verlas · issenschal 0 liam Bed! Forschung ag 75 Jahn Kurator d few Vol beiten 8 dann. Tiefseeſc biet wWur versuche u nen Taud, eine Tie Mensch ee schere schriebene zen Büchen — Casino all angen, el, en— abe 1 Uebeiti kast al Schaf un denen 8 ve 80 cht außen zunehmel, lich zu 4 anten u Vergangel ihrer Al. selbst, 9 lassen u nken mel Dame b Wohle hsam nie chisch dg war duct 5 „ er F. A. simon; Chef v. Dienst: O. Gentner. 1 um Entwurf sagen werde. zer Intscheidung ist von erheblicher politischer he europäischen —— AS. . träge von der 8 reich ge wünsch gerausgeber: Mannheimer Morgen Druck: Mannheimer Groß- druckerel. Verlagsleitung: H. Bauser: chefredakt.: E. F. v. Schilling. Stell- gertreter: Dr. K. Ackermann. Politik: E. Schäfer: Wirtschaft: F. O. Weber; peuilleton: W. Gilles. K. Heinz; Lokal: Eberhardt; Kommunal: Dr. F. W. Koch: ludwigshafen und Sport: H. Schnee- kloth; Land: C. Serr; Sozlalredaktion: Bankkonten: Süd westbank, Allg. Bank- zesellsch., Städt. Sparkasse,. Bad. Kom- munale Landesbank, Bad. Bank, sämtl. 1 Mannhelm. Postsch.-Konto: Karlsruhe ur. 800 16, Ludwigshafen Rh. Nr. 267 43. V 2 2 2 5—— Mennnheimer ORNRGdE Unabhängige Zeitung Badens Und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim R 1, 6. Telek. 4 41 51-54: Heidelberg. Brunnen- gasse 18.24, Tel. 29 3/8(Halb. Tragebl.); Ludwigshafen /Kh., Rheinstr. 37, Tel. 62768 Bezugspreis: Monatl. 2,80 DM eutügl. 40 Pf Trägerlohn, Postbezug 3.20 UM zuzügl. 54 Pf Zustellgebühr, Kreuz hand- bezug 4.— DM ü einschl. Porto. Bei Ab- holung im verlag oder in den Agen turen 2,30 DM. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- liste Nr. 11. Anz. Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nichterscheinen infolge höh. Gewalt kein Anspruch auf Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- verlangte Manuskr. keinerlei Gewähr. — J gahrgang/ Nr. 173/ Einzelpreis 20 Pf. Mannheimer Morgen Verlagsges m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Bundesrat hat zugestimmt Betriebs verfassungs-Gesetz kann verkündet werden/ Baden-Württemberg gab Ja-Stimme Nach Meldungen unserer Bonner Redaktion und der Agentur UP B On n. Der Bundesrat hat am Mittwoch völlig überraschend dem Betriebs verfassungs- gesetz zugestimmt. Die Länder Nordrhein- Westfalen(6 Stimmen), Baden-Württemberg 6 stimmen), Bayern 66 Stimmen), Rheinland-Pfalz(4 Stimmen) und Schleswig-Holstein Stimmen) sprachen sich nach einer spannungsgeladenen Sitzung für das Gesetz aus. Dagegen stimmten die sozialdemokratisch regierten Länder Niedersachsen(5 Stimmen), Hessen(4 Stimmen), Hamburg(3 Stimmen), Bremen(3 Stimmen). Das Gesetz wurde also mit 23 gegen 15 Stimmen angenommen und in Kraft treten. Dem Plenum lag eine große Anzahl Aen- derungsvorschläge des Ausschusses für Ar- beit und Sozialpolitik vor, der eine sozial- demokratische Mehrheit hat. Drei dieser Anträge wurden angenommen. Der erste zollte an Stelle der getrennten Wahl von Ar- peitern und Angestellten für den Betriebsrat die gemeinsame Wahl beider Gruppen getzen. Der zweite forderte anstatt der Ver- h haltniswahl die Mehrheitswahl. Der dritte erlangte den alten CDU- Vorschlag wieder- herzustellen, nachdem„mindestens“ ein Drittel der Aufsichtsratsmitglieder von der Arbeitnehmerschaft gewählt werden sollte. Als Bundesratspräsident Kopf nach An- bahme dieser drei Vorschläge über die An- mfung des Vermittlungsausschusses abstim- men lieb, wurde diese jedoch bei Stimment- beltung Nordrhein- Westfalens und Ableh- nung durch Baden- Württemberg verneint. Damit war eine völlig neue Situation gegeben. Der Bundesrat konnte jetzt nur noch darüber befinden, ob er ja oder nein Die positive Bedeutung. Der Minister präsident des Lan- 10 des Baden- Württemberg Reinhold Maier dessen Stimme neben den Ländern mit christlich- demokratischen Ministerpräsiden- ten ausschlaggebend war, hob das anschlie- hend hervor und betonte, sein Kabinett habe mit der Stellungnahme zum Betriebsverfas- A ungsgesetz eindeutig bewiesen, daß es nicht aus zerstörerischen Tendenzen heraus handle. dürfte nunmehr schon in den nächsten Tagen „Unsere Politik ist rein staatspolitisch oder nach den Eigenarten unseres Landes ausge- richtet“, sagte der Ministerpräsident wört- lich, der ab September das Amt des Bundes- ratspräsidenten innehaben wird. Die Sozialdemokraten haben das Ergebnis mit einer gewissen Resignation zur Kenntnis genommen. Noch am Montag sprach der parlamentarisch- politische Pressedienst von einer möglichen Wendung. Er kündigte einen neuen Gesetzentwurf des Landes Nordrhein- Westfalen an, den Arnold in den Vermitt- lungsausschuß bringen wolle. Das Gesetz sei als Rahmengesetz gedacht, wobei es den Sozialpartnern überlassen bleibe, in den ein- Weitere Beschlüsse Die Länder stimmten dem vom Bundestag bereits verabschiedeten Gesetz über die Erhöhung der Einkommensgrenzen in der Sozialversicherung und der Arbeits- losen versicherung zu. Das Gesetz kann nun nach seiner Verkündung in Kraft treten. Es sieht u. a. die Erhöhung der Versicherungs- Pflichtgrenze und der Grenze für den frei- willigen Beitritt auf 6000 PM im Jahr vor. In der gesetzlichen Unfallversicherung wird die Höchstgrenze für den Jahresarbeits- verdienst auf 3000 DM. festgesetzt. In der Rentenversichéerung der Arbeiter und An- gestellten liegen die Grenzen für die Pflicht- versicherung jetzt bei 9000 DM im Jahr, in der Knappschafts versicherung bei 12 000 DM. Storch warnt erneut den DGB Fette betont Ueberparteilichkeit der Gewerkschaften Amsterdam.(dpa/ UP) In einem am Mitt- yoch veröffentlichten Gespräch mit dem 5 lunsterdamer katholischen„Volkskrant“ er- klärte Bundesarbeitsminister Anton Stor ch, er rechne damit, daß es auf der Vorstands- Fahl des DGB im September oder Oktober Schwierigkeiten geben werde.„Ich bin davon überzeugt, daß die Gewerkschaften dann 9 einen anderen Kurs verfolgen werden. Wenn der DGB jedoch fortfahren wird, ein politi- 1 dches Instrument in den Händen der Sozial- demokraten zu werden, dann wird es Zeit, dab sich die christliche Gewerkschaftsbewe⸗ gung erhebt.“ ber Bundesarbeitsminister hat, dem Be- ncht des Blattes zufolge, erklärt, die Ent- hicklung der deutschen Gewerkschaften sei in großem Maße von der Antwort auf die krage abhängig, ob Katholiken und Prote- Handen imstande sein werden, Menschen zu bewinnen, die in der Gewerkschaftsbewe- zung eine leitende Rolle spielen können. 15 es uns gelingt, positive Christen in ie Leitung der Gewerkschaften zu bringen, a erden diese Gewerkschaften bald anders a ben. Glückt dies nicht, dann haben wir 8 ausgebildeten Kräfte doch nötig, um dort eine christliche Gewerkschaftsbewe⸗ Sengeudauen zu können.“ Die katholischen 5 Aust enntsatlonen hätten bereits Schulen 0 usbildung junger Katholiken zu Ge- erkschaftsführern eingerichtet. gate schliogend erklärt der„Volkskrant“, es ebe keinen Zweifel, daß während des drei- 9 5 Hollandaufenthaltes des Bundes- 8 755 über die Möglichkeiten einer en Gewerkschaftsbewegung in 10 land gesprochen worden sei. Die Essionellen Gewerkschaften in den west- Ländern würden gern wieder eutschn che Gewerkschaftsbewegung in nent d and sehen, damit das christliche Ele- 1 er Sozialpolitik in der europäischen b nunion Verstärkt wird. In diesem 9 d könne der Besuch Storchs bei it aͤndischen Gewerkschaften, deren zender Franz Dohmen zugleich Vor- 1 desrdden hat einen Vorschlag zur nien 1 9 877 Qelstreites, den es Großbritan- den wi t hatte, ohne Angaben von Grün- 1. zurückgezogen. tue 5 Außbenminister Acheson deutete nor auf seiner Pressekonferenz an, im Laufe dieses Jahres weitere Auf- wWerges Regierung nach Frankreich e Jurkten. Diese zusätzlichen 2 en jedoch nicht die von Frank- te Höhe erreichen. l chilenische Staatspräsident Videla gab die Bildung eines bekannt, dem ausschſießlich cht gebundene Persönlichkei- eme christli Abinetts n angeh ade e Die Kriminalpolizei n- den 85 Shertte am Mittwoch das Vera von B. den-Wütten Entnaziflzierungsministers Fenchtsdirektonttempere und jetzigen Arbeits- 2 Juli als ders. Gottlob Kamm, der seit dem UP/ dpa Vermißt gemeldet ist. sitzender des internationalen christlichen Bergarbeiterverbandes ist, von gröherer Be- deutung sein, als offiziell zugegeben wird. Der DGB Vorsitzende Christian Fette schreibt in einem Artikel des DGB-Organs „Welt der Arbeit“, die Gewerkschaften, deren Stärke in ihrer Unabhängigkeit gegenüber Staat, Konfessionen und Parteien liege, wür- den dieser Linie treu bleiben. Sie würden sich jedoch nicht das Recht nehmen lassen, die Parteien zustimmend oder ablehnend zu beurteilen,„je nach dem, wie sie sich gegen- über den gewerkschaftlichen Forderungen verhalten“. Der DGB-Vorsitzende betont, die freien Gewerkschaften von früher hätten gewiß die engsten persönlichen Beziehungen zur So- zialdemokratie gehabt. Es habe auch damals oft genug Diskussionen darüber gegeben, in- wieweit sich die Gewerkschaften mit der Partei identifizieren sollten. Immer wieder habe sich aber dabei herausgestellt,„daß beide Organisationen ihre eigenen Lebens- gesetze hatten und schon deshalb selbstän- dig bleiben mußten“. Das müsse auch 80 bleiben, erklärt Fette. zelnen Industriezweigen entsprechende Ver- einbarungen zu treffen. Im Hintergrund stand, wie offen zugegeben wird, die Ueber- legung, daß der DG zwar nicht die gesetzes- gebende Körperschaften bestreiken könne, wohl aber die Industrievertretungen, wenn die Vereinbarungen ungünstig im Sinne der Arbeitnehmerschaft ausfielen. Na diesen Erwägungen hat das Ergebnis der Bundes- ratsabstimmung natürlich umso schock artiger gewirkt. Für die CDU/CSU erklärte der stellver- tretende Fraktions vorsitzende Dr. Schrö- der:„Der Beschluß des Bundesrates wird der großen Bedeutung des Betriebsverfas- sungsgesetzes für die weitere Entwicklung der deutschen Wirtschaft zum Wohle der deutschen Arbeiter in vollem Umfange ge- recht. Wir begrüßen es, daß das Betriebs- verfassungsgesetz jetzt schnell in Kraft treten kann. Wir hoffen, daß sich auf dieser neuen weitreichenden sozialen Plattform Arbeiter und Unternehmer zu immer besse- rer Zusammenarbeit finden werden.“ der Länderkammer Die heftig diskutierte Regierungsverord- nung über die Eisenpreisfreigabe wurde gegen die Stimmen Hamburgs und Bremens bei Enthaltung Hessens und Nieder- sachsens gebilligt. Sie wird voraussichtlich am 1. August in Kraft treten. Die Zustim- mung des Bundesrats war erreicht worden, nachdem das Bundeskabinett eine Reihe von Abänderungen des Bundesratsausschusses für Wirtschaft berücksichtigt hatte. Das Bundeszagdgesetz flel am Mittwoch im Bundesrat erneut durch. Der Agrarausschuß vertrat die Ansicht, daß die Ländergesetzgebung ausreichend sei. Nur Hamburg billigte das Gesetz. Der Entwurf ist hinfällig, wenn der Bundestag oder die Bundesregièrung jetzt nicht von sich aus den Vermittlungsausschuß anrufen. Dieser hatte bereits auf Antrag des Bundesrats einen Einigungsversuch unternommen. Der Bun- destag war mit seinen Vorschlägen jedoch nicht einverstanden. Im zweiten Durchgang rief der Bundesrat zu dem Gesetz über das gerichtliche Ver- fahren in 8 Binnen- und Rheinschiffahrtssachen den Vermittlungsausschuß an. Ein weiterer Antrag auf Anrufung des Vermittlungsaus- schusses zum Gesetz über Maßnahmen auf dem Gebiete des Kostenrechts wurde mit Stimmengleichheit abgelenht. Unter den Gesetzen und Verordnungen, denen das Ländergremium ferner zustimmte, befanden sich: eine öffentliche Bekannt- machung zur Einreichung von Anträgen auf Feststellung von Vertreibungsschäden, Kriegsschäden und Ostschäden auf Grund des Feststellungsgesetzes, die zweite Durch- führungs verordnung zum Investitionshilfe- gesetz, das Gesetz über die Feststellung des ersten Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für 1951, das Bereinigungsgesetz für deutsche Auslandsbonds, das dritte Ergänzungsgesetz zur Förderung der Berliner Wirtschaft, das Aenderungsgesetz über die Selbstverwaltung auf dem Gebiet der Sozialversicherung und das Gesetz über Zollbegünstigungen. Donnerstag, 31. Juli 1952 Deutschland konnte sich nicht durchsetzen Insgeheim hofften die Sportfreunde an den Lautsprechern auf ein erfolgreiches Abschnei- den unserer Olympia-Fußballer gegen Jugoslawien. Als auch noch in der 12. Minute der Ausgleich durch Schröder fiel, die Deutschen pausenlos angriffen, sah es wirklich nach einem Siege unserer Mannschaft àus. Aber Routine und technisches Können halfen den Jugo- slawen wieder aus dem„Einschließungsring“ und im Nu fielen zwei weitere Tore gegen Deutschland. 3:1 für Jugoslawien hieß es beim Schlußpfiff. Unser Bild zeigt den deutschen Torhüter Schönbeck, der einen Angriff der Jugoslawen durch Fausten abwehrt. Links von ihm: Jäger, Ehrmann und Schäfer, rechts Vukas(Jugoslawien)) und Sommerlatt. Kunstspringen(Frauen): Goldmedaille: Patricia MeCor- mick(USA) 147,30 Punkte. Silber- medaille: Mady Moreau Frankreich) 139,34 Punkte. Bronzemedaille: Zoe Jenson(USA) 127,57; 4. Ninelje Kru- towa(Sowjetunion) 116,86; 5. Charmian Welsh(England) 116, 38; 6. Liubowi Zhi- galowa(Sowjetunion) 113,83, Punkte. Fhrenliste det weltbesten Spoiler 400 m Kraul: Goldmedaille: J. Boiteux Frank- reich) 4:30, 7(neuer olympischer Rekord). Silbermedaille: F. Konno(USA) 4:31, 3. Bronzemedaille: Per Olof Oestrand(Schwed.) 4:35, 2; 4. Peter Dun- can(Südafrika) 4:3 7,9; 5. John Wardrop (England) 4:39, 9; 6. Wayme Moore(USA) 4:40, 1; 7. James Malane(USA) 4:40, 3; 8. Hironshin Furuhashi(Japan) 4:42, 1. Westberlin wehrt sich . SED-Aktivisten sollen angeprangert werden Berlin.(dpa) Der Berliner Senat hat eine Reihe von Maßnahmen getroffen, die als Antwort auf die Schikanen der Sowiet- zonenregierung gegen Westberliner gedacht sind. Sie sehen vor allem vor, daß die Namen von Kommunisten und Volkspolizisten, die sich bei den Schikanen besonders hervortun, und die Namen von Gewerbetreibenden, die illegal Waren aus Ostberlin einführen, öffentlich bekanntgegeben werden. Der Berliner Senat will auch öffentlich bekanntgeben, daß Zwangsverkäufe oder Enteignungen von Haus- und Grundbesitz im sowjetischen Besatzungsgebiet, der West- Wehr-Klage zur Zeit nicht zulässig BVG entschied, daß Normenkontr Karlsruhe. Der erste Senat des Bundes- verfassungsgerichtes unter seinem Präsiden- ten Prof. Dr. Höpker-Aschoff ent- schied, daß der von 144 Abgeordneten des Bundestages(SPD und FU) gestellte Antrag auf Feststellung der Unvereinbarkeit eines deutschen Wehrbeitrages mit dem Grund- gesetz zur Zeit unzulässig ist. Die 144 Bundestagsabgeordneten, die den Antrag eingebracht hatten, waren der Mei- nung, daß Bundesrecht, das die Beteiligung der Bundesrepublik an einer bewaffneten Streitmacht regelt oder Deutsche zum Wehr- dienst verpflichtet, wie es der Vertrag über die europäische Verteidigungsgemeinschaft tut, ohne vorangegangene Ergänzung und Abänderung des Grundgesetzes verfassungs- widrig sei. Die Verhandlung vor dem Bun- desverfassungsgericht vom 10. Juni und 18. Juli haben sich auf die Frage der Zu- lässigkeit des Antrages beschränkt. In der Urteilsbegründung weist das Bun- desverfassungsgericht darauf hin, daß eine Normenkontrolle gemäß Artikel 97 des Grundgesetzes, wie sie von den 144 Bundes- tagsabgeordneten beantragt worden war, voraussetze, daß das angefochtene Gesetz von den gesetzgebundenen Körperschaften beschlossen und vom Bundespräsidenten verkündet worden sei. Solange eine Norm noch nicht geprüft und über sie nicht mit Gesetzeskraft entschieden werden. Das Grundgesetz habe bewußt Meinungsver- schiedenheiten über die Verfassungsmäßig- keit werdenden Rechtes nicht in das Nor- menkontrollverfahren einbezogen. Auch als Hüter der Verfassung könne das Bundes- Von unserem M. L.- Korrespondenten verfassungsgericht nicht über die ihm vom Gesetz gesteckten Grenzen hinausgehen. Wenn bei Bundesgesetzen das Gesetzge- bungsverfahren abgeschlossen und das Ge- setz im Bundesgesetzblatt verkündet sein müsse, ohne die Normenkontrolle einsetzen könne, lägen die Verhältnisse anders bei den sogenannten Vertragsgesetzen, mit de- nen die gesetzgebenden Körperschaften am Zustandekommen völkerrechtlicher Verträge mitwirken. Hier könne die Normenkontrolle bereits einsetzen, wenn das Gesetzgebungs- verfahren soweit abgeschlossen sei, daß das Gesetz nur noch der Ausfertigung und Ver- kündung bedürfe. Hielte man hier die Nor- menkontrolle erst nach der Ratifikation des Gesetzes an für zulässig, dann bestünde die Gefahr, daß die Bundesrepublik völkerrecht- liche Verpflichtungen— falls das Bundes- verfassungsgericht eine Verfassungswidrig- keit feststelle— nur unter Verletzung ihrer Verfassung erfüllen könnte. Die Normen- kontrolle würde damit ihren Zweck verfeh- len. Die Normenkontrolle könne aber auch bei Vertragsgesetzen nicht einsetzen, solange das Gesetz nicht vom Bundestag verab- schiedet, die Rechte des Bundesrates ge- wahrt und das Gesetzgebungsverfahren ab- geschlossen worden seien und das Gesetz nur noch der Ausfertigung durch den Bun- despräsidenten und der Verkündung be- dürfe. Weil in dem zur Entscheidung stehen- den Falle die gesetzgebenden Beratungen noch nicht abgeschlossen seien, müsse der 3 zur Zeit für unzulässig erklärt wer⸗ en. 5 Dem Vorschlag des Bundestagsabgeord- neten Dr. Arndt, der die 144 Bundestagsab- olle erst nach Abschluß des Gesetzgebungs verfahrens möglich ist geordneten vor dem Bundesverfassungsge- richt vertreten hatte, den Antrag nicht für unzulässig zu erklären und das Verfahren bis zum Zeitpunkt seiner Zulässigkeit an- hängig zu halten, konnte das Bundesver- fassungsgericht nicht stattgeben, weil keine zwingenden Gründe des öffentlichen Interes- ses dies erforderten. Einer Entscheidung, ob ein Wehrbeitrag ohne vorherige Ergänzung des Grundgesetzes möglich ist, hat das Bundesverfassungsgericht mit diesem Spruch über die Unzulässigkeit des Antrages im gegenwärtigen Zeitpunkt in keiner Weise vorgegriffen. Jetzt Heuss-Gutachten an der Reihe Karlsruhe.(UP) Das Bundesverfassungs- gericht will sich— wie am Mittwoch von unterrichteter Seite verlautet— darüber schlüssig werden, ob während der Ferien des Ersten Senats die Bearbeitung des vom Bundespräsidenten angeforderten Gutachtens über den Wehrbeitrag vom Zweiten Senat aufgenommen werden soll. Die Richter des Ersten Senats werden in diesen Tagen in die Ferien gehen. Wie es hier weiter verlautet, soll das Ple- num des Bundesverfassungsgerichts schon am Mittwoch beschlossen haben, nunmehr— nach der vorläufigen Zurückweisung des Feststellungsantrages der 144 Bundestags- abgeordneten— das Gutachten für den Bundespräsidenten zu bearbeiten und dem Präsidenten, der Bundesregierung, den Län- derregierungen und den Antragstellern des vorausgegangenen Verfahrens eine entspre- chende Mitteilung zugehen zu lassen. berlinern gehört, nicht anerkannt werden und damit rechtlich unwirksam seien. Eine Reihe Bestimmungen ist gegen die Verfechter der östlichen Ideologie gerichtet, die in Westberlin wohnen. Ihnen können u. a. Unterstützungen und Zuwendungen aus öfkentlichen Mitteln entzogen werden. Sie sind vom Lohnumtausch von Ostmark in Westmark ausgeschlossen. Gleichzeitig hat der Senat Ermittlungen eingeleitet, um festzustellen, inwieweit Rom- munisten oder Anhänger des Sowietzonen- regimes in Westberlin Garten- und Lauben- grundstücke benutzen. Rechts wissenschaftler aus dem sowjetisch beherrschten Raum erklärten am Dienstag auf dem 5 5 internationalen Juristenkongreß in Westberlin übereinstimmend, daß die Rechtsprechung des Westens mit der sowie tischen überhaupt nicht zu vergleichen sei. Der jetzt in Amerika lebende frühere Pro- fessor für Rechtstheorie in Petrograd(So- wietunion), George Guins. kennzeichnete das Recht in der Sowjetunion mit der Fest- stellung:„Das Gesetz in der Sowjetunion ist ein Instrument der Politik— die Politik hört nicht da auf, wo das Gesetz anfängt“. Die ärgste Begrenzung des menschlichen Rechtes sei die völlige Beseitigung des Privatbesitzes, Zuchthausstrafen im Dresdner Schauprozeß Berlin.(dpa) Im Schauprozeß der Großen Strafkammer des Landgerichts Dresden wur- den die fünf Angeklagten, denen Spionage und Sabotage vorgeworfen wurde, zu Zucht- hausstrafen bis zu 13 Jahren verurteilt. Das Gericht begründete die Urteile mit „Spionage- und Sabotage- Tätigkeit im Dienste des amerikanischen Geheimdienstes und Verbindung zum Untersuchungsausschuß kreiheitlicher Juristen“. Außerdem wurde den Verurteilten das ständige Abhören des Sen- ders RIAS(Westberlin) zur Last gelegt. Vor einem kommunistischen Gericht in Halle begann am Mittwoch ein dritter Pro- zeß gegen ahgebliche Agenten des Westber⸗ liner„Untersuchungsausschusses freiheit- licher Juristen“, Fünf Personen sind ange- klagt, in der Sowjetzone militärische und wirtschaftliche Spionage zugunsten des Un- tersuchungsausschusses und der amerikani- schen Besatzungsmacht betrieben zu haben. N 3 8 8 5 8 N 8 err 888* 8 5 2 3 n 2 8 a* * 8 N* 8 n W 8—* 5 8.. 5. 8 f 8 8—* N 2 Seite 2 MORGEN.—— 31. Juli 1952/ w. —— 214 1 8 onaf: Mona N Der Tag des Königsdramas in Kairo henner Zelef f 2 Kommentar— Sudanesenboy wußte es als erster/ Streit nur um Coca-Cola/ Lachsalven im Kino 1 0 Spruch Donnerstag, 31. Juli 1952 Gute und schlechte Drucksachen Die Parlamentsdrucksachen haben die Ziffer 3600 überschritten. Eine vielsagende Zahl, wenn man sich die Fülle der Arbeit, der Anstrengungen, der Sitzungen vorstellt, die sich hinter ihr verbirgt. Wohl keine Volksvertretung der übrigen Länder dürfte in den letzten drei Jahren ein ähnliches Pen- sum bewältigt haben. Man braucht aber nicht stolz zu sein auf diese Zahl, trägt sie doch in sich zugleich auch die ganze Last des Nach- Kkriegsschicksals, die Notwendigkeit zur Neu- ordnung auf zahlreichen Gebieten, wie Sie dem deutschen Volk auferlegt worden ist. Der Bundestag hat sich bemüht, so gut es Sing, seinen Aufgaben gerecht zu werden. Nach den stürmischen Anfangszeiten, in denen die Regierungsparteien und die So- Zläldemokraten oft recht unparlamentarisch aneinandergerieten, gewann die Volksver- tretung, unter der Führung von Bundestags- präsident Dr. Ehlers, nach und nach an Gewicht und Gesicht. Die Begegnung der verschiedenen Richtungen in den Ausschüs- sen, wo man hinter verschlossenen Türen sitzt, schlift manche Ecke ab und führte zu einer besseren Ausgewogenheit. Um so be- dauerlicher, daß diese Entwicklung nunmehr vorüber zu sein scheint und ernsthaft be- droht ist. Seit einiger Zeit hat sich der Ton der politischen Auseinandersetzung unerträglich verschärft. Das begann mit der Aeußerung Dr. Schumachers anläßlich der Unterzeich- nung des Vertragswerkes. Der kranke SPD- Vorsitzende stellte damals fest, daß der- jenige, der zu diesen Dokumenten Ja sage, aufgehört habe, ein guter Deutscher zu sein. Auch die Verteidigungsdebatte und die erste Diskussion der Verträge in ihrer Ganzheit brachten bedrückende Zuspitzungen. Die Verzögerungstaktik der Sozialdemokraten bei der zweiten Lesung des Betriebsverfas- sungsgesetzes gehört auf die gleiche Linie, weil sie keinerlei positive Beiträge zur Ma- terle selbst lieferten, Jetzt hat der sozial- demokratische Bundestagsabgeordnete Dr. Mellies zu diesen Erscheinungen eine Weitere hinzugeliefert. Er griff im Presse- dienst seiner Partei in unqualiflzierter Weise den Präsidenten des Bundestages, Dr. Ehlers, an. Es ist vielleicht immer so, daß, wenn Wahlen näherrücken, die Parteien bemüht sind, sich profilierter zu geben, damit sie Abstand zu ihren politischen Gegnern gewin- nen. Aber der Kampf um den Wähler sollte dort seine Grenze finden, wo er dem An- sehen des Staates schadet. Daß eine Oppo- sition der Mehrheit des Hauses, von der sie wieder und wieder überstimmt wird, mit Klauen und Zähnen zusetzt, ist ihr gutes Recht. Auch wird niemand den Sozialdemo- kraten verargen, wenn sie über Land ziehen und versuchen, ihre Argumente an den Mann zu bringen. Bedenklich ist es aber, wenn ungerechtfertigte persönliche Angriffe als Kampfmittel benützt werden. Das ger: schah, als Mellies im sozialdemokratischen Pressedienst schrieb:„Das Ansehen des ersten Parlamentes der Bundesrepublik hat durch seinen Präsidenten erheblichen Scha- den gelitten.“ Im Grundgesetz steht:„Die Parteſen wir- ken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit.“ Das heißt, sie haben sich für die freiheitliche demokratische Grundordnung, für den Bestand der Bundesrepublik einzu- setzen, nicht aber durch Kurzsichtigkeit die Fundamente zu erschüttern. Hier handelt es sich nicht mehr um Gegensätze zwischen Sozialdemokraten und Christliche Demokra- ten, nicht mehr um den gerechtfertigten Kampf der Parteien untereinander. Die Zu- kurift des demokratischen Lebens in Deutsch- land steht zur Debatte. Das sollte jeder ernst- haft überlegen, der die Demokratie will und nicht das Chaos. Hugo Grussen, Bonn Eden richtete Grußbotschaft an Maher Pascha London.(UP/dpa) Das britische Außen- ministerium gab ain Mittwoch bekannt, daß der britische Botschafter in Kairo, Sir Ralph Stevenson, dem ägyptischen Minister- Präsidenten Maher Pascha eine Gruß- botschaft Außenministers Eden überreicht Habe. Minister präsident Maher Pascha hat als militärischer Generalgouverneur angeordnet, daß mit Wirkung vom Dienstagabend nie- mand mehr Aegypten verlassen darf, der nicht über ein vom Innenministerium aus- gestelltes Ausreisevisum verfügt. Inzwischen wurden viele Offiziere, die kurz vor dem Militärputsch am vergangenen Mittwoch ver- haftet worden waren, wieder freigelassen. Unter ihnen befindet sich auch der Kairoer Polizeikommandant Generalmajor Armed Tala at Bey. Die ägyptische Regierung will, wꝛie die Kairoer Zeitung„Al Ahram“ meldet, in Kürze ein„Schwarzbuch“ über das Faruk- Regime veröffentlichen, das die Abdankungs- Kkrise und die„Skandale um den Hof König Faruks“ beleuchten soll. Die ägyptische Regierung Maher Pascha verfügte am Mittwoch die sofortige Abschaf- kung aller Titel wie Bey, Pascha und viele andere. 5 Kommunisten ziehen Truppen ab Seoul.(UP) General James van Fleet, der Kommandeur der UNO- Bodentruppen in Korea, erklärte am Mittwoch, die Kommu- nisten hätten in letzter Zeit Truppen von der Front abgezogen. Dies sei das Ergebnis der alliierten Artillerietätigkeit, der Luft- unterstützung, des kommunistischen Nach- schubmangels, der Ueberflutungen, sowie der Bedrohung der kommunistischen Küste durch die Flotte. Sieben Abgeordnete der südkoreanischen Nationalversammlung, die Ende Mai ver- haftet und vor einem Monat unter der Be- schuldigung angeklagt worden varen, sie hätten sich einer Verschwörung mit den Kommunisten schuldig gemacht, sind am Mittwoch unschuldig befunden worden. Der MIlitärstaatsanwalt hat das Verfahren gegen sie Eingestellt. Kairo.„Geht er? Geht er nicht?“ Das war die Frage. Die Stadt voller Gerüchte, aber noch wagte niemand laut zu sagen, was jeder dachte. Die Angst vor der diktatorischen Machtausübung eines Königs, der keine Hemmung kannte, steckte noch allen in den Gliedern. Nur nicht denen, die das Steuer bereits führten. Am Mittag des 26. Juli war in den Straßen noch nichts Besonderes zu bemerken. In das Kriegs- und Innenministe- rium, blockiert von Poletons und leichten Panzern, ließ man uns gar nicht hinein; im Außenministerium die stereotype Antwort: „Nichts Neues!“ Der Nachrichtendienst der Schwarzen funktionierte wieder einmal am besten. Gegen 4 Uhr erklomm Mohammed, unser kleiner Sudanesenboy, langsam die eiserne Wendeltreppe außen an der Hauswand des Innenhofes zu den Kücheneingängen. Lang- sam, denn es ist warm, 38 Grad, und im Orient ist das billigste, was es gibt, die Zeit. Wir blickten ihn fragend an und ganz ruhig kommen zwei Worte:„Malik Fouad!“ Aber dann eine Bewegung mit den sprechenden Händen des Orientalen, die kein Zweifel darüber läßt, daß das Schicksal des Königs besiegelt ist. Das Radio verkündete erst um 6 Uhr die dramatischen Tagesereignisse. Zur gleichen Stunde, als die Lacht des Ex-Königs in Alexandrien die Anker lichtet, um dem Club der Könige im Exil ein neues Mitglied zu- zuführen. Zwei Staffeln Düsenflugzeuge, die wenigen, die Aegypten bisher als bescheide- nen, beinahe nur symbolisch zu nennenden Beitrag zur modernen Aufrüstung von Eng- land erhalten hat, überfliegen eine halbe Stunde lang die Stadt, sichtbarer Ausdruck des Anteils der Armee an den Ereignissen, die genau ein halbes Jahr nach dem schwar- zen Samstag des 26. Januar der Geschichte Aegyptens und vielleicht der arabischen Völker überhaupt eine neue Wendung geben können. 0 „Sie werden sehen, Mohammed Naguib wird Chichakly noch weit übertreffen, Pik- tatoren werden plötzlich geboren“, sagte uns ein Mitglied des politischen Büros der Arabischen Liga, mit dem wir abends in einem Kaffee der Avenue Fouad Awal, der großen Verkehrsader, die die Nilinsel Zama- lek mit dem Ezbehkieh Park verbindet, zu- sammensaßgen. Noch zwei Tage vorher war ein Vergleich Naguibs mit dem syrischen Diktator ängstlich und energisch weit von der Hand gewiesen worden.„Was wir er- leben, ist der erste Schritt zur arabischen Union“. Die Königsdämmerung ist angebrochen. Abdallah mußte fallen, weil er mit den Isra- elis paktierte. Sein Sohn ist krank. Faruk mußte gehen, weil er für die Niederlage im Palästina-Feldzug verantwortlich ist.„Und so geht es weiter“, sagte ein Araber, eben- falls von der Liga,„in Bagdad wird die Kommunisten in der Demokratie Der Fall Duclos als Anschauungsunterricht für Polizei und Justi Von unserem V. O.- Korrespondenten Opposition auch nicht mehr lange schlafen“. „Wir sind der Machenschaften der Hasche- miten müde, denen ihre Hauspolitik Wich- tiger ist als die arabische Sache““—„Wenn der alte Ibn Saud erst einmal tot ist, wird sich in Saudi-Arabien auch vieles ändern. Dann kann die arabische Union geboren werden!“ Das war der Wunsch unseres Freundes aus Gaza, eines Palästinensers, der hier als Flüchtling lebt und den Verlust sei- ner Heimat nicht verschmerzen kann. Neben den weißen Leinenuniformen der Soldaten sieht man auch die dunkelblauen Hilfspolizisten, die am 25. Januar in den Kämpfen vor Ismailia an der Kanalfront so viel Blut lassen mußten. Auf dem Kopf der rote Fez, auf dem Rücken der Stahlhelm britischer Herkunft und ein Gewehr so alten Modells, daß es eigentlich besser ins Armee- Museum gehörte. An der Ecke zur Sharia Soleiman Pascha strömten Menschen zusam- men, Geschrei und wildes Gestikulieren. Wir sprangen auf. Sollte es wirklich in Kairo noch jemanden geben, der für den König Partei ergriffe? Aber alles löste sich in La- Hand. Trotz aller Statistiken über die An- alphabeten ist man immer wieder erstaunt, wieviele einfach gekleidete Leute in den weißen oder bunten Galabije Zeitungen lesen können Verblüffend, mit welcher Ge- schicklichkeit und Schnelle sie in diesen langen Gewändern durch das lebensgefähr- liche Gewühl der Autos hindurchsausen, um noch eine Tram oder einen Bus zu erreichen. Dann ist„time“ plötzlich noch„money“. Aus dem gegenüberliegenden Kino dröhn- ten Lachsalven. Die arabischen Filme sind reich an Situationskomik. Das Königsdrama dieses Tages konnte das Lustspiel drüben nicht überschatten.„Ich bin nur neugierig, was die Leute machen werden, wenn zum Schluß Faruk auf der Leinwand erscheint und die Königshymne gespielt wird“, sagt einer am Tisch. Schon strömten die Besucher ins Freie, gerade als die Hymne ertönte. Mohammed Naguib, der„Retter Aegyptens“, hatte die Zügel bereits fest in der Hand, wie es sich für ein militärisches Regime gehört. Manifestationen und Ansammlungen waren strengstens verboten. Quo vadis, Flüchtling. chen und Wohlgefallen auf. Die Coca-Cola und Pepsi-Cola- Verkäufer waren aneinander geraten. Denn heute ist der Tag der guten Geschäfte. Politische Ereignisse haben im- mer einen größeren Flüssigkeitsverbrauch zur Folge. In München ists Bier, hier Cola und Limonade. 8 Die Zeitungsverkäufer rasten noch immer durch die Stadt.„Molhak! Molhak!“ Extra- ausgabe. Die Leute rissen sie sich aus der Von unserem Pariser Korrespondenten A. Lang Paris. Am 28. Mal hatte die französische KP zu Straßenkundgebungen gegen den neuen Oberbefehlshaber der atlantischen Streit- kräfte in Europa, General Ridgway, aufge- rufen. Das Ergebnis war gleich Null. Die Bevölkerung hielt sich abseits, die kommu- nistischen Stoß gruppen wurden zerstreut. In den Abendstunden wurde der Generalsekre- tär der KP, Jacques Duclos, aus seinem Wagen heraus verhaftet. Seine Frau wurde Wieder freigelassen, sein Fahrer und sein „Schutzengel“ in Haft behalten. Duclos kam in das Untersuchungsgefängnis. Seine Partei unterließ es, in der Natio- nalversammlung den förmlichen Antrag auf Geltendmachung seiner Immunität zu stel- len. Am 1. Juli bot das Justizministerium Duclos die Ueber führung in eine Privatklinik an; er lehnte mit der Begründung ab, er wolle nicht das Schicksal Karl Liebknechts erleiden. Am gleichen Tage trat der Gerichts- hof zusammen, der über die Anklageerhe- bung und die Verlängerung der Unter- suchungshaft zu befinden hat. Das Tribunal, unter dem Vorsitz des Gerichtspräsidenten Didier, der eine makellose politische Ver- gangenheit hat, verfügte die Haftentlassung mit der Begründung, Duclos sei nicht„in flagranti“ ertappt worden. Der Abgeordnete wurde sofort entlassen und zog sich in eine Privatklinik zurück.(Er ist Diabetiker und nierenkrank.) Von Regierungsseite wurde er- klärt, der Fall sei damit nicht beendet, die Anklage wegen Verschwörung gegen die Staatssicherheit würde nicht fallen gelassen. Die Behörden begingen in der Angelegen- heit zwei Fehler. Der erste liegt auf unterer Ebene. Die Polizei gab nach der Festnahme Duclos bekannt, man habe in seinem Wagen eine Handfeuer waffe, einen Gummiknüppel, einen Funkempfänger mit einer besonderen Abhörvorrichtung für die Welle des Polizei- funks und zwei tote Brieftauben entdeckt. Es stellte sich nach dem Gutachten von Tier- ärzten heraus, daß die Tauben gewöhnliche Tauben waren, die Madame Duclos für das Abendessen mit nach Hause nehmen wollte. Der Spezialempfänger war ein Autoradio üblichen Musters. Der zweite Fehler, den das qustizministe- rium beging, war aus dem Fehler der Polizei- behörden hervorgegangen. Die Justiz hielt den Beweis des„flagrante delicto“ für ge- geben und versuchte eine allgemeine Aktion gegen den Kommunismus am Fall Duclos „aufzuhängen“ und durchzuführen. Sie über- hörte die Warnungen, die nicht nur von links, sondern auch von gaullistischer Seite kamen., Erst als klar wurde, welche Ent- scheidung das Gericht fällen mußte, ver- suchte sie dieser Entscheidung zuvorzukom- men, indem sie Duclos Gesundheitszustand als Vorwand zu der Entlassung in eine Klinik benutzen wollte. Duclos, der ebenfalls darüber im Bilde war, wie der Spruch der Kammer ausfallen würde, durchkreuzte die- sen nicht sehr fein gesponnenen Plan. Der Gerichtspräsident Didier hat aus seinen radi- kalen Ueberzeugungen nie ein Hehl gemacht, er gehört zu den unter kommunistischem Einfluß stehenden Friedenskämpfern und hat öffentliche Aufrufe dieser Organisation unterzeichnet. So ist denn die Demokratie mit ihren eigenen Waffen geschlagen. Sie hat wieder einmal ein Gefecht verloren, weil sie im Kampf um ihre Existenz nicht die Kampf- mittel ihrer Gegner anwenden kann. Die französische Justiz wirft den Kommunisten vor, eine Verschwörung gegen den Staat zu betreiben und einen gewaltsamen Umsturz herbeiführen zu wollen. Daß diese Anklage im Jahre 1952 erhoben wird, wirkt geradezu lächerlich. Seit dreißig Jahren läßt die KP Weder in Frankreich noch in anderen Län- dern den geringsten Zweifel darüber, daß ihr Ziel der Umsturz der bürgerlichen Demo- kratie ist und daß für ihre Leiter die Inter- essen der Sowjetunion mindestens den Inter- essen ihrer engeren Heimat ebenbürtig sind. Die KP ist eine revolutionäre Partei und macht daraus kein Hehl. Sie unterhält seit vielen Jahren Waffenlager und eine straff gegliederte Untergrundorganisation. Ihre Führer reisen mit französischen Pässen zwischen Paris und Moskau hin und her. Und das alles und noch viel mehr weiß man seit dreißig Jahren im Justizministerium und Innenministerium. Das hat auch der General de Gaulle gewußt und trotzdem Kommuni- sten zu Ministern ernannt, und auch die Parteſen wußten es und ließen doch die KP Vor 1944 bis 1947 in der Regierungskoalition. Und nun, im Sommer 1952, stellt man plötz- lich mit sittlicher Entrüstung fest, dag die KP gegen den Staat komplottiere und will gegen sie ein Verfahren wegen Delikten ein- leiten, die sie notorisch seit dreißig Jahren in aller Oeffentlichkeit begeht. Ob die Duldsamkeit der Demokratie wirk- lich eine Schwäche ist, ist noch nicht erwie⸗ sen. Wenn man die Tatsache in Rechnung stellt, daß die Demokratie seit dreißig Jahren der Revolutionsdrohung ausgesetzt ist und immer noch besteht, müßte man eigentlich meinen, daß dieses System gar nicht so falsch ist. Eine verbotene und verfolgte KP ist viel- leicht viel gefährlicher als eine KP, die sich im vollen Licht der Oeffentlichkeit betätigen kann. Diejenigen, die nach der starken Hand- rufen; begründen ihr Verlangen mit der Ge- fahr für die Landesverteidigung im Kriegs- fall. Ob aber, wenn dieser schreckliche Fall eintreten sollte, eine unterirdische kommu- nistische Organisation nicht viel gefährlicher Wäre als eine Massenpartei, bleibt offen. Manche Pariser Zeitungen haben nach der Haftentlassung des Abgeordneten Duelos ge- schrieben, Anna Pauker und andere„gesdu- berte“ Kommunisten dürften mit einigem Neid davon Kenntnis nehmen, wie es in der Demokratie Frankreich zuginge. Und der sozialistische„Populaire“, dessen Redakteure die ersten Opfer der kommunistischen Justiz sein würden, wenn Frankreich der KP in die Hände fallen würde, schrieb, nachdem er die Ausfälle der rechtsgerichteten Zeitungen verurteilt hatte, den bewundernswerten Satz: „Es ist doch angenehm, in einem Land zu leben, wo die Justiz noch das Recht hat, mit der vollziehenden Gewalt nicht einer Mei- nung zu sein und, selbst in exzessiver Weise, die persönliche Freiheit der Staatsbürger zu gewährleisten“, 5 5 Zeit hinaus erfordert“ England wird Rüstungsprogramm überarbeiten London.(dpa) Churchill erklärte am Mittwoch im Unterhaus, daß das britische Rüstungsprogramm überarbeitet werde.„Wir müssen unsere Verteidigung in einer Weise organisieren“, so sagte der Premierminister, „die nicht eine ständig wachsende Aufwen- dung von Geld und Material auf unbestimmte Er kündigte folgende Maßnahmen an: Einisparungen durch Ausnützung der mo- dernsten téchnischen Fortschritte in der Rüstung, Freistellung eines Teils der Kapa- zität in der Maschinenindustrie für den Export, Waffenverkäufe an Kanada, USA und andere Länder, in der Hauptsache Panzer und Flugzeuge. Frankreich besteht auf Reformplan Paris.(UP) Frankreich wird, nach den Worten eines Sprechers des französischen Außen ministeriums, alles in seiner Macht stehende tun; um das französische Reform- programm für Tunesien noch vor Oktober — dem Monat, in dem die Vollversammlung der Vereinten Nationen erneut zusammen- tritt— in Kraft zu setzen. Gleichzeitig wird aus anderen Berichten ersichtlich, daß Frankreich unter Unständen gewillt ist, den Bey von Tunis einfach zu „übergehen“, wenn er seine Verzögerungs- taktik, durch die er eine endgültige Entschei- dung zu dem Programm bis zum Oktober hinausschieben will, weiter fortsetzen sollte. DGB. vertretung in den leitenden Gremien der Bundesanstalt Nürnberg.(UP) Der Verwaltungsrat der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosen versicherung hat einstimmig das Mitglied des Bundesvorstandes des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Erich Buehrig, zum stellvertretenden Vorsitzenden des Ver- Waltungsrates gewählt. Dies teilte die Bun- desanstalt am Mittwoch in Nürnberg mit. Hrster Vorsitzender des Verwaltungsrates ist Direktor Hans Wie acker. Zum Vorstands- vorsitzenden der Bundesanstalt wurde Bun- destagsabgeordneter Willi Riehter(SPD), ebenfalls Mitglied des DGB-Bundesvorstan- des, gewählt. General Handy verläßt Heidelberg Paris.(UP) General Matthew B. Rid g- WA y, der NATO- Befehlshaber in Europa, übernimmt vom 1. August an auch den Ober- befehl über alle amerikanischen Streitkräfte auf dem europäischen Kontinent, in England, Nordafrika und der Türkel. Zu seinem Stell- vertreter wurde General Thomas T. Handy ernannt, der bisher Oberbefehlshaber der amerikanischen Truppen in Europa war. Handy wird sein Hauptquartier von Heidel- berg nach Frankfurt verlegen. Nachspiel der Freiburger Studenten- Demonstration Freiburg.(dpa) Im Prozeß wegen der Stu- dentendemonstrationen gegen einen Veit Harlan-Film am 16. Januar in Freiburg fällte das Schöffengericht Freiburg am Mitt- wochnachmittag das Urteil. Der Angeklagte Jurastudent Raymund Müller wurde we- gen öffentlicher Beleidigung, Widerstand gegen die Staatsgewalt und Verleumdung in Verbindung mit falscher Anschuldigung zu einer Geldstrafe von 70 DM oder 14 Ta- gen Gefängnis und an Stelle einer an sich verwirkten Gefängnisstrafe zu weiteren 200 DM Geldstrafe verurteilt. Der zweite Angeklagte, der Freiburger Polizeiwacht- meister Paul Hue k, erhielt wegen Körper- verletzung im Amt und öffentlicher tätlicher Beleidigung 200 DM Geldstrafe oder 14 Tage Gefängnis, während der Freiburger Bild- berichterstatter Reinhard Ueber all zu 500 DPM Geldstrafe oder 50 Tagen Gefängnis verurteilt wurde. 5 Von unserem Korrespondenten Hugo Gr us8 tf „Wir sind befriedigt“, sagt der Bonne Reglerungssprecher zu der Entscheidung vo Karlsruhe. Sie wurde Bundeskanzler Adenauer, der zur Zeit seinen Urlaub gu dem Bürgenstock verlebt, telefonisch mitgs. teilt. Der Kanzler saß gerade beim Frühstüh Er erklärte dem Uebermittler:„Sehen 88e das habe ich auch gar nicht anders erwartet Ich habe das den Herren von der SPD scha immer gesagt“. In der Sprache des Bundes. presseamtes wurde daraus:„Der Standpunꝶ der Bundesregierung hat eine glänzende Be. stätigung erfahren“. Im Bundeshaus und in den Ministerien war der Spruch des Bundesverfassungsge. richtes am Mittwoch der vorherrschende Ge. sprächsstoff. Der Weg für die Verabschiedung der Gesetze zum Deutschlandvertrag und zum Verteidigungsvertrag ist nunmehr freigege- ben. Die Regierungsmehrheit verfügt übe ausreichende Stimmen. es ist auch kaum 2 erwarten, daß der Bundesrat die Vorlagen blockieren wird. Dann kommt allerdings de Spanne bis zur Unterzeichnung und Ratif. zierung durch den Bundespräsidenten, de aus den völkerrechtlichen Bindungen ent innerdeutsches Recht werden läßt. Man rechnet damit, daß in diese Paus hinein das Plenum des Bundesverfassung. gerichtshofes sein Gutachten abgeben wird das Prof. Heuss bereits anforderte. Die Klage: der 144 Bundestagsabgeordneten wird natür- lich aufrecht erhalten. Der Gerichtshof wird entscheiden müssen, ob bereits für die jeti- gen Vorlagen oder erst für die Ausführung. gesetze eine Verfassungsänderung bzw. Ver- fassungsergänzung und damit eine Zwel Drittel-Mehrheit des Bundestages notwendig sein wird. Zu der jetzigen Zurückweisung der Ver- fassungsklage der Sozialdemokratie werden in politischen Kreisen vor allem zwel Mo- mente hervorgehoben: einmal kann der Kanzler nunmehr seinen außenpolitischen Weg konsequent weitergehen, ohne für de nächste Zeit unübersteigbare Hürden be. fürchten zu müssen. Zum zweiten aber hebt man hervor, daß das Verfassung sgericht durch die Ablehnung seine eigene Position Wirksam verstärkt habe. Die Fülle der Kla- gen, insbesondere der SPD. habe die Gefaht herauf beschworen, daß Karlsruhe seiner eigentlichen Aufgabe entfremdet wird. E. könne nicht Sache des Verfassungsgerichte sein, dem Parlament die politische Verant- Wortung abzunehmen oder für verärgerte Parteien als Notbremse zu dienen. Das habe der erste Senat. den man in voreiligen Pu- blikationen verschiedentlich den„Roten“ nannte. weil die Mehrheit seiner Mitglieder der SPD nahesteht. rechtzeitig erkannt und geschickt vermieden, indem er sich auf den kormalrechtlichen Standpunkt zurückzog. habe der klageberechtigten Minderheit des Bundestages den Rechtsschutz versagt, Die SPD werde zu gegebener Zeit prüfen, ob es nach Erstattung des unverbindlichen Gutach tens noch Sinn habe, ein Urteil des Bundes- verfassungsgerichtes zu beantragen, in dem derzeitigen Konflikt hätte eine Staatskrise allein durch einen Richterspruch vermieden werden können, dessen Autorität auber Frage stand. Dieses Ziel sei jetzt gefährdet. Wenn der an ein rechtsstaatliches Verfahren gebundene Urteilsspruch durch das Gutach⸗ ten für den Bundespräsidenten in seiner Autorität beeinträchtigt werde, dann müsse die Sozialdemokratische Partei das mit dem Grundgesetz eindeutig unvereinbare Ver. tragswerk für alle Zukunft als rechtsungültig erklären und behandeln. 5 Hallstein berichtete Bonn.(gn. Eig. Ber.) Am Freitag beginnen in Paris die deutsch- französischen Saar- besprechungen., Staatssekretär Prof. Hall stein berichtete Dienstagabend dem Bun: deskabinett über das Gespräch, das er am vergangenen Wochenende mit dem franz. sischen Außenminister Sehuman hatte Im Anschluß darati erörterte man die allge. meinen deutschen Vorstellungen Über eine Lösung des schwierigen Problems, In Regle, rungskreisen sagte man am Mittwoch, dab man aus den Verhandlungen keinesfalls be. reits bis zum 15. September eine Patent- lösung erwarten dürfe. Es komme vlelmeht darauf an, bis zum nächsten Sitzungstermin der europaischen Organe in Umrissen zu wis, sen, ob eine Annäherung des deutschen un des französischen Standpunktes Überbau möglich, ist. Sehr wertvoll werde es sein wenn beispielsweise Frankreich zusage, a die Saarregierung in Richtung einer Ver. schlebung des Wahltermins der Saarland tagswahlen einzuwirken, Daraus lasse 8 dann ablesen, ob Paris bereſt sel, an det Wiederherstellung demokratisch krelhelt licher Zustände im Saargebiet mitzuwirken Ein zwelter Punkt, der im Zusammnehan ich mit der Saarfrage lebhaft diskutiert u. ist nach wie vor die Schaffung eines eur“ pälschen Territoriums. Ein Sprecher des französischen Auflel, ministeriums erklärte am Mittwochabend dem laut UP, Frankreich sei nicht bereit, eine Teil seines Gebietes zusammen mit d Saargebiet zu„europkisieren“. Außenminl. ster Robert Schuman werde dem deutschen Staatssekretär Walter Hallstein am Freie“ einen vollständigen französischen Plan Zul Lösung der Saarfrage vorlegen. Das ERP- Ministerium wird nach dem som merurlaub die Geschäftsführung des sogenant ten„Kleinen Kabinetts“ übernehhme das unter dem Vorsitz von Vizekanzler 5 cher die wirtschaftspolitischen Fachtes für- umfaßt. Die bisherigen Aufgaben— die 20. derung der wirtschaftlichen europäischen sammenarbeit innerhalb der OEEO un EZ U— verbleiben dem Ministerium. * Die Bundesrepublix will alles tun, uf en Flüchtlinge aus der Sowjetzone aufzuneh 17 und unterzubringen. Dabei sollen auch Bafe ken oder Kasernen in den Flüchtlingeltt Schleswig-Holstein, Niedersachsen und herangezogen werden, die an sich nicht Aufnahme von Sowietzonenflüchtlingen inen pflichtet sind. Der Bundesrat billiste ger Verordnungsentwurf der Bundesregierung, diese Aushilfemöglichkeit vorsteht. Ut so se Leit spät den debe, di. in eine Auto zu unk mit hoben ten une den Eck nister, n batte ke enthalter geschehen deraus v U- on ein kchuldig wpäter 8e kelen, ir keichnet peis und Aten ve Ceneral Moskau. 951 in enten piert Die 1 Die Sozialdemokraten sind natürlich an- len! derer Ansicht. Sie werfen Karlsruhe vor, es beträchtl urion“ der ganz denes S lie Fan⸗ en una Panzers 981A 1 Die NMESCC g des ſügung zen kün bois de den fra Lehrkuss Marcel! ngenieu Perso schen S. einer vo Verabsch Aantsant geben. den soll 8 Stellung mägig z en Gew. Die eher J. chemalit 1 einen einigten tend ma dlenste inter 21 — — Jr. N r us8eg· Bonner ung von ler Dr laub gu mitge. ühstüch nen Sie wurd Wartet D schon Bundes. adpunkt nde Be. listerlen zungsge. nde Ge- Hiedung und zum reigege. igt über aum zu Vorlageg lings die 1 Ratifl. ten, die zen erg e Paute gsgericht Position der Kla- e Gefahr Beiner Wird. Eg gerichtes Verant- erärgerte Das habe igen Pu- „Roten“ litglieder innt und auf den ckzog. rlich an. e vor, es heit des sagt. Die en., ob es Gutach- Bundes- In dem aatskrise ermieden t außer efährdet. erfahren Gutach ⸗ 1 Seine m müsse mit dem lehrt re Ver. zungültig beginnen n. Saal- Hall em Bun- 8 er am franz n hatte. lie allge- ber eine n Regie. och, dab kalls be⸗ Paten- vielmehr gstermin n zu wis. chen und berhaupt es sein, sage, d der Ver- aarland. asse s „an der freiheit, a mnehan rt Wirch es euro- Außen- chabend It. einen nit dem genminl. Ir. 173/ Donnerstag, 31. Juli 1952 MORGEN Seite 3 —— Vas sonst noch geschang hat seinen Posten an dem verlas- Grubenschacht von Joblin(Missouri) nieder bezogen. Als i sich der schottische Schäferhund Anfang dieses Monats an dem ewokfenen Schacht niederließ. alle Nahrung ſerweigerte und nach vielen Tagen uner- müdlicher Wache zum Skelett abmagerte. e die Bevölkerung aufmerksam. Es lag dle Vermutung nahe, daß„Pals“ Herr in dem acht ums Leben gekommen war. Unter ober Anteilnahme der Bürger von Joplin e der Schacht ausgepumpt, doch kam nicht mehr zu Tage. als ein paar alte, ver- vottete Knochen. Jetzt will man aus dem Schacht auch noch den ganzen Bodensatz von steinen, verfaultem Holz und anderen Ge- tänden forträumen. in der Hoffnung, des Hundes Geheimnis endlich zu erfahren. in Israel sind, wie Ministerpräsident bavid Ben Gurion bekanntgab, radioaktive flemente gefunden worden. Der Minister- äsident teilte nicht mit, welcher Art diese llemente sind und in welchem Umfange ſorkommen entdeckt worden sind. Er gab ſeliglich bekannt, daß angesichts dieser runde eine Kommission eingesetzt worden b, der die Atomforschung in Israel unter- gellt wird. 1 gel einem Ausbruchsversuch aus dem Intersuchungsgefängnis Hannover verun- guckte ein 27jähriger Tischler tödlich. Er polte sich mit einem Strick über die gubenwand herablassen, stürzte ab und er- I so schwere Verletzungen, daß er kurze leit später starb. 4. Den falschen Kanister ergriffen Auto- debe, die in Kreiensen(Kreis Gandersheim) n eine Garage eindrangen, um dort ein zo zu stehlen. Sie füllten den Benzin- unk mit dem Inhalt des Kanisters auf, dann schoben sie das Auto aus der Garage, star- een und fuhren davon. Aber an der näch- ten Ecke blieb das Auto stehen. Der Ka- lter, mit dem sie den Tank auffüllten, tte keinen Brennstoff, sondern Wasser enthalten. Ehe die drei Diebe begriffen, was geschehen war, wurden sie aus dem Auto draus verhaftet. 5 US- Generalmajor Robert W. Grow wurde on einem Militärgericht in Fort Meade chuldig befunden. Geheiminfor mationen, die eüäter sowjetischen Agenten in die Hände kelen, in seinem privaten Tagebuch aufge- elchnet zu haben. Grow erhielt einen Ver- seis und wurde für die Dauer von sechs Mo- aten von seinem Kommando suspendiert. general Grow war frühef Militärattache in Moskau, Sein Privattagebuch soll im März hö in Frankfurt am Main sowietischen enten in die Hände gefallen und foto- opiert worden sein. 5 Die Produktion des britischen„Cen- rion“-Panzers ist in den letzten Monaten beträchtlich beschleunigt worden. Der„Cen- urion“ verfügt als einziger Panzertyp in der ganzen Welt über ein elektrisch betrie- denes Spezialrichtgerät, das bewirkt, daß üg Panzerkanone nach einmaligem Einstel- en abhängig von den Bewegungen des panzers auf das Ziel gerichtet bleibt. Dara* Die französische Regierung hat der AUsco in Paris Gelände für die Errich- ung des neuen UNESCO- Gebäudes zur Ver- lügung gestellt. Mit den Entwürfen für die- zen künktigen ständigen Sitz am Rand des dois de Boulogne beauftragte die UESCO den kranzösischen Architekten Bernard H. uss, seinen amerikanischen Kollegen larcel Lajos Breuer und den italienischen ingenieur Pier Nervi. 8 Personen, die als Beamte im brasiliani- den Staatsdienst eintreten. müssen nach ener vom brasilianischen Abgeordnetenhaus lerabschiedeten Vorlage künftig bei ihrem Amtsantritt eine Vermögenserklärung ab- geben, die alle zwei Jahre überprüft wer- soll. Wenn sich bei diesen Ueberprü- kungen herausstellt, daß der Beamte seine gelung migpbraucht hat, um sich unrecht- maſig zu bereichern, so werden seine illega- en Gewinne beschlagnahmt. 8 Die Bundesführung des Bundes Deut- cher Jugend(BD) in Frankfurt hat den chemaligen Hohen Kommissar John Mecloy n einem Brief gebeten, er möge in den Ver- amigten Staaten seinen Einfluß dahin gel- bend machen. daß die alliierten Nachrichten- dienste in Deutschland nicht Jugendliche inter 21 Jahren für ihre Arbeit heranziehen. 2 Beeinträchtigt Reklamefunk die persönliche Freiheit? Reisende im Autobus hilflos den laut tönenden Radiosendungen ausgeliefert/ Bürger in USA verloren Prozeß Gegen das Ueberhandnehmen von Re- klame- Radiosendungen in den öffentlichen Verkehrsmitteln hatte eine Gruppe amerika- nischer Staatsbürger mit der Begründung Klage erhoben, daß dadurch das verfassungs- mäßig garantierte Recht auf freie Meinungs- äußerung eingeschränkt werde. Wenn diese Begründung auch juristisch nicht allzu über- zeugend sein dürfte, so verdient doch die Tatsache Beachtung, daß die Reisenden im Autobus oder Tram hilflos den laut tönenden Radiosendungen ausgeliefert sind und nicht die Möglichkeit haben, wie zu Hause einfach abzuschalten. Insofern fühlen sie sich in ihrer persönlichen Freiheit nicht zu Unrecht beeinträchtigt. Nachdem der Prozeß durch mehrere In- stanzen gegangen ist, hat schließlich der Oberste Bundesgerichtshof in Washington entschieden, daß Reklamesendungen in öftentlichen Verkehrsmitteln keine Be- schränkung der verfassungsmäßigen Rechte der Reisenden bedeuten:„Die Freiheit eines jeden Individuums“, so heißt es in der Ur- teilsbegründung,„ist in einem allgemeinen Transportmittel oder an einem öffentlichen Ort gewissen Einschränkungen unterworfen, die sich aus den Rechten anderer ergeben.“ Dieses Urteil, das eine frühere Entschei- dung des Appellationsgerichts umstößt, wird eine weitere Ausbreitung der kommerziellen Radiosendungen in den öffentlichen Ver- kehrsmitteln von zahlreichen amerikanischen Städten zur Folge haben. Diesbezügliche Ver- handlungen, die in Erwartung der gericht- lichen Entscheidung ausgesetzt worden wa- ren, sind an einigen Stellen wieder aufge- nommen worden. Eine Radio- Gesellschaft in Washington, deren Tätigkeit Anlaß zu dem Rechtsstreit gab, hat bereits 450 Autobusse und Trolleybusse mit Radio-Empfangsanla- gen ausgestattet und beabsichtigt nunmehr, dies bei sämtlichen städtischen Fahrzeugen einzuführen. Daß dadurch die Freude der Amerikaner am Radiohören offenbar nicht gesteigert wer- den dürfte, hat seinen Grund nicht zuletzt in der vielfach beklagten Niveaulosigkeit der gebotenen Sendungen, die neuerdings sogar noch durch„wissenschaftliche“ Methoden ge- fördert wird. So hat eine große amerika- nsche Firma für Kosmetik-Produkte, deren Reklamesendungen überall zu hören sind, kürzlich ein Test- Unternehmen beauftragt, endlich einmal festzustellen, welche Eigen- schaften der„durchschnittliche“ Hörer der amerikanischen Radiosendungen während der Tagesstunden aufweist, um das Niveau der Sendungen dann auf diesen Typ abstellen zu können. Das Ergebnis dieser tiefgründi- gen Untersuchung besagt, daß der durch- schnittliche amerikanische Radiohörer eine Ehefrau im Alter zwischen 30 und 34 Jahren ist, die seit 11 Jahren mit einem Fabrik- arbeiter verheiratet ist. Das jährliche Fami- lieneinkommen schwankt zwischen 3683 und 5542 Dollar. Sie hat zwei Kinder, einen Kna- ben von acht und ein Mädchen von fünf Jah- ren, interessiert sich vor allem für Haushalt und Kinder, liest eine örtliche Tageszeitung, ist auf ein Magazin abonniert und konsu- miert jährlich ein Buch, im allgemeinen einen Unterhaltungsroman(). Mit ihrem Mann unterhält sie sich nicht über inter- nationale Fragen, interessiert sich aber sehr für seinen Gesundheitszustand und seine Arbeit. Jedes Jahr kauft sie durchschnittlich vier Kleider und läßt sich eine Dauerwelle machen; ihre Ausgaben für Schönheitspflege sind bescheiden. Von Natur an geistigen Fra- gen wenig interessiert, hat sie gegen groß- artige Worte und übermäßige Behandlung von sexuellen Fragen eine Abneigung. Daß Radio- Sendungen, die auf Grund sol- cher„psychologischer“ Erkenntnisse gestaltet werden, keine kulturellen Spitzenleistungen 8 können, dürfte jedermann einleuch- en—. 5 Supersirenen als Waffen der Zukunft Neue Variante des„Nervenkrieges“/ Geräusche werfen Männer um Die amerikanischen Militär wissenschaft- ler beschäftigen sich neuerdings mit der Wwaffenmäßigen Wirkung des Lärms auf dem Schlachtfelde. Sie konstruieren Lärmmaschi- nen, die auf Nerven und Körper der Sol- daten einhämmern sollen. Im kleineren Maßstab haben die Piloten der„Jet“-Ma- schinen mit der doppelten Schallgeschwindig- keit auf diesem Gebiet schon Erfahrungen sammeln können. Aber sie sprechen nicht gern öffentlich darüber, weil sie die Reak- tion der Bevölkerung in der Nähe der Luft- basen der neuen Geräuschplage befürchten. Wer sich von den„Jets“ in vernünftiger Entfernung hält, hat jedoch kaum irgend- welche Schäden zu befürchten. Gefahrvoll ist nur der Aufenthalt innerhalb der„Lärm- felder“ der Maschinen, die außerordentlich begrenzt in ihrer Ausdehnung sind. Sowohl „Fliegende. Untertassen“ Epidemie in USA Radargeräte in Washington zeigen ungemeldete„fliegende Objekte“ an In den Vereinigten Staaten ist eine „Fliegende Untertassen“ Epidemie ausge- brochen. Obwohl nach wie vor niemand Weiß, was„Fliegende Untertassen“ sind und wie sie wirklich aussehen. häufen sich aus zahlreichen Städten der USA Berichte über das Auftauchen dieser geheimnisvollen Objekte. 0 Polizeiämter, Dienststellen der Luft- streitkräfte und Wetterbüros in allen Tei- eln des Landes werden seit dem vergan- genen Wochenende von Telefonenrufen geradezu überschwemmt. in denen über an- geblich gesehene„Fliegende Untertassen“ berichtet wird. Zum deitten Male innerhalb von zwei Wochen registrierten die Radarschirme des Flugzeug- Kontrolldienstes am Dienstagmor- gen über der amerikanischen Bundeshaupt- stadt Washington etwa zwölf„fliegende Objekte“, die nicht identifiziert werden konnten. Flugzeuge, die sofort starteten, kehrten zurück, ohne etwas von den rätsel haften Objekten gefunden zu haben. Die amerikanischen Luftstreitkräfte be- riefen nach diesem neuen Vorfall am Diens- tag schnellstens einige ihrer Sachverstän- digen für„Fliegende Untertassen“ zu einer Pressekonferenz zusammen. Auf der Kon- ferenz wurde als neueste Entwicklung des Geheimnisses der„Fliegenden Unter- tassen“ festgestellt, daß die über Washing- ton aufgetauchten Objekte vor mehreren Tagen sowohl von den Radarschirmen des Militärflugplatzes und des zivilen Flug- platzes als auch von erfahrenen Piloten der Luftstreitkräfte und der Zivilluftfahrt wahrgenommen worden sind. Generalmajor John Samford. Direktor der Spionageabwehr der US-Luftstreitkräfte, teilte Pressevertretern über das Geheimnis der„Fliegenden Untertassen“ mit. daß es sich hierbei um Erscheinungen handele, die durch das Autreten von Kaltluftschichten hervorgerufen würden. Er schloß die Mög- lichkeit aus, daß es sich bei den beobach- teten Objekten um Flugmaschinen aus dem Ausland oder von einer anderen Welt han- deln könne. Samford und andere Sachver- ständige der USA-Luftstreitkräfte erläuter- ten, daß bei warmen und feuchtem Wetter, wie es in der letzten Zeit in Washington 0 Seit 1886 gibt es ein Internationales Ur- eberschutzrecht, das das geistige Eigen- eines Autors in anderen Nationen ge- nauso schützt wie im eigenen Land. Natür- entstanden während des Krieges Mierige Verhältnisse, wenn irgendwo utoren aus feindlichen Nationen aufge- 5 Wurden, ohne daß die Möglichkeit zu er Entschädigung bestand. Auch nach Abetentrlege dauerte es einige Zeit, bis die chungen sich wieder normalisierten. Die— eigentlich doch so aufgeschlos- 8 holländische Regierung hat den an- eren Nationen Europas ein Beispiel dafür Hes en, wie sehr man sich ins eigene * schneidet, wenn man national denkt und nicht europäisch. Sie ist nämlich t bereit, die Tantiemen für deutsche ik, die vor 1946 komponiert wurde und ch ohnehin frei von Urheberrechten ist, ah Deutschland transferieren zu lassen. 16 rscheinlich wird sie bis zum endgül- — Friedensvertrag mit Deutschland von starren Haltung nicht abweichen. die Folgen liegen auf der Hand: Die schen Verleger kümmern sich kaum 1 um die holländische Produktion. and hat den deutschen Markt verloren, 8 durch eigene Schuld. Auf der letz- usikbörse in Düsseldorf brachte bei- weise ein belgischer Verleger 120 dieser rn unter, ein holländischer 2, obwohl Unterschied nicht durch Gualitäts- 18 155 2u erklären ist.. lachen kein Wunder, daß die hollän- belt 1 über diese Entwicklung nen. Der„Telegraaf“, Amster- dle Nied dazu: Daß unsere Regierung fahrend der Besetzung einkassierten Nachdenkliches aus Holland Gelder für Urheberrechte deutscher Musik nicht freizugeben wünscht, ist natürlich er- klärlich und redlich. Mit den Differenzen muß aber ein Ende gemacht werden. Jetzt müssen wieder Geschäfte getätigt werden können. Uriser Land muß exportieren— auch nach Deutschland: Tomaten, Eier und auch Musik!“ Wieder zeigt sich, daß nationaler Egois- mus heute nicht mehr lohnt. Er macht böses Blut und führt zu spürbaren mate- und anderen östlichen Teilen der USA ver- zeichnet wurde. Kaltluftschichten zwischen Warmluftschichten auftreten. Dadurch wer- den starke Reflexe auf den Radarschirmen hervorgerufen. Es wird angenommen, daß die Kaltluftschichten das Lächt von Schein- werfern widerspiegeln. Die Sachverständigen erklärten, daß von zweitausend Berichten über angebliche „Fliegende Untertassen“ etwa vierhundert noch nicht hinreichend geklärt werden konnten. Die Luftstreitkräfte prüfen diese Angaben noch immer nach. Samford sagte: „Uns sind viele glaubwürdige Berichte über unglaubwürdige Dinge zugegangen. Es weist aber nichts darauf hin, daß die Objekte, die gesichtet wurden oder gesichtet worden sein sollen, Maschinen, materielle Dinge, ferngelenkte Geschosse oder sonst etwas sind, was eine Bedrohung für die USA darstellen könnte“. Samford bestritt auch, daß es sich bei den angeblich wieder- holt gesichteten„Untertassen“ um Erschei- nungen handeln könne. mit denen die Ver- einigten Staaten irgendetwas zu tun hätten. der gellend hohe Ton wie der„Basso pro- fundo“ sind unangenehme Störenfriede, wenn sie den Menschen in ausreichender Intensi- tät anfallen. Die US-Marine interessiert sich besonders für die gesundheitlichen Folgen der„Flug- zeug- Sirenen“, denn auf den Flugzeugträgern ist das Bodenpersonal unmittelbar diesem Höllenkonzert ausgesetzt. Man wählte zu dem Experiment auf der. einen Seite die modernsten und lärmendsten Maschinen aus, auf der anderen Seite Freiwillige für die „Lärmfelder“. Luftfahrtmediziner überprüf- ten dann die Wirkungen.. Die„Jet“-Lärmstärke macht sich über- raschend bemerkbar. Wenn ein Mann die Hand ausstreckt, spürt er mit seinen Fingern jedesmal glühende Hitze, wenn er mit einem Finger den anderen berührt. Wenn er nur ein wenig den Mund öffnet, dann dringt aus seiner Nase ein Klang wie Orgelpfeifen. Sein Unterkiefer gerät in derartiges Zittern, daß er die Zähne zusammenbeigßen muß, um nicht die Kontrolle über ihn zu verlieren. Seine Ohren und Nasenlöcher werden un- angenehm heiß. Seine Umgebung nimmt er nur noch schemenhaft und in Nebelflecken zerrissen wahr, die gespenstisch vor seinen Augen tanzen. Einzelne seiner Muskeln vibrieren wie die Saiten einer Guftarre, in die eine unsichtbare Hand griff. Zuweilen kann es sogar geschehen, daß ein völlig ge- Sunder Mann sich plötzlich krümmt und hin- fällt. Sobald er aber wieder aus dem Schall- Wellenbereich heraus ist, kann er wieder ge- rade auf beiden Beinen stehen. Die Marine bemüht sich bereits um Schutz- helme für die gefährdeten Matrosen ihrer Flugzeugträger. Jedoch sinnen die Experten nicht nur auf Abwehrmaßnahmen. Sie ent- wickeln mit dem gleichen Fleiß auch An- griffswaffen und tragen mit der„Supersirene“ eine neue Waffe in das Arsenal der Kriegs- vorbereitungen. Der„Nervenkrieg“ findet damit eine neue und rücksichtslose Variante. Ob diese ein kostspieliges Experiment bleibt oder zu einem psychologischen wie materiel- len Trumpf des modernen Schlachtfeldes wird, muß abgewartet werden.. K. A. William Erste deutsche Postrakete startbereit Am 10. August soll sie von Cuxhaven nach Duhnen fliegen Nur noch wenige Tage sind es bis zum Start der ersten deutschen Postrakete „PVR 01“. Am Wochenende fanden in aller Heimlichkeit vor den Toren der alten Hanse- stadt Bremen die letzten und entscheidenden Versuche statt. Frühere deutsche VI- und V2-Experten, die in der„Deutschen Gesell- schaft für Weltraumforschung“ zusammen- geschlossen sind. äußerten sich befriedigt über die Fortschritte, die seit dem letzten Jahr erzielt worden sind. Damals waren es mehr oder weniger nur Forschungsergeb- nisse, die der Sachverständige für Welt- raumschiffahrt auf der Londoner aeronau- tischen Tagung zum erstenmal bekanntgab und interessante Debatten damit auslöste. Aus der Theorie ist nun die Praxis entstan- den. Sie ist atemberaubend. Am 10. August wird der erste praktische Flugversuch einer deutschen Postrakete von Cuxhaven nach Duhnen stattfinden. 5 Die letzten Versuche in Bremen galten der Feststellung des für den zu verwenden- den Raketentyps besten Zündtreibsatzes, in der Fachsprache der Raketentechniker „Brennversuche mit Triebsätzen zur Aus- Probierung der Schubkraft“ genannt. Fünf Versuche mit verschiedenen Triebsätzen Waren geplant. aber nur zwei konnten durch- geführt werden. weil beim dritten Versuch frühzeitig eine Explosion erfolgte. Der er- mittelte günstige“ e Treibsatz wird nun in den Rächsten Tagen in das bereits fertige Raketenmodell„PVR 01“ eingebaut werden. Von seiner Bewährung hängt es nicht zu- letzt ab, wie schnell oder wie langsam sich der Bau von Postraketen entwickeln wird. Denn das Hauptproblem ist nach wie vor die Finanzierung. Die Bundespost, durchaus interessiert an diesem schnellen Beförde- rungsmittel. hat bisher weder nein noch ja zur ersten deutschen Postrakete gesagt. Sie will die Versuche am 10. August ab- warten. G. K. Blick ins Land Luthers Trauring entdeckt Bad Pyrmont. Der Flüchtling Andreas Lilienthal in Bad Pyrmont hat Fachleuten einen aus Dukatengold geschmiedeten Ring mit der Inschrift„D. Martino Luther, 13. Juli 1525“ vorgelegt und nachgewiesen, daß es sich um den seit langem gesuchten Trau- ring Martin Luthers handelt. Der mit Bild- Werken aus der Passionszeit geschmückte Ring wurde Luther zu dessen Hochzeit von seiner Frau Catharina geschenkt. Lilienthal brachte Belege dafür bei, daß sich der Ring seit Mitte des vorigen Jahrhunderts im Be- sitz seiner Familie befunden hat und vor- her im Besitz von Leipziger und Königs- berger Kaufleuten war. die ihn von Luthers Nachkommen erworben hatten. Glasziegel als Brennglas Wolfenbüttel. Zwei Glasziegel entzünde- ten in Burgdorf, Kreis Wolfenbüttel, dieser Tage nach mehrstündiger Sonnenbestrah- lung Heuvorräte unter dem Dach eines Wohnhauses. Fünf Feuerwehren hatten über vier Stunden zu tun, um den Brand abzu- löschen, durch den das Wohnhaus und eine Tischler werkstatt vernichtet wurden. „Unwissenschaftliche“ Wettervorhersage Bad Kissingen. Der Verband deutscher Meteorologen wandte sich in einer Stel- lungnahme gegen sogenannte„Wettervor- hersagen“, die„‚mit allen möglichen nicht naturwissenschaftlichen Mitteln aufgestellt werden, dabei aber den Eindruck erwecken wollen, als ob sie nach streng sachlichen, Wissenschaftlich jederzeit nachprüfbaren Gesichtspunkten verfaßt wurden. Die Me- teorologen kritisierten vor allem Versuche, nach astrologischen Methoden oder nach dem Mondlauf Prognosen zu stellen. Der Verband lehnte jede Verbindung zu solchen Vorhersagen ab und warnte vor ihrer Be- nutzung. Gestohlenes Wasser Fallersleben. In Fallersleben hat ein Bürger laufend einen Feuerwehrhydranten angezapft, um das Wasser zum Begiegen in seinen Gärten zu verwenden. Die Stadt- verwaltung kam ihm auf die Spur, als sie im Juni feststellte, daß etwa 23 Prozent der aus einer städtischen Wasserleitung ent- nommene Menge nicht von den Zähluhren registriert waren. Der Mann soll neunhun- dert Mark Sühne zahlen. Andernfalls will ihn die Stadtverwaltung wegen Diebstahls anzeigen. Verbilligte Flüge mit Air France Frankfurt. Die französische Luftverkehrs- gesellschaft„Air France“ wird am 1. Okto- ber dieses Jahres verbilligte Flüge für ihre sämtlichen Dienste auf den Strecken Paris- Bundesgebiet und Bundesgebiet- Westberlin einführen. Sie sollen im Preis den erst 1953 geltenden Touristentarifen angeglichen wer- den. Die Standardtarifen werden um 20 bi 25 Prozent gesenkt. g Paßgebühren für Jugendliche Bonn. Der Ausschuß des Bundestages für Innere Verwaltung hat dem Plenum einen Antrag zugeleitet, nach dem die Paß- gebühren für Jugendliche bis zu 25 Jahren auf eine Mark ermäßigt werden sollen, wenn die Reisen der internationalen Verständi- gung dienen. 5 Hirnverletztentagung in Trier Trier. Der Bundesvorsitzende des„Bundes der hirnverletzten Kriegs- und Arbeits- opfer“, Fritz Goesch, wandte sich im Ver- lauf einer Hirnverletztentagung dagegen, daß versucht werde, die an die Hirnverletzten gewährten Wohnungsdarlehen durch zehn- jährige Abzüge an den Renten wieder her- einzubringen. So lange die Bundesregierung nicht in der Lage sei, die Hirnverletzten in einem ihrem Können und ihren Fähigkeiten entsprechenden Beruf unterzubringen, müsse sie eine Versorgung gewährleisten, die den Gang zum Wohlfahrtsamt überflüssig mache. Werkstudenten in Handwerksbetriebe Bonn. Die Handwerksbetriebe im Bun- desgebiet sind von ihren Handwerkskam- mern aufgerufen worden, in den kommenden Semesterferien Plätze für Werkstudenten zur Verfügung zu stellen. Arbeiter- Esperantisten treffen sich Düsseldorf. Rund 700 Arbeiter-Esperan- tisten aus 14 Staaten werden zum 25.„Sat“ Kongreß(sennacieca asocio totmonda“ er- wartet, der vom 2. bis 8. August in Düssel- dorf stattfindet. Im Anschluß an den„Sat“ Kongreß wird die Jahreshauptversammlung des deutschen Esperanto-Bundes abgehalten. riellen Verlusten. Vielleicht werden die Na- tionen, die noch immer nicht begriffen ha- ben, daß Europa unsere letzte Chance ist, auf diese Weise belehrt, daß man sich nicht mehr isolieren kann.. Stand der Liberalisierung Bisher haben 12 europäische Länder, darunter die Bundesrepublik, der Auflage des Europäischen Wirtschaftsrates(OEEC) entsprechend die privaten Wareneinfuhren zu 75 Prozent liberalisiert. Frankreich und Griechenland haben die Maßnahmen wieder aufgehoben. Das teure Automobil Wir haben in Deutschland volkstümliche Automarken, aber deshalb noch längst kein Verkehrsmittel für breite Bevölkerungs- kreise. Heute jedenfalls ist ein qualifizierter Akademiker mit zwei oder drei Kindern nicht in der Lage, sich ein solches„Volks- verkehrsmittel“ anzuschaffen, wenn seine Lebenshaltung nicht auf ein primitives Maß zurücksinken soll; es sei denn, er hätte Ab- schreibungs möglichkeiten wie der Geschäfts- mann. In den benachbarten europäischen Län- dern ist das nicht viel anders, obwohl eine qualifizierte Stenotypistin in der Schweiz im Jahre 9100 Franken verdient, also etwa eberisoviel wie ein Durchschnittsakademiker bei uns. Wesentlich günstiger sind die Amerikaner daran, die infolge höherer Löhne ein Auto- mobil nicht als Luxus zu betrachten brau- chen. Das liegt nicht nur an den Anschaf- fungskosten, sondern auch an der Höhe der Beträge, die für Betrieb und Steuern hier und dort aufzubringen sind. In der folgenden Tabelle sind die für die Anschaffung des billigsten inländischen Automobils und seine Wartung notwendigen Arbeitsstunden ange- geben; dabei sind die Unterschiede in der alität der Wagen nicht berücksichtigt. Kaufkraftverzleich für Anschaffung und Betrieb des billigsten einheimischen Kraftwagens (in Lohnstunden) Betriebs- Land Kauf- kosten für Fiskalische . preis ein Jahr Belastung Schweiz. 9450 1590 430 Belgien 4350 1780 490 Frankreich 4370 1880 490 Deutschland 4390 2310 590 England 4910 13850 640 Italien 6350 3170 1020 SA 5 1310 500 65 Ergänzend wäre zu sagen, daß die Eng- länder mehr als 70 Prozent ihrer Produktion exportieren und nur 15 Prozent der um- laufenden Wagen nach dem Kriege gebaut sind, weil man gebrauchte vorzieht, Versandstelle für Sammlermarken in Frankfurt Die Deutsche Bundespost hat in diesen Tagen ein Merkblatt für das Stempeln von Postwertzeichen zu Sammelzwecken heraus- gegeben. Sie will damit den in der Oeffent- lichkeit bestehenden Philatelisten wünschen in besonderem Maße entgegenkommen. Die neugefaßten Bestimmungen treten sofort in Kraft. N Nach den Bestimmungen des Bundes- post ministeriums können jetzt auf Briefen, Postkarten und Drucksachen die Wertzeichen für Sammelzwecke besonders gestempelt werden. Auf Wunsch wird entweder der ge- wöhnliche Tagesstempel, der Sonderstempel oder der Werbestempel benutzt. Sonder- stempel werden jedoch nur bei Sonderpost- ämtern geführt, die aus einem bestimmten Anlaß wie Ausstellungen, Messen, Tagungen, Kundgebungen und Sportveranstaltungen eingerichtet werden. Werbestempel enthal- ten einen werbenden Zusatz für eine Stadt oder ein Gebiet. Sie sind für einen längeren Zeitraum der Verbreitung des dargestellten Werbegedankens bestimmt. Interessenten, die ihre Wertzeichen auf Briefen leicht und sauber abgestempelt haben möchten, sollen die Sendungen in einem besonderen Um- schlage bei dem Postamt einliefern, das die Stempelung ausführen soll. Zur Gefälligkeitsstempelung können ent- weder lose oder auf Papier geklebte gültige Postwertzeichen oder mit gültigen Post- wertzeichen beklebte Briefumschläge und Karten ohne Aufschrift vorgelegt werden. Auf Briefumschlägen und Karten ohne Auf- schrift wird im Raum für die Anschrift ein Stempelabdruck gesetzt, um zu zeigen, daß die Sendung nicht zur Postbeförderung ein- geliefert worden ist. Aus Gefalligkeit ge- stempelte Sendungen werden dem Antrag- steller entweder sofort zurückgegeben oder im Inland unter Postsache gebührenfrei zu- gesandt, wenn die Gebühr für die gesamte Sendung durch den Markenwert des Inhalts gedeckt und ein Umschlag mit Anschrift für die Rücksendung beigefügt ist. Das Bundes- postministerium teilte mit, daß Sonder- stempel— nur für die Gefälligkeitsstempe- lung— noch bis zu acht Wochen nach Auf- hebung des Sonderpostamtes benutzt wer- den dürfen. Die abzustempelnden Samm- lerbogen sind bei dem Postamt vorzulegen, dem das Sonderpostamt unterstellt war. Markensammler, deren Wünsche auf Ab- gabe von Wertzeichen am Schalter nicht erfüllt werden können, werden an die Ver- sandstelle für Sammlermarken in Frankfurt/ Main, Stephanstraße 14, verwiesen. Diese Versandstelle hält laufend alle gültigen Postwertzeichen des Bundesgebietes vor- rätig und gibt sie gegen ein geringes Auf- geld ab. Auf Antrag, dem ein Briefumschlag mit der Anschrift des Antragstellers beizu- fügen ist, verrechnet die Versandstelle be- stellte gültige Postwertzeichen auf den Brie- fen an den Besteller als Postgebühr und stempelt sie besonders mit einem einwand- reien Tagesstempel. 500 Briefmarken- Fachgeschäfte mit 814 Beschäftigten im Bundesgebiet wurden bei der Zählung der Einzelhandels-Arbeits- stätten ermittelt. Den höchsten Anteil hat Hamburg, auf das allein 50 Fachgeschäfte entfallen. Die zahlreichen Buchhandlungen, Schreibwarengeschäfte, Tabakläden usw., die meistens in Kommission für Fachhandlungen Briefmarken führen, sind in der Zahl 500 nicht enthalten. eee * Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 31. Jul 1932 Geniehen, nicht denken Seine Freunde, Platzmieter und solche, die es noch werden können, überrascht das Natio- naltheater in diesen Tagen mit einer kleinen, dureh eingeschobene Anzeigenseiten vielleicht etwas unübersichtlich gegliederte Schrift, die Siek„Vorschau auf die Spielzeit 1952/53“ nennt. Sie enthält einen Ueberblick auf die in der kommenden Saison geplanten Aufführungen, nennt die Namen der auch für 1952/53 über- nommenen Sänger und Darsteller sowie neu verpflichteter Kräfte, und macht mit den Vor- zügen der einzelnen Mietkategorien bekannt. Das Interessanteste an der Schrift aber ist ein kurzes Geleitwort, in dem Intendant Dr. Hans Schüler jedes Wort offensichtlich genau ge- Wogen hat, so daß dem aufmerksamen Leser „wischen den Zeilen“ manches gesagt wird, Was nieht unbedeutsam erscheint als„Rand- bemerkung“ zur Situation der Zeit. Da ist zum Beispiel indirekt herauszulesen, dag man es mehr und mehr aufgegeben hat(aus dem Zwang der wirtschaftlichen Lage wohl), das Nationaltheater in dem Sinne zu führen wie zum Beispiel Schiller ein Theater ver- standen wissen will, niekt als Ort des„Genie gens“, sondern der Auseinandersetzung, die Freilich meist mühevoll und ebenso oft unbe- quem ist. Es heißt da wörtlich:„Wir werden den Spielplan der Platzmieten vorwiegend Ihren Wünschen entsprechend gestalten“ und gleich da fauf weiter„Eine Minderheit jedoch will sich mit Problemen auseinandersetzen“. Diese Minderheit wird in das entstehende„Kleine Nationaltheater im Rosengarten“ und vor allem auf die Studio- Aufführungen verwiesen. doch läßt Dr. Schüler in einer Anwandlung von Optimismus auch der Majorität den Zugang offen, wenn er sagt, daß ein— wenn auch ge- ringer— Prozentsatz der Miet vorstellungen dem Problem- Theater Rechnung trägt. Doch dann kommt gleich die Resignation hinterher mit dem Satz:„Umtauschmöglickkeiten der Mieten) gewährleisten eine individuelle Kor- rektur des Spielplanes je naeh Geschmack“. Dieses Geleitwort spiegelt die fatale Situa- tion des Theaters wieder: Die aus wirtschaft- nienen Gründen zwangsläufig auch künstle- rische Abhängigkeit von einer Majorität, die dem künstlerischen Anliegen des Theaters ihr seklichtes Unterhaltungsbedürfnis wirksam entgegenstellt. l gni Drei Abstürze in kurzer Zeit a m gleichen Arbeitsplatz Zum dritten Male innerhalb kurzer Zeit ereignete sich ein Absturzunglück auf dem Gelände des amerikanischen Kcohlenlagers in der Graßmannstraße in Rheinau. Ein Arbei- ter stürzte auf bis jetzt noch unbekannter Ursache von einem in etwa 15 m Höhe an- gebrachten Laufsteg ab und schlug dabei mit dem Kopf gegen eine Transmissionswelle, daß er bewußtlos auf dem Boden liegen blieb. Der herbeigerufene Arzt konnte nur noch den ein- getretenen Tod infolge Genickbruches fest- stellen. Der Abgestürzte war vor etwa sechs Wo- chen aus der französischen Fremdenlegion entlassen worden und seit dieser Zeit bei einer Mannheimer Firma beschäftigt. ATügenommen hat im letzten Jahr die Einwohner- zahl Mannheims um rund 1000 auf nunmehr 259 251, die Zahl der in Mannheim wohnen- den und beschäftigten Arbeitnehmer um stark 3000 auf 101 195, die Zahl der Einpendler um 2000 auf 41 000,. g„der Spareinlagenbestand der Spar- kassen um 5 Millionen auf jetzt 17 703 000 D-Mark, „die Zahl der Unfälle in den ersten künf Monaten des Jahres im Vergleich zur gleichen Zeit des Vorjahres um 500 auf 1500, . und die in den gleichen Zeiträumen in Lannheil n reeistrierten angekommenen Fremden um 8000 auf 438 067. ub genommen hat die Zahl der in den ersten fünf Monaten dieses Jahres vom Wohlfahrtsamt unterstützten Parteien um etwa 200 auf jetzt 3324, „„die Zahl der Neuerkrankungen an Geschlechtskrankheiten um 152 auf 464, „„die Säuglingssterblichkeit um 0,3 auf 7515 Und die Zahl der neu- und wiederaufgebau- ten Wohnungen um etwa die Hälfte auf erst 743 in den ersten fünf Monaten des laufen- den Jahres. f „Scala-Eis-Revue“ a b 5. August in Mannheim Die Eis- Revue mit den Geschwistern Pausin als Stars neben einer Reihe weiterer prominenter Könner auf dem Eis wird in Mannheim ab 5. August auf dem Theodor- Kutzer-Ufer auf einer eigenen transporta- blen Anlage gastieren. Um die etwa 120 qm große Eisfläche können in einem zirkusähn- lichen Zelt annähernd 2000 Personen grup- piert werden. Die ‚Scala-Eis-Revue“ reist bereits seit zwei Jahren im Bundesgebiet und anderen europäischen Ländern. Wohin gehen wir? Donnerstag, 31. Juli: Alhambra:„Enrico Caruso“ Amerikahaus 16 Uhr: Fritz Noetzold liest: Der Walfisch Jan fährt Eisenbahn und Herbert Schmidt fährt mit“;„The englisch drama of today“, Lecture in English by Mr. Derek Fogg, England(für die Jugend). Wie wird das Wetter? 0. — S2 Langsame — 2 weltere e Erwärmung Vorhersage bis Freitag früh? Ueber wiegend heiter mit Höchst- temperaturen bis 28 Grad Nachts klar bei Tiefstwerten bis unter 15 Grad. Schwache südliche Winde. 8 Pegelstand des Rheins am 30. Juli: Maxau 390( 11), Mannheim 217(Y.), Worms 145(2), Caub 140(40). Henns Thelen orssenfiert ScaIA-EIS-REV UE t nach Mannheim, Theodor-Kutzer-U m Ko 2 Im Schulhof gibt es keine Ferien Wenn die Schülerinnen und Schüler der Hildaschule karstadt- West aus den großen Ferien zurüc hren. werden sie sich darüber freuen, einen sauberen und auf- geräumten Schulhof vorzufinden. Arbeiter des Hochbauamtes sind zur Zeit dabei, Trüm- mer von zwei im Schulhof aufgestellten Ab- stell- und Lagerschuppen wegzuschaffen. Ein falscher Schwur uus Gefälligkeit Die Musikstudentin brachte Personen, die in eine langwierige Ver- handlung vor der Strafkammer mit hinein- spielten: Ein praktischer Arzt, der zur Zeit eine Gefängnistrafe wegen Abtreibung ver- büßt, eine mehr als undurchsichtige Musik- studentin, die in der Verhandlung gegen den Arzt vor einigen Wochen unter dringendem Meineidsverdacht aus dem Gerichtssaal her- aus verhaftet wurde, die Frau des Arztes und dessen Sprechstundenhilfe. Vorgeschichte: Als der Arzt unter dem Verdacht eines unerlaubten Eingriffes fest- genommen wurde, erinnerte er sich an die Musikstudentin. Auf einem an seine Frau ge- schmuggelten Kassiber stand unter anderem der Name dieser jetzt so belastenden Zeugin mit einem offenbar den Weg zur Rettung an- deutenden Fragezeichen. Und die Zeugin schwor dann auch in der Verhandlung, sie sei zur fraglichen Tatzeit in der Praxis des Arz- tes gewesen und könne bezeugen, daß kein Eingriff vorgenommen worden sei. Der Staatsanwalt traute aber dem Frieden nicht, ließ sie festnehmen, und siehe da, nach kurzer Zeit kam das Geständnis, daß sie aus „Gefälligkeit“ unter Eid gelogen habe. Erfolg: Zehn Monate Gefängnis wegen Meineids. Hauptgeschichte: Die Frau des Arztes und seine Sprechstundenhilfe waren der Anstif- tung und der Beihilfe zu diesem Meineid angeklagt. Die Frau gab zu, an die Musik- studentin voller Verzweiflung herangetreten zu sein, um die drohende Gefahr einer Ver- nichtung der Existenz ihres Mannes abzu- wenden. Die Studentin habe sich sofort be- reit erklärt. Die Sprechstundenhilfe sagte, sie habe die Krankenkarte der hilfsbereiten Patientin mit dem für den Abtreibungspro- zeß so wichtigen Datum und dem Vermerk einer in Wirklichkeit nicht erfolgten Behand- lung an diesem Tage„ergänzt“. Die Studentin selbst behauptete, schwerste Bedenken gegen den Meineid gehabt und nur auf ständiges Flehen und Bitten der Frau endlich nachgegeben zu haben. Sie sagt ferner unter Abwesenheit der unglücklichen Arzt- frau aus, ihre Besuche bei dem Arzt seien mehr privater Natur gewesen, verweigerte aber die Aussage über Einzelheiten. Fest steht nur, daß sie sich selbst in„Nöten“ befand und sich dem Arzt„anvertraute“, allerdings ohne Erfolg. Dazu war noch von einigen klei- nen Festen in der Praxis des Arztes ohne seine Ehefrau die Rede, und diese Ehefrau, den falschen Ton in die Ehe die nach der Belehrung durch den Vorsitzen- den über das, was in ihrer Abwesenheit aus- gesagt wurde, brach erschüttert auf der An- klagebank zusammen. Nach unzähligen formellen Streitigkeiten zwischen Staatsanwalt und Verteidigung das Urteil, das die Frau und die Sprechstunden- hilfe nur wegen Anstiftung und Beihilfe zur falschen uneidlichen Aussage zu fünf und vier Monaten Gefängnis verdammt. Frei- spruch von der Mithilfe zum Meineid deshalb, weil die Angeklagten aus der subjektiven Tatperspektive heraus insoweit gutgläubig waren. Nachspiel: Eine zerbrochene Ehe und eine Frau, die ein menschlich verständliches Un- recht beging, um ihrem Mann zu helfen, der nicht mehr ganz ihr Mann war und jetzt auch noch wegen Anstiftung zum Meineid ange- klagt werden wird. lex Mannheim trunk 11,8 Millionen Liter Bier in einem) Trotzdem ist Vorkriegsstand noch nicht erreicht Im Rechnungsjahr 1951/2 belief sich der Bierverbrauch in Mannheim nach der Durch- schnittsberechnung auf 46,4 Liter je Ein- wohner. Das ergibt einen Gesamtverbrauch an Bier in Mannheim von 11 878 400 Litern. Eine ganz schöne Menge. Im allgemeinen ist der Bierverbrauch seit 1949 gestiegen, hat aber den Vorkriegsstand noch nicht wieder erreicht. Die soeben fertig- gestellten Ergebnisse des Rechnungsjahres 1951/52 zeigen im Bundesgebiet das bedeu- tende Steigen des Bierausstoßes von 18,2 Mil- lionen Hektoliter 1950 auf 23,4 Millionen Hektoliter 1951, das sind 28,7 Prozent. Damit hat die Aufwärtsent wicklung, die bereits im Vorjahr einsetzte, 1951 unvermindert ange- halten. Der Ausstoß je Einwohner, erhöhte sich von 38,1 Liter auf 48,6 Liter, blieb damit allerdings gegenüber der Vorkriegszeit im- mer noch um 30 Prozent zurück, denn 1938 betrug der Bierausstoß im Reichsdurchschnitt 70 Liter je Einwohner. Die Entwicklung des Bierausstoßes in den einzelnen Bundesländern zeigt daß die Zu- nahme in Nordrhein- Westfalen mit 34,5 Pro- zent ähnlich wie in Hamburg, Rheinland- Pfalz, Niedersachsen und Hessen über dem Bundesdurchschnitt von 28,7 Prozent lag Bremen führt mit 66,2 Prozent, doch ist für dieses Ergebnis die steigende Exportquote der Bremer Brauereien ausschlaggebend. In Baden- Württemberg betrug der Bier- ausstoß im Rechnungsjahr 1951/52 1 843 000 Hektoliter gegenüber 1 441 700 Hektoliter 1950/51 und 1 235 500 Hektoliter 1949/50 Baden- Württemberg erreichte damit eine Zu- nahme des Bierausstoßes von 27,8 Prozent 1951 gegenüber 1950. Die Umrechnung des Ausstoßes je Ein- wohner ergibt in den einzelnen Ländern alißerordentlich abweichende Ergebnisse. Ab- gesehen von Bremen, das eine Quote von 112,9 Litern aufweist, worin jedoch ein Exportanteil von 33,3 l enthalten ist, steht Bayern mit 100,8 1 an erster Stelle. In anderen Ländern war der Anteil wesentlich niedriger. Er betrug in Baden- Württemberg 46,41 und Württemberg- Hohenzollern 44,8 J bzw. 44,5 1 und in Nordrhein- Westfalen und Hamburg 43,9 1 bzw. 43,2 J. Von den übrigen Ländern ist die niedrige Kopfquote der Flüchtlingsländer Schleswig-Holstein und Niedersachsen mit 6,7 1 bzw. 18 71 auffallend Der Mehrverbrauch an Bier dürfte haupt- sächlich auf die gestiegenen Geldeinkommen, besonders durch Lohn- und Gehaltserhöhun- gen zurückzuführen sein. Zum Teil mag er aber auch dadurch bedingt sein, daß viele Rirchenkreuz gestohlen und für 12 DM verkauft Hand in Hand arbeiteten zwei 17jäh- rige Mädchen aus Ludwigshafen, um den Semmersehlugvexkkauf in ihrem Sinne zu nutzen. In vier Warenhäusern traten sie„mit Erfolg“ auf, wurden je- kleider von der Stange abhängten und in ihrer Einkaufstasche verschwinden lieben. Das eine Mädchen konnte im Ge- dränge zunächst entkommen, wurde Aber eingeholt und ebenfalls festgenom- men. Bei der Wohnungsdurchsuchung wurden noch drei Kleider, zwei Röcke und zwei Damenblusen vorgefunden. In N 1 drang gegen Mitternacht ein polnischer Staatsangehöriger in ein La- denlokal ein. Durch das plötzliche Auf- tauchen des Geschäftsführers konnte der Dieb sein Vorhaben nicht ausführen, wurde aber festgehalten und der Polizei übergeben. Bei seiner Vernehmung markierte er den Betrunkenen und gab an, der deutschen Sprache nicht mächtig zu sein. Die Nachtzeit wählten zwei Arbeiter, die auf einem Kartoffelacker bei Feu- denheim 1% Zentner Kartoffel aus- dechre gefaßt alsssie gerade zwei Damen- und weiter verladen worden war. machten. Bei dem Abtransport wurden sie gestellt und das Diebesgut sicher- gestellt. In Käfertal hatte sich ein„Girl“ zu lange bei seinem amerikanischen Freund aufgehalten so daß es nicht mehr mög- lich war, mit der OEG nach Weinheim zu fahren. Dieses Problem löste der amerikanische Soldat auf seine Art. Er stahl das erstbeste Fahrrad, das ihm in den Weg kam und übergab es seiner Freundin. Diese hatte das gestohlene Rad kaum in ihrem Besitz, als sie auch schon von einer Polizeistreife kontrol- liert und festgenommen wurde. Zum Glück hatte das Mädchen den Ausweis ihres amerikanischen Freundes in der Hand, sd daß der Dieb ohne weiteres ermittelt werden konnte. Zwei Arbeiter hatten keine Hemmun- gen, das schmiedeeiserne, etwa drei Meter hohe und vier Zentner schwere Kreuz der Heilig-Geist-Kirche zu steh- len, das auf dem Rasen neben der Kirche lag. Die Diebe hatten das Kreuz, das einen Wert von 300 DM darstellt, für nur 12 DM an einen Altmetallhändler verkauft. Eine Sicherstellung war nicht mehr möglich, weil es bereits zerkleinert Kleine Chronik der großen Stadt Mannheimer wurde Ehrenbürger. Der Mannheimer Stephan Hoog, Mannheim-Feu- denheim, Schwanenstraße 22, wurde vor kur- zem Ehrenbürger des Luftkurortes Vielbrun im Odenwald. Im Rahmen einer Feier wurde dem Mannheimer durch den Bürgermeister des Ortes der Ehrenbürgerbrief übergeben. Diese Würde erwarb sich Stephan Hoog da- durch, daß er nunmehr seit 50 Jahren regel- mäßig jedes Jahr seinen Urlaub in Vielbrun verbracht hat. Sudetendeutsche Landsmannschaft. Sprech- stunden ab 1. August jeden Donnerstag von 19 bis 21 Uhr in der Buchhandlung Kurt Pfitzner, F 2, 3. Reichsbund Neckarau. Es ist gelungen, für die reklamierten Fälle den Abschluß der Umberentung bis zum 1. September zu er- reichen. Jedoch muß auf nicht wenige Ren- tenbescheide Berufung eingelegt werden. Die Mitglieder werden gebeten, nach Erhalt der neuen Bescheide mit diesen sofort beim Vor- stand zur Nachprüfung vorsprechen, damit die Berufungsfrist nicht versäumt wird. Am 4. August, 20 Uhr, im„Engel“ Versamm- lung, auch für Nichtmitglieder. Club„Stella- nigra“, Am 2. August, 20 Uhr, in der„Amicitia“ Sommernachtfest. BASF-Siedlergemeinschaft Rheinau: Am 2., 3. und 4. August Siedlerfest. Siedlergemeinschaft Neckarau. Vom 2. bis 4. August auf dem VfL-Platz am Waldweg Sommerfest zum 20jährigen Bestehen. Arbeiter-Rad- und Kraftfahrerbund,, Soli- darität“ Neckarau. Vom 2. bis 4. August Som- mersportfest im Schulhof der Germanſaschule. mit dem Ol Verein für Bewegungsspiele. Vom 2. bis 4. August auf dem Sportplatz am Kuhbuckel Gründungsfeier. Am 2. August, 19 Uhr, Weihe des neuen Glubhauses. Kleintierzüchter-Verein Neckarau. Vom 2. bis 4. August Kleintierschau mit Sommer- fest auf dem Festplatz Angelstraße 121. Angelsport- Verein Sandhofen. Vom 2. bis 4. August auf dem Festplatz des Klein- gärtner-Vereins Fischerfest mit Preisflschen. Vereinigung der Pächter des Verbindungs- kanals Mannheim: Am 3. August von 4.30 bis 11. Uhr Preisangeln; 19 Uhr Preisverteilung im Lokal„Alte Mühlau“. „Dramatischer Club“ Waldhof. Am 3. August, 19 Uhr, auf der Freilichtbühne das Singspiel„Die schöne Müllerin“. Odenwaldklub Mannheim. Mit Sonderzug am 3. August um 6.37 Uhr Fahrt ins Neckar- tal; ab Hirschhorn Wanderung nach Rothen- burg- Oberhainbrunn und zurück nach Hirschhorn. Gebaut wird auf alle Fälle, teilt uns die „Bautreuhand“ mit zur Ergänzung unseres gestrigen Artikels„Macht einer nicht mit, kommen zehn andere nicht zu Streich“. Die zehn Bauten in der Rheindammstraße werden in Gemeinschaftsarbeit ausgeführt, auch wenn der elfte Grundstücksbesitzer des Blocks sich nicht entschließen sollte, doch noch mitzumachen. Neben neuerrichteten Bauten wird sich ein stehengebliebener Stumpf merkwürdig ausnehmen und seinen Inhaber vermutlich auf lange Zeit hinaus unangenehm an versäumte Gelegenheiten erinnern. Bedauerlich ist nur, daß eines der ympio- und Akademischen Weltmeisterpaor ersten, ganz aus der Privatinitiative ge- schöpften Bauprojekte nicht von Anfang an von allen, die sich beteiligt fühlen sollten, 3 einem sichtbaren Erfolg getragen wird. Die„verlegte“ Schloßkirche. Die stadt- kundigen und scharfäugigen Leser, die uns gestern telefonisch und brieflich darauf auf- merksam gemacht haben, daß wir uns mit dem Foto von der Schloßkirche in unserer Mittwoch-Ausgabe doch wohl geirrt hätten, haben ganz recht, und wir haben Grund, uns zu schämen, denn so etwas hätte einfach nicht passieren dürfen. Aber manchmal sitzt eben doch trotz aller Vorsicht der Wurm drin, wie man so sagt. Was da im Bild ge- zeigt wurde, war zwar ein Stück vom Schloß, aber nicht die Schloßkirche. Die ist nämlich immer noch zwischen dem Gerichtsflügel und dem Mittelbau des Schlosses, unser Bild aber zeigt ein Stück des Flügels auf der anderen Seite und dazu noch von der Rheinseite aus fotografiert. Können Sie uns noch einmal ver zeigen Wir gratulieren! Friedrich Fuchs, Mann- heim-Neckarau, Maxstraße 2a, wird 75 Jahre alt. Paul Müller, Mannheim-Seckenheim, Meßkircher Straße 19, vollendet das 80. Le- bensjahr. Friedrich Scherer, Mannheim, Dalbergstraße 3, ist 55 Jahre bei der Firma Karl Schweyer A. G., Mannheim, tätig. Herr Scherer tritt nunmehr in den Ruhestand. Bei der gleichen Firma kann Karl Hettig sein 25 jähriges Arbeits jubiläum feiern. Liebreich Pawilitschko, Mannheim- Neckarau, Dorfgär- tenstraße 1, begeht den 65. Geburtstag. fer- premiere: Dienstag, 8. August, 20 Uhr 8 Fahrgast Geschwister Pauss in Weeemdwddddmeursc und Eisläufern aus 12 Nationeſ Verbraucher in den vergangenen Jab ihren dringendsten Bedarf an Hausrat un Kleidung decken konnten, so daß nunmez ein weiterer Spielraum innerhalb des Ein kommens für andere Zwecke zur Verfugen steht. Denn die gleiche Tendenz wie bel Bier zeigt sich auch bei anderen Gen mitteln. So stieg der Verbrauch von Zigatg ten 1951 um etwa 20 Prozent und der Weh verbrauch erhöhte sich ebenfalls erheblich Der Absatz von Branntwein hat trotz g. höhter Verbraucherpreise etwa den Stau des Vorjahres halten können. „Die gute alte Zeit. geht in Ruhestand Mit dem am Dienstag 70 Jahre alt ge. wordenen Fuhrmann Karl Gress, der sich ab Freitag in das Privatleben zurückzieht, wil ein Blatt Alt-Mannheimer Geschichte um- gewendet, das noch von Trambahnen und Pferdedroschken erzählt und etwa mit„D gute, alte Zeit“ überschrieben sein könnte Der rüstige Siebziger saß seit seiner fri- hesten Jugend, ja Kindheit auf dem Kutsch bock, und wurde von Bürgermeister Trumpf. heller im Auftrag der Stadt Mannheim vt zwei Jahren auf Grund seines damals 0. jährigen Fuhrdienstes besonders ausgezeich- net. Zusammen mit anderen hat er es ver- standen, mit seinem Pferd und Wagen ein Stück gemütvoller Vergangenheit in di schnelllebige Gegenwart zu tragen und durch. zusetzen. 5 „Es war ein umsichtiger Mann, der kolos- sales Geschäftsinteresse aufbrachte und sid sehr gut mit der Kundschaft verstanden hat“, sagt der Inhaber des Speditionsunter- nehmens, bei dem Gress zuletzt beschäftlg war. Unser Bild zeigt den Ruheständler mit seinem treuen Kameraden, einem Rappen, der auf den Namen„Mohr“ hört und wie sein von ihm Abschied nehmender„Het“ schon manchen Sturm erlebt. Hat. roh Ius dem Polizeibericht 500 DM Fahrkosten schuldig. Schwer ge. schädigt wurde ein Mannheimer Taxi- Unter- nehmer, dessen Fahrer einen jüngeren Mann von Mannheim nach Würzburg und München zu fahren hatte und sonst noch allerlei Ne. benfahrten ausführen mußte. Das konnte dd der Unbekannte erlauben, weil er keine Augenblick daran dachte, die Fahrtkosten 1 bezahlen. Nach der Ankunft in München ver. schwand der bis jetzt noch nicht ermittelt Einen ernsten Zusammenstoß gab es, dl ein amerikanischer Soldat auf seinem Moto rad von der Friedrich-Ebert-Straße in dd Grenadierstrage einbiegen wollte und da gegen ein in Richtung Friedrich-Ebert-Brüch fahrendes deutsches Motorrad rannte. Wäb⸗ rend der deutsche Fahrer und ein mitfahren des Mädchen mit leichteren Verletzungen davonkamen, erlitt der Soldat eine Unter. schenkelfraktur und eine Kniescheiben vel letzung, Räder rollten falsch. Nachdem sie den Drahtzaun eines Parkplatzes aufgeschnitten hatten, drangen unbekannte Täter ein un! montierten an zwei Lkw. zwei komplette E satzräder im Werte von 1800 DM ab. 1 mutlich wurden die beiden Autoräder m Hilfe eines Transportfahrzeuges weggesche Es handelt sich um Ersatzräder Marte „Metzler“, in der Größe 7,50* 20. Vor Au kauf wird gewarnt.. 5 Der tägliche Unfall. 00 einer Schädelprellung mu 6 eine Frau die Unvorsichtighe bezahlen, auf der Möhlstrab⸗ hinter einem fahrenden Til die Fahrbahn überschreiten 1 wollen. Sie faßt und auf die Fahrbahn geworfen. Du das scharfe Bremsen des Omnibusses uf eine mitfahrende Frau leicht verletzt. Beim Gleisübergang der Straßenbahn 9 der Wohlgelegenschule wollte ein Radfabt noch schnell vor einem Straßenbahnzug. die andere Seite, stieß aber gegen die 190 Benbahn. Durch den Anprall erlitt er 1 Gehirnerschütterung, Rippenprellungen 15 Kopfverletzungen. Auf der Rhena straße lief eine Fußgängerin gegen en Motorradfahrer, wodurch der Fahrer 10 5 seine mitfahrende Frau auf die Straße stüt ten und sich erheblich verletzten, 15 gängerin kam ohne körperlichen Sch davon.— Ohne sich zu Überzeugen, ob a Fahrbahn frei war, öffnete auf der 15 perstraße der Fahrer eines parkenden 3 b die Wagentüre, so daß ein gerade vorbel 15 rendes Lehrmädchen gegen die Tür ran und von ihrem Fahrrad stürzte. wurde von einem Omnibus 6 kreiser Auntsd Künftie könner Kor kehrs i angeor stimmt die Bo weise wurde Bunde Oberse lung auf de Linge mit Re lingen Friedr. hafen Die eine S Eisenb von 1 Lande: Lindan Rücktke mit de ten. D ten vo rück. auf di jedoch Umwe Sti gebun Bäcke Facha Vorsit rich Arme nierte von d. sen d korde: sorgen liehen leicht. Einha La Verke sicher erhöh Land“ Zungs delle müsse ong Nr. 9 . n Jah n Jahre usrat un nunmen des lh. V erkügn wie dea Genu 1 Zigare ler Wel erheblid trotz el en Stau it. e alt ge. er sich ab ieht, win chte um⸗ nnen und mit„Dis n könnte einer fr · n Kutsch r Trumpf⸗ meim vor amals 50. usgezeich. r es Ver- Vagen eln t in die nd durch der kolos- und sich erstanden 'onsunter. eschäktls indler mit Rappen, und wie er„Herr“ rob 1 chwer ge Xi-Unter⸗ ren Mann München lerlei Ne. onnte sich er Keinen kosten 1 ichen ver- ermittelte ab es, al. m Motor- Be in die und dabe rt-Brüche nte. Wäh- nitfahren⸗ Aetzungen ne Unter- jeibenvet- n sie den eschnitten rein un plette F- ab. Ver. räder mit geschaft + Marke Vor Au. tall.. g muh sichtiste Nr. 173 0 Donnerstag, 31. Juli 1952 MORGEN — Amerikanische Zone, aber französisch besetzt Weigß-bluuer Himmel über Linduu Der bisher selbständige Kreis Lindau wird der bayerischen Verwaltung angeschlossen Lin da u. Ohne viel Aufhebens geht zur Zeit„ein ganzes Land“ der Bundes- republik seiner Auflösung entgegen: der bisher selbständige Kreis Lindau wird mit seinen Behörden den bayerischen Verwaltungen angeschlossen. Das staatsrechtliche Kuriosum eines län- derähnlichen Gebildes ergab sich, als das 2u Bayern gehörende Lindau der amerikani- schen Besatzungszone zwar zugeschlagen, aber von den Franzosen besetzt wurde. Lindau stellte für die französische Besat- zungsmacht das Verbindungsstück zwischen bren Zonen in Deutschland und Oester- reich dar. So kam es, daß Lindau bei ver- schiedenen deutschen Gesetzen einfach ver- gessen wurde und seine rechtliche Situation okt Ermessungsfrage aus deutschem Gesetz und Besatzungsanordnung wurde. Als ein- uger Kreis im Bund mit rund 40 000 Ein- wohnern besitzt Lindau ein Kreispräsidium. lum steht der Maschinenfabrikant aus Reh- lings, Anton Zwisler, vor. Die Tage des von den Lindauer Einwohnern scherzhafterweise Anton I.“ genannten Staatssouveräns wer- den ihrem Ende entgegengehen, wenn das Haushaltsjahr 1952/53 im kommenden Früh- r abläuft. Vorher werden die Lindauer am 26. Oktober in Gemeinden und Land- kreisen Kommunalwahlen absolvieren. Die Amtsdauer ist dabei so gekürzt, daß Lindau künftig gleichzeitig mit Bayern wird wählen können. Die schlauen Schwaben Als schlaue Schwaben haben die Lindauer die viel Lärm um ihre eigenartige Stel- lung gemacht. Sie verhielten sich schön still. als in der Reichsmarkzeit oft unangenehme Auflagen von den Landesbehörden gemacht wurden. Ein schneller Blick nach München zeigte innen, welche günstigen Regelungen im Bayerischen galten und dann spitzten sie über ihre Grenze nach Tübingen, um die an- genehme Seite von Württemberg-Hohenzol- lern auf ihre Verhältnisse zu übertragen. Das Unangenehme ließen sie jeweils bei- seite und fuhren keineswegs schlecht dabei. Sie erteilten einer Spielbank die Konzession und konnten damit— wie auch durch ihre Sonderstellung in steuerlichen Fragen— das sonst notorisch schwindsüchtige Finanzsäckel auffüllen. Die Spielbank warf. wie offiziell zugegeben wird. ein reizendes Theater ab. Auch sonst war die Finanzlage nicht schlecht: die Queralpenstraße in wuchtiger Breite wurde ausgebaut und so zieht sich nun von Lindau nach Oberstaufen eine der besten und landschaftlich reizvollsten Straßen des Bundesgebietes. Diese günstige Finanzlage scheint ihre besten Zeiten überschritten zu haben, seit am 1. April dieses Jahres grund- sätzlich die bayerischen Regelungen in Lin- dau gelten. Es fehlt die Autobahn Wer die Kreisgrenze mit dem Wagen überschreitet, glaubt sich in ein anderes Land versetzt: die gepflegtesten Straßen Westdeutschlands schonen das Auto und ver- mitteln, wie ein rheinischer Industrieller meinte, das Vorgefühl:„Hier können nur glückliche Menschen wohnen“. Ganz so glücklich. wie es dem Urlaubsreisenden er- scheint, sind jedoch nicht alle Einwohner des Kreises Lindau. Ein Blick auf die Land- Karte offenbart die schwierige Lage im Süd- West-Zipfel des Bundes: keine Autobahn bringt den„Fremdenverkehr auf Rädern“ in die Nähe des Bodensees Landstraßen, Wenn auch erster Ordnung, sind von den Touristen ebenso ungern befahren wie sie für den Güterverkehr von heute über lange Strecken ungeeignet sind. Diese Transport- misere ist ein ernstes Problem für den Kreis. Treue zu Bayern „Ich werde immer dafür sorgen, daß der Himmel weiß-blau über Lindau bleibt“, sagte Kreispräsident Zwisler vor zwei Jahren, als der bayerische Ministerpräsident Dr. Hans Eaard zu einem Staatsbesuch in die Insel- stadt Lindau kam. Zwisler hat sein Wort gehalten. Trotz mancher Verlockungen aus dem Südwesten hielten die Lindauer dem Lande Bayern die Treue. Sie fühlen sich nach München gehörig und ihr„Anton I.“ hat— listig über seinen Kneifer blinzelnd — manches diplomatisches Stückchen fertig- gebracht, um diese Linie einzuhalten. Sein bester Mitstreiter war dabei der französische Kreisdelegierte. Ernest Frey, der es ablehnte. das Schloß Allwind seines Vorgängers zu be- ziehen und sich mit einer Villa in Bad Schachen begnügte. Der weißhaarige Elsäs- ser. ein Bruder des Straßburger Oberbitr- germeisters. war zwanzig Jahre lang am Münchner Generalkonsulat tätig gewesen und kennt die Entwicklung im Süden Deutschlands wie ein Einheimischer. Er be- reitet sich nun auf seine Heimreise vor. Wer dann allerdings die Kämpfe um Wohnungs- freigaben und andere Probleme mit der Mi- litärbürokratie der Besatzungsarmee aus- tragen soll, das bereitet den Lindauern, die Frey als ihren Freund betrachten, ernste Sorgen. Dr. Neinhaus als OB in's Amt eingeführt Innenminister Ulrich leitete den feierlichen Akt Heidelberg. Der Innenminister von Baden- Württemberg, Fritz Ulrich, führte am Diens- tag im großen Saal des Heidelberger Rat- hauses den Präsidenten der Verfassung- gebenden Landes versammlung, Dr. Karl Neinhaus(CDU), in sein Amt als Ober- bürgermeister ein. Dr. Neinhaus, der vom Innenminister vereidigt wurde, ist am Gleiche Fahriausweise für Bahn, Schiff und Zus Erhebliche Vereinfachung des Verkehrs im Bodenseegebiet Konstanz. Zur Vereinfachung des Ver- kehrs im Bodenseegebiet hat die Bundesbahn angeordnet, daß bis auf weiteres auf be- stimmten Strecken für die Eisenbahn und die Bodenseeschiffe die gleichen Fahrtaus- weise benützt werden können. Gleichzeitig wurde die Gültigkeit von Schiffskarten in Bundesbabhnomnibussen auf den Verkehr am Obersee ausgedehnt. nachdem diese Rege- lung vor einiger Zeit versuchsweise schon auf der Strecke Ueberlingen— Meersburg eingeführt worden war. Künftig können so- mit Reisende mit Schiffskarten von Ueber- lingen nach einer Landestelle zwischen Friedrichshafen und Lindau von Friedrichs- hafen an auch die Eisenbahn benützen. Die Rückfahrt können Reisende, die eine Schiffsrückfahrkarte haben, mit der Eisenbahn antreten. Schiffsrückfahrkarten von Konstanz nach Bregenz oder einer Landestelle zwischen Friedrichshafen und Lindau oder umgekehrt berechtigen dazu, die Nlckkahrt ganz oder von Friedrichshafen an kt der Eisenbahn über Radolfzell anzutre- ten, Das gleiche gilt für Schiffsrückfahrkar- ten von Konstanz nach Ueberlingen und zu- rück. In allen Fällen, in denen vom Schiff auf die Eisenbahn übergewechselt wird. ist jedoch die Lösung einer Berechtigungs- bzw. Umwegkarte erforderlich. Die„Linzgau“ in Dienst gestellt Konstanz. Das neue Fährschiff„Linzgau“. das als das schönste Schiff auf dem Boden- dee bezeichnet wird, ist am Wochenende in Dienst gestellt und im Fährbetrieb zwischen Staad und Meersburg eingesetzt worden. Auf dem 350 am großen Ladedeck kann das Schikk dis zu 25 Personenwagen, zwei bis drei Omnibusse, 30 bis 35 Motorräder und 100 bis 150 Fahrräder transportieren. Außer- dem hat es Platz für etwa 400 Personen, die in behaglich eingerichteten Fahrgast Taumen im Oberdeck Aufnahme finden. Freiburger Stadttheater beantragt 400 000 DM Landeszuschuß Freiburg. Der Oberbürgermeister von Freiburg, Dr. Wolfgang Hoffmann, hat bei er Regierung des Landes Baden-Württem- derg den Antrag gestellt, den Städtischen dühnen Freiburg für das Rechnungsjahr 1052 53 einen Sonderzuschuß von 400 000 PM au gewähren. Der Antrag wird damit be- Fründet, daß mehr als die Hälfte der Dauer- sucher des Freiburger Theaters aus über 00 Orten in ganz Oberbaden kommen, und b Freiburg so für dieses Gebiet eine Art Landestheater geworden sei.— Bisher hat Oberbürgermeister Dr. Hoffmann noch keine feste Zusage für die Erhöhung des Landes- zuschusses erhalten. Im Kreis Oehringen sind drei Kinder an spinaler Kinderlähmung erkrankt, zwei von ihnen in der Gemeinde Kreuzle, eines in Oberheimbach. Wie vom staatlichen Gesund- heitsamt dazu mitgeteilt wird, handelt es sich um Fälle leichterer Art. Fest des Weines Varnhalt. Das romantisch gelegene Schwarzwald-Winzerdörfchen Varnhalt lädt auch in diesem Jahre zum traditionellen „Fest des Weines“ vom 2. bis 4. August ein. Nachdem die Weinkönigin des Vorjahres, die nach alter Sitte nur für die Dauer eines Festes regieren darf, abdanken mußte, wurde in geheimer Wahl schon die neue Königin von 1952 gekürt. Der großartige Eindruck, den die Gäste Varnhalts beim letzten Fest mit seinem wohlgelungenen Umzug erhiel- ten, wird sich in diesem Jahre sicherlich noch erhöhen. 13. Juli mit absoluter Mehrheit zum Nach- kolger des im April dieses Jahres verstor- benen Oberbürgermeisters Dr. Hugo Swart gewählt worden. Innenminister Ulrich sagte in seiner An- sprache, Heidelberg betrachte sich als Binde- glied zwischen den Schwaben und Badenern. Er sprach die Hoffnung aus, daß es Dr. Nein- haus gelingen möge, das Vertrauen auch der- jenigen Heidelberger Bürger für den Staat zu gewinnen, die bei der Wahl gegen das neue Land gestimmt hatten. Dr. Neinhaus forderte die Stadträte auf, sich bei der künftigen Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung stets nur vom Geist der Sachlichkeit leiten zu lassen. Dr. Neinhaus bat den Innenminister, er möge der Woh- nungsnot in Heidelberg seine besondere Auf- merksamkeit schenken. Heidelberg müsse danach streben, die überhöhten Steuersätze zu senken, sonst werde die Stadt bei der Ansiedlung von Industriefirmen gegenüber anderen Städten des Bundes niemals kon- Kkurrenzfähig werden. Dr. Neinhaus teilte ferner mit, daß er zu seiner Wahl über 800 Glückwunschschreiben erhalten habe. 22mal aus Erziehungsheimen entwichen Heidelberg. Ein aus Zittau in Sachsen stammender 13 Jahre alter Schüler, der im Erziehungsheim Stutensee bei Karlsruhe un- tergebracht war, und sich in der psychia- trischen Klinik in Heidelberg zur Unter- suchung befand, ist von dort entwichen und bisher noch nicht wieder aufgefunden wor- den. Der Junge ist bereits 22mal aus Erzie- hungsheimen entwichen. Bilanz der Buuspurkussen Bausparverträge mit einer Gesamtsumme von zwei Milliarden D-Mark 8 8 Stuttgart. Die dreizehn öffentlichen Bau- sparkassen im Bundesgebiet haben seit der Währungsreform bis zum 31. Dezember 1951 etwa 170 000 Bausparverträge mit einer Gesamtvertragssumme von rund zwei Milliarden DM abgeschlossen. Als Institute für den nachstelligen Real- kredit schließen die öffentlichen Bauspar- kassen im allgemeinen nur über den das Eigenkapital und die zweite Hypothek um- fassenden Betrag GBausparvertragssumme) des einzelnen Bauvorhabens ab. Daraus er- gibt sich, daß zur Gesamtfinanzierung mei- stems noch eine erste Hypothek beschafft werden muß. Diese Hypotheken werden vor allem von den Sparkassen gewährt, mit denen die öffentlichen Bausparkassen als Einrichtungen der Sparkassenorganisation schon immer in enger Verbindung stehen. Wie aus dem Bericht der Arbeitsgemein- schaft deutscher Sparkassen- und Girover- bände E. V., Geschäftsstelle öffentliche Bau- Sparkassen in Stuttgart, für das Jahr 1951 Weiter hervorgeht, sind in diesem Zeitraum von den öffentlichen Bausparkassen 39 941 Bausparverträge mit einer Gesamtvertrags- summe von 301 Millionen DM neu abge- schlossen worden. Der Spargeldeingang Pflichtraten und Sonderzahlungen— betrug im Jahre 1951 insgesamt 164,4 Millionen DM. Bemerkenswert ist der Zugang an Bauspar- einlagen im vierten Vierteljahr 1951, der mit 69,8 Millionen DM mehr als das Dop- pelte des Quartalsdurchschnitts vom 1. Ja- nuar bis zum 30. September 1951 betrug. Das Schwergewicht lag dabei im Monat De- zember, in dem steuerliche Gesichtspunkte erfahrungsgemäß eine wichtige Rolle spie- len. Ende Dezember 1951 betrug der Spar- einlagenbestand bei den 13 öffentlichen Bausparkassen des Bundesgebiets 276,5 Mil- lionen DM. Ausgezahlt haben die öffentlichen Bau- sparkassen im Jahre 1951 insgesamt 181,8 Millionen DM. Von dem gesamten Auszah- lungsbetrag der Sparkassenorganisation und der übrigen öffentlich- rechtlichen Kredit- anstalten haben die öffentlichen Bauspar- kassen rund 30 Prozent aufgebracht. Sie stehen innerhalb dieser Gruppe an zweiter Stelle. Subventioniertes Konsumbrot nur für Minderbemittelte Forderungen des Zentralverbandes des deutschen Bäckerhandwerks bluttsart. Auf einer öffentlichen Kund- gebung des Zentralverbandes des deutschen achecbendwerkes aus Anlaß der Bäckerei- breit stellung in Stuttgart bemängelte der nien tende dieser Organisation, Karl Fried- Lang, dag das ursprünglich für die e bestimmte und staatlich subventio- 0 Konsumbrot in großem Umfang auch 5 85 Wirtschaftlich besser gestellten Krei- korde 5 Bevölkerung gekauft werde. Lang zurgen e die Bundesregierung auf, dafür zu chen Aal dias Konsumbrot seinem eigent- lechtt Zweck wieder zugeführt und der inn ertigen Verwendung von Steuergeldern alt geboten werde. 1 setzte sich ferner für ein Verbot des aul freie. on Brot und sonstigen Backwaren irn f. len Plätzen, auf Wochenmärkten und 5 Bepäln handel ein. Damit die Versorgung chert derung mit dem täglichen Brot ge- erhöht Werden kann, verlangte Lang eine 0 staatliche, Förderung der deutschen N 3 3 5 unge chalt sowie eine größere Bewe- gelle reiheit für die Einfuhr- und Vorrats- dus 6 die Möglichkeit gegeben werden onate a etreidereserven für drei bis vier nzulegen. Für eine gleichbleibende Qualität der einzelnen Mehltypen müsse garantiert und jeder Versuch, die Getreide- und Mehlpreise spekulativ zu beeinflussen, unterbunden werden. Die gegenwärtige Fas- sung des Gesetzes gegen Wettbewerbs- beschränkungen, fuhr Lang fort, lehne das Handwerk schärfstens ab, da es seinen Be- langen nicht gerecht werde. Schließlich setzte sich der Vorsitzende des Zentralverbandes, in dem rund 57000 Bäckereibetriebe der Bundesrepublik zusammengeschlossen sind, für den großen Befähigungsnachweis im Handwerk und für die Erhaltung des Nacht- backverbotes ein. a Zu den Forderungen des Bäckerhandwerks sagte Ministerialrat Dr. Winkels tern in Vertretung des erkrankten Bundesernäh- rungsministers, daß sich vielleicht im Zu- sammenhang mit der künftigen Steuergesetz- gebung eine Möglichkeit biete, den Verkauf des Konsumbrotes auf bestimmte Bevöl- kerungskreise zu beschränken. Im Augen- blick sei es schwer, die Trennungslinie zu finden. In einem Ueberblick über die Ver- sorgungslage in Getreide sagte Dr. Winkel- stern, daß die Einfuhr- und Vorratsstelle an- gewiesen worden sei, die augenblicklich gün- stige Preissituation auf dem Getreidewelt- markt zu nützen und in größeren Mengen Getreide einzukaufen. Es sei geplant, neben den ständigen Vorratsmengen noch Dauer- reserven für mehrere Monate anzulegen. Die Lieferung der der Bundesrepublik auf Grund des internationalen Weizenabkommens zu- stehenden Grundmenge sei vom Ausland bereits zugesichert worden. Die deutsche Landwirtschaft, sagte Dr. Winkelstern könne jedoch in diesem Jahr mit keiner Rekordernte rechnen. Da bei Weizen ein normaler Mengen- ertrag durch die größeren Anbauflächen ge- sichert sei, sollten in diesem Jahr die Früh- druschprämien hauptsächlich für gute Rog- genablieferungen bereitgestellt werden. Der Präsident des Zentralverbandes des deutschen Handwerks, Richard Uhlemeyer, forderte die Unterstützung des Handwerks durch eine geeignete staatliche Wirtschafts- politik. Er kritisierte, daß bisher die Gesetz- gebung nur die Verhältnisse in der Industrie, nicht aber die des Handwerks berücksichtigt habe. Dabei habe das Handwerk, das 70 Pro- zent aller Facharbeiter ausbilde, einen hohen Anteil am Aufschwung der Industrie und des Exports. 1 Je, duch Wer jetzt erst kaufen kenn, profitiert noch von den grogortigen Preisvorteilen und der Riesendus wahl, die Kufhaus Vetter in seinem SOMMER-SCHLUSS VERKAUF allen Käufern bietet. Rücksichtslos sind die Preise heruntergezeichnet, damit ja qlle kaufen kön. nen. Geblieben sind jedoch die Qualitten(und dazu die Möglichkeit des Vetter-Kredlites!) Erst recht gilt jetzt, was immer gilt: KAUFHAUS XEIIER MANNHEIM— Während des SOMMER-ScHlUSS- VERKAUF durchgehend geöffnet von 8 bis 18 Uhr Seite 8 2 MORGEN Donnerstag, 81. Jun 1992 N N „Snädlige Frau, Ihr Kind muß zum Film!“ Tatsächlich eignen sich nur wenige Kinder für die Arbeit vor der Kamera „Onädige Frau, Ihr Kind muß zum Fim!“ Das ist ein Satz, den man gar nicht 80 selten hören kann. Mal auf der Prome- nade, in der Straßenbahn oder auf dem Kinderspielplatz. Die Gründe für diesen explosiven Ausbruch sind unterschiedlich. Einmal ist es ein Herr der Schöpfung, der auf diesem„nicht mehr ungewöhnlichen Wege das Interesse der schönen Mutter, oder des appetitlichen Kinderfräuleins zu erwecken hofft. Dann braucht man darüber kein Wort zu verlieren. Die Sache ist klar, das Gespräch zumeist nicht eben geistvoll. Aber es kann auch ganz ehrlich gemeint sein, ohne daß daran gewisse Konsequenzen gelmnüpft sind, denn die unbewußte Grazie, die Kindern in führer Bewegung und in Mmrem Spiel innewohnt, hat einen Zauber, dem sich so leicht niemand zu entziehen vermag. Da kann es dann schon aus vollem Herzen und ohne dummen Hintergedanken M einem solchen Ausspruch kommen. Manchmal, da ist es wirklich einer vom Film, einer von denen, die durch die Straßen und über die Plätze gehen und nach neuen Gesichtern, neuen Anregungen suchen. Aber diese Fälle sind selten, seltener als man im Allgemeinen annimmt. Meistens sind es die Eltern, die mit ihrem herausgeputzten, oder kostümierten Kleinen die Vorzimmer des Bühnennachweises, die Filmbörse, oder den Aufnahmeleiter belagern und dann hört man es immer wieder: „Jad, àber ich bitte Sie! Alle aus meinem Bekanntenkreis, sogar Fremde auf der Straße haben schon gesagt„Gnädige Frau, r Kind muß einfach zum Film!“ Aber die Karrieren einer Shirly Temple, oder eines Jackie Coogan sind rar gewor- den, obgleich das große Publikum sie mit offenen Armen aufnahm und immer wieder aufnehmen wird. Hinter den großen Plakaten und vor den Stories, Interviews und Schlagzeilen, vor dem natürlichen Talent stehen nämlich die Gesetze der Filmarbeit und an ihnen sind unzählige Kinderdebütanten zerbrochen. Wie schmell ist die zarte Unbefangenheit, die den ganzen Zauber des Kindes ausmachte, dahin, wenn es im grellen Licht der Scheinwerfer steht, Auge in Auge mit der unbestechlichen Linse der Kameral Wenn ihre Umgebung nicht mehr aus liebenswürdigen Onkeln und Tan- ten besteht, sondern aus Menschen, die einer angestrengten Arbeit nachgehen! Wenn jede Bewegung, jeder Ausdruck nicht mehr nach dem eigenen Empfinden, sondern nach dem Willen des Drehbuches„kommen“ muß! Da verzieht sich manch ein Gesicht plötzlich in Ratlosigkeit und Angst und die Tränchen, die bei Probeaufnahmen schon flossen, sind sicherlich im Laufe der Jahre zu einem stattlichen Bach geworden. Aber manchmal ist ein Kind darunter, dem diese fremde Umgebung, die Arbeit im Atelier nichts anhaben kann, dessen Phan- tasie den Rollenpart ausfüllt. Dann, ja, dann hat der Regisseur die berühmte Stecknadel im Heuhafen gefunden. Aber an Arbeit, an schwerer intensiver Arbeit für den Spiel- leiter gibt es dennoch, trotz dieses Talentes, mehr als genug. Das jüngste Beispiel gab Regisseur R. A. Stemmle, der seinen Film„Texi“ in der Hauptrolle mit einem kleinen, fünfjährigen Mulattenmädchen besetzte. Schon Toxis Entdeckung glich einem kleinen Roman, denn auf sie stieg die Drehbuchautorin, Siſyanq Pampanini Nn neues Gesicht im italienischen Film, dessen Trägerin man eine große Zukunft voraus- gagt, in dem Film„O. K. Nero“, der von den Traumerlebnissen zweier amerikanischer Ma- grogen auf verbotenem Urlaubsbummel in Rom handelt. Der Verleiher undigt den Film als Moenumentalfilm- Parodie von umwerfender Komik“ an— er soll trotzdem wirklich komisch Jein. Foto: Niccolo Theodoli/ Allianz Clark Gable und die Trompeten von Jericho Gags, Uber dle men Beim Film wird alles was Heiterkeit aus- Bst kurz mit„Gag“ bezeichnet, einerlei ob es sich um die Grimasse des Komikers, um ein Bonmot im Dialog oder um eine drollige Situation handelt. Die Kenner der Filmgeschichte wollen Nissen, daß der erste Gag von den Brüdern Lumière stamme, als sie ihren„Arroseur arrosé“ Mer begossene Begießer) kreierten. Dieser erste Wasserstrahl auf der Leinwand soll angeblich der Ursprung aller Filmkomik gewesen sein. Wollte man aber nachforschen. wo die Quelle des Filmgags tatsächlich liegt, s müßte man noch weit bis vor die Erfin- dung des Kinos zurückgreifen, denn es läßt sich unschwer feststellen, daß hollywoods- beste Gags sogar aus der Bibel oder aus der Odyssee stammen. Josua hielt den Lauf der Sonne mit einer Handbewegung auf und Penelope trennte ren Teppich des Nachts auf um sich die Freier vom Halse zu halten, Circę verwan- delte die Gefährten Odysseus“ in Schweine, Semz abgesehen von vielen anderen unbe- schreiblichen Situationen, die noch heute die einfallsreichsten Regisseure entzücken könn- ten. So stößt man beim Film nicht selten auf Flagiate, Ist nicht das Abenteuer Jupiters, der die Gestalt Amphitryons annahm, um Akmene zu verführen, der Grundstoff von Zahlreichen Filmen, die alle auf der Unter- schiebung von Personen basieren? Auch die berühmten Trompeten von Jericho wurden im einer der amerikanischen Filmkomö- clien angewendet. nämlich in Frank Capras „New Tork-Miami“. Clark Gable und Clau- dette Colbert hatten hier ein Paar zu ver- Körpern, das gezwungen war., täglich in dem- selben Hotelzimmer zu übernachten, nur durch einen Vorhang zwischen ihren Betten getrennt. Als der junge Mann das Mädchen Belratet, bringt er an seinem Hochzeits- Abend diese schwebende Mauer durch einen Trompetenstoß zu Fall. Der Gag wurde also keineswegs vom Fm erfunden, immerhin aber vervollkomm- net und zu einem System ausgebaut. Der gemale Komiker, Mack Sennett, nicht genug. daß er Charlie Chaplin entdeckte und mit mm die Mode der schnurrbärtigen Polizi- sten, der Verfolgung im Automobil und der Badeschönheiten einführte, hatte seine Kar- riere selbst gewissermaßen mit einem Gag begonnen: morgens sang er im Kirchenchor und abends gab er in einer leichten und burlesken Revue Chansons zum besten. Auch die ersten Schritte Max Linders als Schauspieler entbehrten nicht einer sonder- baren Komik, die der Alltag schuf. Als er seine ‚äAnfänge eines Schlittschuhläufers“ drehte kost te ihn das mehr Geld, als er überhaupt verdiente, denn er zerriß sich da- bel seine Hosen, ruinierte einen neuen Z- linder und verlor seine goldenen Manschet- tenknöpfe. Zu dieser Zelt suchte man die Komik hauptsächlich in der Situation. Char- Ee Ghaplin unterhielt sein Publikum mit Immer wieder lacht einer unerschöpflichen Menge von originel- len Einfällen, die er einzig seiner guten Be- obachtungsgabe verdankte. Seine allbe- kannte Maske mit dem kleinen Schnurr- bärtchen und dem steifen Hut, aus vielen Streifen der Stummfilmzeit bekannt, wird klassisch und unvergeßlich bleiben. Man denke nur an das Essen der Hungrigen in „Goldrausch“, wo er die Sohlen eines Sol- datenstiefels kocht und in seinem FHeiß- hunger die Schuhbänder wie Spaghetti ver- schlingt oder an die Szene in„Lichter der Großstadt“, wo er ein Pfeifchen verschluckt und damit ein Konzert stört. Daran schließen sich all die anderen Gags aus den zahlreichen französischen oder amerikanischen Filmen an, die Fuß- tritte, die Szenen in spärlicher Bekleidung, die komischen Verführungsszenen zwischen resoluten Frauen und ängstlichen Män- nern, die Schlachten mit Schlagobers torten und noch viele andere mehr. Hierzu gehören auch Harold Lloyds beliebte hals- brecherische Fassadenklettereien, auf einem Wolkenkratzer mit Canotier und Brille, Fernandel, der es versteht aus seiner Mimik ebensoviel herauszuholen, wie aus seinen schrulligen Chansons(in„Le Club des Sou- pirants“ fängt er plötzlich fürchterlich zu schielen an. als sich ihm unvermutet ein Schmetterling auf die Nase setzt und er- Zlelt damit einen großen Effekt) und schließ- Hch Jacques Tati, der akrobatische Dorf- briefträger mit seinem Fahrrad, der aus „Tempo, Tempo“ gut bekannt ist. Ein Gag kann gar nicht unwahrscheinlich. dumm, ausgefallen oder nervenaufreibend genug sein, immer wird es ein Publikum geben, das ihm Beifall zollt. Diese Logik des Absurden, von der man zur Zeit der Brüder Marx soviel gesprochen hat, wurde schon zu Beginn des Stummfilms von einem verkann- ten französischen Komiker für den Film entdeckt und zwar in seinem gelungenen Kurzfilm„Onésime, als Uhrmacher“, der sehr oft mit René Clairs„Paris qui dort“ vergli- chen wird, und in dem er die Folgen eines durch eine rasend schnell gehende Uhr be- schleunigten Lebensrythmus bis ins Un- glaubliche steigert. Um den Sinn des Wortes „Gag“ ganz zu verstehen, muß man gesehen haben, mit welchem Heißhunger Harpo Marx Telefone verschlingt und Krawatten wie Sandwichs verzehrt, oder mit welcher See- lenruhe Stan Laurel ein hartes Ei nach dem anderen verschluckt. Man muß gesehen haben, wie Fernandel in Arlettys Blusen- ausschnitt nach einem Maikäfer sucht. Aber all das und auch„Branquignol“, oder die etwa dreißig und noch mehr fran- 26sischen, amerikanischen oder englischen Komödien genügen nicht, ein abgerundetes Bild des historischen Gags 2u geben, der uns hundertfach variiert immer wieder ent- gegentritt und über den zu jeder Zeit herz- lich gelacht wurde und noch wird. Ef. Frau Osten-Sacken, erst nachdem ihr viele Hunderte kleiner Mulattenmädchen vorge- stellt waren. Darunter waren auch ausge- sprochene Schönheiten, entzückende kleine „Pin- up-Mädchen“ aber keines von ihnen hatte das gewisse„Etwas“, das der kleinen Elfie anhaftete, die heute ihren Weg als „Toxi“ gemacht hat. Ueber ein halbes Jahr blieb Robert A. Stemmle mit seinem kleinen Zukunftsstar in ständiger Verbindung, war ganze Wochen mit ihm zusammen und erwarb neben dem Vertrauen auch die ganze Zuneigung des kleinen Mulattenmädehens mit den aus- drucksvollen schwarzen Augen. Bis die Auf- nahmen im Wandsbeker Atelier beginnen konnten und während der dann folgenden, anstrengenden Tage blieb dieser enge, kreundschaftliche Kontakt immer bestehen. Gewiß, sie begriff schnell und behielt auch gut, aber das kann auch mancher Papagei und ihre Stimme hätte im Abhör- lautsprecher tot und seelenlos geklungen, wenn es der Regisseur nicht verstanden hätte, ihr den Text des Drehbuches immer wieder in ihre kindliche Vorstellungswelt zu übersetzen. Es war kein ungewohntes Bild in jenen Drehtagen, daß man den Re- gisseur und seinen kleinen Schützling in engem Beieinander fand und er ihr in seiner einfühlenden Weise jeden Ausdruck und jede Gefühlsfärbung der Sprache gewisser maßen suggerierte. Dafür gebrauchte er Beispiele aus Toxis kleinem Privatleben und unter seinen ein- dringlichen Worten veränderte sich schon auf der Probe das Gesicht des kleinen Nach- Wuchsstars, wurde ernst, fröhlich, traurig oder ausgelassen, je nachdem es die Rolle erforderte. Ein kleines Schicksal hat damit seinen Anfang genommen. Wie es endet, vermag man heute noch nicht zu sagen. Aber die Verantwortung eines Regisseurs ist groß, wenn ein Kind wie Toxi vor der Kamera arbeitet. Denn hier gilt es nicht ausschließ- ich der möglichen Karriere zu dienen, son- dern die Unbefangenheit und die Natürlich- keit des kleinen Debutanten zu bewahren. denn ohne Glanz, der von Innen kommt ist der Zauber des Kinderstars dahin. Und das ist manchmal nur zu schnell der Fall. hfn. Schlechte, mittelmäßige und Wenige gute Filme Am Ende der„Heidelberger Filmkunst-Jage 1752“ Martine Carol Die charmante französische Schauspielerin wurde durch ihren Film Im Anfang war gur Liebe“ jetæt aueh in Deutschland bekannt. Die„Heidelberger Filmkunst-Tage 1952“, ima“ Regie: Luſchino Visconti) mit der Über die wir mehrfach berichteten, sind die- ser Tage zu Ende gegangen. Mit Walt Dis- neys schon Jahre altem, in Deutschland aber noch nicht gezeigtem Farbfilm„Fantasie“ Wurden sie beendet. In amerikanischer Un- bekümmertheit hat es Disney hier unter- nommen, Werke der klassischen und an- spruchsvoll unterhaltenden Musikliteratur FTT ⁊u re Schon dieses Unterfangen allein mag für den europäischen Geschmack schockierend sein. Wagt sich da einer doch mit frecher Re- SDektlosigkeit an„heilige Güter“ Zum Beispiel an J. S. Bachs„Toccata und Fuge“ oder an Schuberts„Ave Maria“ und anderes! Aber diese amerikanische Un- beschwertheit ist das Zeichen einer unge- zügelten geistigen Kraft, der Europa(nur noch) einen durch Elanschwund erkauften Aesthetlzismus gegenüberzustellen hat: Schwung ohne Weisheit auf der einen, Weis- heit ohne Schwung auf der anderen Seite, etwas zugespitzt formuliert, das etwa sind die zwei geistigen Welten, die sich bei Auf- führung dieses Filmes auf deutschem Boden begegnen. Die eine Welt schreitet raumgrei- fend nach vorne einem noch verschwomme- nen Ziel zu, die andere blickt meditierend auf den zurückgelegten Weg zurück.„Der nächste Bach wird in Amerika geboren wer- den“ hat einmal ein großer— übrigens aus Europa stammender— Dirigent gesagt. Dieser„kulturklimatischen“ Unterschiede sich bewußt zu werden, ist für den Europer notwendig, um„Fantasia“ aus ſhrer Welt heraus zu begreifen. Das bedeutet aller- dings noch nicht, daß man sie auch lieben muß. Aber Respekt sollte uns zumindest der en Disney-Filmen schon gewohnte, uner- schöpflich scheinende Einfallsreichtum ab- nötigen, wern men einschränkend auch sagen muß, daß Disney dort am stärksten ist, wo er seine blühende Phantasie der Illustration heiteren Geschehens zuwendet(zum Beispiel „Der Zauberlehrling“ und das„Nilpferd ballett“) und damit bei dem Metier bleibt, das seinen Ruf und Ruhm begründet hat. 5 9 An Bemerkenswertem brachten die Tage vorher den italienischen Film„Bellis-⸗ temperamentvollen Anna Magnani, die eine große Schauspielerin ist. Sie beherrscht stän- dig die Szene und spielt alles andere an die Wand der Unbedeutsamkeit, wobei ihr Dreh- buch und Regie weitgehend entgegenkom- men. Trotzdem— und hier liegt das Ver- dienst Viscontis— ist kein„Starfilm“ aus der Geschichte eines kleinen Mädchens, das von ihrer Mutter für das schönste Kind der Welt gehalten wird, geworden, sondern ein geschlossener Film mit einer führenden (Schauspieler- Persönlichkeit. 0 Als von Rang präsentierte sich ein wei- terer italienischer Film des Regisseurs Al- berto Lattuada nach Motiven einer Erzäh- lung von Gogol„II Capotto“ Wer Man- tel). In glücklicher Synthese vereint er dra- matische, humoristische und groteske Ele- mente in der Geschichte des von dem Schau- spieler Renato Rascel großartig nachgezeich- neten kleinen Angestellten, der in seinem Ringen um einen neuen Mantel, den er schließlich durch einen Ueberfall wieder verliert, und gegen die Herzlosigkeit seiner Vorgesetzten zum Symbol für eine ganze Gesellschaftsschicht wird. Der Film vermei- det soziale Anklagen und beschränkt sich auf ein naiv- trauriges Spiel, das jedoch mit einer optimistischen Aussöhnung endet und damit ebenfalls wie de Sicas„II Miracolo di Milano“ Mas Wunder von Mailand) in eine Art Märchenhaftigkeit ausklingt. Allerdings beginnt de Sica seinen Film mit stärkerer Allgemeingültigkeit und einer nicht unbeabsichtigten, vorwurfsvollen, psy- chologisch scharf gesehenen Schilderung der Welt der Armen, die, unbelastet durch irdischen Besitz, ein fröhliches Dasein füh- ren, bis die Begegnung mit dem Reichtum und der Hartherzigkeit der Besitzenden sie in eine Kampfsituation zwingt, in der sie von Anbeginn durch die Harmlosigkeit ihres Herzens und das Fehlen geeigneter Kampf- mittel auf hoffnungslos verlorenem Posten stehen. De Sica kann sie— hier von der Realität abweichend— nur„retten“, indem er überirdische Mächte in den ungleichen Streit eingreifen läßt. Durch dieses Ab- biegen einer konsequent begonnenen Hand- lung in die Sphäre des Wunders schafft der Vater, ohne Angabe der Adresse, abgereist Eine Szene aus dem franebsischen Vim mit Daniele Delorme(rechts), Vater ihres Kindes in „Oune Angabe der Adresse“(Sans lalsser d'adresse) die ein junges Mũdehen spielt, das auf der Suche nach dem 5 gefahyliche Abenteuer gerdt und am Ende von einem menschenfreund- lichen Taæichauſfeur vor Tod und Untergang gerettet wird. Foto: Pallas- Film — Foto: Levin/ Hofstetis Regisseur zwar einen„glücklichen“, aber unbefriedigenden Schluß, dem die drama- tische Wucht des Vorhergegangenen völlig fehlt. Andererseits hätte bei Konsequenz bis zum Schluß ein Film entstehen müssen, det — ähnlich wie„Los Olvidados“— trost- und hoffnungslos geendet haben würde. * Das Fazit der Heidelberger Tage? Nun, ein paar hundert Freunde des Films haben Filme gesehen. Einige schlechte, sehr mittel- mäßige und nur wenige gute. Das wäre aber auch ohne„Festival“ möglich geweseg. Hebung des Geschmacksniveaus? Das it Wirksam nur möglich, wenn alle, die mit Film zu tun haben, auch wirklich gemeinsam daran arbeiten und nicht in Ansprachen nur davon reden. Das können der Produzent, der Verleiher, der Film- Club, die Kritik und das Publikum nur gemeinsam tun. Daß da aber nicht alle mitmachen, ist eine Binsen wahr. heit. Und außerdem— wer sollte denn guls Filme machen können, auch wenn er tal⸗ sächlich wollte? In Deutschland reicht eine Hand, um die Namen aufzuzählen, die könnten unter den Scharen der Mittelmäbl.- gen, Und diese Handvoll, so scheint es fas, hat es längst resignierend aufgegeben. De sollte zu denken geben Es wurde übrigens auch kein wWestdeul. scher Spielfilm gezeigt, da man keinen ff gut genug hielt, in dem Programm, das man ursprünglich vor hatte, mitzulaufen. Bel dem, was tatsächlich gezeigt wurde, hätten einige deutsche Filme durchaus bestehen können. me USA und Indien führen Wandel der Weltfimproduktion Der größte Filmproduzent der Welt snd Weiterhin die Vereinigten Staaten, die trol einer nicht krisenfreien Entwicklung und trotz des Fernsehens eine Jahresproduktion von rund 400 Filmen aufweisen. Allerding bedeutet diese Ziffer im Vergleich zu del Dreißiger jahren, als sich die Produktion auf der Fünfhundertergrenze bewegte(10 wurde mit 567 Filmen der absolute Re. kord erzielt), ein Absinken um rund Prozent. An zweiter Stelle steht heute die in, dische Filmindustrie, die zwischen 1931 und 1935 einen gewaltigen Aufschwung erlebte als die Produktion von 28 auf 233 Filme anstieg; sie stellt gegenwärtig jährlich etw 280 abendfüllende Streifen her, was be! den geringen Produktionskosten in Indie gar nicht so schwierig ist. Einen ähnlichen Aufschwung weist auch die mexikanische Filmindustrie auf, wo 4 Zahl der Spielfilme von einem(1931) 6,(93% und 106(10400 anstieg. Auch in i, lien erhöhte sich die Produktion von Spiel filmen von 27 im Jahre 1931 auf eilen Höchststand von 96 im Jahre 1942 Nach einem starken Rückgang in den letzte Kriegsjahren ist inzwischen wieder eint Erholung auf eine Jahresproduktion vn etwa 70 Filmen eingetreten. Deutschland. Frankreich und Groß 05 tannjen dagegen erlebten vor Zirka 20 Je ren einen erheblichen Produlktionsrüct zan In Frankreich ging die Zahl der Spielug von 148(1932) auf 106(1934) zurüct, e. rend die deutsche Produktion von 144 1 den(1931) auf 91(1934) absenk. Beide Ne- der haben seither die alte Höhe nicht. 10 der erreichen können und stellen zur 2e. nur etwa zwei Drittel ihrer damaligen der duktion her. In Großbritannien trat Rückgang erst zwischen 1936 und 194 110 als die Produktion von 225 auf 46 f 1 absank. Nach einem starken Amit den Nachlerlegsiahren(1047 170 Fan liegt die britische Produktion heufe of 0 Streifen im Jahr. Mar un Le Die E tags! e e Plötzl ben im Al Man Dleste Beerd Aktiv- pu dig auch Man und sege CW . N N„ J 5 5 1 2 1—— 5 8 1 8 8 8. 3 5 5 1 55 g 3 Donnerstag, 31. Jun 1952 Nr I MORGEN Selte 7 — K RAF TFAUHRZEUSE 1 Meine liebe Frau und treue Lebensgefährtin, unsere liebe, gute Mutter, Schwieger⸗. mutter, Oma, Schwester und Schwägerin, Frau 5 U b 3 O Oro Er. Heute letzter Tag: je Kli Es leuchten die Sterne Antonie inkhart 150 cm- J, 6, 5 PS, 80 km /t, Foßschoſtung, 1 4 1 5 5 ab erg 825 5 orgen: geb. Heiliger eleskop-Federung, 2,5 Ltr. Verbrauch. DM 6 Telefon 4 46 47 Ein geschenk des ümmels . f 50 fort ab lager lie ferb— 5 ist heute nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden im 69. Lebensjahr 1 i rellzehlung. 7* 2 Beginn: 14.00, 16.00. 18.15 und 20.30 Uhr von uns gegangen. 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Wint und Whitfeld bezahlen Zeche vom Sbo-m-Lauf, nur auf Platz 5 und 6. Rhoden trotz Außenbahn vor Mekenley. Mehrere Landesrekorde, bester Russe unter 48,0. Ostblockstaaten hier sehr schlecht. 800 m: Nicht überragend, da„schwache“ erste Runde(54 Sek.). Besser als London und Berlin. Whitfield dieselbe Zeit ie in London, Wint ein Zehntel besser, gleiche Reikenfolge. Ulzheimer schnellster Weißer 1500 m: Das Rennen der Außenseiter, Die besten Taktiker und Spurter vorne, Bar- thel und MeMillen in keiner Vorschau. Sehr gutes Gesamtergebnis: 10 unter 3:50,0. Fünf Landesrekorde. Bester Taktiker: MeMillen. 50 0% m: Glänzendes Resultat, glich eker einem 1500- m- Rennen, da ewige Positions- dmpfe. Der größte Lärm und Beifall wäh- rend der Spiele. Drama in mehreren Akten: Ouvertüre: schwaches Tempo, I. Abet: alles lauert auf seine Chance, 2. Alt: der vorzei- tige Abschied von Reiff, 3. Akt: die letzte Runde mit Schade-Spurt, 4. Akt: Chatawaꝝ stürzt, 5. Akt: die Gewaltkur Zatopeks, der k. O. von Herbert Schade, Shake hands aller Laufer.— Chatawap, der kommende Mann. 1000 0 m: Gesamtergebnis: einzig daste- nend, sechs unter 30 Minuten, 19() unter 31 Minuten. Olympiarekord durch Zatopek, vier Landesrekorde: Frankreich, England, Türkei, Island, 29-Minutenclub bereichert durch Posti, Sando, Nystrom, jetzt 12„Mit- glieder“. Besser als London und Berlin. Sen- sation: die drei starken Briten, Zatopek und Mimoun wie 1948 an der Spitze, Zeiten aber n Minute besser 400 m Hürden: Gutes Gesamtergebnis, besser als in Berlin und London, Olympia- rekord durch Moore(zweimal 50,8 im End- lauf und Zwischenlauf). Europarekord durch Litujev(51,3). Vier Europäer im Endlauf. 3000 m Hindernis: Schnellstes Ren- nen aller Zeiten. Größte Sensation: ein ganz rasser Außenseiter läuft Weltbestzeit. Es gab acht neue Landesbestzeiten, sieben unter Minuten] Ueberraschung: Hesselmann läuft im 5. Rennen 8:55(). Gude wäre in London noch Sieger geworden, damals drei Schweden vorne, jetzt Nordländer-Hegemonie endgül- tig gebrocken. Kommender Mann: Disley- England. 4x 100 m: Bombenrennen, besser als Berlin und London. Fünf unter 41,0. USA sehr schlechte Wechsel, sonst Weltrekord. Große Ueberraschung die Russen und Ungarn. Ma- garen ohne 10,7-Läufer, dennock 40,5. Lan- desrekorde für UdSSR, Ungarn, England, Frankreich(im Vorlauf 40,8) und CSR. Schnellste Leute: Stanfteld- USA und der Russe Kaljaev, er lief Dillurd davon(H). Beste Wechsel: Ungarn, schlechteste: der Sieger. 4 XR 400 m: Weltrekord pulverisiert, neue Jamaika-Marke wird langes Leben haben. Unglaubliche Kämpfe. Mekenley der Beste im Felde(45,1)— endlich kam er zur Gol- denen] Alle Mannschaften mit Ausnahme Englands unterboten Landesrekorde. Jamai- aner beteten vor dem Lauf, damit Keiner verletæt wird! Steines 3 Sekunden vor dem Startschuß als zweiter Läufer noch ohne Hose, erhält sie aus dem Publikum, große Auf- regung. Haas und Ulzheimer in unübertreff- Nickher Form(45,8 und 46,2 /). Marathon: Zatopek ein Uebermensch. Bestes Gesamtergebnis aller Zeiten: acht un- ter 2:30. Besser als London und Berlin. Sturz der Japaner, nur ein Koreaner unter den er- sten Seéchs. Enttäuschung: Finnen, Russen, Japaner, Engländer, gut: Südafrikaner(alle drei unter ersten 20). Fuvorit Peters aufge- geben. Den Ersten vom Letzten trennten 35 Minuten. 5 5 Weitsprung: Eine Enttäuschung. Schlechter als London, viel schlechter als Berlin. Hochsprung: Bombenergebnis] Olym- piarelcord durch Davis, besser als Berlin und London. Zwei Weiße vorne. Amerikaner machten Schlappe von London wett. Vier- Stunden- Schlacht. S ta bRochsprung: Nock niemals zu- vor derartiges Gesamtergebnis. Sensation: 4,40 für Russen Denisen lo, aber keine Me- daille. Kugelstoßen: Amerikas Kolosse pul- verisieren Olympia- Rekord. Besser als Lon- don, viel besser als Berlin. Woelke wäre nur Sechster() geworden.. Alles„nach Pro- gramm“. Kommender Mann: Grigalka- UdSSR. Acht über 16 m. Diskuswerfen: Ungeheurer Fort- schritt! 1936 nur Carpenter-USA über 30 m, 1948 drei, 1952 sieben Werfer. Der Finne Nyduvist, in London mit 47,33 m Sechster, jetzt mit 47,72 m nur Zwölfter. London-Sie- ger Consolini von 52,78 auf 53,78 verbessert, aber Iness-USA mit Olympid-Rełkord von 35,03 m Goldmedaillen-Gewinner. Der Ungar Klies 1948 und 1952 mit 48,21 b rb. 51,13 m auf dem fünften Platz. Speerwerfen: Bestes olympisches Speerwurf-Ergebnis aller Zeiten. London- Sieger Rautavaara htte nur achten Platz be- legt, alle Finalisten über 70 m: 2 Russen, 2 Amerilcaner, aber nur 1 Finne, kein Schwede. Amerikaner auch hier jetat zu Hause“. H da mmeruer fen: Alle Finalisten bes- ser als in London und Berlin. Storch hatte beste Serie, Olympiasieger Csermak in Ent- scheidung schlechteste Serie. Dennoch erzielte er Weltrekord. Strandli-Norwegen sensatio- nell ausgeschieden. Zehnkampf: Trotz Regen und Kälte Weltrekord. Unglaubliche Leistung von Ma- thias unter diesen Umständen. Alles übrige enttäuschte— bis auf Hipp. Deutsche gut, besser als erwartet. Claussen und Heinrich verletat. is Jord ſeonno bon jungem Franzosen besiegi Als Jean anschlug, sprang sein Trainer in den„Klamotten“ ins Wasser Frankreichs Rekordschwimmer Jean Boiteux war der Held des Mittwochnachmittags, als er den Endlauf über 400 Meter Kraul der Männer ganz knapp vor seinem großen Rivalen Ford Konno(USA) gewann. Vor übergroßer Begeisterung sprang der Trainer des Franzosen so- fort in voller Kleidung ins Wasser, um den jungen Olympiasieger stürmisch und herzlich zu umarmen. So etwas war im Schwimmstadion Helsinkis noch nicht vorgekommen, und so er- hielten nicht nur der Gewinner der Goldmedaille, sondern auch sein Landsmannn lebhaften Beifall, als beide aus dem Wasser stiegen. Der Franzose gewann in der neuen olympischen Rekordzeit von 4:30,77. Weitrekordhalter über diese Strecke ist der Australier John Marshall mit 4:26,00. Marshall war jedoch im Vorlauf ausgeschieden. Der„fliegende Fisch“, der Japaner Furuhashi wurde im Endlauf letzter! Während der ersten 200 Meter setzte sich der in Japan geborene und jetzt in den USA le- bende Konno nach sehr gutem Start an die Spitze. Aber Boiteux folgte dichtauf vor Oestrand. Nach 200 Meter zog Boiteux an Konno vorbei und hielt bis zum Schluß seinen knappen Vorsprung. Nach dem Kunstspringen der Männer gewannen die USA durch Patricia Mecormick auch die Goldmedaille im Kunstspringen der Frauen vor Mady Moreau Frankreich) und Zoe Jensen(US). Zoe Jensen vollbrachte eine besondere Leistung, denn sie war nachträglich von der Fina nach der Pflicht vom dritten auf den achten Platz gesetzt worden. Trotz dieser Maßnahme, die viele Fränen kostete, schaffte die Amerikanerin noch die bron- zene Medaille. Die Siegerin war eine Klasse für sich. Sie sprang Schraubensaltos aus dem Stand und dem Sprung, und beherrschte dabei nicht nur ihren Körper während der Sekundenbruchteile zwischen Absprung und Untertauchen meisterhaft, sondern zeigte auch eine vorbildliche Haltung. Den meisten Beifall erhielt allerdings die Amerikanerin Zoe Jensen. Die schlanke Springerin hatte am Diens- tag einen Pflichtsprung verpatzt, durfte ihn aber später wiederholen, da sie durch das Blitzlicht eines Kameramanns im Sprung gestört worden War. Auf Grund eines Protestes erkannte das Kampfgericht jedoch später den wiederholten Sprung nicht an, so daß die Amerikanerin vom dritten auf den achten Platz zurückfiel. Am Mittwoch machte sie dann wahr, was sie am Vor- tag prophezeit hatte. Sie sprang wie noch nie in ihrem Leben und errang noch die„Bronzene“. In der àmal 100-m-Kraulstaffel der Frauen qua- lifizierte sich Deutschland mit einem viertem Platz (4:42,7) hinter Ungarn England und Dänemark für den Endlauf am Freitag. Außerdem wurden gestern die Vorkämpfe über 100-m-Rücken der Männer(ohne Beteiligung Deutschlands) ausgetra- gen. 22 fflititar- die große Priitung de: Neile- Klaus Wagner gab auf„Dachs“ glänzende Dressurvorstellung In die schwerste reiterliche Prüfung, die Military, stieg am Mittwoch vormittag in Hel- sinki die erste Reitergruppe mit der Dressur ins Examen. Schon wieder hatte sich trotz der frühen Morgenstunde eine beachtliche Zahl Sachverständiger Zuschauer eingefunden. Im Gegensatz zu 1948 war festzustellen, daß die einzelnen Nationen diesmal über ein sehr aus- geglichenes Pferdematerial verfügen, das dressurmäßig sehr weit gefördert ist. Als erster deutscher Reiter stellte Klaus Wagner(Linden/ Wolfenbüttel) seinen„Dachs“ fehlerfrei vor. Trotz der ungewohnten Tages- zeit wirkte Dachs sehr frisch und ging unter seinem gewohnten Reiter wie in den besten Tagen. Der USA- Hauptmann Borg, der beste amerikanische Dressurreiter, gratulierte Wag⸗ ner nach seinem Ritt spontan. Nach Wagner ritt der in Deutschland sehr bekannte eng- lische Hauptmann Darley. Er startete mit der irischen Stute„Emiliy Little“ nicht für Groß- britanien, sondern für seine Heimat, die Re- publik Irland. Mit 61 Teilnehmern ist die Military, die am Freitag mit dem Geländeritt fortgesetzt und am Samstag mit dem Jagd- springen beendet wird, sehr stark besetzt. Das Richterkollegium wurde neu zusammengesetzt und besteht aus: Graf di Campelle(Italien), Oberst van Grovestins(Holland), Oberst Ka- ilta(Oesterreich). Oberst, Williams(England) und Oberst Cavanillas(Spanien). Abschluß: Ungarn Jugoslawien Ein Tip für den am Samstag im Olympia- Stadion steigenden Schlußspiel- Schlager Un- Sarn— Jugoslawien ist sehr schwer. So viel weiß man: Beide Mannschaften sind Weltklasse: Vielleicht haben die Ungarn den durehschlags- kräftigeren Angriff, aber die Jugoslawen ver- stehen besser zu kämpfen. Wie dem auch sei, der Kampf wird eine Augenweide für die Fuß- ballanhänger werden. Heute Vorkämpfe auf der 200-m-Bruststrecke Deuischlands letale goldene Chance · Klein Auch im internationalen Schwimmsport hängen Trauben sehr hoch „Holt Herbert Klein die erste und einzige Goldmedaille für Deutschland?“, das ist die täglich wiederkehrende Frage aller deutschen Aktiven, von den Gewichthebern bis zu den Leichtathleten und zu den Offiziellen. In der Tat, der Münchener Weltrekordler hat noch diese Chance, den höchsten olympischen Ruhm zu erkämpfen, wenn er heute zum ersten Male in die Wettkämpfe eingreift, um im 200-m-Vor- lauf für Brustschwimmer mit dem Australier John Davies, mit Japans Nagasaw, mit dem Russen Kurchashov und mit dem schwedischen Rekordler Bengt Rask die Kräfte zu messen. Im Training zeigten die Konkurrenten nicht so exakten Beinrhythmus wie Klein, dessen Schmetterlingsstil bekanntlich sehr kraftvoll ist. Ob auch„Hase“ Lehmann als zweiter und letzter deutscher Schwimmer über 1500 m ge- gen die Australier und gegen die Japaner be- stehen kann, das wird von den größten Opi- misten bezweifelt. Selbst über das 200-m- Brustschwimmen hört man— in bezug auf die„goldene“ deutsche ſfliitwock-itanz: diei deuische Boxet im Uierleltinate Chance— immer wieder kritische Stimmen. Und immer wieder fällt der Name Ede Rademacher. Der Deutsche war bekannt- lich einmal genau so heißer Favorit gewesen wie Klein, und dann doch geschlagen worden. Eine„totsichere“ Medaille . für Deutschland im Radstadion Der deutsche Amateurfliegermeister Werner Potzernheim(Hannov.), der als einziger Bahn- fahrer vom Bund Deutscher Radfahrer für die olympischen Wettkämpfe gemeldet worden ist, hat die in ihn gesetzten Erwartungen durch seinen Vorstoß in den Endlauf des Flieger- fahrens erfüllt. Damit ist dem deutschen Mei- ster auf jeden Fall eine bronzene Medaille sicher, denn die Entscheidung wird nur von drei Fahrern bestritten. Potzernheim wird am Donnerstag dabei auf den italienischen Welt- meister Sacchi, der ihn im Vorschlußrunden- lauf bereits schlug, und den Australier Cox treffen. Nicht im olympischen Geiste l. ie P uskührli . war der Zwischenfall, der sich beim Baske, Aigkeit, batlspiel Uruguay-Frankreich ereignete. Zwei Spieler des Uruguay-Teams(unser Bl ben de machten ihre Meinung dem amerikanischen Schiedsrichter so deutlich, daß dieser plötild eben Pl k. Oo. geschlagen am Boden saß und vom Spielf eld getragen werden mußte. Die beiden Spielt ler Gat wurden bereits, so teilt das Olympische Komitee ihrer Nation mit, abgerufen. Sie haben u der Heimat strengste sportliche Strafen zu er warten. Heribert Meisels Olympia-Tagebuch: Amellven enhänge chaffung uud weite Bild. dh Beim Fußballspiet fie sche Siedehitze Auf Rhoden warteten 30 Mikrophone Grußpflicht für Olympiapaß Sämtliche Olympiateilnehmer, egal ob Ak- tive, Funktionäre, Journalisten oder Radio- reporter, haben freie Fahrt auf allen Linien der städtischen Beförderungsmittel in Helsinki. Dabei giht es in den Straßenbahnen und Auto- bussen noch eine ganz spezielle Einrichtung. Jeder, der seinen Olympiapaß vorzeigt wird von den Schaffnern durch demonstratives Sa- lutieren begrüßt. Da wir zuerst glaubten, der Schaffner salutiere jedem Gast, ging ein Kol- lege probeweise dreimal an dem Schaffner vorbei. Der stand dreimal stramm. Beim vier- tenmal konnten wir unseren Kollegen noch rechtzeitig zurückhalten Der 25jährige Neger Rhoden war einer der gefeiertsten Olympiasieger, die es bisher ge- geben hat. Nach der Siegerehrung für die 400 Meter fielen die Vertreter von etwa 30 Rund- funkstationen über ihn her, um seine Worte durch den Hgether zu senden. Und was glauben Sie, in welches Mikrophon der Wunderläufer aus Jamaka zuerst gesprochen hat? In das Mikrophon einer ausgesprochenen leichtathle- tischen„Großmacht“— in das Mikrophon Oesterreichs. Dabei hat der noch ganz atem- lose Rhoden das gar nicht gewußt. Er hörte nur Austria und glaubte für Australien zu sprechen. * Die Organisation der Spiele ist einfach grandios. Nehren wir nur das Fußballturnier als Beispiel. Da gibt es in den vielen Mann- schaften keinen einzigen Spieler, der nicht mit jener Nummer auf dem Rücken spielt, die in den doch schon Tage vorher gedruckten Pro- Heidemann, Wemhoener, Kistner unter den letzten Acht/ Roth und Wohlers ausgeschieden Am Mittwochnachmittag schied als vierter deutscher Boxer der Heidelberger Federgewichtler Willi Roth durch eine knappe Punktniederlage gegen den Kanadier Leonard Walters aus dem olympischen Boxturnier aus. Der Heidelberger lag gegen den starken Kanadier. der mit zu den Favoriten im Federgewicht zählt, fast pausen- los im Angriff. Bereits in der ersten R unde brachte er seine rechten Haken, die er zunächst sehr kurz, später aber länger schlug, recht gut ins Ziel. Auch die zweite Runde gehörte einwandfrei dem Heidelberger, der sich nicht von seinem Stil ab- bringen ließ, obwohl der Kanadier mit wuchtigen Linkskontern seinen anstürmenden Gegner abzubremsen suchte. Roth versuchte den Kampf weiter zu forcieren und streute Uppercuts in seine Angriffe ein. In der dritten Runde schließlich gelang es Walters, den Heidelberger abzufangen. Roth vernachlässigte seine Deckung sträflich, so daß der Kanadier mit sauberen Kopf haken durchkam. Nach Ansicht aller deutschen Experten hätte Roth den Sieg verdient gehabt. Von den Punkt- richtern gab ein Ungar den Sieg mit 60:58 an Roth, ein Oesterreicher mit 58:57 an Walters, und ein Italiener punktete mit 59:59 ausgegli- chen. Der Italiener, der nun über den Sieger entscheiden mußte, deutete auf den Kanadier, und damit hatte Roth seinen Kampf verloren und mußte den Traum, unter die letzten Acht zu kommen, aufgeben. Auch der Hamburger Leichtgewichtler Hans Werner Wohlers schied in der zweiten Runde durch eine Niederlage gegen den Polen Ankkie- Wwiez aus. Der kräftige und untersetzte Pole lag gegen den Hamburger ständig im Angriff. Seine weit hergeholten rechten Haken konnte Wohlers allerdings in der ersten Runde durch Zurücknehmen des Kopfes vermeiden. Verein- zelt gelang es dem Hamburger auch, seinen Gegner durch Linkskonter abzufangen. Bereits die Mittelrunde ging jedoch hoch an Antkie- wiez, der mit seinen linken Haken den Ham- burger sichtlich erschütterte. In der letzten Runde hatte keiner der beiden Kämpfer mehr etwas zuzusetzen, so daß es bei dem in den 5 herausgeholten Sieg des Polen eb. Durch einen kurzfristigen Abbruchsieg kam der Berliner Günter Heidemann im Weltergewicht des olympischen Boxturniers dann am Mittwochabend unter die letzten Acht. Heidemann wurde nach 43 Sekunden zum Sieger über den Rumänen Linca erklärt. Linca forderte den Deutschen durch seine Auch beim Wasserball Schlägerei Einen wenig schönen Auftakt hatte die Zwischenrunde des olympischen, Wasserball- turniers, als es am Mittwoch nach dem Spiel Holland— Ungarn(4:4 zu einer Schlägerei zwischen beiden Mannschaften und deren Mann- schaftsbegleitern kam. Bereits während des Spiels, das im Zeichen außerordentlich harter Auseinandersetzungen stand, die gerade noch im Rahmen der sportlichen Fairneß blieben, zeigten sich die Ungarn sehr verbittert. Der Vorstand des Internationalen Schwimmverban- des(FINA) der sofort zusammentrat, verwarnte die ungarische Wasserballmannschaft sowie deren Begleiter und drohte bei Wiederholung derartiger Szenen mit dem sofortigen Aus- schluß aus dem Olympischen Turnier. 5 als Haken und Uppercuts geschlagene Rechte sofort zur größten Vorsicht heraus. Günter Heidemann verstand es jedoch, den Rumänen mit seiner langen Linken auf Distanz zu hal- ten und schlug seinem Gegner mit einem Konter die rechte Augenbraue auf. Der eng- lische Ringrichter Mason stoppte den Kampf und beorderte den Ringarzt herbei, der das Treffen abbrach. Anschließend kam im Mittelgewicht der Berliner Dieter Wemhoener durch einen Punktsieg über den Tschechoslowaken Koutny in die dritte Runde. 5 5 Der Mittwoch, der als schwarzer Tag für un- sere Boxer begonnen hatte, endete schließlich noch mit einem äußerst befriedigenden Ergebnis. Nachdem die beiden Berliner Heidemann und Wemhoener das. Viertelfinale erreicht hatten, schafte das in den Abendstunden auch noch der Nürnberger Halbschwergewichtler Kistner, der einen klaren Punktsieg über den Holländer An- tonius Pastor errang. Kistner brachte den Hol- länder mit Aufwärtshaken in der zweiten Runde in Bedrängnis. Obwohl er in der zweiten Runde wenig leichtsinnig wurde und einige Konter- schläge nehmen mußte, war sein Sieg nie mehr in Gefahr. Fllegengewlehtler Basel hatte ge- stern keinen Kampf, da seine Gewichtsklasse wegen eines italienischen Protestes, der aner- kannt wurde, neu ausgelost werden mußte.(Die Italiener protestierten dagegen, daß ein Inder durch glückliche Umstände ohne Kampf in die 3. Runde kommen sollte). Basel 20g Freilos, wäh- rend sein ursprünglicher Gegner, der italienische Europameister Pozz ali gegen den Russen Bu- lakow antreten mußte und knapp nach Punkten verlor!! frperkeh gerzugr den Güte ferverkeh cher Las ung des grammen steht. Oder was man zum Belspid ber Aust so einem viersprachigen offiziellen Bullen ecken über dies und jenes Spiel entnehmen kan ungen a! Aufstellungen mit Nummern. Schiedsrichtz ungen ir mit Linienrichtern, Torschützen mit Nummem] zuschaft und genaue Minutenangabe. Anzahl der d. pie D. bälle und der Freistöße für beide Mann scha, gzatsselt ten, Zuschauerzahl und— was ich am nette, 1 sten finde— die genaue Temperatur in C. Mas sius- Graden. fernlsler! Bei Deutschland- Brasilien stand dort: If Agen. N Grad. Doch das stimmte nicht. Denn ich wa ler Krieg dort und merkte es genau— es herrschte Mltarde: „Siedehitze“. Auversuck Marciano K. o.-Sieger 1 Der Amerikaner Rocky Mareiano schlug am An. Montagabend in einem auf zehn Runden an. itangl gesetzten Ausscheidungskampf zur Schwer 81 gewichtsweltmeisterschaft in New Vork set ern 2 nen Landsmann Harry Matthews in der zwel. eber die ten Runde k. o. Ein linker Haken warf Mat va 7 bi thews für die Zeit zu Boden. akkassui Walcott—Marciano im Sepfember ee d Verhandlnugen über einen Schwergewichtz Weltermeisterschaftskampf zwischen dem Titeh verteidiger Joe Walcott und Rocky Marcianb wurden am Dienstag in New Lork zwischen den Managern der beiden Boxer geführt, Det n Kampf soll am 16. oder 23. Sepbember im Ney es auch Lorker Vankee- Stadion stattfinden. e eme . fer Tran dee Ver! Voraus e allerd unden F das Der deutsche Fliegermeister Potzernhein ö (worne) qualifizierte sich für den Endlauf a Donnerstag. Eine Bronzemedaille ist ihm jedem Fall gewiß. Bild: dg spräch: Medaille jewinnen?“ der Zatopek mitschwimmt.“ Zeichen der Freundschaft deken geschenkt. sen. 5 .. 2u voll genommen raden Basel fotografiert wurde, „Gloob ick nich... Ick har jehört, dat Der dreifache Goldmedalllengewinner sten Starts bei den olympischen Schwimm- Emil Zapotek hat die Sporthose und das wettbewerben in Helsinki eintreffen. Die Trikot, die er bei seinen siegreichen Lau- Vertreter des deutschen Schwimmverban- fen in Helsinki trug, dem australischen des kündigten die Ankunft für Donnerstag Langstreckenläufer Les Parry zum An- Vormittag an. Am gleichen Tag muß der Zatopek und Parry Mü 0 f u ee Helsinki Freundschaft geschlos- ünchner seinen Vorlauf über 200 Meter sagte er gen, in Stockholm weiter seiner Arbeit im zu einem ausländischen Bildreporter:„Da Siemens-Büro nachzugehen und seinen ge- haben Sie gleich zwei Olympiasieger auf wohnten Alltag beizubehalten. Schwedische Kennen nie den besten Witz von den olympischen Spielen. Schilling nahm den Mund zu voll und Zatopek verschenkte sein Trikot Bester Helsinki-Witz Zwei„Ickes-, die bei den Spielen sin kahren mit der Straßenbahn zum Schwimm- bisher unbekannten Südafrikaner Webster versichtlich entgegensieht. einer Platte!“ Nun war ausgerechnet Schil- Journalisten, die ihn noch vor einigen Ta- ling der erste Deutsche, der im olympi- gen zum Training gehen sahen, d, schen Boxturnier beim Kampf gegen den fest, daß der Münchner seinem Start zu- stadion raus. Entspann sich folgendes Ge- ausschied. Ja, ja, man soll den Mund nie zu voll nehmen. Sonst kann man unter „Im Zweihundat-Meta- Brustschwimmen 3 1 1 3 wird der Klein doch hoffentlich ne Jold- eee gen. Klein hat die Ruhe weg Deutschlands Weltrekordschwimmer Herbert Klein wird erst am Tag seines er- Brust bestreiten. Klein war bereits am Sonntag in Helsinki erwartet worden. Fotoreporter, Journalisten und zahlreiche ihn zu empfangen. Aber Klein hat es vorgezo- Nationen SA 30 17 11 Sowjetunion 22 27 16 Schweden 10 12 8 Ungarn 9 Italien Tschechoslowakei Finnland Frankreich Norwegen Australien Schweiz Jamaika Als der Deutsche Europameister Herbert Schwimmsportinteressenten hatten sich auf Dänemark Schilling vor einer Woche bei der Ankunft dem Flugplatz eingefunden, um 8. Türkei in Helsinki zusammen mit seinem Kame- Japan Kanada Deutschland stellten gold- Silbe:- Hron ze Gold Silber Bronze 15 — 8 . d. e e 0 e 2 ss d ee es d t n h — — g 9 r—— Ir. 178/ Donnerstag, 31. Juli 1952 INDUSTRIE UND HANDELSBLATT „ Seite 9 n Deutsche Bundesbahn: „Alle Ansprüche erfüllen“ Tariferhöhung nieht zu vermeiden e) Oberster Grundsatz der deutschen zundesbahn soll es sein, ihren Kunden eine gelorderungsleistung anzubieten, die alle derechtigten Ansprüche erfülle, erklärte Hntssekretär Frohne in seiner Eigenschaft ib Vorsitzender des Vorstandes der Bundes- behn vor einem Kreis aus dem gesamten esgebiet in Frankfurt zusammengekom- der Vertreter der deutschen Presse, denen adde neuen Verwaltungsorgane des größ- un deutschen Verkehrsunternehmens vor- Alle, Nach dem Bundesbahngesetz ist die Bundesbahn wieder ein unmittel- Staatsunternehmen geworden, ihre eenststellen sind Bundesbehörden und die Allung der Verkehrsaufgaben stellt die elbung eines öffentlichen Dienstes dar. rund von Vorschlägen des Bundes- lie der Gesamtwirtschaft, der Gewerk- galten und des Bundesverkehrsministers gelle die Bundesregierung einen aus 21 Mit- lern bestehenden Verwaltungsrat, der 1 Einvernehmen der Bundesminister für lehr den vierköpfigen Vorstand ernannte, er nunmehr die Geschicke der Bundesbahn et Damit fand dieses wichtigste Ver- hrsmternemmen nach jahrelangem Pro- endgültig seine Verwaltungsform, ie etzt die Möglichkeit zu gedeilicher Ar- ge im Dienste des ganzen Volkes schaffen Mie Professor Dr.-Ing. Frohne in einem Aukührlichen Lagebericht über die bisherige im Basked Aällgkeit, den Aufpau und die Zukunftsauf- inser ü aden der Bundesbahn feststellte, sehen die er plötzich geuen Pläne die Beschleunigung der Züge den Spiez ler Gattungen, den Ausbau des Städte- e 31 mellverkehrs, die Schaffung eines zusam- mae gennängenden Eilzugnetzes, sowie die Be- haftung neuer Reisezug- und Triebwagen Ind weiterer Schienenomnibusse vor. Im Gü- ewerkehr werden der Ausbau des Schnell- gllerzugnetzes, der Bau von schnellaufen- den Güterwagen, die Förderung des Behäl- aperkehrs und die Verwendung neuzeit- cher Ladegeräte angestrebt. Zur Verbesse- nung des gesamten Verkehrs sind der wei- m Bebol gere Ausbau der Elektriflzierung der Haupt- en Bullen ecken und laufende technische Verbesse- men kang ungen aller Eisenbahnanlagen und-einrich- niedsrichtz ungen in enger Zusammenarbeit mit Wis- Nummem zenschaft und Forschung vorgesehen. 1. der gc pie Deutsche Bundesbahn, so unterstrich Wannschah tssekretär Frohne, müsse die gesamte bn dnenzlast des Wiederaufbaus und der Mo- Aernisſerung ihrer Betriebsanlagen selbst dort: Af bagen. Noch immer seien für die Beseitigung m ich wer er Kriegs- und Kriegsfolgeschäden mehrere herrschte liarden aufzubringen. Es bleibe nichts wersucht, durch Rationalisierungsmaßnah- den aller Art die Betriebskosten zu senken. Iutzdem sei aber eine Tariferhöhung, die 1 aneh Ansicht der Bundesbahn besser als ungen an ſekangleicnung an die gestiegenen Index- tern zu bezeichnen sei, unumgänglich. „eder diese wird zur Zeit beraten; sie dürfte warf Maß va 7 bis 9 Prozent betragen. Dies ist nach uütassung von Bundesbahnpräsident Dr. eld die äußerste Belastungsgrenze, die n Kunden der Bahn zugemutet werden 1e daß N tember ergewichtz. dem Titel. lente duns würde den Verkehr und damit die 29110 mahmen der Bundesbahn drosseln, die ührt, Der en Verkehrsmonopol besitze und ein sol- er im Neu ies auch nicht anstrebe. Sie hoffe lediglich i Keine vernünftige und klare Abgrenzung J Transportaufgaben und kämpfe gegen e Verkehrsverschwendung. Voraussetzung für eine erfolgreſche Arbeit Alerdings das Vorhandensein einer ge- aden Finanzlage. Mit dieser beschäftigte i das Verwaltungsratsmitglied Finanz- ter a. D. Dr. Hilpert, der den Status ir Bundesbahn nach Abschreibung der feluste an Anlagen und Material in der deute aut gegenwärtig 13 bis 14 Millarden M bezifterte. Die Kriegsschäden und-Ver- böte betrugen im Bundesgebiet 3,7 Milliarden 1 Davon entflelen zwei Drittel auf bau- ia anlagen, der Rest auf rollendes Mate- il Bisher wandte die Bundesbahn zur Be- kuune der Kriegsschäden 2,4 Milliarden Mbh aut, 13 Milliarden D sind noch zubringen. Hierzu kommen 2,8 Milliarden . für Nachhol-, Unterhaltungs- und 6 galerunssrückstände sowie ein Moderni- e und Ergänzungsbedarf von 3 bis Milliarden DM. Demnach hat die Bundes- iin einen Kapitalbedarf von 7 bis 7,5 Mil- laden DI te der seit Kriegsende von Jahr zu gestiegenen Beförderungsleistungen und int de chend höheren Betrlebseinnahmen 0 e Bundesbahn in allen Nachkriegs- len mit Verlust gearbeitet. Wie Dr. Hil- arlegte, haben die Tarifbewegungen Eine darüber hinausgehende Tarif- höhung der Löhne und Gehälter die Kosten so sehr gewachsen, daß inzwischen eingetre- tene Tariferhöhungen einen Ausgleich nicht erreichen konnten. Nach den vorläufigen Be- rechnungen hatte die Deutsche Bundesbahn im Jahre 1951 Betriebseinnahmen aus dem Personenverkehr von rund 1.3 Milliarden PM, aus dem Güterverkehr rund 3,1 Milliarden DM und erhielt für sonstige Dienstleistungen 0,3 Milliarden DM. Diesen 4,7 Milliarden DM Einnahmen stehen Sach- und Personalaus- gaben einschließlich der notwendigen Ab- schreibungen und des erforderlichen Erneue- rungssolls in Höhe von 4,75 Milliarden PM gegenüber. Die Betriebsrechnung für 1951 wird also voraussichtlich mit einem Verlust von 50 Millionen DM abschließen. Eine ungewöhnlich hohe Belastung be- deutet für die Bundesbahn, nach den Dar- legungen Dr. Hilperts, die Notwendigkeit von Pensionsaufwendungen für aus dem Osten vertriebene Eisenbahner und Aus- gleichsabgaben im Gesamtbetrage von jähr- lich 220 Millionen DM. Auch Dr. Hilpert unterstrich, daß es Voraussetzung einer selb- ständigen und gesunden Wirtschaftsführung des größten deutschen Verkehrsunterneh- mens sei, die Tarife an das vorhandene all- gemeine Preisniveau anzupassen. Sondersitzung des Zentral- bankrats Schwierigkeiten im Zahlungs- verkehr mit Brasilien E) Am heutigen Donnerstag tritt der Zentralbankrat der Bank deutscher Länder zu einer Sondersitzung zusammen, auf deren Tagesordnung die besorgniserregenden Schwierigkeiten im Zahlungsverkehr mit Brasilien stehen. Der deutsche Aktivsaldo gegenüber Brasilien ist auf über 60 Millionen Dollar angestiegen und dürfte unter Ein- rechnung der noch in Abwicklung befind- lichen deutschen Exportgeschäfte auf 110 bis 140 Millionen Dollar anwachsen. Diese Ent- Wicklung hat in westdeutschen Außenhan- delskreisen starke Beunrvhigung hervorge- rufen und teilweise auch bereits zu ernsten Schwierigkeiten geführt. Das am 10. Mai in Kraft getretene deutsch- brasilianische Handelsabkommen sieht ein beiderseitiges Warenaustausch- Volumen von je 115 Millionen Dollar vor. Brasilien hatte sich beim Abschluß des Zahlungsabkommens mit einem Kreditspielraum von nur 11,5 Mil- lionen Dollar einverstanden erklärt, da es befürchtete, Deutschland könne gegenüber Brasilien zu hoch verschulden. Inzwischen entwickelten sich die Dinge genau um- gekehrt. Schon am 19. Mai hatte Rio darum einen Lizenzstop für Importe aus Deutsch- land ausgesprochen, nachdem der Aktivsaldo der Bundesrepublik auf 47 Millionen Dollar gestiegen war. Westdeutschland erhöhte dar- aufhin den EKreditspielraum freiwillig auf 33 Millionen Dollar. Der Zentralbankrat will auf seiner Son- dersitzung Vorschläge für den Abbau des brasisilianischen Debetsaldos ausarbeiten. Die Beseitigung der Stockungen im deutsch- brasilianischen Zahlungsverkehr ist auch deshalb besonders dringlich geworden, weil Versicherungsbürgschaften für den Brasilien- export in Frage gestellt sind. Freigabe deutscher Wertpapiere in Belgien (VWD) Das belgische Office des Seque- stres hat erklärt, daß Aktien und Obliga- tionen, die vom deutschen Staat oder deut- schen Aktiengesellschaften mit Sitz im Bun- desgebiet ausgegeben wurden und Eigentum deutscher Staatsangehöriger sind, nicht den Liquidationsmaßnahmen der belgischen Re- gierung unterliegen. Die aus diesen Wert- papieren sich ergebenden Rechte sollen den deutschen Eigentümern zurückerstattet werden. Monatsbericht der Bank deutscher Länder Anhaltend hohe Spartätigkeit Kleinerer EZZU-Ueberschuß Die Spartätigkeit im Bereich der Banken Wird in dem Monatsbericht der Bank deut- scher Lander(Bd) im Zeitraum Juni/quli 1952 als erfreulich hoch bezeichnet. Der BdLL zufolge wiesen die Spareinlagen bei den wöchentlich berichtenden Kreditinsti- tuten, die annähernd die Hälfte aller Spar- einlagen bei Kreditinstituten verwalten, im Juni mit 82 Millionen DM. sogar wieder eilen etwas höheren Zugang auf als im Vormonat(76 Mill. DM). Der Spareinlagen- zugang war damit nur wenig niedriger als im Monatsdurchschnitt des ersten Quartals. Die Verminderung der Zuwachsraten wird von der Bd in erster Linie darauf zurückgeführt, daß die Auszahlungen auf Sparkonten stiegen.(Von 286 Mill. DM im Monatsdurchschnitt des ersten Vierteljah- res 1952 auf 307 Mill. DM im Durchschnitt der Monate April und Mai). Die Einzahlun- gen haben sich dagegen mit 455 Millionen DM im Durchschnitt April/Mai gegen 459 Millionen DM im Monatsdurchschnitt des ersten Quartals 1952 kaum verändert. Die gesamten Spareinlagen bei Geld- instituten(einschließlich Postsparkasse) dürkten nach den Angaben der BdL Ende Juni 1952 die 6-Milllarden-DM- Grenze er- reicht haben. n Der Anteil der steuerbegünstigten Spar- einlagen am Gesamtspareinlagenbestand Ende 1951 rund 12 Prozent— ist seit Be- gin dieses Jahres rückläufig. In den ersten 5 Monaten dieses Jahres hat der Bestand auf steuerbegünstigten Sparkonten nur noch um 8 Millionen DM(ein Prozent des ge- samten Spareinlagenzuganges, zugenom- men, Demgegenüber entfielen 1951 nicht auf dem hohen Stand gehalten, den sie in den beiden Vormonaten erreicht hatte. Zusammenfassend kommt die BdL zu dem Schluß, daß die Einzelhandelsumsätze im zweiten Vierteljahr 1952— trotz des Rückschlages im Juni erheblich über denen des ersten Quartals 1952 liegen. Auch gegenüber dem zweiten Vierteljahr 1951 Waren sie höher— wertmäßig um 8, men- genmäßig um 10 Prozent. Faßt man die Er- gebnisse des ersten Halbjahres 1952 zusam- men, so ist sowohl wert- als auch mengen- mäßig ein. wenn auch kleiner. Fortschritt gegenüber dem entsprechenden Zeitraum des Vorjahres zu verzeichnen. Dieser Fortschritt entspreche allerdings keineswegs ganz der gleichzeitigen Entwick- lung der Masseneinkommen.(Nach der De- finition der Bd.: Massesneinkommen Nettoeinkommen aller Arbeitnehmer sowie sämtlicher Pensions-, Renten- und Unter- Stützungsempfänger. Die Einkommen der Selbständigen, deren Verbrauchsausgaben schätzungsweise zwischen 20 und 25 v. H. des Gesamtverbrauches ausmachen, sind in dem„Masseneinkommen“ nicht berücksich- tigt.) Während nämlich der Einzelhandels- absatz gegenüber dem ersten Halbjahr 1951 wertmäßig nur um 3 v. H. zugenommen habe, seien die Masseneinkommen in der ersten Hülfte des laufenden Jahres nach Vorläyfigen Berechnungen um nicht weniger als 14 v. H. höber gewesen als im gleichen Zeſtraum 1951. Zur Erklärung dieses Nachbinkens führt die Bd in der Hauptsache drei Gründe an: 1. sei das Masseneipkommen zwar die Wichtigste, aher nicht, die allein ausschlage gebende Romponente des gesamten Ver- weniger als 36 Prozent des Zuganges auf braucherein kommens; f steuerbegünstigte Spareinlagen: Die Stäagnias“ tion des Bestandes an steuerbegünstigten Spareinlagen seit Anfang 1952 dürfte da- mit zusammenhängen, daß seit Beginn die- ses Jahres infolge Ablaufs der dreiſährigen Sperrfristen die ersten seinerzeit auf Sperr- konten eingezahlten Sparbeträge frei ge- worden sind. Die Bd glaubt hieraus schließen zu könen, daß sich die Mehrzahl der Inhaber der freigewordenen Konten zu einer er- neuten dreijährigen Festlegung der Be- träge nicht entschließen konnten. In dem Abschnitt Produktion, Absatz und Beschäftigung stellt die BdL fest, daß die Wirtschaftstätigkeit im Juni 1952 stär- ker zugenommen hat., als nach dem üblichen jahreszeitlichen Rhythmus erwartet wer- den konnte. Der Index der arbeitstäglichen Industrieproduktion stieg von 141 im Mal Auf 144 im Juni(1936= 100). Ein leichter Rückgang hätte der normalen Saisonten- tenz im Juni eher entsprochen, Für die Be- lebung der industriellen Gesamtproduktion seien die erneute Aufwärtsentwicklung der Investitionsgüterer zeugung und eine weitere starke Steigerung der Bautätigkeit aus- schlaggebend gewesen. Dagegen ist die Erzeugung gewerb⸗ cher Verbrauchsgüter im Juni erneut zu- rück gegangen, Durch den Rückgang sei zwar keine weitere„konjunkturelle“ Verschlech- terung eingetreten, doch sei bemerkens- wert. daß sich die im April und Mai deut- lich spürbere Belebung der Verbraucher- des Gesamteinkommens als früher nicht kon- sumtiv ausgegeben, sondern gespart; 3. komme in letzter Zeit offenbar ein größerer Anteil der Verbraucherausgaben als früher Bereichen zugute, die nicht in den Eirize handelsumsätzen erfaßt würden Es bestehe kein Zweifel darüber, daß vor allem der Anteil der Bekleidungswirtschaft an den Ausgaben des Verbrauchers etwas zurück- gegangen ist. Ob sich hierin schon eine dauernde Strukturwandlung des Verbrau- chers ankündige, sei allerdings keineswegs sicher. Nach allgemeinen Ersahrungen pflege mit einer Erhöhung des Lebensstandards der Anteil der Bekleidungsausgaben am Ge- samtverbrauch eher anzusteigen. Die allgemeine Tendenz der westdeut- schen Preise sei zwar dem Bdl- Bericht zu- folge. in den letzten Wochen weiterhin nach unten gerichtet. Die Preise für industrielle Enderzeugnisse selen in Westdeutschland überwiegend erneut zurückgegangen. Bei den Lebenshaltungskosten sei die Abwärtsbe⸗ wegung außerdem durch die Senkung eini- ger saisongängiger Nahrungsmittelpreise un- terstützt worden. Nach der bisherigen Entwicklung ist im Juli erneut mit einem deutschen Ueberschuß gegenüber dem EZ U- Raum zu rechnen, doch wird dieser voraussichtlich beträchtlich un- ter dem ungewöhnlich großen Juni-Ueber- schuß bleiben, schreibt die Bank deutscher Länder in ihrem Monatsbericht über die Wirtschaftslage des Bundesgebietes im Juni/ 2 Werde gegen Wärtig elt srögefer Teil zusammenhängen. Bereits im Juni seien von den Importeuren wieder mehr Einkaufser- mächtigungen(Vorlizenzen) für Einfuhren aus dem EZ U-Raum beantragt worden, als in den Vormonaten. In den ersten beiden De- kaden des Juli habe sich das lebhaftere Ein- kuhrinteresse auch in einer Erhöhung der ausgegebenen Einfuhr- und Zahlungsbewil- ligungen niedergeschlagen. Für Einfuhren aus dem EZ U-Raum seien vom 1. bis 20. Juli Bewilligungen im Betrage von 161 Mil- lionen Dollar ausgegeben worden. Dieser habe damit fast den Gesamtbetrag von 176 Millionen vom Juni 1952 erreicht. Hierbei habe vor allem die Lizenzausgabe für libe- ralisierte Einfuhren zugenommen. Auch für die Einfuhr aus den„Nicht-Dollar-Ländern“ seien seit Anfang Juli auf Grund erhöhter Ausschreibungen mehr Lizenzen ausgegeben worden. Diese Anzeichen ließen erwarten, daß sich die Einfuhr in absehbarer Zeit von ihrem gegenwärtigen Tiefstand wieder etwas er- holen werde. Die mit Wirkung vom 1. August 1952 in Kraft tretende Frweiterune der fäbe- ralisierungsliste gegenüber dem EZ U-Raum von bisher 77 auf über 80 Prozent, die von der Bundesregierung auf Grund der gegen- wärtigen deutschen Ueberschußposition in der EZU beschlossen worden sei. dürfte diese sich bereits anbahnende Entwicklung unterstützen. Holz-Importhandel disponiert vorsichtig P) Gemessen an den in Handelsverträ- gen vereinbarten Kontingenten war die Ent- wicklung der westdeutschen Holzeinfuhr in den ersten 5 Monaten dieses Jahres, durch eine auffallende Zurückhaltung des Import- handels gekennzeichnet. Wie das„Bulletin“ der Bundesregierung hierzu schreibt, war diese Haltung in erster Linie darauf zurück- zuführen, daß der Importhandel infolge der unübersichtlichen Preisentwicklung sehr vor- sichtig disponierte. Mit den wichtigsten europäischen Holz- exportländern wie Schweden, Finnland, Oesterreich, Polen und Jugoslawien seien Handelsverträge abgeschlossen worden, die in der Regel für das Kalenderjahr 1952 gültig seien. Auf Grund der hierin vorgesehenen Kontingente ergebe sich, abgesehen von zahl- reichen anderen Holzerzeugnissen, die Mög- lichkeit 1,7 Millionen ebm Schnittholz, 2,3 Millionen rm Faserholz und 0,9 Millionen fm Grubenholz einzuführen. Tatsächlich seien jedoch in den ersten 5 Monaten 1952 ins- gesamt nur 460 000 ebm Nadelschnittholz sowie eine unbedeutende Menge Laubschnitt- holz importiert worden. An Faserholz seien insgesamt 292 000 rm und an Grubenholz 98 000 km in die Bundesrepublik eingeführt worden.(In den vorgenannten Mengen sind auch die Holzeinfuhren aus„anderen Län- dern“ als den vorgenannten berücksichtigt.) Leipziger Messe vom 7. bis 17. September Die Industrie- und Handelskammer Mannheim teilt mit: Die Leipziger Messe findet vom 7 bis 17. Sep- tember 1952 statt. Schriftliche Anmeldungen der Firmen zum Besuch der Messe sind baldmöglichst bei der Industrie- und Handelskammer Mannheim einzureichen. Ruhrkohlen GmbH. WD) Zur Wahrnehmung kohlenwirtschaft- licher Aufgaben ist jetzt die„Gemeinschaftsorga- nisation Ruhrkohlen- GmbH.“ gegründet worden. Die Organisation, die kein zentrales Verkaufs- bei der Erfüllung behördlicher Aufgaben im Rahmen der geltenden Gesetze mit- Wirken. Verkaufsbüros für die Ruhrkohle sollen * Dr.-Ing, Fritz Reuther Jubilar des Lebens, Jubilar der Arbeit Schlichte Vornehmheit— ohne Auffälligkeit, mit nichts anderem als bloßer Leistung und Arbeit, mit Geist und Gemüt sich eine Mittel- punletstellung im Leben au schaffen— hat nicht nur Seltenkeitswert, sondern ist Menschen- wurde schlechthin. Ein Patrizier— vielleicht etwas altmodisch in Zeitläuften, in denen Herz anscheinend un- modern geworden ist— vom Scheitel bis zur Sohle, Dr.-Ing. e. h. Fritz Reuther, Sohn des gründers der Armaturen- und Meßgerätefabrik Bopp& Reuther GmbH., Mannkeim- Waldhof, feiert am I. August 1952 seinen 70. Geburtstag. Bereits hier ist eine Berichtigung fällig. Nieht er feiert den Geburtstag, sondern sowohl die mehr als 2000 Menschen, die der von ihm er- haltene und stets vergrößerte Betrieb beschäf- tigt, als auch die gesamte Mannheimer Wirt- schaft, die seinem Wirken viel verdankt. Daß Mannheims Name und Ruf weit über die Gren- zen der Heimat ins ferne Ausland guten Klang hat, ist dem heute 70jährigen Dr. Fritz Reuther zu erheblichem Teile mit zu verdanken. Sein weltweites Wissen, gepaart mit seltener Ge- schuftskundigkeit und geschäftlicher Vornehm- keit, erwarb er bereits in seiner Jugendzeit. Nach dem Besuch des Realgymnasiums und nach erfolgtem Abitur im Jahre 1901 war er längere Zeit in England. In einem Mannheimer Privatbanchaus begann Fritz Reuther seine kauf mànnische Lehre. Darnack folgten weitere Reisen ins Ausland, u. a. nach Aegypten, Pa- lästina, Türſcei, Rumänien u. s f 1911 wurde er Teilhaber des väterlichen Unternehmens. Im Jahre 1918 würdigte die Größe wirtschaft- Ncher und unternehmerischer Leistung des da- mals noch verhaltnismäßig jungen Fritz Reu- thers die Technische Hochschule in Karlsruhe, die inn den Titel eines Dr.-Ing. e. h. verlieh. Was Wunder, daß der außerordentliche Reichtum seiner Erfahrungen und die hervor- ragenden wirtschaftlichen Befühigungen ihm eine Fulle von Ehrenämtern eintrugen. So war er u. a. fünf Jahre lang Präsident der Industrie- und Handelskammer, Mannheim, des weiteren Leiter der Fachgruppe Armaturen im VDMA, stellv. Vorsitzender des Verbandes der deut- schen Armaturen- Industrie und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Badischen Bank 46. Daß Dr.-Ing. Fritz Reuther trotz dieser all- gemeinen Inanspruchnahme nock Zeit fand, gien dem eigenen Unternehmen zu widmen, daß es ihm zu verdanſcen ist, wenn das Unter- nehmen in diesem Jahre auf sein Sbjähriges Be- stehen zurückblicken konnte, daß er Werk und Belegschaft durch ⁊wei Weltkriege und schwer- ste Zeiten wirtsckaftlicher Not führte und zu dem, was es heute ist, gemacht Rat, nämlich zu einer der führendsten Firmen auf dem Welt- markt der Armaturen- und Meßgeräte- Indu- strie, das ist wohl die Leistung, die für sieh selbst spricht und die zu würdigen ein kur: er Zeitungsartikel nicht ausreicht. Merkwürdig: Eigentlich ein smarter Ge- schaftsmann, den sein Beruf ausfüllen müßte. Und doch gilt seine ganz besondere Aufmerk- samkeit den sozialen Belangen seiner Beleg sekaft Die Einrichtung von Pensions- und Unterstutzung kassen; der Bau von Wohn- siedlungen für Werks angehörige sind auf seine Initiative zurücezufünren. Wo es gilt, helfend eineuspringen, zeigt er stets ein offenes Herg. Was könnte das Bild dieses Mannes besser abrunden. als die Betrachtung seiner außer- beruflicken Vorliebe, die der Musik gilt Daß er als Geiger inebesongere die Kammermusi* pflegt. Diese künstlerischen Ambi onen ließen füh- rende Persönlichkeiten des musikalischen Lebens Kontakt mit Dr. Fritz Reuther suchen. In der Welt der Kunstsammler und Kunst- kenner hat übrigens der Name Dr. Fritz Reu- ther einen ebenso guten Klang wie in der breiten, in der wirtschaftlien interessierten Oeffentlichkeit.. Marktherichſe Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt vom 30. Juli (VWD) Anfuhr gut. Absatz mittel. Es erzielten: Brombeeren 3540, Schattenmorellen 2080. Mira- bellen 21— 26, Pfirsiche 20—60, Aprikosen 60. Reine clauden 12-24, Pflaumen 9-12, Bühler Erühzwetsch- gen 2427, sonstige Sorten 12—28. Tafeläpfel 15—28, Tafelbirnen 15—30, Kopfsalat 7—15, Endivien 14, Salatgurken Stücke 20—45 Weigkohl 1013, Rotkohl 12—13. Wirsing 1214, Sellerie m. Kraut 25, Busch- bohnen 40—43, Stangenbohnen 50-63. Tomaten erste Sorte 4146, Zwiebeln 21—25. Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt vom 30. Juli (WD) Bei guter Zufuhr zufriedenstellender Ab- Satz. Es erzielten: Bühler Frühzwetschgen 18-27, Eisentäler 11-25, sonstige Sorten 10—17, Pflaumen 6—11, The Car 10—21. Mirabellen 10—32, Reine- clauden 12—17, Pürsiche 15—61, Schattenmorellen 18 bis 41, Brombeeren 4045, Aepfel à 15-30, b 8-14, Birnen à 20-33. b 12-19. C 6-11, Salatgurken 10 bis 17(%½ kg). Zwiebeln 20—26, Kopfsalat 1220, Tomaten 40-44. Frankfurter Effektenbörse vom 30. Juli 1932 (VD) Bei mäßiger Geschäftstätigkeit war die Kursgestaltung weiterhin stark zufallsbedingt und Sing nur selten über 1 bis 1½ hinaus. Der Mon- tanmarkt wies ebenfalls nur unbedeutende Ver- änderungen zum Vortag auf, doch schlossen Hôösch nicht ganz behauptet. IG Farben verkehr- ten zu gehaltenen Kursen, Industriewerte schlos- sen durchweg gut behauptet, Schwankungen blieben auf einzelne Papiere beschränkt. Conti Gummi, die 1% über Vortag mit 127 einsetzten, im Verlauf bis 128 ½ gesucht, Leder Wiemann um 2½ h auf 107% anziehend. Je 3% niedriger ver- kehrten Lindes sowie Ad für Verkehr. Die No- tierungen für Eichbaum-Werge, Wayss u. Frey- tog und Zellstoff Waldhof verstehen sich àb heute excl. Dividende. Großbanken freundlich und bis 1% fester.— Renten behauptet. Deko- sama um 2% auf 180 ansteigend, dagegen Har- pener Bonds wieder um 3% auf 107 abgeschwächt. Börsenverlauf sehr still. Für Rheinstahl zeigte slch erst 4% billiger, zu 148 Kaufneigung, Bürus plus 2 0%. btzernheim 0 kortlaufenden Ansteigen des allge- nachfrage bis jetzt noch nicht in einem Juli 1952. Die Verlangsamung in der Ueber- e 5 inder nicht Schritt gehalten. Ande- Wiederansteigen auch der Ronsumglterpro- schußbildung gegenüber dem EZU-Raum orgen ist, s0ʃl 3 0 5 Men, en infolge der laufend gestiegenen duktion ausgewirkt habe. Allerdings habe dürfte mindestens teilweise mit einem all- 5 und Rohstoffkosten und der Er- sich im Juni die Endnachfrage selbst nicht mänlichen Wiederansteigen der Einfuhren noch gegründef werden. ere Lr Großes Leerzimmer mit- Küchenbe- 5 0 5 g 5 N 7 nmützung zum 1. Aug. zu vermieten. 5/ Se Sechneltransgorte ehh ſhr Wohlbefinden an warmen Tage Angeb. unt. Nr. 00293 a. d. Verlag. 9 8.„ E wen, Telefon 8 08 64 Möbl. Zimmer an berufstät. Herrn AUS FUR HEIM STAND 5 Zu vermieten. Zandt, H 2. 11, III. 8 9 0 8 Zwel gewerbl. Räume(etwa 40 dm). e EIDE IS ERG. A N 2 2 2 Ta- 1 MIETGESWU CE auch bewohnbar, sofort günstig ab- FRikbelctt⸗ EüENT ANLAGE ö ten 1 zugeben. Telefon 5 00 09. 5 8 N nebst Brut ver nion t e 100% 1 Mö bl. Zimmer an sol. berufst. Herrn FERNRUF 3686/5071 1 5 MI ial 5 zu verm. Neckarauer Str. 36, 3. St. 8 i mit T. Gas. Mit Speaialaas 1 K N 5— 2 Garage Neckarstadt frei. 127 015 eee im 6 Stunden ohne 8 unter Nr. 09320 a. d. 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Bei Ankunft Schäfertanz der Haardter Trachtengruppe nach Mannheim 6.52 Uhr Heidelberg 7.22 Uhr Mannheim 22.15 Uhr 17.38 Uhr Aufenthalt zur Besichtigung Fahrpreis 16,30 DPM Fahrpreis 15,30 DM Schalterraum des MANNHEIMER MoRGEN, von 6 bis 17 Uhr und beim DER, Reisebüro * Seite 10 * MORGEN Wotan mit Und ohne Burt ond Isolde“ und der erste„Ring“-Zyklus in Bayreuth „Tristan Die Bayreuther Premierentage der„Tri- stan und Isolde“ und den„Ring der Nibe- Aungen“ einschliegenden ersten Reihe der diesjährigen Neuinszenierungen Wieland Wagners brachten. ähnlich wie im Vorjahr, eine Fülle künstlerischer Anregungen und verblüffender Ueberraschungen. Als sich am Abend des 23. Juli, dem Eröffnungstag der Festspiele, der Vorhang über die letzte Szene des Tristan-Dramas geschlossen hatte. durchbrauste ein minutenlanger Beifalls- Sturm das von einem internationalen Publi- kum bis auf den letzten Platz besetzte Haus auf dem„Grünen Hügel“. Mit der Zulassung dieser Beifallsäuße- rungen und des nochmaligen Oeffnens der Szene haben die Enkel Richard Wagners zum erstenmal eine der geheiligten Tradi- tionen Bayreuths durchbrochen, weil sie offenbar erkannten, wie gut es einem künst- lerischen Erlebnis ansteht, wenn Hörer und Mitwirkende im Zeichen der Gebefreudig- keit und Empfangsbereitschaft zu einer Ge- meinde verschmelzen. Man darf also jetzt klatschen in Bayreuth, was in diesem be- sonderen Fall insofern von symptomatischer Bedeutung ist. als die positive Resonanz der Bayreuth-Pilger einer geradezu umstürz- lerischen, fast möchte man sagen ketzeri- schen inszenatorischen Neukonzeption des Tristan- Dramas galt. Wieland Wagner hat das in metaphysischen Bereichen sich vollziehende Drama des Eros szenisch voll- kommen entmaterialisiert. Es gibt im ersten Bild keine Schiffstakelage mehr und kein sonstiges seemännisches Requisit. im zweiten Akt weder Baum noch Park, weder Schioßg noch Wachtturm, und auch der dritte Akt ist aller Burgruinen-Romantik entkleidet. Nur die Weite des Raumes ist da, in dem zwar die Naturkräfte mitwirken, die han- delnden Personen aber im transzendentalen Glimmer eines fließenden Farbenspektrums von Licht wie erdentrückte Wesen erschei- nen. Man kann sagen, daß das kühne Expe- riment der„Wagner- Entrümpelung“. das bei der viel diskutierten„Parsifal“- Inszenierung des Vorjahres in manchem problematisch blieb. hier in der Atmosphäre des reinen „Seelendramas“ erstaunlich geglückt scheint. Herbert von Karajan ließ als musikali- scher Leiter alle Ekstasen der Tristan-Musik in berückendem Schönklang er- und verglü- hen. Die großen und leuchtenden Stimmen Martha Mödls(Isolde) und des Chilenen Ra- mon Vinay(Tristan) durchdrangen einander mit faszinierender Geschmeidigkeit. Zu ihnen gesellte sich in Ira Melaniuk, Zürich, eine Brangäne hervorragenden stimmlichen Formats. Hans Hotters Kurwenal, Ludwig Webers Marke, Hermann Uhdes Melot und Gerhard Stolzes Hirt entsprachen durchaus den hohen künstlerischen Anforderungen ihrer Partien. 4 Nach dieser aufsehenerregenden„Tri- stan“-Aufführung erwartete man mit Recht auch von der Neugestaltung der umstritte- nen vorjährigen Inszenſerung des„Ringes“ besondere künstlerische Anregungen. Das „Rheingold“ präsentiert sich wiederum in bildhaft betonter Konzeption. Kunst- Volk differenzierte Beleuchtungseffekte be- gleiten die Handlung. Die anmutvollen Be- Wegungen der zauberhaft schön singenden Rheintöchter(Erika Zimmermann. Hanna Ludwig und Hertha Toepper) werden be- strahlt vom einfallenden Schein der Sonne urid dem Glühen des Rheingoldes. Noch farb- kräftiger wird das Bild von Nibelheims Klüften. Gustav Neidlingers kahlköpfiger Alberich, groß und dämonisch im Ton, herrscht hier über die Schar der Nibelungen. Es entfaltet sich ein Bild von politischer Hintergründigkeit und Tragik in der Nacht- geste des Tyrannen, der die von Dünsten und dunkler Glut umspielten Massen unter- drückt und knebelt. Der dramatische Akzent der Aufführung liegt in der scharf heraus- gearbeiteten Gegenüberstellung der beiden Naturgewalten Feuer und Erdkraft(Loge und Alberich). Die Götter sind bereits verhäng- nisvoll Getriebene feindlicher Mächte. Her- mann Uhde. ein smarter und zum Schrecken aller Altwagnerianer glattrasierter Wotan, steht mit hellem Stimmtimbre als listiger Scheinsieger zwischen den Kräften, die ihn verderben werden. In bester stimmlicher Form standen neben Uhde die Fricka Ira Malaniuks. Inge Borkhs Freia, ferner Wolf- gang Windgassen Froh). Werner Faulhabers Donner, der, wie ein kritischer Geist nicht ganz mit Unrecht meinte, als moderner olym- pischer Hammerwerfer in Erscheinung trat, Melanie Bugarinovic als Erda, die gewalti- gen Bässe Ludwig Weber und Josef Greindl als vorsintflutlich wirkende Riesen. Paul Kuens quärrender Mime und nicht zuletzt der gesanglich und darstellerisch scharf ge- prägte Loge Erich Wittes. Joseph Keilberth. der musikalische Lenker der Ringaufführun- gen, erreichte hier wie in den übrigen Teilen des zyklischen Riesenwerkes spannungsvolle dramatisch bewegte Interpretationen, in denen Wort und Musik in idealer Weise verschmolzen. Im ersten Akt der„Walküre“ läßt Wieland Wagner die Romanze leidenschaft licher Geschwisterliebe in stark angedunkel- tem Raum sich entwickeln, der nur in kleinem Umkreis vom Schein des Herd- keuers erleuchtet ist. Josef Greindls stimm- gewaltiger Hunding beherrscht argwöhnisch und mit tierhafter Sprung bereitschaft die Szene. Günther Treptow und Inge Borkh als Siegmund und Sieglinde werden in den von Joseph Keilberth zu einem Hymnus des Eros gesteigerten Liebesrausch förmlich hin- eingerissen und begeistern durch große Ge- sangsleistungen. Das grandiose Bild der Fel- senschlucht im zweiten Akt ist gegenüber dem Vorjahr erweitert und in vielfachen Farbnuancen ausgeleuchtet worden. Vom er- hellten Hintergrund ertönt das strahlende „Hojotoho!“ der Brünnhilde Astrid Vernays und Hans Hotters überlegener Wotan(dem inzwischen der Bart wieder gewachsen ist!) wird, bis zur letzter Klarheit vergeistigt, nach der Ausein andersetzung mit der per- sönlichkeitsstarken Fricka Ruth Siewerts und in der Erzählung zur wahrhaft tragi- schen Leidensgestalt. Der Zweikampf Hun- ding— Siegmund spielt sich jetzt unter den Schlägen eines Wetters im Bühnenvorder- grund ab. Dadurch wird das Verständnis auch für Uneingeweihte sehr erleichtert. Im dritten Akt ist der Raum nur noch Erde (Spielfläche), Luft und Feuer. Mit Hans Hot- ter und Astrid Varnay, die hier in künst- lerisches Großmaß hinein wuchsen. wurde der„Walküren“-Ausklang zum musikali- schen Höhepunkt der Aufführung, die einen frenetischen Beifallsorkan entfachte, so daß die Bühne noch dreimal geöffnet werden mußte. 0 Bei aller Anerkennung. der fortschritt- lichen Inszenierungsprinzipien Wieland Wag ners: am„Siegfried“ traten doch die Schwierigkeiten, die der Entnaturalisierung gerade dieses Werkes entgegenstehen, deut- lich in Erscheinung. Nirgends wie hier ver- langt die Musik die Konkretisierung des poetischen Geschehens. Wohl hat Wieland Wagner mit viel Phantasie versucht. zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit eine Synthese zu finden, aber der Wald muß schließlich da sein, von dem die Musik singt und sagt und kann nicht durch nächtliches Dunkel der Szene hinweggedeutet werden. An der überdeutlichen IIlustrationskraft jedes Taktes der Siegfried-Musik müssen alle Versuche, das Handgreifliche des Ge- schehens der Realität zu entkleiden, mehr oder weniger scheitern. Mannheim hat, wie Erinnerlſch, mit dem Versuch einer surrea- Iistischen Siegfried- Inszenierung eine ähn- liche Erfahrung gemacht. So kann auch Wieland Wagner ohne Blasebalg und Ambos und ohne realistischen Lindwurm nicht aus- kommen, wenn er nicht den Auseinander- fall von Musik und Szene riskieren will. Bleibt somit die Bayreuther Siegfried- Inszenierung in ihrem Gemisch von konkret und abstrakt problematisch, so entfaltet sich immerhin zwischen dem kraftvollen und robusten Siegfried von Bernd Aldenhoff(der die gewaltige Partie mit der gesanglich strahlenden Brünnhilde Astrid Varnays mühelos durchbält) und dem virtuos gestal- tenden Paul Kuen als Mime ein magisch- Artistisches Schauspiel. Im zweiten Akt steigt denn auch die feuerspuckende urwelt- liche Drachengestalt wieder aus Fafners Höhle herauf und das eindrucksvolle Bild des dritten Aktes in dunkelblaues Licht ge- taucht während auf dem Hintergrund Sieg- fried das Flammenmeer durchschreitet. Die Aufführung ist musikalisch von starker Spannkraft Das Orchester kommt unter Keilberths Leitung zu großartigen Klangentwicklungen. steht Hans Hotters Wanderer im Mittel- punkt. Gustav Neidlinger führt als Albe- rich seine scharf charakterisierte Linie fort. Kurt Boehmes mächtiger Baß gibt dem Fafner dröhnende Tongewalt. während Rita Streich mit der Stimme des Waldvogels und 3 Unter den Sängern Melanie Bugarinovie als Erda dem Schön- gesang sein Recht werden lassen. Auch diese Aufführung wurde begeistert aufgenommen. * Am Dienstag wurde dann der erste Bay- reuther Ring-Zyklus mit der stürmisch ge- feierten Aufführung der„Götter dämme- rung“ wieder in einer Inszenierung von Wieland Wagner abgeschlossen. Max Lorenz sang den Siegfried. Astrid Varney die Brünnhilde, Hermann Uhde den Gunther, Martha Mödl die Gudrune und Josef Greindl den Hagen, der als dämonisch trei- bende Kraft des Verderbens in die Schlüs- selstellung der Handlung rückte. Mit Jer„Götterdämmerung“ hat Wie- land Wagner als Regisseur das groge mu- sikalische Schauspiel gestaltet, das seinen Höhepunkt im zweiten Akt erreicht. wenn die Mannenchöre in der Schwurszene zur lebendigen Klang- und Bildkulisse einer Tragödie werden In der Schlußszene ist Wieland Wagner auf den Kern seiner Im- szenierungsidee zurückgekommen, die Ele- mente und Naturkräfte als symbolische Begriffe zu verdeutlichen. Sie stellt den Untergang der alten Welt in einer Licht- apotheose von Feuer und Wasser dar. Auch die verspielte Rheintöchterszene zu Beginn des dritten Aktes lag auf dieser Linie. Sie wurde abschließend ins dramatische gestei- gert, als die Wassermädchen aus den Flu- ten auftauchten und sich damit auch bild- lich der Ring vom„Rheingold“ bis zur „Götterdämmerung“ schloß. Am Mittwoch folgte die erste„Meister- singer“- Aufführung dieser Festspielzeit. Die nächste Aufführung ist am Freitag der „Parsifal“ in der vorjährigen Inszenierung. ew. Jules Renard, der in seinem bekanntesten Werk„Poil de Carotte“(der auch in Mann- heim aufgeführten Komödie„Rotfuchs“) er- greifend von seiner trostlosen Jugend erzählt, hatte mit 22 Jahren seine ersten Verse ver- faßt. sich aber dann der Prosa zugewandt und bald zu dem ihm eigenen klaren und bissigen Stil gefunden. Er ist einer der be- kanntesten französischen Satiriker, der be- sonders das Leben in der Provinz mit trok- kenem Humor und oft mit erbarmungsloser Schärfe schildert. Er starb 1910. Mutter Jeanne hatte ihr Gasthaus ver- kauft und beschloß in ein kleines Haus zu übersiedeln, das sie sich gekauft hatte. Sie fuhr einige Male hin und her und ließ sich dabei Zeit. Uebrigens besaß sie kein beson- ders großes Mobiliar. Sie lud auf das Wägel⸗ chen drei Sessel, ihren Tisch, ihre Teller, und stellte alles vor dem Haus ab, das sie erworben hatte, um den Rest ihrer Tage darin zu verbringen. Sie begnügte sich mit so wenig Wohn- raum, daß sie das untere Zimmer an Tante Rosa vermietete und sich selbst nur das obere Zimmer vorbehalten hatte. Die beiden gleichaltrigen Frauen wüfden darin ruhig leben, eine von der anderen ge- trennt, oder eine bei der anderen, wie sie eben wollten. Als Mutter Jeanne ihre Kommode, dann ihre Wäsche und schließlich ihr Bett und ihre Matratzen gebracht hatte, sagte sie zu Tante Rosa: „Jetzt müßte man es nur noch hinauf- schaffen. Das wäre dann alles.“ „Ja, das wäre dann alles“, sagte Tante Rosa,„du wirst eine gute Leiter brauchen.“ „Die Stiege wird breit genug sein“, meinte Mutter Jeanne. „Ich habe sie verrammelt, sagte Tante Rosa,„ich brauche sie nicht.“ „Was plapperst du da?“ meinte Mutter Jeanne. i „Ich plappere gar nicht“, sagte Tante Rosa. „Ich bewohne das untere Zimmer, das du mir vermietet hast und ich brauche die Stiege niemals, die zu dem oberen führt. Also habe ich sie verrammelt, damit jede von uns bei sich bleibt.“ „Und ich?“ meinte Mutter Jeanne,„soll ich vielleicht beim Fenster aus- und ein- steigen?“ „Das ist deine Angelegenheit. Du wirst doch nicht damit gerechnet haben, daß ich dich dauernd bei mir aus- und eingehen lasse, zu jeder Stunde, den ganzen Tag, das Salzburger Madin Die drei weiblichen Hauptdarsteller(Jan Til den, Gusti Wolf und Susi Nicoletti) aus Johann Ne- stroys Zaduberspiel„Die Träume von Schale unc Kern“, das Axel von Am- besser für die Salzburger Festspiele inszenierte. Das Werk ist nach seiner Ur- auf führung vor 128 Jahren nur nock einmal in den æwanziger Jahren von Maæ Reinhardt inszeniert wor- den. In der Neubearbei- tung von Hans Weigel und Hans Feilitzsch, der eine volkstümliche Musik da- zu schrieb, hatte die Auf- führung am Montag einen großen Erfolg. dpa-Bild Die Stiege von Jules Renard ganze Leben. Da könnte ich ja gleich am Marktplatz wohnen. Danke vielmals. lch bezahle dein Zimmer teuer genug. Setz' die Miete herunter und wir werden versuchen, uns zu verständigen.“ „Natürlich“, meinte Mutter Jeanne em- pört,„da krieche ich doch lieber an der Mauer hinauf.“ 1 „Auf Wiedersehen, meine Gute“, sagte Tante Rosa. Und sie schloß ihr vor der Nase die Türe zu. Mutter Jeanne blickte verdutzt zu Boden. „So ist es“, sagte sie.„Heute morgen hatte ich noch zwei zu Hause: Mein Gast- haus, da unten, am Flußufer. und ein Zim- mer hier, in diesem Haus, das mir gehört, und heute abend habe ich gar kein zu Hause mehr.“ „Verstehen Sie es, wenn Sie können“, sagte sie zum Tischler, der vorüberging und stehen blieb,„Aber es ist so. Ich habe kein zu Hause mehr.“ „Tante Rosa macht sich einen Scherz“, meinte der Tischler.„Sie wird Ihnen schon aufmachen.“ Tante Ross machte nicht auf, Sie hütete sich sogar, sich zu zeigen und die Nachbarn klopften vergebens an ihre Türe. 5 „Sie glaubt, sie kann mir's zeigen“, sagte Plötzlich Mutter Jearme.„Aber ich werde ihr' zeigen. Wenn sie ihren Dickschädel hat, so habe ich auch den meinen.“ „Gehen Sie doch ins Gasthaus zurück“, sagte man zu ihr,„oder kommen Sie zu uns, es wird ja schon Nacht.“ „Nein, danke. Wenn man kein zu Hause mehr hat, schläft man draußen. Ich werde draußen schlafen, vor ihrer Türe, vor mei- nem Fenster. Da wird man schon sehen, welche die Schlechtere ist.“ 5 „Sie sind beide verrückt“, meinte der Tischler.„Aber da mischt man sich lieber nicht hinin.“ „Sie glauben, daß ich einen Witz mache?“ fragte ihn Mutter Jeanne.„Helfen Sie mir nur ein wenig mein Bett aufstellen und ich werde es mir gleich bequem machen.“ Jeder half ihr gerne. Das Bett wurde fest aufgestellt, zwei Beine auf der rechten und Zz Wel Beine auf der linken Seite des Straßen- grabens. Mutter Jeanne zündete auch ihre Laterne an, damit die Wagen sie sehen konnten. „Und damit Sie Ihre Zeitung lesen kön. ec nen“, sagte man ihr. Aber sie konnte gar nicht lesen. Sie trippelte mit ihrem Hausfrauenschi zwischen ihren Möbeln herum, als ob d sich in einem wohlgeordneten, geräumige Es fehlen ihr nur Zimmer befände. Wände. „Wie schade, daß sich der Himmel be deckt“, sagte der Tischler.„Sie hätten sog herrlichen Mondschein gehabt.“ „Er hätte mir in den Augen weh getan meinte Mutter Jeanne. Man wünschte ihr lachend gute Nadi seien veräni der V ein Mi blick erkord. möglic litik, Iden. Der der deutsc Grund der M überne wesen Vertei Bunde Spätel monat Ede die br Sie aber antwortete ohne zu lachen:„Aud Grund Ihnen, guten Abend.“ Sie klopfte Kopfkissen und Zudecke 20 deckt länger recht, bekreuzigte sich und war schon i Sees Bett geschlüpft, als Tante Rosa in der d erschien. „Komm, Mutter Jeanne“, sagte sie,, daß V Beitra Mächt ist genug. Ich habe dich lange genug geduilf der de und gebe dir deine Stiege zurück.“ „Zu spät, meine Liebe“, meinte Muf Jeanne, die gerade die Bänder ihres Nadi häubchens zu einer Schleife band. Für di Unterhalten.“ „Bist du beleidigt?“ sagte, Tante fo unruhig. „Wirst du mich endlich schlafen lassen! Verb Ber zone baldig Lone 1 Die berlin, ersten meinte Mutter Jeanne und drehte ihr daf pankeo Rücken zu. wohne Ein Kreis von Neugierigen fand sich en Betret und Leute, die sich mit ihren Hühnern schl, fen gelegt hatten, standen wieder auf, uuf Scwje sich das anzusehen. Mutter Jeanne bielt dh „Sie sind kaum zu bedauern“, seg irgendwer.„Wenn's auf mich ankäme, schlie ich im Sommer oft draußen, aus Angst 90 den Flöhen.“ „Sie schläft, meinte ein anderer. „Sie wird nicht lange schlafen“, sagte dt Tischler.„Ich habe einen Regentropfen spürt.“ Sie streckten den Arm vor, hielten d. Hand auf und sagten: „Sie wird gleich wie ein nasser Hund a dem Bett springen.“ Sie irrten sich. Mutter Jeanne lag 4 sammengerollt da und rührte sich nicht, a es fein zu regnen begann. Sie träumte 90 einem starken Wind. DOIE VOLLEKOMMENE l, NR R ROMAN VO NMWMARA ERS HAAR F (Deutsche Rechte beim Verlag Ulistein, Serum) 8 34. Fortsetzung „Nein, keine richtige Dame. Nicht so wie Susan. Wenn ich auch nicht gerade ordinär bin, so muß ich doch aufpassen, ob ich mich auch immer richtig benehme. Und Bryan einerseits bin ich froh, es Ihnen jetzt sagen zu können— hat mich gleich durchschaut.“ Sir William runzelte die Stirn und sah auf einmal wieder ganz wie ein Aristokrat Aus. „Dieser junge Mann!“ sagte er zornig. „Wenn er etwa unverschämt zu Ihnen—“ „Nein“, rief Julia.„Es ist nur— daß er mir in gewisser Hinsicht ähnlich ist, und— und deshalb darf er Susan nicht heiraten. Ich konnte bisher nicht darüber zu Ihnen sprechen, weil ich mich selbst nicht bloß- stellen wollte. Aber Sie denken doch auch, daß Susan ihn besser nicht heiraten sollte, nicht wahr?“ „Wenn ich Ihnen die Wahrheit sagen soll, meine Liebe“, sagte Sir Williams zu mrer Ueberraschung, ich habe nicht viel darüber nachgedacht. Ich mag Susan sehr gern, natürlich, und ich werde mein mög- Iichstes tun, um zu verhindern, daß sie an einen Taugenichts gerät; aber ich habe sie niemals besonders interessant gefunden.“ Es wurde bereits erwähnt, daß Julias mütterliche Gefühle ziemlich unbeständig Waren. Eine Minute früher hätte ein solch abfälliges Urteil über ihre vollkommene Tochter Julia bis zur Weißglut gereizt; wie eine Löwin hätte sie jeden, der es gewagt hätte, das von ihrer Tochter zu sagen, böse angefunkelt, und wie eine Löwin hätte sie sich auf ihn gestürzt. Aber zwei Worte von Sir William hatten, in den allerletzten Se- kunden, alles geändert. Er hatte sie„meine Liebe“ genannt!— und diese beiden Worte Waren ihr so tief ins Herz gedrungen und hatten sich dort so fest eingegraben, als ob sie alle früheren Inschriften auslöschen Wollten. Julia liebte ihre Tochter nach wie vor, aber Sir William betete sie an; und es kam ihr nicht in den Sinn, gegen sein Ur- teil zu protestieren. „Ich kam nur aus einer Art Pflicht- gefühl hierher“, fuhr Sir William nachdenk- lich fort,„aber ich bin sehr froh, daß ich es getan habe!“ 5 „Ich auch“, sagte Julia. Gerade in diesem Augenblick kam Mr. Rickaby mit seiner neuen Freundin auf dem Wege zur Tür, die in den Garten führte, an ihrem Tisch vorüber. Er sah Julia,. und Julia sah ihn; aus der Fülle ihres glück- lichen Herzens schenkte sie ihm ein freund- liches Lächeln. Es war unwiderstehlich in seiner Herzlichkeit und Wärme, und Mr. Rickaby lächelte verzeihend zurück. Auch die letzte kleine Unebenheit von Julias Ge- wissen war damit geglättet; sie verließ das Restaurant im besten Einvernehmen mit sch und der ganzen Welt. 5 Der Rest des Nachmittags verging wie ein schöner Traum. Sie machten eine lange Spazier fahrt— aber nicht nach Aix— und Julia redete unentwegt. Den Tee tranken sie in einem komischen kleinen Gasthaus, dessen Wirtin, die sie selbst bediente, ihnen freimütig mitteilte, dag sie auch ein sehr hübsches Doppelzimmer habe; und Sir Wil- liam fand gar nichts dabei.„Das liegt natürlich an mir“, sagte Julia mit einer nicht geringen Offenherzigkeit. Sie war sehr um Sir Williams Würde besorgt. Sie hatte sich schon fest vorgenommen, daß sie sich bemühen wollte, sich wie seine Frau zu be- nehmen, falls er sie zufälliger- und wunder- barer weise auffordern sollte— er würde es natürlich nicht tun, aber falls!—, mit ihm eine Reise zu machen. Sie kehrten gerade rechtzeitig zurück, wie sie von Susan unterrichtet wurden, um sich zum Essen umzuziehen. Der Anblick ihrer Tochter erweckte in Julia wie immer aufrichtige Bewunderung. Aber es schoß ihr durch den Kopf, daß es doch sehr eigen- artig war, daß sie und Sir William quer durch ganz Frankreich hierhergereist waren, nur zu dem Zweck, um über Susans Heirats- Absichten zu beraten; und sie jetzt einen viel interessanteren Anlaß entdeckt hatten, noch hierbleiben zu wollen * „Hast du einen guten Friseur gefunden?“ fragte die alte Mrs. Packett bei Tisch. Sie War ziemlich kurzsichtig, und ihre Frage enthielt daher gar keinen Hintergedanken. Aber daß Susan und Bryan, die keines- wegs kurzsichtig waren, ein diskretes Schweigen bewahrt hatten, beunruhigte Julia sehr „Nein“, sagte Julia unverfroren. Die taugen alle nichts, ich muß es mal in Alx versuchen.“ 17 Der Ausflug nach Aix fand statt, aber Mrs. Packett kam auch mit. Julia versuchte gar nicht, sie davon abzubringen. sie freute sich vielmehr üper ihre Gesellschaft, denn sie war äußerst besorgt, daß das neue Ver- hältnis zwischen ihr und Sir William ent- deckt werden könnte. Sie fürchtete Bryans scharfe Augen und seine nicht minder scharfe Zunge— nicht so sehr für sich a für Sir William. Sie hätte es nicht ertra- gen können, ihn auch nur einen Augen- blick lang einer Verlegenheit ausgesetzt zu sehen. Lieber zwängte sie sich selbst in eine Rüstung spartanischster Zurückhaltung, als daß sie den kleinsten Bruchteil seiner Würde aufs Spiel gesetzt hätte. Niemand durfte ahnen, daß sie überhaupt an Liebe dachte.. Wie schwer ihr das fiel! Denn wenn Julia liebte, dann liebte sie begeistert, aus vollem Herzen. Wie gern hätte sie ihr gan- zes Benehmen, ihre Stimme, ihre geringste Handlung Sir William als unvergleichlich unter den Sterblichen proklamieren lassen! Da Julia seit alters her nicht viel mit den feinen Nuancen zwischen zu viel“ und „zu Wenig! anzufangen wußte, versuchte sie es jetzt zunächst mit einer Maske vollstän- diger Gleichgültigkeit und lehnte es als uninteressant ab, an einer Fahrt nach Co- lombier teilzunehmen. Mit dem selbstver- ständlichen Ergebnis, daß jedermann s0- gleich daraus folgerte, daß sie sich nicht wohlfühlen könne. Mrs. Packett schlug ihr Aspirin vor, und Susan riet zu einem tüch- tigen Spaziergang und bot sich als Beglei- tung an. Das letzte war beruhigend, und Julia— sie sah sich schon auf einer drei- stündigen Wanderung, fast ausschließlich bergauf— kehrte eiligst zu ihrem norma- um Selbst zurück. In dieser Eigenschaft absolvierte sie elf gut Teil frühmorgendlicher téte-à-tetes md Sir William im Garten Aber Julia nahm irrtümlicherweise— an, daß diese entwelz unbemerkt bleiben oder auf das Konto d Höflichkeit gegen einen Gast, der nich wußte, was er mit sich anfangen solle geschrieben werden würden. 0 Die erste Warnung kam, merkwürdiges weise, von Anthelmine, der Köchin, 8 Sir Williams Ankunft hatten die Karte ruhen müssen, und Anthelmine vermifl offensichtlich ihre Patiencen, denn von 15 zu Zeit tauchte sie aus ihrer Küche a schlurfte suchend unter den Pinien ume und stapfte dann mißmutig zurück. Julz hatte Sir William darauf aufmerksam 4 macht, und er hatte über ihre Erklztun lachen müssen. Nachher wünschte sie alle dings, die Erläuterung hätte nicht gefunden, denn Anthelmine schien den Pinien etwas entdeckt zu haben, interessanter war als noch stal Unet ab Kartenlegen Kaum waren Julia und Sir William 11 dort, tauchte Anthelmines suchender 5 häufiger und häufiger auf. Manchmal sie mit wohlwollender Miene und kleinen Leckerbissen. men oder ein paar frischgebackenen fours; meistens aber kam sie ganz elk um zu gucken. Und die Ausdrucksfähis einem Te kam einem Pflall Pelib infa beit ler . a 3 0 ihres Gesichts war so einzigartig— 80 unverhohlener gesunder Neugi nach einigen Tagen, so voll f verstehender Glückwünsche— daß sie nicht anzusehen wagte. Schliefli sie Sir William, die Stühle auf die Terrasse unter dem Wein zu tragen Anthelmine folgte— mit ein ders schönen Radieschen— un jmütige el 0 8a G les es Sich erde und . Jule ch bel zweit beson- nicht nehmen, noch unangenehmer aufe, fallen. indem sie Sir William auf fran Fortsetzung ansprach. 65 000 abel Reiser perro Ungsst Am D berlin als 1. Sowje 15 000 beten. Luftwy Im der W Zucht! des„ Jurist, Dei von e bayer; an dei von V Die munis am De tionen den 8 Polize Polize vorbe