Herausgeber: rinne⸗ inlung achte, lung r Ro- Hei- Imaug erhalb chte n im uch; 7 Ro- n und e Be- epreis Cal; Zern ö zraun- F. A. simon; Chef v. Dienst: O. Gentner. Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser; chefredakt.: E. F. v. Schilling, Stell- vertreter: Dr. K. Ackermann. Politik: E. Schäfer; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokal: N. Eberhardt; Kommunal: Dr. F. W. Koch; Ludwigshafen und Sport: H. Schnee- kloth; Land: C. Serr; Sozialredaktion: Bankkonten: Süd westbank, Allg. Bank- gesellsch., Städt. Sparkasse, Bad. Kom- munale Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postsch.-Konto: Karlsruhe Nr. 800 16, Ludwigshafen /Rh. Nr. 267 43. ——yH—ᷣ Mannheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim. R 1, 4-6, Telef. 4 41 5154; Heidelberg, Brunnen- gasse 18-24, Tel. 2937/8(Halb. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Rheinstr. 37, Tel. 627 68 Bezugspreis: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pf Trägerlohn, Postbezug 3.20 DUN zuzügl. 54 Pf Zustellgebühr, Kreuzband- bezug 4,.— DM ö einschl. Porto. Bei Ab- holung im Verlag oder in den Agen- turen 2,80 DM. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- liste Nr. 11. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; wWerbg.: C. Faust. Bei Nichterscheinen infolge höh. Gewalt kein Anspruch auf Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- verlangte Manuskr. keinerlei Gewähr. 88 J. Jahrgang/ Nr. 149/ Einzelpreis 20 Pf. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz 1 Donnerstag, 3. Juli 195 „Band des guten Willens“ Flugverbindung zwischen der Bundesrepublik und Südafrika eröfinet Frankfurt. Nach 26stündigem Fluge Von unserem Je- Korrespondenten landete am Mittwochvormittag auf dem Frankfurter Rhein-Main-Flughafen die erste Maschine der südafrikanischen Luftver- kehrsgesellschaft, die mit ihrem Fluge Johannesburg— Frankfurt die neue, rund 10 009 Kilometer lange direkte Flugverbindung zwischen der Südafrikanischen Union und der Bundesrepublik eröffnete. Bundesverkehrsminister Dr. See bohm, der südafrikanische Geschäftsführer, Ge- sandschaftsrat Burger. der Frankfurter . Oberbürgermeister und Vertreter des Aus- — 1 ö sichtbar ag deutet einlinige 1 rassige funkelte und wa mensch. dar Sym. hlichthei leich al gedenke eben un in Unter, Er stell tadt sah mgebung nd es ge- en Galen. itte auß. kam mmi r, Was et fünfzehn Verhält gen nach Genüge Bernoull illen See inn seiner ihn aul l guerg: Arld- und abzudich- eichnste aer gedell, r Enlterd, te. In det tisch, u eine Vir. den, dich. vor ihm zürgerlich er jungen lematisch. legenheit te, schien se Stille berühmt ürgerlick· meinsamè es„Peter ine Villa Jesse da- er verlieh erließ die Hermann n, innere laß, ihr treiben. 1 Zu Wer- ben. —— vor 9 und dan! annt Wer. siehst 2d r nennen ich wollte tte sie di ger nich gemacht „ Mumsie Ton gab ine diesel Wie vor. osch aus“ ömplimen schrecken Natur nul Frage 1 adenklich ich Wal Weiß, ich mert w ar meine 80 glüch⸗ t hast. 10. eden Fangenhel erkennbar Kte ange chte, sagte ges Lebel durchat ich elbe der bril habe did mit ihne wärtigen Amtes und des Bundes wirtschafts- Senat billigt Zusatzabkommen Washingten.(UP) Der amerikanische Se- nat billigte mit 71 gegen 5 Stimmen das Zu- gatzabkommen, wonach die Sicherheits- garantien zu Gunsten der Mitgliedstaaten des Nordatlantik-Pakts auch auf die deutsche Bundesrepublik ausgedehnt werden. Der Deutschlandvertrag war kurz vorher mit 77 gegen 5 Stimmen gebilligt worden. Kurz vor der Abstimmung über das Zu- gatzabkommen wurde ein Vorschlag des re- publikanischen Senators Bourke Hicken- 100 per abgelehnt, der ähnliche erläuternde Bestimmungen wie beim Deutschlandvertrag vorsah, daß militärische Verpflichtungen nur mit ausdrücklicher Billigung des Senats übernommen werden dürfen. Es handelte sich hierbei um die einzige Kontroverse bei der Beratung des Zusatzabkommens. Protest gegen Erhöhung der Postgebühren Bonn.(UP) Gegen eine Erhöhung der Postgebühren wollen die Verbände der deutschen Zeitungsverleger und Journali- sten bei der Bundesregierung protestieren. Die vom Bundespostministerium vorbereitete Erhöhung einer Reihe von Gebühren, vor allem die 50prozentige Erhöhung der Fern- Schreibsebühven und die Erhöhung der Telefongebühren würde untragbare Lasten für die Presse mit sich bringen, erklärten die Verbände am Mittwoch in Bonn. Das Bundeskabinett wird sich voraussichtlich am Pens mit den Gebührenerhöhungen be- assen. Wo e Gueb,? Washington. Finanzminister John Snyder gab bekannt, daß die Vereinigten Staaten das am 30. Juni beendete Rechnungsjahr 1951/52 mit einem Defizit von rund 4, 01 Milliarden Dollar(16,38 Milliarden DM) abgeschlossen haben. Das ist weniger als die Hälfte des Fehl- betrages, den Präsident Truman im Januar 1952 vorausgesagt hatte. New Vork. Die Sowietunion teilte im Sicher- heitsrat mit, def si sich an der Debatte über den Bakterienkrieg in Korea nicht beteiligen werde. Ferner werde die Sowjetunion ihr Veto dag gen einlegen, daß eine Kommission des internationalen Rotes Kreuzes in Korea Unter- suchungen vornimmt. Stockholm. Vertreter von 24 europäischen Staaten haben nach einer mehrwöchigen Kon- ferenz in Stockholm ein Abkommen über die Wellenverteilung für Ultra-Kurzwellenrund- kunk und Fernsehen unterzeichnet. Das Ab- kommen gilt bis 1957. Faris Frankreich wird bei der geplanten Außenministerkonferenz der sechs Schuman- hlanstaaten Straßburg als provisorischen Sitz der Hohen Behörde, des Parlaments der Montanunlon und vielleicht auch ihres Ge- richfshofes vorschlagen. London. Nach der zweiten Korea-Debatte a Unterhaus innerhalb einer Woche wurde im Dienstagabend der Mißtrauensantrag der 1 mit 300 gegen 270 Stimmen ab- Rom Ab 15. Juli werden italienische Be- amte ihr amt im Rahmen der Triester A- Zonen-Verwaltung antreten, verlautet am ittwoch in Rom. Belgrad. Jugoslawien hat mit der Reorgani- sation seines staatlichen Sicherheitsdienstes, der DBA, begonnen. Der Sicherheitsdienst wird in Zukunft nicht mehr den Charakter einer militärischen. sondern einer zivilen Or- Fanisation haben, bleibt jedoch weiterhin dem mnenministerium unterstellt. Berlin. Bei einem Zusammenstoß zwischen zwel Zügen der Berliner S-Bahn wurden am 8 9 7790 zwischen den Bahnhöfen Schöneberg 12 75 Papestraße im amerikanischen Sektor 66 8 verletzt. Menschenleben sind nicht zu 55 agen. Das Unglück entstand, als zwei Züge 2 85 von der Ostberliner Eisenbahndirektion walteten S-Bahn in voller Fahrt aufein- anderrasten. . Ein schwerer Zusammenstoß von Nach S- Bahnzügen ereignete sich am späten 15 miftag des Mittwoch zwischen den Sta- Aigen Schöneberg und Papestraße im amerika- 9 0. Sektor von Berlin. Zwei Züge der von Waltetendahndirektion imm Sowijetsektor ver- 5 eten S-Bahn rasten in voller Fahrt auf- wander. Dabei wurden nach Mitteilung der estbberliner Polizei 25 bis 30 Insassen der beiden Züge verletzt. * Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer telegrsgmenn klesse zu seinem 75. Geburtstag Ssrafisch beglückwünscht. In dem Tele- 1 5 würdigte der Bundeskanzler die Ver- lenste Hermann Hesses um das deutsche rifttum. UP/dpa ministeriums begrüßten an der Spitze einer großen Zahl von Ehrengästen Colonel Lou w, den Generaldirektor der South- African-Airways, der aus diesem Anlaß nach Deutschland gekommen war. Während Gesandschaftsrat Burger die neue Flugstrecke als ein weiteres Band des guten Willens und der traditionellen Freundschaft zwischen Deutschland und der Südafrikanischen Union bezeichnete, gab Bundesverkehrsmi- nister Dr. Seebohm seiner Freude darüber Ausdruck, daß die erste aus Johannesburg kommende Verkehrsmaschine gerade auf dem Rhein-Main-Flughafen lande, der sei- nen Ausbau nicht zuletzt der Luftbrücke verdanke, die Berlin als Hort der Freiheit am Leben erhalten habe. Dafür, daß an die- ser Luftbrücke auch südafrikanische Flieger mitgewirkt hätten, wisse die Bundesrepublik der befreundeten Nation im Süden des schwarzen Erdteils besonderen Dank. Mini- ster Seebohm gab der Hoffnung Ausdruck, daß nach der Unterzeichnung des General- vertrages und der Wiederherstellung der deutschen Lufthoheit die neue deutsche Lufthansa auch das ihre dazu beitragen werde, die Bande der Freundschaft dadurch fester zu knüpfen, daß deutsche Flugzeuge ebenfalls nach Südafrika fliegen würden. Der Bundesverkehrsminister benutzte die Gelegenheit, im Hinblick auf den kom- menden deutschen Luftverkehr festzustellen. daß der Standort der künftigen deutschen Lufthansa nicht zur Bevorzugung des einen oder anderen der deutschen Flughäfen führen würde. Er beglückwünschte den Rhein-Main-Flughafen zu seinem Erfolg im Weltverkehr und rühmte seine Vorbildlich- keit für Deutschland. Der Stadt Frankfurt dürfte es auf Grund ihrer zentralen Lage und ihrer wirtschaftlichen Initiative zwei- fellos gelingen, ihre Position in dem vom Bundesverkehrsministerium gewünschten und geförderten freien Wettbewerb der deut- schen Verkehrsflughäfen zu halten und wei- ter auszubauen. Als einziger deutscher Flug- hafen wird Frankfurt nach der Eröffnung des Flugdienstes zwischen Südafrika und der Bundesrepublik nun von 21 ausländi- schen Fluggesellschaften angeflogen. Die Gründe der SPD Bonn.(dpa) Die Gründe der Sozialdemo- kraten für ihr Verlangen, über Deutschland- und EVG- Vertrag erst im Herbst zu ent- scheiden, erläuterte der zweite SPD- Vorsit- zende Erich Ollenheauer am Mittwoch im Bayerischen Rundfunk. Der Kampf um die Termine im Bundestag sei kein techni- scher Streit, sagte er Die SPD führe ihn nicht als Mittel einer Obstruktionspolitik. Sie habe für ihr Verlangen wichtige sach- liche Gründe. Da das Inkrafttreten der Ver- träge nach Ansicht der SPD den Spaltungs- charakter der Zonengrenze verstärke, dürf- ten durch die Ratifizierung keine vollende- ten Tatsachen geschaffen werden, bevor die Möglichkeit einer neuen Viermächtekonferenz über Deutschland erschöpft sei. Auch die größte Skepsis über den rnöglichen Ausgang einer solchen Konferenz enthebe die Deut- schen angesichts der Leiden der Sowjet- zonenbe völkerung und der neuen Terror- welle nicht der Verpflichtung, auf den Ver- such einer Viermächteregelung zu dringen. Der zweite Grund für die Haltung der SPD liege in der noch offenen Frage, ob die Verträge verfassungsändernd seien. Dem Parlament sollte keine Entscheidung zuge- mutet werden, bevor das Bundes verfassungs- gericht entschieden habe. Werde die Ratifi- zierung vor diesem Gerichtsspruch erzwun- gen und folge dann aus Karlsruhe eine ent- gegengesetzte Entscheidung,„dann ist die Verfassungskrise da“, sagte Ollenhauer. Es gebe keinen Grund, ger sine alche Gefahr rechtfertigen könnte. 8 8 Die Struktur der SR Der zweite Verhandlungstag vor dem Verfassungsgericht Von unserem ML- Korrespondenten Karlsruhe. Das Bundesverfassungsge- richt setzte am Mittwoch die Verhandlung der Klage der Bundesregierung gegen die Sozialistische Reichspartei fort. Der zweite Verhandlungstag war der Untersuchung der inneren Ordnung der Partei gewidmet. Die künk Vorstandsmitglieder der SPP Dr. Dorls, Remer Graf Westarp, Dr. Krüger und Heller schilderten ihren politischen Werde gang. g Auf die Frage des Präsidenten Dr. Höp- ker- Aschoff an Remer, ob er nach dem Zu- sammenbruch in amerikanischen Diensten gestanden habe, antwortete Remer, daß er 1947 im Generalslager Allensdorf auf Auf- forderung der Amerikaner in der deutschen Abteilung für Bearbeitung der Kriegsge- schichte mitgearbeitet habe, daß er aber das, was er geschrieben habe. jederzeit ver- antworten könne und daß er keine Geheim- nisse preisgegeben habe. Bei Dorls ergaben sich Unklarheiten über die Berechtigung, den Doktortitel zu kühren, da Dorls entgegen seiner Behaup- tung nach einer Auskunft der Universität Heidelberg dort nicht promoviert habe. Dorls gab an, bei Prof. Schmitthenner, dem damaligen Rektor der Heidelberger Uni- versität, promoviert zu haben, den er als Zeugen benannte Heller und Graf Westarp erklärten auf eine Frage, ob von der SRP im Frühjahr vorigen Jahres Verbindungen zur Nationalen Front in der Sowjetzone aufgetiommen worden seien um Geldmit- tel zu erhalten, daß die Partei weder Ver- bindung aufgenommen noch Geldmittel er- halten habe. Zum inneren Aufbau der SRP und der Ueberprüfung der Frage, ob die Satzungen der SRP den demokratischen Grundsätzen im Sinne des Artikels 21 des Grundgesetzes entsprechen, machte Präsi- dent Dr. Höpker-Aschoff einige grundsätz- liche Ausführungen. In einer demokratischen Partei müsse sich die Willensbildung von un- ten nach oben aufbauen und die Mitglieder müßten entscheidenden Einfluß haben. Wohl bedürfe auch eine Partei ebenso wie jeder demokratische Staat einer Führung, aber sie müsse vom Vertrauen der Gefolgschaft ge- tragen sein. Da eine wirkliche Beteiligung des Volkes am Staate nur auf dem Wege über die Parteien möglich sei, sei es von entscheidender Bedeutung, daß innerhalb der Parteien die demokratischen Grundsätze verwirklicht würden. Es erscheine zweifel haft. ob eine wie die SRP aufgebaute Partei, in der die Willensbildung von oben nach unten erfolge. als eine Partei betrachtet werden könme, die den demokratischen Grundsätzen entspreche. Als Dr. Höpker- Aschoff darauf hinwies, dag, wenn die Reihenfolge der auf Landes- liste zu wählenden Kandidaten vom Landes- vorstand in geheimer Wahl festgesetzt werde, wie bei der SRP, dies bedeute, daß die Auswahl der Kandidaten in den Händen des Landesvorstandes liege, konnte Rechts- anwalt Dr. Schrieber für die SRP auf das niedersächsische Wahlgesetz hinweisen, in dem diese Form gesetzlich vorgeschrieben ist. Als bei der Erörterung über die Nebenorganisationen der SRP die Sprache auf den Saalschutz kam. erin- nerte Dr. Schrieber daran, daß auch das von der Bundesregierung vorbereitete Wahl- gesetz den Saalschutz vorsehe. Zu Beginn der Sitzung hatte Staatssekre- tar Ritter von Lex in scharfer Form im Na- men der Bundesregierung dagegen prote- stiert, daß Rechtsanwalt Schrieber am Vor- tage die Behauptung, wegen der Remer und von Bothmer bereits rechtskräftig verur- teilt worden sind, daß die Bundesregierung sich bereits Ausweichquartiere im Ausland besorgt habe, wieder aufgegriffen habe. 1 NN 8 N N l N u an ul 5 uu. In der Politik sind eigentlich dauernd„Hundstage 2 1. e, alt., un. Regierung Sirry Pascha vereidigt Dem neuen Kabinett gehören Kairo.(UP) Der neue ägyptische Premier- minister Hussein Sirry Pascha und das von ihm gebildete Kabinett leisteten am Mittwoch im Ras-el-Tin-Palast vor König Faruk den Amtseid. Damit ist die durch den Rücktritt des ehemaligen Premierministers Neguib el Hilal i Pascha ausgelöste Re- gierungskrise in Aegypten beendet worden. Sirry Pascha hat neben dem Posten des Premierminister auch das Außenministe- rium sowie das Kriegs- und Marineministe- rium übernommen. Sein Schwiegersohn, Dr. Mohammed Has chem Pascha, bekleidet den Posten des Innenministers. Damit haben die beiden vier wichtige Schlüsselpositionen in dem neuen Kabinett in Händen. Die neugebildete Regierung besteht aus- schließlich aus Unabhängigen. Eine neue Regierungspolitik wurde noch nicht bekannt- gegeben Es steht jedoch zu erwarten, daß unter dem neuen Kabinett der seit den Januar-Unruhen in Aegypten herrschende Ausnahmezustand weiterhin gelockert oder auch ganz aufgehoben werden wird. Gleich- zeitig wird die Möglichkeit besprochen, dag die neue Sirry-Regierung darangehen wird, Wahlen auszuschreiben, um die von FHilali Pascha aufgelöste zweite Kammer neu zu bilden. In Kreisen ausländischer Beobachter wird die Ansicht vertreten, daß die Wafdisten ganz zweifellos den Rücktritt Hilali Paschas begrüßt haben, da dieser drastische Maß- nahmen gegen einige führende Wafdisten wegen der Januar-Unruhen unternommen hatte. Dennoch bleibt die Tatsache bestehen, daß in dem neuen Kabinett kein Anhänger der Wafd-Partei zu finden ist. Allgemein wird angenommen, daß eine umfassende Lösung der verwirrten innerpolitischen Lage gefunden werden muß. Israels Absage an die Araber-Staaten Tel Aviv.(dpa) Ein Sprecher des israeli- schen Außenministeriums lehnte eine ge- meinsame arabische Waffenstillstandskom- Schweden verlangt Untersuchung Neue Wendung im Notenwechsel über Flugzeug- Zwischenfall Stockholm.(dpa) In ihrer am Dienstag überreichten Note schlägt die schwedische Regierung der Sowjetunion vor, die schwe- disch- sowjetischen Flugzeug-Zwischenfälle vor den Haager Gerichtshof zu bringen, oder sie einer internationalen Untersuchungs- kommission auf Grund der Haager Konven- tion von 1907 vorzulegen. Ein internationales Verfahren würde sich jedoch erübrigen, wenn die Sowietregierung bereit sei, ihren Standpunkt an Hand des schwedischen Beweismaterials zu überprü- ken. In der Note wird der schwedische Pro- test jetzt auch auf das am 13. Juni bei Got- land abgestürzte Dakota-Flugzeug ausge- dehnt, da nach schwedischer Darstellung die inzwischen angestellten Ermittlungen ein- wandfrei ergeben haben, daß die Dakota, ebenso wie das Catalina-Flugboot. abge- schossen wurde. Neue Proteste im Seegrenzen-Streit Stockholm.(dpa). Die schwedische Re- gierung hat in Rumänien und Bulgarien gegen die Ausdehnung der Seegrenzen auf zwölf Seemeilen protestiert. Nach Füh- lungnahme mit anderen seefahrenden Na- tionen hat das schwedische Außenministe- rium am 27. Juni dem rumänischen und bulgarischen Gesandten in Stockholm gleich- lautende Noten übergeben, in denen er- klärt wird, daß die Ausdehnung der See- grenzen den traditionellen Regeln wider- spreche und als ein Vordringen auf freies Meer anzusehen sei. Das britische Außenministerium teilte am Mittwoch mit, daß Großbritannien in der vergangenen Woche in Bulgarien und Rumänien gegen die Ausdehnung der See- grenze dieser Staaten auf 12 Seemeilen pro- testiert habe. International wird eine See- grenze von vier Seemeilen anerkannt. Dem Beispiel der Sowjetunion folgend, haben die beiden Staaten die Zone ihrer Hoheitsgewässer im Herbst letzten Jahres vergrögert. Aktion gegen Frankreichs KP geht weiter Paris.(UP) Die überraschende Entlassung des amtierenden französischen Kommuni- stenchefs Jacques Duclos war am Mitt- woch Gegenstand eingehender Beratungen des Kabinetts. Ein offiziller Sprecher ließ durchblicken, daß die Regierung fest ent- schlossen sei, die großangelegte Aktion ge- gen die französische KP, die den staats- feindlichen Charakter dieser Organisation aufdecken soll, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln fortzusetzen. Untersuchungsergebnis des Katyn-Ausschusses Washington.(UP) Der Katynausschuß des amerikanischen Repräsentantenhauses ist nach eingehender Sichtung aller Zeugenaus- sagen und der vorliegenden Dokumente zu dem Schluß gekommen, daß der Massen- mord an den 15 000 polnischen Offizieren im Walde von Katyn auf sowjetische Rechnung geht. In einem Bericht wird der amerika nische Kongreß aufgefordert, ein ständiges Komitee ins Leben zu rufen, das alle kom- munistischen Gewalttaten eingehend unter- sucht, wo immer solche vorkommen. Weiter wird Präsident Truman aufgefordert, die Untersuchungsergebnisse des Ausschusses der UNO- Generalversammlung vorzulegen. nur unabhängige Politiker an mission zum Zwecke einer Revision der be- stehenden Verträge ab. Er erklärte, die Ver- träge seien getrennt unterzeichnet worden, eine Aenderung ohne Einwilligung Israels sei unmöglich. In Damaskus war am Diens- tag ein Zusammentritt der Waffenstillstands- delegationen Aegyptens, Jordaniens, Syriens und des Libanons als Auftakt für eine neue diplomatische Offensive der arabischen Staa- ten in der Palästinafrage vorgesehen. Im September Parlamentarier- konferenz für eine Weltregierung London.(dpa) Eintausend Parlaments- abgeordnete, darunter sieben aus Deutsch- land, sind zu einer Weltkonferenz über die Bildung einer Weltregierung nach London eingeladen worden. Die Tagung des parla- mentarischen Weltbundes für eine Weltregie- rung findet Ende September statt. Unter den sieben deutschen Abgeordneten, die zu- gesagt haben, sind Dr. Brill und Dr. Menzel. Die Botschaften der Sowjetunion und anderer Länder hinter dem Eisernen Vor- hang sind von der britischen Gruppe auf- gefordert worden, Listen mit Persönlich- keiten einzusenden, die eingeladen werden Könnten. Deutschland- Entschließung des Jüdischen Weltkongresses London.(UP). Auf der Europa- Konferenz des jüdischen Weltkongresses wurde am Dienstag eine Entschließung über die Lage der Juden in Deutschland angenommen, Da- rin wird erklärt, daß in der Frage der ma- teriellen Entschädigung der Juden Fort- schritte erzielt wurden. Die deutsche Bun- desregierung wird ersucht, die Lehren des Rassenhasses und der Rassendiskriminie- rung in Deutschland auszumerzen. Bisher habe die Bundesregierung keine geeigneten Maßnahmen dazu getroffen. Ferner warnt der Weltkongreß vor der Politik der Wie- derbewaffnung West- und Ostdeutschlands und vor jeglicher Milde gegenüber den Nazi-Kriegsverbrechern. Asgeir Asgeirsson neuer Präsident Islands Reykjavik.(dpa) Mit knapper Mehrheit wurde Asgeir Asgeirsson am Sonntag zum neuen Präsidenten Islands gewählt. Asgeir Asgeirsson, der Bankdirektor ist und der Arbeiterpartei angehört, erhielt 32 925 Stimmen. Der Geistliche Bjarni Jonsson erhielt 31 040 und der frühere isländische Gesandte in Norwegen, Gisli Sveinss on, 4255 Stimmen. Asgeirsson ist der zweite Präsident Islands. Im Januar verstarb der erste Präsi- dent Svein Bjoersson, der seit 1944, als Island sich von der dänischen Krone löste, Staatsoberhaupt der Insel war. BONN— & urzreleqramm 5 Die Ausschüsse für Arbeit und Wirtschaft des Bundestages werden in der kommenden oder übernächsten Woche die Beratungen über das Betriebs verfassungsgesetz fort- setwen. Ursprünglich waren die Beratungen mit Rücksicht auf die Verhandlungen mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund ausgesetzt wor- den. Der Vorsitzende des gemeinschaftlichen Ausschusses, Sabel(CDU), war ermächtigt worden, den Wiederbeginn der Beratungen zu bestimmen. Er hat jetzt von diesem Recht Ge- brauch gemacht, nachdem die Freien Demo- kraten die Einberufung der Ausschüsse gefor- dert hatten, um sich nicht der Gefahr auszu- setzen, das der DGB die Verhandlungen ver- 26gern kann. 8 Zum erstenmal in der Geschichte des deut- schen Auswärtigen Dienstes wurde einer Frau der diplomatische Rang eines Vortragenden Legationsrats verliehen. und zwar dem stellvertretenden Protokollchef der Bundesregierung, Frau Erica Pappritz. 1 eee, ee „„ N** 8 8. 8 r 3. 2 2 9 5 a5 3 850 98 8 8 5 5 N. 8 e 5** 5 5 e 3 e 2 Seite 2 MORGEN Donnerstag, 3, Juli 1952/ N br. I. ee 8 i i Di A ik— M Kk Die Ministerstellvertreter Oe EN je Amerikaner in Marokko 1 8 Landesregierung von aden-Württembe Kommentar 5 Frankreich kann die neue Entwicklung nicht aufhalten/ Von H. Bart h, Madrid ernannte am Mittwoch im Zuge des i chen 5 85 8 8 5 f 1 baues der neuen Zentralministerien Celsit Rabat. Der Park, in den sich die Regie-“ gangen, der damals in Paris die Revision des sentlich größere Autonomie eingeräumt, als Stellvertreter der Ressort-Minister. von Donnerstag, 3. Juli 1952 rungsgebäude der Generalresidenz betten Protektoratsverhältnisses und die Wieder- sie in der Praxis heute ausgeübt wer- Es sind diese: Für das Innenminister darun Wafd im Hint d wie die Pavillons eines Sanatoriums, ist herstellung seiner unbeschränkten Souve- den darf. Ministerialdirektor Dr. Max Fetzer, Eine m Hintergrun dichter geworden, seit wir ihn vor Jahren ränität forderte. Frankreich hat sich dem- Die französische Marokkopolitik hat, mit her im württembergisch-badischen Inn Auf Nach fünf Tagen interner Auseinander- das letzte Mal sahen. Noch unmittelbarer als gegenüber auf seinen bekannten Standpunkt anderen Worten, dem Protektorat durch die ministerium; für das Justizministerium sicht. setzungen in Kairo weiß man nun endlich damals hat man den Eindruck einer Kur- zurückgezogen, daß— wenn überhaupt—„direkte Form“ der Verwaltung eine etwas sterialdirektor August Möbus, bisher Wieder, woran man ist: Ministerpräsident anlage, dazu bestimmt, die kränkelnde Herr- die feudalistische Sozialstruktur Marokkos allzu großzügige Auslegung segeben, die Justizministerlum Württemberg-Hohen Di Hllall Pascha hat sein Amt zur Verfügung schaft Frankreichs in Marokko durch einen nur eine schrittweise und behutsame Reform juristisch kaum mehr zu halten ist. Das ist lern; für das Kultministerium Ministern und gestellt und Hussein Sirry Pascha, selbst un- Grüngürtel gegen die Unbilden eines politi- des Protektorats-Statutes erlaube. Tatsäch- ein Gesichtspunkt, den man auch in der Ge- direktor Dr. Lothar Christmann„bich die v abhängig, hat ein Kabinett der Unabhängi- schen Klimas abzuschirmen, das im afrika- lich läßt sich nicht viel gegen den franzö- neralresidenz offenbar im Auge hat, wenn Ministerialdirektor 55 württembergische Bomi gen gebildet, in dem er neben dem Amt des nischen Nordwesten allmählich ungemütlich sischen Einwand sagen, man könne nicht im man die Verhandlungen mit dem Sultan dischen Kult ministerium; ür das Mimisterpräsidenten auch das Außenmini- Wird. Der Abstand, den die französische Ver- Namen der Demokratie die Macht in die Zwar hinschleppt, aber auch nicht mehr ganz ministerium Staatsrat Paul vo win Madr und aremini- Waltung überall im Protektorat zwischen sich Hände einer Schicht von Caids legen, die scheitern lassen will.„In der Theorie“, sagt bisher im Finanzministerium von Württe die le eee. 8 dann Bevölkerung legt, er- vom Regieren in ihrer Mehrheit noch ziem- man dort,„haben wir die Souveränität über per g-Hohemzollern; für das Wirtschaften eee erinden des üer eint nirgends schärfer betont als hier. lich mittelalterliche Vorstellungen haben, die amerikanischen Stützpunkte, die uns sterlum Ministerialrat Dr. Walter Sta Ei tritts Hilali Paschas fragt, dann kann man nicht viel mehr sagen, als das: er hat sich verbraucht, innenpolitisch und außenpoli- tisch. König Faruk hat ihn in höchster Not als Verbündeten gegen den Wafd an die Spitze der Regierung berufen, und FHilali Pascha hat den Kampf gegen den Wafd rigoros aufgenommen. Heute weiß man, dag er diesen Kampf verloren hat, verloren des- Wegen, weil er in der ägyptisch- englischen Auseinandersetzung über den Suezkanal und den Sudan keine Erfolge vorweisen konnte. Hier zeigt sich die unlösliche Verflech- tung innen- und außenpolitischer Komplexe. Seit sieben Jahrzehnten ringt Aegypten um seine nationale Befreiung und niemand wird daran etwas ändern, daß in den Augen des ägyptischen Volkes der Wafd Bannerträger im Kampf gegen die britische Bevormun- dung ist. Auch der König kann daran nichts andern. Der Wafd hat trotz der erbitterten Fehde, die Faruk gegen ihn führt, seine An- BHängerschaft im Volke nicht verloren. Des- Wegen kehrte sich der Schlag, den Hilali Pa- scha im Auftrage seines Souveräns gegen die mächtigste Partei des Landes führte, zum Schlusse gegen ihn selbst und damit auch gegen den König. Der neue Ministerpräsident Hussein Sirry Pascha steht nicht zum ersten Male einer Regierung seines. Landes vor. Man weiß von ihm, daß er— obwohl unabhängig— ein eifriger und überzeugter Verfechter der nationalen Befreiung ist. Allerdings hat er unlängst seinen Standpunkt modiflziert, als er sagte, Aegypten habe den Zeitpunkt für die Auseinandersetzung mit England un- Slücklich gewählt, weil das Land innenpoli- tisch nicht einig sei. Kann man daraus folgern, daß es ihm darauf ankomme, zu- nächst die innere Einigkeit herzustellen und erst dann mit allem Nachdruck gegen Groß- britannien anzutreten? Das wäre gewiß der richtige Weg; aber wir glauben nicht, daß er in Wirklichkeit gangbar ist. Die innere Einigkeit wird nicht geschaffen werden kön- nen, ehe nicht die Suezkanalzone von den Engländern geräumt und Faruks Anspruch auf den Titel eines Königs auch des Sudans von London anerkannt worden ist. So wird denn Hussein Sirry Pascha dort beginnen müssen, wo sein Vorgänger vor wenigen Tagen aufgehört hat— innenpolitisch und auhenpolitisch. Man weiß noch nicht, wie er sich dem Wafd gegenüber einstellen will; sicher ist jedoch, daß auch für ihn der Wafd der entscheidende Faktor dafür sein wird, ob er sich länger als Hilali Pascha wird behaupten können. In London kann der Regierungswechsel keine Freude ausgelöst haben. Dort hatte man wohl gehofft, Hilali Pascha sel in Kgiro gefestigt genug, um die traditionelle bri- tische Hinhaltetaktik hinsichtlich des Suez- kanals und des Sudans eine Weile lang zu überstehen, und man hatte in England viel- leicht auch geglaubt, trotz des Drängens der Amerikaner einstweilen noch um bittere Entscheidungen berumzukommen. London hat sich getäuscht und sollte gewarnt sein. England kann sich nicht unbedingt aus- suchen, wem es den triumphalen Erfolg, die Souveränität über die Suezkanal-Zone und über den Sudan verwirklicht zu haben, in die Hand geben will: einer ägyptischen Re- gierung von Englandhassern oder einer Re- Slerung konzilianterer Leute. Hussein Sirry Pascha wird gewiß nicht so konziliant sein, Wie Hilali Pascha es noch war. Wie lange aber wird Hussein Sirry Pascha im Amt bleiben? Schon zweimal wurde er als Mini- sterpräsident von einem Manne des Wafd abgelöst. Der Wafd, Englands entschlossen- ster Gegner am Nil, wartet auf seine Stund. whe Dank an Hermann Hesse Stuttgart.(dpa).„Wenn ich ein Wort des Dankes an Hermann Hesse richte, so WIII ich die Stimme der Heimat zum Klin; gen bringen“, sagte Bundespräsident Pro- fessor Dr. Theodor Heuss in einer am 78. Geburtstag des Dichters am Mittwoch im Großen Haus der Württembergischen Staatstheater zu Stuttgart verenstalteten Gedenkstunde. Hesse habe sich in seinen Werken immer die Forderung gestellt, mit sich selbst im reinen zu bleiben. Er habe die Einsamkeit zu seinem Schutz und Reichtum gesucht. Die Lyrik Hesses sei die„Musik des Einsamen“ Doch in den vergangenen Jahren sind nicht nur die Bäume höher geworden, die den luftigen Pavillons Schatten spenden. Mit ihnen sind auch die Probleme gewachsen. Kurz bevor sich Roosevelt und Churchill vor gerade zehn Jahren in Casablanca trafen, begannen bei einigen Franzosen schon die Bedenken zu keimen, was aus Marokko wohl nach der allierten Landung werden Würde. Man erwartete Verbündete— aber das stärkste Kontingent dieser Verbündeten wurde von einer Macht gestellt, die nach den Erfahrungen ihrer eigenen Geschichte ein erklärter Gegner des Kolonialismus war. Doch die Amerikaner waren noch mehr als das— sie waren Vertreter eines Landes, das sich seit dem ersten Tag der Errichtung des Protektorates Marokko, also immerhin seit 1912, für das Prinzip der„offenen Tür“, das heißt der handelsrechtlichen Gleichstellung der fremden Mächte im afrikanischen Nord- westen ausgesprochen hatte, War also nicht von vornherein die Gefahr gegeben, daß sich hier ein strategisches mit einem wirtschaft- lichen Interesse addieren würde, damit sich am Ende die Summe noch mit der anti- kolonialen Ideologie multipliziere und durch die Verbindung mit dem Nationalismus der Marokkaner ins Quadrat erhoben werde? Das war es, was skeptische Franzosen schon damals fürchteten. Ihre Voraussicht ist durch die Entwicklung im wesentlichen be- stätigt worden. Zwar sind die Landungstruppen von 1942 weitergezogen, aber die Amerikaner sind noch immer im Land— und im Lande werden sie auch bleiben. Was macht es schon für einen Unterschied, daß es keine Kampf- truppen mehr sind, sondern Fliegerverbände und Ingenieureinheiten? Das Gelände, das sie sich an der Küste von Port Lyauthey ge- sichert haben, ist sorgfältig gegen unbefugte Annäherung abgedichtet und auf der Straße von Casablamca nach Marrakesch fährt man viele Kilometer durch die neuen Baracken- und Depotstädte des„Camp Noiasseur“, wo für das East Atlantie Command die riesigen Greifer überschwerer Bagger gerade dabei sind,„Project Number 4“ dem kahlen Step- penboden aufzuzwingen. Die Anwesenheit der Amerikaner bestimmt das neue Gesicht Marokkos. Und sie bestimmt zu nicht ge- ringem Grad das Verhältnis zwischen Marok- kanern und Franzosen, das durch das Da- zwischentreten dieses dritten Partners den Rest seines prekären Gleichgewichts von ehedem verloren hat. Anderthalb Jahre sind nun immerhin schon seit dem Vorstoß des Sultans ver- Sicher stehen die Ansprüche der marokkani- schen Nationalisten im Mißverhältnis zu den Fähigkeiten, die sie für eine Selbstregierung mitbringen. Aber sich darauf zu berufen, wie Frankreich es tut, schafft die Spannungen nicht aus der Welt, sondern macht sie nur noch akuter. 5 Freilich, seit vor 40 Jahren jener Protek- toratsvertrag unterzeichnet wurde, um des- sen Revision es heute geht, hat sich manches in der Welt geändert— auch in Marokko. Das ist das wesentlichste Gegenargument der Amerikaner, die es an der Zeit finden, daß auch hier der Entwicklung Rechnung getragen wird. Dazu bedarf es nicht einmal so sehr der Revision des Protektoratsver- trages von 1912 als des Geistes, in dem er bisher angewendet worden ist. Dem Buch- staben nach war dem„Maghzen“, der Re- gierung des Sultans, schon damals eine we- einmal übergeben werden sollen, wenn die jetzigen internationalen Verhältnisse, unter denen sie geschaffen wurden, nicht mehr be- stehen.“ Aber der Akzent liegt hier auf der Theorie. Anders sieht es in der Praxis aus. In der Praxis müssen die Franzosen darauf gefaßt sein, daß ihnen das wirtschaftliche und strategische Expansionsstreben der Amerikaner im afrikanischen Nordwesten künftig noch mehr Sorgen bereiten wird als schon bisher. Vom eingeborenen Nationalis- mus bis zu den marokkanischen Interessen der Vereinigten Staaten ist hier die Koali- tion der widrigen Umstände, denen sich Frankreich gegenübersieht, auf die Dauer 80 stark, daß es ihrer kaum mehr Herr werden Wird. Die französische Diplomatie mag durch händlerisches Geschick den zwangsmäßigen Ablauf der Ereignisse verlangsamen, aber verhindern kann sie ihn nicht. Kirche und verlorene Ostgebiete Die Arbeit der Priester in der Diaspora Heidelberg.(E. P.-Eig.-Ber.) Auf Einla- dung des katholischen Dekanats Heidelberg und der„Ackermann-Gemeinde“, einer kari- tativen Flüchtlingsorganisation, sprach der belgische Pater Werenfried van Straa- ten, der unter dem Namen„Speckpater“ berühmt geworden ist, über seine Arbeit zu- gunsten der aus den Ostgebieten vertrie- benen sechs Millionen deutscher Katholiken und ihrer Priester. Nach Darstellung des Paters leben und arbeiten die Flüchtlings- priester in der Diaspora unter äußerst schwierigen Bedingungen, ein unhaltbarer Zustand, der in der Ostzone noch um vieles schlimmer ist. Dort hat ein Priester oft 50 und mehr Dörfer zu versorgen, so daß 84 Prozent der katholischen Bevölkerung ohne die heiligen Sakramente sterben muß. Mit bewegten Worten schilderte Pater Weren- fried die Leiden und Leistungen der Prie- ster diesseits und jenseits des Eisernen Vorhangs. Weil die sechs Millionen vertriebener deutscher Katholiken„die Vorhut des christ- lichen Europas“ sind und das„Frontgebiet der Kirche“ N quer durch Deutschland geht, ist die„Ostpriesterhilfe“ ins Leben ge- rufen worden, die ihren Sitz in Königstein (Taunus) hat und deren Verbindungen offen- bar bis weit in die Ostgebiete reichen. Diese groge Organisation wird durch freiwillige Jugoslawien wurde überstimmt Donau- Kommission beendete Galatz.(dpa) Die sechste Tagung der Do- naukommission fand am Dienstag ihren Ab- schluß mit einer Zurückweisung der jugosla- wischen Vorschläge, die eine Aenderung der „undemckratischen“ Verfahrensregeln und eine Einschränkung des mächtigen sowieti- schen Einflusses in der Kommission wün- schen. Die Kominformmehrheit in der Do- naukommission nahm einen ungarischen An- trag an, der Vorsieht, daß die jugoslavischen Anträge erst auf die Tagesordnung einer der nächsten Zusammenkünfte der Kommission gesetzt werden. Auf der Tagesordnumg der nächsten Sitzung der Donaukommission steht die Wahl des Präsidenten, seines Stell- vertreters und des Sekretärs der Kommis- sion. Der jugoslawische Delegierte Dragoje Djurie beschuldigte die Kominformstaaten, diese Wahlen unter Ablehnung der jugosla- wischen Vorschläge noch nach den gegen- wärtigen Verfahrensregeln durchführen zu wollen, um weiterhin jeden jugoslowischen Einfluß auszuschalten. 0 Die Donau- Kommission wurde im Au- gust 1948 in Belgrad gegründet. Ihr gehö- ren Rumänien, Bulgarien, Jugoslawien, Un- garn, die Tschechoslowakei und die UdSSR an. Seit der Annexion Bessarabiens 1940— als ener Folge des deutsch- sowjetischen Nichtangriffsvertrages vom 23. August 1939 — ist die UdssR ein Uferstaat der Donau geworderi. 5 Die Uferstaaten Oesterreich und Deutsch- land sind vom Donau-Regime ebenso aus- Hie russischen, Fnglsvren“: 210 d 5 5 K in der ruman und 2 a& ess E n ger buiſgerischan Gsletzllarablen Dobrud sche 1095 SUI . n cwiabz meer, es Hitescht! Kanal Hekodsg- 8. ABN R UMA goescht]-Olfelder 2 NIE N Hufsrest. Mie 2 3 Core 2 don ay 5 80. 2556 5 W 42218 u 5 U ILG ARIE AN* 558—c⁊7d— Thot 15 Im Jahre 1986 soll der Donau- Schwarzmeer-Kanal eröffnet werden. Der Kanal ist etwa 100 em lang und folgt hauptsächlich der Eisen bahn von Tschernd Voda nach Constanza, wen- det zien jedoch westlich von Constanza nach Nordosten und erreicht das Meer bei Midia, einem kleinen Fischerdorf, das zu dem größten Hafen“ des Balkans ausgebaut werden soll. Riesige Stein- und Felsmassen werden herangeführt, um das Sumpfgelände, in dem Midia liegt, zu befestigen und Hafenbecken und Liegeplätze für die Schiſſe zu schaßfen. Das ganze Kanalterritorium ist keute eine streng abgesperrte Zone, die für Fremde völlig unzugänglich ist, Die systematische Sowjetisterung der westlienen Schuarzmeerküste zielt offens a die Dardanellen. ientlich Pr. W ihre sechste Session in Galatz geschaltet wie Großbritannien und Frank- reich, die bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges in der damals bestehenden Europäischen Donaukommission(zuständig von der Donaumündung bis Braila) und der Internationalen Donaukommission(zustän- dig von Braila bis Ulm) ihren Sitz hatten. Zwar ist nach der im August 1948 in Bel- grad unterzeichneten Konvention die Schif- fahrt für alle Nationen frei. In der Praxis aber verkehren auf dem Strom nur Schiffe mit den Flaggen der Uferstaaten des Ko- minformblocks, ferner Jugoslawiens und neuerdings im österreichischen Sektor auch Oesterreichs. Das Vollzugsorgan der Donaukommis- sion ist das Sekretariat, das in Galatz seinen Sitz hat. Es wird von einem Sekretär ge- leitet, der nicht der Kommission, sondern der Regierung seines Landes verantwort- lch ist. Seit der Schaffung der Donaukom- mission wird das Sekretariat von einem Sowietrussen verwaltet, so daß die be- herrschende Stellung der UdSSR gesichert ist. Die Gründung der Donaukommission im August 1948 in Belgrad erfolgte bereits im Schatten der Loslösung Jugoslawiens aus dem Kominformblock. Ständiger Delegierter der FVRIJ in der Donaukommission ist der Geschäftsträger in Moskau, Gesandter Dra- goje Djurie, der auch diesmal wieder sein Land in Galatz vertrat. Das Sekretariat in Galatz hat 62 Angestellte, von denen jedoch keiner ein Jugoslawe ist. Die jugoslawische Uferstrecke beträgt 386 km, die jugoslawi- sche Donau- Handelsflotte umfaßt 335 000 Tonnen, das sind 22,5 Prozent der gesamten Tonnage der in der Donaukommission zu- sammengefaßten Uferstaaten. Gemeinsam mit Rumänien kontrolliert die FVRIJ die Stromenge des„Eisernen Tores“. In der Praxis sind die Jugoslawen auf administra- tivem Wege aus fast allen technischen Posi- tionen dieser wichtigsten Donau-Kontroll- Station hinausmanövriert worden, haben es aber technisch in der Hand, den Schiffahrts- weg an dieser Stelle zu blockieren. Diesem Umstand allein verdankt es die FVRJ, daß man sie nicht förmlich ausschalten kann. Die jugoslawische Handelsschiffahrt ist nordwärts gering, südwärts gleich Null. Eine internationale Donauschiffahrt im früheren Sinne gibt es nicht. Unter dem gegenwärti- gen Donau-Regime ist der Strom für jugo- slawiens wirtschaftliche Belange nur noch eine Binnenstrage. Jugoslawien hatte auf der sechsten Ses- sion zu einem gewichtigen Vorstoß„zur Abänderung der undemokratischen Proze- duren der Kommissions-Arbeiten und zur Reorganisation des von der UdssR be- herrschten Sekretariats“ ausgeholt. Die Donaukommission ist das einzige Forum, in dem sich jugoslawische Delegierte noch mit Delegationen der kominformisti- schen Seite treffen. Geld- und Sachspenden des Auslandes, vor- wiegend belgischer, holländischer und luxem- burgischer Katholiken getragen. Der reiche Strom von Liebesgaben, der gerade aus 801 chen Gebieten fließt, die mit am meisten un- ter Krieg und Nationalsozialismus gelitten haben, dieses große Werk christlicher Liebe, zu dem Pater Werenfried immer wieder auf- ruft, dieser nie versagende Appell an die menschliche Güte und die Solidarität aller Gläubigen hatte den Erfolg, daß im Ronig- steiner Priesterseminar jeder deutsche Flüchtlingsjunge kostenlos studieren kann, daß die Ortspfarrer mit Geld, Lebensmitteln und Textilien unterstützt werden können, daß belgische Schulen zahlreiche Patenschaf- ten übernommen haben und von Mensch zu Mensch, von Land zu Land aus dem Ge- fühl christlicher Gemeinschaft das bessere Europa von morgen wächst. In zwei Monaten hat beispielsweise die Jugend Flanderns das Geld für 120 Volkswagen aufgebracht, die deut- schen Priestern zur Verfügung gestellt wur- den. Holland stiftete eine große Zahl von „Kapellenwagen“, d. h. Omnibussen, die als fahrende Kirchen eingerichtet sind und die „Botschafter der Weltkirche“ an die ent- legensten Orte bringen. Kurzum, es ist eine katholische Volks- bewegung entstanden, weil die Menschen allmählich begreifen gelernt haben, daß wir den Haß Überwinden müssen und uns nur noch die Liebe retten kann. Die Amerikaner, sagte der Pater, können uns trotz Marshall- plan und geschenkter Dollarmillionen nicht mehr helfen, weil sie uns keine geistige Hilfe geben können. Die Welt wird nicht durch den Atlantikpakt, sondern durch das Kreuz erlöst werden. Der Kommunismus sel nicht der wichtigste Gegner; denn er werde vergehen und die Kirche bereite ihre Aktionen schon für die Zeit nach dem Zu- sammenbruch des Sowietsystems vor— aber der organisierte Aufmarsch Asiens werde bleiben und Europa biologisch überrennen. Aus der Erkenntnis, daß das alte Abendland zugrunde gehen müsse, bleibe für die Kirche als größte Aufgabe, den nahenden Mongolen- sturm geistig aufzufangen und die heran- marschierenden Völker zu taufen, um das Erbe Christi weiterzugeben. Die Forderung heißt: den Osten wieder christlich machen. Dazu bedarf es aber einer erneuerten Kirche, die von ihren Gläubigen mehr verlangt als bisher, und eines neuen Priestertyp, der „härter, heiliger, internationaler“ ist. An die deutsche qugend 3 Paul Henri Spaak sprach in Heidelberg Heidelberg.(uch.-Eig.-Ber.) Paul Henri Spa ak, früherer belgischer Ministerpräsi- dent, Mitbegründer der Vereinten Nationen, ehemaliger Präsident des Europarates in Straßburg und seitdem„erster Europäer“, reist gegenwärtig durch die Hauptstädte Europas, um für die Unicef zu werben. (Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen.) Zwei Tage war er in Bonn und zum Ab- schluß seines kurzen Deutschland- Aufent- haltes kam er gestern nach Heidelberg, als Gast der unlängst gegründeten Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen. Der überaus lebendige Dreiundfünfziger genießt in aller Welt eine echte Popularität, und er erwarb sich gestern in Heidelberg neue Freunde, als er in der dicht besetzten Aula der Universität bei 38 Grad im Schatten eine Rede in französischer Sprache hielt, die von jedem sofort verstanden wurde. Zuvor begrüßte ihn Bundestagsabgeord- neter Prof. Wahl als Vertreter der UN- Gesellschaft, der Prorektor Prof. Heß, so- wie Bürgermeister Amann. Dann wandte sich Spaak an die deutsche Jugend und sagte ihr, daß sie das große Problem des Westens darstelle und daß dessen Schicksal entschei- dend von ihrer Haltung abhänge. Spaak sprach aber seine Ueberzeugung aus, daß der Friede durch die Vereinten Nationen trotz aller Enttäuschungen und Schwierig- keiten gesichert werden könne. Bei der Gründung der Vereinten Nationen habe man von Württemberg-Hohenzollern; für lecker, bisher im eee dur nons Landwirtschaftsministerium Ministerlag Karl Sinn, bisher im württembergische“ nung dischen Landwirtschaftsministerium; fürg—veröf Arbeitsministerium Regierungsdirektor 5 Ph. Hessel, bisher im badischen Mint? F rium für Wirtschaft und Arbeit und für Fadfe Ministerium für Heimatvertriebene m Luscl Eriegsbeschädigte Ministerialrat Joham Park Duntze, bisher bei der Landesbe mit verwaltung Nordbaden. bprack Die Minister- Stellvertreter führen( über Amtsbezeichnung Ministerlaldirektor, An wollt sterialrat Dr. Gerhard Sehlösser, rte der! beim südwürttembergischen Finanzminis. rium, wurde die Amtsbezeichnung Staaten 5 und Dr. Rudolf Spreng, bisher beim wü f tembergisch- badischen Staatsministerin 1 die Bezeichnung Ministerialdirektor ve furck Neben Die Entscheidung Über die endgulit gr Einstufung der Ministerstellvertreter 9. 8 der leitenden Beamten des Staatsminister sekre ums bleibt dem Staatshaushaltsgesetz v D behalten, 1 5 jegli. Keine Einigung in der DVP/FDP den Stuttgart.(tz-Eig.-Ber.) Das Direktorium loser der südwest-deutschen DPVP/fD Mon. tigto sich am Dienstag in seiner eres allge Sitzung nach der Regierungsbildung mit de Ausf Fragen der Koalitionspolitik. Dabei kame ausv erneut zu Meinungsverschiedenheiten schen dem Landesvorsitzenden von Wün* temberg- Hohenzollern, Dr. Leuze, u püne den Vertretern der drei anderen Landespee Anle bände Leuze beabsichtigte, noch vor de Stra Sommerferien einen Landesparteitag für de hat ganzen Südwestraum einzuberufen, der eln ganz Entscheidung über die Haltung zur gegen wärtigen Regierungskoalition herbeiführe 5 sollte. Die übrigen DVP/ FDP-Politiker lehn ten diesen Vorschlag jedoch ab. Der ge 20. schäftsführende Landesvorstand der Sd Württembergischen FDP beschloß darauf vern am 19. und 20. Jull in Tübingen eine in außerordentlichen Landesparteitag durch pere führen. über Gemeinsames amerikanisch- 3 1 4 französisches Kontrollorgan deu Stuttgart.(tz-Eig.-Bericht) Nach der Auf, haus lösung der bisherigen Landeskommüissiariaf erw. in Stuttgart, Tübingen und Freiburg wurd eine bis zur Ratiflzierung der Deutschlandvertr vie ein neues gemeinsames amerikanisch fran Pere Zösisches Kontrollorgan mit den Ster i lee Stuttgart geschaffen. Seit dem 1. Juli neh, wor men der UsS-Generalkonsul in Stutteag Patrick W. Mallon, und der französ F Generalkonsul de Marolles gemeinsame klan Aufgaben von Kommissaren für das u neue süd westdeutsche Bundesland wahr. klan 3 quot 2300 Angestellte der künftigen legt US-Botschaft jähr Bonn.(dpa) Die künftige Botschaft de Vereinigten Staaten in Bonn wird einen 1 Stab von 2300 Mitarbeitern haben, ven daß denen 600 Amerikaner und 1700 Deutsch sein werden. Die Zahl der amerikanischen 25 Angestellten wird sich mit der Auflösung 25 der Ruhrbehörde verringern. Neben de 15 Botschaft in Bonn werden die Amerikanet 50 nach Mitteilung des„Diplomatischen Kurier“ 100 sechs Generalkonsulate, eine besonden 53 konsularische Abteilung in Berlin und fün., eber zehn Informationsbüros errichten. Insgesamt 1 werden im diplomatischen Dienst der U5 im Bundesgebiet 1000 amerikanische n 2 50 3700 Angestellte tätig sein. Informations zentralen werden in Berlin, Bonn, Bremen 155 Düsseldorf, Frankfurt, Freiburg, Hamburg 9585 Hannover, Kassel, Koblenz, Mannh ein ebe München, Nürnberg, Regensburg und Stu. zur! gart errichtet. Die USA-Botschaft in Bom Leb wird die stärkste diplomatische Vertretum Sut sein, die von den Vereinigten Staaten in Ausland unterhalten wird. Die Botschaften in London und Paris haben jeweils etw vierhundert Angestellte. das lität vor allerdings zwel schwere Fehler gemacht, e Tas den Großmächten das Vetorecht eingerlumn Pa wurde und als man den Glauben hatte, de fro. Welt bilde eine Einheit. Damit seien die 155 vorhandenen Gegensätze verschleiert Wor- 85 den. Vor allem wandte sich Spaak in diesem er Zusammenhang gegen den Kommunismus Sen der eine Jahrhunderte alte europäische En, 5 wicklung und die Menschenrechte gefährde 15 Ein Vergleich der Bedeutung arb Europas vor fünfzig Jahren 55 und seines heutigen Niedergangs zeige, dd dur unser Erdteil endlich alle seine Kräfte f sammenfassen müsse,. Nur die Vereinigte. ie Staaten von Europa könnten mit den Ve, 2 einigten Staaten von Amerika„die Sprac eng der Freundschaft sprechen, wie es sich ge. gen hört“. Zur Tätigkeit der Unicef berichte“ na Spaak, daß diese jetzt auf die Jugend 1 f:er. den unentwickelten Gebieten ausgedehnt ver werden solle, Port, gelte es, gegen Seuchen sta Hunger und Elend zu kämpfen. Das sei eint vor politische Aufgabe im besten Sinne de die Wortes. Zugleich Könnten hier die wellen ick Völker eine Aufgabe erfüllen, den anderel wie zum Aufstieg zu verhelfen. Jeder Einzet gat von uns müsse sich selbst an die Blu xe schlagen und von seinen Zeitungen verlag, Ho gen, daß sie nicht nur über Unglücksfül“ ric und Morde berichteten, sondern gerade aud über die großen menschlichen Leistungel agr der Bekämpfung des Hlends und in dd 10 Hilfe für andere. bre dee defend 2/ Nr. ter vorla Wien des A terien E. uinisteriy zer, U en Inne rium M bisher Hohen inister an, bich rgisch-h is Fineg WInke Württen Baftsmit er Sah ninisterig für q nisterlah ergisch- h m; für q rektor) n Minis nd für de bene 1 Johan lesbezich ihren tor. Mig e r, frühe nzminist Staatzn deim wür inisteriu Kktor ve endgültie reter 1 s minister“ esetz vod P/FDP irektoriu b beschl er erste 8 mit de ei kam eiten z on Wün 12 e, un zandlesves vor de ag für des 1. der ein zur gegen. rbeiführe tiker lehi. Der ge der Sid darauffi gen einen durch sch- gan der Aul. Missiariat irg wur Wdverträg lisch-fran⸗ N Sit Juli neh. f Stuttgag anzöshae insam de das m ktigen schaft de: ird einen wen, von Deutsch kanischen Auflösung eben det merikane n Kuriere besondere und fünf. Insgesamt der U84 ische un brmatlons „ Bremen, Hamburg nn heiß ind Stutt⸗ in Bonn Vertretung taaten in otschaften reils etwi macht, al ingeräum hatte, die seien di jert Wor- in diesem nunismus, ische Ent- gefährde n zeige, dab Fräfte. ereinigten den Ve- e Sprache sich ge. berichtete ſugend 1 usgedehm Seuchen 8 Sei ein inne del je weilen 1 aue Einzeln ue Brus n verlan- lücks fäl rade auch eistungel d in ge Br. 149/ Donnerstag, 3. Juli 1952 MORGEN Seite 3 Was sonst noch geschang. Bei einer Hitzewelle mit dem ungewöhn- chen Temperaturanstieg bis auf 49 Grad Celsius, sind in Rohri, 400 km nordöstlich von Karatschi am Indus, 50 Personen— darunter zahlreiche Kinder— gestorben. Eine Menge Tiere wurde tot aufgefunden. Auf Abkühlung besteht noch keine Aus- sicht. * Die indischen Löwen sterben nicht aus, und über 200 von ihnen durchstreifen noch die Wälder von Saurashtra im Norden von Bombay, sagte Reman Ula, der stellvertre- tende Leiter des zoologischen Gartens von Madras. Diese„Könige des Dschungels“ seien die letzten Löwen in N Eine millionmal stärker als die Explo- onsgewalt einer Atombombe war die Stoß- Wirkung des großen Erdbebens in Assam im August 1950, wie wissenschaftliche Berech- nungen zeigten, deren Ergebnis in Neu Delhi veröffentlicht wurde. 5 Ein Mitglied der spanischen Hochseil- Radfahrgruppe Mestelrich stürzte vor 1500 Zuschauern in dem Londoner Vergnügungs- park Battersea 13 Meter tief ab. Er wurde mit Kopfverletzungen ins Krankenhaus ge- pracht. Der verunglückte Artist hing kopf- über in den Enien an einem Trapez und wollte ein Ledermundstück auffangen, das der Dreimanngruppe bei ihren Vorführun- gen entfallen war. Dabei verlor er den Halt. * Der aus Deutschland stammende, jetzt in England tätige Gewerkschaftler Hans Gott- furcht wurde vom Exekutivkomitee des in- ternationalen Bundes freier Gewerkschaften (IBF) zum stellvertretenden General- sekretär gewählt. * Das britische Handelsministerium hat jegliche Einfuhr von Andenken zur Krö- nung Königin Elisabeth II. verboten. Nach- dem die Einfuhr„billiger und geschmack- loser Andenken aus Japan schon im letzten Monat untersagt worden war, wird sie die allgemeine Sperre nunmehr auch auf die Ausfuhr deutscher und belgischer Formen auswirken, die große Exportpläne hegten. * Die Hauptstraßen der Stadt Odense auf Fünen waren am 1. Juli festlich geflaggt. Anlaß war die letzte Fahrt der letzten Straßenbahn durch die Stadt, denn Odense hat sich als erste Großstadt Dänemarks ganz auf Omnibusverkehr umgestellt. 5 500 Fachleute des Blumenhandels aus allen fünf Erdteilen trafen am 1. Juli zum 20. Kongreß der„Interflora“ in Paris zu- sammen. Diese internationale Vereinigung vermittelt u. a. telegraphische Blumengrüße in fremde Erdteile. Die Grüße können bereits wenige Stunden nach der Bestellung überreicht werden. f * Als die 22jährige Telephonistin Francis Geurini in einem Johannesburger Kranken- haus aus ihrer elftägigen Bewußtlosigkeit erwachte, erklärte sie dem Arzt, sie habe eine wunderbare Zeit erlebt und fühle sich Wie neugeboren. Francis war von einem Personenkraftwagen angefahren, schwer ver- letzt und dann ins Krankenhaus gebracht worden. 9 Präsident Truman veröffentlichte im Ein- Hang mit dem vor kurzem verabschiedeten neuen USA-Einwanderungsgesetz eine Pro- klamation, die im einzelnen die Aufnahme- quoten für die verschiedenen Länder fest- legt und unter anderem ab 1. Januar 1953 jährlich insgesamt 25 814 Deutschen die Ein- wanderung nach den USA gestattet. * Die amerikanische Marine gab bekannt, daß der Flugzeugträger„Oriskany“ auf einer Reise von der amerikanischen Ostküste zur Westküste um Kap Horn fahren mußte, da er kür die eine Fahrt durch den Panama- Kanal zu groß sei. Die drei größten ameri- kanischen Flugzeugträger„Franklin D. Roosevelt“,„Coral Sea“ und„Midway“ sind ebenfalls zu groß für den Panama-Kanal. 5 In der chinesischen Volksrepublik leben rund 25 000 Japaner, wie die japanische Oberhausabgeordnete der Ryckufukai-Partei conservative Richtung) Tomi Kora in Hong- kong berichtete. Die meisten der in China lebenden Japaner wollten nicht nach Japan zurückkehren, weil sie in China ihren festen Lebensunterhalt hätten und verhältnismäßig gut bezahlt würden. Die Stadt der„Heiligen der letzten Tage“ Voraussage von Joseph Smith erfüllte sich/ Mormonen errichteten mitten David O. Mekay, Präsident der Mor- monen-Kirche, weilt zur Zeit in Europa und hat auch der deutschen Bundesrepu- blik einen Besuch abgestattet. „Die am schönsten gelegene Stadt Ameri- kas“ wird Salt Lake City, die Hauptstadt des Staates Utah, oftmals genant. Und beim An- blick dieser grünen, prangenden Gartenstadt, dieser Oase inmitten einer von schroffen Felsgebilden zerklüfteten Wüste, die von der gigantischen Bergkette der Rocky Moun- tains umschlossen wird, ist man durchaus geneigt, ihr dieses Attribut zuzugestehen. Salt Lake City ist eine der jüngsten Städte des amerikanischen Westens. Ihre Entwicklung ist eng verknüpft mit der Ge- schichte der Mormonen, der„Heiligen der letzten Tage“. Diese Sekte, die sich so viele andere kleine Religions gemeinschaften aus den um die Wende des 18. Jahrhunderts im nördlichen Teil des Staates New Vork herr- schenden Religionswirren entwickelt hatte, wurde vom Beginn ihres Bestehens an wegen ihres Glaubens— der unter anderem seinen Anhängern auch das Recht der Poly- gamie einräumte— geächtet und verfolgt. Auf der Flucht vor religiöser Unduldsam- keit verlegten die Mormonen im Jahre 1831 den Sitz ihrer Kirche von New Lork nach EKirtland(Ohio). Aber auch hier kam es bald zu Reibereien mit den dortigen Ein- wohnern. Der Erfolg war, daß die Mormo- nen unter ihrem Führer und Gründe Joseph Smith schon sechs Jahre später abermals zum Verlassen ihrer neuen Heimat gezwun- gen waren. Commerce(Illinois) war ihre nächste Station. Aber sie waren wieder als neue Siedler in ein bereits besiedeltes Land ge- kommen, und wieder zogen sie sich trotz ihrer wirtschaftlichen Tüchtigkeit durch ihren beharrlich vertretenen Standpunkt, Sie seien die Auserwählten Gottes, die Miß- gunst aller übrigen Glaubensgruppen zu und eine abermalige Umsiedlung erschien schlieg- lich als einziger Ausweg aus dieser Situa- tion. Schon im Jahre 1843 hatte Joseph Smith vorausgesagt, daß sich die Mormonen eines Tages in den Rocky Mountains ansiedeln würden. Drei Jahre später bewegte sich die lange Kolonne der Mormonen unter Brighham Voung, einem der führenden Köpfe der Kirche, gegen Westen. Nach einem langen, beschwerlichen Marsch erreichten sie jenes in der Wüste eine blühende Stadt Gebiet, das Brighham Vvoung als das„gelobte Land“, die Realisierung der Visionen be- zeichnete. Seine Leute freilich waren von diesem Land der Verheißung weniger zu- getan, denn was vor ihnen lag, war ein ödes Tal, eine trockene Wüste. Viele der Siedler wollten weiterziehen, aber Loung bestand auf seinem Plan: Eine Gott geweihte Stadt mit Kirchen und Wohn- häusern sollte inmitten der Wüste errichtet, das Oedland durch Gärten und Parkanlagen in eine üppig blühende Landschaft verwan- delt werden und der trockene Boden durch Bewässerungsanlagen zu ergiebigem Acker- boden gemacht werden. Im Sommer des Jahres 1849 hatten die Mormonen bereits 3200 Hektar Land bear- beitet und in kleine Farmen aufgeteilt. Be- sessen von einem brennenden Ehrgeiz ver- suchten sie sich gegenseitig in der Schnel- gkeit, mit der sie ihre Häuser und Stal- Lebensgeschichte eines dreibeinigen Mannes Eltern meinten, die Mißgeburt sei Einzelheiten aus dem Leben eines Schot- ten, dem die Natur ein drittes Bein mit auf die Welt gegeben hatte, wurden am 1. Juli auf einem Orthopädenkongreg in der Lon- doner Universität mitgeteilt. Die medizini- sche Wissenschaft hatte von dem Fall erst Kenntnis erhalten, als der inzwischen ge- storbene Dreibeiner sich im Alter von über In Kanada sollen Leicas erzeugt werden Werk der Firma Leitz in den USA wird versteigert/ Kaufpreis zu niedrig Ernst Leitz, der jetzt 81 jährige Ehren- doktor der Universitäten Gießen und Mar- burg, war Uhrmacher, ehe er sich 1865 der Herstellung optischer Geräte zuwandte. In der Schweiz hatte er die Serienherstellung keinmechanischer Geräte kennengelernt, die er als erster auch auf die Erzeugung von Mikroskopen übertrug. Sie wurden welt- bekannt und haben viel dazu beigetragen, der deutschen Exportindustrie ihre heutige Weltgeltung zu schaffen. Inzwischen hat die Leica die erste Rolle im Produktionsprogramm der Firma über- nommen. Die Leitz- Werke nahmen bald nach dem Krieg die Produktion wieder auf. Dreimal hatte die amerikanische Luftwaffe Wetzlar mit schweren Bombenangriffen be- dacht, um die für die Kriegsführung uner- setzliche Produktion stillzulegen, aber die acht Gebäude des Werkes hatten den Bom- benhagel überstanden, ohne vernichtend ge- troffen zu werden. Das erleichterte den Anfang. Das amerikanische Werk der Firma Leitz war im Krieg(1942) beschlagnahmt worden und soll meistbietend versteigert werden. Die bisher in New Vork gebotenen Kauf- preise waren jedoch zu niedrig, gab der amerikanische Justizminister am 27. Juni d. J. in Washington bekannt. Als nächster Termin für neue Angebote wurde der 23. Juli bestimmt. Die früheren Besitzer wurden aber von einer Beteiligung an die- ser Auktion ausgeschlossen. so daß sich Ernst Leitz vor die Notwendigkeit gestellt sah, eine neue Niederlassung zu gründen, wenn er sich in das amerikanische Geschäft wieder gewinnversprechend einschalten wollte. Diesmal entschloß er sich, nach Kanada zu gehen. Sein Sohn Ernst, den er aussandte, nach einem geeigneten Ort zu suchen, glaubte, in dem kleinen Städtchen Midland, Ontario, am Ufer des Huronensees das Richtige ge- funden zu haben. Vor kurzem trafen dort die ersten 24 deutschen Facharbeiter ein und begannen in einem gemieteten Ge- bäude die aus Deutschland geschickten Spezialmaschinen auszupacken und aufzu- stellen. Zunächst sollen dort Leicas, Spezial- linsen und andere optische Geräte zusam- mengebaut werden. Später hofft man, kana- dische Arbeitskräfte àusbilden zu können und damit die Grundlage für eine eigene Produktion zu schaffen. Die Aussichten für den Absatz sind sehr günstig, denn obwohl die Produktion der Leitz-Werke heute schon 25 Prozent über dem Vorkriegsstand liegt, steigt die Nachfrage nach Leicas ständig. Strafe für Sünden der Vorfahren 50 Jahren in ärztliche Behandlung begab, um sich„das Ding“, das Ansätze von Knie und Knöchel und einen mißgestalteten Fug hatte, entfernen zu lassen. Wie der schottische Chirurg Ian Smillie berichtete, hatten die Eltern des Dreibeiners in dem Glauben, daß sie durch die Miß- geburt für die Sünden ihrer Vorfahren be- straft würden, jede ärztliche Behandlung verweigert. So sei der Junge in völliger Ab- geschiedenheit zu einem stattlichen Burschen herangewachsen, der sich von seinen fünf alteren Geschwistern nach außen vor allem dadurch unterschied, daß er ständig einen Schlafrock trug. Er durfte nie die Schule besuchen, aber er lernte Lesen und erlangte im Laufe der Zeit eine gewisse Fertigkeit im Instandsetzen von Rundfunkgeräten und Uhren. Mit dem Erlöse dieser Arbeit fri- stete er sein Leben. Seine Kunden bekamen inn nie zu Gesicht. Sie legten ihre repara- turbedürftigen Empfänger und Uhren vor die Stufen ihres Hauses, und er holte sie, Wenn er unbeobachtet war. Nach dem Bericht Smillies verlief dann die Operation ohne Schwierigkeiten. Man schickte den Mann nach Hause, sah sich aber in der Hoffnung getäuscht, daß er sich das Haar schneiden lassen, sich rasieren und endlich Umgang mit seinen Nachbarn suchen würde. Er kehrte zu seinen Uhren zurück und starb drei Monate darauf an einem Krebsleiden. Und wieder rollt die Tour de France Kostenpunkt 2 Millionen DM/ Blick hinter die Kulissen Es sind nicht nur die Sportenthusiasten, die diesem größten Radrennen Europas und wohl der Welt ihre volle Aufmerksamkeit schenken. Die„Tour“ ist inzwischen fast zu einem übersportlichen Begriff geworden, über den man in allen Kreisen diskutiert. Sie ist aber auch ein wirtschaftliches Großereignis seltener Art. Jeder Tag kostet in diesem Rennen 80 000 DM. und niemand glaubt im Ernst, daß die Fahrradindustrie der teilnehmenden Länder, vor allem Frank- Studentenulk im Zeichen von Freibier Studenten stellten Aachen auf den Kopf/ Polizei sehr beschäftigt Die für bürgerliche Begriffe etwas weit- gefaßten Huldigungen der über 3000 Stu- denten der technischen Hochschule Aachen für ihren neuen Rektor, Prof. Dr. Schwarz, stellten die Aachener in der Nacht zum Dienstag auf eine harte Geduldsprobe. Nach- dem die Studenten bis gegen Mitternacht mit jodernden Fackeln durch die Straßen gezogen waren— die Nichtkorporierten trugen ent- weder„Kreissägen“ oder Zeitungspapier- helme auf dem Kopf— klemmten sie der schon oft attakierten Denkmalsfigur Karls des Großen auf dem Marktbrunnen die Fachschaftsschilder unter den Arm und be- gannen ein munteres Treiben. Als sie dann noch in den umliegenden Gaststätten und Bierkneipen ihre vier Glas Freibier getrun- ken hatten, war es um die Nachtruhe der Aachener geschehen. Die ganze Stadt stand Kopf. Kanaldeckel wurden aufgehoben, Hauseingänge zuge- mauert, Verkehrsschilder abmontiert und in Haufen zusammengestellt und Pflastersteine von Baustellen auf die Fahrbahn geworfen. Mit roten Warnlampen von Abbruch- und Baustellen zogen noch im Morgengrauen Studenten im Gänsemarsch um das Denk- mal Kaiser Friedrichs, dem sie die Augen verbunden hatten. Parkende Autos, denen die Luft aus den Reifen gelassen war, stan- den quer auf Bürgersteigen. Die Polizei hatte bis in die frühen Morgenstunden alle Hände voll zu tun, allzu eifrige Jünger der Wissen- schaft in ihre Obhut zu nehmen. reich, Italien, Belgien, Holland und in hof- fentlich nicht allzu langer Zeit auch wieder Deutschland, einziger Finanzier ist. Schauen wir hinter die Kulissen. Samt liche Etappenstädte— und sie sind dafür sorgsam ausgewählt— müssen zwischen 18 000 und 36 000 DM zahlen. Man hat die Vergebung eines Etappenziels in manchen Fällen sogar schon versteigert. Der Rennkurs ist deshalb in jedem Jahr ein anderer. Re- klamewagen hinter dem Fahrerfeld kosten bis zu 6000 DM. Der Anteil der Fahrrad- industrie ist selbstverständlich wie der Werbeerfolg beachtlich. Alle ungedeckten Ausgaben tragen seit 1945 laut Vertrag die beiden Pariser Zeitungen„Le Parisien Libéré“ und das Sportblatt„L'Equipe“, die zugleich für die Organisation des Rennens zeichnen. Die für besondere Leistungen ver- gebenen Prämien stiftet die Industrie. Heuer läßt es sich vor allem die franzö- sische Aperetifflrma Martini etwas kosten. Den größten Teil des Haushalts verschlin- gen natürlich die Fahrergagen und Sieger prämien, sowie Verpflegung, Unterbringung und Organisation. Eines steht fest: das gelbe Trikot als An- erkennung für die beste sportliche Leistung wird jeweils am Ende des Rennens über- geben; das gelbe Trikot für die höchsten Einnnahmen indessen hat die französische Einnahmen indessen hat die französische gegeben. jungen errichteten, zu überbieten. Immer aber waren sie einander in einem unver- letzlichen Gefühl der Gemeinsamkeit ver- bunden, das ihrer tiefen Gläubigkeit ent- sprang und das sie dazu verpflichtete, ihre Arbeit stets in den Dienst dieser ihrer Ge- meinschaft zu stellen. Gemeinsam arbeiteten sie an der Errichtung von Kirchen, Schulen und Bildungsstätten, und gemeinsam arbei- teten sie die Pläne für die Bestellungen des Ackerbodens und die Einbringung der Ernte aus. So ist Salt Lake City im Laufe der Zeit eine der blühendsten Städte geworden. Durch Autostraßen, Eisenbahn- und Flug- zeugverkehrslinien mit allen Teilen des Landes verbunden, bildet es den Versor- gungsmittelpunkt für ein Gebiet, das rund eine Million Menschen beherbergt. Reiche Bodenschätze bilden die Grundlage für eine weitverzweigte Industrie. Obwohl Salt Lake City gemeinhin stets als die„Mormo- nenstadt“ bezeichnet wird, gibt es dort wie in jeder anderen Großstadt— auch eine ganze Reihe anderer Religionsgemeinschaf- ten, die ungehindert ihrem Glauben nach- gehen und sich ihre eigenen Kirchen und Bethäuser errichten können. Daß aber Salt Lake City sich auf dem abfallenden Grund des Wäüstentales zu solcher Blüte entwickeln konnte, ist in erster Linie das Resultat der Arbeit und der Schaffenskraft der Mormonen. (Nach„Think“ Blick ins Land Kasseler Generalkommando steht leer Kassel. Nach dem Auszug einer ameri- kanischen Krankenhausrestabteilung aus dem ehemaligen Kasseler Generalkom- mando steht dieses größte bundeseigene Verwaltungsgebäude mit seinen sechshun- dert Büroräumen, sieben Sälen, mehreren Personen- und Lastaufzügen und komplet- ten Nachrichtenanschlüssen leer. Für den umfangreichen Gebäudekomplex wird seit Jahren ein neuer Verwendungszweck ge- sucht. Künftig wird ein kleiner Teil von einer Dienststelle des Bundesgrenzschutzes benutzt. Paßstelle Lindau Bonn. Während der Sommermonate ist in Lindau eine schweizerische Paßstelle geöff- net. Sie hat nach einer Mitteilung der schweizerischen Gesandtschaft in Bonn ihre Arbeit bereits am 18. Juni aufgenommen. Blinder ertrunken Marburg. In der Lahn ertrank der 16jäh- rige Schüler der Blindenstudienanstalt Die- ter Kühne. Der blinde Junge badete an einer etwa drei Meter tiefen Stelle des Flusses, als er plötzlich versank. Die Leiche konnte geborgen werden. Feuer im D-Zug Hameln. Reisende des D-Zuges Köln Braunschweig nahmen am 1. Juli in der Nähe von Voldagsen(Kreis Gandersheim) Brandgeruch wahr. Nach längerem Suchen wurde der Brandherd zwischen der Wagen außenwand und der inneren Folzverklei- dung entdeckt, als die Flammen bereits emporzüngelten. Durch das umsichtige Ver- halten des Zugführers, der den Zug halten ließ, wurde eine Panik unter den Reisen- den vermieden. Das Feuer wurde gelöscht. Diebe im Frankfurter Hauptbahnhof i Frankfurt. In Frankfurt wurden erneüt fünk Bundesbahn- Bedienstete festgenom- men, die in die große Diebstahlsaffäre im Frankfurter Hauptbahnhof verwickelt sein sollen. Nach den bisherigen Ermittlungen haben Angehörige der Bundesbahn in Frankfurt seit 1948 laufend Expreßgut- und Gepäckstücke gestohlen. Vierzehn Verdäch- tige wurden bisher vernommen. Artilleriegeschoß flog in ein Dorf Saarbrücken. Die große Hitze 35,7 Grad— verursachte im Saargebiet mehrere Feldbrände. Nach Angaben der Polizei explodierte in einem gesprengten Bunker zwischen Griesborn und Schwalbach(Kreis Saarlouis) Munition aus der Kriegszeit. Ein Artilleriegeschoß flog dabei in die mehrere Kilometer entfernte Ortschaft Ensdorf und richtete in einem Haus beträchtlichen Schaden an. Menschen wurden nicht ver- letzt. 100 000 Anmeldungen zum Katholikentag Berlin. Für den 75. Deutschen Katholi- kentag, der vom 19. bis zum 24. August in Berlin stattfindet, haben sich nach Mittei- lung des katholischen Bischofs von Berlin, Wilhelm Weskamm, bereits über 100 000 Teilnehmer angemeldet. Agrarunion Ein wohnliches Ha Mit der Ernte wird in diesem Jahr auch das Projekt der Agrarunjon als eine Rea- tät für Europa eingebracht sein. Auf die Vorbereitende Konferenz im März und die Tagung der„Arbeitsgruppe“ im Mai wird spätestens im Oktober dieses Jahres eine Sroße Konferenz zur Konstituierung der Agrarunion folgen. Man wird wieder in Paris tagen, und außer den Delegationen der Länder mit ihrem bereits entwickelten gemeinsamen Expertenstab werden auch Beauftragte der OEEC, des Europarates und der Fa zugegen sein. In der Zwischenzeit steuert bereits ein Ständiges Büro die Vor- arbeiten; es besteht aus einem Franzosen als Präsidenten und je einem Holländer und Italiener als Vizepräsidenten, unterstützt durch ständige Verbindungsmänner. Drei Uaterausschüsse sind eingesetzt, um Wichtige Fragenkomplexe bis zum Herbst zu klären; von ihren Ergebnissen wird die endgültige Entscheidung wesentlich abhän- Sen. Sie behandeln zunächst unter Teil- nahme aller Länder, die an der Vorkon- kerenz im März teilgenommen haben, die Verschiedenen Systeme der Produktions- statistik und der Erfassung betrieblicher Vorgänge. Der zweite Ausschuß untersucht die Produktionsbedingungen nach den Ge- sichtspunkten von Kapital und Arbeit so- Wie der Belastung durch öffentliche Ab- gaben. Der dritte beschäftigt sich mit kon- kreten Entwürfen für den Aufbau der Hohen Behörde und entsprechender Ein- richtungen in den einzelnen Ländern. Einen entscheidenden Anstoß erfuhr der Agrarische Integrationsprozeß Europas, der 35 schon derart greifbar und räumlich reit abzeichnet, durch Richtlinien des im Oktober us kür die Bauern Europa- Ausschusses des Internationalen Verbandes land wirtschaftlicher Erzeuger (FAP), die im Mai beschlossen wurden. Parin sind bereits alle Verständigungsmög- lichkeiten— und zwar positive, in die Zu- kunft hinein entwickelbare Vorschläge selbst für die kritischsten Probleme ent- halten. Die sehr konkreten Vorschläge der IFA versuchen, die berechtigten privatwirt- schaftlichen Interessen der Landwirte der verschiedenen europäischen Länder mit der gemeinsamen Aufgabe abzustimmen. In der Preisfrage verlangen sie, daß das Produk- tionskostenniveau niemals unterschritten wird; allzu starke Preisschwankungen sind zum Schutz eines kontinuierlichen tech- nischen Fortschritts abzuwehren. Im übrigen soll das bäuerliche Einkommen durch Sen- kung der Produktionskosten gesteigert wer- den. Irgendwelche Schutzmaßnahmen für technische Rückständigkeit werden abge- lehnt. Das Ziel dürfe nicht eine agrarische Autarkie Westeuropas sein, sondern eine Kooperation, die den Agrarhandel mit außzereuropäischen Gebieten nicht willkür⸗ lich beschränkt Die umstrittene Frage einer Hohen Behörde der europäischen Agrar- wirtschaft nach dem Muster der Montan union soll nach Ansicht der FAP so gelöst werden, daß grundsätzlich entsprechende Einrichtungen in den angeschlossenen Län- dern gebildet werden. 5 N Wohl gibt es noch Gegenströmungen. Sie gehen im wesentlichen von den Ländern aus, die entweder in anderen übernationa- jen Gemeinschaften verankert sind wie Großbritannien, oder die auf Grund einer besonders starken Entfaltung von Industrie und Handel ihre eigene Landwirtschaft über das Durchschnittsniveau aufwendig entwik- kelt haben und die ihre vorwiegenden agrarischen Importinteressen unabhängig vorteilhafter befriedigen können: Schweiz, Schweden, zum Teil auch Belgien. Diese Länder werden aber dennoch„ korrespon- dierende Mitglieder“ der Agrarunion wer- den, so sehr auch bestimmte Handelskreise sich darum bemühen, sie zu entschiedenerer Ablehnung zu veranlassen. Es sind dies nur noch retardierende Momente, unvermeidliche Begleiterscheinun- gen eines jeden großen Planes. Im ganzen Hat sich längst die Erkenntnis durchgesetzt, daß die europäische Agrarunion den Land- wirtschaften der angeschlossenen Länder weitere, rasch zu realisierende Chancen bie- tet. Schon zeichnet sich das Bild eines ein- heitlich ausgebildeten, planenden, buch- führenden und technisch versierten, dabei aber im tieferen Sinne kultivierten euro- päischen Bauern ab. Welternährung auf schiefer Ebene Die Welternährungswirtschaft weist je länger je mehr eine Unausgeglichenheit auf, die zu ernstlichen Bedenken Anlaß gibt. Im gleichen Augenblick, in dem auf den großen internationalen Märkten nach den ersten zuverlässigen Ernteschätzungen für 1952 von einer günstigen Welternährungslage ge- sprochen wird— im Vergleich zum Vorjahr sollen die Getreideernten in den USA um 33 Prozent, in Kanada um 25 Prozent und in Frankreich um 10 Prozent besser ausfal- len— bezeichnet der Vorsitzende des FAO- Rates, also der Leitung der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UNO, das Problem der Nahrungsmittelknappheit im Durchschnitt der Welt als„bereits sehr ernst“. Mit Sicherheit werde es akut wer- den, möglicherweise zu einem weltpolitisch nicht gerade erwünschten Zeitpunkt, falls der gegenwärtige Trend im Verhältnis Zwi- schen der Produktions- und der Kon- sumptionskurve der Weltlandwärtschaft an- halte. Was steckt hinter diesem Widerspruch? Die Welt hat im bisherigen Verlauf des tech- nischen, des verkehrs- und marktwirtschaft- lichen Zeitalters zwar den Hungersnöten die Spitze abgebogen— selbst Indien ist jetzt nach einem in diesen Tagen gesprochenen Wort seines großen Ministerpräsidenten Nehru„über den Berg“— aber sie hat sich in anderer Weise zu sehr nach der Seite des geringsten Widerstandes entwickelt. Die moderne Welt hat hinter dem Industrie- und Handelsaufstieg und dem dadurch be- dingten Bevölkerungswachstum den Auf- stieg der Landwirtschaft, weil ökonomisch und wissenschaftlich scheinbar weniger rasch lohnend, zurückfallen lassen. Auf dem ganzen Erdball sind einzelne Völkergruppen und Volksschichten— im Westen nur etwas anderes sortiert als im Osten!— in einen Zustand ungenügender Ernährung gedrängt worden. Infolge der noch immer fortdauernden ökonomischen und wissenschaftlichen Be- nachteiligung der Landwirtschaft hat sich laut FA in der westlichen Welt während der zwölf Jahre von 1939 bis 1951 die Agrar- produktion zwar um 9 Prozent, die Bevölke- rung aber um 13 Prozent ausgeweitet. Das Mißverhältnis wird aber noch dadurch ver- schärft, daß die ausgesprochenen Industrie- und Handelsvölker ihre Ernährungsansprüche immer höher schrauben, von pflanzlichen zu tierischen Stoffen übergehend, so daß sie noch verhältnismäßig sehr viel mehr Nah- rungs-Grundstoffe in Anspruch nehmen. Das von 1950 zu 1951 ruckartige Hochschnel- len des globalen, für die ganze Erde berech- neten jährlichen Fehlbedarfs an Brotge- treide von 4 auf 9 Millionen Tonnen ist ab- gesehen vom geringeren Ernteausfall viel- leicht zu 40 Prozent auf dieses Phänomen zurückzuführen. Wer erscheint nun in diesem ganzen doch recht bedenklichen Ablauf geeignet und prädestiniert, Abhilfe zu schaffen? Die„Be- nachteiligten“ werden zweifellos einen ver- stärkten Druck ausüben. Die„Bevorzugten“ werden vielleicht dieses oder jenes Loch zu- rückstecken. Die verbindenden organisato- rischen Kräfte der UNO und FAO mögen gewiß das Verständnis und die Initiative für die so wichtige Aufgabe wecken, auch wirt- schaftlich manche Hilfestellungen insbeson- dere für geistige Vorarbeiten geben und, wie es neuerdings geplant ist, durch Aufbau einer weltweiten Vorratswirtschaft Vorsorge für eine etwaige Katastrophe treffen. Vier Millionen sahen den Europazug Vier Millionen Besucher haben bisher den„Europazug“ besichtigt, der zur Zeit Italien bereist. Er ist von den 18 ERP- Ländern ausgerüstet und zeigt im Augen. blick eine Ausstellung über die Zusammen- arbeit der NATO- Staaten. Lawinen und Wildwasser schutz Eine erstmalige Konferenz über La- winen- und Wildwasserschutz findet vom 28. Juni bis 8. Juli im französischen Alpen- gebiet statt. Auf Einladung der FAO neh- men 15 europäische Staaten teil, dazu die USA, Kanada und Israel. MANNHEIM Hitzi itziges In Sonne und Schatter. Stra genbahnschaffner und andere zwangs- ldufg Uniformierte sind ein bedauernswerter Anbliek: Ihre Dienstvorschrift gestattet nicht, den Rock abzulegen, geschweige denn kurze Hosen zu tragen. Auch bei Hitze muß eben alles seine weise Ordnung haben * Denn Ordnung ist laut Schiller eine Him- melstockter und genießt göttliche Verehrung. Dock auch ihre irdischen Sachwalter sind nicht frei von Transpiration. Ein Sterblicher erwarb sieh gestern am Paradeplatz unsterbliche Ver- dienste, als er einem verkehrswogenzerteilenden Hüter der Ordnung mitten im Dienst gratis ein Glas Zitrone servierte * Verdienste werden im allgemeinen streng geheimgehalten. Aber in diesen Tagen werden sie offenbar; Wenn jemand beim Gesprächs- thema Nummer eins—„Ist Ihnen auch so eig“?— davon spricht, daß er„schwitzt“, ge- Rört er den unteren Einkommensschichten an. Die höheren Klassen„transpirieren. * Prosperieren ist wieder etwas anderes, ob- wohl es auch ein Fremdwort ist. Es bezeichnet den Zustand derer, die vom Schweiß anderer leben und dabei noch äußerst ehrenwert blei- den: Hersteller von kühlen Getränken, Café- Hausbesitzer und Eisverkdufer. Unser Schweiß ist ihre Freude, und ihres eigenen Schweißes spotten sie, denn er macht sie eben prospe- rieren, schafft ihnen Wohlstand. * 40 * Schweiß ist kein besonderer Saft mehr; er ist zu alltäglich geworden. Aber jeder Schwit- zende Rat sein Spezialsäfteken, das ihn angeb- Hon wohl sein läßt. Der eine schwört auf kei- hen Tee okne Zucker und mit Zitrone, ein an- derer läßt sieh nieht von Limonade abbringen, ein dritter findet Zauberkräfte in Sprudelwas- sern, in Milch, in Kaffee schwarz. Und doch: Sie schwitzen alle. Aber die Illusion fühlt, und der Glaube schafft Wunder 8 Obwohl uns nichts mehr wundert. Erst gar kein Sommer, dann gleich drei auf einmal so- zusagen! Doch trösten wir uns: Aus Pakistan zum Beispiel werden um die 50 Grad gemel- det. Im Schatten wohlgemerkt! Den Pakista- nern müßte es bei uns geradezu erholsam vor- kommen * Erholung tut not! Deshalb fährt max in Ur- laub, strapaziert sich in dem Bemühen, mög- lenst braun zu werden und ist unglücklich daruber, daß die Sonne nicht auck noch nachts seheint. Und unglücklich aueh darüber, daß der Urlaub statt sechs Wochen nur vier gedauert Rat. Und wenn er tatsächlich sechs Wochen ge- dauert hätte, wünschte man sich, daß er acht gedauert haben würde. Das nennt man dann „Lebenskunst“ Die Kunst nämlich, sich das Leben so schwer wie möglich zu machen und unzufrieden zu sein Unzufrieden zu sein mit der Hitze ist genau so unvernünftig. Denn logisch ist, daß dieser Gemütszustand nichts an der Natur ändert, sondern nur am Menschen. Und er fährt noch am besten und ist dann glücklich, wenn er dem Unabänderlichen, dem menschlichen Einfluß uneugänglichen Bereich, die besten Seiten ab- zuge winnen versucht Gnikomson „Die Schiffe des guten Willens“ ankern in Mannheim Am 6. Juli werden— wie schon ange- kündigt— zwei Schiffe der Vereinigung „Jugend einigt Europa“ am Neckarufer bei der Friedrich-Ebert-Brücke ankern. Diese „Schiffe des guten Willens“ wollen durch Spiel und Ausstellung für den Europa- Gedanken werben. Die Ausstellung ist am Samstagnachmittag und am Sonntag durch- gehend geöffnet. Die Aufführung des Thea- terstückes„Das Spiel vom gleichen Boot“ ist für Samstag und Sonntag, jeweils 21 Uhr. vorgesehen. Für die Theatertruppe— Jugendliche Aller Nationen— werden von der Bevölke- rung Freiquartiere und Freitische erbeten. Anmeldungen bitte an: Abteilung Jugend- förderung, Friedrichspark(A 5/1) gegenüber der Sternwarte, Telefon 3 22 60, Klinke 339. Wohin gehen wir? Donnerstag, 3. Juli: Nationaltheater 19.30 bis 21.30 Uhr:„Ingeborg“; Amerikahaus 19.45 Uhr:„The Negro in the United States— Semi- nar conducted by William Rutherford, USA; Centre d' Etudes Francaise de Mannheim, 19.20 Uhr: Vortrag: Crise de lhumanisme— le per- sonnalisme de Mounier. Freitag, 4. Juli: Nationaltheater 20 bis 21.30 Uhr:„Johanna auf dem Scheiterhaufen“. Wie wird das Wetter? — 85 T. Enalieh künler Vorhersage bis Freitag früh: Tagsüber wolkig und vorüber gehend teilweise etwas gewitt- riger Regen. Kühler. Höchst- temperaturen aber meist noch über 25 Grad. Zeitweise schwül. In der Nacht aufklarend und angenehm frisch mit Tiefsttemperaturen von 11 bis 14 Grad. Winddrehung auf Nordwest, in Gewittern vorübergehend böig. Pegelstand am 2. Juli: Maxau 460(40); Mannheim 315(5); Worms 238(7): Caub 215(8). Die aktuelle Reportage In der eisgekühlten Ouelle gegen Sonnenbrund und Schweis Großeinsatz bei den Brigaden der durstlöschenden Betriebe Das Hemd klebt am Körper, die Zunge am Gaumen, und mit dem Gewaltklimm- zug des Thermometers werden der Durst und die Nachfrage nach kühlender Flüs- sigkeit für den inneren Menschen zu- schmeckends größer. Wir haben den Rie- senstrom von Coca-Cola und Mineral- Wasser, der in diesen Tagen in die dahin- schmelzende Stadt gepumpt wird, bis zu einer Zentraloase innerhalb der Asphalt- wüste zurückverfolgt. Die Quelle, an der Wir durchgeschwitzt saßen, ist eine groge Vertriebsfirma für„Coke“ und Sprudel in Mannheim. Ihren Kraftfahrern sei Wah- haft heißer Dank: Sie sprudelt unaufhör- lich. Hochhitzegradige Großkampftage: Sämt- liche Telefone schrillen, Wirte, Verkaufs- hauschen, Firmen und Privatleute lassen Notruf auf Notruf los, schreien nach Was- ser, nach durstlöschender Flüssigkeit, die Menschen nach der Lieferung schon wieder verkauft ist. Am Schalter stauen sich Leute, die ein, zwei, drei und fünf Kasten Coca- Cola ver- langen, Fahrer stürzen herein, rechnen ab, laden und sind schon wieder auf Achse nach allen Richtungen der ausgedörrten Stadt. „Ich kann Ihnen im Moment keine genaue Zeit angeben, bis Sie beliefert werden, aber der Wagen muß spätestens bis Mittag bei Ihnen sein“ meint eine schwitzende Ange- stellte und umklammert krampfhaft die eis- gekühlte Flasche, die vor ihr auf dem Schreibtisch steht. Denn auch die Menschen, deren Beruf es ist, andere mit erfrischendem Naß zu ver- sorgen, haben nicht weniger Durst. Oft sind sämtliche Leitungen besetzt, weil die Fahrer von allen Ecken und Vororten aus anrufen im Alltag: Schloß un der Toilettentüre sperrte den Weg „Freie Bahn dem Tüchtigen“ Der Landwirt, dessen Tochter geheiratet hatte und nun bei ihm wohnte, war ob dieser engen Angelegenheit erzürnt und beschloß, dem beengten Zustand ein Ende zu machen. Er erhob zunächst Räumungsklage, was die beiderseitigen Beziehungen verständlicher- weise trübte Wie er behauptete, verschwand ein Lattenverschlag am Keller der Unter- mieter offenbar zu Heizungszwecken, und wie die Gegenpartei behauptete, verschwan- den andererseits die Möglichkeiten, dringen- den Bedürfnissen nachzugehen. Fs wurde dessenthalben Klage erhoben, und es kam zur Verhandlung vor dem Friedensgericht. Es schwang ein versöhnlicher Ton in Gestalt eines passenden Schlüssels mit, und man kam im Mai überein, die„Sache auf sich beruhen zu lassen“. Damit schien das gute Einvernehmen vorerst wieder gesichert. So- Weit die Vorgeschichte. Daß es ein Nachspiel gab, bewies die neuerliche Verhandlung, zu deren Hintergründen der Schlüssel durch ein Urteil gefunden werden mußte: Der Landwirt ging morgens aufs Feld und verschloß fein säuberlich die Tür zu einem ganz gewissen Ort, offenbar in der Auffassung. man könne solche Geschäfte auch erledigen, wenn er wieder von der Arbeit zurück sei. Das geschah meist nach 18 Uhr abends. Die wahrhaft„ausgeschlossene“ Un- termieterfamilie aber hat drei Kinder, und der Druck, der den Bedürfnissen einen sicht- baren Riegel vorschob, machte sich mehr als deutlich bemerkbar. Und als nach der oben Von Mensch zu Mensch Am Sonntag saß ein junger Mann allein in der Kühle eines Mannheimer Cafés und ließ sich eine Riesenportion Eis schmecken. Er saß dort nicht lange, da betraten eine Dame und zwei Her- ren das Lokal, nahmen am Nebentisch Platz und radebrechten auf Englisch- Deutsch ihre Wünsche. Da bot sich der junge Mann als Dolmetscher an, und schon war eine angeregte Unterhaltung im Gange. Die„Engländer“ waren ein schottisches Touristenehepaar und ein französischer Bauingenieur, den das Paar auch erst vor Stunden kennen- gelernt hatte. Der„Franzose“ aber war gebürtiger Pole und vor dem Krieg in seiner Heimat Sportflieger. Da der Deutsche ebenfalls Flieger war, ent- spann sich über die gemeinsamen Inter- essen gleich ein lebhaftes Gespräch, das dadurch noch internationaler wurde, daß zwei eintretende amerikanische Sol- daten von allen am Tisch kurzerhand aufgefordert wurden, ebenfalls Platz zu nehmen. Der eine Soldat hatte schotti- sche Eltern und der französische Pole Stellte fest, daß der Schotte vor seiner Heirat in Polen beheimatet war, womit sich die„Verwandtschaft“ aller mit Allen erwies. a Worüber nun gesprochen wurde. Nun, über Dudelsackpfeifer, amerikani- sche Autos, polnische Sportflugzeuge, Pariser Nachtlokale und die Quadrate- Stadt. Nicht gesprochen wurde über den Generalvertrag, die amerikanische Prä- sidentschaftswahlen oder sonstige„Ak- tualitäten“, weil man den anderen Ge- sprächsstoff interessanter fand. Eine„Viererkonferenz“, bei der in allen Punkten Einigung erzielt wurde. erwähnten Verhandlung im Mai die Sache auf sich beruhen sollte, waren die Unter- mieter in den Besitz eines Schlüssels ge- kommen, der sich ihren Bedürfnissen an- paßte. Leider nicht lange, denn kurz darauf versah der Landwirt die dringend benötigte Pforte mit einem anderen Hindernis, das aus dem Weg zu räumen die mit einer Räumungs- klage behaftete Familie weder Möglichkeit noch Schlüssel hatte. Erfolg: Neue Klage beim 3 und stürmischer Dialog. „Ich kann meine Landwirtschaft nicht unverschlossen lassen“ meinte der Beklagte, — durch Urteil entschieden ließ aber nicht durchblicken, warum er ge- rade die in Frage stehende Oertlichkeit unter Verschluß hielt. Vielmehr gab er dem Richter manch böses Wort und brauste gar schreck- lich im Saal umher, was ihm eine Ordnungs- strafe von 30 DM einbrachte. Zusätzlich der Kosten des Verfahrens, das durch ein Urteil, den bewußten Ort wieder zu erschließen, abgeschlossen wurde. Denn der ungehinderte Zutritt zur Toilette ist ein unveräußerliches Menschenrecht. lex Blumenpeter dus Stein in Mannheimer Garten In langer Arbeit hat ein begabter Ama teur-Bildhauer eine Blumenpeter-Figur aus Stein gehauen, die jetzt in einem Garten an der Autobahneinfahrt aufgestellt ist. Das Charakteristische an dem Mannheimer Ori- Sinal ist Slücklich getroffen. Foto: rob und von der Zentrale wieder angerufen wer- den, wenn in der Zwischenzeit neue Be- stellungen eingegangen sind, die auf ihrer Route liegen. Ein„Tourenleiter“ überwacht in norma- len Zeiten vier Lastkraftwagen; jetzt muß auch der Tourenleiter mit seinem VW- Trans- porter sich in den Dienst der nassen Sache stellen und selbst Lieferant sein. „Ich darf meinen Angestellten gegenüber nicht wWortbrüchig werden“, sagt der Ab- teilungsleiter eines großen Werkes, der sei- nen Mannen versprochen hat, daß der Stoff nicht ausgehen wird, am Telefon. Der nächste Fahrer, der hereinkommt, hilft mit Voll- gas, den Wortbruch zu verhindern. In den Lagerhallen wird geladen, Kiste auf Kiste, Kasten auf Kasten. Das Unterneh- men mußte neben seinem stattlichen Wagen- park in diesem sommerlichen Großeinsatz sogar zu Fremdfahrzeugen greifen, weil sonst den dickzüngigen Hilferufen nicht mehr nachzukommen wäre. Kein Wunder, denn der Umsatz hat sich zur Zeit gegenüber den normalen Temperaturen verdreifacht, wenn Zehntausende von Flaschen den schweiß- feuchten Bedarf an Getränken in rollendem Absatz zu decken haben. „Trotz der enormen Nachfrage werden Wirs schon schaffen“, sagte der Chef und wischt sich die Stirn.„Hauptsache, die Kun- den werden prompt bedient und bleiben uns dann auch in kühleren Zeiten treu Durstlöschbrigaden scheppern lindernden Balsam in die entlegensten Gegenden des Großstadtbackofens. Kaiser Friedrich kannte noch kein Coca-Cola, aber wir stürzen Coca-Colerisch auf die Kaiser-Friedrich- Quelle und sämtliche andere Mineralgewäs- ser und Fruchtsäfte zu. Ein Hohelied denen, die es uns einflögßen... Gut Hitz hwW-D¹ Gartenvorstadt- Genossenschaft. Am 12. Juli, 19 Uhr, in der Wirtschaftshochschule. Unter anderem Erstattung des Geschäftsbe- richtes für die Jahre 1948 bis 1951 und Erläu- terung des Haushaltsplanes 1952. Waisenkinder als Gäste beim ISB-Strundfest Gestern nachmittag erlebten 60 Buben frohe Stunden Der Einladung des Arbeiter-Sängerbun- des zum Besuch des Strandfestes am Neckar folgte die Heimleitung des Wespinstiftes nur zu gern, und die 60 Buben strahlten über das ganze Gesicht, als sie mit ihrem Lehrer Stadler gestern erwartungsvoll im Festzelt Platz nahmen. Nach einer kurzen Schnauf- pause ging es alsdann„fahnenbewaffnet“ auf die Strandfestreise, die den unternehmungs- freudigen Jungens viele willkommene Ab- wechslungen brachte. Den Start zum Gratisvergnügen gab eine Karussellfahrt und das freie Kinderlachen verriet, daß sich die Buben in diesem Ele- ment wohl fühlten. Als nächstes„Sensa- tiönchen“ harrte ihrer die St. Gotthard- oder Raketenbahn. Im Vorwärts- und Rück- wärtsgang wurde das vergnügte junge Volk in der Gegend herumge wirbelt, und nur zu schnell war auch diese schnelle Rundreise beendet. Mit von der tropischen Hitze aus- gedörrtem Gaumen gab es dann als weitere Spende für die im roten Sonnenhemd ein- heitlich gekleideten Jungens eine doppelte Portion Eis, die genußlich vertilgt wurde. Kleine Chronik der großen Stadt Notgemeinschaft für den Frieden Europas: Am 4. Juli, 20 Uhr, in der Wirtschaftshoch- schule Versammlung mit Pfarrer Herbert Macholski, Darmstadt, der über„Wiederbe- Waffnung oder Neutralität“ spricht. Kleingartenverein Mannheim- Ost: Am Samstag, Sonntag und Montagabend auf dem freien Platz an der FHarlachstraße Sommerfest. Männerchor Gartenstadt- Waldhof: Am 5. Juli, 20 Uhr, im Franziskushaus Jubi- läumsball. Wir gratulieren! Den 70. Geburtstag be- gehen Ludwig Braun, Feudenheim, Haupt- straße 48(früher P 7,), und Jakob Kraft, Mannheim, Karlstraße 149. Das Fest der gol- denen Hochzeit feiern die Eheleute Karl und Rosa Zischek, Mannheim, Richard-Wagner- Straße 76(früher Emil-Heckel- Straße 9). Ius dem Polizeibericht Die Leiche des am Sonntag im Neckar ertrunkenen 39jährigen Eisenbahnbeamten aus Versbach bei Würzburg, der sich zu Be- such in Feudenheim aufhielt, konnte in den Nachmittagsstunden in der Nähe der Wirt- schaftshochschule geländet werden. Der Mann war mit seinem fünf Jahre alten Jun- gen ins Wasser gegangen und hatte dabei vermutlich einen Herzschlag erlitten. Auch die Leiche des am gleichen Tage im Neckarkanal bei Ilvesheim ertrunkenen jun- gen Mannes aus Feudenheim konnte von zwei amerikanischen Soldaten gesichtet und an Land gebracht werden. Moloch Verkehr fordert Opfer. An der Straßenkreuzung Karlsruher— Neuhofer Straße in Rheinau stiegen zwei Kleinkraft- räder zusammen, wonach der eine Fahrer ernstlich verletzt und mit einem komplizier- ten Unterschenkelbruch ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Ein mitfahrendes Mädchen zog sich leichtere Verletzungen zu. — Die Unsitte des Anhängens an Fahrzeuge spielte bei einem Unfall in Feudenheim wieder eine Rolle. Ein zehnjähriger Schüler hängte sich ohne Wissen des Fahrers an einen Lkw. und stieß mit dem Kopf gegen die Bordwand, als das Fahrzeug plötzlich ab- stoppte. Der zu Boden stürzende Junge er- Üitt eine Stirnverletzung. Reuiger Vertreter. Um recht einfach zu Geld zu kommen, füllte ein Vertreter für Staubsauger einige Auftragsformulare selbst aus und versah sie mit fingierten Namen und erhielt auch prompt die Provision. Sein Ar- beitgeber zeigte ihn nun wegen Betrugs und Urkundenfälschung an. Der Beschuldigte kam freiwillig zur Kriminalpolizei und gab seine Verfehlungen zu. Was ist geschehen? In den Abendstunden wurde auf dem Alten Frankfurter Weg zwi- schen Karlstern und Lampertheim eine 47 jährige verheiratete Frau, die mit ihrem Fahrrad unterwegs war, von einem Ange- stellten des Zellstoff- Wasserwerkes bewußt los auf der Straße liegend aufgefunden. Die Verletzte, die sofort ins Krankenhaus ein- geliefert wurde, konnte bis jetzt zu dem sonderbaren Vorfall noch nicht gehört wer- den. Die Kriminalpolizei ist zur Zeit mit Ermittlungen beschäftigt. 15 a In Sachen Tombola: Zwei Zimmer, Küche und Bud für K 909 327 Am Mittwochabend paradeplatzte die EK-Bombe bei viel Hitze, wenig Volk und gedämpftem Trommelwirbel aus der höchstpersänlichen Hand Bürger- meister Trumpfhellers. 909 327 war das Ergebnis, das den glücklichen Mieter zu einem Anrecht auf eine Zweizimmer- wohnung mit Küche und Bad im Bau- kostenwert von 3300 DM verhilft. Die- ses traute Heim wurde von der Ge- meinnützigen: Baugesellschaft Mann- heim der Nationaltheater-Tombola zur Verfügung gestellt. Bürgermeister Trurnpfheller befand sich in Begleitung von Stadtrat Gep- pert, das Auge des Gesetzes wachte und überwachte in Gestalt von Justizrat Dr. Pöschl, und zwei Unparteiische aus dem Publikum vertraten dessen Interessen, um genau zu sehen, daß hier ernst und gefaßt gedreht und keineswegs gescho- ben wurde. Repräsentanten des Woh- nungsamtes fehlten zumindest in offl- zieller Eigenschaft, während der Gewin- ner weder offlziell noch inoffiziell zu- gegen war. Schade, denn sonst hätte man den Einheiz-Mietvertrag vielleicht gleich abschließen können Modenschau beim Rosenfest Zum Rosenfest am 5. Juli im Rosen- garten erfahren wir noch folgende Ein- zelheiten: Die zu wählende Rosenkönigin wird Gast der Stadt Baden-Baden zum dortigen internationalen Rosenkorso vom 12. bis 14. Juli sein, und die Bundesbahn hat eine Reise nach Baden-Baden per Zug II. Klasse gestiftet. In einer Tanz- pause des Rosenfestes in Mannheim wird eine Sommermodenschau des Hauses Fischer& Riegel gezeigt werden, für die Josef Offenbach, der ebenso wie Willy Birgel zum Mannheimer Rosen- fest erscheinen wird, die Conference übernommen hat. Beide Künstler wer- den zudem der Jury angehören, die Mannheims Rosenkönigin küren soll. 3 Mit ungewisser Vorahnung wurde als. dann die Geisterbahn besetzt, die Luft- schaukel mit Schneid ausprobiert und noch weiteren Vergnügungen gehuldigt und alles mit jungenhaftem Hallo quittiert. Brezeln, Eis, Coca und andere willkommene Spenden sorgten für die Beruhigung der Magen- nerven, und Dankbarkeit strahlte aus aller Augen. Heimlehrer Stadler bedankte sich recht herzlich für die verschiedenen Ueber- raschungen, von denen auch nicht die Kunstradfahrer der„Solidarität“ und die TSV-46er-Gruppe unerwähnt bleiben sollen. Die zum Besuch des Kindernachmittags eingeladene übrige Mannheimer Jugend 20g im wesentlichen ein Bad im Neckar oder Rhein vor, so daß dieser Kindernachmittag zu einem ausgesprochenen Wohbltätigkels- treffen wurde. Ein weiterer Höhepunkt des Festes bring am Samstagabend die Auffahrt der lampion- geschmückten Boote, während am Sonntag das traditionelle Schwimmen„Quer durch Mannheim“ en miniature steigt. Brücken- beleuchtung und bunte Abwechslung wer: den weitere Anziehungspunkte sein, ebenso wie der Kinder-Ballon wettbewerb am Sonn- tag. Startkarten hierfür im Vorverkauf bel der Strandfestleitung. Filmspiegel Palast:„Einmal nur leuchtet die Liebe“ Die einmalige, große Liebe einer Italie- nerin und eines Franzosen, die sich an der Sorbonne kennengelernt haben und nach kurzen Wochen in Florenz durch den Aus- bruch des zweiten Weltkrieges auseinander- gerissen werden, ist der ausschließliche In- Halt dieses Sacha-Gordine-Films. Ein Stoff, der aus seinem eigentlichsten Mangel an Handlung heraus gar kein Stoff ist, ver- zichtet auf jede falsche Banalität, weil er, menschlich empfunden, ein Schicksal unserer Tage lebenswahr auf die Leinwand profi- Ziert. Mit einem Minimum an Effektmitteln ge- Uingt es dem Regisseur, Yves Allegret, in einer psychologischen Deutung von seltener Eindringlichkeit und knappsten Dialogen das an sich monotone Thema ohne jede Länge zu behandeln. Eine hervorragende Kamera und ein dramaturgisch an den wirksamsten Stellen eingeblendeter Spre- cher erhöhen den positiven Eindruck des Films, dessen Gefühlsmomente 80 sorgsam abgewogen sind, daß sie Lebenswahrheiten jenseits alles Gekünstelten überzeugend wiedergeben. Zwei große Darsteller als die einzigen Personen dieser tragischen Romanze, die die Tragik einer zehnjährigen„Erinnerung konserve“ erschütternd und realistisch spie- gelt, finden sich in Jean Marais und Alidd Valli, deren Ausdruckskraft eine ganz all- tägliche Geschichte auf einen künstlerischen Höhepunkt hebt.-b a ergeee pe er. Liebe baute Häuser Die Evangelische Gemeinde Neckarau hat in opferbereiter Arbeit in Jahren ein Liebeswerk errichtet, das nun am 6. Juli feierlich eingeweiht wird Unsere Bilder zeigen von links nach rechts die Siedlung des Evangelischen Hilfswerkes bei der Matthäuskirche das Martin-Brucer-Haus, ein Heim fit berufstätige Mädchen und für Säug⸗ linge, und das Wichernhaus, ein eva. gelisches Altersheim. mit Ueb Hyr eige Bud te die Volk aus ürger⸗ ar das ter zu mmer- Bau- b. Die- r Ge- Mann- la zur befand Gep- te und rat Dr. is dem ressen, St und escho- Woh- 1 off vewin- i zu- hätte leicht 0 Rosen- Ein- önigin n zum 0 vom s bahn en per Tanz- nheim dies erden, 50 wie Nosen- erence Wer- a, die oll. „ rde als. e Luft- ind noch ind alles Brezeln, Spenden Magen- aus aller Kkte sich 1 Ueber- icht die und die n sollen. Hmittags gend 20g Far oder ichmittag itägkeits⸗ es bring lampion- Sonntag er durch Brücken; ing wer 1. ebenso um Sonn- Kauf bei Liebe“ er Italie- 4 an der nd nach Jen Aus- einander liche In- un Stoff, angel an ist, ver- weil er, unserer id profi- itteln ge⸗ egret, in Seltener Dialogen me jede ragende ar den er Spre- duck des sorgsam ahrheiten zeugend einzigen 2, die die merungs⸗ sch spie- nd Alida ganz all- dlerischen b 91 eckarau Jahren nun am Wir Ks nach elischen skirche, eim fit Säug⸗ n evan- Nr. 19 Donnerstag, 3. Juli 1952 MORGEN Haushaltsplun-Berutung in Hemdsärmeln Ausgeglichener 2, 3-Millionen-Etat der Stadt Schwetzingen Schwetzingen. Bei drückender Hitze von 33 Grad und mit„allgemeiner Marsch- erleichterung der hemdsärmeligen Gemeinde- räte wurde der Schwetzinger Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1952 verabschiedet. Der ordentliche Haushaltsplan schließt in Einnahmen und Ausgaben mit je 2307 205 DM ab und ist ausgeglichen. Im außer ordentlichen Haushaltsplan sind in Einnahmen und Ausgaben je 105 980 DM eingesetzt. Der Gesamtbetrag der Dar- lehen, die für Zwecke des außerordentlichen Haushaltsplanes bestimmt sind, wurde mit 73 980 DM festgesetzt. Die Hebesätze für die Gemeindesteuern bleiben unverändert: Die Grundsteuer für land- und forst wirtschaft- liche Betriebe 200 v. H., für Grundstücke (Hauser) 140 v. H. Schwetzingen hat damit den niedrigsten Grundsteuerhebesatz unter 21 nordbadischen Städten. Auch der Hebe- satz der Gewerbesteuer, der allerdings wesentlich höher ist als in anderen Gemein- den, bleibt mit 335 v. H. unverändert. Neu eingeführt wurde eine Zweigstellensteuer (Filialsteuer) mit einem Hebesatz von 435 v. H. Kassenkredite werden nicht in An- spruch genommen. Für den Haushaltsplan und die dazu gehörende Haushaltssatzung stimmten die Fraktionen der CDU, DV und SPD. Der Vertreter der KPD lehnte den Haushaltsplan ab, der Vertreter der DG ent- hielt sich der Stimme. Fünfjähriger ertrunken Heidelberg. Hier ertrank im Neckar vor dem Bootshaus unterhalb des Thermalbades am Bergheimer Ufer ein fünfjähriger Junge. Die Eltern des Jungen wollten nach einer Abendfahrt mit dem Paddelboot am Berg- heimer Ufer anlegen. Während sie mit dem Vertäuen des Bootes beschäftigt waren, stürzte ihr Kind, nachdem sie es schon vor- her aus dem Boot ans Land gehoben hatten, neben ihnen unbemerkt ins Wasser. Der Junge ging unter, ohne nur einen einzigen Schrei zu tun. Als kurz darauf der Vater das Verschwinden seines Kindes bemerkte, tauchte er sofort und konnte den Jungen nach etwa zehn Minuten langem Suchen bergen. Sofort mit dem Sauerstoffgerät durchgeführte Wiederbelebungsversuche hat- ten leider keinen Erfolg. Schiffsunfall in der Schlierbacher Schleuse Heidelberg. In der Schlierbacher Schleuse ereignete sich ein bedauerlicher Schiffs- unfall der eine Panik an Bord auslöste. wo- bei eine 20jährige Modistin ums Leben kam. Nach bisher unbestätigten Zeugenaus- sagen bekam das vollbesetzte Motorboot „Egerland“ beim Schleusen plötzlich Schlag- seite, als sich ein Seil, mit dem das Schiff vertaut war, anspannte, In der Annahme, das Boot habe ein Leck und sinke, versuch- ten die Passagiere sich durch einen Sprung auf die Schleusenmauer oder in das Wasser zu retten. Dabei scheint Lieselotte Drisga unglücklich gestürzt und schwere innere Verletzungen erlitten zu haben, die dann Mren Tod berbeiführten. Mordversuch un hypnolisiertem Opfer Durch Vortäuschung des Trancezustandes dem Tod entgangen Karlsruhe. Vor dem Schwurgericht be- gann am Dienstag der Prozeß gegen den 24 Jahre alten sudetendeutschen Chemie- studenten Karl Kroh, der sich wegen Mord versuchs zu verantworten hat. Die Anklage Wirkt Kroh vor, daß er am 26. November 1951 in seiner Wohnung seine 19 Jahre alte Geliebte, die sich in anderen Umständen be- fand,„hypnotisiert“ und ihr dann den Be- kehl gegeben habe, den Inhalt eines Glas- röhrchens zu sich zu nehmen. Kroh habe seiner Freundin suggerieren wollen, daß sich in dem Glasröhrchen Traubenzucker befinde. In Wirklichkeit habe es sich jedoch um Zyankali gehandelt. Das Mädchen hatte den hypnotischen Einflüssen jedoch Widerstand geleistet, den Trancezustand lediglich vor- getäuscht und das Gift nicht zu sich ge- nommen. Vor dem Schwurgericht behauptete der Angeklagte, er habe mit der Hypnose seiner Geliebten nur einen Schrecken einjagen und sie dazu bewegen wollen, die Verbindung mit ihm zu lösen. Er sei von vornherein der Ueberzeugung gewesen, daß auch in der Hypnose kein Mensch Befehle gegen sein eigenes Leben ausführe. Das Schwurgericht verurteilte Kroh gestern zu fünf Jahre Zuchthaus umd dem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte für die Dauer von drei Jahren. Karlsruhe erhält ein Großkraftwerk Karlsruhe. Der Aufsichtsrat des Baden- Werkes hat beschlossen, am Karlsruher Rheinhafen ein Großkraftwerk zu errichten. Wie Wirtschaftsminister Dr. Hermann Veit mitteilte, handelt es sich hierbei um ein Millionenprojekt, für dessen Realisierung der Stadtrat von Karlsruhe 1,5 Millionen Mark in den Haushaltsplan eingesetzt hat. Eine Bodensee-Flotten-Fibel Stuttgart. Eine Bodenseeflotten-Fibel, die eine genaue Beschreibung aller den Boden- see befahrenden deutschen, österreichischen und Schweizer Schiffe enthält, haben Mini- sterialrat Dr. Autenrieth von der Verkehrs- abteilung des badisch- württembergischen Innenministeriums und der Vorstand des Maschinenamtes Friedrichshafen, Kudelka, im Scherz auch„Bodenseeadmiral“ genannt, herausgegeben. Mit Hilfe des reich bebilder- ten Büchleins kann der Bodensee-Reisende den Typ jedes ihm begegnenden Schiffes feststellen. Verwaltungs- und Wirtschultsdkademie Stuttgart gegründel Ziel: Berufliche und geistige Weiterbildung der Beamten Stuttgart. Von Vertretern des Staates und der kommunalen Selbstverwaltung, der öf- kentlich- rechtlichen Körperschaften, der Be- amtenschaft und der Gewerkschaften wurde am Dienstag die Verwaltungs- und Wirt- Schaftsakademie Stuttgart gegründet. Das Amt des Präsidenten der Akademie, die im Herbst hre Tätigkeit aufnimmt. wird der badisch- württembergische Finanzminister Dr. Karl Frank, die Studienleitung der DV- Abgeordnete der Verfassunggebenden Lan- desversammlung, Prof. Dr. Otto Gönnen- wein, und die Geschäftsführung der Direk- tor des württembergischen Sparkassen- und Giroverbandes, Regierungsrat Holl, überneh- men. Als Nachfolgerin der im Jahre 1927 ge- gründeten württembergischen Verwaltungs- akademie soll die Verwaltungs- und Wirt- schaftsakademie Stuttgart der beruflichen und geistigen Weiterbildung des Beamten dienen. Sie soll, wie Finanzminister Dr. Frank bei der Gründungs versammlung sagte, den Beamten aus seinem Spezialistentum herausheben und ihm den Blick öffnen für die großen Zusammenhänge, in denen seine tägliche Berufsarbeit steht. Das Vorlesungs- programm der Akademie werde eine starke Anziehungskraft auf alle Beamten ausüben, die den Drang zur Weiterbildung haben. Der Vorsitzende des nord- württembergi- schen Gemeindetages und Initiator der Neu- gründung, Direktor Bruno Ochsle, wies dar- auf hin, daß die Verwaltungs- und Wirt- schaftsakademie Stuttgart ihre Arbeit auch auf andere Orte des Bundeslandes ausdehnen wolle. Durch eine neue Form der Beamten- ausbildung solle das Verhältnis zwischen Beamten und Bürgerschaft gebessert wer- den, da das Schwergewicht des Lehrplans auf Wirtschaftliche Fragen gelegt werde, körme durch die Arbeit der Akademie auch ein besseres Verhältnis der Wirtschaft zum Staat und seinen Dienern herbeigeführt werden. an den Vorlesungen und Kursen der Akademie könnten neben Beamten auch Wirtschaftler und sonstige Interessierte teilnehmen. Die gesamte Schuoimmet-Eliie am Stari Olympia- Schau der Schwimmer in Berlin 75 Vereine mit über 450 Nennungen und unter ihnen bis auf den nicht mehr aktiven Kraulmeister Harry Hitziger sämtliche Titel- verteidiger— das ist das Ergebnis der Melde- eröffnung zu den deutschen Schwimm-Meister- schaften, die im Rahmen der vorolympischen Festtage von Berlin den zweiten großen Höhepunkt bilden werden. Im olympischen Schwimmstadion auf dem Reichssportfeld, dort wo 1936 ein Erwin Sietas, Johnny Weiß und die unvergleichliche Gisela Arendt Silber- und Bronzemedaillen im Schwimmen und Springen holten, wird von Freitag bis Sonn- tag entschieden werden. wer den deutschen Schwimmsport in Helsinki vertritt. Deutsche Rekorde. 2 Genau wie bei den Leichtathleten sind die Voraussetzungen für olympische Leistungs- steigerungen durchaus gegeben: Alles, was Rang und Namen hat mit unseren Welt- rekordlern und FEuropameistern Herbert Klein,„Hase“ Lehmann,. Hans Ader holt und Günther Haase an der Spitze, ist am Start. Die Bahnverhältnisse im Olym- pia- Stadion sind ideal, und wenn die Schwim- mer nun auch noch ein ähnlich günstiges Wetter haben sollten wie die Leichtathleten, so kann es am Samstag und Sonntag wieder- um nicht nur Jahres- und Nachkriegsbest- leistungen, sondern sogar— deutsche Rekorde geben. Wer kommt nach Helsinki? 25 Plätze hat Ritter von Halt als NOK- Präsident, wenn wir richtig unterrichtet wur- den, innerhalb unserer Helsinki-Expedition für den deutschen Schwimmsport vorge- sehen. Davon entfallen neun oder zehn allein auf die Wasserballer, von denen nunmehr teststeht, daß sie fahren werden. Hinzukom- men unsere vier Europameister von Wien— Klein, Lehmann, Aderholt und Haase— denen die Teilnahme an den Olympischen Spielen seit langem zugesagt ist. Und wer fährt sonst noch? Die Meinungen darüber gehen selbst im Vorstandsgremium des Deutschen Schwimm- Verbandes erheblich auseinander. Sicher sollte sein, daß unsere famose Rückenmeisterin Gertrud Herrbruc k, die auch in Berlin ohne Konkurrenz ist, aber „rekordverdächtig“ erscheint, nach Helsinki kommt. Große Chancen hat auch ein zweiter Springer hinter Aderholt und Haase von Brett und Turm(Sobeck?), alles andere aber ist mit einem dicken Fragezeichen zu ver- sehen, ganz gleich, ob es sich dabei um den Kraulsprinter Werner Ditzinger, seine er- heblich verbesserte weibliche Kollegin Elisa- beth Rechlin(107,7) und unsere Brust- schwimmerin Ursela Happe-Krey und Ria Lörper-Lingen, handelt, die in Berlin allerdings schon unter drei Minuten bleiben müßten, oder um die durch ihr ita- Uienisches Spezialtraining wesentlich sicherer gewordene Paula Tatarek-Haase und die Ent- sendung einer 4x 10O-m-Kraulstaffel für Pa- men dreht, die mit einem„Schnitt“ von 1.10 für die 100 m mit Rechlin, Arendt-Jakob, Schäferkordt, Jansen oder Herrbruck durch- aus eine Endlauf-Chance haben könnte. In Berlin fällt Entscheidung So erhalten die Berliner Meisterschafts- tage ein enormes Gewicht. Kein Wunder also, wenn bis auf den zurückgetretenen Harry Hitziger(Titelverteidiger über 100 m Krauh) sämtliche Vorjahrsmeister zur Stelle sind, wenn der talentierte Nachwuchs, den wir vor allem in der Kraullage(Hirsch, Voell, Gott-⸗ schling) noch nie so leistungsstark besaßen, mit aller Gewalt seine Chancen nutzen will. In Berlin werden die Fahrkarten für Hel- sinki verteilt, und wer wollte bei diesem Weltfest des Sports— nicht dabei sein:! Pfiumann will nach elsinbi Helmut Pfirrmann fordert Ausscheidungskampf mit Sieger von Berlin Auf Einladung des Ac 92 Weinheim trafen sich am Dienstagabend Vertreter des Wein- heimer Stadtrates und aller Weinheimer Sport- vereine, um gegen den Beschluß des Haupt- ausschusses des Deutschen Amateurboxverban- des(DABV), wonach der deutsche Halbschwer- gewichtsmeister Helmut Pfirrmann(Wein- heim) wegen einer Kieferverletzung zu den Olympischen Spielen in Helsinki nicht nomi- niert wurde, in einer Resolution Protest ein- zulegen. Es wurde bekanntgegeben, daß Pfirr- mann laut ärztlichen Attest bis zu den Olym- pischen Spielen ausgiebig trainieren könne und einsatzfähig sei. Man machte geltend, da Europameister Schilling(Zeilsheim) sogar mit einer Handverletzung aufgestellt wurde. Die Weinheimer Sportvereine wollen eine Stel- lungnahme des DABV- Präsidenten Schorch JV èdingen badischer qugendhandballmeisie: In einem schönen Endspiel wurde der TSV Neuthard mit 17:10(11:4) besiegt. Edingen zeigte die reifere Leistung, ohne eine ganze Reihe von Lattenschüssen wäre der Sieg noch höher ausgefallen. Die Edinger Hintermann- schaft verstand es meisterlich, die einzelnen Durchbrüche von Neuthard abzustoppen. Bis Halbzeit war Edingen durch schöne Zusam- menarbeit der gesamten Mannschaft mit 11 Tore erfolgreich, denen Neuthard nur 4 Tore entgegensetzen konnte. Nach dem Wechsel war das Spiel zuerst ausgeglichen, aber in der letzten Viertel- stunde spielte nur noch Edingen. Die Tore für Edingen schossen: Krämer(6), Mildenberger (3), Schuster(5) und Wacker(). Der ausge- zeichnete Mittelstürmer von Neuthard schoß allein 5 Tore, Geislinger schoß 3 und Baum- gärtner und Schäfer je 1 Tor. Dem neuen Meister unsere herzlichsten Glückwünsche.(Die Red.) Die Spiele um den Badischen Handballpokal haben begonnen SG St. Leon— TSV Rot 7:6(4:4) In St. Leon fand am Samstagabend das Endspiel zur Ermittlung des Teimehmers des Kreises Heidelberg an den badischen Pokal- spielen statt. Vor etwa 300 Zuschauern lie- ferten sich die Ortsrivalen einen harten aber Lund um das Die Türkei-Reise des SV Waldhof im Film Heute Monnerstag)-abend, 21 Uhr, hält der Vorsitzende des SV Waldhof, Dr. Klingen, einen Filmvortrag über die Türkei-Reise des SV Waldhof unter dem Motto:„Unsere Türkei- Reise in Wort und Bild“. Auch die Titelverteidigerin ausgeschieden Nachdem am Montag bei den Herren der Titelverteidiger Savitt(USA) und sein End- spielgegner MeGregor(Australien) ausschie- den, mußte am Dienstag auch die Titelver- teidigerin im Dameneinzel, die Amerikanerin Doris Hart, die Segel streichen. Pat Todd (Us) schlug ihre Landsmännin nach hartem Kampf mit 6:8, 7:5, 6:4. Die letzten Ergebnisse: Herrendoppel:(Viertelfinale) Seixas/ Sturgess (USA/ Sudafrika— Ayre/ Richardson(Australien/ USA) 3:6. 4:6, 7:5, 6:2, 6:1. HOd/ Rosewall(Austra- lien)— Morea/ Russel(Argentinien) 4:6, 613, 672 57, 6:4. Drobny/ Patty(Aegypten usa)— Mott- anständig durchgeführten Kampf, der nie an Spannung verlor, was auch der Spielverlauf in der Reihenfolge der Tore wiedergibt. Die Tore erzielten für St. Leon Götzmann und Stegmann je 2, Götz, Jäger und Probst je 1. Für Rot: K. Thome und B. Weiß. TV Oestringen— SG Leutershausen 1:13(0:5) Die Sd Leutershausen trat zu ihrem er- sten Spiel um den badischen Handballpokal gegen den IV Oestringen an und konnte da- selbst einen hohen Sieg landen. Die SG hatte keine allzugroße Mühe mit ihrem Geg- ner und konnte denselben nach Belieben ausspielen. In regelmäßigen Abständen wur- den die Tore erzielt, für die der gesamte Sturm und vor allem die Läuferreihe ver- antwortlich zeichneten. Helsinki erwartet täglich 30 000 Ausländer Das Organisationskomitee der XV. Olym- pischen Spiele in Helsinki erwartet an jedem Pag der Spiele 30 000 ausländische Besucher. Nach den bisher abgesetzten Eintrittskarten verteilen sich die Plätze auf durchschnittlich 8000 Schweden, 4500 Nordamerikaner, 4000 Dänen, 3000 Franzosen und je 2000 Engländer und Deutsche. Sporigeschelen ram/Paish(England) beim Stande von 3:6, 6:4, 729, 8:6 wegen Dunkelheit abgebrochen. Gemisch; tes Doppel(Viertelfinale): Hart/ sedgman(US Australjen)— Ward/ Oakley(England) 7:5, 6:2, Hewd/Hoad(USA/ Australien)— Abbas /Skonecki (Aegypten) staatenlos) 61, 1:6, 6:3. Brouguſ Me- Gregor(USA Australien)— Conolly/Rose USA/ Australien) 2:6, 9:7, 7:5. Todd/ Candy(USA Austra- lien)— Halford Williams England/ Südafrika) 6:0, 6:1. Bootstaufe beim Verein für volkstümlichen Wassersport Am Sonntag(6. Juli) 15.00 Uhr. tauft der VkywW in seinem Bootshaus in der Sandhofer Straße vier Ruderboote und einen Einer-Renn- Kajak. Leichtathletik-Klubkampf Auf dem Herzogenriedplatz trafen sich am Samstag der VfR Mannheim und Sd Käfertal zu einem Leichtathletik-Klubkampf. Der VfR gewann den Klubkampf mit 47:36 Punkten. In der DMM- Wertung erreichte der VfR 7325 Punkte. Käfertal konnte in der DMM nicht gewertet werden, da die Mannschaft nicht vollständig war. Dietrich zu dem Fall Pfirrmann einholen, AC Weinheim weist darauf hin, daß Pfirrmann als dreimaliger deutscher Halbschwergewichtsmei⸗ ster und erfolgreichster deutscher Amateur- boxer in internationalen Ringen trotz seiner derzeitigen unbedeutenden Verletzung im In- teresse des deutschen Sports in die deutsche Olympiastaffel eingereiht werden sollte. Pfirr- mann habe bereits wieder mit dem Konditions- training begonnen. Sportwart Eugen Böhm habe Pfirrmann als den besten deutschen Halb- schwergewichtler und verläßlichsten National- boxer bezeichnet. Man wies darauf hin, daß der Sparringskampf zwischen dem Profi Szuezins und Helmut Pfirrmann, wobei der Weinheimer im Trainingslager Bassum eine Kieferver- letzung davongetragen hat, in Anwesenheit des Bundestrainers Oskar Sänger(Ludwigshafen) und Sportwart Eugen Böhm stattgefunden habe, weshalb der Ac 92 Weinheim diese Funktionäre auch für die Folgen dieses nach den Wettkampfbestimmungen des DABV un- zulässigen Kampfes verantwortlich machen will. Pfirrmann teilte mit, daß er sich benachteiligt kühle und aus diesem Grunde einen Ausschei- dungskampf gegen den Sieger von Berlin, Kistner(Nürnberg), fordere. Eugen Böhm:„Pfirrmann nach Helsinki wäre unverantwortlich“ Zu dieser Weinheimer Resolution nahm der Sportwart des Deutschen Amateurboxsportver- bandes, Eugen Böhm(Stuttgart) gegenüber dpa wie folgt Stellung: „1. Die Meldung des DABV an das NOK über die 10 Boxer mußte bis zum 30. Juni 1952 ab- gegeben werden. 2. Ein Ausscheidungskampf Pfirrmann— Kistner vor Helsinki ist ausge- schlossen, da Pfirrmanns Kiefer wohl verheilt sein wird, aber keineswegs die Gewähr dafür gegeben ist, daß der gebrochene Kiefer bel den? bis 6 schweren Kämpfen in Helsinki auch hält und widerstandsfähig genug ist. Es wäre deshalb unverantwortlich, so schmerzlich dies auch für einer Mann wie Pfirrmann ist, den Weinheimer nach Helsinki zu schicken. 3. Ge- mäß einem Beschluß des technischen Ausschus- ses des DAB aus dem letzten Jahr ist es ge- stattet, daß Amateure mit Profis sparren, so- fern dieses Sparring in der Halle von Ama- teuren und unter Amateurtrainern stattfindet, was in Bassum der Fall war. Auch 1936 vor Berlin haben unsere Amateure mit Profis gesparrt“. Die Harlem Globetrotters in Mannheim Wie bereits berichtet, spielt am Freitag, 4. Juli, nachmittags 15 Uhr, die weltberühmte Basketballmannschaft, die Harlem Globetrot- bers, im Mannheimer Eisstadion. Im Mittel- punkt dürfte wieder der„König der Basket- ball- Artisten“ Recce Tatmen stehen, der die Zuschauer immer wieder durch neue Tricks überrascht. Pferde- Toto-Tip Dortmund und Frankfurt am 6. Juli Orontes(2. R. Dtm.) O. Langner— 2— Gamsjagd(3. R. Dtm.) A. Lom.— 2— Liebesmahl(3. R. Dtm.) Starosta 1—— Autokrat(4. R. Dtm.) v. d. Vlugt—— 0 Sinus(3. R. Dtm.) J. Starosta—— 0 Lanzelot(6. R. Dtm.) P. Kühn 1— 0 Pignole(2. R. F.) Arndt—— 0 Firmament(3. R. F.) J. Vinzenz— 2— Algol(4. R. F.) M. Visek— 2— Mandarin(4. R. F.) H. Hiller 1—— Mortadella(6. R. F.) Thalau—— 0 Antonius(4. R. Dtm.) O. Langner 1—— Hapallo(5. R. Dtm.) W. Gärtner— 2— Bona Organda(3. R. F.) Thalau— 2— 11 LUvegsculkokfdks Misretsu cen? t„ Fräulein, berufstätig. C oder möbliertes Zimmer. Angebote unter Nr. 07837 an den Verlag. wiese bis Viehhofstraße verloren. Abzugeb. geg. Belohn. b. Central- sucht leeres garage Hog& Baumann. Schöner Lagerraum(go qm) in Pir- masens(Zentrum) vorhanden. 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F MORGEN Der Herr über Leben und Tod nahm im Alter von 81 Jahren heute unsere liebe, treusorgende und un- vergeßliche Mutter, Oma, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Emma Kirner geb. Schneider Wohlvorbereitet mit den hl. Sterbesakramenten, in die Ewigkeit. JIVvesheim, Frankfurter Straße 5, den 1. Juli 1952. Mannheim, Stade- Madeira In tiefer Trauer: Die Kinder und Angehörige Beerdigung: Freitag. 4. Juli 1952, 11.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. An den Folgen eines tragischen Verkehrsunfalles ver- schied unser langjähriger Stadt-Vertreter, Herr Wilhelm Pohle Wir verlieren in ihm einen treuen, allseits beliebten Mitarbeiter, dessen Andenken wir hoch in Ehren halten. Louis Marsteller KG. Inh. Hanns Gerards und Mitarbeiter Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß mein lieber Mann, Herr Michael Herzog Gastwirt und Metzger am Mittwoch früh, 5 Uhr, von seinem schweren Lei- den erlöst wurde. Mannheim, den 3. Juli 1952. Liesel Her zog Die Beerdigung findet am Freitag, dem 4. Juli 1952, 14 Uhr, statt. Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 3. Juli 1952 Hauptfriedhof Zeit d Uhl, Karl, Käfertaler Straße 9. 11.30 Krematorium Gleim, Clemens. Moselstraße 3 13.00 Friedhof Feudenheim Ballweg, Wilhelmine, Paulusbergstraßge 2 14.00 Friedhof Rheinau Beininger, Pauline, Dänischer Tisch 24. 14.00 Nienninger, Elisabeth, Pfingstbergstraße 32. 14.30 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim 5 Ohne Gewähr 5 Durch einen tragischen Un- Slücksfall verschied am 1. Juli 1952 mein allerliebster Mann, mein herzensguter Vati, mein 7 5 Sohn, Bruder und Onkel, err Wilhelm Pohle um schönsten Alter von 33 Jahren. Mannheim. du 3. 11. In tief er Trauer: Rosina Pohle geb. Pfaff und Kind Sylvia Babette Pohle(Mutter) Heinrich Pohle u. Frau Wilhelm Walter u. Frau Julia geb. Pohle und alle Angehörigen Beerdigung: Donnerstag, 3. Juli 1 1952, 11 Uhr. Hauptfriedhof. 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Conference: losef Offenbach Hamburg (krüher Nationaltheater) josef Offenbach konferiert eine kleine Sommermodenschau des Modehauses Fischer- Riegel Während der Tanzpause. Anwesend: WITITIV BIRGET und die Künstlerinnen u. Künstler des Nationaltheaters 2 Tanzkapellen Am Samstag, 5. Juli, 17.45 und 20.15 Uhr, gibt vorher WIIIV BIRGEITI Aute gramme zugunsten der Theater-Tombola im Alster Eintrittskarten zu 3, DM im Verkehrsverein, Rosen- garten. Schleicher(Tattersalh, Böttcher(Wassert.), Heckel, O 3, 1, Schmitt, P 5, 1-4, und Weick, G 3. 9 Ae Here Forsthaus Schwarzschl b. Weidenthal Pfalz. Beliebtes Aus- flugsziel. Qualitätsweine, ff. Biere, gute Küche Pension. Fahrstunde von Mhm.-L'hafen üb. Bad Dürkheim Frankenstein. Eine Auto- TIIERMARKT Rass. Schäferhund abzug. Tel. 5 02 43 Cokerspaniel- Hündin, schö., kräftig. Tier, 10 Wo. alt, für 50, zu verk. Saler, Bad Dürkheim/ Wstr. Süd 22. 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UND HANDELSBLATT Rechtslage e Lehr-Beispiel ohne Lehre Ein Torso, ein Rumpf ohne Kopf ist un- gere Arbeitsgerichtsbarkeit, die— im sieben- tem Jahre nach dem Zusammenbruch noch immer der obersten Instanz entbehrt. M²it der Anrufung des jeweiligen Landes- Arbeitsgerichtes endet die Rechtsfindung. Die Landesarbeitsgerichte entscheiden je- doch vielfach unterschiedlich. Was in einem Lande Recht ist, scheint in anderen Bundes- ländern nicht billig. So kommt es, daß Klä- ger und Beklagter vor dem Arbeitsgericht sich in ein und derselben Anigelegenheit, zu einem und demselben Fragenkomplex auf Landesarbeitsgerichts-Urteile beziehen, die einander glatt widersprechen. Die Errichtung eines Bundesarbeitsgerich- tes scheiterte bisher an der Vielfalt poli- tischer Interessen. Frage ist, soll dieses Bun- desarbeitsgericht— so wie es auf Länder- basis der Fall ist— der Arbeitsverwaltung unterstellt werden, oder soll es in die Kompetenz des Bundesjustizministeriums fallen. Dieser Streit ist hauptsächlicher Grund, der die Schaffung eines Bundesar- beitsgerichtes verhindert. 5 Der Leidtragende ist in diesem Fall gelbstverständlich der, dem die Arbeitsge- richtsbarkeit dienen soll, der sein Recht gel- tend macht und sich einer Vielfalt von Rechtsauslegungen ausgesetzt sieht, je nach- dem eben die Rechtsauffassung der Landes- arbeitsgerichte— denen in normalen Zeiten die Rolle der II. Instanz zufällt, jeweils ist. In dem juristisch sowohl für die Kläger als auch für die Beklagten sehr beachtlichen Prozeß Jakob Faulstron, Preß- und Stanzwerk, Groß- Gerau bei Frankfurt a. M. contra Industrie- Gewerkschaft Metall, Arlesleitung Frankfurt a. M. kam es aus diesem Grunde— wegen des Fehlens einer Obersten Instanz, deren Urteilsfindung rechtsverbindlich für analoge Fälle ist— zu einem Vergleich. So erfreulich die Tatsache ist, daß ein Prozeß durch Ver- gleich bereinigt werden konnte, ohne bis zum bitteren Ende durchgekämpft werden zu müssen, so bedauerlich ist, daß in diesem Falle nicht eine klare Rechtsfindung zum Zuge kam, die das jetzt beachtliche Unruhe stiktende Problem wie, wann, wo, und unter welcken Um- gtänden gestreit werden darf, oder muſ und wie, wann, wo, und unter welchen Um- ständen nicht gestreilet zu werden braucht einwandfrei richterlich entschieden hätte. Man sage nicht, daß diesen Dingen neben- sächliche Bedeutung anhafte, Man sage nicht, daß bloßer Machtbegriff Recht zurück- dränge. Nein, im Gegenteil. Belehrt durch die sich während der französischen Revolu- tion abspielenden Vofgänge und zukünftige Entwicklungen weise vorausahnend, stellt Schiller in Wimelm Tells Monolog den Rechtsbegriff vor die Macht. Es ist daher bedauerlich, daß der Darm-, Stäckter Arbeitsgerichtsprozeß. 55 1 Vergleich endete, somit die keineswegs einwandfrei richter — Landesbe- lich klärte; 2. mit einen Vergleich enden mußte, weil es sinnlos war, in dieser Grundsatz- krage weiter zu prozessieren, gach verhalt: Die klagende Firma Jakob Faulstroh bringt vor: Die 1 Metall konnte während des hessischen Metallarbeiterstreiks unter Unserer Belegschaft keine Sympathien er- werben. Die Belegschaft hatte fast einstim- mig Teilnahme am Streik abgelehnt. Mit Großaktionen von rund 1000 Streikposten, die teilweise mit Omnibussen aus anderen Städten herangeführt worden sind, wurde das Werk trotz der Arbeitswililgkeit der Be- legschaft stillgelegt. Durch das Verhalten der Streikposten entstanden Schäden im Werte von 7602 DM und zwar an— aus dem Umsatz errechnetem— Verdienstausfall en Mehrarbeitszuschlägen, welche für notwendige Ueberstunden gezahlt werden mußten 1898,00 DM Die Gewerkschaft ist verpflichtet, dię- sen Schaden zu ersetzen. a Die beklagte 16 Metall setzte sich zur Wehr: Der Streik ist durch Urabstimmung ordnungsgemäg beschlossen worden. Die Streikposten haben nur ihre Pflicht erfüllt. Die Gewerkschaft lehnt den Schadensersatz Ab, weil der Unternehmer mit seiner Hart- näckigkeit das Streikgeschehen selbst ver- schuldet hat und daher den Schaden auch selbst tragen muß. 20 Zeugen bestätigten, daß Arbeitswillige geschlagen und getreten worden sind, also in gesetzwidriger Weise behin- dert wurden. Andere Zeugenaussagen be- sagten, die Streikleitung habe durch Ver- lesung aus einem Lautsprecher wagen die Streikposten aufgefordert, keine gesetzwid- rigen Handlungen zu begehen und anschlie- Bend im selben Atemzuge bekanntgegeben, daß die Tore der Firma Faulstroh besetzt würden. In der öffentlichen Verhandlung bestritt die beklagte I Metall das Vorhandensein einer Streikleitung. Die Klägerin wartete mit Passierscheinen auf, die von der„Streikleitung, Groß-Gerau“ unterschrieben waren. Der Verlauf: Bereits im ersten Termin empfahl der Vorsitzende des Arbeitsgerichtes folgenden Vergleich:„Die IG Metall zahlt an die kla- gende Firma Faulstroh 6 000 DM.“ Sagte die beklagte IG Metall:„Abgelehnt. weil der Vorstand der 18 Metall für die Bundesrepublik Deutschland, der hier zu entscheiden hat, nicht vollzählig vorhanden ist und auch nicht damit zu rechnen sei, daß dieser in absehbarer Zeit einen derartigen Beschluß fassen könne.“ Frohlockten die dem Kläger nahestehen- den Kreise:„Hier ist der Beweis für die Fernlenkung der hessischen IG Metall, die von der hessischen Gewerk- schaftsführung während des Streiks immer wieder abgestritten wurde.“ Entschuldigten die Gewerkschaftsvertre- ter:„Ja, über den Streik selbst haben wir in Hessen entschieden, weil er ja nur hessische Metallarbeiter betraf. Aber die Gewerk- schaftsfinanzen werden zentral verwaltet und deswegen können wir von uns aus nicht über diese Gelder verfügen. Zum Schluß konnten sie es doch. Ange- sichts des schlagenden Beweismaterials des Klägers wurde folgender Vergleich beschlos- sen: „Die Beklagte(IG Metall) zahlt ohne An- erkennung eines Rechtsanspruchs an die Klägerin(Fa. Faulstroh) den Betrag von 6000 DM. Damit sind sämtliche erhobenen und eventuell noch behaupteten Ansprüche der Klägerin oder der Arbeitnehmer der Klägerin, die sich nach Auffassung der Klä- 5704,00 DM Serin im Zusammenhang mit dem Streik gegen einen der Beklagten ergeben haben sollen, abgegolten.“ Nachspiel: Der Betriebsrat der Firma Faulstroh wurde von der Firmenleitung gebeten, in Kürze eine Vorschlagsliste vorzulegen, wie der Betrag von 6000 DM unter Betriebs- angehörige, die gebaut haben oder noch bauen wollen, verteilt werden kann. Kom- mentar: Ist überflüssig. Ist in der Einleitung enthalten. F. O. W. Hartnäckiger Kather WIII wohl Flüchtlings-) Gouverneur werden Die Presse-Agentur UP meldet:„Die ordentliche Hauptversammlung der„Bank für Vertriebene und Geschädigte(Lasten- ausgleichsbank) a. G.“ beschloß in ihrer Sitzung am 1. Juli, von der Wahl eines neuen Aufsichtsrats Abstand zu nehmen. In einer Verlautbarung der Bank heißt es, die Umwandlung der Gesellschaft in eine An- stalt des öffentlichen Rechts solle so be- schleunigt werden, daß die Neuwahl nicht mehr zweckmäßig erscheine. Damit bleibt der bisherige Aufsichtsrats vorsitzende, der erste Vorsitzende des Bundes Vertriebener Deutscher, Dr. Linus Kather, weiter im Amt. Im Zusammenhang mit der ursprünglich vorgesehenen Neuwahl des Aufsichtsrats war es zu Diskussionen darüber gekommen, ob Dr. Kather wieder gewählt werden solle. Die Interessen verbände der nach dem Lasten- ausgleichsgesetz Abgabepflichtigen hatten sich für die Wahl einer„weniger politischen“ Persönlichkeit ausgesprochen. Schrottfrage föderalistisch lösen (VWD) Nach Ablehnung der Schrottverord- nung durch den Wirtschaftsausschuß des Bundes- rates will das Bundeswirtschaftsministerium mit den Länderausschüssen in Verbindung treten, um die sich aus der Ablehnung für die Schrottwirt- schaft und speziell für die Schrottvermittlungs- mbH. ergebende Situation zu prüfen. Im Bun- deswirtschaftsministerium wird die Auffassung vertreten, daß an dem gegenwärtigen System der Regulierung des Schrottmarktes im Prinzip nichts geändert werden sollte. Bei den Verhand- jungen mit den Länderausschüssen komme es darauf an, unter Umständen gewisse Modifikatio- nen in die schrottverordnung einzuschalten. Kirschhunger, eine Folge der Hitze (LRP) Die Nachfrage nach Tettnanger Kir- schen hat sich mit Beginn der Woche derart ge- steigert, daß es bei der Kirschenversteigerung, bel der 2000 Körbe im Handumdrehen abgesetzt wurden, zu wesentlichen Preissteigerungen kam. Bei allen Sorten erfolgten bedeutende Zuschläge. Bezahlt wurden für einen Zentner bei Knorpel- kirschen 39 bis 41 DM, bei Hegenern 28,50 bis 29,60 DM, bei Hedelfingern 33,10 DM und bei Rot- beeren 29 bis 31 DM Düstere Obstprognosen a (LRP) Während die Baumblüte im gesamten Bundesgebiet zunächst eine Vollernte im Obst- bau versprach, hat sich in den letzten Wochen das Blatt wesentlich gewendet. Direktor Seitzer vom Obst- und Gartenbauverband in Stuttgart erklärte dieser Tage bei einer Obstbautagung in Tettnang, infolge der starken Frost- und Raupen- schäden sei in diesem Jahre nur eine Mittelernte zu erwarten Tausende von Bäumen zwischen Sigmaringen und Würzburg seien völlig Kkahl- gefressen. Den gesundesten Baumbestand weise das Bodenseegebiet auf, Argentinische Bemberg-Entflechtung (Up) Der argentinische Senat hat am 1. Juli ein Gesetz Über die sofortige Liquidierung des Bembergkonzerns in Argentinien angenommen. Das bereits vom Abgeordnetenhaus in der ver- gangenen Woche gebilligte Gesetz wurde dem argentinischen Staatspräsidenten Juan Peron zur Unterzeichnung vorgelegt. Die Liquidierung des 1888 gegründeten Bem- berg- Unternehmens wird mit dem argentinischen Anti-Monopal-Gesetz begründet. Der Erlös aus dem Verkauf der in Argentinien befindlichen 33 zur Bemberg-Gruppe gehörenden Gesellschaf- ten, unter denen sich Brauerelen, Banken, Tex- tilunternehmen und land wirtschaftliche Besitzun- gen befinden, soll in„Uebereinstimmung mit dem Gesetz“ verteilt werden. Uneigennützige Zinsanpassung (VêWD) Die Ausfuhr-Kredit-AG. hat in Anpas- sung an den geänderten Diskontsatz die Soll- zinsen für den A-Plafond(mittelfristige Export- Kredite) um 0,5% gesenkt, obgleich die Haben- Zinsen, die an der Kostengestaltung maßgeblich beteiligt sind. bisher nicht srmäßist wurden. Exporte nach IsrAeI 3 N (D) Am Export nach Israel interessierte Firmen werden von der Handelskammer in Ham- burg darauf aufmerksam gemacht, dag die Jewish Ageney for Palestine, München, auf Grund einer der Jewish Restitution Successor Organisa- tion erteilten De in der Lage ist, Waren bis zum Betrage bon 20 Mill. DM jährlich tür Israel aus Deutschland zu beziehen. Von die- ser Regelung sind kriesswichtige und Mangel- waren ausgenommen Den Firmen wird empfoh- jen, sich an die Jewish Agency for Palestine in München zu wenden. Deutschland im Kaffeegeschäft eingeschaltet (VW) Der Bundesrepublik ist jetzt der Reexport brasilianischen Kaffees nach allen Län- zungsänderung vor, nach der ein Beirat ge- bildet wird, laufenden Arbeiten der Gesellschaft gutacht. lich gehört werden darüber wird der Aufsichtsrat festlegen.“ geborene. Dr. Linus Kather bewährte sich im Fordern. Selbst Unmögliches zu verlan- gen von den Besitzenden Flüchtlinge, der Ausgebombten und sonsti- rischen Wirtschaft durchgeführten oder be- gen Kriegs geschädigten, scheute 0 nicht. Als jedoch sein Stuttgarter Hausbesitz auch die von Arbeitnehmerseite geforderten teilweise Opfer von Forderungen werden Lohnerhöhungen— von den Verwaltungs- sollten, die er zu ersinnen fleißig half, da stellen zum Anlaß genommen werden, dro- verstand er es, sich auch zur Wehr zu setzen, hende Worte auszusprechen und einen um- Wahrlich ein hartnäckiger Kather, der jetzt fangreichen Kontrollapparat in Bewegung zu unter der Flagge einer Anstalt des öffent- setzen, ist es diesmal umgekehrt. lichen Rechtes Flüchtlingshilfe kontrollieren will. lung wäre zu Recht in der Oeffentlichkeit gescholten worden, hätte einen Bericht. wie den eingangs von der Presse-Agentur UP gemeldeten, an die Oef- fentlichkeit abzugeben. K URZ NACHRICHTEN Seite 7 Die Hauptversammlung nahm eine Sat- Notleidende Bundespost stößt auf geringe Gebefreudigkeit Die von der Bundespost angekündigten Gebührenerhöhungen, die teilweise 50 Pro- zent der bisherigen Sätze ausmachen, haben eine merkwürdige Reaktion ausgelöst. Während sonst die von der unternehme- in dem Sachverständige zu sollen. Einzelheiten Der 59jährige, in Prossitten/ Ostpreußen zu Gunsten der er sich antragten Preiserhöhungen— und mitunter so quasi auf Lebensdauer So hat z. B. der Vorsitzende des bundes- täglichen wirtschaftspolitischen Ausschusses, der CDU-Abgeordnete Etzel, unserem Bon- ner Hi.- Korrespondenten erklärt, aus poli- tischen Gründen könne der Bundestag„die Hoffnungen der Bundespost“ nicht teilen, Etzel sprach sich gegen eine Erhöhung der jetzigen Gebühren aus. Es sei nicht zu er- Warten, daß sich im Bundestag eine Mehr- heit für die Absichten der Bundespost fände. Unterdessen haben auch die Spitzenorga- Jede andere ordentliche Hauptversamm- sie sich getraut, Tex dern mit Ausnahme der USA 5 5 gestattet worden. Diese Uebereinkunft wurde g 5 1 5 7 175 nach Mitteilung des Bundes wirtschaftsministe- nisationen der Wirtschaft gegen die Pläne riums zwischen dem brasilianfschen Kaffeeinstitut der Bundespost Frontstellung bezogen. Wos und der deutschen Botschaft in Rio de Janeiro bei der Vorwurf erhoben Wird: erzielt.. 5 5000 Grenzgänger von Brotlosigkeit bedroht Aehnlich wie bei der Bundesbahn spiegle (. Sw) Der verband der Badischen Textil- sich in diesen Plänen die Absicht wieder, Auf industrie und 5 55— 75 e den Pfaden des Monopol- Brauchtums Wan- Kammern und erbände wandten si eser 85 7 05 4 5 5 Tage gegen Versuche der schweizerischen Regie- delnd. Investitionen üder den Preis vorzu- rung, die kündigung aller ausländischen Textil- nehmen. Die Post habe den Postomnibus- arbeiter zum mächskmétllchen Termin zu errei betrieb beispielsweise außerordentlich erwei- chen. Ein solcher Schritt, durch den mehr als 1 f 5000 uber wiesned deutsche Textilerbeiter in der tert, und zwar zum erheblichen Teil auf 5210 d e W sel e 4 Kosten des Privatunternehmertums. halb ungewöhnlich, weil die Schweiz bisher stets Ar bende Werten derten, 3— e, e 9 3 Zusam- wirke aber verstimmend, 80 en e menhan. er ührenerhö 5 badischen Verbande, wenn ein Land, das durch 0 e 1 1 einen freizügigen Grenzyerkehr offensichtliche nann Su. DO 1 Vorteue gehabt habe. plötzlich dadurch Grenz. zialen Wohnungsbau. So erfreulich an sich zäune errichte, daß es ausländischen Arbeitern eine solche Beteiligung ist, könne sie nicht JJ als Grund zur Tariferhöhung angesprochen eee eee der Mannheimer werden. Wenn man das alles berücksichtigt, Produktenbörse 55 5 5. tand am 30. Juni 1952 statt. Der Tätiglzeitsbericht 80 821 die Bundespost bisher eine stichhal- 588 8 dg uur* 27 9 5 tige Begründung der 1 2 „%%% f geblieben. Der Postausschuß des Deutschen Vorstand und die Rechnungskommission entlastet: 2 4 3 die Rechnungskommssion neu gewählt, Die Mit- Industrie- und Handelstages IH T) will sich glieder versammlung genehmigte einstimmig die am 8. Juli mit den Angelegenheiten der 7700000000(T8 n. bee Bundespost befassen. Es verlautet, das im Erneuerungswahlen in den orstan urch. 0 5 den ausscheldenden Blitgliedern wurden die Her- Auftrage der Wirtschaft Vorstellungen beim ren Gottfried Schliehting, Karl Kramer, Bundeswirtschaftsminister erhoben werden Otto Se hock und Adam Steisslinger wie, gollen Hi. tor. der 3 5 der von V 5 vorgeschlagene Dipl.-Landwirt rr 0 of- menn neu in den Vorstand berufen. Außerdem Besteuerung des Weinbaues wurde Herr Jakob Graff, Heidelberg, als Vor- 5 71 stamdsmitglied neu gewählt beraten. inanz- präsi en Marktberichte 0 rp) Auf Veranlassung der Oberfinanz- Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt direktion von Rheinland-Pfalz begannen am 8 5 45 e e J. Juli in Bad Dürkheim Besprechungen über 21 er. 1.— 7 3 17525 trage erzielten? Johannisbeeren(rot) 18-21, dto. die Besteuerung des Weinbaues. Pie Ober (schwarz) 60—68; unreife Stachelbeeren i425; finanzdirektion von Frankfurt, Mainz, Nürn- reife 3 N 1 0 1 3 berg und Fre burg wurden zu einem Erfah- Ssuerkirschen 15-25; chattenmorellen—32: 1 Prs kene 18.30: Pflaumen 28. 31; Tafelabfel 25—40: rungsaustausch eingeladen. Hauptgegenstand Tafelbirnen 20—40; Kopfsalat J—13: Salatgurken der Beratungen ist die Vereinheitlichung des 3 5 55 r 2 Besteuerungsverfahrens. Der Anteil von umenko 35, 1 1 ohlrabi 5 3 5 5* 5 Karotten 68: Erbsen 15—18; Buschbohnen 4045: Rheinland-Pfalz an der deutschen Weinbau Stangenbohnen 4050; Tomaten 60—70; Zwiebeln fläche beträgt 66 Prozent. Am Gesamtertrag 20—24; Petersilie 4—5. ist Rheinland-Pfalz sogar mit 75 bis 80 Pro- zent beteiligt. Vor dem gleichen Gremium Frankfurter Effektenbörse werden unter Einschluß der Oberfinanz- g Neem 5 direktion von Karlsruhe und voraussichtlich v p) per Ordereingang war weiterhin ges 8.. in ergrund des uon tanmafketes stan: auch derjenigen von Hannover auch Steuer den Harpener, die auf die morgige Veröttent. kragen des Tabakbaus behandelt werden. chung der Bilanzzahlen und dem als ziemlich 3 350 00000 1:8,7 eri Gesamtgewinn von 7% verbuchten. Aus der Rupie wird der Kyat, aus dem Cent Sensen fienege ends dam enng, uf gie c. der„ E e 5 elne freundlichere rundstimmung mit. e je- 5 doch kursmäßig nur wenig zum Ausdruck kam.(WD) Die burmesische Währung wurde am Etwas schwacher Rheinische Braunkohlen. Tn- 1. Jul auf das Dezimalsystem umgestellt. Die dustriewerte zeigten im allgemeinen wiederum neue Rupie heißt jetzt„KRyat“ und der Cent nur unbedeutende Veränderungen gegenüber dem„Pya“. Der Wert der burmesischen Währung ee 5 den. 5—„ bleibt unverändert mit ein Shilling sechs Penes gesuchten Daimler waren zt eher offeriert un Stwas rückläufig. Im einzelnen konnten sich britischer Währung. Gegenüber der 5. Kall Chemie um 30, Südd. Zucker, BBC, Pt. Parität unverändert eine Rupie 7 ds N, Tafelglas, Neckarwerke Eßlingen und Kamm- ber wurde die burmesische Rupie in 16 Annas garn Stoehr um rund 3% verbessern. aufgeteilt. LSTEII ER. AN 801 Feinbäckerei Bäckermeister gecansse in arbeiter in angenehme Stellg. ge- sucht. 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Sylvia sah moch reizender aus als in Europa; den Jüng- Ung kannte ich nicht. Sie stellte ihn mir mit großem Stolz vor:„Das ist Macrurtle— mein Mann.“ 5„Dein Mann?“ fragte ich erstaunt. Ich hatte Sylvia zuletzt vor einem halben Jahr in Mailand gesehen, aber damals war sie noch nicht verheiratet und hatte mir auch nichts von einem Bräutigam erzählt. „Ja, sagte sie strahlend,„wir sind seit drei Monaten Mann und Frau. Kennst du Mac denn nicht? Macrurtle der be- rühmte Schlagerkomponist.“ Ich erklärte beschämt:„Leider.. leider. Noch nie etwas von MacTurtle gehört. Aber ich habe überhaupt so emmentalergroße Löcher in meiner Bildung. Völlig außer sich, meinte Sylvia:„Was? Du kennst Macs letzten Weltschlager nicht? Den„Muttermal-Tango“? Alle Jazzbands der Welt spielen ihn. Aus allen Radios tönt er früh, mittags und abends. Zwei Millionen Schallplatten sind bereits von ihm verkauft.“ Und jetzt erinnerte ich mich tatsächlich, den Muttermal-Tango schon einmal gehört zu haben. Sylvia schwärmte:„Ach, meine Heirat mit Mac Turtle hat eine romantische Vorgeschichte. Ich will sie dir kurz erzäh- len. In Mentone hörte ich den Muttermal- Tango zum erstenmal und verliebte mich Hals über Kopf in die Molodie, Ich hatte keine Ahnung, wie ihr Komponist aussah, ob er jung oder alt, gescheit oder dumm sei. Ich hörte nur, daß er in Hollywood lebe. Mit dem nächsten Flugzeug flog ich nach Kalifornien. Ich ließ mich ihm vorstellen. Und wie du siehst, habe ich ihn mir erobert. Nur weil ich nach seiner kleinen Melodie Wie verrückt war. Was sagst du dazu?“ Ich sagte nichts. Und gratulierte Sylvia Nur. II. FKnapp ein Vierteljahr später traf ich Sylvia in New Vork. Sie ging dort am Arm des emigrierten ungarischen Operetten- komponisten Geza Szurmay. Ja, ja, jenes Szurmay, der die Operette„Die Gulasch- Prinzessin“ komponiert hatte, ein Welt- erfolg, wie man sich wohl erinnern wird. Nach der ersten herzlichen Begrüßung fragte ich Sylvia:„Und wie geht es deinem Mann Mac in Hollywood?“ 7 Sie antwortete geringschätzig:„Hör mir mit diesem Menschen auf! Ich habe mich von ihm scheiden lassen.“ „Scheiden lassen?“ „Ja. Es ist eine traurige Geschichte.“ „Erzähle, Sylvia!“ „Du weißt doch, daß ich mich eigentlich Mein Freund der Dieb“ 5 Uraufführung in Hamburg Bei der Uraufführung der Komödie„Mein Freund der Dieb“ im„Jungen Theater“, Hamburg, galt es, weniger ein Stück als ein junges Nachwuchstalent zu entdecken. Es heißt Karin Remsing. Wer den gleichnamigen Film gesehen hat, kennt auch das Stück. das Helmut Weiß nach seinem Drehbuch hinterher für die Bühne fabriziert hat. Der Stoff ist durch die Konzentration auf fünf Bilder in einem Zimmer keineswegs kurzweiliger geworden. . Auch ist das Thema(ein reicher Schriftstel- ler möchte einen jungen Gauner durch Güte und Anständigkeit auf den rechten Weg bringen) zumindest in der gebotenen Form abwegig und unwahrscheinlich. Einen Erfolg. Wie ihn der Autor vor einigen Jahren mit „Sophienlund“ hatte, kann er diesmal nicht erhoffen. Aber die Aufführung(Regie ebenfalls Helmut Weiß), in der manchmal sogar die schwachen Dialoge überspielt wurden, war recht nett. Ganz reizend(siehe oben): Karin Remsing, die in ihrer drolligen, natürlichen Art aus der Nebenfigur des naiv-verliebten Dienstmädchens beinahe eine Hauptrolle machte und sich Sonderbeifall bei offener Szene holte. Auch der„Dieb“ Hans Irle brachte mit seinem jungenhaften, hemds- ärmligen Humor Bewegung in das Spiel, an dem weiterhin Walter Mall. Heidia Schmetz und Friedrich Schütter vorteilhaft beteiligt Waren. Foffentlich macht sich das„Junge Thea- ter“ nach dem Sommer an seine eigentlichen Aufgaben. A. E. K. nicht in Mac Turtle, sondern in seinen„Mut- termal-Tango“ verliebte.“ „Ja, Ja, das hast du mir gesagt. Und. 2 „Und... Dann kam doch dieser Plagiat- Prozeß, den Geza gegen Mac anstrengte.“ Sie warf einen strahlend- verliebten Blick auf Geza und fuhr fort:„Du mußt doch von diesem Prozeß gehört haben. Er wirbelte hinlänglich Staub auf. Geza wies Mae nach, daß dieser den Muttermal-Tango Takt für Takt von seinem Gulaschprinzessin- Fox gestohlen hat. Schon nach dem ersten Sach- verständigengutachten verließ ich Mac. Es War nämlich katastrophal für ihn. Und nach dem Urteil, das Mac des geistigen Dieb- stahls, begangen an Geza Szurmay, schuldig erklärte, reichte ich die Scheidung ein. Geza und ich sind jetzt verlobt. Und in Kürze heiraten wir. Was sagst du dazu?“ Ich sagte nichts. Und gratulierte Sylvia nur. III. 8 Ein Zufall führte mich nach einem wei- teren Jahr mit Sylvia in Paris zusammen. Sie lief über die Champs-Elysées und hatte es offenbar sehr eilig. Ich fragte Sylvia: „Hast du Geza Szurmay schon geheiratet? Und bist du mit ihm in Paris?“ Sie rief wütend:„Sprich mir um alles in der Welt nicht von diesem Geza Szurmay! Ich habe das dringende Bedürfnis, nicht mehr an diesen zweifelhaften Ehrenmann erinnert zu werden.“ „Ist es schon wieder aus mit Geza?“ „Total. Ich führe jetzt in Paris dem alten André Delovard die Wirtschaft.“ „Du.. du führst jemandem die Wirt- schaft?“ fragte ich immer erstaunter. „Ja“, schwärmte Sylvia.„Und zwar mit Leidenschaft.“ „Pardon, wer ist dieser alte Delovard?“ „Ein Mann über achtzig. Hast du noch nie etwas von André Delovard gehört?“ „Noch nie.“ „Begreiflich. Andrés Glanzzeit liegt schon sehr weit zurück. Er war zu Beginn des Jahrhunderts ein sehr bekannter Komponist. Du weißt doch, daß ich mich in eine kleine Melodie verliebte.“ „da, in den Muttermal-Tango.“ Wiedergeburt Wenn allenthalben die Dinge sich ändern, Altes und Neues im Widerstreit liegt, kann es auch an einer„Krise des Kunstmuseums“ nicht fehlen. In Paris werden jetzt neue Wege eingeschlagen, die unsere Aufmerk- samkeit verdienen. Das 19. Jahrhundert hatte den Typ des „Gelehrtenmuseums“ ausgebildet, das in strenger Scheidung von Schulen und Epochen einem riesigen Atlas für Kultur- geschichte glich. Nach dem ersten Welt- krieg wurden in der Epoche des„Bauhaus- stils“ die Wände geweißt, die Bilder locker und auf eine Grundlinie gehängt und grelles Oberlicht eingeführt. Hiergegen wenden sich nun in Wort und Tat die Pariser Mu- seumsleiter: in nüchternen Räumen mit zu hellen Wänden und zu wenig Kunstwerken kühle man sich an ein Laboratorium erin- nert; neutrales Oberlieht wirke beklemmend und töte das Leben der Kunstwerke; ein Museum müsse mit allen Mitteln der Faszi- nation zu wirken versuchen! Um dieses Ziel zu erreichen, werden alle Elemente musealer Darbietung— vom mo- numentalen architektonischen Gehäuse bis zum Etikett am Bild— umgeformt. Wo irgend möglich, sind zugemauerte Seiten- kenster wieder geöffnet worden, so in der Grande Galerie des Louvre Einzelne Schau- räume dieses Museums haben eine reiche klassizistische Innendekoration mit Statuen- nischen, Spiegeln und Marmorsäulen erhal- ten. Die weißen Wände werden wieder dunk- ler getönt, zum Beispiel rötlich- grau in dem zu Ostern 1952 eröffneten Venezianersaal; Leonardos Mona Lisa hängt auf himbeer- farbenem Sammet. Bei der Anordnung der Bilder an den Wänden finden wir statt des Prinzips der Einreihigkeit lockere Kompositionen, die bis hoch hinauf reichen. Altarbilder werden grundsätzlich über Augenhöhe angebracht, um nicht zu intim zu wirken Gu Gottvater sieht man auf, man blickt ihm nicht ins Augel). Bei der Darbietung der Kleinkunst ist man von den sachlichen Glasvitrinen der zwanziger Jahre abgekommen: einzelne Stücke des Kronschatzes der Bourbonen ste- David Wayne Peter Lorre David Wayne spielt die Rolle des Kindermörders in einer neuen amerikanischen Fassung des Kriminalfilms„M“, die vor langen Jahren in der ursprünglichen deutschen Fassung 2u den Glanzrollen Peter Lorres gehörte. Peter Lorre wird man nächstens als Detektiv Slimane in einem Film„Casbak— Verbotene Gassen“ wiedersehen * „Aber nein!“ „Verzeih, in den Gulaschprinzessin-Fox.“ „Lächerlich! Diese Melodie ist weder von Mac Turtle noch von Geza Szurmay. Sie stammt von André Delovard und war vor fünfzig Jahren das berühmte Salonstück „In der Jasminlaube.“ Geza und Mac haben André die reizende Melodie gestohlen.“ „Wie kamst du darauf?“ „Eines Tages blätterte ich in einem alten, vergilbten Musikalbum. Und darin fand ich die„Jasmin-Laube“ von André Delovard. Es War Note für Note die Melodie, in die ich mich verliebt hatte. Nur jedesmal anders rhythmisiert. Natürlich ließ ich Geza sofort Aufnahmen: Columbia-Film und Universal stehen, obwohl wir zwei Tage vor der Hoch- zeit standen. Ich fuhr nach Paris, um nach dem alten Delovard zu forschen. Er lebte glücklicherweise noch. Aber er war sehr einsam und pflegebedürftig. Ich blieb bei ihm und verschönere ihm seine letzten Le- benstage. Was sagst du dazu?“ Ich sagte nichts. Und gratulierte Sylvia nur. IV. Kurze Zeit nachher traf ich Sylvia in Wien. Ich besuchte ein Grab auf einem Friedhof und kam zufällig auch an der Grabstätte des Walzerkönigs Johann Strauß vorbei. Dort kniete sie und weinte bitter- EER A des Kunstmuseums Der neue pariser Museumsstil hen in der Apollogalerie des Louvre jetzt auf stoffüberzogenen grauen Sockeln, Elfen- beinfiguren der Gotik vor einer roten Sam- metwand. Die aufdringlich-lehrhaften Schil- der aus der Zeit des„Gelehrtenmuseums“ haben kleinen Glasplättchen mit winziger grauer Schrift Platz gemacht, die sich von den Bilderrahmen kaum abheben. Abends, in einzelnen dunklen Räumen auch tagsüber, werden die Kunstwerke mit elektrischem Licht angestrahlt; vormittags um 11 Uhr sahen wir im Louvre eine ägyptische Sphinx 6 5 in einer unterirdischen Gruft, Vitrinen mit antiker Kleinkunst und Fresken der Früh- renaissance beleuchtet. In der Zeit des Bauhausstils war Frank- reich im ganzen konservativ und hielt sich zurück. In der neuen Phase, von der hier berichtet wird, kommt französischer Ge- schmack in der Darbietung von Kunstwerken zu voller Geltung. Manches von dem, was in Paris verwirklicht wird, müßte auch beim Neuaufbau unserer Museen berücksichtigt werden. N. v. Holst Kolturnotizen Dem Landestheater Darmstadt will mit Be- Zinn der nächsten Spielzeit Intendant Gustav Rudolf Sellner ein Schultheater angliedern. „Das Schultheater am Landestheater Darm- stackt“ ist eine Institution, die dem Bühnen- nachwuchs helfen soll. die ersten praktischen Theaterjahre selbst verantwortlich zu formen. Das Schultheater wird über ein eigenes En- semble junger Kräfte verfügen und regelmäßig öffentliche Aufführungen herausbringen. Das Ensemble erstrebt eine enge Zusammenarbeit mit jungen deutschen Autoren. Ständige Ar- beitsgänge über Dramaturgie, Theater- und Kunstgeschichte, Bühnenbild, Bühnentechnik und in Atem, Ton und Bewegung sollen in unmittelbare Wechselwirkung mit der eigent- lichen Bühnenpraxis treten. Tilly Wedekind, die in München lebende Witwe des Dramatikers Frank Wedekind. hat die Rechtsabteilung des Schutzverbandes deut- scher Schriftsteller in einem Schreiben gebe ten, genau zu prüfen, ob sich der Schweizer Dramatiker Friedrich Duerrenmatt in seiner Komödie„Die Ehe des Herrn Mississippi“ des Plagiats schuldig gernacht habe. Frau Wedekind WII in diesem Stück auffallende Anklänge an Werke ihres Mannes, vor allem an„Erdgeist“, „Die Büchse der Pandora“,„Hidalla“ und „Franziska“, festgestellt haben. Sie erklärte: „Ich kann nicht dulden, daß man Wedekind in die Schubladen legt, und dafür ein Schüler von ihm mit seinen Einfällen und Originalitä- ten Erfolge hat.“ „Die Jungfrau von Orleans“ von Friedrich Schiller und„Ein Sommernachtstraum“ von Willlam Shakespeare stehen auf dem Pro- gramm der diesjährigen Freilichtaufführungen im Heidelberger Schloßhof. Die erste Auffüh- rung der„Jungfrau“ findet am 3. Juli statt und beginnt um 20.30. Uhr. Der Sommernachts- 5 Wird am 26. Juli zum erstenmal ge- Spielt. 5 Von Hans Vogt, dem an der Mannheimer Musikhochschule lehrenden Komponisten, bringt Generalmusikdirektor Fritz Rieger während der kommenden Saison in einem Philharmonischen Konzert in München die Ur- auf führung des„Konzerts für mehrchöriges Orchester opus 21“. Die Städtische Hochschule für Musik und Theater, Mannheim, veranstaltete in der Mannheimer Kunsthalle ein Beethoven-Kam- merkonzert, in dem Schüler von Direktor Richard Laugs, Professor August Eichhorn. Heinz Mayer, Helmuth Mendius und Else Reh- berg spielten. In den dargebotenen Klavier- kompesitionen, den F-dur-Variationen op. 34, dem Rondo à capriccio op. 129, der D- dur- Sonate op. 10 Nr. 3 und in der„Waldstein“ Sonate vermochten die jugendlichen Interpre- ten, zum Teil ohne kleine„Zwischenfälle“, mit beachtlicher Sicherheit die Gefüge der Themen musikalisch nach gut erfaßten Gesetzen zu ge- stalten und ihre soliden technischen Fähig- keiten sowohl mit den Anleitungen der Lehr- kräfte wie mit persönlich erfühltem Erleben in Einklang zu bringen. Neben diesen schönen Solo-Leistungen am Klavier gaben eine Schü- lerin und ein Schüler als Begleiter bemerkens- werte Beispiele für zurückhaltende und exakte pianistische Anpassung in den Es-dur-Variatio- nen über ein Thema aus Mozarts Zauber- flöte“ und in der Violinsonate op. 12 Nr. 1. Die beiden Streichersolisten entwickelten hier eine gediegene Tonführung und ein glück- liches Bestreben, die geistige Linie der Werke mit den Klangfarben des Instruments zu er- füllen. wist Donnerstag, 3. Juli 1952/ N Haas Seorg Ratjen Dritter Gastdirigent der„Aida“ Von Hans Georg Ratjen, der am Die 3 tagabend als Gast die„Aida“-Einstudie 5 des Mannheimer Nationaltheaters dirigie ist dieser Tage erst anläßlich einer Uraub kührung gesprochen worden(vgl.„Morg vom 21. Juni): das Staatstheater Oldenb dessen Generalmusikdirektor er ist, bra unter seiner musikalischen Leitung ersten Male die Oper„Amati“ von Win Wolf heraus und fand damit ein beachten wertes Echo. 5 a In der„Aida“- Aufführung, die Ha Georg Ratjen nun übernahm, stellte er Sie ungemein erfahrener, von Solisten, Chören und Orchester sicherer Hand führender Operndirigent v Im klar und nuanciert gegliederten Klang bild läßt Ratjen den Singstimmen die Füß rung und entfesselt nur in einzelnen große Steigerungen die volle Kraft der Orchester begleitung. Das besondere Bemühen Gastdirigenten aber galt den Tempi, di in scharf profilierten Kontrastwirkung anlegte(sehr breit und gewichtig Marsch im ersten Bild, ein außerorden liches Brio in der vierten und fünften Szene Der dabei gewonnene dramatische Aten füllte die starken Spannungen des Werke mit intensiver Leuchtkraft. Das Publikum dieser letzten geschlosst nen Vorstellung für die Mannheimer Thes tergemeinde in der in kurzem ablaufenden We Spielzeit ließ sich von der drückenden Hita kunft, nicht beeinträchtigen und spendete de Gastdirigenten und den Hauptdarstelle (Heinz Sauerbaum: Radames; Grete Schei benhofer: Aida; Carin Carlsson: Amneris Erhard Zimmermann: König; herzlichen Applaus. 5 5 8 Es war dies das dritte Dirigentengast spiel innerhalb der Mannheimer Nationaltheater. Drei Weites stehen noch aus: zwei davon gleich. falls mit Verdis„Alida“, eines mit Beet hovens„Fidelio“. Nun zählen die Begeg nungen mit auswärtigen Gastdirigent gewiß zu den interessantesten Erlebni für den Musikfreund; die Unterschiedli keit in der Auffassung dieser oder jen musikalischen Frage zu sehen oder vielme zu hören, der vielschichtigen Individuali der Künstler persönlichkeiten gewahr werden, ist stets gewinnbringend und auf, schlußreich gewesen. Nur wird man Si. dabei auch der Begrenzung bewußt bleiben müssen, die sich für den Gast bei der Ueber. nahme einer stehenden Opern- Aufführun ergibt. Gerade die Mannheimer„Aida“ Einstudierung läuft szenisch wie musikalisch N seit ihrer Premiere in ganz bestimmten, nur geringen Spielraum lassenden Bahnen. Den Gastdirigenten aber stehen meist nur je eine letzten Wochen in 5 den, 5 8 Verständigungsprobe für die Solisten und kowe das Orchester zur Verfügung. An der ge- haus gebenen Grundkonzeption kann nichts ver ändert werden; es bleibt dem Gastdirigen ders ten also nur übrig, sich bestimmter Einzel- den 0 heiten zu widmen, das Tempo hier oder da West zu forcieren oder zu verlangsamen, gewisse dramatische Akzente zu setzen(soforn sie auch szeniseh, auf der Bühne, realisfert ind) oder lyrische Ruhepunkte einfließen lassen. Diese Beschränkung läßt die Pe lichkeit des musikalischen Leiters aber nicht in vollem Maße erkennen, und man id sich hüten müssen, daraus endgültige Schlüse auf sein Musikantentum, auf seine spes. fische Wesenheit und seine Neigungen zu ziehen. Dies wird nur bei einer eigenen Einstudierung möglich sein, die dann in der Gesamtanlage wie in jeder Einzelheit die künstlerische Fähigkeit des Gastes auch kr den Hörer bezeugt. Man sollte daher, zumal mit einer Neubesetzung der Chef- dirigentenstelle zu Beginn der kommenden Spielzeit kaum zu rechnen ist— im kom- menden Winter die Dirigentengastspiele in besonderem Maße für das Mannheimer Kon- zertleben fruchtbar werden lassen. Hier bietet sich ein weites(und technisch ein- facher zu gestaltendes) Feld künstlerischer Betätigung, das auch dem Musikfreund die größere und einprägsamere Chance 1. K. H. Die Evangelische Kirchenmusikwoche in Bad Wildungen wurde am Dienstagabend in An- 5 wesenheit zahlreicher evangelischer Kirchen- musiker und Förderer der Kirchenmusik aus dem Bundesgebiet mit einem Konzert in der Stadtkirche eröffnet. Sie soll einen Querschnitt durch die musica sacra von der Reformation bis zur Gegenwart geben. Die Gesamtleitung hat Kirchenmusikdirektor Hermann ULinge- mann(Bad Wildungen). 5 1 DIE VOLLEKOMMENE Al, EIN AEITERER ROMAN VON MARGERNY SHARE Deutsche Rechte beim Verlag Ulstein, Seri) 3 1 10. Fortsetzung „Sehr glücklich. Großmutter ist unglaub- Iich lieb, und Großvater war's auch.— Und — ich kann nicht dafür, aber ich weiß, ich habe sie auch glücklich gemacht. Ich habe ihnen wohl irgendwie über Vaters Tod hin- Weggeholfen.“ Sie drehte sich Wieder um und wandte Julia ein eifriges Gesicht zu. „Bitte, erzähl' mir doch von ihm, alles, was du weißt.“ Der Augenblick war gekommen— der ugenblick der langen, vertraulichen Aus- Sprache zwischen Mutter und Tochter, auf den Julia so sehr gewartet hatte. Aber an- statt sich zu freuen, wurde ihr das Herz awer. Denn als es so weit war, als das Bild Sylvester Packetts in ihrem Gedächtnis wieder lebendige Form hätte annehmen sollen, entdeckte sie, daß sie sich seiner eigentlich überhaupt nicht mehr erinnerte. „Er war Oberleutnant bei der„Artillerie“, begann Julia vorsichtig; und verstummte. Es hatte damals so viele Leutnants gegeben Und eine ganze Menge davon bei der Artil- lerie, und alle waren sich sehr ähnlich ge- wesen. Jung, müde, hemmungslos in ihrer rergnügungssucht und doch niemals— nie- mals ganz da. Niemals ganz bei einem, als b sie einen Teil von sich irgendwoanders zuflickgelassen hätten. Damals konnte man mit einem Mann zu Abend essen und sich länzend mit ihm amüsieren, bis er plötz- lich dem Blick eines anderen Mannes begeg- nete oder ein anderer Mann sich für eine Weile an den Tisch dazusetzte, und auf ein- mal waren sie völlig geistesabwesend, und man selbst war vergessen. Es hatte den An- schein gehabt, als ob der Krieg eine Art von vierter Dimension wäre, in der sie plötzlich wieder untertauchten, deshalb kannte man sich niemals in ihnen aus— wenigstens die Julias taten das nicht— und wie konnte man sich an jemand erinnern, den man eigentlich gar nicht gekannt hatte? „Laß es, wenn es dir weh tut“, sagte Su- sann sanft. 8 5 Trotz ihrer Selbstbetrachtung schämte Julia sich. Sie dachte angestrengt nach. „Er mochte die Bar von Piccadilly lieber als die von Murrays“, sagte sie endlich. „Ganz im Gegensatz zu den anderen. Aber er war überhaupt sehr verschieden von ihnen.“ „Ja?“ warf Susan ein. „Er war sehr ernst. Und er hatte sehr gute Manieren. Er war so gut zu mir—“ Julia brach ab; sie konnte ihrer Tochter unmöglich erzählen, wie gut! Und von der Anstrengung, von Selbstvorwürfen und einem oberflächlichen, wenn auch aufrich- tigen Bedauern überwältigt, tat sie zufällig das einzig Richtige. Sie senkte den Kopf und brach in Tränen aus. l * * „Oh, nicht“, rief Susan reuevoll,„bitte, bitte nicht!“ Aber Julia schluchzte weiter. Sie konnte Sylvester zwar jahrelang völlig vergessen, aber wenn er ihr wieder in Erinnerung kam, dann gründlich. Er war der beste Mann, den sie je gekannt hatte, er hatte für sie gesorgt, er hatte ihr seinen Namen hinterlassen und — Wenn sie es gewünscht hätte— den Schutz seines Elternhauses. Er hatte sie geheiratet! Niemand sonst . àuber Fred, dachte Julia. Die Ereignisse des vorhergehenden Abends S im Casino Bleu und in der Taxe zum Bahnhof— fielen ihr zusammenhanglos Wie- der ein. Sie drängte die Erinnerung daran zurück, aber nicht bevor sie sie, merkwür- digerweise, auf einen Gedanken gebracht hatte. „Es ist mir noch etwas von ihm eingefal- len“, schluchzte sie.„Etwas, was wirklich typisch für ihn war. Immer, wenn er über irgend etwas erregt war, big er sich auf sei- nen Daumen. Nicht auf den Nagel, weißt du, sondern unten am Gelenk.“ Susan erhob sich hastig. „Du wirst jetzt gern den Garten sehen wollen“, sagte sie unvermittelt.„Nein— du möchtest sicher erst Großmutter begrüßen. Ich will— ich werde ihr Bescheid sagen. Es ist wunderschön im Garten. Ich hol' dich, so- bald Großmutter—“ Ihre Lippen zitterten! Sie schien aufs Geratewohl draufloszureden. Plötzlich spreizte sie ihre Hände aus und sah sie mit einer Art kindlicher Ehrfurcht an. „Mir haben sie es abgewöhnt, als ich zehn Jahre alt war“, sagte sie und ging schnell aus dem Zimmer. Julia tat, worum Susan sie gebeten hatte. Nachdem sie ihr Gesicht wieder zurecht gemacht hatte— es hatte es sehr nötig—, ging sie durch die Veranda nach draußen und die alte Steintreppe hinunter und ge- langte so auf die untere Terrasse. Ihr war nicht danach zumute, sich den Garten ge- nauer anzusehen. Ihr Instinkt mahnte sie, in der Nähe des Hauses zu bleiben, und ihr Blick flel sofort auf einen Stuhl unter der Linde. Er war sehr bequem, und sie schob ihn noch ein Stückchen vorwärts, damit sie ihre Füße auf die steinerne Brüstung legen konnte. Gemütsbewegungen machten sie im allgemeinen nicht müde— im Gegenteil, sie möbelten sie auf; aber mit der Gefühlser- regung eben jetzt war es etwas anderes, weil sie ihr nicht freien Lauf lassen konnte und sie künstlich unterdrücken mußte. Julia lag da in einer kleinen von Bäu- men eingeschlossenen Welt fremdartig, aber bezaubernd in ihrer malerischen Schönheit. Eine paradiesische Welt. Julia hatte keinen Blick für Einzelheiten: sie konnte nur solche groben Farb wirkungen in sich aufnehmen wie das helle, leuchtende Grün der Baum- wipfel und das flammende Rot der Jasmin- blüten vor der weißen Mauer; aber was sie genoß, genoß sie ganz. Sie fand die Olean- derbüsche sehr schön— die rosa noch schö- ner als die weißen. Sie bewunderte die pre- tentiöse Vornehmheit der morschen Stein- treppe; und es kam ihr auch in den Sinn, 15 ihre eigene weiße Gestalt, wie sie sich à von den dunkelblauen Kissen im Stuhl abhob, sich sehr reizvoll ausnehmen müsse. Hier hielt Julia inne. Unter der angeneh- men Oberfläche ihrer Gedanken wurde in ihr das Bewußtsein rege, daß ihr irgend et- Was fehlte. Was mochte es nur sein? Sie kühlte sich hier sehr behaglich, sie war nicht mehr traurig über Susan, aber das genügte alles nicht. Irgend etwas fehlte ihr. Was War es nur? 1 Natürlich, dachte Julia überrascht, daß sie nicht gleich darauf gekommen war. En Mann! Ein Mann hätte hier sein müssen, um ihr weißes Kleid zu bewundern und ihr Schönheitsempfinden. wenn sie ihn auf die Farbenpracht der Jasminblüten aufmerksam machte. Nicht etwa deshalb, weil Julia nicht ohne einen auskommen konnte— sie sehnte sich gar nicht persönlich nach einem Mann — sondern weil die Schönheit dieses be- die ir habe best i Setzll stimi eines mit s den? geho W ligte tion, den unten Schaf . enth. Jord Lurü N seed. zaubernden Erdenwinkels mit seinen Rosen ist und Terrassen und zweifellos zahlreichen lauschigen Eckchen ihr ohne die Anwesen heit eines Mannes so verschwendet schien. In diesem Augenblick sah sie einen Mann auf sich zukommen.. 5 * 8 s Julia bewunderte ihn sofort. Er war jung, dunklbraun gebrannt und mit einem blauen Hemd. hellbraunen Hosen und San- dalen bekleidet, die früher einmal weiß ge- Wesen waren. Ueber der Schulter trug er eine helle Jacke und auf dem Kopf einen dieser grob geflochtenen Strohhüte. die die Form von Tropenhelmen hatten und Julia schon in dem Bauernhof aufgefallen waren, Diesen Hut nahm er jetzt als er näher kam, 3 ehrerbietig ab. „Bonjour, Madame!“. Julia nickte leutselig. Sie hoffte, daß er ein Gärtner war, denn obwohl sie offenber keinen Herrn vor sich hatte, mit dem zu- sammen man auf der Terrasse sitzen konnte, würde es doch nett sein, ihn um sich 2 haben, fand Julia. Er könnte ihr Kissen holen, die Zigarette anzünden, vielleicht etwas Obst für sie pflücken und ihr in schüchterner Verehrung Sträuße von wꝛild⸗ wachsenden Blumen darreichen 3 „Bonjour, mon hommes, erwiderte Jul anmutig. 5 5 Fortsetzung folgt) 8