Herausgeber: Mannheimer Morgen pypexrlag. Druck: Mannheimer Groß- 4 druckerel. Verlagsleitung: H. Bauser; ch tredakt.: E. F. v. Schilling. Stell- vertreter: Dr. K. Ackermann. Politik: E. Schäfer; Wirtschaft: F. O. Weber; peuilleton: W. Gilles. K. Heinz; Lokal: M.Eberhardt; Kommunal: Dr. F. W. Koch; % Ludwigshafen und Sport: H. Schnee- 0 kloth; Land: C. Serr; Sozialredaktion: . F. A. Simon: chef v. Dienst: O. Gentner. 1 Bankkonten: Süd westbank, allg. Bank- gesellsch., Städt. Sparkasse. Bad. Kom- J munale Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postsch.-Konto: Karlsruhe Nr. 800 16. Ludwigshafen /R. Nr. 267 43. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim R 1,. Telef. 4 41 51.34: Heidelberg. Brunnen gasse 18.24, Tel. 29 37/8(Hdlb, Tagebl.); Ludwigshafen) Rh., Rheinstr. 37. Tel. 62768 Bezugspreis: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pt Trägerlohn, Postbezug 3.20 DM zuzügl. 54 Pf Zustellgebühr, Kreuzband- bezug 4.— DM einschl. Porto. 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Nach einer Reihe von Kabinetts- Die Garnison der ägyptischen Sommer- s, Ale Sitzungen in Alexandria und einer 75minütigen Konferenz mit König Faruk ist die residenz Alexandrien hat sich nach jüngsten ang Ame Regierung Hila li Paschas, die erst am Vortage vereidigt worden war, zurückgetreten. en auf Iz en dun Die Berichte über die Hintergründe des und Tan Militärputsches in Kairo sind noch unvoll- tmeistalf ständig. Naguib Bey wird als der Anführer ntlichen! einer Reihe unzufriedener jüngerer Offiziere musisch bezeichnet, dem der Vorgänger des zurück- „Die iu getretenen Hilali Pascha, Hussein Sir ry Pascha, vor einer Woche das Amt des Kriegs- Ministers zugedacht hatte. Dem hatte sich König Faruk widersetzt. Die Lage in Kairo wird als ruhig geschil- dert. Im Morgengrauen besetzten Truppen die Regierungsgebäude und strategisch wich- igen Punkte der Stadt. Vor den ausländi- schen Botschaften zogen Posten auf. Ueber Radio Kairo wurde eine Proklamation Naguib Beys verlesen, die den Ausländern absolute Sieherheit versprach und den Mittwoch den Igrögten Tag in der ägyptischen Geschichte“ nannte. Die Armee werde von„Verrätern“ gesäubert. Später am Tage wurde berichtet, Teheran.(UP) Ghavames Sultane, der während des Wochenendes persischer Mnisterpräsident war, dann durch die blu- gen Unruhen im ganzen Land zum Rück- tritt gezwungen und gestern vormittag schließlich verhaftet wurde, ist seinen Wäch- tern entkommen. Alle persischen Polizeista- tionen und Grenzwachen sind angewiesen porden, nach ihm zu fahnden und ibn bei einem Auftauchen sofort festzunehmen. i SGhavam es Sultaneh war aus der Haupt- tadt geflohen und wurde in Gom, einer kleinen Stadt 90 Kilometer südöstlich Tehe- ran zunächst verhaftet. In Teheran versammelten sich daraufhin able etwa 5000 kanatische Anhänger von Minister- A präsident Mohamed Mussadegh mit der Ab- cht. Ghavam umzubringen. u Der persische Senat sprach Ministerpräsi- f dent Mussadegh am Mittwochabend das Ver- un rauen aus. Die Sitzung fand unter Aus- Lchluß der Oeffentlichkeit statt. im persischen Parlament sind heftige „ erifte gegen die Politik der Vereinigten Staaten zu erwarten. In Kreisen der„Natio- nalen Front“ glaubt man, der amerikanische Botschafter Loy Henderson, der Mini- terpräsident Ghavam einen Tag nach seiner 6 Ernennung aufsuchte, habe Ghavam die Un- erstützung der USA und Wirtschafts- und tere 80h Vaffenhilfe versprochen. Besondere Empö- elo Cin zung wurde auch dadurch hervorgerufen, seno den deb der amerikanische Richter am Interna- 15 Uonalen Gerichtshof in den Haag zusammen uc n ut dem pritischen Richter sich für die Zu- Ständigkeit des Gerichts aussprach. In Krei- en der„Nationalen Front“, die früher als broamerikanisch galt, wird jetzt betont, daß zich die Organisation„neu orientiert“ habe. Inn einer Rundfunkbotschaft hat der Schah dem persischen Volk zu seinem Erfolg schen Kin beim Internationalen Gerichtshof in den Haag gratuliert. Der Schah würdigte beson- in dem 4 ders die Verdienste Mussadeghs im Kampf nur in um die Rechte Persiens. Brief, Die Entscheidung des Internationalen Ge- der Bel kichtshotes im Haag, der sich am Dienstag rftmprodle 1 5 nicht zuständig zur Behandlung des bri- gecdepersischen Oelstreits erklärte, haben in britischen Oeffentlichkeit die vor weni- chtigen I, — Mer ee, 60 e e Die Deutschlanddebatte im Unter- o m träge die, der Ratifizierung der Bonner Ver- 8 durch Großbritannien vorausgehen 80ll, 1 5 Wahrscheinlich am Donnerstag und Frei- Perch cher Woche stattfinden. Die Llabour- nung Wil eine Verschiebung der Ratifizie- mit der Dauben, um Zeit für Verhandlungen 0 Sowjetunion zu gewinnen. eninesische Britische Exporteure haben mit der Auskuhte een, Fandelsdelegation in Ostberlin Millio verträge im Werte von etwa anderthalb Kop kund abgeschlossen. Mittwochnnsen. Mehrere Schiffe suchten am znischen ersen im Kattegat, in der Nähe der mitgllede Insel Anholt, nach 18 Besatzungs- Frachters und Passagieren des dänischen bei Wind Portland“, der am Dienstagabend en war stärke sechs gekenkert und gesun- schrie, a urück. 0 tat es 15 hastig, 60 nuten 1 iberes ue ot aul ſte Sate“ eich e und Ab nlich aut am, u t e 2 he ainmnt kanstadt. Die Peking- Regierung unter- rückzulel Vatſkan Wie aus gut unterrichteten Kreisen im Ken. Obe lis verlautet, den Versuch, eine katho- pete 85 auen Aattonalkeirehe in China zu schaffen und bank nie eri en„Papst“ auszurufen. Land. N 1981 5 55 Sowietzonen-Nachrichtendienst er 1 diersächst ete am Mittwoch, der frühere nie- Terre gt ther 8 Landwirtschaftsminister Dr. Gün- en Ein 0 m Dienstas habe die Pankower Behörden hier im„ ae h um Asyl in der Ostzone gebeten. etzt ein ll richtet Ap suchen wurde stattgegeben“, be- jcht, und! Ostberlin 1 25 Gereke am 22. Juli e gesu abe. 1 derte(Dosple Deutsche Sozialdemokratische ung a, Mintsterhunm mat dem saarländischen Innen- „ee g 9 am Mittwoch erneut einen An- e auen garland ulassung als politische Partei im aß ihr b die Vorgelegt In einem Schreiben hat m sich ue ihres ersten sch gegen die Verschleppung en Zulassungsantrages protestiert. V/ dpa Naguib Bey werde das Kabinett„entlassen“, Wenn es sich nicht nach den Anweisungen der Armee richte und strikt an der Verfas- sung festhalte. Nach dem Rücktritt des Kabinetts Hilali Pascha, das auf die am Sonntagabend über- raschend zurückgetretene Regierung Hussein Sirry Paschas gefolgt war, beauftragte König Faruk den ehemaligen unabhängigen Mini- ster präsidenten Ali Maher Pascha mit der Neubildung der Regierung. Dem Vernehmen nach soll! Naguib Bey für die Ernennung Mahers gewesen sein. Auch soll er die Auf- hebung des immer noch bestehenden Aus- nahmezustandes und die Wiederherstellung eines geregelten parlamentarischen Lebens im Lande gefordert haben. Generalmajor Mohammed Naguib prokla- mierte sich in einer Rundfunkansprache an das ägyptische Volk am Mittwochnachmittag Vertrauensvotum für Mussadegh Ghavam es Sultaneh nach Verhaftung geflohen gen Tagen wieder aufgelebten Hoffnungen auf eine Beilegung des Konflikts mit Persien auf den Nullpunkt sinken lassen. Eine Beru- fung gegen die Entscheidung des Internatio- nalen Gerichtshofes gibt es nicht. Dr. Mussadeghs doppelter Sieg im Haag und in Teheran wird in London durch Be- richte unterstrichen, daß sofort ein Wettlauf von Tankern um das persische Oel eingesetzt habe. Sieben Tankschiffe sollen von italieni- schen Häfen nach Abadan ausgelaufen sein. Die anglo- iranische Oelgesellschaft erklärt, daß sie nach wie vor— wie im Fall der „Rosemary“— alle Schritte unternehmen Werde, um den Verkauf persischen Oels zu verhindern. Päpstliche Weihe für die russischen Völker Castelgandolfo.(UP) Papst Pius XII. weihte in einem apostolischen Sendschrei- ben„die Völker Rußlands dem unbefleckten Herzen der heiligen Jungfrau Maria“. In dem Schreiben an die Völker Rußlands, das am Mittwoch vom„Osservatore Romano“ veröffentlicht wurde, nennt der Heilige Vater den Kommunismus erneut eine Lehre, die die Menschheit ihrer„menschlichen Würde und ihrer rechtmäßigen Freiheit beraubt.“ In vatikanischen Kreisen wurde zur Ver- öffentlichung dieses Schreibens erklärt, es sei durch die Appelle veranlaßt worden, die den Papst Ende 1950 nach der Verkündung des Dogmas von der Aufnahme der aller- seligsten Gottesmutter in den Himmel er- reicht hätten. Meldungen mit dem Generalmajor Na gib Pas ch a solidarisch erklärt. Die Alexandri- ner Garnison ist jedoch bis Mittwochabend nicht aus ihren Kasernen ausgerückt. Rund- funkmeldungen zufolge hat General Nagib, und Generalstabschef der Streitkräfte von dessen Ernennung zum Oberbefehlshaber der Regierung akzeptiert und von König Fa- ruk bestätigt wurde, im Laufe des Mittwoch- nachmittags zwölf ägyptische Armeegenerale verhaftet, die als Freunde des bisherigen Armeeoberbefehlshabers General Moham- med Haidar Pascha, des Günstlings Faruks, bekannt sind. Volkskammer beschließt Auflösung der Länder Berlin.(UP) Die Volkskammer beschloß am Mittwoch die Zerschlagung der bis- herigen Länderverwaltungen der Sowijet- Zotmle, die nach kommunistischer Auffassung einer Umwandlung des sowietisch- besetzten Teiles Deutschland in eine Volksdemokratie im Wege stehen. Nach dem neuen Gesetz werden die Aufgaben der Länderregierungen künftig von sogenannten„Bezirken“ übernommen. Nach den Ausführungen Grotewohls soll das gesamte Gebiet der Ostzone in 14 Be- zirke aufgeteilt werden. Das Territorium der bisherigen Länder soll mit„Grenzver- änderungen“ bestehen bleiben, jedoch soll Sachsen-Anhalt in zwei und die anderen Länder sollen in je drei Bezirke aufgeglie- dert werden. Staatliche Kirchenzuschüsse gekürzt Berlin.(dpa) Drei Landesregierungen der Sowjetzone haben die staatlichen Zuschüsse für die Landeskirchen ihres Gebietes ge- kürzt, die der evangelischen Kirche der alt- preußischen Union angehören. Die Landes- regierungen wollen verhindern. daß aus den Staatszuschüssen Umlagen an die alt- preußische Union weitergegeben werden, die von der Sowjetzonenrepublik nicht an- erkannt wird. Wie von unterrichteter Seite verlautet, wurde dieser Beschluß der Landesregierun- gen von Thüringen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg den evangelischen Konsi- storien in Magdeburg und Berlin mitgeteilt. Die einbehaltenen Beträge belaufen sich auf insgesamt etwa 1,4 Millionen Ostmark, die von den Zuschüssen in monatlichen Raten abgezogen werden. In der evangelischen Kirche der alt- preußischen Union sind in der Sowjetzone die Landeskirchen von Berlin- Brandenburg, der Kirchenprovinz Sachsens,. Pommerns und Schlesiens zusammengeschlossen. Im Bun- desgebiet gehören ihr die evangelischen Landeskirchen von Rheinland und von Westfalen an. Die elektrische Anzeigentafel im Olymp ia-Stadion, auf der sofort nach Beendigung eines Wettbewerbes die endgültigen Ergebnisse aufleuchten, erregt immer wieder die Be- wunderung der Zuschauer. Am Dienstag leuchtete mit„Ulzheimer“ dort erstmals unter den ersten Drei ein deutscher Name. Ueber der Anzeigentafel werden jeweils die Fahnen der siegreichen Nationen aufgezogen. Mittwoch— Tag der Rekorde im Olympia-Stadion Hels in k i.(dpa) Der fünfte Tag der XV. Olympischen Spiele wird in die Geschichte der olympischen Kämpfe als der Tag der Rekorde eingehen. Nicht weniger als 16 Best- leistungen wurden allein an diesem Tag neu aufgestellt oder erreicht. Es dürfte einzig- artig bei den Olympischen Spielen sein, daß damit nach erst fünf Tagen 26 Rekorde erzielt oder aufgestellt wurden. Ferreira da Silva(Brasilien) wurde am Mittwoch Olympiasieger im Dreisprung mit dem neuen Welt- und Olympiarekord von 16,22 m. Shirley Striekland(Australien) lief über 80 m Hürden im Vorschlußrunden- lauf mit 10,8 Sek. ebenfalls Welt- und olym- pischen Rekord, und Europarekorde wurden aufgestellt von Maria Sander Deutsch- land) und Jean Des for ges England) über 80 m Hürden mit je 10,9 Sek. und Leonid Scherbakow(Sowjetunion) im Drei- sprung mit 15,98 m. Die drei übrigen neuen olympischen Rekorde wurden erzielt im Speerwerfen durch Xoung SA) mit 73,78 m, über 3000 m Hindernis durch Ashenfelter US) mit 8:51, Min. und im Weitsprung der Frauen durch WII liams Neuseeland) mit 6,24 m. Noch keine Entscheidungen in Paris Prof. Hallstein wird als Präsi Paris.(dpa/ UP) Die Außenminister der sechs am Schumanplan beteiligten Länder haben am Mittwoch in Paris noch keine Ent- scheidung über die noch offenen Fragen des Vertragswerkes getroffen. Wie es in einem nach Schluß der zweistündigen Sitzung her- ausgegebenen Kommuniqué heißt, haben die Außenminister vereinbart, über die Frage des Sitzes der Organe des Schumanplans und die Wahl des Präsidenten der hohen Behörde am Donnerstag zu entscheiden. Dr. Hans Huber Regierungspräsident Landes versammlung beschäftigte sich mit Problemen der Kommunal- Gesetzgebung Stuttgart. Die Verfassunggebende Lan- des versammlung Baden- Württembergs hielt am Mittwoch die letzte Vollsitzung vor den Parlamentsferien ab und erledigte in neun- stündigen Beratungen eine mehr als 40 Punkte umfassende Tagesordnung. Die Mi- nister der Landesregierung, vor allem der Innenminister, beantworteten eine große Zahl von Anfragen der Opposition, die sich Auf Wirtschafts-, Finanz- und Organisa- tionsprobleme des neuen Bundeslandes be- zogen.. Im Verlauf der Sitzung wurde unter Zu- stimmung aller Parteien ein 16köpfiger Untersuchungsausschuß zur Ueberprüfung der Finanzgebarung des früheren Landes Baden gebildet. Der Mini- sterpräsident gab der Verfassungsversamm- lung außerdem die Ernennung der Regie- rungspräsidenten der Landesteile Südbaden und Nordbaden bekannt. Es sind dies Dr. Paul Wäldin für Südbaden, und Landge- richtsdirektor Dr. Hans Huber, Heidel- bergg, für Nordbaden. Nach einem ehrenden Gedenken für die verstorbene Gattin des Bundespräsidenten, Frau Elly Heuss- Knapp, beantwortete Innenminister Ulrich die Anfragen der Opposition. Zum Thema der Schaffung einer einheitlichen Gemeinde- und Kreisordnung und eines einheitlichen Kommunalwahlrech- tes, die eines der Fundamente für den Staats- und Verwaltungsaufbau des neuen Landes bilden müssen, erklärte der Minister, die Kommunalordnungen könnten erst nach Inkrafttreten der Verfas- sung verabschiedet werden. An der Gesetzes- vorbereitung werde intensiv gearbeitet. Die kommunalen Spitzenorganisationen würden in weitem Umfange herangezogen. Gestützt auf Referentenentwürfe aus Freiburg und Stuttgart werde die Ianenverwaltung dem- nächst eine Denkschrift über die wichtig- sten Probleme zur öffentlichen Diskussion stellen. Von unserer Stuttgarter Redaktion Die Vorarbeiten für eine neue Kreisord- nung stießen wegen der großen Unterschiede in den Landesbezirken auf Schwierigkeiten. In bezug auf die Stellung des Landrates äuherte Ulrich, hier liege die Lösung nahe, daß der Landrat künftig im Zusammenwir- ken von Staatsverwaltung und Selbstver- Waltungskörperschaft bestellt werde. Das Kommunalwahlgesetz soll erst nach Karl Wilhelm Severing 7 Der frühere Reichsminister Karl Wilhelm Severing ist in den frühen Morgenstunden des Mittwoch nach langer Krankheit in sei- nem Heim in Bielefeld an den Folgen eines Gallenleidens im Alter von 77 Jahren gestor- ben.(Siehe auch Seite 2.) den kommunalen Verfassungsgesetzen ver- abschiedet werden, da die nächsten Gemein- dewahlen in Württemberg-Baden und Würt⸗ temberg-Hohenzollern erst im Herbst 1953 bzw. 1954 fällig sind. In Südbaden müßten sie allerdings schon im November d. J. durchgeführt werden. Daher sei das Innen- ministerium bereit, rechtzeitig den Entwurf eines neuen Wahlgesetzes vorzulegen. Ulrich plädierte jedoch für die Anglei- chung der Wahltermine im ganzen Land und schlug vor, die Wahlperiode für Südbaden um ein Jahr zu verlängern und für Würt- temberg-Hohenzollern um ein Jahr zu ver- kürzen, um so zu einem einheitlichen Ter- min im November 1953 zu kommen. Zu einer weiteren Anfrage der CDU über die Fortsetzung der Autobahn in Richtung Freiburg— Basel (rund 190 km, Baukosten mindestens 190 Mill. DW) erklärte Ulrich, die generelle Pla- nung sei fast abgeschlossen. Zunächst müsse die Teilstrecke von Ettlingen über Rastatt bis in die Gegend von Baden-Oos mit einem Kostenaufwand von ca. 30 Mill. DM begon- nen werden. Auf eine weitere CDU-Anfrage nach der beabsichtigten Organisation der Landesverwaltung antwortete Ulrich, über die Grundsätze, nach denen der endgültige Aufbau der Landes- verwaltung erfolgen werde, könne erst dann entschieden werden, wenn feststehe, was für Bestimmungen die Landesverfassung hier- über enthalte Die Landes versammlung billigte einen Antrag des Finanzausschusses, in dem die Regierung beauftragt wird, zu veranlasssen, daß die Bezirksfürsorgeverbände eine Kohlenbeschaffungsbeihilfe an die Empfänger von Wohlfahrts-, Sofort- hilfe- und Arbeitslosen unterstützung und an den Personenkreis der Minderbemittelten schon im Sommer dieses Jahres zweckgebun- den zur Verfügung stellen sollen. dent des Gerichtshofes genannt Die Außenminister haben aber die vorge- sehenen Mitglieder für die hohe Behörde benannt. Die Namen werden vorläufig noch nicht bekanntgegeben. Wie jedoch aus Kon- ferenzkreisen verlautet, gilt die Uebernahme des Präsidentenpostens durch den französi- schen Planungskommissar Jean Monnet als gesichert. Von deutscher Seite waren der CSU-Bundestagsabgeordnete Franz Etzel und als Vertreter der Gewerkschaften Dr. Deist vorgesehen. Wie ein französischer Sprecher auf Anfrage erklärte, ist die Saar- frage bisher nicht berührt worden. Bei der Wahl des Verwaltungssitzes hat- ten die Franzosen im Laufe der Vorbespre- chungen stark geschwankt zwischen den Gründen, die nach französischer Ansicht für und gegen Saarbrücken sprechen. Im Augen- blick der Eröffnung der Konferenz schien die französische Haltung bereits dahin zu gehen, zunächst einmal Straßburg als„pro- visorische Lösung“ zu empfehlen. Ueber die Benennung der Mitglieder der Behörden der Montanunion bestand keine Meinungsverschiedenheit. Außer der Präsi- dentschaft Jean Monnets bei der hohen Behörde scheint ebenfalls sicher zu sein, daß ein Deutscher Präsident des Gerichtshofes werden wird. In diesem Zusammenhang wurde bei der Eröffnung der Konferenz der Name von Staatssekretär Hallstein genannt. Am Mittwochvormittag hatte Bundes- kanzler Dr. Adenauer eine Unterredung mit dem italienischen Minister präsidenten Alcide de Gasperi, in der unerwartet aufgetauchte Schwierigkeiten erörtert wur- den. De Gasperi unterrichtete den Bundes- kanzler von der italienischen Bereitschaft, dem neuen französischen Plan für den poli- tischen Zusammenschluß der sechs Schuman- plan-Länder zuzustimmen. Der französische Außenminister Robert Schuman hat, wie bei Redaktionsschluß ge- meldet wurde, den übrigen fünf Außenmini⸗ stern der Montanunion am Mittwoch vorge- schlagen, das Saargebiet zu europäisieren und Saarbrücken zur ständigen Europa- Hauptstadt zu erklären. Der Bundeskanzler hat diesen Plan sofort mit fünf Gegenfragen beantwortet. Dies teilte ein deutscher Spre- cher am Mittwochabend mit. Deutsche Ratifikationsurkunde hinterlegt Paris.(dpa) Die deutsche Bundesregierung hat am Mittwoch die Ratifikationsurkunde über den Schumanplanvertrag im französi- schen Außenministerium hinterlegt. Die Ur- kunde ist vom Bundespräsidenten unter- zeichnet. Damit hat die Bundesrepublik die letzte Formalität vor dem Inkrafttreten des Vertrages über die Montanunion erledigt. MORGEN Donnerstag, 24. Juli 1952 Nr. Mar EN f Kommentar Donnerstag, 24. Juli 1952 Aufruhr In Kairo hat ein Militärputsch den gordi- zchen Knoten innen- und außenpolitischer Verwicklungen mit einem Schlag zerschnit- ten und eine völlig neue Lage geschaffen, deren Konseqenzen noch nicht übersehen Werden können. In Teheran hat eine Woge fanatischen Nationalismus“ Mussadegh wie- der an die Macht getragen und das Land an den Rand der Revolution geführt. Eine elementare Ursache dieser Vorgänge muß in der Auseinandersetzung dieser bei- den Länder mit Großbritannien um ihre na- tionale Befreiung gesehen werden. In Aegyp- ten sind Innen- und Außenpolitik so eng miteinander verflochten worden, daß eine stabile Entwicklung im Innern auf demokra- tischem Wege nur hätte eingeleitet werden können, wenn eine Einigung mit England über die Räumung der Suezkanalzone durch ein Kompromiß über die Angliederung des Sudan im ägyptischen Sinne ergänzt worden wäre. London hat sich darum bemüht, die durchaus nicht einfache Frage der sudanesi- schen Unterordnung unter Aegypten durch eine Einordnung in der Art eines Dominion zu lösen. Während über Suez eine Einigung bevorstand, scheiterte jede Verhandlung in der Sudanfrage an der massiven Opposition der nationalistischen Wafd-Partei und der jüngeren Militärs. Nachdem der Versuch König Faruks, den Wafd mit Hilfe des aus dieser Partei ausge- tretenen Hilali Pascha zu zerschmettern, mißlungen war, mußte er Sirry Pascha das Amt des Ministerpräsidenten überlassen, den der Wafd als seinen Schrittmacher zur Rück- kehr an die Macht ansah. Der Wafd als ohnehin stärkste Partei des Landes ver- traute darauf, daß er als Vorkämpfer der nationalen Befreiung die Wahlen, die Sirry Pascha zur Beendigung des Ausnahme- zustandes in Aegypten noch in diesem Jahre abhalten wollte, gewinnen werde. Auch König Faruk konnte daran keinen Zweifel haben. So wird man annehmen müssen. daß er es war, der erst vor wenigen Tagen Sirry Pascha wiederum durch den Wafd-Gegner Hilali Pascha ablösen ließ. Die mächtigste Partei des Landes konnte diesen Schritt des Königs nur als eine Provokation auffassen. In dieser zum Zerreißen gespannten Si- tuation griff— sicherlich von vielen Aegyp- tern als letzte Rettung empfunden— das Militär ein. Generalmajor Naguib, dessen Ernennung zum Kriegsminister König Faruk erst vor kurzer Zeit abgelehnt hat, riß in der Hauptstadt die Macht an sich, während das Kabinett Hilali Pascha in der Sommer- residenz Alexandrien weilte. Es bleibt ab- zuwarten; ob die Militärjunta sich festigen kann. Noch weiß man nicht, ob der König Ali Maher Pascha gegen oder mit ihrem Willen mit der Bildung einer neuen Regie- rung beauftragt hat. Offenbar begegnet Ge- neralmajor Naguib Bey auch in den Reihen der Armee heftiger Opposition, denn in seiner ersten Proklamation verfügte Naguib eine Säuberung in den Truppenteilen. Leicht könnte es sein, daß der Wafd sich mit dem Militär verbündet. Dann müßte König Fa- ruk um seinen Thron bangen, dann wäre aber auch eine gütliche Einigung zwischen England und Aegypten nahezu unmöglich. Gleichermaßen turbulent ist es in Teheran zugegangen. Gegen Panzer und feuernde Truppen erzwangen die demonstrierenden Nationalisten die Rückkehr ihres Idols der Selbstbefreiung, Mohammed Mussadeghs, an die Macht. Der Schah und das Parlament mußten sich dem Druck der Straße beugen. Vergessen war, daß der greise Ghavam Sul- taneh, der nach dem Rücktritt Mussadeghs eine neue Regierung zu bilden versuchte, schon einmal der Retter seines Landes— in der Asserbeidschankrise— gewesen ist; der Mob zog aus, um ihn zu ermorden. Zum Glück wurde diese verruchte Tat vereitelt. Vergessen war auch, daß Mussadegh sein Land durch seine kompromißlose Politik gegenüber England in Wirtschaftschaos und Staatsbankerott gestürzt hat; das Volk erhob ihn erneut auf den Schild. Verblendet in imrem Wahn der Selbstbefreiung, rüttelten die Massen an der Staatsordnung, forderten die Abdankung des Schahs und die Aus- rufung der Republik mit Mussadegh als Staatsoberhaupt. In einem Lande, das durch die un vernünftige Politik des von ihm ver- herrlichten Führers der zunehmenden Ver- elendung noch ausweglos preisgegeben ist, grenzt dieser zügellose Nationalismus an Selbstvernichtungswahn. Nicht genug damit: Die Entscheidung des Internationalen Gerichtshofes im Haag, sich im persisch- britischen Oelkonflikt für nicht zuständig zu erklären, muß von den aufge- peitschten Anhängern Mussadeghs als ein grandioser Sieg aufgefaßt werden. Und doch ist es nur ein scheinbarer Sieg, denn er löst den Oelkonflikt nicht, er verschärft ihn eher. Getrieben von den radikalislerten Massen, kann Mussadegh von England nicht mehr Entgegenkommen, er muß restloses Nach- geben fordern. Nichts deutet darauf hin, daß London dazu bereit wäre. So ist der italienische Graf Zonca mit seinem inter- national eingefädelten Versuch, die britische Oelblockade zu durchbrechen, Mussadeghs letzte Hoffnung. Gelingt es dem Grafen Zonca nicht, das persische Oel aus den Häfen zu entführen und auch für die Staats- kasse in Teheran in klingende Münze um- zuwandeln, kann die nationale Begeisterung in Persien schnell zur Verzweiflung werden, die der Sowjetunion Tür und Tor öffnet. Der britische Außenminigter Eden labo- rlert gegenwärtig noch an den Folgen einer Gelbsucht. Vielleicht gelingt es ihm trotz- dem, gegenüber der in den letzten zwei Tagen so dramatisch veränderten Situation am Nil und an den Oelquellen Persiens eine Konzeption zu finden, die aus den Fehlern der Vergangenheit, Fehlern, die auch und gerade zu Bevins Zeiten gemacht wurden, die unvermeidlichen Schlüsse zieht. whe.— Gleiche Pflichten- gleiche Rechte Problematischer Gesetzentwurf über die Stellung der Frau Die rechtliche Gleichstellung der Frau muß spätestens bis zum 31. März des kom- menden Jahres durch Gesetz vollzogen sein. Das Grundgesetz hat diesen nahen Termin in seinem Artikel 117 vorgeschrieben. Nach langen gründlichen Vorbereitungen im Bun- desjustizministerium hat die Bundesregie- rung jetzt den Entwurf für die notwendigen Aenderungen des Familienrechts verab- schiedet. Schon die Entstehungsgeschichte dieses Gesetzentwurfes zeigt, welche Kom- plikationen in den nächsten Monaten noch entstehen können. Den wehlerwogenen Wünschen der Re- former, die dem Bürgerlichen Gesetzbuch schon seit langem vorwerfen, gerade im Fa- milienrecht allzu bürgerlich an den Begrif- ken des vergangenen Jahrhunderts festzuhal- ten, obwohl Industrialisierung und zwei Weltkriege inzwischen einen vollkommenen Umsturz der Lebensverhältnisse herbei- kührten, stehen die konservativen Bewahrer des Gewohnten gegenüber. Sie sehen aus ebenso wohler wogenen Gründen die Ehe als gefährdet an, wenn eine Auflockerung des geltenden Rechts eintritt. Ihrer Auffassung scheint sich auch das Bundeskabinett ange- schlossen zu haben. Es übernahm den Ent- Messen für die„Mutter des Volkes“ Perons Regime im Fahrwasser der Radikalisierung Von unserem H. B. Madrid. Es sieht nicht so aus, als ob man in nächster Zeit mit einer Entspannung zwi- schen Weißem Haus und Rotem Haus rech- nen könnte. Diesmal ist nicht von ostwest- lichen Gegensätzen die Rede, denn die„Casa Rosada“ steht nicht in Moskau, sondern in Buenos Aires und Hausherr dort ist der stalinistischer Sympathien ziemlich unver- dächtige General Juan Peron. Vor einigen Wochen hat er als Sieger eines Wahlkamp- fes, dessen Ausgang nicht eben unter Unge- wißgheit litt, seine zweite Amtsperiode als Präsident der argentinischen Republik ange- treten. Wenn nichts dazwischen kommt— in der südamerikanischen Politik kommt aller- dings oft etwas dazwischen— wird der Ge- neral also weitere sechs Jahre das Land regieren, das unter den autoritären Regimen südlich des Rio Grande eine besondere Stel- lung einnimmt. Aber das Regime, seit dem Militärputsch des vergangenen September der Armee nicht mehr ganz sicher, kann an seinen sozialen Programmen keine Abstriche vornehmen, wenn es nicht die Gunst der Massen aufs Spiel setzen will, die seine Hauptstütze sind. In dem erbitterten Duell zwischen Kapitalis- mus und„Justizialismus“, wie sich die pero- nistische Sozlalbewegung gern nennt. hat die Regierung in letzter Zeit manche Federn lassen müssen. Die argentinische Wirtschaft bekommt es jetzt zu spüren, daß die Ver- einigten Staaten ein System boykottieren, dessen internationale und handelspolitische Orientierung weniger fremden- als ausge- sprochen yankee-feindlich ist. Auf die gol- denen Zeiten des Devisenüberflusses, als man die reichlich anfallenden Dollar und Pfunde in das Experiment der Nationalisierung steckte, ist die Ernüchterung einer Valuten- knappheit gefolgt, die sich bereits im Man- gel an Konsumgütern und ersten Erschei- nungen des schwarzen Marktes auszudrük- ken beginnt. Die Inflation beschleunigt ihr Tempo Eine mit nationalistischem Pathos ange- kündigte Sparaktion soll Abhilfe schaffen; man wendet sich an das Land mit dem Appell„mehr zu produzieren und weniger zu konsumieren“. An den Staatsausgaben werden drastische Striche vorgenommen, von denen neuerdings vor allem der Etat des Auswärtigen Dienstes betroffen ist. Fast täg- lich stößt man im Regierungsbulletin auf Listen von Diplomaten, die aus dem Ausland nach Buenos Aires zurückberufen werden, um den Devisenfonds des Ministeriums zu entlasten. Selbst im Innendienst wird den entbehrlichen Beamten gekündigt. Das Tagesgespräch der höheren Bürokratie ist Außenminister Remorinos, der sich uner- Sams Mit dieser Schilderung setzen wir den Reisebericht fort, den wir in unserer Aus- gabe vom 28. Juli unter der Ueberschrift „Hitze, Schotterstraßen und arme Dör- fer“ begonnen hatten. Die Redaktion. Der bärtige Wirt hat das Prunkstück sei- nes Gasthaus-Inventars auf einem Tisch vor vor der Tür aufgebaut. Es ist ein altertüm- liches Grammophon, dessen muschelformi- ger Lautverstärker wie ein Kanonenrohr auf die Straße ragt. Der Apparat läuft auf hohen Touren und spuckt seine monotone orienta- lische Musik in die Nacht. Auf der Haupt- straße von Pec, einer Stadt unweit der jugo- slawisch- albanischen Grenze, ist abendlicher Hochbetrieb. Auf der Moschee strahlen helle elektrische Birnen zum Abschluß des Rama- dan, des mohammedanischen Fastenfestes. Bunte Gestalten, barfuß mit Turban auf dem Haupt hocken vor den niedrigen Häusern auf der Straße, die hell erleuchtet ist. Vor den Kolonial warenläden, die man hier Magazine nennt, verkaufen die Händler Obst. Nebenan wird auf der Straße rundes Brot gebacken. Junge Mädchen,— Christenmädchen, sind es, die Mohammedanerinnen sind nicht zu sehen,— pilgern vorbei, begleitet von Offi- zieren und Unterofflzieren. Rekruten haben bei Frauen keine Chancen. Vor dem besten Hotel, einem nüchternen Gebäude im Wartesaalstil, parken zwei große amerikanische Wagen. Mit ihnen sind zwei auffallend junge Generäle gekommen, für die der Ober schnell das speckige Tischtuch wendet. Sie tragen eindrucksvolle Unifor- men, an denen mit roten Aufschlägen und goldenen Litzen nicht gespart worden ist. Die hier stationierte Brigade gibt ein Fest. Die Generäle benutzen den Anlaß zu einer In- spektion. Jugoslawien ist von unsicheren Grenzen umgeben. Es hält seine Truppen in Hochform. Deutsche Tanzmusik Gegenüber der Straße ertönt hinter einem Bretterzaun deutsche Tanzmusik, flotte Märsche meist. Der Samstag-Tanz hat be- gonnen. Um eine quadratische Betonfläche sind Hocker und einfache Holztische grup- piert. Auf dem Podest spielt hemdsärmelig eine Vier-Mann-Kapelle. Unter nüchtern hel- len Bogenlampen wird mit wilder Begeiste- rung getanzt. Wo die Mädchen nicht aus- reichen, tanzen zwei Männer zusammen. Der Tanzgarten ist bis auf den letzten Platz ge- füllt, über den Bretterzaun ragen dicht bei dicht die Köpfe derjenigen, denen das Geld für den Eintritt nicht ausreicht. Dem Frem- den nur bleibt es verwehrt, am Tanzver- Korrespondenten kannt in die Visumschlange vor den Publi- kumsschaltern seines Amtes stellt, um seine Untergebenen bei Säumigkeiten im Dienst zu überraschen und die Ertappten post- wendend auf die Straße zu setzen. Solche Gesten machen immerhin Eindruck auf das Volk und vor allem auf die Gewerkschaften, deren Position sich entschieden gefestigt hat seit sie im Herbst die Regierung retteten, indem sie sich zwischen Peron und die put- schenden Militärs stellten. Unter dem natio- nalsyndikalistischen Druck gleitet das Re- gime immer deutlicher ins Fahrwasser der Radikalisierung. Nicht wenig trägt dazu der Kult bei, der mit Evita Peron, der schwer kranken Gat- tin des Staatspräsidenten, getrieben wird. Die Leitung der Sozialpolitik, die ihr eigentliches Werk ist, mußte sie aus gesund- heitlichen Gründen schon seit langem ab- geben. Zuletzt hat man Schweizer Spezia- listen gerufen, die aber den körperlichen Verfall kaum mehr aufhalten werden, denn ein durchschlagendes Mittel gegen Leu- kämie kennt die Medizin noch nicht. Mehr als der General war es seine Frau, die dem Regime die betont soziale und„justizia- listische“ Note gab. Weiblicher Instinkt und politisches Geschick verhalfen ihr zu einem Erfolg, der sogar die Popularität des Dik- tators zuweilen verdunkelte. Schon beim Griff nach der Macht hatte sie ihm die ent- scheidenden Handreichungen geleistet. Für das Leben der als„Mutter des Volkes“ Ge- feierten werden seit Wochen in Argentinien jeden Tag Messen gelesen, die anfangs in die Hunderten gingen und jetzt schon nach Tausenden zählen. Zwischen Vereinen, Syn- dikaten, Verbänden und Organisationen aller Art ist ein Wettlauf der Huldigungen entbrannt. Was Peron ohne seine Frau wäre, die bei vielen Entscheidungen ein wichtiges Wort mitzureden hat, könnte erst die Ent- wicklung zeigen. Die Gegner würden ihre Anstrengungen verdoppeln; doch ihre Aus- sichten bleiben vorerst problematisch, denn die Diktatoren haben jetzt in Südamerika wieder günstigen Wind in den Segeln. In Ecuador und Bolivien sind kürzlich erst Fremde Perons, die während des Exils in Buenos Aires unter seinem Schutz standen. an die Macht zurückgekehrt. So ist trotz der wirtschaftlichen Verlegenheiten an kein Einlenkem gegenüber den Vereinigten Staa- teri zu denken. Die inneren Gegensätze des Generals mit den Finanzkreisen und Teilen der Wehrmacht bleiben zunächst unaus- getragen. gnügen teilzunehmen, denn die jungen Bur- schen mit ihren wilden Mähnen werden handgreiflich, wenn man sich ihren Mädchen nähert. Nachts um eins. wenn die Lampen auf der Hauptstraße erlöschen und das Gram- mophon des Kneipenwirts Ruhe gibt, erstirbt das Nachtleben von Pec.„Au revoir“, sagen unsere Freunde,„hoffentlich haben sie von Jugoslawien einen guten Eindruck bekom- men, hier ist es noch ein wenig rückstän- S Arthur war in„Minchen“ Welche Wohltat, wenn spät in der Nacht ein junger Mann an den Wagen tritt und, des Deutschen einigermaßen mächtig, den Weg erklärt. Das war in einem 1800 Meter hoch gelegenen Vier-Häuser-Dorf, als wir uns hoffnungslos verfahren hatten.„Sie kom- men aus Minchen!“, rief Arthur und öffnete vor Begeisterung die Wagentür.„Ich ge- wesen bin in Minchen drei Jahre.“ Des Fah- rens müde, beschlossen wir, in seinem Haus T rrrrrrrrrrr II wurf des Bundesjustizministeriums mit einer einzigen, dafür aber höchst schwerwiegenden Ausnahme. Dem Vorbild anderer Länder fol- gend, hatte der Entwurf des Ministeriums den heißgumstrittenen Paragraphen 1354 des Bürgerlichen Gesetzbuches ausdrücklich fort- gelassen. Sein erster Absatz lautet:„Dem Manne steht die Entscheidung in allen das gemeinschaftliche eheliche Leben betreffen- den Angelegenheiten zu: er bestimmt ins- besondere Wohnort und Wohnung.“ Die Bundesregierung hat diese Vorschrift wieder in den Entwurf eingefügt. 5 Es läßt sich darüber streiten, ob aus- ländische Vorbilder auf deutsche Verhält- nisse übertragen werden können, und ob nicht etwa in Skandinavien die Stellung der Frau nach Sitte und Tradition eine andere sei als bei uns. Zu berücksichtigen ist aber, daß das neue Familiengesetz der Frau neben größeren Rechten auch wesent- lich größere Pflichten auferlegen soll, als das bisherige Recht, und zwar ausdrücklich als Preis für die Gleichberechtigung. Prak- tisch aber würde der 8 1354, so wie er heute lautet und vom Bundeskabinett wie- der in den Entwurf eingefügt wurde, viele sehbstverständliche Rechte der Frau gegen- standslos machen So dürfte zwar nach dem Entwurf der Ehemann das Arbeitsverhält- nis seiner Frau nicht mehr kündigen, aber er könnte dennoch mittelbar die Kündigung herbeiführen, indem er einseitig Wohnort und Wohnung bestimmt. Da die Frau nach dem Entwurf auch zum Unterhalt der Fa- milie beizutragen hat, könnte ihr Mann sie möglicherweise sogar durch sein einseitiges Entscheidungsrecht zwingen, eine bezahlte Arbeit anzunehmen. Das Bundesjustizministerium hat sich in den wenigen Jahren seines Bestehens be- reits einen Ruf als Werkstätte für saubere Gesetzgebungsarbeit erworben. An seinen durchdachten Entwürfen können also keine grundsätzlichen Zenderungen vorgenom- men werden, ohne daß Mißgverhältnisse und Gleichgewichtsstörungen entstehen. Die Bei- behaltung des 8 1354 würde sich daher so auswirken, daß der Frau nur die gleichen Pflichten zugesprochen, die gleichen Rechte hingegen vorenthalten werden. Wenn man sich also schon nicht entschließen kann, ihn gänzlich fallen zu lassen, dann müßte er wenigstens so weit abgemildert werden, daß die anderslautenden Wünsche der Frau vom Ehemann berücksichtigt werden müssen. 8 U. H. Zwischenentscheid des BVG am 30. Juli Karlsruhe.(M. L.- Eig. Ber.) Der erste Senat des Bundesverfassungsgerichtes wird die Entscheidung der Frage, ob die Fest- stellungsklage der 144 Bundestagsabgeord- neten gegenwärtig zulässig ist, am Mitt- woch, dem 30. Juli, verkünden. Die 144 Bun- destagsabgeordneten haben beim Bundes- verfassungsgericht die Feststellung bean- tragt, daß ein ohne vorangegangene Er- gänzung und Abänderung des Grundgeset- zes durch Bundesgesetz beschlossener Wehr- beitrag mit dem Grundgesetz unverein- bar sei. tagstanz mit deutschen Märschen Reiseeindrücke aus Jugoslawien, geschildert von Jör g Andrees Elten zu nächtigen. In der Küche stand ein zusam- menbrechender Herd, eine Holzbank mit da- zugehörigem Tisch und eine verrostete Sin- ger-Nähmaschine. Arthurs Frau, eine etwas verblichene, zigeunerhafte Schönheit, kratzte Schaffleisch aus dem Tontopf und brachte selbstgemosteten Wein. Gegenüber saß der Großvater, ein starkknochiger, verwegener Mann, bediente sich mit unseren Zigaretten und murmelte dauernd„dobre vino, dobre Vins Arthur aber schwelgte in Erinnerungen. Es blieb nicht verborgen, daß es sich hier speziell um DP-Erinnerungen handelte. Wir erkannten das aus Arthurs Fragestellungen: „Wie sieht es aus am Bahnhof heute? Ist Kriminalpolizei noch in Ettstraße?“ Wir verbrachten eine prächtige Nacht. Am nächsten Morgen zog Arthur 80 Reichsmark aus der Tasche und fragte, ob wir ihm nicht Dinare dafür geben könnten. Diese Enttäu- schung, als wir ihm von der Währungsreform berichteten. nnn . . 6 n eee, n uon Gedenkwort für: Karl Severing Siebenundsiebzigjährig ist der Mann 8. storben, von dem gesagt werden kann 0 er wie kein zweiter das Schicksal und 0 Problematik der deutschen Sozialdemokra erlebt und geformt hat. Zu Herford in Wes, kalen geboren, Metallarbeiter von Beruf 95 hörte er schon 1907 als Benjamin dem Del schen Reichstag an. Gleichzeitig Geschith führer des Deutschen Metallarbeiterverba des in Bielefeld, stand er in nächster Benz hung zu jener Generation von Sozialdem kraten, die in Bebel und Kautsky ihre 90 stige Führung sah. Als Gewerkschaftler und Parteifunkiſ när angetreten, bot ihm der Umsturz n 1918 die große Gelegenheit, in die aki Staatspolitik hinüberzuwechseln, in der g bis zum abermaligen Umsturz 1933 die hö sten Staatsämter innehatte. Als Preuse Innenminister amtierte er mit Unterbg chungen durch die ganze Zeit der Weimatz Republik hindurch Gleichzeitig war Reichsinnenminister in den Kabinett Marx, Braun und Müller und wurde dun durch den Reichskanzler von Papen 20. Juli 1932 gewaltsam abgesetzt. Währen des Dritten Reiches lebte er unter ständg Ueberwachung von einer verkürzten Peg. sion. Nach dem dritten Umsturz 1945 wund er zwar von seiner Partei abermals zum vn. sitzenden gewählt und in den Landtag det giert, außerdem übernahm er die Chefredih tion der„Freien Presse“ in Bielefeld,% es drängte ihn nicht mehr in die erste Lin die er nach seinen eigenen Worten der ju gen Generation überlassen wollte. Mit Karl Severing geht abermals e gutes Teil von der Tradition einer Partel u Ende, die sich aus einer revolutionären Bü wegung in eine staatstragende Organisatih verwandelte, ohne sich aus ihrer seltsame Zwitterstellung zwischen Staat und Revo tion eigentlich befreien zu können, So auch das Leben des„meistangefeindeſe Mannes der Weimarer Republik“, dem alles dings seine rechtsradikalen Gegner eine ab. solute Sauberkeit bescheinigen mußten, eh unablässiges Ringen um die Ordnungsmächg des Staates, ohne daß ihm ein letzter Tric beschieden gewesen wäre. In einer trag. schen Rolle eingekeilt zwischen die um d- eigene Partei gesammelten Massen, dete „Zügellosigkeit“ der Funktionär mehr fürch. tete als zu nutzen wagte, und den Traditions verband der Reichswehr, für den der prel. ische Innenminister nichts als ein roter qa. kobiner war, wurde Resignation und eine gewisse legalistische Starrheit und Unbepeg. lichkeit schließlich zu einer solchen Bewubl seinsschwelle, die schließlich auch eine markante Persönlichkeit wie Karl Severing nicht mehr zu überschreiten vermochte. Die Folgerungen, die der Gealterte fl sich und seine Generation aus einem ge. wissen geschichtlichen Versagen in seinen Aufzeichnungen„Mein Lebensweg“ 20g, sind ebenso bemerkenswert wie bewunderungs. würdig. Diesen Lebensweg zu studieren und aus dem Wirken dieses bedeutenden pol. tikers und großen Republikaners zu lernen, wäre unserer Generation nützlich und hell- sam. e ee e Abschied von Frau Elly Heuss- Ru 10 Bonn.(Gr.-Eig.-Ber.) Nach einer Trauen, feier in der Lutherkirche wurde die def storbene Gattin des Bundespräsidenten, B. Heuss- Knapp, am Mittwochabend m dem Sonderzug des Bundespräsidenten 9d Bonn nach Stuttgart übergeführt. Mit des Vertretern des Parlaments und der Regt rung sowie dem Diplomatischen Corps nahm die Bevölkerung der Bundeshauptstadt, stel. vertretend für das ganze deutsche Volk A. schied, von der Frau, deren schönstes Denk mal das von ihr geschaffene Müttergene sungsheim bleiben wird. Bischof D. Dibelius, der Präsident de Rates der evangelischen Kirche, geleitete cht Verstorbene gemeinsam mit Prof, Dr. Gol. witzer und anderen evangelischen Gel. lichen zum Bahnhof. Hinter dem mit d Pferden bespannten Wagen, auf dem di mit einem herrlichen Strauß roter Rosen be, S e Fr. 167/ Vr. 16 Was Das les wure durch e wird fü l, Nachlau das, Wie kaliforn wüstune Die nls ell mangels Armee Der Kimball die US. angetrie geben k Zeit au: „Nautil dersarti Unterw terseebe liegen. Eine 41ährig beim 21 des Mit der das zollte, seiner schutz im Kra Da Castrop kriegse! hat Kö. stattlich schwim Besitz Exemp! gtiktet. ihre ne Königli Landes keierlick Eine logische geborer leitung von dei rend d zucht“ por ein Die kahndet in den chen ur anstalt Büchse Cläserr Chianti Essen anwalt maschil Drei Fotterc verdut: m un können ns Ba rettete dem vi nen Fe Befreiv die we Polizei deckte Sarg stand, schritten Bundespräsident Prof. Pr. Heuss und der Sohn, Pr. Ern Ludwig Heuss. Dem Bundespräsidentes kolgten Vizekanzler Blücher als Vertreter de, in Paris weilenden Bundeskanzlers, Bundes ratspräsident Kopf und Bundestagspräsiden Dr. Ehlers. An der Spitze des diplomal. schen Korps schritten der britische Hol Kommissar Sir Ivone Kirkpatrick und 0 stellvertretenden Hohen Kommissare Frankreich und der USA. Es folgten die 0 der Bundesregierung akkreditierten* schafter und Gesandten. Der Erzbischof 0 Köln, Kardinal Dr. Frings, war durch del päpstlichen Pronotar, Prälat Böhler, verlle ten. Den Abschluß des Trauerzuges, in des man u. a. auch Ministerpräsident Arnold 900 Nordrhein-Westfalen, zahlreiche Bunde tagsabgeordnete, Vertreter von Länden Städten, Universitäten und Frauenperbit den sah. bildete der Hesselmannsche Rind chor, der vor der Kirche gesungen hatte. Der sozialpolitische Ausschuß des rates, der sich am Mittwoch mit dem beschl orschl. e schlieh an triebsverfassungs-Gesetz tigte, hat eine Reihe von Aenderungsd gen vorbereitet. Wenn das Plenum desrates sich diesen Auffassungen an ist mit der Anrufung des Vermittlun schusses zu rechnen. Zu der Frage ob um ein Zustimmungsgesetz handelt, W. Rechtsausschuß des Bundesrates heute, nerstag, Stellung nehmen. * In einem Offenen Brief an Bundectne minister Fritz Schäffer fordert der niecel 15. sische Kultusminister Richard Voigt i sident der ständigen Kultusministerkon 55 daß die Lehrergehälter auf ge 0 sert werden. Die Lehrer müßten ein 1% Anfangsgehalt bekommen und früher 4 97 zu den Endbezügen gelangen. Auch best, förderungsmöglichkeiten müßten vers? werden. 9 * Präsident Trumans Tochter Marzege 1 sich gegenwärtig auf einer Buropare ne findet, wird auch nach Deutschland gelte Wie am Mittwoch von amerikanischer ce Bonn verlautet, wird sie sich Lora 55 vom g. bis 12. August in der Bund n u aufhalten und dabei unter anderem Berfm Bonn besuchen.. 1 1 b es S d b 10 40 f — In aus, 1 echlöss schwar Säulin er 10 ation Aut 5 nehme kröhlic Straße numm Verfüi. tarlat 2/ Nr. . N MORGEN Seite Fr. 167/ Donnerstag, 24. Juli 1952 Was sonst noch gescha ng jet um Hollywood und Los Ange- 5 Dienstag kurz vor Mitternacht ch einen kurzen Erdstoß erschüttert. Es 7 tür möglich gehalten. daß es sich um achläufer des kürzlichen Erdbebens handelt, 0 wie wir gestern meldeten, in der kleinen Perut 0 belltornischen Stadt Tehachapi schwere Ver- lem Dez wüstungen anrichtete. Geschätt 8 erverbe ple größte Granatenfabrik der amerika- ter bet dechen Streitkräfte ist wegen akuten Stahl- ialdemo Auhgels geschlossen worden, gab die USA- N 0 Eee in Washington bekannt. 1 9 eifunkth, a„55 5 N amerikanische Marineminister Dan ue den gab am Wochenende bekannt, das in der f die USA-Flotte ein zweites mit, Atomkraft die nia angetriebenes Unterseeboot in Auftrag ge- Preuben geben hat. Es soll im Typ dem vor einiger Unterbw. zeit auf Kiel gelegten ersten Atom-U-Boot Weimer Nautilus“ gleichen. Es wird jedoch ein an- war g dersartiges Antriebsaggregat erhalten. Pie cebinete Unterwassergeschwindigkeit des neuen Un- urde dn terseebootes soll bei etwa zwanzig Knoten dapen n liegen. Währen 8 5 stände Finem verhängnisvollem Irrtum fiel die zten per 48jährige Katharina Poulheim aus Rüssels- 45 wu heim zum Opfer, als sie ein appetitanregen- zum var, des Mittel zu sich nehmen wollte. Ihr Mann, dtag dess der das Medikament aus dem Keller holen efredab zollte, ver wechselte die Flaschen und reichte feld, ade geiner Frau ein stark giftiges Pflanzen- ste Lin gchutzmittel. Sie starb vier Stunden später n der ju im Krankenhaus. Mann g;. Kann, di 1 und dh emokratz 1 m West rmals d Pa die zahlreichen stolzen Schwäne von Partei u oastrop-Rauxel den Kriegs- und Nach- nären Be kriegsereignissen zum Opfer gefallen sind, ganisain hat Köngin Elisabeth von England aus der seltsame stattlichen Schar der auf der Themse dd Repchz schwimmenden Schwäne, die bekanntlich en, S0 i Besitz der britischen Krone sind, zwei efeindetel Exemplare für die Stadt an der Ruhr ge- dem alle, gtiktet. Auf dem Luftwege wurden sie in r eine ab, ihre neue Heimat verbracht und von dem uhten, en Königlichen Schwanen-Hüter dem britischen ngsmäche Landeskommissar für Nordrhein- Westfalen ter ria feierlich übergeben. ner trag. lie um d Fine indische Tigerin hat im Kölner Zoo- zen, deten jogischen Garten in zwei Würfen fünf Junge ehr fürch geboren. Bereits seit Wochen war die Zoo- Fraditio, ſeitung darauf bedacht, alle Aufregungen der prel. von der Tigermutter fernzuhalten, die wäh- i roter Ju. fend dieser Zeit nicht von Fremden„be- und elne zucht“ werden durfte. Das Tigerpaar war Unbeweg, vor einem Jahr nach Köln gekommen. n Bewull.* h eine 30 1 Severin ochte. alterte füt einem ge. in seinen 1 20g, sind nderung dieren und nden Poli- Zu lernen, und heil e Die Gendarmerie in Daun in der Eifel kahndet nach mehreren Dieben, die nachts n den Keller eines Rechtsanwalts einbra- chen und dort ein fröhliches Gastmahl ver- anstalteten. Die Diebe verspeisten mehrere Büchsen Fischkonserven nebst mehreren Cläsern mit Früchten und tranken dazu Chianti-Wein und Eierlikör. Nach dem Essen drangen sie in das Büro des Rechts- anwalts ein und nahmen eine Schreib- maschine mit. * Drei bewaffnete Banditen überflelen in Rotterdam eine Spielhölle und nahmen den verdutzten Glücksspielern 10 000 Gulden ab. Im ungehindert mit der Beute entkommen zu können, sperrten die Banditen die Spieler uns Badezimmer. Einer der Eingesperrten kettete sich mit einem gewagten Sprung aus dem vier Meter über dem Erdboden gelege- nen Fenster ins Freie und ermöglichte die Betreuung der anderen Eingeschlossenen, die wegen der Höhe ihres„Verlustes“ der Polizei den Ueberfall meldeten. Die rund 30 000 in Großbritannien stehen- den US A-Soldaten, hauptsächlich Angehörige der Luftstreitkräfte, sind zu einer der besten sident de Dollarquellen des Landes geworden. Sie eleitete d mechseln jährlich 54 Millionen Dollar allein Dr. Goll, fr persönliche Ausgaben in britische Wäh- zen Gei kung ein. n mit 1e, 2 dem d Sir Compton Mackenzie, Autor von nicht Rosen be, Weniger als 60 gutgehenden Büchern, hat, espräsiden um eine fnanzamtliche Forderung auf Be- Dr. Er zahlung von rund 65 00% DM Einkommen- präsidenten dteuer befriedigen zu können, als letzten ertreter de 7 0 den Plan gefaßt, sein Haus zu ver- s, Bunde, aufen. Sir Compton wurde kürzlich für en beine literarischen Verdienste geadelt. diplomal“ 88-Knapp er Trauer e die pel- enten, E abend mi jenten vd! t. Mit den der Regie- orps nahm stadt, stell N Volk, Ab. stes Denk- lüttergene⸗ Edle Kunst- oder blutige Orgie? Der Beruf des Matadores, Bandelieros, Picadores/ Von In Mexiko gibt es einen Lankee aus Brocklyn, der sich dem Stierkampf ver- schrieben hat, und bis vor kurzem konnte man in den Arenen von Spanien und Por- tugal ein irisches Mädchen aus Peru bewun- dern. Unter den Matadoren Madrids gibt es“ heute zwei Londoner. Beide fanden unab- hängig voneinander den Weg in die Arena, aber beide sahen ihren ersten Stierkampf in La Linea, während sie in Gibraltar sta- tioniert waren, und beide waren sofort von dieser gefahrvollen Kunst fasziniert. Welche Macht ist es, die sogar Engländer in die Arena lockt, Angehörige eines Vol- kes also, das doch keineswegs als über- mäßig heißblütig verschrien ist? Was es mit diesen Stierkämpfen auf sich hat, erfährt man mühelos bei einer Flasche Rotwein in den Tavernen Spaniens. Es han- Ein Feiertag für die delt sich hier um keinen Sport, sondern um eine verfeinerte Kunst, um eine nationale Tradition, ja, fast um eine kunstvolle Opfer- handlung. Die Arena ist ein Bewährungs- platz für die Helden Spaniens und für die mutigsten Stiere, die allein für den Kampf gezüchtet werden. Der Spanier sieht nichts Barbarisches in dieser Kunst. Der Stier- kampf ist gleichbedeutend mit Leben, mit Buntheit und Mut; er ist ein Ritus, ein Symbol für die Ueberlegenheit des Menschen. Unter den schmetternden Klängen der Blaskapelle und den brausenden„Ole“ Rufen der Menge paradieren die Akteure des Dramas in die Arena. Die grelle Sonne bricht sich im Silber- und Goldbrokat der Aguaciles, der Bandelieros und Matadores, sie flimmert auf Panzer und Lanzen der Landlosen in Indien Ende der„Zamindars“/ Mittelalterliches Pachtsystem aufgehoben Mit Lachen und Weinen feierten mehr Als zwölf Millionen indischer Bauern in die- sen Tagen ihre Befreiung von der Herrschaft der„Zamindars“. Durch die Straße der Dör- fer und Städte des größten indischen Staates Uttar Pradesch bewegten sich jubelnd und singend gewaltige Demonstrationszüge, um dieses historische Datum festlich zu begehen. Frauen und Männer umarmten sich gegen- seitig; und die Kinder erfreuten sich an kostenlos verteilten Süßigkeiten. Schon vor drei Jahrzehnten hatte im Na- men der Kongregpartei der jetzige Minister- präsident Indiens, Nehru, die Aufhebung der Vorrechte der Zamindars gefordert. Aber die indische Verfassung überließ die Land- reform den einzelnen Staaten. In Uttar Pra- desch— mit einer Gesamtbevölkerung von 63 Millionen— boten die Bedrücker des ent- rechteten Landvolkes ihre besten Anwälte auf, um eine Aenderung der mittelalterlichen Zustände zu verhindern. Im vergangenen Jahr wurde dennoch ein Gesetz angenommen, das ihre Privilegien aufhob. Das oberste Ge- richt Indiens hielt zu Nehru, und jetzt traten die neuen Bestimmungen in Kraft. Die Zamindars waren ursprünglich Land- agenten der unter der Fahne des Propheten eingedrungenen turkstämmigen Eroberer des 13. Jahrhunderts. Sie beanspruchten für ihre fremden Auftraggeber oftmals die Hälfte des Ernteertrages. Dabei sorgten sie natürlich für ein eigenes gutes Auskommen und wurden so zu einer besitzenden Oberschicht. Unter den Moguln wurden dann die Bauern zwar systematisch ausgeplündert, aber nicht ent- eignet. Die britische Ostindien-Kompagnie jedoch hob manche günstige Neuerung frü- herer Regime später auf und setzte ihre eige- nen Zamindars ein: ein Gemisch aus ehe- maligen Herrschern, verbrecherischen Ele- menten und opportunistischen Landesverrä- tern. Sie wurden zu Steuereintreibern der neuen Regierung. Wieviel sie einbehielten und mit welchen Methoden, das war den neuen Herren gleichgültig. Die Bauern mußten nunmehr Steuern zahlen, wenn der Zamindar oder seine Töch- ter und Söhne heirateten, wenn ein Kind ge- boren oder ein Begräbnis begangen wurde. Die Steuern betrugen 80 bis 90 Prozent der Ernte. Die Bauern führten nur noch das Le- ben von Tagelöhnern, die sich kaum sattessen konnten, denen selbst die Mittel genommen wurden, ihr Land mit geeigneten Geräten, Bewässerungsanlagen, Stallungen und Ge- höften in Ordnung zu halten. In Uttar Pradesch vermehrten sich die Zamindars zu einer Plage von zwei Millionen Unterdrückern, die von der Arbeit des armen Land volkes lebten. Sie werden mit dem acht- fachen Betrag der jetzt von der Regierung in Delhi jährlich erhobenen Steuern abge- kunden, während die Bauern nach zehnjäh- riger Zahlung dieser Steuer endlich Besitzer des von ihnen bebauten Bodens werden. „Ich wünsche euch Glück zu der Abschaf- kung dieses Systems!“, rief Nehru unter dem Beifall einer Versammlung von Zehntausen- den indischen Bauern aus.„Nun kann ich aufrecht gehen!“, sagte einer der bislang Rechtlosen. Nehru hat mit seiner mutigen Politik auch für den Westen auf Kosten der Zamindars eine Schlicht gegen den Welt- kommunismus gewonnen. Küßwetter bekennt sich schuldig Voraussichtliche Dauer Der frühere Vorstand des Forstamtes Ramsau, Georg Küßwetter, bekannte sich am zweiten Verhandlungstag im Berchtesgadener Jägerprozeß der Brandstiftung an zwei alpi- nen Unterkunftshütten schuldig. Der Angeklagte gab zu, zwei seiner Jäger mit dem Niederbrennen der Hütten beauf- tragt zu haben. Er trage die volle Verant- wortung für seine Tat. Das überhandnehmende Wildererunwesen nach dem Kriege, das durch das Vorhanden- sein von Unterkunftshütten begünstigt wor- den sei, habe ihm das Abbrennen dieser „Stützpunkte“ ratsam erscheinen lassen. Außerdem habe er verhindern wollen, daß die Hütten in österreichische Hände fallen. Gerüchten zufolge, die 1945 in Bayern kur- sierten, habe er annehmen müssen, daß österreichischen Ansprüchen auf den soge- nannten Ruperti-Winkel im Berchtesgadener Land stattgegeben würde. Nach den Ermittlungen soll Küßwetter auch zur. Brandstiftung an sechs anderen Unterkunftshütten im Gebiet vom Hintersee bis zum Untersberg und Watzmann im Berchtesgadener Land aufgefordert haben. Bei den Brandstiftungen war er die treibende Kraft. Bedenken seiner Jäger suchte er mit der Erklärung zu zerstreuen, daß er gute Beziehungen habe und daß die Straftaten sowieso„von oben“ gedeckt würden. es Berchtesgadener Jägerprozesses: 3 Wochen Als sich im Herbst 1949 vier Untergebene des Försters bei der Gewerkschaft in Berch- tesgaden über ihn beschwerten, beantragte Küßwetter ein Dienststrafverfahren gegen sich selbst, das jedoch im Sande verlief. Der Prozeß wird voraussichtlich drei Wochen dauern. Etwa siebzig Zeugen sollen vernommen werden. Harry Franklin Picadores und den Schabracken der Pferde. Alles ist gespannte Erwartung und Vor- freude. Die Arena wird geräumt, die Teilnehmer am Kampf warten hinter den scharlach- roten Schranken. Ein schmetterndes Trom- petensignal eröffnet den Kampf. Schnau- bend, den gelben Sand aufwirbelnd, stürzt ein herrlicher Stier in die Arena. Krachend rennt er gegen die Planke, stutzt und wendet sich auf den wilden Schrei eines Bande- lieros um. Es gibt keinen Menschen, 80 scheint es, den diesęs stolze Tier nicht töten könnte. Aber imer wieder ist es nur ein leeres, rotes Tuch, auf das er sich stürzt. Geschickt und mit tänzerischen Bewegungen hetzen die Bandelieros und Matadores den Stier durch die Arena. Wütend greift der Stier das Pferd eines Picadors an und zer- fetzt den gepolsterten Panzer. In dem Augen- blick bohrt sich die lange Lanze in seine Schulter. Das Pferd wird auf die Hörner genommen und stürzt. Der Picador hastet stolpernd zur rettenden Planke, aber er kehrt wieder um und sitzt auf, wenn der Stier von einem flatternden Tuch wieder abgelenkt ist. Die Bandelieros umtanzen den Stier förmlich und stoßen ihre langen Stahl- pfeile in den Nacken des Tieres, um es zu zwingen, den Schädel gesenkt zu halten. Jetzt ist nur noch der Matador in der Arena. Er ruft und der Stier greift an. Mit Zierlich- tänzerischen Schritten läßt der Ma- tador sein Tuch dem Stier unter den gesenk- ten Hörnern herumflattern. Langsam, mit edler Bewegung läßt er dann den ersten Degen durch die Schulter in die Lunge des Tieres eindringen. Noch ein paar taumelnde Angriffe des Stiers, dann ist alles vorüber. Zwischen den Hörnern des Stieres lehnend, stößt der Matador seinen Degen mit der Präzision eines Chirurgen in die Schädel- basis und durchtrennt das Rückenmark. Wie vom Biltz gefällt stürzt das tapfere Tier zu Boden. Der Mensch hat über die brutale Gewalt gesiegt. So sehen die Spanier das farbenpräch- tige Drama in der Arena. Ich habe soeben meinen ersten(und letz- ten) Stierkampf in Toledo gesehen; für mich stimmte das Schauspiel nicht ganz mit dem überein, was ich in den Tavernen Madrids darüber gehört hatte. 5 Ein mächtiges Tier wurde in die Arens geführt, bereits blutüberströmt von dem Pfeil, mit dem die Farben des Eigentümers an die Schultern des Kampftieres geheftet waren. Noch nicht vier Jahre alt sind die Kampfstiere; danach werden sie zu verschla- gen und greifen den Matador an und nicht das rote Tuch. 5 Drei Matadoren, drei Bandelieros, zwei Picadores auf angstvollen Pferden griffen gemeinsam den Stier an. Das Blut floß in Strömen. Das Tier wurde schwächer und schwächer, bis es wiederholt vor dem Mata dor zurückwich, wie um Gnade flehend in die Knie brach und sich dann zitternd, tau- melnd wieder aufrichtete., bevor es den Todesstoſꝭ erhielt. Unter barbarischem Peitschenknallen, dem Geschepper der Kapelle und dem heiseren Gebrüll der Menge wurde das tote Tier von sechs galoppierenden Maultieren durch den Sand der Arena geschleift. Ich sah mich um. Irgendwo mußte hier doch Nero sitzen? OFNS Copyright Gute Luft unter dem Mont-Blane Im längsten Straßentunnel der Welt kann kein Luftmangel eintreten Die von ärztlicher Seite gegen die Ge- fahren einer unzureichenden Lüftung des Mont-Blanc-Tunnels geäußerten Bedenken werden von zuständiger Seite als unbegrün- det bezeichnet. Dieser längste Straßentunnel der Welt wird mit zwei Lüftungskanälen ausgestattet, von denen der eine unter der Fahrbahn liegt und der Zufuhr von Frisch- luft dient, während der andere in die Decke eingebaut wird und die verbrauchte Luft absaugt. Mit Hilfe von acht Ventilatoren zu je 600 PS an den beiden Eingängen wird die erforderliche Luftzirkulation durchgeführt. Außerdem wird die Luft im Tunnel ständig durch besondere Kontrollgeräte auf ihren Gehalt an Kohlenoxyd untersucht und die ische Hann K und d issare 90 ten die be In arten Bol, Kaus, bischof vl durch del ler, vertik⸗ einem romantischen Winkel des All- 6 unter den bayrischen Königs- 5 sern Neuschwanstein und Hohen- Sau 8 am Fuße des Zweitausenders Hi uns ist ein kleiner„Staat“ entstanden. ges, in del 0 leben 10 000 junge Europäer aus zwölf Arnold ationen im„Falkenstaat Junges Europa“. 0 i 5 2— emer Fläche von etwa 30 Hektar r 80 zen 350 Gruppen- und Großzelte, diese wen ane Stanche Gemeinschatt auf. Es gibt keine me 15 N N in diesem Staat und keine Haus- hatte. N e Die Zelte sind zu 25 hufeisenför- 1 815„Dörfern“ zusammengestellt und um- Dort 1 so den Gemeinschaftsraum. Jedes mm 1000 25 1 8 Zelt hat einen Namen. Ueber amm Laackl 5 mer Stroh wurden für weiche Stroh- 5 5 5 dieser Dörfer . itären Anlagen. Sogar ein eige- en 5 arett mit 30 Selten, 5 der 1 2 bes 8 semem Stab betreut ist vorhanden. a8svorschl 1 0 Einer Halle von 25ð 45 m Ausdehnung es ß Lit de Küche untergebracht. Achtzehn 300 ansehln, be er-Ressel und verschiedene Gasneben- ichn 9 liekern bei geringem Personalaufwand 5 0d e. nchten 70 Verpflegung. In der kalten Küche 150 Men 70 Frauen die täglich notwendige ertage on 30 000 Sehnitten Brot. An Wan- ö wächtich erhöht sich diese Zahl noch be- 70 mi 1200„Der Gesamtwasserverbrauch wird niecherge 000 Liter pro Tag berechnet igt als P. er„Staat“ a erkonfeten Sonderstempel, undesfin hat sein eigenes Postamt mit eine Lagerbank und ein bes. Reisebii 115 81 8 1355 m Feldkabelleitungen wur- ner 355 fe daischen damit eine schnelle Verbindung ich de 1 ch ist en Dörfern und den Leitern mög- verbese“ anlage N eine einfache Uebersetzungs- nale N. das internatio- Leite es Jungen Europa ohne engel 0 enn pi e die 6 15 bombe Freili 8 5 r Festveranstaltungen steht eine her Selle Ferfſi ne mit Schein werferlicht zur raussic 1 1 adesreboln trlat⸗ ar das„Internationale Falkensekre- 1 Berin u mit seinem Sitz in Amsterdam, das Vereinigtes Europa en miniature die deutschen„Falken“ beauftragt hatte, den „Falkenstaat Junges Europa“ zur Förderung der europäischen Erziehung und Verständi- gung aufzubauen. Der Anlaß hierzu ist das 25jährige Jubiläum der„Einderrepublik“, die 1927 als völlig neuer Weg in der Er- ziehung von Dr. Kurt Löwenstein— dem Gründer der„Falken“ in Deutschland— erstmals in Seekamp bei Kiel aufgebaut wurde. Eine große Ausstellung am Eingang des Falkenstaates ist diesem Jubiläum und der internationalen Zusammenarbeit gewid- met. Europäischer Filmdienst WIIl für Europaidee werben Das Institut für Friedens wissenschaft und Völker verständigung, das als Organisation zur Förderung der europäischen Zusammen- arbeit bereits mit der Einrichtung von Werksbüchereien in Betrieben hervorgetre- ten ist, will das Lichtspielhaus zum Hörsaal für die Europaidee machen. Der neue Plan des Instituts ist der„Europäische Film- dienst“, der jetzt in Hamburg mit der Auf- führung einer Reihe von internationalen Spitzenfilmen beginnt, die allen Menschen die wahren Zusammenhänge der Probleme unserer Zeit verständlich machen und damit menschliche Vorurteile und überholte An- schauungen beseitigen helfen sollen. Der Gründer und Leiter des Instituts für Friedens wissenschaft und Völkerverständi- gung, L. C. Kolm, sagte in Hamburg, er habe bereits mit 38 großen Kinos in der Bundes- republik über regelmäßige Aufführungen seiner Filme abgeschlossen. Wenn es gelinge, 100 Kinos mit je 1000 Plätzen für die Idee zu gewinnen, könne man 100 000 Menschen regelmäßig über den Film für die Europa- idee interessieren und gewinnen. Briefmarken- Kaleidoskop Zum Kongreß der Internationalen Union Sozialistischer Jugend in Wien ist eine Son- dermarke blau im Wert von 1,50 Schilling erschienen. Die Auflage beträgt eine Million Stück. Für den 13. August wird in Oester- reich eine Gedenkmarke vorbereitet zum 150. Geburtstag des Dichters der Rosen- und Schilflieder Nikolaus Lenau. Wie weiter be- kannt wird, soll dem Katholikentag in Wien eine internationale Briefmarkenausstellung angegliedert werden unter dem Motto„Die christliche Welt im Markenbilde“. 8 Zum Katholikentag in Wien soll im September eine Sondermarke zu 1 Schilling mit Zuschlag erscheinen. Das Markenbild wird die romanische Plastik„Christus Panto- krator“ vom Stephansdom-Tor zeigen. * Zur Jubiläumsausstellung aus Anlaß des 100. Geburtstages der Braunschweiger Brief- marken im August werden in dem Ausstel- lungspostamt zwei Sonderstempel verwendet. Außerdem gibt es eine Festpostkarte und einen Sonderbriefumschlag, beides jedoch ohne eingedruckte Marken. * Zum 100. Geburtstag der Modena- und Parma- Briefmarken sind in Italien zwei Son- dermarken zu 25 und 60 Lire im großen Querformat erschienen. Sie zeigen, seitlich eingerahmt von Türmen der Geburtsstätten, die Werte der ersten Marken von Modena (10 bzw. 40 Cent) und mit dem Wappen der Bourbonen für Parma(15 bzw. 40 Cent) in ihrer Orginal-Papierfarbe und in hervor- ragender Wiedergabe. 8 Die italienische Sondermarke 25 Lire blau- rot zur 30. Messe von Padua erweist sich da- gegen weniger schön als wirkungsvoll. Auf der roten Schriftzeile fußt ein schräg nach links oben gerichtetes großes rotes P und be- herrscht völlig das Bild des Hochformats. Es wächst aus den ebenfalls schräg über der Tätigkeit der Ventilatoren entsprechend ge- regelt. Die Fahrbahn wird durch fluoreszierende Lampen beleuchtet, deren Lichtstärke von den Ausgängen zur Mitte hin langsam ab- nimmt, um das Auge schrittweise an den Unterschied zum Tageslicht zu gewöhnen. Zur Verhütung und Bekämpfung von Bränden im Tunnelinnern sind Hilfs- und Reparaturstationen, photoelektrische Zellen, Feuerlöscher, Telefonstationen und Sauer- stoffvorräte vorgesehen. Alle 50 Meter er- möglichen Nottreppen den Zugang zum Frischluftkanal, so daß nach menschlichem Ermessen jede Möglichkeit eines Unfalls durch Luftmangel ausgeschaltet sein dürfte. Blick ins Land Bundesgrenzer nicht unter Alkohol Bonn. Das Bundesinnenministerium er- klärte, die Insassen des am 12. Juli zwischen Travemünde und Lübeck verunglückten Kraftwagens des Bundesgrenzschutzes hät- ten entgegen anderslautenden Behauptungen nicht unter dem Einfluß von Alkohol gestan- den. In sofort angestellten Untersuchungen sei die Unrichtigkeit der Behauptungen er- wiesen worden. Vorläufig keine großen Schnellboote Bonn. Die Alliierten haben ein Gesuch des Bundesinnenministeriums abgelehnt, den Bau einiger 125-Tonnen-Schnellboote mit 42 Knoten Geschwindigkeit für den Bundes- grenzschutz freizugeben. Sie genehmigten je- doch ein Gesuch um Bauerlaubnis für Schnellboote von 60 Tonnen und 25 Knoten Geschwindigkeit, von denen einige bereits fertiggestellt worden sind Handgranaten im Safe Bremen. Zwei amerikanische Eierhand- granaten rollten einem Bremer Fabrikanten entgegen, als er dieser Tage in seinem Schlafzimmer ahnungslos das Safe öffnete. Er flüchtete aus der Villa und alarmierte die Polizei, da er ein Attentat vermutete. Es wurde jedoch festgestellt, daß vermutlich ein amerikanischer Offizier, der bis vor kur- zem die erst jetzt freigegebene Villa be- wohnte, die Handgranaten vergessen hatte. Flugverkehr nach Nordseeinsel Hannover. Das niedersächsische Ministe- rium für Wirtschaft und Verkehr hat die Inbetriebnahme von Landeplätzen für Mo- torflugzeuge auf den Nordseeinseln Borkum, Juist, Wangerooge und Langeroog geneh- migt. Damit sind die Voraussetzungen für einen Seebäderflugverkehr geschaffen. We- gen der Aufnahme dieses Dienstes schweben Verhandlungen mit ausländischen Gesell- schaften. Vierjähriger Junge als Brandstifter Herford. Zum Entsetzen seiner Groß- mutter zündete der vierjährige Sohn eines Bauern in Schwarzenmoor bei Herford auf der Tenne mit einem Streichholz den Stroh- vorrat an. Innerhalb weniger Minuten stand das ganze Haus in Flammen. Die alte Groß- mutter hatte das Unheil nicht verhindern können. Mit Mühe wurden Mobiliar und Vieh gerettet. Feuerwehr will selbständig bleiben Lüneburg. Auf dem ersten niedersäch- sischen Landes Feuerwehrverbandstag in Lüneburg, erklärte der Präsident des Bun- des verbandes der Freiwilligen Feuerwehren, Albert Bürger, Rottweil:„Sollte eine Unter- stellung der deutschen Freiwilligen Feuer- wehren unter das Weisungsrecht der Polizei erfolgen, werden die deutschen Feuerwehr- männer geschlossen ihren Dienst aufsagen und es der Regierung und Polizei überlassen, Hilfspolizeitruppen für Feuerlöschzwecke auszuheben.“ Im Zeichen der Völkerverständigung Offenburg. In diesen Tagen traf eine aus 30 Märnern und Frauen bestebende Dele- gation der französischen Gewerkschaftsorga- nisation„Forces Ouvrières“ in Offenburg ein. In den gegenseitigen Begrüßgungsan- sprachen wurde betont, daß es keinen an- deren Weg mehr gebe, die Welt zu retten, als den, dem europäischen Gedanken zum Siege zu verhelfen. Japanische Lärche in der Eifel Trier. Das Regierungsforstamt Trier be- tont in einer Verlautbarung, daß die Ver- suche, die schnellwachsende japanische Lärche im Eifel- und Hunsrückgebiet an- zupflarizen, vollauf geglückt seien. Da die Japan-Lärche doppelt so schnell wächst wie die Fichte, sollen in Kürze große Flächen damit aufgeforstet werden. Wandernde Jugendgruppe beraubt Oberammergau. Einer wandernden Ju- gendgruppe aus Bremen, die bei Oberammer- gau zeltete, wurde aus dem Zelt ihre gesamte Reisekasse mit etwa 800 DM, Ausweisen und Fahrkarten gestohlen. Der Täter konnte bis- her nicht ermittelt werden Unversteuertes Zigarettenpapier Kaiserslautern. Mit 6000 Buch unver- steuerten Zigarettenpapiers in den Armen wurde ein 36 Jahre alter Arbeiter aus Duis- burg in der Nacht auf dem Güterbahnhof Einsiedlerhof bei Kaiserslautern von Bahn- beamten aufgegriffen. roten Schriftzeile gezeichneten Giebeln und Türmen der Stadt. 0 Briefmarken in ihren natürlichen Farben wiederzugeben war bisher in den Vereing- ten Staaten verboten. Auch ausländische Bücher, Zeitschriften und Prospekte mit farbigen Reproduktionen von Postwertzeichen durften nicht eingeführt werden. Nach einer neuen Verordnung ist jetzt das Verbot für alle außer Kurs befindlichen Briefmarken sämtlicher Postverwaltungen aufgehoben. Auch die Postwertzeichen von nicht mehr bestehenden Staaten dürfen in ihren natür- lichen Farben abgebildet werden. Diese Lok- kerung ermöglicht es zum Beispiel, das Prachtwerk von Sir John Wilson über die Kostbarkeiten der königlich britischen Samm- lung in die USA einzuführen. —* Die amerikanische Post bringt anläßlich der 500 jährigen Wiederkehr des ersten Drucks der sogenannten„Gutenbergbibel“ eine Gedächtnisbriefmarke heraus. Die Son- derbriefmarke wird ab 30. September in den Postämtern der Vereinigten Staaten erhält- lich sein. Vom Sinn und Wert des Briefmarkensammelns Sinn und Wert des Briefmarkensammelns liegt vor allem in der Bereicherung der Kenntnisse. Der Sammler wird vertraut mit dem Münzwesen der ganzen Welt; er lebt sich ein in die Geschichte der Völker. Fremde Blumen und Früchte, Tiere und Landschaf- ten begegnen ihm in ungeahnter Fülle. Er lernt Wappen, Plastiken und Gemälde, Bau- werke und Denkmäler aller Art und Staats- männer, Erfinder und Forscher aller Länder kennen. Auch auf Bodenschätze und techni- sche Errungenschaften wird er hingewiesen. Sein Blick weitet sich durch die bunte Viel- falt der Sondermarken. Sammeln ist Wissen, gleichzeitig aber auch Entspannung und Erholung. Daneben hat der Sammelsport aber auch einen sehr realen Wert; denn viel Wahrheit steckt in dem Wort, daß die Briefmarke das Wert- papier des„kleinen Mannes“ ist, Jahr um Jahr mehr und mehr im Preise steigend. Die Briefmarke ist ja nicht nur ein Sammel- objekt, sondern wird auch in der ganzen Welt gehandelt. Und Sammler gibt es in allen Schichten der Bevölkerung, in allen Altersklassen. Treffend charakterisierte der amerikani- sche Präsident Truman, selbst ein eifriger Philatelist, die Bedeutung der Briefmarke mit den Worten:„So, wie die verbesserten Verkehrs- und Transportmethoden die Völ- ker der Welt einander nähergebracht haben, so hat die Leidenschaft des Markensammeln dazu beigetragen, das zu vertiefen, was der verstorbene Präsident Roosevelt die Wissen- schaft menschlicher Beziehungen genannt hat. Dank der Vermittlung der einfachen Post- marke haben amerikanische Markensammler die Welt umreist, und Menschen weit ent⸗ fernter Länder haben sich ein größeres Ver- ständnis für unser Land erworben. Die Lei- denschaft des Markensammelns ist ein Bei- spiel für die Fähigkeit der Bevölkerung aller Nationen, in der gemeinsamen Welt in Frie- den zu leben und zu arbeiten. Unser ver- storbener Präsident war der Markensammler Nr. 1 der Vereinigten Staaten. Es ist schwer abzuschätzen, welchen Anteil seine Liebe 2u den Briefmarken seit seinem Knabenalter zur Formung seiner internationalen Ansich- ten hatte. Auf jeden Fall wissen wir, daß er als Philatelist sich ständig mit den Völkern der Welt beschäftigte und sie mit Hilfe der Briefmarke studierte. Die Markensammlung eines Franklin Roosevelt war der sichtbare Beweis des internationalen Bewußtseins eines großen Staatsmannes.“ 8 9 3 5 Seite 4 MANNHEIM Mitten in der Foche Man muß sich wundern: Der erhöhte Bier- preis wurde„geschluckt“. Ohne Murren, ohne Protest, ohne Resolution und ohne Stein- erweichende Klage. Und das beim„flüssigen Brot des kleinen Mannes“! Die es auf dem Gewissen haben, fingen es aber auch verteufelt schlau an: Ausgerechnet in den Tagen der sagenhaften Hitze fingerten sie uns die froke Botschaft unter die Weste. In einer Zeit, da niemand mehr japsen konnte und nichts kannte als Durst, Durst, Durst. Wirklich— schlau haben sie es angefangen * Man muß sich wundern: Es gibt mehr und mehr Leute, die davon berichten können, daß ihnen das Finanzamt Geld zurückgeschickt hat. Als Jahresausgleich für zuviel bezahlte Steuern. Dieser Vorgang ist— auch wenn er sich seit Jahren wiederholt— doch immer wieder sen- sationell, denn das Unglaubliche wird hier Er- eignis: Die sagenhafte Gründlichkeit eines Amtes übertrifft noch sein nicht minder sagen- Raftes„einnehmendes“ Wesen. Nur so kann es erklärt werden, daß Vater Staat wieger raus- rückt, was er schon fest in Händen hatte Man muß sich wundern: Leser erzählten und schrieben uns, in ihrer Wohngegend geha das Gerücht um, der in Mannheim stationierte Greneschutz wolle in ihrer unmittelbaren Nach- barschaft Kasernen bauen. Der daraufhin be- fragte Grenzschutz dagegen dementierte und sagte, es werde wo ganz anders gebaut. Trotz dieses Dementis verstummen aber die Gerüchte nicht, und es gibt Leute, die der Ansicht sind, das Dementi sei eine Beruhigungspille und verschiedene Anzeichen deuteten darauf hin, daß dock in ihrer Nähe gebaut werde. Was soll man davon halten, besonders da man weiß, was man gelegentlich von„amtlichen Erklä- rungen“ zu halten hat * Man muß sich wundern: Mit der„Grünen Welle“— wie der Fachmann ein bestimmtes zentral gesteuertes System von Verkehrs- ampeln nennt— scheint es nun auck in Mann- heim Ernst werden zu wollen. Zumindest, was die Untersuchung auf Eignung in Mannheim und die Vorplanung angeht. Denn ein auf- merksamer Passant konnte mehrere Tage lang an sämtlichen Kreuzungen der Breiten Straße zwischen Brücke und Paradeplatz auf jeder Straßenseite Männer beobachten, die mit deteł- tivischer Scharfdugigbeit kein motorisch ange- kriebenes Fahrzeug übersahen und es aus Grün- den der Erforschung der Verkehrsfrequenz sorgfältig in Listen vermerkten. Trotz dieser konzentrierte Wachsamkeit erfordernden Td- tigkeit fand einer(ein sehr freundlicher sogar) der„Registrateure“ die Zeit, uns über den Sinn seines Tuns aufzuklären. Selbstverstdnd- lieh mit einem Auge dabei stets auch noch auf die Fahrbahn schielend.. Gnikomson Warum steigen Gang über den Markt Der„kleine Mann“ kommt mit seinem Einkommen nur Das Leben kommt dem Normalverdiener um so billiger“ vor, je teurer die Waren sind. Es ist, zumindest was das Gemüse be- trifkt, verteufelt„billig“ geworden in diesen Tagen „Durch die Trockenheit besteht eine Ver- knappung in deutschem Feingemüse, auch Grobgemüse gesucht bei steigender Preis- tendenz“, meldet der Mannheimer Markt- bericht lakonisch. Der„Mann von der Straße“ kratzt sich verzweifelt hinterm Ohr, wenn er den Inhalt seiner Lohntüte mit den kletter freudigen Lebenshaltungskosten unter einen Hut zu bringen versucht. Nur zu oft ist das Ergeb- nis seines Vergleichs eine Gleichung, die ein- fach nicht aufgeht. Auch die Hausfrau gehört zur Kategorie des„Mannes von der Straße“. Wollte sagen: die„durchschnittliche“ Hausfrau, die Frau des Arbeiters, des kleinen Angestellten und Beamten. Das sind 75 bis 80 Prozent der Gesamtbevölkerung. Man muß sie beim Einkauf beobachten, diese Frauen von Männern, die mit ihrem Einkommen nie ganz auskommen. Man muß gesehen haben, wie sie vor den Marktstän- den stehen und einen verzweifelten Kampf zwischen Wollen und Können führen. Wie ihre Kräfte zerrieben werden in der Zwick mühle zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Man muß die Sorgenfalten gesehen ha- ben, in die sich die Gesichter beim Studium der Preisschilder legen: Bohnen 80 Pfennig bis eine Mark, Wirsing 25 bis 30, Weißkraut 25, Erbsen 45 bis 60 Pfennig das Pfund. Das sind vielleicht Preise.. Die städtische Volksmeinung ist nicht so engstirnig, das Argument mit der Trocken- heit und der daraus resultierenden Ver- knappung und der wieder daraus resultie- renden Verteuerung etwa nicht gelten zu lassen. Aber, vielleicht unausgesprochen und vielleicht auch ungerechtfertigt,— da ist doch irgendwie noch ein Gefühl, ein Arg- Wohn, ein Verdacht, daß die Bauern oder der Handel, daß einer oder alle, die ihre Finger in dem Preisspiel zwischen Erzeuger und Verbraucher haben, doch etwas„mitge- holfen“ haben Und die so fühlen, lassen sich durch alle Rentabilitätsberechnungen und Offenlegun- gen von Handelsspannen nicht davon abbrin- gen. Mit der Natur, mit der Sonne, die es allzugut meint, läßt sich nicht streiten. Dar- Acht neue Wohnungen uuf 1000 Einwohner sind zu wenig Mannheim stand 1950 im Wohnungsneubau an 43. Stelle Die jetzt in Einzelheiten vorliegenden Ergebnisse der Wohnungsneubaustatistik für 1950 ermöglichen aufschlußreiche Vergleiche über den sehr unterschiedlichen Erfolg der westdeutschen Städte im Ringen gegen die Wohnraumnot. Man muß sich bei der Be- urteilung der Wohnungsbaufrage vor Augen halten, daß eine jährliche Bauleistung von etwa fünf Wohnungen je 1000 Einwohner erforderlich ist, um den automatisch entste- henden Neubedarf zu befriedigen. Nur was darüber hinaus erstellt wird, bedeutet einen Abbau des Wohnungsmangels. Im Bundes- gebiet betrug die Neubauquoto im Durch- schnitt 6,2 auf 1000 und überstieg damit den Satz von fünf nur unwesentlich. Die 79 Groß- und Mittelstädte allein betrachtet schnitten dagegen bedeutend besser ab. 33 dieser Städte ist 1950 ein spürbarer Einbruch in den aufgestauten Wohnungs- bedarf gelungen; sie erstellten das Doppelte bis fast Fünffache der kritischen Mindest- zahl, an der Spitze Pforzheim mit einem Verhältnis von 23,2 auf 1000, gefolgt von Münster mit 22,1, Heilbronn mit 21,8, Ulm mit 21 und Hildesheim mit 20,9. Zu der Spitzengruppe der erfolgreichsten Städte, die mehr als zehn neue Wohnungen auf 1000 Einwohner erstellten, gehört Mannheim nicht. Der hier erreichte Reinzugang von neuen Wohnungen entspricht einem Verhält- nis von 8,3 auf 1000 Einwohner, und die Stadt nimmt damit den 43. Platz unter den 79 Groß- und Mittelstädten der Bundesrepu- blik ein. Ludwigshafen rangiert mit 7,5 Woh- nungen auf 1000 Einwohner auf dem 33. Platz, dagegen liegt Karlsruhe mit 11,1 auf 1000 noch vor Mannheim auf dem 24. Platz. Am weitesten zurück lagen Fürth mit 3,2, Wiesbaden mit 3 und Salzgitter mit nur 2,4 Neubauwohnungen auf 1000 Einwohner. Die Annahme, daß 1950 überall mehr neue Woh- nungen gebaut wurden als zum Beispiel 1936, trifft nicht allgemein zu. So kamen in Mün- chen 1950 wie 1936 genau 6,1 neue Wohnun- gen auf 1000 Einwohner, und in Lübeck und Bielefeld sanken die Verhältniszahlen sogar von 10 auf 8,4, bzw. von 6, 4 auf 4,6 ab. Andere Wohin gehen wir? Donnerstag, 24. Jul: Amerikahaus 18.30 Uhr: Fim für Erwachsene:„Camping Educa- tion“; 20.00 Uhr:„The english drama today“, 8 in English by Mr. Derek Fogg, Eng- Wie wird das Wetter? v. 2—„sommerlich, — U 9 heiter Vorhersage bis Freitag früh: Meist heiter mit Anstieg der 2 Tagestemperatur auf über 28 Grad, nachts klar mit Abküh- kung auf 12 bis 14 Grad. Leichte bis mäßige Winde aus Nord bis Nordost. Uebersicht: Von Norddeutschland nach Sü- den zuströmende kühlere Luft brachte gestern nur geringe Abkühlung. Da aber gleichzeitig der Luftdruck wieder steigt, tritt keine Aenderung des sommerlichen Wetters ein. Wetteramt Karlsruhe Pegelstand des Rheins am 23. Juli: Maxau 408(0); Mannheim 248(9); Worms 174(3); Caub 162(10). Pegelstand des Neckars am 23. Juli: Plo- chingen 107(0); Gundelsheim 164(79; Mannheim 252(9. 49 Städte haben ihre Bauleistung allerdings vervielfacht, besonders Pforzheim, der Spit- zenreiter im Wohnungsneubau 1950, das von 2,9 auf 23,2 kam. 16 um greift man auf die Menschen zurück. Auf die Menschen, die das Gemüse anbauen und die es an den Käufer bringen. Der„kleine Mann“ ist selten geneigt, agrikulturellen Tiefenwirkungen nachzu- spüren, landwirtschaftliche Gegebenheiten bis in ihre Wurzeln zu verfolgen oder gar mit der Hitze duch die Preise? schwer zurecht ökonomischen Ueberlegungen nachzuhängen. Für ihn liegt sein Portemonnaie auf der einen Seite und das Recht, ja die Pflicht zum Leben auf der anderen. Und da er beides nicht so recht unter einen Hut bringen kann, ist er erbittert— und manchmal sogar auch ungerecht rob Mit xummervollem Blick wandert die Hausfr gleichend, rechnend.. Drei Polizisten für und gegen 30000 Budegäste Vom Taschendiebstahl bis zum Selbstmord reicht das Arbeitsfeld im Strandbad Kleinkinderbewahranstalt, Fundbüro, Un- fallkommando, Selbstmord- Verhinderungs- stelle, Ordnungsinstitution und Sicherheits- faktor— mit all diesen Namen müßte man die Polizeistation Strandbad nennen, um ihrer Vielfältigkeit gerecht zu werden. Einer Vielfältigkeit der Aufgaben, bei deren Er- füllung drei Mann oft gegen 20 000 bis 30 000 Badegäste stehen und zusammen mit dem Badepersonal des Tiefbauamtes, der Sanitätswache des Roten Kreuzes und der Lebensrettungsgesellschaft in Badeweiß oder Uniform mit Polizeigewalt eingreifen, wenn es nötig ist. Um neun hat's gebimmelt Es ist nötig, besonders nach Einbruch der Dunkelheit, wenn die um 21 Uhr schlie- Bende Fahrradwache zum Beispiel ver- nehmlich„bimmelt“ und damit Wasser- matadore und Bikinesinnen auffordert, ihre Stahlrösser abzuholen. Weil es ficht mehr verboten ist, bei Nacht sich am Strandbad Osten und Westen sind sehr verschieden Unter der Ueberschrift„Beschlagnahme des Pfalzplatzbunkers hemmt den Aufbau“ veröffentlichten wir gestern einen Artikel, der insbesondere den Wunsch der Linden- höfer auf Beseitigung einer verkehr- und aufbaustörenden amerikanischen Zubringer- Gleisanlage zum US-Lebensmittellager unter dem Pfalzplatz festhielt. Das Geleis, das nicht weniger als fünfmal die Straße schnei- det, gefährdet unter anderem das Wohnungs- bauprojekt der Gemeinnützigen Wohnungs- und Siedlungsbau- GmbH. Baden, da es teil- weise durch die Vorgärten dieser geplanten oder schon im Bau befindlichen Häuser ver- läuft. So zeigt(siehe unsere Aufnahmen) die östliche, dem Bunker und der Gleisanlage abgewandte Pfalzplatzstraßenseite das er- freuliche Bild einer starken Bebauung mit neuen, schmucken Wohnhäusern, während auf der durch das Geleis behinderten West- seite der Straße, die als Baugelände für das zitierte Vorhaben der GEWoO vorgesehen ist, nur brachliegende Ruinen zu finden sind. Fotos: rob au von Preisschild zu Preisschild, prüfend, ver- Foto: rob „Mädchen“ für alles: aufzuhalten, dürfen die Fahrräder dann mit an den Strand genommen werden. Schon mit Rücksicht auf Badegäste, die erst nach 20 Uhr kommen können. Aber Rücksicht wird von der„sportfreudigen“ Jugend sel- ten genommen, weil der glatte Beton zu Rad- und sogar Motorradrennen lockt und durch ruhebedürftige Strandanlieger zur Hindernisbahn wird. Hier ist die Strandbadpolizei auf dem Kies und sorgt für die durchaus ange- brachte„Schiebung“ der Fahrzeuge. Je nach Lage der Dinge und der„Besetzung“ dauert der Dienst oft bis 23 Uhr, und in der vergangenen Heißzeit war es auch schon drei Uhr morgens, wenn in Decken gehüllte Gestalten den Schlaf des Gerech- ten am Wasser schliefen, Dienst normalerweise gegen 22 Uhr endet. Höhepunkte sind natürlich die Sonutage, wenn; massierte Völkerschaften nicht ab- lassen, zum Strom zu strömen: Die Lebens- rettungsgesellschaft übernimmt ss in diesen Großkampfzeiten ehrenamtlich, allzu Leicht- sinnige vor dem Ertrinken zu bewahren; nach Zeit und Möglichkeit aber auch an Wochentagen. 5 Taschendiebe im Schulalter „Zwischendurch wird natürlich auch mal gebadet“, sagt der Polizeibeamte, dem ge- rade ein Badegast eine Aktentasche mit Uhren zur Aufbewahrung übergeben will. Es wäre ja auch zuviel verlangt, wenn die „Wassersüchtigen“ Hüter der Ordemung lediglich„wassersichtig“ bleiben müßten. Ein besonderes Kapitel sind die Dieb- stähle, die zum Glück in den letzten zwei Wochen am Strandbad merklich zurück- Kleine Chronik Kriegsbeschädigte im Cireus Grock. Die Direktion des Circus Grock hat Kriegsbe- schädigten,-hinterbliebenen und Sozialrent- nern zur Abschiedsvorstellung am 27. Juli, 20 Uhr, ein Kontingent stark ermäßigter Eintrittskarten zur Verfügung gestelit, die in den Geschäftsstellen Renzstraße 11(AOK Gebäude) und in der Kleinen Wallstattstr. 32 erhältlich sind. Nicht Samstag, sondern Sonntag. In un- serer Ausgabe vom 22. Juli wurde versehent- lick als Tag der Taufe von vier selbstgebau- ten Segelflugzeugen der kommende Samstag angegeben. Der Badisch- Pfälzische Luft- fahrtverein tauft seine Maschinen jedoch erst am Sonntag, um 11 Uhr, auf dem Flug- platz Neuostheim. Die Fuhrwerkswaage in Käfertal ist vom 23. Juli bis 4. August wegen Instandsetzungs- arbeiten außer Betrieb. Mannheim ist wieder im Kurtenbilde Das Plan- und Kartenwerk des Vermessungs- und Liegenschaftsamtes Die ständige Veranderung der Erdober- fläche, soweit sie unsern städtischen Raum betrifft, im Kartenbild als Zustand zu er- fassen, immer in dem Bewußtsein, daß die vollendete Arbeit schon wieder Ueberholtes Zeigt, ist eine der Aufgaben des Städti- schen Vermessungs- und Liegenschaftsamtes. Zwischen 1877 und 1891 wurde Mannheim Zum ersten Male regelrecht vermessen. Die Karten im Maßstab 1:750 und 1:1500 hatten aber bald schon hitorische Bedeutung. Auf der Grundlage des gewonnenen Kataster- werks wurde jedoch weitergearbeitet. Eine abermalige Neukartierung 1:1000 wurde in Angriff genommen; aber die ungefähr 100 Karten, die bei Kriegsbeginn 1939 fertigge- stellt waren, gingen samt Unterlagen ver- loren. Nun nahm das Städtische Vermessungs- amt erneut die Kartierung 1:1000 in Angriff. 250 Karten, ungefähr die Hälfte, sind bis- her wieder fertiggestellt. Aber noch eine Unmenge Arbeit ist zu leisten.„Ich hab mir ausgerechnet“, meint der Amtsvorstand etwas resigniert,„daß zwei Arbeitskräfte, die tagtäglich nur an diesem Kartmwerk scbiassen. noch ein Jahrzehnt bis zu seiner Fertigstellung brauchen.“ Wie aber konnten die Anforderungen nach Kartenunterlagen, die verstärkt nach der Währungsreform von seiten des Stadt- planungsamtes. Tiefbauamtes, der Stadt- werke, der Eisenbahn, von seiten privater Bauherren, Architekten, Banken kamen, be- friedigt werden? Man fand eine Behelfs- lösung., die sich voll bewährt hat. Das um die Jahrhundertwende begonnene Kartenwerk 1:5000 war erhalten geblieben. Durch fotografische Rückvergrößerung ge- wann man den Maßstab 1:2500. Er wurde zunächst für einen Großschadenatlas ange- Wendet, der mit seinen 70 Karten einmalige Historische Bedeutung hat, Schließlich wurde das ganze 1:5000-Kar- temwerk auf den Maßstab 1:2500 vergrößert. Dieses vollständige Kartenwerk bot sich nun von selbst als Grundlage an für die Be- antwortung der sich erdrückend häufenden Anfragen. Blaudrucke, die von einem Ori- ginal gewonnen werden. werden immer auf dem neuesten Stand gehalten, Das erfordert noch mehr Arbeitszeit als die Kartierung selber. Verlangt nun eine städtische Behörde einen Sonderplan, dann wird nicht eine überholte Karte gestellt. sondern es wird zuerst nach den ständig ergänzten Blau- drucken das Original ergänzt oder neu ge- zeichnet So wird stets das neueste Karten- bild geliefert und gleichzeitig werden die Originalzeichnungen berichtigt.„Wir müs- sen ja jeden Randstein und jeden Hühner- stall berücksichtigen“, heißt es spaßhaft, aber kennzeichnend übertreibend. In der eigenen Druckerei des Vermes- sungsamtes werden die Pläne und Karten stets nur in sehr geringer Auflagenhöhe ge- druckt, damit sie immer nach neuestem Stand den Interessenten ausgehändigt wer- den können. So vorbildlich wie die technische Einrichtung ist auch ein beispielgebendes Verfahren, das für die Zusammenarbeit mit der Stadtplanung entwickelt wurde. Die an- geforderten Lichtpausen werden in einer durch Zwischenbelichtung aufgerasterten hellen Zeichnung geliefert. Darauf trägt die Stadtplanung die Projekte in scharfer Tusche ein. Bei der Vervielfältigung können so in Hell und Dunkel Zustand und Planung in einem Arbeitsgang sichtbar gemacht werden. Der amtliche Stadtplan ist das Sorgen- kind des Vermessungsamtes; er sollte schon längst erneuert werden.„Aber es ist un möglich, bei so wenig Arbeitskräften mit der Entwicklung Schritt zu halten.“ ak obwohl der durch Uebertragungen d Das Auftreten von Fällen spinaler chiv derlähmung in einzelnen am Neckar r den Gemeinden gibt Veranlassung, vf Heidel Baden im Neckar dringend zu warnen erfahrungsgemäß die schwere Frkraq vielfach durch Baden in Flüssen und Weiter verschleppt wird. Durchgehend geöffnet ö während Schluß verkauf In einer Beiratssitzung des Mannhene Einzelhandels verbandes wurde beschleg Während des Sommerschlugverkaufes e 28. Juli bis 9. August die Geschäfte u! gehend von 8 Uhr bis 18 Uhr offenzube ben nen Christentum und Abgötteret! als Spiel„Die Papua Mannheim war am Dienstagabend Endstation einer Gastspielreise, die Mis schüler aus Neuendettelsau durch elt Süddeutschlands geführt hat. Die Mi Seminaristen führten auf Einladung Christlichen Vereins Junger Männer im e besetzten„Zähringer Löwen“ ein Papua“ überschriebenes Spiel Volksleben der Bergstämme in Neu von Missionar Dr. Christian Keyßer auf sehr beifällig aufgenommen wurde. Das Spiel zeigt in neun„Handlung g und einer Schlußszene kurze und charah stische Ausschnitte aus dem papuauii Leben mit dem Triumph des christi Glaubens über Abgötterei und Zaubergg als Leitmotiv. Dabei sind die Handl der Wirklichkeit angepaßt, das heit wurde weitgehend Rücksicht auf den Spi! gebrauch, die Sitten und das Verhalten Fennern Papuas, der Urbevölkerung der ozean Ar ist He Inseln, deren Kultur heute noch tee auf Steinzeitstufe steht, genommen. gegangen sind. Dafür blüht das Gene der Taschendiebe nun ober- und untet des eigentlichen Strandes. Durchschnit bis 6 pro Woche. Meist geklaute Obi Geld und Uhren. Was erstaunt, ist die sache, daß es sich meistens um 12“ bis jährige Schüler handelt. 5 An den Fahrrädern— auch bei den wachten— werden oft Rückspiegel, terlekästen. Tachometer und so weiter“ montiert. Ganze Fahrräder sind in letzten Zeit kaum weggekommen, d Motorräder, bleiben ziemlich unversehrt nd aus!. Kinder gehen verloren C00ll h Selbstmörder, die sich die Pulsader are cher im Waldpark gehören i Wer auch nicht alltäglicheß, 80 d merhfni schon dagewesenen Tätigtetetegn, er Welt offenen Augen des Gesetzes ca zu schweigen von den Uafsllen auf d Spielwiese, den dutzendweise Verl gegangenen Kindern, die bei der Sani! station„gesammelt Werden, und den“ gegebenen und verlangten Fundsachen, Handtuch bis zum Fotoapparat. Es sind immer die drei gleichen Le die nun schon jahrelang die flüssige holung der Mannheimer überwachen. durch Hat sich mit vielen Stammgästen enger und herzlicher Kontakt heraustefe det(ein Wunder, wenn einer zching, seine Badehose liegen läßt), der d Dreierdienst in turnusmäßigem Ned und auch zusammen wenn es hoch berge 5 stwas leichter macht. 1 der großen Stadt fang Theaterverein„Dramatischer— Waldhof: Am 286. Juli, 20 Uhr, auf der n lichtbünne Waldhof-Gartenstadt Abend. 1 100 00 DM auf 121 800. In der art Zwischenklasse der elften süddeut ‚ Klassenlotterie wurden unter anderem! gende größere Gewinne gezogen: ein Geßl zu 100 00 DM auf die Nummer 121 800, Gewinn zu 30 000 DM auf die Num 142 454, zwei Gewinne zu je 10 000 P die Nummer 91 198 und 120 023. Wir gratulieren! Karl Seubert, hofen/Ufr.(früher Mannheim), wird 10 alt. August Bernauer, Mlann hei richskeld, Neckarhauser Straße(rüber feldstraße 99), begeht den 72., Maria 8e. ler, Mannheim-Käfertal, Unionstraße 1 78. Geburtstag. Christina Ludwig, M heim, H 2, 12, vollendet das 94. Leben Franz Goetz kann auf eine 40 jährige keit bei der Südwestbank, Mann! Neckarau, zurückblicken.— Robert 10 Mannheim, Schwetzinger Straße 27 15 seinen 75. Geburtstag. Er ist„Geners 10 marschall der Mannheimer Ranzensel und ebenso lange ritterlicher Beste ph 5 Karnevalsprinzessin der„Frönlich. 0 Der Elferrat des Karnevalverein e 1 Pfalzé gibt heute zu seinen Ehren im K baumstammhaus eine Feierstunde,. 1 Robert Seeger zum Ehrenmarschal 8 Mannheimer Ranzengarde ernannt wf zus dem Polizeiberlcht.„ r Lebensgeführlich gestochen. In einet 4 nung in der Seckenheimer Straße kam“ einer ernsten Auseinandersetzung uh der Wohnungsinhaberin und ihrem 10 12 mieter, enem 35jährigen Mann. 106 K. laufe des Streites stach die 54 fährt 9 Kuen 0 s i N ihren U mit einem Messer mehrfach auf ihren ebensgell 1 1 etzte ihn l mieter ein und verletzte haus e lich. Er mußte sofort ins Kranken geliefert werden. 1 Ein neues Radeopfer forderte der 1 als ein 19jähriges Mädchen aus 1 zwischen der Reiginsel und dem Frei 950 trank. Die Leiche konnte noch aan 68 det werden. Damit steigt die Zahl 1 Badeunfällen ums Leben gekomme 125 sonen im Mannheimer Bezirk auf 33 16 Personen. Darüber hinaus Wu 1 weitere Personen, die von ausw men, als Leichen gelandet. Nöh MORGEN Seite) 167/ Donnerstag, 24. Jul 1952 ü igen dinaler ckar Jg 18. vor h fleidelberg. Heidelbergs Karl May In der Entwicklungszeit jedes Warnen enschen gibt es eine Periode, die E genen Karl May gehört. Auch Sie, ver- n und derter Leser, werden sich noch erinnern, mit elcher Leidenschaft Sie als Zehn- und ölkjähriger den„Winnetou“ gelesen, nein, 5 rschlungen, nachts unter der Bettdecke, kauf ſtegs unter der Schulbank 5 1 geh Manne ssen“ haben. Und warum schließlich au wollen wir uns heute darob Literatur interessant gefunden 15 4 eirie 1 B haben, die— wie Rosegger es einmal 80 2 0 an ön nannte— für alle Kinder von 8 bis 80 enzuhgl ehren geschrieben wurde? Karl May hat auch in starkem Maße die amte deutsche Jugendliteratur angeregt, t ihr im Gegensatz zu vielem Schmutz d Schund eine positive Richtung gegeben. setzten viele Jünger von ihm seine Arbeit öttexei Dua . 1 85 gleichen Sinne fort; in reiner Abenteuer- 99 As eſre oder in Büchern, die mehr ins Fach- 1 ain itte schlagen und ein lebendiges Bild geben Der im n den Indianern. Seien Wir ehrlich, wir wissen von ihnen, i 1 Neu J gesehen von einigen Schlagworten und ein ger ad fer Indianerfilmen, nicht sehr viel. Denn rde. Volk der Roten Rasse verdient viel mehr teresse, verdient ein lebenlanges Studium, d cherch, il man es wirklich kennen lernen. papuanie In Schlierbach aber gibt es einen Men- christi chen, dem dieses Studium Lebensaufgabe zauberte ade der seine Arbeit jetzt schon dreißig Jahre hindurch der Indianerforschung ge- enkt hat. Georg Goll, ein gebürtiger Eirchheimer, darf zu Deutschlands besten erhalten Fennern der„Roten Rasse“ gezählt werden. ist Heidelbergs— Karl May. och teln„Was Sie hier sehen“, erzählt er iri sei- wohnt in Schlierbach Uarchiv mit 10 000 Karteiblättern/ Georg Goll ist bei den Rothäuten zu Hause Literatur, da die englische und amerikani- sche seiner Ansicht nach zu subjektiv ist. Der Grund übrigens auch. warum einige seiner eigenen Jugendbücher nur zensiert auf den amerikanischen Markt gebracht werden konnten.„Der Roten Rasse ist meiner Mei- nung nach in der letzten Hälfte des vergan- genen Jahrhunderts das größte Unrecht der menschlichen Geschichte angetan worden“, sagt Goll. der in seiner Weise um eine Wie- dergutmachung kämpft. Eine Auswertung dieser Fundgrube steht. wie Goll versichert, jedem Interessenten frei. Wir denken hierbei besonders an Stu- denten, die in der Universitätsbibliothek nur sehr wenig Indienerliteratur finden. Andere Heidelberger Institute und Büchereſen ver- fügen gleichfalls kaum über entsprechende Fachwrerke.„Ich bin bereit, jedem Menschen mein Archiv zur Verfügung zu stellen, der ehrlich daran interessiert ist“. meint der Indianerexperte. Heidelbergs Karl May plant., seine fun- derten, reichen Kenntnisse später einmal in einem großen Standardwerk zusammen- Zufassen. Er steht zu diesem Zweck mit allen in Frage kommenden Organisationen und Be- hörden in ständigem Kontakt. insbesondere mit dem Karl-May- Museum in Radebeul, das, von den Russen unbehelligt, auch jetzt noch vom alten Patty Frank gehütet wird. Der Mann, der mit den„Oasch'bwä“, den „Conestoga“ und„Tschipewayan“ auf bestem Mocassin-Fuß steht. der von den„Osagen“. den mit 1.90 m größten, und von den„Na- vario“, den mit 1.60 m kleinsten der India- ner. so ziemlich alles weiß. war selbst nie im Land seiner roten Helden.„Ich erlebe die Geschichte mehr in innerer Schau“, meint Georg Goll. Und vielleicht ist das wichtiger; denn viele sehen— und sehen doch nicht. Die Geschichte der Indianer aber muß man miterleben. So wie Georg Goll. Funkenilug eines Bulldogs verursachte Waldbrund Fünf Hektar Unterholz abgebrannt Schwetzingen. Am Dienstagnachmittag entstand im Sternalleewald bei Schwetzin⸗ gen an drei Stellen ein Waldbrand, der eine Fläche von über fünf Hektar umfaßte. Die Freiwilligen Feuerwehren Schwetzingen, Hockenheim, Ketsch und Oftersheim, die amerikanische Feuerwehr der Panzer- kaserne und die Berufsfeuerwehr Mann- heim mußten eingesetzt werden, um eine Katastrophe zu verhindern Nach zwei Stunden war die Gefahr beseitigt. Der Waldbrand ist vermutlich durch einen Bulldog entstanden, der mit einer Dreschmaschine und einem Binder durch Schwetzingen fuhr. Es muß angenommen heißen Bodens sehr schwierig. Sämtliche Passanten, Fußgänger, Rad-, Motorrad- und Autofahrer wurden angehalten, mit Spaten „bewaffnet“ und ebenso wie auch das ge- samte verfügbare Personal des Forstamtes zur Löschhilfe eingesetzt. Wenn es auch durch den takkräftigen Einsatz der sechs vereinigten Feuerwehren gelungen ist, das Uebergreifen des Feuers auf den Hochwald zu verhüten, so dürfte der Sachschaden doch ziemlich erheblich sein. Nach den ersten überschlägigen Schätzungen beträgt er mindestens 5000 bis 6000 DM. Kuriositäten bei der letzten OB-Wahl Vom„Blumenpeter“ bis zur„kommunal politischen Neutralität“ Heidelberg. Bei der Wahlüberprüfung der Stimmzettel, die bei der Wahl des Heidel- berger Oberbürgermeisters am 13. Juli ab- gegeben wurden, hat das städtische Wahlamt eine Reihe von Wahlkuriositäten festgestellt. So legte ein Wähler statt des Stimmzettels ein Gedicht für den verstorbenen Oberbür- germeister Dr. Hugo Swart in den Wahl- umschlag. 202 Wähler bekannten sich ⁊zu ener„kxommunalpolitischen Neutralität“. Sie gaben einen unausgefüllten Wahlzettel ob. 70 Wähler waren ebenfalls mit niemandem einverstanden und glaubten, ihre Meinung durch Ausstreichen aller Bewerber demon- strieren zu sollen. 24 Wähler konnten sich nicht dazu entschließen, nur einen Bewerber ihre Stimme zu geben. Se entschieden sich für die drei Hauptkandidaten. Andere gin- gen noch weiter und wählten fünf Kandi- daten. Ein ganz„Großzügiger“ wählte alle 22 Bewerber. Ein Wähler schließlich schrieb hinter die Nummer 23 den Namen des legendären „Blumenpeter“. Kinokarten ohne Vergnügungssteuer Karlsruhe. Die Karlsruher Filmtheater- besitzer haben sich bereit erklärt, den über siebzig Prozent Schwerkriegsbeschädigten unter der Voraussetzung Weiterhin ver- billigte Eintrittskarten zu gewähren, dag auch die Stadt Entgegenkommen zeigt. Um den Schwerkriegsbeschädigten den verbillig- ten Kinobesuch zu ermöglichen, beschloß der Stadtrat, für diese Eintrittskarten von der Erhebung der Vergnügungssteuer abzusehen. 40 000 DM zuviel erhoben Karlsruhe. Die Stadt erhebt seit 1950 eine Speiseeisabgabe. Durch ein Verwaltungs- gerichtsurteil wurde entschieden, daß die Abgabe zu Recht erhoben wird, daß aber die rückwirkend im Jahre 1950 bis zum 30. März 1951 eingezogene Abgabe unrechtmäßig War. Der in Frage kommende Betrag in Höhe von rund 40 00 DM wird den dreihundert ab- gabepflichtigen Betrieben durch Aufrechnung auf die Speiseeisabgabe für 1952 zurück- erstattet. Rastatt erhöht Gas-, Wasser- und Strompreise Rastatt. Der Rastatter Gemeinderat be- schloß, den Gaspreis um drei Pfennige je cbm, den Wasserpreis um zwei Pfennige je ebm und den Strompreis um 1,5 Pfennige je KWH zu erhöhen. Durch die Wirtschafts- prüfung war eine Gaspreiserhöhung um fünf Pfennige je cbm vorgeschlagen worden. Das Rastatter Gaswerk hatte im letzten Rechnungsjahr einen Fehlbetrag von rund 80 000 DM zu verzeichnen. Todesopfer des 23. Februar beigesetzt Pforzheim. Auf dem Pforzheimer Haupt- friedhof wurden in einer Feierstunde die Gebeine von 300 Menschen beigesetzt, die bei dem Luftangriff auf Pforzheim am 23. Februar 1945 im öffentlichen Luftschutz- keller des„Beck“ am Marktplatz ums Le- ben gekommen waren. Zu den Beisetzungs- feierlichkeiten waren neben vielen Pforz- heimern auch Angehörige aus Karlsruhe, Lörrach, Emmendingen, Calw und Nagold gekommen. Schwere Schäden an den Kehler Kirchen Kehl. Bei Reparaturarbeiten an der evangelischen Friedenskirche und der ka- men. ger lebhaften. launigen Art, die Friedens-. f 1 g i lte ständig zwischen den Zähnen,„ist werden, daß der Auspuff des Bulldogs nicht 2 22 baer Becht, e eee 185 at ziel Es ier Lein lebenswerk, es iet in Oränune war, 8e daß durch ausge worten Das Omnibusunglück um Bodensee gestellt wofden. Bes de e r Erfolg meines Hobbys“. Dieses Hobby, Slühende Rußflocken zunächst das dürre 5 besteht Einsturzgefahr. Die Instandsetzung ue er seine leidenschaftliche Arbeit be- Grasbankett zwischer der Straße und dem Beim Ausweichen über die Böschung gefahren/ Sechzehn Verletzte der Katholischen Kirche Wird u kcheiden nennt. pflegt er seit seinem 15. Le- Wald entzündet wurde. Das Feuer wurde DM erfordern. Bei der evangelischen F- 8. 22 als er durch die Lektüre eines dann durch den Wind stark angefacht und Tettnang. 16 Personen wurden verletzt, nanger Krankenhaus gebracht. Zehn von Genie e 15 penteuer-Romans, in dem 30 unschuldige in den Wald getrieben. An der ersten als ein Omnibus, der, wie kurz berichtet, eine ihnen konnten nach Anlegen von Verbänden Kriege Gebäuderisse gezeigt. 25 818 115 8 dumäute verbrannt wurden, seine Sympa- Brandstelle brannte das Unterholz in einer Reisegruppe aus Westberlin nach Uberlingen Sofort wieder entlassen werden. Die anderen ꝗaher, daß die Pfähle 5 it 3 die Kir 8 die kür die Iridianer entdeckte. Seit dieser Länge von 150 und einer Tiefe von 100 1 sechs hatten sich Prellungen und Gesichts- f. i 5 das Gepe 5 5 0 5 am Bodensee bringen sollte, auf der Straße des sumpfigen Untergrundes wegen àb e a et hat er jeden Pfennig und jede Minute Metern. Mannshohe Flammen loderten aus zwischen Tettnang und Langenargen eine verletzungen zugezogen. Lebensgefahr be- io e 5 Amel verwandt, auch das detaillierteste den Gebüschen. Das durch die Hitze schen 5 5 5 steht in keinem Falle.„ gesunken sind. 19 terial über seine Freunde zu sammeln. stark ausgetrocknete Laub und das dürre zwei Meter tiefe Böschung hinunterfuhr und Unglücklicherweise trug sich beim Ab- Durch Wespenstiche getötet 1 5 0 15 8 daraus schließlich entstand, dürfte in Geäst der Stäucher brannte wie Zunder. umstürzte. Das Unglück geschah, als der Om- transport der Kranken ein zweiter Unfall zu. Ramsbach(Renchtah. Ein 70 jähriger Lar d- ö 12 weren Landen nicht wieder gefunden wer- Das Feuer wurde durch das Unterholz bis nibus auf der sehr schmalen Straße einem Ein Sanitätswagen geriet beim Ueberholen wirt aus Ramsbach wurde auf einem F Id 5 ben: ein einzigartiges Archiv mit über en den Hochwald herangetragen. entgegenkommenden Lastwagen ausweichen eines Motorradfahrers ebenfalls über die tot aufgefunden. Die Ermittlungen ergaben, bei antausend Karteiblättern. die lexikonartig Die Löscharbeiten waren bei der som- mußte. Ein großer Teil der Insassen des Om- Straßenböschung, so daß eine bei dem Om- daß der Mann mit seinem Fuhrwerk durch 92285 15 es Wissenswerte über die wohl 500 India- merlichen Hitze und in Anbetracht des nibusses konnte sich selbst aus dem Wagen nibusunglück verletzte Frau sich noch eine ein Wespennest gefahren war und von den piegel Restamme Nordamerikas und gleichzeitig durch den Brand streckenweise glühend- befreien. Die Verletzten wurden ins Tett- Gehirnerschütterung zuzog. wütenden Wespen zu Tode gestochen wurde. 0 weiter ie wichtigen Literaturhinweise enthalten. Hühnerf f„ ind in ipeneben eine vorzügliche, reichhaltige Bib- f 5. f ühnerfang à la„Max und Moritz“ mmen, Aiſgthek, die Werke der bekannten deutschen Der Sternhimmel im Iugust ter zur Südlinie Herkules. Der Himmels- Friedrichshafen. Die Streiche von„Max nversehit ind ausländischen Indianerforscher umfaßt. 3 sinkt am 8 Himmel und Moritz. hatten offenbar zwel Frauen ren Goll hat sein Archiv nach einem prakti- Per Beginn der Nacht verfrüht sich von wir das Viereck des Pegasus mit dem daran 15 2 1. 5 0 35 e Eriedrichehaten angeregt, bills 20 5 den System aufgebaut. Von den etwa zwölf it pi made auf anschließenden B der And. eder 5 1 einem Hühnerbraten zu kommen. Ausge- ulsader ach 5 etwa 21 Uhr Bahnzeit bis Monatse au eßzenden Band de romeda. Ueber Viertel stand, rundet sich am 5. zur vollen den ontieugen indianischen Sprachgruppen(z. B. 20 Uhr. Am südwestlichen Abendhimmel ist dieser steht in der Milchstraße das„W. der Scheibe und durchwandert hierbei zwischen rüstet mit Augelruten. Sctmur und Bret rieten, Laue Sioux, die Irokesen, die Dakota) aus- von Planeten Saturn in der Jungfrau an- Cassiopeia und im Niedergang der Milch- 19.33 und 22.01 Uhr teilwei Erdschat. Tüctcchen am flalcen versuchten sie, die auf onen, de dend, verästelt er sich in die Stämme, die fangs bis 22.30 Uhr, zu Monatsschluf nur„ 88 225 1 85 at- einem Grundstück frei herumlaufenden keitsbelbiſdterstärmme, die Klane und Sippen bis zur noch bis 20.30 Uhr zu sehen. Mars als roter 94 Prorent lun 20 47 Uhr) 1 18 a 5 Hühner zu ködern, bis sie schließlich der Be- enfall ohkamilie hinunter. Dadurch ist eine Stern O-Größe östlich Spica in der Jung- da der Nond für 3 88 1 itzer der Hühner bei ihrem Streich er- 80 che re, auch in geographischer Hinsicht abge- frau im Sternbild der Waage wandernd, geht A 0 e 5 2 5 wischte. Fätisteleteinmte Uebersicht gegeben. Zur Einrich- bei Monatsbeginn um 23.15 Uhr, zu Ende Verfinsterung dann schon Begonnen Von der Transmission erfaßt setzes Gude dieses Archivs bevorzugte er deutsche um 22 Uhr unter. Schließlich wird Venus Am 12. zum letzten Viertel abnehmend tritt Wertheim. Der 66jährige Müllermeistei f len aut d ab 21. jeweils für wenige Minuten am West- am 20. Neumond ein. Hierbei entsteht eine Jakob Ott, der Besitzer der Ottenmühl 7 e ver. 4 Horizont wieder sichtbar; ihr Untergang er- Bedeckung der Sonne, eine ringförmige Hasloch bei Wertheim, wurde das Opter der Sat gieben Studenten verurteilt folgt um 20 Uhr. Später am Abend 1 0 Sonnenfinsternis, die wir auf der eines tragischen Unglücksfalls. Als er in ud den 4. 3 l Jupiter im Widder zunächst um 23.30 Uhr, e Nordhalbkugel allerdings auch nicht einmal seiner Mühle einen Treibriemen aufle dsachen Wi, Göttingen. Das Disziplinargericht der bei Monatsschluß schon um 21.45 Uhr auf. dt fta als teilweise Verfinsterung sehen können. wollt d 1 , inter Bniversitat Lerurtelle dieben Merkur scnlebnch zunächst Veen seiner 1 e pie Zentralsone besinnt im Stillen Osean, fagt und an die Decke geschleudert Er wor %%% C uberduert Südamerika u. a, die Orte Lima, sofort tot. Als die Mühle piötelich Stillstand Flüssige 55 echten in einer kleinen Gemeinde mit der Sonne unsichtbar, wird ab etwa 26. La Paz und Resistencia und endet im Süd- wurde das Unglück von der Frau des Mül⸗ wachen Is Landkreises Göttingen angehalten wor-— um 4 Uhr aufgehend— für einige Minu- atlantik südlich der Bouvet-Insel. lers bemerkt. amgästen 1 5 5 e ten am morgendlichen Osthorizont sichtbar. Der periodische Schwarm der Persei- profit durch Polizei Tach h beruf erden, FF e e 5 1 3 5. 5 Nu 5 97 5 20 875 5 G 755 ner ichn en, 1 hla- 5 1 5 1 august, besonders um den 11. tätig: die ürtingen. Die Einnahmen des Friedens- der 1. 3 5 es 5 ee. 3 e ee aus, Sternschnuppen, welche aus dem Sternbild gerichtes sind im Haushaltplan 1952 der em Wed. e Jugen eit wurde straf- ann dur ie len olken im des Perseus auszustrahlen scheinen, sind Stadt Nürtingen um 11 O00 DM höher an- doch beg ldernd berücksichtigt. Die übrigen Stu-„Schild“ zum Adler mit Atair und dann hoch straße gegen Nordosten finden wir den Per- Reste des Kometen„1862 III“, feine Staub- gesetzt als im Vorjahr. Bürgermeister N 75 gaben lediglich zu, an der Mensur im Osten, fast in Scheitelpunktsnähe durch seus, darunter den Fuhrmann mit Capella. teilchen, deren Bahn die Erde jedes Jahr Pfänder begründete diese Erhöhung damit, 1 teilgenommen zu haben. Der das Kreuz des Schwans mit dem Hauptstern am Südwesthimmel steht in Horizontnähe um diese Zeit durchkreuzt: beim Eindringen daß die Polizei einen Tachographen erhal- 1 vorsitzende betonte, daß die Stu- Deneb leitet, während das dritte„Sommer- der Skorpion mit dem blutigroten Antares, in die höchsten Atmosphäreschichten(um ten habe, um alle Verkehrssünder anzeigen 5 im n mit ihrer Ver- sternbild“, die Leier mit Wega fast zu Häup- rechts darüber Bootes mit Arktur, davon 100 km Höhe) leuchten die Partikel auf und zu können, die die zulässige Höchst- 10. g von der Universität rechnen müssen. ten steht. Im Südosten und Osten finden links die Krone mit Gemma und noch wei- verbrennen. Dr. Malsch geschwindigkeit überschreiten. auk der aut e M EU EnNGFFMuA e 0 8 VEx Kurt 25 8 N 8 8 5 5 erzhaftes Rheuma der art—— 2 Henelch. Bettst., neu, 4072, guterh. Vasenol-Ærher gude 85 Ischias, Neuralgien, Gidi sücddeufz Kü.-Oberteli 15,, 5 Rü.-Stünle, zus. 1. 0 anderem! 10,—. Adr. einzus. u. A 08969 1. 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Dr. O. Metzger, Ober ſustlzrat. reiss u 2 55 3 MORGEN Statt Karten Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß ist heute mein ge- Uebter Mann, unser treuer Vater, Schwiegersohn, Bruder und Schwager, Herr Dr. med. Walther Bender nach langer, mit großer Geduld ertragener Krankheit sanft entschlafen. Heldelberg Frledrich-Fbert-Anlage 61), 22. Juli 1953 krüher Mannheim, Kalserring 50 Im Namen der Familie in tlefer Trauer: III Ilse Bender geb. Hanser Walther Bender, stud. theol. VV Autoverleih Tel. 4 18 66 Neckarauer Straße 215 Dorothee Bender Die Beerdigung findet am Freitag. 25. Juli 8 um 11 Unr in Mannheim, lauptkriednof. statt. Dies delegenbeitskäute 21,7 fel. 3 23 66 Allen Freunden und Bekannten die trourige Mitteflung, daß mein Heber Mann, mein guter Vater, Opa, Schwiegervater, Bruder, Auto-Verleih F. WACHTER. Telefon 4 28 34 Opel- Olympia 31 Rheinhäuserstraße 51/33 sollte man immer Hassla-Spru- del— schön gekütut— bereit- halten. 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Juli 1952 LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ Neubau einer Babhnhofs-Empfangshalle in Ludwigshafen Endlich ist es soweit: Die„Scheune“ wird abgerissen Rohbau soll im Oktober dieses Jahres, Innenausbau im Herbst 1953 vollendet sein geit einigen Tagen umgibt ein Bauzaun die Reste der einstigen Empfangshalle des Lud- wigshafener Hauptbahnhofs. Damit geht endlich ein langgehegter Wunsch der Bevölkerung und der Stadtverwaltung seiner Erfüllung entgegen. Bis zum„letzten Atemzug“ hat man enseits des Rheins für eine Gesamtverlegung des Hauptbahnhofs gekämpft, um Raum für dle Erstellung einer von der Stadt Mannheim geplanten zweiten Rheinbrücke zu gewinnen. Sie sollte bekanntlich unmittelbar neben dem Winterhafen auf das jetzige Bahnhofs- gelände auslaufen. Doch immer wieder hat die Bahn dieses Projekt wegen der hohen Kosten einer Verlegung des Hauptbahnhofs Die un verhältnismäßig lange Verzögerung in der Fertigstellung des ersten Bauab- schnitts(links der alten Empfangshalle) mit dem bereits ein sichtbarer Anfang des Gesamtbeus gemacht wurde, hatte in weiten Kreisen den Verdacht aufkommen lassen, daß das Bahnhofs- Neubauprojekt im letzten Augenblick doch noch umgeworfen werden könnte. Von diesem ersten Bauabschnitt ist bis- her erst die Unterführung(Zugang zu den Bahnsteigen) fertig. Der Bauteil umfaßt weiter den Wartesaal dritter Klasse und einen Teil des Wartesaals zweiter Klasse, sowie die Küchenanlagen für alle Wartesäle und eine kleine Stehbierstube. Der gesamte Gaststättenbetrieb soll noch Jahr eröffnet werden.— Inzwischen hat die Bahn aber noch hinter dem bereits wie- der von seinen Bombenschäden befreiten und instandgesetzten Flügelbau einen wei- teren langgestreckten, eingeschossigen Neu- bau erstellt, in dem die Expreßgutabfer- tigung provisorisch Untergebracht wor- den ist. Der jetzt begonnene Bauabschnitt um- faßt die gesamte Empfangshalle mit den verschiedenen Nebenräumen. Die alte Halle wird einschließlich der Fundamente ab- getragen. Der Neubau erfolgt in Stahl- deton; seine Front erhält im Erdgeschoß eine Verkleidung mit rotem Pfälzer Sand- stein. Die Halle wird 46 Meter lang, 13,50 Meter tief und 8,50 Meter hoch. Zu beiden Seiten des Mitteleinganges erstehen im In- nern je zwei moderne Verkaufskioske. An die Rückfront, gegenüber dem Hauptein- gang, kommt der Durchgang zu den Bahn- steigen mit den Sperren. Zu bemerken ist, daß der gesamte Hallenkomplex auf Geh- in diesem abgelehnt. weghöhe gelegt wird, so daß es keine Trep- pen mehr zu den Bahnsteigen gibt. Links der breiten Sperre werden ein wei- terer Warteraum zweiter Klasse und ein Sonderraum sowie direkte Eingänge zu den übrigen Warteräumen geschaffen. Rechts der Sperre wird die Fahrkartenausgabe mit sechs Schaltern sowie die Handgepäck- Abfertigung eingerichtet. Durch die Anord- nung särntlicher Schalter rechts der Sperre ergibt sich zwangsläufig ein Sperrenzu- gangsverkehr von rechts, so daß der linke Teil der Halle dem ungehinderten Abgang der Fahrgäste dienen kann. Die im ersten Bauabschnitt bereits fertiggestellte Unter- kührung soll später nur noch als Ausgangs- sperre für den Berufsverkehr dienen, so daß sich der gesamte Reiseverkehr in der Halle abwickeln wird. 5 Die provisorisch untergebrachte ExpreB- gutabfertigung erhält später(dritter Bau- abschnitt) eigene Räume rechts neben der Halle mit einer direkten Zufahrt von der Winterhafenseite aus Wie wir vom Eisen- bahnbetriebsamt erfahren, soll der Rohbau der Halle bereits im Oktober dieses Jahres Kertiggestellt sein. Die Mittel für den Bau sind vorhanden. Der Innenausbau wird sich Dies ist kein neues Lagerhaus im Hafengebiet, sondern die Frontansicht des Ludwigs- hafener Hauptbahnhofes, wie er sich nach seiner Vollendung darbieten soll. jedoch bis zum Herbst 1953 erstrecken. Bis zu diesem Zeitpunkt befinden sich die Fahrkartenausgabe und der Zugang zu den Sperren in dem vom französischen Roten Kreuz geräumten Anbau. Mit dem dritten Bauabschnitt kann aus technischen Gründen nicht vor Fertigstellung der Halle begonnen werden. habo Städtefeindliche Einstellung des Landes und des Bundes allgemein moniert. Fraktionen nehmen zum Huushultsplun 1952 Stellung Geäußerte Wünsche: Station für kranke Kinder, höherer Kulturetat und eigene Kokerei Nach der großen Etatrede von Oberbür- germeister Valentin Bauer in der Stadtrat- sitzung am Dienstag nahm als Sprecher der SPD-Fraktion Bundestagsabgeordneter Ju- stizrat Wagner Stellung zu den angeschnit- tenen Problemen. Mit dem Hinweis, daß bei dem vorliegenden Plan kaum etwas anders, bzw. besser hätte gemacht werden können, erklärte er sich im Namen seiner Fraktion mit sämtlichen Voranschlägen einverstanden, drückte aber sehr energisch seine Mißbilli- gung darüber aus, daß es durch die Ver- ständnislosigkeit des Bundes einzig den Ge- meinden vorbehalten sei, die zahlreichen Kriegsschäden zu beseitigen. Die bestehende Gemeindeordnung mit ihren unzulänglichen Gesetzen für die Gemeindeverwaltung sei nur möglich, weil ein großer Teil der Abge- ordneten im Bundestag keine Ahnung von der Verwaltung öffentlicher Körperschaften hätte. Es sei mehr als bedauerlich, daß das „Ob alles wahr ist, kann ich nicht sagen.“ Anilinurbeiter besichtigten Leundwerk„Walter Ulbricht“ Josef Schips:„Kein überzeugter Kommunist“—„aber ungeheuer beeindruckt“ „Pressebesprechung“ war für die Ein- ladung einer Delegation der Anilinarbeiter in den kleinen Saal des Großen Bürgerbräu wohl nicht ganz die richtige Bezeichnung; denn diese Delegation, zu deren Wortführer sich Josef Schips machte, hatte sich zur Be- sichtigung der Leuna- Werke„Walter Ulbricht“ und zum Studium der Lebensver- hältnisse der dort beschäftigten Arbeiter vom 30. Juni bis zum 12. Juli in der Ostzone auf- gehalten und gab nun einen Bericht über das Ergebnis dieser Reise, weil— wie es in dieser Einladung hieß— in Westdeutschland die widersprechendsten Meinungen über die Ver- hältnisse in der Deutschen Demokratischen Republik vorherrschen. 5 Was Josef Schips in einem sehr umfang- reichen Bericht über die Erlebnisse der statt Wie vorgesehenen 50 nur 12 Delegierten be- kanntgab, zeugte— das sei ihm zugestanden Wo gehen wir hin? Filmtheater im Pfalzbau:„SoS— Zwei Schwiegermütter“.— Rheingold-Theater:„Der tete der Mohikaner“. Spätvorstellung: „Vebers Jahr, wenn die Kornblumen blühen“. „Fahrraddiebe“. Regina- „Das Geheimnis von Zimbalu“. Theater: 10 5 Kell-Theater: Der Schrecken von Arizona“; zöberelee billig 3 Bauer Wellensittich(m. 1 Beim) am . Peicherrler(Sus) entlaufen. Geg. N ſelohnung abzugeb. Böcklinstr. 77. 8 Mietwagen(PKw.) Opel oder VW, von Verlagsvertretung sofort gesucht. Angebote unter Nr. PS 39715 an den Verlag. Spötvorstellung:„Piraten von Capri“.— Ra- schig-Fllmtheater:„Die Nacht ohne Sünde“. Metropol Friesenheim:„Der junge Traum“. Filmtheater Gartenstadt: Krach um Jolanthe“. Lichtspielhaus am Schillerplatz: Singapore“. — zwar von dem ehrlichen Willen, mit den Menschen in der DDR ins Gespräch zu kom- men, aber auch davon, daß die Ostzonler „sehr gut erzogen“ sind und genau wissen, was sie zeigen und reden dürfen und was nicht. Er sei zwar beileibe nicht als überzeug- ter Kommunist zurückgekommen, betonte Schips, und er habe festgestellt, daß eine strenge Diktatur bestehe(Für die Veranla- gung gerade der Deutschen„müsse“ aber ein Gute Beleuchtung biete den besten Schutz Zwang ausgeübt werden, vor allem wenn es gegen Verbrechen, es gebe aber trotz einer Schon fühlbaren Besserung immer noch Straßen. deren Benutzung geradezu„leicht- um einen„heiligen Zweck“ gehe), aber er war doch in nahezu jedem Punkt„ungeheter beeindruckt“! worden.(Wenn er auch betonte, daß er nicht wisse, ob alles der Wahrheit entspricht.) Ob es die etwa 30 Zuhörer, neben den Delegations angehörigen aus Betriebsrats- angehörigen anderer Firmen bestehend, wohl ebenfalls eigenartig berührt hat, die Schlag- worte der DDR, wie„Junge Pioniere“ und „Helden der Arbeit“,„Großbauten des Kom- munismus“ usw. aus dem Munde eines West- deutschen mit solcher Selbstverständlichkeit zu hören?— Uns bleibt nichts anderes übrig, als mit Josef Schips zu bedauern, daß kein führender Gewerkschaftler bereit war, diese Informationsfahrt mitzumachen. Aber nicht aus dem Grunde, dadurch zu einem noch bes- seren Verständnis für Betriebskollektiv-Ver- träge zu kommen, sondern weil dann viel- leicht einer dabei gewesen wäre, der hinter die Prunkfassaden geschaut hätte. lowo freie Verwaltungsrecht der Gemeinden so sehr beschnitten sei. In Uebereinstimmung mit den Ausfüh- rungen des Oberbürgermeisters wandte sich Justizrat Wagner gegen die Forderung des Ministeriums des Innern, für jeden Ange- hörigen der Ludwigshafener Kriminalpolizei den vollen Kopfbetrag von 1500 DM zu ent- richten, nachdem gerade diese Beamten in der gesamten Pfalz tätig sind, also aus dem Besoldungsplan der Stadt herausgenommen werden müßten. Beim Einzelplan Schulen meinte der Red- ner, daß in Zukunft keine Mittel mehr für die Frauenfachschule bereitgestellt werden sollten, da sich durch Angliederung an die Berufsschule sehr viel einsparen liege. In Anerkennung der vorgesehenen Erweiterun- gen der Krankenhäuser richtete Justizrat Wagner jedoch die dringende Bitte an das Hochbauamt, diese Arbeiten mehr zu for- cieren. Jede verzögerte Minute sei ein Ver- brechen an den 52 immer noch in Tiefbun- kern untergebrachten Kranken. Auch der Wunsch nach einer eigenen Kinderabteilung werde immer dringlicher, da es in der ge- samten Vorderpfalz kein Kinderkranken- haus gebe(das nächste ist in Pirmasens). Wenig zufriedenstellend sei auch die Kost aus der Krankenhausküche. Hier sei bei aller Anerkennung für Kerzte, Schwestern und Pfleger eine Neugestaltung erwünscht. d Zum Problem der Straßenbeleuchtung forderte Justizrat Wagner— ohne zu ver- langen, Ludwigshafen solle eine„Stadt des Lichts“ werden— wenigstens dahingehend eine Aenderung, daß verbrecherische Ele- mente nicht geradezu angereizt werden. fertig“ Sei. Endlich äußerte Justizrat Wagner, daß men um das bange Gefühl nicht herum- komme, daß uns einèes Tages das Gas abge- dreht werde. Darum müsse unter allen Umständen die Errichtung einer eigenen Großkokerei erreicht werden. Man solle hier keine Bescheidenheit zeigen, sondern viel verlangen, um die Finanzierung zu ermög- lichen. Es sei nun einmal eine Tatsache, daß der arbeitende Mensch am wenigsten respektiert werde, und daher wohl auch die „Stadt der Arbeit“ von oben keine Beachtung findet. Auch der CDU- Sprecher, Stadtrat Reich- ling. betonte die veränderte Situation der Gemeinden und monierte die städtefeind- in allen Fraktionem des Landtages. Seine Aus- liche Einstellung vieler Abgeordneter führungen zu den verschiedenen Einzelplä- nen waren im großen ganzen positiv. Für den Sektor Kultur seien die Aufwendungen allerdings sehr gering und es wäre zu be- grüßen, wenn sich eine Stadt wie Ludwigs- Bafen auch einmal mit der Schaffung eines Kulturhauses beschäftigen würde. Das frühere Gesellschaftshaus in der Bismarck- straße wäre hierfür ein mit Recht zu för- derndes Objekt. Mit Justizrat Wagner war er weiterhin der Ansicht, daß alles getan werden müsse. um von der Saarferngas AG. in Zukunft unabhängig zu werden, da be- kannt ist. daß bereits eine Gasleitung nach Paris in Bau ist, um Teile von Frankreich mit Gas zu versorgen. Ein Antrag, den er im Namen der CDU- Fraktion stellte, nämlich den Zuschuß für Kleinkinderschulen und Kindergärten pri- vater Wohlfahrtsverbände von 15 000 auf 20 000 DM zu erhöhen. wurde von der Mehr- heit der anderen Fraktionen abgelehnt. Im gleichen Sirme wie seine Vorredner Außerte sich auch der Vorsitzende der FDP- Fraktion, Ludwig Bertram, über dessen Stellungnahme wir schon im Rahmen einer öffentlichen FDP-Versammlung berichtet haben. Auch er setzte sich für einen be- schleunigten Wiederaufbau des Krankenhau- ses und den Bau einer Leichenhalle ein. Der Sprecher der KP. Georg Süß, der weniger auf den Haushaltsplan einging. als eine„weltpolitische“ Betrachtung geben wollte, lehnte im Namen seiner Fraktion als einziger den Plan ab. 10 wo Bild: Foto-Heinrich Sommernacht in Oppau Fast tausend Gäste trafen sich am Wochenende zu einem großen Sommernacht- fest der Kleingartenbau- Vereine Oppaus und legen sich von dem bekannten Humoristen Rudi Burow unterhalten, um später im Fest- zelt noch frohe Stunden zu den Klängen der Kapelle Harmonia, unter Leitung von Kapell- meister Georg Kuppelmayer, zu verleben. Höhepunkt des Sommernachtfestes war ein großer Lampionzug, der sich gegen 23 Uhr durch die illuminierten Gärten bewegte. Frohe Stunden im neuen Schwesternhaus Die katholische Kirchenstiftung„Maria Geburt“, Edigheim, hatte für einige frohe Stunden in das neu errichtete Schwestern haus eingeladen, wo die Kapelle Wendel, der evangelische Kirchenchor sowie der Chor des Cäcilienvereins mit Liedern und Musik- stücken ihr Teil zur Unterhaltung beitrugen. Der Liederkranz Edigheim brachte Stim- mungslieder und Basar und Tanz sorgten für die Ausfüllung der Pausen. Sladtnachrichten Schwerverletzt wurde ein Kradfahrer aus G Ausheim in das St. Marienkrankenhaus gebracht, der auf der Bundesstraße Nr. 38 kurz vor Dannstadt in einen Graben gefah- ren war. Zwei Brände entstanden aus bisher un- bekannten Gründen am 22. Juli. Ein Boden- brand zu beiden Seiten der Autobahn konnte auf der Frankenthaler Seite gelöscht wer- den, während auf der Mannheimer Seite die große Ausdehnung des Brandes ein Löschen unmöglich machte.— Zwischen dem„Kief- Weiher“ und der Altriper Straße fielen 8000 qr Gras und auf angrenzenden Aeckern 30 Garben Hafer einem Brand zum Opfer, den die Berufsfeuerwehr löschen konnte. Bestattungen 24. Juli: Franziska Dürr, 79 J., Brücken- aufgang 10, Hauptfriedhof, 13 Uhr. 25. Juli: Richard Schwarz, 61 J., Sedan- straße 14. Friedhof Friesenheim, 15 Uhr; Er- hard Weber, 72 J., Damaschkestraße 20, Fried- hof Mundenheim, 14 Uhr. 1 Mill. DM für Wiederuuſbuu protestuntischer Kirchen Künstlerische und handwerkliche Tradition wird gewahrt Die Pfälzische protestantische Landes- kirche sah sich am Ende des zweiten Welt- krieges einem Problem gegenüber, das un- lösbar zu sein schien: 200 Kirchen waren zer- stört oder schwer beschädigt. Vor der Wäh- rungsreform konnten nur wenig Arbeiten ausgeführt werden, aber danach wurde der Wiederaufbau tatkräftig in Angriff genom- men. Von 28 völlig zerstörten Kirchen konnten bereits 13 aufgebaut werden und weitere fünf werden fertiggestellt. So konnte die Stiftskirche in Kaiserslautern, die Lu- therkirche in Pirmasens und die Stadtkirche in Annweiler instandgesetzt werden. Im laufenden Haushaltsjahr wurden von der Synode rund eine Million Mark für den Wiederaufbau und für Neubauten bewilligt. Sechs Projekte befinden sich im Bau, elf sind noch für 1952 geplant und sollen zum Teil schon in den nächsten Monaten in An- griff genommen werden. Obwhol der Wie- deraufbau in den letzten vier Jahren große Fortschritte gemacht hat, wird es noch lange Zeit dauern, bis alle protestantischen Ge- meinden der Pfalz über würdige Gotteshäu- ser verfügen und die Aera der ‚Behelfs- lösungen“ als beendet bezeichnet werden kann. Bei den Planungen muß neben dem kirch- lich-konstruktiven auch das gestalterisch- künstlerische und das denkmalspflegerische Moment beachtet werden. Die hohe Tradition künstlerischer und handwerklicher Meister- leistungen ist hier besonders verpflichtend. Interessant ist, daß der Stil der„Gründer- zeit“ und der„Jugendstil“ nicht mehr 80 stark abgelehnt werden, wie vor zwei Jahr- zehnten. Bei den verschiedenen Kunstauf- fassungen gibt es eine einheitliche Linie, die zur Bedingung macht: Nichts Mittel- mäßiges. VERSCHIEDENES 1 Finder des schwarz- weiß-rot gestr. Preisg. Richtung Hamburg 25. 8. noch Mitfahrer gesucht. Telefon 5 14 96. Schneiderin, gut u. preisw. arbeit., sucht noch einige Runden. 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Die Geg- ner aus Brandenburg besetzten alle Klassen, so daß die Boxsportanhänger wieder einmal Kämpfe von den„Fliegen“ bis zu den„schwe- ren Brocken“ zu sehen bekommen. Für die Leistungsstärke ist leider kein Ver- gleichsmaßstab gegeben. Auf Grund der gro- en Unterstützung ist aber sicher, nner auf die Reise geschickt wer- den, weshalb der KSV sich Verstärkung gesichert Hat, so daß gute Kämpfe zu erwarten sind. Der Gongschlag für die erste Runde des ersten Kampfes ertönt am Freitagabend, 20 Uhr, in der KRSV-Freiluftanlage. „Ideologischer Sieg“ der Fußballer Der 3:1-Sieg der jugoslawischen Olympia- fußballmannschaft über Sowietrußland wird in Belgrad und allen Teilen des Landes als das grögte politische Ereignis des Jahres gefeiert. Als das Ergebnis über den Rundfunk auf den Straßen bekannt gegeben wurde, brach die Menge in Begeisterungsrufe aus. Alt und jung, Männlein und Weiblein umarmte sich unter freiem Himmel. Järvinnens 20 Jahre alter olympischer Rekord wurde ausgelöscht Amerikaner sorgten fs llebertaschung im Speetuerſten Im 200-m-Endlauf waren US A-Superathleten unter sich/ Irmgard Schmelzer Vierte im Weitsprung Trotz der frühen Morgenstunde waren gestern bereits um 9 Uhr rund 10 000 Zuschauer, zumeist Finnen, im Olympia-Stadion. In dieser frühen Vormittagsstunde konnte man sie auch in der Stadt Schlange stehen sehen vor jenen verschiedenen Landesfarben verkaufen. Der Mittwochnachmittag eine Goldmedaille. Speerwerfen war schließlich tiainen enttäuschte sie nicht 71.29 Meter weit und war Grund Vielleicht seit Jahrzehnten und schleuderte den Speer bereits damit absolut bester Werfer. Sensation und Enttäuschung für Geschäften, die kleine Fähnchen in den war klar: Die Finnen erwarteten für. auch noch eine Silbermedaille. Das ihre Domäne. Ihr Landsmann Hyy- in der Qualifikation die vielen Finnen unter den 70 0% Zuschauern folgten nachmittags. Weder Hyytiainen noch der Schwede Berglund und auch nicht der Sowietrusse Zibulenko gewannen die Goldmedaille, sondern der Amerikaner C. Loung, der mit 73.78 m dem 1932 von dem Finnen Järvinnen aufgestellten olympischen Rekord das Lebenslicht ausblies. Zweiter wurde der Amerikaner W. Miller mit 72.46 m, und erst auf dem dritten Platz konnte sich Hyytiainen mit 71.89 m be- haupten. Ein überragender Erfolg der USA-Werfer, deren Weiten allerdings in letzter Zeit schon hatten aufhorchen lassen. Einen weiteren überwältigenden amerikani- schen Sieg gab es auch im 200-m-Endlauf der Männer, denn wieder einmal stieg das Ster- nenbanner gleich dreimal an den Masten em- por. Olympiasieger wurde Andy Stanfleld, der mit 20.7 Sekunden den 19936 von Jesse Owers in Berlin gelaufenen olympischen Rekord ein- stellte. Mit nur einer Zehntelsekunde Rück- sta: 1 folgten seine Landsleute Baker und Ga- thers(beide 20.8 Sekunden) auf dem zweiten und äͤritten Platz. MeDonald Bailey England). der über 100 Meter die Bronzemedaille holte. mußte sich geschlagen bekennen und mit dem vierten Platz vorlieb nehmen.. Der deutsche Doppelmeister Werner Zandt hatte sich am Vormittag im ersten Vorschluß- rundenlauf nicht durchsetzen können. Er wurde hinter dem späteren Sieger Stanfield und dem Gewinner der Bronzemedaille, Ga- thers, sowie dem Jamaika- Sprinter Laing mit 21.7 Vierter und schied aus. Olympiasiegerin im Weitsprung der Frauen wurde die favorisierte Neuseeländerin vette Williams, die erst am 22. Februar in Welling- ton/ Neuseeland mit 6,29 m einen neuen Welt- rekord aufgestellt hatte. Sie gewann mit dem neuen olympischen Rekord von 6,24 m und verbesserte damit die von der Ungarin Gyar- mati 1948 in London erzielte Weite von 3,69 m ganz beträchtlich. Auch die fünf Nächstplacier- ten blieben über dem alten Rekord. Pech Helmut Gude und Günther Hesselmann: Beide Deuische im 300O0m-Mindernis-&udlauſ Gude mußte schwer kämpfen, um sich zu qualifizieren Unter ohrenbetäubenden Anfeuerungsrufen der Zuschauer wurden gestern nachmittag im Olympia- Stadion die drei Teilnehmer, Meister Helmut Gude(Eßlingen) 3000-m-Hindernis- Vorläufe ausgetragen. Die beiden deutschen und Günther Hesselmann Dinslaken) qualifi- zierten sich für die Teilnahme an der Entschei dung, in die aus jedem Vorlauf die vier Erst- Placierten kommen. Hesselmann lief ein großartiges Rennen hinter dem Inhaber des offl- ziellen Weltrekordes Kazantsew(Sowietrußland). VUeberraschenderweise mußte Gude im zweiten Vorlauf schwer kämpfen, um den Russen Marulin niederzuhalten und den vierten Platz zu erringen. Gude lief nicht so frisch wie bei den Ausscheidungskämpfen Olympiastadion. Er hielt sich auf der letzten Seitenstechen. Im ersten Vorlauf setzte sich Hesselmann in der zweiten Runde hinter den Sowietrussen Kazantsew. der lediglich zu Beginn des Ren- nens am Wassergraben Schwächen zeigte. Während Kazantsew auf den glatten Lauf- Strecken schneller war, nahm Hesselmann die Hindernisse flüssiger, so daß er bei jedem Sprung mit dem Sowietrussen gleichauf war. Nach der Hälfte des Rennens führten die bei- den Spitzenreiter mit 15 Metern Vorsprung vor dem Feld. Im letzten Drittel konnte Hessel- mann das Tempo nicht mehr mithalten, so daß sich der sowietische Läufer bis zum Eintritt in die letzte Runde einen Vorsprung von 30 Me- tern sicherte. Der Dinslakener flel weiter zurück, hatte aber noch genügend Reserven, um einen Schlußangriff des Schweden Karlsson abzuwehren und den zweiten Platz zu belegen. Im zweiten Vorlauf ging Helmut Gude nach 500 m an die Spitze und führte bis zur 2000-m- Marke, wo der Sowjietrusse Marulin über- raschend an ihm vorbei ging. Gude ließ auch den Finnen Rintenpaa und den Engländer Disley passieren. Marulin konnte das Tempo ſfledaillensegen fü Die erste Goldmedaille, die im Frauentur- nen in Helsinki vergeben wurde, holte sich am Barren mit schräggestellten Holmen die unga- rische Turnerin Margit Korondi vor der Russin Gorokhowskala und der Ungarin Keleti. In den Bodenübungen belegten die ersten drei des Barrenwettkampfes in umgekehrter Reihen- folge wiederum die ersten Plätze. Auch am Schwebebalken waren die Turnerinnen der So- Wietunion und Ungarns am erfolgreichsten. Am Seitpferd dominierten die sowjetischen Tur- nerinnen in gerade unheimlicher Weise, beleg- ten sie doch geschlossen die ersten sechs Plätze mit fast gleichwertigen Punktzahlen. Olympia- slegerin wurde Ekaterina Kalinthouk. Obwohl das Endergebnis des Mannschafts- kampfes(olympischer Achtkampf) bei Redak- tionsschluß noch nicht vorlag, darf den sowieti- schen Turnerinnen auch hier der Gewinn der Goldmedaille prophezeit werden. Von den deut- schen Turnerinnen ist nicht anzunehmen, daß sie einen der sechs ersten Plätze belegen. Ehrenliste der Turnerinnen Goldmedaille: Margit Korondi 19,40 Punkte. Silber med a ile: Gorokhovskaja(Sowietuneion) 9.26. Barren: Ungarn) Marie Zackig, zackig. „ die Augen linkslu, kommandierte zd eig die Riegenführerin der Tséhe- choslowakei am Dienstag, als sie mit ihren Mädels das erste Mal die Bühne betrat und sich beim Kampfgericht vorstellte. Mit einem Ruck, der gut gedrillten Rekru- ten Ehre gemacht hätte, flogen die schwar- zen und blonden Wuschelköpfe herum. Eine Holländerin nahm lächelnd die Mel- dung entgegen. Weniger zum Lachen war, daß die tsche- chischen Turndamen am Pferd immer wieder auf Probesprünge bestanden und deswegen lange Diskussionen führten. Einen charmanten Eindruck machten in den Wettbewerben die russischen Damen. Zwar traten sie nicht, wie die Amerika- nerinnen, mit verwegen durchsichtigen Nylonblusen an, dafür aber in gutsitzen- den blauen Trikots mit einem weißen sehmalen Gürtel. Einige Russinnen hatten sich die Lippen geschminkt, bei einer leuchteten sogar die Zehennägel in hellem Rot. im Berliner Runde die linke Seite und litt offenbar unter bald nicht mehr halten und fiel zurück. Im Endspurt siegte Disley mit einem Meter vor dem Finnen und dem Ungarn Apro, während Gude auf dem vierten Platz einkam, nachdem er Marulin mit letzter Energie niedergekämpft hatte. Es wird gut sein, wenn wir nach diesen Er- Sebnissen unsere Hoffnungen und Erwartungen für den Endlauf ein wenig dämpfen. Beobachter sagten Übereinstimmend aus, daß Wladimir Ka- Zantsew im ersten Vorlauf nicht an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit heranging. Sehr zu be- achten wird der Amerikaner Achenfelter sein, der den dritten Vorlauf in der neuen Rekordzeit von 8:51, gewann. Insgesamt sind fünf der zwölf Endlaufteilnehmer unter neun Minuten gelaufen. Das kann Hesselmanm bekanntlich nicht und Hel- mut Gude nur, wenn er in Hochform ist. Ergebnisse der Vorläufe(die ersten vier star- ten im Endlauf): 1. Lauf: Kazantsew(UdssR), 8:58,0, 2. Hesselmann(Deutschland) 905,0, 3. Karlsson(Schweden) 9:05,44, 4. Oenel(Türkei) 906,0. 2. Lauf: 1. Disley(England) 8:59, 4, 2. Rintenpaas(Finnland) 8:59, 4, 3. Apro(Ungarn) 9:00, 4, 4. Gude(Deutschland) 9:04, 2. 3. Lauf: 1. Ashenfelter(US) 8:51,0, 2. Saltykow(UdSSR) 8:55,8, 3. Söderberg(Schweden) 9:02, 4, 4. Brasher (England) 9:03, 2. Soo jeſi- Jurnerinnen 3 ze medaille: Agnes Keleti(Ungarm Bodenturnen: Gold med a 111e: Agnes Ke Leti(Ungarn) 19,35 Punkte, Silbermedaille: Marie Gorokhovskaja(Sowjetunion) 19,20. Bronzemedaille: Margit Korondi(Ungarn) 19,00. Seſtpferd: Goldmedaille: Nina Botcha- rova(Sowietunion) 19,2. Silbermedaille: Marie Gorokhovskaja(Sowietunion) 19,13. — ronzemedalille: Margit Korondi(Ungarn) Schwebebalken: Goldmedaille: Ekate- rina Kalinthouk(Sowjetunion) 19,20. Silber- medaille: Marie Gorokhovskaja(Sowiet- unlon) 19,19. Bronzemedaille: Galina Minaitcheva(Sowietunjon) 19, 16. hatte die Kasselerin Irmgard Schmelzer, der für die Bronzemedaille lediglich zwei Zenti- meter fehlten, Sie wurde mit 5,90 m vierte hinter der Engländerin Cawley mit 5,92 m. Die Silbermedaille in diesem Wettbewerb holte sich die Russin Tschudina mt 6, 14 m. In diesem Wettbewerb war bereits die Voraus- scheidung recht dramatisch, denn der olym- pische Rekord wurde von den drei Erst- placierten laufend verbessert. Auch die zwei weiteren deutschen Teilnehmerinnen, Leni Hofknecht und Elfriede v. Nitzsch, hatten am Vormittag mit 5,62 und 5.61 die Gualifika- tionsweite erreicht gehabt. Diese Weiten reichten jedoch nicht aus, um in der Ent- scheidung eine Rolle zu spielen. Genau 80 ging es Speerwerfer Koschel, der zwar die Qualifikation schaffte, mit 64,54 m im End- ergebnis jedoch nur den zwölften Platz be- legte. Weltrekordmann Ferreira da Silva(Bra- silien) bewies im Dreisprung, daß er jederzeit in der Lage ist, die 16-m-Grenze zu bewäl- tigen. Er begann mit 15.95 m und stellte im zweiten Versuch des Vorkampfes mit 16,12 m zum ersten Male einen neuen Rekord auf. In den drei Sprüngen der Entscheidung sprang er 16,09 m, 16,22 m und 16,05 m. Der fast zwei Meter große Neger scheint bei seinen Sprün- gen zu schweben. Da Silva steigerte mit 16,12 und 16,22 m seinen eigenen Weltrekord zwei- mal und übertraf auch den alten olym- pischen Rekord des Japaners Tajima um 22 C m. Einen tadellosen Eindruck machte auch der Sowietrusse Tscherbakow, der 15,98 die Sil bermedaille gewann und seinen eigenen Europarekord um 28 em verbesserte. Gestern nachmittag wurden auf der olympischen Regattastrecke von Meilhati die Endläufe der Ruderer in allen Boots- klassen ausgetragen. Die Vegesacker „Kleiderschränke“, die sich in den End- lauf des Zweiers m. St. durchgekämpft hatten, enttäuschten die in sie gesetzten Erwartungen nicht und errangen mit einem zweiten Platz hinter Frankreich eine Silbermedaille vor Dänemark, das die Bronzemedaille gewann. Im letzten Rennen des Tages, dem Achter, war Deutschland durch das Meisterboot des Kölner RV 1877 vertreten. In dem harten Rennen, das die USA in 6:25,9 sicher gegen die Sowietunion(6:31, 2) gewannen, wurde das deutsche Boot mit 6:42,8 nur Letzter. Die USA gewannen eine zweite Goldmedaille im Zweier o. St. vor Bel- gien und der Schweiz. Erfolgreich war auch die Sowietunion, die eine Gold- medaille im Einer und zwei Silber- medaillen im Doppelzweier und im Ach- ter gewann. Pech hatten die Engländer, die sage und schreibe viermal auf dem vierten Platz landeten. Die Endkämpfe der olympischen Ruder- regatta brachten die Entthronung der Ru- dernationen England, Italien und Däne- mark. Ehrenliste der Ruderer: Einer: 1. Sowjetunion; 2. Australien; 3. Polen. Doppelzweier: 1. Argen- tinien; 2. UdssR; 3. Uruguay; 4. Frank- reich; 5. Tschechoslowakei. Zweier ohne: 1. USA; 2. Belgien; 3. Schweiz; 4. England; 5. Frankreich. Zweier mit: 1. Frankreich; 2. Deutschland(Manchen/ Heinhold, Steuer Noll); 3. Dänemark. „ Vegesacker, Kleiderschränke“ gewannen„Silberne“ USA und Rußland am erfolgreichsten bei Ruderer-Endkämpfen Vierer ohne: 1. Jugoslawien; 2. Frankreich; 3. Finnland; 4. England; 5. Polen. Vierer mit: 1. Tschecho- slowakei; 2. Schweiz; 3. USA; 4. England: 5. Finnland. Achter: 1. USA; 2. UdssR; 3. Australien; 4. Großbritannien; 5. Deutschland. Im Boot: Hainhold, Manchen und Steuermann Noll Conny Rux hat eine Chance Um den europũischen Jitel im ti albschwer geuichi Der erfahrene Holländer Schagen deckt gut und schlägt hart Der Berliner Sportpalast, einst die ruhm- reiche Stätte weltbewegender boxsportlicher Ereignisse mit Max Schmeling und Gustav Eder, Hein Domgörgen und Jupp Besselmann, hat sein Nachkriegsdebüt hinter sich. Am ersten Freitag. dieses Monats erlitt hier Willi Hoepner sein boxerisches Waterloo gegen Frankreichs Meister Stephan Olek. Bei der Vorstellungs- zeremonie kletterte auch Conny Rux durch die Seile. Aber besonders behaglich war ihm dabei nicht zumute— Pfiffe und Beifall hiel- ten sich die Waage. Die kritischen Berliner sind der Meinnug, daß„Conny“ bei ihnen etwas gut zu machen hat. Und sie hoffen, daß er es am kommenden Freitag gegen Willi Schagen tut, jenen routinierten Holländer, der in den englischen Kampfringen hart und schlagstark wurde. In Bruno Müllers wunderschön gelegenen Trainingscamp draußen im Grunewald hat Conny seine letzten Schweißtropfen verloren. „Ich schenke mir nichts bei meinem Abschluß- training. Bitte, überzeugen Sie sich“:— die Zeiger der Arztwaage blieben bei 80 Kilo- gramm stehen— z mein bestes Kampfgewicht!“ Ada Rux-Tschechowa überwachte mit fach- kundigen Augen den Speisezettel; sie war auch dabei, wenn die Waldläufe gestartet werden. „Aber das ist nicht meine einzige Beschäfti- gung in Berlin“, erklärte sie lachend. In meinen freien Stunden bemühe ich mich, einen interessierten Verleger für meinen Roman zu finden.“ Es ist das erstemal nach dem Kriege, daß sich ein deutscher Boxer um die Halbschwer- gewichtskrone, die früher schon einmal Max Schmeling und Adolf Heuser besaßen, be- wirbt. Der Ausgang des Kampfes ist von großer Bedeutung für die weitere Laufbahn des Berliners. Beispielsweise könnte im Sieg- falle ein Kampf gegen Weltmeister Maxim zu- standekommen. Der Berliner Lokalmatador, der von 13 Kämpfen fünf verloren hat(zwei- mal wurde er ausgezählt), hat am Freitag- abend ein? reelle Chance. Allerdings: er muß sich vorsehen, denn in Schargen hat er es mit einem kühnen, klug boxenden Kämpfer zu tun. der nicht nur gut deckt, sondern auch hart schlägt. Hugo Hilb fflatia flitzte mil Europarekord liber die tñürden Shirley Strikland lief Weltrekord 10,8 Sek./ Maria Domagalla und Annelies Seonbuchner im Endlauf Nicht weniger als vier Rekorde wurden am Mittwochnachmittag im Olympia- Stadion in einem Rennen gebrochen, als im ersten Vor-Ent- scheidungslauf über 80 m Hürden die Neusee- länderin Shirley Strickland in 10.8 Sekunden über die Strecke ging und die deutsche Meiste- rin Maria Sander sich hinter der Siegerin in 10.9 Sekunden als Zweite placieren konnte. Dem bestehenden olympischen Rekord von 11.2 sowie dem Welt- und Europa-Rekord von 11.0 Sekunden der Holländerin Fanny Blankers- Koen war damit das Lebenslicht ausgeblasen. Den Weltrekord hält jetzt Shirley Strickland, den Europarekord Maria Sander, die obendrein noch als vie ten Rekord dieses Rennens ihren eigenen deutschen Rekord von 11.3 Sekunden erheblich verbessern konnte. Da auch die hinter der„schnellen Maria“ als Dritte einkommende Engländerin Desforges 10.9 erreichte, war es der schnellste 80-m-Hür- denlauf, den die Welt je gesehen hat. Die deutschen Schlachtenbummler fielen sich gegen- seitig um den Hals, als die Zeit unserer„Hür- den-Maria“ an der Anzeigetafel aufleuchtete. Die Gleichwertigkeit aller drei Läuferinnen, zwischen denen am Donnerstag auch die Ent- scheidung liegt, wird durch die Tatsache unter- strichen, daß zur Ermittlung der Placierung die Ziel fotografie zu Hilfe genommen werden mußte. Zwei deutsche Läuferinnen werden im Fi- nale starten, denn neben Maria Sander qualifi- zierte sich auch Anneliese Seonbuchner. Nürn- berg, die hinter der Sowietrussin Golubichnaja (11.2 Sekunden und der doch noch nicht ganz wiederhergestellten, entthronten Weltrekordle- rin J anny Blankers-Koen(11.3 Sekunden) mit 11.4 Sekunden den dritten Platz belegte. Gocke wurde Vierter Deutsche Bilanz des Freistilturniers Die Bilanz der deutschen Ringer ist doch nicht ganz so ausgefallen, wie nach den ersten Erfolgen im Freistil-Turnier erhofft worden war. Ferdinand zmitz, Köln, und Heinrich Nettesheim, Köln, scheiterten am Dienstag- abend vor dem Eintritt in die Endrunde. Ban- tamgewichtsmeister Schmitz wurde nach gleich- wertigen Leistungen im Kampf gegen den Ja- paner Sihhi mit 1:2 Punkten als Verlierer er- klärt. Auch Nettesheim hatte mit seinen Kampfrichtern kein Glück. Nach ausgegliche- ner Begegnung mit dem Perser Dovfigher nah- men die Kampfrichter einen verfehlten Griff zum Anlaß, dem Iraner den knappen Sieg zu- zusprechen. Zuvor war Fliegengewichtsmeister Heinrich Weber durch den Sowietrussen Sajadow(Punkt- niederlage) ausgeschaltet worden. Halbschwerge- Wichtsmeister Max Leichter erlitt eine entschei- dende Niederlage nach vier Minuten gegen Englas(UdssR). Der Kölner Waldner, der noch einen 2:1-Sieg über den Italiener vecchi erringen konnnte. verlor dann am Mittwoch nach 1:30 gegen den Engländer Richomond. Damit erreichte von den acht deutschen Teil- nehmern am Freistilturnier nur noch der deut- sche Mittelgewichtsmeister Gustav Gocke durch einen 3:0-Punktsjeg über den Argentinier Genuth die Entscheidungsrunde. Anschließend stand aber auch er am Mittwoch gegen den angriffsfreudi- gen Iraner Takhty auf verlorenem Posten und schied ebenfalls aus. Gocke ist von den deutschen Ringern am weitesten gekommen; er belegte in der Mittelgewichtsklasse einen vierten Platz. Da alle deutschen Ringer im freien Stil noch nicht sehr erfahren sind, ist dies immerhin als Erfolg zu werten. Erste„Goldene“ für Frankreich . im Mannschafts-Florettfechten Frankreich gewann am Dienstagabend im Mannschafts-Florettfechten seine erste Gold- medaille, Italien wurde von dem Olympia- sieger 1948 im Kampf um den ersten Platz mit 9:6-Siegen geschlagen. Die Silbermedaille er- hielt Italien, während sich Ungarn die Bronze- medaille erkämpfte. Schweden— Oesterreich 3:1 Als erster Teilnehmer am olympischen Fuß- ballturnier erreichte Schweden, der Olympia- sieger von 1948, am Mittwoch durch einen 3:1 (1:0)-Sieg über Oesterreich die Vorschlußrunde. Die Torschützen für die siegreiche schwedische Elf waren Brodd, Sandberg und Rydell. Den Gegentreffer erzielte Groks. vr. 167 — Otympische ehtenlie Rech 200-m-Lauf(Männer) Goldmedaille: Andy Stanfied(U) (USA) 20,7 Sek. Silbermedaille den übe Walter Baker(USA) 20,8. Bronze- Schere medaille: James Gathers(CS) 208. N 4. MebDonald Bailey(England) 21,0 Sek. 5. Leslie Laing(Jamaika) 21,2. 6, Ge. 2 rardo Bonnhoff(Argentinien) 21,3. rechte. Dreisprung un Goldmedaille: Ferreira do Stn Ver eg Brasilien) 16,22 m(Weltrekord). Sil. Abemm bermedaille: L. Tscherbakow(Cd. 18 i SSR) 13,98 m. Bronzemedaille pertrag N. Devonish(Venezuela) 15,24 m. Wel. Schutzre tere Placierung lag bei Redaktions. weisen! schluß nicht vor. weiteren inter nati Weitsprung(Frauen) Kruft 5 Goldmedaille: Xvette Wiltam Sangre (Neuseeland) 6,24 Meter. Silber- blieben medaille: Alexandra Tschudina der Best (UdssR) 6,14. Bronzemedaille: erlosche Shirley Cawley(England) 3,92 Meter] Bundes 4. Irmgard Schmelzer Deutschland) 50% Es 1 5. Wilhelmina Lust(Holland) 5,81, 6 Birnen Nina Tiurkina(UdssSR) 5,81. Gemein Speerwurf(Männer) 2 8 Goldmedaille: Cy Loung(Us) gesagt 73,78 m. Silbermedaille: William 10 000 t Miller(USA) 72,46 Meter. Bronze. fe Ot medaille: Toivo Hyytiainen Finn Obst ar land) 71,89 Meter. 4. Viktor Zibulenko ergeben (UdssR) 71,72. 5. Branko Dangubie mischte Jugoslawien) 70,55. 6. Wladimir Ku. Obst. nekowy(UdssR) 70, 37. An ochluß! 8 schen „Goldene“ für Sowjetringer en Die ersten beiden Goldmedaillen, die in damals olympischen Freistilringer-Turnier vergeba ger die wurden, holten sich am Mittwoch zwei sowie end jet tische Schwerathleten. Arsen Mekokishylll Tierlein wurde Olympiasieger der Schwergewichh“ Fs klasse, während David Cimakuridze d ben 5 Goldmedaille in der Mittelgewichtsklasse g. leistung wann.— Weitere Endergebnisse der Ringe erwarte lagen bei Redaktionsschluß nicht vor. dernde Ellis leitet Brasilien— Deutschlaul Pente Der englische Schiedsrichter E. A. Ellis wid erklärer am Donnerstag in Pallokenttä-Stadion in Hel glücksre sinki das Zwischenrundenspiel des olympische fachung Fuß ballturniers zwischen Brasilien und Deutsc ehr k land leiten. Damit wird der Engländer zun 180 fünften Male nach dem Krieg als Unparteischt mindest in einem Länderspiel einer deutschen Manb Weg de schaft eingesetzt. Kurzsie Begriff 5 sich nic Lummel um. Frieden engel ben, Waltraud Pleyer, im züchtig weißen be. eines b wande, versuchte bei der Eröffnung der Olum, ker Ge pischen Spiele in Helsini völlig deplaciert eit Fremls Ansprache zu kalten.„Leber die Liebe da diese U Nächsten und unter den Völkern“, Der Skat Privates dal konnte gerade noch durch den Präsidenies Doch des finnischen Olympischen Komitees, von Fes. lle cell, abgebogen werden. Waltraud wurde üben Vn die Grenze und nach Deutschland abgeschoben, mit der 5 gerade Der Friedensengel wohnt in Stuttgart agi lag für den Süddeutschen Rundfunt naler aß aud un jenes„Friedensengelein“ zu interbiewen Gone und Gr funf Minuten schenkte man Waltraud Flehen der Or Tageszeitungen und Agenturen brachten al emkeit traud im Bild, ihre„Friedenserklärung un Wirt eine ganze Lektion ihrer Gedanken zu Pape, en der Des Rummels nicht genug, wurde die„Priest, rin des guten Willens“ auch noch von der kur Kebense verwaltung Eckernförde zu einem vierwöchige dungs lo ſeostenlosen Aufenthalt eingeladen,„Weil ze dus: Al den Mut katte, über den Frieden reden use ver wollen.“ Auf jeden Fall: der Werbeleiter do ohen ist auf Draht. ) Bedin Manchmal muß man sick tatsachlich frage ob nur noch Sensationen Gültigkeit haben Ei Aber was schreibe ich. Waltraud Pleyer it 5 gar keine Sensation. Sie Rat einfach ein fiese, großes Mitteilungsbedürfnis. Und eine 5 Komplex. Die junge Dame studiert und spfel Die mit tiefem Ernst immer noch von der Sendum forrats den Menschen Frieden predigen zu müszen naten, Daß sie das Limit der Komik überschite krage hat und bereits im Bereiche peinlicher Lüehe führt, lichkeit segelt, muß won einmal aue pure sprochen werden. Inr Auftritt in Helsinki fun ei 1 nie Sensation werden dürfen, Und der kus len 185 funk hätte besser getan, 2. B. einmal die h 4155 f wirklich aufopfernden Mitglieder der Hel ah armee zu einem Interview zu bestellen. alten, 5 schaft rur Neugierige: vielleicht wird eine bit dchat r der Hleyer- Anhänger gegründet. Wir schlage Durchtt vor: Dienstanzug für Damen: griechisches 6e. gaben 1 wand, leicht gerafft, Blondhaur mit Knoteh lich gen Blauũuglein und Friedenspalme. Die Here gnanzie ganz ohne— völlig abgerüstet. Nur auf ie Honsfäl linken Schulter tragen sie kühn eine Friede, taube. Vicht ausgestopft. Heil Pleyer! e m 86 0 trage v Seordne bei der das Get darüber Geg aben, f Sekretä ntwor ken, de stattun; erster! sei, Wel Wartete Schwere Schafts! rade qi Gedäch kannt 1 Brögere tens de der Bui Leitpur die Ein beit ge letzten die Scl das au disherit r die erkenn im Olym vie vo der Eiz 10 Der Mann mit der Pistole ist 97 wichtigsten Persönlichkeiten ne u. Stadion in Helsinki. Von seiner Ru am Sicherheit hängt es ab, ob die Läufer 1855 115 Start kommen. Die Deutschen nennen 1 finnischen„Franz Miller“ Bud: . 3 e 3 2 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT — yr. 167/ Donnerstag, 24. Juli 1952 3 e ö Rechen- und Rechtsproblem falsch angefaßt Ein deutsch- schweizerisches Abkom- tanffell. die Wiederherstellung gewerblicher 213 gahuterechte ist dieser Tage in München unter- 2% rden. 0 20d 6 as Bundes ſustteministerium am 22. Juli 1,0 Sek. mitteilte, regelt dieses Abkommen die Wieder- 6. Ge · erstellung der erloschenen deutschen Schutz- 53 ente. Es steht mit einem weiteren. noch 5 acht unterzeichneten deutsch- schweizerischen Abkommen über die Freigabe des deutschen f ſernögens in der Schweiz in Verbindung. Beide 5 8 Adtommen sollen gleichzeitig ratifiziert wer- Sil⸗ D(Od. einzelnen sient der jetzt unterzeichnete aille: pertrag die Wiederkerstellung der deutschen n. Wel. Schutzrechte auf Antrag vor, sole den teil- aktio weisen Erlaß der ruckstandigen Gebühren. Des us. ueeren soll die Erneuerung nationgler und internationaler Warenzeichen rückwirkende 255 besitzen. Die in der Zwischenzeit an den deutschen Schutzrechten erworbenen Benut- William zungsrechte schweizerischer Staatsangehöriger iber. blieben gewahrt. Das Abkommen enthält fer- schuding ger Bestimmungen über eine Wiederherstellung 14111 i erloschener schweizerischer Schutzrechte in der ö Mete Bundesrepublile. nd) 50% Es lassen sich bekanntlich Aepfel und 5,81. 6 Birnen weder addieren noch subtrahieren. inhin körnte das mengenmäßig nur n geschehen, wenn ein Gberbegrift 1 B. Obst— gewänlt würde. Dann könnte e(Us) gesagt werden 30 000 t(Hepfel- Obst plus Willa 10000 t(Strnen-) Obst 40 000 t(gemisch Obst. Umgekehrt: 10 000 t Girnen-) ronze. tes) u(Finn. Obst abgezogen von 30 000 t(Aepfel-) Obst ibulenko ergeben 20 000 t Obst. Nicht mehr aber ge- Dangubie 3 Obst, denn es wäre bloß Aepfel- Ur.. 1 An diesem einfachen logischen Trug- schluß krankt das ganze Problem der deut- schen Auslandsschulden und-forderungen. 1 im Rahmen des„unconditional surrender“d) Auger haben sich die Westalliierten von dem ihnen len, die u damals ans Herz gewachsenen östlichen Part- r vergeben ner diese Motte ins Fell setzen lassen und Wei sowie and jetzt gar erstaunt ob der von diesem ekokishyll Tierlein verursachten Schäden. ergewich Is war sehr leicht, zu sagen, die deut- uridze di schen Auslandsguthaben seien eine Art Vor- sklasse ge, leistung, eine Art Abschlagszahlung auf zu der Ringe erwartende, auf zu berechnende, auf zu for- vor. dernde Reparationsleistungen des Besiegten. Ebenso leicht war es, alle Warenzeichen. alle tschland ö N 5 ö Schland patente zu gleichem Behufe für vogelfrei zu . Ellis wl erklären. Was aber leicht dünkt, dem Un- ion in Ui glücksraben. der in schonungsloser Verein- olympische fachung sein Heil sieht, erweist sich oft als 115 Deutch ear kurzsichtig. Kurzsichtig war es zu- alete Undestens, wenn die Siegermächte diesen men 11 Fieg des geringsten Widerstandes wählten. Kurzsichtig schon deswegen., weil sie— den Begrifk des Privateigentums hochhaltend eich nicht scheuten, Privateigentum zu ver- letzen, nur weil es sich um Privateigentum Welſen eines besiegten Volkes handelt. Ein größhe- der Ohh. ter Gefallen hätte den Machthabern des plaeiert en Rremls nicht erwiesen werden können als Liebe de diese Unterstützung im Kampfe gegen das Der Sea Privateigentum. 5 0 Doch das sind politische Betrachtungen, kunde lbeſde vom Ausgangspunkt— vom Vergleich boeschobeß mit der Obstrechnung— ablenken. Da nun gerade die 80 gefeierte„bedingungslose Ka- nitulation“ auch dazu verleitete. einfachste nd unumstößliche rechnerische Grundlagen engel Ittgart. z e Näfer, aß eben Cane aud Plehe, schen al. arung“ un „ eu Papie, lie„Prieste on der Kur ierwöchige „„Weil n reden eleiter dm der Obstrechnung insbesondere Aufmerk- amkeit zu widmen. Wirtschafts- und sozialpolitisches Anlie- gen der Siegermächte war, eine Atmosphäre gegenseitigen Ausgleiches und der Span- nungslosigkeit zu schaffen. Das setzte vor- aus: Alle wirtschaftlichen Kräfte, wo immer de verborgen wären, müssen zu größerer ) Bedmgungslose Kapitulation nd Grundsatze zu mißachten, ziemt es sich. Leistungsentfaltung gebracht werden. Nun entfalte einmal jemand seine ganze Lei- stungskraft, wenn ihm sein Werkzeug ge- nommen wird. Und als wirtschaftliches Werkzeug sind sowohl Auslandsguthaben als auch Patente, Gebrauchsmuster und Wa- renzeichen anzusehen. Es geht nicht an, zu sagen: Wenn z. B. Mr. Smith in Tipperary seine von ihm her- gestellten Fotoapparate als Kodakerzeugnisse bezeichnet, dann handelt es sich ja nur um die Verlagerung eines solchen Handwerks- zeuges, das bei Abrechnung der Reparatio- nen entsprechend bewertet und abgegolten werden kann. Nein, so einfach ist die Sache nicht. Denn Mr. Smith erzeugt nicht nur keine Kodak-Apparate, sondern er versperrt auch mit der von seiner Regierung sanktio- nierten Enteignung der Marke Kodak die ursprünglich mit Kodak-Erzeugnissen belie- kerten Absatzgebiete.: Gleichgültig ob es sich nun um Kodak oder Leitz, um Kölnisch Wasser, diverse Arzneien oder andere Erzeugnisse handelt, es handelt sich um mehr als um die Enteig- nung wirtschaftlichen Handwerkzeuges zur Deckung künftig zu formulierender Forde- rungen. Um eine Abwürgung der Wirtschaft geht es schlechthin, der das Handwerkszeug ge- nommen worden ist. Auf der anderen Seite ist es einmal schon Recht und Sitte, daß man den Schuldner nicht mehr in den Schuldturm Wirft, um ihn zum Bezahlen zu bewegen, sondern daß man alle Anstrengungen unter- nimmt, dem Schuldner die Begleichung sei- ner Verpflichtungen zu ermöglichen. Diese Bestrebungen gehen ja so weit, daß oftmals Pfändungen unterlassen werden, wenn Aus- sicht besteht, mit dem zu pfändenden Ob- jekt Schulddeckung zu erarbeiten. Am schwersten haben in der Frage der deutschen Auslandsguthaben, Warenzeichen, Patente etc. die Schweizer ihren Standpunkt zu vertreten gehabt. Die überseeische Sie- germacht ging ja sogar so weit, den Schwei- zern Schadenersatz zuzumuten, weil sie— die Schweizer— Gesetze der Logik und der Gerechtigkeit in der Behandlung deutschen Eigentums einhalten wollten. Erst allmählich reift auch in Siegerkrei- sen die Einsicht, daß durch bloße Behaup- tung eines Machtanspruches, der jeg- lichen sittlichen Argumentes bar ist, daß durch zweierlei Recht nur neues Unrecht ge- schaffen würde statt Ordnung. Es ist für die großen Staaten und für deren Regierungen keineswegs schmeichelhaft, daß erster An- stoß zu dieser Erkenntnis von der kleinen Schweiz ausging. Es ist aber auch für die Wirtschaftspolitiker und für die Wirtschaft- ler in den Siegerstaaten durchaus nicht schmeichelhaft, daß sie nicht einsehen: Aepfel und Birnen lassen sich weder ad- dieren noch subtrahieren. Von diesem Gesichtspunkt aus gesehen scheint die gegenwärtig sich wie ein Stru- delteig hinziehende Auslandsschuldenkonfe- renz in London eine Aktion zu sein, die im vorhinein dazu verurteilt ist, nur Mißerfolg zu ernten. Gleichgültig ob, in welchem Um- fange und wann die deutschen Auslandsgut- haben anerkannt und die deutschen Patente und Warenzeichen wieder mit alten Rechts- Privilegien ausgestattet sein werden. Eines steht heute bereits fest: Die endgültige Lösung kann nur darin bestehen, daß Auslandsschulden und Aus- landsguthaben zunächst nur Behandlung als in sich begrenzte Probleme vertragen, um dann, falls sich vergleichbare, somit aus- tauschbare Werte finden, gegeneinander aus- gehandelt zu werden. Paukensckläger ich fragen eit haben leer i8t 1 ein rieseß. Einfuhr- und Vorratsstelle 52 Gegenstand Großer Anfrage ei und spre, Die Praxis der Arbeit der Einfuhr- und er Sendung Vorratsstellen, besonders in den letzten Mo- zul mise naten, hatet bekanntlich zu der Großen An- Bee rage der FDP-Fraktion im Bundestag ge- 14 100 kührt, in der die Bundesregierung gefragt elan bann Furde, wWas sie zu tun gedenke, um zu er- der kult keichen, daß die Einfuhr- und Vorratsstel- mal die dic len in der Ausübung ihrer Funktionen sich der Hels im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen ellen. halten, Schäden für die deutsche Volkswirt- ſchakt vermeiden, die Tätigkeit der Wirt- eine Pufiſ schakt nicht mehr beeinträchtigen, als für die Vir ach Durchführung der ihr zugewiesenen Auf- 1 33 unvermeidlich ist und wieder beweg- 15 11 5 gemacht werden, um insbesondere die Ir auf ite,* Voraussetzungen ihrer Funk- klonskähigkeit rechtzeitig zu sichern. ne Friedel 1 In seiner Begründung zu der Großen An- 25 ase vor dem Bundestag erinnerte der Ab- Feordnete Margulies, Mannheim, daran, dag 8 der Beratung und Beschlußfassung über arüdetreidesesetz auch der Bundestag sich king 1 einig gewesen sei, daß staatliche 9 le in die Wirtschaft zur Durchführung ele ulgaben der Einfuhr- und Vorrats- ullten 8 ein Mindestmaß beschränkt sein * Unt ahlreiche Beispiele, die Margulies kraktie ermauerung der Anfrage der FDP- e gaben den Beweis dafür, und di orbehalte, mit denen der Bundestag i 8 Wirtschaft die Einrichtungen der 155 ich und Vorratsstellen akzeptiert 855 sich leider vollauf bestätigten. Staats- Antw Sonnemann mußte sich in seiner g ort im wesentlichen darauf beschrän- 1e Unzureichende finanzielle Aus- it der beteiligten Wirt- ss kühren mußte. Man muß ge- e 5 wiederholt ins 95 rufen, damit endlich er- böberer 0. daß die Agrarpolitik als siche bens der Regterstützung und Förderung sei- der Bund sierung und der anderen Organe ibun Lsrspublik bedarf. Noch zu keinem ie atebe den die Schwierigkeiten, denen eit gege und Vorratsstellen in ihner Ar- etzten Wocderstanden, so groß wie in den dle 8 1 5 zen. Man hört jetzt zwar, daß a5 au ch üskeiten überbrückt seien und Aicherige Zur enk deutscher Länder ihre ir die Praxis dthaltung aufgegeben habe. t eine 5 erkennen Ss ist dies jedoch noch nicht zu 5 Sie empfi 5 Olm 0. vor imm pkindet und verspürt nach 2. Ruhe er noch nur die Zurückhalt 5 8 ung 05 150 5 re und Vorratsstellen, wenn es 1* Bud: d sich um die Aufnahme von Waren aus dem Markt handelt oder wenn die EVSt eine Ab- gabepolitik betreiben muß, die trotz aller gegenteiligen Hinweise offensichtlich in erster Linie von der Frage ihrer finanziel- len Beweglichkeit beeinflußt wird. Mit der Behandlung der Großen Anfrage der FDP im Bundestag ist die Angelegenheit noch nicht beendet. Die Parteien haben alle ein Interesse daran, daß die Vorwürfe, ob sie begründet sind oder nicht, die gegen die Ein- fuhr- und Vorratsstellen gerichtet werden, geklärt werden. Von seiten der Arbeit der Einfuhr- und Vorratsstellen ist sicherlich die Abgabe der offen gebliebenen Fragen an den Ernährungs- und Agrarausschuß nicht zu be- grüßen. Dort wäre eine Entscheidung in positivem oder negativem Sinne sicherlich mehr begrüßt worden. Man darf nur hof- fen und wünschen, daß von der Behandlung der Großen Anfrage die weitere Arbeit nicht beeinflußt wird. Ohne Zweifel wird im Rahmen dieser An- gelegenheiten der Ernährungsausschuß sich auch mit der Frage der deutschen Getreide- politik grundsätzlich befassen müssen. Als die Einfuhr- und Vorratsstellen mit ihrer klaren Aufgabenstellung ins Leben gerufen wurden, konnte man hoffen, daß sich eine kreizügigere Gestaltung auch des Getreide- marktes ermöglichen ließe, die der Wirt- schaft wieder die Aufgaben zuführen würde, die ihre ureigenste Funkktion darstellen und von denen heute ein wesentlicher Teil eben noch in der Hand der Einfuhr- und Vorrats- stelle liegt. Die Funktionen, die die EVSt heute ausübt, sind ihr zu einem Teil auto- matisch zugeflossen, ohne daß sie sich ihrer- seits besonders darum bemüht hätte, weil eben zwangs wirtschaftliche Maßnahmen mit marktkonformen Maßnahmen gemischt der Wirtschaft selbst nicht genügend Spielraum für ihre Tätigkeit bieten können und der Einfluß der Verwaltung und der ihr nachge- ordneten Dienststellen daher zwangsläufig wachsen muß. Wenn man also daran denkt, die Arbeit der Einfuhr- und Vorratsstellen auf das ursprünglich vorgesehene Maß zu- rückzuführen, wird man gleichzeitig auch überprüfen müssen, inwieweit die dann frei- werdenden Aufgaben im Rahmen der beste- henden Gesetzgebung tatsächlich von der Wirtschaft übernommen werden können. Auch aus diesem Grunde ist die Anfrage der FDP-Fraktion an den Bundestag besonders zu begrüßen, weil sie indirekt auch Kritik übt an der derzeitigen Getreidepolitik. Man darf nur hoffen, daß die Ausschüsse, die sich nunmehr mit der Angelegenheit zu beschäf- tigen haben, die Behandlung nicht hinauszu- zögern, sondern einer baldigen, auch im In- teresse der Einfuhr- und Vorratsstellen lie- genden Klärung zuführen. ast. Am Eisernen Vorhang a bbröckelnde Ostmark Ce) Die verschärften Grenzkontrollen und sonstigen Maßnahmen der Sowjetzonen- regierung gegen Westdeutschland und West- berlin haben den monatelang fast unverän- derten Kurs der DM-Ost ins Wanken ge- bracht. Seit dem 8. Juli, an dem das erste Abbröckeln der Kurse bemerkbar wurde, ist der Gegenwert für 100 DM- West von 407,50 Ostmark auf 442,50 Ostmark am 23. Juli ge- fallen. Diese treffende Kursverschlecherung ist nach Ansicht westdeutscher Bankkreise vor- nehmlich auf die hermetische Absperrung zwischen West- und Ostberlin zurückzufüh- ren. Die Westberliner, die vielfach die nied- rigeren Preise in Ostberlin ausnutzten, sind infolge des Abgabeverbots von Lebensmitteln in den HO-Läden dazu kaum noch in der Lage. Alliierte Bauvorhaben und deutsche Federführung (UP) In den„Finanzpolitischen Mitteilun- gen“ schreibt das Bundesfinanzministerium am 23. Juli, die aus dem deutschen Ver- teidigungsbeitrag zu bezahlenden Baupro- gramme für die in der Bundesrepublik stationierten alliierten Truppen werden grundsätzlich durch deutsche Baubehörden nach den für das Bauwesen geltenden deut- schen Bestimmungen ausgeführt. Die Alli- ierten führen nur noch kleinere Bauvor- haben durch, wie Bauaufträge, die vor In- Krafttreten der Verträge erteilt, oder über die besondere Absprachen getroffen worden sind. Auch in diesen Ausnahmefällen wer- den deutsche Baubehörden eingeschaltet. Ausgenommen hiervon sind Bauvorhaben mit einer Kostensumme unter 200 000 DM sowie Baumaßnahmen, bei denen Truppen- gerät und Truppenkräfte eingesetzt werden können. Deutsche Baubehörden werden je- doch auch bei diesen Bauvorhaben beteiligt. Bei der Verwirklichung von Baumaßnahmen der im Bundesgebiet stationierten Streit- kräfte werden nach den Angaben des Bun- desfinanz ministeriums deutsche Baugepflo- genheiten berücksichtigt. Vor allem wird bei der Vergabe der Bauaufträge die Ver- dingungsordnung für Bauleistungen ange- wendet. Alliierte Beschlagnahmungen tragbar gestalten VWD) Die Beschlagnahme privaten deut- schen Eigentums durch alliierte Streitkräfte ist in den Deutschlandverträgen auf ein Jahr nach ihrem Inkrafttreten befristet, wie das Bundesfinanz ministerium am 23. Juli mit- teilte. Die bisher requirierten Objekte kön- nen allerdings, soweit sie nach Ablauf der einjährigen Frist weiter benötigt werden sollten, auf Grund deutscher Gesetze erneut angefordert werden. Die Anforderungen sol- len unter Berücksichtigung des eigenen Le- bensbedarfs des Betroffenen auf das uner- jäßgliche Maß beschränkt werden und der Nachprüfung durch die Verwaltungsgerichte unterliegen. Von Botschaften und Konsula- ten benutztes beschlagnahmtes privates Eigentum ist spätestens am 1. Oktober 1953 freizugeben. Sparkassen Der Personalbestand der 876 im Bundes- gebiet und in Westberlin tätigen Sparkassen hat sich im vergangenen Jahr im Zusammen- hang mit der Ausdehnung des Geschäfts- umfanges um 1500 auf 36 700 Arbeitskräfte vergrößert. Im Durchschmitt beschäftigt da- mit jede Sparkasse 43 Kräfte gegen 40 im Vorjahr und 36 Ende 1949. 73 Prozent der Beschäftigten sind Angestellte, 15 Prozent Beamte, 9 Prozent Lehrlinge im übrigen Arbeiter und Aushilfskräfte. deren Zahl in den letzten beiden Jahren um rund 60. Pro- zent verringert werden konnte. nachdem die mit der Währungsreform verbundenen Son- derarbeiten abgeschlossen waren. Bundesernährungsminister verteidigt sich, s O Wie die Einfuhr Zum Abschluß der Einfuhr und Versor- gungsplanung für das Wirtschaftsjahr 1952/53 wird im Bundesernährungsministerium er- klärt, daß man auch im neuen Jahr nicht ohne ein System von Aushilfen auskommen werde, da man mit zu vielen Unsicherheits- faktoren rechnen müsse. Die bisherigen Druschergebnisse lassen mit einem Rückgang des Ertrages auf dem Getreidesektor von 10 bis 12 Prozent gegenüber dem Vorzahr rechnen, wobei man hofft, daß dieser Rück- gang durch den abnehmenden Brotkonsum kompensiert werden kann. Für die Deckung des Brotbedarfes durch Einfuhren bestehen insofern Schwierigkeiten, als nach Anwei- sung der amerikanischen Behörden nicht mit IUSA-Dollar bezahlt werden darf, so daß eine Verlagerung der Einfuhren von dem Dollar- raum auf den Handelsvertragsraum vorge- nommen werden muß. Bei Futtergetreide dürfte im kommenden Wirtschaftsjahr von den bisherigen Metho- den kaum abgegangen werden, da dies die Fleischbedarfssituation nicht zuläßt. Der aus Wirtschaftskreisen stammende Vorschlag des Handelsscheines wird ablehnend beurteilt, und Vorratspolitik da er die Marktsituation nicht entscheidend Andern könne. Bei Butter ist dadurch eine neue Situa- tion entstanden, daß neue Verbraucherlän- der wie Spanien und Nordafrika auf dem Markt erschienen sind. Andererseits ist aber das Bundesernährungsministerium gezwun- gen, die vorliegenden Butterangebote zu prũ- ken, da gegenwärtig die inländische Erzeu- gung um 7 Prozent und der Verbrauch da- gegen um 11 Prozent zugenommen hat. Die Einfuhr- und Vorratsstelle verfügt gegen- wärtig nur über einen Lagerbestand von 3000 Tonnen Butter. Auf dem Fleischsektor dürfte der Ein- fuhrbedarf von 125 000 Tonnen im neuen Jahr unverändert bleiben, sofern sich der Verzehr pro Kopf der Bevölkerung, der ge- genwärtig bei etwa 40 kg liegt, nicht ändert und die Erzeugung gleichbleibt. Im Gegensatz dazu ist bei Zucker eine ausgesprochene Entspannung zu verzeichnen, da aus dem alten Zuckerwirtschaftsjahr ein Ueberhang von 300 000 Tonnen übernom- men werden konnte und somit für das am 1. Oktober beginnende neue Zuckerwirt- schaftsjahr nur noch 500 000 Tonnen zur Ein- fuhr vorgesehen sind. 5 KURZ NACHRICHTEN (UP) Der Rat zum Schutze der Inhaber ausländischer Anleihe-Afiteile, der für die amerikanischen Staatsbürger spricht, in deren Händen sich für 160 Millionen Dollar Anteile der Dawes- und Toung-Anleihe be- linden, gab bekannt, daß er seinen Delegier- ten erneut zur deutschen Schuldenkonferenz nach London entsenden werde. Der Rat hatte am 24. Juni seinen Vertre- ter von der Konferenz zurückgezogen und die von der Konferenz ausgearbeitete Basis für die Schuldenregelung als ungerecht und diskriminierend bezeichnet. Nach dieser Re- gelung würden die amerikanischen Gläubi- ger zum Vorteil der europäischen Gläubiger benachteiligt. Bundespost soll großzügiger sein () Der Deutsche Industrie- und Handelstag DIE T) hat beim Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen beantragt, das zulässige Uebergewicht bei Inlandsbriefen von 0,5 Gramm auf ein Gramm zu erhöhen, um die Unzuträg- lichkeiten der bisherigen Regelung auszuschalten. Die bei den Postbenutzern vorhandenen Brief- wanggen zelgen nach Feststellung des DIHT den zulässigen Spielraum von einem halben Gramm in den wenigsten Fällen mit der Genauigkeit der geeichten Spezial waagen. wie sie auf den Post- ämtern verwendet werden. Auch lasse die Schnelligkeit der Postabfertigung bei rationell arbeitenden Betrieben ein Einspielen der Waage auf mehr als ein Gramm Genauigkeit kaum zu. Nach Auffassung des DIHT wird die Erhöhung des zulässigen Uebergewichts auf ein Gramm für dle Eundespost keinen erwähnenswerten Ein- nahmeausfall bedeuten, jedoch die Briefabferti- gurig ganz wesentlich erleichtern und sowohl für die Wirtschaft als auch für die Postverwaltung er- hebliche Vorteile mit sich bringen. Gurkenzeit schlägt ein (LSW) Das Tettnanger Gurkenanbaugebiet kann die starke Nachfrage, die aus allen Teilen des Bundesgebietes vorliegt, nicht befriedigen. Die Preise bewegen sich deshalb auch immer noch zwischen 28 und 30 DM je Zentner, wie sie am 22. Juli bei der Tettnanger Versteigerung geboten wurden.. Dagegen kommt Bodenseefrühobst in größeren Mengen auf den Markt. Bei der Versteigerung wurden vom Großhandel für erstklassige Früh- äpfel zwischen 30 und 40 je Zentner und für Frühbirnen 25 bis 33 DM gezahlt. B-Ware wurde mit 22, C-Ware mit 11 DM gehandelt. Kartoffeln behauptet 8 (LRP) Große Bestände an Frühkartoffeln sind in der Pfalz nicht mehr vorhanden. Die Erzeuger halten zurück, da infolge der Trockenheit auch bei mittelfrühen und späten Sorten große Lücken erwartet werden. Verschiedene Erzeuger haben in diesem Jahr bei Frühkartoffeln nicht einmal die Saat geerntet. 5 Der Erzeugerpreis stieg auf 10 DM je Zentner ohne Sack und hält sich auf dieser Höhe, da die Anlieferungen in der näheren und weiteren Um- gebung untergebracht werden können, Die Pfalz hat in der letzten Zeit Zuschüsse aus Kurhessen und Nordrhein- Westfalen erhalten. Der Kleinver- kaufspreis beträgt 14 Pfennig je halbes Kilo- gramm. Milchkühe besserten sich; Miülchtrmker auch (P) Der Trinkmilchverbrauch in der Welt ist heute um 13 Prozent größer als vor dem Kriege, wie die Statistiker des Bundesernährungsministe- riums errechnet haben. In Westeuropa betrug er vor dem Kriege etwa 118 kg pro Kopf der Bevölkerung. Im Jahre 1950 Waren es 180 kg und 1951 133 kg. Der Anteil der Trinkmilch bei der insgesamt gewonnenen Milch beträgt etwa 41 Prozent, 35 Prozent werden zu Butter und etwa 10 Prozent für die Käseherstel- lung verarbeitet. Gegenüber dem Vorkriegsstand hat die Milch- er zeugung um 9 Prozent zugenommen. Die Milchkuhbestände sind jedoch um 5 Pro- zent niedriger als vor dem Kriege Die Milchpro- duktion ist demzufolge ausschließlich auf den An- stieg der Milchleistungen je Kuh zurüekzuführen. Na den Schätzungen der Statistiker beträgt die Leistungssteigerung pro Kun gegenüber dem Vorkriegsstend 14 Prozent. Gaswerks-Deflzit müssen alle tragen (L.SW) Der Rastatter Gemeinderat beschloß am 21. Juli den Gaspreis um 3 Pfennige je cbm, den Wasserpreis um 2 Pfennige je ebm und den Strompreis um 1,5 Pfennige je kwh zu erhöhen. Durch die Wirtschaftsprüfung war eine Gaspreis- erhöhung um 5 Pfennige je cbm vorgeschlagen worden. Das Rastatter Gaswerk hatte im letzten Rechnungsjahr einen Fehlbetrag von rund 80 000 DM zu verzeichnen. Dortmund-Ems-Kanal forcieren Zahlreiche Verbände der Wirtschaft haben del den zuständigen Bundesministerien einen be- schleunigten Ausbau des Dortmund-Ems-Kanals gefordert und darauf verwiesen daß entgegen Seiner Empfehlung des Bundestages im Haushalt- jahr 1950/1 für diesen Zweck nur 5,3 Millionen DM statt der vom Bundestag vorgeschlagenen 13,5 Millionen DM zur verfügung gestellt wurden und auch für das nächste Haushaltsjahr mit einem Ausgleich nicht zu rechmen sei. Von unterrichte ter Seite wird in Bonn dazu erklärt, dag für Ausbauarbeiten am Dortmund-Ems-RKanal in die- sem Jahr rund 18 Millionen DM veranschlagt sind und damit in zwei Haushaltsjahren ein Betrag von mehr als 23 Millionen DM in Ansatz gebracht worden ist. Der Bundestag hatte seinerzeit empohlen, den Kanalbau in einem Sechs-Jahres- Programm durchzuführen, wobei im ersten Jahr lediglich ein Betrag von 11,5 Millionen DM vor- gesehen war. Marktberichte Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt vom 23. Juli (VWD) Anfuhr gut, Absatz schleppend, Ueber- stände. Es erzielten: Himbeeren 30, Brombeeren 40, Schattenmorellen 20—35, Mirabellen(Flotow) 19—19, Pfirsiche 20—55, Aprikosen 5060. Reine- celauden 10. Pflaumen 7-12, Lützelsachsener Früh- Zwetschgen 12—17, Zimmers 18—24, Tafeläpfel 15 bis 35, Tabelbirnen 15—35, Kopfsalat G15, Fndi- vien 10—16, Salatgurken 2860, Rotkohl 14—16, Wirsing 12—14. Möhren 20—25, Buschbohnen 355, Stangenbohnen 50—60, Tomaten 40—42, Zwie- beln 25. Weinheimer obstgroßmarkt vom 23. Juli (VWD) Bei reichlicher Anfuhr Umsätze zufrie- denstellend. Es erzielten: Lützelsachsener Früh- zwetschgen 10-21, Zimmers 12—20, Eisentaler und sonstige 8-17, Pflaumen 5—10, Mirabellen 10—23, Pfirsiche 18—70, Sauerkirschen 15—32. Birnen 9-82, Aepfel 10—40. Frankfurter Effektenbörse vom 23. Juli 1952 (oom) Die Umsatztätigkeit an der Mittwoch- börse bewegte sich wiederum in engem Rahmen, da der Berufshandek sich zumeist auf die Erledi- Sung der wenigen Kundschaftsorders beschränkte. Die Kursgestaltung war erneut nicht ganz ein- heitlich, tendierte jedoch eher nach unten. Mon- tanmarkt zeigte im großen und ganzen behaup- tete Notierungen, Gutehoffnungshütte waren so- gar leicht befestigt. Etwas rückläufig aber nach der gestrigen starken Erhöhung Hösch sowie Klöckner. Mannesmann und Rheinstahl. IG-Far- ben bröckelten etwas ab bis auf 106½., Bei den übrigen Industriewerten hielten sich die Abwei- chungen im Rahmen von 1 bis 1½ Prozent. Nach Pause kamen Accu 8 Prozent niedriger zur Notiz Daneben schwächten sich Aschaffen- burg Zellstoff, El. Licht, Fordwerke, Schwäb. Zellstoff und Waggon Rastatt um je 2 Prozent ab. Je 3 Prozent fester notierten Dt. Lino und Wintershall, während Durlacher Hof nach Pause 4 Prozent anstiegen. Banken ruhig und kaum ver- Andert. Württ. Bank aber 1 Prozent matter. Auch die festverzinslichen Werte zeigten einen stillen Geschäftsgang. Schwächer erneut die 9%½½prozen- tigen Harpener Bonds mit minus 2 Prozent. Seite 8 DBB mit OTV in ewiger Meinungsverschiedenheit Der Bundesvorstand des Deutschen Be- amtenbundes erklärte am 23. Juli, die Ver- fassungsklage der Gewerkschaft GTV gegen das Betriebsverfassungsgesetz sei unbegrün- det, da eine besondere gesetzliche Regelung des Betriebsvertretungswesen rechtlich not- wendig und für die Berufsbeamtenschaft nach dem Grundgesetz sogar vorgeschrieben sei. Mit dieser Erklärung nahm der Beam- tenbund zu der Ankündigung der OTV-Ge- werkschaft Stellung, sie werde beim Bun- desverfassungsgericht durch eine Klage fest- stellen lassen, daß der Bundestag nicht das Recht habe, für den Oeffentlichen Dienst ein „Ausnahmerecht“ zu schaffen. Der Beamtenbund betont, daß nach dem Gleichheitssatz des Art. 3 des Grund- gesetzes, auf den sich die Gewerkschaft be- rufen wolle, rechtlich gleiches nicht ungleich behandelt werden dürfe. Andererseits be- deute das jedoch, daß rechtlich verschiede- nes auch entsprechend verschieden zu be- handeln sei. Privatwirtschaft und Oeffent- liche Verwaltung seien wesentlich verschie- den. Daher sei eine besondere gesetzliche Regelung für den Oeffentlichen Dienst nicht nur erlaubt, sondern sogar rechtlich notwen- dig. Der diffamierend gemeinte Ausdruck „Ausnahmerecht“ sei ebenso unangebracht wie irreführend. Der Deutsche Beamtenbund spricht in seiner Stellungnahme der Gewerkschaft Or das Recht ab, in dieser Frage für den Oeffentlichen Dienst zu sprechen, da die GTV in erster Linie eine Transportarbeiterge- werkschaft sei, von deren Mitgliederzahl nur 13,4 Prozent Beamte seien. Da Veranlassung vorliegt— der Krieg zwischen Deutschem Beamtenbund und GTV dauert schon so lange, um nicht über einige Erfahrungen zu verfügen— die letzte An- gabe des Deutschen Beamtenbundes zu über- prüfen, werden die Mitgliederzahlen(Stand am 31. März 1952) des Deutschen Gewerk schaftsbundes hier angeführt: Nach dieser Mitteilung des DGB- Bundes- vorstandes verzeichnete die„Gewerkschaft Oeffentliche Dienste, Transport und Ver- kehr“ Mitglieder Proz. insgesamt 802 015 100 davon Beamte(männlich) 65 208 8,1 5(weiblich) 1977 0,3 Beamte insgesamt 67185 8,45 Wesentlich besser ist das Verhältnis in der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands Mitglieder mit 427 032 davon Beamte(männlich) 131 369 8(weiblich) 709 Beamte insgesamt 132 018 Am besten sind die Beamten in der Deut- schen Postgewerkschaft vertreten: Mitglieder Insgesamt 208 655 davon Beamte(mànnlich) 95 251 5(weiblich) 11121 106 572 Titan lebt wieder auf Kontrolle geht langsam e in je. Die„Titan-Gesellschaft mbH.“, Lever- kusen, und das„Chemiewerk Homburg“, Frankfurt a. M., wurden auf Beschluß der alliierten Oberkommission jetzt aus der alliierten Kontrolle über die ehemalige 18 Farben A. G. entlassen. Die Titan- Gesellschaft ist das einzige Westeuropäische Werk, das Titan-Metall herstellt und verarbeitet 50 Prozent des Gesellschaftsgrundkapitals von 2,5 Mill. RM befanden sich in amerikanischem Besitz, als 1945 die I8- Farbenindustrie unter alliierte Kontrolle gestellt und das Werk durch eine Sonderregelung in alliierter Regie wieder in Betrieb genommen wurde. Der restliche Anteil von 50 v. H. des Grundkapitals wurde im vergangenen Jahr durch die amerika- nische Finanzgruppe eingezahlt und somit das Werk völlig in ausländischen Besitz überführt. Wie verlautet, wurde der 350 Prozentige Anteil„erheblich über dem No- minalwert“ erworben. Nachdem die Formali- täten dieser Vermögensübertragung beendet sind, wurde die Titan- Gesellschaft aus der alliierten Kontrolle entlassen. Die Titan- Fabrik liegt inmitten der Werksanlagen von Bayer-Leverkusen.. Das Chemiewerk Homburg fiel im Zuge der IG-Aufspaltung nicht in den Komplex der 12 unabhängigen Einheitsgesellschaften. Es wurde vielmehr nach einem besonderen deutsch- alliierten Uebereinkommen der „Deutschen Gold- und Silberscheideanstalt A. G.“ Degussa), Frankfurt, zum Kauf über- lassen. Das Chemiewerk Homburg stellt in erster Linie Pharmazeutika und Heilmittel her, darunter die bekannten Kamillosan-Er⸗ zeugnisse und sonstige Chemikalien, die auch von der Degussa selbst benötigt werden. Korn muß hart sein bevor es geerntet wird LSW Die Landwirtschaftsschule Mosbach Weist die Bauern im Bereich des Landwirtschafts- amtes Buchen darauf hin, daß das Getreide aus- gereift sein musse, Wenn es abgeerntet wird. Bei den ersten Getreidelieferungen der neuen Ernte sei durchweg ein zu hoher Wassergehalt der Kör- ner festgestellt worden. Gerade in einem Trok kenjahr sei es äußerst wichtig, daß das Getreide auf dem Halm voll ausreift. Zu frün eingebrach- des und gedroschenes Getreide gäre auf dem Speicher zu stark und bewirke eine hohe Was- serabgabe. Dadurch sei die Gefahr des Verstok- kens und Verschimmelns gegeben. Das Getreide * erst geerntet werden, wenn das Korn hart Beamte insgesamt Wertpapier-Bereinigung Erfolgs der Frankfurter Kassen verein AG de) Die Frankfurter Kassenverein AG, eine bedeutende Wertpapier-Sammelbank, erteilte nach ihrem jetzt vorliegenden Geschäftsbericht tur 1951 in Berichtsjahr 5268 Gutschriften aus der Wertpapierbereinigung, über 214,88 Millionen RM für Wertpapiere eigener Zuständigkeit und 3579 Zutschriften über 331,3 Millionen RM im Auf- trage anderer Wertpapiersammelbanken. Die Summe der verwalteten Aktien und Renten be- trug 1951 rund 11,9 Millionen DM. Das erste Halbjahr 1952 brachte einen weite ren Abbau des Treuhand-Giroverkehrs. Von 338 Wertpapierarten sind nur noch 66 nicht abge- wickelt. Im Sammeldepotverkehr sind die Um- Sätze im ersten Halbjahr 1952 doppelt so hoch wie im ganzen Geschäftsjahr 19531. Der Frankfurter Kassenverein wurde Anfang vergangenen Monats nach Wiederzulassung der IG-Aktien zum Werbe⸗ verkehr als gutschreibene Stelle beauftragt. Da- durch wurde der Treuhakd-Giroverkehr stark be- lebt. Die ersten Gutschriften in IG-Girostücken sind in Kürze zu erwarten. n e * * 3 re N 8 3 5 1 8.— 2 8 9 21 8 2— 8 8* 5 2 8 9 5 8 n 1 2 e— 5 5 8 1 8 . Seite 10 MORGEN Donnerstag, 24. Jul 1952/ y. Aus der Hundeperspektive/ von Hens G. Beg Von Hans G. Bentz erscheint nächstens im Verlag C. Bertelsmann, Gütersloh, eine Hundegeschichte Der Bund der Drei“, in der berichtet wird, was der Spaniel Cocki. der Pudel Peter und der Foxterrier Weffi Über die Welt und die Menschen denken. Der folgende Abschnitt ist dem amüsanten Buch entnommen. Herrehen Er ist von allen vier Menschen, mit denen Wir zu tun haben, der längste und stärkste, hat aber den geringsten Einfluß. Am besten kann man ihn zum Spazierengehen verwen- den. Er schreit manchmal und gebärdet sich Furchtbar wütend— aber es ist nicht viel dahinter! Im Kraulen ist er ganz geschickt; auch erzählt er schöne Geschichten ins Ohr, in denen der eigene Name oft vorkommt und dei denen man schnell einschläft Frauchen Sie ist die eigentliche Autorität im Hause, obwohl sie viel mit dem Auto unterwegs ist. Wenn man sich anständig benimmt, wird man mitgenommen. Die wichtigste Funktion Frauchens ist, am Morgen Augen, Ohren und sonstige Sachen zu säubern, das übrige zu bürsten und zu kämmen. Dabei muß man stillhalten, sonst gibt's was hinter die Löffel. Frauchen verfügt aber auch noch über andere, fürchterliche Möglichkeiten, zum Beispiel einen in die Badewanne zu stecken, Fieber zu messen und Medizin einzugeben. Das Schönste aber an Frauchen ist die Keksbüchse, aus der es jeden Tag etwas gibt. Es gibt nur ein Haps, schmeckt aber gut. Die Mama — hat das größte Mitleid mit uns. Es ist mr streng verboten, uns zusätzlich zu füttern, weil wir sonst zu dick werden. Deshalb schließt sie sich morgens in ihr Zimmer ein und frühstückt mit uns. Wenn man genügend seufzt, bettelt und die Augen verdreht, bringt man es bis auf fünfzig Prozent des Früh- stücks. Auch ist die Mama eine gute Trösterin, wenn man die Jacke voll bekommen hat. Manchmal kann sie einen verdienten„Popo- voll“ sogar durch inständiges Bitten ab- wenden. Wenn Herrchen und Frauchen weg sind und sie mit uns spazierengeht, benimmt sie sich allerdings ziemlich albern, da sie vor Angst laut kreischt, wenn einer unserer Kollegen auftaucht. Sie nennt uns„meine kleinen Jungens“, und das haben wir wiede- rum gern. Mathilde — die Küchenfee! Sie ist die solide Grundlage des Alltags und nach Frauchen die einflußreichste Persönlichkeit. Ihre Auf- gabe besteht darin, morgens, wenn es schon Sehr eilt, die Tür zum Gäßchen zu öffnen und vor allem das Mittagessen auszuteilen. Es empfiehlt sich, von den verschiedenen Ausflügen pünktlich zurück zu sein und unter dem Küchentisch zu sitzen, dann bekommt man gewöhnlich etwas ab, wenn das Fleisch für die Menschen geschnitten wird. Manch- mal fällt ihr auch unabsichtlich etwas runter und manchmal kann man sogar etwas stehlen. Wenn man's geschickt macht, merkt sie nicht, Wer's war, und es wird nur auf uns alle ge- schimpft, gibt aber nichts auf den Po. Haus und Garten Halt— beinahe hätten wir zwei der wich- tigsten Mitwirkenden vergessen: Haus und Garten! Unser Haus steht am Rande der Stadt und hat zwei Stockwerke. Im unteren liegen zunächst EB- und Wohnzimmer. Mit- telpunkt der Einrichtung im EBZimmer sind der Tisch mit den Stühlen. Von Tisch und Stühlen weht der verlockende Duft des Menschenfressens. Köstliche Zusatzbröckchen, Fleischknorpel und Knochen tropfen von dort in unsere Mägen. Der schwere Tischfuß, Stuhlbeine und Menschenbeine bilden einen Wahren Dschungel, durch den man sich hin- durchwinden muß. Aber, es lohnt sich! Wer zuerst eine Hand mit dem Extrabrötchen er- blickt, die von oben her in diesem Dschungel erscheint, macht das Geschäàft. Nebenan im Wohnzimmer gibt es ein großes Sofa mit drei tiefen Sesseln. Sofa und Sessel dienen dem Verdauungsschlaf und dem— Uebelnehmen. Ferner ist auch das große Fenster zu erwähnen, aus dem man in den Garten springen kann, wenn man Stubenarrest hat. Weiter liegen im unteren Stock eine kleine Halle und die Treppe zum Oberstock. In der Halle steht die Kommode, die als Zuflucht und Knochensammelstelle dient. Von ihr geht es durch einen Vorhang in Mathildes Zimmer und in die Küche, den DOIE VOLLKOQMMENE E IN H EITE RER ROMAN strategisch wichtigsten Punkt des ganzen Hauses und außerdem Schlafzimmer für Cocki und Peter. Im oberen Stock liegen die Schlafzimmer von Herrchen und Frauchen, das Büro, in dem Weffli schläft, das Zimmer der Mama, mit einer durch Vorhang ver- deckten Waschnische, die man als Höhle be- nutzen kann, und das Bad, in dem man morgens zurechtgemacht wird. In Keller und Boden kommen wir nie, weil es dort bestimmt nichts zu fressen gibt. Die ganze Steinschachtel ist dicht be- wachsen, und rund herum liegt der Garten mit seinen vier Obstbäumen, seinem alten Johannisbeerstrauch, dem Bassin mit der Pumpe und seinen vielen verwilderten Büschen und Blumen. An das Haus angebaut ist die Garage, in der Muckelchen, das alte Familienauto schläft. Man muß es dauernd im Auge be- halten, damit man eventuell mitgenommen Wird. Hinter dem Haus liegt das Feld mit dem Hasen vom Dienst, den man niemals er- wischt, aber immer jagt. Der Bursche hat gute Nerven und kommt immer wieder. Ein- mal konnte man sogar einen verirrten Reh- bock dort aufstöbern— ganz abgesehen von Mäusen und Maulwürfen. Vor dem Haus liegen die vielen krummen Straßen mit den Kollegen, Feinden und Freunden. Das Sebaldus-Orab in Nürnberg Dieser Tage wurde in der während des Krieges stark beschädigten Sebaldus-Kirche in Nürn- berg die alle zwanzig Jahre stattfindende Kontrolle der Gebeine des Heiligen Sebaldus vorgenommen. Unser Bild hält den Augenblick der Prüfung fest. dpa-Foto Vor der Gründung von Filmbonłk und Kerngesellschaften? Entscheidende Maßnahmen zur Behebung der deutschen Filmkrise geplant In dem idyllisch gelegenen Film-Studio in Remagen, das als Synchronisations- Ate- her aus Mitteln des ehemaligen reichs- eigenen Filmvermögens nach 1945 errichtet wurde, fanden in der Zeit vom 21. bis 23. Juli entscheidende Besprechungen zwi- schen Bund, Filmwirtschaft und Großbanken zum Zwecke einer baldigen Filmbankgrün- dung statt. Zur gleichen Zeit etwa richtete der Deutsche Beratende Ausschuß für die Reorganisation der deutschen Filmwirtschaft in Bonn an alle zuständigen Stellen des Bundes und der Länder ein Memorandum mit der Bitte, das gesamte Filmanlagever- mögen der Ufl— Ufa, das nach erfolgter Verabschiedung des Ufl-Gesetzes durch den Bundestag in deutsche Hände übergegangen 18t, in Form von Kerngesellschaftsbildungen schmellstens zu reaktivieren, um der deut- schen Filmwirtschaft wieder ein industrielles Gesicht zu verleihen. Diese beiden Maßnahmen zur Neuord- nung des deutschen Films scheinen im rich- tigen Augenblick zu kommen. nachdem sich der Pleitegeier im deutschen Film mit sei- nen bisherigen nicht unwesentlichen Opfern noch nicht zufrieden gibt. Eine baldige Film- bankgründung ist wohl schon deshalb erfor- derlich, weil die bisherige Filmfinanzierung von über 100 Mill. DM in den letzten zwei bis drei Jahren— davon allein etwa 50 Mill. DM Ausfallbürgschaften des Bundes und der Länder— nicht immer unbedingt im Sinne einer Gesundung des deutschen Films verwertet wurde. Zuviel Nutznießer hingen an der Strippe. Sie mußte eines Tages reißen. Anlaß zur baldigen Filmbank- gründung dürften auch die Bestrebungen der Gewerkschaften gegeben haben, mit finan- ziellen Mitteln in die deutsche Filmindustrie einzusteigen. So wurde nach einer bei Staatssekretär Dr. Lenz stattgefundenen Filmbankbespre- chung im Bundesfinanz ministerium ein Memorandum ausgearbeitet, das den Film- bankverhandlungen in Remagen als Grund- lage diente. Die Aufbringung der Finan- zierung kann nach Ansicht des Bundes- finanz ministeriums in folgender Weise er- folgen: die Gründung der Filmbank, aus- gestattet mit 5 bis 10. Mill. DM wird Banken und Wirtschaftskreisen überlassen. Auf eine Aktienbeteiligung an der Filmbank verzich- tet der Bund aus begreiflichen Gründen. Er will nur ein Stimmrecht im Aufsichtsrat. Zur Beschaffung der notwendigen Betriebs- mittel für die Filmbank(insgesamt etwa 50 Mill. DMI) will der Bund ein Darlehen in Höhe von 20 Mill. DM zur Verfügung stel- len. Unter Einschaltung größerer Sicherun- gen will Bonn ferner auf die liquiden Ufa- Mittel zurückgreifen, die etwa 15 Mill. be- tragen. Für die Deckung der entstehenden Verluste, die in der Anlaufzeit etwa 10 Mill. pro Jahr betragen dürften, wobei ein Staf- felausgleich vorgesehen ist. werden die Filmtheater des Bundesgebiets(angeschlos- sen Verleih und Produktion) zu einer Um- lage in Höhe von 1½ Prozent des Brutto- umsatzes herangezogen. Auf diese Weise hofft die Filmwirtschaft innerhalb von 2 bis 3 Jahren weitere 20 Mill. aufbringen zu können. Die Filmbank soll ab 1. Januar 1953 arbeiten und pro Jahr 60 deutsche Filme kreditieren. Eine Filmbankgründung allein aber dürfte kein Allheilmittel für die täglich überhandnehmende deutsche Filmkrise dar- stellen; auch wenn sie zugegebener Maßen in der Lage sein dürfte, die Zinsbelastung der Filmindustrie zu normalisieren, Film- planungen auf weite Sicht, sowie eine ge- wisse Kontinuität in der Produktion zu er- möglichen. Ihr muß Schritt für Schrit eine struktuelle Aenderung der gesamten deut- schen Filmwirtschaft folgen. Statt der bisher 70 bis 80 deutschen Produzenten(einschließ- lich der Briefkopfproduzenten) und ebenso- viel Verleihern muß die deutsche Filmwirt- schaft vertikal gegliedert werden. Künstler und technisches Personal müßten wieder Jahresverträge erhalten, der Vertreterstab rationalisiert und dadurch eine radikale Sen- kung der Betriebs- und Vertriebskosten erreicht werden. Bonn ging bei der Berech- nung des Finanzbedarfs für die Filmbank von einer Vollfinanzierung von 800 000 DM pro Film aus. Mehr dürfte heutzutage die Herstellung eines deutschen Films nicht kosten. Dazu ist unser Markt— früher hat- ten wir 6000 Filmtheater, heute sind es 4500— zu knapp geworden. Mit der Gründung von Kerngesellschaf- ten aus der Ufl-Masse mit Schwerpunkten in München, Berlin und Düsseldorf, für die sich auch maßgebliche Kreise des Bundes- tages einsetzen, könnte der erste Schritt zur vertikalen Gliedrung erfolgen. Vor einer Selbstatomisierung in kleine und Kleinst- betriebe wird mit Recht gewarnt; nachdem selbst alliierte Pläne in dieser Hinsicht scheiterten. Vorschläge, aus der Ufi-Masse gesunde Produktionsgesellschaften zu bilden und diese mit den existenten Filmfirmen zu- sammenarbeiten zu lassen, lassen sich reali- seren. Der Wert des Ufi- Vermögens in Höhe von 51 Mill. würde dadurch normalisiert. Der Film aber ist nicht nur ein wirt- schaftlicher, sondern in großem Maße auch ein kultureller Faktor. Wir haben es nicht nur mit einer finanziellen und organisatori- schen, sondern vor allem auch mit einer geistigen Krise im deutschen Film zu tun. Was wird hierfür getan? Es müssen Mittel und Wege gefunden werden, um das(bis auf wenige Ausnahmen) bisher unterdurch- schnittliche Niveau im deutschen Film zu heben und den deutschen Film als eine Vi- sitenkarte deutscher Kunst und deutscher Kultur auch im Ausland wieder präsentieren zu können. Georg M. Bartosch pestalozzi als Politiker Vortrag im Amerikahqus Mannheim Nationalrat Werner Schmid aus Zürich, der dieser Tage auch im Internationalen Presseclub Heidelberg zu Gast war(ver- gleiche„Morgen“ vom 23. Juli.„Die wehr hafte Neutralität der Schweiz!), sprach jetzt im Mannheimer Amerika-Haus über das Thema„Pestalozzi, das Recht und die Frei- heit“ und umriß damit die weniger be- kannte, politische Bedeutung des überragen- den Pädagogen und Reformers. Da Johann Heinrich Pestalozzi in einer Aera freiheitlicher, gegen den Despotismus der damaligen Schweizer Aristokratie ge- richteter Bestrebungen aufwuchs, habe er sich schon in jungen Jahren spontan zu po- litischer Aktivität veranlaßt gefühlt. Das Motiv von Pestalozzis gesamtem Lebens- werk, so führte Nationalrat Schmid aus, liege in den Zusammenhängen zwischen Individualer ziehung und Politik begründet. Seine Mahnung„Laßt uns Menschen blei- ben“ drücke eine unermüdliche Hilfsbereit- schaft und ein brennendes Interesse für die Not der Menschen aus und dokumen- tiere zugleich Pestalozzis Forderungen nach Freiheit, Recht und Frieden. Allerdings habe dieser erstaunlich vielseitige Mann sich nie einer Partei angeschlossen und, obwohl er sich stets auf das Evangelium berufen Babe, das dogmatische Christentum konse- quent abgelehnt. Demokratie sei für Pe- stalozzi eine sittliche und eine religiöse An- gelegenheit gewesen. Jedoch könne man gegen ihn nicht den Vorwurf der Welt- fremdheit erheben, denn Pestalozzis waches Erkenntnisvermögen habe unabdingbar die persönliche Entwicklung des Menschen und die Wahrung der Menschenwürde in den Mittelpunkt nicht nur seiner Betrachtun- gen, sondern auch seines praktischen Wir- kens gerückt. Sehr gemütvoll und altrui- stisch veranlagt, habe Pestalozzi sich doch auch blutvoll und deutlich äußern könten. Die tiefgreifenden sozialen Anregungen, die sein sensibles, sich für das allgemeine Wohl verantwortlich fühlendes Gewissen, geben mußte, ergänzten das unvergängliche Bild des einmaligen Menschen, Pädagogen und Politikers Pestalozzi. Wst. Kulturnotizen Das Kiliani-Festspiel„Die Entscheid von Alo Heuler wurde vom Städtischen In erteter; ter Würzburg zur 1200-Jahrfeir des 8 A, schäte: Würzburg uraufgeführt. Das Spiel Fol 1 9 wenig der historischen Legende um den 5 kenapostel Kilian, es versucht vielmeh N. modernen psychologischen Mitteln die 1 N des Frankenherzogs Gospert zu zeichnen sich, in die Entscheidung zwischen 0 f denschaftlichen Liebe und der Botschel Aa neuen Glaubens gestellt, nach nettigem ren Kampf fur den christlichen Gott en 1 det. In den Hauptrollen fanden Kurt eng Lilo Löwe, Helmut Pischer 10 München), Will Rollberg, Hemz Kren und Klaus Marx starken Beifall.. Die Ansbacher Bachwoche in der mit Farben der Bundesrepublik, der Lang Eirchen und mit internationalen Flag 5 schmückten alten Markgrafenstadt i mit einem Festgottesdienst, in dem I. 1 bischof D. Dr. Hanns Lilje sprach, teierlid öfknet. Das erste Orchesterkonzert in 1 Orangerie des Ansbacher Hofgartens ba 5 vor zahlreichen in- und ausländischen Ga unter der Leitung von Generalmusikätes Fritz Rieger die Orchestersuite Nr. 4 92 ein Konzert in d-moll für zwei Violhen Streichorchester sowie die weltliche Kaus Nr. 201(„Streit zwischen Phoebus und 50 von Johann Sebastian Bach. 1 „Jahrg: Im dritten Orgelkonzert die 1 45 der Amorbacher Bargen nachm Zertierte Prof. Karl Höller(München), der Europe Schüler von Joseph Haas mit der Orgeln Monta innig verwachsen ist. Von natürlicher Poi cmügkeit getragen, bot Höller ein reichhalig! Nach feinsinniges Programm: im ersten Teil 15 ers Se aus vorbachischer Zeit, dann Werke von kranzösi selbst und schließlich von Max Reger das Pf 15, Sept ludium aus opus 63 und Introduktion und. 19 sacaglia. Claire Faßbender-Luz(Freuden een or sang müt kultiviertem Sopran sechs volk Saargeb lich-schlichte„Geistliche Gesänge für Sog ben ert und Orgel“ von Karl! Höller. Im nach zur star Konzert— am 14. September— wird der organe Detmold wirkende Organist Prof. Dr. Mi Schneider gastieren. 1 Die„fünfzig schönsten Bücher des Ja aus der Produktion des Jahres 1951 800— auf Anregung des Börsenvereins deutsch Verleger- und Buchhändler-Verbände pan iert werden. Für diese Auszeichnung, de Deutschland schon von 1929 bis 1931 verlieh wurde, werden Druck. Bild und Einband h Berli Wertet. Die prämierten Bücher sollen bel g 858 diesjährigen Frankfurter Buchmesse Allg hat am! stellt werden. dienstes Von Giovannino Guareschi, dem Verfase charakte des auch in Deutschland außerordentlich erg öchlecht reichen Romans Don Camillo und Peppos In d erscheint— illustriert von Fritz Fischer—6 N autobiographisches Werk„Enthüllungen el en Familienvaters“ demnächst im Donath Mädche Wien. Monate Der vom Verlag Albert Langen-Georg Mü verricht ler in München für das beste noch nicht zal det und ökkentlichte Romanmanuskript ausgesetzte Lig ein Tage rarturpreis in Höhe von 5000 DM wurde dem ionen- den USA ansässigen deutschen Schrriftstel f f Walter Meckauer zuerkannt. Das preisgekröl 45 8 Manuskript trägt den Titel Die Sterne fal, Wäh. herab“. Um den Preis hatten sich 430 Einsend beworben. Prof. Dr. Heinrich Mitteis, Ordinarius f Rechtsgeschichte an der Universidt Mün und Präsident der Bayerischen Akademie dien. Wissenschaften, ist am Mittwoch im 63. Für bensjahr in München an einem schweren Heu ür 17 85 leiden gestorben. Der Schriftsteller Bruno Brehm, der allem durch seine Habsburger Trilogie heitere Erzählungen aus dem alten Oester reich bekannt wurde, wurde am Mitt Laibach(Krain) als Sohn eines Obersten deutsch- böhmischer Familie geboren, Fr jetzt im Salzkammergut. Sein bekanntes Wes die Trilogie„Apis und Este“,„Das war Ende“ und„Weder Kaiser noch König“ e reichte in Deutschland eine Gesamtauflage u über 600 000 und wurde in fast allen Rull Fi sprachen übersetzt. Sie ist 1951 in einer sammnfassung unter dem Titel„Die Thu Stutt stürzen“ im Piper- Verlag, München, erschien Ens Der Lyriker und Erzähler Anton Scha 8 wurde am Montag 60 Jahre alt. Anton Schl hurde ist am 21. Juli 1892 in Rieneck(Unterkrantefelatri geboren. Er war zunächst als Journalist Aae Kritiker(unter anderem auch in Manpben und Fr später als freier Schriftsteller tätig. Nach ah statt. reichen Reisen und längeren Aufenthalten Nur Berchtesgaden und Frankfurt ist er jetzt diolen seine engere Heimat zurückgekehrt und erdech in Kahl am Main. Seine ersten— express storb. nistischen— Gedichte gab er 1919 beraus en späteren Jahren veröffentlichte er neben& wem it ner Lyrik vor allem kleine Prosawerte Ii Paldkr denen viele im„Mannheimer Morgen“ erst braune nen sind. und eir Der Magistrat von Frankfurt hat beschleh Vornan sen, dem Schriftsteller Bernhard Guftmel Hinter der vor dem Kriege dem Redaktionssfab Bundles Frankfurter Zeitung angehörte, die Soehne war Plakette zu verleihen. 11 5 Der Komponist Philipp Jarnach, der s un einigen Jahren die Musikhochschule in e enörie burg leitet, begeht am 26. Juli seinen 60, Ge präside burtstag. Beinho — er vc ach VON MARGERVY SH AR F cHeutsche Rechte beim Verleg Ullstein, Serin) 28. Fortsetzung Die kleine Gesellschaft da oben konnte sie nun deutlich sehen, und Susan rief ihr Fröhlich etwas zu. Julia rührte sich nicht. Sie Wollte plötzlich überrascht aufblicken, aber erst, wenn sie alle unmittelbar vor ihr standen. Sie wendete eine Seite ihres Buches um und lächelte amüsiert, als ob sie gerade eine feinsinnige literarische Bemerkung ge- lesen hätte. „Hallo, Julia!“ rief Bryan, schon ganz dicht neben ihr. Bei diesem Anruf fuhr Julia wirklich in die Höhe, denn Bryan hatte die letzte Stei- gung des Weges mit einem Satz übersprun- gen und ihr seine Worte direkt ins Ohr ge- Schrien. Sie schenkte ihm einen freundlichen Blick und wandte sich mit einem bewill- kommenden Lächeln Susan und ihrem Gast zu, die in einem gemäßigteren Tempo näher kamen. „Dies ist Sir William— meine Mutter“, sagte Susan und sah dabei Bryan vor wurfs- voll an. Es war Pech für den jungen Mann, daß die wiedergewonnene Gunst seiner An- gebeteten sofort den gleichen Uebermut in ihm auslöste, durch den er sie sich schon einmal verscherzt hatte. Wie Susan ihm selbst gesagt hatte, sie konnte sich nicht Verstellen. Sie konnte nicht vortäuschen, Gefallen daran zu finden, daß er den Ab- hang hinuntergesprungen war und ihre Mutter gerade in dem Augenblick er- schreckte, als Sir Willlam ihr vorgestellt werden sollte. Julia merkte von all dem nichts. Sie war vlel zu sehr mit ihrer Haltung beschäftigt und die war großartig. Sie neigte anmutig den Kopf, streckte anmutig ihre Hand aus, rückte ein wenig zur Seite und bat Sir Wil- iam, Platz zu nehmen. „Nehmen Sie lieber einen Liegestuhl, Sir“, riet Bryan boshaft.„Die Bank ist hart wie Stein.“ Aber Sir Willlam setzte sich neben Julia. Er war groß und schlank, sonnengebräunt, mit ziemlich dichtem grauem Haar und hatte ein Profil, das sie besonders liebte. Hakennasen waren ihre Schwäche, und die von Sir William war ein richtiger Adler- Schnabel. Vornehm, dachte Julia nach ihrem ersten verstohlenen Blick auf ihn. Man könnte ihn ohne weiteres für einen Diplo- maten halten! „Was für ein schöner Erden winkel ist das hier!“ äußerte Sir Willlam anerkennend. „Ja, wunderschön“, stimmte Julia bei. „Haben Sie viel für die Natur übrig?“ Sir William bejahte das. Er fügte hinzu, daß er viel von der Landschaft zu sehen hoffe, da er seinen Wagen mithabe. Wenn morgen schönes Wetter wäre, könnten sie alle im Auto auf den Grand Colombier fahren und oben zu Mittag essen. Von dort aus würden sie die Rhône und den Mont- blanc deutlich sehen können. * Das Wetter schlug um, und der Ausflug auf den Grand Colombier wurde mit allge- meinem Einverständnis verschoben. Julia war durchaus nicht traurig darüber. Es lag ihr nicht viel daran, wieder zwei Stunden und womöglich noch länger eingezwängt zwischen Bryan und ihrer Schwiegermutter hinten im Auto zu sitzen. Selbst in einem Daimler lohnte sich das nicht. Doch kam ihr der Vormittag, nachdem der Plan ins Was- ser gefallen war, ungewöhnlich lang vor. Sie hätte sich gern wieder die Karten gelegt, fürchtete aber, daß Sir Williams es sehen und sie deshalb verachten könnte. Er wanderte etwas ziellos umher, erst im Hause, dann durch den Garten. Susan hatte sich mit ihren französischen Büchern zurück- gezogen. Bryan ließ sich nirgends blicken, und Mrs. Packett war im Billardzimmer eifrig mit einem Buch— höchstwahrschein- lich einem Kochbuch— beschäftigt. Julia sah zu ihr hinein und lief schleunigst wie- der weg. Von der Halle aus sichtete sie Sir Wil- liams hohe Gestalt auf den Verrandastufen. Er hatte wirklich eine fabelhafte Figur und den geradesten Rücken, den Julia je bei einem Manne seines Alters gesehen hatte. Einen Rugenblick blieb sie ganz in Betrach- tung versunken stehen. Dann wandte sich Sir William um, und zwar so schnell, daß es ihr unmöglich war, eine wirkungsvolle Pose einzunehmen. Aber gerade dadurch empfing er von ihr einen unerwarteten und sehr reizvollen Eindruck. Denn Julia besaß, wenn sie sich ganz ungezwungen gab, eine gewisse bezaubernde Einfalt. Sie stand da, voller Bewünderung, mit dem glücklichen Ausdruck eines Kindes vor dem Weih- nachtsbaum. „Kommen Sie mit mir auf den Felsen“, forderte Sir William sie auf,„wir wollen uns Susans Wolken betrachten.“ „Warum nicht?“ sagte Julia. Aber als sie neben ihm ging, fühlte sie sich ziemlich be- fangen. Sein Profil flößte ihr noch immer so etwas wie Furcht ein, und ihr Bemühen, einen guten Eindruck auf ihn zu machen, lähmte ihr die Zunge. Immerhin war die Ge- legenheit in vieler Hinsicht nicht so ungün- stig. Da war wenigstens kein Bryan, der sie mit seinen allzu wissenden Blicken aus der Fassung brachte oder ihr so auffällig bei- pflichtete, wenn sie eine geistvolle Bemer- kung zu machen versuchte. „Mögen Sie Galsworthy?“ fragte Julia, als sie den Aufstieg begannen. Sir William erwiderte, er schätze ihn sehr. Da sieht man's ja, dachte Julia und wünschte nur, Susan hätte das gehört. „Ich lese gerade die Forsyte Saga“, fuhr sie fort.„Ich finde sie wundervoll.“ „Es ist wirklich ein ausgezeichnetes Werk“, sagte Sir William,„besonders To Let.“ Da Julia noch nicht bis zu diesem Teil vorgedrungen war— und wahrscheinlich nie dahin gelangen würde, weil noch mehr als tausend Seiten dazwischen lagen— erhielt sie einen kleinen Dämpfer. Aber sie ließ sich nicht verblüffen. „Ich mag den Man of Property besonders gern. Ich finde ihn wundervoll.“ Sir Wiliam pflichtete ihr auch darin bei. Ihre Unterhaltung war nicht gerade sehr lebhaft, aber höchst gewählt. „Mistreß Packett sieht bemerkenswert gut aus“, sagte Sir William. „Nicht wahr?“ sagte Julia. Es war überraschend, wie schnell ein Gesprächsthema sich erschöpft. Julia, die nun eigentlich wieder an der Reihe War, zer—.— sich vergeblich den Kopf. Natürlich hüß sie das Gespräch auf das ergiebige Tes von Susans Heirat bringen können, aber 1 sie Sir William besser kannte— ehe sie!“ ihres guten Eindrucks auf ihn sicher Wal“ zog Julia es vor, es noch unberührt 2 1 sen. Er war ein zu wichtiger Verbünde par als daß man sich ganz ohne Vorsicht nie Sowjett durfte. republi 5 110 treten. „Gefällt Ihnen Aix?“ fragte Sir Will Ne eh schen „Nein, gar nicht“, sagte Julia unbecb“ derufun „Das heißt, ich bin noch gar nicht dase UNO- sen“, fügte sie hastig hinzu. Sir William 1 das Pr zu höflich, um diesen Widerspruch 2 nächste merken, aber infolgedessen ließ sich aud 55 diesem Thema nichts mehr sagen. 5. Eine Weile stiegen sie schweigend 1 aus und bald hätte Julia auch nicht reden Arat v nen, selbst wenn sie einen Gespräch 1 gefunden hätte. Sie brauchte ihren 83 9 ken Gr Atem, um nicht keuchen zu müssen. in gu Willlam wischte sich mit männlicher 1 die Be kümmertheit die Stirn. Julia bemünte boden vergeblich, ihre Poren zusammenzuses 80 MI! Als sie am Fuße des Felsens angeln 4. Sal waren, bedauerte sie vor allem, dafl se“ 20 1 derdose nicht bei sich hatte, tesgad Heiß, nicht wahr?“ japste sie, alb“ den einen Augenblick ausruhten. Sie fühle Bel ir das Blut in den Adern klopfte und geh Haar an den Schläfen klebte. Es für in ge sehr erstaunt haben, zu hören, daß 5 Fähre liam sie in diesem Zustand zuclerst eh Lale hend fand.„Blühend“, hatte Mrs. 1 geschrieben— geradezu strahlend, el 8 Sir William. Er dachte, daß er Julias 925 Se sellschaft wirklich sehr genießen 115 8 1 wenn sie nur aufhören wollte, diese bös? mie a Konversation zu machen. mal n, Fortsetzung folgt) von eee ende n re.