. Unabhängige Zeiſtung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim. R 1,, Telef. 4 41 51-54; Heidelberg, Brunnen gasse 18-24, Tel. 29 38(Hdlb. Tagebl.); Ludwigshafen/Rh., Rheinstr. 37. Tel. 6 27 68 Bezugspreis: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pt Trägerlohn, Postbezug 3.20 DM zuzügl. 34 Pf Zustellgebühr, Kreuzband- bezug 4.— DM einschl. Porto. Bei Ab- holung im Verlag oder in den Agen turen 2,80 DM. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- Uste Nr. 11. Anz.-Ltg.: R. Adeimann; Werbg.: C. Faust. Bei Nichterscheinen infolge höh. Gewalt kein Anspruch auf Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- verlangte Manuskr. keinerlei Gewähr. 7 Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz 15 Millionen arbeitende Menschen Höchster Stand der Beschäftigtenzahl seit der Währungsreform BOnn.(dpa) Die Zahl der Beschäftigten in der Bundesrepublik überstieg Ende Juni 1932 zum ersten Male die 15-Millionen- Grenze. Wie die Bundesanstalt für Arbeitsver- mittlung am Montag in Bonn mitteilte, wurden am 30. Juni 10 493 583 beschäftigte Män- ner und 4 677 121 beschäftigte Frauen gezählt, Das ist der höchste Beschäftigungsstand gewerbe und in der Baustoffindustrie im zweiten Quartal 1952 die Zahl der Beschäf- tigten um 253 000 zu. Dies bedeutet, daß allein auf diesen Wirtschaftszweig rund 43,1 Prozent der Gesamtzunahme entfallen. In allen Ländern Zunahme An der Gesamtzunahme von 587 000 Be- schäftigten waren alle Länder— wenn auch recht unterschiedlich— beteiligt. Der abso- juten Zahl nach liegt Nordrhein- Westfalen mit einer Zunahme um rund 161 000 an der Spitze, gefolgt von Bayern mit rund 148 000 und Niedersachsen mit einer Zunahme von 114 000 beschäftigten. Am geringsten nahm die Zahl der Beschäftigten in Rheinland- Pfalz zu(plus 10 800), wenn man von dem kleinen Bezirk Bremen absieht. Verhältnismäßig am stärksten war gegen- über dem 31. März 1952 die Zunahme der Beschäftigten infolge stark erhöhter Bau- tätigkeit in den Flüchtlingsländern, Sie be- trug in Niedersachsen 6,4 v. H., in Bayern 6,1 v. H. und in Schleswig- Holstein 5,9 v. H. Die Entwicklung seit der Währungsreform Seit der Währungsreform im Juni 1948 sind bei 25 Wirtschaftszwelgen oder-Grup- pen Zugänge— zum Teil sehr beträchtlicher Art—, bei neun dagegen abnahmen, zu be- obachten. Die größte Abnahme seit 1948 verzeichnetè die Landwirtschaft. Sie verlor in dieser Zeit 490 000 Beschäftigte oder 35,4 Prozent ihres Bestandes. Eine rückläufige Entwicklung ist auch bei den Beschäftigten der Besatzungsdienst- stellen festzustellen. Gegenüber 1948 ist ein Rückgang um 196 000 Personen oder 31,2 Prozent zu verzeichnen. Der absoluten Zahl, nach folgen dann die Wirtschafts- Zweige„Bundesbahn“ und„Autobahnen“ mit einer Abnahme um 50 000 und der Wirt- schaftszweig„Häusliche Dienste“ mit einer Abnahme um 47 000 Personen. Relativ am höchsten war— wenn man von der Land- wirtschaft und den Besatzungsdienststellen absieht— mit 28,2 Prozent der Rückgarg im Wirtschaftszweig„Kunst, Theater, Mu- sik usw.“ Arbeitslosigkeit stark rückläufig Den verhältnismäßig wenigen Wirtschafts- zweigen mit Beschäftigungsrückgang stehen die sehr viel zahlreicheren gegenüber, in denen sich die Beschäftigung seit der Wäh- rungsreform zum Teil sehr beachtlich erhöht hat. Besonders stark war die Zunahme im Zweig„Handel, Geld-, Bank- und Ver- sicherungswesen“(510 000), im„Maschinen-, Stahl-, Eisen- und Fahrzeugbau“(352 000), im „Bau- und Baunebengewerbe“(247 000) und im„Textilgewerbe“(253 000). Um mehr als die Hälfte erhöhten ihren Beschäftigungs- stand die Eisen- und Metallgewinnung(um 75,0 V. H.), die Papiererzeugung und ver- arbeitung(67,7 v. H.) und das Textilgewerbe (65,1 v. H.). Das Bau- und Baunebengewerbe liegt der relativen Zunahme nach mit 25,7 V. H. erst an 14. Stelle. Die Bundesanstalt weist in dem Viertel- Jahresbericht darauf hin, daß die Zahl der Arbeitslosen im zweiten Quartal 1952 ins- gesamt um fast 340 000 oder 21,5 v. H. zurück- ging. Das ist absolut und relativ der bisher größte Quartalsrückgang seit dem Währungs- schnitt. Gewerkschaften stehen zur Freiheit Jahn:„Waffentransporte müssen gesichert werden“ (Nach Meldungen unseres Je- Korrespondenten sowie Up und dpa) Frankfurt. Der erste Vorsitzende der Ge- Werkschaft der Eisenbahner Deutschlands (GDED), Hans Ja hn, stellte am Montag auf einer Pressekonferenz in Frankfurt fest, daß die westdeutschen Eisenbahner die auf der Stockholmer Tagung der internationalen Transportarbeiterorganisation(ITF) gefaß- ten Beschlüsse bejahten. Die GD ED, die sich in jeder Hinsicht an Demokratie und Legalität gebunden fühle, billige und unter- stütze Waffentransporte der Staaten der westlichen Welt zur Verteidigung von Frei- heit und Demokratie. Jahn betonte, daß diese Waffentransporte, die vorwiegend aus den USA kämen, gesichert werden müßten. Die Eisenbahnergewerk- schaft glaube, daß es ihr in ihrem Bereich gelingen werde, die angekündigten Stör- versuche östlicher Kräfte zu unterbinden. Als Mitglied des DGB werde die GDED an der Stabilisierung der Freiheit, der Demo- kratie und der Menschenwürde in der Bun- desrepublik mitarbeiten. Die Eisenbahner- gewerkschaft werde zusammen mit den übri- gen freiheitlichen Gewerkschaftsverbänden alle Versuche diktatorischer Bestrebungen von rechts oder links bekämpfen. Der Vor- sitzende der GDHD lehnte darum auch jede gewerkschaftliche oder sonstige Zusammen- arbeit mit der Staatsgewerkschaft der Eisen- bahner der Sowjetzone ab, da diese nur Be- fehlsempfänger Moskaus und Machtmittel der kommunistischen Diktatur sei. 5 Jahn kündigte auf der Konferenz an, daß die Gewerkschaften im Bundesgebiet die Frage des Mitbestimmungsrechtes und Kirche appelliert an ost und West „Nicht Kriegs vorbereitungen, sondern ein Wagnis für den Frieden“ W Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag Druck: Mannheimer Groß- 1D druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser: chefredakt.: E. F. v. Schilling. Stell- vertreter: Dr. K. Ackermann. Politik: Zild dez E. Schäfer; Wirtschaft: F. O. weber entwart keullleton: W. Gilles. K. Heinz; Lokal: m han. M Eberhardt; Kommunal: Dr. F. W. Koch; Schrift. kadwissharen und sport: H. schnee Vortrag, tloth; Land: C. Ser; Sozialredaktion: tungen b. A. simon; Cher v. Dienst: O. Gentner. spürte Bankkonten: süd westbank, allg. Bank- und den gesellsch., Stadt. Sparkasse. Bad. Kom- Auch in munale Landesbank, Bad. Bank, sämtl. diseu. zannheim. Postsch.-Konto: Karlsruhe m er vor Nr. 300 16, Ludwigshafen Rh. Nr. 267 43. Elliotz i en den ten Bg. 2— 5 s Chr.] J, Jahrgang/ Nr. 183/ Einzelpreis 20 Pf. auf ge.. 1 1 in einer isdrück. istopher le Lehr. Aber im Bezeich- le Kon- cht von Skepet ot nicht olthusen 8 dafi, zalismug K In sel. zelt der Währungsreform vor vier Jahren. 8 Er übersteigt den bisherigen Höchststand jeut de vom September 1951 um 286 000. Ende Juni 80 be. 1052 wurden rund 1,7 Millionen Arbeiter, Mt von Angestellte und Beamte mehr beschäftigt als um die Mitte des Jahres 1948. Die Zu- nahme der Beschäftigtenzahl im zweiten Vierteljahr des laufenden Jahres ist mit N 307000 Menschen die höchste, die in den zier Jahren in einem Quartal festgestellt Purde. les b. Nach dem Vierteljahresbericht der Bun- Zanisin gesanstalt waren es über wiegend die von nheiner] er Jahreszeit abhängigen Wirtschaftszweige, den an die durch erhöhte Beschäftigungsmöglichkei- Fonzert.] ten zu dieser Entwicklung beigetragen ha- 1 ben. So nahm allein im Bau- und Bauneben- es leicht!! gen 14 Milliarden Mark Auslands- ten, der schuld indring-. len und Bonn.(dpa) Als Ergebnis der Londoner t, über. Schuldenkonferenz beträgt die deutsche Aus- iSizieren] lendsschuld insgesamt rund 14 Milliarden zegleite.- DH. Davon entfallen, wie Präsident Her- it seiner] mann Abs zur Ergänzung früherer Angaben craft ge: am Montag mitteilte, rund 6 Milliarden auf nes Mag die Vorkriegsschulden, knapp 1, 2 Milliarden daß der auf rückständige Zinsen auf Vorkriegsschul- n Bezie- den, die dem Schuldkapital zugeschlagen enz det porden sind, und rund 6,8 Milliarden auf deutun- Nachkriegsschulden. . Das ist eine beträchtliche Erleichterung keit des] gegenüber dem ursprünglichen Zustand. Die tlichsten] deutschen Vorkriegsschulden, einschließlich 8 nuan.] rückständiger Zinsen, waren vor Beginn der rünglich] schuldenkonferenz auf 13 bis 16 Milliarden riehenen] lark geschätzt worden. Die Nachkriegs- eiae schulden waren von den Alliierten mit 16 Milliarden Mark angegeben worden. eben sthovens ger Verminderung der Schuldsumme, die bei pus 102 den Vorkriegsschulden vor allem durch teil- erheb- weise Streichung rückständiger Zinsen erfolgt onskraft] ist, wurde eine Herabsetzung der Schuld- ertraut- zinsen sowie eine Verlängerung der Tilgungs- des Mel. dauer erreicht. Es läßt sich, wie Präsident ar kniff.-] Abs hinzufügte, nicht ohne weiteres über- chnische] sehen, wann diese Schuld völlig getilgt sein Vorrang] wird. Der 1958 voll einsetzende Schulden- „ In der dienst in Höhe von 750 Millionen Mark jähr- losonate] lich(bis dahin von 1953 an jährlich 600 Mil- 1 Zoltan] lionen Mark) werde jedenfalls mindestens teil) die] zehn Jahre lang in voller Höhe geleistet wer- rierpats] den müssen und erst dann allmählich ab- Durch- nehmen. inige al Ridgway für zweijährige Dienstzeit cündigte Paris.(dpa). Der atlantische Oberkom- r Cello: mandlerende in Europa, General Rid g- em und Way, sagte am Montag in Paris auf einer eisätzige Pressekonferenz, das in Lissabon gesteckte h in ge. el— 25 aktive und 25 Reservedivisionen Können bis Ende dieses Jahres— könne durchaus lich ab erreicht werden. Die Zahlen von Lissabon 90 a selen jedoch als Anhaltspunkt für den Aus- Aterslur dau der Streitkräfte und nicht als eine Auf- C. O. E. lzge für die Regierungen der NATO-Staaten — betrachten. 5 Ridgway äußerte sich anerkennend über den Ausbildungsstand der bisher von ihm 8 besichtigten NATO-Truppeneinheiten, der besser als erwartet“ gewesen sei. Er hat an prach sich für eine zweijährige Militär- 5 5 dienstzeit in den NATO- Staaten aus. Erhart! letzten r erheb. 21. Juni h unter 5 r Wäh- Berlin.(dpa) Die in Ostberlin zu einer rausch“ auberordentlichen Tagung versammelte tiegenen 0 der evangelischen Kirche Berlin- wortlich] brandenburg beschloß einen Ruf der Synode en Teil 59 95 Reglerungen in Ost und West“ entionen prücge Synode erklärt, die Kirche müsse die heblich] grücke sein und bleiben dürfen, gerade auch belle die politischen Mächte nur noch vor tionalen die Re 0 scheinenden Rissen stehen.„Wenn Bundes. sierung der Deutschen Demokratischen 5 77 nde In- en Län- Preis er als i Won eGeecb? . c er 1 Wel e erden gtubenmministes Anthony Eden, des- vollen] wird in Ae. Juni 1950 geschieden wurde, rei- mierminist, ie Nichte des britischen Pre- gerp it urchill ers, Fräulein Clarissa Spencer- H beren,] ger Nich heiraten. Die Verlobung Edens mit Fünfte lenstag te des Premierministers wird heute, preisen aumun 8 bekanntgegeben. egangen lungen jn Nor Die Waffenstillstandsverhand- ngen in um sleben Pa 88 Wurden am Montag erneut in det Unterhändler e Die kommunistischen orderung der 5 einer entsprechenden Alnterlaſten Se Oebslesierfen zu. un öde 1 weile). Zwischen Interlaken olgenschwe am es am Montag zu einem un zol berichten en Zuszusammenstoßz. Nach ersten Kree Setzte un Wurden mindestens drei Reisende creme, Wasnind, Lehn weitere schwer verletzt. gabe en Montag. Präsident Truman hat am i bett ident“ von Willleerspnie, das Buch„Mr. Prä- newicne woreität von e für die freie Uni- er Meng iamung verschen. mit einer persönlichen UP/ dpa Republik jetzt Maßnahmen getroffen hat, die es der Kirche erschweren, Brücke zu sein, so bitten wir sie in allem Ernst, die Kirche in diesem ihren Brückendienst nicht zu hindern.“ Die Synode appelliert an die Regierun- gen in West und Ost und an die Besat- zungsmächte, die hohen Worte von Frieden. Freiheit und Einheit nicht zu leeren Phra- sen zu erniedrigen.„Was Not tut, sind nicht Kriegs vorbereitungen, sondern ein Wagnis für den Frieden. Es liegt ein Fluch auf Waf- fen, die wider, das Gewissen in die Hände gezwungen und genommen werden“. In einer zweiten einmütig angenomme- nen Erklärung betont die Synode die Not- wendigkeit der in der Einheit des Glaubens begründeten Einheit der Kirche Berlin- Brandenburg. Diese Einheit habe die Kirche zu wahren. Die Synode beauftragt die Kir- chenleitung, alle geeigneten Schritte zu un- ternehmen, um diese Einheit zu erhalten. Die Synode beauftragte ferner die Kirchen- leitung, den Gemeindekirchenräten nähere Anweisungen zum Schutz der jungen Ge- meinde zu erteilen. Bei der Sowjetzonen- regierung sollen Schritte unternommen wer- den, um den Schutz der jungen Gemeinde und ihrer Zusammenkünfte sicherzustellen. Die Jugend müsse insbesondere vor jedem Ge- wissenszwang und vor der Erziehung zum Haß geschützt werden. In diesem Zusammen- hang weist die Synode besonders auf die Schießgausbildung von Kindern und Jugend- lichen unter 18. Jahren, insbesondere von Mädchen, hin. des Betriebsverfassungsgesetzes zum haupt- sächlichen Gegenstand des Wahlkampfes für den neuen Bundestag im nächsten Jahr machen werden. Die Gewerkschaften seien in den politischen Sektor„hineingetrieben“ worden. Man solle jetzt auch ihren poli- tischen Einfluß nicht unterschätzen. Der Vorsitzende der Industriegewerk- schaft Bergbau, August Schmidt hat sich in Bochum vor Verbandsangestellten der 18 Bergbau u. a. mit der Frage eines Streiks gegen das Betriebsverfassungsgesetz befaßt. Nach der am Montag in Bochum veröffent- lichten Darstellung erklärte der Bergarbei- ter führer:„Ein Streik gegen das Betriebs- verfassungsgesetz würde sich in dieser Situation gegen den Bundestag, gegen ein vom deutschen Volk gewähltes Parlament, damit aber auch zu gleicher Zeit gegen den Staat gerichtet haben, den wir, die Gewerk- schaften, bejahen.“ Für eine schnelle gesetzliche Regelung der künftigen Organisationsformen des deutschen Kohlenbergbaus trat Schmidt am Montag in Bochum ein. Die Zechenunter- nehmen seien sich mit der Gewerkschaft an- gesichts des Anlaufens des Schumanplans und der bevorstehenden Auflösung der deutschen Kohlenbergbauleitung DRBIL) und des deutschen Kohlenverkaufs DR) in dieser Forderung einig. Die Neuordnung sei dringend erforderlich, da auch noch die Zu- sammenarbeit zwischen der Hohen Behörde der Montanunion und dem deutschen Roh- lenbergbau geklärt werden müsse. Der Leiter der volks wirtschaftlichen Ab- teilung der Industriegewerkschaft Bergbau, Dr. Franz Grosse, teilte in diesem Zu- sammenhang mit, daß Vertreter der Ze- chengesellschaften und der IG-Bergbau der Bundesregierung einen Entwurf für ein Kohlenwirtschaftsgesetz übermittelt haben. Darin sei vorgeschlagen als Spitzenorgani- sationen einen Kohlenrat, einen Kohlenver- band und ein Kohlenamt zu bilden, die unter staatlicher Aufsicht in weitgehender Selbstverwaltung arbeiten sollen. Neuer König Dienstag, 12. August 1952 255 Gan ef 8 EI CIE 0% W N NN SNR . FUT eee fbi ethtdt N. ene . De Fe: 70 gf, Dre 7 5 N 7 2 1 N 2 7 1 2 in nien feu. 2 . N 1, 2 A 5 2 0. bende In see 7. erb, 5—.— e 2 2 2 3 5— — MM Karte: Schulz-Köngen Englands Verbindung mit der Montanunion a 5 ee e Mission bei der Hohen Behörde London.(UP) Das britische Außenmini- sterium gab am Montag seine Bereitschaft bekannt, bei der Hohen Behörde der Mon- tan- Union, die am Sonntag zusammengetre- ten ist, eine diplomatische Verbindungsmis- sion zu errichten. Gleichzeitig wurde der Präsident der Hohen Behörde, Jean Monnet. zu soforti- gen Besprechungen nach England eingeladen. Man nimmt an. daß Monnet am 21. August in London eintreffen wird. In der Erklärung des britischen Außen- ministeriums heißt es, die britische Regie- rung habe bereits bei mehreren Gelegen- heiten ihre Absicht bekanntgegeben, mög- lichst einge Beziehungen zur Montan-Umion zu unterhalten, sobald die Hohe Behörde ire Arbeit aufgenommen habe. Großbri- tannjen wolle daher bald am Sitz der Hohen Behörde eine Mission errichten. Ein Beamter des Außenministeriums werde Chef der Mission werden, die die Recht- stellung einer diplomatischen Vertretung erhalten soll. Saar-Gespräch soll nicht erneut verschoben werden Bonn,(Eig.-Ber.) Staatssekretär Prof. Hallstein wird heute, Dienstag, mit der deutschen Delegation nach Paris reisen, um dort mit dem französischen Außenminister Sehuman die Saargespräche wieder auf- zunehmen. Alle Gerüchte, die von einer nochmaligen Verschiebung der Verhandlun- gen wissen wollten, wurden vom Bundes- presseamt am Montagnachmittag zurück- gewiesen. Die Spekulationen um eine Hinausschie- bung der Pariser Saarverhandlungen finden allerdings starke Nahrung dfurch das Inter- view, das Bundeskanzler Dr. Adenauer anläßlich der Eröffnung der Hohen Behörde des Schumanplanes einer Luxemburger Zei- tung gewährte, Darin hatte der Kanzler eine schriftliche Fixierung der gegenseitigen Auffassungen angeregt, um für die Verhand- lungen eine Grundlage zu schaffen. In amt- lichen Kreisen der Bundeshauptstadt tritt man mit Nachdruck den Behauptungen fran- zösischer Presseorgane entgegen, daß Deutsch- land eine Verzögerung der Saarverhand- lungen wünsche. Die Verlangsamung des Saargepräches sei vielmehr darauf zurück- zuführen, daß Frankreich den Vorschlag zu einer Europäisierung des Saargebietes ge- macht habe, ohne sich bisher zu einer Prä- zisierung dieser Formel bereitzufinden. In den letzten Tagen weilte ein höherer französischer Beamter in der Bundeshaupt- stadt, um Lösungs möglichkeiten zu sondie- ren. Auch bei diesen Unterhaltungen hat man in Bonn den Eindruck gewonnen., daß in Jordanien Parlament rief Talals Sohn Hussein zum König aus Amman.(dpa) Das jordanische Parlament und der Senat beschlossen am Montagnach- mittag, die Herrschaft König Talals zu be- enden und seinen 17jährigen Sohn, den bis- herigen Kronprinzen Hussein, zum neuen König von Jordanien auszurufen. Der Beschluß des jordanischen Parlaments wurde, wie der Sender Jordanien berichtet, auf Grund von ärztlichen Gutachten getrof- fen, die bestätigen, daß der König Talal in- folge seiner Erkrankung— er leidet an Schizophrenie— nicht imstande ist, seine Herrschaft auszuüben. Da der neue König noch nicht volljährig ist, wurde ein Regentschaftsrat gebildet, der sich aus dem Senatspräsidenten Ibrahim Haschim, Sulaiman Tukan und Abdarrah- man Rscheidat zusammensetzt. Der Re- gentschaftsrat führt die Staatsgeschäfte bis zum 2. Mai 1953, an diesem Tag wird der junge König 18 Jahre alt und damit voll- jährig. Die Mitglieder des Regentschaftsrats haben sofort nach der Proklamierung Emir Husseins zum König von Jordanien den Eid auf die Verfassung abgelegt und ihre Amts- geschäfte übernommen. König Hussein geht zur Zeit seinen Stu- dien im Harrow- College bei London nach. Informierte Kreise in Amman teilten am Montag mit, die Ereignisse in Aegypten hätten Ministerpräsident Taufik Abul⸗ huda in dem Beschluß bestärkt, die dyna- stische Frage in Jordanien auf dem Wege einer schnellen Operation zu bereinigen. Der an Schizophrenie leidende Exkönig Talal war am 5. September 1951 nach kur- zem Interregnum seines jetzt im Libanon weilenden Bruders Emir Nayif seinem am 20. Juni 1951 in der Aksa-Moschee in Je- rusalem ermordeten Vater Abdulah auf den Thron gefolgt. Der 17jährige Prinz Hussein wird nach An- gaben unterrichteter Kreise in zwei oder drei Tagen von Lausanne nach Amman, der Hauptstadt Jordaniens, abreisen. Gleichzeitig wird bekannt, daß sein Vater, Exkönig Talal, sich am Genfer See niederlassen will. man auf französischer Seite noch keine prä- zisen Vorstellungen über die Verwirkli- chung des Europàisierungsvorschlages hat, sondern der Bundesrepublik die Rolle zu- schieben möchte, Einzel vorschläge zu unter- breiten. Wie in Bonn bekannt wird, ist der ehe- malige Saarreferent des AA, Gesandter Dr. Strohm, wieder in der Bundeshauptstadt und mit Aufträgen aus seinem früheren Arbeitsgebiet betraut. Dr. Strohm war vor einigen Monaten im Zusammenhang mit einer Presseindiskretion vom Dienst suspen- diert worden. 5 Der französische Hochkommissar in der Bundesrepublik, Andre Franesois- Pon cet, sprach sich laut U dafür aus, das Saarland zu einem Territorium der Ver- einten Nationen unter Kontrolle der Euro- päischen Verteidigungsgemeinschaft“ zu ma- chen. Gleichzeitig forderte er die Bundes- republik auf, dieser Lösung zuzustimmen, da sie„die beste“ für das Saarproblem dar- stelle. Schuman wird Rechenschaftsbericht ö erstatten Paris.(dpa) Der Auswärtige Ausschuß der französischen Nationalversammlung unter- bricht die bis Anfang Oktober dauernden Parlamentsferien. Am Dienstagnachmittag der kommenden Woche tritt er in Paris 2 einer außerordentlichen Sitzung zusammen. Auhßenminister Sehuman wird einen Rechenschaftsbericht erstatten. Es gilt als wahrscheinlich, daß er drei Hauptthemen be- handeln wird: die deutsch- französischen Saarverhandlungen, Tunesien und die Ver- ringerung der amerikanischen Kriegsmaterial- bestellungen in Frankreich. 8 B urzreleqramm In einem Rundschreiben an die Abgeord- neten der CDU/CSU-Fraktion hat der Vor- sitzende der vertriebenen Deutschen, Pr. Linus Kather, durchblicken lassen, daß er nicht mehr mit seiner Ernennung zum Bundesflücht- lingsminister an Stelle von Dr. Lukaschek rechnet. Er schreibt in dem Brief:„Die Voraus- setzungen für eine solche Lösung sind nicht mehr gegeben“. * Generalkonsul a. D. Dr. Pfeiffer wurde am Montag zum kommissarischen Leiter der Personalabteilung im Bundes a uBßen ministerium ernannt. Der bis- herige Leiter dieser Abteilung, Dr. Ditt⸗ mann, war auf Grund des Votums des par- lamentarischen Untersuchungssauschusses von diesem Posten abberufen worden. General- konsul Dr. Pfeiffer war bisher Leiter der „Diplomatenschule“ in Speyer. Die alliierte Hohe Kommission hat nach einer Mitteilung vom Montag die Bundesregie- rung davon in Kenntnis gesetzt, daß die Regie- rungen der USA, Großbritanniens und Frank- reichs auf alle Ansprüche auf zwei wich tige deutsche Unterseekabel ver- zichtet und diese nunmehr in das Eigentum der deutsch- atlantischen Telegraphengesell- schaft DAT) zurückgegeben haben. Das erste der Kabel verläuft von Emden in Norddeutsch- land nach Vigo an der Nordwestküste Spaniens, das andere von Emden nach Dumpton Gap in der Nähe von Brighton in Südengland. * Der Deutsche Industrie- und Handelstag warnt vor falschen Verbindungsleu-⸗ ten“, die sich bei westdeutschen Firmen als Vertreter der amerikanischen Regierung, ins- besondere des Verteidigungs ministeriums, ein- zuführen versuchen. Der BIHT veröffentlichte am Montag eine Empfehlung der zuständigen amerikanischen Dienststelle an die westdeut- schen Firmen, nur mit solchen Personen zu verhandeln, die sich vorher glaubwürdig aus- gewiesen haben. Im Zweifelsfall sollten sich die Firmen an die amerikanische Dienststelle für Verteidigungsbedarf(Defense requirements branch) im Büro des amerikanischen Hohen Kommissars in Mehlem bei Bonn mit der Bitte um Auskunft wenden. Dienstag, 12. August 1952 Was geschieht, wenn. 2 in der schwedischen Hafenstadt Malms erscheint ein„Nationalsozialistischer Infor- Mmationsdienst“, der in einer seiner letzten Ausgaben„alle rassebewußten Europäer“ auffordert, auf ihren Ferienreisen jüdisch beeinflußte Hotels zu boykottieren; denn „diese Haltung sind wir unseren Toten und mMrem Opfer schuldig“. In Italien ist die neo- faschistische Be- wegung(MSI) unter ihrem Neo Duce Fürst Borghese bei den letzten Gemeindewahlen im Mai 1952 auf 11,5 Prozent der Wähler- stimmen gestiegen(1948: 2 Prozent) und da- mit zu einem so ernsthaften Machtfaktor ge- worden, daß der rechte Flügel der Democra- 214 Cristiana ganz offen Koalitionsverhand- lungen führt. Rings im Lande spricht man von einem„stillen Marsch auf Rom“. 5 In Frankreich hat der Faschismus seine endgültige organisatorische Form noch nicht gefunden. Ein Teil seiner Anhänger sitzt in dem großen Mischkessel der gaullistischen Sammlungsbęewegung, die sich allmählich Weder in ihre Bestandteile aufzulösen scheint. Ein anderer Teil läuft noch mit dem immer schneller verblassenden Stempel„Vichy“ herum. Die Gefolgsleute des Generals und die Anhänger des toten Marschalls sind noch aus historischen Gründen geschieden. Der Tag ist nicht mehr fern, da sich die beiden Quellflüsse der Reaktion zu einem Strom vereinigen werden. 5 In Spanien sitzt der Faschismus uner- schüttert im Sattel. Moralische Unterstüt- zung bezieht Franco von seinem Kollegen Peron, der das größte spanischstämmige Land in Südamerika zum Vorposten des Faschis- mus in der neuen Welt und zum Asyl für 5 aus Europa ausgebaut In Oesterreich hat das Parlament soeben beschlossen, die Nationalsozialisten für alles Unrecht zu entschädigen, das ihnen nach 1945 zugefügt worden ist, Beamte, die von Mren Posten entfernt wurden, sollen nicht nur— soweit das noch nicht geschehen— ins Amt zurückkehren, sondern für jeden Monat der letzten sieben Jahre ein Schmer- zensgeld erhalten. Dieses Gesetz, das viel- leicht an der Hohen Kommission scheitern Wird, ist von beiden großen Regierungspar- teien gebilligt worden— weil das politische Klima es geboten erscheinen läßt. In der Bundesrepublik sind wir noch nicht soweit. Immerhin sind auch hier die Nationalsozialisten am Werk, Das Verfahren gegen die Sozialistische Reichspartei ist ja schon als Tatsache aufschlußreich genug. Schon heute setzt der Wettlauf der Parteien um die Stimmen der ehemaligen National- Sozialisten bei der nächsten Bundestagswahl Sin. Mindestens von einzelnen Funktionären der Deutschen Partei wird ganz ernsthaft Anhängern der Remer-Partei verhandelt. Es werden Leute kommen und sagen, das Alles sei Schwarzseherei oder Schlimmeres Das haben diese oder andere kluge Leute schon einmal gesagt. Der Faschismus ist ebenso wie der Kommunismus nur dann gefährlich, wenn man inn nicht ernst nimmt. Ernstnehmen bedeutet allerdings nicht un- bedingt, polizeiliche Verbote oder andere Zwangsmaßnahmen verhängen; denn der Faschismus ist, wiederum ebenso wie der Kommunismus, eine Krankheit der Gesell- schaft. Krankheiten aber kann man auf die Dauer nicht unterdrücken, sondern nur heilen, indem man ihre Ursachen beseitigt. Der Faschismus ist in Europa heute des- Halb wieder zu einer Gefahr geworden, weil das politische und soziale Klima Europas sein Gedeihen begünstigt. Der Faschismus Hat Erfolgsaussichten nur als Reaktion auf den Kommunismus. Als vermeintliches Heilmittel gegen den Kommunismus ist der Faschismus zuerst in Itelien und dann in Deutschland an die Macht gekommen. Das könne morgen wieder geschehen. Die beste Methode, den Faschismus zu bekämpfen, be- steht darin, die Ursachen des Kommunis- mus zu beseitigen. Was geschähe, wenn morgen oder über- morgen die Bewegung des Fürsten Borghese in Italien Regierungspartei würde? Dann erhielte der Kommunismus noch größeren ter erschwert, die Regierung würde mit den vorhandenen Mitteln der Lage nicht mehr der Marsch auf Rom wäre Tatsache gewor- den. Was geschähe, wenn eine ähnliche Entwicklung in Frankreich einsetzte? Was geschähe, wenn in Griechenland der Mar- schall Papagos an die Macht käme und die letzte Fassade demokratischer Freiheit zer- trümmerte? Was geschähe, wenn sich um die Fahne des anti- kommunistischen Kreuz- Zuges immer mehr von jenen Gestalten Scharen, die der frühere Oberbürgermeister der NSDAP und heutige Stadtverordnete der DP in Frankfurt, Dr. Fritz Krebs, vor einigen Monaten mit sichtlichem Stolz als „ein Dutzend aufrechter Nazi“ bezeichnete? Was geschieht, wenn die Freiheit der Freiheit zum Opfer gebracht wird? Dr. HI. „Arbeitsgemeinschaft nationaler Gruppen Südwestdeutschlands“ Stuttgart.(OP) Zu einer„Arbeitsgemein- schaft natlonaler Gruppen Baden-Württem- bergs“ vereinigten sich in Eßlingen die Landesverbände der„Deutschen Union“ und der„Deutschen Gemeinschaft“ Südwest- deutschlands gemeinsam mit mehreren un- abhängigen politischen Gruppen. allen südwestdeutschen Kreisen billigsten einstimmig die politischen Grundsätze der Arbeitsgemeinschaft, zu denen unter ande- rem die Forderung nach völliger Gleich- berechtigung Deutschlands in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht gehören, ebenso die Ablösung der Besatzungspolitik, Auflösung der„Provisorien von Pankow und Bonn“, gesamtdeutsche Wahlen und internationale N des Heimatrechts der Vertrie- en. under die Aufnahme von Mitgliedern und, Zulauf, die Aufrüstung Itallens würde wei- Herr, die Demokratie würde suspendiert, Die versammelten 200 Delegierten aus New Vork. Die Pläne, die im Februar in Lissabon von den Ministern der Nordatlantik- paktmächte ausgearbeitet wurden, waren das Produkt sorgfältiger Untersuchungen der Wirtschaftlichen Kapazitäten der einzelnen Paktstaaten. Die Minister waren sich dar- über einig, daß, solange die Anforderungen für das laufende Jahr nicht zu hoch ge- schraubt werden, keine Schwierigkeiten be- stünden, das Verteidigungsprogramm bis Ende 1954 zu erfüllen. General Eisenhower War einer der Hauptsprecher derjenigen, die den Aufbau neuer Streitkräfte entsprechend den gegebenen wirtschaftlichen Möglichkei- ten der einzelnen Länder befürworteten. Das Lissabonner Treffen wurde schließlich von allen Beteiligten mit einem Gefühl der Zu- versicht und mit Optimismus verlassen. Wirtschaftliche Schwierigkeiten Inzwischen sind sechs Monate vergangen und es mehren sich die Anzeichen, daß die Mitgliederstaaten des Nordatlantikpaktes auf immer gröbere Schwierigkeiten bei der Durch- kührung des Programmes stoßen. Winston Churchill erklärte am 30. Juli, Großbritannien müsse sein Verteidigungsbudget den wirt- schaftlichen Erfordernissen des Landes an- passen. Der französische Verteidigungs- minister Pleven sprach sich dafür aus, weit- Von unserem New LVorker cke- Korrespondenten reichendere Pläne für die Paktstaaten, die vor allem nicht mehr von den jährlichen Geld- zuweisungen durch die USA abhängen soll- ten, auszuarbeiten. Belgien und Italien kämp- fen mit Schwierigkeiten, die in Lissabon auf- gestellten Quoten zu erfüllen und selbst die Vereinigten Staaten machen sich Sorgen, wie die amerikanische Wiederaufrüstung termin- gerecht abgeschlossen werden könnte. All- gemein kann gesagt werden, daß fast alle NATO-Mitgliedstaaten begonnen haben, sich damit abzufinden, daß das Tempo der Wieder- aufrüstung verlangsamt werden muß. Ist der Kongreß schuld? Man glaubt in den Vereinigten Staaten, daß neben dem Kräfteverbrauch in Korea, Indochina und Malaya, dem Verlust durch den amerikanischen Stahlstreik und neben der wirtschaftspolitischen Rivalität zwischen den einzelnen Paktstaaten der wichtigste Grund für das Nachlassen der Bestrebungen die Kürzungen der amerikanischen Verteidi- gungsgelder durch den Kongreß ist. Man nimmt an, daß diese Kürzungen nicht nur die Pläne der europäischen Verbündeten durch- einandergebracht haben, sondern man be- fürchtet auch, daß sie das Vertrauen in der amerikanischen Beständigkeit getrübt und einen Zustand geschaffen haben, der nicht allein durch Geldzuweisungen beseitigt wer- den kann. Verfassungsmäßige Grenzen Wie akut die Gefährdung der NATO- Verteidigungspläne ist, wurde besonders deutlich, als Rene Pleven, der französische Verteidigungsminister, für eine Erhöhung der amerikanischen Aufträge und eine Er- weiterung des amerikanischen FHilfspro- gramms, d. h. an Stelle der bisher üblichen jährlichen Geldzuwendungen sollen diese nur alle drei Jahre erfolgen, eintrat. Pleven. der bei seinem Vorstoß mit einem Seiten- blick auf Westdeutschland besonders an den Ausbau der französischen Rüstungsindustrie dachte, hat jedoch mit seinen Forderungen etwas berührt, was über die Kompetenz selbst des amerikanischen Außen- und Ver- teidigungsministerium hinausgeht. Obwohl sein Argument,„Europa kann nicht mit im- portierten Waffen allein verteidigt werden“, Akzeptiert wird, weisen amerikanische Po- Ütiker darauf hin, daß seine Logik mit dem Kkonstitutionellen System der Vereinigten Staaten und den Bestimmungen des Atlan- tikpaktes in Konflikt steht. Nach der Ver- fassung der Vereinigten Staaten kann kein Kongreß den nachfolgenden binden, und der Das politische Spiel in Kairo Werden Naguib und Ali Maher sich weiter vertragen?/ Die Männer im Regentschaftsrat Kairo.„Zwei können nicht auf einem Seil tanzen“, sagt ein türkisches Sprichwort, das in diesen Tagen in Kairo viel zitiert wird. Mohammed Naguib, der braune Berber aus dem Sudanland, um dessen An- schluß Aegypten so heiß kämpft, der unter buschigen Augenbrauen seine Besucher freundlich und unbekümmert um seine junge Rolle als Geschichtemacher anlächelt, und Aly Maher, der gewiegte Politiker und vielfache Ministerpräsident, vor dessen oft unkonziliantem Wesen viele seiner Mit- arbeiter zittern, sind die beiden Seiltänzer, um die sich heute ales in Aegypten dreht. Es wäre wohl ziemlich einzig dastehend in der Geschichte, wenn ein Mann, der seinen Kopf riskiert hat, um einen König ab- zusetzen, sich dann wieder zurückzöge, um von seinem Hauptquartier aus als Ober- kommandierender dem weiteren Ablauf der Dinge unbeteiligt zuzuschauen. Die ersten Tage nach dem Königssturz hatten bereits gewisse Spannungen zwischen Naguib und Aly Maher gezeitigt. Maher ist zwar der Mann des Vertrauens der Armee. Seine Investitur gehörte zu den dem König vorgelegten Programmpunkten Naguibs. Aber er ist selber eine viel zu starke und eigenwillige Persönlichkeit, um nach der Pfeife eines Militärs zu tanzen, Einige Tage lang hat denn auch Naguib der Presse und am Rundfunk immer wieder erklärt, für Alles Politische sel, Maher zuständig. Ex werde sich nur um den Neuaufbau der Ar- mee und um deren Reinigung von un- sauberen Elementen kümmern. Offiziere und Parteien Aber letzten Endes hängt die Entwicklumg der Zukunft und seine eigene Teilnahme nicht von Naguib allein ab. Wie auch in Syrien steht eine ganze Schar junger Offli- ziere hinter dem neuen militärischen Führer. Ohne diesen starken Rückhalt in der Armee und besonders im Offizierskorps wäre der Staatsstreich gar nicht möglich gewesen: Und ebenso wie in Syrien wird diese Clique mit wachen Augen. verfolgen, was auf der poli- tischen Bühne gespielt wird. Es ist klar, daß in diesen Kreisen alle politischen Schattle- rungen vertreten sind, selbst die Wafd. Rein politisch gesehen, sind ja die Unterschiede der einzelnen Parteien in Aegypten gar nicht 50 groß. Außer der sozialistischen Partei, deren Führer Achmed Hussein des Hoch- verrates wegen der Revolten des 26, Januar angeklagt ist, sind sie alle bürgerlich-feu- dalistisch, ob sie nun Wafdisten, Saadisten, Liberale oder Nationale heißen, Einzige Aus- nahme ist die Moslem- Bruderschaft, die sich In der Zeit vom 19. bis 25, August 1952 findet in West- und Ost-Berlin der 75. Deut- sche Katholikentag statt. Mit Bedacht wurde die Tagung nach Berlin gelegt, in die Stadt, die zum Brennpunkt des Welt-Interesses, zur Sammel-Linse der Strahlungen diver- gierender politischer Kräfte und zum Mahn- bild der Gefahr des Auseinanderfallens dieser Welt in zwei sich bekämpfende Hälften geworden ist. Hier wird, so glauben die Verantwortlichen, das Leitwort des Kon- gresses:„Gott lebt“ auf besonders frucht- baren. Boden fallen, denn das leidgeprüfte Berlin mit seinem unendlichen Ruinenmeer ist ein erschütternder Beweis dafür, zu welch namenlosem Unglück die Parole: „Gott ist tot“ geführt hat. Der Katholikentag, zu dessen Teilnahme sich bereits 135 000 Christen angemeldet haben, beginnt mit einer Arbeitstagung mit Professor Romano Guardini als Redner. Die Türen zu den Sitzungen der Arbeitsgemein- schaften werden weit geöffnet sein, damit an den von Sachkundigen geführten Gesprächen möglichst viele Laien teilnehmen. Die Groß- kumndgebungen sind hauptsächlich im Olym- pia- Stadion. Die Veranstaltung am 22. August ist der Jugend gewidmet. drucksvoll verspricht die Gedächtnisfeier zu Ehren der Märtyrer und Bekenner der Glaubens- und Gewissenstreiheit zu werden; sie wird in den Rehbergen abgehalten mit dem Blick auf das Gefängnis Plötzensee, in dessen Hof Hunderte von den Hitlergerich- ten verurteilte Widerstandskämpfer hin- gerichtet wurden, Der frühere Gefüngnis- pfarrer, Thren-Domherr Buchholz, wird die Ansprache halten. Am 24. August findet im Olympia- Stadion die Schlußkundgebung statt, bei der Fürst Carl zu Löwenstein, Besonders ein- Von unserem V. O.- Korrespondenten zwar bisher an keinen Wahlen beteiligt hat und im Parlament noch nicht vertreten war, aber ein ausgesprochenes Programm auf- weist, das ausschließlich auf ethisch-mora- Usch- religiösen Grundsätzen aufgebaut ist und daher sowohl dem einfachen Mann als auch dem fanatisch eingestellten Idealisten und Nationalisten, der im Westen den Feind Nr. 1 erblickt, zusagt. In der näheren Um- gebung Naguibs sind viele Moslem-Brüder. Es wird daher wichtig sein, das weitere Zu- sammenspiel der Kräfte von diesem Ge- sichtspunkt aus zu betrachten. Ali Maher schaltete Wafd aus Ali Maher, der zivile Exponent, läßt zu- nächst einmal die Parteien in ihrem eigenen Fett schmoren. Die Wafd hat schon vor lau- ter Angst, ganz ausgebootet zu werden, mit der Säuberung begonnen, Drei ehemalige Minister und sehr prominente Mitglieder des politischen Büros flelen dem„Comité d'Epu- ration“ zum Opfer. Unter Protest trat auch Fouad Serag Eddine ab, der vor dem 26. Januar Generalsekretär, Finanz- und Innen- minister in einer Person war, und heute noch einer der reichsten Mämner im Lande ist. Maher hat in der Regentschaftsfrage die Ge- fahr der Wiedereinberufung des alten aufge- lösten Parlaments, in dem die Wafd eine er- drückende Mehrheit besaß, geschickt um- schifft, indem er die beim Tode eines Königs gültigen Bestimmungen für den speziellen Fall der Abdankurig abänderte und die Re- genten durch den Ministerrat ernennen ließ. Das heißt: Er ernannte sie selbst. 1 Hauptmann Mehanna Aber Naguib ließ sich hierbei nicht um- spielen. Unter den drei Regenten befindet sich ein Offizier, der wenige Tage vorher zum Verkehrsminister ernannt worden war. Mohammed Rachad Mehann a, der 44jäh- rige Generalstabshauptmann, hat einen Teil seiner Ausbildung auf der englischen Mili- tärschule Wollwuch erhalten. Er war 1944 einer Verschwörung gegen den Thron be- zichtigt und saß längere Zeit in Unter- suchungshaft. Er gehört zu der führenden Gruppe des Offlziersklubs, in dem sich die Debatten der politischen Heiſsporne der jüngeren Generation abspielen. Mehanna ist ein ernster Mann, abhold den Vergnügun- gen der Großstadt und des modernen Le- bens. Außer der militärischen Arbeit kennt er nur die Familie, das Ideal des Moham- medaners. Er steht den Moslem-Brüdern nahe. i Ein königlicher Prinz Von den beiden anderen Regenten ist Prinz Mohammed Moneim ein Mitglied „Gottes Reich geht über die Grenzen“ Vorschau auf den 75. Deutschen Katholikentag in Berlin von unserem AWM-Mitarbeiter 0 Präsident des Zentral- Komitees der deut- schen Katholiken, die Rede halten wird. Als Stätten für die Großkundgebungen in Ost-Berlin hatte die Regierung Grote- wohl die Werner-Seelenbinder-Halle und das Walter-Ulbricht-Stadion zur Verfügung gestellt, diese Zusage aber wieder zurück- gezogen, ebenso annullierte die Regierung Grotewohl ihre andere Zusage, 91 Schul- gebäude und eine Anzahl anderer Gebäude für die Unterbringung der Teilnehmer zur Verfügung zu stellen. Trotz dieser Ein- schränkungen, die sehr viele Schwierigkei- ten mit sich bringen werden, wird der Kir- chentag auch in Ost-Berlin, wie geplant, ab- gehalten werden, allerdings nur in Kirchen und kirchlichen Räumen. Die evangelische Kirchenleitung stellte dazu die Marien- kirche in Ost-Berlin zur Verfügung, auch hat sie eine Aufforderung an die evange- lischen Christen erlassen, bereitwillig den katholischen Brüdern und Schwestern Quartier zu geben. Anläßlich des Katholikentages hat der Senat von West-Berlin zum Wiederaufbau der in Ost-Berlin liegenden Hedwigs-Kathe- drale 63 Tonnen Beton-Stahl gestiftet, die in Ost-Berlin und der Sowjet-Zone nicht zu beschaffen waren. Die oberste Leitung des Kirchentages wurde zum ersten Male einer Frau anvertraut, der 64jährigen Frau Hedwig Klaus ener. Sie ist die Witwe des am 30. Juni 1934 ermordeten Ministe- rialdirektors Dr. Erich Klausener, des Füh- rers der katholischen Aktion in Berlin. Als erster Vize-Präsident des Katholikentages steht Professor Friedrich Dessauer, einer der Pioniere der Röntgenologie, Frau Klau- sener zur Seite. des königlichen Hauses, ältester Sohn des Khediven Abbas Hilmi II., der bis zum Aus- pruch des ersten Weltkrieges noch als Vasall des ottomanischen Kaiserreiches über Aegyp- ten herrschte. Er ist des öfteren zu reprä- sentativen Aufgaben herangezogen worden, die wehl auch in Zukunft sein Betätigungs- feld sein werden. Ein politisches Gesicht hat er nicht. Bahieddine Barakat. Der letzte im Triumvirat ist Bahieddine Barak at. Er war Präsident des ägypti- schen Parlaments und des Rechnungshofes und einige Male Erziehungsminister. Als Anfang Juli der König das Kabinett Hilali abtreten ließ, war Barakat der Erwählte von Hafez Affi Pascha, Chef des damaligen Königlichen Kabinetts. Aber während Afifl noch mit Barakat verhandelte, hatte die Hofcamarilla bereits Sirry Pascha als Ministerpräsidenten designiert. Nach einsei- tiger Kündigung des anglo- ägyptischen Bündnisvertrages von 1936 im Oktober 1951 durch Mustapha Nahas Pascha und seinen Außenminister Salah Eddine, hat Barakat sich in sehr scharfer Form gegen diese kol⸗ genschwere Entscheidung der Wafd-Regie- rung ausgesprochen.„Der Vertrag von 1936 hat uns vor den Schrecken des zweiten Weltkrieges bewahrt. Er hat uns die, Wahre Souveränität im eigenen Lande geschenkt.“ Eine beachtenswerte Heußerung eines Man- nes, dem niemand den Vorwurf der Eng- landhörigkeit zu machen wagen würde, Ein Hort der auch das„Gegenseltigg Sicherheitsprogramm“ ein, und es gibt keine Möglichkeit, eine Aenderung herbeizufäh⸗ ren, es sei denn, die amerikanische Veraz. sung selbst würde geändert werden. USA werden ihr Mögliches tun. Amerikanische Regierungskreise haben mehrfach darauf hingewiesen, daß die Ver. einigten Staaten im Falle des Marshallpls. nes jährliche Geldzuweisungen vorgenom- men haben und damit ihrer moralischen Verpflichtung Europa gegenüber machge⸗ kommen sind. Man hofft, daß die europll. schen Staaten einsehen werden, daß dige USA auch beim gegenseitigen Sicherheltz. programm gewillt sind, alles in ihrer Macht stehende zu tun. Während die Vereinigten Staaten sich der Schwierigkeiten der euro- päischen Länder zwar bewußt sind, wird immer wieder betont, daß dieses Land bis- her noch keinen Hilfsbedürftigen fallen ge. lassen habe und sich aüch in Zukunft be. mühen werde, der gemeinsamen Sache de Westens im Rahmen der durch die Verfas- sung vorgeschriebenen Wege zu dienen. Persischer Senat beugt sich Mussadegb Teheran.(UP) Der persische Senat hat am Montagvormittag kapituliert und das Fr. mächtigungsgesetz gebilligt, das Minister- präsident Mussadegh für die Dauer von sech Monaten fast diktatorische Vollmachten aul militärischem und wirtschaftlichem Gebiet einräumt. 5 Das Oberhaus, das sich bisher standhaft geweigert hatte, den weitgehenden Forde- rungen des Ministerpräsidenten nachzugeben, gab seine Opposition auf, als Mussadegh er- neut drohte, sein Amt niederzulegen. Von den 25 anwesenden Senatoren stimmten zwel gegen das Gesetz. Da das Gesetz durch des Unterhaus- den Medschlis- schon gebilligt ist, bedarf es nur noch der Unterschrift des Schahs. 5 Aegypten wählt im Februar 1953 Kairo.(UP) Die ägyptische Armee gab am Montag in einem Kommuniqué bekannt, daß die Regierung Aly Maher und die ägyptischen Streitkräfte sich darüber einig seien, im Februar 1953 allgemeine Wahlen abzuhalten. Einzelheiten enthielt das Kom- muniquè nicht. Ministerpräsident Ali Maher richtete in einer Rundfunkrede scharfe Angriffe gegen das ägyptische Partelensystem. Die Parteien, sagte er, müßten durchgreifend reformiert werden oder aber ganz aus dem politischen Leben verschwinden. Der Ministerpräsident sagte weiter am Montag in Kairo, zunächst müßten die politische Stabilität und die innere Sicher- heit in Aegypten gewährleistet sein, dann könnten Verhandlungen mit Großbritannien über eine Beilegung des britisch- ägyptischen Konfliktes aufgenommen werden. Maher hat am Montag die Aufhebung der Zensur für ein- und ausgehende Pressetele. gramme sowie für die gewöhnliche Ausland- post angeordnet. Die Zensur der örtlichen Presse War bereits am Vortage aufgehoben worden. Demokratie Die Arbeit der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft Hamburg.(dpa) Es gibt in der Bundes- hauptstadt Bonn außer dem Bundeshaus noch eine zweite Heimstätte des Parlamen- tarismus: das ist am Münsterplatz 23 der Sitz der Deutschen Parlamentarischen Ge- sellschaft. Seit bald eineinhalb Jahren be- steht sie schon. Ihre Arbeit hat sich in der Stille vollzogen. Sie verfolgt ihr Ziel ab- seits von der lauten Geschäftigkeit, um desto echter und bleibender zu wirken. Was ist das Ziel dieser Gesellschaft? In der Satzung ist es aufgezählt: 1. Pflege des parlamentarischen Gedankens in Deutsch- land; 2. Pflege persönlicher Beziehungen zu Mitgliedern ausländischer Parlamente und zu gleichgearteten Gesellschaften des Aus- landes; 3. vergleichendes Studium der par- lamentarischen Einrichtungen des In- und Auslandes. Abgeordnete des Bundestages, der deutschen Landtage, Mitglieder des Bun- desrates, der Bundesregierung und der Re- gierungen der Bundesländer, etwa 240 Per- sönlichkeiten zusammen, haben sich diese Aufgaben zu eigen gemacht. Mit ihnen nimmt sich eine Reihe„ständiger Gäste“ der Ziele an, das sind Gleichgesinnte, die nicht in den begrenzten Kreis der Mitglieder auf- genommen werden können, wie die Chefs der ausländischen Missionen in Bonn zum Beispiel. g Diese Menschen kommen aus allen La- gern und als Gäste sind, wie gesagt, auch. Ausländer dabei. Aber sie alle fußen auf dem demokratischen und parlamentarischen Gedanken. Am Münsterplatz in Bonn ist ihre Heimatstatt. Die Gesellschaft ist— das hat sich als am praktischsten erwiesen in einem Hotel untergebracht. Ihre behag- lichen Räume stehen den Mitgliedern an den Wochentagen nachmittags offen. Neben den zwanglosen Zusammenkünften in den Räumen der Gesellschaft finden in den Herbst- und Wintermonaten— während der Parlamentsferien muß natürlich auch eine Parlamentarische Gesellschaft pausieren gesellschaftliche Veranstaltungen und Vor- tragsabende statt. Eine Amerikanerin sprach im Frühjahr über die Bedeutung der amerika- nischen Präsidentschaftswahlen für Deutsch- land. Der Vorsitzende der Hansard Society in London— die zu den Vorbildern der Deut- schen Parlamentarischen Gesellschaft gehört —, Stephen King Hall, erzählte über das Ver- hältnis zwischen Regierung und Abgeord- neten in England.„Reichstag und Bundestag“ verglich Paul Löbe, der zwölf Jahre lang Reichstagspräsident war und jetzt Alters- präsident des Bundestages ist. Bundespräsi- dent Heuss war in dem Kreis der Zuhörer. Prof. Heuss hörte auch den Vortrag, den De- kan Dr. h. c. Hermann Maas nach der Rück- kehr aus Israel über die Probleme dieses jüngsten Staates und sein Verhältnis zu Deutschland hielt. Ganz still wurde es um den Redner, als er erzählte, wie er in Israel mit Kindern geplaudert und gespielt habe und ein achtjähriges Mädchen nachher in der Familie ihn plötzlich umarmte,„weil er wirk⸗ lich ein Deutscher und wirklich ein Christ un doch so gut war“. In die Diskussion grill Heuss ein. Er erwähnte, daß es deutsche Zel- tungen in Israel gäbe, erläuterte einen Plan zur Bewässerung des Landes und fragte nach Wegen, um wissenschaftliche deutsche Bücher an israelische Schulen und Hochschulen 1d schicken, ohne die Menschen dort zu ver- letzen. Man kam überein, den jüdischen Rek- tor der Frankfurter Universität, Professor Max Horkheimer, und Dekan Maas zu bitten den Vermittler zu der Hebräischen Univers. tät in Jerusalem zu spielen. ö Solche Aussprachen sind in ihrer Suche nach Verständigung typisch für die Gesell“ schaft. Sie dienen der Demokratie, die bei un noch jung und noch nicht sehr robust ist und zu deren Nutzen die Deutsche Parlamen- tarische Gesellschaft geschaffen wurde. Verfahren gegen Ministerialrat Engler eingestellt Frankfurt.(Je.-Eig.-Ber.). Am Montag. nachmittag verkündete die Strafkammer des Frankfurter Landgerichts in dem Verfahren gegen den früheren Ministerialrat im hes schen Arbeitsministerium und Landes schlichter für Hessen, Herbert Engleſ die Einstellung des Verfahrens auf Grund des Amnestiegesetzes. Engler war ange. klagt, durch Abgabe falscher eidesstattlicher Versicherungen und unberecktigtes führen von Titeln seine Stellung erschlichen n haben. Das Gericht stellte fest, daß der A- klage zugrunde liegende Verdacht hinrel⸗ chend begründet sei. Engler gilt als der Verfasser des dene schen Betriebsrätegesetzes und war Mitelle der SPD, die ihn jedoch vor einiger 5 ausschloß. Er behauptete, daß seine En lassung aus dem Staatsdienst das Wei einer gegen ihn arbeitenden politischen Clique wäre, und hatte, obwohl das gegen ihn eingeleitete Verfahren im Hinblick 0 das Strafbefreiungsgesetz eingestellt wurd 90 die Durchführung des Prozesses. gen, weil er sich dadurch restlos von de gegen ihn erhobenen Anschuldigungen rens. bilitieren wollte. Anfrage wegen Oberrhein versteppung Stuttgart.(tz.-Eig. Ber.) Abgeordnete. Verfassunggebenden Landes versammlung 0 1 Baden- Württemberg haben die vorläuft Landesregierung in einer Anfrage ers er mitzuteilen, was von Reglerungsseite 15 unternommen werde, die verstärkt drohe e Gefahr der Versteppung des Oberrheints 15 infolge des Baus des französischen Nhe seitenkanals zu verhindern. t Arbeitsminister Ein Hohlwegster hen. bereits vor einigen Tagen im Zusa 5 hang mit dem von ihm angekündigten ug fassenden Arbeitsbeschaffungsprogramm 5 Baden- Württemberg erklärt, ein l Programmpunkt sei u. a. der Versteppun des Oberrheintales Einhalt zu gebieten. n 1 r. 1 N 8 159 n 2 8 5 5 8— 2 8. 8 * e 8 5 3 e. 4 5 eee eee 5— 5 N* 8. Dienstag, 12. August 1952/ Nr. f Selte 2 MORGEN Len . 8 Atlantikpakt schreibt vor, daß seine 8 Tempo der Aufrüstung wird langsamer w e aue m Mare gemäß den 5 ihrer Länder aug. e 8 f 8 5 geführt werden. Für die Vereinigten Stag. 8 Kommentar Auch die amerikanische Hilfe hat zwangsläufige Grenzen ſen schließt dies 5 Zum sich in delberg Journali- zum alte dam, Pa einige 7 u die f gelährt! Das i gramm schen A sich hier persönlic nalistin v bar best Journalis Furopa Zeitschri gen nach zus nach Wenn phezeit! einmal ir len werd gaubt. Wärtig e Stroh au aus diese gangenen ausländis vor, daß gelbst fü 2 NN 4 A Fat Grunc ese tabu denheit nung des gründete weder de noch den bungen, deshalb Mit dem Verabscht Gleichben dem Geb Bundesre Frage ne Ebens derarti cher un. Sezappe! Erkennt leber a unseren haben W schen n neckisch der Lup der gr stunde zeben, 1 noch mi schmorte 2 8 7. — 28 855 8 3 Jr. 180 ne Be. 0 vr. 185 Dienstag, 12. August 1952 ledem er n n Stag- nseltig 3 b ö journalistinnen aus SA EZufüh- Vertas. zum zweitenmal in diesem Sommer fand 5 ach im Internationalen Presseklub in Hei- 5 rg eine größere Gruppe amerikanischer a... 10 nen ein ae„dere Kras Tei e een ee, 1 bentinent üper Londem, Rotter- Pen Flenscnen Forer en und erte e Ver. zum alten 0 di d idr ch fü herisch für seinen Lebensweg soviel Werte nallpla. dam, Paris, Venedig un adrid auch kur vermittelt, wie der Segelsport. Nach Ende des 1 einige 5 1 4% 8 8 Krieges war der FHochseesportverband allschen J in die festlichen Hei erger Blumen„Hansa“ auf Veranlassung der Besatzungs- nachge. getihrt hatte. behörden zu einer unerwünschten Ruhe ver- 9 Das im großen Rahmen angestrebte Pro- 0 Beziehungen“ zwi- erhellz. m der„besseren 8 0 8 erikanern und Deutschen erwies n. im recht unpolitischen und sehr 5 5 9 rsönlichen Gespräch mit deutschen Jour- Der, führende britische Gynäkologe Dr. , wird nalistin und 3 als in 3 Frank N. Reynolds erklärte auf der letzten ind bis. ber besten 1 5 1. 5 888 Tagung der British Medical Association in len ge. eien ee en ee en Dublin, es müsse Schluß gemacht werden kuropa Sonderberichte in ihren Zeitungen,„ 5 5. nft be. zeitschriften und Magazinen bringen, flie- mit der Meinung, die Patientinnen brauchten 175 des gen nach vier Wochen Rundreise von Paris während des Gebärens keine Anästhesie, 1 ö a5 nach den Staaten zurück. i-tu weil sie vorher nicht danach verlangten. Er dee Stroh fangt leicht Feuer nat hat wenn vor einigen Jahren jemand pro- Moderneres als eine spagatfarbene, bron- das Fr. phezeit hätte, welche Rolle Stroh und Bast zene oder schwarze Tasche daraus wählen iinister. einmal in unserem Alltagsleben spielen wer- läßt. Dunkelblau, rot, gelb, grün werden n bed len werden, hätten wir's bestimmt nicht ge- andere Borten eingefärbt, und doch sind die ten aul glaubt.— Kaum wegzudenken ist gegen- naturverwandten Töne wie sonnenbraun, Gediet wärtig einfarbiges oder bunt kombiniertes melange und rosenholz am begehrtesten. Stroh aus der Damengarderobe. Badetaschen Als Ergänzung zur Tasche trat als erstes der andhaßß aus diesem Material sah man schon im ver- Gürtel, der durch seine neutrale Tönung Forde. gangenen Jahr, doch nun liegen so feine 3 in der warmen Jahreszeit zu jedem zugeben, ausländische Grundstoffe zur Verarbeitung eid genommen werden kann. lech er. zor, daß sich auch für den Nachmittag, ja Aus feinen Stroh- oder Bastmatten er- n. Von felbst für den sommerlichen Abend nichts hält man in den Boutiquen der Großstädte en zwel a a boleroartige Jäckchen, die eine leichte und urch das hochmoderne Ergänzung des dezkolletierten gebilligt Strandkleides darstellen. Manchmal wird rikt des auch ein Sonnenschirm, der ja überhaupt wieder zu Ansehen zu kommen scheint, aus i Bastgeflecht getragen, innen mit dem Stoff 1953 des buntgemusterten Kleides gefüttert. Das nee gib ö Neueste und Aufregendste für die Damen ekaunt jedoch sind die Strohkleider— tatsächlich n ganze Kleider aus Strohstoff, bei dem feine r eln Strohfäden auf einer jerseyartigen Unter- Wahlen lage aufgearbeitet sind. Dieses Material, von e allen zuerst mit ungläubigem Staunen, sehr ö bald aber schon mit Begeisterung aufgenom- men, ist für den dekorativen Schwung von tete in kreisrund geschnittenen Glockenröcken be- e beten sonders geeignet. Zur weißen Organzabluse artelen mit riesigen Ballonärmeln ist ein glänzend formiert schwarzer Strohrock mit einem Volant aus litischen dichtgeknüpften weißen Nylonfasern letzter er am randsandale aus einer dicken en die Strohsohle und einem Querband aus dem Sicher⸗ gleichen Grundstoff über dem Rist) in Stroh „ dann 2 schreitet die Frau von 1952 durch itannien ihre Ferienwochen. Wenn bei soviel modi- ptischen schem Aufwand nun der zündende Funke Zelchnung: Helga Uhlig springen sollte. ung der ssetele. 7 2 5— 6 e„Das Rind erziehe ich! 5„„ FTamilienrechtsreform und elterliche Gewalt/ Ebenbürtige Stellung? Grundsätzlich bestimmt das Bürgerliche pflichtung der Ehegatten zur ehelichen Le- desetzbuch:„Bei einer Meinungsverschie- bensgemeinschaft, daß wichtige Entschei- denheit zwischen den Eltern geht die Mei- dungen nicht selbständig getroffen werden. nung des Vaters vor.“ Dieses gesetzlich be- Man denke etwa an den Namen eines Neu- 3 e e des Vaters entspricht geborenen. an die Frage, welche Schule be- weder der Forderung der Gleichberechtigung sucht werden soll, ob eine Operation riskiert ist und noch dem allgemeinen Brauch. Die Bestre- werden kann. Was soll geschehen, wenn in on grit bungen, das geltende Recht abzuändern, sind solchen wichtigen Fragen die Eheleute ver- che Zl. deshalb auch schon fast dreißig Jahre alt. schiedener Meinung sind und sich nicht eini- en Plen Mit dem kurz vor den Parlamentsferien gen können? Für diesen Fall schlägt die gte nach. Gesetzentwurf über die Bundesregierung eine Entscheidung durch Bücher eichberechtigung von Mann und Frau auf den Vater vor. Der Vater ist allerdings ge- ulen 2 dem Gebiet des bürgerlichen Rechts hat die halten, hierbei die Auffassung der Mutter zu ver · n auch vorgeschlagen, diese zu berücksichtigen. Rek⸗ e neu zu regeln. Bei den Frauenverbänden hat natur- 1018 Ebenso wie die Bestimmungen, die das gemäß der Vorschlag der Bundesregierung 1 bitten, Verhältnis der Ehegatten zueinander regeln, lebhaften Protest hervorgerufen. Aber nicht niversl⸗ bt. auch die Reform der elterlichen Gewalt nur sie schlagen eine andere Regelung vor. wee 1 Es läßt sich in keiner auch die Justizministerien der Bundesländer Suche absehen. wie auf diesen Gebieten das und der Deutsche Juristentag sind anderer Gesell Gesetz endgültig aussehen wird. Der Streit Auffassung. Der Grundsatz der Gleich- bel unz t auch hier darum, was in einem Falle berechtigung verlange auch auf dem Gebiet ist und der Uneinigkeit geschehen soll. Es ist unum- der Kindeserziehung, daß der Mutter eine rlamen · ateltten. das in Zukunft die elterliche Ge- dem Vater ebenbürtige Stellung eingeräumt 10 malt nicht allein dem Vater zustehen darf. wird. Sie schlagen deshalb die Beseitigung Sie soll auch nicht etwa gemeinsam in dem aller Vorrechte vor. Jeder der beiden Eltern- Engler 1 0 1 1 8 nur 195 9 5 8 1 3 Wie ee ee— eschlüsse re. s sind. in eitfällen ormundschaftsgeri Verlangen das Wesen der Ehe und die Ver- anrufen dürfen. Dietrich Behm 2 0 2 7. Wie war das doch mit der Brennweite? ares Gans einfach, die Brennweite, ja also das entstand, der alsbald lieblich duftend zu * 8 10 0 enn man. Vorsicht, Verehrtester, mit qualmen begenn? So wurde es gemacht! i Gru 5 rartigen Definationen hat sich schon man- Und was war geschehen? Für einige Se- 1 995 im Dornengestrüpp der Theroie zu Tode kunden hatte die so berühmte Brennweite, 2 führen een ehe er an die goldene Frucht der unsichtbar zwar, doch höchst genau begrenzt, nen 1 8 gelangte Halten wir uns also dem kindlichen Spiel beigewohnt. Der Tat- 1* an die Praxis, und kehren wir zu bestand war dieser: Die Lupe, eine einfache 0 1558 en Streichen zurück, da Sammellinse, hatte V N E das ganze Geheimnis dieser op- auf ihre Oberfläche flelen, in besagtem ven, 800 en Größe gleich handgreiflich vor Augen. sengenden Pünktchen auf dem Löschblatt 0 itgllel ae rn sich doch sicherlich noch des gesammelt, Dabei war das Pünktchen das Mits 1 155 schen Spiels mit dem Löschblatt und Abbild der unendlich weit entfernten Sonne, ger 12 5 Lupe, nicht wahr? Man konnte damit und die Entfernung zwischen Lupe und dem 0 5 be langweiligen Mathematik- brennenden Punkt war daher der Name! tischen gebe emen höchst spannenden Inhalt nichts Geringeres als unsere große Unbe- tis n, indem man die so schon dicke Luft kannte, die Brennweite der benutzten Lupe 5 40 75 mit dem brenzligen Geruch des ange- oder Sammellinse. 1 llck 00 umorten Löschplattes anreicherte. Sie wis- Großartig, das optische Ei des Kolumbus, 1 1 0 doch, Lupe in die Sonnenstrahlen, bis wird ein heller Kopf nun vielleicht rufen 9 n winzig heller Punkt auf dem Löschblatt und meinen, auf dem richtigen Wege zu 28 ha- sein, wenn er sagt, daß die Entfernung seines u re Objektives bis zur Mattscheibe bzw. bis zum Film gleich der Brennweite ist, wenn das Objektiv auf Unendlich eingestellt ist. Weil, ppunz 80 folgert er messerscharf, jedes Objektiv im jete der ung von ö rläufge 210 Bei der Post gab es früher, als sie nicht 1 e nur Briefe, sondern auch Reisende beför- 2700 derte, ein Beschwerdebuch, dem jedermann . 55 anvertrauen konnte, was ihm nicht geflel, 1 daß etwa der Postillion grob und unhöflich hatte gewesen sei, man auf die bestellte Extrapost 5 zu lange habe warten müssn oder die 8 „ nichts getaugt hätten. Man kann ein solches en i Beschwerdebuch auf der rund 12 000 Album- ſchtter 5 blätter zeigenden großen Briefmarkenaus- eppung Nicht Ar er kni 7 stellung sehen, die aus Anlaß des 53. Deut- 5 gern— knipsen! schen Philatelistentages und des 6. Bundes- 85 Seite 3 Mädchen- Matrosen fahren zur See Ohne Puder und Lippenstift/ Rauhes Handwerk der christlichen Seefahrt/ Alle Gewässer zum Segeln frei urteilt. Erst vor kurzer Zeit hat er sich nun neu konstituiert und mit seiner Arbeit be- gonnen. Wie in der Vorkriegszeit ist es jetzt Wieder möglich, Hochseesegelfahrten auf der Nord- und Ostsee durchzuführen. Viele Schiffe, die in irgendwelchen Hafenwinkeln den Krieg überdauerten, sind in so schlechtem Aus der Welt der Frau forderte daher, daß die Hebammen durch Sachverständige in der Anwendung von schmerzstillenden Mitteln bei Entbindungen unterrichtet werden. * französischen Industrie ministerium werden Pläne ausgearbeitet, die die Zu- Weisung von 400 Millionen Francs- rund 4,8 Millionen DM- an die Pariser Modehäuser, die sogenannte„Haute Couture“, vorsehen. Dieser Wirtschaftszweig zeigt zur Zeit An- zeichen einer krisenhaften Wirtschaftsent- wicklung. Im Neue Strickmoden Inspiration ist alles— so sagt man, und wer das neue Modeheft der„Constanze“ in die Hand nimmt, das ausschließlich Strickmodelle enthält, der kann eigentlich nichts anderes, als sich schleunigst ein paar Stricknadeln wün- schen... Die leise Befürchtung, daß es sich bei einem Strickmodenheft, das 230 Modelle mit den dazugehörgen Arbeitsanleitungen ent- hält, zwangsläufig um eine hausbackene An- gelegenheit handeln müsse, widerlegt das ge- schmackvoll aufgemachte Heft mit einer Viel- zahl von chiken und sportlich- eleganten Jacken, Pullovern, Kleidern und gestricktem Zubehör, die auch für den verwöhnten Geschmack ge- schaffen ist. 8 Schmuck-Gleitverschlüsse, die nicht nur als Verschluß dienen, sondern gleichzeitig eine hübsche Garnierung darstellen, werden jetzt an Stelle der üblichen Reißverschlüsse haupt- sächlich für Abendkleider von den groben Mode-Ateliers verwendet. Zustande, daß ihre In- standsetzung wegen zu hoher Reparaturkosten nicht mehr lohnt. Ein Teil der Fahrzeuge aber konnte über die turbu- lenten Zeiten hinüber gerettet werden. Sie bilden den Stamm des neuen Verbandes, und nun werden wieder deutsche Jungen und Mädchen hinausfahren auf die Meere, nachdem alle Gewässer zum Se- geln freigegeben sind. Bis vor wenigen Jahr- zehnten war die Hochsee segelei eine ausgespro- chene Männerangelegen- heit. Heute hat die Frau sich auch diesen Sport erobert, der in idealer Weise dazu geschaffen ist, Geistesgegenwart, Ge- schick, Wagemut und Kameradschaftsgeist zu entwickeln. Hochsee- segelei ist keine reine Vergnügungsfahrt, son- dern stellt hohe Anfor- derungen an Körper und Geist, und oft hängt das Schicksal von Schiff und Mannschaft sehr wesent- lich von der Zuverlässig- keit des einzelnen ab. Vergessen sind Puder und Lippenstift. Blasen an den Händen und abgebrochene Fingernägel zeugen von der rauhen und harten Arbeit der christlichen Seefahrt. Und wenn dann nach Wochen un- gebundenen Seemannslebens die Stenoty- pistin in ihr Büro, die Verkäuferin hinter den Foto: J. Senckpiehl Ladentisch und die Lehrerin in ihre Schul- stube zurückgekehrt sind, wenn wieder der Alltag regiert, bleibt die Erinnerung an eine glückliche Zeit, wo sie nichts anderes waren als Mädchen-Matrosen ahoi! Joachim Senckpiehl Gesichtsschleier und Badedreß aus Nylon Evastöchter in Istanbul zahlen Phantasiepreise/ Türkische Frau zwischen Reaktion und Fortschritt Mehr und mehr entwickelt sich in der Türkei ein innerpolitischer Kampf, der nicht nur die Parteien erfaßt, sondern bis in den So sah er aus! Modekönig Jacques Fath bei seiner„brasilianischen Party“. Foto: Keystone Bereich der Familie übergreift. Man spricht viel von Reaktion, seitdem wiederum die volle Religionsfreiheit herrscht, ebensoviel aber auch von Fortschritt, so daß man ver- sucht wäre, in beiden Fällen an Uebertrei- bungen zu denken. Dem ist aber nicht so. Wohin man blickt sind Fortschritte festzu- stellen: in der Landwirtschaft, in der In- dustrie, im Städtebau, in der Ausgestaltung der Straßen und im Verkehr. So oft die Worte Reaktion und Fortschritte gebraucht werden, dani spielt dabei die Politik eine entscheidende Rolle, obwohl es auf den ersten Blick nicht so scheinen mag. Das Sonderbare dabei ist, daß im Mittelpunkt dieser Diskussion die türkische Frau steht. Vor einiger Zeit konnten die von der Hitze erschöpften Badenden am weiten Strande von Florya, nahe dem Istanbuler Flugfeld am Marmarameer, eine Gruppe von Frauen beobachten, die ganz moderne Bade- kleidung aus Nylon trugen. Sie flelen auf, denn man hatte etwas Derartiges hier noch nicht gesehen. Man hat später erfahren, daß diese Töchter Evas für solche Badeanzüge 270 DM bezahlten und hörte, daß diese aus dem Libanon eingeschmuggelt worden waren, wo man dafür nur 30 DM bezahlt. Aber diese Badeanzüge hatten es en sich: sowie ihre Trägerinnen aus den Fluten stiegen, lagen sie sehr eng am Körper an. Skandal im Strandbad, Rufe, Eifersuchtsszenen, Bade- wächter, Polizei! Ein Sturm der Entrüstung bemächtigte sich der„Vereinigung türkischer Frauen“ Nun hat sie einen Aufruf erlassen, in dem gegen einen falsch verstandenen„Modernis- mus“ gewettert wird und die Frauen auf- gefordert werden, sich nicht über Gebühr entblößt in der Oeffentlichkeit zu zeigen. Das Sonderbare ist, daß die gleiche Vereinigung vor einigen Tagen einen Aufruf erlassen mußte, in dem die türkischen Frauen ange- wiesen werden, sich nicht zu sehr zu ver- hüllen! Man hat nämlich festgestellt, daß das Tragen des Tschartschaf wiederum stark um sich greift. Es ist dies ein aus schwar- zem Stoff oder Seide hergestelltes Gewand, das vom Scheitel bis zu den Füßen die ganze Gestalt verhüllt, um die Mitte gerafft und durch einen Gürtel zusammengehalten wird, so daß die Trägerinnen nur in ihren Kon- turen sichtbar sind. Gleichzeitig war auch der Gesichtsschleier wieder zu sehen. Das wiederum wäre Reaktion. Die Frage ist nun aufgetaucht: Gibt es eine Statistik, die beweist, daß der Tschart- schaf jetzt mehr getragen wird? Ist es der türkischen Frau verboten, sich einen Schleier vor das Gesicht zu ziehen? Diese Fragen müssen verneint werden. Es hat sich sehr bald herausgestellt, daß die genannte Ver- einigung ein Opfer politischer Manöver ge- Worden war!. Man will seitens der Volks- Partei, die vor zwei Jahren bei den Wahlen unterlag, den Nachweis erbringen, daß seit dem Einzug der Demokraten als führende Partei überall die Reaktion wieder an Bo- den gewinnt, die Reformgesetze Atatürks durchbrochen werden und die Türkei in jene Zeiten zurücksinkt, da ein Sultan Abdul Hamid das ganze Volk verdummen konnte. Aber waren die Erfolge der Volkspartei, die fünfundzwanzig Jahre lang allein herrschte, Wirklich so groß? Wie man aus der Statistik der Volkszählung des Jahres 1950 entneh- men kann, konnten bis vor zwei Jahren von den Erwachsenen in der Türkei nur fünf⸗ unddreißig Prozent lesen und schreiben. Zwischen zuviel und zuwenig gibt es einen Mittelweg. Die türkische Frau wird ihn finden, wenn sie sich erst ihrer Freiheit be- wußt ist. F. V. C. Endeffekt ja eine Sammellinse ist und auf dem verkokelten Löschblatt ein unendlich weit entfernter Gegenstand abgebildet war. Prächtig, prächtig, aber unser Freund fol- gerte sich bei aller Schärfe auf den Holzweg. Natürlich wäre seine Defination richtig, wenn unser Objektiv eine einzige Sammellinse wäre. Im Interesse unserer ausgezeichneten und gestochen scharfen Aufnahmen aber muß man sagen, daß dies erfreulicherweise keineswegs der Fall ist. Vielmehr ist das Auge unserer Kamera ein raffiniert ausge- klügeltes Linsensystem mit Lufträumen und tausend mathematischen Berechnungen in seinem edlen Körper. Auf diese ach so ein- fache Weise also geht's nicht! Wohl aber gibt es sehr einfache Methoden, mit denen man selbst die Brennweitenlänge eines Ob- jektives feststellen kann. Aber schließlich, warum sich den Kopf zerbrechen, wenn es andere schon für uns getan haben? Ein Blick auf die Objektivfassung genügt ja. Da steht beispielsweise f. 75 mm.„f“ ist die Abkür- zurig für das lateinische Wort„focus“ Brennpunkt, hier gleichgesetzt mit Brenm- weite, und 75 mm, na ja, ist klar, nicht G. Voß wahr? Und damit„Gut Licht!“ Fast drei Millionen Briefmarkensammler tages Deutscher Philatelisten vom 8. bis 17. August in Braunschweig stattfindet. Brief- markensammeln ist längst keine Spielerei mehr, sondern für die vielen Tausende, die es systematisch und mit Ernst betreiben, eine sich dem Rang einer Spezial wissenschaft nähernde Beschäftigung, die vor allem in die Kulturgeschichte reizvolle Einblicke erlaubt. Nach einer Schätzung gibt es im Bundes- gebiet heute drei Millionen Briefmarken- sammler. Zahlenmäßig können sie es also mit den Fußballern aufnehmen, von denen doch Tag für Tag in der Oeffentlichkeit so viel mehr die Rede ist. Dabei sind sie alle „Aktive“, widmen sich ihrer Leidenschaft vor ihren Albumblättern mit Lupe und Pin- zette oft während ihrer ganzen Freizeit, Während die Fußballenthusiasten zum größe- ren Teil nur Zuschauer sind. Der Anlaß, den Philatelistentag in diesem Jahr in Braunschweig abzuhalten, war das hundertjährige Jubiläum der ersten Brief- marke des ehemaligen Herzogtums Braun- schweig, die mit ihren drei Werten von 1, 2 und 3 Silbergroschen in rosa, blau und ziegelrot heute ein begehrtes Sammlerobjekt ist. Das auf ihr abgebildete springende weiße Welfenroß lebt fort als Wappentier des Landes Niedersachsen. Die Jubiläums- briefmarke bildet inmitten fesselnder Einzel- heiten aus der Postgeschichte den Mittel- punkt der Ausstellung, die auch aus der Sowjetzone und dem Auslande, insbesondere der Schweiz, gut beschickt ist. Die ausge- stellten Sammlungen spezialisieren sich auf die entlegensten Gebiete wie etwa die Post der deutschen Auslandskreuzer, deutsche Post in China, Selten- und Besonderheiten aus der Inflation oder Philippinen und Ma- lIaya in den Wirren des Krieges. Eine Samm- lung ist der Berliner Olympiade 1936 ge- widmet und zeigt nicht nur die damaligen Briefmarken, sondern auch die Stempel der zahllosen Sonderpostämter, nicht weniger übrigens als 181. Ein Sammler sammelt Mar- ken mit dem oberen weißen Papierrand, ein anderer Fehlstücke etwa mit doppelter Zäh- nung oder ohne Zähnung, ein dritter Fäl- schungen. Der Gesamtwert der ausgestellten Samm- lungen übersteigt 1 Million DM. Die wert⸗ vollsten Sammlungen sind natürlich die alter Marken aus den Aan een e eee Briefmarken-Kaleidoskop In der letzten Kiloware der Bundespost waren insgesamt mehr als zwei Dutzend 60-Pf-Marken mit rotem Doppelaufdruck Berlin gefunden worden, dessen Echtheit an- gezweifelt wurde. Hierzu liegen jetzt zwei Erklärungen vor, die diese Zweifel beseiti- gen. So hat einerseits Dr. Dub nach seinen Untersuchungen die Doppeldrucke als echt bezeichnet, während andererseits die Ber- liner Senatsverwaltung für Post- und Fern- meldewesen den schwächeren Rotaufdruck als einen Andruck ermittelte, der bei der Nachprüfung der Wertzeichen übersehen worden ist. Dadurch seien offenbar nur wenige fehlerhafte Marken in den Verkehr gekommen. 5 Die neuseeländische Post hat zwei Sonder- marken in Auftrag gegeben mit den Bildnis- sen der Kinder der englischen Königin Elisa- beth II. Prinz Charles und Prinzessin Anne. Der Ertrag der Sondermarken, die Anfang Oktober erscheinen sollen, fließt dem Fonds für Kindererholungsheime zu. * Die türkische Post hat in der Schweiz den Druck einer Serie von Sonderbriefmar- ken in Auftrag gegeben, die im Jahre 1953 zur 500. Wiederkehr des Tages der Eroberung von Konstantinopel herausgegeben werden Sollen.* Als Ausgabebeginn der Helgoland-Ge- denkmarke ist jetzt entgegen den bisherigen Ankündigungen endgültig der 6. September, der Vortag des Heimattreffens der Helgo- länder auf der Insel, bestimmt worden. 1 Noch 10 Millionen Stück Mona-Lisa-Mar- ken sollen angesichts der großen Nachfrage aus aller Welt im Auftrag der Deutschen Bundespost gedruckt werden. * MANNHEIM n f 5 Zur Brücke der Verständigung wurde die- ses Schiff, das Mitglieder der holländischen ewangelischen Organisation„Jonge Kerk“ nach Mannheim brachte, wo sie zehn Tage Gäste der„Jungen Gemeinde“ der Lutherkirche wa- ren. Für die gleiche Zeit stellten die Hollän- der dem Mädchenkreis der Lutherkirche ihr Ein Schiff wird Brücke der Verständigung zur Jugendherberge ausgebautes Boot zur Verfügung, mit dem die Mannheimer Mäd- chen gestern von einer Rheinfahrt, die sie bis nach Andernach führte, zurückkehrten. Unser Bild zeigt die„Tjigrie“ mit den Lutherkirchen-Kindern an Bord bei der Wiederankunft in Mannheim. Foto: rob Aus dem Arbeitsgericht Eine Kündigung muſ zurückgenommen werden Die Putzfrau berief sich mit Erfolg auf das Mutterschutzgesetz Nach dem neuen Mutterschutzgesetz ist die Klage einer Schwangeren wegen Unwirk- samkeit einer ordentlichen Kündigung zuläs- sig, wenn dem Arbeitgeber innerhalb einer Frist von einer Woche nach Ausspruch der Kündigung die Tatsache der Schwangerschaft bekannt oder mitgeteilt wird: Julianes Arbeits verhältnis war von ihrem Arbeitgeber wegen„Stillegung des Betriebes“ am 14. mit Wirkung vom 29. Mai aufgekün- digt worden. Zu diesem Zeitpunkt war Juliane bereits in anderen Umständen. Und auf Grund dieser Umstände erhob sie Klage beim Arbeitsgericht mit dem Antrag, ihre Entlassung als rechtsunwirksam zu erklären. Sie berief sich dabei auf das Kündigungs- verbot nach 8 9 des Gesetzes zum Schutze der erwerbstätigen Mutter vom 6. Februar 1952 und behauptete, dag ihrem Arbeitgeber ihr des Blindenführhundes“ ein voller Erfolg Diesem Verein für Deutsche Schäferhunde, Ortsgruppe Feudenheim, auf dem„Hunde- stadion“ Neckarplatt in Verbindung mit der Blindenführhundschule Oftersheim gezeigten Vorführungen hatten eine Rekordzuschauer- menge angelockt. „Tug Nachdem eingangs ein„roher“ also ein mausgebildeter Hund, die naturgegebene Bekämpfung von Hindernissen demonstriert Ratte, verriet der„Fünfwochenanwärter“ bereits wesentlich mehr Feinempfinden für seine schwierige Arbeit, die schließlich in der eXakten Arbeit eines fertigen Führhundes mit seinem erblindeten Herrn den Höhe- punkt brachte. Die innerliche Verbundenheit von Mensch und Tier trat hierbei sichtlich in Erscheinung, und so war der stürmische Beifall ehrlich verdient. Nach dem imposanten Einmarsch sämt- Ucher Vierbeiner, darunter mehrere mit gol- denen Lorbeerkränzen als höchste Trophäe aus schweren Konkurrenzen, wurde in Ein- Zel- und Gruppenarbeit Gipfelleistungen er- kolgreicher Dressur demonstriert, die immer Wieder das Staunen der vielen Gäste hervor- rief. Eine Glanzleistung bot wieder die Schä- ferhündin Asta v. Tauberbischofsheim(Bes. E. Bönig), die scho so manches Rätsel schnell und sicher löste. Ein fingierter doppelter Raubüberfall bot Asta Gelegenheit zu er- Folgreicher Nasenafbeit ohne Leine, die zur * des Täters in einem Maisfeld te. Wohin gehen wir? Dienstag, 12. August: Kurbel:„Die Dritte Lon rechts“; Alhambra:„Die fidele Tankstelle“; Planken:„Maria Monte Christo“; Amerikahaus 20.00 Uhr:„Leben und Lügen der amerika- mischen Sagenhelden“, Plauderei von Heinz Ouff, Heidelberg, 10.30 Uhr: Filmprogramm (für die Jugend); Theodor-Kutzer-Ufer, 20.00 Uhr: Scala-Eis-Revue“. Mittoch, 13. August: Amerikahaus 19.30 Uhr: Schallplattenkonzert mit Werken von Barber, Schumann, Copland: 14.30, 16.00, 18.00, 19.30 Uhr: Filme für Erwachsene: Die Aufgaben eines Vorarbeiters“,„Freie Fahrt“; Theodor- Kutzer-Ufer, 16.00, 20.00 Uhr:„Scala-Eis- Revue“; Gewerkschaftshaus 19.30 Uhr:„Aus der Arbeit des Unfallverkehrskommandos“, Spr.: Kommissar Dietzig(Gewerkschaftsjugend der Gewerkschaft Offentliche Dienste, Trans- port und Verkehr). Wie wird das Wetter? 5 Sehr warm Vorhersage bis Mittwoch früh: Bei schwachen bis mäßigen süd- lichen Winden tagsüber allge- mein sonnig und sehr starker Temperaturanstieg in der Rhein- ebene auf 30 bis 33 Grad. In der Nacht wol- kenlos, Tiefstwerte bei 15 Grad. Pegelstand des Rheins am 11. Aug.: Maxau 358(— 2); Mannheim 193(5); Worms 125(—0)): Caub 124(4). Pegelstand des Neckars am 11. Aug.: Plo- chingen 97(7); Gundelsheim 160(0); Mann- heim 196(4). Zustand schon vorher bekannt gewesen sel. Eine Betriebsstillegung habe im übrigen kei- nen Einfluß auf den Rechtsschutz durch das Mutterschutzgesetz. Die Angabe des Arbeitgebers, er habe bei Ausspruch der Kündigung noch nichts von der Schwangerschaft Julianes gewußt, wurde in der Verhandlung durch Zeugenaussagen ent- kräftet. Der Einwand, daß durch den Ueber- gang der Firma in die Liquidation der Be- triebsleitung der Zustand Julianes entgangen sei, könne auf keinen Fall zu Lasten Julianes gehen, meinten die Richter.„Nach Literatur und Rechtsprechung hat eine solche Aen- derung der Arbeitnehmer nicht zu vertreten, und ebenso wird auch in anderen arbeits- rechtlichen Fällen(beispielsweise bei Grati- e entsprechend argumen- 18 Das Arbeitsgericht zitierte in diesem Zu- sammenhang Prof. Dr. Nikischs grundsätz- liche Darlegungen:„Eine befriedigende Lö- sung ergibt sich erst, wenn man das Arbeits- verhältnis seinem Wesen entsprechend als die Rechtsstellung des Arbeitnehmers im Be- trieb auffaßt, die durch einen Wechsel des In- habers im allgemeinen nicht berührt wird.“ Diese Stellungnahme wandte auch das Mannheimer Arbeitsgericht im vorliegenden Fall entsprechend an:„Da somit dem Beklag- ten(Arbeitgeber) bei Ausspruch der Kün- digung die Tatsache der Schwangerschaft der Klägerin(Gekündigten) bekannt war, ist die Kündigung unzulässig gewesen und das Arbeits verhältnis der Klägerin besteht dem- nach fort..“ rob — In Sachen Tombola: Die letz en 2000 Lose werden heute angebote Heute werden die letzten 2000 Lose der Schluß-Serie M angeboten, die sicherlich in wenigen Stunden vergriffen sein werden. Damit ist das Ziel erreicht: 1 200 000 Lose wurden in 100 Tagen ver- kauft. Im Durchschnitt also täglich 12 000 Lose. Gewinne G bis M abholen! Bis 16. August sollen die Gewinne der Serien& bis Mam Schalter der Ge- Winnausgabe abgehélt werden. Auch von den Serien A bis F sind noch ver- schiedene Gewinne nicht abgeholt wor- den. Es wird gebeten, dies sofort zu tun. Nach 14 Tagen verfallen! Die Tombola-Leitung weist darauf- hin, daß Gewinne, die 14 Tage nach dem Schlußtermin, als dem 12. August, nicht abgeholt sind, nach den gesetz- lichen Bestimmungen dem Lotteriezweck verfallen. Prämiengewinne müssen vier Wochen nach dem Schlußtermin abgeholt sein, wenn sie nicht verfallen sollen. Letzte Prämien am 13. August Die beiden großen Schlußprämien der Theater- Tombola, der Mercedes-Benz als Prämie der Serie M und der Lanz- Bulldog als Hauptprämie aller Tom- bola-Lose werden am 13. August, um 17.30 Uhr, auf dem Paradeplatz verlost Werden. Das Orchester des Kabaretts Metropol wird von 17.15 Uhr bis 18 Uhr dazu ein Unterhaltungskonzert geben. 3 . Ehepaar beging Selbstmord mit Aus puffgasen In einem Waldgebiet an der Straße zwi- schen Bürstadt und Riedrode im Kreis Berg- straße wurde am Samstagabend in einem amerikanischen Auto der amerikanische Feldwebel Gilles mit seiner Frau tot auf- gefunden. Gilles gehörte einer amerikanischen Ein- heit in Mannheim an. Nach den Ermittlun- gen der Polizei hat das Ehepaar die Aus- puffgase des Wagens durch einen Gummi- schlauch in das Wageninnere geleitet und den Motor laufen lassen und ist daran er- stickt. „Ein Bahnwärter aus Bürstadt hatte den Wagen mit dem Mann und der Frau be- reits am Freitag stehen sehen. Als er ihn am Samstag an derselben Stelle und die Insassen in der gleichen Haltung vorfand, schöpfte er Verdacht und benachrichtigte die Polizei. Das Motiv des Doppelselbstmor- des ist noch ungeklärt. 5 Waggon-Räuber geschnappt durch Bahn- Polizei Die Mannheimer, Bahn-Kriminal- Polizei nahm gestern zwei Mannheimer im Alter von 31 und 32 Jahren fest, die in mehreren Fällen Güterwagen beraubt hatten, Das Diebesgut konnte zum gro- Ben Teil sichergestellt werden. Bis jetzt wurden zwölf Hehler ermittelt, die Die- besgut an sich genommen und weiter veräußert hatten, Kleine Chronik der großen Vermutlich in angetrunkenem Zustand be- drohte ein 40jähriger Mann eine Bewohnerin des gleichen Hauses in der Neckarstadt mit einem Küchenmesser, demolierte die Woh- nungseinrichtung und schlug nach einem Wortwechsel der Frau eine Einkaufstasche auf den Kopf. Da die Tasche eine Flasche Wein enthielt, hatte der Schlag eine erheb- liche Wucht. Der Mobiliarschaden beträgt etwa 500 DM. Einkauf ohne Geld. Durch den Versuch, einen neuen Damenmantel für 15 DM zu verkaufen, kam der Stein ins Rollen. Die 21 Jahre alte Hausgehilfin, die den Mantel zu Geld zu machen suchte, hatte sich mehrere Monate mit einem polizeilich gesuchten Be- trüger herumgetrieben und sich als dessen Frau ausgegeben. So hat das„Ehepaar“ in der Pfalz mit einem Textilvertreter einen Teilzahlungsvertrag über Bekleidungsstücke im Werte von insgesamt 600 DM abgeschlos- sen, worunter sich auch der Damenmantel, den die Hausgehilfin jetzt verkaufen wollte, befand. Mit Hilfe einer alten Lohnbeschei- nigung hatten sie den Vertreter in Sicher- heit gewiegt. Der falsche Ehegatte ist noch flüchtig. 1 Umgekippt. Beim Einbiegen aus der Au- Susta-Anlage in den Kreisverkehr um den Friedrichsring stürzte ein Preiradlieferwagen um und schlug gegen einen Baum. Der Fah- rer erlitt eine Kopfplatzwunde, der Sach- schaden beträgt etwa 500 DM. Unbekannte Leiche. Am Freitag früh län- dete ein Matrose aus dem Rhein in Höhe der Friesenheimer Insel die Leiche eines etwa 14 bis 16 Jahr alten Knaben, die etwa eine Woche im Wasser getrieben haben dürfte. Bis zur Stunde konnte die Persönlichkeit des Er- trunkenen noch nicht ermittelt werden. Ostpreußen vereinigung: Am 16. August, 20 Uhr, im Goethesaal Feierstunde zum „Tag der Heimat“. Die GBG geht auch der Innenstadt zu Leibe Mit GBG- Bauprojekten wie diesem in F und G wendet sich die Stadtverwaltung ge- gen kritische Stimmen, die darüber klagen, daß für den Wiederaufbau der Innenstadt „nicht genug getan wird“, Nachdem die„Ge- meinnützige“ bereits in J 3 einen Wohnblock erstellte und weitere Wohnungen in der Richard-Wagner-Straße, Speyerer Straße, Schachkongreß Rastatt Jugend sicherte Erfolge für Mannheim Nachwuchs- und Jugendspieler schlugen sich in Rastatt achtenswert Nicht weniger stark umkämpft wie die Partieen der Meister, waren auch die Spiele in den unteren Klassen. Recht gut schlugen sich dabei die Nachwuchs- und Jugendspie- ler des Schachklubs Waldhof, ein Verdienst des unermüdlichen Jugendbetreuers Weide nauer, dessen Arbeit hier seine Früchte trug. In Klasse B stellte Waldhof mit Heck und Schömig den dritten und den vierten Sieger, in ihrer Gruppe jeweils punktgleich mit dem ersten und jeweils nur nach der Sonneborn-Berger-Wertung auf Platz zwei verwiesen. Flucks dritter Platz in der C- Klasse war ebenfalls ein Erfolg. Badischer Jugendmeister der A-Klasse wurde Stotz(Heidelberg), der im Stichkampf den Lampertheimer Walter schlug. Die Teil- nahme war hier so stark, daß in zwei Grup- pen gespielt werden mußte. Bei der Jugend B endeten mit dem 15jährigen Mardo (Pfingstberg) und dem I14jahrigen Zabe- scheck(1865) zwei Mannheimer Talente in Front. Da ein Stichkampf ebenfalls keine Entscheidung brachte, entschied die Wer- tung zugunsten von Mardo. Ergebnisse: Haupt-Turnier B: Gruppe 1: Jüttner(Schopfheim), Schömig(Waldhof), Puda(Mühlburg) je 4% Punkte, Regen- scheidt Mühlburg) 4 Punkte, W. Kchimül- ler(Mannheim 1910), Weidenauer(Waldhof) je 3½ Punkte; Gruppe 2: Regele(Gaggenau), Heck(Waldhof), Krüger, Reiser je 4½ Punkte, Laufer Mannheim 1865) 3½ P. Den Stichkampf um den ersten Platz gewann Jüttner gegen Regele. Haupt-Turnier C: 1. Stadt Der Sprecher ergänzt. Zu unserem Bericht vom 8. August„Diskussion um Betriebsver- fassungsgesetz geht weiter“ bemerkt der Sprecher des Abends, Heinrich Wittkamp, er habe nicht auf eine gewisse„Propadanda des DGB“, sondern auf eine gewisse„Propa- ganda von Personen des DGB“ Bezug ge- nommen und bei der angeführten Referen- tenliste handele es sich um die Referenten- liste des DGB von Rheinland-Pfalz, die nur einen„Konzession-Schulzen“, aber sonst nur Referenten der SPD enthalten habe. Wir gratulieren! Franz Schönsiegel, Neu- ostheim, Grünewaldstraße 44, wird 75 Jahre alt. Adam Uhrig, Mannheim, Werftstraße 19, begeht den 76. Geburtstag. Das 77. Lebens- jahr vollendet Wilhelm Olbert, Mannheim, Emil-Heckel-Str. 10. Ebenfalls den 77. Ge- burtstag konnte Luise Bentzinger, Feuden- heim, Wartburgstr. 27, feiern. Konrad Striehl, Neckarau, Wingertstr. 24, wird 76 Jahre alt. AnRkeungEN. BESEN Omnibuslinie nach Neckarau? Bekanntlich lassen die Städtischen Ver- kehrsbetriebe an schönen Sommertagen Om- nibusse zum Strandbad fahren, für die in Neckarau an der Ecke Rheingold- und Ger- maniastraßge eine Haltestelle eingerichtet wurde., Für diejenigen, die in der Nähe dieser Haltestelle wohnen, hat sich gezeigt, daß sie mit dem Strandbadomnibus wesentlich schnel- ler in die Stadt kommen als mit der Straßen- bahn; einmal sparen sie den weiten Weg zur Endstation der Linie 7, und zum anderen hat der Omnibus eine etwas kürzere Fahrzeit. Aus diesem Grunde wird angeregt, die Om-. nibuslinie 7 über den Freiheitsplatz hinaus bis nach Neckarau fortzusetzen. An der Rottfeld- straße könnte man eine weitere Haltestelle einrichten. Die Bewohner des westlichen Teils von Neckarau, vor allem der Germaniastraße, des Nlederfelds, der verlängerten Friedrich- straße, des Waldwegs und der Neubauten in Rheingold- und Rottfeldstraße wären den Verkehrsbetrieben für diese Neuerung sicher- lich dankbar. Zu guter Letzt darf man aber auch nicht vergessen, daß die Fußballanhänger dann einen viel kürzeren Weg zum Waldwegstadion hätten. K. S. Damenreitsitz oder nicht? Ich bin Besitzer eines Motorrollers. Meine Frau zieht es vor, im sogenannten Damensitz zu fahren, was bedeutend bequemer ist und mich als Fahrer in keiner Weise ungünstig beeinflußt. Erkundigungen über die Statthaf- tigkeit dieses Fahrens sagten mir, daß es in der Pfalz nicht verboten, in Stuttgart sogar direkt erlaubt ist. In Mannheim erhielt ich ablehnenden Bescheid. Hier ist es verboten. Im Namen vieler Roller-Fahrer rithte ich da- her an unsere verantwortliche Polizeidienst- stelle die Frage, ob man es nicht auch in Mannheim mal auf einen Versuch ankommen lassen will und das Fahren des Sozius im Damensitz erlaubt. Unger Polizeioberhaupt wird mit dem Dank der M torroller-Besitzer rechnen dürfen, die diesen bestimmt durch vorschriftsmähiges Fahren abstatten werden. Parken in der Augustaanlage Die Neugestaltung der Augustaanlage be- z weckte doch wohl in erster Linie eine flüssi- gere Abwicklung des starken Autobahn- Ver- kehrs. Leider läßt sich beobachten, daß der Nutzen der Verbreiterung ducch beiderseitiges Parken auf den Fahrbahnen der Augusta- anlage und des Friedrichsplatzes praktisch iUusorisch gemacht wird. Ich richte an die Stadtverwaltung die Frage, ob sich diese Ver- kehrsbehinderung mät ihrer wohlmeinenden Absicht und der Höhe der aufgewendeten Mit- tel vereinbaren läßt. 1 Dusch- Anlagen im Strandbad Während unserer häufigen Besuche im Mannheimer Strandbad beobachteten wir schon öfters Badegäste, die in Ermangelung von Dusch-Anlagen die im Strandbad befindlichen Brunnen zur Körper-Reinigung benutzten. Bekanntlich ist das Rheinwasser nicht allzu sauber und wir finden, daß das Anbringen von Duschen keinen ausgesprochenen Luxus darstellen würde, da dies ja auch der Hygiene dienen würde. Weiterhin möchten wir nocu ain- zufügen, daß es in fast allen Bädern solche Dusch-Anlägen gibt. Wir richten deshalb die Bitte an unsere Stadtväter, und glauben im Namen vieler Badegäste zu sprechen, unsere Anregung in Erwägung zu ziehen. Wir sind überzeugt, daß unsere Stadtverwaltung Ein- sehen haben wird und wir uns im nächsten Jahr nicht mehr unter die Brunnen setzen müssen. J. I., G. M. und G. M. Nochmals: Ueberschüssige Stadtgelder? Dem letzten Artikel obiger Ueberschrift muß leider folgedes angefügt werden: im Spätwinter hat man, ebenfalls am Stephanien- ufer, etwa 2000 am wertvolle Humuserde, de- ren Zweckentzug meines Wissens sogar straf- bar ist, angefahren und an der Rheinufer- böschung ausgebreitet, obwohl man auf Grund der vorher im Gebirge niedergegangenen Schneemassen mit Hochwasser zu rechnen hatte, welches dann auch den ganzen Humus- belag fortschwemmte; hlerauf hat man ihn wieder neu aufgelegt. Die Insassen der täglich auf dem Rhein passierenden ausländischen Schiffe werden manchmal den Kopf geschüt- telt haben über eine solche Vergeudung bei uns.— Am 2. Juli wurde im MM eine Anre- gung zum raschen Handeln wegen Unkraut- Dekämpfung gegeben, aber leider erfolglos. Das meterhohe Unkraut auf den betreffenden Grundstücken wurde jetzt erst gemäht und liegen gelassen, anstatt es, so lange noch trok- ken, gleich zu verbrennen. So wird jetzt auch noch der restliche Unkrautsamen zu seiner ge- fährlichen Fortpflanzung kommen. E. D. Grund der von den Gästen gegebenen Pell. wohne Bunde auf dem Erlenhof und so weiter gebaut. ſchnit entstehen hier zunächst sechs Blocks mit en Wohnungen. Wie aus unserem Foto zu e. and 1 sehen ist, konnten inzwischen bereits u meiste Häuser in G 6 so gut wie rohbaufertiggesel] nämlie werden(im Hintergrund), während für I em und F 6 jetzt mit dem Erdaushub(im Vor- dergrund des Bildes) und der Fundamente. 0b N rung begonnen worden ist. Foto puh 8 De We bahnhe der di. mit 13 heim Ochs Mühlburg), 2. Ruf(Rastatt) je J 5 der B. 3. Fluck(Waldhof) 4½ P. buen Jugend, Klasse A: 1. Gruppe 1. Walle Teil de Cempertheim) 5% P., Fabricius gie, get berg) 5 P., Gruppe 2: Stotz Gleidelber9 l Epo 5 e Ungewitter Muniburg), Albrecht d, den 1e statt), Traum(Weinheim) je 4½ P. Stic. 1 6 55 kampf Walter Stotz 0:1. Jah, 8 Jugend, Klasse B: I. Mardo(Pfingstberg 18 und Labescheck(Mannheim 1868) ſe 5 5 imer 2. und 4. G. Fabricius(leidelberg mi fit r Aschenbach), je 4 P. 55 33 sich ne Ius dem Polze bericht achte Unter einem Würgegriff erwachte in der 3 vergangenen Nacht eine Hausgehilfin 200. ihrem im Erdgeschoß gelegenen Zimmer, At Mal ibre Gegenwehr und ihre Hilferufe hin et. griff der Täter die Flucht durch das Fenster durch das er auch eingestiegen war, Eh Mann, der sich während der Tatzeit in ver. dächtiger Weise in der fraglichen Gegend herumtrieb und auch von der Angegriffenen sowie einem Neugen als Täter bezeichne wurde, ist festgenommen worden. Mit geladener Pistole sollte ein 22jähriger in einem Lokal Gäste bedroht haben, Alb dhe Polizei eintraf, hatte er sich bereits nit einem Fahrrad aus dem Staube gemacht, ut menbeschreibung wurde er jedoch an de Hauptfeuerwache erkannt und zum Halten aufgefordert, konnte aber erst in der Schim- Perstraße gestellt werden. Tatsächlich führte der junge Mann eine geladene und ent sicherte Pistole bei sich, die er, wie er angeb, im Auftrage eines Dritten verkaufen sollt Der offensichtlich stark Angetrunkene lei. stete bei seiner Festnahme Widerstand. Ohne Grund überfallen. Auf einem näcdhl chen Heimweg traf auf der August- Bebel. Straße einen Schneider plötzlich ein vermul. lich mit einer Stahlfeder geführter Schlag auf den Kopf und ein Messerstich in de Unke Hand. Der grundlos angreifende Tatet befand sich in einer Gruppe anderer junge Leute, die hinter dem Schneider und seine Frau gingen. Die Verletzungen machten di — Aufnahme in das Krankenhaus erforderldd Filmspiegel Planken:„Maria Monte Christo“ Ein mexikanischer Film, der keineswen im europäischen Sinne„mexikanisch“ 60 sondern mit viel Einfühlungsvermögen einel komplizierten(und leider durch die Regt auch stark verworrenen) Sachverhalt erzähl Ein Arzt(Arturo de Cordova) lernt unter ge, heimnisvollen Umständen eine anscheinen irrsinnige Frau(Zulli Moreno) kennen, die sich später als wohltätige und vermögende Tochter eines Rauschgifthändlers heraus. stellt und als Krüppel nach nahezu übe. steigerten handlungsmäßigen Verwicklungen bei ihm bleibt. Eine sich behutsam steigern Spannung erhält die Thematik durch alle mein verständlich eingebaute medizinische Probleme und einen von der überraschenden Kameraführung hervorragend unterstützte. kriminellen Gehalt, dem die darstellerische Ausdrucksform aller Beteiligten(Cart Moctezuma, Andres Soler, Jorge Rayes) 19 nachsteht. Regie: Charles Klein. 0 Capitol:„Seemann paß auf“ Ein reichlich prosaischer tel für ei ebenso reichlich phantasiegeschwänge. marinblaue Militärgroteske, die da anknüp“ wo die Unzahl ihrer Vorgänger nicht aul. gehört hat. Nach museal reizvollem Publ. kumserfolgsprinzip kurvt die Handluns- Clownerie mit Vehemenz um den bereits fin klassisch zu nennenden notorischen h lade-Soldaten, der so vieles verkehrt ma 9 daß er lustspielmäßig für Filmchen 15. Genres immer richtig liegt. Die amerite, schen Leinwand- Komiker Martin und 750 lassen in der Rolle dieses militanten Wie männchens plus unvermeidlichem„Zaube gehilfen“ ihre situationsschelmischen Furtes 5 5 1 1 5 bäume ungeniert in einen als heiter wetter gemeldeten Filmhimmel wachsen. Regie- Walker. 10d pt: Pfund Jets 2 gründlich ꝗcrkleinetn, mit 4 bringen und 10 Minuten biousend durchkochen lassen. Donn eine Normoſſſasche odef eine heſbe f A7 Opole einrühren, kur cuhwollen lassen, in Gläser fülle 2 pſund Zucker unter Rühten zum(echen Doppelſſosche und verschſiessen. — Bül genfes diesem aus FI den V der Bl Kreisst gelb- re nen ge eines; Den tag d Schütz lerschi. ander eingele Festzu schaft für di Mensch ter lan — 80 genkör könig Festwe In e kranzö amerik Stadt entsan. betonte Paul v keit de hin zu dent strich als ein Werk! tag. Hei ger Bl. tag, de, abgesel erökkne Schloss sind a send ebaut ha ks mit I to zu er. reits zun tiggestel d für 5g (im vor. damen. Foto: od vert ) je 5 d, 1. Walter leide. eldelberg recht Ga. P. Stich. fingstbeng je 5 5, erg uni ht ate in der ehilfin i nmer, Au fe hin er. 8 Fenster. War. En it in per. 1 Gegend egriffenen bezeichne 22jähriger N. Als die reits mit nacht, ut en Perso- dan de! m Halten er Schim. ich führte und ent er angab, ken sollte kene le- tand. m nächt⸗ ist-Behel. 1 verm. er Schlag ch in de adde Täter er junger nd seiner — chten dle orderlic, risto“ eineswegn isch“ 180 gen einen lie Regle it erzählt unter ge. scheinen nnen, die mögen heraus. 2u über icklungen teigernd ch allge⸗ Aizinische schenden stützten ellerisch bc es) nici . nud uf“ für eine wängerte mknüpfh icht aul 12 publl· ndlungs eits fim · Fr. 183 Dienstag, 12. August 1932 MORGEN r e 5 Seite 5 ae Süldwestdeutschlund Stark motorisiert 60 Prozent mehr Kraftfahrzeuge als vor dem Krieg Stuttgart. Nach einer Aufstellung des In- zütuts kür süd westdeutsche Wirtschaftsfor- schung sind heute in Südwestdeutschland 190 000 oder 60 Prozent mehr Kraftfahrzeuge im Betrieb als 1939. Die Zahl der Lastkraft- wagen hat sich in diesem Zeitraum nahezu verdoppelt und auch die Zahl der Motor- räder und Omnibusse hat sich um 70 bzw. 60 Prozent erhöht. Bei den Personenwagen iet dagegen nur eine Steigerung von 7 Pro- zent festzustellen. in Baden- Württemberg wurden bei der letzten Zählung 498 084 Kraftfahrzeuge ge- zählt, und z war 139 383 Personenwagen, 60157 Lastwagen, 39 046 Straßenzugmaschi- und Sonderfahrzeuge, 2 485 Omnibusse und 257 013 Motorräder. Die stärkste Zu- nahme war bei den Motorrädern festzustel- len, Auf je 1000 Einwohner Baden-Würt⸗ ſembergs kommen heute 21 Personenwagen und 39 Motorräder. Mit 75 Kraftfahrzeugen auf je 1000 Be- wohner steht das neue süd westdeutsche Bundesland weit über dem Bundesdurch- schnitt von 63. Nur in Bayern ist die Kraft- fahrzeugdichte geringfügig höher. Jedoch ind in Baden- Württemberg prozentual die meisten Personenwagen zu verzeichnen, nämlich 21 je 1000 der Bevölkerung bei einem Bundesdurchschnitt von 17,5. Obstversund un der Bergstruße reibungslos abgewickelt Der größte Teil ging in die Städte des Ruhrgebietes und nach Hamburg Weinheim. Wie die Leitung des Güter- bahnhofs Weinheim bekanntgab, wurden in der diesjährigen Saison bisher 450 Waggon mit 1350 Tonnen Obst vom Bahnhof Wein- heim verschickt. Alle Obstsendungen von der Bergstraße nach Berlin konnten rei- bungslos abgewickelt werden. Der größte Teil des Obstes ging in die Städte des Ruhr- gebletes und nach Hamburg. Zahlreiche Exportsendungen mit Frischobst wur- den von Weinheim nach Frankreich, Holland und in die Schweiz verschſtkt. Der süddeutsche Markt ist in diesem Jahre für das Bergstragenobst völlig ausge- fallen. da er zu einem großen Teil mit Importwaren aus Italien beliefert wurde. Die Frachtpreiserhöhung der Bundesbahn um sieben Prozent bei Warenladungen hat sich nach Mitteilung der Bundesbahn nicht nachteilig auf den Umfang der Sendungen ausgewirkt. Für den Rest der Saison er- wartet der Bahnhof Weinheim noch rund 200 Waggon Obstsendungen. Man rechnet damit, daß im kommenden Ausländische Gäste beim Bühler Zwetschgentest Ueber 50 000 Menschen sahen den zwei Kilometer langen Festzug Bühl. Am traditionellen Bühler Zwetsch- genfest nahmen am Wochenende auch in diesem Jahre viele tausend auswärtige Gäste aus Frankreich, der Schweiz, England und den Vereinigten Staaten teil. Zum„Fest der Blauen Königin“ war die mittelbadische Kreisstadt in ein Meer von blau- goldenen, gelb- roten und schwarz-rot-goldenen Fah- nen gehüllt. Die ganze Stadt bot das Bild eines großen Festplatzes.. a Den Auftakt zum Fest bildete am Sams- tag das Armbrustschießen der Windeck- Schützen. Der Festsonntag wurde mit Böl- lerschießen und dem Geläut der 18 aufein- ander abgestimmten Bühler Kirchenglocken eingeleitet, 70 Gruppen und Wagen in einem Jestzug zeigten die mittelbadische Land- schaft und die Bedeutung des Frühobstes kür die badische Wirtschaft. Ueber 50 000 Menschen sahen den mehr als zwei Kilome- ter langen Zug, in dem die„Blaue Königin“ so wird die in Bühl gewählte Zwetsch⸗ genkönigin genannt—, die badische Wein- königin und die Renchtaler Weinkönigin auf Testwagen mitzogen. In einer Feierstunde im Festzelt entboten kranzösische, schweizerische, englische und amerikanische Gäste ihre Grüße, Auch die Stadt Berlin hatte eine Vertretung zum Fest entsandt. Als Vertreter der Landesregierung betonte der Reglerungsbezirkspräsident Dr. Faul Wäldin 9 Wunsch, die Eigenständig- keit des badischen Mittellandes auch weiter- zu fördern. Der ehemaligè Staatspräsi- dent von Südbaden, Leo Wohleb, unter- drich die Bedeutung des Zwetschgenfestes Als eines badischen Heimatfestes. Ein Feuer- 5 beschloß am Sonntagabend den Fest- Blumentage eröffnet Heidelberg, Die diesjährigen„Heidelber- 15 Blumentage“, die am kommenden Sonn- * dem 17 August, mit großen Blumenkorso deen werden, wurden am Samstag 1 1 Das Gelände des Heidelberger e und insbesondere der Schloßhof 8 aus Anlaß des Festes mit vielen Tau- Spätsommerblumen geschmückt wor- 1—— lische Veranstaltungen statt. eine Barackensiedlung in der Nähe des Dor- Die Statistik kommt zu der Feststellung, daß der Grad der Motorisierung in den Landkreisen in der Regel höher ist, als in den Stadtkreisen. Mit einer besonders hohen Ziffer von über 100 Kraftfahrzeugen je 1000 der Bevölkerung hebt sich das Bodensee- gebiet ab. Allgemein gesehen ist in den Landkreisen eine stärkere Motorradhaltung festzustellen, während in den Städten der Personenwagen dominiert. Ueberraschender weise stehen die Mittel- städte Heilbronn, Baden-Baden und Pforz- heim mit je 93 Fahrzeugen je Bevölkerungs- tausend vor den Großstädten Freiburg mit 83. Stuttgart mit 82 und Mannheim mit 79. Mit 40 Personenwagen je 1000 der Wohn- bevölkerung liegt Stuttgart allerdings an erster Stelle von allen westdeutschen Groß- städten. Im Stadtkreis Mannheim kommen 79 Kraftfahrzeuge, darunter 31 Personenwagen und 30 Motorräder, auf je 1000 der Be- völkerung. Im Stadtkreis Heidelberg sind es 54 Kraftfahrzeuge, darunter 24 Personen- wagen und 27 Motorräder. Im Land- kreis Mannheim kommen 67 Kraft- fahrzeuge, darunter 17 Personenwagen und 39 Motorräder auf je 1000 der Bevölkerung, während diese Zahl für den Landkreis Hei- delberg 56 Kraftfahrzeuge, darunter 12 Per- sonenwagen und 36 Motorräder betrug. Jahr verschiedene Verbesserungen im Obst- versand möglich sein werden, da wahr- scheinlich die Elektrifizierung der Bundes- bahnstrecke von Bruchsal über Heidelberg- Mannheim bis zur hessischen Landesgrenze fortgesetzt werden kann. Einen Engpaß in der Wagengestellung wird es aber voraus- sichtlich im kommenden Herbst geben, da der Herbstverkehr wesentlich früher ein- Setzt, so daß nicht genügend Wagen für die Kohlentransporte an die Bergstraße zur Verfügung stehen dürften. Urwald- Orchideen blühen in Weinheim Weinheim. Der Schloßgärtnerei in Wein- heim gelang es jetzt, eine besonders seltene Art von Urwald- Orchideen aus eigener Zucht zum Blühen zu bringen. Die„Ondodoclosum Tigrin“, die in ihrer tropischen Heimat auf dem Moder absterbender Urwaldbäume wächst. hat seltsam geformte, etwa 15 m große Blüten in fahler, gelb- grüner und dunkelblau-violetter Tigerung. Die Blume strömt einen betäubenden Duft aus. den. Während der Blumentage finden im Schloßhof künstlerische, vor allem musika- Margaret Truman und Minister F. C. Pace trafen sich in Heidelberg Heidelberg. 19 Salutschüsse grüßten den amerikanischen Heeresminister Frank C. Pace, der am Samstag in Heidelberg ein- traf und das Hauptquartier besichtigte. Mit mm traf in Heidelberg die Tochter des ame- rikanischen Präsidenten, Margaret Tru- man, ein. Heeresminister Frank C. Pace nahm zusammen mit Margaret Truman im Hauptquartier eine Parade von amerikani- schen Einheiten ab. Gestern besichtigte Pace, dessen Name übersetzt„Frieden“ heißt. das Europäische Hauptquartier in Frankfurt. Der Heeresminister wird dan nach Belgrad reisen. 0 Finanzlage bleibt angespannt Heidelberg.„Die Finanzlage der Stadt Heidelberg bleibt angesichts der großen Aufgaben, die bevorstehen und die bewältigt werden müssen., nach wie vor angespannt“, erklärte Stadtkämmerer Dr. Funk in seiner Etatrede in der letzten öffentlichen Stadt- ratssitzung. Die Gesamtschulden der Stadt beliefen sich gegenwärtig auf etwa acht Millionen Mark, darunter seien Auslands- schulden in Höhe von 395 984 Dollar und 998 000 Schweizer Franken. Es sei zu hoffen. daß die Verhandlungen der Bundesregierung über die Auslandsschulden auch für Heidel- berg eine tragbare Regelung bringe. Wirbelsturm forderte ein Todesopfer Lörrach. Ein Wirbelsturm, der am Wochen- ende über Teile des Markgräfler Landes hinwegfegte, richtete besonders in der Ge- meinde Haltingen bei Lörrach schweren Schaden an. Hart betroffen wurde vor allem fes. Eine Frau, die von einem hochgewirbel- ten Barackendach getroffen wurde, starb we- nige Stunden nach ihrer Einlieferung ins Nachdenkliche Betrachtungen zur Deutschland-Rundfahrt 1952 Leste/ Nuhelag · de Nennleitung rauchien die Köpfe Wo liegt der„Hase im Pfeffer“?— Nichts geht nach Wunsch und Planung! Nach der fünften Etappe hatten die Deutschland-Radrundfahrer 1288 von insgesamt 2728 Kilometern zurückgelegt und sie dürfen sich in Trier ihres ersten verdienten Ruhetages er- freuen. Der Rennleitung im Hotel„Viktoria“ aber rauchen die Köpfe. Die Verantwortlichen der Deutschen Zweirad- Gesellschaft und des BDR konnten erstmals Uberlegungen über den bisherigen Verlauf der Rundfahrt anstellen. Es waren selir nachdenkliche Uberlegungen. Die „deutsche Tour“ ist bisher keineswegs so verlaufen, wie es sich die Initatoren und Organi- satoren gewünscht hatten! Es fing so herrlich an Zunächst rollte es, wie man es erwartet hatte. Die„Giganten“ drückten mächtig in die Pedale und legten auf den ersten zwei Etap- pen von Frankfurt bis Einbeck und von Ein- beck nach Braunschweig ein Höllentempo hin. Harzabfahrten wurden teilweise mit 70 bis 80 km /st absolviert. Schade, daß anfänglich die Zuschauer-Ressonanz noch zu wünschen übrig ließ. Doch als die Oeffentlichkeit auf die„Rit- ter der Landstraße“ aufmerksamer wurde und Zehntausende an den Straßen des Ruhrgebie- tes standen, da wollten auf einmal die„Gigan- ten“ nicht mehr so recht. Schon das Zeitfahren zwischen Braunschweig und Hannover wurde zu einer ziemlich absurden Prüfung. Zeitfahren auf Hauptstraßen Ein Teil der Fahrer quälte sich rechtschaf- ken ab, ein amderer— der sich nicht beobach- tet kühlte— unterstützte sich entgegen dem Reglement und führte eine Art Mannschafts- rennen durch. Diese Fahrer argumentierten nicht ganz zu Unrecht, daß man auf einer vom Verkehr brodelnden Hauptstraße kein regulä- res„Zeitfahren“ veranstalten könne. Die ersten Unstimmigkeiten waren vorhanden. Italiener sind„beese“ a Diese Unstimmigkeiten wirkten sich wei- ter aus, als man den Start in Hannover mit Rücksicht auf das nicht rechtzeitige Erscheinen verschiedener Fahrer und Begleitfahrzeuge verzögerte. Erstmals wurden hier die Italiener böse, die darauf bestanden, daß zuerst der Pedalbruch eines italienischen Fahrers repa- riert werde. Man tat den„Azzurris den Ge- falle, konnte aber nicht verhindern, daß Conte, Clerici, Salimbeni kurz nach dem Start zur vierten Etappe erklärten, auf den ihnen zur Verfügung gestellten deutschen Maschinen nicht mehr weiterzufahren, Sie waren über die bisherigen Schäden und Defekte ungehalten. Tausende warteten vergeblich Es lag so etwas wie passiver Widerstand über dem Fahrer-Feld, als es dann durch das Ruhrgebiet nach Essen und tags darauf nach Köln ging. Teilweise wurde sträflich gebum- melt. Die Menschen an den Landstraßen muß- ten feststellen, daß man sich an keine Marsch- tabelle hielt. Besonders erstaunlich, daß sich auf der Samstag- Etappe von Essen nach Köln des Feld von den Belgiern de Rijck und De Mülder mehr als 20 Minuten abnehmen ließ. Und dies, obwohl es auf den 232 Kilo- metern keine besonderen Schwierigkeiten gab. Die beiden Belgier vergrößerten damit ihren Vorsprung im Cesamtklassernent gewaltig und viele glauben, daß die. Entscheidung auf dieser vlerten Etappe bereits gefallen sei. Fachleute sind der Ansicht, daß sich der Vorsprung der Voynliol ze gewannen die Dressurprüſung Rheinland-Team siegte in Aachen im Kampf der Länder Beim 22. Aachener Reit-, Spring- und Fahr- turnier kam Frl. Helga Köhler am Sonntag im mittelschweren Amazonen Jagdspringen um den Preis der Kaiserpfalz(706 m Entfernung, 18 Sprünge) zu einem schönen Doppelerfolg mit den beiden Hannoveranern Armalva und Feuerland. Ohne Springfehler schafften eben- falls Frl. Merten auf Fregola, Frl. Klinkenberg auf Harras und Gräfin von der Schulenburg auf Alraune den Parcours, hatten aber wegen Zeitüberschreitung 1 bzw. 1% bzw. 3% Zeit- fehler. Im Preis der Eifel, einer mittelschweren Dressurprüfung, gab es unter 14 Startern zwei goldene Schleifen, und zwar für den bekann- ten Vornholzer Pernod unter Schultheis und Funkspiel unter Robert Schmidtke mit der gleichen Wertnote von 0,5. Am Kampf der Bundesländer beteiligten sich neben einer framzösischen Mannschaft die Equipes von Hessen, Westfalen, Württemberg⸗ Baden, Schleswig-Holstein, fhheinland und Hannover. Bereits nach dem ersten Durchgang hatte das Rheinland-Team mit den Pferden Eiel(Eppelsheimer), Draufgänger(W. Schmidt) und Losander(W. Günther) mit null Fehlern gegenüber Württemberg-Baden mit sieben Fehlern einen knappen Vorsprung erzielt. Im zweiten Umlauf rückte das Lend Schleswig- Holstein in bedrohliche Nähe der führenden Rheinländer. Rheinland machte in diesem Durchgang acht Fehler, siegte dann schlie glich aber doch noch klar vor Schleswig-Holstein mit 16 Fehlern und Württemberg-Baden mit 23 Fehlern. In der Einzelweftung siegte der Rheinländer Walter Schmidt auf Draufgänger vor H. J. Huck(Holstein) auf Heidi. Wiener Gäste besiegt Spygg. Ketsch— Wa Wien 11:9(4:5) Der österreichische Gast war der Spygg. Ketsch ein in allen Belangen ebenbürtiger Geg- ner. Beide Mannschaften lieferten sich einen Kampf, dem es an Spannurig in keinem Augen- blick fehlte. So verstand es der WAC eine 4.1 Führung von Ketsch bis zur Halbzeit nicht nur auszugleichen, sondern sogar das Führungstor zu erzielen. Daran trug allerdings mit die etwas leichtfertige Deckung bel, die vor allem dem 1,90 m langen Mittelstürmer des WAC Schwar- zer zu viel Spielraum lieg. Nach dem Wechsel schoß Merkel für den Gastgeber dann binnen kurzem vier Tore, die das Spiel entschieden, denn den bei 9:6 bestehenden Drei-Tore- Vor- sprung konnte die Wiener Elf, die noch einige gute letzte Minuten hatte, nicht mehr aufholen. Mit 11:9 trennte man sich nach einem schönen Spiel, das Schiedsrichter Schumacher, Lauden- bach, ohne Tadel leitete, Die Wiener hatten ihre Stärke im Sturm. Ihr erfolgreichster Tor- schütze war der schon erwähnte Schwarzer. Für Ketsch schossen Merkel, Dörzenbach, Weik, Kemptner, Frey und Krämer die Tore. ITSV viernheim— VII. Herrnsheim 19:5(68:4) Mit einem schönen Erfolg begann der TSV Viernheim seine Handball-Werbewoche; denn der zur rheinhessischen obersten Klasse ge- hörende VfL Herrnsheim bezog eine hohe Nie- derlage, die niemand erwartet hatte. Wohl hatte der Gast mehrere Ersatzspieler in seinen Reihen, aber auch der TSV Viernheim war nicht komplett. Der Gast vermochte nur die erste Halbzeit einigermaßen offen zu gestalten. Ausländer auf den kommenden Bergetappen noch weiter vergrößern wird. „Tour de France“- Bewährung? Die Veranstalter der„Tour de France“ lehnten bisher eine deutsche Teilnahme mit dem Hinweis ab, daß die deutschen Fahrer erst einmal bei ihrer eigenen„Tour“ ihr Kön- nen beweisens ollten. Nun aber liegen die deut- schen Spitzenfahrer aussichtslos weit abge- schlagen im Gesamtklassement. Gegen eine Konkurrenz zweitklassiger Ausländer hatten sie bisher nichts zu bestellen. Das muß zu denken geben! Sollten unsere Leute Wirklich so schlecht sein? Oder hat man es bisher ver- säumt, die notwendigen Voraussetzungen dafür zu schaffen, daß unsere Berufsfahrer mit wirk- lichen Aussichten in eine solche Fahrt wie die Deutschland-Tour hineinsteigen können? Geht der professionelle Radsport bei uns wegen der Kurzsichtigkeit eines Teiles der Fahrrad- und Fahrrad-Zubehör-Industrie vor die Hunde? Auf diese Fragen müssen die Verantwortlichen des BDR und der Zweirad-Gesellschaft Ant- wort finden. Zu viele Improvisationen Die diesjährige Deutschland- Rundfahrt war sehr, vielleicht zu sehr improvisiert. Der gute Wille allein konnte einer so großen Veranstal- tung noch nicht zum Erfolg verhelfen. Hoffen wir, daß die„Deutsche Tour“ nach den bis- herigen Enttäuschungen nicht weitere Rück- schläge erleidet. Sladkys Profistart mit K. o.-Sieg Bei seinem Debüt als Berufsboxer kam am Sonntag in Recklinghausen der frühere Ama- teur-Mittelgewichtsmeister Günther Sladky (Dorsten) zu einem K. o.-Sieg in der sechsten Runde gegen den Erfurter Kohli. Vor 5000 Zuschauern enttäuschte Sladky in keiner Weise. Er traf den Erfurter mehrfach schwer. Nach zwei Niederschlägen in der dritten Runde s oppte der Ringricitter in der sechsten Runde 77 Begegnung wegen Kampfunfähigkeit Koh- is. „Eiche“-Reserve Turniersieger Etwas Pech hatte RSC Schönau am Sonn- tag bei der Ausrichtung seines von vier Staf- feln besetzten Ringer-Mannschaftsturnieres, denn das Meldeergebnis war günstig gewesen, aber nur wenige erschienen am Start. Im nor- dis hen Turnier, bei dem jeder gegen jeden anzutreten hatte, wurden sechs Mannschafts- kämpfe abgewickelt, die gutes Niveau hatten. Der Turniersieg war eine„reine Formsache“ für die Reservestaffel des RSC„Eiche“ Sand- ofen, die dafür einen Pokal nach Hause schleppen durfte. Sie„erledigte“ nacheinander RSC Schönau und SpVgg Fortuna Edingen mit 5:3, bzw. 6:2 Punkten und schlugen auch im Schlußkampf HSV Hockenheim sicherer als es das Ergebnis besagt mit 5:3. Die Hocken- heimer belegten hinter„Eiche“ durch 5:3, bzw. 4:3 Siegen über RSC Schönau und Spygg For- tuna Edingen den zweiten Platz. Olympia- Teilnehmer erzählen Der Süddeutsche Rundfunk(Echo aus Baden) bringt heute, 12.45 Uhr, eine Sendung, in der die Mannheimer und Heidelberger Olympiateilnehmer und Medaillenträger von ihren Erlebnissen bei den Olympischen Spie- len erzählen. Auch beim Abschied Pech Fanny stürzt vor der königlichen Loge Der Weit erfolgreichste Leichtathletin, Fanny Blankers-Koen, war auch bei ihrem letzten Start im Amsterdamer Olympiastadion vom Pech verfolgt. Die vierfache Olympiasie- gerin von London 1948 stürzte im 80-m-Hür- denlauf im Kampf gegen ihre Nachfolgerin als Olympiasiegerin und Weltrekordlerin, Shirley Strickland(Australien) an der vierten Hürde ausgerechnet vor der königlichen Loge, in der Königin Juliane, Prinz Bernhard und die Prinzessinnen Beatrix, Irene und Margriet saßen. Vorher war die Holländerin, die wie viele große Sportler den Augenblick ihres Rücktritts wohl zu spät wählte, durch den Taher-Pokal ausgezeichnet worden. Lund um das Sporigeschelien Zwel große Rennen in Frankreich gewannen Pferde aus dem weltberühmten Stall von Marcel Boussac. Den„Großen Preis von Vichy“(3 Mil- lionen Francs) holte sich Amphis unter E. Mercer und in Deauville blieb Arbele unter Do asbere in dem mit 1,5 Millionen dotierten Prix Jacques le Marois erfolgreich, 5 Nach dem Exfolg über Ezzard Charles soll der amerikanische Schwergewichtler Rex Layne noch in diesem Jahr gegen den Sieger der im Sep- tember stattfindenden Begegnung zwischen Joe Walcott und Rocky Marciano um die Weltmeister- schaft im Schwergewicht boxen. Am 21. September ist in Berlin die olympische Revanche Barthel— Lueg geplant. In diesen Zweikampf soll auch der Berliner Dohrow mit eingreifen. Edith Keller an der Spitze. Bei den deutschen Frauenschachmeisterschaften in Schwerin trennte sich am Sonntag die Titelverteidigerin Edith Kel- ler-Hermann mit der Hamburgerin Anna Kastens remis, Edith Keller-Hermann hat damit aus zwölf Partien elf Punkte gesammelt und liegt mit siche- rem Vorsprung an der Spitze. Eine Europa-Rangliste im Tennis hat Jacques Kaufmann aufgestellt. sie wird von dem Dänen Kurt Nielsen angeführt. Auf den Plätzen folgen: 2. Washer-Belgien, 3. Gardini-Italien, 4. Johanns: son- Schweden, 5. Skonecki-Exilpole, 6. Brichant- Belgien, 7, del Bello-Italien, 8. Mottram-England, 9. Qucelli-Italien, 10. Merlo-ITtalien. Das 3-Stunden-Rennen um den Großen Auto- mobil-Preis von Frankreich in St. Gaudens wurde Krankenhaus. am Sonntag von dem Italiener Ascari auf Ferrari mit einem Stundenmittel von 138,782 km ist vor seinem Markengefährten Farina gewonnen. In der zweiten Runde verunglückte Louis Rosier. Er kam mit einigen Prellungen davon, während ein schwerverletzter 20 Jahre alter Zuschauer kurz nach Einlieferung ins Krankenhaus starb. Die deutschen Reiter gaben in Stockholm eine Galavorstellung. Fritz Thiedemann gewann vor 20 000 Zuschauern das Barrieren-Springen auf „Metor“ und belegte mit„Original Holsatia“ noch den zweiten Platz. Im Preis der Nationen ent- schied ein fabelhafter Ritt von Oberst Molinuevo- Argentinien zugunsten von Argentinien(28 Feh- ler) vor Deutschland(31 Fehler), Frankreich(32), Mexikon(36) und Italien(39). Aaberg lief 1000-m- Weltrekord. Mit 221,3 Min, verbesserte der schwedische Mittelstreckler Olle Aaberg am Sonntag in Stockholm den von dem Franzosen Hansenne und dem Schweden Gustaff- son gemeinsam gehaltenen Weltrekord über 1000 m um eine Zehntelsekunde. Bei der gleichen Ver- anstaltung gewann der Hamburger Karl Hein, der 5 von 1936, das Hammerwerfen mit 31 m. Toto- Quoten West-Süd: 12er: 1. R. 23 692 DM; 2. R. 772 DM: 3. R. 72 DM. Iboer: 1. R. 3558 DM: 2 R. 205,20 DM: 3. R. 22,90 DM. 6 Nord-Süd: Iller: 78 981,30 DM: 1210 DM; 101 DM. 13er: 1. R.(12; da 13 m. getr.) 21 972 DM; 1960 DM; 148 DM. Pferde-Toto: 1. R.(11) 8957 DM; 2. R. 995,20 DM; 3. R. 118,60 DM. 4 Gewinnt VfR„kleinen pokal“? Nachdem der VfR Mannheim im Kampf um den DFB. Pokal vom SV Waldhof gerade noch abgefangen wurde, will er nun wenigstens Be- sitzer des„kleinen“ Pokals werden. Entspre- chend wird morgen seine kämpferische Ein- stellung sein, wenn er um 18 Uhr auf dem Phönixplatz im Endspiel um den„Feuerio- Pokal“ gegen den VfL Neckarau antritt. Da auch die Neckarauer ihren Trophäen- Schrank gerne zieren möchten, könnte es zu einer spannenden Auseinandersetzung kommen. Neckarau konnte es besser VfR Frankenthal— 80 Luzern 1:1(1) Ja, ja, der Schweizer Riegel! An ihm sind schon größere Mannschaften gescheitert, als am Montag die Frankenthaler, die trotz durchweg überlegenem Spiels immer wieder hilflos in die Breite kombinierten und sich rettungslos festrannten. In der 30. Minute fand Meister eine Lücke zum 1:0. Durch Odermatts Kopf- ball zogen aber die Schweizer, die in dem Ex- Hamburger Kruppa den auffallendsten Spie- ler hatten, sechs Minuten später gleich, ver- stärkten den Riegel und gaben sich mit dem Unentschieden zufrieden. Den letzten Spielab- schnitt verhüllte mitleidig die Dunkelheit. kim Ein Toter, sieben Verletzte „. beim Battenberg-Rennen Vor etwa 20 000 Zuschauern wurden am Sonntag motorsportliche Wettbewerbe des Nachwuchses in Battenberg Nordhessen) aus- getragen. Die Strecke war durch Regenschauer glatt geworden, so daß es zu verschiedenen Stürzen kam. Der schwerste ereignete sich im 750-œm-Gespann, als zwei schwere Maschinen. Kollidierten, sieh mehrmals überschlugen und in die Zuschauer rasten. Dabei wurde der Architekt Traute(Allendorf/ Eder) auf der Stelle getötet. Sieben Personen, darunter die beiden Fahrer, erlitten mehr oder weniger schwere Verletzungen. Die Rennleitung brach sofort die Veranstaltung ab. Zuvor hatte in der 125-α,jmj--Klasse unter 24 Bewerbern der Mannheimer Kronmüller uch) einen sicheren Sieg errungen. —— t für re Aupengläser; DIpL. OPTIKER Mannheim, 0 6. 9 Tel. 42778 Universomstroßße Kabrio m. Radio. U AUTO-VERLEII Neumann. H 4, 8. Tel. VW Kabrio, 2½81tzig. m. Radio, Mere. 170 8 Lim. m. Schiebed. Bauj. 51 u. Radio 3 16 76. Feudenheim. Hauptstraße 98. 2 DKW 600 cem, m. Fritsche, fahrb., NSU-Quick zu verkaufen. Käfertal, 380,.—- DM zu verk. BP- Tankstelle Lampertheimer Straße 1486. SEID VERKEHR wenig gebraucht, zu verkaufen L rzzelebiee ns- Unsichtbete Augenglözet 3 Verkaufsstandwagen zu günstig. Bedingungen IE MPO-BTAUTH J 7, 24.25. fel. 323 66 Mere. 170 DA. Lim. Merc. 170 V Lim. 2 Stck. Us Ford-95-PS-Lim., 4türig, Radio- Kl, Anl. Ford Taunus 50 Spez. Ford de Luxe neuw. Flat 1400 Lim., Bj. 30, 4tür. Bauj. DKW Baujahr 1952 Limousine, Meisterklasse m. Radio u. Schonbezügen; DKW Limousine. Mannheim, L 7. 3. Telefon 449 63. MERCEDES 170 U atür. Lim, mit Radio Nebellampen, Schonbezügen zu verk. Auto-Z wan Angeb. unt. Nr. 09948 3. d. Verlag. ziger, Mannh., Rheinhäuserstr. 25. 500, DM gesucht. Rückz. bis 30. 10. 1500, DM bei monatl., Rückzahlung, guter Sicherheit u. hoh. Zins ges. Zuschr, u. Nr. 09964 an den Verlag. 39 billig, abzugeben. Meffert, Opel Kapitän, Bj. 50, atür. u. sämtl. Zubehör V in sehr gepfl. Zust. gg. bar sofort zu verk. Tel. 5 08 12. Opel P 4. Kabr.-Lim. 650.- DM 0 In eee be eke debe 8g bre are utngglge gur erden K RAF T FAHRZEUGE 4, 13 1 29 530[Kobellstr. 28, T. 52504 VW aantoveriem, reist. 4 16 600 Neckarauer Straße 28. 105 NIL EI HI ee, ITA Hlotorrofer 150 cem, Jo. sehen in N 1, 25. Sofort lieferbar. 1450. Df N 1. 25, Telefon 3 23 66. MOTORRAUER Günstige u; von Privat! liefert südwestd. AUTO-NACHWEIS MANNHEIM Telefon 405 04 eltef,, 5500 Km, VW Exp., neu. 4. 52 ö DKW, Stahl, 4 8. u. 28. Flat, 570 com. neuw., Olympia 49 u v. and Fahrz. BMW 250 u. 600er, NSU 250 m Beiwg. vu Kamdi Bus Opel 1,2 Ltr., Kabrio.-Lim. LkW. Borgward 1½ t, Bauj. 49 Kasten-Isolierwagen — Teilzahlung— Nheinpreußen-Groggarage Rheinhäuserstr. 24/6 Tel, 4 60 60 J- J- Aercedes-Lent Lw. Bauj. 1949, in sehr gt. Zustand im Auftrage zu verkaufen. Schoemperlen& Gast Mercedes 170 va 37 000 Km, Bauj. 61. m. Zubehör zu verk. Volkswagen wird in Zahlung genommen. Meffert. Mhm., L 7. 3. 1 IIEREMARKI 14 Ungar. Hirtenhunde(Kuvasz), 1 Wurt Welpen, weibl., seltene Rasse, mit Stammb., in nur ganz gute Hände abzugeben, Müller, Rheingönheim, K a uk Karlsruhe erstkl. missen Sie sich an- Opel- Olympia 31 F. WACHTER. Telefon 4 Auto-Verleih Rheinhäuserstraße 51⁰⁸3 Baujahr 50, Opel-Blitz-Kofferwagen 9 1,5 Ton. billig abzugeben, Meffert, Lastwagen-Anhänger(7 Tonn) nur Bereifg., gebr., zu kaufen gesucht. Telefon 484 18. VERSCHIEDENES Hartmannstraße 27. Wer lautend inseriert wirbt besser u. billiger Mannheim, L 7. 3 DRW-Hamb verst. F zu Franz 28 34 Auioverfein 7785s eee eee, T eee 5 gebr. gönsfig- Tel. 3 23 66 verkaufen. Tel. 437 700 cem. Stahlkaross., Polza heiten Verlangen Ste unseren An- Achtung!: Geyer, Mittelstraße T. fal Heri 55 2 10 e Pg uz 10, Tel. 4 45 90 Alg 8 ib he Urn rügt U Uribe J U Sas: Certes. Fele 2 delberg, Ernil-Meier-Str. Tel Laufend Volkswagen in la Zust., Exp.- u. Stand.-Aus- führ. günst. z. vk. Schmitt, Hei- 7605 Opel PA Limousine Pkw. auf 2 Monate zu mieten ges. Angeb, unt. Nr. 09943 an d. Verlag. wagen bn, abzugeben. Meffert, Mannheim, 5 1 in seh tem Zustand, Motorrad DKW. 7500 cem, mit Steib- Seiten- Kunststopfen- Ausbessern von Herren- und Damenkleidung. Kleiderpflege Schmitt, L. 14, 19. Lauimaschendienz nimmt noch Annahmestellen an. Pro Masche m. gut. Verstopfung und eintägiger Lieferung 7 Ppf. Angeb. unt. PS 43712 f. d. Verl. zeigentarif mit seinen Wieder- nolungs- Rabattsstzen Wir de- raten Sie und helfen mhnen mre anzeige gestalten. Auf Munnmneinter Wunsch vertreterbesuch NMORCEN Werbe. Abteilung Achtung! n n 2 80 N C 5. 8 e 8. 22* a 5 5 8 8 8 8 5 5 28 8 8„. 85* 0 2 ee ee n n 8 n 8 3—.. 8 2— * Seite 6 MORGEN Dienstag. 12. August 1952/ Nr. IN 0 VERKAUFE 4. HANNELORE SCHROTH GUNTHER Lup ERS 5 N f 5 5 Nach einem arbeitsreichen Leben entschlief am 9. August i Lichtspieinaus in dem neuen 5 Lustspielschlager N nach schwerer Krankheit unser Geschäftsführer. Herr Rleiderschränke Muller Kommen die am Ersten F 1 L. 90 0 R Adam Renner im Alter von 39 Jahren. * Sein Tod berührt uns auf das schmerzlichste und wir ver- lieren in ihm einen Menschen, der unermüdlich, mit fach- lichen Kenntnissen und Erfahrungen unser Unternehmen fast zwei Jahrzehnte leitete. Er hinterläßt eine Lücke, die sich nur schwer schließen lassen wird. Wir werden ihm ein bleibendes Gedenken bewahren. Mannheim den 11. August 1952. Gesellschafter, Geschäftsführung und Belegschaft der METEOR Umschlagsgesellschaft m. b. H. Einäscherung am Mittwoch, dem 13. August 1952. 13.00 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Bestattungen in Mannheim Dienstag, 12. August 1952 Friedhof Käfertal Klein, Rosa, Neckarau, Altersheim Eisinger, Wilhelm, Nelkenstraße 22. Friedhof Feudenheim Schandin, Christina, Heddesheimer Straße 7. Friedhof Neckarau Kerber, Karl, August-Bebel-Straße 71 Joh, Anna, Rheingärtenstraße sss 14.00 13.15 13.30 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Statt Karten Für die vielen Beweise herzl. Anteilnahme sowie die zahlr. Kranz- u. Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Ent- schlafenen. Herrn Willi Dittert Plötzlich u. unerwartet wurde meine treue Gattin und unsere herzensgute Mutti, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Klara Kaiser geb, Lauer Wwohl vorbereitet“ in die Ewig- Reit abberufen. sagen wir allen unseren innig- sten Dank. Mannheim, 12. August 1952 K 2, 28 Emilie Dittert geb. Schwarzmeier und Angehörige Mannheim, 2* n tietes rauer Anton Kaiser und Kinder nebst Angehörigen. 9. August 1952 [D utkreks uche 1 Student der Wirtschaftshochschule sucht per sofort 1 Zimmer, mögl. Nähe Wirtschaftshochschule. IAN Angeb. unt. P 42827 a. d. Verlag. Immod.-Moer srann gem 9 isra rakisraume 1. H. Fürstenberg a. Wassert. 1 in Neckarau v. Facharzt baldmögl. ges. Ang. u. Nr. PS 43548 a. d. Verl. Beerdigung: Mittwoch, 13. 8. 52, 11.30 Uhr, Haupffriedhof Mhm. 2 Einfam.-Häuser auf einem Grund- stück, in Vorort Mannheim zu ver- kaufen,. Angeb. u. Nr. 09961 a. d. V. Möbl, od. Leerzimmer m. Kochgel. von jg. berufst. Ehepaar gesucht. Angeb. u. Nr. P 09944 an d. Verl. Leerzimmer, evtl. Zimmer u. Küche, mit Rampe und guter Zufahrt ge- sucht. Angebote unter Nr. 09881 ges. Angeb. u. Nr. 09962 an d. V. an dden Verlag. Hahn l Cendetkhan Angeb. u. Nr. 09951 an d. Verlag. (Neubau) in best., zentr. Stadt- lage, Laden, Lager, Büro, Ein- fahrt, Wohnung freiwerdend, Mieteingang etwa 8400 DM, An- Zzahlg. etwa 25 000 DM. zu verk. W. Mar ER, Immob., gegr. 1904 4, 3 Telefon 4 33 03 4 25 Rentenhaus bei gr. Anzahlung 2. kf. ges. Bittiger, Immob., Göggstr. 15. reil-Ruine beste Geschäftslage Kaiserring Nähe Hauptbhf. für Geschäfts- oder Wohnhaus geeignet, preis- wert zu verkaufen. Angehote unter Nr. PS 43782 a. d. Verlag. Je Würmer es draußen ist, desto eher gerqten Wir in„Hitze“ und föhſen uns leicht gehemmt. Desholb ist „8 x 40% in dieser Jahreszeit besonders wichtig: Durch einfaches Waschen nimmt „8 x 4“ den lästigen Körper- geruch. Sie fühlen sich herr- lich erfrischt denn„d x 4“ ist eine desodorierende Seife. 4 TOllEIIE-u.BnbksklfE * D onrze zich Tanzschule HE L N Zimmer u. Küche geg. Bkz. zu vm. B 6, 15 und I. 10, 8. Ruf 434 71. Angeb. u. Nr. 09940 an den Verlag. Anmeldung aller Art f. Sept. erb. Zimmer u. Küche, in guter Wohn- SrUnobE BEER! lage. möbl., zu vermieten. Adresse Tanzen Teilmöbl. Zi m. Badben. an Herrn am Paradeplatz, D 3, 8, L veguMisfruneEg xn NEUSA in verkehrsreicher Str., Nähe Meß- platz; Laden, gr. Nebenraum, evtl. 3-Zim.-Wohng. geg. Baukostenzu- schuß zu vermieten. Angebote unt. Nr. P 43781 a. d. Verlag. Gutmöbl. Zim. beschl.-fr., in Sied- lungsneubau Seckenheim zu verm. Angeb. unt. Nr. 09934 a. d. Verlag. Geschäftsräume in bester Weinheimer Lage zu vermiet. Magazin(etwa 360 qmm) vorhanden. Weinheim, Hauptstraße 25, 2. St. einzus, u. Nr. A 09947. im Verlag. ſernen? zu Vm. Adr. einzus. u. A 09955 i. V. Telefon 3 15 66 und 5 32 96. Buchführungskenntnisse erwünscht. Beginn demnächst in Mannheim Telefon 5 19 22 und 4 42 97 4 Arbeitsvergebung. Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbfl., b) Rolladenarbeiten für Landteilstrage/ Lindenhof.. Mannheim, 11. Aug. 1952. Gemeinnütz. Baugesellschaft Mannheim mb. und bin über die Wirkung so überrascht, daß ich gestört weiter ausüben.“ So schreibt Herr Desiré geist durch seine vielseitige Hilfe! Ob innerlich oder Nerven! ee reer Einmaliger 1 75 Bilanzbuchhalferlehrgang 1 Prüfungsvorbereitung(Abendkurse) 5 i Lehrg.⸗Leiter K. Batzler, Karlsruhe 4 Anfragen: Annonc-, Exped. Sehwanit z, Mannheim, 0 6, 5, rere reren SEK ANMIMAcHUN SEN Max-qoseph- Straße 1, vergibt: 8) Verputzarbeiten Innenputz), Landwehrstraße, IV. Bauabschnitt; Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht- in unserer Ge- schäftsstelle, Max-Joseph-Strage 1, Zimmer Nr. 308, abgeholt werden. * „Bel Ischias und Rneuma habe ich mit Klosterfrau Melissengeist eingerieben Innen hiermit meine Anerkennung aussprechen möchtel Nun kann ich meinen Beruf(Kellner) un- Kappes, Bayenthal, Alteburgerstrage 2722/II. Immer wieder überrascht der echte Klosterfrau Melissen- äußerlich angewandt: er hält was er verspricht als Hausmittel bei Beschwerden von Kopf, Herz, Magen, Klosterfrau Melissengeist in der blauen Packung mit 3 Nonnen ist in allen Apotheken und Drogerien erhältlich. Denken Sie auch an Aktiv- Puder! Kü.-Herd, weißem., 80x50, i. gt. Zust., ab 95.— DM. MGBEL-WIL D, Alter Meßplatz-Bunker.(Teilzahlg.) Telefon 5 11 86 Beginn: 16.00. 18.15. 20.30 Uhr 17750 LIN GEN 4 Schlacke u. Backsteine. Tel. 5 10 60.* D E 0 N 8 7, 10 „ kle adentheke, gebraucht. Gebr. kleine L. eke, g. ch Telefon 3 21 49 Schreibtisch u. Spiegel zu verkfn. Dureh Diek und Dünn Zwei Stunden Dachen in dem neuesten Lustspiel Beginn: 15.45, 17.45, 20.00 Uhr Ernst Ammer, Friseurgeschäft, Mannheim. K 1. 9. FREVYA Bis einschl. Freitag: 18.30 und 20.45 Uhr Wenn die Liebe stirbt Küche in weiß preiswert abzugeb. Angeb. u. Nr. P 43/11 an d. Verlag. SaATL BAU Deutsches Lustspiel 18.45 und 21.00 Uhr kin bezaubernder Ichwindler Aus Restbeständen etwa 66 Stück unbeschäd. neue Tonrohre, 135, 130 u. 200 mm O. weit unter Preis zu 18.30 und 21.00 Uhr ZEIIAAI Der Kettensträfling verkauf. Ad. Zimmermann, Mhm.- 0 FILMS UNNI Waldhof, Untere Riedstraße 8. feudenheim Jean Marais Michele Morgan Rendezvous in Faris OLVNP Staubsauger„Protos“, neuw., Zink- Badewanne bill. zu verktn. Groos, Neckarau, Friedrichstraße 45. Nur heute Dienstag 18.45 und 21.00 Uhr Komplott auf Erlenhof [auf stsucu nk Nutzeisen, T- u. U- Träger Zahle ab heuie für Lumpen. Eisen, Guß u. Metalle Wieder die höchsten Tagespreise. Leo Daniels, Schwetzinger Str. 49. Auf Wunsch wird abgeholt. Telefon 4 01 94. Preiswerte Ausflugsfahrten Winkel-Rohre usw.- Schrott kauft f ee e, ab Paradeplatz Mannheim Bager: Bürgermelster-FPuchs-Str. 52; Jeden Montag, 8.30 Uhr, Neckartal— Odenwald.. DM 7,50 Bite Mar tnesephe str 33, Tel. 5 1644 Jeden Dienstag, 1,00 Uhr. Odenwald dM 4. geden, 14.00 Uhr, Pfalz 4,50 Achtung! Kaufe lfd. gebr. Bett- eden Nlktmoch, n 50 0 2 85 federn, Ang. u. Nr. 09953 à. d. V. Jeden Donnerstag, 7.00 Uhr, Schwarzwald 5 8 Tage Erholung im Schwarzwald))) Verlängerungswoche ab DM 38, Prospekte u. Fahrkarten bei allen Reisebüros od. b. Veranstalter: Mannheimer Omnibus-VMerkehrsges., mb. Friedrichsfelder Straße 38 14.00, 16.30, 18.45. 21.00 Uhr. Vorverk. 3b 1100 Maria Monte Christo Eine ungewöhnliche Frau mit einer schicksal haften Mission Wen A N Der Ozean wälzt sich vor Lachen, Wenn MARTIN und LEWIS Witze machen]!— Zwerchfellerschötternd! am Meſsplatz Telefon 5 11 88 Adr S 2 A 22598 felnrich Anz Aulengeseitschal. Mananeim Bilanz zum 31. Dezember 1951 Aktiva Stand am 31. 12. 1951 DM Abschrei- bungen DN Stand am 1.1.1951 Zugänge DM 881 Abgänge 80 J. Anlagevermögen J. Bebabfe Sfund- stöcke mit a) Geschäfts- und Wohngebäbden b) Fabrikgebäuden und anderen Bavlichkeiten 2. Im Bau befind- ſiche Gebäude 3. Unbebavte Srundstöcke 4. Maschinen und maschinelle Anlagen 5. Im Bau befind- liche Maschinen 6. Werkzeuge, Be- ſriebs- und Ge- schäftsqusstattung 7. Konzessionen, Pa- tente, Lizenzen, Marken- und ähnliche Rechte. 8. Beteiligungen 54.0249 288.569.18 71.455.— 738.086. 37 9.272.824.8 263.958.146 468.51 8.— 442.273.386 272.016. 502.626.— 28.058.— 60.297.— 9.358.77.62 528.817.— 9.603.257.24 191.47. 47 3 368.793.— 169.398.94 2.502.592.20 191.487. 7 10.469.478.04 769.398.94 375.62. 0 223.195.55 241.888.73 426.927. 96 1.— 27.000.— 206.259.— 169.378.974 4.300.159.7327. 171.360.18 1— 232.507.— 750.— 21.670. 034.89 3.970. 883.76 I. Umlaufvermögen J. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe. 6. 212.129.80 2. Halbfertige Erzeugnisses 4.770.828.84 3. Fertige Erzeugnisse 6.281.958.80 4. Unterwegs befindliche Waren. 1489.63.17. 5. Vorräte der Wirtschaftsbefriee 19.07.69 29.93.5332 6. Werpo pier 20.217.— 7. Von der Gesellschaft geleistete Anzahlungen 669.995.84 8. Forderungen quf Grund von Warenlieferungen und Leistungen 33/ TTT 9. Hypotheken forderungen 15.000.— 10. Wechselbestand JJ %%/ ↄ ⁵ 0 ĩ 11.74.40 12. Tossenbesfand, Landeszenfrolbank- und Postscheck- Jalied enn 13. Anclefe Bunkgu theben 929.307.27 14. Sonstige Forderungen 40.742.23 39.829. 70.18 61,466.60 III. posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen —— 61.082.196.96 Peisslva Telefon 4 11 82 17. une 20 Ui Eis-Stadion Mannheim 2. Anend Ferientreude fur die Daheimgenienenen Ein Abend der Frominenten von Film, Funk v. Schallploſte Erwin Lehn mit seinem Söcfunk Tanzorchester (26 Solisten) Keinz Erhardt Vico Torriani Die kleine Cornelia begleitet von ihrem Vater Gerhard Froboess Günter Keil Undine von Medvey Lothar Röhrig Sherrier Heinz Neubrand Ait igen Instrumental- Solisten Fammendes dlühwürmchen-Jeyl Bitte Streichholzschachtel mitbringen! Veranstalter: H. Hoffmeister, Konzertdir. Gmb. Karten zu 1,20—4,50 DM in d. Vorverkaufsstellen Schmitt. Böttger, Schlei- cher, Felber, Schrecken- berger, Gutmacher und ständig a. d. Kasse, im Eis-Stadion, Tel. 3 18 58; in Lu.: Blatz u. Enoll DV DM 1. Grundkapital 25.200.000. II. Röcklagen 1. Gesetzliche Röcklcggg e 2.20000. 2. Freie Röcklage 7./40.000.— 10.260.000. 111. Rückstellungen für ungewisse Schulde 2.638.887.60 IV. Rückstellung för Pensi 5 2.749.069. V. Verbindlichkeiten I. Teilschuldverschreibungen und Zinsen 2.228.610 2. Guthaben der Heinrich- und Julio-HANNZ- Stiftung. 3.916.275.90 3. Hypotheken, Grund- und Rentenschulden. 5.73.651.07 4. Anzahlungen und Guthaben von Kunden. 399. 444105 5. Verbindlichkeiten auf Grund von Warenlieferungen / /// 6. Verbindlichkeiten gegenöber Konzern- JJJ%%/%% W 20.64.12 7. Verbindlichkeiten gegenöber Banken 134.891.J7 8. Sonstige Verbindlichkeiten„ 1.849.351.80 18.608.780.J8 VI. Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 46.37.44 VII. Reingewinn * S o T 2. Gewinn in 15ù ʒ. 1.008.000.— 1.577.112.73 5 61.082. 76.96 ee— Gewinn- und Verlustrechnung för die Zeif vom J. J. bis 31. 12. 1951 Donnerstag, den 14. August 1952 Kombinierte 2 Udespeim Omnibus/ Schiff. reise nach mit Omnibusfahrt durch das Rheingaugebirge. Hin- od. Rück- Tahrt wahlweise mit Schiff. Fahrpreise: Omnibus/ omnibus Omnibus/ Schiff Abf. m. Ms„Beethoven“ 7.00 Uhr Abfahrt mit Omnibus 7.30 Uhr (Wasserturm) Omnibus- Reisedienst GmbH. Mh.-Feu., Neckarstr. 40, Tel. 52361 Aufwendungen DN 1. Löhne und Ge hält 239717474 2 ee i nününüuüuüuünunsnü 3. Abschreibungen gof das Anlagevermögen. 4.300.159.73 4. Zinsen, soweit sie die e Uberstei gens 8821205 5. Steuern vom kinkommen, Ertrag ond Vermögen 4.925.320.46 5. Beiträge an 8erofsvertret ungen 22.36.72 7. Außerordentliche Aufwendungen 10.948.74 8. Reingewinn Gewinnvortrag am 1. I. 1951). D 7.J1273 Gewinn in 15)))%% p ñ ß] ² 41.93.276.02 Erträge I. Rohöberschuß J x 2 Aunstorcentſſche Ertrd gs. e 3. Gewinnvortrag am J. ſ. 198). 4 1 SOcKELIS MARKT DNWIDERRUFETACH NUR NOCH WENIGE TAGE ALEXIS DEUTSCHLANDS GROSSER KARBARETTIST Täglich bis einschl. Freitag, 15. August.— Eintritt frei. Ab 20 Uhr geöffnet. 41.913.26.02 Mannheim, im Juni 1952 5 HEINRICH LANMZ AKTIEN ESELLSCHAFT Der Vorstand Nach dem abschließenden Ergebnis unserer pflichtmößigen Pröfung auf Grund der göcher und der Schriften der Gesellschaft sowie der vom Vorstand erteilten Auf. Klärungen und Nachweise entsprechen die Buchführung, der Jahresabschluß und 0 5 soW-Weit er den Jahresabschluß erläbtert, den gesetzſichen Vor- schriften. E, u. M. Block, Neuostheim Seckenheimer Landstr. 147 Wir haben unseren Damen-Fri- siersalon von Friedrichsplatz 13 nach Neuostheim verlegt. ES würde uns freuen, Sie in unse- rem Hause begrüßen zu können Mannheim, im Joni 1752 NIEINIsC HE TxEUHAND-SFEFSEIISCHAFT Aktiengesellschoft Wirtschoftspröfungsgeselſschaff 8m ppa, Bung 5 Wirtschaftspröfer Wirtschoffspröfer Gemäß geschluß der Haupwersammlung vom 7. August 1952 wird för das Ge- schäftsjahr, 1951 eine Dividende von 4% auf dos im Verhätnis 10.7 umgestelſte DM- Grundkapital qusgeschöttet. mit Gelenkstütze im allen Größen Reformhaus„EDEN“, K 1, 6 neben Nationaltheater Abof die Aktie über nom. RM 1. 000.— entfallen DM 28.— abzöglich 2% Kapitalertragsteuer DM 7.— D 2.— Die Auszahlung erfolgt auf die mit kieferborkeitsbescheinigung versehenen Aktien 5815 5 des Gewinnanteilscheines Nr. I7 ab f. August 152 bei folgenden ahlstellen: Söcwestbank, Mannbeim und Stuttgort; Sögdwesthank, Filiale fleidelberg, Hei- delberg; Hessische Bank, Frankfurt o. M.; Rheinisch- Westfälische Bank, Dössel- dorf ung Köln, Norddeutsche Bonk, Hamburg; Berliner Discontobank A.-G., gerlin; Bayerische Creditbank, Mönchen. Oje Gutschrift der Dividende för Guthaben guf Neugito-Sammeldepot. Konto erfolgt ober die Stuttgarter Kassenvetein Wertpapiersammelbonk A.-G., Stuttgart, an die Depotbanken. Soweit noch keine endgöltigen Gutschriften exteiſt Werden konnten, erfolgt die Auszahlung der Dividende im Anschluß an die Gutschrift. in der Hauptversammlung wurde Herr Dipl.- Ing., Dr.-Ing. e. h. Ernst Röchling, bebtershausen, dem Kufsſchtsrat zuge wählt. Aufsichtsrat: Generaldirektor Max H. Schmid, Wiesbaden, Vorsitrer; Direktor Philipp, Frank, Mannheim, stellv. Vorsitzer; Kommerzienrat Dr. Curl Jahr, Monn- heim; Direktor Pr. 1 5 Wilhelm Kſeinberne, Grevenbroich/ Neuß; Wilhelm Wer- hahn, Neuß/ Rhein; Frofessor Dr. Emil Woermann, Göttingen; Dipl.ing., Dr.Ing. e, h. Ernst 2 kebtershausen. Vorstand; Direktor Br. 75 Ludolf Schwyenkow, Heidelberg; Direktor Professor Dr.- Ing. Gallen-, Kranke werden gesund Alg v Ell AE Friedrich- Christian-Quelle vom Robert-Koch-Institut als heilkräftig begutachtet bei: Magen-, Darm-, Blasen-, Nieren-, Leber-, Zuckerkrank- heiten, katarrhlalischen Erkran- kungen der Atemwege, Gelenk- rheumatismus Generalvertrieb K ARL GOEDICK E Ludwigshafen/ Rh., Lagerhaus- straße 25 Telefon 6 39 90 Wilhelm Knolle, Heidelberg. 14.00 10.00 16.30 16.30 19.00 19.00 2¹.0 1.00 e 13.00 16.00 die KaltkRA 585 Telefon 4 03 97 20.30 Auch weiterhin d. Heinr.-George-Fiſm Das Inzdchen Juana bringtlhnen filme, die Sie alle noch einmal sehen möchten in K URBEL. einer BUNTEN REVUE- und OPERETTEN WOCHE Ab heute nur 3 Tage Allan [Nur 4 Ioge: 15.—18.8. —IIſiill verschisterte II 4 9 4 Nur 3 lage: 19.— 21. 8. J i Lilla Der Bettelstudent 1320 1620 71808 205 . hie gesagt, das alles bietet WNLLI Ab heute ein großangelegter Abenteuerfim mit dem Olympia-Schwimmsieger Beg.: 13.50, 16.00, 18.10, 20.20. J 1, 6 Breite Str. Telefon 3 26 35 ec, 77 b 40 10.90 11.80 William BOVDT:„Der Rächer von Old Mexiko 22.20 Uhr Beiprogramm: Dick u, Doof(in Hals- und Beinbruch Trotz Hitze angenehmer Aufentllalt durch unsere Kühlanlage Bewachter Fahrrad- Abstellplatz Entfesselte Heiterkeit- Humor am laufenden Band Dafür sorgen Deutschlands 7 größte Komiker in einem lachschloger voll urwüchsigem, derbem Witz: mit Beppo Brem Hansi Knotek. Erhard Siedel- WIly Reichert- Jupp Hussels Karl Napp- Kur! loley 0. 5 kin Lustspiel, in dem Sie sich 2 Stonden köstlich amösieſen! 1400 7600 1818 2030 an den 1 Hur 3 Tage dis Donnerstag felefon 3214 a 1 Von Dienstag bis Donnerstags! JEAN SIMMONS AlSTISR in An den Planken 5 Telefon 4 46 47 Frau. U Hen . f mit HERBERT LOM. MADELEINE LEBEAU Dpavm ranRan. AES DONAL en Die bittere Geschichte eines lelgensch ena romantischen Irrtums.— Eine liebende Spielball eines Gestrandeten. Täglich: 14.00, 16.00, 18.15, 20.80 Uhr De es noc deutli- Wirts Au Umsät des Vielfa zwWIsch umsät⸗ menge Falle, höhun. waren allgem che P bei mo und 80 fach ul Der zich fa Ausver waren zen, Wi renkon wurder Ueb mersch schäfts! gemein garter Ausver: geschäf für Te lägen, umsatz überste Der üblichen Rekord ein star des Au Kauflus hatten mit Son — —— — 15 2 E Kaufes! rung Wider, dab wec gering i. dab wir den Ab Auch d. dem des merarti! ermäßig Es 18! Verkauf ein Zeic derer, 0 gleichgül Waren e Des Notlage a) W. 7— 0 dannen b Satze er Der. m Gege Verkäufe daß er Verlust kosten): dem Erl küllen 21 werden kerung 2 befragun Demn immer 1 des Deut bel eine E wurd lragt. D dabel am Waschen lch, der At sich Menschen testen ge bonäre, schäktigte 2 — 58 = e 85 8.— 2 2 8 1 4 bis 7797 ee 779 , —— 85 25* N e 12 8 — INDUSTRIE. UND HANDELSBLATr. Sommerschlußverkauf als volks wirtschaftliches Lehr beispiel Der Sommerschluß verkauf hat es— wenn Egal ob diesem(als Verbraucher) ein Preis zu hoch, oder jenem(als Verkäufer) ein Freis zu niedrig erscheint: Gemeinhin wird dle Wirtschaftswissenschaft blasse, Wrklichkeitsfremde Theorie gescholten. Doch es noch eines Beweises bedurft hätte— sehr es bedarf nur ein wenig Geduld, um fest- deutlich dargetan: Von einer Entwicklung zur Wirtschaftskrise kann keine Rede sein. Aus Mannheim wird uns gemeldet: Die Umsätze erreichten zumindest den Umfang des vorjährigen Sommerschlußverkaufes. Vielfach wurde wertmäßige Ueberschreitung zischen 10 und 15 Prozent der Vorjahres- umsätze beobachtet. Das entspricht einer mengenmäßigen Umsatzerhöhung in jedem Falle, in besonderen Fällen sogar einer Er- böhung, um etwa 20 Prozent, denn die Preise waren diesmal niedriger als im Vorjahr. Im allgemeinen sind echte und auch sehr wesent- Ilche Preisnachlässe gewährt worden, die sich dei modischen Artikeln zum Teil zwischen 50 und 80 Prozent bewegten, Somit wurde viel- tach unter dem Einkaufspreis verkauft, Der Verlauf des Ausverkaufes gestaltete zich fast gleichbleibend, wobei in der ersten Ausverkaufswoche Damenbekleidung, Weiß- waren und Badewäsche den Vorrang genos- zen, während in der zweiten Woche die Her- renkonfektion und Meterware bevorzugt wurden. Ueber den Verlauf des diesjährigen Som- merschlußverkaufes äußern sich die Ge- schäktsleute in Baden- Württemberg im all- gemeinen sehr befriedigt. Ein großes Stutt- garter Textilhaus berichtet, daf trotz des dem Ausverkauf vorausgegangenen flotten Saison- geschäktes und der Tatsache, daß die Preise für Textilien unter denen des Vorjahres ligen, der beim Ausverkauf erzielte Geld- umsatz den des vorjährigen Schlußverkaufes übersteige. i Der Verlauf des Ausverkaufes wies die üblichen Schwankungen auf: nach einem Rekordverkauf zu Beginn des Ausverkaufes ein starkes Nachlassen und dann gegen Ende des Ausverkaufes wieder ein Aufleben der Kauflust. Den ersten Sturm auf die Geschäfte batten die Frauen geführt, die sich reichlich mit Sommerkleidung eindeckten, Vom ersten August an schienen dann auch die Männer aktiv zu werden. in dem Verlauf des Sommerschlußver- Kaufes 1952 spiegelt sich die einer Normalisie- rung zustrebende Wirtschaftsentwicklung wider, denn es ist damit der Beweis geliefert, daß weder die Kaufkraft der Bevölkerung zu gering ist, um noch Waren zu verwerten, noch daß wirtschaftlicher Stillstand wegen fehlen- den Absatzmöglichkeiten eintreten müsse. Auch das Schuhgeschäft blieb nicht hinter dem des Vorjahres zurück, wenn auch Som- merartikel mitunter mit 50prozentiger Preis- ermäßigung abgegeben wurden. Es ist falsch, zu behaupten, der Ein- oder Verkauf bei saisonalen Schlußverkäufen sei ein Zeichen der Not der Verbraucher und derer, die da etwas zu verkaufen haben, gleichgültig ob sie damit handeln, oder Waren erzeugen. Des Verkäufers und des Verbrauchers Notlage besteht nur, wenn a) wegen Mangel an Waren saisonale Schlußverkäufe nicht veranstaltet werden eee e b Wegen Mangel an Geld setze erzielt werder. 8 5 Der gute Verlauf des Schlußverkaufs ist im Gegenteil ein Beweis dessen, daß dem Verkäufer der Umsatz am Herzen liegt und da er der Umsatzsteigerung willen einen Jerlust(bei Verkauf unter Gestehungs- kosten) auf sich nimmt in der Hoffnung, mit dem Erlös für spätere Monate seine Lager füllen zu können. Daß aber Lager gefüllt verden müssen, um den Bedarf der Bevöl- kerung zu decken, beweist eine Verbraucher- bekragung in Nordrhein- Westfalen. Demnach ist der Textilnachholbedarf noch immer nicht gedeckt. Der Bundesverband des Deutschen Textil-Einzelhandels hat hier- del eine raffinierte Fragestellung ersonnen. I wurde nach der„großen Wäsche“ ge. kagt. Die Angestellten und Arbeiter kamen dabel am besten Weg, denn 76% unter ihnen waschen einmal im Monat, 17% halbmonat- le der Rest mehrmals im Monat. Daraus ligt slch schließen, wieviel Wäsche diesen Menschen zur Verfügung steht. Am schlech- ketten schneiden natürlich die Rentner, Pen- dunäre, Arbeitslosen und nicht ständig Be- ſcäktigten ab. 65 7 von ihnen waschen ein- mal im Monat, 25. halbmonatlich und 10%% roch ökter. geringe Um- Steinkohlenförderung sinkt weiter ab f Gesamtförderung Tagesförderung 1 1 ble. 12. 10 819 900 990 700 1 4 l. 1. 10 663 000 410 400 1 bis 20. 2. 10 240 000 600 1 4 bis l. 5. 10 744 000 443 200 1 4 bis 30. 4. 110 000 404 600 1 1 bis 5. 5. 10 050 000 402 100 1 1 a0 5. 6. 9 200 000 401 000 1. J. bin.. 10 589 900 300 000 4 2540 336 300 954 bis 10. 6. 2331 432 256 560 1* zustellen, daß wirtschaftswissenschaftliche Erkenntnisse und Grundsätze gar nicht 80 Wirklichkeitsfremd sind. Zum Schlusse stellt sich heraus, daß der„blasse Theoretiker“ doch Recht hat. Vorausgesetzt allerdings, er ließ sich nicht dazu verleiten, falsche Theorien aufzustellen. 5 Ein blasser Theoretiker, dem die Wirk- lichkeit fremd sei, wurde noch vor wenigen Wochen jedermann gescholten, der sich wei⸗ Serte, anzuerkennen, daß wir uns in einer Krise befänden. Wirklichkeitsnaher Praktiker wurde jedermann geheißen, der mit Pathos die Ansicht vertrat, eine Wirtschaftskrise im Ausmaße der 30er Jahre stünde uns be- vor. Da das eigentlich alles nicht wahr war, beweist die vom Bundeswirtschaftsministeri⸗ um gemeldete starke Zunahme der Auf- tragseingänge bei der Verbrauchsgüter- industrie im Juni, die mit 19,4 Prozent die Erwartungen übertroffen hat. Hat also doch die gesamtwirtschaftliche Aktivität sich nur zum geringen Teil von Schwankungen der tatsächlichen Verbraucherausgaben beein- flussen lassen und stärker auf Vorstellungen und Erwartungen hinsichtlich der künftigen Absatzchancen reagiert. Der Handel dispo- niere wieder langfristiger. Daß der wesentliche höhere Auftragsein- gatig auf Dispositionen für das Herbst- und Wintergeschäft und nicht auf Nachbestellun- gen auf das auslaufende Sommergeschäft zu- rückzuführen ist, zeigt der Beschäftigungs- index des Einzelhandels, der auf Basis 1949 von 121 im Mai auf 90 im Juni zurückging. Der Absatzindex flel in der gleichen Zeit- spanne von 140 auf 111 und der Warenein- gang bei Textilien und Bekleidung von 111 auf 71.. 5 Schlüssig geht aus all dem hervor, daß die Wirtschaft zwar ein stets wandelndes Bild zeigt, daß es aber verfehlt ist, himmel- hoch jauchzend oder zu Tode betrübt zwi- schen Einkäufer- und Verkäufer-Psychose hin- und herzutaumeln. Paukenschlũger Stein des Anstoßes ode die Butterpreismine Un durchsichtige BEM- Erklärung zu durchsichtig Es ist nicht nur der hohe Butterpreis, gegen den sich heute der allgemeine Unmut richtet. Auch die offiziellen Erklärungen, die man in Bonn dafür gefunden hat, können in keiner Weise befriedigen. Dasselbe gilt für die Maßnahmen, die zur Entlastung des But- termarktes in Aussicht genommen sind. Ver- handlungen mit Neuseeland, auf die soeben hingewiesen wurde, werden jedenfalls kaum etwas ändern können, da die neuseelän- dische Butter stark gefärbt und gesalzen ist und von den deutschen Hausfrauen wenig ge- schätzt wird. Angesichts eines westdeutschen Butterkonsums von rund 24 000 t im Monat stellt auch die bereits ausgeschriebene Ein- fuhr von 500 t keine ins Gewicht fallende Menge dar. Es trifft aueh nicht zu, daß Hol- land und die skandinavischen Länder, wie behauptet wurde, zur Zeit keine Butter lie- fern können. Holländische Butter wird z. B. für 440 hl. Gulden je 100 kg frei Grenze an- geboten, was einem Preis von etwa 4,86 DM für das Kilogramm entspricht. Rechnet man jedoch den Zoll von 25 Prozent, die Umsatz- ausgleichssteuer von 3 Prozent und die Frachtkosten hinzu, dann ergibt sich ein Ein- standspreis für den Handel, der mit 6,40 bis 6,50 DM je kg erheblich über dem vergleich- baren deutschen Preis liegt. Aehnlich verhält es sich mit der schwedischen Butter, die für 563 sKr je 100 kg angeboten wird, infolge des hohen Zolls aber im Einkauf auf 6,20 bis 6,30 D-Mark zu stehen käme. Der hohe Butterzoll steht aber nicht nur einer Stabilisierung des inländischen Butter- preises im Wege. Er ist darüber hinaus auch noch ein ernsthaftes Hindernis für die Aus- fuhr westdeutscher Industrieartikel nach den traditionellen Absatzmärkten Holland und den skandinavischen Ländern, von denen vor allem Schweden im Vertrauen auf die von der Bundesregierung versprochene Senkung des Butterzolles auf 15 Prozent außerordentlich weitreichende Zugeständnisse gemacht hatte. die deutsche Automobileinfuhr, die im zwei- ten Halbjahr 1952 einen Wert von 40 Millio- nen sKr. erreichen sollte, mit einer Abgabe von 5 Prozent, deren Ertrag den Butterexpor- teuren zur Verfügung gestellt wird, um diese wiederum in die Lage zu versetzen, den deut- schen Zoll zu überspringen. Damit hat letz- terer aber seine Schutzfunktion weitgehend eingebüßt, während es der deutschen Auto- mobilindustrie kaum erspart bleiben dürfte, den eigenen Butterzoll— in Gestalt von Preisnachlässen auf dem schwedischen Markt — aus ihrer Tasche zu bezahlen. Man wird sich überhaupt fragen müssen, ob ein hoher Butterzoll im Interesse der deutschen Landwirtschaft liegt. Hohe Preise, die den Verbrauch— wie sich immer wieder gezeigt hat— erheblich drosseln, sind jeden- falls von zweifelhaftem Wert. Der Umstand, daß der Butter verbrauch in Westdeutschland im Vorjahr mit 6 kg pro Kopf noch beträcht- lich unter dem durchschnittlichen Konsum der Jahre 1935 bis 38(8,5 kg) lag, sollte immerhin zu denken geben. Wenn man sich ferner daran erinnert, daß noch im Mai dieses Jahres 1500 t deutscher Markenbutter für 3,63 DM je kg nach England exportiert“ wurden— zu einem Preis, um den die Butter auch im Inland mühelos abzusetzen gewesen wäre, dann wird man kaum von einer konsequenten und auf lange Sicht ge- richteten Butterpolitik der Butidesregierung sprechen können. Das ist es aber gerade, was sowohl die Landwirtschaft als auch die Verbraucher von ihr verlangen dürfen. Die gegenwärtige Butterknappheit mag bald wieder überwunden sein. Die Aufgabe, der Bevölkerung wieder eine friedensmäßige Butterversorgung zu ermöglichen und zu- gleich die westdeutsche Milch- und Butter- Wirtschaft auf eine gesunde Basis zu stellen, leibt jedoch noch zu lösen. Ob man den Butterzoll senken oder zu einem gleitenden Zoll übergehen soll, der bei einem bestimm- ten Preisstand wegfüllt— das sind Fragen zweiten Ranges, Ungleich wichtiger ist die Erkenntnis, daß man mit Mitteln der Zoll- politik immer nur an Symptomen kurieren kann und daß das tiefer liegende Problem ganz anders angepackt werden muß. SLG Raps-Preis EZwelfacher Weizenpreis (Hi.) Die Besprechungen im Bundes- ernährungsministerium über den Beimi- schungszwang für Raps aus der inländischen Ernte 1952 sind, jetzt abgeschlossen worden. Die Oelmühlen- und Margarineindustrie ist grundsätzlich bereit, die Rapsernte 1952 auf der Grundlage etwa des zweifachen Weizen- Preises aufzunehmen und im Wege der Beimischung in der Margarineindustrie zu verwerten. Eine entsprechende Rechtsver- ordnung wird nach Beendigung der Parla- mentsferien dem Bundesrat zugeleitet wer- den. Bis dahin soll die Rapsernte auf Lager genommen werden. Kraftiahrzeug-Steuer ertragreicher reformieren (Hi.) Die zuständigen Bonner Stellen haben einen Gesetzentwurf über eine „kleine Reform“ der Kraftfahrzeugsteuer vorbereitet, der im September nach Been- digung der Parlamentsferien dem Bundes- tag zur Beratung vorliegen wird. Diese Re- form sieht vor allem zwei wichtige Aende- rungen in der steuerlichen Behandlung der Lastkraftwagen und der Motorräder vor, Während die Frage, ob Personenkraftwagen künftig statt nach dem Hubraum nach dem Gewicht besteuert werden sollen, noch nicht geklärt ist. Bei den Lastkraftwagen soll der sogenannte„Knick“ in der Besteuerung über 2,4 Tonnen Leergewicht beseitigt wer- den, da die noch geltende Bestimmung 1936 aus militär- wirtschaftlichen Gründen ge- troffen worden war. Durch Beseitigung der Vorschrift, wonach die Steuer über 2,4 Ton- nen für je 200 kg Eigengewicht mit 15 DM nur ein Drittel der Steuer für Fahrzeuge unter 2,4 Tonnen beträgt, sollen schwerere Fahrzeuge nicht mehr begünstigt werden. Diese schweren Fahrzeuge würden im Ge- genteil die Straßen besonders stark ab- nutzen, so daß für diese eher eine höhere Steuerbelastung gerechtfertigt erscheint.“) Der Tarif für Motorräder soll feiner ge- staffelt werden, und zwar statt bisher von 100:100 künftig von 25:25 cem. Während bis jetzt die Steuer für jede volle oder auch nur angefangene 100 ccm 12 DM beträgt, sollen in Zukunft jede vollen oder ange- kangenen 25 cem 3,50 DM betragen, so daß für die 125er- und 150 er-Maschinen künftig entsprechend weniger zu zahlen sein wird. ) Bekanntlich war der ursprüngliche Zweck der Hubraumsteuer, Finanzierungsquelle für Stra- genbau und Instandhaltung zu sein. Im Laufe der Zeit ist dieser ursprüngliche Zweck anders- artiger Begehrlichkeit dem Fiskus gewichen und nur ein verschwindend geringer Bruchteil des Kraftfahrzeugsteueraufkommens wird, dem Straßenbau und der Instandhaltung zugeführt. Der Versuch, die Steuerreform auf diese Art ertragreicher zu gestalten, entbehrt daher jeg- licher Begründung.(Anm. d. Red.) Getreide-Ernte pessimistiseh geschätzt (VWD). Die diesjährige Getreideernte im Bundesgebiet wird infolge der vornehm- lich in Süddeutschland anhaltenden Trok- kenheit voraussichtlich um etwa 10 Prozent geringer ausfallen als ursprünglich erwar- tet. In Kreisen des Getreidehandels wird betont, daß Versorgungsschwierigkeiten je- doch nicht eintreten werden. Die von ver- K URZNACARRICHTEN Mehr Vergaserkraftstoff g (VD) 88 boo t Vergaserkraftstoff sollen nach einem am 6. August gefaßten Beschluß der Fach- gruppe Mineralöle im 2. Halbjahr 1952 eingeführt werden. Die bisher reichlichen Benzinvorräte haben infolge des in den letzten Wochen sprung- haft gestiegenen Verbrauchs erheblich abgenorn- men. Die Benzin-Produktion bleibt durch das ver- spätete Anlaufen neuer Preibstoff werke wie Scholven und Wesseling hinter den Erwartungen zurück so daß der Import als Ueberbrückungs- maßnahme notwendig erscheint Man rechnet damit, daß der für dieses Jahr geschätzte Bedarf von 1,7 Millionen t Überschritten werden wird. „Toter“ Fleischmar kl.. 5 8 8 (op) Nach Angäbe der Fleischimporteure des itionellen deutschen ischlieferanten, Däne- Mark, wurde Frischfleisch abgenommen, geringere Mengen, hauptsächlich lebendes Vieh, wurde auch aus Irland eingeführt. Im Gegensatz zum Vor- jahr seien keine sSchweineimporte aus Polen und Rinderimporte aus Ungarn zu erwarten. Dag reich- liche Inlandsangebot könne die Nachfrage völlig decken. Ueber besondere Schwierigkeiten klagen die Gefrierfleisch- Importeure, die mehrere 1000 Ton- nen eingeführter Ware nur unter erheblichen Verlusten unterbringen können, weil die Preise der süd amerikanischen Länder für den deutschen Markt um 20% zu hoch liegen. Man erwartet aber. daß die gegenwärtige unnormale Situation sich mit Ausgang des Sommers ändern wird. Neue Liberalisierungsliste. 5 5 (Hi.) Am 12. August wird die neue Liberalisie- rungsliste, wie in Bonn mitgeteilt wird, im Bun- desanzeiger erscheinen. Bei dem Umbau der Liste sind rund 800 neue Positionen hinzugekommen, aber auch Warengruppen gestrichen worden, U. a. wird mit der Erhöhung des Liberalisſerungssatzes von 75 auf 82 Prozent rund die Hälfte des Fertig- leder-Imports liberalisiert. Schlag ins„Volkswagen“ Kontor (VWD) Die finnische Regierung habe die Ab- sicht, den Import von Volkswagen zu stoppen, wie der Generaldirektor der finnischen Volks- Wagenvertretung„Autola“ am 9. August mitteilte. Zur Zeit laufen in Finnland etwa 6000 Volks- wagen, weitere 10 000 bis 12 000 könnten nach den vorliegenden Bestellungen innerhalb der nächsten zwei Jahre abgesetzt werden. Voraussetzung für den Import sei jedoch ein umfangreicher Waren- export nach der Bundesrepublik. Aehnliche Schwierigkeiten für den Volkswagen- export nach Schweden konnten kürzlich in für beide Teile befriedigender Form gelöst werden. „Olympioniker“ deutscher Weinbau. (VWD) Anläßlich der olympischen Spiele konn- ten die deutschen Weinexporteure in erweitertem Umfang Rhein-, Mosel- und Nahewein nach Hel- sinki liefern. Die finnische Reglerung hatte Lizen- zen in Höhe von 200 000 Dollar erteiſt. Die Liefe- rungen waren aus Werbegründen besonders gün- stig kalkuliert. Aus der Kontrolle entlassen: Mannesmann Röhrenwerke (UP) Die alliierte Stahlkontrollgruppe hat die Mannesmann-Röhrenwerke in Düsseldorf nach der Bildung ihrer drei Nachfolge gesellschaften aus der alliierten Ueberwachung entlassen, dies wurde am 2. und C ͤ ‚—pT—!!TCCCCT..... ¾Ü—?“? Zenit blieb, belegte die shwedisthie Regierung g. August von seiten der Hohen Kommission mit- Seteilt. 8 Damit wurde das erste der 13 Stahlwerke frei- gegeben die nach dem alliierten Entflechtungs- gesetz dekartellisiert werden sollten, Die Nach- tolge gesellschaften— Mannesmann Ad in Düssel- dorf, Consolidation Bergbau Ad in Gelsenkirchen und Stahlindustrie und Maschinenbau AG in Düs- seldorf— sind bereits gebildet worden. Ford-Lkw. mit synchronisiertem Getriebe? (P) Die Kölner Fordwerke rüsten jetzt ihre Lastwagen mit Synchron- Getrieben aus, wie die Werksleitung am 11. August mitteilte. In diesem Setriebe sind zlle Schaltvorgänge zwischen dem 2 4. Gauß syfichronisiert. wer 4 5 5 N 2 — schiedenen Seiten verbreiteten Berichte über eine um etwa 20 Prozent verminderte Ge- treideernte werden als übertrieben bezeich- net. Nach einer in diesen Tagen veröffent- lichten neuen Ernteschätzung der Hambur- ger Getreide-Im- und Exportfirma Alfred C. Töpfer ist nach dem Stand von Anfang August mit einem Ertrag von etwa 10,5 Millionen Tonnen Getreide zu rechnen ge- 3 11,17 Millionen Tonnen im Vor- jahr. Deutsch-israelische Wiedergutmachungsverhand- lufgen Hi. Das Auswärtige Amt in Bonm stellt zu den deutsch- israelischen Wiedergutmachungs- Verhandlungen in Den Haag fest, daß grund- sätzliche Meinungsverschiedenheiten Zwi- schen den beiden Delegationen nicht be- stehen, noch aufkommen werden. Wie ge- meldet, ist noch keine Einigung erzielt wor- den hinsichtlich der Wertsicherungs- und Katastrophenklausel sowie hinsichtlich be- stimmter Exportförderungs bestimmungen. Wie jedoch verlautet, sollen in den ersten beiden Jahren deutscherseits Waren im Werte von 125 Mill. DM, in den folgenden Jahren solche im Werte von 175 Mill. DM nach Israel geliefert werden. Dabei dürfte 28 sich zu rund 45 Prozent um Stahlerzeug- nisse, zu rund 25 Prozent um Eisen- und NE- Metallwaren und zu rund 30 Prozent um chemische und sonstige Waren handeln. Die Einzelheiten sollen zwischen den deutschen Lieferanten und einer israelischen Einkaufs- kommission festgesetzt werden. Der Sitz dieser Kommission soll Köln sein. Neben der von der Bank Deutscher Län- der abgelehnten Wertsicherungsklausel be- reitet auch die israelische Forderung Schwie- rigkeiten, die Kontingentlisten auf Fest- Preisbasis vereinbaren zu wollen. Offenbar rechnet man israelischerseits eher mit Preis- steigerungen als mit Nachlässen, bedingt durch die Weltlage. Ungeklärt ist kerner, ob Vergünstigungen der Exportförderungs- bestimmungen auf das Wiedergutmachungs- abkommen ausgedehnt werden sollen. Landflucht :(HI.) Der Anteil der land wirtschaftlichen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung der Bundesrepublik ist— nach den nunmehr vorliegenden und ausgewerteten Ergebnis- sen der Volks- und Berufszählung— im Zeitraum von 1939 auf 1950 um 3,4 Prozent gesunken. 1939 betrug der Anteil mit 7,093 Millionen noch 18 v. H. 1950 dagegen mit 7,007 Mällionen nur noch 14,6 v. H. Obwohl zahlreiche Flüchtlingsbauernfamilien in der Bundesrepublik Zuflucht fanden, hat sich die absolute Zahl der land wirtschaftlichen Be- völkerung in Westdeutschland also nicht erhöht. Eine ähnliche Entwicklung ist auch bei den Erwerbstätigen festzustellen. Von insgesamt 22,074 Millionen Erwerbspersonen im Bundesgebiet waren 1950 5.11 Millionen Oder 23,2 v. H. in der Landwirtschaft tätig, 1939 dagegen gehörten noch 5,33 Millionen oder 26,2 v. H. von insgesamt 20,339 Mil- Honen Erwerbspersonen der Landwirt- schaft an. 5 a 5 Marktbericht? Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt vom 11. August (D) Bei geringer Anfunhr wWar die Nachfrage Sut. Es erzielten: Mirabellen 22—29; Reineclauden 11—15; Pflaumen 14—15; Zwetschgen 19—24; Tafel- äpfel. 10—24; Tafelbirnen 1523; Kopfsalat 8—12; Endivien 312; Preibhaussalatgurken 17-25; Rot- Kohl 10—12; Buschbohnen 2830; Stangenbohnen 31—36; Tomaten I 30-37, II 1729. Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt vom 11. August (Wo) In Birnen und Aepfel langsam bis schleppend, in Pfirsichen und Zwetschgen dagegen gute Umsätze. Es erzielten: Bühler Frühzwetsch- gen 14-27, sonstige 9-26; Mirabellen 12—19; Reine Slauden 10—14; Brombeeren 2035; Pfirsiche 13 bis 52; Birnen A 1728, dto. B 12—16; Aepfel 10—17; Tomaten 21-38; Gurken 10—18; Kopfsalat 10—12; Paprika 35; Bohnen 27-35.. Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 11. August (CoD) Auftrieb: Großvieh 603(in der Vor- woche 768) Stück. Kälber 226(356); Schweine 1963 (1698); Schafe 10(1%. Preise gegen ½ kg Lebend- gewicht: Ochsen A 90—102(90104), B 805(81 bis 85) Bullen A 90-4100(2104), B 8090(8092); Kühe A 75—83(7490), B 67—74(6674), C 5058 (55—65), D bis 50(55); Färsen A 90—104(93105), B 80—90(80—93); Kälber A 138—150(137/147), B 120 bis 135(1184132), C 103115(100114), D bis 90(90). Mangels Unterlagen erfolgen die Notierungen für Schweine erst morgen, Schafe nicht notiert. Marktverlauf: Großgvieh schleppend, Ueberstand. Kälber langsam, kleiner Ueberstand. Schweine schleppend. Heidelberger Schlachtviehmarkt vom 11. August (Beobachtungsmarkt) WD) Auftrieb: 19 Ochsen; 38 Bullen; 87 Kühe; 54 Färsen; 215 Kälber; 394 Schweine; 11 Schafe. Preise je ½, kg Lebendgewicht: Ochsen A 90-98, B 80—86; Bullen A 90—97, B 85-90; Kühe A 73 bis 80, B 56—67, C 47—58, D 45—48; Färsen 90102, B 84—99; Kälber A 132—145, B 120181, C 100119, D bis 98; Schweine A 129—135, BIT 133136, B II 134137, C 134—138, D 132—137; Sauen G II 116 bis 122 Schafe nicht notiert. Marktverlauf: Großvieh schleppend, Ueberstand. Kälber langsam, kleiner Veberstand. Schweine mittel, Ueberstand. Nur beste norddeutsche Fleischschweine erzielten die Höchstpreise. Süddeutsche schweine zwei bis vier Pfennig darunter. Schafe geràumt. Mannheimer Produktenbörse Offizielle Notierungen vom 11. August (WD) Inlandsweizen 43,25 bis 43,85, frei Mann- heim Inlandsroggen 44 bis 41,50; Braugerste 47,50 bis 49,50; Futtergerste inl, nicht notiert, dto. ausl. 39,50; mlandshafer zu Futterzwecken 38 bis 393 Industriehafer 39,40; Auslandshafer nicht notiert; Weizenmehl Type 530 62,95; Type 630 62,78; Type 812 59,45; Type 1050 57,25; Brotmehl Type 1600 53,25; Roggenmehl Type 1150 54, 25, dto. Type 1370 52,23; Weizenkleie 25 bis 25,50; Roggenkleie 24; Weizen- bollmehl 27 bis 27,50; Trockenschnitzel nicht no- tiert; Biertreber 25 Malzkeime 24 bis 25; Raps schrot 24,50; Eramußkuchen nicht notiert; Soja- Schrot 46 bis 48,50; Kokosschrot 30; Palmkernschrot 30 Mais 44; Milokorn nicht notiert. Tendenz: Lester. Kartoffeln 8,50 bis 10, Alle Preise per 100 Kg (Mehlpreise einschl. Sack), Kartoffeln Per 50 Kg. Frankfurter Effektenbörse vom 11. August D Das im Telefonverkehr des Samstags für einige führende Werte der Schwerindustrie kestzustellende regere Kaufinteresse zu erhöhten Limiten hielt zum Wochenbeginn an. Anregend dürften weiterhin die mit Bestimmtheit erwar- teten Umstellungsquoten bei Stahlverein von 113,8 und bei Klöckner von 1:3 gewirkt haben. Hösch, Rheinstahl und Vereinigte Stahl konnten erst 27⁰ bis 3½% uber Vorwochenschluß den Besitzer Wechseln, Die übrigen Montanpapiere bis zu, 1% befestigt. Wintershall Kali setzten ihre Aufwärts⸗ bewegung um 1½% auf 98½ fort, Salzdetfurth unverändert bezahlt. 1G-Farben vernachlässigt und etwa halten. Die übrigen Industriepapiere Sehr ruhig i im allgemeinen nur unwesentlichen Veränderungen. Sehr fest Süddeutsche Zucker, die um 3¼80% auf 139/ anstiegen. Demag um 1½% auf 116¼ erhöht. Mit Erhöhungen von 1½% bis 40% sind Zu erwähnen: Aschaffenburger Zellstoff, Die- ris, Ford, Heidelberger Zement, Mühlheimer Berg, Rhein. Strohzellstoff und Rheinische Tertil. Fagesverluste von 1½% bis 30% erlitten Deutsche Lino, Hackethal, Kochs Adlernähmaschinen, sowie Schubert& Salzer und Maschinen Buckau sogar um 6s auf 4¼½ abgeschwächt. Großbanken bis 1% befestigt, BHG plus 2%. Im Freiverkehr mug. ten Ag Weser sowie Orenstein& Koppel 11% bzw. 10¼0% zurückgenommen werden. e en. nest 0 e—. 7 lülLInonrf DLSTEII EN. eE Sucuk . Stoppt Zahnzerfalll LEH RLING arbelt. Zeugn. vorh. Suche Stellung als Gehilfin od. Nähe- rin in d. Herrenschneiderei. Langj: i Tätigk. in Herren- u. Damen-Maßi- gewöhnt. Ang. u. P 09939 a. d. Verl. Putzstelle für Büro gesucht. An- Nel nbemagenen. Werden Wer gute Nerven hat, ist Überlegener! er bean- eprucht Nerven sind die Folge unserer anspruchsvollen Zeit. Dr. Buer's Reinlecithin ist kon- Selbst. Arbeit gebote u. Nr. 09960 an den Verlag. Kontoristin, 21 J., mittl. Reife, 2½. Tätigk. in Steno, Schreibmasch. u. Buchh., wünscht sich zu verändern. Angeb. u. Nr. 09952 an d. Verlag. DSS HTI AEI STN Uhren- Reparaturen taehmänntsen u. preiswert. Pfeiffer, M.-Neckarau. Schulstr. 47. Arztemäntel- Arztehesen (Breite Straße) Fel. 3 2473 zur Ausbildung als Industriekaufmann zum baldigen Eintritt gesucht. Es kommen nur Bewerber, die die mittl. Reife oder Abitur bes., in Frage. Bewerb. m. Zeugnisabschr. erbeten unt, P 43718 à, d. Verlag. Hurzwaren- Trikolagen Für Lagerhaltung und Versand branchekundiger junger Mann nach Mannheim gesucht. Gute Umgangsformen, gute Handschrift Bedingung. Aussicht auf spätere Reisetätigkeit. Pkw.-Führerschein erwünscht. Eintritt sofort od. späten, Angeb. u. P 09941 a. d. Verl. zentrierter Nervennährstoff- die notwendige Ergänzung unseres täglichen Brotes. ES ist der- Nervennkhrstoff bei nervtser Er- schöpfung, Schlaflosigkeit und Leistungsabfall. Wer gute Nerven hat, der hat es besser! Lebensmaüllel-Vertraler mit eigenem Pkw.-Anhünger für das Gebiet der Pfalz von Mannheimer Lebensmittel- Spezialbetrieb per sofort gesucht.— Es kommen aber nur gut beleumundete, zuver- lässige Personen in Frage, die sich eine gute selbständige Position erarbeiten wollen. Angebote erbeten unt. Nr. P 43714 a. d. Verl. * suche braves, fleißiges Mädchen ab Tücht., gutaussehend. Barkellner so- a sofort bei gut. Lohn für Geschäfts- fort gesucht. Vorzustell. ab 20 Uhr haushalt. Artur Specht, Mhm.-Gar- O 5, 13, 1 Treppe. tenstadt, Märker Auerschlag 7. Jung., fleiß. Serviersehllfe in Tages- Vertreter gesucht Wir suchen zum sofortigen oder baldigen Eintritt je einen SachBgPEAn BETTER gebote unt. Nr. P 43715 a,, d. Verl. K 1, 1-2 Tücht. Alt. Mädchen in gut. gepfl. Kunststopfen Haushalt nach Stuttgart gesucht. 8 95 Nah. H. Schober, Gtto-Beck- Str. 10. EA 10 Steck.* Air eee ee„* 0 3 s eilige Arbeiten m gleichen Tag. e im gesamten inzelhan 15 Industrie- Feue b eingeführt sind. Tätigkeit bie- Gaststätte„Arion“ Woll-Corr, Mhm. N 1(Hadefa) chen in entwicklungsfähige stellung. Schriftl. Bewerbung F a 55 8 U 5 aun den Apileker Untertegen gevatem en sofortige Einnahmen und gute Arn; magen 19 sucht 8 St⸗ Ax 8 3 Fisch f 1 Erträgni laufenden Nach- ehrliches und fleigiges Wer eee . zee. fich fe Nordseec- frisch Leipziger Feuer-Versicherungs-Anstalt CC Mädchen oder unabh. Frau eee eee Uhr Bezirksdirektion Mannheim DA 553 an REUTER. WERBUNG. e eee eee e re e Ruf 4 10 79 1 Postfach 193/. Darmstadt.. 5 5 Mannheim, amerikanerstraßze 33 Eiltransporte 5 4 1 * N n 8. 8 n 8 1 N K a 8 5 1 8 8 2 955 . a e 8* 855 1 8 8 3 9 N e 2 5 8* 9 8 eee ee eee eee. eee 8—— 1* 8 Seite 8 MORGEN Dienstag, 12. August 1952/ Nr. 10 Beim Wort genommen/ Von Worte Lederer Das wollte ich immer schon: Einen bei seinem Worte nehmen. Aber gelungen ist mir's nie. Selbst die handfesteste Metapher, tausendfach bewährt in einprägsamer Pla- Sstik, sie rieselte wie blauer Dunst durch meine Finger, sobald ich sie mit der Hand, Oder auch mit beiden Händen greifen wollte. Indes, just bei den Händen sie zu nehmen, das ist mir mit vielerlei Subjekten schon gelungen. Ich selbst wurde des öfteren auch uf den Arm genommen, als ich noch ein Baby war; und einmal— ich erinnere mich genau— bin ich gar durch den Kakao ge- zogen worden, von meiner Mutter damals, als ich, festgeschnallt am Kinderstühlchen, mein Morgengetränk nicht in den Mund, sondern über Kinn und Hals und Lätzchen und Leibchen gegossen hatte. Das war in der Zeit, als ich bisweilen auch beim Wickel ge- faßt und hochgenommen ward mit Schwung. Immerhin bin ich mit einem blauen Aug davongekommen. Auf dem verschmierten Linoleum war ich ausgerutscht; zu danken hab ich's nur dem Schutzengel, der immerzu die Kleinen vor Schlimmerem behütet, dag ich nur mit dem linken Aug auf den Bett- rand stürzte. Später erfuhr ich dann, im Umgang mit Erwachsenen, daß sie eigent- lich Angeber sind und Schwadroneure. Tag- aus, tagein, von Kopf bis Fuß sind sie— wie mit Recht die Berliner sagen— auf Angabe eingestellt, auf nichts als pure Angabe nur. Alles Mögliche, aber speziell das Unmögliche ziehen sie bei den Haaren herbei, Dinge, die gar keine Haare haben. Eitel Renommage ist's, wenn sie Sachen beim Schopfe fassen, die— wie etwa Gelegenheiten— richtig- gehende Abstrakta sind und von keinem Figaro frisiert werden könnten. Aber sie wollen partout mit dem Kopf durch die Wand— behaupten sie; und An- geberei ist auch dieses. Recht behutsam be- Wahren sie ihren Schädel ebenso vor Be- schädigung wie die Mauern der Mietshäuser oder ihrer Villen. Was sie jedoch alles mit rem Antlitz zu vollbringen wissen(natür- lich nur mit dem Mund), das geht noch nicht mal auf die Kuhhaut, mit der eigentlich nur die Metzger und die Gerber umzugehn ver- mögen. Dauernd springt ihnen etwas in die Augen, kleine und große Gegenstände; je- doch auch dies ist reiner Schwindel. Längst müßten ihnen sämtliche Pupillen rausge- hauen, unheilbar blind müßten sie geworden sein, wenn's auch nur halbwegs wahr sein möchte. Mitunter treten sie— ihrerseits— selber in Aktion und reiben ihren Mitmen- schen allerlei unter deren Nase. Guckt man genauer hin, so ist's ebenfalls Geflunker. Nur Weltboxmeistern glaube ich's, daß sie mit Nachdruck solche Ein- und Abreèibungen lei- sten. Als Dompteure— freilich nur mit Risiſco In Deutschland ist es so, und wird auch immer so bleiben: Jeder Deutsche trägt den Marschallstab im Tornister. Wir sollten uns da- mit abfinden. Das gehört nun mal zu den Risi- ken, die jeder deutsche Bürger auf sich nehmen Muß. A. v. d. B. Kleinvieh— spielen sie sich auf. Noch immer aber hätte ich den ersten Floh zu agnoszie- ren, von dem sie bombastisch verkünden, ihn täglich dutzendfach ins Ohr zu setzen, obne daß er aufhüpfe und davon. Manchmal dichten sie nicht sich, sondern den bösen Nachbarn erstaunliche Talente an, besonders wenn sich's um Juristen handelt. Das Wort im Munde umzudrehn gelänge innen; ein Kunststück, das weder Rastelli noch der stärkste Mann der Welt vollbrachte. Beim Turf sind sie zu Hause: in allen Sätteln sind sie gerecht und unentwegt reiten sie mre Steckenpferde; in Wahrheit haben sie Seit Jahrzehnten, seit ihrer Kindheit, keines mehr gesehn. Als Spezialität lassen sie sich reinen Wein einschenken; indes sind sie Anti- Alkoholiker und nähren sich von warmer Milch. Sie klopfen auf den Busch, selbst auf dem Großstadtpflaster, wo niemals einer wuchs. Schweres Geschütz fahren sie auf, und sind grad für die Artillerie militäc- Untauglich geblieben. Sie spinnen Fäden, und haben keine Ahnung von Textilien. Auf dem höchsten Hochgebirg, wo's weit und breit kein Wasser, keine Jachten gibt, nehmen simpeln Touristen den Wind sie aus den Segeln. Nach dem Mittagessen heben sie die Tafel auf, wenngleich es ein Picknick war, das sie liegend auf dem Gras verzehrten. Sie wären imstand, eine kalte Dusche zu versetzen mitten in der Sahara. Patzig teilen sie viele Körbe aus, und haben nie einen eitizigen besessen. Sie gehn nicht auf den Leim, gewiß; jedoch nur deshalb nicht, weil Klebstoff selten nur als Bodenbelag Ver- Wendung findet. Hingegen wissen sie genau, Wo jener Hund begraben liegt, den sie neben sich an der Leine führen. Fußangeln möch- ten sie ihren Feinden legen, wenn sie nur wüßten, wo's welche zu kaufen gibt. Meister aber sind sie in Mythologie und in Geschichte. Auswendig sagen sie's auf, wo der Kaiser einst zu Fuß hinging, wie er kam, wie er sah und wie er siegte. Mit dem Pyrrhus Wissen sie Bescheid und mit dem Sisyphus; mit Urias, seinem Brief und mit der Poti- phar; mit dem Augias und mit den Danaern. Mit eisernem Besen kehren sie das alles ins Danaidenfaß; und schlagen sie ihm den Boden aus— was kommt hervor? Eine win- zige Maus, vom kreißenden Berg geboren; c'est tout. Nagelt man sie drauf fest— und wär's mit dem solidesten Schmiedehammer gar—, so haben sie schließlich doch etwas reelles bei der Hand: die Ausflucht nämlich, den ganzen Plunder dürfe man nicht auf die Goldwaag legen, weil sonst der Bogen platze. 8 3 0 1 „Die Zauberflöte“ in Salzburg“ Eine Szene dus der diesjährigen Inszenierung Mozarts„Zauberflöte“ in der Salzburger Felsen- reitsckule(Sarastro: Josef Greindl: Pamina: Irmgard Seefried) Presse Foto: Hans Hagen Salzburg Herz vom Herzen Europas Opern- „Musikalisch theatralische Festspiele in Salz- burg zu veranstalten. das heißt: uralt Leben- diges aufs neue lebendig machen; es heißt: an uralter sinnfällig auserlesener Stätte aufs neue tun, was dort allezeit getan wurde; es heißt: den Urtrieb des bayrisch- österreichi- schen Stammes gewähren lassen, und diesem Volk, in dem die Gabe des Liedes, des Men- schensachenspielens, des Holzschneidens, des Malens und des Tonsetzens fast allgemein verteilt ist“, den Weg zurückfinden helfen zu seinem eigentlichen geistigen Element.“ (Hugo von Hofmannsthal—„Festspiele in Salzburg“ beim S. Fischer Verlag). Salzburg ist nicht wenig stolz darauf, in der neueren Zeitgeschichte den Festspielge- danken in die Welt getragen zu haben. Noch bevor Richard Wagner Bayreuth zur Weihe stätte seines Lebenswerkes wählte, hat man sich in Salzburg des genius loci, Mozarts, er- innert und um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts mit der Gründung des„Mo- zarteums“(einer Hochschule für Musik) auch Mozart-Feste ins Leben zu rufen versucht. In den ersten Jahren unseres Jahrhunderts fanden dann die von Lili Lehmann. einer der berühmtesten und gefeiertsten Sänge- rinnen jener Zeit. ins Leben gerufenen Auf- führungen Mozartscher Opern in Salzburg zum ersten Male ein überlokales Echo. Da- mit war schon ein wenig der Boden be- reitet für den 1917 von Hugo von Hofmanns- thal, Max Reinhardt, Franz Schalk, Richard Strauß. Alfred Roller und Hofrat Geh- macher begründeten Verein„Salzburger Fest- spielhaus- Gemeinde“. 1919 erließ Hofmanns- thal seinen„Ersten Aukruf zum Salzburger Festspielplan“; er feierte darin das Salz- burger Land als„das Herz vom Herzen Europas“ und vechieß dabei, daß die Fest- sbiele„den Glauben an ein Bufopa star Ken. wie er die Zeit von 1750 bis 1850 erfüllt und erhellt hat“.„Die Welt und die Freugen Mozartscher Reinheit und Schönheit suchen wir, edelsten Genuß wollen wir bieten. Gei- stigen Frieden wollen wir bringen.“ Das Jahr 1920 brachte die Erstaufführung des „Jedermann“ in der Inszenierung Max Rein- hardts auf dem Salzburger Domplatz, das Jahr 1922 die ersten Mozart-Opern. Und Was zunächst nur ein Wunschtraum einer kleinen Schar idealistischer Künstler zu sein schien, wurde dann in wenigen Jahren be- Klückende Wirklichkeit: Salzburg war sehr bald neben Bayreuth die große Festspiel- Stätte der Welt und ist es bis zur Mitte der dreißiger Jahre auch geblieben. Erst seit dem„Anschluß“ Oesterreichs begannen Fest- spiele auch andernorts aus dem Boden zu schießen. In Luzern zum Beispiel, wo man alle jene Künstler sehen und hören konnte. für die im Großdeutschen Reich kein Platz mehr war, und später an zahlreichen Orten in Frankreich. England. Italien und vor allem nach 1945 in Dezitschland, das. wie der ganze eſrop gische RFomtinent zur Zeit eine Festspielhause ohnegleichen erlebt. 2 Hugo von Hofmannsthal pries 1928 die Einzigartigkeit des Salzburger Festspiel- publikums, das eine Synthese aus meh- reren zemlich verschieden gearteten Zu- schauergruppen darstelle: da sitze der und Konzertauf führungen, Ausstellungen und Kurse „Gutsbesitzer aus Oberösterreich oder Meck- lenburg., der Ordenspriester aus Maria Laach oder Beuron, der Professor aus Gießen, der Landpfarrer, der Handwerksmeister oder der Gerichtsrat neben jenen Angehörigen der High Society, die zwischen der Saison in London und der Lachtreise nach Norwe- gen eine Woche Salzburg einschieben“. Reich und arm eng beieinander, der Studierte ne- ben dem einfachen Mann, und sie alle zur Einheit verschmolzen durch das Erlebnis der Musik und des Theaters. Ein idealer Wunsch, der einige Jahre Wirklichkeit gewesen sein mag. Gewiß sieht man nun auch heute noch die Abendrobe à la Dior oder Fath neben einfachen Kleidchen, den Smoking neben dem Straßenanzug. und während der Pausen hört man's in allen Weltsprachen plaudern und flüstern. Ob aber die überwiegende Zahl der Besucher noch immer ausschließlich um des Kunstgenusses willen nach Salzburg kommt? Daß man die Damen in der letzten Szene der„Zauberflöte“ oder des„Figaro“ schon die Puderdose zücken sieht, um das Make up zu erneuern, da es ja gleich hell wird und die Blicke sich dann von Bühne zum Nachbarn hinwenden, ist ein sympto- matisches Zeichen für den Standort der heu- tigen Festspielgemeinde. * Und doch: Salzburg bleibt eine einzig- artige, nicht zu kopierende Festspielstätte. Mozarts„Zauberflöte“ wird in der Felsen- reitschule(der ehemaligen Sommerreitschule der Fürsterzbischöfe mit ihren 96 in den Felsen getriebenen Logen) gleichsam schon Von selbst allen Kulissemaubers, aller Attri- bute des illusionistischen Mischinentheaters entkleidet und zu hoher Sinnbildlichkeit er- hoben, In diese statische Feierlichkeit fügt der Regisseur Oskar Fritz Schuh die Buffo-Welt des Papageno mit sparsamer Gestik ein, das Menschlich-Allzumenschliche im Reich der Weisheit und der erhabenen Menschenwürde mit leisem Augenzwinkern darbietend. Josef Greindl(Sarastro), Wilma Lipp(Königin der Nacht). Richard Holm(der für den vorüber- gehend erkrankten Anton Dermota die Rolle des Tamino übernahm) sowie Irmgard See- fried Pamina) und Erich Kunz(Papageno) — beide auch in„Figaros Hochzeit“, wie wir bereits berichteten, umjubelter Mittelpunkt einer glanzvollen Aufführung— geben die- sen Abenden als Solisten gesanglich und darstellerisch das schlechthin vollendete Maß. Beide Mozartopern,„Die Zauberflöte“ Wie„Figaros Hochzeit“, sollte in diesem Jahr wieder Wilhelm Furtwängler dirigieren. Er hat auch die ersten Proben noch geleitet, ehe seine Erkrankung ihn zur Absage an Salz- burg zwang. Für ihn ist, buchstäblich in letzter Stunde, Rudolf Moralt von der Wie- ner Staatsoper eingesprungen. Moralt hat im März 1950 als Gast eine Aufführung der „Walküre“ dirigiert, mit der das Mannhei- mer Nationaltheater in Baden-Baden ga- Stierte. Während er für den Salzburger „Figaro“, wie er in einem Gespräch erzählte, nur noch die Generalprobe zur Verfügung hatte, konnte er der„Zauberflöte“ mehr Zeit widmen. Beide Aufführungen sind musika- lisch sehr sauber gefügt und werden dem Beschwingt-Heiteren wie dem Würdevoll- Ernsten in schöner Weise gerecht. * Mit Verdis„Othello“ im Festspielhaus und Donizettis„Don Pasquala“ im Landes- theater kommt die italienische Oper zu Wort. Während der„Othello“ in dem stimm- lich und schauspielerisch faszinierenden Trä- ger der Titelpartie, in dem chilenischen Te- nor Ramon Vinay(den Bayreuther Tristan dieses Jahres), seinen Kulminationspunkt fand. bestach der„Don Pasquale“ vor allem durch die überragende, liebenswürdig komö- diantische Inszenierung Oskar Fritz Schuhs. Mario Rossi, ein in Turin beim Rundfunk und im Theater wirkender Dirigent. gestal- tete beide Werke aus dem typisch italieni- schen Musizierstil: klar und fest in den Kon- turen, von mächtigem Impuls getrieben, dramatisch akzentuiert im„Othello“, durch- sichtig, leicht und spielerisch in der Oper Donizettis. * Neben den 72 offiziellen Theater- und Konmzertveranstaltungen der diesjährigen Festspiele werden jetzt zum ersten Male auch einige Kunstausstellungen geneigt. Dem Ehrgeiz Salzburgs, das musikalisch- theatralische Element durch den Blick auf die bildende Kunst zu ergänzen. werden diese Ausstellungen freilich noch nicht ganz gerecht. Was in der Schau„Oesterreichische Kunst der Gegenwart“ zu sehen ist, hat— bis auf die drei Bilder Oskar Kokoschkas urid einige kleinere graphische Arbeiten kaum das für eine so repräsentative Aus- stellung notwendige Gewicht. Die„Inter- nationale Graphik“ wiederum leidet unter einer verwirrenden Fülle des Gebotenen, die wohl nur bei wiederholten Besuchen zu durchdringen ist— und welcher Festspiel- besucher hatte wohl die Zeit dazu und die rechte Fréeude daran? Am eindrucksvollsten bietet sich die aus Gemälden alter Meister und zeitgenössischer Kunst zusammen- gestellte Ausstellung der Salzburger Gale- rie Welz dar: 118 Graphiken und 19 Ge- mälde Max Beckmanns. Plastiken und Zeichnungen von Marino Marini, Henry Moore und Fritz Wotruba, klingen hier zu einem mächtigen, freilich nicht immer ganz unproblematischen Akkord zusammen. 2 Auch die„Internationale Sommer-Aka- demie“ des Mozarteums hat während der Festspielzeit ihre Dirigenten-, Musik- und Theaterkutse wieder ausgeschrieben. 241 Schüler aus 24 europaischen und über- seeischen Ländern nehmen daran teil. * Jetzt wartet nun Salzburg auf das große Ereignis dieser Festspielsaison: die Urauf- führung der letzten Oper von Richard Strauß „Die Liebe der Danae“, deren Libretto Jo- seph Gregor nach Notizen und dem Szenari- um von Hugo von Hofmannsthal(erschienen unter dem Titel„Danae oder die Ver- nunftheirat“ bei S. Fischer, Frankfurt a. Mͤ.) geschrieben hat. Kurt Heinz — 70 „Porgy and Bess Amerikas Sensqdtion för Berlin Die Neuinszenierung der Negeroper „Porgy and Bess“ von George Gershwin, die im September in Berlin und Wien zu sehen sein wird, gent zur Zeit mit großem Erfol über die Bretter des„Nationaltheaters“ in Washington. Die Premiere, bei der inmitten der„Society“ auch Präsident Truman an- wesend war. hat m amerikanischen Musik- kreisen wie eine Bombe eingeschlagen. Dis einschlägige Kritik in den Washingtonef Tageszeitungen überbietet sich Segenseitig in Lobreden auf Inszenierung, Regie und Ensemble,„Endlich eine Aufführung, die den Qualitäten der Oper gerecht wird“ „Haben Sie schon Ihre Eintrittskarte für Porgy and Bess?“—„Ein jahrelanger Er. folg garantiert“—„Superb— das ist dag einzig angebrachte Wort“— so und ähnlich lauten die Schlagzeilen, und die Haupt- darsteller William Warfield. Leontyne Prich und Cab Caloway werden mit Attributen wie„sensationell“,„ schlechthin köstlich „brillant“ versehen. l Ueber aller Begeisterung,„die“ ame. rikanische Oper endlich in„der“ Besetzung gehört zu haben, vergißt man nicht, daß „Porgy and Bess“ auf den bevorstehenden Kulturfestspielen in Berlin und in anderen europäischen Hauptstädten als Exponnent amerikanischer Musikkultur gewertet wer- den wird.„Wenn es überhaupt eine àsthe. tisch-künstlerische Gerechtigkeit gibt, dann werden Berlin und Wien ungeheuer beein- druckt werden“, schreibt„Washington Star“ und in der„Washington Post“ wird hervor- gehoben, daß die Schirmherrschaft des ame- rikanischen Außenministeriums— mit des- sen Unterstützung die Europa-Tournee des Ensembles durchgeführt wird— einer un- erreichten, erstrangigen Inszenierung“ zu- gute kommt. Das gleiche Blatt spricht aller- dings die Befürchtung aus, daß der Titania- Palast, in dem die Berliner Aufführung stattfinden soll, nicht die geeignete Bühne sei, um den szenischen Anforderungen der Oper gerecht zu werden. Dies ist die Porgy-and-Bess-Aufführung die für immer gültig sein wird“. Mit diesen Worten schließt der bekannte Kritiker Jay Carmody seine Besprechung der Washing- toner Aufführung. Welcher Musikfreund wird da nicht neugierig? A. D. Kulturnotizen Eine Gerhart-Hauptmann- Gesellschaft, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Andenken an den Dichter zu pflegen, wurde in Baden- Baden gegründet. Die Gesellschaft will dazu beitragen, daß das Gerhart-Hauptmann- Archiv gemäß dem letzten Willen des Dichters in ge- schlossener Form erhalten bleibt. Mit finan- zieller Unterstützung durch die Spielbank Baden-Baden soll der literarische Nach- 1aB3 Gerhart Hauptmanns veröffentlicht werden. Der Nachlaß des Dichters, der jahre. lang als ständiger Kurgast in Baden-Baden geweilt hat, enthält einen umfangreichen Briet- wechsel, eine Winckelmann-Novelle und andere bisher noch nicht veröffentlichte literarische Arbeiten. Zum Vorsitzenden der Gerhart- Hauptmann- Gesellschaft wurde der Justitiar der Südwestfunks, Dr. Karl Hänsel, gewählt. Der Hans Thoma- Staatsgedächtnisprei wurde in diesem Jahr wieder im Rahmen des „Hans-Thoma- Tages“ in Bernau verliehen, und zwar überreichte der Kultusminister von Ba- dens Württemberg, Dr. Gotthilf Schenkel, den Preis an den achtzig Jahre alten Thoma- Schü- ler Hans Schrödter. In einer Ansprache wür⸗ digte er das Lebenswerk des in Karlsruhe geborenen Malers, der seinen Lebensabend in Hausen vor Wald verbringt. Eine gleichzeitige Ausstellung zeigt etwa 100 Werke des preis- gekrönten Malers. 4 Der französische Zeichner und Karikaturist Raymond Peynet, dessen Bildband„Verliebte Welt“ bei Rowohlt erschienen ist, erhielt in Paris den„Prix de la Qualite frangaise“ und Bordighera„La Palme d'or du dessin humori- stique“. Der Osnabrücker Schriftsteller Ludwig Bite ist als erster Deutscher nach Thomas Mann zum Mitglied der 1769 gegründeten Leidener Akademie für niederländische Literatur er- nannt worden. Der Autor zahlreicher Romane, Novellen und Gedichte hat auch holländische Werke ins Deutsche übersetzt. Der ungarische Zeichner Leopold Gedo, der durch seine zahlreichen Illustrationen im,, Sim- plizissimus“ und in der„Jugend“ in, den drei- Biger Jahren in Deutschland bekannt wurde, ist im Alter von 65 Jahren in New Vork ge- storben.* Die Existenz des Göttinger Symphonie- orchesters ist durch Stiftungen nunmehr ge, sichert. Den Orchestermitgliedern kann in der kommenden Spielzeit eine feste Gage garan- tiert und für die Tausendjahrfeier Göttingen im Jahre 1933 können bekannte Dirigenten und Solisten verpflichtet werden. DIE VOULLECKOMMENE e EIN HEITERER ROMAN VON MARGERNYV SHARE 5 5(Deutsche Rechte beim Verlag Uiisten, Serin) 44. Fortsetzung Als sie später zum Haus hinunterstiegen — die Frage der Bekanntgabe ihrer Ver- lobung war schweigend erledigt— fing er Plötzlich zu lachen an. Julia fragte ihn, wor- über er lache, aber er wollte es nicht sagen. Sie hatte ihm so deutlich zu verstehen gege- ben., daß er nicht mehr jung sei. und er hatte sich gerade bei dem Gedanken er- tappt, daß er wünschte. er könnte sich ihr beim Essen anstatt im Smoking im Frack Wan sagt, ein Unglück komme selten allein. Aber Julia machte die Erfahrung, daß ein Glück nicht allein kommt. Als wäre Sir William und alles, was er ihr bedeutete, nicht schon genug, durfte sie an demselber! Abend noch den ersten richtigen Beweis von Susans liebevollem Vertrauen entgegen- nehmen. Susan kam in ihr Zimmer. wahrend sie sich zum Essen umog. und setzte sich — ganz wie eine richtige Tochter— auf den Rand ihres Bettes. „Onkel William hat mir gerade gesagt“, king Susan an, daß es deine Idee war das mit dem Klub, meine ich. Wie kamst du darauf?“ Julis lächelte selbstzufrieden., Ich wußte. daß so etwas gerade das Geeignete für dich sein würde, Susan. Das heißt ich meine, ich wußte. daß du die Geeignete für die Ide. sein würdest. Du bist so tüchtig und sicher * zeigen. 5. in allem. was du willst und dir vornimmst.“ Abgesehen davon, daß das zum größten Teil stimmte, war dies offenbar die Arſt- wort, die Susan am liebsten hatte hören wollen. Sie sah ihre Mutter mit ehrlicher Begeisterung und sogar Wärme en.„Du weißt nicht, wie ich mich freue, daß du das. sagst. Die anderen, Bryan und auch(Inkel William, glauben, scheint es, daß es nur eine Art Zeitvertreib oder Spielzeug fur mich ist. Sie bedenken gar nichß, daß ich tatsächlich von Nutzen sein kann. Du hast mich verstanden.“ Heute ist mein Glückstag, dachte Julia und beschloß, sich weiter vorzuwagen. „Dieser Mister Bellamy, Susan— wenn ich wieder in London bin, würde ich ihn gern kennenlernen. Ob ich einfach zum Klub hinunterfahren karm, was meinst du?“ „Aber natürlich!“ rief Susan ganz strah- lend bei der Aussicht, endlich jemand zum Bekehren gefunden zu haben.„Natürlich geht das! Ich werde den Leuten schreiben und dich anmelden. Blog.— glaubst du nicht, daß dich das langweilen wird?“ Julia war überzeugt, daß sie sehr inter- essiert sein würde. Sie mußte den Manf erst noch treffen, für den sie überhaupt kein Interesse aufbringen konnte. Schwieri- ger und wichtiger war dagegen, Susans Interesse zu wecken— Susans Interesse für diesen Mr. Bellamy, und zwar nicht nur als einen fleißigen Arbeitsmenschen, sondern als einen jungen Mann. „Hoffentlich machte er sich nicht ganz kaputt“, sagte Julia mit besorgter Miene. „Wer? Mister Bellamy?“ „Sir William erzählte mir, er sei nicht sehr kräftig“, erklärte Julia.„Er sagte, er sei schrecklich mager. Wahrscheinlich igt er niemals richtige Mahlzeiten.“ Susan sah nachdenklich aus.„Ja, hof- fentlich wird er nicht krank, denn er ist tatsächlich der einzige dort, der etwas tut. Er ist wirklich wichtig. Sag' mal, Mutter.“ Julias Herz machte einen Freuden- sprung. Sie mußte sich geradezu Gewalt antun, um Susan nicht auf der Stelle um den Hals zu fallen und sie zu küssen, 80 dankbar war sie. Aber sie riß sich zusam- men. Sie wußte, Susan würde das schöne Wort nie wieder gebrauchen, wenn sie durch irgend etwas von neuem eingeschüch- tert würde. „Ja, was ist, Susan?“ a „Ich habe mir gerade überlegt— wenn ich ihn ihn London treffe, wird er mich einladen wollen, und ich weiß, daß es ihm sehr schlecht geht. Aber wenn du uns beide in deine Wohnung einladen könntest— oder ich könnte ihn selbst dorthin ein- laden?“ „Selbstverständlich!“ rief Julia.„Selbst- verständlich könnt ihr beide kommen! Er soll Roastbeef und einen dicken Pudding bekommen!“ Susan lachte, und Julia lachte auch. Sie besaß keine Wohnung, sie besaß nicht ein- mal einen Eßtisch— und wenn sie diese Dinge durch ihre Heirat mit Sir William auch wieder bekommen würde— Susan würde vielleicht ihre Mißbilligung ausspre- chen und sich weigern, irgend etwas damit zu tun zu haben. Aber Julia übersah diese möglichen Hindernisse und sah statt dessen Susan und Mr. Bellamy zu ihrer Seite an mrem wohlgedeckten Tisch sitzen und heimlich liebevolle Blicke tauschen. Das Bild war so klar und gab ihr eine solche Sicherheit, daß sie eine Kardinalfrage Wagte. „Und Bryan? Ob der auch mit dabei sein WiIII?“. „Ach“, sagte Susan. Einen Augenblick schien sie wirklich ihr Herz öffnen zu wol- len, und Julias Kamm hing sekundenlang regungslos über ihrem Haar. Dann sah sie im Spiegel ihres Ankleidetisches Susan langsam aufstehen, die Bettdecke glatt- streichen und sich zur Tür wenden. l „Nein“, sagte Susan leichthin,„ich glaube nicht, daß Bryan etwas daran ge- legen sein wird. Uebrigens wird heute ein wenig früher gegessen, Anthelmine hat Ausgang.“ 8 5 Julia beendete ihre Toilette, höchst zu- frieden mit sich selbst. Zum ersten Male hatte sie das Gefühl, von Susan erkannt worden zu sein, noch dazu als Verbündete. Da sie das Gefühl so herzlich genoß, war es nur gut, daß sie nicht vierundzwanzig Stunden vorausblicten Konnte. Vierundzwanzig Stunden später ereig- nete sich im Dorf etwas, das die seltsame Folge zeitigte, Julia an Bryans Seite gegen ihre eigene Tochter zu rufen. Jeanne-Marie, die Nichte Claudias, der Spenderin der ge- zuckerten Mandeln, heiratete, ufid bei den sich daraus ergebenden Festlichkeiten trank Bryan sich einen gehörigen Schwips an. Er ging allein zu der Gesellschaft und übernahm schon frühzeitig, wie man später erfahren konnte, die Rolle eines Maitre de plaisir. Man tanzte, und er tanzte vor. Man sang, und er sang vor. Sir William wun: derte sich noch tagelang hinterher bei sei- nen Spaziergängen durchs Dorf über die Aehnlichkeit der französischen Lieder mit den englischen. Um sich die hierfür not- wendige Energie zu bewahren, mußte Bryen beim Trinken tüchtig mithalten, und als die Gesellschaft kurz nach Mitternacht auf. brach, war zu erkennen, daß es daran nicht gefehlt hatte. Auch das hätte nichts ausgemacht, denn es fanden sich viele Frei willige, die erbötig waren, ihn in sein Pförtnerhäuschen zu begleiten. g der zu seinem Zustand gehörenden Sturheit bestand er darauf, zur Villa hinaufzugehen und seinen Freunden dort Gute Nacht au sagen. Zufälligerweise, vielleicht weil en draußen so warm war, befanden sich nos alle im Billardzimmer. Bryan riß die 5 auf, schlidderte über das Parkett und 1 tete sich zu dem Stuhl neben Susan. B king er zu singen an. Er war nicht betrun ken, aber zweifellos angetrunken. 800 Susan, Julia und Sir William hatten b. erhoben. Aber während Susan sich instin tiv zurückzog, das Gesicht weiß vor Zorn traten Julia und Sir William ebenso stinktiv näher. „Hören Sie auf!“ sagte Julia scharf. 100 Bryan starrte sle an. Sein Mund 5 5 noch offen in dem Bemühen, eine 15 Note zu treffen, und er war sehr e Den ganzen Abend war sein Gesang feiert worden, warum sollte er gerade 0 aufhören?„Warum, Liebling?“ fragte er „Sag', warum?“ 5 „Du störst Mrs. Packett“, sagte Jule Sie blickte über ihre Schulter und ee betroffen, die alte Dame so ruhig un Mrs berührt von der Szene zu Ae 10 Packett sah gar nicht gestört aus. Brt stand mittlerweile wieder auf in Füßzen, weniger, weil ihm das Se Gegenwart der beiden stehenden Fr unangenehm gewordem war, als wegen inn kräftigen Griffs, mit dem Sir William am Arm gepackt 8 94 Gortse l(0 80 5 * Aber mit werausge verlag · cruckerei chetreda! vertreter: E. Schafe J Jahrg: 3 Bo! noch u! sel), wi ner Sit nehmen ihrer n Die i! den Hae trag übe der Bun mung au Awertun der gege kungsver: In Be Fabinett. schiedenk Wochenze em Zu habe sich versicher darauf k zepublik betrieben Zur 2 handlung Medergu krael lebe Israel dem jetz zungen i! 8A Verein dmerikan emmissi am Diens fink Grol auf der 8 Lahl der oll. Auße Verbot ür ssen wW7. denen. Der vo Ran ist ſchlag de dacht, in kälte fe gegen di. eine Abg bestimmt hatte an daß hei Land-, S. trennt be Nach Stärke de chinesisch 1500 000 Frankreic bleiben. Der 80 versprach lig und e. Vorschläg Malik his aber nich der milita Trankreic Stärkung Wafneten V Athen. Montagab euer, di Camma i Lille. lencienne lenstag en auf Arbeiter enhaus. Drandwur Kopen schen Hil! er Kope disum fü dune Ang das Blat Vorsitzen- iche Zus draunlage eide ve verden. f der deuts- ut, doch an nicht cchleden Istanbo quartier f dusche 8 mit dreitz n der Ag Augsbu malen pro m Tran, barlamen: Lebenwär dischen P ſenfabrik burg. Stuttge natchen ausstellu SA wir en we Monsul donmen. Iizen für terhin in