iegel yer. Vurde am on Möln da in den ſchters zz r Schalt ſchwächen tz brand. 8 Lübech im Stadt. sionsde. sicht gez Vegen sei. zübeck zu vor der ünste dez rten Pie er Stadt Bald dat. platz mit hen Rat. chtslaube war die bewegten st, Volks. tigungen Christian t spielen. von den dolf Ger. ine atmo. die über r und den ape rlin Zum Be. ist jein Wird au tages in eums ge- berühm⸗ inde des ng in dis seit dem sie end von den Soll vor. Werden. prünglich urden 6 regierung erworben, weig den nbot. Der r auslän- Trag- ter, Mon- Jeräte Kunst- das Jahr sind nur men. Als t der be · atzes Zu- von- An- iösen In- Botticglli leute im . Gedichte r Begrün. Wilhelm n brüder auszeich die Stad Oktober, eine grobe wlausstel. phien und dem bri- Linden- nzert det gart dirt mphonie- o er im t Werken jerkonzent r, Heidel- dur, diri- 1— weltwirt⸗ Bundes. letzt aud Jer deut- fte. Wird, oder Metall u. Erhöhung der Fm er selt fast b ruktlonen, 1 Beschlut ittergesell e der bis, en-Gmbll, F. Porsche ge her. Bundes rebskerte gebnis aut 717 Kral jer Errelt 16. August it zur 4e verursse in- erden 2 Handel — Nn a gerauszeber: Mannheimer Morgen perla. Druck: Mannheimer Groß- druckerel. Verlagsleitung: H. Bauser: Chetredakt.: E. F. v. Schilling. Stell- vertreter: Dr. K. Ackermann. Politik: b. Schäfer; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles. K. Heinz; Lokal: MEberhardt; Kommunal: Dr. F. W. Koch; Ludwigshafen und Sport: H. Schnee- kloth; Land: C. Serr; Sozialredaktion: F. A. Simon; Chef v. Dienst: O. Gentner. Bankkonten: Süd westbank, Allg. Bank- gesellsch., Städt. Sparkasse. Bad. Kom- munale Landesbank, Bad. Bank. sämtl. Mannheim. Postsch.-Konto: Karlsruhe Nr. 300 16. Ludwigshafen) Rh. Nr. 267 43. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz 1 x. 5 70 Geschäftsstellen: Mannheim R 1,. Telef. 4 1 51-54: Heidelberg. Brunnen gasse 18-24, Tel. 29 37/8(dib. Tagebl.); Ludwigshafen) Rh., Rheinstr. 37. Tel. 6 27 68 Bezugspreis: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pf Trägerlohn. 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Er sagte bei seiner Ankunft, Zweck seines Besuches sei es,„die freundschaftliche Zu- zammenarbeit zwischen der Sowietunion und China weiter zu festigen und mehrere ragen auf diesem Gebiete zu erörtern.“ Er fügte hinzu:„Ich bin fest davon überzeugt, daß die künftige Entwicklung unserer Zu- sammenarbeit einen noch größeren Beitrag zur friedlichen Entwicklung in unseren bei- den Ländern und in der ganzen Welt leisten wird.“ Die chinesische Delegation wurde auf dem Moskauer Flugplatz von dem stellvertreten- den Ministerpräsidenten Molotow, Außen- minister Wyschins ki, den Mitgliedern des Politbüros Mi kojan und Bulganin und anderen führenden Persönlichkeiten der Regierung und der kommunistischen Partei begrüßt. Unter den Mitgliedern der chinesischen Delegation sind: der stellvertretende Mini- sterpräsident Cheng Lun, der stellvertre- tende Finanzminister Li Fu Chun und die Philipp Auerbach beigesetzt München.(dpa) Der am Sonntag freiwillig aus dem Leben geschiedene ehemalige Prä- sident des bayerischen Landesentschädi- gungsamtes, Philipp Auerbach, wurde am Montagnachmittag auf dem jüdischen Friedhof in München beigesetzt. Eine vieltau- sendköpfige Menge hatte die sterbliche Hülle Auerbachs von der Münchener Synagoge zum Friedhof geleitet. Sie war dem Sarg mit Spruchbändern gefolgt, auf denen gegen das Urteil des Münchener Landgerichts prote- stiert wurde. Der Landesrabbiner von Nordrhein-West- Halen, Dr. Holzer, würdigte die Persön- Uchkeit des Verstorbenen. Vom Zentralrat der Juden in Deutschland sprach dessen Vor- standsmitglied van Dam die Abschieds- orte. Für den Bundesvorstand des Deut- schen Gewerkschaftsbundes erklärte Max Wönner(MdB):„Wir wissen um den heroischen Kampf, den Auerbach geführt hat, um das Maß von Schuld zu verringern“. Als Sprecher des Landesverbandes der isra- litischen Kultusgemeinden in Bayern ver- pllichtete sich Dr. Neuland, für die Fa- milie Auerbachs zu sorgen. Während noch nach der Beisetzung Kränze am Grabe Auerbachs niedergelegt vurden, kam es unweit des Friedhofes zu Zusammenstößen zwischen Polizei und jüdi- sehen Demonstranten. Ein Kriminalbeamter in Zivil war in eine Schlägerei verwickelt Verden, als er ein Transparent beschlag- nahmen wollte. Zwei Polizeihundertschaften kaumten mit einem Wasserwerfer den Vor- platz des Friedhofes von Demonstranten und besetzten den Friedhof vorübergehend. 1 Schon vor Begin der Beisetzungsfeier- üchkeiten hatte die Polizei ohne Zwischen- lälle einen Trauerzug aufgelöst, der von bilteielzben jüdischen Stellen nicht geplant Var und auch nicht gebilligt wurde. Nn Cie 6 Faris, Das Hauptquartier der Nordatlantik käbtskreitgrätte in Europa gab am Montag die kauchtung zweier neuer Hauptquartiere be- unt, In Ismir soll das Hauptquartier es neu errichteten Oberkommandos für Südosteuropa 3 Sitz finden. Zugleich soll ein vorläu- ss klauptquartier der NATO-Luftstreitkräfte u Saloniki errichtet werden. rn. Die Botschafter Frankreichs, Groß- wulkanniens und der USA wurden am Montag 11 Marschall Tito in seiner Sommerresidenz ul der Inse! Brioni empfangen. n de Janeiro. Der Präsident der anti- em unistischen Kreuzzugsbewegung in Bra- Ae Admiral Boto, behauptete, im brasilia- 10 zen Staat Manasgerais stünden 18 000 kom- amstische Guerilla-Kämpfer bereit. Eine wi vuntische Revolution in Brasilien sei be- bells vorbereitet. dr Zum zweitenmal innerhalb von knapp raren konnte am Montag ein riesiger b zand unter Kontrolle gebracht werden, Iilene den großen Waldbeständen bisher sechs der kanu eine Anzahl anderer Anwesen an ranzösischen Riviera erfaßt und mehr als Menschen obdachlos gemacht hat. UP/ dpa Mar elbe. ber Oberbefehlshaber der dean treitlerätte, General Matthew A. Ri- teller der den amerikanischen Kommando- etelt in Frankfurt am Montag einen Besuch sbattste, traf am Montagabend in Heidelberg daun wird die Stadt nach einem Privat- 0 1 80 den er seinem Stellvertreter, General nieder T. Handy abstattet, heute, Dienstag. Ha verlassen. öüpannover. Graf von Westarp, der aus der ein Lasgzeschlossen wurde, soll am Montag 8 P.Fradtassmandat niedergelegt haben. Die Landt raktion, die sich im niedersächsischen dcher jetzt„Fraktion Unabhängiger Deut- eder. und als solche mit dem Beitritt echte Abgeordneter aus anderen Gruppen et wanlte Pr. Karl Friedrich Schrieber Mon gen Vorsitzenden. 5 8 Der Landesrabbiner in Bayern, dem Amt hrenstein. ist am Sonntag von sei- im 58 zurückgetreten. Ohrenstein wurde nig und ach-Prozeß zu einem Jahr Gefäng- 10 0% Q DM Geldstrafe verurteilt. UP/ dpa Minister für Schwerindustrie und Brennstoff- versorgung; ferner der stellvertretende Ge- neralstabschef Su Lui, der Oberbefehlshaber der chinesischen Luftstreitkräfte Liu Va Lou und die stellvertretenden Oberbefehlshaber der Marine und der Artillerie. Unter den politischen Beratern der Delegation sind die Leiter der Abteilungen für Asien, die So- Wjetunjon und Osteuropa im Außenministe- rium. 0 Chou En Lai sagte in seiner Erklärung die chinesische Volksrepublik habe in den letzten Jahren zahllose Schwierigkeiten in- nerhalb und außerhalb des Landes über- wunden und auf allen Gebieten des staat- lichen Aufbaus große Erfolge erzielt.„Ich ergreife die Gelegenheit, um im Namen un- seres Vorsitzenden Mao Tse Tung der chine- sischen Regierung und des chinesischen Vol- kes für die brüderliche und selbstlose Hilfe zu danken, die die chinesische Volksrepublik von der sowjetischen Regierung und dem sowjetischen Volk erhalten hat. Lang lebe der beste Freund des chinesischen Volkes, der große Lehrer der Arbeiterklasse der ganzen Welt, Genosse Stalin.“ Todesurteil für Aufwiegler Aegyptisches Budget konnte ausgeglichen werden Kairo.(UP/dpa) Der Textilarbeiter Mo- hammed Khamis wurde am Montag we- gen Teilnahme am blutigen Aufstand der Textilarbeiter von Kafr el Dawar durch ein ägyptisches Militärgericht zum Tode durch den Strang verurteilt. Dies ist das erste Todesurteil, das ein ägyptisches Militär- gericht über einen Zivilisten fällte. General Naguib hat das Urteil bestätigt. 3 Der Verurteilte wurde für schuldig be- funden, Rädelsführer des Aufstandes in den Textilfabriken gewesen und für den Tod von zwei Soldaten verantwortlich zu sein. Durch Steuererhöhungen und die Einfüh- rung neuer Steuern ist es der ägyptischen Regierung gelungen, den Haushalt auszu- gleichen und das bisherige Defizit in Höhe von 55 Mill. ägyptischen Pfund zu beseiti- gen. Der Budget-Betrag, dem das Kabinett am Sonntagabend zustimmte., hat eine Höhe von 206 Mill. ägyptischen Pfund. Die ägyptische Regierung hat sämtliche Bezüge für Mitglieder des Senats gesperrt. Dieser Schritt kommt praktisch der Auflö- sung des Hauses gleich. Der britische Botschafter in Aegypten, Sir Ralph Stevenson, überreichte sein neues, an„König Ahmed Fuad II.“ gerich- tetes Beglaubigungsschreiben bei der ägyp- tischen Regierung. Durch diese Formel sind die Schwierigkeiten bei der Akkreditierung überwunden worden, die dadurch entstan- den, daß Exkönig Faruk vor seiner Abdan- kung den Titel„König Aegyptens und des Sudans“ für sich beanspruchte. Araberliga für verschärfte Blockade Israels Kairo.,(dpa) Die Staaten der Araberliga berieten am Montag in Kairo über eine Ver- schärfung der wirtschaftlichen Blockade Israels. Der Irak und Jordanien teilten ir Blockadeausschuß der Liga mit, daß sie den Handel mit der britischen Kronkolonie Zy- pern eingestellt hätten, da von dort aus in großem Umfang Waffen nach Israel ge- schmuggelt würden. Der Libanon sicherte eine schärfere Ueberwachung der Freihafen zone in Beirut und eine strenge Kontrolle der Kaufleute zu, die angeblich mit Israel schwarzhandeln. Der Ausschuß erörterte fer- ner Vorschläge, den Handel der Türkei mit Israel zu überprüfen und Mexiko und andere Staaten dazu zu bringen, daß sie die Rohöl- lieferungen an die Raffinerie in Haifa ein- stellen. Der israelische Ministerpräsident David Ben Gurion forderte Aegypten am Mon- tag auf, Frieden mit Israel zu schließen. Aegypten sei der einzige arabische Staat, sagte Ben Gurion, mit dem Israel keine Mei- nungsverschiedenheiten habe. Ben Gurion gab Exkönig Faruk die Schuld an dem Einmarsch ägyptischer Truppen nach Palästina vor vier Jahren.„Wir können General Naguibs Erklärung annehmen, daß er gegen eine Teilnahme Aegyptens am Palä- stina-Krieg war“, sagte er und wünschte dem „starken Mann“ Aegyptens Erfolg. Ben Gu- rion gab seine Erklärungen bei der Vorlage eines Gesetzesvorschlages ab, der die Wehr- dienstpflicht von zwei auf zweieinhalb Jahre erhöht. Ablehnung des Tunesien-Programms befürchtet Paris.(dpa) In Paris ist man am Mon- tag nach den letzten Mitteilungen aus Tunis davon überzeugt, daß der durch den Bey von maßgebenden tunesischen Poli- tikern angeforderte Bericht über den fran- zösischen Reformplan negativ ausfallen wird. Wie die Zeitung„Le Figaro“ berich- tet, ist noch nicht abzusehen, wann die Ant- wort des Beys auf Grund des Berichtes ge- geben Wird. Falls sich die Meinung Außen- minister Schumans durchsetzt, werde Frankreich keine weiteren Schritte in Tunis vor der nächsten UNO- Vollversammlung unternehmen, auf deren provisorischer Tagesordnung sowohl Tunesien wie Ma- rokko stehen. Frankreich könne nach Lage der Dinge durch die Behandlung des tune- sischen Problems vor den Vereinten Na- tionen nur gewinnen. Britische Antwort an Persien wahrscheinlich in dieser Woche London.(dpa/ UP) Premierminister Chur- chill! hat für Mittwochnachmittag eine Kabinettssitzung einberufen. Es ist bereits die zweite, seit das Parlament in Ferien gegangen ist. Hauptthema ist wahrschein- lich die Antwort auf die persische Note. In der Persien-Situation scheint sich eine entscheidende Entwicklung anzubah- nen. Großbritannien formuliert im Zusam- menwirken mit den USA Vorschläge an die Regierung Mussadegh, die nach Londoner Ansicht ein Höchstmaß an Zugeständnissen darstellen und soweit wie möglich dem Ernst Rechnung tragen sollen, mit dem man im Westen die kommunistische Bedrohung Persiens betrachtet. Der persische Ministerpräsident Moham- med Mussadegh hat sich entschlossen, falls sich sein Gesundheitszustand weiter ver- schlechtert, einen aus vier Personen be- stehenden Rat zu bilden, der an seiner Stelle die Staatsgeschäfte führen soll. Selbst ein Hund könnte melancholisch werden ob solchen Riesenknockens. Wie aber werden wir erst auf den Hund kommen, wenn— wie verkundet wird— nunmehr der bereits völlig verknöcherte Lastenausgleich in Angriſf genom- men wird. Leicht könnten wir daran sämtliche Milchzähne unserer jungen Demokratie aus- beißen. Ob uns dann später einmal ein härt eres Gebiß nachwachsen wird, wer kann es wissen. Im Augenblick jedenfalls stehen uir genau so hilflos vor dem Brocken wie der kleine Hund auf diesem Bild. Keystone-Bild CDU/ CSU-Abordnung beim Kanzler Regierungsumbildung und Personalpolitik im AA werden besprochen Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die Frage einer Umbildung der Bundesregierung beim Wiederbeginn der po- litischen Arbeit nach den Parlamentsferien soll, wie in Bonn bekannt wird, eines der Hauptanliegen des Fraktionsvorstandes der CDU/CSU sein, der am Montagmorgen zu einer zweitägigen Konferenz mit dem Kanz- ler auf dem Bürgenstock eingetroffen ist. Die Abgesandten der Christlichen Demokraten wollen außerdem mit Dr. Adenauer die Per- sonalpolitik im Auswärtigen Amt und den Stand der Saarfrage erörtern. Vermutlich wird der Fraktionsvorstand das Hauptgewicht auf das Verlangen nach baldiger Ernennung eines Bundesaußenmini- sters legen. Auch die andern Koalitionspar- teien haben wiederholt diese Forderung ge- stellt. Wie verlautet, denkt man bei der CDV/ CSU an eine Kandidatur des jetzigen Frak- tionsvorsitzenden Dr. Heinrich von Bren- tano. Eine weitere offene Frage ist die Ernen- nung eines Verteidigungsministers, die nach der Ratifizierung der Verträge akut wird. Die CDU/ CSU wünscht offenbar, den Bundestags- abgeordneten Franz-Joseph Strauß mit diesem Posten betraut zu sehen, da mit hoher Wahrscheinlichkeit der jetzige Sicherheits- beauftragte, Theo BI a n E, eine leitende Stel- lung im Kommissariat der EVG übernehmen wird. Schließlich wird die Frage ventiliert, Bun- desernährungsminister Prof. Nicklas mit Rücksicht auf seine Gesundheit abzuberufen. Bei der CDU/ CSU hofft man, daß die Freien Demokraten dieses Amt denn übernehmen könnten, damit das durch die eventuelle Er- nennung eines Wehrministers gestörte Gleich- Lastenausgleich ab i. September Gesetz am Montag verkündet/ Vorbereitungen des Bundesfinanzministeriums Bonn. Das Gesetz über den Lastenaus- gleich wurde am Montag im Bundesgesetz- blatt verkündet. Das Gesetz wird am 1. Sep- tember in Kraft treten und bis zum 31. März 1979 Geltung haben. Schon wenige Wochen nach Inkrafttreten werden die ersten Mag- nahmen anlaufen, um dieses bisher um- fangreichste Gesetzeswerk der Bundesrepu- blik Wirklichkeit werden zu lassen. Beamte des Bundesfinanz ministeriums nahmen am Montag die Verkündung des Ge- setzes zum Anlaß, vor der Bundespresse- konferenz über die getroffenen Vorbereitun- gen zu berichten und den Verlauf, den die Verwirklichung des Gesetzes voraussichtlich nehmen wird, aufzuzeigen. Danach werden bei der Vermögensabgabe zunächst noch die Beträge nach dem Sofort- hilfegesetz weitergezahlt. Diese Leistungen werden als Vorauszahlungen gewertet. Die endgültige Berechnung der Lastenausgleichs- raten wird auf Grund einer genauen Ver- mögensveranlagung erfolgen. Mit dieser Veranlagung ist Anfang kommenden Jahres zu rechnen. Allerdings kann schon jetzt eine Angleichung der Zahlungen vorgenommen werden. Falls die Soforthilferaten um mehr als 20 Prozent über den Zahlungen zum Lastenausgleich liegen, kann der Zahlungs- pflichtige eine Herabsetzung beim Finanzamt beantragen. Aber auch die Finanzämter kön- nen eine Erhöhung anordnen, wenn nach Von unserer Bonner Redaktion dem neuen Gesetz die Leistungspflicht eines Abgabeschuldners wächst. Auch auf der Abgabeseite wird für ein schnelles Wirksamwerden des Lastenaus- gleiches gesorgt. Ende September sobald der im Gesetz vorgesehene Kontrollausschuß gebildet ist, werden an die unteren Instan- zen die entsprechenden Weisungen ergehen, damit die Eingliederungshilfe anlaufen kant. Diese Eingliederungshilfe ist nicht an die vorhergehende Schadensfeststellung ge- bunden, sondern wird als Darlehen ge- währt. Dieses Darlehen wird später mit der Hauptentschädigung verrechnet. Wenige Wochen nach dem Inkrafttreten werden die Anträge auf Gewährung dieser Darlehen schon entgegengenommen. Bei der Unterhaltshilfe müssen ebenfalls neue Anträge eingereicht werden. Bis zu deren Erledigung werden aber die Unter- haltsrenten aus der Soforthilfe weiter- gezahlt. Zu der Unterhaltshilfe kann in Zu- kunft noch eine„Entschädigungsrente“ tre- ten, die aber von der Feststellung des erlit- tenen Schadens abhängig ist. Nur wenn der Betroffene einen Schaden von mindestens 20 000 Mark glaubhaft macht. kann die Rente in Höhe von 20 DM schon vor der Feststellung ausgezahlt werden. Die Hausratshilfe wird auf Grund des Lastenausgleiches wesentlich höher liegen als bisher. Z. B. bekommt ein Ehepaar mit zwei Kindern 1200 DM. Die Hausrat-Ent- schädigung soll in höchstens zwei Raten abgegolten werden. Entsprechende Anträge werden wenige Wochen nach dem 1. Sep- tember ebenfalls entgegengenommen. Die Hauptentschädigung wird erst mög- lich sein, wenn auf Grund des Feststellungs- gesetzes ein Ueberblick über die Gesamt- summe der Vermögensverluste gegeben ist, die das deutsche Volk erlitten hat. Das wird in etwa fünf Jahren der Fall sein. Die end- gültige Entschädigung wird dann durch ein besonderes Gesetz festgelegt. Die anderen Leistungen gelten dann gewissermaßen als Abschlagszahlungen. Ueber eine mögliche Vorfinanzierung machten die Sprecher des Finanzministe- riums keine festen Angaben. Die Einnahme- schätzungen in Höhe von 2490 Millionen DM würde man aber voraussichtlich in den ersten Jahren wegen der Anfangsschwierig- keiten nicht erreichen. Welchen Einfluß die im Gesetz vorgesehene Möglichkeit der Na- turalabgabe oder der Vorauszahlung auf das Aufkommen haben werde, lasse sich nicht abschätzen. Die Verhandlungen über eine 200-Millionen-Anleihe seien im Gange. Ueber eine mögliche Auslandsanleihe konnten die Vertreter des Bundesfinanzministers nichts sagen. Ein Sprecher des Vertriebenenmini- steriums erklärte aber vor einigen Tagen gegenüber unserem Korrespondenten, die Aussichten einer solchen Anleihe seien nach dem Besuch der MSA-Beamten in Bonn Sröhger als bislang. gewicht zwischen den Koalitionspartnern auf diese Weise wiederhergestellt werden kann. Endlich wird, wie von CDU- Seite in Bonn Vverlautet, die Frage einer Neubesetzung des Vertriebenenministeriums vom Fraktionsvor- stand auf dem Bürgenstock erneut ange- schnitten werden. Man glaubt jedoch nicht, daß der Kanzler sich zu einer Ernennung des ZVD-Vorsitzenden Dr. Linus Kather be- reitfinden wird. Inzwischen ist der Name des Präsidenten des Soforthilfeamtes, von Ma n- teuffel, in die Diskussion geworfen wor- den. Auch der gegenwärtige schleswig-holstei- nische Finanzminister und Vorsitzende des BHE, Waldemar Kraft, wird immer noch in. diesem Zusammenhang genannt. Die Vertreter der CDU/CSU wollen beim Kanzler gegen die Ernennung des General- konsuls Pfeiffer zum Personalchef im Auswärtigen Amt protestieren, da man ihn auf Grund des Berichtes des Untersuchungs- ausschusses nicht für diesen Posten geeignet hält. Man vermutet in der CDU/ CSU-Frak- tion, daß die Ernennung Pfeiffers von Staats- sekretär Hallstein und Ministerialdirek- tor Blankenhorn veranlaßt wurde, ob- wohl ihnen die Bedenken der Fraktion be- kannt waren. 16 Metall greift Bundesregierung an Frankfurt.(UP) Die Industriegewerk- schaft Metall bezeichnete am Montag das vom Bundesinnenministerium gegründete „Technische Hilfswerk“(THW) als eine „staatlich gelenkte Streikbrecherorganisa- tion. In der neuesten Ausgabe ihres offiziel len Organs schreibt die größte Industrie- gewerkschaft des DGB, die Bundesregierung habe damit ihren bisherigen gewerkschafts- feindlichen Maßnahmen eine weitere hinzu- gefügt. Die Bezeichnung des THW als Ka- tastrophenschutz“ sei nur eine Tarnung. Dr. Etzel mit Verhandlungen in Luxemburg zufrieden Luxemburg.(dpa) Der deutsche Vizeprä- sident der Montanbehörde, Franz Etzel, erklärte am Montagabend in Luxemburg, er sei mit dem Ergebnis der bisherigen Ver- handlungen iber den Aufbau und die zu- künftige Arbeit der Schumanplanbehörde „recht zufrieden“. Er sagte: Die Atmo- sphäre entwickelt sich erfreulich. Es herrscht eine sehr harmonische Stimmung.“ Die Hohe Behörde wird sich auf ihrer zweiten Arbeitssitzung am heutigen Diens- tag auch mit der Frage der Zusammenarbeit zwischen Großbritannien und der Montan- union beschäftigen. Weitere deutsch-israelische Verhandlungen Den Haag.(dpa) Der Leiter der deut- schen Delegation bei den Verhandlungen über die Wiedergutmachung an Israel im Haag, Professor Franz Böhm, ist am Montag erneut nach Bonn gereist, um die moch schwebenden Fragen über die Waren- lieferungen an Israel mit dem Bundes- Finanz- und dem Bundeswirtschaftsmini- sterium zu besprechen. Wie aus dem Haag verlautet, wird der Reparationssachverstän- dige im israelischen Außenministerium, Br. Schinnar, sich ebenfalls nach Bonn be- geber, um mit Professor Böhm und Pro- fessor Hallstein zusammen die Formulie- rung der Präambel zu den Endverträgen zu erörtern, über die man sich im Haag bisher nicht restlos einig geworden ist. . 8 5 8 8 N. n 8 8 1 8 82 38 88 8 2 9 85 N 1 — 8 2 5 3 5. 8 2 N 8 N 3 5 Seite 2 MORGEN Dienstag, 19. August 1952/ Nr. 189 — 5 Kommentar Dienstag, 19. August 1952 Konferenz in Moskau Als am Sonntag eine chinesische Regie- rungsdelegation auf dem Moskauer Zentral- lugplatz eintraf, waren Molotow, Mikojan, Wyschinsky und Bulganin zur Stelle, um aus dem Empfang eine über den Eisernen Vor- Hang hinaus sichtbare Demonstration der Sowietisch- chinesischen Freundschaft zu ma- chen. Und der zweite Mann Rot-Chinas, Ministerpräsident und Außenminister Chou En Lai, versäumte nicht, den grogen Stalin Hochleben zu lassen und dem Sowjetvolk für die brüderliche und selbstlose Hilfe zu danken. Den Staatsmännern im Westen bleibt es Überlassen, sich einen Vers auf diese Kund- gebung und ihre Hintergründe zu machen. Es Wäre witzlos, wollte man sich mit den tausend einander widersprechenden Ver- mutungen befassen, die immer dann auf- tauchen, wenn die sowjetische Sphinx einen halben Blick in ihr sonst so sorgfältig ge- hütetes Reich der Geheimnisse gestattet. Aber es liegen einige konkrete Anhalts- Punkte vor, die in etwa erkennen lassen, Worüber Moskau und Peking, zum ersten Male seit dem Besuch Mao Tse Tungs vor zwel Jahren in so offiziellem Gepränge, ge- rade jetzt zu beraten haben. Die Delegation Chou En Lais setzt sich aus maßgebenden Experten für Innen- und Außenpolitik, Finenzen, Wirtschaft und Armee zusammen. Demnach scheint es sich um eine Generaldebatte der sowietisch- chinesischen Zusammenarbeit zu handeln. Nur ein Utopist könnte annehmen, daß die Gespräche nicht auf dem beiderseitigen Freundschaftsvertrag von 1950 basieren Werden. Gerade die Engländer, die in der No ͤ immer bereit waren, für Rot-China ein Wort einzulegen, haben erfahren müs- sen, wie wenig sich Peking aus den bri- tischen Bemühungen um die Aufrechterhal- tung des Handels macht. Die Beschlagnahme zweier alteingesessener englischer Firmen in Schenghai hat das erst in den letzten Tagen wieder klar gezeigt. China erwidert mit solchen drastischen Maßnahmen nicht nur die von den USA verhängte Einschrän- kung des Osthandels, sondern gibt auch zu Verstehen, daß man auf dem ostasiatischen Markt dank der sowietischen Hilfe ohne die Westliche Produktion auskommen kann. Ohina strebt nach einem von westlich-ka- Pitalistischer Gewinnsucht befreiten Markt der asiatischen Völker, auf dem man frei- lich die japanischen Wirtschaftskräfte schlecht missen kann. Deswegen wird man jetzt in Moskau über den Handel zwischen dem Festland und Japan zu sprechen haben. Kein Zweifel kann darüber bestehen, daß der Korea-Krieg ebenfalls zur Debatte steht. Man weiß seit längerem, wie sehr China die Sowjetunion drängt, einen größe- ren Anteil an den Lasten zu übernehmen, die Korea der chinesischen Volksrepublik Aufbürdet. Die Sowjetunion hat sich bisher aus politischen Gründen sehr bemüht, we- nigstens offiziell ihre Finger aus dem heißen Spiel in Korea herauszuhalten. Die Pekin- ger Regierung sieht sich andererseits im In- neren ihres Landes vor so gewaltige Auf- gaben gestellt, daß sie den ständigen Kräfte Verschleiss auf den Schlachtfeldern nur schwer tragen kann. Ueberhaupt ist der Korea-Krieg für alle Beteiligten problema- tisch geworden. Er verspricht im gegenwär- tigen Stadium keiner der beiden Seiten den Sieg. Nur ein unmittelbares Eingreifen der Sowjetunion könnte die Lage grundsätzlich zugunsten der Kommunisten wandeln; aber nichts deutet darauf hin, dag Moskau bereit wäre, das Risiko für einen solchen Schritt einzugehen. Unter diesen Umständen kann nur Interesse dafür bestehen, entweder einen Modus für die Beendigung des Krie- ges zu finden, oder aber Cnina durch um- Tangreichere sowjetische Wirtschaftshilfe in- Stand zu setzen, den Korea-Krieg so lange durchzuhalten, bis nach sowjetischer Auffas- sung die politische Konstellation gekommen ist, die es erlaubt, aus dem Friedensschlußg das meiste Kapital zu schlagen. Da nach dem Vertrag von 1950 die So- Wiets bis Ende dieses Jahres die Stützpunkte Port Arthur und Dairen zu räumen haben, liegt es nahe, daß die Chinesen darüber bin- dende Zusicherungen verlangen werden. Die werden sie auch bekommen. Die Verhandlungen in Moskau werden gewiß ein neues Stadium der Beziehungen Zwischen Rot-China und der Sowjetunion einleiten. Wie gerne man sich auch im We- sten mit angeblich tiefgreifenden Spannun- gen zwischen Mao Tse tung und dem Kreml zu beruhigen versucht, wir meinen, daß bei Allen solchen Kombinationen wohl zu sehr der Wunsch Vater des Gedankens ist. Wir Zweifeln nicht daran, daß Chou En Lai nach Moskau gekommen ist, um den Freund- schaftsvertrag von 1950 durch eine dem gegenwärtigen Stande angepaßte Vereinba- rung über eine noch engere politische, wirt- schaftliche und militärische Zusammenarbeit der beiden beherrschenden Mächte Asiens zu vertiefen, Das Ziel beider Regierungen Ist die Konsolidierung des Fernen Ostens im kommunistischen Sinne. Whe. Auerbach Das Leben dieses Mannes, dessen Tempe- rament und Beredsamkeit über alle Magen War, der seinen Freunden ebenso im- Ponierte, wie er seine Gegner herausfor- derte— das Leben dieses Mannes hat nun in seiner selbstgewählten Todesstunde eine echte Tragik gewonnen Es ist die Tragik jener, die ohne es anzustreben, in eine Welt hineingeschleudert sind, die sie weder verstanden hat, noch von ihnen verstanden wurde Das Verhängnis, Sohn eines auser- wählten Volkes zu sein in einer Umwelt, die eigentlich allem Außerordentlichen kremd ist, hat dahin geführt, die Person des Staatskommissars Auerbach in ein Blick; feld zu rücken, in dem zu stehen, der Mensch Auerbach trotz allen Eifers nie an- gestrebt hat. Dazu war er eigentlich viel zu schwach, viel zu wenig besessen von jenem vom sicheren Tode umwehten Kampfgeist, der die Helden von Warschau beseelte noch von jener alttestamentarischen Festigkeit eines Daniel in der Löwengrube. Er war durchaus ein Mensch wie wir mit all seinen Schwächen und Unzulänglichkeiten, weder ein Heiliger noch ein Verdammter. Absichtlich haben wir uns in der Bericht- erstattung über den„Fall Auerbach“ zu- rückgehalten, weil wir der Ansicht waren, dieser Prozeß ist nicht mehr als ein ge- Wöhnlicher Justizfall, den wahrlich nie- mand besonders bekümmern dürfte, der die Ehrlichkeit seiner Absichten nicht zu ver- bergen hat. Daß es den Antisemiten sehr darum zu tun war, diesen Fall groß zu Plakatieren und mit heuchlerischer Mora- lität wieder einmal den„Weltjuden“ anzu- prangern, war offenbar. Der„Jude“ Auer- bach hatte es ihnen angetan, aber der „Mensch“ und damit der eigentliche„Fall“ Auerbach war ihnen mehr als gleichgültig. Uns aber ging der Mensch nahe, der ge- hetzte und verfolgte, der die Konzentra- tionslager durchschritten hatte, und den die unsinnige Vernunft des Krieges und der Kapitulation in ein bürokratisches Amt setzte, das dem Wesen seiner Natur zu- wider war. Selbst Verfolgter, Anwalt der Verfolgten, mußte er da nicht fehlen, wo der Anwalt des Staates sein sollte? Haben wir nicht in unserer unmittelbaren Um- gebung erlebt, wie Vertreter der christ- lichen Hilfsbereitschaft um ein Haar in die Maschen des Gesetzes geraten wären? Sprach man da trotz allen peinlichen Auf- sehens von dem„Fall“ des„Christen“ X? Aber der„Jude“ Auerbach, das ist freilich etwas anderes. Da tobt sich die noch im- mer nicht abgeschreckte verbrecherische Bormiertheit jener Zeitgenossen aus, die heute noch zu den unbestraften intellek- tuellen Urhebern der Gaskammermorde ge- rechnet werden müssen. Auerbach wäre nie in den Tod gegangen, hätte es den„Juden“ Auerbach nicht gegeben. Der„Fall“ Auer- bach wäre ein nebensächlicher Justizfall geblieben, den der Aktenstaub bald zuge- deckt hätte. Nunmehr aber ist— nicht ohne Schuld der Sensationspresse— erst ein „Fall Auerbach“ entstanden, über den wir wahrlich nicht mehr leichten Herzens hin- wegsehen können. Denn jetzt ist wieder der Tod im Spiel. Dr. K. A. Jedermann kann den Staat verklagen Tausend Verfassungsbeschwerden beim Bundesverfassungsgericht eingegangen Karlsruhe. Hätte man für das Bundes- verfassungsgericht jene Popularklage zuge- lassen, wie sie Bayern für den Bayerischen Staatsgerichtshof vorgesehen hatte, wonach jeder Staatsbürger eine Verfassungsbe- beschwerde erheben darf, auch wenn er selbst nicht betroffen ist, würden beim Bun- desverfassungsgericht noch mehr Verfas- sungsbeschwerden eingehen, als es jetzt schon der Fall ist. Bereits als das Bundes- verfassungsgericht zusammentrat, lagen 140 Verfassungsbeschwerden vor. Tag für Tag kommen neue hinzu. Ihre Zahl ist inzwi- schen auf über tausend gestiegen. Im Grundgesetz ist die Verfassungsbe- schwerde nicht zwingend vorgesehen. Man war schon im Parlamentarischen Rat über ihre Notwendigkeit geteilter Meinung. Aber sie ist schließlich doch zugelassen und so in das Gesetz über das Bundesverfassungs- gericht aufgenommen worden. Eine Verfas- sungsbeschwerde kann jeder Staatsbürger beim Bundesverfassungsgericht erheben, wenn er glaubt, daß ihm durch einen Hoheits- akt Unrecht geschehen ist. Die Verfassungs- beschwerde kann sich gegen jeden Eingriff der öffentlichen Gewalt in die Grundrechte richten, ob er nun durch ein Gesetz, einen Richterspruch oder einen sonstigen Hoheits- akt des Bundes oder der Länder bedingt ist. Den Grundrechten gleichgesetzt sind die in Artikel 33, 38, 101, 103 und 104 des Grund- gesetzes enthaltenen Rechte des Staatsbür- gers. Voraussetzung ist allerdings immer, daß derjenige, der eine Verfassungsbeschwerde einlegt, von dem Gesetz oder Hoheitsakt, gegen die er ankämpft, selbst betroffen wird. Vorbedingung ist ferner, daß er zuvor alle ihm möglichen Rechtsmittel des ordentlichen Rechtsweges oder des Verwaltungsrechtsweges bis zur letzten Instanz ausgenutzt hat. Wenn er es versäumt hat, von den ihm zustehen- den Rechtsmitteln Gebrauch zu machen, ist auch eine Verfassungsbeschwerde beim Bun- Unruhe um die französische Regierung Verbreiterung der parlamentarischen Basis erwogen Von unserem J. J. Paris. Während Paris wie üblich im August zu einer„leeren Stadt“ geworden ist und sich die maßgebenden Politiker in den traditionellen Kur- und Badeorten auf- halten, kann jedoch von einer politischen Ruhe kaum gesprochen werden. Es herrscht vielmehr eine lebhafte Aktivität. Sie drückt sich freilich weniger im Kommen und Gehen der Politik aus, sondern in einem Hin und Her von Telefongesprächen, De- peschen und Agenturmeldungen zwischen den verstreuten Ferienorten der maßgeben- den Politiker, im wesentlichen also zwi- schen der Bretagne, der Normandie und Aix-les-Bains. Es geht dabei um zwei große Probleme: um die Erfüllung der französi- schen Verpflichtungen im Rahmen der At- lantik-Pakt- Organisation und um die lau- fend erörterte Frage einer Umbildung der Regierung., besser um eine parlamentari- sche Verbreiterung ihrer Grundlage. Zur Frage der übernommenen Verteidi- gungsverpflichtungen wird nun aus der Umgebung des Ministerpräsidenten Pinay bekannt, daß die Regierung unter allen Umständen bestrebt ist, die für das lau- fende Jahr übernommenen Verpflichtungen zu erfüllen. Was bis Ende 1952 an Vertei- digungsanstrengungen auf Frankreich ent- fällt und was von Frankreich unterschrift- lich als Verpflichtung übernommen wurde, das soll auch ausgeführt werden. Was aller- dieigs für 1933 übernommen werden kann, ist noch ungewig, vor allem auch deshalb, weil für dieses Jahr noch kein verbindliches NATO- Programm aufgestellt worden ist. Die zweite Frage, die nach einer Ver- preiterung der parlamentarischen Basis der Regierung Pinay, beschäftigt die französi- schen Politiker auch während der Ferien, schon weil das Saar-Problem weiterhin auf der Tagesordnung steht. Dieses Problem ist insofern von großer innerpolitischer Bedeu- tung, weil sich bei seinem Voranschreiten zeigen wird, ob die Unzufriedenheit mit Außenminister Schuman zu- oder abnehmen wird. Das ist insofern wichtig, als die 30 gaullistischen Abgeordneten, die sich von de Gaulle losgesagt und ihre eigene Par- lamentsfraktion aufgemacht haben, für ihre tatkräftige Unterstützung Pinays das Aus- scheiden Robert Schumans aus der Regierung fordern. Diesem Wunsch kann Pinay natur- gemäß nicht ohne weiteres nachkommen, weil er dann die Unterstützung der Volks- republikaner aufs Spiel setzen würde, und es ist sehr ungewiß, ob ihm die Entlassung Schumans die Sympathie weiterer Gaullisten, die ebenfalls mit einer Abkehr von de Korrespondenten Gaulle liebäugeln, einhandeln würde. Für Piay wäre es deshalb wichtig, wenn es Schuman gelänge, eine Saar-Lösung zu er- reichen, die die Unzufriedenhit mit dem Außenminister verringern würde. Aber die Aussichten hierzu werden in Frankreich nicht günstig beurteilt. Es gibt auch politische Kreise, die ihre Kombinationen um eine zukünftige Regie- rung völlig losgelöst von Ministerpräsident Pinay anstellen. Ihnen schwebt so etwas wie eine Vereinigung der Kräfte von den Sozia- listen über die MRP und Radikalen bis zu den Gaullisten auf„sozialer Ebene“ vor, wo- bei allerdings die Aufnahme eines orthodox- gaullistischen Ministers in das Kabinett un- umgänglich wäre, wWwas wieder den Wider- stand der Sozialisten und eines Teiis der Volksrepublikaner hervorrufen würde. Aber es festigt sich der Eindruck, daß gerade die Spaltung der Gaullisten die Möglichkeiten ihrer Heranziehung zur Mitverantwortung vergrößert hat, wodurch sich eine Kombi- nation zu eröffnen scheint, die bisher in Frankreich noch nicht ausprobiert wurde und die bei der französischen Experimentier- freudigkeit Aussicht auf Ausprobieren hat. Man hört tatsächlich oft, daß Pinay, dem man bei seiner Amtsübernahme nur wenige Wochen zugebilligt hatte, nun lange genug die Regierung geleitet habe und eine Ver- änderung angebracht wäre. Von unserem M. L.- Korrespondenten desverfassungsgericht unzulässig. Wird vom Bundesverfassungsgericht eine Verfassungs- beschwerde gegen ein rechtskräftiges Urteil anerkannt, so wird das Urteil gleichzeitig von ihm aufgehoben. Keine guten Erfahrungen Das Bundesverfassungsgericht hat mit den Verfassungsbeschwerden keine beson- ders guten Erfahrungen gemacht. Die mei- sten Beschwerden richten sich gegen Ge- richtsurteile. Selten wird dabei die Verfas- sungswidrigkeit der Gesetze oder des Ge- setzgebers gerügt, sondern eine falsche Aus- legung der Gesetze durch das Gericht ange- nommen. wodurch sich die Betroffenen in ihren Rechten bedroht fühlen. Ein erheb- licher Teil der Beschwerden kommt aber auch von pathologisch beeinflußten Personen oder regelrecht Geisteskranken, ein anderer Teil von den sogenannten„Prozeßhanseln“, die in ständiger Angst leben, daß ihre Grund- rechte verletzt werden. Nach Paragraph 24 des Gesetzes über das Bundesverfassungs- gericht können offensichtlich unbegründete Anträge durch einstimmigen Beschluß des Gerichtes ohne Begründung verworfen wer- den. Von diesem Recht hat das Bundesver- fassungsgericht in grobem Umfange Ge- brauch gemacht. Von den bisher durch ge- richtliche Entscheidung erledigten rund 400 Verfassungsbeschwerden sind etwa die Hälfte ohne Begründung zurückgewiesen worden. Die anderen Ablehnungen hat das Bundesverfassungsgericht begründet, um die Beschwerdeführer aufzuklären und zu belehren. Wo es sich um Unbelehrbare han- delt oder wo mit der Verfassungsbeschwerde Migbrauch getrieben wird. kann das Bun- desverfassungsgericht als Warnung auc eine Gebühr bis zu 1000 DM erheben. Auch solche Fälle liegen vor. Die höchste bisher auferlegte Gebühr beträgt 600 DM. Ein einziger hatte Erfolg Nur in einem einzigen Falle ist einer Verfassungsbeschwerde bisher vom Bundes- verfassungsgericht stattgegeben worden. Es handelte sich dabei um die Verfassungsbe- schwerde eines aus dem Gebiet der Tsche- choslowakei stammenden Ingenieurs, der nach der Entscheidung des Oberlandesge- richtes München auf Ansuchen der Repu- blik Oesterreich ausgeliefert werden sollte. Das Bundesverfassungsgericht bejahte im Gegensatz zu dem Oberlandesgericht Mün- chen die Frage, ob der Beschwerdeführer als deutscher Staatsangehöriger anzusehen ist, und gab damit dem Beschwerdeführer Recht, der das Bundesverfassungsgericht wegen Verletzung des Grundrechtes des Ar- tikels 16 des Grundgesetzes angerufen hatte. der die Auslieferung von Deutschen an das Ausland verbietet. Durch die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes wurden die Entscheldungen des Oberlandesgerichtes München aufgehoben. Einschränkung der Verfassungsbeschwerde? Die ungünstigen Erfahrungen, die das Bundesverfassungsgericht mit den Verfas- sungsbeschwerden gemacht hat, haben dazu geführt, daß in zuständigen Kreisen die Frage erörtert wird, ob man nicht mit der Ermöglichung dieser Verfassungsbeschwerden zu weit gegangen sei, dem Bundesverfas- sungsgericht eine kaum zu bewältigende Ar- beit aufgebürdet habe und ob man die Ver- fassungsbeschwerde nicht lieber wieder ab- schaffen oder wenigstens einschränken sollte. Man weist in diesen Kreisen darauf hin, daß der Staatsbürger in der ordentlichen und Verwaltungsgerichtsbarkeit bereits soviel Rechtsschutz genießt, daß dieses nochmalige weitreichende Rechtsmittel eigentlich über- Dramatisches Ende der Höhlenexpedition Der abgestürzte Forscher Loubens in der Höhle beerdigt Pierre St. Martin.(UP) Dr. André Mairey, der Expeditionsarzt, der die Forscher in der Höhle von Pierre St. Martin betreute, wurde am Montagmittag als letzter von der Sohle der fast 400 Meter unter der Erdoberfläche liegenden Höhle emporgezogen. Mairey war in die Höhle hinabgestiegen, nachdem Marcel Loubens sich schwere Rück- gratverletzungen zugezogen hatte, als das Seil, an dem er hinabgelassen wurde, riß. Loubens konnte trotz der Bemühungen des Arztes nicht mehr gerettet werden. Andert- halb Tage nach seinem Absturz verstarb er in den Armen seiner Kameraden. Trotz inständiger Bitten seiner Angehörigen konnte die Leiche des Forschers nicht mehr ans Tageslicht geschafft werden. Die Höhlen forscher begruben ihn in der Höhle, die zu seinem Schicksal geworden war. Dr. Mairey richtete über dem Grabhügel ein Kreuz auf und stellte daneben die Fotografle seines dreijährigen Sohnes und seiner Frau. Das Verdienst des Arztes ist es auch, daß die übrigen Expeditionsteilnehmer gerettet wurden. Das Unglück von Loubens hatte ihnen jegliches Vertrauen genommen und sie weigerten sich, sich wieder dem Seil anzu- vertrauen, das beim Abstieg Loubens ge- rissen war. Der Arzt überredete sie jedoch und nach einigen Stunden Schlaf erfolgten dann die Evakuierungsarbeiten der vier For- scher, die sich über das Wochenende hin- zogen. Bei den Rettungsarbeiten stellte es sich heraus, daß die Sicherung des Seils nur ungenügend vorgenommen war. An vielen Stellen waren die Gleitrollen gerissen und das Seil scheuerte sich immer wieder an den scharfen Felskanten durch, so daß nur ganz langsam und mit einer Handwinde die For- scher einzeln emporgehievt werden konnten. Wieder Streik in Amerika Washington.(UP) Die CIO-Gummi-Ar- beitergewerkschaft hat am Montag 18 000 Mitglieder zu einem Streik in den Werken des amerikanischen Goodrich-Konzerns auf- gerufen. Der Streikaufruf erfolgte nach zehn wöchigen ergebnislosen Verhandlungen über Lohnerhöhungen und sonstige Vergün- Stigungen für die Arbeiter des Konzerns. Damit ist der Arbeitsfriede nunmehr auch in einem weiteren amerikanischen Wirt- schaftszweig gestört. Weitere Streiks sind in den Schlachthäusern, im amerikanischen Atom- Zentrum Paducah im Staate Ken- tucky sowie in der Traktoren- und Flug- zeugindustrie möglich. Der Vorsitzende der Vereinigten Berg- arbeitergewerkschaft der USA, John L. Le- WIS, hat einen Streik von 475 000 amerika- nischen Bergarbeitern in der Zeit vom 23. August bis 1. September angekündigt. Die Mitteilung fällt in die Zeit der Verhandlun- gen um einen neuen Tarifvertrag im Koh- lenbergbau. Offiziell wird der Streik als Arbeitsniederlegung zum Gedenken an ver- unglückte Bergarbeiter bezeichnet. Arbeits- ruhen dieser Art sind vertraglich gestattet. Konferenz über Osthandel abgesagt Genf.(UP) Eine Konferenz über den Ost- West-Handel, der auf Vorschlag der Soviet- union geplant und auf den 9. September festgesetzt war, wurde am Montag über- raschend von Gunnar Myrdal, dem Ge- neralsekretär der Wirtschaftskommission für Europa(ECE). einem Gremium der Verein- ten Nationen, abgesagt. Nach Mitteilung von zuverlässiger Seite soll die Absage ihren Grund darin haben, daß die ECE auf ihre Anfrage. ob die 26 Mitgliederländer an der Sitzung teilnehmen werden, von sämtlichen Ostblockstaaten keine Antwort erhalten hat. Jugoslawien befolgt Empfehlungen der Westmächte Belgrad.(dpa) Der jugoslawische Wirt- schaftsrat hat in Bled unter dem Vorsitz von Wirtschacktsminister Boris Kidrie be- schlossen, 1953 die Industrieinvestitionen herabzusetzen und dafür die Landwirtschaft und das Verkehrswesen beschleunigt auszu- bauen und den Wohnungsbau stärker zu fördern. Diese Richtlinien entsprechen den Empfehlungen der drei Westmächte über die Verwendung der von ihnen gewährten Wirt- n in Höhe von etwa 100 Millionen ollar. Farbige wegen Boykotts der Rassentrennung verhaftet Port Elizabeth.(dpa) In Südafrika wur- den am Montag erneut 205 Farbige ver- haftet, die an dem Boykott gegen die Rassen- trennungsgesetze der Regierung Malan teil- genommen hatten. Damit erhöht sich die Zahl der seit Sonntag Verhafteten auf 301. Am Sonntagabend wurden in Johannes- burg 89 Farbige festgenommen, weil sie den Hauptbahnhof außer den für Europàer vor- gesehenen Eingang betraten. In Kapstadt Wurden elf Farbige verhaftet, die sich auf Bänke gesetzt hatten, die für Europäer reserviert sind. Seit dem Beginn der Kampagne der Ein- geborenen und der indischen Minderheit in Südafrika am 26. Juni wurden in Südafrika über 2300 Menschen verhaftet, weil sie sich gegen die Rassentrennungsgesetze aufgelehnt haben. Kurzer Informationsbesuch Frankfurt a. M.(UP) General Rig d- WAV, der NATO- Oberbefehlshaber, traf am Montag in Begleitung zweier amerikanischer Senatoren in Frankfurt zu Besprechungen mit General Handy, dem stellvertretenden Oberkommandierenden in Europa, ein. Am Abend fuhren Rigdway und seine Beglei- ter nach Heidelberg. von wo sie heute oder Mittwoch zum Flugplatz Neubiberg flie- gen werden. flüssig sei. Auf der anderen Seite betont man, daß allein die Tatsache, daß der Staatz. bürger weiß, daß er sich gegen Staatswill. kür wehren kann, es wert ist, die Verfas. sungsbeschwerden zuzulassen. Denn Schon die Feststellung eines höchsten Gerichtes dag dem Beschwerdeführer kein Unrecht geschehen ist, könne beruhigend wirken. Darüber hinaus bietet die Entscheidung dez Bundesverfassungsgerichtes, falls es der Be- schwerde stattgibt, dem Beschwerdeführer einen Rechtsschutz gegen eine Wiederholung der von ihm mit Erfolg gerügten verfas. sungswidrigen Maßnahmen. Beide Seiten haben von ihrem Standpunkt aus recht. Viel. leicht wird aber auch hier, wie so oft, der goldene Mittelweg der beste sein. Die Ein- schaltung des Bundesverfassungsgerichts bel zivil- und strafrechtlichen Urteilen bedeutet praktisch, daß man über den Bundesgerichts. hof als oberste Revisionsinstanz noch eine Weitere zivilrechtliche oder strafrechtliche Instanz gesetzt hat. Das aber lag kaum im Sinne des Gesetzes. In allen jenen Fällen deren Entscheidung die ureigenste Aufgabe der ordentlichen Gerichte ist. erscheint ez deshalb denkbar, die Zulässigkeit der Ver. fassungsbeschwerde einzuschränken, um das Bundesverfassungsgericht von einer Arbeit zu entlasten, die normalerweise den ordent- lichen Gerichten zusteht. Schweizer Bedenken gegen visumfreien Reiseverkehr Bern.(dpa) Die Schweizer Bundesregle. rung hat bekanntgegeben, daß ein Abkom- men über die gegenseitige Aufhebung des Visumzwanges im Reiseverkehr von deut- scher Seite erst nach dem Inkrafttreten des Deutschlandvertrages getroffen werden könne. In der Verlautbarung, mit der eine parlamentarische Anfrage beantwortet wurde, heißt es, die Schweiz habe noch Be- denken gegen die völlige Freigabe der un- kontrollierten Einreise deutscher Staatsange- hörigen im Hinblick auf„gewisse politisch unerwünschte Elemente und mit Rücksicht auf den Schweizer Arbeitsmarkt“. Ble Schweizer Konsulate in Deutschland seien angewiesen, allen Deutschen, die nicht per- sönlich unerwünscht sind und sich nicht in der Schweiz niederlassen wollen, ein Dauer- visum für ein Jahr zu erteilen, auch wenn nur ein einfaches Visum verlangt wird. Die Gebühr beträgt fünf DM. wie für ein ein⸗ faches Visum. Löwenstein fordert Saarabstimmung Landstuhl.(dpa) Auf dem ersten Westrl⸗ cher Heimattag nahe der Grenze zum Saar- gebiet forderte Hubertus Prinz zu Lö- Wwenstein eine freie Volksabstimmung an der Saar mit Unterstützung der Verein- ten Nationen. Der Abstimmung müsse eine Vorbereitungszeit von sechs Monaten vor- ausgehen, während der eine treuhänderische Reglerung eingesetzt werden müsse. In einer Resolution erklärten die etwa zweitausend Versammlungsteilnehmer, das das Sgargebiet ein von Deutschland unab- lösbarer Teil sei. Die Volksabstimmung von 1935 sei nicht für, sondern trotz Hitler ein Bekenntnis der Saar zu Deutschland ge- wesen, durch das es endgültig mit dem Mutterland vereinigt worden sei. Gattin von Bundesminister Kaiser gestorben Berlin.(IP) Die Gattin des Bundesminl- sters für gesamtdeutsche Fragen, Frau Therese Kaiser, ist am Montag im Alter von 62 Jahren auf dem Wege zum Flugplatz Berlin-Tempelhof einem Herz- schlag erlegen Frau Kaiser wollte nach Bonn fliegen, um ihren Mann zu besuchen, Sie war schon seit längerer Zeit herz- leidend. Internationale Großfahndung nach Bankräubern Frankfurt.(UP) Im ganzen Bundesgebiet läuft seit Samstag die Großfahndung nach den beiden Frankfurter Bankräubern, denen zwel Menschenleben zum Opfer flelen, Bis- her fehlt jede Spur von den beiden Ban- diten. Die Staatsanwaltschaft erhöhte amn Montag die Summe, die für die Ergreifung der beiden oder für entsprechende Hinweise ausgesetzt war, von 1000 auf 5000 DN. Außer der westdeutschen Polizei betel. gen sich nunmehr auch die internationale und Ostzonen-Polizei an der Keberbete Suche nach den beiden Raubmördern Kat Maikranz und Johann Mai ß, die 1 sammen mit ihrem Komplicen Rudel Kirchner am Samstag einen arrte Ueberfall auf eine Vorort-Filiale der 5 7 schen Effekten- und Wechselbank in Frank- turt-Bockenheim verübten. Regenfälle 5 erschweren Rettungsarbeiten Lynmouth.(UP) Die Rettungsarbeiten in dem Uberschwemmungsgebiet von Lynmou in der britischen Grafschaft Devonsbire Wer; den durch erneute heftige Regenfälle er- schwert. Nach den letzten verfügbaren Zak len sind insgesamt 39 Personen bei dem Ueberschwemmungsunglück, das am Samstaß seinen Anfang nahm, ums Leben gekommen oder vermißt. Bisher sind jedoch erst neun Leichen geborgen. Die Polizeibehörden fürch- ten, daß sich die Zahl der Opfer noch welter erhöhen wird. Viele der Vermißten sin vermutlich durch die herabstürzenden Mas. sermassen ins offene Meer hinausgeschwemm worden, so daß es schwer sein wird, die tatsächliche Zahl der Toten genau festzu- stellen. Hunderte von Soldaten, Polizisten und treiwilligen Helfern sind damit beschäftig im Katastrophengebiet erste Hilfe zu leisten und unter Schutt. Schlamm und Ruinen na Toten und Verletzten zu suchen Nicht nur Lynmouth, sondern auch mehrere Dörfer sind vom Hochwasser schwer mitgenommen worden. Ueber 1500 Einwohner g lauber wurden obdachlos. Arbe wolle Arno Bund Leber Sitzui angel Gewe die DB dle 20 ben. — Fat könnt eich die Es Hausv gen die H Kilom Meter Vortre woller stelle Was Jagen kel, i ark. aber nic ele St uicht er Jud sc! W glatt And Nui chönen des. D ren. 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Die rich- igen Geräte am richtigen Platz und eine ge- schickte„Vorplanung“ der Tagesarbeit könnte die Handgriffe auf ein Minimum und den Ellometerweg im Haushalt auf einige hundert Meter Schritte herabdrücken. Mit Filmen, Vorträgen und einigen Millionen Broschüren pollen die Fach-Hausfrauen der Forschungs- telle nun diesem Uebel zu Leibe rücken. Von einer Schwester des Städtischen Krankenhauses Mannheim erreicht uns ein Brief, der ein Problem zum Gegen- stand hat, das in den letzten Jahren im- mer brennender geworden ist. Wir ver- öffentlichen den Brief in der Annahme. daß er geeignet sein könnte, das eine oder andere junge Mädchen bei der Wahl seines Berufes zu bestimmen.(Die Red.) Unsere Zeit ist so erfüllt von Lärm und Unruhe, daß ernsthafte Probleme manchen Menschen wohl einen Augenblick aufhorchen lassen. aber bald werden sie von angeneh- meren und interessanteren Dingen„über- fahren“. Ein solches Problem ist allmählich die Versorgung der Kranken in unseren Kran- kenhäusern geworden, und es wird mit jedem Jahr brennender. Noch ist es ja bei uns nicht so wie in Amerika, in England und auch in der Schweiz, wo aus Schwestermangel Häu- ser einfach geschlossen werden müsse Noch ist es nicht sol Aber nur deshalb, weil unsere Schwestern, gleich welcher Organi- sation sie angehören, wie selbstverständlich die ungeheure Mehrbelastung auf sich neh- men und die fehlende Zahl an Pflegekräf- ten durch ihren persönlichen Einsatz er- setzen. Die stets fortschreitende medizini- sche Diagnostik und Therapie, die viel mehr ausführende Kräfte erfordert als früher. die Jeberbelegung in allen Krankenhäusern, die schwindende Zahl derer, die mutig das alles auf sich nehmen wollen, erfordern eine Ar- beitsleistung von jeder einzelnen Schwe- ster, die nur noch mit Mühe vollbracht wer⸗ den kann. Und so darf man sich nicht wun- dern, wenn von unseren jungen Mädchen 5 sehr wenige diesen Beruf ergreifen wol- en. Man hört und liest oft, daß das mütter- liche Denken und die Opferbereitschaft bei ihnen geschwunden und daß dies ein nicht aufzuholender Substanzverlust sei. Doch wir glauben an unsere Jugend. Warum sollte es in einer Welt. die nach mütterlichen, gütigen Herzen ruft, diese auf einmal nicht mehr geben? Warum sollten keine Mädchen mehr leben, die, trotz allem, aus der Tiefe ihres Seins und aus dem Grund ihrer Seele heraus dem kranken Menschen Schwester sein wollen? Die sehen, daß die Unbegrif- fenheit, die Not menschlichen Lebens in tausend Gestalten über diese Welt geht? Sicher, unsere Mädchen denken realer als wir vor fünfzehn oder zwanzig Jahren. Ersle Schriſte in den Serbst Beschwingt, eigenwillig und sehr feminin, so soll die Mode für die neue Saison sein, die Dior und Fauth, Madame Schiaparelli und der neue Stern am Himmel der Pariser Coutu- riers: Hubert de Givenchy, vor kurzem diktiert haben. Die Röcke werden um drei Zentimeter länger, die modische Linie„Zoll um Zoll weib- lich“, und ob man sich bei den diesjährigen Winter modellen für die Tauben- Silhouette“, den„Heuschrecken- Look“ oder den„Pfauen- schwanz d la Dusenjäger“ entscheidet(der ein Wenig an den„Cul de Paris“ längst vergangener Tage erinnert), bleibt noch dahingestellt. Zu einer ſcunstlich hochgezogenen Hüftlinie ent- schloß sick als einziger der Couturier, der noch immer als tonangebend gilt: Dior. In den modischen Alltag übersetzt und auf das Modell übertragen, das auch im nächsten Jahr um diese Zeit noch tragbar sein wird, sieht das etwa so aus: Zu einem gelben Pullover mit durehbroche- nen Ornamenten am weiten Ausschnitt wird ein Pepiturock aus kellblau- gelb gemustertem Wollstoff getragen. Die sehr weiblich wirkende Kombination ist vor allem für den Nachmittag geeignet. Sehr einfack im Schnitt und anspruchsvoll in der Wirkung ist das Pope- linefleid mit dem brei- ten Ledergürtel, das fast Wahrend des ganzes Ta- ges getragen werden kann. Der seitlich ge- schlitzte und mit einer Blende markierte Rock stellt, abgesenen von dem sehr modischen An- hänger am breiten Gür- tel, den einzigen Schmuek dar. Als Farbe ist Ocker, Braun, ein Sandton oder auch die Farbe der Sai- son„Elefantengrau“ zu empfehlen. Eine schwarze Pope- linebluse zu einem him. melblauen oder kara- melfarbenen weiten Rock wirkt sehr jugendlich Der breite, miederurtige Gürtel und der kleine Stehleragen sind aus ge- lachtem Stop. 90 Zeichnung: Lore-Lina Schmidt Sie wissen, daß man von Opferbereitschaft allein nicht leben kann, besonders dann nicht, wenn noch Angehörige zu unterstüt- zen sind. Das kleine Taschengeld in den beiden Jahren bis zum Staatsexamen, die der Verantwortung und Leistung nicht ent- sprechende Vergütung— an all das werden sie und müssen sie auch denken. Sie werden auch daran denken, daß im Ausland dieses alles in einer Weise geregelt ist. wie wir es in unseren kühnsten Träumen nicht erwar- ten. Aber erstaunlicher weise mußten gerade dort Hauser aus Schwesternmangel geschlos- sen werden. Vielleicht ist in diesen Ländern, bei denen die Krankenpflege eine ganz andere Geschichte hat als bei uns, der Schwestern- beruf wirklich einer wie alle anderen. Bei uns soll er das nicht sein, sondern eine Be- rufung zum Dienst am Menschen. Und ein Frankenschwester- ein Beruf ohne Nachwuchs solcher Dienst kann eben nicht. so wenig wie der einer Mutter, nur mit Geld abgegolten werden, er trägt einen Teil seines Lohnes in sich, in einem voll ausgefüllten Leben, das oft an Erschöpfung grenzt. Und so lange wir können, nehmen wir die ungeheure Mehrbelastung auf uns, weil wir dem Kranken helfen wollen. Wir glau- ben trotz allem an die Wirksamkeit auch der verborgenen Kräfte und daran, daß nicht nur ein sichtbarer. sondern auch ein unsichtbarer Pfeiler die Welt trägt und hält. Und wir glauben, daß viele unserer jungen Mädchen uns nicht auf verlorenem Posten gegen Not und Krankheit kämpfen lassen, sondern daß auch unter ihnen einige sind., die den Mut haben, in die Bresche zu sprin- gen. Schwester Elisabeth „Liebevolle Pflege für Kleinkind gesucht“ Inserat löst soziales Hilfswerk aus/ In Thun in der Schweiz las eine junge Frau vor einigen Jahren ein Inserat, dem- zufolge ein junges Mädchen ein demnächst zu erwartendes Kind in liebevolle Pflege geben wollte. Die Schweizerin war empört. Sie schrieb der jungen Dame einen ge- harnischten Brief und— mußte sich wenige Tage später doch belehren lassen, daß es Umstände gibt, die eine Mutter im Interesse ihres Kindes zum Verzicht auf Selbstpflege, Erziehung und mütterliche Pflichten ge- radezu zwingen. Als Antwort auf den Brief kam nämlich ein blindes, junges Mädchen in die Wohnung in Thun, eine Musikstudentin, der ein Unfall das Augenlicht gekostet hatte. Der Vater des Kindes hatte sie allein gelassen. Eltern, Ver- Wandte, besaß sie nicht.„Sollte ich das Kind in ein Heim bringen? Ich kann es doch nicht sehen und nicht betreuen!“. Aus diesem Inserat und aus dieser Unter- redung entstand ein Unternehmen, das heute weit über Thun hinaus bekannt ist und vom schweizerischen Staat unterstützt wird. Die junge Frau in Thun nahm nämlich nicht nur das Neugeborene, sondern auch das blinde Mädchen in ihr Haus auf und beide be- schlossen, kleinen Kindern in Sonderfällen ein mütterliches Zuhause zu geben. So kauft die Schwelzerin seit längerer Zeit gegen mäßige Abfindungssummen so- zusagen Kinder auf. Allerdings muß es sich um sogenannte Sonderfälle handeln, wo etwa die Eltern aus triftigen Gründen ihren Jungen oder ihr Mädchen nicht bei sich be- halten können. Dann berät die Thunerin mit Schweizerin nimmt„Sonderfälle“ auf ihrer blinden Sekretärin darüber und ent- scheidet über die Aufnahme des neuen Sprößlings. Vierundvierzig Kleinkinder fan- den bis jetzt bei der Schweizerin ein neues Zuhause und werden hier gehegt und ge- pflegt wie in einer großen Familie. Jugendzentrum in der Schweiz Ein internationales Jugendzentrum, wo die Jugend aus aller Welt Gelegenheit haben soll sich kennen zu lernen, soll im Septem- ber in Grindelwald(Schweiz) eröffnet wer- den. Träger des Gedankens ist die Inter- nationale Gesellschaft zur Förderung des Jugendaustausches— Anna Siemsen Gesell- schaft.“ Vertreter dieser Organisation sind erstmals für Oktober zu der 5. Jahreskonfe- renz der internationalen, nicht-staatlichen Organisation nach New Vork eingeladen worden. Frauen auf der Kanzel „Es gibt so viel Frauen, die Pastorinnen werden und predigen wollen. daß sie längst nicht mehr unterzubringen sind“, erklärte Oberkirchenrat Stalmann von der Evange- lisch-Lutherischen Landeskirche in Hanno- ver. Der Drang der Frau, sich Berufe zu erobern, die sonst nur als Privilegien der Männer galten, hat sie nun auch in West- deutschland veranlaßt, sich in großem Maße der Kirche zuzuwenden. Allein die Univer- sität Göttingen verzeichnet fast 70 Studen- tinnen der Evangelisch-Lutherischen Fakul- tät. g Schwestern zwischen Nachtwache, Unterricht und Examen Mangelberuf stellt hohe Anforderungen/ Bemühungen um bessere Tarife/ Hilferufe an die Verbände „Wieviel Einheiten Insulin täglich ver- abreichen Sie einem Zuckerkranken, der einen Blutzuckergehalt von 325 hat?“— „Welche Kost verordnen Sie einem Rekon- valescenten, der kalorienreich ernährt wer- den soll?“— Das sind Fragen, die im All- tag eines Krankenhauses an der Tagesord- nung sind und die eine Krankenschwester aus dem Stegreif beantworten und in die Praxis umsetzen können muß. Medizinische Berechnungen für die Medikamentenausgabe und Spritzen verteilung, Diätvorschriften und Handhabung komplizierter technischer Ap- parate— das sind Kenntnisse, die heute bei einer Krankenschwester als selbstver- ständlich vorausgesetzt werden. Fünfhun- dert Unterrichtsstunden, die während einer zweijährigen praktischen Tätigkeit im Kran- Invasion kenhaus sozusagen„nebenbei“ absolviert werden müssen, vermitteln der angehenden Schwester dieses Wissen, das im Examen unter die„Lupe“ genommen wird. Kein Wunder, wenn in diesem Examen außer- gewöhnliche Anforderungen gestellt werden. Anforderungen, die so hoch sind, daß man den Ausspruch eines Professors von einer Schwesternklasse zur anderen gewisser- maßen zum Trost weiterzureichen pflegt: „Wenn meine Studenten im Physikum manchmal das gewußt Hätten, was eine Schwester im Examen heute wissen mus ich wäre froh gewesen!“ Diese Tatsache veranschaulicht, daß für den Schwesternberuf junge Mädchen mit Mittlerer Reife oder gar Abitur besonders men oder Operationsschwester werden. der Hüte Hut- und Putzgrossisten zeigen ihre neuen Kollektionen Das Rätselraten um die Hutmode für die nächste Saison hat ein Ende: Mit vergolde- ten Sektkorken, mit Dreispitz, Schleier und aus Paris importierten Ideen präsentieren die Hut- und Putzgrossisten(darunter mehrere Mannheimer und auswärtige Fir- men) in der Stadt der Quadrate ihre modi- schen Angebinde für Herbst und Winter. Und es ist wie immer: Was vor einem Jahr noch stürmisches Gelächter heraufbeschwo- ren hätte, scheint jetzt plötzlich„ganz flott“ zu sein. Hier und da erinnert man sich an die dreißiger Jahre, kreierte erneut den Topf- hut, meist mit sehr breitem Rand in ab- stechender Farbe, und gesteht sogar dem einst so beliebten Greta-Garbo-Hut eine ge- wisse Lebensberechtigung zu. Klein und noch kleiner als bisher, das ist die Devise. Manche Hutmodehäuser kaprizieren sich auf den aus Paris übernommenen, kappenartigen Hut, der am rechten Ohr auffallend weit herunter- gezogen wird. Die Stirn bleibt frei, der Haar- ansatz ist sichtbar. Große Nadeln mit Gold- Verzierungen und Samt sind große Mode. Haariges Material in ganz neuen Qualitäten, das in der Wirkung an Pelz erinnert, ist für elegante Modelle besonders begehrt. Schöne Handarbeiten Was man häkelt, strickt und stickt und wie man's macht, das zeigt Vobachs neue Wäsche- und Handarbeitszeitung„Schöne Handarbeit“, die mit zahlreichen Modellen für Pullover, Jacken, Blusen und Röcke auf- Wartet. Wer Streifen und Karo, eingestickte Muster und Noppenstiche schätzt, wird hier manches hinzu lernen können. Ein ausführ- licher Schnittmuster- und Handarbeitsbogen ist dem Heft beigefügt. erwünscht sind. Der außergewöhnliche Mangel an Nachwuchs im Beruf der Kran- kenschwestern macht es aber zur Selbst- verständlichkeit, daß man heute für jedes junge Mädchen mit Volksschulbildung, das sich zum Beruf der Krankenschwester ent- schließen kann, ebenso dankbar ist. Das vollendete 18. Lebensjahr ist Bedingung. Der Werdegang der zukünftigen Krankenschwe⸗ ster— gleichgültig ob sie einem Mutterhaus angehört oder als freie Schwester arbeitet, setzt eine zweijährige praktische Tätigkeit im Krankenhaus voraus. Hier erhält 75 Alk sie ein Taschengeld von 20 bis 30 DPM bei freier Station und Verpflegung. a Nach dem Examen ist sie berechtigt, sich Schwester zu nennen und kann sich einem Spezialgebiet, etwa der Frauenpflege, wid Ihr Gehalt wird dann, je nachdem, ob sie als Freie Schwester tätig ist oder durch ein Mutterhaus besondere Vergünstigungen hat, etwa 200,—, beziehungsweise 100— DM ausmachen. Bemühungen um bessere Ta- rife, um den Achtstundentag und eine tadel- lose Unterbringung sind im Gange. Aber selbst wenn diese Punkte erreicht werden sollten, gehört ein gut Teil Selbst- verleugnung und Einsatzbereitschaft zu die- sem Beruf. Auch acht Wochen Nachtdienst urid Schlafzeit bei Tage sind keine Kleinig- keit. Das Problem des Nachwuchses aber ist dringend Vor wenigen Wochen sah man sich im Städtischen Krankenhaus in Mannheim vor die Frage gestellt, entweder allen Schwestern offiziell mitzuteilen, daß sie in diesem Jahr auf ihren Urlaub ver- zichten müßten— oder aber ungelernte Hilfskräfte ans Krankenbett zu stellen. Nur der Hilferuf an verschiedene Verbàrde und Organisationen brachte hier eine Zwischen- lösung, mit der die Urlaubsspanne vorläufig überbrückt werden kann. i-tu Beim Autolack wird nicht nur vorgespiegelt. 16 Arbeitsgänge geben dem Auto Schutz und Schönheit Jas da so wunderschön glänzt und dem lien jahrelang Schutz und Schönheit ver- alt, ist ganze 0,055 bis 0,075 Millimeter aer am Lackband einer Autofabrik wird dier richt gehext. Die Karosserie läuft durch dil stationen. Die glatten Flächen werden ucht erst durch die Lackierung erzeugt, sie and schon da; das Blech selbst ist bereits u att, dag der Lack nichts zu verhüllen ad nur noch zu konservieren und zu ver- 1 hat. So fallen alle Poliervorgänge 1 Die Kunstharzemaille erzeugt selbst den Hochglanz, sie ist selber Politur. benmechin, das Reich des Lackierungsmei- At ist ein langes Fließband. Erstens: Auto- une Wäscher, der Autoaufbau wird 15 lich entfettet. Zweitens: Das Metall wg eit Phosphorsäure behandelt, sie er- aut eine Phosphatschicht, ein guter Rost- 0 5 Dann eine Waschkammer. Viertens gelel e Kenoken, durch Dampf auf 120 Grad ene Fünktens: Schweißnähte abdichten, dat Unebenheiten beseitigen, Aufbau mit tus abwaschen, peinliche Kontrolle. Dann 0 5 ein Trockenofen, 120 Grad. Siebtens: lassen bau wird innen mit„Antidröhn- muſcktesspritzt: ein zäher Brei aus Teer- aur 5 und Kork- oder Asbestmehl un- lech eit das Vibrieren und Pröhnen des geld 5 Fahrbetrieb. Achtens: Der Karos- d. en gleitet über eine automatische en britz-Anlage. Der Innenraum erhält 8 ware Lackschicht. Neuntens: Ein der erte sans mit Leichtbenzin. Zehntens: ben Spritzbunker mit einem Wasser- aus an den Wänden und starken Ex- ren die alle Farbnebel nach unten ab- e Grundfarbe wird im„Kreuz- ang“ gespritzt, einmal senkrecht, einmal Ne ee 15 Minuten Aufenthalt im Infrarot-Ofen, 125 Grad Umlufttempera- tur, 230 Grad Strahlungstemperatur. Zwölf tens: Ein Schleifvorgang„naß von Hand“. 13.: Wieder ein Trockenofen. 14.: Noch ein- mal ein Spritzbunker, worin durchgeschlif- fene Stellen mit Grundfarbe nachgespritzt werden. Nun kommt eine sehr genaue Kon- trolle und dann— 15. die Hauptsache: der Spritzbunker für die Kunstharz-Deckfarbe. Mit einer Zwischenpause wird zweimal im Kreuzgang gespritzt. Dann wandert der Auf- bau für 45 Minuten in den auf 125 Grad ge- heizten Trockenofen, wo sich— 16. die Kunst- harz-Farbe in Kunstharzemaille verwan- delt. Nach einer neuen Inspektion ist die Lackierung fertig; es gibt keine Nachbehand- lung, keine Politur, der Lack selbst erzeugt nach dem Brennvorgang spiegelnden Hoch- glanz. Der Lack wird nicht unbesehen verwen- det: Jeder Lack, der die„Reifeprüfung“ be- stehen soll, wird auf Prüfbleche gespritzt, die ebenso vorbehandelt und bearbeitet Wer- den wie später die Karosserie. Mit diesen Prüfblechen wird allerhand angestellt. Man taucht sie 200 Stunden lang in destilliertes Wasser bis 40 Grad Celsius; dabei darf sich keine Veränderung zeigen. Man drückt Ver- tiefungen ein. Bei sechs Millimeter Tiefe darf der Lack noch keine Risse zeigen. Man schneidet mit einer Rasierklinge ein gitter- artiges Muster mit einem Millimeter Ab- stand in den Lack; die kleinen Lackfelder dürfen nicht abspringen. Men biegt das Blech mehrmals um 180 Grad: der Lack darf nicht abblättern. Man hängt die Bleche in ein Prüfgerät, worin sie mit Wasser be- netzt und von einer Bogenlampe mit sonnen- ähnlichen Spektren angestrahlt werden. Man prüft die Härte der Lacke, indem man das Prüfblech mit einem Keil belastet, dessen Druck ablesbar ist. Bis zu einem bestimmten Druck darf der Keil keine Markierung hin- terlassen. Die wichtigste Prüfung aber ist auf dem Bewitterungsstand im Freien. Der Lack darf innerhalb einer bestimmten Zeit weder eine Farbtonänderung noch andere Schäden zei- gen, wenn er verwendet werden will. Die Lackierung eines Autos ist somit ein komplizierter wissenschaftlich- technischer Vorgang, durchaus gleichwertig den ande- ren Entwicklungs- und Fabrikationsvor- gängen in einem Auto- Werk. Autonummern— immer leserlich Eine neue Erfindung Das ideale Nummernschild glaubt jetzt ein Techniker in Osnabrück gefunden zu haben. Die bisher geprägten Zahlen und Zeichen stanzt er aus in einem weißen Num- mernschild und umgibt sie mit einem schwar- zen Rand. Etwa 30 mm hinter dem weißen Blech mit den ausgestanzten Zahlen befindet sich eine tiefschwarze Platte als Hintergrund. Von weitem sieht man dadurch schwarze Zahlen auf weißem Grund. Das Ganze ist so konstruiert, daß der Fahrtwind in jedem Fall den schwarzen Hintergrund sauber hält und die Zahlen durch Stragßenschmutz nicht unleserlich werden können. Der Erfinder hat dem Bundesinnenmini- sterium seinen Vorschlag eingereicht. Poli- zeistellen und technische Hochschulen in der Bundesrepublik haben in Versuchen festge- stellt, daß die neuartigen Nummerschilder am Tage, besonders aber in der Dunkelheit, Weitaus besser lesbar sind als die bisherigen. Der Preis soll nur unerheblich höher sein als für die alten Kennzeichen. Hören Männer a uf ihre Frauen? Um die Zahl der Verkehrsunfälle, die seine Fahrzeuge verursachen, einzuschrän- ken, hat der Kommandant der in England stationierten amerikanischen Verkehrstrup- pen, einen neuen Bundesgenossen gesucht: die Ehefrauen seiner Chauffeure. An 500 Frauen sandte er einen Brief, in dem er sie als„Ehren-Sicherheitsdirektor der Familien- Einheit“ anspricht und auffordert, ihren Männern tagaus, tagein damit in den Ohren zu liegen, daß sie vorsichtiger fahren und die Verkehrsvorschriften genau beachten sollen. Er geht davon aus, daß verheiratete Män- ner sich das, was ihnen ihre Frauen sagen, Weit stärker zu Herzen nehmen als alle An- weisungen von Vorgesetzten und Verkehrs- fachleuten. Die neue Dürkopp MD 200 jetzt auf dem Markt Die Serienfertigung der„Dürkopp MD 200“ ist angelaufen. Mit den Erfahrungen der„MD 150“ wurde die neue 200er Ma- schine entwickelt, deren Motor und Tele- skopgabel denen der 150er sehr ähnlich sind. Völlig neu sind der sehr steife Schlei- fenrahmen und die Hinterradfederung. Der 200-œοm-Zweitaktmotor ist eine eigene Dür- koppentwicklung. 10,2 PS wurden als auto- bahnfeste Dauerleistung gemessen, womit die Zahlen erzählen Von den fast eineinhalb Millionen Kraft- rädern im Bundesgebiei sind knapp 51 Prozent länger als sechs Jahre im Gebrauch. 26,5 Pro- zent davon sind 13 bis 20 Jakre alt und noch älter. * Von Oktober 1947 bis heute eportierte das Vollkswagenwerk 100 000 Fahrzeuge allein nack Holland. g Im ersten Halbjahr 1952 ist die Produktion von Motorrollern im Vergleich zum ersten Halbjahr 1951 von 7835 auf 16 719 Stüc und damit um 112 Prozent gestiegen. Die Produk- tion der Markenfahrräder ging im gleichen Zeitraum um 10,6 Prozent zurück, die Herstel- lung von Motorfahrrädern sank um 61 Prozent, dagegen stieg die Produktion von Fahrradhilſs- motoren um 55 Prozent. * Durch die Mechanisierung und Motorisie- rung in der Landwirtschaft sind heute in gün- stigsten Fall nur noch drei Menschen zur Ernte von drei Hektar Weizen(90 Doppelzentnęr Kör- ner) an einem Tag erforderlich. ISA waren für die gleiche Arbeit noch 126 Menschen notwen- dig. 1880 waren dazu 32, 1910 21 und 1925 18 Personen notwendig. * Im ersten Halbjahr 1952 wurden deutsche Kraftfahrzeuge im Wert von 474 000 0 DN eæ portiert. Im gleichen Zeitraum 1951 erreichte der Eæportwert 160 000 000 PM. „MD 200“ eine Spitzengeschwindigkeit von 100 Km/st erreicht. Motor und Getriebe sind in Block konstruktion zusammengefaßt. Neu sind auch die von Dürkopp selbst entwickel- ten Vollnabenbremsen von 150 mm Durch- messer. Der Kraftstoffverbrauch wird mit 2,4 Ptr./ 100 km angegehen. 1 F 1 Seite 4 MANNHEIM 6¼ mal um die Erde mit dem Fahrrad Crost mit seinem Fahrrad „Opa“ 274 000 Kilometer in 15 Jahren mit dem Fahrrad sind eine Leistung! Um so mehr, Wenn man vorher wegen vorgeschrittenen Alters als Hausdiener entlassen wurde. Der heute 66jährige, braungebrannte Ostpreuße durchkreuzte vor dem Krieg halb Europa. Jetzt ist er immer noch in die Bundesrepu- blik„eingesperrt“, da er nirgends polizeilich gemeldet ist und sogar schon in Bonn ver- geblich um einen Paß gebeten hat. Der vielgereiste Sonderling schenkte sein Herz dem Radfahren und der Weite, weil er nie eine Lebensgefährtin gefunden hat. Er lebt für und von seinem nickelglänzenden Steckenpferd. Auf langen Wegen prüft er technische Neuerungen als Fabrikfahrer. Bis jetzt hatte er noch keinen Unfall und keine Krankheit durch seine Odyssee erlitten. Und er will weiterfahren, bis die Lebensreise zu Ende geht. „Verkehrsunfall“ nennt ein Leser sein Gedicht, das in net- ten Versen eine alte Weisheit eingekleidet, die doch immer wieder von vielen nicht be- herzigt wird. Eine Schnecke macht sich leise Gegen morgen auf die Reise Mit Gehäuse. Eine regennasse Nacht Hat ihr die Idee gebracht Gegen acht: Drüben, eine Straßenbreite, Sei das Gras der andern Seite Besser heute! Auf der feuchten Autostraße Riecht sie nicht, weil ohne Nase Auspuff gase. Und die Reifen, diese vielen Mit den Anti- Rutschprofilen Nach ihr zielen. Einer trifft den armen Schneck Und zerquetscht ihn ohne Zweck: Nasser Fleck! Die Moral von der Geschichte, Die ich schaudernd hier berichte Im Gedichte: Wer die Straße ùberquert, Langsam und noch hausbeschwert Macht's verkehrt Wilhelm Hotz Minister und Präsident beim EC A- Richtfest Am Richtfest für die ECA-Bauten am 22. August werden auf Einladung von Ober- bürgermeister Dr. Heimerich neben zahl- reichen anderen prominenten Persönlichkei- ten der neue Bundesminister für Wohnungs- bau, Dr. Neumayer, sowie der nordbadische Regierungspräsident, Dr. Huber, teilnehmen. Wohin gehen wir? Dienstag, 19. August: Kamera:„Erotik“; Kur- bel:„Der Bettelstudent“; Amerikahaus 20.00 Uhr:„Mensch und Natur in Amerika“, Vortrag von Dr. Hans A. Huth; 10.30 Uhr: Filmpro- gramm(für die Jugend); Wartburg-Hospiz 15.30, 20.00 Uhr:„Wandlung der Kochkunst“ (Lesukra-Kochreform). Mittwoch, 20. August: Amerikahaus 19.30 Uhr: Schallplattenkonzert mit Werken von I. S. Barber, L. Grünberg. A. Hovhaness: 14.30, 16.00, 18 00. 19.30 Uhr: Filme für Erwachsene: Chemie und Arbeiterschutz“,„Richtige Bo- denbewässerung“, Der Schuhmacher und der Hutmacher“; Wartburg-Hospiz 15.30, 20.00 Uhr: „Wandlung der Kochkunst CLesukra-Koch- reform); Gewerkschaftshaus 19.30 Uhr: Ton- Klmvorführung(Gewerkschaftsjugend der Ge- Werkschaft Oeffentliche Dienste, Transport und Verkehr). Wie wird das Wetter? Etwas Regen Vorhersage bis Mittwoch früh: Anfangs bewölkt und noch etwas Regen. Im Tagesverlauf wieder Bewölkungsauflockerung, aber noch vereinzelt Schauer. Höchsttemperatur 20 bis 23 Grad. Nachts teilweise klar, Tiefstwerte 10 bis 12 Grad. Mäßige südwestliche Winde. Uebersicht: Schwache Störungsausläufer eines sich bei Irland auffüllenden Tiefdruckge- bietes bringt leichten Niederschlag. Wetteramt Karlsruhe Pegelstand des Rheins am 18. August: Maxau 365(2), Mannheim 194(6), Worms 123(2), Caub 118(—2). Pegelstand des Neckars am 18. August: Plo- chingen 103(—2), Gundelsheim 162(2), Mann- heim 199(75). Feuerwehr ikehen lok Als Beispiel für vieles: aler Verwaltung und zentruler Technik Ein gedanklicher Fortschritt brachte in der Praxis technische Rückschritte blieb. Historiker sprechen gerne vom„Pendelschlag der Extreme“, und es ist nicht zu leugnen, daß auch in unserer jüngsten Vergangenheit Erscheinun- gen zu beobachten sind, die dieser Erfahrung zu entsprechen scheinen: Nach einer extremen politischen Zentralisation in den Jahren 1933 bis 1943, die auch das private Leben des einzelnen ergriff, folgte nach dem Zusam- menbruch— nicht zuletzt auf durch eine gewisse Angst diktierte Anregung von außen— in Deutschland eine Dezentralisation aller öffentlichen Be- reiche des Lebens, die sich nach einigem Abstand und ohne die Erregung der unmittelbaren Nachkriegszeit heute in der Praxis oft eher hemmend denn förderlich erweist. Wir hatten vor kurzem Gelegenheit, uns mit dem Leiter der Mannheimer Berufsfeuerwehr, Dr.-Ing. Magnus, über die sich aus einer ad absurdum geführten Dezentralisation des Feuerlöschwesens er- gebenden Folgen zu unterhalten, wobei neben den politischen Vorgängen die parallel laufende Wandlung des Denkens des einzelnen zu einer viel- fach an Egozentrik grenzenden Individualisierung nicht unberücksichtigt Eine nicht erfundene Begebenheit mag die Situation erhellen: Als vor einiger Zeit in der Nähe von Schwetzingen ein Waldbrand ausgebrochen war, forderte das Forstamt vorüberkommende Privatpersonen in einem Appell an ihren Gemeinschaftssinn auf, bei der Bekämpfung und Eindämmung des Bran- des durch Auswerfen von Gräben zu helfen, da die eingesetzten freiwilligen Feuerwehr- leute nicht ausreichten. Das Ergebnis war de- primierend: Nicht nur, daß viele der Ange- sprochenen ihre Hilfe versagten, verschwand ein beachtlicher Teil der Helfer nach ein paar Stichen auf„französisch“ samt den zur Ver- fügung gestellten Spaten! Ein Beispiel für die„Individualisierung“, die hier so weit ging, daß viele die Achseln zuckten und sag- ten, was geht mich euer Wald an, und andere eee Werbewoche des DLRG Deutsche Lebensrettungs- Gesellschaft) „Wie herrlick ist es, schwimmen zu können! Es ist wichtiger, Leben zu retten als zu vernichten.“ Theodor Heuss eeeeeeeneeeeeneeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeneeeeeneeeemeemeüemen sogar noch aus einem Notstand persönlichen, illegalen„Vorteil“ zogen. Als Beispiel für die Folgen der„totalen“ Dezentralisation sei angetühtit, daß die Mannheimer Feuerwehr etv-a in Heidelberg lange Zeit nicht eingesetzt werden konnte, da die Wasseranschlußstellen in beiden Städ- ten verschiedene Dimensionen haben, die nur durch Verwendung von Zwischenstücken nun doch aufeinander abgestimmt werden konnten. Beide Beispielsituationen sind symtoma- tisch: Die Basis, auf der sich im Ursprung das Feuerlöschwesen aufbaute— nämlich Bür- gersinn und Freiwilligkeit— ist weitgehend verloren gegangen, wogegen die Notwendig- keit eines Feuerlöschdienstes heute eher zu- genommen als abgenommen hat, und auf der anderen Seite steht eine ständig sich stei- gernde technische Anforderung an die Feuer- wehr unserer Tage einer unrationalistischen Zersplitterung als Folge politischer Vorgänge gegenüber. Die grundlegende gedankliche Vorstel- lung bei der Ueberführung der Wehren aus zentraler Lenkung(durch den Staat) in rein lokale Verantwortlichkeit war die im Prinzip richtige Ueberlegung, die Feuerwehr durch diese Strukturänderung dem Verfügungs- bereich und damit dem latent möglichen Mißbrauch(zum Beispiel für Polizei- Auf- gaben) durch den Staat zu entziehen. Doch hat diese theoretische Ueberlegung zu tech- nischen Komplikationen in der Praxis ge- führt, die sich auch darin äußern, daß es keine einheitliche Funkfrequenz für die Feuerwehr gibt, daß in jeder Stadt der Feuer- wehrnotruf eine andere Nummer hat, daß Schlauchquerschnitte in einzelnen Ländern verschieden sind(die hessische Feuerwehr kann nicht ohne weiteres in Baden einge- setzt werden), daß durch ungenügende Nor- mungseinheit die Feuerlöschindustrie ver- schiedene Geräte herstellt, die nicht überall verwendbar sind und so weiter. Wie auf vielen anderen Gebieten auch beginnt nun eine Art Besinnung um sich zu greifen, die anstrebt, unter Beibe- haltung des ideellen Effektes der Dezentra- lisierung deren negative technische Folgen — die damals nicht vorausgesehen wurden zu beseitigen, was logisch zu einer Art Kompromiß zwischen den Extremen hie nur Staat, hier nur Feuerwehr-„Verein“) führen Sollte. Es gilt, auf gesetzlicher Grundlage des Landes die Basis für ein Feuerlösch- Wesen neu zu schaffen, das auf der einen Seite die Verwaltung der Wehren nach wie vor bei den Gemeinden beläßt, auf der an- deren Seite aber die Voraussetzung zibt, die Wehren technisch so auszurüsten, daß sie in der praktischen Arbeit in ihrem Aktions- radius nicht an die Zufälligkeit lokaler Ein- richtungen gebunden sind. 5 Der neue Südweststaat wird hier eine Lösung finden müssen, die nur reifliche Ueberlegung finden kann. Am üdealsten Wäre selbstverständlich gleich eine bundes- einheitliche technische Normung, doch eilt hier der Wunsch der Fachleute den Gedan- ken der Politiker wohl voraus. Trotzdem sollte zumindest bei einem badisch-württem⸗ bergischen Feuerwehrgesetz auf„Tuchfüh- lung“ mit den Nachbarländern geachtet werden. Wesentlich schwieriger und faßbarer als diese im wesentlichen tèchnische Frage dürfte das Problem der Einstellung des Bürgers zur Feuerwehr zu lösen sein. Kein Gesetz kann etwa die zahlenmäßig immer schwä⸗ Unser Bild zeigt die neue Terrassenhalle des Mannheimer Odenualdklubs in Neckarsteinach Foto: rob Odenwaldklub-Wander jahre mit Ehrungen belohnt Die Eröffnung seiner neuerbauten Terrassenhalle auf der Hütte in Neckarsteinach verband der Odenwaldklub Mannheim am Sonntagnachmittag mit einer Jubilar- und Wanderer-Ehrung. Für besondere Wanderleistungen wurden 148 Erwachsene und 24 Kin- der und Jugendliche ausgezeichnet. Ehrenna deln erhielten für 60jährige Mitgliedschaft Richard Taute und Ambrosius Madlener, für 40jährige Mitgliedschaft 13 und für 25jäh- rige 14 Personen. Unter den„Fünfundzwanzigjährigen“ wurde dem 92 Jahre alten Wil- helm Picker besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Der Verleihung von Auszeichnungen gingen eine Totenehrung und eine Glückwunsch adresse des Neckarsteinacher Bürgermeisters, H. Schmitt, voraus. Die Begrüßung über- nahm Vereinsvorsitzender Hermann Hügin, der den Wert des Wandersports herausstellte. Die Auszeichnung für Wanderleistungen nahm Landesforstmeister a. D. Staatsrat Dr. h. c. Hesse vor. Die Uebergabe war mit musikalischen(Kapelle Dilsberg) und gesanglichen Darbietungen(Quartett der Mannheimer Liederhalle) umrahmt. Ein fröhliches Beisam- mensein schloß ihn ab. rob Kleine Chronik der großen Stadt Verkehrsopfer. Der Motorradfahrer, der an der Autobahneinfahrt nach Frankenthal Samstag früh verunglückte, ist im Kranken- haus seinen Verletzungen erlegen. Zusammenstoß. Zwei Kleinkrafträder stie- Ben auf der Kreuzung der Schopenhauer- straße und der Straße„Am Oberen Luisen- park“ zusammen. Beide Fahrer mußten mit Gehirnerschütterungen und Verletzungen in das Krankenhaus eingeliefert werden. Geblendet und gestürzt. Die Scheinwerfer eines entgegenkommenden Kraftwagens blendeten auf der Seckenheimer Landstraße eine Radfahrerin, so daß sie vom Wege ab- kam und stürzte. Mit einem Bruch des linken Oberarms wurde sie im Krankenhaus aufge- nommen. Mit Steinen bombardiert. Nach einem Wortwechsel warfen in Feudenheim ein Gast- wirt und sein Sohn Steine und Erdschollen in das Anwesen ihres Gegners. Eine Hausbe- wohnerin wurde getroffen und erlitt einen Bluterguß am Oberschenkel. Einige Löcher im Dach des Anwesens, die das Regenwasser eindringen ließen, verursachten weiteren Schaden. Kein guter Tausch. Ein auswärtiger Viehhändler überließ einem Arbeiter gegen zwei Kälber eine Kuh. Als die eingetauschte Kuh untersucht wurde, stellte sich heraus, daß sie tuberkulös war. Die Kuh sollte für die Kinder des Betrogenen die nötige Milch liefern. Wir gratulieren! Anna Schäfer, Mann- heim, Langerötterstraße 76, wird 80 Jahre alt. Katharina Becherer, Mannheim, Lamey- straße 21, vollendet das 86. Lebensjahr. cher werdende freiwillige Feuerwehr„rekru- tieren“ helfen, wenn nicht das demokra- tische Lebensprinzip aufgegeben werden soll. Kein Gesetz kann Bürgersinn erzwin- gen in einem Staat, kahrtsdenken“ einen Umfang angenommen hat, der jeder auf Freiwilligkeit beruhen den Körperschaft die Substanz zu entzie- hen droht, da heute kaum jemand mehr zu geben bereit ist, sondern sich nur auf sein (angenommenes oder tatsächliches) versteift, etwas(Vom Staat) zu erhalten. Selbst die Berufsfeuerwehr direkt unter dieser Erscheinung, da sie als auf Schlagkraft angewiesene Körperschaft gezwungen ist, eine speziell für ihre Zwecke physisch oft nicht mehr genügend leistungs- fähige, aber durch das Gesetz 131 anstel- lungsberechtigte Personen zu beschäftigen, die dem aktiven Feuerwehrdienst Grenzen zu setzen drohen und das Nachströmen von jungen Kräften in den aktiven Dienst erheblich erschweren. Eine Tragik beson- derer Art liegt hierin, da sich individuelles Recht in diesem Fall mit dem Anspruch der Oeffentlichkeit an eine Feuerwehr unauf- löslich verkreuzt. laden hatte. Außerdem mußten sich beide Folgen an ihr vor übergegangen Kleingärtner bauen groß für ihren Verein Respekt vor soviel Unternehungsgeist des Kleingärtnervereines heimer Insel“, auf dem Insel-Garten- gelände den ersten Spatenstich zu einem imponierenden neuen Vereinsheim getan zu haben, das später einmal außer einer La- gerhalle einen stattlichen Raum für Frauen- Fachberatung, Weiter enthalten soll. Das diesjährige Som- merfest beherbergte in der zukünftigen La- gerhalle eine einladende Bar, die ebenso gut besucht war wie das große Festzelt und die netten Kleingartenhäuschen. Bei der Tom- bola mußte bald„Ausverkauf“ werden. Heitere Laune war überall Trumpf. Die Kapelle Schönig im roten Frack lieferte den„Tonrahmen“. Eine reizende Angelegen- heit wurden die bunte Kinderpolonaise am Sonntagnach nittag und andere Belustigun- gen. Frischer Wind bei Züchtern Beim K ZV Schönau 1940 ist nach einem Läuterungsprozeß erfreulich frischer Wind zu spüren, so daß man trotz dezimier- ter Mitgliederzahl optimistisch in die Zu- kunft sieht. Die Jungtierschau im Siedler- heim konnte den zahlreichen Tierliebhabern schon durch ihre imponieren, wobei die Zwerg- Italiener Fo- liere wieder einen besonderen Blickfang bil- deten. Rings darum waren 110 Geflügel- exemplare aufgebaut, wobei die New Hamp- shire wohl stark vertreten waren, nan aber erst nähere Zuchtergebnisse abwarten will. Blausperber gefielen ebenso gut wie die sonstigen Wirtschaftsrassen, von denen die blau- goldenen und weiß- goldenen Wyan- dotten besonders ins Auge fielen. Bei den Zwergen gefiel das„deutsche Wildfarbene“ neben Goldhals Italienern mit am besten. Beurteilung 7mal J. und 53mal II. Bei den 33 Kaninchen gab es I8mal I., 8 mal II. und den Rest 7mal III. Sänger feiern in Rheinau Sommerfest Mit förmlichen sich Rheinauer, Freunde aus der Stadt auf das vom Män- ner- Gesangverein 1896 Rhein au gegebene Traditionsfest im Gartenbaugelände. Als aktiver Besucher wurde der„Lieder- kranz“ Rheinau für seine Vorträge unter Leitung seines Vize stürmisch gefeiert, und auch sonst ging es ausgesprochen„sänge- risch“ zu, so daß bei verschiedenen Ab- wechslungen das Stimmungsbarometer mit der hochsommerlichen Temperatur trotz einer zeltwellig frischen Brise treulich Schritt hielt. „Heißhunger“ Dienstag, 19. August n N. Guter Rat ist billig Ma U übe! von dert in dem das„Wohl- ati 8 88s fahr Nati auß mit eine Recht eine ben leidet in- unge Fahl aber mer allen gen Guil 5 lone Unte reits „Jag Ueben Sie, bitte, mehr zart. fem fühlende Rücksicht gegenüber Ja Llebes paaren! Wer Hund zu an dem Bild hat leider kein Be. f. nehmen.) 8tilt mle. Zeichnung: fn] dung von Stilf Alrks Lane Wurc noch Benr z681s ungl. gege auf A Ausf tern Pors Der Schl erste Kkame ö dich wage gier, 71 einer 1e den G1 iche ö 8 Ingeborg Körner, Toni und ein farbiges Kind aus Mannheim verstehen sich offenbar prächtig 5 Foto: Thoms mllte 2 7 2 2 5 g les Möge Toxi nach allem Trubel wieder ins Kinderland finden 5 10 Um die 200 Autogramme mußte die charmante Ingeborg Körner, eine Hauptdarstel. b lerin des Filmes„Toxi“, geben, die mit ihrer kleinen, großen Kollegin Toxi gestern nach. 84 mittag im Café„Paradeplatz“ 50 Mannheimer Waisenkinder zu einer Kaffeetafel einge-,„Klig Damen in jeder Vorstellung den Besuchen daß zeigen, die sich zu Hunderten auch außerhalb des Theaters einfanden, um die Leinwand gezal größen auch einmal leibhaftig zu sehen. Auf dem Paradeplatz herrschte ein fürchterliche uri Gedränge, vor dem selbst die Polizei kapitulieren mußte. Toxi, das Filmkind, zeigte Sid 4 dabei von einer Kinderstube, die ihren deutschen Pflegeeltern, die das Mulattenmädchel 1 8 vor etwa vier Jahren adoptiert haben, alle Ehre machte. Noch diese Woche soll 70 1 in ihren deutschen Heimatort fahren, um dort wieder ganz Kind sein zu dürfen. Hoffentit tung ist der Trubel des Films, des Publikums und der reklamesüchtigen Manager ohne his verge bade! hessi. — aus Ius dem Vereinsleben 151 einer großen Belasungsprobe auszusetzel ertra um den„Bedarf“ der Tanzwütigen au stillen 5 Am Sonntagabend traf noch der TV Rheinel le 5 geschlossen auf dem Festgelände ein, 80 6— „Friesen: auch hier nach Beendigung von Kinder. belustigungen verschiedener Art auch be ö regenverhangenem Himmel guter Besuch 1 5 registrieren war. 5 f f Aufgeschobenes wurde nachgeholt, einen Kindergarten und 80 auf dem Neckars A9 Nachdem der angekündigte bunte Abenl 55 des Vereines für Deutsche Schäferhunde 1 Ortsgruppe Feudenheim, am Samstag 5 meter acht Tagen dem Wettergott zum Opfer 1 en gemeldet und am Sonntag darauf wegen des„ase einen des Blindenführhundes“ nur ein Peil nac Chan geholt werden konnte, startete der Veel nens nun dieses Wochenende trotz bearohlcng. Regenhimmels den versprochenen Aben 1* 0 Erst gegen 21 Uhr kam zwar Betrieb 81 dann aber mit um so größerer ee Nach der Begrüßung ließ Schertel(Ilveshel 1 seine mitunter rechtpointenreiche Ansades, Da platte laufen, doch der Clou des Abends 15 pette zweifellos das vielsagende Intermezzo 1 5 „motorisierten Wanderer“, die einmal 1 bil. und das anderemal in Begleitung é zchne scharf abgerichteten Schäferhundes den 00 Nds. eines Gebrauchshundes sinnfällig unn, 9 10 ten. Darüber hinaus stellten sich 75 1 pf imposante Aufmachung einigten Feudenheimer Sänger in den 85 Gepi fröhlicher Unterhaltung, während dle 2 pelle E. Benzinger fleißig in ihre Trompe 10 f blies, um auch den Tanzlustigen 1 7 zu tragen. An der Bar und im Fes herrschte ebenfalls intensiver Betrieb. Joseph Neuser starb aber sein Werk bleibt f Vor wenigen Tagen starb der 1 mer Kunstschmiedemeister Joseph 1 5 ser im Alter von 87 Jahren Von nem großen handwerklichen Können ub noch zahlreiche Arbeiten an ölkentlichen privaten Gebäuden in Mannheim. Als e 15 N. seiner bekanntesten Werke seien 1 23 4 dle Tore des Pollzeipräeidiume in K 5 5 der Rheinischen Hypothekenbank in t Tür stürzten an der Badischen Bank in 0 4 en„ Pfingstbergler und viele das Krankenhaustor, das den neben 770 3 nes Schaffens darstellte, erhielt Josep abe Bau ser bei der Pariser Weltausstellung im 1 1900 die Goldene Medaille. e Loch- In seinem Beileidsschreiben an 9 1 8 5 ter des Verstorbenen würdigte Ober 100 10 meister Pr. Heimerich die Verdienste im de Neusers und versicherte, daß Mannhefm r. Andenken an diesen hervorragende K- treter seines Kunsthandwerkes, 157 N men seiner Vaterstadt weit über d ante di zen der engeren Heimat hinaus 1 ahm macht hat, stets in Ehren gehalten Die Sportkapelle Rheinau hatte die Lungen Ir zart. genüber n d Aut e in Be. nung: Fon Ir prächtig to: Thoma den tdarstel- tern nach · Mel einge Besuchern Leinwand chterliches zeigte sich mmädchen soll Ton Joffentlich ohne böse 182 use zel, Zu stillen. V Rheinl in, so daf 1 Kindel. auch bel Besuch geholt tt ate Abend Akerhunde nstag 0 Opfer fel 28„Tages Peil nach- er Verein arohlichen n Abend trieb aul, Vehemen Ilvesheim Ansager bends ul nezzo det mal ohne ing eines den Wen untermil die ver en Dien die Kl. Frompetel Rechnunt a Festzel ieb. — N f e b N,. 5 f. 8„ 3 1 5 3 3 N 85 5 8 2 N 0 25*——— 5 5 25 1 10 159/ Dienstag, 19. August 1952 MORGEN 821 5 — In der strapazisösen Fernfahrt Rom Lüttich Rom: porsche ettang„ flationenpteis“ fut Deuschland Mannschaft Polensky/ Schlüter beendeten 5168-km-Langstreckenrennen als Sieger/ Fünf Porsche unter ersten Zehn Nachdem bereits Mercedes- Benz einen überraschenden Erfolg im 24-Stunden-Rennen von Le Mans errungen hat, gelang einem an- deren deutschen Werk ein kaum weniger sen- sationeller Sieg. Die ebenfalls in Stuttgart an- sissige Firma Porsche errang auf der Fern- kahrt Lüttich—-Rom— Lüttich über 3168 km die Nationenwertung für Deutschland und holte außerdem den Fabrik-Mannschaftspreis. Da- mit hat zum ersten Male nach dem Kriege eine deutsche Mannschaft die Gesamtwertung einer„Internationalen Ralley“ gewonnen. Es war ein mörderisches Rennen“, schrie- ben die internationalen Zeitungen über diese ungemein schwierige Langstreckenfahrt. 106 Fahrer waren am letzten Mittwoch gestartet, aber das Häuflein der Verwegenen wurde im- mer kleiner. In Nizza war bereits die Hälfte aller Startenden ausgefallen. Die Bergwertun- gen am Izoard auf der Strecke Briancon Guillestre und am Cayolle zwischen Barce- lonette und Guillaume forderten ihre Opfer. Unter den Ausgeschiedenen befanden sich be- reits der Vorjahressieger Claes, Belgien, auf Jaguar und Valencano auf„Lancia“. In * Rom waren nur noch neun Mannschaften ohne Strafpunkte, darunter die Porsche-Teams von Hanstein/ Müller und Polensky/ Schlüter. Und noch standen den Fahrern die Dolomiten und die neue Alpen-Ueberquerung bevor. Das Stilfserjoch brachte dann eine Vorentschei- dung. Polensky/ Schlüter überraschten, als sie von Bornio, am Fuß des Berges, bis zum Stilkserjoch nur 44:11 Minuten Durchschnitt Arka 60 km /st) benötigten. Ein 2-Liter- Lancia war zwar etwas schneller, aber er wurde im letzten Teil der 5168-km- Strecke noch„ausgestochen“. Inzwischen hatte das Rennen weitere Opfer gefordert. Die fran- zösische Mannschaft Heymann—Leguezec ver- unglückte schwer, als sie im Höchsttempo gegen einen Baum schleuderte, Heymann war uf der Stelle tot. Angesichts dieser geradezu unheimlichen Ausfälle(am Sonntag waren von 106 Star- tern nur noch 25 im Rennen) ist der Erfolg der porsche-Wagen einfach überragend. Der Karlsruher Polensky und der Essener Schlüter belegten in der Einzelwertung den ersten Platz und weitere Porsche-Teams kamen auf den 3., 4., 9. und 10. Rang, so daß uch unter den ersten Zehn fünf Porsche- wagen befanden. Für die veranstaltenden Bel- ler, die letztes Jahr in Claes den Sieger ge- stellt hatten, war es ein kleines Pflästerchen, daß ihre Landsleute Stasse/Hermannd auf einem Porsche den dritten Platz belegten vor von Guillaume/ Sscheube(Köln). Von Han- stein/ Müller und Engel/ v. Hösch kamen auf den 9. und 10. Platz. Großartig war auch der Triumph für Por- iche in der 1,5-Liter-Klasse. Hier rangierten Spoyl- Steuer ptoteſ auf den ersten fünf Plätzen ausschließlich Porsche- Wagen, so daß dem Stuttgarter Werk die Mannschaftstrophäe des Belgischen Auto- mobilelubs zufiel. Zweimal Noller/ Steinhauer Deutsche Kanu- Erfolge im Saarland Der deutsche Olympia-Dritte über 10 km, Michel Scheuer(K Kaiserswerth) und die mehrmaligen deutschen Meister Noller/ Stein- hauer(Mannheimer KG) im Einer- bzw. Zweier-Kajak kamen bei der Regatta in Mett- lach(Saar) gegen starke Konkurrenz aus Frankreich, Belgien, Luxemburg und dem Saarland zu schönen Doppelsiegen.— Die wich- tigsten Ergebnisse: Einer- Kajak, 10 000 m: 1. Scheuer KC Kaiserswerth) 49:10 Min., 1000 m: 1. Scheuer 4:13, 2. Schlüssel Düsseldorf) 419,2; Zweier- Kajak, 10 000 m: 1. Noller/ Steinhauer Mann- heimer K) 44:16, 1000 m: 1. Noller/ Steinhauer 3:50,6 Minuten. Turf-Ereignisse Frankfurts großer Tag Mit dem„Großen Preis von Hessen“ und dem„Preis des Oberbürgermeisters von Frankfurt“ hat der Frankfurter Renn-Klub zwei Ereignisse im Programm, die den Tag zu dem bedeutendsten des ganzen Jahrespro- gramms machten. Die Besetzung im„Großen Preis“(10 00 DM, 2500 m) war hervorragend. Der von Sieg zu Sieg eilende„Der Unhold“ war aus Köln zur Stelle, Trainer Seibert aus Düsseldorf war mit„Autokrat“ und„Bur- geff“ doppelt vertreten. Die drei weiteren Teilnehmer waren die einheimischen„Cyklon“ und die beiden Klassepferde des Gestüts Foh- lenhof,„Algol“ und„Alke“. In zunächst gleichmäßiger Fahrt führte„Cyklon“ vor „Autokrat“ und„Algol“ an den Tribünen vorbei. Zu Beginn der Geraden hatte Cyklon ausgespielt, während das übrige Feld fast in Linle aufschloß. In der Distanz hatte Burgeff den Kopf in Front, als innen Der Unhold vorgeworfen wurde und sicher gewann. Zwei- ter Burgeff vor Algol. 5:0 für unsere Tennis-Damen Deutschlands Tennis-Damen gewannen den Länderkampf gegen die Schweiz in Baden- weiler 5:0. Nach der 2:0-Führung am ersten Tage, blieben die deutschen Damen am Sonn- tag sogar ohne Satzverlust. Die nationale deub- sche Meisterin Vollmer-Obst Hamburg) be- zwang die Schweizer Titelhalterin Rigolet 6:3, 6:2, und Inge Pohmann(Düsseldorf) blieb mit 6:4, 6:4 über Frau Charbonnier erfolgreich. Das Doppel holten sich Vollmer/ Gerlach mit 6:2, 6:2 über Böhm-Sutz/ Charbonnier. Neuer deutscher Schachsieg Die Erfolgs-Serie der deutschen Schach- spieler beim 10. Schach-Olympia in Helsinki riß auch am achten Spieltag nicht ab. Am Sonntag gewann die Mannschaft der Bundes- republik gegen Dänemark mit 2:1, so daß sie nach acht Vorrunden in Gruppe 1 mit 23 Punkten an der Spitze steht. Wird Mannheim eine Boxsport-Hochburg? Auch Schönaue/ Boxer zweimal siegreich Badischer Weltergewichtsmeister Im Rahmen eines Sommerfestes trat der rührige VfK Schönau am Wochenende zweimal mit seiner Boxstaffel an. Am Samstagabend War der Reichsbahn SV Ludwigshafen Gast, der sich 3:11 geschlagen bekennen mußte. Höhepunkt war der Besuch des KSV 84 am Sonntag, der bisher dreimal in Schönau ge- wornen hatte, diesmal aber erstmals geschla- gen wurde. Der 10:4-Sieg der Männer aus dem Mannheimer Norden ist eine Ueberra- schung. Begeisterten Beifall beim Publikum fand auch eine Ehrung von Helga Klein(be- kanntlich ein„Schönauer Kind“), Edgar Basel und Helmut Pfirrmann. Sportlich gesehen sind die Doppelerfolge von Betzga, Fr. Müller, Schmitt und Bauer ein Senulbeispiel? Stadt Wiesbaden muß 400 DM an Amateur-Verband zurückzahlen Ein Urteil von grundsätzlicher Bedeutung fällte der hessische Verwaltungsgerichtshof in Wiesbaden. Der Hessische Amateur-Boxver- band hatte gegen einen Steuerbescheid der Stadt Wiesbaden über 400 DM, der dem ver- band nach dem Boxländerkampf Deutschland Ua im September 1951 zugegangen war, Klage eingereicht. Der Gerichtshof entschied, daß die Stadt Wiesbaden den unter Protest gezahlten Betrag wieder an den Boxverband Amrückgeben muß. Als Vertreter des HABV wies Rechtsan- Walt Dr. Ditz(Frankfurt) darauf hin, daß nach der Mustersteuerverordnung vom 7. Juni 1933 und nach einem Entscheid des Oberverwal- tungsgerichtes Kassel Sportveranstaltungen vergnügungssteuerfrei seien. Die Stadt Wies- baden dagegen berief sich auf einen Erlaß des hessischen Innen- und Finanzministeriums aus dem Jahre 1948, wonach Sportveranstal- tungen, bei denen ein Eintrittsgeld von mehr als 0,50 DM verlangt wird und die einen Rein- ertrag von mehr als 500 DM aufweisen, ver- snügungssteuerpflichtig sind. Außerdem sei die Vergnügungssteuer-Ordnung der Stadt Müller gewann 11. Etappe Heinz Müller, Schwenningen, der im Ge- kamtklassement der Deutschland-Rundfahrt an vierter Stelle liegt und bester Deutsche gewann am Montag die 11. Etappe von auesburg nach Nürnberg über 231 km im bpurt vor dem Belgier Ward Peeters. Das ge- ichlossen einkommende Feld wurde auf den achten Platz gesetzt. Auf den letzten Kilo- metern unternahm der Luxemburger Bintz einen erfolgreichen Ausreißversuch, durch enen Defekt wurde er jedoch um seine Chance gebracht. Im Gesamtstand des Ren- nens ergaben sich kaum Aenderungen. Der bester Isidor de Rijck ist nach wie vor Trä- ber des grünen Trikots. Toto-Quoten West-Süd-Block: Zwölferwette: 1. R. 44 628,80 2. 1102,70 DM; 3. R. 70,10 DM. Zehner- Vette: 13 668,50 DM; 290, DM; 28,50 DM. Nord-Süd- Block: Elferwette: 1. R. 173 138, 5 2. R. 1282,— DRM; 3. R. 97.— DM. Drei- 1 erwette: kein Wetter mit 13 richtigen Ibs. 1. R. 30 012, DM; 2. R. 157,50 DM;: 3, o DRI. Pferde-Toto: Gewinnrang; 1. 1 Nur 8 Starter, daher nur ein Rang(8) 2702,30 DM. Wiesbaden ausdrücklich vom Regierungs-Prä- sidenten genehmigt worden und damit auch eine Besteuerung des Länderkampfes. Nach genauer Ueberprüfung will sich die Stadt entscheiden, ob gegen das Urteil des Gerichtshofes innerhalb der Frist von vier Wochen Einspruch erhoben werden soll. Ringerturnier in Kirrlach Manfred Spatz war ungefährdet Ringertburniere werden immer mehr zu einer zugkräftigen Angelegenheit—, erneuter Beweis hierfür das am Sonntag beim KSV Kirrlach veranstaltete Turnierringen der Bantam-, Fe- der- und Weltergewichtsklasse. Im geheimen rechneten die Gastgeber mit drei Siegen, doch machte der Feudenheimer Manfred Spatz einen Strich durch diese Rechnung. In der von neun Ringern besetzten Bantamgewichtsklasse War er der dominierende Kämpfer. K. Martus Wurde mit 4 Fehlerpunkten Zweiter. Sehr gut kämpften in der Federgewichtsklasse Hock (KSV Eirrlach) und Schäfer(SpVgg. Ketsch) um die Siegespalme, die sich mit einem Fallsieg im Finale Hock holte. Ein Selbstwurf von Lothar Martus(KSV Kirrlach) gegen Sammet (ASV Heidelberg) im Weltergewicht brachte Martus nicht entscheidend zurück, zumal er später alle Gegner schulterte und mit 3 Fehl- Punkten vor Held(SV 98 Brötzingen) Sieger diesr Gewichtsklasse wurde. Müller errang zwei Abbruchsiege hervorzuheben. Vor allem der Sieg von Betzga über Nußbaum zeigt, daß der Schönauer Fe- dergewichtler langsam wieder im Kommen ist. Fr. Müller ließ seine beiden Gegner nicht über die Runden kommen. am Samstag mußte der harte Kunz II in der 3. Runde aus dem Ring genommen werden, während sonntags Eier- mann kein geeigneter Gegner für den badi- schn Weltergwichtsmeister war. Ergebnisse: Schönau— Refehs bahn Sv: Bantam: Bauer Punktsſeger gegen Hügel; Leicht- gewicht: Schmitt Sieger durch k. o. in der 2. Runde gegen Hintelang; Weltergewicht: Kraus verliert nach Punkten gegen Hetzinger; Halbmit- telgewicht: Seifert Sieger durch Abbruch in der 2. Runde; Mittelgewicht: schmitt Schrott unent- schieden; Leichtgewicht: Betzga Sieger durch k. o. in der 2. Runde gegen Hürtgen(VfR); Welter- gewicht: Fr. Müller Sieger durch Abbruch in der 3. Runde. Ergebnisse: Schönau— KSV 13864: Ben- tamgewicht: Bauer Punktsieger über Bauer; Fe- dergewicht: Betzga Punktsieger über Nußbaum; Halbweltergewicht: schmitt Punktsieger gegen Einsinger; Weltergewicht: Rozanowsky Sieger durch k. o. in der 1. Runde gegen Heidinger; Weltergewicht: Müller sjeger durch Aufgabe in der 2. Runde gegen Eiermann; Halbmittelgewicht: Seifert verliert durch Abbruch in der 2. Runde gegen Frei; Mittelgewicht: schmitt verliert durch Abbruch in der 2. Runde gegen Kratzmeier. F. H. 9 Nach einem an Boxkämpfen reichen Wo- chenende sei uns hier eine kleine Nachbetrach- tung gestattet. Die Veranstaltung im Eisstadion verzeichnete einen überwältigenden Erfolg. Die Boxer auf dem Waldhof hatten ebenfalls regen Zuspruch, und die Schönauer, die gleich zwei- mal boxten(also vier Veranstaltungen am Wo- chenendel), haben ohnehin immer guten Publi- kumszuspruch. Dies sind erfreuliche Zeichen. Mannheim ist auf gutem Wege, eine Hochburg des Boxsportes zu werden. Es liegt nun an den Funktionären aller boxsporttreibenden Vereine, uneigennützig ein gemeinsames großes Ziel ins Auge zu fassen. Das Stichwort lautet: Kreisstaffel! Kloth Jugoslawen erbitten Asylrecht Wie erst am Montag bekannt wird, haben die Angehörigen des jugoslawischen Oiympia- Achters— ausgenommen zwei Mann— am Freitag beim hessischen Innenministerium um Asylrecht in Deutschland nachgesucht. Das Innenministerium hat dieses Gesuch nach Bonn weitergeleitet, wo über den Antrag der Jugoslawen entschieden wird. Sl erfolgreichster Verein in Durlach Mannheimer Schwimmer errangen 21 erste und vier zweite Plätze Der ASV Durlach veranstaltete am Wochen- ende landesoffene Schwimmkämpfe aus Anlaß seines 50 jährigen Vereinsjubiläums. Sie gaben Wertvolle Aufschlüsse über die Breitenarbeit, die in den großen badischen Schwimmvereinen geleistet wurde. Erfolgreichster von neun star- tenden Vereinen war der SVy Mannheim, der insgesamt 21 erste Plätze und vier zweite Plätze in 59 Wettbewerben errang. Nächst er- folgreicher Verein war 99 Neptun Karlszuhe mit 16 Siegen und 19 zweiten Plätzen. Je sechs- mal trugen sich Bruchsal und Durlach, je vier- mal Eßlingen und Gaggenau und je dreimal der KTV 46 Karlsruhe in die Siegerliste ein. Auf der großen Linie brachte das Geschehen erbitterte Zweikämpfe zwischen SVM und KSN 99. Zum ersten Male— und dies war der schönste Sieg der Mannheimer— konnten sie dabei die große Bruststaffel(10 mal 50 m) ge- winnen. Unter den zahlreichen SVM- Siegen verdient der erste Platz von Lutz Kneis über 100 m Kraul(1:09) besondere Erwähnung. Straßenpreis von Weinheim „„ gewann Mühlburger Heinz vogel Vor etwa 8000 Zuschauern wurde am Sonn- tag das Radrennen um den Großen Straßen- preis von Weinheim ausgetragen, an dem sich 60 Fahrer aus Baden, Hessen und aus der Pfalz beteiligten, Das Rennen der Hauptklasse über 56 Kilometer gewann Heinz Vogel(RV Sturm Mählburg) in 1:35:56,3 Stunden knapp vor Willi Grieshaber RRC Endspurt Mann- heim), Franz Wiegand(TSV 86 Heidelberg) und Adolf Kretzler(RV Wiesental). Im Rennen der A-Jugend über 32 km siegte Willi Altig(RRC Endspurt Mannheim). Großfahndung nach den Bankräubern/ Belohnung auf 5000 DM erhöht Frankfurt. Die Fahndung nach den beiden brutalen Bankräubern, die— wie be⸗ richtet— am Samstag eine Filiale der Deutschen Effekten- und Wechselbank in Frank- furt-Bockenheim überfielen, zwei Angestellte durch Pistolenschüsse töteten und einen dritten schwer verletzten, läuft auf vollen Touren. Die Bank hat die vom Frankfurter Oberstaatsanwalt ausgesetzte Belohnung für die Ergreifung der beiden flüchtigen Ban- diten Johann Georg Miaiß und Karl Maikr anz oder für entsprechende Hinweise von 1000 DM auf 5000 DM erhöht. Die umfangre ichen Fahndungsmaß nahmen sind inzwischen auch auf das sowjetische Besatzungsgebiet und durch die„Interpol“ Unternationale Polizeiorganisation) auch auf das Ausland ausgedehnt worden. Der 27 jährige Mechaniker Johann Georg Maiß dinkes Bild)— wahrscheinlich der Haupttäter— ist 1,70 m groß, hat Bellblondes glattgescheiteltes Haar und trug ein buntkariertes Hemd. Sein Komplice, der 24 Jährige Tischler Karl Maikranz(rechtes Bild) ist 1,78 m groß, hat schwarzes Haar und trug einen Bart. Am linken Arm soll er ein SS-Blutgruppenzeichen tragen. Dem Inlunds-Obstmurkt droht Erliegen Obsterzeuger protestierten in Weinheim/ Einfuhrstop gefordert Weinheim. Die bedenkliche Entwicklung auf dem deutschen Obstmarkt, die infolge der ausländischen Einfuhren dazu geführt hat, daß Birnen und Aepfel z. Z. nahezu un- verkäuflich sind, gab den Anlaß zu einer stark besuchten Protestkundgebung, die am Sonntagnachmittag in der Halle des Wein- heimer Obstgroßmarktes stattfand. Dabei sprachen der Vorsitzende des Bezirks-Obst-, Wein- und Gartenbauvereins, Martin Bitzel sowie Marktleiter Dr. Gugelmeier. In Hen Ansprachen wurde lebhafte Kritik an den Wirtschaftspolitischen Maßnahmen des Bun- des geübt, die in der anschliegenden De- batte noch in verstärktem Maße zum Aus- druck kam. Schließlich wurde eine Kommis- sion gewählt. Sie hat an den Bundeswirt- schaftsminister, an den Badischen Landes- verband der Obst- und Gartenbauvereine und an den Bauernverband in Württem- berg-Baden folgende Entschließung gerich- tet: „Die in Weinheim in der Verkaufshalle versammelten Obsterzeuger lenken die Auf- merksamkeit von Regierung und Oeffent- lichkeit auf den Zusammenbruch der Er- zeugermärkte hin. Trotz der Haupterntezeit an deutschem Obst sind Waren aus dem Ausland in einem Umfang eingeführt wor- den, der den Absatz der inländischen Er- zeugung nahezu zum Erliegen brachte. Da- durch sind die Obsterzeuger um den Lohn ihrer in diesem Jahre besonders schweren Berufsarbeit gebracht worden. Die Obst- erzeuger sind nicht gewillt, die ihre Exi- stenz bedrohenden falschen Maßnahmen kampflos hinzunehmen. Wir fordern von allen verantwortlichen Stellen die zeitliche, räumliche und mengen- mäßige Lenkung der Einfuhren, sowie einen sofortigen Einfuhrstop, bis der Absatz der einheimischen Erzeugung gesichert ist.“ Außerdem wurde die Anregung gegeben, zusammen mit dem Bundestagsabgeordne- ten Freudenberg und Dr. von Brentano beim Bundeswirtschaftsminister Erhard Vorstel- lungen zu erheben. Neue Bauernsiedlung Weinheim. Hier ist am Wochenende das Richtfest für acht Höfe des zweiten Bauab- schmittes der Weinheimer Bauernsiedlung gefeiert worden. Der erste Bauabschnitt mit 14 Höfen steht kurz vor seiner Vollendung. Die Kosten für einen Hof in der Größe von zehn bis fünfzehn Hektar betragen etwa 80 000 DMark, die von der badischen Land- siedlungs- Gmb. Karlsruhe aufgebracht Werden. 60 000 bei der Schloßbeleuchtung Glanzvoller Höhepunkt und Abschluß der„Heidelberger Blumentage“ Heidelberg. Den Höhepunkt der„Heidel- berger Blumentage“ bildete am Samstag abend die Schloßbeleuchtung und das große Feuerwerk an der alten Brücke. Tau- sende von Besuchern aus dem In- und Aus- land waren in die alte Universitätsstadt ge- kommen, um sich dieses traditionsreiche Er- eignis anzusehen. Das Verkehrsamt der Stadt schätzt, daß etwa 60 000 Personen die Straßen, Gäbchen und Anhöhen zu beiden Seiten des Neckars füllten, als pünktlich um 21.30 Uhr ein Salutschuß den Beginn des Lichterspiels ankündigte. Der Abend wurde von herr- lichem Sommerwetter begünstigt. Bereits am Nachmittag hatte eine un- übersehbare Menschenmenge die Straßen der Stadt umsäumt, um das im Rahmen der „Blumentage“ veranstaltete„Auto-Blumen- Korso“ zu bewundern. Unter den über 20 Fahrzeugen, die sich am Corso beteiligten, befanden sich auch einige der amerikani- schen Besatzungsmacht. Mit einem„fröh- lichen Rätselraten“ im Königssaal des Schlos- ses wurden die„Blumentage“ am Sonntag⸗ abend abgeschlossen. Turbulentes Wochenende Schwetzingen, Ueber Samstag und Sonn- tag spielten sich in Schwetzingen und in der näheren Umgebung eine Reihe turbulenter Geschehnisse ab, die neben einigen Verletz- ten auch ein Menschenleben forderten. Schwetzingen meldet einen tödlichen Ver- kehrsunfall in der Zähringerstraße, die nächtliche Jagd nach einem Manne, der mit einer Pistole wild in der Gegend herum- kuchtelte und alles umzulegen drohte, die Belästigung eines Ehepaares durch Neger in der Innenstadt, etliche Bierleichen und Schlägereien, bei denen es noch mit obliga- torischen Schrammen abging. Auf der Ret⸗ scher Landstraße überschlug sich aus bisher unbekannter Ursache ein Opel„Kadett“, der von vier Litauern besetzt war. Die Polizei kam an diesem Wochenende nicht zur Ruhe. Der Schlopplatz in Schwetzingen bot— um auch die erfreuliche Seite festzuhalten Sonntag wieder das seit Wochen gewohnte großstädtische Bild: Der Strom der Omi busse aus allen Gegenden Deutschlands und aus dem Ausland rig auch in den späten Nachmittagsstunden nicht ab. Drogistentag 1952 Heidelberg. Vom 19. bis 25. August wird in Hamburg der Deutsche Drogistentag 1952 in Verbindung mit einer Fachausstellung stattfinden. Gleichzeitig wird eine internatio- nale Arbeitstagung veranstaltet, zu der Dele- gationen aller Mitgliedstaaten der Konföde- ration europäischer Drogistenverbände“ er- Wartet werden. 8700 Kurgäste Freudenstadt. In Freudenstadt sind um Monat Juli 8700 Kurgäste gezählt worden. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste betrug bei den Besuchern aus dem Inland etwa viereinhalb Tage und bei den Ausländern rund zweieinhalb Tage. rr f Dig. OP UHER Mannheim, 0 Ag für dure dupengater! Universumstraßge [Skschkkrs-AuZ EIGEN] 6.9 el, 42778 Dächer, Konditor- Hoch- U. 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Schwager und Onkel, Herrn 5 0 0 0 I f 15 MAN N& 00 4 „eben meln gelbes Magenlelden Franz Ganter au 8, 4 Manmn⁰f,᷑:, dn 5, 4 b wischen Ielbenscnaff Un 100 gebrauche ich nun schon mehrere Jahre Klosterfrau Melissengeist. Er tat mir jedesmal gute Dienste. Jetzt r bin ich 70 Fahre alt und fünle mich 80 jung as[ VERSTEIOERUNeEN wenn ich 30 wäre!“ So schreibt Herr Hieronymus Hannig, Steinhude a. Meer. Großen Haidenerstr. 48. 7 E.. 2 Auch seine Zuschrift bestätigt, was Unzählige am ei- 14 on 66— genen Leibe erfuhren: Der echte Klosterfrau Melis Morgen Mittwoch, ab 9 u. 15 Uhr sengeist, der ist das ideale Hausmittel für Kopf. Mannheim, P 7, 8, Nähe Wassert. heute morgen allzufrün ins bessere Jenseits abberufen. Er verschied nach kurzem, schwerem, mit großer Geduld ertra- genem Leiden im Alter von 61 Jahren, versehen mit den 8 der kath. Kirche und ergeben in Gottes heiligen Willen. Sein Leben war nur Arbeit und Sorge für das Wohl der Seinen. Gott lohne ihm seine Güte mit seinem ewigen Frieden. 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Der Schweizer Uhrenexport nach USA war wäh- Pfiichtet, die Höhe der Rate, die der Ab- gybeschuldner seiner Berechnung zugrunde- gelegt hat, zu prüfen. Werden Abgabeschul- dem der Hypothekengewinnabgabe, die als öftentliche Last auf dem Grundstück ruhen, fflatginalie des Tintenfische: Sozialprodukt wägen, nicht zählen Seite 1 1951 und zwar beim Brutto- Sozialprodukt um 400 Millionen DM, beim Netto-Sozial- produkt(zu Marktpreisen) um 500 Mill. DM und beim Volkseinkommen um 600 Mill. DM. Der Haken an der Sache ist der Anstieg f 8. 5 ze rend des zweiten Weltkrieges von 1,2 Mil- abgelöst, so erlischt die öffentliche Last nur. Allenthalben mehren Sieh Stimmen, die des öffentlichen Verbrauches zu Lasten des I J ecktertecne Uhren und Uhrenteile zu lionen Stück(im Jahre 1935) auf 11,5 Millio- in Höhe der abgelösten Beträge.. 0 privaten Verbrauches. Während der Staats- 5 5 entspricht der besten Tradition der ame- nen Stück gestiegen. Leicht vorstellbar, dag Hinsichtlich der steuerlichen Behandlung 4„ daß der Kreditplafond verbrauch— hauptsächlich wegen der Be- m en 3. 3 Truman für den künftigen Bedarf die sieht die Verordnung vor, daß der Ablö- 3 e 5 51 ond sstaung r Prozent an- „ erue Fort 5 Unren die Hälfte des schweizeri- amerikanische Industrie entlasten und die sungsbetrag nicht abzugsfähig ist. Werden. 5 d daß die Verschuldung stieg, verminderte sich der Anteil des pri- lin Suren ports in dle 5 1 Schweizer Industrie stärken will. die nach Paragraph 176 Abs. 2 des Lasten- 2 5 1 155 2— infolge 1 5 vaten Verbrauches am Brutto- Sozialprodukt Thoma e 55 Zeug often. 3. Staatspolitisch dachte, ausgleichsgesetzes auf die Kreditgewinnab- 155 e e eee e e im zweiten Halbjahr 1951 auf inen magnahmen zur Folge gehabt. Wich- eil ja i ni f 5 n gabe nachzuentrichtenden Zinsen abgelöst, so eraus Suten e 56 Prozent im ersten Halbjahr 1952. der Gegen e ja immerhin noch diplomatische Ver- 2 215 1 5 gehend zurückging. Gleichzeitig wird darauf N.. ger zel Jeden, das die defsHoltti Cns that cr. handlungen im Gange sind über die Behand- tet der detür zu entrichtende ablösungsbe. hingewiesen, daß sich die„Konfiskatorischen Schlüssig ergibt sich daraus, daß das zanle] ne in ae Künde Jener geatbeftet Hatte, lung deutschen Vermögens in der Schweiz, tag als Betrlebsausgabe zu behandein Bei ee ee eldabschöpfend aus- Slelchgewicht gestört ist. Frage: Kann diese 20 Unt altter 8 haben, daß die„Escape Clause“ wobei die Schwei a 2, der Ermittlung des Gewerbeertrags ist der tent 8 Gleichgewichtsstörung nicht behoben wer- r e vorausgesae 5 0 5 3 1 die Schweizer sich sehr stark zur 8 N a wirken. a 1 5 i 5 anch ene donterter. 3 5 Wehr setzen gegen die konfiskatorischen Ge- Ablösungbetrag dem einkommensteuerlichen f isfüh d Schluß den, indem mit dem Zünglein an der Waage . wenlengen entgehen können. 1 lüste der Amerikaner. Gewinn hinzuzurechnen. VV 5 1 3 eee 555 Es 8. 5 N b ikani äs! ü a j 1 j 3 11 infolge zunehmenden Gewichtes hinunter- ZZ7)77777)7////%V%VVVVVVCVVCCCCCCCCCFCCCCC c ese 1 5 Amerika bisher nicht selir Wüänleri it institutionelle Inflation, jedoch aten o- geht nämlich nicht um den Schein eines bar rauhe Töne schlug Othnell G. Williams, r Wählerisch mit 5 Sozialproduktes, das nach starkem Anstieg Sqzialproduktes, sondern um das Wirk zsident der„Clock Manufacturers der Handhabung der„Escape-Klausel“. Die nicht mehr Kohle 1 f 1 5 Soꝛialproduktes, sondern um ner America“(= Uhren-Industrie- Tschechoslowakei weiß 7 ein Lied zu(Hi.) Im Rahmen der Ablösung des deut- 55 5 F 75 1 liche Sozialprodukt, das heißt 7 vorn 1 ſerband in US) an, als er zu dem Thema singen und wenn von„Escape-Klausel“ die schen Kohle-Verkaufs wird ein Bundeskoh- Halbjahr 1951 60,2 Mrd. DM: erstes Halb-* Volke zu erarbeitende Vermöge Schutz vor der Schweizer Uhrenkonkurrenz“ Rede ist, dann lassen die amerikanischen lenverband gegründet werden, dessen Or- jahr 1952 60,3 Mrd. DM). Im Hinblick auf 5 ane Versammlung einberief. Hier handle es ach— 80 sagte er— um eine direkte aus- ndische Einmischung der amerikanischen Ferwaltungspolitik, die ohnedies aufgedeckt und untersucht werden müsse. andere Töne schlugen die Tabakpflanzer Marylands an, denen von schweizerischen kunden bedeutet worden wär, die Tabak- kute müßten stark reduziert werden, wenn dle Uhrenzölle erhöht würden. Der Gouver- neur von Maryland, die Repräsentanten und genatoren wurden mobilisiert, in Washing- on Einspruch gegen die Zollerhöhung zu er- geben, Aehnliches taten die amerikanischen ſſelzen- und Baumwollpflanzer und die mächtige Gewerkschaft CIO richtete an Prä- adent Truman den Wunsch, die Uhrenzölle nleht heraufzusetzen. 5 im allgemeinen handelt es sich doch bei desem Widerstreit der Meinungen lediglich um die Wahrnehmung jeweils eigener Interessen auf Kosten des anderen Wirt- Schaktszweiges. Dem Präsidenten stand die„Escape- Klausel“(Ausweichklausel) zur Verfügung, nit deren Handhabung es leicht möglich ge- pesen wäre, die Zölle für Schweizer Uhren m erhöhen. Es ist nicht ganz durchsichtig, ob Truman: ſrelwirtschaftliche Tendenzen ſerkolgte, etwa im Sinne der Zeitung Moines fegister, die im Lande Iowa herauskommt nd die Frage stellte: Welches ist der rich- ige Weg der freien amerikanischen Wirt- ſchaft, der der vermehrten Regierungshilfe durch Zollerhöhungen, oder der des Versuchs der Vereinigten Staaten, eine billige Uhr von boher Qualität zu produzieren, wie es die United States Time Corporation“ gegen- puͤrtig durch Entwicklung einer verbesserten Roskopfuhr versucht; an den Rustungsbedarf in Uhren dachte. Annähernd 90 Prozent des Auftrags- elnganges der amerikanischen Uhrenindustrie Käse-Importeure und Exporteure die Lip- penwinkel melancholisch heruntersinken: „Escape it's cheese“( Ausweichklausel ist Käse). Tex Ablösungs-Abgabe im Zuge des Lastenausgleichs Hi. Eine Verordnung über die Ablösung der Lastenausgleichsabgaben wird im Bun- desfinanzministerium zur Zeit vorbereitet. Danach sollen alle noch nicht fälligen Lei- stungen jederzeit mit ihrem Barwert abge- löst werden können mit dem Ziel, möglichst Kurzfristig für den Lastenausgleich größere Mittel zur Verfügung zu erhalten. Als ablösungsfähige Lastenausgleichsab- gaben sieht der Verordnungsentwurf die Ven mögensabgabe, die Hypothekengewinn- und die Kreditgewinnabgabe vor. Die Ablösung soll erfolgen können durch: 1. Vollablösung durch Vorausentrichtung aller noch nicht fälligen Vierteljahresbeträge oder sonstigen Teilleistungen(Raten), . 2. Teilablösung durch Vorausentrichtung eines gleichen Teils jeder der noch nicht fal- ligen Raten. 3. Ratenablõsung durch Vorausentrichtung der nächstfälligen oder der letztfälligen Ra- ten. Die Ablösung hat mindestens die Raten eines Zeitraumes von 3 Jahren zu umfassen. Zur Berechnung des Barwertes ist bis zum 31. Dezember 1954 ein Zinssatz von 10 Prozent zugrunde zu legen. Der Ab- lösungsbetrag ist jeweils nach einer Tabelle zu berechnen, die der Verordnung beigefügt sein wird. Dabei wird der Ablösungsbetrag, wenn die Ablösung vor dem Fälligkeits- monat der ersten noch nicht fälligen Raten erfolgt, für jeden vollen oder angefangenen Monat, der dem Fälligkeitsmonat voraus- geht, um 0,8 Prozent gekürzt. Dies entspricht etwa einem Jahreszins von 10 Prozent. De- bei sind bei der Berechnung des Ablösungs- betrages gewisse Vergünstigungen außer gane der Bundeskohlenrat und das Bundes- kohlenamt sein werden. Der Bundeskohlenverband(BRV) wird eine bundesunmittelbare Körperschaft des öffentlichen Rechts sein. Seine Mitglieder werden sein: 5 1. Alle Unternehmen und Betriebe. die Kohle gewinnen oder erzeugen, wenn sie in der Kohlenwirtschaft mindestens 100 Per- scmen beschäftigen: 2. die Gemeinschaftsver waltung für den Ruhrkohlenbergbau und die Absatzgesell- schaften der sonstigen Kchlenreviere des Bundesgebietes. Der Bundeskohlenrat soll aus höchstens 30 Mitgliedern bestehen, die sich zu je einem Drittel aus Vertretern der Mitglieder des BKV und der zuständigen Gewerkschaften sowie zu je einem Sechstel aus Vertretern der Kchlen verbraucher und des Kohlen- großhandels zusammensetzen. Da die Ver- treter der Betriebe normalerweise die Ar- beitsdirektoren und damit Gewerkschaftler sein dürften, ist nach den jetzigen Plänen zu erwarten, daß der DGB im Bundeskohlen- rat(BK RN) eine Mehrheit haben wird. Der BRKR wiederum wählt den Vorstand des Bundeskohlenamtes(BKA). Die Ausgaben des BRV werden aus Beiträgen der Mitglieder bestritten. Hinsichtlich der Aufgaben des BRV heißt es, daß er berufen ist, die Ent- wicklung der deutschen Kohlenwirtschaft unter Würdigung der Ziele der europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl nach ge- mein wirtschaftlichen Grundsätzen zu för- dern. Der BKV regelt außerdem Förderung und Absatz. Die Staatsaufsicht über den BRV wird vom Bundeswirtschaftsminister ausge- übt. Dazu bestellt der Bundeswirtschafts- minister einen ständigen Beauftragten. Schließlich ist von Bedeutung. daß vor- gesehen ist, dem BRV öffentliche Aufgaben und solche, die sich aus der Verwirklichung des Schumanplanvertrages ergeben, als Selbstverwaltungs- oder Auftragsangelegen- heiten übertragen zu können. Diese Ermäch- die Erhöhung der Abschreibungen— die wiederum auf die vorangegangenen größeren Investitionen zurückzuführen sind— errech- net das bundesstatistische Amt einen Rück- gang des Netto-Sozialproduktes(zu Markt- preisen) und auch des Volkseinkommens gegenüber dem vorangegangenen zweiten Halbjahr 1951 um 200-300 Millionen DM. Die Gretchenfrage lautet: Kommt es auf eine nominelle Erhöhung des Sozialproduk- tes an oder kann innerhalb gleichbleibenden Sozialproduktes reale Kaufkraft gesteigert werden; etwa so, daß die realen Abnahmen sich vermehren? Sie haben sich nämlich ver- ringert gegenüber dem zweiten Halbjahr Ungeleugneter Protektionismus? (Vp) Die norwegische Regierung wird un kommenden Frühjahr einen Fünfjahresplan für die wirtschaftliche Entwicklung Norwegens vor- legen, wie Ministerpräsident Oscar Torp ankün- digte. Einzelheiten des Planes gab Torp nicht be- kannt Er betonte jedoch, daß seine Durchführung nicht zu einer einseitigen Begünstigung gewisser privater Geschäftszweige führen dürfe. Zweck des Plenes sei, die Grundlage für eine gesunde und gedeihliche Entwicklung des ganzen Volkes zu schaffen. Jugoslawiens Investitionseinschränkungen (UP) Einer„Tanjug“-Meldung zufolge hat der jugoslawische Ministerrat beschlossen, im kom- menden Haushaltsjahr die Investitionen der staat- lichen Wirtschaft um 60 Prozent einzuschränken. Von dieser Maßnahme werden alle Wirtschafts- zweige mit Ausnahme des Transport- und Ener- Sie- Wesens betroffen. Marktberichte Handschuhsheimer obst- und Gemüsegroßmarkt vom 18. August 1952 (ooh) Trotz geringer Anfuhr mäßige Nach- frage. Tomaten und Zwetschgen gefragt. Es er- zielten: Pfirsiche 145, Reineklauden 8—11, Zwetschgen 15—19, Tafeläpfel 8—18. Tafelbirnen 3—23, Kopfsalat 8—13, Endivien 6—10, Rotkohl 10, Buschbohnen 11—16, Stangenbohnen 18—26, Toma- ten 14—19. Weinheimer Obst- und Gemtsegroßmarkt vom 18. August 1952 (ooo) Guter Absatz in Zwetschgen und Pflr- Sichen, dagegen in Birnen und Aepfeln Verkäufe schleppend(Deberstände). Es erzielten: Zwetsch- gen 10—20, Mirabellen 10—20, Reineklauden 8—12, Pfirsiche 1240, Brombeeren 24—28, Birnen 6—23, Aepfel 8—16, Tomaten 8—16, Bohnen 15—31, Gur- ken 10—15, Rotkohl 12, Kopfsalat 8—12, Paprika 30. Ab sofort werden nur noch an den fünf Wochen- tagen von Muntag bis Freitag Anlieferungen durchgeführt. Die Annahmezeiten in der Groß- markthalle ändern sich wie folgt: Montag bis Donnerstag täglich von 7—11 Uhr und 16—20 Uhr, freitags von 7-11 Uhr. samstags und sonntags keine Annahme. Mannheimer Schlachtviehmarkt(amtlich) vom 18. August 1952 Auftrieb: Großvieh 581(in der Vorwoche 603), Kälber 321(226), Schweine 1414(1900), Schafe 46 (10). Preise für je ½, kg Lebendgewicht: Ochsen A 90-103(90—102), B 8590(80—85), Bullen A 90—103(90100). B 81—90(80—90), Kühe A 75—83 bis 148, B 120-131, C 103-118, P bis 100, Schweine A 12 bis 133, BI 128-126, B II 132-134, C. 132-134. D 130-138, Sauen G II 110120, Schafe 10-90. Marktverlauf: Großvieh langsam, Ueberstand. Kälber schleppend, Veberstand. Schweine langsam, Ueberstand, Schafe flott, geräumt. Mannheimer Produktenbörse Offizielle Notierungen der Mannheimer Produktenbörse vom 18. August 1952 (p) Inlendsweizen südd. Herkunft DM 4.3 dis 44, Inlandsroggen 4141,50, Braugerste 4d bis 49,50, Inlendshafer alter zu Futterzwecken 7 bis 38,50, Industriehafer 3939,50, Weizenmehl Type 550 62,98, Type 630 62,75, Type 812 59,95, Type 1050 57,25, Brotmehl Type 1600 53,25, Roggenmehl Type 1150 55, dto. Type 1370 53, Weizenkleie 26, Roggen klele 24,5025, Weizenbollmehl 27,50, Biertreber 26—27, Malzkeime 26,5027, Rapsschrot 24,5025, Erdnuß kuchen 45, Sojaschrot 48,50—49, Kokosschrot 31,50, Palmkernschrot 31. Tendenz: stetig, Futter- mittel fest. Kartoffeln 99,50. Alle Freise per 100 kg mit Ausnahme von Kartoffeln per 50 k Mehlpreise alle einschließlich Sack. Frankfurter Effektenbörse vo m 18. August 1932 p) Im vordergrund des Marktgeschehens standen Bergbauaktien, von denen Stahlverein bevorzugt gekauft und um rund 6% erhöht Wur- den. Gutéshoffnungshütte lagen 3% fester, Hösch und Klöckner um je 4, während sich bei den übrigen Montanpapieren Befestigungen bis 3% ee Betracht zu lassen. iederum ind Bestellunge A N 1. 1 3811 7(unv.), B 64—75(6774), C 47-57(5058), D bis 47 ergaben. Stark nach oben tendierten wiede Film! ungen der Armee, der Flotte und In Falle der Ablösung hat der Abgabe- tigungsklausel, die dem BRV ermöglicht. sich(50, Parsen& 90-103(5010, B 3090(unv.), einige Maschinenwerte, von denen Lanz um 5 7 schuldner, wenn er Vermögens- oder Kre- in den. über 8 1 3 bia ber 8e Bsg Lug g nee denz 3 10, 30 0. bester inngesctet biugtent br 1 J 8 5 europäischen meinscha von ohle un bis 115(unv.), D bis 90(unv.), Schweine A 134—140. 2% fester umgesetzt, mußten a davon wie- steinkohlenförderung 1 ablöst, dem Finanzamt, 5 einzuschalten, erscheint den zustän- B 138140(12-132), B II 18140(12120, C der 1% ebseben, Id Farben zu 97 gesucht Farben A517 vom bis Gesamtförderung Tageskörderung oder wenn er Hypothekengewinnabgabe 8. f 1 135—140(125—135), D 134-139(124133), Sauen G1 Giro 94 Geld und 94½ Brief. Mit einem Tages- 1 Tonnen Tonnen ahlöst, mitzuteilen, für welche Abgabe“ digen Stellen offenbar deshalb notwendig, 120-128(idd-1160, d HI 113118(100105), Senate Sewinm von 6% bleiben Conti Gumm zu erwänh⸗ 5 1.1. 11 5 3 schuld die Ablösung gelten soll und welche um der Bundesregierung die Erfüllung die- 9855 e e e 3 5 5—. 5 3. e Fiat, Sele 2 l . J. 31. 1. a 2 3 N 1 eberständ, Kälber langsam geräumt, weine bach, Dynamit Nobel, Karsta ew umd W 11 5 10 72 00 415 200 reren oder Raten er nach seiner Be- ser Aufgaben zu erleichtern. 5 lar See 8 Tucherbräu, Schieß pius 30%, Je 1% niedriger I. J.„3.. Technur. 1* 3 ir e e 5 V 5 5 1 4 n 25 en Chem. H 14 0 Ma- 30 9 710 000 40 90 Für 7„„ e Deutsche Pharmazeuten: Fehlanzeige Keidelberger Schlachtviehmarkt(amfifeft) fes. Didier verleten e 2. 1 1 31. 6 10 050 000 402 100 der Abl llt. itdunktes(p)) Mehr als 1600 Pharmazeuten aus den ver- om 13. August 1952 danken bis ½% abbröcktelnd, dagegen mußten 5 5. 9 200 000 401 000 8 sung 81 aragraph 4 des Steuer- einigten Staaten und 18 anderen Ländern nehmen WD) Auftrieb: 28 Ochsen, 30 Bullen, 74 Kühe, BHG 3% höher bezahlt werden. Nordd. Lloyd um 1 10 530 000 390 000 säumnisgesetzes. Der Ablösungsbescheid gilt an der am 17. August eröffneten Tagung der 4 Färsen, 221 Kälber, 533 Schweine, 48 Schafe. weitere 2% auf 45 ansteigend. Versicherungen plus 4% 1 2 232 200% eis Fteuerbescheld im Sinne der Reichs- Pie. Pasdestepuflik ist Gabel allerdings ncht wer- B 3nd, Bunten K. G8.-J00, S. 50.60 Küßte u. 2 Plus 4. Bense rüntger ab welter 2885. . 5 5 5 7 e Bundesrepublik ist da allerdings nicht ver-„Bullen 100. B 5 e A Plus 2. Börsenschluß ruhiger ab weiter fest. U. 8. 17. 8. 2343 971 390 662 abgabeordnung. Das Finanzamt ist nicht ver- treten. B 60-70, C 50-58, D bis 48, Färsen 92-102, Kälber A 132 Stahlverein schlossen 217½ bez. 2 8 55 4 IHIIEIInonf „„ Stoppt Zcthnzerfall! L 8 K RAFTFTFAHRZEUGE 3 VERK AU e E Mietwyag Pk W., OPEL oder vW en Eilt! Guterhalt. eich. Schlafzimmer, fast neue mod. Küche m. wß. Herd u. Gasherd, evtl. Radio, zu verkf. 1 gr. schönes Zimmer wird frei. (Wohnberechtigt 1 Pers.). S Telit AN SFBoOrk Adr. Honstruhleure einzus. unt. Nr. A 45172 im Verlag. 2 guterh. Betten m. Matr. billig ab- für Armaturen, pneumatische u. hydraulische für längere Zeit von Verlagsvertretung 08 ö 2 sofort gesucht. Gerz 3171 5 5 5 eräte von v pfälzischer Indust rofesle Lastenausgleich leien gemachl! Angebote unter Nr. Ps 45242 an den Verlag. 8 e 9 ee eee ch Kleiderschrenke Bewerbungen unter Nr. P 45174 an den Verlag. 5 66 ab 95.— DM. M UB E L- WII D, e in den nöchsten lagen wird ausgeliefert: Mote ro 1 le +„G0 660 Aker Meßplatz-Bunker.(Telzahis.) in reudenheimer Haush. kinderlose Ich garantiere ehrl., felgig. ungen ee Kompl. Sattlereinrichtung weg. 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Krauß unter Nr. P 0265 an den Verlag. a 15 2 8 Mannheim, Haus Fürstenberg,. am Wasserturm 4 le och u. Zeltschtiftenhendel u. Verleg Dr. Hees KG. ban Friedrichsplatz 1 Teleten 1 Pech un n nene, g. 1— halt oder als Verkaufshilfe.- An- 8.00 Uhr„ Mannheim, R I, 4-6 Neue Tageslehrgänge: gebote unt. Nr. 0302 an den Verlag. 1— 1. Jahreslehrgänge mit Vollunterricht für Schulentlassene(Volks- — schüler nnen) der 8. Klasse werden für den Besuch einer Be- VERKRNRUEERIN — rufsfachschule freigegeben). Beginn: 1. September 1952. Jul 2. Halbjahreslehrgänge mit Vollunterricht für nicht mehr Berufs- 1. Kraft für Konfektion u. Textil, 2 2 schulpflichtige(mittlere Reife, Abitur). Beginn: 8. September 1952. sucht sich zu verändern, ganz- od. Traubenzucker 5 Vitamin 81 3. Am Nachmittag Lehrgänge in Stenographie und Maschinen- halbtagsweise. Zuschriften unter 0 10 mit schreiben. Beginn: 8. September 1952. Nr. P 45175 an d. Verlag erbeten. 7 5 Neue Abendlehrgänge: Beginn: 8. september 1932 9 erfrischend und wohlschmeckend 1. Lehrgänge in Stenographie und Maschinenschreiben mit neuzeit- Staatlich geprüfte Bewirkt Uichem kaufmännischen und behördlichen Schriftverkehr. 5 1 lasthe k 8 5 2. Eilschriftlehrgang ab 100 Siipen. Jau IU 1-4 Nin drachwester 4 Ne korperliche und geistige leistungssteigerung 3. Lehrgänge in Buchführung, Wirtschaftslehre, kaufm. Rechnen, 4 benden—— ru Sprache usw.(Vorbereitung zur Kaufmannsgehilfen- mit gut. Referenzen sucht Stel- Sponser ch tor alle Beroff 0 n 1 Pri indernel letz portſer v. lofstätigen, körperlich v. geistig Schaffenden, Schöler rbereftung: Ausbildungslehrg, gu em. prakt. Arzthilfe. ans in Privat od. Kinderheim, eth b. Aofofahker.] Rofl, Fifa.) 5½, 20. Echefth in alf. Fachgesch. e ee ane ee pie 19 Un. l FF — A 5 E r 8 n 8 9 8 8 8 n* 5 n 1 9 K re 8 15 5 rr 855 8 5 2 3 8 N. 88 ö— a N 8 8 8 8 N 8 5 8 e 2 5 5 455 Seite 8 MORGEN Dienstag, 19. August 1932 Nr. y — konen am lLoganersee Die Deutschen in Rio f g Die sammlung Albert Riedets in Morcote Karl Elmendorfts großer Erfolg drucke Die Eröffnung der diesjährigen Ope chefre Wer, sei er Feriengenieger oder Maler, Wandteppiche und die Fülle der feinen und saison im Munizipaltheater Rio de 1 yertre durch die buckligen, engen Gäßchen von feinsten Stoffe, die allenthalben als Vor- durch die bisher in Brasilien noch 911 E. Seb Morcote im Süden des Luganer Sees hin- hänge und Portieren unaufdringlich das aufgeführte Wagneroper„Der mag Teuill. aufsteigt, um einen Aufweg zu der idyllisch Auge entzücken und zugleich ausruhen las- Holländer“ wird von der brasilianses. Ebe gelegenen Kirche des Ortes und seinem be- sen von den verwirrend feinen, fragilen Presse als voller Erfolg der neuen Kürsl, Ludwi rühmten Campo Santo zu suchen, wird— und doch so festlich-strengen Faltentwür- rischen Leitung des Theaters bezeldn kloth; wenn überhaupt— verwundert vor einem fen und Mustern der gemalten Stoffe auf Um die repräsentative Bühne Brasilien, i. A. 8. der größeren Häuser stehen bleiben, das den Ikonen. Und überall in den Räumen rein kommerziellen Interessen zu entzteh Bankk sich als„Museo Rieder“ bezeichnet und Vasen und Krüge mit den letzten Blumen hat die Stadtverwaltung Rio de 3 gesells den Wanderer willkommen heißt. Nimm es und Wildfrüchten des herbstlichen Landes. vor kurzem mit dem System der verge muna! an, dies Willkommen! Spare dir Idyll und Ein vollkommenes Museum, möchte man tung des Munizipaltheaters in private 1 muunt Kirchhof für den nächsten Tag, denn dies sagen, wenn das wache Auge absieht von presarios gebrochen und seine Leitungen Nr. 80 Haus wird dich festhalten, Heilige werden mancherlei Schäden und Versäumnisse in aus Komponisten und Musiksachverstil dich anblicken und der goldene Grund alter der Pflege und Erhaltung der Ikonen, gen zusammengesetzten Künstlers— Tafeln wird für Stunden alle Erinnerung Stoffe und Geräte. Kommission übergeben. Diese Kommi auslöschen an die grünliche Bläue des Sees„Wer soll das besorgen?“ stellt Herr übernahm die Initiative, im Rahmen J und das wache Licht über den Dächern Riedler die Gegenfrage, abends, als Ruhe Opernsaison von 1952 neben der popuis draußen. Du wirst einen Geschmack wie von eingekehrt ist und wir allein inmitten der italienischen Oper auch ein deutsches Open Weihrauch auf der Zunge haben und der Schätze eine bauchige Flasche guten gastspiel zu organisieren, dem unter zarte Ernst der Gesten, den anzutreffen Nostrano leeren. Gebürtiger Schweizer, in Leitung von Karl Elmendorff die bescnüg du dir an diesem Tag nicht im mindesten den zwanziger Jahren in den Dienst der Verantwortung für die Eröffnung vorgenommen hattest, wird dich um so Königin Maria von Rumänien getreten,„Temporada“ mit der brasilianischen gz, weniger ermüden— diese immer sich wie- legte Albert Rieder 1929 in Bukarest den aufführung des Fliegenden Holländes derholenden, wie von immer derselben Grundstock zu seiner Sammlung, angeregt übertragen wurde. Hand nachgezogenen Gesten auf den von der Königin selbst, die eine leiden- Nachdem schon der glänzende finanz Ikonen. die für uns so unwiederholbar schaftliche Ixonensammlerin war und von Erzengel Michael Erfolg eines Wochen vor dem eee sind. Der Hausherr führt seine Besucher der noch manches schöne Geschenk in den fast ausverkauften Theaters das groſe h. 1 selbst durch die vielen, fast unübersehbar oberen Räumen des Hauses in Morcote Eine rumänische Ixone teresse des brasilianischen Publikums 5h auß vielen kleinen Räume. Er tut es ohne viel zeugt. Die Sammlung wuchs, und bald war aus der Sammlung Albert diesen Versuch der Abkehr von der u er i Verweilen, weist nur da und dort auf em ein besonderes Haus für sie notwendig ge- Rieders in Morcote(Ver- herigen Routine gezeigt hatte, sieht h erkl besonders schönes Stück. erklärt die tech- worden, das. von Rieder auf weite Sicht gieiche dazu den Aufsatz Theaterkritikx der Riopresse jetzt ennie den nische Schwierigkeit seiner Herstellung in gebaut, das Wachstum der Sammlung nicht onen am Ban in dem künstlerischen Erfolg der ese cher manch gewordenen Tan, unpesentlien Deschlennigte. Bann kamen„o ich Conrads f Vorstellung des deutschen Gastspies i bele tall oft mehrmals hintereinander in allen die Kriegsjahre und Bombardements. Und en en Conrads aun neue Politik voll gerechtfertigt.„0 Jm, A0 Sprachen Europas, überhört das alberne in den Wirren des Jahres 1944 rollten zwei dieser Seite). spricht von der„Wiederaufnahme eel nicht Gekicher dreier halbwüchsiger Damen und Fisenbahnwaggons unter falscher Deklara- künstlerischen Tradition, die seit langem z chläe hat Geduld genug, einer vorlauten Frage- stellerin immer erneut zu bestätigen, daß die Ikonen in der Tat auf Holztafeln gemalt seien umd daß man wirklich diese tiefen samtenen Farben aus Pflanzen gewonnen habe. Unten warten schon neue Gäste. Vielleicht aber gewinnt dein Gesicht Vertrauen oder deine Fragen klangen ver- ständig. Dann mägst du allein durch die Räume gehen über die wertvollen Matten und Teppiche, magst das eine oder andere kostbare Gerät in der Hand wiegen, um dem Geheimnis so ursprünglicher, in aller Eigenart vollendeter Form auf die Spur zu kommen; oder— im Anschaun der ehr- würdigen Tafeln— der gütigen Strenge der Augen der Mutter Gottes oder des hl. Niko- Jaus. Das Treppenhaus kann man nur lang- sam hinabsteigen, denn dort reiht sich ein herrliches Hinterglasbild hinter das andere. Und selbst in dem kleinen Innenhof hängen unter dem weiten, von Säulen gestützten Vorsprung des Daches Haus- und Kirchen- ikonen über den bäuerlich-bauchigen Was- ser- und Weinkrügen. Die Krüge und Wein- schläuche und Wasserflaschen der Hirten, selbst im kräftigsten Dekor obne jeden Verlust der Form und von schier unnach- ahmlichem Geschmack, nehmen sich in die- ser Umgebung aus wie geheiligte Requi- siten der biblischen Bücher. Unter den Mö- beln des Hauses finden sich nur wenige alte Stücke, aber das übrige, wenn auch neueren Datums, ist solide Arbeit, der das rumänische Zim und die einzelnen groß- artig schlichten Kupferkannen wohl an- stehn; wie auch die groben bäuerlichen Rondfunk als Mäzen Internationaler Musikwettbewerb Die Rundfunksender der Bundesrepu- blik veranstalteten unter dem Patronat ihrer Intendanten vom 2. bis 16. September in München einen internationalen Musik- Wettbewerb, der sich in diesem Jahre auf die Instrumente Klavier, Orgel. Violine und Violoncello beschränkt. Künstler, die zwi- schen 15 und 30 Jahren alt sind. dürfen ein selbst ausgewähltes Repertoire aus je einem Werk der Altklassik, Elassik, Romantik und Moderne vortragen. Es wurden sieben Preise zu je 2000 DM und 12 Förderungsprämien zu je 500 DM ausgesetzt. Dem künstlerischen Beirat gehören u. a. an: M. Delvincourt, Werner Egk, Ferenc Fricsay, Karl Amadeus Hartmann. Robert Heger, Eugen Jochum. Clemens Krauß, Mario Labroca, Igor Markevitch und Carl Orff. Für die Jury wurden Solisten von Welt- ruf aus Frankreich, Oesterreich, Italien, Bel- gien, England und Deutschland gewonnen. tiom unkontrolliert in die Schweiz. Sie ent- hielten die fast vollständige Sammlung Rieders. Zollbeamte stapelten das nur not- dürftig verpackte Museumsgut, um das sich nun fünf Jahre keine Seele kümmern sollte, in einem Gepäckschuppen in Bern. Albert Rieder blieb in Bukarest, um kei- nen Verdacht zu erregen. Dann kamen die Russen, und eine Rückkehr in die Schweizer Heimat war vollends unmöglich. Erst 1949 konnte er seine Schätze in der Berner Zoll- halle wieder betrachten; als Flüchtling und ohne auch nur einen Bruchteil der Summe zu besitzen, zu der die Lagergebühren in fünf Jahren angewachsen waren. Irgend jemand half Albert Rieder fand das Haus in Morcote, konnte es mit einem aufgenom- menen Kredit kaufen und im Frühjahr 1950 als Museum Rieder eröffnen.„Haben Sie gesehen, die 120 gefüllten Vasen? Was meinen Sie wohl, die Hitze frißt hier ge- radezu die Blumen. Um fünf Uhr stehe ich auf, muß den Berg hinauf oder nach Lugano mit dem Rad. um frische Blumen zu holen. Um spätestens zehn Uhr kommen die er- sten Besucher. Da muß alles sauber sein. Die Blätter weg, der Dreck vom Vortag. Und das bei jedem Wetter. Eine Hilfe? Wie soll ich sie bezahlen! Es macht auch nie- mand. Und dann die Leute! Ich könnte Ihnen erzählen, stundenlang, von meinen Besuchern. Wenn nicht manchmal junge Leute kämen, und das sind dann meist Franzosen oder Deutsche, könnte ich ver- zweifeln. Aber ich brauche jeden Besucher. Vielleicht bin ich dann in einigen Jahren so weit und kann neue Pläne machen. Wie- viel Ikonen hier hängen? Es mögen an die 350 sein. Ich habe bisher noch nicht ein- mal einen Katalog machen können. Ich hoffe dazu zu kommen, wenn es im Winter hier still ist. Etwas verkaufen? Das rät jeder. Aber können Sie Ihr Herz verkaufen? Manche meinen, es wäre besser, in eine der europäichen Hauptstädte zu gehen. Was halten Sie davon?“ Als ich in der Nacht am Ufer des Sees entlangging, sah Morcote verteufelt einsam und verlassen aus. Die bunten Berge von Kunst- und Unkunstsgewerbe-Gegenstän- den, die tagsüber den weiten Laubengang zieren, hatte man nach rückwärts in die nie versiegenden Magazine der Fremden- verkehrsläden geschleppt, und der nächste Dampfer würde erst wieder gegen Mittag neue Touristen ausspeien. Ulrich Conrads „Wer stark ist, kann warten!“ Carl Zuckmayer Wird den Goethe- Preis 1952 erhalten Am 28. August wird, wie das Kuratorium für den Goethe- Preis der Stadt Frankfurt beschlossen hat. der diesjährige Preis an Carl Zuckmayer überreicht werden. Zum dritten Male seit dem Krieg wird nun— nach Fritz von Unruh und Thomas Mann— ein Dichter jene Auszeichnung erhalten, die mit dem größten Namen der deutschen Eiteratur verbunden ist und àn deren Ver“ leihung darum mit Fug und Recht auch die grögten Ansprüche gestellt werden dürfen. Daß die Prämiierung schon seit Wochen diskutiert wird. ist inmitten all des son- stigen Festival- und Preis- Rummels und der daraus entstandenen Müdigkeit immerhin ein erfreuliches Zeichen; die Argumente, die gegen den Dichter Carl Zuckmayer herbei- gezogen werden, sind freilich weitaus we- niger erfreulich. Es ist mühßig, anläßlich dieses bevor- stehenden Ehrentages nochmals das drama- tische Werk Zuckmayers würdigen zu wol- len. Gerhart Hauptmann hat ihn einmal als seinen legitimen Nachfahren bezeichnet, und zumindest vom„Fröhlichen Weinberg“ bis zum„Hauptmann von Köpenick“ gehört Zuckmayer heute bereits zu den fast schon „Klassischen“ Bestandteilen des modernen deutschen Theaters. Aber nicht minder wich- tig ist auch der leider wohl am wenſgsten gewürdigste Teil seines Schaffens: seine Lyrik und gerade aus ihr ergeben sich die wichtigsten Rück- und Aufschlüsse über Geist und Wesen des Zuckmayerschen lite- rarischen Schaffens. In diesen dreiundachtzig Gedichten, die das schmale Bändchen des Suhrkamp-Ver- lages als bisherige Gesamtausgabe über- haupt nur enthält, liegt soviel an Kraft und Leidenschaft, aber auch an Maß und Form, vor allem jedoch an durch und durch poe- tischem Gefühl. wie man es so leicht bei keinem anderen mehr findet. Zuckmaver liebt das Leben, die lebendigen Dinge der Erde, und er fühlt so mit ihnen und sich so in sie hinein, daß er schon wieder das Ge- wand des Irdischen durchbricht und auch jenes schaubar macht, was jenseits des Dinglichen liegt. Nicht nur die„freudige Herzenstrunkenheit“, wie er sie nennt, ge- hört hier zu Zuckmayers dichterischem Be- reich. sondern auch der Schmerz. der Tod, die ganze Schöpfung. Nicht von der logi- schen Erkenntnis, sondern vom Gefühl allein her öffnet sich ihm der Sinn dieser Schöp- kung, und für dies vitale Entzücken, mit dem er die Wirklichkeit des Da-Seins ge- nieht. hat er in der Bildkraft, der Empfin- dung, der Zartheit. der Zucht. der Reife und der Echtheit seiner Verse der deutschen Lyrik und der deutschen Sprache neue Fo- sitionen gewonnen. Zuckmayer ist allem zugewandt. was le- bendig, kraftschäumend, irdisch ist— wie er selbst. Er schreibt aus der Fülle des Vita- len, nicht aus der Tiefe des Gedanklichen heraus. Wo er im Umkreis seiner rheinhes- sischen Heimat blieb, hatte er seine eigene und klare dichterische Welt; erst als er in die Abstraktion vorzustoßen versuchte, ver- lief er sich in den Nebeln einer typisch deut- schen metaphysischen Spekulation. Seine letzten Werke. in denen er sich an ihm Un- mögliches wagte. zeigten ibn offensichtlich inmitten einer Schaffenskrise, mit der er innerlich noch nicht fertig geworden ist. Es sollte ein Grund mehr sein, von diesem so beispiellos urwüchsig-kraftstrotzenden Mann für die Zukunft noch um so Größeres zu er- warten,— nicht aber, ihn sogleich vor- schnell zu verdammen, Denn wer sollte sonst bloß den Goethe- Preis erhalten? Von interessierter Seite wurde der Name Rudolf Alexander Schroe- ders in die Debatte geworfen, dessen eso- terisches Schaffen bei einer kleinen, eng be- grenzten Lesergemeinde viel gilt. Man nannte noch den Komponisten Hindemith, den Atomphysiker Heisenberg, den Denker Martin Büber, auch der Name des Heidel- berger Kulturhistorikers Richard Benz soll erwähnt worden sein. Es ist natürlich ein menschlich sympathischer Zug, wenn ein Schriftsteller seinen am gleichen Ort an- sässigen Freund., und es ist ein nicht minder schönes Symptom dienstlicher Treue-Auf- fassung. wenn der angestellte Sekretär einer literarischen Gesellschaft seinen eigenen Präsidenten vorschlägt, aber man wird bei einer solch wesentlichen Auszeichnung doch etwas weiter denken müssen. Gerade 111 einer Zeit, wo die technisch- optischen Mittel von Bild, Kino, Fernsehen das Buch und die Dichtung in den Hintergrund zu drängen drohen, wo die Literatur in der vordersten Linie des Kampfes für die Freiheit unserer Kultur steht. ist es auch angebracht, keinen Welt abgewandten. sondern einen lebens- offenen, der Zeit und ihren Problemen ver- pflichteten, dem Volk verbundenen und mit seinem Schaffen wirklich ins Volk einge- gangenen Geist zu erwählen. Aber„wer stark ist, kann warten“, hat Zuckmayer in einem seiner Gedichte einmal gesagt. Er würde auch ohne die Auszeich- nung weiterbestehen. Denn was hat letzten Endes ein Preis angesichts der Be- deutung seines Werkes zu sagen? Carl Zuck- mayer gehört zu den wenigen heute, die Wirklich darauf warten können, was einmal die Geschichte über ihn sagt. Ulrich Seelmann-Eggebert der Opernsaison des Munizipaltheaters du parer jeden vernünftigen Grund unterbrochal Schre worden war“. Neben der meisterhat prople musikalischen Leitung Karl Elmendorffs, Acht vom Publikum des dichtbesetzten Theakn Natur besonders gefeiert wurde, hebt die Rull dieser „die dramatische Kraft der wunderbar] nicht Bühnenbilder“ hervor, die von Helmut nach Nötzoldt eigens für das Munizipalthezzl wahle unter Ausnützung von in Rio bisher une] gegen kannten Lichteffekten geschaffen worde z20ger. waren. Der„Correio da Manha“ petont dh Einhe ausgeglichene Einheitlichkeit der groe, Im Wagnerschen Stimmen aller Sänger di Tunes Gastspiels, durch die das Staatstheater zu seiten Wiesbaden unter der Leitung seines Inte] Kritik danten Köhler-Helffrich in Brasilien Ze Se nis von der Wiedergburt des Operntheate seines in Deutschland gegeben habe. c dene Kolturnotizen Aden Der Kölner Erzbischof, Kardinal Fring weihte am Sonntagabend in der St. Mare kirche in Köln-Nippes eine fast lebensgie“ Statue der Madonna von Fatima, die von d portugiesischen Bischofsstadt Brage nach Kg geschickt worden war. Die aus Eichenholz. schnitzte Marienfigur ist das erste von d Kirche anerkannte Bildnis der Madonna Fatima. Kardinal Frings sagte in seiner bf Angus digt, die Gläubigen möchten dafür beten, d einige die Völker des Ostens wieder zum Glauben J zu ve Gott zurückfinden. Der Christusglaube u Wi. die Verehrung der Gottesmutter seien n B0 Rettung vor der Gottlosigkeit. unmit Geheimrat Prof. Dr. Fritz König, einer di chung, bedeutendsten deutschen Chirurgen, ist& Pertre Boi naue am I waren in B0 auknel DIE VOLLEKOMMENE ER RN ROM NN 7 0 VON M ARA ERY SHA RE (Deutsche Rechte beim Verlag Ullstein, Serin) 50. Fortsetzung Sie ließ die Frage fallen und machte sich daran, die zweite der notwendigen Handlungen durchzuführen. Sie ging zur Haustür, schob den Riegel zurück und war draußen. Dann mußte sie durch den Ge- müsegarten, um nicht durch das Dorf gehen zu brauchen, und durch das kleine Nebentor. Auch das erledigte Julia ganz mechanisch. Nichts rührte sich. Sie ging die paar hundert Meter, bis zu der Stelle, wo der Weg von Muzin in die groge Landstraße mündete. Aix lag zu ihrer Linken, rechts mußte Paris irgendwo liegen. Julia setzte ihre Handtasche in den Straßenstaub und sich selbst auf die Handtasche und wartete. 24 Die beiden Schwestern Marlowe sahen sich mit einem gewissen Stolz als erfah- rene Reisende an, Hauptsächlich und nicht ganz zu Unrecht stützten sie diesen An- spruch auf ihre Gewohnheit, früh aufzu- brechen, wenn sie mit dem Wagen unter- wegs waren.„Von sechs bis neun“, konnte man oft die eine oder die andere einem interessierten Kränzchen in Wimbledon erläutern hören,„von sechs bis neun— datin ist die Luft noch so frisch und kein anderes Auto auf der Straße, um Staub zu machen.“ Hinzu kam noch, daß sowohl die eine wie die andere Schwester es als eine Art prickelndes Abenteuer empfanden, ein Hotel zu verlassen, wenn noch sonst jeder- mann schlief. Sie fühlten, sie hatten der Zeit ein Schnippchen geschlagen, und zwar auf Kosten der anderen Reisenden. Die Franzosen waren ja nun allerdings auch Frühaufsteher; aber die englische und ame- rikanische Sektion wurde regelmäßig von den Marlowes angeführt. So kam es, daß Julia, die noch immer an der Weggabelung wartete, zehn Minu- ten vor sieben sich eiligst erheben und hinter der Hecke Decknung nehmen mußte. Der alte Wagen war leicht wiederzuerken- nen; sie hatte aber keinen Wunsch, von den Insassinnen erkannt zu werden. Sie wür⸗ den sie zwar bestimmt mitnehmen, aber sie Würden auch sehr viel über ihre drei Kin- der wissen wollen. Immerhin, Julia sah ihnen beinahe sehnsüchtig nach. Ihr Mut War inzwischen sehr tief gesunken, sie fühlte sich vom Warten in der morgend- lichen Frische steif und starr, und bislang hatte sie keinerlei Glück gehabt. Von den drei Wagen, die sie schon passiert hatten, enthielt der erste ein vollauf mit sich selbst beschäftigtes Paar, der zweite eine Riesen- familie— mit auf dem Dach festgeschnall- ten Kinderwagen— und der letzte kam in einer solchen Fahrt dahergebraust, daß er sie beinahe überfahren hätte. Ich werd' wohl besser nach Belly gehen, überlegte sich Julia; und begann mit der Entschlußkraft der Verzweiflung— wie ein Schiffbrüchiger, der von seinem Floß springt und anfängt zu schwimmen— mit schnellen Schritten die staubige Straße entlangzu wandern. Aber sie fühlte sich un- gewöhnlich schlapp in den Beinen; sie blieb stehen und sah sich noch einmal um. Ein Wagen erschien gerade in der Kurve und kam mit mäßiger Geschwindigkeit näher: ein Citroën, der eigentlich auf der Landstraße nichts mehr hätte suchen dür- fen, durchaus nicht der Wagen, den Julia sich gedacht hatte; aber er wurde wenig- stens nur von einem einzelnen männlichen Wesen gefahren. Julia trat mitten auf die Straße und winkte; der Citroëèn bremste ab, und Julia sah, daß der Fahrer sehr jung war— jün- ger noch als Bryan. Seine Haare, seine Ge- sichtsfarbe und vor allem sein Regenman- tel ließen keinen Zweifel an seiner angel- sächsischen Abstammung zu. Das ist schon etwas, ermutigte sich Julia. Er kann mich wenigstens verstehen. Er wird mich für eine Abenteuerin halten, das macht ihm be- stimmt Spaß. Der Citroën blieb mit einem Ruck stehen, Sie ging hinüber und setzte einen Fuß auf das Trittbrett. Dann sagte sie: „Würden Sie mich wohl mitnehmen?“ Der junge Mann sah sie an. Sein Ge- sicht hatte einen merkwürdigen Aus- druck— nicht frech und berechmend, son- dern eher erstaunt, irgend etwas, das Julia sich nicht erklären konnte. „Wo wollen Sie denn hin?“ fragt er. „Ist mir ganz egal“, sagte Julia. Das hatte sie gar nicht sagen wollen: was sie tatsäch- lich hätte sagen wollen, wäre etwa in dem Stil gewesen: Immer der Sonne nach! Oder: Wo Sie hingehen, will auch ich hingehen.— Irgend etwas, das ausgelassen und aben- tauerlustig klang, aber die vier kleinen jäm- merlichen Worte waren ihr unversehens entschlüpft. Mit großer Mühe gelang es ihr, das gute alte Julia-Lächeln zu zeigen, und dann fragte sie, wohin er unterwegs sei. „Hauptrichtung: Paris“, sagte der junge Mann,„aber ich weiß noch nicht genau, ob und wann ich das Programm schaffen werde. Der Wagen ist nicht übermäßig zu- verlässig.“ „Gut genug für mich“, sagte Julia und stemmte ihre Handtasche auf den Rand des Notsitzes. Der junge Mann zögerte einen Augenblick, dann kletterte er immer noch mit dem seltsamen Ausdruck im Gesicht heraus, brachte die Tasche etwas sicherer Unter und öffnete die Tür. Er äußerte sich abfällig über die große Wärme und 20g sei- nen Mantel aus, was Julia zunächst nicht verstehen konnte, da sie selbst vor Kälte zitterte, bis er den Mantel um ihre Knie legte. Mit einem Seufzer der Erleichterung lehnte sie sich zurück; sie hatte es wieder einmal geschafft, und ganz automatisch griff sie zur Puderdose. Aber sie benutzte sie nicht. Der Spiegel im Deckel warf ihr Bild entgegen, das ihr plötzlich, brutal, die Be- deutung des Gesichtsausdrucks des jungen Mannes klarmachte. Er nahm sie nicht des- halb mit, weil er glaubte, sie sei eine Aben- teuerin, sondern weil sie eine müde, tränen- verschmierte, alte Frau war. * Kurz nach acht bog Sir Williams großer Wagen von Muzin kommend in die Haupt- straße ein. Julia hatte also knapp siebzig Minuten Vorsprung, und der Unterschied in der Geschwindigkeit der beiden Wagen war erheblich. Der Citroën erreichte bis zu vier- zig Kilometerstunden, der Wagen von Sir William machte einen Durchschnitt von achtundsechzig. Das einzig Dumme war, von Sir Williams Standpunkt aus gesehen, daß die beiden Wagen in entgegengeselsten Richtungen fuhren. Sonntag im Alter von 86 Jahren in Würzbün innen- gestorben. Er hat sich vor allem mit der 3 desrer kämpfung des Krebses und der operativen 5 19 7 handlung von Knochenbrüchen beschäftigt u 5 frühzeitig die Bedeutung der Neurochitug In erkannt. der). „Berliner Gespräche“ betitelt sich eine Be, 4 Sep von Diskussionen, die im Rahmen der Be, Dr. A liner Festwochen in vier Matineen stattfindef entspr Die Teilnehmer, die über die Frage„Wo stela den Wir heute?“ im Theater am Kurfürstendam Tuxer debattieren werden. stehen nun endgültige nach Literatur(7. September): Hermann Kune 10. 8 Berlin; Gottfried Benn, Berlin; Werner B Mini gengruen, Zürich; Hans-Egon Folthusg inis München, und Rolf Italiaander. Hamburg A nehm dende Kunst(14. September): Theodor Werne München; Will Grohmann, Berlin; Stefan! Munsing, USA; Ernst Wilhelm Nay, Köln, un Georg Schmidt, Basel. Theater(21. Sepfen ber): Hilde Körber, Berlin; Ferdinand Bruch ner, Oesterreich; René Hombourger, Pa Walter Karsch, Berlin, und Wolfgang Kielm Berlin. Musik(28. September): Werner E. Bor Berlin; Wolfgang Fortner, Heidelberg; Mate rium Schneider, Paris; Willi Schuh, Zürich, und f vor k H. Stuckenschmidt. Berlin. Milli Mit einer Aufführung von G. B. She Organ „Major Barbara“ eröffnet das Karlsruher I Aufg, raumtheater„Die Insel“ am 30, August d Wein Spielzeit 1952/53. Auch in der neuen Spiez haber wird„Die Insel“ vor allem Werke zeitgenäs, De scher Dramatiker aufführen. Sachs — lurte sir william wandte sich 8180 nach 40 nne Er war noch nicht übermäßig besorgt. Jul 1 15 kleiner Zettel hatte ihn bestürzt, denn 4 1 kontite sich denken, in welchem Zustands“ 90 ihn geschrieben hatte; aber er War kei gelt wegs verzweifelt. So fuhr er also in eite! 910 0 gemächlichen Tempo dahin und nahm 4 5 daß er sie bald, entweder zu Fuß oder 8 einem Auto überholen würde, Er wulle d daß Julia keinen Penny besaß, bis zu eint] gewissen Grade konnte er sich in ihre 6e. danken versetzen— er zweifelte nicht einn Augenblick daran, daß er ihren Plan 1 ihr Ziel kannte. Sie würde zunächst fer suchen, nach Paris zu gelangen, und 5 dort weiter nach London: daher brauchtes? At Geld für die Fahrkarte oder jemand, der u fach im Auto mitnahm. Sir William hatte 6 auen zwischen auch die Geschichte von. 5 Rickaby genossen— Aix war das nächs vil liegende Jagdgebiet.„ iter Sein großer Fehler in seinen Schlutt, demo rungen lag darin, daß er Julias ane die U Plan nämlich komplizierte. Es kam 9 gar nicht in den Sinn, daß Julia sich 0 957 licherweise am Weg aufbauen würd die v Paris direkt und nicht via Alx zu erreſdte, len Obwohl er sie gut zu kennen glaubte. a unter er überzeugt, daß sie wenigstens einen 1 neral ben Tag benötigen würde, um Anechut lleber finden, und seine Gedanken beschäte 9 sich hauptsächlich damit, sich au Ubentageg 4 in was für einer Gesellschaft er Sie n Solda würde. tra Ha Da Sir William Julia auf der Landstte dom nicht überholt hatte, frünstückte er unter, don vor einer Patisserie, von wo er die Naftue. t gehenden beobachten konnte, und, e Holst brachte dann eine volle Stunde dani achat wichtigsten Cafes und Hauptstraßen ue de r suchen. Es war schon halb elf gewef den fer d als sein Wagen, jetzt in voller Tabs bhne Weg nach Muzin passierte und auf 160 10 de zusteuerte.* CFortsetzung 1 1