eie 8— dert Mannheimer Morgen Nr. 1 gauge Druck: Mannheimer Groß- ——— 8 H. Bauser; ckerel. Verlagsleitung: itt dakt.: E. F. v. Schilling. Stell- 80 Pr. K. Ackermann. Politik: ee, dirtschaft: F. O. weber; 1 Schäler; 8 0 ion: W. Gilles. K. Heinz; Lokal: Il 0 ee kommunal: Dr. F. W. Koch; gen wleshaten und Sport: K. Schnee- 5 rr; Sozlalredaktion: zerdügg e Land: C. S8. f lenst: O. Gentner. rage ß mon; Chet v. P 5 0 1 bettet: südwestbank, Allg. Bank- 95 städt. Sparkasse, Bad. Kom- Mannheimer OR Geschäftsstellen: Mannheim. R 1, 4-8, Telef. 4 41 51-54; Heidelberg. Brunnen; gasse 18.24, Tel. 29 37/8(Hdlb. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Rheinstr. 37, Tel. 62768 Bezugspreis: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pf Trägerlohn, Postbezug 3, 20 DM zuzügl. 34 Pf Zustellgebühr, Kreuzband- bezug 4,— DM einschl. Porto. Bei Ab- holung im verlag oder in den Agen- turen 2,30 DM. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- liste Nr. 11. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; dus dh Isch., Werbg.: C. Faust. Bei Nichterscheinen den 9 nale Landesbank, Bad. Banke. Sämtl. infolge höh. Gewalt kein Anspruch auf ert 11 elm. postsch.-Konto: Karlsruhe 1 en e* 2 Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- ff el u 0 u, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 267(3. U n b h A n 9 1 e S 2 S 11 4 f 9 B er d S 2 8 u el d d D T P 1 e! 1 2 verlangte Manuskr. keinerlei Gewähr. leichen a ute Kell 1 Jahrgang Nr. 204/ Einzelpreis 20 Pf. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Freitag, 5. September 1952 n vc— 5 ee 0 ihrten c. 3 Ml. hut; ar 2 2 e SOMet- Vorschlage unannenmbar 8 und at im Oh. 5 5 5 d beun. Bundeskanzler und Hohe Kommissare in der Beurteilung einig 1e Nung. die 1 Von unserer Bonner Redaktion 4 inter, g Bonn. Bundeskanzler Dr. Adenauer hatte Donnerstagnachmittag eine etwa zwei ⸗ Aufgabe im Rahmen der Europa-Armee vor- 1 5 ſhdige Besprechung mit den Hohen Kommissaren. Im Mittelpunkt dieser ersten Kon- bereitet werden sollen, erklärte der Sicher- 40 een nach den Urlaubswochen stand die Antwort auf die vierte Deutschlandnote der beitsbeauftragte der Bundesrepublik, Theo te un pepietunion. Das anschließend veröffentlichte knappe Kommunidué besagt lediglich, das Blank. Zunächst müßten die Persönlich- hren. ß un die Ansichten ausgetauscht habe. Die drei Hohen Kommissare hätten die Auffas- ten wog. Agekehth die endgültige Formulierung des Ant- es heut Jertschreibens an Moskau ist Sache der ins auh J westlichen Außenminister. Der Londo- d. a ch r Sachverständigenausschuß hat die ent- ung doch echenden Entwürfe vorzubereiten. Bun- kanzler Dr. Adenauer wird bis zur lin lee agültigen Festlegung des Textes infor- das d ert und konsultiert. Es ergab sich bereits e ünmen g Donnerstag der Eindruck, daß auch die icdratfilb. Itmächte die deutsche Ansicht teilen. Die der O, Iindesregierung ist der Auffassung, daß der n genig n den Russen vorgeschlagene Weg nicht Erleben, e wWiederherstellung der deutschen Einheit id Schal 1 preiheit führen kann und darum un- ls Trim, mehmbar sei. 225 aber as per Bundeskanzler hatte am Donnerstag- zismarck. mittag vor dem Saule borstand der CDU/CSU-Fraktion ühne 5 hlärt, daß die letzte Note des Kremls noch Heini ter den bisherigen Schreiben zurück- lieben sei. Sie biete keinerlei konkrete nn ſudhabe zu erfolgversprechenden Vier- ingewel ichteverhandlungen und enthülle eindeu- aissalde, g kein propagandistische Ziele. Nach An- mm, E- Graf Sforza 7 eder und schmud 1 Rom.(UP) Graf Carlo Sforza Diplomat, 5 45 heatsmann, Historiker und Vorkämpfer für in vereinigtes Europa, ist am Donnerstag- lend im Alter von 79 Jahren gestorben. nhäuzen n war vor mehr als einem Jahr an Insel enten Kreislaufstörungen erkrankt. Diese m Fer ſnkheit zwang ihn zum Ausscheiden aus Diplomatie und zur Niederlegung seines worden tes als Kußenminister. n. 10 lokal. der als Außenminister des Nach- ctegs-Italien sein Land zum Partner der rt nesmächte machte, War Berufsdiplomat. ten Rel Alter von 23 Fahren begann er seine ig-Lüne, aukdahn in der italienischen Gesandtschaft mit alen Kairo. 5 Wegge⸗ b Chile wählte seinen Präsidenten 1e Arm m 0. Santiago de Chile. Chile wählte am ae Pnnerstag seinen Präsidenten für die „ fasten sechs Jahre. In Santiago, der „ Auptstadt des Landes, herrschte schon kurz ena en beitung d.. Wahllokale reges Ce- 1 künge zu den Urnen. Bewaffnete Soldaten 5. den kür Ordnung und Ruhe. Der Zivil- 0 1 kerung wurde das Tragen von Waffen 155 11 n Wahltage untersagt, um einem blutigen 1 05 8 etwaiger Streitigkeiten vorzubeu- n. 0 417 ollecti] jr besonderes Gepräge erhielt die dies- 220 Arge Wahl dadurch, daß zum erstenmal cell der Geschichte des Landes auch die s Leb auen wählen durften.— Das Ergebnis der nasal 40 lag bei Redaktionsschluß noch nicht wie i a Nationaler Gedenktag“ wird festlich 1 begangen 1 J. amburg.(dpa) Der. Nationale Gedenk- aint 95 des deutschen Volkes“ am kommenden 15 5 n, dem dritten Jahrestag der Grün- enischen, aug der Bundesrepublik Deutschland, wird ichtechen der Bundeshauptstadt Bonn und fast i ain grögeren Städten des Bundesgebietes — ach begangen werden. Bei dem Bonner „ ala wird Bundestagspräsident Dr. Her- ch nich an Phlers im Plenarsaal des Bundes- llen, dab Jas auk die Bedeutung der demokratischen icht en ordnung hinweisen. Rehnliche Feiern det al auch in den Landeshauptstädten vor- mir al, Sezen. In kast allen Ländern der Bundes- steht- ablld sollen die Schüler schon am Sams- letti 50 kurzen Feierstunden zusammenkom- zan und anschljegend schulfrei haben. Die „e es d femlichen Gebäude werden am Sonntag ckt in szenschmuck anlegen. Die Berliner wur- eu einer Kundgebung in der Waldbühne d Bend Hüteeruten, Als Cast wird der baverische beson- ansterpräsident Dr. Hans Ehard zu ihnen 8 nicht wechen. ziell in l nd 005 ie Mos, 2 24 . babe&. 85— „ Fre 5 8 Aires. Vierzig Schiffsjungen des aden Segelschulschiffes„Pamir“ wurden ben einem Eesuch der Schulstadt der Eva- Pe- n Men. Astitkung in Buenos Aires vom argentini- ritt. il Staatspräsidenten General Peron be- n Koln bnsckington. Präsident Truman hat am ſenerstag eine aus sleben Mitgliedern be- del 7 igt dle de Kommission zur Ueberprüfung der 0 1 nderungspolitik der Vereinigten Staaten ört da eben gerufen. berste. Gerber. Die australische Regierung hat „lieber entschlossen, das Einwanderungsprogramm actz eine; in, be-. Protestes der australischen Gewerk- 115 e im vorgesehenen Umfange fortzufüh- uf de 5 8 In Tunesien wurden am Donnerstag orden boten verhaftet. denen Attentate und oraus“ leer akte zur Last gelegt werden. Die Ver- „ lichten sollen in nächster Zeit vor Militärge- ene beben gen. 8 dicke et 198 ücken. Pie Gründungsversammlung echen⸗. Sozialdemokratischen Partei hat 15 nerstag den Antrag auf Registrierung darland erneut eingereicht. UP/dpa gen und Vorschläge des Bundeskanzlers an die Heimatregierungen weitergeleitet. sicht des Kanzlers ist das Bestreben der Sowjets noch deutlicher geworden, die Rati- fizierung der deutsch- alliierten Verträge zu verzögern oder gar zu verhindern. Dennoch wiederholte Dr. Adenauer vor dem Fraktionsvorstand die Erwartung, daß der Termin für eine erfolgversprechende Konferenz der Großmächte eines Tages kommen werde. Sobald die Sowjetunion er- kannt habe, daß der Wille Europas zu einer Einigung echt sei, werde sie nach seiner An- sicht in ihrem diplomatischen Vorgehen um- schalten. Der Vorstand der CDU/ CSU-Frak- tion bat seinerseits den Bundeskanzler, in seinen Gesprächen mit den Vertretern der Westmächte den deutschen Wunsch nach einer baldigen Konferenz der Großmächte und nach Wiederherstellung der deutschen Einheit durch freie gesamtdeutsche Wahlen erneut vorzutragen. Ein Sprecher der CDU/CSU-Fraktion setzte sich am Donnerstag vor Pressever- tretern für eine 0 beschleunigte Ratifizierung der deutsch- alliierten Verträge ein. Seine Fraktion werde sich dafür einsetzen, so er- klärte er, daß die 2. und 3. Lesung bis Mitte Oktober beendet werden. Sofort nach Inkrafttreten des Vertrages sollen europäische Schulen errichtet werden, auf denen die Offlziere aller westeuropäischen Länder für hre neue EVG- keiten in europäischen Lehrgängen zusam- mengefaßt werden, die den Aufbau der Ver- teichgungsgemeinschaft leiten, also die An- gehörigen der Stäbe, die Regimentskom- mandeure und die Lehrkräfte der europä- ischen Schulen. Die Gründung solcher europäischen Schu- len sei, wie Theo Blank sagt,„seit langem eine der Lieblingsideen des Bundeskanz- lers“. Die Integration Europas ergebe sich nicht allein aus den Bestimmungen der Ver- träge, sondern den letzten Ausschlag wür- den immer die Völker selbst geben. Es komme darauf an, im einzelnen und beson- ders im Offlzier die nationale Isolierung zu überwinden. Die alten Offiziere, die jetzt ihre nationale mit der europäischen Uni- form ertauschen sollen, müßten„allmählich umlernen“. In erster Linjie aber werde es auf die junge Generation ankommen, die vom ersten Tage ihres Dienstes in der europäischen Gemeinschaft aufgehen müsse. Explosionsunglück in Marseille Marseille.(dpa) In den Oel- und Seifen- werken Radatau in Marseille kam es in der Nacht zum Donnerstag zu einem schweren Explosionsunglück. In den rauchenden Trüm- mern suchten Feuerwehrleute am Donners- tagabend noch immer nach den Leichen von zwanzig vermißten Menschen. Bisher wur- den die verstümmelten Ueberreste von zwölf Personen entdeckt, die bei der Explosion ums Leben kamen Die Körper waren teil- Weise derartig zerrissen, daß es schwierig war, auch nur die Zahl der Leichen festzu- Stellen. Weltbank-Tagung eröffnet Schäffer und Erhard vertreten die Bundesrepublik Mexiko City.(UP) Die Jahrestagung 1952 der Weltbank und des internationalen Wäh- rungsfonds wurde von dem mexikanischen Staatspräsidenten Miguel Aleman in An- wesenheit von Regierungsvertretern und Finanzexperten aus 54 Ländern offlziell er- öffnet. Die Bundesrepublik, Japan und Jor- danien nehmen zum ersten Male an einer Jahrestagung dieser beiden internationalen Finanzinstitute teil. Die deutsche Delegation wird von Bundeswirtschaftsminister ET hard und Bundesfinanzminister Schäf- fer geführt. Brasiliens Finanzminister Horacio Lafer, der im Anschluß an die offlzielle Eröffnung das Wort ergriff und am ersten Tag den Vor- sitz führte, erklärte, Weltbank und Wäh- rungsfonds müßten auf wirtschaftlichem und finanziellem Gebiet die gleiche Rolle spie- len, wie die Vereinten Nationen es auf poli- tischem Gebiet täten. Bei ihren Bemühun- gen, den Weltfrieden auf finanziellem Ge- biet zu erhalten, stünden den beiden Orga- nisationen drei größere Probleme entgegen: 1. die Fortdauer der Inflation und inflatio- nistischer Tendenzen, 2. das rasche Anwach- sen der Weltbevölkerung und 3. die weit- verbreitete Nichtausgeglichenheit der Zah- lungsbilanzen. Weltbankpräsident Eugene Black kün- digte an, daß die Weltbank in Kürze Dele- gationien nach der Bundesrepublik, Japan und Jordanien zur Untersuchung der wirt- schaftlichen und finanziellen Verhältnisse entsenden werde, obwohl keine dieser drei Nationen bisber irgendwelche Anleihe- Wünsche geäußert habe. Im Vordergrund der zebhntägigen Jahres- tagung werden Beratungen über die bereits im Jahresbericht des internationalen Wäh- rungsfonds geforderten Maßnahmen zur Bekämpfung der Inflation, die mit der Rü- sturig verbundenen Probleme sowie die Er- örterung einer Reihe von Anträgen der ein- zelnen Mitgliedsländern stehen. Neben der Beschlußfassung über das Aufnahmegesuch Indonesiens in die beiden Organisationen, wird auch der bereits 1950 und 1951 von der Tschechoslowakei geforderte Ausschluß des nationalchinesischen Vertreters erörtert wer- den. Vertreter der süd amerikanischen Staa- ten werden voraussichtlich eine offizielle Aussprache über die Möglichkeit einer Er- höhung des Goldpreises beantragen. Ferner wird die vom gemeinsamen Verfahrensaus- schuß der Weltbank und des Währungs- fonds bereits behandelte Erweiterung der Exekutivausschüsse von Weltbank und Wäh- rungsfonds zu Debatte stehen. G rTv gegen Verstärkung des Grenzschutzes Harte Auseinandersetzungen mit Bundesregierung angekündigt Trier.(dpa) Der Bundesvorsitzende der Fachabteilung Polizei der Gewerkschaft Oeffentliche Dienste, Transport und Ver- kehr, Julius Kirsehner Stuttgart), kün- digte harte Auseinandersetzungen mit der Bundesregierung an, falls sie den Bundes- schutz auf 20 000 Man verstärken wollte. Kirschner betonte, eine Verstärkung des Bundesgrenzschutzes komme für die Ge- Werkschaft so lange nicht in Frage, als nicht geklärt sei, was mit den Bundesgrenz- schutzleuten nach ihrem Ausscheiden àaus dem Grenzschutz geschehen solle. Eine generelle Verpflichtung, die Grenzschutz- ſeute in den Polizeidienst zu übernehmen, müsse entschieden abgelehnt werden. Deutscher Forstverein wiedergegründet Bonn.(UP) Der Deutsche Forstverein, der während des Krieges aufgelöst worden war, wurde am Donnerstag in Bonn neu gegrün- det. Zum ersten Vorsitzenden wurde Staats- rat Dr. Karl Hesse Oarmstadt) gewählt. Bundesernahrungsminister Wilhelm Ni K- las, der die Schirmherrschaft übernommen hat, gab den aus der ganzen Bundesrepublik zusammergekommenen Forstleuten einen Ueberblick über die Aufgaben, die nach dem Grundgesetz der Bundesregierung auf dem Gebiet der Forst- und Holzwirtschaft über- tragen worden sind. In einer Pressekonferenz am Mittwoch abend hatte Staatsrat Pr. Hesse die beson- dere Notlage des deutschen Waldes geschil- dert. Drei Millionen Hektar Wald seien durch die Abtretung deutscher Gebiete ver- loren gegangen. Der durch die uns achgemä⸗ Ben Einschläge der Besatzungsmächte ent- standene Schaden sei beträchtlich. Besonders in Baden- Württemberg seien riesige Kahl- flächen entstanden. die wieder aufgeforstet werden müßten. Dr. Hesse nannte die Für- sorge für den heimischen Wald der Zweck des Deutschen Forstvereins. Gleichzeitig mit dem Deutschen Forstver- ein tagt in Bonn der Bund deutscher Forst- männer, eine Dachorganisation der Länder- organisationen der Forstbeamten und-ange- stellten. Von insgesamt 14 000 Forstbeam- ten sind rund 10 000 im Bund deutscher Forstmänner organisiert. Als seien sie aus den Gräbern auferstanden, um zu mahnen Noch ist das furchtbare Unglüch beim Rennen auf dem Grenelandring in aller Munde. Wie lange noch, und wieder wird sich der Tod seine Opfer von er Straße kolen! Um die Men- schen zur Besinnung zu rufen, wurde in Essen ein Schweigemarsch veranstaltet, wobei jede dieser dusteren Gestalten einen Toten symbolisierte, der im vergangenen Jahr bei Unfällen im Straßenverkehr ums Leben kam. (Express-Bild) Parise: Jeletonai. Thorez kommt wieder von unserem Pariser Korrespondenten a. Lang Neben den zahlreichen Schwierigkeiten, die den französischen Ministerpräsidenten Anfang Oktober bei dem Wiederzusammen- tritt der Nationalversammlung nach den Sommerferien erwarten, taucht èeine neue Drohung auf: Die Anzeichen für eine neue, verstärkte Aktivität der französischen Kom- munisten mehren sich. Der stellvertretende Generalsekretär der KP, der kürzlich in Haft genommene und wieder entlassene Abge- ordnete Jaques Puelos, teilte dem Zen- tralkomitèee der Partei triumphierend mit, der eigentliche Generalsekretär, Maurice Thorez, werde nach zweijähriger Ab- wesenheit binnen kurzem aus Sowjetrußland wieder nach Frankreich zurückkehren und die Leitung der Partei übernehmen. Die Wiederkehr des in der Arbeiter- schaft mehr als beliebten Politikers wird allgemein als das Signal für das Wieder- aufleben von Soꝛzialkämpfen aufgefaßt. Nachdem die KP bei ihren Aktionen im Mai und Juni eine schwere Schlappe er- litten hatte, weil sie diese Aktionen hinter politische Schlagworte(, Ridgway go home“ und„fort mit dem Zimtgeneral“!) gestellt hatte, ist sie nun dazu entschlossen, den so- zialen Parolen wieder den Vorrang bei den Lohnkämpfen zu geben. die dann in politi- sches Fahrwasser gesteuert werden sollen. Nachdem die sozialistischen und christ- lichen Gewerkschaften die Gemeinschafts- Fraktion mit den Kommunisten abgelehnt hatten, ist jetzt ein neuer Versuch unter- nommen worden, die nichtkommunistischen Massen mitzureißen. Duclos hat zur Bil- dung einer breiten nationalen Front auf- gerufen, in der die Franzosen aller Par- teien und aller Bekenntnisse, und aller Ge- sellschaftsschichten gemeinsam einen Kampf führen sollen, als dessert unmittelbare Ziele die Erringung der nationalen Unabhängig keit, die Kündigung der Montanunion und die Verhinderung der deutschen Bewaff- nung genannt werden. Die beiden dabei in erster Linie angesprochenen Parteien, So- zialisten und Volksrepublikaner. haben so- fort in sehr heftiger Weise reagiert und den kommunistischen Plan als eine wenig ori- ginelle Kriegslist gekennzeichnet, mit deren Hilfe die KP die breiten Massen vor ihren Wagen spannen wolle. Ganz ungefährlich ist der Vorschlag Duclos nicht: wenn die kommunistische Ge- Werkschaftszentrale Lohnkämpfe mit der Forderung nach 15 Prozent Mehrlohn be- ginnt, müssen die christlichen und sozialen Gewerkschaften das Gleiche tun. wenn sie Rücktritt Pholiens brachte Entspannung Leonce Lagae zum neuen Justizminister Belgiens ernannt Brüssel.(dpa) Der Rücktritt von Justiz- minister Pholien hat die politische Lage in Belgien entspannt. Die Führer der Orga- nisationen ehemaliger Widerstandskämpfer, die den Angriff gegen Pholien geführt hat- ten, sagten am Donnerstag, sie seien jetzt zufrieden. Führende Persönlichkeiten der Sozialistischen Partei sind jedoch auch jetzt noch der Ansicht, daß die ganze Regierung kür die Ursache der Spannungen— die Be- gnadigung von zwei Kollaborateuren— ver- antwortlich sei und sich darum vor dem Parlament rechtfertigen müsse. Pholien legte am Donnerstag auf einer Pressekonferenz seine Gründe dafür dar, warum er die beiden Kollaborateure begna- digte. Er sagte, von 1944 bis 1950 seien 242 Personen in Belgien hingerichtet worden. Es sei jedoch eine alte Tradition in Belgien, in normalen Friedenszeiten niemanden hinzu- richten. Der katholische Senator Leonce Lagae wurde am Donnerstagabend als Nachfolger Pholiens zum Justizminister ernannt. Der 55jährige Lagae ist Vorsitzender des Justiz- ausschusses des Senats. Er gilt als„mäßig streng“, was die Behandlung von Kollabora- teuren angeht. Neue Oesterreich- Verhandlungen? London.(UP) Die drei Westmächte haben beschlossen, der Sowjetunion eine neue Kon- ferenz der vier Außenminister- Stellvertreter in London vorzuschlagen, auf der noch ein- mal eine Einigung über den österreichischen Staatsvertrag gesucht werden soll. Dieser Vorschlag ist— wie hier von zuständiger Seite verlautet— in einer gemeinsamen Note enthalten, die von den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Frankreich ausgearbei- tet wird und in der kommenden Woche in Moskau überreicht werden soll. nicht überrundet werden wollen. Wenn aber drei politisch verschiedene Arbeiterver- bände gleichzeitig einen Kampf um die glei- chen Ziele führen, dann kommt trotz der Widerstände der politischen Führer zwangs- läufig eine Gemeinschaftsaktion zustande, vielleicht nicht dem Namen nach., aber in der Tat. Wenn auch der Plan der KP nicht im Ganzen gelingen dürfte, so besteht doch die große Gefahr, daß soziale Wirren und wirtschaftliche Schädigungen eintreten und das Wasser hinreichend für die Zwecke der Kommunisten getrübt wird. Es spricht für den Ernst der kommunistischen Störver- suche. daß man sich eigens für diesen Augenblick den populärsten Redner und er- fahrensten Strategen der Partei. Maurice Thorez, verschreibt. Pinay hat durch die Ve- hemenz, mit der er auf eine allgemeine Preisherabsetzung dringt. bewiesen, daß er den Ernst der Lage versteht. Die Massen werden auch Thorez nicht folgen, wenn die Regierung die Lebenshaltungskosten verbil- ligt. Miglingt ihr die Verbilligung, weil sie der Gewinnsucht der Kartelle und des Han- dels nicht zu gebieten vermag. so wird sie sich den schlimmsten Schwierigkeiten gegen- übersehen. Geteilte Ansichten über Lohnerhöhungen London.(UP) Bei der Eröffnung der Lohndebatte der 84. Delegiertenversamm- lung des britischen Gewerkschaftsverbandes am Donnerstag zeigte es sich, daß innerhalb der Gewerkschaften starke Meinungsver- schiedenheiten über die Notwendigkeit von Lohnerhöhungen bestehen. Die Versammlung billigte zwei Resolu- tionen, die sich in gewissem Sinne wider- sprechen: die eine drückt Unzufriedenheit mit der Wirtschaftspolitik der konservativen Regierung aus und weist den Generalrat des Gewerkschaftsverbandes an,„alle Versuche, berechtigte Lohnerhöhungen zu verhindern, welche zum Ausgleich der steigenden Le- benshaltungskosten notwendig sind, ent- schieden zurückzuweisen.“ Die zweite Resolution fordert die Ge- Werkschaften auf, sich in ihren Lohnforde- rungen zu mäßigen, und macht sie darauf aufmerksam, daß Lohnerhöhungen zu Preis- steigerungen führen müßten und dadurch Großbritanniens Konkurrenzfähigkeit auf den Weltmärkten vermindern könnten. 5 302 Drrzreleqramm Die Länderfinanzminister haben sich am Donnerstag für eine Erhöhung der Jahres-Pauschbeträge für Wer bungskosten und Sonderausgaben bei der Lohnsteuer um 312 auf 1092 DM aus- gesprochen. Sie wollen dem Bundesrat empfeh- len, einen entsprechenden Gesetzentwurf der Bundesregierung zuzuleiten. Die Erhöhung der Pauschsätze soll dem Preisanstieg der letzten Jahre Rechnung tragen. Außerdem wird eine Entlastung der Finanzämter von Anträgen auf steuerfreie Beträge erhofft. * Uber die Bekämpfung der Schwarz- arbeit fand im Bundesarbeitsministerium eine Besprechung mit Vertreter des Zentral- verbandes des Deutschen Handwerks(ZDH) statt. Das Handwerk erstrebt ein Sondergesetz gegen die Schwarzarbeit, das auch die Bestra- kung der Auftraggeber von Schwarzarbeit er- möglicht. Der Bundestagsausschuß für Arbeit hat bereits dem Plenum vorgeschlagen, der Bundestag möge die Bundesregierung ersuchen, ein derartiges Gesetz vorzulegen. * Bis Ende August haben sich in diesem Jahr 100 456—Flüchtlinge aus der 800 Wietzone in den Flüchtlingslagern Berlin, Uelzen und Gießen gemeldet und einen Not- aufnahmeantrag gestellt. Von den Flüchtlingen die aufgenommen werden, sollen 20 Prözent in Berlin verbleiben und die übrigen 80 Pro- zent auf das Bundesgebiet aufgeteilt werden. * . 10 1 1 ede un ndse ue rf dre een ee ee eee — ͤ Seite 1 MORGEN 3 Moran Kommentur Freitag, 5. September 1952 Nicht aufgeben Es ist das unverdiente Schicksal der Interparlamentarischen Union, daß sie aus dem Bewußtsein der Massen verloren ge- Sangen ist. Durch ihren 41. Kongreß, der am Dienstag im Schweizer Bundeshaus zu Bern beendet wurde, hat sie sich wieder in Erinnerung gebracht als das, was sie seit ihrer Gründung im Jahre 1888 geblie- ben ist: als Heimstätte der Versöhnungs- bereitschaft der Völker und als Werkstatt der internationalen Zusammenarbeit. Im- mer War es ihr Anliegen, durch die persön- liche Begegnung freigewählter Volksver- treter politische Mißverständnisse zwischen den Völkern auszuräumen und den Gedan- ken der zwischenstaatlichen Schiedsgerichts- barkeit zu stärken. So wurde sie zur Weg- bereiterin des Völkerbundes und der UNO und hat vieles beigetragen zur Läuterung des europäischen Einigungswillens. Unabhängig von allen Regierungen, er- möglicht die Inter parlamentarische Union den Vertretern der Völker eine freie, un- gezwungene Aussprache. Die Freiheit des Geistes, der diese Vereinigung ein. inter- nationales Forum bietet, war immer wieder der Kraftborn für revolutionäre Vorstöße in den von Haß, Streit und Kriegen heillos verwirrten Bereich der Zwischenstaatlich- keit. Wo der Geist frei und kühn nach We- gen sucht, die Beziehungen der Völker zu- einander im Sinne des Friedens zu ordnen, da wird immer die Idee eines Weltparla- ments auftauchen. Tatsächlich ist das Rin- gen um ein Weltparlament als Organ des vernünftigen zwischenstaatlichen Ausgleichs nun schon über sechzig Jahre lang der Grundakkord aller prinzipiellen Diskus- sionen in der Interparlamentarischen Union. So war es auch in diesem Jahr. Man könnte meinen, die Männer der Interparlamentarischen Union hätten an Mrer großen Idee längst verzweifeln müs- sen. Zweimal schon sahen sie ihr Ziel greif- bar nahe vor sich; aber der Völkerbund ging unter in den Wogen des politischen Unverstandes, dessen Folgen Haß und der zweite Weltkrieg waren, und die UNO hat sich noch nicht als fähig erwiesen, dle wach- senden Gegensätze zwischen den beiden Machtblöcken West und Ost durch inter- nationale Vereinbarungen aufzulösen. Aber trotz dieser entmutigenden Erfahrungen hat die Inter parlamentarische Union die Idee eines Weltparlaments nicht aufgegeben. Wie weit man vom Ziel noch entfernt ist. zeigte in Bern die Härte der Diskussionen über dieses Thema. Letzten Endes ging es um die grundsätzliche Frage, ob man kämp- kerisch darangehen will, die Idee gegen alle widrigen Umstände durchzusetzen, oder ob man sich gezwungen sieht. die Gegegeben- heiten als unumstößlich vorhanden anzu- erkennen und den Tatendrang dieser Ein- sicht unterzuordnen. Wie wenig auch die Inter parlamentarische Union sich den politi- schen Gegebenheiten entziehen kann, be- Wiesen zwei Tatsachen recht eindeutig: erstens war auf dem Kongreß kein Vertre- ter der Oststaaten anwesend., und zweitens kompromittierte man das eigene geistige Kind, als man darüber sprach, ob neben der UNO ein Weltparlament geschaffen werden solle. Gegen eine starke Opposition ent- schloß sich der Kongreß. das Thema„Welt- parlament“ auf die Tagesordnung der nächstjährigen Konferenz zu setzen. Zuvor hatte der amerikanische Senator Estes Kefauver gesagt: Wenn es der UNO nicht gelingt, bei der Verminderung der Spannungen zwischen West und Ost zu einem Erfolg zu kommen, dann wird auch eine andere Institution dazu nicht imstande sein. Kefauver mag als Politiker recht haben. Die Mehrzahl der anwesenden Parlamentarier Will aber offenbar nicht nur Politiker, son- dern auch Kämpfer sein. Kämpfer für eine Idee, die nicht verwirklicht werden kann, wenn man vor Widerständen resigniert. Auch wir sind der Meinung, daß die Inter- Parlamentarische Union das geeignete Forum ist, den alten Gedanken an ein Weltparla- ment immer wieder herauszustellen und da- durch der Politik. die dem vorwärtsstürmen- den Geist stets nachhinkt. Impulse zu geben. Eng verflochten mit der Frage des Welt- Parlaments ist das Problem, auf welchen Sektoren die Souveränität der einzelnen Staaten eingeschränkt werden kann, um eine geordnetere internationale Zusammenarbeit zu ermöglichen. Auch darüber gab es in Bern heftige Debatten. Eine Resolution, die den Delegationen aufgibt, in ihren nationalen Parlamenten für die Souveränität ihres Staates einschränkende Verfassungsänderun- gen einzutreten, wurde allein durch die Stimme des Vorsitzenden zur Aussprache zugelassen, weil die Abstimmung hierüber 189 gegen 189 Stimmen ergab. Später ent- schied sich der Kongreß mit 219 gegen 46 Stimmen bei 111 Enthaltungen für die An- nahme dieser Resolution. Man sieht: auch den Parlamentariern, die den Fortschritt der Menschheit auf ihr Ban- ner geschrieben haben und sich durch ihr Bekenntnis zur Demokratie und zur Freiheit zu gemeinsamem Werk verpflichtet fühlen, bleibt nichts an Gewissenskampf er- spart. Gerade sie, die das Höchste anstreben, müssen immer wieder nicht nur um Er- kenntnisse, sondern mehr noch um die Hal- tung, die ihr großes Ziel verlangt, ringen. Denn mehr als Erkennen und Wissen wiegt auf dem weiten Felde der Politik die Tat. Der Kongreß hat sich mit der Annahme der Resolutionen über das Weltparlament und über die Beschränkung der Souveränität zur Tat bekannt. Mögen die Auswirkungen die- ses Entschlusses auch nur einen winzigen Teil der Hoffnungen erfüllen, die die Hoff- nungen aller Menschen sind, wesentlich ist dennoch, daß eine Entwicklung lebendig bleibt, die es erlaubt, überhaupt noch Hoff- nungen zu haben. Die Interparlamentari- sche Union ist in vielfältiger Weise Motor dieser Entwicklung gewesen. trotz aller Rückschläge und Enttäuschungen. Gerade ihre Geschichte lehrt uns, die wir gar zu oft verzagt und kleingläubig sind: so lange wir den Kampf um das Bessere nicht aufgeben 80 lange werden wir zwar nicht alles ge- winnen, aber— und das ist bedeutsamer auch nicht alles verlieren. wWhe . Gewerkschaften, Farmer und Farbige Eine Zwischenbilanz über die kommenden Präsidentschaftswahlen in USA New Tork. Zwei Monate vor der Präsi- dentschaftswahl drängt es viele Wähler in den Vereinigten Staaten, die Frage des Kräfteverhältnisses zwischen den von Eisen- hower angeführten Republikanern und den von Stevenson geleiteten Demokraten zu untersuchen. Die Lehre, die das Meinungs- forschungsinstitut Dr. Gallups im Jahre 1948 (Gallup„sah“ den Sieg Gouverneur Deweys voraus) erteilt bekam, warnt zwar davor, Vorhersagen anzustellen. Es ist jedoch sehr aufschlußreich, wenn man bereits heute die Haltung großer Wahlblocks überprüft. Wäh- rend der Wähler selbst erst im November genaues Zahlenmaterial liefern wird, gibt eine Zwischenbilanz kurz nach Beginn des Wahlkampfes, der traditionell auf den ersten Montag im September, dem Labor- Day, flel, Anlaß zu mehreren Schlußfolge- rungen. Als die wichtigste mag angesehen werden, daß mit dem republikanischen Ruf nach einer Aenderung noch kein republika- nischer Präsident in Washington sitzt. Die Haltung von drei wichtigen Wahlgruppen, der der Arbeiter, der Farmer und der far- bigen Bevölkerung erhärtet diese These. Die Gewerkschaften sind mit einer Mitgliederzahl von 13 bis 17 Millionen einer der größten und best diszipliniertesten Wahlblocks. Studien haben gezeigt, daß die Mitglieder der„Unions“ durchschnittlich zu 70 Prozent für die Demo- kraten und zu 30 Prozent für die Republi- kaner wählen. Dieses Zahlenverhältnis wird erklärlich, wenn man bedenkt. daß die De- mokraten praktisch alle Maßnahmen und Gesetze gutgeheißen haben, die für Arbeiter, besonders für die der niederen Einkom- mensgruppen, von Vorteil waren. Als das politische Führungsgremium der C. I. O. (Congress of Industrial Organizations), die vier Millionen Mitglieder zählt, sich Mitte August für den Kandidaten der Demokra- ten, Adlai Stevenson, aussprach, war nie- mand überrascht. Die C. I. O. blieb nur ihrer Tradition treu. Sensationell dagegen wirkte der Entschluß der Gewerkschaft A. F. L. (American Federation of Labor). die seit 28 Jahren gewahrte Neutralität aufzugeben und General Eisenhower. Gouverneur Ste- venson sowie Präsident Truman einzuladen, auf dem am 15. September in New Tork beginnenden Jahreskongreß der A. F. L. zu sprechen. Es ist sicher, daß die A. F. L. in diesem Jahr ihren Mitgliedern empfehlen wird, für einen der beiden Kandidaten zu stimmen. Ein Zweig der der A. F. L. ange- schlossenen Eisenbahnergewerkschaft hat sich für Stevenson àusgesprochen, ohne den 15. September abzuwarten. Die Farmer haben 1948 nicht unbeträchtlich dazu bei- getragen, Präsident Truman und damit den Demokraten zum Siege zu verhelfen. Als Re- sultat haben beide Kandidaten in diesem Jahr äußerst sorgfältige„Fahrpläne“ ausge- arbeitet, die sie bei ihren Redetouren ein- halten wollen. Wenn der Amerikaner vom Wahlblock der Farmer spricht, versteht er darunter elf Staaten im Mittelwesten der USA, die sich von Ohio zu den beiden Dako- tas(Nord und Süd) hinziehen. Der Süden der USA ist dabei ausgeschlossen, da er tra- ditionell demokratisch wählt. Diese elf Staa- ten, die insgesamt 140 Wahlstimmen(die Wahlstimmen werden im sog. Wahl-College, das den Präsidenten schließlich wählt, ab- gegeben. Die Zahl der Wahlstimmen richtet sich nach der Stärke, mit der ein Staat im Kongreß vertreten ist) besitzen, wurden einst als republikanisches„Territorium“ ange- sehen. Unter dem Eindruck der Depression wählten alle elf Staaten 1932 und 1936 demo- kratisch. Bei den nachfolgenden Wahlen ver- Von unserem New Lorker cke. Korrespondenten schob sich das Bild jedoch ständig. 1940 stim- men vier Staaten demokratisch, sieben repu- blikanisch; 1944: drei demokratisch, acht republikanisch; 1948; fünf demokratisch und sechs republikanisch. Die Unterstützung, die Präsident Truman 1948 von den Staaten Minnesota, IIlinois, Wisconsin, Iowa und Ohio erhielt, war nach Meinung vieler Poli- tiker ausschlaggebend für seinen Sieg. Aller- dings wurde auch kein Hehl daraus gemacht, daß die demokratische Regierung einige Hilfsmittel anwandte, die sich auf die Wahl aus wirkten. Noch heute spricht man darüber, daß im Jahre 1948, acht Wochen vor den Wahlen der Preis für Mais ständig herunter- ging und zwei Tage vor dem großen Ereig- nis um 100 Prozent gefallen war. Präsident Truman schob seinerzeit die Schuld hierfür auf die Aktionen des republikanisch be- herrschten 80. Kongresses. Natürlich war seine Erklärung mit einer Warnung verbun- den, sich vor den Republikanern in der Re- gierung zu hüten. Er gab keine Erklärung darüber ab, als nach der Wahl der Maispreis bald wieder seine alte Höhe erreicht hatte. Ein kleiner Hinweis, wie der Farmer heute denkt, liegt in einer Erklärung des Präsi- denten der„National Farmers Union“, der sagte, daß Stevenson die Stimmen der Far- mer gewinnen würde, falls Eisenhower sich N It is a long way Gott ist Brasilianer Europahilfe und Caritas halfen den Donau- Schwaben zu einer neuen Heimat Sao Paulo. Eben noch hatte mein Pilot den Finger auf der Landkarte: Sao Paulo — Guarapuava. Der Wendekreis des Stein- bocks fährt mitten durch die berühmte„zona nova“, die neue Zone im Norden des bra- Silianischen Staates Parand, das Eldorado der Emigranten und Spekulanten und— Gangster aus allen Enden der Erde. Und schon saß ich in seinem roten Tico-tico, nach dem Namea unsres Sperlings getauften klei- nen Flugzeug. Die schon in der Sklavenzeit von Mil- lionen von Kaffeebäumen übersäte Land- schaft, deren grünes Gold die Weltstadt Sao Paulo erbaute. ein Gebiet häßlich wie eine Mondlandschaft, wich bis zu 1100 m anstei- genden Höhenzügen.„Londrina— dort die weißen Punkte und Bäuder. das ist die Stadt, die vor zwanzig Jahren gegründet wurde. So beginnen Romane: Ein kleiner Trupp Menschen mit großen Hüten und gro- Ben Plänen. Leute einer Londoner Kolonisa- tionsgesellschaft, ritt damals durch diese Wildnis, nach drei Tagen erreichte er diese Höhen. Wo sich die zweitürmige Kirche er- hebt. auf diesem Hügel steckten sie als Marke den ersten Pfahl in die Erde. Hierauf maßen sie, das Dickicht aushauend, 2000 Schritte gen Osten ab. Von den hohen Pi- Mißgvergnügen des kleinen Mannes Die Parteien der Vereinigten Staaten umwerben Steuerzahler Weniger Steuern und weniger Büro- kraten! Das sind Wahlparolen, die nicht nur in den Vereinigten Staaten Anklang finden (und bei der kommenden Präsidentschafts- kampagne von den Republikanern ins Feid geführt werden), die aber gerade dort im innenpolitischen Kampf eine größere Rolle spielen als in Ländern mit einer seit Jahr- hunderten an Obrigkeit und Steuern ge- wähnten Bevölkerung. Um die Steuerver- drossenheit und das Mißtrauen gegenüber dem ständig wachsenden Aufgabenbereich der amerikanischen Bundesregierung in Wa- shington richtig einschätzen zu können, muß man von deutschen und europäischen Maß- stäben absehen. Den Amerikaner beein- druckt es wenig, wenn er hört, daß die Steuerlast in anderen Ländern im Verhält- nis zum Sozialprodukt höher sein mag. Wenn er bei den Wahlen seine politische Entscheidung fällt, wird er vielmehr den- ken, wieviel Steuern von der Regierung vor zwanzig Jahren gefordert wurden, als der Demokrat Roosevelt den Republikaner Hoo- ver ablöste, und welche Summen die Re- gierung jetzt zur Erfüllung ihrer Aufgaben für erforderlich hält. 3450 Prozent In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich die Bevölkerung der Vereinigten Staaten um 23 Prozent erhöht. Die Zahl der im Auf- trage der Bundesregierung tätigen Zivil- personen mehrte sich indessen um 345 Pro- zent(von 570 000 auf über 2,5 Millionen), die Zahl der Bundesbehörden um 500 Pro- zent! In diese Zahlen sind die Behörden der Staaten und Gemeinden nicht einbegrif- fen. Man kann daher verstehen, daß diese Entwicklung von vielen Amerikanern mit Beklemmung verfolgt wird, ganz unabhän- gig davon, in welchem Maße innen- wie außenpolitische Faktoren diese Struktur- wandlung rechtfertigen mögen. Am augen- fälligsten ist jedoch die wachsende steuer- liche Belastung: sie beträgt vom Rech- nungsjahr 1933 bis zum Rechnungsjahr 1953: 3450 Prozent. Besonderes Mißgvergnügen bereiten dem Amerikaner die indirekten Steuern, weil er sie gewöhnlich nicht auf den ersten Blick durchschauen kann. Sie liegen weit unter dem, was wir z. B. in Deutschland gewöhnt sind, stellen aber für amerikanische Begriffe einen recht hohen Prozentsatz dar. Die di- rekten und indirekten Steuern eines Ame- rikaners mit einem durchschnittlichen Ein- kommen betragen rund 32 Prozent— bei einem Jahreseinkommen von 3500 Dollar machen die direkten Steuern(Einkommen- steuern) etwa 290 Dollar, die indirekten Steuern hingegen rund 800 Dollar aus. In diese indirekten Steuern sind allerdings alle erdenklichen Steuern eingerechnet, die sich bei der Herstellung und beim Verkauf einer Ware ergeben: nach Angaben des Kongreßg- abgeordneten Tollefson z. B. 475 ver- schiedene Steuern, die sich beim Kauf eines Hauses aus den Steuern und Abgaben bei Materialbeschaffung und Bau ergeben, oder rund 100 verschiedene Steuern, mit denen ein Herrenanzug im Verlauf seiner„Ent- stehung“ belastet wird. Der kleine Mann zahlt Die Republikaner versäumen nicht, dar- auf hinzuweisen, daß es der Amerikaner mit dem kleinen Einkommen ist, der die Haupt- last der indirekten Steuern zu tragen hat, wenn auch von den Demokraten immer wie- der hervorgehoben werde, daß es der„kleine Mann nie so gut gehabt habe wie in den zwanzig Jahren demokratischer Herrschaft. Die Belastung durch indirekte Steuern er- höht sich bei steigendem Einkommen im Verhältnis zur direkten Besteuerung nur geringfügig. Sollten die Republikaner die November- wahlen gewinnen, so bleibt doch die Frage offen, in welchem Maße sie ihr Wahlver- sprechen einhalten können. Drastische Kür- zungen der Rüstungsausgaben und der Mittel für die Einhaltung der weltweiten Verpflich- tungen der US, einschließlich der Auslands- hilfe, werden angesichts der internationalen Lage kaum ins Auge gefaßt werden kön- nen, wenn auch mit gewissen Einschränkun- gen gerechnet werden müßte, Im Innern würden sich bei einem Beamtenabbau eben- falls Schwierigkeiten ergeben, besonders da nach dem„spoils system“, bei dem der Wahlsieger die Beamtenposten neu vergibt, für jeden ausscheidenden Demokraten schon erwartungsvoll ein Republikaner bereit- stehen wird. Eine straffere Handhabung der Reglerungsgeschäfte, wie sie nicht nur von dem Republikaner Eisenhower, sondern auch von dem Demokraten Stevenson zu erwarten ist, dürfte aber dem durch Benennung einer Straße schon legendär gewordenen ameri- kanischen„Taxpayer“ zumindest eine ge- ringe Erleichterung schaffen. dpa ein langer Weg bis ins we de Haus/ Von unserem F. K.-Mitarbeiter nien herab warfen Pfeifaffen Aeste. Nach zehn Jahren standen auf dem Platze 2240 Häuser und 10 600 Menschen wohnten unter ihren Dächern. Vor zwei Jahren zählte der Präfekt wiederum, und es waren 6000 Häu- ser und 50 000 Bewohner. Heute hat Lon- drina 900 Geschäftshäuser, 500 Industrien und 15 Banken.“ Land des Kaffees Mein Pilot neigte seinen Tico-tico zur Huldigung tief zum Stadtplatz hinab. Ich sagte in freundlichstem Tone:„Vergessen wir nicht, die ersten, die den Mut hatten, in den fieberbrütenden Dschungel einzudrin- gen, waren Deutsche und Japaner.“ „Sim, senhor, sie hatten Mut, heute sind sie fast alle gemachte Leute, einige sogar Millionäre“, gab er sanft zurück.„Aber wo in aller Welt gibt es etwas Aehnliches? Wie?“. Er machte eine weite Handbewegung. Breite Straßen, von rotleuchtendem Staub der fruchtbaren Roterde umwölkt, wiesen strahlenförmig in endloses Land. Wie Pilze über Nacht aus jungfräulichem Humus schie- Ben, so wuchs hier Stadt um Stadt aus dem Boden: Cambe, Rolandia Arapongas, Man- daguari,. Maringa. Der Landkreis von Man- daguari, z. B. existierte 1940 noch nicht, heute ist er von über 100 000 Menschen bevölkert. Was pflanzen die Kolonisten hier? Vor allem Kaffee. Vor zehn Jahren zählte die neue Zone bereits 58 Millionen Kaffee- bäume, heute 120 Millionen.„Gott ist ein Brasilianer, was wollen Sie?“ Außerdem wird Mais, Reis, Bohnen, Baumwolle und da und dort sogar Weizen angebaut. je nach der Sonnenlage, denn hier finden sich alle Klimas, Tropenschwüle und Frost. Gar man- cher Siedler ist gescheitert, weil er diese Kontraste nicht berücksichtigte, jeder Indio hätte ihn aufklären können. ö Bei den Donauschwaben Die Landung— nein, es war keine Lan- dung. Als ob er einen Treffer erhalten hätte, schoß der Tico-tico ab. Der Pilot wollte mir imponieren.„Das war ja großartig!“ sagte ich, als ich aus der Kiste torkelte. Eine Unverschämtheit, dachte ich. Meine Geduld geriet fast ins Platzen, als der Flieger über die Einwanderung der Donaudeutschen zu reden begann.„Eein Land hat Erbarmen gehabt mit den Aerm- sten aller Armen als Brasilien“, erklärte er. „In der ganzen Emigrationsgeschichte gibt es so etwas nicht, daß eine Regierung mit spontaner Geste 100 000 Menschen, arm wie Lazarus, ihre Grenzen öffnet.“ Ich schwieg. So hatte er in den Zeitungen gelesen, die, getreu den Grundsätzen der Pressefreiheit, den Vorgang entstellten. Sie hätten berichten sollen, daß der berühmte Conselho de Imigragao in Rio de Janeiro sich bis zuletzt gegen den Zustrom der Volks- deutschen sträubte. Erst auf das persönliche Freitag, 5. September 1932 Nr. U —— nicht spezifischer über seine politik auslassen würde. geplante Nang. Die farbige Bevölkerung wurde einst als der Wahlblock ang bei dem es am leichtesten war. 1 Zu treffen. Ob dies in diesem Jahr noch tigkeit hat, wagt niemand, am Wenigsten Demokraten selbst, vorauszusagen. Be farbigen Bevölkerung gelten, im Geg zu allen anderen Wahlblocks, heute 10 wirtschaftliche Interessen als der Kam die Gleichberechtigung, der strikten führung des„Civil Rigths“ Programm in. 1932 wählten die meisten Neger(ausge men im Süden, wo jedoch nur wenige m. ihrem Wahlrecht Gebrauch machten) N Republikaner. Die Aera Roosevelt mit New Deal und den Sonialprogr brachte jedoch einen Erdrutsch, der obglel die Demokraten bei weitem nicht alle ei 1 gegebenen Versprechen gehalten haben 1 den Republikanern bis heute nicht beselſ werden konnte. 0 Das Vertrauen, das die Dem ˖ die Neger setzen, basiert dar Ann einer einfachen Uéberlegung: Selbst wa die Forderungen der Neger nach vll Gleichberechtigung nicht ganz erfüllt 15 den konnten, hat die demokratische p 0 mehr zu ihrer Erfüllung getan als die hänger der Republikaner. Die Demoraa sind davon überzeugt, daß das wi liche und soziale Programm ihrer Partel di Stimmen der Neger im Norden der Usl 5 winnen wird, selbst wenn das, Civil Rae Programm nicht ganz erfüllt werden Konnte Von Eisenhower sagt man, daß er zu h nach rechts gerückt ist, um die Stimmen; den Großstädten des Nordens für sich. winnen zu können und daß er zwar 1 Süden mehr Stimmen als jeder Republika seit Hoover für sich gewinnen Kann, 4 diese Stimmzahl aber nicht ausreichen auch nur in einem einzigen Staat(mit det möglichen Ausnahme von Texas) die Majo, lität zu erhalten. Die Demokraten glaub daß Eisenhower den schweren Fehler g. macht hat, zu versuchen, den Süden n Rechts zu gewinnen anstatt die Neger Norden durch eine bessere Befolgung de „Civil Rigths“ Programms von den Deni kraten abzuspalten. Eingreifen des Papstes bin unterzeichneg der Bundespräsident Enrico Dutra de Vertrag. Ein Millionenprojekt Die auf die Initiative der Caritas er. möglichte Ansiedlung führt, da die Hi der Regierung in Bern notwendig war, dd bekannte Schweizer Europa-Hilfe gemeinsam mit den ihr angeschlossenen schweizerischen Hilfswerken durch. Industrielle der Schwel finanzieren. Die Idee der Finanzierung dieses ge. Waltigen Projekts besteht nämlich, darin kür die Schweizer Exportindustrie durd Extraquote zusätzliche Importlizenzen füt Waren nach Brasilien im Werte von 30 Al lionen Schweizer Franken zu beschaffen Diese Industrie verpflichtet sich, dafür Be. träge für die Ansiedlung der volksden, schen Familien zu leisten. So wird das U. ternehmen im Umfang von 6½½ Milliong Schweizer Franken finanziert. Die Siede bekommen kein Almosen, jeder wird für d Ueberfahrt, den Unterhalt im ersten Jai das Haus, die Maschinen usw. mit 1200 Franken, d. s. etwa 60 000 Cruzeiros, bels, stet, rückzahlbar in sieben Jahren. Jeder H. lonist erhält mindestens 20 ha gutes Ian zugeteilt. noch weitere 5 ha jede Arbeitskra über 16 Jahren aus seiner Familie. Die Sie, ler, die keine Bauern sind, erhalten 1 U neben den bäuerlichen Siedlern gibt es aud Handwerker. Die Siedlung wurde auf eh genossenschaftliches Fundament gestellt. l. ersten Jahr ist die Genossenschaft der I. beitgeber. Erst nach der ersten Ernte ef den dem Siedler das Land und die Kred auf eigene Rechnung zugeteilt. Das ei Jahr wird verwendet für das Anlegen 9 Straßen, Rodung, Brunnen, Häusern, I. beiten, für die er entlohnt wird. In höchster Not Auf der Rundfahrt sprechen Wir eint alten Banatschwaben mit seiner Frau Während sie uns die Hände drücken, strall auf ihrem runden starren Gesicht Freut auf. Bei einer Flasche Bier kommen t langsam zum Erzählen. Furchtbar, was l erlebt haben! Was kann ein Mensch zur halten!„Wir hatten keine Hoffnung me Bis wir eines Tages von der Schweiser Europahilfe hörten. Da lebten wir wies auf. Es ist schwer für alte Leute, aber danken Gott, daß wir eine neue H gefunden haben. Schreiben Sie auch an Schweizern, daß wir ihnen den Dank ul vergessen!“ Als ich beim schönsten Abendrot de Tico-tieo wiederbestieg, trumpfte der i auf:„So etwas wie Guarapuava gibt es 10 zweimal in der Welt.“ ard „Soviel ich weiß“, entgegnete ich 15 „stand bis jetzt über jeder Siedlung in 55 silien geschrieben: Den Ersten trifft der 5 den Zweiten beugt die Not, der Dritte das Brot.“ Sowjetzonen-Regierung wird umgebildet Berlin.(UP) Die schon seit Wochen vor- bereitete Neuorganisierung der Sowjetzonen- Regierung wird Mitte September nach der Rückkehr des SED- Generalsekretärs Walter Ulbricht aus seinem tschechischen Ur- laubsort vorgenommen. Durch die Schaffung neuer Staatssekretariste und die Aufspal- tung der bestehenden Fachministerien will die SED das politische Kräfteverhältnis in der Pankower Regierung weiter zu ihren Gunsten verschieben. Die höchste Exekutivgewalt wird künf- tig nach sowjetischem Vorbild bei einem so- genannten Präsidium des Ministerrates liegen, dem sechs„Koordinierungsstellen“ kür die hauptsächlichen politischen, wirt- schaftlichen und kulturellen Gebiete unter- stehen. Die Leiter dieser„Koordinierungs- stellen“ haben Weisungsbefugnis an die slebzehn Fachministerien, deren Zahl durch werden 1 1 öht weitere Staatssekretariate erhö ten Gr soll und die nur einen eng umgrenz schäftsbereich zugewiesen erhalten. bart Bis auf das geplante„Staatssekret kur Kirchenfragen“ sollen alle zusät 115 Fachministerien und Staatssekretaria, 4 schließlich mit SED-Funktionären f chen werden, so daß die nicht-kommunistis Parteien weiter an Einfluß Verlier. das Kirchen- Staatssekretariat, dae die gaben des bisherigen Ministers 3 ber liche Angelegenheiten, Otto Nusch 1 5 nehmen und dem 28jährigen fe 80 minister Willi Stoph unterstellt Wer Leisnet sind die Ost-CDU-Mitglieder ommen oder Dr. Reintanz in Aussicht 5 in del Während Leisner das Kirchenrefera Refe-; Ost-CDU leitet, arbeitet Reintanz als rent im Ostberliner Autenminteter ge Einschneidende personen item werde gen unter den amtierenden t er- in Ostberliner Reglerungskreisen nich wartet. — Landat Hährige Metz aus Leben. bank aus war der“ a urde da tun bort in ein wurde, 18 u piedererl. tung gest Wange lhähriger storben. adenbrot. cchluckt. Kehle, d lind ers Ant erre frau, die Trier. der Beke are feichnet, Bitburg( ten. Der zul, streu kücksichts der West- den letzte worden. Bunke Kaiser. heimer Fi Irippstad pruch de Tutschrott Arbeiter Abmachui legierung sokortige verkügunt lautern 21 nen Arbe Br Mainz. mu den Bal engebrach der Indus lessen in en dann en der P ung wür, nen, dere mehr gele Frankf dleser Ta chilippini merkwürc Brust ein. dis einen ich komn um Wär chen, daf letzt Sei. „Noch Kiel. d , Sch 1 ne schleswig in Kiel. etwa 190 kackenfan deln. Die in Orten möglichke Han Hambi der Augu U leichste). Leschichte die Unkal künknunde Vorjahres unfällen ö Spi. Lörrach Camille] nach sein Lenzburg deutschen Er war Jon einen Spionage erurteilt einem Ar fr wu uud entk — 98 wir Wenn Hederen ind leuts. drohe Pei en den 8 Klassen f dcheh es zeichne tra dn tas er- lie Hit War, dd meinsam zerischen Schwel leses ge- h darin, e durch oIKsdeu- das Un- Millionen e Sledle d für dl en Jai it 120% os, belb, eder Ko. tes Laul deltskral Die Slel en 1 h t es aud auf el tellt. In der N. nte wer Kredit has ert gen vn ern, A. ir einen ank nie rot den ler Pl es nic ich 10 In Rls⸗ der Jod ritte 500 werden ten Ge. cretarltf atzlichen ate aus, bese istischel en. n Trippstadt bei Kaiserslautern 179 8 5 1 J7ͤĩð2u 8 88 85 8 5 8 N—— a 8. 5 0 a n 8 8* .— 3 3 1 2 3 5 5—. i Freitag, 5. September 1932 Blick ins Land Tragischer Tod Landau. Auf tragische Weise kam das Fährige Töchterchen des Gastwirts Richard letz aus Hayna im Kreis Germersheim ums leben. Das Kind, das Leibschmerzen hatte, aus einer Kognakflasche. Vermutlich war der Schluck zu groß, denn bald darauf wurde das Kind bewußtlos. Obwohl es so- bort in ein Karlsruher Krankenhaus gebracht gurde, ist es dort, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben, an Alkoholvergif- ung gestorben. rod durch Wespenstich wangen. An einem Wespenstich ist ein jähriger Junge in Wangen im Allgäu ge- gorben. Er hatte beim essen eines Nr e Adenbrotes eine darauf sitzende Wespe ver- achluckt. Das Insekt stach den Knaben in die Kehle, die so schnell anschwoll, Und erstickte, noch ehe die Mutter den u erreichte. Es war das einzige Kind der Frau, die ihren Mann im Krieg verlor. Gegen wildernde Hunde Trier. Jeder Polizeibeamte, der sich bei der Bekämpfung wildernder Hunde aus- teichnet, soll künftig vom Kreisjagdverband Aitdurg(West-Eifel) eine Geldprämie erhal- gen. Der Verband forderte ferner alle Jäger gut, streunende Hunde in den Jagdrevieren rücksichtslos abzuschiegen. In den Wäldern der West-Eifel sei durch die Hundeplage in den letzten Jahren viel Rehwild ausgerottet orden. Bunkerentschrottung trotz Einspruch Kaiserslautern. Arbeiter einer Rüssels- heimer Firma begannen am Mittwoch in trotz Ein- druch der Grundstückseigentümer mit dem kutschrotten von Bunkern. Während sich die Arbeiter der Entschrottungsfirma auf die Abmachungen ihrer Firma mit der Bundes- kegierung beriefen, forderten die Bauern die ghkortige Herbeiführung einer einstweiligen ſerkügung durch das Amtsgericht Kaisers- kzutern zur Einstellung der bereits begonne- nen Arbeiten. Briefkasten an Straßenbahnen Mainz. An allen Straßenbahnwagen, die nden Bahnhöfen fahren, sollten Briefkasten angebracht werden, schlug der Postausschuß der Industrie- und Handelskammer Rhein- lessen in Mainz vor. Die Briefkästen müß- ien dann am Bahnhof von einem Beauftrag- en der Post entleert werden. Diese Einrich- ung würde sich besonders für Vororte eig- nen, deren Briefkasten spät am Tage nicht mehr geleert werden. Die„verletzten“ Tauben Frankfurt. Der Frankfurter Zoo erhielt dleser Tage Dolchstichtauben, die von der ghilippinischen Insel Luzon stammen. Diese merkwürdigen Tauben tragen auf ihrer brust einen roten Flecken, der wirkt, als ob die einen Stich bekommen hätten. Tatsäch- ich kommen im Zoo immer wieder Besucher um Wärter, die darauf aufmerksam ma- chen, daß eine Taube an der Brust ver- letzt Sei. Noch über 100 000 Barackenbewohner Kiel. Noch rund 102 000 Personen lebten G, Sckleswig⸗Holstein in Elendsquartieren, Abts Ministerialdirektor Dr. Erich Otto vom leswig holsteinischen Sozial ministerium un Kiel. Schleswig-Holstein wolle vorerst ewa 1900 Wohnungen bauen, um„Ba- kackenfamilien“ in feste Häuser umzusie- deln. Die Wohnungen sollen überwiegend m Orten gebaut werden, in denen Arbeits- möglichkeiten vorhanden sind. Hamburgs unfallreichster Monat Hamburg. Mit 1721 Verkehrsunfällen war ler August dieses Jahres der bisher unfall- keichste Monat in der Hamburger Verkehrs- Leschichte. Wie die Polizei mitteilte, liegt de Unkallzifler in diesem Jahre bereits um künkhundert höher als zur gleichen Zeit des lorfehres, das mit über 17 000 Verkehrs- aunkällen einen traurigen Rekord aufstellte. Spion Buchmann wieder in Haft Lörrach. Der ehemalige deutsche Spion Camille Buchmann ist am Mittwochabend dach seiner Flucht aus dem Zuchthaus von burg im Kanton Thurgau unweit der deatschen Grenze wieder verhaftet worden. r war während des zweiten Weltkrieges aon einem Schweizer Militärgericht wegen duicnage zu lebenslänglichem Zuchthaus urteilt worden. Am Montag, als er von nem Auksichtsbeamten zum Zahnarzt ge- rt wurde, machte sich der Häftling los and entkam in die benachbarten Wälder. — daß das · Auch das Prozeßführen wird teuerer Mehreinnahmen sollten der Rechtspflege zugutekommen, sonst weitere Rechtsnot Die vom Zeitenwandel längst überholten Kostengesetze für die Rechtspflege sind durch Bundesgesetz vom 7. August 1952 den heutigen Lebensverhältnissen angenähert worden. Mit der durchgeführten Kosten- erhöhung wurden die Gebühren dem gestei- Serten Lebenshaltungsindex aber doch noch nicht angepaßt. Dafür waren sozialpolitische Erwägungen maßgebend, damit eine finan- zielle Belastung der rechtsschutzsuchenden Bürger so gering wie möglich bleiben konnte. Aus diesem Grunde fallen Gebührenzu- schläge bei einem Streit- oder Geschäfts- wert bis zu 500 PM völlig fort. Bei Streit- objekten von 500 PM bis 1000 DM werden 20 Prozent, bei mehr als 1000 DM 25 Prozent Zuschlag erhoben. Auch die Gebührenord- nungen für Rechtsanwälte wie für Gerichts- vollzieher sind ungefähr entsprechend um- gewandelt worden. Nur in Verfahren vor den Arbeitsgerichtsbehörden werden keine Zuschläge zu den Gebühren der Gerichte und der Anwälte genommen. Dagegen wer- den die Gebühren in Mietsachen den Zeit- verhältnissen stärker angeglichen. Den Streitwert bildet hier jetzt die Jahresmiete, während bisher nur der Mietzins für drei Monate berechnet wurde Aber gerade Miets- streitigkeiten bringen sehr viel Arbeit mit sich, so daß die gebührenmäßige Gegenlei- stung bisher in einem allzu großen Mißver- hältnis zum Arbeitsaufwand stand. Somit wird dem leichtfertigen Prozessieren fühlbar entgegengewirkt werden können, da be- kanntlich der unterliegende Teil— von Kostenteilung abgesehen— die gesamten Verfahrenskosten, auch die für die obsie- gende Partei tragen muß. Eine Besserstellung der Zeugen und Sach- verständigen wurde durch eine Erhöhung der Vergütungen für Zeitverlust erreicht. Zeugen werden grundsätzlich nach dem Stundenverdienst entschädigt, wobei bisher aber höchstens 1,50 DM pro Stunde gewährt Werden konnten. Jetzt können Zeugengebüh- ren bis zu 2,50 DM für jede angefangene Stunde gezahlt werden, jedoch nicht mehr als 20 DM für einen Tag. Notwendige Bar- auslagen werden, soweit nachweisbar, außer- dem vergütet. Einem Sachverständigen wer- den fortan 5 DM für jede Stunde gewährt, bei besonders schwierigen Leistungen kann der Betrag bis zu 8 DM erhöht werden. In Strafsachen werden die Gerichtskosten im ersten Rechtszug der Höhe der Frei- heitsentziehung angepaßt. So kosten zwei Wochen Gefängnis 20 DM. 1 Monat 30 DM., 1 bis 2 Jahre 200 DM, 2 bis 5 Jahre 300 DM und mehr als 5 Jahre 500 DM. Geldstrafen kosten rund 10 Prozent des Sühnebetrages. jedoch höchstens 20 000 DM. Bei Straf- befehlen wird die Hälfte davon berechnet wobei die Gebühr nicht mehr den Straf- betrag überschreiten darf. In den weiteren Instanzen werden entsprechende Gebühren und Kosten erneut fällig. Praktisch werden diese Summen aber nicht häufig eingehen, weil die meisten Verbrecher vermögenslos sind. Dieser Neuregelung haftet leider ein klei- ner Geburtsfehler an, der durchaus ver- meidbar gewesen wäre. Das Gesetz hat nämlich eine Woche zu spät das Licht dei Well, erblickt, weil es schon am 1. August in Kraft getreten ist. Dadurch wurden viele Kostennacherhebungen notwendig, die bei den Justizbehörden Mehrarbeit und Ver- druß, bei der betroffenen Bevölkerung Ver- aArgerung und Kopfschütteln ausgelöst haben. Durch die Erhöhung der Rechtspflege- kosten werden sich die staatlichen Zuschüsse für die Justiz zwar senken, aber keineswegs ausgleichen lassen. In den Haushalten von Bund und Ländern wurde die Rechtspflege schon immer stiefmütterlich behandelt, sc daß die Justiz wie am Bettelstab gehen mußte. Nun ist aber ein armseliges Vege- tieren der Rechtspflege für einen werden- den Rechtsstaat eine kaum erfolgverspre- chende Lebensform. Infolgedessen ergibt sich die vordringliche Frage, ob die Mehrein- nahmen aus der Kostenerhöhung nun auch zur unaufschiebbaren Vermehrung der Plan- stellen für Richter und Staatsanwälte zu verwenden sind. Die fiskalische Sparsamkeit am falschen Platz der Justiz hat nämlich jene Rechtsnot des Volkes noch vergrößert, deren Beseitigung Bundespräsident und Bundesregierung bei der Eröffnung des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe 1950 als vordringlichste Aufgabe des heutigen Staats- wesens verkündet haben. Die Organe der Rechtspflege leiden jedoch unter einer s vielseitigen Not, daß nur noch eine radikale Rettungsaktion helfen kann. Die Leidtra- genden der Justiznöte und der Rechtsnot sind vor allem die rechtsschutzsuchenden Bürger, die für die von ihnen zu zahlenden erhöhten Kosten nun auch ein wenig mehr Rechtsschutz genießen wollen. Dr. M. Mielke Kindsentführung als„Freiheitsberaubung“ Gerichtsurteil will„Lücke im Gesetz, schließen Die Bielefelder Strafkammer verurteilte die 26jährige Johanna Pietschmann, die Mitte April ein zweijähriges Kind ihrer Dienstherrschaft„entführt“ hatte. wegen Freiheitsberaubung zu vier Monaten Ge- kängnis. Johanna Pietschmann, die einen geistig beschränkten Eindruck vor Gericht machte, sagte vor der Strafkammer aus, sie habe Sehnsucht nach Hamburg gehabt. Als sie das Kind spazieren fuhr, sei ein ihr bekannter Fernlastfahrer durch das Dorf, in dem sie beschäftigt war(Wietersheim. Kreis Min- Seoul- die kranke Großstadt Gespenstisches Leben in den Ruinen hinter der Front Seoul ist eine„geschlossene“ Stadt. Wer sie verläßt, darf nicht mehr hinein. Dle Front ist an ihrem nächsten Punkt nur 45 Kilometer entfernt. Die Bevölkerung lebt in ständiger Angst vor einer neuen Evakuie- rung, solange der Krieg noch nicht beendet ist. In dieser Ungewißheit entwickelt sich in den engen Seitenstraßen der ausgebombten Boulevards, neben den hohlen Ruinen des einstigen Prunkviertels der Hauptstadt von Südkorea, ein gespenstisches, krankhaft auf- blühendes Leben. Diese Stadt hat nicht mehr den Rhyth- mus der Großstadt. Die schätzungsweise 900 000 Menschen, die sich seit der Wieder- eroberung der Stadt im März 1951 trotz der Zuzugssperre in die Elendsviertel und die Vororte drängten, gehen keiner geregelten Beschäftigung nach. Ziellos wandern sie in den dunklen Gassen und Höfen umher, kaum einer läßt sich auf den öden Hauptstraßen blicken. Ein Drittel dieser Menschen wird von den Hilfsorganisationen der UNO ernährt. Der Rest lebt von Gelegenheitsarbeiten, vom Schrottsammeln, vom Schwarzen Markt und von der Prostitution. In den Ruinen sind 350 Heimbetriebe aus dem Boden gewachsen, die einen Teil der Bevölkerung notdürftig versorgen. 5 Der Krieg hat die dürftige Industrie, die sich hier und dort zu erheben begann, wie- der zerstört. Die wenigen Betriebe, die noch stehen, erhalten keine Rohmaterialien. Der Won, die südkoreanische Währung, steigt und fällt mit jedem Gerücht. In der Stadt gibt es mehr als zehntau- send Prostituierte. Sie, die Zuhälter und die Tausende von kleinen Jungen aus den 26 Waisenheimen in der Stadt, die als„shoe- shine“ Boys die Kunden vermitteln, stellen die größte„Berufs“-Gruppe dar, die heute in der Stadt einer regelmäßigen Beschäfti- gung nachgeht. Die Polizei geht gegen die Prostituierten, von denen einige erst fünf- zehn Jahre alt sind, nur gelegentlich aus ge- sundheitlichen Gründen vor, da die Prosti- tution in Südkorea erlaubt ist. Raub steht an der Spitze aller Verbre- chen. Die Gerichte behandeln die Schuldigen mit Nachsicht— sie wissen: wo Hunger herrscht, ist der Raub nicht zu verhindern. Meist handelt es sich um ausgemergelte Diebe, die keine Waffen mit sich tragen. Aber die Menschen erinnern sich noch an die Zeit, wo dem Räuber zur Strafe eine Hand abgeschlagen wurde.. den), gekommen und habe sie zur Mitfahrt nach Hamburg eingeladen. Sie habe das Kind nicht an der Straße stehen lassen wol- len und es kurzerhand mit auf den Lastzug geladen. Pietschmann wurde drei Tage später in Hamburg verhaftet. Das Kind wurde gesund und munter bei ihr gefunden. Die Anklage gegen sie lautete auf Kin- desentführung. doch ergab die Beweisauf- nahme, daß die gesetzlichen Voraussetzun- gen für dieses Delikt— Entführung mit List, Gewalt oder Drohung(8 235 StGB) nicht vorlagen. Die Pietschmann hat nach Ansicht sachverständiger Aerzte das Kind „rein impulsiv“ mitgenommen. Der Staats- anwalt beentragte daher mangels eines strafbaren Tatbestands Freispruch. Das Gericht erklärte aber. mit einem Freispruch würde das„Stehlen“ von Kin- dern. sofern es ohne List und Gewalt ge- schieht, geradezu für straffrei erklärt. Es gebe hier eine Lücke im Gesetz. die ge- schlossen werden müsse. Es verurteilte die Angeklagte vegen Freiheitsberaubung zu vier Monaten Gefängnis. Zwar habe ein Kind von zwei Jahren noch keinen eigenen Wällen und somit keine persönliche Freiheit, der es beraubt werden könne. Man könne und müsse aber in diesem Falle an Stelle des unentwiekelten Kinderwillens den Wil- len der Eltern setzen. Leidenschaftliche Stumpen-Debatten Umkämpfte Tabakkontingentierung/ Schweizer Abstimmung am 5. Oktober Der 5. Oktober ist der Tag, an dem in Moskau der bolschewistische Parteikongreß zusammentritt. Die Weltöf fentlichkeit ist darauf vorbreitet, dagegen hat sie noch nicht davon Kenntnis genommen, daß am gleichen Tage das Schicksal der Eidgenossenschaft auf dem Spiele steht. So wenigstens meint Professor Huber in Bern. Es muß also schon um große Dinge bei der neuen Schweizer Volksabstimmung gehen. Für den Außen- stehenden sind sie freilich schwer erkennbar. denn der politische Streitgegenstand ist die Tabakkontingentierung. Mit ihren Stumpen hat sich die Schweiz bei den Rauchern in der ganzen Welt Be- liebtheit erworben. Aber in unserer hastigen Zeit findet die geruhsame Zigarre nicht mehr den gleichen Anklang wie früher, die Zigarette ist übermächtig geworden. Das brachte der Stumpen- und Zigarettenindu- strie im Aargau und einigen anderen Kan- tonen gewisse Absatz schwierigkeiten. Der Berner Bundesrat suchte ihr durch eine Kon- tingentierung des Rohtabaks zu helfen, die vor allem die Klein- und Mittelbetriebe am Leben halten sollte. Damit kam er in Kon- flikt mit einem Grundrecht der Verfassung, der Handels- und Gewerbefreiheit. Die Wah- rung der Grundrechte, das ist es, was Pro- fessor Huber und viele seiner Volksgenossen in Wallung bringt. Die Verteidiger der Kontingentierung schwören bei ihrem Stumpen, daß die Ver- kassung eingehalten wurde und berufen sich auf Ausnahmebestimmungen. Der Huber- Anhang bestreitet, daß die Voraussetzungen für die Anwendung des Ausnahmeparagra- phen vorliegen. Das Ergebnis ist der Appell an das Volk. Die nötigen Unterschriften für das Referendum sind aufgebracht worden, ein„Aktionskomitee“ hat sich konstituiert. Das Stumpen- Thema beherrscht im Augenblick die Schweizer Innenpolitik. Wenn sich bei den leidenschaftlichen Stum- pendebatten der Konsum des bewährten Ar- tikels erhöht, wäre beiden Teilen geholfen. Dann brauchte ihnen nicht mehr vor der Entscheidungsschlacht im Oktober zu schau- dern. Was sonst noch geschab Fünfzehn Stunden lang verhörten meh- rere französische Kriminalbeamte am 3. Sep- tember den Bauern Gustav Dominiei, der als erster die Leichen des in Südfrankreich er- mordeten britischen Ernährungs wissenschaft- lers Drummond und seiner Familie gefun- den hatte. Erschöpft, aber hartnäckig be- teuerte er immer wieder:„Sie können mich verhören, solange Sie wollen, aber Sie wer- den mich nicht dazu bringen, ein Wort mehr zu sagen, als ich gesagt habe.“ * Allnächtlich säumen 70 000 Kraftwagen die Straßen von Paris, die von ihren Besitzern die Nacht über stehen gelassen werden, Weil die Garagen überfüllt sind. In Paris ein- schließlich des Seinedepartements gibt es nach amtlichen Zahlen 330 000 zugelassene Kraftfahrzeuge und nur 260 000 Garage- Plätze. * Der 5. Band der Kriegserinnerungen Churchills wurde am 3. September in Lon- don veröffentlicht. Er schildert die Entwiek- lung vom Juni 1943 bis zum Juni 1944 unter dem Titel:„Wie Nazideutschland isoliert und von allen Seiten angegriffen wurde“. * Acht maskierte Banditen, darunter ein Mädchen, überflelen am 3. September in Harrow(England) mit drei Kraftwagen einen Wagen, der Geld zu einer Bank brachte, und raubten 1000 Pfund Sterling(rund 12 000 D-Mark). Der erste Wagen fuhr gegen den Geldtransportwagen und zwang ihn zum halten. Dem zweiten Wagen entstiegen drei Männer und zwangen die vier Bankbeamten zum aussteigen. Der dritte Wagen diente offenbar zur Ablenkung der Passanten. * Das Gericht in dem Londoner Stadtteil Lambeth verlegte am Mittwoch seine Sitzung auf den Hof. Ein wegen Trunkenheit ange- klagter Mann roch derartig nach abgestan- denem Alkohol, daß der Richter frische Luft verlangte. Auf dem Hof wurde der Ange- klagte so gestellt, daß er nicht in der Wind- richtung stand. Er wurde zu fünf Schilling oder einem Tag Haft verurteilt. Der Richter kügte seinem Urteil hinzu:„Sie können so- fort gehen“! 5 * Die„Goldene Kanone“ der mitten im Steinhuder Meer gelegenen Festung Wil- helmstein ist dieser Tage von Dieben ent- wendet worden, die nachts zur„Inselfestung“ ruderten und in das über den Kasematten der Festung gelegene Museum einbrachen. Sollten diese Diebe angenommen haben, daß die Kanone aus Gold sei, so dürften sie al- lerdings einen bösen Reinfall erlebt haben. Sie war nur die Nachbildung der„echten“ Kanone, die sich im Besitz des Fürsten von Schaumburg-Lippe befindet. * In Montevideo, sagte der frühere franzö- sische Ministerpräsident Paul Reynaud am 3. September in einem Vortrag im uruguayi- schen Parlament, ein dritter Weltkrieg würde um den Bestand der Kultur geführt werden und wäre nur vergleichbar mit den Türkenkriegen oder dem Kampf gegen den Islam im Mittelalter. Eine Voraussetzung für die Abwendung dieser Gefahr sammenschlußg Europas. ** Der Neger. Jack Mekinney hatte in einer „trockenen“ Grafschaft Alkohol genossen und bei sich aufbewahrt. Als ein Pollzist in Alcoa(Tennessee) den Neger deswegen verhaften wollte, entriß ihm dieser den Re- volver, erschoß ihn und flüchtete. Die Poli- zei begann den Neger mit Hilfe von Spür⸗ hunden zu suchen und entdeckte ihn im Kellergeschoß einer Kirche. Der Neger, der mehrfach vorbestraft war, ergab sich ohne Widerstand zu leisten. Er wurde in eine andere Grafschaft gebracht, da sich vor dem Gefängnis eine Volksmenge versammelt hatte, die ihn lynchen wollte. Kollektivfarmen im Gebiet von Moskau haben nach einer Meldung der sowjetischen Nachrichtenagentur TAss mit einer neu ge- züchteten Weizensorte einen Körnerertrag von 33 bis 35 Zentner pro Hektar erzielen können. Der Hybridenweizen hervorgegan- gen aus einer Kreuzung einer bestimmten Weizensorte mit der wild wachsenden Korn- quecke, soll nicht nur sensationelle Erträge liefern, sondern auch außerordentlich wider- standsfähig gegenüber Krankheiten sein. Er soll ferner durch den Regen kaum zu Bo- den gedrückt werden können. sei der Zu- des wir hörten: benen hochgeborene Herrschaften zum eleren Volk herabstiegen, recht huldvoll and leutselig, und sich bemühten, ihre allzu- doe Feinheit nicht merken zu lassen und . Sorgen und Freuden der unteren assen interessiert zu erscheinen, dann ge- zen es won! ökters, daß sie sich ein wenig 5 Ton Vergriffem und in der Unterhaltung 5 kreundliche Herablassung spüren liegen. en Gespräch nicht gerade förderlich lea ahnlich ging es bei einer Sendung des u pestkunks„Menschen am Wochenende“, ben 5 Laven, den wir als hochqualifizier- kumendtreporter schätzen, unternahm zu- 15* mit Reinhard Albrecht einen Streif. 8 den Pfälzer Wald, um mit dem en on das Leben und Treiben der Men- bdeltsr zu belauschen, die dort nach einer ar- um eichen Woche Erholung und Entspan- lies zuchen. Diese an sich recht hübsche nagt ein buntes Mosaik von Typen und biteeda nischen Lebensgewohnheiten des lade den Bürgers und Arbeiters gab, wurde 8 die etwas zu pathetisch gerate- Vas r anentare Pr. Lavens beeinträchtigt. Wen ger we eingesponnen in das Rau- Natur er Wälder“— von der herrlichen 1 Stille und Einsamkeit schwärmte, e Sanz echt. Warum so viel Senti- enn 85 Oder sollte der gute Pfälzer Lupeil es Reporters Zunge gelöst haben? belebte ließen seine Fragen einen gewissen i ni nuellen Hochmut spüren der offenbar 1 8 Redensarten wie„Frauchen“ 8 5 wieder wettgemacht werden b Wurde viel von dem goldenen Pfäl- en brachte und manchen Einblick in. Von der deutschen Gemütlichkeit zer Herz und dem alten kernigen Wanderer mit Lodenmantel und Rnotenstock geredet, da wurde feste auf die Tube gedrückt und in Volksverbundenheit gemacht, mit leich- tem Bibbern in der Stimme und jenem na- sal-verschwommenen Unterton der Rührufig, der meist dabei ist, wenn der Deutsche seine Gemütskiste auspackt. Muß das sein? Das Gegenstück zu dieser Wochenend- Reportage war eine andere Sendung des Südwestfunks„Heiterer Bodensee— Som- merliche Fahrt um und über das Schwä⸗ bische Meer“, Autor Karl Steuer und Re- gisseur Günther Bungert boten alles auf, um zu zeigen, wie unbeschreiblich wohl sich eine Familie aus dem Rheinland in Konstanz kühlen kann. Diese herzerfrischenden Be- grüßungen, dieses geräuschvolle Schulter- klopfen, dieses lärmende Staunen über die Schönheit des Quartiers, der Stadt, der Landschaft— na ja, und dann der Anblick der Schweizer Berge, der sie schier be- rauscht, und die Fahrten auf dem See, na- türlich mit Musik und Gesang dazwischen, kurzum dieses ganze übertriebene aAufgeplu- sterte, laute Gehabe und redselige Gemiit- lichtun sollte wohl zeigen, Was Wir doch für ein fröhliches, harmloses, liebes Völkchen sind, mit so viel Humor! Eine andere Sorte von Humor servierte uns der Südwestfunk mit der musikalischen Misch-Sendung„Fünf Minuten vor dem Er- sten“. Neue, beziehungsvolle Texte zu al- ten Melodien wechselten mit Witzen, die zu sketchartigen Szenen und Gesprächen aus- gewalzt Waren. Manchmal kam eine nette Pointe heraus, manchmal flelen sie freilich auch so dünn und albern aus, wie es einem eben der verzweifelte Galgenhumor kurz vor Ultimo eingibt. Zu den beliebtesten Veranstaltungen des Süddeutschen Rundfunks gehört die Sams- tagsendung„Auf los geht's los!“, ebenfalls ein bunter Wort- und Musik-Salat, gespickt mit all den Schlagern, die wir sowieso täg- lich vom frühen Morgen bis in die späte Nacht hören können. Dazwischen irgend- welche Wettbewerbe mit Prämien und lu- stige kleine Geschichten, über die man la- chen kann. Der Alptraum eines Schriftstel- lers, der die Figuren seiner Zeitungsromane als Patienten in einem Sanatorium wieder- findet, wo sie an seinen wörtlich genom- menen Stilblüten unheilbar dahinsiechen, War eine surrealistische Vision von beinahe makabrem Humor. Es scheint, daß man hier das Rezept für die richtige Wochenend- Mischung gefunden hat: nicht zu dumm, aber auch nicht zu literarisch. E. P. Notizen über Bücher Emil Franzel: 1870— 1950, Geschichte un- serer Zeit. 2. Auflage.(Verlag R. Oldenburg, München.) Eine derartige Darstellung hat bis- her gefehlt. Sie füllt eine längst schon bren- nend empfundene Lücke. Auf rund 500 Seiten gibt Emil Franzel eine klar gegliederte und reich detaillierte Geschichte seit dem Ausgang des deutsch- französischen Krieges 1870 bis 1871 bis in die ersten Jahre nach dem zweiten Weltkrieg. Franzel bringt den Mut dazu auf, er bringt auch die unerläßlichen Kenntnisse und das feine Gespür für die bewegenden Kräfte und die entscheidenden Momente dazu mit. Sein Thema ist die Erschütterung der europaischen Vormacht, die Vollendung des materialistischen und positivistischen Denkens, das Werden eines neuen Weltbildes und der Beginn einer„globalen“ Neuordnung der Welt. 1917— der Eintritt der Vereinigten Staaten in den ersten Weltkrieg und die russische Re- volution— war das Jahr der Wende. Das her- untergekommene Europa hat seitdem seinen sinnvollen Ort in dem sich neu bildenden Ge- füge noch nicht gefunden und stürzt aus einer Krise in die andere. Franzel zeichnet mit festen Strichen den Gang der Ereignisse, alles Geschehen einbettend in große geistige Zusam- menhänge. Er schildert farbig und bewegt das Drama eines Erdteils, vielleicht seine Tragödie. Der Verfssser stammt aus dem böhmischen „Herzraum“ der europäischen Geschicke und hat offene Augen für Vorgänge, die im We- sten weniger beachtet wurden, obwohl sie schon sehr bezeichnend waren für die Schnell- fäule“ einer offenbar nicht aufzukfaltenden Entwicklung, die durch unbegreifliche Ver- blendung diesseits und jenseits der Weltmeere beschleunigt wurde. Ueber die eine oder an- dere Zuordnung, über die eine oder andere Schlußfolgerung könnte man mit dem Verfas- ser diskutieren. Das Buch ist flüssig und fes- selnd geschrieben und bringt die besten Vor- aussetzungen für einen Breitenerfolg mit. Die Leser hätten den Nutzen davon: Klare Vor- stellungen unsentimentaler Art von dem Welt- geschehen unserer Zeit, feineres Verständnis für Entscheidungen, die noch möglich sind, und ein reich profiliertes Bild der geistigen Welt, das die„Atomisierung“ und die„Diskon- tinuität“ wenigstens beim einzelnen überwin⸗ den helfen könnte. Man wird dem Schilderer eines Dramas um der Völker große Gegen- stände nicht billigen und bequemen Optimis- mus vorwerfen. Sein Optimismus ist eigener Art, sozusagen in den Feuern der jüngsten Vergangenheiten gehärtet:„Im Zeitalter des Rundfunks, des Fernsehens, des Luftverkehrs ist ein neues Weltgefühl im Werden. Welt- bürgerliche Gesinnung verbindet sich mit dem Sinn für Menschenwürde, die Hümanität aber — und das ist vielleicht der größte Fortschritt in einem Zeitalter so großer Zerstörungen und Wachsender Gefahren— ruht nicht mehr auf dem übermütigen Gefühl des Triumphes, mit dem der Mensch die Natur unterjocht und da- bei zum Sklaven der Maschine wird, sondern auf der Einsicht in die Grenzen menschlicher Erkenntnis, menschlicher Macht und mensch- lichen Könens.“ Wird er recht haben und recht behalten?„ Irma Loos:„Rumänisches Tagebuch 1931“ Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt a. M.) Die Münchener Journalistin, die hier im Spät⸗ sommer vergangenen Jahres ins volksdemo- kratische Rumänien fuhr, wird vom Verlag selbst als„sympathisierend“ bezeichnet. Sie ist vier Wochen dort im Lande gewesen, sie War einer offiziell eingeladenen Gruppe ange- schlossen, sie Wurde in viele Versammlungen, Kongresse und Feste geführt, aber sie hat da- neben auch manchen kleinen Abstecher auf eigene Faust machen können. Wie sie das er- zählt, sehr ruhig und sachlich und mit oft durchaus kritisch gefärbter Offenheit, erweckt schon Vertrauen in ihre Berichte. Vor allem hat sie sich für die kirchlichen Belange inter- essiert, auch an dem vielgenannten Prozeß gegen Bischof Pacha als Zuhörerin teilgenoem- men, und wie sie nun sine ra et studio, das Negative wie das Positive gleichermaßen er- wähnt, kann die in der Fülle der politischen Schlagworte und Zweckmeldungen verlorenes Wahrheit doch wieder ins rechte Maß rücken. Und wie das eigensinnige und durchaus selbst- bewußte rumänische Volk sich mit den heu- tigen Sowiet-Methoden abfindet, wie es diese zum Teil auf durchaus eigene Wege lenkt, wie es die Möglichkeiten zu einem neuen Aufbau energisch in seine Hände nimmt,— das ist auch für den unvoreingenommenen deutschen Leser durchaus von Interesse. Zumal Irma Loos eine vorzugliche Erzählerin ist, deren Buch immer den unmittelbaren, spontanen Eindruck verrät. 8E. 5 N ee wre en. 5 eee 5 2 0 ee eee eee fue. ee n Seits 4 MANNHEIM Zwischen den Quadraten erlebt „Goggo, du machscht mir Kummer. Intermezzo mit einem Rhesus-Aeffchen und vielen Neugierigen Vor einer Auto-Reparaturwerkstätte in den T- Quadraten steht ein Motorrad mit einem scheuen Rhesus-Aeffchen auf dem Sozius, Das Aeffchen ist nur ganz kurz angekettet, und das eben macht das kleine Tier scheu. Da streunt ein großer Wolfs- hund herum. Er kommt immer einmal wie- der näher, unnd das bringt das Aeffchen in Böchste Aufregung. Aber der langhaarige dunkle Wolfshund weiß nicht recht, ob er Angst haben soll oder Mut; die aufgereg- ten Kapriolen des kleinen Affen irritieren sein Hundegemüt. Er zieht ganz gern wie- der ab und widmet sich lieber irgendeiner kleinen Promenadenmischung, die kcokett herumschwänzelt. 0 Das Aeffchen auf dem Sozius stößt kleine Schreie aus, erhebt sich auf die Hinterbeine und richtet sich auf Da m diesem Laden ist der Herr verschwun- den, das weiß der kleine fhesus ganz genau, aber der Herr beeilt sich nicht. Der große Hund wird wieder von dem kleinen spielerischen Luder in die Nähe des Mo- torrades gelockt, das Aeffchen klettert in höchster Angst— dafür gibt es Dokumente vom Führersitz auf den Sozius und wieder zurück, aber der Wolf scheint froh, daß er sich von dem Motorrad wieder entfernen kenn, ohne daß„Betätigung“ von ihm ver- langt würde. Es stehen mit einem Male viele Men- schen bei dem Motorrad. die das Aeffchen anstaunen und den Wolfshund scheuchen. Jetzt kommt auch der Herr aus dem Laden, stürmisch begrüßt von dem kleinen Tier, das jetzt losgekettet wird und sein ängst- liches Rufen einstellt.„Goggo, du machscht mir Kummer“, sagt der Herr mit einem Blick auf die Dokumente der Angst auf den Sitzen. Er nimmt sie dem Tierlein nicht weiter übel.„So etwas macht der Goggo nur aus Angst, sonst ist er ganz ordent- Uch“, sagt der Mann zu den Zuschauern. Der kleine Rhesus hat mit der äußeren auch die innere Freiheit wiedergewonnen. Ein kleines Mädel packt sich eine Kara- melle aus. Der Rhesus das sehend, das Motorrad verlassend und die Karamelle grapschen und mit affenartiger Geschwin- digkeit das Motorrad wieder, erklettern, war eins. Das kleine Mädel guckt verdutzt, die Zuschauer lachen, das Mädel lacht auch. Ganz hinten beschäftigt sich ein Kind mit schönen blauen Trauben. Der Rhesus, weiß der Kuckuck, wie er das gewittert hat, schlängelt sich durch die Menschen und greift sich einen Henkel für seinen eigenen Ge- brauch. Er läßt sie gleich wieder fallen, denn sein Herr im blauen Monteuranzug trifkt Anstalten für die Abreise. Mit einer innigen Bewegung klammert sich der kleine Affe an die mit einer Weste bewehrte Brust des Mannes und kuschelt sich un- ter den Overall, mit glänzenden kleinen Augen— frei von Angst— um sich schauend. Die Kette ist nirgendwo befestigt, der Affe hätte genau so gut ausreißen können. Aber da sind die Menschen und die Hunde, da ist es unter dem Overall von Herrchen doch besser.* Kellnerin bruucht keine Gläser zu spülen Landesarbeitsgericht hebt Urteil des Arbeitsgerichts auf Ist eine Kellnerin zum Spülen von Glä- sern verpflichtet oder nicht? Das Arbeits- gericht hatte ja gemeint(wir berichteten darüber) und die entsprechende Klage der Bedienung auf Ersatz für Unkosten abge- lehnt. Dann ging es in die Berufung. Noch einmal wurde der Fall aufgerollt: Die Kellnerin war an Sonn-, Sams- und Feiertagen infolge starken Besuches der Gaststätte nicht in der Lage gewesen, der Anordnung des Wirtes, die von den Gästen benutzten Gläser zu reinigen, nachzukom- men. So hatte sie sich— eine nicht ganz alltägliche Sache— selbst eine Hilfskraft ge- halten, die ihr diese Arbeit abnahm. Gegen Bezahlung von im Laufe der Zeit auf 78 DM angewachsenes Entgelt. Nun hatte das Landesarbeitsgericht die letzte Entscheidung zu fällen. Es hob das Urteil des Arbeitsgerichtes auf und verur- teilte den Gaststätten-Inhaber zur Bezah- lung der von der Kellnerin angeforderten Auslagen. Warum? Nach 8 13 des Tarifvertrages für das Hotel- und Gaststättengewerbe obliegt nicht dem Servierpersonal, sondern dem Gastwirt die Verpflichtung, die Gläser spü- len zu lassen, sagten die Arbeitsrichter. Und wenn der Wirt dieser Verpflichtung nicht nachkommt, muß er dem Servierpersonal die Auslagen erstatten, die ihm dadurch ent- standen sind, daß es die Gläser von einer selbst beschäftigten Arbeitskraft(Spülfrau) spülen läßt. „Gesellschaft der Freunde der Wirtschuftshochschule“ Mit dem Sitz in Mannheim wurde die „Gesellschaft der Freunde der Wirtschafts- hochschule Mannheim e. V.“ gegründet und in das Vereinsregister eingetragen. Die Ge- sellschaft, die ausschließlich gemeinnützigen Zwecken dient, hat sich die Förderung der Wissenschaftlichen, erzieherischen und so- zialen Bestrebungen der Studentenschaft der Hochschule, die Weiterbildung der Mitglie- der in fachlicher und beruflicher Hinsicht sowie die Pflege gesellschaftlicher Verbun- denheit zum Ziel gesetzt. 5 Wohin gehen wir? Freitag, 5. September: Alhambra:„Wochen- end im Paradies“; Capitol:„Drei kleine Worte“: Kamera und Kurbel:„Ich heiße Niki“; Palast; „Palast-Hotel“; Wartburg-Hospiz 15.30, 20.00 Uhr:„Wandlung der Kochkunst“(Lesukra- Kochreform): Gewerbeschule I, C 6, 16.00 Uhr: Verführung neuerer Schweiß- und Schneidver- fahren. Erläuterung durch Dr.-Ing. L. Wolff. Samstag, 6. September: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Moral“; Amerikahaus 16.00, 18.00, 19.30 Uhr: Filme für Erwachsene:„Haben Sie das gewußt?“,„Farmer Pietersen trifft ins Schwarze“,„Hafenstadt in Neu-England“. Wie wird das Wetter? D Noch nicht 5 gans beständig Vorhersage bis Samstag früh: Tagsüber bei wechselnder Be- wölkung noch vereinzelt a zchauerbildung. Höchsttempera- tur um oder etwas über 20 Grad. Teilweise nocn böige Winde. In der Nacht aufklarend, Temperatur bis gegen 10 Grad absinkend. Pegelstand des Rheins am 4. September: Maxau 367(), Mannheim 198(5), Worms 128(73), Caub 122(2). In den Vorstand wurden gewählt: Dr. G. Fritz, Ludwigshafen; Dr. C. A. Reichling, Ludwigshafen; Dr. W. Lösch, Mannheim und Dipl.-Kfm. J. Rogowsky, Mannheim. Tombola-Preis ausschreiben mit 20 Gewinnern Der Preisrichterausschuß des Schaufen- ster-Preisausschreibens hat jetzt die Preis- träger festgestellt. Die richtige Lösung der ersten Preisfrage lautet:„Ein neues Natio- naltheater“. Als schönstes Schaufenster wurde das Fenster Nummer 29 der Firma Engelhort& Sturm gewählt. An zweiter und dritter Stellé stehen die Fenster der Kauf- häuser Anker und Gebrüder Braun. bei einer Gesamtbeteiligung von 2693 abge- gebenen Wettscheinen wurden durch Aus- losung folgende Preisträger bestimmt: 1. Preis: Dreher Margarete. Schriesheim, Landstraße 51(ein Waschtisch mit Spiegel für 198 DW); 2. Preis: Halberscheid Martha, Ladenburg, Liwakstraße 3(ein Zimmerofen für 133 DW); 3. Preis: Bader Ottmar, Gref- fern über Bühl(Baden), Zollstraße 4(ein Damenkleid fur 100 DM); 4. Preis: Ilse Kühl- Wein, Vie nheim, Seegartenstraße 12(ein Gasherd für 53,50 DM); 5. Preis: Hägin Inge, Waldhof, Langer Schlag 33 6,5 m Kleider- stoff für 52 DM. Außerdem wurden 15 weitere Gewinner ermittelt, die ebenfalls mit Sachpreisen für richtige Lösungen belohnt werden. Die Preise müssen bis spätestens 12. September an der Gewinn-Ausgabestelle der Theater- Tombola am Paradeplatz, P 1. 1, abgeholt sein, wenn sie nicht zugunsten des Lotterie- zwecks verfallen sollen. Die Gewinner wer . gebeten, sich durch Kennkarte auszu- weisen. „Die Bevölkerung hatte Verluste. 3 Eine Mannheimer Erinnerung an den 3. September 1943 Es war ein schöner Spätsommerabend. Ein wenig Sonne lag noch auf den Blumen- rabatten am Paradeplatz, huschte über die Rathausfassade und entflammte die Schei- ben der hohen Fenster. Sonntäglich ange- zogene Frauen spazierten mit Mann und Kind— soweit er nicht irgendwo auf einem Kriegsschauplatz für„Führer, Volk und Va- terland“ kämpfte— an den Schaufenstern vorüber. Die Straßenbahnen waren mit Ausflüglern besetzt. An der Haltestelle gab ein junges Paar einem Bekannten das Ge- leit.„Wie lange das wohl noch hier stehen wird?“ fragte mit einem Blick auf das schöne Bild des Platzes mehr sich selbst der ältere Herr und lächelte gleich darauf, wie entschuldigend, die beiden Jüngeren an, „Vielelicht haben wir doch Glück, man muß nur daran glauben, nicht wahr?“ Das junge Mädchen nickte, etwas zu heftig, dann gin- gen beide untergehakt auf den Pfälzer Hof Zu. in dem noch reges Leben war. Der Zu- rück bleibende winkte. Die drei wußten nicht, daß es das letztemal gewesen war, daß sle miteinander gesprochen hatten und. sie Wußten auch nicht, daß sie das letztemal den Platz und die schöne Stadt so friedlich im sanften Licht des Spätsommers gesehen Hatten. Vielleicht war es gut so. Die Nacht hatte den Abend verdrängt und den nun dunkeln Himmel mit Sternen ge- schmückt. Es schien alles so friedlich— und doch, in diesen Tagen gingen die Menschen hastiger, kreisten ihre Gespräche immer wieder um das Thema: werden„sie“ kom- men? Und ihre Gesichter bekamen etwas Lauschendes, so als versuchten sie, hinter dem Alltagslärm das Drohende, die Gefahr zu ergründen. Etwas war da, aber es war nicht faßbar. Das junge Paar hatte auch von„ihnen“ gesprochen, am Rande zwar nur. denn Lie- bende können böse Dinge, wenn sie von draußen kommen, nicht lange beschäftigen. „Sie“ würden vielleicht nicht kommen, und wenn— man würde doch Hochzeit machen und— weiter dachte man nicht mehr; es genügte, daß mian glücklich war. Die Augusta- Anlage lag still und vor- nehm unter dem glänzenden Nachthimmel. Die Stille War vollkommen und wurde noch eindringlicher durch den Hall von Schritten, die sich näherten und darm in der Ferne verloren. Jah— als sei etwas geborsten, etwas Großes, Ungreifbares, zerrig das Ge- heul der Sirenen die friedliche Ruhe der Nacht. Es schien in jenen Tagen, als seien diese unscheinbaren technischen Gebilde auf den Dächern zu selbständigen Wesen gewor- den. Ihre Stimmen erklangen nicht warnend, Von insgesamt 1 102 richtigen TLbungen Und noch etwas:„Es liegt in der Natur der Sache, daß ein Arbeitsverhältnis, das die verschiedensten Arten von Dienstverrichtun- gen zum Gegenstand haben kann, es mit sich bringt, daß der Arbeitnehmer Besorgungen oder Aufwendungen macht, die nach dem Arbeitsvertrag dem Arbeitgeber obliegen, um... die Arbeitspflicht in der vom Arbeit- geber geforderten Weise erfüllen zu können.“ Das Landesarbeitsgericht kam zu dem Schluß, daß die„Besorgung der Angelegen- heiten des Arbeitgebers durch den Arbeit- nehmer“, also die des Wirtes durch die Kell- nerin(Beschäftigung einer Spülfrau), in die- sem Falle„ganz und gar“ den Interessen des Wirtes entsprochen hat. Und darum muß er zahlen, der Wirt. rob Deutsche Lehrer für US-Schüler Deutsche Polizeibeamte erteilten Schülern eines Offlzierskurses der amerikanischen Armee-Transportschule in Mannheim Unter- richt in Verkehrsregeln, Verkehrszeichen und Verhalten im Straßenverkehr. Hauptmann William J. Cichanski, der für den Fahrunterricht der Schule veranwortlich ist, hatte zwei Beamte der Verkehrsabtei- lung der Mannheimer Polizei eingeladen, vor einer Offlziersklasse über die Bedeutung der deutschen Verkehrszeichen zu sprechen. Polizeimeister Hans Zunn und Otto Onken brachten kleine Modellwagen mit, mit deren Hilfe sehr anschaulich richtiges Verhalten im Verkehr, Vorfahrtsrecht usw. gezeigt Werden konnte. Die deutschen Gastlehrer hielten ihre Vorträge in deutscher Sprache, wobei Leutnant William H. Weller, ein Lehrer der Schule, als Dolmetscher fungierte. Die Transportschule, die hauptsächlich Offlziere und Unterofflziere für das Straßen- transportwesen ausbildet, erteilt unter anderem Unterricht in den Fächern Fahren, Verwaltung eines Fahrzeugparks, Repara- turen und Aufstellen und Führen von Last- wagenkolonnen, wozu praktische Kenntnis der Verkehrsregeln notwendig ist. Freitag, 5. September 1952 Ir 1 — Siegerwagen Nürburgring, von Le Mans und Bern in Mannhen 1 Die Daimler-Benz Aktiengesellschaft zeigt heute und morgen in einer Sonder — täglich ab 9 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit— auf dem Vorplatz des Rosegg. ſussen las gartens in einer Sonderschau sämtliche Modelle ihres Personenwagen-Produktionzp gend dare grammes, darunter den inzwischen auf Anhieb berühmt gewordenen Sportwagen SL, der bereits bei seinen ersten Starts den Sportruhm des Dreisterns erneut kestigg Werktag Kleine Chronik der großen Stadt Fraftfahrz Die weiteren Sieger. In Ergänzung unse- Mannheim, Kleiner Weidstückerweg, 0 enkluß ges res Berichtes über die Landesgruppen-Son- 77, Emilie Held, früher J 7, 24/25, jeu derzuchtschau für deutsche Schäferhunde, Baiersbronn, wird 79 Jahre alt. Elisabeh der zu einer Zeit erschien, da alle Einzel- Bürkel, Mannheim, Bürgermeister- Puch. Ergebnisse noch nicht vorlagen, teilen wir Straße 11, begeht den 81. Geburtstag. Ng Schwetz mit, das in der Junghundklasse(Rüden) mann Bausch, Geschäftsführer bel pm wetzine „Fant von der Badener Höhe“(Besitzer M. Singer-Nähmaschinen A. G., Mannheim, kam besucht. N Stephan, Lampertheim) mit „Vorzüglich“ 25. Geschäftsjubiläum feiern. Der über 9 lde Stadt und in der gleichen Klasse(Hündinnen) Jahre bei den Schwabennudel- Werken 3 weisen. „Alfa vom Wormser Weg“(Besitzer R. Diehl, Birkel Söhne, Endersbach bei Stuttgetz fremde ge Biblis) mit dem gleichen Prädikat ausge- tätige Heinrich Hannstein, früher Manz zeichnet wurde. Die Siegerhündin bei den heim, Seckenheimer Str. 89, jetzt Friedrich. N: Gebrauchshunden heißt nicht„Milda von feld, Neudorfstraße 38, vollendet das 50, le. der Walzbachquelle“, sondern„Kathi von bensjahr. schwett der Walzbachquelle“. Bei den drei Siegern 8. fuer Ne im Zuchtgruppen- Wettstreit(„Von der Nek- 22 2 8 karplatt“) handelt es sich nicht um Mutter, Ius dem Polizeibericht. Tochter und Sohn, sondern um drei Ge- a e schwister aus drei verschiedenen Würfen. Geweckte Lebensgeister. Um sich das Je in größe Für Freunde von Zierfischen. Am 5. Sep- beiter aus Speyer nachts von der Rhein- tember, 20 Uhr, im„Kleinen Rosengarten“, brücke in den Fluß. Im Wasser änderte g V6, 19 Versammlung des natur wissenschaft- aber seinen Entschluß und rief laut un lichen Aquarien- und Terrarien-Vereins Hilfe, Er schwamm ans Ufer, wo er aus den Vallisneria mit dem Thema Zierfischzucht Wasser gezogen wurde., Da er über Schm. und Vererbungsgesetze.— Am 7. September zen klagte, fand er Aufnahme im Kranken. im gleichen Lokal zwischen 9 und 12 Uhr haus. e Exhibitionist gefaßt! Seit einigen Moda Landsmannschaft Sudetenland: Am 6. Sep- war die Polizei hinter einem Unbekannten tember Monatsversammlung mit dem Thema her, der im Käfertaler Wald kleine Mädch „Lastenausgleich“ um 20 Uhr im„Kaiser- ansprach, sie durch Versprechungen zum 4. garten“. hören unzüchtiger Redensarten veranladh VdK, Ortsgruppe Innenstadt: Am 6. Sep- und aufforderte, mit ihm ins Gebüsch u tember Mitglieder versammlung im„Wart- gehen. Dabei betätigte er sich als Exhibl- burg-Hospiz“ um 19.30 Uhr. tionist. Durch Personenbeschreibung gelam DK- Abteilung„Grün-Weiß“ Schwetzin- es, als Täter einen 30jährigen Arbeiter fes. gerstadt. Am 7. September, 20 Uhr, Herbst- zunehmen. t 125 im n 805 3 5 Kind vier Meter gestürzt. Ein Vierjäht. Wir gratulieren! Karl Bechold, Mann- ger ließ auf dem Lindenhof seinen Drache heim, Almenstraße 26, wird 70, Martin Kunz, steigen. Als er dabei einige Schritte rich wärts lief, stürzte er in die 4,20 Meter tie liegende Einfahrt des Pfalzplatz- Bunker Flmspiegel Kamera und Kurbel:„Ich heiße Niki“ Ein Gründthema, haargenau geeignet, ein Denkmal süßen Kitsches zu werden, doch Drehbuch(Erna Fentschi), Regie Rudolf Ju- gert) und Paul Hörbiger endlich darf er mal wieder sein. Was er sein kann: ein gro- Ber Schauspieler) meistern diese Gefahr mit Gefühl für Verantwortung und Ernsthaftig- keit des Bemühens um die Gestaltung. Auf solider, handwerklicher Basis, ohne Risiko des Experimentes, ist ein Film entstanden, sauber und gradlinig, wohl kein Spitzen- werk mit aufgetürmten Problemen, aber ein weit über dem Durchschnitt stehender, oft besinnlicher Unterhaltungsfilm, der trotz- dem nicht darauf verzichtet. hie und da eine sich im Einzelschicksal darstellende Frage von Allgemeingültigkeit kurz anzublenden. Ein Film mit sehr viel menschlicher Wärme und Verständnis für menschliche Irrtümer. Mittelpunkt neben dem kleinen Niki(Claus Hollmann) in dieser Geschichte um ein aus- gesetztes Kind, das von seiner Mutter doch nicht aufgegeben wird, ist Paul Hörbiger nicht nur der Rolle nach, sondern auch da- nach, was er aus ihr macht. Hier wird ihm Gelegenheit geboten, ein Charakter und kein Typ zu sein. Seine Wandlungen durch das Bewußtlos und schwerverletzt wurde da Erlebnis mit dem Kind ist mit das Beste, Kind ins Heinrich-Lanz- Krankenhaus ge. Was wir von ihm bisher sahen. In weite- bracht. Der Junge zog sich einen Schädel ren Rollen Aglaja Schmid. Hard) Krüger, bruch zu und schwebt in Lebensgefahr. Erika von Thellmann und in einer vol! 5 endeten Charge Lina Carstens. mle Diebstähle bei Tag und Nacht. In dag Morgenstunden wurde von einem Unbekant Palast:„Palast-Hotel“ ten in der Oststadt ein Personenkraftwagn aufgebrochen und daraus ein Ersatzrad, el In diesem Schweizer Film wird um eine Reisekoffer mit Inhalt, zwei Schlafdechet spärliche Zentralhandlung ein solcher Kranz ein Regenmantel und zwei Kanister Beni brillanter Episoden gelegt, daß die Dürftig- gestohlen. Mit Erfolg„arbeitete“ auch el keit zur Tugend wird. Das Hinter-den-Kulis- Einbrecher, der am hellen Tage in der li. sen-Milieu eines großen Hotels, das— soweit nenstadt gewaltsam in einen Keller einse es ein Laie beurteilen kann— glänzend ge- und dem Eigentümer neun Flaschen Spif. troffen ist, tut ein Uebriges, um den Film tuosen und 40 Pfund Hartwurst stahl. aus der Masse herauszuheben. Es sind kleine chte eln Schicksale, die hier abrollen, aber mit einer Unangenehme Erfahrungen ma 4 1 solchen Wahrhaftigkeit gesehen, eingefangen Frau mit einem noch Unbekannten, 1 und dargestellt, daß sie„weltbewegend“ vor etwa 14 Tagen kennengelernt a werden. Ein Film mit Stars, aber kein Star- Weil seine Armbanduhr angeblich We kilm; jeder steht neben jedem und füllt seine pariert wurde, stellte sie ihm eine 91* Rolle so stark aus, daß es keine„Reihen- Herren- Armbanduhr zur Verfügung. 9 folge“ gibt, sondern eine überzeugende dem Tüchtigen sogar gelungen war, 11 Ensembleleistung. Wir seben Käthe Gold, Beschaffung eines Pelzmantels eine Ana Gustav Knuth, Paul Hubschmid, Claude lung von 70, DM zu bekommen, ene Farell und viele andere. Die knappe Regie er. Wie immer in solchen Fällen, 4 liegt bei Leonhard Steckel und Emil Berna die angegebene Adresse nicht, 90 da i — Namen, die es wert sind, im Gedächtnis Fall vorläufig unter„ungeklärt registris behalten zu werden. mle werden muß. 1 sondern höhnisch drohend schienen sie die Gefahr heranzuholen, als steckten sie in geheimem Bund mit jenen, die Tod und Verderben aus dem„heiteren“ Himmel schickten. Jenem Himmel, der für die, die zu ihm aufsahen, zu einem schicksalhaften Vor- hang geworden war, der den Tod verbarg. Die Heultöne waren in einem letzten Knurren erstorben. Und wieder war Stille, doch nun unterbrochen vom Trappeln ha- stiger Füße, vom Aechzen der widerwillig sich öffnenden Türen und vom Gemurmel der Schatten, die nun überall— wie in einer gespenstischen Prozession— zu den Luft- schutzräumen und Bunkern hasteten. Dann brach das Inferno los. Heulend schossen die Luftminen mitten hinein in die Straßen, auf die Häuser, wühlten sich in die weiche Erde der Rasenplätze. Das Zischen der Brand- bomben mischte sich mit dem Dröhnen der fallenden Mauern und der stürzenden Häu- serwände. Mitten in diesem Hagel höllischen Feuers und tödlichen Lärms rannten zwei Menschen um ihr Leben. Hand in Hand, warfen sich nieder, sprangen wieder auf und hasteten blindlings auf ein Haus zu, das im blendend weißen Schein einer Leuchtbombe vor ihnen lag. Sie hatten noch nach Hause gewollt. Daheim im Keller fühl- ten sie sich sicherer und dachten, daß ihnen dann, wenn sie zusammen waren, nichts geschehen könne. Das Haus war verlassen und auch in dem kleinen niedrigen Keller. den sie offen fanden, war niemand. Wieder ging langsam, wie neugierig, eine Leucht- bombe nieder und verbreitete ihr fahles Licht. Dann ein Heulen, als stürze der Him- —— mel selbst herab auf die gequälte Stadt— Still lagen sie nebeneinander. 4 und dann nichts mehr. Frauen. Kinder. Manche unkenntlich, 5 2 el brannt, manche in der Veperraschunk een eier een ee 170 Augenblicks noch die Hände schützend i sterbenden Mann, der monoton immer nur gie Köpfe haltend. War es das Ende fil einen Namen rief und eine Frau, von der Mannheim, wie viele dachten? Sie wüßte man nicht wußte, ob sie jung oder alt, schön Rien 88 nur ein Anfang gewesen wal. oder häßlich war, denn das Gesicht und die gi f 5 ück, klopften und Kleider waren grau von Staub und Dreck, 8 105. 17 5 hausten in den über dem einen Auge klaffte eine riesige e e Häusern und den schützen, Wunde und der linke Arm hing schlaff her- den Bünkert. Sie wollten dus Steg nich ab. Sie hatte sich mit Zähnen und Nägeln verlen 194 gingen den— Spüer tlg herausgearbeitet, um Hilfe zu holen und chen— Weg zum Bunker. Was zuerst lab ranmte wie von Sinnen die brennende Straße mendes Entsetzen gewesen war. wurde e. hinunter, ohne auf die Bomben zu achten, 5 je schrecklich“, als 2nd die noch immer links und rechts auf die 835.„ die Men Häuser fielen. Der ältere Herr, von dem sich 3 5 e 1 alles. Del K r b 5 en unter sich begrub. War den ge die beiden verabschiedet hatten, lag zu die- g September 1949 war der Beginn, ser Stunde mit weit geöffneten Augen und März 1945 das Ende. Es starben n dem verwunderten Gesichtsausdruck, den Viele in dieser Zeit und die Lebenden be⸗ Tote einer plötzlichen Katastrophe oft gruben iure Toten haben, unter den Trümmern eines Luft- Pas Leben geht weiter— 50 zac, e doch wohl? Die Toten kommen nicht wiel 4. auf 5. September 1943.„Die Bevölke- Nur manchmal, des nachts, 1 15 rung hatte Verluste“ hieß es im damaligen denen, die damals dabei waren 105 a 80 Wehrmachtsbericht.— Derselbe blauseidene sie an, stumm und vorwurfsvoll. Vente Himmel wölbte sich am Morgen über das, halten Zwiesprache:„Hast Du denn was einmal eine Stadt gewesen war. Doch sen, wie es war, als Du um 118 untet die Sonne vermochte die Wolken von glü- ranntest, als Du tausend Tode star benter⸗ hender Asche und Staub, von brennenden dem Geräusch der fallenden 72 7 dle Lagerhäusern und Straßen nicht zu durch- piche, als das Ticken des Dran nackte! dringen. Menschen mit Tüchern vor dem Zeit zwischen Dir und dem Tod i mm 11 Mund rannten durch die Trümmer. ein Zug Und wir schweigen. Es ist besser, 5 1 von grauen Gestalten schleppte sich die bleiben, denn wir sind ja 1 80 tra⸗ Straßen entlang in die Dörfer um Mann- stumm, wenn wir schreien sollten de un heim, und die Männer der Sanitätstrupps gen Blumen auf die Hügel derer, 11.0. IDEAL Milch EVG une uονεn s Veli e iG nN SSUTScS 1500 Feige hbell. N N 2,. . 2 8 sammelten die Verwundeten und die Toten, anklagen. 5 NESTIE Vopaiiglich zuim Neffe dd Nes celfs maschine mänernd ſrligen F. nch einer n dem gle zom 8. Zul Als in grand aus ien von 2 Die Krimi engeleitet, mn der gle lchrlässig Trandstiftt em ist. Urlaub Pforzhe ach die“ ane Fam m Kreis Lehrerin dag sie ih date vort Winged zehn Tage ben zu nehmen, sprang ein 29jähriger A. Jane nd nahm ummersck Wer Fg get Mel 80 hein idersch 8 Rote. tionspry. agen fesligg Werth das Le iger A. hein derte e. laut um Aus den Schmerz Tranken. Wochen eKanntel Mädchen zum An. ranladt büsch A Exhibl. g gelang iter fest ier jahti. Drachen te rück. leter tie Bunkers rde daz r. ſetten, machte sich der„Kurgast“ still 5 0 chweigend, ohne zu zahlen, aus dem Staube In aud nahm außerdem noch ein Fahrrad, den wekant mmerschlüssel und verschiedene Ge- Atwagel ſuchsgegenstände mit. Die von der Frau ad, ei angegebene Adresse in Karlsruhe stellte sich 1 e den Nachforschungen als falsch heraus. auch el n der In. einstieg. u Unsichtbare 8 Unsichtbare Augengläser ſte e des STSTEM VIMAX 11 werden von vielen 1000 20 Anpassungstag: Samstag, den 6. September Als für die 4 Amab, Anpassung 5 9 9 7 Mannheim, Ju f. 1 501 ER ESSGAS SE 8 0 A 4 2 2 Ecke Breite Str. stimmte Ugenoptiker 5 felefon 3 17 87 dab de glstrien—.—— e Männe, ch, ver- ung de nd über ade fil wüßten zen Wal. Iprsident alls, ger e Tagen einmal auf dem Felde zu tun MORGEN Seite u. 204 Freitag, 3. September 1952 — „Letzte Warnung“ an Verkehrssünder t(Weinstraße). Der Regierungs- 1 9 5 Pfalz hat den Verkehrssün- eine„letzte Warnung“ erteilt. In einem sten Appell!“ wird das Verantwor- 1 sgeküh! sämtlicher Kraftfahrer ange- 1 Die erschreckende Zahl der Ver- dweuntelle— viele darunter mit töd- 5 Ausgang— zwängen zu rigorosen labachmen. Die Gendarmerie wurde ange- jedem Fahrer ohne Ansehen der erson den Führerschein zu entziehen, bei zem eine Blutprobe einen Alkoholgehalt an mehr als 1,50 pro Mille ergibt. Die gehörde werde sich hierbei nicht von so- ielen Erwägungen oder von ungünstigen gus wirkungen auf die Berufs verhältnisse 8 betreffenden Verkehrssüaders beein- ſussen lassen. Die Unfälle seien überwie- end darauf zurückzuführen, daß der be- 0 te Fahrer unter Alkoholeinfluß stehe er zu schnell fahre. Die bevorstehende ſerbstzeit mit ihren Volksfesten, Kirch- gehen und sonstigen zahlreichen Gelegen- beiten zum Alkoholgenuß brächten in er- chtem Maße die Gefahr mit sich, daß Fafttahrzeuge von Fahrern unter Alkohol- antluß gesteuert würden. lesen, Besucher-Rekord Schwetzingen. In diesem Jahr wurde gwetzingen bisher von 430 000 Fremden heucht. Noch nie in ihrer Geschichte hatte de Stadt derart hohe Besucherzahlen auf- nupeisen. Im letzten Jahr waren 280 000 ſemde gezählt worden. Nächtlicher Fabrikbrand schwetzingen. In einem im Erdgeschoß gelegenen Packraum der Zigarrenfabrik ſugust Neuhaus& Co. brach in der Nacht um Mittwoch aus bisher ungeklärter Ur- ache ein Brand aus. Durch das Feuer wur- gen größere Vorräte an Zigarrenkisten und Atenbrettchen sowie eine Verpackungs- ſbenune vernichtet. Der Sachschaden dürfte mähernd 15 000 DM. betragen. Der Frei- ſullgen Feuerwehr Schwetzingen gelang es, uach einer Stunde den Brand zu löschen.— n dem gleichen Packraum war in der Nacht zom 8. zum 9. Februar dieses Jahres, eben- Als in den ersten Morgenstunden, ein grand ausgebrochen, durch den ein Scha- den von zirka 10 000 DM verursacht wurde. De Kriminalpolizei hat eine Untersuchung angeleitet, da nach diesem zweiten Brand n der gleichen Stelle der Verdacht grober Ichrlässigkeit oder gar der vorsätzlichen andstiktung nicht von der Hand zu wei- n ist. Urlaubsgast prellte Quartiergeber Pforzheim. Als recht verlustreich erwies ich die Aufnahme eines Feriengastes für ane Familie in der Gemeinde Langenalb m Kreise Pforzheim. Eine angebliche lehrerin aus Karlsruhe gefiel es so gut, daß sie ihre anfängliche nur auf zwei, drei 5 Vorgesehenen Ferien immer wieder Meilängerte. Als die Gastgeber nach vier- Ueber dus Problem der Homöopathie Auch sie ein Weg zur Gesundheit/ Weitere Ergebnisse des Deutschen Therapie-Kongresses Karlsruhe. Zum erstenmal wurde am Mittwoch im Rahmen der Deutschen Thera- Piewoche auf einem medizinischen Kongreß das Problem der Homöopathie erörtert. Der Präsident dieses Vormittags. Professor Dr. Grote(Glotterbad), der selbst kein Homöo- path ist, erwies sich als überzeugter Bahn- brecher einer Synthese von ärztlicher Wis- senschaft und Homöopathie. die beide weit- gehende Uebereinstimmungen aufweisen, weil beide Therapiearten den Persönlich- keitsbegriff in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen. Als Ergebnis der acht Referate ergab sich die Erkenntnis, daß die Homöopathie um 80 sicherer zu einem Resultat kommt, je indi- vädueller das Krankheitsbild gefärbt ist, und daß die chronischen Krankheiten günstiger homòopathisch zu beeinflussen sind als die akuten. Ferner wurde festgestellt, daß sich auch die homöopathischen Aerzte nicht ge- genüber der modernen Therapie verschlie- Ben. Professor Dr. Grote wies darauf hin, daß die homöopathischen Aerzte seit 150 Jahren die gleichen Medikamente verwen- den und daher über eine große Erfahrung mit diesen Medikamenten verfügen, wäh- rend die modernen Medikamente vielfach erst erprobt werden müßten. Er gab der Erwartung Ausdruck, daß auch die deut- schen Hochschulen allmählich von der Exi- Stenz der Homöopathie Kenntnis nehmen. Die Referate von Dermschöler(Karls- ruhe), Dr. Unseld(Stuttgart), Dr. Mezger (Stuttgart), Dr. Lennemann(Bochum), Dr. Dehler Freudenstadt). Dr. Schwarzhaupt (Köln), Dr. Ritter Rostock) und Dr. Schlütz Bremen) ließen bei den praktischen Aerzten den Wunsch aufkommen. tiefer in die Wege der Homöopathie einzudringen. Die Referate des Nachmittags waren der Therapie der Sportverletzungen und der Therapie der Formschwankungen gewidmet. Der Präsident dieser Vortragsreihe, Ober- regierungsrat und Obermedizinalrat Dr. Hamacher(Karlsruhe) forderte, daß der Sport, den er als besten Regulator der Ge- sundheit bezeichnete. wieder Ausgangspunkt Würdevoller Einfachheit und lebensfrohen Spiels werde. Eine plamvolle Leibeserzie- hung, ergänzt durch eine sinnvolle biolo- gische Lebensweise, leiste der Gesundheit und Gesunderhaltung wertvolle Dienste. Dagegen führten Ueberanstrengung und ein- seitige sportliche Tätigkeit zu nachhaltigen Schäden von Körper und Seele. Dem Arzt erwachse die Verpflichtung, sich als Berater und Helfer dem Leibeserzieher zur Seite zu Stellen. Professor Dr. Parade Neustadt/ Wein- straße) vertrat das System der Oekonomie im Sport und forderte ein sinnvolles Trai- ning. Professor Dr. Hochrhein(Ludwigs- hafen) behandelte Kreislaufprobleme beim Sport und erinnerte daran, daß das Training kräftige. Untätigkeit aber schwäche und Ueberlastung schade. Professor Dr. Zuk- schwerdt(Göppingen) und Professor Dr. Ostertag(Tübingen-Lustnau) befaßten sich mit den Sportschäden des Nervensystems, der Wirbelsäule und der Schädeldecke und der Vielfalt der hier möglichen Verletzun- geri. Dr. Peter Karlsruhe) führte den Lei- stenschmerz der Fußballspieler auf die Be- enispruchung der Vertragsspieler zurück, die hart an die Grenze der Ueberbean- spruchung heranreiche, die zu Skelettschã- den führe. Dr. Baumann(Stuttgart) zeigte, wie insbesondere das Knie im Sport viel- fach überbeansprucht werde. Aus allen Referaten ergab sich die Fest- stellung, daß der Leistungssport im all- gemeinen an das Skelett und die Bewegungs- apparatur so hohe Anforderungen stellt, daß er nur eine bestimmte Zeitlang getrie- ben werden kann, und daß sich dann nicht zu umgehende Verletzungen einstellen, ohne daß sie der Gesundheit im allgemeinen zu schaden brauchen. Die akuten Ernährungsstörungen im Saug- Iingsalter hätten durch neue Erkenntnisse und Medikamente in den letzten Jahren viel von ihrem Schrecken verloren, wurde auf der 52. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde in Bayreuth fest- gestellt. Dadurch sei die Säuglingssterblich- keit, die in und nach dem Kriege zugenom- men hatte, erheblich gerabgesetat worden. Die„Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Aerzte“ hält vom 21. bis 25. September unter Vorsitz von Nobelpreisträger Profes- sor Dr. Adolf Butenandt, Tübingen, in Essen eine Fachtagung ab, zu der zahlreiche Wis- senschaftler des In- und Auslandes erwartet werden. Umanerkennung der Renten zu 80 Prozent erledigt Zahlungen nach Teuerungszulagegesetz sollen baldmöglichst erfolgen Stuttgart. Der aus Vertretern der Kriegs- opfer verbände, der Fürsorgebehörden und der Krankenkassen bestehende Beirat des Landesversorgungsamts für Nordwürttem- berg Nordbaden und Süd württemberg Hohenzollern beschäftigte sich dieser Tage mit dem gegenwärtigen Arbeitsstand der Versorgungsämter im Bereich des Landes- versorgungsamtes. Wie das Arbeitsministe- rium mitteilte, ist die sogenannte Um- anerkennung der Renten nach dem Bundes- versorgungsgesetz soweit fortgeschritten, daß Besatzungsgeschädigte fordern volle Entschädigung Entschließung des Landesverbandes Württemberg an die Bundesregierung Stuttgart. Der Landesverband Württem- berg der Besatzungs verdrängten und Besat- zungsgeschädigten forderte in einer Ent- schließung an die Bundesregierung die so- kortige Wiederherstellung ihres verfassungs- mäßig garantierten Eigentums und ihrer Bürgerrechte sowie volle Entschädigung nach deutschem Recht für die entstandenen Schäden. Außerdem wurde die Bundes- regierung ersucht, den Artikel 48, Absatz 1, des Deutschland- Vertrages, der die un- anfechtbare Verlängerung der Beschlagnah- men um ein weiteres Jahr vorsieht, abzu- lehnen. In der Entschließung wurde außer- dem erklärt, daß die Bürgerpflichten von den Teilnehmern der Kundgehung erst dann anerkannt würden, wenn ihre Bürgerrechte vollständig wiederhergestellt seien. Eine weitere Entschließung richtete an die Regierung der Vereinigten Staaten einige Fragen nach dem Recht. auf das sich die in den Jahren 1945 und 1946 ausgesproche- nen Beschlagnahmungen und die Austrei- bung von dreieinhalb Millionen Deutscher gründe. a Dr. Badendieck, stellvertretender Vor- sitzender des Landesverbandes Hessen, be- zeichnete die Haltung gegenüber den Besat- zungsgeschädigten als Bruch des Völker- rechts, der Menschenrechte und des Bonner Grundgesetzes. Er forderte von den Anwe- senden die entschiedene Ablehnung des Deutschlandvertrages und des bevorstehen- den Bundesleistungsgesetzes. Der Vorsit- zende des Landesverbandes Württemberg, F. Wacker, verwahrte sich besonders gegen die geringe Nutzungsentschädigung und gegen das Fehlen jedes Einspruchrechtes, wodurch die Besatzungsgeschädigten„hinter die Mörder eingereiht“ seien. Dr. Spengler vom Landesverband Bayern empfahl als Gegenmaßnahmen Sitzstreik vor den Woh- nungen der Besatzungsangehörigen sowie Steuerstreik und verlangte Neuwahlen für durchschnittlich mehr als 80 Prozent, bei einem Versorgungsamt sogar mehr als 90 Prozent der Renten umgerechnet sind. Die restlichen Fälle würden bis Ende Sep- tember, spätestens aber Ende Oktober, im wesentlichen erledigt sein. Durch Ausgleichsmaßnahmen zwischen den Versorgungsämtern soll die Bearbei- tung der noch vorliegenden Rückstände ge- fördert werden. Die Zahlungen nach dem Teuerungszulagegesetz werden, wie das Ministerium ferner bekannt gab, sobald wie möglich erfolgen, vor allem an größere Familien. Die Astronautiker im Schwarzwald Stuttgart. Die Teilnehmer am dritten internationalen astronautischen Kongreß, die sich auf ihrer Tagung in Stuttgart mit allen Problemen der Weltraumfahrt, mit Groß- raketen, Gravitationsgesetzen und auher- irdischen Kreisbahnen befassen, haben sich am Mittwoch mehreren Omnibussen und anderen Erdfahrzeugen anvertraut und sind zu einem Ausflug in den Schwarzwald ge- fahren. Sie wählten sich Wildbad und Freu- denstadt als Ausflugsziele. Am Donnerstag und Freitag werden die Tagungsteilnehmer wieder in Stuttgart zu 20 wissenschaftlichen Fachvorträgen zusammenkommen. Kardinal Micara besuchte Konstanz Konstanz. Kardinal Clemente Micara aus Rom weilte dieser Tage nach einem Besuch des Klosters Hegne kurze Zeit in Konstanz, Wo er sich u. a, das Münster zeigen ließ. Der Kardinal, der Protektor der Kreuz- schwestern ist, hatte das Provinzhaus in Hegne am Bodensee und das Grab von Ul- rika Nisch besucht, die selig gesprochen werden soll. ö Keine Sonderbriefmurke für Kriegsgefangene Göppingen. Der Verband der Heimkehrer, Kriegsgefangenen und Vermißgten- Angehöri- gen wendet sich in der Septemberausgabe seines Organs„Der Heimkehrer“ gegen das Bundespost ministerium, weil es einem An- trag des Verbandes, eine Sonderbriefmarke kür die Kriegsgefangenen herauszubringen, nicht entsprochen hatte. Auch der Bundes- präsident und Bundesvertriebenenminister Dr. Lukaschek hätten sich vergeblich in die- ser Angelegenheit bemüht. Der Verband erinnert daran, daß zahlreiche europäische Länder, darunter Belgien, Frankreich, Oesterreich, Jugoslawien und Polen, schon Briefmarken zu Gunsten ihrer Kriegsgefan- genen herausgegeben haben. Alle vom Bundespostministerium für die Ablehnung angegebenen Gründe könnten nicht aner- kannt werden, da im Laufe des Jahres zahlreiche Sonderpostwertzeichen für àhn- liche Zwecke herausgebracht worden seien. Kriegsgefangenen-Ausstellung verlängert Stuttgart. Die Ausstellung Kriegsgefan- gene reden“, die anläßlich des evangelischen Kirchentages auf dem Gelände des Höhen- parks Killesberg in Stuttgart eröffnet wurde, ist bis einschließlich 7. September verlängert worden. Während des Kirchen- tages wurde die Ausstellung von etwa 20 000 Menschen besucht. Einbrecherbande festgenommen Karlsruhe. Eine fünfköpfige Einbrecher- bande— darunter eine Frau— konnte von der Karlsruher Kriminalpolizei festgenom- mer werden. Die Täter hatten es in der Hauptsache auf die Tageseinnahmen von Einzelhandelsgeschäften abgesehen, wobei sie in der Regel auch erhebliche Mengen von Tabakwaren und Spirituosen mitmnah- men. Bei mehreren Kircheneinbrüchen hat- ten sie die Opferstöcke aufgebrochen und ausgeraubt. 22 Einbrüche nachgewiesen Offenburg. Der vierköpfigen Einbrecher- bande, die— wie gestern gemeldet— in Offenburg festgenommen wurde, sind bis jetzt 22 Einbrüche in Büroräume nachgewie- sen worden. Die Offenburger Kriminalpoli- zei nimmt jedoch an, daß die Bande, die Panzerschränke mit Sprengstoffen zu öffnen pflegte, insgesamt etwa 40 Einbrüche began gen hat. Aus München, Augsburg, Schles- wig-Holstein, Braunschweig, Lüneburg, Kon- stanz und Friedrichshafen liegen Meldungen über 20 Einbrüche vor., bei denen die Täter die Panzerschränke auch mit Sprengstoffen geöffnet hatten. Im allgemeinen ist der Schaden an den gesprengten Kassenschrän- ken größer als die Beute, die den Dieben in die Hände gefallen war. Zuchthausstrafe für Leiter einer Rentenstelle Konstanz. Wegen fortgesetzter Urkun- denfälschung und Betrugs verurteilte die Große Strafkammer Konstanz einen 58jähri- gen Postsekretär zu 30 Monaten Zuchthaus 5 und Aberkennung der bürgerlichen Ehren- rechte für drei Jahre. Der Verurteilte hatte in seiner Eigenschaft als Leiter der Renten- stelle Konstanz von September 1949 bis Februar dieses Jahres insgesamt 30 000 DM unterschlagen. Das Geld hat er angeblich in Gaststätten veriubelt. 2 S TEIIEN. AN SFEBOTIE den Bundestag. getragen OFENFACHMAMN von einer Ofenfabrik als UERTRETER gesucht. haben, bevorzugt. den Unterlagen unter Nr. P 50677 an den Verlag. Herren, die ihren Sitz in Mannheim Bewerbungen mit entsprechen- U E eK KUfkE Fur strebsams U. erfolgoewonnte Privatverkäufer dchlafzimmer echt afr. Birnbaum beften. aus: Schrank 200 em, 18 mit zteilig. Spiegel 3 Clas, 2 Betten 1 x 2 m, achtschränke mit Glas 675. Din Teilzahlung gestattet! a Neuer Megplatz-Bunker inter- der Hauptfeuerwache — Sc Kleiderschränke ab 95.— DM. MGBEL-WIL D, Alter Meßplatz-Bunker(Teilzahlg.) Klaviere/ Flügel neu u. gespielt. in großer Aus- Wahl Bequeme Raten! Atoll. 2 270 6 4. 12 Büchsenschließ maschine preisw. zu verkaufen. Kohl, Waldhofstraße 85. Schreibmaschine für 150, zu verkf. A 01228 1. V. Adr. einzus. u. Nr. Adler-Hanhmaschinen günstige Zahlungsbedingungen, eigene Reparaturwerkstätte. Seb. Rosenberger& Sohn Augartenstraße 13. Telefon 4387 35. Hole rschreinmascnine mit monatlichen Raten von 28,— DM sOfort lieferbar belenin Fahlhusch „ 1(86 reite s tree Stromaggrezat W., f. Siedler geeign., zu verk. Mannh. Telefon 3 13 40. Mannheim, P 3. 9. bietet sich Gelegenheit zur Gründung einer 12 la Existenz Erstklassiger Markenartikel/ Hohe Provision/ Sofort. Auszahlung Einarbeitung durch Fachkräfte. Vor zustellen: Nürnberger Bierstuben, Breite Str., K 1, 5b, Nebenzimmer, am Samstag, 6. 9. 52, von 9 bis 11 Uhr Biete gute Verdienstmöglichkeit. Für Einarbeitung w. gesorgt. Vor- P grlekte Hausgehlifin zustellen: Vorm. 9—12 Uhr Direktor Hans Gärtner. Taftersalistraße 127. Aq Set, f. Nr. 2 30701 158 Verl. zunger Bäckergeselle sowie ein Lehrjunge für 1. Oktober gesucht. Kost u. Wohnung im Hause. GEORG MULLER Bäckerei und Konditorei, Viernheim Hessen, Jägerstr. 5 Rrattiahrer 2 Saen. gesucht. Näheres 8 2, 10, Laden. Wäscherei sucht Hemdenbüglerin Angeb. unt. Nr. P 01239 an d Verl. (1. bis 3. Gehilfenjahr) per so- fort gesucht. Ang. u. Nr. P 50754 an d. Verl. Fahrrad-Grofhandlung i. Raum Heidelberg sucht Laberist u. Verhäuler mit Führerschein. Nur Herren, die jahrel. Bran- chetätigkeit nachweisen, finden Industriewerk in Mannheim- Neckarau sucht zum baldmögl. Eintritt Berücksichtigung. Ang. u. Nr. P 507052 an d. Verl. Wur⸗ taufschnittmaschine neuwert., zu verkaufen. Preis 150, DM. Rheinlandhaus, M 7. 14. Für größere Gaststätte Neubau, im Zentrum der Stadt Ludwigshafen am Rhein Stenotypistin die in der Lage ist französ. Korrespondenz zu Übersetzen und evtl. auch etwas englische Sprachkenntnisse besitzt. Angebote unter Beifügung von Zeugnisabschr. u. P 50676 a. d. V. CHUHFHN 15 ed kN, bER IM SEREUF let Sent odd streut ScHuHHAUs 2fl. Gasherd 2 Betten, Nußb., m. Polst.- u. Pat. Rost, 1 Waschtisch 20, 30,—, 1 Büfett, 135 cm. 120,—, 1 Ausz. Tisch(Eiche), 4 Stühle 40. 1 Kü. Schrank 60, 1 Tisch, 4 Stühle. 1 zu verk. 15-19 Uhr. Kepplerstr. 32, 2 Treppen rechts. 1 Vertiko 15, weg. Haush.-Aufl. gesucht. Fertigstellung Frühjahr lang, poliert, nb. 11. fanken-Passahe LI. I Wenig gespielter, tonschöner 9 Blüthner- Flügel 501 modern. Heckel uchüge Pächter Totalgeschädigte bevorzugt. Ang. u. Nr. P 50673 an d. [ raufesksuc s Guterh. Bettcouch od. Bett m. Matr. 100 br., ges. Ang. u. 01161 a. d. V. Klavier, gebr., bis 350, DM, bar ges. Angeb. u. Nr. P 50672 an d. Verl. 1953. Verl. DLetesttictsu ned Pfänder- Versteigerung. schwarz, hochglanz preisgünstig. Mannh., O 3. 1 Telefon 4 12 16 gesucht, Telefon 43421. Halbtagesmädehen nach Käfertal ge- sucht. Adr. einzus. u. A 01241 1. V. Jung., ehrl. Frl. zum Bedienen u. Ailühnite im Haushalt für Café sof. Die Pfänder, Pfandscheinnummer 37 454 bis 38 864. werden am Diens- tag, dem 16. 9. 52, ab 9.30 Uhr, ver- steigert in Mannheim, Schwetzinger Str. 103. Letzter Tag der Einlösung/ Verlängerung: Samstag, 13. 9. 1952. Leihhaus E. Witt, Mhm., K 3, 10. V 1356 GROSS FORMAT SNN SS SSS 1 8 8 3 1 8 8 8 e 8 3 25 e a 5 3 8 1 8 3 2 8 3 8 8 2 3 N K 4 Seite 8 MORGEN Ein Hochfest des Pferdesportes und der reiterlichen Wettbewerbe Halionate Elite startei im Hlannlieime- Jurnie- Sieger von Aachen, Ludwigsburg und Tübingen kämpfen in der 3. Veranstaltung des Reitervereins(11.—14. Sept.) gestattet. Das erwartete Echo tolg des Turniers gesichert ist. Mannheim hat in der Vergangenheit schon manches Hochfest des Pferdesportes und der xeiterlichen Wettbewerbe er lebt. Tradition— stolz aber auch darauf, daß sie nun in einer Art und Weise fortgesetzt Wird, die auf dem Geblet des Turnier sportes alles bisher Dagewesene übertrifft. Ohne Superlative: Die Tage vom 11. bis 14. September in der nächsten Woche bringen das größte Reit-, Spring- und Fahrturnier, das Mannheim jemals geschen hat. 22 Konkurrenzen sind mit über 20 00% DM an Geld- und Ehrenpreisen aus- t ist nicht ausgeblieben: Turnierställe haben Nennungen für 250 Pferde abgegeben. Dieses Ergebnis recht- kertigt— da in den schweren Kon kurrenzen erstklassige Pferde und Reiter ihre Kräfte messen— jetzt schon die optimistische Behauptung, daß der sportliche Er- Wir dürfen stolz sein auf diese große Etwa 100 Besitzer und Wundert es irgend jemand, daß ob solcher Zahlen einigen Wackeren Männern und Vor- standsmitgliedern des Mannheimer Reiter- vereins zur Zeit der Schädel brummt. Arbeit, Arbeit und nochmals Arbeit, bis hinein in die tiefen Nachtstunden, lautet zur Zeit die Parole im Büro des Vereins draußen., an der Renn- Wiese. Aber wem ist schen irgend etwas zu- viel, wenn es darum geht, unser aller Liebe zum Pferd, diesem edlen und treuen vier- bemigen Kameraden des Menschen zu be- weisen! Für das große Turnier hat die Leitung der land wirtschaftlichen Ausstellung„Südwest“ auf dem Flugplatzgelände bei den Ausstel- lungshallen einen Turnierplatz errichtet, des- gen Tribünen, die teilweise überdacht sind, rund 10 000 Zuschauern Platz bieten. Groß- zügige Beleuchtungsanlagen werden es ge- statten, daß einige der hervorragend besetzten Konkurrenzen(Jagdspringen) in den Abend- stunden bei Scheinwerferlicht ausgetragen werden. Ein Blick in die Ausschreibungen verspricht ein großartiges Programm: Die Prüfungen der ersten Klasse, der Kategorie A,. bringen neben Eignungsprüfungen für Reit- und Jagdpferde Dressurprüfungen, die erheb- ehe Anforderungen stellen(Kl. L und 8). Zwei Jagdspringen der Kl. L, ein Jagdsprin- gen und ein Zeitjagdspringen-M und sogar ein Springen-Sa, sowie ein Amazonen-Sprin- gen dürften Höhepunkte des Turniers wer⸗ den. Die gleichen interessanten Prüfungen auf nicht ganz so schwierigem Parcours bringen die Leistungsprüfungen der Kategorie B, bei denen zusätzlich neben den Turnierreitern auch unsere ländlichen Reiter und Junioren zum Zuge kommen. a elbstverständlich gilt das besondere Inter- esse der Pferdesportfreunde dem„Material“, das an den Start kommen wird. Aber auch für den Laien wird es nicht uninteressant sein, zu hören, daß unser Olympiareiter Klaus Wagner, der in der schweren Military in Hel- sinki so ehrenvoll abschnitt. drei Pferde nach Mannheim bringen wird. Die bereits bekannte Super- Sportfamilie Wagner, Offenbach, kommt mit sechsfachem Aufgebot. Pbenso viele Nen- nungen hat Rolf Bartels, Balingen, abgegeben, darunter den Seriensieger„Konus“, Der be- kannte Frankfurter Turnierstall v. Kaik hat unter vier Pferden den M-Sieger„Burggraf“ gemeldet, während Frau Richter-Wehrle(Tü⸗ bingen), eine der ersten Amazonen Deutsch- lands, mit Simson“ antritt. Der Stall Kamax, aus dem das berühmte Pferd Trux v. Kamax fleckarau und Jeudenheim vor schieren Spieten Vor ersten Punktverlusten der Spitzenreiter in der 2. Liga Süd? Nur drei Vereine: Darmstadt 98, ASV Cham und Jahn Regensburg weisen in der I. Divi- sion des Südens nach zwei Spieltagen noch keine Minuspunkte auf, während 88 V Reutlin- gen und ASV Feudenheim als einzige Klubs noch keinen Pluspunkt erringen konnten, Dies könnte aber nach dem 7. September anders aussehen. Die drei Spitzenmannschaften müs- sen nämlich reisen und ihre Gegner haben sich vorgenommen, mindestens ein Unentschieden zu erzwingen. Die beiden Schlußlichter Feu- denheim und Reulingen wollen auf eigenem Platz zu ihren ersten Erfolgen kommen. Im Mittelpunkt der Spiele dürfte das Treff- ken vor den Toren Heilbronns zwischen Union Böckingen und dem derzeitigen Spitzenreiter SV Darmstadt 98 stehen, Der Ueberraschungs- sieg des Neulings Union Böckingen beim VfL. Neckarau wird dieser von Ludwig Tretter trai- nierten jungen Elf das nötige Selbstvertrauen gegeben haben, Es scheint nicht ausgeschlossen, daß die Darmstädter die ersten Verlustpunkte hinnehmen missen. Auch die beiden anderen noch keine Minuspunkte aufweisenden Mann- schaften von ASV Cham und Jahn Regensburg werden es sehr schwer haben, ihre„weiße Weste“ rein zu halten. Zweimal blieb Hessen Kassel über Cham im letzten Jahr erfolgreich. Jahn Regensburg ist beim SV Wiesbaden zu Gast, Im Vorjahr trennten sie sich zweimal Unentschieden. Enttäuscht hat bisher das Ab- schneiden der beiden Ex- Oberligisten Schwaben Augsburg und VfL Neckarau, denn in den bei- den Treffen haben ihre Stürmer noch keine Tore schieben können, Bereits am Samstag stehen sich der Karlsruher FV und der VfL Neckarau gegenüber. Keine leichte Aufgabe für die Mannheimer, ihren etwas ramponierten Ruf wieder herzustellen, Aber vielleicht ent- täuscht die Elf ihre Anhänger nicht und wächst über sich selbst hinaus, Daß sie das kann, Wissen Wir, Das einzige Fußballspiel am Sonntag in Mannheim ist die Begegnung ASV Feuden- heim gegen Bayern Hof. Hin schwerer Gegner Für die AS Vier. Aber zu Hause entwickeln sie — großen Kampfgeist. Ein Unentschieden sollte mindestens bherausspringen. II. Liga süd; Karlsruher FV— VfL Neckarau (Sa.), Union Böckingen— Darmstadt 98, Hessen Kassel— ASV Cham, SV Wiesbaden— Jahn Re- gensburg, SSV Reutlingen— 1. FC Pforzheim, Schwaben Augsburg. I. Fd Bamberg, Freibur- ger Fe— 04 Singen, TSV Straubing— ASV Dur- lach, ASV Feudenheim— Bayern Hof. stammt, hat genau wie die bekannten Turnier- ställe Fertel, Pirmasens, Heidkamp, Köln, V. Feilitzsch, München, Pepper, Berlin, Mer- ten, Köln und v. d. Schulenburg zahlreiche Pferde und Reiter genannt. Und ebenso selbst- verständlich ist, daß in den Nennungslisten kaum ein Reiterverein der Gebiete Pfalz, Baden, Hessen und Württemberg, einschließ- lich unserer ausgezeichneten ländlichen Ver- eine links und rechts des Rheins, fehlt. Ein glänzendes Hauptprogramm erfordert ein vorzügliches Rahmenprogramm: Das Lan- desgestüt Marbach wird mit acht rassigen Hengsten und vier Araberstuten, gemeinsam mit der Reiterstaffel der Pollzel, dafür sor- gen, daß die Pferdeschaubilder das Publikum genau so begeistern wie die sportlichen Kon- kurrenzen, Zum ersten Male wird dabei die Polizeistaffel ein sogenanntes Puschballspiel (Fußball zu Pferde— der Ball ist eine Rie- sen-Kugel“!) vorführen— ein Spiel das nicht nur viele Lachtränen, sondern auch Begei- sterung ob der Geschicklichkeit auslösen wird, die Relter und Pferd dabei entfalten. Turnierprogramm der einzelnen Tage, Be- setzung und Ablauf der einzelnen Konkur- renzen— auf diese Details werden wir in den nächsten Tagen noch zurückkommen. Heute nur soviel: Mannheim steht ein Groß- Ereignis in jener herrlichen Sportart bevor, die nicht zuletzt durch das überraschend gute Abschneiden unserer Olympiareiter großen Auftrieb erfahren hat. Es sind die Sieger der 30 000-Besucher-Turniere von Aachen, Wies baden, Tübingen, Ludwigsburg, Düsseldorf und Warendorf, die in Mannheim antreten. Sie verpflichtet zu haben— dafür weiß un- sere Sportstadt dem Reiterverein Dank! H. Schneekloth Die Bälle pfiffen nur so übers Netz Wellklasse-Jennis: Gonzales und Budge Ein Name allein— der von Donald Budge — hätte genügt, um die Freunde des weißen Sports zu elektrisieren, Daß es dann gleich drei große Namen(Budge, Gonzales, Segura) und vier gute Spieler waren(auch Peals war be⸗ achtlich), die sich gestern in Bad Dürkheim vorstellten, war um so erfreulicher. Weltklasse Tennis hatten wir angekündigt— Weltklasse- Tennis wurde geboten. Dies, obwohl es„nur“ Schaukämpfe waren, und sich vor allem Gon- zales, der Weltranglisten-Erste von 1949, gegen Peals bei seinem 6:3, 7:5-Sieg nie auszugeben brauchte. Sie zischten, sausten, segelten, flogen, roll- ten und kullerten über das Netz— die Bälle. Keine Variation, angefangen vom langen Grundlinienschlag über den Drive, den Cross, den Stop-Ball, den„Schnitzler“, den Lob und den Schmetterball, die nicht in vollendeter Form vorgeführt worden wäre. Wie„Kano- nenkugeln“ krachten die Service-Bälle ins geg- nerische„Geviert“. Bestechend, wenn Gonzales noch Spiele machte, nachdem er Peals auf 0:40 hatte ziehen lassen. Großartig auch die Tak- tik des Aufplacſerens, die Budge(etwa gleich- altrig mit v. Cramm)) demonstrierte. Nicht nur dle langen Hosen, auch sein Stil ähnelt dem unseres Spitzenspielers. Es ist ein Uebergang zwischen dem alten,„seriösen“ Spiel und dem ungestümen modernen Angriffstennis, das vor allem die beiden Mexikaner Richard Gonzales und Pancho Segura vorführten. Hier wieder- um imponierte vor allem Pancho(hat Beine wie ein Gaucho), wenn er seine Beidhand- Rück- und Vorhandbälle losdonnerte. Dabei schlug er manchmal zu wie ein kanadischer Holzfäller mit seiner Axt. Steht der enorme Kräfteverschleis dieser Schläge in gesundem Verhältnis zum erzielten Schnelligkeitseffekt? Cewiß, denn diese Schläge waren es, mit denen der„Voungster“ Altmeister Budge, nach dessen 5:2-Führung, noch mürbe machte und 7:5, 6:4 besiegte. Glänzender Abschluß war das Doppel „Braun gegen Weiß“, Blitz-Flugball-Duelle am Netz, Lobs und Schmetterbälle n fünf- und sechisfacher Serie sowie Zahlreiche raffinierte Paßbälle begeisterten immer wieder die Zu- schauer. Nachdem Richard und Pancho den ersten Satz 416 abgegeben hatten, gelang auch hier der„Jugend“ im Endspurt mit 7:5, 8:6 der Sieg. Gewif: die großen Könner aus Amerika, Mexiko und Australien haben in Bad Dürk- heim nicht in jeder Spielphase das Aeußerste gegeben. Dennoch war ihr Spiel eine wunder- volle Werbung für den weißen Sport— eine Werbung in geistvollem Stil gespfelt, nicht in jenem primitiven Tennisstil, den man heute selbst in großen Kämpfen nur allzu oft sieht.-kloth Tennis-Mannschaft gegen Italien Für den Tennis-Länderkampf gegen Italien vom 12, bis 14. September im Wiesbadener Nerotal hat der Deutsche Tennis-Bund seine Mannschaft nominiert. Der nationale deutsche Meister Ernst Buchholz(Kön), sein Klubkame- rad Engelbert Koch, Karl- Heinz Sanders (heine), Richard Bauer(Nürnberg) und Rolf Göpfert Düsseldorf) sowie die nationale deut- sche Titelträgerin Erika Vollmer-Obst Ham- burg), Inge Pohmann Düsseldorf) und Frau von Gerlach(Wiesbaden) wurden aufgestellt. Für den Herren-Länderkampf gegen Oester- reich aus Anlaß des 50jährigen Jubiläums des Oe sterreichischen Tennis-Bundes vom 19. bis 21. September in Wien wird der DTB seine Auswahl aus den in engerer Wahl gezogenen eee Buchholz, Göpfert, Koch und Sanders reffen. Am Wochenende werden in Hagen die deut- schen Volksturnmeisterschaften ausgetragen. In ihrem Mittelpunkt steht die Deutsche Turn- vereinsmeisterschaft DTV). Obwohl gerade diese Titelkämpfe erst nach dem Kriege ge- prägt wurden, gehören sie heute schon fest zum Jahresprogramm der Turner. Bester Be- weis hierfür ist die Teilnahme von rund 300 Turnern und Turnerinnen, An der im Mittelpunkt stehenden DTVM sind Vereine aus allen 16 Landesverbänden beteiligt, an der Spitze München 1860(u. a. mit Gerd Luther) als Titelverteidiger. Der Meister von 1950, KSV Hessen Kassel, die Kölner Tur- nerschaft 1943(u. a. mit Dichut), Osc Schü- neberg- Berlin, TSV 46 Mannheim, eee eee ee eee eee JU 1846 lia in agen eine Canes Wochenende bringt gut besetzte Volksturnmeisterschaften Freitag, 5. September 1952 Nr 10 — Ben Aleiba geschlagen„Jon be Das war in Fürtk. Bei ein, a taufe. Mitten auf dem Startplalz wi ſorelcht Is nette junge Dame vor den staunende Vor eir schauern plötzlich ikre hauchdünnen f. uns- We lonstrümpfe aus. Zwei Männer dc neun blitzschnell daraus einen Strick mi en 6 Dabe zie das Drahtseil der Winde verih Aaſtatt Da Und dann wurde der 140 ſeg sehwere gun Minister mit dem 70 g wiegenden Pilolen 5 nase der Luft gezogen. In 500 m Höhe wl 15 alle n Draktseil-Perlon- Strick ausgeklinkt* Stellen Akiba war geschlagen: Das War noch 10 etürztle dagewesen uch el Der Reporter versichert: fur dies 1 4 mehr! dung erhält er von keiner Strumpf n einen Pfennig. Und sie ist trotzdem 000 3 3 1 en. 1 Keine Starterlaubnis für Belgien, Jie wie für Der belgische Leichtatkletig. pen Weigert sich, Starterlaubnis für Rel jer Herbert Schade zu erteilen. Erl Kür. Das nach dem Kriege verhängte Starte puhte 105 für deutsche Athleten bestehe W dung kes vor, An die Aufhebung der Bestimmung usgabe vorlauſig noch nicht gedacht, All csgewer! at folgen E 8 Schade war von einem Brüsseler eingeladen worden, am 20. Septem) einem 5000 m-Lauf gegen Gaston gel zutreten. Dieses Matech fallt nun ins Ein gewisser Grad von Weltfrenh kann unter Umständen gane Teiavoll Oft aber grenat er auch ans Absurde 10 der i Weiß, daß chan gn zwei Jahren deutsche Renn in Bat. nat fort starten? werde ae ee Ein„freundlicher“ Empfang, J mir av Stekerweltmeister Adolphe Per n lasse (Belgien) wurde in Antwerpen nch g 1 freundlich empfangen. Zu einem Engl ſuter Koll im Stadthaus benutzte er die Straß 0 Bel ein und wollte dort, da er kein Klei sich i i We atte, mit einer Tausgend-Frane. t u beahlen. Der Schaffner lehnte die g 1 nahme eines so hohen Geldscheines ab ein keres bar auch nicht au bewegen, Nane mlt hatte Adresse des Passagiers entgegenzunenng Stellen Vielmehr ließ er die Bahn vor einer bal enem Spa zeithache anhalten und rief Folizisten ge ehem Atte bei, die den Weltmeister recht Ansanft che Bandi die Wachstube beförderten. Erst dei der g. ich al schließenden Vernehmung konnte sieh dh un Weltmeister richtig ausweisen, In etwas gh. 8 gerissenem Zustand und mit halbsti Verspätung erschien„Dolf“ gann bor in ler Konku Stadlvätern. 4 Musik v Höflicnkeit ist eine Zier, geht es ohne inr MT Stuttgart, Bremen 1860 un ane ver haben neben den Nrünchnern 6 fate Jed Aussichten. Zur Deutschen Turnvereinsmeisterzeuh ndlich!“, möchten wir vor allem bemerken, daß der 80 Iekren als i 46 Mannheim, der bereits im Vorjahr einn hertet hät achtbaren Platz belegte, eine große Ueber, ten wollen raschung schaffen könnte. 0 Adalbert Didchut ist wiederum Pavorlt fin, daß d den Deutschen Zwölfkampf. Ohne die be eflogen kannten Kunstturner, die bei der Zusammen Bei d setzung dieses Wettbewerbs aus je vier ih 1 1 75 nerischen, volhsturnerischen und leichtathle, de lache! schen Uebungen keine großen Chancen hät lerdings Wird der Juniorenmeister Kiefer, Lande e en g 50 leinande der stärkste Gegner sein. 1 eier sroße Anelran gn. bestätist die Güte und die niedrigen Preise. f 5 1 W 3 g ö Immab.-Aflöller A nhauszelte mit fest, Gummiboden, neu. DM 43. Amieitia“- Gaststätten NANNAE IN Viele Sorten U 2 elne stets preiswert Luftmatratzen, äußerst stabil— einfaen M 26,50 95 TEL. 4 34 38 1. H. Fürstenberg a. Wassert. Luktmatrat Aus—5— ieee eee eee Senates, o eee B34 255 Inh. Ludwig Kohl Faul-Martin-Ufer; 5„ 5 3„ 1 2 afs4 V 3 5 r 1,50 Motorradhosen, gebrauch e 1 DRM 12. SAMSTAd, 6. September, 20 bis 3 Uhr: Unser 1 Llebdfraumllen. itrfl. o. Sl. 1, 2-Zimmer-Wohng. m. Küche u, Bad Motorradhauben, Ia Popeline a2 b PM 2.60 l N 4(Miete bis 200,—- DM) gesucht. Ang. Motorradrennwesten Leder, in allen Ausführg. ab DM 84. a Niersteiner Demtal. trfl. o. Gl. 7,5 unter Nr. P 01163 an den Verlag. 8 Nasen imprägniert ab DM 27,80 COcaA-coOolA-BALL — 8 Akadem. kinderl. Ehepaar su. möbl. Mmablusen, US- FPopeln? DN 22, nter 18 Jahr e 1.. Freinsheimer Rosenbünl Lirfl. o. Cl. 1, 99 Zimmer mit Küchenben. ab 1. Okt. Des nern, us Schmit„„„ id ou a* F a 1 7 Manchesterh sch Utät Angeb. unt. Nr. 01240 a. d. Verlag. e Qualität u. Umschlag 3 7 15 SONNTAG, 7, September, 19 bis 24 Uhr: Der Ve Haturtwelne erster WInzergenassenschaften in Llterhlaschen es beg. Lache 12 80 fielen t nen raren„ 2 PN 150 dun u Originalabfüllungen mit Korkbrand: Zimmer für vorgemerkte Kunden.. 2555 8 5 5 e 8 0 M M E R N A C HN 178 8 A L L* 51er Freinsheimer Mandelgarten 2, DM. 30er Freins- 33 eg ga— 55 3 5 28 55 5 Astoria-Tanz- orchester Eintritt jewells 1 5 Sein Ar heimer Goldberg 2,40 DM, 51er Wachenheimer Mandel- mer-Wohnung mit Rüche und Bad. Polohemden In alien Srösen a25b PDM 395(ceine Tisch- u. Karten-Reservierg. Vorverk. in d. Gaststätte Mann garten 2,40 DM, 51er Kallstadter Kronenberg 2,40 DM, Angeb. u. Nr. P 50674 an den Verl. N e De„5 f 80 bl. 21. 7 Pfer M I, 51er Ungsteiner Nußriegel 2,60 DM, 50er Ruppertsberger 8 3 1 4055 8 Herrenunter wäsche, oliv Jacken 3 DM 2.25 Goldschmied 2,80 DM, oer Deidesheimer Herrgottsacker m Kahngel Herrenunterwäsche, Interl., Slip, schlupfer, Jacken ab DM 2,40 Riesling 3. DM, 5er Forster Pfeiffer 3, PM. 50er e en in dien Verl. M 11 5—— Forster Ziegler, Riesling, 3,60 DM, fler Ungsteiner Arbeitsnosen, Oliv und bvb ab DM 9,5 1 J, a a— 1 g„o 50 Honigsäckel, Riesling, Spätlese, 4,50 DM Student men. Zimmer 2. Arbeitsschuhe, gebrau mt 25 PM 11. E 0 o Arbeitsschuhe, nini 38 PM 15. Schun di 1 tt t Srclenl ieee castello cdel 94 0 889 Fl. o. Ol. 7,65 Vorort. Kilian. Mhm., Pozzistr. 3..der Fee 6 ab DM 9,90„ e Jeix 58 ragen* 1 * 9. 5 exrensommerjacken, verschiedene Muster DM 11,90 ital. Jafeſrotwein Möbliertes Zimmer Herrensockten, ele, 1. Qusſttut: Nl 2.— amen bor gde huhn ee Sarnen 2250 19,80 3 Herrensocken in allen Farben(Auslands ware) ab 5 280 uhe mit Poro-Kreppsohle. Sder Königsbach. Ro²]/ In Ltrfl. o. Gl. 1,50 eder 5 V Selbstbinder, amerik. Aualltät, m. u. ohne dern ab 31 770 p e Air ait en 5 5 20 50 an Maeder. Mannheim, qu—23. FErottiertücher, lid ab DM 3,30* m Ker Zwischenschle. f. Weinbrand. Versehniit Telefon Nrn. 3 15 05/6. 5 Fahrradtaschen, einfach DN 6,50, doppelt DM 8.50 ae Rabens„ i Motorradtaschen, kla Ausfun 33 erren-Halbschuhe Fl. m. Glas 6.40 3.45 1,35 5 Leder nannten 5 8 en e eg* 83 9.— braun und schwarz. Wildleder und Leder.. 20 7271 Tried . VERMIETUNSGEN Ledersandalen n 1 Größe 4046 DM 6.— Kinder-Halbschuhe zum strapazieren Gr. 31/58 19,78. 37/0 105 1 E I. ExAd Kinder- Stiefel 1 31. 10, I Ua 2 l N 8 8 F E 5 5 F E N bringst gualitnteg une Preise die einmalig sind: Damen-slipper 2. 1450 17790 5 5 Trenchecatmantel, Us-Schnitt, aus erprobter Qual. ab DNT 29,78 f 23232Jööͤö;t 88 Telefon 32787 f- U. 5 Ammer-Wwonnung Silage dete, moitene Par ben us erprobt. Aufl. 45 B11 1930 itte Uberzeugen sie sich von der guten gualf tät und der mit Küche, Bad. Diele, Loggla, Aiden Neben 5 allen Farben.. ab BM 9,50 Frelswürdigkeit- gehen sie sofort zu W-W-Heizg. u. allem Zubehör 5 nderlumberjacken in allen Farben. ab DM 9,50 b inuten geg. Bez. 015 zu vermieten. FVinderspielanzüge, Us- Schnitt 2b DM 6,80 Schuhhaus Rosenths ö* 2, den Je cee Angeb. u. Nr. 01275 an d. Verl. Eindercordhosen, mit Latz und Träger ab DM 7.0 l Anoraks, für Kinder, Damen und Herren ab DM 13,50 . In Neubau(Geschäftshaus), Zentrum d. Stadt. sofort beziehbare 3 bis 8 Buroràume etwa 100—175 am, ganz od. geteilt, geg. Baukostenzuschuß sof. zu ver- mieten. Ang. u. Nr. P 50753 a, d. V. Büro-Rãume bis 200 qm, Friedrichsring, zu ver- mieten durch J. HORNUN Sg, Richard-Wagner- Straße 17. Telefon 403 32, 1 schönes Zimm., Küche, eingericht. Bad, Keller, Zentralhz,, an alleinst. Dame in gutem Hause Neubau), 1. St., Almenhof, gg. Bkz. zu ver- mieten, Ang. u. Nr P 01238 a. d. V. Möbl. Zimmer zu vermiet. Drosta, Neckarau, Rickertstraße 7. Hoher, heller, trocken. Lagerraum, 11 am, zu vermieten. J 7, 20, Hof. Komfort. Wohnung, 4 Zim., Vorort, sofort zu vermieten.— Angeb. un- ter Nr. P 01235 an den Verlag. 2—3 Zimmer. Küche u. einger. Bad Rassehund m. Stammb.(Weimaraner) gegen Bkz. sofort zu vermieten. 10 Mon. alt, für 300. DM zu verk. Angeb. unt. Nr. 01216 an den Verl. Telefon 3 46 90 Mannheim. Büro-, Manzel. Oder Prausraume in einem Neubau in Neustadt a. der Weinstraße (zentrale Lage) ⁊u ver miefen. Bezugsfertig Januar 1933, Schriftl. Angebote unter Nr. F 500% an den Verlag. STEG-WAREN-LADEN W. LANG MANNHEIM Mittelstraße 36 angeschlossen dem: STEG-Waren-lager und Textligroßhandel LUDWIIGSsMAFEN/ NN. MuUNDEN NEIN, am Bahnhof hinter dem Hochbunker/ Telefon 6 78 28 Sander lammen Marz a(o. 64 Nus Antaß meines 80. Geburſslages am 5. 9. 32 werde ich meine 4öjänrige Verkautstätigkeit für die Fc. schwW-ubennudel-Werke B. Birkel Söhne 3 Endersbach bei Stuttgart Dabei drängt es mich, alle meine Freunde vom Lebensmittel- Sroß- und Einzelhandel zu grüßen und ihnen für das mir durch viereinhalb Jahrzehnte hindurch entgegengebrachte Vertrauen herzlichen und aufrichtigen Pank zu sagen. 8 Ich fühle mich mit meinen Kunden auch weiterhin verbunden 3 und spreche daher die Bitte aus, den Birkel-Fabrikaten wie seit- 1 her die Treue zu halten. 3 5 9 Heinrich Hanstein 3 truner Mannheim, Seckenheimer str. 89. jetzt Friedrichsfeld, Neudorfstrage 38. Fur die Feinschmecker] Portugiesische Oelsardinen 69* or ime Qualität, ½ Clobdose e¹⁰ 25 g Inhalt fanöei nangknghe Oelsardinen. 60 gute Qucllist,/ Clobdose ej⁰q 125 9 Inhalt.. 0 und dazu 3% Rabatt in Sparmarken TIERNMAREKT 1 2 rassereine Boxer 10 Wochen alt, billig zu verkaufen. Ringhof, Heppenheim a. d. Bergstr., Darmstädter Straße 66. Hekanni for große Auswahl in 0 canine indien de in fchpdsthan bnng unt hu Sets e nige hundert Räntg! 90. fertig am lagen Gut sortiertes Lager in Herrenhosen und Berufskleidung Hosen-Moll Tel. 3 25 C MANNHEIM, H 3, Bequeme Teilzahlung 3 1 5 Gerh. Bryce etzt NMonnbeim U 2, 3,4 Marktplatz ö 1 im Hause der Volksfeuerbestattung losterkrat Holheken 0 ee U 25 MORGEN Seite! . 204/ Freitag, 3. September 1952 — yon berühmten Leuten ſorslcht ist die Mutter der Staatskunst por einiger Zeit fand in Deauville ein 0 ens- Wettkampf zwischen neun britischen neun französischen Parlamentariern gat. Dabei erzählte der englische Marine- Nobel, daß Churchill bei der Ab- ee der Mannschaft strikt untersagt habe, Ai alle neun im selben Flugzeug reisten. Stellen Sie sich vor, daß die Maschine etürztle erklärte der Premier„Das wäre f auch eine Katastrophe für meine Regie- mesmehrheit! Ich lege Wert darauf, daß gie Flugzeuge zur Verfügung gestellt wer- een Das ist auf alle Fälle sicherer— für de wie für die Regierung!“ . pere ſubes Alter zarantlert Reka per französische Dichter Jules Romains rn ſate kürzlich zu seiner größten Ueberra- Startvertg ung feststellen, daß in der neuesten anne Uu agabe des bekannten englischen Nach- lagewerks„Who's Who“ seine Biographie it folgender Angabe schloß:„Gestorben tember m 20. November 1942 im Alter von 57 n Reſß g. hren.“ e Nan ie werden dem Verlag doch sofort eine lehren eichtigung schicken?“ wurde er von sei- en Freunden bestürmt. „Aber keineswegs“, erklärte Jules Ro- ans,„Es ist doch altbekannt, daß nichts s Leben so verlängert wie ein vorzeitiger echruf. Diese einzigartige Chance kann ſch mir aus bloßer Rechthaberei nicht ent- Fersch ehen lassen!“ icht l due due Kollegen f traßehuß zel einem gesellschaftlichen Anlaß er- eingeld ze unte der englische Dirigent Sir Malcolm Fraue hin grgent u. a. auch seine Konzert-Tournee e die 4, auch Israel, auf der er allerlei Abenteuer münister W klebt hatte. Wunehnen„Stellen Sie sich vor“, so erzählte er,„auf elner a nem Spaziergang wäre ich um ein Haar zigten z gem Attentat zum Opfer gefallen! Arabi- unsanft che Banditen haben zwei Revolverschüsse del der y mich abgefeuert.“ 5 10„lan sollte es nicht für möglich halten“. dbu ummte Sir Thomas Beecham, sein schärf- n vor en ber Konkurrent, daß die Araber ein so gu- 4 Musikverständnis besitzen!“ kuuberworte der Gastfreundschaft Die amerikanische Journalistin Elsa anwell erzählt, daß vor einiger Zeit eine nge Dame sie fragte, wie es ihr nur mög- ich sei, in Paris, New Vork und London so lsgezeichnete gesellschaftliche Beziehun- em zu unterhalten. Sie antwortete: „Ganz einfach: Ich habe zwei Zauber- sorte! Jeden meiner Gäste begrüße ich mit lem aus tiefster Seele gesprochenen Wort Indlich!“, genau so als ob ich keinen an- kren als ihn mit sehnlichster Ungeduld er- hertet hätte. Und wenn sie sich verabschie- ten wollen, sage ich ihnen Schon jetztl', um nen zu zeigen, wie untröstlich ich darüber In, dag die Zeit ihres Besuches so rasch erklogen ist.“ pier Bei der jungen Dame“, so setzte Max- chtathlel ell lächelnd hinzu,„hatte dieser gute Rat en häte flerdings nicht den gewünschten Erfolg. Ldau,.. en ger Zerstreutheit hat sie bei ihrer alen grogen Einladung die beiden Worte ſuteinander vertauscht!“ oeh deu M ce K Hane lie bete isterschah 6 der d, ahr elne! e Ueber- avorlt h. die de sammen „„ denn im Wald da sind die Räuber“! Vor 150 Jahren wurde der„Schinderhannes“ dingfest gemacht Er hieß in Wirklichkeit Johannes Bückler und war der Sohn eines Abdeckers. Der zedle Räuber“, wie er in mißverstandener Romantik genannt wurde und wie ihn einige Bücher schilderten, um nicht zu sagen ver- herrlichten. Eigentlich gibt es keinen Grund diesen Freibeuter, der mehr als ein Men- schenleben auf dem Gewissen hatte, zu ver- herrlichen. 5 »Ich hatte noch nicht vier Jahre, als mein Vater nach Polen auswandern wollte“, so Sagt er, als er endlich im Jahre 1802 den Behörden in die Hände fiel. Aber der Vater wanderte nicht nach Polen aus, sondern be- sann sich unterwegs eines Besseren. Er wurde Soldat, später desergtierte er und tat, Was 1783 und später auch andere taten kämpfte, plünderte und marodierte. Eine neue Obrigkeit regierte in dieser schicksal haften Zeit Europas unter der von vielen falsch verstandenen Devise Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“.„Krieg den Pa- lästen und Frieden den Hütten“, hies es und auch der junge Johannes Bückler fand diese Parole richtig. Er trennte sich bald von der„elterlichen Obhut“ und fand rasch Gleichgesinnte. Man stahl alles wild durch- einander, Pferde. Bienenkörbe, Schweine und Schafe und auch das erste Opfer der Räuberkarriere war bald zu beklagen. Dei „Plattenklogß“— über seinen Tod steht in den Akten der Mainzer Stadtbibliothek der lapidare Satz:„Sie schlugen ihn tot“. Nicht ganz ein Jahr später, 1797, war es ein jü- discher Viehhändler, der seine Bekannt- schaft mit dem Räuberhauptmann mit dem Tode bezahlte. Einen ausgezeichneten Schlupfwinkel hatte— wie es sich für einen richtigen Räuberhauptmann geziemt— der Schinder- hannes. Im westlichen Suhnwald. im Forst- haus Biergarten, wurde gezecht und die Beute geteiit. Doch ein Räubergeschäft verg ößert sich bei Umsicht und„tatkräfti- gem Einsatz“. 1801 wurde deshalb eine rich- tige Bande organisiert. Nun war Schinder- Es liegt Spionage in der Luft Schätzungsweise 35 000 Agenten in Wien/ Jede„Information“ wird verkauft 5 In Schätzungen zuständiger Stellen wird die Zahl der Agenten, die in Wien für aus- ländische Nachrichtendienste arbeiten, mit 35 000 angegeben— das wären rund zwei Prozent der Gesamtbevölkerung. Die meisten dieser 35 000 sind natürlich nur„Gelegenheitsagenten“, die jede Beobach- tung, jede. Nachricht, jede Information zu verkaufen suchen. Die Zahl der„festen“ Agenten, die von den Nachrichtendiensten der Sowjetunion, der Vereinigten Staaten, der Tschechoslowakei, Großbritanniens, Un- garns, Frankreichs und anderer Länder re- gelmäßig Aufträge erhalten, wird auf rund 10 000 geschätzt. Gleichgültig, wo man sich in Wien in einem Café niederläßt, es liegt Spionage in der Luft. Bei den Besitzern der Restaurants fängt es an. Sehr viele von ihnen stehen mit ir- gendeinem Nachrichtendienst in Verbindung. Noch größer ist die Zahl der Kellner, die außer Gehalt und Trinkgeldern noch Ein- nahmen aus dem Verkauf aller Informatio- nen haben, die sie hier und da aufschnappen. Und ganz sicher kann man sein, daß sich unter den Gästen mindestens ein regelrech- ter Agent befindet. Ebenso sicher ist aber auch, daß irgendwo auch ein unauffälliger Mann sitzt, der im Dienst der österreichi- schen Kriminalpolizei steht und nicht nur al- les über den Besitzer, den Kellner und den hinter einer Zeitung verborgenen Agenten, sondern auch manches über das Privatleben anderer Gäste weiß. Die Polizei schätzt, daß jedes zweite Nachtlokal in der Innenstadt, die abwech- selnd von den vier Besatzungsmächten ver- waltet wird, einem östlichen Agenten gehört. Und fast alle„Damen“, die in diesen Lokalen arbeiten, liefern regelmäßig Berichte an das e eee. Hauptquartier im Hotel Impe- rial. Zweifellos gibt es auf beiden Seiten viele Doppelagenten. So wurde vor einigen Mo- naten ein Oesterreicher verurteilt, der ge- standen hatte, über ein Jahr lang als An- gestellter des amerikanischen C. I. C. Infor- mationen an die Russen geliefert zu haben. Er sagte aber auch aus, daß die Russen mehr über das C. I. C. wüßten als er selbst. Er sei davon überzeugt, daß mindestens ein ameri- kanisches C. I. C.-Mitglied gleichzeitig so- Wjetischer Agent sei. Russel Jones hannes unumschränkter Herrscher im gan- zen Pfälzer Wald. Man lebte vom Raub, gab auch aus dem Ueberfluß an Arme ab Vielleicht weil man auf den„Ruhm der Nachwelt“ bedacht war?— und vertrieb sich die Zeit mit Mägdelein und Würfelspiel. Die Ueberfälle mehrten sich und es half nichts anderes mehr, als daß sich die geplag- ten Kaufleute, die um Gut und Leben bang- ten, durch„Begleitbriefe“, die der Räuber- hauptmann ausstellte und die einen schönen Batzen kosteten, sicherten, Er unterzeich- nete mit dem romantischen Namen„Johan- nes durch den Wald“ und sogar hohe Amts- personen kauften sich durch Spenden frei. Was ein ehrlicher Räuberhauptmann ist. der hat so seine Grundsätze und so war der Schinderhannes sehr empört, als er eines Tages feststellen mußte, daß ge- fälschte Begleitbriefe mit seiner Unterschrift in Umlauf waren, Seine Empörung war echt, denn wo käme man hin, wenn nicht einmal mehr im Räuberhandwerk die Ge- setze von„Treu und Glauben“ respektiert Würden? Die Obrigkeit aber respektierte die Tätigkeit des„edlen“ Räubers gar nicht und so geschah es, daß im Jahre 1802 das Räuberleben ein jähes Ende nahm. Ein Sensationsprozeß rollte die Taten des Schin- derhannes noch einmal auf, ein Sonderge- richt tagte und im Jahre 1803 kam Johannes Bückler, alias Schinderhannes, vom Leben zum Tode. Wir wundern uns heute, daß man die Taten dieses Räubers einmal verherrlichte. weil er„gut zu den Armen“ war. Warum wundern wir uns nicht darüber, daß unsere zahlreiche„Groschenliteratur“ mit den Räu- berhauptleuten allerdings moderner Prägung mit Maschinenpistolen und Trä- nengas— dasselbe tut? 5. Vollständiges Kloster in 10000 Kisten Erben des Zeitungskönigs Hearst la Mehr als 10 000 hölzerne Kisten sind die- ser Tage auf dem Seewege von New Lork in Florida eingetroffen und warten darauf, aus- gepackt zu werden. Sie enthalten nicht mehr und nicht weniger als ein vollständiges spa- nisches Kloster aus dem 12. Jahrhundert, das in der Nähe von Fort Lauderdale wieder- aufgebaut werden soll und nach seiner Re- konstruktion eine der größten Sehenswür- digkeiten Floridas darstellen wird. So phan- tastisch dieses Vorhaben auch erscheinen mag— noch phantastischer klingt seine Vor- geschichte. Das Kloster wurde im Jahre 1141 von Al- kons von Kastilien gebaut und 1925 von dem amerikanischen Zeitungskönig William Ran- dolph Hearst für— wie man sagt— 500 000 Dollar gekauft. Hearst ließ in Spanien eine Sägemühle errichten, in der die Kisten für den Abtransport des in einzelne Teile zer- legten Gebäudes hergestellt wurden. Da das Kloster in einer sehr abgelegenen Gegend ssen das Bauwerk wieder errichten Spaniens stand, mußte Hearst eine 30 Kilo- meter lange Eisenbahnlinie bauen lassen, um den Transport der Kisten zum nächsten Hafen zu ermöglichen. Als die insgesamt 10 751 Kisten endlich nach New Vork ge- langt waren, wurden sie in einem Lagerhaus untergebracht, und der eigenwillige Zei- tungskönig zeigte keine Lust, das Kloster wieder zusammensetzen zu lassen oder es zu verkaufen. Erst nach dem Ableben Hearsts verkauf- ten seine Erben das„Kloster in der Kiste“. Doch inzwischen ist eine neue Schwierigkeit aufgetreten: Die Einzelteile des Gebäudes wurden beim Abbruch sorgfältig numeriert, und die Nummern sind nach wie vor erhal- ten. Nur lebt niemand mehr, der den„Wie- deraufbauplan“ kennt und weiß, wie die nu- merierten Teile zusammengehören. Dennoch wollen die amerikanischen Fachleute in einem Jahr mit dem Wiederaufbau fertig werden. Briefmarken-Kaleidoskop Zum 70 Geburtstag von König Gustaf VI. Adolf von Schweden am 11. November wer- den drei Sondermarken erscheinen, deren Zuschlag dem„Fonds für schwedische Kul- tur“ zugute kommen soll. Vorgesehen sind die Werte 10 + 10, 25 ½ 10 und 40 + 10 Oere. Für das nächste Jahr werden bereits zwei Sondermarken zum 700jährigen Jubiläum von Stockholm und zwei zum 50jährigen Bestehen der schwedischen Sportvereinigung „Sveriges Riksidrottsförbund“ vorbereitet. ** Es gibt noch nicht allzu viele Briefmarken, auf denen Fische dargestellt sind. Um so mehr Wird das jüngste japanische Postwertzeichen in der neuen Wertstufe von 35 Len auffal- len, das einen Schleierschwanz zeigt. Unter diesem Namen ist die Züchtung eines Gold- fisches mit eiförmigem Körper und großen wie Schleier wirkenden Zierflossen allen Aquarianern bekannt. * Der neue Saar-Volkshilfe-Satz wird An- fang November erscheinen und umfaßt dies- mal nur drei Werte, die auf der Marke zu 155 Fr. das Gemälde von Jean Baptiste Greuze:„Graf Stroganoff als Kind“ zeigen, auf der Marke zu 1877 Fr. einen Ausschnitt aus dem Gemälde Der Zöttliche Schäfer“ von Murillo, und schließlich auf dem Wert- zeichen zu 3010 Fr. das„Knabenbildnis“ von Georg Melchior Kraus. Die amtliche Verkaufszeit von Sonder- und Gedenkmarken der Bundespost ist nach einer neuen Verordnung des Bundespost- ministeriums auf sechs Monate festgelegt worden. Nach Verkaufsschluß behalten die Marken ihre Gültigkeit zum Freimachen von Postsendungen bis zum 30. Juni bzw. 31. Dezember des auf den Verkaufsschluß folgenden Zeitraums, jedoch mindestens weitere sechs Monate. Während des folgen- den Monats Culi bzw. Januar) können die Sonder- und Gedenkmarken gegen die der gültigen Dauerreihe an den Postschaltern umgetauscht werden.* 8 Die Postverwaltung von San Marino ver- anstaltete zum„Tag der Briefmarke“ am 25. August mit der Ausgabe von sechs Son- dermarken zu 1, 2, 3, 5, 25 und 200 Lire eine„Sonderschröpfung“ für die Sammler. Die ersten drei Wertstufen erschienen als Dreiecke und der hohe Luftpostwert in Kleinbogen von sechs Marken mit Bogen- rand- Inschrift. Dieses„Sonder- Sammel- surium“ lag aber bestimmt nicht im Sinne des Erfinders, der mit dem„Tag der Brief- marke“ für, und nicht gegen sie, propa- gieren wollte. i Der Lvert-Katalog 1953 erscheint erst- mals in drei Bänden. Der erste Teil bringt Frankreich und seine Kolonien, der zweite Europa ohne Frankreich und der dritte Teil Uebersee. N 3 F AMIIIEMN-MAchRIcHTEN Lur old KGsfNER og! 4 36 a 8 Lensustr. 43 We NAC HRUF HELGA KOSTNER Jelefon 51743 . geb. Gullery Unser langjähriger Mitarbeiter, Herr vermählte 10 695, f. U. 5 keine Leberwurst 5 75 8. September 1952 Altheim essen... Dose d 220 g Inhalt BM 7 Mannheim Bahnhof Zielstraße 2-4 Anzahl. 200,-, monatl. Rate 50, Miele, Kickstarter, für 2 Pers., 1½ Ltr. Verbr. 835, DM a. W. Bauer, 150 cem. 4-Gang, Schwingrahm., 2½ Ltr. Verbr. nur 1230, DM a. W. Friedrich Pusch bt am 31. August 1952 plötzlich verstorben. ber Verstorbene war über 30 Jahre in unseren Werken Tilsit und Mannheim tätig. Wir verlieren in ihm einen braven und treuen Mitarbeiter. Sein Andenken werden wir stets in Ehren halten. Mannheim- Waldhof, den 4. September 1952. 4 U Blenenhonig . Glas d 250 g Inhalt O 1e 1 1.04 . 00 6 0%—2³ FREIE BERU FE 22 a Tortenkeks Dr. Spiegel tätte) DIRERKTION und BETRIEBSRAT der Facharzt für Magen und Darm — ZELLSTOFFFABRIK WALDHOF Stresemannstraße 2 WERK MANNHEIM 7 8 — 2 Un UOK bos zpbren Se om besten noch n 1 ö S 8380 VW. Export, Baulahr 51/32 5 e a Kosmefik- Salon Wndeungef. Lafterrenehn ger g, 4b f: Deut, Bulphr pe„. 2h. e ere eee eue 0 8 8 8 isgünsti i 5 29,0 Schwetzinger Str. 154, Telef. 4 24 28 oder wenn Sie Tragkr., 3 Ltr. Verbr. 150 cem. n 5 Evtl. Za 5 Best. Vollkommene Schönheit d. volikom- sonst in W e l ad eizahl ungserleichterung 6 24%,80 2s attungen in Mannheim. mene Pflege Haarentfernung! geroten sind. 8„ Metkert, Mannheim. L. 7, 3. Bartemlungs, 8 9 mögl. i. lieferb. Pkw., m. Freita September 195 Waschen mit 2 50, 16 000 lem, schaftl., 30 E 5. 22 mieahof Seck N a zeit f untERRICHT 1 W ere. nagel, M. dugert, bester u Mages e e n d. 18,75 50 eckenheim donn schnell je- Der sportliche Fahrer J stand, Festpreis 700,-, zu verkauf.. u. Nr. 10,80 1 relber, Arthur. Kloppenheimer straße 21. 13.90 den lästigen Kör- wählt die Hoffmann 175. Feudenheim, Liebfrauenstraße 24. 11,0 itseteilt von der Friedhofver waltung: der stadt Mannheim 2 Sr DEBEER! den Preis 1390,— DM. 5 1 Ohne Gewähr inen 10 Db 1 fo en sich er- Fabrikvertretg. w. Türk& sohn DAU Sennen 5 e 1 eren 2 18 Jen 42 96 frischt und un ⸗· Ludwigshafen/ Rh., Schulstr. 65/69 25 auge 5. 4 0. 7 80 Khan dervoll gepflegt, Rüdinger, K 3. 6, von 14 vis 16 Uhr. 25 25 g N 1 —-Limous., atür. idepfalt 5 Janz-s 1 U Koch Auto Kühler Gelegenheit! 7so- c em 2 e 1 n 3. September 1982 ist plötz- mu e 2 e ee 1. Luswand. Es muß auch dem Laien au- . u. unerwartet mein lieber Vollmilch- sechkenheimer Landstr. 1. Tel. 443 51 6 2950 DM bar, verkft. Eilzuschr. un- fallen, daß wir Felle verarbei- aun, unser lieber vater und N- Seh kolade Erstklassiger Unterricht roſsreparaturwerk ter Nr. 01226 an den Verlag. ten und Mäntel zum Verkauf chylegervater, Herr ug ⸗Scho ie 65 Kurse beginnen 18/0. u. 23. Septbr. EN komplette Einzelanfertigung bringen, die wirklich welke be 5„„ 9 7 aller Typen Tankreparaturen sind und 2. T. als Edelfelle be- 0 ö K RAF TTFAHRZEU SE 101 III; u. BMD ES FIE ERIeu SPANNAGE1 fiene kteihag. leiter Jag zeichnet werden. Trotzdem sind Us Av Abele Blockschokolade 85 30 eee Im Holl Martdurg Hospiz.. 2 1 . n ser. 5 m e Aatezertsin men Langerötterstraße 23, Tel. 5 34 04 Mannheim, f 4, 79 5 ä N 5 75. Malz e Honig- 8 e a(Nabe Marktpf ot stehend ein kleiner Auszug aus 1 von uns gegangen. Bonbons Telefon 4 81 07 und 4 88 19 Aut 0 er! 41 Büchner 15.30 und 20.00 Uhr unserem Riesenlager: 55 f Co. 4 * e e Eis-, Zitronen- und N R 8 Rheinnäuserstr. 14. Tel. 4 02 83 sehen und erleben sie eine kent amer. wasennar 325. elp-Garage. Telef. 8 5 Die trauernden Hinter- brangen-Bonben 35 2 3 hochinteress. Veranstaitung ec amerik. Onossum 325. „„ f tonaus K eee N autoverteln 878 ieee 2 E Seal aus Hen.. 398, des Abele geb. Abele 81. Martiner 1 40 Tel. 426 4- Mennheim, f E. I/ 2897 SMW, 230 cem 2 23 Wull 8 85 3„- Uter-Flasche o. Gl. 1;—————— 51. Raus abzugeben. 5 Calaypo s 395. 8* 2 55 2 effert, Mannheim L 7, 3. 0 0 u Abro-UEM EM ED 2 der Hochkunst 2 eon Suns. 450 e Ange 0 f 2 dear enen, IIENSSIMG LA O e 5% in e e.. bh Uhr r e e H 7, 30 Tel. 325 81 177 Peli e) do Einführung in die 2 5 r h en eee utoverle A R 8 3 b eb ee e nerzina u. Töbel-Naten 50, arauer Str. 18. Esso- Tankstelle Y 2 anger leben 2 a 5 AU TO-vERLEIREB E588 5 ScNHWARZEL J Körperliche Höchstleistung, 2 Sende Fersianer ab 595. Als Herzastmakranker 0 Kabrio m. Radio. G 7, 20/ 22 Mennheim Kof 32284 De Krankheitstrel, lange qugend 5 Echt södwestalrikan. herrl. UI 3 5 Neumann. H 4. 8. Tel. 3 16 78. 8 und hohes Alter! g a 2 Porslaner Inizdw. lo 82 1100, nehme ich täglich, Rigstertrau Mer: 3 0 Tobes 20 35 u 65 Pie ie Poplerdeschslt ß Es ladet alle herzlichst ein: f f 1 8 Win r nichts mehr so hin- wir zeigen in unseren neuen Ausstellungsräumen am J LESURRA Kochreform Anfertigungen nach 85 0 755 fällig Schade, daß ich ihn nicht früher nahm, denn Wasserturm neben unseren„ nstitut für Nahrungswissen Aufschlag. Auf Wunsch groß- meine Stellung mußte ich wegen meiner Krankneit 5 Güarti Pk privat! Gesundheitsfördernde Er- zügige Zahlungserleichterung. aufgeben!“ 80 schreibt Herr Herm. Wattzy, 3 5 5 ünstige W. von Privat nährungs weise. stecken Neuß 2, Klosterhof. 2 1 e— len Neuen N 1 Streng. reell und zuverlässig Der veranstaltungsleiter Pelzhaus Melissengeist rechtzeitige d leipt Fiat 1,4 Ltr., Luxus-Lim., DRI 7600, RUDOLT POLTMANx 5 Manet Leben er 10h den e e opel-GroshAn A1 Opel, 1.5, Lenkradschaltg. DM 4600, Kuck Khemänner sind erz j er ii Ef ausmittel gegen Beschw 0*„ 4 N. 5 78. 8 5 N 9 16— Opel, Super, generalüberh. DM 2000,- 1 1 5 8 Magen, Nerven! Auch Ihnen wird er wohltun!: K 59 9 naler 55 1 8 Eifel, 8 2 Sttzè, lich eingeladen! u. und and t Hhrzeu durch:— üntertrau NMelissengeist in der blauen Packung mit 3 Nonnen ist in allen MANNHEIM Rhein-Neckar-Halle- Telefon 4 07 51 5 FT.... intritt frei!. Mannheim, 8 1, 13 Mannheim, Telefon 4 05 04. alleken ung Drogerien erhältlich. Denken sie auch an Aktiv- Puder! . 8 58 92 8 55 8 N 8 5 8 2 2 5— 2 8 5 5 88 2— 8 8 1—— 1 2 a. Seite 6 a MORGEN Freitag, 5. September 1932 A Alk. 294/ 2 Spal ſerspre. (el) Dit im el en 8 55 8* 35 56 an N DER GROSSE ERFOLG! Mach den Niesenerfolgen, Der Fürst von Dappenheim“ u. gatem 10 0 2. WochE pension Schöller.-eIn neuer groker Lachschlager c elenden Abstume wegen b Def spIEI. k 80.. gehen wir in die 3. Spiehwoche mit räberget. VERLANOGERT! rei. 318 20 1% seht 1822 2er— e.. 10 bkR Fi bes scud mts 8 ſflein Herz Fuel MkEtloblikEN: S O i. 1 i 2 a Rück 1 darfst Du nich ftagen . 2 9 Zei rote G 5 5 mit iu neben Resen 8 Willy Birgel- Heidemarie Hathe 9 Els blöh n.“ 5 U 8 Ver Einlage PAUL DͤAHILKE Moria Holst: Paul Hörbiger n „Momatschi CAROTLA HUHN R Wid Balser Paul Klinger- Ethel Reschte I DU 8 3a 5 2 zahlt, da „Grü WA LTE R fen U LLE R Oskar Sima Rudolf Platte fenen 5 mir die eitraums Heimot“ Christiane Jansen AZ:„. ein großer Worf, n cors ta L ð ck zu dem man gratulieren darf,“ 5 95 N. i Füm Nubert von Meyerinck ö Morgaret Curgili 5 Bun 5 0 Harald Paulsen Täglich: 14 00 16 0⁰ 1815 und 200 Ohe gleht Liebe 8 g 7 Erich Ponto Hl. Die und 5 a 85. ee 4 NHons Stiebner u. d. m. dutrag au teid n DR 5 Regie: 229 eines 5 8 Kurt Hoff 5 77 75 ur menn i 114 Frauen- 198 5 8 r herzens H 1 Musik; 5 1 Bro N 11 1: ais Auftokt zur neuen Spielzeit in Uraufführung e 8 98„ eee eee mit den Großstädten des Bundesgebletes Sonntag vorm. 11.00 Unr 8. Wiederholung Ein zurbulentes Cusispiel voller Miiæ u. Slimmung S chlaſe 7 Die Frau des Bäckers Here pREEMIERE 90 83 00 1600 1815 q an d. Planken. I. 3216 5 a Der geistreſche, F Juogendverbot) 1 8 N Mhambra ee e 8 Mel ffinechen * schlaf ein „ Singt. N aol bote a an neuie dos große Freignis, ein Film von internafionoler Klasse und mit internationaler Starbesetzung. Der hohe Genuß för jeden Filmfreund. ö . Ein film, mit Witz garniert, mit Chotme serviert, 71, 6 Breite Str. ein Film, der menschlich fief beröhrt! Telefon 3 2635 Um Menschen Wie Du und ich. FILMIHEATER AM MESSPLl AIZ. El. 51186 5 4 18 Zum erstenmal im Film. Ich h 8 1 Die Stimme, die jeder liebt El 8 kutsteht e die Frau, d. jeder sehen möchte. 5 DNILNXIT Ein Film mit Herz, Humor und Gemöt in Beginn: A a 8 — S 8 Paul Hörbiger, Aglaja Schmid, Hardy Krũger, Lina Cars tens 5 vor 5 5* elsab 11.55 8 5 E. v. Thellmann, Carsta Löck und der kleine Miki dige als 14.50 aRBEFNM in ſecHHE¶ A war ene deinem. 16. o0 1 mit Küthe Gold, claude Forell, paul Hubschmici, Neue Lachsalven über RED SK ELTON geg. 1384670 Tb 205 beg 138160 182 2100 8 ka 5 lelefon 40397 Ielefon 3 18 96 ponnenen 20.20 Sustav Knuth, e Marie Blanc IA weltbekannte Schlager in deutscher Sprache! lelefon. Bestellungen ab 10 Uhr in beiden Häusern(Voryerkduf) inge, n 22.20 Prädikat wertvoll 5 5 8 Jo gendliche zugelassen ö en. Der Volverk. Um allen unseren filmfreunden Gelegenheit zu geben, 7 10 ch ti E 1 1 Umor: Sc h Waun 9 0 8 7 anze 5 Aust ab 10 Uhr diesen 1 2⁰ e en Wir inn 55 We gquch um. r in Spqdtvotstellung 7 4 5 in 8 sb ON: 14% 161% UND 21% UN ine stellung zu kleinen Preisen— Erwachsene 1 ren ne e 1,80, 2.— Dx, Kinder—,60 bis 1.— D— nochmals ichig sin Sonntag 1100 fröhvorst. Dle Diymplschen Winterspiele 1952 ¹ 0300 5 Telefon 4 03 97 8 Eintritt se: J., 1,0, 2, DBM— Kinder ab C. 60 OM 8 unkt, vy 535 5 Sonntag KO N 2 J J bergestell 1. Di . LI FREITAG 23⁰⁰ 8 Der Vorverkauf hat begonnen im 9 8 g.... d n ee a L. En 224, luz re en Sag 1 Wen ALA dat * Telefon 5 11 66 SONNTAC 1400 Ein temporeicher romantischer Farbfim der Abenteuer 5 Den e 72 2 Ob EON des 17. Jahrhunderts yisenve 3 dero 2 5 EINMALIG und UNEEHO ET 1 Die Burg der Rache enzig S ne Telefon 5 83 01 Sam 18 4 Bud a bot u. eb eee een Alexander Dumds, ie er prächtiger ö 1 2, 10 5ER n 18.45, 17,45, 20.00 Sa:: 22.0 Uhr Spätvorstellune;] 2% Tou Costello: Vorsicht Gespenster nicht mehr verfilmt werden kann. 1 5—.—. Se. 13.30. Uhr icinder-Vorstellung. 5 i* Bis einschließlich Sonntag: Freitag 22.00, Samstag und Sonntag Bud Abbot u. Vorsicht Gespenster El N S ROSS E R FAR 8 FILM 0 N 1 0 1 HN E. 2 D ER WIE 17. Inne 2448, Montag 20.00. ult geh 14.00 Fou Costello: rotrlE SENSATIONEN Feudenheim nude Krahl p. Borsche lie Unter schwarzen 15 abe 5 A it 8 Brehm. P. Henkels 5 2 i Telefon 5 07 29 Samstag u. Sonntag 15.00 Uhr Jugendvorstelluns! l. Schw . 8 St kiel in n 3 Lache ger; nicht öberbietbar!!. Rächer von Old Mexiko und Dick und N kl 3 as E ANG 8 FIIM BURN Freitag bis Montag Nur in ee elbe jeei ff lan Ladd, toller als je in: fentli Waoldhef Wo. 19.48, 21; Sa. 12. 19.20; 80, 18.30, 18.48, 21.00 i y reaebdeln iss issam! Eppan 55. aue 5 je 9 e e e. 0 0 19.455 5 7 Telefon 8 16 37 0 91 9 l Ml, Sd Felton n ec Ladung für Kapstadt(harte Fäuste) Saeenee eee l E u e 2 2 Flimpalast Täglich 20.30 Uhr, Samstag und Sonntag auch 18.00 Uhr: Vientig 3 5 6 Groß-Attacke auf das Zwerchfen der waldhöfer! Mittelstr. 41* DER KREUFS ene EBENMA NN nenn Lachsalven bis zur Erschöpfung über Jim. Durante: Telefon 3 11 86 Beginn: 16.00, 18.15, 20.30 Uhr Neckarau 11. ͤ ͤ f Samstag 22. 0 Ur. Wadi SennkcxEx org 2. Kohn 5„ü 6111. 8 Waldhof Fr.: 18.30, 21.00; Sa.: 17.00, 19.30; S0.: 14.00, 18.30, 21.00 Unr. OTL VND. DER BUNTE TRA UN Serschworung im 0 eee, 5 10 Telefon 5 98 s Im Beli programm: 2 lustige Zeichentrick-Farhfllme. 1 5. 4 Unden LUctsplale Fr. DI. e 1 fun am 1 r 5 Heute 23.00 Uhr 5 i F— die Fertemräuber von Pago- nge I ren 2 kein i Weide Fracht für Rio e ch l. Uleant 5 F Ju dle deutsc . en neue In d. LESSschRkfs-Anz EIGEN deen de EBERTPIRKTUDWIGSRAFEN 5 2 5 ſerrasse 0 Auf geht's 5 Schönste abe ven 0 iqelbergs rs chwe — esellschaftstahrten 93 Heide er, P Samstag, den 6. September 1932, 20 Uhr Mleinbas Malgun 8— „Alles fürs Herz“, Wiener Operetten-Revue Zum In ze 23 1 i 1 mit Künstlern von Bühne, Film, Schallplatte und Funk 5 8p. 5 Eintrittspreise: 1, DM auf all. Plätzen; Dauerkarteninhaber 0,90 DM 2 nach Benzheim d. d. Bergstraße F 17. 1 IE J Nennbahn Ff Niederrad a 2. 9 J m 40% perepubll PPPFPFCCCCCCCCCCC0CCC00T0T0T(T0T(T(T(T(T(TTTbTbTTb e vom 6. bis 14. September 1952 807. Sept. Preis des Sanorn- monren 2% anne „Was Ihr wollt“, von William Shakespeare bietet in größter Auswahl 5 5 inder nisrennen der 161 Schü! des Natur wissenschaftlichen Gymnasiums 1 5 1 aus eigener Werkstätte 15 Uhr Flach- ung Hinder b 1. He 1 gespielt von Schülern des Im Winzerdorf in Bensem, Ihr Liewe all' vun Monnem in deus 3 an der Leuschnerstraße, unter. Leitung von H 1 Ide Sauer d ibt' te Wei Puch ladet lichst eil Har! Sens ö rer. Mannheim b 2 0 1 Eintrittspreise: 0,50 DM a. all. Plätzen; Dauerkarteninhaber 0,40 DM O Sibt's en gute Wei uch ladet herzlichst ei 5 1 Ein rt 5 III 8 1 85 1 e„ 2 E Au 1 Donnerstag, den 11. september 1932. 19,30 Uhr— Freilichtbühne N+ 4 11 V 11 2 Wei. 1 8 Reparaturen Umarbeitungen wer- ranspo 9 Telefon 5 14 62 1 vERSCHIE o EN Ant mus. TANZ ABEND 2 Pller 2 ae EIn den art ante bell. Fe 1. 111 1 4 1 1 7 8 2 ausge rt(Besatzfelle aller Art). Uns K 0 Nebenbesch. 8.. 5 Gisela v. Stosch, ehem. Ballettmeisterin des Pfalztheaters K'lautern H 5 9! 18. Mann sucht K. eil. Eintrittspreise: 0,50 DM a. all. Plätzen; Dauerkarteninhaber 0,40 DM ehr ei, o 9 101 S was Fei n k 5 I. PKW. 1 Fallmann, Reparaturen, wenden. ändern. Art. Führersch. I 4. d. J. Schnelltransporte Tel. 525 54 Schneide rel Krieg, G 4. 10. gest. W. Ang. u. Nr. 0120 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT 5 l 55 8 3 55 2 N. 05 2 0 N —!!... ͤ u 1 W Freitag, 8. September 1982 —— eee ads e mt ahr krassen ermög forderungen, d 1950 im Rahmen von Vor- jerungsaktionen zugunsten der Hypo- ekenge währung hend übernommen hatte, wesent- au erhöhen. Nachdem bis Ende Juni 1951 Millionen DM und im zweiten Halb- rüberge 0 1. 1051 57 Millionen D Sparkassen-Hypotheken im ers ö rden waren, kon 6 Rücckaufsverpfl lionen D Nachdem f 5 Rückkaufsverpflichtungen erfüllt wor- hoffen die Sparkassen in abseh- dieser Belastung ledig zu sein eben der Erledigung noch offenstehen- r Hypothekenzusagen im Rahmen flusses weitere Zusagen und en tätigen können. Im Jahre 1952 Ende Juli insgesamt 312 Millio- DM zugesagt und 136 Millionen DM aus- 80 bzw. 75 Prozent für den uersprechen flüssiger zau werden l) Die günstige Spareinlagenentwick- ten Halbjahr 1952 hat es den licht, die Rückkäufe von die das Zentralbank an den Wohnungsbau M zurückgekauft nten 1952 bis Ende Juni ichtungen für weitere 73 M erfüllt werden. nunmehr annähernd 70 Prozent Innerhalb dieses teigen die Zusagen wie auch die lungen von Monat zu Monat an; im rsteren 57 und die letz- Bundesbahn dementiert gleht vorhandene Gerüchte Hl. Die Bundesbahn habe weder einen 4 4 en sind, rer Zeit ad n ter ältere Einlagenzu ahlung rden bis chke en allt, davon alen Wohnungsbau. feitraums s uszah 0 betrugen die e % Aken 38 Millionen DM. Ohe eee ein- rvor- 1—1 mals e e euer E ENE Uuns; — und 20.00: ing! — gen: e in: f lie — Uhr: NN Uhr: 3 — 9. k. evtl. a. d. J. gelt, noch eine sol 5 vogen, wird in zuständigen Kreisen zu den ſerüchten erklärt. bung beabsichtigt sei. tres auf Erhöhung der Personentarife solche Erhöhung er- daß eine solche Er- Zahlungsverkehr mit Brasilien ber Zentralbankrat beschloß in seiner lung vom 3. September, daß Zahlungs- külräge des Banco do Brasil ab sofort nicht autstandenen chr durch Abrechnung in DM, sondern Gutschrift der Währungsbeträge auf abrungskonten deutscher Außenhandels- henken ausgeführt werden. Ab 4. September erhalten die deutschen porteure keine DM- Beträge mehr, son- en eine Gutschrift auf Brasilien-Dollars. omi entsteht formell ein Guthaben, das u deutsche Importeure veräußert werden Im Handelsverkehr mit Brasilien wurden ener die deutschen Exporteure nach Ab- ug der jeweiligen Geschäfte(nach Einzah- ung des Gegenwertes bei Banco do Brasih in M voll ausbezahlt. em Brasilienkonto ein so hoher Betrag, daß nicht mehr konvertierbar war, wovon auch de augenblicklichen Schwierigkeiten im Bra- iengeschäft herrühren. In Zukunft können die deutschen Impor- kure die aus dem Export nach Brasilien Währungskonten Dadurch entstand auf im freien Jerkehr erwerben und damit 80 Prozent er Zahlungsverpflichtungen nach Brasi- bei der Bdl. Jen begleichen, Die restlichen 20 Prozent zu erwerben. Auszah- gszusdgell, welche die BdL vorbehaltslos geben hat, bleiben unberührt. Wenn beispielsweise deutsche Importeure lasilianische Baumwolle kaufen, können sie ich 90 Prozent des Betrages eutschen Exporteur beschaffen. bei einem kusteht ein Disagio. Der deutsche Expor- Dadurch teur muß also bei neuen Geschäften ent- sprechend teurer verkaufen. Soweit die Zahlungsaufträge des Banco do Brasil Exportverträge betreffen, die vor dem 4. September 1952 abgeschlossen Wor- den sind, wird die BdL, obwohl eine Zah- lungsverpflichtung bei dem gegenwärtigen Stand des Abgabekontos nicht besteht, 50 Prozent der Summe des vom Banco do Brasil erteilten Zahlungsauftrages zum offlziellen Kurs in DM abrechnen, wenn ihr der Nachweis des vor dem Stichtag erfolgten Vertragsabschlusses erbracht wird. Um die- sen Nachweis zu ermöglichen, soll eine Ab- stempelung der Exportverträge durch die Landeszentralbanken stattfinden. Die Bd 5 in Kürze weitere Einzelheiten bekannt- geben. Dieser Beschluß des Zentralbankrats, der im Anschluß an die Berichterstattung der deutschen Brasilien-Delegation über ihre Verhandlungen in Rio gefaßt wurde, wird dazu beitragen, die Schwierigkeiten im Zah- lungsverkehr mit Brasilien zu beheben. Die deutschen Brasilien-Exporteure haben für bereits ausgeführte Lieferungen Zahlungs- forderungen an Brasilien im Betrage von annähernd 70 Mill. Dollar. Ein Teil dieser Forderungen wird durch verstärkte brasilia- nische Lieferungen von Kaffee und Baum- wolle abgegolten werden. Die Bundesrepu- blik hat die Abnahme größerer Kaffee- und Baumwoll-Lieferungen im Hinblick auf die geplante Senkung der westdeutschen Kaffee- steuer zugesagt. Der Zentralbankrat behandelte ferner technische Einzelheiten des Bundesnoten- bankgesetzes, das noch in diesem Jahr durch 5 Instamen verabschiedet werden 80 Dekartellisierer noch immer eifrig tätig (VWD) Gegen die zwischen der eisen- schaffenden und eisen verarbeitenden Indu- strie getroffenen Preis vereinbarungen hat die Dekartellisierungsabteilung der alliier- ten Hohen Kommission ernste Bedenken geltend gemacht. In einem Schreiben an Bundes wirtschafts- minister Professor Erhard, das auch der Hohen Behörde der Montanunion übermit- telt wurde, wird betont, daß die alliierte Hohe Kommission zwar die am 1. August vollzogene Eisenpreisfreigabe begrüße, je- doch in den Preis vereinbarungen zwischen der eisenschaffenden und eisenverarbeiten- den Industrie ebenso wie in der Beibehal- tung eines gemeinsamen Rabattsystems eine Verletzung der Bestimmungen des alliierten Dekartellisierungsgesetzes erblicke. Es wird darauf hingewiesen, daß sich lediglich zwei Stahlwerke gegen die Preis vereinbarungen gewandt hätten. Im Hinblick auf die offl- zielle Verlautbarung der Bundesregierung, daß solche Preis vereinbarungen nur vor- übergehender Natur seien, und mit Rück- sieht auf die europäische Montanunion nabe die Hohe Kommission bisher davon abgesehen, Schritte zur Unterbindung dieser Preis vereinbarungen zu unternehmen. (Hi.) In Bonner Regierungskreisen wird bestritten, daß die„Eisenbörse“ ein Verstoß gegen die alliierten Dekartellisierungsbe- stimmungen darstelle. Es wird darauf hin- gewiesen, daß nach Aufhebung der Höchst- Preisbindung sich das neue Verfahren erst einspielen müsse urid vorerst auch nicht auf- gegeben werden könne, wenn man nicht zu einer erneuten Preisbindung Zuflucht neh- men wolle. Dies wird jedoch eindeutig im Bundeswirtschaftsministerium abgelehnt. — Zwei Trugschlüsse vernlehten den Außenhandel Dr. von Maltzahn, der Leiter der Außen- handelsapteilung des BWM, nahm dieser lage, also nach Jahr und Tag(eigentlich dach einem Jahr und drei Monaten) den von zenem Ministerchef Erhard zu Schwetzin- ben(aut der Tagung des Zentralverbandes ler Flektroindustrie) am 2. Juni 1951 ge- ponnenen Faden auf. Außenhandelspolitik inge, nach zwei Seiten Ausschau zu hal- ken. Der Außenhandel bestehe aus Einfuhr und Ausfuhr. Die Einfuhr sei die ergän- 5 Wechselbeziehung(Korrelat) der Aus- Es hat jedoch den Anschein, als ob Ein- uhren noch immer politisch irgendwie an- Anig sind. Jedes eingeführte Produkt wird mügtrauisch betrachtet unter dem Gesichts- 0 warum es nicht im eigenen Lande krzestellt vvorden ist. Gründe: * Die Sehnsucht nach Vollbeschäftigung m eigenen Lande— läßt vermuten, die e von Waren mache heimische Ar- iskräkte brotlos. 2 Denkt jedermann ängstlich auf den st in bevorrat schielend: Wäre es nicht bes- . devisenverbrauchende Einfuhren zu ichten; die Devisen zu behalten? — Ware uit Sehweden A 50 Mit Lieferungen im werte von 774.6 „chwedenkronen und Bezügen von 408,4 Mill. dalb) tent! borge Groß lalzen Wichtigs ar Großbrit 50 We publik, N dle USA, Belg denkr. nverkehr binn enen war die Bundesrepublik im 1. Meitbest 1952 Schwedens bester Lieferant und Uchte Abnehmer, wie aus einer soeben ver- lichten amtlichen achwedischen Statistik bor. brit Unter den Lieferanten Schwedens nahm 5 unden mit Waren im Werte von 647,8 wedenkronen den zweiten Platz ein. Es len, Holland und Norwegen. 8 nehmer schwedischer Erzeugnisse itannien, das im Werte von 730 MIII. onen kaufte. Es folgen die Bundes- orwegen. die USA und Dänemark. Mt der Schwe lz U 10 20 einer vom Bundes wirtschaftsministe- mlentllcnte September im Regierungsbulletin ver- 1 en A N dle den enen n en Höhe v. ler Sch der, lat slch d. Juni auf 110,1 tsche Ausfuhr Der alt Spanſlen . y lesrep dach der 1. deut; le aut 27 dnn ve Wo) o ub! Halb, sche Mill. rtraz 1 Mitteilung, ist der Wert der deut- uhr nach der schweiz von 90,1 Mill. Mill. DM im Juli gestiegen. nach der schweiz hat damit 8 tenbststand seit Kriegsende erreicht. 5 en sieben Monaten des Jahres 1952 170 7 Einfuhren aus der Schweiz in 1 Mill. DM deutsche Ausfuhren nach deut dtshe von 628,0 Nin, Dpa segen. eutsche Aktivsaldo im Warenverkehr amit auf 382,6 Mill. DM erhöht. 8 er Warenverkehr zwischen der Bun- 52 sünsti und Spanien hat sich im 1. Halbjahr untwickelt. Die spanischen Ausfuhren undesrepublik stiegen im Vergleich Jahr 1951 von 22,8 auf 35 Mul. Dollar, Poller uhren naen Spanten von 11 OUar. Bis zum 30. Juni 1932 ist damit un Autrasvolumen von 82 Mill. Dollar für Ein- a0 uskuhr der Bu usgenützt word desrepublik mit fast 70 Pro- en. Zwei Trugschlüsse gleich auf einmal. Zwei Trugschlüsse, die es in sich haben, Handel und Wandel im nationalen und im übernatio- nalen Rahmen gänzlich zu verwirren. Da die Haut immer näher ist als das Hemd, kann kühn in diesem Zusammen- hange die etwas abstrakt dünkende über- nationale Denkungsweise verlassen werden, um im nationalen Rahmen Erwägungen an- zustellen, um lediglich deutsche Belange zu berücksichtigen, das schon deswegen, weil sich hier nationale und übernationale Be- lange decken. Daß ein Land, ein seines natürlichen Hin- terlandes beraubtes Staatswesen wie West- deutschland einfuhrbedürftig ist. wird wohl niemand bestreiten können. Vielleicht dünkte manchem kurzsichtigen Zuhörer die Erhard- Rede vom 2. Juni 1951 leichtfertig, weil der Minister— im Zeitpunkt erheblichen Ein- fuhrüberschusses— ausrief: Seine größte Gegenwartssorge sei, es würde zu wenig im- portiert. Nun, wir haben's geschafft. Wir haben den Beweis geliefert dafür, daß Erhard schon damals berechtigte Sorge hegte, denn heute Kampf dem unbegründeten Export- optimismus die Parole. Unser Bonner Korrespondent meldet: Aus zuständigen Industrie- und Außenhan- delskreisen wird erklärt, daß der neue Aus- fuhrrekord im Juli zum Teil einen Export- optimismus habe aufkommen lassen, der un- begründet sei. Die Aufwärtsentwicklung des Außenhandels habe sich im Fiskaljahr 1931/52 offensichtlich verlangsamt. Man verweist dabei auf den deutschen OEHEC-Bericht, in dem es heißt, der Stei- gerung der Außenhandelsumsätze habe nur zum Teil ein mengenmäßig gesteigerter Warenumsatz zu Grunde gelegen. Eliminiere man die Preisveränderungen aus der Waren- bewegung, so zeige sich, daß sich das Ein- fuhrvolumen gegenüber dem Fiskaljahr 1950/31 kaum verändert habe. Man ist in zuständigen Bonner Kreisen offenbar besorgt über die Tatsache, daß das Einfuhrvolumen weit hinter der Produk- tionsentwicklung zurückgeblieben ist. Wäh- rend nämlich im Monatsdurchschnitt 1951/52 (1950 100) der Produktionsindex ohne Bauwirtschaft und ohne Energieerzeugung auf 122,5 gestiegen sei, habe das Einfuhr- volumen an Rohstoffen und Halbwaren ohne amerikanische Kohlenimporte nur einen Index von 99.7 erreicht. geder nüchterne Beobachter wird darin eine größere Gefahr erblicken als jene Mig- trauischen und Voreingenommenen, die die bloße Nennung des Wortes„Einfuhr“ als ihnen gebotenes rotes Tuch empfinden. In unserer so kläglich durch alle Versuche, planmäßige Ordnung hineinzubringen in Un- Frankiurter Messe bestätigte Konjunktur wandel Der sich— nicht nur in umstrittenen Indices gegenwärtig abzeichnende Konjunk- turwandel hat naturgemäß auch den Verlauf der Frankfurter sogenannten„Internationa- len Herbstmesse“, die am 4. September ihre Tore schloß, beeinflußt. Insgesamt wurden — wie die Messeleitung mitteilt— 170 000 Besucher gezählt. Eine Zahl, von der— an- scheinend etwas über vorsichtig geschätzt angenommen wird, daß sie nur 20 000„Seh- leute“ einschlösse. Weiter meldet die Messe- leitung— anscheinend etwas großzügig ge- zählt—, daß sich darunter 18 000 ausländi- sche Einkäufer befanden. Nichtsdestoweniger verhielten im inner- deutschen Geschäft die während der Som- mermonate sehr gelichteten Läger den Han- del zu stärkerer Dispositionsbereitschaft.— Wenn auch der wertmäßige Umfang der Aufträge— wie unser Frankfurter Je-Kor- respondent meldet— noch immer eine ge- wisse Vorsicht der Einkäufer verriet und die Abschlüsse nicht das Volumen der Hausse Konjunktur des Jahres 1950 erreichten, gin- gen sie zahlenmäßig in die Breite und liegen eine Belebung der Nachfrage deutlich er- kennen. Das Kunsthandwerk, die Hersteller von Unren und Schmuckwaren, künstlichen Blu- men sollen mit ihren Erfolgen an der Spitze gestanden haben. Auch in Haus- und Kü- chengeräten, Papierwaren, Sportartikeln und Musikinstrumenten sollen— alles nach An- gabe der Messeleitung— überraschend gute Umsätze erzielt worden sein, während die Branche Nahrungs- und Genußmittel über ein unterschiedliches Geschäft der einzelnen Firmen berichte. Die Messeleitung läßt sich nicht über den Seite 8 —— Ausfall der in Hannover eingemieteten Por- zellanhersteller aus. Hinsichtlich des über- wiegenden Teiles der Musikinstrumenten- Industrie, der sich entschloß, nur in Düssel- dorf auszustellen, herrscht Stillschweigen. Die Messeleitung behauptet, daß die größte Aussteller gruppe, die Textil- und Bekleidungsindustrie hohe Umsätze in allen Textilarten und in Fertigkleidung erzielt habe. Demgegenüber sind wohl die leisen Klagen der Textilaussteller als— der Diplo- matie des Kaufmannes entsprechende „Tiefstapelei“ aufzufassen. Der Umstand, daß; während des Messeverlaufes keine wesentlichen Preiskorrekturen— trotz Drängens der Einkäufer— vorgenommen wurden, wird darauf zurückgeführt, daß die Industrie mit ständig wachsenden Kosten in allen Verarbeitungsstufen zu kämpfen hat und vom Handel langfristigere Dispositionen erwartet. F. O. W und Je. Weltbankanleihe statt Hilfsmaßnahme USA-Privatkapital für Auslands- Investitionen (Up) Die vom 3. bis 14. September in Meik wird sien auch mit dem Verfahren bei der Ver Wie die biete in kleineren Beträgen beschäftigen. teilt wurde, soll in diesem Zusammenhang den.— Diese sollte auch kleinere Anleihen an ständigen Staaten gewdhren können. Kaum äußert sich eine der maßgeblichen Wirtschaftlichen oder politischen Persönlich- keiten der Bundesrepublik, es bestünde Hoffnung auf größere Auslandskredite(lies: Weltbank- Kredite), so folgt schon ein De- menti von zweiter Seite. Das hängt damit zusammen, daß der Hoffnung Vater eigent- lich frommer Wunsch ist, während das De- menti nüchtern und sachlich in den Bereich der vorhandenen Möglichkeiten verweist. Die Beteiligung einer deutschen Delegation an der 7. ordentlichen Sitzung des Verwaltungs- rates der Weltbank(die nunmehr einschließ- ch Japan 53 Mitgliedsstaaten zählt) kann ein Auftakt sein zur Ablösung bisheriger amerikanischer Hilfsmaßnahmen. Bislang war Hilfe Amerikas gleichbedeutend mit Opfern der USA- Steuerzahler. Nun hat es sich herumgesprochen, daß diese Steuerzah- ler ausgesprochen opfermüde geworden sind — was ihnen niemand verargen kann. Mit der Aktivierung der Weltbank versuchen die Vereinigten Staaten, amerikanisches Privat- kapital stärker für ausländische Investitio- nen heranzuziehen. Die Weltbank als Kreditinstitut hat bis- her rund 1,5 Md. Dollar eigene Wiederauf- bauanleihen, Entwicklungskredite(haupt- sächlich für Grundstoffindustrien. für den Bau von Straßen- und Eisenbahnen. Hafen- anlagen usw.) vergeben. Die Mittel für diese Anlagen werden aus den Einzahlungen der Mitgliederländer und aus den oben erwäbn- ten Schuldverschreibungen, die die Welt- bank herausgibt, gewonnen. Die Einzahlungen der Mitglieder betragen zunächst 2 Prozent in Gold und Dollar des auf das Mitgliedsland entfallenden Anteils o City stattfindende Jahrestagung der Weltbank leihung von Geldern an unterentwickelte Ge- am I. September von zuständiger Seite mitge- Gründung eines Tockterinstitutes erwogen wer- Privatunternehmen der wirtschaftlich rück- (Westdeutschland= 330 Mill. Dollar). Wei- tere 18 Prozent dieses Anteils können jeder- zeit in Landeswährung abgerufen werden. Hierbei ist allerdings die Zustimmung des Landes selber erforderlich. Weil eine et- waige Abberufung des 18prozentigen Anteils (= 59,4 Mill. Dollar bzw. 249,5 Mill. DW für Westdeutschand sehr hart. wäre. wurden bereits folgende theoretischen Erwägungen, e von den USA die Zu- (Up) Frankreich hab e amerikanische Re- sicherung erhalten, daß di gierung im Kongreß die Bereitstellung von mehr dals 500 Millionen Dollar für Frankreich im Fiskaljahr 1953/54 beantragen werde, ver- lautete am 4. September aus Kreisen der an der Jakrestagung der Weltbank und des Inter- nationalen Währungsfonds teilnehmenden Dele- gierten. Die in Paris und Washington geführ⸗ ten Verhandlungen über die von Frankreich geforderte Erhöhung der amerikanischen Hilfe seien jetzt abgeschlossen worden. Der Betrag von rund 300 Millionen Dollar werde für die direxte Militärhilfe, die Wirtschaftshilfe und die amerikanischen Rüstungsaufträge in Fran- reich bestimmt sein. Gleichꝛeitig erklärte Frankreichs Gouver- neur im Internationalen Währungsfonds, Pierre Mendes, in einem Interview, daß eine Abwer⸗ tung des französischen Franc im gegenwärti⸗ gen Zeitpunkt nicht beabsichtigt sei. Der französische Minister für Vebersee, Pierre Pflimlin, der Frankreichs Delegation auf der Jahrestagung führt, richtete in der Er- öhnungssitzung an alle Nationen die Aufforde- rung, an der Beseitigung der Hindernisse mit- zuarbeiten, die der Wiederkerstellung eines freien Handels und Zahlungsverehrs im Wege steken. Die Prufung der hiermit verbundenen Probleme sollte eine der Hauptaufgaben der gegenwärtigen Tagung sein. die diese Härte mildern sollen, angestellt: Der entsprechende Betrag könnte zur Finan- zierung eines Anleihegeschäftes verwandt werden, wobel die Aufbringung durch An- kauf deutscher Expartgüter erleichtert wer- den müßte. Die Weltbank beabsichtigt nämlich, zu den bisher im Betrage von 500 Mill. Dollar auf den Kapitalmarkt gebrachten Schuld- verschreibungen neue Schuld verschreibun- gen herauszubringen. Da die letzte Mai- Emmission von Weltbankobligationen(650 Mill. Dollar zu 3,3/8 Prozent Verzinsung) sofort überzeichnet worden ist. hofft die Weltbank in dieser Form den besten Weg zu finden, amerikanisches Privatkapital für internationale Investierungen heranzuziehen, wodurch die Institutionen wie ERP-Hilfe usw. wirkungsvoll abgelöst würden. Tex Goldpreis Ist unfair? Der Finanzminister der südafrikanischen Union und Gouverneur der Union im inter- nationalen Währungsfonds, Nicholas Ha- venga, bezeichnete es Als„unfair“ den Gold- preis mit 35 Dollar per Feinunze auf dem Vorkriegsstand zu halten, während alle an- deren Preise gestiegen seien.) Als größter Goldproduzent der Welt werde die Union mren Kampf um die Erhöhung des Gold- preises fortsetzen. Diese werde so sicher kommen, wie„die Sonne am nächsten Mor- gen wieder aufgeht“. Als Südafrika die Kampagne um den Goldpreis begonnen habe, sei es nur von wenigen unterstützt worden. Heute habe Südafrika aber viele Freunde. Havenga kündigte abschließend an, daß er die Frage des Goldpreises im Verlauf der Jahrestagung erneut zur Sprache brin- gen werde. 1) Vergleiche„Mannheimer Morgen“ vom T. August:„Morgendämmerun 5 g der Gold währung“ ordnung gebrachte Wirtschaft dürften wir es Innen, daß alle Be- demnächst beobachten mühungen sich nur 9 8 auf die Eirttuhr verlegen Die Verspätung wird man versuchen een Heftigkeit. Wahrscheinlich wird auch der Bundes- flnamzminister dann endlich langgesuchten Grund finden, davon zurückzuschrecken, die vorgesehenen steuerlichen Maßnahmen zur Exportförderung in Kraft zu setzen. Warum sollte er auch den Export fördern, in Zeit- lauften, in denen alles nach der Einfuhr schreit? Schäffers Triumph dürfte späterhin darin bestehen, daß sich die Zeiten wandeln. Vielleicht— so rechnen fiskalische Hirne wird es wieder einmal nötig werden, mit Steuern und Abgaben die Einfuhrfreudigkeit niederzuknüppeln. Dann allerdings stünde der steuerlichen Exportförderung der zwi- schenzeitlich eingetretene Wandel der Situa- tion entgegen und sie kann ausgesetzt werden. in alle Ewigkeit. tor Einzelhandelsumsätze im Indexspiegel (Vp) Der Umsatz des Einzelhandels im Bundesgebiet hat sich nach endgültigen Berechnungen des Statistischen Bundes- amtes im Juli 1952 wieder aufwärts ent- wickelt. Die Umsatzwerte des gesamten Ein- zelhandels(Monatsdurchschnitt 1949 gleich 100) erhöhten sich wie folgt: Im einzelnen betrugen die Umsatzwerte der Branchen: Juli 1932 Juni 1952 Juli 1951 Juni 1951 135 11³ 115 119 Juli 1952 Juni 1951 Nahrungs- und Genußmittel 122 109 Bekleidung und Wäsche 156 112 Hausrat und Wohnbedarf 146 125 sonstiger Einzelhandel 13¹ 116 Es lebe der Schutzzoll Fort mit der Zollbefreiung VWD. Das Bundesfinanzministerium hat am 3. September weitere Einzelheiten zu dem bereits vom Bundeskabinett verab- schiedeten Gesetzentwurf über die Neu- regelung der Mineralölsteuer bekanntgege- ben. Dem Mineralölzoll soll danach reiner Schutzzollcharakter, der Minertlölsteuer reiner Finanzcharakter gegeben werden. Um der Mineralölindustrie die Anpas- sungsfähigkeit an die Weltmarktpreise zu erleichtern, soll der bei der Einfuhr ent- richtete Rohölzoll bei der Ausfuhr von Mineralölerzeugnissen vergütet werden. Diejenigen Bestandteile des Rohöls, die bei der Fertigwareneinfuhr zollfrei wären (Bitumen und Petroleumkoks), sollen nach- träglich von der Zollbelastung freigestellt werden, damit ein einheitlicher Rohölzoll für alle Rohölsorten festgesetzt werden kann., Der Zollsatz für Rohöl soll so hoch festgesetzt werden, daß der Zollschutz im Verhältnis von 3:4 zum Rohölzoll steht. Der vorgesehene Satz von 12.90 DM für 100 kg Rohöl bedeutet also nur einen effektiven Zollschutz für deutsches Rohöl in Höhe von 9,70 DM. Da Rohöl bei Inkraftsetzung der Neurelegung auf die Umsatzsteuer-Freiliste gesetzt werden soll, wird es als ausreichend angesehen, wenn die Zollsätze für Fertig- waren um 4,50 DM über dem Rohölzollsatz liegen. Von der Neuregelung erwartet man einen Druck auf manche Import-Cif-Preise. lat ginalien 40, vt e eh Ce Vertrauenswerbung oder 5 g„ Mi ßtrauenserwecſcung? 8 5 Bei der Eröffnung des französischen Pavillons im Frankfurter Messegelände verlas der franzö- sische Generalkonsul Robert Faure eine Begru- Zungsansprache des verhinderten französischen Hohen Kommissars Frangois-Poncet. In der Be- grüßungsansprache setzte sich Francois-Poncet für eine Angleichung des Warenverkehrs zwischen der Bundesrepublik und Frankreich an das Ni. veau vor dem ersten Weltkriege und für die Schaffung einer gemeinsamen europkischen Wäh- rung ein. Einer der Hauptgründe für die im deufsch-französischen Handelsverkehr aufgetrete- nen Schwierigkeiten sei der Widerstand der deut- schen Konkurrenten gegen die Einfuhr französi- scher Fertigwaren. Vor dem ersten Weltkriege habe Frankreich größere Mengen von Fertig- waren geliefert, onne daß die deutsche Industrie dadurch benachteiligt worden sei. Wenn die europäische Gemeinschaft Wirklichkeit werden solle, müßte auch auf dem Gebiet der Fertig- warenproduktion eine Arbeitsteilung, erfolgen. Francois-Poncet hat nicht selbst gespro- chen, aber es sind seine Worte, die uns mit innerlichem Unbehagen erfüllen. Unbestreit- bar ist, daß die Bundesrepublik von allen Staaten der westlichen Hemisphäre am wenigstens bloßes Lippenbekenntnis für Handelsfreiheit, für Liberalisierung ablegte. Unbestreitbar ist, daß Westdeutschland auf diesem Gebiete mit Vorleistungen das herbe Schicksal eines Pioniers auf sich nahm. Unbestreitbar ist aber auch, daß gerade Frankreichs Außenhandelspolitik sich im Nehmen(in der Annahme von Exportauf- trägen nach Westdeutschland) sehr groß- zügig, aber im Geben(in der Abnahme west- deutscher Importe nach Frankreich) sehr zu- rückhaltend erwies. Internationale Handelsbeziehungen be- dürfen vor allem einer festen Vertrauens- basis. Die Begleitworte des französischen Hohen Kommissars vermochten eine solche nicht zu schaffen. Es soll nicht bestritten werden, daß Frankreichs gegenwärtige wirtschaftliche setzen zögern würde. Ist Lage sehr schwierig ist. So schwierig, daß selbst westdeutscher Wagemut zur Wirt⸗ schaftsfreiheit in Frankreich sich durchzu- 5 dies aber hinläng- liche Begründung, den Splffter im deut- schen Auge zu suchen, während der Balken im eigenen Auge vergessen Wird. Für Bufimis Stammbuch (UP) Die norwegische Regierung hat am 1. September die Rationierung von Kaffees und Zucker mit sofortiger Wirkung aufge- hoben. Da gleichzeitig die bisher vom Staat gezahlten Subventionsbeträge fortfallen, ist eine starke Erhöhung der Kaffee- und Zuckerpreise eingetreten. Die norwegische Bevölkerung sieht sich folgenden Preis veränderungen ausgesetzt: biskeriger gegenwaͤrtiger Preis Dr. DM Dkr.= DM 1 kg Kaffee 8,55 5,05 16,00 9,45 eg Zucker 0.68 0,40 1,75 1.03 Der deutsche Verbraucher kann nur den Kopf schütteln, wenn er solche Nachrichten liest, denn dank raffinierter Steuererfindun- gen kostet in Westdeutschland eg Kaffee 32.— bis 38,.— DM eg Zucker 1.34 bis 1,36 DM Während beim Kaffee in Deutschland fast zwei Drittel des Preises auf Steuerzahlun- gen aufgewendet werden müssen, ist beim Zucker noch trostreich, daß der Fiskus nur mit rund 40 Prozent am Preis beteiligt ist. Mit anderen Worten gesagt: Fritz Schäffer sitzt mit zwei Tassen Kaffee zu Gast, wenn wir eine Tasse trinken und von drei Stücke Zucker, die wir in diesen Kaffee geben, nimmt er uns ein Stück davon weg. Mit lachendem und weinendem Auge be- grüßen die Norweger das Ende des Be- wirtschaftungsparadieses. In Deutschland wären wohl nur zwei Augen— die Augen des Finanzministers— nicht tränenleer, wenn das Besteuerungsparadies ein Ende fände. Frankfurter Effektenbörse vom 4. September 1952 (Vc) Die Kursgestaltung ließ eine einheit- liche Linie vermissen Am Montanmarkt bestand welterhin Interesse für Eisenhütte und Gutehoff- nungshütte, die bereits bei Börseneröffnungs je 2½% anzogen. Auch Rheinstahl waren leicht be- festigt. IG. Farben wechselten zu gut behauptetem Kurs den Besitzer, doch ließen sich gewisse Schwankungen nicht vermeiden, Bei den übrigen Industriepapieren kam es im allgemeinen nur zu Abweichungen bis 1¼% nach beiden Seiten, es überwogen jedoch gut gehaltene Notierungen Tagesgewinne von 2 bis 3% erzielten u. a.: Bem- berg, Deutsche Lino, Kali-Chemie, Chemische Al- bert, Knorr, Schieß, Thüring. Glas,. HEW. Rhein- textil und Scheidemandel. Andererseits schwächten sich Aschaffenburger Zellstoff, Contigummi, De- gussa, BBC, Hochtief und Rhein. Strohzellstoff um 2 bis 2½ ab. Am Bankenmarkt stiegen BHC um weitere 2% auf 91. Renten im allgemeinen ruhig und behauptet. 4½% Harpener Bonds aber nach den letzten Steigerungen 4½% rückläufig. Bei Börsenschluß mußte ein Teil der erzielten Gewinne wieder abgegeben werden, Hoesch minus 394%, Stahlverein minus 2%. Marktberichte Mannheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt vom 4. September 1952 (VoD) Die Witterung beeinflußte den Markt- verlauf sehr. Jedoch war die Anfuhr reichhaltig und gut— dagegen der Absatz mäßig. Es zeigte sich nach wie vor kein Interesse für Kernobst, besonders Aepfel, Sehr gesucht waren weiterhin Kopfsalat. Endiviensalat und Gurken bei gleich- bleibender Preistendenz. Zu nachfolgenden Prei- sen wurden umgesetzt: Blumenkohl 28—65, Busch- bohnen 44—46, Stangenbohnen 3033, Gurken holl. 48.—52, Gewichtsware 25—26, Kartoffeln 10,5011, Oberkohlrabi 812, Möhren 1822, Petersilje 8—10, Rotkohl 16—18, Endiviensalat 1420, Kopfsalat 18 bis 24, holl. Ware Kiste(24 Stück) 8,50—9, Schmitt- lauch 8-10, Sellerie 25—40, Spinat 35—36. Tomaten 25—30, ausl. 43—46, Weißkohl 10—12, Wirsing 10—24, Zwiebeln 2628, Tafeläpfel 15—30, Aepfel(Wirt⸗ schaftsobst) 10—18. Bananen Kiste 23, Brombeeren 30—42, Mirabellen 1420, Pfirsiche 30-35, dto, ital. 46—55, Weintrauben helle 36-39, griech. 5860, ital. Datteltrauben 50, Zitronen Kiste 3032, Zwetschgen 15—20. Handschuhsheimer obst- und Gemũsegroßmarkt vom 4. ptember 1932 Vw) Marktlage normal, in Zwetschgen Ab- satz normal, in Tomaten flott, bei nachgebenden Preisen Absatz in Birnen und Aepfeln nach wWie vor sehr schleppend Zu folgenden Preisen wurden gehandelt: Mirabellen 8—13, Pfirsiche 14—40, späte Hauszwetschgen 13—14, Tafeläpfel 8—18, Tafelbir- nen 10—17, Kopfsalat 1416, Endiviensalat 210, Spinat 12—16, Freilandsalatgurken 9—12, Blumen- kohl Sorte 1 40—45, dto. Sorte II 25—30, Sorte III 1825, Buschbohnen 15—22, Stangenbohnen 28-83, Tomaten 7—26, Weinheimer Obst- und Gemũsegroßmarkt vom 4. September 1932 (ooo) Bei großer Anfuhr Absatz in Pflrsichen und Zwetschgen gut, in Birnen langsam bis schleppend. Für Aepfel kaum Kaufinteresse. ES verblieben Ueberstände in Birnen und Kepfein, Zu folgenden Preisen wurden gehandelt: Zwetsch- gen 8—14, Mirabellen 10—12, Pfirsiche 6—35, Birnen 5—20, Aepfel 6—11, Tomaten 13—25, Gurken 10—19, Bohnen 25—33 Zwiebeln 2423, Paprika 28. Mannheimer Ferkelmarkt vom 4. September 1332 (Do) ͤ Marktzufuhr 143 Stück Ferkel(in der Vorwoche 132). Für Ferkel über 6 Wochen wurden 49—7 DM je Stück bezahlt(in der Vorwoche 50 bis 68 DM je stuck). Bei langsamem Marktverlauf verblieb ein Ueberstand. Seite 10 MORGEN Freitag, 5. September 1952/ Nr. Den Dreh muß mon kennen/ Von Bernd Beete Der Loisl, der Wastl, der Toni und der Dominik sind meine Freunde. Sie sind Holzfäller und so wahr wie der Bergwald, so echt, so kantig, so rauh. Auch der Natz ist mein Freund. Aber er ist von anderer Art. Er hat ein schmales Bärtchen auf der Lippe, einen verwegenen Blick und trägt den Hut mit dem Gamsbart gefährlich auf einem Ohr. Wer ihn sieht, hält ihn für einen Wilderer, wie er im Buche steht; man traut ihm alles zu. Dabei geht der Natz überhaupt nicht in den Wald und hat seit Jahren keinen Berg mehr bestiegen, er ver- dient auf andere Weise sein Geld. Er hat zwei Gäule und einen Wagen; mit ihnen holt er die Fremden von der Bahn oder Fährt sie in der Gegend herum. Der Natz ist selbst seine beste Reklame: die Frauen erschauern leise und fotografieren ihn, aber sie lassen sich von ihm die Gegend zeigen. Und er selbst ist hinter den Frauen her wie die Katze hinter der Maus. Seit gestern bin ich nun wieder im Land und gehe heute, weil Sonntag ist, ins Bräu- stübl, um den Loisl, den Wastl. den Toni und den Dominik zu treffen. Nachher kommt auch der Natz mit wiegenden, Selbstbewußten Schritten, die Hände tief in der Lederhose, die glänzt, als wenn sie poliert worden wäre.„Ah, du bists!“ sagt er und setzt sich an unsern Tisch.„Na, wie stehts denn?“ frage ich ihn. Er reckt sich in den Schultern.„Gut alleweil, man muß seine Schangßen nützen.“— So, Chancen hast immer noch?“—„Was glaubst denn du? Wann ich will, habe ich an jedem Fin- ger eine.“—„Ja, wenn man so ein Kerl ist wie du!“—„Freilich, ich brauche nur eme anzuschauen, dann ist sie verliebt.“ Jetzt ists dem Wastl zuviel.„Aber hier kriegst keine, ha, du?“ schreit er wütend. „Ahr seid ja nur neidisch, weil ihr den Dreh nicht kennt.“ Da antwortet ihm ein dröh- nendes Gelächter.„Jawohl“, ereifert sich der Natz, das ist nur ein Dreh, in einer Viertelstunde liebt mich jede Frau.“„Da möchte ich aber wetten, daß du aufschnei- dest“, sage ich.„Wetten? Für jeden eine Maß!“ prahlte der Natz. Die vier grinsen still vor sich hin und der Natz hat eine Liebe ist nicht wie Porzellan Eine alte, zerbrochene Liebe ist nie- mals wie Porzellan: sie läßt sick nicht mehr zusammenkitten. Man ist niemals so verliebt, wie man es zu sein glaubt. Und man ist niemals weit davon entfernt, das zu verabscheuen, was man liebt. Der Reiz der Frauen liegt nicht in ren moralischen Vorzügen, auch nicht in ihrer geistigen und geschmacklichen Distinguiertheit. Gar leicht verliebt man sich in alle Frauen, die der Frau gleichen, welche man liebt. Vor allem in der Liebe ist Erfahrung zu nichts nütze. Bestimmend sind allein Charakter und Temperament. Man gibt einem andern ausgezeichnete Ratschläge, solange man selbst innerlich kalt ist. Und man lacht über die Ratschläge, die er sei- nerseits uns erteilt, wenn man lichterloh brennt, er selbst aber geheilt ist. Paul Lẽautaud N Wut, daß er platzen möchte. Draußen sitzt eine“, sage ich. Alle Köpfe machen eine Werdung. Ein sauberes Weib!“ sagt der Lois!l. Der Natz steht auf und pumpt sich voll Luft. Voll Verachtung blickt er auf uns nieder.„Ich zeigs euch“, sagt er und geht. Er geht wie Hans Albers mit schweren, doch federnden Schritten, das Hütl gefähr- Uch auf dem Ohr. Der Dominik legt seine Uhr auf den Tisch. Und vier Marm nach- einander starren die Holzfäller durchs Fen- Ster. Der Natz legt lässig zwei Finger an die Stirn und setzt sich zu der Dame an den Tisch. Aber vielleicht liebt die Dame weder den Wald noch die Berge, vielleicht machen Wilderer keinen Eindruck auf sie: man sieht es dem Natz an. daß er schwere Arbeit hat. Wenn er einmal verlegen über die Schulter schaut, hebt der Domialik scha denfroh die Uhr in die Höh. Doch dem Natz ists gleich, es geht um seinen Ruf; als die Viertelstunde um ist, versucht er's mit Ge- Walt, die Dame zu küssen. Da haut sie ihm eine runter und tut so. als wenn nichts wäre. Daß die vier nichts sagen und nur grinsen, ärgert den Natz am meisten. Er bestellt für jeden die Maß Bier. „Soll ichs mal probieren?“ fragte ich, um den Natz zu ärgern.—„Laß deine Fin- ger von solche Sach“, meint der Dominik und drückt damit die Verachtung aus, die sie alle für den Chancennatz hegen.„Die hat Haare auf den Zähnen“, knurrte der Natz.— In einer Viertelstunde gibt sie mir freiwillig einen Kuß“, sage ich.— „Eine Watschen kriegst, wie ich!“ Ich gehe und setze mich an den Tisch der Dame. Am Fenster liegen fünf Köpfe nebeneinander. Der Natz hält jetzt die Uhr. Als die Zeit um ist, beugt sich die Dame zu mir und küßt mich auf den Mund. Der Natz ist niedergeschmettert, aber die vier Holzfäller bewundern mich.„Na ja“, sagt der Natz,„ihr aus der Stadt, ihr habt so ein Gerede, das ist die Pomade.“— „Man muß nur den Dreh kennen, Natz, darm ists eine Kleinigkeit“, sage ich. Der Natz weicht nicht von meiner Seite. Er läßt die andern heimgehen. Dann rückt er gegen mich vor:„Sag mal, wie macht man's?“— „Zuerst mußt du die Frau heiraten“, sagte ich. Der Natz stößt mir die Faust in die Rippen.„Du bist ein ganz Verrückter!“— „Die Frau, die dir eine runtergehauen hat, ist nämlich meine Frau“, sagte ich. Der Natz haut die Faust auf den Tisch. „Du Viech! Du Mordsviech! Seit wann bist denn du verheiratet?“—„Seit vorgestern. Ich bin auf der Hochzeitsreise.“ * „Mein hoher Herr. Das Käthehen Dorothea Mayer) zu Füßen des Gra- fen Wetter vom Strahl (Waldemar Leitgeb) im ersten Aufzug der Heil- dronner Aufführung von Kleists Rittersckauspiel „Das Käthchen von Heil- bronn“ im Deutschordens- kof, mit der am Mittwoch die„Käthchen-Festspiele“ eröffnet wurden.(Hierzu unser Bericht„Das Käth- chen, Ludwig Tieck und Heilbronn“ auf dieser Seite.) Foto: Fremdenverkehrsamt Heilbronn Das Käthchen, Ludwig Tieck und Heilbronn im Heilbronner Deutschordenshof begannen die„Kkäthchen-Festspiele“ In den Ruinen des Deutschordenshofes, „Käthchen- Festspiele“. Das alte Gemäuer mit seinen ausgebrannten Gewölben und den steil in den dunklen Nachthimmel in fünf Aufzügen“, „Käthchen von Heilbronn“, über das Goethen zornig wetterte und strahlte:„Die verfluchte Unnatur! Das führe ich nicht auf, und wenn halb Weimar es verlangte!“ in den jungfräulichen Schoß flele und die es ungenutzt liegen ließe. Drum sei auch Lud- Nachlasses das Wort erteilt, seine Meinung dazu zu sagen:„Kleist wendete sich 2u einer in allen neueren Sprachen wiederholten Ro- manze von der wundersamen Treue und Ergebenheit eines weiblichen Wesens gegen den Mann, den es liebt. Diese alte, oft vari- jerte Sage hat der Dichter von neuem auf seine Weise verwandelt und ein Gemälde gebildet, so ganz vom reinsten Hauch dei Liebe beseelt und erfrischt. so rührend und bezaubernd, dem Wunder des Märchens und sich dennoch mehr von seinen Lieblings- dem ältesten geschichtlichen Boden Heil- charakteren als von dem gereiften Plane des bronns, begannen am Mittwoch die dem An- 1 e e e 155 3 1 a ie„wie Entwicklung geschieht, wie der denken Heinrich von Kleists gewidmeten Schluß vorbereitet wird, ist etwas gewalt⸗ sam und steht ganz isoliert: der Kaiser, der auf diese Art das Stück beendigt und in einem Monologe, der abgerissen und unbe- hineinragenden Türmen und Zinnen stellte deutend ist, seinem Herzen Luft machen die zauberhafte Kulisse für Heinrich von und uns den wahren Zusammenhang er- Kleists„großes historisches Ritterschauspiel klären 3 5 3 1 1 f eigenen n zu des Dichters Vorteil, au eee en wird durch die Erkennung das herzliche Ge- fühl des vermeintlichen Vaters ziemlich ver- dunkelt; die märchenhafte Häßlichkeit der Kunigunde ist übertrieben und für die Phan- tasie um so unmöglicher, sie sich vorzustel- Nun ja: die Stadt in unserer festspiel- len, je mehr der Dichter das Wieder wär- trächtigen Zeit möchte man sehen. der solch tige und unnatürliche Bild uns nahebringen ein Heimatspiel eines Klassiker-Anreiners Will. Dies ist wieder die Lust, über Natur und Wahrheit hin auszugehen“ Das gewagte Unternehmen, diesen etwas wis Tieck, dem Herausgeber des Kleistschen Künstlichen Strauß von Mädchenzucht— reckenhafter Verbohrtheit neu zu ordnen und zu binden, das Wilhelm Speidel für Heil- bronn unternahm, gelang dann auch nicht restlos und der freigiebig gespendete Bei- 20000 DM för jungen Moste Weibertreu, männiglichem Edelmut 8 fall zwischen den Szenen und am Schluß kann nicht darüber hinwegtäuschen, daß die mit Aberglauben und Hirngespinsten einem Psychiater reichlich Beschäftigung gebende Märchenfabel von der unehelichen Kaiser- tochter, die sich ihren Geliebten träumt, und von dem jungen Edlen, dem die minnigliche Maid zu gleicher Stunde im Traum erscheint, mitsamt ihren sonstigen von Tieck treffend geschilderten Begleiterscheinungen uns kühl läßt. Hand aufs Herz: Was wäre wohl dem Stück geschehen, wenn es nicht von Kleist wäre? Die höchst realistisch vom Sturmwind umbrauste, das„Volksstück“ hervorkehrende Aufführung mit Dorothea Mayer in der Titelrolle und Waldemar Leitgeb als Fried- rich Wetter Graf vom Strahl und mit einem bunten Ensemble von Hof-, Land-, Bürger- und Rittersleuten, mit prächtig aufgeschirr- ten Pferden und Herolden und einem ziem- lich spät entdeckten rotlodernden Schloßg- brand fügte sich aus vielen wohlgelungenen Einzelszenen und prächtigen Bildern zusam- men, bei deren Zustandekommen die natür- liche Kulisse des Deutschordenhofes ein starker Verbündeter des Regisseurs war. Wgi. intstnationolet Wettbewerb mit 182 Bewerbern in München Der internationale Musikwettbewerb der Zecchi Rom) zur Verfügung gestellt; für Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Violine Rudolf Köckert(München), Vasa 1 8 1 Deutschland wurde am Dienstag mit dem Prihoda(St. Gilgen), Erich Röhn Hamburg), e e e e Klavier wettbewerb in München eröffnet. An Max Rostal und Tibor Varga(London); fur dem Wettbewerb, dem ersten in der Ge- Orgel Fritz Heitmann(Berlin), Karl Höller schichte der deutschen Musik, beteiligen(München), Flor Peeters(Mechelen); für Vio- sich 182 Künstler und Künstlerinnen im Al- loncello Enrico Mainardi Rom), Hermann von ter zwischen 15 und 30 Jahren. Die meisten Beckerath und Ludwig Hölsmmer(München) schwistert, daß es gewiß als Volksschauspie] immer unter uns leben wird. Der Charaktei dieses Mädchens und ihres Geliebten, dei sein Gefühl für sie sich kaum gestehen will, ist so zart und kräftig, so rührend und er- schütternd, daß sich wohl nur wenige Ge- müter diesen Eindrücken verschließen kön- matischen Dichter eine neue Form liefern. und Kleist ist deshalb nicht zu tadeln, wenn Sage behandelt, nur locker verknüpft, wenr die Teile nicht ängstlich zusammengefügt Teilnehmer meldeten sich für Klavier(82), und Arthur Tröster Hamburg). es folgen Orgel(38), Violine(37) und Violon- cello(25), Für die kommenden Jahre ist eine nen. Jeder neue Gegenstand muß dem dra- Erweiterung des Wettbewerbs auch auf an- dere Instrumente in Aussicht genommen. Die Wettbewerbsteilnehmer dürfen ein er dieses Gedicht, welches er ganz als Volks- selbstgewähltes Repertoire vortragen, das 3. aus je einem Werk der Altklassik, Klassik, Romantik und Moderne besteht. Weiter soll dpa Kultur-Notizen Der Dichter Adolf von Hatzfeld wurde arn September 60 Jahre alt. Hatzfeld bewies seine starke lyrische Begabung in einer An- 2 zhl von Gedichtbänden, hat aber auch meh- sind, Diese leichtere Art, welche Episoden ein Werk, das zur Bandaufnahme bestimmt rere Bucher in Prosa geschrieben. zuläßt, Charaktere etwas mehr ausmalt, ale es, genau genommen, der Gegenstand erfor- dern würde, Begebenheiten anreiht, die der Anschein des Zufälligen haben, verstattet eben auch dadurch einen Durchblick in die große, freie Natur, welches alles zusammen die Lieblichkeit des Inhalts noch heimische und zauberreicher durch die Kontraste macht. Aber es scheint fast, daß der Dichter ist, die Mikrophoneigenschaften des Künst- lers erkennen lassen. An Preisen wurden insgesamt 20 000 Mark ausgesetzt. Der Jury gehören 26 Mitglieder an, dar- unter die bekanntesten Namen europäischer Instrumentalsolisten. Für den Klavierwett- bewerb haben sich u. a. Monique Haas a- ris), Conrad Hansen Hamburg), Hermann von Waltershausen(München) und Carlo Der Maler Lothar Malskat hat den Restau- rator der Lübecker Marienkirche, Dietrich Fey, wegen geistigen Diebstahls, öffentlicher Irre- führung, kunst geschichtlicher Fälschung und mehrfacher Nötigung verklagt. Malskat, der als Angestellter Feys an den Restaurations- arbeiten der mittelalterlichen Wandmalereien in der Lübecker Marienkirche beteiligt war, wirft Fey vor, Kunstfälschungen begangen zu haben. Fey soll neugemalte Bilder als restau- Zu rechtfertigen“, sagte mir ein Vert Berliner Festwochen: New Vork City Balleꝶ Meisterliche Aufführungen „Es ist auch für uns nicht ganz eintag vor unseren 300 C00 Arbeitslosen, vor at materiellen Not, die jenseits des Kurt. stendamms in den Straßen und Bez Westberlins, in der Schar der Altrent und Notstandsarbeiter sich offenbart, 000 Kostenaufwand für die Berliner Festpoch des Presseamts des Berliner Senatz, 1 kügte hinzu:„Aber sie sind wichtig und de. deutsam. Berlin war schon immer eine Stach der Begegnung und ist es heute, da Brennpunkt zwischen Ost und West teh erst recht.“ Man gibt sich alle Mühe zu die Ostsektoren- und Ostzonen-Bepohug in Westberliner Theater und Konzerte trittspreis zu zahlen— in DM Allerding- dieser Höhe— zugestanden. strahlung nach dem Osten ist ja eines der Hauptanliegen der Festwochen, und die de. nerkens werten finanziellen Zuwendungen Frankreich, England und vor allem Amer insgesamt 400 00]DbM sowie die fi 5 Stadt Berlin kostenlosen Gastspiele de New Lork City Ballets und einer arp Zand) zu dieser kuiturpolitischen Manifest. ion leisten, entspringen wohl hauptsache dieser Zielsetzung. Die Theatergastspiele au Paris, das Sadler's Wells Ballet aus Londen und das nun als erste ausländische Tr gastierende New vork City Ballet sollen du Sendboten der westlichen Demokratie aufe tel. Diesem New Cork City Ballet geht en fast sagenhafter künstlerischer Ruf vom Seit es vor zwei Jahren das Londoner Pi- blikum faszinierte, hat man das mit 60 Mü. gliedern(darunter 44 Tänzerinnen und Län zern) reisende Ensemble immer wieder nad Europa geholt. Auch jetzt ist es auf ehe großen Tournee und kam aus Edinbug über Amsterdam und Frankfurt a. M. nad Berlin, wo es an sechs Abenden drei ge. schiedene Programme zeigen wird. Das Können dieses Balletts ist in der f außergewöhnlich. George Balanchin, d künstlerische Leiter, der vor 25 Jahren ag Rußland emigrierte und über Kopenhagen Monte Carlo, Paris, London nach New Von fand, hat hier ein Ensemble geschaffen, ds in sich die Grundschule des klassisch- russ. schen Balletts mit dem Präzisions- und per- fektionsfanatismus Amerikas vereinigt. AI ist weder bei den Stars— Nora Kaye, Malz Tallchief, Tanaquil le Clereq— noch in de Truppe Raum für Zufälligkeiten und in- provisation. bezeugen das Bemühen, auch Anmut u Beseelung gleichsam aus wissenschaftl. exakter Berechnung und Führung heraus entwickeln. Es liegt auf der Hand. daß d New Lork City Ballet dabei mit der fl zerischen Uebersetzung moderner Musik g ersten Abend gaben Hindemiths„Die die Temperamente“ und Strawinskys„Streich e konzert die Grundlage dazu) sein Beste öl etwas Einmaliges und kaum zu Wiederhole des gibt.. Aber auch Tschaikowskys„Schyn nensee“ und Ravels„Valses Dobles et Senf mentales“ und„La Valse“(ebenso wie d Stücke Hindemiths und Strawinskys von Berliner Philharmonischen Orchester unt der Leitung von Leo Barzin gespielt) walt choreographisch und tänzerisch meister dargeboten und fanden beim Pre mieter publikum im Schiller-Theater begeistert Echo. Kurt Hein rierte Originale ausgegeben haben. Die Le. tung der Lübecker Landeskirche hatte, mehrfach berichtet, bereits vor einiger 4 eine Untersuchungskommission beauftrag diese Gerüchte zu überprüfen. Der Mannheimer Maler Rudi Baerwind und der Bildhauer Prof. Karl Trummer von dr „Freien Akademie“ sind auf der Herbstausse. lung der Staatlichen Kunsthalle Baden- Bacel mit einigen Arbeiten vertreten. 1 Der Mannheimer Pianist Helmut Vogel n am Freitag, 5. September, von 16.00 bis 164 Uhr, in einer Sendung des Süddeutschen Ruud. funks Stuttgart, die Suite für Klavier und Orchester des irn letzten Jahre verstorbenen Komponisten Julius Weismann spielen. — EIN SOMMER ROMAN Copyright by R Piper& Co. Verlag 12. Fortsetzung. Geld ist ein überzeugender Redner. Es tut alle Wunder der Welt. Für neunzig Mark Würde Faletti des Teufels Großmutter zum Bolorstursopran ausbilden. An Hand von neunzig Mark läßt er sich einreden, daß er Rempenichs Freund ist und ihm helfen muß. Er will es auf sich nehmen. Aber wohl- Ssmerkt: ohne Garantie, daß die gädige Frau es ihm glaubt. „Das lassen Sie meine Sorge sein!“ Sie stoßen auf das Komplott an. Kem- Penich kann kaum schlucken vor lauter Freude, vor Freude über das endliche Ende des Ehekriegs, Freude über die kommenden glücklichen Tage, Freude vor allem über über sich selbst und seinen Einfall. Sehen Sie, mein lieber Freund, so muß man den Frauen entgegentreten, mit der Waffe des überlegenen Geistes. Und ein Glück, daß ich mich an Sie gewendet habe.“ Der überlegene Geist wurde ausführlich begossen, das morgige Ereignis im Vorschuß gefeiert. Die Flaschenparade wuchs bedroh- lich. Bei der vierten Flasche tranken sie die Übliche alkoholische Brüderschaft mit ver- hakten Armen und schwimmenden Augen. Bei der fünften lagen sie sich rührselig schweigend in den Armen, Und gegen Mit- ternacht stolperten sie gegeneinandergelehnt durch mondbeschienene Gassen nach Hause. VON HEINRICH SPOERI. Nach Hause ist etwas Voreilig gesagt. Ein Laternenpfahl wurde Dritter im Bunde, sie lieben daran hängen und kamen nicht mehr von ihm los. Der Mastro benutzte den Aufenthalt, um gleich mit seinen vor- ausbezahlten Gesangstunden zu beginnen. Er singt vor: do-re-mi-fa-sol. süß und weich Wie ein Kater. Und Kempenich grölt wie fünf Flaschen Mosel: o du fröhliche— o du selige— Dann bringen sie sich gegenseitig nach Hause. Erst der eine den andern, dann der andre wieder den einen, und so fort. Es geht nicht auf: Einer bleibt immer übrig. * Frau Hedwig fand in dieser Nacht keinen Schlaf. Nicht als ob sie auf die Heimkehr ihres Mannes wartete, wie sie das in guten Zeiten tat. Im Gegenteil, sie hatte sich fest vorgenommen, trotzdem einzuschlafen. Und schlief erst recht nicht ein. In der Bewegungslosigkeit der Bettruhe, in der konzentrierten Stille der Nacht kamen ihr klare kluge Gedanken: Warum hat er die letzte Nacht nicht bei seinen ver- wandten geschlafen, vielleicht war etwas vorgefallen, vielleicht hat ihm etwas nicht gepaßt, und er will nicht darüber sprechen, auf seine Verwandten läßt er ja nichts kom- men, aber der Eintrag ins Fremdenbuch, man sagt, Papier ist geduldig, wer weiß, Was zum Beispiel dieser Mensch da in Koblenz eingeschrieben hat. in welchen geht das Kläppchen: stellen und sie wär'!—“ Verdacht hätte man kommen können, über- haupt dieser Diebstahl, die beiden in Köln haben die Wäsche mitgenommen. gestohlen, er stiehlt doch nicht, das ist Irrsinn, er stiehlt doch nicht, weder allein noch mit an- dern, das ist der klarste Beweis, das kanti er nicht gewesen sein, das Fremdenbuch ist Quatsch. Sie richtet sich im Bett auf und muß leise lachen. Und ist wach wie am hellen Tage. Nun versteht sie auch das Benehmen ihres Mannes. Da er unschuldig ist, hat er nicht nötig. ihr Erklärungen zu geben oder zu schwindeln; er fühlt sich gekränkt und ist bockig. Er hat Charakter. * Am nächsten Morgen war vorsichts- halber Sonntag. 8 Als Faletti aufstand. wurde er durch den Besitz von neunzig Mark nachdrücklichst an seine Verabredung mit Kempenich erinnert. Er zog sich zur Feier des Tages seinen un- widlerstehlichen Flanellanzug an, stülpte den breiten Panama auf seinen brummen- den Kopf und begab sich zu seinem neuen Freunde. Aber es waren keine eindeutigen Gefühle, mit denen er die vierzehn Stein- stufen zu Kempenichs Haustür emporstieg. Die Schelle macht räng-pläng. Die Maria öfknet das Kläppchen und leiert ihren ein- gelernten Vers:„Die Frau läßt bestellen und sie wär nicht zu Haus und sie Will auch keine Singstunden mehr.“ Damit klappt das Kläppchen wieder zu, und der Maéstro ist mit der Tür wieder allein. Er macht einen neuen Versuch. Abermals „Die Frau läßt be- „Ich will zum Herrn Kanzleivorsteher“, unterbricht Faletti mit geschulter Resonanz. Die Maria eilt zu Frau Hedwig, holt sich Information und ist wieder am Kläppchen: einer Ausrede: Er habe einen bösen Traum „Der Herr Vorsteher ließe bestellen und er wär' erst recht nicht zu Hause.“ Klapp. Jetzt kann der Mastro eigentlich wieder gehen. Aber er will für neunzig Mark vor- ausbezahlte Gesangstunden, seine Pflicht bis zum Aeußersten tun. Er versucht es mit Flöten:„O du fröhliche“ Kempenich hört nicht. Faletti gibt sich ans Rufen, vornehm mit weich gedämpfter Stimme:„Herr Kem- penich— Christian— Herr Kempenich.“ Er erreicht lediglich, daß sonntägliche Leute stehenbleiben. Am Ende greift er zur List, zur Notlüge Eine kleine Vorübung für das Kommende Er klingelt noch einmal und schneidet der Maria das Wort ab: Er will den Herrn Vor- steher sprechen, er habe Geld zu bekommen. Die Maria ist nicht gewohnt, daß Leute von ihrer Herrschaft Geld zu bekommen haben. Sie wurde rot bis in den Nacken und schloß zitternd die Tür auf. Der Herr Vorsteher saß in seinem Her- renzimmer auf dem Bettrand und pflegte seinen Kater. Er hatte ein nasses Handtuch um den Kopf gedreht und war froh, daß Faletti endlich erschien,. Er war doch ein zu- verlässiger Mensch. Weniger froh war er über das trauliche„Du“, mit dem der Mei- ster ihn überflel. Kempenich hatte es schon vergessen und entsann sich nur dunkel. Er fand es aufdringlich, aber er konnte nichts machen, Du bleibt Du. Er vertat sich in jedem Satz mindestens dreimal. Die nächt- liche Brüderschaft saß nicht im Herzen Uebrigens durfte man vor Hedwig davon keinen Gebrauch machen: aber nun ist es ganz verzwickt: Man empfindet„Sie“, hat „Du“ getrunken und muß„Sie“ spielen. Man hält eine kurze Generalprobe, Schwindeln ist nicht einfach, besonders wenn man, wie Faletti, den todsicheren Mißerfolg vor Augen hat. Er angelt nach gar nicht von Koblenz. Er spricht von 8 nen unermüdlichen Nachforschungen von dem Lumpen, den er endlich habe, der Namen so schändlich mißbraucht ha wie er sich freue, nach diesen Tagen Trübsal Aufklärung bringen zu können. gehabt, übrigens sei ihm eine Katze über den Weg gelaufen und zwei alte Weiber obendrein, und er habe überhaupt eint dunkle Ahnung. Kempenich ist unerbittli und hat für Weiber, Katzen und Ahnungen keinen Sinn. Also wenn du— beziehung, weise Sie— nicht mehr wollen, dann kanns du es ja rückgängig machen.“ g Faletti kann nicht rückgängig machen die neunzig Mark sind nicht mehr ben sammen. 5 Hedwig wunderte sich. als es bei ihr a klopfte. Das war sie von der Maria 11 gewohnt. Noch mehr wunderte sie sich ihr Gatte hereinschritt und den wider benden Faletti wie einen Schutzschild 10 sich herschob. Auch Anton kam mit u fuhr den Männern kläffend um die Bens Er will dabei sein. Es lohnt sich. Kempenich hat den Katerturban noch ut den Kopf und läßt seine feierliche 50 sprache vom Stapel:„Verzeihung, 3 Hedwig, daß ich das Wort an dich richte. sind nun schon zweiundzwanzig 1 hungsweise heute mitgerechnet 9 Zwanzig Tage, daß ich— daß du e wir—“ Er verliert den Satzbau. Und ha es 80 gut geübt. »Ich denke, das besprechen wi unter uns“, sagt Hedwig mit einem auf Faletti. pre- „Du mußt mich nicht gleich unter chen. Gerade um ihn handelt es sich. hg Der Frau Hedwig fährt ein Schreck t in die Zehenspitzen. Aber Kempenich spr! 1 bester Blick Un bringen, sie brauchen nur den halben Tu. für die sie in den öffentlichen Wechselstuben. zur Zeit etwa 4,50 Ostmark aufzu weng haben. Auch für die Festwochen weren Preisvergünstigungen— wenn auch nicht n Diese Aud. Jeder Schritt und jede Cet“ 3 gotausge b. Verlags- druckerei. chefredakt ſertreter: . Schäfer; feuilleton: Augberhare Ludwigsha; kloth; Lan Fd. simon gankkontei kesellsch., munale La Mannheim. r. 300 16, — n Jahrga EE K Mex! londs nal stattfinde! m den a1 Reihe vor len komn kontrollen Der v die Gefah eich zur enes no könne“ Die sog gen würd, zuch weit landisches gewünscht. ſtrebunger gerichtet, Deshalb gaaten ve zen Hand gen. Die ve berichtete zunglückli ſchaktsgüt lehen We Der— Feltbank ungsfond ger dritte sten Ez ngste kertiggeste ind Fran! ion übe enanderzi lr notwe lerstag ei! Delegierte: Kattgefun⸗ — N Paris. D kastreitkre dach Anke den mit et call visc Johanne len getöte berstadt lastwagen Neu De en sollen des Himale n einem küssen beg Wien. prach der Adolf Hit! kaates au. Washing m Freitag denry Foy ie Vertei An Steel! Genf. I ich in Ge ellschaf altonen. m 7 0 bereitet nsr das Felologisch dle Abstir ug der berlin. berlin in dem Kölner Fot Fortsetzung fol gefunden el seinen „ un