Nr. 10 — nerausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser; Mennheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim. R I, 46, Telef. 4 41 51-34; Heidelberg, Brunnen- gasse 18-24, Tel. 2938(Halb. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Rheinstr. 37, Tel. 6 27 68 Bezugspreis: Monatl. 2,30 DN. zuzügl. 40 Pt Trägerlohn, Postbezug 3, DVM nuzügl. 34 Pt Zustellgebühr, Kreuzband- bezug 4,.— DM einschl. Porto. Bei Ab- holung im verlag oder in den Agen- turen 2,80 DM. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- liste Nr. 11. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nichterscheinen infolge höh. Gewalt kein Anspruch auf Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- verlangte Manuskr. keinerlei Gewähr. Mannheimer Morgen Verlagsges m. b. H., Mannheim, am Marktplatz N cnetredakt.: E. F. v. Schining, stell- da“ vertreter: Dr. K. Ackermann. Politik: 3 E. Schäfer; Wirtschaft: F. O0. Weber; 5 Diem peuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokal: 5 tudierug ll Eberhardt; Kommunal: Dr. F. w. Koch;. dirigiert Ludwisshaten und sport: H. Schnee. 0 er Uradb klotn: Land: C. ser: Soalalredaktion: Morgen„ 4 simon; Chef v. Dienst: O. Gentner. Adenbüß Bankkonten: Süd westbank, Allg. Bank- t. brach gesellsch., städt. Sparkasse, Bad. Kom- 5 5 N Zan munale Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Winkrieh„ annhelm. Postsch.-Konto: Karlsruhe beachten. 300 16, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 265 a3. die Hag tte er 8 a e Nr. 150/ Einzelpreis 20 Pr Aufgebn L. Jahrgang r. inzelpreis 8 ester mi Saen igent vod en Klang die Füh. en großes 2 2 e enauer schaltet sien ein ühen de i, die 7 22 222 2 WIE Bundesregierung wünscht präzisere Formulierung der Antwortnote dert 901 Nach Meldungen unserer Bonner Redaktion und der Agentur UF t- 585 2 BOn n. Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer hat den drei Westmächten am Donners- gewiesen haben. 8 Werte tag eine Reihe von Vorschlägen für eine Aenderung des Entwurfs der westalliierten . 90 Antwort auf die dritte Deutschlandnote der Sowjets unterbreitet. Wie von hervorragend eschlos unterrichteter Seite mitgeteilt wurde, hat sich der Kanzler vor allem für eine präzisere 18 Thes Formulierung bestimmter Sätze und Hinweise des Noten-Entwurfs eingesetzt. laufendel Während einer dreistündigen Zusammen- ten britische und amerikanische Sprecher, den Hitz. kunft, die in strenger Klausur in Mehlem das Gespräch mit dem Kanzler werde ledig- dete den stattfand, hat der Bundeskanzler den drei lich eine Formalität sein. MeCloy, Sir larstellen Hohen Kommissaren Aenderungsvorschläge Kir k patrick und Frangois-Pon- ste Schel zu dem Entwurf der Antwortnote an Moskau cet mußten sich außerstande erklären, selbst Amners vorgetragen. Dieser Vorstoß löste ziemlich über die Vorschläge des Bundeskanzlers zu Heinrid Ueberraschung aus. Noch am Mittwoch mein- entscheiden. Daraufhin beriet Dr. Adenauer monasri mit Staatssekretär Hallstein und Mini- ö sterialdirekxtor Blankenhorn. Es wurde ö eine genaue Textfestlegung ausgearbeitet entengast Gegenmaßnahmen und am Nachmittag über die Hohen Kom- inen werden de Inn Berlin.(UP) Das Westberliner Abgeord-. drei westlichen Regierungen 5 4 netenhaus beschloß am Donnerstag einstim- 8 5 nit 88 mig, Gegenmaßnahmen gegen die praktische Der Unterredung in Mehlem hatte man 2 B Enteignung Westberliner Besitzes in der mit großer Spannung entgegengesehen. Sie rigen Sowjetzone,„falls sich die Lage verschärft“. mußte einmal verschoben werden. Dabei bn In einer Resolution wurde dem Berliner schien der Antwortnote keine so Sroße Be- schiedlich Senat aufgetragen,„Verfechter der östlichen deutung zuzukommen. Man rechnete in um- 4 nch. adeologie“, die in Westberlin Grundstücke terrichteten Kreisen vielmehr damit, daß träge verzögern. 88 une und Lauben besitzen, festzustellen und ihnen deutscherseits die Lage an der Zonengrenze, 10 111 das Eigentum zu entziehen, wenn die Sowiet- das Kriegsverbrecherproblem und die Saar- „ zonenbehörden weitere Verschärfungen gegen frage angeschnitten würden. Diese Punkte 11 wahr z hestberliner anordnen. Rund 20 000 West- wurden jedoch nicht berührt, da der Bun- Berlin.(Od. 0 1 berliner haben bereits beim Westberliner deskanzler mit seinen Aenderungsvorschlä- Pane 5 b Senat ihre Schadenersatzansprüche regi- gen offensichtlich eine gewisse Sensation i strieren lassen. Die Schäden entstanden, weil auslöste. Nach der Sitzung lehnten sowohl n die Sowietzonen-Regierung ihnen das Be- Dr. Adenauer wie auch die Hohen Kom- 5 1 treten ihrer in der Zone gelegenen 87 8 missare jede Stellungnahme ab. zan stücke nur unter der Bedingung gestattet hat, 5 5 8 1 i 8 1 daß sie Bürger der Ostzonen-Republik Wer- l 8 N men. Den den, und sie damit praktisch enteignete. beziehen sich aber, wie man im Auswärtigen ur je eine Zur„Abwehr der Schikanen der Pan- amt hört. auf die Wiedervereinigung. Die sten und kower Regierung“ schlug das Abgeordneten- Bimdesregierung wünscht„eine Präzisere zurufen“, der ge- haus weiterhin vor, Zwangsenteignungen in und entschiedenere Formulierung der Vor- ichts ver- der Sowjetzone für rechtlich unwirksam zu aussetzungen und Sicherungen. unter denen stairigen- erklären. Gleichzeitig beschloß das Parlament, die Einheit in Freiheit hergestellt werden heit Deutschlands zu stimmęg. r Einzel- den Senat zu beauftragen, die Namen von soll.“ Man spricht davon, daß der Bundes- oder da Westberliner Gewerbetreibenden zu ver- kenzler in dieser Richting eine gewisse „ gewisse öfkentlicheng die illegal mit dem Osten Handel Akzentverschiebung gefordert habe, die stär- 0 korn sis treiben. Sie sollen nach der Vorlage gezwun- ker in Richtung des amerikanischen Vor- ert Sind) 8 werden, einen ae 118 entwurfes liegt. egen zu i ihrem Geschäft zu veröffentlichen. Eben-. 2 e Persön- falls sollen die Namen von wohlsituierten 5 3 05 110 ee e eee ber berliner veröffentlicht werckeng, die im er men ene een eee e 5 t 5 11 5* licheren Unterscheidung des Zeitablaufs 8 1 3 einer Wiedervereinigung Deutschlands hin- ne spei- ungen u Sowzetzonen- Innenministerium 2 een aneepenen dan nerr nagen fie Auch die Arbeitgeber haben Bedenken an in der Bürger Westberlins und der Bundesrepublik, 5 15 5 6 8. heit die beer Sowjetzone einen zweiten Wohnsitz Verhandlungen mit DGB über die Mitbestimmung gehen weiter 4 für haben, sind jetzt mit einer Durchführungs- von unserer Bonner Redaktion e l n jetzonenregierung ge- i er Chef- e Barin n 2 Bonn. Auch von seiten der Unterneh- mmenden stimmt, daß für Personen, die nicht im Besitz merschaft werden Beanstandungen der ge- im Kom- eines Sowietzonen-Personalaus weises sind, genwärtigen Fassung des Mitbestimmungs- tspiele in mit sofortiger Wirkung die Genehmigung für entwurfes vorgebracht. Am Donnerstag tra- ner Kon- den Zweiten Wohnsitz in der Sowjetzone auf- fen sechs Vertreter der deutschen gewerb- en. Hier gehoben wird lichen Wirtschaft mit den Abgeordneten der isch ein⸗ 1 5 Regierungskoalition Sabel!(CDU), Dr. tlerischer In einer zweiten Durchführungsbestim- Schröder(CDU) und Dr. Wellhaus en eund de mung zur Meldeordnung der Sowjetzonen-(yppp) zusammen, um ihre Bedenken geltend bundes gleichberechtigt mitwirken. ee bietet republik ist praktisch die Aberkennung der zu machen. K. H Sowjetzonen— Staatsbürgerschaft für Ein- Während das Bestreben der Gewerkschaf- je in Bad wohner der Sowjetzone vorgesehen, die ohne ten in erster Linſe auf eine stärkere Ver- d in An. Visum oder ohne Interzonenpaß das Gebiet ankerung des wirtschaftlichen Mitbestim- Kirchen. der Sowjetzone verlassen. mungsrechtes im Betriebsverfassungsgesetz 1 93 hinzielt, erklärten die Vertreter der Unter- eren nehmerschaft nicht nur das wirtschaftliche, formation Mor N 20 sondern auch das vorgesehene soziale und umtleitung. personelle Mitbestimmungsrecht für zu weit- n Linge- gehend. Insbesondere kritisierten sie, daß wien. Der 5 leiecne Nattons lit bil⸗ nach dem Entwurf die Entsendung von be- , ligte am e 5 Reson⸗ triebsfremden Arbeitnehmern in die Auf Scht. dab tion, in der sich Oesterreich verpflichtet, sich sichtsräte möglich. 5 War, En den Grundsztzen der Vereinten Nationen zu der bei den 1 N ore d 5 85 18 unterwerfen, sobald das Land die Mitslied- Betriebsver fassung den Vorsi 5 5 1 un schaft der Weltorganisation erwirbt. klärte nach der Zusammenkun t. da 2 a ü Amman. Nach einem jebenwöchigen Auf- dem Entwurf offenbar der richtige Mittel- 8 155 enthalt in Westeuropa kehrte König Talal von weg eingeschlagen wurde. 5 merksam Jordanien am Donnerstag in seine Hauptstadt Neue Besprechungen zwischen der Re- ulie nicht zurück. glerungskoalition und Arbeitgebervertretern 12 seni New Vork. Der neue amerikanische Ueber- sind nicht vorgesehen. Dagegen werden die m Mam seedempfer„United States“— mit 53 000 Ton- Besprechungen mit den Gewerkschaften eses be. den das größte Schiff der US-Handelsflotte— fortgesetzt. en Rosen fünem Donnerstag. 17.0 Uhr Munz, au seiner Bie Fraktion der Deutschen Partei hat lreichen e nach e auch zu den Besprechungen mit den Arbeit- Anwesen? Toe J5FVVVV*VVVF geberorganisationen, ebenso wie zu der Un- t schien. en VV terredung mit den DGB-Unterhändlern am len Mann New Tork. Die Sowjetunion legte am Don- Wochenbeginn, keinen Vertreter entsandt. nerstag im Sicherheitsrat ihr veto gegen den Zur Begründung erklärt die DP. wichtige, die 5 Untcltcanischen Antrag ein, eine unparteiische Allgemeinheit betreffende Gesetzesvorlagen atersuchung der kommunistischen Beschuldi- dürften nicht direkt oder indirekt durch Ver- 1 133 8 Bakterienkriegführung in Korea handlungen mit den Interessenverbänden 1 1 chleden werden. Sie befürwortet eine 6990 1 3 e din tetgrpriedenk e Einflüssen unabhängige“, Wei 8 gh hat dem Schah von Persien gegen- ö j trug er über Rücktrittsabsichten geäußert. 8 e ee ,, poli- 1500 DM angeboten worden. pf einen will am 8. Jui zurläcktreten, wenn bis dahin 5 75 8 8 1 as Parlam l 1 g tischen Kreisen nicht mehr für möglich ge ae ae, ber abel pere: pvbiaslten daß die P ihre Entecheiauns temen nd 15 Bern. Die Sowietzonenregie-ung hat, wie am Vertreter zu den Verhandlungen mit dem u Donnerstag in Bern verlautete, bei Wirtschafts- DGB zu entsenden, revidiert. Der Bundes- her kam, besprechungen mit einer Schweizer Delegation Kanzler hatte der DP eine solche Revision . die Frage einer Aufnahme diploma- mrer Haltung vorgeschlagen. Hoch- worken. WWW 35 25 2 N für „ daß er Berlin. P a 15 5 3 Freitagmittag die Vertreter des DPGB- Vor- offenbar 1 Banghof Pepestpage 22 Alttwoch iet 1— standes zu einer Unterredung fiber das dem zu- eskstellungen der Berliner Kriminalpolizei Personalvertretungsgeset⸗ eingeladen. Der a konnte, 8 5 Vebermüdung des Zugführers entstan- DGB hat jedoch die Unterredung abgesagt, sich 20 8 8 9 75 endgliltigen Feststellungen wurden da seine Delegierten Bühr ig und K um- Kissen 8 em Unglück 186 Fahrgäste verletzt. mernuß anderweitig gebunden seien. Ein vielleicht N Der 36 Jahre alte Volkspolizei-In- neuer Termin steht noch nicht fest. kür ihr in ener Bello, Teiter ener Sveta. Der Bundesvorstand des Deutschen be. Stef tatig emeren on Wild- bat sich an e. um Berlin, amtenbundes forderte am Donnerstag laut e N Zivil mit seiner 8 19 N 3 dpa, daß über das Personalvertretungswesen. a rte Julis mem westberliner Polizeirevier gemeldet und für den Oeffentlichen Dienst in einem de- dem Prozeß niehts zu tun hebe. sonderen Ausschuß verhandelt werde. Der am Asyl gebeten. Als Inspekteur steht er im n ange eines Obersten.(DP/dpa) Bundeskanzler wurde gebeten, Der bisherige Entwurf regt einmal Vierer-Besprechungen über die Zusammensetzung der Prüfungskommission für die Wahlvoraussetzungen an und spricht gleichzeitig von Viermächteberatungen über einen Friedensvertrag mit Deutschland. Der Bundeskanzler hat nun vorgeschlagen, be- sonders diesen Teil deutlicher zu formulie- ren, so daß die Sowjets erkennen können, daß die beiden Vierer-Besprechungen nicht gleich- zeitig, sondern erst nacheinander stattfinden sollen. Die Beratungen über den Friedens- vertrag dürften nach Auffassung der Bun- desregierung überhaupt erst nach Bildung einer gesamtdeutschen Regierung und unter Hinzuziehung dieser Regierung aufgenom- Aus Regierungskreisen verlautete ergän- zend. der Bundeskanzler habe den alliierten Vertretern u. a. erklärt, der Notenwechesl mit der Sowjetunion und die Möglichkeit von Viererbesprechungen über die Deutsch- landfrage dürfte unter keinen Umständen die Ratifizierung der deutsch- alliierten Ver- Pankow plant„letzten Appell“ Eine neue„Einheits-Kam- der Sowjetzonen-Machthaber und, Parallel damit, eine verschärfte Bolschewi- sierung der Pankower Innenpolitik zeich- nen sich für die kommende Woche ab. Die Abgeordneten der Volkskammer sind für den 9. und 10. Juli zu zwei Sondersitzungen zusammengerufen worden, um den Bundes- tag in Bonn, der an diesen zwei Tagen in erster Lesung über das Bonner Vertrags- werk beraten soll,„zum letzten Male auf- gegen die Deutschland-Kon ven- tion sowie den EVG-Vertrag und für Ver- handlungen zur Wiederherstellung der Ein- Der neue Volkskammer-Appell wird zur gleichen Zeit erfolgen, da der dritte Partei- tag der SED vom 9. bis 12. Juli in Ostberlin entscheidende Besse zur Bolschewisie- rung des Pankower Machtbereichs als Vos aussetzung für die vollständige Eingliede- rung in den Ostblock für den Fall eines Scheiterns diplomatischer Aktionen zur Re- gelung der Deutschland-Frage fassen wird. tungsgremium für das Betriebsverfassungs- gesetz die Zuständigkeit für die Vertretung im Oeffentlichen Dienst abzusprechen. Die- ses Gremium sei dafür nicht legitimiert, da in ihm nur der Deutsche Gewerkschafts- bund, nicht aber der Deutsche Beamtenbund vertreten sei. In dem zu bildenden Ausschuß müßten Vertreter des Deutschen Beamten- „Keine unüberwindbaren Schwierigkeiten“ Beim Deutschen Gewerkschaftsbund ist auf keinen Fall der Eindruck entstanden, daß sich in den bisherigen Verhandlungen mit den Vertretern der Koalitionsparteien Schwie- rigkeiten gezeigt hätten, die nicht überwun- den werden könnten und eine Verständigung verhinderten. Dies wurde am Donnerstag von zuständiger Seite des DGB in Düsseldorf er- klärt. Die Frage, ob die Verhandlungen am kommenden Montag zu Ende geführt werden könnten, sei vorläufig nicht zu beantworten. Verdächtigungen ohne Beweise Dorls sagte im SRP-Verfahren aus Von unserem M.- Korrespondenten Karlsruhe. Zu erregten Auseinanderset- zungen kam es am Donnerstag vor dem Bundesverfassungsgericht, als der Vorsit- zende der Sozialistischen Reichspartei, Dr. Doors, bei der Beweiserhebung über die Frage, warum mit der Auflösung von Ge- bietsverbänden zugleich ein Kollektivaus- schluß von Mitgliedren der SRP erfolgt ist, erklärte, daß sich nicht nur kommunistische Spitzel eingeschlichen hätten, sondern auch das Amt für Verfassungsschutz Provokateure in die Reihen der SRP geschickt habe, um Material gegen die Partei zu bekommen. Einem jungen Manne seien zu diesem Zweck Staatssekretär Ritter von Lex wies diese Ausführungen entrüstet zurück. Doris möge die Namen des Verfassungsschutzamtes und des Provokateurs nennen. Dorls, sprach darauf ausweichend von einer eidesstatt- lichen Versicherung, die bei den Akten zum und Landesverratsver fahren gegen Walter Klein(Neuwied) beim Bundes- gerichtshof in Karlsruhe liegen soll. Danach habe sich der Leiter des Amtes für Ver- fassungsschutz beschwert, daß durch die In- diskretionen einer Dienststelle die SRP da- von Wind bekommen habe, daß ein gewisser Matthäi aus Bückeburg im Auftrag des Amtes für Verfassungsschutz innerhalb der sei. Präsident Dr. Hö pker-Aschoff hielt es nicht für nötig, dieser Frage nachzugehen, da sie mit Auch der als Zeuge vernommene Dr. Krüger konnte und wollte den Namen des Freitag, 4. Juli 1952 Name Zur beutſchen 55 eit 5 „Man kann sich doch nicht in zwei Betten zu gleich legen Neuer Vorschlag der Kommunisten Bahnt sich eine Lösung der Kriegsgefangenen-Frage an? fähig wurde und die Debatte über den An- trag Rhees, die Verfassung zu ändern, be- ginnen konnte. Bisher war dies nicht mög- lich, weil viele Oppositionsabgeordnete die Sitzungen des Parlaments boykottierten. Das Haus ist erst dann beschlußfähig, wenn 123 Abgeordnete anwesend sind. In der Nacht auf Donnerstag begann die Polizei eine große Razzia auf die rebellieren- den Parlamentarier, holte sie aus den Bet- ten und Verstecken und brachte sie zwangs- weise ins Parlamentsgebäude. Als es aud auf diese Weise nicht gelang, 123 Mitglieder zusammenzubekommen, ordnete Rhee die Freilasung von zehn Abgeordneten an, die vor fünf Wochen verhaftet worden waren. Die freigelassenen Oppositionsmitglieder wurden sofort ins Parlament gebracht und mußten dort an der Debatte teilnehmen. Im- merhin gelang es der Regierung auf diese Weise, 131 Abgeordnete zu versammeln und damit die Beschlußfähigkeit herzustellen. Tokio.(UP) Die kommunistischen Unter- händler unterbreiteten bei den Waffenstill- standsverhandlungen in Panmunjon einen neuen Vorschlag über den Austausch der Kriegsgefangenen, der vielleicht die Grund- lage zu einer Einigung bilden könnte. Der kommunistische Chefdelegierte, der nordkoreanische General Nam JI, bean- tragte, daß alle Kriegsgefangenen nach ihrer Nationalität neu klassifiziert werden. Allen Südkoreanern, die von den Alliierten als An- gehörige der nordkoreanischen Streitkräfte gefangen wurden, sollte es freigestellt wer- den, ob sie nach Nordkorea entlassen oder in Südkorea verbleiben wollten. Aber alle Kriegsgefangenen, die eindeutig Chinesen, Nordkorener oder Staatsangehörige von Mit- gliedstaaten der Vereinten Nationen sind, sollen— wenn nötig mit Gewalt— repa- triiert werden, sobald der Waffenstillstand in Kraft getreten ist. Der Vorschlag Nam Ils entspricht nur zu einem Teil den Vorschlägen, die Gene- ral William Harrison am Dienstag im Namen der Vereinten Nationen gemacht Hatte. Er hatte angeregt, neue Gefangenen- listen zusammenzustellen, in denen diejeni- gen Kriegsgefangenen nicht aufgeführt sind, die eine Repatriierung ablehnen. Dazu verlautet, daß Nam Js Vorschläge, Koreanern die Möglichkeit gibt zu erklä- ren, daß sie aus dem Süden des Landes stammen und somit der Repatriierung nicht unterliegen. Aber die Chinesen hätten nicht die geringste Chance der Repatriie- rung zu entgehen. Auf Vorschlag General Harrisons wurde die Sitzung auf heute, Freitag, vertagt, da- mit die neuen Vorschläge der Kommunisten vom Oberkommando der Vereinten Nationen geprüft werden können. Syngman Rhees drastische Methode Pusan.(UP) Aus Gefängnissen und Ver- stecken lieb der südkoreanische Präsident Syngman Rhee am Donnerstag Abgeord- nete der Opposition ins Parlament transpor- tieren, so daß es endlich wieder beschluß- Neuer polnischer Vizepremier London.(UP). Präsident Boleslaw Bie- rut hat nach einer Meldung der amtlichen polnischen Nachrichtenagentur den Außen- handelsminister Tadeusz Gede zum stell- vertretenden polnischen Ministerpräsiden- ten ernannt. Des Meineides beschuldigt Washington.(UP) Ein Unterausschuß des amerikanischen Senats forderte am Mitt- woch, daß der Fernostexperte Professor Owen Lattimore und der Beamte des Außenministeriums John Davies jun. wegen Meineides angeklagt werden sollen. Lattimore und Davies wird vorgeworfen, vor dem Senatsausschuß für die innere Sicher- heit falsche Aussagen gemacht zu haben. Lattimore sei„ein Werkzeug der sowieti- schen Konspiration“ gewesen. Davies ist zur Zeit stellvertretender Berater des amerika- nischen Hohen Rommissars in Deutschland, John MecClovy. Diggelmann Sieger der 9. Etappe Lausanne.(UP) Der Schweizer Walter Diggelmann gewann am Donnerstag die neunte Etappe der Tour de France, die von Mühlhausen in Frankreich über 238 km nach Lausanne in der Schweiz führte, in 7:23:16 Stunden. Neuer Spitzenreiter im Gesamtklassement wurde Andrea Care a(Italien), der durch seinen siebenten Platz im Etappenklassement vom fünften auf den ersten Rang in der Gesamtwertung vorrückte. — 9 urzteleqramm Die Bundesregierung hat die Vereinigten Staaten gebeten, für einen„Luftverkehr für jedermann“ zwischen dem Bundes- gebiet und Berlin einige wenige Maschinen zu verpachten. Bonn will von Hannover nach Ber- lin und zurück einen kontinuierlichen„Luft- taxi-Dienst“ zum Preise einer Eisenbahnfahr- karte dritter Klasse einrichten. * 350 000 bis 380 000 Wohnungen sollen im Jahre 1952 im Rahmen des Wohnungsbaupro- gramms der Bundesregierung er- stellt werden. Die Mittel in Höhe von 4,8 Mil- liarden DM sind jetzt, wie der Vorsitzende des Wohnungsbauausschusses, Bundestagsabgeord- neter Lücke, am Donnerstag mitteilte, sicher- gestellt. angeblichen Spitzels des Amtes für Ver- fassungsschutz nicht nennen. Die Zeugenvernehmung Remers brachte keine neuen Erkenntnisse. Zu Beginn der Verhandlung hatte Prä- sident Dr. Höpker-Aschoff den Beschluß des Senats bekanntgegeben, in der Frage des Doktortitels von Dorls den ehemaligen Rektor der Heidelberger Universität, Prof. Schmitthenner, nicht, wie Dorls be- antragt hatte, zu vernehmen, weil die Klä- rung dieser Frage für den Ausgang des Ver- fahrens unerheblich erscheine. Ein Vergleich der Satzungen der SPD, FDP, CDU und DP ergab, daß in ihnen ähn- liche undemokratische Bestimmungen wie in den Satzungen der SRP nicht festgestellt werden konnten. Das Verfahren nimmt am Freitag seinen Fortgang. Heuss- Gutachten zurückgestellt Karlsruhe.(M.L.-Eig.-Ber.) Das Plenum des Bundesverfassungsgerichtes hat dem Bundespräsidenten mitgeteilt, daß die Ent- scheidung über die Frage, ob das vom Bundespräsidenten angeforderte Gutachten zur Wehrfrage erstattet werden könne, zu- rückgestellt wird, bis der erste Senat über die Zulässigkeit des von einem Drittel des Bundestages beantragten Verfahren ent- schieden hat. In dem beim ersten Senat des Bundesverfassungsgerichtes anhängigen Ver- fahren steht ein zweiter Verhandlungs- termin am 18. Juli an. 8 Gegen die Auffassung, daß der Deutschland- vertrag einen endgültigen und rechtsverbind- lichen Verzicht auf des gesamte deutsche Auslands vermögen enthält, wandte sich am Donnerstag Bundestagsabgeordneter Franz Josef Strauß im Namen der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion. Es sei im Gegenteil der deutschen Verhandlungsführung gelungen, schon jetzt eine Möglichkeit für zweiseitige Ver- handlungen über alle Fragen des deutschen Auslandsvermögens mit allen Staaten zu er- öffnen. Eine abschließende Regelung sei dem Friedensvertrag vorbehalten. eee e mitzuwirken“. MORGEN MD N Freitag, 4. Juli 1952 Alle Macht dem Staatsanwalt Die Deutsche Demokratische Republik (DDR) in der sowjetischen Besatzungszone hat in diesen Wochen einen entscheidenden Schritt auf dem Wege zur Volksdemokratie östlicher Prägung vollzogen. Nach dem Vor- bild der Sowjetunion und der europäischen Satellitenstaaten wurde die Staatsanwalt- schaft durch das Gesetz vom 23. Mai 1952 aus ihrer bisherigen Bindung an die Justiz her- ausgelöst und zu einem Staatsorgan umge- staltet, das von allen anderen staatlichen Organen umabhängig ist. Seit dem Inkraft- treten dieses Gesetzes untersteht die Staats- anwaltschaft unmittelbar dem Ministerrat. Sie besitzt umfassende Kontrollfunktionen, die weit über die traditionellen Aufgaben der Verbrechensbekämpfung hinausgehen. Zugleich ist damit ein weiteres Stück der Rechtseinheit zwischen der Bundesrepublik und der Sowjetzone von dieser eigenmächtig preisgegeben worden, obwohl der Westen unseres Vaterlandes immer noch an dieser Einheit festhält. Die„besondere Aufgabe der Staatsanwalt schaft“ liegt nach dem neuen Gesetz darin, „die Aufsicht über die strikte Einhaltung der Gesetze und Verordnungen der DDR zu führen, das Ermittlungs- und Untersuchungs- verfahren zu leiten, vor Gericht in Straf- und Zivilsachen tätig zu sein und den Voll- zug der Strafe zu überwachen“. Die Aufsicht des Generalstaatsanwaltes erstreckt sich aus- drücklich auf alle Ministerien, Aemter und die ihnen unterstellten Dienststellen, auf Betriebe, Funktionäre des Staatsapparates und einzelne Bürger. Der Generalstaats- anwalt nimmt an den Sitzungen des Mini- Sterrates teil. Auf Verlangen müssen ihm alle Ministerien und Behörden die von ihnen erlassenen Anordnungen vorlegen oder Be- richt erstatten. Jeder Staatsanwalt kann gegen„ungesetzliche“ Anordnungen von Be- hörden oder Handlungen eines einzelnen Funktionärs Einspruch einlegen und von dem Leiter des betreffenden Staatsorgans verlangen, daß die Ungesetzlichkeit abge- stellt wird. Das einzige, was dem Staatsanwalt bei dieser umfassenden Kontrolle des gesamten Staatsapparates bisher noch verweigert wird, ist das Recht zum unmittelbaren Eingreifen in die Tätigkeit anderer Behörden. Er darf selbst nicht die Maßnahmen anderer staat- cher Organe aufheben, abändern oder unterbrechen. Jedoch besitzt er jetzt schon Vollmachten, die ihn unabhängig neben die andere große Macht in der DDR stellen, die „Zentrale Kommission für die staatliche Kontrolle“. Derartige Vollmachten des Staats- anwaltes gelten auch gegenüber den Gerich- ten, die er bei der richtigen und einheit- lichen Anwendung der Gesetze„überwacht“, indem er entweder die gewöhnlichen Rechts- mittel einlegt oder nach seinem Ermessen die Aufhebung derjenigen rechtskräftigen Entscheidungen beim Obersten Gerichtshof beantragt, die seinen Wünschen nicht ent- S 5 S 71 25 Dem einzelnen Bürger gegenüber führt der Staatsanwalt die Ermittlung in Straf- sachen, erhebt die Anklage und überwacht die Vollstreckung der Urteile in den Straf- Anstalten, die alle seiner Aufsicht unter- stehen. Aber nicht nur in Strafverfahren ist der Einzelne ihm vom Anfang bis zum Ende völlig ausgeliefert. Der Staatsanwalt ist überdies„zum Zwecke der Wahrung der demokratischen Gesetzlichkeit berechtigt, in jedem Zivilrechtsverfahren und in jedem Verfahren der freiwilligen Gerichtsbarkeit durch Einreichung von Schriftsätzen und durch Teilnahme an Gerichtsverhandlungen Die absolute Kon- trolle und die totale Einschüch- terung erstrecken sich also bis in die privatesten Bereiche. Die östliche Systematik ist grundverschie- den von den Bemühungen anderer autori- tärer Regierungen, ihre Gewaltherrschaft mit Hilfe der Staatsanwaltschaft zu festigen. Himmler faßte den primitiven Plan, die Staatsanwaltschaft der Polizei anzugliedern und damit zu einem Werkzeug seiner Ge- stapo zu degradieren. Demgegenüber hat die sowjetrussische Verfassung von 1936 zum ersten Male eine unabhängige Staatsanwalt- schaft mit umfassenden Kontrollfunktionen geschaffen. Die Satellitenstaaten sind nach 1945 diesem Vorbild gefolgt. Zum Teil er- ließen sie erst Uebergangs bestimmungen, um den Uebergang in Etappen zu vollziehen. Am weitesten gedieh diese Entwicklung inzwi- schen in Bulgarien, Ungarn und Albanien, wWo die Staatsanwaltschaft zum Teil noch größere Vollmachten besitzt als jetzt in der Sowjetzone, während die äußere Organisa- tion überall sehr ähnlich ist. Die Tschecho- Slowakei begegnet sogar Vorwürfen, weil re Justizorganisation noch am meisten den westlichen Gepflogenheiten ähnelt, aber auch Polen und Rumänien haben ihre Staats- anwaltschaft bisher noch nicht vom Justiz- ministerium gelöst. Wohin aber die Entwicklung in sämt- lichen Satellitenstaaten geht, ergibt sich aus einem sachverständigen sowjetischen Zitat: „Die Interessen des sozialistischen Aufbaus in der rumänischen Volksrepublik ebenso wie in den übrigen volksdemokratischen Ländern werden es im Zuge der weiteren Entwicklung erforderlich machen, die Organe der Staatsanwaltschaft umzubauen und ihre Funktionen zu erweitern.“ Sinn und Zweck des neuen sowietzonalen Gesetzes über die Staatsanwaltschaft können danach nicht mehr zweifelhaft sein. 1 1 Acheson in Brasilien eingetroffen Rio de Janeiro.(UP) Der amerikanische Außenminister Acheson ist am Mittwoch- abend zu einem einwöchigen Freund- schaftsbesuch in Brasilien eingetroffen. Er wurde auf dem Flugplatz von Rio de Ja- neiro vom brasilianischen Außenminister Joao Neves da Fontoura und anderen hohen Regierungsbeamten begrüßt. Tau- sende von Brasilianern, die den Flugplatz umsäumten, jubelten ihm begeistert zu. Ideologische Front am Polarkreis Kommunistische Infiltration mit strategischem Ziel/ Die Lehren des Enbom-Prozesses Von unserem Skandinavien-Korrespondenten Dr. F. Weltmann Stockholm. Zwei Tatsachen hat der Pro- zeß gegen Fritjof Enbom und Genossen— der größte Spionageprozeß der schwedischen Geschichte, der zur Zeit vor den Schranken des Stockholmer Rathausgerichtes verhan- delt wird— bereits eindeutig ergeben: An der Nordflanke Europas hat Sowietrußland seine Anstrengungen hinsichtlich einer kom- munistisch- ideologischen Durchdringung und zum Aufbau eines minutiös funktionieren- den Spionagenetzes auf Norrbotten massiert. Norrbotten ist Schwedens nördlichste Pro- vinz am Polarkreis mit der Hauptstadt Lulea— und der Festung Boden. Und die organisatorische Zentrale für die Durchfüh- rung dieser Arbeit, die bereits seit zehn Jahren mit unermüdlichem Fleiß und fana- tischem Einsatzwillen durchgeführt wird, War konzentriert in der Redaktion und in Lokalredaktionen der kommunistischen Zei- tung von Norrbotten, deren romantisch- zündender Name„Norrskensflamman“ „Nordlichtflamme“ lautet. Diese beiden Tat- sachen sind von eminenter Bedeutung: nicht nur für die Maßnahmen, die nunmehr den zuständigen schwedischen Behörden oblie- gen, sondern auch als typisches Beispiel da- für, daß die ideologische Front bereits im Frieden dem„Krieg im Dunkeln“ das Ge- präge gibt, und daß somit ein wirksamer Schutz des Westens ganz neuartige und vor allem positive Maßnahmen erfordert, die Maßnahmen, die sich also nicht nur auf Ver- bote und auf den rein militärischen Sektor beschränken. Das politische Vaterland Als vor einigen Monaten der Marine- spion Ernst Hilding Andersson, ein altge- dienter aktiver Unteroffizier, in Stockholm vor seinen Richtern stand, mußte die neu- artige Gefahr des„ideologischen Spiones“ bereits beängstigend klar werden. Und eben- so auch, daß hiergegen„Fünfte“-Kolonne- Gesetze, Verbote des Betretens militärisch bedeutungsvoller Gebiete durch Ausländer usw. nur einen höchst unzulänglichen Schutz bedeuten. Und jetzt erklärte einer der Hauptangeklagten im Enbom-Spionagepro- zeg, Hugo Gjerswold, bis zu seiner Verhaf- tung„Lokalreporter“ in der Norrbotten- Festung Boden, mit dankenswerter Offen- heit: Mein politisches Vaterland ist Sowjet- rußland!“ Ebenso wie seine Mitangeklagten gehörte Gjerswold zum Redaktionsstabe der kommunistischen Norrbotten Zeitung„Nord- lchtflamme“. Um sie als Befehlsempfänger zu gewinnen, brauchte Moskau und seine Emissäre in der Stockholmer russischen Ge- sandtschaft nicht klingende Münze oder son- stige verstaubte Spionagerequisiten, sondern ausschlaggebend war der Appell an die Pflicht gegenüber dem„politischen Vater- land“. Ohne zu behaupten, daß jeder Kom- munist ein Landesverräter sei, zieht man in verantwortlichen politischen Kreisen Stock- holms aus dem Falle„Nordlichtflamme“ die Lehre, daß angesichts der Verlagerung des Schwergewichtes im Kalten Krieg auf die ideologische Front der Begriff Landesverrat von jaflzierten Kreisen mit anderen Maß- stäben gewertet wird und deshalb auch mit anderen Maßnahmen bekämpft werden muß. Schwedens Reichtum liegt im Norden Im Gegensatz zu allen anderen Teilen Schwedens hat sich nur in Norrbotten der Kommunismus ausdauernd behaupten kön- nen. Gerade in diesen Gebieten am Polar- kreis— 80 betont man mit Besorgnis—, die im Wesentlichen Schwedens Reichtum bedeuten: hier wird das Eisenerz gewonnen, Schwedens internationales Standard-Aus- fuhrprodukt, hier wächst das Holz, der Rohstoff für Schwedens zweitwichtigsten Ex- portartikel, die Papiermasse, und die Wasser- kraft der zahllosen nordschwedischen Elfe spenden die Elektrizität für die großen Teile der schwedischen Industrie. „Schlüssel zu Norrbotten“ Eine ideologische Einflußnahme auf die Bevölkerung gerade dieses Gebietes mußte also für die Kreml- Diplomatie ein lockendes Ziel sein. Ebenso klar ist das strategische Interesse: nämlich die Voraussetzungen zu schaffen, das sowjetischen Truppen im Eriegsfalle durch Nordschweden längs der Erzbahn Kiruna Narvik marschieren kön- nen, um sich an der eisfreien norwegischen Küste U-Boots-Basen und vorgeschobene Positionen im Kampf gegen die Atlantik- pakt- Streitkräfte zu schaffen. Und nicht zu- letzt wäre es ja für die Sowjet-Strategie auch von Bedeutung, die kontinentale Rüstungsindustrie von der Zufuhr des drin- gend benötigten Eisenerzes abschneiden zu Können. Eine Voraussetzung zur Erreichung dieser Ziele wäre die Niederkämpfung der Festung Boden, des„Schlüssels zu Norrbot- ten“. Die Intensivierung der russischen Spionage nach den Geheimnissen dieser Festung beweist, daß Boden auch im Zeit- alter modernster Kriegsführung an militäri- scher Bedeutung nicht verloren hat. Boden ist eine unsichtbare Festung, hineingesprengt in die Granitmassen des nordschwedischen Bergterrains. Bereits hieraus ergibt sich ihre Widerstandskraft selbst Atombombenkrieges. Soziale Not macht anfällig Zu so weitgehenden und durchaus be- gründeten Perspektiven gibt der gegenwär- tige Stockholmer Spionageprozeg Anlaß, in dem sich fünf schwedische Männer und eine schwedische Frau vor ihren Richtern ver- antworten. Und man fragt sich ferner: warum konnte gerade in der Bevölkerung von Norrbotten der stalinistische Kommunis- mus so stark Fuß fassen. Hier sei unter vielen Faktoren, die man zur Begründung anführt, auf einen hingewiesen, dessen zen- trale Bedeutung man nicht übersehen darf: dieses Gebiet am Polarkreis, wo der Winter im September beginnt und im Mai endet, ist durch seine Bodenschätze Schwedens Reich- tum, aber hinsichtlich des Lebensstandards seiner Bevölkerung seit Jahrzehnten Schwe- dens Elendsprovinz. In der letzten Zeit hat sich— besonders durch die Korea-Konjunk- tur— manches verbessert, aber zuvor hatte der kommunistische Apparat bereits zuviel Terrain gewonnen. Die Notlage der Bevölke- rung von Norrbotten, besonders fühlbar in den kinderreichen Familien, schuf für die Zentrale in der„Nordlichtflamme“ und ihre Hintermänner eine hervorragende Voraus- setzung für ihre Infiltrations- und Spionage- arbeit. Israels Regierung umgebildet Drei Minister stammen aus Deutschland Von unserem Pr. E. L.- Korrespondenten Jerusalem. Das Ausscheiden des seit- herigen Finanzministers Kaplan aus der Re- gierung hat eine Umgruppierung im israe- lischen Kabinett nötig gemacht. Abermals ging die Hoffnung weiter Kreise, besonders in der Wirtschaft, es käme bei dieser Gele- genheit zu einer Erweiterung der schmalen, nur aus„Mapai“ und dem Religiösen Block bestehenden Koalition durch den Eintritt der„Allgemeinen Zionisten“ und der Pro- gressiven in die verantwortliche Front, nicht in Erfüllung. Daher hat die Verän- derung kaum jemand befriedigt, weil wohl alles im alten Trott weiter gehen wird. Nachfolger Kaplans im Finanzministerium wurde der bisherige Landwirtschaftsmini- ster Eschkel, dessen Platz der bisherige Mi- nister ohne Portefeuille, Dr. Fritz Naph- tali einnimmt. Handelsminister Dr. Dew Joseph, der bis jetzt das Justiz ministerium provisorisch mitverwaltete, gab das letz- tere an den Generalstaatsanwalt Cohen ab, der dem Parlament nicht angehört, indes- sen dem„Religiösen Block“ politisch nahe steht. Es ist wohl von Interesse zu er- wähnen, daß Dr. Naphtali einst Mitglied der Redaktion der„Frankfurter Zeitung“ war(er ist gebürtiger Berliner) und daß der Justizminister Cohen dessen Wiege in Hamburg stand, daselbst Jurist geweser ist. Auch Gesundheitsminister Dr. Burg(ge- bürtiger Dresdner) kam aus Deutschland. Kaplan, der zunächst einen längeren Ur- laub zur Wiederherstellung seiner Gesund- heit antritt, wurde zum stellvertretenden Ministerpräsidenten ernennt. Am Vorabend dieser Kabinettsverände- rungen geschah ein seltsamer Attentatsver- such auf den dem„Religiösen Block“ ange- hörigen Verkehrsminister Pinkas, in dessen Wohnung eine Bombe geworfen wurde, die zum Glück nur Sachschaden anrichtete. Es handelte sich um einen Anschlag seitens einer antireligiösen Gruppe. Einer der mut- Die Rückkehr der Diktatoren Politische Wende in Ibero-Amerika Von unserem H. B.- Korrespondenten Nun hat also auch in Ecuador das Re- gime des Präsidenten Galo Plaza wieder einem autoritären Kurs Platz machen müs- sen. Bei den Präsidentschaftswahlen von Anfang Juni, deren Resultate erst jetzt vor- liegen— einige der 18 Provinzen der klei- nen, von knapp fünf Millionen Einwohnern besiedelten Andenrepublik gehören zu den Unzugänglichsten Gebieten der Erde— hat die„unabhängige“ Kandidatur des frühe- ren, zweimaligen Staatspräsidenten Velasco Ibarra mit knapper Mehrheit über seine koriservativen und liberalen Gegenspieler gesiegt. Wieder einmal ist es damit den Feinden der politischen Freiheit gelungen, das parlamentarische System mit seinen eigenen Waffen zu schlagen. Der politische Umschwung in der klei- nen Republik, die früher zu Kolumbien ge- hörte, wäre nur ein Ereignis von lokaler Bedeutung, wenn er nicht em neues Glied in der Kette einer Entwicklung darstellte, die seit etwa zwei Jahren in ganz Iberio- Amerika zu beobachten ist. Seit damals in Kolumbien die Konservativen unter Lau- reano Comez nach bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen mit ihrem liberalen Gegnern die Macht zurückeroberten, hat man hier eine Wiederkehr des Autoritären erlebt, bei der es Schlag auf Schlag ging. Nach Kolumbien folgte Brasilien, wo der gemäßigte Diktator der Jahre 1930 bis 1945, Getulio Vargas, nach einem ebenso siche- ren wie populären Wahlsieg wieder an die Macht kam. Im vergangenen Frühjahr war schließlich Kuba an der Reihe, wo der frühere Militärdiktator und Sergeant Ful- gencio Batista nach mehrjährigem Exil in den Vereinigten Staaten sich durch einen geglückten Handstreich ein weiteres Mal an die Spitze zu setzen verstand. Legal war es bei diesem Putsch, der am Vorabend einer für Batista wenig aussichtsreichen Präsidentenwahl inszeniert wurde, aller- dings nicht zugegangen. ö Noch weniger legal waren die Vorgänge, die sich bald darauf in dem stets unruhigen Bolivien abspielten. Hier hatte vor einem knappen Jahrzehnt der Führer der Natio- nal revolutionären Bewegung und Achsen- kreund, Major Villaroel, während einer Straßenrevolte ein drastisches Ende an einem Laternenpfahl von La Paz gefunden. Die überlebenden Nationalrevolutionäre flüchteten unter den Schutz Perons nach Buenos Aires, wo sie sich um Paz Esten- soro, den Nachfolger Villaroels, sammelten. Aber die revolutionären Tendenzen behiel- ten in Bolivien, wo die Zinnbergwerke fast Ausschließlich in der Hand von Fremden sind, die Gefolgschaft der Massen, deren Ausländerfeindlichkeit immer deutlicher in Erscheiung tritt. Obwohl Estensoro selbst die Rückkehr verwehrt blieb, gewannen die Nationalrevolutionäre die Präsidentenwahl von 1951 und konnten nur durch einen Mi- litärputsch des Obersten Ballivian an der Uebernahme der Regierung gehindert wer- den. Daß dahinter das Geld ausländischer Kreise stand, die von einer Neuauflage des Regimes Villaroel wenig zu erhoffen hatten, ist seither immer wieder behauptet worden. Auch die Armee stand unter diesem Ein- druck, denn bei dem zweiten Anlauf Esten- soros ging sie im vergangenen Frühjahr teilweise zu den Revolutionären über und verursachte eine Spaltung des Landes in zwei einander erbittert be kämpfende Lager. Nach Wochen blutiger Auseinandersetzun- gen mußte das Militärregime der Diktatur der Partei weichen, deren Führer allerdings aus Buenos Aires mit einem Versprechen der Mäßigung zurückkehrte. Ueberhaupt ist es das gemeinsame Kenn- zeichen der Diktaturen, die in Ibero-Ame- ika während dei letzten beiden Jahre wie- der nach oben gekommen sind, daß sie mit einem Seitenblick auf Washington beteuern, nicht mehr dieselben zu sein wie früher. Sie Sind es vielleicht wirklich nicht mehr. Der Nationalismus ist geblieben, aber die Lan- keefeindlichkeit beginnt zu verblassen. Re- glerungen der Mitte haben in Spanien und Ibero-Amerika die verhängnisvolle Tendenz, sich vom Terror linksradikaler Verbande Uberrollen zu lassen, Das ist die Erkenntnis, clie in den letzten Jahren die Vereinigten Staaten dazu gebracht hat. einer Rückkehr der Diktatoren nicht mehr den gleichen Wi- derstand entgegen zusetzen. wie es noch bis 1948 der Fall war. Wenige Jahre haben aus Südamerika einen Erdteil gemacht. in dem mit Ausnahme Uruguays, Chiles und— bis zu einem gewissen Grad— Paraguays sämt- che Regime unter dem autoritären Zeichen stehen. Das ist ein Zustand, der auch außer- halb der westlichen Hemisphäre verdient, mit Aufmerksamkeit und Nachdenklichkeit registriert zu werden. erst 42 Jahre alt ist, malzlichen Täter ist ein junger Redakteur der bürgerlich- mittelparteilichen Zeitung „Ha- aretz“, ein Organ, das keineswegs ir- gendeinem Radikalismus huldigt. Die Empö- rung über diesen Gewaltakt war allgemein, aber leider sind die Israelier ein so„nor- males“ Volk geworden, daß es auch bei ihnen Menschen gibt, die Bomben für Argumente im politischen Streit halten. Die Sommermomate verliefen bislang po- litisch ruhig. Auch der Umtausch aller Bank- noten in neue Geldzeichen, wobei für Noten, die über mehr als ein Pfund lauteten, zehn Prozent für eine Zwangsanleihe einbehalten wurden, vollzog sich reibungslos. Nun erwartet man den erfolgreichen Ab- schluß der deutsch- israelischen Wiedergut- machungsverhandlungen im Haag. Würden alsbald dringend benötigte Waren von Deutschland geliefert, so wäre der schwer darniederliegenden Wirtschaft sehr geholfen, und dem Staatssäckel nicht weniger. Erwäh- mung verdient noch die Tatsache, daß dem Mitglied der israelischen Delegation im Haag, Dr. Giera Josef-Tal, das Finanzmini- sterium angeboten war, das er jedoch nicht annehm. Er wurde nun oberster Schatz meister in der Jewish Agency. Auch er, der gleichfalls aus Deutschland stammt und der erst 42 Jahre alt ist, ird sicherlich künftig noch eine politische Rolle in der vordersten Linie spielen.. im Falle eines n eee, ee 27 lend fonogg 5 J Spüle omana i A 8 LA /hdustrie- 18K HKomplærs N 5 0 In Thule, der nördlichsten Siedlung des Westküste auf dem 77. Grad nördlicher Breite sind seit dem vorigen Sommer Tausende woll ausgerüstete amerikanische Arbeiter dabe, eine der größten Luftbasen der Welt zu errich. ten, die im Kriegsfall bis zu 20 000 Mann auß, nehmen soll.„Bluejay“ ist der Name diese Fliegerstadt in der Eiswüste der Arktis. A einer Fläche von der Ausdehnung einer euro pdischen Großstadt wird hier ein Netz von Be. tonstartbahnen errichtet, von denen die grö 3 jem lang ist. Die amerikanische Aktivitat in, Norden Grönlands steht im Zeichen der Polar Strategie. Im Zeitalter der Luftmacht missen die strategischen Konzeptionen davon ausge. hen, daß die cürzesten Verbindungen zwischeg Amerika und Rußland über die Polurgebien führen. Wie unsere Karte zeigt, führt der kun zeste Luftweg zwischen den im Herzen de USA gelegenen Flugbasen und Industrien be“ Omaha und Magnitogorsk uber Thule. Auf de Gundlage des neuen amerikanisch- dänischen Vertrages über die gemeinsame Verteidigung Grönlands vom 27. April 1951 haben die Amer. kaner die Verantwortung für die Sicherung de grönländischen Luftbereichs übernommen, de. ren Zentrum die neue Station Bluejay dar stellt. Dr. p 1 Gewerkschaften bekennen sich zur Freiheit 2 Berlin.(dpa). Ein klares Bekenntnis 2 Freiheit legten am Donnerstagabend d Delegierten des Generalrates des Inter“ nationalen Bundes Freier Gewerkschaften (IBF) auf einer vom Berliner DGB in Sportpalast veranstalteten Gewerkschafts. kundgebung ab. Sprecher der Gewerk. schaften aus zehn verschiedenen Ländern unterstrichen ihre Bereitschaft, Berlin in seinem Freiheitskampf zu unterstützen und auch für die Wiedererringung der Freihelt für die Völker hinter dem Eisernen Vor- hang einzutreten. 5 Der Vorsitzende des DGB, Christian Fette, appellierte unter lebhafter Zustim- mung der Kundgebungsteilnehmer an alle Staatsmänner der freien Welt, zu erkennen, daß die Lösung dringender sozialer Probleme gegen jede totalitäre Infiltration immun mache. Es sei der feste Wille, nicht nur des DGB, sondern auch der internationalen Ge- werkschaftsbewegung, sagte Fetté, die Wie- dervereinigung Deutschlands auf politischem Wege zu erreichen. 1 0 Adenauer fliegt nach Paris Bonn.(UP) Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer fliegt am Freitag nächster Woche nach Paris, um dort an der Außen- minister-Konferenz der sechs Schumanplan- Staaten teilzunehmen. Das gab ein Sprecher des Bundeskanzleramtes am Donnerstag in Bonn bekannt.. 5 Die Zusammenkunft der Außenminister Frankreichs, Italiens, der Beneluxstaaten und der Bundesrepublik dient in erster Linie der Beschlußfassung über den Ort, an dem die Montanbebhörden ihren Sitz nehmen sollen. Die Beratung der Minister wird vor- aussichtlich zwei Tage in Anspruch nehmen. Staatssekretär Hallstein begibt sich schon heute, Freitag, nacm Brüssel, um dort mit dem Interimsausschuß der Schumanplan- Staaten die Konferenz der Außenminister vorzubereiten. Am 16. Juli will der Bundeskanzler seinen lange beabsichtigten Besuch in Berlin ver- Wirklichen. Er wird in Berlin eine bedeut- same politische Rede halten. Ziel: Europäische Verfassungs- versammlung Bonn.(dpa) Noch vor der Ratifizierung des Vertrages über die europàische Verteidigungs- gemeinschaft soll voraussichtlich über eine SUropäische Verfassung beraten werden. In Bonn wird in diesem Zusammenhang ein Vor- schlag der französischen Regierung begrüßt, der auf eine schnelle europäische Föderation dringt. Zwischen deutschen und französischen Stellen und auch zwischen Parlamentariern beider Länder ist bereits über das Zustande- kommen einer Verfassunggebenden Ver- sammlung Fühlung aufgenommen worden. Parlamentarische Gruppen— besonders Ver- treter der CDU/ CSU treffen Vorbereitun- gen für die Einberufung einer Verfassung gebenden Versammlung. Maier gegen Bonner Unduldsamkeit Stuttgart. Ministerpräsident Dr. Rein- hold Maler nahm am Donnerstag auf einer DPVP/FDP- Versammlung in Balingen zur Bundesratspolitik des neuen Bundes- landes Stellung und erklärte, von einer ba- disch-württembergischen Politik aus grund- sätzlicher Antipathie gegen die Bundes- regierung könne nicht die Rede sein. Die Stuttgarter Bundesratspolitik vollziehe sich in den Plenarsitzungen in vollem Licht der Oeffentlichkeit. Maler kritisierte die„lange beobachtete, undemokratische Unduldsamkeit der Bun- desregierung“, ln Bonn sel nur eine ein- zige Meinung in den Generalfragen des deutschen Volkes zulässig. Jeder Ange- hörige einer Koalitionspartei, der eine ab- weichende Meinung zu vertreten wage, sei unter der Herrschaft einer Art von politi- schem Unfehlbarkeitsdogma zum Schweigen gebracht worden. Es sei von Interesse, daß dieser Versuch jetzt auch dem Bundesrat gegenüber gemacht werde. Es sei unklug. bestehende Zweifel einfach zu unterdrük- ken, anstatt sie in freier Diskussion auszu- räumen. Versorgungslage der Bundes- republik gut Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Am 3. Juli trafen sich Bundesernährungsminister NI klas, die Landwirtschaftsminister der westdeut- schen Länder und die Senatoren für Land- Wirtschaft und Ernährung von Berlin, Ham- burg und Bremen in Stuttgart zur Be- sprechung wichtiger Fragen. Uber den Stand der Verhandlungen zur Schaffung einer euro- päischen Agrarunion wurde eingehend be- richtet. Die Bundesregierung ist, wie Niklas bekanntgab, bereit, an allen Bestimmungen mitzuwirken, die der Zusammenschluß der europäischen Länder erfordert. Die Inter- essen der deutschen Landwirtschaft würden dabei gewahrt werden. Zur Schaffung einer Selbstverwaltung der Landwirtschaft ist vom Bund ein Rahmen- gesetz vorgesehen, damit die Einrichtung in den Ländern nach einheitlichen Gesichts- punkten erfolgt. Das Bundesland wirtschafts- ministerium wird dem Bundestag einen ent. sprechenden Gesetzentwurf vorlegen.. Die Versorgung Westdeutschlands mit Lebensmitteln wurde eingehend besprochen und eine Uebersicht über die Lage gegeben der zu entnehmen war, daß die allgemeine Versorgung recht gut ist. Gegenüber dem letzten Jahr haben die Vorräte stark zu- genommen. Dr. Drees bemüht sich um große Koalition Den Haag.(dpa) Im Haag haben am Don- nerstag die Gespräche zur Bildung einer neuen Regierung auf breiter Basis begonnen, Der von Königin Juliana mit der Regie- rungsbildung beauftragte Ministerpräsident Dr. Willem Drees hat dazu die Fraktions- Vorsitzenden der Partei der Arbeit VDA) der Katholischen Volkspartei KVP), der Antirevolutionären(AR) und der Christlich historischen Partei(Ch) zu den Besprechungen eingeladen und ihnen ein in großen Zügen entwickeltes Regierungsprogramm vorgelegt 5 Sirry Pascha an der Arbeit N Kairo.(UP) Das Kabinett Hussein Sirry Paschas, des neuen ägyptischen Minister- Präsidenten, ist am Donnerstagvormittag in Alexandria, dem Sommersitz der àgypti- schen Regierung, zu seiner ersten Sitzung zusammengetreten. Man erwartet in Kairo die baldige Be“ kanntgabe des Zeitpunkts neuer Parla- mentswahlen. Sirry Pascha hatte die Abhal- tung dieser Wahlen in einem Brief an Rü. nig Faruk, in dem er seine Berufung zum Regierungschef annahm, als eine Seines Hauptaufgaben bezeichnet. In einem Dekret König Faruks zur Ef. nermung des neuen ägyptischen Minister- präsidenten Sirry Pascha heißt es, die neue Regierung müsse sich vordringlich für die „Wiederherstellung des parlamentarischel Lebens auf vernünftigen demokratischen Grundlagen“ einsetzen. Alle Kräfte dee Landes müßten sich im Dienste Aegypten auf dieses Ziel konzentrieren. 5 ung der er Breite, nde wohl. r dabe zu erich, Aanmn ai ne diese rhetis. A mer euro. 2 von Be. die größt tivität in ler Polar at musse on ausge. z⁊wischeg HNargebiet⸗ der kun. erzen def strien be . Auf den dqnischen rteidigun e Amen. erung des men, de. ejay, dar. Df. Wb sich untnis zu end d es Inter- Kschaften DGB im cKschafts. Gewerk- Ländern Berlin in ützen und Freiheit nen Vor- Christian Zustim- r an alle erkennen, Probleme immun t nur des aalen Ge- die Wie- n W des- N Uli trafen Niklas, westdeut· ür Land- lin, Ham- zur Be- den Stand ner euro- hend be- ie Niklas mmungen chluß der Die Inter- et würden Utung der Rahmen- ichtung in Gesichts- irtschafts- dinen ent- . ands mit esprochen gegeben llgemeine über dem stark zu- um am Don- ing einer begonnen. er Regie- pràsident Fraktions- t(PVD) VP), der ristlich · rechungen en Zügen vorgelegt eit zein Sirry Minister- mittag in r Agypti⸗ a Sitzung Idige Be- r Parla- ie Abhal⸗ an Ko- kung zum e Seiner 8 zur Er. Minister- die neue 1 für die Itarischen cratischen äfte des vegyptens Nr. 150/ Freitag, 4. Juli 1952 Seite 3 Was sonst noch gescha g Fin 51 jähriger Franzose, Louis Wattebled, der 1939 wegen Vergiftung seiner Frau in Abwesenheit zum Tode verurteilt worden War, ist in Kanada von der Polizei gestellt worden. Er wird auf Antrag der französi- schen Behörden ausgeliefert. Kurz vor der Aufklärung der Tat war es ihm damals ge- jungen, ins Ausland zu fliehen, unter dem Namen Lebrun war er später legal nach Kanada eingewandert. * Präsident Truman übergab zwei neue staudamme im Tal des White River im amerikanischen Staate Arkansas ihrer Be- stimmung. Die Dämme sollen ein von rund 30000 Menschen bevölkertes Gebiet vor Hochwasser schützen und gleichzeitig durch die angeschlossenen Kraftwerke vier mitt- lere Städte von je rund 90 000 Einwohnern mit Strom versorgen. * Eine letzte kurze Galgenfrist verdankt der zum Tode verurteilte Neger Albert Jackson einem Blitz, der die Stromanlage für den elektrischen Stuhl im Zuchthaus von Richmond(Virginia) vorübergehend außer Betrieb setzte. Da die Anlage nicht bis zum vorgesehenen Zeitpunkt der Hinrichtung repariert werden Konnte, muß ein Gericht erst einen Beschluß über einen neuen Hin- richtungstermin fassen. * Das amerikanische Amt für Rüstungs- produktion teilte mit, daß die Produktion von Militärflugzeugen aller Art planmäßig gesteigert Wird. Sie sei in den letzten sechs Wochen um mehr als 50 Prozent gestiegen und erreiche zur Zeit 800 im Monat oder 9600 jährlich. Die Flugzeugproduktion werde in den nächsten Monaten auf 10 000 jährlich steigen und 1953 etwa 15 000 im Jahr erreichen. 5 Rund 10 Millionen Dollar werden nach einem Bericht des„Wallstreet Journal“ ge- genwärtig jährlich von amerikanischen Kunstliebhabern für den Ankauf von Ori- ginal-Gemälden vor allem junger amerika- nischer Maler ausgegeben. Dies bedeutet eine Steigerung der Ankäufe um rund 150 Prozent gegenüber 1942. * Trotz starken Protests der Gemeinde holte Polizei ein schwerverletztes Mädchen aus der Kirche der Pfingstbewegung in Springfeld US). Das Mädchen. das bei einer Explosion Brandwunden davorgetragen hatte, war unmittelbar nach dem Unglück von der Mutter ohne ärztliche Behandlung der Gemeinde zur Gebetsheilung anvertraut worden. 8 in Westalgerien wütet ein Waldbrand, der bereits 1500 Hektar Forst vernichtet hat. Soldaten der Fremdenlegion und ortsansäs- sige sind zur Brandbekämpfung eingesetzt worden. Ein von dem Feuer bedrohtes Dorf mit tausend Einwohnern wurde geräumt. Die Ursache des Brandes war ein Feuer- chen, auf dem eine Araberfrau Kaffee gekocht hatte. Der Leiter der Schweizer Everest-Expe- dition, Dr. Wyß-Dunant, hat in einem Be- nicht über die Erfahrungen bei dem Versuch der Everest-Besteigung festgestellt, daß die verwendeten Sauerstoffapparate in größeren Höhen noch einer Verbesserung bedürfen. Die Expedition erwartet zur Zeit eine Ent- scheidung der Regierung von Nepal über den Antrag der Schweizer, im Oktober dieses Jahres einen zweiten Besteigungs- versuch zu unternehmen. * Der„Wahlprophet“ Dodds sagte die nächse Parlamentswahl in Großbritannien für Ende Juni 1953, die Zeit„nach der Krönung“ voraus. Dodds ist Labourabgeordneter. Er soll das Datum der beiden vorigen Wahlen richtig angegeben haben, lange bevor es okflziell bekanntgegeben wurde. * Auf die Tradition, aus einem Hochzeits- hause alle erreichbaren EBwaren verschwin- den zu lassen, beriefen sich sechs junge Männer aus der Gemeinde Follenstedt, Kreis Einbeck, die nach dem Vorbild von Max und Moritz mit Hülfe einer Heugabel einen 18 Pfund schweren Schinken aus der Vorratskammer eines Bauernhauses holten. Als sie in einem Nachbarhause den Schin- ken schon fast verzehrt hatten. wurden sie vom Ortsgendarmen überrascht. Die Beru- lung auf den traditionellen Hochzeitsstreich hatte diesmal keinen Erfolg. MORGEN Wollen Sie nach Helsinki fahren? Olympiadebesucher haben es nicht leicht/ Devisenfragen verursachen Schwierigkeiten/ Preise ziemlich hoch Für den deutschen Olympiareisenden ist es alles andere als einfach, nach Helsinki zu gelangen. Diese Erfahrungen werden schon manche Sportenthusiasten gemacht haben. Zunächst hat überhaupt nur der- jenige Aussicht, Devisen bewilligt zu be- kommen, der eine Eintrittskarte vorwei- sen kann. Und hier beginnen die ersten Schwierigkeiten. Denn Karten gibt es— in beschränkter Anzahl— nur beim Nationa- len Olympischen Komitee in Frankfurt am Main. Hier werden auch Fahrkarten für die beiden Sonderzüge verkauft, die das NOK zur Olympiade fahren läßt. Eine Rückfahrkarte 3. Klasse im Sonderzug kostet von Hamburg nach Helsinki 260,— DM, 2. Klasse 375,— DM. Die Rückfahrkarte auf deutschen Frachtschiffen kostet ab Kiel— einschließlich Verpflegung während der Reise— 280,— DM, ist aber bereits ver- griffen. Bisher gab es für Finnland, das kein Mitglied der Europäischen Zahlungsunion ist, kür Privatreisen grundsätzlich keine Devisen. Sie werden auch während der Olympischen Spiele nur in beschränktem Maße zugeteilt. Ursprünglich hatte die Bundesregierung versucht, durch ein Zzu- Sätzliches Handelsabkommen Devisen in der dadurch aufgebrachten Höhe zur Ver- fügung stellen zu können. Die Finnen gin- gen auf das Angebot jedoch nicht ein. Da- durch wird man mit der Bereitstellung von Devisen für Olympiareisende äußerst spar- sam sein müssen. Anträge sind— auf den bei allen Großbanken und Handelskam- mern erhältlichen ND-Genehmigungsformu- laren— an die hessische Landesstelle für Außen- und Interzonenhandel in Frankfurt zu richten. Wer glücklicher Besitzer einer Schiffs- passage ist, braucht nur seinen deutschen Reisepaßg, denn während der Olympiade hat Finnland den Visumzwang aufgehoben. Bahnreisende dagegen benötigen Transit- visen für Dänemark und Schweden. Nachdem der Reisende alle diese Klip- pen glücklich umschifft hat und im Zug den fünf Ringen entgegenbraust, besteht für ihn durchaus noch keine Veranlassung, er- leichtert aufzuatmen. Denn Helsinki ist ein teures Pflaster, und die wenigen Devisen werden ihm rasch durch die Finger gleiten. Um so mehr, als sich in den letzten Wo- chen in der finnischen Hauptstadt eine zu- nehmende Teuerung bemerkbar machte, die die Regierung durch Sonderkurse aufzu- fangen versuchte. Für eine D-Mark erhält mam 77 Finnmark, für einen amerikani- schen Dollar 350 Finnmark. Das billigste Zweibettzimmer in einem Hotel kostet 13 DM. Privatquartiere sind noch teurer. So wird für ein Einzelzimmer ohne fliegen- des Wasser etwa 12 DM pro Nacht ver- langt. Ein Bett im Massenquartier in einer Schule kostet schon über 6 DM. und ein Zeltplatz auf den drei Kilometer vom Sta- dion entfernten Schäreninseln etwa 2 DM. Ist das Schlafen schon eine teure An- gelegenheit, so gehen dem hungrigen Olym- piabesucher beim Blick auf die Speisekarte geradezu die Augen über. Billige Restau- rarits gibt es so gut wie gar nicht. Und ein Menu— mit sehr kleinen Portionen— in einem der einschlägigen Lokale erfordert immerhin 6 bis 9 DM. Für eine Tasse Kaffe kann man—,60, für ein Schinkenbrot—, 70 DM rechnen. Ein warmer Imbis von etwa 100 Gramm Fleisch. Kartoffeln und Gemüse ist bereits für 2 DM erhältlich. Eine Straßenbahnfahrt kostet—,25 DM. Im übrigen kann man sich mit der deutschen Sprache ganz gut durchschlagen, da sie in Finnland mit zu den geläufig- sten Fremdsprachen zählt. Wer jedoch noch Lust verspüren sollte, an der Olympiade im Schatten der Mitternachtssonne teilzu- nehmen, möge sich beeilen: Bis zum 19. Juli ist keine Zeit mehr zu verlieren. Neu- gierige, die nicht im Besitz der vorge- schriebenen Devisengenehmigungen, Visen ete. sind, seien allerdings gewarnt: Das Bundesfinanz ministerium hat insofern wenig Sportverständnis, als es die schlechte Ab- sicht hegt, Devisenverstöße während der Zeit der Olympiade ebenso unmachsichtig zu ahnden wie sonst auch. Ein geheimnisvoller Gefangener in Hannover Behauptet, er sei der Sohn des ehemaligen Feldmarschalls Schörner Als den geheimnisvollsten Gefangenen des Untersuchungsgefängnisses Hannover bezeichnet das Landgericht Hannover den 22jährigen Heinz Gacht, der seit Monaten in Untersuchungshaft sitzt, nur weil es bisher nicht möglich gewesen sei, seine wirklichen Personalien festzustellen. Gacht behauptet, er heiße Heinz Schör- ner und sei der Sohn des ehemaligen Ge- neralfeldmarschalls Schörner. der sich heute Niedriger Blutdruck nichts für Arktiskämpfer Neuartiges Oel/ Landebahn auf zugefrorenem See Erfolgreiche Manöver Die US-Streitkräfte gaben vor kurmem einen Bericht über Manöver, die in den kältesten Regionen des amerikanischen Kontinents abgehalten worden waren. Die Uebungen zogen sich über ein halbes Jahr von Januar bis zum Juni dieses Jahres hin. Hierbei sollte festgestellt werden, wie weit Mensch und Maschine für die Verteidigung des Kontinents im hohen Norden geeignet sind. Nach den Feststellungen der Expeditions- gruppe, die sich aus 150 kanadischen und 300 amerikanischen Soldaten zusammen- setzte, sind Menschen mit einem niedrigen Blutdruck zum Kampf in kalten Regionen nicht besonders gut geeignet. Desgleichen sollten die Nordkämpfer keine Brillen tra- gen. Auch müssen sie gesunde Füße haben, um den Bedingungen des Kampfes unter dem Erschwernis niedrigster Temperaturen gewachsen zu sein. Während der Uebungen, die sich im Ge- piet des Kluane-Sees im Norden des ameri- kanischen Kontinents abspielten, mußten die Kanadier eine Landebahn auf den zugefro- renen Wassern des Sees errichten. Die Ame- rikaner hatten die schwierige Aufgabe zu bewältigen, am Rande des Sees ein Flug- feld zu bauen. Beide Vorhaben wurden er- folgreich beendet. Auf den Landebahnen können viermotorige Flugzeuge landen, um Nachschub für in diesen Gebieten kãmpfende Truppen zu bringen. Bei der Durchführung der gestellten Auf- gabe kam ein von der amerikanischen In- dustrie neuentwickeltes Oel den arbeitenden Mannschaften zu Hilfe, mit dessen Hilfe es möglich ist, Maschinen bei Kältegraden von mehr als 50 Grad Celsius unter Null arbei- ten zu lassen. Farbdynamiker in sowjetischer Gefangenschaft befindet. Er habe den falschen Namen nur angenommen, weil er 1945 aus der Ostzone flüchten mußte, wo er wegen eines politischen Tot- schlags gesucht würde. Die in Süddeutschland lebende Tochter des ehemaligen Feldmarschalls erklärte vor einigen Tagen in Mittenwald. sie habe keine Ahnung, daß sie einen 22jährigen Bruder besitze. Von sowjetischer Seite sei dem Gericht erklärt worden, daß man von dem angeblichen Totschlag nichts wisse und auch sonst nichts über den angeblichen Sohn Schörners in Erfahrung bringen könne. Dem Gefangenen Heinz Gacht ist nahe- gelegt worden, eine Erklärung abzugeben, daß er sich zu unrecht als Schörners Sohn bezeichnet habe. Er würde nach Angabe dieser Erklärung sofort aus dem Gefängnis entlassen werden. Heinz Gacht hat es aber bis jetzt ab- gelehnt, eine seiner Behauptungen zu wider- rufen. Er erklärt, dann lieber im Gefäng- nis bleiben zu wollen. ein neuer Beruf Warme und kalte, anregende und beruhigende Farben Unsere Großeltern würden sicherlich verständnislos den Kopf geschüttelt haben, wenn man ihnen etwas von„Leistungs- steigerung durch Farbdynamik erzählt hätte, obgleich deren wichtigste Grund- sätze bereits in Goethes Farbenlehre zu kinden sind. Noch vor wenigen Jahren hat man diesem Problem bei uns keine große Be- deutung beigemessen. Dagegen haben sich Ingenieure und Chemiker in den USA im Laboratorium ernsthaft damit beschäftigt, die Wirkung der Beeinflussung durch far- biges Licht zu erforschen und in der Praxis auszuwerten. Seit einiger Zeit ist man auch in Deutschland auf dieses interessante Gebiet aufmerksam geworden. Man hat festge- Betriebsblindheit kostet Geld Bundesinstitut für Arbeitsschutz bekämpft Gefahren im Betrieb Das Bundesinstitut für Arbeitsschutz in Soest in Westfalen wüll den Kampf gegen die„Betriebsblindheit“ aufnehmen, teilte die Institutleitung mit. Das Institut meint damit die Gefahren und Mängel, die zwar den Eingeweihten im Betrieb bekannt sind, aber durch Gewöhnung und Abstumpfung später übersehen werden und zu Betriebs- unfällen führen können. Man wisse zwar aus Erfahrung, heißt es in der ersten jetzt veröffentlichten Presse-Mitteilung des Insti- tuts, was ein Unfall durchschnittlich koste, soweit die Berufsgenossenschaft für ihn eintrete. Was der einzelne Betrieb neben den Beiträgen für die Berufsgenossenschaft an Kosten für Produktionsausfall, Repara- turen usw. tragen muß, will das Bundes- — ᷣ́äjœꝓ..— ðͤk KK r. KK. Was wir hörten: Ueber Kultur und Kulturbetrieb In seinem neuesten Aufsatz für den Club d'Essai, das Versuchsstudio von Radio Paris, bezeichnet Jean Cocteau den Rundfunk als „eine Maschine, die uns verachtet“. Seine zIntimität und Distanzlosigkeit“ erschrecken ihn, das technische Phänomen, das die menschliche Stimme vervielfältigt und alle Fehler vertausendfacht, erfüllt ihn mit Angst und Ekel— und nimmt ihm die Lust, sich der Rundfunktätigkeit ernsthaft zu widmen. Wir fragen uns, ob wir diese Reußerun- gen für bare Münze nehmen sollen oder ob sich Cocteau hier nur in der— übrigens recht dekorativen— Pose eines romantischen Aestheten gefällt, der aus Snobismus eine der interessantesten Errungenschaften unse- res Jahrhunderts ablehnt, weil ihr noch die letzte Vollkommenheit fehlt, während er andererseits die technische Apparatur des Films als Mittel des künstlerischen Aus- drucks doch so virtuos zu handhaben weiß. Wie dem auch sei: wir sind jedenfalls kroh, daß sich deutsche Dichter weniger Prä- tentiös geben und, statt geistreiche Theorien über den Rundfunk zu produzieren, es vor- Zehen, von seinen praktischen Möglichkeiten Gebrauch zu machen— womit übrigens auch der Kultur mehr gedient ist als mit allen Klagen über ihre Vermassung und Mechani- sierung durch das Radio! Wenn ein Dichter vom Range Rudolf Hagelstanges beim Südwestfunk beispiels- Weise über den Kongreß für kulturelle Frei- heit in Paris berichtet, so kommt dabei mehr und Wesentlicheres heraus, als wenn man derartige kritische Resumés den berufs- mäßigen Reportern überläßt. Unter dem viel- sagenden Titel„Konferenzen und Conféren- ciers“ schilderte Hagelstange jene Mischung von redseliger Betriebsamkeit und Geheim- niskrämerei hinter verschlossenen Türen, wWo eine Anzahl mehr oder weniger bedeutender Schriftsteller und Kritiker aus aller Herren Länder aufgeregt am Puls der Zeit herum- tasteten. Es gab viele und lange Referate, aber kaum ein echtes Gespräch, da man sich in der Ferienstimmung des weichen Pariser Klimas daran erinnerte, daß man die Mei- nung der Dichter eigentlich auch in ihren Büchern nachlesen könnte. In Berlin, der Geburtsstätte dieses Kongresses, stand man den brennenden Fragen der Zeit näher. Was dort unmittelbar an den Lebensnerv geht, das geht in Paris vorläufig jedenfalls— nur an den Geldbeutel. Aber letzten Endes, meinte Hagelstange, werden die Probleme eines Schriftstellers wohl immer persönliche bleiben, und kein Kongreß entbindet ihn von der Verpflichtung, in seinen Büchern das Wichtige zu sagen, Was er zu sagen haben mag. Das weniger Wichtige überlasse man den Konferenzen und Confèrenciers. Ob nun ein Dichter das deprimierende Fazit eines Dichterkongresses zieht, oder ob — ebenfalls beim Südwestfunk— unsere Er- innerungen an Kurt Tucholsky aufgefrischt werden, der mit seinen bitteren Wahrheiten über unsere fragwürdige Menschlichkeit die Trägheit des Herzens wachrütteln wollte: es sind nur verschiedene Formen der gleichen Bemühung, den Maßstab unserer Wirklich- keit und unserer Ideale zurechtzurücken und die prüfende Sonde an unsere verflach- ten Kulturbegriffe zu legen. institut jetzt durch genaue Gutachten fest- stellen. In USA rechne man mit einer durch- schnittlich vierfachen Summe allein für diese zusätzlichen Betriebsunkosten. Vor- beugen sei also ganz erheblich billiger. Ebenfalls aus Amerika stamme die Erfah- rung, daß jeder Dollar, der für den Arbeits- schutz ausgegeben wurde, doppelt wieder hereinkomme. Wenn auch diese Berechnun- gen hauptsächlich in Großbetrieben in den USA angestellt worden seien. so könne man annehmen, daß sie auch für Klein- und Mit- telbetriebe in Deutschland zuträfen. Erfah- rungsgemäß ereigneten sich in diesen die meisten Unfälle. Wie ernst es der Rundfunk mit dieser Bemühung nimmt, beweist auch die Sende- reihe von Radio Stuttgart„Zeichen der Zeit“. Es sind jedesmal„Streifzüge durch dreißig Tage Kultur“, eine bunte, aber nicht Wahl- lose Monatsübersicht über aktuelle Ereig- nisse auf künstlerischem und literarischem Gebiet und über chronische Zustände unse- res kulturellen Allgemeinbefindens. Wie schlecht es ist, kann man— falls wir es nicht ohnedies schon wissen— aus dem ner- venzermürbenden Rummel der Schlagworte, Reklametexte und Werbeplakate ersehen, mit dem die optimistischen Manager des raschen, gutorganisierten Erfolgs ihre garantiert sicheren Mittel gegen alle kleinen und großen Sorgen des Alltags anpreisen. Zeichen der Zeit, Zeichen des kulturellen Verfalls. Die Ruhrfestspiele und die großartige Aus- stellung in Recklinghausen, in der Kunst und Technik, die Welt der Arbeit und die Welt des Geistes zu einer faszinierenden Einheit verschmolzen sind, bilden eine der wenigen Oasen. Hier sind die Ansatzpunkte kulturel- ler Regeneration zu finden, nicht aber in der wiedererstandenen„Schule der Weisheit“ Kayserlingscher Prägung und in dem Ge- säusel der Esoteriker vom Schlage Henry Benraths, der in seinen nachgelassenen Briefen alles Heil in der östlichen Mystik sieht. Zeichen der Zeit— eine erschreckende Vielschichtigkeit einander überlagernder und durchdringender Symptome wurde in dieser Sendung in rasantem Tempo, glänzend in der Form und Formulierung, auf den Zu- hörer losgelassen. Leider werden es die fröhlichen Experten“, die es betrifft, nicht gehört haben. Und die anderen? Sie fanden eine Bestätigung ihres eigenen Unbehagens. Ob das aber genug ist? E. stellt, daß durch sorgfältig ausgewählte Farbstimmungen im Arbeitsraum(ein- schließlich Maschinen) und in der Wohnung das Wohlbefinden des Menschen gehoben, die Leistungsfähigkeit gesteigert, nervöse Spannungen und Ermüdungserscheinungen weitgehend vermieden und dadurch auch Unfälle im Betrieb verhindert werden können. g N N Die Farbdynamik folgt im Grunde ge- nommen der Natur, da das menschliche Auge sich in Jahrtausenden unter den natürlichen Gegebenheiten entwickelt und sich entsprechend eingestellt hat. Die mo- derne Farbdynamik teilt den Farbtönen bestimmte Wirkungen zu. Man kennt 2. B. warme und kalte, anregende oder beruhi- gende Farben. Warme Farben(gelb, orange, rot) sollen angewendet werden, wenn in einen Raum Mangel an Wärme herrscht. Mit kalten Farben(grün- blau, eisblau, grün) erzielt man den Effekt der Ruhe und Entspannung und benützt sie demzufolge dort, wo ein Ueberfluß an Son- nenlicht zu neutralisieren ist. Seltsamer- weise haben aufgehellte Farbnuancen auch die Eigenschaft, eine Gewichtserleichterung vorzutäuschen. Man empfiehlt sie deshalb für Räume, in denen schwere Gegenstände von Menschenhand transportiert werden müssen. Der wirtschaftliche Vorteil der rich- tigen Anwendung der Farbolynamik im Be- trieb ist so groß, daß eventuell auftretende geringe Mehrkosten des Anstrichs sich in kurzem bezahlt machen., Vor der Inangriff- nahme einer farbigen Raumgestaltung empfiehlt es sich, einen Fachberater für Farbdynamik, die es heute bereits in grö- Berer Zahl gibt, oder einen erfahrenen Ma- lermeister zu Rate zu ziehen. Blick ins Land ASTA gegen Unfug der Studenten Aachen. Der Allgemeine Studentenaus- schuß(ASTA) der technischen Hochschule Aachen distanzierte sich auf einer Sonder- sitzung von dem„groben Unfug“, den Aachener Studenten im Anschluß an den Fackelzug zur Ehrung des neuen Rektors in der Nacht zum Dienstag in der Stadt trieben(Siehe„MM“ vom 3. Juli).„Wir versichern der Aachener Bevölkerung“, heißt es darin,„daß die Schuldigen in aller strenge zur Rechenschaft gezogen werden.“ Unwetter forderte drei Todesopfer Mainz. Das schwere Unwetter, das in der Nacht zum Donnerstag über Rheinhessen hin wegzog, forderte in Mainz drei Todes- opfer. Während eines heftigen Gewitters mit wWolkenbruchartigen Niederschlägen, Hagelschlag und orkanähnlichem Sturm stürzte in der Innenstadt eine Wand ein und zerstörte die Notwohnung einer Familie. Die Frau und zwei Kinder kamen ums Leben. Der Ehemann und ein weiteres Kind wurden erheblich verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Bundesbahn beugt Unfällen vor Frankfurt. Die ungewöhnliche Hitze der letzten Tage hat die Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbahn veranlaßt, alle Bahn- strecken verstärkt überwachen zu lassen und Sondermahnahmen zu treffen, um Gleis- verwerfungen vorzubeugen. 199 Menschen aus Seenot gerettet Bremen. Rettungsboote der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger haben im vergangenen Jahr auf 290 Ein- satzfahrten 199 Menschen aus Seenot geret- tet, darunter 32 Ausländer. Gleichzeitig wurden 77 in Seenot geratene Schiffe ge- borgen und 55 Krankentransporte auf See ausgeführt. Wieder Kino auf Helgoland Cuxhaven. Auf der Insel Helgoland wurde in den letzten Tagen ein provisori- sches Lichtspieltheater eingerichtet, in dem bereits die ersten Filme liefen. Internationale Erfinderschau Essen. Der Landesverband Westdeutsch- land im Internationalen Erfinderschutzver- band ruft die deutschen Erfinder zur Teil- nahme an der Internationalen Erfinder- schau auf, die vom 23. August bis 3. Sep- tember während der Saar- Handwerker- schau 1952 in Saarbrücken stattfindet. An- meldungen nimmt der Landesverband in Essen, Hufelandstraße 29, entgegen. Das beste Bild vom Marshallplan Bonn. Das Bundesministerium für den Marshallplan hat die allgemeinen Studen- tenausschüsse gebeten, den von ihm ausge- schriebenen Fotowettbewerb„Mach das beste Bild vom Marsflallplan“ unter den Studenten so weit wie möglich zu publi- zieren. Für den Fotowettbewerb sind Preise im Werte von 50 000 DM. ausgesetzt worden. Bauer sperrte Straße Celle. In dem Heidedorf Rebberlah stau- ten sich dieser Tage Fahrzeuge auf einer Nebenstraße vor einem Stacheldrahtverhau, das ein Bauer über die Straße errichtet hatte. Den Polizeibeamten, die im Auftrage des Landrats die Straßensperre beseitigen wollten, erklärte der Bauer, daß die Straße nach seinen Feststellungen über ein Grund- stück verlaufe, das ihm gehöre. Amtlich vorgenommene Nachmessungen ergaben, daß er recht hatte. 2,175 Milliarden für die Schule Rheinfelden. Im Jahre 1950 sind in der Bundesrepublik rund 2.175 Milliarden PM für die 39 000 Schulen ausgegeben worden. Das ist eine überraschend geringe Summe. Sie könnte allein aus den Erträgnissen der Tabaksteuer aufgebracht werden. 2 Mülliar- den entsprechen etwa 2 Prozent des Ge- samteinkommens des deutschen Volkes und etwa 5 Prozent der öffentlichen Ausgaben. Noch mehr Bedenken aber ruft die Tat- sache hervor, daß für einen Volksschüler 172 DM pro Jahr, für einen Schüler der höheren Lehranstalten dagegen 690 DM auf- gebracht werden. Kein Respekt vor der Polizei Straubing. Unbekannte Einbrecher raub- ten in einer der letzten Nächte in Straubing einen Juwelierladen aus, der direkt gegen- über der Polizeihauptwache liegt. Sie säg- ten ungestört die schweren Schlösser der Laden-Gittertür durch und enfkamen mit ihrem Raub im Werte von 25 000 DM. Der Juwelier ist versichert. — Notizen über Bücher Jan van Dorp:„Schwarzer Löwe im golde- nen Feld“, aul List Verlag, München.) Der Seemann und Schriftsteller Jan van Dorp hat sich für seinen Roman„Schwarzer Löwe im goldenen Feld“ eine kurze glückliche Epoche der Geschichte Ostendes Anfang des 17. Jahr- hunderts herausgegriffen und mit aller der damaligen Zeit eigenen Farbe wiedergegeben. Er zeigt die Wandlung der flandrischen Stadt vom Fischerdorf und Korsarennest zur blü⸗ henden Handelsstadt. Der Leser erfährt, daß die Moral schon damals einen doppelten Bo- den hatte. Die Korsaren waren beileibe keine gemeinen Seeräuber. Neben ihrer Berufs- ehre hatten sie Familie, ein christliches Ge- wissen und den Ehrgeiz, zu bürgerlichen Ehren zu gelangen. Als sich ihnen mit dem Ost- indienhandel die Gelegenheit bot, ihre immer weniger erfolgreichen Kaper fahrten mit einem lukrativeren Geschäft zu vertauschen, griffen sie mit beiden Händen zu. Die Wohlhaben- heit der Bürger schwand jedoch schnell, als die stärkeren und erfahreneren Nachbar- städte sich der mißliebigen Konkurrenz zu erwehren begannen. Die Herrlichkeit dauerte gerade eine Generation lang. Der Kaperkapi- tän Marinus de Boer und seine Söhne, die an der Entwicklung beteiligt waren, werden dem Leser als gute Beispiele für eine gesunde Mi- schung draufgängerischer Abenteurer und kluger Kaufleute geschildert. Es fehlt nicht an bewegten Szenen aus spannenden Seegefech- ten, Saufgelagen, Prügeleien und an Schilde- rungen der sonstigen Lebensweise der dama- ligen flandrischen Bevölkerung. Der Roman, für den Jan van Dorp den„Grand Prix des Lecteurs“ erhielt, wurde von Annete Mertens aus dem Französischen übersetzt. Kg. Friedrich Schnack:„Das Zauberauto“. Roman. (Kösel-Verlag, München.) Ein kleines Büch⸗ lein von nur 162 Seiten, aber übervoll an Märchenstimmung und echter Poesie. Ein bra- P. ver, junger Kolonialwarenhändler, der hinter seinem Ladentisch beim Zuckerabwiegen von kremden Ländern träumte, hat sich ein Auto gekauft. Aber als er nun nach Feierabend hinausfährt, spürt er, daß sich auch in der Heimat ihm allerlei Weiten und Geheimnisse auftun können. Schnack ist jedoch nicht nur ein Dichter der Natur, sondern er hat hier auch das Technische und die moderne Kino- Zivilisation in die Bereiche seiner Phantasie einbezogen. Das gibt nun ein zauberhaftes und bezauberndes Widerspiel von Fernem und Nahem, Wünschen und Wirklichkeit. Mystik und Alltäglichstem wie es in einer solck hintergründigen Einfachheit eben nur Fried- rich Schnack schreiben kann. SE „Die schöne Heimat“. Bilder aus Deutsch- land.(Die Blauen Bücher, Verlag Karl Ro- bert Langewiesche, Königstein im Taunus.) Die„Blauen Bücher“ sind wohl neben der Insel-Bücherei unsere populärste Bücherreihe. Zu seinem 50, Verlagsjubiläum schenkt uns Langewiesche nun auch wieder den lange vergriffen gewesenen Bilderband„Schöne Bei- mat, wieder, der bei seinem Erscheinen 1915 der erste seiner Gattung war. Aus mehr als 70 000 Aufnahmen sind hier über 100 der schönsten ausgewählt, nicht zu einem„metho- disch geordneten Herbarium, sondern einem frei gebundenen Blumenstrauß“ vereinigt, der sich weniger an den Verstand wenden, als zum Herzen sprechen soll. Wenn man sich jetzt in diese Neuauflage vertieft, so kann man es allerdings nur mit einem lachenden und einem weinenden Auge tun. Denn von all dem architektonischen Reichtum, der hier dar- geboten wird, liegt über die Hälfte in Schutt und Asche, und ein großer Teil der land- schaftlichen Schönheit ist uns verloren. Um so mehr ist es erforderlich, daß wir sie wenigstens im Geist weiterbesitzen, was uns durch diesen Band ermöglicht wird, der nach Wie vor zu den schönsten der schönen Blauen Bücher gehört. H. W. eines städtischen Büro- e Modell gebäudes in C 7, 4. Heute stehen dort noch Trümmer des Luisen- heimes. Die hervortre- tenden flankierenden Stützen sind von den Nachbargebäuden über- nommen. Die Fassade wWärd in feinverfugtem Hartbrandstein aufge- führt. Der Eingang kommt mit Rücksicht auf noch verwendbare Teile des Luisenheims in die zweite Achse von Unks. Die etwas her- vortretenden Gebäude- stützen betonen die Vertikale, nehmen der Ende Juli. Nidviera zu Hause Der Balkon ist die Insel im Meer der Wobhnungskasernen; ein Refugium, eine Zu- Flucht, die Riviera des kleinen Mannes. Man ist auf ihm allein inmitten der Mensch- heit. Eine Bastion des Individualismus im Zeitalter des Kollektives ist er, ersonnen von Weisen, die es mit ihm verstanden haben, dem Polyp„Masse die eigenbröt- lerische Stirn zu bieten. 5 2 Im Grunde genommen ist er ein Mark- stein auf dem Wege des Rückzuges. Des Rückzuges der Natur vor der Zivilisation, die kein Gras duldet, wo auch Asphalt sein könnte. Drum sollten wir uns in den Balkon so fest klammern. wie er sich ans Haus. Staudamm— ein Staudämmchen— gegen die Flut des Konserven und Normallebens, die Wälder niederrollt und Wiesen platt- Walzt. * Im Winter spricht niemand von ihm. Er dient als Abstellplatz für seltenes Haus- gerät und kommt höchstens nur dann ins Gespräch, wenn man feststellt, daß es durch seine Ritzen mal wieder verdammt zleht. Optisch ist er in dieser Zeit durch dicke Vorhänge und Filzstreifen von der Innenwelt des Hauses erbarmungslos ge- trennt und lieblos seinem grauen e überlassen. Haut kribbeln, erinnert man sich seiner wieder. Die Blumenkästen werden frisch gestrichen, das Gerümpel wird in den Spei- cher evakuiert, die Gardinen bleiben offen, Uberwindend über die alberne Gießkanne, die ständig im Weg herumsteht. Das Fa- milienleben verlagert sich jetzt zum großen Teil ins Freie: Man trinkt in leichter Klei- dung Kaffee auf dem Balkon, bald früh- stückt man dort, und schließlich wird das Wohnungsinnere zu einem dunklen Loch, von dem man sich nur schwer vorstellen kann, daß darin Menschen leben. 2 Dann beginnt auch das Problem der Tar- nung gegen fremde„Einsichtnahme“. Mit Markisen, Sonnenschirmen, spanischen Wän- den, Bügelbrettern und ähnlich geeignetem Gerät. Das Problem ist zwiefältig: Man Will sich seine eigene, ungestörte, ganz pri- vate Welt schaffen, in der man den Steh- kragen des öffentlichen Lebens ablegen kann, aber man will gleichzeitig auch noch etwas von der Umwelt haben. Man will nicht gesehen. aber selbst sehen! Es soll Gegenden een da hinter Ge- ranienstauden und zwischen Ritzen Feld- stecherschlachten ausgetragen werden. Doch des ist sicherlich übertrieben. Denn wen könnte es interessieren, ob Frau Krause von nebenan tatsächlich Krampfadern hat Gnikomson Wohin gehen wir? Freitag, 4. Juli: Nationaltheater 20,00 bis 21.30 Uhr:„Johanna auf dem Scheiterhaufen“: Haus des Jungen Mannes, G 4, 1-2, 20.00 Uhr: Laienspiel Ein frommer Fehlschlag(evan- gelische Gemeindejugend Feudenheim. Samstag, 3. Juli: Nationaltheater 19.30 bis 21.30 Uhr:„Ingeborg“; Amerikahaus 16. 18, 19.30 Uhr: Filme für Erwachsene:„Farmer Pie- tersen trifft ins Schwarze“.„Gemüse un Früchte immer frisch“, Ein Wille ein Weg“. Wo gehen wir hin?. Wie wird das Wetter? 17 5 — 858 Nochmals 1 gewittrig Vorhersage bis Samstag früh: Wechselnd bewölkt und im Laufe des Tages erneut örtliche Ge- witterbildungen. Dabei noch meist warm und schwül mit Höchsttemperaturen von 25 bis 28 Grad. Mit Gewittern vorübergehend Stärkere Winde, sonst meist nur schwache Luftbewegung. Nur nachts aufklarend und mit nordwestlichen Winden frischer. Tiefst- temperaturen von 11 bis 15 Grad. bersicht: In der von Südwesttrankreich noch nach Nordosten greifenden Tiefdruck- Welle sind einzelne Teilstörungen enthalten, 5 nochmals zu Gewitterbildungen Anlaß ge- en. Wetteramt Karlsruhe Pegelstand am 3. Juli: Maxau 460(3), e 310(0), Worms 231(2), Caub Laßt uns den Balkon verteidigen! Er ist ein Wenn die ersten e Auf der denn die Pepster und Türen, und eines Ta ges kommt die Stunde, da man Stuhl und Sessel hinausträgt, einen kleinen Aerger d vielleicht gelbblühende Front den Eindruck des Allzuglatten und lassen den Bau nicht nur durch die Fenster- flächen gegliedert erscheinen. Zusammen mit dem vorspringenden Dach ergeben sich durch die Stützen abwechslungsreiche Licht- Schatten- Wirkungen. kommt ein Streben nach stärkerer Plastizität der Bauwerke zum Ausdruck. Mit diesem Entwurf Baubeginn: Die Ensembles der Oper, Operette und des Schauspiels Das Nationaltheater Mannheim ver- öfkentlicht soeben seinen Spielplan-Entwurf für die Spielzeit 1952/3, der in Oper und Operette die folgenden Neuinszenjerungen vorsieht:„Der Barbier von Sevilla“ von G. Rossini;„Zar und Zimmermann von A. Lortzing;„Eugen Onegin“ von P. Tschai- kowsky;„Die Macht des Schicksals“ und „Falstaff“ von G. Verdi;„Lohengrin“ von R. Wagner;„Cavalleria rusticana“ von P. Mas- cagni;„Die Bajazzi“ von Leoncavallo;„Die Josephslegende“ von R. Strauß sowie die Operetten„Boccaccio“ von F. von Suppè; „Der Bettélstudent von Millöcker;„Der Vogelhändler von Zeller und„Das Land des Lächelns“ von F. Lehär. Als Mannheimer Erstaufführungen sind„Peer Gynt“ von Werner Egk und die„Carmina Burana“ von Karl Orff vorgesehen. Eine Reihe von Wie- deraufnahmen aus der vergangenen Spiel- zeit ergänzen den Opernspielplan. Im Spielplan des Schauspiels werden fol- gende Werke genannt:„Hamlet“ von W. Shakespeare;„Der Richter von Salamea“ von Calderon;„Don Carlos“ von Schiller; „Herodes und Mariamne“ von F. Hebbel; „Der eingebildete Kranke“ von Molière; „Komödie der Irrungen von Shakespeare; „Ein idealer Gatte“ von O. Wilde;„Der Arzt am Scheidewege“ von G. B. Shaw;„Seit Adam und Eva“ von J. B. Priestley, als Bei- trag zum„Gerhart-Hauptmann-Jahr“„Der Biberpelz“ und„Rose Bernd“, weiter„Mo- ral“ von Ludwig Thoma;„Die Liebe der vier Obersten“ von Peter Ustinov;„Feuerwerk“ von Paul Burkhard und„Peter Pan“ von J. M. Barry und Erich Kästner. Aus dem Ensembles der Oper und Ope- rette verbleiben: Karl Fischer, Dr. Joachim Klaiber, Hans Becker, Eugen Hesse, Richard Laugs à. G., Max Baltruschat, Johannes Bartsch, Hans Beck, Karin Carlsson, Georg Faßnacht, Willi Friedrich, Irma Handler, Carla Henius, Natalie Hinsch-Gröndahl, Heinrich Hölzlin, Theo Lienhard, Gert Mu- ser, Nora Landerich, Heinz Sauerbaum, Grete Scheibenhofer, Helene Schmuck, Kurt Schneider, Hans Schweska, Ziska Werchau, Irma Wolf, Willy Wolff, Irene Ziegler, Er- hard Zimmermann. Dazu wurden neu ver- Mannheim gub 21,7 Millionen DM für blauen Dunst uus 552 Zigaretten, 85 Zigarren und 315 Gramm Feinschnitt pro Kopf 4 294 768 000 DM gab die Bevölkerung des Bundesgebietes im abgelaufenen Rechnungs- jahr 1951/52(1. April 1951 bis 31. März 1952) für versteuerte Tabakwaren aus. Eine respek- table Summe! Aber allen Kritikern dieser Großausgabe sei gesagt, daß nicht die Ziga- rettenindustrie und der Tabakwarenhandel, Sondern das Finanzamt den größten Teil die- ser Summe kassierte, nämlich 2 256 474 000 DM. Nüchtern ist die Sprache der Zahlen. Im Bundesgebiet hat sich bei unterschiedlicher Entwicklung des Absatzes der einzelnen Tabakerzeugnisse der Kleinverkaufswert Sämtlicher Tabakerzeugnisse von 3,8 Milliar- den DM im Rechnungsjahr 1950/51 auf 4,3 Milliarden DM im Rechnungsjahr 1951/52 er- höht. Der Sollertrag der Banderolensteuer belief sich auf 2,3 Milliarden DM gegenüber 2, 1 Milliarden DM im Vorjahr. 7 7 In Sachen Tombola: Konzert mit Blitzen am Mittwochabend Die Optimisten haben wieder ein- mal recht behalten, und die Pessimi- sten,(die insofern auch Optimisten Waren, als sie dennoch kamen), konn- ten Schirme und Regenmäntel fast un- benutzt wieder mit nach Hause neh- men: Das Konzert des Nationaltheater- orchesters am Mittwochabend auf dem Faradeplatz wickelte sich zwar mit Ver- Zzögerungen, Ader im pe doch trocken ab. a Denn wenn Such riags am Himmel Frelle Blitze am nachtblauen Himmel zuckten— Petrus hatte ein Einsehen mit den Mannheimern und verschonte uns mit seiner bereitgehaltenen Gieß- kanne. Lediglich ein paar kleine Tröpf- chen schwappten über, die aber nie- mand zur„Flucht“ trieben. Nur die Streicher zogen ihre Instrumente, die Wasser nun eben gar nicht vertragen, und sich vorübergehend in„Unter- stände“ zurück, um nach dieser Unter- brechung und der„Klemmen Nacht- musik von Mozart mit der Bildnis- Arie aus der„Zauberflöte“ im Pro- gramm fortzufahren. Willi Friedrich ließ dabei seinen lyrischen Tenor mit dem Orchester zu einem Ohrenschmaus verschmelzen, für den das aufmerk- same Publikum sich ebenso dankbar zeigte wie für alle anderen Darbietun- gen, die im einzelnen aus„Deutsche Tänze von Schubert, Capriccio ita- lienne von Tschaikowskij, dem Gondel- lied aus„Eine Nacht in Venedig“(wie- der gesungen von Willi Friedrich) und „Rosen aus dem Süden“ bestanden. 3 Die Bevölkerung der Stadt Mannheim gab im Rechnungsjahr 1951/52: 21,7 Millionen DM für Tabakwaren aus. Das sind 85,36 DM je Einwohner gegenüber 77,96 DM im Vorjahr. Diese Entwicklung ist vor allem auf den erhöhten Zigarettenabsatz zurückzuführen. Neben dem Zigarettenverbrauch ist auch der Verbrauch von Zigarren gestiegen. Der Ab- satz von Feinschnitt entsprach mengenmäßig kast dem des Vorjahres. Dagegen ist der Ver- brauch zurückgegangen. Viele Millionen Zigaretten werden in einem Jahr verraucht. Im Bundesgebiet waren es im Rechnungsjahr 1951/52 28,3 Milliarden Stück, ein Fünftel mehr als im Vorjahr. Der Klein- verkaufswert lag mit 2,9 Milliarden DM um 18,9 Prozent und der Steuer wert mit 1,7 Mil- liarden DM um 16 Prozent höher als im Vor- jahr. Der Verbrauch an versteuerten Zigaret- ten je Kopf der Bevölkerung stieg von 478 Stück im Rechnungsjahr 1950/51 auf 552 Stück im Rechnungsjahr 1951/52. In Mannheim wurden im Durchschnitt 141,3 Millionen Stück Zigaretten geraucht! Das ist sehr viel blauer Dunst, und wenn man als Durchschnittspreis 10 Pfennig pro Ziga- rette annimmt, so haben die Zigaretten- raucher unserer Stadt 14 130 000 DM im Laufe eines Steuerjahres verqualmt. Trotzdem hat der Zigarettenverbrauch erst 80 Prozent des Verbrauchs von 1938 in Höhe von damals 692 Stück im Reichsdurchschnitt erreicht. Und andere Völker Europas rauchen sogar erheblich mehr als die Bundesrepubli- kaner, ganz zu schweigen von den USA. Italiener und Dänen bringen es auf 840 Ziga- retten pro Kopf und Jahr, die Oesterreicher auf 930, die Belgier auf 1080 und die Briten und Amerikaner auf über 2000. In der Bundesrepublik wird die Absatz- steigerung auf die gestiegenen Einkommen weiter Bevölkerungsschichten bei gleichblei- benden Zigarettenpreisen, auf die äußerst aktive Werbung der Zigarettenindustrie und aich auf die stärkere Bekämpfung des Schwarzmarktes zurückgeführt. Trotzdem: Rumd 300 Millionen Stück Zigaretten werden nach vorsichtigen amtlichen Schätzungen monatlich immer noch unversteuert auf den Markt gebracht. Der Zigarren verbrauch stieg von 3,8 Milliarden auf 4,1 Milliarden Stück. Der Verbrauch je Einwohner belief sich auf 85 Stück gegenüber 81 im Vorjahr. Der Ver- brauch von Feinschnitt je Einwohner ging von 323 g im Vorjahr auf 315 g zurück, war jedoch höher als 1938 mit 267 g im Reichsdurch- schnitt. Dagegen war der Verbrauch von Pfeifentabak je Einwohner mit 99 g um rund 50 Prozent niedriger als 1938(201 g). W Kleine Chronik der großen Studt Die Fritz- Fischer- und Altred- Sachs-Aus- stellung im Kunstverein, Schloß rechter N gel, ist noch bis 6. Juli zu sehen- Lalenspielabend beim GVIM heute um 20. Uhr durch die evangelische Gemeinde- jugend Feudefeim im Haus des CVJM. Titel:„Ein frommer Fehlschlag“. Reichsbund, Ortsgruppe Innenstadt: 5. Juli, 19.30 Uhr, im Lokal Fahsold Bericht über die Hinterbliebenentagung in Hamburg. Da die Sonne auch auf Journalisten scheint, passierte uns gestern ein Druckfehler, den wir reueknirschend auf die redaktionelle Kappe nehmen: Im Text zu unserer Bilderleiste „Liebe baute Häuser“ geriet nahezu alles durcheinander. Richtig ist: Das linke Bild zeigt das Wichernhaus(evangelisches Alters- heim in Neckarau bei der Matthäuskirche), das mittlere Bild das Martin-Brucer-Haus (Heim für berufstätige Mädchen und Säug- linge, ebenfalls Matthäuskirche) und das rechte die Siedlung des Evangelischen Hilfs- werkes an deér Fahrstraße zum Strandbad. Alle drei Projekte werden am 6. Juli feier- lich eingeweiht. Wir gratulieren! Katarina Mayer, Mann- heim, Luisenring 27, begeht ihren 82. Ge- burtstag. Ihren 80. Geburtstag feiert Marga- rete Kotter, Mannheim, Friedrichstraße 89. 77 Jahre alt wird Philipp Blaut, Mannheim, Gäͤrtnerstraße 38(Früher Riedfeldstraßge 13). Mannheimer und ihr„Hobby“(TI): Unfall mit Todesfolge. Die „am 23. Juni auf ihrem Fahre rad mit einem Lkw. zusam- mengestogenè und dabei 55 bensgefährlich verletzte Jahre alte Frau ist ihren n ren Verletzungen erlegen.— Auf der Lin- denhofstraße sprang ein Hund in ein vor- über fahrendes Motorrad, so daß der Fahrer und seine mitfahrende Frau auf die Fahr- bahn stürzten und erheblich verletzt wur- den. Es war Krankenhausaufnahme erfor- derlich.— Ziemlich mitgenommen wurde ein Motorradfahrer in Feudenheim, als er auf der Hauptstraße mit einem in die Neckar- straße einbiegenden Pkw. zusammenstieß. Der Motorradfahrer erlitt eine Gehirner- schütterung, einen Schlüsselbeinbruch und vermutlich einen Schädelbruch.— Weil er von einem entgegenkommenden Fahrzeug geblendet wurde, rannte auf der Schloßgar- tenstraße ein Radfahrer gegen den Rand- stein und erlitt bei dem Sturz eine Kopf- verletzung. Das den Unfall verursachende Fahrzeug konnte noch nicht ermittelt wer- den. Nach einem komplizierten Einbruch ge- lang es einem noch unbekannten Täter, aus einer Auslage in der Innenstadt verschiedene Schmuckstücke im Werte von rund 3000 DM zu stehlen. Wenn Steckenpferd und Wissenschuft Hund in Hund gehen Durch botanische Hobbys bekam Mannheim einen wissenschaftlichen Namen Wer auf dem„Weißen Sand“ schon ein- mal seine Aufmerksamkeit auf den bewach- senen Boden ringsum gerichtet hat, sah starke Pflanzen- büsche mit kugelrunden kleinen Früchten, die er wahrscheinlich nicht kannte: Eine der gar nicht häufigen Mannheimer Adven- tivpflanzen(Pflanzen- Zuwanderer àus fer- nen Ländern), die österreichische Kresse Rorippa Austriaca). Daß sie schon 1880 in den Marmheimer Hafenanlagen(von Zim- mermann) beobachtet, dann ausblieb, und Wie viele andere Adventivpflanzen wieder beobachtet wurde, verdankt sie einem bei Mannheimer Lehrern sehr beliebten Hobby, das ein wirkliches Steckenpferd war, zu- gleich aber zu so zielbewußter wissenschaft- licher Arbeit wurde, daß Mannheim durch seine Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Adventivfloristik Mitteleuropas(Lehre von dem Auftreten eingeschleppter Pflan- zen) einen berühmten Namen gewann. In weiten Kreisen Mannheims ist es kaum bekannt, in welch ernsthafter und wissenschaftlicher Weise in Mannheim im- mer wieder das Steckenpferd Botanik ge- ritten wurde. Fast niemand. von Fachwis- senschaftlern abgesehen, weiß, daß der Oberlehrer Franz Lutz als erster in Mann- heim sich das Steckenpferd der Mannhei- mer Adventivflora erwählt hatte und schon 1884 in den„Mitteilungen des Badischen Botanischen Vereins“ eine Arbeit über, Die Mühlau als Standort seltener Pflanzen“ veröffentlicht hat. Das gleiche Stecken pferd fütterte F. Förster, der in den 90er und 90er Jahren in Mannheim Lehramts- praktikant war, und vor allem Friedrich Zimmermann(gestorben 1927), der auch ein riesiges Herbarium besaß und noch im Alter von 69 Jahren in München zum Dr. Phil. nat. promovierte. Daß gerade dieses Hobby in unserm Raum noch wie eh und je lebendig ist, beweist die kürzliche Mit- teilung vom Vorkommen der seltenen mit- telländisch- orientalischen Gelbdolde im Schwetzinger Schloßgarten, beweisen die Arbeiten von K. H. M. Friedrichsfeld, Oe und Dr. H. Mannheim. Sehr anschauliche und interessante Auf- schlüsse gibt vor allem die Arbeit des Medi- ziners und Botanikers Dr. H. im Jahrbuch des„Vereins für Naturkunde“, dem die Be- schäftigung mit der Mannheimer Adventiv- flora„Hobby“ und wissenschaftliche Aufgabe zugleich ist. Und daß gerade dieses Stecken- pferd seine Reiter nicht mehr losläßt, be- greift man um so mehr, als es in weite Ferne galoppiert oder aus der Ferne in die Nähe. Da ist etwa die von Dr. H. ausführlich beschriebene„Lappige Rebschlinge“ aus Nordamerika, dort Wild Balsam Apple oder Mock Apple genannt, die seit 1946 am Neckar beobachtet wird und beim OEG- Bahnhof Seckenheim Mannheimer Gemar- kung berührt. Während sich bei vielen anderen Mannheimer Adventivpflanzen er- raten läßt, auf welche Weise diese„Her- geloffenen“ hierher gelangt sind, ob durch Getreide, Oel- oder Südfrüchte, Holz oder Wolle oder Packmaterial, läßt es sich bei dieser Pflanze nicht mit einiger Sicherheit sagen. Da ist auch die amerikanische Spitz- klette, der es in Gesellschaft von Stechapfel und Schwarzem Bilsenkraut vornehmlich auf Trümmerschutt behagt. Da hat sich etwa am Verbindungskanal Mähnengerste aus Nordamerika häuslich niedergelassen oder Sibirischer Weizen, der normalerweise in Südrußgland oder Vorder- asien beheimatet ist. Da findet sich am Alt- rheinhafen von Mundenbeim die Besen- Radmelde(Besenkraut), die in den Steppen Rußlands, West- und Mittelasiens zu Hause ist oder in Rheinauhafen zartblättriger Gänsefuß aus Nord- und Südamerika. Andere Fremdlinge stammen aus Mittelmeerländern, wieder andere aus dem Fernen Osten, aber alle haben sich mit ihrer neuen Heimat an- gefreundet. rei Mann aus Hockenheim.— Am Rheinufer bei Seite 4 MAN N H E 1 M 5 Freitag, 4. Juli 1952/ wr. i Fassaden- Das Nationdltheuter-Progrumm der Spielzeit 1952/53 pflichtet: Gerhard Groot aus Amsterdag Edith Jäger aus Frankfurt und Herm Schmidt aus Koblenz. Der Opernchor unter Leitung von Joachim Popelka wird auf Damen und 18 Herren verstärkt. Das Bal. lett unter Leitung von Horst Remus Stell vertreterin Lisa Kretschmar) besteht au vier Tänzern und acht Tänzerinnen zum rel“ Solo-Verpflichtung. Das Orchester wird h der neuen Spielzeit auf 67 Musiker verstärkt! Die durch den Weggang von Professor Eugen Szenkar freigewordene Stelle des Genera, musikdirektors ist noch neu zu besetzen. Vom Ensemble des Schauspiels verblel, ben: Paul Riedy, Erich Buschardt, Gerhard Jentsch, Gerhard Just, Walter Kiesler, Ern Langheinz, Karl Marx, Hans Müller, Hein“ rich Sauer, Walter Pott, Arnold Richter Hans Simshäuser, Rudolf Stromberg, Walter i wee. „Die Badehose her, ich will auch mal im Wasser!“ Zeichnung: Schneider D Vits-Mühlen, Charles Waldemar, Georg Zim- mermann, Hans Becker, Aldona Ehret Hanna Meyer, Olly Schreiber, Helene Seip Elisabeth Vehlbehr, Clara Walbröhl, Senta Wengraf. Die Dramaturgenstelle wurde mit Dr. Claus Helmuth Drese(bisher Osnabrüch neu besetzt. Mit der Bühnengestaltung sind Gerda Schulte(Kostümbildnerin), Hanshein- rich Palitzsch und Karl Petry betraut, neu verpflichtet wurde als Ausstattungsleiter Paul Walter(bisher Lübeck). In der Technik arbeiten Walter Schade und Arthur Vögelen, mit 105 Mitarbeitern. Außerdem gehören zum Personal des Nationaltheaters drei Souffleusen, ein Inspizient, drei Assistenten und drei Korrepetito re.. Weitere Opfer des W 25 Drei Ertrunkene? Die Leiche des am 29. Juni im Alten ertrunkenen 19 jährigen Arbeiters aus Sind- hofen konnte nunmehr geländet werden.- In der Nähe des Ländeortes tauchte d Stunden später eine weitere Leiche auf, de an Land gebracht wurde. Vermutlich han- delt es sich um einen ertrunkenen Jungen Kilometer 433 wurden die Kleider und das Fahrrad eines 18 Jahre alten Hilfsarbeiten aus Sandhofen gefunden. Es muß damit ge- rechnet werden, daß der des Schwimmen Unkundige beim Baden unbeobachtet ertrun- ken ist.— In den Nachmittagsstunden wur- den bei der Jugendherberge am Rhein de Kleider und die Aktentasche eines 40 jährigen Arbeiters aus Oestringen gefunden, der nach den Angaben von zwei Arbeitskameraden ertrunken sein soll. Mit Bus und Bahn z um Kreisturnfest Die Organisationsleitung des Turnfeste des Kreises Mannheim, das vom 6. bis 7. Jul im Waldweg- Stadion des VII. Neckarau und auf dem Sportplatz des VfB Kurpfalz abge- halten wird, teilt uns mit: Ab 6. Juli, 6 Uhr, wird ein Omnibus- Pen- del-Verkehr vom Marktplatz Neckarau zum Schwimmplatz und über Waldweg zum Waldweg- Stadion eingerichtet. Außerdem wird darauf aufmerksam gemacht, daß Teil- nehmer und Besucher Umsteige-Fahrschelne bereits in der Straßenbahn lösen können, die dann auch für die Weiterfahrt im Ke Gültigkeit haben. Filmspiegel Alhambra:„Die leibhaftige Unschuld“ 5 Mit diesem netten Lustspielchen hat 4 sich offensichtlich und oft recht erfolgreich Mühe gegeben, allzu platte Ulks und Zzu ab- gegriffene Gags zu vermeiden. Unter Paul Verhoevens Regie ist ein Stückchen entstan- den, das zwischen albernem Schwank 8 geistreicher Intellektualität einigermaßen die Mitte hält. Georg Thomalla ist nat der Held, der sich mit komischer Unschuld durch ebensolche Millwerständnisse bis zum glücklichen Ende durchpendelt. Es helfen ihm dabei Angelika Hauff, Gardy Granaß, Karl Schönböck und andere. Darstellerische Klasse für sich Harald Paulsen als gar schröckn 9 Mime mit einem leichten Hauch von T Alster:„Zu neuen Ufern“ Willy Birgel in persona und auf der 22 wand— sagte sich die Leitung der Alster- Lichtspiele und startet aus Anlaß des Hier- seins von Birgel(zum Rosenfest der Tombol einen seiner früheren Erfolgsfilme mit. Leander als Partnerin als Neuaufführung Das ehemalige Nationaltheater-Mitglied he“! zu einer Autogrammstunde am Samstag. nachmittag in den Alster-Lichtspielen für Auftreten bei Vorstellungen zugesact IDEAL NMI CH EV οον]ꝰ,“e ung eν,ͤ R Vell willeld it mfc Hebes 77595 a gel NE Vepaiöglieh zum Nerffee ume ese STILE isterdam Hertht or unter d auf Das Bal. us Stell. teht a zum Tel Wird i verstärkt or Eugen General setzen. verblel. Gerhard ler, Erng er, Hein- Richten g, Walter mumummun , — . 1 mal im Schneider numummmmm org Zim- A Ehret, ene Seip nl, Senta mit Dr. snmabrüch tung sind Janshein- raut, neu ungsleiter r Technik Vögelen, gehören ters drei ssistenten 349 Alten „erden. aus Sauk achte del 1 e auf, die lich han- n Jungen mufer bel und das Sarbeiten damit ge- wWimnmens et ertrun- den wur- Rhein die 10 jährigen der nach ameraden t Turnfestes bis 7. Jul arau falz abge- ibus-Pen- arau zum weg zum Außerdem daß Teil- Arscheine önnen, dis Omnibus nschuld 1 hat man erfolgreich nd Zzu ab- nter Paul n entstan- Wank. igerma natürlich Unschuld e bis zum nelfen ihm naß, Karl che Klasse wöcklicher on T. n“ der Leln- er Alster- des Hier- Tombolz mit Zaren uf führung itglied nat Samstag. elen Igesagt. 3 4 7 Nr. 150/ Freitag, 4. Juli 1952 ——— Seite 5 Wieder ein Großbrund im Kreis Tuuberbischoisheim Ein Wohnhaus, zwei Doppelscheunen und einige Nebengebäude eingeäschert Tauberbischofsheim, Der Landkreis Tau- perbischofsheim ist am Mittwoch erneut von einem Großfeuer betroffen worden. In dem kleinen Dorf Krenzheim, drei Kilometer öst- ch von der Gemeinde Großrinderfeld, die vor einigen Wochen von einer Brandkata- strophe heimgesucht worden war, wurden ein Wohnhaus und zwei große PDoppelscheunen mit Maschinenhallen und Nebengebäuden eingeäschert. Als Brandursache wird Kurz- schluß angenommen. An der Bekämpfung des Großfeuers, das sich über eine Fläche von fünfeinhalb Ar aus- dehnte, beteiligten sich acht Feuerwehren, darunter auch die amerikanische Feuerwehr aus Giebelstadt. Es gelang jedoch nur, das Großvieh und einige land wirtschaftliche Ma- schinen zu retten. Ein Feuerwehrmann wurde bei den Bergungsarbeiten durch eine ein- stürzende Giebelwand schwer verletzt. Großbrand in Obertürkheim Stuttgart. Ein Sachschaden von mehreren hunderttausend DM. entstand am Mittwoch bei einem Brand in Stuttgart-Obertürkheim, als ein mit Rohtextilien gefüllter Lagerschup- pen völlig vernichtet wurde. Es wird ange- nommen, daß das Feuer durch Funkenflug entstanden ist. Ein Ubergreifen des Feuers auf die Nebengebäude konnte durch den Ein- satz der Feuerwehren aus Obertürkheim, Cannstatt und Uhlbach verhindert werden. Munitionslager durch Selbstentzündung explodiert Freiburg. In dem etwa sechs Kilometer von Freiburg entfernten Opfinger Wald ist am Mittwochnachmittag ein Munitionslager der südbadischen Munitionsräumung durch Selbstentzündung in die Luft geflogen. Die Entzündung ist vermutlich auf die hohe Außentemperatur zurückzuführen. Personen wurden bei der Explosion nicht verletzt. In dem Lager befanden sich etwa eine Tonne alter Pak und Flakmunition, klein- kalibrige Gran, ten sowie Gewenrmunition, die in einem nahegelegenen Sprengtrichter Verhängnisvoller Trunk in MORGEN vernichtet werden sollten. Einige Zehn- Zentner-Bomben, die im gleichen Wald lagern, explodierten nicht. Im Wald- und Wiesengelände um das Munitionslager ent- stand auf einer Fläche von 50 bis 80 qm ein Brand, der von der Freiburger Feuerwehr gelöscht werden konnte. Er machte es nicht unter einer Mark Biberach. Den Mindestbetrag von einer Mark forderte ein Bettler, der dieser Tage durch Biberach zog. Kleinere Spenden lehnte er kategorisch ab. Wegen aufdringlicher Bettelei wurde er nun festgenommen. unbewachlem Nugenblick Kind trank giftiges Spritzmittel Heidelberg. Hier wurde ein zweieinhalb Jahre altes Mädchen das Opfer eines tragi- schen Unfalls: es trank in einem unbewach- ten Augenblick aus einer mit einem giftigen Spritzmittel gefüllten Flasche, die auf einem Brett im elterlichen Gartenhaus stand. Das Kind starb in der Kinderklinik. Zu dem furchtbaren Unglück erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Zusammen mit seinem 4% Jahre alten Schwesterchen War das Mädchen vom Vater in den Garten am Schweizerweg, in der Nähe des Philo- sophenweges mitgenommen worden. Wäh- rend der Vater im Garten arbeitete, spielten die beiden Mädchen in der Nähe des Gar- tenbauses. Dabei muß die 2% jährige die mit einem Spritzmittel gefüllte Flasche vom Bord des Gartenhauses heruntergenommen und daraus getrunken haben. Als das Mäd- chen am Abend über heftige Magenschmer- Neue Hitzewelle für Südwestdeuischlund zu erwarten Höchsttemperaturen von über Frankfurt a. M. Nach vorübergehender Abkühlung durch schwere Gewitter und Niederschläge hat sich erneut eine Hitzewelle von fast tropischem Charakter über weite Teile Westdeutschlands ausgebreitet. Nur aus dem Norden des Bundesgebietes wird das herannahen kühler Brisen gemeldet. Besonders heiß geht es in Karlsruhe zu, Wo das Bundesverfassungsgericht seit drei Tagen in der schwülen Temperatur eines kleinen Saales des Prinz-Max-Palais gegen die Sozialistische Reichspartei verhandelt. Die bedauernswerten Karlsruher Journalisten berichten stöhnend, daß in dieser Gegend von der— anderswo festgestellten— vorüber- gehenden Abkühlung nichts zu spüren sei. Als Höchsttemperatur im nördlichen Baden wurden über 37 Grad gemessen. Stuttgart verzeichnete am Donnerstag fünf Grad weniger als am Mittwoch. Das Thermo- meter sank von 36 auf 31 Grad). Die Wetter- experten rechnen jedoch mit einer neuen Hitzewelle in Südwestdeutschland. Aus der Bundeshauptstadt wird die Fort- dauer der Hitzewelle gemeldet. In der Nacht fiel Zwar etwas Regen, aber die Temperaturen gingen nicht sehr zurück. Immerhin rechnen die Bonner Wetterfrösche mit weiteren Re- genfällen in den nächsten beiden Tagen. Als Bonner Höchsttemperatur wurden bisher rund 37 Grad Celsius gemessen. In Hamburg wurden am Donnerstagmittag 37 Grad im nördlichen Baden um 12 Uhr nach starken nächtlichen Regen- fallen nur noch 23 Grad gemessen. Der Him- mel war stark bewölkt. Die Wetterpropheten rechnen hier mit weiteren Schauern und kün- digen den„Zustrom kühler Meeresluft aus dem Nordwesten“ an. Der Mittwoch brachte der Hansestadt mit 35 Grad den wärmsten Tag der diesjährigen Hitzeperiode. In Kiel sank das Thermometer von 32,6 Grad(Mittwoch) auf 18 Grad(am Donners- tag). Vormittags ging ein Sprühregen auf die schleswig- holsteinische Landeshauptstadt nieder. Panzer uls Uebungen auf eigene Faust Heilbronn. Durch amerikanische Panzer und andere Gleitkettenfahrzeuge ist ein Teil der Straßen, die von Heilbronn nach Neckar- sulm zum Exerzierplatz auf der Waldheide führen, so schwer beschädigt, daß eine Ober- flächenreparatur nur mit Teer nicht mehr ausreicht. In Verhandlungen mit amerikani- schen Dienststellen wurde jetzt erreicht, daß der ursprünglich für das Jahr 1954 geplante Bau einer panzerfesten Straße von Heil- bronn zur Waldheide um ein Jahr vorverlegt Wirg. Außerdem soll nach Möglichkeit auch zen klagte, ließ der Vater sofort eine Kin- derärztin rufen, die dann auch sogleich bei- den Kindern den Magen auspumpte. Es stellte sich jedoch heraus, daß nur das 2 jährige von dem giftigen Mittel getrunken hatte. Es wurde noch am selben Abend in die Kinderklinik eingeliefert. Leider hatten die ärztlichen Bemühungen keinen Erfolg mehr. Wallfahrt der Heimatveririebenen Walldürn. Mehr als 10 000 Heimatvertrie- bene nahmen an einer Wallfahrt zum hei- ligen Blut in den Wallfahrtsort Walldürn teil. Der flämische Pater Werenfried van Straaten, der vor allem aus den Jahren nach der Kapitulation als„Speckpater“ und auch als„Prediger Europas“ bekannt ist, forderte die Heimatvertriebenen auf, wieder an die Güte der Menschen glauben zu lernen urid die Liebe, das Kennzeichen des Christen, im Herzen zu tragen. Van Straaten, der Leiter der Ostpriesterhilfe ist, betonte. gerade die deutschen Heimatvertriebenen, die ein schweres, dunkles Kreuz zu tragen hätten, müßten diese Liebe verkörpern. Schwerer Unfall bei Total Ladenburg. Im Betrieb der Firma Total, Feuerlöschgerätefabrik ereignete sich aàm Mittwochvormittag ein schwerer Unfall. dem zwei Menschenleben zum Opfer fielen. Bei Reparaturarbeiten in einem Brunnenschacht gerieten die Gummianzüge des 70jährigen Reparaturschlossers Adalbert Katzenmaier und eines Lehrlings aus Hemsbach in Brand. Beide wurden schwer verletzt gebor- gen; ihren Brandwunden erlagen sie noch am gleichen Tage. Brandstiftung aus Liebeskummer Der Täter ein hochgradiger Psychopath/ 21 Monate Zuchthaus Stuttgart. Wegen vorsätzlicher Brand- stiftung wurde der 42 Jahre alte Otto Deeß aus Welzheim vom Stuttgarter Landgericht am Dienstag zu einer Zuchthausstrafe von ein Jahr und neun Monaten verurteilt. Der Angeklagte hatte aus Liebeskummer in der Nacht zum 30. April das Wohnhaus seiner ehemaligen Geliebten, die nichts mehr von ihm wissen wollte, in Brand gesteckt. Dabei war ein Schaden von 15 000 DM entstanden. Deeß war mit der Frau seit längerer Zeit befreundet. Es wurde auch schon über eine Heirat gesprochen. Im Frühjahr wollte die Frau jedoch nichts mehr von Deeß wissen und kündigte ihm die Wohnung, die er in ihrem Hause bezogen hatte. Deeß faßte dann den Entschluß, das Haus seiner ehemaligen Geliebten in Brand zu stecken, um sich an ihr zu rächen. Zwei Tage lang trug er diesen Plan mit sich herum, der er erst ver wirk- lichte, als er sich mit Bier und Schnaps Mut angetrunken hatte. Das Landgericht billigte dem Angeklagten mildernde Umstände zu, Strageniod Schaden von 100 000 DM zwischen den Kasernen in Neckarsulm und der Bundesstraße 27 eine Panzerstraße an- gelegt werden. Im Zusammenhang mit den Straßen- schäden gab Landrat Eduard Hirsch bekannt, daß der Kommandeur einer amerikanischen Einheit die an sich auf das Gebiet bis Löwenstein beschränkten Ubungen auf eigene Faust ausgedehnt habe. Dadurch sei ein Schaden von rund 100 000 DM angerichtet worden. weil er vom medizinischen Gutachter als hochgradiger Psychopath bezeichnet wurde. Ungewöhnlicher Badegast in der Enz Mühlacker. Ein ungewöhnlicher Badegast suchte am Donnerstag die Enz bei der nord- Württembergischen Stadt Mühlacker auf. Aus dem Zirkus Barnum, der zur Zeit in Mühlacker gastiert, entwich gegen Mitter- nacht ein Krokodil. Sofort wurden alle Maß- nahmen ergriffen, um die Bevölkerung vor dem gefährlichen Reptil zu warnen und das Krokodil einzufangen Die Vermutung, daß sich das Tier auf den Weg zur Enz gemacht habe, bestätigte sich. Das Krokodil wurde von der Suchmannschaft entdeckt und ein- gefangen. nachdem es ein Bad in der Enz genommen hatte und sich friedlich auf dem Rückweg zum Zirkusgelände befand. 25 000 Brieftauben starten in Freiburg Freiburg. Je 12 000 bis 15 000 Brieftauben aus der Gegend von Fulda und aus der Ge- gend von Hamm in Westfalen werden am kommenden Wochenende in Freiburg zu einem Preisflug starten. Der Preisflug, der Auf- schluß über den Leistungsstand der Brief- tauben geben soll, wird von hessischen und nordrhein- westfälischen Züchtern in Zusam- menarbeit mit Freiburger Züchtervereini- gungen veranstaltet. Die Tauben treffen Freitag und Samstag in Freiburg ein, wer- den gefüttert und dann auf die mehrere Hundert Kilometer lange Reise geschickt. Gleichzeitig werden in Linz an der Donau etwa 3000 Reisebrieftauben von Mitgliedern der„Reise vereinigung Schwarzwald“ zu einem Leistungsfſug in die heimatlichen Schläge starten. Sporſ und Spiel. Das Sportabzeichen Wer möchte es nicht gerne besitzen, dieses kleine, schmucke Abzeichen in Bronze, Silber oder Gold, das der Beweis für eine vielseitige sportliche Ausbildung und Leistungsfähigkeit ist? Wer das Sportabzeichen besitzt, der kann Laufen, Springen, Werfen, Stoßen, Schwim- men und verfügt auch über eine gewisse Aus- dauer, sei es im Laufen, Schwimmen oder Radfahren.. Die ersten Prüfungen dieses Jahres haben bereits stattgefunden. Sie ergaben kein ande- res Bild, als es sich auch im vergangenen Jahr dem kritischen Beobachter darbot: Noch nicht 50 Prozent haben ihr Ziel erreicht! Ergo: Oune Uebung ist das Sportabzeichen nicht zu erringen. Der Prozentsatz der Durchgefallenen erhöht sich bei den Prüfungen um das sil- berne, bzw. das goldene Abzeichen um wei- tere 20 Prozent, die erst nach ernsthaftem Training bestehen werden. Die Nachfrage nach den Sportabzeichen der drei Klassen steigert sich von Tag zu Tag. Die Sportbehörde trägt dem Rechnung und führt ab sofort in regel- mäßigen Abständen die Prüfungen für die leichtathletischen Disziplinen durch. Die nächste Abnahme der leichtathletischen Uebungen findet Montag, den 7. Juli, 18 Uhr. auf dem Planetariumsplatz statt. Die Bewer- ber müssen ihre Leistungsbücher und ein Lichtbild mitbringen. Die anerkannten Kampf- richter werden gebeten, eine Viertelstunde vor Beginn anwesend zu sein. Leichtalſilelik-Klubkampſ in Nheinau SV Wiesbaden gewinnt„Josef-Bindner-Preis“ mit 93 Punkten vor TV 93 Rheinau(91 Punkte) Der TV 1893 Rheinau führte am vergan- genen Sonntag seine Josef-Bindner-Kampf- spiele durch. Am 28., 29. und 30. Juni fan- den Handballspiele, spannende Leichtathletik- kämpfe und turnerische Vorführungen statt. Eine überraschend große Zuschauermenge bil- dete jeweils an diesen drei Tagen einen im- ponierenden Rahmen. An dem Hauptkampf- tage, Sonntagnachmittag, waren außerdem als Vertreter der Stadtverwaltung Bürger- meister Trumpfheller, Sportreferent Professor Langer und Stadtrat Het tinger erschienen. 5 Um den von der Witwe des verdienten krüheren Vorstandes gestifteten„Josef-Bind- ner-Preis“ rangen die Vereine: S8 Wies- baden TSV 1846 Mannheim TV 1893 Rheinau in einem Leichtathletik-Klubkampf. Da die 1846er leider nicht komplett antreten konnten, spielte sich der Haupfkampf zwischen den Wiesbadenern und Rheinauern ab. Die Wiesbadener konnten mit einem Zwei- Punkte-Vorsprung ganz knapp den Kampf zu ihren Gunsten entscheiden und damit den „Josef-Bindner-Preis“ in die Bäderstadt am Taunus entführen. Sehr schöne Einzel- und Gesamtleistungen wurden an diesen drei Tagen auch von der Turnabteilung geboten. Die Schüler und Schülerinnen zeigten gut gelungene Gruppen- vorführungen. Die Turnerinnen bewiesen am Gerät, daß diese Riege im Kreise Mannheim zu der stärksten gehört. Ein sehr schönes fflotorrad- Velimeisterschaft mii Deuischen Auf dem Dreieckskurs von Spa-Francor- champs findet am Sonntag der große Preis Von Belgien für Motorräder statt, der als vierter Lauf zur Welt meisterschaft gewertet Wird. Nach dem Großen Preis der Schweiz, bei dem sich der Guzzi-Fahrer Gehring als inziger deutscher Teilnehmer placieren konnte, Starten in Belgien vier Deutsche in der Klasse bis 350 cem und zwei in der Gespann- lasse. Es sind: Hans Balitsberger Getzingen) Auf AJS, Fritz Kläger Creiburg) auf A8, Javer Heis(Augsburg) auf Velocette und Rudi Meier(Mannheim) auf Parilla, bei den Gespannen Neußner(Wiesbaden) und Koch(München), beide auf BMW. Von den drei Rennen in den Soloklassen bis 350 und 500 cem sowie in der Seitenwagen Kategorie bis 500 cem steht der Wettbewerb er 350er im Mittelpunkt. Die deutschen Fah- per treffen hier auf den in der Wertung mit 4 Punkten führenden Weltmeister Geoff Ducke(Güngland) auf Norton sowie die übri- Len starken Norton-Fabrikfahrer und den J S-Fabrikstall. Geoff Duke kann durch einen neuen Sieg seine Ansprüche auf den diesjähri- gen Titel untermauern. a Badische Straßenmeisterschaften der Radamateure in Pforzheim b Am Sonntag um 6 Uhr startet das Feld der e Radamateure auf der 28 km langen Nottiunruns von Pforzheim— Wilferdingen A— Ellmendingen— Dietlingen 101 zungen— Pforzheim, die von den Ju- 9100 105 fünfmal durchfahren und insgesamt bach Em lang sein wird, um den Titel eines 5 78 5 Meisters auf der Straße. urch die Teilnahme der südbadischen Fahrer ist ein sbattliches Feld beisammen und die Favoritenrolle des Mannheimer„Endspurt“ Mannes Manfred Schönung gefährdet. Die Freiburger Straßenfahrer, vor allem die Ge- brüder Ehret, gehen mit außerordentlich guten Chancen an den Start.— Nicht zuletzt sind aber auch mit den weiteren Mannheimer Teilnehmern Marx, Reeb, Nawratil, Volz und Hoffmann, dem Reilinger Hin- schütz, dem Eggensteiner Nagel und Stober Cinkenheim) Fahrer dabei, die eben- falls Siegesansprüche geltend machen. Schwerer Sturz bei der Tour de France Während der achten Etappe der Tour de France von Nancy nach Mühlhausen (252 Kilometer) stürzte der Franzose Marcel Dussault bei einer Bergfahrt und erlitt einen schweren Schädelbruch. Neuer griechischer 800-m-Rekord in Kassel Beim internationalen Leichtathletik-Abend- Sportfest in Kassel starteten am Mittwoch mit der griechischen Olympiamannschaft erstmals seit 1936 griechische Sportler in Deutschland. Der mit besonderer Spannung erwartete 800 Meterlauf sah neben dem Griechen Mavrodis die Deutschen Cleve(Krefeld), Kluge und Bo- nah(beide Bremen) am Start. Auf den letzten 100 Metern übernahm der bis dahin an dritter Stelle liegende Cleve die Führung und siegte sicher in 1:52,0 Min. vor Kluge 152,6. und Bonah, 152,9. Der an vierter Stelle ankom- mende Mavrodis stellte mit 1:53,0 Min. einen neuen griechischen Landesrekord auf. Der alte Rekord lag bei 1:54,0 Min. Bild boten die gymnastischen Uebungen mit den Reifen und das Fahnenschwingen der Frauen und Mädels. Den Abschluß des Haupt- tages bildete eine gut zusammengestellte Turnpyramide bei bengalischer Beleuchtung unter Mitwirkung von 200 Personen aus allen Abteilungen des Vereins. Am Montagabend war die Vereinsmusterriege der 1846er Mann- heim zu Gast, die am Hochreck und Barren herrliche Uebungen zeigte. Auch hier geizte die große Zuschauermenge nicht mit ihrem Beifall. Wohl selten hat ein Verein ein so vielsei- tiges turnerisches und sportliches Programm in einer solchen Präzision abgewickelt wie der TV 1893 Mannheim-Rheinau. Die mühe- volle Arbeit des Vereins hat in dieser Ver- anstaltung sichtbar ihre schönsten Früchte getragen. Ergebnisse des Klubdreikampfes 100 m: 1. Bae h, SV Wiesbaden 11,7; 2. Bolz, TV Rheinau 11,8 3. Bossecker, TV 13846 11,9; 4. Nass, SV Wiesbaden 11,9; 5. Walter, TV Rheinau 12,0; 6. Jaeckle, TV 1846 12,2 Sek.— 400 m: 1. Reilehmann. Sx Wiesbaden 33,3; 2. Lichtner, TV Rheinau 33,8; 3. Nass, SVW 54,4; 4. Bechtels- heimer, TV Rheinau 55,1; 5. Knopf, TV 1846 55,5 Sek.— 800 m: 1. Muschi k, SVW 201,1: 2. Fischer, TV Rheinau 201,1; 3. Handrich, TV Rheinau 2:06; 4. Otto, SVW 2:20 Min.— 3000 m: 1. Fischer, TV Rheinau 9:34,32 2. Riedler (Gast) TV Brühl 9:44, 2; 3. Otto, SVW 934,8; 4. Wildermuth, TV Rheinau 9:55 Min.— 4xI100-m- Staffel: 1. TV Rhein a u 486,2; 2. SVW 46,6; 3. TV 1846 47,1 Sek. 10K/-Runden- Staffel: 1. TV Rheinau 252,8; 2. SVW 2254; 3. TV 13846 2255 Min.— Hochsprung: 1. Boss ong, SVW 1,60; 2. Hornung. TV 1846 1,60; 3. Handrich, TV Rheinau 1,55; 4. Fischer, TV Rheinau 1.50; 5. Scheuren- brand, SVW 1,50 m.— Weitsprung: 1. Bossek- ker, TV 1346 6,16; 2. Walter, TV Rheinau 6,06; 3. Bach. SVW 5,92; 4. Hasse, TV 1846 5,91; 5. Scheu- renbrand, SVW 5,56; 6. Völker, TV Rheinau 5,92 m.— Kugelstoßen: 1. Hofmann, TV Rheinau 12,34; 2. Meißner. SVW 11,49; 3. Schreiner, TV Rheinau 10,83 m.— Diskuswerfen: 1. Meißner, SVW 36,48; 2. Völker, TV Rheinau 31,85; 3. Hof- mann, TV Rheinau 30,53: 4. Hommel, SVW 29,40 m.— Stabhochsprung: 1. Scheuren brand, SVW 2.93; 2. Handrich, TV Rheinau 2,65; 3. VöI- ker, TV Rheinau 2,63; 4. Bossong, SVW 2,54 m. Endergebnis des Klubdreikampfes: 1. SVW 93 Punkte; 2. TV Rheinau 91 Punkte; 3. TV 1846 27 Punkte. Deutscher Ringersieg in Berlin Im Berliner Sportpalast beendete der Deut- sche Athletenbund seine Veranstaltungen im Rahmen der vorolympischen Festtage mit dem Ringerländerkampf Deutschland gegen Däne mark, den die deutsche Staffel vor 300 Zu- schauern mit 8:0 Punkten gewann. Auch die dritte Veranstaltung der Schwer- athleten ist nicht zu dem erwarteten Publi- kumserfolg geworden, obgleich sowohl der Länderkampf im Gewichtheben gegen Frank- reich als auch das Treffen im Ringen gegen Dänemark teilweise guten Sport brachten. Die am Vortage gegen Berlin mit 8:0 sieg- reichen Dänen unterlagen am Dienstag mit dem gleichen Ergebnis unverdient. Eine offen- sichtliche Fehlentscheidung im Mittelgewicht brachte dem deutschen Meister Gustav Gocke einen 2:1-Punktsieg, der beim Publikum leb- haften Protest auslöste und beim dänischen Mattenrichter ein Kopfschütteln hevorrief. Um so höher zu bewerten die Fairneß des dänischen Richterkollegen, der im anschlie- Benden Halbschwergewichtskampf näch 2:10 Minuten dem Deutschen Max Deichter den Schultersieg zusprach, der nur aus seiner Position erkenntlich war. Charles Humez zwang Toni Janiro zur Aufgabe Der jetzt im Mittelgewicht boxende ehe- malige Europameister im Weltergewicht, Char- les Humez(Frankreich), kam am Montagabend im Pariser Sportpalast zu einem schnellen Sieg, als sein Gegner, der Amerikaner Toni Janiro, anfangs der fünften Runde aufgab. Drobny und Sedgman im Endspiel um ersten Male seit fünf Jahren gibt es in Wimbledon im Herren-Einzel kein Endspiel mit Amerikanern. Der einzige USA-Spieler, der bis zum Semifinale vordringen konnte, war zwar Herbert Flam, aber dieser mußte sich am Mittwoch nach einem dramatischen Kampf dem Wahl-Aegypter Jaroslaw Drobny beugen. Drobny gewann nach fünf Sätzen 6:2, 6:4, 0:8, 8:10, 6:4. Vorher hatte der Australier Frank Sedgman seinen Landsmann Mervyn Rose 6:4, 6.4, 7:5 ausgeschaltet. Somit gibb es ein Endspiel Drobny—Sedgman. Schachklub 1910 schlägt Mosbach 6:2 Im ersten Aufstiegsspiel standen sch am Sonntag die Bezirksmeister von Mannheim und Odenwald, Mannheimer Schachklub 1910 und Schachklub Mosbach gegenüber. Die Einheimi- schen rechtfertigten die eingeräumte Favori- tenstellung durch einen sicheren 6:2-Sieg, wo- bei die in die Mannschaft als„Ersatz“ genom- menen Jugendspieler überraschend gut ein- schlugen und sämtliche gewannen. Sollten die 1910er auch den zweiten Kampf gegen den Heidelberger Meister, Schachklub Handschuhs- heim, siegrecih bestehen, so hat sich die Mannschaft nach zweijähriger Abwesenheit Wieder einen Platz in der obersten badischen Klasse gesichert. Die Ergebnisse: W. Kohlmüller— Schiffer- decker 1:0; F. Kohlmüller— Strenecka 1:0; Wild— Florstedt 0:1, A. Kohlmüller— Koch 0:1: G. Schmitt— Drygas 1:0; Ph. Schmitt Prof. Schön 1:0, Weyrauch— Möller 1:0, Tiht- mann— Früh 1:0. Bootsweihe beim VfvW In idealistischer Aufbauarbeit und unter- stützt von Freunden des Rudersportes, gelang es dem Verein für volkstümlichen Wassersport Mannheim vier Ruderboote in den Dienst des Rudersportes zu stellen. Be- sonders erwähnenswert hierbei ist, daß der Verein im Eigenbau ein Schulboot, ein Gig- Vierer, in mehr als 1000 Arbeitsstunden er- stellte. Am kommenden Sonntag, nachmittags um 15 Uhr, findet nun auf dem Bootsgelände, Sandhofer Straße 51-53, die Taufe der vier Boote nebst einem Renn-Kajak statt. Die Boote werden nach dem Taufakt zur Jungfernfahrt starten und der Mannheimer Rüdersport hat eine Bereicherung seines Bootsbestandes erfah- ren. Turf-Ergebnisse Neuß am 2. Juli 1. Rennen: 1. Herzjunge, 2. Morgana, 3. Marschmusik, 7 liefen. Tot. 25, 15, 35, 27, Ew. 596. 2. Rennen: 1. Heliotrop, 2. Grietsche, 3. Annelie. 7 liefen. Tot. 18, 12, 12, 11, Ew. 88. 3. Rennen: 1. Peterchen, 2. Murigo, 3. Gold- raute. 9 liefen. Tot. 236, 45, 22, 19, Ew. 1314. 4. Rennen: 1. Magnet, 2. Pollux, 3. Vulkan. 7 liefen. Tot. 28. 12, 14, 13. Ew. 138. 5. Ren- nen: 1. Turnierfalke, 2. Passionata, 3. Fardip. Tot. 147, 23, 13, 12, Ew. 698. 6. Reanen: 1. Bartoan, 2. Maduro, 3. Hervide. 8 liefen, Tot. 48, 12, 16, 31, Ew. 166. 7. Rennen: 1. Frie- densgöttin, 2. Lichtung, 3. Tip. 9 liefen, Tot. 107, 17, 26, 14, Ew. 350. 5 N n D N N 2 8 A J n I 8 — . N 8 2 9 e 1 8 1 0, 8 e 0. 8 * 8 28 22 2 7 N Aus buntbedruckten Seidenstoffen in vielen opatrten Musterungen, reiz. volle modische Schnittformen: 29. 49.- 69. Aus Uni-Kunstseide und aus reiner Seide in den schönsten Modefotben, sehr elegonte 39. 59. 69. Schnitte zu DM Teilzahlung durch Schecks der Südwest- deutschen Kundenkreditbank. Botpreise. im System der ba fertiggrößlen 27 Domengrößen „ da weiſ man was man bekomm. Das Bekleidungshaus seit 1890 Mannheim 05 2-6· An den Planken Freitag, 4. Juli 1952/ Nr. 18 — MORGEN r Mor got Schobert: 2 8 Wie früher schon in anderem Zusammen- Aus dem Landfunk- Studio Frei- 21. Juli: Unser Steldendest imm Sommer 2 hang an dieser Stelle dargelegt wurde, muß burg(UKW) seien für diesen Monat zwei 28. Juli: Wert und Verwendbarkeit de der Gartenfreund eigentlich enttäuscht dar- Sendungen von Garteninteresse erwähnt: Beerenobstes. 12 Mein Gurtentagebuch Schön— aber gefährlich. Dieser Tage hatte ich ein interessantes Gartenerlebnis: saß da im hellsten Sonnen- schein— den es ja mehr als reichlich gab — Wahrhaftig ein großer, dicker Rosenkäfer auf meinem schönsten Federnelkenbusch! die einzelnen Sender diese ihnen gebotene and; 795. manche Anregung geben. Dr. H. Grüngolden schillerten die weiß gestrichel- Gelegenheit keineswegs gebührend nützen.„ och, 16. Juli: Sprengverfahren im 1 0 5 d 1 1 5 ten Flügeldecken, so daß es aussah, als habe Alle westdeutschen Sender haben einen 75 8 5 1 8 8 leben sich ein kleines Juwel auf den rosa Blüten schier überreichlich beschickten Landfunk mit 5 Müll: Gesprach in een n den Han ge Chr 8 niedergelassen. Aber o weh,— das Juwel War keineswegs in friedlicher Absicht ge- kommen, denn schon sahen mehrere Nach- barblüten aus wie die Trümmerhaufen: das starke und sehr gefräßige Tier hatte die grünen Kelche, von denen die vielen feinen Blütenblättchen und Staubgefäße zusam- mengehalten werden, der Länge nach auf- geschlitzt, um sich an dem zarten Inneren gütlich zu tun, und nun hingen die ihres Grundes beraubten Blütenblätter büschel- weise herunter. „So etwas nennt sich nun Rosenkäfer“, dachte ich bei mir und versuchte, den bild- schönen Sünder zu fangen. Wie es in sei- nem naturkundlichen Steckbrief als beson- dere Merkwürdigkeit beschrieben steht, ließ er sich spornstreichs fallen und entfaltete dabei unter den geschlossenen Flügeldecken Wie der Wind davonzusausen. Das also war er: Cetonia aurat a, der gemeine Rosen- oder Goldkäfer, ein naher Verwandter des Maikäfers und des Junikäfers; ein Schädling, von dem die Gar- tenfachleute früher glaubten, daß er sich nur um des poetischen Ausruhens willen auf Rosenblüten niederliese. ten, sondern zerwühlt und zerstört, gierig kressend, außer den Rosen auch Rhododen- 3 g. 8 28. Juli? Hochsommersorgen der Garten- Gartenfunk, bei dem überwiegend geschwä- zei Zuni 181. dronblüten, Pfingstrosen und— wie erlebt nenwirksamkeit gestaubt oder Sespritzt. freundin. 5 belt wird. Das Juliprogramm sieht vor: Kaen ae unde 3 8„ Wenn ie Auch wird man die Behandlung der Plüten Nebenbei: die Verfasserin dieser seit Mai 7. Juli: Unsere Zimmerpflanzen in der oberirdischen Pflanzenteilen und wird nich ).... pf 7 7˙» f n e ee f Ju, 00 celten zu Uurecht mat der den auen a such mehr zu erwar- dba 1 5 bekan i. 8 8 a che tal i ee nicht ganz unbekannt 5 Juli: Von Gemüse und Gartengewür⸗ l Larve des Kartoffelkäfer: Er tut es mitnich- nachgesagt, doch heißt es, daß sich die hier gefressenen Löcher in mäßigen Grenzen halten. Die Flugzeit dauert von Mai bis Mitte August. Seine Larven, die man getrost als kräftige Engerlinge ansprechen kann, ent- wickeln sich eigenartigerweise in der Tiefe von Ameisenhaufen der Roten Waldameise, wobei die gegenseitige Duldung von Wirts- tieren und Eindringlichen besonders auffällt. Auch in Komposthaufen sollen sie manchmal vorkommen. Bis jetzt hoffe ich, daß mein wüster Nelkenbesucher ein Einzelgänger war. Doch könnten auch plötzlich— wie das bei Schad- insekten öfter vorkommt— auch größere Mengen dieser schönen und gefährlichen Kä- fer in die Gärten am Großstadtrand ein- fallen. Es sind Fälle bekannt, wo an einem halben Dutzend Blütenpflanzen um hundert Rosenkäfer ihr Wesen trieben. Was man dann tut? Wo Absammeln in den frühen Morgenstunden nicht durchführ- bar ist, wird mit einem der bekannten Kon- taktinsektizide von möglichst geringer Bie- über sein, daß seine Interessen im Rundfunk verhältnismäßig recht spärlich wahrgenom- men werden. Wenn man davon ausgeht, wie unendlich groß die Zahl der Haus- und Klein- gartenbesitzer ist— sie dürfte hinter der Zahl der„funkisch“ sehr viel besser versorgten Sportfreunde nicht wesentlich zurückblei- ben—, und eine wie ausgezeichnete beratende Tätigkeit der Rundfunk gerade auf dem Ge- biet des privaten Gartenbaues entfalten Könnte, so muß es Wunder nehmen, daß täglichen Sendungen. Welcher andere Beruf dürfte sich eines ähnlichen Wohlwollens ätherischer Unterweisung erfreuen? Und hört der Landwirt wirklich alle diese Sendungen, die zudem teilweise noch während seiner Hauptarbeitszeit stattfinden? Doch diese Frage zu entscheiden, ist schließlich Sache der Fachleute. Sie müssen es ja wissen, aus welchem Grunde z. B. ein Sender wie der Nordwestdeutsche Run df unk, der früher ein ausgezeichnetes regelmäßiges Gartenfunkprogramm aufzuweisen hatte, seit Jahr und Tag schon zugunsten immer er- weiterter Landfunksendungen darauf ver- zichtet. * Auch der Hessische Rundfunk hat keinen eigentlichen Gartenfunk, sondern bringt nur gelegentlich aktuelle Sendungen im Rahmen seiner„Rundschau aus dem Hessenland“(werktags um 11.45 Uhr, sonn- tags um 11 Uhr). Beim Süd westfunk gibt es alle vier- zehn Tage, jeweils montags um 9 Uhr nach den Kindergrüßen, in der halben Stunde für die Hausfrau eine Gartensendung des Frauenfunks. Hier die Daten für Juli: 14. Juli: Rittersporn— mit den Augen Karl Foersters gesehen. Dienstag, 22. Juli, um 12.15 Uhr: Die Ab- stammung unserer land wirtschaftlichen Kul- turpflanzen. Sonntag. 27. Juli, um 12.20 Uhr: Aus dem Zuchtgarten des Instituts für Pflanzenphysio- logie in Wittental bei Freiburg. Das Landesstudio Rheinland- Pfalz des Südwestfunks bringt im Bauern- funk des Monats Juli jeweils um 11.45 Uhr folgende gärtnerisch ansprechende Sendun- Mittwoch, 30. Juli: Aktuelle Fragen für den Obst- und Gemüsebauer. Diese Sendungen werden jeweils um 18.30 Uhr im UKW- Programm wiederholt. * Der Bayerische Rundfunk darf für sich in Anspruch nehmen, daß sein all- sonntäglich um 7.45 Uhr gesendeter „Blick über den Gartenzaun“ seit jeher ein besonders gepflegtes, abwechslungsreiches Programm und sehr gute Mitarbeiter aufzu- Weisen hat. Im Juli hören wir: 6. Juli: Alpenflora in bayerischen Gärten. 13. Juli: Getrübte Gartenfreuden. 20. Juli: Geschützte Pflanzen unserer Heimat. 27. Juli: Für die zweite Gemüseernte. * Endlich unser lieber Süddeutscher Rundfunk! Nachdem wir seine„Garten- funkfeindlichkeit“ dereinst heftig angegrif- ken haben, sei heute offen zugegeben, daß er gegenwärtig neben München die Spitze hält und hinsichtlich der Sendeminuten die Bayern sogar um ein Kleines übertrifft. Jeden Montag um 18.35 Uhr gibt es zehn Minuten Dazu kommt jeden Mittwoch um 1 45 Uhr und jeden Samstag um 12.55 Uhr der über aus wichtige Warnruf des Pflanzenschutz dienstes den regelmäßig abzuhören jeder Garten. freund bestrebt sein sollte. Da die allgemeinen Programmübersi ten meist keine Einzelthemen für Garten- sendungen angeben, dürfte diese Ubersic Der im zeitigem Frühjahr als„Fechser gesetzte Meerrettich soll jetzt im qu und möglichst noch einmal im August vor sichtig bis zur Hälfte freigelegt und m einem rauhen Tuch abgerieben werden, un die Bildung von Augen und Seiten wurzel zu verhindern und schöne, glatte Stangen zu erhalten. Stärkere Seiten wurzeln dürfen sogar mit einem scharfen Messer dicht Hauptstamm glatt abgeschnitten werden Nach der Behandlung werden die Pflanzen selbstverständlich wieder mit Erde bedecd wie vorher. Rotkraut, das trotz allgemein guter Pflege eine graurote Verfärbung der Blät. ter zeigt, leidet an Stickstoffmangel. In diesem Fall sind Kopfdüngungen mit einem schnell wirkenden Stickstoffdünger wie Natronsalpeter oder Kalksalpeter am Platze Man rechnet 70 bis 90 Gramm je 1 am was zugleich der üblichen Lösungsmenge aul die 10- bis 12-Literkanne Wasser entspricht Gut umrühren, damit kein Bodensa zurückbleibt! C Der Marienkäfer und seine Lare sind sehr nützlich. Sie vertilgen täglich bi zu 80 Blattläuse und sollten deshalb sorg- kältig geschützt werden, Die schwarz ge- Ille à Mark o. H. C. 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Juli 1952/ Nr. 1, Der Chemie-Aktie Auferstehung 1G-Farben- Aktionäre um ein Drittel ärmer Der erste amtliche Kurs für die zum offi- zlellen Handel zugelassenen Aktien der 18 Farbenindustrie AG. stellte sich in Frank- kurt auf 118 Prozent(in München auf 120 Prozent und in Düsseldorf auf 122 Prozend für die effektiven Stücke mit Lieferbarkeits- bescheinigung ein. Der Umsatz an der Frankfurter Börse betrug hierbei nominell rund 1,25 Mill. RM. Im gesamten geregelten Freiverkehr, der von der jeweilig zuständigen Börsenkom- mission überwacht wird, die auch die Kurse regelmäßig veröffentlicht, wurde der erste Kurs für die in den Treuhandgiroverkehr eingezogenen Zuteilungsrechte in Frankfurt mit 116 Prozent festgestellt. Bekanntlich setzt sich das Grundkapital der I18-Farben zusammen aus Bekanntlich setzt sich das Grundkapital 18 Farben zusammen aus RM 1 360 000 000 Stammaktien und RM 40 000 000 Vorzugsaktien. Die Stückelung der Stammaktien ist folgende: 124 000 Stücke zu RM 100.— RM 12 400 000,.— 938 000 Stück zu RM 200.— RM 187 600 000.— 1 160 000 Stück zu RM 1000. RM 1 160 000 000,.— RM 1 360 000 000,— Wwerm nun die Aktien zu diesem Kurse erst- mals wieder in den Handel gelangen, so bedeutet das eine Werteinbuße von mehr als einem Drit- tel. die die bisherigen Aktienbesitzer erleiden, Wie aus folgender 5 5 der 4 9 9 8 8 8 8 5 3 5 8 38 385 38 E 35 83 38 35* 2 2* 2 2 92 85 2 2 88 8 2 85 82 — 88* 2 8 8 — N*. 8 N 100 RM 171 RM 118 DM 120 DM 122 DM 200 RM 2342 RM 236 DM 240 DM 244 DM 100 RM 1710 RM 1180 DM 1200 ůU W 1220 DM in Anbetracht dessen, daß die I1G-Farben- unternehmen allein in den östlichen Gebieten Deutschlands eine Vermögenseinbuße von 2817 Mill. RM buchen mußten(nüchterne Wertberich- tigung: KFrinnerungswert in den Aktiva der Bilanz 1.— DN), ist die Kursbewertung der 18-Farben- Aktie von den scheinbaren Wohltaten des DM-Eröffnungsbilanzgesetzes) offensichtlich be- einflußt. Damit ist jene deutsche Aktie, die von allen inländischen Aktienwerten am breite- sten gestreut ist, wieder„salonfähig“ ge- worden.(Laut amtlichen Feststellungen dürf- ten annähernd 155 000 bis 160 000 Personen IG-Aktionäre sein.) Auffällig ist die mit 2 Prozent nur geringe Unterbewertung der Treuhandgirowerte gegenüber den effektiven Farben-Aktien. Wie wir hören, soll die Vor- nahme der Gutschriften aus der Wertpapier- bereinigung schon in der zweiten August- hälfte erfolgen. Ueberanmeldungen liegen auch bei„Farben“ nicht vor. An allen künf- tigen Rechten, so an der beabsichtigten Aus- teilung von Liquidationsanteilstheinen wie auch bei dem Umtausch in neue Aktien- urkunden der Nachfolgegesellschaften, neh- men beide Aktionärgruppen(die Inhaber von einflußt. ) Die Höhenbewertungen laut DM- Eröffnungs- bilanz betragen z. B. bei den Werksanlagen 45 Mill. DM. denn die Werksanlagen e zu Buche: am 20. Juni 1948 501,1 MiII. eam 21. Juni 1948 976,1 Mill. effektiven Stücken und die Besitzer von Sammeldepotanteilen) gleichberechtigt und gleichzeitig teil. In Zürich wurde die international stärker beachtete IG-Farben-Aktie schon in den letzen Tagen zu 106 Prozent in sfrs. gefragt. Unter Berücksichtigung des freien DM- Kurses in Zürich(93 sfrs. für 100 freie DM) errechnet sich auch auf dieser Basis ein Kurs von etwa 115 Prozent in D-Mark. Jedoch sind die Sperrmarkkäufe, die weiterhin eine größere Rolle spielen dürften, noch dadurch beengt bzw. weniger reizvoll, weil deutsche Effekten zur Zeit noch nicht in das Ausland versandt werden dürfen. Ob und wann es zu einer Lockerung des Versendungsverbotes (das Einsendungsverbot ist bereits aufgeho- ben) kommen wird, läßt sich zur Zeit noch nicht sagen. Die Aufnahme des Handels in Farben-Aktien, vom 7. Juli an zu fortlaufen- den Kursen(variable Notiz) fällt glücklicher- weise in die Phase einer freundlicheren Börsentendenz, die auch mitbestimmend für die gute Anfangsnotierung sein dürfte. In westdeutschen Bank- und Börsen- kreisen wird allerdings die immer noch be- stehende leidige Registrierungspflicht des- halb als nachteilig beurteilt, weil sie den gesamten Handel erschwert und außerdem unnötige Gebühren und Kosten verursacht. Man meint auch in Börsenkreisen, daß bei der breiten Streuung des Aktienbesitzes die Gefahr einer wirtschaftlichen Machtzusam- menballung nicht bestehe. Dies um so weni- ger, als die Satzungen der Nachfolgegesell- schaften der IG Farbenindustrie AG i. L. schon einen genügenden Schutz gegen Groß- aktionäre bieten(Namensaktien). Dr. Gi. FO W. I1G-Liquidations-Beirat gegründet 5 (Je.) In Frankfurt wurde am 3. Juli der seit längerer Zeit geplante IG-Liquidations- Beirat gegründet. Die Mitglieder des Bei- rates wurden vom IG-Liquidationsausschuß vorgeschlagen und von der Bundesregierung bestätigt. Dem Beirat gehören 10 Aktionärs- vertreter bzw. Wirtschaftssachverständige an. Zum 1. Vorsitzenden wurde Dr. von Man- gold(München) gewählt. zu seinem 1. Stell- vertreter Dr. Zahn Oüsseldorf) und zum 2. Stellvertreter Dr. Richter Oüsseldorf). Dem Beirat gehören ferner an: Dr. Adler Frankfurt a. M.), Mr. Cavendish-Bentinck England) als Vertreter des ausländischen Ausschusses der IG- Aktionäre, Direktor Höfermann Müsseldorf), Dr. Jochum Frank- furt a. M.), Dr. von Schwartzkoppen Frank- kurt a. M.), Dr. Stolz Düsseldorf), Dr. Wie- land Diessen/ Ammersee). Die Aufgabe des neuen Beirates ist es, den 18-Liquidationsausschuß in allen noch anstehen- den wichtigen Fragen der IG-Entflechtung zu be- raten. Er besitzt keine beschließende Funktion. Die Forderung der Industriegewerkschaft Chemie, in diesem Beirat vertreten zu sein, wurde mit der Begründung abgelehnt, daß eine solche Forderung sachlich durch nichts gerechtfertigt sei. Allerdings hat sich der IG-Liquidationsausschuß bereiterklärt, über wichtige Einzelfragen der weiteren Entflech- tung mit den Gewerkschaften Fühlung zu halten und deren Meinung anzuhören. Auslandschulden nicht nur zählen, sondern auch prüfen (Hi.) Für die im Rahmen der Londoner Schulden-Konferenz zur Debatte stehenden kommerziellen und sonstigen Schulden, die nach den bisherigen Anmeldungen der Gläu- biger-Seite mindestens 593 Mill. Ru aus- machen, beabsichtigen die Spitzenorganisa- tionen der deutschen Wirtschaft zur gründ- lichen Prüfung des Problems besondere Aus- schüsse einzusetzen, denen repräsentative Schuldner aus allen Kreisen der Wirtschaft angehören sollen. Auf diese Weise soll eine rasche und gründliche Prüfung der kommer- ziellen und sonstigen Schulden erfolgen. Im einzelnen wurden bisher von den Auslandsgläubigern für diesen Teil des Schuldenkomplexes angemeldet: Für gelieferte Waren(Vorschuß- zahlungen darauf) 116,30 Mill. RM für Provisorien, Gebühren, Fracht- gebühren und Konsignations- Lagergebühren 1,80 Mill. RM fur Fantiemen, Dividenden, Auf- sichtsratsgebühren, Gehälter, Löhne usw. 11,25 Mill. RM fur Mieten 14,00 Mill. RM für Bankguthaben, Sparkassen- eimlagen, Darlehen, Hypotheken, nicht marktfähige Wertpapiere, Erbschaften und vor Kriegsende gestellte schadenersatzansprüche 338,40 Mill. RM Sonstiges 11,25 Mill. RM Die Wirtschaftsorganisationen werden außer der Prüfung dieser Verbindlichkeiten vor allem auch die Fragen klären, die mit der Gewährung von Sicherheitsleistungen, mit Verbindlichkeiten aus Entnahmen aus verwalteten Unternehmungen in den von Deutschland während des Krieges besetzten Gebieten, mit den Verpflichtungen aus Bürg- schaften und Garantien, mit den Verpflich- turigen zonen- getrennter Betriebe und mit den Verpflichtungen, die auf dem deutschen Auslandsvermögen ruhen zusammenhängen. Amortisation um 5 Jahre 8 verschieben (VD) Einen neuen Vorschlag, der nach Ansicht Londoner Finanzkreise die Bedie- nung der deutschen Vorkriegsschulden mit den Transfer möglichkeiten in Einklang bringen würde, machte der deutsche Dele- gationsführer Hermann J. Abs auf einer in- formellen Sitzung des Komitees„A“ am 3. Juli. Es wurde eine Verschiebung der Amorti- sationen auf die Nachkriegsschulden um fünf Jahre besprochen. Eine derartige Regelung würde vor allem die Forderungen der USA- Regierung betreffen, die allein im Dezem- ber-Abkommen hinsichtlich ihrer Bedienung in Zinsen und Amortisationen aufgeteilt wurden. Für das erste Jahr waren Amorti- sationen in Höhe von 22 Millionen Dollar und Zinszahlungen von 30 Millionen Dollar vorgesehen. Die Verschiebung um 5 Jahre soll nach dem neuen Vorschlag durch er- höhte Zahlungen in den restlichen 30 Jah- ren ausgeglichen werden, so daß die Gesamt- forderung in Höhe von 110 Millionen Dollar voll beglichen werden würde. Dr.-Ing. K. Neuenhofer Ehrensenator der TH., Karlsruhe Der Vorsitzende des„Zentralverbandes der Hlektrotechnischen Industrie“, Dr.-Ing. Karl Neuenhofer(BBC, Mannheim), wurde— in Würdigung großer wissenschaftlicher Verdienste — von der Technischen Hochschule Karlsruhe zum Ehrensenator berufen. Zuckersteuer ist ein Prokrustes bett) (Hi.) Zu der Mitteilung von Bundeser- nährungsminister Niklas, daß das Bundes- kabinett den Zuckerpreis nicht erhöhen Werde, wird in Bonn erklärt, daß eine Er- höhung des Erzeugerpreises dennoch zwin- gend sei. Die im letzten Jahr erfolgte Aus- weitung des Zuckerrübenanbaues sei in die- sem Jahre infolge der mangelnden Renta- bilität in einen starken Rückgang umge- schlagen. dessen Anhalten sich auf die Ver- sorgung nachteilig auswirken könne. Da aber auch das Bundesernährungsministe- rum die Ansicht vertrete, daß eine Erhö- hung des Erzeugerpreises weder von den Verarbeitern noch vom Handel aufgefangen werden könnte, bleibe nur noch der Weg, 1) Prokrustes ist ein Unhold der griechischen Sage, der seine Gäste entweder in ein zu gro- Bes Bett tat und sie dann so lange dehnte und zerrte, bis sie mit ausgerenkten und ausgeris- senen Gliedmaßen in des Bettes Größe paß- ten. Für große Gäste wählte er ein kleines Bett und hackte ihnen einfach die Gliedmaßen ab, damit sie hineinpaßten. Anbaufläche wie Verbraucherpreis durch eine Herabsetzung der Zuckersteuer zu hal- ten Eile solche Senkung wird für durchaus vertretbar angesehen, da durch die dann er- folgende Vergrößerung der Anbaufläche mit einem Rückgang der Einnahmen aus der Zuckersteuer nicht zu rechnen sei. Kaffeesteuer desgleichen (UP) Von maßgebender Seite des west- deutschen Kaffeehandels wurde am 3. Juli er- klärt, daß mit einer Senkung der Verbrauchs- steuer für Kaffee, falls eine solche beschlossen werden sollte, frühestens zum 1. Dezember dieses Jahres zu rechnen sei. Wenn das Bun- desfinanzministerium jetzt einer Senkung der Verbrauchssteuer für Kaffee und Tee wesent- lich freundlicher gegenüberstehe, so sei dies in erster Linie darauf zurückzuführen, daß der deutsche Export nach Brasilien, dem Hauptausfuhrland für Kaffee, ins Stocken geraten sei, weil die Bundesrepublik nicht in der Lage sei, größere Mengen Brasil-Kaffee zur Abdeckung des Saldos abzunehmen. Eine Entscheidung darüber, ob man dem Gedanken der Steuersenkung nähertreten könne, werde voraussichtlich im Steuer- und Finanzaus- schuß des Bundestages am 11. Juli 1952 fallen. ELU-Existenz gerettet Was bleibt beim alten, was ändert sich? (VVD) Der Rat der OEEC hat am 30. Juni in Paris Formell die Verlängerung der europäischen Zahlungsunion(EZ U) um ein Jahr beschlossen. Die EZ U ist gemäß dem Gründungsprotokoll zeitlich nicht beschränkt, doch war für die finanziellen Verpflichtun- gen der Mitgliederländer der 30. Juni 1952 als letzter Termin festgesetzt worden. Die Verlängerung der EZ U bedeutet also prak- tisch die Verlängerung der Zahlungsver- pflichtungen der Schuldnerländer in Gold, wobei Dänemark vorübergehend ausgenom- men wurde, da die dänischen Gold- und Dollarreserven außerordentlich klein sind. Ein Zusatzprotokoll zum EZ U-Vertrag, das der Rat beschlossen hat und das in den nächsten Tagen unterzeichnet werden soll. sieht die Schaffung eines Garantiefonds von 100 Millionen Dollar vor. Die Mitglieder- staaten haben sich darüber geeinigt. diesen Betrag selbst aufzubringen, um sicherzu- stellen, daß die konvertierbaren Mittel der EZ U nicht unter die Grenze von 100 Mil- lionen Dollar fallen. Weiterhin sieht das Zu- satzprotokoll vor, daß die Verwaltungsaus- gaben der EZ U, die gegenwärtig etwa 200 000 Dollar jährlich betragen, in Zukunft aus den Zinseinnahmen der EZ U bestritten werden und nicht dem OEEC-Haushalt zur Last fal- len. Westdeutschland und die EZ U Die Stellung der Bundesrepublik gegen- über dem EZ U-Raum hat folgende Verände- rungen erfahren: Zur Entwicklung der Devisenposition der Bundesrepublik Deutschland gegenüber dem EZU-Raum seit Juli 1950 Zahlungssalden und ihre Abd Juli Dez. Juli 50 1950 bis 32 Mai 52 Mill. 8 + 234,6 ckung Die Entwieklung der Zahlungs- salden 1 RechmumgsPosttien gegenüber der EZ U 2) Veränderung der bei der EZ U-Abrechnung nicht be- rücksichtigten Konten der BdL u. der Außenhandelsbanken 3) Veränderung der gesamten Zahlungsposition gegenüber dem EZ U-Raum darunter: Zahlungssalden aus dem Handels- u. Dienstleistungs- verkehr 4)(zum Vergleich) Saldo des kommerziellen Außenhandels mit dem EZ U- Raum!) Die Abdeckung der Rechnungs- position gegenüber der EZU 1) Kumulative Rechnungsposition seit Anfang Juli 19500 2) Deckung kumulativ⸗) a) Kreditinanspruchnahme—) bzw. gewährung(7)— 216,5— b) Gold- bzw. Dollarzahlung.: geleistet) empfangen()— 140, 2 5 Die westdeutsche EZ U-Bilanz hat sich dadurch verbessert, daß deutsche Ausfuhren in anderen Währungsrhimen gegen englische Pfunde verkauft wurden(z. B. im Zusam- menhang mit dem„Transferable Account- System). Im übrigen kam der zentralen deutschen Rechnungsposition bei der EZ U- Abrechnung seit einiger Zeit in beträcht- lichem Maße zugute, daß die Guthaben der deutschen Außenhandelsbanken in anderen EZ U-Ländern sehr stark zurückgegangen ) Einfuhr aus Einkaufsländern, Ausfuhr nach Verbrauchsländern, ab Juli 1951 nach Käufer- ländern. ) Stand jeweils am Ende des angegebenen Zeit- raums. ) Einschl. manspruchnahme des Sonderkredits der EZ U in den Monaten Dezember 1950 bis April 1951. Die zeitlichen Verschiebungen m den Zah- lungsterminen für die westdeutsche Einfuhr bzw. in der Realisierung der Ausfuhrerlöse nach den vorhandenen Unterlagen und Schätzungen haben bei den Veränderungen keine größere Rolle ge- spielt. Sie sind vielmehr durch andere Faktoren auf der Zahlungsseite r* in — 356, 7 + 35,3— 11,6 — 321,4 J 228,0 — 323,6 F 347,4 — 285,7)(4 328,5) — 356,7— sind, so daß seit einigen Monaten die Ver- pflichtungen der deutschen Banken gegen- über ihren ausländischen Korrespondenten in EZ U-Ländern größer sind, als ihre aus- ländischen Guthaben. Die Verschlechterung der Devisenpositionen von Außenhandels banken betrug in den ersten fünf Monaten dieses Jahres— global betrachtet— rund 34 Millionen Dollar. Im gleichen Umfange hat sich die deutsche UZ U-Rechnungsposi- tion verbessert. 85 VWD) Zum Beschluß des Europfischen Wirtschaftsrates in Paris, die Europäische Zahlungsunion(EZ U) um ein Jahr zu ver- längern, teilte das ERP- Ministerium in Bonn Weitere Einzelheiten mit. Danach sind die finanziellen Verpflich- tungen im Rahmen der unverändert geblie- benen Quoten nur in zwei Punkten modifi- ziert worden. Die Schuldnerländer haben künftig Goldzahlungen an die Union zum Ausgleich von Deflziten innerhalb ihrer Quoten früher zu leisten, als es bisher der Fall war, und sie erhalten bei Umkehr ihrer Zahlungsbilanzentwicklung in der Union solche Goldbeträge entsprechend später zu- rück. Darüber hinaus verpflichten sich alle Länder, der Union jeweils für einen Monat Darlehen in Gold bis zu einem Gesamtbetrag von 100 Millionen Dollar zu gewähren, so- weit dies erforderlich ist, um die liquiden Mittel der Union auf einem Mindestbetrag von 100 Millionen Dollar zu erhalten. Der Beitrag eines jeden Landes richtet sich nach seiner Quote in der Zahlungsunion. Die am 1. Juli vom Ministerrat der OEEC beschlossene Verlängerung des Abkommens auch mit denjenigen Gläubigerländern, die ihre Quote in der EZ U überschritten haben, erforderte nach Mitteilung des ERP-Ministe- riums besondere Vereinbarungen mit diesen Ländern. Von den hohen Krediten, die Bel- gien der EZ U außerhalb seiner Quote ge- Währt hatte, wird nunmehr ein Betrag von 80 Millionen Dollar für die Unjon zurückge- zahlt, ein Betrag von 50 Millionen Dollar wird für die Dauer von 5 Jahren konsolidiert und ein weiterer Betrag von 50 Millionen Dollar wird je zur Hälfte von Großgbritan- nien und Frankreich als bilaterale Schuld gegenüber Belgien übernommen. Mit allen extremen Gläubigerländern(Belgien, Schweiz, Portugal und Italien) sind dem Betrage nach begrenzte Vereinbarungen über den Aus- gleich weiterer Ueberschüsse im Laufe des nächsten Rechmungsjahres getroffen worden. Gleichzeitig sind Dispositionen getroffen worden, die es der EZ U erlauben, in be- grenztem Umfang weitere Fazilitäten zum Ausgleich von Rechnungsüberschüssen außer- halb der Quoten zur Verfügung zu stellen. Lastenausgleich (II.) Nachdem nach der Verabschiedung des Lastenausgleichsgesetzes durch den Bun- destag der Bundesrat mit diesem Gesetzent- wurf nicht einverstanden war, hat der Un- terausschuß des Vermittlungssausschusses zwischen Bundestag und Bundesrat einen Kompromiß ausgearbeitet, der wahrschein- lich am 4. Juli im Vermittlungausschuß be- raten werden wird. Wie von zuverlässiger Seite verlautet, ist anzunehmen, daß der Bundestag in der kommenden Woche diesen Kompromißgvorschlag nach Annahme durch den Vermittlungsausschuß verabschieden dürfte. Es besteht die Absicht, daß auch der Bundesrat anschließend kurzfristig den Vor- schlag verabschiedet, so daß das Lastenaus- gleichsgesetz in Kürze verkündet werden dürfte. eee Deutscher Weltbank-Gouverneur Teäilsijeg in hartem Positions, kampf Tex. Noch am 2 Juli— als wir dere meldeten, das Bundeskabinett habe sich en schlossen, Bundeswirtschaftsminister Mrhet als deutschen Gouverneur in die Weltban N zu entsenden— wurde offiziell über Pres agenturen verkündet.. „Die Bundesregierung hat sich noch nicht en schlossen. ob sie Bundeswirtschaftsminister Pr Ludwig Erhard oder Bundesfinanzminister Schäffer als deutschen Gouverneur zur Weltbad entenden soll. Beide erheben hierauf Anspruch Der Bundeswirtschaftsminister macht gelten daß er jetzt auch für das Geld- und Kreditwes der Bundesrepulik zuständig ist. Der Finanz minister sagt, nach dem Grundgesetz sei er ff die Aufnahme von Krediten— so z. B. auch]] der Weltbank— zuständig. Es sei also zwech mäßig, wenn er gleich als deutscher Gouverneg entsandt würde. Im übrigen hätten die ande Mitgliedstaaten der Weltbank auch ihre Finam minister delegiert“ 8 Das war wohl der letzte hartnäckige Ver such des nicht so leicht von seinen Wünsch abzubringenden Bundesfinanzministers, d. Berufung seines Kollegen Erhard zu tot, pedieren. Einigen Erfolg hat ja Schäffer erzielt. Wie aus informierten Kreisen von Bonn zuver. lässig verlautet, soll neben Dr. Erhard de Bundes I. Finanzminister als stell vertreten. der deutscher Gouverneur in die Welten entsandt werden. Es gelang anscheinend, die(das) Wel. bank(-Fell) zu waschen, ohne(es) etwa naß zu machen. Einfuhr-Anrechte mit Positiv- und Negativliste) (Hi) Im Rahmen der Beratungen über a. Regelung der Einfuhranrechte haben dE Spitzen organisationen der Wirtschaft der Bundeswirtschafts ministerium vorgeschlagen neben der Positivliste auch eine Negath. liste einzuführen. Eine Entscheidung in die“ ser Frage ist noch nicht gefallen. Die Positivliste soll um rund 300 Positio“ nen erweitert werden. Dabei soll das FPrinap gelten, daß nur dollarwertige Waren in d50 Verfahren einbezogen werden. Dabei soll dt Gruppe A dieser Warenpositionen nur nod mit Einfuhranrechten gekauft werden kön, nen und nicht mehr über den Weg der Aus schreibungen. Der Notwendigkeit, leicht erhöhte Preise zahlen zu müssen, Wir entgegengehalten, daß man dies dennoch tu könne, weil bei diesen Waren der Anteil au der Exportfertigware sehr gering sei. Be der Gruppe B müssen 5 bis 10 Prozent det Einfuhren auf Grund von Ausschreibungen mit Einfuhrrechten importiert werden. Waren der Gruppe C sollen nur mit Erlaubnis de Bundesstelle für den Warenverkehr einge- führt werden können. ö Noch nicht geklärt ist die Einfuhr von Grundnahrungsmitteln, da sowohl das Bun- desernährungs- wie auch das Bundesfinanz- ministerium sich gegen einen Import mit Einfuhranrechten auf diesem Gebiet ausge- sprochen haben. Die Verfallsfrist soll drel Monate betragen. Dagegen können nach den Bestimmungen der EZ U Importe aus Dollar. Verrechnungsländern nicht einbezogen wer- debe den. Statt Tarif-Erhöhung Postbetriebrationa läszeren a (FIi.) Die von der Bundespost angeküh- ö in Bonner digten Tariferhöhungen haben Wirtschaftspolitischen Kreisen zu eimer Kri- tile an der Wirtschaftsführung der Bundes- post geführt. Es sei richtig, daß die Post zum Ausbau der Fernsprechanlagen In- vestitionen benötige. Aber es sei sicher auc richtiger, den Aufbau des Fernsprechnes bevorzugt vorzunehmen, vielleicht auf Ko- sten des Omnibuslinien- und Gelegenheits. verkehrs. Ein großer Teil der jetzt für dies Zwecke verbrauchten Gelder könne für diese Fernsprechnetz- Investitionen dann verwen- det werden. Außerdem sei der Omnibusver- kehr für die Post kein Geschäft mehr. Schließlich wird darauf verwiesen, dad erhebliche Einsparungen durch eine Moder nisierung des Betriebes möglich sein wür. den. Auf die Dauer sei es nicht tragbar daß die Wirtschaft ihre Büro- Organisation immer stärker rationalisiere, während d Post nicht zu komme. Frankfurter Effektenbörse vom 3. Juli (D) Bei meist ruhigem Geschäftsgang waren die Notierungen zumeist gut behauptet. Bergbau. aktien wechselten zu nahezu unveränderten Kur. sen den Besitzer. Harpener blieben noch eher 3e. sucht und schlossen leicht erhöht. Industrieweſe verbuchten verschiedentlich Aufbesserungen bis 1½9%. Vereinzelt konnten jedoch geringfügige Ab- schwächungen nicht verhindert werden. Die Kun bildung war erneut weitgehend zufallsbeding, Gewinne bis zu 2% verbuchten u. a. Dt. Erd, Schering, Wintershall. Dierig, Kabel, Rfehd' Shiess, Tucherbräu und von Schiffahrtswefrtel Nordd. Lloyd. Gritzner Kayser sogar 69, Ande. rerseits Adler werke nach Pause 4%, Salzdetfurth Hennimger, Parkbrauerei und Zellwald Vorzie- bis 3%, Ver. Dt. Oele 5% rückläufig. Großbanken Überwiegend unverändert. Festverzinsliche Wert Sleichfalls sehr ruhig und durchweg gehalten, 1 neuen Arbeitsmethoden ö 3 f 2 4 N J. DEUTSCHE . ä MUNcHEN- 4.20. 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In Auswirkung der längeren über dem Vormonat um rund 5,50%. Die bereits 6—7; Erbsen 14—15; Stangenbohnen 35; Busch 2 Trockenperiode dürften die Gebiete in Rheinland- seit Februar rückläufige Zahl der täglich beför- bohnen 30; Tomaten 60—70; Zwiebeln 2324. 5 1 5 1 unter dem derten Personen lag im April um 2,4% niedriger Weinheimer Obstgroßmarkt 3. Juli 1 sem Zusammen 1„ Durchschni des Bundesgebietes liegen. Man als im März. Lediglich die Obusunternehmen 1585 5 n a Landwirtschaftskammern wig-Holstein 1 ee daß Schles rechnet mit einer Getreideernte von insgesamt Konnten eine Zunahme der Beforderungszahlen(D) Bei reichlicher Anfuhr befriedigender ur neuerlich zurückver wandeln 1330 Bu eee, 8 Als 3 e 5 8. 5 N von der verzeichnen. Absatz. Markt wurde geräumt. Es erzielten; 1 a 3 ndesrepublik seine Land- irtscha s Ende Mal 2, 111. Brotge- Johannisbeeren rot 15—19, schwarz 50—62; Stachel- tions-() Der schleswig-holsteinische Land- wirtschaftsverwaltung wieder dem Status treide verkauft wurde, davon 1 Mill t. Roggen 1„„ beeren Unreft 10.22, dito. reit 20.21; Frühzretseh- wirtschaftsminister Claus Sieh OP) hat jetzt anpaßt, wie er vor 1933 bestand 7. 1 3 bisher bereits Richtsatzmleten hn sozialen Wohnungsbau Würde Sen 40—52; Pfireche 16-50 fimbeeren öde vir bers dem Kieler Landtag einen Gesetzentwurf 5 5 FCC zien in Anbetracht der gestiegenen Baukosten 1240, B 2 1 85!! e sich en über Aenderungen im Status der Landwirt- Spaniens„strategische Salonfähigkeit- 1 C in Dagenham eee, eee ee e Won Mannheimer Gemüse. und Ostgroßmarkt ter Erha gchaftsverwaltung in Schleswig-Holstein vor- 2. ee nat das Verbot von haben die Exportpreise für Personenwagen um nungsbau vor dem„Ausschuß fur Wobmungs- und vom 3. Juli Weltban gelegt. Danach soll die jetzige Landesbauern- ne 1. 2 5 10%, Fur Lastwagen um 7 umd für Traktoren Siedlungswesen Bel Zünstis Selegenen oder pe.(VWD) Marktbeschickung in Gemüse und Obst der Press kammer Schleswig-Holstein in„Schleswig- don von amtlicher Seite mitgeteilt. Spanien 1 520 35.— C 889 ee e ee den Rlentsstz 2 neff de rammen ern ee eee lsteinische Landwirtschaftskammer“ um- daher nun in der Lage sein in Großbritannien 8 e e nen 455 ist auf dem Gemüsesektor eine teils Wesentlichs 5 Hols 5 5 5 0 traten am 2. Juli in Kraft. vorgenommen Werden. Preiserhöhnung zu verzeichnen, auch eine Ver- h nicht em t werden. Die Hauptversammlung, begrenzte Mengen von Kriegsmaterial, einschließ- Die Angleichung der Richtsatzmiete an die 5 1 4 nister P benann: 5 8 lich Radargeräten, Lastwagen chinen und Straßenbahn- und Linienverkehrstarife Rostenmiete Erzielung ein unden E knappung in einigen Gemüsearten spürbar 80 nister rt das„Parlament der Kammer“, soll sich in ähnlichen Ausrüstungen zu kaufen. Allerdings Festpreise eee 5 9185 ele. 2, Ei, haf dien der Kartoffeprelt um 2e 1. Walen Luküntt aus 67 Vertretern der Betriebs- Sürkten die Kleferunsen nech Spanjen nien die este ange, Bundles git tirigtininberrum derggen. ͤ... ĩ Anspruch inhaber und ihrer mitarbeitenden Angehöri- Versorgung der Commonwealth. und NATO. tierte am 3. Jull die Meldung einer deutschen tor Guessefeld, Hamburg, als Fernziel. Die mit so gut wie keine. Zu nachfolgenden Preisen Wur- 85 Alwe gen sowie aus 33 familienfremden Arbeit- 8.. 28. unt 152 ein P: e aur 3 staatlichen Beihilfen gebauten Wohnungen soll- den umgesetzt: Blumenkohl 2865; Stangenbonme redi 0 5 1 5 1 12 ürftigsten 1 5 8 5 4 5 Der Pen nehmern zusammensetzen. 5 g Siege e ee e e CCCCPCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCC Finam nehmern l Zenn. 5 Neues Persien-Oelvorkommen: Aadan hat aber f 5 d it ben. Eine Einkommenssteigerung müsse eine gurken 78-80; Karotten Bund 1012, Gewichts- Sei er f Das bisherige Verhältnis 50:50, so erklärte keinen Absatz 1 in Eraft getreten sei. Mieterhöhung nach sich zienen und der zuszktz- Ware 16—18; Kartoffeln 1212,50; Kohlrabi 10—44; enen fandesminister Sieh, entspreche nicht den deen geb rn gieg Hepeferest r ge hl ie e e e p d 810; Rotkohl 2022 ouve tatsächlichen Gegebenheiten in der schleswig- 8 F 2 Sibbe ostenisge 1 a ee 3 8 8 Kopfsalat 18—181 Schnittlauch 10: de aden polsteinischen Landwirtschaft. Es beruhe auf ven Teferan, auf Erdef gerte den el e ee dee bene antreiben mit en Marktberichte Zwiebeln 28d. Opstt Beptel 28. 40, Arden !..!!,.-., ß ee duden e cee ee e 8 J 1 end von der Be 1 8 l vorkommen handelt. Dies ist 1 1 Handschuhsheime b 8 smarkt beeren 45—48: Himbeeren 60—63; Johannisbeeren ickige Ven jahren 3 5 satzungsmacht die erste fündig gewordene Bohrung der Gesell ache 4 nes fegterseteten und werfelneten vom 3. Jull VF rot 16—22, dto, schwarz 3560; Kirschen 3088; Wünsche bestimmt worden Selen. schaft, die mit amerikanischen Bohr-Geräten Tari 5 FVV Sauerkirschen 2024; Schattenmorellen 30—35; 18t ö Die bisherigen Kreisbauernkammern sol- arbeitet. Die Ausrüstung wurde von den USA arrks durch die Veraremuns bn 852 die uten D) Bei guter Anfuhr und, befriedigender Pfirsiche 4065; Pflaumen 3336; Stachelbeeren isters, dh d Gesetz fortfall Daf bereits vor der Verstaatlichung der Anglo-Tranien schaft von Festpreisen, während sie vor der Ver- Nachfrage erzielten: Johannisbeeren rot 17—20, unreif 2024. dto. reif 2634; Zitronen Kiste 30 rd zu to., len nach dem Gesetz fortfallen. Dalur Wer- Oelgesellschaft gellefert Kündung dieser Verordnung alis Höchstpreise dto. schwarz 56; unreife Stachelbeeren 13—25; dto. Stückware 1719 5 2 den die in jedem Stadt- oder Landkreis pessimistische Ernteschztzung ieee Were Kurrent er. 28r. Senattennorellen 22 22, Mirabel: Mannheimer Ferkelmarkt vom 3. Jul erzielt.. wohnenden Mitglieder der Hauptversamm- Eli) Bonner Agrarkreise stellen auf Grund von Fahrgäste vermindern sich 7855 e e op) dem heutigen Ferkelmarket wurden dnn zuve, lung zu land wirtschaftlichen Ausschüssen zu- r 5 daß mit den sehr guten Erträ-(U) Die Stragenverkehrsunternehmen des men 28—30; Frühzwetschgen 27.30; Tafeläpfel A 98 Ferkel(in der Vorwoche 37) zugeführt. Ferkel arhard amm engefaßzt. 12 3 8 e. 9 97 0 3 eee 3 3 des 2542, B 15—24; Kopfsalat 713; Gurken 4080; bis zu sechs Wochen erzielten 4050 DN 172 5 85 8 1 4 3 18. 5e b 51 raftfahrt- Bundesamt im Apr. 45,32 Millionen Weißkohl 4; Rotkohl 9-11; Wirsing 4—5; Blumen- über sechs Wochen 50—70(515) DM je vertreten Landwirtschaftsminister Sieh wies in die- werden für Getreide um etwa 5 Prozent schlech- Fahrgäste. Dies entspricht einem Rückgang gegen- kohl I 2033, II 12—16; eo Karotten Marktverlauf schleppend, ee 5 Weltb al 1[PSA E TFA N 8 f 0 N 5„ FFT An alle unsere Kunden Autoverleih= g N 7 Klinik zu Heidelberg am Sonntag, dem 29. Juni 1952 3 1 7 1. g 8 5 5 8 Rheinhäuserstr. 14. Tel. 4 02 84 0 6 5 versehen mit den hl. Sterbesakramenten, unser lieber Hochwertige sommer-Luxus- Schuhe, Damen- slipper 8 vliste! a Kalifornia und Sommerschuhe mit Trotteur-Absatz 12.50 7 5 5 en über diz P d J 01 und Sandaletten DM 15,90 und 7 1 0 0 er haben dg e TO 0 1 V Er 4 chat Weiße und schwarze Pumps und Sandaletten, Luxusaus- Großgre araturw rk 5 ch. 0 im Alter von 39 Jahren. führung mit hohen Absätzen und hoher Zwischen- 5 5 1 agen Sn le din und e Einzelanfertigung 5 1 Sein Leidensweg begann im Juli vergangenen Jahres. Herren-Halbschuhe braun und grau Leder DM 23,90 und 11.80 ler Typen: Tankrepar amen 8 in die Er ging ihn tapfer bis zu seinem harten Ende. 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Daher ist es schmal, so dünn— und kann Als richtige„Rolle“ eingerollt werden; woher ich denn auch das Wort„Rolle“ ableite. Nach uraltem Theaterbrauch kommt also der Darsteller einer sogenannten Nebenrolle zu den ersten Proben, ohne zu wissen, um Was für ein Stück es sich handelt. Tritt er oder sie) nur im zweiten Akt auf, so weiß er nicht, ob und was man im ersten Akt 5 über ihn geredet hat, und wie man nach seinem Abgang über ihn urteilen wird. Er ahnt, wenn er die Bühne betritt, nicht, ob eine Geliebte voll Sehnsucht oder eine bös- artige Denunziantin auf ihn wartet. Er kennt nur das Stichwort, weiß, daß er bei dem Rufe„brennende Schmach!“ aufzutre- ten hat. Wird er lächeln oder verzweifelt reinblicken? An welche von den zwei bis fünf Personen, die bereits auf der Bühne stehen, wird er sich wenden, da er doch nicht ahnt, ob er die lieben Kollegen und Kolleginnen, mit denen er gestern und vor- gestern ganz andere menschliche Beziehun- Sen dargestellt hat, als Eltern oder Mitvef- schwörer oder Senatoren oder Sonntags- ausflugsgesellschaft begrüßen soll. Und da ist es mir, so oft ich als Autor zur Probe eines neuen Stückes komme, immer wieder erstaunlich, wie leicht und schnell das Einverständnis hergestellt wer- den kann. Eine alte Dame tritt auf. Eine Junge ist auf der Szene, weint. Die alte Dame hat keinen Begriff davon, was mit der gen eben vorgegangen ist, warum sie Weint, ob es tiefen Ernst oder Laune vor- stellen soll usw. Die alte Dame hat ja das Stück nicht gelesen, kennt nur ihr Rollen- heftchen und ihr Stichwort„brennende Schmach.“— Nun sagt ihr der Regisseur: „Also bitte, Sie kommen, und nun trösten Sie Fräulein N.“— Im Augenblick hat die Schauspielerin, die die alte Frau zu spielen hat, trostvolle Mienen, mütterliche Bewe- gungen, zärtlich besorgte Augen. Und nun 5 Sagt sie ihren Part einfach tadellos her, be- wunderungswürdig, sofort in der richtigen Betonung... Und weiß doch noch immer nicht, ob es ihre Tochter oder irgendeine Zufeallsbekannte ist, die sie so lieb zu strei- cheln hat. Manche Dichter werden durch solcherlei ahrungen vielleicht in ihrer Eitelkeit ge- krankt.— Wie, nun haben sie sich monate lang bemüht, ganz besondere, zart unter- jedene, durch nichts anderes ersetzbare tuationen zu gestalten. Und bei der ersten Probe zeigt es sich, daß die längst erprob- ten Töne von Mäütterlichkeit. Zuneigung, Koſturnotizen Am Geburtshaus Hermann Hesses in dem Schwarz waldstädtchen Calw wurde Mittwoch einer Feierstunde zum 75. Geburtstag des Dichters eine Gedenktafel enthüllt. Ober- studienrat Dr. Walter Hausmann würdigte den Dichter und Denker Hesse, der Bürger- meister von Calw, Seeber, verlas ein Schrei- ben Hesses aus Montagnola, mit dem der Dichter seiner Heimatstadt kür ihre Glück⸗ wünsche dankt. Im Rahmen der Freilichtspiele auf der Hardenburg(Pfalz) wird am Samstag, 5. Juli, 20 Uhr, Shakespeares„ROmeo un d Ju- 1“ von der„Bühne Brandenburg“(in einer Inszenierung Friedrich Brandenburgs) aufge- rt. An dieses Stück schließt sich Ende Juli — leichfalls von der„‚Bühne Brandenburg“ gespielt— das Märchendrama„Die versun- ene Glocke von Gerhart Hauptmann an. Vom Mannheimer Komponisten Friedrich Häckel sendet der Süddeutsche Rundfunk amn Samstag, dem 5. Juli von 11.15 Uhr bis 11.45 Uhr zwei Impressionen für Klavier, und So- nate für Klarinette und Klavier. Es spielen: Klarinettist Adolf Krause vom Nationaltheater- 5 ester und am Klavier der Komponist. menschlicher Sympathie usw., daß die alten Traditionen ganzer Schauspieler-Geschlechter auch für die als funkelnagelneu gedachte Situation ganz vortrefflich passen. Ich behaupte nicht etwa, gar nicht eitel zu sein.— In diesem speziellen Falle aber überwiegt jedenfalls ein Gefühl geheimnis- voller Freude ein etwaiges Gekränktsein- wollen, das zutiefst lauern mag. Freude! Denn ich sage mir etwa: nun mündet also dein Werk in den großen Ozean mensch- licher Stimmungen, in das All der gemein- samen Gefühlswelt. Nichts Abseitiges hast du geschaffen, keinen Bach, der in Wüsten versickert— nein, dein Werk hat Anteil an dem, was seit jeher wirkliche Menschen zusammengeführt hat, an Liebe und Hag, an Leidenschaft und gegenseitiger Hilfe Eben umarmen einander Mann und Frau. Der Liebhaber, vielleicht beschäftigt, im sonstigen Repertoire, hat noch nicht Zeit gefunden, sich gründlich mit meinem Stück zu befassen. Was liegt daran! Ist es nicht viel schöner so: daß er noch gar nicht weiß, warum er die Frau lieben soll, die er in den Armen hält, nicht weiß, welches Schicksal dieser Liebe laut dichterischem Ratschluß bestimmt ist. Und dennoch hält er die schöne Frau in den Armen— sein feuriger Blick verrät das ewige Kräftespiel der Geschlechter—, die Worte, die auf ihm unbekannte Vor- beziehungen anspielen, stößt er lebendig und glücklich hervor— glücklich, ein so schönes, heißes Weib wenigstens jetzt, eine Minute lang sein eigen nennen zu dürfen—, unbe- kümmert darum, was der Autor für den nächsten Akt beschlossen hat. Und alle Worte klingen wirklich und echt. Wenn dei Schauspieler morgen oder übermorgen das ganze Stück gelesen haben wird, wird er es micht besser machen können! Und in meiner Seele wird es ganz ernst. Was wissen wir Menschen eigentlich mehr vom Leben, als solch ein Episodenschauspie- ler vom ganzen Stück, das er nicht gelesen hat. Jeder von uns kennt nur seine Rolle (und auch das nicht immer tadellos), jeder schnappt auf das Stichwort ein. Was aber auf der Szene vorgegangen ist, ehe wir sie betreten haben welche geheime Ver abredungen die Mitspielenden untereinander haben, ohne uns zu Rate zu ziehen—, und wie das ganze Spiel nach unserem Abgange aussehen wird, davon dämmert uns nur ganz selten eine ferne Vision auf. Wir alle improvisieren. Alle sind wir Episodisten; ohne auf den Zusammenhang des Ganzen besonders Rücksicht zu nehmen, gefallen wir uns in unseren Naturtönen, die es ja erstaunlicherweise tatsächlich ermöglichen, das Stück schlecht und recht zu Ende zu bringen, ohne daß die Darsteller der Neben- rollen allzuviel von ihm wissen. 5 Und Gott wäre dann an der Stelle des unglücklichen Autors, der seine Eitelkeit verbeißen muß, der lächelnd und liebens- würdig jedem von uns versichert, daß es in seinem Stück keine Nebenrollen, nur lauter Hauptrollen gibt. „Zwerg Nase“ als Kindersper Im Kammertheater in Stuttgart wurde die- ser Tage die Kinderoper„Der Zuerg Nase“ uraufgeführt. Die Musil zu dieser Oper schrieb der Komponist Georg Krietsch, der auch die Urauffünrung musikalisch leitete. Darsteller und Sänger waren Kinder im Alter von zehn bis fünfzehn Jahren. dpa- Bild Romano Souordini Der Träger des Friedenspreises des deutschen Buchhandels Der Friedenspreis des deutschen Buch- handels 1952 wird auf Beschluß des Vor- standes des Börsenvereins deutscher Ver- leger- und Buchhändlerverbände— wie bereits berichtet— Professor Dr. Romano Guardini zugesprochen. Der Preis, der im vergangenen Jahr Albert Schweitzer ver- liehen wurde und mit einer Geldgabe von 10 000 DM. aus freiwilligen Spenden des deutschen Buchhandels verbunden ist, wird Guardini am 24. September in der Frankfurter Paulskirche überreicht. Mit beiden Ehrungen ehrt sich der Bör- senverein selbst. Auch mit der Begründung, Warum die Wahl gerade auf Guardini fiel: Weil er in einem langen und reichen, der Wahrheitsforschung gewidmeten Leben ein Beispiel für die friedliche Mission des Gei- stes gegeben habe, das ihm auch jenseits der deutschen Grenzen Ehre und Achtung eingebracht hat. In einem Brief an seinen Verleger Ja- kob Hegner hat Guardini. Professor für katholische Weltanschauung in Tübingen und München, berichtet, wie er zu seinen viel beachteten Versuchen einer vom christ- lichen Glauben ausgehenden Kulturbetrach- tung kam. Der Philosoph Max Scheler hatte ihm den Rat gegeben, groge Gestal- ten des geistig- religiösen Lebens zu neh- men und zu zeigen, was in ihrem Werk steckt:„In der Verwahrlosung unseres heutigen Daseins müssen wir zuerst Wie- der lernen, wie die grogen Geister sich der Welt und ihren Fragen gegenüber beriom- men haben.“ So kamen die Studien zu- stande über den Tôd des Sokrates, über die religiöse Existenz in Dostoſewskys großen Romanen Oer Mensch und der Glaube), Über Pascal(Christliches Bewußtsein), über die Bekehrung des beiligen Aurelius Augustinus, die im zwölf Jahre dauernden Tausendjährigen Reich für zahllose Leser Trost und Stärkung bedeutet haben. Trotz seiner natürlichen Neigung zur Harmonie (der italienischen Landschaft und des ita- lienischen Menschentums)— Guardini wurde am 17. Februar 1885 in Verona als Sohn eines italienischen Konsuls geboren, ist aber in Deutschland aufgewachsen und in den geistigen Raum der Deutschen hinein- gewachsen— verschloß sich Guardini nicht der widerspruchsvollen Erscheinung des Seins Die Spaltung des Wirklichen in Ge- ordnetes und Chaotisches hat er im„Ver- such einer Philolophie des Lebendig-Kon- kreten“ als etwas Notwendiges aufgezeigt. Diese Gezweiung wird an gewaltigen Bei- spielen erhärtet, dem schreckhaften Dosto- jewskys und dem trostreichen Pascals. Guardini enthüllt die rasende rauschhafte östliche Frömmigkeit Dostojewskys, er zeichnet in Pascal die entkörperlichte Reli- giosität des nordischen Jansenismus. Die Bücher über Augustinus und Dante ent- wickeln den Glaubensgehalt in seiner ver- standesmäßigsten mittelmeerischen Prä- gung. Darin legt Guardini klar, das Aeußeres nicht immer äußerlich ist, daß es im Wesen des Katholizismus liegt, den In- halt in Formen zu fügen, und Leib und Seele, Irdisches und Ueberirdisches mitein- ander zu versöhnen. Guardini hatte begon- nen mit Programmschriften der litur- gischen Bewegung: Vom Geiste der Liturgie und vom Sinn der Kirche. Seine Bücher haben eine ganz eigen- tümliche Anmut des Vortrags. Sie sind be- sonders dann eindrucksvoll. wenn sich Guardini um das Verstehen ihm wesens⸗ fremder Gestalten bemüht. Sachlich und verbindlich, nie schroff oder launenhaft, weder ironisch noch sarkastisch— das sind Aeußerungsweisen, die Guardini hinter sich gelassen hat. Er ist„Wünschelrutengän- ger“, er findet im massiven Gestein mit unbeirrbarer Sicherheit die erzhaltigen Adern. Man hat den schlechten Geschmack gehabt, ihm nachahmen zu wollen. Man mag allenfalls daran die enorme Beliebt- heit des Autoren und seines mit Klarheit gesegneten Stils ablesen. In den letzten Jahren ist Guardini über Schönpeit Ein Vorne Die Beschftigung mit geometrischen Formen läßt sich in unserer Zeit in wachsen dem Maße wahrnehmen. An Stelle der Ver- wendung unmittelbar natürlicher Motive sehen wir in den verschiedenen Zweigen der Kunst und des Kunstgewerbes immer häufiger geometrische Formen einziehen. Man denke an das Auftreten geometrischer Motive von der Malerei bis zur Reklame und zu Warenzeichen oder von der Archi- tektur bis zu kleinen kunstgewerblichen Gegenständen, die die Schaufenster füllen. Geometrie umfaßt das Reich der Urformen aller räumlichen Gestaltung. Sowohl Natur- formen von den einfachsten Erscheinungen bis zum Aufbau einer Eristall-Druse oder eines Blütenstandes wie auch die Schöp- kungen des Menschen, Werke der Kunst und Technik, sie alle enthalten in sich, was erst durch des Menschen Geistesarbeit selbst in die Erscheinung tritt: die Formen und Gesetze der Geometrie. Univ.-Prof. Dr. Hermann von Baravalle (New Vork), eine in Amerika anerkannte Kapazität auf dem Gebiete der Geometrie, gab dieser Tage durch seinen Lichtbilder- vortrag in der Mannheimer Wirtschafts- hochschule einen illustrativen Einblick in eine neuartige Methodik verlebendigten Geometrieunterrichts, was heute besonders bei der Frage nach einer Neugestaltung der Schule von allgemeinem Interesse sein kann. Ausgehend von den pädagogischen Bestre- raschend mit Versuchen zur geistigen Orientierung der Gegenwart hervorgetre- ten. Vom Ende der bisherigen Geschichte und von Katastrophen ohne Ende haben andere gesprochen; der Utopisten, die uns das Totalste vom Totalen für 1984 prophe- zeien wollen und anderen in ihre Zwangs- vorstellungen Verliebten haben wir er- schreckend viele. Rufen sie das Verhängnis, das sie so eingehend schildern? Guardini sieht selbstverständlich auch die Verwand- lungen, die seit zwei, drei Jahrzehnten im Gang sind, die zunehmende Vermassung und Brutalisierung. Er sieht aber auch die Möglichkeiten einer herben personalen Existenz und in seiner Sicht erscheint ge- rade das, was zur Dauer im Wandel be- rufen ist. Dieser unbeirrbare Realismus des Sehens, diese Ferne von Wehleidigkeit und falscher Anhänglichkeit an das zerfallende Ueberlieferte, macht den besonderen Wert dieser jüngsten Bücher Guardinis— Das Ende der Neuzeit, Die Macht— aus, mit denen er sich als ein„Geburtshelfer“ zu- kunftsträchtiger Gedanken in einer zwar nicht gerade sprachlosen, aber ziemlich rat- losen Gegenwart erweist. f. W. K. geometrischer Formen in Mannheim e bungen Dr. Rudolfs l 248 es dem Redner in 33jähriger zielbewußter Arbeit die Formen und Zusammenhänge der Geo- metrie in ihrer eigenen Sprache, in Zeich- nungen herauszuarbeiten. Die in den Licht- bildern vorgeführten und sich wandelnden Formen zeigten rein durch sich selbst in ihrem strengen Aufbau ihre eigene, dyna- misch zu nennende Schönheit. Der Redner verzichtete hierbei auf jede Verbindung mit einem Begriffssystem, da die Vollständigkeit der Entwicklungen und Beweisführungen ein Vielfaches der Vortragszeit erfordert hätte. Prof. Dr. v. Baravalle hatte aber damit sein Hauptanliegen aufgezeigt, wie er es auch stets seinen für Amerika ausgebildeten Waldorfschullehrern einprägt als Pädagoge mit ganzer Kraft, Initiative und Eigenver- antwortung unter Vermeidung aller Lebens- fremdheit den Inhalt des Geometrie-Unter- rüchts rein aus den Bildern des Gegenstan- des selbst hervorzuholen, hierdurch Freude und Interesse zu wecken und durch die Sache selbst zu diesen Formen und ihren mathematischen Funktionen hinzuführen. Die von dem Veranstalter(Verein für ein Freies Schulwesen) anschließend durch- geführte Diskussion ergab wertvolle Auf- schlüsse über die nach dieser pädagogischen Methode arbeitenden 65 Waldorfschulen, demonstriert an Hand weiterer Lichtbilder amerikanischen„Waldorf- Schools.“ Dr. Gu. zischen, Freitag, 4. Jul 1952/ Nr. 10 Großstadtgewitter Von Hellmut von Cobe Zweierlei Gewitter gibt es vielerlei: zun Beispiel starke und schwache, von Osten kommende und von Westen kommend segenbringende und Schäden verursachende — aber die zweierleiesten sind mit Abstaul Landgewitter und Großstadtigewitter. DG Gewitter auf dem Land ist Jahrtausende ad 9 und hat sich in diesem ansehnlichen Zeig. ö raum auch kaum verändert. ES wuchs schoß als die Neandertaler ihre Hohlen ausbauten genau so graublauschwarz und unneilträch ig über die Waldzäcken wie heute, bli 8 dem Vorauswind genau so leidenschaf lich und effektvoll in die Baumkrone Dlitzte, schwefelte, grollte, polterte. Kracht brauste, peitschte, prasselte, goß und platsche genau s0 gewalttätig und hinterließ genau 50 eine leicht angeschlagene und triefend Aber erfrischte und verklärte Natur. D. schäbige bißchen Bauernhof und Telefon draht, Landstraße und Hagelversicherun hat in dieser Sicht keinen Veränderung wert, schweigen. Des uralten, immergleichen Landgewit. ters also nahm sich die Kunst eines Tages an und gestaltete es in zahllosen Ver. suchen zu einem Modellgewitter, zu einem Idealgewitter, zum Gewitter an sich. Und dieses Idealgewitter— etwa eine Mischung von Klopstock- Ode, Pastoral- Symphont und Stimmungs-Gemälde der Nachroman — hat sich, unterstützt von Sommerfrische und Tourenerlebnissen, im Kopf des Groh. von den Regenschirmen ganz städters derart eingenistet, daß er die Wirk 3 Uchkeit vor seiner Nase und vor seinen Fen. stern nicht mehr sieht. Wenn es daher übe seiner Hunderttausender-Stadt blitzt und N donnert und stürmt und gießt, so beobad tet er zwar mit immer neuem Interesse di himmlische Katastrophe und die irdischen Kataströphchen, denkt aber gar nicht dar an Hand dieser Eindrücke seinen Gewitte begriff zu korrigieren. Er hat einfach de Gefühl: da kommt ein Gewitter von draußen herein, gewittert, weil es eben gerade dabei ist, in der Stadt weiter und zieht dann wieder weiter, aufs Land hina in sein eigentliches Milieu. Mit anderen Worten: Das Gewitter wirft in der Stad, seine Hagelperlen und seine Blitze vor de Säue. Ich bin zwar in Beziehung auf die Groh. 9 stadt ein Novize und Konvertit, aber ic wage es trotzdem, energisch für eine un- verzügliche künstlerische Gestaltung des Großstadtgewitters und darüber hinaus bd allen Mitstädtern für eine Renovierung ihrer antiquierten Gewitter vorstellung einzutreten Und um gleich Worte sprechen zu lassen, will ich wenigstens einige Hinweise auf ds — Erstens: Großstadt- Wichtigste geben. gewitter beginnen mangels Horizont nicht an diesem, sondern in den Nerven. Schad der Bauer besorgt auf die Felder, schielt der Großstädter nach der Hausapotheke nach den Koffein- oder Spalttabletten Zweitens: das Grohßstadtgewitter kommt. nicht, sondern ist plötzlich da. Kaum greilt es drohend über die Dächer, fährt es aud schon auf die Leute los wie der Bussard die Mäuse. Drittens: Aufgewühlte Bau Kronen sind zu ersetzen durch schwanke Bogenlampen, wehende Balkon wäsche, zende Fensterblumentöpfe, auseina flregende Zeitungsstände. Viertens: und Donner sind Nebenerscheinungen Die Blitze gehen immer irgendwo ande herunter und können überdies niemals das von den vielen Kirchturmspitzen bis zu den zahllosen Giebeln tief gestaffelte Vertei gungssystem durchschlagen. Sie sind nich als reizvolle Lächteffekte und Funkenstrek- ken einer gigantischen Elektrisiermaschi Und was den Donner angeht, so setzt ef sich zwar mit dem bekannten, fast möch ich sagen, walhallenden Lärm einigermaßen durch, verliert aber durch die Verkehrs- geräuschkulisse entscheidend an akustische 5 und moralischer Wirkung. Fönftens un letztens: weit eindrucksvoller als der Natur- krach in den Lüften ist beim Großstad gewitter die Regenszene: Wie die erste großen Wassertupfen auf den heißen Asphal wie die Menschenmasse renn rettet, flüchtet, wie dann die Regentromm hart und betäubend tönt, in allen Tonlag auf Ziegel, Beton, auf Glas, auf Pflaster wie überall die Pflanzungen der Tropfen kontainen sprießen und wie schließlich dur die völlig menschenleeren, oft überflutet Straßen amphibisch die Autos rauschen und die überfüllten Trambahn-Herbergen rasse — 2 VOULLECOMMENE.. E N SIS REER ROMAN c S UAR Deutsche Rechte beim Verlag Ullstein, Serin) 11. Fortsetzung Der junge Mann grinste. Der Wechsel War 80 plötzlich— das leuchtende Weiß der Zähne veränderte, während es aufblitzte, seinen Gesichtsausdruck so völlig, daß Julia einen ordentlichen Schock bekam. Obwohl er den Hut noch immer in der Hand hielt, sah er jetzt kaum mehr ehrerbietig us. Seine Augen blickten sie mit unver- olener Bewunderung an. Er musterte sie ungeniert, und was er sah, Seflel ihm augen- einlich, denn er warf ihr einen anerken- den, wenn nicht gar verliebten Blick zu. Die Franzosen waren nun einmal so, das wußte Julia, und man durfte es hier nicht genau damit nehmen; aber von einem zärtner war es— eben doch eine en schämtheit „Gehen Sie an Ihre Arbeit!“ 3 sie scharf.„Allez vous en!“ r Sing sofort, aber offensichtlich gar icht betroffen, auf die Eisenpforte des Ge- müsegartens zu, und trotz ihres Unwillens mußte Julia doch zugeben, daß seine Gestalt in ihrer bunten, fremdartigen Kleidung der dschaft einen neuen malerischen Reiz verlieh. Er war nicht sehr groß, aber eine sportliche Erscheinung. Als er die Garten- orte erreicht hatte, schloß er sie nicht auf, ndern sprang mit einem Satz hinüber. Julia hörte ihn auf französisch etwas zu em der Dienstmädchen sagen, die Frauen- 5 stimme antwortete, ein Hund bellte, und dann war alles wieder ruhig. Ich wette, er ist bei den Mädchen Dorf Hahn im Korb, dachte Julia. Der Zwischenfall hatte sie ganz wach gemacht, und sie hatte sich gerade ent- schlossen, um das Haus herumzugehen, als Susan am anderen Eade der Terrasse auf- tauchte. Julia ging auf sie zu, und erst als sie beisammen waren— natürlich war Su- san viel zu wohlerzogen, um ihr etwas zu- zurufen—, begann Susan zu sprechen. „Möchtest du jetzt Großmutter begrü- Ben? Ich fürchte, ich habe dich lange war- ten lassen, aber sie war wieder einge- schlafen.“. „Ich war auch nahe daran“, sagte Julia, als sie zusammen die Treppe hinaufgingen. „Es ist 80 idyllisch und friedlich hier.“ „Hoffentlich wird es dir hier nicht zu langweilig“, sagte Susan. „In einer schönen Gegend langweile ich mich nie“, erwiderte Julia großartig.„Ich „ geradezu für eine hübsche Aus- sicht.“ Susan lächelte, sah jedoch nicht beson- ders überzeugt aus.„Großmutters Zimmer Hat die beste Aussicht von allen“, war alles, was sie entgegnete; dann öffnete sie die Tür und führte Julia hinein. im Mrs. Packett saß aufrecht im Bett, auf dem Kopf ein elegantes Frisierhäubchen und über dem Nachthemd eine Wolljacke. Sie lächelte, als Julia eintrat. und streckte ihre Hand aus. Aber sie hatte auch eine Beschwerde vorzubringen. und mit dem freimütigen Egoismus des Alters machte sie mrem Herzen sogleich Luft. „Ich bin wieder eingeschlafen“, verkün- dete sie streng.„Natürlich nur deshalb, weil Susan mich gezwungen hat, im Bett zu frühstücken, Es ist gar nicht gut kür mich, und außerdem ist mein ganzes Bett voller Krümel.“ „In zehn Minuten kannst du aufstehen“, sagte Susan besänftigend.„Claudia läßt schon das Badewasser für dich ein.“ „Ich wollte heute schon früh aufstehen“, fuhr Mrs. Packett beharrlich fort.„Ich wollte auf sein, um dich zu empfangen, Julia, aber Susan hat es nicht erlaubt. Sie will auch nicht, dag ich zum Lunch hinunter- komme, weil e „Geh raus, Susan!“ Mrs. Packett wartete, bis Susan das Zimmer verlassen hatte, und sprach ihren angefangenen Satz dann zu Ende:„. weil sie dir diesen jungen Mann selbst vorführen will. Sie fürchtet nämlich, ich könnte einen störenden Einfluß ausüben, wie beim Tischrücken, weist du. Du wirst sehr bald merken, meine Liebe, daß Susan alles mit mir tut, was sie will. 5 Julia lächelte.. 515 „Ganz so schlimm 8 es wohl nicht sein. Du weißt, warum ich gekommen bin?“ „Natürlich weiß ich, und ich bin froh, daß du da bist,. Zieh die Gardine auf und laß dich anschauen.“ „Julia tat, wie ihr betohlen, und ließ einen Streifen Sonnenlicht herein, der nicht nur auf sie selbst, sondern auch auf Mrs. Packett flel. Die alte Dame konnte es gut vertragen. Ihr derbes, wetterbraunes Gesicht sah frisch und lebhaft aus, und ihre kleinen, 1 * grauen Augen blickten interessiert in die Welt. Das Alter stand ihr gut. Als Mädchen mußte sie hübsch gewesen sein. In ihren mittleren Jahren, so wie sich Julia ihrer in Barton erinnerte, hatte sie sich in ihrer nachlässig gekleideten Erscheinung kaum von dem allgemeinen düsteren Hintergrund wohl- erzogener Anspruchslosigkeit abgehoben. Jetzt war ihre Persönlichkeit ungebrochen wieder zum Vorschein gekommen mit ihren 2 Prinzipien erhobenen Vorurteilen und ihrer zu Würde gereiften Anspruchslosigkeit. Sie ist nicht klein zu kriegen, dachte Julia bewundernd. „Du bist dicker geworden“, bemerkte Mrs. Packett.„Aber du siehst gut aus. Was hast du die ganze Zeit über getrieben?“ Julia antwortete nicht gleich. Die Gestalt Mr. Macdermos— und die von manchen anderen zog rasch an ihrem inneren Auge vorüber. Der Tag in Elstree, an dem sie in den Springbrunnen fiel— fünfmal in drei Stunden— wär noch lebhaft in ihrem Gedächtnis. Und auch verschiedene andere Episoden, die zu ihrer Zeit alle ebenso in- teressant und bedeutungsvoll gewesen waren, wie sie jetzt für eine n denkbar un- geeignet erscheinen. „Nichts Besonderes“, sagte sie. 1105 habe nur in der Stadt gelebt.“ „Du hast keine Konditorei aufgemacht?“ „Eine Konditorei?“ Julia war überrascht. „Ich habe nie daran gedacht.“ „Aber ich“, sagte Mrs. Packett energisch. „Erst gestern abend mußte ich daran denken. Es würde sehr gut zu dir passen— und das Kapital dafür hast du ja auch.“ Hier war etwas von dem dünnen Eis, das Julia gefürchtet hatte. Sie wagte einen küh- nen Vorstoß. f 5„Und wenn ich es nun verloren hätte?“ Das W du gar nicht, wenn du. halbwegs vernünftig warst. Alle meine Londoner Bekannten klagen darüber, daß dt nirgends hausgebackenen Kuchen bekommen können. Ich könnté dir auf der Stelle 206 zig Adressen geben. Ich würde allen person lich schreiben. Und wenn du Lust hast, ge ö ich dir das Rezept von meinen Kuasetasche einer Spezialität von mir. Du kannst es selbé ausprobieren, solange du hier bist.“ Julia hörte sich diese Pläne erstaunt an. Sie hätte ihrer Schwiegermutter niem so viel Unternehmungsgeist zugetraut. Abel ein Thema, das die Geldfrage berührte, Wal inrer Meinung nach zu heikel, um nätes darauf einzugehen. „Ich will es mir überlegen“, sagte sie,„I Augenblick kann ich an nichts and denken als an Susan. Ich fürchte, du glaubs daß ich hergekommen bin, mich einzu- mischen.“ „Natürlich bis du das“, sagte Mrs. Packen „Aber das soll kein Vorwurf sein, auch ni gegen Susan, obwohl ich finde, daß sie sid höchst töricht benimmt. Wahrscheinlich bes du erwartet, sie bei Wasser und Brot il Stubenarrest zu finden, wie?“ „Ich dachte, sie wäre schlimmer ran,. gab Julia zu. „Statt dessen schlachte ich den belle 5 zweimal täglich ein gemästetes Kalb. Da wirst du schon beim Essen sehen. Vor allen wirst du ihn sehen. Susan hat mir das Vet. sprechen abgenommen, nicht über ihn 1 sprechen, bevor ihr euch kennengelernt h um dich nicht zu beeinflussen. Aber du 1 daß ich gegen eine Heirat bin, weil sie d das in ihrem Brief mitgeteilt haben muß „ „ sagte Julia,„aber 85 schrieb nich a. Mrs. Packett sah sie 3 an. FCFortsetzung folgt) 8 BEE „ stell SaInI Wur: tend stim statt Geke