. usge bert Mannheimer Morgen Druck: Mannheimer Groß- . Verlagsleitung: H. Bauser; ſeelredalet.: E. F. v. Schilling. Stell- Jenreter: Dr. K. Ackermann. Politik: becnzler; Wirtschaft: F. O. Weber; geullleton: W. Gilles. K. Heinz; Lokal: lbderhardt; Kommunal: Dr. F. W. Koch; lalwüsshafen und Sport: H. Schnee- ſelhz Land: C. Serr; Sozialredaktion: Simon; chef v. Dienst: O. Gentner. hukkonten: Südwestbank, Allg. Bank- usch, Städt. Sparkasse, Bad. Kom- nale Landesbank. Bad. Bank, sämtl. nneim. Postsch.-Konto: Karlsruhe . 500 16, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 267 43. Mennheimer ORO E Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstenen: Mannheim, f 1, 66. Telef. 4 41 31-34; Heidelberg, Brunnen- 18-24, Tel. 29 3/8(Hdlb. Tagebl.); en/ Rh., Rheinstr. 37 Tel. 62766 Ratl. 2,80 DM zuzügl. Bezug 3,20 DM RKücke verlangte Marre einerlei Gewähz, „ lahrgang Nr. 212/ Einzelpreis 20 Pf. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz * Bonn.(UP) Der SPD-Vorstand lehnte pie SpD sieht darin, wie aus einem Kom- unique über die Vofstandssitzung hervor- elt, die Absicht, von den wirtschaftlichen lulgaben, die sich aus dem Schumanplan geben, auf allgemeine politische Fragen bulenken. Auf diesem Wege versuchten die Ver- echter eines„Kleinsteuropa“ das umstrit- ee Militärbündnis der Europäischen Ver- ſallgungsgemeinschaft politisch zu instal- leren. Die SPD sehe in diesem Vorhaben ein es Hindernis für den konstruktiven und massenden Aufbau eines lebensfähigen ſuopa. Die SPD werde sich deshalb an den datungen dieser„sogenannten Verfassung chenden Versammlung“ nicht beteiligen. Der SPD-Vorstand billigte die Haltung so zialdemokratischen Mitglieder in der ſersammlung der Montanunion bei der Prä- enten wahl. Die SPD-Abgeordneten hat- n für den belgischen Soꝛzialistenführer eri Spa ak ihre Stimme abgegeben und icht für den deutschen CDU-Kandidaten feinrich von Brentano. Die parlamentarische Versammlung der „ Drei sowjetische Missionsmitglieder ausgewiesen Frankfurt.(Je-Eig. Ber.) Das US-Haupt- lartier hat am Sonntag drei Mitglieder der ſwjetrussischen Militärmission in Frank- ut die Aufenthaltserlaubnis entzogen und e sofortige Abberufung gefordert. Wie von erikanischer Seite dazu bemerkt wird, ist e Veranlassung dieser Maßnahme das „etische Ersuchen, drei Mitglieder der erikanischen Militärmission in Potsdam und. buberufen. Diese sollten nach sowfetischer daß Du darstellung verbotenes Gebiet betreten ben. Eine genaue Nachprüfung des Sach- Benne kehalts durch die amerikanischen Militär- örden ergab jedoch, daß die von den 1 iets erhobenen Beschuldigungen unbe- . det gewesen waren. Nun verlangen die ich Dei. merlkaner vom Oberbefehlshaber der auf dem ſpjetischen Streitkräfte in Deutschland, daß ollen mi zn der in Frankfurt stationierten Militär- — da hat- ussion ein Oberstleutnant, ein Hauptmann für Dein nd ein Mannschaftsdienstgrad die amerika- Du nu dische Besatzungszone zu verlassen haben. Veißt Du ebe sieh var heul icht lange 1 mir das dann m Goslar(dpa) Waldemar Kraft wurde e Rosa in Sonntag auf dem ersten BHE- Bundes- 5 in Goslar einstimmig zum Bundes- orsltzenden wiedergewählt. Gleichberech- bete stellvertretende Vorsitzende wurden der bayerische Staatssekretär Prof. Dr. Theo- r Operländer, der niedersächsische dosa! Du mich ir Keiner daß ich Du mich. Julie J., el, die niedersächsische Landtagsabgeord- t, im Ge- lte Erni Finselberger und der hes- Dich nie- ne Landtagsabgeordnete Prof. Wilhelm kann ah 66 Le r. 5 Benno zum EVG-Vertrag sagte Kraft, die mit im gestellte Grundsatzfrage, ob der Frie- ebe. galertke City. Adolfo Ruiz Cortines ist offl- 3 neuen Präsidenten Mexikos erklärt zu Iö8el, ingen he. tritt vom 5 sondem bpitterste ermögend, it vollem r es edel, 80 Wenig ne Solche 1 meinem 111 jedoch Aedenheit Rücksich Alen Der österreichische Justizminister Lschadeck will zurücktreten. Am Sonntag 15 bekannt, daß der Vorstand der öster- chischen Sozialdemokraten dem Rücktritt ſibes Parteimitgliedes bereits zugestimmt hat. bortmund. Das Dortmunder Landgericht hat 1 am Samstagmittag im Prozeß gegen fünf um Opfer Angehörige in drei Fällen(Sepp Meier, ist dahet 11755 Kapluk und Werner Cieslak) für e und de it zaständis erklärt und diese drei Ange- icklichere. an den Bundesgerichtshof überwiesen. k. Mösen hee Angeklagten seien verdächtig, ein 210 click hetgerraterisches Unternehmen gegen die usch ll deungsmägige Ordnung der Bundesrepu- a vorbereitet zu haben. f 555 Der Erdgasausbruch bei Eich hat am 10 glasabend geendet. Die Wasserfontäne fiel 80 zusammen, nachdem plötzlich noch 85 eine starke Rauchwolke aus dem noch gestiegen war. ald Der schleswig-holsteinische Minister- 15 ent Friedrich Wilhelm Lübke ernannte ſhlbldgzedraneten der Fraktion„Deutscher 5 lock des Kieler Landtags, den Tischler- am 1 Hermann Böhrnsen aus Rendsburg 10 mister für Wirtschaft und Verkehr in eswig-Holstein. 1 55 Sechshundert Betriebe des Berliner durkten. los ernverkehrs haben am Sonntag be- en Spöt dennen, am Dienstag um 24 Uhr ihren In- g ihrer 1 nenverkehr vorläufig einzustellen, keine ung 11 dugen mehr 23 leisten und Frachten von o Sie 5 N Berlin nent mehr anzunehmen. nigen, di. Der Vorstand der Exil-CDU der labe mich ebene hat in Berlin beschlossen, den n unmög· ſiioder n Exilparteitag vom 4. bis zum 6. u können, fene in Hamburg abzuhalten. Unter der jurch eine der Anbei in Freiheit über alles“ wird Werden. tik; Parteitag mit der Bolschewisierungs- Briele berlin der Sowjetzone auseinandersetzen. 52 be⸗ gesch Als Nachfolger für den dieser Tage em Le 89 ledenen Minister Georg Handke f 1er 15 Kurt Gregor(SED) als neuer Mini- meisen agel Außenhandel und innerdeutschen netteler- in der Sowietzone berufen worden. g 7 UP /dpa E kragen . 2 Zeit mir Jesinnung kein ge- durch eu schon 1 werden werden, 10 70 f ——̃— 2— S lancwirtschaftsminister Friedrich von Kes- auf seiner Sitzung am Sonntag in Bonn die gusarbeitung einer europäischen Verfassung im Sinne der europäischen Verteidigungs- gemeinschaft durch die Versammlung der Montanunion ab. Montanunion, die heute, Montag, erneut zu- sammentritt, wird sich zusammen mit neun zusätzlichen Delegierten als„Verfassung- gebende Versammlung“ konstituieren. Die Versammlung hat am Samstag mit 51 Stimmen gegen die vier Stimmen der deutschen Sozialdemokraten beschlossen, un- verzüglich mit der Ausarbeitung des Ent- wurfs einer Verfassung für eine politische Föderation der sechs Mitgliedstaaten der Montanunion zu beginnen, die Versamm- lung dem Vorschlag Spaaks zugestimmt, un- verzüglich je drei Delegierte Frankreich, Italiens und der deutschen Bundesrepublik SpD arbeitet nicht mit ſarteivorstand lehnt Schaffung der Europaverfassung durch erweiterte Montan- Versammlung ab hinzuzuwählen. Die neuen französischen und italienischen Delegierten wurden bereits am Samstagnachmittag gewählt, während die drei neuen Delegierten der Bundesrepu- blik erst heute, Montag, bekanntgegeben werden. Die„Verfassunggebende Versamm- lung“ wird sich daher aus den 78 Mitgliedern der Versammlung der Montanunion und neun zusätzlichen Delegierten zusammensetzen, so daß die im Vertrag für die Europaische Ver- teidigungsgemeinschaft vorgesehene Zahl von 87 Mitgliedern erreicht wird. Die Aus- arbeitung des Entwurfs einer Verfassung für Europa sollte ursprünglich der parlamenta- rischen Versammlung der Europäischen Ver- teidigungsgemeinschaft vorbehalten bleiben. Die parlamentarische Versammlung hat am Samstag den Vorkämpfer für die Eini- Bundesregierung war nicht unterrichtet Bedenken gegen Empfang der Volkskammer-Delegation Bonn.(UP/ dpa) Der Entschluß des Bun- destagspräsidenten Dr. Hermann Ehlers, die fünf Delegierten der Volkskammer am 22. September zu empfangen, ist in Bonn sehr umstritten. Bundeskanzler Dr. Adenauer selbst erklärte am Wochenende, die Bundesregie- rung sei über den Beschluß des Präsidiums des Bundestages nicht unterrichtet worden. Das Auswärtige Amt werde heute, Montag, eine Verlautbarung herausgeben, die auch seine eigene Einstellung zu dem Besuch aus der Ostzone wiedergeben werde. Bundestagspräsident Ehlers begründete über RIAS- Berlin seine Bereitschaft die Volkskammerdelegation zu empfangen. Für viele sei dieser Empfang eine problematische Sache, er persönlich könne ihn nur betrach- ten in dem Bemühen, von seiten des Bun- destages alles zu vermeiden, was den Ein- druck erwecken könnte, als sei es dem Par- lament mit seinem Bekenntnis zu einer echten Wiedervereinigung Deutschlands in Frieden und Freiheit nicht ernst. Der Parteivorstand der SPD wandte sich am Sonntag entschieden gegen den vorge- sehenen Empfang der Volkskammerdelegier- ten. Um zu einer deutschen Wiedervereini- gung zu kommen, so begründete die SPD ihre Haltung. hätten nur Verhandlungen zwischen den Westalliierten und der Sowijet- Kraft bleibt BHE- Vorsitzender EVG-Vertrag bejaht, Generalvertrag dagegen abgelehnt den erhalten werden solle, müsse bejaht werden. Das„Wie“ sei eine praktische Frage, auf die zu antworten sei, daß eine soziale Befriedung den Vorrang haben müsse,„weil man ein Chaos nicht bewaffnen kann. Den Generalvertrag, der in seiner Tendenz zu be- jahen sei, lehnte Kraft ab, weil er der Bun- desrepublik nicht die zugesicherte Gleich- berechtigung gebe. Er verwies dabei auf die Notstandsklausel, das Vetorecht der Alliier- ten in Fragen der Wieder vereinigung, die Beschlagnahme deutschen Vermögens im neutralen Ausland und die sogenannte Kriegsverbrecherfrage. Die Wiedervereinigung Deutschlands sei nur möglich, wenn sich der freie Teil Europas zunächst zusammenfinde. Das wiederum sei nur über eine deutsch- französische Verstän- digung zu erreichen. Für die„deutsch-fran- zösische Krankheit“ sei die Saarfrage sym- ptomatisch. Unter Hinweis auf ein Präjudiz für den Osten sagte Kraft, daß kein Deut- scher auf das deutsche Recht am Saargebiet verzichten könne. Er appellierte an Frank- reich, eine Geste zu zeigen und die demo- kratischen Freiheiten an der Saar zu- zulassen. Kraft wandte sich gegen den dem deut- schen Volk von den Alliierten aufgezwun- genen Föderalismus, der nicht dem Willen des Volkes entspreche und angesichts der Fülle der Probleme völlig unzureichend sei. Das Mehrheitswahlsystem für die kom- mende Bundestagswahl lehnte Kraft ab. Die historischen Parteien seien nicht geeignet und hätten auch nicht die Erkenntnisse, um die anstehenden Probleme in der Bundes- republik zu lösen. union einen Sinn. Jede Begegnung mit den unlegitimierten Vertretern der Sowietzone sei abzulehnen. Berlins regierender Bürgermeister Ernst Reuter sprach sich am Sonntag dagegen aus, daß das Präsidium des Bundestags un- geachtet der Terrorherrschaft in der Sowiet- zone die fünf Volkskammer- Funktionäre empfangen will. In der RIAS- Sendung„Wo uns der Schuh drückt“ erklärte Reuter, er habe mit einer gewissen inneren Beklem- mung“ den Beschluß des Präsidiums zur Kenntnis genommen. Die Freien Demokraten in Bonn befür- worteten die Entscheidung des Bundestags- präsidenten, die Volkskammerdelegierten zur Entgegennahme ihres Schreibens mit Vor- schlägen über die Wiedervereinigung Deutschlands zu empfangen. FDP-Abgeord- nete meinten, darüber hinaus sollten auch noch unverbindliche Gespräche geführt wer- den. Der Präsident der Sowietzonenvolkskam- mer, Johannes Dieckmann(LDP), hat Bundestagspräsident Hermann Hhlers am Samstag in einem Telegramm davon unter- richtet, daß sich die fünf Delegierten aus Ostberlin am 22. September, um 17 Uhr,„zur Erfüllung ihres Auftrages“ in Bonn einfin- den werden. Die Delegation der Volkskam- mer soll versuchen, persönliche Erklärungen über den Pankower Standpunkt zur Einheit Deutschlands, zum Friedensvertrag und ge- gen die Ratifizierung des Generalvertrags abzugeben. Diese Richtlinie haben, wie aus der Sowjetzonen- CDU bekannt wird, die Volkskammerdelegierten von der SED er- halten. „Kein zweites München“ Bonn.(UP) Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer rechnet damit, daß innerhalb der nächsten zwei bis fünf Jahre der Westen mit Deutschland stark genug ist, um mit Rußland eine annehmbare Lösung der Ost- West- Probleme, einschließlich der Deutsch- landfrage, auszuhandeln. In einem Interview mit der irischen Zei- tung„Irish Times“ gibt der Bundeskanzler seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß er in dem Anschluß der Bundesrepublik an den Westen den einzigen Weg zur deutschen Ein- heit sehe.. Es werde ein gutes Maß von Voraussicht bedürfen, um den richtigen Augenblick für Verhandlungen zu nutzen, meint der Bun- deskanzler. Es dürfe nicht zu früh sein, da es„kein München für Stalin“ geben dürfe. Aber es dürfe auch nicht zu spät sein, da- mit die Russen nicht anfangen, sich bedroht zu fühlen. Abbruch der Handelsbeziehungen? Kairo.(UP) Der politische Ausschuß der arabischen Liga behandelte am Samstag einen Vorschlag, der den Abbruch der Han- delsbeziehungen zwischen den arabischen Staaten und der Deutschen Bundesrepublik vorsieht, falls die Bundesregierung dem Staat Israel für die Judenverfolgungen der Nazis Wiedergutmachung leistet. Der Aus- schuß hat noch keine Entscheidung über den Vorschlag gefällt. SRP plante Tarnorganisation Polizei verhinderte Kundgebung der„Nationalen Sammlungsbewegung“ Detmold.(dpa UP) Die- Sozialistische Reichspartei(SRP), die am Freitag ihre Auf- lösung bekanntgab, hat gleichzeitig versucht, unter dem Namen„Nationale Sammlungs- bewegung“ eine Ersatzorganisation zu bilden, welche die politische Tätigkeit der SR fort- setzen sollte. Dies hat sich nach Mitteilung des Chefs der Regierungsbezirkspolizei in Detmold, Polizeioberrat Linne, einwand- krei aus den Geständnissen der neun SRP- Funktionäre ergeben, die am Freitagabend in Detmold verhaftet wurden. Die Verhaf- tungen erfolgten, als die Polizei einen als „Kundgebung der Nationalen Sammlungs- bewegung“ getarnten„Reichsparteitag“ der SRP in Detmold auflöste. Der größte Teil der festgenommenen SRP- Funktionäre hat die Geständnisse vor dem Richter wiederholt. Soweit keine Ver- dunkelungsgefahr und kein Fluchtverdacht besteht, sollen sie wieder auf freien Fuß ge- Setzt werden. Die Polizeiakten gehen dem für eine Anklageerhebung zuständigen Bun- desanwalt zu.. Die vom Bundesvorstand der SRP be- kauntgegebene Auflösung der SR ist nach Ansicht von Graf v. Westarp, dem frü- heren dritten Vorsitzenden der SRP, recht- lich ungültig. Eine Auflösung der SRP könne laut den Statuten der Partei nur von einer e beschlossen wer- en. 5 Westarp sagte, er habe den Eindruck, daß Dr. Dorls durch die Auflösung der Partei beabsichtige, dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe„den Wind aus den Segeln zu nehmen“,: * gung Europas, den französischen Abgeordne- ten Paul Reynaud zum Vorsitzenden des Hauptausschusses gewählt, der sich mit dem weiteren Arbeitsprogramm und der Fest- setzung der Tagesordnung beschäftigen wird. Zu stellvertretenden Vorsitzenden wurden der deutsche Sozialdemokrat Herbert Weh ner und der Luxemburger Nicolas Mar- gue gewählt. Die Delegierten der paralamentarischen Versammlung waren am Samstag und Sonn- tag mit ihrer Neugruppierung nach über- nationalen Grundlinien beschäftigt. wobei die rein nationalen Gesichtspunkte in den Hintergrund treten. Man rechnet damit, daß sich jedenfalls drei Gruppen— die christ- lichen Demokraten, die Liberalen und die Sozialisten— bilden werden. Diese Tendenz trat schon bei der Wahl des Präsidenten Spaak hervor. Papst Pius: Einigung Europas— Mittel zum Frieden Vatikanstadt.(dpa) Papst Pius XII. umriß im Vatikan ein Friedensprogramm für die im„kalten Krieg“ befangenen Na- tionen. Er äußerte bei einer Audienz für Pilger aus Westeuropa die Ueberzeugung, daß die Einigung Europas ein Mittel zum Frieden sein könne. Die Schaffung von Insti- tutionen zur Einigung Europas setze einen neuen Weg der Beziehung zwischen den Völkern voraus. Der Papst fügte hinzu: „Leider ist diese Voraussetzung noch immer nicht Wirklichkeit geworden. Bis jetzt ist die Atmosphäre noch nicht vorhanden, ohne welche diese neuen politischen Institutionen nicht von langer Dauer sein können. Montag, 15. September 1952 Der Sport berichtet: In der 1. Liga Süd hielt der VfB Mühlburg mit einem 2:0-Sieg bei FSV Frankfurt weiterhin die Tabellenspitze. Die Verfolger Offenbach und Eintracht Frankfurt gewannen in Ulm, bzw. in Augsburg 4:2 und 5:1. Das 99. Mannheimer Lokalspiel zwi- schen SV Waldhof und VfR Mannheim endete 3:1. In der 2. Liga Süd wurde VfL Neckarau von Schwaben Augsburg 0:1 besiegt, während Feudenheim in Darmstadt 2:1 gewinnen konnte. In Monza gelang es den NSU-Wer⸗ ken zu beweisen, daß ihre 250-αęẽTPů-Ma- schine gegen die Weltklasse antreten kann. Der junge Augsburger Fahrer Haas wurde von Weltmeister Lorenzetti nur um Reifenstärke geschlagen. Deutschlands Leichtathletik- Vertre- tung unterlag in Düsseldorf im Länder- kampf gegen Schweden klar mit 119:93. Die deutsche Handball-Nationalelf errang einen weiteren klaren Sieg in Linz gegen Oesterreich mit 22:15. Der Städtekampf der Schwerathleten zwischen Mannheim und Ludwigshafen endete im Ringen 4:4, während im Gewichtheben die Mannheimer mit 3755:3685 Pfund siegten. Erfolgreichster Reiter des Mannhei- mer Turniers war der Balinger Rolf Bartels, der am Sonntag im schweren Sa-Jagdspringen den ersten Platz be- legte und damit seinen dritten Sieg in Mannheim errang. Gesetz soll Schweigepflicht sichern Der 55. Deutsche Aerztetag appelliert an den Bundestag Berlin.(UP) Der in Berlin tagende 55. deutsche Aerztetag hat in einer Entschließung die baldige Verabschiedung eines Gesetzent- wurfes zur Verankerung der ärztlichen Schweigepflicht durch den deutschen Bundes- tag gefordert. Nach der Resolution soll„grundsätzlich nur der Kranke selbst den Arzt von der Schweigepflicht entbinden können“. Der Arzt soll nur dann zur Offenbarung von Geheim- nissen eines Patienten berechtigt sein, wenn ein übergesetzlicher Notstand vorliegt und die Berufspflicht des Arztes— Leben zu er- halten und zu schützen— die Durchbrechung der Schweigepflicht verlangt. Der Aerztetag fordert, die gesamte Gesetzgebung zu über- prüfen, um der Schweigepflicht des Arztes wieder Geltung zu verschaffen. Im einzelnen soll vor allem auch auf dem Krankenschein die Diagnose nur noch mit einer Chiffre bezeichnet werden. Behörden und Betriebe sollen nach den Vorstellungen der Aerzte künftig Atteste mit Diagnosen nicht mehr erhalten. Sie sollen sich mit dem Bescheid über Art und Ausmaß der Arbeits- fähigkeit und der gesundheitlichen Eignung begnügen. Der deutsche Aerztetag richtete an den Bundestag die Bitte, die Vorschriften über die Schweigepflicht und das Recht zur Zeug- nisverweigerung in vollem Umfange auf die Personen auszudehnen, die nach dem Tode des Arztes dessen Aufzeichnungen und Unterlagen in Verwahrung nehmen. Nach Auffassung des deutschen Aerzte tages muß die strenge Anerkennung des Rechts des Kranken auf die Wahrung seiner Geheimnisse in der Praxis der Behörden bun- desgesetzlich geregelt werden, um eine Rechtseinheit zu schaffen. Drei verdiente Mediziner wurden mit der neugeschaffenen Paracelsus-Medaille ausge- zeichnet: Professor Albert Schweitzer, der Stuttgarter Pathologe und Krebsforscher Pro- fessor Dr. Dietrich und der Landarzt Dr. Heisler aus Königsfeld im Schwarzwald. AFL für echte Gleichberechtigung Deutschlands New Tork.(UP) Der Exekutivrat des ame- rikanischen Gewerkschaftsverbandes AFL tritt in einem am Sonntag veröffentlichten Bericht an den 71. AFL- Kongreß für eine grundlegende Neuorientierung der Politik der Westmächte gegenüber der Bundes- republik Deutschland ein. Der Verband teile zwar den Wunsch der amerikanischen Re- gierung, ein freies Deutschland mit den wirt- schaftlichen, politischen und militärischen Organisationen Westeuropas zu verschmel- zen, jedoch müsse er auf eine Reihe von Irrtümern hinweisen, die eine volle und gleichberechtigte Teilnahme Deutschlands verhindern. Eine sehr kostspielige Illusion wäre es, wenn man annähme, daß das hoch- industrialisierte Deutschland für irgendeine Zeitspanne bereit und gewillt sein werde, Bedingungen, Abkommen oder Verträge zu dulden, die seinem Volk eine volle Gleich- berechtigung und vollständige Souveränität versagen. Die Deutschen könnten nicht ihr Bestes hergeben, wenn sie Bedingungen un- terworfen seien, die ihnen einen zweit- rangigen Status auferlegen. Zu der Saar- frage heißt es in dem Bericht des Fxekutiv- rates, der Kampf gegen die sowjetischen Ex- pansions- und Annexionsgelüste sei durch des die völlig ungerechtfertigte Abtrennung des Saarlandes von Deutschland ernsthaft ge- schwächt worden. 5. Die Vereinigten Staaten sollten tatkräftig und unbeirrt mit einer Ueberprüfung und Revision der gesamten alliierten Politik gegenüber Deutschland beginnen. Diese Re- vision müßte darauf gerichtet sein, die Unterstützung vor allem der deutschen demokratischen Arbeiterführer zu gewinnen, um eine aus ganzem Herzen kommende Teilnahme und den größtmöglichen Beitrag des deutschen Volkes zur Verteidigung Europas, zur Förderung der Demokratie und zum Schutz des Weltfriedens zu erreichen. „Demokratische Volkspartei Saar“ stellt Registrierungsantrag Saarbrücken.(UP) Die„Demokratische Volkspartei Saar“ hat am Samstag der Re- gierung des Saarlandes ihren Registrierungs- antrag eingereicht. Dadurch erhöhte sich die Zahl der im letzten halben Jahr neugegrün- deten Parteien im Saarland auf drei. Die neue Partei hat sich ein Programm gegeben, das auf dem Boden der saarländischen Ver- fassung steht und„saarländische Belange und Interessen“ in den Vordergrund stellt. Das saarländische Innenministerium hat jetzt auch die Registrierung der EP Saar ab- gelehnt, da nach Ansicht des Prüfungsaus- schusses verschiedene Bedingungen des Par- teizulassungsgesetzes nicht erfüllt seien. Mellies zum zweiten SPD-Vorsitzenden vorgeschlagen Bonn.(dpa) Der Vorstand der Sozial- demokratischen Partei beschloß am Sonntag in Bonn ohne Gegenstimmen bei wenigen Stimmenthaltungen, dem am 24. September in Dortmund zusammentretenden Parteitag zu empfehlen, den bisherigen parlamentari- schen Sekretär der Bundestagsfraktion, Wil⸗ helm Mellies, zum stellvertretenden Vor- sitzenden der Partei zu wählen. Der Vor- stand hatte am vorigen Sonntag einstimmig beschlossen, Erich Ollenhauer zum Nachfol- ger Dr. Kurt Schumachers vorzuschlagen. Der SPD-Vorstand wird dem Parteitag ferner vorschlagen, das Vorstandsmitglied Willi Eichler(Köln) und den Landtags- abgeordneten und zweiten Bezirksvorsitzn- den von Schleswig-Holstein, Max Kukil, in den geschäftsführenden Vorstand zu Wählen. eee BONNurzfels era Die Kriegsgefangenen- Gedenkwoche des Heimkehrerverbandes, die vom 20. bis 26. Okto- ber dauern wird, soll zu einem„Volksbegeh- ren“ für die Freilassung aller noch festgehal- tenen deutschen Kriegsgefangenen werden. Die staatlichen Stellen und 69 Parteien, Orga- nisationen und Verbände sind aufgefordert worden, sich für das Gelingen der Gedenk- Woche einzusetzen. In allen Städten und Dör- fern sollen„Treuelisten“ ausgelegt werden, in denen jeder Deutsche mit seiner Unterschrift versichern soll, daß er der deutschen Kriegs- gefangenen gedenkt und ihre Freiheit fordert. 0 i Der amerikanische Hohe Kommissar Wal- ter Donnelly empfing die Frau des a us Westberlin verschleppten Rechtsanwalts Dr. Linse. Er berich- tete Frau Linse von seinen Gesprächen mit General Tschuikow und versicherte, daß die amerikanischen Bemühungen zur Freilassung Verschlerpten unvermindert fortgesetzt werden. . 0 Für die durch den Tod des SpD- Vorsitzen- den Dr. Kurt Schumacher notwendig gewor- dene Bundestagsnachwahl am 9. November in Hannover hat die Spp den Betriebsratsvor- sitzenden der Hanomag- Werke in Hannover, Ernst Winter, nominiert. Winter ist 64 Jahre alt, von Beruf Schlosser, und ist heute Sozialdirektor in den Hanomag- Werken. f ö 1 7 ö Seite 2 MORGEN Montag, 15. September 1952/ Nr. 212 — Verzögerte Richterwahl Als in der glühenden Hitze der ersten Julitage das Bundesverfassungsgericht über den Antrag der Bundesregierung verhan- delte, die Sozialistische Reichspartei(SRP) für verfassungswidrig zu erklären, und die Beweisaufnahme ihren Höhepunkt bereits überschritten hatte, bezweifelte der Anwalt der SRP, Professor Noack(Kie), die Be- Schluß fähigkeit des ersten Senates weil die- ser zu jener Zeit— und bis zum heutigen Tage— nur aus elf Richtern bestand, wäh- rend das Gesetz über das Bundesverfas- sungsgericht für jeden der beiden Senate zwölf Richter vorschreibt. Professor Noack sah in der unvollständigen Zusammensetzung des Senats eine Verletzung der gesetzlichen Vorschrift. Der Präsident des Bundesverfas- sungsgerichtes, Professor Dr. Höper-Aschoff, erklärte damals, daß der Einwand Noacks nicht durchschlagend sei, da zur Beschluß kassung in jedem Senat nur neun Fächter notwendig seien. Das Gericht werde aber im Urteil, das für Ende September/ Anfang Ok- tober vorgesehen war und trotz der nunmehr erfolgten Selbstauflösung der SRP wohl auch verkündet werden wird, zu dieser Frage Stellung nehmen. Professor Noack hatte mit seinem Ein- wand ein Problem angeschnitten, das auch dem Bundesverfassungsgericht einige Sorge bereitete. Im Januar hatten zwei Richter des Bundesverfassungsgerichtes, Claus Leus- ser vom zweiten Senat und Dr. Kurt Zwei- gert vom ersten Senat, um ihre Entlassung aus dem Amt gebeten. Leusser, der bis zu seiner Berufung an das Bundesverfassungs- gericht Ministerialrat in der Bayerischen Staatskanzlei gewesen war, war zum Bevoll- mächtigten Bayerns beim Bund ernannt worden. Dr. Zweigert, vor seiner Berufung nach Karlsruhe Senatspräsident beim Ober- verwaltungsgericht Berlin, war Präsident dieser Behörde geworden. Nach dem Gesetz über das Bundesverfessungsgericht muß, falls ein Richter vorzeitig ausscheidet, für den Rest seiner Amtszeit der Nachfolger umerhalb eines Monats von demselben Bun- desorgan gewählt werden, das den ausge- schiedenen Rüchter gewählt hatte. Als Pro- fessor Noack die Ueberschreitung der gesetz- Uch vorgesehenen Frist rügte, waren bereits mehrere Monate ins Land gegangen. ohne daß Bundesrat und Bundestag einen Nach- folger gewählt hatten. Präsident Dr. Höpker-Aschoff hatte nun- mehr vor wenigen Tagen, als er im Rund- funk des einjährigen Bestehens des Bundes- verfassungsgerichtes gedachte, eine Flucht in die Oeffentlichkeit angetreten, als er mit einem Blick auf Bonn hinwies, daß die aus- geschledenen Richter noch immer nicht durch Nachfolger ersetzt seien. Er mag zuvor schon des öfteren intern auf dieses Versäumnis hingewiesen haben. Der Bundesrat hat we- nige Tage darauf als erster auf die Mahnung reagiert. Er hat am Freitag einstimmig notwendig ist eine Zweidrittelmehrheit— den Senatspräsidenten des Landesverwal- tungsgerichtes von Rheinland-Pfalz Dr. Egon Schunck zum Nachfolger von Claus Leusser gewählt. Damit ist der zweite Senat des Bundesverfassungsgerichtes nunmehr wieder vollzählig. Dagegen fehlt im ersten Senat noch immer der zwölfte Richter. Da gerade dieser Senat mit Arbeit überhäuft iSt, wäre zu wünschen, daß nunmehr auch der Bundestag durch seine Wahlmänner die notwendige Ergänzungswahl baldigst vor- nimmt. M. Lösche, Karlsruhe Stellung der Kirche in der sozialen Ausein andersetzung Wien.(UP) Papst Pius XII. richtete am Sonntag anläßlich des Abschlusses des Ersten Oesterreichischen Katholikentages nach dem Kriege eine Rundfunkansprache in deutscher Sprache an die Katholiken Oesterreichs, in der er unter anderem ausführte: „Wenn die Zeichen der Zeit nicht trügen, stehen in der zweiten Epoche der sozialen Auseinandersetzung, in die wir wohl bereits eingetreten sind, an oberster Stelle andere Fragen und Aufgaben. Zwei von ihnen seien hier genannt: Die Ueberwindung des Klas- Senkampfes durch ein organisches Zueinan- derordnen des Arbeitgebers und Arbeitneh- mers. Denn der Klassenkampf kann niemals ein Ziel der katholischen Sozialethik sein. Die Kirche weiß sich immer allen Ständen und Schichten des Volkes verpflichtet. So- dann den Schutz des einzelnen und der Fa- milie vor dem Sog, der sie in eine allumfas- sende Sozialisierung hineinzuziehen droht, eine Sozialisierung, an deren Ende das Schreckbild des„Leviathan“ grauenvolle Wirklichkeit wäre. Die Kirche wird diesen Kampf bis zum äußersten führen. Geht es hier doch um letzte Dinge, um die Menschen- würde und das Seelenheil. Deshalb setzt die katholische Soziallehre sich neben anderem so bewußt ein für das Recht des Einzel- menschen auf Eigentum. Hier liegen auch die tieferen Gründe, weshalb die Päpste der sozialen Enzykliken und wir selbst es ver- neint haben, aus der Natur des Arbeitsver- trages das Miteigentumsrecht des Arbeiters am Betriebskapital und daraus folgend sein Mitbestimmungsrecht, sei es direkt, sei es indirekt, abzuleiten. Es mußte vereint wer- den, weil dahinter jenes größere Problem sich auftut. Das Recht des einzelnen und der Familie auf Eigentum ist ein unmittelbarer Ausfluß des Personenseins, ein Recht der persönlichen Würde.“ Große Protestdemonstration in Brüssel Brüssel.(UP) Mehr als hunderttausend frühere belgische Widerstandskämpfer mar- schierten am Sonntag aus Protest gegen die Begnadigung zweier belgischer Kriegsverbre- cher durch die Straßen der belgischen Haupt- stadt. Der Protestzug, an dem sich frühere Kriegsgefangene, Kriegerwitwen, Invaliden und ehemalige Soldaten beteiligten, war drei- einhalb Kilometer lang und dauerte mehr als drei Stunden. Vor dem Justizpalast fand eine große Versammlung statt, auf der mehrere Redner gegen die Gnadenakte der Regierung sprachen. Hautecloeque beim Bey von Tunis Tunis.(Up) Der französische General- resident in Tunesien, Jean de Haute- eloe que, suchte am Samstag den Bey von Tunis auf. Aus politischen Kreisen verlau- tete hierzu, dem Bey sei bei dieser Gelegen- heit eine„scharfe“ Antwort der französi- schen Regierung auf die Ablehnung der französischen Tunesien-Vorschläge übermit- telt worden. De FHauteclocque verfügte am Samstag die Freilassung von 466 der 533 aus politi- schen Gründen im Norden des Landes inter- nierten Tunesier. Die restlichen 67 müssen 5 Landbezirken unter Polizeibewachung eben. „Die geistige Krise der Parteien“ Wochenendgespräch der Evangelischen Akademie in Heidelberg Heidelberg.(U. H.-Eig. Bericht.) Zu einem Gespräch über das Thema„Die geistige Krise der Parteien“ hatte die Evangelische Aka- demie in Herrenalb am Samstag und Sonn- tag Laien aus ganz Baden nach Heidelberg eingeladen. Unter den Versammelten waren am ersten Tag die Oberbürgermeister Dr. Heimerich(Mannheim) und Dr. Nein haus(Heidelberg), ferner Md. August Kuhn(Mannheim). Die Tagungsteilnehmer, und namentlich die Sprecher der von Pastor Schomerus und Bundesrichter Dr. Scholtissek geleiteten Aussprache, setz- ten sich aus allen Bevölkerungsschichten zu- sammen. Der Publizist Dr. Paul Gerhardt(Stutt- gart) gab in seinem Vortrag„Der Parteien- staat— kritisch betrachtet“ ein ungeschmink- tes Bild der gegenwärtigen Machtverhält- nisse im Staate. Er erkannte eine ganze Reihe von positiven Eigenschaften der bestehenden Parteien an und nahm sie gegen häufig ge- äußerte gedankenlose Vorwürfe in Schutz. Jedoch kritisierte er, daß die Parteien sich im Grundgesetz durch Artikel 21 eine Mono- polstellung gesichert hätten und die Macht über die Exekutive übernehmen wollten. Die Verantwortungen würden dadurch verwischt. Eine Besserung könne nur innerhalb der Par- teien selbst erfolgen. Im übrigen müßten der Parteienstaat als gegebene Tatsache und die Parteien als unentbehrlicher Bestandteil un- 5 demokratischen Lebens betrachtet wer- en. Auf die Frage„Ist Demokratie möglich?“ antwortete der CDU-Vorsitzende von Berlin, MdB. Dr. Robert Tillmanns, sie sei die Frage nach der Existenz des Menschen selbst. Ohne Rücksicht auf Aeußerlichkeiten der Staatsform hätten wir uns zu entschei- den zwischen der Demokratie, die den Men- schen als Subjekt anerkenne, und moderner Diktatur, die ihn nur als Objekt betrachte. Die Verantwortung im Staate müsse vom Vertrauen des Volkes getragen und jederzeit kontrolliert werden. Bei der Demokratie komme es darauf an, welche geistige Kraft unsere Vernunft steuere. Der heutige Staat besitze keine vollendete Form; die Deutschen müßten aber auch Nüchternheit üben, weil sle stets in der Gefahr schwebten, schwär- merisch an den Staat her anzugehen. Die De- mokratie habe keine von Menschen geschaf- fene Idee., Das sei gerade ihr Adel, der sie vor dem Sündenfall der modernen Diktatur bewahre. Selbstverantwortung, Klarheit ge- Noch kein einheitlicher Staatsetat FDP/DVP möchte Verfassungsberatungen beschleunigen Stuttgart.(tz-Eig.-Ber.) Die DVP/FDP- Fraktion der Verfassunggebenden Landes- versammlung sprach sich am Samstag in Freudenstadt für eine Beschleunigung der Verfassungsberatungen im Verfassungsaus- schuß aus, um das Parlament für die kom- menden Gesetzgebungs- und Haushalts- arbeiten zu entlasten. Finanzminister Dr. Karl Frank teilte mit, die Haushalts- arbeiten seines Ministeriums seien weit- gehend abgeschlossen. Die Landes versamm- lung werde sich bald mit den Etatberatungen beschäftigen müssen. Die Schaffung eines einheitlichen Etats für das ganze Bundes- land sei für dieses Jahr noch nicht möglich gewesen, ohne eine mehrmonatige Verschie- dung der Haushaltsberatungen in Kauf zu nehmen. Die Haushaltspläne würden daher noch einmal getrennt nach den alten Ländern aufgestellt werden müssen. Die Fraktion sprach sich für eine baldige Vorlage eines Abschluß gesetzes zur Ent- naziflzierung aus und schloß sich einem Antrag an, demzufolge der dem Bundestag vorliegende Entwurf einer neuen Hand- werksordnung möglichst bald verabschiedet werden soll. Die Fraktion besprach Pro- bleme der Mittelinstanzen und billigte eine Reihe von Vorschlägen über Hilfsmaßnah- men für die durch die Trockenheit beson- ders geschädigten Landwirte. Landwirt- schaftsminister Friedrich Herrmann tellte mit, daß Maßnahmen für die Gewäh- rung zinsverbilligter land wirtschaftlicher Kredite eingeleitet worden seien. Finanz- minister Dr. Frank erklärte sich bereit, die Finanzämter anzuweisen, daß Stundungs- eee. WIRTSCHAFTS-KABEL Londoner Schuldenkonferenz vor der letzten Hürde (dpa) Der letzte Abschnitt der Londoner Schuldenkonferenz, der der Ausarbeitung der Verträge gewidmet ist, beginnt in den nächsten Tagen in London. Am 16. Septem- ber trifft Bankdirektor Abs mit dem größ- ten Teil der deutschen Delegation in der bri- tischen Hauptstadt ein. Die Staatsverträge werden von den vier Hauptbeteiligten der Konferenz, nämlich Deutschland. Großbri- tannien, den USA und Frankreich. formu- liert. Ueber Verzinsung und Amortisation der deutschen Vorkriegs- und Nachkriegsschulden hat man sich bereits geeinigt. Im Dezember vorigen Jahres hatten die amerikanische, die britische und die fran- 2ösische Regierung einer Kürzung ihrer An- sprüche aus der Nachkriegszeit(vor allem Marshallplanhilfe um 25 bis 60 Prozent— von insgesamt 16 Milliarden DM auf 6,8 Mil- Uarden DM— zugestimmt.(Kürzung um 57 Prozent.) Am 8. August dieses Jahres wurde die Verstäncigung über die Vorkriegsforde- rungen der Gläubiger bekanntgegeben. Sie wurden nach Abzug der vereinbarten Kür- zung vor allem an aufgelaufenen Zinsen Auf 6 Milliarden DM beziffert, während die ur- sprüngliche Schuld mit 15,7 Milliarden DM berechnet worden war. Für den Zinsen- und Tilgungsdienst der beiden Gruppen von Schulden muß die Bundesrepublik jährlich etwa 360 Millionen DM. aufwenden. Beschäftigung von Ausländern beschränkt genehmigungs- pflichtig Nach früherem Recht war die Beschäfti- gung von ausländischen Arbeitnehmern in der Verordnung über ausländische Arbeit- nehmer vom 23. Januar 1933 geregelt. Es war jedoch lange Zeit unklar geblieben, ob diese Verordnung heute noch Rechtsgültigkeit hat. Nunmehr ist in einer Bekanntmachung des Bundesministers für Arbeit vom 22. Februar 1952 klargestellt, daß die Verordnung über ausländische Arbeitnehmer vom 23. Januar 1933 Bundesrecht geworden ist und daher noch gültig ist. Nach dieser Verordnung be- dürfen ausländische Arbeitnehmer zur Ar- peitsaufnahme einer Arbeitserlaubnis oder eines Befreiungsscheines; der Arbeitgeber eines deutschen Betriebes bedarf zur Be- schäftigung eines Ausländers einer Beschäf- tigungsgenehmigung. Nach der Verordnung rechnen zu Ausländern alle über 15 Jahre alten Personen, die nach den Bestimmungen des Grundgesetzes keine Deutsche sind. Die Bekanntmachung des Bundesministers für Arbeit stellt ferner klar, daß alle heimat; losen Ausländer und Staatenlose zur Ar- beitsaufnahme nic ht einer Arbeitserlaubnis oder eines Befreiungsscheines bedürfen; des- gleichen bedarf in diesen Fällen auch der Arbeitgeber eines deutschen Betriebes kei- ner Beschäftigungsgenéehmigung. Ebenso sind von diesen Erfordernissen freigestellt: alle ausländischen Lehrlinge, alle höher verdie- nenden ausländischen Angestellten und alle ausländischen Arbeitnehmer in der See- und Binnenschiffahrt. Wenn ein ausländischer Arbeitnehmer nach diesen Bestimmungen einer Arbeitserlaubnis oder eines Befreiungs- scheines bedarf, so muß er den Antrag auf Erteilung dieser Bescheinigungen bei der Ausländerpolizeibehörde, in deren Bezirk die Arbeitsstelle beziehungsweise der Wohnort liegt, stellen. Anträge auf Beschäftigungsge- nehmigung sind bei dem Arbeitsamt, in des- sen Bezirk die Arbeitsstelle liegt, einzu- reichen. Die Entscheidungen sind gebühren- pflichtig. R. Z. wieder Kautschuk-Termingeschäfte (Hi.) In Kürze sind wieder Termingeschäfte für Kautschuk vorgesehen, verlautet von zuständiger Seite. Die Inkraftsetzung der Geschäfte wird durch Veröffentlichung noch bekanntgegeben. anträge bei Dürreschäden wohlwollend ge- prüft werden sollen. Programm der Badischen CDU unverändert Freiburg.(dpa) Die badische CDU stellte am Wochenende auf ihrer Landestagung in Freiburg fest, daß die der CDU aufgezwun- gene Opposition gegen die Stuttgarter Re- gierung einmütig von der gesamten Partei getragen werde. Pie Tagungsteilnehmer for- derten erneut eine Volksabstimmung über die neue Verfassung des Landes und lehnten den Namen„Schwaben“ für das neue Bun- desland als für die badische Bevölkerung unannehmbar ab. Weiter forderte die ba- dische CDU eine Neuwahl des Landtags, so- bald die Verfassunggebende Versammlung mren Auftrag erfüllt hat, sowie die Schaf- kung eines Senates im neuen Bundesland, der die kulturellen, wirtschaftlichen und so- zialen Kräfte des Volkes verkörpern müsse. Scharfen Protest erhob die CDU-Landes- tagung gegen den„Kanzel- Paragraphen“ im Verfassungsentwurf der Regierungskoalition, der einen Rückfall in schlimmste Kultur- kampf vorstellungen darstelle. Für den Ver- waltungsaufbau des neuen Bundeslandes hält die badische CDU eine Einteilung in zwei Landesbezirke nach wie vor für die beste Lösung. Sie glaubt aber, daß für die als unabdingbar zu fordernde Dezentralisie- rung der Verwaltung auch die vier vor- gesehenen Landesbezirke noch tragbar sind. In allen Erziehungsfragen fordert die badi- sche CDU das uneingeschränkte Elternrecht. genüber allen Theorien und die Kraft der Liebe müßten vom Christen in der Politik geübt werden. In diesem Sinne würden die Gegensätze Freiheit und Gleichheit von der Brüderlichkeit überwunden. Da das Referat„Ueber Parteien und In- teressengruppen“, das Dr. Grosse von der 1G. Bergbau halten sollte, ausfallen mußte, konzentrierte sich dann das Interesse auf die Aussprache. Mitglieder von verschiede- nen Parteien kritisierten die Feststellungen, die Paul Gerhardt getroffen hatte. Anderer- seits vermochten auch zahlreiche Parteien- gegner nicht über ihre vorgefaßten Meinun- gen hin wegzukommen. Insgesamt zeigte sich, wie schwierig es ist, selbst in einer klaren, offenen Aussprache, wie sie hier geübt wurde, den Mitmenschen ohne Vorurteil ruhig anzuhören. Soldatenverbände fordern Generalamnestie Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Ueber 6000 ehe- malige deutsche Afrikakämpfer trafen sich am Wochenende in Stuttgart zu ihrer zwei- ten Wiedersehensfeier, an der auch die Witwe des Generalfeldmarschalls Rommel und viele Hinterbliebene teilnahmen. Der wiedergewählte Vorsitzende des Ver- bandes ehemaliger Angehöriger des deutschen Afrikakorps, General a. D. Ludwig Crü- well, sagte, der Verband nehme nur zu solchen Fragen der Tagespolitik Stellung, die die Haltung und die Ansicht der alten Soldaten besonders berührten, so die Frage des deutschen Wehrbeitrages. Die alten Sol- daten wünschten den Frieden, und nur für den Frieden dürfe gerüstet werden. In die- sem Sinne werde der Wehrbeitrag von vie- len alten Soldaten im Interesse der Siche- rung der Heimat und der westlichen Welt unter der Voraussetzung der in der Zwi- schenzeit weithin zugesagten Gleichberech- tigung Deutschlands bejaht. Sicher sei je- doch,, daß sich sehr viele der alten Sol- daten unter keinen Umständen einer neuen Wehrmacht zur Verfügung stellen würden, solange die Frage der heute noch in Werl, Landsberg und anderen Gefängnissen fest- gehaltenen deutschen Soldaten nicht befrie- digend gelöst worden sei. Selbstverständlich stelle sich niemand vor Männer, die gemeine Verbrechen begangen hätten. Crüwell setzte sich besonders für Feldmarschall Kessel- ring ein. Der Bundeskongreß des Bundes deutscher EKriegsbeschädigter und Kriegshinterbliebe- ner sprach sich in einer gemeinsamen Kund- gebung mit den früheren Angehörigen des Afrikakorps für eine Generalamnestie aller unschuldig verurteilter Gefangener des letz- ten Krieges aus. „ Preußenkönige nach Burg Hohenzollern übergeführt Hechingen.(dpa) Mitglieder des ehemali- gen deutschen Kaiserhauses, Vertreter vieler deutscher Fürstenhäuser und Adelsgeschlech- ter und führende Repräsentanten des poli- tischen Lebens der Bundesrepblik nahmen am Sonntag auf der Burg Hohenzollern bei Hechingen an einer Gedenkfeier teil. die zur Ueberführung der Särge König Friedrich Wilhlms I. und König Friedrichs II. von der Marburger St.-Elisabeth-Kirche nach der Stammburg des Hohenzollern-Geschlech- tes veranstaltet wurde. Europa wichtiger als Asien Washington.(UP) Das amerikanische Außenministerium veröffentlichte eine Bro- schüre, in der die Bedeutung der nordatlan- tischen Verteidigungsorganisation(NATO) als Abwehrfront gegen die„imperialisti- schen Ziele Moskaus“ erläutert wird. In der 50seitigen Schrift wird die Auffassung ver- treten, daß die freie Welt ihre Verteidi- gungsbemühungen in erster Linie auf Europa konzentrieren müsse. Asien komme erst an zweiter Stelle. Europa in sowjetischer Hand würde dem Kreml ein zusätzliches Kriegs- potential in die Hand geben, wie es„ein- malig in der Geschichte sein würde“. Am Wochenende sprachen Bundeswohnungsbauminister Fritz Neumapt erklärte in Lübeck, um den Bau von 350 O00 hl 400 000 Wohnungen im Jahr in der Bundestegn blik sicherzustellen, wolle er je 500 Milla DM für den Wohnungsbau in den drel nid sten Jahren im ordentlichen Haushaltsplan he. antragen. Es sei seine wichtigste Aufgabe 001 Bau von Eigenheimen zu fördern. Nicht un Siedlungshäuser, sondern auch Etagen wohn gen sollen in den Besitz des Mieters über. gehen. 7 Bundesjustizminister Dr. Thomas Deller bezeichnete die Rückgabe des in der Soil zone verstaatlichten Privatbesitzes als eine 00 wichtigsten Rechtsaufgaben nach der Wieder. herstellung der deutschen Einheit. Er Sprach vor der Deutsch- Schweizerischen Handelskaw. mer in Basel. Dehler wandte sich gegen leg. liche Art von Planwirtschaft und betonte sei auch heute noch eine seiner größten Sorgen den deutschen Wirtschaftsorganismus van „Drahtverhau des Verwaltungszwangese, g er bis zum Jahre 1948 üblich gewesen sel 30 befreien. Der Minister dankte der Schwei. 0 es abgelehnt habe, sich an deutschem Pri eigentum zu bereichern und die deutschen. kriegsguthaben zu konfiszieren. Generalleutnant a. D. Dr. Hans Speidel vertrat die Ansicht, die Europäische Verteld gungsgemeinschaft solle einen neuen Zustand schaffen, der der Erhaltung eines echten Pi dens diene. der Bundesregierung bei der Ausarbeitung de EVG-Vertrags spra chvor Hörern der, Vo. hochschule in Schorndorf. Die Frage, oh dh EVG Uberhaupt sinnvoll sei, könne er nur n rein militärischen, nicht vom politischen% sichtspunkt her beantworten. Militärisch g sehen sei die EVG sinnvoll, wenn sie egen möglichen Angriff aus dem Osten zu eller! Gefahr für den Angreifer werden lasse, Ven auch das erste Ziel der Verteidigungsgemeh- schaft, einen etwaigen Blitzangriff zu verh. dern, noch nicht erreicht sei, so sei doch d Risiko für einen Angreifer in den letzten t Janren beträchtlich größer geworden. Wenn e Bundestag den EVG-Vertrag nicht ratifiz so werde ohne Zweifel der Rhein die vordeng westliche Verteidigungslinie und West deus land in jeder Beziehung nur Objekt sein, Dis ausländischen Befehlshaber teilten jedoch det von den deutschen Militärsachverständigen n allen Verhandlungen hervorgehobenen Stan- punkt, daß Deutschland unter keinen Ums den zum Vorfeld werden dürfe. Bundesarbeitsminister Anton Storch forderte in Bonn, daß sowohl der Einzelne auch die großen Organe mehr Eigenverantwotte], üchkeit als bisher in der Wirtschaft und g der Sozialpolitik übernehmen. Der Minze eröffnete damit die sozialpolitische Diskus in der Jahreshauptversammlung der„Ges schaft für sozialen Fortschritt“. Er Sagte, ve die Arbeitgeber und die Gewerkschaften in versichern könnten, daß in einem halben qa in alle Tarifvereinbarungen eine Schiedhg richtsklausel eingebaut werde und darie hinaus ein gemeinsames Eingreifen der Sp, zenverbände bei schwierigen Streitfragen. möglicht wird, dann wäre er gern bereit, n jeder Gesetzesvorlage über ein Staatlich Schlichtungswesen abzusehen. Der militärische Sachverstandes F. 212 des gege Das 1 Ir krön ba- Jagds ſewonne dpVgg. I Um 46 Aktoria IV Fra Intrach AB Sto kt. A. Sowohl Erich Bühr ig vom Bundesvorstei Wal des DGB als auch der Hauptgeschäftsführer dh in Ma Bundesvereinigung deutscher Arbeitgebers“ bände, Dr. Gerhard Erdmann, Spra- sich gegen die Wiedereinführung von lohnt tischen Zwangsschiedssprüchen durch Verbin lichkeitserklärung aus. 80 Dr. Hermann Hoepker-Aschoff, der Präsident des Bundesverfassungsgeridh in Karlsruhe, sagte in einer Würdigung einjährigen Arbeit des Bundesverfassung richtes zu der Tatsache, daß täglich Anfrag und Beschwerden eingehen, die an sich in dd Zuständigkeitsbereich anderer Gerichte gehören „Daß sich so viele Bürger an das Bundes verfassungsgericht mit Anliegen wenden, d, nen das Gericht nicht entsprechen kann, es sonst seine Befugnisse überschreiten win ist teilweise gewiß ein Zeichen aufrichie Vertrauens. Auf der anderen Seite ist es et nur zu natürliche Erscheinung, daf sich 2 das Heer der Querulanten massiert auf eh neue Einrichtung stürzt, die nicht unbedn durch die Schranke des Anwaltszwanges ald schirmt und gleichzeitig mit der Autorität ens höchsten Gerichts- und Verfassungsorgans l gestattet ist. Unwissenheit, Gedankenlesgtel und mangelnde Selbstzucht spielen keine b ringe Rolle. Ich glaube, daß die Unterricht der Oeffentlichkkeft durch Presse und Runde uns dabei helfen kann, daß hier mit der 4 eine Normalisierung eintritt, zumal auch 4 Relz der Neuheit allmählich verblassen F Wirtschaftliches Volontariat für Bewerber im Konsular dienst Hi.) Nachdem im Außenhandelsausschuß des Bundestages kritisiert worden war, dag nicht alle Mitglieder des konsularischen Dienstes der Bundesrepublik über aus- reichende Erfahrungen auf dem Gebiet der Wirtschaftspolitix und des Außenhandels haben, hat der CDU-Abgeordnete Müller- Herrmann dem Bundeskanzler vorschlagen, diese Bewerber für einen längeren Zeitraum in Bremer Firmen arbeiten zu lassen. Nach Verhandlungen zwischen dem Auswärtigen Amt und der Bremer Handelskammer wurde jetzt vereinbart, daß von Fall zu Fall fest- gelegt werden soll, welche Bewerber des konsularischen Dienstes in Bremer Firmen für 4 bis 6 Monate arbeiten werden. Gedacht ist dabei nicht nur an Ein- und Ausfuhr- firmen, an die Bremer Baumwollbörse und an die Außenhandelsbank, sondern auch an das staatliche Außenhandelskontor. Für die Zeit der Arbeit in Bremen soll den Bewer- bern des konsularischen Dienstes von bre- mischer Seite ein Zuschuß zur Verfügung gestellt werden. Bei der Auswahl dieser Bewerber soll vor allem das Land ihrer künftigen Verwendung berücksichtigt werden. Lehrstellen und Gesundheitsschutz Zweek des neuen Jugendarbeits- gesetzes (UP) Im Bundesarbeitsministerium wer- den zur Zeit zwei Gesetzentwürfe vorberei; tet, die sich mit Neuerungen in der Jugend- arbeit befassen. Wesentlich ist dabei, wie ein Sprecher des Bundesarbeits ministeriums am 9. September mitteilte, die in einem neuen Berufsausbildungsgesetz vorgesehene Herabsetzung der Zahl der Lehrberufe. Zur Zeit gibt es 726 Lehr- und Anlernberufe. Eine Verminderung der Zahl sei notwendig. um eine straffere und einheitlichere Berufs- ausbildung zu gewährleisten. Ferner sieht das Berufsausbildungsgesetz Maßnahmen zur finanziellen Sicherung der Ausbildung vor. Die Hilfsmaßnahmen für die Ausbildung der Jugendlichen sollen ver- einheitlicht werden. Schließlich wird im Bundesministerium ein neues Arbeitsschutzgesetz für die Ju- gend ausgearbeitet, das im wesentlichen an die bisherigen Bestimmungen anschließt, aber vor allem einen erhöhten Gesund- heitsschutz für die jugendlichen Arbeitneh- mer vorsieht. Ständig bemüht ist ferner das Bundes- arbeitsministerium um die Beschaffung von Lehrstellen, die in den kommenden Jahren dringlich werden dürfte. Allein für n rechne man mit rund 900 000 Schulen fiese gen. Zwischen dem Bundesarbeitsmi⸗ sterium und dem Bundesfinanzministefm werde deshalb zur Zeit Über die Möglich von Steuererleichterungen bei der Fin“ tung von zusätzlichen Lehrstellen erörte Das Bundes wirtschaftsministerium n bereits für dieses Jahr 20 Millionen Dll die Errichtung von betrieblichen Lehrwes stätten zur Verfügung gestellt. Welte 10 Millionen DM sind für die Einrich zusätzlicher Lehrstellen im Handwerk l, gesehen. K URZNACANRRICHTEN Die vereinigte Altenburger und Stralsunder Spielkartenfabrik AG., hielt am 9. September ihre Hauptversammlung ab. Es wurde beschlossen, laut Vorstandsvorschlag auf das 0,66 MIIl. DM betragende Grundkapital 6% Dividende zu vertellen und die überschießen- den 19 87% DM auf neue Rechnung vorzutragen. Regelmäßiger Liniendienst nach Indonesien Die bereits um die Jahrhundertwende in Riga gegründete Reederei Max Faulbaum. hat sich nunmehr in Flensburg ansässig gemacht. Das durch Verlagerung und Kriegsschäden(Tonnage- verlust 30 000 Tonnen) stark angeschlagene Unter- nehmen hat bis zum Erwerb eigenen Schiffs- raumes vier Schiffe in Zeitfracht genommen. Zur Zeit wird wegen Uebernahme weiterer Schiffe verhandelt. Die Reederei beabsichtigt, als erste deutsche Firma im regelmäßigen Liniendienst Hamburg-Bremen(unter Anlaufen Rotterdams und Antwerpens) nach Indonesien zu befahren, wobei untefwegs Port Said, Aden und evtl. Djibouti sowie Colombo und Singapore angelau- fen werden. In Indonesien sollen Diakarta, Tjirebon, Semarang, Sosrabaja, Makassar und Balik Papan bedient werden. Die erste Abfahrt von Hamburg ist für Okto- ber vorgesehen. Es besteht die Absicht. später die Strecke zweimal monatlich zu befahren. Die Reederei verfügt über ein ausgedehntes Agenten- netz an allen wichtigen Plätzen und wird sowohl im Bundesgebiet als auch auswärts durch nam- hafte Firmen vertreten. Für den süddeutschen Raum hat die Rhein-Lloyd G. m. b. H., Mannheim, Schwarzwaldstr. 76, die Vertretung übernommen. Deutsche Industrie-Ausstellung Berlin 1932 (UP) Zwölf Nationen beèreiten in diesen Tagen rund um den Funkturm die Deutsche Industrie- Ausstellung Berlin 1932“(19. September bis 5. Okto- ber), die unter dem Motto„Lebensstandard der freien Welt“ zum Schaufenster der wirtschaft- Uchen Leistungsfähigkeit des Westens werden Mit deutlicher Spitze gegen die Lelp 10 Messe weisen die Veranstalter darauf bine von den 1024 Ausstellern in Berlin nur mn t. reichender Menge verfügbare Waren Serelsee den sollen,„wie es leider nicht in allen Deutschlands der Fall ist“. 00 Für Käufe auf der Industrie- Ausstellung ft unter der Schirmherrschaft von Buna 0 schaftsminister Prof. Ludwig Erhard stel er auch von ihm eröffnet werden soll, sind Pe 10 kontingente in Höhe von 13 660 00 P gegeben worden. Weitere Investitlonshilfeklagen? (HI.) Nachdem bereits Firmen der t K. wirtschaft vor dem Bundesverfassungsgerich d gen gegen das Investitionshilfegesetz eingeſehel haben, wird setzt bekannt, daß auch die ache erzeugende Industrie beabsichtigt, eine 4 15. Klage einzureichen. Dabei steht noch nic gh ob der Verband oder die einzeinen Firmen HNlage erheben werden. Marktberichte Mannheimer Fleischgroßhandfzispreise vom 13. September 1932 Verkehn 1 (VWD) Inlandsfleisch je kg: Ochsen e N „-% Vorwoche 3,20—3, 40), Rind 3, 203,40 Kuh 2,402, 80(2,302,300, Bullen 3,2040 60 Schweine 3.603,90(3,50 4,00) Kalb 4.00-WAugenh bis 4,50), Hammel 2,80—3,20(2.80—3,20) 4 fleisch je kg: Rind 1. Sorte 3,30—8,40(, dto, 2. Sorte 3,20(9), Kuh 1. Sorte 3,1000 Tendenz für In- und Auslandsfleisch Mannheimer Eiergroßhandelspreise vom 85 (y W) pie Preise gur Auslendeeler(gt sis B zwischen 24 und 25 Pf je Stück. ee. wurde ½ Pf niedriger gehandelt, Die e oller Kühlhaus. und Kalkefer lagen 2 bis 3 Pf 0 N 5 e ruhig. 13. gep. U dtuttgar Schwein Mi 1 12/ Hlontag, 15. September 1992 chen Jeumapg 350 O00 bl dest, Milliong drel nach. tsplan he. kgabe, den Nicht uu wohnug. ers üer. Dehler r Sone. s eine der r Wieder. Er sprach indelskam. segen gez. betonte ez DER SPORT voM wocHEN ENDE Reitturnier war der Balinger Rolf Bar tels/ Deutschlands Nationalelf gewann in Linz gegen Oesterreich 22:15 Vier guswärtssiege in der Süd-Oberit vB Mühlburg gewann bei FSV Frankfurt im Endspurt 2:0/ Die Verfolger Offenbacher Kickers und Eintracht Frankfurt siegten in Ulm und Augsburg mit 4:2 und 5:1 Die Ueberraschung des Tages: Schweinfurt 05 gewann in Fürth 3:2/ Das 99. Mannheimer Lokalspiel endete mit einem klaren 3:1-Sieg des Waldhof/ NSU-Werke bewiesen in Monza, daß ihre 250-c m-Maschine zegen die Weltklasse antreten kann/ VfL Neckarau in der 2. Liga Süd weiterhin ohne Sieg/ ASV Feudenheim konnte in Darmstadt 2:1 gewinnen/ Bester Turnierreiter beim Mannheimer Deutschlund verlor Leichtulhletik-Länderkumpi gegen Schweden mit II9: 93 Punkten Länderkampf Deutschland— Schweden mit unerwarteten Doppelsiegen der Gäste Schade in Düsseldorf zweimal geschlagen Schweden führen nach erstem Tag 62:44 und siegten sicher mit 119:93 Hesselmann nicht möglich. Hatte der erste deutsch- schwedische Leichtathletik-Länderkampf nach dem Kriege im vergangenen Jahr in Stockholm nach Abwicklung der ersten Hälfte mit 60:46 Punkten einen uneinholbaren deutschen Vorsprung gebracht, so drehten die Schwe- den diesmal im Düsseldorfer Rheinstadion den Spieß um und verbesserten dieses Halbzeitergebnis sogar noch auf 62:44 Damit ist die vierte deutsche Niederlage in der siebenten Begegnung mit den glänzend in Schuß befindlichen Skandinaviern bereits unumstößliche Tatsache. 18 Punkte aufzuholen, das ist selbst unseren für Sonntag„in Reserve“ stehenden Welt klasseleuten Storch/ Wolf, Lueg und Gude, Der Lichtblick des Samstags ... War Hans Geister(Krefeld), der seine beiden Rennen über 100 und 400 Meter ge- winnen konnte. In 10,7 Sekunden verwies er den Schweden Hagström um zwei Zehntel- sekunden klar auf den zweiten Platz— über die lange Sprintstrecke trennten ihn gute sieben Meter im Ziel von Brännström, wobei der Krefelder mit 47,2 Sekunden den von Sven Ljunggren gehaltenen schwedischen Rekord um drei Zehntelsekunden unterbot. Das ist Rolf Bartels aus Balingen, der deut sche Turnierreiter, dem die Zukunft gehört. Geisters Doppelerfolg wurde von den 15 000 ändigen u ir krönte am Sonntagnachmittag seine Mann nen Stand, ga-Jagdspringen. Damit hat Bartels drei sch en Umsten⸗ gewonnen. Unser Bild zeigt ihn auf Stand Storch 11 Zahlenspiegel: zerantpmef, Liga Süd: 5 110 V Waldhof— VfR Mannheim Diskus Rayern München* FC Nürnberg er„Ges 30 Augsburg— Eintracht Frankfurt zagte 5 dpygg. Fürth Schweinfurt 05 af 0 Um 8 Offenbacher Kickers Aktoria Aschaffenburg— VfB Stuttgart alben Ay Frankfurt— VIB Mühlburg J ue ultrarter Kickers— 1860 Ilünchen der g ns Mühlburg lickers Offenbach tracht Frankfurt B Stuttgart ict. Aschaffenburg W Waldhof Ai Mannheim duttgarter Kickers 288 K* 8& bs d d d S der Sg! fragen e bereit, Staatlich desvorstil tsführer cz itgeberye y Frankfurt Payern München e Nürnberg de Augsburg Fassungsg 80 Ulm 46 n Anfrage sich in d ite gehöfen as Bundzt fenden, G kann, del iten würd aufrichtig ist es eil 8 sich aud rt auf ein unbeding anges abe torität eie organs alk Kenlosgte 1 keine b. Aterrichnt d Run ut der 4 u auch assen i 2882 2 8282888222222 E OD N K 8— 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 S2 dsds e e N d d%- ο Liga Südwest: ura Ludwigshafen— Mainz 05 Engers— Saar 05 Saarbrücken K Pirmasens— Hassia Bingen Speyer— Tus Neuendorf In Kaiserslautern— Phönix Ludwigshafen An Kirn— Eintracht Trier e Saarbrücken— 1. FC Kaiserslautern Jermatia Worms— Borussia Neunkirchen Formatia Worms 19:4 e Saarbrücken 9:3 dus Neuendorf I Kaiserslautern Fe Kaiserslautern ua Ludwigshafen Pirmasens Engers Autracht Trier V Speyer 3 Saarbrücken — Neunkirchen un Kirn 0 1 8 05 lentlassi: Hassia Bingen rbeitsmme tönix Ludwigshafen ninisteri Mögliche U Liga West: er Fintic⸗ erörtert 1 ke Köln— Alemannia Aachen rium yer Leverkusen— Preußen Dellbrück en Dll fl ia Dortmund— Fortuna Düsseldorf Lehre leidericher SV— Spfr. Katernberg Pelen nan dt— Zy Sodingen init ugen Münster— Horst Emscher pes. Erkenschwick— RW Essen Iwerk Vol, dy nen Sede 1 1 1 1 d D n n K d. S S SLS Ses * e N N N N W N N N N N e R Ss 8s S5 882888888888 n e e e e n n 28 . 2 de do e da d 22 heimer Siegesserie mit dem ersten Platz im were Jagdspringen beim Mannheimer Turnier arte im Springen der M-Klasse. Bild: Thomas Favorit in Front Ulm 46— Offenbacher Kickers 2:4 Vor 12 000 Zuschauern spielte sich im Ulmer Stadion ein dramatischer Kampf ab, der bei Halbzeit 2:1 für Offenbach stand. Die Gäste hatten das Glück, daß sie schon in der zweiten Minute durch ihren Linksaußen Kir- Zuschauern mit jubelndem Beifall gefeiert; holte der Krefelder Architekt doch allein da- mit fast ein Viertel der deutschen Punkte- zahl des ersten Tages Die deutsche Sprinterstaffel .. holte in der Besetzung Happernagel Fuchs— Salmen— Kraus in 41,8 Sekunden den dritten deutschen Sieg und setzte damit die Erfolgsserie der bisherigen Länderkämpfe fort. Die Schweden blieben hier um zwei Zehntelsekunden geschlagen. Damit waren freilich die deutschen Siege fürs erste er- cher ein Mißverständnis des Ulmer Vertei- schöpft. digers zum Führungstreffer ausnutzen konn- ten und daß der Ulmer Sturm in der darauf- kolgenden Viertelstunde mehrere Torchancen ausließ. Offenbach erzielte durch Preißen- dörfer die 2:0-Führung. Ulm hielt das Spiel bis zur Halbzeit offen und erreichte durch Gauß den Anschluß treffer. Nach dem Wechesl begannen die Ulmer offensiv zu spielen. Sie vernachlässigten dabei die Deckung, so daß Kirchner und Preigendörfer zwei Tore erzielen konnten, die den Sieg sicherstellten. Sieben Minuten vor Schluß gelang dem Linksaußen Schlum- berger das zweite Ulmer Tor. Erfreulich die Mittelplätze der deutschen Hürdler Troßbach(15,0) und Zepernik(15,3) hinter dem in 14,9 erst auf den letzten Metern gewinnenden(Stabhochsprung- Europameister!) Lundberg und Heinz Rosen- dahls Ehrenplatz im Diskuswerfen(mit guten 47,86 Metern hinter dem überragenden Hünen Roland Nilsson mit 49,98 Meter). Die schwedischen Doppelsiege .in den Sprüngen(über die Latte dufch Ljungqvist und Svensson mit 1,90 bzw. 1,85 Meter, vom Balken durch Israelsson und Magnusson mit 7,27 bzw. 7,23 Meter) und im Kugelstoßen(abermals durch Nilsson mit hervorragenden 16,53 Metern— nur sieben Zentimeter unter Woellkes und Trippes deutschem Rekord!— und Sönegard mit 14,79 Meter) entsprachen den Erwartungen. Bähr und Naumann kamen nicht über 1,85 Meter, Luther und Klophaus schafften mit 7,15 bzw. 7,07 Meter wenigstens die 7-Meter- Grenze. Enttäuschend die Stöße von Hipp (14,19 Meter). Aber daß die Skandinavier die ersten beiden Plätze über 800 Meter belegen und durch ihren Meister Bertil Albertsson auch Herbert Schade über 5000 Meter schla- gen würden, stand durchaus nicht von vorn- herein im Programm Das Paar Ulzheimer—Cleve .. hatte gegen Tore Ekfeldt(1:50, 4) und Hans Ring(1:51, 2) auf der Zielgeraden nichts mehr zu bestellen— mit 1:52,5 und 1:53,9 blieben der Olympiadritte und der Krefelder klar geschlagen. Herbert Schade führte die 5000 Meter fast vom Start weg. ohne dem frischeren Albertsson(4:15,00) den Weg zum Sieg auf den letzten 150 Metern verlegen zu können. Beide Schweden klebten unentwegt an dem deutschen Rekordmann, der mit 14:16,6 genau zehn Sekunden hinter seiner eigenen Bestleistung zurückblieb. Deutschland— Schweden 2. Tag Der Sonntag nahm mit dem erwarteten schwedischen Doppelsieg im 400-m-Hürden- lauf durch Vlander(52,8) und Larsson(531) den erwarteten Auftakt. Als Dritter stellte Ulzheimer mit 53,2 Sekunden eine neue deutsche Jahresbestleistung auf. Im nächsten Wettbewerb gab es einen vielumjubelten deutscher Doppelsieg über 200 Meter, da Geister in 21,8 Sekunden den deutschen Der einwandfrei überlegene Waldhof siegte verdient einwandfrei besseren Elf, wenn es in den Seid ihr traurig, Sportfreunde auf der Gegengerade?— Tröstet euch: der VfR war eine ganze Klasse besser, als im Spiel gegen Um. Schön der Start: Flüssig wurde ge- spielt, der Ball lief von Mann zu Mann, ein guter Dirigent war Baßler, ein feiner Tech- niker Langlotz, gut die Aufbauläufer Frank und Jennewein, und bombensicher stand die Deckung! Allerdings—dies alles währte nur 20 Minuten. Als die Waldhöfer nach dem 0:1-Rückstand begannen, die„rote Festung“ sturmreif zu schießen, war es die Deckungs- reihe zuerst, die„abzubröckeln“ begann. Das offensichtliche Abbauen in der zweiten Halbzeit— vor allem bei Brech, Langlotz, Bagler, Stiefvater, ja auch„Bella“— gibt zu denken. Moderne Mannschaften trainieren heute scharf auf Kondition. Und das war es, Was dem VfR fehlte. Ganz anders der Waldhof: Zögerndes und Essen— Borussia M.-Glabach e Köln 6 zeugen Dellbrück Sa Dortmund eußen Münster 0⁴ dat-Weig Essen in Warz- Weil Essen gere ue laidericher Sv allen dels lertuna Düsseldorf ver Leverkusen Buse fr. Katernberg 1 sten, dlewannia Aachen ind Deren Sodi o DM be 18 ungen 0 G Erkenschwick ey Horst Ernscher dr. M.-Gladbach „ Liga Nord: cen— Concordia Hamburg dlansen 05— Harburger TB 10 na 93— Werder Bremen eminia Hannover— Holstein Kiel recht Osnabrück— Hannover 96 Lübeck— VfL Osnabrück Armernaven 93— Hamburger 8 msbütte!l— Bremer Sv * Eimsbüttel J. Osnabrück St. Pauli N Hamb 05 burger S 5 Mur. karbur ASS H N N K werden n. e Leib ut hin, 6 stellung, d, * N N R NN NN N N SSS SES SSS = SSS os e do de c N de de d d= ssen e S ee = e e 3288822 5% 282 e. r en r en *** D e de de= S S würde der VfR die Blau- Schwarzen in Grund und Boden spielen. Zeit um warm zu werden, die Wald höfer. hatte der VfR kaum noch eine Gewinnchance. ersten 20 Minuten auch so aussah, als Sie brauchten Als ihre Kombinationen aber liefen, ungenaues Abspiel in der ersten Viertel- stunde. Zu viele Einzelaktionen. Dribbler- könig Mayer avanciert“ zum Dribblerkaiser, und Münchhalfen— der später bester Wald- hofstürmer war— produzierte sich zuerst als personiflzierte Eigensinnigkeit. Unüber- legt und planlos drosch die Deckung zu Be- ginn die Bälle nach vorn. Aber als der VfR unter dem ungestümen Drängen Mitte der ersten Halbzeit zu wanken begann, fand sich der Waldhof. Sicher arbeiteten Rößgling und Schall, glänzend war das Stellungsspiel von Berger, unermüdlich vor allem die Außen- Laufer Herbod und Rendler, gefährlich der Flügel Heim-Mayer, der plötzlich— genau wie Gärtner— schießen konnte, und gar Münchhelfen: er war„Hans Dampf in allen Gassen“. Gewiß, es war nicht alles Gold, was da auf dem herrlichen, sich in prächtiger Ver- Es hat beim Großen Preis der Natio- nen in Monza keinen deutschen Sieg ge- geben. Aber wir dürfen uns nach dem ersten NSU-Auslandsstart seit 13 Jah- ren damit trösten, daß ein deutscher Fahrer für das spannendste Rennen des Tages sorgte. 20 Runden lang kämpfte der junge Augsburger Haas auf der neuen 230-cœαοjm̃̃-NSU Rad an Rad mit der gesamten italienischen Moto-Guzzi- Werkmannschaft und wurde schließlich nur um zehn Zentimeter durch den neuen Weltmeister Enrico Lorenzetti ge- schlagen. Wenn Haas in der letzten Kurve Glück gehabt hätte, dann wäre die deutsche Nationalhymne gespielt worden. Aber er verschaltete sich we- nige hundert Meter vor dem Ziel und konnte Lorenzetti erst kurz hinter der Ziellinie wieder passieren. Haas fuhr mit 153,762 km /st. neuen Rundenrekord für die 250-cCem-Klasse. Haas zählt trotz seines Fehlers nach diesem großartigen klasse und, da die NSU-Maschine be- sonders in der Anzugs geschwindigkeit überlegen ist, dürfte Haas auf einer Zielfotografle entschied für Lorenzetti— trotzdem: 250 cem- MSU ist der Weltklasse gewachsen Rennen zu der absoluten Weltspitzen- kurvenreichen Strecke kaum noch zu schlagen sein. Für Haas und Lorenzetti wurde die gleiche Zeit gestoppt. Beide Fahrer stellten mit 150,837 km /st. Durch- schnitt einen neuen Klassenrekord auf. Der Italiener Colombo hielt auf der zweiten Werks-NSU den fünften Platz vom Start bis ins Ziel. Siebenter wurde überraschend der Karlsruher Hermann Gablenz, dessen Eigenbau-Horex von Rennen zu Rennen schneller wird. Mit den 125-αe m-Maschinen war NSU weniger erfolgreich. Das schwüle Wet ter dürfte die Ursache gewesen sein, denn die Zündeinstellung stimmte nicht. Die Maschinen kamen nicht auf hohe Drehzahlen. Luttenberger wurde schließ- lich Sechster vor Haas, während Co- lombo nach einem harmlosen Sturz auf- geben mußte. H. P. Müller blieb mit Magnetschaden am Start hängen. Im Training war er schneller als Weltmei⸗ ster Eubbiali gewesen, der im Rennen selbst dann nur um wenige Meter von dem Italiener Mendogni auf Morini ge- schlagen wurde. Der Sieger blieb mit 135,89 km /st. unter dem Klassenrekord. 99.„Derby“ bestes Lokalspiel seit Jahren VfR wurde zeitweise völlig ausgespielt/ SV Waldhof— VfR Mannheim 3:1(2:1) Das 99. große Lokalderby der alten Rivalen SV Waldhof und VfR wird in der Geschichte des„Spiels der Spiele in Mannheim“ als ein tempogeladenes, jederzeit spannendes Treffen verzeichnet stehen. Es war wohl eines der besten Spiele der Nachkriegszeit. Daß es, abgesehen von kleinen Ruppiskeiten in den zehn letzten (erregten) Minuten, ein faires Match war, ist ein weiterer erfreulicher Punkt. Der strahlende Gewinner hieß SV Waldhof. Es war ein verdienter Sieg— ein Sieg der fassung präsentierenden grünen Rasentep- pich blau- schwarz glänzen wollte. Aber das ändert nichts daran, daß die Waldhof- spielanlage sehr gut war. Das 3:1. der Erfolg der Elf, ist auch ein Erfolg Trainer Wend- landts! Das Spiel: Als Lennert eine Basler- Bombe im Fliegen hochgefaustet hatte und er, am Boden liegend, den Ball gerade noch schnappen konnte, hatte der Torschrei schon in der Luft gelegen. Als Stiefvater de la Vigne einsetzte und der zu Stiefvater zu- rückpaßte, wurde er Wirklichkeit. Blitz- schnell umspielte der Halblinke Rößling und schoß an dem herausstürzenden Lennert vorbei ins Netz. 1:0 in der 15. Minute. Die is dahin) Besseren führten! Nach zwei schwachen Mayerschüssen nahm Münchhalfen in der folgenden Wald- hof-Drangperiode einen Ball im Mittelfeld auf. stürmte zwischen den zu weit aufge- rückten Brech und Bender hindurch, um- spielte den herausstürzenden Jöckel und schoß seelenruhig ins Leere Tor— 1:11 Eine feine Leistung. Verteiltes Feldspiel mit aufregenden Situationen vor beiden Toren! Ein de-la- Vigne- Schuß saust Lennert durch die Arme, springt aber ins Feld zurück, Gärtner schießt zweimal knapp vorbei, schon sieht es so aus, als gehe man mit dem 1:1 in die Pause, als Heim nach einem Einwurf Gärtner bedient und der Außenstürmer, die Situation erfas- send, aus 16 m Entfernung den Ball über die VfR-Verteidigung hinweg ins leere Tor „lupft“.— Wo war Jöckel? Die VfR- Deckung hatte einen„kapitalen Bock“ geschossen. Brech hatte Jöckel einen Einwurf zugedacht, den der Torhüter verfehlte. Als Gärtner schoß,„irrte“ Jöckel gerade durch den Strafraum. In der zweiten Halbzeit wurde der VfR mitunter einfach ausgespielt. Und wenn sich die Elf noch einmal ins Zeug legte, hatte sie kein Spielglück. Das Tempo wurde in den letzten 10 Minuten noch einmal enorm schnell. Stiefvater hatte die Ausgleichs- chance vergeben, als er es allein schaffen wollte. Herbold hatte seinen zweiten guten Freistoß geschossen, den Jöckel hielt, als Brech an dem zum Schuß ansetzenden Heim in der 86. Minute ein grobes Foul beging. Es war genau auf dem„Punkt“, auf den der gute Schiedsrichter Meißner anschließend deutete. Lipponer schoß den Elfmeter wenig . placiert, aber scharf zum 3:1 ein. Unter Anfeurungsrufen der Waldhof- anhänger, deren Elf dem vierten Tor ent- gegenstürmte, klang das 99. große Lokal- derby aus H. Schneekloth Waldhof: Lennert, Rögling, Schall, Herbold, Berger, Rendler. Heim, Mayer, Lipponer, Munch- halfen, Gärtner. PR Mannheim: Jöckel, Bender, Brech, Jenne- wein, Keuerleber, Frank, Lampert. Langlotz, Baß- ler, Stletvater, de la Vigne. a Schiedsrichter: Meißner, Fürth; Zuschauer: 10 000. Meister Kraus(21,9) mit ins Ziel 20g. Das war Geisters 3. Sieg für Deutschland! Der Pechvogel von Helsinki, Gude, konnte im 3000-m- Hindernislauf einen schönen Sieg in vorzüglicher Zeit(8.59.6) herauslaufen, allerdings wurden diese 5 Punkte für Deutschland erst auf der Zielgeraden gegen den Schweden Söderberg(8.59.6) sicherge- stellt. Anschliegend gab es zwei schwedische Doppelsiege, ganz den Erwartungen entspre- chend, im Speerwerfen und im Dreisprung. Das Ergebnis verbesserte sich im Hammer- werfen durch den erwarteten deutschen Doppelsieg von Storch(58.03 Meter) und Wolf (56,35 Meter) auf 102:81 Punkte. Zu einem großartigen Kampf wurde der 10 O000-m-Lauf, in dem Herbert Schade seine Vortagsniederlage wettmachen wollte. Das gelang ihm jedoch nicht, da der schwedische Rekordmann Nyström, der mit 37 Jahren gleichzeitig der Senior der schwedischen Län- der mannschaft war, in einem mörderrischen Rennen im Endspurt den deutschen Meister um eine Sekunde in der neuen schwedischen Rekordzeit von 29.23.8 Min. zu schlagen ver- mochte. Auch Herbert Schades 29. 24.8 Minuten bedeuten einen deutschen Rekord.(Verbes- serung 18 Sek.!) Im Stabhochsprung bauten die Schweden dann ihre Führung mit einem neuen Doppelsieg weiter aus. Krönender Höhepunkt und Abschluß des zweiten Tages Erfolgreichster Wettkämpfer beim Länder- kampf Schweden— Deutschland in Düssel- dorf war der Krefelder Hans Geister, der drei Einzelsiege über 100. 200 und 400 Meter errang, außerdem in der siegreichen 4K 400 Meter-Staffel lief. Bild: Schirner war die Viertelmeilen-Staffel. Startmann Krauß holte bereits einen halben Meter Vor- sprung heraus, den Zandt und Ulzheimer auf über vier Meter ausdehnen konnten. Schluß- mann Geister hatte im Ziel sechs Meter Vor- sprung. Das Endresultat des Länderkampfes lautete somit 119:93. Ein recht sicherer, in dieser Höhe nicht ganz erwarteter Sieg für Schweden.. Erfolgreichster Wettkämpfer beider Tage war der Krefelder Hans Geister, der drei Einzelsiege und einen Staffelsieg errang. Hans H. Schoedel Strandli warf Weltrekord Der norwegische Europameister im Ham- merwerfem Sverre Strandli stellte am Sonn- tag beim Leichtathletik-Länderkampf Nor- wegen— Schweden in Oslo einen neuen Welt⸗ rekord mit 61,25 Metern auf. Den alten Re- kord hielt seit den Olympischen Spielen in Helsinki der Ungar Czermak mit 60,34 m. Das war brenzlig: Im Lokalspiel SV Wald- hof— VfR Mannheim(3:1) faustete Lennert einen scharfen VfR-Schuß gerade noch über die Latte. Bild: Gayer Seite 4 MORGEN 1 2. Liga Süd: VfL. Neckarau— Schwaben Augsburg 21 SV os Darmstadt— ASV Feudenheim 12 Jahn Regensburg— FC 04 Singen 1:1 FO Bamberg— TSV Straubing 2:0 Bayern Hof— SV Wiesbaden 2:1 ASV Cham— Karlsruher Fv 226 1. FO Pforzheim— Union Böckingen 2·˙0 ASV Durlach— Freiburger FC 10 Hessen Kassel— SSV Reutlingen 221 VfL Neckarau— Schwaben Augsburg 921 Karlsruher Fv 4 3 1 9 18:3 1 Jahn Regensburg VF ASV Durlach CC 0000 Bayern Hof„ SV Wiesbaden 000 K ASV Cham ///— 1. FC Bamberg 33. Union Böckingen J Freiburger FC J Hessen Kassel VVV Darmstadt 98 CCE ASV Feudenheim E N 4 Schwaben Augsburg 4 1 2 1 1:5 474 ISV Straubing 40 3 1 46 355 1. FC Pforzheim JJ SSV Reutlingen TT Singen 04% VIL Neckarau F 2. Liga Südwest: Spygg. Andernach— Spfr. Saarbrücken Spfr. Herdorf— 1. FC Idar ASV Hochfeld— ASV Landau TSO Zweibrücken— VfL Neuwied VL Neustadt— Eintracht Kreuznach Sd Weisenau— VfR Frankenthal S0 Altenkessel— Hühnerfeld 1. Amateurliga: TSG Rohrbach— 86 Kirchheim 1·1 Olympia Kirrlach— Spvgg. Birkenfeld 33 Fhönix Karlsruhe— SVW Schwetzingen 4˙0 VB Knielingen— FV Hockenheim 11 FV Daxlanden— Amicitia viernheim 3:0 S0 Käfertal— Germania Friedrichsfeld 1:8 VfB Leimen— DSC Heidelberg 421 FV Daxlanden 4 0 1 ine Phönix Karlsruhe S 1 0 Germ. Friedrichsfeld 4 2 1 1 14:5 5:3 98 Schwetzingen 41 1 1 a Amicitia Viernheim 3 2 00 1 6:4 4.2 Germ. Brötzingen 33 Olympia Kirrlach e 08 Hockenheim 4 1 2 1 3585 44 SS Kirchheim VV VfB Leimen 4 1 2 1 676 44 SpVgg. Birkenfeld 1111 VfB Knielingen 4 DSC Heidelberg TTT TSG Rohrbach l SC Käfertal 4 0 0 4 33.15 08 2. Amateurliga. Gruppe 1 VfB Wiesloch— TSV Steinsfurt FV Sinsheim— F Oftersheim VfR Rauenberg— TSG Plankstadt Astoria Walldorf— Olympia Neulußheim SV Altlußheim— Polizei Mannbhim ASV Eppelheim— SV Sandhausen Sd Plankstadt ASV Eppelheim FV Oftersheim Astoria Walldorf Olympia Neulußheim SV Altlußheim Polizei-SV Mannheim VfB Wiesloch TSV Steinsfurt VfB Rauenberg SV Sandhausen Sd Dielheim SV Sinsheim 2. Amateurliga. Gruppe 2 97 Seckenheim— TSG Ziegelhausen Phönix Mannheim— SG Hemsbach Fortuna Heddesheim— 03 Ladenburg 98 Mannheim— 09 Weinheim SV Wallstadt— Union Heidelberg 07 Seckenheim TSG Ziegelhausen SV Ilvesheim Fortuna Heddesheim 09 Weinheim Union FHeidleberg Spygg. Sandhofen TSV Handschuhsheim Phönix M 1 SV Wallstadt VfB Eberbach 03 Ladenburg TSV Wieblingen SG Hemsbach 8 Marmheim England, I. Division: Arsenal— Charlton Athletie Blackpool— Sunderland Cardiff City— Burnley Chelsea— Aston Villa Derby County— Wolverhampton Wanderers Liverpool— Portsmouth Manchester United— Bolton Wanderers Middlesbrough— Manchester City Neweastle United— Preston North End Sheffield Wednesday— Tottenham Hotspurs West Bromwich A.— Stoke City Handball- Verbandsliga: SV Waldhof— TSV Rot VfR Mannheim— Spyg. Ketsch TSV Birkenau— 62 Weinheim 98 Schwetzingen— HSV Hockenheim TSV Birkenau 40:20 TSV Oftersheim 32:39 52 Weinheim 35:34 TSV Rot 34:34 SpVgg. Ketsch 27:23 VfR Mannheim 30:31 HSV Hockenheim 41:43 Sd Leutershausen 20:24 SV Waldhof 22:27 98 Schwetzingen 25:31 Handball- Bezirksklasse: 98 Seckenheim— TV Großsachsen TV Altlußheim— TG Laudenbach VfL Neckarau— TV Hemsbach TV Schriesheim— FV 09 Weinheim 2 n N — * F R* N 0 e b U e c d c c d d de e c d c e c 22222288880 2888838898280 en d do 882 A K b e n c nn Ss 2 24 2 222 — ie d S S 1 b ng gg SS 2222885 D 5= N s 1= S c bo d= i 888888 E e-e d 8 n EE EEE S SSH 222222 D i 2 2 * KK 8:10 71·1¹ 2 2233 e R W& i K . e e en N cn en en SSS 8888888282 c ds tc%%- g 7·² 6:11 11:7 214 Handball— untere Klassen: Kreisklasse A, Staffel I: TV Edingen— TSV Neckarau 12:7; 46 Mannheim— Spygg. Ketsch IB 513; Germ. Neulußheim— TV Frledrichsfeld 10:5; SV Ilvesheim— TV Brühl 99. Staffel II: Spygg. Sandhofen— Sc Käfer- tal 18:4; ATB Heddesheim— 88 Hohensachsen 67; Mrd Mannheim— Polizei SV 8:4: Tus Weinheim— VfR IB 24:8; TV Oberflockenbach gegen Badenia Feudenheim 10:14. Kreisklasse B: Sc Pfingstberg— TV 64 Schwetzingen 3:6; TV Neckarhausen— SV Wall- stadt 6:7; TSG Plankstadt— 98 Seckenheim IB 9:9; 07 Seckenheim IB— TG Heddesheim 20:2; TV Rheinau— 09 Weinheim IB 5:13. Frauen: Kreisklasse A, Staffel I: 46 Mann- heim— SC Pfingstberg 10:1; Germania Neu- lugbeim— SV Waldhof 4:5. Staffel II: Spygg. Sandhofen— VfR Mannheim 2:3. Dritter Tag des Mannheimer Reit-, Spring- und Fahrturniers Tief und schwer war der Parcours auch am Samstagnachmittag, als das einleitende A- Jagdspringen gestartet wurde. Aber erstaun- lich gut gingen Pferde und Reiter, darunter viele„Ländliche“, über die Bahn. Oft flogen die Lehmklumpen meterhoch, und Rutschen oder Einsinken nach den Sprüngen war un- vermeidlich. Die bereits mehrfach gelobten Butzheimer errangen mit Auer unter Theo- dor Broich im Feld der 36 Starter einen wei- teren Sieg. Eine aufregende Sache war das Zwei- Pferdespringen über den M- Parcours. Zwölf „Paare“ traten an. Welche Ueberraschungen konnte es geben! Wie ärgerlich, wenn man mit dem ersten Pferd gut über den Kurs kam, schnell ,‚äumstieg“, und der zweite „Bock“ dann Mätzchen machte. Eine große Probe reiterlicher Konzentration über zwei- mal zwölf Hindernisse! Rolf Bartels, der junge Turnierreiter aus Balingen, der u. E. bald in aller Munde sein wird, errang einen trium- phalen Doppelerfolg, denn er belegte mit dem Gespann„Standarte-Atom“ den ersten und mit„Berolina-Konus“ den zweiten Platz. Seine fehlerfreie Siegerzeit betrug 132,2 Sek. Standen bereits die Leistungen der beiden ersten Tage des großen Mann- heimer Reit- und Springturniers im Rahmen der Südwest- Landwirtschaftsschau auf beachtlichem Niveau, so sollten sie am Wochenende, vor allem am Samstag- abend im M-Jagdspringen, das bei Scheinwerferbeleuchtung ausgetragen wurde, noch erheblich gesteigert werden. Man sah wieder— dies gilt auch für das span- nend verlaufene Zwei- Pferde-Jagd- Springen des Nachmittags— hervorragende Ritte. Bedauerlicherweise blieb der erwartete Publikumszuspruch aus. Schade, man- cher Sportfreund hat prächtige Kämpfe der Ritterlichkkeit und Fairneß versäumt, wie er sie vielleicht noch nie gesehen hat. * für beide Durchgänge. Der drittplacierte Her- bert Rehrendt benötigte 23 Sekunden mehr. Noch spannender— soweit eine Steigerung überhaupt möglich war— verlief das große M-Springen am Abend. Es muß einmal er- wähnt werden: Reitlehrer Leinweber(Lud- wigshafen), der für die Leitung auf dem Turnierplatz verantwortlich zeichnete, hatte erneut einen tollen(aber fairen!) Parcours aufgebaut. 14 Sprünge, meist Steilsprünge, aber auch zwei Hoch- Weitsprünge waren zu meistern. Wiederum entschied nur die Zeit und brachte jedes„Abräumen“ 15 Straf- sekunden ein. Zuerst legt Amazone Frl. Merten(„äAlm- musik“) 99,4 Sekunden vor. H. Webers unter- bot auf„Fockdra“ mit 92.4. Beifall brauste auf, als Graf v. d Schulenburg bei seinem zweiten Ritt mit„Professor“ 80.2 schaffte. „Karina“, die wilde Stute mit der heftigen Aktion„unterbot“ mit 79 Sek. und dann kam „Fee“. In unheimlichem Tempo schnellte die Stute über die Hindernisse. Die Zuschauer hielten den Atem an: 74 Sekunden hatte Horst Behrendt geschafft. Da konnte keiner der restlichen Starter mehr ran. Mannheimer Kurt Himmelsbach gewann bei Junioren Am Sonntag, dem letzten Tag des Mann- heimer Reit- und Fahr-Turniers, säumten den durch die warme Herbstsonne gut abgetrock- neten Parcours 2000 bis 3000 Zuschauer. Bereits am Vormittag waren zahlreiche Vorprüfungen, sowie ein Jagdspringen für ländliche Reiter und ein Junioren-Springen abgewickelt wor- den. Am Nachmittag folgte dann ab 13.30 Uhr im großen Ring Prüfung auf Prüfung, in deren Mittelpunkt eine S-Dressur und ein Sa.-Jagd- springen über schwersten Parcours standen, zwei jener Konkurrenzen also, die Höchstan- forderungen an Feld und Reiter stellten.— Rolf Bartels war noch einmal der Heid des Tages, denn er gewann das schwere Springen vor dem Kölner Heidkamp(„Karina“) und Graf Schulenburg(„Professor“). In der Dressur-Prüfung der Klasse S wurde E. v. Neiendorf mit„Orſon“, dem Sieger der M-Klasse, auf den dritten Platz verwiesen. Ulrich Janhsen auf„Cyklop“ mit der weitaus besten Wertzahl(0,4) übertraf alle anderen Leistungen. Den zweiten Platz belegte H. Mül- ler mit„Laja“. Frhr. v. Schele gelang es in dieser schweren Prüfung(Wertungsnote 1,2), den fünften Platz zu belegen. Die Hinterhand wendungen, kurzen Kehrtwendungen, Trans- versalen, Halb- und Ganz-Pirouetten, Passagen und Piaffen, die unter dem Kommando von Reitlehrer Jobst vorgeführt wurde, waren sehr sauber und begeisterten das fachkritische Pu- blikum, das immer wieder begeistert applau- dierte. Im Sa.-Jagdspringen, das mit 2000 DM an Geldpreisen reich ausgestattet war, stellten sich noch einmal die besten Reiter und Pferde, die bereits in der M-Klasse gekämpft hatten, vor. 25 schwere Sprünge waren in einer Mindest- zeit von 130 Sekunden zu bewältigen. Keinem Starter gelang es, fehlerlos über den Parcours zu kommen, obwohl jeder der Reiter mit sei- nem Pferd sein Bestes gab. Rolf Bartels, der Reiter, dem die Zukunft gehört, errang mit „Konus“ nach einem herrlichen Ritt(8% Feh- ler, 136,1 Sek.) seinen dritten Sieg. Erstaun- licherweise gelang es P. Heidkamp mit der wilden„Karina“, den zweiten Platz zu belegen. Auf den Plätzen folgten Professor“ unter Graf v. d. Schulenburg und„Woge“ unter dem Lud- wigshafener Walter Pausch. A. Schnee- Ergebnisse— Sonntag Jagdspringen(ländliche Reiter): 1. Landrat. J. Brauers,. Bergheim; 2. Minka, H. Hack jr., Hand- Ausgerechnet in einer Drangperiode des VfL Neckarau flel, nachdem kurz vorher drei- mal die Schwaben den Ball aus ihrem leeren Tor herausgeholt hatten, durch Schmidt der goldene Treffer für die Augsburger. Damit nahmen die Gäste, die bisher weder Tore noch Punkte auf ihrem Pluskonto hatten, Zwei wichtige Zähler mit, während die tap- fer, aber unglücklich kämpfenden Neckarauer nicht zuletzt infolge schwacher Stürmerlei- stungen damit vor 1000 Zuschauern ihre zweite Heimniederlage im Waldwegstadion hinnehmen mußten. Der Formanstieg des VfL Neckarau, der sich schon in Karlsruhe angedeutet hatte, hielt auch im„Spiel der Absteiger“ mit Schwaben Augsburg an. Obwohl der Platz- letzung pausieren lassen mußte, blieb die Abwehrleistung einheitlich, denn Krämer lieferte auf dem Mittelläuferposten eine ausgezeichnete Partie, der sich Uhrig in etwa anschloß. Nur die Abschläge hätten klare Oesterreich in Linz Der deutsche Handballerfolg über Oester- reich in Linz findet große Anerkennung. So erklären die Eperten. Deutschland spiele einen prächtigen, optisch wirksamen Hand- ball, der das schwedische Betonsystem ein- deutig ad absurdum führte. Daß Deutsch- land„nur“ 22:15 gewann, sei dabei gar nicht so wichtig. Die österreichische Elf hatte sich gegenüber der Weltmeisterschaft durch ihren Stürmerstar Hans Untersberger verstärkt, der„deutsches Format“ besitzt und das Duell gegen„Atom- Otto“ Maychrzak nur knapp 7:8 verlor. Deutschland konnte die österreichische Elf zwar nicht wieder mit einem 19:4 der Welt meisterschaft deklassieren, doch zeigte die verjüngte Elf im Sturm hervorragendes Können und besaß eine glänzende Kondi- tion. Die Oesterreicher spielten für das Auge nicht so gefällig, auch liegen Ballbehand- lung und Kondition zu wünschen übrig. Ein herr den bewährten Kastner wegen Ver- Zum Ausklang: Noch einmal Nolf Bartels schuhsheim; 3. Ziethen, H. Schumacher, Schwet- Zingen; 4. Fritz, O. Geiß, Reilingen. Junlorenspringen: 1. Fiarata, Kurt Himmels- bach, Mannheim; 2. Jupiter, Anneliese Hager; 3. Fritzi, Frl. Sigrid Blaul, Ludwigshafen. Dressur-Prüfung Kl. 8: 1. Zyklop, Janhsen, Pirmasens; pingen; 3. Orion, H. v. Neindorff, Karlsruhe; 4. Sonnenstrahl, Janhsen, Pirmasens; 5. Lord, Frhr. v. Schele, Mannheim. Jagdspringen Kl. Sa.: 1. Konus, R. Bartels, Ba- Ungen; 2. Karina, Peter Heidkamp, Köln; 3. Pro- fessor, Graf v. d. Schulenburg, Frankfurt; 4. Woge, Walter Pausch. Ludwigshafen. Ulrich 2. Laa, Fritz Müller, Göp- Lol Bartels- Deuischtands Jurnierreitef der Zukunfli Im schweren Zwei-Pferde-Springen errang er einen Doppelerfolg/ H. Behrendt unter Scheinwerferlicht siegreich „Mutti, ich will Schutzmann werden“, hätte ich gesagt, wenn ich als kleiner Junge schon die schöne Springquadrille(und die schönen Pferde!) der Mannheimer Reiterstaffel ge- sehen hätte. Auch das Landesgestüt im- ponierte im Rahmenprogramm wieder mit seiner Schaunummer, den acht Hengsten im Traberkarren. Noch mehr tat es die kleine Gaby Renner vom Mannheimer Reiterverein, die in der Dressurprüfung A Fünfte wurde und damit in der Vielseitigkeitsprüfung(Dres- sur A und Jagdspringen A, Rechnungsverhält- nis 2:1) einen hochachtbaren dritten Platz be- legte. H. U. Breymann wurde hier Fünfter. Wenn auch Dresssurprüfungen ein Spezial- gebiet sind und viel„Pferdeverstand“ vom Zuschauer erfordern, so sah selbst der Laie, als die„M“-Abteilung im Scheinwerferlicht vorgestellt wurde, daß Piaffe und Passage des Siegers„Orion“(E. v. Neindorff. Karlsruhe) vollendet war. Hier wurde Reitlehrer v. Schele Fünfter. Die Mannheimer(auch der Nachwuchs leisteten etwas auf diesem Ge- biet. Andererseits gibt es aber keinen Zweifel, daß ihnen eine ebenso gute Springschulung vorerst noch fehlt. Der Ausklang des Tages war wunderschön: Zwei Musikkapellen zogen mit Fackeln in die dunkle Arena ein:„Ich bete an., die Macht der Liebe. Großer Zapfenstreich. Außerhalb des Platzes flammten die bengalischen Feuer -kloth/ A. Sch. Ergebnisse— Samstag: Dressurprüfung Kl. M: 1. Orion, v. Neindorff, Karlsruhe; 2. Falter, O. Marotzke, Frankfurt; 8. Cyklop. U. Janhsen, Pirmasens; 4. Simson, Frau Richter-Wehrle, Göppingen; 5. Burggraf, O. Ma- rotzke; 5. Lord. Frhr. v. Schede, Mannheim. Zwei- Pferde-Jagdspringen Kl. M: 1. Atom/ Standarte, Rolf Bartels, Balingen; 2. Konus/ Be- rolina, Rolf Bartels; 3. Adler/ Rex-Sülberling, Her- bert Behrendt, Butzheim; 4. Karina/ Woge, Peter Heidkamp, Köln. Dressurprüfung Kl. A: 1. Aconia, Frau Dr. Krä- mer, Göppingen; 2 Filou, Frl. Freundt, Frank- furt; 3 Hector, L. Fehrenbacher, Dürkheim; 4. Basko, Frfr. v. Schele. Mannheim: schaft, Frl. Gaby Renner. Mannheim. Jagdspringen Kl. A: 1. Auer, Th. Broich, Butz- heim; 2. Flingo,. H. Schieffer, Butzheim; 3. Loni, L. Fehrenbacher. Dürkheim; 4. Landrat, Frl. Klin- genberg. Bergheim Vielseitigkeitsprüfung Kl. A: 1. Korina, Frl. Freundt, Frankfurt; 2. Hektor, L. Fehrenbacher jr., Bad Dürkheim; 3. Freundschaft, Gabi Renner, Mannheim; 4. Erle, L. Fehrenbacher jr., 3. Frigga, H U. Breymann, Mannheim. Jagdspringen Kl. M: 1. Fee, H. Behrendt, Butz- heim; 2, Karina, P. Heidkamp. Köln; 3. Professor, Graf v. d. Schulenburg; 4. Fregola, Merten, Köln; 5. Konus, Rolf Bartels, Balingen. 5. Freund- NS Jeudenlieim kann auswätis gewinnen 98 Darmstadt— ASV Feudenheim 1:2 In der ersten Halbzeit belagerten die Darmstädter unaufhörlich das Feudenheimer Tor, konnten jedoch die erstklassige und gut organisierte Abwehr der Feudenheimer nicht überwinden. In dei Feudenheimer Hinter- mannschaft war jeder einzelne Mann voll bei der Sache. Ueberragende Leute waren dabei Torwart Hüttner, Mittelläufer Scheid und rechter Läufer Zimmermann, ohne daß die anderen weniger gute Leistungen gezeigt hätten. Das 0:0 bis zur Halbzeit konnte auf Grund guter taktischer Maßnahmen gehalten werden. Nach der Pause gab es eine Wendung, da die Feudenheimer aus ihrer Defensive her- ausgingen und allmählich Angriffe vortru- gen, die die Darmstädter in Verwirrung brachten, In der 48 Minute jedoch bekam Linksaußen Schirra den Ball. Da er unge- deckt stand, konnte er losziehen. Er gab den Ball zu Weiß, der zum 1:0 einlenkte. Die Feudenheimer gaben sich jedoch nicht ge- schlagen und kämpften unverdrossen weiter und in der 79. Minute war es Rechtsaußen Bauer, der mit Bombenschuß den Ausgleich erzielte Der ASV konnte noch zulegen und besaß soviel Kraft, um die Darmstädter in ihre Hälfte zu bannen und in der 89. Mi- und befreiender sein können. Im Sturm waren Preschle und Schnepp bemerkens- wert eifrig, während Schmelzinger und Höl- zer durch zu große Hast manche Chance vergaben. Die Schwabenelf hatte ihre Stüt- zen in Schiffer, Müller, Struzina und Güldner. Das Spiel begann mit leichter Ueber- legenheit der Schwaben, deren Tordrang Bahlke u. Co. mit Geschick, Glück und— als der Ball schon im Neckarauer Tor war durch vorheriges Abpfeifen wegen Foulspiels überstanden. Gegenüber hatte Süßmann Glück, als er einen abgewehrten Ball, den Schmelzinger wieder zurückgeköpft hatte noch erreichte. Dann mußte Bahlke dreimal mit der Faust eingreifen. Resultat: Zwei Schwabenecken(gesamt: 5:3 für Neckarau). In der 50. Minute stand Müller frei vor Bahlke, verschoß aber. Drüben holten Stru- zina und Meßner dreimal VfL- Schüsse aus dem leeren Tor. In der 80. Minute, als Neckarau deutlich überlegen war, erzielte Rechtsaußen Schmidt mit Schrägschuß das ſetarer Sieg der deulschen andball-&t „nur“ 15:22 besiegt unliebsames Intermezzo gab es vor dem Spiel. Das österreichische Innenministerium hatte das Spielen der deutschen National- hymne verboten, worauf die deutsche Elf nicht antreten wollte. War der Auftakt also nicht gerade„länderspielreif“, so waren es um so mehr die Leistungen. Schiedsrichter Muzzulini(Schweiz) amtierte korrekt. Das Spiel: Die Deutschen waren be- reits auf 4:0 davongezogen, als plötzlich Untersberger lebendig wurde Wenig später hieß es auch schon 5:5 Bis zur Pause hielten sich die Oesterreicher vorzüglich. Technisch Waren die deutschen Angreifer unübertreff- lich. Sie erhielten für ihre Kabinettstückchen Sonderapplaus. In der zweiten Halbzeit stand immer wieder ein deutscher Stürmer frei vor Rosenkranz Gehause. Der Treffer- abstand wurde immer höher. Dazu kam, daß die heimischen Stürmer ungemein viel ver- schossen, bzw. Tormann Singer geradezu souverän die schärfsten Schüsse meisterte. nute gelang es dem in die Mitte gewechsel- ten Linksaußen Busch, das Siegestor zu schießen. Die Feudenbheimer haben einen verdien- ten Sieg errungen. Schiedsrichter Krämer (Stuttgart) war ein sehr guter Leiter, der vor allen Dingen die Vorteilsregel gut zur An- wendung brachte und sich durch Zurufe nicht beinflussen ließ. Wiro Von den Hockey-Feldern TSG 78 Heidelberg— TV 46 Mannheim 1:2(0:2) Nach ihrem sensationellen Sieg über die TSG Bruchsal gelang der in einer blenden- den Kondition auftretenden Mannschaft des MTV 46 in Heidelberg ein weiterer verdien- ter Sieg im Punktekampf. Bereits in der ersten Halbzeit führten die Mannheimer nach drückender Feldüberlegenheit durch zwei Tore von Metz 0:2. Bis zum Seitenwechsel sah es nach einem hohen Sieg des MIV aus, denn laufend rollten Angriffe auf das TSG- Tor. Gegen Schluß dieses spannungsreichen Kampfes gelang es Riehl, das Ergebnis für die Heidelberger zu verkürzen. Ein Jos kostete U, Heckarau ⁊ wei Punbie Weitere unglückliche Niederlage des Ex- Oberligisten/ VfL Neckarau— Schwaben Augsburg 0:1 * glückliche 1:0, das Neckarau, trotz starken Endspurts, nicht mehr ausgleichen konnte. kim Mühlburg im Endspurt 5 FSV Frankfurt— VfB Mühlburg 0:2(0:0) Die Frankfurter starteten die zweite Halbzeit mit einem Furioso, das die Mühl burger Gäste nur mit Glück überstanden. In der 63. Minute flel das 1. Tor, als Rastetter zum Halblinken Rau spielte, dessen Flach- schuß der Frankfurter Torwart Rado nicht mehr erreichen konnte. Bereits 7 Minuten später flel die endgültige Entscheidung zu- gunsten Mühlburgs, als Mittelstürmer Beck durch eine Einzelleistung den Sieg mit einem zweiten Tor sicherte. Schweden Deutschland 119:93 Ergebnisse 1. Tag 110 Meter Hürden: 1. Lundberg 14,9; 2. Troßbach 15,0; 3. Zepernik 13,3; 4. Israelsson 15,5 Sek. 80 O0 Meter: 1. Ekfeldt 1:80, 4; 2. Ring 1:51,2; 3. Ulzheimer 1:52,5; 4. Cleve 1:33,9 Min. 10 0 Me- ter: 1. Geister 10,7; 2. Hagström 10,9; 3. Zandt 10,9; 4. Karlsson 11,0 Sek. Kugelstoßen: 1. Nilsson 16,53; 2. Sönegard 14, 79; 3. Hipp 14, 19; 4. Janssen 14,04 m. 400 Meter: 1. Geister 47,2: 2. Brännström 48,1; 3. Zandt 48,1; 4. Ekfeldt 49,9 Min. 560 Meter: 1. Albertsson 14:15,0; 2. Schade 14: 16,6; 3. Andersson 14:33,8; 4. Steller 15:12,0 Min. Dis kus werfen: 1. Nilsson 49,98; 2. Rosendahl 47,86; 3. Fransson 47,31; 4. Hipp 46,63 m. Weitsprung: 1. Israelsson 7,27; 2. Magnusson 7,23; 3. Luther 7,15; 4. Klophaus 7,07 m. Hochsprung: 1. Ljungqvist 1,90; 2. Svensson 1,85; 3. Bähr 1,85; 4. Naumann 1,88 m. 4 Xĩ 100 Meter- Staffel: 1. Deutschland(Happer- magel, Fuchs. Salmen, Kraus) 41,8 Sek.; 2. Schwe- den(Trollsas, Hagström, Ahlen, Karlsson) 42,0 Sek. Ergebnisse des 2. Tages 400 Meter Hürden: 1. Lars LVlander 32,8; 2. Rune Larsson 53,1; 3. Heinz Ulzheimer; 4. Scharr. 200 Meter: 1. Hans Geister 21,8; 2. Peter Kraus 21,9; 3. Goesta Braennstroem 22,1. 300 Meter Hindernislauf: 1. Helmut Gude g:59,2; 2. Curt Soederberg 8:59,6; 3. Gunnar Karlsson 9:02, 2: 4. Gunther Hesselmann 912,4 Min. 150 Meter: 1. Werner Lueg 346,2; 2. Ingvar Ericsson 3:46, 4; 3. Sune Karlsson 3:49, 0; 4. Rolf Lamers 3:51,00 Min. Speerwurf: 1. Ragnar Ericson 72,04; 2. Peer Arne Berglund 66,39; 3. Herbert Koschel 66, 26; 4. Heiner Will 62,33 m. Stabhochsprung: 1. Ragnar Lundberg 4, 20; 2. Lennart Lind 4, 10: 3. Julius Schneider 4,00; 4. K. H. Thenee 3,90 m. Dreisprung: 1. Arne Ahman 15.08: 2. Roger Norman 14,53; 3. Kurt Trozkowski 14,22; 4. Werner Bodenhagen 14,04 m. Hammer werfen: 1. Karl Storch 58,03; 2. Karl! Wolf 56,35; 3. Einar Soederkvist 33,42; 4. Allen Ringstroem 51.66 m. 100% 0 Meter: 1. Walter Nystroem 29:23,8; 2. Herbert Schade 29:24.8; 3. Gustav Jannsson 29:81, 2; 4. Hermann Eberlein 31:35,0 Min. 4x 4 UO Me- ter- Staffel: 1. Deutschland 3:11; 2. Schweden 3:12 Min. Montag, 18. September 1952/ Nr. 21 — „Derby- Sala. r. 212 — Hädte In de von Kim Komisch, sowohl der Waldhof als duch der VR mögen vorher gespielt haben sie wollen(so schlecht, meine ich), wenn 5 gegeneinander geht, sind sie„da“ 1 * Immerhin g9gmal standen sie sich gegen. uber. 48 mal flatterte Blau- Schwarz-B. 10 Sieges mast, 39 mal gewann der VfR, 55 3 mal gab es keinen Sieger Gesamttorbilanz; 202.187 für den Waldhof. Münchhalfen „elegantes“ Ausgleichstor war der 200. den ein VfR-Hüter aus mußte. Ball dem Netz holen * 8 f Beifall hüben, Trauer drüben. Und oft „Kontra“ auf beiden Seiten. Meint da ein bissiger VfR- Anhänger, als Lipponer etwas lasch verschießt, zu seinem„Waldhof“. Nachbarn“:„Dem müßt ihr erst noch ne zweite Wirtschaft geben!“— Kurzes Schwei⸗ gen. Als Stiefvater einmal in die Wundervolle Grasnabe tritt, daß die Halme fliegen, schlägt der Waldhof-Zuschauer zurück:„Ce. meinheit, der will nur unseren guten Platz aputt machen!“ * Kein Schiedsrichter ist so gut, daß er nieht noch besser sein müßte. Wenigstem nach Meinung des verehrten Publikums. Schiedsrichter Meißner war gut. Sehr gut sogar. Trotzdem rief man ihn„ans Telefon, und an Stelle des sonst üblichen Fahrrads riet man ihm, sich einen Motorroller 2 aufen. Sage einer, unser Publikum ginge nicht mit der Zeit! * Man soll nicht zuviel rufen. Vor allen Dingen nicht auf dem Spielfeld Torhüter Lennert schrie bei einigen hohen Bällen mit voller Kraft„Weg“. Das Leder bezog es fälschlicherweise auf sich und ließ den braven Lennert etliche Male ins Leere greifen. * „Weg“, besser: aus dem Häuschen, war auch ein VfR-Anhäͤnger, als ein„eigener“ Stürmer— der Name sei taktvoll ver⸗ schwiegen— an seinem Gegenspieler hün- gen blieb.„Wie der Ochs vorm Berge, brummte wütend der enttäuschte Stehplatz. ler. Er hatte Unrecht:„Berg“ war ein gu- ter Außenläufer von Schalke 04. Aber in diesem Fall hieß der Mann„Berger“. Der spielte früher mal in Schwetzingen. 5 Das Publikum schmunzelte, als Lipponet, nachdem er sich vorher im Strafraum ver. geblich hatte„umsäbeln- fallen“ lassen, doch noch zu seinem Eißfmetertor kam. Allerdings war diesmal nicht er, sondern Mater der Vater des Schiedsriehterpfiſs Und bei Mayer lag nicht einmal Absicht vor. Die war in diesem Fall auf seiten der VfR- Abwehr. Zum Schluß etwas Statistik: In diesem Spiel verschuldete der VfR 18 Foulstrafstôbe der Waldhof 16.(Wer wirft den ersten Stein.. 7) Aus der Hand schlug Jöckel II. mal, Lennert Iomal ab, vom Boden der Vik. Hüter Iz⁊mal, Lennert nur 7 mal. Daf durfte der VR Iamal einwerfen, der Wall. hof nur 7mal, also zog er häufiger die„Not- bremse“. Die Ecken waren mit 3:3 ausge, glichen. Die Abseitsbilanz spricht mit 9˙2 für den VfR. Aber Tore entscheiden. Und die lauteten 31 für den Waldhof. Der Mann kein Lokalpatriot freut sich: Waldhof hatte 4 Punlete nötiger. Ich bin ebenfalls 12 Trotzdem hätte ich ein Unentschieden 905 ber gesehen. Weniger aus Lokalpatriot mus. Wegen der sechs Nullen auf meinem Tipzettel West- Sud- Block I. Te Saarbr. 1. FC Kaiserslaut. 241 J Bayern München- 1. FC Nürnbg. 0 0 Borussia Dortm.. Fort. Düsseld. E 1 Bayer Leverkusen- Pr. Dellbrück. 2 sv Waldhof- Vrn Rlannheim 311 Preußen Münster- Horst- Emscher 3 1 VfR Kaisersl.- Phönix Ludwigsh. 3 2 bim 1846 Kickers Offenbach 2 2 70 St. Pauli- Concordia Hambz. 1 Vit. Aschaftenbg. Vfn Stuttgt. 228 Erkenschwick- Rot-Weiß Essen 1 75 ysV Frankfurt- VIE Mühlburg 0. 2 Meidericher SV Spfr. Katernbg. 3 1 vm Lübeck- VII, Osnabrück 14 1 Nord-Süd- Toto: 1— 2— 0 1 0 1 N 11 1 Pferde-Toto: 0— 2— 2— 2— 22 TTT Der englische Schiedsrichter Evans. 5 5 in Wien Deutschland— Oesterreich lei 2 5 auch am 5. Oktober in Paris n, den Deutschland pfeift, erhielt nunmehr e Länderkampf Oesterreich— dugorlapunglch 21. September in Belgrad, für den ursp sein Landsmenn Ellis vorgesehen War. tener städte emstage eimer F ein bes e zuvol ſönigere iSK O ant n pe b ergriff Lewichts lige Fu eim) in ann e ber Re 80 Fr lber Ha eher li die baten,* 685 Fe enheim eudenhe beim) ir eudenhe enheim) er 09 ppau) i 06 gattenle chens lannhe ler). Interr lannhei lolg m napper Rund) 1 opfzerb kereinigt kund) u gen sie 8 ienten nell KSV OS SV 10 begershe el Ma: elm) m annhei alt 620 t eim) ü 5.560 leger, v SV Lu eim) m ludwigs eim) be ſerge wie samt! Ungü erteilen le neu icht nu; tuch mit beimer ſonnten Mur zu 2 Altlug! Bere Altlughe de Ga Jar we dieler r das Nach dpiel, u (äste 8 Aschlu der Po! dhöne Machte Huler Scieds! Piel je 1 e 1 aeg ben vie Wenn 25 gegen. Be und 12. 0dilanz: Ahalfenz 00. Bal, 2 Holen 8 Und oſt da ein T eta aldhof-. voc e Schwei. dervolle fliegen, ek:„Ge. en Platz daß er nigstem blicums. ehr gut elefon“, ahrrads oller zu m ginge or allen Forhüter Bällen r bezog ließ den Leere en, war eigener“ 1 ver⸗ er hdn- Berge, ehplatz- ein gu- Aber in ar“. Der ipponer, im ver. lassen, fam. sondern terpfifs, Absicht iten der diesem afstoſe ersten ſckel II. er VfR⸗- Daft 1 Wald- ie„Not ausge. mit 4˙ lauteten nheimer atte die neutfal. den lie- atriotis· meinem — D 5 3———— T MORGEN Seite 8 . 212 Montag, 15. September 1952 *—— idlekumpl der Schwerathleten in der ruhmreichen Mannheim Ludwigs- ener EKraftsportgeschichte nimmt der btädtekampf im Ringen, der am gumnstagabend in der gutbesuchten Mann- eimer KSW Sporthalle durchgeführt wurde, ein pesonderes Ruhmesblatt ein, denn wohl e zuvor sah man derart farblosere, ein- ſnigere Kämpfe als diesmal. Hugo Fischer SK Oppau) besiegte im Halbschwerge- tnt nach 3:07 Minuten Werner Rohr gg Ketsch) mit einem schulmäßigen Un- ſegrikk von vorn. In allen übrigen sieben bewichtsklassen gab es durchweg einstim- ige punkter folge. Gniers KSC Friesen- eim) im Fliegengewieht über Leh- ann(KSV 1884 Mannheim), Haßlöcher 90 Friesenheim) im Federgewicht r Reibold(ASV Feudenheim), Göhner Friesenheim) im Weltergewicht ber Hagner(KSV 1884 Mannheim), sowie chers bereits genannter Fallsieg sorgten für die viermalige Führung von Ludwigs- aten, während dazwischen immer Spatz ey Fſeudenheim) über Gehring(KES Frie- enneim im Bantamgewicht, Ries(ASV udenheim) über Ludwig(KS Friesen- en) im Leichtgewieht, Benz(ASV ſteudenheim) über Herrmann(SpVgg Mun- eheim) im Mittelgewicht, und Krä- ger(ASV Lampertheim) über Maier(VfSK. Oppau) im Schwergewiceht„funkten“. en G ö t 2 RSC Eiche Sandhofen) gefiel E lattenleiter mit korrekten Entscheidungen denso wie die Punktrichter Brunner lennheim) und Vondung CLudwigs- balen). international gewertet sicherten sich lennheims Gewichtheber einen klaren 5:2. ſtolg mit 3755:3685 Pfunden. Ludwigshafens apper Vorsprung beim Drücken(1115:1095 und) löste bei den Mannheimern einiges ſopkzerbrechen aus; wurde aber raschestens einigt, denn beim Reißen(1150:1120 und) und Stoßen(1510:1450 Pfund) sicher- en sie sich klare Vorteile, die für den ver- enten Enderfolg ausschlaggebend waren. nell(KSV 1884 Mannheim) über Koch SV Oggersheim) mit 450.420 Pfund, Heiler sy 1884 Mannheim) über Dietz(KSV begersheim) mit 460:455 Pfund, Glaser KSV ea Mannheim) über Kitzel(KSC Friesen- — ide eim) mit 555:535 Pfund, Böhler(KSV 1884 lannheim) über Meixner(KSC Friesenheim) ait 620:600 Pfund und Schmitt(SRC Viern- dem) über Hebel(KSV Oggersheim) mit 6.360 Pfund waren Mannheims Einzel- leger, während für die Linksrheiner Scheib Sy Ludwigshafen) über Benz(SRC Viern- em) mit 540:490 Pfund und Morray(ASV ludwigshafen) über Frosch(KSV 1884 Mann- eim) beide 575 Pfund(durch leichteres Kör- ſergewicht) erfolgreich waren. Von ins- amt 112 Versuchen gabs 81 Gültige und Ungültige, die sich ziemlich gleichmäßig erteilen. Keinem einzigen Heber gelangen le neun Versuche. Heinrich Böhler war ucht nur der technisch beste Heber, sondern uch mit 620 Pfund zugleich Tagesbester vor beorg Schmitt(SRC Viernheim), der 605 und zur Hochstrecke brachte. Kampfleiter fans Festler(Mannheim) nahm die Leistun- en äußerst Korrekt ab. 8 en A Germania Ziegelhausen am Samstagabend auf eigener Matte zu nem keinesfalls erhofften 4:4-Unentschie- en gegen SpVgg. Germania Karlsruhe. Der 6:2-Erfolg der SpVgg. Ketsch am donntagvormittag über den ASV EpPel- deim kommt erwartungsgemäß. Die Eppel- eimer gaben wohl einen harten Gegner ab, lonnten aber durch Faulhaber und Zobeley ur zu zwei Fallsiegen kommen. Atlugheim— Polizei Mannheim 2:2(2:0) Bereits in der 10. Minute konnte der ö lußheimer Rechtsaußen Gegenheimer für de Gastgeber 1:0 einsenden. Altlußheim far weiterhin tonangebend, und derselbe dieler stellte durch ein schönes Kopfball- r das 2:0 her. Nach der Pause diktierte Mannheim das dle, und in der 62. Minute konnten die ſäste durch Rechtsaußen Weber den ersten luschlußtreffer erzielen. Die VUeberlegenheit r Polizisten hielt weiter an. und eine wöne Kombination des Gästesturmes er- dachte in der 70. Minute durch den rechten luter Früh das gerechte„Unentschieden“. dcledsrichter Losse, Blankenloch. war dem iel jederzeit ein gerechter Leiter. — Ketsch holt auch vom Vik beide Punkte Die Gäste gewannen durch besseres Sturmspiel 11:7(6:2) VfR sucht Strafwurfspezialisten Nach den Waldhöfern, die sich kürzlich mit 7:8 noch ganz gut aus der Affäre zogen, mußten sich nun auch die VfR-Handballer den Gästen aus Ketsch beugen. Mit 11:7 fiel der Sieg recht klar aus. Er ist, auch in die- ser Höhe, vollauf verdient, wenn die Mann- heimer auch die zweite Spielhälfte ausge- glichen gestalten konnten. Aber vor der Pause hatten sie so wenig gezeigt, daß mit dem 6:2-Vorsprung, den die Ketscher bis da- hin herausgeschossen hatten, die Entschei- dung eigentlich schon gefallen war. Nein, mit dieser VfR-Mannschaft, die sich an, Sonntagvormittag auf dem Brauereiplatz vorstellte, war wirklich kein Staat zu machen. Sie war kaum für einen Punkt 353 ge- schweige denn für zwei. Das trifft vor allem für den Sturm zu, der nur einen 20 Meter breiten Streifen im Mittelfeld als Spielraum ansah, in dem sich seine fünf Spieler immer wieder versammelten, sieht man von Scho- bers gelegentlichen Gastspielen auf Außen- posten ab. f Dagegen hielten die Ketscher Stürmer beinahe stur ihre Plätze. Und„Mittelstür- mer“ Schmeißer, etwas füllig aber routiniert, wich kaum einmal von seiner Linksaußen position in die Mitte aus. Tat er es, so war höchste Alarmstufe zu geben. Vor allem dann, wenn der wurfstarke Krämer in Ball- besitz kam. Die VfR- Hintermannschaft, in der Braun- schweig noch einmal mitmachte, schlug sich besser als der Sturm. Torwart Hartmann hätte allerdings einige Tore verhindern müs- sen. Der Waiblinger Schiedsrichter Fuchs machte seine Sache sehr ordentlich. Den Torreigen eröffnete der VfR. Ketsch glich durch Preizehnmeterwurf aus. Noch einmal ging der VfR in Führung, dann 20“ gen die Gäste auf 6:2 davon. Die ausgeglichene zweite Hälfte spiegelt sich in der Torkurve wider. Zweimal kamen die„Rasenspieler“(bei dem Sandboden) etwas näher heran. 7:4 und 9:6 hieß es da. Aber die Ketscher sorgten immer wieder für den nötigen Abstand. Die Torschützen: Wei- Bert(3), Schober(2), Zeiher und Wörmer für den VfR; Krämer(5), Lemberger(2), Merkel, Schmeißger, Weik und Seiler für Ketsch. kim. TSV Rot drängt zur Spitze SV Waldhof— TSV Rot 8:10(4:6) Am Sonntagvormittag stellte sich der TSV Rot bei prächtigster Witterung einem zahlreichen Publikum vor. Wir wollen es Die Spiele der unteren Klussen Die A-Klasse begann am Sonntag mit den Verbandsspielen. Ueberraschungen gab es im allgemeinen nicht. In der Gruppe Nord spielten: 50 Ladenburg— S Schriesheim 1:2 98 Seckenheim— VfR Mannheim(Amat.) 3 SV Waldhof(Amat.)— As Feudenheim Ib 2: As Schönau— SV Laudenbach 4: TSV Viernheim— Vikt. Neckarhausen 2 FV Leutershausen— Fort. Edingen 4 TSV Lützelsachsen— SV Unterflockenbach 1:1 Es gab drei Siege der Platzvereine, zwei Unentschieden und eine Niederlage des Gast- gebers. Auch Leutershausen und Edingen trennten sich unentschieden. In der Gruppe Süd spielten: SpVgg. Ketsch— SV Rohrhof 2:1 S Neckarstadt— VfB Kurpfalz 5·˙3 FV Brühl— ESV Blau-Weiß Mannheim 31 Eintracht Plankstadt— SG Mannheim 12:1 VfL Hockenheim— TSV 46 Mannheim 2:2 Hier überrascht vor allem der 12:1-Sieg der Eintracht Plankstadt über die Sd Mannheim. Die Plankstädter, die von Danner(früher VfR Mannheim) trainiert werden, waren haushoch überlegen. In diesem Spiel wurde Kesler des Platzes verwiesen. Neckarstadt und Brühl kamen zu klaren Siegen, während Ketsch alles brauchte, um Rohrhof 2:1 zu schlagen. Hockenheim und der TSV 46 Mann- heim trennten sich 2:2, ein Achtungserfolg der Mannheimer Turner. Auch die B-Klasse nahm am Sonntag den Verbandsspielbetrieb wieder auf. In der Gruppe Nord spielten: TSG 62 Weinheim— 09 Lützelsachsen 5·0 VfR Gartenstadt— 09 Weinheim 1b 3·0 Sc Blumenau— Tus Weinheim 2·3 TSG Weinheim landete einen klaren 5:0“ Sleg über 09 Lützelsachsen. Gartenstadt be- siegte FV 09 Weinheim 3:0 und Blumenau mußte durch eine 2:3-Niederlage an Tus Weinheim die Punkte abgeben. In der Gruppe Süd spielten: TSV Neckarau— 80 Pfingstberg 8 Rhein-Neckar— MTG Mannheim 1: TSG 92 Friedrichsfeld— Alem. Rheinau 4 TV 64 Schwetzingen— Rot-Weiß Rheinau 8:0 Der TSV Neckarau konnte S Pkingstberg 3:1 und die Mrd die DJK Rhein-Neckar 3:1 schlagen. Einen überraschend hohen Sieg gab es in Schwetzingen, wo der TV 64 Rot-Weiß Rheinau 8:0 überfuhr. Auch der Sieg der TSG 92 Friedrichsfeld über Alem. Rheinau mit 4:1 fiel deutlich aus. Wegen Beleidigung des verbandes durch einen unhöflichen Brief wurde Belgiens drei- facher Weltrekordmann und Olympiasieger von 1948, Gaston Reiff so lange suspendiert, bis er sich entschuldigt hat. Russische Weltrekorde im Eisschnellauf werden zur Zeit von einer Sonderkommission der I8U auf die Richtigkeit untersucht, be- vor sie vom internationalen Verband aner- kennt werden. Es handelt sich dabei um Re- korde, die im letzten Winter aufgestellt wurden. Die Brüder Weilemann(Schweiz), die auch auf deutschen Bahnen einen guten Eindruck hinterließen, starten vom 16. bis 21. Novem- ber in New Jersey und vom 30. November bis 5. Dezember in New Lork bei zwei ameri- kanischen Sechstagerennen. gleich vorweg nehmen. Die Zuschauer ver- ließen ziemlich unbefriedigt den Platz, denn Was ihnen die Akteure vorführten, hatte oft mit Sport nichts zu tun. Immer wieder wur- den die Spieler gehalten. Was half da ein Freiwurf, wenn der Unparteiische, der gar nicht gefallen konnte, zur Freiwurflinie deutet und es anschließend nicht fertig bringt, die Mauer zurück zu weisen. Es gab aber auch Höhepunkte in diesem Spiel. Hier muß in erster Linie der Roter Angriff genannt werden, der verschiedentlich herrlich Kombinationen startete, anschließend auch den krönenden Torwurf nicht vermissen ließ. Unsere Waldhöfer, diesmal für Feuer- bach mit Zimmermann antretend, liegen im Sturm den Ball nicht laufen, obwohl sie doch merken mußten, daß die gegnerische Hinter- mannschaft durch Halten jegliches Umspielen unmöglich machte. Dabei haben doch die Zimmermann und Klotz, auch Berger, ein gutes Lauf vermögen. Die Außen wurden sträflich vernachlässigt. Zehn Minuten währte es, bis Rot den ersten Treffer anbringen konnte, dem in un- unterbrochener Folge drei weitere folgten. Heim schafft den ersten Gegentreffer, an- schließend hält Billmaier im Gästetor einen 13-Meter, aber Klotz und Kirchner verkürz- ten doch auf 3:4. Zwei Erfolge von Thome K., sowie Klotz auf der anderen Seite bringen den Halbzeitstand 6:4 für Rot. Die zweite Hälfte sieht das gleiche Bild. Die Pause wurde anscheinend von keiner Seite zur Belehrung benutzt. So mußten die Waldhöfer schließlich die Pärtie mit 8:10 ver- loren geben, wobei Steinhauser(3) und Weis L. für Rot, sowie Klotz(2), Heim und Zimmermann für den Waldhof noch zu Er- folgen kamen. Käfertul verliert zweites Heimspiel Auch dieses zweite Heimspiel ging für die EKäfertaler glatt verloren. In der 1. Halbzeit blieb man noch auf der Höhe und konnte es mit Eifer und Einsatz dem Gegner strecken weise gleichtun. Schon in der 12. Minute konnte Wunsch, der nach innen gekurvt war, den von rechts zugespielten verwan- deln. Döth zog in der 26. Minute mit einer Vorlage los und ließ dem Käfertaler Tor- steher keine Chance. Nach der Pause gab Käfertal das Spiel völlig aus der Hand. Friedrichsfeld operierte mit Ruhe und Uebersicht. Käfertals Hinter- mannschaft leistete sich einige Schnitzer, die in zwei Fällen auch zu Toren führten. Dabei traf Pfeil zweimal ins Schwarze. Mit Glück wurden weitere Angriffe der Germanen ab- gewehrt. Die Spielweise der Blau-Weißen ist im Sturm und der Läuferreihe zu schwach, um in dieser Klasse bestehen zu können. Gegen früher hat Käfertal von seiner Kampfkraft erheblich verloren, dies ist allerdings in Die VIR-Boxer SC Käfertal— Germania Friedrichsfeld 1:3(1:1) erster Linie auf mehrere Spielerabwande- rungen und Verletzungen zurückzuführen. SV Daxlanden— Amicitia Viernheim 3:0 (1:00 Ein kampfbetontes hartes Spiel rollte im Daxlander Kleinstadion ab, das nach ausge- glichenem Verlauf der ersten Hälfte die Platzherren im Vorteil sah, so daß der klare Endsieg das Geschehen richtig wiedergibt. In Daxlandens Mannschaft gab es keinen schwachen Punkt. Hervorzuheben wäre aber trotzdem der Verteidiger Prüterer. Viern- heim enttäuschte keineswegs, brachte aber 3 die geschlossene Mannschaftsleistung auf. In der ersten Hälfte ging Daxlanden durch Müller in Führung. In der zweiten Hälfte er- höhte zunächst Kühn auf 2:0 und 6 Minuten vor dem Abpfiff des gut leitenden Schieds- richters Hils, Oberachern, stellte Knobloch das Endergebnis her. Englands Box- veteran Tommy Farr schlug den in Deutschland lebenden USA-Neger Al Hoosman in Cardiff über zehn Runden knapp nach Punkten. in guter Form In einem Klubkampf gegen Waldhof konnte man Leistungssteigerung bei VfR feststellen 5 Was den Fußballern recht war— war den Boxern billig. Nach dem Spiel der beiden großen Mannheimer Fußballrivalen trafen sich die beiden Vereine anschließend nochmals mit hren Boxstaffeln im Ring der Waldhof- Sporthalle. Es standen einige Paa- rungen auf dem Programm, die es in sich hatten. Alles in allem war es ein Kampf- abend, der sich sehen lassen konnte, wobei Phönix bot eine feine Leistung Hemsbach verlor hinter der Uhlandschule knapp mit 1:2 Phönix Mannheim— FG Hemsbach 2:1(2:1) Knapp nach Spielbeginn ging Hemsbach durch seinen Linksaußen Bangert, den übrigens besten Mann seiner Mannschaft, in Führung. Es dauerte knapp 10 Minuten, bis Phönix zum verdienten Ausgleich kam. Schütze des Treffers war Vignoli. Nach aus- geglichenem Spiele kamen die Platzherren überraschend noch vor dem Wechsel zur Führung, als der Halblinke Rudolf einen Abpraller geschickt aufnahm und zur Füh- rung einschoß. 5 Bei diesem Stand sollte es bleiben, trotz verzweifelter Anstrengungen der beiden Mannschaften. Wenn ein Mann der Sieger- elf herausgestrichen werden soll, dann ist es der Torwart, der verschiedentlich Treffer der Gäste tollkühn zunichte machte. Fortuna Heddesheim—03 Ladenburg 5:0(8:0) Obwohl die Gäste anfangs das Heddes- heimer Tor bedrängten, konnte die For- tunen- Hintermannschaft die ersten Angriffe leicht abwehren. Ein Gegenstoß brachte sie bald vor das Gästetor und durch einen Foul- elfmeter, von Günther geschossen, gab es den ersten Führungstreffer für die Platz- mannschaft. Nach einem offenen Feldspiel schoß Bolleyer in der 25. Minute zum zwei- ten Treffer ein. Die Fortunen hatten nun mehr vom Spiel, und trotz hartnäckiger Verteidigung der Ladenburger Hinter- mannschaft konnte Günther auf 3:0 erhöhen. Nach der Halbzeit gingen die Gäste mit noch mehr Einsatz ins Spiel. Es gelang innen, das Heddesheimer Tor hart zu be- drängen, doch waren es die Fortunen, die zum Torschuß kamen. Hans Menz schoß in der 80. Minute kurz hintereinander zwei Tore und erhöhte auf 5:0. SV 07 Seckenheim— TSG Ziegelhausen 1:1(0:1) Nach ausgeglichenen ersten 20 Minuten konnten die Gäste durch ihren Linksaußen Herrmann in der 21. Minute überraschend in Führung gehen. Seckenheim drängte starꝶ auf den Ausgleich, doch auch die besten Chancen konnten von der unentschlossenen Stürmerreihe nicht verwertet werden. In der zweiten Halbzeit konnte Herd den Ausgleich mit flachem Schuß erzielen Die weitere Ueberlegenheit der Platzbesit. zer wurde in den meisten Fällen von dem Schiedsrichter zunichte gemacht. Ein in der 80. Minute von dem Schiedsrichter für Sek- kenheim als Konzession für vergangene Feh- ler gegebener Foulelfmeter wurde von Würthheim verschossen. 08 Mannheim— 09 Weinheim 1:4(0:2) Auch in seinem ersten Heimspiel mußte der MSC 08 Mannheim dem Gegner Sieg und Punkte überlassen. Wohl zeigte die Elf vor allem in der ersten halben Stunde recht gute Leistungen, doch außer fünf Ecken konnte der recht lendenlahme Sturm nichts zähl- bares erreichen. Eine Flanke von links ver- paßte Haas im 08-Tor und Seiderer köpfte zum ersten Tor ein. Das gab Weinheim Auf- trieb und durch eifriges Spiel erzielte Gräber wenig später unter Mithilfe von Scherle das zweite Tor. Nach dem Wechsel verflachte das Spiel immer mehr. 08 konnte sich zu keiner ge- schlossenen Leistung aufraffen. Während Weinheim auch in der zweiten Hälfte ver- dient zu zwei Toren kam, erzielte 08 kurz vor Schluß den Ehrentreffer. auch Tura Ludwigshafen, Schönau und PSV Heidelberg durch Gestellung einzelner Geg- ner zum Gelingen beitrugen. Ringrichter Maisenzahl war gut, wenn auch einmal (Hirtlein) etwas zu heißblütig. Der großartige Kampf Kohr-Hornung, die überraschenden Leistungen der beiden unentwegten Gebrüder Kunz sowie Späths großartiges, verdientes Unentschieden gaben dem Abend das Gepräge. Späth schoß dabei in jeder Beziehung den Vogel ab. Für Schu- macher war es kein Verlust, aber eine War- 8 und Lehre, wie man es nicht machen Soll. Die erfahrenere Waldhof-Jugend Größ- mann und Hussong begann mit Punktsiegen über Eichhorn bzw. Schäfer(VfR), dann unterlag Ebbe(Wa) dem Tura-Vertreter Schroth ganz knapp. Stolleisen(Wa) lieferte im Bantamgewicht Meister Schreckenberger R) einen guten Kampf. Der VfRler zog aber in der zweiten Runde, als er seine Rechte besser einsetze., sicher in Front. Zander(Wa) gewann gegen den ebenfalls noch unfertigen Hirtlein VfR) durch Disqua- Iifʒkation in der ersten Runde. Rohr(Wa) Hornung(Schönau) beharkten sich drei Runden lang. Der Waldhöfer, zum Schluß eine Idee besser, erhielt den hauchdünnen Punktsieg. Sorn(VfR) punktete Rozanowski (Schönau sauber aus Udo Müller(Wa) ver- riet diesmal wenig von seinem technischen Können und war mit dem Unentschieden gegen Kunz I(Vffꝗi noch gut bedient. Kunz II VfR schlug den ständig angrei- kenden Heidelberger Posch, während sich Biegi(Wa)— Weimann(VfR) unentschieden trennten. Abschließend versuchte Schu- macher(Wa) drei Runden lang vergeblich, Späth VfR) entscheidend zu treffen. Da der VfRler ständig punktete, erhielt er ein ver- dientens Unentschieden. A D 78 9 7 — — Der Ritter OVER STOLZ ist eine historische Gestalt des alten Köln. Aus seinem Geschlecht gingen kühne Kaufherren und bedeutende Bürgermeister hervor. . 8 0 Alles fir den Jababe- COesſjalb ist sie o qu OUER STOLZ Pom hein Sie zahlen zu den berühmten Sõhnen ihrer Vaterstadt. Der Name · Overstolz- ist eng verbunden mit HAUs 0 NEUEREBURG am Gülichsplatz zu Köln am Rhein. FF N 5 8 1 8. 5.*. 5 9 f— 5 r S e n 5* K 1. 212 8 MORGEN Montag 18. September 1952“ Nr. — degelt die Verdauung 0 5 71 ER e— ELLE Osteigert das Wollbefnden SkscHRkfIs- AZ EH len LveRSsTEHISGEZu ex . chem. 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Am Samstag waren es 18 000. obwohl das Wetter der Ausstellung nicht immer hold war, wurde die vor- zusgesagte Besucherzahl erheblich über- troffen: Die Ausstellungsleitung berich- tete etwa 250 000 Besucher, hauptsäch- lch aus bäuerlichen Kreisen. Die Aus- steller sind durchweg zufrieden, sie haben zum Teil bedeutende Umsätze in land wirtschaftlichen Geräten und Ma- schinen erzielt. Die Schauvorführungen wurden nicht ganz so gut besucht wie man erwartet hatte Insbesondere ver- hielt sich das Stadtpublikum gegenüber den Reit- und Fahr veranstaltungen zu- rücchaltend. Einheit im Lied Das badische Sängerleben stand am gestri- en Sonntag im Zeichen des 90. Geburtstages e Badischen Sängerbundes. Was lag da wokl cher, als die Schönheit des deutschen Liedes ger breitesten Masse dureh das Lied selbst zu emonstrieren. In allen badischen Städten und horfern war ein öffentliches Singen angesetzt borden, das sich nach uns vorliegenden Infor- gtionen zu einer Werbeaktion für das Singen gestaltete. Bei strahlendem Sonnenschein wa- en auen die Sänger von Mannheim und Um- bung rünrig und überraschten manchen Vor- inttagspaꝛierganger dureh Lied vorträge. Auf em Waldhof lochten die Männer- und Frauen- ore nicht weniger als in Sandhofen, Kädfer- , Rheinau, Neckarau. In der Stadt hörten lr von einem erfolgreichen Werbesingen am ſſasserturm, während auf dem Marktplatz diè liederhalle“ sowie die„Flora“ sich im Hin- e auf ihr bevorstehendes 80. Stiftungsfest inter Musiledirektor Gellert einfanden, um hier en Geburtstagsgruß zu singen. Das schöne te deutsche Volkslied stand im Vordergrund. ber wuchtig intonierte badische Sangergruß aete den Auftakt, und das von Gellert kom- ponierte„Wandern im Mai“ beschloß das mit ſeudigem Beifall quittierte öffentliche Singen. Zur gleichen Stunde, als am Sonntagvor- gittag die Sänger sich auf den Straßen und dlützen aller badischen Städte und Dörfer mit llelvorträgen zum deutschen Liede bekann- en, gedachte der Badische Sängerbund mit bestact seines 90jänrigen Bestehens. Der stell- tertretende Ministerprũsident von Baden- Würt⸗ emberg, Dr. Hermann Veith, überbrachte die dluckwuͤnscke der Regierung und würdigte die leistungen der Sanger im kulturellen und ge- ellscnaftlicnen Leben. Wie einst die Gründer les Badischen Sängerbundes seien die Sänger gen heute wieder berufen, den Gedanben der deutsehen Einheit dureh das Lied in den Her- un wackh zuhalten. Zuvor katte der Präsident des Badischen U lherb undes, Oberregierungsrat Paul Heß, een Heberbließ über die Entwicklung des Badischen Sängerbundes gegeben. Aus dem leinen Bund von ehedem ist eine machti wund 60 000 Sänger und Sangerinnen umfaßt. Rheinstolzquartett 25 Jahre alt eptember delshafen annungzs- annhelm. 3 im mbfl. r Baum- können mützigen werden. m. mb. 2 eber Zeit- auf roge u Geburtstagsfeier im„Kaiser- garten“ Stolz stand das„Rheinstolz-Quartett“ zuk den Brettern des„Kaisergartens“ in der Zehntstraße und sang sich in die Herzen der zahlreichen Zuhörer hinein. Denn es be- and Grund zum Stolz, weil dieses neun- böpfge Doppelquartett sein 25. Jubiläum beeing und zur Feier dieser denkwürdigen Jehreszahl einen bunten Abend aufgezogen batte. Vom ernstgemeinten„Fröhlich Pfalz Gott erhalt's“ über urbajuwarische Alm- eminiszenzen bis zu langgezogenen Tango- en schwebten die Stimmen, trotz Musik- kektor Bilz an diesem Abend nicht immer kan im Geleise, durch den Saal, und wenn Auch das Klavier etwas verstimmt war n dankbare Publikum war es nicht, son- n schunkelte mit, einschließlich der in en ergrauten Gründungsmitglieder. Das lachorkanentfesselnde Duo Maurer- er vom„Feuerio“ sorgte mit alten und neuen Spägen dafür, daß diese Stimmung au dem Kulminationspunkt blieb, und Mu- Kalelown Gulle-Gulle zeigte, daß seine er- ahütternde Mimik zugkräftiges Beiwerk zur drapazierfähigkeit seiner übergelenkigen er war. Unerschütterlich bemühte sich an Erhard, Aufsager des Abends, wWas im zu rauschendem Beifall und dem Publi- in zu allerliebsten Knittelversen verhalf. lt einem anhaltenden Dauertanz in den duntag, zu dem die Kapelle Bauer ihr Vetes hergab, klang der Geburtstag aus. hb Wohin gehen wir? nas, 15. September: Nationaltheater 19.30 W. 0 Uhr:„Moral“; ‚„Landkutsche“ 20.00 55 Oeffentliche Kundgebung(Volkswagen deute Amerikahaus 20.00 Uhr: Ueber A degsschland und Amerika“ spricht Dr. W. 8 mann. USA: 19.30 Uhr: Schallplattenkon- it mit Werken von Jan Sibelius, C. Franck. 10 dust 16. September: Nationaltheater 106 1 5 22.15 Uhr:„Die Csardasfürstin“(Fur 209 Bart rremelnde); Kunsthalle 20.00 bis d r: Ueber Jean Giraudoux(„Das Welt- Seuche seinen Dramen“) spricht Dr. C. H. Drese 900 55 Nationaltheaters): Amerikahaus 15 r: Fihnvortrag„Geheimnisvoll am en Tag“, Spr.: Dr. J. Seeger, Berlin. Wie wird das Wetter? A 7„ e vyerwiegend —7 7* freundlich Vorhersage bis Dienstag früh: Montag wolkig mit Aufhieiterun- gen und im allgemeinen nieder- Schlagsfrei. Tageshöchsttempers- turen zwischen 18 und 20 Grad. bis mäßige, östliche Winde. In der rech echt zum Dienstag teilweise klar mit Tem- darrüedegane auf 4 bie 8 Grad. ebersicht: Schwache Störungsausläufer des bete sischen Tiefdruckgebietes greifen zeit- ede auf Süddeutschland über, werden aber 41 nen dstracht des hier noch verhältnismäßig * Luftdruckes keine wesentliche Aende- im des im allgemeinen freundlichen Witte- nescharakters hervorrufen, N 5 Wetteramt Karlsruhe. unlreichen Ehrengästen in Karlsruhe in einem ganisation geworden, die in 1300 Vereißen Die Jahreshauptversammlung des Verbandes der graphischen Betriebe in Württemberg-Baden Die Jahreshauptversammlung des Verbandes der graphischen Betriebe in Württemberg-Baden e. V. war aus allen Teilen des Landes gut besucht. In Fach- abteilungen und Arbeitskreisen wurde die Lage im Gewerbe von vielen Seiten her beleuchtet und kritisch untersucht. Aus wirtschaftlichen Ueberlegungen kam man insbesondere bei den Vorträgen am Sonntag vormittag im Musensaal des Rosengartens zu klar profilierten politischen Forderungen. Der zweite und Hauptteil der Jahres- hauptversammlung des Verbandes der Gra- phischen Betriebe in Württemberg-Baden am Sonntag im Rosengarten richtete sich als „Tag des Unternehmers“ gegen Eingriffe gewerkschaftlicher Funktionnäre und der öffentlichen Hand in das„persön- liche Eigentum des Unternehmers ohne gleichzeitige Ubernahme echter unternehme- rischen Risikos“. Er wurde eröffnet vom Landes verbandsvorsitzenden Paul Rieger, der gewisse Korrekturerfordernisse auf sei- ten der Unternehmer zugab, auf der anderen Seite aber herausstellte, daß„der deutsche Unternehmer heute freiwillig die höchsten Soziallasten der Welt“ trage. Die Unter- nehmerverbände seien jederzeit bereit, mit den Gewerkschaften loyal zusammenzuarbei- ten, aber der soziale Friede dürfe durch ge- werkschaftliche Forderungen nicht gestört werden. Neue Wege, neue Gefahren Die Gefahren, die durch den Zug der Zeit zur wirtschaftlichen und politischen Macht- konzentration in den Händen der„Funktio- närsbürokratie“ für das Unternehmertum und darüber hinaus die ganze Volkswirt- schaft entstehen könnten, zeigte Dr. Fritz Hellwig, Geschäftsführer des Deutschen In- dustrie-Instituts in Köln, in einem geschlif- fenen Referat über„Unternehmer, Manager und Funktionäre“ auf. Er stellte dem Typ des Unternehmers, dessen Legitimation sich vom Eigentum herleitet, jenen„modernen“ Typ gegenüber, der im Auftrag einer herrschenden Kräftegruppe — als Vertreter eines„Feudalsystems der politischen Funktionäre“— nicht mehr das geschäftliche, sondern nur noch eine poli- tische Haftung habe. Bei diesem letzteren Unternehmertyp werde die eigene Verant- wortung durch das Gruppeninteresse ersetzt, und die Gefahr liege nahe, daß Fehldisposi- tionen auf andere abgewälzt würden. Die öffentliche Hand rafft „Wer das Eigentum aus der Wirtschaft Ausschalten will, der zerschlägt den Mag- stab, an dem Erfolg oder Mißerfolg der unternehmerischen Arbeit sich messen kön- nen“, meinte Dr. Hellwig. Ebenso schädlich wie diese politische„Verfilzung“ der Wirt- schaftsordnung durch Funktionäre sei auch die starke Verflechtung von öffentlichen Aemtern mit der Wirtschaft. Schon 1943 habe sich ein Drittel des Vermögens der gewerb- lichen Wirtschaft, soweit sie in Kapital- Anläßlich der land wirtschaftlichen Aus- stellung„Südwest“ hat die Gewerkschaft Gartenbau. Land- und Forstwirtschaft Nordbaden) am Samstag in Mannheim eine Arbeitstagung abgehalten, auf Jer ein Gar- tenbauer, ein Forstmann und ein Mann aus der Landmaschinenindustrie referierten. Forstmeister Dr. Offner, Pforzheim, sprach über die Bedeutung der Forstwirtschaft in- nerhalb der Gesamtwirtschaft des südwest- deutschen Bundeslandes. Südwestdeutschland stehe mit 1,52 Millionen Hektar Waldfläche, das seien 38 Prozent des ganzen Landes, nach Bayern an zweiter Stelle der Waldflächen größe im Bundesgebiet. Der gesamte Holz- vorrat betrage 40 Millionen fm. Der jähr- liche Holzeinschlag 3,45 Millionen fm mit einem Produktionswert von 350 Millionen DM. In 1700 Sägewerken und 1000 holzver- arbeitenden Industrien seien rund 60 000 Menschen beschäftigt. Offner forderte eine — gesellschaften organisiert war, in den Hön- den der öffentlichen Hand befunden und rund die Hälfte der großen deutschen Kapi- talgesellschaften schon damals unter ihrem direkten oder indirekten Einfluß gestanden. Diese Entwicklung sei durch öffentliche- Hand- freundliche Gesetzgebung inzwischen gefördert worden. „Um den Bestand der privaten Substanz inn der Wirtschaft kann es einem bange werden“, schlußfolgerte Dr. Hellwig ab- schließend. Nur eine große öffentliche Auf- klärung, insbesondere auch der sozialisti- schen Kreise, könne helfen, diese verderb- liche wirtschaftspolitishe Gezeit abzu- wenden. Grenzen der Freiheit? Auch das Impromptu- Referat des stell- vertretenden Vorsitzenden der Bezirksver- einigung Ulm, Carl Ebner, über„Die Lage“ (im graphischen Gewerbe) kulminierte in dem Appell an die Unternehmer, stärker als bisher im politischen und öffentlichen Le- ben hervorzutreten:„Das Schicksal unserer Betriebe wird heute nicht mehr an unse- ren Schreibtischen, sondern in den Parla- menten entschieden.“— Dem Schlußwort des Landesverbandsvorsitzenden ging ein Vortrag des stellvertretenden Geschäftsfüh- rers des AGV, Oscar Schmitt-Halin, Wies- baden, voraus, in dem er— über„Wirt- schaftspolitische Tagesfragen“ sprechend— wie sein Vorredner gegen die„Preisschleu- derei“ im graphischen Gewerbe und für eine Erschwerung weiterer Kapazitätsaus- weitung eintrat. rob Dieser Auseinandersetzung mit bewegen- den Fragen war am Tag zuvor eine ver- bandsinterne Versammlung mit Geschäfts- und Kassenbericht und der Wiederwahl von Paul Rieger zum ersten Landesver- bandsvorsitzenden sowie der gesellige Teil der Jahreshauptversammlung im Musen- saal vorausgegangen. Bedeutendster Be- schluß der Hauptversammlung war die Gründung eines Ehren- bzw. Schiedsgerichts. Abends wurde getanzt Das Mannheimer Vorstandsmitglied Carl Ott hatte den Unterhaltungsabend launig arrangiert, so daß der Dank der Verbands- leitung mehr als nur rhetorischen Charak- ter hatte. Mitglieder des Nationaltheaters bestritten das bunte Programm, dem Wal- ter Pott mit routinierter Conference ver- bindenden Fluß gab, unterstützt von Edith Krüger. Irma Handler(Sopran), am Flügel sorgfältig begleitet von Kapellmeister Joa- chim Popelka, ersang sich mit Operetten- melodien die Sympathie des Publikums, die nicht minder herzlich auch Hans Beck für seine temperamentvollen Vorträge aus dem gleichen musischen Bereich entgegengebracht wurde. Als programmabschließende„Ueber- raschung“ hatte Carl Ott den von ihm ge- leiteten„Sängerbund 1849“ bewegen kön- nen, mit frohen Pfälzer Weinliedern und dem Volkslied„Droben im Unterland.“ bereichernd beizutragen, wofür dem musi- kalisch von Karl Rinn betreuten Bund dankbarer Applaus zuteil wurde. Danach nahmen die den Musensaal füllenden Gäste gern und zahlreich die Gelegenheit wahr, nach den vielseitigen Klängen der Kapelle Wehrle den mit fachlichem Ernst begon- nenen Tag unbeschwert mit Tanz, einem guten Tropfen und zwangslosem Gesprach zu beenden. Man darf es wohl glauben, daß die Tagungsteilnenhmer von dem Ar- rangement ihrer Hauptversammlung und von der Stadt Mannheim einen guten Ein- druck mit nach Hause genommen haben. gni Unterschied zwischen Nahrungsmittel und Lebensmittel Getreidekeim als Gesundheitsquelle/ Vortrag von Dr. Grandel Ueber Nährstoffe und Lebensstoffe. über entschälte und konservierte„Zivilisations- kost und die„für die Gesundheit unum- gänglich notwendigen mindestens 30 Prozent Rohkost am Tag“ sprach am Donnerstag der Augsburger Natur wissenschaftler und Le- bensreformer Dr. Felix Grandel in der Wirtschaftshochschule. Der Redner, der sich selbst keineswegs als„fanatischen Gesundheitsapostel“ be- zeichnete, arbeitet seit 16 Jahren an der Er- „ BBtün in den Städten ist kein Lunus Arbeitstagung der Gewerkschaft Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft angemessene Bezahlung für den Waldarbei- ter, der sich vom Gelegenheitsarbeiter zum Facharbeiter in einem angesehenen Berufs- stand entwickelt habe. Für eine weitere Intensivierung des Kleinwaldbesitzes wäre ein Zusammenschluß der Kleinwaldbesitzer Zweckmäßig. Gartenbaudirektor Bußfjäger hob hervor. daß das Grün in einer Stadt kein Luxus sei, sondern wesentlich zur Verbesserung der Luftverhältnisse beitrage. Dieses„zweckge- bundene Grün“ müsse immer stärker in die Großstädte hineingetragen werden. Ueber „Technik in der Landwirtschaft“ referierte der Vertreter der Landmaschinenindustrie, Dr. Theis aus Frankfurt, und gab bekannt, daß im Bundesgebiet rund 20 000 Melkmaschi- nen vorhanden seien und gegenwärtig rund 6000 Schlepper monatlich neu zugelassen würden. forschung des Getreidekeims, der nach sei- nen Worten außer den wichtigsten Nähr- stoffen(Kohlehydrate, Eiweiß und Fett) auch nahezu alle sogenannten Lebens- oder Wirkstoffe(Vitamine und Fermente) in höchster Konzentration enthält. Dr. Gran- del erläuterte an Beispielen, wie wichtig gerade diese Lebensstoffe für den mensch- lichen Körper seien, weil eine gereinigte und konzentrierte Zufuhr reiner Nährstoffe zur Fettablagerung und ungenügendem Abbau fübren müsse. Die wichtigsten Bestandteile des Getreide- korns- Schale und Keim— würden sorg- kältig entfernt, enthielten aber gerade diese Stoffe, die auf Kosten eines gebleichten und blüten weißen Mehls dem Körper verloren- gingen. Man solle, erklärte der Redner, einen deutlichen Unterschied zwischen„Nahrungs- mitteln“ und„Lebensmitteln“ machen. weil eine über verfeinerte Nahrung ohne Bitter- stoffe der sich immer mehr durchsetzenden „Ganzheitsmedizin“ entgegenwirke. Man könne, nach dem Wort eines be- kannten Ernährungswissenschaftlers im Hin- blick auf die städtische Luxusnahrung tref- fend von„kastrierten Brötchen“ sprechen; 50 Prozent der täglichen Mahlzeiten würden durch das enfkeimte und entschälte Ge- treide ausgefüllt. Um dieser drohenden Ge- fahr zu begegnen. empfahl der Redner Stein- metzbrot, das noch die Samenhaut und den Kern enthalte. Vollkornbrot und einen täg- lichen Vollgetreidebrei mit Zusatz von Fruchtsaften. Durch diese Vollwertkost im Getreidekeim könne die Gesundheit erhal- ten und viele innere Krankheiten vorbeu- gend und heilend behandelt werden. hw „Wir wollen nicht von Rache sprechen“ Vertriebene leierten„Tag der Heimat“ in Munnheim „Auf Rückgabe unserer Heimat werden wir nie verzichten“, führte Stadtamtmann Kurt Viebig aus Im überfüllten, mit den Farben der ostdeutschen Landsmannschaften festlich ge- schmückten Nationaltheater feierte am Sonntag die Mannheimer Flüchtlings vereinigung mren„Tag der Heimat“, der, ursprünglich im ganzen Bundesgebiet für Anfang August vorgesehen, wegen der räumlichen Verhältnisse in Mannheim erst jetzt begangen wer- den konnte. Das änderte nichts an der erschütternden Bereitschaft aller Teilnehmer, ihr Recht auf die Heimat zum Ausdruck zu bringen, das der Vorsitzende der Flüchtlings vereinigung, Stadtamtmann Kurt Viebig, als„den Ge- genstand eines ganz großen, allgemeinen, menschlichen und daher internationalen ethischen Problems“ in seiner Ansprache bezeichnete. Das Heer der 16 Millionen Vertriebenen, von denen jeder vierte ermor- det wurde, verzichte auf Rache und Ver- geltung, niemals aber auf seine Heimat. Ge- rade weil die Politiker des Westens und der Bundesrepublik die einzig mögliche Lösung und Rettung im europäischen Gedanken sähen, müßten Hader und Uneinigkeit end- lich überwunden und berücksichtigt werden, daß der deutsche Osten nicht minder euro- pälscher Kulturboden sei, der diesem Europa niemals verloren gehen dürfe. Nach all den Fehlern und Verbrechen, die sich alle Völker hätten zuschulden kom- men lassen, erwarteten die Flüchtlinge vom Westen,„daß die Verwirklichung unseres Rechtes auf die Heimat als besonderer Pro- grammpunkt in die politische Strategie des Westens einbezogen wird“. Durch die Absage der Flüchtlinge an das Sowjetsystem werde ihr Kampf für Gesamt- deutschland zu einem Kampf für den kon- tinentalen Zusammenschluß und die Wieder- herstellung von Einigkeit, Recht und Frei- heit. Sprache, Kultur und Wissenschaft seien durch den deutschen Osten maßgebend be- einflußt worden. Deshalb müsse man sich die Hände zu gemeinsamer Arbeit reichen und nach einer Freiheit streben, die eine ehrliche Beachtung des Selbstbestimmungs- rechtes der Völker und eine Ergänzung der Menschenrechte durch das Recht auf das Volkstum umfasse. g Stadtamtmann Viebig schloß seine An- sprache mit den Worten:„Der Welt gegen- über wollen wir wiederum unseren feier- lichen Entschluß bekräftigen, daß wir auf die Rückgabe unserer Heimat niemals ver- zichten werden.“ Die Feierstunde wurde durch ein an- sprechendes musikalisches und rezitatori- sches Programm umrahmt, dessen Leitung in den Händen von Alfred Schaaf lag. Unter seiner Stabführung spielte das Orchester Mannheimer Musikfreunde sauber durchge- arbeitete symphonische Werke von Haydn, Händel, Beethoven und Grieg. Die Sänger vereinigung Ostland brachte ostdeutsche Volkslieder, deren Darbietung durch die Soli von Paula Feierabend(Alt) mit sorg- kältig einstudierten Arien und Gesängen wirksam unterstützt wurde. Dr. Ludwig Neumann(Orgel) und die Rezitationen von Christa Beier vervollständigten die ausge- zeichnet gelungene Feier, die mit der dritten Strophe des Deutschlandliedes schloß. hwb Wir müssen leben! Als Auftakt zum„Tag der Heimat“ der Vertriebenen am Sonntag hielt die Sudeten- deutsche Landsmannschaft, Kreisverband Mannheim, am Samstagabend in den Siechen- Gaststätten eine Kundgebung ab, auf der sie der Stadt Mannheim, vertreten durch Bür- germeister Trumpfheller, das Sudeten deutsche Weißbuch als„Dokument der Aus- treibung“ übergab. Hauptreferent der Kund- gebung, der unter anderem MdL Angstmann, Beigeordneter Riedel, Stadtrat Kirsch und Vertreter verschiedener Vertriebenen-Lands- mannschaften beiwohnten, war MdB Ernst Paul(SPD), der über„Gegenwart und Zu- kunft der Sudetendeutschen“ sprach. „Wir wollen nicht von Rache sprechen“, sagte Paul,„aber wir verlangen Wiedergut- machung des Unrechts, wir wollen nichts, was uns nicht gehört, sondern nur das, was wir uns erarbeitet haben.“ Die Rückgewinnung der ostdeutschen Gebiete hänge weitgehend von der deutschen Außenpolitik ab, denn die Vertriebenen benötigten dazu nicht nur „Freunde in Deutschland“, sondern auch„An- Wälte im Ausland“. Die Berliner hätten allen Vertriebenen ein Beispiel gegeben dafür, mit welcher Haltung man sich„draußen“ Ver- ständnis und Achtung erwerben könne. Zur Situation der Vertriebenen in der Bundesrepublik meinte der Bundestagsabge- ordnete:„Wir müssen leben, um die Rückge- winnung unserer Heimat erleben zu können“, Bürgermeister Trumpfheller dankte Bei aller erlaubten Kritik an der Bundes- regierung—„wir Vertriebenen sind diesem verstümmelten Deutschland, diesem Stamm des Muttervolkes, auch ein Wort des Dankes schuldig“, meinte Paul, der an das deutsche Volk appellierte, sich im Kampf um die ver- lorene deutsche Heimat ohne Haß- und Rachegefühle gegenüber anderen Nationen einig zu sein. Bürgermeister Trumpfheller dankte den Vertriebenen für ihre Mithilfe beim Wieder- aufbau der Stadt:„Ihr Zu- uns-Kommen war für Mannheim ein Gewinn.“—„Wir wollen bestrebt sein, unser Vaterland gemeinsam aufzubauen als Heimat von uns allen, und Ihre Heimat wieder in dieses Vaterland ein- zureihen— und bis dahin gute Freundschaft halten.“ rob ö 1 212/ Montag, 15. September 1952 M AN N H E 1 M Seite 1 5 777 f Nachfolger Gutenbergs tagten Kurze MM-Meldungen „Süd-Wes 5 1 3 8* Tonfilm- Vorführung. Die evangelische A Gegen Preisschleuderei und ungesunde Kupuzitätsuusweitungen Seas: 102“ bir de Lens Se. 16. September, 16.30 Uhr, den Tonfilm„Sta- tion Afrika“. Jugendgruppe Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen. Am 17. Sep- tember, 19.15 Uhr, Teilnahme an einem Filmabend im Amerikahaus. Deutsche Lebensrettungsgesellschaft. Ab 17. September im Herschelbad ein neuer Lehrgang im Rettungsschwimmen, jeweils mittwochs von 20.30 bis 21.30 Uhr mit un- entgeltlicher Ausbildung im Rettungsschwim- men. Nach Abschluß des Lehrgangs Prü- fungen für Grund- und Leistungsschein. Anmeldung bei Kursbeginn im Herschelbad. KKV Kolumbus: Am 17. September, 20 Uhr, spricht im katholischen Jugendheim, C 2, 16, Md. August Kuhn über„Zeitpro- bleme in Stadt, Land und Bund“. Hausfrauen- Verband: Am 17. September, 15 Uhr, in der Amicitia Vortrag und Film „Der Tageslauf einer New LVorker Haus- frau“. Wir gratulieren! Fritz Graze, Mannheim, B 2, 3, wird 60 Jahre alt. Anna Himmelreich, Mannheim- Gartenstadt, Guter Fortschritt 4, begeht den 83. Geburtstag. Emma Salzgeber, Mannheim, T 2, 13, vollendet das 84. Leberis- jahr. Emil Kaiser, Mannheim, Neckar- spitze 4, kann auf eine 40jährige Tätigkeit bei der Deutschen Bundesbahn zurückblicken. „Offenes Haus“ mit deutschen Gästen „Open House“ nennen es die Amerikaner, wenn sie eine ihrer militärischen oder Zivil- Institutionen der Oeffentlichkeit oder einem bestimmten„Zirkel“ von Personen zur Be- sichtigung freigeben—„offenes Haus“, Ein Kreis deutscher Gäste mit Bürger- meister Trumpfheller, Stadtdirektor Schell, Landgerichtspräsident Dr. Silberstein, Kri- minaldirektor Riester sowie den Stadträten Sommer und Dr. Geppert an der Spitze be- nutzte diese Open-House- Einrichtung, um einer in der ehemaligen Scheinwerferkaserne bei Käfertal stationierten amerikanischen Truppeneinheit, der„D“ Battery 62d AAA AW EN(SP), auf deren Einladung hin am Samstagvormittag einen Besuch abzustatten. Die deutschen Besucher hatten, nachdem sie durch das Spalier einer chromhelm- Elitzernden Ehrengarde geschritten Waren, Gelegenheit zur Besichtigung der Truppen- unterkünfte; sie unterhielten sich mit àme- rikanischen Offizieren und Soldaten, hörten eine musikalische Veranstaltungsfolge„bat- terieeigener“ Kräfte und stärkten sich ab- schließend mit einem kleinen Imbiß, der dem amerikanischen„Chef“ alle Ehre machte. Angefangen vom„Office“ des Batterie- Kommandeurs über den Ordonnanz-, Wasch- und Tagesraum(mit Billiard-Tisch) bis zu den Mannschaftsquartieren atmete alles jene blitzblanke Sauberkeit, um die sich die UVD's und Hauptfeldwebel aller Armeen der Welt (Zumindest in„Friedenszeiten“) mit Erfolg bemühen. Aber noch eines zeigte diese Besichtigung, Was die US-Armee als geradezu typisch für die amerikanische„Wehrauffassung“ von der früheren deutschen Wehrmacht und Streitkräften anderer Länder unterscheidet: der amerikanische Soldat ist nicht nur der bestbezahlte der Welt(ein„private“„Ge- meiner“ verdient 82 Dollar im Monat) er hat es auch verstanden, eine nicht zu über- sehende Portion von Privatleben mit in sein Soldatendasein hineinzubauen. rob Gespräch über Wiedervereinigung erzwingen, sagte Erwin EBekert Auf dem Zeughausplatz wurde gestern nachmittag zum Abschluß einer„Woche des Widerstandes“ von ehemaligen Anti-Faschi- sten eine Kundgebung abgehalten, die dem Gedenken an die heute vor zehn Jahren hingerichteten Mannheimer„Opfer des Fa- schismus“ galt und unter dem Motto: Für demokratische Freiheit,. nationale Unabhän- gigkeit und Frieden— gegen Krieg und Faschismus“ stand. Ein französischer Sprecher überbrachte die Grüße der Widerstandsbewegung seines Landes, anschließend sprach Prof. Dr. Dr. Georg Hermann vom Westdeutschen Aus- schuß für Zusammenarbeit der Kriegs- und Kriegsfolgegeschädigten, von den gro- Ben finanziellen Lasten eines deutschen Verteidigungsbeitrages und der drohenden Kriegsgefahr sowie der Verewigung der Zweiteilung Deutschlands., die er herauf- beschwöre. Der ehemalige Mannheimer Stadtpfarrer Erwin Eckert plädierte für eine gemein- same Front der„Friedenskämpfer“ über alle Verschiedenheiten von Partei, Beruf und Konfession hinweg, und appellierte an die westdeutsche Bevölkerung, das Gespräch über die Wiedervereinigung Deutschlands, das„unsere Freunde in der DDR“(fünf Volkskammer- Abgeordnete als Delegierte nach Bonn) angeregt hätten, durch ihre demokratische Einflußnahme- Möglichkeiten. wenn nötig zu erzwingen. Willy Koebele erneuerte den Schwur von KZ-Häftlingen 1945 in Buchenwald: „Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit.“ rob Ius dem Polize bericht Freiwillig aus dem Leben geschieden. Auf Grund einer der Polizei zugegangenen Mitteilung mußte angenommen werden, daß sich ein in der Innenstadt wohnender 53jähräger Kioskbesitzer das Leben nehmen Wollte. Als die Wohnung geöffnet wurde, gab der Mann zwar noch Lebenszeichen von sich, doch ist er später im Krankenhaus gestorben. Vom Bau gestürzt. Noch einigermaßen Heil kam ein 16 jähriger Hilfsarbeiter davon, der in der Neckarstadt beim Wiederaufbau eines Hauses beschäftigt war. Aus unbe- kannten Gründen stürzte er von der Platt- form eines Bauaufzuges und fiel vom zwei- ten Stock auf die Straße. Mit Prellungen an beiden Füßen fand der Abgestürzte Auf- nahme im Krankenhaus. 5 Wem gehört sie? Bei der Kriminalpolizei ist eine elektrische Handbohrmaschine sichergestellt worden, die vermutlich von einem Diebstahl herrührt. Geschädigte Wollen sich mit der Kriminalpolizei L 6, 1. Zimmer 110, Telefon 4 50 31, Klinke 291, in Verbindung setzen. MORGEN Montag, 15. September 1952/ Nr. 212 — Unheimliche Begegnung V5 Bruno Hampel Gestern nacht, als ich auf dem Nachhause- weg den Südzipfel des Stadtparks durch- querte, kam mir ein junges Liebespaar ent- gegen. Wir schritten im Mondlicht anein- ander vorbei, ohne daß irgendetwas geschah, und doch schien es mir nachher, als ich Schlaflos und mit geöffneten Augen in mei- nem Bett lag, daß diese Begegnung zu den unheimlichsten meines Lebens gehörte. Um es zu erklären, muß ich daran erin- nern, daß es gewisse philosophische Systeme gibt, die der Verstand zwar zu durchdringen vermag, die einen aber dennoch innerlich kremd bleiben. Mir selbst zum Beispiel ha- ben die großen Pessimisten nie ernsthaft zu schaffen gemacht. Zwar gab es auch für mich eine Zeit, so um die„Neunzehn“ herum, wo ich ihre Gedanken gierig in mich aufzog, Aber das ging rasch vorbei, ohne tiefere Spu- ren zu hinterlassen. Mir fehlte einfach das Organ, das ein Mensch benötigt, um etwa Schopenhauers düsteres Weltgefühl oder Malthus' schauerliche Zukunftsgeschichte oder Spenglers kalte Untergangsvisionen mit- leidend nachempfinden zu können. Und wie- so gerade der fortschreitenden Technik die sichere Garantie für den Untergang der Menschheit innewohnen müsse, blieb mir immer einigermaßen unverständlich. Natürlich wurde schon viel gefährlicher Unfug mit den Resultaten der Wissenschaft und der Technik getrieben, natürlich gab es gesprengte Brücken, verbrannte Speicher und pulverisierte Städte, sogar eine patent- amtlich geschützte rollende Spezialmaschine zum Zerreißen von Eisenbahnschwellen wäh- rend der letzten Fahrt existierte und war schon ausgiebig erprobt worden. Aber gab es nicht auch, ganz dicht vor den Toren der manchmal etwas verrückten Städte, Bauern, die genau wie vor tausend Jahren ihren Ak- ker bestellten? Und spielten nicht auf den zugeschütteten Betonbergen der gesprengten Sroßbunker dieselben Schulkinder, die als Säuglinge auf den Armen ihrer Mütter in den Zementwaben die brandroten Nächte verschliefen? Nein, nein, der Mensch geht nicht unter, er wird weiterleben als ein Teil der Natur, und die Technik ist nichts als sein Diener. Ein Diener, der zwar von Zeit zu Zeit aufbegehrt, dessen Revolten der Merisch jedoch mühelos einzudämmen weiß. So ungefähr sahen die Ueberlegungen aus, die bewirkt hatten, daß die Denksy- steme der berühmten Pessimisten meiner Seele bisher fremd geblieben waren. Aber manchmal genügt ein winziger Anstoß, um dicke Mauern der Verständnislosigkeit zum Einsturz zu bringen: Es war nichts Ungewöhnliches an den beiden. Wie alle Liebespaare der Welt ka- men sie eng aneinander geschmiegt, mit langsamen, wiegenden Schritten den von silbrigem Mondlicht überflossenen Parkweg hinunter und schienen alles um sich her vergessen zu haben. Der junge Mann hielt mit seinem rechten Arm die Schulter de: Mädchens umfangen, während die linke Hand lose herunterhing und einen kleinen rechteckigen Kasten trug. Ich erkannte nicht gleich, was es mit dem Kasten auf sich hatte, Aber als wir fast auf gleicher Höhe waren, begann auf einmal eine gequetschte Stimme den Wetterbericht für den nächsten Tag an- zusagen. Im ersten Moment war ich grenzenlos verblüfft, dann überkam mich eine wilde Lust zum Lachen. Meine Heiterkeit mühsam unterdrückend, blieb ich stehen und sah dem nächtlichen Liebespaar mit dem transpor- tablen Kofferradio lange Zeit nach. Auf dem letzten Stück Heimweg wich all- mählich meine seltsame Lachlust und machte dem unbehaglichen Gefühl irgendeiner ver- steckten Drohung Platz. Und dann spürte ich plötzlich zum ersten Male eine echte Ahnung von dem, was die Pessimisten eigentlich meinen. Vom Neo-Redlismus bis zur Abstraktion Das„Mannheimer Oucdrat stellt im Schloß aus Das„Mannheimer Quadrat“, eine Ver- einigung von in Mannheim und seiner Um- gebung wirkenden Künstlern, zeigt im Schloß eine Ausstellung, die einen knappen, jedoch respektablen Querschnitt durch das jüngste Schaffen dieser Künstler vereinigung gibt. Wie Egon A. Joos in seiner Einfüh- rungsansprache mitteilte. besteht die Ge- fahr, daß sowohl das„Quadrat“ als auch die Galerie Probst und die Freie Akademie, die ihnen bisher im Schloß zur Verfügung stehenden Räume dem Finanzamt zur Ver- fügung stellen müssen, das Ansprüche darauf erhebt. Eine glückliche Bereicherung hat das „Mannheimer Quadrat“ durch die beiden— nur geistesver wandten— Maler Bernhard Epple und Waldemar Epple erfahren. Bern- hard Epples Farbstiche(ein äußerst müh- sames, selten angewendetes Verfahren) ver- arbeiten einfache Themen mit einer stark abstrahierenden Phantasie in dichten, ge- schlossenen Kompositionen, die technisch sehr solid wiedergegeben sind. Die Ideen Albert Haueisen, der achtzigjährige pfälzische Maler Zu einer Kollektiv-Ausstellung Am 7. Juli dieses Jahres vollendete der im pfälzischen Städtchen Jockgrim lebende Maler Albert Haueisen in' beneidenswerter Gesundheit und ungebrochener geistiger Frische sein achtzigstes Lebensjahr. Diesem Anlaß gilt eine kollektive Albert-Haueisen- Ausstellung, die von Karlsruhe, wo sie in den letzten Wochen gezeigt wurde, nunmehr nach Heidelberg gekommen ist und dort un- ter der Obhut des Heidelberger Kunstvereins am Sonntagvormittag in der Gartenhalle des Kurpfälzischen Museums mit einem einlei- tenden Vortrag von Prof. F. G. Hartlaub er- ökfknet wurde. Aus dieser unübersehbaren Fülle des sechs Jahrzehnte umfassenden malerischen Schaffens Albert Haueisens bringt die über- sichtlich geordnete Schau ein gutes halbes Hundert seiner Gemälde aus der Zeit von 1893 bis 1951, daneben aber auch eine groge Anzahl meist in Vitrinen oder glasgerahmt gezeigte Zeichnungen, aquarellierte Arbei- ten, Studienblätter und Fotos, die den Be- trachter manchen interessanten Einblick in die Werkstatt des Künstlers tun lassen. Albert Haueisen ist ein echtes Kind der badisch- pfälzischen Landschaft. Wenn auch seine Wiege in Stuttgart stand, so wurden doch Ludwigshafen(wo er als Sobn eines Oberingenieurs der Badischen Anilin- und Sodafabriken aufwuchs) und Mannheim(wo er das Gymnasium besuchte) zu den eigent- lichen Stätten seiner Kindheit. Die Lehr- und Wanderjahre Albert Haueisens(Karls- ruhe, München, Rom, Neapel) reichen noch weit ins„fin de siecle“ hinein. Ende der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts wird er Meisterschüler von Kalckreuth und Hans Thoma, mit dem er zwei Jahre ge- meinsam in Bernau wohnt, ehe er nach sei- ner Heirat im Jahre 1902 Jockgrim, den Heimatort der Mutter, zu seinem Künstler- sitz erwählt. Der Erfolg stellt sich ein und mit ihm Titel, Würden und ehrenvolle Aem- ter in Karlsruhe und Frankfurt. Neue frucht- bringende Reisen führen den unermüdlich Schaffenden nach Frankreich, Holland und Alle bedeutsamen Kunststätten Deutschlands. Das Menschenbildnis, die Landschaft und 2 im Heidelberger Kunstverein das Stilleben(insbesondere das farbenfrohe Blumenstück) sind und bleiben durch alle Entwicklungsphasen hindurch seine male- rischen Hauptthemen. Wohl haben die viel- fachen Stilwandlungen der erregenden letz- ten fünfzig Jahre seit Thoma und Trübner und die nicht nur äußerlichen Begegnungen Haueisens mit bedeutenden Künstlern seiner Zeit wie Slevogt, Liebermann, Max Klinger, Orlik, Hodler, Karl Hofer, Albiker und vie- len anderen sein aufgeschlossenes und reiz- sames Naturell lebhaft angerührt und(wie das eine oder andere Bild der Heidelberger Ausstellung zu verraten scheint) seinen Mal- stil gelegentlich sogar ein wenig beeinflußt ihn aber in seinem naturhaft gesunden Grundcharak ter zu erschüttern vermochten sie nicht. Und ganz undenkbar ist es deshalb, daß die fest in sich selbst ruhende, dem Epischen zugeneigte Kunst Albert Haueisens sich je in die Problematik etwa des Sur- realismus oder der Abstraktion hätte ver- lieren können. So blickt Albert Haueisen, dem noch im August vorigen Jahres der Hans- Thoma- Preis der Badischen Landesregierung ver- liehen wurde. von der Schwelle des bibli- schen Alters auf ein charaktervoll erfülltes Leben voll unversiegter schöpferischer Kraft zurück. Viele seiner Werke hängen heute in bedeutenden Galerien(auch in der Mannheimer Kunsthalle). andere, besonders Porträtbildnisse, befinden sich wohl behütet in Privatbesitz. Der Bombenkrieg freilich hat auch diesem Glückskind der Musen übel genug mitgespielt und unter anderem seine religiösen Wandmalereien in der Karlsruher Peter- und Paulskirche für immer ver- nichtet. In einer zum achtzigsten Geburtstag des Künstlers von seinen Freunden herausge- brachten, mit vielen Nachbildungen aus dem Gesamtwerk Haueisens geschmückten Festschrift nennt Adolf Gängel den Künstler einen„Naturmaler mit allen Sinnen“ des- sen Auge immer auf die Wirklichkeit ge- richtet blieb, aus der er alles Schöne zog. Das trifft es! C. O. E. von Waldemar Epple überraschen durch die Präzision, mit der der junge Künstler seine Vorstellungen bildhaft erfaßt. und durch das sehr feine Maß der eigenwilligen und dennoch klaren Behandlung von gegen- ständlichen und musikalischen Situationen. Franz Schömbs leitet sein Verhältnis zur konsequenten Abstraktion diesmal aus tän- zerischen Visionen ab und bereitet dem Be- sucher mit einem originellen doppelseitigen „Ladenschild der t'airouanischen Augenbank in Heptapolis“ einen Empfang voll launiger Ironie. Am entgegengesetzten Darstellungs- pol, den man als Neo-Realismus bezeichnen mag, sind die neusten Arbeiten von Willi Wernz angesiedelt. Wernz' schlanke, gelas- sene Formgebung tritt hier in eine eben- falls(überzeugende) künstlerische Wirklich- keitsnähe. Voll erregender, lebendiger Farb- und Lichtwirkungen steckt Rudi Baerwinds Tryptichon„Daphne“,„Urteil des Paris“ und „Narziß“, dessen maskenhafte Figuren reiz- voll aus mosaikähnlich angeordneten Flächen aufleuchten. Paul Berger-Bergner zeigt neben einer„Eva“ zwei sichere, statuenhafte be- ruhigte und sehr ausgeglichene Tempera- Szenen. Temperamentvoll, eindringlich in Farbe und flgürlicher Bewegtheit, wirken Paul Löfflers Oelgemälde. Hans Gräder stellt zwei interessante technisch und atmo- sphärisch glückliche Gegensätze vor; eine nebelhaft verschleierte, gut akzentuierte Nachtlandschaft und„Obeliske“, deren Ge- stalt durch Auflösung der Dimensionen ein kraftvolles Pathos erhält, sowie eine vitale „Kassandra.“ Fast alle genannten Maler sind auch mit technisch ausgereifter Graphik vertreten, darunter der unvergessene Ernst Gassen- maier. Wandbildentwürfe und ein bemer- kens werter Glasfenster-Entwurf Waldemar Epples ergänzen die Schau auf dem Gebiet der freien Kunst. In der Abteilung für an- gewandte Kunst gibt es zahlreiche Entwürfe von Hansheinrich Palitzsch, die als Plakate dem Mannheimer Publikum zum großen Teil bekannt sind. Wertvolle Plastiken, die im Rahmen dieser bisher wohl substanzreich- sten Ausstellung des„Mannheimer quadrats“ geboten werden, stammen aus der Hand von Professor Gustav Seitz und Professor Carl Trummer. W. St. Altdeutsche Groph'k Neue Ausstellung der Kunsthalle Die Mannheimer Kunsthalle zeigt gegen- Wärtig eine kleine Schau„Altdeutscher Gra- phik“ mit wunderschönen Originalblättern, die vom 15. Jahrhundert mit Darstellungen aus der Schedelschen Chronik über Dürer, Cranach, Altdorfer, Wolf Huber, Burgk- mair, Schäuffelein, Hans Baldung bis zu Hans Beham(15001550) reicht. Es handelt sich dabei um Graphiken aus der Sammlung des Geheimrates Anton von Klein— ins- gesamt etwa 23 000 Blätter aus dem 15. bis 19. Jahrhundert—, die Großherzog Karl Friedrich als Ersatz für das noch größere, mit der Gemäldegalerie nach München ge- kommene kurfürstliche Kupferstichkabinett für 52 800 Gulden kaufte. Karl Friedrich hat damals der Stadtgemeinde Mannheim die ausdrückliche Versicherung gegeben,„daß die noch in Mannheim verbliebenen Sammlun- gen für immer am Ort bleiben sollten“. Wir werden auf die Ausstellung noch zu- rückkommen. g. Das ist Ernst Legal der nach siebenjäkriger Tätigkeit die Inten- danz der ostzonalen Staatsoper niedergelegt hat und gleichzeitig auch von allen übrigen Aemtern und Präsidialsitzen, die er beim Kul- turbund, bei der Akademie der Künste und anderen Institutionen innerhatte, zurücktrat. Zu seinem Nachfolger soll Michael Bohnen er- nannt worden sein, ein einst in aller Welt ge- feierter Opernsänger. Von 1945 bis Juni 1947 war er Intendant der Westberliner Städtischen Oper, mußte von diesem Posten aber zurück- treten, weil sich der Betriebsrat energisch gegen seine Personalpolitik auflehnte und außerdem die Kommission für Kulturschaf- fende Bohnens Antrag auf ntnaziſierung ab- gelehnt hatte. Der Säͤnger hat seither beschäf- tigungslos bald im Westen, bald im Osten nach einem neuen Wirkungskreis Ausschau gehalten. Stellvertretender Staatsopern- Intendant vuird Dr. Allmenrotkh, der bislang das Rostocker Theater leitete. Dessen Berufung war schon längere Zeit beschlossen und stand schon im Juli fest. als Dr. Allmenroth an einem„Ost- West- Gespräch der Dramaturgen“ in Schwet- zingen teilnahm. Sie steht also nicht im Zu- sammenhang mit dem Rücktritt Ernst Legals. Keystone-Bild Berliner Festwochen: 8„ „Jeux interdits“ Preisverteilung in Venedig Die diesjährigen Filmfestspiele von Vene. dig fanden am Freitagabend in dem monu- mental-modernen Lichtspielhaus am Lido mit der Preisverteilung ihren Abschluß. Der „Goldene Löwe von St Markus“, die höchste Auszeichnung der Biennale, wurde dem französischen Regisseur André Clement für seinen Streifen„Les Jeux interdits“(Ver botene Spiele), zugesprochen. Frankreich konnte zugleich einen weiteren Erfolg mit dem Renèé-Claire-Film„Les Belle des Nuitze musgeb ſetlag ·. nuckerel. ſletreda k ertreter: Schäfer ſaulleton Aberhar ludwisshe ſoth; Lar I. simon gankkonte ſellsch., nale Le ennheim u 800 16, für sich verbuchen, der den großen Preis der internationalen Filmpresse erhielt Drei weitere Preise für gute Regiearbeit wurden an den Amerikaner John Ford mit seinem Film„The quiet Man“ Der stille Mann) an den Japaner Kenji Misoguchi„Das Leben eines Helden“ und an den Italiener Roberto Rosselini für seinen Film„Europa 51“ ver. liehen. Den Preis für die beste schauspielerische Leistung erhielt der amerikanische Darstel. ler Frederick March mit seiner tragischen Rolle in dem Streifen„Death of a Salesman“ (Tod eines Handlungsreisenden). Die Aus- zeichnung für die beste Frauenrolle war vn der Jury für Ingrid Bergman vorgesehen worden. Sie spielte die Rolle der Irene in „Europa 51“. Da jedoch der italienische Text ihrer Worte synchronisiert war, Konnte sie nicht berücksichtigt werden. Der Preis kam infolgedessen nicht zur Verteilung. Die Vereinigten Staaten konnten sich außerdem noch zwei Preise holen— einen für das beste Drehbuch, das Nunnally John- son für„A Phone Call from a Stranger“ (Telefonanruf von einem Fremden) verfadt hatte, den zweiten für die beste Auswahl seiner in Venedig vorgeführten Filme. „La Bergere et la Ramoneur“, ein fran- zösischer Zeichentrickfilm, wurde als der beste Streifen seiner Kategorie bewertet. Großbritannien trug einen Preis für den — Jahrge 1 heutsc Str sische per i riger präsic llknung ages 82 alk“, ek chen Ve Aal den enigten g abhän leder„ el Asie ahens u ber b. besten Unterrichtsfilm für taubstumme Kin- der davon. Er trägt den Titel„Mandy“, Der Franzose George Auric erntete Lorbeeren für die beste Filmmusik, mit der er den Streifen„Die ehrbare Dirne“ untermalt hat. Die Engländerin Carmen Dillon wurde für ihre Filmarchitektur ausgezeichnet, die sie für den Oscar-Wilde-Film„The Importanse of being earnest“(Von der Bedeutung, ernst zu sein) geliefert hatte. Die internationale katholische Filmorga- nisation(OcIC) hatte einen Sonderpreis ge- stiktet, der dem amerikanischen Film„Der stille Mann“ von John Ford zugedacht wurde. UP Musik und Theater Ein kleiner Querschnitt durch Mit rund 60 Premierenabenden— Schau- spielen, Gastspielen, literarischen und kul- turhistorischen Veranstaltungen— liegen die Berliner Festwochen 1952 weit an der Spitze aller deutschsprachigen Festspiele. Berlin geht eben auch hier„aufs janze“ und preist in seinem Tages- Terminkalender durch- schmittlich je zehn Veranstaltungen an. Neben den Premieren, die sich zu dem oft- mals noch überschneiden, laufen nämlich noch die Gastspiel- Wiederholungen und die zahlreichen Repertoire- Aufführungen, zu denen neun verschiedene Bühnen einladen. Das hat zur Folge, daß sowohl der auswär- tige Gast als auch der einheimische oftmals nicht recht weiß, wohin er nun zuerst oder überhaupt gehen soll. Vielleicht in die„Tri- büne“, wo man, von H. Bernd Müller in- Szeniert, zur Zeit das Schauspiel„Der Flücht- ling“ von Fritz Hochwälder spielt, ein Dis- Kkusionsstück, das schon in Darmstadt ein Mißerfolg war, oder ins Renaissance-Theater, das„Die glückliche Familie“ von Michael- Clayton Hutton, eine ursprünglich für das „London Festival“ geschriebene, jetzt für Berlin zurechtgemachte„Phantastische Ko- mödie“ herausbrachte, in der mit dem ver- zweifelten Ernst der Berliner politischen Situation recht fragwürdige Späßchen ge- trieben werden? Und so geht es fort: Das Schiller-Theater zeigt eine viereinhalbstün- dige, ein wenig opernhaft geratene Auffüh- rung von Paul Claudels„Der seidene Schuh“, das heitere Pendant flazu gibt die„Ko- mödie“ am Kurfürstendamm mit einer nicht übermäßig originell-komischen Paul-Rose- Inszenierung der musikalischen Komödie „Feuerwerk“ von Paul Burkhard, die ja übrigens in dieser Spielzeit auch im Mann- heimer Nationaltheater herauskommen soll. des umfangreiche Programm Nicht anders ist es mit dem rein musi- kalischen Teil der Festwochen bestellt. Zwar sind auch in Berlin die vorgesehenen Furt- wängler-Konzerte ausgefallen, an seine Stelle aber traten andere Gastdirigenten. Aus der Fülle des hier Gebotenen seien drei Bei. spiele herausgegriffen. Einmal das Konzert des RIAS-Symphonie- Orchesters unter Lei- tung von Ferenc Fricsay, das Werner Egks unlängst uraufgeführte„Allegria“- Orchester, Süite den Berlinern erstmals vorstellte, an- schließend das Chopin- Klavierkonzert e- moll (mit Alexander Brailowsky als Solisten) brachte und mit Tschaikowskijs vierter Sym. phonie, die Friscay mehr aus dem Intellet denn aus seelischer Anteilnahme gestaltete, abschloß. Ein sozusagen historisches Ereig- nis war die deutsche Erstaufführung der „Vesper von 1610“(vespro della beata ver- gene) von Claudio Monteverdi im Titania- Palast, ein prachtvolles Werk, das die strenge Poliphonie der Renaissance-Musik mit der Neuentdeckung des Generalbaßzeitalters der ariosen Melodik über einem begleitenden Klanguntergrund, l verschmilzt. Die vom Chor der Berliner Sing- akademie, den Philharmonikern und sieben Gesangssolisten unter der Gesamtleitung von Mathieu Lange getragene Aufführung rückte die dramatisch belebten Spannungen dieses geistlichen Chorwerkes in ein sehr ein: drucksvolles Licht. Sechs Proben zeitgenôs- sischer Chormusik gab schließlich das Gast. spiel des„Ensemble Vocal, Marcel Courand aus Paris: an Werken von Milhaud, Poulene Dallapiccola und Messiaen zeigte der aud sechs Damen und sechs Herren bestehende Kammerchor eine so vollendete musikalische Disziplin und ein so meisterlich nuanciertes, transparentes Klangbild, wie man sie nicht eben häufig antrifft. K. h. EIN SOMMER ROMAN Copyright by R Piper& Co. verlag 20. Fortsetzung Der Zuschauerraum wittert eine Pikan- terie und spitzt hörbar die Ohren. Hedwig kämpft mit den Tränen. mr Mann springt r bei Das paßt ihm schon lange nicht. Er beantragt Ausschluß der Oeffentlichkeit.— Die Oeffentlichkeit ist dagegen. Begründung? Zwischen dem Jusizrat und dem Amtsanwalt entspinnt sich ein scharf sinniger juristischer Disput, ob und inwie- weit die gestohlene Wäsche gegen die ökkentliche Sittlichkeit verstößt. In Kom- mentaren und Reichsgerichtsentscheidungen 18t darüber nichts zu finden. Unterdessen verkündet der Vorsitzende: „Der Antrag wird abgelehnt.“ Weiter. * Das Moselbähnchen verschnauft sich in Brauneberg. Die Portiers sind bereits in festliche Stimmung geraten und genehmigen sich eine Brauneberger Juffer. So treiben sie praktische Geographie. Nur der Stations- vorsteher ist untröstlich. Die Ende zu. „Herr Verteidiger?“ Der Justizrat hat sein wehlerprobtes Rezept. Ich bitte den Angeklagten zu be- fragen, ob in seiner Familie vielleicht Fälle Verhandlung neigt sich ihrem VON HEINRICH SPOERI. von schwerer Trunksucht oder Geistes- krankheit— Er stockt unter Kempenichs tödlichem Blick—„beziehungsweise ob er in seiner Jugend vielleicht einmal auf den Hinterkopf gefallen ist?“ Kempenich faßt sich mechanisch an den Kopf. „Werden noch Anträge gestellt?“ Justizrat Genius hat Zeugen geladen. „Die Zeugen vortreten!“ Sie sind noch nicht da. Danm kann man sie auch nicht ver- nehmen. Der Herr Amtsanwalt hat das Wort. Mit messerscharfer Stimme und ebensolcher Logik führt er aus: „Meine Herren, ich kann mich kurz fas- sen. Wir stehen alle unter dem erschüttern den Eindruck dieser Verhandlung. Wenn jemals ein Indizienbeweis mit mathemati- scher Zwangsläufigkeit die Schuld eines An- geklagten erwiesen hat, dann ist es hier der Fall. Und wenn irgend etwas in der Sache unerklärlich ist, dann ist es höchstens die Kühnheit, mit der die Angeklagten nicht nur ihre Schuld bestreiten. sondern uns hier lächerliche Märchen aufbinden wollen. Wer die Stirn zu solchen Lügen hat, dem ist auch ein Diebstahl zuzutrauen. Ich will nicht behaupten, daß die Angeklagten plan- mäßig auf Hoteldiebstahl ausgegangen sind, vielleicht haben sie die sich ihnen bietende günstige Gelegenheit benutzt Der Zuschauerraum schlürft die An- klagerede mit sichtlichem Behagen, der Amtsrichter blättert gelangweilt in den Akten, der Kanzleivorsteher Kempenich und seine Ehefrau geborene Enders sacken unter den amtsanwaltlichen Peitschenhieben mehr und mehr in sich zusammen und sind allmählich selbst davon überzeugt, daß sie es gewesen sind, und wollen es nie mehr wieder tun. 5 Die Koblenzer Portiers, denen die durch- fahrende Weinkarte Kraft und Freude ge- geben hat, sind inzwischen glücklich vor dem Sitzungssaal gelandet. In einem dich- ten Knäuel stehen sie vor der Tür und hören durch den Spalt noch gerade den Schluß der amtsanwaltlichen Ausführungen: „Besonders strafverschärfend fällt ins Gewicht, mit welcher Raffinesse es die An- geklagten verstanden haben, die gestohlene Wäsche rechtzeitig auf die Seite zu schaf- ken, so daß bei der Haussuchung auch nicht ein einziges Stück mehr gefunden werden konnte. Ich beantrage gegen den angeklag- ten Ehemann eine Gefängnisstrafe von einem Monat, gegen die angeklagte Ehefrau, die vielleicht als die Verführte anzusehen ist, eine solche von vier Wochen.“ Nun wird es Zeit, sonst geht das Zeugen- geld zum Teufel. Die vereinigten Portiers, lauter stämmige Burschen, drücken den wachhabenden Gerichtsdiener beiseite und strömen mit Gepolter in den Saal. Ruhe dahinten! Der Richter ist gerade dabei, dem zer- knickten Kempenich väterlich zuzureden. Kempenich hat sich nunmehr entschlossen, sein Geständnis zu machen. Aber nicht vor all diesen Leuten. Er will es dem Gericht ins Ohr sagen. Geht nicht, die Verhandlung ist öffent- lich, 5 170 des Gerichtsverfassungsgesetzes. Dann will er es auf einen Zettel schreiben. Geht nicht, die Verhandlung ist münd- lich, 8 263 der Strafprozegordnung. „Gut, dann sage ich es auf französisch.“ Was will er? In dieser äußersten Todesangst steigen längst verschüttete Vokabeln in ihm auf, und er stackert mit verbissener Entschlos- senheit und einer Aussprache. die dem Amtsrichter durch Mark und Bein geht: „Moi— à Cologne— dans la rue haute mademoiselle de plaisir— une poulle de champagne— un petit dans la couronne complette bleu— courage en gros— mais pas allé étrangé— seulement— was heißt Wissenschaft auf französisch?“ Der Richtr hat sich hinter sein Taschen- tuch versteckt. Die Schöffen und Zuschauer aber sind böse, weil sie nicht verstehen. In dem Schutze der allgemeinen Er- regung haben sich die Portiers ihren Weg nach vorn gebahnt und in Kolonne formiert vor dem Richtertisch aufgebaut.„Tag zu- sammen.“ „Sie haben sich wohl verlaufen. Hier ist kein Bahnhof.“ Justizrat Genius aber strahlt und breitet weit die Arme aus. Das sind ja meine Herren Zeugen.“ Der Richter sieht sie mißtrauisch an und schnuppert in der Luft. Die Herren haben wohl schon etwas getrunken.“ Die Portiers grölen ein einstimmiges „Nein“, daß der Boden zittert. Dann erklärt Justizrat Genius dem Ge- richt den Zweck der Auswahlsendung und bittet die Herren, sich die Dame recht ge- nau anzusehen. Er schmunzelt übers ganze Gesicht. Kempenich schmunzelt mit. Merk- würdigerweise ist Frau Hedwig von dem genialen Einfall ihres Justizrats Genius weniger erbaut. Sie wehrt sich verzweifelt gegen die Besichtigung, zieht ihren Hut über die Augen, hält Hände und Handschuh vors Gesicht, markiert Nasenbluten, nimmt Deckung hinter ihrem Mann und machte in die Erde fahren. Es hilft nichts. Der Bo- den tut sich nicht auf. Und schon hat auch einer der Portiers sie wiedererkannt; es ict der mit der Mütze„Waldfrieden“. Guck emal da“, sagt er mit seiner breiten nieder- rheinischen Mundart,„da is ja dat Fräuke dat Himmelfahrt bei uns war.“ „Der Mensch ist betrunken“, Frau Hedwig. a „Sie, dat möcht ich nit noch einmal hören. Wat ich sag, dat stimmt. Ich sten hier unter Zeujenjebühr.“„ „Sie kermen die Frau bestimmt wieder“ fragt der Vorsitzende. „Jott sei Dank. Die hat mich in de Tür noch ne jroße Verzäll jehalten von dem verspätete Schiff un so. Un ne rosa Schal hat se anjehabt.“ N „Ich habe keinen rosa Schal“. lügt Frau Hedwig. ich Den rosa Schal der Frau Kempen ch kennen doch alle! Und warum wehrt 8 die Frau so wild? 9 Als letzten Ausweg versucht Frau Ba wig eine kleine, klassische Ohnmacht, 55 einem leisen Schrei sinkt sie vorsichtig. sich zusammen und läßt sich von W Mann und dem Gerichtsdiener sanft 7 8 fangen. Sie erzielt lediglich eine Nee rung, bekommt das traditionelle Glas 9 5 ser und muß schließlich und endlich WI zu sich kommen. 5 die Inzwischen nimmt der Amtsrichter 75 Vereidigung des Waldfriedens-Portiers 355 Sie ist mit Schwierigkeiten verbunden; lee Zeugen ist offensichtlich die lange durs Bahnfahrt nicht bekommen. Fortsetzung tolgt) schreit in mitreißender Weise pellier Euro e Scha! keinan⸗ schehe, . „Went erschied len he nn die ibren.“ mon ve eich, De gen und ſlropage (robbrit senen, on ar doch de ſnstellur tutte augen 3 lantag ſndeste fach, C. u die keiltscher 3