olph Bal ſannheſh suchen igen, ein en Gäste „United Orchestrz Zähnen e Musike s dauerz sie diese ie Kurzit. gung aud staltung Verständ r Einlad Mert did zusammen. g Musize Frau) alle erten ame Unteroff. rer Spit er. 1928 h Amen 30ston uu on Pisten nd Fromm cht erfolg on 1924 e in Mann- st mit den e Phar t und reis Sympha er Bunde, jelte er n der H mm sein der ers Fuge f Abert un 1 Schubel isgeglicher dachten, 0 Atmosphät h sind. ng die B dur d chaffer e- itglied d Gliederu einem 8 eschloß dt. intense sant inst. terpretatl ihre bes ten. Fürs 1 E. A. 40. e der Fre, I- Scholl-S⸗ — ir meinte“ 3, daß el! r noch, ll lte, un 1 gen. Su ie unten ng. 5 kür el entspam ie nach leichter sie den! tändnis, os auch. mußt du ich de 2 micht, 1 Hindun ind ihm ken, Solch glich se holfen, dukrichlig bundesrechtliche gerausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- drucke rel. Verlagsleitung: H. Bauser; chefredakt.: E. F. v. Schilling. Stell- vertreter: Dr. K. Ackermann. Politik: E. Schäfer; Wirtschaft: F. O. Weber; peuilleton: W. Gilles. K. Heinz; Lokal: M. Eberhardt; Kommunal: Dr. F. W. Koch; Ludwigshafen und Sport: H. Schnee- kloth; Land: C. Serr; Sozlalredaktion: F. A. simon; Chef v. Dienst: O. Gentner. Bankkonten: Südwest bank, Allg. Bank- gesellsch., Städt. Sparkasse, Bad. Kom- munale Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postsch.-Konto: Karlsruhe Nr. 800 16, Lud wigshafen/Rh. Nr. 267 43. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim. R 1,. Telet. 4 1 51:56; Heidelberg, Brunnen gasse 18-24, Tel. 29 3%(Hdlb. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Rheinstr. 37, Tel. 62768 Bezugspreis: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pt Trägerlohn, Postbezug 3.20 DM nurtüigl. 36 Pf Zustellgebühr, Kreuzband- berug ,. DM einschl. Porto. Bei Ab- holung im verlag oder in den Agen turen 2,80 DM. Erscheint täglich aufer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- liste Nr. 11. Anz.-Ltg.; R. Adeimann; Werbg.: C. Faust. Bei Nichterscheinen infolge höh. Gewalt kein Anspruch auf Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- verlangte Manuskr. keinerlei Gewähr. eee J Jahrgang/ Nr. 166/ Einzelpreis 20 Pf. eee Mannheimer Morgen Vverlagsges m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Verwaltung wird umgebaut Ministerrat regelt Auigabenverteilung/ Dringlichkeitsliste für Gesetzgebung Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der Ministerrat von Baden- Württemberg erließ in seiner letzten Sit- zung eine dritte Verordnung zur Ueberleitung von Verwaltungsaufgaben der bisherigen Landesministerien auf die neuen Zentralinstanzen in Stuttgart. Im Rahmen ihrer Zuständigkeiten von den Abwicklungsstellen übernehmen diese Behörden folgende Geschäfte: Alle Auf- gaben, die den Ministerien als obersten Dienstbehörden auf dem Gebiet des Beam- ten-, Besoldungs-, Versorgungs- und Tarif- rechtes obliegen, die Aufsicht über die ökkentlich rechtlichen Körperschaften und Anstalten, die sich über mehrere Landes- delle erstrecken und die Befugnisse, die durch Bestimmungen auf die Landesministerien übertragen worden sind. Im einzelnen übernimmt das Innenmini- sterium von den Abwicklungsstellen alle Verkassungsschutz-, Bereitschaftspolizei- und Kriminalpolizeiangelegenheiten, die Wahlangelegenheiten, die Aufgaben der Lan- deswasserversorgung und die dem Land zu- kommenden Befugnisse auf dem Gebiet des Verkehrs und Fernmeldewesens. Das Kultministerium übernimmt u. a. die Leitung des Erziehungs- und Unterrichts- wWesens alle zentralen Aufgaben kultureller Art und der Wissenschaft. Die Befugnisse der obersten Finanzbehör- den, die staatlichen Unternehmen, die Steuer angelegenheiten der Kirchen, die Bundes- und Landessteuersachen und die Aufsicht über die statistischen Landesämter usw. gehen auf das Finanz ministerium über. Die Aufgaben der Gewerbeförderung, der Energie- und Rohstoffversorgung, der Bank- aufsicht, der Außenwirtschaft, des Wettbe- Initiative für Europa- Zusammenschluß Paris.(UF) Bundeskanzler Dr. Ade- nauer und der französische Außenminister Robert Schuman kamen am Dienstagabend überein, der Außenminister- Konferenz der sechs Schumanplan-Staaten in Paris den politischen Zusammenschluß Europas vorzu- schlagen. 5 In einer einstündigen Unterredung zwischen Adenauer und Schuman in Paris an der auch Staatssekretär Hallstein und Frankreichs Planungskommissar Jean Mon- net teilnahmen— erörterten die Politiker den neuen französischen Plan für die Bil- dung einer europäischen Autorität. Bundes- Kanzler Dr. Adenauer soll den französischen Gesprächspartnern dabei die volle Unter- stützung zugesichert haben, die zu einer Mrkungsvollen politischen Einigung West- europas führen können. Regierungsbildung in Holland gescheitert Den Haag(dpa) Der mit der Neubildung des. holländischen Kabinetts beauftragte Münisterpräsident Dr. Willem Drees hat am Dienstagnachmittag Königin Juliana der Niederlande seinen Auftrag zurückgegeben, nachdem sich die antirevolutionäre Partei am Montag außerstande erklärt hatte, an der „Regierung auf breiter Basis“ teilzunehmen. W eee London. Lord Vansittart schlägt 1 gt in einer Muse an das Oberhaus vor, alle Verhand- 1 der Sowjetunion über Deutschland 55 stellen, bis alle aus Westberlin und gelassen defrepuplik entführten Deutschen frei- 5 8 sind. Großbritannien solle, so ver- 0 t Vansittart, den übrigen Westmächten 8. 5 Vorschlag unterbreiten. 8 1. Fünf spanische Delegierte, die — internationalen Konferenz des Roten 5 570 in Toronto(Kanada) teilnehmen wol- 1 155 im New Vorker Haren von den 15 erungsbehörden festgehalten. Die 2 8 erfolgte aufgrund des sogenannten nörie„ ee, das Mitgliedern oder Ange- Eine en Von faschistischen Organisationen die 795 nach den USA verbietet. 28 8 Achtzehn Sowietzonen-Volkspolizi- 425 8 ten sich am Montag unter den Schutz estberliner Polizei. Das ist die höchste n Vollkspolizisten, die sich bisher an meldet 8 der Westberliner Polizei ge- 8 Das Befreiungskomitee für die 10 3 Willkür“ in Frankfurt teilte derlmer aas mit, daß zwei Studenten der West- 8 r kreien Universität und ein Leipziger 145 den ehüler von Mitgliedern des Komitees .— Zuchthäusern Waldheim und Zwickau reit worden seien. wig 8 Der Bundestagsabgeordnete Lud- Oholz(Bayernpartei) wurde am Diens- tagmi a Fenn derer Grenzübertritt in Kiefersfel- 0 Verischen Grenzpolizisten verhaftet. senhel 2 in das Gerichtsgefängnis nach Ro- Vergeng Zebracht. Gegen Volkholz wurde im 8* Winter Haftbefehl erlassen, weil 309 Meine dern der Beleidigung., Verleitung . meid und Verleumdung beschuldigt fl. N Var darafhin nach Oesterreich ge- erte Seine Aufenthaltsgenebhmigung für Tübinge War am Dienstag abgelaufen. Verlier 1 Der Reiseomnibus einer West- er Pah 8 der sich mit 29 Insassen auf N von Berlin nach Ueberlingen am e befand. Verunglückte am Dienstag- nang 18 egen 13.30 Uhr kurz vor Tett- 16 Reisende wurden verletzt. UP/dpa werbs, der Preisbildung usw. werden vom Wirtschaftsministerium übernommen. Unter den Aufgaben, die an die Arbeits- verwaltung übergehen, sind- besonders die Befugnisse aus dem badischen und dem süd- württembergischen Betriebsrätegesetz und dem württembergisch- badischen Gesetz über die Beteiligung der Arbeitnehmer an der Verwaltung und Gestaltung der Betriebe hervorzuheben. Die Verordnung tritt am 1. August in Kraft. Im Zusammenhang mit dem Betriebsverfassungsgesetz des Bundes, das am 30. Juli vor den Bundes- rat kommen wird, erklärte Dr. Maier, es werde Aufgabe der Landesregierung sein zu prüfen, ob das Bundesbetriebs verfassungs- gesetz die objektives Recht gewordenen Verfassungs bestimmungen der bisherigen Länder unter- oder überschreite. Je nach- dem werde die Instruktion der badisch- Württembergischen Bundesratsvertreter er- folgen. Alle drei bisherigen Verfassungen und auch die Verfassungsentwürfe der Koa- lition und der Opposition sähen ein gewisses Mitwirkungsrecht der Arbeitnehmer vor. Die vordringlichste Gesetzgebung Die Landesregierung verabschiedete außerdem eine Verordnung über die Zustän- digkeiten in der Verwaltungsgerichtbarkeit und eine Dringlichkeitsliste der von der Regierung der Verfassungsversammlung vorzulegenden Gesetzentwürfe. Mit mög- lichster Beschleunigung sollen Gesetze über das Landtags-, Kreis- und Gemeindewahl- recht, über den Abschluß der Entnazifizie- rung, über die Förderung des Wohnungs- baues, über die Grunderwerbssteuerbefrei- ung des Kleinwohnungsbaues und über die Aufhebung der Landwirtschaftsumlage in den südlichen Landesteilen eingebracht werden.* Noch vor Verabschiedung der Verfassung sollen u. a. folgende Gesetze vorgelegt werden: Ueber die Aligleichung der Ent- schädigungsgesetze bei der Wiedergut- machung, die Gemeinde- und Kreisordnung, ein Gesetz über den Finanzausgleich zwi- schen Staat und Gemeinden, über die Ver- einheitlichung der Urlaubsgesetze, über die Ausdehnung des württembergisch- badischen Flüchtlingsrentengesetzes auf das ganze Land und die Zulassungsordnung für Aerzte bei den Krankenkassen. Als ebenfalls vordringliche Gesetze, deren Ausgestaltung aber von der Verfassung ab- hängig ist, nennt die Liste ein Gesetz über die Organisation der Landesverwaltung und ein Gesetz über die Schulgeld- und Lern- mittelfreiheit. Da Landgerichtspräsident Hermann Bendel die Uebernahme des Amtes des Regierungspräsidenten für Südwürttemberg aus gesundheitsgründen abgelehnt hat, er- mächtigte das Kabinett den Ministerpräsi- denten, mit weiteren Persönlichkeiten zu verhandeln. Aus Anlaß des Hinscheidens der Gattin des Bundespräsidenten, Frau Elly Heuss“ Knapp, hat der Ministerrat die Trauer- beflaggung aller öffentlichen Gebäude in Südwestdeutschland am Mittwoch und Donnerstag angeordnet. Das Kabinett beschloß schließlich eine einmalige Ausgleichszahlung in Höhe eines halben Monatsgehaltes an die Empfänger beamtenrechtlicher Versorgungsbezüge zum 1. September dieses Jahres. CDU schlägt zweite Kammer vor Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Die CDU-Frak- tion der Verfassungsversammlung hat am Dienstagabend die wichtigsten Teile der Schlußabschnitte des CDU-Verfassungsent- wurfes bekanntgegeben. Mittelpunkt der Bestimmungen bildet die Einrichtung eines Senats und die Wahl des Staatspräsidenten durch das Volk. Der Senat soll die Bevölkerung unter Be- rücksichtigung ihres Aufbaues nach Ständen und Berufen, ihrer Gliederung in kommu- nale, wirtschaftliche und soziale und religiöse Gemeinschaften und ihrer kulturellen Ein- richtungen vertreten. Er soll aus 45 Mitglie- dern bestehen, dis auf die Dauer von sechs Jahren gewählt werden sollen. Haupfauf⸗ gabe des Senats besteht in der Mitwirkung an der Gesetzgebung des Landes. Die erste Wahl des Präsidenten soll inner- halb von 30 Tagen nach Inkrafttreten der Verfassung stattfinden. Der Staatspräsident soll die Minister und Staatssekretäre ernen- nen und entlassen können. Eine Volksab- stimmung über seine Abberufung soll der Landtag mit Zweidrittelmehrheit herbei- führen können. Kommt diese Mehrheit nicht zustande, so soll der Landtag automatisch als aufgelöst betrachtet werden. „Ringen um Neuordnung geht weiter“ DGB ersucht die Länder, Betriebsverfassungsgesetz zu ändern Düsseldorf.(dpa) Der Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes kündigte am Dienstag in einer Proklamation an, daß die Gewerkschaften mit allen demokrati- schen Mitteln eine Aenderung des Betriebs- verfassungsgesetzes anstreben werden. In der Proklamati heißt es, die Ver- abschiedung des Betriebsverfassungsgesetzes im Bundestag habe eindeutig bewiesen, daß von der jetzigen Mehrheit im Bundestag eine Gesetzgebung, wie sie zur demokrati- schen Neuordnung in Wirtschaft und Staat notwendig sei, nicht erwarten könne. Die Gewerkschaften würden sich das Geset des Handelns jedoch nicht von ihren Gegnern vorschreiben lassen und mit allen demokra- tischen Mitteln eine Aenderung des Geset- zes anstreben. Das Handeln des DGB werde aber immer bestimmt sein von der großen Verantwortung gegenüber den DGB-Mit- gliedern und dem deutschen Volk. Wie in den letzten Reden des DGB-Bun- desvorsitzenden Christian Fette wird auch in der Proklamation an die Aeußerung des Bundeskanzlers erinnert, daß der DGB im kommenden Jahr bei den Bundestagsneuwah- len seine Auffassung zur Betriebsverfassung durchsetzen könne. Wörtlich heißt es in der Proklamation:„Wir werden den Bundes- kanzler nicht enttäuschen und Sorge tragen, daß alle Wahlberechtigten wissen, welche Abgeordneten im Parlament sich für die Forderungen des Deutschen Gewerkschafts- bundes eingesetzt haben.“ Anerkennung und Dank spricht der DGB- Bundesvorstand den Millionen von Arbei- tern, Angestellten und Beamten in Stadt und Land aus, die für den Fortschritt in Wirt- schaft und Gesellschaft demonstriert und sich um die Durchsetzung der gewerkschaft- lichen Forderungen bemüht hätten. Die Proklamation schließt mit dem Satz: „Das Ringen um eine soziale Neuordnung unserer Gesellschaft geht weiter!“ Sie ist vom Bundesvorstand des DGB unterzeichnet. Der Aufruf ist an die deutsche Oeffentlich- keit und insbesondere an die Arbeitnehmer- schaft und an die Gewerkschaftsmitglieder gerichtet. DGB appelliert an die Länder Der Bundesvorstand des DGB hat die Ministerpräsidenten der Bundesländer gebe- ten, im Bundesrat auf eine Aenderung des vom Bundestag verabschiedeten Betriebs- verfassungsgesetzes entsprechend den Ge- werkschafts forderungen hinzuwirken. Der DGB sei der Ansicht, daß das Gesetz der Zustimmung des Bundesrates bedürfe. Für den Fall, dag eine Aenderung nicht zu errei- chen ist, bittet der DGB- Vorstand die Län- der, das Gesetz in der vom Bundestag ver- abschiedeten Fassung abzulehnen. GTV will Bundestag verklagen Stuttgart.(UP) Der geschäftsführende Hauptvorstand der Gewerkschaft (Oeffentliche Dienste, Transport und Ver- kehr) kündigte am Dienstag an, die Ge- werkschaft werde unter Heranziehurig eines Rechtsgutachtens„durch einen nam- haften Staatsrechtler“ im Klagewege beim Bundesverfassungsgericht feststellen lassen, daß der Bundestag nicht das Recht habe, kür den öffentlichen Dienst bei der be- trieblichen Mitbestimmung ein Ausnahme- recht zu schaffen. — 8 2 01 „ SS E SIE LIE 2 i eee Mittwoch, 23. Juli 1952 Li 55 Frankfurter Ulzheimer errang furter 800-m-Läufer Ulzheimer(m Bild Nr. in diesem Rennen, das der Favorit und Jamaika-Neger Wint gewann, sein Letztes einen scharfen Angriff des Dänen Nielsen Bronzemedaille im 800-m-Lauf Eine zweite Medaille für Deutschland holte gestern im Olympia-Stadion der Frank- 134, an der Spitze des Feldes). Ulzheimer gab Sieger von 1948 Whitfield(USA) vor dem und wehrte auf der Zielgeraden erfolgreich ab. Nach dem Rennen war Ulzheimer sehr erschöpft, er konnte jedoch wenige Minuten später strahlend die ersten Glückwünsche entgegennehmen. Bild: dpa 5 Mussadegh wieder Regierungschef Seine Anhänger demonstrieren begeistert in Teheran Teheran.(UP) Der erneut mit der Regie- rungsbildung beauftragte ehemalige per- sische Ministerpräsident Mohammed Mus- sad eg h soll beim Schah Reza Pahle vi seine alte Forderung durchgesetzt haben, daß ihm neben dem Posten des Ministerpräsi- denten auch das Amt des Kriegsministers übertragen wird. Das wurde nach der Audienz bekannt, in der der Schah den 73jähcigen Mussadegh offiziell mit der Regierungsbildung beauf- tragte. Die frühere ablehnende Haltung des Schahs gegenüber Mussadeghs Forderung war die hauptsächliche Ursache zu dessen Rücktritt in der vorigen Woche. Dieser Rück- tritt und die Ernennung von Achmed Gha- vam es Sultaneh zu seinem Nachfol- ger hatte jedoch in ganz Persien derartige Unruhen ausgelöst, daß Mussadegh erneut auf den Plan gerufen werden mußte. Am Dienstagvormittag gab ihm das per- sische Parlament mit 61 von 64 Stimmen ein überwältigendes Vertrauensvotum. Nur zwei Abgeordnete enthielten sich der Stimme, Während sich der Parlamentspräsident nicht TV an der Abstimmung beteiligte. Inzwischen wurde, wie ein prominentes Parlamentsmitglied mitteilte. ein fünfköpfi- ger Ausschuß gebildet, der die Schuldigen an den blutigen Zusammenstößen in der per- sischen Hauptstadt ermitteln soll. Unterdessen herrscht in Teheran wilde Begeisterung, daß Mussadegh erneut die Re- gierungsgeschäfte übernimmt. Während des vormittags demonstrierte eine große Volks- Truman mußte sich einschalten Stürmischer Verlauf des Demokraten-Konvents Chikago.(dpa/ UP) Mehr als 50 Millionen Amerikaner erlebten am Fernsehfunk in der Nacht zum Dienstag, wie die Delegierten der Südstaaten auf dem demokratischen Natio- nalkonvent in Chikago in einer spannungs- geladenen Sitzung von der„nördlichen Dampfwalze überfahren“ wurden. Zahlreiche Anhänger der Liberalen „New Deal und Fair Deal“-Politik— wie sie von Präsident Roosevelt vertreten wurde hatten auf dem Konvent beschlossen, die Geschäftsordnung abzuändern(und dadurch die Annahme des Programms der„Bürger- rechte“ zu sichern), indem sie allen Delegier- ten das Versprechen abnehmen wollten, daß sie für die Kandidaten der Parteiführung stimmen werden, auch wenn diese den Süd- staaten nicht genehm sind. Darauf hatte sich bei den Delegierten der Südstaaten ein Sturm der Entrüstung erhoben. Sie prote- stierten und drohten den Parteikonvent zu verlassen, wenn diese Regelung angenom- men werde. Daraufhin griff Truman von Washington aus ein, um einen Bruch innerhalb der Par- tei zu vermeiden. Er rief den Parteivor- sitzenden Frank Me Kinney telefonisch ari und erreichte, daß die Anträge an den Parteikonvent in eine gemilderte Form ge- bracht wurden. In unterrichteten Kreisen der Partei ist man sich aber darüber klar, daß dadurch die Frage der„Bürgerrechte“(die die Gleichberechtigung der Neger ein- schließt) nicht gelöst ist, sondern daß sie immer noch drohend über den Parteikon- vent schwebt. Auf der Abendsitzung des Parteikonvents wurde schließlich eine Ent- schließung angenommen, die einen Kom- promiß auf der von Präsident Truman an- gedeuteten Linie bedeutet. Der Konvent be- schloß, die Delegierten zu verpflichten, dafür zu sorgen, daß der Präsidentschaftskandidat in allen Bundesstaaten bei der Wahl unter- stützt wird. Die Delegierten der Nordstaa- ten nahmen diese Entschließung durch Zuruf an. Erbittert wandten sich die Delegierten des Südens gegen die Resolution mit der Be- hauptung, die Gesetze ihrer Staaten ließen eine derartige Verpflichtung nicht zu. Nach Ansicht führender politischer Per- sönlichkeiten besteht nach dem Verzicht des derzeitigen USA- Vizepräsidenten Alben Barkley auf die Nominierung die größte Aussicht, daß Gouverneur Adlai Steven- son von IIlinois demokratischer Präsi- dentschaftskandidat wird. Stevenson wäre, so wird in Chikago betont, wahrscheinlich der einzige Kandidat, der den drohenden Bruch zwischen den Delegierten der Nord- und der Südstaaten verhindern körinte. Es verlautet, daß Präsident Truman sich für die Nominierung von Adlai Stevenson zum Prä- sidentschaftskandidaten eingesetzt habe. menge vor dem Parlamentsgebäude, in dem die Abgeordneten über eine Wiederbeauf- tragung Mussadeghs abstimmten. Rufe wie „Nur Mussadegh kann Persien retten“ und „Die Ermordung unserer Freunde muß ge- rächt werden“ waren immer wieder zu hören. Mussadegh selbst wurde von den turbu- lenten Ereignissen so mitgenommen, daß er ohnmächtig davongetragen werden mußte, nachdem er mit Tränen in den Augen der vor seinem Hause harrenden Menge erklärt hatte:„Ich beglückwünsche mein Volk. Euer Opfer hat die Nation gerettet. Ich wollte, ich wäre an Stelle jener Unschuldigen ge- tötet worden.“ Haager Gerichtshof im Oelstreit nicht zuständig Den Haag.(UP) Der internationale Gerichtshof in Den Haag gab am Dienstag- nachmittag bekannt, daß er zur Urteilsfin- dung im persisch- britischen Oelstreit nicht zuständig sei. Der Beschluß des Gerichts würde mit neun Stimmen gegen das Votum des briti- schen, amerikanischen, chilenischen, kanadi- schen und brasilianischen Richters gefaßt. Er darf als ein Sieg Mohammed Mussadeghs angesehen werden. 5 Die Anglo-Iranian-Oil-Company werde Wahrscheinlich vor anderen Gerichtshöfen ihre Klage gegen die Verstuatlichung ihres Eigentums durch die persische Regierung vorbringen, deutete ein Sprecher des Außen- ministeriums am Dienstag in London an. Nach britischer Ansicht bestehe ein„inter- nationales Unrecht“ auf Grund des persi- schen Vorgehens. Der persische Gesandte im Haag er- klärte nach der Urteilsverkündung, Per- sien sei bereit, den der Anglo-Iranian-Oil⸗ Company durch die Verstaatlichung der persischen Oelindustrie entstandenen Scha- den in einer Höhe zu ersetzen, die in neuen Verhandlungen, zu denen Persien sich be- reit erkläre, festgelegt werden müßten. — B 92 urzteleqramm Belgische, italienische, Schweizer und deut- sche Luftschutzex perten sind vor kurzem erstmalig zusammengetroffen, um eine künftige Zusammenarbeit der westeuropäi- schen Staaten beim Luftschutz vorzubereiten. Die Gespräche haben, wie am Dienstag von maßgebender Seite des Bundesluftschutzver- bandes erklärt wurde, vorerst noch inofflziel- len und informatorischen Charakter. Sie sol- len im August fortgesetzt werden. Ziel der Besprechungen sei, ein europäisches Luft- schutzsekretariat zu bilden, dem später die einzelnen Länder offiziell beitreten können. * Das Bundespresseamt bezeichnete am Dienstag Gerüchte als unzutreffend, wonach Neu- und Umbesetzungen von Ka- binettsposten unmittelbar bevorständen. Ueber die Frage, ob und welche Aenderungen in der Zusammensetzung des Kabinetts ein- treten sollen, werde, so heißt es in einer Mit- teilung des Bundespresseamts, erst nach den Parlamentsferien entschieden werden. MORGEN Mittwoch, 23. Juli 1952/ Nr. 10 Mara EN 5 Kommentar 1 Mittwoch, 23. Juli 1952 Das köstliche Gut der Redefreiheit Der Dekan von Canterbury, das schwarze Schaf der englischen Staatskirche, hat kürz- Uich beide Häuser des Parlaments in die Wolle gebracht. Er betätigte sich nämlich als Zeuge für den angeblichen Pestkrieg der Amerikaner in Korea. Das brachte das Faß der öffentlichen Meinung zum Ueberlaufen. Entrüstung, Spott und Zustimmung zu diesem nationalen Aergernis“ wurden laut und heftig geäußbert.„Ein eitler und när- Rischer Mensch“, rief der Lordkanzler: „dumm und giftig“ nannte Churchill die Reden des Dekans. Der Erzbischof von Can- terbury bezeichnete ihn als einen„Dorn im Fleisch von Canterbury.“ Der Herzog Bed- ford wiederum setzte sich für seinen pazi- stischen Mitstreiter ein, während der Führer der Opposition im Oberhaus, Erz- bischof Fisher, zustimmte. Die Wogen gingen erklecklich hoch. Indessen, wenn jemand glaubte, der rote Dekan würde nun schimpflich abtreten müssen und ein Staatsverfahren an den Hals bekommen, der irrte ganz gewaltig. Im Gegenteil, die ganze Aufregung wurde zu einer bemerkenswerten Erklärung aller Parteien für das Recht der freien Meinungs- Außerung. Kein Staatsanwalt griff ein. Churchill selbst verteidigte das Recht auf Ausübung und Mißbrauch() der freien Meinungsäußerung und lehnte knurrend zwar die Einsetzung eines Gerichtes zur Untersuchung der Propagandatätigkeit des Dekans ab. Der Staatsanwalt des Unter- hauses erklärte sich außerstande, einen Mann zu belangen, der nicht„Verrat“ begehe. Auch das Oberhaupt der Kirche erklärte, daß der unbotmäßige Kirchenmann unmög- Uch wegen seiner politischen Meinung be- straft oder auch nur zur Rechenschaft ge- zogen werden könne. Der rote Dekan sei eben als der Preis hinzunehmen., der für das köstliche Gut der Redefreiheit zu ent- richten sei. So wird in England ein Grund- recht der Demokratie hochgehalten. Anders in Deutschland. Bei uns wird der Dampfhammer der Regierung gegen jede Hohle Nuß eingesetzt. Und das, ohne daß sich etwa die öffentliche Meinung sonderlich er- Bitzen würde. Haben wir doch da erst diese Woche wieder so ein bezeichnendes Beispiel für unsere demokratischen Sitten erlebt. „Der Spiegel“, eine Zeitschrift, mit der wir uns keineswegs einverstanden erklären möchten, ist beschlagnahmt worden wegen eines bösartigen Angriffs auf Ministerial- direktor Blankenhorn und indirekt auch auf Bundeskanzler Adenauer, denen die Zeit- schrift mehr oder weniger offen Tätigkeit Zugunsten Frankreichs nachzuweisen ver- suchte. Die einzig mögliche Antwort auf solche Anschuldigungen wäre die Anrufung des Gerichts und der Beweis der üblen Nach- rede gewesen. Statt dessen wurde die be- treffende Auflage der Zeitschrift beschlag- nahmt, was schon deshalb ein Unding War, Weil die anrüchige Nummer bereits ausgelie- fert und im wesentlichen verkauft war. Mit Recht konnte daher der verantwortliche Ver · leger des Spiegels ins Feld führen, daß der Bundeskanzler und sein Ministerialdirektor für sich offenbar ein so weitgehendes Ma- jestätsbeleidigungsgesetz schaffen möchten. Wie es weder ein Kanzler der Monarchie noch der Republik je für sich in Anspruch ge- nommen hätten Nie noch sei eine Zeitschrift Wegen einer öffentlich erhobenen politischen Anklage beschlagnahmt worden. Das blieb dem Dritten Reich und der Bundesrepublik vorbehalten. Wir wählen dieses Beispiel nur für viele. Es Wird, ganz allgemein gesehen, mit dem Recht der öffentlichen Meinungsäußerung sehr brutal umgesprungen. Selbst die Ge- Werkschaften haben sich dieses schlechte Beispiel zu eigen gemacht und haben genau Wie die Regierung. Zeitungen lahmzulegen versucht. Wenn das am grünen Holz Leider hat in beiden Fällen die öffent- liche Meinung den Tatbestand mit Gleich- mut hingenommen. Das ist um so erstaun- cher, als 1945 das Recht zu schimpfen, zu meckern und seine Meinung, selbst wenn sie Falsch war., jedermann ins Gesicht zu sagen. als Hauptsegen der Befreiung von der Ge- stapodiktatur empfunden wurde. Und heute? Heute scheinen unsere Mitbürger mit eine: geradezu satanischen Lust an der persön- lichen Selbstvernichtung die beginnenqe Unterdrückung des Wortes hinzunehmen. Selbst wenn wir verstehen, daß die immer üppigere Inflation leerer Worte niemand mehr sonderlich begeistert, können wir eine solche Wurstigkeit unserer Zeitgenossen doch nicht gutheißen. Zeitungen und Zeit- schriften sind Augen, Ohren und Mund des Staatsbürgers. Wenn er ihre Verstümme- hung zuläßt, verstümmelt er sich selbst. Die Engländer mit ihrer jahrhundertealten demokratischen Erfahrung wissen darum das köstliche Gut der Redefreiheit“ in allen Parteien eifersüchtig zu wahren. Wir Bun- desdemokraten aber scheinen noch nicht be- griffen zu haben. was wir besitzen. Uns ist leider Demokratie geschenkt worden. Wann Werden wir lernen. sie zu 3 2 5 T. K. A. Landeskirchentage in der Sowjetzone geplant Stuttgart.(dpa) Der Ostausschuß des Deutschen Evangelischen Kirchentages will versuchen, während des Stuttgarter Kirchen- tages Ende August mehrere Kirchentage auf Landesebene in der Sowjetzone zu veran- stalten. Sie sollen unter dem gleichen Thema wie die Tage in Stuttgart stehen:„Wählt das Leben“. Diesen Beschluß faßte der Ausschuß, nachdem das Innenministerium der Sowiet- zone die generelle Genehmigung zur Teil- nahme von 20 000 Einwohnern des sowie- tisch besetzten Gebietes am Stuttgarter Kirchentag verweigerte. Wetterleuchten über der Ostsee Das Gefühl der Bedrohung aus dem Nordraum nimmt bei den Russen zu Wyschinskis advokatische Kniffe, die weltweit schon aus seiner Tätigkeit als Stalins Generalstaatsanwalt bei den poli- tischen Säuberungsprozessen der dreißiger Jahre bekannt wurden und auf jeder UNO- Tagung neue Rekorde in spitzfindigen Ab- schweifungen und Verdrehungen der The- matik zeitigten, feierten letzte Triumplie in der Note, die er am 17. Juli in Moskau dem schwedischen Gesandten Suhlmann zu den Flugzeugzwischenfällen über der Ostsee überreichte. Bei der Catalina-Maschine, de- ren Besatzung von einem deutschen Dampfer gerettet wurde, geht es um die Frage, ob sie über offener See oder über sowjetischen Küstengewässern abgeschossen wurde. Eine schwedische Sachverständigen- Kommission hat festgestellt, daß alle Wahrscheinlichkeit für einen Abschuß über offener See spricht. Da aber die Radaranlage des Flugzeugs nicht funktionierte, behaupten nun die Russen, ihr Radarpeilnetz habe die Catalina vier Meilen vor der Küste zuletzt geortet. Es geht also faktisch um Urteile über die technischen Apparaturen und um Schluß folgerungen von Sachverständigen, deren Grundlagen exakt nicht nachprüfbar sind. Wenn nun Nachrichten auftauchen, daß über dem dänischen Bornholm„Flugzeuge unbekannter Nationalität“ festgestellt wur- den, so erhöht das die Gewitterspannung über der Ostsee im Hochsommer, da nun einmal Manöverzeit auf und über dem Meere ist. NATO-Marineverbände wollen in der Nordsee üben und mit Rücksicht auf Däne- marks Sicherheit auch die Ostsee einbe- ziehen, wie der englische Nordflottenkom- mandant kürzlich bei Ridgways Besuch in Kopenhagen ausdrücklich bestätigte. All diese Symptome, dazu die Prozesse gegen schwedische Soldaten als Spione zu- gunsten der Sowjets, liegen an der Ober- fläche. Die nordische Friedensregion, die in einem kunstvoll bewegten Zusam- menspiel der Kräfte Finnlands(mit Moskau durch Beistandspakt verbunden), Schwedens (das sich strikt neutral hält) und der Sowiet- union aus dem Spannungsfeld des kalten Krieges herausgehalten wurde, war seit Nor- wegens und Dänemarks Beitritt zu der Atlantikpakt- Koalition potentiell gefährdet. Seitdem im vorigen Frühjahr, eben zur Zeit der fruchtlosen Deutschlanddebatten auf der „Vorkonferenz“ der vier Außenminister- Stellvertreter im Palais Rose, die amerika- nischen Abkommen über Luftbasen auf IS- land und Grönland bekannt wurden, sind die Russen ernstlich nervös. Der Streit um neue NATO-Flugplätze in Nordnorwegen und Dänemark und die Frage ihrer Inan- spruchnahme schon in Friedenszeiten bewegt dischen Solidarität ist verhallt. Von unseren A-W˖Z- Korrespondenten die dortige Oeffentlichkeit und Innenpolitik zunehmend. Der tiefbesorgte Appell des finnischen Ministerpräsidenten Kekkonen vom Januar dieses Jahres für eine Verstärkung der nor- So ohne weiteres können Dänemark und Norwegen nun doch nicht aus der Atlantikkombination wieder heraus. Als dann aber aus den Ge- fühlen doppelten Unbehagens— Angst vor den Russen und Angst vor Atlantikbindun- gen— ein neuer „Nordischer Rat“ aus dänischen, norwegischen, schwedischen und isländischen Parlamentariern und Re- gierungsvertretern mit zunächst nicht ganz klarer Zuständigkeit geschaffen wurde, fand dies Gebilde heftige Kritik in der Sowiet- presse. Schweden wurde beschuldigt, seine neutrale Haltung zu gefährden, denn es sei im„Nordischen Rat“ in hoffnungsloser Min- derheit gegenüber den an den Atlantikpakt gebundenen Mächten, auch wenn dies be- ratende Organ sich ausdrücklich nicht mit militärischen Dingen befassen solle. Das gro- teske Moskauer Mißtrauen hat dem Kreml einen Streich gespielt: die Vorgeschichte für den„Nordischen Rat“ erweist, daß eher die durch den Atlantikpakt gebundenen Mächte — bei dem neutralen Schweden Anlehnung suchten. Es geht für die Russen gegenwärtig nicht um die Frage, die Ostsee zum mare clausum zu machen, was auch nach der Ausdehnung des von ihnen gehaltenen Küstenstreifens bis an defi Elb-Trave-Kanal bei Lübeck nicht in ihrer Macht steht. Die Ausdehnung eines „Grenzregimes“ in einer 9-km-Zone auch auf die Küsten von Mecklenburg und Pom- mern(Sonderausweise für Besucher) ist ein zusätzlicher Beweis dafür, daß bei den Russen das Gefühl der Bedrohung vom Nordraum her zunimmt. Es steht jedoch fest, daß weder Regierung noch die außenpolitisch einmütig handelnden Parteien in Schweden an einen Kurswechsel in der traditionellen Neutrali- tätspolitik denken. Das Spannungsfeld, das den Norden Europas beherrscht, liegt in den Regionen des Eismeers als den Räumen glo- baler luftstrategischer Operationen der Zu- kunft. 8 Vielleicht begünstigt die olympische Atmosphäre in Helsinki eine Wetterberuhi- gung über der Ostsee. Um eine nordische Friedensregion auf die Dauer gegen äußere Einflüsse abzuschirmen, reichen die skandi- navischen Kräfte allein allerdings nicht aus. Weltbund der Hilfsbereitschaft Am Freitag beginnt in Hannover der Lutherische Weltkongreß Die Vertreter von 80 Millionen evangeli- scher Christen aus der ganzen Welt kommen vom 25. Juli bis 3. August in Hannover zur Tagung des Lutherischen Weltbundes zu- sammen, Männer und Freuen aller Erdteile und aller Hautfarben. Unsere Generation wird diese Tagung auf deutschem Boden kein zweites Mal. erleben, da sie nur alle fünf Jahre und stets in einem anderen Land stattfindet. 28 Erzbischöfe und Bischöfe aus neun europäischen Staaten und den USA und etwa 500 Ausländer werden an ihr teil- nehmen. Der Lutherische Weltbund umfaßt 50 Kir- chen aus 24 Ländern. Er führt seine An- känge zurück auf den Ruf um Unterstützung, der um 1840 aus deutschen Auswanderer- kreisen an ihre Heimatkirchen erging. Die Hilfsbereitschaft, die nach 1918 aus Amerika kam und sich nach dem zweiten Weltkrieg zur weltweiten Hilfstätigkeit des Weltluther- tums entwickelte, war und ist seine trei- bende Kraft. Sein Vorgänger ist der 1923 in Eisenach gegründete Lutherische Welt- konvent, der zwischen den beiden Kriegen seine beiden großen Kongresse in Kopen- hagen(1929) und Paris(1935) abhielt. In sei- ner heutigen Form wurde er 1947 bei der letzten Zusammenkunft in Lund gegründet. Die wehrhafte Neutralität der Schweiz Nationalrat Schmid, Zürich, sprach im Internationalen Presseklub Heidelberg.(U. H.-Eig.-Ber.) Die Schweiz ist zwar das Musterland für alles europài- sche Denken, sie hütet sich jedoch mit deut- licher Zurückhaltung vor allen politischen Bindungen und Verpflichtungen, die ihr aus der Eingliederung in überstaatliche Organi- sationen erwachsen könnten. So hat sie sich nach 1945 niemals bemüht, Mitglied der Vereinten Nationen zu werden, und ist auch von der UNO nicht dazu aufgeforderh wor- den. Das hindert jedoch nicht, daß sich die Schweiz aktiv an sämtlichen wirtschaft- lichen, sozialen, kulturellen und humanitä- ren Organisationen der UNO beteiligt und an allen europäischen Vereinigungen dieser Art teilnimmt. Sie ist auch Mitglied der Europfischen Zahlungsunion, doch hat ihre offizielle Außenpolitik sich von allen wei- teren Bemühungen anderer westeuropäischer Länder ferngehalten, die auf eine Integra- tion Europas abzielten. Private Bemühun- gen der Schweizer Bürger, die in diese Rich- tung zielen, können sich jedoch frei und unter wohlwollender Förderung des Staates entfalten. 5 Als Ursache einer derart vorsichtigen Po- litik zeigte Nationalrat Schmid aus Zü- rich am Montagabend im Internationalen Presseklub Heidelberg die jahrhundertelange Neutralität der Schweiz auf. Diese Neutrall- tät, die durch aktives Handeln schwer er- worben und schließlich internationale aner- kannt wurde, hat die Grundlage für das starke Zusammengehörigkeitsgefühl aller Schweizer über alle Gegensätze von Natio- nalität und Religion hinweg gebildet. Sie ist daher heute noch das Fundament aller Schweizerischen Außen- und Innenpolitik. zumal die Wirtschaft des Landes derart außenpolitisch orientiert ist, dag gute Bezie- hungen zu allen Staaten der halten werden müssen. 5 Um ihrer Neutralität willen hat die Schweiz sich von allen militärischen und spä- ter auch von den wirtschaftlichen Sanktions- pflichten befreien lassen, als sie dem ehemali- gen Völkerbund beitrat. Auch heute halten die Schweizer es bei einer europäischen Ver- teidigung für undenkbar, ihre wohlgerüste- ten Verteidigungstruppen außerhalb des Lan- des operieren zu lassen. Sie glauben jedoch, ihre Armee könne das europäische„Réduit der Freiheit“ unter den besonderen strategi- schen Voraussetzungen der Alpenfestung hervorragend verteidigen. Hinzu kommt, daß alle bisher entwickelten internationalen Staa- tensysteme für schweizerische Ansprüche noch nicht vollkommen genug erscheinen. Man hält Freiheit der Wirtschaft und des Handels, den freien Austausch von Menschen und Gedanken sowie eine freiheitliche Staats- ordnung in allen Mitgliedsstaaten für die un- erläßliche Voraussetzung eines jeden Zusam- menschlusses. Damit würde es aber, nach Ansicht der Schweizer, bereits in einzelnen europäischen Ländern hapern. Selbstver- ständlich ist ihnen außerdem der Verzicht auf Zwang und Gewalt bei jeder europäischen Einigung. Die Vorsicht der offlziellen Außenpolitik steht nicht dem weitverbreiteten Bewußtsein im Wege, daß die Schweiz ein westliches Land ist und daß sie ihr Schicksal nicht von dem des übrigen Europas trennen kann. Zudem zeigten die Ausführungen von Nationalrat Schmid, daß die unter besonderen Voraus- setzungen gewachsene wehrhafte Neutralität der Schweiz sich nicht auf andere Länder übertragen läßt. Welt unter- Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt in Deutschland, Nordamerika und Skandina- vien. Sein Präsident ist seit 1947 der schwe- dische Bischof D. Nygren(Lunch. Das deutsche Volk hat dem Weltbund für seine Hilfeleistung seit 1945 besonders zu danken. Das„National Lutheran Coun- eil“ in den USA brachte Sachspenden im Werte von 22 und Geldspenden in Höhe von 30 Millionen Dollar auf. Deutschland erhielt von allen notleidenden Ländern die bei wei- tem größte Unterstützung. Ueber 100 000 Ds und Flüchtlingen allein aus dem deut- schen Raum konnte mit Hilfe des Weltbun- des die Auswanderung ermöglicht werden. Daß die Abhaltung der Tagung in Han- nover schon 1947 in Lund beschlossen wurde, als Deutschland noch weithin verfemt war, war hochbedeutsam für die Weltöffentlich- keit.„Die Kirche“, so sagte der mitten in den Vorbereitungen zu der Tagung in Chikago verstorbene Exekutivsekretär des Bundes, Dr. Michelfelder,„war die erste Gemeinschaft, die über feindliche Grenzen hinausreichte und bewies: Liebe ist stärker als der Haß.“ Der hannoverschen Tagung sind zwei Hauptaufgabe gestellt. Die gegenseitige Hilfe und Förderung soll neu durchdacht und intensiviert werden. Es ist die Grün- dung eines„Lutherischen Weltdienstes“ vor- gesehen, der in der Lage sein soll, in Not- stendsgebieten die Hilfe aller Kirchen„stra- tegisch und ohne Zeitverlust“ einzusetzen. Neben dem praktischen Hilfsdienst will sich der Bund aber künftig auch theologischen Fragen widmen, Es soll daher eine„Theolo- gische Abteilung“ ins Leben gerufen wer- den. In ihrem Rahmen soll durch Ueberset- zung und Verbreitung geeigneter theolo- gischer Werke der Austausch zwischen den Völkern gefördert werden. Außerdem sollen Professoren, Pastoren, Studenten und Laien zum Lehren und Lernen unter den Glied- kirchen des Weltbundes ausgetauscht wer- den. Die Bildung einer Archivabteilung, die sich u. a. mit der Geschichte der Exilkirchen zu befassen hätte, die Ilerausgabe einer Eneyklopädie für Kirche und Theologie so wie die Zusammenstellung eines Hand- buchs„Die Lutherischen Kirchen der Welt“ gehören zu den weiteren Plänen. Die Hauptvorträge der Vollversammlung gelten der Aeußeren Mission, dem Verhält- nis von Kirche und Staat sowie der Bedeu- tung des Gottesdienstes. Gleichzeitig mit der Vollversammlung, an der 500 Delegierte teilnehmen, findet sich die lutherische Jugend aus aller Welt, vertreten durch 2000 junge Menschen, zusammen. Sie wird das Thema„Was heißt es, ein Christ zu sein— in Afrika, in Asien, in USA usw.“ erörtern. Verbunden mit dem Kongreß ist für die große Zahl der Teilnehmer aus dem Bundes- gebiet schließlich eine„Lutherische Woche“ mit Themen wie:„Das Evangelium macht uns barmherzig in einer erbarmungslosen Welt.“ Dazu treten in zahllosen Veranstal- tungen Laienspiel, Kirchenmusik. Filmvor- führungen sowie Kunst- und Buchausstel- lungen. U. a. ist die Welturaufführung des Curt-Oertel-Films„Die Reformation“ vor- gesehen. Ein internationales Filmtreffen steht unter dem Motto„Der religiöse Film in der lutherischen Kirche.“ Dr. A. W. Finanzausschuß gewährt Staatsdarlehen Stuttgart.(tz.-Eig. Ber.) Der Finanzaus- schuß der Verfassungs versammlung bewil- ligte neben einer Reihe von staatsverbürg- ten Krediten an süd westdeutsche Industrie- unternehmen ein weiteres Darlehen zum Ausbau des Bundesverfassungsgerichtsgebäu- des in Karlsruhe in Höhe von einer Viertel- million DM aus Haushaltsmitteln des Jah- res 1952. Siemens& Halske in Karlsruhe wurde ein weiteres Staatsdarlehen von 1,5 Mill. DM zum Ausbau der Fabrikationsein- richtungen gewährt. Der Ausschuß hatte sich außerdem mit Ausgleichs forderungen der Versicherungsunternehmen und Bausparkas- sen unter den südwestdeutschen Ländern zu beschäftigen. Ansprüchen des bisherigen Landes Württemberg-Baden in Höhe von 6,7 Mill. DM stehen hier Verpflichtungen der beiden südlichen Landsteile von 18,4 Mill. DM gegenüber, so daß das Land 11,6 Mill. DM abführen muß. Die von Südbaden hinterlassene Schuldenlast Stuttgart,(tz.-Eig.-Ber.) Ministerpräsi- dent Dr. Reinhold Maler äußerte sich am Dienstag in einer Pressekonferenz eingehend über die Staatsschulden des früheren Landes Südbaden. Nach Angaben Pr. Maiers betrug die kurzfristige Verschuldung Badens am 30. Juni dieses Jahres 70,1 Millionen DM. Hinzu kämen weitere 27 Millionen DM an Mittel- und langfristigen Verschuldungen. Man müsse aber mit einer Gesamtverschul- dung des früheren Landes Baden von min- destens 130 Millionen DM rechnen. Es werde nichts anderes übrigbleiben, als bei der Exi- stenzwerdung des neuen Landes eine rigo- rose Sparsamkeitspolitik zu betreiben. Der Ministerprösident unterstrich ab- schließend, die Liquidität des Landes sei trotz der südbadischen Staatsschulden nicht gefährdet. Die CDU-Fraktion der Verfassungsver- sammlung hat am Dienstagabend beschlos- sen, die Einsetzung eines Untersuchungs- ausschusses zur Klärung der hinsichtlich des Finanzgebaren der südbadischen Regie- rung von Mitgliedern der vorläufigen Lan- desregierung erhobenen Verdächtigungen zu beantragen. Beisetzung von Frau Elly Heuss-Knapp Stuttgart.(UP) Die verstorbene Gattin des Bundespräsidenten, Frau Elly Heuss-Knapp, wird am Donnerstagvormittag auf dem Wald- friedhof in Stuttgart- Degerloch beigesetzt. Die Beisetzung findet im engsten Familien- und Freundeskreis statt. Die feierliche Aussegnung vollzieht der evangelische Landesbischof von Württem- berg, Dr. Martin Haug. Die sterblichen Uber- reste der Entschlafenen treffen am Donners- 1. tagmorgen, begleitet vom Bundespräsidenten und den nächsten Angehörigen mit einem Sonderzug auf dem Stuttgarter Hauptbahn- hof ein und werden dann durch die Landes- hauptstadt zum Waldfriedhof geleitet. Wäh- rend des Trauerzuges wird der Verkehr in den Straßen zum Waldfriedhof stufenweise stillgelegt. Neu Delhi über Korea besorgt Neu Delhi.(dpa) Die Bombardierung der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang, die Fortsetaung der Großangriffe auf koreani- sche Kraftwerke und die plötzliche Verstär- kung der Kriegshandlungen in Korea werden in politisch unterrichteten Kreisen in Neu Delhi mit großer Beunruhigung und Miß- billigung aufgenommen. Man hat die Ueber- zeugung, daß eine erfolgreiche Fortsetzung der Waffenstillstandsverhandlungen in Pan- munjon trotz aller Widrigkeiten im Bereich des möglichen liegt. Schwere Bomber der US-Luftflotte unter- nahmen am Montagabend einen neuen Groß- angriff auf das Wasserkraftwerk Chosen II in Nordkorea. An der Front toben die wech- selvollen Kämpfe um einen Höhenzug un- weit von Chorwon weiter. Am Dienstag griffen zum erstenmal amerikanische Super- kestungen vom Paziflk- Stützpunkt Okinawa in die Bombenangriffe auf die nordkoreani- schen Kraftwerke ein. ern, parise Jeletonai: Um Saarbrücken Von unserem Pariser Korrespondenten&. Lang Für die Konferenz der Außenministe der sechs europäischen Staaten, die heutz (Mittwoch) in Paris beginnt, ist die Wahl de Sitzes der drei Organe der Montan- Unie der übernationalen Behörde, der parlamem tarischen Versammlung und des Schiec. gerichtes der Prüfstein der Zusammenarbe! Die Wahl der leitenden Männer dürfte kaug größeren Schwierigkeiten begegnen, aber di Frage der Stadt, in der die effektive Leitung der Gemeinschaft eingerichtet werden 80 bildet nicht nur den Mittelpunkt eines poll tischen Komplexes, sondern auch den Pun von dem aus an eine Bereinigung des leid gen Streites um die Saar herangegangeg werden kann. Von den sechs Staaten haben fünf ei ihrer eigenen Städte vorgeschlagen. Franz. reich ist für Straßburg, Italien für Turi, Holland für Den Haag, Belgien für Lüttich Luxemburg für Luxemburg. Benelux hat e sogar fertig gebracht, einen Vorschlag z machen, demzufolge die drei Organismen au die drei Städte des Benelux verteilt werden sollen. Nur Deutschland hat keine deutsch Stadt vorgeschlagen, sondern scheint Sgat brücken zuzuneigen. Uebervorsichtige Leuf in Paris legen das so aus, daß die Bundes. republik für Saarbrücken eintrete, weil d die Absicht habe, es zu einer deutschen Stadt zu machen. Es wird in Paris viel von dem deutschen Plan gesprochen, das Saar. land zu einem europäischen Territorium u machen und diesem Territorium einen klel nen Zipfel Deutschlands und einen kleinen Zipfel Frankreichs, vielleicht nur je eh Dorf, hinzuzufügen.„Le Monde“ hat diesen Problem am Vorabend der Konferenz elne lange Betrachtung gewidmet und festge- stellt, daß der Plan zwar erbittertem i. derstand bei den extremen französischen Parteien begegnen müsse, daß aber Frank reich an ihm mindestens ebensoviel Inter- esse haben müsse wie Deutschland. Es scheint von den Ausführungen in I Monde“ ein gerader Weg zu Schumans Vor- schlag der Schaffung einer politischen Ueberbehörde zu führen. Es ist durchau möglich, daß der ideenreiche Robert Schu- man für diese Ministerkonferenz Ueber- raschendes im Sinne hat. Nichts wäre be. dauerlicher, als wenn die sechs europäischen Länder sich im Sumpf der kleinlichen Streitereien um den Sitz der Behörden ver- lören und so nicht nur dem Gedanken det industriellen Gemeinschaft, sondern aud dem Plan der politischen Gemeinschaft nicht wieder gutzumachenden ideellen Scha. den zufügten. Stahlarbeiter streiken weiter Pittsburgh.(UP) Der Lohnausschuß der Vereinigten Stahlarbeiter gewerkschaft hat am Montagabend beschlossen, den bereits 50 Tage dauernden Stahlarbeiterstreik in den Vereinigten Staaten bis zur Erreichung eines „fairen und ehrlichen Uebereinkommens“ fortzusetzen. CIO- Präsident Philip Muf⸗ ray brachte zum Ausdruck, daß die Ver- handlungen zuf Belegung des Streiks oft nungslos festgefahren“ seien. USA wollen internationales Regime für Jerusalem Washington. Die USA haben, wie das State Department bekanntgab, der israel schen Regierung in einem aide memoire mi- geteilt, daß sie die Beibehaltung des intel nationalen Regimes für Jerusalem der Um: wandlung der Stadt in die Hauptstadt Israch vorziehen. Die israelische Regierung hatte am 4. Mai bekanntgegeben, daß das israelisc Außenministerium von Tel Aviv nach Jeru- salem verlegt und damit der Charakter det Stadt als Hauptstadt herausgestellt werden soll. Die USA erklärten in die aide memoite sie seien über diesen Schritt besorgt. Hilali Pascha bildete neue ägyptische Regierung Kairo.(dpa) ühne Aegyptens spielte sich am Sonntag und Montag ein schneller Szenenwechsel ab Ministerpräsident Sir ry Pascha, der er am 2. Juli eine neue Regierung gebilde hatte, trat zurück und war nicht dazu 4 bewegen, die Regierungsgeschäfte wieder 4 übernehmen. König Faruk beauftragt darauf am Montag Halali Pascha, del Sirry Pascha Anfang Juli abgelöst hatte nt der Regierungsneubildung. Auf der innenpolitischen Hilali Pascha— unabhängig bildete eine neue ägyptische Regierung, die eine! großen Teil der Minister umfaßt, die in ersten Kabinett Hilali Pascha vom 2. Mitt bis Anfang Juli im Amt waren. Das politische Buch: Bertram D. Wolfe: Drei Manner, dle ddt Welt erschütterten. Danubia Verlag Wien.) Diese von Gerda Kautsky und Inge Lin aus dem Amerikanischen übersetzte Geschicht, darstellung des Lebens von Lenin, Trotzky u Stalin macht den Versuch, das Wirken der Kon. strukteure der Sowietunion aus den nisten schen und materiellen Gegebenheiten de russischen Raumes zu erklären. Aus jenen u. geheuren Vermögen einer Kontinentalmase die Völkerwanderungen, Eroberungen u wechselnde Versklavung über sich erte Uleß, ihre Söhne viermal in den letzten a be Jahrhunderten bis an den Rhein marschie hieß, Europa vor fremder Unterwerfung, wahrte, während sie selbst unterworfen ble und es im vergangenen Jahrhundert dan brachte, daß erst jeder siebte, heute fed zwelte Europäer unter russischer Herrscht steht; eine Herrschaft allerdings, die, zemoteg an ihrem Militär- und Staatsbudget, nicht? Einklang zu bringen war mit der Wirts al, kraft des Landes und seiner Bewohner, Und ihre Herrscher mit zäher Zwangsläufiskeit jener zu totalen Erfassungsmethoden zun Lenin, Trotzky, Stalin in solchem Lichte 227 hen, sind nicht so sehr die Schüler ihrer ne, Uüchen Lehrmeister, als die Erben von Rull, Vergangenheit und der Unermehlichkeit sene“ Raumes. 8 ö Ob eine solche Betrachtungsweise den ft, len Gegebenheiten entspricht, möge dahne, stellt bleiben. Die Theorie ist jedenfalls 1 neu und wurde schon immer im Schrifttum russischen Emigration vertreten. Interessen ist immerhin auch das etwas tragmentartee, Unternehmen, an Hand von Quelen die schiedenen Heiligenlegenden der ofklsiellen schichtssd. eibung zu widerlegen und ge, Lücken auszufüllen, die in der Biographie 4 5 drei Welterschütterer bestehen. und de d nahme den schen S schen I daß Vor seine Kc keine n. Kals Kaisers befande über Fr dinien. tischer kühren der von strulert wurden Serkan Po Spey schau ir tember) FErkinde: ber vor der vor zeigen. nale Ei raketen ketenfos 4 Bont walken, tellt, k Sportur gung in ist nur Waffe a Boni Gesellel im Anv pingsso desgebi, zahlt. Biel gelische jungen der Ost bitte fü Inform⸗ öffentli sorgnis bende C die poli völlig e wegt v. sten er) Boch teur-Fe m Bod Verban der bis Ausstel Arbeite Han nover und de Nachtig daß mi 400 Na anderer gende! len, gle ver, de Crüner „Stadt Leben Bad dürfen waltun, balb de ten au Rur- geregt, sicht aß essen 1 gestellt Brei Zelt di um di Jagdze Seehun Wird 8 A. Lang ministet e heutz Tahl des -Unig rlamen⸗ Schieq;, marbelt te kaun aber dg Leitung len Soll les poll. 1 Punt es leidl. egangeg inf eine Frank. r Turin, Lättich x hat e lag 21 men aul Werden deutsche nt Saar- e Leue Bundes. Weil ie eutschen viel von 8 Sag. rium den Klei. 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Vom französi- schen Landeskommissariat wurde erklärt, von neuen Beschlagnahmen keine Rede seine könne. Auch im„Vorholz-Wald“ seien keine neuen Beschlagnahmen vorgesehen. l pfadfinder unter Wasser Kalserslautern. 20 Angehörige der Gruppe Kaiserslautern der St. Georgs- Pfadfinder, befanden sich auf eine 30tägige Ferienreise über Frankreich und Spanien zur Insel Sar- dinien. Hier wollen die jungen Korallen- fischer unter Wasser fotographieren. Sie führen einen modernen Taucherhelm mit, der von dem Führer der Gruppe Selbst kon- struiert wurde. Auch die Photoapparate wurden von den Jungen selbst zu Unterwas- gerkameras umgebaut. Postraketen auf der Erfinderschau Speyer. Auf der internationalen Erfinder- schau in Saarbrücken(23. August bis 3. Sep- tember) wird der bekannte Hubschrauber- Erfinder Durann, Paris, seinen Hubschrau- per vorführen. Gleichzeitig wird der Erfin- der von Lutz. Tirol, sein Schwingenfliegen zeigen. Außerdem sollen. wie der internatio- nale Erfinderschutzverband mitteilte. Post- raketen der GefRa(Gesellschaft für Ra- ketenforschung) vorgeführt werden. Jagdwaffen bei Auslandsreisen Bonn. Bei Auslandsreisen dürfen Jagd- wakken, wie der Bundesfinanzminister mit- telt, künftig mitgenommen werden. Die Sportwafken werden bei der Grenzabferti- gung im Reisepaß vermerkt. Die Mitnahme zt nur unter der Bedingung zulässig, daß die Waffe auch wieder mit zurück gebracht wird. Kolpingswerk im Anwachsen Bonn. Die Organisation der katholischen Gesellenvereine„Kolpingswerk“ ist weiter im Anwachsen. Bei annähernd 180 000 Kol- pingssönnen werden gegenwärtig im Bun- desgebiet über 2150 Kolpingsfamilien ge- ahlt. 5 Gebet für deutsche Einheit Bielefeld. Die Jugendkammer der evan- gelischen Kirche in Deutschland hat alle jungen Gemeinden der Bundesrepublik und der Ostzone aufgefordert, in täglicher Für- bitte küreinander zu beten. In der von dem Informationsblatt„Evangelische Welt“ ver- ötkentlichten Bitte heißt es:„Mit großer Be- sorgnis sieht die Jugendkammer die wach- gende Gefahr, daß das deutsche Volk durch die politischer! Maßnahmen in Ost und West völlig auseinandergerissen wird. Sie ist be- wegt von der Not, die daraus vielen Chri- sten erwächst“. Amateurfotografen stellen aus Bochum. Der Verband deutscher Ama- teur-Fotograferwereine eröffnete am Sonntag m Bochumer Bergbaumuseum seine dritte Verbandsausstellung nach dem Kriege. Auf der bis einschließlich 10. August geöffneten Ausstellung werden rund 1000 ausgewählte Arbeiten gezeigt. i Stadt der Nachtigallen Hannover. Vogelkundige haben in Han- nover im Auftrage des Tierschutzvereins und des Landesmuseums eine Zählung der Nachtigallen vorgenommen und festgestellt, daß mitten in der Großstadt allnächtlich fast 400 Nachtigallenmännchen schlagen. Da in anderen Großstädten kaum fünfzig schla- gende Nachtigallen gezählt worden sein sol- len, glauben die Ornithologen, daß Hanno- ver, das schon die Bezeichnung„Stadt im Crünen“ für sich beansprucht, jetzt auch als „Stadt der Nachtigallen“ gelten kann. Lebensmittel nicht auf Straße ausstellen Bad Lippspringe. Lebensmittel und Obst dürfen nach einer Anordnung der Stadtver- waltung von Bad Lippspringe künftig inner- ten ausgestellt werden. Aerzteschaft und Kur- und Verkehrsverein hatten dies an- Seregt, da es eine Badestadt nach ihrer An- dicht abträglich ist, wenn die Kurgäste etwas essen müssen, was auf offener Straße aus- Lestellt dem Staub ausgesetzt war. Seehunde werden gezählt Bremerhaven. Sachverständige zählen zur zelt die Seehunde an der Wesermündung, um die Abschußzahl für die kommende Zagdzeit festzulezen. Die Gesamtzahl der schunde an der deutschen Nordseeküste wrd gegenwärtig auf etwa 2000 geschätzt. —n Schweres Erdbeben in Kalifornien „Plötzlich brach die Hölle los“/ Erste Augenzeugenberichte/ Viele Millionen Dollar Sachschäden Ein schweres Erdbeben richtete in den krühen Morgenstunden des 21. Juli in Kali- kornien schweren Schaden an. Am schlimm- sten wurde die kleine Stadt Tehachapi von der Katastrophe heimgesucht. United Press Korrespondent Ray Cloud, einer der ersten, die die Unglücksstätte er- reichten, berichtete, daß bis jetzt elf Tote und 35 Verletzte gezählt werden konnten. Die Rettungs mannschaften würden jedoch noch verzweifelt nach vermißten Personen suchen. Cloud berichtete weiter,„alle Toten und Verletzten waren noch in ihren Betten,. als das Beben einsetzte. Das ganze Ge- schäftszentrum des Ortes ist eingeebnet“. Die 2500 Bewohner umfassende Stadt sei„eine Städte des Grauens“.„Alles ist noch in Ver- wirrung. Selbst jetzt— vier Stunden nach dem Beben— haben die Menschen noch nicht erfaßt. was ihnen geschah“. Viele Be- wohner würden immer noch nach ihren Freunden und Angehörigen suchen. Ed Ritter, ein Journalist aus Riverside, Kalifomien, der sich auf der Durchreise in Tehachapi befand, stand an seinem Wagen als das Unglück über die verschlafene Kleinstadt hereinbrach:„Plötzlich brach die Hölle los“, beschreit Ritter den Ausbruch des Bebens:„die Straßen bäumten sich, wie ein wildes Pferd und ich mußte mich an mei- nem Wagen festhalten, um nicht umzufallen. In 45 Sekunden verwandelte sich die Stadt in eine Stätte der Zerstörung und des Schreckens. Ganze Hauswände fielen auf die Hauptstraße. Frauen und Kinder rannten schreiend und weinend ins Freie. Es war ein- fach schrecklich. Einige Minuten später, ge- rade als die Sonne über der Wüste aufging, stieg Staubwolke um Staubwolke gegen den Himmel“. A. J. Cornelius, der ebenfalls in der Un- glücksstadt weilte, sagte,„ich sah ein ganzes Ziegelgebäude zusammenfallen. Die Wände zerbröckelten, das Dach fiel auf die Erde. Ein zweistöckiges Haus fiel auf das Nach- bargebäude. Zwei mexikanische Familien lebten in diesem Gebäude, das zusammen- brach. Die Eltern der beiden Familien waren seit Beginn des Bebens auf die Straße ge- flohen. Ich hörte die acht kleinen Kinder in dem Haus schreien. Es war schrecklich, als man die Kinder aus den Trümmern zog.“ Dr. Joseph Lynch, der Seismologe der Fordham Universität in New Vork, erklärte, das Beben sei das zweitstärkste gewesen, das Kalifornien je heimgesucht habe. Die Erdschwankungen zerstörten auch das Frauengefängnis von Tehachapi. Die 475 weiblichen Häftlinge und das Wachpersonal mußten das Gefängnis räumen. Sie wurden vorläufig in Zelten untergebracht. In vier Flugzeugen wurden Aerzte, Kran- kenschwestern und Hifspersonal zur schwer beschädigten Stadt gebracht. Die Wasserver- sorgung in Tehachapi ist unterbrochen. Wieviel Menschen tatsächlich ums Leben gekommen sind, steht noch nicht fest. Mil- lionen von Kaliforniern von San Franzisko bis zur mexikanischen Grenze wurden von dem Beben aus dem Schlaf gerüttelt. Fen- sterscheiben zerbrachen, Wasserrohre zer- barsten, Stromleitungen sind unterbrochen, Tunnel eingestürzt, Straßen zugeschüttet und Eisenbahnlinien blockiert. Eine Oelraffinerie wurde ein Opfer der Flammen. Allein der Tatsache, daß der Herd des Bebens in einer Werlig bevölkerten Gebirgsgegend lag. ist es zuzuschreiben, daß es zu keiner größeren Katastraphe kam. Dennoch werden die Sach- schäden, die das Beben in einem Umkreis von etwa hundert Kilometern anrichtete, auf viele Millionen Dollar geschätzt. „Mondschein“ am Whisky-Himmel Die alten Schmuggler-Rekorde in den USA fast wieder erreicht Seit der Erhöhung der amerikanischen Steuern für Whisky und Branntwein im ver- gangenen Herbst erlebten die Freunde und Produzenten von„Feuerwasser“ eine unan- genehme„Trockenlegung in der Westen tasche“. Die Herstellungskosten für die be- liebten scharfen Getränke stiegen im letzten Jahrzehnt um 70 Prozent, die Ausgaben für den Kàufer um 20 Prozent. Der amerikanische Finanzminister aber dürfte ein schlechtes Geschäft gemacht haben, denn er kam kaum dazu, die aufgeschlagdnen zwei Dollar pro Liter wirklich zu kassieren. Man spricht vom„Mondschein“, der am Trinker-Himmel strahlt und meint damit dia von den paar 100 Regierungsagenten nicht zu erfassenden„schwarzen“ Riesenmengen von Whisky. Die„Mondschein-Lager“ aber sind von modernen Schmugglern gegen die politischen Spürnasen mit Chlorophyll(Blatt- grün- Parfüm) geruchsgetarnt. Mehrere „Garigs“, große Verbrecherorganisationen, haben sich der neuen Verdienstmöglichkeit angenommen und sich von den Gewinnen an Spielen und Automaten abgewandt. „Fliegende Untertassen- Berichte“ Eine Kommission der Luftstreitkräfte prüfte die Meldungen Ruppelt, der Leiter der Untersuchungs- kommission über die„Fliegenden-Unter- tassen-Berichte“ der UsS-Luftstreitkräfte, stellte fest, 15 Prozent der etwa 1000 Berichte über„Fliegende Untertassen“ seien nicht er- klärbar. Als Berichtszeitraum gab der Haupt- mann vier Jahre an. Im Jahre 1948 hatte die Kommission das erstemal ihre Tätigkeit auf- genommen. Im darauffolgenden Jahr stellte sie ihre Arbeit für kurze Zeit ein, arbeitete jedoch bald wieder weiter, als sich die Be- richte über die„Untertassen“ mehrten. Ruppelt teilte mit, daß Düsenjäger mit Radargeräten ausgesandt worden seien, um auf ihrem Bildschirm einmal die berichteten „Apparate“ einzufangen. Dies sei jedoch nicht gelungen, In Radarstationen seien je- doch Beobachtungen von Objekten in der Luft gemacht worden, die sich als unerklär- lich herausgestellt hätten. Der Hauptmann meinte auch weiter, kein einziges der Objekte, die in der Hauptsache in der Umgebung der Atomforschungsstätten beobachtet wurden, habe seinen Ursprung in den dort abgehal- tenen Versuchen gehabt. 5 Der Leiter der Untersuchungskommission gab jedoch bekannt, daß viele der überprüf ten Berichte eine natürliche Erklärung ge- funden hätten. In 38 Prozent aller Fälle han- delte es sich um Meteore, 13 Prozent waren Ballonbeobachtungen, 22 Prozent Flugzeuge und Vögel, zwei Prozent Unsinn, zehn Pro- zent zu nebelhaft, um sie als wahre Beobach- tungen zu klassiflzieren. Jedoch hätten 15 Prozent aller untersuchten Beobachtungs- meldungen keine natürliche Erklärung fin- den können. Auch habe man bisher kein Wrackteil oder eine sonstige Spur von einem solchen Apparat finden können. Die Zahl von 20 000 jährlich beschlag- nahmten Schwarzbrennereien aus der„Pro- hibition“ wurde fast wieder erreicht, un der Betrieb dieser überall aus dem Boden schießenden Destillationen erreicht ungefähr die Kapazität der lizenzierten 126 Groß- destillationen, die zumeist in Kentucky lie- gen und zur Hälfte ihre Angestellten ent- lassen mußten. Die Schmuggler sparen alle Steuern und Kontrollen und unterbieten die amtlichen Preise um die Hälfte. Heute lagern rund 3,5 Millionen Liter Whisky, von denen etwa 15 bis 20 Prozent durch Verdunstung verlustig gehen. Vier der größten Whisky-Destillateure werden über- dies des Trustvergehens angeklagt, einer von ihnen gab bisher nur zu, 1948 aus edler Ge- sinnung den Republikanern 20 Millionen Dollar und den Demokraten 30 Millionen Dollar gespendet zu haben. Von jedem Dol- lar, der für Whisky ausgegeben wird, gehen 55 Cent für die Steuer weg. In Atlanta jedoch verdoppelte sich ausnahmsweise der all- gemeine Umsatz, weil mehr als 50 Personen 5 dem Genuß„schwarzen“ Alkohols star- enn. Vor einigen Monaten wurde nun Präsi- dent Truman als Nachfolger von Admiral E. E. M. Whitting als eventueller Chef der Reklame- Organisation der Whisky-Industrie genannt. Es wurde jedoch nur ein namhaf- ter Rechtsanwalt in dieses Amt berufen. Da- für haben sich drei der wichtigsten Destil- lations-Untemnehmen an den jetzt noch im Weißen Haus residierenden Staatschef ge- Wandt, um ihn als„Ratgeber“ mit einem Jahresgehalt von 100 000 Dollar zu gewinnen. Er soll nach seinem Ausscheiden als Präsi- dent die Anti-Steuer-Kampagne seiner neuen Auftraggeber leiten. K. A. Wüliam Brandstiftung an Unterkunftshütten Der Berchtesgadener Jägerprozeß hat begonnen Unter starker Anteinahme der Bevöl- kerung eröffnete die Große Strafkammer des Landgerichts Traunstein am Montag im königlichen Schloß in Berchtesgaden den Brandstifter-Prozeß gegen den früheren Vor- steher des Forstamtes Ramsau, Georg Küß- wetter und weitere sechs Jäger und hohe Beamte der bayerischen Forstverwaltung. Die Anklage wirft Küßwetter zwei Ver- Bundesbahn sehr fortschrittlich Moderne Salonwagen/ Neuartige Warnschilder an unbewachten Uebergängen Der erste für den öffentlichen Reisever- kehr vorgesehene Salonwagen der deutschen Bundesbahn wurde jetzt im„Hansa-Wag- gon“-Werk in Bremen fertiggestellt. Er soll in den nächsten Tagen in Betrieb genommen werden. Während die eine Hälfte des Salon- wagens aus Abteilen erster Klasse besteht, enthält die andere Hälfte neben einem klei- nen Küchenraum einen Speisesaal, wie man ihn bisher in deutschen Eisenbahnzügen nicht kannte. Um runde Tische stehen drehbare breite Polstersessel und an den mit Edel- holzfurnieren verkleideten Wänden sind ge- schmackvolle Wandlampen angebracht. In den Abteilen befinden sich an jedem der besonders weich gepolsterten Sitze, die Neue Erkenntnisse und Erfindungen Mäuse als Barbiere 1 85 amerikanischen Institut für Krebs- D. 3 in Philadelphia hat der Gelehrte lcbrideodore Hauschka auf Grund lang- 1 liser Beobachtungen festgestellt, daß a 4 Prozent aller Mäuse einen ange- 0 und erblichen Hang besitzen, ihren 1 die Barthaare abzunagen. Die 197 en Tiere lassen sich diese Tätigkeit 5 5 und verhalten sich dabei genau Lütt Der W'e ein Mann, der sich rasieren 50 11 5 Forscher, der im„American Jour- 89 eredity“ ausführlich über diese Be- dag 3 berichtet, nahm zunächst en, 8 ausgefallene Neigung auf ein 1086 Wevsdirenis zurückzuführen sei, mußte Achakten dn jedoch als unzutreffend 9 8 en. Denn die abgenagten Haare n unverdaut ausgeschieden, und auch enen reichhaltigen, mit chemischen achte ardteilen vermengten Mahlzeit rügt n sich die„Barbier“-Mäuse unver- dürft ans Werk, wenn sie einen rasur- Sten alt Artgenossen trafen. Diese er- dienstheflise besonderen Fähigkeiten ihrer d 30 issenen Kollegen auch durchaus an, eich dar eine doppelt so große Ratte ließ ohne Wide 5 5 rstan 1 Maus ba ihleren. d, von einer kleinen MI 0 Messern gegen den Bart Rielekeldte Zeitschritt. Elektro-Nachrichten“, Niederlassuneldet, bringt die Stuttgarter z Ulg einer kant 1 euerdings r amerikanischen Firma raus, de einen elektrischen Rasierapparat * mit 240 winzig fei di 8 geg zig feinen diamant eat Dieren Messern dem Bart zu Leibe rel bop 8 erstaunliche Zahl setzt sich aus ten mi De Messern, die je zwei Schneidkan- durch die ſchneiden aufweisen, zusammen. 88 Anordnung soll es möglich sein, auch lange und kurze Haare zu schneiden, also nicht nur den Bart, sondern auch die Haare in der Nase, in den Ohren und im Nacken. Neue Kunstglieder Elektrisch regulierte Arm- und Hand- prothesen sind eine Spezialität des amerika- nischen Orthopäden Dr. Henry Kessler(Ne- Wark, New Jersey). Sein letztes Modell ist eine Vollarmprothese, die jetzt von den Alderson-Forschungslaboratorien an einem erwachsenen Patienten, der in seiner Kind- heit bei einem Unfall beide Arme in Schulter- höhe verlor, im praktischen Gebrauch stu- diert wird. Das künstliche Glied wird durch sechs elektrische Schaltvorrichtungen in Schulterhöhe reguliert, die ihrerseits durch das Spiel der Schultermuskulatur in Betrieb gesetzt werden. Dieses System soll größtmög- liche Natürlichkeit der Bewegungen sichern. Tatsächlich setzen die modernen Kunstglie- der, die die amerikanische Zeitschrift„Time“ berichtet, den Versehrten in den Stand, sich selbständig anzukleiden(mit Ausnahme der Befestigung des Kragenknöpfchens), zu schreiben und zu essen. Plastik- Arterien Die in den letzten Jahren weit entwickelte Chirurgie der Blutgefäße steht bekanntlich unter dem Zwang eines Wettrennens mit der Zeit, da die erforderlichen Operationen in Sekundenschnelle ausgeführt werden müs- sen, um die lebensnotwendige Blutzufuhr des Körpers nicht allzulange zu unterbrechen. So sterben z. B. die menschlichen Gehirnzellen bereits ab, wenn sie knappe vier Minuten lang nicht mit frischem sauerstoffhaltigen Blut versorgt werden. Diese durch den Zeit- druck verursachte Erschwerung von Opera- tionen an den Arterien wird nun in Zukunft zum Schlafen verstellt werden können, ab- schaltbare Leselampen,. Außen hat der Wa- gen, von dessem Typ in Kürze zwei weitere Wagen fertiggestellt werden, einen tief- blauen Anstrich. Die Bundesbahn kündigte vor einigen Tagen auch an, daß sie versuchsweise in mehreren Direktionsbezirken neuartige Warn- signale an unbeschrankten Bahnübergängen aufstellen wird. Die stehenden rot-weiß reflektierenden Kreuze werden in ein Meter Höhe angebracht und sollen besser als die jetzt üblichen Warnzeichen von den Schein- werfern der Fahrzeuge erfaßt werden. Im Schnittpunkt der Kreuze gibt eine Zahl die Anzahl der zu kreuzenden Gleise an. brechen der vollendeten und sieben geplante Brandstiftungen an Unterkunftshütten in seinem Revier vor. Der Brandschaden, der durch Niederbrennen der Blaueis-Hütte und des Kaltbachkasers auf der Reiteralpe ent- stand, wird auf 110 000 DM geschätzt. Als Mittäter angeklagt sind die Jäger Jakob Niederberger und Josef Weber. Vier leitenden Beamten der bayerischen Forst- verwaltung wird vorgeworfen, die Brand- stiftungen gedeckt und ihren Urheber nicht zur Verantwortung gezogen zu haben: Ober- regierungsrat Konrad Jäger, Oberregierungs- rat Albert Siebert, Regierungsdirektor a. D. Eugen Elsner sowie Ministerialdirigent Friedrich Weiß. Küßwetter soll von der bevorstehenden Verpachtung der früheren Wehrmachtshütten en Touristenvereinigungen Nachteile für seine Interessen als Heger und Jäger be- fürchtet und aus diesem Grunde seine Jäger zu den Brandstiftungen veranlaßt haben. Die Verhandlung wurde am Montagnach- mittag nach einem plötzlichen Unwohlsein des Hauptangeklagten der sich seit 15. März 1951 in Untersuchungshaft befindet, auf An- trag des Münchener Strafverteidigers Rechts- anwalt Karl Staubitzer auf Dienstag vertagt. Das Verfahren gegen den an Gelbsucht erkrankten Ministerialdirigenten Friedrich Weiß wurde ausgesetzt und abgetrennt. Was sonst noch geschag Ganz Umanak war am Sonntagabend beim Schein der Mitternachtssonne bei König Frederik und Königin Ingrid von Dänemark an einer großen Kaffeetafel im Freien zu Gast. Umanak zählt nur 500 Seelen und ist die nördlichste Siedlung, die das dänische Königspaar auf seiner Grönlandreise besucht. Während sich 100 Grönländer beim„Kaffee- mik“—„Mik“ ist in der Eskimòsprache der Ausdruck für alle Veranstaltungen großen Stils— an der Tafel gütlich taten, warteten die 400 anderen, bis sie an der Reihe waren. * Zwei Hubschrauber der amerikanischen Luftflotte sind am Montag von Goose Bay (Labrador) zur dritten, fast tausend Kilo- meter langen Etappe ihres Amerika- Europa- fluges nach Narsarssauk auf Grönland auf- gestiegen. Es ist dies das erste Mal in der Fluggeschichte, daß Maschinen dieser Art den Sprung über den Atlantik wagen. Die beiden„fliegenden Kaffeemühlen“ werden von Flugzeugen normaler Bauart begleitet. Ihr Endziel ist Wiesbaden. * Die beiden Arbeiterpriester Bernard Cag- nes und Louis Bouyer, die bei den Pariser Maiunruhen zusammen mit kommunisti- schen Demonstranten festgenommen worden waren, haben Klage gegen die Polizeibeam- ten eingereicht, die sie nach der Verhaftung mißhandelt haben sollen. Sie baten den Un- tersuchungsrichter, dem Pariser Polizeipra- leh besuche Buddhe Gefährlich und weit ist der Weg, den Heinrich Harrer durch das einsame Hochland Jibets zurücklegt, bis er die verbotene Stadt er- reicht. Sie erleben das größte Abenteuer unserer Zeit. Sie sehen Fotos, die einmalig sind! Sichern Sie sich die große Illustrierte DER STERN, dann nehmen Sie mit Heinrich Harrer teil an seiner flucht in eine andere Welt kekten gegenübergestellt zu werden, dem sie vorwarfen, in einer Erklärung vor dem Pariser Stadtparlament und in einem offe- nen Brief an den Pariser Erzbischof eine falsche Darstellung über den Einsatz der Arbeiterpriester bei den Demonstrationen gegeben zu haben. Schwere Brände haben über das Wo- chenende in den in der trockenen Sommer- hitze langsam verdorrenden Wäldern Frank- reichs gewütet. Im Luberon-Massiv(Südost- frankreich) brannten 1900 Hektar Fichten ab. 500 Kranke eines Sanatoriums mußten in aller Eile evakuiert werden. Im Departement Gard(Südfrankreich) wütete neben mehre- ren kleinen Bränden ein Großfeuer, daß 1000 Hektar Fichten in Asche verwandelte. Weitere Feuersbrünste ließen im Massiv Central und im Departement Vienne große Waldbestände in Flammen aufgehen. * Papst Pius XII. ist am 19. Juli in seine Sommerresidenz Castel! Gandolfo in den Albanerbergen übergesiedelt. Er wird auch dort die wichtigsten Staats angelegenheiten weiterführen und Audienzen erteilen. Ein zweites Königsgraßh mit reichen Schätzen wurde in Mykenae(Peloponnes) von griechischen Archsologen Seöffnet. EE enthielt das Skelett eines außerordentlich hochgewachsenen Mannes, der um 1600 vor Christus gelebt haben muß, und Juwelen, Vasen und Münzen. Das Grab gehört zu einem Ring von Königsgräbern, der vor kurzem in der Nähe der als Gräber von Agamemmon und Menelaos bekannten Grab- stätten gefunden wurde. Weitere wichtige Entdeckungen werden erwartet. 6 Ein Bergführer fand auf dem Cengalo- Gletscher(Schweiz) den Postsack eines vor vierzehn Jahren auf dem Wege von Frank- furt am Main nach Mailand abgestürzten Lufthansa- Flugzeuges. Der Postsack enthält 125 Briefe und 17 Postkarten aus Holland nach Italien und Malta, die teilweise gut er- halten sind und der holländischen Postver- waltung zugeleitet wurden. . Ein Insasse des Staatsgefängnisses in Salem(Oregon) fand in einem 45 Zentimeter weiten Abflußrohr den Tod, durch das er den Weg in die Freiheit zu finden hoffte. Ein „Kollege“, der gleich ihm den unbequemen Fluchtweg gewählt hatte, besann sich eines besseren und schrie um Hilfe. Um zu dem toten Flüchtling zu gelangen, mußte das Rohr im Gefängnisgarten mit einem Bagger frei- gelegt werden. ausgeschaltet sein. Amerikanische Aerzte haben eine Methode entwickelt, die Blut- gefäße während der Dauer der Operation vorübergehend durch die Einschaltung künstlicher Verbindungen aus Plastikstoff zu ersetzen. In einem Bericht an die American Heart Association teilte Dr. C. A. Hardin von der IMiversität Kansas mit, daß mit Hilfe dieser Methode nicht nur bisher un- mögliche Operationen an der großen Haupt- schlagader erfolgreich ausgeführt werden konnten, sondern daß auch die operative Entfernung von Krebs-Geschwulsten an lebenswichtigen Körperteilen durch die Ein- schaltung der künstlichen Arterien möglich geworden sei. Wetter forschung in 130 km Höhe An einem neuen Verfahren, das genaue Erkenntnisse über die Temperatur- und Wetterbedingungen in einer Höhe von 90 bis 120 Kilometern über der Erdoberfläche ver- mitteln soll, arbeitet gegenwärtig die Nach- richtentruppe der amerikanischen Armee. Bei diesem Verfahren wird eine Rakete in eine Höhe von rund 130 km geschossen, aus der sich dann ein mit einem Sender ausgestatte- ter Ballon löst. Der Sender übermittelt lau- kend Angaben über die in diesen Luft- schichten herrschenden Bedingungen an eine Bodenstelle. Himmelskarte der Milchstraße Die Amerikanische Geographische Gesell- schaft wird in den nächsten Tagen eine von der südlichen Hemisphäre aus fotografierte Himmelskarte der Milchstraße veröffent- lichen, die an 150 Sternwarten in aller Welt verteilt werden soll. Die Aufnahmen wurden von dem amerikanischen Pater Francis Heyden während einer Expedition nach Bra- silien im Jahre 1947 gemacht und mit Auf- nahmen des Observatoriums auf dem Mount Palomar in Kalifornien zu einem Himmels- atlas zusammengestellt. Die 17 Aufnahmen sind von bemerkenswerter Klarheit und lassen Millionen von Sternen im System der Milchstraße erkennen. Neuer Werkstoff: Kohlenstaub Im Ruhrgebiet arbeiten Chemiker jetzt mit einem neuen Werkstoff, der aus Kohlen- staub entwickelt worden ist und neuerdings in Serienproduktion vielerlei Verwendungs- möglichkeiten besitzt. So stellt man daraus Dichtungen für große Rohre und Lager- gehäuse für Maschinen her. Allerdings lassen sich die kohlekeramischen Erzeugnisse vor- erst noch nicht färben und bleiben kohl- schwarz. Gold aus Abfällen Die Abfallprodukte der südafrikanischen Goldminen haben sich nach jüngsten Unter- suchungen als„wahre Goldgruben“ erwiesen. Aus dem seit Jahrzehnten als wertlos beiseitegeworfenen Abfallmaterial gewinnt neuerdings eine mit der alleinigen Kon- zession ausgestattete Gesellschaft in Johan- nesburg durch ein höchst einfaches Wasch- verfahren mit Zyanverbindungen Gold im Werte von jährlich über 200 Millionen Schweizer Franken. Autoreifen werden geröntgt Mit dem ständig zunehmenden Verkehr auf unseren Straßen wachsen auch die An- forderungen, die an die Gummibereifungen von Kraftfahrzeugen gestellt werden. Die Reifenindustrie bedient sich deshalb in im- mer stärkerem Maße wissenschaftlicher Prüf- methoden. Wie der„Radmarkt“, Bielefeld, berichtet, hat ein bekanntes Reifenwerk eine Röntgenapparatur entwickelt, mit der der Reifen auf Herz und Niere geprüft wird. Auf einem Bildschirm, auf den das Schattenbild des Reifens projeziert wird, erscheint jede wichtige Einzelheit der Reifenstruktur, selbst die einzelnen Cordfasern. Der Reifenprüfer kann mit Hilfe der Röntgenstrahlen sofort jeden Defekt feststellen, der vor her viel- leicht nur vermutet wurde. Andere Prüf- geräte bedienen sich außerdem noch der Ultraschall- und infraroter Wellen. Auto mit Spiegelglas Höchst verwundert beobachteten Passan- ten in Amsterdam am 21. Juli ein vorüber- fahrendes Auto, in dem sie niemanden sitzen sehen konnten. Die Scheiben des Wagens waren aus Spiegelglas, wie es neuerdings bei Sonnenbrillen Mode geworden ist. Die In- sassen konnten gut durch die Scheiben sehen, während der Betrachter von außen nur das Spiegelbild darin entdeckte. Eine Amsterdamer Autofirma erprobt diese Spie- gelglasscheiben auf ihre Eignung als Schutz vor blendenden Sonnenstrahlen. Wirkung von Düngemitteln sichtbar gemacht Auf der Internationalen Landwirtschafts- Messe in Rotterdam wurden dem Publikum Experimente mit radioaktiven Düngemitteln vorgeführt, die auf lebhaftes Interesse stießen. Mit Hilfe eines besonderen Beobach- tungsapparats konnte sich jedermann davon überzeugen, mit welcher Geschwindigkeit sich gewisse künstlich radioaktivierte Phos- phate in den Nutzpflanzen verteilen und an welchen Stellen sie sich besonders auswirken. Mit dieser Methode können umfangreiche und sonst ungemein kostspielige Unter- suchungen an der lebenden Pflanze in kurzer 83 und wesentlich billiger durchgeführt werden. Abwasch- Schüsseln aus Gumm! Eine britische Firma hat Abwasch-Schüs- seln aus Gummi herausgebracht, die ein ge- räuschloses Geschirrabwaschen ohne jede Bruchgefahr gestatten. Zur Zeit werden sie in den Küchen einiger großen Passagier- dampfer ausprobiert. 5 Seite 4 MANNHEIM 9 r. 166/ Mittwoch, 23. Juli 1962/ Nr. f—.— . In Sachen Tombola: Mit Nouzbuch und Bleistift a m Paradeplatz Wer gestern an der Schaufenster- straße am Paradeplatz vorüberging, konnte bereits zahlreiche Rätselrater beobachten, die, mit Wettscheinen und gezückten Bleistiften bewaffnet, auf e eee e Foto: Thomas der Suche nach den 23 in den Schaufen- stern versteckten Buchstaben waren. Wer sich an die kleinen Hinweise hält, de vorsorglich an einigen der Tombola- Fenster über den Nummern angebracht sind, wird bald auf die richtige Spur kommen, obwohl das Finden des rich- tigen Buchstabens in einigen Fenstern nicht ganz einfach ist. Bereits bis zum Mittag war die Trom- mel, die an der Ecke Paradeplatz— Breite Straße zum Einwurf bereit steht, zum Ueberlaufen voll und mußte zum ersten Male geleert werden. Die Los- verkäuferinnen mit den großen Stroh- hüten und dem Schild„Preisausschrei- ben“(siehe unser Bild) haben bereits am ersten Tage so viel Wettscheine aus- gegeben, daß die vorgesehene Zahl kaum reichen wird. Heute stehen nochmals 2500 Wettscheine zur Verfügung, und das Raten kann lustig weitergehen. Wel- ches aber ist das schönste Fenster?? Die richtige Lösung wird hier allein durch das Publikum selbst gefunden, denn das Fenster, das die meisten Stim- men auf sich vereint, gilt als das schönste Fenster. 8 Hinkt Mannheim hinter Beschlugnuhme des Plulzplutzbunkers hemmt den Rulbau Seit März 1951 ist der Stadtverwaltung eine Regelung zugesagt Es gibt niemand, der die Notwendigkeit des Wiederaufbaus des Lindenhofs nicht vorbehaltlos anerkennen würde., Die Stadt- verwaltung hat sich schon früh zu dieser Auffassung bekannt, und die Gemeinnützige Baugesellschaft ist gegenwärtig dabei, an der Landteilstraße neue Wohnblocks zu er- stellen. Aber sie allein kann es nicht schaffen. Einen Dorn im Auge des Wiederaufbaus hat auch der Lindenhof: Bald nach der Beset- zung Mannheims beschlagnahmte die Be- satzung den Pfalzplatz Bunker, den sie seitdem als Lebensmittellager verwen- dete. Aus der südwestlichen Eingrenzungs- mauer der Heinrich-Lanz-AG. führten die Amerikaner dazu ein Eisenbahnanschluß- gleis heraus, das sich längs der westlichen Pfalzplatzstraßenseite entlang zieht. Dieses Gleis schneidet verkehrsstörend nicht weni- ger als fünfmal die Straße. Der Gewerkschaftsbund und andere Stel- len haben schon oft auf die Gefahr hinge- wiesen, die für spielende Kinder dadurch entsteht, daß sie sehr leicht in die sechs Meter tiefen Zugangsschächte des Bunkers fallen können. Aber die Besatzungsmacht hat bisher leider nur einen, den nördlichen Bunkereingang mit Absperrgittern versehen, während die gleichen Einzäunungen beim Haupt- und Osteingang fehlen. Besonders nachteilig aber wirkt sich aus, daß die ganze westliche Pfalzplatzstraßgen- seite durch das Bahngleis und den EKI2.— Zubringer-Verkehr der Besatzung sehr oft blockiert und durch eine Ueberdachung bei der Ein- und Ausladestelle dazu noch ver- engt ist. Diese Tatsachen gefährden das Bau- vorhaben der Gemeinnützigen Wohnungs- und Siedlungsbau- GmbH. Baden in Karls- ruhe(GEWO), von Pfalzplatz Nr. 28 bis Nr. 2 verlaufend, auf das Aeußerste, Weil das Gleis durch die Vorgärten() dieser zum Teil schon im Bau befindlichen Häuser ver- läuft. Genau so brennend an der Entfernung des Gleises ist auch die Gemeinnützige Lanz-Wohnungsbau-GmbfH. interessiert, die imm Winkel zwischen Meeräckerstraße und Speyerer Straße Wohnungen für Betriebs- angehörige der Firma Lanz erstellt. Abhilfe könnte dadurch geschaffen wer- den, daß die Besatzungsmacht die alle Teile (auch den Verkehr) störende Gleisanlage Much neun Liler Bier: Strußenruub um 70 DM Das kostete ein Jahr sechs Monate Gefängnis Es war in der Nacht zum grünen Don- nerstag, als drei reichlich„blaue“ Gestalten auf der Suche nach dem trüben Licht einer weiteren Wirtschaft eine Straße der Neckar- stadt hinunterschwankten. Bis plötzlich Heinz den Arm hob, und darauf Berthold dem Dritten einen Schlag ins Gesicht ver- setzte, daß dieser ohne weitere Umstände zu Boden ging. Damit er nicht etwa in Ver- suchung kommen sollte, zu schreien, hielt Berthold dem Ueberfallenen den Mund zu und würgte ihn dazu noch vorsichtshalber am Hals, während Heinz mit schnellen Grif- fen die Taschen des Opfers durchsuchte und triumphierend 70 DM zu Tage förderte, was die allgemeine Stimmung ungemein hob, ab- gesehen von jenem Dritten, der blutend auf dem Gehweg liegen blieb. Nun saßen die beiden jungen Herren vor der Strafkammer. Berthold zuversichtlich, unschuldig und elegant, Heinz schwerfällig und leicht böse, daß man offenbar etwas von ihm wollte. Und die persönliche Verneh- mung ergab, daß beide noch keine Vor- strafe aufzuweisen hatten, daß beide aus- reichend verdienten und— daß sie an jenem Abend zusammen etwa acht bis neun Liter Bier getrunken hatten. Der Ueberfallene, ein 46jähriger Müller, hatte den Fehler begangen, sich im ersten Lokal am Würfelspiel, bei dem es jedesmal um einen„Stein“ ging, zu beteiligen. Mit der Zeit fand er Gefallen an seinen neuen Freunden, lud sie ein und zahlte die Zeche. anderen Städten her? Ein Vergleich fällt nicht immer zugunsten unserer Stadt aus Ob die Jahre 1945 bis 1952 als magere oder fette Jahfe in die Geschichte eingehen, ist noch nicht ausgemacht. Fett waren sie nicht, aber ganz mager eigentlich auch nicht. Man wird da unterscheiden müssen. Wer das Juliheft der Zeitschrift„Der Städtetag“ durchblättert, wird finden, daß für manche Städte die ersten sieben Jahre nach dem totalen Zusammenbruch fruchtbare Jahre waren. In Hannover wurde die Alt- stadt beispielhaft wiederaufgebaut, nicht zu- letzt dank bürgerschaftlicher Zusammen- arbeit in Aufbaugemeinschaften. Während viele neue Wohnbauten so konstruiert sind, daß sie genau so in jeder anderen Stadt auch stehen könnten(und tatsächlich stehen), ha- ben Hannover und Münster gezeigt, daß der Wiederaufbau nicht notwendig zur Nivellie- rung führen muß. Das Wohnviertel um die Kreuzkirche in Hannover und der Prinzipal- markt in Münster zeigen ein einmaliges Ge- präge. Mit einigem Verdruß glaubt man aus dem dargebotenen Abbildungsmaterial zu erken- nen, daß es ein neues Bauen gibt, das ganz konventionell, also eigentlich langweilig Wirkt, es sei denn, die landschaftlichen Ge- Wohin gehen wir? Mittwoch, 23. Jull: Palast:„Die Liebesaben- teuer des Don Juan“; Amerikahaus 20.00 Uhr: „Reportage über New Vork“, Spr.: Dr. Carl Ritter, USA;: 14.30, 16.00, 18.00 Uhr: Filme für Erwachsene:„Junge Bürger“,„Neue Gedan- ken“, Wir und die andern“,„Wochenschau“; „Amicitia“ 15.00 Uhr: Ueber„Schweden mit den Augen einer Frau gesehen“ spricht Frau Walter. Stuttgart(Mannheimer Hausfrauen- Verband); Schützenhaus Feudenheim 19.30 Uhr: Schüler- konzert der Klavierklassen Betty Eisele; Ge- werkschaftshaus 19.30 Uhr: Referat über Ein- drücke vom ZBundesjugendtreffen(Gewerk- schaftsjugend der Gewerkschaft Oeffentliche Dienste. Transport und Verkehr). Donnerstag, 24. Juli: Amerikahaus 18.30 Uhr: Film für Erwachsene:„Camping Education“; 20.00 Uhr:„The english drama today“, Lecture in English by Mr. Derek Fogg, England. 9 12 9 5 —„Pack die . 7 Badehose ein“ Vorhersage bis Donnerstag früh: Heiter und wieder sehr warm, Mittagstemperaturen bis gegen 35 Grad. Nur im Schwarz- wald vereinzelt Wärmegewitter. Nachts Abkühlung bis um 15 Grad. Meist schwache Winde zwischen Nord- ost und Nord. Uebersicht: Die Hochdrucklage hält noch mehrere Tage an, so daß wir mit einer neuen Hitzeperiode, wenn auch nicht mit so hohen Extremen wie zu Monatsbeginn, rechnen müs- sen. Wetteramt Karlsruhe Pegelstand des Rheins am 22. Juli: Maxau 403(2), Mannheim 251(18), Worms 177 (20), Caub 172(9). Pegelstand des Neckars am 22. Juli: Plochin- gen 107(75), Gundelsheim 162(0), Mannheim 256(— 20). gebenheiten(Wald, Park, Allee, Fluß oder See) hätten dem Erscheinungsbild etwas hin- zuzufügen. Wo die großen Wohnblockbauten ganz für sich allein wirken müssen, allen- falls eben wieder von Wohnblöcken um- geben, kommt nur zu leicht eine auf die Dauer nicht angenehme Einförmigkeit zu- stande. In der Ebene liegende waldarme Städte sind, nach den Bildern des Sonder- heftes zu urteilen, dieser Gefahr der Mono- tonie nicht entgangen. f Wer die ausgesuchten Beispiele eines gut gelungenen Aufbauens auf sich wirken läßt, kann auf den Gedanken kommen, daß in Mannheim sich der Wiederaufbau verzö- gerte und daß zur Verbesserung des Bildes viel getan werden kann. Die Verzögerung hat ihr Gutes, da läßt sich aus negativen und positiven Erfahrungen hier oder dort einiges lernen. Wird es gelingen, dem Bahn- hofsplatz ein einladendes Gesicht zu geben? Man muß das fragen, weil eine gute Profi- lierung des Marktplatzes offensichtlich nicht gelingen will, obwohl die Gelegenheit nicht hätte versäumt werden dürfen. Auch der Pa- radeplatz muß ein klares und großzügiges Gepräge bekommen. Die Pläne der Post, der Kaufhäuser und anderer Bauinteressen- ten müßten sorgfältig aufeinander abge- stimmt werden. Viel Chancen sind nicht mehr zu vergeben. Die Breite Straße in Rich- tung Schloß wird im Lauf des kommenden Jahres sich schließen, die Lücken auf dem Kaiserring werden sich vermindern. Aber ab- seits von den Hauptstraßen auf den großen Trümmerflächen der Innenstadt rührt sich noch kaum etwas. „Der Städtetag“ spricht sich für klare Trennung der Verkehrsstraßen von den Kaufstraßen und Wohnstraßen aus. Das sei eine bessere Lösung als das Verbreitern an- geblich zu enger Stadtstragen. In Mannheim ist die klare und zielbewußte Trennung noch nicht gelungen. f. W. K. Diese Großzügigkeit zahlten Heinz und Ber- thold prompt zurück, indem sie sich auf das Bündel Geldscheine konzentrierten, das der Leichtsinnige zu offen gezeigt hatte. Der „Gewinn“ wurde redlich im Wohnwagen Bertholds geteilt. Daß es aber doch kein Gewinn war, zeigte sich aber schon am nächsten Tage, als die Polizei beide festnahm. Das bewies auch das Urteil der Strafkammer, die beiden ein Jahr und sechs Monate Gefängnis diktierte. lex entfernt und die Waggons mittels Tief- lader an den Bunker heranbringt. Ein Ra- dikalheilmittel wäre jedoch die Freigabe des Pfalzplatz Bunkers, für den sich ein ehemaliger Kartoffelbunker auf Bundesbahn- gelände in der projektierten ostwärtigen Verlängerung der Niederfeldstraße mit Gleis- anlagen in unmittelbarer Nähe als Ersatz anbietet. Dann könnte auch die gesamte Oberfläche des Pfalzplatzes wieder sinnvoll gestaltet werden(möglicherweise als Sport- und Tennisplatz wie vor dem Kriege) Am Rande sei vermerkt, daß ent- sprechende Bemühungen der Stadtverwal- tung, die nun eine baldige positive Ent- scheidung erhofft, schon seit März 1951 „Unterwegs“ sind. rob. Kauischukkinder, chinesische Küche und deutsche Fd Kleines Gespräch am Rand der Zeltstadt Wie ausgestorben brät der Zirkus in der Nachmittagssonne. Ein großer Teil seiner Leute ist schwimmen gegangen, und der Rest gibt sich der Ruhe vor dem großen abend- lichen Sturm der Betriebsamkeit hin. Grock persönlich steht tiefsinnig vor seinem Stude- baker, der Portier gähnt ein wenig, aus dem großen Zelt bläst der Trompeter zum Zeit- vertreib amerikanische Blues und improvi- siert nach den mühevoll geklimperten Melo- dien, die ein kleiner Junge nebendran dem Klavier in der Manege entlockt. Zirkus, wie man ihn sich selten vorstellt, ohne Zier-Kuß hinter den Wohnwagen, alles andere als auf- regend. Vor seinem Wagen(nicht etwa vor einer Bambushütte) sitzt Mr. Long, Vater von vier Kindern und Onkel einer Nichte mit dem schönen Namen Fung- dane, strohbehütet im Schatten. Er ist nicht nur der leibliche, son- dern auch der geistige Vater der Chinesen- Aus französischer Sicht: Daß als produktiver Beitrag für eine Annäherung zwischen den europäischen Völkern und zur Verwirklichung einer Europäischen Föderation der Patenring Lille Mannheim ins Leben gerufen wurde, ist der größten Tageszeitung Nordfrankreichs„La Croix du Nord“ in Lille Anlaß für einen langen Artikel über diesen Gegenstand. 5 Es wird darin unter anderem darauf hingewiesen, daß es angebracht er- scheint, diese Patenringe, deren bereits mehrere in Vorbereitung sind, nicht nur auf Städte lediglich zweier europäischer Staaten abzustellen, sondern sie auf drei bis vier Partner aus verschiedenen europäischen Staaten auszudehnen. Als nachahmenswertes Beispiel werden die vor ihrem Abschluß stehenden Verhand- handlungen zwischen Lyon Frank- reich)— Mailand talien) Krefeld Deutschland)— Genf(Schwei) er- pulenring Lille-Maunnheim mit„Dritten“ im zunde? Frankreich schlägt Einbeziehung weiterer Länder vor wähnt. Es sei daher zu begrüßen, daß Lüttich Belgien) die Absicht geäußert hat, sich dem neugegründeten Patenring Lille Mannheim anzuschließen. Auch die Europäische Aktion in Oesterreich hat gebeten, in diesen Patenring doch auch noch eine österreichische Stadt mit aufzunehmen und hat hierfür Linz vor- geschlagen. Auf Grund der Initiative des„Rates der Gemeinden Europas“ in Genf sind in den letzten Wochen und Monaten eine ganze Reihe von Städten und Gemein- den verschiedener europäischer Länder in ernsthafte Besprechungen eingetre- ten, um sich in Patenringen zusammen- zuschließen. So liegen Meldungen vor über Zweier gespräche zwischen Nancy Wien, Metz Luxemburg. St. Etienne Kassel, Aber auch kleinere Gemeinden beginnen, sich dieser Bewegung anzu- schließen. Ius dem Polizeiberichi Unter Sexualmordverdacht wurde auf der Maulbeerinsel ein von Wiesbaden gesuchter 37jähriger Hilfsarbeiter festgenommen. Der Festgenommene, der sich ziel- und mittellos herumgetrieben hatte, wurde ins Gefängnis eingeliefert. Reifen platzte. Zwei Holländer, die mit einem Motorrad durch das Bundesgebiet fahren, ereilte bei der Theodor-Heuss-Brücke das Mißgeschick, daß in voller Fahrt der Vorderreifen ihres Motorrades platzte, 80 daß beide Fahrer auf die Fahrbahn stürzten. Zum Glück zogen sie sich bei dem über- raschenden Sturz nur leichtere Verletzungen zu. Stille„Teilhaber“ fanden sich bei einem Dachdeckermeister ein, die ihm von seinen Schieferbeständen auf einer Baustelle etwa 2500 kg stahlen, um sie vermutlich für eigene Zweck zu verwenden. Schaden: etwa 800 DM. Die Kriminalpolizei irreführen wollte ein Wirt, der mit der Anzeige auf wartete, daß ihm während der Nachtzeit durch einen Einbruch aus der Kasse seines Lokals 250 D-Mark gestohlen worden seien. Merkwür- digerweise waren aber keinerlei Spuren festzustellen. Nach längerem Leugnen mußte der Wirt zugeben, daß die Einbruchs- geschichte von ihm erfunden worden war. Eine Flasche Likör, vier Flaschen Wein und 350 Zigaretten wurden in der Nacht zum 20. Juli aus dem Klubheim eines Edigheimer Fußballvereins gestohlen. Der Schaden wird mit etwa 50 Mark angegeben. e. Am Rosengarten kommt Tropfen zu Tropfen Der Wiederaufbau des Rosengartens nach den Planen von Prof. Ochs geht jetzt etwas munterer voran. Dabei erhält auch die Fassade teilweise ein neues Gesicht. Hier zum Beispiel wird der freie Raum zwischen zwei Säulen zu- gemauert, um Raum für Toiletten au gewinnen AmnkcungEN. za BESEN Veberschüssige Stadtgelder? Nichts gegen Grünanlagen im allgemeinen! Auch sie bedürfen einer gewissen Pflege. Aber Was in dieser Hinsicht seitens der Stadt drau- Ben am Stephanienufer getan wird, grenzt be- reits ans Kulthafte. Und wieviel Geld dieser Kult kostet!— Komfortable und teure Beriese- lungsanlagen. Wasserschläuche in allen Dimen- sionen, Hydranten, Motormäher, um nur eini- ges berauszugreifen. Sagen Sie, meine Herren Stadtväter, könnte man richt einen Teil dieses Geldes für drin- gendst notwendige Wohnbauten abzweigen? Oder berieselt doch wenigstens ab und zu die in der Hitze bereits verdorrenden* der!„ Hilfe für Radfahrer Als Radfahrer führt mich mein Weg öfter am Theodor-Kutzer-Ufer entlang über dle Kur- pfalzbrücke nach der Innenstadt. Da sich vor dem Bahnhof Neckarstadt keine Auffahrt zu dem angelegten Radweg Über die Kurpfalzbrücke befindet, ist jeder Radfahrer, der aus Richtung Ebertbrücke über die Kurpfalzbrucke will, ge- zwungen, quer zu dem starken Fahrzeugver- kehr, der über die Kurpfalzbrücke strömt, vom Rad abzusteigen und mit dem Rad auf den Radweg zu gehen. Durch eine entsprechende Auffahrt könnte hier schnelle Abhilfe geschaf- ken werden, und der Dank vieler Radfahrer wäre der Stadtverwaltung sicher. H. M. Verschwundene Stadtpläne Seit einiger Zeit vermisse ich die an den Verkehrsbrennpunkten aufgestellten Stadtpläne mit Straßenverzeichnissen, deren Wegnahme aus unbekannten Gründen erfolgte. Ich bitte die Stadtverwaltung oder den Verkehrsverein, diese Pläne wieder aufzustellen. Einheimische wie auch Fremde können sich mit einem kur- zen Blick auf die Karte orientieren, ohne andere Passanten zu belästigen. Für Fremde bedeuten die Quadrate sowieso„spanische Dörfer“, O. J. „Helraten in Heidelberg billiger“ Dem Einsender E. H. unter„Anregungen und Beschwerden“ in obiger Sache ist Wohl nicht bekannt, daß in Hessen kein Gesund- heitszeugnis benötigt wird. Viernheim liegt näher als Heidelberg, also verringern sich auch die Fahrtkosten der mindestens zweimaligen Hin- und Rückfahrt. Aus diesem Grunde wur- den schon viele Mannbeimer hen in Viern- heim geschlossen. Allein in meinem FHause 1951 zwei.* Immer wieder: Müllabfuhr Die Rand- Siedler sind immer noch ohne Müllabfuhr. Im Laufe der Jahre haben sich so viele Menschen hier angesiedelt, daß die Unterbringung der Abfälle zu einer unlös- baren Frage geworden ist. Beim Düsterwerden sieht man verstohlen die Siedler mit dem be- packten Handwagen irgendwo an einer ver- botenen Stelle die Abfälle abladen, und ich befürchte, daß demnächst die Wege und Stra- Ben als Schuttabladeplätze verwendet werden, denn kein Mensch weiß, wo sich noch Bom- bentrichter befinden, in denen man diese Ab- falle unterbringen könnte. Es wäre wirklich am der Zeit, auch in den Siedlungen die Müll- abkfuhr in Funktion zu setzen. Dk- Mannheim ihre Fahrprüfung abgelegt. Pei fftomm Vong lächelt uns an:„Sie Werden mir sche tel wir Kurze MM“- Meldungen Deutsche Lebensrettungsgesellschaft 23. Juli beginnt ein neuer kostenloser 100 gang im Rettungsschwimmen. Unter 10 mittwochs von 20.30 bis 21.30 Uhr i schelbad. Dauer des Lehrganges; Wochen. Abschliebend Prüfungen Grund- und Leistungsschein.— Die Gru und Leistungsscheine für den abgeschi nen Lehrgang werden am 29. Juli, 20 U, nicht wie angekündigt im Amerikaha sondern im Polizeipräsidium ausgegeben Wir gratulieren! Heinrich Latin, f Mannheim, Lortzingstraße 5, jetzt Stuttegg Rotenwaldstraße 84, kann seinen 80. 00 burstaggfeiern. August Reffert, Mannhen Rheinau, Pfingstbergstraße 35, vollendet 82. Lebensjahr. Die Eheleute Kar! Bü und Amalie, geb. Weidner. Mannheim karau, Luisenstraße 13, haben silberne H Zeit. 9 Hunde Kuck nummer bei Grock, die er zum erstenmal Deutschland zeigt und die seit 1945 erst 1 tig ist. Walter, Johnny, Ingeborg und Evel heißen seine Kautschukkinder zwischen!“ und 23 Jahren, die allabendlich das Pu Fin Bl. Villin dort, wWe Dächer t i8t die H. uhren.. und sich teinen die gehe belohnt. An d kum in Erstaunen durch ihre Arbeit setvu Uhren, 8 Sie stammen von einer deutschen Mutz Schlagen ab und sprechen deutsch so gut wie englid Rascheln französisch und chinesisch. Frau Vong, d Raum ei ihren Mann vor 32 Jahren in den Vereinigef sigkeit. Staaten nach einer flüchtigen Bekanntschel Uhren-F auf deutschem Boden heiratete, spricht alle, bitt here dings„nur“ deutsch und chinesisch, D und läßt „Long Brothers and Sisters“, wie sie ad An 1a nennen, trainieren täglich eineinhalb stur und baue den und üben nach der Stoppuhr, bis u den die 15 Minuten auf dem Kopf zu stehen. Koch fertig ge stand mit Verstand und Anstand. erkordert In der Küche geht es(ausnahmswen 55 nach dem Willen des Herrn im Wagen; n milie Long ißt nur auf chinesisch und vel 0 schmäht die Kartoffel. Reis ist Trumpf un 05 man geht nur mit Stäbchen in den Speise ie gan: saal. butt mit Wen es interessiert: Auch Chinesen haben fegt sein Zahnbürsten, und wie wir uns überzeuge gestaltur konnten, jeder eine! Im Vong- Wagen I Käufer e alles durch sieben teilbar, auch das Aug zimmene das demnächst mit Wohnanhänger ang pas schafft werden soll. Dazu haben sämtidü gt inr, Sprößlinge in jeder Stadt, wo der Ark ergründe Halt machte, Fahrstunden genommen und i ferkmei Das Haushaltgeld reicht weiter, vu Sie billiger und doch schonend waschen Dr. Thompson's Waschpulver im roten Paß — zugleich zum Einweichen— wäscht Na duftig und schwanweiß für nur 37 Pf. nicht davon fahren. Er ist seit 1908 Artist, 65 Jahre alt und! fast allen Städten der Erde aufgetre Sein schönstes Erlebnis in Deutschland, es ihm bis 1914„so gut gegangen ist, wie n mals mehr“: Er hat vor Kaiser Wilhelm gearbeitet, als er noch bei Sarasani war, einer extra aufgebauten Majestätenloge Toto! 0 l , und daneben war ein Mauerdurchbru 7 ling nötig, um einen Ein- und Zugang zum 5 Versammlungssaal heraustellen, 25 Plätze haben wird und sich zur 2 Bau befindet. Gleichꝛeitig erhalt im auch der Musensdal einen Farbanstrich, 5 W Vier Flächenbrände be an einem Tag 40 Ei Nicht weniger als viermal Kam 6 Montag zu Flächen- und Grasbränden nächst entstand im Rheinauer 10 eine li Waldbodenbrand, der sich auf von etwa 300 qm erstreckte und del greifen der Berufsfeuerwehr erfor machte. iner Loh, Vermutlicher Funkenflug aus einer% motive verursachte ein Flächenbran, der Schönau in der Nähe des amerik. N Benzinlagers. Etwa 40 Ar Grasfläche Fele in Flammen, als die amerikanische 101 Ke wehr die Brandbekämpfung aufnahm den Brand erstickte. 4 uke Ebenfalls auf Funkenfiug zurüceen 5 sein, durfte ein Grasbrand, der am 15 damm in der Nähe des Sammelbe 1 entstand. Auch in diesem Falle 2 4 Berufsfeuerwehr herangezogen Werde pe Der vierte Flächenbrand wurde Jugendheim an der Waldpforte 755 Felt Mn Waldhof festgestellt. Hier dürfte 2 8 Ab durch einen weggeworfenen Zigare 8 8 entstanden sein. dere 1 2/ Nr. 100 1. 160/ Mittwoch. 28. Tull 1952 MORGEN Selte 3 tenmalh ) erst ken d Evelyn rischen! las Publ eee Er, wen Waschen oten Palg ischt Aa Pf. Hunderte von Uhren hängen an der Wand und jede besitzt ein Fenster, hinter dem der kuckuc auf seine Stunde wartet. Foto: Kuner „Kuckuck, Kuckuck“ rufts uus der- Uhr Ein Blick in die„Geburtsstätten“ der weltbekannten Schwarzwälder Uhren villingen. Hoch oben im Schwarzwald, dort, wo die Häuser noch strohgedeckte Dächer tragen und der Tannenwald rauscht, izt die Heimat der weltbekannten Kuckucks- uhren. Wer den langen Aufstieg nicht scheut und sich auch abseits der Omnibuslinien tenen Weg sucht, wird mit einem Blick in die geheimnisumwobenen Werkstätten reich belohnt. eee eit seta en Mutte e englisch Vong, dh ereinigte anntschal icht aller sisch. Di e sie id lalb Stil. ar, bis u ven. Kop hmswels agen: F. Undſ pen. dumpf un en Speise sen haben berzeugel Wagen das Auth, ger ange sämtlich ler Zirkus nen und in legt, Paßt mir schon ein a d ein l. ordert iner Lan. brand. rikanse ne stante che Pele nahm ufüht dent 5 Abahnbo an den Wänden hängen Hunderte von Uhren, große und kleine. Das unermüdliche Schlagen ihrer Pendel, das eigenartige Rascheln und Kettenrasseln geben dem Raum eine Atmosphäre geräuschwoller Em- digkeit. Und plötzlich öffnet sich ein kleines Uhren-Fensterlein, ein hölzernes Vögelchen itt heraus, macht eine zierliche Verbeugung und lägt den stolzen Kuckucksruf ertönen. an langen Tischen sitzen die Arbeiter und bauen die Uhren zusammen. Wohl wer- den die Einzelteile des Messing- Werkes kertig geliefert, doch ihre Zusammensetzung erkordert noch eine große Kunstfertigkeit. an einem anderen Platz stapeln sich die Schnitzereien, für die das leichtbearbeitbare Lindenholz bevorzugt wird. Ob einfache Hausdachmanier oder vielfältige Vogelgestal- ben, ob Hirschgeweihe, Jagdgewehre oder ene ganze Kollektion von Waldtieren, jeder Crikk mit dem Schnitzmesser will wohlüber⸗ legt sein. Ist es doch in großem Maße die Gestaltung des Schnitzwerks, die für den Räufer einer echten Schwarzwälderuhr be- dimmend ist. Das Geheimnis der Kuckucksuhren aber izt ihr„Ruf“. Man möchte es gern selbst ergründen, doch ohne die Erklärungen des Nerkmeisters wird man schwerlich dahin- eommen: Innerhalb des Gehäuses sind wel winzige Blasebälge befestigt, die mit dem Uhrwerk und dem hölzernen Vogel ge- kuppelt sind. Ist die Zeit des Rufs gekom- men, löst eine Sperre die Blasebälge und das dazugehörige Gestänge aus, wobei das Schwergewicht der Kette dafür sorgt, daß alles fein manierlich vonstatten geht. Doch bis dieser Mechanismus einreguliert ist, bis das Uhrwerk auf die Sekunde genau geht, bedarf es großer Geduld und Liebe zum Handwerk. Dabei ist es ganz gleich, ob es sich um kleine Uhren handelt, die meist in den Wohnungen Verwendung finden, oder um Stücke von einem halben Meter Größe, die man hier und da in den Foyers der Hotels, im Wintergarten eines Wohlhabenden oder auf Ausstellungen antreffen kann. Ihre Herstellung verlangt viel mehr Zeit, als man gemeinhin glaubt. Weit hänter den Bergen rauscht die Gutach ins Tal, stampfen die Eisenbahnen die gewaltige Steigung von Offenburg über Triberg nach dem Bodensee herauf, rußge- schwärzte Kehrtunnels und wildromantische Täler hinter sich lassend. In der Uhren- Werkstatt aber wird in stiller Abgeschieden- heit fleißig gearbeitet. Und wenn die Stunde kommt und sich das Fensterlein öffnet, wenn der Vogel herausschaut und sein Stimmcehen erhebt, ist es, als ob er, halb kühn und halb neckisch, den Beschauer an- blinzelt und dabei sagt: Schau einmal hinter das Gehause! Hast du die Zeit gefunden, die dir so viel wert ist? Nichts als Räderwerk und Gestänge siehst du da, denn die Zeit ist nur eine Erfindung der Menschen. Und rasch schließt sich das Türlein, hinter dem es keine Zeit gibt, aber im Innern hört man noch eine Weile ein beifälliges Räuspern und Wuscheln.. bis zum nächsten Stunden- schlag. Im Il. September: Jubiläumsfeier des Badischen Süngerbundes Steuererleichterungen in Sicht/ Beschwerden gegen GEMA/ Die Frage eines einzigen Deutschen Sängerbundes Karlsruhe. Am 14. September 1952 sind es neunzig Jahre, seit in Karlsruhe der Ba- dische Sängerbund gegründet wurde. Wohl waren schon in den 30er und 40er Jahren vorigen Jahrhunderts im Bereich des Großherzogtums Baden da und dort Gesangvereine entstanden. ihre Arbeit war aber den politischen Machthabern der Reaktionszeit wegen ihrer freiheitlichen Gesinnung verdächtig. So kam es., daß die meisten als staatsgefährlich auf Jahre hin- aus polizeilich verboten wurden. Zunächst wurden dann die badischen Gesangvereine in lockerer Form zu einer Vereinigung der Gesangvereine in Baden zusammengefaßt aus dieser Vereinigung erwuchs schließlich im September 1862 als feste und richtung- gebende Organisation der Badische Sängerbund, von dessen Gründungs- vereinen über hundert noch vorhanden sind. Um die Gründung des Bundes hat sich die Karlsruher Liederhalle besonders verdient gemacht; sie konnte auch das wertvolle Aktenmaterial über die Gründung retten, während dasjenige des Bundes im letzten Weltkrieg vollständig vernichtet wurde. Das Bundespräsidium hat beschlossen, am Tage der Gründung, dem 14. September, in Karlsruhe eine würdige Jubiläumsfeier zu veranstalten, zu der die Mitglieder des Bun- desbeirates und des Musikausschusses, die Kreisvorsitzenden und Kreischormeister, so- wie die Gründungsvereine des Jahres 1862 eingeladen werden sollen. Die Karlsruher Liederhalle und der Karlsruhrer Lehrer- gesangverein werden unter Mitwirkung des Karlsruher Kammerorchesters ein der Ju- biläumsfeier entsprechendes Festkonzert bieten. Erfreulicherweise kommen nun für die Vereine des Badischen Sängerbundes Steuererleſchterungen in Sicht. Dem Bundespräsidium ist es gelungen, bei den Oberfinanzdirektionen in Karlsruhe und Freiburg Erlasse zu erwirken, die sich im wesentlichen mit dem bereits von der Ober- kinanzdirektion Frankfurt verkündeten Er- laß decken. Danach werden die Vereine jetzt in milderer Form zur Körperschafts- steuer herangezogen. Die nächste Süddeut- sche Sängerzeitung wird diese wichtigen Erlasse, die sicher von den Vereinen aller- seits begrüßt werden. im Wortlaut ver- öffentlichen. Inn letzter Zeit mehren sich die Be- schwerden über unerträgliche Forderungen der GEMA, der Gesellschaft zum Schutze musikalischer Aufführungen. In einigen südbadischen Unterbünden wird bereits er- wogen, schon in nächster Zeit aus Protest gegen ungebührliche Belastung ihrer Mit- glieder mit einem Schlag ihre Arbeit ein- zustellen. Das Bundespräsidium kann in dieser leidigen Sache., die unter der Sänger- schaft schon so viel böses Blut gemacht hat, nur eines tun— nämlich versuchen, durch Verhandlungen mit der GEMA einen gün- stigeren Vertrag zu schließen. Im übrigen wird den Vereinen dringend empfohlen, alle ihre Veranstaltungen rechtzeitig anzu- melden— hierdurch kann mancher Fall geklärt und bereinigt werden. Alle diese Dinge würden sich viel rascher und einfacher lösen lassen, wenn die Inter- essen der gesamten Sängerschaft durch einen einzigen und in sich einigen Deutschen Sängerbund wahrgenommen würden. Solange der Deutsche Allgemeine Sänger- bund und der Deutsche Sängerbund sich je- doch um den Führungsanspruch streiten und deren Vorsitzende, anstatt den Weg zu einer vernünftigen sachlichen Zusammenarbeit zu suchen, sich allerlei— gelinde gesagt!— Unfreundlichkeiten vorwerfen und sich nicht von ihrer Sonderpolitik freimachen können, fehlt es der deutschen Sängerbewegung an der nötigen Stoßkraft und Geschlossenheit und ist es daher auch der GEMA möglich, den einen gegen den anderen auszuspielen. Der Badische Sängerbund nimmt daher nach wie vor eine abwartende Haltung ein. Er wird nicht versuchen, mit dem Schwäbischen Sängerbund Württemberg- Hohenzollern und dem Hessischen Sängerbund, mit denen er zusammenarbeite, einen dritten deutschen Sängerbund zu gründen und die jetzt be- stehende Trennung zu vertiefen. Frei von jeder parteipolitischen Einstellung und jeder gesellschaftlichen Voreingenommenheit hat er die früheren Vereine des Badischen Sän- gerbundes und des ehemaligen Arbeiter- sängerbundes in einem einzigen Bund zu- sammengeschlossen; er glaubt damit allen denen, die aus hrem alten Geleise sich nicht herausarbeiten können oder wollen, ein Bei- spiel dafür gegeben zu haben, wie man es machen soll. Seine überparteiliche Haltung hat der Badische Sängerbund nach innen wie nach außen jederzeit bewiesen. Ihm liegt zu- nächst alles daran, die von ihm bewußt ge- schaffene Einigung in seinen eigenen Reihen als kostbarstes Gut zu erhalten. Er hofft, daß sie sich bei gutem Willen und sachlicher Einstellung auch bei den streitenden Brü- dern des DAs und des DSB zu gegebener Zeit durchsetzen wird. Denn die Einigung der deutschen Sängerschaft in einem Ge- samtbund wird kommen, weil sie kommen muß! E. M. Neues Naturschutzgebiet in Nordbaden Gemarkungen der Gemeinden Brühl, Edingen und Schwetzingen Karlsruhe. Das Gebiet zwischen dem südlichen Hafen in Mannheim-Rheinau und dem Ketscher Altrhein ist von der Abwick- lungsstelle der Verwaltung des Landes- bezirks Nordbaden, Abteilung Kultus und Unterricht, zum Naturschutzgebiet erklärt worden In den Bereich des neuen Natur- schutzgebietes fallen verschiedene Gemar- Von Mannheim über Basel nuch Konstanz 100 Jahre Staatsvertrag über deutschen Eisenbahnverkehr durch die Schweiz Freiburg. Am 27. Juli 1952 besteht der ba- disch- schweizerische Staatsvertrag über den deutschen Eisenbahnbetrieb durch die Kan- tone Basel-Stadt und Schaffhausen 100 Jahre. Der Vertrag wurde im Jahre 1852 abgeschlos- sen, um der badischen Staatsbahn die Fort- kührung ihrer Rheintallinie von Mannheim aus über Basel den Hochrhein entlang nach Konstanz zu ermöglichen. Als Gegenleistung dafür, daß sie die Bahnlinie durch den Kan- ton Schaffhausen führen durfte, verpflichtete sich die badische Staatsregierung, in Klein- Basel den badischen Bahnhof zu errichten. Er wurde bereits im Jahre 1855 in Betrieb ge- nommen. Im Laufe seines 100 jährigen Bestehens hat der Staatsvertrag durch die Entwicklung des Eisenbahnwesens sehr stark an Bedeutung gewonnen. Auf dem Vertrag beruht heute noch der gesamte internationale Eisenbahn- verkehr zwischen Deutschland und der Schweiz. Obwohl der Vertrag eine Kündi- gungsklausel enthielt, ist er nie gekündigt worden, wenn auch die beiden Weltkriege seine Auswirkung zeitweise lähmten. Die Schweiz hat es nicht allzugern gesehen, daß 1920 die Deutsche Reichsbahn als Nachfolge rin der Badischen Staatsbahn in den Vertrag einstieg. Andererseits war es der Deutschen Bundesbahn 1949 ganz angenehm, auf der Grundlage dieses Vertrages die Beziehungen mit der Schweiz wieder in Gang zu bringen. kungen der Gemeinden Brühl, Edingen und Schwetzingen. In diesem Gebiet ist es ver- boten, Veränderungen vorzunehmen, die geeignet sind, das Landschaftsbild oder die Natur zu beeinträchtigen. Brand in US-Munitionslager Darmstadt. In der früheren deutsch n Munitionsanstalt bei Münster im Landki is Dieburg, die zur Zeit als amerikanisches Munitionslager verwendet wird, entstand am Montag an einem Stapel alter Munition durch auslaufendes Phosphor ein Waldbrand. Das Feuer griff innerhalb weniger Stunden auf eine Fläche von 30 Hektar über und brannte auch einen erheblichen Teil des Gemeindewaldes von Münster nieder. Die Löscharbeiten wurden durch explodierende Munitionsstapel sehr erschwert. Vier neue Fälle von Kinderlähmung Neustadt(Weinstraße). In der Pfalz sind in den letzten Tagen vier neue Fälle von spinaler Kinderlähmung aufgetreten, drei davon in Frankenthal und einer in Landau. In Frankenthal wurde dabei ein neuer To- desfall verzeichnet, so daß sich die Zahl der Todesfälle in der Pfalz infolge von Kinder- lähmung auf zwei erhöhte. N AFE WEILER Konditorei- Kaffee Vein- Groghandlung Gegr. 1920 Dalbergstraße 3 8. Luisenring Gungbusdi) Cir unwiederruflich nur noch mii Hoch persönlich Tmeodor-Rut zer-Uier) cus Grock bis einschl. Sonntag. 27. Juli in Mannheim PIARKRER Telefon 3 18 20 FILNMTHRRTER Georg Thomalla, Der keusche lebemann Letzte 2 Tage!: 2 Stunden Ferien vom Alltag mit Joe Stöckel, Grethe weiser 14.00. 16,30. 18.45, 21.00 Uhr HT Ham BAA Wir führen seit 1926 Heine aß-Welne mehr. Freitag. Mittwoch, 23. Jull, 15.30 u. 20 Uhr Donnerstag, 24. Juli, 20 Uhr Unsere Vorstellungen: 25. Jull. 20 Uhr 15.30 und 20 Uhr Samstag, 26. Juli, 15.30 u. 20 Uhr und letztmalig Sonntag. 27. 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Nüchternen Betrachtern, Kennern und Körnern auf dem Giebete der Wirtschaft entlockt jedoch die Aussicht auf solche „nicht kritische Krise“ nur aufatmendes Lächeln. Stabilisierung heißt nicht Stockung, Normalisierung heißt nicht Schrumpfung. Stabilisierung und Normalisierung erhei- schen jedoch richtiges Erkennen der Gren- zen, die der Wirtschaft, dem wirtschaft- lichen Handeln gesetzt sind. Während wir vor Jahr und Tag uns noch mit dem Grenzproblem der Produk- vität, der Leistungs fähigkeit der deutschen Wirtschaft herumbalgten, weil durch die Widernatürliche Aufblähung des Auftrags- bestandes, des Verbrauches von Konsum- gütern dieses Grenzproblem uns schmerz- Haft zum Bewußtsein gelangte, müssen wir jetzt die Grenzen erkennen. die der Ab- satzmarkt zieht. Gewiß, mit Ausnahme der nach der Währungsreform einsetzenden „Freßwelle“), ist Bedarfs- und Bedürfnis- Deckung der gesamten Bevölkerung noch nicht völlig befriedigt. Aber zum überwie- genden Teile konnten sowohl Bedarf als auch Bedürfnisse befriedigt werden. Hier aber beginnt die Umstellung. Sowohl der Handel als auch die Erzeu- gung müssen sich darauf einstellen, daß der weitere Anstieg im Verbrauch nur allmäh- lich vor sich gehen kann und wird. Urmsichtig disponierende Kaufleute haben das bereits erkannt; werten die Gegenwarts- erscheinungen auch nicht als Krise., sondern als Offenbarung jenes Rahmens, innerhalb dessen die Wirtschaft sich gesund frei zu entfalten und zu entwickeln verspricht. Weder Preisstarrheit noch Geldschöpfung, weder Preisschleuderei noch Spekulation können dieser organischen Entfaltung ent- gegenwirken, den in einer gesunden Wirt- schaft sind in gleichem Maße„alle auf einen, wie einer auf alle angewiesen.“ Verhängnis- voll wäre es, die in diesem Satze aus- gesprochene Voraussetzung sozialen Zusam- menlebens nur auf Notzeiten zu beziehen. In Notzeiten ist es meistens zu spät dazu, daran zu denken. FOW ) Der Freiburger Nationalökonom Dr. Leon- hard Miksch hatte die— später durch die Ent- Wicklung bewahrheitete— Theorie aufgestellt, daß nach der Währungsreform zunächst eine„Freß- welle“ einsetzen würde, weil die unterernährte Bevölkerung sich zuerst sattessen müsse. Nach Leonhard Miksch sollte auf die„Fregwelle“ die „Bekleidungswelle“ kommen, dann die„Einrich- tungswelle“ usw. + Deutsche Dollar-Bonds wecken Interesse (Up) Mit der Wiederaufnahme des Han- dels in deutschen Dollarbonds an der New Vorker Wertpapierbörse könne möglicher- Weise schon für Anfang 1953 gerechnet wer- den, erklärten New Lorker Bankkreise. Be- Amte der zuständigen amerikanischen Regie- rungsstellen hätten während des letzten Wochenendes mit Vertretern der New Lorker Börse, der Banken und anderen interessier- ten Kreisen die Voraussetzung für die Wie- deraufnahme des Handels erörtert. Bevor jedoch das amerikanische Verbot für den Handel in deutschen Dollarbonds aufgeho- den werden könne, müsse das Bereinigungs- gesetz für deutsche Auslandsbonds vom deutschen Parlament endgültig verabschie- det werden. Wein-Sintflut f 3 Streikdrohung (UP) Südfrankreich droht in seinem Wein zu ertrinken, In den Kellern der gro- gen Weingüter lagern noch immer große un- verkaufte Bestände aus der vorjährigen Ernte. Auch die diesjährige Ernte verspricht gut zu werden, ohne daß sich genügend Ab- satzmärkte für den Weinüberschuß finden lassen. Ueber 200 Bürgermeister aus dem Wein- departement Gard und aus den Gebieten an den Pyrenäen haben der Regierung in einer Resolution mitgeteilt, daß sie in Streik tre- ten würden, falls die Destillation des Weins zu Branntwein weiterhin verboten werden sollte. Die Regierung Pinay hatte alle Anliegen dieser Art bisher strikt abgelehnt, in der Hoffnung, daß die Preise wegen des Ueber- schusses sinken und damit der Verbrauch durch die Bevölkerung steigen werde. West- östliche Schatten über Chemie-Ex port VWD. Von dem gesamten Export chemi- scher Erzeugnisse der Bundesrepublik im ersten Vierteljahr 1952 im Werte von etwa 443 Millionen DM wurden für 16 Millionen DM an die Ostblockstaaten geliefert. Der An- teil der chemischen Industrie an den Expor- ten nach Ostblockstaaten ist damit, wie aus einer soeben fertiggestellten Exportübersicht der westdeutschen Chemie für das erste Quartal 1952 hervorgeht, auf 3 bis 4 Prozent des gesamten Chemieexports zusammenge- schrumpft. Nach der Sowjetunion wurden keine chemischen Erzeugnisse geliefert. Wie VWD aus Fachkreisen erfährt, wäre die Sowjetunion aber bereit, aus Westdeutsch- land innerhalb eines Jahres chemische Er- zeugnisse im Werte von 40 Millionen DM bei einer Gesamtimportsumme von 250 Millionen DM zu beziehen. Steuerliche Auskunftspflicht Bundesfinanzhof contra Verwaltungsgericht Der Bundesfinanzhof(BFH) hat nun gleichfalls zu dem Fragenkomplex Stellung genommen, über den im„Mannheimer Mor- gen“ vom 28. Dezember 1951 berichtet wurde. In einem Beschluß vom 12. November 1951 hat der BFH im Gegensatz zu dem damals besprochenen Urteil des Verwaltungsgerichts, das Auskunftsersuchen an dritte unbeteiligte Personen über steuerliche Verhältnisse ande- rer für unzulässig erklärt, eine wesentlich strengere Auffassung vertreten. Nach dem BFH können die Finanzämter im Steuerauf- sichtsverfahren Auskünfte verlangen, ohne daß ein begründeter Anlaß vorliegt oder eine bestimmte Person in Betracht kommt. Im Streitfalle hatte das Finanzamt von einem Verlag eine umfangreiche Aufstellung über die Empfänger von Honoraren und die Höhe der den einzelnen freien Mitarbeitern gezahl- ten Vergütungen verlangt. Der Verlag lehnte das Auskunftsersuchen ab, weil es sich nicht gegen einen bestimmten Steuerpflichtigen richte, der Verdacht einer Steuer verkürzung in keiner Weise belegt sei und überdies ein solches Auskunftsverlangen das Vertrauens- verhältnis zwischen Verleger und Mitarbei- tern empfindlich stört. Der BFH hat diese enge Auslegung ver- worfen. Er folgerte aus dem Begriff„Auf- sicht“, daß die Vorschrift des 8 201 AO sowohl der Aufdeckung bisher unbekannter Steuer- fälle diene, als auch ohne Vorliegen eines begründeten Anlasses angewendet werden könne. Die ursprüngliche Auffassung des Reichsfinanzhofes(RFH), wonach ein begrün- deter Anhalt dafür bestehen müßte, daß durch Steuerflucht oder in sonstiger Weise Steuereinnahmen zu Unrecht verkürzt wur- den, wird damit ausdrücklich abgelehnt. Der BFH läßt bereits die Möglichkeit genügen, daß solche Verfehlungen vorliegen. Er schließt sich der späteren Rechtsprechung des RFH wieder an und lehnt auch insoweit die Meinung des Verwaltungsgerichts ab, das diese Rechtsprechung für überholt— weil angeblich durch nationalsozialistische Gedan- kengänge beeinflußt— erklärt hatte. Diese neuere Rechtsprechung des RFH entspreche durchaus noch dem geltenden Recht, das eine gegenüber früher(vor 1930) erweiterte allge- meine Steueraufsicht kenne. Aus diesem er- Weiterten Aufsichtsrecht ergebe sich auch die erweiterte Pflicht Dritter zur Auskunfts- erteilung nach 8 175 AO. Auch sie müssen zur Aufdeckung unbekannter Steuerfälle Aus- kunft erteilen, lediglich eingeschränkt durch die Grundsätze von Recht und Billigkeit. Die Finanzämter müssen hiernach bei Ausübung ihrer in die Interessensphäre der Staatsbür- ger recht einschneidend wirkenden Aufsichts- befugnisse beachten, daß ein gerechter Aus- gleich zwischen Gesamt- und Einzelinteressen stattfindet. Dazu gehört auch, daß die jeweils 7 75 Betroffenen auferlegte Pflicht zumutbar ist. Im konkreten Fall erschien dem BFH das Verlangen des Finanzamts, zeitraubende pe- riodische Aufstellungen über Honorarauszah- lungen durch den Verlag fertigen zu lassen, nicht mehr zumutbar. Er schränkte deshalb das Recht des FA dahin ein, daß es sich die erfor- derlichen Unterlagen durch eigene Kräfte bei dem Verlag selbst beschaffen müsse und be- tonte noch besonders, daß auch das zwischen Verlag und Mitarbeitern bestehende Ver- trauensverhältnis nicht außer acht gelassen werden dürfe. Auch müsse der durch die An- ordnung des FA erstrebte Vorteil für den Steuergläubiger in einem vernünftigen Ver- hältnis zu den Nachteilen stehen, die sich daraus für die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen dem eigentlich Steuerpflichtigen und der Auskunftsperson ergeben könnten. Begünstigte Nebeneinkünfte Wis senschaftliche Tätigkeit Der Bundesfinanzhof(BFH) hat in einem Urteil vom 30. April 1952— IV 73/52 U, das demnächst zur Veröffentlichung kommen dürfte, zum Begriff der wissenschaftlichen Tätigkeit im Sinne des 8 34 Abs. 5 Einkom- mensteuergesetz(EStö) Stellung genommen. Es war streitig geworden, ob eine enge oder weite Auslegung am Platze sei. Im Streitfall handelte es sich darum, ob Vorlesungen an einer Volkshochschule über steuerrechtliche Fragen durch einen Finanzbeamten als wissenschaftliche Tätigkeit gelten könnten. Das Finanzamt war für eine möglichst enge Auslegung. Es wollte eine wissenschaftliche Tätigkeit nur anerkennen, wenn sie auf hochschulmäßiger Vorbildung beruhte. Für die Vorlesungen an der Volkshochschule hatte es eine wissenschaftliche Tätigkeit des- — Marktberichte Weinheimer obstgroßmarkt vom 22. Juli Anfuhr sehr gut, Absatz normal. Es erzielten: Lützelsachsener Frühzwetschgen 10—23. Zimmers 15—30, Eisenthäler und sonstige 10—20, Pflaumen 8—11, Mirabellen 12—23, Pfirsiche 20—76, Aprikosen 30—90, Sauerkirschen 15—33, Reineclauden 10-20, Birnen 10—40. Aepfel 10—33. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt vom 22. Juli Bei guter Anfuhr und guter Nachfrage er- Zilelten: Johannisbeeren 18—22, Stachelbeeren 24, Himbeeren 530, Brombeeren 40-50, Weintrauben (Treibhaus) 214, Mirabellen 19—23, Schattenmorel- len 20—45, Pfirsiche 30—60, Aprikosen 30-60, Reineclauden 16-26, Pflaumen 10—17, Lützelsach- sener Zwetschgen 14—25, Zimmers 21—33, Tafel- äpfel 13—35, Tafelbirnen 14—32, Kopfsalat 7-16, Endivien 8-16, Spinat 20, Salatgurken(Freiland) 20—24, Salatgurken(Treibhaus) 28—65, Weiökohl 7—8, Rotkohl 12—15, Wirsing 12, Kohlrabi 8—10, Möhren 25, Knollensellerie 28, Lauch 30, Busch- bohnen 45—55, Stangenbohnen 38, Tomaten 34 bis 39. Zwiebeln 25—28. Mannheimer Gemüse- und obstgroßmarkt vom 22. Juli Durch die Trockenheit besteht eine Verknap- pung in deutschem Feingemũse, auch Grobge- muse gesucht bei steigender Preistendenz. Obst Jebhaft gefragt bei ebenfalls festen Preisen, Ueberstände kaum festzustellen. Zu nachfolgen- den Preisen wurden umgesetzt: Bohnen(Reste) 65—385, Erbsen(Reste) 36—38, Salatgurken inländ. Gewichtsware 40—44, Salatgurken holl. Stückpreis 66—72, Karotten 22—24, Kartoffeln 11,50—12, Ober- kohlrabi 12—14, Petersilie 8—10, Rettiche Bund und Stückpreis 12—14, Rotkohl 20-22. Endivien- salat erste Sorte 20—24. Kopfsalat erste Sorte 16—20, Schnittlauch 8—10, Tomaten dt. 35-40, it. Kr. 166 wegen verneint, weil sie von einem Ben 0 ohne abgeschlossenes Hochschulstudun halten wurden. f Der BFH ist dieser Auffassung entgs getreten. Er nimmt zwar in Ueberein 1— mung mit dern Schrifttum an, daß zum! bat de griff der wissenschaftlichen Tätigkeit elne R. hochstehende, besonders qualifizierte 1 bel 5 keit erforderlich sei. Zur„Wissenschaft dl Bin hörten vor allem die an den Hochschule anderer lernten Disziplinen. Aber darum dürfe d 18811 Begriff nicht zu eng ausgelegt werden u 5 der soziale Zweckgedanke des 8& A notwen. Estc gewahrt bleiben solle. Diese very de stigungsvorschrift könne deshalb nit—— die wissenschaftliche Forscher tätigkeit Fannter schränkt werden, zumal die künstleh fen ge und schriftstellerische Tätigkeit in pie viel weiteren Ausmaß begünstigt seien. Bundes gelte die Vergünstigung für eine vin auen schaftliche Gutachtertätigkeit und zh falten Tätigkeiten ebenso, wie für eine vort ns 9 tätigkeit. Unter die ähnlichen Tätige fert wird man auch die schiedsrichterliche M den U keit eines Richters bringen können. Mirtsch Der BFH lehnt auch ausdrücklich de fen schränkung auf Gutachten über ren ollteri strakte Fragen ab. Auch Gutachten den ne konkrete praktische Einzelfälle auf mei Sint nischen, juristischen oder anderen Wiz kennen gebieten sind begünstigt, sofern nur die praxis jektivität der Stellungnahme gewahrt he von R Der Begriff der wissenschaftlichen Täg glückli geht weiter als im Umsatzsteuerrecht. enattl halb wendet sich der BFH gegen eine eh ent tragung der Grundsätze, die von der Bel un 8 sprechung zum Begriff des Privatgelebhb“ volk herausgebildet worden sind. 1 Spielre über a e, Poll. 40, Welskohl 12-16, Wan e bis 2, Zwiebeln 20. Obst: Tateläpzel 2.% unterri Schaftsäpfel 1824. Aprikosen an scheide Kiste 23. Tafelbirnen 2644, Heidelbeeren. wäre,! Himbeeren 10—90, Johannisbeeren(Reste) l Urlaub. Schattenmorellen(Reste) 26-30, Brombeeren 1 bis 45, Frühzwetschgen 20—30, späte 25-40% Einwill bellen 18—28, Pfirsiche 30-93, Pflaumen 5 darf, is 1 14—24, Zitronen Kiste 30, Stüam gcheidu 22. 2 bis der Frankfurter Effektenbörse len, we vom 22. Juli 1932 3 o) Der Ordereingang bewegte sich hauptet weiterhin in engen Bahnen, doch war die( letzt w. tendeng der Dienstagbörse nicht unfreunde Dam Teilweise sah sich der Berufshandel zu Rehm Deckungen veranlaßt, denen jedoch zumet icher C reichendes Angebot gegenüberstand. G10 Kursbewegungen nach oben und unten die daher wiederum auf einzelne Werte besdul Regeln Am Montanmarkt bestand regeres Interes demokr Hösch, die sich mehrprozentig verbessern, Entsche ten und auch die übrigen Bergbauwerte y davon ungünstig beeinflußt. 1c Farben zom, bung en Sich recht gut behaupten, wenn auch das Dies bot zeitweise etwas größer war. Im Uprigen d gtaatsr. ben Industriewerte ziemlich ausgeglichen, Bere Kursabzweigungen zeigten u. à. nach f nch nu Eßlinger Maschinen, Feldmühle, Lahmeyer,, jegliche Zucker, Bronce-Schlanck, Sinner, Stolen dag der Deutsche Telefon und Kabel, besagt 5 Wintershall, Deutsche Tafelglas, sch stellung bisehe Zellstoff und Waggon Rastatt, Großben tendierten erneut freundlicher und konnten durchweg leicht erholen. Commerzbanken buchten einen Gewinn von 2½ Prozent. Tem Zimsliche Papiere blieben still und kaum ändert. 4½ Prozent Harpener Bonds aber% zent abgeschwächt. auf Be. stellt 8 der Dei der Fa die vie Nachric In Kenntnis zu geben. Freund dahingegangen. Mannheim, den 22. Juli 1952 Wir haben die traurige Pflicht, allen Freunden unseres Hauses von dem Tode des Leiters unserer Verkaufsabteilung Mannheim Herrn Karl Obermöller Herr Obermöller hat es in den wenigen Jahren seiner Tätigkeit verstanden, nicht nur große geschäftliche Erfolge in seinem Verkaufsgebiet zu erzielen, sondern auch das volle Vertrauen unserer Geschäftsfreunde zu erwerben. Mit Herrn Obermöller ist einer unserer wertvollsten Mitarbeiter und ein wahrer HEINRICH LAN2Z Aktiengesellschaft Bestattungen in Mannheim Mittwoch, 28. Juli 1952 Zeit 11.00 11.30 13.30 Hauptfriedhof Kemptner, Kari, Schwetzinger Straße 14 Eisen, Anna, Fahrlachstraße IIIa Hoffert, Julius, T 5, ½1½ 1 Krematorium Hammer, Franz, Diesterwegstraße 4 Friedhof Sandhofen 5 Keßler, Hedwig, Kalthorststrage 3a Friedhof Neckarau 13.00 11.00 Klosterfrau Melissengeist, all. Apotheken u. Drogerien erhältl. Denken Sie auch an Aktiv-, „lnfolge meines Merzleid bin ich seit 1946 arbeitsunfähig. Ich litt auch Schwindelanfällen, Angstzuständen usw. Seit Monaten nehme ich Klosterfrau Melissengeld muß Ihnen zu meiner Freude mitteilen, des; mein Zustand sehr gebessert hat! Die Beg, erscheinungen sind behoben. Ich kann jetzt gb Strecken laufen, mein Haushalt macht mir. Freude!“ So schreibt Frau Margarete Wilmer Berlin-Lichterfelde-West, Marschnerstraße Il. Generationen ist Klosterfrau Melissengeist als für das nervöse Herz berühmt. Gerade in un Wenn Zeit hilft er so vielen Menschen vie in der blauen Packung mit drei Nonnen,% Obermüller, Karl, Wingertstraße 74 Haßler, Franziska, Friedrichstraße 45 13.30 14.00 — KRAFTIFAHRZEUDE Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Ohne Gewähr Stadt Mannheim straße 61. KAuto-Verleih Olympia, 52, mit Radio. Tel. 4 60 72 Moosbauer, Neckarau, Mönchwörth- Mertedes-Benz 170 N mit Radio u. 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Unser lieber Vater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Rentner Herrensand 23 Seine Kinder, Schwiegervater, Karl Stemler ist im 72. Lebensjahr unerwartet von uns gegangen. Mannheim Rheinau, den 22. Juli 1952 In tiefem Leid: Enkelkinder und Verwandte Die Beerdigung findet am Dornerstag, dem 23. Juli 1952, Um 14 Unr auf dem Friedhof Rheinau statt. Mein lieber Sohn, Schwager und Onkel und Angehörige Feuerbestattung: 24. Juli 1952, 13.30 Uhr. Oskar Ries ist plötzlich unerwartet von Gott heimgeholt worden. NMhm.-Waldhof, den 22. Juli 1932 Unter den Birken 3 In tiefer Trauer: Frau Marie Ries, Mutter Donnerstag, u errenrad mit Rexmotor zu verkt. 2 Bettstellen u. 2 Nachtschränkchen auch geg. Anzahlung im Auftrag abzugeben. Ludwigsh., Rottstr. 87. gut. Zustand sehr Eichenschreibtisch m. stuhl, 2 Leder- kaufen. stühle, Sessel, Couch, rund. 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Ein Ziel übri- gens, dem nicht nur die parlamentarische Koalition der Bundesrepublik, sondern auch große Teile der Opposition ihren Segen ge- geben haben. Was könnte nun so schrecklich schlecht„schiefgehen“, wenn in Blickrichtung Zollabbau tatsächlich gehandelt würde, statt bloß geredet. Gewiß der Abbau der Zollschranken er- weist sich— innerhalb der Welt der Diplo- 80prozentige Liberalisierung angeboten (VD) Die Bundesregierung hat dem Europäischen Wirtschaftsrat am 22. Juli mit- geteilt, daß sie beabsichtige, den Umfang der mengenmäßig unbeschränkten Wareneinfuh- ren aus den Mitgliedsländern der OEEC von bisher 75 auf etwa 80 Prozent zu erhöhen. Der Rat der OEEC, der am Dienstagvormit- tag zu einer Sitzung zusammengetreten ist, wird zu diesem Vorschlag Stellung nehmen. Wie verlautet, soll die Veröffentlichung der gegenüber dem Vorjahr um 58 Millionen DM gestiegen. Der Mehrertrag von 220 Millionen DM hat aber, wie in der Erläuterung des Jahres- abschlusses festgestellt wird, nicht aus- gereicht, um den Mehraufwand zu decken. Von dem Reingewinn mußten 54 Millionen DM der gesetzlichen Rücklage zugeführt werden. Für Neuinvestitionen standen fast keine Eigenmittel zur Verfügung. Abschließend wird festgestellt, daß die erforderlichen Ausgaben aus den Reingewin- nen nicht mehr bestritten werden können. Seite 7 FFT zung einer Vermahlungsregelung noch nicht angegeben werden könne, weil die Vorar- beiten noch nicht abgeschlossen seien. Die gefallenen Aeußerungen seien wahrscheinlich im Sinne des Wunsches zu verstehen, daß die Bestrebungen für eine Normalisierung des Mehlmarktes bald zum Erfolg führen. Wie VWD ergänzend erfährt, arbeitet die Müh- lenstelle gegenwärtig einen weiteren Vor- schlag aus, der neben der Produktionsrege- lung auch bestimmte Vorschläge preispoliti- scher Art enthalten wird. Berechnungsgrundlage 1950/51 1 f is er- 258 125 1 5 g a 0 nicht gbtekune ce een 7 matie wenigstens— gewissermaßen als neuen Freiliste so rechtzeitig erfolgen, daß Es sei damit zu rechnen, daß die Betriebs- VWD. Als Grundlage der geplanten vor- tickeit) nen verwirkllent Wurden, da jede Reslerungs-„Quadratur des Kreises“, somit als unlös- sie am 1. August in Kraft treten kann. abrechnung 1952 mit einem Verlust abschlie- laufigen Vermahlungsregelung dienen, wis ünstlerg dotlage eine Verzagerung von Monaten dag dies bares Problem. ben werde. VWD aus Fachkreisen erfährt, die Wirt- in eh Die Industrie 3 1 8 5 s schaftsjahre 1950/51, nicht wie irrtümlich an- eden i Pifeieden Zorc dene dn hen zn rale eines 1 bertant dies darim gelesen Sein, das schon Bundespost-Bilanz Vermahlungsquote gegeben 1949/50 Der diesbezügliche Entwurf ne WI 3 volks wirtschaftlichen Bedürfnisses er- l xperten immer ganz. wissen und wis- etwas undurchsichtig Vr!!! der deutschen Mühlenstelle liege fertig vor, ad dee delten sollte. Buren me 5 PTV 1 1 VWD. Zu der Ankündigung einer proviso- und obwohl der amtliche Termin für das In- 8 Vortz des Zone eee 5 285 stern ist und warum sie nicht zu meistern VWD. Nach dem jetzt vorliegenden vor-. Mühl 8 ntierung zum 1. Ok krafttreten noch nicht festliege, rechne man Täti bechengen Verfahrens etesktecner gestaltet vers ist eber den Erperten stehen die Piplo- läufisen Abschluß für das Rechnungsjahr tober 1952 wird an; uständi er Stelle in Bonn damit, daß er am 1. Oktober d. J. wirksam che n gen! um gabel die anherung aller pefenigten maten, die bekanntlich selbst dort, wo keine 1951 erzielte die deutsche Bundespost bei Ge- 77 55 1 d 8 1 1 185 a 500 Wurschattsf ee eu gerte galerie nnnlsslon Schwierigkeiten und Hindernisse bestehen, samterträgen von 2,337 Milliarden DM einen erklärt, daß ei 5 5 lich de! 55 925 4„ 2. e der solche erfinderisch fabrizieren. Reingewinn von 57 Millionen DM. Die Er- e hatte, der die Vörarbeiten flir 8 j irt. träge sind gegenüber dem Vorjahr um 220 RICHTEN r rein Zolltarifausschuß 2 Vor drei Jahren tagte eine Welt-Wirt- de 85 J chten f den neuen deutschen Soltarit durchse füt Pat. schaftskonferenz, bei der behauptet wurde, Millionen PDM oder 10,4 Prozent gestiegen, K 5 1 Zielset. der Demokratie ver- di chi 5 1 7 Die Einnahmen aus Postgebühren sind westdeutschlands Einmarsch in den IFW rung von Flurbereinigungs verfahren, zur Perso- 0 5 f 1111 1111 1 itri ands zum nalverstärkung und zur Be aut mei Sinn und Zielsetzung der f ie verschiedenen Wirtschaftssysteme wür mit 1,084 Milliarden DM um 97 Millionen Das Gesetz über den Beitritt Deutschlands Werstärkung und Beschaffung von Geräten en Wi kennen, hieße es, wollte die demokratische den unter einen Hut gebracht werden. Sie DM DM höher als im Vorjahr. Die Erträ ge iter naticeen Wänrungs onde und dr Weltbank——. 8 ir 44. en za N 13 1 1 1 3 3 2 7 5 4 3 15 N 725 3 chef Praxis sich ausschlieglich er Verne ist bis heute diesen Beweis schuldig Seblie- im Postscheck- und. 5 4 e——.— Beschleungung und Verbilligung fahrt be zon Reibungsflächen widmen, wollte sie ben und inzwischen sanft entschlafen. Die haben um 38,9 Prozent zugenommen. Die nisationen vorgeschriebenen Formalitäten wird der Flurbereinigung erreicht werden konnte. n Tätig glückliche Endlösung gesellschaftlicher, wirt- europäische Zollunion behauptete, nun be- Bim 81 s Telegrafengebühren 55 der zum. 1. 3 2 Britische Handelsbilanz bessert sich allmähllen 5 8 5 1 g 5 5 5 esmimi 5 rd an der recht U schakkucher oder sozialer Frobleme nicht nur ginne der Abbau der Zölle im europäischen ten sich um 7,6 Prozent und die Fernsprech- Spitze 8 Delegation, die sich zus(VWD) Der Passivsaldo der britischen Augen- eine leg wesentlich erschweren, sondern mitunter Wirtschaftsraum. Noch ist nichts davon zu ebühren um 9,3 Prozent. Auch die Ein- Vertretern des Bundes ministeriums für Wirt- handelsbllanz velief sich im ersten Halbgahr 18532 der Bel anzlich verhindern. Gewiß soll das spüren, und von der Zollunion hört man 8 5 f 3 5 schaft, des Bundes ministeriums der Finanzen, des auf 470 Millionen Pfund Sterling, gegenüber dem vatgelebe 95 5 von dem nach demokratischen nicht mehr viel 5 nahmen aus Rundfunkgebühren sind vor auswärtigen Amtes und der Bank deutscher Län- Vergleichszeitraum des 1 ee er um— volk— 1 2 7 1 5 44,9 auf 53,1 Millionen DM angestiegen. der zusammensetzen Wird, an der 7. Jahresver- Millionen Pfund Sterling zurückgegangen. sdielregeln bekanntlich die Macht ausgeht Wenn sich nun die Gelegenheit bietet,. f 85 5 3 sammlung der Weltbenle und des Währungsfonds einer Stellungnahme des Britischen Handelsmini- über alle Vorgänge, die seine Lebensinter- durch rasche Entscheidungen praktisch dazu 1 5 Aufwendungen liegen mit 2,235 Mil- in Mexieo-Cit) Anfang September 1952 tell⸗ Sotten der inperte ann 8e Fresent gürdebzuf inen essen mittelbar oder e 5 beizutragen, daß endlich diese die Völker 8 e ee 5. 5— er Ipo 178 1 5 0 1 1 5 t. reisman ür 2. 5 8. 0 CC 1 diesen Aufwendungen werden jedoch erst- Welenporte wann kommt das Bundesarbeitsgericht: 85. 1 5 8 4 5 85 a f f j j N 1 1 UP) Der sozialpolitische Ausschuß der Deut- becren Wire, Brandlöschung in der Wohnung eines Zollschranken— abzubauen, dann sollte nicht 55 5 5 W eee e ür e— een Partel torderte auf seiner Arbeitstagung am Mete u blaubers zurückzustellen, weil ohne dessen gezögert werden. Am wenigsten im— zu 5 5 5 E aicteme, Neuen die Tauss elatten des eres ierten ter une nale ict n i 2% kiwillisung niemand die Wohnung betreten diesem Behufe mißbrauchten— Namen der Das Ansteigen der Personalkosten um 251 2. e— 5 8 lien n umen. dart, ist es völlig verfehlt, dringliche Ent- Demokratie.. Millionen DM auf 1,576 Milliarden DM wird 50 Prozent werden nach wie vor zum bisherigen heitsgewerkschaften im Kartellgesetz ein. 0 Stlan scheidungen zurſickzustellen, zu verzögern, Mag sein, daß dieser oder jener Inter- mit der durch die Verkehrszunahme beding- Satz verrechnet. Diese Maßnahme bedeutet eine Der erkennen cle fa ränen gan Wenge dis der Anschluß verpaßt ist. Zurückzustel- essenten tausendfaches Weh und Ach ver- ten Vermehrung des Personals und die Er- Sprozentise Kursbeseruns fur Wollerportsurf. Eee. N 1 2 1 3 1 3 1 8 höhungen der sozialen Aufwendungen be- Gleichzeitig wurde die Verkaufssteuer bei Woll- gungen von Arbeitnehmern und 41 E örse len, weil irgendjemand— mitunter den Na- mehrte Tonstärke gewinnt. Bekanntlich 8 8 exporten aufgehoben. Entsprechende Maßnahmen Er Wandte sich gegen die Begünstigungen, die dis men der Demokratie mißbrauchend— be- haupten könnte, seine Interessen seien ver- letzt worden. Damit soll einer Abschaffung demokrati- cher Ordnung nicht das Wort geredet wer- den. Ist es aber nicht notwendig, Spiel- Regeln und Formen zu finden, die auch im demokratisch geordneten Bereich schnelle Entscheidungen selbst weittragender Bedeu- tung ermöglichen? Dies dürfte um so leichter sein, weil die gtaatsmännische Kunst von heute vielfach bringen es ja Interessenten fertig, zur Wah- rung der eigenen Belange selbst Axiome) zu widerlegen. Das sollte aber kein Hindernis sein, den Mut aufzubringen zur Courage, denn es geht hier nicht um einen Interessentenklün- gel, es geht hier auch nicht um Belange im engeren, im sogenannten nationalwirtschaft- lichen Bereiche, sondern es geht um die Ver- wWirklichung Welt wirtschaftlicher Beziehungen. gründet. Der Personal der deutschen Bun- despost ist gegenüber dem Ende des Rech- nungsjahres 1950 um 8721 auf 303 074 Köpfe gestiegen. Die Aufwendungen für Erneuerungen stiegen von 159 Millionen DM infolge des Zuganges an neuen Sachgütern um 23 Mil- onen DM. Das Sinken des Reingewinns von 249 Mil- lionen DM auf 57 Millionen DM wird mit dem Absinken des Betriebsgewinns um 132 Millionen DM auf 102 Millionen DM, der außgerordentlichen Erträge und der Posten sollen Dreiecksgeschäfte verhindern, um den Ein- gang der vollen Freidevisenbeträge aus den Woll- geschäften zu gewährleisten. Die bereits seit län- gerer Zeit erwartete Maßnahme wird in Kreisen der Wollexporteure allgemein begrüßt, da die Argentinienwolle auf dem Weltmarkt jetzt wie- der konkurrenzfähig sei. Watenstedt-Salzgitter-Aufbau wieder einmal gesichert (VoD) Die Finanzierung des Wiederaufbaues des 8 und Walzwerkes Salzgitter ist ge- sichert, teilte Staatssekretär Alfred Hartmann vom Bundesfinanz ministerium am 21. Juli in Bad Harzburg mit. Die Mittel stünden dem Konzern aus eigenen Quellen zur Verfügung. Für die erste Stufe des Wiederaufbaus Errichtung eines Einheitsgewerkschaften von Besatzungsmächten, Arbeitgeberorganisationen, kommunalen oder Landesbehörden erfahren hätten. Empfehlung für Radfahrer (VD) Nur 20 bis 30 Pfennige für ein Paar Leuchtknöpfe braucht jetzt der Fahrradbesitzer aufzuwenden, um der Polizeiverordnung zur Wie- dereinführung der Tretstrahler für Fahrräder zu genügen. Angeregt durch diese Verordnung, kon- strulerte ein schleswig-holsteinischer Kaufmann einen Universaltretstrahler, für den ihm das Deutsche Patentamt am 21. Juli den Gebrauchs- musterschutz erteilte. Der pfenniggroße Leucht- knopf soll sich auf jedes Pedal montieren lassen. der Auskunftsperson ergeben könnten. ter eich nur von Behauptungen ernährt, denen Fauflenschlager Zinsen und Wertberichtigungen, ferner auf Siemens-Martin-Stahlwerkes und eines Grobblech 3 ſeslicher Beweis ermangelt. Die Folge ist, neu angefallene Zuschüsse 2 5 die West- walzwerkes— Würden einhundert Millonen D Steinkohlenförderung dab dem Volt— von dem, wie oben bereits) Keines Beweises bedürftiger Grundsatz. berliner Post in Höhe von 28 Millionen DM ger 2. VVV saisonal schwankend besagt, die Macht ausgeht— ständig Dar- bei gestiegenen außerordentlichen Aufwen- etwa 12 Monate später in Betrieb genommen wer- rages Gesamt ztellungen gegeben werden und Berichte, die 5 dungen begründet. den können. törderung in Tonnen kenden ak Beschönigung, auf Verschleierung abge. Verkündigung buhranrechte vor Die Bilanzsumme der Bundespost hat Flubereinigungs-Finanzierung und-Hoffnung 33 8 8 banken. telt sind. Daraus erklärt sich die Unzahl um) bie neue Posltivliste für Waren, dis sich von 2,546 Milliarden DM auf 2,948 Mil- Zur Förderung der Flurberemigung sind aus 1. 2. Bis 29. 2. 10 240 000 409 600 ent den der Dementis, daraus erklärt sich die Unzahl mit Einkuͤhrenrecnten zu beziehen sind, Wird vor. liarden PM erhöht. Das Anlagevermögen be- dem EcA.-Prosramm in einer Gesamtnsne von 1. 3. bis 31. 3. 10 444 000 443 200 aber e der Falschmeldungen, daraus erklären sich aaseteatiie mut Walcung voin 1. Auaust in Krart trägt 2,550 Milliarden Dil, während sich die diesen. 9 fr den 1. Andern eilte Mittel ige Höhe 1. fl. Bis 51. f. 4 2 1— aber 3½ ff die viel 1 lauf gesetzt werden, wie VWD von unterrichteten 5 5 5 f esem r den Ländern weitere Mittel e 1. 8. bis 31. 5. 10 050 000 402 100 i vielen sich laufend widersprechenden Bonner Kreisen erfährt,. Es kam damit gerech- Schulden aus Anleihen und Krediten auf 652 Lon rund 15 Mulionen Dl überwiesen worden. 1. 6. bis 30. 6. 9 200 000 201 900 — de 272... ̃ ⁵œ%%% ̃⁵p) In der Zollpolitik sind sich— wer ist vom 24. oder 28. Juli veröffentlicht wird. der Bundespost ist mit 1,970 Milliarden DM Diese Mittel wurden vorwiegend Zur m- 14. J. bis 20. 7. 2 355 990 992 665 een Suche für 1. August od. spat. tücht. S TEE N AN GE8SO IE Kindergärtnerin. Angeb. m. Bild u. ö Gehaltsanspr. an Schw. Klara Ambs, EIn. Mmöh!. Zimmer 3-Ammer-Wonnung Sie kommen len, deg 2 Kindererholungsheim Immendingen.(mögl. Neckarau. 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Ut aheimer errang tonze- Hfledaitte im 800--· LTauſ Mit letzter Kraft schaffte es der Frankfurter/ Amerikaner erneut am erfolgreichsten Zum erstenmal ging am Dienstag bei den XV. Olympischen Spielen in Helsinki bei einer Siegerehrung im Olympiastadion die Schwarz- vot-goldene Fahne der Bundesrepublik am Mast empor. Der frühere deutsche Meister Heinz den dritten Platz und gewann damit die Bronzemedaille. oner Erfolg wiederhoite, 1:49,2 Minuten und stellte damit gleichzeitig seinen kanre Mel Whitfield, der damit seinen Lond Neger Arthur Wint. Whitfield gewann in Frankfurt, belegte über 800 Meter Olympiasieger wurde der Ameri- vor dem Jamaica- Ulzheimer, 1948 erzielten olympischen Rekord ein. Die Zuschauer sahen auch am Dienstag spannende Kämpfe und großartige Leistungen. In den vier Entscheidungen, die auf der Tageskarte standen, gab und den Stabhochspringer Bon Richards,(USA(4.55 m). 100-m-Siegerin Jackson, es neue olympische Rekorde durch den Sieger im Diskuswerfen Sam Iness, USA(55.03 m), Australien, stellte mit 11.5 den Weltrekord ein und 800-m- Sieger Whitfield erreichte mit 149,2 seinen eigenen olympischen Rekord. Zum 800-m-Endlauf stellten sich insgesamt neun Läufer dem Starter. Nach einem von dem auf der Innenbahn startenden Dänen Nielsen verursachten Fehlstart setzte sich ebim zweiten gültigen Startzeichen sofort der lange Jamaika-Neger und Favorit Wint an die Spitze. Es folgten Ulzheimer mit zwei Me- ter Abstand, der Schwede Wolfbrandt und Günther Steines. Zu Beginn der zweiten Runde schob sich der spätere Olympiasieger Whitfield hinter Ulzheimer auf den dritten Platz, sprintete dann m der Gegengeraden nach vorn und kam mit zwei Meter Vor- sprung vor Wint und Ulzheimer in die Ziel- gerade. Hier begann nun der Endkampf, wo- bi sich in der Reihenfolge nichts mehr Anderte. Der dauernd zur Seite blickende Ulzheimer konnte dabei mit letzter Kraft einen Angriff des Schweden Nielsen erfolg- reich abwehren und sich hinter Whitfield und Wint als Dritter ins Ziel retten. Die Uhren zeigten für die ersten Drei 1:49, 2, 1:49,4 und 149,7 an. Günther Steines rieb seine Kräfte vorzeitig in. Positionskämpfen mit dem Schweden Wolfbfandt auf, konnte jedoch in diesem Klassefeld noch einen be- achtlichen sechsten Platz belegen. Heinz Ulzheimer hatte sich in diesem Lauf völlig ausgegeben und stürzte fünf Meter hin- ter dem Ziel zu Boden, allerdings ohne sich zu verletzen. Er war dann schnell wieder auf Deutsche Fechter ausgeschieden Einen Sieg(10:6 gegen Rumänien) und drei Niederlagen(6:10 gegen die USA, 5:11 gegen Argentinien und 2:14 gegen Ungarn) notierten die deutschen Fechter am ersten Tage des olympischen Fechtturniers im Mannschafts- Florett und schied aus. Mit Deutschland teil- ten England, Schweden und die USA das gleiche Los. den Beinen und nahm strahlend die ersten Glückwünsche entgegen. Jeder Wurf neuer Rekord Mit 53,47 Metern stellte der Amerikaner Sam Iness schon im ersten Gang einen neuen olypmpischen Rekord im Diskuswerfen Ger Männer auf.(Alter Rekord: Consolini, Italien, 1948. 52,78 m). Diese Leistung steigerte der afrikanerin Hasenjäger(11,8) deutlich. Dritte wurde Shirley Strickland(Australien) in 11.9. Die auf der dritten Bahn laufende deutsche Meisterin Maria Sander hatte schon nach 20 m mit der Entscheidung nichts mehr zu tun und wurde mit 12,0 Fünfte. Zum Ausklang zweimal USA Die olympischen Wettkämpfe im Stabhoch- sprung standen im Zeichen amerikanischer Ueberlegenheit. Der Sieger, Bob Richards (US), stellte mit 4.55 m einen neuen olympi- schen Rekord auf(alter Rekord Meadows 4, 35). Die Silbermedaille fiel durch Donald Laz 4,50 Meter) ebenfalls an die Vereinigten Staaten. Erst auf den dritten Platz kam mit Schweden Lundberg ein Europäer. Deutschland war in dieser Konkurrenz nicht vertreten. Tröstliches 7:0 im Hockey Nach der bitteren Pille, die Deutschlands Hockey-Nationalmannschaft durch die 0:1-Nie- Amerikaner im zweiten und dritten Durch- erlage gegen Holland hatte schlucken müs- gang auf 54,60 m und 55,03 m und gewann mit der letzten Weite sicher die Goldmedaille vor dem Sieger von 1948, Consolini(53,78 m) und A. Dillion(US), der 33,28 m erzielte. „Schnelle Maria“ Fünfte im Endlauf In der ersten 100-m- Vorentscheidung für Frauen, in der die an einer Blutvergiftung erkrankte Holländerin Fanny Blankers-Koen fehlte, ließ die Australierin Marjorie Jackson keinen Zweifel darüber aufkommen, wer in diesem Wettbewerb die Goldmedaille gewin- nen wird. Sie lief dem Feld auf und davon, durchriß nach 11,5 Sekunden das Zielband und stellte damit den Weltrekord ein. Marga Petersen(Bremen) lag bis 90 m gub im Ren- nen, hatte aber auf den letzten 10 Metern nichts mehr zuzusetzen und endete auf dem 5. Platz(12,1). In der zweiten Vorentscheidung setzte sich die Südafrikanerin Hasenjäger(11,9) vor der Australierin Strickland(11,9) durch. Die deutsche Meisterin Maria Sander(12,0) lief auf der Außenbahn das erwartete gute Ren- nen upd qualifizierte sich als einzige Deutsche für den Endlauf, nachdem unsere Mannheime- rin Helga Klein einen schlechten Start hatte und abgeschlagen in 12,3 Sekunden als letzte Läuferin endete. Im Endlauf bewies dann die Australierin Jackson nachdrücklich ihre Sonderklasse. Nachdem alle sechs Starterinnen glatt aus den Löchern gekommen waren, führte sie bereits nach 50 m überlegen. Sie stellte mit 11,5 erneut den Weltrekord ein und distanzierte die Süd- Die letzten drei Minuten waren ausschlaggebend Ninge/ melden: Legen nach Sonnenschein Nur Gocke errang in dritter Freistilrunde einen Sieg Am Dienstag vormittag wurde im olympi- schen Freistilringer-Turnier die dritte Runde gestartet. Sie brachte, nachdem Max Leichter im Halbschwergewicht am Montagabend noch gegen den Türken Atan nach 30 Sekunden ent- scheidend verloren hatte, Niederlagen für Weber, Makowiak, Schmitz und Nettesheim. Makowiak schied nach Ellerbrock als zweiter deutscher Ringer aus. Lediglich Mittelgewichts- meister Gocke kam zu einem 3:0-Punktsieg über den Schweizer Neuhaus. Leichters Mon- tagabend-Niederlage war sehr tragisch, denn sofort nach dem Anpfiff hatte er den Türken mit Kopfhüftzug geschultert. Die Niederlage wurde jedoch übersehen und der Türke warf nun Leichter auf die Schulter, was als regulär anerkannt wurde. Fliegengewichtsmeister Weber unterlag nur knapp nach Punkten gegen den Iraner Mol- laghassemi. Gocke erzielte bereits im ersten Abschnitt Wertungen und behauptete trotz starken Tempos des Schweizers seine Vorteile bis Kampfende. Schmitz war bis zur zwölften Das springende Känghuru, Charles Moore aus Amerika, war schon vor den Spielen sicherster Kandidat für die Goldmedaille im 400-m-Hürden- lauf. Schon sein Vater nahm an den Olympi- schen Spielen 1924 teil und galt als einer der bestn Hürdenlzufer der Welt. Wie man sieht, marschiert der Sohn in den Fußstapfen des „Alten“: Er gewann überlegen in Helsinki die „Goldene“ und stellte einen neuen olympischen Rekord auf. Bild: dpa Unser Pferde-Tip Düsseldorf, Mittwoch, 23. Juli I. R.: Gisa— Fingal— Abendstunde; II. R.: Anna Boleyn— Ordensritter— König der El- fen; III. R.: Annelie— Passionata— Fardip: IV. R.: Liebesorkan— Antonius— Walk over; V. R.: Papagno— Mameluck— Serenad; VI. R.: Grog— Mͤiliana— Narzissenblüte: VII. R.: Sinus— Vigor: VIII. R. 1. Abtl.: Uran— Pa- mokles— Tip: VIII R. 2. Abtl.: Salva— Min- newonne— Oxontes. Die Pferde-Tip-Ecke sagte für den Düsseldorfer Renntag am vergangenen Sonntag folgende Sieger direkt voraus: Serenade(32-100, Mangon(34:10), Fürstenau(28:10). Als Empfehlung Wurden die Sieger Fanal(41:10. Uno d'Oro(31:10), Maud(16:10) und Campanola(25:10) vorausgesagt. Die Zweier- bzw. Dreier-Kombination der Voraussage traf die Einlauf wette im I., 2., 7. und in beiden Abteilun- gen des 8. Rennens. Quoten: 66:10, 160:10, 40:10, 94:10, 124:10. Minute gegen den Inder Jadav vorzüglich, ließ in den letzten drei Minuten jedoch, die in internationalen Kämpfen hoch bewertet wer⸗ den, stark nach und unterlag mit 1:2. Kehn- lich der Kampf Makowiaks gegen den Schwe- den Berlin. Der deutsche Leichtgewichtler Heinrich Net- tesheim(Köln) wurde nach zwei Schulter- siegen in seinem dritten Kampf von dem Un- garn Gal mit 2:1-Richterstimmen besiegt. Die Entscheidung flel auch hier in den letzten drei Minuten, als die zwei Kampfrichter Gal einen Punkt mehr zusprachen. imm Leicht- und Mittelgewicht setzten sich die favorisierten Weltmeister Anderberg (Schweden) und Haydar Zafer(Türkei) weiter durch. 5 Ungarische Turnerinnen führen nach den Pflichtübungen Im olympischen Achtkampf der Turnerin- nen dominierte in den vier Pflichtübungen in der Gruppe 1 die ungarische Mannschaft. Nach Abschluß der Pflicht führten die Ungarinnen überlegen mit 223,10 Punkten vor Schweden mit 212,68 und Polen mit 209,32 Punkten. Hinter den mit 217,07 Punk- ten in der Gruppe 2 führenden Italienerin- nen belegte Deutschland mit 213,28 Punkten den zweiten Platz vor Rumänien mit 210,71 und England mit 199,69 Punkten. Da in der Gruppe 1 Ungarn mit 223,10 Punkten be- deutend besser turnte, nimmt Deutschland nach absolvieren der; Pflicht bisher den dritten Platz ein. Im Bodenturnen belegten Brigitte Kiesler und Lydia Zeitlhofer mi je 9,13 Punkten den ersten Platz. Am Schwebebalken waren Olga Göllner Rumä- nien) mit 9,16 Punkten, am Seitpferd und Barren waren die Italienerinnen Pitteri und Cicognani mit 9,50 und 9,10 die besten. Fünf„Goldene“ für Rußland— vier erhielt allein Victor Tschukarin sen, konnte sie im Trostturnier gegen Finn- land am Montagabend in Hämeenlinna mit einem 7:0(3:0)-Erfolg die Stimmung wesent- lich heben. Olympische Ehrenlisie 100 m- Frauen Goldmedaille: Marjorie Jackson (Australien) 11,5. Silbermedaille: Daphne Hasenjäger(Südafrika) 11.8. Bronzemedaille: Shirley Strick- land(Australien) 11,9. 4. Winsom Cripps (Australien) 11,9. 5. Maria Sander Deutschland) 12. 6. Mae Faggs(USA) 12,1 Sekunden. 800-m-Lauf Goldmedaille: Mel Whitfield (USA) 1:49,22 Min. Silbermedaille: Arthur Wint Gamaika) 1:49, 4 Minuten. Bronzemedaille: Heinz Ulzheimre Deutschland) 1:49, Minuten. 4. Gunnar Nielsen Dänemark) 1:49,7 Min. 5. Albert Webster England) 1:50, Min. 6. Gün- ther Steines Deutschland) 1:50,66 Min. Diskuswerfen Goldmedaille: Sam Iness(USA) 55,03 m(Olpmpischer Rekord). Silber- medaille: Adolfo Consotini(Italien) 53,78 m. Bronzemedaille: James L. Dillion(USA) 33,28 m. 4. Fortune E. Gordien(USA) 52,66 m. 5. Ferenc Klics (Ungarn) 33,13 m. 6. Otto Grigalka (UdSSR) 50,71 m.. Stabhochsprung „ Goldmedaille: Bob Richardse (US) 4.55 m. Silbermedaille: Donald Laz(USA) 4,50 m. Bronze- medaille: Ragnar Lundberg(Schwe den) 4,40 m. 4. Petr Denisenko(UdSSR) 4,40 m. 3. Valto Olenius Finnland) 4,30 m. 6. Bunkichi Sawada Gapan) 4,20 m. So stürzten sie über die Ziellinie beim 100-m-Endlauf, den der Von links nach rechts erkennt man: Bailey, Shmits, Remigino, Me Kenley und Sucharew. Bild: chu Deutsche Fußballer könnten Vorschlußrunde erreichen Voraussetzung: ein Sieg über Brasilien Glück blieb deutscher Elf bei der Auslosung weiterhin treu Deutschland, bisher im olympischen Fuß- pallturnier in der Auslosung der Spiele vom Glück begünstigt, hatte auch am Dienstagmor- gen Fortuna auf seiner Seite, als Erik von Frenckell im Hotel„Vaakkuna“ in Helsinki die Zwischenrundenlose zog. Danach wird die deutsche Auswahl am Donnerstag auf Brasi- lien treffen. Nach Abschätzung der Vor- und Nachteile beider Gegner hat die deutsche Mannschaft die Möglichkeit, in die Vorschluß- runde zu kommen. Deutschlands Aufgabe ist zwar schwer, aber nicht unlösbar. Unser Gegner spielt einen ähn- lichen Fußball wie die Aegypter, die in Turku mit einem Doppelstopper einwandfrei 3:1 be- siegt wurden. Da zu erwarten ist, daß Bun- destrainer Sepp Herberger gegen Brasilien wieder mit einem starken Riegel operieren wird, dürfte die Aufstellung der deutschen Mannschaft keine wesentliche Aenderungen aufweisen. Zu berücksichtigen ist ferner, daß unsere Elf auch die Unterstützung zahlreicher deutscher Schlachtenbummler und Aktiven haben wird, da die Begegnung in Helsinki im Stadion Pallokenttä stattfindet.. Die weiteren Zwischenrundenspiele lauten Wie folgt: Türkei— Ungarn am 24. Juli in Kotka. Dänemark— Jugoslawien(oder Sowjetunion) am 23. Juli in Helsinki, Oesterreich— Schweden am 23. Juli in Helsinki. Ueber 200 m nur noch Zandt Favoriten sind die Amerikaner In den Vorläufen auf der 200-m-Strecke wurden die Deutschen Werner Zandt und Peter Kraus jeweils Zweite und kamen in die nächste Runde. Der frühere Deutsche Meister Lickes schied im 14. Vorlauf, der sensationell verlief, aus; hier versagte auch 400-m- Welt- rekordmann Rhoden Gamaika). Zwei völlig unbekante Läufer, Oluwa(Nigeria) und Pak- puang(Thailand) gewannen in mäßigen Zeiten. Im sechsten Zwischenlauf kam Zandt dann Schlecht vom Start, machte aber in der Kurve viel Boden gut. 60 m vor dem Ziel stürmte der gehade lief olympischen 5000 m- Nekeord Bummelte Zatopek, um Zeitvergleich zu verhindern? Deutschlands Langstrecken-Hoffnung und mehrfacher Rekordler, Herbert Schade, Solin- gen, gewann am Dienstag im Olympiastadion in Helsinki seinen 5000-m-Vorlauf in der neuen olympischen Rekordzeit von 14:15,4 Minuten. Er verwies seine Gegner klar auf die Plätze. Der Engländer Parker wurde Zweiter vor dem Ungarn Beres. Herbert Schade setzte sich bereits nach 300 m mit 10 m Vorsprung an die Spitze und dehnte ihn bis zum Beginn der Schlußrunde auf rund 60 m aus. In der letzten Runde blickte sich Schade wiederholt um. In diesen 5000-m- Vorläufen wurde im wahr- sten Sinne des Wortes die Spreu vom Weizen gesondert. In keinem der drei Läufe verließen sich die Spitzenkönner— ausgenommen Zabo- pek— auf irgendwelche taktischen Einstellun- gen, sondern liefen ausschließlich auf Tempo. Dabei wurden die schwächeren Teilnehmer allmählich zermürbt und fielen weit zurück. Im ersten Vorlauf erzielte der Franzose Mimoun, der Gewinner der Silbermedaille im 10 000-m-Lauf, einen neuen Landesrekord mit 14:19,0 Min. Der Belgier Reiff begnügte sich hier mit dem dritten Platz. Ueberraschend gut schnitt der Finne Taipale ab, der Zweiter wurde. Der Sowjetrusse Popow schied als letzter aus. In der zweiten Ausscheidung lief Herbert Schade ein Rennen für sich. Der Zwischen- raum zur Verfolgergruppe wurde immer größer und betrug im Ziel fast drei Sekunden. Ob- wohl sich der deutsche Meister in der Schluß- runde merklich zurückhielt, stellte er mit 14:15,4 Min. einen neuen olympischen Rekord Auf. Im dritten Lauf ließ der Goldmedaillenge- winner über 10 000 m, Emil Zatopek, offen- sichtlich den Sowjetrussen Anufriew gewin- nen. Als Zatopek, der Zzuerst, am Ende des Feldes herumbummelte, die Spitze übernahm, würde das Tempo verschärft. In der vorletz- ten Kurve winkte der Tschechoslowake Anu- frlew zu und forderte ihn auf, ihn zu über- holen. Zatopek ließ auch noch den Schweden Albertsson aufschließen, der ihn im Ziel mit Handbreite abfing und auf den dritten Platz verwies. Ergebnisse(die ersten fünf starten im Endlauf): 1. Lauf: 1. Mimoun(Frankreich) 14:19,0. 2. Taipale (Finnland) 14: 22,8. 3. Reiff(Belgien) 14: 23,8. 4. An- dersson(Schwedem 14: 25,0. 5. Pirie(England) 14:26,2. 2. Lauf: 1. Schade Deutschland) 14:15, (olympischer Rekord). 2. Parker(England) 14:18, 2. 3. Beres(Ungarn) 14:19,6. 4. Theys(Belgien) 14:22, 2. 5. Tuomaala(Finnland) 14: 26,8. 3. Lauf: 1. Anu- friew(Sowietuniom 14:23,6. 2. Albertsson(Schwe- den) 14:26, 3. Zatopek(Tschechoslowakei) 14:26, 0. 4. Perry(Australiem) 14:27, 5. Chataway(Eng- land) 14:27, 8. Sowjetturner absolute Weltspitzenklasse Zweite Ueberraschung brachten die starken Japaner/ Fazit für Deutschland: Die endgültigen Ergebnisse des zweitägigen Kunstturnens bei den XV. Olympischen Spie- len brachten, wie wir bereits gestern melde ten, einen überwältigenden Erfolg der sowie- tischen Turner. Fünf Goldmedaillen, fünf 8 i bermedaillen und zwei Bronzemedaillen er- rangen die Turner Rußlands. Eine einmalige turnerische Erscheinung dürfte dabei Viktor Tschukarin gewesen sein, Zwölfkampf- Einzelwertung) holte. Eine vierte Goldmedaille konnte er als der allein drei Goldmedaillen[Pauschenpferd, Pferdsprung und Mannschafts- führer der Zwölfkampf-Riege in Empfang nehmen. Die fünfte russische Medaille gewann Chagulnian an den Ringen. Seine beiden Silbermedaillen holte sich Tschukarin am Barren und an den Ringen. Die gewaltige Ueberlegenheit der Russen wird beim Studium der Turner-Ehrenliste deutlich, denn in der Zwölf kampf-Einzelwertung befinden sich unter den sechs Erstplacierten fünf Russen!! Medaillen. Hervorgehoben werden muß auch das glänzende Abschneiden der Japaner, An den Rin gen und am Pauschenpferd gewannen sie alle die zwar keine Goldmedaillen, jedoch zwei Silbermedaillen und eine Bronzemedaille errangen und neben den Russen die Ueberraschung der Spiele waren. Zwei Tage lang kämpften die besten Tur- ner aus 30 Ländern um den olympischen Lorbeer. Es gab Licht- und Schattenseiten in vielen Riegen, vor allem aber in der deut- schen. Den Turnern der Sowjetunion brachte Helsinki einen riesengroßen Erfolg; ebenso auch den fünf Söhnen Nippons, die eine in der Geschichte des Turnens einmalige Lei- stung vollbrachten. Im allgemeinen war jede Riege acht Mann stark, wobei die drei schlechtesten Turner jeder Uebung nicht ge- wertet wurden. Japan hatte jedoch nur fünf Turner zur Stelle. Es durfte also keinen Aus- fall geben, und es gab auch keinen Versager. Der mit weitem Abstand errungene erste Platz der UdssR im olympischen Zwölf kampf und Japans fünfter Rang hinter Deutschland, das waren die allen Voraus- sagen zuwiderlaufenden. herausragenden Er- gebnisse des Wettkampfes der besten Kunst- turner der Welt. Jeder Turnfreund in der Heimat wird sich kragen:„Wir war es möglich, daß Deutsch- land„nur“ den vierten Platz schaffte und in der Einzelwertung des Zwölfkampfes nur einen Mann unter den ersten Zwanzig stellte?“ (Bantz auf Platz 8), Diese Frage ist nicht schwer zu beantworten. Wir sahen die deut- schen Turner bei allen Pflicht- und allen Kürübungen. Es fehlte ihnen am ersten Tage offensichtlich an Kondition und an Ruhe. Was aber noch schlimmer war: Die Nerven ver- sagten! Nur einer konnte sich aufraffen und sein Letztes geben. Alle anderen besaßen nicht die Willensstärke, mit eiserner Energie zu Turnen und die Haltung zu verbessern. Deshalb waren die Leistungen in der Pflicht kaum durchschnittlich. Die vor den Olym- pischen Spielen in Deutschland allzu zuver- sichtlichen Stimmen wurden zum Schweigen gebracht, der Lorbeer war zu früh bestellt. Der 40jährige Alfred Schwarzmann, der „Bittere Pillen“ am laufenden Band zunächst wegen seines Alters nicht mitgenom- men werden sollte— ausgerechnet dieser Senior erhielt die Silbermedaille in der Einzelwertung und erreichte eine Punkt- gleichheit mit dem zehn Jahre jüngeren Weltmeister Sepp Stalder. Schwarzmann war der einzige unter den deutschen Teilnehmern, der die Nerven behielt und seine Uebungen so durchturnte, wie man es erwartete. Was die Sowietrussen an den Ringen, am Reck und bei den Bodenübungen zeigten, war allererste Klasse. Vielleicht werteten die Kampfrichter bei den Uebungen am Bar- ren etwas zu optimistisch für die sowzjeti- schen Turner, aber die wenigen Zehntel- punkte machten den Gesamterfolg auch nicht wesentlich größer, als der ohnehin schon War. Die Leistungen des 27jährigen TS ehu- karin können kaum überboten werden. Der hagere blonde Werkstudent turnt wie eine Maschine und verzieht auch bei den schwierig- sten Uebungen keine Miene. Ihm steht der dunkelhaarige Shaguinian wenig nach. Auch er ist allererste Klasse und seine 9,95 Punkte an den Ringen bedeuten die höchste Wertung, die je ein Turner bei den Olympischen Spie- len erhalten hat. Die Schweizer haben die Silbermedaille und den zweiten Platz durch ihre ausge- glichenen und kraftvollen Uebungen zu Recht erhalten. Auch Finnland wurde für seine Lei- stungen gerechterweise mit der Bronze- medaille ausgezeichnet. Für Deutschlands Turner war Helsinki eine bittere Pille und eine ernste Lehre. Amerikaner Remigino gewann Festivals lichten. So ist delberg 1 ergebnis. am und 2 Kann abe denes Pr kepräsent. Australier Treloar(21,6) vorbei, auch der dort sein! Sowjetrusse Sucharew lief noch auf. Die Ziel fobogralie entschied jedoch für Zandt u, der damit also als Zweiter eine Runde welle kam. Peter Kraus war im zweiten Zwischet lauf mit 21,9 nur Vierter geworden und 4 geschieden. Jugoslawien— UdssR 3.1 Vor 20 000 Zuschauern standen sich Dienstag in Tampere die Fußballmannschaf Jugoslawien und der Sowjetunion zum derholungsspiel der olympischen Vorrun gegenüber. Nachdem die erste Begegnung Sonntag trotz zweimaliger Verlängerung 5:5 keine Entscheidung gebracht hatte, 81 ten die Jugoslawen im zweiten Treffen mit Die Sowjets begannen mit schnellen griffen und gingen auch durch Bobroꝶ Führung, der von der Elfmetermarke unh bar eine Vorlage von Trofimow einschoß, Jugoslawen benötigten einige Zeit, um zu finden, tauchten dann aber äußerst „Kleiderschränke“ im Endlauf Die am Montagabend verbreitete Nach richt, der Vegesacker RV habe den End lauf im Zweiter m. St. erreicht, wurd später dahingehend berichtigt, daß noch werden müsse. Die Vegesacker„KI schränke“ haben ihn am Dienstag die USA und die Sowzetunion sieh wonnen und konnten nun doch Endlauf einziehen. trifft auf Frankreich, Itailen, Finne und Dänemark. Achter hat es geschafft am Dienstagnachmittag die letzten Ru- der-Trostrennen gefahren, wobei sich die Sieger der einzelnen Läufe noch für die Finale am Mittwoch qualifizierten. Wäh rend der deutsche Achter(Kölner RV 1877) seinen Lauf gegen Kanada sicher gewinnen konnte, mußte sich der deut. sche Doppelzweier(Beck/ Füßmann) hin- ter Frankreich mit dem zweiten Platz be. gnügen und schied damit aus. Im Endlauf kämpfen im Achter am Mittwoch: 84h England, Deutschland, Australien, Sowiet⸗ union. ein zweiter Hoffnungslauf ausgetragen Das deutsche Boot Auf der Meilahti-Rennstrecke wurden fährlich vor dem sowjetischen Tor auf. Ine anhaltende Ueberlegenheit führte zum 1 gleich, als Mitic einen Paß von Vukas all. nahm und sicher verwandelte. Ein Foul-El. meter ergab in der 29. Minute durch Bovek den jugoslawischen Führungstreffer. Die Jugoslawen hatten aus dem Verla des ersten Spiels mit den Sowjets ihre ang gezogen und ließen sich, nachdem sie 10 ein Tor Kajkovskis in der zweiten Hälfte d 3:1 erhöht hatten, nicht mehr überraschen, Bronzemedaille für England England gewann am Dienstag die Are medaille im olympischen Hockevturnier dum einen 21(I:0)-Sieg übet Pakistan im Spiel den dritten Platz. — Ehrenliste der Turner Zwölfkampf-Einzel: Gold med a 11 Victor Tschukarin(Sowjetunion) 0 Punkte. Silbermedaille: 155 Chaguinian(Sowjetunion) 114,5 1 Bronzemedaille: Josef Stad (Schweiz) 114,75. 4. Valentine Moura 5. Hans Eugsbe (Sowjetunion) 113, 70. Ikon (Schweiz) 113,40. 6. Eugene Role (Sowjetunion) und Wladimir Belia (Sowjetunion) beide je 113,35. Zwölfkampf Mannschaft: 8.0 dn Wietunion 574,40 P.; Silber 25 b 567,55 P.; Bronze: Finnland 804 5 Pauschenpferd: Gold: Viktor 88 l karin(Sowjetunion) 19,50 Punkte. 00 ber: Eugen Korolkow(Sowſetun und Grant Chaguinian(Sowietoa e beide je 19,40. Bronze: Mikhail Pere! man(Sowietunion) 19,30. 5 Barren: Gold: Hans Eugster(Schwei 19,65. Silber: Victor Tschukarin baer wjetunion) 19,60. Bronze: Josef Sta Schweiz) 19,50. n i Reck: 8 old: Jack Günthard SSchmen 19,55. 811 ber: Josef Stalder(Saag und Alfred Schwarzmann Heutscs an beide je 19,50. Bronze: Heikko lainen(Finnland) 19,45. Pferdsprung: Gold: karin(Sowjetunion) 19,20. Masao Takemoto(Japan) 19,15. Takashi Ono(Japan) 19,10. chwe⸗ Boden: Gold: Karl Thoresson( den) 19,25. Siber: Tadao Uesgee 1 pan) und Jercy Jokiel(Polen) 8 500 19,15. Bronze: liegt noch nicht“ 85 Ringe: Gold: Grant Chaguinteg, 0 wietunion) 19,75. 811ber: Victor 5105 karin(Sowjetunion) 19,35. 1 und Dimitrij Leonkine(Sowjetunion 1 1 0. Hans Eugster(Schweiz) beide e 19 0. del pt immer al vurden bekannt, and Pata Aren Lei ren Ta kope un rität v. ei uns Falle der deutscher Lunden. der Kolle Zunte klmen u Rabenalt Aber vie relchisch⸗ haben. D. Bedenket enerkolg Paaren g. Einmal 2 einen do zum ane man nic eine gest rufen. ſtrastiere, erste Ve krelwilli⸗ dich ausr der ha Schnur gezierte Streichen überneh miemalg Verliert nes„ trügt, I. Füllhorn schüttet, des Sch Zuweile grafengl Daly-Kec ene Zehrlich Wenn 85 deine 20 unendlie gedoch schluckt allem 0 allen 86 die es n Han; MORGEN Seite 9 0 Mittwoch, 23. Juli 1952 Nr. 10 e „„ ach einer peinlich schwach besuchten Fröfktnungskfeier am Donnerstag in der Uni- reität und in Anwesenheit eines nur klei- 8 Teils der angekündigten Prominenz dug de Reidelberger Filmkunst Tage 1952 I Follem Gange, allabendlich beehrt von nem Stamm Besucher, die— so sehr sich 5 Veranstalter das auch wünschten leneswegs für das große Publikum, Lieschen Müller“, repräsentativ sind. l. * ersten Tag hatte der Franzose Ar- mand J. Cauliez, Mitbegründer des„Inter- nationalen Film- Kriteriums“(das„Krite- kum“ ist Träger, der Film-Club Heidelberg Arrangeur der Heidelberger Tage) voll Bit- terkeit vor einem kleinen Kreis gesagt, was vielleicht das Wesentlichste ist und a die Fragwürdigkeit von Festivals im allgemeinen ue auch im besonderen beleuchtet: Der Internationale Film-Produzentenverband hat verboten“, in Heidelberg Festival-FEilme zu werten; allein Cannes und Venedig sollen des„Recht“ zu einer„Wertzensur“ haben. ber Franzose wußte auch über ständig 2u- gewam dehnende Abneigung der Film-Verleiher, a1 Festivals mit Filmen zu beschicken, zu be- Bild: dg richten. 5 80 ist auch das Gesamtprogramm in Hei- Adelberg mehr oder weniger ein Zufalls- ergebnis.(Man mußte nehmen, was man be- zam und die Freiheit, das Programm selbst in gestalten, war wesentlich eingeschränkt). Kann aber ein weitgehend zufällig entstan- denes Programm in einem echten Sinne kepräsentatiy für das Filmschaffen da oder duch der dot sein? Man läuft zumindest die Gefahr Die Ziel. für en en Ru- sich die für die 1. Wäh- ner R sicher r deut- im) hin- latz be⸗ Endlauf : US, Sowijet⸗ Bel Fllmkomikern ist der„Starke“ nicht immer allein am mächtigsten. Laurel/ Hardy durden als Zweigespann„Dick und Poff“ bekannt, zus Dänemark waren einst„Pat and Patachon“ von Alten und Jungen bei hren Leinwandabenteuern umjubelt. In un- eren Tagen begaben sich schließlich Bop lade und Bing Crosby auf diesen Popu- zum Alt lalltät verheißenden„Weg nach Marokko“. ukas aul. bel uns wollen sich auf und als„Knall und Foul-Ell, Tall der sommersprossige„Lausbube“ des rch Bock deutschen Flims, Hans Richter, und sein aus 5 undendurg von der Niederdonau stammen- m Verla der Kollege Rudolf Carl versuchen. el 1 ade au Zunächst ist eine Serie von zwei Grotesk- Hälfte au amen unter der Regie von Arthur Maria raschen, fabenalt in München- Geiselgasteig gedacht. ber vielleicht wird dieser deufsch-öster- and 3 Filmbund auch festeren Bestand . 5 en Das hängt weniger von„großdeutschen 1 1 denken“ der Westalliierten als vom Kas- n Spiel u denerkolg ad. Die Wirkung von Komiker- e hie zien sent von verschiedenen Ursachen aus. 3 einfach davon, daß zwei Spaßmacher 990 doppelten Grund zum Lachen geben, 15 andern deshalb, weil Gegensätze, die 5 nicht ernst zu nehmen braucht, noch n erte Heiterkeitswirkung hervor- — ner daille. 0 115,0 Grant Punkte. Stadler Hourato Eugster corolkog Beliako/ Rans Richter, 33 Jahre, und Rudolf Carl, 10 dem uns wie bei mancher Diva nur der „Juni als Geburtstag bekannt ist, kon- unden schon sehr nett im Alter, Da der aste Versuch sie als Vagabunden und un- cn eule Hochstapler zeigen wird, ergeben 14 8. per haaichende Verwickelungsmöglichkelten. Sehwen gan weng mit etwas Sauerkraut, lies 56425 P.„nurrbart, im gutmütig-breiten Gesicht r Tea, zuuerte Rudolk Car! dürkte bei diesen den Seng übechen die Rolle des Naiv-Aengstlichen ſelunen memehmen, der auch im schlichtesten Zivil il Pert. e ganz die Furcht vor hohen Herren 8 en ert und unsichtbar stets die Mütze kräet Dienstmannes des guten Herzens“ Fünonmmer wird inn, gerade wenn das achüttet der Fortuna inn mit Segen über- 0g 0 die Besorgnis vor den vielen Tücken 2 8 icksals und des Objekts verfolgen. Rralenan aber wird der Sohn eines Tele- balken vorstehers der Wiener Nordbahn gechice und mit unverhohlen hastiger Un- ebrüch dattelt, wenn er hungrig und be- am e. dt. nach dem Ersehnten greifen. beine 20 dann seine Beute vertilgt, werden bnendlich der Spiegel einer eifrig kauenden, geddoch chen els denen Seele sein, die sich zanluckt on im nächsten Augenblik ver- dem wird n ale sich ertappt fünit. Vor alan(80, allen wurd Rudolf Carl aber freundlich zu or Lech, die e einen Partnern sein, auch zu denen, 3 9 dicht verdienen. 5 1 a 5 1 350 us Richter ist da aus anderem Holze Schwei arin(50, 1 Staldel (Schwei (Schwein itschlanc Ko Saub⸗ Tcchu⸗ zilben, ronzé n(Schwe ako(l, beide J it vor, der hinkenden und auch nicht lückenlosen Vergleiche. . Europas klassischem Filmland, Frankreich, War der Auftakt vorbehalten mit Trois femmes“(Regie André Miche), einem Spielfilm, dem drei Novellen von Maupas- sant zugrundeliegen. Wertvolle Literatur filmisch zu übersetzen bleibt immer proble- matisch und anfechtbar. Trotzdem kam ein Film zustande, der in drei verschiedenen Frauentypen das Gemeinsame festhält: die Liebe in reinster, zweckungebundener Form um ihrer selbst willen, die Liebe als Weg zum Wohlstand und die Liebe quasi als un- vermeidliche, wenn auch gern erlebte Durchgangsstation zum Endziel Kind. Diese Typisierung gelang; von des Dichters im- pressionistischem Licht dagegen ging einiges verloren. Es blieb ein guter Film, mit einigen Längen, aber kein Meisterwerk. 0 Filmisch bedeutsamer an diesem ersten Abend war ein holländischer Kulturfilm „Mas quera ge“(Resle: Max de Haas), der mit Lichteffekten, Bewegungstricks und un- terlegter„Music conerete“ von Pierre Schaeffer Eingeborenen-Masken zu gespen- stischem Leben erweckte, magisch und ex- pressiv. Das Symbol wurde in seiner dumpf- geistigen Bedeutung lebendig. Eine gran- diose Studie von nahtloser Geschlossenheit und explosiver Ausdruckskraft. In konven- tionellem Rahmen— an den früheren Ufa- Kulturfilm-Stil erinnernd— blieb dagegen der ebenfalls holländische Film„Mittel- alterliehe Niederländische Bild- hauer kunst“. Saubere, vor dem Objekt Wvien Leigh Privatauf nahme der großen britischen Schauspielerin, die sowohl auf der Bühne als aueh im Film von Erfolg zu Erfolg eilt. Aufnahme: Rolf Heinz Hofstetter Auf den Spuren von Dick und Doof Hans Richter und Rudolf Carl debutieren als„Knall und fall“ geschnitzt. Schließlich ist er Vater zweier Söhne, wobei in einem Falle Rudolf Prack Pate stand. Er verkörpert im Film eine gute Portion Frechheit, die aber letztlich immer nur für den Sieg des Guten oder das absolut Notwendige(siehe Hunger) eingesetzt wird. Als Junge schon imponierte er uns mit seiner verschmitzten Pfiffigkeit und seinen wach- sam abstehenden Ohren.„Meine Sommer- sprossen sind geblieben, aber meine Hosen sind inzwischen länger geworden!“— kom- mentiert er strahlend. Zwischen Film und Schulbank braucht er sich, nachdem in rund 150 Filmen für seine„Klappe“ die Aufnahmèé- klappe fiel, nicht mehr zu teilen. Privat sind an die Stelle des Fußballspiels sehr gekonnte klassische Fingerübungen auf dem Flügel ge- treten. Er nimmt die ernste Musik ernst und verspricht:„Keine Angst— ein Lausejunge bleibt man ja doch ein Leben lang!“ 10 „Festival“ mit Zufallsprogromm und ohne Prominenz Die„Heidelberger filmkunst-Jage 1952“ sind angeloufen ehrfürchtige Kameraarbeit— mehr„akade- mische Vorlesung“ als„Film“(Niederlän- disches Ministerium für Unterricht, Kunst und Wissenschaften). 7 Auch am zweiten Abend schnitten die Kulturfilme besser ab als der Spielfilm. „Les Voyages de Jules Verne“ (Regie: Jean Aurel) verstand es meisterhaft, Zeichnungen zu den visionären Romanen des französischen Phantasten beweglich(je- doch nur scheinbar, durch Bewegung der Kamera) und damit Statik zur Dynamik zu machen. Wieder ein Musterbeispiel filmi- scher Möglichkeiten. Kermesse phan- tastique“ entpuppte sich als farbiger Puppenfilm von entfesselter, aber stets ge- schmackvoller Phantasie mit unerschöpf- lichen Trickeinfällen und zum überraschen- den Ende schließlich als Werbefilm. Ein Werbefilm von Format jedoch und damit ein Lehrbeispiel par excellence. * Der mexikanische Hauptfilm„8 u bid a al cielo“ Regie: Luis Bunueh) ist die mit- unter quälend langatmige Geschichte eines guten Sohnes, der gegen die Intrigen seiner bösen Brüder anzugehen versucht, die das Testament der sterbenden Mutter zu ver- fälschen trachten, im materiellen Sinne er- folglos bleibt, zum Schluß jedoch mit seiner jungen Frau resignierend vor der bösen Welt auf einer abgelegenen Insel das „Wahre Glück“ findet. Ein seltsames Neben- einander von primitivsten Eintopp-Mätz- chen und gekonnten, brillanten Details macht diesen Film dramaturgisch fast stil- 10s. Großartig erfaßte Typen, die gelegent- lich an den italienischen Verismus anklin- gen, agieren zugleich mit Courts-Mahler- Figuren in versüßlichten Hollywood-Szenen, die von der Regie zudem zu breit angelegt sind, um der potentiellen Spannung des Handlungsvorganges zu entsprechen. Ein Film, der vielfach in qualifizierten An- sätzen stecken blieb. * Der dritte Tag brachte zunächst zwei deutsch-(amerikanische) Kurzfilme HJede Frau kann zaubern“.(Wie eine mo- derne, zweckmäßige Küche aussehen sollte) und„Der unsjchtbare Stachel draht“. Ein Plädoyer für deutsch- ameri- kanische Verständigung), beide bei aller Lehrhaftigkeit amüsant, witzig und unter- haltend gestaltet bei herkömmlicher Kame- raarbeit, einen filmisch unerheblichen Doku- mentarfilm dänischer Herkunft über die Ausbildung dänischer Seeleute, einen wei- teren dänischen Film über die Luftfahrt des Landes, originell, einfalls- und trickreich gearbeitet und schließlich(unbeabsichtigt) ein Musterbeispiel— wieder dänisch— da- für, wie man einen Film so langweilig wie nur möglich machen kann. Ein völlig undra- matisierter„Aufklärungsfilm“ über die Ge- kahren des Rasens auf Landstraßen, ein Lehrfilm also, der jedoch eher komisch Marga Lopez wird von den merikani- schen Zeitungen als die „Mangano“ von Meriko bezeichnet. Aufnahme: Maxlkanas/ Hofstetter (durch seine Naivität und durch die ent- setzlichen Längen) als— wie beabsichtigt- ernsthaft wirkt und einen Schluß hat, der in seiner Kitschigkeit schwer zu überbieten sein dürfte. Enttäuschend war auch der deutsche Kurzfilm„Der awige Kreis“, der versucht, Tänze von Harald Kreutzberg fil- misch festzuhalten und dabei nicht darüber hinauskommt, fotograflertes Bühnengesche- hen zu sein. 5 Trost dieses Tages waren der englische Zeichentrickfilm in Farben Ani mat e d Genesis“(gestaltet von Joan und Peter Foldes) und der ebenfalls englische Spiel- flim„Cry, the beloved country“ Regie: Zoltan Korda). Im ersten Film wird in primitivistischer— nicht primitiver!— Manier mit im einzelnen unterschiedlichem Erfolg menschliche Kultur- und Entwick- lungsgeschichte auf eine simple Symbol sprache reduziert, zum Teil geradezu erre- gend in ihrer übersichtlichen, einfachen Ausdrucksform derart komplexer Vorgänge und Zusammenhänge. Eine häßliche Spinne symbolisiert das Böse, das die Fortschritte des Menschen zu dessen eigenem Nachteil werden läßt, ein Schmetterling das Gute, das— in diesem Film jedenfalls— zum Schluß doch siegt und eine Aera des unge- trübten Glückes erhoffen läßt. Ein sehens- werter Film bei allen Schwächen, die da „Die Karriere der Doris Hart“ Michele Morgan und Ludmilla Tehérina in dem Film„Die Karriere der Doris Hart“, der nach dem gleichnamigen Roman von Vicki Baum gedreht wurde. Aufnahme: Prisma Hans Haß will in der Südsee farbfilſmen „Liebe und Haß ziehen nicht mehr“, sagte er in einem interview „Die Triebkräfte unserer Welt, die menschlichen Leidenschaften, Liebe, Haß, Rache usw., wie sie uns von den Filmpro- duzenten aller Länder seit Jahrzehnten vor- gesetzt werden, haben für viele Menschen längst ihre Reize verloren. Wieviel merk- würdiger und aufregender mutet dagegen das unbekannte, bizarre Leben der Unter- wasserwelt an! Den ungewöhnlichen Erfolg meines letzten Films Menschen unter Haien“ führe ich hauptsächlich darauf zurück. Und deshalb werde ich das Atelier für den nächsten, der ganz und gar farbig werden soll, wieder auf dem Meeresgrund suchen, und zwar diesmal auf dem so überaus far- benprächtigen der Südsee, Ich werde dabei die mit dem vorigen Film begonnene Linie bewußt fortsetzen. Das sagte uns der Tiefseeforscher und wohl eigentwilligste aller Filmgestalter Hans Haß bei einer Unterhaltung in Ham- burg, wo sein neues Expeditionsschiff „Xarifa“ langsam seiner Vollendung ent- gegengeht. Man kann diese Meinung, wenn man will, getrost als originellen Beitrag für die viel umstrittene Filmkrise unserer Tage werten. Auf jeden Fall hat hier einer mit großem Wagemut einen gangbaren Weg zu rer Ueberwindung gefunden. Hoffentlich führt das nicht demnächst zu einer Infla- tion an Tiefsee-Film-Expeditionen. Die„Xarifa“, vorläufig nur ein schnit- tiger Rumpf im Hamburger Hafen, wird das modernste Film- und Forschungsschiff wer- den, das je die Meere befuhr. Mit ihren 60-Kilowatt- Generatoren zur Speisung der Unter wasserscheinwerfer Farbaufnahmen erfordern weit stärkere Lichtquellen— wird sie ein richtiges kleines Elektrizitätswerk an Bord haben. Die hochempfindlichen Film- materialien verlangen bei der zu erwarten- den Tropenhitze Spezialkühlräume mit höchstens acht Grad Celsius und 50 v. H. Luftfeuchtigkeit. Alle diese und noch viele andere technische Voraussetzungen werden jetzt auf dem Schiff, das wahrscheinlich unter deutscher Flagge segeln wird, ge- schaffen. Antriebskräfte werden 600 Qua- dratmeter Leinwand und ein 250-PS-Deutz- Diesel sein. „Von den Kosten und Schwierigkeiten, die das alles macht, haben sie keine Vor- stellung“, fuhr Haß inzwischen fort.„Mehr als einmal drohte mir die ganze Geschichte schon über den Kopf zu wachsen. Wenn ich nicht schließlich doch immer noch Hilfe ge- kunden hätte— auch bei der deutschen In- dustrie, die große Teile der Schiffsausrüstun- gen und die fotografischen Geräte stellt—, wäre wahrscheinlich längst alles aus. Dies- mal werden wir mät vollautomatischen Un- ter wasserkameras ans Werk gehen können, eine große Erleichterung für uns!“ Wer mitfährt? Nun, Lotte natürlich, und dann noch etwa sechs bis acht Personen: Kameramann, Assistent, Fotograf, Elektro- und Tontechniker und ein Gerätewart. Außerdem ein Arzt und ein Biologe, dazu die seemännische Besatzung. Ein Journalist wird nicht mit von der Partie sein. Diese Aufgabe übernehme ich selbst.“ So wird es also etwa aussehen, das schwimmende Internationale Institut für submarine Forschung“(Heimatort: Vaduz in Liechtenstein), das nach Angabe seines Ini- tiators Haß auf keinen Fall vor Februar 1953 startklar sein wird. Bereits mehrfach genannte frühere Termine bezeichnete er als Unsinn. Aber nicht nur flimen will Haß auf der nächsten Reise. Seine zweite Aufgabe, die Wis senschaftlichen Forschungen, stellt er gleichberechtigt neben die erste. Hier gilt sein Interesse vor allem der Oekologie der Korallenriffe, ihren noch recht rätselhaften Lebens gemeinschaften also.„Neuentdeckun- gen gibt es vermutlich nicht mehr zu machen“, meinte er,„aber es kann durch- aus sein, daß das aufmerksame Studium des Zusammenlebens in der Unterwasserwelt uns noch so manche sensationell anmutende Entdeckung schenken wird. Auch den Sin- nesorganen dieser Lebewesen und ihren Reaktionen werden wir im Hinblick auf neue Fangmethoden große Aufmerksamkeit schenken.“ Ueber die Bewaffnung der Taucher, die sich diesmal ja in die haireichsten Gewässer der Erde begeben werden, schweigt sich der Forscher noch aus.„Wir haben völlig neu- artige Unterwasser- Waffen, mit denen wir uns schon kräftig unserer Haut wehren kön- nen. Außerdem haben wir ja schon einige Erfahrungen auf diesem Gebiet. Alle neuen Instrumente werde ich noch in diesem Som- mer im Mittelmeer selber praktisch erpro- ben. Das bin ich unserer Arbeit, unserer Sicherheit und nicht zuletzt auch unseren Finanziers schuldig, nicht wahr?!“ George Martin Galweit Verwandlung“ Stilbruch, Wechsel zwischen hohem und nie- derem Niveau, gebührliche und ungebühr- liche Vereinfachung heißen. „Cry, the beloved country“ behandelt die Spannungen Schwarz-Weiß in Südafrika, die sich in dem geschilderten Einzelfall in eine humanitäre Versöhnlichkeit auflösen. Kon- flikt und Auflösung sind dramaturgisch stark und knapp gefaßt, wenn auch nicht immer frei in einzelnen Szenen von der Do- minante des Wortes zu Ungunsten des Bildes und von gelegentlicher, schwerlich überzeu- gender, weil zu simpliflzierter und psycho- logisch zu wenig unterbauter Bilderbuch- Manier. Mängel dieser Art werden jedoch weitgehend überspielt durch das faszinie- rende, unglaublich variantenreiche Spiel des Negers Canada Lee, der einen schwarzen Pfarrer und den Gegenspieler zu einem weißen Farmer zu geben hat. Beide finden sich über Ressentiments hinweg, als durch eine tragische Verkettung ihre Söhne den Tod finden. Ein Film mit positiver„Ten- denz“, versöhnlich, humanitär, filmisch be- merkenswert mit einigen Ausnahmen. * Nun wollen wir mal weiter sehen! Noch sind die Film-Tage ja nicht zu Ende. mle Filmheld- das Ungeziefer Ein amerikanischer Kafka-Film Die Universität von Michigan in Ann Arbor hat soeben Kafkas Geschichte Die verfilmt. Wer Hollywood kennt, ist verblüfft, daß solch ein Film(sieb- 2ig Minuten lang) für 5000 Dollar herge- stellt werden konnte. Wer außerdem noch Kafka kennt. ist nicht weniger überrascht, dag man den Geschäftsreisenden Gregor Samsa, der in einen mächtigen„Mistkäfer“ verwandelt worden ist, auch noch auf die Leinwand bringt. Er meint und sagt, daß der Leib ebenso- wenig wie Denken und Fühlen vom Ge- wohnten allzu sehr abweichen darf. Der kleine Reisende Samsa, der Vater, Mutter und Schwester brav ernährt. indem er sich Tag für Tag abstrapaziert und demütigt, ist nicht ein Ketzer geworden oder gar verrückt — àber diese Verwandlung ist eine Paral- lele; seine Figur ist aus der Menschenart herausgerückt. Das wirkt um so schlimmer, als es Zwar Irrenanstalten gibt, aber keine Verließe für entstellte Leiber. Tatsächlich ist dieser Käfer Gregor der ümaginierte) radikale Sonderfall eines Vor- kommnisses, das wir in seinen abgeschwäch⸗ ten Erscheinungen) zum Alltäglichen rechnen können. Homer hat es im Thersites, Shake speare im Richard III. Rostand im Cyrano beschrieben. Der unansehnliche, häßliche, verkrüppelte Körper ist eine Abweichung von der Norm und schließt aus wie jede Ab- weichung. Kafka gab nur den extremen Fall der Abweichung und Ausschließung; schon der hinkende Byron und der bucklige Kier- kegaard fühlten sich„nicht einbezogen in den menschlichen Kreis“. Die Ungleichheit Nicht- Konformität) des Körpers ist, weil erzwungen und nicht leicht zu verbergen, nach Kafka noch schrecklicher als der Nicht-Konformismus(als Konformi- sten bezeichnen sich die Anhänger der angli- kanischen Kirche) des Geistes. Im übrigen zeigt der zu stark individualisierte Körper ebenso den Makel des Bösen wie der Nicht- Konformist. Der Teufel hinkt, weil der Hin- kende ein Teufel sein muß; in einer Gesell- schaft von Hinkenden wäre der Teufel ein Nurmi. Thersites schielt, hat einen Höcker, eine quietschende Stimme— und ist nach Homer) einer der Niedrigsten unter allen, die nach Ilium kamen. Ebenso wird Gregor Samsas neuer Körper sofort als„Ungeziefer“ nicht so sehr beschrieben als verurteilt. Und die Seinen sind dem Mann mit dem unvor- schriftsmäßigen Gesicht und der nichtorts- üblichen Gestalt recht böse. Sie benehmen sich„feindselig“. als hätte er die Geschäfts- kasse geraubt oder den Landesherrn belei- cigt oder sich nihilistisch geäußert. Das wäre übrigens nicht eine so unverschämte Abwei⸗ chung wie dieses„widerliche“ Gesicht und dieses„ekelhafte“ Bein-Ensemble. Kafka schrieb kein Märchen. sondern zelchnete einen wesentlichen Zug der Men- schengesellschaft— unter einem Vergröße- rungsglas gesehen. Der Film muß ihn noch einmal vergrößern, dadurch, daß er das Pra- parat als Bild zeigt. Das ist sehr im Sinne Kafkas, der dieses kleine Ungeheuer nicht nur als Gattung benannt, sondern in vielen kleinen Einzelheiten konkretisiert hat. Auf der Leinwand muß ein krabbelndes Käfer- Individuum zu sehen sein. Der Film kann hier etwas tun, was nur er vermag.„Die Verwandlung“ als Film- thema ist eine der bemerkenswerten Ent- deckungen in der Geschichte des Films. 5 Prof. Dr. Ludwig Marcuse Seite 10 MORGEN 41 Mittwoch. 23. Juli 1952/ Heraus Ein schotzloses Wesen Von Anton Tschechow So heftig der Gichtanfall in der Nacht auch gewesen war, so sehr die Nerven hinterher auch schmerzten, begab sich Kistunow den- noch am nächsten Morgen in den Dienst und begann pünktlich wie immer mit dem Emp- fang der Besucher und Kunden seiner Bank. Er sah matt und leidend aus, sprach mit kaum hörbarer Stimme und atmete mühsam wie ein Sterbender. „Was steht zu Diensten?“ wandte er sich an eine Bittstellerin in vorsintflutlicher Man- tille, die von hinten starke Aehnlichkeit mit einem riesigen Mistkäfer hatte. „Belieben Sie mich anzuhören, Euer Ex- zellenz“, begann hastig die Dame, mein Mann, der Kollegienassessor Schtschukin, war fünf Monate krank und während er, verzei- hen Sie, zu Hause im Bett lag, wurde er ohne jeden Grund aus dem Dienst entlassen, Ex- zellenz, und als ich hinging, um sein Gehalt abzuholen, zogen sie davon vierundzwanzig Rubel und sechsundreißig Kopeken ab! Wo- für denn? frage ich.— Er hat, sagte man mir, aus unserer Genossenschaftskasse sich Geld geben lassen und die anderen Beamten haben für ihn gebürgt! Aber wieso denn das? Wie konnte er ohne meine Einwilligung sich über- haupt was geben lassen? Das ist ausgeschlos- Sen, Exzellenz! Wo kämen wir denn da hin? Ich bin eine arme Frau und lebe vom Zim- mervermieten.. ein schwaches, schutzloses Wesen! Von allen Seiten werde ich betrogen, niemals höre ich ein gutes Wort.“ Die Bittstellerin verzog weinerlich das Gesicht und wühlte in ihrer Mantille nach dem Taschentuch. Kistunow nahm das Ge- spräch entgegen und begann zu lesen. „Erlauben Sie mal.. was soll das über- haupt!“ sagte er achselzuckend.„Ich verstehe nicht recht.. Sie sind, meine Gnädige, offen- bar an eine falsche Adresse geraten. Ihr Ge- such hat mit uns gar nichts zu tun. Bemühen Sie sich zu der Behörde, bei der Ihr Mann angestellt war!“ „Ach, Väterchen, an fünf Stellen bin ich schon gewesen, und nirgends wollte man mein Gesuch annehmen!“ sagte die Schtschu- kina.„Ich hatte schon völlig den Kopf ver- loren, da, Gott sei Dank, brachte mich mein Schwiegersohn Boris Matwejewitsch— der Himmel schenke ihm Gesundheit— auf den Gedanken, es bei Ihnen zu versuchen. Wen- den Sie sich an Herrn Kistunow, Mamachen“, sagte er mir, er ist ein einflußreicher Mann und kann für Sie alles tun... Helfen Sie mir, Exzellenz!“ „Wir können nichts für Sie tun, Frau Schtschukina, begreifen Sie doch: Ihr Mann War, wenn ich recht verstehe, bei der Militär- Arztlichen Verwaltung angestellt, wir aber haben hier ein privates Handelsunternehmen, eine Bank! Begreifen Sie doch endlich!“ „Euer Exzellenz!“ jammerte mit kläg- licher Stimme die Schtschukina,„und dag mein Mann krank gewesen ist, dafür habe ich ein ärztliches Attest! Hier ist es, wenn Sie es ansehen wollen!“ „Sehr schön, ich glaube ihnen ja“, sagte Kistunow gereizt,„aber ich wiederhole Ihnen, wir haben mit der Angelegenheit nichts zu tun. Geradezu lächerlich! Weiß denn Ihr Mann nicht, wohin Sie sich zu wenden haben?“ Sagen Sie, Herr Rundidat.., Wer beim Geheimrat Str., dem verdienten Germanisten der Universität H. die Staatsprũ- fung abzulegen hatte, der tat gut daran, sich mit etlichen speziellen Fragen sehr vertraut zu macken, die der Gestrenge zustellen pflegte. Sie waren wichtiger als mancher allgemeine Wissensstoff, denn er liebte sie sehr. Sie laute- ten immer gleich, und das erleichterte die Vor- bereitung wesentlieh. Denn viele Generationen menschenfreundlicher Studenten hatten sauber und lückenlos zusammengetragen, was nur im- mer im Laufe von dreißig Jahren der Profes- sor den Gehirnen seiner befrackten Opfer zu entziehen sich bemühte, bemüht katte und be- mühen würde, Als„Fragebogen“ vervielfältigt, erbten sich diese wicktigen Blätter von Jahr zu Jahr, von Prüfling zu Prüfling fort; und wer ihr Frage- und Antwortspiel beherrschte, dem konnte nach menschlichem Ermessen nichts mehr geschehen. Ei n e m geschah aber dock etwas. Er kannte den Fragebogen zu genqu. Der seiner schweren Stunde entgegengehende R. nämlich schoß an einem Februartage Anno 1920— wir standen hinter der Tür und lauschten— eine Antwort- kanone zur Unzeit ab. Und das klang so: Str.:„Sagen Sie, Herr Kandidat, war . R.:„Nein, Herr Geheimrat, Luther war nicht das Anfangs-, sondern das Endglied einer langen Entwieklungsreihe.“- „Er weiß gar nichts, Exzellenz! Ich be- omme von ihm nur das eine zu hören: ,Das ist nicht deine Sache! Laß mich in Ruh!“— Wessen Sache ist es aber? Mir sitzt er doch auf dem Halse! Mir!“ Mit dem Gesicht eines Märtyrers begann Kistunow aber den Unterschied zwischen der Militärärztlichen Verwaltung und einer Pri- vatbank der Bittstellerin zu erklären. Diese hörte ihm aufmerksam zu, nickte verständ- nisvoll mit dem Kopf und sagte: „So, so, ich verstehe schon, Väterchen! In diesem Falle Eure Exzellenz, lassen Sie mir wenigstens fünfzehn Rubel geben. Ich bin auch niit einer Teilzahlung einverstanden!“ „Uf!“ seufzte Kustinow und warf den Kopf zurück.„Ihnen kann man es offenbar nicht beibringen. So begreifen Sie doch end- lich, daß es genau so lächerlich ist, sich mit solch einem Gesuch an uns zu wenden, wie einen Scheidungsantrag beispielsweise in einer Apotheke oder beim Münzamt einzu- reichen! Wir können nichts für Sie tun!“ „Euer Exzellenz, lassen Sie mich ewig zu Gott für Sie beten, haben Sie Mitleid mit einer Waisen“, begann die Schtschukina zu weinen.„Ich bin eine schwache, schutzlose Frau... Habe mich fast zu Tode geschun- den... Mit den Mietern muß ich prozessieren, meinen Haushalt versorgen, dazu faste ich noch und will in der nächsten Woche zum Abendmahl gehen, und mein Schwiegersohn ist ohne Stellung.. Ich halte mich kaum noch auf den Beinen.. Die ganze Nacht habe ich nicht geschlafen Kistunow fuhr sich mit zitternder Hand über die Stirn, seufzte und begann von neuem zu erklären: „Gnädige, ich habe Ihnen schon einmal gesagt: Hier ist eine Bank, ein privates Unternehmen, ein kaufmännisches. Was wollen Sie bloß bei uns? Begreifen Sie doch endlich, daß Sie uns stören.“ „So, so“, nickte sie mit dem Kopf.„Aber Exzellenz, tun Sie mir die Gnade, damit ich für Sie ewig zu Gott bete, seien Sie mir wie ein Vater, beschützen Sie mich! Wenn das Madximifian Schuhmann: Staffelläbter Rumänische Olympiakämpfer vor einer Plastik ihres Landsmannes Maæimilian Schumann, die auf der eben eröffneten olympischen Kunstausstellung gezeigt wird. ärztliche Attest Ihnen nicht genügt, kann ich auch noch eine Bescheinigung vom Polizei- revier beibringen.. Lassen Sie mir das Geld auszahlen!“ 5 9 Kistunow flimmerte es vor den Augen. Er tat einen Seufzer und sank völlig erschöpft in seinen Stuhl zurück. „Wieviel wollen Sie haben?“ fragte er mit matter Stimme. „Vierundzwanzig Rubel und sechsund- dreißig Kopeken.“ Kinstunow entnahm seiner Brieftasche einen Fünfundzwanzig-Rubel- Schein und reichte ihn der Schtschukina. „Nehmen Sie und.. gehen Sie!“ Die Schtschukina wickelte das Geld in ihr dpa- Bild Taschentuch und steckte es fort. Dann verzog sie ihr Gesicht zu einem holden, gefälligen, beinahe koketten Lächeln und fragte: „Euer Exzellenz, wäre es nicht auch mög- lich, daß mein Mann jetzt seine Stellung wiederbekäme?“. „Ich fahre weg... ich bin krank“, brachte Kistunow kaum hörbar hervor.„Ich habe furchtbares Herzklopfen.“ Nachdem er weggefahren war, saß Schtschukina noch über zwei Stunden im Vorzimmer und unterhielt sich mit dem Por- tier, in der Erwartung, daß Kistunow viel- leicht doch noch zurückkehren würde. Sie kam auch am nächsten Tage wieder Deutsch von Natalie Heiss) Christopher Fry:„Der Erstgeborene“ Deutsche Erstaufführung bei den Rohr-Festspielen in Recklinghausen Die diesjährigen, durch beispielhafte Theateraufführungen bisher nicht gerade er- eignisreichen„Ruhrfestspiele“(die wir noch in einem Gesamtüberblick würdigen werden) erhielten durch die deutsche Erstaufführung des in den Jahren 1938 bis 1945 entstandenen (also verhältnismäßig frühen) Schauspiels „Der Erstgeborene“ von Chrüstopher Fry eine— wenigstens vom Werk her— gewisse Profilierung. Die deutsche Nachdichtung stammt wiederum von Hans Feist, der an seiner Uebersetzung noch während der Pro- ben gearbeitet haben soll. Wieder fasziniert, wie immer bei Fry, die lyrische Ueppigkeit der dichterischen Sprache noch in der sicherlich nicht vollkommenen Uebertragung ins Deutsche. Diese Substanz des Wortes, des Bilderreichtums, der gold- regenhaft strömende Glanz der Metaphern, betäubend wie Jasmin, glitzernd auch in Wendungen von shakespearischem Witz und Heiterkeit, geht wieder ein seltsames Bünd- nis mit gedanklicher Dunkelheit und philo- sophischer Verrätselung ein. Gleichwohl ist diese ägyptische Tragödie um Moses durch- aus dramatisch. Sie behandelt den biblischen Kampf des großen, hier noch seinen Weg suchenden Propheten mit dem halsstarrigen Pharao Seti II. um die Befreiung der unter- drückten Hebräer, die gleichnishaft gedacht sind für alle unter dem Joch der Unfreiheit Zwischen Moses, dem„Uebermenschen“ aus religiöser Inbrunst, und Seti, dem Träger der irdischen Gewalt, vollzieht sich dieser Kampf als Mysterium der Gerechtigkeit. Setis Trotz wird erst durch das Eingreifen des Himmels, die sieben ägyptischen Plagen, gebrochen, als alle Erstgeburt des Landes, unter ihr Setis einziger Sohn, Ramases, ver- nichtet ist. Die Gestalt dieses Jünglings ist mit ver- schwenderischer Anmut gezeichnet. In ihr kulminiert die Tragödie. Sie stellt das Binde- glied dar zwischen Moses, dem Menschen, und Seti, dem Vater. Ramases und Moses verbindet tiefe Freundschaft. Ramases ver- körpert die reine Unschuld, die Kraft der Menschlichkeit auf der feindlichen Seite. Moses, obwohl verzweifelt, kann ihn, darf ihn nicht retten um der Freiheit seines Vol- kes, der gefesselten Menschheit, willen. Ramases begreift sterbend den Sinn seines Opfers. Leider hat die Inszenierung Dr. Karl Pempelforts die grohßartigen Möglichkeiten des Dramas wenig genutzt. Seine Regie klärte nicht, sondern zelebrierte, vom Pathos verführt, Gefühle. Die lyrische Plastik der Verssprache löste sich nicht aus prosahaftem Lyrismus. Dabei atmeten die Bühnenbilder von Franz Mertz, der auch überzeugende Ko- stüme entworfen hatte, die bezwingende Atmosphäre des geistig gestalteten Raumes (sowohl in dem wuüchtig-lichten Pharaonen palast mit dem projizierten ägyptischen Relief wie in dem düsteren Zelt der Mriam). Die Unentschiedenheit der Führung han- dicapte die namhaften Darsteller. Werner Hinz blieb ein kühler, von„außen stoßender“ Moses, Bernhard Minetti ein mönchischer Pharao von fahrigem Herrscherpathos. Selbst Gisela von Collandes vor allem zu Beginn beeindruckende Intensität(als die Schwester Setis) erstarrte sprachlich in gepreßter Künstlichkeit. Heinz Bennents Ramases be- sag sympathische Züge eines jugendlichen Liebhabers, aber nicht den schlanken Adel der Anmut, den diese Rolle verlangt. Beacht- liche Leistungen: Harry Flatows Aaron, Paul Edwin Roths Shendi und(mit Einschrän- kungen) Sonja Karzaus Miriam, während Elvira Schalchers Prinzessin eine recht back- fischhafte Naivität entwickelte. Das Publikum entzog sich der Wirkung der Dichtung nicht, doch man bedauerte, daß Wieder ein Werk Christopher Frys bei seinem deutschen Start anscheinend nicht in die rich- tagen Hände gelangte. Und wie stand es mit Sellner? Gerd Vielhaber Urworte- Orphisch posthume Pfitznet- Uraufführung in Mönchen In seinem zwölften und letzten Abonne- mentskonzert hob Eugen Jochum(Solisten: Clara Ebers, Gertrud Pitzinger, Walter Lud- wig, Hans Hotter) Pfitzners nachgelassene Kantate„Urworte— Orphisch“(nach Goethe) und Friedlosigkeit schmachtenden Menschen., aus der Taufe. Leider blieb das Werk, wel- ches sich die türingische Staatsregierung an- läglich der Zweihundert-Jahr-Feier des Goethe- Geburtstages vom Meister erbeten hatte, Fragment. Nur drei der Gedichte wur- den vollendet. Die übrigen zwei vervollstän- digte nach Skizzen der Pfitzner-Schüler Ro- bert Rehan. Alters- Weisheit eines innerlich vertieften Spätromantikers formten den zur Homophonie neigenden Stil der Aussage, die auch illustrativen Momenten nicht abhold ist. Es wäre lehrreich, den letzten Strauß mit dem letzten Pfitzner in einem Konzert zu vereinen. Man würde dann feststellen, daß beide, sich im Zenith ihres Schaffens so fern- stehenden Meister, in ihren Alterstagen viel stärker zueinander finden, als man gemein- hin anzunehmen geneigt ist. Trotz ihrer * Antipodenschaft sind beide im edelsten Sinne vom Sensuellen her verständlich. Auch die große Eichendorff-Kantate„von deutscher Seele“, die uns Jochum(nach einer Pause von— wenn ich mich nicht irre— mehr als zwanzig Jahren) neu schenkte, kommt einem, die„Nachtstücke“ ausgenom- men, von der sensuellen Seite her nah. Zu verlag. drucker. ch kred Balleft im Schloßgaerte 1 5 Jonzabend in Schwetzingen Feuiilet 1 M. Eberh Der Schwetzinger Schloßgarten„% Ludwigs Weite, von seinen kurfürstlichen Baue“ Kloth; 1 und Architekten geometrisch scharf 5. A. Sin zirkelte Ausblicke auf die Pfalz und au gankkor Odenwald, ex erschließt großzügige gesellscl Panoramen, Fontänengruppen und Tau munale gänge und birgt daneben auch eine 3 Mannhe versteckter Schönheiten gegensätzlichen r, 800 rakters, die türkische Moschee, das kratisch üppige Badehaus und, nicht zu den klassizistischen Apollo-Tempel B anmutige Bauwerk erhebt sich über e 7. Jahre mit kleinen Felstürmen hochragenden und läßt zwischen zwei Treppengz— blitzende Wasserkaskaden auf einen fi Platz hinabgleiten. Dessen vom tiefen f hoher Laubbäume beschattete Fläche af sich das Oval eines geräumigen Sitz Komplexes anschließt, dient gegens einem Tanz-Ensemble, das auf öffeni Plakaten ziemlich prätentiòs als„Solisteg Kölner und der Düsseldorfer Oper“; kündigt wird, als Bühne für ein Abe K. gramm mit Solo- Duo- und Gruppen doch Kompositionen von Peter Tschalken guib Igor Strawinsky, Jean Sibelius, Alen zitzun Borodin, Franz Liszt und Wolfgang Am gegie Mozart werden von Schallplatten auf 4 sprecher übertragen und von den du Die noch sehr jungen Tänzerinnen und Tu Militär. unter der Leitung von Ballettmeister ständig Hans Helmke-Horn— mit sichtlichen einer R. mühen um eine ausgewogene, musisd bezeicht wegte Nachdeutung dargeboten. Die I getreter hat offenbar bisher nur wenig Erfahm Pascha, sammeln können; sowohl hinsichtlich ministe Aufspürens choreographischer Gesetzu König! keiten als auch in technischer Hinsicht Die mancher Wunsch offen. Die Veranti dert. Ii wurde von dem sehr zahlreich erschien die Reg Publikum lebhaft beklatscht. tigen P 0 schen E Violine und Cembolo e Konzert im Amerikahous Sichern Zu den wenigen Musikinstrumenten e älterer Zeit. die sich bis auf unsere Ta geszube Soloinstrumente oder im modernen Sym 8 nieorchester behaupten konnten, gehön“ Cembalo. das sich vom heutigen, aus „Hammer-Klavier“ entwickelten. Kot klügel vor allem durch seine mech Konstruktion— die Cembalo- Saiten wel angerissen und vermitteln deshalb jene fehei rakteristischen, silbern flackernden Tin der w unterscheidet. In der Musikwelt der Ges Ministe Wart gibt es noch immer eine Reihe hes tigen U tender Künstler, die sich dem Cempalf tritt verschrieben haben., darunter der Amer ner Ralph Kirkpatrick, der vor Jahren der Wandelhalle des Rosengartens gas und Wande Landowska, die Lehrerin amerikanischen Cembalisten Daniel Pu, ham, der nun mit dem Geiger Robert B schließ! tern en tionen worden ßeinem im Mannheimer Amerikahaus einen Maat g essanten Konzertabend gab. kleinen Die beiden begabten jungen Kündd ran zun legten, wie ihre ganz auf unscheinbare u In 1 borgene Schönheiten gerichtete Vortrage etwa 50 Verriet, wenig Wert auf virtuose n Sie stellten sich in vorbildlicher gegense er Anpassung in kleinen, schmuczzel naten und Konzerten von Henry Putt Francois Couperin und Georg Friedrich del in den Dienst eines konzentrierten sicheren Musizierens und konnten ihre f- Spielkultur dabei genugsam belegen, den drei zeitgenössischen Werken Daniel Pinkhams„Allegro Capriccio, präsider Acht. G Der hübscher, mutwilliger Satz, von f Botsche Brink und dem Komponisten delikat if sterpra gegeben, besser als die merkwürdig geln Frnenn Uche, rezitativische„Phantasie für ü ferstütz und Cembalo“ Ervin Hennings und affen zweite, wesentlich unkomplizierter Su ung v nensatz Walter Pistons. Arcangelo Con dag de bekannte, musikantisch ausgelassene Si fionaler „La Folia“ beschloß das offizielle Prosa mit der OIE VOLLEKOMMENE. E IN HEITERER ROMAN VON MARGE RV SHARE ceutsche Rechte beim Verleg Ullstein, Serin) 27. Fortsetzung „Du bist der beste Mensch, den ich mir vorstellen kann, Susan. Man kommt sich neben dir ganz klein vor.“ Da sie ein paar Schritte vor ihm ging, wandte sie sich halb um und faßte nach sei- ner Hand. Er hielt sie fest und drückte einen Kuß drauf. „Du stehst so verteufelt— so himmelweit über mir— du wirst mich erst zu dir Hinaufziehen müssen.“ „Werde ich es können?“ „Wenn du nur willst, dann kanst du es auch. Natürlich— leicht wird es nicht sein.“ Sie zog ihn dicht an ihre Seite, und Arm in Arm setzten sie ihren Weg fort. * Am selben Abend, zum erstenmal seit ihrer Ankunft in Muzin, fühlte Julia sich Unglücklich. Sie hatte sich dreimal die Kar- ten gelegt, jedesmal mit einem schlimmeren Ergee nis. Sie würde im Alter schwer zu lei- den haben; ein blonder Ausländer würde sie sitzen lassen; ihre Pläne würden durchkreuzt werden. Eigentlich überraschte sie das durchaus nicht, denn es ging ja schon alles schief. Ihr erfolgreicher Beutezug nach Aix hatte völlig unvorhergesehene Folgen gezeitigt, ebenso wie ihr Bemühen, Bryan eine Nieder- lage beizubringen. Er und Susan waren ge- radezu strahlend vor Glück nach Hause ge- kommen, waren den ganzen Abend auf der Terrasse auf und ab gegangen und hatten über Bryans Zukunft gesprochen. Es hült bestimmt nicht an, dachte Julia; aber wenn sie ihrer Tochter ins Gesicht sah, wurde sie wieder unsicher. Susan wußte so genau, was sie wollte! Aber selbst wenn es ihr gelang, auf Bryan den besten Einfluß auszuüben, wenn sie es erreichte, daß er sich in die Tretmühle der Arbeit zwingen ließ, und sie aus ihm eine überragende Säule des Ge- setzes machte— seine Natur würde sie doch nicht ändern können. Mochte er sich auch jahrelang als eine feste Stütze des Rechts behaupten— eines Tages würde er doch ins Wanken geraten, und Susans so mühsam errichtetes Gebäude würde einstürzen. Vielleicht hab' ich einfach zu viel geges- sen, dachte Julia, ganz bestürzt über ihre eigene düstere Prophezeiung. Das ist mir n nie gut bekommen.. Aber sie wußte, daß sie sich selbst etwas vormachte; im Ge- genteil, gutes Essen bekam ihr stets aus- gezeichnet. Immerhin ging sie in ihr Zimmer und nahm etwas Natron; und ob es nun dies war oder der lange gesunde Schlaf— jedenfalls kühlte sie sich am nächsten Morgen beim Aufwachen bedeutend wohler. Sie war zwar noch immer etwas melancholisch gestimmt, aber mehr mit einer Neigung zur Sentimen- talität. Und da sie die Veranlagung hatte, jedes Gefühl immer gründlich auszukosten, schlich sie sich allein aus dem Haus und stieg zu dem chinesischen Pavillon hinauf. 14 In der Nähe betrachtet, war er noch bau- Fälliger, als Julia angenommen hatte, denn selbst die Ausbesserungen waren bereits wieder reparaturbedürftig. Die Blechverklei- dung unter dem Dach hielt nur noch das mildeste Wetter aus. Ueberall an den Wän- den zogen sich lange Zickzacksprünge durch den Putz. In den Ritzen der Dielen wuchs Unkraut, Spinnweben hingen zwischen den Balken, und das einzige, was in dem Pa- villon noch eine Spur von Eleganz auf wies, War eine kleine, schlanke, grau- grüne Eidechse, die vor Julians Schritten die Flucht ergriff. Ihre Enttäuschung war groß. Sie hatte erwartet, verschlungene Namenszüge von Liebenden vorzufinden, verblaßt, aber noch erkennbar, vielleicht auch einen kleinen Amor oder etwas Aebnliches. Vor allem hatte sie insgeheim gehofft, irgendeinen Hinweis zu entdecken, daß der Pavillon un- längst noch benutzt worden war: ein Kis- sen, einen Brief, oder auch nur ein in die Wand geritztes Herz. Das alles hätte sie erfreut und befriedigt. Aber nichts derglei- chen war da. Nicht einmal die Aussicht konnte man genießen, weil die Nußbäume zu dicht davor standen. Es ist eine Schande, dachte Julia flüchtig und empfand sowohl kür irgendeinen anderen Besucher, der gleich ihr enttäuscht sein würde, wie für den Pa- villon selbst lebhaftes Mitgefühl. Und aus einer unbestimmten Rührung heraus nahm sie mit einem plötzlichen Entschluß ihren Lippenstift in die Hand und malte damit ein Herz an die Wand. Kaum war sie damit fertig, wurde sie durch das Geräusch von Stimmen unten aus dem Garten aufgescheucht und eilte zur Tür. Es kamen Menschen den Weg herauf, Susan, seiner Zeit sprach man von einer Monumen- 8) für stan gi talisterung iottimster I5rik— eine oberftäch- anheltenden Beizali arten die i. 80 liche und falsche Einstellung! Auch daß der Künstler mit zwei kleinen Zugaben 5 el neuzeitlich-denkerische Tondichter die naive— Lich 1 Versponnenheit der Erz- und Urromantik, Der Bund deutscher Kulturflimbent!“ 5 indem er sie vertont, kompliziert, kann e. V., Sitz Berlin, hat den Bundeskanzler f gelb einem Werk nicht zum Vorwurf gereichen, rend seines Berliner Aufenthaltes inf hei. welches der Herzmitte des großen Musik- Schreiben um Hilfe für die deutschen u 1 N denkers entstammt. Allerdings widerstrebt flimhersteller gebeten. Der wirkliche 15 5 8 8 es mir, es in einem Atem mit der Matthäus- B 5 i g 9 5 Passion zu nennen, wie Berrsche es tat. So- Land 55 5 8 1 blik eine ge 5 listen und Rundfunkchor waren herrlich. e 5e— zweite Brief be Die Jochum hat viel Liebe für diese Neuerstehung sich mit der besenderen Notlage der Bel kante aufgebracht. Es war auch an der Zeit. Kultur-, Dokumentar- und LehrfiImprodis für nie Kalckreuth ten.. 58 5—— e.. — Bryan und ein großer, unbekannter Herr. Er hatte graues Haar und hatte beim Gehen seine Hand leicht und vertraut auf Susans Schulter gelegt. Susan, die neben ihm klei- ner als sonst wirkte, sah zu ihm auf und lächelte ihn freudig an. Bryan, der etwas hinter den beiden ging, trug eine überaus höfliche Miene zur Schau. Sir William war angekommen. Julla wollte möglichst unbemerkt ins Haus zurückkehren, sich etwas auffrischen und dann wieder in den Garten gehen, um dort von den anderen entdeckt zu werden; und da der Weg bei den Nußbäumen plötz- lich abbog, durfte sie auch hoffen, ihre Ab- sicht ausführen zu können. Aber Bryan, der sowieso hinterher bummelte, ließ die an- deren noch weiter vorausgehen, bis sie außer Sicht waren, und bückte sich, um sein Schuhband festzumachen. „Sst Julia!“ flüsterte er. Mit so viel Würde, wie sie nur aufbrin- gen konnte, trat Julia an die oberste Trep- penstufe. „Was tun Sie denn hier?“ streng. „Dasselbe könnte ich Sie auch fragen. Ich habe Sie gesehen, als wir heraufkamen, und dachte mir schon, Sie wären nicht gesellig gestimmt.“ „Das war ich auch nicht“, sagte Julia abweisend,„ebensowenig wie jetzt. Ist das Sir William?“ „Jawohl, die Runde der Götter hat Zu- Wachs erhalten. Kann ich Ihnen beim Heruntersteigen behilflich sein?“ Aber Julia wies seine Hilfe zurück und stieg allein die Stufen hinab. Sie wollte durch ein Geplänkel mit Bryan keine Zeit verlieren. „Gehen Sie nur wieder zu den anderen“, befahl sie, während sie den Weg nach unten fragte sie einschlug.„Ich habe einen wichtigen. zu schreiben.“. „Halloh, Julia!“ 5 J Nur, damit er nicht weiter schrie, 10 sie sich um und sah zu ihm zurück. ö f 1 „Was wollen Sie denn noch?“ v wenn Sie Ihren Brief geschrien 5 und sich umgezogen haben— 0 1 unge. Sie dann gern von uns entdeckt we vid W Julia hatte große Lust, seine Frect dag nä einfach zu überhören. Aber sie tat es Farty „Unter den Pinien“, sagte sie hastis 15 5 nicht vor einer halben Stunde!“ 55 * chines. Genau fünfundzwanzig Minuten d duskub War sie bereit. Sie hatte ein sauberes Milliog Kleid an und nicht zu viel Rot aulgt uten Auf ihren Knien lag die„Forsyte Sabre Ainſsch hätte gern einen Hund neben sich“ mitglie aber es gab keinen in der Villa, un FPrachte mines Katzen sahen zu gewöhnlich u bel. Die Zeit verging sehr langsam, W 8 8 flel Julia schwer, in ihrer Pose zu 101 nimmt ren. Sie wagte nicht, sich zurückah Vatlka um ihr Kleid nicht zu verdrücken, 111 ische mehrere Liegestühle dastanden, hatte% nen vorgezogen, sich auf der Holzbant AN zulassen, weil sie das malerischer fan dersge schon einmal, auf der unteren rer ter Julia sich deutlich des reizvollen Fine, em pi bewulzt, den ihre Erscheinung hier u Diese ten hervorrufen mußte. Wenn jetzt ein dchtet da wäre, hatte sie damals gedacht. un ö Oker einer da war, hatte sich ihre Stinmufe pen sprechend gehoben. Gespannt lausch, mint aut die Stimmen im Weinberg, und a trag verständlich wurden, waren sie 8 1 Saarla näher, als sie geglaubt hatte, daß 5 dle D eine halbe Minute Zeit blieb. um sich! ihres Buch zu vertiefen. Fortsetzung folgt