85 5 N n er. e 8 1 E 8* 855 — 5 85 9 85 5 N 5 —— 8 a r N 5 8 2 2 „ Mannheimer Morgen .. Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser; chefredakt.: E. F. v. Schilling. Stell- vertreter: Dt. K. Ackermann. Politik: g. Schäfer: Wirtschaft: F. O. Weber; peuilleton: W. Gilles. K. Heinz; Lokal: l. Eberhardt; Kommunal: Dr. F. W. Koch; Ludwigshafen und Sport: H. Schnee- kloth; Land: C. Serr; Sozlalredaktion: . A. Simon; Chef v. Dienst: O. Gentner. Bankkonten: Süd westbank, Allg. Bank- gesellsch., Städt. Sparkasse, Bad. Kom- munale Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Rannheim. Postsch.-Konto: Karlsruhe Nr. 300 16, Ludwigshafen) Rh. Nr. 267 43. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim. R 1, 8, Telef. 4 41 51-53: Heidelberg, Brunnen- gasse 18-24, Tel. 29 3/8(Halb. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Rheinstr. 37, Tel. 6 27 68 Bezugspreis: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pt Trägerlohn,. Postbezug 3.20 DVM zuzügl. 54 Pf Zustellgebühr. Kreuzband- bezug 4.— DM einschl. Porto. 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Zwar hat sich auf Grund der verschärf- ten Kontrolle auf der östlichen Seite der Zonengrenze die Zahl der Personen vermin- dert, die den direkten Weg über die„Grüne Grenze“ nach dem Westen wählen. Dafür Wieder„Bund der Auslandsdeutschen“ Berlin,(UP) Der Bund der Auslands- deutschen, der 1919 von Auslandsdeutschen gegründet und 1933 verboten worden war, hat mit seiner Zentrale in Berlin seine Tätfgkeit jetzt wieder aufgenommen. Ge- meinsam mit den sich ihm wieder anschlie- henden deutschen Vereinen und Organisa- tionen im Ausland sowie den zwischen- staatlichen Gesellschaften pflegt der Bund der Auslandsdeutschen die Verbundenheit der im Ausland lebenden Deutschen mit dem Mutterland und die geistige sowie wirt- schaftliche Zusammenarbeit der Völker. Fer- ner setzt sich der Bund für den deutschen Export ein. 0 Zu den früheren Vorsitzenden des Bun- i des gehörte auch der jetzige Bundespräsi- el Aue dent Theodor Heuss. Mitglieder des Ehren- 5 kürte präsidfums ware Dr. Konrad Adenauer a als Oberbürgermeister von Köln und der er Roel krünere Präsident des Deutschen Reichstages, Auen 5 Loebe. Ein neuer Vorstand ist noch nicht gewählt t das Hal 5 n von e 5 5 8 Preissteigerungen sind Folge echter Knappheit Bonn.(dpa) Staatssekretär Theodor ele Sonnemann vem Bundesernährungs- Denne ministerium erklärte am Montag, daß der dies hr Preisanstieg einzelner Lebensmittel in den 18 1 letzten Wochen„eine echte. nicht Allein n kel aul Deutschland beschränkte Knappheit“ * f n sei. Die erhöhten Preise atten sich nach Angebot und Nachfrage er dene Lebildet Die deutsche Landwirtschaft habe Eine gen auf diese Preisentwicklung keinen Einfluß. hat er g. Sonnemann wandte sich zugleich gegen e eine übertriebene Einschätzung der Preis- ten bewegung vor dam durch die Hausfrauen. one lebe] Er Wies darauf hin, daß tatsächlich nur er Art e elnzelne Lebensmittel im Preis gestiegen lossen I sien un dalz kür die Haushalte in fast 1 5 e Ausweichmöglich- „ Hen bestünden. ) Dh) de. 4 1 5 5 Sonnemann versicherte, daß das Bundes- ens han ernährungsministerium von sich aus alles ung Bee ſersuche, um vorübergehende Knappheiten Henze ei au überwinden und die Preise zu stabili- 1 leren. Er gab bekannt, daß neue Butter- 1 importe vorgesehen sind. in einen er Spe, Der Staatsanwalt hatte das Wort zenkel 1 5 München.(dpa) Im Münchner Auerbach- Viktage n Frozeß eröffnete Staatsanwalt H GI per am Montag die Reihe der Plädoyers. Er ragte, Auerbach u. a. wegen eines ö aaletelnssbetruges. wegen Abgabe fal- ine scher eidesstattlicher Erklärungen und we- zen fortgesetzten Vergehens gegen das yestitions chrungsgesetz schuldig zu sprechen. einer 0 be MON EN ib der 27 Seel ect, erte Rat f 1 Werdel. Lond. Kuratb- ce on. Polen und die Deutsche Demokra- nderung die Republik(Ostzone) haben am Montag 0 bre killzierungsurkunden über ein im Fe- 8, 15 89 05 in Berlin ausgearbeitetes Schiffahrts- gt 1 geh amen ausgetauscht. Das Abkommen re- jesgeselt 10 die Schiffahrt auf den Grenzgewässern 10 e e 5 Ar sowjetischen Besat- dem, 5 eutschlands. Abändk' 880(Texas). Zwei vollbesetzte Ueberland- ung ver ae stießen am Montag mit großer Ge- Summen Feuer 5 5 zusammen und fingen sofort 8 Zurück stoß ums 4 kamen bei dem Zusammen- en. Kiel. Bei d 55 er 2. stein ie er Nachwahl zum schleswig-hol- 1 1 8 Landtag im Wahlkreis Pinneberg- igen Fi. bsschen 285 der Kandidat der Sozialdemokra- ige 1 ben Ae Heinrich Sellmann, den Sitz, Esse„ Durch 85 die„Deutsche Partei“ innehatte. setz von die Resten Verlust des Landtagssitzes haben eiden. U. die Zwei unssbarteien im Landtag zugleich lie Stun- 51 idrittelmehrheit verloren. 80ll. kerichts Pie Große Strafkammer des Land- Friedensg. Ostberlin hat am Montag wegen beni Sekährdung“ und„Verbreitung ten- 100 1 201 1 den 20jährigen Werner daten ahren, den ebenfalls 20 Jahre pchsen 729 dectafteene e 3 7 1 1 eker en derhar u en 25 0 1 58 5 Verurteilt. VVVö',, 4⁊ 0 60„Berlin. Ru 4. nz, ful die Sopſetzcncs 55 000 Tonnen Briketts wird e Jh neuen 179 85 is zum Jahresende nach dem 3,600. Tel. berlin lie deonenhandelsabkommen nach West- betbaltnstern Damit wird der schen jetzt ZDeginn a Sute Kohlenvorrat Berlins zu ost: dach„ Winkers besser sein als je zuvor cabepte barung Nicht ene. Die neue Interzonenverein- 0 aue augerdem 585 Westberlin bis zum Jahresende 5 05 5 Sowjetzone 5000 Tonnen Kartoffeln aus der Absch“ ort 8 8 3 üer e helle. die Eine Fliegerhauptuntersuchungs- ee deidung ü de endgültige medizinische Ent- . 70 dordnufg er Fliegertauglichkeit fällt, ist Alf ddein-Wesse des Verkehrsministeriums in Nord- N- Westkalen gebildet worden. UP/ dpa sind aber in Westberlin nach einer amtlichen amerikanischen Zählung im Monat Juli 13 182 Menschen eingetroffen, die durch das letzte Loch im„Eisernen Vorhang“ den drohenden neuen Freiheitsbeschränkungen in der So- Wjetzone entschlüpften. Nie zuvor war die Zahl von Sowzetflüchtlingen, die über Berlin den Weg in die Freiheit suchten, so hoch wie im Juli. Im Notaufnahmelager Uelzen haben im gleichen Zeitraum 1812 Sowjetzonenflücht⸗ linge die„Notaufnahme“ beantragt. Im Juni, als die sowjetischen Behörden mit der An- lage eines fünf Kilometer langen Sperr- gürtels an der Zonengrenze begannen, be- trug die entsprechende Zahl 2582. Im Not- aufnahmelager Gießen haben im Juli 2681 Sowjetzonenflüchtlinge um die Gewährung des Asylrechts nachgesucht, während es im Juni 5031 waren. Aufenthaltsgenehmigung für die Bundesrepublik erhielten hier im Juli 2471 Flüchtlinge. Von den in Westberlin eintreffenden Flüchtlingen werden täglich bis zu 200 auf dem Luftwege nach Westdeutschland trans- portiert, wo das eigentliche Aufnahme- verfahren abgewickelt wird. Neben den Flüchtlingen, die als„politisch Verfolgte“ anerkannt und mit den Papieren eines vollwertigen Bundesbürgers ausgestat- tet werden, gibt es allein in Westberlin un- gefähr 125 000 sogenannte„illegale Flücht- linge“. Der Pressechef der SPD, Fritz Heine, forderte dieser Tage, daß der „Status“ dieser„Illegalen“ beschleunigt ge- klärt werde, damit sie entweder in der Bun- desrepublik oder in Westberlin ordnungs- mäßig aufgenommen werden könnten. Das gleiche Problem stellt sich aber nicht nur in Berlin, sondern auch in Westdeutsch- land, wo sich— zum Teil seit Jahren— Hunderttausende von ehemaligen Sowiet- Zzomenbewohnern„illegal“ aufhalten, denen die Aufenthaltserlaubnis für die Bundes- republik offiziell verweigert wurde oder die niemals durch ein Lager gegangen sind und niemals um die notwendigen Papiere nach- gesucht haben. Notruf nach Oslo Die„Norwegische Europahilfe“ in Oslo und die Norwegische Kirche haben je 10 000 DM an das Evangelische Hilfswerk Berlin überwiesen, um die erste Not der etwa 1000 täglich in Westberlin eintreffenden Flücht- linge aus der Sowjetzone zu lindern. Die Spende erfolgte unmittelbar, nachdem der Leiter der norwegischen Europahilfe in Deutschland, Arne Torgersen, telefo- nisch einen Notruf nach Oslo übermittelt Hatte. Ostzonen-Behörden beschlagnahmen Wohnungen Seit einigen Tagen werden in der So- Wjetzone Massenräumungen und Woh- nungsbeschlagnahmungen großen Umfanges vorgenommen. Die Maßnahmen erfolgen— Wie von unterrichteter Seite mitgeteilt wird — auf Grund einer zentralen SED- Verfü- gung wegen der Errichtung neuer Kriegs- behörden und des Ausbaues der Volkspoli- Zei zu einer Sowietzonenarmee. mn Erfurt, kontrollierte eine fliegende Wohnungskommission in der Nacht Woh- nülngen und ordnete die sofortige Räumung von 40 Häusern an. Die 250 Familien, die dort wohnten, wurden in Notquartieren Untergebracht. In Chemnitz wurde die Lud- Wig-Jahn-Straße von sämtlichen Bewohnern geräumt. In Neustrelitz mußten binnen drei Tagen 400 Wohnungen evakuiert wer- den. Zur Unterbringung der hinausgesetzten Bewohner wurden wiederum Wohnungen beschlagnahmt. In Jena, der Lutherstadt Wittenberg. Görlitz und Rostock sind ganze Straßenzüge beschlagnahmt worden. In Orten Sachsens werden erneut, wie schon im Vorjahr, alte Rentner zwangsweise ausge- siedelt und in Barackenlager auf das Land gehracht, um für Beamte und Volkspolizisten Wohnungen zu schaffen. Der Fuldaer Weihbischof Adolf Bolte, der vor vierzehn Tagen eine Firmungsreise in den thüringischen Teil der Diözese Fulda angetreten hatte, ist in der Nacht zum Sonn- tag aus der Sowjetzone ausgewiesen worden und vorzeitig nach Fulda zurückgekehrt. Die Firmungsreise sollte bis zum 15. August dauern. Die„Allgemeine Wochenzeitung der Ju- den in Deutschland“ meldet, daß die Wiedergutmachungsgesetze in der Sowjetzone vor einigen Tagen auf- gehoben worden sind. Diese Maßnahme trifft nach Mitteilung der Zeitung vor allem die- jenigen, die nicht im sowjetischen Besat- zungsgebiet wohnen, sowie alle juristischen Personen und Einrichtungen im Ausland. die während des nationalsozialistischen Regimes im Gebiet der heutigen Sowjetzone Schäden erlitten haben und deren Vermögen von Treuhändern verwaltet wurde. Donnelly bestätigt Saar-Initiative der USA Der neue Hohe Kommissar wird Verbindung mit Sowjets aufnehmen Bonn.(dg/ UP) Der neue amerikanische Hohe Kommissar für Deutschland, Walter Donnelly, sprach am Montag auf seiner ersten Pressekonferenz die Zuversicht aus, daß der Deutschland- und der EVG- Vertrag in naher Zukunft von allen beteiligten Staa- ten ratifiziert sein werden. Er erklärte, daß die Saarfrage eine baldige Ratifizierung der Verträge nicht verzögern werde. Die ameri- kanische Regierung(die die Verträge bereits ratiflziert hat) habe vor Beginn der deutsch- französischen Saarverhandlungen in Paris den Wunsch nach einem baldigen und er- folgreichen Abschluß ausgedrückt. Donnelly sagte, daß er bei seinem ersten Besuch in Berlin Kontekt mit den sowjeti- schen Behörden in Deutschland aufnehmen werde. Er werde nach Berlin fahren, wenn Bürgermeister Reuter von seinem Ur- laub zurück sei. Zu der Protestnote General TS hui ko wWs(Chef der sowjetischen Kontroll- kommission) wegen einer angeblichen Be- hinderung des Ost- West-Handels erklärte Donnelly, daß die Note zu einer Zeit ein- traf, als gerade das neue lInterzonenhan- delsabkommen abgeschlossen wurde. Sie werde zur Zeit geprüft. Die Amerikaner würden es jedoch nach wie vor nicht zu- lassen, daß strategisches Material nach Ge- bieten des Ostblocks verkauft wird. Donnelly, der bisher amerikanischer Botschafter in Oesterreich war, sagte, daß er in Oesterreich keinerlei wesentliche Strömungen für einen Anschluß an die Bundesrepublik festgestellt habe. Zum Problem der deutschen„Kriegs- verbrecher“ sagte der Hohe Kommissar, daß er an der Politik seines Vorgängers John J. Mecloy festhalten wolle, der dort Gnadenakte vornahm. wo es sich als richtig erwiesen habe. Donnelly versicherte, daß er„immer gewillt“ sein werde, neues Be- weismaterial anzusehen. Die jetzt inhaf- tierten deutschen Kriegsverbrecher“ seien jedoch wegen Verbrechen verurteilt, die „für sich selber sprechen“. Coleman: Keine Beschränkung für Sowjets Berlin.(UP) Der britische Stadtkomman- dant von Berlin, General Coleman, hat in einem neuen Schreiben den Berliner Ver- treter der sowjetischen Kontrollkommission, S. A. Dengin, berichtigt, daß die Kraft- Wagen der sowjetischen Wachmannschaften im Gebäude des„Berliner Rundfunks“ in der Masurenallee von der britischen Militär- Polizei nicht kontrolliert und die sowjeti- schen Posten in ihrer Bewegungsfreiheit nicht behindert würden. Er fürchtet, schreibt Coleman, Dengin habe ihn mig verstanden, wenn er behaupte, die Briten wollten die So- Wiets in ihren Rechten beschneiden, das Funkhaus zu betreten. Die britischen Mili- tär polizisten hätten lediglich Befehl, Zivili- sten um ihre Ausweise zu bitten, wenn sie das Gebäude im britischen Sektor betreten Wollten. Um diese Anweisung ausführen zu kön- nen, sind die Eingänge zu dem Rundfunk- haus soweit gesperrt, daß die Kraftwagen der sowjetischen Wachmannschaften anhal- ten müssen, wenn sie in den Hof fahren Wollen. „Gebt mir sechs Monate Zeit und. Schwester des Schahs verließ Persien Einschränkungen im Personalbestand des Hofes Teheran.(UP) Nur wenige Stunden, nach- dem das persische Parlament Mintsterprasi- dent Mussadegh mit nahezu unbegrenz- ten Vollmachten ausgestattet hatte, verließ Prinzessin Ashraf a, die Zwillingsschwe⸗ ster des Schahs, mit ihren drei Kindern Per- sien. Ste traf inzwischen in Genf ein. Die Mutter von Schah Reza Pahlevi und Prinz Ali Reza, der Bruder des Schahs, werden in Kürze ebenfalls das Land ver- lassen. Die Mitglieder des Herrscherhauses, die das Land verlassen, sind Gegner Mussa- deghs. Ueber das Wochenende hat sich auch der Personalbestand des Hofes weiter ver- Kleinert. Aus„wirtschaftlichen Gründen“ wurde das gesamte Personal der Prinzen und Prinzessinen entlassen. Ministerpräsident Mussadegh hat die Suche nach drei militärischen Vertrauten begonnen, die die Posten des stellvertreten- den Verteidigungsministers, des Stabschefs der Streitkräfte und des Chefs der nationa- len Polizeiverbände übernehmen solllen. Mehr Flüchtlinge aus Albanien Belgrad.(UP) Der sich nach Jugoslawien ergiegßende Strom albanischer Flüchtlinge hat in den letzten Monaten erheblich zu- Senommen. Dies berichtet eine Zeitung, die von der albanischen Minderheit in Jugo- slawien herausgegeben wird. Bis Ende 1951 Waren nach amtlichen jugoslawischen An- gaben 4000 politische Flüchtlinge aus Alba- nien angesiedelt worden. Neue amtliche Zah- len wurden seither nicht bekanntgegeben. Wahlen in Südkorea Pusan.(UP) In Südkorea finden heute, Dienstag, die ersten direkten Wahlen in der Geschichte des Landes für das Amt des Prä- sidenten und des Vizepräsidenten statt. 8 218000 Wahlberechtigte können ihre Stim- men in 5893 Wahllokalen abgeben. Haupt- kandidat und voraussichtlicher Gewinner ist der gegenwärtige Präsident Syngman Rhe e. Die Stabsofflziere trafen sich am Montag erneut in dem Verhandlungszeit von Pan- munjon, um alle nicht umstrittenen Arti- kel des Waffenstillstandsabkommen in die endgültige Fassung zu bringen. Inzwischen setzten die Luftstreitkräfte der Vereinten Nationen ihre Angriffe gegen militärische Anlagen der Kommunisten fort. Jagdbomber der 5. Luftflotte wählten meh- Untersuchung gegen Faruk Aegypten erleichtert ausländische Investitionen Kairo.(UP) Die ägyptische Regierung hat am Montag gegen den Ex-König Faruk eine umfangreiche Untersuchung angeordnet. Ziel der Untersuchung ist es, festzustellen, in wieweit die Reichtümer des Ex-Königs auf legalem Wege erworben wurden. Zu- Sleich wurden die staatlichen Bezüge des Königshauses erheblich gekürzt. Der Führer des Militärputsches, General Mohammed Na gui b, hat sich am Montag geweigert, irgendwelche Auszeichnungen für den von ihm geleiteten Umsturz anzuneh- men. Auch das ihm angebotene Ehren- doktorat der Universität Alexandria wies er zurück. Das Exekutivkomitee der Wafd-Partei, der einflugreichsten Partei in Aegypten. trat am Montagabend zusammen, um über die geforderte Säuberung der Partei zu be- raten. Insbesondere soll gegen die Ange- hörigen der Wafd vorgegangen werden, die sich während der Regierungszeit der Partei „5 zu schulden kommen lie- en. Ministerpräsident Aly Maher erklärte, seine Regierung werde alles tun, um eine Investition ausländischer Geldmittel in Aegypten zu erleichtern. Zugleich gab Ma- her bekannt. daß sein Kabinett nach der Er- nennung des Regentschaftsrates für die Re- gierungsführung an Stelle des sechs Monate alten Königs Achmed Fuad II. nicht zurück treten werde. Ein solcher Rücktritt sei nach der Verfassung des Landes nicht notwendig. Die ägyptische Regierung hob das Verbot des Vertriebs britischer Zeitungen in Aegypten auf, das vor einigen Monaten auf dem Höhepunkt der britisch- ägyptischen Krise ausgesprochen worden war. Tunesien prüft Reformplan Paris.(UP) Der Leiter der Abteilung für die afrikanischen und Mittelmeer-Länder im framzösischen Außenministerium, Leon Bi- noche, reiste nach Tunesien ab. Es ist moglich, daß er dem französischen Generalresidenten Jean de Hautecloc due neue Instruktionen überbringt, da der Bey von Tunis versucht, das Inkrafttreten des französischen Reformprogramms hinaus- zuzögern. Eine tunesische Kommission aus zwölf Persönlichkeiten des politischen. wirt- schaftlichen und religiösen Lebens hat in- zwischen begonnen, das französische Pro- gramm zu prüfen. Die Kommission will nach drei Wochen ihre Stellungnahme veröffent- lichen. Die meisten Mitglieder der Kommis- sion sind als Gegner der französischen Tu- nesien-Politik bekannt. rere kommunistische Stabshauptquartiere nordöstlich von Pjongjang zum Angriffsziel. Von den Fronten werden keine größeren Kampfhandlungen gemeldet. Holland weiter ohne Regierung Den Haag.(dpa) Holland bleibt einstwei⸗ len weiter ohne Regierung. Der von Königin Juliana mit der Bildung einer neuen Re- Sierung beauftragte Professor Pr. L. Bee (Katholische Volkspartei) hat seiner! Auftrag am Montag zurückgegeben. Mit seinem ersten Versuch, eine Vierparteien- Koalition zu schaffen, war Beel bereits am Wochen- ende gescheitert. In einem zweiten Versueh wollte er seine Minister selbst Wählen, ohne mit den Parteien zu beraten. Auch dieser Versuch ist mißglückt. Schweizer Kapitalangebot für Elektrifizierung Basel.(dpa) Schweizer Geldgeber haben nach einer Meldung der„Basler Nachrich⸗ ten“ vom Montag der Deutschen Bundesbahn ein Kopitalangebot von rund einhundert Millionen DM für die Elektrifizierung der Rheintalstrecke zwischen Basel und Karls- ruhe gemacht. Diese Summe soll nach der Regelung der deutschen Auslandsschulden- frage bereitgestellt werden. Mit dieser Summe könnten über fünfzig Prozent der Baukosten für die im europai- schen Nord-Süd- Verkehr àußerst wichtigen Strecke gedeckt werden. Die Gesamtkosten belaufen sich nach vorliegenden Schätzun⸗ gen der Eisenbahnfachleute auf 180 bis 190 Millionen DM. Nach der Meldung der „Basler Nachrichten“ soll sich Frankreich bereit erklärt haben, zunächst auf die Elek- trifizierung der linksrheinischen Strecke Basel Straßburg zu verzichten, falls die Bundesrepublik den elektrischen Ausbau der rechtsrheinischen Strecke in Angriff nimmt. Geschäftsbereich des Regierungspräsidenten Stuttgart.(dpa) Den beiden kürzlich er- nannten Regierungspräsidenten von Nord- und Südbaden sollen zunächst die Ressorts Innere Verwaltung, Wirtschaft und Arbeit unterstellt werden. Außer diesen Abteilun Sen, die aus den Abwicklungsstellen der chemaligen Freiburger Regierung und des früheren nordbadischen Landesbezirkspräsi- diums gebildet werden, werden auch die Ab- wicklungsstellen der badischen Staatskanz- lei und der Kanzlei des Landesbezirkspra- sidiums Karlsruhe in den Geschäftsbereich der Regierungspräsidien einbezogen. Eine Verordnung darüber wird voraussichtlich Anfang September vom Kabinett verab- schiedet werden. BONNER urzfeleqramm Der Bundesverband der deutschen Industrie hat im Einvernehmen mit den Bundesministern für Inneres und für Wohnungsbau eine Bro- schüre„Erste Empfehlungen für baulich 2 Luftschutzmaß nahmen im Industrie- Luftschutz“ veröffentlicht. Sie soll an die Be- triebe verteilt werden. * Bundsfinanzminister Fritz Schäffer will einen zweiten Steuerbrief“ an Alle Steuerzahler in der Bundesrepublik versenden. Wie aus einem Briefwechsel zwischen dem Bundesfinanzminister und dem Arzt Dr. Friton in Laufen(Oberbayern) hervorgeht, soll der Steuerbrief diesmal einen Ueberblick über die Verwendung sämtlicher Steuern in der Bun- desrepublik vermitteln, also nicht nur der Bundes-, sondern auch der Ländersteuern. Wie Schäffer in seinem Schreiben an Dr. Friton erklärt, hat sein erster S euerbrief mit der vertraulichen Anrede„Lieber Steuerzahler“ bei den geplagten Steuerzahlern großen Anklang gefunden und ihrem Urheber eine Flut von Anregungen und Verbesserungsvorschlägen eingebracht. Seite 2 MORGEN 8 Mone Kommentar Dienstag, 5. August 1952 Verhöhnung der Menschenrechte Viele hundert Familien sind in den letz- ten Tagen, seit dem Beginn der Schul- kerien, mit ihren Kindern zur Erholung Fortgefahren. Tausende gehen Tag für Tag, Aer die Hitze und die Finanzen schimp- tend, zur Arbeit in die Fabriken, in die Geschäftsbetriebe und Büros. Vor den Schaufenstern drängen sich Unzählige, be- trachtend, wählend und ungezwungen ihres Weges gehend. Auf dem Lande blicken die Bauern ergrimmt in den regenlosen Him- mel und gehen ihrem beschwerlichen Tagewerk nach. Und aus der sowietbesetzten Zone unse- res Landes strömen, verstört und verzwei- felt, in diesen gleichen Tagen Hunderte und Tausende deutscher Bürger, die— bedroht und verfolgt— geflohen sind, um nur eins Wenigstens zu retten: das nackte Leben. Vor etwa dreißig Jahren ging eine Welle der Empörung über die Vertreibung der Armenier durch die Welt. Heute aber scheint die Ungeheuerlichkeit, daß friedlich ihren Lebensunterhalt suchende Menschen in der Mitte Europas aus ihrer Heimat fliehen missen, kaum mehr Eindruck zu machen, als ein Verkehrsunfall auf der Autobahn. Heute wagen es Bürger unseres Staates, unter dem Motto des Friedens zur Freund- schaft mit den Handlangern des Terrors und der Unterdrückung zu drängen. Frieden, oh ja! Aber Frieden ist nicht nur ein staatsrechtliches Verhältnis, sondern ist Sicherheit des einzelnen Menschen, ist Freiheit von Furcht und Schutz vor der rohen Gewalt des Räubers wie des Herr- schers! Wo ist denn der köstliche Frieden, von dem uns der Osten so viel und so gerne spricht, wWo ist er für die mehr als 13 000 deutschen Mätmer, Frauen und Kinder, die Allein im Juli ihr Hab und Gut zurückge- lassen haben, um der Bedrohung ihres Le- bens zu entgehen?! Wenn kein Bürger mehr Aus der Sowjetzone zu fliehen braucht, wenn keine Menschen mehr verschleppt und keine rechtlosen und verlogenen Schauprozesse mehr abgehalten werden, dann und nicht cher könnte man da drüben von Frieden Sprechen. Heute aber gilt es, den gedankenlosen Gleichmut abzuschüttein und denen zu Belfen, die bei uns Rettung gesucht haben. Es ist nicht ihre Schuld., daß sie in einem Gebiet wohnten, in dem das System west- cher Theorien sich mit asiatischer Despo- tie gepaart und zur menschenmordenden Hydra entwickelt hat. Es ist nicht nur un- ser Verdienst, daß wir diesem Schicksal entgingen. Neben dem Hilfe aber steht die zornige Empörung über die offene Ver- höhnung aller Menschenrechte, die nicht Aurch eifernde Reden und Schmähungen Segen andere gehütet werden, sondern da, o ein Staat die Macht hat. zu schützen, Sind hier also in dem Gebiet, daß sich Deutsche Demokratische Republik nennt. v. S. Kreml ändert Taktik nicht Politische Kreise Washingtons, die sich Auf Kenntnis der Unterredung berufen, die der amerikanische Botschafter in Moskau, George F. Kennan, mit Außenminister Ache- son vor einigen Wochen in London hatte, glauben zu wissen., daß Kennan nicht mit einer Anderung der Taktik des Kremis rechnet. Nach seiner Ansicht strebten die Sowjets vielmehr danach, den Kalten Krieg mm un verminderter Intensität fortzusetzen, aber den Uebergang zum heißen Krieg zu Vermeiden. Das Ziel der Politik des Kremls scheine in der Realisierung der Hoffnung auf eine Spaltung der westlichen Welt zu bestehen. Dabei glaube Moskau vor allem sich auf gewisse Strömungen in Frankreich und Großbritannien stützen zu können, die es so weit wie möglich zu fördern wünsche, um zwischen diese Länder und die Vereinig- ten Staaten einen Keil des Mißtrauens zu treiben, der im Laufe der Zeit zu einer Iso- Uerung der USA führen könnte. Außerdem sei damit zu rechnen, daß cle Sowjets erneut auch auf wirtschaftlichem Gebiet günstige Handelsvertrags- Angebote an England und Frankreich machen werden, die deshalb als verlockend angesehen wer⸗ den müßten, weil in diesen Ländern teil- Weise große Absatzschwierigkeiten bestün- den und Arbeitslosigkeit drohe, Dabei würde mit solchen Handelsverträgen noch der Pro- Pagandazweck verbunden, in einer Welt, in der man nur von Aufrüstung, Divisionen und Waffen spricht, die„friedliche Handelstätlg- keit“ der Sowjetunion hervorzukehren, wo- durch den„Friedenspartisanen“ im Westen neuer Auftrieb gegeben werden solle. Nach Ansicht der genannten Kreise wer- deen die Sowjets in dieser Phase des Kalten Krieges sich selbst möglichst zurückhalten und in erster Linie den Satelliten— dar- unter auch der Regierung der deutschen Ostzone— den westlichen kommunistischen Barteien und den unfreiwilligen Helfern der Sowjets den Vorrang in der Aktivität lassen. Der Kreml selbst denke nur bei passender Gelegenheit die Früchte dieser Arbeit zu ernten, und zwar hofft er zu allererst im Mittleren Osten erfolgreich zu sein. Die Schwierigkeiten, die der Westen in Persien und Aegypten habe, seien für ihn Anlaß zu der beflügelten Hoffnung, hier leichte Beute ohne große Aufwendungen machen zu kön- nen. Man rechnet deshalb mit einer gestei- gerten Infiltrationstätigkeit innerhalb der nationalistischen Bewegungen des Vorderen und Mittleren Orients. In Deutschland scheine der Kreml den bisherigen Weg seiner Politik der Nadel- Stiche weiter betreiben zu wollen, um in der Bevölkerung den Gedanken zu wecken, daß Alles besser werde, wenn es zu der vom Osten angestrebten Einigung Deutschlands Käme. Hier rechne Moskau auf gewisse Er- müdungserscheinungen innerhalb der deut- schen Bevölkerung, die ihn der Verwirk- chung seines Zieles näherbringen könnten, durch Wieder vereinigung Deutschlands das Abkommen von Potsdam wieder wirksam Werden zu lassen, das den Kreml erlauben würde, die Tätigkeit einer gesamtdeutschen Regierung nach Belieben zu blockleren. J. J. 8 4 Samariter einer kranken Welt Hilfswerk und theologische Besinnung im Lutherischen Weltbund Hannover. Unter den Ergebnissen der zweiten Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes in Hannover wird jedem Laien die Gründung einer Theologischen Abteilung aufgefallen sein. Der Lutherische Weltbund hat erst jetzt. fünf Jahre nach seiner Grün- dung in Lund. eine Atempause gefunden, die er zu einer theologischen Besinnung auf die gemeinsamen Grundlagen seiner fünfzig Mitgliedskirchen in aller Welt benötigt. Seit 1947 war der Weltbund bis zur Atemlosig- keit unablässig als barmherziger Samariter gefordert. Dieses Samaritertum ist recht eigentlich der Ursprung des Weltbundes ge- Wesen. Kleine Gotteskastenvereine, die ihre Spenden an bedrängte lutherische Auswan- derer in Amerika schickten, führten vor mehr als hundert Jahren zur ersten inter- Nationalen Fühlungnahme zwischen lutheri- schen Kirchen. Sie waren gleichsam die Weizenkörner des Weltbundes, eine stille, kaum beachtete Aussaat. die unterdessen tausendfältig Frucht getragen hat. Not überall Wer in Hannover die Rechenschaftsbe- richte der einzelnen, jetzt zum Lutherischen Weltdienst zusammengeschlossenen Hilfs- Werke anhörte, wird oft nahe daran gewesen sein. völlig an der Welt zu verzweifeln. Was sich nämlich in diesen Berichten an ganzen Katarakten von Not und Unterdrückung, von Austreibung, Verfolgung und fortzeugendem Unrecht zusammenstaute. das muß die Män- ner des Weltbundes während der letzten Jahre wohl manchmal zu der Ueberzeugung gebracht haben, als wäre die ganze zivili- sierte Welt„displaced“. Kaum hatte man die Springflut der europäischen Not und Völkerwanderung einigermaßen eindämmen können, da riefen in Palästina 800 000 ara- bische Flüchtlinge aus unvorstelbarem Elend nach dem barmherzigen Samariter. Und s verzweiflungsvoll auch immer der Anblick pausenlos fortwirkenden Unrechts in der Welt sein mag. so hoffnungsvoll sichtbar er- hebt sich gelebtes Christentum gerade aus jenem Hilfswerk. das der Lutherische Welt- bund, gestützt auf ehemals deutsche Mis- Sionsstationen, unter den Flüchtlingen in der Wüste aufrichtete, von denen er fast die Hälfte bekleidete und einen großen Teil bis heute hin täglich speiste, ohne der religiösen Trennung zu achten. 5 Zu gleicher Zeit gerieten allenthalben di Von unserem H. B.- Korrespondenten Missionen der lutherischen Kirchen in An- fechtung und Verwirrung, denn seit der Gründung des Weltbundes befreiten sich 1,2 Milliarden Menschen aus der Vorherr- schaft des weißen Mannes und brachten mit ihrem oft überhitzten Nationalismus die Missionskirchen in Bedrängnis. Zum ersten Male in der Geschichte der lutherischen Mission ging mit China ein großes, hoff- nungsvolles Missionsgebiet verloren. Doch mehren sich gerade dort, wo die Heim- suchungen am schwersten sind, auch die tröstlichen Zeichen. So wird aus Korea von einem überraschenden Anwachsen der Mis- sionsgemeinden berichtet, obgleich dort sechshundert Pfarrerfamilien ausgerottet wurden. Quer durch alle Kontinente, Rassen und Völker drang der Blick der Vollver- sammlung von Hannover. Ein indischer Kirchenführer sprach von den Flüchtlingen und Vertriebenen in Europa als der Haupt- gruppe der Verfolgten in aller Welt, und Probst Grüber, der Bevollmächtigte der Evangelischen Kirchen Deutschlands bei der Ostzonenregierung, sagte in einer Diskussion über den Pionierdienst der christlichen Ge- meinde:„Die Kirche der Reformation ist bereit, wieder auf den Scheiterhaufen und ins Gefängnis zu gehen. Sie ist aber nicht bereit, sich wieder in das Ghetto abdrängen zu lassen!“ Kirche und Staat Unvergeßlich bleibt der Augenblick, als der norwegische Bischof Ber ggrav, der tapfere Widerstandskämpfer gegen die Ge- stàapo, während eines Referates über„Kirche und Staat“ seinen Lutherrock auszog und in Hemdsärmeln, mit dem Bischofskreuz über der Weste, sehr streitbar dem modernen Wohlfahrtsstaat zuleibe rückte. Mit erfri- schender Deutlichkeit bezeichnete er den lutherischen Obrigkeitsbegriff des 19. Jahr- hunderts als glatte Ketzerei und sagte, daß jeder Gewaltherrscher, der sich über das Recht hinwegsetze, nach Luther gleich einem Mörder anzusehen sei, dem jeder Christ Widerstand zu leisten habe. Endlich wurde hier auch einmal mit aller Entschiedenheit bezeugt, daß dummköpfige Gutgläubigkeit nichts Christliches sei, daß vielmehr gerade der Christ immer nach den Motiven eines Staates zu fragen habe. Die linientreuen Bischöfe aus Ungarn, nach der Verhaftung ihres Vorgängers Or- Polen sucht Siedler Menschenmangel hemmt Sechsjahresplan für die deutschen Ostprovinzen Seit Anfang 1952 lehnen die polnischen Behörden jeden Antrag aus den Reihen der in den ostdeutschen Provinzen zurückgeblie- benen kleinen deutschen Bevölkerungsgrup- pen ab, der eine Abwanderung zu den in Westdeutschland lebenden Angehörigen wünscht. Polen ist daran gelegen, die letzten Deutschen im Lande zu behalten, nachdem diese in den vorangegangenen Jahren unter schärfstem Druck den polnischen Staatsbür- gerbrief unterschrieben haben. Gleichzeitig wirbt die polnische Presse in den zentral- Polnischen Gebieten für eine verstärkte Be- siedlung der 1945 besetzten westlichen Woje- wodschaften. Beide Maßnahmen stehen in einem inne- ren Zusammenhang. Die„polnischen West- provinzen“ leiden nach wie vor unter Men- schenmangel. Allein für die„Wojewodschaft Allenstein“ gibt die polnische Zeitung„Zyeie Warszawy“ über fünfzehnhundert Bauern- höfe als unbewirtschaftet an. Die entspre- chenden Zahlen in anderen Räumen dürften ähnlich sein. Der Warschauer Regierung ist deshalb sehr daran gelegen, die angebaute land wirtschaftliche Fläche wieder auf einen erträglichen Stand zu bringen, soweit sie nicht der neuen Industrialisierung zum Opfer fällt. Neu sind die Vergünstigungen einer jetzt erlassenen Verordnung, nach der die Umsiedler im Besitze ihres bisherigen Eigentums in Zentralpolen bleiben und, falls es ihnen am neuen Aufenthaltsort nicht ge- fällt, auch wieder zurückkehren dürfen, Diese Vergünstigung trägt den inneren Vor- behalten vieler Neusiedler Rechnung, die aller Propaganda des Polnischen Westinstitu- tes zum Trotz nach der viermaligen Auftei- lung Polens nicht daran glauben, daß der status von 1945 nun ein endgültiger sein soll. Insgesamt wurden in den letzten Jahren mehr als eine Million Menschen aus Zentral- polen in die deutschen Gebiete hinein- gepumpt, die aber für die Erfüllung des an- gestrebten Sechsjahresplanes bei weitem nicht ausreichen. Die Planer des polnischen Industrie- und Agrarprogramms sind deshalb heute der Meinung, daß sie die Sprengel der auf dem flachen Lande verbliebenen Deutschen ge- nau so wenig entbehren können wie die Gruppen der zurückgebliebenen deutschen Spezialisten in den Städten, die durch An- werbungen in der Ostzone seit 1950 sogar noch vergrößert wurden. Die polnischen Behörden glauben diese Deutschen nach sieben Jahren ausreichend in das pol- nische Volkstum eingeordnet zu haben. Sie haben sich inzwischen sogar zu geringen Korizessionen entschlossen. Nach überein- stimmenden Augenzeugenberichten wurde es den Deutschen in einzelnen Siedlungs- gruppen wieder gestattet, untereinander Deutsch zu sprechen. In Einzelfällen wurde deutsch neuerlich auch als Fremdsprache“ im Schulunterricht zugelassen. Im übrigen sorgt die„polnische Geschichtsschreibung“ und eine sehr sorgfältige persönliche Ueberwachung dafür, daß diese zweckbe- dingten Konzessionen nicht falsch ver- standen werden. Noch gröbere Anstrengungen widmet Warschau der neuen Industrieofferisive für die westlichen Provinzen, Der Sechsjahres- plan sieht den Neubau von 175 Betrieben der Schwerindustrie bis 1955 vor. Von den 694 000 Wohnungen, die Polen in dem gleichen Zeitbaschnitt bauen will, sollen rund 320 000 in den deutschen Ostgebieten entstehen. Siedlungen, die so weit zerstört sind, daß sie für das Agrarprogramm nicht mehr in Frage kommen. sollen zugunsten der neuen Industrialisierung eingeebnet werden. Im einzelnen wurde geplant: Der Bezirk Allenstein wird zu einem Schwer- punkt der Holzindustrie ausgebaut. Danzig und Stettin erhalten 21 neue Industrie- großenlagen für den Schiffsbau. Breslau wird ein Zentrum der elektrotechnischen und chemischen Industrie. Für Oppeln sind ein Stickstofftwerk und eine große Kokerei vorgesehen; rund um Gleiwitz. Pleß und Hindenburg entstehen Zementfabriken. Und in den bisher rein ländlichen Bezirken Kös- lin, Bromberg, Grünberg und Posen sieht die neue Industrieoffensive den Bau von Zellulose-, Kunstdünger- und Nahrungs- mittelfabriken vor. a Dies riesige Programm steht zunächst als Gesamtkonzeption nur auf dem Papier. Einzelne Vorhaben wurden zwar in den letzten Monaten in Angriff genommen. Die Gesamtdurchführung steht und fällt aber mit der Frage, ob es der Warschauer Re- gierung gelingt, den Menschenmangel in diesem Raum und die Abneigung der Be- völkerung in Zentralpolen gegen die West- gebiete zu überwinden. 0 daß(Vizepräsident des Weltbundes, heute unter Hausarrest in Budapest) ins Amt ge- kommen, suchten in Hannover vergeblich eine Plattform für ihre rasch durchschaute Propaganda, die mit dem Vortrag von Bi- schof Berggrav und den norwegischen The- sen über Kirche und Staat hinlänglich schon beantwortet war. Der Kraftquell Samariter an einer kranken Welt kann auf die Dauer nur sein, wer sich seiner Kraftquellen versichert. So gehörten denn auch die rein theologischen Erörterungen während der Vollversammlung in Hannover mitten hinein in die Beratungen weltweiter Nöte und Verwirrungen. Die lutherische Kirche hat in ihrer Theologie weithin ihre Orthodoxie, den Pietismus und Libera überwunden und wendet sich wieder sie unwillkürlich auch Wieder Japan meldet seine Wünsche an Rat des Pazifikpaktes in Honolulu zusammengetreten Von unserem E. H.- Korrespondenten Die Außenminister der Vereinigten Staa- ten, Australiens und Neuseelands traten gestern. Montag, in Honolulu zusammen, um den Grundstein zu einer Organisation zu legen, durch welche der„Paziflk-Pakt“ zwischen den drei Mächten ausgbaut wer- den soll. Der Pazifik-Pakt ist im vergan- genen September in San Franzisko auf der Konferenz über den japanischen Friedens- vertrag unterzeichnet worden. P Eine Hauptaufgabe des Rats des Pazifik- paktes soll es sein, ‚ein ausgedehntes System regionaler Art im Pazifik“ zu ent- wickeln. Er ist deshalb ausdrücklich er- mächtigt worden,„Konsultationen mit den Staaten der pazifischen Region zu pflegen, die zur Sicherheit dieses Gebietes beitragen körmen.“ Ob Acheson dabei die Frage National- chinas aufwerfen wird., bleibt abzuwarten; ausgeschlossen ist es nicht, nachdem Ad- miral Fechteler nach seiner Unterredung mit Tschiangkaischekx Formosa einen der „Schlüsselpunkte“ des pazifischen Vertei- digungssystems genannt hat und durch die offizielle japanische Anerkennung der nationalchinesischen Regierung als„Re- glerung Chinas“ eine den Amerikanern er- wünschte Klärung der japanisch-chinesi- schen Beziehung eingetreten ist. Sicher wird Japan auf der ANZUS-Kon- ferenz— 80 genannt nach den Anfangs- buchstaben der drei Paktstaaten— eine Rolle spielen. Tokio hat gerade nach ziem- ich schwierigen Verhandlungen die den UNO-Truppen zur Führung des Korea- krieges noch unter dem Besatzungsregime eingeräumten Rechte und Erleichterungen ir einem vorläufigen, auf drei Monate be- kristeten Abkommen verlängert. Aber auch die politischen und wirtschaftlichen Forde- rungen Japans verlangen eine Stellung- nahme. Da der Friedensvertrag, anders als im Falle Formosa und Korea. keinen end- gültigen Verzicht auf die Riukiu- und Bonininseln enthält, sind die Japaner sehr bemüht, die heute amerikanischer Treu- händerschaft unterstellten Inseln in irgend- einer Form zurückzubekommen, sei es auch unter Beibehaltung des amerikanischen Stützpunktes Okinawa. Die pazifischen Mächte werden der Tat- sache Rechnung tragen müssen, daß Japan entschlossen ist, von der im Friedensvertrag erlangten Souveränität vollen Gebrauch zu machen. Das zeigt sich auch in der Kritik an den„Scapisten“, d. h. an der nach Mei- nung vieler Japaner dem Supreme Command Selbstkritik im Feuilletonstil Auch in der Sowjetunion gibt es Allzumenschliches Von unserem AWꝗi- Korrespondenten Die Sowjietzeitungen pflegen neuerdings Wieder einmal„Selbstkritik“ in der Form politischer Feuilletons. Zwar ist Sostschenko, der Meister der Sowjetsatire, weiter zum Schweigen verurteilt, weil die hinterhältige Philosophie seiner kleinen Geschichten über den sowjetischen Alltag durch ihre Allge- meingültigkeit den pädagogischen Optimis- mus des Regimes allzu gründlich in Frage stellt. Ziel ist die Erziehung eines neuen „Sowjetmenschen“, der, von allen Schlacken bourgoisen Erbguts und individueller Besitz- instinkte gereinigt, nur mehr noch seinen Lebenszweck in der Erfüllung sozialer Auf- gaben— die der Staat ihm stellt— zu sehen gewillt ist. Immerhin erhebt sich der poli- tische Feuilletonist über die Leserzuschrift, in der ein Einzelner sich über einen Einzel- fall beschwert. Aus der Fülle der Denunzia- tionen, Klagen über Bürokratismus, Anpran- gerung von Schlamperei und sittlicher Ver- fehlungen greift der für die Rubrik„Selbst- kritik“ berufene Publizist typische Fälle her- aus, die er dann in einer Kunstform unter- breitet, die den Stoff und die Moral im Be- wußtsein der Leser haften lassen soll. Wir kamen nach N-sk, so erzählt der be- Währte alte Journalist Ryklin, frühmorgens, da die Leute eben vor die Tür treten und zu ihren Geschäften eilen und uns flel auf, daß kaum ein Laut, ein Klappen der Absätze auf dem Asphalt der Bürgersteige zu hören war. Alles ging auf Zehenspitzen, wie in der Bal- lettschule: graubärtige Alte, Mütter und Kin- der, junge Leute, Mädchen und Buben. Ist jemand gestorben? Aber endlich kommt da ein kräftiger Mann daher und tritt auf den Boden der Heimat mit festem Schritt, ganz normal, klapp, klapp, so wie man eben über- all geht, gutgelaunt und gesund. Er klärt den Stadtfremden über das Geheimnis des Spit- zengangs ihrer Bewohner auf. Sie alle, nur er selbst eben nicht, tragen Schuhwerk aus der Fabrik von Kusnetzk im Gau Pensa, deren vielseitiges Assortiment in den Staats- geschäften der Stadt zur Verteilung kam: Damenschuhe, Herrenschuhe, Sandalen und Stiefel, aber alle Sorten hatten das eine ge- meinsam: durch die Absätze und Sohlen bohrten sich eine Unmenge spitzer Nägel, die Schusterzwecken aus echtem Eisen, dem sonst in der Wirtschaft so schwer erhältlichen Man- gelprodukt waren in Ueberfülle verwandt, aber ihre Spitzen drangen den Käufern des Endprodukts Schuhwerk in die Fersen und Sohlen— und nun läuft eben die ganze Stadt, 8 die ja doch, ob groß ob klein, keine andere Wahl hatte als eben dieses seltene Angebot an Fußbekleidung anzunehmen, sachte auf Zehenspitzen. Die Geschichte von jenem neugebackenen Mann der Wissenschaft, der vor den Studen- ten des pädagogischen Technikums in der Kreisstadt Soroka in Bessarabien seine Vor- lesung mit den Worten beginnt„In den Am- monalen der Geschichte. ist noch viel menschlicher. Der Staatsbeamte Chmelnitzki sieht sich am Ende seiner Karriere, weil er beschuldigt wurde, eine kleine Unterschrift gefälscht und ein paar runde Sümmcehen unterschlagen zu haben. Er geht zu seinem Freund, dem Bildungsminister der Molda- wanischen Republik, und der entscheidet: „Da hilft nur Wechsel des Ressorts, hinüber in die wissenschaftliche Laufbahn“. Eine lobende„Charakteristik“ öffnet dem Aspiranten auf einen Lehrstuhl den Weg zu einem Schnellausbildungskurs mit Stipen- dium und Unterstützung,„moralisch fest und ideologisch treu!“ Aber die„Wissenschaft“ hat ihre Tücken für einen Mann in reifen Jahren mit Lebenser fahrungen und für die Prüfung der Dissertation gibt es strenge Regeln. Indessen lassen sich Lücken in den Kenntnissen dadurch ausgleichen, daß man sich den referilerenden Professor in Moskau vom Historischen Institut der Akademie der Wissenschaften zum Freunde macht. Er wird mit Familie zu den Sommerferien an den rei- zenden Dnjestr eingeladen und dort als Gast verwöhnt. So wird das mündliche Examen in familiäre Formen gekleidet.„Genosse Chmelnitzki, erzählen Sie doch etwas aus der Geschichte des Hetmans Chmelnitzki!“ Sein Denkmal steht in Kiew, er ist ein Natio- nalheld der Ukraine, die er im 18. Jahrhun- dert Mütterchen Rußland in die Arme führte. Aber der Aspirant nimmt die Frage persön- lich:„Erlauben Sie, ich habe keinerlei Het- männer unter meiner Verwandtschaft, ich stamme aus einer unbegüterten Familie und besitze darüber gediegene Zeugnisse.“ Dennoch besteht er sein Examen und die Dis- sertation erweist sich erst nachher als zu drei Vierteln plagiiert. Und so dozierte der Wis- senschaftler Chmelnitzki vor den molda- Wanischen künftigen Jugenderziehern über die„Ammonalen“ der Geschichte als frisch- gebackener, wohlapprobierter Dozent, bis ihn das Feuilleton der„Prawda“ als Schwindler entlarvte. Uismu, der u slichen Quelle der Reformation zu N. ö alte chri 0 g reißen wollte. Aus dieser gereinigten Quel der Reformation speisen sich die Srohe Ströme eines allgemeinen Samaritertum das vor der Welt sichtbar geworden ist un besonders in Amerika unter der Bezeich. nung„Stewardship“ zu einer beträchtliche“ Aktivierung des Laien in der Gemeinde 5 führt hat. Nach einer Verfassungsänderung dn Weltbundes werden dem Exekutivkopit das unter der Leitung von Landesbisch Lilje während der nächsten fünf Jahfe de Arbeit des Weltbundes lenken soll ersten Male auch vier Laien angehürg f Unter ihnen Direktor R. Wee ber aus Win temberg und als erste Frau in der Leitz des Weltbundes die Oberin Eva Lyngby aus Dänemark. Wac 3 50 Allied Powers allzu gefügigen Regiernz 1 5 Joschida. Die Legislaturperiode des jetzigen 8 Parlaments läuft im Januar ab; vorausslch.. lich werden also noch Ende dieses Jahres 5 F Wahlen stattfinden, bei denen der let gan- Außenminister der Tojo-Regierung, Mama 55 u Shigemitsu, gute Aussichten hat, als Füte Dafür der Kaishinto(CFortschrittspartei) Minister- rer präsident zu werden. führer Unerbetener Ratschlag 1 Die schweizerische Oeffentlichkeit ere züngst durch eine deutsche Publikation h von 2 beträchtliche Erregung und Entrüstung ver. Jogiscl setzt worden. Es handelt sich um die Bp, z0gen, schüre„Verteidigung des Westens“, die de] norme bekannte frühere Panzergeneral Leo Pre. herr Geyr von Schweppenburg un längst veröffentlicht hat. Man könnte m. Be nen, die Schweizer Zeitungen, die sich tel. des 5 weise sehr ausführlich mit dieser Scut man? beschäftigen, schössen mit Kanonen au] Sebore Spatzen. Ihre Entrüstung wird jedoch ver. Worts ständlicher, wenn man den Inhalt der Bro a5 di schüre kennt und dazu weiß, dag Gener hatten von Geyr in Bonn als Befehlshaber des deu Weite schen Kontingents in der europäischen Ar. lernt. mee oder mindestens als einer der drei deu, Skiche schen Korpskommandeure genannt wird, und] brauch daß zweitens die Publikationen des Verlages der die Schrift des Generals herausgebradt] Die hat, die Förderung der Bundesregierung gg. fich e niehgen. weiße Der anstößige Passus lautet folgender kontre maßen:„Die Schweiz, besonders eine be. Kinde stimmte Generation ihrer militärischen Fach, Japan leute, mag wissen, in welchem Maße sie da] wesen strategische Kettenglied zwischen dem meer- umspülten, hafenreichen Italien und den An Kernland der westeuropäischen Verteid. Besatz gung, dem deutsch- französischen Raum, is, stens Die Folgerungen hat sie nicht gezogen, e. stärke nigstens bisher nicht. Ihr Neutralität Basis plex ist ein politisches Steckenpferd, angeb-] wünse lich Tradition, aber als solche ein Anachto: Armee nismus, und kann für sie und, was noch] Eine i wichtiger ist, für Westeuropa möglicherwele] geford eine sehr kostspielige Illusion werden. Be dem hohen Kampfwert des Schweizers und 0 seiner Wehrorganisation ist diese Entwick- jugen lung— oder vielmehr dieser Mangel as] Pater Entschlußkraft zur Fortentwicklung— a] fund die Habenseite des Ostens zu buchen, Is fern f der Schweiz zu empfehlen, die politische de. Jeben schichte Preußens vor 1805, vor Auster“ nachzulesen.“ Im Die Stichhaltigkeit der militärische n Thesen des Generals von Geyr mag einm zwanz dahingestellt bleipen. Auf jeden Fall bew, mit. sen diese Sätze zweierlei: einmal die Rich liche tigkeit des berühmten Ausspruches von die in Clemenceau, daß der Krieg eine zu dollen hafte Sache sei, als daß man ihn den G, neralen überlassen dürfe; zum andern, db Det man etliche Jahre als Militärattaché im Sbern Ausland verbracht und trotzdem weder bölkknet. politische Weisheit noch politischen Takt fe. erich lernt haben kann. Die Neutralität de gen 5 Schweizer„angeblich Tradition“ zu 125 Find ist einerseits falsch, andererseits rea abzure kränkend. Die wohler wogene Politik de Sterns Schweiz einfach als Begünstigung des Osten hinzustellen, ist nicht weniger taktlos und gehört außerdem in das Kapitel der schreck.. Lei lichen Vereinfachungen“ des Schwelzen 18 Jacob Burdhardt. Den Eidgenossen d preußische Geschichte als Lehrbuch zu emp: fehlen, zeugt von einer erschütternden Naivi. Obi tät in politischen Dingen. nkz Selbst wenn die militärische Berectmuf 1 5 richtig wäre, würde sie bei weitem 19 tung dt gewogen durch den politischen Dienst, 1 Lich s neutrale Staaten einer immer verhängen Kraftf, voller in zwel und nur zwel Lager nf q dende lenden Welt leisten können. Wenn 55 e Schweiz sich morgen etwa der eurepe ele ene i Verteidigungsgemeinschaft anschlösse, 5 1 würden damit zwar für das Kalkül 0 57 5 Strategen, soundsoviele Divisionen gew Krattt nen— die ja ohne das auch vorhanden 7 8 die Aussicht, den Frieden in Puros t un 0 der übrigen Welt zu erhallen. würde 10 isch. entscheidend geschwächt werden. Pas 5 weder-Oder der Weltpolitik würde 1 10 In 0 schärfer akzentuiert, einer der letzten 8 51 Plätze, auf denen die Gegner W. vernünftigem Gedankenaustausch tre been können. würde beseitigt werden. 5 wer g Das wären noch nicht alle Konsedueaſ 7 Gäbe die Schweiz morgen ihre Neutrale Das aul— wo sollte das Rote Kreuz 15 and dustrie angefochtene Heimstätte finden? Gewi une bauen, Geist und Vorschriften des Roten 19 a stel im zweiten Weltkrieg und in den na wünsch genden Konflikten oftmals verletzt 10 solle ei O aber wer möchte leugnen, daß das chi: d 100 Henri Dunants auch heute n 55 rade bei eine baren Segen spendet. Sollten nicht* ie mat wir Deutsche, die wir in den letzten che daften Jahren(und zuvor im Kriege) über am Fahrzel Hilfe aus der Schweiz erfahren haben sr do kms besonders dankbar und mit Verständnte Verkauf den Wert der Neutralität erfüllt 1 5 Anstatt als praeceptor Helvefiae 15 eiche primiti Nachbarn den Verzicht 1 0 5 5 1 b keit 8 Traglition anzuraten, sollten dch. 8 bedacht seil, die Zahl der Deum 2 in der heutigen Welt zu vermehren,“ schwierig das auch sein 1 . 75 H. Linde mu r. in e eralismi er der un on Zu. De. Wieder i en an d nicht ah. ten Guell e grogen ritertum on ist un Bezeich ächtlicher einde g. ung dg vkomiteg desbisch Jahre dz soll, zun ngehöreg aus Wür. r Leitung Lyn gb Regierung s jetzigen raussicht. 28 Jahtez ler letzt Mamon Is Fükret Minister- lag nkeit it kation in tung per. die Bro. „ dle det eo Pre. ur g un. inte mel sich tell. r Schritt nen aul doch ver der Bro- „Generel des deu chen Ar. rei deut- wird, und Verlages, sgebracht rung ge- olgender eine be⸗ nen Fach- ze sie da em meer · und dem Verteick. zaum, iet gen, he litätkon- d, angeb- Anachro vas noch cherweise den, Bel zers und Entwick⸗ angel an g— all n. Es igt ische Ge usterlitz tärischen g einmel I bewel⸗ ue Rich- hes von zu ernst den Ge. ern, dab aché im 1 Weder Takt ge- ität der nennen bewußt itik det s Ostens tlos und schreck. hweizen sen die zu emp- on Nai rechnunt em aul nst, den hängnie⸗ r zerfel enn die päischen sse, 60 kül det gewon, den st opa un de abel as Ent. de m n Schau- sich 10 treflen quenzen utralitt eine un, wig sind Kreuseb nachfol⸗ worden 48 Werk nschätl era 1 Sieben erreiche g Fr. 17 Dienstag, 5. August 1952 — Foto: Vachebuchs im Mittelpunlt 3 500 000 Kinder werden jährlich in den USA geboren. Davon sind bis zu zehn Pro- zent Frühgeburten. Trotz der Fortschritte der modernen Medizin hat man verhältnismäßig geringe Kenntnisse über die Besonderheiten der Frühgeborenen. Gegen Anämie, Atem- organ- und Kreislaufstörungen glaubt man sie unempfindlicher als Normalgeborene. Dafür bringen sie eine besondere Schwäche ihrer Augen mit, die leicht zu Blindheit führen kann. 5 3000 Frühgeborene eines amerikanischen Staates werden ein Jahr lang in sechsund- vierzig Krankenhäusern genau beobachtet. Von Zeit zu Zeit werden die Kinder psycho- logischen und körperlichen Testen unter- zogen, um eine Vergleichsmöglichkeit mit normal geborenen Kindern zu gewährleisten. * Bei der wissenschaftlichen Beobachtung des Sprechenlernens kleiner Kinder ka man zu dem Ergebnis, daß sich die später geborenen Kinder in einer Familie ihren Wortschatz fast immer schneller aneignen als die Erstgeborenen. Die Erstgeborenen hatten im Durchschnitt bis zum vollendeten Weiten Lebensjahr nur etwa 400 Worte ge- lernt, während die später Geborenen im gleichen Zeitraum bereits 700 Worte ge- brauchten. * Die öffentliche Meinung in Japan wehrt sich gegen eine Ueberfremdung durch die weißen Rassen. Seitdem 1949 die Geburten- kontrolle erlaubt wurde, ist die Zahl der Kinder amerikanischer Soldaten, die von Japanerinnen zur Welt gebracht werden, wesentlich gesunken. * Angesichts der unsicheren Rechtslage der esatzungskininder in den Ländern des We- stens hält der Bundesinnenminister eine stärkere Einschaltung der auf internationaler Bleis Arbeitenden Frauen organisationen für Wünschenswert. Mit dem Aufbau der Europa- Armee gewinnt das Problem an Bedeutung. Eine internationale Regelung wird dringend gefordert. Von den in Westdeutschland lebenden Jugendlichen haben 1,25 Millionen keinen Vater, 30 000 Kinder sind Vollwaisen, 11 von Hundert Kindern leben nicht mit ihren El- tern zusammen, bei 2.8 Prozent der Kinder leben die Eltern in Scheidung. * Im Bundestag wurde bekannt, daß kürz- eine Kinderschwester in Westfalen Wanzig Kleinkinder in einem Kindergarten mit Tbe infiziert hat, Strengere gesundheit- Uche Kontrollmagnahmen für Erwachsene, die in Schulen und Heimen beschäftigt sind, sollen erlassen werden. * Der aus Hamburg stammende Maler Arno Stern hat in Paris eine kleine Schule er- Gülnet, in der Kinder sich in Farben ma- lerisch ausdrücken dürfen, Die hartnäckig- den Komplexe sollen sich lösen, wenn das 9055 lernt, sich im Umgang mit Farben Stents leren. Kinder- Psychiater bestätigen ens Erfolge. 5 — Nur dreißig Zentime- ter lang und tausend Gramm schwer ist das Neugeborene, das drei Monate zu früh auf die Welt kam. Arzt und Schwester rugnzeln die Stirn:— Hoffnungslos: Solche Fälle hatten bis- her kaum mehr als fünf Prozent Lebenschancen. Aber dieser hier hat Glück: Der einzige neue Brut-Automat der Kli- nik ist frei und für ihn schon vorgewärmt. Zwei Injektionen zur Bele- bung, dann wird er be- hutsam, ohne Win- deln, ins Gerät gelegt. „Sauerstoff!“ ordnet der Arzt an. Ein Deckel schließt sich hermetisch, Schalter und Hebel werden gedreht, ein Wärme- Aggregat beginnt, sorgfältig gefilterte Luft auf 37 Grad zu heizen, destilliertes Wasser zu verdunsten, eine Düse mit„Richtstrah- ler“ sein lebloses Gesicht zu überströmen, fünf Liter in der Minute. so daß seine glä- serne, keimfreie„Krippe“ bald zur Hälfte Sauerstoff enthält. Dr. Gubalke Der Kampf um ein kaum noch glimmen- des Leben begirint. Das Neugeborene kann weder schlucken noch saugen. Die Schwe- ster führt ihm sterilisierte Muttermilch aus der Konserve zu, tropfenweise in der Pi- pette, hundert, zweihundert, dann zwei- 125 Babys ohne Windeln unter Glas Brut-Automaten retten Zufrühgeborene/ Zehn Prozent überleben das erste Jahr hundertfünfzig Tropfen. Aber er nimmt nichts an. Dann wird ihm ein langes Röhr- chen durch die Nase bis in die Speiseröhre gesteckt, zehnmal täglich. Als auch dies nicht genügt, bekommt er dreimal täglich Cardiazol. Kochsalz und Traubenzucker in die Rückenhaut gespritzt, dreißig bis vierzig Kubikzentimeter. Tagelang lebt er nur von Injektionen. Nach einer Woche schien die Krise die- ses allzu frühen Lebens überstanden. Nach drei Monaten hat es— automatisch ge- reift“— vier Pfund erreicht. Es braucht aber noch einen Monat, um auf 2500 Gramm zu kommen, das internaticnale Höchst- gewicht für Frühgeburten. Bei den abendländischen Rassen erreicht das Ungeborene in der achtundzwanzigsten Woche 900 bis 1200 Gramm Gewicht und eine Länge von etwa fünfunddreißig Zenti- metern. Die Lebenschancen solcher Kinder sind sehr gering und erreichen erst bei 1500 bis 2000 Gramm und 40 bis 44 Zenti- metern etwa 50 Prozent und bei 2500 Gramm und 47 Zentimetern 90 Prozent. Als kürzlich die UNESCO als Höchstgewicht für Frühgeburten 2500 Gramm deklarierte, er- hoben die Inder Widerspruch.„Bei uns sind seit je die Normalgeburten nicht schwerer!“ erklärten ihre Vertreter. 1936 kamen im Reichsdurchschnitt sechs Prozent aller Neugeborenen zu früh auf die Welt, von denen während einer Woche vierzig Prozent starben, Nach den Verhält- missen maßgeblicher Kliniken kann man Angriff auf zu hohe Preise Frauenorganisationen fordern Maßnahmen/ Erleichterung der Einfuhr? Die Arbeitsgemeinschaft Hauswirtschaft der Spitzenverbände der Frauen- Organisa- tionen in der Bundesrepublik hat in einer auf Anregung von Bundeswirtschaftsmini- ster Professor Erhard einberufenen Konfe- renz gebeten,„Maßnahmen gegen die der- zeit unerträglich hohen Preise wichtiger Nahrungsmittel zu ergreifen“, Wie das Mi- nisterium bekanntgab, hat Bundeswirt- schaftsminister Erhard den Vertretern der Hauswirtschaft seine volle Unterstützung zugesagt. Diese soll sich in erster Linie auf eine Erleichterung der Einfuhren er- strecken. Die Klagen der Hausfrauen seien vor allem gegen die Preise für Obst. Ge- müse, Eier, Butter und Fleisch gerichtet. Die steigende Tendenz dieser Preise habe unter den Verbrauchern erhebliche Beun- ruhigung verursacht.. Unter Würdigung der berechtigten An- liegen der Landwirtschaft sei von den Haus- frauen verlangt worden, daß die Interessen aller Verbraucher in der Einfuhr- und Vor- ratspolitik stärker zur Geltung kommen sollten als bisher. Aus diesem Grunde sei der dringende Wunsch geäußert worden, auf jede geeig- Die Frau und ihre Wohnung Heft Nummer 1, herausgegeben vom Deut- schen Hausfrauenbund, liegt jetzt vor. Es enthält eine gelungene Zusammenstellung von Abbildungen, Vorschlägen, Wünschen und referatähnlichen Darstellungen, die für jede Frau, die sich eine Wohnung einrichten will, von Interesse sind. Nicht die„gute Stube“ von anno dazumal, sondern die moderne, zweckmäßige Wohneinrichtung von heute(in erster Linie Anbaumöbeln) steht hier zur Debatte. Vobachs neue Moden 0 heißt das neue Heft für Mode und Handarbeit, das jetzt, mit dem Ge-jo-Moden- blatt vereinigt, neu herausgekommen ist und an die Tradition der Vobach-Hefte von früher anknüpft. Es bringt auf zweiunddreißig Sei- ten im Mehrfarbendruck eine Fülle von An- regungen für Kleidung und Handarbeit Chicke Modelle und solche, die besonders leicht nachzuarbeiten sind(ein Schnittmuster- bogen liegt dem Heft bei), wechseln ab mit passenden Kleidern für Haushalt und Büro. Mantelmodelle und Tips für die Hausfrau vervollständigen das reichhaltige Heft. 5 nete Weise, zum Beispiel durch Erleichte- rung der Einfuhren, Zollsenkungen, Ueber- prüfung der Handelsspannen, Abhilfe zu schaffen. Die Mitglieder der Arbeitsge- meinschaft Hauswirtschaft hätten ihrerseits zugesagt, in ihren Spitzenorganisationen und Landesverbänden für Kaufdisziplin einzu- treten und in verstärktem Umfange für eine Aufklärung der Verbraucher beizutragen. Seite 3 schätzen, daß sich die Zahl der Frühgebur- ter in den letzten anderthalb Jahrzehnten etwa verdoppelt, wenn nicht sogar verdrei- facht hat. Immer noch stirbt etwa die Hälfte von ihnen vor Ablauf eines Monats, nur etwa zehn Prozent überleben das erste Jahr. Professor Martius, der Leiter der Göt- tinger Universitäts- Frauenklinik, bezeichnet die Frühgeburten als eine„vornehmlich städtische Erscheinutig. Es hat sich gezeigt, daß die uneheliche Geburt der bedeutungsvolle Faktor für die Frühge- burten frequenz über- haupt ist.“ Es sind Rüstungsfir- men, die der Erhaltung des zu früh geborenen Lebens Höchstleistungen vollbringen. Vor Jahr und Tag zeigten die Amerikaner auf dem internationalen Kinder- ärzte- Kongreß in der Schweiz modernste Brut- Automaten, deren tech- nischer Luxus manchem übertrieben erschien. Kürzlich erklärte Prof. Dr. Ullrich, der Leiter der Universitäts- Kin- derklinik in Bonn, nach- dem er die erste„Iso- lette“ in Deutschland in Betrieb genommen hatte. den Ausbau solcher Sta- tionen nebst Zubringer- dienst als die wichtigs Aufgabe künftiger Früh- geburten-Pflege. In München hat das Schwabinger Kinder- krankenhaus einen Zu- ringerdienst aufgebaut. Welche deutsche Klinik aber hat schon 1 500 bis 3000 DM für solch ein Gerät. geschweige denn Zehritausemde für mehrere. Von den jährlich schätzungsweise 70 000 Frühgebur- ten in Deutschland käme der überwiegende Teil für die„automatische Reifung“ in Frage Mit anderen Aerzten stellt auch Pro- fessor Martius den zu früh Geborenen eine günstige Prognose, sofern sie von gesunden Eltern stammen:„Der körperliche und gei- stige Anschluß am die reif Geborenen wird manchmal schon im dritten, gewöhnlich zwischen dem fünften und sechsten Lebens- jahr vollzogen.“ Dr. W. Gubalke Studie von Pablo Picasso Foto: Pergamon- Archiv Marlenes Jochter hat sich durchgesetzt Nicht länger im Schatten einer berühmten Mutter/ Frau eines Universitätsprofessors und beliebter Fernsehstar Es ist nicht leicht. die Tochter einer be- rühmten und bewundernswerten Mutter zu sein. Maria Riva, Marlene Dietrichs einzige Tochter, weiß ein Lied davon zu singen. Jetzt ist es der Siebenundzwanzigjährigen, die mit einem Universitätsprofessor verheiratet und Mutter von zwei Buben ist, endlich gelungen, sich durchzusetzen. Bei einer Rundfrage wurde sie als Amerikas beliebtester Fernseh- Star bezeichnet. a „Die Leute beneiden mich, weil ich die Tochter einer der schönsten Frauen der Welt bin“, sagt Maria,„und einerseits haben sie recht. Meine Mutter ist wunderbar. Aber ich fühlte mich dennoch immer elend. Ständig hatte ich Angst. meiner Mutter nicht würdig zu sein.“ Als Maria in Berlin geboren wurde, war ihre Mutter noch eine kleine Sängerin in einer Bar. Dann wurde sie durch ihren Film fasb über Nacht zu jener Berühmtheit, die man überall in der Welt kennt— mit den unvergleichlichen Beinen, dem typischen La- cheln und der rauhen Stimme. Hollywood erschien Maria großartig. Fast zu großartig. Ständig war sie von Erwachse- nen umgeben. Nach der Entführung des Lind- bergh-Baby folgte ihr eine Leibgarde von fünf Polizisten auf Schritt und Tritt. Maria hatte Kindermädchen. Chauffeure, teure Er- zieher. Aber sie mußte auf ein Recht ver- zichten, das anderen Kindern eine Selbst- verständlichkeit ist: Auf das Recht, ihre Mut- ter zu jeder Zeit sehen zu können. Marlene Dietrich hatte nie Zeit. Als Maria später die Schauspielschule be- suchte. verschaffte sie sich dank ihres Kön- nens bald Respekt.„Aber immer noch war der Schatten meiner Mutter über mir“, sag sie.„Man bot mir eine Menge Filmrollen an. doch ich wußte, daß sie nicht der talentier- ten Schauspielerin, die ich vielleicht War, galten, sondern nur der Tochter Marlene Dietrichs. Alle Männer, die ich kennen lernte, fragten früher oder später: Wann werden Sie mich Ihrer Mutter vorstellen? Maria wollte ihren eigenen Weg er- kämpfen. Sie verzichtete auf das Geld ihrer Mutter, wurde Lehrerin und lernte eines Tages ihren jetzigen Gatten Bill Riva ken- nen, auf den es keinen überwältigenden Ein- druck machte, daß Marias Mutter die be- rühmte Marlene Dietrich ist. „Falls ich einmal tatsächlich auf dem Weg sein sollte. berühmt zu werden, gebe ich be- stimmt meinen Beruf auf“, versichert sie. „Meine Kinder sollen so bewertet werden Wie sie es verdienen. Nicht als Kinder einer Berühmtheit. Ich will auch nicht meinen Mann überschatten. Er ist viel talentierter, viel gescheiter als ich. Aber als Universitäts- professor wird man nicht leicht berühmt. Der Satz: Sind Sie vielleicht der Gatte von. scheint mir schrecklich.“ Frauen führen Regie Regisseurinnen sind selten/ Erfolgreiche Frauen in Frankreich und Portugal Frankreich ist beinahe das einzige Land, Wo in letzter Zeit Frauen Regie geführt haben, insbesondere Dank der großen Roman- schriftstellerin Colette. Vier ihrer beliebte- sten Romane sind bisher verfilmt worden. Zwei dieser Filme drehte Jacqueline Audry. Leben und Werk der beliebten, hochbetagten Schriftstellerin hielt Lannick Bellon in einem Bildstreifen fest. In dem Film„La vie commence demain“ („Das Leben beginnt morgen“) hat Nicola Vedrés Persönlichkeiten des französischen Geisteslebens wie Gide, Rostand, Le Cor- busier, Prévert, Sartre, Picasso, Milhaud bei ihren Spaziergängen durch die Metropole be- obachtet. Eine andere Frau, Denise Tual, hat 1950 mit„Ce siecle à einquante ans“ in kurzen Ausschnitten eine Rückschau auf die wich- tigsten Ereignisse des halben Jahrhunderts gegeben, wie etwa in dem deutschen Streifen „Herrliche Zeiten“. Nicht einmal das große Filmland Amerika kann hier mit Frankreich konkurrieren. Nur Louis Weber und Dorothy Arzner sind dort tätig. Deutschland hatte in Leni Riefenstahl und Leontine Sagan mit„Mädchen in Uni- form“ zwei begabte fllmende Frauen. Den Weltfriedenspreis erntete die Polin Wanda Jakubovska mit ihrem erschüttern- den Streifen„Die letzte Etappe“, worin sie über ihre Erlebnisse im Konzentrationslager berichtet. Barbara Virginia aus Portugal zeigte 1946 mit Erfolg in Cannes„Drei Tage ohne Gott“. Weder in England noch in Italien ist hingegen bisher ein weiblicher Regisseur aufgetaucht. Als jüngstes Filmland ist Agyp- ten bemüht, dem Beispiel Frankreichs Zu falgen. Drei Frauen widmen sich dort dem Filmschaffen. Leistet die Auto · Industrie der„Raserei“ Vorschub? Ein Beitrag zum Thema„Geschwindigkeits-Begrenzung“ 8 Erfahrung lehrt, daß die meisten eit s micht durch zu hohe Geschwindig- ng ent tchen, sondern durch Nicht-Beach- och er Verkehrsregeln, spielt das psycholo- Rraftfah eindrucksvolle Bild des„rasenden nde Peers? doch eine fast ausschlagge- e Rolle in allen Erörterungen. We ure und ihre Verbände fordern zung u 1 der Geschwindigkeitsbegren- 6s 3195 statt dessen schärfere Kontrollen Watttanemelgen Verhaltens, Die Nicht- ichen Ei 5 Würden sich mit einer tatsäch- zn z0tri. altuns der Geschwindiskeitsgren- dwisch ledengeben. Die Behörden stehen en beiden Feuern. rener, Diskussion taucht aber oft ein in- en 515 Argument auf: Schuld an dem agent 1. emma— so wird gesagt— trage n 110 5 Industrie, die Fahrzeuge baue, lber 395 ist- und Dauergeschwindigkeiten en erlaubten 80 kmſst auf freier Strecke 8 2 eine Untersuchung wert. Die In- bauen bie mentiert. sie müsse Autos 80 da nehe fest sich der Kunde wünsche. Und vünsche e est; die überwiegende Mehrheit e eine 855 schnellen Wagen. Der Wagen 0 100 de. 1 55 von etwa 110 kmist haben, bei eng begriff von schnell sei, und man ö n Wagen von 110 sicher sei, daß er ie 5 Nen gans Hundert spielend erreiche und dahrzeug her Würde die Industrie mit einem dis f t sen! unseren nsreiche liebel zutralen ren, 40 demon 6 mist tabre do benen das nicht mehr als 8 können m üpri. dnn, dan sei der Kunde gar nicht so beit nun etui, er in der Höchstgeschw-lndig- bebe, Er ga a das A und O der Autofahrerei Se: Ich will einen schnellen Wagen würden sie es einfach nicht haben, denn nur ein schneller Wagen hät auch den Anzug, den ich im Stadtverkehr und auf dem Berg brauche. Ich will gar nicht „rasen“. Aber ich will einen Laster blitz- schnell überholen können, um aus der Ge- fahrenzone herauszukommen. Ich will, daß meine Maschine in der Kurve„Mumm“ zeigt, denn nur so gibt sie mir das Gefühl der Sicherheit. Außerdem habe die Industrie in keinem Fall schnellere Fahrzeuge gebaut, ohne im gleichen Atemzug auch ihre Sicherheit zu er- höhen. Ein Vehikel, das seine 80 km/st mit schlechten Bremsen bei schlechter Straßen- lage fahre, gefährde andere Verkehrsteilneh- mer viel mehr als ein anderes, das bei her- vorragender Straßenlage 110 fahre und über vorzügliche Bremsen verfüge. Die Wagen von heute seien vielleicht um 10 bis 20 Prozent schneller als die Wagen vor 20 Jahren. Aber ihre Verkehrssicherheit sei um ein Vielfaches größer. Das solle gele- gentlich bedacht werden, wenn der Industrie nachgesagt werde, sie leiste der„Raserei“ Vorschub. Ein Ford-Diesel auf dem Markt Die Kölner Ford- Werke haben ihr Lkwy.- Programm um ein Fahrzeug mit Vier-Rad- Antrieb erweitert, das aus dem 3.5-Tonner- Fahrgestell entwickelt wurde. In Deutsch- land wird dieser Allrad-Lkw. mit einem 94 PS-Diesel-Motor geliefert. Dieser Wagen ist hauptsächlich für das Baugewerbe und dem damit zusammenhängenden Transportwesen gedacht. In Kies- und Lehmgruben, auf un- gebabnten Straßen, in Wald-. Sand- und Moorgelände ist die Leistungsfähigkeit eines normalen Lkw. mit Hinterradantrieb be- grenzt. Mit dem Allrad-Diesel wollen die Ford-Werke hier eine Lücke schließen. Ein Zwieschengetriebe ist in zwei Stufen schalt- bar: Einmal mit Uebersetzung 1:1, wobei es also nur übertragende Funktionen ausübt; einmal mit Untersetzung 1,87:1. wobei zu jedem Gang des normalen Viergang-Ge- triebes ein zweiter, entsprechend untersetz- ter Geländegeng hinzutritt. Damit verfügt der Fahrer praktisch über acht Geschwin- digkeitsstufen. Der zusätzliche Vorderrad- Antrieb kann auf jeder Schaltstufe während der Fahrt ein- und ausgeschaltet werden. Ein neuer„Goliath“ schleppt 850 kg. Die Goliatli-Werk GmbH. Bremen bringt jetzt einen neuen Vierradwagen, den Typ GV 800 A, auf den Markt. Das Fahrzeug ist eine Weiterentwicklung des Typs GV 800. Unter anderem wurden auch die Erfahrun- gen. die mit dem Goliath-Weltrekordwagen auf der Rennbahn in Montlhéry gesammelt wurden, bei der Konstruktion ausgewertet. Der Wagen hat einen 600 cem-Zweitakt- motor mit 21 PS, eine Spitze von etwa 75 kmist und transportiert etwa 850 kg Nutz- last. VW- Fahrer treffen sich im Odenwald Am 6. und 7. September treffen sich in Erbach auf Einladung der Zeitschrift„Gute Fahrt“ Fahrer von Volkswagen. die bereits 100 000 und mehr Kilometer hinter sich ge- bracht haben, um an einer Tombola teilzu- nehmen., deren erster Preis ein neues Volks- Wagen-Cabriolet ist. Selbstverständlich sind auch alle anderen VW- Besitzer eingeladen, an diesem Volks(wagen)-Fest teilzunehmen, für das jetzt die„Ausschreibungen“ erschie- nen sind und bei allen Volkswagenhändlern aufliegen. Zahlen sprechen für sich Von 1000 Einwohnern besitzen in Stuttgart 75, in München 72, in Frankfurt 69, in Dusseldorf 55, in Köln 53 und in Hamburg 48 ein Kraftfahr- zeug. * Anfang 1952 wurden in der Welt 73 194 000 Kraftwagen registriert. In Nordamerika allein 51 426 000. Es folgen England, Kanada, Frank- reich, Rußland, Australien und schließlich die Bundesrepubli nock vor Italien. * Nach 15 000 Kilometer Fahrstrecke hat eine Zündkerze zwischen 30 und 60 Millionen Zünd- funken geliefert und dabei jedes einzelne hat einen Verbrennungsdruck zwischen 20 und 40 atù ausgehalten. * Im Schweiger Kraftwagen- Import ist der deutsche Anteil 1951 auf 40 Prozent gestiegen, der amerikanische— der bis zu dieser Zeit do- minierte— auf 21 Prozent gesunken. 8 Die wichtigsten Ueberseekunden des deut- schen Autoverkaufs sind Brasilien, die Süd- afrianische Union und Argentinien. In diese Länder wurden 1951 7999, 5042 beziehungsweise 3072 Wagen verkauft. Den größten Eæport an Autos hat niet Amerika— wie vielfach angenommen wird sondern England aufzuweisen. 1950 verkaufte man von der britischen Insel aus 542 860 Wagen (im Wert von 317 Millionen Pfund Sterling), Amerika erreichte in seinem Eæportrekordiakr — 1947—„nur“ 535 000 Fahrzeuge. Wissen Sie . daß Kreisverkehr immer Vorfahrt hat, auch vor einmündenden Hauptstraßen und daß der Ausbiegende wiederum Vor- fahrt hat vor dem Einbiegenden? . daß beim Einbiegen an Kreuzungen — besonders bei Kreuzungen, die mit Ver- kehrsampeln„gesteuert werden— der Fuß- gängerstrom„Vorfahrt“ hat vor dem Kraft- fahrzeug, das warten muß. bis sich eine Lücke ergibt? dab Sie rückwärts viel besser in eine Parklücke hineinkommen als vorwärts, weil dann der Einschlag der Vorderräder bes- ser ausgenutzt wird? .. daß— obwohl ein Blick in den Rückspiegel Ihnen zeigt, daß die Straße hinter Ihneri frei ist— direkt hinter Ihrem Wagen ein Kind, ein Handwagen, ein Fahr- rad oder sonst etwas stehen kann im „toten“ Sichtwinkel? dab jederzeit die Tür eines halten- den Wagens aufgehen kann, an dem Sie zentimeterknapp vorbeifahren? .. daß Sie das„Fahren in ein dunk- les Loch“, nachdem Sie ein Entgegenkom- mender geblendet hat. in seiner Gefährlich keit stark abschwächen können, wenn Sie bei Blendung das linke Auge schließen, bis Sie auf gleicher Höhe mit dem Blender sind? . daß Sie zum Ueberholen eines 22 m langen Lastzuges, der mit 40„Sachen“ vor Ihnen herzuckelt, dann etwa 12 Sekunden brauchen, wenn Sie direkt hinter ihm her- gefahren sind, aber nur etwa sechs Sekun- den, wenn Sie aus 20 bis 30 m Abstand zum Ueberholen ansetzen? Seite 4 MANNHEIM Bundespersonalausweis nicht stark gefragt: Von 160 000 Munnheimern kümmern sich 24000 um die Identität Ab Januar 1955 gilt nur noch Bundesausweis oder Reisepaß Es gibt ungefähr 160 000 Mannheimer, die durch ein Bundesgesetz vom 19. Dezember 1950 und damit von Rechts wegen verpflich- tet sind, ihre mehr oder minder dicke Brief- tasche mit dem neuen Bundespersonalaus- Weis zu zieren. Offenbar zieren sich aber auch die Mannheimer selbst, diesen neuen Beweis ihrer staatsbürgerlichen Existenz an- Zzutreten, denn das Paß- und Meldeamt im Amt für öffentliche Ordnung hat vom 1. Fe- bruar 1952 bis heute insgesamt nur 23 733 der lichtbebilderten Dokumente ausgegeben. Daß sich bis jetzt also nur etwa ein Sechstel der Einwohner über 16 Jahre hat erfassen lassen, entspringt nicht etwa der Tatsache, daß sich der Rest nicht zum„Bun- despersonal“, das einen Ausweis braucht, zählt(denn wir haben mit hellem Blick er- kannt, daß es sich um einen Personalausweis des Bundes handelt), sondern, wie wir fest- Stellen konnten, drei Hauptfaktoren: Behörd- liche Steuerung des Andrangs, Uebergangs- bestimmungen des erwähnten Gesetzes und — eine gewisse Bequemlichkeit des Staats- bürgers, der durch den neuerlichen Ausweis eine abweisende Miene aufweist. Das Mannheimer Meldeamt hat sich, um Massenandrang zu vermeiden, in gemäßigter Alphabetischer Reihenfolge zur Ausweisaus- gabe entschlossen und ruft seit Februar je- den Monat nur bestimmte Anfangsbuchsta- ben auf. Zur Zeit ist gerade„N bis Qu“ dran, und man will bis zum 31. Dezember mit dem Alphabet durchsein. Aus dieser weisen Arbeitsweise erklärt sich die relativ geringe Zahl und der mangelnde Eifer der Abholer zu einem großen Prozentsatz, und der, dessen Name mit U oder Z beginnt, Kann jetzt noch mit ruhigem Gewissen schla- ken, weil er keine Möglichkeit hat, ein „Identitätsdelikt“ zu begehen. Weitaus größer ist aber die Ziffer der- In Sachen Tombola: Der 170 V Winkt noch Als M- Prämie Daß die„Tombola für den Wieder- aufbau des Nationaltheaters“ zu einem großen Erfolg geworden ist, steht außer Frage. Allein die ursprünglich vorgese- hene Zahl von 900 000 Losen, die in der unwahrscheinlich kurzen Zeit von sechs Wochen abgesetzt worden sind, war fur die Veranstalter keine leicht zu lösende Aufgabe. Die nachträgliche Erhöhung um fast 50 Prozent des ursprünglichen Spielkapitals und auf 1 200 000 Lose, Wobei die letzte Serie noch zum doppel- ten Lospreis abgesetzt werden sollte. Aber stellte an alle Mitwirkenden hohe Amorderungen. Schon heute kann ge- sagt werden. daß die gesamte Auflage bis auf 25 000 Lose abgesetzt ist. Dieser Rest wird in den nächsten Tagen noch verkauft werden. In diesem letzten Vier- telhunderttausend sind noch zahlreiche rägere, Gewinne enthalten, darunter um Beispiel drei große Radio- Super- räte im Werte von über 1200 DPM und viele mittlere und kleine Gewinne zwi- schen 420 DM und 10 DM. und selbst- Verständlich winkt jedem Käufer eines M-Loses auch noch die Chance, zum Schluß den Mercedes 170 W als Prämie zu gewinnen. * Das Ergebnis des Schaufenster- Prelsausschreibens wird nicht vor Ende August zu erwarten sein. Nach der Vor- sichtung der eingegangenen Wettscheine dürfte aber bereits in einer Woche mit- geteilt werden können, welches Schau- fenster die meisten Stimmen erhalten hat. Bei der schon heute feststellbaren großen Zahl richtiger Lösungen wird das Los die 20 Preisträger bestimmen müssen. 8 Die am kommenden Samstag vorge- schene Veranstaltung„Der Her und sein Hund“ findet bereits jetzt großes Inter- esse. Es werden unter den schönster und edelsten Rassehunden Mannheims Bernhardiner. Deutsche Spitze. Deutsche Doggen. Pekinesen. Windhunde. Schä- ferhunde, Dobermänner, Ungarische Hirtenhunde, mehrere Jagdhunde ver- schiedener Rassen. Schnauzer, Terriers. Pudel, Chow Chow. Neufundländer, Bullterriers. Deutsche Boxer und sogar ein Collie vertreten sein. Die Vorfüh- rung der Hunde, die Erklärung der ein- zelnen Rassen unterschiede und Charak- tereigenschaften, die Hunde bei der Arbeit und Verfolgung von Verbre- chern“ und im Angriff sowie die reiz volle Schluß veranstaltung„Die Dame und ihr Hund“ werden etwa zwei Stun- jenigen, die sich nicht um den neuen Aus- weis gekümmert haben, weil sie die Ueber- gangsbestimmungen im Paragraph 4 des „Gesetzes über Personalausweise“ als brave Bundesrepublikaner kennen. Darin steht nämlich, daß bis zum 31. Dezember 1954 je- der amtliche Ausweis mit Lichtbild, Geburts- datum und Wohnung anerkannt wird, und darunter fallen Führerscheine, Gewerbelegiti- mationen, Versehrtenausweise und die gute alte Kennkarte, die trotz ihrer nur fünf- jährigen Lebensdauer stillschweigend weiter- existieren darf, obwohl sie theoretisch, wenn 1946 ausgestellt, 1951„gestorben“ wäre. Al- lerdings: Ab 1. Januar 1955(also Eile mit Weile) gibt es keine Entschuldigung mehr, denn wer dann nicht im Besitz eines „„BUPEA“ oder eines als vollgültiger Ersatz anerkannten deutschen Reisepasses ist,„un- terfällt“ rettungslos den Strafbestimmungen, sorgsam in Paragraph 3 des Gesetzes ver- ankert: Geldstrafe bis zu 150 Mark oder Haft bis zu sechs Wochen — Grund Nummer 3 für das mangelnde Ausweisbedürfnis der Mannheimer ist die Gleichgültigkeit, Todfeindin der Registratur, durch deren Maschen der freie Schlendrian ohne Verständnis des„es muß sein“ kalt lächelnd zu schlüpfen versucht. Der Gedanke, zum Photographen gehen und zum 25. Male zwei Lichtbilder machen lassen zu müssen, die Vorstellung eines weiteren„Amtsganges“ mit Siegel, Stempel und Unterschrift, die Angst vor eventuellen Gebühren und die erleichterte Feststellung, nun auch wieder einmal ohne Ausweisdokument durch die Straßen gehen zu können und nicht gleich „zwecks Feststellung der Identität“ zur Wa- che gebracht zu werden, verbinden sich zu dem summarischen Gefühl, die ganze Bun- despersonalität einstweilen auf die lange Bank der als bürokratisch verschrieenen Verwaltung zu schieben. Wie gesagt: Das wird nur noch etwa zwei Jahre lang gut gehen hw Schreinerei, Stullung und Scheune brannten nieder Schadenfeuer in Seckenheim/ Ursache noch ungeklärt Gestern vormittag um 9.30 Uhr brach im Ge- bäude der Schreinerei Heidenreich, Säckinger Straße 27 in Seckenheim, ein Brand aus, der sofort auf den Komplex von drei zusammengebauten Gehöften übergriff. Eine mit Ernteerträgnissen gefüllte Scheune und die Stallung des Fauses Hauptstraße 128 brann- ten völlig aus. Die im Stall untergebrachten Tiere konnten gerettet werden. Der voraussicht- liche Schaden wird auf ungefähr 25 000 DM ge- schätzt. Das Fehlen von Brand- mauern zwischen den ineinander geschachtel- ten Gebäuden begün- stigte das schnell um sich greifende Feuer, so daß trotz des sofortigen Ein- satzes von zwei Lösch- zügen der Berufsfeuer- Wehr, eines amerikani- schen Zuges aus der Seckenheimer Kaserne und der freiwilligen Weh- ren Seckenbheim und Ilvesheim die Zerstörung nicht verhindert werden konnte. Der motorisierte Seckenheimer Löschzug War beim Ausbruch des Feuers gerade beim Auf- 5 laden seiner Batterie und daher nicht ein- satzfähig. Das gefährdete Wohnhaus wurde durch intensive Abschirmung gerettet, und die Löscharbeiten konnten gegen 12 Uhr abge- Im südlichsten Zipfel der Gemarkung Mannheim liegt die seit kurzem kommunal- politisch zu Mannheim gehörende BASF- Siedlung Rheinau. 77 Doppelhäuser zählt dieser romantische Vorstadtgarten, der im Krieg teilweise ordentlich„gerupft“ wurde, aber jetzt wieder in neuem„Federschmuck“ prangt. Die Einwohnerzahl ist inzwischen auf 1500 angewachsen. Seit Bestehen der Siedlung herrscht hier eine Art Familien- gemeinschaft, die sich Ruf und Geltung er- Worben hat. So wurde auch das traditionelle Sommer- fest der Siedler zu einer großen Familien- feler, die viele„auswärtige“ Gäste anzog, darunter Mannheims Bürgermeister J. Trumpfheller, Gartenbaudirektor J. Buß- jaàger, Inspektor Hacker, Vertreter der BASF und andere Prominente. Organisatorisch war auf dem großen Festplatz alles gut vorbe- reitet, und nicht nur im Festzelt, sondern auch auf dem bunten Rummelplatz herrschte Zzufriedenstellender Besuch. Für Unterhal- tung sorgten unter anderen der Männer- gesangverein„Sängereinheit“ vom Rohrhof als altbefreundeter Verein, der Humorist H. Herr und der flotte Schlappseilspezialist Fred Vicarno. Alle erwarben sich ehrlichen Beifall. Mit der unermüdlichen Kapelle der Feuerwehr Oggersheim hatten die Siedler den in Anspruch nehmen. 1 Wohin gehen wir? Dienstag, 5. August: Amerikahaus 20.00 Uhr: „Norman Mailer— Zeitproblematik im mo- dernen amerikanischen Roman“. Spr.: Heinz Onfk, Heidelberg; 10.30 Uhr: Filmprogramm Kür die Jugench; Theodor-Kutzer-Ufer 20.00 Uhr: Premiere der Scala-Eis-Revue; Capitol: „Ein Leben lang“; Kamera:„Schloß Huber- tus“; Kurbel:„Steckbrief 7— 73..; Al- hambra:„Mädchen ohne Liebe“. Wie wird das Wetter? „ —— 7 Recht warm — N Vorhersage bis Mittwoch früh: Am Dienstag heiter bis wolken los und windschwach. Mittags- temperaturen bis über 30 Grad ansteigend, in der Nacht klar, Tiefstwerte um 15 Grad. einen wertvollen Bundesgenossen gefunden, dem nicht zuletzt der Stimmungserfolg zu- zuschreiben ist. Das dreitägige Sommerfest war mit einem zünftigen Sportfest verbunden, das der am 23. März 1952 als Benjamin des Mannheimer Sportkreises gegründete Sc Rot-Weiß mustergültig aufzog. Die Jugend begeisterte mit Freiübungen und Reigen, und das vielversprechende Steppen der klei- nen Marianne Wolf sowie das Kunstrad- fahren der Rheinauer„Solidarität“ wurde nicht minder begeistert aufgenommen(mehr über das Sportfest im Sportteih). Mit einer Siegerehrung am Sonntag- abend klang das stimmungsvolle Fest zu jedermanns Zufriedenheit aus. Argumente mit dem Messer brachten Lebensgefahr Bei einem Wortwechsel in Sandhofen ver- letzte ein Musiker einen Händler mit einem feststehenden Messer durch mehrere Stiche schlossen werden. Brandkommission und Kriminalpolizei sind noch mit der Unter- suchung der bisher ungeklärten Brand- ursache beschäftigt. hwyb Foto: Steiger Rheinquer Siedler hutten Uffentlichkeit nicht zu scheuen BASF-Siedlung stellte sich mit Sommer- und Sportfest vor in den Unterleib so schwer, daß der Hand- ler in das Krankenhaus aufgenommen wer- den mußte. Es besteht Lebensgefahr. In offenbar angetrunkenem Zustande stach in Feudenheim mit einem Küchenmesser ein 23jàhriger aus Bonn auf ein Ehepaar ein. Der Mann wurde mit einem Stich in die rechte Brustseite und den linken Oberarm, die Frau mit zwei Stichen in den rechten Oberarm verletzt. Der reuige Täter stürzte sich anschließend aus einem Fenster der im zweiten Stock gelegenen Wohnung in den Garten, wo er mit einer Unterkieferfraktur und einer Gehirnerschütterung schwer ver- letzt liegen blieb. Die drei Verletzten wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Kleine Chronik der großen Studt Teurer„Korb“. Ein farbiger Soldat for- derte eine Straßenpassantin auf, in einen nahgelegenen Park mitzugehen. Die Weige- rung der Angesprochenen brachte ihn derart in Wut, daß er ihr eine Weinflasche ins Ge- sicht schlug, die Handtasche entrig und floh. Durch den Schlag trug die Angegriffene Platzwunden im Gesicht davon. Der tägliche Unfall. Kurz nachdem ein nach Sandhofen fahrender amerikanischer Pkxw. einen nach Lampertheim fah- renden Omnibus der Stadt- Werke vor der Gemarkungs- grenze gestreift hatte, fuhr ein Kleinkraft- rad auf den Anhänger des haltenden Omni- busses auf. Der Motorradfahrer wurde lebensgefährlich verletzt. Mit einem schwe- ren Schädelbruch und Riß wunden mußte er ins Krankenhaus gebracht werden.— Auf der Autobahn fuhr kurz vor der Riedbahn- über führung ein in Richtung Mannheim fah- rendes Kleinkraftrad auf ein auf dem Grün- streifen stehendes Fahrzeug der Polizei auf. Die Polizeibeamten waren gerade dabei, ein sichergestelltes Kraftrad aufzuladen. Der Motorradfahrer, der nach eigenen Angaben eingeschlafen war, war von der Fahrbahn abgekommen. Er erlitt einen Unterarmbruch, Kopfplatzwunden und einen Bluterguß am rechten Auge davon. Mit zwei ebenfalls ver- Unsere in der letzten Samstag- Kreisen geteilt werden sollte, wäre unterstützt werden. „Es ist wirklich ein Lichtblick, wenn in dieser— sagen wir ruhig„herzlosen“ Zeit— noch Menschen da sind, welche sich auch der Armen erinnern und für sie eine Lanze brechen. Schon oft habe ich mir an den be- rühmten Auszahlungstagen die arm- seligen Gestalten betrachtet, die fast „stupide“ geworden, den Rest ihres Le- bens mit Hunger und Sorgen verbringen müssen. Man ist unwillkürlich geneigt, Vergleiche mit der Umwelt zu ziehen,— einige Schritte weiter gibt es Wohl- stand, und diese Glücklichen geben oft mehr für Luxus aus, als diese armen Menschen zum Leben haben—, so daß ich schon oft sagte„Reichtum macht herzlos“. Man könnte eine lange Serie von solchen Beweisen antreten, aber jeder Mensch mit klarem Verstand sieht das ja täglich selbst. Der Bürger kunn helfen, wenn er will Ein Echo auf unsere Reportage über das Los der Rentner über die Lebenshaltung der etwa 50 000 Rentenempfänger in Mannheim ist nicht ohne Echo geblieben. Wir veröffentlichen hier eine Leserzuschrift, aus der der Wille zur Tat spricht. Falls dieser Wille auch von weiteren teilung dankbar. Mit einer solchen Basis Könnte die beumtete und organi-. sierte Fürsorge auf eine dann noch zu beratende Art und Weise wirksam Ausgabe erschienene Sozialreportage der„Mannheimer Morgen“ um Mit. mit kurzer Schilderung ihres Notstandes. Die Hilfsbereiten suchen sich ihren„Fall“, und geben jeden Monat eine kleine Geld- oder Sachspende. Den Spendern tut dies nicht weh, aber den„Beschenkten“ wird unendlich viel geholfen. Man- cher bescheidene Herzens- wunsch könnte einmal ver- wirklicht werden. Angesichts dieser Freude würden de e Stimmt viele Familien und Einzelper.. sonen selbst Freude haben, wie sie mt Praktisch kleinem Opfer anderen Men, schen wieder ein einigermaßen ertrag. 1 liches Leben gestaltet haben. 5 Ich dachte, hierzu fehlt nur die A regung und es würden bestimmt viel gutgesinnte Menschen mitmachen, h muß nur mal der Anfang gemacht wer. Mehrere schwere Geschäftseinbrüche im Stadkgebiet führten dazu, einen verdächti- gen Mann eine Zeitlang zu beobachten. Der Verdächtige wurde am Abend des 1. August im Jungbuschgebiet gesehen, und, als er mit einem Komplicen nach Ludwigshafen fuhr, verfolgt. An einer Bedürfnisanstalt in Lud- wigshafen stellte er sein Fahrrad ab und verschwand mit seinem Gefährten in einem Trümmergelände. Kurz nach 2 Uhr fuhr er allein mit seinem Rad zum Bahnhof, wo ihn Polizeibeamte stellten. Er ergriff jedoch mit dem Rad die Flucht und lieg sich auch durch Warnschüsse nicht aufhalten. Am Ludwigs platz holten ihn die Kriminalbeamten mit dem Kraftwagen ein. Die Aufforderung, anzuhalten, beantwor- tete der Flüchtige damit, daß er das Rad gegen die Wagentüre warf und sich der Festnahme energisch widersetzte. Beim Ab- transport riß er noch einmal aus und lieg sich auch diesmal nicht durch Warnschüsse beirren. Schließlich konnte er doch dingfest gemacht und der Ludwigshafener Polizei übergeben werden. In den Hosentaschen hatte der Fest- genommene einen Betrag von über 500 DM. Am Tatort wurde außerdem ein Sack Boh- nenkaffee vorgefunden und sichergestellt. Der Komplice wurde ebenfalls festgenom- men. Die beiden hatten ein Lebensmittel- geschäft von der Rückseite des Gebäudes her erbrochen. Schachkongreß in Rastatt Eisinger führt nach drei Runden Der 26. badische Schachkongreß wurde am Sonntag mit dem Meister- Turnier er- öffnet. 26 Teilnehmer aus ganz Baden wur- den ausgelost, darunter die Mannheimer Meisterspieler Dr. Meyer, Brune und Decker (alle 1865) und Leonhard(Seckenheim). Hei- delberg ist durch Dr. Lauterbach, Wolff und Dr. Bittner, Karlsruhe durch Eisinger und Dr. Unruh, Baden-Baden durch Mühlherr letzten Polizeibeamten wurde er ins Kran- kenhaus eingeliefert. Kein Respekt vor fremdem Eigentum. Von einer Baustelle in Käfertal wurde eine Bohrmaschine im Wert von etwa 250 DM gestohlen.— Einen Gesamtschaden von etwa 600 DM verursachten Diebe, die in der Nacht aus einer Gastwirtschaft in der Secken- heimer Straße nach Eindrücken eines Fen- sters einen Rundfunkempfänger, eine gol- dene Armbanduhr, Tabak- und Wurstwaren stahlen.— Nach einem Einkauf auf dem Markt in G1 mußte eine Frau feststellen, daß ihr Geldbeutel mit 340 DM Inhalt ge- stohlen worden war. 4 Wieder Waldbrand. In der Nähe des Kin- derheims Sandtorf brach erneut ein Wald- brand aus, der sich auf etwa vier Hektar ausdehnte. Es entstand beträchtlicher Sach- schaden. Die Berufsfeuerwehr löschte das Feuer. Wir gratulieren! Karl Volz, Mhm.-Wald- hof, Kleiner Anfang 7, wurde 70 Jahre alt. Ebenfalls den 70. Geburtstag begeht Lina Nibling, Mannheim, Verschaffeltstraße 18. Heinrich Senz, Mannheim, U 4, 24, vollendet das 78., August Kühner, Adelsheim(früher Mannheim, Emil-Heckel-Straße 91), das 80., Adam Rau, Mhm.-Waldhof, Donarstraße 1, das 85. Lebensjahr. präsidenten für Nordbaden nach Mannhet Primär ist, wie kann man die Not den. Ich würde vorschlagen, daß eins Sie wenigstens etwas lindern? Hierzu solche Maßnahme ohne Beteill mache ich einen Vorschlag, und zwar von kirchlichen oder parteilichen Ste. Karls a len durchgeführt werden soll. Wir wol. Stadtgeb . e. 9 5 len beweisen, daß es auch hilfsbereis ind Spi 5. 55 191 111 55 25 Menschen gibt, ohne daß es der Au. dene ne 285. 155 158 115 1 regung einer bestimmten Gruppe braut den jet, V Den Anfang würde ich machen, indem Jurlleger 185 5 185. e ich einer notleidenden Familie monat. Nindere CCC lich 20,.— DM überweisen würde, die solle eine Liste aufliegen von beson- 4 5 ders hart betroffenen Personen, Rudolf Stole Ppelger bowie 1 können. — 85 8 8 umächst noch in Iuch Warnschüsse hielten ihn nicht uuf. Flüchtender Einbrecher leistete Widerstand bis zuletzt. Anlagen und Sutterer und Südbaden durch Ma Diemer, Dr. Linder und Barnstedt vertreg 18 In der ersten Runde setzten sich 160000 2 Mannheimer Spieler Decker gegen Sch lem kü ler(Bretten), Leonhard gegen Dr. Unruhuf Dr. Meyer gegen Dr. Linder durch. Bu Ta verlor gegen Machate. Auch Eisinger, I. wein Lauterbach und Diemer setzten sich di shaft i In der zweiten Runde gewann Decker J Fadt l einziger Mannheimer Spieler seine zweh donntag Partie, diesmal gegen den Offenburger I Heimat“ terst. Brune setzte sich gegen Schupp n Wein durch, dagegen unterlag Dr. Meyer da ſenks tui Baden-Badener Breitling. Leonhard f uch vor Mehmer trennten sich remis, Mühlherr ge paren. wann gegen Dr. Bittner, wogegen Tish gegange sich gegen Best mit remis begnügen muff f 18 In der dritten Runde mußte Decker gag dert. Dr. Lauterbach die erste Niederlage i, nehmen. Dr. Meyer trennte sich mit e remis, während die Partien von Leonba gestern abend noch hingen. Eisinger gewan eine wichtige Vorentscheidung gegen ud herr und liegt damit zur Zeit in Führung Stand nach der dritten Runde: Eising 2½ Punkte, Dr. Lauterbach 2 Punkte g den Pla eine Hängepartie), Wolff, Best, Decker e und Leonhard 1½ Punkte(plus eine Hang partie). der Wo Zentner Glocl Karlsruhe protestiert gegen Mannheim Karlsruhe.(M.L.-Eig.-Ber.) Der Katt ruher Stadtrat wird sich heute, Diense in einer öffentlichen Sitzung mit der Forde rung des Oberbürgermeisters von Maut heim beschäftigen, den Sitz des Regierung zu verlegen. Oberbürgermeister Kloli Vieder wird mit Zustimmung des Stadtrates de Jahr 19. Ministerpräsidenten Dr. Maier in Stat 93 gart um eine baldige eindeutige Erklärum der kat der Landesregierung bitten, daß der 8 des Regierungspräsidenten für Nordbade Karlsruhe ist. 8 ö „Karlsruhe“, so heißt es in dem Sch ben,„ist nicht in der Lage, der Stadt Mat heim das durch den Fleiß seiner Bevöll- rung und durch die Weitsicht seiner de waltung, verbunden mit einer glückliche geographischen Lage, erworbene Indust- Potential abzuziehen. Selbst wenn dies mo lich wäre, würde dies mit Recht als unlat bezeichnet werden. Jeder Versuch der Stad Mannheim oder einer anderen nordbal schen Gemeinde, Karlsruhe, der Stadt, 0 dem neuen Staat wirklich Opfer brinte muß, auch noch den Sitz des Regieruns präsidenten zu nehmen, stößt bei den Karl. ruher Bürgern und dem Stadtrat als 0 verantwortlichen Vertreter der Bevölkeru auf völlige Verständnislosigkeit.“. Zu den Bestrebungen der Stadt Freibult das Oberlandesgericht dorthin zu verlegt stellt der Karlsruher Oberbürgermet einen gut begründeten Nachweis in Aus der zeigen soll, Wie falsch und schädlich! Wäre, diese Behörde von Karlsruhe zu fel, legen. Württembergisch- Badischer Beamtenbun Der Vorstand des Ortskartells Mannhe wurde wie folgt neu gewählt: Erster, 70 sitzender Oberstudiendirektor Pr, n Lieselotteschule, Fachgruppe der Fnilole, zweiter Vorsitzender Technischer 3 inspektor Köhl, Gewerkschaft Deuts 0 Bundesbahnbeamter und Anwärter 1 Gleichzeitig wurde der Zusammenschliagg ler in Mannheim und Umgebung im 10 und DBB organisierten Fachverbände 1 Berufsbeamten zu einer Arbeitsgememse, im Ortskartell Mannheim vollzogen. schäftsstelle: Mannheim, L. 8, 3. gründlich zerkleinern, mit 4 45 bringen und 10 Minuten beusend durchkochen 1 05 Dana eine Motmolllosche odef eine holbe Doppelſſo Opekio einrühren, kurt qufwallen losen. in Glöse 4 Plund Plund Zucker unter Rüben zum Kochen füllen und vorschliessen. 5 ö a 5 5 5*— 1 N 1 5 N— 2 2 5 7 2 8 8 3 0 1 5 1 5—— 2 28 5 8 1 8 1*;· Dienstag, 5. August 1952 MORGEN Seite 5 bisherigen Erfahrungen schien jedoch die * Karlsruhe. sten Bau tage 1 5 ndesrepubli eim rift, ren Mit- ani- Sd m littelbauern ei ge zurüc und ure naten iten und eine Den weh, wird lan- ens ver ern. Wie konnte es 1 urch ihre soziale 7 rden be. inzelper. sie mi en Men. ertrag. die An- mt viel hen. cht wer. laß einge teiligung en Stel⸗ Wir wol. Fsbereite der An- braucht , indem monat- de, I Stolz eee ee isinger, U. Ueber 50 000 Hektar zum Teil ernlandes liegen heute in der K brach,— und doch könnte 3 3 sreichen, um mehr als 3000 te nuten Ane sichere Existenz zu schaf- Die Zeit, als ein, Schrebergarten nicht 15 Gold aufzuwiegen War. liegt noch nicht 0 k. Jeder Quadratmeter Boden, es eeentliche Parkanlagen, wurde damals 1 dem Kriege— mit Kohl, Ta- Kartoffeln bepflanzt, b kt üchenzettel ein wenig zu berei- Eisen gor geschehen, daß heute Isdielsweise in Baden- Württemberg allein 7000 Hektar Land brachliegen! i pie Hauptursache für diese bedauerliche Autwicklung ist zweifellos die sinkende Ren- lität der Landwirtschaft. Besonders die Innbäuerlichen Betriebe haben sich, bedingt Struktur, nien gegenüber als nicht widerstandsfähig genug erwiesen. Hiflzu kommt die immer ehr um sich greifende Landflucht, die Ab- Fenderung in die Industrie wegen der weit lünstigeren Verdienstmöglichkeiten. Nach der Lonnstatistik verdient ein ungelernter Ar- beter heute etwa 220 bis 230 DM— eine dumme, die weder ein Kleinbauer noch ein andwirtschaftlicher Arbeiter erreichen kann. gelangt, daß er sich in der Uniform eines Kurlsruhe will neue Sportanlagen bauen Sie sollen den Jugendgruppen in Selbstverwaltung gegeben werden um den Wirtschafts- Karlsruhe. Die Stadtverwaltung plant, im Stadtgebiet eine größere Anzahl von Sport- and Spielplätzen einzurichten und vorhan- dene neu zu gestalten und auszubauen. In dem jetzt dem Stadtrat zur Genehmigung zorlegenden Programm sind zunächst zehn Kinderspiel- und Ballspielplätze vorgesehen. die sollen im Laufe der Jahre so ausgebaut Verden, daß neben den Spielflächen auch Spielgeräte aufgestellt und Planschbecken bo wie Rollschuhbahnen angelegt können. Mitt dem Bau der Plätze, für die zmächst 115 000 DM notwendig sind, soll doch in diesem Sommer begonnen werden. die sollen den Jugendgruppen in Selbstver- waltung gegeben werden, damit die Jugend an der Erhaltung und Ausgestaltung ihrer Anlagen interessiert und politisches Verständnis geweckt wird. Außer- em ist für die Zukunft die Schaffung einer 0000 Zuschauer fassenden Sportanlage, vor dlem für Fußball veranstaltungen, geplant. Tag der Heimat in Weinheim Weinheim. Die ostpreußische Landsmann- werden ihr kommunal- sich dun ſchakt in Weinheim und die jetzt in der Decker stadt lebenden Egerländer begingen am ine zue zonntag in getrennten Feiern den„Tag der burger I feimat“ Die schlesische Landsmannschaft Schuppe n weinheim hielt am Vormittag eine Ge- Leyer de denkstunde ab. In allen Vèéranstaltungen, die hard 1 duch von zahlreichen Einheimischen besucht ühlhert e paren, wurde ein Bekenntnis zur verloren- en Eisingg g gen mußt f Führung, e: Eisings unkte becker e ine Häng t Zentner geschraubt. der Kall. Dienstz⸗ der Forde n Ma egierung, den angenen Heimat abgelegt und deren „ Tabakschnupfrekord liegt bei 30,12 Zentner Albershausen. Die Nachricht, daß der Mähringer Bürger Karl Zigler mit 24 ge- chnupften Zentnern den Tabakschnupfrekord balte, hat den 77 Jahre alten Karl Heydle aus Albershausen im Kreis Göppingen auf ben Plan gerufen. Heydle schnupft seit 60 dahren. Nach seiner Rechnung hat er mit ener Schnupfleistung von 500 Gramm in der Woche den absoluten Rekord auf 30,12 Glocken fanden eine neue Heimat Mosbach. Die drei größten Glocken der krineren Benediktiner- Abtei Grüssa Schlesien haben in Mosbach eine neue Hei- mat gekunden. Sie werden in den kommen- en Wochen vom Turm der Mosbacher St. Mannen Cicilenkirche zum erstenmal seit elf Jahren r Klolif wieder erklingen. Die Glocken waren im in trates da Jahr 1941 beschlagnahmt und zum Glocken- in Stat ner nach Hamburg gebracht worden. Von dier kamen die zusammen 210 Zentner wie- Erkläru der 8 zuden-Württemberg liegen 12000 Morgen Lund bruch andflucht und Anwachsen der Brachlandflächen— zwei ernste Probleme Besonders an den Grenzen der dörflichen Gemarkungen bleiben Felder unbebaut lie- gen, weil sie den weitesten Anmarschweg erfordern. Auch Ackerland, das seiner Bo- denqualität nach weniger ergiebig ist, bleibt sich selbst überlassen. Es entstehen so völlig verunkrautete Flächen, die eine ernste Ge- fahr für die angrenzenden bewirtschafteten Aecker darstellen. Feldverkäufe sind an- scheinend deshalb verhältnismäßig selten zu beobachten, weil die Hungerzeit der Nach- kriegsjahre noch in zu guter Erinnerung ist. Eine rechtliche Handhabe für die Bürger- meister der betroffenen Gemeinden, gegen die Besitzer brachliegender Felder vorzu- gehen, gibt es nicht. In einzelnen Fällen ver- sucht man es mit Aufforstungen oder stellt das Gelände für Bauzwecke frei. Nach allen idealste Lösung, die brachliegenden Felder und Wiesen durch eine Flurbereinigung zu- sammenzufassen und neu zu besiedeln. Da- durch werden nicht nur völlig verbaute und teilweise wegen Platzmangels unzureichende Höfe in den überbelegten Dörfern als Woh- nungen frei, sondern auch heimatvertriebene Bauern erhalten die Chance, sich eine neue Existenz aufzubauen. Außerdem ist man all- gemein der Meinung, daß durch eine ver- nünftige Flurbereinigung eine intensivere Bewirtschaftung und damit eine Steigerung der Rentabilität erreicht werden kann. Landflucht und das Anwachsen der Brach- landflächen sind zu Problemen geworden, die von den Gemeinden und Kreisen nicht allein gelöst werden können, wie diese betonen. Es ist eine Angelegenheit, die— wenn sie Aussicht auf Erfolg haben soll— nach Mei- nung von Fachleuten nur von den Ländern gemeinsam mit der Bundesregierung aufge- griffen und gelöst werden kann. Dus Doppelleben des Kellners Roth Als„US-Marine- Oberleutnant Harry Hendersen“ in Phantasie-Uniform Karlsruhe. Ein bewegtes und zunächst an Einkünften reiches Doppelleben führte der 25 Jahre alte vorbestrafte Kellner Hans Roth aus Pforzheim. Er war zu der Ansicht genden Glocken nach Wimpfen im Tal, wo die Grüssauer Benediktinerpatres nach ihrer Vertreiburig im ehemaligen Ritterstift Un- terkunft gefunden hatten. Dort konnten die Glocken jedoch keine Verwendung finden. Sie wurden daraufhin von der katholischen Kirchengemeinde Mosbach kàuflich erworben. Jubiläum der Götz-Festspiele Jagsthausen. Mit der 75. Aufführung von Goethes Schauspiel„Götz von Berlichingen“ haben die im Jahre 1950 vom Baron Wolf- Götz von Berlichingen begründeten Fest- spiele auf der Götzenburg Jagsthausen ein beachtliches Jubiläum begangen. amerikanischen Marine-Oberleutnants we- sentlich besser ausnehmen würde als in dem weniger eindrucksvollen Gewand eines Kellners. So legte er sich eine Phantasie uniform zu und konnte. obwohl er nur badisch- schwäbisch kauderwelschte, eine Reihe gutgläubiger Leute hinters Licht führen. Am meisten geschädigt wurde eine 37 jährige Frau. die für die Marine im all- gemeinen und für einen Offizier im be- sonderen schwärmte und den FHeiratsver- sprechen des Hochstaplers Glauben schenkte. Sie bezahlte dafür mit 6500 DM und wert- vollen Schmuckstücken. Roth. der sich den Namen„Harry Hendersen“ zugelegt hatte. verbrauchte das Geld teils für sich, teils brachte er es mit seinen zahlreichen son- stigen Freundinnen durch. 5 Auch die Bundesbahn zählt zu den Leid- tragenden, denn der angebliche Marineoffi- zier bezog für seine Fahrten verbilligte Karten an amerikanischen Schaltern. Das amerikanische Schöffengericht diktierte Roth eine Gefängnisstrafe von einem Jahr und 8 Monaten zu. Geheime Bürgerbefragung soll entscheiden Um die Errichtung einer deutschen Garnison in Walldürn Walldürn. Der Rat der Stadt Walldürn hat dieser Tage beschlossen, die Einwohner in einer geheimen Abstimmung über die Frage der Errichtung einer deutschen Gar- nison in Walldürn zu befragen. Während eines Bürgerforums hatten sich vor kurzem 90,4 Prozent der Teilnehmer für die Errich- tung einer Garnison nach der Aufstellung deutscher Verbände ausgesprochen. Er wollte„den Jagdpächter ärgern“ Bu nen. Vom Amtsgericht in Buchen wurde dieser Tage ein 49 Jahre alter Straßenwart wegen Jagdvergehens und Dieb- stahls zu drei Monaten Gefängnis verurteilt Der Angeklagte hatte,„um den Jagdpächter zu ärgern“, wie er vor Gericht betonte, im Wald sieben Schlingen ausgelegt, sie jed am gleichen Tage wieder entfernt. Wild kam dab nicht zu S naden. Dem Angeklagten wurde ferner der Diebstahl eines Marders zur Last gelegt, da er das Tier in einem Tellereisen fing und dann erschlug. Das Fell hatte er für 50 Mark weiterverkauft. Ein vielseitiger Betrüger Karlsruhe. Wegen Unterschlagung und Zollhinterziehung verurteilte das Schöffen- gericht Karlsruhe den 35 jährigen, mehrfach vVorbestraften Goldschmied Rolf Schaal aus Chemnitz zu zwei Jahren Gefängnis, 100 DM Geldstrafe und 600 DM Wertersatzstrafe. Der Angeklagte, der zuletzt wegen Diebereien dreieinhalb Jahre Zuchthaus verbüssen mußte, hatte ein in Karlsruhe geliehenes Fahrrad in Oberhausen weiterverkauft, zwei Frauen 60 Mark Rente veruntreut und drei Monate lang mit amerikanischen Zigaretten schwarz gehandelt, wobei er etwa 700 DM umsetzte. Im Februar behielt er zehn Bücher aus einer Leihbibliothek für sich und ver- kaufte sie. In Hamburg führte er eine Witwe als angeblicher Heiratskandidat hinters Licht und erleichterte sie um größere Geldbeträge, einen Fotoapparat und Schmuck. Das Gericht ließ den kriminellen Zeitgenossen Wissen, daß er, falls er die schiefe Bahn nicht ver- läßt, in absehbarer Zeit im Zuchthaus und in der Sicherungsverwahrung landen werde. Bei lebendigem Leib verbrannt Offenburg. Ein 75jähriger Landwirt aus Marlen bei Offenburg kam beim Reinigen einer Wiese am Rhein auf grauenhafte Weise ums Leben. Der Mann hatte Stroh und Schilf auf einen Haufen zusammen- getragen und diesen angezündet. Dabei fin- gen die Kleider des Landwirts Feuer und durch die starke Rauchentwicklung wurde er bewußtlos. Ehe der Vorfall bemerkt wurde und Hilfe zur Stelle war. verbrannte der Greis bei lebendigem Leib. Auch im NJugust hocken und wurm Doch mehr Niederschläge zu erwarten als im„abnormen“ Juli Freiburg. Im August ist nach der lang- fristigen Wettervorhersage des Landes- Wetteramtes Freiburg mit vorwiegend trok- kener und warmer Witterung zu rechnen. Dabei wird der August jedoch mehr Nieder- schlag bringen als der Juli, in dem nur 34 Prozent der durchschnittlichen Niederschlags- mengen dieses Monats fielen.* Für die erste Hälfte des zweiten Monats- drittels sagt das Wetteramt Freiburg kurz- fristige Wetterverschlechterung voraus, die auch vorübergehend Abkühlung bringen wird. Im allgemeinen ist jedoch in den bei- Vier Zentner Kuffee uus Pkw. gesdugt Raffinierte Schmuggler/ Ein Staubsauger brachte es an den Tag/ Zollfahndung verschärft den Kampf Freiburg. Seit dem 1. April vergangenen Jahres kämpft die Zollfahndung entlang der 340 Kilometer langen Grenze zwischen Süd- baden und der Schweiz wieder mit aller Schärfe gegen die Schmuggler. Bis zum zwei- ten Quartal 1952 sind gegen Devisen- und Warenschmuggler Geldstrafen in Höhe von 463 000 DM. verhängt worden, ferner Wert- ersatzstrafen in Höhe von 1 750 O00 DM und Zollabgaben in Höhe von 4 789 000 DM. Außerdem wurden 206 00 DM. beschlag- nahmt, die ins Ausland geschmuggelt wer- den sollten. Schließlich wurden 3,5 Tonnen Rohkaffee, eine halbe Tonne Röstkaffee, 3470 Uhren und 20 400 Uhrenteile, die aus der Schweiz nach Deutschland eingeschmuggelt werden sollten, sowie 61 Pkwò's. und zehn Lkw's. als Schmuggelfahrzeuge sichergestellt. Schmuggler mit neuen Methoden Die Methoden der Schmuggler sind in der letzten Zeit raffinierter geworden. So fahren sie heute meist mit den modernsten Wagen. Der erste große Fang eines solchen Wagens gelang, als man vor kurzem aus den Hohl- räumen eines schnittigen„Nash“ vier Zent- ner Kaffee mit einem Staubsauger saugte. Der Kaffee war auf die gleiche Weise in die Hohlräume hineingeblasen worden. Den da- zu verwendeten Staubsauger fand man im Auto. Er gab den Zöllnern den ersten Hin- Weis auf diese raffinierte Schmuggelmethode. Wichtige Grenzübergänge wie Weil- Otterbach und Bietigheim haben jetzt Suchgruben für die Untersuchung von Autos gebaut. Da die Schmuggler auf dem Lande nicht mehr soviel ausrichten können, versuchen sie in letzter Zeit ihr Glück wieder mehr auf dem Wasser, verstecken Kaffee in Auto- schläuchen und-reifen und schmuggeln ihn in Fischerbooten über den Bodensee. Ge- schickte Schwimmer kamen auch schon über den Hochrhein und zogen Kaffeèee in Gummi- schläuchen hinter sich her. Von der grünen Grenze in der Südwestecke des Bundesge- bietes berichten die Grenzaufsichtsbeamten, daß man neuerdings bei den Schmugglern sehr häufig Waffen finde, mit denen sie bei einer Verfolgung die Zöllner und deren Hunde abzuschütteln versuchen. Die Zoll- verwaltung glaubt deshalb, auf die V-Leute nicht verzichten zu können. Die Erfahrungen hätten gezeigt, daß die Verbindungen der Schmugglerringe oft über einflußreiche Hin- termänner laufen und daß deshalb jeder Hinweis auf Schmugglerorganisationen wich- tig sei. Rekordverkehr über Schweizer Grenze Der Verkehr über die deutsch-schweize- rische Grenze erreicht in diesem Jahre Re- kordziffern. Ueber die neun wichtigsten von den insgesamt 75 Grenzübergängen zwischen Weil- Otterbach und Konstanz gingen im letzten Jahr noch 42 000 Kraftfahrzeuge. Von Januar bis Juli dieses Jahres sind es bereits mehr als 70 000. Die Einrichtungen für die Zoll-, Devisen- und Paßfkontrolle an diesen wichtigsten Uebergängen werden in der nächsten Zeit erweitert. Zum bedeutendsten Grenzübergang von der Bundesrepublik nach der Schweiz hat sich die Uebergangsstelle bei Weil-Otter- bach entwickelt. Der Grenzübergang Lör- racli-Stetten. der hauptsächlich dem kleinen Grenzverkehr dient. meldet einen täglichen Durchgang von rund 1500 Kraftwagen. Den Uebergang Neuhaus passierten allein im Juli rund 12 000 Kraftfahrzeuge. Eine andere stark benutzte Uebergangsstelle ist Bietig- heim. Hier gehen vor allem auch Angehö- rige der alliierten Streitkräfte über die Grenze. Ein Lob den deutschen Zollbeamten Trotz des außerordentlichen Verkehrs an den Grenz übergangen gehen kaum noch Be- schwerden über das Verhalten der Zollbe- amten gegenüber den Reisenden ein. Nach Angaben von Finanzpräsident Dr. Walter Hoferer, dem Leiter der Zollabteilung in der Oberfinanzdirektion Freiburg. kommen Beschwerden meist nur noch von deutscher Seite. Hoferer erklärte, die Ergebnisse der Stichproben an den Grenzübergangsstellen müßten die Zollbeamten häufig in ihrer Meinung bestärken, daß jeder Passant an der Grenze ein Schmuggler sein könnte. Nach übereinstimmenden Angaben der Lei- ter der Straßenzollämter Weil- Otterbach und Lörrach-Stetten verstoßen durchschnitt- lich 48 Prozent der Kontrollierten gegen die Devisen- und Zollbestimmungen. Zollhunde helfen den Zöllnern Die Zollverwaltung im Bereich der Ober- finanzdirektion Freiburg mußte in der letz- ten Zeit Beamte von anderen Kontrollpunk- ten abziehen, um den Rekordverkehr an den Uebergängen noch in der Hand zu be- halten. Mot-Staffeln und vor allem Zoll- hunde müssen die Lücken schließen. In den letzten Nächten haben Zollhunde im Gebiet der„Eisernen Hand“ in der äußersten Süd- Westecke. wo sich die deutsche und die schweizerische Grenze verzahnen. Schmugg- ler bis auf 350 Meter Entfernung im dich- ten Wald gewittert und gestellt. den ersten Monatsdritteln sonniges und warmes Wetter zu erwarten. Anschließend ist mit einem wechselhaften und zeitweise kühlerem Witterungsabschnitt zu rechnen, der zum Teil gewittrige Niederschläge brin- gen wird. Nach dem 25./ 26. August soll dann Wieder eine Wetterbesserung eintreten. Zum ersten Male elektrisches Licht Freiburg. Der 586 Einwohner zählende Ort Kaltbrunn im Kreis Wolfach ist vor einigen Tagen als letzte Schwarzwaldge- meinde an das elektrische Stromnetz des Baden- Werkes angeschlossen worden. Alle anderen Gemeinden des Schwarzwaldes wurden schon vor dem Kriege mit elektri- schem Licht und elektrischer Kraft ausge- stattet. Zur Zeit gibt es im Schwarzwald noch eine ganze Anzahl abgelegener Höfe und kleine Weiler. die als künstliche Licht- quelle nur Petroleum oder sonstiges ent- zündbares Oel benützen. Meist gehören solche abgelegenen Siedlungen zum Liefe- rungsgebiet von privaten Elektrizitätswer⸗ ken, die nicht leistungsfähig genug sind, um das Stromnetz in völlig unrentable Gegenden auszubauen. Vom Schienenräumer erfaßt Lörrach. Auf der Bahnstrecke Lörrach Basel wurde zwischen Lörrach und Stetten die Leiche eines 27jährigen Gastwirtssohns aus Lörrach aufgefunden. Nach den Ermitt- lungen der Polizei scheint sich der junge Mann in selbsmörderischer Absicht vor einen Zug geworfen zu haben. Er wurde jedoch nicht überfahren, sondern vom Schienen- raumer der Lokomotive erfaßt und auf die Seite geworfen, wobei er tödliche Verletzun- gen erlitt. Scharfer Protest gegen GEMA- Forderungen Lörrach. Vertreter der Musikverbände des Obermarkgräfler Sängerbundes und der Sportverbände protestierten in Weil a. Rh. gegen die übertriebenen Forderungen der GEMA“. Nach einer Statistik der Ortsver- eine von Weil a. Rh. ergab sich allein für die Stadt Weil eine Forderung der GEMA von über 3000 DM. Die Delegierten faßten eine Entschließung, in der sie sich vor allem dagegen wenden, daß von Behörden Unterlagen an Vertrauensleute der GEMA gegeben werden. Die im Bundestag vertre- tenen Parteien werden aufgefordert, dafür einzutreten, daß sich die Forderungen der GEMA künftig in erträglichen Grenzen halten. Nordbaden em Schne⸗ ad Mann- Bevölke- iner Ver lückliche Industit- dies mo. 8 unlaute der Sta nordbad Stadt, dt r bringe egierung Aussich aädlich e zu vel ntenbund Lannbel ster Vol r. Könis nilologel * Ober⸗ Deutsche (GDB zchluß al m BBE ande del veinsche gen. G.. DaIMI ER. BIN 2 AKTIINGdESEBLLISCEITT STUTTOI neich BERN. Schweiz in Serie gebovten Typ 300. Uberlegenheit der Konstruktion, hervorragende fahreigenscheffen und unbedingte Zuverlössigkeit bilden die Grundlege für den Siegeszug der Mercedes-Benz- Fahrzeuge MERCEDES-BENZ Neich BRESCIA- Italien 1000 Meilen- Straßenrennen 2. und 4. Platz Preis von Bern J. 2. und 3. Platz neich LE MAN S. Freinlereich 24. Stunden- Oouerrennen J. und 2. platz gewenn Mercedes- Benz nun quch den Großen Jubilöumspreis vom Nürburgring Dos sind die toppen in der Erfolgsserie des neuen Sport/ gens der Daimler- Benz Aktiengesellschoff— entwickelt aus dem RT UNTE N * N * W Ne Naessav X N I. Hermenn Leing 2. Karl Kling 3. Fritz Riess 4. Theo Helfrich RTURKHEIM 3 8 5 n 3 5 8 8 5 8 2 2 8 88 —— r. — LUDWICSHAFEN UND DIE PFALZ b Stadtnachrichten Heute letzter Tag. Die groge Blumen- schau, die vom BASF-Kleingartenverein im Felerabendhaus durchgeführt wird, ist noch bis heute abend, 20 Uhr, geöffnet. Omnibus war stärker. In der Edigheimer Straße in Oppau stießen am 1. August gegen 7.35 Uhr ein Omnibus und ein Kleinkraftrad zusammen. Dadurch wurde eine 24jährige Radfahrerin erfaßt und zu Boden geworfen. Der Kradfahrer und die Radfahrerin trugen leichte Verletzungen davon. In die Fahrbahn gelaufen. Ein 14jähriges Mädchen lief am 1. August gegen 17 Uhr in Höhe der Straßenkreuzung Rheinstraße- In den Weihergärten in die, Fahrbahn eines Kraftrades. Beide Unfallbeteiligten wurden schwer verletzt und das Krad stark be- schädigt. 117 Jahre alt ist der Autoschlosserlehrling, der am 1. August festgenommen wurde. Er Hatte sich im Stadtpark mehreren Schüle- rinnen gegenüber in unsittlicher Weise ge- Zeigt. Gestohlen und zusammengefahren. Auf der Kreuzung Altriper- Hauptstraße/ Kron- gasse stiegen am 3. August gegen 1.15 Uhr ein Pkw. und ein Kradfahrer zusammen. Personen wurden nicht verletzt, dafür war der Sachschaden erheblich. Der 16jährige Kradfahrer hatte das Fahrzeug außerdem in das Hans-Sachs-Straße gestohlen und ohne Führerschein benützt. Von beiden Fahrern wurden Blutproben genommen. Die Eltern bedroht und das Mobiliar teil- Weise zerstört, das war das traurige Fazit, das ein 21jähriger Mann nach dem Besuch des Blumenfestes ziehen mußte. Da er stark Angetrunken war, wurde er bis zu seiner Ernüchterung auf einem Polizeirevier ver- Wahrt. FR 0033 ist das polizeiliche Kennzeichen eines roten Motorrollers, Marke„Lutz“, der am 1. August zwischen 22.15 und 0.10 Uhr aus dem Hofe eines Filmtheaters in der Leuschnerstraße entwendet wurde., Der Rol- ler hat einen Wert von 350 DM. FR 22 3299 ist das polizeiliche Kenn- zeichen eines Pkw. Marke DRW“, der in den Abendstunden des 2. August am Willer- simmweiher entwendet wurde. Endspiel-Erfuhrungen- Inluß zu neuen Plänen Aktuelle Fragen um das Stadion in einer Sitzung des städtischen Sportausschusses In einer Sitzung des Sportausschusses der Stadt Ludwigshafen gab Baurat Cammisar einen Bericht über den derzeitigen baulichen Stand der Stedionanlage. Nach den Erfah- rungen des Endspiels seien lediglich noch einige kleinere Aenderungen notwendig. So Sei es. obwohl sich die Wellenbrecher schon gu bewährt hätten, unumgänglich, eine Blockeinteilung der Stehplätze einzurichten und Steh- und Sitzplätze durch einen Zaun scharf voneinander zu trennen. Auhberdem müßten besondere Zugänge zu den Sitzplät- zen geschaffen werden. Es gelte weiterhin, die provisorischen Eingänge zu beseitigen und ihnen ihre endgültige Gestaltung zu geben. Ebenso müsse man bei den Abort- anlagen aus dem Stadium des Notbehelfs heraus zu Anlagen kommen, die allen hygie- nischen Forderungen entsprechen. Hierbei sei allerdings noch die Frage zu prüfen, ob es Wirtschaftlicher ist. stationäre Anlagen zu bauen, oder je nach Bedarf fahrbare Bedürf- nisanstalten aufzustellen. Wenn dann noch der Innenausbau der Tribüne vollendet sel, Wäre die Fertigstellung des Stadions er- reicht. Aus dem Erfahrungsbericht über das Endspiel der deutschen Fußballmeister- schaft, den der Leiter der Hauptverwaltung. Erich Reimann, gab, ging hervor. daß es sich bei verschiedenen nachträglichen Beanstan- dungen ausschließlich um Kleinigkeiten han- delte. So seien die vom Stadion weit ent- fernten Parkplätze stark. und die der Innen- Tag der Heimat- auch in Ludwigshufen Grundsteinlegung für 96 Eigenwohnungen der Vertriebenen Im ganzen Bundesgebiet wurde am Sonn- tag in Tausenden von Einzelversammlungen der„Tag der Heimat 1952“ als große Mah- nung an das Gewissen der Welt abgehalten. Auch der Kreisverband Ludwigshafen des „Bundes vertriebener Deutscher“ hatte zu einer Gedenk- und Feierstunde in der Turn- halle Mundenheim geladen, in deren Mittel- punkt eine Ansprache des Kreisverbands- Vorsitzenden Erwin Wiezoreck stand. Wiezoreck ging auf den Tag von Potsdam ein, an dem die Zerstücklung Deutschlands dokumentarisch besiegelt wurde. Er habe das Brutalste, was Menschen ersinnen konn- ten, die Vertreibung von 12 Millionen Deut- schen aus ihren Heimatgebieten, ausgelöst und den Anlaß gegeben, daß sich heute be- reits Deutsche— getrennt durch Stachel draht und Minen— gegenüberstehen. Von Postdam datiere Unfreiheit und Elend. Nie, aber werde die Welt den Frieden gewinnen, ohne die organische Wiederherstellung Deutschlands sowie der Wiedergutmachung des unvorstellbaren Unrechts. Einmal müg- ten alle Schranken der Unvernunft fallen. Die Vertriebenen riefen nicht nach Ver- Fahnenweihe beim„Sängerbund Oppuu“ Festbankett und Freundschaftssingen der DAS-Chöre Zur Fahnenweihe hatte am Wochenend der„Sängerbund Oppau“ geladen. Ein großes Festzelt war auf dem fahnenge- schmückten Marktplatz aufgeschlagen wor- den, aber es vermochte kaum, die zahlreichen Besucher zu fassen, die am Samstagabend nach Oppau gekommen waren. Im Mittel- Punkt des umfangreichen Programms, mit dem die Gäste des Banketts unterhalten Wurden, stand die Weihe der blaugelben, mit symbolischen Zeichen geschmückten Fahne. Nach dem Willkommensgruß Fritz Strik- kers, dem 1. Vorsitzenden des„Sängerbun- des“ sprach Hermann Kutschke, der Präsi- dent des„Deutschen Allgemeinen Sänger- bundes- über den ethischen Wert, der in der Pflege des Chorgesangs liege. Neben dem gastgebenden Verein trug der Männerchor der BASF- Siedlung Fußgön- heim zur Gestaltung des Festprogramms bei. Mit tänzerischer Gymnastik erfreuten die geschmeidigen Mädel, die der„Turnerbund“ entsandt hatte, der„Fechtelub“ kreuzte elegant die Klingen und die Sänger vom „Liederkranz“, Oppau, von„Harmonie“ und „Thalia“ ernteten mit ihren Vorträgen star- ken Beifall. Zu einem Höhepunkt des Abends wurde die Ehrung der 21 Gründungsmit- glieder des„Sängerbund“. Nach einer Gedenkstunde auf dem Op- pauer Friedhof wurde am Sonntagnachmittag ein großes Freundschaftssingen veranstaltet, an dem sich die DAS-Chöre aus Ludwigs- hafen-Nord, Oggersheim, Haßloch, Altrip, Frankenthal, Edigheim und Oppau mit Erfolg beteiligten. Wie der Samstag, so schloß auch der zweite Festtag mit fröhlichem Tanz, zu dem die Kapelle Beringer unermüdlich auf- Spielte. Ausgezeichnete Aufführung von Wilhelm Tell“ Stadttheater Worms überzeugte wieder im Ebertpark. Statt der Freilichtbühne wurde die größere Pielfläche vor der Konzertmuschel ge- Wählt, als das Stadttheater Worms am Sonntagabend mit Schillers„Wilhelm Tell“ im Ebertpark gastierte. Bühnenbildner Kurt Harting hatte das Podium nach beiden Sei- ten durch Anbauten erweitert und so Raum für verschiedene Schauplätze gewonnen. Mit den sparsamsten Mitteln deutete er die Dekoration an: Ein Stuhl genügte, den Burgsaal Attinghausens und eine Bank, den Hof im Hause Tells zu markieren. Eine an- steigende Fläche bot Möglichkeit, die Tiefe der Muschel gänzlich zu nutzen. In diesem schlichten Rahmen kam es Allein auf die Ueberzeugungskraft der Dar- Wos gehen wir hin? Filmtheater im Pfalzbau: Jugend von heute“.— Rheingold-Theater:„Ungeküßt sollst Du nicht schlafen gehn“. Spätvorstellung„Zwei- kampf am Red River“.— Die Kurbel:„Ver- Urteilt“.— Regina-Theater: Ich kämpfe um Dich“:— Heli-Theater:„Käpt'n China“. Spät- Vorstellung Käpt'n China“.— Raschig-Film- theater:„Eva erbt das Paradies“. Metropol Friesenheim:„Die Erbschleicher“.— Filmthea- ter Gartenstadt:„Hanna Amon“. Licht- spielhaus am Schillerplatz:„Lockende Gefahr“. steller an. Die Geschlossenheit des Ensem- bles, die wir bei den vorigen Gastspielen rühmen konnten, brachte auch den„Tell“ zu eindringlicher Wirkung. Regisseur Heinz Artmann fend eine glückliche Synthese zwischen einem dezenten, auf pathetische Gestik verzichtenden Darstellungsstil und einer zwangslos aufgelockerten Bewegtheit der dramatischen Szenen. Geschickte Strei- chungen rafften den Spielablauf, der, nur von einer Pause unterbrochen, die Zu- schauer stark in seinen Bann schlug. Im Mittelpunkt des Interesses stand Josef Flöth, dessen starke Vitalität dem Tell besonderes Format verlieh. Körper- lich prädestiniert für die Rolle des aus der Schar der Landleute hervorragenden, star- ken Jägers, erfüllte er die Titelfigur mit so blutvollem Leben, daß sie die Idee des Stückes, den Kampf um Freiheit und Men- schen würde, suggestiv verkörperte und dem gesamten Geschehen ihren Stempel auf- drückte. Die ausgezeichnete Aufführung hätte wesentlich mehr Beifall verdient, als das zahlreiche, mit unnötiger Hast zu den Son- derwagen der Straßenbahn eilende Publi- heim, kum den Künstlern spendete. gebi geltung, sie hätten auch kein Verlangen danach, den Weg zurück in die Heimat vor- bei an neuen Soldatengräbern anzutreten, aber ihr Glaube an den Sieg des Rechts sei felsenfest. Höhepunkt der festlichen Veranstaltung War die symbolische Grundsteinlegung zu den 96 Eigentums wohnungen, die der Kreis- verband Ludwigshafen jetzt an der Saarland straße für Vertriebene erstellt. Erwin Wie- zoreck überreichte dem mit der Ausführung des Vorhabens betreuten Architekten Georg Friedrich Weißbrod die Urkunde zum Bau. Sie wird in den Grundstein. abo stadt nur schwach belegt worden, was aber damit erklärt werden konnte. daß mit einer noch größeren Zahl von Kraftfahrzeugen gerechnet worden war. Nicht ganz habe der Ordnungsdienst im Stadion funktioniert und für zukünftige Groß veranstaltungen soll der Standplatz der zusätzlichen Stahlrohr- und Holztribünen So angeordnet werden. daß die Zugänge zu den Stehrängen freigehalten werden. Um einen noch reibungsloseren Zu- Sang zu den Plätzen zu erreichen, soll nach der Blockeinteilung der jeweilige Block und der entsprechende Eingang auf den Ein- trittskarten vermerkt werden. Einen weite- ren Mißgstand zeigte Erich Reimann mit einer gewissen„Belästigung“ der Zuschauer durch zu viele fliegende Händler auf. Die Schäden. die von den Zuschauern gel- tend gemacht wurden Beschädigung oder Beschmutzung der Kleider), waren nur ge- ring. Die Vereinsfahne des VfB Stuttgart, die von einem Fahnenmast am Marathon- tor verschwunden war. hat. wie sich später herausstellte, ein Amerikaner als glühender VfB- Anhänger mitgenommen. Er hat sie in- zwüschen an den Verein zurückgegeben. Nachdem über das Entgegenkommen von Bahn und Post noch positiv berichtet wurde. befaßte sich der Ausschuß mit verschiedenen Anträgen Ludwigshafener Sportvereine auf Zuschüsse und nahm abschließend mit Freu- den die Mitteilung von Erich Reimann ent- gegen, daß die Verhandlungen mit dem pfäl- zischen Leichtathletik- Verband so weit ge- diehen seien, daß mit der Durchführung der süddeutschen Leichtathletik- Meisterschaften im Südwest-Stadion im nächsten Jahre ge- rechnet werden kann. BISF-Kleingüriner .. verstehen das Feiern Als Abschluß des ersten Jubiläums tages der BASF.- Kleingärtner trafen sich Sonntagabend zahlreiche Gäste auf der Ie rasse des idyllischen Gartens am Netz abendhaus. Lichterketten erstrahlten üb den Tischreihen, dezent spielte die Kape Ottusch unterhaltsame Weisen, und plötele flammten in der Tiefe des Gartens rote L5 ter auf— ein, zwei und immer mehr, bis gf schließlich den ganzen Rasen umsäung Sie spiegelten sich in den Zierbassins 1 irrlichterten kokett über die tönernen ü, der drei Pinguins, die den verspielten 00 rakter dieses Gartenteiles noch betonen, Kein Wunder, wenn bei diesem, sich al Effekte bedienenden Schauspiel die Reibe der Zaungäste immer dichter Wurden. de hellen Lampen erloschen, und im J zweier Scheinwerfer standen drei Sralg Mädchengestalten auf dem Rasen und ten einen Wiener Walzer. Man fühlte sichl. eine andere, bessere Zeit versetzt, und uf der Walzer verklang, die Terrasse wiede blendendes Licht getaucht wurde, ka man nur ungern zur alltäglichen Unterbz tung zurück. Noch mehrere Male wiederhqhf sich dies Bild. Mit einer Polka und eng ungarischen Tanz konnten sich die Mad, vom Nationaltheater-Ballett noch rel Beifall holen. Nach und nach erloschen die Kerzen Garten. Es blieb die fröhliche Stimmug wie sie auf jeder anderen Gartenterras auch herrschen könnte. Immerhin haben g die Initiatoren dieses Abends verstanden, I Gäste für kurze Zeit darüber hinaus g heben, eine Leistung, die nicht jedem u anstalter glückt. Du flannlieimer Sporinaehriehten Trotz Ueberlegenheit verloren Teutonia Uelzen— VfR Mannheim 4:3 Die Amateuroberliga-Mannschaft Teutonia Uelzen schlug am Sonntag in einem Freund- schaftsspiel aus Anlaß des vierzigjährigen Bestehens der Teutonia den VfR Mannheim mit 4:3 Toren. Teutonia konnte schon nach zehn Minuten in Führung gehen und nach dem Ausgleich durch den VfR bis zur Halb- zeit auf 2:1 erhöhen. In der zweiten Halbzeit gelang es den Teutonen trotz der drückenden Ueberlegenheit der Mannheimer immer wie- der durchzubrechen und den Mannheimer Schlugmann zweimal zu überwinden. Ein Elf- meter wurde von VfR verschossen. Erst in den beiden letzten Minuten waren die Mann- heimer, die in stärkster Besetzung spielten, noch zweimal erfolgreich. Hitze beeinträchtigte das Spiel Düren 99— SV Waldhof 1:2(1:1) Vor 4000 Zuschauern zeigten beide Mann- schaften nur in der ersten Halbzeit gute Lei- stungen, während das Niveau im zweiten Durchgang infolge der sommerlichen Hitze stark absank. Düren ging nach 20 Minuten durch Rechtsaußen Sürth(früher Braun- schweig) in Führung. Fünf Minuten vor der Pause schoß Waldhofs Halblinker Harter den Ausgleich. Bei verteiltem Feldspiel gelang den Süddeutschen zehn Minuten vor Schluß über- raschend durch einen Weitschuß von Heim der siegbringende Treffer. Edinger Kraftsportjubiläum .. eine ausgezeichnete Leistung Weit über 100 Kraftsportler bildeten beim 50 jährigen Jubiläum der Kraftsportabteilung der SpVgg. Fortuna Edingen im Ringen, Ge- wichtheben und Tauziehen innerhalb eines nationalen Wettstreites einen prächtigen Rah- men. Die Leistungsschau erreichte in den Nach- mittagsstunden des Sonntags ihren Höhepunkt, als die Entscheidungskämpfe fielen. An Titus Holenert und Georg Ding über- reichte Kreisfachwart Mundschenk beim sams- täglichen Festkommers jeweils die goldene Ehrennadel des nordbadischen Schwerathletik- verbandes. Der Samstagnachmittag war der Jugend vorbehalten. Montag. Ketsch, und Tröndle, Karlsruhe, im Gewichtheben, sowie Hack, Hemsbach, Kirschner. Heidelberg, und Reis, Viernheim, im Ringen wurden Wettv- Streitsieger. Am Sonntag kämpften die aktiven Kraft- sportler. Die ersten Entscheidungen fielen an der Scheibenhantel, wo sich Greulich, Wein- Liebermann, Kirchheim, Vehmann, Weinheim, Dollheimer, Dieburg, und Köhler, Weinheim, in die Siegerliste eintrugen. Im Ringen gab es vom Bantamgewicht auf- Wärts nachfolgende Turniersieger: Epting, Hoffmann, beide Hornberg, Ries, Feudenheim, Dittmann, Großzimmern, Benz. Feudenheim, Rohr, Ketsch, und Böhm, Heidelberg. Den Mannschafts wettbewerb im Tauziehen holte sich KSV Schriesheim vor den gastgebenden Fortunen. Pokalgewinn für Phönix Die erste Fußball-Elf des Phönix Mann- heim hatte sich vor einiger Zeit beim Wies- oppenheimer Turnier mit einem Sieg die Be- rechtigung erkämpft, den Pokalinhaber Bür- stadt herauszufordern. Das Spiel wurde am Sonntag vor 1000 Zuschauern auf dem Platz des Turnierveranstalters im Landkreis Worms ausgetragen. Den Bürstadtern gelang es, ob- wohl sie mitunter ein wenig hart einstiegen, nicht, die Partie offenzuhalten. Phönix war eine Klasse besser und siegte durch Tore von Vignoli(2), Stegmann und Riehle verdient 4:1. Klubhausweihe beim VfB Drei Monate lang wurde draußen in der Gartenstadt beim VfB freiwilliger Arbeits- dienst geleistet. Das Ergebnis, ein schmuckes Clubhaus von 2210 Metern konnte am Sams- tagabend seiner Bestimmung übergeben werden. Der Neubau mit seinem geräumigen Wirt- schaftsraum, zwei Umkleideräumen, Wasch- gelegenheit sowie einer Zwei- Zimmerwohnung nebst Küche für den Platzwart wurde von einigen hundert VfB- Anhängern eingehend be- sichtigt und für gut und schön befunden. Vor- sitzender Fritz Werle nahm den feierlichen Weiheakt vor. Glückwünsche übermittelten Vertreter des Kreisverbandes, des Siedlerbun- des und die Fußball-B-Klasse. Größtes Sor- Senkind ist nun für den VfB die Wiederher- lachouchs donnerſe uber den Odenuoaldil 25 000 umsäumten den herrlichen Kurs beim 3. Rennen Wir brauchen— dies haben die letzten gro- gen Rennen deutlich bewiesen— eine breite Spitze im Motorsportnachwuchs. Da Motorsport rennmäßzig betrieben jedoch eine teuere Passion ist, war guter Rat oft nicht billig. Anerken- nenswert sind deshalb die Bemühungen zahl- reicher Veranstalter von Nachwuchsrennen, die dazu übergehen, an ihren Renntagen auch zwei bis drei Läufe für Fahrer mit Serienmaschinen auszuschreiben. Der ADAC Buchen-Mudau machte am Sonntag mit seinem dritten Oden- waldringrennen keine Ausnahme. Das Resultat war erfreulich, konnten sich doch vor 20 000 Zuschauern mehrere Mannheimer recht gut in Szene setzen. In der Klasse bis 125 cem hieß der Sieger Kron- müller(Mannheim) auf Puch. Dieser vielseitige Fahrer hatte anschließend Pech, denn sowohl bei den 350er Rennmaschinen als auch in der 500er Klasse erlitt er, in ausgezeichneter Po- sition liegend, Kupplungsschäden. In der 250er Klasse der Serienrenner gewann Walter Vogel (Ladenburg) auf seiner Adler. Die 500-c ο m- Klasse war das Rennen eines überlegenen Mannes auf einer überlegenen Maschine. Der Mannheimer Gert Riesenacker gewann auf einer Triumph-Tiger 100 mit dem ausgezeich- neten Schnitt von 100,3 km/st. Der hohe Wert dieser Geschwindigkeit wird deutlich, wenn man die 107 kmist des Siegers der 350-c m- Rennmaschine(Toni Schmitz, Adenau) zum Vergleich heranzieht. In dieser Klasse belegte der Mannheimer Nachwuchsfahrer Kern auf Norton einen achtbaren dritten Platz, während der Mannheimer Neureuther 8er 100) hinter Riesenacker bereits einen guten zweiten Platz belegt hatte. Das Hauptrennen des Tages, der Lauf der 500-cem- Rennmaschinen wurde eine sichere Beute des Wittener Nachwuchsfahrers Reschop stellung seines durch Kriegs- und Besatz schäden in einen Sandacker verwandelg Spielplatzes, der einmal Süddeutschland schnellste Aschenbahn war. Rotweis Rheinau stellt sich vor Für seine sportliche Werbe veranstellut konnte Fritz Böckenhaupt wohl keine fal. VfR Mannheim, Neckarau und die Neckarauer Jungliga. Unie lebhafter Anteilnahme der vielen hunden Sommerfestbesucher mußten die einsatzfrel digen Rot-Weißen im Verlauf der belda Tage die spielerische Ueberlegenheit du routinierten Gäste anerkennen(Amateur-In VfR— SC Rot-Weiß 7:0; 1. Schüler VfL Nel. karau— Rot-Weiß 4:1; VfL Neckarau qunß liga— Sc Rot-Weiß II beim Stand von wegen starken Gewitterregens abgebrochen Der heute schon 180 Mitglieder zählen Sc Rot-Weiß wird am Samstag im Siedle. heim eine Damen-Handball- und eine Tad. tennisabteilung gründen. 5 Toto-Quoten West-Süd-Block: DM.— Zehnerwette: 1. Rang 1257/50 DIA Rang 69,40 DM; 3. Rang 7.90 PM. 5. auf Triumph, der auch mit 117,6 kms; schnellste Runde des Tages gefahren war, Die Veranstaltung, die tadellos organ war, verlief ohne Unfall, und brachte Mannheim das erfreuliche Fazit, daß sich h uns endlich wieder einige begeisterte Mat sportler mit Rennbegabung zusammengef haben. Schneller Mann auf schneller Maschine Mannheimer Riesenacker gewann 3 500-c œm-Serienrennen. * 7755 2 N e 5 22 7 22 . 75 , * stoppi Saubere, fleissige Zwölferwette: 1. R 8203,90 DM; 2. Rang 354,10 DM; 3. Rang d 0 1 Tiger 100 auf dem Odenwald- Runge, f IIIIIInon! Zahnzerfall! Größere elektrotechnische Fabrik sucht für mre Abteilung Presserei einen erfahrenen Formenbauer für die Herstellung von Kunststoff-, Preß- und Spritzformen in aussichtsreiche Dau erstellung. Bewerbungen mit handschriftlichem Lebenslauf und Zeugnisabschriften unter Nr. BP 42381 an den Verl. APPARATE- SLAaSBTASER ledige jüngere gewandte Kraft sofort für gröbere bayerische Werkstätte gesucht. Angebote unt. M. T. 11 332 Uh. ANNONCEN- EX PEDTT. CARL NORDSEE · NEIN GABLER, München 1. Zweigniederlassung eines be- deutenden Werkes der Metall- industrie sucht jungen KAUFMANN als Verkaufsfahrer für eing. Touren u. Bürotätig- keit. Geboten wird Gehalt, Spe- sen u. Provision. Angeb. mit Lebenslauf, Lichtbild usw. unt. Nr. 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Mannheim, Mönchwörthstraße 144 In stiller Trauer: Maria Derlitzki Beisetzung: Mittwoch, 11 Uhr auf dem Hauptfriedhof mm. 1. Seelenamt: Freitag, 7.15 Uhr, St. Paul, Almenhof. J r Mitten aus dem Leben, das voll unermüdlicher Arbeit für die seinen war, wurde mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwie- gervater und Opa, Herr Fritz Kreßmann Ingenieur im Alter von 67 Jahren aus unserer Mitte gerissen. Mannheim, den 4. August 1952 Frledrichsring 44 In tiefer Trauer: Anna Kreßmann geb. Friedrich Max Kreßmann und Frau Fritz Schier und Frau Gerda geb. Kreßmann und Gisela yeuerbestattung: Dormerstag, 7. Aug., 13.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Bestattungen in Mannheim Dienstag, 3. August 1952 Hauptfriedhof Zeit Barth, Caroline. Jungbuschstraße 85 3 3„ 10.00 Haßler, Emil, Rüdesheimer Straße 8„ 0 Ruhbach, Emma, P 6, 10/111„ 10 Eckert, Helene, Donnersbergstraße 185„ 11.30 Salmon, Ferdinand, Max-Joseph-Straße 23„13.00 Krematorium Schick, Luise, Mollstraße 1000 13.30 Riecken, Katharina, Untermühlaustraße 60„„14.00 Friedhof Neckarau Sautter, Emil, Mönchwörthstraße 168. 3 3 3 13.30 Lozuga, Anna, Giegenstraße ss„ I4.00 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Nach einem arbeitsreichen Le- ben für die mren, verschied nach langem schwerem Leiden meine liebe Frau, unsere gute Mutter und Oma, Frau Ramarina nopn geb. Graßer im Alter von 76 Jahren. Mhm.-Neckarau, 3. August 1952 Angelstrage 28 i en tleter Trauer: Ludwig Bopp Kinder, Enkel u. Urenkel Feuerbestattung: Mittwoch, 6. 8., 13 Uhr, Hauptfriedhof Mannh. Nach kurzer Krankheit wurde meine liebe Frau, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Schwe- ster, Schwägerin u. Tante, Frau Elisabetha Bühler geb. Biedermann im Alter von 47 Jahren in die Ewigkeit abberufen. Mhm.-Käfertal, 4. August 1952 Rebenstraßge 8 In tlefer Trauer: Philipp Bühler Kinder u. alle Angehör. Beerdigung: Mittwoch, 6. Aug., 14.30 Uhr, Friedhof Käfertal. „Seit Jahrzehnten begleitet mich Klosterfrau Melissengeist, wo immer Iich hingehe. Bei inneren und äußeren Schmerzen hat er mir große Linderung verschafft. Heute bin ich 72 Jahre alt und führe meinen Haushalt(5 Zim- mer) immer noch allein. Ich glaube, daß ich meine Frische in der Hauptsache dem Klosterfrau Melissen- geist verdanke!“ So schreibt Frau Berta Steinle, Konstanz, Bodanstraße 52. Immer wieder bestätigen die alten Leute aus reicher Erfahrung:„Der echte Klosterfrau Melissengeist— der hat uns geholfen die Beschwerden des Alltags zu lindern, gesund und krisch zu bleiben!“ Klosterfrau Melissengeist in der blauen Packung mit 3 Nonnen ist in allen Apotheken und Drogerien erhältlich. 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Zwangs versteigerung Im Zwangsweg versteigert das Notariat am: Mittwoch, dem 1. Oktober 1952, nachm. 14.30 Uhr in seinen Diensträumen in Mannheim, Schloß, westl. Flügel, Zimmer 123, das Erbbaurecht Eisstadion Friedrichspark G. m. b. H., Mannheim. Fried- richspark, auf Gemarkung Mannheim. Die Versteigerungsanordnung wurde am 10. Januar 1952 im Grundbuch vermerkt. Rechte, die zur selben Zeit noch nicht im Grundbuch ein- getragen Waren, sind spätestens in der Versteigerung vor der Auf- forderung zum Bieten anzumelden und bei Widerspruch des Gläubigers glaubhaft zu machen; sie werden sonst im geringsten Gebot nicht und bei der Erlösverteilung erst nach dem Anspruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berücksichtigt. Wer ein Recht gegen die Versteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zuschlag aufheben oder einstweilen einstellen lassen; sonst tritt für das Recht der ver- Steigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes. Die Nachweise über das Erbbaurecht samt Schätzung kann jedermann einsehen. Gegen die Feststellung des höchstzulässigen Gebots steht den Beteiligten die Beschwerde innerhalb zwei Wochen ab Zustellung dieser Terminbestimmung an die Stadt Mannheim Preisbehörde für Grund- stücke zu. Es ist zweckmäßig, schon zwei Wochen vor dem Termin eine genaue Berechnung der Ansprüche an Kapital, Zinsen und Kosten der Kündigung und der die Befriedigung aus dem Grundstück be- zweckenden Rechtsverfolgung mit Angabe des beanspruchten Ranges bei uns einzureichen. Grundstücksbeschrieb: Erbbau-Grundbuch von Mannheim. Band 929, Blatt 16, Lgb.-Nr. 2046/4, 37 à 15 qm Hofreite, EBRN), Lgb.-Nr. 2046/25, 58 à 03 qm Hofreite,(EBR). Schätzungswert: 195 000. DM(Höchstzulässiges Gebot). Zubehör: Wert 295,— DM. Mannheim, den 15. Juli 1952 Notariat V als Vollstreckungsgericht. Vor dem Apollotempel in Schwetzingen: Sensationeller Erfolg mit„Einer kleinen Nachtmusik“ v. Mozart. In Neueinstudierung: Bolero von Ravel Einstudierung u. Choreographie: Ballettmeister Karl Hans Helmke- Horn. In weiterer Tanzfolge: Blumenwalzer von Tschaikowski Tanz des Mohren aus Petruschka von Strawinsky In Rokoko: Ständchen von Haykens 2. Satz aus„Eine kleine Nacht- 8(in Neufassung). am Samstag, 9. Aug., 1 Sonntag, 10. Aug. dsp Mittwoch, 13. Aug., 20. Eintrittsprs. 4, Studenten 2,50 Kartenvorverkauf: Verkehrs- verein Schwetzingen, Tel, 733, Verkehrsverein Mhm., Tel. 32961 Schreinereien III gen Zimmergeschäfte. Liefere Ifd. Ta.-, Fi-, Kiefernschnittware, Bauholz in allen Stärken u. Di- mensionen zu günstig. Preisen frei Haus. Angebote an A. SEISER, Sägewerk (7b) Obersasbach b. Achern Bad. LCSATFFAUREHEu SE VV Autoverleih Tel. 4 18 66 Neckarauer Straße 215 AUro-ERLEIH neueste Modelle aller Typen Schwind. J 6. 17 Tel. 4 26 14 VU Autoverleih, Baujahr 1952. Delp-Garage. Telef. 8 29 66 Lütka-Verlein an Jelstiabrer 52er-Modelle- Hubert Kalker, Lu.-Mundenheim. 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ScHLOSS. HUBERTCUS za. 5 Telefon 4 03 97 Ein Kriminalfilm von be- sonderem Format— ein KURBEL Meisterwerk der Regie AB HEUTE Iii 3 18 96 14³⁰ 16⁰⁰ 18⁰ 24⁰⁰ lonn Garfield Sheiley Winters Ab heute ein herzhaftes Lustspiel mit der spritzigen Musik von WIII K 0o11e: ile Freundin barbara Telefon 3 26 35 mit Grethe Weiser, Hans Leibelt, Ingeborg v. Kusserow, Jak. Tiedtke Beg.: 13.50, 16.00, 18.10, 20.20, Voxverk. ab 10 Uhr. Täglich 10.00. 11.15 u. 22.20 Uhr Spätvorstellung: Der große Abenteuer- Farbfilm: Der Tiger von Texas Trotz Hitze angenehmer Aufenthalt durch unsere Kühlanlagel Bew. Fahrrad-Abstellplatz i. Hausel Ein filmisches Meisterwerk, das bei den Filmfestspielen dieses Jahies größtes Aufsehen erregte u. im Ausland preisgekrönt wurde. RAS EMR DiLlan Makana LOPEZ in Das Problem der heranwachsenden Jugend- Ist Menvelas Liebe söndig? kin Film, der zu lhrem Herzen spricht! 1400 1600 1818 2030 LI 17 b An den planken Jugendverbot! lhnam 2 Telefon 321 48 BONAR COLLEANO SUSAN SHA in dem rasanten Kriminalfilm UNTERWELT Beginn: 16.00. 18.15, 20.30 Uhr D E 0 N Der Mann mit der eisernen Maske G 7, 10 Nach dem Roman von ALX AN DER DUNMAS Telefon 3 21 49 Beginn: 15.45, 17.45 und 20.00 Uhr Liantsnieinaus müuner Telefon 5 11 86 FE NE V a und 6 5 U AfImlsche Augen C Tes SAATBAU beLehengef, indiener hin: Tal des Todes 2 E N 1 N 1 1 Der packende Abenteuerf. f. jed. Carl-Nfay-Freund Telefon 3 90 0s Ruf Winnetous Spuren HN E 1. Idee, Janis Siemann in: Il Früunde meiner Feen OLVN D nietweck!k Skandal in der Botschaft Telefon 5 20 56 mit Viktor de Kowa Ferlenfahrten mit Moterschlfft„Lok EN GRIN“ Mittwoch 8 Abfahrt 14.00, Rückk. 20.30 nach never Erw. 2,50 DM, Kinder 1, DM Donnerstag 10 8 Abfahrt 14.00, Rückk. 20.30 nach UA Erw. 2, DM. Kinder 1, DM Tägl. 15.00 u. 17.00 Uhr Hafenrundfahr ten rw. 1.—, Kinder—,50 Einsteigestelle Kurpfalzbrucke hinter OEG-Bhf. A. u. W. Adler, Personenschiffahrt, Mhm., Tel. 5 03 26 u. 5 09 07 eee 8 8 5 8 8 85 2 n Seite 8 MORGEN Deutschlands Reiter haben sich hervorragend gehalten und errangen in der schwierigen Mili tary eine wertvolle Silbermedaille. Unser Bild zeigt die schwedischen Sieger, das deutsche Team(Dr. Büsing, Rothe und Wagner) und die Amerikaner, die die Bronzegedaille gewannen. Bild: Keystone Querschnitt im Telegrammstil: Deulsches Abschneiden- Erilisch beleuchtet Die Spiele sind beendet. Haben Deutsch lands Sportler gehalten, was man von ihnen erwartet hat? Es gilt nüchtern und klar zu denken. Faule Entschuldigungen und Lobhude- leien sind ebenso fehl am Platze wie über triebener Pessimismus. Das Resultat von Hel- sinki wird uns noch oft beschäftigen. Ein Querschnitt im Telegrammstil soll die Frage unseres Abschneidens jedoch jetzt schon kurz beantworten. Leichtathletik: Drei Silber- und fünf Bronzemedaillen gegen die Spitzensport- ler der Welt, die mit einer geradezu phanta- stischen Leistungssteigerung aufwarteten, wa- ren mehr, als wir erwarten konnten. Unsere Leichtathleten kaben sick glänzend geschlagen, daran können auck einige kleine Enttäuschun- gen nichts ändern. Schwimmen: Zuei Bronzemedaillen dureh Günther Hadse im Turmspringen und Herbert Klein über 200-m-Brust. Hadses dritter Platz war die einzige erfreuliche Ueberra- schung im Schwimmen, in dem es sonst viel Enttduschungen gab. Geradezu deklassiert wurde unsere Wasserball-Sieben. Rudern: Hier hatten wir lange mit den fünkrenden Nationen keine„Tuchfünlung“ mehr. Deshalb dürfen wir auch mit der einzigen Silbermedaille durch den Vegesacker Zweier m. St. nicht unzufrieden sein, zumal der Köl- ner Achter noch den Endlauf erreichte. Unsere Ruderer haben viel aufzuholen. Kanusport: Die bescheidenen Kanu- sportler machten uns viel Freude. Daß sie gegen die führenden Skandinavier drei Bronze- medaillen erringen würden, war mehr, als wir von innen erwarten konnten. Boxen: Der kleinste Mann hatte kier den größten Erfolg. Basel erhielt nach großem Kampf die Sübermedaille und Heidemann für den dritten Platz die olympische Plakette. Ent- tauseht haben Schilling und Gorgas durch ihr Ausscheiden gleieh zum Turnierbeginn. Fu B ball: Die deutschen Amateure haben sich gut geschlagen. Ihr kämpferischer Einsatz war vorbildlich. Selbst gegen so starke Fuß- ball-Länder wie Jugoslawien und Schweden, die mit den besten Garnituren antraten, fielen unsere Leute nicht ab. Hockey: Vier Siege und nur eine ein- zige Niederlage— damit dürfen die Hockey- Spieler zufrieden sein. Die b:I- Niederlage gegen den Turnier-Zweiten Holland war ehrenvoll. Im Hockey heißt die Parole: mehr Länder- spiele für unsere jungen Internationulen! Turnen: Die schwerste Enttäuschung der ganzen Spiele! Nur der alte Kämpe Schbarz- mann(Silbermedaille am Reck) und Helmut Banz als Achter im Zwölfkampf waren keine Versager. Ringen: Gleichzeitig mit einer Staffel im Freistil und im griechisch- römischen Stil anzutreten, das war zu viel verlangt. Bei den Ringern fehlt es an konditionsstarkem Nach- Wuchs. Abschneiden insgesamt erwartungs- gemäß. Ge ubehtheben: Schattner wurde im Schwergewicht bester Europäer, aber belegte nur den vierten Platz. Die Zeiten eines Ismayr unc eines Manger scheinen entschwunden. Kaum ein Silberstreifen am Horizont. Radsport: Fünf Vertreter holten zuei Bronsemedaillen Ein Bravo deshalb den unter- schätzten Radfahrern! Potzernheims dritter Platz im Malfakren war ein großartiger Erfolg. Und Edi Zieglers Bronzemedaille im Straßen- rennen ist sogar eine sensationelle Ueber- raschung. Reiten: Manche hatten gesagt, man solle überhaupt keine deutschen Reiter entsenden, und nun gab es gleich eine Silber- und drei Brongemedaillen in der Military, der Dressur und dem Jagdspringen. Ein hervorragendes Er- gebnis! Die Erfolge in der so schwierigen Military wiegen doppelt! Schießen: Daß wir hier nickt gleich auf Anhieb wieder vorn landen würden, war vorauszusehen. Spörer kam auf 399 von 400 möglichen Ringen. Wenn er dennoch Fünfter Wurde, zeigt dies das großartige Können sei- ner Konkurrenten. Fechten: Hier konnten wir im Kampf mit den Italienern, Franzosen und Ungarn nur lernen. Segeln: Der„Senior“ und alte Regatta- Hase Tommsen holte eine Bronzemedaille. In den übrigen Klassen konnten wir nur hinter- creinfahren. Moderner Fünfkampf: Aeußerst schwaches Abschneiden. Slupik kam auf den 32. und Papp nur auf den 36. Platz. Zu kurze Vorbereitungszeit. Diesem Wettbewerb muß dei uns mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Gesamtłritik: Wir haben allen Grund, zufrieden zu sein— trotz einiger Enttäuschun- gen. Die jahrelange Isolation Deutschlands, die Auswirkungen des bitteren Kriegs- und Nach- eriegsgeschekhens, all diese schwierigen Um- stände durfen nieht außer acht bleiben. Es gilt weiterzuarbeiten und als nächstes Ziel„Mel bourne 1956“ in Auge zu fassen. Wir werden Weiter aufholen. Turfsport-Notizen Der im Landgrafen-Rennen gipfelnde Sport hatte am Sonntag die Frankfurter Turfgemeinde volzählig auf die Beine gebracht. Ein besonderer Anziehungspunkt war, daß Altmeister Otto Schmidt mehrmals in den Sattel stieg und auch einmal als Sieger zur Waage zurückreiten konnte. »„Goldlocke“ aus dem Gestüt Fohlenhof ging im Hauptereignis des Tages sofort die Fahrt von „Morgenlied“ mit, die sie in der Geraden in der Führung ablöste. Goldlocke hatte ihr Rennen immer sicher und gewann leicht gegen Prinz- regent und Monroe. Emil wollte Goldene verschenken „Stimmt es, daß Emil Zatopek seine Goldmedaille im Sooo m-Lauf Herbert Schade schenken wollte?“ Ritter von Halt, dem diese Frage vorgelegt wurde, bestä- tigte dies und erxklärte, daß der tschecho- slowakische Mannschaftsfünhrer zu ihm gecommen sei und ihm dieses Angebot unterbreitet habe. Er habe den Austausch der Goldmedaille ebenso abgelehnt wie der tschechoslowa ische Mannschaftsfün- rer. Zatopek wollte Senade seine Gold- medaille im Sbob-m-Lauf mit folgenden Worten schenken:„Mick kat Schade groß- artig geführt, ohne ihn hätte ich viel- leicht die Medaille nicht erhalten und da- fur möchte ich sie ihm gerne schenken.“ Wackerer Herzog— aber gleich zweimal? Deutschlands Präsidial mitglieder des Nationalen Olympischen Komitees waren von finnischen Freunden eingeladen wor- den, an einer Party teilzunehmen. Wie das in Finnland so üblich ist, wurde die Part mit einem Saunabad eröffnet. Der Herzog von Mecklenburg, immerhin schon achtzig Jahre alt, zog es vor, die Kam- mer zu meiden und fuhr indessen auf dem danebenliegenden See mit einem klei- nen Ruderboot ein bißchen spazieren. Plötzlich machte es plumps, dus Boot centerte und der Herzog von Mecklen- burg lag, angetan mit seinem besten An- zug, im Wasser. Wie es sich für einen 3 PS brachten England noch eine Goldene“ Herzog von Mecklenburg nahm ein unfßeiwilliges Bad Sports mann geziemt, schwamm er in vũsti- gen Zügen wieder auf das Boot zu und konnte es auch wieder erklettern. Im nächsten Augenblick schlug aber das Boot nach der anderen Seite um und der Herzog lag abermals im Wasser. Der Herzog von Mecklenburg hat diese unfreiwillige Bade- bekanntschaft keineswegs tragisch genom- men und trochnete anschließend seine Kleider in aller Gemutsruhe. Uebrigens: gleich zweimal, ist das nicht ein wenig verdächtig Ob sich der wackere Herzog nicht vor dem äußeren Naßwerden 155 innerlich ein wenig angefeuchtet atte? Auch eine Wertung In Helsinki hat man nach den grandio- sen Erfolgen von Emil Zatopek und dessen Frau neben der offiziellen Nationenwer- tung noch folgende inofſizielle Klassierung vorgenommen: J. USA 15 Goldmedaillen, 2. Familie Zatopek 4 Goldmedaillen, 3. Die Töchter Australiens 3 Goldmedaillen, 4. Die Söhne Jamaikas 2 Goldmedaillen. Großbritanniens Einzige Der„Daily Eæpreß“ knüpft an den bri- tischen Olympiasieg im Mannschaftsjagd- springen folgende ironische Betrachtung an: „Großbritannien hat also doch noch eine Goldmedaille gewonnen.“ „Drei Pferde waren dazu nötig.“ Die gugend de: eli danhi dem finnischen voll Abschied von den XV. Sommerspielen— dem Fest der Gastfreundschaft, Suomis“/ Von Heinz Kerneck Die lodernde Flamme auf dem hohen, weißen Turm ist erloschen. Verklungen sind die festlichen, jubelnden Klänge der olympischen Fanfaren. Das Riesenoval des Olympia- stadions in Helsinki liegt leer und still im Halbdunkel Kahl recken sich die Fahnenmasten zum aus aller Welt brüderlich nebeneinander sind zu Ende. Vier Millionen Finnen hingen mit ehrlichem Herzen an diesen Spielen, bauten sie auf mit der Kraft ihrer gläubigen Seelen und arbei- teten unermüdlich für sie mit ihren fleißigen Händen. Vier Millionen, die Zehntausende aus den Reihen ihrer besten Sportjugend in zwei bitteren Kriegen verloren haben, empfin- gen die Jugend der Welt, die aus dem Gsten und die aus dem Westen, wie die eigenen Söhne. Ein armes Volk, das Millionen von Stunden für sein höchstes Gut, seine Freiheit, arbeiten mußte und noch muß, gab müt Freu- den, was es zu geben hatte: sich selbst. Das waren ihre Spiele: Alte, fast arbeitsunfähige Männer saßen in den Büros der nordischen Sommernacht. Himmel, die so stolz die Farben der Nationen getragen haben. Die XV. Olympischen Spiele und schrieben bis in die Nacht hinein Listen, alte Frauen arbeiteten freiwillig in den Kü- chen der großen Verpflegungsstellen von früh bis abends, Tag für Tag. Männer schickten ihre Familien auf das Land und opferten ihren Gästen Wohnung und Freizeit, Frauen betreu- ten bei Regen und Sonnenschein die tausend, oft im Freien untergebrachten Hilfsstellen. Studentinnen schleppten Erfrischungen über die riesigen Tribünen, dolmetschten, arbeiteten in Kaufhäusern und Kliniken. Omnibus und Taxifahrer saßen gelassen von morgens bis tief in die Nacht am Steuer, Soldaten fegten die Stuben der Olympiakämpfer, Schulmädchen verkauften Programme und zehnjährige Buben Der alle Neitergeist tebi noch. Abschneiden der deutschen Equipe übertraf alle Erwartungen Nach der Siegerehrung für die Military stellte ein alter schwedischer General a. D. fest, daß unter den jungen deutschen Zivil- reitern der alte Reitergeist noch wach sei. Der alte Fachmann hatte recht, denn die deutschen Reiter, über deren Teilnahme in Helsinki vor- her viel diskutiert wurde, können nach Ab- schluß der Kämpfe auf eine stolze Bilanz ver- weisen. In allen drei Wettbewerben, bei denen zedesmal die deutsche Flagge mit an den Sie- gesmasten aufgezogen wurde, war die Entschei- dung äußerst knapp. Mit etwas mehr Glück hätte sogar zweimal eine Goldmedaille heraus- springen können. Ueber alle Erwartungen gut war das Ab- schneiden in der großen Vielseitigkeitsprüfung. Die deutschen Amateure haben mit ihrem zweiten Platz sehr viel Ehre eingelegt und ihren Konkurrenten Hochachtung abgenötigt. Es war bezeichnend, daß die ausländischen Equipenchefs bereits vor der Siegerehrung offiziell gratulierten. Sie wußten genau zu werten, wie hoch die Silbermedaille, von Zi vilreitern errungen, in einem 80 schweren Wettbewerb einzuschätzen ist. Im abschließenden Jagdspringen schlug sich Thiedemann wie ein Löwe. Nachdem ihm der schon greifbar nahe volle Erfolg nicht ver- gönnt war, verhielt er sich im Stechen wie der älteste Routinier und nicht wie ein Reiter, der erst zum zweitenmal in seinem Leben im Aus- land startet. Am Vormittag bot er im ersten Unmlauf mit Abstand die beste Leistung. Ihm fehlte nachmittags— wie auch vielen anderen deutschen Teilnehmern— das zum durchschla- genden Erfolg nun einmal notwendige bißchen Glück. Nach dem Verlust Trakehnens konnte nicht erwartet werden, daß Deutschland an die ein- malige Leistung von 1936 anknüpfte, aber noch viel weniger konnte vermutet werden, daß sich die deutschen Reiter in der Weltklasse so Vorteilhaft in Szene setzen würden! Deshalb verdienen unsere Reiter ein Sonderlob, das ihmen hiermit ausgesprochen seil JS 4% Badischer Mannschaftsmeisie: Ueberlegener Sieg der 1. Mannschaft in der Meisterklasse Im Stadion der TSG 78 Heidelberg wurden am Sonntag die gesamtbadischen Mann- schaftsmeisterschaften der Turner ausgetra- gen. Höhepunkt der von der 186 78 gut organisierten Meisterschaften war der Kampf um die Turnvereins meisterschaft der Meister- klasse, zu der sich fünf Mannschaften gemel- det hatten. Vertreten waren der Karlsruher TV 1846, der Heidelberger Turnverein 1846, die TSG 78 Heidelberg und der TSV 1846 Mannheim mit zwei Mannschaften. Die erste Mannschaft des TSV 1846 Mannheim erwies sich als überlegener Sieger. Sie wird Baden bei den im September in Hagen i. W. statt- findenden deutschen Meisterschaften vertreten. Ergebnisse: DTVM- Meisterklasse: 1. und badischer Meister TSV 46, Mannheim, 435,30 Punkte; 2. Karlsruher TV 398,10; 3. TSG 78 Heidelberg helsinki: die großen Sieger die großen Uerliete? Zum Rückzug geblasen— Großbritannien, Aegypten, Türkei und Frankreich 397,90; 4. TSV 46 Mannheim II 394.55; 5. Hei- delberger TV 46 383,05. DTVM- Landesklasse: 1. TV Schwetzingen 311,07 Punkte. DTVM- Kreisklasse: 1. TV St. Georgen 209,25 Pkt. Deutscher Sechskampf: 1. und badischer Meister Kar! Görger, TV Villingen, 516 Punkte. Jackson& Co. nahmen Revanche Die Australierinnen Strickland, Johnston, Cripps und Jackson erzielten bei einem Leicht- athletik- Wettkampf in London mit 46,3 über 41110 Vards einen neuen Weltrekord. Die Mä- dels, die in Helsinki den Stab beim Wechsel verloren hatten, nahmen an der Staffel der amerikanischen Goldmedaillengewinnerinnen Revanche und verwiesen sie auf den zweiten Flatz. Obwohl es keine offizielle Nationenwertung bei den Olympischen Spielen gibt, ist schon immer die Zahl der gewonnenen Goldmedaillen ein Wertmesser gewesen. Und eigentlich läßt nur diese Zahl eine Betrachtung über das Abschneiden der einzelnen Nationen zu, so bitter dies für Uns. die wir keine Goldmedaille errungen haben, auch sein mag. Gekämpft wird in Olympia um den Sieg den Sieg wohlgemerkt, und nicht um zahlreiche Plätze unter den ersten Zehn. Wie unsinnig ist es, eine Nation, die keine Goldene, also keinen olympischen Sieg errungen hat, auf Grund irgendeines Tabellen- Fuchser-Punkt-Systems an den fünften Platz zu mänipulieren. Sie steht dann vor Nationen mit sechs, sieben und sogar acht Goldi medaillen. Die Legitimation der Goldenen aber beweist eindeutig, daß die Amerikaner(40) ihre Weltvormachtstellung im Sport erneut bewiesen, ja sogar gefestigt haben. Die großen Sieger nach Amerika sind So- Wjetrußland(22), Ungarn(16), Schweden und Italien(12 und 8). Die großen Sieger in den 17 einzelnen Sportarten heißen: USA in der Leichtathletik, UdssR im Ringen und Turnen, USA im Rudern, Ungarn im Fußball, im mo- dernen Fünfkampf und im Schießen. USA im Schwimmen und Segeln, ferner im Gewicht- heben, Boxen und Basketballspiel, Indien im Hockey, Italien im Fechten. Schweden im Rei- ten, Finnland im Kanusport und, Italien und Australien gemeinsam im Radsport. Doch nicht nur große Gewinner gibt es alle vier Jahre kei den Spielen, sondern auch große Verlierer. An erster Stelle ist Großbritannien zu nennen. Das veranstaltende Land der XVI. Spiele zeigte zwar in Helsinki in der Leichtathletik, daß es nach wie vor zur Es scheint Edgar doch ganz schön gerissen zu haben. Jedenfalls sieht er auf unserem Bild, das den Augenblick des Niederschl. ein wenig„groggy“ aus. Immerhin, auch die„Silberne“ des kleinen Fliegengewichtlers ist ein überragender Erfolg.— Die junge! dem Bild in der Mitte ist kein gewöhnlicher, sondern ein königlicher„Sport-Fan“. Prinzessin Beatrix der Niederlande hielt es 11 auf ihrem Sitz in der königlichen Loge aus, als ihre Landsleute gegen Ungarn(den späteren Goldmedaillengewinner) in Führung Neben ihr der Herr Papa, Prinz Bernhard, ist auch begeistert.— Kopf hoch, Herbert l, möchten wir Klein zurufen, der rige Gesicht bei der Siegerehrung auf dem Podium machte. Eine sportliche Niederlage ist ke in nationales Unglück! Spitze gehört, dafür gab es aber in anderen Sportarten böse Enttäuschungen. Im Rudern mußten sich die Briten, die 1948 noch zwei Goldmedaillen errangen, mit vierten Plätzen und ohne Medaillen von Helsinki verabschie- den. Im Boxen gelangte nicht ein einziger Vertreter in die Finalkämpfe. Bitter auch das sofortige Ausscheiden der Fußballamateure. Die Sowjetunion hatte trotz des Vordrin- gens ihrer Kämpfer in vielen Sportarten unter die Weltklasse auch Versager in ihren Reihen. Wer hätte gedacht, daß das Land, in dm Leo- nid Meshkow Weltrekorde schwamm, im olym- pischen Schwimmbassin keine einzige Medaille erringen würde. Auch das Boxturnier lief nicht so, wie es sich die Russen gewünscht hatten. Nur zwei kamen ins Finale und wurden dort geschlagen. Blenstag, 5. August 1952 Ny. Nr. 17 3 Eure nach ( und de bang b volume Wie eir arbeite! schen gteht be gen M. nach de dies vo ird. Der tzusche schen dem Ni nlscher unkang In d And ab amerike den noc delssitu stützun dern w. weder bensmit dem Os andere daß hie U8-Dol Ein erhaltur mark e weigerte elner d. gebaute sprangen wohl hundertmal am Tag die Sil der Fribunen auf und ab, mit Bergen Manuskripten beladen. Das Waren inn Olympischen Spiele! 0 Helsinki war ein Fest der Gastfreundsha Alle, die gekommen waren, zeigten 5 10 beeindruckt, und manches Sportmädel aug gendeiner Ecke der Welt hat beim Abs geweint, und zu ihren Betreuern gesagt, 5 sollen wir Euch das alles jemals danken „Vergeßt uns nicht“, lautete die schlichte 900 wort. Und niemand, der sie kennengelernt die tapferen, bescheidenen Jungen mit 10 weißen„Suomi“ auf den blauen Trainingem gen— niemand der sie kennengelernt al c Mädchen in ihren alten Trachten, mit den il ren, sauberen Gesichtern— niemand wird gh jemals vergessen. Nun standen sie am Woch ende auf den Bahnhöfen und Flugplätzen m sahen mit leiser Wehmut jene gehen, die. vor vierzehn Tagen freudigen Herzens begrih hatten.—„Vergeßt uns nicht., Sagten dg grauen, ernsten Augen zum Abschied. Groß war dieses kleine Volk als Gastgehe gerecht war es als Zuschauer. Die Siegreide und die Unterlegenen— alle ehrlichen Käng. ker, alle Flaggen der Welt— wurden von Finnen ohne Unterschied geehrt. Nein, mieneg wird diese Spiele vergessen, die in der Klatg Euft des Nordens bunt und schön wie e Traum, mächtig und erregend wie ein Ig von Sibelius waren. Sechs Goldmedaillen hat Sich d Jugend Suomis erobert. Gerade bei den, ländern hat es selten so einhelligen und ft digen Beifall gegeben wie bei der Verleihug dieser sechs Medaillen. Eigentlich aber mig Suomi sieben Goldmedaillen d kommen: Eine Goldmedaille für Fi nnfand Volk— jenes Volk, dem die Jugend der Weh aufrichtig und von Herzen Dank sagt. 11 Mit sich Pr. genden von der weiter derartig Hilfe ke Ilge Mil sowie d. der ety ökknet h. Ritig al die Eis Jahrhur dunden gen nur die Len derherst Weikell güͤchlich gerade ettbev Angebot Tatklech den kor bandelt Kohle um Mä Gleichge dürken, durch 8. dlese M. ncht fü dann u u dem aukträge preise baltung Lebe ach aue gewesen dag da regelmä beteiligt uberprü angebote abstimm damit t man sich Ausschlt en crer Fritz Thiedemann kämpfte im„Großen Preh der Nationen“ am Sonntag wie ein alter Rot tinier und errang noch eine Bronzemedaille Unser Bild zeigt ihn auf„Meteor“ beim Ne. men eines Hindernisses. Bild: apt Lokale Sport notizen Seite Das veranstaltende Finnland, das ein glanzvolle Siege durch Nurmi, Ritola, Jän nen u. a. erlebt hatte, kam in 33 Leichtatnlell Wettbewerben zu einer einzigen bescheidene Bronzemedaille beim Speerwerfen durch Huy tiainen. Dafür aber waren die Finnen, die nie mals zuvor im Kanusport eine Geldmedall geholt hatten, in heimischen Gewässern den anderen Nationen mit vier„Goldenen“ a Uberlegen. Die Leidtragenden dieses große Finnenerfolges waren die Tschechen. Sie hal. ten 19486 drei Goldene errungen, kamen abel diesmal nur zu einem Kanusieg. i Wer sind die weiteren Verlierer der Spiele Im Gewichtheben unzweifelhaft die Aegypter 1949 hatten in London drei Leibwächter c König Faruk Goldmedaillen errungen, Dies mal aber versagten die Söhne des Nils val, kommen. Im Ringen sind die Türken viel be scheidener geworden als vor vier Jahren, 5 mals gingen sechs Goldmedaillen in das Len des Halbmondes. während diesmal nur n00 zwei im Freistil erobert wurden und im ante chisch- römischen Stil überhaupt kein Türken sieg herauskam. Im Radsport schließlich, e Frankreich der große Verlierer. Die drei medaillen von 1948 verwandelten sich in e einzige Bronzemedaille. 1 ags kesthällhß e Dame 5 cht mehk gingen jeses trau baer Bilder: 5 IDEALMILCH EVD e unge ,d‚u VefIDAHe D if mice sFends 5 7% Fefe lde. NESTIIE Galgen Zum eU Uf SSE — ö 1 nenn Plelxer r e ck die Stutz U) Der Handel zwischen Westeuropa d den Staaten hinter dem Eisernen Vor- ren au bang bewegt sich zur Zeit bei einem Jahres- n ih volumen von reuncgeg n sich f idel aug 5 m Absch esagt: dankenze lichte 4 Selernt hh n mit da uningsang nt daß g mit den dhe ad wird gh am Woched, plätzen m zen, die 8h ens begrüſ Sägten ch ed. „Castgede Siegreichg men Kang. en von dig In, niemag der Rag n wie en e ein lg at sich ch i den al. und reg. Verleihug aber mügh len de. nmland id der eh igt. oßen Preh alter Nos. zemeldaille beim Veh⸗ Bild: dt ite% das eln la, Järu- htathletik. scheidenen urch Hy. n, die nie- Idme dal ssern den nen“ At es großes . Sie ha men abel er Spiele. Aegypter, qchter von zen, Dies- Nils voll n viel be⸗ hren, Ds, das Lan nur not im ere; 1 Türken⸗ Blich w rei kesthäli, ame bu nt meh gingen, es trau⸗ erstone — 4 ö 5 etwa 1,5 Milliarden Dollar. ie einer von der„UNITED PRESS“ ausge- arbeiteten Uebersicht aus allen westeuropäi- zchen Hauptstädten zu entnehmen ist, be- gteht bei den meisten der dortigen Regierun- en wenig Neigung, die Warenlieferungen nach dem Osten weiter einzuschränken, wie des von den Vereinigten Staaten gefordert ird. Der augenblickliche Wert des Güteraus- teusches zwischen den ost- und westeuropäi- schen Staaten liegt schon erheblich unter dem Niveau früherer Jahre. Nach amerika- nischer Ansicht ist er aber immer noch zu umtangreich. in den meisten westeuropäischen Staaten ind aber erhebliche Widerstände gegen die amerikanische Forderung spürbar. Diese fin- den noch durch die schwierige Außenhan- delssltuation einer Reihe von Ländern eine dtützung. Von den westeuropäischen Län- dern wird. in diesem Zusammenhang immer hleder darauf verwiesen, daß sie auf Le- bensmittel- und Rohstoff-Lieferungen aus dem Osten angewiesen sind, für die es keine andere Beschaffungsmöglichkeit gibt, ohne daß hierfür— bekanntlich sehr knappe US-Dollars gezahlt werden müssen. Ein ernster Konflikt über die Aufrecht- erhaltung des Ost-West-Handels durch Däne- mark ergab sich erst kürzlich. Dänemark pelgerte sich, die Auslieferung eines auf ener dänischen Werft für die Sowjetunion gebauten Tankers zu verhindern, selbst auf etwa 250 Wirtschaftsgütern nach dem Osten untersagt. Diese Güter werden als„strate- gisch wichtig“ bezeichnet. Das Embargo wurde auf Grund einer Vereinbarung zwi- schen den westeuropäischen Regierungen und den USA festgelegt, die hiervon die weitere Bewilligung von Unterstützungsgeldern ab- hängig machten. Eine Anzahl weiterer Güter darf auf Grund dieser Vereinbarung nur nach Erfüllung strenger Lizenzierungsvor- schriften nach dem Osten exportiert werden. Die Stellung der einzelnen westeuropäischen Staaten zum Osthandel ist unterschiedlich. So hält sich beispielsweise Großbritan- nien auf der einen Seite zwar an die mit den USA vereinbarten Sicherheitsbestim- mungen, treibt auf der anderen Seite aber weiterhin regen Handel mit der Sowijet- union, Polen und der Tschechoslowakei. Ins- besondere die Importe aus der UdSSR waren in den ersten 5 Monaten dieses Jahres um 80 Prozent größer als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die westdeutsche Bundesregierung hält sich demgegenüber eng an die amerikani- schen Wünsche hinsichtlich der Reduzierung des Ost- West- Handels. Zwischen der Bun- desrepublik und der Sowjetunion besteht kein Handelsabkommen. Dagegen sind mit den meisten anderen osteuropäischen Staaten kleinere Warenlieferungen und Importe ver- einbart. Außerdem ist erst in der vergange- nen Woche wieder eine neue Interzonen- handels vereinbarung getroffen worden. Der Handel zwischen Westdeutschland und Osteuropa liegt heute weit unter Vor- Kriegsniveau, während er früher ein wesent- licher Bestandteil des deutschen Außenhan- dels überhaupt war. Der freie Eisenpreis trotz schwerer Bedenken Mit der Freigabe des Eisenpreises hat ach Professor Erhard über die schwerwie⸗ genden Bedenken hinweggesetzt, die sowohl von der eisenschaffenden als auch von der eiterverarbeitenden Industrie gegen eine derartige Maßnahme erhoben wurden. Zu Hilke kamen ihm dabei allerdings der völ- ge Migerfolg der bisherigen Eisenlenkung sowie der amerikanische Stahlarbeiterstreik, der etwas günstigere Exportaussichten er- Ainet hat. Professor Erhard hat sich gleich- geitig aber auch darüber hinweggesetzt, daß die Eisenpreise schon seit einem halben Jahrhundert in allen Industriestaaten ge- bunden sind. Wenn sich diese Preisbindun- gen nur mit einer allgemeinen Vorliebe für die Lenkung erklären liegen, wäre die Wie- derherstellung eines freien Eisenpreises Weifellos als Fortschritt anzusehen. Tat- sächlich liegen die Dinge jedoch so, daß sich gerade auf diesen Märkten ein vollständiger ſettbewerb nicht herstellen läßt, da das Angebot(in Westdeutschland auch nach der Intklechtung) nur in einigen wenigen Hän- den konzentriert ist. Bei Eisen und Stahl bandelt es sich nämlich— ebenso wie bei Kohle— um typische„Oligopole“, das heißt um Märkte, die mit Rücksicht auf ihre dleichgewichtslosigkeit einer Ordnung be- dürfen, sei es durch private Absprachen oder durch staatliche Interventionen. Wenn sich diese Märkte aber schon in normalen Zeiten lücht für ein freies Spiel der Kräfte eignen, nm um so weniger zu einem Zeitpunkt, i dem das große Fragezeichen der Rüstungs- aukträge jede Prognose der künftigen Eisen- preise und ihres Einflusses auf die Lebens- beltungskosten unmöglich macht. Ueber diese Zusammenhänge scheint man ach auch in Bonn weitgehend im klaren gewesen zu sein. Jedenfalls ist vorgesehen, daß das Bundeswirtschaftsministerium in „ eeselmäbigen Abständen zusammen mit den beteiligten Wirtschaftszweigen die Marktlage ſberprükt und„Preisforderungen und Preis- Augebote in freier Vereinbarung aufeinander abstimmt“. Ob es gelingen wird, die Preise lamit tatsächlich zu„harmonisieren“(wie man sich ausgedrückct hat), um allezu starke Ausschläge nach oben oder unten durch 6 „richtpreisähnliche“ Methoden zu verhin- dern, bleibt abzuwarten. Vorläufig kann man nur sagen, daß dieses System einem Zwangs- kartell um so näher kommen wird, je er- folgreicher es arbeitet. Das wäre an sich noch kein Nachteil. Es fragt sich nur, wie Weit sich diese Praxis einmal mit dem neuen Kartellgesetz und später mit dem Montan- vertrag vereinbaren läßt, der Kartelle, kar- tellähnliche Preisabsprachen sowie Richt- Preise ausnahmslos verbietet. Dazu kommt noch eine weitere Schwierig- keit. Kein Mitgliedsland der Montanunion hat zur Zeit freie Eisenpreise. Dieser Um- stand werde zwar eine Freizügigkeit der deutschen Preise nicht ausschließen. Da aber die Hohe Behörde nach Art. 61 des Montan- vertrags jederzeit mit einfacher Stimmen- mehrheit Höchstpreise festsetzen kann, ist damit zu rechnen, daß sie nicht zögern wird, die deutschen Preise den übrigen anzuglei- chen. Mindestpreise können allerdings nur dann festgesetzt werden, wenn sich der Eisenmarkt in einer Krise befindet. Die Uebergangsbestimmungen zum Montanver- trag sehen jedoch in S8 29 ausdrücklich vor, daß die Hohe Behörde in den ersten fünf Jahren auch dann Mindestpreise vorschrei- ben kann, wenn keine Krise vorliegt. Von einem„freien“ Eisenpreis kann da- her keine Rede sein, solange die Absicht besteht, mit halboffiziellen Richtpreisen zu arbeiten, das bisherige Rabattsystem de facto beizubehalten, sowie den Frachtausgleich für die revier fernen Gebiete und für Westberlin fortzuführen. Daß dieses System der Len- kung mit der„leichten Hand“ dem bisheri- gen Zustand vorzuziehen ist, steht außer Zweifel. Ebenso sicher ist aber, daß es mit der Schaffung eines gemeinsamen Marktes innerhalb der Montanunion sein vorzeitiges Ende finden wird. LGA Steinkohlenförderung rückläufig Gesamtförderung Tages förderung vom bis onnen Tonnen 1.12. 31.12. 10 310 000 399 700 1. 1. 31. 1. 10 663 000 410 400 „33 10 240 000 409 600 1. 3. JI. 3. 10 744 000 413 200 1. 4. 30. 4. 9 710 000 404 800 1. 5. 31. 5. 10 050 000 402 100 1. 6. 30. 6. 9 200 000 401 000 11„.. 10 580 000 390 000 28. 7. 3. 8. 2 340 338 390 056 Erste Empfehlungen für bauliche Luft- schutzmaßnahmen im industriellen Luft- schutz sind jetzt vom Bundesverband der deutschen Industrie im Einvernehmen mit den Bundesministern des Innern und für Wohnungsbau veröffentlicht worden. Da- nach werden— abgesehen von Sonderbau- ten wie Bunkern, Türmen und Stollen— unter erdgleiche gelegene Schutzräume mit trümmer- und auftreffwuchtsicherer Decke — die gleichzeitig Feuer- und Kampfstoff- sicher sind—, vorerst als beste Lösung an- gesehen. Deckungsgräben dürfen nur als primitive Behelfsmaßnahmen gelten. Die theoretische Forderung der Vorkriegszeit nach einem Schutz des Arbeiters am Ar- beitsplatz wird in den Empfehlungen auf- gegeben, da mit Rücksicht auf die geringe seelische Widerstandsfähigkeit allein der Schutz in Bunkern und ähnlichen Bauten als einzige Lösung anzusehen sei. Die Luftschutzräume sollen nahe am Arbeits- platz, leicht erreichbar und mit Rücksicht auf die Atom- und Raketenwaffe zum län- geren oder auch Daueraufenthalt geeignet sein. Wie es in den Empfehlungen heißt, wird von einer Tarnung bestimmter indu- strieller Anlagen und gewissen Verdunke- lungsmaßnahmen nicht abgesehen werden Kkörmnen, obgleich die modernen Luftwaffen Mittel und Geräte besitzen. um industrielle Anlagen auch bei Dunkelheit zu finden. Freie Dollars für Weizen Ein Fünftel der insgesamt 230,25 Mil- lionen Dollar, die das Ernährungsgebiet im abgelaufenen Wirtschaftsjahr für Waren- einfuhren aus dem Dollarraum zur ver- fügung hatte, stammte nach Mitteilung des Bundesernährungsministeriums noch aus der amerikanischen Wirtschaftshilfe. Für das Wirtschaftsjahr 1952/3 ist die Ge- samthöhe der amerikanischen Wirtschafts- hilfe für die Bundesrepublik ebenso wie der für Nahrungsmitteleinfuhren zur Verfügung stehende Atiteil noch nicht bekannt. Jedoch hat der amerikanische Kongreß mit dem Bewilligungsgesetz für die Dollarhilfe im Jahre 1952/53 eine Klausel verabschiedet, die die Verwendung von Dollarmitteln aus der Wirtschaftshilfe für solche Erzeugnisse verbietet, für welche die USA Ausfuhrsub- sidien gewähren und die nicht als„Ueber- schußwaren“ gelten. Dadurch müssen die unter den Bedingungen des internationalen Weizenabkommens abzuschließenden Wei- zeneinfuhren aus den 08A künftig mit freien Dollars bezahlt werden. Lohnverbesserung für deutsches Besatzungs- Personal (UP) Die Verhandlungen über einen Man- tel- und Gehaltstarifvertrag für die deut- schen Angestellten der alliierten Streitkräfte in der Bundesrepublik gehen nach Mittei- lung des württembergisch-badischen Landes- verbandes der Deutschen Angestellten-Ge- werkschaft DA) ihrem Ende entgegen. Die letzten Besprechungen, die dieser Tage in Heidelberg stattfanden, ergaben, daß alle beteiligten Instanzen an einer baldigen Un- ter zeichnung des Vertrages interessiert sind. Höchststand der Eisen- und Stahlproduktion (UP) Bei Roheisen und Rohstahl wurde im Monat Juli nach Mitteilung des statisti- schen Bundesamtes vom 4. August die bisher Höchste monats- und arbeitstägliche Produk- tion seit Kriegsende erreicht. Insgesamt wur- den 1 107 798 Tonnen Roheisen gegenüber 1014 972 Tonnen im Vormonat erzeugt. Die arbeitstägliche Produktion betrug bei 31 Ar- beitstagen 34 735 Tonnen(33 832 Tonnen im Jun. Die Rohstahlproduktion erreichte im Juli insgesamt 1 377785 Tonnen gegenüber 1 224 071 Tonnen im Vormonat. Dabei wur- den an 27 Arbeitstagen 51 029 Tonnen Roh- stahl(49 963 Tonnen im Juni) arbeitstäglich erzeugt. uu ur Plenziag, 3. August 1052. INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT aischer Ost-West-Handel dle Gefahr hin, damit der weiteren Unter- Luftschut Jen bs-anslebe ze anten green f git gelt l beet die kaeke unn beuten: K URZ NACHRICHTEN Ludwigshafener Walzmühle— keine Dividende (VWD) Die Ludwigshafener Walzmühle, Lud- wigshafen, schließt ihr Geschäftsjahr 1951 zum 31. Dezember 1951 bei einem Jahresvertrag von (alles in Mill. DW) 4,24(1950 in Klammern)(4,23) und Abschreibungen von 0, 77(1,12) mit einem Reingewinn von 0, 05 ab, der sich mit dem Vortrag aus 1930 auf 0,12 erhöht. Die HV am 31. Juli be- schloß, den Gewinn auf neue Rechnung vorzutra- gen. Das Anlagevermögen steht bei erheblichen Zugängen von 2,85(1,66) mit 3,94(3,53) zu Buch, während das Umlaufvermögen, das sich gegen- üÜber dem Vorjahr etwa verdoppelt hat, mit 13,73 (7,38) ausgewiesen wird. Bei unverändertem Ka- pital von 4,0 und unveränderten Rücklagen in Höhe von 0,63 betragen die Rückstellungen 1,14 (1,03), die Verbindlichkeiten 13,61(4,94), davon Akzepte 10,91(2,64). Verkehr in den Mannheimer Häfen im Monat Juli Der Gesamtumschlag betrug in der Zufuhr 382 083 in der Abfuhr 22 103 5— Zusammen: 414 186 Ankunft: Fahrzeuge m. eig. Triebkraft 450 mit 112 305 t Ldg. Fahrzeuge ohne eig. Triebkr. 306 mit 269 778 t Ldg. Abgang: 5 Fahrzeuge m. eig. Triebkraft 449 mit 18 049 t Ldg. Fahrzeuge ohne eig. Triebkr. 406 mit 17 034 f Ldg. Insgesamt 1 701 mit 414 186 t Ldg. Neuzulassung der deutschen Siedlungsbank Nachdem der Deutsthen Siedlungsbank nach rer Verlagerung n das Bundesgebiet zunächst Beschränkungen auferlegt waren, ist sie nunmehr zum Neugeschäft zugelassen worden. Das Institut, das von 1930 bis 1943 die Zwischenfinanzierung der jändlichen Siedlung durchgeführt hat, steht damit wieder für diese Aufgaben zur Verfügung. Es wird seinen Sitz in Bonn nehmen. Weitere Gemüseimporte aus Holland Die Gemüseeinfuhren aus Holland werden durch Zurverfügungstellung weiterer Devisen fortgeführt, um eine ausreichende Versorgung des Marktes mit Frischgemüse sicherzustellen, nach- dem das handelsvertraglich vereinbarte Gemüse- Kontingent bereits Ende Juni erschöpft war. Auf Grund einer Vereinbarung des deutsch- niederlän- dischen gemischten Sachverständigen-Ausschusses wurde auch die zunächst angeordnete Einfuhr- sperre für Kopfkohl. Blumenkohl und Bohnen mit Wirkung vom 22. Juli wieder aufgehoben. Erhöhter Kraftfahrzeug-verkehr (dpa) Die Zahl der zugelassenen Kraftfahrzeuge im Bundesgebiet stieg im zweiten Vierteljahr 1952 nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes in Flensburg-Mürwik um 217 57/7 oder 7,1 Prozent auf 3.274 534. Davon waren 1 582 118 Krafträder, die mit 130 981 oder 9,0 Prozent die größte Zunahme ver- zeichneten. Gemeldet waren außerdem 903 575 Per- sonenkraftwagen, 492 606 Lastkraftwagen, 286 210 Zugmaschinen, ferner andere Fahrzeuge wie Om- nibusse und Kesselwagen, und 271 337 Anhänger. In Westberlin nahm die Zahl der Kraftfahrzeuge um 6407 auf 685 397 zu Welterdölförderung VWD) Im 1. Halbjahr 1952 wurden in der Welt 304,7 Millionen metrische Tonnen Erdöl gefördert. Dieser neue Höchststand liegt um 15,6 Millionen Tonnen über der Förderung in der 1. Hälfte des vergangenen Jahres. Scharfe Zollkontrollen in Argentinien (VD) Die Zollbehörden in Argentinien öffnen neuerdings jede Kiste und packen sie aus. In Buenos Aires rechnet man nach Informationen der Deutsch-süd amerikanischen Bank in Hamburg damit, daß die Verzollung in Zukunft unter Um- ständen mehrere Monate in Anspruch nehmen kann. Die Devisen können nicht angefordert Werden, bevor die Verzollung vorgenommen ist. Frachtfreie Rückbe!örderung von Ausstellungs- gütern (VD) Die Deutsche Bundesbahn hat mit- geteilt, daß für Ausstellungsgüter der Deutschen Industrie-Ausstellung Berlin(19 september bis 5. Oktober) wie in den beiden Vorjahren fracht- freie Rückbeförderung auf den Strecken der Bun- desbahn zugestanden wird. Die Frachtvergünsti- Sung wird in der Weise gewährt, daß er auf dem Frachtberechnungswege angerechmete Bundes- bahnanteil auf Antrag erstattet wird. 15 Frankfurter Effektenbörse vom 4. August 19352 oo) Wenn auch bereits einige Limiterneue- rungen vorlagen, so bewegte sich die Geschäfts- tätigkeit infolge weitgehender Lustlosigkeit des Berufshandels in engen Grenzen. Die Grundhal- tung war jedoch nicht unfreundlich und es konn- ten vereinzelt leichte Besserungen verbucht wer- den. Am Montanmarkt ergaben sich nur gering- fügige Veränderungen, die ziemlich Sleichmägig beide Seiten berührten, IIsederhütte waren 3% und Gutehoffnung 2% fester. Elektro-, Maschinen- und Versorgungswerte verkehrten teils bis 1½ fester. Im einzelnen konnten sich RWE und Ro- senthal Porzellan um 1½ bis 2%. Dt. Tafelglas nach Pause um 4% verbessern. Auf der anderen Seite bröckelten Aschaffenburg Zellstoff, Sstuttgar- ter Hofbräu, sowie Waggon Rastatt bis 3% ab. Von Schiffahrts- und Verkehrsaktien schlossen AG für Verkehr und Allgemeine Lokalbahn und Kraft um je 1% fester, während Nordd. Lloyd 3% nie- driger notiert wurden, Der Rentenmarkt behielt seine still und kursmäßig kaum veränderte Hal- tung, doch gingen die aktienähnlichen 4%½prozen- tigen Harpener Bonds um 1¼% zurück. 16. Far- ben konnten sich gegen schluß nicht ganz be- haupten und schwächten sich auf 102 ab. Seite 9 Amerikanischer Stahlstreik einmal anders gesehen Als die amerikanischen Stahlwerke nach 54 Streilctagen die Hochöfen wieder ankeizten, hatte der Streik bereits 4 Milliarden Dollar oder 16,8 Milliarden DM gekostet. Hätte Bun- des minister Dr. Neumaier diese 16,8 Milliar- den DM als Anleihe von den Amerikanern be- kommen, so hätte er davon 1 680 000 Millionen Wohnungen zu je 10 00 DM bauen können. Das hätte so viel ausgemacht, wie die deut- sche Wohnungsproduktion der nächsten vier Jahre. Rund 5 Millionen Menschen hätten dann wieder ein anständiges Dach über dem Kopf gekabt. Oder stellen wir die Sache in einen anderen Zusammenhang: Der Streik kat die Atlantis gemeinschaft rund 20 Millionen Tonnen Stan gecostet. Das ist ein Fünftel der amerikani- schen und mehr als die Hälfte der russischen Stahlproduktion. Was für die Atlantikgemein- schaft ein Minus, ist für Stalin ein Plus, Man hat ihm sozusagen 20 Millionen Tonnen Stahl geschenfet. Ebenso viel dürfte jährlich der Koreakrieg auffressen. Stalin kann daher mit allen am Streik beteiligten Faktoren: Unter- nekmern, Arbeitern und Prdsident Truman, der die Sache so ungeschickt wie möglien nand- nabte, zufrieden sein. Dabei haben weder die Arbeiter von den erhöhten Löhnen noch die Produzenten von den erhöhten Stahlpreisen viel. Der erstreikte Gewinn wird bald von den erhöhten Lebenshaltungskosten aufgefressen sein. Kann sich die westliche Völkergemein- schaft, die eine Lebens- und Notgemeinschaft sein soll, eigentlich noch solche Stücke„ Dr. M. Mannheimer Produktenbörse Die offlziellen Notierungen lauten: Inlands- Weizen Erzeugerpreis W IV 40,90, Inlandsroggen Erzeugerpreis 36,90—38,90. Braugerste 47-49, Fut tergerste ausl. Zuteilungsware 39,50, iandshafer zu Futterzwecken 38—38,50, Industriehafer 3939,50, Weizenmehl Type 550 62,95, Type 630 62,75, Type 812 59,45, Type 1050 57,25, Brotmehl Type 1600 33,25, Roggenmehl Type 1150 54,25, Type 1370 52,25(alle Mehlpreise einschließlich Saesh), prompt 24.50—25, Roggenkleie 23,50, Weizenboll- mehl 26,50—27, Malzkeime 24. Rapsschrot 24,30, Sojaschrot 47,5048, Kokosschrot 28,30, Palmkern- schrot 27,50, Mais 49,50, Kartoffeln 10,5011. Ten- denz: stetig. Alle Preise in DM per 100 kg, Kar- toffeln per 50 kg. Marktberichte Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt vom 4. August 1952 (WD) Trotz geringer Anfuhr schleppender Absatz. Es erzielten: Brombeeren 30-40, Schatten- morellen 13—22, Mirabellen 23—25, Pfirsiche 15—56, Reineklauden 10—16, Pflaumen 11—16, Bühler Frühzwetschgen 17—21, Tafeläpfel 10—30, Pafel- birnen 1335, Kopfsalat 714, Endivien 11, Frei- landsalatgurken 15—20, Treibhaus-Salatgurken 13 bis 40, Rotkohl 13—14. Stangenbohnen 5058, To- maten 40—42. Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt vom 4. August 1952 ooo) Bei mittlerer Anfuhr im allgemeinen Zzufriedenstellender Absatz. Es erzielten: Bühler Frühzwetschgen 10—21, Eisentäler 10417, sonstige Sorten 8—15, Pflaumen 6—10, Reineklauden 10-18, Mirabellen 12—28, Sauerkirschen 20—33, Brombee- ren 30—43, Pfirsiche 15—55, Birnen a 20—33, b 819, Aepfel à 15—21, b 8-14, Gurken 12—20, Tomaten 19—40. Weizenkleie Mannheimer Schlachtviehmarkt(amtlich) vom 4. August 1952 (WD) Auftrieb: Großvieh 788(in der Vorwoche 748) Stück, Kälber 356(328), Schweine 1698(1808), Schafe 19(13) Preise Je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 90—104(95—105), B 81-85(8895), Bullen A 92—104(95105). B 80—92(8798), Kühe A 74-80 (80—95), B 66—74(6880), C 55—63(5670), D bis 38 (unv.), Färsen A 93103(99109), B 8093(9098), Kälber A 137—147(140— 150), B 118-132(122136), S 100—114(108—120), D 90(103), Schweine A 20188 (131127). B J. 120137(131137, B II 18087 (1341400, C 132—137(138140), D 130180(182420), Sauen G1 118118(1184126), Schafe nicht notiert . Marktverlauf: Großvieh schleppend, großer Ueberstand. Kälber schleppend, kleiner Veber⸗ stand, Schweine mittel, langsam, ausverkauft, Schafe ausverkauft. Heidelberger Schlachtviehmarkt(amtlich) vom 4. August 1952 ) Sperrmarkt: Auftrieb: 20 Ochsen, 48 Bullen, 75 Kühe, 88 Färsen, 234 Kälber, 690 Schweine und 34 Schafe Preise je ½ kg Lebend- gewicht: Ochsen A 90-105, Bullen A 96103. 8 86.—93. Kühe A 70—78 B 60—72, C 5060, D bis 51. Färsen A 95—106 B 88-95, Kälber A 135—145, B 118—134, C 105—115. D bis 100, Schweine A 125—130, BI 127—130, B H 128-132, C 128—132, D 118132, Sauen G II 110-120, Schafe 68-90. Firmenhandbuch Rheinland-Pfalz und Nordbaden 16. Auflage, Verlag Robert P. Thiesen KG., Bad- Dürkheim Mannbeim In dem 490 Seiten starken Buch sind die Anschriften der handelsgerichtlich eingetragenen Firmen in einem Ortsteil und in einem nach Sachworten geordneten Branchenteil Zusammengestellt. Das seit über drei Jahrzehnten erscheinende Firmenhandbuch hat sich als unent- behrliches Nachschlagewerk für das obengenannte Wirtschaftsgebiet bewährt. 1 TEA NT Universumstraße rt für Ihre Aupengläazer bIpl. OP II KEN mannheim. 0 8, 9 Tel. 42778 neee, eee. — Spoexlelabfellong: Unslehtbare Ac genglsser ., DDD Haumittel hilf heilen! 4 Zei 40 Jahren ist gegen Pickel. aui- unteinheilen, das ſäsſiqe Hauſjucicen. aber auch qeqen Flechſen u. EEZzeme dos O. D. 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Ein fünkstöckiges, im Grunde recht un- scheinbares Gebäude, das sich von den nicht minder alten Nachbarhäusern nur durch die große Aufschrift„Mozarts Geburtshaus“ und durch ein sehr schönes, schmiedeeiser- nes Eingangstor unterscheidet. Hier hat der Herr Hofkapellmeister Leopold Mozart mit seiner Familie im dritten Stockwerk drei Wohnräume, einen Vorraum und eine Küche bewohnt. Hier ist— am 17. Jänner 1754— sein Sohn Wolfgang geboren; eine Kleie, in vier Sprachen abgefaßte Tafel zeigt die Stelle an. wo seine Wiege gestan- den nat. Auch das Klavichord ist noch da, auf dem er gespielt und mit dessen Hilfe er komponiert hat. und das Hammer- klavier, das er mit auf seine Reisen nahm. In Vitrinen sind Handschriften(Briefe und Originalpartituren), Medaillons. Haarlocken Mozarts, seine Geige ausgestellt. an den Wänden hängen zahlreiche(zum Teil mit Neon-Röhren angestrahlte) Bilder: Mozart mit dem Vogelnest, Mozart mit dem Bril- Jantring, Mozart mit dem Orden vom gol- denen Sporn, Mozarts Mutter, Vater und Geschwister. Ein bißchen zufällig und museal(es nennt sich auch„Mozart- Mu- seum“) wirkt das Ganze und hat nicht die Lebensatmosphäre und Uamittelbarkeit, wie sie selbst im renovierten Goethehaus in Frankfurt noch spürbar sind. Dafür strömt die Stadt selber, die südlich-barocke Architektur ihrer Häuser. Schlösser, Dome und 39 Kirchen einen unversiegbaren Zau- ber aus und läßt die Verschmelzung der beiden Namen: Salzburg und Mozart, zu einem unvergeßlichen, in Herz und Sinne dringenden Erlebnis werden. N 5 Für die Fremden tut man noch ein übriges. um es ihnen deutlich zu machen, daß Salzburg die Mozartstadt ist. Da ist der Mozartsteg, der über die Salzach führt, das Mozart-Kino, von dem man nun wirk- ch nicht behaupten kann, daß es in irgendeiner Beziehung zum genius loci stünde. Mozart-Porträts auf Kerzen, Geld- beuteln, Souvenirs aller Art und auf der Zigarettenpackung. Vor allem aber gibt es an jeder Ecke die weltberühmten Mozart- Kugeln, ein„Gebäck aus Nougat und Marzi- Pan“, das am Hofe der Fürsterzbischöfe ge- reicht wurde und ein Lieblingsgebäck Mo- Zärts war. Salzburg betreibt das Hand- Werk des Fremdenführers jedoch mit einer liebenswürdigen Nonchalance, mit Humor und Carme und nimmt sich selbst dabei nicht übermäßig ernst. Die Stadt und ihre Einwohner tragen ihr freundliches Gesicht zur Schau, selbst die Polizisten lassen mit sich handeln, wenn man eine der Verkehrs- vorschriften übertreten hat. Von wem soll- ten die Festspiele finanziell auch getragen werden, wenn nicht von den ausländischen Gästen? 25 bis 200 Schilling(6 bis 33 DM) Kosten die Eintrittskarten. Das ist für den Oesterreicher, dessen Durchschnittseinkom- Men monatlich 1 000 bis 1 500 Schilling(166 bis 250 DM also) betragen soll, nahezu un- erschwinglich, In diesem Jahr kommen übrigens über 40 Prozent aller ausländi- schen Besucher aus der Bundesrepublik. Man sieht aber auch zahlreiche Wagen mit Französischen, skandinavischen, belgischen, Schweizer und natürlich amerikanischen Landeszeichen. Fünf internationale Flug- linien fliegen Salzburg an, eine Zahl, auf die die Hauptstadt Wien mit Neid blickt. Zeitungen in allen Weltsprachen werden in den Kiosken feilgeboten. Der Maler Oskar Kokoschka ist, wie in jedem Jahr, zu einem kurzen Besuch eingetroffen, Thomas Mann und Paul Hindemith sind angesagt und wer- den je einen Vortrag halten, Margaret Tru- man, die Tochter des amerikanischen Prä- sidenten, will kommen. 351 Journalisten berichten in zahllosen Zeitungen und Zeit- schriften aus aller Welt über die Festspiel- wochen. * Mit der schweren Erkrankung Wilhelm Furtwänglers haben die Salzburger Fest- 8 spiele 1952 einen ihrer prominentesten Mit- wirkenden verloren. Auch der Wiener Diri- gent Karl Böhm muß, gleichfalls krank- Beitshalber, kernbleiben. Gustaf Gründgens — dem Vogelnest, Mozarfkino und Mozartkugeln Notizen qus der Festspielstadt Salzburg hat nach seinem Intermezzo in Wien, wo er Strawinskys Oper„The Rake's Progress“ in- Szenieren sollte, angeblich aber weder die Hauptdarsteller noch die sonstigen maßgeb- lichen Leute antraf, auch sein Salz- burger Gastspiel abgesagt.„‚Schauen's, der Gründgens hat bei uns in Oester- reich schon immer den Verfolgungswahn g'habt“, erzählte mir mit ironischem Augenzwinkern ein Salzburger. Und schlieg- lich ranken sich auch noch um die traditionelle„Jedermann“- Aufführung auf dem Domplatz ein paar„Geschichtchen“. Seit 1945 spielte man ja wieder die vor 31 Jahren konzipierte Max-Reinhardt-Insze- nierung des„Jedermann“ von Hofmannsthal und fand dabei in Helene Thimig(der Witwe Reinhardts) die treusorgende, peinlich genau am Szenenbduch ihres Gatten festhaltende Regisseurin. Nun fehlte es aber schon lange micht an gewichtigen Stimmen, die dieses pietätvolle Vorgehen mit allem schuldigem Respekt vor dem Mitbegründer der Salz- burger Festspiele doch ein wenig verstaubt und museal nannten. In diesem Jahr hat man daher Ernst Lothar mit einer Neuein- studiecrung beauftragt, die sich zwar noen immer an die Grundidee Reinhardts hält, mit der Neubesetzung der Hauptrollen aber doch auch den Versuch macht, die altehr- würdige Inszenierung unserem heutigen Zeitgefühl näher zu bringen. Daß Helene Thimig, wie schon vor Monaten bekannt war,„ihren“ Jedermann in diesem Jahr in Zürich aufführen will und man sich da- durch in Salzburg düpiert fühlte, steht frei- lich in keinem offiziellen Kommuniqué. Um so mehr hat man dagegen von Karl Paryla gesprochen, einem Mitglied des sowietisch lizensierten„Scala-Theaters“ in Wien und. Wie es heißt, prominenten Kommunisten, der auch in diesem Jahr wieder den Teufel im„Jedermann“ spielen sollte und dann plötzlich abserviert wurde, als er in einer Wiener Kulturzeitschrift gar teuflisch gegen Salzburg und seine Festspiele vom Leder z0g. Das war selbst den gemütlichen Salz- burgern zuwiel. Sie zahlten Karl Paryla. der schon den unterschriebenen Vertrag in der Tasche hatte, seine Gage ohne Gegenlei- stung aus und holten sich an seiner Stelle den jungen Düsseldorfer Schauspieler Peer Schmidt. der sich keinen besseren Start hätte wünschen können. An dieser Um- besetzung änderte auch der ironische Hin- Weis nichts, dag doch auch der Teufel im „Jedermann“ keine Seele gewinne 8 Hauptanziehungspunkte der Festspiele sind die musikalischen Veranstaltungen, die Opernauführungen, die Konzerte im Fest- spielhaus und im Mozarteum. Das Schau- „Förchte Gott und spiel ist weniger gefragt, was ja auch im Hinblick auf die große Zahl der Ausländer verständlich ist, die bei der Sprachen- gewandthet der Salzburger Geschäftsleute, Hotelportiers und Polizisten auf die Beherr- schung des Deutschen, pardon, des Oester- reichischen, gar nicht angewiesen sind. So wird die in dem intimen, ganz in rotem Samt ausgestatteten Landestheater gezeigte Nestroy- Posse„Die Träume von Schale und Kern“(aus der wir hier ein Bild zeigten) wohl nur bei einem kleineren Kreis der Festspielbesucher das lebhafte, freudige Echo finden, das die phantasievolle, humorig ge- löste Inszenierung Axel von Ambessers und das großartige Können einer ganzen Reihe hervorragender Schauspieler Hermann Thi- mig. Bruno Hübner. Hans Putz, Erik Frey in den männlichen, Gusti Wolf. Susi Nicoletti, Jane Tilden und Inge Konradi in den weib- lichen Hauptrollen, und Gustav Waldaus in einer eigens für ihn geschriebenen Episo- denpartie) verdienen. Mag es auch eines der schwächeren Stücke Nestroys sein und mö- gen die versierten Nestroy-Kenner auch entgegenhalten, daß bei Ambesser die ty- pisch weanerische Atmosphär' verloren gegangen sei, das Stück und seine Auf- führung sind schon den Batzen wert, den man als Entree zahlen muß. Daß Geld nicht glücklich macht. daß eine Liebesheirat ein schlechtes Ende nehmen kann und auch der Künstlerruhm sehr schnell vergeht. diese Moral von der glänzenden äußeren Schale und dem bitteren Kern ist zwar eine alte Weisheit, aber sie steckt hier doch in einem märchenhaft bunten, fröhlichen Gewand. In einem Kleid, das vortrefflich in die sommer- lich festlichen Tage Salzburgs paßt. Kurt Heinz „Jedermann“ quf dem Domplatz in Salzburg Archivfoto Europäische Thedterjugend in Erlangen Zu der Vierten Internationalen heqterwoche der Studentenböhnen Zum vierten Male bereits fand in Erlan- gen die Internationale Theaterwoche der Studentenbühnen statt. Die akademische Theaterjugend des westlichen Europas er- füllte bunt und temperamentvoll für neun Tage die alte Markgrafen- und Hugenotten- stadt. Vom Vormittag bis weit nach Mit- temacht wurde gespielt. referiert, vorge- führt und nicht zuletzt leidenschaftlich dis- kutiert. Die Erlanger Theaterwoche ist Arbeitstagung und Festspiel in einem. Sollte in den Veranstaltungen der ersten Jahre die Aufgabe des studentischen Thea- ters fixiert und gegen das Berufstheater ab- gegrenzt werden, so wurde diesmal der Rahmen mit der Einbeziehung des Schul- theaters, des Puppentheaters, des Hörspiels halte sein Gebot“ Der älteste debtsche Universitätskarzet in Jübingen Die Universität Tübingen, die in diesem Jahr auf ihr 475jähriges Bestehen zurüekblicken kann, besitzt den ältesten Unſfversitätskarzer Deutschlands. Er wurde aus Anlaß des Jubi- jläums von der Stadtverwaltung renoviert und der Oeffentlichkeit zugänglich gemaeht. Ein steiles Trepplein führt von der Tü- binger Münzgasse hinab in den ältesten deutschen Universitätskarzer, den eine pie- tätvolle Stadtverwaltung zum 475jährigen Bestehen der Universität Tübingen renovie- ren und der Allgemeinheit zugänglich ma- chen ließ. In die zwei Meter dicken Mauern der beiden gewölbten Karzerräume sind kleine Fenster eingelassen, die spärliches Licht in das Karzerdunkel eindringen und einen winzigen Blick auf die alte Burse tun lassen, in der einst Melanchthon gelehrt hat. Was den Senat der Alma Mater Tubin- gensis bereits 42 Jahre nach Gründung der Universität durch Graf Eberhard im Bart veranlaßt hat, solch düstere Verließe für die nach den Hochschulmatrikeln vom 15. Sep- tember 1477 straffällig zewordenen Studiosi bereitzustellen, weiß man im konkreten nicht. Jedenfalls zeigt die an einem der re- novierten Gewölbe zutage getretene Jahres- zahl 1519, daß schon damals der Karzer in Betrieb gewesen sein muß. Ein Protokoll aus jener Zeit mag vielleicht die Notwen- digkeit des Karzers erhellen, wo es heißt. daß die Studiosi in jener Zeit„soviel tran- ken, was die Leute abschreckte, ein Kind nach Tübingen zu thun“. Nach einem Se- natsbeschluß vom 7. Mai 1591 wurden vier Studenten„incarceriert“, weil sie in der Ammergasse in Tübingen Schlaghändel ver- schuldet hatten. Im Protokoll darüber heißt es:„Diese Studenten sollen 30 Maß Wein getrunken haben, 12 geben sie zu.“ Durch Senatsbeschluß vom 18. April 1587 wurden zwei Studiosi,„welche ein Tractätlein vom Faust gemacht“, in den Karzer geworfen. Bis zum Christtage ließ der Senat am 11. De- zember 1592 einen Studenten„ins Carzer“ werfen, weil er angezeigt war,„er werde sich dem Teufel verschreiben, wenn dieser ihm etwas Geld wolle zustellen“. Der Stu- dent wurde zunächst durch Theologen un- tersucht und dann in den Karzer gesteckt. Nach dem Christtag wurden dem Armen die Taschen umgedreht, aber kein Geld fand sich darinnen. Auch hat ihm der Teufel nicht aus dem Karzer geholfen, wie der Senat be- fürchtet hatte. Bis um 1800 war der Karzer in Benüt- zung. Seine farbenfrohe barocke Ausmalung zur Erbauung der akademischen Sünder er- kolgte 1736.„Förchte Gott und halte sein Gebot“, heißt einer der an die Gewölbe ge- malten, von einem Engel getragenen Sprüche. Erbauend mag auch für die jungen Büßer der in großen Buchstaben gemalte Satz gewesen sein:„Es wird mehr Freud im Himmel seyn über einen Sünder, der Buss thut, als über 99 Gerechte, die der Buss nicht bedörffen“. Otto Weißer und des Films jugendlich kühn sehr weit gespannt. Zwei Ausstellungen kamen noch hinzu.„Graphik der Studenten- bühnen“ zeigte vor allem kecke, einfalls- reiche Plakate.„Französisches Thea- ter im Bild“ reichte von der klassi- schen Zeit Corneilles, Racines und Molieres bis zur Gegenwart. Die Jugend wurde wirk- lich mit der Vielfalt der Probleme vertraut gemacht. Doch wurden manche nur ange- tippt. Eine thematische Abstimmung und Abgrenzung dürfte sich für das nächste Jahr empfehlen, damit wirklich ein Pro- blemkreis ausgeschritten und möglichst auch geklärt werden kann. Vor allem müßte da- bei die Funktion der Studentenbühnen als Experimentiertheater und damit als Gegen- gewicht gegen das nicht zuletzt von prak- tischen Erfordernissen bestimmte ständige Berufstheater klarer, zwingender heraus- kommen. Denn darin ist ja die Existenzbe- rechtigung, die Notwendigkeit der Studen- tenbühnen beschlossen. Wurde, unserem späten und darin dem Artistischen besonders aufgeschlossenen Zeitalter entsprechend, sehr viel über for- male Probleme diskutiert, so rückte doch immer mehr ein Thema in den Mittelpunkt. das nach den Möglichkeiten des Schul- und Jugendtheaters und damit die Frage nach der erzieherischen Aufgabe des Theaters überhaupt. Der Leiter des Theaters der Jugend an den Städtischen Bühnen Nürn- berg- Fürth, Hans W. Goßmann, sprach über die in Deutschland und wohl über- haupt bis jetzt einzigartige Aufbauarbeit dieser Institution. In Jugendaufführungen spielt Nürnberg nachmittags für die Sechs- bis Vier zehnjährigen Märchen und Jugend- stücke wie„Emil und die Detektive“, aber auch Kinderopern wie Bresgens„Der Igel als Bräutigam“. In Nürnberg-Fürth wurde also die so oft zitierte musische Erziehung der Jugend tatsächlich begonnen. Das ein- zige Problem ist dabei der Spielplan. Denn es gibt in Deutschland kaum Stücke dafür, da die bekannten Märchen von vornherein aus- scheiden, um nicht das Phantasiebild der Kinder zu stören. Die Frage des Theaters in der Schule wurde gleich praktisch durch eine Aufführung der„Zwillinge“ von Plau- tus durch die Schülerbühne des Melanch- thon- Gymnasiums in Nürnerg zur Diskus- sion gestellt. Bei einer Rangordnung der künstlerischen Leistungen stehen vor allem die auslän- dischen Gruppen an der Spitze. Bei 12 Gruppe der Brüsseler Université Libre dt „Le Supplément au Voyage de Cock“ 1 „Die Rednerinnen“ un Giraudoux und Aristophanes brachten, regierte der enties. selte Mimus großgartig, weil im Spiel wieder Zgebändigt. Die Paduaner spielten den„A. memmon von Aeschylus in theatralisch über- dimensionierter Aufmachung., im Bünenbi einer barbaresken Frühzeit. doch hielten 8, ihren überhöhten Stil auch in der Darste- lung konsequent und sehr eindrucssdl durch. Während sich Paul Claudels Frühwen „L'Echange“ trotz aller Bemühungen di Jeunes Comeédiens von Clermont-Ferrand nicht aus dem Rhetorischen lösen konne Sehr stark wirkte trotz der doch fast alla Zuschauern fremden Sprache durch die h. tensität der Darstellung, die aus dem Real, mus das Visionäre entwickeln konnte, de Einakter„Margarete“ des Franzosen Sal- erou, der von der Laibacher Akademie n Schauspielkunst in Slowenisch gebrach wurde.„Romeo und Jeanette“ von Anouk War in seiner Zwiespältigkeit, in seiner Af bivalenz für die Studentenbühne der Un- versität Zürich doch zu schwierig, Bezel nend, daß die eindeutiger grotesken Rall figuren den jungen Darstellern am beste gerieten. Von den Deutschen wirkte dt Studiobühne der Universität Münster m Shakespeares„Verlorener Liebesmüh“ l der alten Uebersetzung von Eschenburg d. ter dem Titel„Der Liebe Müh ist umsons Wieder sehr kultiviert. Die in einem mens, wöchigen Regiekurs unter einem so bekam. ten Theatermann wie Hannes Razum ct. arbeitete Aufführung des„Abschiedsgeschel, kes“ von Rattigan zeigte, was junge et, schen unter kluger Führung darstellersd erreichen können. ohne Berufsschauspiele zu sein. Von den Hörspielen fesselte am meiste das bewußt experimentelle„Odilo“ von Pal Ohlmeyer, das der Süddeutsche Rundlu Stuttgart brachte. In einem kontrapunktic geführten Stimmenspiel wird hier die Vet. einzelung. das Aneinander-Vorbeireden dz modernen Menschen zur echten Funkion In dem etwas zufällig wirkenden Filmpio, gramm wurde die Uraufführung des Hara Kreutzberg-Filmes„Der ewige Kreis 1 Enttäuschung, da gerade das für Kreutabelt Charakteristische, die Beherrschung de Raumes., von der Kamera nicht eingefandel War. Hermann Danneche — OE VOUU KOMMEN E aal, E HEN H EITTERER ROMAN VON NM ARG ERV SH ARF (Deutsche Rechte beim Verlag Ullstein, Seti) 38. Fortsetzung Mr. Bellamy antwortete mit bemerkens- Werter Promptheit. Sir William meinte zu Julia, als er den Umschlag sah, daß Susan eine unangenehme Viertelstunde bevorstehe. Denn Mr. Bellamy hatte die Angewohn- Beit, alles, was ihm nicht paßte, am Rande mit dem Wort„Mist“ zu vermerken. Er War nicht bösartig, tat es wohl nur, um sich etwas Luft zu machen, und beabsichtigte immer, es wieder auszuradieren, falls das Schriftstück an den Absender zurückgehen Sollte. Aber er war auch vergeßlich, und die Gewohnheit hatte ihn schon einen philan- thropischen Lord gekostet. „Susans Vorschläge wird er nicht Mist nennen!, sagte Julia aufgebracht,„denn sie sind bestimmt nicht Mist.“ Und damit Hatte sie auch recht: Susan erschien im Garten mit einem strahlenden Gesicht. „Ein Kompliment!“ rief sie beinah aus- gelassen.„Mr. Bellamy sagt, ich sei die erste Frau, mit der er zu tun gehabt hat, die wenigstens einen durchschnittlich gesun- den Menschenverstand besitzt.“ Julia sah ihre Tochter mit Staunen an. Wenn Susan darin ein Kompliment entdek- ken konnte! Du kannst dich mächtig geschmeichelt fühlen“, sagte Sir William.„Ich bin über- zeugt, daß noch niemand ein größeres Lob 5 von ihm bekommen hat.“ „Der Ankleideraum für Frauen hat es im angetan“, fuhr Susan fort.„Ich hatte fast noch einmal soviel Schränke darin vor- gesehen, ohne daß dadurch eine Ueberfül- lung entsteht. Nächsten Monat fangen sie schon mit dem Umbau an, schreibt Mr. Bellamy, und wenn ich zu der Zeit in Lon- dom sein sollte, möchte ich ihn doch auf- suchen.“ „Es tut mir wirklich leid, daß du dann nicht da sein kannst“, sagte Sir William. „Du hättest ihn vielleicht davon abhalten können, den Architekten anzufluchen. Bis- her haben wir noch keine Beleidigungs- klage gehabt, aber ich erwarte jetzt schon täglich eine.“ Susan sah nachdenklich in den Garten hinaus. Ihr sehnlichster Wunsch stand ihr so deutlich ins Gesicht geschrieben, daß Julia nur wieder staunen konnte. Nach ihrem Ausdruck zu schließen, hätte man annehmen können, daß sie an den ersten großen Ball des Jahres oder an ein neues Abendkleid dachte. Es war sehr merkwür⸗ dig, aber auch wieder recht ermutigend. Und sobald Susan gegangen war— sie hatte nie viel Zeit zum Herumstehen, sie hatte so viel zu erledigen—, setzte Julia sich mit einem mütterlich zufriedenen Lächeln hoch. „Wie ist er denn, William?“ „Wer, Liebling?“ „Na, dieser Bellamy natürlich! Für den Susan sich so interessiert.“ Sir William sah sie anerkennend an. „Deine Schlußfolgerungen sind bewunderns- Wert, Julia. Hast du schon einmal in der Kirche geweint?“ „Ganz entschieden nicht“, erwiderte Julia.„Ich habe in meinem Leben noch nicht bei einer Hochzeit geweint.“ Sie hielt einen Augenblick inne und fügte dann ehr- lich hinzu:„Ich bin allerdings auch nicht auf vielen Hochzeiten gewesen. Irgendwie scheinen die mir immer aus dem Weg zu gehen.“ Hier mußte sie wieder einhalten, und eine feine Röte breitete sich— zum ersten Male seit zwanzig Jahren— über ihr Gesicht. Schrecklich, wenn er jetzt dachte wenn er glaubte, daß sie meinte „Meine Liebe— fing Sir William an. „Also Bellamy“, unterbrach Julia eilig, „Wie ist er?“ Sir Willlam war taktvoll.„Ein unordent- lich aussehender Bursche“, sagte er,„unver- heiratet, etwa dreißig. Zu ehrlich, um be- lebt zu sein, und sehr klug. „Sieht er gut aus?“ „Na ja, ich glaube schon; ein bißchen verhungert vielleicht. Ungefähr so wie ein Vietorianischer Pfarrer, der Anarchist ge- worden ist.“ Julia seufzte, halb bedauernd, halb er- leichtert, Der junge Mann schien ihr zwar ziemlich grauenhaft zu sein, aber er hatte all die Eigenschaften, die Susan schätzte. Schade, daß er so weit weg war „Ich muß dich warnen“, fügte Sir Wil- liam hinzu.„Als Vormund von Susan würde ich entschieden protestieren. Wenn er je auf zweihundert Pfund im Jahr kommt, dann ist das auch seine Höchstgrenze.“ Susatmis Mutter lächelte gutmütig. Sie wußte genau: wenn sie und Susan sich et- Was in den Kopf gesetzt hatten, waren Sir Williams CHancen nicht groß. Obgleich Julia in diesen geschäftigen Ta- gen im Vergleich zu ihrer Tochter und Schwiegermutter vollständig müßig zu gehen schien, so war das doch eben nur scheinbar. Sie hatte eine ständige, heim- liche Beschäftigung. Sie führte sich gut auf. Sie hatte sich oft anständig aufführen wollen. Sie hegte eine große Bewunderung für gutes Benehmen. Sie liebte es von Her- zen und voller Bescheidenheit, wie ein Bauer seinen Heiligen liebt. Daß sie sich bisher so selten gut aufgeführt hatte, lag nicht an ihrem willigen Geist, sondern an ihrem un- gewöhnlich schwachen Fleisch. Sie brauchte eine Stütze— sie konnte nicht stark genug sein. Und da ihr diese Stütze jetzt aus ihrem eigenen Innern erwuchs, aus Liebe zu Sir William, war Julia nicht zu stolz, um sie zurückzuweisen. Ob Sir William sie wiederliebte, wußte sie noch nicht ganz sicher. Aber er mochte sie zumindest gern, und sie hätte den Ge- danken nicht ertragen können, daß er etwas Unwürdiges gern hatte. Sie wußte jetzt, Was sie dazu getrieben hatte, Mr. Rickaby das Geld zurückzuschicken; es war ihr erster instinktiver Schritt in der neuen Richtung. Wenn Julia— die neue Julia— an ihr Be- nehmen in Aix dachte, dann packte sie das Gewissen so stark, daß sie manchmal glaubte, zu viel gegessen zu haben; und sie fand dann Trost in dem Gedanken, daß nur Wahrhafte Reue eine so heftige Wirkung haben könnte. Wahrhafte Reue— das ge- nügte. Dann wurde einem verziehen, und man kormte von vorne anfangen. Julia Wünschte von Herzen, sie wäre katholisch, dann könnte sie eine Riesenkonfession ab- legen, über alles, lückenlos, und man würde ihr sagen, daß nun alles wieder gut sei. Sie wußte, daß sie das alles eigentlich von sich aus, aus ihrem wahren Glauben hätte erle- digen müssen; aber sie wollte es hören. Vielleicht müßte sie dann Buße tun, ein häremes Gewand zum Beispiel: nichts hätte Julia mehr Spaß gemacht. Zucker hatte sie sowieso seit langem nicht mehr in ihren Tee urid Kaffee getan. Und sie prüfte ge- wissenhaft und sorgfältig ihr sündiges Herz. Es war gar nicht so schlecht. fand Jul bei näherem Nachdenken. Sie konnte sd nicht erinnern, jemals wirklich unfreunf, lich zu irgend jemand gewesen zu sein oder gemein gegen eine andere Frau. Sie heit die Männer nicht ausgenommen. Ihre bel⸗ den großen Fehler waren: nicht in B denen Mr. Macdermots. Das waren schwar Fehler, Aber ich bereue, rief Julia 8 selbst zu. Ich werde es nie wieder tun Un sie faßte einen großen. einen seelenersche 5 1 K. ternden Entschluß: wenf es nichts mit 8 13 William würde, dann würde sie Mrs. 10 kett alles erzählen, sogar wie sie ihr Gel verloren hatte, und bitten, ihr Leben 0 Barton beschließen zu dürfen.. Julia betrachtete diese Aussicht nicht se rade mit Freude. Aber dazu war sie 40 i. in gute noch nicht lange genug ein neuer, ein gas“ Mensch geworden. a 19 1 Der nächste Nachmittag sah Jul 8, einer ganz absurden Mißstimmung, wWeil Willlam nicht zum Tee da sein würde. wollte Susan nach Belley ninüberkelng um ein paar Bücher abzuholen, die se im Buchladen bestellt hatte. Das 0 hätte keine zwanzig Minuten gedauert are nicht Mrs. Packett, gerade als sie loste 15 Wollten und Julia die Einladung, mitzule men, abgelehnt hatte. höchst überflüssige“ weise vorgeschlagen hätte, daß sie in 1 80 zum Tee bleiben sollten. Das hieß, 5 120 William wenigstens eine Stunde 5 ge· würde, und Julia, die es zu auffä 18 5 e kunden hätte, wenn sie 80 plötzlich 15 Entschluß änderte, hatte seitdem ihr en Cefühl nicht loskommen können, dab ng Unrecht zugefügt worden sei. Ein zielt Gefühl, das wußte sie wohl: aber die 10 hatte sie in einen derartigen Zustand der die SD ab rtl“ geblieben zu sein und— und die verschie⸗ te * Schwachsinn versetzt. Gortsetzuns fog geitig e bedeute Einpart kährend Die Diensta 5 übe Bont Heuss ersucht, achtlich überprü Juni eir tordert. dialamt. der Bui Schritt; Verfasst M Bon. in Dei einen stimmte aus MS dicht n deutsch gesperr mit. Dies lonen für Inv bau von Aus wurde daß di gesetzt einem komme ö Bon zom Be Prograr Das Pr Bewälti aus der der Tag Rate ve les Fü. Da die Verfügt sichert.