Nr. 8 — 05 tung die Bil. te Jag n heran. Krefeiq hatten Vergan- Wäre 2 verfal. mentaufe r Rudolf itte? Bei : Stücke, m, sollte r in dle. Tragödig hürkende blasenen en. Der eich den den der 1%(einer der Auf. Wir aber uch mit. Romeo, ist. Und e Philo- Abyrintn des Anti- en dieser luseinan- Einklang zung des t. Ebenso mgswür. ing und Klassik: Aterlichez it gerade dendigen. ache der Bühne. ritt, nicht Kothurne u laufen. uers und bild Paul us erha⸗ Das un- Ulysses heraus- autstärke gs, den At hätte. ielhaber. eine ge- dorf bei en ersten wertvolle t Düssel- auch dort bereits im erkonzert getreten, ochschule J besucht in Köln ine spielt 9 ler kom- ch in die- eint eine em Kern sein. qe- ichen Po- andkarte tin An- der Re- Rhetorik les Thea- voll aus- der Kurt rach und geistiges der psy- udie des bendigen auspieler, erfüllten ie es det m wirkte aus er- Ir. —— den und den, der ugengeld utschnur. zu dem inn, Was Euch en 1 nix 218 Und nit Zuch. 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Tagebl.); ten Rh., Rheinstr.37 Tel. 62768 den Agen- äglich außer nzeigenpreis- R. Adelmann: Nichterscheinen Spreises, Für un- einerlei Gewäns, bererasker J Jahrgang/ Nr. 214/ Einzelpreis 20 Pf. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Sowjets bleiben in Port Arthur Neues Abkommen übereignet der Volksrepublik China die Mos ka u.(UP) Die Regierungen der Sowjetunion und der Volksrepublik China haben am Montag ein Abkommen abgeschlossen, wonach die sowjetischen Streitkräfte weiter in Port Arthur bleiben und die Tschangtschun- Eisenbahn in der Mandschurei entschädigungslos in den Besitz Chinas übergeht. Aus dem Kommunidué geht hervor, daß der sowjetische Außenminister Andrei WV gehins ki und der chinesische Minister- präsident Ts hu En Lai„Noten über die gemeinsame Benutzung von Port Arthur als Marinestützpunkt“ ausgetauscht haben, Uber Fernverkehrsstreik abgewendet Berlin.(dpa) Das Berliner Güterfernver- kehrsgewerbe wird die angedrohte Einstel- lung des Interzonenverkehrs nicht ver wirk- lichen. Nach vielstündigen Verhandlungen mit den zuständigen Stellen des Berliner Senats beschlossen die Vertreter des Fern- verkehrs in letzter Stunde, von der für gestern, Dienstag, 24 Uhr, angekündigten Betriebsstillegung abzusehen. In den Verhandlungen wurde vereinbart, daß Forderungen, die durch die Bundes- regierung geregelt werden müssen. noch im September in Verhandlungen mit dem Bun- desfinanz ministerium geltend gemacht werden sollen. Ueber die Forderungen des Fernver- kehrsgewerbes an den Berliner Senat wurde Uebereinstimmung erzielt. Hauptforderungen der Verkehrsunterneh- mer sind die Vergütung der Wartezeiten an den Zonengrenze und Vereinbarungen zwi- schen den Alliierten und den Sowjets über die Normalisierung des Interzonenverkehrs. Ferner wird gefordert. die Mineralölsteuer für die Berliner Fernverkehrsunternehmen zu senken und eine Beschlagnahmegarantie zu leisten. In den letzten zwei Jahren haben die Sowjietgrenzbehörden 25 Lastzüge be- schlagnahmt und den Fahrzeughaltern nicht zurückgegeben. Die westalliierten Hohen Kommissare haben am Dienstag bei den sowjetischen Be- hörden gegen die schleppende Abfertigung von Lastkraftwagen an dem Zonengrenz- Kontrollpunkt Marienborn durch die Sowjet- zonen- Behörden protestiert. Verband der deutschen Luftfahrtindustrie gegründet Düsseldorf.(dpa) Ein Verband der deut- schen Luftfahrtindustrie, der auf industriel- lem und technischem Gebiet den Weg für eine neue deutsche Luftfahrtindustrie ebnen will, ist in Düsseldorf gegründet worden. Präsident des Verbandes ist Dr.-Ing. Dr. jur. F. Jas tro wr der den alten Verband der 3 vor 1933 mit aufgebaut at. 5 In einer Pressekonferenz in Düsseldorf gab Dr. Jastrow bekannt, daß die künftige deutsche Luftfahrtindustrie zwar mit dem Uzenzbau für ausländische Firmen begin- nen, aber doch im Laufe der Zeit zu einer eigenen Produktion kommen werde. Ver- handlungen hätten ergeben, daß mehrere ausländische Hersteller bereit seien, deut- schen Herstellern Lizenzen zu geben., Zur Frage der Investitionen erklärte Jastrow, man müsse im Anfang mit etwa 60 Millionen DM rechnen, womit 30 000 Arbeitsplätze ge- chaten werden könnten. In der Konferenz wurde der bevorste- bende Besuch einer Vertretung der französi- ichen Luftfahrtindustrie in Deutschland an- gekündigt. Auch ein französischer Senator werde in den nächsten Tagen erwartet, der die deutsche Luftfahrtindustrie für das fran- sische Flugzeugindustrieprojekt in Ma- Tokko interessieren möchte. In Marokko pla- nen französische Kreise den Aufbau einer ntereuropäischen Flugzeugindustrie. Wos 2 ei 5 Wasbington. Das amerikanische Außenmini- sterlum erklärte am Montag, die Regierung r Vereinigten Staaten sei nach wie vor der Ansicht, daß die Waffenstillstandsverhandlun- 150 nicht der im Oktober zusammentretenden Follrersammlung der Vereinten Nationen bertragen, sondern in Panmunjon weiter ge- hrt werden sollten. n Der ehemalige rumänische Finanz- e Vasile Luca und 23„Kolaborateure“ ind zu Freiheitsstrafen von zwei bis fünfzehn ahren verurteilt worden. ien. Dr. Josef Gerö ist zum österreichi- en Justizminister ernannt worden. 3 Haag. Mit einer vornehmlich der inter- 1 Zusammenarbeit gewidmeten Thron- J e eröffnete Kön gin Juliana der Nieder- ande am Dienstag formell die neue Sitzungs- 0 des holländischen Parlaments. Wenn 111 auch in den vergangenen Jahren die inter- Allonale Lage nicht entspannt habe, sagte die Gnigin, so könne doch gesagt werden, daß die lie ammenarbeit zwischen den Nationen der reien Welt eine konkretere Form angenom- men habe. Kairo. Fuad Serag el Din, der ehemalige neralsekretär der Wafd-Partei und bis vor 1 einer der einflußreichsten Politiker Seyptens, hat seine Aemter im Exekutiv- omitee der Partei und in der Parlamentsfrak- on niedergelegt. 1 eidelberg. Die Bürgerrechtsgesellschaften eb dbadens und der Südpfalz haben sich zu mem eigenen Landesverband zusammenge- schlossen. dp die Ergebnisse der Verhandlungen heißt es im Kommuniqué: Die Regierung der Sowiet- union übergibt Ende 1952 die mandschurische Tschangtschun-Eisenbahn entschädigungs- los mit allen Einrichtungen an die chine- sische Volksrepublik. Der Marinestützpunkt Port Arthur in der Mandschurei(der bisher von sowjetischen Streitkräften besetzt war) wird in Zukunft von den Marinestreifkräf- ten Chinas und der Sowjetunion gemeinsam benutzt werden,„bis Friedensverträge zwi- schen der chinesischen Volksrepublik und Japan und zwischen der Sowjetunion und Japan abgeschlossen sind“. Ferner wird be- tont, daß bei den sowjetisch- chinesischen Verhandlungen sowohl politische als auch wirtschaftliche Probleme erörtert wurden. Mit der Ubergabe der Mandschurischen Tschangtschun-Eisenbahn erfüllt die Sowjet- union ein Versprechen, das sie im sowjetisch- chinesischen Freundschaftsvertrag vom Fe- bruar 1950 gegeben hat. In diesem Vertrag War auch die Rückgabe Port Arthurs bis spä- testens 1952 unter bestimmten Umständen zugesichert worden. Zur Fortdauer der sowjetischen Besetzung Port Arthurs heißt es im Kommuniqué, daß Ministerpräsident Tschu En Lai die Sowjet- union im Hinblick auf das Fehlen eines Frie- dens vertrages mit Japan und„einer drohen- den japanischen Aggression“ gebeten habe, Port Arthur solange als Marinestützpunkt zu Tschangtschun-Eisenbahn benutzen, bis China und die Sowjetunſon Friedensverträge mit Japan abgeschlossen haben. Die im Notenaustausch erwähnte Tschang- tschun-Eisenbahn beginnt an der chine- sisch- sowjetischen Grenzstation Mandschuli (Mandschurija) an der Nordostgrenze der Mandschurei und verläuft über Charbin nach Süden über Hsingking(Tschangtschun), Feng Tien(Mukden) und Dairen nach Port Arthur. Das letzte Stück verläuft in der Nähe der Grenze Koreas. Stellungnahme Londons In Londoner politischen Kreisen erblickt man das Hauptergebnis des neuen sowjetisch- chinesischen Abkommens darin, daß die sowjetischen Streitkräfte weiter im Marine- stützpunkt Port Arthur bleiben. Damit habe die Sowjetunion sich ihre beherrschende militärische Position im Fernen Osten ge- sichert. Japan nicht überrascht Ein Sprecher des japanischen Außen- ministeriums erklärte auf einer Pressekon- ferenz, die weitere Stationierung sowieti- scher Streitkräfte in Port Arthur bedeute keine neue Bedrohung Japans und berühre in keiner Weise die japanische Politik gegen- über der Sowjetunion oder China. Japan sei nicht bereit, Friedensverträge abzuschließen, die ungünstiger als der Vertrag von San Franzisko seien. Sie müßten die Rückgabe der Kurilen-Inseln an Japan vorsehen. Die Regierung habe zur Zeit nicht die Absicht, mit dem kommunistischen China in Frie- densverhandlungen zu treten. Starke Worte Mussadeghs gegen England Persien droht Abbruch der diplomatischen Beziehungen an Teheran.(UP) Der persische Minister- präsident Mohammed Mussadegh kün- digte am Dienstag die Aufhebung der diplo- matischen Beziehungen mit Großbritannien An, falls London die Wirtschaftsblockade gegen Persien weiter aufrechterhalten oder sich weigern sollte, für den Verlust der Ein- künfte aus der persischen Erdölerzeugung eine Entschädigung zu zahlen. Mussadegh hatte den Medschlis— das Unterhaus— am Dienstagvormittag zu einer Sondersitzung einberufen, um seine Ableh- nung der britisch- amerikanischen Vorschläge zu Lösung des Oeldisputes zu begründen. Wie zu erwarten, wurde Mussadegh von dem Medschlis das volle Vertrauen für seife Haltung ausgesprochen. Im einzelnen stellte Mussadegh folgende Forderungen an die Anglo-Iranische Oel- gesellschaft(A. I. O. C.) Entschädigung für alle Ausfälle, die sich durch die britische Wirt- schaftsblockade ergeben haben; sofortige Rückzahlung von 49 Millionen Pfund Ster- ling, die die A. I. O. C. dem persischen Staat aus der Zeit vor der Verstaatlichung der Erdölindustrie noch„schulde“, und Bezah- lung aller„Schulden“ in amerikanischen Dollars. Der persische Staat sei andererseits be- reit, der A. I. O. C. nach dem Stand von 1951 eine Entschädigung für sämtliche Ver- mögenswerte in Persien zu bezahlen. Mussadegh stellte es der Gesellschaft an- heim, diese Frage einem persischen Gericht und— bei beiderseitigem Einverständnis— anschliegend dem internatienalen Gerichts- hof zur Entscheidung zu unterbreiten. Dies sei„der letzte Schritt“, den Persien in dieser Sache zu gehen bereit sei. Schwierige Regierungsbildung im Libanon Beirut.(dpa) Ein Generalstreik in allen Städten des Libanon gegen die Korruption ist nach Rundfunkmeldungen zu einer großen Demonstration der Oppositionsparteien ge- worden. Bei Kundgebungen in den Straßen Beiruts stürmten Demonstranten einige ök fentliche Aemter. Die Oppositionsparteien hatten die Streik- parole ausgegeben, als der mit der Bildung der neuen Regierung beauftragte Saib Sa- lam Beratungen mit libanesischen Politi- kern führte. Unterrichtete Beiruter Kreise befürchten, Salam werde bei Fortdauer der Streikbewegung vor die Alternative gestellt sein, entweder zurückzutreten oder das Par- lament aufzulösen. 5 Adenauer erhielt Entwurf der Antwortnote Westmächte lehnen sowjetischen London.(UP) Die Regierungen Groß- britanniens, der Vereinigten Staaten und Frankreichs haben sich am Dienstag formell über den Inhalt gleichlautender Noten an den Kreml geeinigt, in denen der sowie- tische Vorschlag für die Abhaltung einer Viererkonferenz über einen Friedensvertrag mit Deutschland und nachfolgende freie Wahlen als erster Schritt zur Wiederver- einigung Déutschlands zurückgewiesen wird. In den Noten werde, wie von informier- ter Seite betont wurde, erneut versichert, dag die drei Westmächte jederzeit bereit seien, mit der Sowjetunion Diskussionen über eine neutrale Untersuchung der Vor- aussetzungen für freie Wahlen in West- und Ostdeutschland aufzunehmen. Bundeskanzler Dr. Adenauer wurde àm Dienstagabend der Wortlaut der Antwort note zugestellt. Der Text soll auch den Mit- gliedern des ständigen NATO-Rates in Paris„Informativ“ zur Kenntnis gebracht werden. In der westlichen Antwort wird die vom Kreml vorgeschlagene Tagesordnung einer neuen Viererkonferenz im Oktober abge- lehnt, da sie der schon zuvor von seiten der Westmächte empfohlenen Reihenfolge der zu behandelnden Themen entgegensteht. Der Westen lehnt den sowjetischen Vor- schlag, die Viererkonferenz sollte mit einer Diskussion des PFriedensvertrages mit Deutschland beginnen, in der Ueberzeugung ab, daß dieser erst nach der Schaffung einer durch das ganze deutsche Volk gewählten Regierung, die als vollgültiger deutscher Verhandlungspartner fungieren Kann, aus- gearbeitet werden sollte. Rat der Araberliga an Adenauer Kairo.(UP) Ali Maher, der Vorsitzende der gegenwärtigen Konferenz des Rates der Araberliga und frühere ägyptische Minister- präsident, hat Bundeskanzler Adenauer und den Präsidenten des Bundestages, Pr. Hermann Ehlers, telegraphisch von den Vorschlag für Tagesordnung ab Beschlüssen der Liga hinsichtlich der deut- schen Wiedergutmachungsleistungen an Israel informiert. „Die arabischen Länder glauben“, heißt es in dem Telegramm wörtlich,„daß Israel nicht das Recht hat, als Repräsentant von Juden verschiedener Nationalität aufzutre- ten. Die arabischen Staaten sind mit Recht davon überzeugt, daß die Gewährung einer Unterstützung an Israel dazu beitragen wird, den aggressiven Geist dieses Landes zu stär- ken und ihm neuen Auftrieb zu geben.“ 8 Maher erinnert in dem Telegramm an die großen Verluste der Araber in Palästina, die bei weitem größer als die Einbußen Israels seien. . und nun steht das Signal auf„Freie Fahrt“! Kürzung der Bundesmittel für Kehl? Heftiger Protest der Landesregierung/ Wieder Rettungsmedaille Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der Ministerrat von Baden- Württemberg beschäftigte sich am Dienstag wiederum mit der Gestaltung der staatlichen Mittelinstanzen und nahm einen Bericht des Finanzministers über das künftige Staats- haushaltsgesetz entgegen. Außerdem be- schloß die Regierung die Wiedereinführung der Rettungsmedaille. Wie Ministerpräsident Dr. Maier mit- teilte, hat sich in der Frage der Mittel- instanzen eine Annäherung der verschiede- nen Auffassungen über die Gebiete der Kult- und der Landwirtschaftsverwaltung ergeben. Die Regierung, die am kommenden Freitag mit der Opposition zusammentreffe, werde die CDU über ihre eigenen Auffas- sungen unterrichten und die Anregungen de Opposition ernsthaft prüfen. 5 Die Regierung beschloß, den früheren südbadischen Innenminister, Prof. Alfred Schüly, zum Präsidenten des Verwal- tungsgerichts Freiburg zu ernennen. Dr. Maier wandte sich in scharfen Wor- ten gegen den unglaublichen Versuch“, von den im Etat der Bundesrepublik für die schwer notleidende Stadt Kehl einge- setzten 5 Millionen DM 1 Millio zu Gun- sten des Landes Rheinland-Pfalz abzu- zweigen. Durch diesen Versuch, von dem die Regierung erst heute Kenntnis erhal- ten habe, würden die gesamten Planungen für Kehl außerordentlich gefährdet. Das Land habe sofort alle Schritte unternom- men, um den Verlust zu verhindern. Bis jetzt sei es allerdings nur gelungen, im interministeriellen Bundesausschuß eine Verschiebung der Entscheidung auf den 25. September zu erreichen. Das Vorgehen des Bundeswirtschaftsministeriums bezeichnet Maier als einen ausgesprochen nafreund- chen Akt gegen den das Land Baden- Württemberg. i. Zur Frage der Einrichtung von Land- wirtschaftskammern in Baden- Württemberg erklärte der Minister präsident. gegen den Willen der Bauernschaft werde die Regie- rung keine derartigen Selbstverwaltungs- körperschaften schaffen. Sie sei bisher der Ansicht gewesen, Landwirtschaftskammern würden den Wünschen dieses Berufsstandes entsprechen. Verfassungsausschuß beschleunigt die Arbeit Stuttgart.(z. Eig. Ber.) Der Verfassungs- ausschuß der badisch-württembergischen Landes versammlung nahm am Dienstag die Beratungen über die Gestaltung der Verfas- sung des neuen Bundeslandes wieder auf. Volkskammer-Delegation wird empfangen Adenauer hatte Ehlers ersucht, den Empfang zu verschieben oder abzusagen von unserer Bonner Redaktion Bonn. Bundestagspräsident Dr. Ehlers wird die Delegation der sowjietzonalen Volkskammer, wie vorgesehen, am 22. Sep- tember, 17 Uhr, empfangen Das wurde am Dienstag, gegen 21 Uhr, nach Beendigung einer Aussprache zwischen Bundeskanzler Dr. Adenauer und Dr. Ehlers, an der auch Dr. von Brentano und Minister Kaiser teilnahmen, aus gutunterrichteter Quelle bekannt. Dr. Ehlers wird sich jedoch in keinerlei Verhandlungen einlassen, sondern den ost- zonalen Delegierten lediglich die Möglichkeit zur Ueberreichung des angekündigten Brie- fes bieten. Aus der Besprechung verlautet, daß der Kanzler sich nochmals nachdrücklich gegen den Beschluß des Bundestagspräsi- diums ausgesprochen hat. Die Frage, ob die Volkskammer-Delega- tion in Bonn empfangen werden soll, be- schattete am Dienstag die politischen Be- ratungen in der Bundeshauptstadt. Sie wurde sowohl in der Sitzung des Bundeskabinetts wie auch in den Fraktions- und Vorstands- sitzungen der CDU, der SPD und der FDP diskutiert, wobei die Meinungen geteilt wa- ren. Bundeskanzler Dr. Adenauer hatte in einem Brief an den Bundestagspräsidenten Ehlers ernste Bedenken gegen den Empfang der Delegation angemeldet und sich für eine Verschiebung oder, wenn möglich, eine Ab- sage ausgesprochen, da ebenfalls am 22. Sep- tember der italienische Ministerpräsident De Gasperi in der Bundeshauptstadt empfangen werde und da Nus chke, ent- gegen der ausdrücklichen Absichten Dr. Ehlers, doch„Verhandlungen“ in Bonn füh- ren wolle. Von seiten des Bundestagspräsi- diums sei nur die Bereitschaft gezeigt wor- den, einen Brief in Emnfang zu nehmen. Vi epräsident Dr. Schäfer FDP), hat erklärt, seine Ankündigung, dem Empfang der Volkskammer-Delegation fernzubleiben, bedeute keineswegs eine Distanzierung von Dr. Ehlers. Um dem Plenum der Landes versammlung die Möglichkeit zur Verabschiedung wich- tiger Gesetze, vor allem der Haushaltsge- setze, zu geben, wurde beschlossen, die Aus- schußarbeiten zu beschleunigen. Der Aus- schuß hofft, daß trotz der durch die Etatbe- ratungen eintretenden Verzögerung seiner Arbeiten die Verfassung in zweiter Lesung noch vor Weihnachten vom Plenum behan- delt werden kann. In der gestrigen Ausschußsitzung wurden diejenigen Artikel, die Immunität, Zeugnis- verweigerungsrecht und Mandatsablehnung der Abgeordneten regeln, zum Teil in der Fassung des Regierungsentwurfes, zum Tei nach den Vorschlägen der CDU angenom- men. In der Mittwochsitzung wird in erster Linie über die Frage verhandelt werden, ob das Land Baden- Württemberg zukünftig außer dem Landtag entsprechend dem Wunsch der CDU auch einen Senat bekom- men soll. Adenauer empfängt Saarpolitiker Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Bundeskanzler Dr Adenauer empfing am Dienstag den Vorsit- zenden der noch nicht zugelassenen CDU an der Saar, Dr. Robert Ney. Heute, Mittwoch, wird Dr. Adenauer mit den Vorsitzenden der anderen beiden im Saarland noch nicht zu- gelassenen Parteien beraten. Es sind das Richard Beeker OPS) und Kurt Con- rad OSP). Sollten die Saarpolitiker einer Europäisierung ihres Landes zustimmen, dann dürfte nach Auffassung politischer Kreise die Zulassung ihrer Parteien in Kürze möglich werden. Halber Monatsgehalt soll möglichst bald ausbezahlt werden Bonn.(dpa) Der Bund gewährt— wie be⸗ reits den aktiven Beamten jetzt auch allen Empfängern von Versorgungsbezügen, ein- schließlich der„131er“, eine lohnsteuer pflichtige Jahreszuwendung in Höhe eines halben Monatsgehaltes. Die mit der Auszah- lung beauftragten Stellen sind nach einer Mitteilung des Bundesfinanzministeriums er- mächtigt, diese Beträge vorschuß weise aus- zuzahlen. Die Zahlungen werden wegen der damit verbundenen Verwaltungsarbeit nicht in allen Fällen bereits zum 1. Oktober mög- lich sein. werden. 1 5 1 — N urzfelecramm 1953 werden wahrscheinlich die Wahlen 2 Um ersten europäischen Bundes- parlament stattfinden können, erklärte Dr. von Brentano nach seiner Rückkehr aus Straß- burg. 6 Im Bundesarbeits ministerium wird zur Zelt ein Gesetz gegen Schwarzarbeit vorbereitet, dessen Vorlage vom Bundestags bereits wiederholt verlangt wurde. Nach die- sem Entwurf soll als Schwarzarbeit jede ge- werbliche oder handwerkliche Tätigkeit gel die unter Umgehung der Steuergesetze die Bestimmungen über die Arbeitslosen- und Sozialversicherung sowie die Gewerbeausübung ausgeführt wird.— 8 Der Bundesminister der Finanzen hat der Bundesregierung einen Verordnungsentwurf zu- geleitet, der Zoll freiheit für frische Kartoffeln in der Zeit vom 15. September bis zum 31. Dezember 1952 vorsieht. ** Die für Mittwoch vorgesehene Besprechung zwischen Bundeskanzler Dr. Adenauer und dem stellvertretenden SPD-Vorsitzenden Erich Ollenhauer ist auf Donnerstag oder Frei- tag verschoben worden. a ** Eine Winter beihilfe für alle Renten- und Unterstützungs- Empfänger hat die SPD- Fraktion beantragt. Die Beihilfe soll für den Rentenempfänger 50 DM. für jeden zuschlags- berechtigten Angehörigen nochmals je 10 DM betragen. Sie sollen jedoch beschleunigt 1 N F 5 5 7 1 ö 1 3 Seite 2 MORGEN Mittwoch, 17. September 1952/ Nr, 4 Mittwoch, 17. September 1952 Port Arthur Unter dem Gesichtspunkt der Ironie be- trachtet sind die Vereinigten Staaten die Sigentlichen Stifter der chinesischen Revo- lution. Nicht nur haben sie Sun Lat Sen unterstützt und Tschiangkaischek im Stiche gelassen, sie haben auch durch ihre Politik der Aktivierung Japans bewirkt, daß Mao Tse-tung-China eisern an den Kreml gefesselt ist. Damit ist das genaue Gegenteil von dem erreicht, was die Kreise um Walter Lippmann noch kürzlich als ein- zig mögliche Strategie gegen Moskau emp- fahlen: Keine fruchtlosen Versuche, das rote Weltreich von innen heraus durch Uaterstützung von Aufständen und Rebel- onen sprengen zu wollen, sondern die Einkreisung des roten Zentrums dadurch voranzutreiben, daß die Nationen an der Peripherie in ihren nationalen Unabhängig- Keitsbestrebungen nach dem Muster von Jugoslawien unterstützt werden. Der Vertrag, der soeben zwischen dem chinesischen Außenminister Chou Eu Lai und Wschinski abgeschlossen wurde, muß in diesem Sinne als eine Schlappe der amerikanischen Außenpolitix angesehen Werden, der es nicht gelungen ist, einen Keil zwischen Peking und Moskau zu trei- ben. Zwar ist es uns nicht vergönnt, zu er- fahren, wie schwierig oder elegant die vier- wöchigen Verhandlungen zwischen den bei- den roten Partnern wirklich verlaufen sind. Die Wände des Kremls haben keine Ohren. Tatsache ist, daß die Sowjetunion nach wie vor im Besitze ihres wichtigen militärischen Stützpunktes Port Arthur Bleibt, obwohl sie im Freundschaftsvertrag von 1950 die Räumung dieses Hafens bis spätestens 1952 zugesagt hatte, und obwohl die Besetzung Port Arthurs durch Auslän- der im chinesischen Nationalbewußtsein seit Jahrzehnte als bedenklicher Makel auf dem Schild des großen Drachen galt. Um das Gesicht zu wahren, erwirkte die chinesische Delegation allerdings die Zu- sage, daß der Besitz Port Arthurs durch die Sowjets nur solange gelten soll, als zwischen Japan und China noch immer kein Friedensvertrag besteht. Diploma- tischerweise wurde die Beibehaltung des Status quo in ein Freundschaftsangebot Chinas an Rußland gekleidet. Der Hafen soll von den Marinestreitkräften beider Mächte angesichts einer„wachsenden Ag- gresslonsebsicht“ Japans gleichzeitig und aim gemeinsamen Interesse benutzt werden. Man müßte ein schlechter Kenner der Vorgänge im Fernen Osten sein, wollte man aus diesem Vertragsabschluß etwa nur eine einseitige Diktatorengeste der Sowjets gegenüber dem schwachen chinesischen Bru- der erkennen, wie das etwa in Londoner diplomatischen Kreisen getan wird. Das Riege allzudeutlich die westliche Hoffnung zum Vater des Gedankens machen. Tatsäch- lich muß das Rote China— Nationalbewußt- sein hin oder her— froh sein, wenn die Sowjets die Wache am Pazifischen Ozean Weiterhin zu übernehmen bereit sind, denn Peking verfügt weder über eine ausreichende Flotte noch über die Kraft, es gleichzeitig mit drei solchen Gegnern wie Japan, USA und Formosa aufzunehmen. Zögen trotz der Einkreisungspolitik des Pentagons die Rus- sen von den Rotchinesen ihre Hand ab, 80 würde das Regiment von Mao Tse-tung Wohl nicht lange überdauern. Das ist der Trumpf, den Moskau jedenfalls auf Jahr- Zehnte hinaus in der Hand hat, wenn es Washington nicht einfallen sollte, seine Fern- ostpolitik von Grund auf zu revidieren. Ob es das allerdings überhaupt noch kann, nachdem Japan wieder hochgepäppelt wurde und China abgeschrieben ist, das bleibt fraglich. Durchaus verständlich hat der einstige Amerikanische Botschafter in Moskau, Kennan, die Frage nach den Moskauer Plänen mit dem delphischen Bescheid be- antwortet, daß dies von den USA abhänge. Der neue chinesisch- russische Vertrag ist nichts anderes als eine Demonstration die- Ser Auskunft. Hätten sich die Vereinigten Staaten nicht in so forcierter Weise im Be- reiche des Gelben Meeres festgelegt, es wäre dem Kreml und Peking wohl entfallen, so enge Waffenbrüderschaft zu schließen, Wie dies nun geschehen ist. Der Besitz von Militärstützpunkten ist nämlich nicht nur ein Pluspunkt strategischer Planung, er ist auch zugleich eine Belastung. Greift heute Tschiangkaischek oder die US-Flotte Port Arthur an, so wird die Sowjetunion automa- tisch in einen Krieg hineingezogen, den zu Vermeiden sie mit allen Kräften bestrebt sein muß. Sie kann sich nicht etwa wie in Korea, Wo sie sich rechtzeitig zurückgezogen hat, distanzieren. Sie begibt sich in ihrer künf- tigen Entscheidung durchaus in die Hände der USA- Strategen. Insofern wäre eher von einem diplomatischen Erfolg Chou En Lais als Stalins zu sprechen. China hat erreicht, daß es nicht allein gelassen werden kann, sondern von der Sowjetunion durch dick und dünn verteidigt werden muß. Umgekehrt hat der Kreml die Gewähr, dag Mao Tse- tung nicht den Weg Titos beschreiten kann, so- lange es seine Rotarmisten in Port Arthur stehen hat. Daß durch dieses mehr oder weni- ger durch die Umstände erzwungene Gegen- Seitigkeitsgeschäft ein Block entstanden ist, der auf lange Zeit hinaus die geschichtliche Konstellation bestimmen wird, ist ein Ergeb- nis einer vielkritisierten amerikanischen Außenpolitik und das ist, wie gesagt, von ebenso großer Ironie wie vor zweihundert Jahren die Unterstützung des revolutionären Amerika durch das feudale Europa. Dr. K. A. Bayern verbietet rechtsradikale Organisationen München.(UP) Auf Beschluß des bayeri- schen Ministerrats gab das Innenministerium am Dienstag das Verbot folgender Organi- sationen bekannt: die DAP Deutsche Arbei- terpartei), die UIG(Unpolitische Interessen- gemeinschaft ehemaliger Internierter), sowie die„Vereinigung ehemaliger Internierter ui Moßburg“. Parteitag ohne Sensationen Der Jahreskongreß der englischen Sozialdemokratie im Zeichen der Depression London. Je näher der in den letzten Septembertagen beginnende Parteikongreßg der Labour Party heranrückt, um so mehr sieht es aus, als solle er wie das sprich- Wörtliche Hornberger Schießen ausgehen. Es ist merkwürdig ruhig um die Kontro- versen innerhalb der Partei geworden. Auf dem Treffen des Gewerkschaftskongresses in Margate fiel der Name des„Rebellen“ Aneurin Bevan nur ganz gelegentlich, und auch in der Presse sind die Ausein- andersetzungen für und wider Bevan viel seltener geworden. Die von dem impulsiven früheren Lordsiegelbewahrer Richard Sto- kes für den Vorabend des Parteikongres- ses in Morecambe geplante Protestver- sammlung gegen die„Partei innerhalb der Partei“ ist— dem Vernehmen nach auf Veranlassung des Parteiführers Attlee— abgesagt worden. Die Parteiexekutive hat sich mit den Stimmen der vier ihr ange- hörigen„Bevaniten“ auf ein verhältnis- mäßig farbloses und deshalb dehnbares Manifest geeinigt. Wer wird führen? Die Bedeutung der Meinungsverschieden- heiten zwischen Attlee und Bevan ist über- haupt übertrieben worden. Seit geraumer Zeit muß Beven erkannt haben, daß er keine Aussicht hat, Attlee die Führung der Partei gegenwärtig strittig zu machen. Er prätendiert nicht für die Krone, sondern für die Thronfolge der Partei. Wie seine Aussichten in diesem Erbfolgestreit sind, werden die Wahlen für die Parteiexekutive in Morecambe erweisen. Nicht etwa in dem Sinne, daß Bevan darauf hoffen könnte, bei dieser Wahlen eine Mehrheit für seine Richtung zu erringen, denn die kühnsten Hoffnungen seiner Anhänger gehen dar- auf, statt mit vier im kommenden Jahre mit sechs Stimmen in dieser aus 27 Mit- gliedern bestehenden Körperschaft vertre- ten zu sein. Es ist ein Charakteristikum der Konstitution der Labour Party, daß in der Parteiexekutive nur sieben Mitglieder von dem politischen Arm der Arbeiter- bewegung, den in den Wahlkreisorgani- sationen zusammengeschlossenen Einzel- mitgliedern gewählt werden, während die übrigen von den Gewerkschaften und Kon- sumgenossenschaften als korporativen Mas- senmitgliedern nominiert oder als Vertre- tung der weiblichen Parteimitgliedschaft bestellt werden. Trotzdem gilt die Wahl der sieben von den Wahlkreis organisationen gewählten Exekutivmitglieder als politi- sches Barometer, und es würde ein Ereig- nis von weitreichender Tragweite sein, wenn die Bevaniten ihre Vertretung in die- ser Gruppe erheblich verstärken würden. Auftrieb verloren Es ist paradox, daß die große Mehrzahl der Arbeiter verhältnismäßig wenig Begei- sterung für die Verstaatlichung an den Tag legt, Wie man sich jeden Tag und überall im Lande überzeugen kann, daß aber die Funk- tionäre und die„Labour Intellectuals“, die meisf flicht aus dem Arbeiterstand sondern aus dem Bürgertum hervorgegangen sind, in der fortschreitenden Sozialisierung ein All- heilmittel sehen, offenbar weil ihnen nichts Besseres einfällt. Denn das Kernproblem, Von unserem Londoner ab- Korrespondenten mit dem die Labour Party zu kämpfen hat, ist, daß sie, seit das 1945 mit großem Elan in Angriff genommene Programm sozialer Reformen und der VUeberführung der wich- tigsten Grundstoffindustrien und Versor- gungsbetriebe in Staatsbesitz um 1949 durch- geführt worden ist, den Schwung und Auf- trieb völlig verloren zu haben scheint. Wenn, wie alle möglichen Ueberprüfungen der ökkentlichen Meinung ergeben, trotzdem die Partei seit den letzten Wahlen ständig an Anhängern im Lande gewonnen hat, so hat sie das, wie einsichtige Labourpolitiker unter vier Augen offen zugeben, nicht ihren eige- nen Leistungen, ja auch nur ihrer eigenen Publizistik und Propaganda zu verdanken, sondern lediglich der Enttäuschung weiter Kreise, besonders unter dem mittleren und kleinen Mittelstand, darüber, daß die Kon- servativen bisher in fast einjähriger Regie- rungszeit— abgesehen von Edens über- zeugenderer Außenpolitis— keinen wesent- lichen Wendel in der Wirtschaft, die mit Recht als die einer belagerten Festung sie- ben Jahre nach Kriegsende bezeichnet wor- den 18t, herbeigeführt haben. Keine klare Linie Es ist eine bedenkliche Sache, daß eine Partei. von der selbst ein konservativer Publizist kürzlich gesagt hat, daß sie in einem Lande mit dem allgemeinen Wahl- recht im Zeitalter des„kleinen Mynnes“ ebenso wie die Demokraten in den Vereinig- ten Staaten eigentlich die in erster Linie für Die Schule der Inflatoren Schweden entscheidet am 21. September erneut über seinen Wirtschaftskurs Von unserem Skandinavien- Korrespondenten Dr. F. W. Stockholm:„Warum ist das an Boden- schätzen und Exportindustrien so reiche Schweden in solchem Ausmaß von einer Srassierenden Inflation heimgesucht?“ Diese Frage wird oft von kontinentalen Besuchern gestellt. Sie ist auch das eigentliche Kern- problem der schwedischen Wahlen am kom- menden Sonntag zur Zweiten Kammer(Ab- geordnetenhaus) des schwedischen Reichs- tages. Die Antwort ist teils in den schwan⸗ kenden welt wirtschaftlichen Konjunkturen der letzten Jahre, teils in einer grundsätzlich verschiedenen nationalökonomischen Einstel- lung der kämpfenden Parteien zu finden. Jedenfalls stellt man den Wähler mit dieser Kernfrage vor ein so kompliziertes Problem, daß man mit Recht von„akademischen Wah- len“ spricht. Die Sozialdemokratie regiert Seit zwanzig Jahren dominiert die schwe- dische Sozialdemokratie die Regierung, teils mit absoluter Majorität im Reichstag, teils, Wie zur Zeit, mit Hilfe einer kleiner Stütz- Partei(Bauernverband). Das Hauptgewicht ihrer Wirtschaftspolitik legte sie auf die 5Vollbeschäftigung“. Auch im jetzigen Wahl- kampf betont sie, daß die Vermeidung der Arbeitslosigkeit angesichts der internationa- len wirtschaftlichen Entwicklung nur mit einem moderierten inflatorischen Prozeß zu erkaufen war. Im vorigen Jahr wurde durch Regierungsmaßnahmen die sogenannte„Ein- malinflation“ durchgeführt, d. h. eine Er- Debatte über Eden-Plan in Straßburg Deutsche Delegation besteht auf Saar-Beschwerde Straßburg.(UP) Die Beratende Versamm- lung des Europarates begann am Dienstag- nachmittag mit der Debatte über den soge- nannten Edenplan, der eine enge Verbindung zwischen der Föderation, die aus dem Schumanplan hervorgeht, und den der Mon- tanunion nicht angehörenden Staaten vor- sieht. Die beiden britischen Delegierten Patrick Gordon-Walker und Lord Layton, ein Führer der britischen Liberalen, sprachen sich gegen eine„klein- europäische“ Lösung aus. Die Föderation der sechs Schumanplan- Länder dürfe kein Eigenleben führen und müsse sich eng an die übrigen im Europarat vertretenen Staaten anschließen. Der italienische Minister präsident und Außenminister, Alcide De Gas per i, hatte zuvor den Plan Edens, eine enge Verbindung Aller europäischen Staaten zustande zu brin- gen, lebhaft begrüßt. De Gasperi brachte die Hoffnung zum Ausdruck, daß die Montan- unjon der Kern für eine künftige große euro- päische Föderation sein werde. Hierbei dürfte jedoch nichts überstürzt werden. Der italie- nische Ministerpräsident skizzierte dann die Aufgaben, die eine zukünftige europäische Hohe Behörde haben könnte. Nach seinen Ausführungen sollte einer solchen Behörde im wesentlichen die Koordinierung der Ver- teidigung und der Wirtschaft übertragen werden. 5 Wie bei Redaktionsschluß bekannt wurde, wird der CDU-Abgeordnete Dr. TII I- manns heute, Mittwoch, einen von allen deutschen Delegierten in Straßburg unter- zeichneten Entwurf einer Saar-Entschlie- Bung direkt in der politischen Debatte der Beratenden Versammlung des Europarates einbringen. In dem Entschlieungsentwurf wird, wie am Dienstag in Straßburg ver- lautete, dem Wunsch Ausdruck gegeben, daß an der Saar demokratische Verhält- nisse hergestellt werden. Bei den kommen- den Saar-Wahlen müßten alle Mitglieder des Europarates das Gefühl haben, daß diese Wahlen wirklich frei und fair sind. Die Beratende Versammlung des Europa- rats wählte den Italiener Boggiano Pico (Christlicher Demokrat) zum neuen Vize- präsidenten an Stelle des verstorbenen Ste- fano Jaeini. — Pasise: Jelefonal: Pinay greift durch Von unserem Pariser Korrespondenten A. Lang 5 11 t 1 5 die Regierung des Landes prädestinierte sei, eee enen e Auinisterprä. die aber doch mindestens als die natürliche dent n 88 155 n a Alternativregierung angesprochen werden einer Verbilligungsaktion in den Weg stel. muß, nicht fähig zu sein scheint, ein konkre- len werde, angekündigt, daß gewisse Leusg tes, für die Allgemeinheit verständliches heulen und mit den Zähnen klappern wür- Programm zu entwickeln. Alles, was an den, wenn er wegen ihrer Disziplinlosigkes Schriften und Pamphleten in den letzten zu Zwangsmaßnahmen greifen müsse. Hine Monaten a Von Labourpolitikern herausge- derartige Sprache hat in Frankreich Seit Cle kommen ist, ob es sich um die Neuen Essays menceaus Zeiten niemand zu sprechen ge. der Fabier, um Denkschriften und Manifeste Wagt. Man Überging Pinays Aeußerung der Parteileitung. der Sozialistischen Union li 8 tl— 1 5„ oder auch der Bevan-Gruppe handelt, ist ene e n eee ee eee entweder in ganz allgemeinen Ausdrücken Jetzt macht er sie wahr. gehalten oder verliert sich in theoretischem Die nächsten Tage werden die Entschel- Gedankenflug. So peinliche Fragen wie die dung über eine Kette von Maßnahmen brin. der Steigerung der Produktivität, hinter der gen, die im Kabinett erwogen werden. Ihre sich die bittere Wahrheit verbirgt, daß nur Purchführung wird zweifellos das angesagte Mehrarbeit England retten kann. werden Heulen und Zähneklappern bei denen verur- allenfalls in 50 vorsichtiger Form erwähnt, sachen, die Pinays Beschwörungen nicht das sie keine Wirkung auf die Leser oder hören und seine Drohungen nicht glauben Hörer ausüben. Und dieser Mangel an einer wollten. Der Miß wirtschaft bei der Verteilung klaren Leitlinie für das englische Volk in der Staatsaufträge, bei der Bakschisch und den kommenden, sicherlich politisch und Ueberteuerung anscheinend eine mehr als wirtschaftlich schwierigen Jahren ist beiden erträgliche Rolle spielten, wird ein Ende ge- Flügeln der Labourbewegung vorläufig noch macht. Können französische Unternehmer gemeinsam. Weder Attlee und Morrison, noch bei den Ausschreibungen dem Staat keine Bevan und sein Gefolge haben bisher zu er- günstigen Preise machen, so wird der Staat kennen gegeben, daß sie bereit sind, die ausländische Wettbewerber heranziehen. Die Realitäten auch auf die Gefahr momentan unmäßige Zahl der Handelsbetriebe soll durch unpopulärer Vorschläge und Entscheidungen steuerliche Begünstigung derjenigen Unter- anzubassen. Und das ist ein Grund mehr, nehmen, die ohne Zwischenhandel die Ware weshalb es so scheint, als ob von Morecambe an den Verbraucher heranbringen, durch die keine wirklich bedeutsamen Entscheidungen Auskämmung des Kaufmannsstandes und zu erwarten sind, sondern der Parteitag wie durch staatliche Aufsicht über den Handel das Hornberger Schießen ablaufen dürfte.(und besondere Maßnahmen gegen ausländi- sche Kaufleute) korrigiert werden. Die Staats- beihilfen an alle möglichen Industrien, Ver- kehrsunternehmungen und Interessenten- gruppen, wWie zum Beispiel die bäuerlichen Schnapsbrenner, sollen eingeschränkt wer⸗ den. Der Staat wird die Hand fester auf dem Geldbeutel halten. Gleichzeitig wird eine höhung der Preise und Löhne, die eine Kauf- Verwaltungsreform auf rationelle Weise die kraftverminderung der schwedischen Krone direkten Staatsausgaben vermindern, dle um ca. 20 Gre zur Folge hatte. Leider ist es Dezentralisierung fördern und die Bürockra- hierbei nicht verblieben, gerade die letzten tisierung des öffentlichen Lebens zurück- Monate zeigen weitere inffatorische Tenden- zen, und auch das Gespenst der Arbeitslosig- keit scheint in einigen Industrien— auf Grund sinkender Weltmarktpreise— nicht ganz gebannt zu sein. Das Bürgertum opponiert Gegen den wirtschaftlichen Kurs der Re- gierung richtet sich in erster Linie die Kritik der bürgerlichen Oppositionsparteien. Man gibt im bürgerlichen Lager der„gelenkten Wirtschaft“ die Schuld für die gegenwärtige inflatorische Entwicklung. Natürlich sind die Propagandaversprechungen der Plakate schrauben. Pinay schreckt nicht davor zurück, vielen mächtigen Wirtschaftsgruppen erheb- lich auf die Zehen zu treten. Die ersten wütenden Proteste von Wirtschaftsverbän- den beweisen, daß der Ministerpräsident richtig gezielt hat. Pinay, der selbst ein Mann der Wirtschaft ist, geht völlig unbe- kümmert vor. Die Preiskartelle bilden den Gegenstand einer großen Untersuchung durch die Ueber wachungsbehörden. Es wird in Zukunft kaum möglich sein, daß die mächtigen Syndikate die Fabrikanten oder aller Parteien„Wahlspeck“, um einen skan- Händler mit Millionenstrafen belegen, well dinavischen Ausdruck zu benutzen. Hingegen sie zu billig verkauft haben. Es ist voraus- stehen die Auseinandersetzungen der Partei- zusehen, daß parlamentarischer Einfluß auf- leiter auf einem bemerkenswert hohen Ni- geboten werden wird, um den unbequemen veau. Hlervon zeugte ein Rededuell in einem Regierungschef zu Fall zu bringen. Sroßen Stockholmer Park zwischen Minister- Aber schon hat die radikale Partei, die Präsident Tage EBrlander, dem Führer der stärkste Verfechter der liberalistischen der Sozialdemckratie, und Professor Bertil Wirtschaftspolitik ist, durch einen ihrer Ohlän, dem Leiter der größten bürger- Sprecher verkünden lassen, der Minister- lichen Oppositionsgruppe, der sozial-libera- präsident sei gerwungen worden, von der len Volkspartel. Obwohl die Auseinander- liberalistischen These abzugeben, und man, setzung der beiden Herren sich fast aus- gebe ihm von vornherein recht,. wenn er schließlich mit dem skizzierten nationalöko- zu drakonischen Zwangsmaßnahmen greife. nomischen Thema beschäftigte, vermochte Die radikale Partei stelle sich hinter seinen dieses Rededuell nicht nur rund 40 00 Men- Rücken. Daß die Christlich- Sozialen und schen zu sammeln, sondern sie auch andert- wahrscheinlich auch die sozialistische Oppo- halb Stunden in ihren Bann zu ziehen. Ein sition den neuen Kurs gut heißen werden, Kompliment für die Reife der schwedischen scheint sicher. Auf der Rechten in Pinays Demokratie Der Bauernverband koaliiert Eine politische Kursänderung ist von den Reichstagswahlen am 21. September nicht zu erwarten. Außenpolitisch ist die Sozialdemo- kratie einig mit ihren bürgerlichen Wider- sachern Volkspartei. Konservative und Bauernverband), nämlich in der Lin je der starkbewaffneten allian- freien Neu- tralität Schwedens. gen ausschließlich auf dem innenpolitischen und wirtschaftlichen Gebiete. Zur Zeit ver- fügt die Sozialdemokratie über vier Man- date mehr als die bürgerlichen Parteien zu- sammen. Auch wenn es gelingt, diese Majo- rität zu brechen, dürfte das praktisch wenig bedeuten. Im vorigen Jahr hat die Sogiel- demokratie eine Reglerungskoalition mit dem bürgerlichen„Bauernverband“ geschlossen. Und diese„rot-grüne Vernunftsehe“ hat sich für beide Partner so befriedigend entwickelt. daß auch eine geringe Mandatsverschiebung kaum ihre Auflösung zur Folge haben kann. Doch symptomatisch und wegweisend ist es interessant. wie das Votum der Wähler zu der Kernfrage dieser Reichstagswahl:„Plan- Wirtschaft oder freie Wirtschaft“ lauten wird. Tarifzulagen auch für Nichtgewerkschaftler Duisburg.(dpa) Der Arbeitgeberverband für die Eisen- und Metallindustrie in Duisburg hat beschlossen, auch künftig die jeweils bindenden Tarisverträge auf alle in den Betrieben beschäftigten Arbeitneh- mer ohne Rücksicht auf ihre Zugehörigkeit zu einer Gewerkschaft anzuwenden. Der Verband wandte sich gegen den Beschluß, Nichtgewerkschaftler im öffentlichen Dienst von der Zahlung vereinbarter Tarifzulagen auszuschließen. Die Arbeitgeber der pri- vaten Wirtschaft sähen in einer solchen auf eine formalistische Gesetzauslegung gestützten Maßnahme eine Gefährdung der im Grundgesetz garantierten Koalitionsfrei- heit. Außerdem werde dadurch der betrieb- liche Grundsatz der Gleichberechtigung verletzt, der gleichen Lohn für gleiche Ar- beit vorsehe. CDU/ CSU-Abgeordneter gemaßregelt Bonn.(gn.- Eig. Ber.) Der CDU/ CsU-Ab- geordnete Bodensteiner ist vorläufig von der Teilnahme an den Sitzungen der Landesgruppe der CSU im Bundestag aus- geschlossen worden. Der Beschluß wurde am Dienstag gefaßt. Ein Sprecher der CDU erklärte, diese Maßnahme werde nicht er- griffen, weil Bodensteiner in seinen poli- tischen Ansichten von der Parteilinle ab- welche, sondern wegen der Art, in der er seine Kritik zum Ausdruck bringe. Boden- steiner hatte sich seinen Parteifreunden gegenüber ehren wörtlich verpflichtet, wich- tige Verlautbarungen künftig mit einem Gremium der Landesgruppe der CSU ab- zusprechen. Er erklärte, er denke nicht daran, sich weiterhin an dieses Ehrenwort gebunden zu fühlen. Noch in dieser Woche wird Dr. von Brentano mit Bodensteiner sprechen. Sollte er auf seinem Standpunkt beharren, so wird sein Ausschluß aus der CD/ CSU-Fraktion erfolgen. Hans Bodensteiner setzte sich in einem am Dienstag in Bonn veröffentlichten Auf- satz für Viermächteverhandlungen noch vor einer Ratifizierung der deutsch- alliierten Verträge ein. Presserecht im Grundgesetz verankern Berlin.(dpa) Einen Grundgesetzartikel über das Recht der Presse befürwortete am Montag Professor Dr. Helmut Ridder (Frankfurt) auf der Tagung für Rechtsver- gleichung in Berlin. Die Grundlage dieses Rechts könne nur die Geistes- und Mei- nungsfreiheit sein, zu der auch das Recht der freien politischen Information gehöre. Im Artikel 18 garantiere das Grund- gesetz zwar die Pressefreiheit und die Frei- heit der Meinungsäußerung, doch seien De- finition und Ausmaß der Meinungs- und Pressefreiheit noch nicht durch Gesetz ge- geben. Prof. Ridder schlug vor, das Grund- recht der Presse im Artikel 21 des Grund- gesetzes zu verankern, der in seiner gegen- Wärtigen Fassung die Parteien behandelt. Darin müsse es heißen:„Die Presse wirkt bei der politischen Willensbildung des Vol- kes mit. Ihre Gründung ist frei. Ihre innere Ordnung muß demokratischen Grund- sätzen entsprechen.“ Ortskrankenkassen gegen absolute Schweigepflicht Berlin.(dpa) Der Vorstand der Vereini- gung der Ortskrankenkassen verbände, der 44 Ortskrankenkassen des Bundesgebietes angehören, lehnte die vom deutschen Aerzte- tag erhobene Forderung nach absoluter Schweigepflicht der Aerzte ab. Den Kranken- kassen gegenüber könne und dürfe es diese Schweigepflicht nicht geben. Eine Verwirk⸗ lichung dieser ärztlichen Forderung würde schwerwiegende Folgen vor allem für die Unfall- und Renten versicherung haben, Auch die Krankenversicherung müsse Kenntnis von der Art der Krankheit haben, um ihre statistischen Verpflichtungen erfüllen und die im Interesse der Volksgesundheit not- wendigen Abwehrmaßnahmen treffen zu können. Eden hofft auf Entspannung Straßburg.(dpa) Der britische Außenmi- nister Anthony Eden gab in einer Unter- redung mit dem italienischen Ministerprä- sidenten Aleide De Gasperi am Montag in Straßburg seiner Hoffnung Ausdruck, daß sein bevorstehender Besuch in Belgrad eine Entspannung des jugoslawisch- italienischen Verhältnisses in der Triestfrage bringen Werde. Der italienische Ministerpräsident De Gasperi erklärte vor seiner Abreise aus Straßburg, Itallen sei bereit, einer Volks- abstimmung in Triest zuzustimmen, die in kürzester Frist unter allen demokratischen Garantien stattfinden könnte. eigener Partei, bei den Bauern und den früheren Gaullisten herrscht zwar einige Unruhe, aber auch hier wird anerkannt, daß die Disziplinlosigkeit gewisser Wirtschafts- kreise diese Maßnahmen herausgefordert hat. Bisher hat Pinay das gehalten, was er versprach und das dürfte auch für das an- gekündigte Heulen und Zähneklappern Die Differenzen lie- Zelten. Seit langen Jahren geht zum ersten Male eine französische Regierung: dem Uebel auf den Grund: Es geht auf Kosten allzuvieler Franzosen einer kleinen Anzahl von Franzosen viel zu gut. Mende: Soldatendienst ethisches Opfer für die Gemeinschaft Bonn.(dpa) Der FDP- Bundestagsabge- ordnete Dr. Erich Mende bezeichnete am Dienstag im Nord westdeutschen Rundfunk die Reform und Strukturveränderung des inneren Militärlebens neben dem beseitig- ten diskriminjerender Besatzungsmaßnah- men und dem Bereinigen des sogenannten Kriegsverbrecherproblems als Vorausset- zung für einen deutschen Sicherheitsbei- trag. Aus dem„Untertanensoldaten“ der Vergangenheit müsse der„Staatsbürger soldat“ einer rechtsstaatlichen demokra- tischen Ordnung werden. Schon das äußere Bild müsse durch be- stimmte Reformen beeinflußt werden. Auf- fallende und dekorative Uniformstücke seien unzweckmäßig. Was sich in der Er- fahrung der Front bewährt habe, sollte man bei den neuen Soldaten nicht verges- sen. Das gelte auch für die innere Gesin- nung, die Umgangsformen und Ausbil- dungsmethoden. Jeder Vorgesetzte habe im Untergebenen zuerst den Menschen un politisch gleichberechtigten Staatsbürger u schen und dann erst den Waffenträger. Deshalb habe auch der Vertrag über die europäische Verteidigungsgemeinschaft da- für verbindliche Leitsätze festgelegt. Die Ausübung des Soldatendienstes werde in aller Welt solange als ethisches Opfer für die Gemeinschaft geachtet Wer- den müssen, solange die Konstruktion des ewigen Friedens in der Welt noch mi gefunden sei. SRP-Verfahren geht weiter Karlsruhe.(dpa) In dem gegen die Sorla- Ustische Reichspartei vor dem Bundesverfas- sungsgericht anhängigen Verfahren Wird el i nach Ansicht maßgebender Kreise des Bundes- verfassungsgerichts in Karlsruhe auch Garen die Seſbstauflösung der Partei nichts ändem. Nach der verfassungsrechtlichen Grundlage müsse über den Antrag der Bundesregie rung, die SRP und ihre Nebenorganisatio, nen für verfassungswidrig zu erklären un zu verbieten, durch ein Urteil entschieden Werden. N e 114 — as s Ein ve col uulgetau 5 rigen e er Ver ben Die 1 auen nem 3, hunden. nik S. ter 1. ſtau Ki ad hell er. Die fellt in sucht gemeit: er WII ſalsücht der Zu b die prozent gulose. Der lailand lter it usgetr i innen. en, bre en spät Eine ung W. schof erkan bolter! v en übe ummen ung nic gehand! Hurdes chwüre ſeanne nd sei Die haften Arika I Jahr 022 au bert! temat Die eden N 3000 in sprache litterai bältnis In e dtürzte dang hi in bekl Die ophe ler Do uf 104 der Un duktrag ber näc Unglück Nach den Ar nasser! gaber orden deisenc alien Nack ben ist deltritt Jur je, den. Sov⸗ hen, v ur TA lulgest nete Iünute deser — Loh!“ Der n Ver ben P ten* Asche Haterie dundes nut Ve der gen Ullger beuten dann a! dende dad i Rad ache. in und uch u den- u Zul Alekt! lein P avene Lektre küsgeb And 80 Fhrikt euer lt für bemes, uf t der 1 die eerüß antre e Gl druck lulpu örtlich. tschel⸗ brin- . Ihre gesagte verur- nicht lauben teilung h und ar als de ge- ehmer keine „ Staat en. Die durch Unter- Ware ch die S und Tandel ländli⸗ Staats- „ Ver- enten⸗ ichen Wer- dem 1 eine se die l. dle rokra- Arück⸗ urück, rheb⸗ ersten rbän-· sident t ein unbe- den chung Wird die oder Well raus- auf- emen i, die schen MORGEN Selte 3 Ein verlorengeglaubtes Foto. das Abraham neoln in seinem Sarge zeigt. ist wieder ſalgetaucht und wurde von der amerikani- en Zeitschrift„Life“ veröffentlicht. Alle gen Kopien des Fotos waren auf Wunsch Verwandten Lincolns vernichtet wor- Mit der Gestalt von Carl Schurz ist in den Vereinigten Staaten die Erinnerung an ein Ereignis in der deutschen Geschichte f wachgeblieben: die Erinnerung an die Re- n.* volution von 1848, in der deutsche Demokra- . i Ft 8 5 meit de de wahriee Eugene King Würde in einer Bünger, Bainpften Ale rige dleser mit kauenklinik von Nashville(Tennessee) von glückten Erhebung mußten viele Tausende nem 3,9 Kilogramm schweren Mädchen ent- Deutsche ihr Land verlassen und sich in der anden. Eigentlich hätte sie die Räume der„Neuen Welt“ eine Heimat suchen. Unter Unik gar nicht betreten dürfen, da Kindern diesem Strom der Einwanderer war auch aer 14 Jahren der Zutritt verboten ist. der 23jährige Student Carl Schurz. ein stür- Ian King verließ vor einem Jahr die Schule mischer und mutiger junger Idealist mit ful heiratete einen 18 Jährigen Garagenwär-„einem manchmal etwas zänkischen Tempe- ger. 1 rament“, ein Mann, den in Deutschland die Polizei suchte und den Louis Napoleon in die Weltgesundheitsorganisation(WHO) Paris verhaften und aus Frankreich auswei- elt in einem Bericht fest, da die Alko- sen ließ. lasucht viel weiter verbreitet ist, als all- Es ist kaum möglich, dem Leben Carl emen angenommen wird. Nach Ansicht Schurz, das so überreich war an Erfolgen r WIIO wäre es billiger und besser, Alko- und Enttäuschungen, an Abenteuern und ſolsüchtige zu heilen, statt sie einzusperren Arbeit, mit wenigen Zeilen voll gerecht zu ger zu ignorieren. In zahlreichen Staaten werden. Der berühmt- berüchtigte Bonner die Alkoholsucht um mehrere Hundert Student war der Sohn eines kleinen Volks- rczent stärker verbreitet als die Tuber- schullehrers in der Gegend von Köln. klose. 5 Es ist in der Aula der Bonner Univer- . 8 sität, wo der junge Historiker Car! Schurz, per 47 jährige Giuseppe Bolla starb in dessen Herz an den freiheitlichen Idealen ſſeland am Montagabend, nachdem er Zwei seiner Zeit hängt. entdeckt, daß er ein ge- ler italienischen Branntwein auf einmal porener Redner ist. In den Revolutions- getrunken hatte, um eine Wette zu ge- tagen steht er auf der Seite der Aufständi- nen. Kaum hatte er den Alkohol getrun- schen im Rheinland. in der Pfalz und Baden. en, brach er zusammen. Nur wenige Minu- en später starb er. ine 1947 in Lourdes festgestellte Hei- ung wurde jetzt vom zuständigen Erz- bschof von Bordeaux als Wunderheilung erkannt, nachdem die inzwischen einge- ſalten verschiedenen medizinischen Gutach- en übereinstimmend zu dem Ergebnis ge- ummen sind, daß die Wissenschaft die Hei- ing nicht zu erklären vermöge. Nach einer handlung mit Wasser aus der Grotte von burdes habé die an schweren Magenge- anwüren leidende 53 Jahre alte Französin anne Gastas plötzlich aufstehen können ind sei vollständig geheilt gewesen. 0 Die französische Akademie der Wissen- chaten hat eine geologische Karte von ſaürika herausgegeben, deren Herstellung Jahre beanspruchte. An der Karte, die 5 auf Anregung des belgischen Königs übert I. begonnen wurde, haben zahlreiche temationale Wissenschaftler gearbeitet. Die Volksbücherei in Straßburg verleiht elen Monat etwa 4 000 Bücher: davon sind 5000 in kranzösischer und 1 000 in deutscher Fprache, schreibt Andre Billy im„Figaro Uütteraire“. Vor dem Krieg war das Ver- Abaltnis umgekehrt. a in der Nähe von Djidjelli in Algerien gürzte am Montag ein Autobus einen Ab- gang hinunter. 15 Tote und 31 Verletzte sind ihrer n beklagen. ister- 1 der Mang m er reife. und po- rden, inays den nige daß lafts⸗ rdert a8 er an- ppern rsten dem osten nzahl pfer ge- e am unk des seitig nah- inten set- sbei- der rger- D kra- be- Auf- ücke f Er- zollte ges- esin- sbil⸗ e im und 1 Zu äger. dle da- Astes ches Wer⸗ des nicht Wa- Fas- ich des- urch lern. lage gle⸗ ttio- un den * Die Zahl der Todesopfer der Schiffskata- ophe, die sich in der letzten Woche auf ler Donau bei Belgrad ereignete, hat sich 11 gut 104 erhöht. Jugoslawische Stellen, die mit i 4 der Untersuchung des Unglücksfalles be- uuktragt sind, rechnen damit, dag im Laufe er nächsten Tage noch einige Opfer dieses Uaglückes gefunden werden. * Nach starken Regenfällen haben sich auf den Anfahrtswegen zum Brennerpaß Erd- massen gelöst, so daß der Brermer seit Frei- bgabend für Kraftwagen unpassierbar ge- vorden ist. Dadurch werden zahlreiche lesende gezwungen, ihre Reise nach Nord- hallen zu unterbrechen. * Nach einer Meinungsumfrage in Schwe- ben ist jeder zweite Schwede gegen einen deltritt seines Landes zum Nordatlantikpakt. 0 jeder Vierte hat sich dafür ausgespro- en. Sowjetische Fallschirmspringerinnen ha- hen, vie die sowietische Nachrichtenagen- ur TASS berichtet. einen neuen Weltrekord Aulgestellt. Fünf Frauen sprangen ab und metern ihren Fallschirm erst nach zwei nuten und fünf Sekunden. Sie waren in leser Zeit 6 500 Meter frei gefallen. kohle aus Asche 5 der Wiener Erfinder Johann Mörth hat en Verfahren entwickelt, aus den fast wert- ben Brennstoffresten der in den Lokomo- tren verbrannten Kohle, den sogenannten AGchenkastenlöschen“, hochwertiges Brenn- a haterial zu gewinnen. Die österreichischen undesbahnen haben mit ihm einen Vertrag ut Verwertung dieser Reste abgeschlossen. er gewonnene Brennstoff soll um 70 Prozent liger sein als Koks und sein Heizwert be- ſeutend größer als der von Braunkohle. Er un als Industrie- und Hausbrandkohle ver- endet werden. ladlere mit Motorkraft Radieren ist immer eine unangenehme che. Das fängt schon bei Bleistiftstrichen in und kann zu einer Qual werden, wenn es 8 um Tuschestriche, Druck-, Hektogra- den- oder Schreibmaschinenschrift handelt. f Henkunkt wird das Radieren, wie die Klektro- Nachrichten“, Bielefeld, melden, ein Problem mehr sein. Eine Wilhelms- uxener Firma hat ein mit einem kleinen wöctromotor ausgerüstetes Radiergerät her- ſucebracht. das ein haarscharf begrenztes ad schnelles Radieren all der erwähnten ikten gestattet. Das kleine Gerät kann quem in der Hand gehalten werden und 3 den Anschluß an Netze von 220 Volt messen. duftaufpumpen während ter Vahr t e . Kapitäne der Landstraße werden es 8 daß in Italien ein Gerät„Aer- 5 herausgebracht wurde, das, wie e Gummibereifung, Bielefeld, meldet, die 1 atostontrolle des Reifens und auch das pumpen vom Führerhaus aus regelt. In FFF m ͤ ͥq⅛⅛T˖:kxkxkññ—PChſ;fn::!ñ!ñ; x Neue Erkenntnisse und Erfindungen Aus dem eingeschlossenen Rastatt entflieht er durch einen unterirdischen Kanal den preußischen Truppen, für die er nichts ist, als ein Verräter. Ein französischer Zöllner bringt ihn über den Rhein. Später kehrt er aus der Schweiz unter falschem Namen nach Deutschland zurück, um in einem tollen Husarenstückchen seinen Professor Gottfried Kinkel aus dem preußischen Zuchthaus Spandau zu befreien. Mit ihm flieht er nach Frankreich und England und in Kinkels Haus trifft er auch die Mitverschworenen im Kampf um ein freies Europa: den Ungar Kossuth, Mazzini, den Italiener, und Blanc. den französischen Sozialisten. Aber die Re- vollition ist tot. Der junge aktive Schurz spürt, daß der Traum von der Freiheit zu Ende ist— in Berlin. Wien. Bonn, Frank- furt und München, in Ungarn, Frankreich und Italien. 5 Die europfische Reaktion hat gesiegt und Carl Schurz geht, vier Monate nachdem er die Tochter eines Hamburger Kaufmannes in London geheiratet hat, in die Vereinigten Staaten. Er landete am 17. September 1852 in New Vork. Nur wenige Tage ist er verwirrt und gibt sich melancholischen Erinnerungen hin, dann beginnt er zu arbeiten. In kurzer Zeit er- lernt er die englische Sprache, reist durch das Land und macht sich mit den für ihn völlig neuen politischen Verhältnissen ver- traut. In Watertown im Staate Wisconsin kauft er ein Stück Land, auf dem seine Eltern und Geschwister leben sollen, die in Deutschland immer noch dafür büßen, daß er ein„Achtundvierziger“ war. Schurz stu- diert die Rechte, wird Anwalt und beginnt seine politische Laufbahn auf einer Keks- kiste vor dem einzigen Laden Watertowns mit einer Ansprache an seine Landsleute, in der er die Sklaverei geißelt. Er spricht für die damals jungen Republikaner der Nation. Er reist umher, und ist bald eine der be- kanntesten Persönlichkeiten seines Staates. Im Wahlkampf für den Senat im Jahre 1858 wird er zum Lincoln-Kreuzfahrer. Lincoln, diesen„wunderbar häßlichen“ Mann mit den gütigsten Augen, die man sich denken kann, hat er nur einmal gesehen, aber les sonst noch geschah... 17. September 1852: Ein Rebell der Freiheit landet in New Vork Die Reaktion hat gesiegt/ Der„Achtundvierziger“ Carl Schurz flieht 1877 zum Innenminister der USA berufen Schurz weiß, daß dieser lange, hagere Mensch einmal Präsident dieses Landes werden muß. Hauptthema der Schurzschen Wahlreden ist die Sklavenfrage. Im Wahlkampf von 1860 ist es soweit. Lincoln wird nach heißen Wahlschlachten gewählt. Und mit dem Sieg Lincolns be- ginnt auch der steile Aufstieg des Hitzkop- kes aus dem Rheinland. Er wird zunächst Botschafter der USA in Spanien, kehrt aber während des Bürgerkriegs nach Amerika zurück und steigt bis zum Generalmajor auf. Für den„politischen General“, der in der Armee viele Gegner hat, sind die Jahre des Krieges oft voller Enttäuschungen. Dann kommt der Sieg über die Südstaaten und gleichzeitig Lincolns Ermordung. Für Schurz ist das ein schwerer Schlag. Wenig später überwirft sich Schurz mit dem Nachfolger Lincolns und wird Journalist. Aber bald steht er wieder im politischen Leben und zieht als Senator des Staates Missouri in den Kongreß ein. Jahre politischer Kämpfe folgen. Unbeirrbar bleibt Schurz seinen alten Prinzipien treu. 1877 beruft Präsident Hayes ihn zum Innenminister der USA und Schurz hat damit das höchste Amt erreicht, das ein Einwanderer einnehmen kann. Es ist etwas wie ein Triumph als Carl Schurz auf einer Europareise von Bismarck empfangen wird und mit diesem Mann über seine politischen Ideale sprechen kann, die er Zeit seines Lebens über persönliche Inter- essen stellte. Am 15. Mai 1906 stirbt er in New Vork, und mit den USA trauern die Demokraten Deutschlands um den großen Mann, der eine seltene Mischung von Real- politiker und Idealist war und dessen un- ermüdliche Energie die Sache der Freiheit Vieles zu danken hat. Die„gute alte Zeit“ hat es nie gegeben Räuberbande beherrschte Paris/ 6 Ein„goldenes Zeitalter“ hat es auf der Erde wirklich gegeben. Freilich nicht so, wie wir uns das heute vorstellen, als Welt ohne Sorgen, Krankheit und Not. Das Goldene Zeitalter brach an, als die Völker am Mittel- meer die riesigen Goldschätze der Erde auf- spürten und damit zu Macht, Ansehen und Reichtum gelangten. Aber die„gute alte Zeit“ nat es nie ge- geben. Was in der alten Zeit alles möglich War, davon hier eine kleine Auslese aus der Kulturgeschichte. Wenn im Mittelalter in einem Stall die Maul- und Klauenseuche ausbrach, dann konnte es der Magd passieren, daß sie bei Gericht angezeigt wurde, sie habe die Kühe behext. Gestand sie nicht ein, eine Hexe zu sein, so wurde sie grausam gefoltert, oder mußte sich der„Wasserprobe“ unter- ziehen; man warf sie bei diesem sogen. Gottesurteil gefesselt ins Wasser. Ging sie unter, war sie eine überführte Hexe und wurde verbrannt, blieb sie obenauf, konnte . und wieder fallen alle Zzehne Wie es in den USA zum Spiel mit zehn Kegeln kam Der Sport, der in Amerika von den mei- sten Menschen ausgeübt wird, spielt sich nicht in den Arenen und Playgrounds ab, sondern auf der Kegelbahn. Das Kegeln hat in Amerika mindestens 20 Millionen Anhän- ger, darunter 1,5 Millionen Sportkegler und 500 000 Sportkeglerinnen. Gespielt wird nicht mit 9, sondern mit 10 Kegeln. Diese Variante hat eine amüsante Enitstehungsgeschichte. Holländische Einwan- derer hatten gegen 1815 das Kegelspiel und die dazugehörige Spielbegeisterung in die Neue Welt mitgebracht, und zwar das alte deutsche Neuner-Kegelspiel. Das Spiel ge- wann viele Freunde. Einige Spieler, die da- bei ihre Leidenschaft für das Kegelspiel und die damit zusammenhängenden hohen Ein- sätze und Wetten nicht mehr zügeln konn- ten, brachten den Gesetzgeber 80 sehr in Harnisch, daß er das Kegeln unter Strafe ken. stellte. Der Gesetzestext verbot ausdrücklich „Kegeln mit neun Kegeln“. Ein Schlaukopf nahm es wörtlich und probierte ein System mit zehn Kegeln— und es ging auch. Er stellte zehn Kegel in Form eines Dreiecks auf, dessen eine Ecke dem Spieler zuge- wandt ist, verzichtete freilich auf den Kö- nig, aber seine Kegelfreunde nahmen es, froh darüber, wieder die Kugeln schieben zu können, gerne in Kauf. Heute spielen 80 Pro- zent aller amerikanischen Kegler mit zehn Kegeln. Seine weite Verbreitung erfuhr das Ke- gelspiel während des ersten Weltkrieges, als fürsorgliche Unternehmer sich nach einer geeigneten Freizeitbeschäftigung für ihre neuangeworbenen Arbeiter umsahen. Aus dieser glücklichen Anregung entstanden später überall in den USA die großen Kegel- klubs mit den klubeigenen Kegelbahnen. Wettbewerbe und Meisterschaften der Mannschaften und der Eimelkegler spielen unter den Sportkeglern das ganze Jahr über die beherrschende Rolle. Höhepunkt des Jah- res sind die alljährlichen Keglermeister- schaften, die sich über einen Monat erstrek- Doch nicht weniger wichtig ist, die Freude an diesem schönen Sport bei jung und alt, bei arm und reich zu erhalten. Der stei- geride Zuspruch überall im Land zeigt an, auf welchem Wege sich das Kegelspiel seit langem befindet: auf dem Wege zu einem Volkssport. diesem Gerät hat man eine Kombination zwischen einem Kompressor und einem Rei- fendruckanzeiger gefunden. Der Kompressor ermöglicht es, im Reifen den erforderlichen Druck aufrechtzuerhalten. Der Druckmesser zeigt den Luftdruck an. Das Gerät bringt, wenn notwendig, komprimierte Luft durch Kanäle an die Ventile der Schläuche heran. Mit Hilfe eines Handhebels kann sogar jedem einzelnen Reifen Luft zugeführt werden. Den Luftdruck der einzelnen Reifen kann man am Armaturenbrett beobachten. Straße gibt Alarmsignal In den Vereinigten Staaten erprobt man neuerdings als Mittelstreifen zwischen den beiden Fahrbahnen von Autostraßen einen quer geriffelten Beton, der ein pfeifendes Ge- rausch verursacht, sowie ein Fahrzeug darauf gerät, und den Automobilisten dadurch warnt, diese Gefahrenzone umgehend zu ver- lassen. Nylon-Federbuchsen Seit vorigem Jahre werden in Holland von Lastwagen und Autobussen an Stelle von Bronzebuchsen für Federlager solche aus Nylon benutzt. Die damit gemachten Erfah- rungen sind ausgesprochen günstig. Die Nylonbuchsen haben im praktischen Betrieb eine dreimal so lange Lebensdauer und be- sitzen den Vorteil, daß sie überhaupt nie ge- schmiert zu werden brauchen. Bei der Mon- tage von Nylonbuchsen muß nuf darauf geachtet werden, daß die Federaugen ein- wandfrei rund sind, weil der Kunststoff sonst ungleichmäßig beansprucht wird. Radfahrer lernen leichter Ellegen Wer den zum Radfahren unerläßlichen Gleichgewichtssinn bereits entwickelt hat, lernt rascher als andere, ein Flugzeug zu steuern. Darauf beruht der Gedanke des amerikanischen Erfinders Ralph Holcombe in Omaha Nebraska), der ein Schulungs- gerät für Flugzeugführer konstruiert hat. Er ließ darin einen 25jährigen Mann Platz nehmen, der vom Führen eines Flugzeuges keine Ahnung hatte. Nach 20 Minuten rea- gierte dieser mit der von einem Fahrrad übernommenen Steuerung richtig, ebenso mit einem Steuerknüppel und den Höhen- steuern, die mit Fußhebeln bedient wur- den. Nach weiteren 25 Minuten flog der Schüler frei in einer Schulungsmaschine und zeigte anschließend im Alleinflug mit einer Sportmaschine, daß er den Schnell- unterricht voll erfaßt habe. N Auch Elektronen-Gehirne s ind verschlafen „Elektronen-Gehirne“(elektrische, mit Tausenden von Elektronenröhren ausgestat- tete Rechenmaschine) bereiten den Mathema- tikern immer wieder viel Spaß, aber auch viel Sorgen, da sie sich in vieler Hinsicht wie Menschen benehmen. So war schon seit lan- gem aufgefallen, daß Elektronengehirne aus- gesprochen„schlampig“ rechnen, wenn sie „verschlafen“ sind— das heißt, wenn sie nach längerer Ruhepause wieder in Betrieb ge- nommen werden. Jetzt endlich hat man die Ursache dieser Schläfrigkeit“ herausgefun- den: Wenn eine Elektronen-Röhre einige Zeit nicht benutzt wird, bildet sich zwischen ihrem Kern der Kathode und ihrer aus Barium- und Stronitum-Oxyd bestehenden Oberfläche eine Schicht mit außerordentlich hohem Widerstand, welche die Kathodenstrahlen aufhält. Die Bildung dieser Schicht kann ver- hindert werden, wenn der Kern der Kathode aus völlig reinem Nickel ohne die geringsten Siliziumspuren hergestellt wird. Die Wissen- schaftler hoffen, die„Elektronen-Gehirne“ ——— Personen in einem Krankenhausbett sie frei ausgehen. Falls man ihr vorher bei der Folter nicht alle Glieder gebrochen hatte. Ums Jahr 1740 wurde Paris von der Rau- berbande des„Nachtprinzen“ tyrannisiert. Er schlug in der Nacht offen eine Verfügung an, wonach jedem der Hals durchschnitten werde, der es wage, nachts mit weniger als 120 Franken in der Tasche oder einem entsprechenden Schmuck sich auf der Straße zu zeigen. Nur Arbeiter sollten mit der Ab- gabe eines Tagelohnes davonkommen. Ende des 18. Jahrhunderts brauchte ein Brief von Graz nach Prag neun Tage. Und wer auf den holprigen Straßen eine lange Reise mit der Kutsche zurücklegen mußte (täglich 4060 Kilometer), legte sich nachher krank ins Bett, wenn er bei dem häufigen Umstürzen der Kutschen nicht schwer ver- letzt wurde. In Paris waren jahrhundertelang die Straßen so unbeschreiblich schmutzig, daß man sich zu Fuß kaum auf ihnen bewegen konnte. Bis ins 18. Jahrhundert hinein muß- ten die besseren Herrschaften, wenn sie abends die Oper oder sonst eine Lustbar- keit besuchten, von der Kutsche aus knie- tief im Kot waten, weil es damals üblich war, allen Unrat aus den Fenstern auf die Straße zu werfen. Bei hohem Besuch be- deckte man den Straßenkot mit Strolli. Fensterscheiben waren so teuer, daß man sich mit Papier begnügte. Abends saß man „gemütlich“ beim rauchenden Talg- oder Tranlicht. Während in Versailles ein Prunk- schloß aus dem Morast erstand, mußten in den Pariser Krankenhäusern sechs Kranke in einem Bett liegen. Der Kopfschmuck der feinen Damen War zeitweise so hoch und so reich verziert, daſ sie, wenn sie im Wagen ausfuhren, sich auf den Boden knien mußten, um das„Turm- gebäude“ nicht zu zerstören. Wer in der Stadt Speyer drei Pfennige stahl, wurde aufs Rad geflochten und lebendigen Leibes zerhämmert. Noch Ende des 18. Jahrhunderts wurde in Paris ein Attentäter lebendigen Leibes von vier Pfer- den herrissen. Falschmünzer wurden in Straßburg in Oel gesotten, und im Jahre 1724 ein Bauer verbrannt, weil er— Stor- chen- und Ganseeier selbst ausgebrütet hatte. Wer von uns möchte da in der„guten alten Zeit“ leben? auf diese Weise von der„Schlafkrankheit“ kurieren zu können. Insektengift gegen schäd- liche Insekten Professor Beard vom Forschungszentrum Connecticut hat aus dem Gift von Wespen ein hochwirksames Mittel zur Vertilgung von land wirtschaftlichen Schädlingen gewonnen. Ein einziger Tropfen dieses Extrakts soll aus- reichen, um etwa 800 Raupen in einen Zu- stand völliger Betäubung zu versetzen und unschädlich zu machen. Die industrielle Her- stellung dieses angeblich wirksamsten aller pisher bekannten Schädlingsbekämpfungs- mittel ist bereits angelaufen, und in Kürze Wird es auch in Europa zur Verfügung stehen. Blumen ohne Duft Bereits seit einigen Jahrzehnten haben Blumenzüchter festgestellt, daß verschie- dene Nelkenarten ihren herben, pfeffer- ähnlichen Duft mehr und mehr verlieren, und daß einige Arten völlig geruchlos ge- worden sind. Die botanische Versuchsstation Cheshunt England) hat dieses Phänomen nun genauer untersucht, und ihr Direktor Dr. Fleming Bewley hat festgestellt, daß die übertriebenen Kreuzungen und Züch- tungen daran Schuld tragen. Je größer und farbiger die neugezüchteten Blüten ausfal- len, um so mehr schwindet der Duft, und man hat erkannt, daß die Natur nicht be- liebig mit sich spielen läßt. Estrogen als Gegenmittel bei Erkrankungen der Herzkranz- gefäß e Erkrankungen der Herzkranzgefäße sind bei Männern etwa sechsmal so häufig wie bei Frauen. Dieses bisher ungeklärte Phäno- men glauben Forscher am Michael Reese Hospital(Chikago) nunmehr dadurch lösen zu können, daß sie das weibliche Ge- Blick ins. Land Tod eines Hundes rettet drei Menschen Bacharach. Der Tod eines Hundes rettete in Bacharach drei Menschen das Leben. Al eine Witwe mit ihren zwei Kindern nach mehrstündiger Abwesenheit in ihre Woh- nung zurückkehrte, fand sie in der Küche ihren Dackel verendet vor. Durch die Wand des Nachbarhauses waren beim ersten an- heizen in diesem Jahr Gase in die Wohnung eingedrungen, die ausgereicht hätten, die ganze Familie zu vergiften. Fahrlässige Tötung Trier. Zu 180 DM Geldstrafe verurteilte die 1. Große Strafkammer des Landgerichts Trier den 22 jährigen Wilhelm Bollig. Bollig, der wegen fahrlässiger Tötung angeklagt War, hatte Anfang dieses Jahres den 20jäh- rigen Fritz Tösel aus Hetzlay(Kreis Bern- kästel) mit einem Schuß aus einer Klein- kaliberbüchse tödlich verletzt. Der Schuß hatte sich unbeabsichtigt gelöst. Autobahn wird weitergebaut Hannover. Die Bauarbeiten an der Auto- bahn Göttingen Hamburg sollen nach Mit⸗ teilung des niedersächsischen Verkehrsmini- sters in der nächsten Zeit weitergeführt werden, nachdem der Bundesverkehrsmini- ster dem Ausbau von Northeim nach Seesen zugestimmt und die Weiterplanung bis Hil- desheim in Aussicht gestellt hat. Die Auto- bahn wird nach den endgültigen Plänen öst- lich an Hannover, zwischen Hannover und Lehrte, vorbeiführen. Drachensteigen mit Erlaubnis Hildesheim. Schuljungen, die in der Um- gebung von Fildesheim Drachen steigen JIassen wollen, werden von der Polizei daraufnin kontrolliert, ob die Schnur für mren Drachen länger als 100 Meter mißt. Alle Jungen, die zu lange Drachenschnuren haben und die Erlaubnis der Luftpolizei zum Steigen von Papierdrachen nicht besitzen, müssen mit einer Geldstrafe bis zu 150 DM recimen. Die Luftpolizei befürchtet, daß die Drachen den Segelfliegern gefährlich wer- den könnten. 5 Fußballer spielen hinter Schutzzäunen Hameln(Weser). Der Fußballverein der 1800 Einwohner großen Gemeinde Hemerin- gen, hat auf Grund einer einstweiligen Ver- fügung des Gerichts seinen Spielplatz mit einem drei Meter hohen Maschendrahtzaun umgeben müssen. Die rings um den Fußball- platz wohnenden Leute hatten den Fußball- verein verklagt, weil dieser ständigi neben das Tor und auf die Grundstücke und in die Fensterscheiben der Nachbarn schoß. Vergünstigungen für Heilkuren Travemünde. Auf dem 6. Deutschen Ba- dertag in Travemünde forderte der Präsi- dent des Deutschen Bäderverbandes, Pro- fessor Bauer(Bonn), steuerliche Vergünsti- gungen für Heilkuren. Ferner müßten die Ferienordnung in Nordwestdeutschland neu geregelt und gesetzliche Maßnahmen zur Lärmbekämpfung in den Kurorten getroffen werden. Sterbende Großstadt Flensburg. Am 1. September hatte Flens- burg nur noch 100 379 Einwohner, teilte Oberbürgermeister Friedrich Drews mit. Da mehrere hundert Heimatvertriebene, die heute noch in Flensburg leben, in der näch- sten Zeit nach West- und Süddeutschland umgesiedelt werden, sei damit zu rechnen. daß die Einwohnerzahl noch vor Jahresende unter 100 000 sinkt. Flensburg hatte 1939 rund 70 C000 im Jahre 1948 über 105 000 Ein- wohner. 10 * Schiffe polizeilich beobachtet Emden. Die niedersächsische Wasserschutz- polizei forscht gegenwärtig nach 20 Segel jachten, Seekreuzern und Fischkuttern, dis seit 1948 aus Hamburg, Bremen, Emden, Ve- gesack und Norderney illegal ausgelaufen Sinid um heimlich nach Südamerika, Süd- afrika oder Spanien zu gelangen. An Bord dieser Abenteurerschiffe befanden sich min- destens 80 Personen, die ohne Papiere aus- wandern oder auf Abenteuer gehen wollten. Im Saarland wird mehr Bier getrunken Saarbrücken. Im Saargebiet wurden nach einer am Dienstag im Informationsdienst der Saarregierung veröffentlichten Ueber- sicht im vergangenen Jahr je Einwohner über 63 Liter Bier getrunken. In der Bundesrepublik waren es im Jahresdurch- schnitt 49 Liter. — schlechtshormon Estrogen als„Gegenmittet“ ansehen. Sie erzeugten schwere Arteriever- kalkung bei Hähnen, indem sie stark fett- und cholesterinhaltiges Futter verfütterten. Wo jedoch gleichzeitig Estrogen verabreicht wurde, blieben die Hähne gesund. Heilmittel gegen hohen Blut- d rue k Eine neue Reihe von Medikamenten, die übermäßig hohen Blutdruck reduzieren sol- len, wurde von Chemikern des Rockefeller- Institutes in der letzten Ausgabe des„Journal of American Chemical Society“ angekündigt. Die als„Alkyl Nitroindole“ bezeichneten chemotherapeutischen Mittel brauchen nicht gespritzt zu werden, sondern können oral eingenommen werden. Die angestellten Tier- versuche zeigten, daß eine Senkung patholo- gischer Blutdruckerhöhungen möglich und damit eine Anwendung im menschlichen Kör- per erfolg versprechend ist. Neues Hilfsgerät für Walfang Eine norwegische Firma hat ein elektri- sches Gerät entwickelt, das automatisch die Entfernung zwischen zwei Radiostationen, die bis zu 450 Kilometer voneinander ent- fernt sein können, berechnet. Das Gerät soll für die norwegische Walfang- Industrie von großer Bedeutung sein. Das Gerät, das den Namen„Radim“ erhielt, wird gegenwärtig auf einem der größten norwegischen Wal- fangmutterschiffe, der„Kosmos IV“, erprobt, Wie die Zeitschrift„World Fishing“ in ihrer letzten Ausgabe berichtet. Mit Hilfe des Ge- rätes soll es von einem Walfangmutterschiff aus möglich sein, die Entfernung zu einem Fangschiff zu bestimmen, das den Fang eines Wales durch Radio meldet. Ein Schlepper kann sodann an die Stelle, an der der Wal getötet wurde, geschickt werden und an Stelle des Fangbootes den Transport des Fisches zum Walfang-Mutterschiff überneh- men. . eee, — 1 7 3 1 MANNHEIM Mittwoch, 17. September 1952/ Nr. 2 Zahlen erædhlen Mannheimer Geschichte Das Statistische Amt Mannheim legte in diesen Tagen einen Kurzbericht für das erste Halbꝗqahr 1952 vor, wobei Zahlenwerte über die entsprechenden Zeiträume der Jahre 1948 bis 1951 zum Teil recht interessante Entwicklungen erkennen lassen. Wir entnehmen der Darstel- lung folgende Einzelheiten: Von 227 349 Personen im Jahre 1948 ist die Bevölkerungszahl bei einem jedes Jahr etwa gleichbleidenden Zuwachs jetzt auf 260 981 an- gestiegen. Die Zahl der Zugezogenen erreichte im ersten Halbjahr 1951 mit 9868 einen bisheri- gen Höchststand, im ersten Halbjahr 1952 zogen 9237 Personen nach Mannheim zu, aber gleich- zeitig auch 5646 von Mannkelm weg, wüäkyrend im ersten Halbjahr 1951 nur 4743 von Mann- heim wegeogen. 4 Konstant ansteigend bleibt der Lebenshal- tungskostenindem, der von 148,9 im Jahre 1950 auf 166,5 für das Jahr 1951, im ersten Halb- Jahr 1952 nun 170,6 erreicht. kat(1938= 100). 3 Der Industrieumsatz erreichte im Monats- durekschnitt im ersten Halbiakr 1932 132 Millio- nen DM gegenüber 135 396 000 DM in der ent- sprechenden Zeit 1951. * An Gemeindesteuern wurden in den ersten fünf Monaten des Jahres 1952 12 428 000 DM 1951 11081 00 D), an Staatssteuern 97 09s%% DM(64 917 o) und an Soforthilfe- abgaben 7 003 O0 DM(5 961 000) aufgebracht. 1 Jeradezu alarmierend ist das Ansteigen der Zahl der Verkehrsunfälle. Im ersten Halbjahr 1948 waren es nock 346, in den entsprechenden Zeiträumen der folgenden Jahre stieg die Zahl auf 700, dann auf 1348, weiter auf 1950 und erreiekte schließlich 1952 den Stand von 2213. * Der„Kampf“ der Licktspieltheater um den Becucher wird von dem Ansteigen der auf 1000 Einwohner zur Verfügung stenenden Zahl von Kinoplätzen illustriert, die von 19 im Jahre 1948 auf 53 im Jahre 1952 kletterte wo- gegen der Verkauf von Eintrittskarten auf je 1000 Einwohner im gleichen Zeitraum von 8,3 auf lediglich 10,6 anstieg. Fern der Heimat Ist München der Pialz näher als Munnheim? An der Isar trinkt man Pfalz-Weine preiswerter In der bier freudigen Stadt München trinkt man neuerdings die Weine der Rheinpfalz derart preiswert und in so angenehmer Um- gebung, daß Weinstraßen-Anrainer nur stau- nen können. Weinstraßen-Anrainer müssen tiefer in den Beutel greifen, wenn sie dem Wein treu bleiben wollen, oder auf Coca- Cola umschalten Ja so, sagen die Oberschlauen, die preis- werten Weine der Rheinpfalz in der bier- freudigen Landeshauptstadt München sind natürlich ein politischer Propaganda-Trick. Je nun, die tiroler Weinstuben sind in Mün- chen auch da und die württemberg- badischen Weinstuben haben sich gerade im August um drei() vermehrt. Offenbar legen die Pro- duktionsländer großen Wert darauf, in der Landeshauptstadt Bayerns gut(und preis- Wert) vertreten zu sein. In München haben die Liebhaber eines guten Glases Wein den Vorteil davon. Es gibt sehr viele Liebhaber, die Lokale sind gut besucht. Den unterschied- lichsten Liebhabern ist ein tiefer Abscheu von Wasser(im Wein) gemeinsam. In allen diesen Stuben, Kellern und „Standln“ hat der Wein seinen Herkunfts- ort, seinen Jahrgang und seinen Erzeuger. Jeder weiß, mit„wem“ er es zu tun hat. Die summarischen Bezeichnungen„Spezial“, „Hausmarke“,„Pfalzwein“ oder„Pfälzer Wein“ gibt es nicht. Die sind für Leute, die geradesogut frisch Gechlortes aus der Lei- tung trinken könnten. Und die Weinkarte fängt ganz bescheiden unten an. Man zahlt 55 Pfennig für ein Viertel, das man nach Nam' und Art und Jahrgang kennt. Das ist keine große, aber eine durchaus reine Sache. Kein Doppelessig, kein Rattegackel, sondern ein Gewächs mit guter Kinderstube und an- genehmen Umgangsformen. Die Weinstraße gibt mit ihren billigen und bekömmlichen kleinen Weinen an der Isar eine interessante Visitenkarte ab. Wandern die eigentlich alle an die Isar ab? Während es in der Nähe der Weinstraße so gut wie verborgen bleibt, wie der Wein- Muß das Jugendheim Friedrichspurk verschwinden? Der Heimausschuß protestiert, macht aber auch Gegenvorschläge Wird das Jugendheim Friedrichspark ab- gerissen oder nicht? Der Heimausschuß will Stwas davon gehört haben, daß es„im Zuge der Auffüllung des Parkgeländes und der Anlage von Straßen“ beseitigt werden soll Das Heim abzureigsen würde bedeuten, daß die Jugend der Innenstadt an zentraler Stelle keine Versammlungsstätte mehr hätte, sagt das Heimkomitee in einem an den Ober- bürgermeister gerichteten Schreiben, unter das Dr. Bachmann, Dr. Hardung, Stadtrat Esser und andere ihre Unterschrift gesetzt haben. Es käme der Annullierung all der Vielen ideellen und materiellen Opfer gleich, die von den beteiligten Jugendverbänden in das größtenteils mit dem Fleiß der eigenen Hände in einen erträglichen Zustand ge- brachte Heim investiert worden sind. „Durch diese Maßnahme werden die Gruppen von sechs Jugendorganisationen mit Über 400 Mitgliedern auf die Straße gesetzt“, heißt es in dem Protestschreiben, und dar- über hinaus wurden im Jugendheim Fried- richspark auch 130 unorganisierte Jugend- liche betreut.“ Der Heimausschuß bittet das Stadtober- haupt, zu überlegen, ob die Stadt nicht einen anderen Platz für ihr Vorhaben finden könne, und bei negativem Ergebnis der Ju- gend des Heimes ein Ersatzgelände in der Innenstadt zur Verfügung zu stellen.„Wir wollen dann noch einmal in Selbsthilfearbeit von vorne beginnen und uns ein anderes Ersatzheim unter Ausnützung der alten Barackenteile usw. erstellen.“ Die Jugendlichen erklären sich darüber hinaus bereit, sowohl den Abbruch der Friedrichspark-Baracken als auch ihren Transport selbst zu übernehmen. Als Gegen- leistung wird die Stadtverwaltung um einen einmaligen Zuschuß von 10 000, DM zur Erstellung eines neuen Heimes ange- gangen.„ e Als Ersatzgelände werden folgende Plätze vorgeschlagen: 1. Am Rheinufer nahe den Bootshäusern hinter dem Fröbelseminar, 2. im unteren Luisenpark beim Planetarium, 3. im oberen Luisenpark in der Nähe des frü- heren Amerikahauses und 4. auf dem Goetheplatzbunker. rob In Sachen Regierungssitz Der Kumpf aller gegen alle ist wieder in Der Reutlinger Oberbürgermeister Oskar Kalbfell dementiert Meldungen, wonach er sich dafür einsetzen werde, daß Sigmaringen Sitz des südwürttembergischen Regierungs- präsidiums wird. In einer persönlichen Er- klärung betont Kalbfell, daß er dem Sig- maringer Oberbürgermeister lediglich mitge- teilt habe, er werde sich„dafür einsetzen, daß;— wenn die Mittelinstanz aus Tübingen Wegverlegt werden soll— Sigmaringen vor einer anderen Stadt den Vorzug hat.“ Ferner erklärte Kalbfell ausdrücklich, daß er dem Sigmaringer Oberbürgermeister gesagt habe, der„gegenwärtige Interimszustand soll vor- Häufig belassen werden und Tübingen Sitz der Mittelinstanz bleiben“. Nur für den Fall, daß Tübingen durch Landtagsbeschluß seine bisherige Stellung verlieren werde, sei er da- für, daß Sigmaringen Sitz der Mittelinstanz Werde. Die alte Fürstenresidenz habe gegen- Über jeder anderen württembergischen Stadt den Vorzug, zentral und verkehrs- geogra- phisch günstig zu liegen Auch Tübingen bewirbt sich In einer öffentlichen Sitzung des Tübinger Gemeinderates teilte Stadtdirektor Gustav Asmuß mit, dag sich Tübingen in einem Schreiben an Ministerpräsident Dr. Reinhold] Wohin gehen wir? Mittwoch, 17. September: Nationaltheater 19.15 bis 22.45 Uhr:„Alda“; Capitol:„Das Kor- Sarenschiff“; L 10, 4/5, 19.30 Uhr: Vortrag von Dr. Karl Weis, Basel:„Christiane Vulpius— Goethes Frau“(Frauenverein der Freireligis- sen Gemeinde); Amerikahaus 19.30 Uhr: Schall- plattenkonzert mit Werken von Jan Sibelius und C. Franck; 14.30, 16.00, 18.00, 19.30 Uhr: Filme für Erwachsene:„Nomaden der Wüste“, „Pueblo Boy“,„Wochenschau“; Katholisches Jugendheim, C 2, 16, 20.00 Uhr: Madl. August Kuhn spricht über„Zeitprobleme in Stadt, Land und Bund“(KRV Kolumbus):„Amicitia“ 15.00 Uhr: Filmvortrag:„Der Tageslauf einer New Lorker Hausfrau“(Hausfrauen- Verband); Gewerkschaftsmaus 19.30 Uhr: Sing- und Spiel- abend(Gewerkschaftsjugend der Gewerkschaft Oktentliche Dienste, Transport und Verkehr). Wie wird das Wetter? Noch freundlich Vorhersage bis Donnerstag früh: Noch Fortbestand des schwach- windigen und trockenen Wetters, vorwiegend heiter oder nur leicht bewölkt. Mittagstemperatur zwischen 19 und 22, nächtliche Tiefstwerte 6 bis 7 Grad. 5 vollem Gange Maier offiziell darum beworben habe, Sitz des geplanten Regierungspräsidiums für das bisherige Land Württemberg- Hohenzollern zu Werden. Begründet wurde die Tübinger Bewerbung u. a. mit dem Hinweis auf die in Tübingen bereits vorhandenen Behörden und Räumlichkeiten; die gegenüber Sigma- ringen weniger günstige Verkehrslage Tü bingens spiele nur eine relativ geringe Rolle. Der Tübinger Gemeinderat sprach sich da- für aus, daß auf alle Fälle versucht werden miisse, bei einem Mißerfolg der Bewerbung möglichst viel Instanzen und Behörden in Tübingen zu belassen oder neu zu etablie- ren. Stadtdirektor Asmuß deutete an, daß be- reits Verhandlungen in diesem Sinne liefen. In der Debatte sagte Stadtrat Walter Erbe (DVP), eine„Meinungsforschung“ in Stutt- gart habe ergeben, daß wahrscheinlich Sig- maringen und nicht Tübingen als Sitz eines Regierungspräsidenten in Frage komme, betrieb vor sich geht, weiß in München der Kundenstamm der Stammkunden genau, wann die Fuhren aus der Pfalz kommen. Sie bringen Handkäs' mit, Servela und grobge- hackte Bratwurst— Delikatessen für die Knödelesser. Die neueren Lokale sind hübsch und gemütlich eingerichtet. Auf jedem Tisch steht der Brotkorb mit Pfälzer Brot, das zum Schutz gegen Rauch in Tuchservietten ein- geschlagen ist. Man sieht Damen mit einer durchaus pfälzisch anmutenden Redselig- keit, die zum Wein eine Scheibe nach der andern dem Brotkorb(à discretion, à indis- cretion?) entnehmen und mit Salz bestreuen, um einen kleinen Zubiß zum Tropfen zu haben. Die Mädchen im blauen Leinenkleid mit weißen Krägelchen füllen gern nach, das Brot unentgeltlich. Der Direktor aus Mann- heim, der den Unterfertigten in erfreulichen als bei uns Ferien-Meditationen über einen feurigen Forster unterstützte, seufzte nach jedem Schluck: so ein Lokal sollten wir bei uns ein- mal wissen]! Zweimal die Woch wär mir der Weg nicht zu weit. In der Nische stand ein lebensgroßer Christophorus und an der„Stellwand“ hing das Bild eines„Lateinbauern“ mitten unter seinen Fässern, mit einem Schoppenglas in der Hand und einem illustrierten Klassiker auf den Knieen. Ringsum hörte man in allen deutschen Mundarten Sentenzen aus der ver- gleichenden Wein-Kunde, ob die in der Burg- straße den besseren hätten oder die in der Residenz, oder ob die in der Eisenmannstrage allen vorzuziehen wären. Ein Schwabe, einer von denen, die das Leberle gegessen haben, sagte— qe nachdem, wo man gerade zu tun hat. F. W. K. Es sind nicht alles Kasernen, was Amerikaner bauen sind, die ganz gut miteinander auskommen können, zeigt dieses Bild einer jetzt fertiggestellten Kapelle der US-Armee. Das Gottes- haus für amerikanische Soldaten liegt außerhalb der Absperrungen und neben dem Ein- gang zum ehemaligen Fliegerhorst bei Sandhhofen. rob Daß Kasernen und Kirchen zwei Dinge Tleine Chronik der großen Stadt Mannheimerin gewann Meistergeige in Düsseldorf Die 20jährige Musikstudentin Elfriede Früh, die schon mit eigenen Konzerten und als Solistin Proben ihrer Begabung als Vio- linistin abgelegt hat, gewann in Düsseldorf die in Verbindung mit der dortigen Instru- mental-Messe durch einen Wettbewerb als bestes Instrument ermittelte Geige. In einem öffentlichen Konzert wurde ihr von der Jury unter dem Vorsftz von Generalmusikdirektor Prof. Eugen Szenkar der Sieg und damit das Meisterinstrument zuerkannt. Elfriede Früh spielte in freier Wahl das Violinkonzert des Schweizer Kompositionslehrers Frank Mar- tin. In einer Feierstunde wurde der jungen Künstlerin, die vom Publikum enthusiastisch gefeiert wurde, vom Düsseldorfer Kultur- dezernenten das umworbene Instrument überreicht. Arras gewann Wanderpreis. Bel der von der Ortsgruppe Käfertal des Vereins für Deutsche Schäferhunde abgehaltenen Herbst- prüfung für Gebrauchshunde wurde in der Prüfungsstufe III bester Hund und damit Gewinner des Wanderpreises der Schäfer- hund Arras v. Rigator(Besitzer Gg. Rihm) vor Casso v. Fürstensteg(Bes. Max Richter). Bei der Prüfungsstufe I war am erfolg- reichsten der Rüde Astor v. Frankfurter Platz(Besitzer Ad. Frankfurter). Theatergemeinde. Am 18. September, 19.30 Uhr, im Zeughaus, Führung durch die Stadt- geschichtliche Sammlung mit Dr. L. Böhm. Volksbund für Frieden und Freiheit. Am 18. September, 19.45 Uhr, spricht Prof. Dr. Dr. Köhler, Berlin, in der„Landkutsche“ über die„Situation der Schule in der So- Wjetzone“ und„Freie Jugend oder Sowiet- jugend“. Der Leiter der Heilsarmee in Deutsch- land, Oberst Reginald Woods, spricht am 19. September, 19.30 Uhr, im Saale der Inneren Mission, K 2, 10, während seines Besuches in Mannheim Eine Stunde vorher Freigottes- dienst auf dem Marktplatz. Wir gratulieren! Katharina Rihm, Mann- heim, Käfertaler Straße 244, und Paul Gan- ter(Adresse ist uns leider nicht bekannt) werden je 70 Jahre alt. Elise Wenz. Mann- heim, Stamitzstrage 18, und Anna Heckert, Mannheim Neckarau, Rheingärten 25, be- gehen den 80. Geburtstag. Käthe Jöst, Mann- heim Käfertal, Traminerweg 4, vollendet das 82., Heinrich Martin, Mannheim, Wald- parkstraße 6, vollendet das 83. Lebensjahr. Die Eheleute Julius Appel und Hedwig, geb. Ackermann, Mannbheim-Neckarau. Heinrich- Hertz-Straße 14, haben silberne Hochzeit. — VY— Elellrisches zu jeder Jahreszeit Das Zeitalter der Technik ist überwiegend ein Zeitalter der Elehtrizität. Das fängt fir den modernen Stoppelbart morgens beim Ra. sieren an und endet mit dem Ausknipsen der Nachttiechlampe. Dazwischen liegen die„Faß. men“ eines elektrischen Kochherdes, Bügel. eisenstrippen, Geräuschkulisse des Rundfux. empfängers und Millionen von Telefondräßteg. 5 Und wer da meint, sein Wagen brauche ledig. N lich Benein, um das Freiwild Fußgänger Jagen zu önnen, bleibt aueh mit vollem Tanſe stenen, wenn die Batterie leer ist. Das Pransportmittel des kleinen Mannes izt N außer dem Fahrrad(das eine elektrische Be. leuchtung kaben muß) die Straßenbahn, Be Warten an einer Haltestelle, und noeh mer spdter beim Einsteigen, ann man oft feststel. 5 len, daß sich ihre elektrische Ladung einem Großteil der Fahrgäste mitgeteilt hat. Roste. loses Kolleg über Psychologie: Der Choleriper, der voll Hochspannung dem auf dem Trittbrett Fuß fassenden Phlegmatiker seinen Schirn. griff um die Beine schlingt und den Schufner wegen Ueberfüllung seines Sitzplatzes zur An- zeige bringen will. Ein Friseur ohne elektrische Haarschneide. maschine hätte heutautage nichts als Krämpfe in der rechten Hand. Aber jetzt, zu Beginn der uhleren Jahreszeit, klagt er drahtlos und in-. byrünstig über die Männer, die sieh plötzuch nieht mehr vom magnetischen und einlullenden Summen der Maschine anziehen lassen wollen. Sie Raben eine strikte Abneigung gegen daz Geschorenwerden und pochen in der Mehr zahl, ohne Rucksicht auf gepflegtes Aussehen, auf den ihnen zustehenden Winterpelz. Die Barbiere merken das am Geschäft und müssen 0 dagu noch einen Heizofen brennen lassen mar Tus dem Polize'hericht Serie von Einbrüchen geklärt. Auf der Hauptstraße in Seckenheim erregte in frü- her Morgenstunde ein Radfahrer, der einen Rucksack und zwei Kartons mit sich führte, die Aufmerksamkeit einer Funkstreife, Bel einer Kontrolle wurde in der Rocktasche Einbrecher werkzeug und im Rucksack soW-]; in den Kartons neue Wäsche vorgefunden, Der Ueberraschte gab zu, daß die Wäsche Heidelberg her- Bei der anschließenden Wohnungs- von einem Einbruch in rührte. durchsuchung wurde ein ganzes Warenlager von Textilien, Rauch- und Süßwaren im Werte von etwa 1 500 DM entdeckt, das sich der Dieb in der letzten Zeit zusammenge- stohlen hatte. Er gab an, in den letzten vier Wochen vier Einbrüche in Heidelberger La. dengeschäften verübt zu haben. Der Dieb wurde ins Gefängnis eingeliefert. „Gut Pfad!“ Ein Betrüger, der jetzt fest- genommen ist, suchte in Mannheim einen Buchhändler auf und gab vor, einen leiten- den Posten bei den Pfadfindern innezu- haben. Es gelang ihm, Bücher für 126 DM zu erschwindeln. Darüber hinaus gab er für die Pfadfinderschaft eine Bestellung ff, 300 DM auf. Messing gestohlen. chen Einstieg in das Büro einer Schrott. groghandlung fielen unbekannten Dieben 50 kg Messing in die Hände. Sie nahmen auch eine Kassette mit, die aber nur einige Briefmarken enthielt. Hauliener verkaufte„englische“ Stoffe uus Imerika Doch bei näherem Zusehen war es statt Wolle nur Zellwolle Wer Augen hatte, zu sehen, konnte im Gerichtssaal unschwer feststellen, daß der 25 jährige Stoffhändler aus Leidenschaft nicht nur die nationale Herkunft mit seinem gro- Ben Ahnen Casanova gemein hatte, sondern auch dessen Lebensart. Das bewies das von einem charmanten Lächeln begleitete„in je- des Ort Fräulein“ des feurigen Südländers, welchen Satz er mit lässiger Grandezza und gewohntem Siegerblick seinem Richter Zzu Füßen legte. Trotzdem war er, wenigstens nach außen hin, seiner italienischen Abkunft müde ge- worden und wurde zum amerikanischen Stu- denten, dem seine liebe Mutter mangels Bargeld aus den Staaten echt englische Kammgarnstoffe geschickt hatte, von deren Verkauf er sein bescheidenes Leben fristen müsse. So lautete die offlzielle Version, mit der er seine des südlichen Handelns nicht allzu sehr kundigen Kunden im Landkreis Mannheim aufsuchte und auch mehrere sei- ner„unverwüstlichen“ Anzugmaterialien aus reiner Wolle losschlug. Und jeder dieser Kunden wollte, daß es Wolle sei, aber stellte ANNE EN„ BE ScH WERDEN Keine Willkür, sondern Plan Am 21. August veröffentlichten wir eine Leserzuschrift, die sich mit dem Einrücken der Linie 15 beschäftigte. Bürgermeister Trumpf- heller antwortet darauf: „Das Einrücken der Linie 15 erfolgt wie bei allen anderen Linien nach den Gesichtspunkten der Zweckmäßigkeit. Die Linie 15 ist zu den Zeiten des Hauptverkehrs, das ist von Betriebs- beginn bis 8 Uhr und von 15 bis 19 Uhr zur Entlastung der Linie 25 von der Diffenèstraße nach Neuostheim eingesetzt. Außerhalb der angegebenen Zeit befährt die Line 15 nur die Strecke von E-Werk zum Schlachthof. Die infolge dieser Strecken— und damit Fahrzeit- verkürzung Überzähligen Züge rücken dann auf dem kürzesten Wege ein, d. h. sie fahren ihre normale Route, bis sie das Anschlußgleis zu ihrem Heimatbahnhof erreicht haben, wo sie ihren Kurs verlassen und zur Wagenhalle ein- kahren. a Mit dieser Handhabung sollen vor allem auch Rangiermanöver, die immer Kosten ver- Ursachen, weitestgehend vermieden werden. Im Falle der Linie 15 ist dies um so mehr ge- rechtfertigt, als die meisten Fahrgäste ohnedies nur bis und ab Weberstraße fahren. Für die einrückenden Züge wurde darüberhinaus eine Haltestelle an der Mühldorferstraße eingerich- tet, von der es nur noch etwa 150 Meter bis zur Faltestelle Schlachthof sind. Wer aber diesen Fußweg nicht in Kauf nehmen will, muß nur wenige Minuten warten, da hinter den ein- rückenden Wagen immer ein zum Schlachthof bzw. nach Neuostheim fahrender Zug folgt. Das kritisierte Einrücken der Wagen geschieht Also micht auf Grund eigenmächtigen Handelns der Schaffner, sondern nach einem genau fest- U liegenden Plan. Auch bei den anderen Betriebs- bahmhöfen geht dies in gleicher Weise vor sich.“ 5 Trumpfheller, Bürgermeister Geschlossen Schon lange wird darüber gesprochen und auch geschrieben, daß die Einzelhandelsge- schäfte àn einem Nachmittag in der Woche ge- schlossen gehalten werden sollen. Ja, in Bonn soll sogar schon darüber debattiert worden sein mit dem Ergebnis, eine einheitliche Bun- desregelung“ abzuwarten. Ist das nötig? An- dere Städts haben sich selbst geholfen und einen freien Nachmittag, meist Samstag, ein- geführt. Alles ist nur eine Gewobnheitssache! Warum sollen die Angestellten des Einzel- handels nicht auch wie Angehörige anderer Berufe, die am Samstagnachmittag feiern, ein Anrecht auf ein wirkliches Wochenende haben? Als Arbeitgeber würde ich es sehr begrüßen, wenn meine Mitarbeiter am Samstagnachmit- tag auch einmal ein Fußballspiel besuchen oder in Verbindung mit dem Sonntag verreisen könnten. Für uns Geschäftsinhaber wäre der Umsatz per saldo der gleiche, da sich das kau- fende Publikum auf andere Tage umstellen würde. Und die Verkäuferinnen und Verkäu⸗ ker würden kür einen gemeinsamen kreien Nachmittag dankgar sein Ich bitte die maß- gebenden Herren der zuständigen Behörde, meine Anregung in Erwägung zu ziehen. E. S. Hartnäckig Die Anwohner der Seckenheimer Land- straße sind in großer Aufregung, weil sie durch das Geräusch von sechs Dieselmotoren der amerikanischen„Transmitter Station“ auf dem Flugplatz Neuostheim Tag und Nacht ge- peinigt werden, und well sle ständig die Aus- puffgase einatmen müssen. Von seiten der Besatzungsmacht wurde zwar eine Aenderung des unerträglichen Zustandes bis Ende August zugesagt, doch alles blieb bisher beim alten. Wir suchten Unterstützung bei städtischen Stellen und hofften, daß das Gesundheitsamt im öffentlichen Interesse um Feststellung der gesundheitlichen Schäden angegangen wird, aber seit elf Monaten ist uns keine ungestörte Nachtruhe mehr gegönnt. Ein moderner Kul- turstaat muß aber Abhilfe schaffen 8 Geflügelhaltung in Wohngebieten Eine auf die Dauer unerträgliche Belästi- gung der Anwohner bildet die private Geflü- gelhaltung in ausgesprochenen Wohngebieten unserer Stadt. Anstatt diese in Grenzen zu halten, nimmt sie sogar noch ständig an Um- fang zu, ohne Rücksicht darauf, ob die Mit- bürger schon in den frühesten Morgenstun- den durch das Wettgeschrei der Hähne aàus mrem Schlaf geweckt und tagsüber durch den Lärm des auf engstem Raum zusammenge- dräpgten Federviehs fortgesetzt belästigt wer- den. Angesichts der engen Wohnverhältnisse muß jede Partei heute auf die andere beson- ders Rücksicht nehmen, und es dürfen nicht einige wenige durch die Pflege ihres Hobbies den Übrigen zur Last fallen, Im Hinblick auf ein berechtigtes Ruhebedürfnais des Großstäd- ters in seinen eigenen vier Wänden scheint es wirklich an der Zeit zu sein, daß sich das Amt für öffentliche Ordnung mit dieser Ange- legenheit einmal ernstlich befaßt und erreicht, daß in reinen Wobnbezirken die Geflügelhal- kung untersagt wird. 2 8. sehr bald an den„Ziehharmonikas“ in den Hosen fest, daß es leider nur Zellwolle War, Zum Glück für die Kundschaft und zum Pech für den Verkäufer hatte aber solch 11 später in die Wolle geratener Kunde no etwas anderes festgestellt: Die Autonummer des Pseudoamerikaners, den kurz darauf dle Polizei beim Trällern eines neapolitanischen Liedchens überraschte und dessen Stolle dann Stoff für eine Anklageschrift 0 Betrugs ergaben. Der temperamentvolle Handelsmann hatte Kammgarn Ni gelt und, wie der Sachverständige einwän 5 frei feststellte, Zellwolle an den Mam ge bracht. Allerdings wurde er nur in einem 9 angeklagten drei Fälle verurteilt, well 1 anderen Kunden mehr aus Mitleid gekauft hatten. lk „Wir haben sehr viel gegen die Ta 1 der italienischen Stoffhändler einzuwenden meinte das Gericht. Weil aber das Treiben der handeltreibenden Verkäufer in 19 Zeit sich wesentlich normalisiert habe, 1 es Milde walten und bei einer Selce von 300 DM bewenden. Filmspiegel Palast:„Im Lande der Kakteen“ Wieder einmal Abbott und Costello mit 5 einer neuen Ladung alten Unsinns, 3 vollbärtige Gags die trübe Schicht sogenan 5 ter Komik zu dick auftragen. Die Aare quält sich durch einen Aktienschwindel 9. dem filmischen Klamaukreservoir und 1 8 endet pseudo-edel-gangster-typisch 1 5 zielsicherer Schablone krampfgewal 155 Heiterkeit, wobei lediglich der i 15 Effekt des Hauptkrawallkomikers eine 0 85 ernster zu nehmende Lächerlichkeit 0 5 stellt. Regie: Charles T. Barton. Capitol:„Das Korsarenschiff“ Unter talscher Flagge segelnde 1016 setzung von mehreren Bob-Hope- Filmen, 5 den„Weg nach Rom“, den„Weg nach 55 rokko“ usw. gegangen sind. Wie bel 5113 Vorgängern ist auch hier der verzapfte 19 15 sinn so unsinnig, daß er— zweimal 1 1 gibt plus— fast so etwas wie einen pos! 5 5 Sinn erhält. Wieder eine„Show“ von Far 5 Musik und pomphaftf-verschwender dem Ausstattung, samt der Handlung mit ue 10 wohltuenden Guß von Selbstironie 4 zogen, die wie ein Stehaufmännchen 12 75 noch hinter jene Szenenfolgen Derr 15 die zur Raffung und Verdichtung des 5 fes ins rein Abenteuerliche hineindran siert sind. Diese Selbstverspottung 1. die auch nicht vor anachronischen Gags ha liste⸗ den spritzig geschriebenen Dialog aktuall 755 ren. Neben Bob Hope Virginia Mayo n 0 Weiblichen Hauptrolle mit viel Pose 100 Charme. Regie führte David Butler. malgetr von a m Kü 4 der 1 n beim tees wechst mit Moste ag Sehn ach sein Wass doch di. maßen n hat 8 bvater selbe! al doch g die F ens Fäll Bei einem mächtii il Bühl. enn aus gab a. öthaus de„Mi kakeiter gtäne, len geb. fekrle t wiegeng Angt fir deim Rg. Psen der e„Fah. „Bügel. 10 drähten, he eig 9er jagen e steßen, Annes it sche Be. Rn. Beim den mehr feststel. 9 einem ATogten⸗ noleriger, Trittbrett Schirm. Schaffner Zur An- schneide. Krämpfe eginn der And in. plötzlich Lullenden n wollen. egen dag Aussehen, Dbelz. Die d missen lassen, Max U Auf der in krü⸗ er einen h führte, eife. Bel cktasche ck sow efunden. Wäsche renlager aren im das sich nmenge· aten vier rger La- her Dieb zt fest- m einen u leiten- innezu- 126 DM gab er lung für, Hächtl Schrott- eben 50 den auch einige MORGEN Seite 5 1/ Mittwoch, 17. September 1852 Inn den größeren Städten ist der Most- len-Württemberg auch das Mosten. Bei verbrauch und damit auch die Sitte des u Küfern herrscht Hochbetrieb. Pausenlos Selbstmostens in den letzten Jahren stark bis spät in die Nacht mahlen die Obst- zurückgegangen. Es gibt in Großstädten nur Ahlen. Unausgesetzt sind die Korb- und noch wenige Wirtschaften, in denen neben Apressen in Tätigkeit. Sie quetschen aus Wein, Bier und Schnaps auch Most aus- I zermahlenen Aepfeln und Birnen den geschenkt wird. Vor allem die Jugend geitstehenden Bütten fließt. ben Saft, der rotbraun und trübe in die rückt, wie so von manchen Gebräuchen der Mit Wasser Alten, auch vom Mosttrinken ab und bevor- amengt. wird der Süßmost in das Trans- zugt mehr und mehr andere Getränke. Im- Attaß gepumpt und dann vor das Haus des mer geringer wird auch die Zahl der Ar- Inden gefahren. wo das Ereignis des Most- beiter und Kleinbürger, die im Herbst für rellerns meist eine große Schar schau- zwei oder drei Eimer Most(ein Eimer mißt iger Kinder anlockt. Drei- bis fünfmal 300 Liter) Obst einkaufen und den Küfer lh der Küfer mit dem Anstoßer in das mit dem Vermosten beauftragen, Die Küfer ih bis dann endlich der Süßmost duren machen für den Rückgang des Mostver- ige Schläuche in die zuvor peinlich gesäu- prauches in den Städten unter en und geschwefelten Fässer fließt. ariderem die Keller in den Neubauhäusern verant- ur von kurzer Frist, von alt und jung wortlich, die nicht tief genug und deshalb ber weidlich genützt, ist die Süße des Mo- für den Ausbau des Mostes ungeeignet Nach wenigen Tagen schon fängt es in sind. n Fässern mit den lose aufgesetzten Spun- gewaltig zu rumoren an. Auf dem Lande dagegen ist der Most Wie in einer nach wie vor das bevorzugte Hausgetränk. Menküche quirlts und sprudelts, Kochts Ohne seinen„Moscht“ kann der Bauer, I ischts im Moskkeller. Bald wird der wenn ct leicht prickelnd, dann wird er räs, um er noch vom alten Schlag ist, in nach Wochen. während denen aus dem ö nichts entnommen werden darf. zu dem Kecrenen, herbsäuerlichen, kernigen Most, n schwäbischen und dem badischen Na- ralgetränk, zu werden. Von altersher vollzieht sich das Mosten Küfer unter der Aufsicht des Mosten- verurteilte das Amtsgericht Waldshut einen der mit Argusaugen darüber wacht, dag Angeklagten wegen Verstoßes gegen dle Ab- r Mehr. n beim Händler gekauftes oder selbst ge- gabeverordnung. Der 54jährige Mann, von ngtetes Obst nicht mit dem des Nachbarns Beruf Künstler, hatte seine finanzielle Not- Waldshut. Zu einer empfindlichen Strafe ſrvechselt wird. Bei den Bergen von Säk- lage dadurch zu beheben versucht, daß er zn mit Aepfeln und Birnen. die imm Herbst sich von Freunden aus der Schweiz Liebes- Mostereien fillen. wäre eine Verwechs- gaben-Pakete mit Kaffee an verschiedene ig sehr leicht möglich. Dann könnte es cn sein, daß der Küfer versehentlich„zu- Wasser in den Most gießt“. Ernsthaft ist Adressen im Bundesgebiet schicken lieg. Insgesamt handelte es sich um rund zwei och dieses Mißtrauen nicht. Es ist gewis- Zentner unverzollten Kaffees, den Bekannte maßen zur Tradition geworden. Schließ- des Angeklagten verkauften und ihm dann hat schon der Vater, Großvater und Ur- den Mehrerlös für seinen Lebensunterhalt pater das Mosten überwacht und mit zurückschickten. Da der Kaffee aus Liebes- selben Wohlbehagen die dumpffäulige gaben-Paketen jedoch nur für den eigenen doch so anheimelnde Luft eingeatmet, Konsum des Empfängers verwendet werden ie Küfer werkstatt in der Zeit des Mo- darf, kam der Mann zum ersten Male in ens füllt. ſchen Haushaltungen auberkeitswoche“ voraus. Unbezahltes Gala-Diner Bühl. Im vorigen Jahr kündigte ein Kauf- falls festgestellt wurde, ist noch flüchtig. seinem Leben mit dem Gesetz in Konflikt. Eine„Sauberkeitswoche“ in Ofienburg g her- nungs-. Nach dem Vorbild Hannovers/ Maßnahmen gegen Verschmutzung Okkenburg. Offenburg wird vom 22. bis gerangriff im Jahre 1944 völlig zerstört September eine„Sauberkeitswoche“ ver- worden war. Der Bau soll bis 1954 fertig- galten, um etwas gegen die immer mehr gestellt sein. Die Baukosten werden auf über nehmenden Verschmutzung der Stadt zu zwei Millionen DM veranschlagt. gternehmen. Offenburg ist nach Hannover, deine ähnliche Sauberkeitswoche mit gro- Im Erfolg veranstaltet wurde, die zweite at im Bundesgebiet, die etwas derartiges nternimmt. Die Anregung dazu ging vom band städtischer Fuhrparkbetriebe aus. Bei der Sauberkeitswoche werden die enburger Polizei, die Schulen und die Famte Bevölkerung mitwirken. U. a. sol- 60 Papierkörbe neu aufgestellt werden. de Mülleimeraktion, bei der sich alle städ- vorschriftsmäßige ſileimer anschaffen mußten, ging der Foto führte zur Festnahme eines Einbrechers Mühlacker. Mehrere Einbrüche in Mühl acker, Maulbronn und Markgröningen konnten durch die Auftragsbestätigung eines Stuttgarter Fotografen, die an einem der Tatorte in Mühlacker gefunden wurde, aufgeklärt werden. Als man die von dem Fotografen angefertigten Lichtbilder be- trachtete, stellte sich heraus, daß sie einen 22 jährigen Häftling der Landesstrafanstalt in Freiburg zeigten, der dort am 20. Juni ausgebrochen war. Der Täter konnte in- zwischen in Stuttgart festgenommen wer- den. Sein Mittäter, dessen Identität eben- am aus Köln in Bühl eine Modenschau an. Fab aus diesem Grunde in einem Bühler Eini 1 cc Fsthaus ein Galadiner, zu dem er aus Karls-. gungsbe wegung der Kriegsopfer ika t in den olle War, und zum solch ein ide noch nummer auf die anischen 1 minus ositlven 5 Farben, erischer t einem Über- en auch Kichert/ 8 Stok⸗ ramati⸗ mach alt, die ualisie- in der und se 9 de Mig Baden 1951“ und einige Persön- 3 5 5 5 Nach dein Din der beschädigter und Kriegshinterbliebenen hat keiten einlud. Stuttgart. Der Bund deutscher Kriegs- and der gastfreundliche Herr, ohne das auf seiner Bundes versammlung in Stuttgart man! und seine Hotelrechnung zu be- seine Organisationsbezeichnung durch den fen Für das unbezahlte Galadiner wurde Zusatz„Einigungsbewegung der Kriegsopfer“ mn vom Amtsgericht Bühl zu einer Geld- ergänzt. Durch die Namensergänzung will ee von 150 DPM oder vier Wochen Gefäng- der Bund, wie es in einer Entschließung G perurteilt. Grundsteinlegung für Rathaus Fruchsal. Der Bruchsaler Bürgermeister, Kriegsopfer vertreten, weisen in der Ent- Alessor Franz Bläsi, legte am Wochenende schließung darauf hin, daß die Lage der N Grundstein für das neue Rathaus der Kriegsopfer trotz der nun weitgehend voll- 15 Es wird kast an der gleichen Stelle zogenen Rentenanerkennung nach wie vor gebaut wie das alte, das bei einem Flie- untragbar sei. heißt, das immer stärker werdende Streben der Kriegsopfer nach einem einigen Ver- band zum Ausdruck bringen. Die 220 Dele- gierten, die etwa 100 000 westdeutsche Und wieder mahlen die Obstmühlen Hochbetrieb bei den Küfern/ Vom Most, dem Nationalgetränk Südwestdeutschlands stuttgart. Mit der Obsternte beginnt in schlechtweg nicht leben, geschweige denn arbeiten. Der mächtige bis zum Rande ge- füllte Mostkrug fehlt auf keinem bäuer- lichen Vespertisch. Er wandert mit auf das Feld, wo er in heißen Sommermonaten zur Kühlung seines Inhaltes in„die Erde ein- gegraben oder in ein nahes Bächlein ge- taucht wird.“„Der Moscht geit Kraft in die Knochen“, sagt der schwäbische Bauer, der das Geheimnis seiner Leistungen in Ernte- zeiten auf den täglichen Genuß von zwei bis drei oder auch mehr Litern Most zu- rückführt. Inn welchem Umfange auf dem Lande gemostet und Most getrunken wird, zeigt eine Schätzung des Statistischen Landes- amtes in Stuttgart, die den vorjährigen Selbstverbrauch des Obsterzeugers im frü- heren Lande Württemberg- Baden mit durch- schnittlich 50 Prozent angibt. Zu diesen selbstverbauchten Mengen gehört natürlich auch das Obst, das die Familie des Bauern verzehrt oder auf andere Weise im Haus- halt verwertet. Handel mit Kuffee aus Liebesgubensendungen ... um finanzielle Notlage zu beheben/ Harte Strafe für Zollvergehen Er War tief erschüttert, els ihm der Rich- ter für die Zollvergehen drei Monate und zwei Wochen Gefängnis, 1000 PM Geld- so- wie eine Wertersatzstrafe von 1400 DM zu- diktierte. Ein Arzt spritzte den Tod ein Darmstadt. Auf Veranlassung der Staats- anwaltschaft Darmstadt wurde am Wochen- ende in Klein-Gerau eine Krankenschwester verhaftet, die ein überdosiertes Beruhigungs- mittel hergestellt hatte. Ein Arzt, bei dem die Schwester als Sprechstundenhilfe tätig ist, hatte am letzten Sonntag einem Patien- ten zur Beruhigung injiziert. Daraufhin starb der Patient. Eine Untersuchung der Leiche im gerichtsmedizinischen Institut der Uni- versität Frankfurt stellte als Todesursache die Ueberdosierung des Beruhigungsmittels fest. Die Krankenschwester wird sich wegen fahrlässiger Tötung vor einer Strafkammer verantworten müssen. Von Wegelagerern überfallen Mosbach. Zwischen Rittersbach und Muk- kental im Landkreis Mosbach überfielen die- ser Tage zwei unbekannte Männer einen Maurer aus Sattelbach, der sich mit dem Motorrad auf dem Nachhauseweg befand. Vom Dürkheimer Wurstmarkt Unsere Bilder zeigen (oben) einen Blick über den Dürkheimer„Wurst- markt“. Rechts am Zelt das Bad Dürkheimer Wahrzeichen mit dem Wappen der,, Schubkärch- ler“. Unten: die„Schub- kärchler“ in natura. Der Name kommt von den Schubkarren, auf denen der Wein in die„Schub kärchler“-Weinzelte ge- fahren und dort direkt vom Faß, das noch auf dem Schubkarren steht, ausgeschenkt wird. Die Wegelagerer hielten ihn an, schlugen mit Stöcken auf ihn ein und warfen ihn mit seinem Motorrad eine etwa sechs Meter hohe Böschung hinunter. Dabei wurde der Ueber- kallene schwer verletzt, das Motorrad be- schädigt. „Was der Bauer nicht kennt“ uraufgeführt Tauberbischofsheim. In Külsheim im Kreis Tauberbischofsheim wurde der erste Dokumentarfilm über die Arbeit der Volks- hochschulen auf dem Lande uraufgeführt. Der Film war im April dieses Jahres in Külsheim und auf der nahen Gamburg ge- dreht worden und wird jetzt unter dem Titel„Was der Bauer nicht kennt“ in vielen Lichtspieltheatern Westdeutschlends als Beiprogramm laufen. Durstiger Postheumter beraubte Einschreibebrieie Karlsruhe. Wegen Amtsunterschlagung und Verletzung des Briefgeheimnisses ver- urteilte das Karlsruher Schöffengericht einen 43 Jahre alten Postassistenten zu vier Mo- naten Gefängnis. Der Angeklagte, Vater einer achtköpfigen Familie, hatte vom Herbst 1951 bis Ende Mai dieses Jahres beim Haupt- postamt Karlsruhe in einer Reine von Fal- len Einschreibesendungen geöffnet und dar- aus Geldbeträge von über 300 DM sowie 30 Dollars entwendet, die er größtenteils in Alkohol umsetzte. Ein Fahrraddieb en gros Karlsruhe. Zu äußerst billigen Preisen verkaufte in den letzten Monaten ein Mann in den Gemeinden Brötzingen und Berghau- sen bei Karlsruhe Fahrräder. Die Räder, die er zu Preisen von 25 bis 40 DM absetzte, fanden reißenden Absatz. Die Polizei wurde dadurch aufmerksam und stellte bald fest, daß sämtliche Fahrräder gestohlen waren. Bei der Verhaftung des Mannes konnten noch 22 Räder sichergestellt werden. Tabakeinschreibung in Heidelberg Heidelberg. Etwa 9175 Zentner Grum- pen, davon 3984 Zentner lose Grumpen, 4741 Zentner gebüschelte Grumpen und 450 Zent- ner Sandblatt-Grumpen, bietet der Landes- verband badischer Tabakbauvereine am Donnerstag in der Heidelberger Stadthalle aus seinen Anbaugebieten Innere Hardt, Nebenhardt, Goundi und Bergstraße an. Die Einschreibung beginnt um 9 Uhr vormittags. „Schwetzinger Frühling“ in Farbfotos Schwetzingen. Im Schwetzinger Schloß wurde über das Wochenende eine Ausstel- jung mit rund 100 Farbfotos über den „Schwetzinger Frühling“ eröffnet. Für einen im Frühjahr von der Landesbezirksdirek- tion der Finanzen in Karlsruhe ausgeschrie- benen Wettbewerb waren 330 Farbfotos ein- gesandt worden. Oberbaudirektor Kölmel von der Bezirksbaudirektion in Karlsruhe betonte bei der Eröffnung der Ausstellung, daß diese Farbfotoschau der herbstliche Aus- klang eines bedeutenden Schwetzinger Jahres sei, das mit seinen festlichen Opern- tagen einen Höhepunkt des Kultur- und Theaterlebens gebracht habe. Schwetzingen meldet Besucherrekord Schwetzingen. Am Sonntag passierte der 400 000. Schloßgartenbesucher Einzelbesucher mit Tageskarte) dieses Jahres das Eingangs- tor des Schwetzinger Parks. Damit wurde bereits am 14. September die vorjährige Rekordzahl von rund 380 000 Schloßgarten- besuchern um 20 000 überschritten. Wenn der Herbst noch schönes Wetter bringt, dürfte für den Rest des Jahres noch mit annähernd 350 000 Besuchern gerechnet wer- den können. Pfãcgzer Taqebuci Vom Alkohol besessen ging am 15. Sep- tember ein 38jähriger Invalide seiner Fa- milienhabe zu Leibe. Teller, Töpfe, Schüsseln gingen in die Brüche und ein fast neuwerti- ger Küchenschrank mußte als unschuldiger Prellbock herhalten. Der Mann durfte an- schließend sein„Räuschlein“ im stillen Kam- merlein des Oppauer Polizeireviers aus- schlafen. Eine amerikanische Limousine, die Ecke Ecke Schwanen und Gutenbergstraße abge- stellt war. wurde in der Nacht zum Dienstag gestohlen. Es handelt sich um einen„Dodge“ II C 20-2927, Motornummer 1 443 562. Sach- dienliche Mitteilung erbittet die Kriminal- polizei in Ludwigshafen Zusammenstoß mit der Rhein-Haardthahn. Auf der Mannheimer Straße stießen am 16. September ein 29jähriger Kradfahrer und ein Zug der Rhein-Haardtbahn zusammen. Der Motorradfahrer, der vermutlich unter Alkoholeinwirkung stand, hielt nicht die rechte Straßenseite ein und geriet dabei gegen den entgegenkommenden Straßen- bahnzug. Schwer verletzt mußte der KRrad- fahrer in das Städtische Krankenhaus ge- bracht werden., Sein Fahrzeug wurde erheb- lich beschädigt. VVV Ein 13jähriger Junge montierte das Vor- derrad eines vor einer Gastwirtschaft in der Gartenstadt abgestellten Herrenfahrrades ab und nahm es mit. Freinsheim will Stadt werden Obwohl ein entsprechender Antrag vor einigen Monaten von der Landesregierung abgelehnt wurde, wird es der Gemeinderat von Freinsheim bei Bad Dürkheim nach den Kommunalwahlen im November als seine Hauptaufgabe betrachten. die Wiederverlei- hung der Stadtrechte zu erreichen. Die Lan- desregierung hatte bei der Ablehnung be- tont. die Verdienste Freinsheims im Obst- und Weinbau seien zwar allgemein aner- kannt, doch müsse eine Stadt auch kulturelle Aufgaben erfüllen und das von der Ge- schichte geformte Bild architektonischer An- lagen aufweisen. Ferner bemühten sich ge- genwärtig noch zahlreiche andere Gemeinden mit etwa 3000 Einwohnern um die Verlei- hung der Stadtrechte. Die Gemeindeverwaltung stützt sich auf die Tatsache, daß Freinsheim die Stadtrechte bereits im 15. Jahrhundert erhalten hat. Bel ſoyfchmorꝛ Irene, Unpöſzlichkeitu. Zohnschmer- den geben 4-2 Tobleften schnell spr lektleichterung v. einen klaren Kopl. 0 ſabletten 0%—.95 ollen Apotheken VE RR AUFEE al Bettkaste* rd ER n., 250. DM GER, Mannheim. 8 3. 18. AA doppel getteouch, tormschön. 10 gutem Bezug und Haarauflage. Ar- Am N Marktpletz anhin b. 19 HMonstsraten U 20 Uhr Leibnizstraßge 10. n achen-Fahrrad in gut. Zust. 5% u verkaufen. Anzus., von Herrenanzug, Herrenmantel Gr. 46, Damenmantel Gr. 46. Kinderbett m. Matr., weißer Schrank, Klappbett, alles sehr gut erh., günst. zu verk. Adr. einzuseh, unt. A 53515 1. Verl. Neue Add.- u. Subtr.-Masch. u. neue Hala- Tischleuchte preisgünstig zu verkaufen. Brenk, Neckarau, Angelstraße Joa. Leichtbauplatten, 2,3 em stark, am 2,30 DM zu verkaufen. Zuschriften unt. Nr. L 0110 a. d. Verlag. Scheren- Wäschetrockner neuwertig, billig abzugeben. 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Bereits im Frühjahr dieses Jahres haben dle Männer der BdL bzw. des Zentralbank rates vor Uebertreibung der Ausfuhr nach Brasillen gewarnt. Geflissentlich wurde im Bonner Reglerungsviertel diese Warnung UÜberhört. Ging es doch darum, den Außen- handel mit Ibero-Amerika als sich darbie- tende Chance wahrzunehmen, koste es was es wolle. Und es wurde wahrgenommen in elner Weise, dle vermuten ließ, geogra- phische Begriffe hätten sich verschoben und für Bonn sei Brasilien wesensgleich mit dem gesamten südamerikanischen Raum. Der Handel mit Brasilien glich nachgerade Protektionismus in wortwört⸗ Ucher Bedeutung des Wortes, die herrührt von Protektion, also Schutz(besondere Förderung). Am 31. Juli befaßte sich der Zentral- Ddankrat— auf einer eigens wegen der bra- silianischen Angelegenheit veranstalteten Sondersitzung— nochmals mit der Lage. Die für die Abendstunden vorgesehene Be- kanntgabe eines offiziellen Rommuniqués, über auf der Sitzung gefaßten Beschlüsse unterblieb überraschenderweise, weil eine Rücksprache über die Veröffentlichung mit Bundeswirtschaftsminister Erhard für not- Wendig gehalten wurde, Jedem einsichtigen, nüchternen Becbachter der Lage war da- mals bereits klar, daß der Zentralbankrat nicht mehr mühbig zuzusehen gewillt sei, Wie im Bundeswirtschaftsministerium die brasilianische Sache vermurkst wird. Heute weiß uns unser Korrespondent zu berichten, daß laute Klage von der Wirt- schaft, von den Behörden und aus parla- mentarischen Kreisen ob des überraschen- Je. Am 17. und 18. September tritt der Zentralbankrat zu einer turnusmäßigen Sitzung zusammen, um neben allgemeinen Kreditpolitischen und Außenhandelsfragen besonders eingehend die durch seine letzten Beschlüsse sehr umstrittene Regelung des Zahlungsausgleichs mit Brasilien zu beraten. Diese hatten für die deutsche Exportwirt- schaft erhebliche finanzielle Verluste zur Folge und lösten eine scharfe Kritik in west deutschen Wirtschaftskreisen aus. Insbeson- dere der Außenhandel weist auf die Gefahr hnlicher Entwicklungen auch im Verkehr mit anderen deutschen Abnehmerländern hin, die zu einer Erschütterung des Exports der Bundesrepublik führen könnte. Der vom Zentralbankrat mit nur einer Stimme Mehr- heit gefaßte Beschluß in einer für die deut- sche Exportwirtschaft so entscheidend wich- tigen Frage sei ohne hinreichende Fühlung- nahme mit den betroffenen Wirtschaftskrei- sen und dem Bundeswirtschafts ministerium gefaßt worden. Von maßgeblichen Exportkreisen wurde Inzwischen der Vorschlag gemacht, die Bd in Zukunft durch die Errichtung einer „Devisen- Diskontbank“ aus den Schwierig- keiten des durch die Devisenbewirtschaftung in den meisten Ländern entstandenen Zah- lungs schwierigkeiten herauszuhalten. Die BdL könnte sich dann mit voller Konzentra- tion ihrer Aufgabe als Zentralnotenbank widmen und besäße gemeinsam mit der Bundesregierung in der zu schaffenden Devi- sendiskontbank ein kontrolliertes Institut, das den Zahlungsverkehr zu regeln hätte. Außerdem wären dann auch ohne Gefahr für die eigene Währung Exportausweitungen möglich, ohne daß sich Einfuhr und Ausfuhr dle Waage halten müßten. Diese Vor- schläge werden, wie wir aus unterrichteten Kreisen der Bd erfahren, gleich nach Rück- kehr der deutschen Notenbankfachleute von der Weltbank-Tagung in Mexiko-City ein- gehend geprüft werden. Zu dem gegen die Bank deutscher Län- der und den Zentralbankrat wegen der Re- gelung des Brasilien-Saldos gerichteten An- griffen nimmt der Leiter der Auslandsabtei- lung der BüdL, Johannes Tüngeler, heute in einem umfangreichen Artikel im„Handels- blatt“ Stellung. Bei der in Frankfurt ver- tretenen Tages- und Wirtschaftspresse hat es überrascht, daß diese bereits am vergan- genen Wochenende vorbereitete Stellung- nahme eines maßgeblichen Vertreters der BdL zu dieser die gesamte westdeutsche Wirtschaft interessierenden Frage nicht auf dem üblichen direkten Wege der Oeffentlich- keit zugänglich gemacht wird. Es entsprach bisher nicht den Gepflogenheiten, daß maß- gebliche Mitglieder des Instituts zu grund- sätzlichen Entscheidungen des Zentralbank rats in exklusiven Zeitungsartikeln offiziell Stellung nahmen. Besonders vermerkt Wurde, daß diese neue Methode der Unter- richtung der Oeffentlichkeit zu einem Zeit- punkt eingeführt wird, in dem die leitenden Persönlickkeiten der BdL, darunter auch der Präsident des Direktoriums, Geheimrat Vocke, sich auf Auslandsreisen befinden. den Verhaltens der BdL überall ertönt. Mag sein, daß dieser Lautstärke Zweck ist, schlechtes Gewissen zu übertönen, weil nicht rechtzeitig auf der Bd leises, aber um so eindringliches Flehen gehört wurde. Aus Hamburg wird sogar berichtet, daß die Ex- Portwirtschaft Klage einreichen will gegen die Bd. Typischer Beweis für die landläufige Herr- schaft des volks wirtschaftlich und devisen- Wirtschaftlichen Irrtums, es könnte durch De- visenmanipulationen wirtschaftspolitische Einseitigkeit korrigiert werden, Gewiß wirt- schaftliche Einseitigkeit ist korrigierbar, in- dem sie abgeschafft wird. Bei der Abschaf- kung— kann gewissermaßen als Vorleistung die schädliche Auswirkung— in der Ver- gangenheit geübter— Einseitigkeit vom Partner durch entgegenkommendes Verhal- ten gemildert werden. Niemals aber können der Einseitigkeit schädliche Auswirkungen gemeint ist hier u. a. auch der Umstand, daß Deutschland beim Einkauf in Brasilien höhere Preise in Kauf nehmen soll— durch den Warenfluß diriglerende Verwaltungs- maßnahmen gemildert werden. In Brasilien herrscht bekanntlich eine un- verkennbare Inflation, die brasilianische Preise weit über das Niveau der vergleich- baren Weltmarktpreise trieb. Kein Wunder, daß die Brasilianer daher lieber bei den Deutschen kaufen als umgekehrt. Das hat allerdings zur Folge, daß uns Brasilien be- reits 70 Milllonen Dollar(oder rund 300 Mil- onen D) schuldet. Da wir mit diesen Gut- haben aber sonst nirgends in der Welt etwas kaufen können, bleibt uns nichts anderes übrig, als unsere Einfuhr aus Brasilien zu erhöhen. Das stößt jedoch insofern auf Schwierigkeiten, als kein deutscher Ge- schäftsmann gezwungen werden kann, Baumwolle. Holz. Oele, Erze oder Tabak in Brasilien zu kaufen, solange er sich diese Produkte anderswo billiger beschaffen kann. Der gange Sturm im Wasserglas, die ganze Aufregung scheint in ihrem Umfang zu über- betont, um den Eindruck der Aufrichtigkeit zu erwecken. Vielleicht geht diese Ueber- betonung von einem bestimmten Interessen- tenkreis aus, etwa von dem, der eingangs in die Grenzen eines Wasserglases verwiesen wurde. Meldet doch VWD im Zusammenhang mit der Diskussion über die Behandlung der alten Exportverträge mit Brasilien: Auch die Frage sei aufgeworfen worden, ob für die bei der Hermes-Kredit- Versiche- rungs-AG. in Deckung genommenen Geschäfte unter Umständen mit einer Röheren Selbst- beteiligung als üblich zu rechnen sei. Von zu- ständiger Seite wird dazu festgestellt, daß der Bund zu den von ihm übernommenen Ver- pflichtungen stehe und daß damit auck die für die einzelnen Geschäfte vertraglich vereinbar- ten Deckungszusagen eingehalten werden. Dies bedeutet im allgemeinen eine Deckung durch die Hermes in Höhe von 85 Prozent bei einer Selbstbeteiligung von 15 Prozent nach Ablauf der Karenefrist. Für die zuletzt ubernomme- nen Risiken beträgt die Selbstbeteiligung da- gegen 33¼ Prozent, Ueber die in letzter Zeit eingegangenen Anträge auf UDebernahme in die Hermes- Versicherung soll in absehbarer Zeit entschieden werden. Leicht vorstellbar, daß jene, die nun auf- kommen sollen für Schäden, deren eigent- liche Ursache sie sind, dazu neigen, zu rufen: Haltet den Dieb(gemeint ist die Bd). F. O. W. Schrumpfung der Außenhandels bilanz a Nach vorläufigen Berichten entwickelte sich der Außenhandel Westdeutschlands (einschließlich Westberlin) wie folgt: Zeitraum Einfuhr Ausfuhr Veränderung in% 1952 MNMIII. DM MIII. NM gegenüber 1951 1.1.—81.8. 10 312 10 888 E-II A180 Uberschug 567 gegeniib. Vormonat Juni 1120 1378 E— A— Uberschuß 259 Juli 12³⁸ 1486 E+ G A710 Uberschniß 25³ August 1193 1347 E— 3 A—10 Uberschuß 154 Nach Abzug der GAIROA-Einfuhren und Marshallplan-Importe von der Gesamtein- fuhr erreicht der August-Ausfuhrüberschuß 199 Mill. DM gegenüber(gleichberechnetem) Juli- Austfuhrüberschuß. 311 MIII. DM Eine genaue Analyse der eingetretenen Veränderungen im Exportvolumen ist jedoch zur Zeit nicht gut möglich, weil sich die Auswirkungen der Preissenkungen am Weltmarkt nicht überblicken lassen. Grob über den Daumen gepeilt wird geschätzt, daß die Einfuhr mengenmäßig— bei Aus- schaltung der eingetretenen Preisrückgänge — noch um 10 Prozent höher als im August 1951 liegt. Bei der Einfuhrvermin- derung spielt der Wegfall folgender Ein- kuhrgüter eine bedeutende Rolle: Steinkoh- len, Roggen, Tomaten. Walöl, Kokosöl, Rundholz und Zellstoff. Bei der Verminde- rung der Ausfuhr macht sich der Rückgang insbesondere bei folgenden Ausfuhrgütern bemerkbar: Maschinen, Walzwerkserzeug- nisse, elektrotechnische Erzeugnisse, Werk- zeuge sowie optische und feinmechanische Erzeugnisse. tor Feuerschäden in Rekordhöhe (UP) wie der Gesamtverband der Versiche- rungs wirtschaft am 16. September in Köln be- kanmt gab, erreichten die bei den Versicherungs- gesellschaften in der Bundesrepublik im Juli 1952 angemeldeten Feuerschäden mit 19 714 O DM emen neuen Höchststand. Von der Gesamtsumme entfielen 8 490 0 DM. gegenüber 4 781 O DOM im Vormonat auf Industrie-Feuerschäden. Blitzschlag und Explosionen waren nach den Angabem des Gesamtverbandes die häufigsten Brandursachen. Steuerreform verbösernd oder verbessernd? (Hi) Nachdem sich der Vorsitzende des Bundes der Steuerzahler, Professor Bräuer, gegen das Fortbestehen des„konflskatori- schen Zugriffs auf Einkommen“ erneut in scharfer Weise ausgesprochen hat, wird nun in Bonn bekannt, daß nach der Stellung- nahme Dr. Pentzlins im Sinne der For- derung einer organischen Steuerreform das Institut für Finanzen und Steuern in Bonn einen Steuergesetzentwurf ausgearbeitet hat. Er trägt den Titel„Entwurf eines Gesetzes zur Förderung der Produktivität in der deutschen Volkswirtschaft durch steuerliche Maßnahmen.“ Dieser Entwurf wurde sowohl der Bundesregierung als auch dem Bundes- tag und dem Bundesrat zugestellt. Der Entwurf macht Vorschläge, wie an Stelle des jetzigen rein fiskalischen Steuer- systems ein Umbau nach wirtschaftspoliti- schen Ueberlegungen vorgenommen werden kann. Er fordert größere Möglichkeiten für Abschreibungen, für die Investitionstätigkeit, ferner den Abbau der überstarken Progres- sion und eine Beendigung des immer stärker werdenden Steuereingriffs in die Substanz der Betriebe. In diesem Zusammenhang werden auch Pläne einer Sollbesteuerung bekannt, die ein mark wirtschaftliches Disponieren der Wirtschaft ermöglichen würden. Dies soll dadurch erreicht werden, daß die Unter- nehmen in einer gewissen Zeitspanne von etwa 3 bis 5 Jahren ein festgelegtes Steuer- soll zu entrichten hätten. Damit würde nach Ansicht des Verfassers dieser Vorschläge, Dr. Sellien, für die Wirtschaft steuerlich eine Rentabilitätsbasis gefunden werden können. Unterdessen gehen im Bundesfinanz- ministerium die Vorarbeiten für eine Reform der Umsatzsteuer weiter. Eine Kommission hat in Frankreich das System der Produk- tionssteuer geprüft, nachdem auch die Um- satzsteuersysteme anderer europäischer Län- der untersucht worden sind. Der Gedanke einer Produktionssteuer ist also vom Bun- desflnanzminister noch immer nicht auf- gegeben worden. In Bonner parlamentarischen Kreisen wird die Ablehnung der Bundesratsvor- schläge auf Erhöhung des Pauschsatzes für Sonderausgaben um monatlich 26 DM durch den Bundesflnanzminister stark Kritisiert. Schäffer hat den Gegenvorschlag gemacht, den Freibetrag nur um 13 PM monatlich zu erhöhen, Es wird jetzt befürchtet, daß die Länder auf Grund der Haltung des Bundes- fmanzministers kommende Vorschläge auf Steuerermäßigung nun ihrerseits ablehnen werden, Wenn Schäffer seine Haltung damit begründe, daß auf Grund der den Ländern gegebenen Garantieklausel, die ihnen 105 Prozent des Steuerertrages des Vorjahres garantiert, praktisch der Bund einen etwai- gen Ausfall auf Grund der Erhöhung der Freibeträge allein zu tragen habe, so wird auf die gute Entwicklung der Lobnsteuer verwiesen, so daß für den Bund höchstens ein Ausfall von 30 Millionen DM zu erwar- ten sei. Man glaubt in Bonn, daß namhafte Kabinettsmitglieder den Gegenvorschlag Schäffers nicht unterstützen werden.. Insgesamt hat man in Bonn den Eindruck, daß durch die Initiative der Wirtschaft hin- sichtlich der Erreichung eines wirtschafts- politisch vernünftigen, statt eines nur - fiskalischen Steuersystems die Frage der Steuerreform in ein neues Stadium getreten ist. Vor allem dürfte sich das Parlament einer Aenderung bei der Einkommensteuer hinsichtlich gröherer Abschreibungsfreiheit und einer grobzügigeren Behandlung des nicht entnommenen Gewinns sowie gegen- über der vorgesehenen Erleichterungen bei der Lohnsteuer durch höhere Freibeträge nicht ablehnend verhalten. EZU-Abrechnung Im Zeichen der Stabilisierung (UP) Die von der Europäischen Zahlungs- union(EZ U) am 16. September veröffent- lichte Abrechnung für den Monat August 1952 ist im wesentlichen dadurch gekenn- zeichnet, daß sich die Ueberschüsse und Fehl- beträge der einzelnen EZU-Mitglieder in relativ engen Grenzen halten. Der Ueberschuß der Bundesrepublik ist Zwar von 57,7 Millionen Dollar im Juli auf 37,0 Millionen Dollar im August zurückge- gangen, die seit Monaten führende Position der Bundesrepublik ist jedoch erhalten ge- blieben Der Ueberschuß Hollands ist mit 20, Millionen Dollar um nahezu 50 Prozent klei- ner als im Vormonat, jedoch immer noch der zweitgrößte Ueberschuß aller EZU-Mitglie- der im August. Die Abrechnungszahlen Belgiens zeigen für August zum ersten Male ein Defizit gegenüber der EZ U. Der Monatsüberschuß sank von 25,4 Millionen Dollar im März die- ses Jahres auf 8,7 Millionen Dollar im Juli und verwandelte sich im August in ein Defi- zit von 6,5 Millionen Dollar. Die seit 1950 an- haltenden Ueberschüsse hatte zu einer Kre- ditorenstellung Belgiens geführt, deren Aus- maß für das gesamte EZU- System un- erwünscht war und die belgische Staatskasse belastete. Automobil- Produktion Im August wurden im Bundesgebiet 26 199 Personenkraftwagen hergestellt und damit die bisher höchste Monatsproduktion der Nachkriegszeit erreicht. Insgesamt wur- den im August 37 167 Kraftfahrzeuge pro- duziert und damit eine Produktionssteige- rung gegenüber dem Vormonat von mehr als 10 Prozent erzielt. Der Ausstoß an Lie- fer- und Lastkraftwagen verringerte sich dabei um 2,4 Prozent. Hi. K URZNACNRICHTEN . nicht vergessen; Rückversicherung ut not (VWD) Auf der Tagung des Zentralverbandes der deutschen Molkerei- Fachleute und Milchwirt- schaftler in Nürnberg(12, bis 14. September) hat Ministerialrat Schwerdtfeger vom Bundesernäh- rungs ministerium den Molkerelen nahegelegt, die Belieferung mit Trinkmilch auch bei den jet- Zigen hohen Butterpreisen nicht zu vernachlässi- gen. Man müsse über größere Zeiträume denken und es könne der Fall sein, daß sich die Lage am Buttermarkt wieder ändere und die Verwer- tung der Milch als Butter mit Rücksicht auf grö- 85 5 N nicht so günstig bleibe wie sie Ute ist. Zubringerfahrten nicht mehr gebührenfrei (UP) Zubringerfahrten in den Autobussen aller Luftverkehrs gesellschaften zwischen den Flug- häfen und den Stadtbüros werden mit Wirkung vom 1. Oktober 1952 in der Bundesrepublik sowie den meisten Ländern Europas und Amerikas grundsätzlich nur noch gegen Entrichtung eines Fahrpreises erfolgen. Dies gab die Atr-France am 15. Sepember im Auftrage des„Board of Airline representatives in Germany“(Konferenz der in der Bundesrepublik vertretenen Luftverkehrs- gesellschaften) bekannt. Stop der britischen Dollar-Rohstoff geschäfte (UP) Das britische Schatzamt wird bis auf wei- teres keine neuen Genehmigungen mehr für den Ankauf bestimmter Dollar-Rohstoffe für den Wei- terverkauf an die der Europäischen Zahlungs- union(EZ U) angeschlossenen Länder erteilen. (VD) Das britische Handelsminister ſum hat de„Open General License“ für die Einfuhr von gekochten und ungekochten Fleischprodukten zu- Tückgezogen. Ferner wurde die allgemeine Ein- kuhrgenehmigung für eine Reihe von zuckerhal- tigen Waren aufgehoben oder abgeändert. Wie das Mimisterium mitteilt, betreffen diese Maßnah- men zum größten Teil Importe aus dem Sterling- Gebiet. Bei dieser Gelegenheit seien jedoch ge- wisse Abänderungen getroffen worden, die sich aus den Einfuhrbeschränkungen für Fleisch- und Gemüsekonserven aus Westeuropa und anderen Ländern ergeben, Durch die Neuregelung der Zucker wareneinfuhr soll die Versorgung Groß- britanniens mit Rohzucker unter dem Common- wealth-Zuckerabkommen sichergestellt werden. Zahlungsmittelumlauf und Kreditvolumen (UP) Der Zahlungsmittelumlauf im Bundes- gebiet ist in der ersten Septemberwoche um 327 Millionen auf 10 382 00 0% DM zurückgegangen. Dem neuen Ausweis der Bank deutscher Länder zufolge lag damit der Umlauf aber immer noch um 306 Millionen DM über dem Stand vom glei- chen Zeitraum des Vormonats. Wie ebenfalls am 15. September von der Bd. mitgeteilt wurde, haben in der vierten August- woche die von den Banken und Kreditinstituten des Bundesgebietes an die Wirtschaft und Privat- personen gewährten Kredite geringfügig zuge- 1 Die Einlagen nahmen dagegen stärker 30. Radioaktives Material für friedliche Zwecke (UP) Großbritannien ist der Welt größter Ex- 8 von radioaktivem Material für friedliche erwendungszwecke, wie das britische Versor- gungs ministerium berichtet. Das Material wurde in dem am 30, Juni beendeten Geschäftsjahr nach 37 Staaten geliefert. Es handelt sich dabei vor- nehmlich um Isotopen. Junge Unternehmer treten in Erscheinung Die Arbeitskreise West-Pfalz, Nordbaden, Süd- hessen und Rheimland-Pfalz der„Jungen Unter- nehmer“ der Arbeitsgemeinschaft selbständiger Unternehmer e. V., Bonn, führen am 20. und 21. September 1952 in Deidesheim an der Weinstraße eine Tagung durch, bei der zum erstenmal die kürzlich gebildeten Sektionen für Politik, Aus- landsbeziehungen und Ausbildung der„Jungen Unternehmer“ in Erscheinung treten werden,. Als Hauptreferate sind vorgesehen: „Die politische Verantwortung des Jungen Unternehmers“, Referent Richard Freudenberg MdB, Weinheim. „Unternehmer und Presse“, Referent Dipl.-Ing. Alfred Fr. Flender, Bocholt; stellvertretender Vor- sitzender der Arbeitsgemeinschaft selbständiger Unternehmer e. V „Junge Unternehmer an die Front“, Referent Dr. Joseph Winschuh, Lambrecht/ Pfalz. 5 Die einzelnen Referate werden in kleineren Arbeitsgruppen diskutiert. Ackerschlepper aus Mannheim bringen Devisenerlöse Heinrich Lanz AG. liefert Bulldogs nach Argentinien Ueber das große Argentiniengeschäft mit lan diwirtschaftlichen Schleppern ist bereits in an 15„100-Mill.-BM-Ackerschlepper-Fæport“) N eee e e nat einen bedeutenden Anteil an dieser zwischen der argentinl. schen Regierung und der Bundesrepublik vereinbarten Traktorenlieferung. rick-Lanz- AG. in Mannheim Für das Lamdmaschinen- und Ackerschlepper-Export- Kreditgeschäft mit Argen- tinlen in Höhe von etwa 100 Mill. DM sind die end- gültigen Lizenzen von der Argentinischen Regierung Mitte August erteilt Wor- den. Von deutscher Seite wurde mittels Bundesbürg- schaft und Kredit die Frage gelöst. Dies erwies sich in- sofern als Wichtig, weil ein- schließlich der Einzahlung lediglich 60 Prozent vor- finanziert werden sollten und die Finanzierung der restlichen 40 Prozent große Anstrengung verursachte. Zum Versand gelangen die Bulldog auf Eisen- bahnuagen vom Vexlade- bahnhof des Lanz- Werkes am Lindenhof nach dem Mannheimer Rheinhafen, um von dort auf Rhein- dampfern nach Amster- dam transportiert und Weiter nach Argentinien verladen zu werden. Ende der vergangenen Woche erfolgte die erste größere Teillieferung der Bulldog- Typen D 9506. Mit einer Leistung von 45 PS sind diese Maschinen auf die Bearbeitung der von der tropischen Sonne ausgetrockneten, oft betonharten Böden der Landwirtschaft Südamerikas zugeschnitten. Schon vor dem Kriege hat sich der Lanz- Bulldog durch umfangreichen Einsatzæ vor allem auch in diesem Teil unserer Erde einen ausgezeichneten Ruf erworben. Denn gerade diese robuste, unempfindliche, leistungsfähige und überaus zuverlässige Maschine, wie es der Lanz- Bulldog ist, wird in den Monokulturen der sud amerikanischen Haziendas, wo die Ent- fernungen oftmals mehrere loo em zu den nachsten Ortschaften betragen, verlangt. Die — Filmbank-Errichtung im Zeitlupentempo Hi. Die seit Monaten vorbereitete gr dung einer Filmwirtschaftsbank ist aud nach den letzten Besprechungen in 8 nicht weitergekommen, weil bisher 105 Einigung zwischen den Bundesstellen den filmproduzierenden Ländern hinz lich der Bildung von Kerngesellschaften g; zielt werden konnte. Außerdem ist 90 immer nicht geklärt, ob die Liquideg Uf. Mittel für das Filmbankprojekt zur Ver. fügung stehen werden und ob die Thegtep. besitzer sich an der vorgesehenen Aufprh. gungsumlage geschlossen beteiligen e. der, was nicht der Fall zu sein scheint, diese Umlage scheitert, soll eine Film. Erstaufführungs-Steuer erhoben werden Frankfurter Effektenbörse vom 16. September 1932 (VD) Am Montanmarkt mußte Eisenhütte um 4% auf Pari zurückgenommen werden, stahl und Buderus um je 3%, bei den ub ergbaupapieren kam es zu Abschwächungen i 2¼, IG. Farben konnten sich auf leicht gesetzter Kursbasis behaupten. Industriewertz schlossen teils gehalten, teils einige Proza schwächer, doch blieben größere Verluste auf zelne Papiere beschränkt,. Verschiedentlich mil, ten etwas höhere Kurse bewilligt werden, Im einzelnen verloren BMW. Berger Deutsche ral Degussa, Siemens St., Süddeutsche Zucker, n. zinger Union, NSU, Burbach und Steatit Magge sia 2 0% bis 4. Adlerwerke wurden nach Pdugg 4½% niedriger taxiert, Andererseits konnten 80h Bemperg, Lahmeyer, Mainkraft. Stolberger Zink und Dortmunder Union um 1% bis 2% befestiga Von Banken wurden zwar EHG 2% höher tanz und Frankfurter Bank nach Pause 2% fester g. handelt, doch wurden Dresdner Bank um 1% 1. rück genommen. Festverzinsliche Werte blleleg durchweg unverändert bei meist kleinem Geschit Marktberichte Mannheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt vom 16. September 1932 (VWD) Bei reichlicher Anfuhr flotter Vera Besonders gesucht waren Feingemüse und 0% guter Qualſtäten. Die Preise blieben gegen di Vorwoche gleichbleibend. Ueberstände blieben nu bei mittleren Qualitäten. Zu nachfolgenden Pre. sen wurden verkauft: Blumenkohl 35-80, Busch bohnen 45—50, Stangenbohnen 50—60, Kartoffel 1010,50, Oberkohlrabi 8—12, Möhren 18—20, Peter- Ssille 3—10, Rotkohl 15—18, Endiviensalat 1-1 Kopfsalat 15—24, holl. Ware(Kiste 24 Stück Schnittlauch 8—10, Sellerie 30—40, Spinat d- Tomaten deutsche 25—30, ausl. 43—50, Weiskonl 10—12, Wirsing 10-20, Zwiebeln 24—28, Tafeläpe 1830, dto Wirtschaftsobst 12—18, Bananen 23, Pfirsiche dt. 30—.60, ausl. 46—60, Weintreubeg dt. 25—30, ausl. 4260, Datteltrauben 54-60, Z nen Kiste 30—32, Zwetschgen 15—20. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarh vom 16. September 1952 VWD) Zwetschgen und Tomaten bei anzlebher den Preisen gut gefragt, Für Birnen und Aeple in guter Qual'tät und Sortierung bestand eu Interesse. Pfirsiche, die in großem Mengen zur A. lieferung kommen, fanden heute nur langsames Absatz. Auf dem Gemũsemarkt Waren große Zu. fuhren an Blumenkohl zu verzeichmen, gute qu, Utäten wurden restlos verkauft, während de zweiter und dritter Sortierung Ueberstände vg. blieben. Es erzielten; Pfirsiche 15-30, sp Zwetschgen 13—15, Tafeläpfel 10—25. Birnen g Kopfsalat 7-13, Endiviensalat 6—13, Freilandsa, gurken 13-18, Weigkohl 8—10, Rotkohl 10, Wb, Sing 11—12, Blumenkohl Sorte 0 40—43, Sorte! 2535, Sorte II 13-25, Möhren 15—17, Buschbohnnen 28—32, Stangenbohnen 30—38, Tomaten 20-2. Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt vom 16. September 1952 (VWD) Bei knapper Anfuhr fanden Zwetschzn guten Absatz. Größere Anlieferungen in Pfligh. chen, bei weiter sinkenden Preisen langsam 9. schleppend; es verblieben größere Ueberstände Absafz in Birnen und Aepfeln nach wie vor lang. sam; gefragt ist zur Zeit nur gut sortierte mund. Zu nachstehenden Preisen wurden verkauft: Zwetschgen 10—15, Pfirsiche 35, Bi. reife Ware. nen 8-23, Nepfel 620, Nlisse 50—37, Gultten bis 13. Bohnen 20-37, Zwiebeln 1622, Tomais 6—18, Paprika 20—37. beriehtet worden. Die Hei Foto: Arthur Pfau, Mannheim Bedienung der Maschine soll außerdem eulen sein, um auch von den mit technischen 140 wenig vertrauten Eingeborenen, die meis Tyrakforfahrer eingesetzt werden, rasch ef Werden zu können. Den harten Anforderu 10 der tropischen und subtropischen La 1 schaft in ganz besonderem Maße ge werden, setzt hierbei ungewöhnlich große schleiß festigkeit voraus. Daß der Heinrich-Lanz- AG., die bis 701 150 9% Buldog hergestellt at, und mien auch der Manmeimer Wirtschaft ein 80 be. 00 tender Auftrag zuteil geworden ist, vert 535 der Lanz- Bulldog diesen Voraussetzungen spricht. — i 1 1 3 0 C 10 bl. sonn. Zl. Oststadt ab 10 l V. 1 Mik Tefs och Hapag Lesucht. relies, 1 20 20. 1 f IMMO BITIE N Bauplatz Sen e g ae utm— immer à 1 Gesucht: mg. sucht soft. möbl. Zim. Tel. 45241. 4 Zimmer-Wohnung m. Küche u. Bad, mögl., m. Garage, dagegen kann eine 3-Zimmer-Woh- nung in der Oststadt mit Küche u. Bad abgegeben werden.— Angeb. Separates leerzimmer unter Nr. P 53506 an den Verlag. ges. Angeb. unt. Nr. 01924 unter Nr. P 53501 an den Verlag. Möbl. u. leer. Zimmer, Läden, Woh- nungen, letztere m. Bkz. f. vorge- Mö bl. Zi., beschlagn.-frei, v. beruts- tät. Dame ges. Ang. u. 01948 a. d. V. Mögl. Feudenheim. merkte Interessenten sucht Immo- bilien Jos. Huber-Grabler, Mannh,, Augusta-Anlage 19 pt. r., Tel. 433 70. Leerzimmer von berufst. 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Oktober in paris ausschließlich über den Deutschen Fuß- beallbund(DFB) zur Verteilung gelangen, Es uud davor gewarnt, die Fahrt zum Besuch ee Ländersplels ohne vorherigen Besitz einer ntrittskarte anzutreten, da das Stadion be- ist noc kette ausverkauft ist. Eine Aussicht auf Er- ſerb einer Eintrittskarte an Ort und Stelle Liberbalb der für die deutschen Besucher Jorgesehenen Kartenzahl besteht nicht. . pundespräsident Th. Heuss Schirmherr des Deutschen Turnfestes 1953 Bundespräsident Theodor Heuss hat die ihm Vorsitzenden des Deutschen Turnerbundes, Falter K o 1(Frankfurt), angetragene Schirm- berrschaft für das Deutsche Turnfest 1953 in lamburg übernommen. Seltsamer Sportunfall en, Rhein, pier Zähne weniger hatte am Wochenende ren hei einem Fußballspiel der Reservisten zweier ſerbandsligamannschaften in Nordhorn der ſorwart einer der beiden Mannschaften, als er einen gegnerischen Stürmer unglücklich e. gesprungen hatte. Trotz angestrengten Su- chens konnte er die herausgebrochenen Zähne acht finden. Erst als der Stürmer nach einiger let plötzlich blutüberströmt zusammenprach, kurden die Zähne unter seiner Schädeldecke entdeckt. Auf Wunsch des Verletzten wurden 10 de noch während des Spiels im Krankenhaus befestigen dine Narkose entfernt. Sein Wunsch, danach heiterspielen zu dürfen, wurde jedoch vom Int abgelehnt, obwohl dieser meinte, die Na- gen der beiden Mannschaften verpflichteten da- m Die Mannschaften heißen Germania und gyarta. im neuen Studentenheim der Kölner Sport- chschule weilt seit Montag der DFR-Lehr- gang für das Länderspiel gegen Frankreich am Oktober. Sepp Herberger hat 23 Spieler ver- ammelt. Aus der vorgesehenen Besetzung feh- en Morlock, der gegen Fürth des Feldes ver- wesen wurde, Mebus, der wegen seiner ange- il ſaittenen Gesundheit kaum für das Länderspiel 15 h Frage kommen dürfte, und Jackl Streitle, ger bei einer Verletzung dringend der Ruhe be- darf und dessen Einsatz gegen Frankreich noch keinesfalls sicher ist. Neben den seit längerer leib vorgesehenen Spielern sind Preißler Borussia Dortmund), Liebrich(l. FC Raisers- zutern) und der Amateur Stollenwerk OMü⸗ gen 99) unter den Lehrgangsteilnehmern. Herberger sieht dieses Treffen der teilweise Iterkfahrenen Nationalspieler als eine Ueber- hrüfung ihrer Kondition und Festlegung der ßeiteren Vorbereitung bis Paris an. Er gibt da- u verschiedenen jüngeren Spielern Gelegen- beib die Atmosphäre um die deutsche National- mannschaft kennenzulernen, um sie so für päterere Aufgaben einsetzen zu können. Am ersten Tage des Lehrgangs wurde prak- tsch nichts getan. Die Spieler trafen teil- veise erst im Laufe des Nachmittags ein, so de Gebrüder Walter, Kohlmeyer und Liebrich aus Saarbrücken. Nach einem Kinobesuch Furde abends die erste Besprechung für Paris ſorgenommen. Zwetschgen in Pfg. zum Fußball-Länderspiel Lehuweclen laben nun einmal„Späl zündung Ein interessanter Kommentar zum Leichtathletik-Länderkampf in Düsseldorf/ Von Gerd Krämer 11993 Punkte. Höchste Leichtathletik-Nie- derlage gegen Schweden— bisher verloren wir höchstens mit sechs Punkten Differenz— und eine überzeugende schwedische Revanche für die 112:100-Punkte-Niederlage letztes Jahr in Stockholm. Kein Vorwurf gegen die Aktiven! Man kann eben eine Hochform nicht monatelang konservieren. In Helsinki waren wir auf die Minute fit, die Schweden„liefen ferner“. Jetzt sind sie da. Und wiel In Schweden beginnt eben die Saison später. September ist der beste Leichtathletikmonat. Und die schwe- dischen Meisterschaften liegen Ende August — Anfang September, unsere dagegen Ende Juni— Anfang Juli. Böse Zungen behaup- ten, die Schweden würden niemals einen Län- derkampf gegen Deutschland schon im Juli austragen. Daß wir nicht mehr im Septem- ber gegen die Nordländer starten dürfen, hat wohl der Leichtathletik-Terminonkel inzwi- schen gemerkt. Die Franzosen sind vor 12 Tagen noch deutlicher eingegangen. Wer sie(dummer- weise) deshalb geringschätzig belächelte, mag jetzt anders denken. Denn in Frankreich und Marokko, beginnt die Saison schon früher als bei uns. Gönnen wir den sympathischen Schweden den verdienten Erfolg. Er ist für sie das wirksamste Trostpflaster für das „nicht in-Form-sein“ in Helsinki. Lennart Strandberg meinte, es sei dies die stärkste Mannschaft, die Schweden je auf die Beine gestellt habe. Warum fehlten die Koblenzer Steines und Kohlhoff? Beide entschuldigten sich schrift- lich drei() Tage vor Kampfbeginn. Steines teilte dem DLV mit, er sei verletzt, Kohl- DB. Vorbeteilungstenrgang fut Patis Ohne Morlock, Streitle, Mebus Die Lehrgangsteilnehmer sind im einzelnen: Turek, Bögelein, Adam(Tor), Retter, Kohl- meyer, Bauer, Jenatschek, Müller Gerteidi- gung), Poslpal, Wewers, Schanko, Liebrich, Harpers, Wientjes Läufer), Schäfer, Rahn, Klodt, Termath, Otmar alter, Fritz Walter, Preißler, Baitinger, Stollenwerk(Sturm). Schweinfurt erhielt Punkte von Aschaffenburg zugesprochen Dem Einspruch von Schweinfurt 05 gegen die Wertung des am 24. August 1952 ausgetra- genen Punktspiels gegen Viktoria Aschaffen- burg wurde von der Spruchkammer der Ver- tragsspielerklassen des SFV stattgegeben. Das Spiel gilt für Aschaffenburg mit 0:0 als ver- loren. Damit rutscht Aschaffenburg in der Ta- belle der Süddeutschen 1. Liga vom 5. auf den 9. Tabellenplatz ab, während Schweinfurt durch den Punktgewinn sich vom 9. auf den 4. Platz vorschob und jetzt hinter Mühlburg, Eintracht Frankfurt und den Offenbacher Kickers noch vor dem Deutschen Meister VfB Stuttgart rangiert. Aschaffenburg hatte am 17. Juni 1952 mit dem noch nicht 20 Jahre alten Spieler Schn a- be! einen Vertrag geschlossen. Dies verstieß gegen die DFB-Bestimmungen, die besagen. daß ein fremder Spieler erst nach Vollendung des 20. Lebensjahres bei einem Verein einen Vertrag abschließen kann. 5 hoff erklärte, nunmehr festgestellt zu haben, daß er nicht in Länderkampfform sei. Wäre es Wirklich, wie man in Düsseldorf hören kann, eine Retourkutsche dafür, daß der Leichtathletikverband die DMM- Entscheidung nicht nach Koblenz, sondern der geringeren Kosten halber nach Nürnberg legten,— dann gäbe es für den Verband nur eine Konse- quenz: den Steintes) des Anstoßes und Kohl- Hoff, der den Kohl in diesem Länderkampf zwar auch nicht fett gemacht hätte, eine Zeit- lang nicht mehr aufzustellen. Wie mußte sich dafür der wackere Heinz Ulzheimer plagen! Der Mann ist durch den Lauf seines Lebens in Helsinki Dritter ge- worden, hat nun aber die 800 m gründlich satt und spezialisſert sich auf 400 m Hürden und 4xA00-m- Staffel. Hat Schade enttäuscht? Als es ihm Über 5000 m nicht gelang bis zur letzten Runde sei- nen Gegner Albertsson abzuschütteln, wußte jeder im Stadion um die Gefahr. Aehnlich in! 10 000-m-Lauf. Auch hier gewann im Spurt Nyström. Schade aber lief deutsche Bestzeit. Auch Schade ist rennmüde. Man erwartete gerade von ihm nach Helsinki eine Anzahl von Starts. Schade tat dem Publikum(und der Leichtathletik) den Gefallen. Er kam und lief. Jetzt komint die Belchaung: Mitte dieser Woche startet unser Rekordmann für Wochen nach Japan. 71 Eines ist, trotz der 800-m-Doppelnſederlage erfreulich. Ulzheimer mußte nicht, wie sonst, allein das Feld anführen. Cleve übernahm, wie vorher abgesprochen, nach 300 m die Spitze. Als Ulzheimer und Cleve auf der Zielgeraden „fächerten“, drückte sich Eckfeld, der spurt- starke Schwede, mit kräftigem Armschlag zwi- schen beiden durch. Ulzheimer erhielt einen Stoß vor die Brust. Das Publikum pfiff. Es war ähnlich wie vor einem Jahr in Stockholm, als Cleve den Schweden Ring etwas rempelte. Damals pfiffen die Schweden. Rundfunkkollege Sven Jerring ist begeistert vom deutschen Publikum. In der Tat, der Bei- fall der 40 000 am Sonntag bei Verkündung des schwedischen Sieges war stark und ehr- lich.„Ich habe dem deutschen Publikum in meiner Reportage nach Schweden Blumen ge- streut“, meinte der schwedische Rundfunk- mann. 5 Eines steht jedenfalls fest: Wenn demnächst die Herren des Deutschen Sportbundes zusam- menkommen, dann müßte endlich ein vernünf- tiger Finanzausgleich der Toto-Gelder geschaf- fen werden. Allein im letzten Jahr wurden nach Dr. Danz Ausführungen an den Sport in der Bundesrepublik 44 Millionen Toto-DM aus- gegeben. Der Leichtathletik- Verband als dritt- größter deutscher Fachverband hat aber nicht einmal das nötige Geld,. um einen amerikani- schen Trainer kommen zu lassen. Ja, die Weiterbeschäftigung des Werftrai- ners Christmann ist in Frage gestellt. Nicht die Landessportbünde allein. auch die Fachver- bände sollten enalich direkt berücksichtigt werden. Da werden Sportheime gebaut. die Millionen kosten. Schön! Der aktive Sport darf aber darauf nicht vegetieren oder zugrunde gehen. Wir dürfen erwarten, daß die Männer des Deutschen Sportbundes, wenn dieser überhaupt eine Existenzberechtigung haben soll, nicht nur reden, tagen und vertagen, sondern endlich im Sinn eines gerechten Finanzausgleichs auch für die Fachverbände klare Beschlüsse fassen. und um das Broadribb:„Ich weiß von nichts“ Johnny Williams, der britische und Em- pire-Schwergewichtsmeister, wird am 2. No- vember in Dortmund nicht gegen den Europa- meister dieser Klasse, Heinz Neuhaus Deutsch- land), boxen. Ted Broadribb, der Manager von Williams, erklärte am Montag in London, daß ihm von einem Kampfabschluß zwischen Wil- liams und Neuhaus nichts bekannt sei. Broac- ribb sagte, er habe bereits mit dem Brüsseler Promoter Paul Brackiniers ein Treffen zwi- schen Williams und Karel Sys am 8. November in Brüssel abgeschlossen. Lottes wurde Doppelmeister in Wuppertal wurden am Sonntag die deutschen Zementbahnmeisterschaften für Motorräder ausgetragen. 12 000 Zuschauer er- lebten spannende Kämpfe. Das Rennen der 125er-Klasse wurde ein Erfolg von Lottes (Erntebrück) auf MV-Agusta(113,1 km /st.) Sechsage ahn mii deuische, Hlannschiaf Bei der 27. Internationalen Sechstagefahrt für Motorräder vom 18. bis zum 23. September mit und Start und Ziel in Bad Aussee/ Oester- reich wird Deutschland zum ersten Male nach dem Kriege wieder mit einer of fiziel- len Natilonal mannschaft vertreten sein. Sie nimmt den Kampf um die internatio- nale Trophäe gegen die Nationalmannschaften von Oesterreich, der Tschechoslowakei, Groß- britannſen, Italien und Schweden auf. Deutsch- lands Farben(schwarz-weißer Sturzhelm) wer- den tragen: Pohl(Poltringen) und Danger Ha- meln), beide auf 175 cem Maico, Dollmann, Reinhardt und Kollmar(alle Neckarsulm) auf 100 cem NSU. Unter den 262 Nennungen ist Deutschland mit 63 am stärksten vertreten. Außerdem sind noch Fahrer aus 11 Nationen beteiligt. Deutsch- lands Vertreter im Kampf um die„Silber- vase“(12 Mannschaften) stellt mit den Fahrern Georg Meier, Zeller und Roth, die mit ihren 600-c m-Maschinen neben den Ardie-Werken sich auch in der Wertung der Fabrikmann- schaften(19 Nennungen) befinden. Von den 31 gemeldeten Klubmannschaften stellt Deutsch- land allein neun. Im Laufe der sechs Tage sind insgesamt 2300 Kilometer zurückzulegen, wobei jeden Tag der Start in Bad Aussee erfolgt, wo auch jedesmal wieder das Ziel ist. Die einzelnen Etappen(die längste 456 Kilometer) führt die Teilnehmer über teilweise schlechte und bergige Straßen sowie über zahlreiche Pässe, wobei bestimmte Zeiten und damit Durchschnittsgeschwindig- keiten eingehalten werden müssen. Niederländer nach den USA Aber ohne Otto Schmidt Der Derbysleger 1950. Niederländer, aus dem Gestüt Erlenhof, wird sein Engagement im„Washington D. C. International“ am 18. Oktober auf der Laurel-Rennbahn in Mary- land(USA) wahrnehmen. Da die Erlenhofer in dieser Saison auf deutschen Bahnen nicht mehr starten und der bisherige Stalljockey Otto Schmidt bereits am 1. November seine neue Stellung als Privattramer des Gestüts Mydlinghoven in Krefeld antritt. soll Nieder- länder in den USA von einem amerikani- schen Jockey geritten werden. Der Hengst wird von Frankfurt a. M. nach Irland ge- flogen. Von dort erfolgt der Weitertransport nach den USA mit einem Spezialflugzeug. TSV- Basketballer besiegt Sein erstes Verbandsspiel im Basketball bestritt der TSV 46 Mannheim gegen die per- sische Studentenmannschaft, die an der Ver- bandsrunde als Gast teilnimmt. Das Spiel wäre eines größeren Zuschauerkreises wür- dig gewesen, denn man sah den persischen Nationalspieler Amir Arbabzader, der in Helsinki war, mit seiner eleganten Ballfüh- rung und überlegenen Wurftechnik. Die Per- ser besiegten den TSV mit 46:25. Die TS V- Mannschaft konnte der Spritzigkeit und dem Tempo der Gäste gerade die halbe Spielzeit standhalten(17:11). §porigesenelen Im Rennen bis zu 250 cem wiederholte Lot- tes seinen Sieg(120,8 km/st). Der Meister- schaftslauf in der 350- c m-Klasse wurde eine sichere Beute von Erwin Aldinger(Stuttgart) auf Rudge, der 140,7 km /st. erzielte, Unzicker spielte Remis Im Stockholmer Stadthaus begann am Montag unter Teilnahme von 22 Spielern aus der ganzen Welt das Inter zonen- Schach- turnier zur Weltmelsterschaft. Sieben Großmeister und 15 internationale Mei- ster treffen in 21 Runden aufeinander. Der Kampf geht um die ersten fünf Plätze zur Qualifikation für das Kandidatenturnier, in dem dann 1953 der Herausforderer für Welt- meister Botwinnik ermittelt wird. Der einzige deutsche Teilnehmer, Wolfgang Unzicker, traf am ersten Tag auf den 22 jährigen Jugoslawen Matanovic. Unzicker (Schwarz) spieltè die französische Eröffnung vorzüglich und erlangte Gewinnchancen, die er aber nicht zu realisieren vermochte. Die übrigen Ergebnisse: Erste Runde: Taimanow(UdssR) Seger über Steiner(USA) nach 22 Zügen. Pachman (Tschechoslowakei)— Golombek(England) re- mis. Awerbach(UdSSR)— Barcza(Ungarn) remis. Petrosian(UdssR) Sieger über Vaitonts (Kanada) nach 32 Zügen. Szabo(Ungarn) Sie- ger über Stoltz Schweden). Abgebrochen wur- den die Partien Kotow(UdssR)— Eliskases (Argentinſen), Geller(UdssR)— Bolbochan (Argentinien), Stahlberg(Schweden)— Gligorie (Jugoslawien), Sanchez(Kolumbien)— Prins (Holland) und Wade(Neuseeland)— Pilnile (Argentinien). West-Süd-Block- Wettschein Finem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Wettschein des Württembergisch-Badischen Totos im West-Süd-Block bei. Die lzer Wette brachte bisher die höchsten Quoten, die leichte 10er Wette viele lohnende Gewinne. eits in an Die Hei argentinl⸗ 7. . . 4 1 155 8 5 nndhe, ankea ned len Verlaß usch räfertal zt od. ur 37 4. d. V. 7 . 5 D N e ,, 2. voltätig für 6-44 Jchte farbenfrohes Flanell-Sporthemd Lodenmantel bie idecle ſchulbekleidung för Knaben und Mädchen 1 Vocische popelineſucke in vielen leuchtenden 2 4*³ Forben mit kofſettem Floneſlfttet, för 9 Johte gur Skihosen in strapozierfähiget Irikotqvolität, för 9 lohnte nut 95 0 bis 4 lchte nus 4 för Knaben u. 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Internationglen Ffilmfestspiele in Venedig Beinahe vier Wochen haben die Film- festspiele am Lido gedauert, die wieder un- gezählte Menschenmassen aus aller Herren Lander nach Venedig lockten. Den goldenen Markus-Löwen erhielt dieses Jahr— wie bereits berichtet— der französische Film „Jeux Interdits“ von René Clement. Das Preisgericht begründete seine Entscheidung damit, der Film habe„die kindliche Un- schuld inmitten der Tragödie und Trostlosig- keit des Krieges zu einzigartiger lyrischer Reinheit und außerordentlicher Ausdrucks- Kraft zu erheben verstanden“. Die Begrün- dung, so wenig frei von Superlativen wie die meisten Produkte ihrer Art, zeigt, daß die Richter von der Tendenz des Werkes ebenso angerührt waren wie von seiner Künstlerischen Qualität. Mit Recht; denn „Jeux interdits“ ist eine unerbittliche An- klage gegen den Krieg, welche die verhee- rende Wirkung der Unmenschlichkeit auf das seelische Gleichgewicht von Kindern zeigt. Die fünfjährige Paulette erlebt den Tod ihrer Eltern bei einem deutschen Luft- angriff auf französische Flüchtlinge im Jahre 1940. Sie wird mit dem furchtbaren Erlebnis auf ihre Weise fertig, indem sie mit eine Kameraden„Begräbnis spielt“: Sie bestattet Mren kleinen Hund, der ebenfalls tödlich ge- .* 2* troffen ist, und weil er sich in der kalten Erde so einsam fühlt, begraben die Kinder auch andere Tiere. Dann errichten sie ihnen Kreuze und Gedenksteine, die sie vom Fried- hof holen. Die Erwachsenen verbieten das makabre Spiel den Kindern, die das Verbot nicht verstehen, weil sie die derbotene Un- terhaltung für die natürlichste der Welt hal- ten. Der Gefahr, ein kinder psychologisches Lehrstück zu zeigen, ist Clement mit Ge- schick ausgewichen; sein Film bleibt stets Anklage gegen die Unmenschlichkeit des Krieges und der Erwachsenen— Anklage, deren Pathos freilich verdeckt wird durch den lyrischen Ton, ohne daß die Handlung darum ins Sentimentale abglitte. Wenn dieser Stoff überzeugen konnte, s0 ist auch der kleinen Brigitte Fossey zu danken; der Regisseur hat verstanden, ihre angeborene Naivität zu erhalten. Man sah den Unterschied an dem englischen Film „Mandy“ von Alexander Macken dri ek, der Geschichte eines taubstumm ge- borenen Kindes, das allmählich hören und sprechen lernt. Man dy Miller, die kleine Primadonna, rührt im wesentlichen an die Tränendrüsen, auch darum, weil das Haupt- thema durch eine Nebenhandlung zwischen ihren Eltern unnötig verzuckert wird. Ganz Zum Dessert etwas Lippenstift C. Ginger Rogers und Jacques Bergerac sind zusammen zu den Internationalen Filmfest- spielen nach Venedig gekommen und haben den Klatscktanten reichlich Nahrung gegeben mit der Bemerkung:„Es ist noch zu frũh von einer Heirat oder Verlobung ⁊u sprechen. Foto: Express unerträglich wirkte die sentimentale indische Liebesgeschichte„Aan dhiyan“ von Cho- tan Anand, weil nicht einmal die Darstel- ler über das Niveau von Gesellenvereinsbüh- nen hinausragten. Ebenso ungnießbar oder gleichgültig war das meiste, was sich aus Spanien, Mittel- und Südamerika an den Lido verirrt hatte und die Mühe der Auf- zählung nicht lohnt. Einige außerhalb der Konkurrenz gezeigte mitteleuropäische Filme gehören ebenfalls unter diese Rubrik. Merkwürdigerweise hatte auch Mar- cello Paglieros„Putaine respec- tuese“ Die ehrbare Dirne) nach Sartres Drama wenig Erfolg; selbst bei den Preis- richtern, die sich der Vorurteilslosigkeit rünh- men, fand nur Georges Auries Musik zu diesem ungewöhnlichen Film Anklang. Der Grund mag darin zu suchen sein, daß Sartre und Pagliero bei jedermann einschließlich ihren Anhängern Anstoß zu erregen suchen; so kamen selbst die demonstrativ als„Exi- stenzialisten“ aufgezäumten Snobs kaum auf ihre Kosten. Doch bleibt vor allem die un- verbrämte Anklage gegen den Rassenwahn, die dem Film seinen Rang sichert. Eine Anklage möchte auch Ross el Ilinis„Europa 351“ sein. Doch der Re- gisseur, der den Stoff zu einem Drehbuch für Ingrid Bergmann verarbeitet hat, ist bei allem Ehrgeiz kein Sartre: was er zeigt, ist ein Sonderfall ohne allgemeine Gültig keit. Di ereiche Ausländerin, die da in Rom lebt, durch Ehe und Mutterschaft unbefrie- digt bleibt und nun Tolstoi-Allüren an- nimmt, indem siè todkranken Straßenmäd- chen und armen Arbeiterinnen hilft, wobei sie gleichzeitig der kommunistischen Ideolo- gie Widerstand leistet— diese Irene Richard ist ein Geschöpf aus der literarischen Re- torte ohne Fleisch und Blut. In Wirklichkeit würde man sie kaum ins Irrenhaus sperren, sondern sie als schrullig betrachten und jedenfalls nicht so ernst nehmen, wie Ros- sellini es möchte. Immerhin hat der Autor mit denn Japaner Mizoguki und dem Ameri- kane John Ford den zweiten Preis erbalten. For d zeigt in„The quiet man“(Der Stille) wiederum Irland— doch nicht das Irland des„Verräters“, sondern eine urtüm- lich-heitere, bäuerlich-derbe Welt, in der eine Ohrfeige die Zärtlichkeit und ein Faust- schlag die Kameradschaft verdeckt. Ob es im realen Irland so hergeht wie im Film, sei dahingestellt Fords„Quiet man“ war einer dre wenigen guten Filme am Lido, der keine Anklage gegen irgendwen erhob und eben darum ejdermann geflel. Auch René Clair klagt in seinen „Belles de nuit“ Die Königinnen der Nacht) niemanden an, aber er doziert dies- mal, ohne es wahrscheinlich zu wollen. Seine These lautet: Die Lobredner der Vergangen- heit irren; es war damals wie heute; die Zei- ten wandeln sich, aber die Menschen bleiben im Herzen dieselben. So ähnlich hat es schon Clairs großer Landsmann La Bruyeère vor dreihundert Jahren gesagt, und der Aus- spruch ist wohl eine moralische Binsenwahr- Unser ist all Der E ert v denke Man ech lane unerad deute mo en Lebe hm.-P lundere Hoffentſich gibt das kein Unglück Maureen O'Hara gefällt sich gestiefelt und gespornt in einer Rolle des neuen RRKO-Fum „Die Söhne der drei Musketiere“, der— so weiß es der Propagandist der amerikanischen Filmgesellschaft— in farbigen Bildern„dramatische Geschehnisse aus dem Frankreich des 17. Jahrhunderts“ schildert. heit; aber man kann sie so oder so ins Bild umsetzen. Von René Clair war zu erwarten, daß er sie mit Esprit umsetzen würde, und diese Ewartung trügt nicht.„Les belles de nuit“ war die menschlich angenehmste Er- fahrung der XIII. Filmfestspiele am Lido, Foto: RRO und wenn René Clair auch nur den Preis der internationalen Filmpresse erhalten hat, 30 doch überdies die herzliche Zustimmung all derer, die im Kino keine pseudophilosophl- schen oder scheinsoziologischen Belehrungen erwarten. Horst Rüdiger werden. Wer gute Nerven hat, ist gedul diger! Uberbeanspruchte Nerven sind die Folge unserer anspruchs- vollen Zeit. Dr. Buer s Rein- lecithin ist konzentrierter Ner- vennähtstoff- die notwendige Ergänzung unseres tägl. Bro- tes. Es ist ,der“ Nervennsbr- stoff bei nervöser Erschöpfung. Schlaflosigkeit und Leistungs- abfall. Wer gute Nerven bat, der hat es besser! Jesschxrrs-Auzkzierx , ,, e, 7 7 am 20., 21. und 22. September das größte Weinfest Deutschlands Varbdhiigee Senderzege es eden Nehengen eee Seren der Om hu Aner neh Riesenfeuerwerk em Montog, dem 22. Sapfember, A Uhr * e Anransporte lere KRAFI FAHRZEUGE Telefon 3 16 62 Vervielfäitigungen Foto-Druck Walter Lingott, U 8, 12, Tel. 6 28 83. 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Rolladenarbeiten für die Wohnbauten Richard-Wagner-straße 60 u Brucknerstraße 2 und 4, 5 4. Maler- und Anstreicherarbeiten(innen und außen) (ür Unternehmer mit den Anfangsbuchstaben von N bis qu) für die Wohnbauten G 6, 15. afts⸗ Angebotsvordrucke können- solange vorrat reicht- in der W stelle der Gemeinntitzigen Baugesellschaft Mannheim, Max- Josep abgeholt werden(Zimmer Nr. 308). pH. Mannheim, 16. Sept. 1832. Gemeinn. Baugesellschaft Mannheim m ude) nt Ultgete 2 N au Wein N Manr 1 Heid — ed den? 8 N bar eon 3 — an ar Kir ad ge . AL. espins eee Unser langjähriger Mitarbeiter, Herr Richard Willmann bt am 15. September unerwartet verschieden. ber Entschlafene war uns in den vielen Jahren ein wertvoller, pflichtbewußter Mitarbeiter, dessen An- denken wir stets in Ehren halten werden. Mannheim, den 17. September 1952. ENGLEBERT& CO. G. m. b. H. Aachen Rothe Erde Geschäftsleitung lech langem Leiden, jedoch unerwartet, ging mein lieber Lebens- 1 Richard Willmann gelte morgen ganz plötzlich von mir. 5 en Leben war nur Pflichterfüllung und Sorge fur dle Seinen. lam.-Neck ar au, 15. September 1952 alunderstraße 18. In stiller Trauer: Varuna Willmann geb. Graichen * Wir haben uns verlobt: MARGARETHE HOC K JOHN c. KEIGHIEY 13. September 1932 M.-Feudenheim, Brunnenpfad 15 Mannheim, Heldelberg, Aus. und gesund Karoline Oberländer D 3. Telefon 3 24 72 Telefon 62 73 8(Planken) Hauptstraße 121, Stahlwaren Vertrauenssache Bestecke in jeder Preislage 255 0 0 Gegr. 1841 (Kunststrꝗ 90 g versilbert Edelstahl tosttrei 3. HEUTE MTTWOCH Pfalzrundfahrt 5 — Fahrpreis 4, 50 DM . N vbeanrt 1400 Unr Ecdlenkoben— Ludwigshöhe- Neustedt/ deden Ponn genf Seh i⁰f.wãJꝰrnld v2. Baden-Baden Murgtal Kaltenbronn 5 Wildbad Vreltag. 19. Seh: Mittelhaardt pialzg. pn 3. 14 Uhr Ruppertsberg Deidesheim Forst- Wachenheim 8 age ferien im Schwarvwald. b Du 72, geden Donnerstag 7 Uhr Verlängerungswoche ab DM 38, Abfahrtsstelle Paradeplatz Prospekte u. Kartenverkauf bei all. Reisebüros od. b. Veranstalter: Mannheimer Omnibus-Verkehrsges. mbh. Friedrichsfelder Straße 38 Telefon 4 11 82 Die ehemaligen Angehörigen des Art.-Regt. 69 Mannheim treffen sich am 20. September, 20 Uhr im Schützenhaus in Mannheim-Feudenheim * nebst Angehörigen s Beerdigung findet am Mittwoch, 17. Sept., um 13.30 Uhr auf m Friedhof In Neckarau statt. ach langer schwerer Krankheit, jedoch unerwartet, wurde mein Mann, unser guter Vater, Schwiegervater u. Großvater, Herr . J akob Hoffmann nber l.. u Ater von 68 Jahren in die Ewigkeit abberufen. 0 Um. ⸗Feudenheim, 13. September 1953 uwanenstrage 41 In tiefer Trauer: Mina Hoffmann geb. Hoock Erich Hoffmann und Frau Friedel und Enkelkind Bernd Jie Einäscherung findet am Donnerstag, 18. Sept., 13.30 Uhr auf em Hauptfriedhof Mannheim statt. an Kranz- und Blumenspenden bitten wir Abstand zu nehmen. S TEITITIEN-ANSGEBOIE 10 Dreher kräfte werden bevorzugt. richten an: Zum zoforligen Eintritt werden gesuchi: tür moderne Spitzenbänke mit 250400 mm Spitzenhöhe, für Arbeiten zwischen Spitze, im Futter und an Aufspanwinkeln mehrere Karusselldreher tur Banke bis 6 m Planschelben G mehrere Bohrwerksdreher einige Fräser so-i0Ee mehrere Bohrer flzlerte Fachkräfte mit abgeschlossener Fachausbildung und mehr- rung, die befähigt sind, selbständig nach Zeichnung in der Einzel- iten Sie müssen mit JSA-Toleranzen und der Bearbeitung von den verschiedensten Materialien(geschmiedete, rostfreie und gegossene Stücke) absolut vertraut sein. Die Bewerber missen evtl. gewilit sein, eine längere Auslandstätigkeit anzunehmen. 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September 1952 Ne Zauberwelt der Ãtomaten Eine interessante Uhren- und Automatenqusstellung in Sent Schöpfungen einer glücklicheren Zeit, entstanden aus dem ewigen Spieltrieb der Menschen, aus dem Wunsche, sich selbst darzustellen, sich spiegeln. kostbares Spielzeug zugleich für große Kinder, für Könige selbst und Sultane, für schöne Frauen: Androiden, das sind Automaten in Menschengestalt, zeichnende, schreibende, Spinett spielende oder auf dem Seil tan- zende Figuren, rauchende oder Violine spielende Affen, singende Vögel, Akrobaten oder Zauberer, alle von Menschenhänden geformt und mit einem sinnreichen Mecha- nismus versehen, der die Gestalten ihre Gefühle völlig natürlich ausdrücken läßt, Angst, Leidenschaft, Verachtung— das ist die Zauberwelt der Automaten, deren Ge- schichte bis ins Altertum zurückreicht, die aber doch ihren Höhepunkt in jenem acht- zehnten Jahrhundert erreichte, das ja über- haupt die Kleinkunst auf eine heute noch nicht überschrittene Höhe brachte. Der Einfall der Genfer, im Rahmen ihrer alljährlichen, rasch berühmt gewordenen Ausstellung„Montres et Bijoux“, auf der die alteingesessenen Uhren- und Schmuckfabri- kanten ihre neuesten Creationen zeigen, die erst im nächsten Jahr auf den Markt kom- men werden, Automaten aus dem 18. Jahr- hundert bis zu unseren Tagen auszustellen, hat neben den an der Uhrenmode des näch- sten Jahres interessierten Industriellen viele Wissenschaftler und Sammler aus der gan- zen Welt in die Stadt am Lac Leman ge- rufen. Die Glanzstücke der Ausstellung sind die Androiden des Westschweizers Pierre Jacquet Droz und seines Sohnes Henri Louis Jacquet Droz, der beaubernde kleine Schriftstefler, der für die Genfer einen Gruß schreibt, der kleine Maler der gewandt einen Hund zeichnet, das Klavier spielende Mäd- chen, das nach dem Spiel aufsteht und die Zuhörer begrüßt. Eine Sensation bildet der unglaubliche Schachspieler von Torrès Quevedo aus Madrid, eine Schöpfung aus den Tagen der Jahrhundertwende; durch einen geheimnisvollen, durch Elektronen betriebenen Mechanismus ist der künstliche Schachspieler imstande, das Ende einer Partie mit einem lebendigen Partner— und die Mitglieder des Genfer Schachklubs Haben es erlebt— gegen was immer für Züge zu spielen und—— zu gewinnen. Deutschland ist auf der Ausstellung mit kostbaren Uhren aus Augsburg und dem Schwarzwald vertreten. Da ist eine Schwarz- wälderuhr mit läutenden Mönchen, eine andere mit einem viele Kunststücke voll- führenden Akrobaten oder mit einem Wurst essenden Mann zu sehen, mit sich bewe- genden Tierzeichen, mit Rittern, die mit einem Hammer Stunden schlagen. Neben diesen Kleinkunstwerken aus dem frühen 18. Jahrhundert wird am meisten die Augs- burger Uhr aus dem Jahre 1645 bewundert, auf welcher der Tod Stunden und Viertel- stunden anzeigt und die Gottfried Keller zu einem seiner Romane anregte. Oesterreich wiederum zeigt ein köstliches Werk des Freiherrn von Knaus, ebenfalls einen Schriftsteller, der von 1753 bis 1760, fünf- zehn Jahre früher als jener von Droz, kon- struiert wurde und durch einen Mechanis- mus auf die Hand der Figur einwirkt, damit diese schreibt, was sozusagen auf einer win- zigen„Schreibmaschine“, die am Automaten angebracht ist, diktiert wird. Aber, was gibt es da noch alles zu be- staunen! Neben automatisch bewegten Szenen mit verschiedenen Musikkapellen, wie dem Fest auf dem Basler Platz oder Bildern aus dem bäuerlichen Leben, ist ein Magnetiseur zu sehen, der eine vor ihm auf der Bank liegende Frau mit seinem Stab. berührt, worauf sie sich in die Luft hebt und er einen Ring um sie ziehen kann. Oder der Kosak, der Karten und Geld verschwin- den läßt, der Hahn, der Karten zieht und Fragen beantwortet, die geheimnisvoll schreibende Hand, der Pierrot. der, nach seiner Miene zu schließen, einen bittren Brief schreibt und dabei immer wieder seine Kerze schneuzt, wenn sie auszugehen droht. Und, nicht zu vergessen, die Spinett spie- lende Dame, die nach dem Spiel verzweifelt mre bereits erstarrten Hände betrachtet, indes ihre Brust noch immer sichtlich atmet! Nicht weniger seltene und kostbare Schmuckstücke aus dem 18. Jahrhundert sind ausgestellt— sie sind alle mit Automaten verbunden. Da gibt es Tabatieren aus Gold und Email mit singenden Vögeln, brillanten- besetzte Pistolen, die eine Blume als Par- fümzerstäuber aus dem Lauf werfen, Uhren, die Mondphasen anzeigen, Uhren mit Cym- balspielern, Fischern oder tanzenden Hun- den, Lorgnetten mit ganzen Jagdszenen, Stockgriffe und Damennecessaires mit be- wegten Szenen. Neben diesen Kostbarkeiten alter Genfer Werkstätten dürfen sich die mit erlesenem Geschmack präsentierten neuesten Creationen der Genfer Schmuck- und Uhrenindustrie sehen lassen! Was da an Präzisionsarbeit, an Uhren, die verrückteste Wünsche zu erfüllen scheinen. und an neu- artigem Schmuck gezeigt wird, macht der ältesten Industrie Genfs alle Ehre. Mancher nachdenkliche Besucher dieser Ausstellung, die erst gegen Ende September ihre Pforten schließt, wird sich durch sie überzeugen lassen, daß man auch in unsrer Zeit, wenn von Automaten gesprochen wird, nicht nur an Roboter und ferngesteuerte Flugzeuge denken muß. sondern es auch heute, und erschwinglicher vielleicht als im glücklichen 18. Jahrhundert. kleine bezaubernde Wun- der der Technik gibt, die nur der Freude dienen wollen. Grete v. Urbanitzky Mosik, Malerei und Literatur Die spielenden, zeichnenden und schreibenden Puppen des Mechanikers Pierre Jaequet Droz, die gegenwärtig auf einer interessanten Ausstellung in Genf gezeigt werden.(Hierzu unser Bericht„Zauberwelt der Automaten“ auf dies er Seite.) Archiv-Foto Der Schohpufzer und die Ewigkeit/ Ven Stefen And'es Auch heute stößt man auf Menschen mit unbestechlichem Urteil und gutem Geschmack — der Italiener nennt dieses große Natur- geschenk„buon senso“. Indessen mag es zu- nächst ein wenig befremden, wenn man so eine erquickliche Begegnung in den Schuh- putzladen verlegt und als den Träger des „buon senso“ einen wirklichen Schuhputzer erblickt. Aber es gibt nichts Eigensinnigeres Als die Wirklichkeit. Er hockte in seinem glänzenden Lüstermantel vor mir, ein Meister seines Fachs, neben ihm kniete der alte, demütige Geselle vor dem andern Kun- denthron, und schweigsam wurden die Schuhe ähnlich wie die Wangen beim Friseur ein- geseift, mit Farbe bepinselt, gekremt, geölt und auf jegliche Weise poliert und geglättet. Wer das nie gesehen hat, weiß noch nicht, zu welchem Glanz seine vom Erdenstaub be- deckten und vielleicht überanstrengten und blind und müde gewordenen Schuhe fähig Sind. Indem ich nun seinen Händen so zu- sah, die immer beide arbeiteten— wenn die eine die Bürste führte, schwang die andere im entgegengesetzten tänzerischen Rhythmus mit, die Zartheit der Bürstenbewegung bis auf ein Aeußerstes verfeinernd, als ich ihm so zusah, überlegte ich bei mir, ob solch ein auf Glanz und Sauberkeit eingestelltes Hand- werk nicht etwa auf die Geisteshaltung ab- färben könnte. In diesem Augenblick trat ein gutgekleideter Herr herein, er las die Zei- tung, grüßte abwesend und sagte nach einer Weile, ohne die Papier fahne sinken zu las- sen:„In zehntausend Millionen Jahren ist die Sonne ausgebrannt!“ Die Bürste auf meinen Füßen schwebte einen Augenblick in der Luft, die Linke des Glanzmeisters baumelte ohne rhythmische Kraft. „In wieviel Jahren?“ fragte er. Der Herr mit der Zeitung wiederholte kaltblütig qie lange Zahl, sie wirkte auf eine seltsam un- gefährliche Weise schaudererregend etwa wie der Name einer längst ausgestorbenen Rie- senechse. Die Bürste begann wieder ihren empfind- lichen Pendelschlag, die Zeitung raschelte. Plötzlich hob der Schuhputzmeister sein Ge- sicht— es war schmal, beweglich, und die Haare grauten schon an den Schläfen und in dem sorgsam gestutzten, die ganze Oberlippe bedeckenden Schnurrbärtchen— dann sagte er:„Zehntausend Millionen Jahre!“ Und er lächelte dabei, versonnen, schüttelte aber schließlich barsch den Kopf:„Ich habe nichts gegen die Wissenschaft, o nein, jedoch hat alles seine Grenzen! Wenn man erwachsene Leute an der Nase herumführen will, sage ich, nun— was soll man da sagen? Frech- heit, nichts als Frechheit!“ Soeben wurde es einen Augenblick dun- kel in dem engen Raum. Die für in zehntau- sendmillionen Jahren totgesagte Sonne war an ihrem freudigen Einbruch durch die Ge- stalt einer Frau verhindert. Die hielt einen grogen, umwickelten EBgnapf im Arm, und Meister Lustrascarpe hob, kaum daß er den Schatten spürte, sein Gesicht. Er lächelte be- haglich und nickte. Die Umfangreiche mit dem Napf war offensichtlich seine Frau, Er sagte:„Was meinst du dazu, Nettunia, in zehntausend Millionen Jahren verdunkelt sich die Sonne, sie ist wie ein Ofen ausge- brannt, gibt keinen Schein mehr!“ Nettunia setzte sich, den Napf auf den Knien, sie sagte ruhig:„In tausend Jahren? Wie? In tausend? In zehntausend Millionen! Was du sagst!“ Sie schüttelte den Kopf, aber mehr verwundert über den Eifer in der Stimme ihres Mannes. Lustrascarpe lachte giftig:„Und wenn es selbst in tausend Jah- ren wärel Was schert uns das! Immer nur dieses Gerede von der Zukunft, von den Kin- deskindern unserer Kinder. Dio mio— se- hen Sie“, er wies mit der Bürste auf Nettu- nias Topf,„all diese Sorge wegen der paar Spaghetti. Wer wagt da schon an morgen und übermorgen zu denken? Und dieser Kre- tin macht sich Sorgen um die Sonne, um das Alter der Sonne— und wir werden nicht einmal hundert alt!“ Jetzt warf der schweig same Kunde neben mir ernst von seinem Thron herunter ein:„Aber Sie irren sich, Sie erleben noch den Untergang, das Kaltwerden der Sonne Sie sind doch unsterblich— Ihre Seele, meine ich.“ Lustrascarpe hob überrascht den Kopf und wies mit dem Finger auf seinen schwarzen Lüstermantel, dort wo sein Herz sal „Ich?“ fragte er leise.„Und selbst wenn es so Wäre, wenn ich nach meinem Tode, sa- gen wir, als Zeitgenosse dem Erlöschen der Sonne beiwohnte, auf einem anderen Stern, wie man so hübsch sagt, wird dadurch das Problem gelöst?“ Er sagte wirklich Problem, und ich fragte neugierig:„Welches?“„Na, diesen Topf da zu füllen, für mich und die Frau und die Kinder— von Kindeskindern will ich schon gar nichts Hören!“ „Es wäre damit nicht gelöst“, versetzte der Zeitungsleser,„aber das Füllen des Topfes geschähe ruhiger und vielleicht mit mehr menschlichem Anstand— ich meine bei uns allen, nicht nur bei Ihnen!“ „In zehntausendmillionen Jahren“, mur- melte Meister Lustrascarpe und beugte sich über die Schuhe,„aber wer weiß, was im Grunde richtig ist. Neulich sagte mir ein Herr, die Zeit— ich meine nicht die unsere — die Zeit selber liege auf der Welt wie der Glanz auf den Schuhen, er sagte sogar, sie sei eigentlich gar nicht da, sie sei nichts— und das hat mich doch ein wenig gekränkt, oder ist das nichts?“ Er wies auf meine Schuhe die derart glänzten, daß ihre arm- selige Körperlichkeit davon schier aufgeho- ben wurde. Und während ich durch die Gassen Roms dahinging und die Sonne überall an den Wänden und auch auf meinen Lederspiegeln gewahrte, sah ich die Zeit wirklich als auf- steigenden und vergänglichen, aber immer wieder von neuem her vorgebrachten Glanz auf den Dingen liegen, und es kam mir vor, als ob beide, Astronom und Schuhputzer, die Zeit nicht richtig eingeschätzt hätten, indem der eine sie ausschweifend in nichtssagenden Zahlen und der andere allzubescheiden an seinem Eßnapf maß. Und ich freute mich, da ich daran dachte, daß noch Zeit sein werde, Wenn einst die Sonne in zehntausend Millio- nen Jahren ihren letzten Glanz auf die Dinge legen würde. Denn die Zeit, Meister Lu- strascarpe, sollte man sie nicht eigentlich Lustrastelle nennen, Sternputzerei, uner- müdlich rüstig, Alter verleihend, wandel- baren Glanz und immer aufs neue ewigen Beginn? Berliner Festwochen: Abenteuer der weißen leinwand Zeitgenössische Kunst „Wo stehen wir heute?“ fragten sich im zweiten„Berliner Gespräch“ nun auch Ver- treter der bildenden Kunst: zwei Maler (Ernst Wilhelm Nay und Theodor Werner), zwei Kunsthistoriker(Will Grohmann, Berlin, und Georg Schmidt, Basel), sowie Mr. Stefan P. Munsing, Vertreter des Hicoe Berlin. Eine Antwort war Hier eher zu fin- den und zu formulieren als bei der Lite- ratur. Surrealismus, Abstraktion und Gegen- ständlichkeit liegen ja als die drei Haupt- strömungen der zeitgenössischen Malerei und Graphik offen zu tage. Auch bezweifelte kein Gesprächspartner ernstlich, daß der bildende Künstler arbeitet, ja arbeiten muß, ohne auf ein Publikum zu schielen. Nay be- kannte sich zur Farbe, zu ihren Spannungs- werten, zum Abenteuer der weißen Lein- wand—„lch will weder belehren noch erheben“. Werner tastete sich durch das dunkel metaphysischer Untergründe. Mr. Munsing und die beiden Kunsthistoriker gaben theoretisch einleuchtende und wohl- ansehnliche Ratschläge, wie man dem brei- ten Publikum die moderne Kunst näher bringen könne. Wichtiger und interessanter aber als das Gespräch am runden Tisch sind die prak- tischen Beispiele, der Anschauungsstoff, den die Berliner Festwochen mit einigen Aus- stellungen bieten. Da stellen sich einmal die „Berliner Kunstpreisträger 1952“ vor: Karl Schmidt-Rottluff mit expressiven Oelbil- dern. Aquarellen und Holzschnitten, Richard Scheibe mit zehn sinnenhaften Plastiken, dann die„mittlere Generation“, die Fünf- ziger: Lidy von Lüttwitz(abstrakte Plasti- ken), Gerda Rotermund(Illustrationen in der Nachfolge von Käthe Kollwitz), Eva perlas- drucker chefred e der ph tertrete Koltur-Chronik Die erste internationale Hiennal wurde in dem belgischen Badeort Kno nokk chã geschlossen Ueber 140 Ly Aker aus 10 0 es päischen und überseeischen Ländern 5 5. diesem Dichtertreffen teilgenommen 30 Ukbe die Poesie des ersten Halbjahrhund 1 ee sprochen wurde. Die Biennale, die 90 dot; „Rencontres Europeenes de Poesie“ im 8 e 5. A. Sin genen Jahr geplant und von der Dichter Sah bankko „Journal des Poetes“ veranstaltet den Teilnehmern Gelegenheit, die 0 1 8 5 K dg wunale anderen Völker und Volksgruppen enden n lernen und auch über den Sinn und 42 5 uannhe men der Dichtkunst im allgemeinen 3. chen. Beim Abschluß des Kongresses 10 der Herausgeber des Journal Pierre Louis Flouquet, vor, Tag Jahres als„Tag der Lyrik“ festzulegen 985 nationaler und internationaler hene 105 werden soll. Der Vorschlag fand beine g 88 hellige Zustimmung, so daß er einem Aus überwiesen wurde. il Eine internationale Ausstellung von 218 il derselbstporträts aus 31 Ländern wunde Münchener„Haus der Kulturinstitute“ im Bf sein von Vertretern des Bundesinnenm riums und des bayerischen Kultusminist eröffnet. Eine Gemäldeausstellung der drei moder Meister Max Ernst, Willi Baumeister 9 Henry Nouveau wurde am Sonntag in a6 Leverkusener Barockschloß Morsbroich öfknet. 18 Wilhelm von Scholz ist aus der von iche öltzu nes Tralow geleiteten Rumpfgruppe des de noch schen PEN-Zentrums, der vornehmlich Au lösen ren des sowjetischen Besatzungsgebietes ang hören, ausgetreten. br. Gustav Lindemann, der jetzt achtzig gahg; D. alte Mitbegründer des„Schauspielhauses pi 00 seldorf-Dumont-Lindemann“, hat für die gu 3 0 gestaltung des„Dumont-Lindemann-Arcih beutse den Kartenerlös der„Othello“-Aufführung e And, halten, mit der das Düsseldorfer Schauspiel nicht: haus am Samstag die Spielzeit eröffnete. I dener, Beginn der festlichen Aufführung wurde dd auch v greise Nestor der Düsseldorfer Theatertrad ken v. tion durch seinen Schüler Gustaf Gründgens zl sse seinem Platz geleitet. 1 Das mit dem Schumann-Preis 1951 der dal Auch 1 Düsseldorf ausgezeichnete Klavierkonzert vol den. I Hans Werner Henze wurde am Sonntag 90 5 Stödtischen Orchester Düsseldorf uraufgenhi tung Der Komponist selbst dirigierte das stark zu bekom nal angelegte Werk, das beim Publikum zu ꝛeichn nächst Uncut hervorrief. Zum Schluß mich entlas ten sich Pfiffe und Beifall, bis nach ene dem ervorrufen des Komponisten und des P getun nisten Noel Mewton-Wogd der Beifall 3 tun durchsetzte und die Pfiffe verstummten. Jean Giraudoux' Einakter„Der Apollo 99 Bellac“ wird am 17 September im bac p a Stadttheater für Deutschland erstaufgefüb 4¹ Am 20. September wird das Stück auch 1 Mannbeim gespielt. R. B. dme von u Die maßne sten P wurde Schwimmer lempfindungsstarke Oelbild 5 und Graphiken). Gerhard Schreiter id 8 8 hauerische Arbeiten von eigenwilliger 1 991 tensität), Woty Werner(abstrahierent arc Bildwirkereien), und schließlich der Jüngs 105 Georg Gresko., 32jährig, und aus surrealis Forte schen Anregungen seinen Weg suchend. Di. einer eigenen Ausstellung im„Haus 11 Waldsee“ in Zehlendorf breitet der Berlins Bildhauer Karl Hartung einen eindrucehi 5 len Querschnitt durch sein Lebenswerk d 1 „Britische Graphik der Gegenwart 5 derum ist im Rathaus Tempelhof zu seht bon“ darunter vor allem Blätter von Hen ben 0 Moore und Graham Sutherland, den belt 11 5 d Altmeistern Englands, die auch hier Ba rs spiele eines distanzierten. spirituellen S, let realismus geben. 15. Den tiefsten und nachhaltigsten Find fert im bisherigen Verlauf der Festwochen abe 15 5 vermittelt die große Ausstellung„Framiösl klorke sche Meister der Gegenwart“ in der Hod grole schule für bildende Kunst am Steinplatz. Die der!. ist eine künstlerische Manifestation von hö 95 stem Rang. Braque, Chagall, Dufy, Tegel icke Massen, Matisse, Miro, Picasso, Rouault uns gan Villon sind hier einmal nicht nur mit eff Caull neren oder graphischen Arbeiten, sonden das! mit ihren großen malerischen Meisterwerhel ter* vertreten. Ein Rausch der Farbe springt del für* Besucher an. Eminente, alle rationale Begtel den zungen sprengende Phantasie(Chagall, def ten korative malerische Pracht(Matisse), graph 19047 a sche und malerische Erzählerfreunde Puff M Ein Mädchen fährf nach Hamburg 3 ROMAN VON MANUELA MAURI Copyright 1952 by Mannheimer Morgen 1. Tante Anna hatte das braunrote Foulard- seidene an, das sie sonst nur sonntags trug und wenn sie zur Kirche ging. Auf dem Tisch lag die blaue Leinendecke mit der Vergißmeinnicht-Stickerei und den passen Die beiden goldenen Por- zellantassen waren nicht das Alltagsgeschirr; In der Kuchenschale lagen buttergelbe Blätterteig- brezein, die wir bei Bäckermeister Schade festtags als Herrenkringel kauften. Heute Wär ein gewöhnlicher Mittwoch. Es roch Die Sonne schien durch das Fenster, und ich dachte: vielleicht wird noch alles gut. Denn; man hofft eigentlich immer. Selbst wenn man Scherben in der Hand Hält, denkt man, vielleicht lassen sie sich den Servietten. sie standen sonst in der Vitrine. nach Kaffee. kitten oder kleben. „Halte die Hände still, Inge“, die Fingemägel?“ „Du hättest nicht die Polizei benachrich- tigen sollen, Tante“, sagte ich. Das hat Ich wiege 52 Kilo und es war nicht zu fürchten. daß ich in der alles ins Rollen gebracht. „Stadt vom Winde verweht wurde.“ „Das war ein schöner Roman“, sagte sie. Aber dann fiel ihr etwas ein.„Ach Gott, Inge, dann hast du abgenommen. Du wogst immer deine runden 110 Pfund. Du siehst auch blaß aus und hast Schatten unter Jetzt in der Sonne sieht man es. Ihre gute, breite, ausgearbeitete Hand mit den runden Fingern legte sich auf mei- Sie sah mich aus blaßblauen doch den Augen. nen Arm. sagte Tante Arna. Seit wann lackierst du dir Augen aufmerksam an. Ist etwas pas- siert?“ „Vieles ist passiert, Tante“, „Zu vieles.“ Ihre Hand fiel herab.„So“, sagte sie, „und da wunderst du dich, daß ich die Po- lizei benachrichtigt habe? Weißt du, was das heißt, hier tagelang auf Nachricht war- tern und es kommt keine! Immer wermn Herr Schmidt oben auf dem Deich vorüberradelte, lief ich an die Tür. Ab.„Nichts für Sie. Frau Brinckmann.“ Sie blinzelte; sie war immer leicht ge- rührt. Aber dann ergriff sie energisch die Tasse und tat einen tiefen Schluck.„Laß ihn nicht kalt werden.“ Warum hatte ich ihr eigentlich nicht ge- schrieben?„Weißt du, wenigstens dreimal habe ich vor einem Brief gesessen und ihn auch angefangen. Aber am andern Mor- geri war das immer gar nicht mehr wahr, Was ich dir geschrieben hatte. Weißt du, das Leben ist wie ein Flug. Es fließt sanft da- hin und man steht am Ufer. Aber es kann dir passieren, daß dir jemand unerwartet einen Stoß gibt. Du stolperst über die B6- schung und bist plötzlich im eiskalten Was- ser. Atemnot überfällt dich. Das Herz saust. Du möchtest schreien. Aber du mußt über- legen und handeln zugleich. Und das Son- derbare ist. wenn du den ersten Schreck überwunden hast, findest du das wunder- bar.“ „Ich nicht“, sagte Tante Anna mit Festig- keit. Und du bist verrückt. Hat dich im Ernst jemand ins Wasser gestoßen?“ Sie Sagte ich. Jedesmal winkte er warf einen prüfenden Blick auf mein Kleid. Es war das Lavendelblaue, das ich auch ge- tragen hatte, als ich aus dem Haus ging. „Ja“, sagte ich,„und eigentlich gleich am ersten Tag. Es war bitterkalt an dem Morgen, als ich zur Bahn ging. Von der See fegte ein nasser Wind herein, und ich war froh, daß ich den gelben Kamelhaarmantel anhatte. Herr Butenschön gab mir die Fahrkarte. In seinem langen Schnurrbart hing Rauh- reif.„Ist Ihnen wohl n' büschen zu lang- weilig bei uns geworden, Fräulein Inge“, sagte er.„Kann man verstehen. Son jun- ges Mädchen soll sich ruhig mal Wind um die Nase wehen lassen. Tschä, er wird wohl heute pünktlich sein.“ Aber ich hatte genug vom Wind und war froh, daß der Zug wirklich pünktlich kam. Herr Butenschön hob mir den Koffer ins Abteil. Dann pfiff er und winkte mit der grünen Scheibe. Ich blieb bis Bredstedt allein. Dort stieg ein schwarzgekleideter Missionar ein, sagte Grüß Gott und zündete sich mir gegenüber eine Pfeife an. Es kann nicht Tabak ge- wesen sein, was er rauchte. Ich war froh, daß im letzten Augenblick noch ein Herr zustieg Es gab wenigstens eine halbe Mi- nute frische Luft. 5 Er sagte gar nichts, saß neben mir, sah auf meine Schuhe, zog ein Heft aus seiner Akten mappe und schlug es auf. Dann schnupperte er, sah mich an., dann den Mis- sionar und zog ein Paket Zigaretten aus der Jackentasche. „Herr Pfarrer“, sagte er freundlicher als ich es ihm zugetraut hätte., wern es Ihnen nichts ausmacht. rauchen Sie bitte Zigaret- ten mit uns. Ich vertrage Pfeſfentabakrauch so sehr schlecht, und die junge Dame hat bereits einen grünlichen Zug um die rei- zende Nase.“ Der Missionar nahm die kochende Pfeife aus dem Mund. Dann zog er ein braunes Paket aus der Tasche.„Es ist ein guter Ta- bak, Marke Heideröschen, von Poppelmann.“ Er stand auf. ‚Aber Sie wollen mich ja hier nur vertreiben. Sei es drum. Grüß Gott.“ Wir sahen einen Augenblick seinen Rük- ken; dann fiel die Tür in das Nachbarabteil hinter ihm zu. „Tut mir leid. Aber sei es drum.„Mein Nachbar lächelte; er öffnete kurze Zeit das Fenster. Dann bot er mir eine Zigarette an, und ich nahm sie. Als er mir das Streich- holz hinhielt, fragte er:„Fahren Sie auch nach Hamburg?“ 5 Ich nickte und zog den Rauch ein. „Dann müssen wir uns ja eine Weile vertragen“, sagte er.„Erlauben Sie, daß ich mich vorstelle. Alfred Livonius.“ „Angenehm“, sagte ich und mußte husten; ich rauche ja so selten.„Ich heiße Inge Borg.“ „Das ist hübsch“, sagte er. „Was ist hübsch?“ „Daß Sie mir Ihren Vornamen sagen.“ „Es ist mein ganzer Name. Zwei Worte.“ Er sah mich groß an. Er hatte blaue Augen, und ich sah erstaunt, dag auch Märmner lange Wimpern haben können.„Das ist noch hübscher“, sagte er. Tante Anna lehnte sich etwas zurück. Dadurch wurde ihr Doppelkinn breiter.„Ein Quatschkopf“, sagte sie. So fangen sie im- mer an. Wie alt war er? Sicherlich ein Rei- sender. Hat in Bredstedt einen Staubsauger verkauft. Die können reden.“ „Nein, er hatte eine Presse-Agentur.“ „Was hatte er?“ „Er verkaufte Romane, aktuelle Bilder und Artikel an Zeitungen. Er wollte wis- sen, Was ich in Hamburg machen würde, kraftvoller Primitivismus(Leger) und eit der r an mittelalterliche Vorbilder gemahnende 1 ehls ligiöse Inbrunst(Rouault) vereinigen sich n Mai der geistigen Ausstrahlung Picassos und Bu Rid ques und Miros zu einem einzigartigen A politi kord. der Kurs N 9 kükt und ich sagte ihm, daß mich endlich n ur Firma auf der Bleichenbrücke zur Vene ron lung bestellt habe. Dann wollte er hö und ob ich mein Abitur gemacht hätte, und 4 freu sagte ihm, daß ich in der Unterprima helf Tinfl abgehen müssen. Er sagte, das schal den nichts, ich sähe gut aus.“ b Vera Tante Anna stieß ein mürrischer 9 des räusch aus.„Wenn sie die Nase hie lube baben, aber den Doktortitel vorweisen fin bat. nen, meinen Sie das reiche.“ 0 „Er war ein hübscher Mann. Tante er Doktor war, weiß ich nicht. Er frag ob es meine erste Anstellung sei, 0 mit der Firma in Hamburg in Ording inge.„Sozusagen“, mußte ich zugeben. 0 hatte bisher wenig Glück. Drei wee 75 einer Sägemühle. Büroarbeit natürlich. 15 kam der erkrankte Expedient wieder. Wochen. während der Grippe-Epicen 8 Polizeihilfsschreiberin auf dem Rathaus. babe Er nickte nachdenklich.„Warum 15 Vere Sie so spät?“ fragte er. Wenn wir in den Kort burg ankommen, ist es beinahe dunkel, wele 5 3 den tra Ich sagte ihm, daß ich mich am an Le Morgen zeitig bei der Firma melden 1 175 „Und wo werden Sie übernacher gell ar „In einem Hotel beim Bahnhof, Staa ich.“ 1 Er lachte hellauf. wollte aich aK Oberschenkel schlagen und traf men me „Pardon“, sagte er.„Aber es ist unge a erheiternd, daß Sie annehmen, ohne bestellung ein Zimmer zu bekomme Schi Hamburg tagen zwei internationale e den acht gresse und der Verein für Fremden“ it kehr. Sie bekommen kein ee gc! 1 b Er sah mein bestürztes Gesicht, weig bels eine Weile nach, schaute nochmals auge 5 Nase und sagte:„Ich habe mir im Ses Gall Zimmer bestellt. Man kennt men Wenn Sie mit mir kommen wollen f 1e 81 j terbringen. man Sie sicherlich auch 0e 5