952/ N. 8 sgteber: Mannheimer Morgen *. bruck: Mannheimer Groß- 9 1 45 verlagsleitung: H. Bauser: Emig deenegakr E. F. v. Schilling. stel- ertreter: Dr. K. Ackermann. Politik: 0 1 1: F. O. Weber; „ Schaker: Wirtschaft: F. O. Weber; 8 0. FEFFFCCC 1 4 5 3 8 4 8. 8 5 2 2 e 5 Mennheimer Geschäftsstellen: Mannheim. k 1,, Tele. 4 41 51-54: Heidelberg, Brunnen- gasse 18-24, Tel. 29 37/8(Halb. Tagebl.); Ludwigshafen) Rh., Rheinstr. 37, Tel. 6 2768 Bezugspreis: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pf Trägerlohn. Postbhezug 3.20 DM Uichtung 0 mulletvn: W. Gilles. K. Heinz: Lokal: 5 5 zuzügl. 84 Pt Zustellgebühr. Kreuzband- i 1 Aa Eberhardt; kommunal: Dr. F. W. Koch:. bezug 4.— DM einschl. Porto. Bel Ab- elch luuwisshafen und Sport: H. Schnee- N 5 holung im verlag oder in den Agen- res Hoth; Land: C. Serr;. 5 3 8 5 turen 2,80 DM. Erscheint täglich außer 1 krü au gl, stmon; Chet v. eee ee 1 8 sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- währ I bankkonten: süd westbank, Allg. Bank- 5 ste Nr. 11. Anz.- Ltg.: R. Adelmann; 1 Fe d zeusch., städt. Sparkasse. Bad. Kom- 2 8 Werbg.: C. Faust. Bei Nichterscheinen 9 10 wunale. infolge höh. Gewalt kein Anspruch auf 4 int elm. Postsch.-Konto: Karlsruhe Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- umtprgt isshafen/Rh. Nr. 267 43. 2 3—. n wohl Vr. 800 18. Ludwigs Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz verlangte Manuskr. keinerlei Gewähr Unterrich ber dag 0 enn 8 9 J Jahrgang/ Nr. 195/ Einzelpreis 20 Pf. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag, 26. August 1952 an Verhaud eee r und Strawin ow dt l. te noch z 2 2 2 255 Wird Jahresziel erreichen Lonzert N der auch 5 5 wee Für das Programm 1953/54 werden jedoch Schwierigkeiten vorausgesehen 10 Mari d i 2 daun New Vor k.(U) Der Leiter der amerikanischen Verteidigungsmobilisierungsbehörde, beiden Jahre aufgestellten Ziele erreicht wer- 15 an john Steelman, erklärte am Montag, die amerikanischen Streitkräfte seien seit Be- den können. Sie weisen darauf hin, daß aus 199 gels zin des Koreakrieges mehr als verdoppelt worden. Gegenwärtig verließen monatlich der Erreichung des Zieles in diesem Jahr 0 Flugzeuge, Panzer, Kanonen und andere Waffen im Werte von über zwei Milliarden Dol- keine falschen Schlüsse gezogen werden e i amerikanischen Froduktlonsstätten. qürften. Man müsse auch berücksichtigen, den gh westeuropa ist bestrebt, die auf der des Jahres aufgestellt sein. Es besteht jedoch dals sich die Divisionen der einzelnen Staa- ellist Aal kebruartagung des Atlantikpaktrates in Lis- Mangel an Ausrüstungsmaterial. ten oft nicht nur in der Stärke, sondern auch Solisten ssbon vereinbarten 50 Divisionen wie vor- Italien hat elf Divisionen versprochen. in der Ausrüstung erheblich unterscheiden. lichtet zal gesehen bis Ende 1952 bereitzustellen. Ob je- Das Land macht große Fortschritte und hat 8 15 5 coch die NATO-Pläne für die kommenden bis Jahresende vielleicht sogar sein Ziel über- Triest-Gespräch wird fortgesetzt a8 Prog Jahre erfüllt werden können, ist noch sehr schritten. Auch hier mangelt es aber an der Belgrad.(dpa) Die drei Westmächte setzen, Ilen Solide unbestimmt. Ausrüstung.„. wie aus diplomatischen Kreisen Belgrads en Mis] Eine Ueberprüfung im NATO-Haupt- Großbritannien will fünf Divisionen auf verlautet, ihre Fühlungnahme mit Jugosla- Lusik, pute quartier in Paris ergab, daß die Mitglied- dem Kontinent und eine Reservedivision auf wien über das Triestproblem fort. Zwischen destens eh staaten ihre kür 1952 gegebenen Versprechen der Insel bereitstellen. Es wird seine Ver- den Botschaftern der USA, Großbritanniens ten erke einhalten werden. sprechungen erfüllen, im Jahre 1953 jedoch und Frankreichs, dem stellvertretenden on recht Frankreich versprach bis Ende des hinter der Planung zurückbleiben. jugoslawischen Außenminister Leo Mates Jahres zwölf Divisionen. Zehn davon stehen die in lan bereits. Die beiden anderen sollen bis Ende nte Sinfeh vitsch höre meau-Suh 5 iolinkan 1 Verdienstkreuz Konzertziß für Oberbaudirektor Schraeder mime„ nders inis Uichotte“ Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Der Bundespräsi- dent hat auf Vorschlag der Landesregierung von Baden-Württemberg dem Oberbaudirek- bor i. R. Friedrich Schrae der, Mannheim, ak das Verdienstkreuz des Verdienstordens der 11 111 Bundesrepublik verliehen. J Dipl.-Ing. Friedrich Schraeder hat sich nach dem Zusammenbruch um den raschen ſiederaufbau der Energieversorgung in Mannheim bemüht. Seiner Initiative und id latkraft ist es zu verdanken, daß nach 1945 5 ae Energieversorgungs- und Verkehrs- betriebe der Stadt Mannheim in verhältnis- mäßig kurzer Zeit wieder in geregelte Bah- den gelenkt werden konnten. Schraeder ist seit dem 1. Dezember 1933 e Sinkonie ununterbrochen für die Stadt Mannheim winkt elf kitis, zunächst als technischer Direktor der Städt. Wasser-, Gas- und Elektrizitätswerke i und später als Amtsvorstand der Mann- Helmer Versorgungsbetriebe. Im Jahr 1945 Wurde er außerdem Vorsitzender des Vor- andes der Oberrheinischen Eisenbahn- Lesellschaft Ack. sowie Geschäftsführer der i Fhein-Haardtbehn Gesellschaft mbH. Damit i unterstanden die städtischen Energieversor- ige Lunss- und Verkehrsbetriebe von Mannheim lienerin J emner verantwortlichen Leitung. „Römisc r Beethoh zart mit ver beliebt Variation Deutsche Saarbeschwerde auch in der Europa- Versammlung Bonn.(dpa) Die im Europarat vertretenen deutschen Parlamentarier werden bei der nächsten Sitzung der Beratenden Vèersamm- lung Anfang September in Straßburg ahnlich wie die Bundesregierung im Minister- zusschuß— in einem Antrag gegen die Ver- letzung der Konvention über die Menschen- rechte durch die Saarregierung protestieren. Die deutschen Delegierten wollen sich für eie Wiederherstellung der demokratischen Crundkreiheiten an der Saar gemäß der vom Turoprat beschlossenen Konvention einsetzen. Der Hauptvorstand des Industrieverban- des Bergbau der saarländischen Einheits- deherkschaft verlangt im Hinblick auf die Leitung deutsch- französischen Saarverhandlungen, e als 11 dag bis zur endgültigen Regelung der Saar- 100 b00. late durch einen Friedensvertrag der der- alls Zustand auf Einzelgebieten geändert 9 5 in einer am Montag veröffentlichten er Bun ian werbuns fordert der Hauptvorstand Kredit un. 05 egkall der Konventionen mit Frank- 12 5 du 970 Neuordnung der Saargruben, die at die Bu reh lung des Abbaues der Warndt-Kohle b 555 die„Charbonnages de France“ und die 1 tune der demokratischen Freiheiten an Raum nen dcr Saar. So wie früher sei die Saarfrage ten Dollar zuck jetzt eine Saargrubenfrage. Hareinnal m Aube. hemden. 32 Engländer, unter ihnen vier bolksrernsordnete, besuchen die chinesische . Sie folgen einer Einladung des 180 Außzenpolitischen Instituts. 17 Ueber 1 100 Flüchtlinge aus der 8 meldeten sich am Montag bei der 1550 angsstelle des westberliner Senats. lang bersewönnlich hohe Zahl ergibt sich . de dal Hunderte von Teilnehmern des lette, dun Akademg it zu gebe neralmus s Konze 0.0 —— stoph Het lurch sein bekannt 9. 27. Wiede bello an thüllt. 1 Leiter d ar als 2 von 73 Je ergilde 9 prebler nad —— Entwurt de kungen u. otss runden 0. bmatchen Katholikentages nicht in ihre wulen orte in die Sowjetzone zurückkehren 1 Induste. 1 Migbrauds elbe Das Zentralkomitee der deutschen ine noc] dem B 18 hat in seiner unmittelbar nach tttonshle ung beaner Katholikentag abgehaltenen Sit- r als du)] kent, schlossen. den 76. Deutschen Katholi- dentag j ken. as im Jahre 1954 in Fulda zu veranstal- 1 i Moles pn(Sieiljen). Vor Trapani stürzte ein 88 ritisches Verkehrsflugzeug mit 57 In- dagen; denen Meer. 50 Ueberlebende wurden von ot Tendent chen. an Bord genommen. Drei Lei- ind auser, boch vermißt geborgen, vier Menschen werden en als e Düsselde. a 5 551(in de bateiesndork. Zwei Mitarbeiter des KPD- Auf- 16 e andes, Georg schön und Fans ten deen, dende nd vom Sekretariat des KPD- Vor- 1. Sepi ger eines Semaßregelt worden. Schön wurde niert 9 Sarntlichen Funktionen entbunden. Berlin 8 aus der KPD ausgeschlossen. brwtewohl Wjetzonen-Ministerpräsident Otto 40 Jen In hat seinen Jahresurlaub angetre- „ 500 kernetene ner Abwesenheit führt der stell- 906% b. ad) de Ministerpräsident Heinrich Rau alb 580 b ni 8 Amtsgeschäfte, obwohl turnusge- 0320, 5. bio Nu, stellvertretende Ministerpräs dent 30% Un schke(Ost-CDU) an der Reihe wäre. andsflesse UP/ dpa Belgien und Luxemburg wollen bis Ende des Jahres drei aktive und zwei Reserve- divisionen aufstellen. Ob sie dieses Ziel er- reichen, ist jedoch noch unbestimmt. Belgien hat kürzlich die Militärdienstzeit von zwei Jahren auf 21 Monate herabgesetzt. Die belgischen Vertreter erklären jedoch, daß das Land seinen Verpflichtungen nachkommen werde. In Holland, Norwegen und Dänemark verläuft die Entwicklung planmäßig. Die Vereinigten Staaten unterhalten be- reits sechs Divisionen in Deutschland. Eine Weitere Division soll planmäßig nach Europa verschifft werden. Auf der Lissabonner NATO-Konferenz hat- ten sich die Alliierten auch über den Bau von Flugfeldern geeinigt. Die Verwirklichung dieses Programms steht bevor. Während es in den westeuropäischen NATO-Ländern im vergangenen Jahr nur 15 große Militärflug- Häfen gab, bestehen jetzt zwischen 45. und 60. Ihre genaue Anzahl wird geheimgehalten. Für nächstes Jahr hat Frankreich jedoch eine Kürzung der für diesen Zweck vorgesehenen Mittel angekündigt. Die Lissabonner Konferenz hatte verein- bart, daß bis Ende 1953 75 und bis 1954 97 Divisionen bereitstehen sollten. Militärfach- leute bezweifeln, ob die für die nächsten und dem jugoslawischen Gesandten in Rom sollen zur Zeit in Bled Gespräche über die Bereinigung der Triester Frage geführt wer den. Diese Vorbesprechungen sollen ledig- lich den Zweck verfolgen, den Westmächten die Möglichkeit zu einer erfolgversprechen- den Vermittlung zu geben. Demgegenüber. heißt es in der halbamt- lichen Erklärung des italienischen Außen- ministeriums, die drei Westmächte hätten in jüngster Zeit keinerlei neue Vorschläge für die Lösung der Triestfrage gemacht. Maßnahmen gegen hohen US-Offizier gefordert Washington.(UP) Der Untersuchungsaus- schuß des amerikanischen Senats, der den Bau von Stützpunkten der US-Airforce in Französisch Marokko kontrollierte, ver- öffentlichte einen Bericht, in welchem der Chef der amerikanischen Pioniertruppen, Generalleutnant Lewis Pick beschuldigt wird, den Ausschuß über das Ausmaß des „Fiaskos“ beim Bau der Stützpunkte„ge- täuscht“ zu haben. Der Bau der Stützpunkte sei„charakterisiert durch Verschwendung, unzureichende Planung und technische Ver- sager“. Er werde wahrscheinlich fast dreimal So viel Geld verschlingen, wie ursprünglich dafür vorgesehen war. Eisenhowers„Friedenskurs“ „USA werden sowjetische Herrschaft über Osteuropa nie anerkennen“ New Tork.(UP) Dwight D. Eisen- ho wer, der Präsidentschaftskandidat der Republikanischen Partei, hielt am Montag eine Rede vor dem Nationalkonvent der „Amerikanischen Legion“, in der er drei wichtige Punkte für den„Kurs des Friedens“ bekanntgab. Nach Eisenhowers Ratschlag müßten die Vereinigten Staaten militärisch und in ihrer Produktivität so stark wie möglich sein. Es müßten Sicherheitstruppen in solchem Aus- maß und solcher Beweglichkeit zur Ver- fügung stehen, daß die Sowjets in ständiger Furcht vor einem Vergeltungsschlag dieser Streitkräfte leben. Zweitens müßten die Vereinigten Staaten mit jeder Nation, die bereit ist, gegen den Kommunismus zu Felde zu ziehen, noch engere Verbindungen aufzunehmen. Schließlich müsse die US-Regierung dem Kreml kühl und deutlich zu verstehen ge- ben, daß sie niemals eine permanente Be- herrschung Osteuropas und Asiens durch die Sowjets anerkennen werde.„Der Tag muß kommen, an dem die Völker der versklavten Länder die Möglichkeit haben, in voller Frei- heit und in vollem Lichte internationaler Ueberprüfung ihren eigenen Weg in die Zu- kunft wählen können“, sagte Eisenhower. Zugleich forderte Eisenhower auch eine Reinigüng der eigenen Reihen von kommu- nistischen Einflüssen. Er erklärte:„Ich glaube, daß unsere Nation heute in größerer Gefahr schwebt, als jemals in ihrer Ge- schichte.“ König Hussein traf in Amman ein Amman.(dpa) Unter dem Donner von 20 Salutschüssen traf der 17jährige König Hu 8 sein II. am Montagmorgen in der jordani- schen Hauptstadt Amman ein. Zum ersten Male wurde über dem königlichen Basaman- Palast die Standarte Husseins gehißt. In Begleitung Husseins war seine Mutter Königin Zain. Beide kamen aus der Schweiz. Der junge König wird voraussicht lich zunächst zwei Monate in Jordanien blei- ben und dann für ein Vierteljahr die britische Militärakademie Sandhurst besuchen. Kaschani droht mit kommunistischer Gefahr Teheran.(Up) Der orthodoxe Sektenfüh- rer und Vorsitzende des persischen Unter- hauses, Ayotullah Kaschani, erklärte, daß Persien den Kommunisten in die Hände fallen werde, falls es der Regierung Mussa- degh nicht gelinge, die nationalen Wünsche des Landes zu erfüllen. Der Islam sei der stärkste Schutzwall gegen den Kommunis- mus. Bei Zusammenstößen zwischen Moslems und kommunistischen Gruppen wurden, nach am Montag in Teheran bekanntgewor- denen Berichten, im Laufe des Sonntags in Kashan(Zentralpersien) drei Personen lebensgefährlich und 25 weitere mehr oder weniger schwer verletzt. Acton Jones, der Präsident der ame- rikanischen Cities Service Oelgesellschaft, ist in Teheran eingetroffen. Nach einer amtlichen Mitteilung kam Jones auf Einla- dung von Ministerpräsident Mussadegh, um die persische Oelindustrie zu beraten und bei der Wiederaufnahme der Oelproduktion im Lande zu helfen. Jones werde die indu- striellen Einrichtungen in Abadan besichti- gen. Jones, von sieben Fachleuten beglei- tet, soll nach Mitteilung aus unterrichteten Kreisen bereits am Sonntag mit Minister- präsident Mussadegh gesprochen Freischärler operierten gegen Rot-China Taipeh Formosa).(dpa) Nationalchinesische Freischärler haben nach einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums in Taipeh vom Montag ein erfolgreiches Landungsunterneh- men auf dem chinesischen Festland durch- geführt und sind mit 125 Gefangenen zurück- gekehrt. Ziel der Aktion war die 400 Kilo- meter südlich von Schanghai gelegene Hafen- stadt King Chen Wei. Die Freischärler brachen am 14. August auf und eroberten zwei Tage später die kom- munistischen Inseln Peichi und Nanchi, die sie dann als Ausgangsbasis für die Landung am Strande von King Chen Wei benutzten. Nach der Mitteilung des Verteidigungs- ministeriums waren reguläre national- chinesische Truppen nicht an der Aktion be- teiligt. Kein Silberstreif— nur Regenwolken am Horizont! Negatives Echo auf Sowjetnote Paris teilt die angelsächsische Auffassung Nach Meldungen unseres Pariser Korrespondenten und unserer Bonner Redaktion Paris. Das Wort„un annehmbar“, das so- fort nach Kenntnisnahme der letzten sowje- tischen Note in der amerikanischen und britischen Hauptstadt ausgesprochen wurde, hat ein Echo in Paris gefunden. Die Auf- nahme der Moskauer Vorschläge, diesmal in der Presse mit einer nie dagewesenen Ein- mütigkeit, ist negativ. Aus dem Quai d'Orsay Klingen die gleichen Töne wie aus den Zeitungen.. Obwohl verschiedentlich gewünscht wird, man solle das Gespräch trotz alledem nicht abreißen lassen, ist nirgends auch nur der leiseste Schimmer einer Hoffnung auf Ver- ständigung zu erblicken. Es wird allgemein die Meinung ausgedrückt, daß Moskau gar nicht an Friedensvertrag und Wiedervereini- gung, sondern ausschließlich an Zeitgewinn und Propagandamöglichkeiten in Deutschland denke. Innenpolitisch kommt diese neue russische Note der Pariser Regierung sehr gelegen, da sie die Unterschriften unter den Generalvertrag und die europäische Vertei- digungsgemeinschaft rechtfertigt und einen festeren Zusammenschluß der Mehrheit um Pina y ermöglicht. Die Note hat, wie man bereits in der ersten Reaktion der Oeffentlichkeit feststel- len kann, die letzten Widerstandszentren gegen die atlantische Politik und die Beteili- gung der Bundesrepublik an der gemein- samen Verteidigung erschüttert. Damit sind die Aussichten für die Ratiflzierung der im Mai unterzeichneten Verträge in der Natio- nalversammlung entsprechend besser ge- worden. Vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung in Bonn wurde am Montag noch jede amtliche Stellungnahme zu der jüngsten sowjetischen Antwortnote zur Frage der deutschen Einheit verweigert. Man betonte lediglich, daß die Bundesregierung noch nicht über einen authentischen Text verfüge, sondern auf eine Uebersetzung der russischen TAsSS-Agentur angewiesen sei. Auch Bundeskanzler Dr. Adenauer auf dem Bürgenstock sei der genaue Wortlaut noch nicht bekannt. Der Eindruck, den ein erstes flüchtiges Studium des Textes in Regierungskreisen hinterlassen hat, läßt sich etwa dahin charak- terisieren, daß die Aussichten für das Zu- Neues Beamtenrecht vordringlich DGB wird an Personalvertretungsgesetz mitwirken Nach Meldungen unserer Stuttgarter Redaktion und der Agentur dpa Stuttgart.(dpa). Der Deutsche Gewerk- schaftsbund ist bereit. an einem neuen Per- sonalvertretungsgesetz für die Beamten mitzuwirken. Dies erklärte der Leiter der Hauptabteilung Beamte und Angestellte im Vorstand des DGB. Hans Boehm, der am Montag eine dreitägige Sitzung des er- weiterten Beamtenausschusses des DGB in Stuttgart eröffnete. Der Deutsche Gewerkschaftsbund wird sich dabei, wie Boehm betonte, gegen die Absicht wenden, die öffentlich Bediensteten aus der Arbeitsgerichtsbarkeit auszuschließen. Auf einem Empfang, an dem führende Behördenvertreter teilnahmen, bezeichnete Boehm die Neuordnung des Beamtenrechtes als èines der vordringlichsten Probleme der Bundesrepublik. Der DGB betrachte die Er- haltung eines gesunden Berufsbeamtentums als eine seiner Hauptaufgaben. Auch die Be- amtenbesoldungsgesetze bedürften dringend einer Neugestaltung. Die Schaffung eines be- sonderen Personalvertretungsgesetzes für den öffentlichen Dienst bezeichnete Boehm als einen Versuch der Bundesregierung, die geschichtliche Entwicklung seit 1945 zu liqui- dieren und die Beamten von den Angestell- ten und Arbeitern des öffentlichen Dienstes zu trennen. Der DGB habe für die in seinen Reihen organisierten Beamten nie das all- gemeine Streikrecht gefordert. An der Treue des Beamten zum Staat dürfe nicht ge- zweifelt werden. Rotes Kreuz will Freilassung der Gefangenen erreichen Düsseldorf.(dpa) Die 18. internationale Rot- Kreuz- Konferenz, die vom 26. Juli bis zum 9. August in Toronto stattfand, hat sich einstimmig für die Befreiung der nach dem zweiten Weltkrieg noch in fremden Ländern zurückgehaltenen Männer. Frauen und Kin- der eingesetzt. Der Präsident des Deutschen Roten Kreu- zes, Dr. Heinrich Weitz, berichtete nach seiner Rückkehr von der Konferenz am Montag in Düsseldorf, daß sich die nationalen Rot-Kreuz- Gesellschaften auf Initiative der Bundesrepublik, Italiens und Japans ver- pflichtet haben, bei ihren Regierungen dafür einzutreten, daß alle noch Zurückgehaltenen bald heimkehren können. Dieser Resolution haben außer den Rot- Kreuz- Delegationen aus 69 Ländern auch die Regierungsdelegationen einmütig zuge- stimmt, unter ihnen auch die Ostblockvertre- ter. Dr. Weitz kündigte an, daß das Deutsche Rote Kreuz jetzt an die Rot-Kreuz-Gesell- schaften dieser Länder herantreten wird, um auf die Freilassung der noch zurückgehal- tenen Deutschen hinzuwirken. standekommen einer Viermächtekonferenz zumindest nicht gestiegen sind. Der SPD- Vorstand in Bonn erklärte am Montag zur letzten Sowjetnote über Deutsch- land, die Note beweise erneut, daß es un- möglich sei, die Fragen vorweg in einem Noten wechsel klären zu wollen, die Gegen- stand von Viermächteverhandlungen sein sollen. Es ist nach Auffassung der SpD falsch, die Reihenfolge der Tagesordnung in der sowjetischen Note zum Anlaß zu neh- men, das Zustandekommen von Viererkon- ferenzen für unmöglich zu erklären. In der Stellungnahme heißt es aber:„Wir haben den Eindruck, daß keine Seite im gegenwär⸗ tigen Zeitpunkt den Wunsch hat, die deutsche Einheit zu verwirklichen“. Es wür- den in den Noten offensichtlich nur noch nachträglich Argumente die Aufrechterhal- tung des gegenwärtigen Zustandes zusam- mengestellt. Ein Sprecher des Sowjetzonen-Außen- ministeriums bezeichnete am Montag laut UP ͤdie sowjetische Deutschlandnote als den letzten Versuch der Moskauer Regierung, mit den Westmächten zu Vierer-Gesprächen zu gelangen. Falls die westlichen Regierun- gen nicht auf die sowjetischen Vorschläge „näher eingingen“, werde Moskau den west- östlichen Notenwechsel abbrechen. Vertreter Frankreichs, Großbritanniens und der USA werden, wie laut dpa am Mon- tag von zuverlässiger Seite in Paris ver- lautete, in einer der drei Hauptstädte zu- sammentreten, um die Antworten auf die neue sowjetische Deutschlandnote zu koordi- nieren. Die Besprechungen sollen beginnen, sobald die drei Außenministerien eine erste Ueberprüfung des Textes vorgenommen haben. Evangelische Kirchenleitung besprach Vorschlag Grotewohls Berlin.(dpa) Auf Einladung von Bischof D. Dr. Dibelius beschäftigten sich in Berlin Vertreter der evangelischen Kirchen- leitung der theologischen Fakultäten mit dem Vorschlag des Sowjetzonen-Minister- präsidenten Otto Grote wohl, eine theo- logische Akademie in der Sowjetzone zu errichten. Grothewohl hatte am 20. August Dr. Dibelius in einem Brief vorgeschlagen, daß die Akademie an Stelle der an den Sowjetzonen- Universitäten bestehenden evangelischen theologischen Fakultäten tre- ten solle. Die Teilnehmer an der Bespre- chung bei Dr. Dibelius waren sich, wie es in einem Kommuniqué heißt, einig darüber, daß alles geschehen müsse, um die theologi- schen Fakultäten als Bestandteil der Uni- versitäten zu erhalten. Der Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegs- hinterbliebenen und Sozialrentner Deutsch- lands(dE) fordert von der Bundesregierung, daß spätestens bis Dezember als Teuerungs- zulage eine doppelte Monatsrente an die Kriegsopfer ausgezahlt wird. Das Präsidium des VdK hat„die bedauerliche Feststellung treffen müssen“, daß allein die Kriegsopfer in der Bundesrepublik und Westberlin noch keine echte Teuerungszulage erhalten haben. * Der Zentralverband der vertriebenen Deub- schen und die Textilindustrie verwenden sich gemeinsam für die Ausgabe von„Bedarfs- deckungsscheinen“ an FHeimatvertrie- bene, damit die nach dem Lastenausgleichge- setz Entschädigungsberechtigten vorzeitig ihren angestauten Bedarf an Bekleidung decken kön- nen. Wie der Textilpressediensd am Montag mitteilte, soll die Wirtschaft dann durch An- nahme solcher Bedarfsdeckungsscheine ihre Lastenausgleichsabgaben vorleisten. 0 Were 2 8 887.* N N 1 f. N rn— * N 5 2 5 e 4 8 1 5 N 3 2— 1 8 8 8 8 8...——* 5 25 gelte 2 MORGEN Dienstag, 26. August 1952 N. 5 uchen Gedeihens ihre wichtigste Aufgabe. 4 9 85„ 8 Daher dürtte Eden e 190 215 Dipl omatie Am Mittelm ee 3 Dienstag, 26. August 1952 Zerstörte Illusionen Die neue Deutschlandnote der Sowjets ist nicht nur die erwartete Stellungnahme zu der vorausgegangenen Depesche der West- mächte; sie gibt zugleich eine sehr deutliche Antwort auf die Spekulationen über einen außenpolitischen Kurswechsel Moskaus, die man im Westen verschiedentlich anstellt, seitdem der Kreml Puschkin aus Berlin ab- berufen und Gromyko nach London geschickt Hat. Als die rotchinesische Regierungsdele- gation in der russischen Hauptstadt eintraf, Slaubte man folgern zu dürfen, die Sowiet- union wünsche sich nun in erster Linie ihrer Asienpolitik zuzuwenden. Diese Auffassung sah man halbwegs bestätigt, als man die Tatsache, daß Malenkow auf dem Parteitag im Oktober die wichtigste Rede halten wird, mit dem Sieg Malenkows im Rennen um Stalins Nachfolge gleichsetzte; glaubt man doch Malenkow als den Mann im Kreml zu kennen, der Asien vor Europa den Vorrang Sibt. Was weis man wirklich? So gut wie nichts. Auch nach dem Moskauer Parteitag Wird man noch längst nicht alles wissen. Eines allerdings weiß man nun ziemlich genau: alle diese Spekulationen sind einst- weilen fromme Wünsche. Die sowietische Antwortnote hat sie als solche bloßgestellt. Moskau hat seine Haltung gegenüber Deutsch- land ebenso wenig geändert, wie gegenüber Oesterreich und Korea. Es ist alles beim alten geblieben. Was ist auch geschehen, das die Sowjets zu einer Kehrtwendung in ihrer Politik veranlassen könnte? Die Europa- armee steht noch auf dem Papier und die Atlantikpakt- Gemeinschaft gab in den letz- ten Wochen alles andere als Beispiele impo- nierender Stärke. Mit anderen Worten: der Zeitpunkt für ein grundsätzliches und be- reinigendes Gespräch zwischen Ost und West, den der Westen durch seine Auf- rüstung herbeizuführen hofft, ist noch nicht gekommen. So erleben wir jetzt in der Frage der deutschen Einheit nichts als die Fortsetzung dessen, was sich schon seit 1945 abspielt. Osten und Westen beteuern, die deutsche Einheit ernstlich zu wollen, aber jeder ver- steht etwas anderes darunter. Man spricht unentwegt von dem gleichen Ziel, verstän- digen kann man sich jedoch nicht. Ein Sprich- Wort sagt: Wo ein gemeinsamer Wille ist, da ist auch ein Weg. Ebenso gut kann man sagen: Wo ein Weg nicht gefunden werden kann, da gibt es auch keinen gemeinsamen Willen. So kommt es, daß Osten und Westen Zwar erklären, im Prinzip zu einer Vier- mächte-Konferenz über Deutschland bereit zu sein, sich aber über die Verfahrensfragen nicht einigen können. Was will man anderes erwarten, wenn schon zwischen den deut- schen Regierungsstellen in Bonn und Pan- kow jedes Gespräch in dieser Frage unmög- lich ist? Es nutzt dem Volke nicht unmittel- bar, wenn es bei jeder sich bietenden Ge- legenheit— wie gerade erst auf dem Berliner Katholikentag— seine Sehnsucht nach dem ungeteilten Vaterland kundtut. Die Politiker verharren in ihrer babylonischen Begriffs- Verwirrung und verhindern im Namen des Volkes, was das Volk sich herbeiwünscht. Es hat keinen Sinn, sich IMusionen zu machen: man wird wahrscheinlich noch manche Note über die deutsche Einheit wechseln, aber man wird sie vorerst nicht schaffen. whe. Eden hält Schritt Hine englische Zeitung brachte dieser Tage eine Meldung mit der Ueberschrift„Eden keeping Pace“. Das heißt auf deutsch ganz einfach: Eden hält Schritt. Zugleich ist es Aber ein nicht übersetzbarer, wortspielender Hinweis auf die dicht aufeinander folgenden Besuche des amerikanischen Heeresministers Pace und des britischen Außenministers bei Tito; denn Eden wird sich bald nach der Rückkehr von seiner Hochzeitsreise zu einem Besuch nach Belgrad begeben und auf dem Wege auch in Wien Station machen. Die Reise Edens muß also im größeren Zusammenhang gesehen werden. Einerseits gehört sie zu den Bestrebungen Englands, seine Stellung im östlichen Mittelmeer auch nach den Ereignissen in Persien, Aegypten und Transjordanien zu behaupten. Anderer- seits muß sie vor dem Hintergrund der europäisch- atlantischen Rüstungsverlang- samung betrachtet werden, die ja trotz des Beschlusses der NATO, am Soll für 1952 fest- zuhalten, Tatsache bleibt. Schließlich stellt die Reise des„Kronprinzen“ der derzeitigen britischen Regierungspartei einen weiteren, bemerkenswerten Versuch des Inselreiches dar, seinen Einfluß sowohl in Europa wie Allgemein gegenüber den Vereinigten Staa- ten stärker zur Geltung zu bringen. Sofern sich die Meldung, daß London nunmehr bereit sei, die Suezkanalzone zu räumen, bestätigt, stellt sich die Frage nach der künftigen militärpolitischen Konstruk- tion im östlichen Mittelmeer. Mit der Errich- tung des Hauptquartiers der NATO in Smyrna ist diese Frage noch nicht erschöp- fend beantwortet, insbesondere nicht für Eng- land. Denn wenn etwa morgen auf eine vor- läufig nicht erkennbare Weise die Drohung des Kommunismus verschwinden sollte, Würde für die USA das Mittelmeer vermut- lich stark an Interesse verlieren, nicht je- doch für England, das durch seine umfang- reichen Oelinteressen, aber auch durch seine Politische Tradition dort viel stärker gebun- den ist. Nach der Räumung der Kanalzone bliebe ihm als eigentlicher Stützpunkt nur Cypern, das aber angesichts der ständig Wachsenden„Enosis“-Bewegung, welche die Wiedervereinigung mit Griechenland an- strebt, nicht als sichere Basis angesehen werden kann. England wird daher versuchen müssen, durch ein Bündnissystern diejenige Sicherheit zu erreichen, die ihm bisher seine von eigenen Stützpunkten aus operierenden Streitkräfte gewährt haben. Insoweit kommt der jüngst von Tito erklärten Bereitwil- ligkeit, die lange verweigerte militärische Zusammenarbeit mit Athen und Ankara aufzunehmen, für England besondere Be- deutung zu, und Eden wird der Förderung dieses Vorhabens nachdrücklich das Wort reden. 5 Aber die britische Außenpolitik ist von jeher nicht in erster Linie von militärischen Ueberlegungen bestimmt worden. Sie sieht auch heute noch in der Konsolidierung der Verhältnisse als Voraussetzung wirtschaft- militärische Dinge die Lösung der Triester Frage und vielleicht sogar die Möglichkeit diskutieren, wie man im Lauf der Jahre zu einer Balkanföderation kommen könnte, die dann auf die heute von Moskau beherrsch- ten Balkanstaaten eine wachsende Anzie- hungskraft ausüben müßte. Die britische Politik wird von ideologischen Erwägungen überhaupt nicht bestimmt, sondern wäre vermutlich bereit, auch eine kommunistische Balkanföderation zu akzeptieren, sofern diese keine expansiven Tendenzen hat und ihren Kommunismus als eine interne Ange- legenheit betrachtet. Die geduldige Erweichung der sowjeti- schen Machtposition entspricht der politi- schen Tradition Englands ohnehin mehr als die Ausrufung eines Kreuzzuges. Nachdem Deutschland seine Chance als europäische Ordnungsmacht verspielt hat und Frank- reich von seinem brodelnden Kolonialreich vollauf beansprucht wird, bietet sich Groß- britannien eine überraschende Chance, durch die Hintertür des Balkans seine Stellung in Europa zu festigen und damit zugleich sein weltpolitisches Gewicht gegenüber dem amerikanischen Vetter zu verstärken. Dr. H. IL. Die Westmächte verstärken ihr Liebeswerben um Italien und Jugoslawien Mailand. Als der amerikanische Heeres minister Frank Pace vor kurzem in Rom eintraf, um mit dem italienischen Unter- staatssekretär für auswärtige Angelegenhei- ten, Tavian i, gemeinsame Verteidigungs- fragen zu besprechen, sagte er zu den Jour- nalisten;„Meine Mission läßt sich durch meinen Namen umschreiben, wenn man ihn italienisch ausspricht.“ Pace heißt auf italie- nisch„Frieden“. Das war nicht nur eine artige Empfehlung für einen Minister, der immerhin mit Kanonen zu tun hat, sondern ein geschickter Schachzug, um die recht be- unruhigte öffentliche Meinung Italiens in stillere Bahnen zu lenken. Denn die Aktivi- tät, welche die Amerikaner und Engländer gegenwärtig auf dem Balkan und im Nahen Osten entfalten, wird hier mit einiger Sorge betrachtet. Die Sorge richtet sich wie immer in der- gleichen Fällen in erster Linie auf Italiens östlichen Nachbarn Jugoslawien. Ueber den Zweck des Besuches der drei Botschafter der Die umstrittene Hochzeitsreise Will die englische Kirche Churchills Nachfolger stürzen? Von unserem PEM- Berichterstatter Als der Außenminister Anthony Eden seine bevorstehende Hochzeit mit Clarissa Spencer Churchill bekanntgab und damit mit seinem Partei- und Regierungschef ver- Wandt wurde, griff ihn die„Church Times“, das größte Blatt der englischen Kirche an. Und man glaubte, nach der Flut der zu- stimmenden oder ablehnenden Briefe, die die Tageszeitungen daraufhin veröffentlichten, zuerst, es handle sich um eine gute Gelegen- heit, die„saure Gurkenzeit“ mit dieser De- batte zu überbrücken. Inzwischen sind jedoch Vierzehn Tage verflossen; das neuvermählte Paar befindet sich auf der Hochzeitsreise, und die Stimmen sind noch immer nicht ver- stummt, die das Für und Wider diskutieren. Nach berühmten Muster Man darf nicht übersehen, daß es vor sechzehn Jahren genau so angefangen hat, als die Kirche unter Führung des Erzbischofs von Canterbury den Rücktritt und Thron- verzicht des englischen Königs aus denselben Gründen erzwang. Damals wie heute handelte es sich darum, daß eine im Mittelpunkt des öfkentlichen Lebens stehende Persönlichkeit eine zweite Ehe eingehen wollte. 1936 war es Mrs. Simpson, die den König heiraten Wollte, obwohl sie vorher geschieden worden war. 1952 ist es der Minister, der eine neue Ehe einging, obwohl seine geschiedene Gattin (in Amerika) noch am Leben ist. Die„Church Times“ nannte Eden einen Heiden, der sich anscheinend um keine Religion kümmere; denn sonst müßte er gewußt haben, daß die Kirche dies verbiete. Und da man den der- zeitigen Außenminister für den legitimen Nachfolger Winston Churchills hält, ist nicht von der Hand zu weisen daß das Blaft der Kirche diesen Kandidaten für Englands höchsten Posten unmöglich machen WiIII! Schließlich darf man ficht wergesseir, Ma Eden und Churchill einer Partei angehören, die sehr wohl auf die Haltung der gläubigen Christen Rücksicht zu nehmen hat. Die Leser ereifern sich Seitdem sind die Spalten der Londoner Zeitungen mit Leserstimmen gefüllt. Seltsam ist jedoch, wie die Meinungen gespalten sind. Der konservative, Daily Express“ zum Bei- sdiel hat zwanzigmal soviel Briefe gegen die Meinung der„Church Times“ erhalten als dafür. Der liberale„Manchester Guar- dian“ hingegen, dessen Leserschaft man für großzügiger und freigeistiger halten sollte, hat fünfmal soviel Briefe gegen Edens Haltung erhalten als gegen die„Times“, So geht der Kampf der Meinungen hin und her; von einem auch nur annahernd gleichmäßi- gen Echo kann keine Rede sein. Die Ver- teidiger der christlichen Eheauffassung stehen auf dem Standpunkt, selbst wenn sie weit herzig sind, daß man einem Durchschnitts- bürger vielleicht verzeihen könne, nicht aber einer so prominenten Persönlichkeit wie dem Außenminister, dessen Lebensführung bei- spielgebend sein müsse. Das letzte Wort, das das kKxitisierte Blatt geschrieben hat, lautet: „Ehe bedeutet eine Sache für jene, die Gottes Autorität anerkennen, und etwas ganz Ande- res für jene, die dies nicht tun..“ Damit hat die„Church Times“ den vielleicht künf- tigen Ministerpräsidenten Englands nochmals als einen Heiden abstempeln wollen, um ihn in den Augen aller Jener, die religiös sind, herabzusetzen. Tatsächlich konnte sich das Ehepaar ja auch nicht kirchlich trauen lassen in London. Staat oder Kirche Die Verteidiger der kirchlichen Ansicht aber beschränken sich nicht darauf, die Berg- predigt in die Debatte zu ziehen, sondern zeihen alle jene diktatorischer Ansichten, die da behaupten, der Staat habe ein Recht, zu erlauben, was die Kirche verbiete. Man scheut sich nicht, Churchill und Stalin in einem Atemzug zu nennen, weil beide damit die Religion dem Staat unterordneten. Viel- leicht läßt die Schärfe des Kampfes um die Ehe Edens mit der Zeit nach; aber im Moment sieht es so dus, Als ob man daraus eine Prinzipienfrage machen wolle, um ge- Wissermaßen den Außenminister zu diskre- ditieren und-seine Nachfel geschaft im höch- sten Amte unmöglich zu machen. Noch sieht es so aus, als ob eine religiöse Angelegen- heit diskutiert wird; aber vielleicht ist der Streit bereits zu einem hochpolitischen Pro- blem geworden. Nur die Zeit kann ent- scheiden, ob die Kirche die Oberhand be- kommt oder die Ansicht des Staates. Bisher haben die hohen Würdenträger der Kirche noch geschwiegen; aber die Majorität der englischen Stimmen haben sich für die Auf- rechterhaltung der Tradition entschieden. Holland ohne Regierung Seit acht Wochen scheitern Den Haag.(P. V. Eig.-Ber.) Es ist erstaun- lich, mit welcher Ruhe und Gelassenheit bis- her das vergebliche Bemühen um eine neue holländische Regierung in den Niederlanden selbst hingenommen wurde. Bis zu einem ge- wissen Grade ist man sogar stolz darauf, daß Holland einmal wieder ein Beispiel für seine stabile und gesunde politische Situation gibt, die es erlaube, sich acht Wochen eine regie- rungslose Zeit leisten zu können, ohne daß sich daraus irgendwelche Komplikationen oder auch nur Nachteile ergäben. Aber man. meint nun doch auch hier, daß dieser Zustand nicht ewig währen könne und heute eher zu einer Abänderung zwingt, als beispielsweise vor dem Krieg. N Die internationalen Verflechtungen, denen sich auch Holland nicht entziehen konnte, und die dieses kleine Land in das westliche System der Großmächte und besonders der NATO fest eingeschlossen: haben, haben für Holland und seine Parteien höhere Verpflich- tungen gebracht. In einer Zeit, da ständig internationale Entscheidungen getroffen wer- den müssen, bedarf auch Holland— das ohne weiteres monatelang mit einer„geschäfts- führenden Regierung“, die juristisch bereits zurückgetreten ist, nicht schlecht regiert wer- den könnte— einer vollgültigen Repräsen- tation. Das sagen sich jetzt die Holländer, bei denen nun doch eine Unzufriedenheit über die Tatsache aufkommt, daß die Bemühungen des Sozialisten Drees, des Chefs der frü- heren Regierung, des Katholiken Be el und des Sozialisten Donker nur deshalb ge- scheitert sind, weil man sich über die Ver- teilung der Ministerposten nicht einigen konnte. Diese Unzufriedenheit griff nun auch auf das Ausland über, und zwar besonders in der Atlantik-Pakt- Organisation, wo man ich darüber Gedanken zu machen beginnt, wie unter diesen Umständen Holland bei den demnächst zu treffenden NATO- Beschlüssen verantwortlich mitarbeiten will. Man sieht es allerdings in Holland nicht gern, wenn man sich im Ausland über Ge- bühr mit der Bildung der niederländischen Regierung beschäftigt, Kritik übt oder- wie im Pariser Hauptquartier der NATO- glaubt äußern zu müssen, Holland bereite seinen Partnern Sorgen. Dennoch wischt man im Haag solche Bedenken in Kreisen der NATO- Partner nicht mit leichter Handbewegung Weg, weil nämlich in der nächsten Zeit wich- alle Regierungsbildungen tige Entscheidungen über das Verteidigungs- Programm der NATO-Länder anstehen, bei denen es um die Festsetzung der Ziele des Jahres 1953 geht. Diese Entscheidungen müs- sen von einer holländischen Regierung mit- getroffen werden, die sich auf eine parla- mentarische Mehrheit stützen kann, um von vornherein„Unglücksfälle“ im Parlament auszuschließen. Schon deshalb wird man sich eine weitere Verzögerung der Regie- rungsbildung schwerlich leisten können. Von unserem Dr. H. R.- Korrespondenten Westlichen Großmächte bei Tito im Bade- ort Brioni ist bisher nichts Gewisses ver- lautet; doch geht man wohl auf keinen Fall fehl, wenn man annimmt, daß neben den Materiallieferungen an Tito vor allem zwei Fragen besprochen worden sind: einmal die engere Angliederung von Titos 30 Divisio- nen an die Atlantikpakt-Mächte, vielleicht in Form eines griechisch-türkisch-iugoslawi- schen Militärpaktes; zum andern die äußerst dornige Frage Triest. Italien braucht Waffen An beiden Problemen ist Italien drin- gend interessiert. Minister Pace hat den Ita- lienern das verdiente Kompliment gemacht, sie hätten die in Lissabon übernommenen Verpflichtungen voll erfüllt. Um auf dem eingeschlagenen Wege fortzufahren, braucht Italien Waffen und Dollars, und es ist nur natürlich, daß man es in Rom lieber sieht, wenn die allmählich rarer werdende ameri- kanische Hilfe nach Italien statt nach Jugo- slawien geht. Denn jede neue Division, die Italien auf die Beine stellen kann, bedeutet nicht nur einen Schutz gegen einen mög- lichen Feind, sondern eine Besserung der Verhandlungsbasis in der Triestiner Frage. An deren Lösung aber liegt allen drei West- mächten allmählich derart, daß sie vor einem Druck auf Jugoslawien nicht zurückschrecken werden, um zu einem Ziele zu kommen. Auch in Rom sind die Besprechungen zwischen dem Palazzo Chigi und den Vertretern der Westmächte verstärkt worden, wenn offen- par auch von einem wirklichen Druck auf die italienische Regierung nicht die Rede sein kann. Daß Tito verstanden hat, worum es geht, erhellt aus einer Aeußerung gegen- über türkischen Journalisten, die ihm gleich nach der Konferenz von Brioni einen Be- such gemacht haben: Die Frage Triest sei schließlich nicht die wichtigste auf Erden, sondern der Frieden; zwar seien seine bis- herigen Vorschläge von Italien abgelehnt worden, doch das bedeute noch lange nicht, daß eine andere Lösung auszuschließen sei. Wechsel in den Machtpositionen Ungarn Kampf zwischen Gemäßigten und Radikalen vor der Entscheidung Von unserem v. Wien. Genau 45 Tage nach dem Rück tritt des nominellen rumänischen Minister- Präsidenten Dr. Petre Gro ze hat sich nun- mehr auch in Ungarn das gleiche Schauspiel vollzogen. Der auf den dekorativen Posten eines Vorsitzenden des Präsidiums der Na- tionalversammlung abgeschobene Istvan Dobi war gleich Groza ein Mitglied der Bauernpartei. die von den Kommunisten in den Volksdemokratien gern als„Ver- bündete“ ausgegeben wird, ohne daß sie freilich in dieser Gemeinschaft eine gleich- wertige Rolle spielen würde. Als seinerzeit die Kommunisten in den Oststaaten vollends zur Macht kamen, war ihnen sehr daran gelsgen, vor der öffentlichen Meinung der Schein der nur personell geänderten, sonst aber fortdauernden Mehrparteienkoalition Aufrecht zu erhalten. Nachdem sie einige Jahre Zeit gehabt haben, brauchen sie auf eine innere Gegnerschaft keine Rück- sicht mehr zu nehmen und sind daher schon lange daran gegangen. ihre bürgerlichen Mitläufer darch eigene Leute zu ersetzen. Bürgerliche werden ausgeschaltet Als der jetzt gekündigte Ministerpräsi- dent Dobi im Juni 1949 die Nachfolgeschaft für den auch den Kommunisten als unfähig erscheinenden früheren Feldwebel Lajos Dinnyes antrat, waren im Kabinett im- mer noch je zwei ehemalige Sozialisten. Kleinlandwirte und Agrarier. Durch ver- schiedene Demissionen im Laufe der letzten Monate hatte es der eigentliche Regierungs- chef. Matyas Ra kosi, erreicht, daß das heutige Kabinett, dessen Leitung er jetzt zummehr auch offiziell übernimmt, unter 24 Ministern nur noch drei Nichtkommuni- sten aufweist. Das Präsidium der Volks- republik, dessen Vorsitz Dobi nunmehr erhält, ist ein Kollegium, das in allen Ost- staaten die Funktionen eines Staatspräsi- denten ausübt und sich auf repräsentative Aufgaben zu beschränken hat. Das wird am besten aus der Tatsache ersichtlich, daß der Vorsitzende des Präsidiums seit 1949 nun zum drittenmal gewechselt hat, und man Stuttgart erwartet Gäste aus aller Welt Morgen beginnt der Evangelische Kirchentag 1952 Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Die Vorarbeiten für den morgen, Mittwoch, in Stuttgart beginnenden Deut- schen Evangelischen Kirchentag 1952 sind nunmehr nach monatelangen intensiven Vor- bereitungen abgeschlossen. Seit Ende letzter Woche treffen zahlreiche Kirchentagsgäste aus dem In- und Ausland ein, die zumeist in den 40 000 von der Bevölkerung zur Verfü- gung gestellten Freiquartieren untergebracht werden. Viele Freiquartiere wurden auch von katholischen Familien zur Verfügung gestellt. In Stuttgart rechnet man damit, daß minde- stens 150 000 Gäste von Anfang bis Ende der fünftägigen Verhandlung anwesend sein wer- den. Tagungsleitung und Polizei haben sich darauf eingerichtet, daß sich an der feier- lichen Haupt- und Schlußversammlung am kommenden Sonntag mindestens eine Viertel- million, wenn nicht gar an die 400 000 Men- schen unter dem 21 Meter hohen schlichten Eichenkranz im Rosensteinpark versammeln Werden. Fast drei Dutzend Sonderzüge aus der engeren und weiteren Umgebung Stuttgarts und unzählige Omnibusse aus dem ganzen Bundesgebiet und dem benachbarten Aus- land werden am Sonntag die Teilnehmer zur Schlußkundgebung bringen, auf der Bischof D. Dibelius, die Landesbischöfe D. Ha ug, Stuttgart und D. LIiIje, Hannover, Präses Dr. Heinemann und der Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentags, Dr. Reinhold von Thaden-Trieglaff, sprechen werden. Ueber 600 prominente Vertreter aller re- formierten Kirchen aus dem Ausland haben sich angemeldet, darunter Delegierte aus Afrika, Aegypten, Brasilien, Chile, Däne- mark, England, Frankreich, Griechenland, Holland, Indien, Italien, Jugoslawien, Schwe- den, der Schweiz und den Vereinigten Staa- . ten. Als Referenten, Diskussionsleiter und Mitarbeiter in den verschiedenen Arbeits- gruppen haben sich 150 führende Persönlich- keiten des kirchlichen und öffentlichen Le- bens zur Verfügung gestellt. Auch Bundes- Präsident Theodor Heuss hat sein Kom- men zugesagt und wird bereits zum Eröff- nungsgottesdienst am Mittwochabend im Hof des Neuen Schlosses erwartet. Der bayerische evangelische Landesbischof D. Meiser wird bei der Eröffnungskundgebung die Grüße der Vollversammlung des Lutherischen Welt- bundes überbringen. Mittelpunkt des diesjährigen Deutschen Evangelischen Kirchentags, der unter der Losung„Wählt das Leben“ steht, ist die Tätigkeit der sogenannten Arbeitsgruppen mit zirka 20 000 bis 60 000 Beteiligten, die in gemeinschaftlicher Diskussion versuchen wer- den, auf die brennenden Fragen des Lebens eine christliche Antwort zu finden. In der er- sten Arbeitsgruppe wird die Frage„Wer ist eigentlich die Kirche— Kann die Kirche Heimat werden?“ diskutiert werden. Die zweite große Arbeitsgruppe wird das Pro- blem der Familie mit den Fragen„Wie ist heute die Ehe möglich?— Wie werden un- sere Kinder mündig?“ aufgreifen. Drei wei⸗ tere Arbeitsgruppen werden sich mit den Problemen„Der Christ in der Politik“, Das Leben auf dem Dorf“ und„Das Leben in der Arbeit— Wen gehört der Betrieb?“ ausein- andersetzen. Während des Kirchentags finden zahlreiche ausgewählte kuturelle Veranstaltungen statt. Außerdem sind zahlreiche Sondertreffen und Sonder veranstaltungen, vorgesehen, so ver- schiedene Treffen der einzelnen ostdeutschen Lands mannschaften, der ehemaligen Kriegs- gefangenen und Internieften und mehrere Jugend- und Studentenkundgebungen. Nur Das klingt recht versöhnlich und igt. leicht in der Tat auf konkrete Vorselz zurückzuführen, welche ihm die drei el mächte semacht haben. Ob die Sorgen ll liens dadurch geringer werden, sicht zl einem anderen Blatt geschrieben. Ruy! kommt, daß sich auf dem Balkan ie Nahen Osten neuerdings eine verstärch anglo- amerikanische Rivalität bemer dd macht. Soeben ist Außenminister Eden Tito zu einem Besuch eingeladen worden g wird sich Mitte September nach Belgrad anschließend nach Wien begeben. Hier gg. innert man sich nun sehr gut an Nori Wort, Belgrad könne ein Leuchtturm d Weltfriedens werden. Auch weiß man, 000 die Briten den Jugoslawen gegenüber g jeder Hinsicht großzügig sind, während i, lien für sie weniger interessant ist. De römische„Messaggero“, welcher der Regt. rung nahesteht, schrieb vor kurzem, Carag. tièerklärungen der Westmächte für den pal eines jugoslawischen Uebergriffes gegen Ii. lien seien sehr schön; doch besser sei gh richtiges Verhältnis zwischen der italia, schen und der jugoslawischen Bewaffn Das ist nicht nur an die Adresse der Ver. einigten Staaten, sondern auch England 5. richtet. Den Westmächten liegt Ofkensichtich dringend daran, eine Flurbereinigung ingen halb der auf Gedeih und Verderb Verbin. deten zu erreichen. So ist die„äußerste dh strengung“ zu verstehen, die man zu dreien bei Tito und in milderer Form in mm unternommen hat; so auch die Bemühung der Briten, mit den Persern und Aegypten und der Franzosen, mit den Tunesiem ie der ins Gespräch zu kommen; 80 endlich auch der Versuch, die Saarfrage zu Löse. Erst wenn alle diese Bruchstellen des Me. stens zu allgemeiner Zufriedenheit gehell sind, kann das Schifflein segeln, in dem ich 50 verschiedenartige Partner befinden, Bi; her ist es noch nicht recht flott. O.- Korrespondenten weiß, daß weder der Linkssozialist A, 822 kKasits, der den Kommunisten die stau] Sozlaldemokratische Partei zubrachte, nol dessen Nachfolger, der ehemalige Sozialist. sche Handelsminister Ron ai freiwillig yu ihren Posten geschieden sind. Der eigen. liche Chef des Präsidiums bleibt der Rom. mumist Karoly Olt, der als Sekretär fun. giert und daher die einigermaßen wichtige Agenden— nach Rückfrage bei Rakosi- von sich aus entscheidet. Idealist Rakosi noch an der Spitze Der Akt des Wechsels im Budapestet Ministerpräsidium darf jedoch nicht zu de Annahme verleiten, es sei damit bereits de letzte Entscheidung gefallen. Diese ist näm- lich eine Angelegenheit der Kommunist schen Partei allein und die letzten bürgen lichen Statisten in den ungarischen Regie rungssimtern spielen dabei absolut gen Rolle. Der nun schon lange Monate andal ernde Kampf zwischen der„gemäßigten Richtung unter Rakosi und den radikalere Elementen unter dem Minister Ernö Gel scheint nun im Sinn Rakosis entschieden, db. wohl dessen Position in den letzten Monate so schwach war, daß man allgemein mit se. nem baldigen Sturz gerechnet hatte. Es wet kein gutes Zeichen, als Marschall Stalin u Rakosis 60. Geburtstag nicht einmal en Glückwunschschreiben schickte und Walt scheinlich wäre in Moskau längst die En scheidung gefallen, J der„Radikalen“ selbst ein Gegensatz a. schen Gerô und dem Unterrichtsministe Revai bestehen, Diesen wußte Rakosi aus. nützen und Moskau scheint sich nun doc entschlossen zu haben, angesichts der Gege- sätze in der KP, vorerst doch lieber de Idealisten Rakosi an der Spitze zu behalten wenn auch die Vorwürfe an dessen Adres schon in nächster Zeit ihre Opfer werde haben müssen. Das Bild, das der Parte, ideolog Marton Horvath vor einigen Ve. chen in der Kominformzeitung über die Id. stände in der ungarischen KP entwa mußte nämlich im Kreml alarmierend Wi. ken. Horvath schrieb nämlich nicht nur vn einem deutlich feststellbaren„Hang au Selbst zufriedenheit“, der die Partei funktio- näre dazu führe, auf ihren Lorbeeren aut zuruhen oder als Wirtschaftsführer de „hochmütige und bürokratische Art ihre! davongejagten Vorgänger“ zu übernehmen sondern er stellte auch fest, daß es in det Betrieben eine offenkundige sozialistisdt Resistance gebe, die bereits an Saboag grenze. Neue Richtlinien 5 Moskau hat sich bellt, an die unsartdt EP neue ideologische Richtlinien ergehen u lassen und es ist klar, daß diese nicht. der bisherigen Parteileitung ausgeführt 1 85 den können, da dies ja soviel hieße, als 15 Bock zum Gärtner zu machen. Man darf 105 her auf die nächsten Ereignisse in 1 gespannt sein. Alle Anzeichen deuten 75 auf hin, daß sich dort eine ähnliche Säu g rung in der KP vollziehen wird, wie 8 jetzt in der rumänischen Arbeiterparfel für diesmal— beendet wurde. 5 Schweizer Höhlenforscher gerette Stalden(Schweiz).(dpa) Pie Pier Höhlenforscher, deren Schicksal eine Mon lang die ganze Welt in Atem hielt, 155 wieder frei. Am Sonntagabend wWateten ige aus den überfluteten Hôlloch-Grotten, de n Rettungs mannschaften nicht zu ber vermochten. Gesund und frohgemut 3 sie wieder ans Tageslicht, nachdem 11 10 zehn Tage in dem großen Grottengebie Wasser eingeschlossen waren. 1 Nach mehr als ldskündigen Retung arbeiten konnten drei englische Pfadfinde die am Sonntag durch plötzlichen Steinschlag in einer Höhle lbs der Breconshire-Berge in Wales eingesch sen worden waren, am Montasmotzeg 5 freit werden. Der Scoutmaster Jim Seite mußte auf einer Tragbare über das bse ö geschaffte Geröll ans Tageslicht ger 5 werden. Ein großer Block des we den Gesteins hat ihm ein Bein zersch run Wo Na: ges im Groba belt— Utopia, d bringen ferenzen beiden P. Turopa- ſtalt gew, Ein Mi! etzt auf erstellten Grobzügit lange des zus allen Ich zu ei menkomn papier— dallen, gr nen klein pollen, Be Herz eine gteinlegur betlnnen Dr. Re deim, gri. kator une wie der I Furopa s klan alle merhin h keits eine densee fü Jerfügun —— E 8 NAS Z) GkERIC! gesalzen, kleingesch angebraten nen, mit zen. Zun kügen, hei kelschnee CURRV (oH 5 würde nicht innerhah 11 7 5 Salze langsam mit Schir streuen. PRO VE 10MAT eeschälte, der Farce je ein Te schnittene verbinden lügen. De Ußt die 1 et sie au — Damal zogen, ha und ein bedauptet wesen wa kroddelpr präparier echer di nur im B. mochte,* buten Gu Varen nz nach irg. beklebt. bunkte Abumsei khotograz Photogre karton g deiner P agenhäne aber hul. aunehn dad Albu aus der 1 dur bei inderhä gen. auge, ale ung se! dogs uchkorm nich ein düttenger bet zweck deren m eb dami. en, wie de gebor 52/ Nr. N nd ist vg, Vorschlz ei 1 drei Weg. Sorgen lz. steht au den. Hin Morris itturm z man, df zenüber ihrend Ig. it ist, Der der Regt. mn, Garab. ür den Fil Segen Iz. ser sei eh er italien. ewaffnung e der er. glands ge. kensichtlg ung inner, b Verbin. Berste 4. Zu dreien n in Fon Bemühung Aegypters lern ite. 80 endlich Zu loben n des e. eit gehell n dem sid nden. Bi; Arns ing t A. S825. die stark chte, noch Sozialist. Willig von er eigen. der Kom- retär fun- Wichtigen Rakosi Spitze Zudapestet ht 2u det bereits de“, ist näm⸗ mmunisti- m bürger en Regie, Hut Keine te andau- mäßigten“ adikalerel nö Gen eden, 0h. 1. Monaten in mit se. te. Es Wel Stalin nunmal el ad Wall die En innerhah Satz Al tsministe osi ausl. nun doc er Gegen. jeber del behalten, n Adress 1 Werden r Parte igen e r die 24. enthwath rend Wir. nur von lang Al eifunktio⸗ eren abs. hrer die Art ihrer rnehmen 2s in den jalistische Sabotag ngarische gehen A. nicht von hrt wer- „ als den darf da- 1 Ungarn ten dak 2 Säube⸗ wie gde partei- rettet chweizel e Woche elt, ind teten sie , die die ewingen it traten sie fast diet vom ettungs· adfinder, geschlos- gen be⸗ Case ur Seite gebracht ztürzen⸗ chlagen. 17. 198 Dienstag, 26. August 1952 Pr Europa- Kinderland- Utopie oder Wirklichkeit! Ferienparadies für die Kinder Europas am Bodensee geplant/ Neutrale Zone im Ernstfall In einem Festakt, an dem Vertreter der Bundesregierung und der Länderregie- rungen, Persönlichkeiten des Auslands, der Kirche, der Jugendführung und der Wohlfahrtsinstitutionen teinahmen, wurde am Donnerstag im Kurhaus in Bad Nauheim die Institution„Europa-Kinderland e. V.“ gegründet, die es sich zum Ziel esetzt hat, am Bodensee ein„Paradies für die Kinder Europas“ zu schaffen, das im Katastrophenfall zu einer neutralen, unantastbaren„Kinderzone“ werden s0lIl. Großartige Idee ohne Wirklichkeitsge- zelt— oder Phänomen aus dem Lande Utopia, dessen Realisierung Europa weiter- bringen wird als ein halbes Hundert Kon- kerenzen und Beschlüsse das sind die beiden Pole, zwischen denen der Gedanke Furopa-Kinderland' untergehen oder Ge- ltalt gewinnen wird. a 5 5 Ein Millionenprojekt zeichnet sich bereits etzt auf den erst zu einem geringen Teil erstellten Plänen ab; ein Wunderwerk an Großzügigkeit und Verständnis für die Be- lange des Kindes. Insgesamt 50 000 Kinder aus allen Ländern Europas sollen hier jähr- Ich zu einem sechswöchigen Urlaub zusam- menkommen. Es gibt— zunächst auf dem papier— Märchenwälder und Unterrichts- ballen, großartige Sportanlagen, einen eige- gen kleinen See mit Motorboot und Segel- gallen, Bastelwerkstätten— was immer das Herz eines Kindes begehrt. Mit der Grund- geinlegung hofft man, noch in diesem Jahr beginnen zu können. Dr. Roufogalis, Kinderarzt in Bad Nau- beim, griechischer Nationalität, ist der Ini- ſator und Träger des Unternehmens, das ure der Festakt bewies— ein Echo in ganz Furopa gefunden hat. Noch existiert der Ran allerdings nur auf dem Papier.— Im- merhin hat der Fürst zu Fürstenberg be- geits einen Teil seines Territerſums am Bo- densee für die Zwecke der Institution zur verkügung gestellt. Ueber die finanzielle Gut gewũüræ t. SAS ZZV. Zu diesem ungarischen Gericht GkERICHT werden 500 Gramm Rindfleisch in Portionsstücke geschmitten, gesalzen, mit Paprika eingerieben und mit kleingeschnittenem Sellerie in heißem Speck angebraten. Dann mit Mehl überstäuben, bräu- nen, mit Wasser auffüllen und schmoren las- sen. Zum Schluß etwas saure Sahne hinzu- fügen, herzhaft abschmecken und mit Kartof- kelschnee anrichten. CURRV. Ein Weißkohl, ein saurer Apfel und Kohl eine Zwiebel werden fein geschnit- ten. Apfel und Zwiebel andünsten, den mit Zitronensaft beträufelten Kohl hinzu- geben. Ein Teelöffel Curry, in wenig Wasser aulgelöst, vrird über den Kohl gegossen. Nach dem Salzen und Pfeffern läßt man den Kohl langsam gardünsten. Im Reisrand anrichten, mit Schinkenwürfeln oder Bratenresten be- streuen. pf In eine mit Zwiebel und a reichlich Butter ausgeriebene 5 Pfanne setzt man halbierte, schalte, ausgehöhlte Tomaten, die mit folgen- der Farce gefüllt werden: Zwei Teile Reibbrot, be ein Teil geriebenen Käse und würflich ge⸗ eähmittenen Schinken mit zerlassener Butter berbinden, Salz, Pfeffer, Muskatnuß hinzu- lien. Dann setzt man Butterflöckchen auf, küht die Tomaten 20 Minuten backen und rich- tet sie auf Röstbrotscheiben an. F. Seite des Unternehmens ist zunächst nicht mehr zu erfahren, als daß der erste Teil— nämlich das Ferienparadies nur soviel kosten wird, wie 60 bis 80 Sherman-Panzer .. und daß man zuversichtlich genug ist, anzunehmen, da, wo das Geld für Panzer vorhanden sei, werde das Geld für eine solche Institution, die dem Frieden im wahr- sten Sinne diene, erst recht vorhanden sein. Das Projekt„Ferienparadies“ ist nur ein Teil der Pläne, An einem anderen Platz im Bodenseegebiet(jeweils auf der deut- schen Seite) soll ein Heim für ledige Müt- ter geschaffen werden, die hier ihre Kinder — die ersten wirklichen Bürger Europas— zur Welt bringen können. Diese Kinder, die sonst so oft Stiefkinder des Daseins werden, bleiben bis zu ihrem 13. Lebensjahr im Kinderparadies. In einem anderen Teil des weitgespannten Verbindungsnetzes sol- len Schulen, Universitäten und Seminare errichtet werden, deren Examina in ganz Europa Gültigkeit haben werden. Ein wei- terer Platz ist für Kinder mit körperlichen Mängeln vorgesehen, die in Werkstätten ge- schult werden und einen eigenen Beruf er- jernen. All diese Kinder, die entweder von ihrem ersten bis zu ihrem dreizehnten Lebensjahr im„Europa-Kinderland“ leben oder zumin- dest längere Ferienaufenthalte dort ver- bringen werden, sollen die ersten wahren Bürger Europas, die vorurteilslosen Glieder eines neuen Staates werden. Das ist einer der Grundgedanken Dr. Roufogalis, dieses Mannes, der von sich sagt, daß seine Arbeit „mehr aus dem Herzen als aus dem Ver- stand geboren“ sei. Im Falle eines Krieges soll dieses fried- liche Paradies zu einem Refugium werden. Zur neutralen Kinderzone Europas“ er- klärt, würde es für sämtliche Mächte unan- tastbar sein. Von 65 Staaten haben 17 Staaten diesem Plan, der den Gedanken der vierten Genfer Konvention zu vervollkomm- nen scheint, gutgeheißen und unterschrie- ben. Die wenigsten dieser 17 Staaten, die den Anfang gemacht haben, liegen in Eu- ropa. i-tu „So leben wir bis zum Ersten!“ Wo bleibt das Haushaltsgeld?/ Milch „Ab Monatsmitte ist bei uns Schmalhans Küchenmeister!“ Dieser Ausspruch, früher einmal eine ängstlich geheimgehaltene Sache, ist heute in einem großen Prozentsatz aller Haushaltungen gang und gäbe. Das Haus- haltsgeld reicht nicht aus und selbst wenn der Ehemann ein gut Teil mehr verdient, als vor dem Kriege, erweist sich doch immer wieder, daß die höheren Löhne mit den ge- stiegenen Lebenshaltungskosten nicht Schritt zu halten vermögen. Das, was man früher „friedensmäßig leben“ nannte, ist noch nicht wieder erreicht. Wie aber leben wir heute? Etwa ein Fünftel des Einkommens ver- anschlagen die Statistiker als angemessen für den Mietpreis. Abgesehen von Neubau- wohnungen auf privater Basis ist im allge- meinen der Mietpreis für Wohnungen als einer der wenigen Faktoren anzusehn, die preislich nicht wesentlich gestiegen sind. Den Statistiken zufolge hält sich die Preis- steigerung für die Wohnung des Herrn X, der seit 1938 im gleichen Hause wohnt, in erträglichen Grenzen. Ganz anders ist es mit den Kosten für die Ernährung. Für ein Stück Fleisch, das 1938 mit 1 RM bezahlt Wurde, sind heute 2,25 DM zu entrichten, Milch ist im Preis um 64 Prozent gestiegen, Brot um 65 und Zucker um 60 Prozent. Fische, Obst und Gemüse sind um 60 Pro- zent teurer geworden. Noch größer ist die Preissteigerung bei den Erzeugnissen der Bekleidungsindustrie. Klei- dung, für die man 1938 100 Mark bezahlte, wurde 1949 mit 216.— und im Juni 1952 mit 191, DM gehandelt. Um rund 200 Prozent sind die Schuhpreise gestiegen. Wer sich also genau so gut kleiden wollte wie in der Vorkriegszeit, der müßte genau das Dop- pelte von dem verdienen, was er 1938 ver- dient hat. Auch die Anschaffungen für den Haushalt reißen heute ein wesentlich grö- Beres Loch in den Geldbeutel. Die Möbel- preise sind um ründ 90 Prozent gestiegen, Küchengeräte kosten zum Teil das Dreifache ihres Vorkriegspreises. Um rund 500 Pro- zent ist der Kaffee gestiegen, Schokolade und Zigaretten um 150 Prozent. Das Fazit aus diesen Zahlen ergibt, daß die Lebenshaltungskosten seit 1938 auf 169 Prozent gestiegen sind. Wollte jemand 80 leben, wie er vor dem Krieg gelebt hat, dann müßte er folgende„Gehaltserhöhung“ beantragen: 200,— netto(1938) entsprechen 350.—(1952) 300,— netto(1938) entsprechen 500,.—(1952) 400,— netto(1938) entsprechen 680,.—(1952) 500,— netto(1938) entsprechen 850.—(1952) Nicht in allen Berufen kommt die Er- D höhung des Einkommens den eingetretenen stieg um 64, Kaffee um 500 Prozent Preissteigerungen so nahe wie beim Arbei- ter. Hier macht die Erhöhung oft nahezu hundert Prozent aus. Die Arbeiterschaft sollte demnach heute in ihrer Gesamtheit nicht schlechter leben können als 1938. Für Beamte und Angestellte liegen die Gehalts- erhöhungen meist weit unter den Preisstei- gerungen. Einige geistige Berufe werden so- gar noch unter dem Friedensstand bezahlt. Zu diesen Erscheinungen die das„frie- densmäßige Leben“ noch in eine ferne Zu- kunft zu verschieben scheinen, gehört noch ein anderer Umstand: Die Ansprüche an das Leben sind gestiegen. Das gilt für alle Schichten der Bevölkerung. Nicht zuletzt der hohe Lebensstandard der Besatzungsmächte hat„ansteckend“ gewirkt. Ein wahres Kunststück bleibt es also, das Haushalts- budget auszubalancieren, den gesteigerten Ansprüchen gerecht zu werden und nach zwei verlorenen Weltkriegen gleichzeitig mehr Steuern zu zahlen denn je..„Die Zahlen sind den Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamtes entnommen.) O Rembrandt (1606 bis 1669) Die Heilige Familie (Ausschnitt) Aus der Eremitage in Leningrad Foto: Marburg Perlon für Himalaya- Expedition Die letzte große französische Himalaya Expedition hatte einen erheblichen Teil ihrer Zeltausrüstung und Kleidung aus Nylon ge- Wählt, die sich unter den härtesten Bean- spruchungen hervorragend bewährt hat. Deutsche Bergsteigergruppen, die eine neue deutsche Expedition in das Himalaya-Gebiet vorbereiten, werden sich die Erfahrungen der französischen Expedition zunutze machen und sich weitgehend mit Perlon ausrüsten. So werden nicht nur die Zelte, Bergseile, sondern auch Rücksäcke, Schlafsäcke, Hand- schuhe und Bekleidung aus Perlon sein. Ab- gesehen von dem geringen Gewicht, das nur einen Bruchteil gegenüber einer Ausrüstung aus anderen textilen Materialien ausmacht, ist die geringe Feuchtigkeitsaufnahme von Perlon in großen Höhen ein sehr wesent⸗ licher Vorteil, weil Kleidung und Ausrüstung nicht vereisen können. Mitte September findet in Neapel ein Kon- greß der internationalen Frauenallianz statt, der sich mit Familienrechtsfragen befassen wird. Von deutscher Seite werden drei Frauen daran teilnehmen, darunter Dr. Else Ulich- Beil, 1. Vorsitzende des Deutschen Frauen- rings und Rechtsanwältin Hildegard Geth- mann, Vorsitzende des Rechtsausschusses des Deutschen Akademikerinnen verbandes. Liebesbriefe mit acht Durchschlägen Zugsekretärinnen der Bundesbahn/ Mit 200 Silben und 90 Kilometerstunden durch die Lande Die 25jährige Elisabeth F., ein hübsches, junges Mädchen im hellgrauen Kostüm, rosenholzfarbener Bluse mit dem silbernen Abzeichen der Bundesbahn„Zugsekretärin“, heiratete den Mann, der eines Tages höchst dienstlich in ihr Arbeitsabteil kam und mit finsterer Miene erklärte:„Bitte, schreiben Sie..— Elisabeth ist kein Einzelfall. Bereits vier junge Mädchen, die von Ham- burg aus in den Fernzügen als Zugsekretä- rinnen ihren Dienst verrichten, haben auf diese Weise ihren Partner fürs Leben ge- kunden. Das kommt sicher nicht nur daher, weil diese Mädchen durchweg recht hübsch und jung sind. Sie haben eben auch sonst viele Eigenschaften, die ein Mann zu schätzen weiß. Sie sind tüchtig in ihrem Beruf, kom- men so leicht nicht aus der Fassung und sind es gewohnt, den Herren der Schöpfung ihre Wünsche vom Munde abzulesen, denn bei dem Lärm, den der fahrende Zug ver- ursacht, versteht man immer nur die Hälfte. Auch haben die Zugsekretärinnen ein mit- leidiges Herz, und mancher überarbeitete Geschäftsmann wurde schon mit einer Kopf- schmerztablette von ihnen bedient. Solche Pflege lieben die Männer nun mal Nachdem die Zugsekretärinnen vor etwa zwei Jahren als neue Einrichtung bei der Bundesbahn eingesetzt wurden, gibt es heute etwa dreißig Frauen und Mädchen, die in F.-Zügen für die Korrespondenz der Rei- senden bereitstehen. Türken, Griechen, Spa- nier, Engländer und Amerikaner diktierten ihnen Briefe. Elisabeth, die auf diese Weise imren Mann kennenlernte, hat schon Briefe in Spanisch und Englisch aufgenommen und einmal wurde ihr sogar ein Liebesbrief mit acht Durchschlägen diktiert— es mußte nur jedesmal der Name verändert werden. „Nicht schön“, meint Elisabeth dazu, aber mehr verrät sie nicht, denn alles, was im Schreibabteil diktiert wird, bleibt tiefes Ge- heimnis. Wenn auch die Chefs fast alle Stunden wechseln: die Sekretärin ist für alle eine Vertrauensperson, auf die man sich auch hier verlassen kann. „Das gibt es sonst nirgends in Europa und auch in den USA nur in wenigen Zü- gen“, meinte ein Amerikaner erstaunt, als er seine Briefe diktierte, gleich noch ein Telegramm aufgab und bat, daß seine Schreiben per Luftpost abgeschickt würden. Natürlich wird das schnellstens auf dem nächsten Bahnhof erledigt. Aber auch ein Fahrgast, der nur eine Briefmarke kaufen oder über Anschlüsse aus dem Kursbuch unterrichtet werden möchte, wird hier freundlich bedient. Mitunter kommt es so- gar vor, daß eine Sekretärin über ihre Ziel- station hinausfährt, um einen Brief zu Ende schreiben zu können. Das ist dann ein per- sönliches Opfer und keine Reiseleidenschaft. Denn diese Sekretärinnen, die im Monat 23 Tagesfahrten machen und dabei etwa 14 000 Kilometer zurücklegen, freuen sich, wenn sie des Abends zur Ruhe kommen. Es ist eben doch nicht ganz leicht, immer andere Chefs zu haben, von denen der eine lang- sam, der andere schnell, dieser laut, jener, leise und mancher nur englisch spricht. Die Bundesbahn zahlt Aufwandsentschä- digung für die reisenden Sekretärinnen. Dafür verlangt sie aber auch, daß die Damen nicht nur perfekt in ihrem Beruf sind, son- dern auch ein sicheres Auftreten haben, möglichst eine höhere Schulbildung besitzen und jedem Auftrag gewachsen sind. Auf das Alter kommt es der Bundesbahn weniger an. So gibt es auch 45 jährige Zugsekretärin- nen. Ein Geschäft ist die Sache für die Bahn nicht, denn die Reisenden bezahlen pro Ar- beitsstunde 4. DPM. Aber Kundendienst ist wichtig und notwendig— und so werden die tippenden Mädchen auch weiter durch die Lande rasen. 22— Das Album Damals war es mit rotem Sammet über- noten hatte kunstvoll ziselierte Blech- Ecken uud ein veritables Schloß, von dem Vater behauptete, daß es einmal verschließbar ge- den ware Es jag im Salon auf der Plüsch- doddelpracht des Rauchtisches neben dem wäparierten Elefantenfuß, der als Aschen- E diente, und wir Kinder durften es ate Beisein Erwachsener bewundern. Das at„ Wie ich nachträglich einsehe, seine 4 Gründe haben. Die Photographien . nur auf den ersten Blättern klebt adzwelchen Gesichtspunkten ein- uukte Später hatten sich die Gesichts- 9 5 offenbar verloren. Zwischen den 6 zeiten stak ein tolles Kunterbunt von ö eichen. teils solchen, die irgendein en b ische Atelier“ kunstvoll auf elner„ teils anderen, die Vater in genhä adezimmer- Dunkelkammer höchst er 5 verfertigt hatte. Die letzteren wunmeln digten der Tendenz. Röllchenform c8 Abus und dem Nichtsahnenden, der aus der 5 durchblätterte, wie der Teufel ur bei ists ins Gesicht zu springen. Und eren ener Assistenz konnten die lügen. nde sie wieder an ihre Plätze bän- baren note aum stand als ein ab- ue, al es Beispiel vor meinem geistigen ung e. ich nach erfolgter Fam: ELengrün- wologische daran ging, dle zu erwartende uchlorm Entwicklung bildhaft und in nich eine kestzuhalten. Der rote Sammet luttengerängdendsemebten Stoffbezug, die det de en Bilder staken in vollen varen n transparenten Ecken und let damit weißer Tinte säuberlich beschrif- in, wie une, auch Ja daran erinnert wur- de Lebore sere Kinder hießen, ob und wann n waren und ob es sich bei jenem Berg im Hintergrund um den Berliner Kreuzberg oder um den Großglockner han- delte. Die Bilder selbst hatten gewaltige Fortschritte gemacht. Wir belächelten Vaters Reise- Patent-Kamera, das zehnpfündige Ding aus Mahagoni-Holz, sein schwarzes Tuch und seinen Auslöser-Gummiball, seine im Sonnenlicht kopierten, braunstichigen, rasch vergilbenden Abzüge und erst recht natürlich seine ewig wiederkehrenden The- men: die Kinder auf dem Elsbärfell, Tante Emma im Liegestuhl, Mutter, hochkorsettiert und mit Riesenhut auf der Strandpromenade von Dingsda. Unsere Bilder waren, so deuchte uns, dem Leben entriommen. Vor allem aber waren sie gestochen scharf, hochglänzend oder seiden- matt, blauschwarz oder chamoix, und der Besuch, der unser Album zur Hand nahm, brach pflichtgemäß in Beifallsjubel aus. Auch Vater pflegte alliährlich einmal zu bemerken: ja, ja, die Technik hat eminente Fortschritte gemacht! Worauf wir uns verständnisvoll anblinzelten. Der alte Herr konnte schließlich nicht zugeben, daß auch unser Sinn für das Photographische mit der Technik Schritt ge- halten hatte. Das ging so einige Jahre lang und dann — dann ging es nicht mehr. Der Strom der Zeit, in Bildern festgehalten, versickerte auf den Albumseiten. Zwischen den leeren Blät- tern staken Hunderte von Aufnahmen, eigene und kremde, Sommer- und Winterbilder, die Kinder als Säuglinge, die selben Kinder mit dem Schulranzen, alles wie Kraut und Rü- ben, so wie man es aus dem Photo-Laden geholt, einmal besehen und ins Album ge- pfercht hattę. Zu Weihnachten pflegte der eine oder dèr andere zu sagen, zu Weihnach- ten werde ich das Album in Ordnung brin- gen. Viele Weihnachten vergingen. Die Bilder flelen aus dem Album, gingen verloren oder wanderten in unergründliche Schubladen- tiefen, wo sie nie wieder zu finden waren. Schließlich gaben wir das Photographieren auf. Weiß Du... man hat eigentlich nichts davon! Aber ihr werdet zugeben, sagte Vater bei seinem letzten Besuch, daß die Technik eminente Fortschritte gemacht hat. Wir blin- zelten nicht mehr. Wir blickten müde. Wir schämten uns. Und er tat so, als ob er es nicht bemerke. Seit gestern haben wir ein neues Album. Es ist so groß, daß einem Angst und Bange wird vor so viel Leere. Vater hat es ge- schickt. Dazu einen Brief. Kinder, schrieb er, es ließ mir keine Ruhe, ich habe wieder an- gefangen. Ihr müßt es auch tun. Aber ihr müßt umlernen, so wie ich es auf meine alten Tage tun will. Wir haben uns zu viel auf die Technik verlassen, und die Technik läuft uns einfach davon. Es kommt nicht auf die Technik an, sondern auf das, was man da- mit sieht. Ja, wir haben über dem Photogra- phieren das Sehen vergessen Auf die ersten Albumseiten hat Vater, als Widmung sozusagen, eine Bilderserie ge- klebt. Sie zeigt Mutter in ihrem Alltag. Mut- ter, die Betten, auf die Fensterbank breitend, Mutter mit der dampfenden Kaffeekanne, Mutter mit dem Einkaufsnetz vor einem Marktstand, Mutter am Herd, Mutter bei der Abwäsche, Mutter im Lehnstuhl einge- nickt, Mutter stopfend vor ihrem Strumpf berg, Mutter mit der Lesebrille unter der Lampe, Mutter... das liebe, von Alter und Sorgen zerfurchte Gesicht, die alten, gütigen Hände Wir haben nur stumm gelächelt. Vater hat siebzig Jahre gebraucht, um das Sehen zu erlernen, da werden wir es auch noch schaf- ken. Die leeren Seiten werden uns mahnen. die Zeit fließt, und was uns heute bewegt und beglückt, kann morgen unwiederbring- lich dahin sein. Die Sache mit der Lichtstärke Hand auf den Schlitzverschluß, liebwer- ter Kameraträger, würde Ihnen nicht doch vielleicht optisch unbehaglich zu Mute, wenn Sie so auf den Kopf zu nach dem Sinn der Gravierung„1:2 f-50 mm“ auf der Fassung Ihres Scherbens gefragt würden? Natürlich wissen Sie, f-50 mm besagt, daß die Brenn- weite Ihres Objektives 50 mm lang ist; und 1:2 ist die Lichtstärke, nicht wahr? Na ja, alles schön und grün, aber 1:2 das ist doch ein Bruch, wieso kann der über die Licht- stärke etwas aussagen? Etwa weil das Licht im Objektiv gebrochen wird? An diesem Punkt des Gespräches wäre es allerdings an der Zeit, die Brust herauszu- drücken und den ehrfurchtsvollen Frage- steller darauf hinzuweisen, daß derartige scherzhafte Bemerkungen in der glasklaren Luft optischer Gesetzmäßigkeit durchaus fehl am Platze sind. Sodenn weisen Sie den unsachlichen Herrn am besten mit je- nem Maß von Nachdruck, der jedes anzüg- liche Lächeln im Keime erstickt, darauf hin, daß mit dem Bruch 1:2 das Verhältnis des Objektivdurchmessers zur Brennweite aus- gedrückt ist. Dem solcherart durch ein fundiertes Wissen Eingeschüchterten machen Sie des weiteren das Unsinnige des Unter- fangens, die Lichtstärke einfach mit dem Linsendurchmesser gleichsetzen zu wollen, mit dem Hinweis klar, daß die Lichtstärke ein relativer Begriff sei, weswegen man sie manchen Orts auch als„relative Oeffnung“ bezeichnet. 5 Der Mann glaubt Ihnen aufs Wort, da- von können Sie überzeugt sein, aber Sie sehen ihm doch an, daß er von all dem nichts begreift. Also dozieren Sie wie folgt weiter: Bitte stellen Sie sich zwei Zimmer vor, von denen eines beispielsweise doppelt so lang ist wie das andere. Beide Zimmer haben an ihrer Frontwand ein Fenster von gleicher Größe. Da wird Ihnen ohne wei⸗ teres einleuchten, daß es an der Rückwand des kleineren Zimmers weit heller ist als an derjenigen des doppelt so langen, denn das Licht nimmt bekanntermaßen im Qua- drat der Entfernung von seiner Quelle ab. Jetzt übertragen wir diese Gegebenhei- ten auf zwei Kameras mit gleich großem Objektivdurchmesser, die beide auf Unend- lich eingestellt sind. Dabei dürfen wir ge- trost die Längen der Zimmer, also die Ab- stände vom jeweiligen Fenster bis zur Rück- wand, mit den Brennweitenlängen der bei- den Kameras gleichsetzen. Und also bald geht uns der berühmte Seifensieder auf, denn uns wird sonnenklar, daß wir in unsere Kamera mit der längeren Brennweite ein erheblich größeres Fenster, Verzeihung Ob- jektiv einbauen müßten, um auf unseren Film die gleiche Lichtmenge zu werfen wie in der kurzbrennweitigen. Mit anderen Worten, die Lichtstärke des langbrenn- weitigen Objektives ist trotz gleichen Objek- tivdurchmessers wesentlich geringer als die des kurzbrennweitigen. So, und nun braucht kein weiteres Wort mehr über die Notwendigkeit verschwendet zu werden, daß jede Lichtstärkenangabe auch die Größe der Brennweite beinhalten muß. Das Verhältnis von Objektivdurchmesser zur Brennweite, das sogenannte Oeffnungsver- hältnis erst macht die Sache untrüglich. Gunther Voss In Sachen Tombola: Ausverkauf der„Beste“ mit 6000 Losen Wie schon angekündigt, werden die nicht abgeholten Gewinne und eine Sroße Anzahl noch eingegangener Spen- den, die in die abgeschlossene Lotterie nicht mehr untergebracht werden konn- ten, am Wochenende verlost. Ab Frei- tag früh 8 Uhr werden noch einmal für Wenige Tage die,, Schornsteinfeger“ 6000 nachgedruckte Lose anbieten, von denen jedes vierte Los gewinnen soll. Diese„Blitz-Tombola“ ist nur mög- lich, weil Industrie und Handel sich 80 gebefreudig zeigten, daß noch bis in die letzten Tage Spenden eingingen. Nach- dem seit dem 12. August 1952, dem letz- ten Tag des normalen Losverkaufs, im- mer wieder an der Gewinnausgabestelle von Hunderten täglich nach Losen ge- fragt worden ist, darf man annehmen, daß die 6000 Schlußlose in kurzer Zeit vergriffen sein werden. Abschiedsabend am 2. September Zu einem allgemeinen Abschieds- abend zu volkstümlichen Preisen lädt die Tombola für 2. September in das Nationaltheater ein. Unter Mitwirkung der drei großen Karnevalsgesellschaften GFeuerio“,„Fröhlich Pfalz“ und„Groka- geli), des Mandolinen- Orchesters„Man- dolinata“, des„Magischen Zirkels von Deutschland“, Ortsgruppe Mannheim- Ludwigshafen und des Nationaltheater- Balletts unter Leitung von Horst Remus wird ein bunter Abend gegeben, dessen Gesamterlös wiederum dem Wiederauf- bau des Nationaltheaters zufließt. — 0 Es ging um 58 Pfennige, Das Landesarbeitsgericht Mannheim hatte vor kurzem darüber zu entscheiden, ob einem Verladearbeiter, der über seinen üblichen Arbeitsschluß um 16.30 Uhr hinaus noch ein kurz vor diesem Zeitpunkt eintreffendes Kundenfahrzeug beladen mußte, der tarif- liche Ueberstundenzuschlag von 15 Prozent zu zahlen sei oder nicht. Der Arbeitgeber weigerte sich, da es sich nach seiner Ansicht nur eine unregelmäßige Verteilung der Arbeitszeit innerhalb der 48-Stunden-Woche handle, die nicht im Sinne des Anspruchs auf Mehrarbeitsvergütung auszulegen sei. Das Arbeitsgericht in erster sowie das von der Firma angerufene Landesarbeitsgericht als Berufungsinstanz entschieden aber zu Gunsten des Arbeiters. Wie kam es zu diesem Urteil? Der Arbei- ter hatte im Laufe eines Monats durch kurz vor Arbeitsschluß eintreffende Kunden drei- einhalb Ueberstunden geleistet, die ihm laut Tarif entweder bezahlt werden mußten, oder die er auch abfeiern konnte. Letztes geschah an zwei Samstagen. Unberücksichtigt ließ dabei die Firma— ein Mühlenunternehmen— die 15 Prozent Zuschlag, was bei einem Stunden- lohn von 1,55 DM für dreieinhalb Ueber- stunden 58 DM ausmacht, die der Arbeiter nun einklagte. Die Mühle begründete ihre Zahlungs- Weigerung mit der Ansicht, die Ueberstunden des Arbeiters resultierten aus von ihr(der Mühle) nicht gewünschten, aber unumgäng- lichen Umständen des Betriebsablaufes, wo- zu auch das Zu-Ende-Bedienen der Kunden gehöre. Die Tarifordnung bestimme zwar, daß die regelmäßige, werktägliche Arbeits- zeit acht Stunden nicht überschreiten dürfe, in der Praxis sei jedoch an Stelle des Acht- 8. Stundentages die 48-Stunden- Woche getre- Ingst vor Abwässern ist unbegründet e Offizielle Antwort auf eine öffentliche Anfrage „Auf die Notiz in Ihrer Ausgabe vom 21. August 1952„Und die Abwässer?“ er- lauben wir uns, mit der Bitte um Ver- ö entlickhung, folgendes zu bemerken: Im Gegensatz zu dem Werk Mannheim- Waldhof der Zellstofffabrik Waldhof, in dem Sulfit-Zellstoff hergestellt wird, soll in dem geplanten Werk Mannheim- Rheinau Sulfat-Zellstoff erzeugt werden. Dieser Werkstoff, der vor allem für die Anferti- gung dauerhafter und widerstandsfähiger Verpackungen benötigt wird, muß nach Ab- trennung der deutschen Ostgebiete aus- nahmslos aus dem Ausland bezogen werden. Schon bei Beginn der Planung wurde durch die Stadt von ersten Sachverständigen auf dem Gebiet des Abwasserwesens ein Gutachten über die Auswirkung des im ge- planten Werk anfallenden Abwassers auf den Rhein eingeholt. Aus diesem Gutachten ergibt sich, dag im Gegensatz zu dem Ab- Wasser von Sulfitwerken durch das Abwas- ser von Sulfatwerken keine Abwasserpilze entstehen und keine Korrosionschäden ver- ursacht werden. Auch werden bei den Sul- fatwerken die Ablaugen grundsätzlich ein- Munnheim„verzünselt“ im Das bringt dem Bund jährlich 437 600 DM Steuer ein Wie klein und anspruchslos erscheint das Zündholz, und doch ist es ein Massenver- brauchsartikel erster Ordnung. Seine Ge- schichte ist mehr als 100 Jahre alt. Seit 1832 Werden in Deutschland Streichhölzer fabrik- mäßig hergestellt. Die Erfindung ist älteren Datums und scheint auf den Engländer Coo- per(1825) zurückzugehen. Sicherheitszünd- hölzer mit rotem, nichtgiftigem Phosphor und weiteren, die einer mit rotem Phosphor und weiteren Zusätzen präparierten Reib- fläche bedurften, hat der Frankfurter Pro- essor Böttger 1848 als erster hergestellt. In Mannheim werden pro Kopf und Jahr etwa 1250 Streichhölzer verbraucht. 1951 Waren es insgesamt 320 Millionen Stück. Das sind rund 25 Streichholz-Schachteln norma- len Umfanges. 64,6 Milliarden Stück Zünd- bölzer wurden von den 26 Zündwarenfabri- ken im Bundesgebiet im letzten Jahr herge- stellt gegenüber 58,1 Milliarden Stück im Vorjahr. Davon wurden 60 Milliarden Stücke dem Verbrauch zugeführt, der damit noch Wohin gehen wir? Dienstag, 26. August: Amerikahaus 10.30 Uhr; Filmprogramm(für die Jugend): Wirt- schaftshochschule 13,00, 20.00 Uhr: Filmvortrag von Dr. med. Bensch, Borkum:„Heilkraft des Meeres“. Mittwoch, 27. August: Amerikahaus 19.30 Uhr: Schallplattenkonzert mit Werken von R. Sessions, E. Bloch. L. Bernstein; 14.30, 16,00, 19.00, 19.30 Uhr: Filme für Erwachsene:„Japan“, „Griechenland“, Das Herz von New Vork“; Gewerkschaftshaus 19.30 Uhr: Heiterer Lese- abend(Gewerkschaftsjugend der Gewerkschaft Oeffentliche Dienste, Transport und Verkehr). Wie wird das Wetter? Mittags noch ziemlich warm Vorhersage bis Mittwoch früh: Morgens stellenweise neblig, zagsüber heiter bis wolkig. Mit- tagstemperaturen in den tiefen Lagen 22 bis 25 Grad. Nachts wechselnd wolkig, Tiefstwerte 11 bis 13 Grad. Schwache Winde aus wechseln- den Richtungen. Pegelstand des Rheins am 25. Aug.: Maxau 369(—4); Mannheim 205(3); Worms 135(40); Caub 137(77). Pegelstand des Neckars am 25. August: Plo- chingen 99(—2); Gundelsheim 162(2): Mann- heim 208(—2) gedampft und verbrannt, um die bei diesem Verfahren verwendeten sehr teuren Chemi- MANNHEIM mehr uber noch ums Prinzip Der Ueberstundenzuschlag muß in diesem Falle gewährt werden ten. Der Zuschlag sei nur für die Stunden zu gewähren, die innerhalb einer Woche mehr als 48 ausmachten. Dies treffe für Mehrarbeit über die Acht-Stundenzeit des einzelnen Tages nicht zu. Demgegenüber bewies das Gericht, daß typisch, regelmäßige Mehrarbeit, zum Bei- spiel bei ständig wiederkehrenden Inventur- arbeiten, bei Gastwirtschaften, Autorepara- turwerkstätten, Bootsverleihen und so weiter nicht unter zuschlagpflichtige Arbeit falle. Das gleiche gelte bei Arbeiten zur Aufrecht⸗ erhaltung des Betriebes wie etwa Anheizen von Kesseln vor der Arbeitszeit oder Rei- nigungs- und Instandsetzungsarbeiten nach Arbeitsschluß. Dagegen falle unregelmäßiger Arbeitsanfall durch Schwankungen der Auf- tragserteilung Geladen von Kundenwagen über den Arbeitsschluß hinaus) nicht unter diese Bestimmungen, so daß der Ueberstun- denzuschlag gezahlt werden müsse. Betriebe, die sonst regelmäßig arbeiteten(wie der Mühlenbetrieb) dürften unvorhergesehene Arbeitsanhäufungen die Mehlkunden ka- men unvorhergesehen auch nicht durch Minderarbeit an einzelnen Tagen, wie im vorliegenden Fall, ausgleichen. Minderarbeit ist arbeitsrechtlich auch Abfeiern.) Der Anspruch des Arbeiters, der lediglich den Ueberstundenzuschlag forderte, war des- halb berechtigt. Die Firma wurde daher zur Zahlung der 0,58 DM und Uebernahme der Verhandlungskosten verurteilt. wf Tanzschule Stündebeek wurde renoviert Auf 65 Quadratmetern Hochglanzparkett Weihte„Papa Stündebeek“ am Samstag seine renovierten Tanzschul- Räumlichkeiten durch einen kleinen gemütlichen Ball ein. Der Raum, in dem die Feste nun wieder feste ge- feiert werden können, der aber in erster Linie dem tanzschrittweisen Unterricht die- nen wird, hat für den schweißtreibenden Auch bei Unglück im Spiel: merken lassem! leine Chronik der großen Studt Trauriges Ende einer Ferienreise. 21 Jahre alter Autoschlosser aus Mannheim, vitrine sie bei Nacht aufbrachen und 1 der sich auf der Rückfahrt von einer rienreise befand, kam auf einer regenglat- ten Straße in Bruchsal mit seinem Motor- rad ins Schleudern und schwere Verletzungen, daß sie, ohne Bewußtsein wiedererlangt zu haben, Bruchsaler Krankenhaus starb. Den Kopf zerschmettert. Als ein Auto- schlosser in Neckarau die Oelpumpe eines nicht überließ, von dessen Maschitie er Lastkippers reparierte, schlug plötzlich stürzte. Während an einem Waldrand zwischen Sechenen der Fahrer unverletzt blieb, erlitt seine mit- und Brühl. fahrende 20jährige Braut aus Mannheim so sicher. Man ha Gentleman bleiben(und nichts g Zeichnung: dn Ein schäft zu, dessen gemeinsame Ausstell Fe- räumten. Auto gefunden. Ein amerikanischer n. der gestohlen worden war, stand herr Eine Funkstreife stellte tte bereits begonnen, bub das bare Teile auszuschlachten. im Vom Motorrad erfaßt. Beim Einblegen! die Weinheimer Straße wurde ein Radih die 2 85 8. — 2 N — 05 — 8 — 8 — 5 8 5 0 5 2 — 8. 2 S 8 2 2 kalien wiederzugewinnen. Infolge dieser Betriebsführung beträgt die von einem Sulfatwerk ausgehende Ab- Wasserverschmutzung bei gleicher Produk- tion nur 10 Prozent und weniger von der eines Sulfltwerkes. Nach dem Gutachten ist daher die Anlage eines Sulfatwerkes in Mannheim-Rheinau hinsichtlich seines Ein- flusses auf den Rhein unbedenklich. Die Stadt Mannheim will aber noch ein Uebriges tun und den Rhein oberhalb des Strandbades von bisher dort eingeleiteten Abwässern weitgehend entlasten, obwohl die dauernd insbesondere während der Badesaison— im Strandbadgebiet durchgeführten Wasserun- tersuchungen bisher keinen Anlaß zu Bean- standungen gaben. Bei dieser Sachlage ist durch die Erstel- lung des geplanten Sulfat-Zellstoffwerkes in Mannheim-Rheinau eine Verschlechterung der Bade- und Wasser verhältnisse im Strand- bad und in den Rhein-Freibädern nicht zu befürchten.“ (gez.) Elsaesser, Stadtdirektor, Stadtverwaltung, Referat VII Jahr 320 Mill. Streichhölzer um etwa 30 Prozent hinter dem von 1936 zu- rückblieb. Ursache dieses Minderverbrauchs dürfte vor allem die Preiserhöhung für Zündhölzer von 3 Pf auf 10 Pf je Schachtel sein, die infolge der gestiegenen Produktions- kosten sowie der Heraufsetzung des Steuer- satzes eintrat und einen! verstärkten Wett- bewerb durch mechanische Zündmittel zur Folge hatte. 5 Jedes Mal, wenn ein Streichholz ange- brannt wird, erhält der Bundesfinanzminister 0,143 Pf in Form von Zündwarensteuer und Zündwarenmonopol-Abgabe. Bei einem Ver- brauch von 320 Millionen Stück in Mann- heim macht das die hübsche Summe von 457 600 DM im Jahr. Im Jahre 1951 flossen dem Bund aus der Zündwarensteuer 38,7 Mil- lionen DM und aus dem Zündwarenmonopol Sommer eine Klimaanlage und für den Win- ter eine von der Kohlenversorgung unab- hängige und an Temperatur wie Tempera- ment durchaus anpassungsfähige Gashei- zung bekommen. Der beim Tanzen so wich- tige gute Ton wird aus dem Musikschrank über nach streng akustischen Gehörpunk- ten angeordnete Lautsprecher gerecht über die Fläche verteilt und macht die Musik auch in den Ecken„verständlich“, so daß der Takt immer gewahrt bleibt. Gardinen, Tapete und unauffällig angebrachte Spiegel geben zusammen mit den Wandlampen dem restaurierten Tanzeldorado eine warme und behagliche Note. hw nicht abgestützte Pritsche herunter und zer- schmetterte den Kopf des Unglücklichen auf dem Fahrgestell des Kraftwagens. Der Tod trat sofort ein. Ob außerdem ein Verschul- ten und mußten mit Gehirnerschütterug und kleineren Verletzungen in das Kranke. haus eingeliefert werden. den anderer vorliegt, steht noch nicht fest. Attentat aus Mutwillen. Ein noch unbe- kannter Täter warf einer Passantin von Terrasse eines Cafés herab einen Spreng- körper vor die Füße. Mit zahlreichen— allerdings ungefährlichen— Splitterverlet- zungen an beiden Beinen mußte sich die Ge- troffene in ärztliche Behandlung begeben. Einen Schaden von insgesamt etwa 800 DM fügten Einbrecher Vitrine geplündert. Ueberschlagen. Auf der Rüdesheim Straße überschritt ein amerikanischer I die zulässige Höchstgeschwindigkeit, Er g riet ins Schleudern und überschlug sich. B Fräulein und zwei Männer, die in dem I mitfuhren, wurden dabei verletzt. Einer d Männer mußte mit einer Gehirnerschüt rung in das Krankenhaus gebracht werd Der Fahrer dürfte wohl unter Alkoholen Wirkung gestanden haben. Waldbrand. An der Lampertheimer Stra“ der einem Moden- und einem Lederwarenge- Wer schwimmt, lebt sicherer Jedes Jahr ertrinken Hoffentlich hat die Werbeaktion des Deutschen Hilfswerks„Schwimmen und Retten“ manchen bis jetzt Wasser- scheuen überzeugt, daß er sich und sei- nen Mitmenschen durch Schwimmen lernen hilft, den nassen Tod zu ver- scheuchen. Außerdem macht Schwim- men Freude und ist gesund, wenn man es vernünftig betreibt. Es mag angenehm sein, auf prallem Luftkissen im Wasser zu schweben, aber schwimmen aus eigner Kraft lernt man dabei nicht. Für viele ist das eine Frage des Vertrauens zum nassen Ele- ment und zu sich selbst.„Nur Mut! Hebt die Welle, so trägt sie auch!“. Sollte es nicht für jeden unterneh- mungslustigen Menschen, ob alt oder jung, ein reizvolles Abenteuer sein, sich ein neues Reich zu erobern? Sicheres Schwimmen fordert einige Uebung. Am besten lernt man das bei einem Schwimmlehrer. Die Gewöhnung 3,9 Millionen DM zu. Eine Werbeaktion will diese Zahl verringern helfen 2000 Nichtschwimmer ans Wasser kann man sich schon vorher im Spiel erwerben, aber in sicheren Gewässern und nicht allein(auch nicht unbedingt allein zu zwei n). Jedes Jahr ertrinken in der Bundes- republik über 2000 Menschen. weil sie nicht schwimmen können oder nur schlecht.(Zum guten Schwimmer gehört nicht nur ein guter Crawlstil, sondern auch vernünftiges Verhalten bei Hitze und Strömung). Das Deutsche Hilfswerk „Schwimmen und Retten“ kämpft gegen den Wassertod. Dabei sind die Schwimm- vereine, die Deutsche Lebensrettungs- gesellschaft DLRG), die Stadtverwal- tung und der Deutsche Turnerbund tat- kräftige Helfer. In Mannheim mit mehr als 30 km Uferstrecken wohnen noch viele Nichtschwimmer. Die zukünftigen Wasserfreunde unter ihnen können sich an den Werktagen ab 19 Uhr im Her- schelbad nähere Auskunft holen, wie sie zu Wasserratten werden. Laßt Farben wirken: Für konzentrierle Arbeit empfiehlt sich: leicht grünlich Ein Mannheimer Betrieb und ein farbpsychologisches Experiment Ungefähr 50 Räume der„Mannheimer Lebens versicherung“ im Rückgebäude des Mannheimer Rathauses wurden im Laufe dieses Jahres durch den Malerei- betrieb Krüger& Sohn mit allerlei Farben gestrichen. Das wäre etwas durch- aus alltägliches und kaum erwähnenswert, wenn zu diesem Anstrich nicht auch die„Farbe der Erkenntnis“ verwendet worden wäre, der Erkenntnis nämlich, daß bestimmte Zusammenstellungen sich auf die Arbeitskraft des Menschen positiv oder negativ auswirken. Versuche dieser Art sind seit längerer Zeit in größerem Ausmaß in den Vereinigten Staaten und der Schweiz gemacht worden, wenn sie recht eigentlich doch auf den zurückgehen. Altmeister der Farbenlehre, Goethe, Der Farbdynamiker Hellmann vom farb- Psychologischen Institut an der Universität Bonn hat Anleitung und Richtlinien für die Ausgestaltung des„Mannheimer Versuchs- Objektes“ in E 5 gegeben. Es handelt sich um Pastellfarben ohne jeden dämpfenden Zusatz und mit einem sehr hohen Grad relativer Reinheit, die in den verschieden- sten Tönungen auf die Wände gezaubert worden sind. Denn es kommt weniger auf die Individualität des Arbeitenden an, als vielmehr auf die Art seiner Arbeit. und das rein Aesthetische tritt zurück gegenüber der primären Farbwirkung auf den Menschen. Sehr viele Faktoren, Wie zum Beispiel die Lage oder die Belegungsdichte des be- treffenden Raumes, müssen bei einem sol- chen farbwissenschaftlichen Anstrich be- rücksichtigt werden. Der naturbiologische Grundsatz„rot wirkt anregend“ erfährt je nach dem Arbeitstyp die verschiedensten Abstufungen, Mischungen und Töne. Die Räume, in denen eine konzentrierte Schaf- kenskraft und komplizierte Denkoperationen verlangt werden, weisen eine leicht grün- liche Schattierung auf, während der Kon- ferenzsaal einen Rot-Grün- Kontrast als se- gensreich prophezeite Synthese aus dem „animalischen“ und dem„vegetativen“ Farb- element erhalten hat. Andere Tönungen fin- det man in den Zimmern, in denen manuell oder rein maschinenmäßig- statistisch gear- beitet werden muß. Der Versuch in Mannheim, der durch den etwas verspäteten Umzug der Mannheimer Lebens versicherung ins Rathaus erst ganz kurze Zeit läuft und deshalb noch keine Gelegenheit zu einer Befragung über den Erfolg(Arbeite ich leichter, wenn ich„rot“ sehe?) gegeben hat, soll ein„Appell an das unvoreingenommene Sehen und Erleben der Farbe sein, zu der sich unumschränkt zu be- kennen der Mensch unserer Tage keinen Mut mehr hat“, und wertet die Farbe nicht mehr als bloßes„Verschönerungsmittel“, son- dern als integrierender Teil des Raumes. Was die Farbskala von rötlich über gelb- grün bis zum Bläulichen nun an den Wänden eines Bürobetriebes versuchen will, ist auch schon in der technischen Welt des Industrie- werkes mit Erfolg angewendet worden: Es gibt heute schon optisch aufgegliederte Maschinen, die eine größere Uebersichtlich- keit der einzelnen Arbeitsgänge und damit auch eine höhere Sicherheit gewährleisten. „Den meisten Menschen ist gar nicht auf- gefallen, daß der Musensaal des Rosengartens noch nicht fertig war, ein Beweis, daß wir nicht mehr sehen können“, meint Meister Krüger, der Farbenfachmann, der eng mit dem Dynamiker Hellmann zusammenarbeitet. Auch der Musensaal ist jetzt unter den gleichen farb psychologischen Gesichtspunkten mit einer in das rötlich- braune gehenden Tönung versehen worden, die Aufnahme- fähigkeit und Anregung vermitteln 3 N w heimer unter Leitung von Martin Weniger Erfolg war den Mannheimeg, Nachmittag in der speziell zu diesem geräumten und festlich geschmückten dichtbesetzten Depothalle augen in Vorträge bei einem Freundschaftssinge 18 teilnehmenden Vereinen beschieden, rach am Sonntagabend in einer Tann schonung Feuar aus, das sich auf eine Fl von etwa 1400 qm ausdehnte, Der Bra wurde von zwei Löschzügen der Beru feuerwehr gelöscht. Kleingärtner-Verein Neckarstadt. Ane 30. August in der„Flora“ um 20 Uhr M. Slieder-Versammlung mit Lichbilder- Vor und Ehrung von Gründungs- Mitglieder. Zu wenig Druck. Durch einen Rohrscha an der Hauptwasserversorgungsleitung der Casterfeldstraße kann ein Teil des Stad gebietes von der Innenstadt bis zum Wass werk Rheinau vorübergehend nur mit ein unzureichendem Wasserdruck versorgt v den. Die Behebung des Schadens wird 9 aussichtlich im Laufe des heutigen Tages d. endet sein. Wir gratulieren! Adam Kern, Mannhen Seckenheim, Hauptstraße 165, wird 65 Jahn alt. Otto Kowalski, Mannheim, Stamitzstr vollendet das 81. Lebensjahr. Emil Schnen Mannheim- Rheinau, Dänischer Tisch 0, 40 Jahre bei der Bundespost tätig. H. Hatheyer, W. Birgel, P. Hörbige a mn Freitag in Mannheim Im Anschluß an die Uraufführung d. neuen deutschen Filmes„Mein Herz dar Du nicht fragen“ am Donnerstagabend! Hannover wird dieser Film ab Freitag Mannheim gleichzeitig in den„Alster-ld spielen“ und den„Capitol-Lichtspielen zeigt. Die Hauptdarsteller wollen in beide Mannheimer Theatern am Anlauftag d Films jeweils bei den letzten beiden Abel vorstellungen anwesend sein, um auch Mannheim dem Start dieses Filmes eine be sondere Note zu geben. Mannheimer Straßenbahnsänger als Gäste in Karlsruhe Von Kiel über das Rheinland bis 55 Süden des Bundesgebietes waren 7 bahnsänger am Wochenende mit nicht 1 ger Begeisterung zum 25. Jubiläum 7 Karlsruher Kollegen gekommen als die 5a. 4 länder. Auch die Sangesbrüder um Aae vom Straßenbahner- Gesangverein 1 heim Ludwigshafen waren anwesend, 155 auch die Direktion der städtischen Verke betriebe Mannheim war durch 9 Kaeser und Oberbaurat Müller vertre 10 Karlsruhes Ober bürgermeister G. 13 6 Schirmherr der Jubelfeier hielt die 10 ansprache und schloß sie mit den 1 „Im Lied liegt die Kultur, und nicht in Kasernen!“ voll am Sonntagfrüh waren die drei 8 gepfropften Stragenbahnbusse mit 15 tungsfrohen Sängern von Mannheim ge 2 2 ingen die Mann, tet. Mit etwa 100 Sängern ging Ruland au ihre gut be. das Sängerpodium, wo sie für Nich schulten Chöre stark gefeiert wurden, we und kür ihre weiteren 5 IDEALMILCH EVD ungeguehE He Veflöleln cih diess Fes 45% Fefe erf. NE STIE Wopaliglöed zum eee Um Mescefe 2 He Heide! die Fr Zeltpl ngen Presse lichun gen S6 90 000 hin, d. der B den le gewon Schafft Es sei bei de Stadt 80 000 Die mittel! ganger räumt eines! das au unmitt Zeltwe des W. fung! vor. Hei „Ich h die an nen he Ponti gemaß wetter es unn vor de Brücke bis En Dee band gesetz dem E Vorsit⸗ Göppir tag in das de mende meinde viele Landr⸗ der let wieder wehr f Haus Tüb berg verans der ir Fachau einer stehen. verkügt Gericht westde Vegen Spielen den 1. Division Vereins Vette Mannsc eingesc! vernich R Bei Planten Achtes u nung: im Ausstellug ten und a, nischer Pr nd herzeih Seckenben e Stellte iu men, braut Einbiegen“ ein Nadieh die Vortah chite erat Sozius stin, chütterung lag Kranke. 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Wie Bürgermeister Josef Amann vor Pressevertretern erklärte, wird die Verwirk- lichung dieses Projektes nach einer vorläufi- gen Schätzung Ausgaben in Höhe von etwa 00 000 D verursachen. Amann wies darauf hin, daß sich die Stadtverwaltung angesichts der Bedeutung, die das„Zeltwandern“ in den letzten J ahren gerade auch in Heidelberg gewonnen habe, der Notwendigkeit. der Schaffung eines Zeltplatzes nicht verschließe. Es sei jedoch ungewiß, ob sich der Stadtrat bel der angespannten finanziellen Lage der Stadt für eine Ausgabe in einer Höhe von 90 000 DA werde entschließen können. Die Zeltplätze entlang des Neckars in un- mittelbarer Nähe Heidelbergs waren am ver- gangenen Wochenende von der Polizei ge- räumt worden. Die Räumung war auf Grund eines Antrages des Gesundheitsamtes erfolgt, das auf die Verunreinigung des Geländes in unmittelbarer Nähe der Zeltplätze durch die Zeltwanderer hingewiesen hatte. Das Projekt des Wieblinger Zeltplatzes sieht die Schaf- fung von Waschgelegenheiten und Klossets vor. Dreharbeiten verzögert Heidelberg. Die Dreharbeiten für den Film „Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren“, die am Dienstag vergangener Woche begon- nen hatten, konnten, wie die Herstellerfirma „Pontus-Film“ mitteilte, nicht programm- gemäß abgewickelt werden. Die Schlecht- wetterperiode der vergangenen Woche habe es unmöglich gemacht, die Außenaufnahmen vor der alten Universität und auf der alten Brücke, die als Filmkulisse dienen sollen, bis Ende der Woche abzuschließen. Feuerwehrverband entwirft Feuerwehrgesetz Deggingen. Der deutsche Feuerwehrver- band arbeitet gegenwärtig ein Feuerwehr- gesetz aus, das nach seiner Fertigstellung dem Bundestag vorgelegt werden soll. Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Göppingen, Rau, sagte auf einem Feuerwehr- tag in Deggingen, dieses Gesetz und ebenso das demnächst zur Vérabschiedung kom- mende Luftschutzgesetz werden für die Ge- meinden und die freiwilligen Feuerwehren viele Aufgaben bringen. Der Göppinger Landrat Gustav Seebich teilte mit, daß in. der letzten Zeit besonders bei der Jugend wieder ein größeres Interesse für die Feuer- wehr festzustellen sei. Haus wirtschaftliche Fachausstellung Tübingen. Der Landesverband Württem- berg des Berufsverbandes der Hausfrauen veranstaltet vom 30. August bis 7. Septem- der in Tübingen eine haus wirtschaftliche Fachausstellung, für die fünf Hallen mit einer Fläche von 5000 qm zur Verfügung tenen. 160 Firmen der Industrie, des Han- dels und des Handwerks werden Apparate und Gegenstände auf dem Gebiet der Tech- nu des Heims, der Ernährung, Bekleidung und Wohnung zeigen. In Sonderschauen zei- Sen die Landwirtschaft, das Rote Kreuz, der Caritasverband, das evangelische Hilfswerk Und andere Organisationen Ausschnitte aus ihrer Arbeit. Meisterschule wieder aufgebaut Pforzheim. Mit einem modernen Maschi- nenpark ausgestattet, wird an der Pforzhei- mer Gewerbeschule am 1. Oktober die im Kriege völlig zerstörte Meisterschule für Mechanik, Vorrichtungs- und Werkzeugbau wieder eröffnet. Die Schule führt in zwei Semestern von je 5 Monaten zur Meister- prüfung. Der Unterricht ist ganztägig und beträgt wöchentlich 48 Stunden. Fernseh-Filme für Amerika Freiburg. Die Fernseh-Film- Produktion in Freiburg hat von amerikanischen Fernseh- gesellschaften den Auftrag erhalten, mehrere Serien Kurzfilme im Schmalformat für ame- rikanische Fernsehprogramme herzustellen. Die Freiburger Filmfirma hatte vor einigen Monaten den Probefllm„tanzende Träume“ gedreht und nach den USA geliefert. Auf Grund dieses Probefilms sind nun die Liefe- rungsverträge abgeschlossen worden. Die erste Serie von 16 Filmen zu je 320 m wird demnächst ins Atelier gehen. Freiburger Ausbrecher festgenommen Freiburg. Die Karlsruher Polizei nahm dieser Tage auf Grund eines Fernschreibens der Freiburger Fahndungsabteilung den am 22. Juli entflohenen Häftling Gerhard Didio fest. Didio war wegen Diebstahls im Rück- fall zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden, wovon er noch 451 Tage im Frei- burger Gefängnis hätte absitzen müssen. Seine Tätigkeit bei einem FHolzfällerkom- mando auf dem Schauinsland benützte er zur Flucht. Erste Jugendkonferenz der Gewerkschaft Leder Mehr finanzielle Mittel für die Jugendarbeit erbeten Weinheim. Bei der ersten Jugendkonfe- renz der Gewerkschaft Leder für das Gebiet der Bundesrepublik in Weinheim erklärte der Jugendsekretär dieser Gewerkschaft, Gert Haaren, daß die Zahl der jugendlichen Mitglieder von 17 000 im Jahr 1950 auf rund 27 000 im Sommer 1952 angestiegen sei. Er forderte zur Belebung der Jugendarbeit den Bau von Jugendheimen und die Mitarbeit der Jugend in den Betriebsräten. Haaren kritisierte, daß viele Jugendliche für Anlern- berufe verwandt werden, in denen sie später keine Möglichkeit für eine berufliche Ent- Wicklung haben. Vom Hauptvorstand der Gewerkschaft wurden mehr finanzielle Mittel für die Jugendarbeit erbeten. In der Diskussion bezeichneten einzelne Sprecher die rechtsradikalen Jugendverbände als eine Gefahr für die Demokratie. Die Jugend müsse versuchen, über die Gewerk- Der Sternenhimmel im September Die Sonne geht anfangs gegen 19.30, zu Ende um 18 Uhr unter, die Tagesdämmerung endet jeweils gegen 40 Minuten später. Am Westhimmel entschwindet Saturn, anfangs noch um 20 Uhr untergehend, bis gegen Monatsmitte der Sichtbarkeit. Mars dagegen, von der Sonne nach Osten weg aus der Waage durch den südlichen Teil des Schlan- genträgers wandernd, bleibt anfangs bis 22 Uhr, zu Ende bis nach 21 Uhr sichtbar. Am 10/11. wandert der rote Planet etwa 2½ Bogengrad nördlich vom Stern 1. Größe „Antares“ im Skorpion vorbei, dessen eben- falls rote Farbe ihm bei den Griechen seinen Namen gab(Ant-Ares Gegenstück zu Mars). Etwa jeweils 4 Stunde ist am Westhim- mel auch Venus sichtbar, die anfangs um 20, zu Ende um 19 Uhr untergeht und am 15. etwa 1½ Bodengrad südlich Saturn vor- beiwandert. Am Osthimmel erhebt sich, rückläufig im Widder wandernd, ab 21.45 Uhr, bei Monatsschluß schon gegen 19.45 Uhr Jupiter als hellstrahlendes Ge- stirn. Merkur kann morgens ab 4 Uhr bis etwa zum 13. in der Dämmerung gesucht werden, dann wird er wegen seiner am 24. eintretenden oberen Konjunktion mit der Sonne unsichtbar. Der abendliche Fixsternhimmel zeigt um 19.30 Uhr im Süden den Schützen mit der daraus emporsteigenden Milchstraße, die über den Adler noch etwas östlich vom Scheitelpunkt zum Kreuz des Schwans hin- leitet, während die helle Wega in der Leier sich schon vom Zenit nach Westen zu senken beginnt. Die Milchstraße führt weiter über Kepheus zum„W“ der Kassiopeia und sinkt im Nordosten durch den Perseus zum Fuhrmann. Am Osthimmel steigt das Viereck des Pegasus mit dem Band der Andromeda empor, darunter die drei Sterne des Wid- der, die wie ein gekrümmter Finger auf die darunter stehenden Sterne der Fische hin- weisen. Links unterhalb der Hauptsterne des Widders leuchtet Jupiter, Später geht im Nordosten das Siebengestirn auf und ihm folgt der Stier mit dem rötlichen Hauptstern Aldebaran. Am Südwesthimmel sinken die Sommersternbilder Herkules. Krone und Bootes mit dem rotgelben Arktur zum Hori- zont hinab; im Nordwesten steht der Him- melswagen. Der Mond steht am 28. August im ersten Viertel, rundet sich bis zum vierten zur vollen Scheibe, geht dann immer später auf, bis er am 11. zum letzten Viertel abgenom- men hat, um am 19. als Neumond unsicht- bar zu bleiben, dann als feine Sichel am Abendhimmel zu erscheinen und am 26. ins erste Viertel zu treten. Die Sonne erreicht am 23. um 3.24 Uhr morgens die Grenze des Tierkreiszeichens der Waage und überschreitet damit den Himmelsäquator nach Süden zu. Mit die- sem Moment der Herbst-, Tag- und Nacht- gleiche beginnt auch der astronomische Herbst, während man in der Klimatologie schon den ganzen September dem Herbst Zuzuzählen pflegt. Dr. Malsch & Fuhrmann 5 Kasslopein . N puLARS TERN 8 f 8 D Baff 5 21, racte Br. 50. Jgd *. 8 e i* ARNKTUR 5*. N„ — 1 . Boofgs . nürd. Cone 4 55 ** 9 * g** . 4 4 4 . 8 1 r* Herkoles* 0 Alba 55 5 x2 8 1 i o . 5 8 e eee en ee 3——* 8 5— 88* g 9 5* 5*. 5 e. 8.„Delphin „ u pegasus 3 *„ ussermann an 2 8 2* DHANHAUT 7 Na. „ * . N* Steindack Sport und Spiel: Vin Frankenthal bittet um Aufschub In einem Telegramm an den Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes Dr. Peco Bauwens und an die Geschäftsstelle des DFB in Frankfurt/ M. bat am Sonntagabend der Vor- Atzende des VfR Frankenthal, Rechtsanwalt Dr. Weiler, um Aufschub des vom DFB-Gericht Lerkügten Abstiegs in die 2. Liga Südwest. Das Gericht des DFB hatte am Sonntag den süd- Westdeutschen Oberligisten VfR Frankenthal Vegen zweier Bestechungsversuche in den Spielen gegen den 1. Fe Kaiserslautern und den 1. FTC Saarbrücken strafweise in die II. Division versetzt. Der Trainer des verurteilten Jereins, der ehemalige Waldhof-Torhüter Karl Vetter, erklärte am Sonntagabend, bei der Mannschaft hätte das Urteil wie eine Bombe eingeschlagen, seine ganze Arbeit sei damit Vernichtet worden. Rollkunstlaufmeister ermittelt Bei den am Sonntag vor 1800 Zuschauern in kanten und Blomen ausgetragenen Heunbur- ger Rollkunstlauf- Meisterschaften wurden fol- bende Ergebnisse erzielt: N Damen; 1. Karin Rennes(ASV) 168,16 P., atezitter 4; 2. Irmelin Schmitz(A8 V) 167.26 Punkte, Platzzikfer 5. f bo bene 1. Hans-Dieter Sehmidt(A8) 2 95 Punkte, Platzziffer 3; 2. Walter Kraft 50%) 145.36 Punkte, Platzzikfer 6. 0 Faare-Meister; 1. Irmelin Sehmitz 50 Pore 9, Punkte, Platzziffer 3. 2. Ka- n Kennes/ Hans-Dieter Schmidt 9,1 Punkte. fflann im Negenbogeniriko f. eine fflütte: Auf den süddeutschen Aschenbahnen hat er sprinten gelernt Der 27jährige Schwenninger Heinz Müller hat es geschafft: Am Sonntag wurde er in Luxemburg Weltmeister der Berufsstraßenfah- rer. Er schlug den Schweizer Straßenfahrer „Göpf“ Weilenmann, den deutschen Meister Ludwig Hörmann, das italienische Super-As Fiorenzo Magni, Frankreichs Radsportidol Louisen Bobet und Belgiens Exweltmeister Rik van Steenbergen im Spurt. Fr war eben schneller, Weltbester.. Weltmeister! Ein Emil Kijewski vermochte Zweiter zu werden; ein Erich Bautz konnte das gelbe Tri- kot in der„Tour“ tragen; Kurt Stöpel landete in der Frankreich-Rundfahrt auf dem zweiten Platz. Walter Rütt wurde Weltmeister im Sprint; Walter Lohmann hinter dem schweren Motor— aber einen Weltmeister der Straße hatte es im deutschen Radsportlager noch nicht gegeben. Das blieb dem jungen Schwenninger Rennfahrer Heinz Müller vorbehalten. Wer ist eigentlich dieser Heinz Müller? Ein Mann, der zu den größten Hoffnungen Raum gibt, der diese aber sehr oft durch schwere Enttäuschungen erschüttert hat. Kein Un- bekannter übrigens in Mannheim. Manchen Match hat er auf der Phönixpiste mit seinen Partnern Gänsler und Hasenforther bestritten — und gewonnen. Ja, der Schwabe kam zum Radsport und gewann. Er war schlechthin ein Naturtalent, das gleich den richtigen Tritt fand. Drei Jahre lang war er Deutschlands erfolgreichster Amateur, dann wurde er Berufsfahrer. Saisonaushglang in Dudenhofen Im 50-km-Mannschaftsfahren Backof und Spiegel vor den Franzosen 1 Man mug es den Dudenhofener Veranstal- 97 lassen: sie verstehen ein Rennen aufzu- 75 en. Aber nicht allein die Organisation in gra„Badewanne“ klappt, auch die Pro- chlechestaltung und die Teilnehmerliste ist Indern beispielhaft. Der Kampf der Aus- 00 gegen den Lokalfavoriten Backof im 0 eter-Malfahren blieb aus. Die Auslän- At ene en durch die robuste Taktik der Ausl. en Teinehmer ausgeschaltet. Ohne pie 5 Zing der Endkampf vonstatten. 50 stieſ sokort nach vorn, jedoch parierte or blitzschnell, nahm seinerseits die kadrund und kam mit vollem Elan in die 10 1 85 Das Rennen schien bereits gelau- 5 b Plötzlich aus dritter Position der Trellage urter Ziegler nach vorn kam, bis zur 959 e Backof überlaufen konnte, aber 1 och mit Radlänge geschlagen blieb. ach weg im Entscheldungsfahren vermochte urchen 15 ein Schweizer noch ein Franzose ggelhenrs zen. Auf den Schlußgangriff des Fadsselsdör Hain reagierte der Favorit N Er lies den Pfälzer 5 iderstand vorbei, legte aber später erich erkenntlichen Gründen beim Kumpf⸗ t rotert ein. vorzaber rc Knies starteten vom Mal im dom be 90 gen. Mit einer Vorgabe bis zu acht. strampelten die Teilnenmer los. Schon. dag eld 855 kfünktten Runde begann Knies küchtig zurollen. Auch Klehr mischte mit. 24 J zanneſler ais 9 ee war jedoch ane ein, tannschaktsrennen über 50 km war use Jagd. Sofort legten Backof und der Franzose Soutin los. Nach 40 Runden war das Feld überrundet. Noch einmal klang die Jagd in voller Stärke auf, als in der 130. Runde der Münchener Spiegel aufschloß. Aber wieder flog sein Partner Backof, der mit dem Franzosen Soutin kollidiert war, auf den Zement. Backof fuhr tapfer weiter. Klar und überlegen in diesem Rennen: Backof' Spiegel, gegen die auch die favorisierten Franzosen Petitean/ Soutin nicht ankommen konnten. Die Schweizer hatten offensichtlich nicht ihren besten Tag. Die Ergebnisse: Jugend-Punktefahren, Klasse B: 1. Hage (Bellheim) 10 Punkte; 2. Altig(Mannheim) 5 Punkte.— Jugend-Punktefahren, Klasse A: 1. Tietze(Haßloch) 9 Punkte: 2. Diehl(Frie- senheim) 8 Punkte. Ausscheidungsfahren: 1. Hain(Iggelheim); 2. Knösselsdörfer(Mün- chen); 3. Weinerth(Haßloch). Fliegerfahren: Il. Backof Dudenhofen); 2. Ziegler(Schweinfurt), eine Radlänge zu- rück; 3. Spiegel(München), zwei Längen zu- rückt; 4. Kienle(Stuttgart), drei Längen zurück. Vorgabefahren: 1. Zipp(Iggelheim); 2. Bak- kof(Dudenhofen).— 5o-kKm-Mannschaftsfah- ren: 1. Backof/ Spiegel! Dudenhofen/ München) 15 Punkte; 2. Petit-Jean/ Soutin (Frankreich) 4 Punkte; 3. EKnösselsdörfer Klehr (München/ Friesenheim) 7 Punkte, eine Runde zurück; 4. Zipp/Hain(Iggelheim) 7 Punkte, eine Runde zurück; 5. Gebr. Weinerth GHaß- loch) 8 Punkte, zwei Runden zurück; 6, Zieg- ler Knies(Schweinfurt) 3 Punkte. zwei Run- den zurück. der Italiener Ciancola Er wollte nun durch seinen Sport Geld ver- dienen. Die Bauer-Werke nahmen ihn unter Vertrag. Bis heute ist er dem weinroten Tri- kot dieser Firma treu geblieben. Bei den Profis faßte er ebenfalls sofort Fuß. Er siegte auf der Straße und in seiner ursprünglichen Domäne — auf der Bahn. In den Rundfahrten war ihm mundestens eine Etappe sicher. Wenn die Ent- scheidung auf einer Aschenbahn ausgetragen wurde, war er nicht mehr zu halten. Denn die- ser Junge war auf der Aschenbahn groß ge- worden; hier hatte er sprinten gelernt. Müller war einer er ersten deutschen Be- rufsfahrer, die nach dem Kriege ins Ausland, in die Schweiz, gingen. Er wollte weiterkom- men. Er wußte, daß dies nur durch die harte Schule des Auslandes möglich sein konnte. Während der deutsche Straßenrennsport und die deutschen Profl wochenlang pausierten, fuhr er Rennen. Monatelang, jahrelang.. Er hatte nicht allzu viel Erfolg dabei. Er kam zuweilen auf die Plätze und gewann ein Kri- terium in Basel. Aber er lernte etwas. Dann kam die Saison 1952. Müller fuhr wie- der in der Schweiz. Er war nun schon mehr in der Schweiz als in Deutschland zu Hause. Der deutsche Verband nominierte ihn erneut zur Teilnahme an der„Tour de Suisse“, aber da Wollte er nicht. Er lehnte es ab, ohne Fabrik- unterstützung die Schweizer Rundfahrt mützu- machen. Einfach deswegen, weil er die Ver- hältnisse in den eidgenössischen Straßenrennen kannte, Es wurde ihm übel genommen. Das Fazit: Vier Wochen Startsperre! Es kümmerte ihn nicht. Beim 230 km-Rennen„Rund um den Schwarzwald“ strampelte er mit, wurde Vier- ter und— disqualifiziert. Müller fuhr weiter. In der deutschen Straßenmeisterschaft in Speyer brach er vollkommen ein; er schien erledigt. Doch Müller war nicht fertig. Er ging auf die Zementbahn— um zu siegen. Sein Selbstvertrauen war zurückgekehrt. Mit dieser Zuversicht stieg er in die Deutsch- lamd-Rundfahrt ein. Auf der Etappe nach Trier fuhr er mit Theißen dem Feld davon, holte 15 Minuten Vorsprung heraus und schlug den Hildesheimer im Spurt mit Radlänge. Der Ita- liener Sforacchi blieb auf der Teilstrecke von Schaffhausen nach Ravensburg um Vorderrad länge hinter ihm im Ziel, und Ward Peeters, der Belgier, mußte sich bei der Ankunft in Nürnberg um Reifenstärke geschlagen beken- nen. Wie gesagt, er konnte eben spurten. Der BDR meldete ihn, der die Rundfahrt als bester Deutscher auf den vierten Platz beendete, zu den Weltmeisterschaften nach. Und nun ist ihm der große Wurf gelungen. Die internationale Radsportwelt steht einem Weltmeister offen. Die„Tour de France“, der „Giro“ und die großen, weltberühmten Velo- drome warten auf ihn-thal etubuierkampt —— schaft mehr Einfluß auf die Parlamente zu erlangen. Einzene Jugendleiter berichteten, daß die Arbeit der Gewerkschaftsjugend an der Grenze zur Sowjetzone von der FDJ ge- stört werde. Diese Grenzgruppen müßten be- sonders unterstützt und gefördert werden. In der Diskussion bekannten sich die Jugendgewerkschaftler zu einem vereinigten Europa. Man müsse der Jugend in den Be- trieben und in der Offentlichkeit eine Chance geben, sich zu bewähren. Es wurden Maß- nahmen gefordert, die Jugend von Schmutz- und Schundliteratur fernzuhalten. An der Konferenz, auf der séchzig Dele- Eierte aus allen Teilen der Bundesrepublik vertreten waren, nahmen auch Gäste aus England, Jugoslawien, Oesterreich und aus dem Saargebiet teil. Wahlmündigkeitsfeier für junge Wähler Weinheim. Am 12. September veranstaltet die Stadt Weinheim für 287 junge Bürger und Bürgerinnen, die in den letzten zwölf Monaten das 21. Lebensjahr erreicht haben, eine Wahlmündigkeitsfeier. Den jungen Wählern und Wählerinnen werden dabei eine Urkunde und ein Exemplar des Grund- gesetzes überreicht. Reisetauben-Saison beendet Weinheim. In diesen Tagen geht die Taubensaison der Reisevereinigung Berg- straße Odenwald“, der Züchter aus Wein- heim, Sulzbach, Hemsbach, Lautenbach, Heppenheim, Bensheim und aus dem süd- hessischen und nordbadischen Odenwald gehören, zu Ende. In diesem Jahre wurden Wiederholt Rekordgeschwindigkeiten ge- flogen. Einzelne Tauben legten insgesamt 25 000 Kilometer zurück. Erfolgreichster Züchter war der Weinheimer Heinrich Meier, der mit drei Tauben die goldene Medaille von Wien errang. Odenwaldbauern fordern Hilfe Mörlenbach. Die Bauern des Odenwaldes forderten in Mörlenbach, daß der Odenwald als Notstandsgebiet anerkannt wird. Die Milchpreise müßten erhöht und Futtermittel zu nicht spekulativ hochgetriebenen Preisen beschafft werden. Die Bauern richteten ihren Appell an die zuständigen Stellen des Lan- des und des Bundes. Der zweite Vorsitzende des Kreisbauernverbandes Bergstraße, Leon- hard Schork, erklärte, die Dürre des Som- mers habe nach einer geringen Heuernte den zweiten Futterschnitt fast völlig ausfallen lassen. Da Futterbestände fehlten, müsse Wahrscheinlich in katastrophalem Ausmaß Vieh verkauft werden. Erste Volksschule mit neunter Klasse Wolfschlugen. Die Gemeinde Wolfschlugen im Kreis Nürtingen ist die bisher einzige Gemeinde in Baden- Württemberg, die in mrer Volksschule schon eine neunte Klasse eingerichtet hat. Es handelt sich dabei aller- dings um eine reine Madchenklasse. Die meisten Wolfschlugener Eltern, die Kinder im entsprechenden Alter haben, sind mit der neunten Klasse einverstanden. Auch zahl- reiche Mädchen aus benachbarten Orten haben sich für die neunte Wolfschlugener Volksschulklasse angemeldet. Hartnäckige Partien in Helsinki In den nachzuholenden Partien der Welt- meisterschaften im Mannschafts-Schach wur- den am Sonntag in Helsinki folgende Ergeb- nisse erzielt: Italien— Osterreich 1:3, Sowjetzone Deutsch- lands— Israel 1:3, USA- Tschechoslowakei 2:2, Ungarn— Jugoslawien 1:3, Schweden— Finn- land 2:2. In der Gruppe 1 unterlag Finnland den Ungarn mit 3:3 Punkten. Die Spiele Westdeutschland— Schweden 1½:1½, Tschechos- lowakei— Argentinien, Jugoslawien— USA brachten noch keine Entscheidung. Gruppe II: Polen— Sowjetzone Deutsch- lands 2½:1½, Israel— Italien 25:1, Oester- reich— Dänemark und Holland— England noch ohne Entscheidung. In der Gruppe III konnte keine Partie beendet werden. im Sehwimmen ETV Hamburg vor SV Ludwigshafen und VfyW Mannheim Seine latägige Süddeutschlandfahrt nach dem Bodensee beschloß der Eimsbütteler TV Hamburg auf Einladung des Vereins für volks- tümlichen Wassersport Mannheim mit einer Zwischenstation am Mannheimer Altrhein, wo aum Samstagnachmüttag bei gutem Wetter ein interessanter Klubvierkampf zwischen Ham- burg— SV Ludwigshafen— WSV Worms und VfVW Mannheim stieg. Im Gesamtergebnis konnten die ohne Mül- ler, Hausner und Rein startenden Ludwigs- hafener Schwimmer bei den Männern mit 82 Punkten vor ETV Hamburg(8), VfyW Mann- heim(55) und WSV Worms(43) knapp sieg reich bleiben, während bei den Frauen die stämmigeren Hamburger Mädels, die sich tap- fer schlagenden Ludwigshafener Gegnerinnen in imponierendem Stil verdient 86:61 auspunk- teten. WSV Worms rangierte überraschend mit 31:25 Punkten vor den VfyW- Frauen. Ein Wasserball-Freundschaftssplel ETV Hamburg sah die schnelleren Hamburger bei präzisen Vorlagen und guter Kombination 6:0 (3:0) erfolgreich. Eine kombinierte Sieben Hamburg-Mannheim bezwang Worms 1:2. Die Ergebnisse: Männer: Bruststaf fel 650 m: 1. VfVW Mannheim(Riegler, Pflster, Erlacher, Diochon, Weniger, J. Bauder) 346,8; Lund um das Sporigeschelien Doch nur ein Weltmeister bei den Amateuren Van de Brekel endgültig disqualifiziert In der Radweltmeisterschaft für Amateure wurde nachträglich das Endergebnis korri- giert. Wohl hatte sich durch Zielfotografie er- geben, daß der Holländer van de Brekel und im toten Rennen das Zlelband passierten und daher eigentlich der Weltmeistertitel an zwei Fahrer vergeben werden müßte, Aber gegen den Holländer warde ein Protest eingelegt, da er in der sieb- ten Runde ein Rad wechselte. was seinen Aus- schluß zur Folge hatte. Die Medaillen wurden endgültig wie folgt vergeben: 1. Ciancola-Ita- lien; 2. Noyelle-Belgien; 3. Ludwig- Luxemburg. Neuer Ascari-Sieg in Frankreich Alberto Ascari(Italien) auf Ferrari ge- wann am Sonntag den letzten der insgesamt acht französischen Grand-Prix-Automobil-Ren- nen und damit auch den mit dem Sieg im Gesamtklassement verbundenen Geldpreis in Höhe von 2 Mill. französischen Francs. Ascari legte in seinem roten Ferrari in 3 Stunden 371,284 km zurück, was einer Durchschnitts- geschwindigkeit von 123.761 km/st entspricht. Den zweiten Platz belegte Ascaris Landsmann und Stallgefährte Luigi Villoresi vor dem Franzosen Louis Rosier. Englischer Leichtathletiksieg über Frankreich England beendete am Sonntag in Paris den zweitägigen Leichtathletik-Länderkampf gegen Frankreich mit einem klaren Sieg von 120:85 Punkten zu seinen Gunsten. In der 21jährigen Geschichte dieses Länderkampfes gab es noch niemals einen so klaren Erfolg der Engländer. Auch die englischen Frauen kamen mit 60:43 Punkten zu einem klaren Erfolg. Bei den Männern war England in 13 von 20 Wettbe- werben und bei den Frauen in sieben von zehn Disziplinen erfolgreich. i 2. Ludwigshafen 8:47,83; 3. Hamburg 3:52,2; 4. Worms 4:02. Lagenstaffel 6x5 m: 1. Lu d WI RS hafen(Weidner, Welz. Hell winkel, Fritz, Kerth, Biem) 3.88; 2. Hamburg 3:40, 4; 3. VfVW 340,5; 5 N e Kraulstaffel x50 m: 1. Ham- ur Z 3:18; 2. Ludwigshafen 3:21; 3. Worms 323,2; VEW Mannheim 3:26. Rücken 100 m: 1. Dieter 1dner, Ludwigshafen 123,4; 2. Hamburg 27,4; 3. H. Hunzinger(vfVW) 1:27,38; 4. Worms 41,2. Brust 100 m: 1. Worms 1:23,55; 2. Hamburg 26 3. Mannheim 1:26,8. Kraul 100 m: 1. Ham 8 112,2 2. Ludwigshafen(O. Fritz) 112,3; orms 1:13,68; 4. VfVW Mannheim 1:14, 2. Frauen: Lagenstaffel zxioo m: 1. Hambur 441,6; 2. Ludwigshafen 4:50, 2; 3. Worms 5706; 4 VfVW Mannheim 58:08. Bruststaffel 3à100 m:* Hamburg 459,4; 2. Ludwigshafen 519,3; 3. Worms 3:20,4; 4. VfyW Mannheim 5:27,77. Brust 100 m: 1. Hamburg 186,5; 2. Ludwigshafen Marl. Roth) 1:39,8; 3. VfVyW Mannheim 1:41; 4. Worms 1:42,38. Rücken 100 m: 1. Christel Ro t h, Ludwigshafen 1:35, 4; 2. Hamburg 1:45, 4; 3. Mann- heim 14,4; 4. Worms 1:54,83. Kraul 100 m: 1. Hamburg 120,1; 2. Ludwigshafen(Marl. Roth) 126,5; 3. Worms 127,2; 4. Mannheim 181,7. 5 Baden-Baden am Dienstag Zweiter Tag der„Internationalen Woche“ Dieser zweite Renntag darf als ausgezeich- nete Fortsetzung und Ueberleitung zu den gro- Ben Ereignissen am Wochenende(Freitag und Sonntag) angesehen werden. Im Mittelpunkt des Tages steht der mit 7000 PM dotierte Oos Ausgleich, der sich an Handicap-Pferde der ersten Klasse wendet. Aussichtsreichste Starter Sind Imperator, Liebesorkan, Nachtwind und der aus Italien stammende Cezanne. Schwer werden es Teufelswind und Nikolaus haben. Unsere Vorhersagen; 1. R.; Saladin— Gohort— Urban— Mor- chel; 2. R.: Mameluck— Morgenländer— Bur- under; 3. R.: Altmeister— Hanko; 4. R.: Im- perator— Liebesorkan Nachtwind; 5. R.: Bartel— Oranien; 6. R.: Franita— Ironie Liostra- 7. R.; Bona— Organda— Silberfuchs. Vorläufige Gewinnduoten des West-Süd⸗ Blockes: ZW 6öI fer wette: 1. Rang 3790 DM, 2. Rang 78 DM, 3. Rang 7,55 DM. Zehner wette: 1. Rang 1650 DM, 2. Rang 43 DM, 9. Rang 7,5 DM. Zehner- Wette: 1. Rang 1650 DM. 2. Rang 43 DM. 3. Rang 4.93 DM. Pferde-Toto. 1. Rang 12 902 DM; 2. Rang 1612,70 DM; 3. Rang 130,30 DM. 5 3 2 5 8 N 9 8 e en eee 3 n r n 5 5... e g 8 2 5 r 8 N 5 1 3 5 8 8 8. 3 8 . 2. 3 5 2 Seite 8 MORGEN Die nstag, 26. August 1952 Nr. 10h INDUSTRIE UND HANDEL Stiefmütterlich behandelte Intelligenz Elieht den öffentlichen Diensten „Hermer als Habenichts, Stiefkinder des Tarifvertragssystems“ nannte sich ein in un- serer Ausgabe vom 13. August 1952 veröf- fentlichter Artikel, der sich mit der wirt- schaftlichen Notlage der Beamten und Ange- stellten im öffentlichen Dienst befaßte. Eine Erklärung des Deutschen Beamtenbundes Nordrhein-Westfalen illustriert die damals von uns gemachten Ausführungen sehr deut- Bch: Seit dem Tag der Währungsreform haben dem Beamtenbund zufolge in Nordrhein-West- falen allein in der Finanzverwaltung 103 Be- amte und 310 Angestellte ihre Tätigkeit aufge- geben und sind in die Privatwirtschaft oder in den freien Beruf als Steuerberater überge- Wechselt. Bei den Abgewanderten kandele es Seh im wesentlichen um über durchschnittlich rücktige Nachwuchskräfte des gehobenen Dien- stes zwischen 25 und 30 Jahren, die mit ihrer Bezahlung im öffentlichen Dienst unzufrieden Waren, da ihnen in der Privatwirtschaft trotz inrer Jugend Stellen mit weitaus besseren An- fangsgehältern geboten wurden. Seit dem Währungsstichtag bewarben sich in Nordrhein- Westfalen 170 Assessoren um Ein- stellung in die Finaneverwaltung, davon 36 mit Prädikat eramen. Von diesen 36 Prädikatasses- soren zogen 22 ihre Bewerbung wieder zurück, nachdem sie erfuhren, welche finanziell gerin- 5 Aussichten ihnen der öffentliche Dienst ot. Bei den Berufsschulen ist heute schon ein Viertel aller Lehrerstellen nieht mehr besetz- bar, weil der Nachwuchs sich auf Grund der Besoldungs verhältnisse im Schuldienst der Privatwirtschaft zuwendet. Auf 100 offene Stellen kommen höchstens 15 Anwärter aus dem Nachwuchs, auck im Volks- schulseftor ist die Nachwuchslage die gleiche, Wenn nicht noch ungünstiger. Die Zahl der männlichen Bewerber ist so gering, daß Aus- lesemöglickkeiten schon längst nicht mehr vor- handen sind. Und der Grund dazu? Das An- fangsgehalt der Volksschullehrer liegt unter dem Monatslohn eines Hilfsarbeiters. Im Justizdienst ist die Lage nicht anders. Allein im Bezirk eines Oberlandesgerichts schieden 1951 46 Richterkräfte vorzeitig aus und wanderten zum großen Teil in andere Be- rufe ab. Im selben Jahre traten in Nordrhein- Westfalen ganze 95 Assessoren in den Justiz- dienst ein, das ist etwa 40 Prozent des benö- tigten Nachwuchses. Dabei ist zu bemerken, daß die Zahl bei Justizreferendare in den letz- ten vier Jahren um das Zweieinhalbfache ge- stiegen ist. Der Nachwuchs entscheidet sich gerne und schnell für einen Beruf in der Pri- vat wirtschaft, wo die Anfangsgehälter das Zwei- bis Dreifache dessen betragen, was die Justiz bieten kann. Der„Klassenkampf aller gegen alle“, der bekanntlich beim Punkt schwächsten Wider- standes, bei den festbesoldeten mittleren Schichten, einsetzte und diese zwar nicht glorreich aber total überrundete, zeitigt— Wie aus obenstehendem zu ersehen ist— klägliche Folgen. Wie soll das nun weitergehen? Wollen wir unsere Jugend, unsere Rechtssprechung, wollen wir unsere Zukunft und unsere Exi- stenz einem Stande anvertrauen, den wir selbst zu Bettlern machen? Erstaunlicher- weise haben sich— und das ist ein Beweis der überaus hohen Moral dieses Standes— nur vereinzelt, somit als die Regel bestäti- gende Ausnahmen Korruptionserschei- nungen bemerkbar gemacht. Wollen wir so- lange warten, bis zu den die Regel bestä- tigenden Ausnahmen die noch nicht korrup- ten Persönlichkeiten zählen werden? Ein Staat ist Arbeitgeber wie jeder andere Ar- beitgeber. Wer aber seine Arbeitnehmer dem Hunger preisgibt und der Not, der darf sich nicht wundern, werin alles zerfällt. tor Düstere Prophezeiung der IG Bergbau (UP) Das gesteckte Förderziel des deut- schen Kohlenbergbaues für 1952 in Höhe von 126 Millionen Tonnen wird sich in diesem Jahr kaum noch erreichen lassen. Voraus- sichtlich werde der Bergbau um rund 2 Millionen Tonnen darunter bleiben. Dies meinte am Wochenende das wirt- schaftspolitische Informationsblatt der Indu- striegewerkschaft Bergbau. Es müsse in diesem Zusammenhang je- doch hervorgehoben werden, daß Deutsch- land gegenüber den anderen europäischen Ländern die größte Fördersteigerung erreicht habe. Wenn der deutsche Bergbau im Rah- men des europäischen Wirtschaftsplanes sein Förderziel erreichen wolle, bleibe ihm nichts anderes übrig, als im Ausland Kapital auf- zunehmen. Der andere Weg sei, den Zechen die Möglichkeit einer erhöhten Selbstfinan- zierung zu verschaffen. Sollte dagegen die Finanzierung des deut- schen Bergbaues über den Preis versucht werden, dann müsse man sich darüber klar sein, daß dies eine Kohlenpreiserhöhung be- deuten würde. Eine Ausweichmöglichkeit biete sich auch noch über den Kohlengroß- handel, dessen Handelsspanne erheblich größer sei als früher. Die Handelsspannen im Kohlengroßhandel betrugen jedoch vor einiger Zeit noch 4 bzw. 4.5 Prozent[bei Ab- nehmern über 24 000 Tonnen jährlich]. Sie betragen gegenwärtig 3 Prozent.— Anmer- kung der Red.) In diesem Sektor sei eine Rationalisierung erwünscht. Weitere Mög- lichkeiten der Kapitalsaufbringung für den Bergbau sieht das wirtschaftspolitische Organ der 18 Bergbau u. a. in steuerbegünstigten oder steuerfreien Schuldverschreibungen. In den letzten Jahren sei im übrigen auf Grund eines„verfehlten Wirtschaftssystems“ erheblich gesündigt worden. Es dürfe nicht unausgesprochen bleiben, daß sich die übrige Wirtschaft auf Kosten des niedrigen Kohlenpreises gesund gemacht habe und Investierungen vornehmen konnte, die dem Bergbau versagt geblieben seien. Haltet den Dieb Seitdem es klar wurde, daß der von den Nationalsozialisten erfundene und mit der Banknotenpresse gestützte niedrige Kohlen- preis eine Katastrophe für den gesamten deutschen Kohlenbergbau bedeutet, haben dieselben Kreise, die hier von einer„Be- reicherung der übrigen Wirtschaft auf Kosten des niedrigen Kohlenpreises“ sprechen, jedes- mal von kapitalistischen Raubzügen gespro- chen, wenn die Rede von Kcohlenpreis- erhöhungen war. Daß nun andere Töne an- geschlagen werden, überrascht mahglos. Sollte aber nicht verärgern. Im Gegenteil. Sollte Wie jede reifende Einsicht freudig begrüßt werden. Handelt es sich doch um ein Zei- chen des Sieges— einzig und allein Erfolg gewährleistender wirtschaftlicher Ver- nunft. Bedauerlich bleibt die Koppelung dieser Einsicht mit einem quasi„Haltet-den-Dieb- Rufen“. Selbst Erschrecken über die eigene Bremswirkung vermag weder zu entschul- digen noch zu begründen, warum jetzt andere daran schuld sein sollen, daß der Kohlen- bergbau notleidend wurde. Te Steinkohlenförderung in langsamer Erholung Gesamt förderung Tagesförderung 1. 6. bis 30. 6. 9 200 000 401 000 1. 7. bis 31. 7 10 530 000 390 000 28. 7. bis 3. 8. 2 340 338 390 056 4. 8. bis 10. 8. 2331 482 388 580 11. 8. bis 17. 8. 2 343 971 390 662 18. 8. bis 24. 8. 2 367 248 394 341 flat ginalie des Tintenfische; Quo vadis?“) Bestimmt nicht nach Europa. (UP) Der wirtschaftliche Koordinierungsrat des belgischen Kabinetts hat einem Gesetzentwurf zugestimmt, der eine Förderung der belgischen Automobilindustrie vorsieht. Danach dürfen künf- tig keine Kraftwagen mehr fertig nach Belgien eingeführt werden. Ausgenommen sind nur teuere Luxusmarken. Statt dessen sollen die auslän- dischen Werke, die an der Belieferung des bel- Sischem Marktes mit Kraftwagen interessiert sind, veranlaßt werden, in Belgien eigene Montage- Werke einzurichten. Die sich in den Schwanz beißende Katze wird seit eh und je als Musterbeispiel man- gelnder Intelligenz angeführt. Ein Land, das händeringend bemüht ist, seinen Export zu vergrößern, aber gleichzeitig zur Verringe- rung der Einfuhr führende Maßnahmen er- greift, tut aber nichts Klügeres als die- wie gesagt als Beispiel mangelnder Intelligenz angeführte- sich in den Schwanz beißende Katze. Die Exportfähigkeit der gemessen an anderen europaischen Kraftfahrzeug- herstellern- ohnehin mikroskopisch kleinen ) Wohin gehst du? K URZ NAC Längere Geltungsdauer der Einfuhranrechte (CéWD) Das Bundeswirtschafts ministerium hat im Einvernehmen mit der Bank deutscher Länder dem Wunsch der Außenhandels wirtschaft nach Verlängerung der Verfallfrist der Einfuhranrechte entsprochen. Die am 31. Juli verfallenen Einfuhr- enrechte gelten weiterhin bis zum 30. September 1952. Die Verfallfrist der am 31. August und der am 30. September 1952 auslaufenden Einfuhr- anrechte wird bis zum 31. Oktober verlängert. Die Bundesregierung erklärt hierzu, daß eine weitere Verlängerung der Andienungsfrist nicht zu er- warten sei. Einfuhranrechte, die aus Exporten nach dem FHartwährungsraum anfallen, haben grundsätzlich eine Laufzeit von drei Monaten. Staatsbürgschaft für mittelständischen Einzelhandel (VêWD) Zwischen der Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhandels und dem Bundeswirt- schaftsministerium finden zur Zeit Verhandlun- gen über die Bereitstellung von Krediten für den mittelständischen Einzelhandel statt. Wie die Hauptgemeinschaft hierzu am 25. August mitteilte, werden gemeinsam mit den in Frage kommenden Bankgruppen Wege gesucht, um durch Bürgschaf- ten und Ausfallgarantien ein möglichst hohes Kreditvolumen zu erreichen. Mit einem baldigen positiven Abschluß der Verhandlungen wird ge- belgischen Automobilerzeugung wird also von der Importseite nicht bedroht. Die Einfuhr- bremse soll aber gelegentlich den Zweck verfolgen, Devisen einzusparen. Beschäf- tigungspolitisch wird versucht, eine zweite Fliege mit diesem Schlag zu treffen: Eine eigene Kraftfahrzeugherstellung aufzustellen. Höher geht es nicht mehr. Vermessener kann die wirtschaftliche Verflechtung zwi- schen Belgien und dem Auslande nicht zer- rissen werden. Fragt sich allen Ernstes, ob Huropaer diese Maßnahme ersonnen haben, oder belgische Nationalisten, die sich dessen noch nicht bewußt sind, im Europa des XX. Jahrhunderts zu leben. Es wird nichts, aber auch gar nichts er- reicht, wobei alles, aber auch alles verspielt werden kann. Völlig übersehen wird hierbei, daß durch das Entstehen neuer belgischer Hersteller- kapazitäten im Kraftfahrzeugbau den bis- herigen Lieferländern die Möglichkeit ge- nommen wird, im bisherigen Umfang bel- gische Exporte aufzunehmen. Im Außen- handel regiert nämlich immer die eine Kar- dinalfrage: Wer soll das bezahlen? NRICHTEN rechnet. Die Hauptgemeinschaft vertritt den Standpunkt, daß die Kreditmittel weitgehend in Form von Personalkrediten mit einer entspre- chenden Laufdauer gewährt werden sollen. Flüchtlingskredite aus ERP-Mitteln (Hi.) Im Anschluß an die Investitionskredite für Vertriebene aus der 2. ERP-Tranche in Höhe von 50,4 Mill. DM hat die Lastenausgleichsbank aus der 3. ERP-Tranche nunmehr weitere Investi- tionskredite für die Vertriebenenwirtschaft in Höhe von 25 Mill. DM an 571 Antragsteller ver- teilt. Der größte Anteil der Kreditsumme ging nach Bayern und Niedersachsen, die je etwa 4,5 Mill. DM erhielten, gefolgt von Nordrhein- Westfalen mit 3,5 Mill. DM. Außerdem wurde die Sonderhilfsaktion aus ERP-Mitteln für die Ber- Imer Wirtschaft abgeschlossen, bei der in 709 Fäl- len Kredite in Höhe von 3,3 Mill. DM gegeben wurden, von denen das Berliner Handwerk allein 1,3 Mill. DM erhielt. Düsen-Passagier flugzeuge (UP) Die amerikanischen Fluggesllschaften er- Wägen zur Zeit den Kauf von Düsen-Passagier- flugzeugen vom Typ„Comet“. Bei dem britischen Herstellerwerk wurden bereits Angebote ein- geholt. Außerdem interessieren sich für den Kauf Solcher Maschinen Frankreich, Brasilien, Kanada, Venezuela, Australien, Neusseland und Südafrika. Bundesleistungsgesetz gummi weich und dehnbar In Bonn ist ein Entwurf eines Bundes- leistungsgesetzes(BLG) fertiggestellt wor- den, der jedoch gegenüber dem früheren Reichsleistungsgesetz die Leistungspflicht wesentlich einschränkt. Außerdem ist für alle Anforderungen eine angemessene Entschädi- gung vorgesehen. Schließlich ist bemerkens- wert, daß die Anforderungen von Leistungen und die Festsetzung von Entschädigungen der richterlichen Nachprüfung unterliegen. Von Bedeutung ist außerdem, daß sämtliche An- träge bei einer Anforderungsbehörde zusam- menlaufen werden, die allein den Leistungs- pflichtigen zu bestimmen haben wird. Da- durch sollen die Lasten gerecht verteilt wer- den. Der Leistungspflichtige kann der Auswahl der Anforderungsbehörde widersprechen. Im Gegensatz zum Reichsleistungsgesetz ist auch die Dauer der Anforderungen zum Gebrauch beschränkt. In regelmäßigen Abständen muß eine amtliche Ueberprüfung der Anforderung stattfinden. Die Anforderung zu Eigentum wird selten stattfinden, da nach dem neuen Gesetzentwurf die Voraussetzungen hierzu sehr scharf umrissen sind. Außerdem geht für einen Zeitraum bis zu zwei Jahren die sogenannte Gebrauchsanforderung vor. Schließlich ist von Bedeutung, daß von Anforderungen von Werkleistungen und von der Verpflichtung zum Abschluß von Verträ- gen nur bei Land und forst wirtschaftlichen Betrieben und bei Verkehrsunternehmen Ge- brauch gemacht werden kann. Während ge- werbliche Unternehmen nicht in Anspruch genommen werden dürfen. Hinsichtlich der besonderen Leistungen für die Streitkräfte und den Bevölkerungs- schutz ist es im wesentlichen bei den Vor- schriften des alten Reichsleistungsgesetzes geblieben. Requisitionen aus der Besatzungs- zeit werden auf Grund des Generalvertrages in das künftige Bundesleistungsgesetz über- nommen. Bundesbahn als Zechenbesitzer? (Up) Ueber den geplanten Verkauf der Zeche„Konstantin“ aus dem Kruppvermögen ist bisher noch keine Entscheidung gefallen. Wie am Wochenende bekannt wurde, hat sich auch das Bundeskabinett schon mit der Frage befaßt. Direkt kann die Bundesregierung sich in die Verkaufsaktionen jedoch nicht ein- schalten. Man rechnet aber damit, daß ohne inoffizielle Billigung von Bonn nicht ver- kauft wird.. Hauptinteressent für die Zeche soll die deutsch- französische„Companie de la Rhe nanie“ in Aachen sein. Sachverständige mei- nen, eine andere Lösung könne möglicher- weise dadurch erreicht werden, daß die Bun- desbahn sich einschaltet, für die möglichst eine eigene Kohlenbasis gesichert werden 8011. In diesem Zusammenhang verlautet von Absichten der Bundesbahn, sich auch an den „Essener Steinkohlenbergwerken A. G.“ zu beteiligen. Selbstloser Bayernprinz verkauft uneigennützig Benziz (UP) Prinz Konstantin von Ba älteste Sohn des deutschen Gesandten Madrid, Prinz Adalbert von Bayern 0 sammen mit dem Kaufmann Otto He in München eine uneigennützige Vertriebsgenossenschaft gegründet. Vom 29. August an werden in der Stach München, in der 90 000 Kraftfahrzeughal registriert sind, bereits drei Tankstellen 1 sich der Benzin-Vertriebsgenossenschaft 10 geschlossen haben, an jeden interessiert Autofahrer Genossenschafts- Anteilsch Höhe von 10 DM pro Jahr verkaufen. Scheine berechtigen, stellen der„BVG“ Qualitätsbenzin zum Vor zugspreis von 62 DM pro Liter anstatt 5 bisher für 69 DM zu beziehen. 5 Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmark vom 25. August (VWD) Anfuhr gering, Nachfrage gut, ledigud in Aepfeln Ueberstand. Marktverwaltung: Die am Samstag, dem 30. Augug 1952 vorgesehene Auszahlung an die Anlieferer findet bereits am Freitag, dem 29. August in der Zeit von 7 bis 11.30 Uhr statt.— Es würden nach. stehende Preise erzielt: Mirabellen 13-180; Pf siche 22—46; Reineclauden 10—13; Zwetschgen bis 22; Tafeläpfel 12—20; Tafelbirnen 14-23; Kopf. salat 9—12; Endivien 7—12; Stangenbohnen Tomaten 16—17. Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt vom 25. August (D) Bei guter Anfuhr in Zwetschgen, pf sichen und Birnen guter Absatz(besonders in gu sortierter A-Ware); für Aepfel geringeres Inter- esse. Es wurden nachstehende Preise erzielt Zwetschgen 10—19; Mirabellen 12—17; Pfirsiche 1 bis 46; Birnen 9—25; 218; Tomaten 8—18; Gurken 6—11; Bohnen 20-1 Rotkohl 12; Paprika 2223. l Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 25. August (amtlich) (VD) Auftrieb: 670 Stück Großvieh dn de Vorwoche 581); Schafe 16(16). gewicht: Ochsen A 93—102(90103), B 8590(unv), Bullen A 90—102(90103), B 80—90(81-90); Kühe 75—63(unv.), D bis 46(47); Färsen A 94—106(90105), B 80-00 (unv.);: Kälber A 140—152(138—150), B 120157(% bis 135), C 103—115(unv.), D 96(90); Schweine 4 134—130(134—140), bis 140(unv.), C 135—141(135—140), D 130139(1 bis 139), E und F nicht notiert; Sauen G1 118 bis 125(120—128), G II 100—116(115-118); Schafe nid notiert. Marktverlauf: stand, Kälber mittel. geräumt, Schweine mittel, später stark abflauend, vollfleischige norddeutsche Schweine. Heidelberger Schlachtviehmarkt vom 25. August (1414); (amtlich) WD) Auftrieb: 283 Ochsen; 27 Bullen; 39 Kühe 42 Färsen; 211 Kälber; 623 Schweine und 60 Schafe. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 96-100, B 90—97; Bullen A 96—108, B 88-96; Kühe A 0 bis 99, B 62—74, C 52—60, D bis 50; Färsen A 100 bis 106, B 90—99; Kälber A 133—145, B 120-152 C 105—118, D bis 100; Schweine A 127136, BI 10 bis 137, B II. 130—137(Vorwoche 132137), C 132 bis 137(132—137), D 132—136; Sauen G II 115—120; Schafe 60—80. Marktverlauf: Kälber langsam, geräumt, Ueberstand, Schafe mittel, geräumt. Frankfurter Effektenbörse (VD) Die Geschäftstätigkeit kam nur 2bgernd in Gang, war späterhin etwas belebt. Der Mon. tbanmarkt verlief im großen und ganzen behauptet bei nur wenigen über 1½% hinausgehenden Ab- weichungen. Gutehoffungshütte verbuchten einen Aufschlag von 2½%, Ilseder Hütte um 20%. Farben setzten gehalten ein, im Verlauf über den Freitagschluß leicht befesti- gen mit 103% bis 104¼. Maschinen- und Kaliwerte eher gesucht ohne daß es zu größeren Schwankungen nach der einen oder anderen Seite kam. Mit Tagesgewinnen von bleiben u. a. Hanf-Fuessen, Rheag und Südd. Zucker zu erwäh- nen. Je 3% höher notierten Dynamit Nobel, Faber & Schleicher und Warsteiner Eisen. NSU um 80% auf 144 befestigt. Je 1½% niedriger bewertet wur. den: Conti Gummi, Kali und Chemie und Löwen: bräu München. Für Bubiag bestand erst 30% bil. liger Kaufinteresse. Die DM umgestellten Dt. Eisenhamdel blieben zu 50% bis 59 vergebens angeboten. 1e 2% unverändert. — Vern, der hat Au · Trman Benzig. sierten eine Dies an sämtlichen Tank. Marktberichte Bekanntmachung 87 380 Brombeeren 15-27; Aepftl Kälber 232(321); Schweine 10. Preise je ½, kg Lebend. B 63—73(64—75), C 46—60(450, B I 134—140(135—140), B II 15 Großvieh langsam, Ueber- Spitzenpreise nur füt Grohvieh mittel, geräumt, Schweine schleppend, vom 25. August 10 konnten sich aber Daneben waren einige Maschinen, Berger, Berl. im Verhältnis 10.4 auf Renten still und gel Müudigkent, anneritiostgkelt und störungen Im Stonwechsel [D Mikretsucht 8 E K ANNTIMAC HUN GEN 2 Zimmer, Küche und Bad in der Neckarstadt gegen Bkz. gesucht.— Angeb. u. Nr. 0529 an den Verlag. Traubenzucker., Vitamin B! 1 erfrischend und Wwohlschmeckend Lasche körperliche und geistine leistungssteigerung Unentbehrlich för jung und alt. Rolfe„H IF“„40 DM. Frhäölttich in allen Apotheken und Drogerien Alleinsteh. jung. Herr in gesicherter Stellung mit gut. Einkommen sucht für sofort schönes möbl. Zimmer Angeb. u. Nr. Ps 46638 an d. verl. 1 Möbl. Wohn- und Schlafzimmer mit Wannsee Bad- und Küchenben. von amerik. Ehepaar Dauermieter) mit sjähr. Töchterchen gesucht. Angeb. unt. Biete Nr. 0669 an den Verlag. Jg. amerik. Dame sucht schön. möbl. Zimmer mit Bad- und Küchenben. bei gut. Familie in Mhm. od. Hei- delberg. Würde auch gerne engl. 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Der Präsident der Deutschen Mozart- gesellschaft(mit Sitz in Augsburg), Dr. Ernst Fritz Schmid, glaubte jedenfalls, auf dieses Vielleicht etwas früh anberaumte Fest im Hinblick auf das für 1956 vorgesehene große Mozartfest, bei dem W. A. Mozarts 200. Geburtstag gefeiert werden soll, wohl aus Propagantistischen Gründen, nicht verzichten zu können. Er tat das Mögliche, um bei der kurzen Vorbereitungszeit— die Deutsche Mozart-Gesellschaft ist erst im Oktober 1951 gegründet worden— ein würdiges Arrange- ment von Veranstaltungen zu treffen. So führte er am Samstag die Festgäste im Son- dertriebwagen der Bundesbahn zu einem stil- vollen Kerzen-Konzert in den prächtigen Bi- bliotheksaal des romantischen Städtchens Neuburg a. d. Donau. Erich Keller Violine), Kurt Kalmus(Oboe), Georg Schmid Viola), Max Braun(Cello)— alle vom Bayerischen Rundfunk München— spielten mit erlesener Kultur das schwierige„Divertimento di sei pezzi,-(KV 363), das Duo(KV 423) für Violine und Viola und als unbeschwerten Ausklang das zauberhafte Oboenquartett in F. Die zwei interessantesten Veranstaltungen des Festes galten nur selten zu hörender geistlicher Musik von Mozart. Der klanglich und musikalisch von Domkapellmeister Paul Steichele zu hohem Niveau geführte Augs- burger Domchor sang beim Hochamt am Sonntagvormittag die„Missa brevis in C“, eine ganz aus dem Geiste Orlando di Lassos und Palestninas empfundene A- cappella-Messe, die das kontrapunktische Genie des Siebzehn- jährigen in frappanter Weise offenbart. Die Messe ist von Mozart nur bis zum neunten Takt des Sanctus geschrieben und wurde von Bernhard Paumgartner ergänzt. Dazwischen erklang die prächtige vierstimmige Antiphon „Quaerite primum regnum Dei“, jene be- rühmte Klausurarbeit, mit der Mozart sich Vierzehnjährig den„Magister compositor“ an der Akademie zu Bologna erwarb. Zwei Arien aus der kaum aufgeführten Kantate „Davidde penitente“(mit Gottfried Riedner, Tenor, und der stimmlich blühenden und sti- listisch überlegen gestaltenden Sopranistin Erna Haßler) hörte man am Nachmittag im Kleinen goldenen Saal an der Jesuitengasse, der zu den wenigen erhalten gebliebenen barocken Kostbarkeiten Augsburgs zählt. Dazu sang der„Hans Leo Hahgler-Chor“ die Last unbekannte„Lätanei vom Allerheiligsten Altarsakrament“. Das Schlußkonzert des„Ersten Deutschen Mozartfestes“ war dem Stuttgarter Kammer- orchester unter Karl Münchinger überant- Wortet. In der für diese Musikergruppe cha- rakteristischen, so ungemein plastischen und von höchster Klangkultur getragenen Gestal- tungsweise brachte dieser Abend unter ande- rem die Uraufführung einer verloren ge- gangenen Gavotte zu„Les petits riens“ und die wiederhergestellte Originalfassung der „Kleinen Nachtmusik“, mit zwei Menuetten. Unter den Ehrengästen dieser Mozartfeier sah man auch den Präsidenten der Interna- tionalen Stiftung Mozarteum, Kommerzialrat Chr. Bösmiller, den Direktor des Zentral- instituts für Mozartforschung, Professor Fi- scher-Innsbruck sowie Staatssekretär Bren- ner vom bayerischen Kultus ministerium. Die Deutsche Mozartgesellschaft umfaßt in den vier bisher bestehenden Mozartgemeinden Augsburg, Stuttgart- Cannstatt, Ludwigsburg und Neuburg rund 350 Mitglieder. Korporativ sind ihr die 20 000 Mitglieder der Vereinigten Großlogen Deutschlands in diesem Jahre bei- getreten. Die Gründung weiterer 15 Mozart- gemeinden in westdeutschen Städten(auch in Berlin) steht unmittelbar bevor. ir Vom Fingerzöhlen bis zo Allerlei Interessontes über Zahlen und Zählen Ebenso bedeutungsvoll wie die Sprache War der Erwerb der Schrift für den Aufstieg der Menschheit.„Durch die Kunst des Schrei- bens“, sagte Theodor Mommsen,„hört die Er- kenntnis des Menschen auf, so vergänglich Zu sein wie er selbst.“ Sprache und Schrift mußten einen langen Weg bis zu ihrer voll- kommenen Entwicklung gehen. Auch die Schrift hatte primitive Entwicklungsstadien, bis der Mensch in den Besitz der Buchsta- benschrift gelangte. Als das Bedürfnis nach sprachlicher Mitteilung entstand, bildeten sich in frühester Zeit auch Namen für die Vorstellung bestimmter Mengen. So entstand der Begriff der Zahl. Diese Vorstellungen Waren eng verknüpft mit der Zahl der Fin- Ser(und Zehen), mit denen der primitive Mensch die Zahl der getöteten Feinde oder des erlegten Wildes ausdrückte,. Dieses„Fin- erzählen“ war das Ursprüngliche. Manche wilde Völker weisen jedem Finger eine be- stimmte Zahl zu. In manchen Sprachen, auch der nord amerikanischen Indianer, ist 5 und Hand dasselbe, während 10 durch beide Hände bezeichnet wird. Im Persischen heißt pendscha 5 und Faust. Hätte man nun für jede Zahl einen neuen Namen wählen wollen, so wäre eine unmög- liche Vielheit von Namen entstanden. Darum schuf man in der Zahlenreihe wiederholt Ruhepunkte, so bei 10, 100, 5000, die addiert oder multipliziert mit den Einern die übri- gen Zahlen bildeten. Die Zahl der 5 bzw. 10 Finger wurde die Grundlage des Dekaden- systms. Man hätte auch 12 als Basis wählen können, da 12 durch 2, 3, 4, teilbar ist, 10 aber nur durch 2 und 5. Man hat früher auch viel mit der 12 gerechnet. Der alte Groschen hatte 12 Pf., das Dutzend hat 12 Stück, das alte Längenmaß Fuß hatte 12 Zoll. Erst die Franzosen führten 1799, das Dezimalsystem bei sich ein. Die Tatsache, daß wir an jeder Hand und jedem Fuß 5 Finger bzw. Zehen, zusammen 20 haben, veranlagte manche Völker, 5 und 20 als Basis ihres Zahlsystems zu wählen Wie z. B. die Azteken, die besondere Zahl- Worte für 5, 10, 15, 20 hatten und 60 mit 3 mal 20 und 18 mit 15 und 3 ausdrückten. Spuren dieses„Vigesimalsystms“ finden sich 2. B. in Frankreich, wo 80 quatre-vingts heißt, und das englische Pfund hat 20 Schillinge. Alle außerhalb der Basis- oder Stufen- zahlen liegenden übrigen Zahlen werden durch Multiplikation oder Addition gebildet. Wir sagen einundzwanzig und dreihundert, d. h. 3 mal 100. Im Latein kommt eine Sub- traktionsart vor, 19 heißt undeviginti, d. h. 1 von 20. Dasselbe gilt von den Zahlen 11 und 12. Elf heißt im Gothischen alif; lif ist der im englischen leave enthaltene Stamm, 80 daß 11 heißt: 1 bleibt Rest, wenn man 10 ab- Zieht; 12 heißt: 2 bleibt Rest, wenn man 10 Koltur-Notizen Dr. Oskar Jancke, der bisherige Redaktions- leiter der Halbmonatszeitschrift„Neue lite- rarische Welti, der Literaturzeitung der deut- schen Akademie für Sprache und Dichtung, teilte am Freitag mit, er sehe sich vorbehalt- lich der Zustimmung der Mitgliederversamm- lung der Akademie gezwungen, die Redaktion niederzulegen. Er scheide aus der Redaktion aus, um den vermehrten Ansprüchen gerecht zu werden, die der Aufbau der deutschen Aka- demie für Sprache und Dichtung stelle. Die Redaktion, so erklärte Jancke, werde vorläu- fig ein aus Mitgliedern der Akademie be- stehendes Redaktionskollegium übernehmen. Wie dagegen aus dem Montana-Verlag in Darmstadt, der die„Neue literarische Welt“ herausbringt, bereits Anfang dieser Woche be- kannt wurde, soll Frank Thieß zum 1. Okto- ber die Leitung des Organs der deutschen Akademie für Sprache und Dichtung über- nehmen. Aus dem Präsidium der Akademie für Sprache und Dichtung verlautet übrigens, dem Rücktritt Dr. Janckes seien lebhafte Aus- einandersetzungen im Präsidium vorausgegan- gen. 5 Zum Gedenken an Henry Benrath wurde am Sontag in Friedberg Hessen) am Geburts- haus des Dichters eine Tafel enthüllt. Benrath, dessen wirklicher Name Albert H. Rausch war, wurde 1882 als Sohn einer alten oberhessi- schen Bauern- und Kaufmannsfamilie in Fried- berg geboren. Er ist vor drei Jahren gestor- ben. Das Dreiländertreffen der„Gruppe junger Autoren“(Zusammenschluß 1950) in Weitnau bei Kempten begann am Samstag mit Lyrikvor- trägen. Den diesjährigen Lyrikpreis in Höhe von 1500 Schilling erhielt der 32jährige Wolf. gang Lohmayer aus Mainz, der als Autor ver- schiedener Hörspiele hervgrgetreten ist. Er ist schon im vergangenen Jahr mit einem För- derungspreis des Kultusministeriums Rhein- land-Pfalz ausgezeichnet worden. Der Leiter des Märkischen Museums, Dr. Walter Stengel, wurde am Sonntag 70 Jahre alt. Er ist als Kunsthistoriker über Berlin hin- aus bekannt geworden. Die Leitung des Mär- kischen Museums hat er 1925 übernommen. Der Leiter des Leipziger Thomanerchors, Professor Günther Ramin, ist von seinem Posten als Leiter des Leipziger Gewandhaus- chores und als Dirigent des kirchenmusikali- schen Instituts der Hochschule für Musik in Leipzig zurückgetreten. Wie dpa dazu von unterrichteter Seite erfährt, wurde von Prof. Ramin von amtlichen Kreisen der Sowjetzone verlangt,„Das Lied der Wälder“, eine chori- sche Hymne„Stalin“ von Schostakowitsch, mit dem Gewandhauschor aufzuführen. Prof. Ra- min weigerte sich und zog daraus die Konse- quenzen, seine öffentlichen Aemter niederzu- legen. Sein berufliches Wirken wird sich in Zukunft nur noch auf das Thomaskantoramt beschränken, das er im Auftrage der Ge- meinde der Thomaskirche inne hat. Orchester und Chor der Mailänder Scala sind am Samstag in den Streik getreten, nach- dem die Theaterleitung den Dirigenten Vit- tore Veveziani seines Postens enthoben hatte, weil er bei angeblich„illegalen“ Schallplatten- aufnahmen für eine amerikanische Firma Scala-Chor und Orchester dirigiert hatte. Die Leitung der Scala beansprucht das ausschließ- liche Recht auf alle Schellplattenaufnahmen, die von Mitgliedern der Scala gemacht werden. abzieht. Bei manchen Indianern heißt 8 no- Pape, d. h. 2 davon(von 10), 9 amatape, d. h. 1 davon(von 10). Welches ist der Unterschied zwischen den Zahlzeichen und den Buchstaben der Kultur- Völker? In einem portugiesischen Buch kön- nen wir die Buchstaben und Worte lesen, ohne sie aber zu verstehen. Wenn wir je- doch dabei auf Zahlen stoßen, wissen wir ihre Bedeutung, ohne irgendwie an die Sprache gebunden zu sein. Wir verstehen sie, obwohl sie in jeder Sprache anders ausge- sprochen werden. Die Buchstaben sind Laut- zeichen, die Ziffern sind lautlose Zeichen, die zu den Lautelementen keine Beziehung haben, sie stellen einen abstrakten Begriff dar, sind Ideen- oder Begriffszeichen, sind international. Eine primitive Art, eine Zahl von Dingen zu bezeichnen, sind auch einfache Striche ge- Wesen. Unsere Dominosteine, Würfel und Spielkarten mit ihrer ähnlichen einfachen Zahlenbezeichnung deuten auf jene ursprüng- lichen Verhältnisse hin. Auch das„Kerbholz“, in das man früher einzelne Striche ritzte, um eine bestimmte Menge auszudrücken, und das sich bei des Schreibens unkundigen Leu- ten bis in die neuere Zeit erhalten hatte, stellt eine ähnliche Zählmethode dar. Wenn wir nun fragen, welcher Zahlzeichen man sich in frühester Zeit bediente, müssen wir uns besonders mit jenen Völkern befassen, bei denen wir auch die ersten Anfänge der Schrift erforscht haben. Im alten Aegypten Waren die Kenntnisse der Mathematik er- staunlich groß. Ein ägyptisches Rechenbuch aus der Zeit 2200 und 1700 v. Chr. beweist, daß die Aegypter ursprünglich das Finger- rechnen und Rechenbretter benutzten, auf denen sie mit kleinen Steinchen rechneten, ebenso wie einst die Kinder mit den auf Draht reihenweise aufgezogenen Kugeln. Später hatten sie aber auch Zahlzeichen, und zwar wurde 1 mit einem einfachen Strich, 10 durch einen nach unten geöffneten U-för- migen Bogen, 100 durch einen nach rechts geöffneten, gradlinig auslaufenden Halbkreis, 1000 durch eine Lotusblume dargestellt, außerdem hatten sie auch Zeichen für 10 000, „Auch diese Zeit gehört Gott“ Katholisches Zeitstück und ein Orgelchoralwerk in Berlin urqufgeföhrt Die„Compagnia Comoedia Christiana“, eine neue Spielgemeinschaft, präsentierte im Westberliner Renaissance-Theater zum 75. Deutschen Katholikentag eine Urauffüh- rung.„Auch diese Zeit gehört Gott“ von Richard Hebing ist aus Diskussionen und Visionen gemischt, aus politischen und reli- Siösen, ein ernsthaftes, aber unklares, an- spruchsvolles, doch hilfloses Stück, das mit der gewichtigen katholischen Dramatik nicht verglichen werden darf. Claudel und Bernanos sind fern von Richard Hebing und von seinem Helden Jürgen Heimbach, dem deutschen Oberleutnant und„poten- zierten Christen“.. Dieser Heimbach versucht in Frankreich Umsonst, einen Obersturmbannführer am dreifachen Geiselmord zu hindern. Heim- bach will den SS-Mann niederschießen, ehe dieser das Verbrechen befehlen kann— aber er bringt es nicht fertig. Der Ober- sturmbannführer bleibt am Leben, die drei schuldlosen Bürger sterben. Nach dem Kriege versteckt und zerquält sich Heimbach, er fühlt sich mitschuldig an einem Kriegsverbrechen, weil er damals nicht geschossen hat. Aber der Richter und auch sein frommer und kluger Onkel spre- chen ihn frei. Gott wolle keinen Mord, sagt der Onkel, auch nicht den Mord, der andere Morde verhüten solle. Der Ehekonflikt zwischen Heimbach und der lebensgierigen, unzuverlässigen Rita löst sich auch im katholischen Sinne. Ritas Geliebter, ausgerechnet jener Sturmbann- führer, der die Unschuldigen töten ließ, er- schießt sich aus Versehen selbst, und Rita kehrt aus seiner Bar in das Atelier des Gat- ten zurück. Der Onkel, die Stimme der Weisheit und Christlichkeit, äußert: früher habe er Heimbach mit Recht vor Rita ge- Warnt. Jetzt aber, da das Sakrament die beiden Menschen binde, sei es zu spät zur Trennung. Leidenschaften und Thesen wurden in einer Sprache vorgetragen, die gewiß noch nie ein Mensch benutzt hat. Der SS-Mann Adam Riese Dienstag, 26. August 1952 Nx 1 —— 100 000 und 1000 000. Wollte man 37g ben, so wurde— additiv— dreimal das 20. chen für 100, siebenmal das Zeichen bir. geschrieben, und 5 Striche für die 5. Für 1 Einer 2—9 kannten sie zunächst keine 53 deren Zeichen, diese entstanden erst 8 in den Abarten der Hieroglyphen Auch die Babylonier, Sumerer und Ass hatten eine hoch entwickelte mathemeteg und astronomische Wissenschaft und kong komplizierte arithmetische Berechnungen a führen. Ihr Zahlsystem bestand aus 3 Omi elementen, die ihrer Keilschrift entnomne Waren. Ein senkrechter Keil förmiger Sui stellte die Einheit dar, ein nach rechts ge. richteter horizontaler bezeichnete 10, 8 8 ein ge. cher Keil nach links zusammen mit 0 senkrechten war 100. Man schrieb z. 15 90 indem man das Zeichen für 10 fünfmal und 2 Zeichen in 2 Reihen Untereinan schrieb. Bei Vielheiten von 100 Setzte das Zeichen für 10 vor das von 100 m dureh diese Multiplikation 1000 auszudrihg In der Astronomie bedienten sich die Baby. lonier neben dem Dezimalsystem noch eine Sechzigersystems(Sexagesimah, indem ah Zahlen unter 60 dezimal geschrieben Wurden über sechzig aber diese Zahl als Basis fh alle anderen galt, also 120 2mal 60, 150 Am 60 und 3mal 10. Wie kam man gerade all die Zahl 60? Die sumerischen Priester hatten gefunden, daß 60 diejenige Zahl unter 100 i, die durch die meisten kleinen Einheiten, 3, 4, 5, 6 teilbar ist. Alle Meſigeräte und de wichte beruhten im Altertum auf dieser eg. gesimalen Teilung, die noch heute bei in der Zeiteinteilung und Winkelteilung fort. lebt, wohl auch an der Teilung des Schoch in 60 Stück. Die lateinischen Uebersetzer de auf Keilschrifttafeln gefundenen Berechmig. gen der babylonischen Astronomen bezeich. neten den 60. Teil einer Stunde mit pan minuta prima“(erster verminderter Teil ui den 60. Teil hiervon mit„pars minuta ge. cunda“, woraus dann später die Ausdrücke Minute und Sekunde entstanden sind. 5 1 Kurt Riesenfeld Ein weiterer Artikel folgt. 2 der. man staßfte in wuchtigen Zynismen einher Während der sensible Held gern ins Poe tische entglitt und vom„Schlachtengoh Mars“ oder dem„schwarzen Mantel des Schicksals“ berichtete. Chr. R * Gleichfalls aus Anlaß des 75. Deutschen Katholikentages in Berlin wurde die nee Fassung des großen Orgelchoralwerkez „Das Heilige Jahr“ von Joseph Ahrens zum ersten Male aufgeführt. Die Komposition besteht aus neun Teilen, die jeweils mi einem freien Musizierstück eingeleitet wer. den. Die Choräle, nach ihrem Bezug all die Feste des christlichen Jahres Zusam- merigestellt, erscheinen in kunstvoller Be- arbeitung. Ihre Polyphonie lebt ebenso aus der Gregorianik wie aus zeitnaher poly- tonaler Mehrstimmigkeit, ihre geistige Im- pulse fliegen aus einer traditionsverwur- zelten christlichen Symbolik und aus der Sicht des modernen Menschen, der Seine Stellung zu Glaupensdingen erneut fest. legt. Ahrens findet stilistisch und formal eine Synthese; die die Jahrhunderte musik. geschichtlicher Entwicklung eng aneinan. derrückt. Die Komposition ist an sich nicht für eine zyklische Aufführung gedacht. Die einzelnen Stücke sollen liturgischen Zwel. ken dienen. Um so dankbarer dürfte man sein, das grandiose Werk einmal hinter- einander, das heißt auf zwei Abende ver. teilt, erleben zu können. In die Interpie. tation teilten sich der Komponist und seine 15 jährige Tochter Sieglinde Ahrens. G. Mit der Uraufführung der„Kantate Zuld Preis der Liebe“ wurde am Sonntag in def Kirche St. Ansgar des katholischen Jugend werkes im Jugenddorf Adelheide bei Delmen. horst eine Orgel mit fünfzehn Registern und eintausend Pfeifen eingeweiht. Die dem Ju- gendwerk St. Ansgar gewidmete Kantate nach Worten der Heiligen Schrift und Liedertexten von Dr. Gottfried Hasenkamp schrieb der Or- ganist der Delmenhorster St.-Marien-Kirche, Wilhelm Koch. — Copyright by R. Piper& Co. Verlag 3. Fortsetzung Frau Hedwig ist vom Hotel Waldfrieden schnurstracks zum Bahnhof gelaufen. Sie hätte sich nicht zu beeilen brauchen. Der erste Zug nach Weinheim fährt sieben Uhr siebenundvierzig. Sie ist völlig verstört und setzt sich in den Wartesaal. Jetzt hat sie Zeit, über ihren Roman nachzudenken. Viele. Stunden Zeit. Aber sie ist unfähig dazu. In mrem kleinen Frauenhirn kreist nur der eine Gedanke: Was wird Christian dazu sagen? Daran hätte sie eher denken sollen. Jetzt sitzt der arme Kerl einsam zu Hause und wartet Stunde für Stunde und ängstigt sich zu Tode. Morgen wird sie ihm alles erklären, und er wird es auch einsehen. Damit erhebt sich riesengroß die Frage: Wie sag ich's mei- nem Manne? 5 Sie kommt damit nicht zu Ende. Es ist zu schwer. Dafür steigt eine andere Frage auf, erst klein und bescheiden, aber dann schiebt sie sich nach vorn: Wie verschweig ich's mei- nem Manne? Auch hiermit wird sie nicht fertig. Sie ist. müde und will schlafen. Sie drückt sich in die Ecke der Bank, zieht sich fröstelnd den Kra- gen ihres Sommerkleides um den Hals und Wickelt die bloßen Arme in ihren Schal. Die Bank ist hart, der Rücken schmerzt, und der Kopf rutscht zur Seite. Es ist ein qualvolles EIN SOMMER- ROMAN VON HEINRICHS POERI. Schwanken zwischen Halbschlaf und Wach- sein. Der Wartesaal ist leer geworden. Sie ist das einzige Lebewesen. Nur noch eine Lampe brennt. Die Rangiergeräusche und Pfiffe in der Ferne ersterben. Das eintönige Pochen einer Uhr zerhackt die langsam rinnende Nachtzeit. 2 Als der Kanzleivorsteher Kempenich ge- gen Morgen däammernd zu sich kam, hatte er einen faden Geschmack auf der Zunge und einen perfiden Druck unter der Hirnschale. Das verfluchte Kegeln, dachte er. Aber selbst dieses kleine Denken tat ihm weh. Er ließ es bleiben und dämmerte weiter. Aber da waren merkwürdige ungewohnte Geräusche, die in sein Ohr drangen: Das hy- sterische Bimmeln der Straßenbahn, das arrogante Hupen der Autos, das Ausrufen der Milch- und Gemüsekarren in einer ihm fremden Tonart, und der ganze Lärm einer erwachenden Großstadt. Da entschloß sich Kempenich, wach zu werden. Zunächst stellte er fest, daß er keineswegs in seinem häuslichen Bette lag. Er lag über- haupt nicht, sondern kauerte in einer äàußerst verzwickten Stellung zu Füßen eines großen, ihm durchaus unbekannten Sessels, von dem er offenbar im Schlafen abgerutscht War. Sein linkes Bein war taub, die Schultern taten ihm Weh, und im Munde hatte er noch eine naß- kalte Zigarre. Seine Siebensachen aber— Handkoffer, Mantel, Reisedecke, Feldstecher, Schirm und Hutschachtel— standen wie Tu- gend wächter im Kreise um ihn herum. Das beruhigte ihn zunächst. Weniger beruhigend war seine weitere Umgebung. Sein Blick fiel auf ein Wasch- becken, das ihm fremd war, und auf einen schmalen Kleiderschrank mit vergoldeten Leisten. Er sah zwei merkwürdig hohe Fen- ster mit erdbeerfarbenen Vorhängen, durch die fahl und bleiern der Morgen fiel, und neben der Tür stand zu lesen: Zimmermäd- chen einmal, Kellner zweimal, Hausdiener dreimal. Mühsam klaubte er seine Gedanken zu- sammen und kam langsam dahinter: Er war noch in Köln und hatte das Nachtleben stu- diert. Verworrene Bilder fuhren in seinem Kopf Karussell und schwammen durchein- ander in einem Gemisch von Rotwein und Weißwein, Bier und Champagner, gemixten Drinks und spaßigen Likören. Der Schädel schmerzte. Offensichtlich hatte er seine sittengeschichtliche Studienfahrt mit beson- derer Gründlichkeit betrieben. Aber seine Erinnerungen waren blaß und unklar und hörten an einem gewissen Punkte völlig auf. Er mußte feststellen, seine wissenschaftliche Expedition war in eine kapitale Bierreise ausgelaufen. Das wissenschaftliche Ergebnis War dürftig. Er war wohl etwas unter die Räder geraten, aber gottlob nur unter die al- Kkoholischen. Im übrigen hatte er, wie er das von sich gar nicht anders erwartete, ein durchaus gutes Gewissen und reckte sich stolz in die Höhe. 5 Da fällt sein Blick auf etwas, das ihn bis ins innerste Mark erschüttert. Der Atem bleibt ihm stehen, die Augen treten ihm vor den Kopf; er will etwas sagen, die Zunge verweigert den Dienst. Er ist auf einmal ent- setzlich wach und nüchtern und weiß, daß es kein Gespenst ist, keine Sinnestäuschung eines überhitzten Gehirns, sondern nackte — oder dürftig bekleidete Wahrheit. Langsam löst sich der lähmende Schreck, und der Kanzleivorsteher Christian Kem- penich beschließt die Flucht. Mit verhaltenem Atem schleicht er zu seinem Sessel zurück, nimmt Handkoffer, Reisedecke, Feldstecher, Mantel, Schirm und Hutschachtel und ent- schlüpft durch die Tür. Er wollte es ganz be- sonders leise tun, infolgedessen blieb er mit dem Riemen seines Feldstechers an der Klinke hängen, infolgedessen kollerte die Hutschachtel über den Boden, infolgedessen gab es ein nicht unbeträchtliches Geräusch. Kempenich rafft zwar mit affenartiger Be- hendigkeit seine Eigentümer zusammen und setzt den Rückzug fort. Aber durch den Tür- spalt hört er gerade noch eine verschlafene Stimme: Bubi, bist du schon auf?“ Bubi hört nicht. Bubi ist schon auf der Treppe. Im Vestipül. Auf der Straße. Fort. „Bubi“ hat sie zu ihm gesagt. Wieso Bubi? Wer sagt Bubi? Wie kam dieses Wesen in sein Zimmer? Wer gab ihr das Recht, dort meuchlings zu übernachten? Er zerquält sei- nen schmerzenden Kopf. Er exerziert die Er- eignisse des Abends durch. Er kommt bis Ne- bel und Litfaßsäule. Dann beginnt die große Alkoholische Gedächtnislücke. Und das Furchtbarste: Er weiß jetzt nicht mehr, ob er ein gutes oder schlechtes Ge- wissen hat. Er zählt es an den Knöpfen ab, aber die wissen es auch nicht und sagen jedesmal etwas anderes. r Die Bubi zu ihm gesagt hat, ist langsam munter geworden. Sie blickt sich im Zimmer um. Von Bubi keine Spur. Ihr Bubi ist aus- gekniffen. Der Sessel ist leer, und auch die Siebensachen sind weg. Als einzige Erinne- rung an den geflüchteten Parzival liegt ein Kalter Zigarrenstummel auf dem Boden. Sie steht auf und zieht sich an. Es geht schnell mit den dürftigen Fähnchen. Sie 10 überhaupt ein armes hungriges Ping, bei 5 blassen Morgenlicht sieht man das ers richtig. 35 ein feines Zimmer! Sie dreht das Wasser auf und zu, knipst das Leselampe an und aus, streicht mit bloßen Füßen 10 den weichen Teppich, bestaunt die Möbel, 1 Vorhänge, das Bett und befühlt das 1 feinfädige Leinen der Bezüge. Das 1 ein feiner Stoff! Viel zu schade für ein 10 mes Bett. Man kann auch Sportkleider dar machen. 5 5 Sie ist ein dummes Ding und nicht 15 wohnt, viel zu denken. In einem Leben, sie es hat, ist das hinderlich. 11 Aber jetzt hat sie doch einen klein 8 plötzlichen Gedanken. Sie riegelt leide ef Tür zu, zieht einszweidrei die schönen 5 Ben Bezüge von den Betten und rollt 1 0 sammen. In den Schubladen ist schönes, 11 Bes Papier. Damit macht sie ein nettes, 5 des Paket. Dann horcht sie eine e sichtig durch den Türspalt in den Flur hinaus, nimmt das Paket und ist fort. Das Zimmer liegt leer.— Gegen Mittag klopft jema diskret. Keine Antwort. 1 Dann nochmal, etwas Kräftiger. Keine Antwort. i t Schließlich laut und vernehmlich 11 5 5 Räuspern:„Verzeihung die Herrscha 1 Keine Antwort. Ein leeres Zimmer nicht antworten. 5 b und Dann klinkt die Tür vorsichtig an Ent- der Zimmerkellner steckt unter vielen 25. schuldigungen seinen geölten Kopf ins, mer.„Darf ich die Herrschaften e Die Herrschaften lassen sich nichts en Die Herrschaften sind nicht da. Au Gepäck ist da. Nichts ist da. Fortsetzung nd. Leise und folgt 1 gerausge verlas. druckerel chetreda vertreter: E. Schafe reuilletor MEberha Ludwigs Hloth; La F. A. Simo gankkont zesellsch., munale L Mannhein Vr. 800 16. — J. 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