch- u. Klosett-Anlage, für 8—10 Mann geeignet, gesucht. An- gebote unter Nr. 07690 an d. Verl. Guterhalt. Puppenwagen zu kaufen Preisangeb. u. Nr. P 34691 an d. V. Ang. u. Nr. 07881 an d. Verl. Reiseschreibmaschine gesucht. ERK 1 UNTERRICHT CIIROVANILLE Laufstall, Klappstuhl, sportwagen Bettstatt m. Rost, gut erh., preisw. Auteverleih MEIN bil. zu verkauf. Ensinger. L. fl. 3. abzug. Adr. einzus. u. A 07695 1. V. 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Die Us- Besatzungsmacht hat erneut zahlreiche Mobiliar- und Einrichtungs- gegenstände aus verschiedenen, noch beschlagnahmten Wohngebäuden im Stadt- und Landkreis Mannheim freigegeben und dieses Freigabegut dem Besatzungskostenamt zwecks Ermittlung der Eigentümer übergeben. Es handelt sich hauptsächlich um einzelne Mobiliarstücke, ferner um Polstermöbel, Matratzenteile, Teppiche, Bilder, 1 elektr. Waschmaschine, 1 Elektroherd„siemens“, 1 BBC Kühlschrank, 3 Eisschränke und 1 Kla- vier Marke„Neufeld“. Die von Beschlagnahmen betroffenen Personen haben Gelegenheit. die freigegebenen Stücke in der Zeit vom 30. Juni bis 26. Juli 1952, tägl. von 8.30 bis 16.00 Uhr, samstags nur bis 11.30 Uhr im Qu-6-Bunker in Mannheim zu besichtigen und dort ihre Eigentums- ansprüche unter Vorlage von Beweismitteln geltend zu machen. Die Geltendmachung der Eigentumsansprüche und die Abholung des Eigen- tums hat innerhalb einer Frist von vier Wochen nach Erscheinen dieser Bekanntmachung zu erfolgen. Nach Ablauf dieser Frist wird über nicht abgeholte Gegenstände wie über herrenloses Gut verfügt werden. Gemäß Ortsstatut der Stadtverwaltung Mannheim wird das als herren- 108 festgestellte Gut vorzugsweise an Fliegergeschädigte, Besatzungs- geschädigte, Flüchtlinge, politisch Verfolgte und sonstige bedürftige Personen zu günstigen Preisen abgegeben. Die Abgabe erfolgt nicht durch das Besatzungskostenamt, sondern in Verantwortung der stadt- verwaltung Mannheim. Abgabe an Händler, Wiederverkäufer usw. ist, dem Sinne der Verwertung entsprechend, ausgeschlossen. Mannheim, den 30. Juni 1952 Besatzungskostenamt für den Stadt- und Landkreis Mannheim in schönster Berglage von Neckar- gemünd, baureif, zu verkaufen.— Angeb. u. Nr. 07691 an den Verlag. Neckargemünd: Bald beziehbares 1· bis 2. Familienhaus mit Bad, Balkon, Terrasse usw. f. 29 000, b. 12 000,- bis 19 000. Anz. 2z. vk. Immob.-Schäfer, U 4, 14, Tel. 4 07 00. Neubau nach moderner Bauart mit Garage u. Garten zu verk. Herrl. 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Juli, 16.00 Uhr, mit vor dem Planeta- rium im schönen LUISENPARR Mannheim f 22. das beliebte* 4 Märchen(u f 22.4 mit Musik, Gesang und Eingerballett von Robert Bürkner Uh Sch Spielleitung Elisabeth Vaas Dr Musik. Ltg... Alfred Köhler 13 Tänrenee. Firänzl Rothmund dch Techn. Leitung Heinz Kraft 11 Ermäßigte Eintrittspreise für Erwachsene und Kinder auf numer. Plätzen 1.— DM: unnumerierte Plätze—. 60 DM. Kartenvorverkauf: Ab Samstag, 28. Juni, in der Schal- terhalle des„Mannheimer Morgen“, R 1. am Marktplatz; Buchhandlung Böttger, Wasserturm; Zeitungskiosk Nölt⸗ f ner, Ufa, N 7; Kiosk Schleicher, Tattersall; Kiosk 4 Schreckenberger, Weinheimer Okd-Bahnhof; sowie le konische Bestellungen unter Nr. 5 02 48 sowie 2 Stun- 2 den vor Beginn vor dem Planetarium im Luisenpark. ka MANNHEIM seite? In Sachen Tombola „Eine kleine Nuchimusik“ auf dem Paradeplatz Das Nationaltheater-Orchester unter der Leitung von Kapellmeister Karl Fischer spielt am Mittwoch zugunsten der Theater-Tombola um 21 Uhr auf dem Paradeplatz. In dem Programm werden außer Mozarts„Kleiner Nacht- musik“ auch die Zweite Haydn-Sympho- nie, Schuberts„Deutsche Tänze“, Tschai- kowskijs Capriccio Italienne und qohann Strauß'„Rosen aus dem Süden“ zu hören sein. Der Tenor Willi Friedrich vom Nationaltheater singt die Bildnis- Arie aus der„Zauberflöte“ sowie das Gondellied aus„Eine Nacht in Venedig“. Von der zweiten Million Lose sind jetzt die ersten 25 000 verkauft worden. Damit wurde die vorletzte Serie in An- griff genommen. Für die letzte Serie haben sich die Tombola-Leute allerhand ausgedacht U Gestern bisher heißester Tag 32 Grad im Schatten Superlative sind eine feine Sache, sie wir- ken nämlich immer. Der Superlativ, von dem ber hier die Rede ist, wirkte sogar doppelt, weil er zumindest von allen Ludwigshafe- nern und Mannheimern empfunden wurde. Gestern war nämlich der heißeste Tag dieses Jahres mit ganzen 32 Grad im Schatten. Kein Wunder also, wenn das Gehirn zer- fließt und den Geist aufgibt. Also bitte pedenken Sie, 32 Grad Rhein und Neckar korderten 2 WE I Opfer Am Samstag, gegen Mittag, ging beim zootshaus Neckarau ein 31jähriger Post- Srmter aus Köln mit seinem dreieinhalb- ahrigen Buben in den Rhein. Dureh unglück- seligen Zufall wurden Vater und Kind an einer glatten Stelle voneinander getrennt. Bas Kind konnte nur noch als Leiche gebor- en Werden Am Samstagmittag, gegen 16 Uhr, Sing bei der Feudenheimer Fähre ein 39 Jahre alter Mann mit seinem fünfjährigen Söhn- chen in den Neckar und wurde dabei von einem Herzkrampf befallen. Während der Vater ertrank, konnte der Junge gerettet werden. 5 Am Sonntagvormittag, 8.15 Uhr, geriet ein s Straßburg kommender und mit Bauxit für Rotterdam beladener Schleppkahn(795 t) bei der Rheinbrücken- Durchfahrt in Wild- wasser und wurde gegen den Fuß eines Brückenpfeilers getrieben. Obwohl das Vor- derschiff leckte, wurde der Rahn noch bis auf die Höhe des Rhespag-Lagerhauses ge- schleppt, wo der havarierte Laster sank und auseinanderbrach. Der augenblickliche nied- ige Wasserstand und die relativ schmale aAhrtrinne dürften dem nebeneinander ge- endeten Schleppzug zum Verhängnis gewor- Nn Seil. Personen kamen nicht zu Schaden. Verzäserbrände. Am Samstagebene 5 Uhr, brannte auf der Autobahn, Gemarkung Heidelberg, ein Personenkraftwagen aus. Als Brandursache wird Vergaserbrand an- nommen. Auf der Autobahn, Gemarkung Seckenheim, ist am Sonntagmorgen, 9.55 Uhr, ein Personenkraftwagen völlig ausgebrannt. uch hier wird Vergaserbrand als Ursache angenommen. In beiden Fällen entstand lediglich Sachschaden. Gemeinschaft und Sozialarbeit! Gartenfest der Unteren Pfarrei Man saß ungemein gemütlich beim Gar- tenfest der Unteren Pfarrei im großen, luktigen Festzelt im Garten des Marien- kauses in R 7, das von sommerlichem Lin- denduft und dem würzigen Atem des Lamey- gartens erfüllt war. Und die humorvolle kleine Ansprache Stadtpfarrer Winterhal- rs paßte so recht zur heiter- gelösten Stim- ung der zahlreichen Besucher. 8 Stadtpfarrer Winternalter dankte seiner emeinde für ihr reges Interesse und ihren großen Opfersinn und betonte, daß das Gar- tenfest in erster Linie das Zusammengehörig- keitsgefühl der Gemeinde fördern, in zweiter Linje auch Mittel für die soziale Arbeit lie- fern solle. Große Sorgen bereite die Wieder- instandsetzung der Pfarrkirche, weiter solle dem Marienhaus, um Alte und den Kinder- garten aufnehmen zu können, ein Anbau zu- gefügt werden und außerdem zur Heimat für Jugendliche ein Gesellenhaus nahebei er- stellt werden. Zu allen diesen notwendigen Arbeiten erbat er die Mithilfe der Gemeinde, deren stürmischer Beifall jedenfalls nicht als ſchlechtes Omen zu deuten war. Männiglich kaufte Lose der reichhaltigen ombola, erlabte sich an den mancherlei üblichen Genüssen, zu denen Kappelrodeck, die vorherige Gemeiſide Pfarrer Winterhal- ters, auch wieder„Roten“ und„Griesewäs- serle““ beigesteuert hatte, und genoß auch mit Vergnügen die unterhaltenden Beigaben. rei. Wohin gehen wir? . 30. Juni: Nationaltheater 19.30 bis 22.30 Uhr:„Die Kluge“ und„Glanni Schicchi“; Smerikahaus 20.00 Uhr: Liederabend mit Patricia Connor, USA; 15.30 Uhr: Singstunde (kür die Jugench. 9 N 1. Juli: Nationaltheater 19.15 bis 98 Uhr: zida“; Wirtschaftshochschule 20,00 Ihr: Vichtbilgervortrag:„Die dynamische Wönheit geometrischer Formen“, Spr.: Prof. Hermann von Baravalle. New Vork(Ver- 200 r ein freies Schulwesen); Amerikahaus 5 Uhr: Deutscher Vortrag:„Die Gewerk- a in Großbritannien“, Sprecher: Richard HBarkeley, England; 10 ür: Fi Kekür die Jugend). 10.30 Uhr: Filmprogramm Wie wird das Wetter? 8 . 11 75 — A Weiterhin — f* —— sehr warm „ Vorhersage bis Dienstag früh: In gesamten Zeitraum heiter oder nur leicht bewölkt: trok- 8 8 ken. Tageshöchsttemperaturen K um 30 Grad, nachts Abkühlung 1 5 15 Grad. Vorwiegend schwache ds wechselnder Richtung. f „Demokratie ist Ehrenhaftigkeit“ Nur Demokraten können Jugend für Demokratie gewinnen Der Bund für Bürgerrechte tagte in Mannheim und erörterte Fragen der politischen Erziehung Fragen der politischen Erziehung standen auf dem Programm eines Vortrags- und Diskussionsabends am Freitag in der Kunsthalle. Der Abend war Bestandteil der Tagung des Deutschen Bundes für Bürgerrechte und seiner Mitgliedsgesellschaften, zu denen die Gesellschaft zur Wahrung der Grundrechte Mannheim-Heidelberg(1. Vorsitzender Dr. Fehsenbecker) gehört. Oberbürgermeister Dr. Heimerich, der an der Spitze des Bundes für Bürgerrechte steht, erläuterte Sinn und Zweck des Bundes, der für Bürgerfreiheit und Bürger verantwortung werben will: Der Leviathan Staat müsse in Schranken gehalten, der Bürger mit Selbstbewußtsein erfüllt werden, aber auch mit Lust und Liebe für die Be- teiligung an den Funktionen der Demokratie. Eine Demokratie zimmern müssen aus den Resten einer am Rande des Abgrundes ge- scheiterten Diktatur ist ein notwendiges, aber ein undankbares Geschäft. Wer bei dieser Konkursmasse zugreift, kann auf Sympathien nur bei denen rechnen, die etwas von der Notwendigkeit dieses Tuns einsehen. Die Träger der Regierung und der Opposition geraten leicht in ein ungünstiges Licht in dieser Situation nach dem totalen Zusam- menbruch und zwischen den übergreifenden Mächtegruppierungen, an deren Rand wir ein unbehagliches Dasein fristen. In solcher Lage wird die Frage nach der sich versagen den Jugend reif. Zu dem Leitthema:„Jugend und Staat“ sprachen der Pädagoge Professor Dr. Erich Weniger und der Jurist Dr. W. Kalisch, beide von der Universität Göt- tingen. Sie waren durchaus verschiedener Meinung. Erfahrungen sind wichtiger Professor Weniger ritt eine schneidige Attacke gegen die Ueberschätzung der Kennt- nisvermittlung als Mittel zur politischen Er- ziehung. Davon sei nichts zu erwarten für die politische Willensbildung. Die Stoffver- mehrung erzeuge nur Abneigung bei der ohnehin mit Stoff reichlich gesegneten Ju- gend. Nicht Kenntnisse, sondern Erfahrungen seien zu sammeln. Das Pauken von Staats- formen und Wahlsystemen sei sinnlos und werde erfahrungsgemäß sofort abgeschüttelt. In der Schule selbst müsse der Geist der De- mokratie walten. Im Umgang der Lehrer mit den Schülern und der Schüler untereinan- der müßten demokratische Grundhaltungen — Kameradschaftlichkeit, Hilfsbereitschaft, Fröhlichkeit und Fairneß— sichtbar werden. Der Spiel- und Sportbetrieb könne wichtiger werden für die politische Erziehung als der Unterricht in der Gemeinschaftskunde. In englischen Schulen herrsche ein ausgespro- chener Team- Charakter und eine fröhliche Atmosphäre. Abschreiben und Mogeln seien verpönt. Es gelte, Menschlichkeit, Ritterlich- keit und Gelassenheit in der Schule zu er- fahren, um reif und frei werden zu können für Entscheidungen. Bereits sei man wieder dabei, ein düsteres Sollen und Müssen, einen freudlosen Pflichtgedanken der Jugend bei- bringen zu wollen, während doch Familie und Schule die elementaren Erfahrungen von Gerechtigkeit und Billigkeit zu vermitteln hätten. Im täglichen Schulgeschehen bilden en! Wie zu den großen Vorträgen der„Geist- lichen Woche“ strömten am Sonntagnach- mittag die Menschen zum 68. Jahresfest des Mannheimer Diakonissen- Mutterhauses in die mit Lilien und Rosen geschmückte Chri- stus-Kirche, so daß sie bis zum letzten Platz gefüllt war. Gewissermaßen als Hausherr der Christus-Kirche hieß Stadtpfarrer Dr. Weber das Diakonissenhaus und seine Gäste Willkommen und sprach das Eingangsgebet. Nach Chorälen der Gemeinde und des Schwesternchores, der neben Musikdirektor Dr. Deffner(Orgel)) Festgottesdienst und Ein- segnungsfeier musikalisch ausschmückte, hielt Pfarrer Hammann, der Vorsteher der Diakonissen-Anstalt Karlsruhe-Rüppur, die Festpredigt. Den Jahresbericht 1951/2 gab unter dem Leitwort„Denen, die Gott lieben, müssen alle Dinge zum besten dienen“, Diakonissenhaus- Pfarrer Dr. Bangerter. Von 141 Schwestern bei Jahresbeginn ständen jetzt noch 135 in voller Arbeit, da eine gestorben sei und fünf nur noch teilweise arbeiten könnten. 25 seien Feierabendschwestern, die aber nach Kräften noch mitzuarbeiten suchten. 28 Probe- schwestern seien vorhanden, Verbands- schwestern, vier freie Schwestern und ein Diakon, so daß die Gesamtzahl an Pflege- kräften 251 betrage. Das Diakonissenhaus verfüge jetzt über 180 Krankenbetten, so daß es auf seinen Stand vor der Zerstörung ge- bracht sei. Außerdem seien 59 Außenstationen mit Schwestern besetzt. Das Weinheimer Diakonissen- Krankenhaus habe aus Schwe- sternmangel aufgegeben werden müssen. Von Kinderdiakonissen würden in zwölf Kinder- gärten täglich tausend Kinder betreut und erzogen. Im Kinderheim Siloah in Rappenau seien im vergangenen Jahr 831 Kinder ge- pflegt und betreut worden. Außerdem seien Schwestern eingesetzt im weiblichen Lehr- lngsheim der Inneren Mission, in den Nähschulen, in der Gefährdeten-Fürsorge, Bahnhofsmission, im Städtischen Altersheim Lindenhof und im Evangelischen Altersheim in F 7. ius Verfügt Wieder 68. Jahresfest des Diakonissen- Mutterhauses in der Christuskirche sich die Begriffe, und nur wer Freiheit erlebt hat, begreift sein Recht, das bedrohte Gut der Freiheit zu verteidigen. Tagesfragen gehörten nur in maßvollster Dosierung in den Unterricht. Der Lehrer müsse die Motive seiner Stellungnahme hervortreten lassen, die Aufklärung über das gelebte Leben habe im Zusammenhang mit dem geschichtlichen Werden zu erfol- gen. Bei der„Ortsbestimmung der Ge- genwart“ bedürfen wir des bildenden Um- gangs mit der politischen Geschichte. Das heute üblich gewordene Ausweichen in die Kulturgeschichte wurde von Professor Weniger analysiert und verworfen. Ohne Kenntnisse geht es doch nicht Während Professor Weniger mehr auf die Vorbildwirkung von Familie und Schule für die jugendliche Vorstellungswelt ein- ging, befaßte sich Dr. Kalischs weniger pa- radoxer Vortrag„Erziehung zur Demokra- tie“ mit jener EKenntnisvermehrung. der unmittelbar zuvor jeder Wert abgesprochen worden war. Der junge Mensch müsse die Grundrechte kennen lernen und wissen, Was er bei Uebergriffen und Verstößen zu mrem und seinem Schutz tun kann. Er müsse den Totalstaat kennen lernen, um Recht und Freiheit zu begreifen.(Orwells Buch„1984“ genüge.) Er müsse die Organisation der Gerichte kennen und sie in Funktion gesehen haben. ebenso die Einrichtungen der Gemeinde. Befremden erregten die Vorschläge, die Demokratie müsse mit mehr Glanz und Repràsentation um die Jugend werben, und die Jugend- organisationen sollten zu einem Gesamt- verband kommen, die Massen wollten die Betonung des Trennenden nicht In der lebhaften Diskussion wurde von Eltern, Erziehern, Dozenten. Juristen und Jugendlichen zu Einzelheiten der beiden Vorträge Stellung genommen. Keine repu- blikanischen Feiern und Paraden. Recht auf Kriegsdienstverweigerung, keinen Haß sden, keine Schockparolen unterstützen, Toleranz üben in der Demokratie, falsche Autoritätsbehauptung kann keine Demokra- ten gewinnen, nicht so viel erziehen wol- len, die bildenden Kräfte anregen. Der greise Diskussionsleiter— Dr. Kaufmann, Hamburg— faßte zusammen:„Bildung ist all das, was übrig bleibt, wenn das Ge- lernte vergessen ist“, und mit dem Satz „Demokratie ist Ehrenhaftigkeit“ traf er genau den Kern aller Bemühungen, eine politische Haltung zu wecken. Die alten Römer wußten es noch genauer: Ehrenhaft leben, jedem das Seine geben und niemand schädigen, das gehöre zur Faltung eines Bürgers in einem gesunden Staatswesen. Es wurden an diesem langen Abend viele außerordentliche Gedenken und leider auch außerordentlich viele Gedanken geäußert, die Zusammenfassung war das Beste. Ergebnisse der Tagung Der Bund für Bürgerrechte besprach auf seiner Jahresversammlung in Mannheim am Freitag und Samstag vor allem Organi- sationsfragen. Erfahrungen der einzelnen Landesverbände wurden ausgetauscht und Richtlinien für die weitere Arbeit des Bun- des ausgearbeitet. In der Arbeitsbesprechung am Samstagvormittag wurde festgestellt, daß es gelungen sei, viele Jugendliche für den Staat zu interessieren. Die Zusammenarbeit mit den Kultusministerien der Länder sei außerordentlich erfolgreich und fruchtbar. Auf der Tagung wurde angekündigt, daß künftig auch am„dies academicus“ der Uni- versitäten staatspolitische Vorträge gehalten werden. Namhafte Persönlichkeiten der Bundes- und Landespolitik hätten für diese Vorträge ihre Mitarbeit zugesagt. F. W. Kk. Böller signalisierten den Sturt des ISB-Strundiestes Zwei Tage Hochbetrieb waren Schon das Anrollen der großen Buden- und Zeltstadt ließ viele eilige Brückenpas- santen kurz verharren und schmunzelnd keststellen, daß sich hier große Dinge an- bahnen. Otto Asser, der erste Vorsitzende des ASB, sein fleißiger Helferstab, Verkehrs- verein, Stadt, Berufsfeuerwehr sowie viele Vereine hielten ihr Versprechen. Mit weithin vertiehmbaren Böllerschüssen wurden die letzten Unwissenden am Samstagnachmittag auf dieses achttägige Strandfest hingewiesen. e e über 180 Beten Der langjährige Verwaltungsdirektor Thomae, der sich um den Wiederaufbau des Diakorissenhauses große Verdienste erwarb, habe altershalber sem Amt niedergelegt und sei zum Ehrenmitglied ernannt worden. 1. Vorsitzender sei jetzt Stadtpfarrer Eugen Speck, 2. Direktor Kurt Schmidt. Dann hielt Pfarrer Dr. Bangerter eine Warmherzige Einsegungnusansprache und nahm unter dem Geläute der Glocken die feierliche Einsegnung von acht Diakonissen vor: Elfriede Metzger, Marie Ballweber, Gudrun Stahl, Helga Steinbach, Martha Mäder, Elsbeth Klein, Margot Schubert und Annelotte Welker. Die Schlußgebete sprach Stadtpfarrer Speck. rei — Verkehrsprobleme des ein verheißungsvoller Anfang Bei gleißendem Sonnenschein wiesen Otto Asser und Kurt Angstmann(Md) auf den Sinn des Festes hin, das den arbeitseifrigen Mannheimern Freude und wertvolles deut- sches Liedgut vermitteln und die Jugend für den Gesang gewinnen soll. Ein kleiner Fest- zug mit Prunkwagen und der unermüdlichen Kapelle Kühner bewegte sich werbend durch die samstäglich belebten Quadrate zum Fest- pla“z. Wuchtig erklang unter Leitung von Zus dem Polizeibericht Zwel schwere Verkehrsunfälle. Ein Verkehrsunfall, der wie- der ein Todesopfer forderte, er- eignete sich auf der Karlstern- straße in der Gartenstadt. Ein 66 Jahre alter Rentner, der mit seinem Fahrrad in die Freyastraße einbiegen wollte, straße in Richtung Waldhof fahrenden PR. zusammen und zog sich dabei derart schwere Kopfverletzungen zu, daß er an Ort und Stelle verstarb.— Mit großer Wucht stieß auf der Seckenheimer Landstraße ein in Richtung Seckenheim fahrender amerikani- scher Pkw., dessen Fahrer offensichtlich unter Alkoholeinwirkung stand, mit einem entgegenkommenden deutschen PKW. zusam- men. Bei dem Zusammenprall erlitt der deutsche Fahrer Schädelprellungen, eine Gehirnerschütterung, Schnittwunden im Ge- sicht, Brustkorbprellungen und eine Enie- scheibenfraktur, während der Amerikaner mit leichteren Verletzungen davonkam. Die beiden Personenwagen wurden vollkommen zertrümmert. Sachschaden etwa 10 000 bis 12 000 Mark. 5 Die mysteriöse Dachpappenladung. Wie bereits am 26. Juni berichtet, wurde auf der Straße zwischen E 5 und E 6 ein dort halten- der Lkw. mit 55 Rollen Dachpappe angetrof- ken, dessen Fahrer telefonisch den Auftrag bekommen hatte, die am Rathaus lagernde Dachpappe aufzuladen und nach Käfertal zu transportieren, die weiteren Weisungen wür- den von dem Auftraggeber persönlich an Ort und Stelle erteilt werden. Diesem war aber inzwischen sein Unternehmen zu gefährlich geworden, denn er zog es vor, nicht zu er- scheinen. Inzwischen konnte festgestellt wer- den, daß die Dachpappe zuvor bei einem Mannheimer Großhändler bestellt worden war, der sie auch weisungsgemäß nach dem Rathaus fuhr und dort ablud. Der Besteller, angeblich ein Angestellter einer hiesigen Baufirma, konnte unter dem angegebenen Namen nicht ermittelt werden. Dank des Umstandes, daß der mit dem Weitertransport beauftragte Spediteur rechtzeitig Verdacht schöpfte und die Polizei verständigte, konnte dem Großhändler die Dachpappenladung wieder zurückgegeben werden. 5 Falscher Direktor und sein Assistent ge- faßt. In den Abendstunden wurden die bei- den Betrüger, die als Direktor und Assistent einer Vertriebsgesellschaft für Wohnraum- beschaffung auftraten und dabei Wohnungen zu attraktiven Bedingungen vermieteten, ge- faßt. Die beiden Betrüger ließen sich gleich bei Abfassung der Mietverträge entspre- chende Beträge auszahlen.. Ein Acetylen-Flasche explodierte. Durch Funkenflug bedingt, geriet auf einem Lager- platz in der Neckarvorlandstrage der Gummi- schlauch einer Schweißanlage in Brand, 80 daß die Acetylen-Flasche explodierte. P. sonen wurden nicht verletzt... Schwein„gehabt“. Am 6. Juni wurde von einem Kraftfahrer aus Philippsburg auf der Bundesstraße zwischen Neckarau und Rheinau ein èetwa 10 Wochen altes Schwein Theo Greß vom starken Maärifierclhiör des aufgefunden, das offenbar aus einem kran ASB der„Hymnus an den Gesang“. Von der „dicht besetzten Kurpfalzbrücke sowie dem, Voll einer undurchdringlichen Menschen- mauer umsgumten Neckarufer aus wurde das von Dr. Holzmann Frankfurt), Dipl.-Ing. Gersch sowie Emil Haller(Wiesbaden) am Nachmittag sowie bei Nacht bei Fackelbe; leuchtung demonstrierte Wasserskilaufen hinter dem schnittigen Rennmotorboot zu einem beifallumrauschten Erlebnis. In der Budenstadt lockte die buntschillernde For- tuna, herrschte Hochbetrieb beim Auto- Skoo- ter, an Schießbuden und anderen Vergnü- gungs möglichkeiten, während das Geister- taxi begeisterte Lachsalven bei seinen Fahr- gästen hervorrief. Echtes Vogelpfeifen mischte sich in den tollen Umtrieb, der in dem beiden großen Bierzelten beängstigende Formen annahm. Ein Riesenbetrieb war auch am Sonntag zu verzeichnen, wo das Wasser- skilaufen unter Mitwirkung einer Elfjährigen viel Freude auslöste.„ Rhein-Neckur-Ruumes Verkehrsarbeitsgemeinschaft Heidelberg-Mannheim-Ludwigshafen tagte Die Verkehrsarbeitsgemeinschaft Heidel- berg-Mannheim-Ludwigshafen, in der auch die Städte Schwetzingen und Hok- kenheim vertreten sind, hielt gestern im Kurhaus Bad Dürkheim ihre vierte Arbeits- tagung ab. Der geschäftsführende Vorsitzende dieser Arbeits gemeinschaft, Dr. Uhlig von der Industrie- und Handelskammer Mannheim, gab in einem längeren Referat einen Ueber- blick über die mannigfachen Verkehrs- probleme des nordbadisch- pfälzischen Rau- mes und über die große Liste der Ver- kehrs wünsche, die an die Arbeits- gemeinschaft herangetragen werden. Dabei wurde u. a. auch auf die Notwendigkeit der Verbesserung des Bahnhofsgebäudes in Hockenheim und auf die Wiederherstellung der Hockenheimer Bahnüberführung hinge- wiesen. Die meisten der von Dr. Uhlig be- handelten Fragen stehen schon seit längerer Zeit auf der Tagesordnung und wurden auch in der Tagespresse vielfach erörtert. 1 Heiß ging's her beim Juzz- Wettstreit Die Wände wackelten und das Publikum geriet außer Rand und Band Eine Delikatesse für die Freunde der „neuen Musik“ war der Jazz- Wettstreit USA— Deutschland, der am Samstagabend über die Bühne der Alster-Lichtspiele trom- melte. Heiße Nchythmen„hotteten“ George May- cock und seine Boys mit Verve, Präzision und Verstand. Jazz in allen Variationen, vom New-Orleans- und Diciland-Stil bis zum Be- Bop. Beachtlich der ungeheure„drive“ der Band. die den Fans selbst mit ihrem cool qazz noch einzuheizen verstand. Dann das King-Star-Band mit Fred Bunge,„Deutschlands Jazztrompeter Nr. 1“ oder so ähnlich. Ein deutsches Ensemble von (neumusikalischem) Format mit neuen Ar- rangements und beliebten Evergreens. Auch hier ein mitunter fast bis zur Verzerrung symnkopierter Rhythmus, raffinierte nerven- und sinnereizende Harmonik. Fred Kinglee und die King Kols tischten neue Schlager und Parodien auf, schlechter als gewohnt, besser als der Durchschnitt in diesem Genre. Das Publikum tobte wie ein Zulu-Kaffer-Stamm. 5 Eime Jam-Session der Chic-Combo- Solisten mit Maycock und der King-Star- Band mit Kinglee und Bunge versetzte die Jazz- Enthusiasten in Ekstase. Der Urwald wuchs in die Stadt, und gellende Beifalls- pfiffe forderten da capi. Jazz ist nicht nur, wenn man trotzdem lacht. Jazz ist, mag man dafür oder dagegen sein, genau so ein mehr oder minder künst- lerischer(oder unkünstlerischer) Ausdruck unserer Zeit wie etwa die surrealistische Literatur und die abstrakte Malerei. Unsere Zeit aber sind die Menschen. rob Das Referat war aber trotzdem bedeutungs- voll durch die Zusammenfassung aller Ver- kehrsprobleme der Schiene, der Straßen, des Eisenbahn-, Straßenbahn-, Omnibus-, Auto-, Luft-, Post- und Fremdenverkehrs und es zeigte die große Fülle der Aufgaben auf, die keine Stadt oder Gemeinde für sich lösen kann, sondern die nur in sachlicher Zusammenarbeit und durch gegenseitige Koordinierung der verschiede- nen Interessen zweckmäßig geklärt und aufeinander abgestimmt werden können. Wie sehr auch die Städte von sich aus zu besseren Lösungen schwieriger Verkehrs- kragen beiträgen können, zeigte ein Vor- trag des Weinheimer Oberbürgermeisters Engelbrecht. Die Stadt Weinheim hat durch einen Verkehrsexperten ein umfang- reiches Gutachten über den Weinheimer Verkehr anfertigen lassen das praktische Vorschläge zur Lösung der FHauptfrage, nämlich der Sicherung eines fließenden Durchgangsverkehrs durch die Stadt ent- hält, die durch ihre Lage an der Bergstraße besonders eingeengt ist. Auch die Rheinbrückenfrage stand wieder auf der Tagesordnung. Hier- über referlerte Dr. Reschke, der Ge- schäftsführer der Kommunalen Arbeits- gemeinschaft Rhein-Neckar. der einen in- kormatorischen Ueberblick über den der- zeitigen Stand der Brückenfrage zwischen Mannheim und Ludwigshafen gab. Es geht hier vor allem darum, die großen Schwie- rigkeiten des Straßenverkehrs zu beseitigen. Das könnte durch eine Verbreiterung der Brückenpfeiler und die Verlegung der Schienen auf eine zunächst z weiglei- 81g e Eisenbahnbrücke erreicht werden. Diese Frage ist noch keineswegs endgültig geklärt und bedarf noch eingehender fach- männischer Prüfungen, um auch die wich- tigen Verkehrsinteréessen der Bundesbahn sicherzustellen. Eine sehr ausführliche und sachliche Aus- sprache gab Gelegenheit, zu den verschie- densten Fragen tisch Stellung zu neh- ment 8 O·. portauto„entsprungen“ ist. Der Eigentüm wird gebeten, sich mit der Krit 8 25 1 Mannheim, L. 6, 1, Zimmer 133, h bis- dung zu setzen. 5 f Nurze„MN“-Meldungen Straßen- Sperrung. Die südliche Fahrbahn der Augusta-Anlage zwischen Friedrichspla und Friedensplatz wird ab 1. Juli für etwa vier Wochen wegen Umbauarbeiten gesperrt. VdK, Ortsgruppe Käfertal. Monatsver- sammlung am 1. Juli, 20 Uhr, im Lokal Zorn mit dem neuen Kreisvorsitzenden Adolf Grob. 5 8 Deutscher Naturkundeverein. Am 1. Juli, um 19.30 Uhr, in der Wohlgelegenschule praktischer Arbeitsabend der Fotogruppe „Wir fotografieren Glas und Porzellan“. Verband der Heimkehrer. Kreisverband Mannheim. Am 2. Juli, 20 Uhr, in der Land- kutsche außerordentliche Mitgliederver- sammlung für alle Mitglieder der Stadt Mannheim einschließlich Vororte. 8 Die Vortragsreihe der Pädagogischen Ar- beitsstelle wird am 3. Juli, 20 Uhr, in der Kunsthalle mit Dr. Brenner vom Institut für Jugendkunde, Stuttgart, als Redner, der über das Thema: Die Praxis der Schülerbeobach- tung und Schülerbeurteilung“ spricht, fort- gesetzt.. Witwen und Waisen. Am 30. September luft die Frist ab für Anträge auf Gewäb⸗ rung von Wiwen- und Waisenrente nach Bundesversorgungsgesetz 5 58 Auch Stief- kinder, Enkel und Pflegekinder haben unter Umständen Anspruch auf Versorgung.. Geschädigte, die im März in Mannheim bei einem Vertreter des Essener Buchver- lags Bestellungen für Bücher aufgaben und Anzahlungen leisteten, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Mannheim, L. 6, 1, Zimmer 86, Tel. 4 50 31, Klinke 254, zu me den, da nach Feststellung bei dem betre fenden Verlag der Vertreter die Bestellun gen nicht weitergegeben und die Anzahlun- gen unterschlagen hat. Wir gratulieren! Heinrich Stephan, Feu- denheim, Wilhelmstraße 47, wird 75 Jahre alt. Charlotte Kotschenreuther, Mannheim, Lenaustraße 44, begeht den 81. Geburtstag. Karl Hürth, Mannheim, H 7, 16, kann e falls den 81. Geburtstag feiern. e Dr. Fritz Meiser Bürgermeister in Weinheim Weinheim. Der Stadtrat von Weinhei Wählte am Freitagabend in geheimer Be- stimmung unter sechs Bewerbern den 36 Jahre alten Weinheimer Stadtrat der part losen Wählervereinigung, Dr. Fritz Meis mit 20 Stimmen zum Bürgermeister. Der von der SPD unterstützte Ludwigshafener Verwaltungsrat Dr. Walter Siebler erhielt elf Stimmen. Die Wahl war durch den Tod des früheren Weinheimer Bürgermeisters 2 Bohrmarm(SPD) notwendig gewor- en. a Dr. Fritz Meiser stüdierte Rechtswiss schaft und Volkswirtschaft. Er war bereits im Jahre 1923 Bürgermeister der Stadt Weinheim. Von 1933 bis 1937 war er besol- deter Stadtrat und von 1937 bis 1945 haupt- amtlicher, erster Beigeordneter der Stac Bei der letzten Stadtratswahl im Jahre 1950 erhielt Meiser von allen Kandidaten die mei- sten Stimmen.. rannte mit einern auf der Karlstern- Seite 8 MORGEN „Orpheus und Eurydike“ in Schwetzingen Premiere des Mannheimer Nationalthecters im Rokoko-Thedter Nach den Bühnen in Karlsruhe, Stuttgart und Heidelberg, die in der Reihe der Chri- stoph Willibald Gluck gewidmeten„Festlichen Operntage“ im Schwetzinger Schloß die bei- den„Iphigenien“, den„Betrogenen Kadi“ und das„Don-Juan- Ballett“ geboten hatten, setzte nunmehr am Samstag das Mannheimer Nationaltheater den Schlußstein zum Schwet- Zinger Gluck-Zyklus mit einer Neuinszenie- rung von„Orpheus und Eurydike“. Ent- stehungsgeschichtlich hätte der„Orpheus“ Allerdings an den Anfang gehört, zumindest vor die„Iphigenien“, und schön wäre es ge- Wesen, wenn man auch die„Alkeste“ hätte in den Zyklus einbauen können, denn irgend- wie wollte man doch wohl so etwas wie die Entwicklungslinie der Gluckschen„Reform- oper“ aufzeigen und darüber hinaus die Wir- Kung seines Gesamtkunstwerks auf das heu- tige Publikum nachprüfen. Wie dem aber auch sei: am Samstag hielten die Gluck- kreunde Parkett und Ränge des Schwetzinger Rokoko-Theaters noch einmal wieder bis zum letzten Platz besetzt. Die neue Mannheimer Inszenierung hielt sich an die sogenannte Pariser Fassung, die etwa ein Jahrzehnt nach der Entstehung des „Orpheus“ von Gluck selbst eingerichtet Wurde, der die ursprünglich für Kastraten- Alt gedachte Partie des Titelhelden für eine Tenorstimme umschrieb. Die Bühnen haben dennoch auch in neuerer Zeit den Orpheus unverständlicherweise meist von einer Alti- stin singen lassen, aber es ist keine Frage, daß der männliche Tenor neben den beiden weiblichen Stimmen(Eurydike und Eros) das Gegebene ist, obwohl damit nicht gesagt sein soll, daß Gluck nun durch die Wahl der Pariser Fassung plötzlich etwa wieder ein populärer Mann werden könnte. Denn ganz abgesehen davon, daß nicht jeder Takt des edlen Ritters Willibald Ewigkeitswert hat, kann kaum geleugnet werden, daß das Geistige und Psychologische seiner Opern im Grunde theaterfeindlich ist. Diese besondere Situation hat die Gluckregisseure haufig zu dem Fehlschluß geführt, es müsse der schwa- Kulturnotizen Zu einer„Hermann-Hesse-Waldsammlung“ für Israel haben sechzehn Persönlichkeiten aus Nordwuüttemberg und Nordbaden, darunter Mi- nisterpräsi dent Dr. Reinhold Maier, aufgeru- ken. Die Sammlung soll das Geld für 10 000 Eukalyptusbäume aufbringen, die in dem Wü- stengebiet Hule am Neronsee angepflanzt wer- den sollen. Der Wald soll Hesses Namen tra- Sen. Hermann Hesse selbst hat dieser Aktion, die vom 2. Juli(dem 75. Geburtstag des Dich- ters) bis zum 31. Dezember dieses Jahres dau- ern und auf ganz Baden- Württemberg ausge- dehnt werden soll, bereits zugestimmt. Der Brüder-Grimm-Preis 1952 wurde dem Germanisten der Universität Lund, Prof. Dr. Erik Rooth, verlieben. Rooth erhielt den Preis von Rektor Prof. Dr. Alfred Benninghoff in einem Festakt zum 425jährigen Bestehen der Mas burger Philipps-Universität. Der Brüder- Grimm-Preis wird seit 1942 alljährlich für her- vorragende Leistungen auf Seisteswissen- schaftlichem Gebiet unter besonderer Berück- sichtigung der Arbeiten der Gebrüder Grimm verliehen. Dem spanischen Philosophen Jose Ortegay Gasset und dem in Oxford lebenden deutschen Maler Prof. Dr. Martin Wolff wurde von der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultat der Marburger Universität die Würde von Ehrendoktoren verliehen. Professor Albert Schweitzer erhielt den Ehrendoktortitel der Religions wissenschaft von der theologi- schen Fakultät. Eine Ausstellung„Das internationale hol- ländische Buch“ wurde jetzt anläßlich der„Kie- ler Woche“ in der Universität Kiel eröffnet. Heidi Dreher-Claussen zeigte in einer öffent- lichen Matinèe im Goethesaal. Mannheim, Ausschnitte aus gymnastischen Gruppen-Ubun- gen sowie Geräuschstudien und vor allem Tänze, die sie in ihrer Schule für Körperbil- dung und Tanz in Mannheim mit Mädchen durchführt. Die zahlreichen bei der Veranstal- tung mitwirkenden Kinder erfüllten die sinn- voll angeleiteten Studien und die zwanglos stilisierten Tänze(„Hollandisch“,„Ungarisch“, „Snomentanz“, Humoreske“, Pizzikato“) mit ursprünglicher Freude und mit einer beglücken den Leichtigkeit. Ihre erfolgreiche Erziehung zum ryhtmischen Körpergefühl und zu einer Musisch- sportlichen Körperbeherrschung und die anmutige Beschwingtheit ihrer Bewegungen lösten bei dem in stattlicher Anzahl erschiene- nen Publikum vergnüglichen und anerkennen- den Beifall aus. st chen äußeren Dramatik seiner Werke durch das Medium ihres inszenatorischen Könnens auf die Beine geholfen werden, was denn nicht selten in eine unverstandene Theaterei ausgeartet ist. Joachim Klaibers neue Mannheimer Insze- nierung, an der als Bühnenbildner Fritz Riedl als Gast mitwirkte, ist dieser Gefahr klug ausgewichen. Man erlebt das Schicksal Orpheus“ und Eurydikes in weiten, unein- geengten Räumen fast ohne jedes dekora- tive Requisit bei seiner fast asketisch an- mutenden Bewegungsregie und auch kostüm- ich(Gerda Schulte) in farblich gedämpfter streng stilisierter Form. Das ist durchaus Sluckisch, aber kaum mehr Theater. Und wenn dann selbst die von Horst Remus ein- studierten Furienszenen choreographisch wenig emotionelle Dämonie verströmen las- sen, wenn schließlich auch im Musikalischen der für Gluck wesentlichen Forderung nach Maßhalten im Tempo am Samstag ein wenig über Gebühr nachgegeben wurde, so mochte denn wohl aus all diesen Merkmalen behut- samster Zurückhaltung der Eindruck einer gewissen monotonen Langatmigkeit des Werkes resultieren, die ihm bei der grad linigen Schlichtheit des Handlungsablaufes eigentlich nicht innewohnt. Rein klanglich wurde trotzdem die lyri- sche Schönheit der Oper und ihr elegisches Beschattetsein unter den Händen von Kapell- meister Karl Fischer zu einem adligen Musik- genuß. Es wehte antike Luft aus dem in schönem Gleichmaß spielenden Orchester und von der Bühne, kühl und ohne Sentiment, aber dennoch groß und erhaben. Seltsam und verblüffend berührte allerdings die drama- turgische Aenderung des Schlusses, für die es meines Wissens weder in der ursprüng- lichen noch in der Pariser Fassung der Oper eine künstlerische Begründung gibt. Die Mannheimer Inszenierung läßt nämlich Eury- dike nach der glücklich erreichten Wieder- vereinigung der Liebenden noch einmal wie- der und nun endgültig durch Eros von der Seite Orpheus entführen, den man schließ- lich(wie zu Beginn) am Grabe Euridikes wiederfindet und der, wie aus dumpfem Schlaf erwachend, uns mit der Erklärung überrascht, das ganze Geschehen sei nur ein Traumerlebnis gewesen! Das ist sehr wenig glücklich und zerstört den mythologisch- legendären Wahrhaftigkeitsgehalt des Wer- Das Publikum Die diesjährigen„Internationalen Film- festspiele in Berlin“ waren doch mehr lokal als international bedeutend. Gewigs, es kamen wichtige Gäste aus dem Ausland. Die Regisseure Billy Wilder und René Clement Waren da. der eine kündigte deutsch- ameri- kanische Gemeinschaftsfilme an, der andere begleitete seine„Verbotenen Spiele“. Fran- coise Rosay lernte Clement beim Berliner Festival kernen, und die Arletty aus den „Kindern des Olymp“ zeigte sich ihren Ver- ehrern als eine sehr attraktive ältere Dame, die es verschmäht, Jugendliehkeit vorzutàu- schen oder zu erzwingen. Die Ausländer und auch die wenigen Westdeutschen langweil- ten sich nur im Kino, weil sie die meisten Filme schon in Cannes gesehen hatten Um so lebhafter— und ehrenvoller— war das Berliner Publikum beteiligt. Es klatschte bei den zartesten Pointen, es lachte das Feuchte und Schiefe, das Grobe und Sentimen- tale aus. Das Publikum stimmte ab, indem es die Eintrittskarten einriß. Es wählte den schwe- dischen Film„Sie tanzte nur einen Som- mer“ zum Sieger des Festes,— 75 Prozent der Besucher fanden diese ländliche Liebes- romanze„ausgezeichnet“. Der Film ist schön und stimmungsvoll fotographiert, die netten, jungen Leute spielen sehr anmutig. Aber die reinliche, ganz unpikante Nackt- badeszene hatte ihn jedoch, schon ehe man ihn hier sah, ein wenig zu berühmt gemacht. „Fanfan, der Husar“ aus Frankreich folgte dem schwedischen Sommer in der Gunst des Publikums recht dicht, eine feurige, geistvolle Parodie auf alle Abenteurer- filme. Gérard Philipe als Fanfan sticht noch mehr Gegner noch rascher und freudiger Pablo Picasso: Juan-Les-Pins(1920) Die Pfälzische Landesgewerbeanstalt Kaiserslautern zeigt zur Zeit eine Ausstekung mit Originalgraphiken Fablo Ricassos, kes grausam, das man eben doch lieber mit dem gewiß auch nicht genz unbedenklichen, aber schließlich von Gluck gewollten rokoko- haften Ballett-Ausklang abschließen sollte. Die Stimmen der drei Hauptdarsteller (Willi Friedrich als Orpheus, Edith Jäger als Eurydike und Hertha Schmidt als Eros, die beiden letzteren als neu verpflichtete Mit- glieder der Mannheimer Oper) vereinigten sich zu wohltemperiertem Schöngesang. wie der Gluckstil ihn fordert. Insbesondere Willi Friedrich zeigte sich wiederum als einfühl- samer, die Grenzen seiner sauber gebildeten Stimme klug einhaltender Sänger. Orpheus Klagegesang mit den faszinierenden(übri- gens auch instrumental sehr schön gelunge- nen) Echo- Wirkungen, das Duo zwischen ihm und Eurydike auf dem Wege zur Oberwelt und der sehr sorgfältig ausgewogene Vortrag über die wir mit dem nebenstehenden Aufsatz berichten. Pergamon- Archiv der bekannten Arie„Ach, ich habe sie verlo- ren“ mögen als bemerkenswerte Einzelein- drücke seiner Leistung hervorgehoben wer- den. Auch der neuen Koloratursängerin Edith Jägers Eurydike erreichte stimmlich und dar- stellerisch das rechte Maß lyrischer und dra- matischer Empfindung. Hertha Schmidt, die neue Opernsoubrette, in der gesanglichen Kontur noch ein wenig unruhig, doch ein Warmes stimmliches Timbre offenbarend, umgab die Gestalt des Eros mit diskretem Charme. Die von Joachim Popelka einstudier- ten Chöre erfüllten als wesenhafter Aus- drucksbestandteil der Handlung ihre Aufgabe mit bestem Gelingen und trugen sehr dazu bei, daß das gluckempfängliche Publikum der Aufführung in ihrer Gesamtheit mit Nach- druck zustimmte und am Schluß alle Beteilig- ten vielfach ins Licht der Rampe rief. C. O. E. hat abgestimmt Nach den Berliner Filmfestspielen ab, als das sonst Errol Flynn betreibt, er wechselt noch behender zwischen Pferde- rücken, Thron und Galgen hin und her. Der drittbeste Film war, vom Publikum aus gesehen. Der Mantel“, nach Gogol und aus Italien, mit Roberto Rascel als Schrei- ber, einem kleinen Mann, dessen trauriges Mausegesicht Rührung und Komik wunder- bar mischte. Es folgte„Denn sie sollen ge- tröstet werden“, ein achtbarer englischer Film aus Südafrika, der das Rassenproblem Allerdings manchmal in allzu dicke Effekte zerlegt. Dann kam de Sicas hochpoetisches„Wun- der von Mailand“ und dann„Der Brunnen“ aus Amerika. In den Brunnen fällt ein klei- nes Negermädchen, und man glaubt, ein Weißer habe es entführt. Schwarze und Weiße fallen übereinander her, Roheit und Un- gerechtigkeit schwellen auf beiden Seiten an, ein Blutrausch, der Bürgerkrieg droht aus- zubrechen. Da wird das Kind im— aus- getrockneten— Brunnen entdeckt, und die Leute, die sich eben noch zerfleischen woll- ten, verbünden sich nun und betätigen riesige Maschinen, um ein Kind zu retten.„Der Tod des Handelsreisenden“ war der nächste Film in der Wertung des Publikums, ganz Dialog Und verfilmtes Theater ach Arthur Miller), trotz der Visionen, die auf der Bühne so oft an den Film erinnert hatten. Frederic March, der Handelsreisende, aber spielte großartig, die Erschöpfung wie die falsche, hitzige Hoff- nung. Dann folgte„Ja, ja, die Liebe“ mit und für die Arletty, ein Film, in dem die Schau- sbielerin sich selbst darstellt und einen jungen Mann zum Bühnenautor erzieht, ohne sich dabei lächerlich zu machen, ein galantes, sehr französisches Gegenstück zu Wilders gnadenlosem„Boulevard der Dämmerung“. „Drei verbotene Geschichten“ aus Italien, der nächste Film auf der Erfolgsskala, gilt drei nicht eben durchschnittlichen Schicksalen: eine junge Dame ist als Kind vergewaltigt worden, eine andere heiratet einen dege- nerierten Millionär, der sie mit scheußlichen Witzen peinigt, die dritte ist rauschgiftsüchtig und einem verachteten Jüngling hörig.„Ras- homon“, die kühne japanische Kunstleistung, die einen philosophischen Essay auslösen Kkönmte, kam nicht mehr auf die Liste der vom Publikum geschätzten Filme. Mit Recht fehlte auf dieser Liste„Post- lagernd Turteltaube“ der einzige rein-deut- sche Beitrag, ein politisches Experiment, als „Komödie gegen die Angst“ angeboten. Der Film ist ein leichtfertiges Spiel mit der Angst. Um ihren Bruder, einem Funktionär in der Ostzone, seinen Glauben an das Regime aus- Zutreiben, läßt eine westzonale Dame den Bewohnern eines ostzonalen Hauses anonyme Warnbriefe zustecken. Das hätte einige Selbstmorde und Todesfälle bewirken kön- nen, führt aber nur zu einem halben happy end, indem die Gewarnten über die Grenze fliehen und auf westlicher Seite schließlich alle— einige recht dürftig— unterkommen. Zum Schluß lägt Gerhard T. Buchholz, der Autor, Produzent und Regisseur des Films, eine Rede gegen die Angst halten. Wer, er- fährt man da, den Machthabern„nur ohne Angst“ begegnete, würde der Sache der Frei- heit schon zum Siege verhelfen. Also: wer nur keine Angst hat oder keine zeigt, hat auch schon die Gründe für die Angst beseitigt. Herr Buchholz wußte zu wenig von Dikta- turen. um sie mit einem Film ernsthaft zu treffen. Geredete Leitartikel machen die Sache nur schlimmer. Wir haben uns wieder sehr geniert. „ hr. R. Montag, 30. Juni 1952/ Nr. 146 f Picassos Graphiken Ausstellung in Kaiserslautern Einen instruktiven Querschnitt durch die Graphik Pablo Picassos aus allen seinen Schaffensperioden zeigt jetzt die Pfälzische Landesgewerbe-Anstalt in Kaiserslautern; die Ausstellung wird noch bis zum 21. Juli geöffnet bleiben. Zugleich erhält man Wohl zum ersten Male in Deutschland mittels zwanzig Photographien einen Begriff von den keramischen Werken, die Picasso in den Jahren 1947 und 1948 in Vallauris her- gestellt hat. Und schließlich hat es Direktor Carl Maria Kieser noch ermöglicht, einen Ueberblick über die Picasso-Literatur zu geben, und hat dazu sogar noch auf großen Schrifttafeln die wichtigsten Aeußerungen kür und gegen Picasso an die Wände gehängt — und dabei mit echt deutscher Gründlich keit nicht einmal Alfred Rosenberg und sei- nen„Mythus des 20. Jahrhunderts“ fort- gelassen. Die Schau beginnt mit einer Orginalradie- rung„Die Armen“ aus dem Jahre 1905, die die verschiedensten Einflüsse von Goya bis zum Jugendstil aufweist und zumindest schon eine vorzügliche handwerkliche Schule verrät. Ueber einige wenige Blätter von 1914 und 1927 wird dann gleich der Sprung in die dreißiger Jahre getan: in erster Linie zu der Radierungsfolge für Balzacs„Unbekanntes Meisterwerk“(1931), deren Zeichnungen immer wieder an die Klassischklaren Kon- turen eines Ingres erinnern und das doch ebenso oft mit kubistischen Formen ver- mischen. Ueberwältigend und erschütternd sind dann die Blätter„Songes et mensonges de Franco“(1937), die man den Kriegsbil- dern Goyas an die Seite stellen möchte und die einen doch wieder durch ihre lichte Tönung und die so impressionistisch-heitere Linienführung, die zu den makabren The- men in Widerspruch stehen, verwirren. Auch aus der Graphik läßt sich keine Systematik des Picasso'schen Schaffens ab- leiten. Selbst in den sechs Jahren von 194g bis 1949, die mit über dreißig Beispielen das Schwergewicht dieser Ausstellung bilden, steht Neu-Klassisches neben Abstrahieren- dem, findet man sanfte lyrische Arabesken neben heißblütiger Monstrosität. In einer Litographie„Venus und Amor“(1949) lehnt er sich deutlich an ein Motiv aus Lucas Cranach an, und aus dem gleichen Jahr Wieder stammt der fast gespenstische Kubis- mus der„Kröte“. Was alle gemeinsam haben, sind eben nur die Magie der Linie, die sou- veräne Erfindungsgabe im Technischen, die unzähligen Abenteuer des Auges. Die 39 graphischen Blätter hier zeigen einem im Grunde 59 verschiedene Picassos. SE. Mozart-Matinee Konzert in der Volksböcherei Ein sichtlich interessiert folgender Hörer- kreis nahm an einer Sonntag-Matinee im Musikraum der Städtischen Volks- und Musikbücherei teil, in der Maria Luise Enögel-Weisbrod sich müt spürbarer Liebe für einne Reihe weniger bekannter, aber schöner Lieder und Arien von Mozart elri⸗ Setzte. Eine Üüberaschende Vielfalt der Emp- findungen kam da zutage, deren Ausdrucke werte die Sängerin mit klangvollen Sopran und überzeugender Einfühlungsgabe aus- schöpfte. Man freute sich über eine launige Arie aus„Bastien und Bastienne“ und dankte Maria Luise Knögel-Weisbrod beson- ders herzlich auch für das verhaltene, mit sicherer musikalischer Gestaltung wieder- gegebene Larghetto aus der Motette„Ex- Ssultate jubilate“. Mit reifer Künstlerschaft und schönem, vollem Ton spielte Kurt Fah- manm den Violinpart der reizvollen Violin- HKlavier-Sonate in C-dur. Dabei begleitete inn 1 mit solidem Können Frau Kötscher-Behrens am Flügel, die auch schon bei den Liedern bereitwillig auf die Intentionen der Solistin eingegangen war. Dr. Chm. Der deutsche Komponist Carl Orff schrieb ein neues großes szenisches Chorwerk: „Trionfo di Afrodite“, das zusammen mut den Werken„Carmina Burana“ und„Catulli Car- mina“, zu einer Einheit zusammengefaßt, die „Trionfi di Afrodite“ bildet. Das neue Werk ist ein szenisches Konzert auf Texte des Catull, der Sappho und des Euripides in lateinischer und griechischer Sprache. Der szenische Vor- gang stellt eine kultische Hochzeitsfeier dar, die in den„Trionfo di Afrodite“ mündet. Die szenische Uraufführung der Trilogie findet im Februar 1953 an der Mailänder Scala statt. —— INDUSTRIE UND HANDEL Das Recht der Frau ist mitbestimmen Die erste Burdesausstellung des Deutschen Hausfrauen-Bundes Die Wirtschaft im Dienste der Hausfrau“ wurde in Frankfurt in Anwesen heit von Delegierten der Hausfrauenorganisatio- nen aus 12 Nationen, Vertretern der westdeut- schen Wirtschaft, des Handels und der Behörden durch Bundeswirtschaftsminister Prof. Dr. Lud- wWig Erhard eröffnet. Die Ausstellung wird bis. Zum 6. Juli dauern und ist von rund 300 west- deutschen Firmen und Behördenvertretungen beschickt. In dem fast endlosen Streit der Politker, wem als Verdienst anzurechnen ist, dag Westdeutschland den Zusammenbruch ohne vollends unterzugehen überstand. wird merkwürdigerweise immer ein Faktor, ein Wesentlicher Teil der Bevölkerung verges- sen, dem dieses Verdienst zu beträchtli- chem Teile zuzuschreiben ist, nämlich die deutsche Frau. Einer sozial- und wirtschaftspolitischen Studie würdig ist dieses Thema, und wenn es hier nur glossarisch berührt wird, s0 hängt das damit zusammen., daß in einem „Wirtschaftskabel“ zwangsläufig nur für eine Glosse Platz vorhanden ist. Es ist auszugehen davon, daß die deutsche Frau mehr oder minder willig, aber stets mit beispielhafter Energie die ihr von den Lebensumständen aufgenötigten Entbeh- rungen in Kauf zu nehmen wußte, daß sie Hinter Pflug und Schraubstock, hinter Ichreibtisch und Kraftfahrzeuglenkung ihren Mann stand“, in einer Zeit, in der Lärmer nicht hier waren. In einer Zeit da zie als Soldaten, als Kriegsgefangene oder Zivilinternierte nicht ihrer friedlichen Be- schäftigung nachgehen konnten. In Frankfurt a. M. wurde zum Wochen- ende die Bundesausstellung„Die Wirtschaft im Dienste der Hausfrau“ eröffnet. Bun- deswirtschaftsminister Prof. Dr. Erhard, dessen Begrüßungsansprache im Mittel- punkt der Eröffnungsfeier stand, gedachte wohl— gewissermaßen am Rande— dieser Tatsache, doch er ist zuviel Gegenwarts- mensch und zugleich Mann künftiger Ent- Wicklungen, um bei dieser Betrachtung zu verweilen. Er hob hervor, daß eingedenk der überragend wichtigen Rolle, die die deutsche Frau im Wiederaufbau gespielt habe, den Frauen entsprechende Positionen einzuräumen seien, bei Verbraucherentschei- dungen. Es könne nicht mehr länger geduldet wer- den, daß in Fragen, über die der Verbraucher zu entscheiden habe oder bei Fragen, bei denen er unbedingt gehört werden sollte, nur Männer als Vertreter von Organisationen Entscheidungen fällen, die zu fällen diesen Männern nicht zusteht, weil auf vielen Ge- bieten eigentlich nur Frauen die richtige Antwort geben könnten. Mit dieser Feststellung umrig Erhard die Stellung der Frau im künftigen Bundeswirt- schaftsrat, so wie er— Erhard— sie sich vor- stellt. Selbtsverständlich fand er Zustimmung und Beifall mit dieser Feststellung. Ob er aber gleiche Zustimmung, gleichen Applaus finden wird bei denen, die heute— quasi aus eigener Berufung— in Verbraucherausschüs- sen bestimmen und großes Wort führen, das ist kraglich. Insbesondere deswegen fraglich, Weil Erhard sich ja als Anwalt von rund 50 Millionen Verbrauchern sieht, während die anderen als Interessentenvertreter von Gruppen und Organisationen nur der Auf- gabe dienen, die Macht der sie verpflichten- den Gruppen und Organisationen zu mehren. Pünktchen K U RZ NACHRICHTEN Ein schwacher Hoffnungsstrahl aus Spanien Die staatliehe Aufsicht über die Versicherungs- gesellschaft„Victoria Incendios, Madrid“, sowie Über die Anstalt„Nacional de Stettin, Barcelona“ wurde— laut Mitteſllung des spanischen Außen- ministeriums— aufgehoben. Wie in eingeweihten Kreisen verlautet, fehlten die gesetzlichen Vor- aussetzungen zur Enteignung, so daß es verfrüht zu sein scheint, aus dieser Freigabe zu schließen, Spanien würde deutsches Vermögen, das auf Ver- langen der Siegermächte beschlagnahmt wurde, freigeben. Abteilung„Handel“ im Bundeswirtschafts- ministerium Wie in eingeweinten Kreisen verlautet, be- findet sich eine neue Abteilung des Bundes- Wirtschafts ministeriums im Werden. Ressortleiter dieser Abteilung ist Dr. Britsch aus dem ehemali- gen Reichswirtschafts ministerium, der bereits seine Tätigkeit aufgenommen hat und als Ministerialrat übernommen werden soll. Auf- gabengebiet der neuen Bürokratie: Grundsatz- fragen des Groß- und Außenhandels. Prämienrückvergütung in der Kraftfahrzeug. Haftpflichtversicherung in Höhe von 10% der gewinnberechtigten Haft- pflichtversicherungsprämie bieten die„Allianz, Vers.-AG.“, die„Frankfurter Vers.-AG.“ und die „Bayerische Versicherungsbank G.“ an. Die Ab- rechnung über die Ueberschußverteilung bedarf noch der Genehmigung des Bundeswirtschazts- ministeriums. Gewinnberechtigt sind rund 350 000 EKraftfahrzeughaftpflichtverträge, die während des Jahres 1951 ununterbrochen bestanden und scha- denfrei verliefen. Es verlautet, daß der Gewinn- satz von 10% nur erreicht werden konnte, Weil der gesetzliche Ueberschußanteil der Versicher- ten aus dem den Gesellschaften zustehenden An- teil am Gewinn erhöht wurde. In der Vollkasso- Versicherung erlitten die Gesellschaften Verluste, Wollen jedoch in diesem Jahr darauf verzichten, diese Verluste nach der Gewinnverordnung PR. 7/52 auf den Gewinn aus der Haftpflichtversiche- rung anzurechnen. Hitzige Reaktion der Fleberthermometer- Konkurrenz Die Thermometer- und Glasinstrumentenfabrik in Eskilstuna(Schweden), die als einziges schwe- disches Unternehmen Fieberthermometer herstellt, Will diesen Fabrikationszweig aufgeben, weil die westdeutschen Preisangebote um 27% billiger Sind. Die Lazarettver waltung der schwedischen Wehrmacht hat zu diesen günstigen Bedingungen einen größeren Auftrag an westdeutsche Lie- fkeranten vergeben. Stahlschwemme droht? Die UN-Wirtschafts kommission für Europa rechnet in diesem Jahre mit einem europäischen Stahlausstoß von 62,4 Mill. Tonnen(gegenüber 58,0 Mill. Tonnen im Jahre 1951. In den USA dürfte die Stahlproduktion mit 98,6 Mill. Tonnen die Vorjahresproduktion um rund drei Mill. Ton- nen überschreiten. Prof. Dr. Christian Eckert F Einer der namhaftesten deutschen Wirt- schaftswissensehaftler, Prof. Dr. Christian Eckert, Mitbegründer der Neuen Kölner Uni- versität, ist im Alter von 78 Jahren am 27. Juni gestorben Bundeskanzler Dr. Adenuuer bedauerte den Verlust, den die deutsche Wirtschaftswissen- schaft durch das Hinscheiden Eckerts erlitt in einem,— an den Rektor der Kölner Universi- tůüt gerichteten Telegramm, das mit den Worten schließt:„Mit mir wird die Profes- sorenschaft, wie auch die akademische Jugend der alma mater coloniensis( der Kölner Hochschule; Anm. d. Red.) dem Verstorbenen ein treues und ehrendes Angedenken bewah⸗ FER Auch wer mit Prof. Christian Eckert nicht so star persönlich verbunden war, wie der deutsche Bundeskanzler, sah mit größter Bęe- wunderung zu dem Manne hin, der bereits im Jahre 1919 zum geschäfts führenden Vorsitzen- den des Kuratoriums der Neuen Universitat in Köln berufen wurde. Vor dem ersten Welt- leriege lehrte Prof. Dr. Eexert an der Handels- hochschule Köln. Im Jahre 19339 wurde der verdienstvolle Gelehrte in die Wüste geschickt, weil er es ablehnte, sich während der zwölf jährigen Dauer des 1000 jährigen Reiches den Machthabern zu beugen und die Wissenschaft zu verleugnen. Gewinn- Verteilung z wis chen Stat und Belegschaft Jetzt sind die französischen Automobil- fabriken Renault darauf gekommen, wie in einem verstaatlichten Betriebe erfolgreich ge- wirtschaftet wird. VWD meldet, daß die größte Automobil- fabrik Frankreichs, die staatlichen Renault- Werke, im Jahre 1951 einen Gewinn von 800 Millionen ffrs oder fast zehn Millionen DM erzielt haben. In einer Verordnung wurde festgelegt, daß 400 Millionen ffrs dem Staat zufallen und 400 Millionen ffrs unter die Be- legschaft verteilt werden. Eigentlich ein Anreiz dafür, in aller Welt die großen Automobilfabriken zu verstaat- lichen(soweit sie nicht schon öffentlicher Be- Sitz sind. wie z. B. bei uns das Volkswagen; Werk). Doch wie würden dann die Freunde der Sozialisierung oder Verstaatlichung die Au- gen aufreißen, wenn sie— etwa wie der Renault-Arbeiter— mit ihrem Stundenlohn um 32 Prozent unter den Löhnen der nicht- verstaatlichten Betriebe lägen. Ob die Diffe- renz nunmehr durch die Gewinnbeteiligung ausgeglichen wird, kann nicht gesagt wer- den. Scheint jedoch zumindest zweifelhaft, Weil die jährliche Lohnsumme bei Renault rund 5 Md. ffres beträgt. Auch der französische Staat macht kem besonderes Geschäft bei der Sache, weil ihn! nur ein Bruchteil dessen zurückgegeben Wird. was er in die Renaultwerke mit direk- ten Finanzhilfen und mit Steuernachlässen investierte. Marktberichte Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt vom 29. Juni. Erdbeeren 40-45; Johannisbeeren(rot) 1113, (schwarz) 50; Stachelbeeren(unreif) 1222(reif) 2032; Himbeeren 45—55; Heidelbeeren 40; Süß kirchen 25-35, II 18— 24; Sauerkirschen 1325; Schattenmorelien 2430; Pfirsiche 1 2533, II 13 bis 24; Aprikosen 65; Pflaumen 30-31; Aepfel& 3040, B 15—25; Birnen A 3543, B 2534; Kopf- salat 1013; Treſbhausgurken I 35-48, II 2834; Weißkohl 4, Rotkohl 13; Wirsingkohl 4; Blumen- Kohl I 25-35, II 19-24, III 3-17; Kohlrabi 6—9 Erbsen 23—25; Buschbohnen 4555; Stangenbohnen 55—60; Tomaten 60-68; Zwiebeln 20.— Bei sehr großer Anfuhr guter Absatz. Markt geräumt. Mannheimer Eiergroßhandeispreise vom 28. Juni (JWD) Bei ruhiger Marktlage ist Angebot und Nachfrage im Eiergeschäft als ausgeglichen 2 bezeichnen. Als Abgabepreis des hiesigen Groß- handels an den Kleinhandel werden für In- und Auslandsware für Güteklasse B 23.50 DM mit 1 DM Auf- und Abschlag für größere und kleinere Sorten je 100 Stück verlangt. vom Ausland hegen Zz. Z. nur Angebote aus Holland vor. Mannheimer Fleischgroßhandelspreise vom 28. Juni (VWD) ͤ Inlandsfleisch: in DM. je kg: 1 3,603.80; Rind 3.603,35; Kuh 2,80—3, 20 8 105 3,603,830) Schweine 3.003,60; Kalb 3,604.40 Hammel 2,803, 40. Auslandsfleisch in DM je kg: Rind 1. Sorte 3.503,60, 2. Sorte 3,40—3,50 2 1. Sorte 3,40. Marktverlauf: für In- und Aus landsfleisch ruhig.