en ineln- er einmal n. heute ern und Ischickgel Leid Aller dlutvoller George omnponist alisch mit pirituel, und be. n zu pak n, es mit Arnold völf-Ton- n seinem die trek. n Worts win war HAusikern, erer oder usik war beise, d e Trischte. te, und ckte. Un. zen Män- el, dab er erreichte ationalen ein Bei- 525 im Ber- am, ing ein, vor. n Mona- hat man 64 geprie· gust). In hen ent- lach dem „Blevins on“ nun errang, lion, für Joachim ber sech · Wen) ge- Garde. ſterleiter, seln — Blogran Zahlrel⸗ or allem „Krupp, ismarck, le Wil⸗ 1d„Vol⸗ ä— m sagte kalt ge- nen?“ gerausg ebert Mannheimer Morgen Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser; chefredakt.: E. F. v. Schilling. Stell- bertreter: Dr. K. Ackermann. Politik: . Schäfer; Wirtschaft: F. O. Weber; keulleton: W. Gilles. K. Heinz; Lokal: Eberhardt; Kommunal: Dr. F. W. Koch; ludwigshafen und Sport: H. Schnee- kloth; Land: C. Serr; Sozialredaktion: .. Simon; chef v. Dienst: O. Gentner. Bankkonten: Süd westbank, Allg. Bank- lesellsch., Städt. Sparkasse, Bad. Kom- verlag · aunale Landesbank. Bad. Bank. sämtl. Mannheim. Postsch.-Konto: Karlsruhe Fr. 800 16. Ludwigshafen /Rh. Nr. 267 43. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim. R 1, 48, Telef. 4 41 51-54; Heidelberg. Brunnen gasse 18-24, Tel. 29 38(Halb. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Rheinstr. 37, Tel. 627 68 Bezugspreis: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pf Trägerlohn, Postbezug 3.20 DM zuzügl. 54 Pf Zustellgebühr, Kreuzband- bezug 4.— DM einschl. Porto. Bei Ab- holung im verlag oder in den Agen turen 2.80 DM. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- Uiste Nr. 11. Anz.-Ltg.: R. Adeimann; Werbg.: C. Faust. Bei Nichterscheinen Infolge höh. Gewalt kein Anspruch auf Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- verlangte Manuskr. keinerlei Gewähr. berrmszu 1 Jahrgang/ Nr. 219/ Einzelpreis 20 Pf. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz e arbeiten mehr Zeit in Anspruch nehmen, als Am Montag wurden Einzelheiten über die bisber als„Vertraulich“ behandelten acht gechtsgutachten der Bundesregierung be- kannt. Vier Grundsätze stellen diese Doku- mente in den Vordergrund. 1. Die Wehr- hoheit besteht; 2. die Bundesrepublik ist hein Staatsfragment, sondern ein souveränes Die erste Aussprache Bonn.(dpa) Das erste Gespräch zwischen dem italienischen Minister präsidenten Aleide De Gas per i und Bundeskanzler Dr. Ad e- nauer nach dem Eintreffen des italienischen Gastes in Bonn galt am Montag im Palais Schaumburg der gemeinsamen Arbeit für Europa. Im Namen ihrer Regierungen sprachen eich beide Politiker für eine Stärkung der europäischen Gemeinschaft innerhalb der bestehenden europäischen Einrichtungen— wie der Montanunion und Europäische Ver- teiligungsgemeinschaft— aus. Nach dem instündigen Gesprach verlautete, beide zegierungschefs werden darauf dringen, daß die Arbeiten an einer europäischen Ver- tessung durch die erweiterte Versammlung der Montanunion bald vollendet werden. Außerdem befürworteten sie eine Vertie- fung der deutsch- italienischen Kulturbezie- bungen. Ein anderes Thema war die Be- kämpfung des Kommunismus, die schon bei dem Besuch Adenauers in Rom im Juni ver- gangenen Jahres erörtert wurde. De Gasperi und Adenauer besuchten am Montegvormittag gemeinsam die Benedik- e vereinbarun lnerabtei Maria Laach in der Eifel. Mit ſchlossen. Der Bundeskanzler verabschiedete ach vorn seinem Gast und fuhr nach Bonn urück. Der italienische Regierungschef be- gab sich zu einem Empfang der Bonner ita- lenischen Kolonie nach Bad Godesberg. am Montagabend wurde im Palais Schaumburg den Gästen aus Italien ein fest- lches Essen gegeben. In einer kurzen An- rache brachte Dr. Adenauer seine„große ind aufrichtige Freude“ über den Besuch De Gasperis und seiner Gattin zum Aus- druck, an der das ganze deutsche Volk teil- nehme. Er erinnerte an die geschaffenen Grundlagen der Europäischen Gemeinschaft und unterstrich den hervorragenden Anteil de Gasperis an der Arbeit für ein Ver- enigtes Europa. Ministerpräsident De Casperi drückte seine Anerkennung für den Mederaufbau in Deutschland aus, der„ein Grund des Stolzes“ sein müsse. ron 5 1 Algler. Mindestens 25 Personen sind an donntagabend bei einer schweren Unwetter katastrophe in Algier ums Leben gekommen. London. Die Regierungen Großbritanniens und der USA haben in ähnlichen Noten an loskau die sowjetischen Beschwerden gegen gen mit Italien über Triest zurückgewiesen Straßburg Unter Vorsitz des deutschen chriktstellers Dr. Eugen Kogon begamn in Straßburg die Tagung des Zentralausschusses er Union europäischer Föderalisten. Berlin. Der Leiter des Informationsamtes er Sowjetzonen-Regierung, Gerhart Eisler, zb eam Montag auf einer Pressekonferenz in Ostberlin ofkiziell die Verhaftung des West- berliner Journalisten Dr. Herbert Kluge durch dle Volpspolizei zu. Berlin. Ein amerikanischer und ein sowieti- cher Beamter in Berlin haben, nach Mittei- ung eines amerikanischen Sprechers vom ontag, ein Zusammentreffen zur gemein- Faun Aussprache über die Verschleppung des hettderliner Juristen Dr. Walter Linse verein- Stuttgart. Im Zuge der Verwaltungsverein- chung hat der Bundesminister der Finanzen im Einvernehmen mit dem Finanzminister des 1 Baden-Württemberg bestimmt, daß die erlnanzdirektion Tübingen mit Wirkung zom 30 September aufgelöst wird. Ihre Auf- eben übernimmt die Oberfinanzdirektion Stuttgart. 0 dlannover. Leitende Funktionäre der Sozia- stischen Reichspartei(SRP) in Norddeutsch- Ac haben in einem am 17. September in Nie- aue rachsen verbreiteten Rundschreiben die uemaligen Angebörigen der SRP aufgefor- 818 die Beschlüsse des Bundesvorstandes der 1 7 durch den die Partei am 12. September 6 8 Wurde, als ungültig zu erklären. K Werl. Neun Häftlinge des sogenannten mae erbrechergefänenisses Werl sind be- parust und am Montag aus der Haft entlassen orden. Sieben von ihnen waren zunächst zum 75 verurteilt worden, doch sind die Urteile ater in langjährige Gefängnisstrafen umge- Vandelt worden. Belt npach. In einer Offenbacher Maschinen- Ciege stürzte am Montagnachmittag in der 3 ein mehrere 100 Zentner schwerer 5 arer Kran zusammen und begrub vier den unter sich Zwei Arbeiter waren 5 tot, ein Lehrling starb kurz nach dem tet uc. Der Kranführer wurde schwer ver- 5 u p/ dps *. Europa-Versammlung der Auftrag Von unserer Bonner Redaktion BOn n. Aus Kreisen der Koalition hörte man am Montagabend, daß sich die Ratifizie- zung der Vertragswerke wahrscheinlich weiter hinauszögern werde, als man ursprünglich ſermutet habe. Offiziell wird dazu gesagt, es habe sich erwiesen, daß die Ausschuß man angenommen habe. Im Hintergrund pielt zweifellos das Warten auf das Gutachten des Bundesverfassungsgerichtes eine Bolle. Offensichtlich soll das Bundesverfassungsgericht ,in der Vorhand“ bleiben. Staatswesen; 3. sie hat das Recht zur Selbst- verteidigung und 4. eine Neuwahl des Bun- destages mit dem Ziel, die Entscheidung des Volkes über ein bestimmte Frage herbei- zuführen, muß abgelehnt werden, weil sie einen ausgesprochenen plebiszitären Charak- ter hätte. . Wehrhoheit In der Stellungnahme der Bundesregie- rung und in den Gutachten wird ausgeführt, daß man dem Bund die Wehrhoheit zu Un- recht absprechen wolle. Das Wehrhoheits- recht sei eine Selbstverständlichkeit. Seine Wahrnehmung werde nur durch ein Verbot der Besatzungsmächte gehindert. Mit dem Inkrafttreten des Deutschland- Vertrages falle diese Blockierung aber automatisch fort. Scheuner Universität Bonn) verweist darauf, daß Fragen der Verteidigung zwar in Deutschland und im Ausland im allge- meinen verfassungsmäßig verankert würden. Das sei im Grundgesetz wegen der damali- gen Haltung der Besatzungsmächte nicht möglich gewesen. Auf der anderen Seite aber habe der Parlamentarische Rat in einer gan- zen Reihe von Bestimmungen offen zu den Fragen des Krieges und der Verteidigung Stellung genommen. Ein genaues Studium der Einzel vorschriften zeige, daß sich die Grundordnung der Bundesrepublik in einem viel ausgedehnteren Maße mit Fragen der Sicherung befasse als allgemein bekannt sei. Ein souveräner Staat Nach Ansicht der Gutachter lautet die eigentliche Frage nicht, ob ein Staat die Wehrhoheit habe, die sich aus dem Begriff der Staatsgewalt automatisch ergebe, Son- dern vielmehr, ob er entgegen aller Regel diese Teilfunktion nicht besftze. In diesem Zusammenhang wendet sich die Bundes- Standpunkt der Bundesregierung gutachten zu den Verträgen bejahen Souveränität, Wehrhoheit und Recht auf Selbstverteidigung regierung mit Nachdruck gegen den Stand- punkt, daß die Bundesrepublik nur ein in seinen Hoheitsrechten beschränktes Staats- fragment sei. Sie verweist auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Peters- bergabkommen, in dem die Ansicht ausge- sprochen werde, daß das Grundgesetz sei- nem ganzen Inhalt nach die Verfassung eines souveränen Staatswesens sein solle. Gestützt, wird diese Auffassung durch ein Gutachten Dr. Süsterhenns, der im Parlamentarischen Rat eine führende Rolle spielte. Er erklärt, daß die Hoheitsrechte des deutschen Staates mit ihrer Freigabe zwangsläufig der Bundesrepublik zuwachsen, weil diese die Staatseinheit des Reiches Fortsetze. Recht auf Selbstverteidigung Zur Frage des Rechtes auf Selbstvertei- digung gibt der Schweizer Völkerrechtler Wehber g eine Analyse. Er gelangt zu der Feststellung, daß es sich hierbei um ein von allen Kulturstaaten anerkanntes allgemeines Rechtsprinzip handele, das als Regel des Völkerrechts angesehen werden müsse. Auf diesen Grundsatz hätten sich die Mächte be- reits anläßlich des Abschlusses des Kellogg- Paktes geeinigt, obwohl dieser das Verbot des Krieges Politik beinhaltet. Neuwahlen nicht möglich Die Bundesregierung schließt die Samm- jung der Stellungnahmen und Gutachten mit der Zurückweisung des sozialdemokratischen Anspruches auf Neuwahlen Der Parlamen- tarische Rat sei sich in seiner Mehrheit darüber einig gewesen, daß nach den Er- fahrungen der Vergangenheit ein Volksent- scheid für die Bundesrepublik nicht vor- gesehen werden sollte. Es bestehe daher keine staatsrechtliche Möglichkeit, eine Volksabstimmung vorzunehmen. Auch der Weg über die Bundestagsauflösung sei un- von den Verfassungsvätern Absielit ver- sagt Wurde. st: Brentano leitet Verfassungsausschuß Straßburg.(UP) Heinrich von Bren- tano, der Vorsitzende der CDU/ CSU-Bun- destagsfraktion, ist am Montag einstimmig zum Vorsitzenden des Ausschusses gewählt worden, dem von der Verfassunggebenden erteilt wurde, den Verfassungsentwurf einer poli- tischen Föderation der sechs Schumanplan- staaten auszuarbeiten. Zu stellvertretenden Vorsitzenden des Ausschusses von 26 Abgeordneten wurden gewählt: Der Holländer Bruins Slot und der Italiener Ludovico Benvenuti. Nach der Wahl ernannte der Ausschuß eine Arbeitsgruppe, der neben dem Vor- sitzenden und den beiden Stellvertretern noch sechs Mitglieder angehören. Diese Arbeitsgruppe soll sofort mit der Ausarbei- tung eines Verfassungsentwurfes beginnen. Sie tritt zum erstenmal am 6. Oktober in Brüssel zusammen. Für den 23. Oktober ist in Paris eine Vollversammlung des Aus- schusses vorgesehen, auf der die Arbeits- ergebnisse des Unterausschusses behandelt werden sollen. Bei der ersten Sitzung des Verfassungs- ausschusses waren Vertreter Großbritanniens und der Mitgliedstaaten des Europarates, die der Montanunion nicht angehören, als Be- obachter zugegen. Becher:„Rechtlich unmöglich“ Mainz.(dpa) Der Justizminister von Rheinland-Pfalz, Bruno Becher FDP), hat eine Internationalisierung oder Europäisie- rung des Saargebietes als„rechtlich unmög- lich“ bezeichnet. Rechtlich und politisch un- möglich sei auch eine Aenderung der Völker- rechtlichen und staatsrechtlichen Stellung des Saargebietes ohne einen Friedensvertrag mit der Unterschrift Deutschlands oder ohne eine Vereinbarung mit einer deutschen Gesamt- regierung. Nach Ansicht Bechers wäre die Schaffung einer neuen anonymen Einheit in Europa ein Widersinn, der nur aus der Ver- krampfung erklärt werden könne, mit der man in Frankreich rechtlose Ansprüche im- mer neu zu tarnen versuche. Antwortnoten heute an den Kreml Moskau.(UP) In der französischen, ame- rikanischen und britischen Botschaft in Moskau sind am Montag die Antworten der Westmächte auf die letzte Deutschland-Note der Sowjetunion eingetroffen. Die diploma- tischen Vertreter der Westmäche haben laut Mitteilung von maßgebender Seite die Ab- sicht, die drei gleichlautenden Noten dem sowjetischen Außenminister Andrei Wi- schinsky heute Dienstag zu überreichen. Der Wortlaut der Noten soll anschließend veröffentlicht werden.. Jetzt mit Sowjetzone? Jerusalem,(dpa): Israel will sich auf diplomatischem Wege um die Aufnahme von Verhandlungen mit der Sowjetzonenrepublik über den Abschluß eines Wiedergutmachungs- abkommens bemühen, sagte ein Sprecher des Mit Erarbeitung eines Verfassungsentwurfs wird am 6. Oktober begonnen israelischen Außen ministeriums. Zu einer Aeuhßerung des sowietzonalen Ministers für Land und Forstwirtschaft, Ernst Golden baum, die Sowietzonenregierung habe „keine grundlegenden Einwendungen gegen eine Erörterung der Wiedergutmachung mit Tsrael“, sagte der Sprecher:„Wenn diese Er- klärung die Haltung der Sowjetzonenregie- rung widerspiegelt, sehen wir sie als einen bedeutenden Schritt auf dem Wege zu Ver- handlungen an“. 5 Stützpunkte nur gegen Kriegsmaterial Philadelphia,(dpa) Der spanische Bot- schafter in den USA, Jose Felix Leque- rica, sagte am Montag in Philadelphia, die spanisch- amerikanischen Stützpunkt- Ver- handlungen könnten nur dann zu einem Er- folg führen, wenn die USA bereit sind, Spa- nien Kriegsmaterial zu liefern. Der Botschaf- ter deutete an, daß Spanien als Preis für die Ueberlassung von Stützpunkten die gleiche“ militärische Unterstützung von Amerika wünscht, wie sie die NATO- Staaten erhalten. Nixon in Verlegenheit Portland.(UP) Ob Eisenhowers„Zweiter Menn“, Senator Richard Nixon, weiterhin als Vizepräsidentschaftskandidat im Rennen bleiben wird ist fraglich. Seit es ruchbar wurde, daß Nixon von einigen wohlhaben- den und einflußreichen kalifornischen Ge- schäftsleuten Wahlgelder in Höhe von 18 000 Dollar angenommen hat. mußte er auch aus den Reihen seiner eigenen Partei scharfe Vorwürfe einstecken. Er hat erklärt, bei der Geldzuwendung handele es sich um eine finanzielle Wahlunterstützung. Es könne keine Rede davon sein, daß er das Geld zu seiner persönlichen Bereicherung angenom- men habe. „Kongreß für Weltregierung“ London.(dpa) Vor über 100 Delegierten aus 25 Ländern wurde am Montag der zweite Londoner parlamentarische Kongreß für Weltregierung eröffnet. als Mittel der nationalen Dienstag, 23. September 1952 Nicht zum Abschluß von Verträgen ist der britische Außenminister Eden nach Belgrad gekommen, sondern um persönlich Fk lung mit jugoslawischen Staatsmännern aufzunehmen. Doch kann seine Reise, die ihn aueh naeh Wien fünren wird, als Ausdruck der Bemuhungen Großbritanniens gewertet werden, das Problem Triest endlich zu lösen aus politischen und offene Flanke im Suden des europäischen Verteidigungssystems zu schließen.— Unser Bild zeigt Eden während seines Besuchs bei Marschall Tito. Hintergründe des Volkskammer-Besuches Dr. Etzel betreibt Wiedervereinigungspolitik auf eigene Faust Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Bundestagspräsident Dr. Ehlers bestreitet am Montag entschieden, dem evangelischen Bischof Dibelius Zusagen gegeben zu haben, die sich auf politische Verhandlungen mit Vertretern des ostzona- len Regimes beziehen. In seinem Namen Wendet sich der„Deutschland-Union- Dienst“ gegen Kombinationen, die davon wissen Wollen, daß eine Gruppe evangelischer Ab- geordneten in der CDU sich zu einem eige- nen Kurs in der Frage der Wiedervereini- gung Deutschlands entschlossen habe. Während in Ostberlin Staatspräsident 1e ek sagte„Wir haben einen außer- ordentlich bedeutsamen Schritt zur Wieder- herstellung der Einheit Deutschlands getan“, ist Bonn in ein heftiges Nachgeplänkel zu dem Besuch der sowietzonalen Delegation geraten. Die These Nuschkes und Materns, nunmehr sei das„gesamtdeut- sche Gespräch“ auf der Basis, wie Moskau und Pankow es sich vorstellen, begonnen worden wird, entschieden sowohl von dem Bundestagspräsidenten wie auch von an- deren Stellen des Bundestages zurückgewie- sen. Auch die Behauptung, eine Gruppe von 30 Bundestagsabgeordneten verfüge über Geheimverbindungen mit Pankow. die von der„Frankfurter Rundschau“ verbreitet wurde, wird als unzutreffend kritisiert. Nicht bestritten werden kann, daß offen- sichtlich die Ueberreichung des Briefes an Dr. Ehlers nur ein zweitrangiger Tat- bestand gegenüber einem anderen Versuch bedeutet. Bereits im Juli dieses Jahres hatte der Volkskammer- Abgeordnete Dr. Rübe! von der Christlich- Demokratischen Union der Sowjetzone ein Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten der FU, Dr. Etzel, aufgenommen mit dem Ziel,„gesamtdeutsche Beratungen“ auf breiter Basis in Szene zu setzen. Augenscheinlich konnte der bayerische Abgeordnete auch einige Außenseiter anderer Parteien erwärmen. Als es jetzt zum Zuge kam und Freitagabend die Unterredung in dem Bonner Hotel„Stern“ stattfand, stand Etzel allein. Von den Unterzeichnern eines an die Volkskammer gerichteten Briefes es sollen 13 an der Zahl gewesen sein— er- schien niemand. Rübel selbst war übrigens vor der Ankunft der Delegation inofflziell in Westdeutschland aufgetaucht, um für eine saubere Abwicklung des Programms Sorge zu tragen, wurde aber verhaftet und ab- geschoben. Dr. Etzel hatte eine Presseerklärung vorbereitet, in der er seiner Enttäuschung über die mangelnde Standfestigkeit der ab- gesprungenen Bundestagsabgeordneten Aus- druck gab. Der Bonner ADN- Vertreter aber, der diese Verlautbarung verbreitete, strich sich den entsprechenden Passus. So Kein Regierungswechsel zu erwarten Das Ergebnis der Parlamentswahlen in Schweden Stockholm.(dpa) Die schwedischen Kom- munisten haben ein gutes Drittel ihrer Stimmen und Mandate eingebüßt und die sozialdemokratische Regierungspartei konnte bei geringfügigen Verlusten ihre seit zwanzig Jahren bestehende führende Stellung be- haupten. Das sind die wichtigsten Ergebnisse der Wahlen zur zweiten Kammer des schwedi- schen Reichstages, die am Sonntag statt- fanden. Die Kommunisten verloren drei von ihren bisherigen acht Sitzen und erhielten gegenüber einer Stimmenzahl von 244 826 im Jahre 1948 diesmal nur noch 165 182 Stim- men. Die Sozialdemokraten büßten von ihren bisherigen 112 Sitzen drei ein, besitzen jedoch gemeinsam mit ihrem Koalitions- partner, der Bauernpartei, die ebenfalls drei Sitze verlor, nach wie vor eine Mehrheit von zusammen 136 Sitzen in der neuen zweiten Kammer, die 230 Abgeordnete zählt. Die fühlbare Niederlage der Kommuni- sten, die erwartet worden war, wird auf den Eindruck des Enbomspionageprozesses und der sowjetisch- schwedischen Flugzeugzwi- schenfälle vom Juni zurückgeführt. Die Ver- luste, die die Bauernpartei erlitt. werden der im Herbst vergangenen Jahres mit den Sozialdemokraten eingegangenen Regie- rungskoalition zugeschrieben. Die bürger- liche Opposition— konservative und liberale — ist gestärkt aus den Wahlen hervorgegan- gen: die Konservativen gewannen 7 Sitze und die Liberalen zwei. strategischen Erwägungen die bisher Keystone-Bild kann man also sagen, daß der eigentliche Zweck der Reise der Volkskammer-Dele- gation dicht erreicht worden ist. Auch die Publikation der„Frankfurter Rundschau“ bezüglich der Geheimverbindungen mit Pankow darf als unzutreffend angesehen werden. Dr. Ehlers hat betont, daß die evangelischen Mitglieder der CDU im poli- tischen Raum alle Probleme selbstverständ- lich gemeinsam mit den Katholiken lösen werden. Wörtlich heißt es in der Erklärung des Bundestagspräsidenten:„Die in vielen Leiden geborene Gemeirischaft der Konfes- sionen hat sich politisch bewährt und wird sich weiterhin bewähren“. Der Vorstand der CDU-Bundestagsfraktion betont, daß hinter dem Entschluß des Präsidenten, die Delegation aus Pankow zu empfangen, der gemeinsame Beschluß aller Vorstandsmit- glieder, und zwar der katholischen wie der protestandischen, gestanden habe. Matern zeigt sich zufrieden In einer Pressekonferenz der fünf Dele- gierten der Sowjetzonen- Volkskammer nach mrer Rückkehr aus Bont zeigte sich— laut dpa der Sprecher der Delegation, Hermann Matern, befriedigt von dem Verlauf des Zwanzig-Minuten-Empfangs bei Dr. Ehlers. Vor in- und ausländischen Pressevertretern in Berlin sagte er:„Wenn im gleichen Geist die Verhandlungen zwischen den bevoll- mächtigten Vertretern des Bundestages und der Volkskammer geführt werden, dann ist eine Verständigung über die Lebensfragen des deutschen Volkes möglich.“ Die Vorsitzenden der drei Berliner demo- kratischen Parteien, Franz Neumann (SPD), Dr. Robert Tillmanns(CDV) und Carl Hubert Schwennicke FDP), nah- men über den Rias gegen die von der Volks- kammer- Delegation nach Bonn überbrachten Einheitsvorschläge Stellung. Die Erklärungen gipfelten in der Feststellung, der Weg Zu einem einigen Deutschland in Frieden und Freiheit könne nur über Wahlen auf demo- Kratischer Grundlage führen. — N Urzfeleqrämm Rund 3000 Mann des Bundesgrenzschutzes begannen in der Nacht vom Montag zum Diens- tag mit einer großen Uebung im Spes sar t. Die Leitung hat General Matz k y. Chefinspekteir des Grenzschutzes. Die drei- tägige Uebung wird sich auf die Gegend um Bad Orb konzentrieren. Alle technischen Ein- heiten des Grenzschutzes sollen eingesetzt 535 Die„Lage“ wird erst später ausgege- en. 5 5 Im ersten Vierteljahr 1952 hat die Wohn- bevölkerung im Bundesgebiet um 65 100 Personen zugenommen. Wie das Stati- stische Bundesamt mitteilt, ist diese Zunahme der bisher geringste vierteljährliche Bevölke- rungszuwachs der Nachkriegszeit. Bisher lag er in keinem Vierteljahr unter 100 000 Personen. 4 a Der Kommunalpolitische Ausschuß des Bun- destages will die Bundesregierung auffordern, die Gebühren für die Erteilung eines Passes an Jugendliche unter 25 Jahren auf eine DM herabzusetzen, sofern die Reisen der internationalen Verständigung dienen. Die Bundesregierung hat in einem Verordnungsentwurf eine Erhöhung der Paß gebühren von 3 auf 8 DM beabsichtigt. —* Der Verkehrsausschuß des Bundestages will vorschlagen, daß in Zukunft auch Angestellte und Beamten mit einem Monatsgehalt bis zu 600 DM die Bundesbahn mit Arbeiter- wochenkarten benutzen können. Bisher ist dies nur bis zu einer Einkommensgrenze von 300 DM möglich. 8 8 8 78 N 5. 9 85. Zelte 3 MORGEN Dienstag, 23. September 1952/ Nr. 2 — 5 Fr. 21 MN ORC EN I. Jugend auf dem Weg 1 1 5 C 5 a Bessere Hälften N Kommentur 8 Viereinhalb Millionen deutsche Jugendliche sind zu Besinnung und Bekennen aufgerufen Antoine Pina, Frankreichs Minister. . dent hat es satt. Er kann das Schimpfen, Jan. Dienstag, 23. September 1932 Das Unbehagen in den Parteien in Wahlzeiten werden die Parteien lebendig, um die Demokratie auf Hochglanz zu polieren. Das gehört zu ihr so gut wie Kaisers Geburtstag zur Monarchie. Kein Wunder also, daß auf den Tag an dem der deutsche Wähler die Hauptperson im Staate ist, schon jetzt eifrig hingearbeitet wird. Ueberall in der Bundesrepublik werden die Programme überholt, Erfahrungen und Er- Folge der vergangenen Jahre sorgfälitg ver- Zeichnet, ordentliche und außerordentliche Parteitage vorbereitet, Verhandlungen vor und hinter den Kulissen geführt und bei politischen Entscheidungen die Rückwir- kung auf die Wähler mehr als sonst be- achtet. Der Wähler aber, dem diese erfreuliche Aktivität der Parteien gilt, nimmt erst einmal grundsätzlich übel. Er meint, die Parteien hätten sich in der vergangenen Zeit nicht genügend um seine Meinung ge- kümmert, und ihre heutigen Bemühungen seien daher nichts als Spiegelfechterei. Diese Reaktion ist ein Teil des Unbehagens und der bedenklichen Ablehnung, der die Parteien beim Publikum begegnen. Hinter ihr steckt mehr als nur die Gleichgültigkeit, mit der die Wählerschaft früher in Deutsch- land und auch heute in anderen Ländern Außerhalb der Wahlzeiten ihren Parteien gegenübertrat. Sie enthält viel Unzufrie- denheit, die durch maßlose Forderungen von Interessentengruppen genährt wird, viel Ungeduld und noch mehr überhebli- ches Ressentiment, das seit jeher bei uns gegen die Parteien gehegt wird. Mangel- hafte Kenntnis der in Bonn und in den Ländern geleisteten Arbeit, der Bedeutung und der Rolle der einzelnen Abgeordneten tut das hre, um mitunter zu ungerechten Urteilen zu führen. Unausrottbar erscheint namentlich das deutsche Vorurteil, den poli- tischen Kompromiß geringschätzig als Kuhhandel abzutun, als ob nicht jeder Mensch täglich eine Fülle von Kompromis- sen schließen müßte, um überhaupt leben zu körmen, und als ob nicht in anderen Ländern der Kompromiß als höchste Staatskunst gälte. Parteien und Parla- mente spielen daher bei uns nachgerade die lächerliche Rolle der bösen Schwieger- mütter und zerstreuten Professoren, der Mi- kosch- und Serenissimus-Typen, an denen unsere Eltern sich irn Witzblättern und Ka- baretts mit billigen Spässen ergötzten. Eine oberflächliche Witzelei weckt mehr Re- sonmnanz als jahrelange Aufbauarbeit. Da- Hinter aber steht die sehr ernsthafte und besorgte Frage, warum die Parteien denn einge so geringe Anziehungskraft ausübten, nur wenige Persönlichkeiten vorzuweisen hätten und die Wähler immer wieder par- teilose Kandidaten bevorzugen, namentlich bei Kommunalwahlen. Eine Reihe der ernstgemeinten landläufl- gen Vorwürfe erscheint allerdings unberech- tigt. So kann sich beispielsweise auch außer- Balb der Wahlzeiten jeder Wähler genügend über das Tun und Lassen der Parteien Informieren, durch Versammlungen, Rund- funk und Zeitungen. Wenn Parteien jedoch keine eigene Presse haben, so liegt das daran, daß Parteizeitungen sich wirtschaft- lich meist nicht halten können. Zwar wird kein Wähler seine Wünsche hundertprozentig in einer der Parteien verwirklicht finden, dafür ist andererseits aber auch die dogma- tische Bindung nicht mehr übermäßig streng. Die Spannweite ist mit landsmannschaft- lichen Besonderheiten und der in allen Par- teien beobachteten Flügelbildung groß genug, daß jeder wenigstens seinen grundsätzlichen Politischen Standort in einer von ihnen fin- den könnte. Sehr viel ernster wiegen dagegen die Be- denken, die Funktionärkörper der Parteien seien erstarrt, sie sperrten sich gegen die Zufuhr von frischem Blut und gegen un- bequem wirkende bedeutendere Persönlich- keiten, sie würden durch kleine Führungs- gruppen von oben her gelenkt, und gäben bei der Verteilung von Aemtern oder Kandi- daturen dem Dienstalter in der Partei den Vorzug vor der Leistung. Ueber das Wahl- gesetz und die Verfassung haben die Par- teien außerdem eine Monopolstellung im politischen Leben erreicht, die ihnen nur in gewissem Umfang von Gewerkschaften und Interessenverbänden streitig gemacht wird, cdlie aber nicht zu ihrer Volkstümlichkeit bei- trägt, weil der lebendige Wettbewerb mit unabhängigen Außenseitern fehlt. Kritisiert wird noch, daß die Parteien außer der Legis- Iative allmählich auch die Exekutive und die Personalpolitik der öffentlichen Hand unter ihren Einfluß gebracht haben. Ueberspitzt lautet der Vorwurf sogar, der Staat werde als„Parteienstaat“ um der Parteien willen betrieben. Einsichtige Parteipolitiker geben zu, daß alle diese Vorwürfe einen wahren Kern enthalten. Hier Abhilfe zu schaffen, erfordert aber viel menschliche Selbstüber- Windung und ist nicht von heute auf morgen möglich. Immerhin bietet die kommende Wahl Gelegenheit zur inneren Einkehr in der Erkenntnis, daß die Wähler nicht für die Parteien da sind, sondern umgekehrt. Den Wähler aber geht die Frage an, ob er die Parteien nicht ungeduldig überfordert. Er kann von ihnen keinen politischen Betrieb Verlangen, der ihn ständig„erfaßt“ und lenkt. Bei manchen persönlichen Mängeln ist zu berücksichtigen, daß eine ganze Elite teils m aden Konzentrationslagern umgekommen, teils nach dem 20. Juli ausgerottet worden ist und daß die Uberlebenden verständlicher- weise zäh daran festhalten, eine bestimmte Vorstellung vom deutschen Staat verwirk- licht zu sehen. Jede Führungsschicht darf bis zu einem gewissen Grade beanspruchen, das Wohl des Gemeinwesens und die eigene maßgebende Rolle miteinander zu identifi- zieren. Die Parteien sind eine reale Tatsache unseres politischen Lebens, sie können aus der gegenwärtigen Form der Demokratie nicht hinweggedacht werden, und ihre Tradi- tionen enthalten, trotz aller Mängel, auch ihre Vorzüge. Wenn Spannungen zwischen innen und den Wählern bestehen, so liegt das wenigstens zu einem Teil auch an den Wählern selbst. U. H. In der vom Bundesjugendring vom 21. bis 28. September veranstalteten„Woche der Jugend“ wird der Bundesrepublik keine Staatsjugend neuen Stils vorgeführt. Die nach dem Kriege wiedererstandenen freien Jugendverbände, die unter anderem im politischen, konfessionellen, gewerk- schaftlichen, kulturellen oder sportlichen Bereich wirken, wollen unter dem Motto „Jugend auf dem Weg“ in öffentlichen Veranstaltungen einen Einblick in ihre Ar- beit geben. Sie wollen zeigen, daß sie trotz verschiedener Anschauungen und Zielset- zungen eine Gemeinschaft sind. Sie wer- deri ihre Anliegen an die ältere Generation vorbringen, und sie werden sich an die große Masse der Jugendlichen wenden, die nicht„organisiert“ sind, als deren Inter- essen vertreter und Sprecher sie aber doch angesehen werden dürfen. Nicht unpolltisch Als Wegweiser für die Gestaltung der „Woche der Jugend“ hat der Bundesjugend- ring eine Broschüre herausgegeben, in der die einzelnen Jugendverbände die Sorgen und Probleme der heutigen Jugend schil- dern und die Aufgaben umreißen, vor die sich der junge Mensch als Glied der Ge- sellschaft und werdender Staatsbürger ge- stellt sieht. In einem Geleitwort betonte der Vorsitzende des Bundesjugendringes, Willi Ginhold, daß der Bundesjugend- ring eine freiwillige Arbeitsgemeinschaft Sei. Im Leitwort„Jugend auf dem Weg“ schreibt er:„Jugend weiß, daß sie keine neuen Patentlösungen für alle Fragen und Probleme hat, aber sie will das Alte über- prüfen und sie sucht und fordert neue Ant- wort, dei den grogen Aufgaben auf politi- schem, sozialem und kulturellen Gebiet an- gemessen ist.“ i Europa-Tag Ein Höhepunkt der„Woche der Jugend“ wird der„EBuropa-Tag“ am 27. September sein. Die Jugendverbände würden sich freuen, wenn am Vormittag in den Schu- len über die Notwendigkeit und Bedeutung der europäischen Einigung gesprocheri wird. Es sind Ausstellungen und Kundge- bungen geplant. Die Jugend ist auch an Rund gesprächen prominenter Politiker interessiert, in denen Themen wie der europäàische Jugendpaß, das europäische Abitur, die Angleichung der Arbeitsbedin- gungen und der europäische Geschichts- unterricht diskutiert werden könnten. Der im Mai 1951 gegründete„Aktionskreis junges Europa“ will den Jugendlichen das konkrete Wissen darüber vermitteln, wie das besonders von der Jugend er- sehnte Europa zu bauen ist. In einem Rückblick auf das teilweise umstrittene Lorelei-Treffen der europäischen Jugend im vorigen Sommer wird festgestellt:„Die Parteitage und Wahlen meisten Jungen und Mädchen, die sich auf dem Felsen am europäischen Strom begeg- neten, waren und blieben ein Stück leben- dige Verfassung Europas, und das ist das wichtigste.“ Bundesjugendring Das Leben soll aber mehr sein als Arbeit. Die Jugendverbände haben alle das Ziel, in den heranwachsenden Jungen und Mädchen die wahre Freude am Leben zu wecken, sie vor den Gefahren zweifelhafter Vergnügun- gen zu warnen und sie zu Persönlichkeiten zu formen. Die Methoden der großen im Bundesjugendring zusammengeschlos- senen Jugendorganisationen sind je nach dem Charakter des Verbandes verschieden. Die Ar- beits gemeinschaft der evange- lischen Jugend weist darauf hin, daß „Erfüllung, Freiheit und Liebe, jene Bildung, die nicht einfach Anreicherung und Informa- tion ist, sondern das Betreten einer neuen Stufe des Menschseins, nur vom Evangelium her kommt“. Der Bund der katholi- schen Jugend verurteilt den„Zeitver- treib“ als das unchristlichste Wort unserer Tage:„In unserer Jugendarbeit geht es um die Entfaltung, Veredelung und Pflege aller natürlichen und übernatürlichen Kräfte, die der junge Mensch vom Schöpfer mitbekom- men hat.“ Der Bund der Landjugend stellt fest, daß die Zeit des naiven, unbe- wußten Lebens auch im bäuerlich- ländlichen Dasein vergangen sei. Der junge Mensch müsse aus dem Arbeitsleben herausgehoben werden, das ihn vom ersten Hahnenschrei bis in die späte Nacht hinein umspannt. Die deutsche Sportjugend sieht ihr Wirken als besten Jugendschutz gegen die Welt des Kintops mit den falschen„Helden“ und die Typen der Schmöker- und Schund- romanwelt an. Die Gewerkschafts- jugend betont, daß in den Worten„Dein Leben ist mehr als Arbeit“ ein Teil der Begründung für ihr Bemühen liegt, der staatsbürgerlichen Gleichberechtigung aller das gleiche wirtschaftliche Recht folgen zu lassen. Die Natur freunde jugend will, daß die Jugend beim Wandern Kräfte sam- melt für den Kampf des Alltags. Der Ring der Pfadfinderbünde leitet aus dem Namen ab, daß der junge Mensch für seine Ertüchtigung an sich selbst arbeiten und einen eigenen Weg außerhalb der Masse suchen soll. Die sozialistische Jugend„Die Falken“ bemühen sich nicht nur um den sozialen Fortschritt, sondern um die Erzie- hung der jungen Menschen zur Kritik am kulturellen Leben, um sie auch hier zur „Mitbestimmung“ zu führen. Neue Gemeinschaft Eine besonders wichtige Aufgabe erwächst den Jugendorganisationen in der Betreuung der ostvertriebenen Jugend. Diese Jugend- lichen können Ehepartner und Freunde unter der Bevölkerung ihrer neuen Heimat finden und natürlicher in die neue Umgebung hin- einwachsen als ihre Eltern. Das ganze Erbe des Ostens an Eigenart, Erfahrungen und Fähigkeiten wäre aber vertan und für den Aufbau der neuen Heimat nutzlos, wenn es nicht in der jungen Generation wach und bewußt bleibt. Es geht nicht nur darum so sagen die Jugendverbände— daß das Leben der Ostvertriebenen gesichert und ihnen ein Teil ihres Besitzes durch Sofort- hilfe und Lastenausgleich wiedergegeben wird, sondern um einen Umbau der Gesell- schaft und Wirtschaft.„Das Schicksal gerade der Vertreibung mit seinen Folgen für Völker und Gemeinschaften ist so gewaltig, daß die alten Gemeinschafts- und Denkformen nicht ausreichen, sondern von vorne alles neu durchdacht werden muß. Dazu ist eine neue Generation nötig, und darum hat hier die Jugend eine besondere Stellung und Sen- dung.“ Ki Wider das Sklaventum Christliche Jungarbeiter beraten im Jugenddorf Castrop-Rauxel „Der Arbeiter ist mit seinen Sorgen in der Vergangenheit von uns weithin allein ge- lassen worden. Besonders der junge Arbeiter fand bei uns oft nicht die Heimat, die er suchte.“ Diese Sätze finden wir in einem Aufruf des Ausschusses für diakonische Ak- tion im Reichsverband der evangelischen Jungmännerbünde Deutschlands. Vom 13. bis 20. September trafen sich 40 junge Männer aus dem ganzen Bundesgebiet von Papenburg im Emsland bis Erlangen und von Mannheim bis Hannover im hervor- ragend modern eingerichteten Ruhr-Jugend- dorf in Castrop-Rauxel, um die mit dieser neuen Aktion gegen die Entpersön- Zu den Kommunalwahlen am 9. November mustern die Parteien ihre Reihen Mit dem Herbst wird es auf der politi- schen Bühne im Bundesgebiet, von der nach der Sommerpause gerade der Vor- Harig wieder zurückgezogen worden ist, lebhafter werden. Der Schauplatz ist nicht nur Bonn, wo der Bundestag endgültig über Deutschlandvertrag und europäische Verteidigungsgemeinschaft beschließen und noch einige wichtige Gesetze, wie das Par- teiengesetz und das Gesetz über das Ver- fahren bei der nächsten Bundestagswahl, verabschieden soll. Aus Dortmund, Berlin, Bad Ems, Goslar und Hamburg werden die Parolen kommen, die das Verhalten und Wollen der einzelnen politischen Parteien festlegen, das sich dann im Bundeshaus be- weisen und bei den Bundestagswahlen im kommenden Sommer bewähren soll. In diesen Städten finden in den nächsten Ta- gen und Monaten die Parteitage der SPD, CDU, FDP und Deutschen Partei statt. In Berlin tritt überdies der Bundeskongreß des Deutschen Gewerkschaftsbundes zu- sammen. Anfang November werden außer- dem in Niedersachsen, Nordrhein- West- falen und Rheinland-Pfalz die Kommunal- vertreter neu gewählt. SPD Den Auftakt macht am 24. September in Dortmund die Sozialdemokra- täsche Partei Deutschlands mit ihrem fünkten Parteitag nach dem Krieg. Er bringt die Neuwahl des Vorsitzenden, wo- für der Parteivorstand nach dem Tode Dr. Kurt Schumachers den bisherigen Stellvertreter Erich Ollenhauer und als neuen Stellvertreter Wilhelm Mellies vorgeschlagen Hat, und den Beschluß über des vorliegende Aktionsprogramm, mit dem die SpD in den Wahlkampf um die Spitze im zweiten Bundestag gehen will. Dieses Programm, das in Dortmund sicher noch gründlich diskutiert wird, enthält stark ins einzelne gehende Thesen für alle Gebiete. CDU Die Chrisltlich Demokratische Union plant noch zwei Parteitage vor den Bundestagswahlen. Der am 17. Okto- ber in Berlin beginnende dritte gesamt- deutsche Parteitag soll vor allem ein star- kes Bekenntnis zur deutschen Einheit und Berlin sein Das Schwergewicht wird auf dem Herausstellen der außenpolitischen Ziele liegen. Daneben sollen die Themen „Familie“ und„Jugend“ erörtert werden. Das Programm für die Bundestagswahlen bleibt dem Hamburger Treffen im Januar vorbehalten. Das wird dann nach Goslar, Karlsruhe und Berlin der vierte gesamt- deutsche Parteitag der CDU. DP Die Deutsche Partei hat ihren Parteitag nach Goslar einberufen, nach Niedersachsen also, wo sie einmal als„Niedersächsische Landespartei“ ihren Weg begonnen hat. Der vorjährige Parteitag in Kassel diente mit dazu, die Organisation nach Süddeutschland auszudehnen. Einzelheiten über das Pro- gramm und den genauen Termin des dies- jährigen Parteitages liegen noch nicht vor. FDP Nach ihrem außerordentlichen Parteitag Mitte Juli in Essen, der sich hauptsächlich mit internen Auseinandersetzungen zwischen dem rechten und linken Flügel im Zusam- menhang der Stuttgarter FDP-SPD- Koalition beschäftigte, bereitet auch die Freie Demo- Kkratische Partei zwei Parteitage vor. Auf dem nächsten ordentlichen Parteitag im November in Bad Ems will sie sich ein programmatisches Profil geben. Der folgende, wiederum außerordentliche Parteitag Ende März soll den Wahlfeldzug einleiten. DGB Auf den Tagesordnungen aller Parteitage werden Vorstandswahlen stehen. Ueber- raschungen werden kaum erwartet. Umso mehr interessiert dieser Punkt aber beim Gewerkschaftsbund, dessen Delegierte sich vom 12. bis 17. Oktober in Berlin versam- meln. Seit fünfzehn Monaten führt Christian Fette den DGB. Der Bundeskongreg muß den Vorstand neu wählen. Für den Vorsitz tauchten in der Oeffentlichkeit letzthin neben Christian Fette auch die Namen August Schmidt dd Bergbau) und Walter Frei- tag GG Metall) auf. Das sind freilich Kom- binationen und die Entscheidung des Bun- deskongresses wird abzuwarten sein. 9. November Von den Kommunalwahlen am 9. No- vember in den drei Bundesländern kann kaum auf den Ausgang der kommenden Bundestagswahlen geschlossen werden. Die Wahl der Abgeordneten für die Gemeinden und Kreise geschieht weitgehend unter ört- lichen Gesichtspunkten. Sie muß es auch, denn die Aufgaben in den Kommunen haben mit Finanz-, Wirtschafts- oder Außenpolitik auf Bundesebene nur wenig gemein.— Zu- gleich mit den Kommunalwahlen wird in Harmover der Nachfolger Schumachers für den Bundestag gewählt in einem Wahlkreis, in dem Schumacher die absolute Mehrheit erzielte und der auch ohne ihn der SpD sicher sein scheint. dpa „Bürgerpartei“ gegründet Stuttgart,(dpa). In Stuttgart ist für das Land Baden- Württemberg eine„Bürger- Partei“ gegründet worden, die die Interes- sen des Mittelstandes vertreten will. Vorsit- zender ist der Stuttgarter Spediteur Max Busse, der bis 1933 der Demokratischen Volkspartei angehörte. Bei der Grün- dungs versammlung, die bereits am 4. Juni dieses Jahres abgehalten wurde, waren 15 Personen anwesend. Busse sagte, die „Bürgerpartei“ sei als rechts von der DVP/- FD stehend anzusehen. DP Nordrhein-Westfalen will große Rechtspartei gründen Wuppertal.(dpa) Die Delegierten der Deutschen Partei in Nordrhein- Westfalen haben auf einem Landesparteitag in Wupper- tal den Landesvorstand ermächtigt, alle Maßnahmen zu ergreifen, um eine große Rechtspartei zu gründen, in der sich alle nationalgesinnten Bevölkerungskreise verei- nigen sollen. Nur eine solche Partei werde durch ihre eindeutige nationale, christliche und soziale Zielsetzung in der Lage sein, eine Zersplitterung des deutschen Volkes zu verhindern und den Marxismus wirksam zu bekämpfen. Wie auf dem Landesparteitag ergänzend mitgeteilt wurde, haben in Nordrhein-West⸗ kalen bereits eingehende Verhandlungen mit dem Ziel stattgefunden, FDP, Deutsche Partei, Deutsche Union, Teile des BHE und der nationalen Rechten zu vereinigen. lichung des Menschen im Betrieb von heute im Zusammenhang stehenden Fragen zu dis- Kkutieren und zur Bildung von Betriebsker- nen junger Christen aufzurufen. 5 Arbeitssklave oder Geschöpf Gottes? Unendlich viele— und vor allem junge Menschen— fragen sich heute, warum sie eigentlich arbeiten. Unendlich viele sind heute in einer Arbeit, die ihnen nicht liegt, ja ihnen sogar zuwider ist, da sie sich diese nie ausgesucht haben, sondern gezwungener- maßen in sie hineinkamen. Unendlich viele stehen aber auch an einer Stelle des moder- nen Arbeitsprozesses, der ihnen den Sinn der Arbeit völlig verschließt, da sie ihn einfach in der geisttötenden Beschäftigung am Fließ- band nicht erblicken können. Und doch: sie brauchen nicht zu verzweifeln, wenn sie sich von Gott geführt wissen. Man kann das schwere„Ja“ zu solcher Arbeit dadurch fin- den, daß man sie als Auftrag an seine Um- gebung ansieht, als Dienst am Nächsten, als Hilfe am Menschenbruder in Not. Wichtig ist aber auch, daß unser Arbeiten sich im rechten Rhythmus mit dem Ausgleich in der Erholung, im Ruhen, im Schlafen wie in der sinnvollen, ergänzenden Freizeitgestaltung vollzieht. Wir wollen alle mehr als wir kön- nen und— als wir brauchen. Und viel zu wenig beachtet werden die seelischen Regun- gen in unserem Leben, die sich oft genau so jähmend auf uns legen wie Krankheiten. Ueberraschend war die Aufgeschlossen- heit der jungen Männer diesen Fragekom- plexen gegenüber. Eifrig wurde diskutiert. Gute Vorschläge wurden gemacht. Und jeder nahm sich fest vor, in seinem Betrieb etwas zu tun zur Ueberwindung der Not des 20. Jahrhunderts, der modernen Versklavung des Menschen durch seine Umgebung in der Welt der Arbeit H. Rexin CDU warnt vor Zentralismus Dr. Gurk gegen Aushöhlung der Regierungspräsidien Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der Fraktionsvorsitzende der CDU in der Verfassunggebenden Landesver- sammlung, Dr. Franz Gurk, hat nach der ersten informatorischen Besprechung zwi- schen Mitgliedern der Vorläufigen Regierung und führenden CDU- Abgeordneten eine Er- klärung herausgegeben, die die Auffassung der großen Oppositionspartei über Aufgabe und Aufbau der Verwaltung des neuen Bun- deslandes klar umgrenzt. Unter Hinweis auf den bisherigen Stand der Ueberleitung der bisherigen Länderministerien auf die Zentralministerien warnt Dr. Gurk vor der sich auf dem Gesetz der Beharrung ergeben den Gefahr einer Verewigung der vorläufigen Errtscheidung. Ein Ueberblick über die bis- herigen Anordnungen berechtige zu der An- nahme, daß die Stuttgarter Zentralministe- rien weit über den Rahmen allgemeiner und Grundsatzfragen sowie der Gesetzgebung hinaus, auch Verwaltungsaufgaben an sich gerissen hätten und noch an sich ziehen wollten. Der Sprecher der CDU fährt fort:„Die Zentralbürokratie fordert ihre Opfer. Weite Kreise der Bevölkerung befürchten, daß die- ses neue Bundesland zentralistisch sein wird. Die notwendige Rücksicht auf eine volks- nahe Verwaltung, auf Billigkeit und innere Verbindung der Bevölkerung mit dem neuen Lande wird fallengelassen, nicht nur die CDU, sondern z. B. auch der neu ernannte Regierungspräsident von Freiburg, der einer Koalitionspartei angehört und doch schon scharf gegen die Stuttgarter Bestrebungen Stellung nehmen mußte., sind in ernster Sorge. Zudem erscheinen die bisherigen Ver- lautbarungen über die Zuständigkeit der Ministerien oft vieldeutig und lassen einer Willkürlichen Auslegung alle Möglichkeiten offen. Daß hinter den Kulissen die Aus- legung im Sinne einer Verlagerung der Ver- Waältung an die Zentralministerien geschehen wird, ist nicht zu bezweifeln. Wir verwahren uns gegen diese Zu- sammenballungen von Verwaltungsaufgaben an der Zentrale zum Schaden der vier mern, Zetern und Lamentieren nicht mehr gu. nören. Worum es sick dreht?— Ums liebe Cet natürlich. Um das fehlende. Und mithin n die hohen Preise. Also sagt Pinay dem Pyen wucher scharfen Kampf an. Aber er findet den Hausfrauen, den Finanzministern der Fd. milien, nicht die erwarteten Verbündeten, Du, Ergebnis eines von ihm veranlaßten Exper. mentes bezeugt dies. Man teilte einen Rübe sagen wir einen Camembert— in zwei Hälftey und versah beide Stucke mit verschieden Hohen Freisen. Die Frauen kamen, sahen und kauft Das teuere Stück selbstverständlich. Was tele. rer ist, muß besser sein. Dachten sie. gleiche Ergebnis hatte ein Versuch mit 8 Madame kam, fünlte und ging. Mit drei Meten Eætra- Lavable. Extra teuer namlick. Obe sie den Stoff in gleicher Qualität und Fate hätte billiger haben können. Mie viel Ehekriege hätten sich schon vermei- den lassen, verstünden es die Verbraucher bez. ser, ihre Kaufkraft zu verteidigen. Wie? Indem sie mit UDeberlegung kaufen, nicht mehr jeden beliebigen Preis zahlen und stetz de. denken: die Mark ist eine Mark. Gleich 100 Pfennige. Aber das scheint leider alleu oft ver. gessen zu werden. Um zu Pinus Kumpf zuruũckzukommen: Seit einigen Tagen müssen die Kleinhändler Fin. kaufs- und Verkaufspreis auszeichnen, 5 Kunde kann also sofort die Verdienstspapne des Händlers erkennen. Man stelle sich por dies würde auch bei uns angeordnet(es ur 10 schon mal die Rede davon). Das heißt: nan stelle sich lieber nichts vor.. Es könnt peinlich werden, Nicht für die Verbraucher In eise Zrenn Wahls werde oder batte ddeutui binsic! chen on diesen nicht Ein dab v. unde n wal schein liche zunde als ell In mal c er nfkerr Finflu Itisch sächli lamen m di Um in keinen falschen Verdacht zu kommet iber Wir wollen nur mal wieder auf dieses I hingewiesen haben. Sonst nichts. l K. 0. f zel, di Pariser Jelefonai: 7 8 1 lehrt Pleven wird deutlicc!— Von unserem Pariser Korrespondenten A. Lang Am Sonntag sprach Verteidigungsminl. ster Pleven bei der Feier der Wieder- kehr des französischen Sieges an der Mare von 1914 über Frankreichs Rüstung. Dies Rede ist bedeutungsvoll. Es scheinen em ihr zwei gewichtige Entscheidungen abzu- lesen zu sein, zu denen bisher das Parla- ment und die öffentliche Meinung nicht Stellung nehmen kormten, weil sie nicht unterrichtet waren. Sie sind auch jetzt noh nicht unterrichtet, aber Pleven hat in gel- ner Rede einen Zipfel des Schleiers gelil. tet. Frankreich müsse langdauernde A. strengungen zum Aufbau seiner Verteldl. gung unternehmen und alljährlich einen großen Teil des Volkseinkommens daft ausgeben. Er hat zwar nicht gesagt„ einen größeren Teil des Volkseinkommens ah bisher“, aber er hat das gemeint. Für 1952 enthielt der französische Militär haushalt nicht nur auf der Einnahmeseite er Kklekliche amerikanische Hilfsbeträge, son- dern auch„erhoffte“ Beträge, die nie gekom- men sind und deren Deckung heute 29 viel Sorgen macht. Für 1953 indessen soll de! Militäretat keine Fatd Morgaffa mehr ent halten, sondern ausschließlich auf geldliche Leistungen der französischen Staatskasg kußen. Ministerpräsident Pinay hat ausdrüucd lich die Erhöhung der Steuern abgelehn also bleibt nur der Anleiheweg übrig. Man spricht in Paris von einer großen Verteid gungsanleihe. Die zweite Offenbarung aus Plevens Red ist seine klare Anspielung auf die Vermeb- rung des militärischen Menschenpotential also die Verlängerung der Dienstzeit, übe die schon so lange in der Oeffentlichkeit ge-. sprochen wird und die von der Nationalver- sammlung nicht leicht zu erhalten sein wind Aus Plevens Erklärungen geht eindeutig her- vor, daß Frankreich sich jetzt militärisch stark zu machen versucht, um der Gefahr eines militärischen Uebergewichts der Bun- desrepublik in der europäischen Armee u vor zukommen. ö Landesteile. Volksnähe der Verwaltun läßt sich nicht dadurch erreichen, daß 2. 5 Minister mit einer Vielzahl von Referenten das Land bereisen und Sprechtage halten Dadurch wird nur schlecht verdeckt, dab man in der Hauptfrage der Verwaltungs- gliederung gegen das Volk handelt. Neuer- dings sind Bestrebungen erkennbar, die Dezentralisation der Verwaltung scheinber einzuhalten, jedoch im Lande für bestimmte Fachgebiete besondere Mittelinstanzen zu schaffen, die neben den Regierungspräsidien ein Eigenleben führen und dem Zugriff der Zentralministerien und bestimmter Inter- essenten stärker ausgeliefert sind. Be- mühungen, die Einheit der Verwaltung durch Zusammenfassung der Mittelinstan beim Regierungspräsidenten zu sichern und doch eine Elastizität des Handelns für die Fachgebiete zu wahren, sind noch nicht be- kannt geworden. Der Regierungspräsident ist nach Art 1 zufna mung latte. um ih dich; birene rung um de Uinsp Ir be daran dierlu 23/ des Ueberleitungsgesetzes als politi- scher Beamter vorgesehen. Er hat eine umfassende Aufgabe in der Landschaft und für die Bevölkerung seines Bezirks. ist nicht damit getan, daß der Regierung, Präsident als eine Repräsentationsfigur m untergeordneten Verwaltungsaufgaben zum hauptamtlichen Festredner wird, der 2 feierlichen Anlässen spricht, wenn ein Mi. nister nicht kann oder nicht will. Er m im Rahmen fest umrissener, umfassender Verwaltungszuständigkeit handeln können, Seine parlamentarische Verantwortlichkeit ist dadurch gesichtert, dag er der Dienst- aufsicht der vorläufigen Regierung und der Fachaufsicht der Ministerien untersteht. Für die Angestellten, Arbeiter und Beam- ten der Landesverwaltung ist die gegen- wärtige ungeklärte Situation und die deut- lich sichtbare Hinwendung zum Stuttgarter Zentralismus eine harte seelische Belastung. Hinzu tritt eine überraschend einseitig par- teipolitisch beeinflußte Personalpolitik, man, staatspolitisch gesehen, nur düstere Prognose stellen kann.“ g er mi var 2 uche Lücke guger lch k. One! deine bst, uu ök! ASO . Die mit an en, kroch ein I chen murm ſteit“, beine Ni. lch, buitz, mit te Wie: nicht neh, stets be. Gleich 1% Zu oft ver. nmen: 300 adler H nen, de enstspon sich vo, (es rr 5 eißt: m Es br rb raue om ses Mittel * . 219/ Dienstag, 23. September 1952 * Kein Lorbeer für Frauen auf Bonner Tribünen Zu wenig weibliche Abgeordnete/ Ungenutzte Wahl-Chancen/ Segensreiche Arbeit in den Ausschüssen In Parteibüros, Pręsse und Parlaments- reisen steht gegenwärtig die Frage im grennpunkt der Diskussionen, nach welchem Apahlsystem der nächste Bundestag besetzt rden soll. Was aber immer bisher an Für aer Wider zu diesem Problem in die De- e batte geworfen worden sein mag— die Be- utung der bevorstehenden Entscheidung ichtlich der Rolle der Frauen im politi- en Leben der Bundesrepublik wurde bei esen Auseinandersetzungen so gut wie gar cht berührt. Ein Blick auf das Bonner Plenum zeigt, b von den 419 Abgeordneten 382 Männer d nur 37 Frauen sind, also noch nicht ein- mal zehn Prozent. Dieser geringe Anteil eint um so erstaunlicher, als das weib- liche Geschlecht nahezu die Hälfte der Zundesbevô kerung und mit 8 380 000 mehr 5 ein Drittel der Berufstätigen stellt. In Wahrheit entspricht jedoch nicht ein- al diese niedrige Mandatzahl, die schon nffernmäßig den auffallend bescheidenen kinfluß des femininen Elements auf das po- ische Geschehen widerspiegelt, der tat- ichlichen Situation. Denn von den 37 Par- amentarierinnen Bonns sind ganze zwölf im direkten Wahlgang, alle anderen aber über die Ergänzungs isten in die Volksver- tung gekommen, unter ihnen selbst eine profilierte Erscheinung wie Helene Wes- zel, die ehemalige Zentrumsvorsitzende. Mit anderen Worten: Wäre schon im August hg etwa das Verfahren der absoluten Mehrheitswahl angewandt worden, so würde en abu, as Park. ng nit 5 sie nit jetzt no 5 aber sehr schmackhaftes N zu wird ein Kilogramm Zueker mit drei ſtellitern Wasser dickflüssig gekocht. Dann Abt man drei Pfund Preiselbeeren hinzu und at zehn Minuten kochen. Mit einer Schaum- belle aimmt man die Beeren heraus und läßt in Achtel geschnittenen Birnen glasig kochen. Zum Schluß läßt man die Preiselbee- nochmal aufkochen und füllt dann heiß in er, die man mit einem in Rum getauchten elophaapapier Belegt, und zubindet. agulttenpaste ist einer der ersten Vorboten tür die Weihnachtsbäckerei. Sehr reife Quitten erden ungeschält zerschnitten und mit wenig Passer auf kleiner Flamme breiweich gekocht, lat ei 55 und gur mi en 2 Er mul ISsender können. tlichkeit Dienst- und der, ersteht. Beam- geg e deut- „ 1 dann durch ein Sieb gestrichen, Das Mark ird abgewogen und mit der gleichen Menge zucker unter ständigem Rühren solange ge- bocht, bis die Masse breit vom Löffel fällt. dann gießt man sie ein bis zwei Zentimeter . auf eine kalt abgespülte Platte. Nach ier Tagen wird das Quittenbrot in Würfel, dusdrate oder Sterne geschnitten, in grobem lucker gewendet und zwischen Pergament- hepier in Blechdosen aufbewahrt. die„Fraktion der Frauen“ im Bundeshaus heute ein Dutzend Köpfe zählen. Bemerkenswert ist in diesem Zusammen- hang die Erfahrung, daß die weiblichen Ab- geordneten während der verflossenen drei Legislaturjahre auf der Bonner Plenums- tribüne nicht den parlamentarischen Lorbeer davontragen konnten, den man ihnen ge- wünscht hätte. Damit soll keine Kritik an ihrer unermüdlichen und segensreichen Ar- beit in den Ausschüssen geübt werden, in denen es um Fürsorge, Jugend, Kriegsopfer, Petitionen, Wohnungswesen und Frauenfra- gen geht— eine Tätigkeit, die ohne jeden Zweifel höchstes Lob verdient und deren Inhalt einem natürlichen Anliegen der Frau gerecht wird. Das eigentliche parlamentari- sche Regiment aber, wenn man so sagen darf, lag und liegt in den Händen der ton- angebenden Männer, die ja auch in fast al- len Fraktionsvorständen den entscheidenden Einfluß ausüben. Auch im übrigen öffentlichen Leben ist die Zahl der zu Führungspositionen und Einfluß aufgestiegenen Frauen so klein, daß man sie beinahe an den Fingern einer Hand zitieren kann. Drei von ihnen erreichten Mi- nister würde: Christine Teusch(CDU), die Nordrhein- Westfalens Kulturpolitik leitet, die Senatorin Paula Karpinski in Hamburg und die Senatorin Annemarie Mevissen in Bremen. beide als Sozialdemokratinnen für das Jugendressort zuständig. In ihrer Nach- barschaft, in Hannover, ist Regierungspräsi- dentin Theanolte Bähnisch, die Vorsitzende des„Deutschen Frauenringes“, stärker her- vorgetreten. Weniger bekannt dürfte dage- gen der Name Thea Hartmuths sein, die als Leiterin des DGB-Frauenreferats an der Spitze von mehr als einer Million gewerk- schaftlich organisierter Frauen steht. So undenkbar es nun erscheint, daß etwa Männer ihre Stimme für eine Frau in die Urne werfen, um sie mit einem politischen Auftrag auszustatten, so zurückhaltend die Frauen selbst einer eigenen Kandidatur gegenüberstehen— viel erstaunlicher noch mutet es an, wie wenig sie einer Ge- schlechtsgenossin, stellt sich diese schon ein- mal zur Wahl, ihr Vertrauen und ihre För- derung zukommen lassen. Tatsache ist, daß die Frauen in der überwiegenden Mehrzahl wie die ihnen nahestehenden Männer stim- men.„Wo man aber vermuten darf, daß sie selbständig stimmen“, meint Walter Thei- mer,„scheint es, daß sie konservative, na- mentlich katholische Parteien bevorzugen.“ Und er gibt in diesem Zusammenhang die Behauptung wieder, daß die Sozialdemokra- ten bei den Wahlen in die Weimarer Natio- nal versammlung nur deshalb nicht die Mehrheit erhalten haben, weil das eben ein- geführte Frauenstimmrecht zu einer Stär- kung der Rechtsparteien, besonders des ka- tholischen Zentrums, geführt habe. Wie dem auch sei: In der Politik hören die Kavaliersdienste des Mannes auf, und wenn die Frauen ihren Einfluß auf Regie- rung und Gesetzgebung stärker geltend machen wollen, liegt es allein bei ihnen, es zu tun. Sie sind mächtiger, als sie glauben. Herbert G. Haake „Mir liegt die Seefahrt im Blut“ Eine Hamburgerin kämpft um ihr Offizierspatent Der Bundestag beschäftigte sich kürzlich mit der Hamburgerin Frau Annaliese Teetz,„dem einzigen weiblichen Seemann der Bundesrepublik“. Frau Teetz hatte eine Eingabe an den Bundestag gereicht und hegt die Hoffnung, recht bald wieder auf große Fahrt gehen zu dürfen. Seit 1949 wurde ihr, die bereits als Kapitän auf einem norwegischen Dampfer fuhr, von der Gewerkschaft Oeffentliche Dienste, Trans- port und Verkehr die Genehmigung zur Anmusterung verweigert. Die Begrün- dung lautete, daß Frauen in der Bordge- meinschaft Fremdkörper seien. Außerdem müßten erst Arbeitsschutzvorschriften für Frauen in der Seeschiffahrt geschaffen werden. Zur Zeit ist Frau Teetz in einer Hambur- ger Volksschule als Lehrerin tätig. Nach- dem sie 1932 ihr Examen bestanden hatte, wurde sie Leichtmatrose auf Küstenmotor- 22 Prinzgemahl soll nidit au schiffen. 1943 gelang es ihr, das Steuer- mannspatent zu erwerben. Sie wurde Zweiter Offizier auf dem Lübecker 1800 Tonnendampfer„Eschenburg“. Als sie je- doch versuchte, ein B-Patent für die Hoch- seefischerei zu erwerben, schalteten sich die Gewerkschaften ein. Für das B-Patent hätte Frau Teetz eine halbjährige Fahrzeit als Matrose auf einem Fischereifahrzeug ableisten müssen. Um hierfür Erlaubnis zu erhalten, stellte sie einen Antrag beim Bundestag. Bis zur Entscheidung ist Frau Teetz wieder als Lehrerin in einer Hambur- ger Schule tätig. In ihrer Eingabe berief sie sich auf Artikel 3 des Grundgesetzes, in dem es heißt:„Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“ Anneliese Teetz stammt aus einer alten Hamburger Seefahrerfamilie. Sie sagt: „Mir liegt die Seefahrt nun einmal im Blut, da kann man nichts machen!“ 5 e us Preußen kommen . 8* Holt die Boote ein! al Die Ehefrau benötigt zu ihrem Gedeihen entweder Geld oder Liebe. Es genügt aber kei- neswegs, wenn du ihr am Ersten anstatt des Wirtschaftsgeldes einen Kuß gibst Es liegt in der Natur der Frau, viel zu spre- chen. Vielleicht beschleunigt es ihren Blutkreis- lauf. Laß sie reden! Nicke ab und zu, sage manchmal:„Sehr richtig!“ und der häusliche Friede ist dein. Achte darauf, daß du gleich merkst, wenn sie ein neues Kleid oder einen neuen Hut trägt. Sage„wunderbar!“, dann weiß sie, daß du sie nock liebst. Frage möglichst nicht gleich nach dem Preis. Ist einmal das Essen verbrannt, trockne ihr e ee ee eee e Debatten um die Thronfolge in Dänemark/ Schloß Amalienborg blieb ein„Dreimädelhaus“ Prinzessin Margaretes beste Anwältin in der nun schon zwei Jahre währenden Diskussion um eine weibliche Thronfolge ist zweifellos Dänemarks weiblicher Justiz- minister Helga Pedersen. Diese tüchtige 41 jährige Becufsbeamtin ging parallel mit dem Kampf um die volle Gleichberech- tigung der Frau in ihren Vorschlägen sogar so weit, von vornherein das älteste Kind eines unter dem Danebrog regierenden Herrschers ohne Rücksicht auf dessen Ge- schlecht zum Thronerben zu proklamieren. Allerdings konnte sie ihre männlichen Landsleute im Parlament nicht von der Notwendigkeit einer derartig weitgehenden Verfassungsänderung überzeugen. Sie er- schien auch dem Innenminister Aksel Mol- ler zu radikal, und so einigte man sich auf die englische Lösung. Danach würde Margarete als miutfhah- liche Thronerbin gelten, wenn dem Königs- paar nicht noch ein Sohn geboren wird. Bisher ist Schloß Amalienborg allerdings ein„‚Dreimädelhaus“, in dem König Fre- derixk und Königin Ingrid mit der 12jährigen Margarete, der 8jährigen Bene- dikte und der 6jährigen Anne-Marie ein vorbildlich gutbürgerliches Familienleben Der Witz beim Blitz Früher gab es Glasaugen, Kalkgesichter und Löcher im Teppich „.. und jetzt machen wir eine, Blitz- zufnehme“, sagte Onkel Emil, als die Stim- nung einen gewissen Höhepunkt erklettert tte. Tante Ida protestierte, denn sie bangte un ihre Gardinen, die Tischdecke, der Tep- bich; auch hörte sie im Geiste schon die drenen der Feuerwehr. Aber die Begeiste- kung der Gäste, die sich allsogleich jubeind um den Sektkühler gruppierten, erstickte den inspruch. Onkel Emil baute sein Stativ auf. befestigte am Kronleuchter einen Draht, an ein Pulverpfännchen, daran eine Pa- dierlunte. Hinter der Kamera stehend, führte er mit heftigen Armbewegungen Regie. Es har gar nicht leicht, all die Leutchen in den ucher zu bekommen und doch noch eine cke zu belassen, in die er im letzten lugenblick selber schlüpfen wollte. Schließ- ich klappte es. Das Flämmchen züngelte, der Onkel stolperte über einige unvorhergesehene eine, es machte Puff und Onkel Emil stellte rst, daß er vergessen hatte, den Verschluß ötknen. Kunststück— bei der Aufregung! de nochmals! Diesmal paßten sie alle auf und starrten mit angsterweiterten Augen auf das Flämm- len, das der Pulverflamme näher und näher och. Als es sie erreicht hatte, knisterte es en wenig, gab auch einige ärmliche Fünk⸗ den von sich und— erlosch. Onkel Emil murmelte etwas von„zuviel Luftfeuchtig- lelte, womit es bei dem naßfrohen Anlaß ine Richtigkeit haben mochte. un waren sie alle schon etwas verdrieß- a und so erhaschte sie auch der dritte itz, als er wirklich zündete: verdrießlich, mt teils geschlossenen, teils gläsern erstarr- ten Augen. Das Zimmer war in gräulichen Dampf gehüllt, der Kronleuchter zeigte wei- hen Belag. Glimmende Pulverreste auf dem Teppich wurden schnell ausgetreten, ehe Tante Ida sie bemerkte. Aber die Aufnahme fand hinterher doch einigen Beifall.„Es ist ja nur eine Blitzlichtaufnahme“, sagte Onkel Emil erklärend. Da durfte dann schon eine Versammlung Sriesgrämiger Kalkgesichter darauf zu sehen Sein. Mit dieser Art von Blitzlichtaufnahmen hat es also nichts zu tun. wenn die Ama- teure von heute so viel von Blitzen reden und ihre Kameras Auswüchse bekommen haben, die einen imposanten Reflektor zur Schau tragen. Heutzutage blitzt man mit Kolbenblitzen, kleinen Glühlämpchen, die elektrisch gezündet werden und während ihrer kurzen Brenndauer von Hundertsteln Sekunden eine gewaltige Lichtfülle entwik- keln. Oder man tut es mit Kapselblitzen, die zwar echte Enkel der alten Blitzlichtpulver sind, aber gleichfalls elektrisch gezündet werden und weder stinken noch rauchen. Und die ganz Vornehmen bemühen den Elektronenblitz, erzeugen in ihrem Gerät aus Batteriestrom eine Spannung von 2500 Volt und bringen damit eine gasgefüllte Glimmröhre für eine Tausendstel-Sekunde zu intensivem Aufleuchten. Es wird also nichts mehr„angezündet“, man braucht nicht mehr angsterfüllt auf ein einigermaßen schreckliches Ereignis mit zweifelhaften Fol- gen zu warten und man braucht auch keine umständliche Apparatur zu entfesseln: die ganze Blitzerei hängt schon an der Kamera dran, ist sogusägen ein Teil von ihr, 8 Ueber die königliche Familie und die Frage der Thronfolge diskutiert man in Dänemark, wo man gerade diesem Idyll so zugetan und nicht damit einverstanden ist, daß eines Tages die Kinder des 52jäh- rigen Königsbruders Knud den Thron be- steigen. Zwar gilt der 53jährige König mit der tätowierten Seemannsbrust als ein Schulbeispiel an Gesundheit. Dennoch hält man schon heute Vorsorge für angebracht. Eine ganz besondere Vorsorge in dieser Thronfolgerfrage hat der 58jährige Char- lottenlunder Professor Sven Clausen aus- geheckt. Er meint, die Prinzessin müsse schließlich einmal heiraten. Da aber von jeher Deutschland die größte Auswahl ar! Prinzen stellte und für die Lieferung von Prinzgemahlen direkt oder indirekt ge- radezu prädestiniert zu sein scheint, stelle dieses Moment unter Umständen eine große Gefahr für das Land dar, und man müsse verfassungsmäßig festlegen, daß Margarete keinen deutschen Prinzen hei- raten dürfe. Schließlich könne er mili- taristisch angehaucht sein. Die Befürchtungen, die er dabei hegte, behielt er allerdings für sich. König Fre- derik ist nämlich ein Vetter ersten Grades des Chefs des Hauses Preußen, Prinz Louis Ferdinand. Ihre Mütter sind Schwestern. Und Louis Ferdinands gleichnamiger Aelte- ster ist immerhin ein gutes Jahr älter als Margarete, so daß sich hier in einigen Jah- ren Fäden anknüpfen und schließlich dazu führen könnten, daß auf Schloß Amalien- borg nicht mehr die Glücksburger aus dem Hause Oldenburg, sondern die Preußen aus dem Hause Hohenzollern regieren, und das ohne eine Schlacht auf den Düppeler Schanzen! Prinzess Margarete trollt indessen weiter unbeschwert durch die Räume der Schlösser und die Kojen der Jacht„Dane brog“, ohne zu abnen, welche harten Nüsse sie den um die Zukunft des Landes besorg- ten Volksvertretern zu knacken aufgibt. In Spanien wurde die bisherige Bot- schaftssekretärin Silvia Donez zur Sonder- botschafterin ernannt. In Madrider diplo- matischen Kreisen ist man der Ueberzeu- gung, daß Spanien damit die eleganteste und jüngste Sonderbotschafterin der Welt habe. Sefora Donez ist 34 Jahre alt und gilt als ungewöhnlich hübsch. . die Tränen und geh mit ihr ins nächste Re- staurant. Setzt sie dir ein rätselhaftes Gericht vor, dann beleidige sie nicht dureh die Frage nach seiner Bedeutung, sondern schnalze auf jeden Fall leise mit der Zunge Erzähl nur soviel Wahrheit, wie sie verträgt. Nette, kleine Lügen sind erlaubt. Sinnst du angestrengt nach und fragt sie dich, an was du gerade denkst, dann sage 9 5 ruhig:„Weißt du noc, damals im Park Lies in ihrer 8 nack Möglichkeit keine Zeitung, zumindest nicht beim Frük- stuck. Hat sie dich beim Gähnen ertappt, dann entschuldige dich damit, deinen Chef gedacht. 1 4 8 9 hren Geburtstag und euren Hochæeits muſt du auswendig lernen und tägl. 41 kolen Falte dir vor Augen, daß du. Tag älter wirst, wänrend sie stets jung bleibe 5 Hast du ein schlechtes Gewissen oder Sitzung, dann bringe ihr ein passendes G schenk mit. Ab und zu brülle vor Eifersue zum Zeichen, daß du sie noch lebst. Dreimal im Jahr schlage Krach, damit du weit, wer der Herr im Hause ist. am besten tust du das dann, wenn sie gerade ausgegangen ist Streiflichter Ein neues Rassentrennungsgesetz der süd- afrikanischen Regierung Malan ist in Vor- bereitung. Es verbietet die Eheschließung eines weißen Mannes mit einer Negerin. Zu- widerhandelnde werden innerhalb von 48 Stunden ausgewiesen. Weiße Frauen, die Ne- ger heiraten, dürfen dagegen im Lande blei- ben, werden allerdings vor dem Gesetz Wwe Neger behandelt. * Kurz nach der Geburt eines Kindes stell- ten die Aerzte im Isleworth-Hospital (Middlesex) fest, daß dessen Luft- und Speiseröhre miteinander verwachsen waren, so daß jede Zuführung von Nahrung den sofortigen Erstickungstod zur Folge haben würde. Im Fillington- Hospital wurde zehn Stunden nach der Geburt die erforderliche Operation durchgeführt. In den ersten Ta- gen konnte das Kind nur mit Trauben- zucker- Injektionen ernährt werden. Vier Wochen später war das Baby wohlauf. — man Wai nicht anders als tabs über bei strahlendem Sonnenschein. Der Fortschritt liegt aber nicht allein in der Bändigung des Blitzes, darin, daß man auf kleinstem Raum zur gegebenen Zeit und völlig gefahrlos eine Lichtfülle erzeugen kann, die es durchaus mit der Sonne auf- nimmt. Der Witz beim Blitz— beim mo- dernen Blitz— ist nunmehr, daß es haar- genau auch in die kürzeste Oeffnungszeit der Kamera hineinfunkt, daß man also echte Momentaufnahmen, echte Schnappschüsse je nach dem— mit ½5, 80, 100 Sekunde oder noch kürzeren Zeiten machen kann, und frei aus der Hand. Das bewirkt die „Synchronisation“, deren sich alle modernen Kameras bis hinunter zur kleinen Box zu rühmen haben. Die Mechanik des Verschlus- ses ist mit einem elektrischen Kontakt ge- kuppelt, Oeffnung und Zündung erfolgen „synchron“, also zur gleichen Zeit. Früher war das ja anders: man mußte den Ver- schluß der Kamera bei der Blitzlichtauf- nahme offen halten. Sie war eigentlich eine Zeitaufnahme und gelang nur deshalb einigermaßen unver wackelt, weil man sie im Dunkeln vornahm, so daß also nur das kurz aufleuchtende Blitz-Licht seine Wirkung tat. Erst die Synchronisierung der Kameras hat den Blitzfotografen aus der Verdunke- lung befreit. Er kann jetzt auch bei Hellig- keit blitzen. Und da sich 95 v. H. aller knips- würdigen Ereignisse bei Helligkeit oder doch, relativer Helligkeit abspielen, so kommt die Blitzerei erst jetzt richtig zur Entfaltung. Das geht so weit, daß die meisten Foto-Re⸗ porter ihr Blitzgerät immer, selbst bei strah- lender Sonne gebrauchen. Weshalb wohl? Weil sie,— die eiligsten der Fotografen— kaum Zeit und Gelegenheit haben, ihre flüch- tigen Opfer, Präsidenten, Generale, Film- 5 stars) jeweils ins rechte Licht zu rücken. Sie blitzen also auf jeden Fall— nach dem Motto: zu viel Licht habe noch keinem Film geschadet, zu wenig hingegen schon sehr vie- len. Der Amateur wird wohl etwas sparsamer sein. Auch er ist vom schlechten Wetter plötzlich unabhängig, er braucht die Kamera im Herbst und Winter nicht mehr einzumot- ten, er trägt seine Sonne in der Tasche, er kann seine Motive nach Belieben aufhellen und dabei vor dem ungenügend erleuchteten, also im Bilde dunkel erscheinenden Hinter- grund sogar ganz neuartige, reizvolle Effekte erzielen. Und er ist nicht nur von der Sonne unabhängig geworden, sondern in weitem Maße auch von der Größe seiner Optik, das will sagen vom Anschaffungspreis seiner Kamera. Sogar der Box-Amateur braucht über die Lichtschwäche seines Geräts nicht 0 7 8 1 1 1 2 Nicht ärgern— knipsen! mehr zu klagen, lichtschwache Kameras gibt es im Zeichen des Blitzes überhaupt nicht mehr. Die Unterschiede machen sich anders 5 wie bemerkbar. Onkel Emils Blitzlichtaufnahmen aber tün⸗ 5 ren jetzt nur noch ein historisches Raritäten- dasein in der Schreckenskamera seiner Foto- albums. Den Aufnahmen, die er jetzt blitzt, merkt man das nicht mehr an. Und das ist das größte Lob, das ihnen zuteil werden kann. 5 1 Berufsfotografen stellen aus i 8 Die Fotoausstellung 1952 der deutschen Berufsfotografen wurde am Sonntag in Ver- bindung mit der diesjährigen Tagung der Gesellschaft Deutscher Lichtbildner(GDI) im Bochumer Bergbaumuseum eröffnet. In der Ausstellung, die bis zum 15. Ok tober dauert, geben Berufsfotogzaphen au dm ganzen Bundesgebiet und Berlin in 150 ausgewählten Arbeiten der Schwarz- Weiß- Fotographie und in einem Agfacolor-Wett⸗ bewerb Einblick in ihr Schaffen. Neben Bil- dern mit Landwirtschafts- und Industrie- motiven werden vor allem Porträts- und Theater-, Sport- und Modefotos gezeigt. In der Farbenfotografle wurden Fritz Brill(Hofgeismar) für sechs Mikroaufnah- men von Penicillion-Kristallen mit dem ersten Preis(700 Mark) und Alfred Tritsch- ler(Braunfels/ Lahn) mit“ dem zweiten Preis 600 Mark) ausgezeichnet. Zwei dritte Preise mit je 300 Mark flelen an Franz Lazi junior (Stuttgart) und an Hans Schreiner(München). Der Preis der Stadt Bochum für Schwarz- Weiß- Aufnahmen, eine Kohle- Keramik- Plakette mit Grubenlampe, flel an Walter Wissenbach(Herborn), Regina Relang(Mün- chen), Willi Beutler Hamburg) und 3 Damm eee 5 du„ gerace 2 5 925 „„ ĩè MANNHEIM 9 N Dienstag, 23. September 1982/ Nr. 1 „Immer wieder werden wir gefragt: Ist es wahr, daß.? Artikel in ver- schiedenen Seitungen haben darauf eine Antwort zu geben versucht. Nun wird auch von uns eine Antwort erwartet. Leider können wir keine so klare Ant- wort geben, wie das gewünscht wird. Es kann bis jetzt nur soviel gesagt werden: Es sind erneut Verhandlungen darüber im Gang, ob wir nicht doch bleiben können. Dann wären alle Sorgen um einen neuen Bau unnötig. Wie diese Entscheidung fällt, wissen wir noch nicht. Sie wird aber davon abhängen, ob andere Gelände und Gebäude für die benötigten Zwecke gefunden werden können. Ist das nicht möglich, dann muß Ersatz für unser Kranken- und Mutterhaus ge- schaffen werden. Daß diese Aufgabe so schwierig ist, daß sie nicht von heute Das Diakonissen-Mutterhaus in eigener Sache Noch ist die Beschlagnahme nicht abgewendet Noch ist die Frage, ob das Diakonissen-Mutterhaus in dem Gebäude- komplex der früheren Lüttich- Kaserne beschlagnahmt werden wird, nicht endgültig entschieden, doch die Besorgnis über eine solche Möglichkeit beschränkt sich nicht nur auf das eventuell betroffene Institut, sondern wird von einem großen Teil der Mannheimer Bevölkerung geteilt, da man allgemein in diesem Problem über die mit einer Beschlagnahme ver bundenen materiellen Schwierigkeiten des Hauses hinaus einen Prüfstein des guten Willens sieht. Von verschiedener Seite ist das Diakonissen- Mutterhaus zu einer Stellungnahme in eigener Sache aufgefordert worden. Den Wortlaut dieser Stellungnahme veröffentlichen wir untenstehend: auf morgen gelöst werden kann, muß jedem Einsichtigen klar sein Die Stadtverwaltung, Herr Oberbür- germeister Dr. Heimerich persönlich und die betreffenden Referenten haben schon getan, was sie konnten, auch durch per- sönliche Verhandlungen in Stuttgart und Bonn. Die Leitung des Diakonissen hauses wird auf dem Laufenden ge- halten und steht selbst in Verhandlun- gen mit Stellen in Bonn und Stuttgart. Auch die Innere Mission und die Landeskirche stehen bereit, einzugreifen und unsere Sache zu unterstützen. Die Mannheimer Bevölkerung aber wartet auf Ergebnisse, wie wir. Sie möchte das Diakonissenhaus nicht verlieren. Dem Diakonissenhaus aber ist es klar, daß es einen Neubau aus eigener Kraft nicht erstellen kann und dankt deshalb allen Stellen, die helfen wollen.“ Stadt und 686 sind stolz uuf„ihren Wolkenkratzer“ Gestern wurde Richtfest für drei Projekte gefeiert Nachdem die„Gemeinnützige“ erst am vergangenen Freitag ein Doppelrichtfest für Mre Bauten in Schönau und an der Land- wehrstraße feiern konnte. waren es gestern abend gleich drei Vorhaben, die mit einem Richtfest im„Zähringer Löwen“ gefeiert wurden; das Frauen wohnheim auf dem Lin- denhof, die sich anschließenden Wohnbauten an der Landteilstraße und das Projekt in G 6. Bei der Feier waren Bürgermeister Trumpfheller, die Stadträte Maier, Slania und Geppert sowie GBG- Direktor Lach und andere prominente Persönlichkeiten zu sehen. Oberbaurat Urban von der„Gemein- nützigen“, der die Versammlung willkom- men hieß und allen am Bau Beteiligten für die Erzielung kürzester Bauzeiten seinen Dank aussprach, tippte das Aufsehen an, das insbesondere das Frauenwohnheim-Hoch- haus als zehngeschossiges Gebäude aus Trümmersplitt ohne ein stützendes Stahl- skelett(abweichend von der konventionellen Bauweise) in in- und ausländischen Fach- Kreisen erregt habe. Auch Bürgermeister Trumpfheller sprach davon, daß Mannheim und seine Bevöl- Kkerung stolz sein könne auf dieses Haus „Was hier geleistet wurde, hat den Beifall aller gefunden, die etwas von Städtebau verstehen“. Die Stadt und die Gemeinnützige Baugesellschaft hätten in diesem Jahr be- Wiesen, daß es ihnen nicht nur um Neu- bauten an der Stadtperipherie gehe, sondern ebenso sehr um den Wiederaufbau zerstörter Gebiete, besonders auch in der Irmenstadt. Das„wolkenkratzende“ Frauenwohn- heim, mit dessen Baugruben-Aushebung am 6. Juni begormen wurde, wird Anfang Dezember bezugsfertig sein und 70 weib- licher Lehrlingen in 33 Wohnungen sowie 63 berufstätigen Frauen(plus Hausmeister- Ehepaar) in zusammen 99„Wohneinheiten“ eiri— Wie es die Erbauer ausdrückten- mit allen Errungenschaften der Technik und des guten Geschmacks ausgestattes Heim bieten. Die Wohnbauten an der Landwehrstraße werden teilweise schon innenausbaufertig gemacht. Dort entstehen in vier fünf- stöckigen Bauzeilen zusammen 120 Woh- nungen, die bis November oder Dezember bezogen werden körmen. „Statt Hinterhöfe und Seitenbauten Grünstreifen“ umschrieb Bürgermeister Trumpfheller die„aufgelockerte Bauweise ohne Verschwendurg von Grundstücken“, die von der GBG unter anderem auch für das Wobhnbauprojekt in G 6 angewandt worden ist und noch wird. Dieses Vor- haben umfaßt zwei vierstöckige Häuser mit zusammen 29 Wohnungen und zwei La- den und ist bis November bezugsfertig. G 6 ist eine von jenen zehn mustergül- tigen Planungen aufgelockerter Bauweise in zerstörtem Stadtgebiet, die in Lissabon auf einer internationalen Bauausstellung ge- zeigt werden, sagte Bürgermeister Trumpf- heller. rob 28 Schülerinnen erhielten den Veroniku-Hukmunn-Preis Gestern wurde wie alljährlich an 28 Ent- jaßschüler der Volksschule und der Mäd- chen berufsschule der Vernonika-Hakmann- Preis überreicht. Die Preisträgerinnen nah- men den für besondere Leistungen im Dienste der Familie verliehenen Preis aus den Händen von Beigeordneten Langer und Stadtschulrat Walter entgegen, die auf die Bedeutung und den sozialen Sinn des Prei- ses in ihren Ansprachen eingingen. Stadt- direktor Spuler, Stadtrat Ott. Sadtrat Gep- pert und Amtsrat Steffe beteiligten sich an clieser Feierstunde im Casino des Rathauses, bei der die Preisträgerinnen sich ein schönes Buch aus einer vorgelegten Auswahl aus- suchen durften, nachdem sie sich an einer Geldprämienverlosung beteiligt hatten. Herbstfest beim„Flügelrad“ im„Zähringer Löwen“ Das Herbstfest des Eisenbahner-Gesang- vereines„Flügelrad“ im„Zähringer Löwen“ War ein zünftiges Familienfest. Im ersten Teil des Abends lieferte zu- Wohin gehen wir? Dienstag, 23. September: Nationaltheater 19.30 bis 21.45 Uhr:„Der Barbier von Sevilla“; Amerikahaus 20 00 Uhr: Lichtbildervortrag von Pfarrer Wilken:„Wanderung durch Galiläa“; Capitol:„Rauhe Ernte“; Planken und Palast: „Saison in Salzburg“; Gewerbeschule. G 6, 19.00 Uhr: Vortrag:„Neue Getriebeentwicklun- gen für Kraftfahrzeuge“, Spr: Direktor Maier, Friedrichshafen(Arbeitsgemeinschaft Kraftfahr- zeugtechnik im Verein Deutscher Ingenieure). Wie wird das Wetter? Noch nicht störungsfrei Vorhersage bis Mittwoch früh: Am Dienstag früh noch heiter, im Tagesverlauf bei allmählich etwas auffrischenden süd west- lichen Winden aus Westen auf- ziehende Bewölkung. Haupt- sachlich aber nur im Norden unseres Bezirks vorübergehend etwas Regen oder Sprühregen. Mittagstemperaturen zwischen 13 und 17, nächtliche Tiefstwerte bei 6 Grad. Pegelstand des Rheins am 22. September: Maxau 410(7); Mannheim 265(12); Worms 182(5): Caub 167()). nächst der mit prächtigem Stimmaterial aus- gestattete Chor unter Heinrich Gund Zeug- nis ernster Arbeit, die mit nicht weniger herzlichem Beifall bedacht wurde, als die von Willi Licht Gariton) sauber gesungenen Schubertlieder, die Else Morstadt nicht nur einfühlungevoll begleitete, sondern auch mit ihrem schönen Alt im Duett ergänzte. Als ste gewannen sich die Spieler der„Man- dolinata“ jm Sturm die Sympathien der be- geisterten Zuhörer. Höhepunkt bedeutete zweifellos die Ehrung von Else Morstadt als erster Frau seit dem 60jährigen Bestehens des GY„Flü- gelrad“ mit einem goldenen Ring für mehr als 20 jährige kulturelle Mitarbeit. Auch der 70 jährige Karl Sohns wurde für jahrzehnte- lange Treue geehrt. Im Unterhaltungsteil führte Hans Beyer erfolgreich das Zepter eines einfallsreichen Ansagers, der in Otto Olbert einen geistvol- len Humoristen zur Seite hatte. Stürmisch gefeiert wurde der von Boch, Beyer und Dietzenbach gespielte Sketch„Drei verliebte Hechte“. Die Solisten des Abends wie auch der unermüdliche Chor rundeten das Pro- gramm mit eigenen Kräften. Unter den Elängen von Maier-Maler wurde zum Schluß noch lange getanzt. Filmspiegel Capitol:„Rauhe Ernte“ Man nehme einen„Wildwester“, ver- schiebe die Kulisse in Richtung Gegenwart, nehme statt der Prärie ein Weizenfeld, statt wilder Mustangs Erntemaschinen-Kolosse, und reduziere die Auseinandersetzungen auf ein tragbares Minimun— dann hat man ungefähr die Definition für diesen Film. Er beginnt ganz harmlos mit einer nahezu kulturfilmhaften Exposition über„Amerika als das größte Weizenland“, aber schon bald ist die Regie(Tay Garnett) gezwungen, die innere Armut des Stoffes durch äußere Reize. die in der Hauptsache aus„Sieben-auf-elnen- Streich-Kinnhaken“ bestehen, etwas„auf- zufrischen“. Das wiederholt sich dann in ver- schiedenen Variationen jedesmal, wenn der Handlung die Puste auszugehen droht— und das kommt öfter vor, Die humorige Grund- stimmung des Stückes geflele noch besser, wenn sie nicht zu weit getrieben würde. Alan Ladd, Dorothy Lamour, Robert Preston und Lleyd Nolan in den Hauptrollen. rob Grippliges (Kein Druckfehler) Feuchte Wahrzeichen der feuohten Ueber- gangszeit zwischen heiß und kalt: Kletterndes Fieberthermometer, verschnupfte Gesichter und ein Mehrverbrauch an Taschentüchern. Grund: Wer sich zu sehr an der Bagzillenkrippe ge- nährt Rat, bekommt die Grippe, die„modische“ Krancheit, bei der man fröstelt, bevor es Frost gibt 8 Man sollte nicht glauben, welche Millio- nenheere dieser„Fallschirmjäger des Mikro- os mos“ zur Zeit in die Gegend gehustet, ge- schnupft und genießt(nicht genossen, denn ein Genuß ist es nicht) werden. Den melancholi- schen Hatschiblick ergänzt die triefende Hand- tuch-Schneuzhilfe für bellende Zeitgenossen, und der Schal um den intern geröteten Hals muß die Lebensgeister zusammenhalten Flüssigkeit in jeder Form ist Trumpf, sei es Lindenblutentee, Gurgelwasser oder ein Tränk- lein aus der Apotheke. Bestes Mittel zur Be- ämpfung körperlichen Unbehagens sind und bleiben kockgeistige Getränke. Glühendes Ver- langen nach Glühwein gegen drokende Fieber glut ist an der Tages- und Nachtordnung. * Wen das Grippefieber dennoch bribbelig in die Kissen zwingt, der greift zu weiteren Kis- sen und Decken und kriecht demütig auf den Grund seiner Matratze. Er hat keinen anderen Wunsch, als durch Schwitzen aus Leibeskraft seine Kraft wiederzuerlangen, und zieht, nach entsprechender Getränkevorbereitung, Bruhe Wie ein Zwetschgenkuchen, nur saurer. Remi- niszenz an den vergangenen Sommer, nur unter- irdischer und ausschließlich ſcünstlich. Die ausgleichende Gerechtigkeit widerfdhrt dem latschnassen Taucher dann, wenn er nach Ab- lauf von zwoo Stunden und etlichen Litern Schweiß die beperlte Nase wieder an die Ober- füche stecken darf. Hatschi! Mad „Denn sie sollen getröstet werden“ ist der Titel eines demnächst in Sondervorstellungen in Mannheim gezeigten englischen Filmes, der sowohl künstlerisches Niveau besitzt sowie auch thematisch von brennender Aktualität ist. Er handelt von den Spannungen der Rassen in Südafrika, die gerade in diesen Tagen wieder durch eine Art passiven Widerstandes der Farbigen ungemein zu- genommen haben. Der nach dem bekannten Buch von Alan Paton„Cry the beloved Country“ gedrehte Film ist ein ernsthafter Versuch, beiden Seiten gorecht zu werden und eine Versöhnung auf humenitärer Basis anzustreben Der vor noch nicht allzu langer Zeit gestorbene Negerschauspieler Canade Lee, manchmal der„schwarze Jannings“ genannt, spielt mit großartiger Eindringlichkeit die Hauptrolle, einen Pfarrer, der in Johannisburg der Schuld von Schwarz und Weiß begegnet. Kleine Chronik der großen Studt Ein„falscher Fünfziger“. Ein vor der Sik- kinger-Schule festgenommener 39jähriger Mann hatte sich einen falchen Namen zuge- legt. Von Lier Stäatsanwälten wird dringend nach ihm verlangt, weil er sich in München Frankfurt, Karlsruhe, Stuttgart und neuer- dings auch in Mannheim Betrügereien, Un- terschlagungen und Diebstähle zuschulden kommen ließ. „Feine“ Kaufleute. Angeblich kamen drei Männer aus Frankfurt mit einem Personen- kraftwagen nach Mannheim, um amerika- nische Zigaretten„einzukaufen“. Sie stahlen einem amerikanischen Soldaten 14 Stangen Zigaretten und machten sich dann aus dem Staube. Einer der drei Flüchtigen wurde von einem Soldaten festgehalten und der Polizei übergeben. Lebensmüde. In seiner Unterkunft hat sich ein 20jähriger, der einer amerikanischen Arbeitsgemeinschaft angehört, erhängt. Wie- derbelebungsversuche blieben vergebens. Was den jungen Mann in den Tod getrieben hat, konnte noch nicht festgestellt werden. Rätsel der Nacht. Etwas unglaubhaft klin- gen die Angaben eines 42jährigen Radfah- rers, der mit seiner Frau nach Mitternacht auf dem Werderplatz angetroffen wurde. Während der Mann einen Bruch des rechten Kniegelenkes und mehrere Verletzungen am Kopf hatte, wies die Frau Hautabschürfun- gen auf. Der Mann gab an, von zwei Motor- radfahrern überfallen und zu Boden ge- schlagen worden zu sein. Es liegt der Ver- dacht nahe, daß der Verunglückte, der ange- trunken war, auf seinem Rad seine Frau mitgeführt hatte, gestürzt war. Vebertriebene Lebenslust. Fünf junge, betrunkene Leute glaubten um Mitternacht auf dem Bahnhofsvorplatz auf dem Waldhof eine„Vorstellung“ geben zu müssen. Sie gröhlten, schrien und belästigten in einem Omnibus sitzende Fahrgäste. Auf Ermah- nungen der Polizei griffen sie die Beamten an, als sie zur Wache„gebeten“ wurden. Der Widerstand war in einem Fall so stark, daß mit dem Gummiknüppel nachgeholfen wer- den mußte. Der tägliche Unfall. Auf der Weinheimer Straße wurde ein Radfahrer von einem Pkw. an- gefahren und erlitt eine Ge- hirnerschütterung und eine Schlüsselbeinfraktur. Nach Sachlage dürfte der Radfahrer am Unfall schuld sein.— Durch beiderseitiges Ver- schulden stießen an der Straßeneinmündung Wald- Alte Frankfurter Straße zwei Motor- radfahrer zusammen, wobei sich der eine verletzte und ärztlich behandelt werden mußte.— Vermutlich unter dem Einfluß von Alkchol, stieß auf dem Radfahrweg der Un- termühlaustraße ein Radfahrer mit einer entgegenkommenden Radfahrerin zusam- men, die sich eine Oberschenkelfraktur zu- 20g, Während der Radfahrer mit Schürfwun- den davonkam.— Alkohol spielte vermutlich auch eine Rolle bei einem Verkehrsunfall. der sich auf der Seckenheimer Landstraße abspielte. Der Fahrer eines Pkw. fuhr links und stieg mit einem entgegenkommenden PkwW. zusammen. Obwohl das Vorderrad des Wagens stark beschädigt war, der Fahrer seine Fahrt fort, urn sich der Ver- antwortung zu entziehen. Er konnte aber durch einen die Verfolgung aufnehmenden Fahrer gestoppt werden. Der angerichtete Schaden beträgt etwa 2000 DM. Wir gratulieren! Heinrich Strasser, Mann- heim, Neckarspitze 16(früher C 8, 16) wird 70, Otto Mütsch, Mannheim-Feudenheim, Schwanenstraße 48, wird 73, und Anna 261 ler, Mannheim-Käfertal, Obere Riedstraße 61, wird 79 Jahre alt. Johann Kämmerer, Mannheim Käfertal, Schwalbenstraße 11, begeht den 80., Elise Mack, Mannheim, Rheinhäuserstraße 83, den 82. und Fridolin Karle, Mannheim, Mittelstraße 28, den 85. Geburtstag. Der Inhaber der Firma Ernst Betz, Mannheim, Neckarvorlandstraße 21, vollendet das 60. Lebensjahr; gleichzeitig kann das 60jährige Bestehen der Firma ge- feiert werden. Friseur Emil Schmitt, Mann- beim, C 2, 19, kann 25. Geschäftsjubiläum feiern. setzte Setzte tenbauarchitekten, er Theaterneupau sondierte, Scharbun fegte sen, — „Woche der jugend in Mannheim Dienstag, jeweils 20 Uhr Vr. 2 — Fu Volkshaus Neckarau, Vortrag„Hel. mat, Erbe und Auftrag“; Café 20 Käfertal,„Jugend in der Oeffentlich. keit“, Sprecher: Landgerichtspräsident Dr. Silberstein; Wirtschaftshochschule. „Jugend im Beruf“, Sprecher: Pr. Men- gelsberg, Handwerkskammer; Jugend- heim an der Waldpforte, Waldhof,„Du junger Staatsbürger“, Sprecher: 68 richtsreferendar Dr. Fink. Mittwoch, jeweils 20 Uhr Franziskushaus, Waldhof, Vortrag „Heimat, Erbe und Auftrag“; Motoren- Werke Mannheim,„Jugend in der Oeffentlichkeit“, Sprecher: Dr. Heinz, ler; Albrecht-Dürer-Schule, Käfertal, „Jugend im Beruf“, Sprecher: Direktor Kretschmar; Vereinshaus Seckenbeim „Du junger Staatsbürger“, Sprecher: Rechtsanwalt Dr. Bloem. Donnerstag, jeweils 20 Uhr „Zum Löwen“, Käfertal, Vortrag„Hel. mat, Erbe und Auftrag“; Jugendheim Rheinau, Relaisstraße 132,„Jugend in der Of fentlichkeit“, Sprecher: Dr. Heinz- ler; Jugendheim an der Waldpforte, Waldhof,„Jugend im Beruf“, Sprecher: Bluthard; Gewerkschaftshaus,„Du jun- ger Staatsbürger“, Sprecher: Gerichts referendar Goldmann. Freitag, jeweils 20 Uhr CVIM- Heim, Vortrag„Heimat, Erbe und Auftrag“; Siedlerheim, Schönau, Vortrag„Heimat, Erbe und Auftrag“ Jugendheim an der Waldpforte, Wald- hof,„Jugend in der Oeffentlichkeit“ Sprecher: Dr. Heinzler; Jugendheim, Rheinau, Relaisstraße 132,„Jugend im Beruf“, Sprecher: Karl Hofmann; Wil helm-Wundt- Schule, Neckarau,„Du jun- ger Staatsbürger“, Sprecher: Gerichts referendar Fischer. Neuer Theuterstund ort 5 noch nieht sicher Wer sehr genau aufpaßt und einiges Glu dabei hat, kann in Mannheim jetzt hin und Wieder„Leute vom Bau“ sehen, die sich über die Stadt und ihr künftiges Gesicht den Ropt zerbrechen. Sie streifen durch die Quadrate lassen Erhaltengebliebenes und- Neues auf sich wirken und spekulieren, wie sie die Auf- gabe lösen sollen, die ihnen gestellt ist. Mt einer Reißbrettarbeit oder Modellarbeit wan uns hier nicht gedient, auf die Einpassung in das Gegebene kommt es an. Das Neue kann immer noch so beschaffen sein, daß es d Führung übernimmt, nur darf es sich nicht schroff und unverbindlich von dem Erhalten- gebliebenen und dem bedeutenden Neuen entfernen. Wir trafen also Professor Scharoun, Ber- An, in der Stadt, einen der führenden Arch, tekten unserer Zeit, der zusammen mit Prei, fessor Mattern, Rassel, dem bekennten Gar, das Gelände für, d Gesicht in tausend Kritikfältchen bein Sprechen. Er sucht den besten Platz für da Theater, er denkt dabei auch an die innig miteinander verzahnten Städte Mannheim und Ludwigshafen, die beide„ihr“ Theatef haben sollen. Unvoreingenommene Fachleuß studieren also augenblicklich die Verlage rungserscheinungen im Stadtbild und die Be. wegungstendenzen, die sich immer deutliche herausbilden. Ihre Feststellungen werden füt die Wahl gewisser Standorte, auch für den des Theaters, von groger Bedeutung— 1 WI „Die Neckargärtler“, Bunter Abend an 27. September, 20 Uhr, Lokal„Flora“, Lo. Zingstraße 19. 5 Schule der freien Religion: Arbeitskrel“ abend am 23. September, 20 Uhr, im Carl. Scholl-Saal, L 10, 4/5. PTT Auf Mannheims Bühne: Hans Godeck verhalt den„Revolufionären“ zum Erfolg Zum 80. Geburtstag des in Mannheim unvergessenen Schauspielers Hans Godeck, der am 23. September in Wangen am Bodensee 80 Jahre alt wird, hat dreieinhalb Jahrzehnte lang mit seiner hochgewachsenen überschlanken Figur in Mannheim Bühnenbild und Stadtbild mit- bestimmt. Jeder Mannheimer, jede Mann- heimerin betrachtete sich voll Hochachtung sein scharf geschnittenes Gesicht, seine kantige Stirn, und jeder kannte vom Na- tiomaltheater her den ganz eigenen Tonfall seiner wie gestanzt akzentuierenden Stimme. Im Oktober 1896 begann Hans Godeck als kleiner Episodist und fiel sofort auf mit der ungesuchten Eindringlichkeit seiner den natürlichen Klang sozusagen unter allen Umständen beibehaltenden Stimme. Der berühmte„Uebergang ins Charakterfach“, der manchen Schauspielern schwer zu schaffen macht, fiel Godeck leicht. Er war ein mitunter bis zur Schroffheit scharfer Charakteristiker, der den vorborgensten Untergrund seiner Gestalten zu finden suchte. Harte Machtmenschen(Alba, Ha- gen, Präsident von Walter in Kabale und Liebe) hat Hans Godeck Generationen Mannheimer Theaterbesucher näher ge- bracht, die beute noch das markerschüt- ternde Klagen seines alten Moor im Ohr haben. Auch den Mephisto hat Godeck oft gespielt, einen sehr sarkastischen Mephisto. Ein Bühnenkünstler wie Hans Godeck muß im Zusammenhang mit dem jewei- ligen Ensemble gesehen werden. Er war der ruhende(nicht der ruhige!) Pol in der Erscheinungen Flucht. Mit den Damen Lissl, Wittels und Burger war Godeck 1. der Bassermann-Zeit wichtigste Stütze fit die Durchsetzung des psychologischen Zeit- dramas um die Jahrhundertwende. Unter Carl Hagemann war Godeck zusammen mit Kolmar und Toni Wittels bei den wichtig. ster Taten des Schauspiels führend und prägend beteiligt, Leicht war es nicht, das schwingende Pathos von der Bühne 1 vertreiben und eine alltagsnahe Sprech Weise einzuführen, die eigenen Stilgesetzel folgte. Ibsen, Strindberg, Gerhart Haupt mann, Zuckmayer waren nur mit neuen Mitteln der Sprechkunst für Bühne Parkett zu erobern. Vielleicht ist mancher der Uebergang u einem neuen Darstellungsstil so selbstver- ständlich geworden, daß er die Ueber- gangsschwierigkeiten nicht mehr ermessen kann. Damals wirkte das alles revolution und wurde von den mitgehenden Mann, heimern auch so aufgefaßt. Godeck stand mit seinem Ungestüm in der vordersten Reihe. fähigkeit auf, einer Figur aus der Dre groschen-Oper Profil und Klang zu geben bevor er am 1. September 1933 in den Ruhestand trat. nannte ihn zum Ehrenmitglied. Er waf noch viel mehr— eine bekannte und be- He ylssel Them schen unsta! natur) den 8 eker erkan proble en, ir besche her einen uma! Schule schult mit Fi In gegen und P gelisck pärtis zur Z Jeuen schöne sei. E. Theol. in der Christ viche: länder: bens z: lichen Dine Welt e die ge Wirkt. Schick krieg, untere führte Scl Kind des K m v Du- E! von St. bat weite desge Die P Probl. träge disk. nicht zondde u be Lage schen lebte Schon die M Er brachte nech die Wendlung- Das Nationaltheater er? liebte Erscheinung im Straßenbild de! Stadt, die ihn nicht so leicht vergessen kann ch STERPDECKEN RI ringt stets das Neueste Mhm.-Seckenh eim Führend in Auswahl und Qualitat Hauptstraße 137 fernruf 47298 — MORGEN Seite 8 . 219/ Dienstag, 23. September 1952 Funktion der Maturwissenschuften in der Erziehung Tagung der Evangelischen Akademie Baden in Heidelberg Heidelberg.„Die Funktion der Natur- ssenschaften in der Erziehung“, lautete das mema einer Tagung, die von der Evangeli- chen Akademie Baden in Heidelberg ver- staltet wurde. Der„Bildungswert“ der gaturwissenschaftlichen Unterrichtsfächer in den Schulen wurde in einem einleitenden geferat von Dr. Günther, Hamburg, an- erkannt. Die Frage, ob sich die Schule mit problemen der modernen Naturwissenschaf- gen, insbesondere auf dem Gebiet der Physik beschäftigen solle, wurde von dem Karls- uher Physiker Prof. Botsch verneint. In einem Referat„Naturwissenschaftliches und umanistisches Denken in der heutigen schule“ betonte Prof. Botsch, daß sich der Schulunterricht für eine Ausein andersetzung mit Fragen der modernen Physik nicht eigne. in dem anschließenden Referat über„Das gegenwärtige Gespräch zwischen Theologie und Physik“ meinte Dr. Howe von der Evan- gelischen Forschungsakademie, daß gegen- artig von dem Optimismus des Physikers ur Zeit Galileis, wonach die Welt mit jeder euentdeckung der Natur wissenschaften gchöner wurde, nichts mehr zu verspüren Er sagte ferner, der Gegensatz zwischen ſheologie und Physik im 19. Jahrhundert sei in der Gegenwart einer Begegnung zwischen christentum und Natur wissenschaften ge- suchten das Gespräch miteinander. Was den Theologen und den Physiker heute gemein- sam bedrohe, sei der Nihilismus. Der Physi- ker habe das Bedürfnis, sich dem Nihilismus zu widersetzen. Daraus sei eine Bereitschaft zum Gespräch mit dem Theologen erwachsen. Jungbibliothekare fordern Büchereigesetz Heidelberg. Die Schaffung von Bücherei- gesetzen durch die Landtage der Bundes- länder forderten die im„Verein deutscher Volksbibliothekare“ zusammengeschlossenen Jungbibliothekare auf einer Arbeitstagung in Heidelberg. Die von den Jungbibliothekaren Alngestrebten Büchereigesetze sollten die Länder in die Lage versetzen, für die Förde- rung der bereits vorhandenen städtischen Bibliotheken sowie für neuzuschaffende Büchereien bestimmte Mittel zur Verfügung zu stellen. Ferner wurden Förderungsmaß- nahmen zugunsten der Kinder- und Jugend- bibliotheken durch den Bund und die Länder gefordert. Die materielle Förderung der Jugend- und Kinderbüchereien sei eine „positive Maßnahme“ zur Bekämpfung von Schmutz- und Schundliteratur. Das kürzlich verabschiedete„Gesetz zur Bekämpfung von jugendgefährdenden Schriften“ stelle keine positive Maßnahme dar. Der Bundestag habe mit diesem Gesetz den„Weg der Ausweg losigkeit“ beschritten. Seelische Störungen im Kindesalter Ansatz zu neurotischen Erkrankungen bereits in den ersten Lebensjahren Bad Boll. Mangelnder Lerneifer, feh- ende Eßglust, Gewalttätigkeiten, Schule- chwänzen und mangelndes Konzentrations- permögen sind Ausdruck neurotischer Er- krankungen, die als Folgeerscheinung einer nniedlosen Welt heute epidemisch unter den kindern umgehen“, sagte Annemarie Ivan- chitz(Kirchheim Teck) in einem Vortrag über„Seelische Störungen im Kindesalter“ zuf der Kindergärtnerinnentagung der evan- gelischen Akademie in Bad Boll. Fast alle Störungen neurotischer Natur fanden ihren Ansatz in den ersten sechs Le- densjahren oder gar schon im vorgeburt- sich üder chen Stadium, fuhr Frau Ivanschitz fort. ne zu strenge oder zu nachgiebige Um- elt sei meist die Ursache. Oftmals seien es e gestörten Ehen, die auf die Kinder ein- rkten, oftmals andere Lebens- oder Sschicksalssituationen, wie Flucht, Bomben- jeg, zu enge Wohnverhältnisse. Sie alle ſterdrückten im Kinde seelische Kräfte und rten zu Verkrampfungen. Schon die Tatsache, ob überhaupt ein ind gewünscht worden sei, spiele im Leben des Kindes eine entscheidende Rolle. Bereits vorgeburtlichen Stadium beginne die bdu-Erziehung, das Gefühl der Geborgenheit, 5 Ber. von dem das Wohl des Kindes abhänge. ebe zum Kinde müsse selbstlos sein. Wirke Ven, so könnten beim Finde sehnte Dankbarkeit ein, wenn sie eine elfe elterliche Liebe spürten und sich ge- gen wüßten. Wo dies nicht der Fall sei, ürden sie zwangsläufig neurotisch. Jahrestagung des deutschen Aerztinnenbundes i Stuttgart. Der deutsche Aerztinnenbund t in Stuttgart- Bad Cannstatt seine en fil an der für den ewa 100 Mitglieder aus dem ganzen Bun- weite Jahrestagung abgehalten, desgebiet und aus Westberlin teilnahmen. oblemen in der Jugendarbeit. Von den An- ägen wurden besonders die Forderung an ſiskutiert. Jungärztinnen in Krankenhäusern cht nur in unbezahlten Volontärstellen, tondern auch in bezahlten Assistentenstellen u beschäftigen. 7 ö Reiche Champignonernte Bühl. Die feuchte Witterung der letzten lage hat auf den Wiesen in der mittelbadi- ichen Rheinebene eine bisher noch nicht er- lebte Fülle von Champignons hervorgebracht. ſchon bei Tagesgrauen suchen die Sammler ie Wiesen nach den Pilzen ab, wobei eine e ee — 120 00 Ernte zwischen 10 und 20 Pfund in zwei bis drei Stunden— davon Prachtexemplare von 100 und mehr Gramm— keine Seltenheit sein sollen. Allmorgendlich fährt ein Last- wagen durch die Gemeinden und holt den Pilzsegen für die städtischen Märkte und die Konservenindustrie ab. Der Sammlerpreis liegt je nach Qualität zwischen 40 und 60 Pfennigen je Pfund, so daß sich für viele Bewohner Mittelbadens ein schöner Neben- verdienst ergeben hat. Der 250. Geburtstag„Perkeos“ Heidelberg. Die 250. Wiederkehr des Ge- burtstags des sagenumwobenen Zwerges „Perkeo“ ist in Fleidelberg feierlich be- gangen worden. Die Städtische Bühne hat aus diesem Anlaß das von dem Heimat- dichter Carl Dietrich geschriebene Festspiel „Das war der Zwerg Perkeo“ im Schloßhof aufgeführt. Schwetzingen ehrte Joh. Peter Hebel Schwetzingen. Nach altem Brauch und Herkommen gedachten die Hebelfreunde Schwetzingens und des badischen Unter- landes am Sonntag aus Anlaß seines 126. To- destages des großen Dichters. Vormittags fand an seinem Grabe eine Gedächtnisfeier statt, nachmittags trafen sich die Hebel- freunde zum traditionellen Hebeltrunk. N a 588 e ee ee t urstmarkt-Besucher Bad Dürkheim. Der Dürkheimer Wurst- markt wurde am Samsttg und Sonntag von über 120 000 Personen besucht. Der Wein- konsum war bedingt durch die kühle Wit- terung außergewöhnlich groß, während das ambulante Gewerbe und die Metzger hinter den Umsatzzahlen des Vorjahres etwa um ein Drittel zurückblieben. Neuer Getreidespeicher Worms. In Worms steht ein neues Lager- haus am Rhein mit einem 40 000 Doppel- zenter Getreide fassenden Speicher kurz vor der Vollendung. In einer Stunde können dort 900 Doppelzentner Getreide angenommen und 300 Doppelzentner auf Waggons oder in Schiffe verladen werden. Eigentümer ist die bäuerliche Hauptgenossenschaft. Zusammenstoß auf Bahnübergang Mainz. Auf einem unbeschrankten Bahn- übergang der Strecke Speyer- Neustadt bei Dudenhofen fuhr am Sonntagabend ein Om- nibus einem Personenzug in die Flanke. Drei Eisenbahnwagen stürzten um, wobei drei Reisende schwer und fünf leichter verletzt wurden. Geburtsland Amerika kennt diese Sportart nicht mehr Sechstagerennen in Frankfurt., Six-days Mit neun(ö) geplanten Sechstagerennen steht Deutschland an der Spitze aller Rad- sportnationen. Belgien und Frankreich, Län- der, in denen Radfahren Volkssport ist, räumen den Sechstagerennen nur verhältnis- mäßig bescheidenen Raum ein, dafür haben sie mehr für den„legitimen“ Sport, die sog. „Americaines“ übrig. Die Dortmunder West- falenhalle und der Messe- Sportpalast in Han- nover kommen sogar mit zwei Sechstageren- nen heraus, und auch die Veranstalter in München, die müt ihrem letzten Sechstageren- nen schwer eingebrochen sind, wollen es noch einmal versuchen. 5 Eine falsche Theorie Wir brauchen die Sechstagerennen als wirtschaftliche Grundlage für den Winterbahn- betrieb sagen die Veranstalter. Diese Theorie mag für den Raum Frankfurt und Berlin ihre Richtigkeit haben, was aber für diese Großstädte zutreffend ist, hat sich noch längst nicht in Münster, Kiel, Hannover usw. bestätigt, und das Beispiel der Münchner Win- terbahn. die durch ein mißglücktes Sechstage- rennen bankrott gemacht hat, beweist das Gegenteil. Solange Sechstagerennen florieren, läßt sich schwer etwas dagegen sagen, wenn aber, wie es den Anschein hat, hier mehr und mehr „Methode“ praktiziert werden soll, die auf Kosten des legitimen Radsportes geht, so ist das eine Entwicklung, der keineswegs das Wort geredet werden darf,. Wo bleibt der Sport? Wo sind die herrlichen Wettbewerbe, in denen keine Prämienhascherei und Runden- Spielerei veranstaltet, sondern von der ersten bis zur letzten Runde gekämpft und gejagt wird? Wo sind die Fliegertreffen, die 100 km-, die Vier- und Acht-Stunden-Mannschaftsren- nen, die„100i mal rund“? Noch stehen einige dieser Rennen auf der Terminliste. Aber von Mädels„retteten“ Mannheim . im Jugend- Drei- Städtekampf Es mögen nur knapp 100 Zuschauer gewesen sein, die am Sonntagnachmittag dem Jugend- Drei-Städtekampf Heidelberg— Mannheim Karlsruhe auf dem MTG-Platz beiwohnten. Die Witterungsverhältnisse waren denkbar ungün- stig. Bei der männlichen Jugend war Heidel- berg eindeutig überlegen. Die Mannheimer Vertreter konnten keinen ersten Platz erringen. Erfreulicher war das Resultat bei den Mädels. Sechs Siege in sieben Wettbewerben brachten Mannheim noch in der Gesamtwertung auf Platz 2. Die Siegerinnen: 100 m: Riernthaler 13,2; Weitsprung: Riernthaler 4,99 m; Hoch- sprung: Scheidt 1,36 m; Kugelstoßen: Zahn 9,23 m; Diskuswerfen: Kaltreuter 28,37 m; Speerwurf: Kaltreuter 26,70 m; Endstand: 1. Heidelberg 244 P., 2. Mannheim 201 P., 3. Karls- ruhe 200 P. Den Höhepunkt des in turniers von Bilbao, den„Pokal der Nationen“, gewann die spanische Eduipe mit 28 Fehlern knapp vor Frankreich mit 28,75 und Deutsch- land mit 33 Fehlern. Dabei erwies sich Frank- reichs Olympiasieger Jonqueres d'Oriola auf Ali Baba erneut als bester Einzelreiter. Aller- Minuten gegenüber den 3:10 Minuten des deut- schen Olympiadritten Fritz Thiedemann zu Gunsten des Franzosen. Für Deutschland ritten noch Frau Köhler und H. G. Winkler. Zustand von Haas bedenklich fahrers Werner Haas, die er auf der vierten Etappe der Sechstagefahrt erlitt, sind schwerer als man ursprünglich annahm. Die Aerzte haben einen Schädelbasisbruch und einen Lun- genriß festgestellt. Sie hoffen, den jungen Rennfahrer retten zu können. „Aus der Luft gegriffen“ Auf einer Sitzung des Fußballverbandes Rheinland! Pfalz wurde am Samstag der An- trag des VfL Neustadt gegen das Spiel VfR Frankenthal— 1. FC Kaiserslautern(1:0) ko- stenpflichtig abgelehnt. Der Spieler Ludwig (jetzt Augsburg), erklärte bei der entscheiden- den Vernehmung, daß die angeblich von ihm gemachten Aeußerungen, wonach Kaiserslau- „ Spitzenfahrer aus sieben Nationen am Start 8. 8 Bald werden die Plakate mit den großen„6“ es allen Passanten zuschreien; bald wird die Sechs-Tage-Saison rollen, der Rummel auf Hochtouren laufen 103; e 0 e 95 it- tern sich, bereitgefunden habe, dings entschied nur die bessere Zeit von 3:02 Die Verletzungen des deutschen NSU-Renn- und amerikanische Meister 11. bis 17. Oktober: Sechstagerennen in der Kieler Osteehalle.. I. bis 7. November „ Weltklasse, Extraklasse „ Sechs-Tage- Könige. in Münster „Weltmeister Jahr zu Jahr wird ihre Zahl kleiner.— Diese Rennen werfen nicht genug Ueberschuß ab— sagen die Veranstalter. Wäre es aber nicht vernünftiger, Rennen auf solider Grundlage aufzuziehen, sich mit kleineren Gewinnen zu bescheiden, aber auch ein kleineres Risiko einzugehen, als durch ein Va-bandque-Spiel die Existenz der Bahnen und damit des Radsports an sich zu gefährden. Skandale sind keine Empfehlung Amerika, das die ‚Six-days“ geschaffen hat, kennt sie nicht mehr. Die Bemühungen, die einige Bahnen in New Jersey und New gechatage· Lennen: Spor stagniert Zirkus floriett Neun Veranstaltungen sollen rollen/ Damoklesschwert hängt über deutschen Winterbahnen Vork in diesem Winter unternehmen wollen, werden ebenso fehlschlagen wie alle anderen Versuche die in den letzten Jahren gemacht wurden. Die„Six-days“ in Amerika sind tot In Deutschland leben sie noch. Wie lange? Das ist die Frage. Nichts ist wandelbarer als die Gunst des Publikums, und Verabredungen und Skandale, immer wieder neu, immer Wie- der anders, sind keine Empfehlung und erst recht keine Kalkulationsbasis. Entweder man entschließt sich zu einer Reform der 145 Stunden-Rennen, oder man riskiert, daß bei dem gegenwärtigen Austragunssmodus in àb- sehbarer Zeit nur noch Schulkinder an den Nachmittagen als„begeisterte Zuschauer“ kommen. Das Damoklesschwert hängt über den deutschen Winterbahnen —— H. C. Grünthal Letzte strafpunktfreie Mannschaft Heioinn Deuschland die„Silberne Vase“! Nach dem vierten Tag der Internationalen Motor-Sechstagefahrt in Oesterreich sind von den insgesamt gestarteten 260 Teilnehmern 169 noch im Wettbewerb. Ausgeschieden sind also 91 Fahrer. Am Sonntag mußten 19 Fahrer auf- geben, darunter fünf deutsche und fünf eng- lische Teilnehmer. 40 der noch im Wettbewerb stehenden 44 Deutschen haben noch keine Strafpunkte erhalten. In der Internationalen Silbervase liegt Deutschland allein noch ohne Verlustpunkt an der Spitze. Es handelt sich dabei bekanntlich um die BMW-Mannschaft Meier, Zeller, Roth. Genaue Ergebnisse über die fünfte Etappe (Montag) lagen bei Redaktionsschluß noch nicht vor. Nach der vierten Etappe, die erneut „Schlammbäder“ brachte, und teilweise bereits durch verschneites Gebirge führte, scheinen die Fahrer jedoch die schwersten Strecken überwunden zu haben. Stand nach der 4. Etappe: Internationale Trophäe: 1. Tschechoslowakei 5 Punkte; 2. Großbritannien 300; 3. Oesterreich 400, 4. Schwe- den 555; 5. Deutschland(nur noch zwei Fah- rer) 807; 6. Italien(nur ein Fahrer) 1250. 1. Deutschland Internationale Silbervase: 0 Punkte; 2. Holland-B 8; 3. Tschechoslowakei-B 12 4. Großbritannien-B 101; 6. Tschechoslowakei-A 133; tannien-A 324. Diehlmann siegte in Garmisch Der Mannheimer Kurt Diehlmann, erst kürzlich in Kirchheim das Rundstrecken- rer nen— wenn auch umstritten— gewann, kam am Sonntag zu einem neuen Erfolg. Er gewann das inter- national gut besetzte Kriterium des ARRB 7. Großbri- der Wann. in Garmisch- Partenkirchen sammenspurtete. Den fünften Platz belegte der Mannheimer Fritz Dewald. Glücklicher österreichischer Sieg Im Tennisländerkampf Oesterreich gegen Deutschland, der, wie wir bereits berichteten mit einem 3:2-Sieg der Oesterreicher in Wien zu Ende ging, verlor Deutschland durch Er- krankung von Ernst Buchholz. Im Doppel am Sonntag machte sich die Krankheit bereits un- angenehm bemerkbar. 3 Buchholz trat zwar noch im entscheiden- den Einzelspiel gegen den Oesterreicher Huber an, er mußte aber doch schließlich aufgeben. Engelbert Koch besiegte den Oesterreicher Gustav Sprecht 6:3, 6.4, 1:6, 9:7. Ergebnis des Doppels Huber/ Redl— Buchholz/ Koch 3:6, 3:6, 1:6. Buchholz— Huber 5:7, 0:6— danach gab Buchholz auf. Auch Tennis-Junioren besiegt Die Schweiz gewann am Sonntag in Augs- burg den zweitägigen Tennisländerkampf der Junioren gegen Deutschland mit 8:4-Punkben. Entscheidend war die schwache Form der bei- den deutschen Spitzenspieler Pöttinger Ham- burg) und Feldbausch Mannheim), die keine Begegnung gewinnen konnten. Schleizer Dreiecksrennen Bei den Rennen auf dem Schleizer Drelecks. 5. Holland-A kurs(Thüringen) holten sich die Spitzenfahrer der Bundesrepublik überlegene Siege gegen Fahrer aus der Ostzone und der Tschechoslo- Wakei. H. P. Müller gewann die 125-CHỹ,nꝗ-Klasse. Bei den Viertellitermaschinen siegte E. Kluge, der auch den Lauf der 350-Cοmm-Maschinen ge- Rührschneck siegte in der 500-œꝰ m- Wien— Berlin 6:0(5:0) 5 Vor 45 000 Zuschauern besiegte Wien die Stadtelf von Berlin am Sonntag in Wien 6:0 Klasse. „Solidarität“ über 48 km mit 18 Punkten vor 65:0). Obwohl die Wiener wegen des am Slei- 18 in dem da- maligen Punktespiel keine Tore zu schießen, völlig aus der Luft gegriffen wären. Turfnotizen Stall Rösler in Ueberform Der Stall Gebrüder Rösler feierte auf der Kre- felder Galopprennbahn, seiner Trainingsstätte. Zwei große Erfolge. Im klassischen Ratiborrennen Für Zweijährige(13 0% DM— 1400 m) siegte Lie- besmahl(J. Starosta) überlegen mit fünf Längen vor Ockenfels und Goldlocke. Im Preis von Kre- feld(10 00% u DM— 1650 m) sattelte Trainer Max Schmidt für die Gebr. Rösler mit Burgunder den Zweiten Sieger. Permit in Kopenhagen geschlagen Der deutsche Rekordtraber Permit, der am Vorsonntag in Stockholm bei einem Sieg gegen beste skandinavische Klasse mit einer Kllometer- zeit von 1:17,3 Mimuten einen neuen europäischen Rekord aufstellte, mußte sich am Sonntag in Kopenhagen mit einem dritten Platz begnügen. Siegerin wurde die schwedische Stute Frances Bulwark. a Frank Sedgman geschlagen Seine erste Niederlage in einem großen Turnier dieser Saison erlitt Wimbledonsieger Frank Sedgman (Australien) am Sonntag in Los Angeles bei den Tennismeisterschaften des Südwest-Pazi- fik. Er unterlag in drei Sätzen glatt dem Ame- rikaner Vie Seixas mit 4:6, 4:6, 4:6. Der Reiz des Privaten. Immer wieder beobochtef mein in der Theater- pause die Dame oder den Herrn, die still för sich und abseits bleiben. Mit versonnenen Ge- sichtern stehen sie do, vom Reich einer Ciga- rette eingehüllt als ihrer eigenen Sphäre. Es ist eine feine und genz privete Art, die Pœuse zu genießen, dem Dichterwort oder der Geste eines Schauspielers nachzusinnen und sich schweigend an einer Cigarette zu erfreuen, 0* 20 spennen. Erregungen abklingen zu lassen uncl sich neu 1 Hus BERGMANN PRIVAT verschefft ihnen diesen Reiz des priveten. Sie sind mit ihr in der besten Gesellscheff und doch ganz för sich. bie Köhle frische dieser Cigarette bedeutet krholung und Anregung zugleich. Zuschauermenge raste. dem Franzosen Renè Piu, der 16 Punkte zu- chen Tage stattfindenden Länderspiels Oester- 12 reich gegen Jugoslawien nicht die beste Ve tretung stellen konnten, war die Elf doc l um Berlins Vertreti Klar 2 Stark stan- Polen— Ostzone 3:0 Im Fußballspiel Polen gegen die Sowi zone gewannen die Gastgeber in Warschau 35 000 Zuschauern 3:0(0:0). Die SowW jetz. lange Zeit ein gleichwertiger Gegner. Titelverteidiger blieben Meister In den Endkämpfen um die deutsche Leicht- athletik-qugendmannschaftsmeisterschaft blie- ben die Titelverteidiger erfolgreich. Bei d. weiblichen Jugend war der Sc Charlottenburg mit 11 379 Punkten bester Verein, während bei der männlichen Jugend Oberhausen mit 40 Punkten siegreich blieb.. Fünf Schwerverletzte bei Moto-Cross Fünf Schwerverletzte gab es am Sonntag beim ersten niederbayrischen Motorrad-Quer- feldeinrennen in Deggendorf, als ein Teilneh- mer an einem Steilhang von 50 Prozent Gefälle aus der Bahn geschleudert wurde und in die . r War Toto- Quoten 5 5 West-Süd(endgültige: 12er: 1. R. 13 349,30 DM: 2. R. 487,50 DM; 3. R. 49,40 DM.— 10 1. K. 1347/70 DM: 2. R. 79,40 DM: 3. R, 9,70 DM. Pferde-Toto: 1. R.(9) 233,30 DM; 2. R.(8) 18,90 DM. 5 5 Nord-Süd: 11er: 1899 DM.: 76,50 DM; DM.— 13er: 4620 DM: 186,50 DM; 14,20 DM Bayern-Wette: 50,50 DM: 5,60 DM. IM VOLE FORMAT Selte 8 ee. 15 M.. EN Vertretung-Seratung und Kundendienst durch: Fritz Drö& Co. Mannheim 1 J, 22(ordleo- Haus) Telefon 4 28 35 Aris-WE REE A. G. BRNENME —5 III 4 Kleidersenranke b 95.— DR. MGS WII. Varfuhrund: Donerstäd. 28. Sell. Von b. 18 00 bur Nutzeisen; T. u. U- Fräger Winkel-Rohre usw U. R. Berner, Mannheim ger: Bürgermelster-Füchs-Btr. 821 ol Mak-Jeseph-Str. 38. Tel. 5 18 44. R. 50 13,5 u. 16 mm stark, in Tafel- größen 1600x6800 bzw. 16006500 4* 1 Altef Meßgblate- Bunker(Teilzahls.) „Schrott kauft mm, äb Demontagest, Heilbfonn, sowie Grob- u. Feiflbleche ab Lager Hssen verkauft Gebr. weis. Küchenherd(rechts) zu verk. Adr. einzus. u.& 02268 l. V. PRENGER& 00. ssen; Postfach 467 Telefon 2 51 51 Gebrauchte 100er 11g. in solider, guter Ausführung, Modernes Tafelbesteck fort gegen Bar abzugeben. An- gebote unt. Fr. PS 54093 an d. V. Were Silberaufl., neu, saätei⸗ Pakaunterlage, 210, DM. 86. oder Federn. 90% DM. 4 Seeberger. 8 8, 155 Schön. Wohnzimmer-Büfett, in Zahig. — Guterh. weiß. Küch.-Herd zu ver Hans Kuhn, Lenaustrage 57. III. Senom, echt Nuss, pol. 1081 PM Dielen- Kommode, Mahagoni, neuw. 1 J Ledersofa, gut erh. 90, HM, eine Nleidersehfnke r dals eialhe dunderf Peimünlel in jeder Preislage— fertig am Lager Bequeme Teilzahlung Gerh. Brytee n Monheim U 2, 3/4 im Bause der Volksfeuerbestattung Marktplatz 55, DM. Bauman& Co., heim, Qu 5, 4. Mann⸗ eu kaufen gesucht Rlabnbeen Eilangeb. u. Nr. P 64562 8. d. V. e 885. eee 8 8 1 90& 190 und 1 2 m, in allen Far- Ofen billig zu verkaufen, heimer Str. 45, Laden, links- Secken-⸗ Kehlenbadeefen u Badewanne, 1 erhalten, zu kaufen gesueht.— gebòôte u. Nr. P 54895 an d. Verl. Au AHL EE Sabi, 1 III ö Gelegenheit! Silbernes Fafelbesteck, Satellig, feu, 10d er Siweraufl. 200, 2 80 C galneibt en an, Geuber! 98 115, 125% 140, 150, 160, 170 215, 295% 248. 255, 270% 285, 305 319% 340.— 350, 390. 420, 480, 520, Schlafzl.⸗Teile nachlieferbar. Teilz. Streit, B 6% 5(Rein Laden). 2 Am. Feldbetten, 1 3tl. Matr., Spär- herd, depp. Eleèektrekochpl.(110 V) bill. Z. v. Albrecht,. Waldhofstr. 43a. Scheren- Wäschetrockner neuwertig, billig abzugeben. Adr. einzus. Ufit. Nr. A 53511 im Verl. Ia Bimshonlbleeksteine per Stülek 75 Pf, weg. Platzmangels DM sofort gegen Dar abzugebel. Angeb. u. Nr. PS 54385 4. d. Verl. ALennheim, A S. Tel 450 80 Abzugeben. Mm. Rheinau. orter Straße 1. Ruhr- Pelzkauf ist Vertrauenssache Hels und Pelz ist zwelerlel.— Ple täg- Uche Umgangssprache bedient sich öfter sol- mer Vergleiche, um damit zu sagen:„Es übt zelche und solche.“ Das trifft auf viele esenstände des täglichen Bedarfes zu und mit besonderem Recht auf Pelze. Um dies richtig beurteilen zu können, Handelsobjekt, das der Beurteilung und zu- letzt dem Kauf durch den verarbeitenden Kürschner zugeführt ist. Er ist berufen, nach einer peinlich genauen Ueberprüfung aus dem nunmehr als Pelzfell zu bezeéichnen- den Rohmaterial die Pelz bekleidung als End- Produkt zu erstellen. Er verarbeſtet sie zu „Rauche“,— so nennt der Fachmann das dichte oder Weniger dichte Haar,— das er mit der flachen Hand mehrfach nach allen Seiten hin bestreicht,. Das Unterhaar, das bei manchen Pelzarten von besonderer Bedeu- tung ist, wird durch Blasen auf den Grund Untersucht, um festzustellen, ob es gesund Und nun wird sortiert, denn nicht jedes Fell paßt zum anderen. Es muß Gleich- miagigkeit in der Rauche und in der Farbe gefunden werden, um aus mehreren hundert Fellen die 30 bis 50— je nach Größe des Teiles— zu finden, die nach der Verarbei- tung ein fertiges Stück ergeben. Hier zeigt Jahr den, flugze Luftf Harde solchen Ankündigungen gemacht werden, 1 jener Stadt nur„für einen oder„für zyd Tage“ in einer Ausstellung und geben an, Besseres und Billigeres als der Kürschner anbieten zu können. Die Erfahrungen, die in Wahrheit mit Sprechen eine deutliche Sprache. Wels Dos leistungsfähige Fachgeschöft mit der großen Auswahl und den gönstigen Preisen MANNHEIM 1, 6 ZEUMER MANNHEIM Breite Stege H J, 7 nur O7, 1 ETAGE pelamod en FRANZ MUTTER M A N N HE IN TELEFON 41271 Drögerie Ludwig& schütthe 4. 3 Drogerie Merckle, Gontardplatz Drogerie Paul, R 3, 1 muß man für die solide und gute Pelz- Colliers, Stolen, Pelzjacken oder Pelzmänteln, und kräftig genug ist Denn bei der Ent- sich die Kunst des Kürschners. Der zweite Kreise sind schon bitter enttäuscht worden. adi bekleidung auf den Ursprung des Pelzes zu- oder er verwendet sie als Besatz für den Wicklung, der Züchtung oder auch bei der Schritt ist die Verarbeitung. Werden die Die Wenigsten sind in der Lage, solche Ab. polla rückgehen— die Felle Zahlreiche Tiere des Stoffmantel, der damit die letzte Stufe der Zurichtung und Veredlung können nämlich Felle im ganzen zusammengesetzt, werden gebote zu überprüfen. Es gehört eine rede Barde In- und Auslandes ergeben mit ihrem Kleid modischen Eleganz erreicht. Viele Felle die verschiedensten„ unter- sie ausgelassen oder umsgeschnitten verar- fachmännische Erfahrung dazu, diesen Ab. one das Material für den Pelzbedarf. Teils sind werden zu Innenfuttern für Stokkmän- laufen, die seine Qualität grundlegend be- beitet, welche Art der Verarbeitung wird geboten hinsichtlich des Materials und der es Feile des hohen Nordens auf deren Ent- teln verarbeitet. Oft ist die Pelzbekleidung einflussen. Im Anschluß daran wird die die beste Wirkung erzielen? Wie oft wird Verarbeitung auf den Grund zu gehen, De Aung Wietluns und Gestaltung das rauhe Klima als Ausdruck von Wohlhabenhelt anauspre- Lederseite, well sie von entscheidender Be- ein Stück, das schon viele Arbeitsstunden ge- Enttäuschüing zeigt sich in den meisten Fil. 00 8 rer Heimat einwirkt, teils stammen sie aus chen, der überaus größte Tell der Pelz- deutung für die Haltbarkeit und für die Ver- fordert hat, an dem der Meister und seine len sehr bald, in manchen Fällen erst vid den, den gemäßigten Regionen, oft sogar aus bekleidung dient aber dem lebensnotwendi- arbeitung ist, genauestens durchgesehen. Das hochquallfizierten Mitarbeiter(der Gehilfe, später. Dahn aber ist der Verkäufer Jängt heiden Londefrienen. Viele entolekeln sch gen Bedarf der Erwärmung, in vielen Fällen Fell wird nach allen Selten gezogen., urn fest- die Näherin und die Ausfertigerin) beteiligt entschwunden, hat aber vielfach in sehe E. in freier Wildbahn, andere sind mit großer der Berufskleidung. f Zustellen, ob es geschmeidig genug für die sind, wieder umgeworfen, weil es dem fach- Verkaufsbedingungen hinterlassen, di Sorgfalt gezüchtet und gehegt, aber alle sind Man muß dabel gewesen sein, wũenn der Verarbeitung ist, insbesonders aber, ob es kundigen Auge des Meisters nicht genügt.„Schadenersatzansprüche nicht anefkaut die E die Naturprodukt mit allen Verschiedenhei- Küschner auf den Längern der Rauchwaren-„gesund“ geblieben ist, um den Ansprüchen, Erst dann erhält es seine Formung auf das Werden können.“ Dann war der Einkauf de ten die einem solchen Produkt eigen sind. händler seine Auswahl trifft. Manchmanl die demnächst an das fertige Pelzstück ge- Modell, für das die Maße der Bestellerin zu- vielleicht billig(), der Schaden aber um 6 5 Nach Ihrer Gewinnung wandern sie in wandert er von Lager zu Lager, um eine stellt werden, zu entsprechen. Solche Ueber- grunde zu legen sind, oder für den Vorrat größer. Auch beim Kauf beim ortsansdss 5 die Hand des Gerbers ung Veredlers, bis Durchsicht der manigfaltigen Angebote vor- prüfungen sind außerordentlien wiehtig, um für die Wintermonate. gen Kürschner können sich Mängel erge. un dahin manchmal auf großem Umwege über zunehmen. In blaugeténtem Licht werden den verarbeitenden Kürschner und nieht zu- Etwa 125 Millionen DM beträgt der ben— Pelz ist immer noch ein Naturpro-. Kuktionen und Versteigerungen, und sie fh die verschiedensten Fellarten unterbrei- letzt den Käufer vor unllebsemen Ueber- durchschnittliche Jahresumsatz des deut- dukt die, sokern sie berechtigt sind, van haben damit oft einen großen Teil des Erd- tet. Viele Stunden vergehen, bis er in den raschungen zu bewahren. schen Kürschnerhandwerks, eine beachtliche Kürschner selbstverständlich behoben wer. 5 urnfanges umlaufen. Wenn sie dann durch einzelnen Längern das von inm Gesuchte ge- Nach abgeschlossenem Kauf, bei dem Leistung von hoher volks wirtschaftlicher Be- den. Das Kürschnerhandwerk benutzt die 8 die sachkundigen Hände des Gerbers und funden hat. Jedes einzelne Fell wird zur selbstverständlich auch das fachmännische deutung. Und nun gibt es daneben auch Gelegenheit der Saisoneröffnung 1952, um in 5 Veredlers gegangen sind, werden sie vom Hand genommen; die Leder- und die Haar- Urteil über die Preiswürdigkeit des Ma- andere Pelze, denen der Ruf dieser Quali- Bild und Schrift, insbesondere durch de 5 Lager des Rauchwarenhändlers aufgenom- seite werden Lingehend untersucht. Die terials einę große Rolle spielt, erreicht es tätsarbeit nicht zukommt. Ortsfremde Wan- Auslagen in seinen Schaufenstern, der Al gites men und bilden dann ein hochinteressantes Haarseite zeigt Unterschiede hinsichtlich der dann die Werkstatt des Kürsenners. derläger erscheinen plötzlich in dieser oder gemeinheit zu sagen: Qualität entscheide— 2 trieb F dure L Vessel tas e 948 HAU 0 Drahthaarfox entlaufen. Abzüge enn Käfertal. Lampertheimer Str.“ 0 48. Hund(Feufundländ.) entl, 6% dle e 185 a Belehng. abzug. Otter, Neckarät zind e ee e 8 F 0 N Straße 161-163, Telefon 4 33 77, pulse 5 5 2 3 Blauer Wellensittien entfiogen, d 2 er, 2 2.„Putzi“ hörend. Richard- Wager.“ 8 al, 5 74 f Straße 83, rechts, Telefon 447. fi DEIZE g ert 5 L e 95 cönscuNERMEIS reg Gelegenheitzkauf MANNHEIM. GZ AM MARKT 1 5 5 8„„ MAN HEIM(in Zahlung genommen) 5 3 5 N Schönes Speisezimmer, nel 75* 8 4 8„ Su- 5 g N ö ee Wertig, echt Nußbaum, Bü- 7 i lefon büöbe 5 fett ohne Aufsatz, 220 em f 1 a. 0 8 7 g breite Glasvitrine, Auszug 5 Ṽon gofer Gueilltät 0 f N a a Tisch, 4 Polster- 95. 4 und modischer Verarbeitung Man nneim Pere de ple stühle. für nur 8 5 finden Sie beim fachmann N 5 A. Jülich, H 4. 3 47 50.. Möbel Meisel, Mhm., E30 f 7 7 Nöhe Marktplatz— N— 5 00. Mäntel fertig und flach Ma 5 N gehlacken. Kies Sand, Tel. 5 l) F 121 See e eg— Lanslährige uddelf NMeb rk Pelze- Kürschnerei 8 b 5 1 lle 120 0 Ae, 8 Pr Mannheim Max-Joseph-strage 16/1Il Telefon 81% Fahrhare Leiter N a a zu verleinen.— Reinigungsintt 8 Lorenz, Lenaustraſde 42, Tel. 6 8 fl. Elegante Pelze 80 Wer ist noch im Besitze des fl. 0 s S igen em Atelier DE 1. 2 5 d F h 7G 3„ seis preisgönstig FFC 1 110 8 0 5. 5 5 e 55 8 Tansstds chen ba dhe ae 1 1 s 05 amtl. iten in ei 6 lare der 8 er Hes. 5 K A R 1 8 0 1 9 a 74 74 E R Usführung söm elzarbeiten in eigener Werkstätte e d e 250 — 22 3— Rückf 1 u. Nr. — neee Wiln. Jülich zr e e 5 GEN. Seckenhelmer Straße 34 Telefon 417 02 e Fern bee . Hichendorffstraße 46, Telef. 5 10 fl. g 15 ee Pell Baum SEL ZM ANT ETL Afer vpn Telefon Spesidlhaus für Pelze Monnheim große Auswahl, billige Preise, Umo. beſtungen, Repordſoren 5 318 90 R 1, 140 ELZzMAUs SeMU Rr MAN NN Ihre alten 4 da 7 MASSAN FERTIGUNG keln loden 1 6, 10 den 30 Jahren dur ess 5 balsam. In einem Arbe UND ERSTKLASSIGEKONFEKTNION 5 gang erhalten sie Na, rung, Farbe(eichengel) ————— mahagoni, nuſbraun) un Hochglanz, sind nicht E. 1 2. 22 1 4 mehr rauh und sehen fas egan 2 2 man 2 5 so schön aus wie Parkett. in großer Auswahl dus eigener Werkstälte 75 9 A 1 8 5 1 Aab rannens Th. 1 0 R ER 3 32⁴ 70. 2 1 8 5 3 O12 BAL SAM 8 Erle. D 2. 9 g Bees ter Erle: Zeppelinstr. ö 5 Bros Ganz Friedrich- Eberts Bkogerſe Gogsmann, am Marktpn ki, Drog Hofmann. eie 8e 4 ö 2 2e Bfögerie Körner, Mittelstrs len 0.. r Drbg Sperber, Seckenheimer, Str. Drogerie Spillner, Almenstraße 1 Prog Willfer, Senwetzinger str. Feudenheim: Drogerie Hein Friedrichsfeld: Pfögefſe Feenner NKifertal Drogerie Heitamenn Drogerie Schmitz Netkar aul DBfögerie Seitz n Neubstheim Brogerie Sieberlins a Tel. 5 2130 FERD. Prob ERTL, Kürsennermeister Neuentertigung naeh Maß- Hmarbeltungen- Reparaturen Mannheim, Kobellstrage 2 Telefon 3 18 35 Neuenfef tigungen Umerbeftungen- Bepatetoren kſgene Atelſers und Pelzaufbew'ahrung — Rheinau: Drogerie Becher Sanidbofen Drogerie Geisinger Lampertheim: Drogerie Hole Seckenheim: Drogerie Höllstin Waldhof: J. Schmidt KG. Drogerie Rathgeber Edingen: Drogerie Spies Ladenburg: Drogerie Hieber wacht. Heddesheim: Drogerie Stolz N MORGEN Die 8. Jahresversammlung der Internatio- Air Transport Association GAT), die m 15. bis 19. September in Genf unter Be- ſeiligung von Vertretem aller maßgeblichen uggesellschaften der Welt stattfand, ver- ttelte einen Ueberblick über den gegen- artigen Stand und die Probleme des zivi- n Luftverkehrs, wie er umfassender kaum geben werden kann. Die in den einzelnen Kommissionen der Tagung gründlich disku- rten aktuellen Fragen, die nur zu einem eil in den Beschlüssen dieses Weltparla- ents der Zivilluftfahrt ihren Niederschlag landen, waren so vielfältiger Natur, daß hier ur gewisse Einzelthemen herausgegriffen erden können, die auch für die breite Hekkentlichkeit Von Interesse sind. Hochkonjunktur im Weltluftverkehr Im Jahr 1951 wurden alle bisherigen Um- gatz- und Beförderungsrekorde der großen Huggesellschaften geschlagen. Aber bereits jetzt kann gesagt werden, daß infolge der an- haltenden Hochkonjunktur im Weltluftver- ehr das laufende Jahr diese Zahlen noch a erbieten wird. Die totale Jahresfluglei- tung 1952 wird voraussichtlich etwa 1,7 Mil- Harden Kilometer betragen, und die ausge- nützten Tonnenkilometer können auf 5 Mil- llarden geschätzt werden. In den letzten fünf Jahren konnte somit die Gesamtleistung um rund 250 Prozent gesteigert werden. Während im vergangenen Jahr 39 Millionen Passa- glere befördert wurden, dürfte im laufenden Jahr die Zahl von 45 Millionen erreicht wer- den, die von insgesamt rund 2500 Verkehrs- flugzeugen transportiert worden sind. Der Luftfrachtverkehr wird erstmals eine Mil- larde und der Luftpostverkehr rund 275 Mil- ionen Tonnenkilometer erreichen. Die Ge- amteinnahmen der Weltfluggesellschaften wurden von Sir William Hildred, dem Gene- raldirektor der IATA, auf fast 2 Milliarden Dollar geschätzt, während 1951 bei 1,7 Mil- llarden Dollar ein Bruttogewinn von 150 Mil- onen Dollar erzielt wurde, der allerdings zum größten Teil durch Steuern, Neuanschaf- kungen, Erweiterung der Anlagen und Schul- dendienst aufgezehrt wurde. Fliegen soll billiger werden Ein Hauptanliegen der in der IATA zu- zammengeschlossenen Fluggesellschaften ist die Erreichung von Tarifen, die es auch Per- zonen mit mittlerem und bescheidenem Ein- kommen ermöglichen, sich dieses schnellsten und modernsten Verkehrsmittels zu bedie- gen. Als erster Schritt dazu kann die am J. Mai dieses Jahres erstmals eingeführte Touristenklasse für den Nordatlantik- verkehr gelten. Man hat auf gewisse Be- quemlichkeiten für die Passagiere verzichtet, durch Einrichtung schmalerer und leichterer Sitze die tote Last verringert und eine grö- gere Anzahl von Reisenden in einer Maschine untergebracht und die mitgeführten Be- triebsstoffreserven etwas verringert, so daß durch bessere Auenfützung der Kapazität der Flugpreis entscheidend, gesenkt werden onnte Une 8 Sa er ert r den Flugverkehr gewonnen wurden. Da dle gemachten Erfahrungen durchaus günstig ind, wird diese Neuerung auch im euro- päischen Verkehr eingeführt werden. Ziel 2 aber weniger sch we TI egend Sind Tests haben ergeben, daß Flugzeugführer Weltprobleme der Zivilluftfahrt Die Jahres versammlung der International Air Transport Association(ATA) in Genf der Touristenklasse soll es sein, das Fliegen nicht nur schneller, sondern auch billiger als in den bodengebundenen Verkehrsmitteln durchzuführen. Vorerst werden die Tarife der Touristenklasse voraussichtlich um 20 bis 38 Prozent niedriger sein als in der bisheri- gen ersten Klasse. Werden die Luftposttarife gesenkt? Zwischen der IATA und dem Weltpost- verein bestehen zur Zeit gewisse Differenzen, da dieser kürzlich auf seinem Kongreß in Brüssel ohne Diskussion oder Verhandlung beschlossen hat, die den Fluggesellschaften für die Beförderung von gewissen wichtigen Luftpostsendungen zukommenden Vergü- tungen ab Juli 1953 um ein Drittel zu kür- zen. Die Generalversammlung der IATA gab daher ihren Mitgliedern den Rat, sich nicht auf separate Unterhandlungen einzulassen. sondern das Ergebnis der gemeinsamen Schritte abzuwarten. In diesem Zusammen- hang wurde die berechtigte Frage aufge- Worfen, ob die auf diese Art erzielten Ein- sparungen auch dem Publikum in Gestalt einer Reduktion der Luftposttaxen zugute kommen würden, oder ob sie nur dazu dienen sollten, die Gewinne der Postverwaltungen zu erhöhen. Kampf den Paß- und Visum- Schikanen Gemeinsam mit der anderen, allein von den Regierungen gebildeten internationalen Luftfahrtorganisation, der International Civil Aviation Organisation GCAO), führt die IATA einen hartnäckigen Kampf gegen die Paß, Visum- und Zollschikanen, die be- kanntlich— besonders im kleinstaaten- und grenzenreichen Europa— soviel Zeit be- nötigen, daß die Vorteile der erhöhten Reise- geschwindigkeit für den Flugzeugpassagier auf kurze Distanzen nahezu illusorisch wer- den. Wenn auch die Bemühungen der IATA um den Abbau der Paß- und Visum-Schran- ken bereits einige Erfolge erzielen konnten. wurde doch wiederum eine Reihe von Be- schlüssen gefaßt, um dieses unzeitgemäße Verkehrshindernis weiter abzubauen. Die Mitglieder sollen die einzelnen Regierungen auffordern den Touristenverkehr möglichst vollständig von der Visum- Pflicht zu befreien, bzw. falls dies aus irgendwelchen Gründen für unmöglich erklärt werde, die Ausstellung von Visen zu beschleunigen, alle bürokra- tischen Erschwerungen und fiskalischen Gebühren fallen zu lassen und für eine be- schleunigte Abfertigung auf den Flugbahn- höfen Sorge zu tragen. Außerdem solle ein internationales Standardvisum eingeführt werden, das sich auf die einheitliche Angabe der notwendigsten Daten beschränkt und zu- mindest in einer der offlziellen Sprachen der ICAO(Englisch, Frenzösisch oder Spanisch) ausgestellt ist. Aussichten des Helicopters Wenn es gelingen sollte, den Helicopter (Hubschrauber) zu einem wirtschaftlichen Beförderungsmittel— nicht nur im Zubrin- ger verkehr, sondern besonders für kürzere Flugstrecken— zu entwickeln, so wird er Wahrscheinlich irnstande sein, den boden- gebundenen Transportmitteln mehr Passa- giere zu entziehen als die mit Düsen- oder Atomenergie betriebenen Schnellflugzeuge, die gewaltige Landepisten und daher weiter von den Verkehrszentren entfernte Groß- flugplätze benötigen. Jüngere Piloten werden schneller müde Im Interesse einer gesteigerten Flug- sicherheit ist die durch angestrengten Dienst eintretende Ermüdung des fliegenden Per- sonals ein Problem, das für alle Verkehrs- fluggesellschaften besondere Bedeutung be- Sitet. Seit Jahren bereits werden daher von den einzelnen Gesellschaften und vom medi- zinischen Komitee der IATA Untersuchungen angestellt, unter welchen Bedingungen eine vorzeitige Ermüdung der Piloten am besten verhindert werden kann. Daß diese nicht nur während des Fluges, sondern bereits 8 Stunden vorher keinen Alkohol zu sich nehmen dürfen, ist nur eine der vielen Sicherheitsmaßnahmen. Neuere Untersuchun- gen haben ergeben, daß Piloten in einem Alter unter 35 Jahren rascher ermüden als solche zwischen 35 und 40 Jahren, daß die von ihnen dann begangenen Fehler, dafür wiegend sind! Weitere zwischen 35 und 40 Jahren, die erst seit re- lativ kurzer Zeit diese verantwortliche Stel- lung innehaben, sich weit langsamer von der Ermüdung ihres Dienstes erholen als solche, die bereits die 40 überschritten haben. Neue Sauerstoffmaske für Höhenflüge Die für die zunehmende Fluggeschwin- digkeit zweckmäßige Erreichung größerer Flughöhen hat in den letzten Jahren eine zusätzliche Sauerstoffversorgung für Flug- perscmal und Passagiere notwendig ge- macht. Immerhin haben neuere Unter- suchungen mit Reaktionsflugzeugen erge- ben, daß bei Flügen in Höhen über 9 000 m die Zuführung von Sauerstoff für die Pas- sagiere nicht von der grundlegenden Wich- tigkeit ist, wie men bisher angenommen hatte. Die bisher verwendeten Sauerstoff- masken, die nach jeder Benutzung sterili- siert werden müssen, werden bald durch ein neues Modell ersetzt, das von einem ehe- maligen Mitglied des medizinischen Komi- tees der IATA, dem kürzlich verstorbenen Colonel Arnold D. Tuttle von der ameri- kemischen United Air Lines, entworfen worden ist und das so billig hergestellt werden kann, daß es nach Gebrauch wegge⸗ worfen werden kann. Sollen die Passagiere rückwärts sitzen? Bei verschiedenen Unglücksfällen der letzten Jahre ist bekarmtlich festgestellt worden, daß Passagiere, die entgegenge- setzt zur Flugrichtung saßen, weniger ge- fährdet waren als bei der sonst üblichen Sitzenorcmung mit Blick nach e wurde wiederholt vorgeschlagen, das Rücke- Wärtssitzen im Verkehrsflugwesen allge- mein verbindlich einzuführen. Das tech- nische Komitee der IATA hat sich mit dieser Frage eingehend befaßt und ist zu einer Ablehriung dieses Vorschlages gelangt. Nach seiner Meinung ist die Anordnung der Sitze nur einer unter sehr viel anderen für die Sicherheit der Passagiere maßgebenden Faktoren, und es soll den Konstrukteuren überlassen bleiben, die zum Schutz der Pas- sagiere geeignet erscheinenden Mittel an- zuwenden. Insekten als blinde Passagiere Vor allem auf den Flugstrecken in tropi- schen Regionen spielt die Desinfektion der Flugzeuge bei Zwischenlandungen eine nicht unwichtige Rolle, da verhindert werden muß, daß gefährliche, evtl. inflzierte Insekten in ie Kabinen gelangen und als blinde Passa- glere von Land zu Land mitreisen bzw. die Insassen unterwegs belästigen. In verschie- denen Ländern bestehen daher recht zeit- raubende und kostspielige Desinflzierungs- vorschriften. Um diese Maßnahmen für die Zukunft zu vereinfachen, hat das medizini- sche Komitee der IATA vorgeschlagen, die gesamte Inneneinrichtung der Maschinen mit synthetischen Harzen zu imprägnieren, die DD oder andere insekten vernichtende Stoffe enthalten Wenn dieser Vorschlag von der dafür zuständigen Weltgesundheitsorganisa- tion angenommen wird, würde ein kurzes Verspritzen von Aerosol genügen, um das Eindringen von Insekten in das Flugzeug zu verhindern— eine Maßnahme, die weder die Passagiere noch die Besatzung belästigt. Auch über die Beförderung von Kranken auf dem Luftwege wurden vom medizini- schen Komitee der IATA eingehende Unter- suchungen angestellt. Man kam dabei zu dem Ergebnis, daß diese Reiseform in jeder Hin- sicht sicher und bequem ist und daß nur sehr wenig Todesfälle zu verzeichnen waren. 58 Prozent traten infolge von Herz- und Kreislaufstörungen und 18 Prozent infolge von Gehirnkrankheiten ein. Nächster IATA-Kongreß in Kanada In der abschließenden Sitzung der Jahres- versammlung wurde beschlossen, für die nächste IATA-Tagung einer Einladung Kanadas Folge zu leisten. Die Bestimmung des genauen Tagungsortes steht noch aus. Nachdem Mr. Gordon MeGregor von den Trans-Canada Air Lines als Nachfolger des Swissair- Präsidenten Dr. W. Bechtold zum kommenden Vorsitzenden der IATA be- stimmt wurde, schlug ein Vertreter der Air France als übernächsten Tagungsort Paris vor. 2 2 Blick ins Land Berliner Kellner- Derby Berlin. Vom 14jahrigen Pagen bis zu einem 82jährigen Kellner-Veteranen zeig- ten Gaststätten angestellte beim 3. Inter- nationalen Kellner-Derby am Sonntag auf dem Berliner Kurfürstendamm ihre Ge- schicklichkeit und Schnelligkeit. In den Hauptwettbewerben der Kellner mußte jeder Teilnehmer auf einem Tablett ein Bierglas mit 240 Kubikzentimeter blauer Kontrollflüssigkeit über die von 45 000 Zu- schauern umsäumte zwei Kilometer lange Rennstrecke tragen. Sicherheitszone Kaiserslautern. Um i ate Sen bach, der zwischen den Gemeinden Mehlingen und Sembach im Landkreis Kaiserslautern liegt, ist eine Sicherheitszone gebildet wor- den. Landwirte, die ihre Felder bearbeiten Auf geht's Rund 500 000 Menschen besuchten am ersten Sonntag das Münchner Oktoberfest und stellten damit einen neuen Besucher- rekord auf. Nach vorsichtigen Schätzungen haben die sieben großen Bierhallen der Münchner Brauereien allein am Sonntag rund 180 000 Liter„Wies- n-Bier“ aus- geschenkt. 0 wollen, die innerhalb dieser Sicherheitszone liegen, benötigen zum Betreten ihrer Län- dereien einen besonderen Ausweis. Dieser Ausweis berechtigt die Landwirte jedoch nicht, die Felder vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang zu betreten. Schießübungen für Bankbeamte Kaiserslautern. Die Kaiserslauterer Bank- beamten üben sich zur Zeit im Pistolen- schießen. In regelmäßigen Abständen halten sie zusammen mit Beamten der Gendarmerie Schießübungen ab, um sich gegebenenfalls Bankräubern gegenüber mit einer Schuß- waffe verteidigen zu können. Im Geiste der Verständigung Berlin. In Berlin wurde eine Schule er- öfknet in der deutsche und französische Kin- der bei deutschen und französischen Lehr- kräften gemeinsam lernen werden. Sie ver- dankt ihr Entstehen einem Uebe reinkommen zwischen der Berliner und der französischen Regierung. Sech zehnjähriger Brandstifter Kassel. Die Landeskriminalpolizei Hessen hat den sechs zehnjährigen Helmut Wehner festgenommen, der am 18. September die Wirtschaftsgebäude des väterlichen Hofes in Niesig bei Fulda anzündete, um von seinem Vater einen Neubau zu erzwingen. Er hatte eine Wachskerze an seinen He S2 Stellt war dann auf einen Ae ingen und hatte auf die Entwicklung. des gewartet. Als Feueralarm gegeben Wurde, eilte er nach Hause und half bei den Ret- tungsarbeiten. Er legte vor der Polizei ein Geständnis ab. 5 b im 38. Lebensjahre. b Ihr schaffensfrohes Leben war eine einzig e lebende Sorge um uns alle. Jungbuschstraße 33 8 Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß entschlief heute nach schwerer Krankheit meine herzensgute Frau, unsere liebste Schwester und Schwägerin, unsere immer um uns besorgte, liebe Tante Liesel, Frau Elise Berl geb. Lehmann 1 Mannheim, den 22. September 1952. Für die Hinterbliebenen: In tiefer Trauer: August Berl 8 Die Beerdigung findet am Donnerstag, dem 28. September 1952, vormittags 11.00 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim statt... 4 gerin und Tante, Frau Mannheim, 8 6, 23 Im Namen aller Karl Itta, Professor Ingeborg Itta Nach langer, mit Geduld ertragener Krankheit ist meine liebe Gattin, die treusorgende Mutter, Schwester, Schwä⸗ Frieda Itta eb. lagemann am 22. September 1952 in die Ewigkeit abberufen worden. In tiefer Trauer: Beisetzung: Mittwoch, 24. September 1952, vormittags 11.00 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. HInterbliebenen: Statt Karten a sagen Wir unseren innigsten Dank. sowie allen Freunden und Bekannten und Kranzniederlegungen. G 7, 22 Statt Karten Ella Mannheim, Kätertaler Straße 17 Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die überaus zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heim gang unserer lieben Entschlafenen, Frau Helfert geb. Schellig sagen wir auf diesem Wege allen unseren innigsten Dank. 5 Besonderen Dank Herrn Pfarrer Stobbies für die trostreichen Worte und allen, die der lieben verstorbenen das letzte Geleit gaben. 1 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Adam Helfert Für die herzliche Anteilnahme beim Heimgang unseres leb. Herrn Leonhard Stephan Ingenieur I. R. Insbesonders danken wir Herrn Stadtpfarrer Voges für seine tröstenden Worte, den schwestern des Diakonissen- Krankenhauses für ihre liebevolle und aufopfernde Pflege, der Geschäftsleitung und Belegschaft der Fa. Bopp& Reuther GmbH.. Mhm.-Waldhof Mannheim, den 23. September 1952. für die letzten Ehrungen Familie Hans Trunk 8 Heimgekehrt vom Grabe meiner herzensguten Frau Rosa Baumann geb. Markert sagen wir auf diesem Wege für die überaus große Anteinahme sowie für die schönen Kranz- und Blumenspenden unseren 4 herzlichsten Dank. Besonderen 0 Dank für die liebevolle Pflege des Herrn Dr. Müller, der kath. 0 Krankenschwester sowie für die trostreichen Worte des Herrn Kaplan Aschenbrenner. l Mh m. KAfertal, 22. 9. 52 Wormser Straße 41 unser gütiger, hochverehrter Chet, Herr Mannheim, den 21, September 1952. Die Einäscherung findet am Donnerstag dem Unseren Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, daß Karl Mayer Apotheker nach kurzem, schwerem Leiden von uns gegangen ist. Wir werden sein Andenken stets hoch in Ehren halten. Roland-Apotheke i. V. E. Dango 18.00 Uhr, auf dem Hauptfriedhof Mannheim statt. Hauptfriedhof Friedhof Neckarau Maldinger, Jakob, 25. September 1952, Bestattungen in Mannheim Dienstag, 23. September 1952 Zeit Werner, Karl. Seckenheimer Str. 114. 11.30 Bossmann, Marie, Rennershofstraße 118. 1300 Waldweg. 13,0 Mitgetellt von der Friedhof verwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr f Fritz Baumann u. Angehör. Heimgekehrt vom Grabe un- seres Ib. Entschlafenen, Herrn Jos. Ackermann die schönen Kranz- u. Blumen- spenden. Besonderen Dank H. H. Pfarrkurat Eberwein f. seine trostreichen Worte, dem Angel- fischerverein Merkur. alten Arbeitskameraden sowie unserem Hausherrn und un- seren Hausbewohnern, Mannheim, 23. Sept. 1952 Karl-Benz- Straße 16 sagen wir allen unseren innig- 5 sten Dank für die vielen Be- Mäntel weise herzl. Anteilnahme und liegend 2¹¹ seinen Im Namen aller Hinter- bliebenen: Viktoria Ackermann Otto Schmidt und Frau 0 Gegr. 1841 9 uteels (Kunststr.) 1 in jed. Ausfuhrung Unverbindliche Beratung u. Vorloge 4 8— Stahlwaren- Vertrauenssache Angeigen im„Mannheimer Morgen“ bringen den gewünschten Wer beer folg! Linladung Modevorführung im Hause Dienste, 23. Sept. und Mittwyoch, 24. Sept. Beginn: 15.30 MER BST- und WINTERNMEUUHEHEN Damenkleidung · Damen- Putz · Kinderkleidung So urteilte die Presse öber den bisherigen Verlauf: Der„Mannheimer Morgen“ schreibt u. a.: Eine reichhaltige modische Verkaufsschau zeigte das Kaufhaus Braun in eigenen Räumen. f Mannequins des Hauses Morgenröcke und Cocktail-Kleider, Wintermäntel und Tages- kleider vor. 5. Die„AZ“ berichtet u. a.: Wollflausch und Velourstoffen ge- arbeitet,. grün, schwarz und rostfarben ver- vollständigten, was die Mode für Herbst und Winter der Damenwelt geschaffen hat. Die„Rhein-Neckar-Zeitung“ urteilt u. a.: Für jeden Geschmack und— nicht zu ver- gessen— auch für jeden Geldbeutel wurde geschmackvolle Kleidung mit dem notwen- digen modischen Zubehör vorgeführt. MANNHEIM. K 1, 13 Y Eintritt frei Wirt zeigen: Zwei Stunden lang führten kür die kalten Jahreszeiten, an- und in Hängerform, hauptsächlich 8 eren eee rd 8 5 N 5 8 8 5 5 5 8. N. 8 3 8. 8 l N 55 g Seite 8 IND U STR 1 E- 1 ND HAN D E LS B LATT Dienstag, 23. September 1952/ Nr. 2 3 5 — Kritik Dabei hat man in der Bonner Rheindorfer Gewerkschaften etwa 25 Millionen DM an Umsatzsteuer ver- nisationen und der Kreisausschuß des Deut. am Finanzminister Improvisationen— volkstümlich Wurste- lei genannt— kennzeichnen seit Bestehen des Bundes unsere Steuerpolitik. Auch in der öfkentlichen Ausgabenwirtschaft wurde nur gewurstelt. Der kürzlich verstorbene Opposi- tionstführer lieg sich die Chance entgehen, die oppositionellen Widerhaken dort einzu- setzen, wo sie der Regierungspolitik schmerz- Bafteste und blutigste Wunden zufügen konn- ten. Das ist wohl auf die sozialistische Hoff- nung zurückzuführen, die Fiskalpolitik würde einst den Sargdeckel der privatwirtschaftlich, der markt wirtschaftlich orientierten Ordnung fix und fertig liefern. Den ob der ihnen zugedachten Last keineswegs erfreuten Steuerzahlern dünkte jedoch auch Fritz Schäffer liebenswerter Schutzpatron. Tröstete man sich doch über die Härte der Abgaben- politik mit der Feststellung hinweg:„Gott sei Dank, er macht keine Deffzitwirtschaft; er hält das Gleichgewicht zwischen Einnah- men und Ausgaben.“ In Gutem wie im Bösen so gründlich mig- verstanden entwickeltè sich das fiskalische Selbstbewußtsein, entwickelte sich die fiska- lische Macht zu einem das gesamte Wirt- schaftsleben sich unterjochendem Faktor. Nicht der Verkehrsminister entscheidet, ob dieses oder jenes Straßenbauvorhaben in Angriff genommen werde, sondern der Finanzminister, je nach Befinden seiner Behörde— die erforderlichen Mittel zur Verfügung stellt oder verweigert. Nicht der Ernährungsminister entscheidet letztlich über Termine für An- und Verkauf in der Vorratswirtschaft, sondern der Finanzmini- ster tut es, sich rücksichtslos über Ernäh- rungs- und preispolitische Begleiterscheinun- gen hinwegsetzend. er Am schlimmsten ist es im Bereich der Allgemeinen Wirtschaftspolitix bestellt. in dem das Bundesfinanzministerium keinerlei Rücksicht nimmt auf wirtschaftliche oder Wirtschaftspolitische Belange. Straße 196 völlig übersehen, daß sich die wirtschaftliche Lage indes wandelte. Ueber- sehen wurde, daß fast ausschließlich auf allen Gebieten der Wirtschaft der Verkäufer- markt sich bildete und den Platz des Käufer- markt einnahm. Mit anderen Worten gesagt, daß Angebot die Nachfrage übersteigt. Solange die Nachfrage das Angebot über- stieg, war ein natürlicher Ansporn vorhan- den, hinzuwirken auf Erhöhung des Ange- bots. Dieser natürliche Ansporn entfällt. Besten Dank dem Bundeswirtschaftsminister, daß er dies erreicht hat. Gleichzeitig grober Undank für sein Bemühen, wenn all die- fiskalischen Fesseln des Verbrauches be- stehen bleiben, denn eine weitere Vermeh- rung des Angebotes, jede weitere Steigerung der Produktivität und Produktion wird da- durch verhindert. Bei weitem kann nämlich von einer Ueber produktion noch nicht die Rede sein. Deswegen nicht die Rede, weil noch immer ungestillter Bedarf da ist, wenn er auch— infolge der den Marktablauf be- hindernden steuerlichen Abschöpfung— am Markt nicht in Erscheinung tritt. Beispiel: Ein Interessent benötigt zwar diese oder jene Maschine, diesen oder jenen Einrich- tungsgegenstand, kann aber nicht kaufen, weil er das für den Einkauf nötige Geld beim Finanzamt abliefern mußte. An anderer Stelle dieses Blattes wird an einzelnen Beispielen untersucht, wie wenig sinnvoll, ja wie wirtschaftsschädigend sich die Steuerpolitik auswirkt. Ein Mahnruf, soll dieses Kritik am Finanz- minister sein: Schluß mit den Improvisationen, es darf und kann nicht mehr weitergewurstelt wer- den. Es genügt keine kleine Reform, sondern es muß eine grundlegende Aenderung ein- treten in der Steuerpolitik. Mag sein, daß es dabei genügen würde, die Finanz- und Wirt- schaftspolitik zu koordinieren, in Ueberein- klang zu bringen, damit vermieden wird, daß Wohl und Wehe sowohl der Wirtschaft als auch der öffentlichen Haushalte flskalischem Irrtum zum Opfer fällt. 5. O. gegen Werkshandel und fallen dem Steuerzahler zur Bundesfinanz ministerium erarbeitete liche Fehlleistung dar. Das Vorrang. folgt: 5 Vor dem Kriege 15 Zigaretten 1 Päckchen Feinschnitt nach dem Kriege 16 Zigaretten= I Päckchen Feinschnitt nach dem neuen Plan 18 Zigaretten 1 Päckchen Feinschnitt den deutschen Tabakpflanzer. (TP) Waren im Wert von einer Milliarde D-Mark werden jährlich durch den Werks- und Behördenhandel umgesetzt. Da ein An- gestellter des Einzelhandels im Jahr duech- schnittlich für 40 000 DM Ware umsetzt, bleiben also rund 25 000 kaufmännische An- gestellte durch den Werkshandel arbeitslos Außerdem gehen durch den Belegschafts- handel— vorsichtig geschätzt— jährlich Im Zuge der ministeriellen Wurstelei auf dem Gebiete der Steuerpolitik stellt das vom jekt einer Tabaksteuerreform eine beacht- Bundesfinanz- ministerium(BFW führt ins Treffen, dag die Zigarette fiskalisch einträglicher sei, ihr gebühre vor dem Tabak oder der Zigarre der Also so weit sind wir gekommen, seit wir die Raucherkarte abgeschafft haben, daß uns nicht mehr das Wirtschaftsamt vorschreibt. Was wir rauchen dürfen oder sollen, sondern der von der Allmacht des Staates unter- stützte Zöllner. Die Preisrelation zwischen Feinschnitt und Zigarette verändert sich wie Damit aber trifft der Bundesfinanzmini- ster nicht nur den armen Raucher, sondern gleichermaßen unsere Tabakindustrie und Weiterhin kommt dies einer ungünstigen Beeinflussung unserer Devisenbilanz gleich. joren. Nicht das letzte Argument gegen den Werkshandel aber ist die in vielen Fällen getroffene Feststellung, daß dabei— ent- gegen den verlockenden Ankündigungen— vielfach höhere Preise verlangt werden, als gleichwertige Ware im ordentlichen Ge- schäft kostet. Aus all diesen Gründen leh- nen auch die Gewerkschaften den Werks- handel ab und weisen immer wieder dar- auf hin, daß es nicht Aufgabe der Betriebs- räte ist, Waren für die Betriebsangehörigen zu besorgen. So gaben die Wirtschaftsorga- Last. Tabak-Anbauer, Industrie und Raucher werden geschädigt Beispiele sinnloser Wirtschaftsschädigung noch hält es Fritz Schäffer mit dem Sekt- zuschlag. Man kann nicht sagen mit den Kommunisten, denn in SFD. beherrschter „Volksdemokratischer“ Zone wird kein Kriegszuschlag mehr erhoben, wird— wenn auch in geringfügigem Umfange— Sekt zu- schlagsfrei gehandelt. Es ist keine Kunst, einen Haushalt in Einnahmen und Ausgaben auszugleichen, wenn rücksichtslose Einnahmepolitik getrie- ben wird. Ein Ding der Unmöglichkeit ist es allerdings, eine solche Politik endlos fort- zusetzen. Die Grenze ist erreicht. Heute wird Pro- Ladenschlußzeiten pressleren (Hi.) Der Kampf um den Ladenschluß ist noch immer nicht gesetzlich geregelt. Der Bundestags- ausschuß für Sozialpolitik hat deshalb beschlos- sen, in vier Wochen einen Initiativgesetz-Entwurf dem Parlament zu dieser Frage vorzulegen, wenn die Bundesregierung bis dahin keinen entspre- chenden Gesetzentwurf eingebracht hat. Auto-Ein- und Verkauf von Devisen- Ausländern (UP) Die Bamk deutscher Länder wies am 22. September darauf hin, daß Ausländer, die sich vorübergehend im Bundesgebiet aufhalten, hier ein Kraftfahrzeug gegen DM-Zahlung erwer⸗ ben können. Der hierfür benötigte DM-Betrag muß jedoch aus der Umwechslung von auslän- dischen Zahlungsmitteln herstammen. Der Ver- K URZ NACHRICHTEN Export-Anleihe Während das Interesse des Auslandes an 1 5 deutschen Investitionsgütern, insbesondere in der Höhe von 500 Mill. DM? Maschinen, ganzen Fabrikausstattungen, Schiffe usw. ständig wachse, gehe die Nach- frage im Konsumgüterbereich und bei Halb- fertigerzeugnissen zurück. Die Exportwirt- schaft verfüge aber nicht über ausreichende Eigenkapitalien, um längerfristige Auslands- aufträge selbst zu flnanzieren. Hier Erleich- terungen zu schaffen, ist der Zweck der Exportanleihe, deren Mittel in erster Linie der Investitionsgüterindustrie zugute kom- men soll. je. Da die zur Abwicklung von länger- kristigen deutschen Exportgeschäften bei der Bd und der im Frühjahr in Frank- kurt gegründeten Ausfuhr-Kredit AG zur Verfügung stehenden Kreditmittel in Höhe von insgesamt 900 Mill. DM nicht ausreichen, und eine Erhöhung dieses Kreditplafonds aus währungspolitischen Gründen nicht mög- lich ist, werden zur Zeit die Möglichkeiten zur Auflegung einer Exportanleihe unter In- anspruchnahme des Kapitalmarktes geprüft. Es ist, wie wir aus unterrichteten Kreisen erfahren, die Ausgabe von Schuldverschrei- bungen mit einer Laufzeit von 3—5 Jahren durch die„Ausfuhr-Kredit AG“ geplant. Man denkt an die Auflegung einer Anleihe im Gesamtbetrag bis zu 500 Mill. DM, die in verschiedenen Abschnitten auf den Markt gelangen soll. In den Besprechungen zwi- schen den Wirtschaftsverbänden und dem Bundesfinanz ministerium über das Export- förderungsgesetz wurde vorgeschlagen, den Exportanleihe-Titeln eine Sicherung in Form einer Bundesbürgschäft zu geben, um sie lombard- und börsenfähig zu machen. Um die Ausfuhrwirtschaft bei Inanspruchnahme von Krediten aus der Exportanleihe zins- mäßig nicht allzustark zu belasten, soll die Anleihe mit allen steuerlichen Begünstigun- gen, wie sie das in Vorbereitung befindliche Kapitalmarktförderungsgesetz vorsieht, aus- gestattet werden. Außerdem besteht die Ab- sicht, Sperrmarkmittel für diese Anleihe zuzulassen und dadurch einen weiteren An- reiz zu schaffen. Die Exportwirtschaft verweist darauf, daß sich deutlich erkennbar eine Verlage- rung unseres Exportgeschäftes vollziehe. Nheinische Bierbrauer verlangen höhere Preise (VWD) Der im Anschluß an die Auf- hebung der Höchstpreisbindung für Bier in Nordrhein- Westfalen vorgenommene Preis- aufschlag von 4 bis 6 DM je Hektoliter drohe durch die Steigerung der Rohstoffpreise überholt zu Werden, teilte der Verband rheinisch-westfälischer Brauereien mit. Die inzwischen eingebrachte Ernte an Gerste und Hopfen, die von der Brauwirt- schaft für das am 1. Oktober beginnende Versorgungsjahr 1952/53 aufgenommen werde, müsse zu wesentlich erhöhten Preisen her- eingenommen werden. Der Malzpreis liege in diesem Jahr bei über 90 DM je dz, wäh- rend der Hopfen je nach Herkunft und Quali- tät um 100 bis 200 DM je Zentner gegen- über dem Vorjahrespreis von 500 bas 600 DM je Zentner gestiegen sei. Den Bierausstoß in Nordrhein- Westfalen, der im Juli infolge des warmen Wetters 780 000 Hektoliter erreichte, bezifferte der Verband für August auf rund 730 000 Hekto- liter. (Hi) Zu Klagen der Brauereien über ein i 3 Ansteigen der Braugerstenpreise heißt es in . 1 Bonn, daß rund 250 000 t Braugerste bereits Ses arg dungeruns Fasefennenns eingeführt oder zum Import zugelassen wor- 1. 1. bis 51. 1. 10 663 000 410 400 den sind, um eine Wiederholung der an- 5 1 5 gespannten Versorgungslage des letzten Wirt- 1.. 10 744 000 413 200 schaftsjahres zu vermeiden. Außerdem sei 1 b 0, 9 710 000 404 800 noch eine Bundesreserve von 25 000 t zusätz- 1. 5. bis 31. 5. 10 050 000 402 100 lich vorgesehen. Dazu kämen durch die 1. 6. bis 30. 6. 9 200 000 401 000 Roggentauschaktion und die Futtergetreide- 1. 7. bis 31. 7. 10 850 000 390 000 treigabe größere Mengen Gerste auf den 1. 8. bis 31. 8. 10 178 000 391 300 Market, so daß sich die Preise langsam wie- 1. 9. bis 7. 9. 2 339 056 309 843 der den Vorjahreswerten nähern würden. Zur 8. 9. bis 14. 9. 2 279 889 396 648 Zeit habe man noch keine Ueberschreitung 18. 9. bis 21. 9. 2 384 364 397 396 der früheren Höchstpreise beobachten können. Zigaretten enthalten nämlich eine 50pro- zentige Beimischung von Us-Tabaken, so- mit ist eine Vermehrung des Zigaretten- verbrauches mit einer Vermehrung des US- Dollarbedürfnis verbunden. Der Finanzminister ist groß; der Tabak- raucher, der Angehörige sozial schwächerer Schichten ist anscheinend zu gering, um von ihm berücksichtigt zu werden. An anderer Stelle dieses Blattes wird darauf hingewiesen, daß dem Finanzmini- ster nicht zusteht, wirtschaftliches Geschehen — wenn auch indirekt— einschneidend zu beeinflussen, ohne wirtschaftspolitische Be- lange zu berücksichtigen. Hier ist ein kon- kretes Beispiel dafür geliefert. Wenn es noch weiterer Beispiele bedürfte, dann kann von der herben Kritik, die merkwürdigerweise auch die Gewerkschaften und ein Großteil der SPD unterstützt, die Rede sein, die sich gegen den„Kriegszuschlag“ auf Sekt wen- det. Der Finanzminister hat keinen Hehl daraus gemacht aus der Kenntnis, daß die- ser Kriegszuschlag die heimische Sektindu- Strie wettbewerbsunfähig macht. Er ver- schweigt auch nicht, daß das Aufkommen aus diesem im Frieden erhobenen Ueber- bleibsel„heldischer“ Zeiten geringfügig ist und aufgewogen würde durch die Erhöhung des Aufkommens aus allgemeiner Getränke- steuer bei Ausweitung der Sektproduktion (nach Wegfall des Kriegszuschlages). Den- Kraftfahrzeugsteuer moralisch legitimieren (Hi.) Der„Arbeitsausschuß Kraftverkehrs- wirtschaft“, in dem alle Organisationen der Kraftfahrzeug- und Kraftverkehrs wirtschaft vertreten sind, hat sich in einer Denkschrift an den Bundesfinanzminister gegen eine Re- form des gegenwärtigen Kraftfahrzeugsteuer- Systems ausgesprochen. Es sei nicht richtig, an der Besteuerungsgrundlage für die einzelnen Fahrzeuggattungen etwas zu ändern, da sie sich im wesentlichen durchaus bewährt habe. Eine moralische Berechtigung könne der Kraftfahrzeugsteuer jedoch nur zugesprochen werden, wenn man ihren Ertrag dem Straßen- bau zuführe. Die Beseitigung der Kraftfahr- zeugsteuer für neue Personenwagen im Jahre 1933 habe außerordentliche wirtschaftliche Er- folge gebracht, so daß man eine Wiederholung ieser Maßnahme durchaus empfehlen könne. Lediglich die politische Aussichtslosigkeit eines derartigen Vorschlages halte die Kraftver- kehrs wirtschaft davon ab, die Beseitigung der Kraftfahrzeugsteuer oder wenigstens eine we⸗ sentliche Kürzung zu empfehlen. käufer des Fahrzeuges hat sich anhand der Devi- sen kontrollerklärung bzw. von Bankbelegen davon zu überzeugen, daß die zur Bezahlung ver- Wendeten DM-Beträge von dem Käufer entspre- chend beschafft worden sind. Der ausländische Käufer karn ferner dieses Fahrzeug an jeden Einwohner der Bundesrepublik gegen DM weiter- verkaufen. Hierzu bedarf es keiner besonderen Devisen- Genehmigung, falls der Erwerber den Kaufpreis auf ein DM-Sperrkonto einzahlt. Brasilianische Bagatell-Abrechnung (Je) Im Nachgang zu den Bestimmungen über den Zahlungsverkehr mit Brasilien vom 3. Sep- tember gibt die Bd. bekannt, dag Zahlungs- aufträge des Banco do Brasil, die 100 US-Dollar im Einzelfalle nicht überschreiten, der Einfach- heit halber bis auf weiteres in der bis zum 3. September üblichen Weise zum Tagesgeldkurs für den US-Dollar abgerechnet werden. Die banktechnischen Einzelheiten dieser Regelungen schen Gewerkschaftsbundes in Pirmasens gg. meinsam folgende beispielhafte Erklärung 6 ab: „Wir lehnen den Werkshandel ab, Weil er 1. das Steueraufkommen und damit di soziale Leistungsfähigkeit des Staates min-(. dert; 2. die Arbeitsplätze Eurer Kollegen I. Handel gefährdet; in 3. meist dazu benutzt wird, Euch minder. Nel. wertige Ware aufzudrängen. Deshalb: Hände weg vom Werkshandell durch die Steuerpolitik des Bundes die g samte Wirtschaftspolitik,* die gesamte Wirtschaftsordnung aufs Spièl gesetzt. Zwel kleine Beispiele aus einer schier endlos düg. kenden Kette von Beispielen wurden ange. führt. Fraglich ist unter diesen Umständen, q die Beratungen zu Unkel am Rhein über. haupt Zweck haben. Solange der Finanz- minister nur darauf bedacht ist, die Einnah. men den Ausgaben anzupassen, statt umge. kehrt, solange kann es nicht zu einem guten Ende kommen. Tex sind den Außenhandelsbanken bekanntgegebeg worden. Aeußerste Grenze der Haltbarkeit keine Geheimsache (U) Der Landesverbraucherausschuß Schles Wig-Holstein ist an die Lebensmittelindustrie int der Bitte herangetreten, bei verpackten Lebens mitteln das Datum der äußersten Grenze der Haltbarkeit zu vermerken. Was bei Filmen schoß seit langem handelsüblich wäre, sei auf dem Ge. biet der Nahrungsmittel noch weit notwendiger, 5 2 ein Sprecher des Ausschusses am Wochen ende. An 13 Us A-Stahlzuteilungen streikbedingt gekürzt () Die Stahlzuteilungen für die amerike. nische Industrie werden im 1. Quartal nächsten Jahres nur 75% der Quote des 4. Vierteljahrez 1952 ausmachen. Dies gab die amerikanische Re. gierung am 22. September bekannt. Zur Begrün- dung wird angeführt, daß diese Maßnahme we. Sen der Ausfälle durch den amerikanischen Stahl- arbeiterstreik notwendig geworden sei. Dagegen werden die Zuteilungen von Kupfer und Alumt nium den gleichen Umfang wie im 4. Guartel dieses Jahres haben, Dreiecksgeschäfte Finnland UdssR—china (WO) Finmland, die Sowjetunion und Rot- China haben am 21. September ein Dreiece abkommen für den Austausch von Waren in Jahre 1952 abgeschlossen. Danach wird Finnland an China Erzeugnisse im Werte von 34 Millioneg Rubel(rund 3 Mill. Pfund Sterling) liefern, dar- unter Zellulose Zeitungsdruckpapier und Pappe und dafür als Gegenleistung aus der Sowietunlon u. a. Weizen, Oelprodukte, Eisenschrott und Kraftfahrzeuge erhalten. feet ee Mannheimer Produktenbörse Offlzielle Notierungen der Mannheimer Produkten- börse vom 22. September (VWD) Inlandsweizen süddt. Herkunft 43,75 DM, Inlandsroggen 41, 5041,75 ohne Frühdruschprämie, Braugerste 48,50—49,50, Futtergerste inl. 39, dto. Ausl. 38,509,000. Inlandshafer zu Futterzwecken 37,00—37,50, Industriehafer 39,509,785, Weizenmehl Type 350 63,45, Type 312 39,95 Type 19030 37,73, Brotmehl Type 1600 34, 00 Roggenmehl Type 1150 35,00, Type 1370 53,00, Weizenkleie prompt 23,00 bis 23,50, Roggenkleie 24,00, Weizenbollmehl 26,00 bis 26,50, Biertreber 26,00, Malzkeime 26,50, Raps- schrot 25,0026, 00, Erdnußkuchen 44,0044, 75, Soya- schrot 48,00, Kokosschrot 30,50, Palmkernschrot 30,30 bis 30,75. Mais 43,00, Milokorn nicht not., Tendenz: ruhiger. Kartoffeln: 8,009,285. Alle Preise per . Mehlpreise einschl. Sack, Kartoffeln per 50 Kg. Marktberichte Handschuhsheimer Obst- und Gemüsemarkt vom 29. September. (JWD) Anfuhr gering, Nachfrage zufriedenstel- lend. Es erzielten: Pfirsiche 9—30, späte Zwetschgen 12—13, Tafeläpfel 11—25, Tafelbirnen 11—25, Kopf- salat 614, Endivien 8—13, Blumenkohl I 30-43, II 20—30, Stangenbohnen 3741. Tomaten 25—27. Weinheimer Obst- und Gemüsemarkt vom 29. September. (VWD)„Gesamtanfuhr geringer wie an den vorigen Märkttagen. Absatz insgesamt etwas be- friedigender. Beèvorzugt ist nach wie vor 80- wohl in Aepfeln, Birnen und Pfirsichen gut- sortierte und reife A- Ware; geringere Ware blieb unberücksichtigt und verblieben daher VDeber- stände, die auch zu niedrigeren Preisen kaum ab- Zusetzen sind Zufuhren in Hauszwetschgen ver- knappen sich von Tag zu Tag. Es erzielten: Zwetschgen 11—16, Pfirsiche 418, Birnen 6—24, Aepfel 3—18. Nüsse 33-66, Wallnüsse Ia 3594, Mandeln 25—30, Quitten 10—16. Heidelberger schlachtviehmarkt vom 22. September WD) Auftrieb: 5 Ochsen; 39 Bullen; 41 Kühe; 59 Färsen; 212 Kälber; 590 Schweine und 62 Schafe. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 91—101, B 80—66; Bullen A Durchschnitt 94—107, B 83-90; Kühe A 7-90. B 64, C 5264, D bis 50; Far- sen A 94—105, B 80—90, C 73.80; Kälber A 15% bis 143, B 115—128, C 100114, D bis 95; Schweine AA 130—438, BI 130136, B II 129—138, D 126130 Sauen G II 117125; Schafe A 80—85. B 6578. Marktverlauf: Der wieder angeordnete Sperr- markt verursachte bei allen Tiergattungen einen schleppenden, bei Schweinen sehr schleppenden Verlauf und verblieben auch in allen Tiergattun! gen Ueberstände, bei Schweinen sehr große. Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 22. Septemb VWD) Auftrieb: 636 Stück Großvieh(675); K 275 ber 306(504); Schweine 1641(1844); Schafe 24(10, Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 90-10 (in der Vorwoche 92-102), B 80—90(8592); Bulleg A. 90—103(92103), B 83-90(unv.); Kühe A 76- (90—90), B 65—78(66—78), C 52—63(unv.), D b. 54(52); Färsen A 95-106(unv.). B 8-96(85—95% Kälber A 140—153(135150), B 126—138(12013) O 118—125(100—118). D bis 110(95); Schweine 136—141(134—140) B 135140), C 134—140(133440, D 131—137(128—138); Sauen G II 116120(100 bi 110); Schafe nicht notiert. Marktverlauf: Großvieh langsam, Ueberstand, Kälber mittel. gegen Schluß abflauend, geräumt, schweine langsam, geräumt, magere Schweine vernachlässigt. 2 De Frankfurter Effektenbörse vom 22. September VD) Der Montanmarkt war uneinheitlich Stahlverein konnten sich zwar um 30% auf 255 be- festigen und Mannesmann und Klöckner um je 16% erhöhen, doch mußten andererseits Gute Hoffnungshütte leicht zurückgenommen werden. Auf den Industriemärkten unterlag die Kursbi dung wiederum stark Zufallseinflüssen. Farben Wechiselten aber 2% fester den Besitzer. Ueber- durchschnittliche Abschläge verzeichneten Asch kenburger Zellstoff(mimus 634% nach Pause), Dt. Linoleum minus 3%, Feinmechanik Jetter minus 5% nach Pause. Zeiss Ikon minus 4% nach Pause, sowie Scheidemandel minus 3% Andererses notierten Conti Gummi 3½%. Winterhall 3% Ver. dt. Oelfabriken 3%, Chemiefaser Inhaber Dinglerwerke 4%, Phrix Inhaber 3½%, Rh. Kunst, seide 2½% und Rhein. Textil 4% fester. Am Ban- kenmarkt verbesserten sich zwar Berlmer Han- delsgesellschaft um 1% und Dt. Ueberseebank um 1/q%, doch verloren Frankfurter Bank nach Pause 20%. Festverzinsliche Papiere blieben durchyeg unverändert bei kleinem Geschaàft. 1 Ne . * 2 8 . 7 Hoher Blutdruck, Adernverkalkung Herzunruhe Schwindel, Ohrensausen, Kopfschmerzen, Benommenheft, Zehlafmongel, Relzbarkeſt, Rückgang der Leistung vermindern Lebenslust und Schaffensfreude. Dagegen hilſt Antisklerosin · eine Blutsalz- kompoꝛiti gereichert mit den gisch wirk Heilpfl Weißdorn und Mistel, sowie dem bluteigenen Rhodan. Auf der besonderen, genau dosierten Abstimmung dieser vier Wirkstoffe bo- ruht der weltbekannte Erfolg dieses Heilmittels. Es senkt den Blutdruck, fördert den Kreislauf, beruhigt Herz und Nerven. Seit 340 Jahren wird ANT ISKLEZxOSsIx in vielen Lindern gebraucht. Seit 195 f eine weitere Wirkungssteigerung durch Zusatz von aus Buchweizen gewonnenem Medorutin. Medorutin macht auf naturgemãße Weise die Adernwäande elastischer. Packung mit 60 Dragees Du 2.43, Preiswerte Kurpackung mit 360 Dragees D I. B in allen Apotheken. Antisklerosin entlastet das Hera! E111 A VEAMIETuNeE Rn 5 sunokzunz Bauplätze etwa 85 qm, 4 Räume, Bad, Etagen- in der Schönausiedlung heizg., 3. Etage ab sofort zu verm. Vu zu verkaufen Angeb. unt. Nr. P 54891 a. d. v. Cegen Auidligleit- N οονι οο οο, iανjuůfol 13 1 1 III AUIO-vERLEIH VW Kabrio- Limousine, Kombibus Sator Fallmann H 4, 13. T. 3 28 53 Kobellstr. 28, T. 52504 Aufo- EAT EIN Selbstfahrer-Union Hongpheim el. 325 81 1 7, 30 Autoverleih. Baujahr 1952. Delp- Garage Telef. 5 29 68. Gutbrod ¼ Ut, f. 1200, DM u. Mlele- Motorrad. 98, zu verkaufen, an gebote u. Nr. P 54897 an d. Verlag. Auto-Verleih Opel- Olympia 31 F. WACHTER, Telefon 4 25 30 Rheinhäuserstrage 51/3 Wort für Ihre Augengläzer! Dipl. OPTIKER mannheim. 9 8. 9 fel. 42778 —— 1 IMMOBHIIEN Schönes landhaus Nähe Grünstadt, frei gel., 2stöck. m. Heizung, 4000 qm Gartenland, 26 000,- DM durch Immob.-Heiner, Grünstadt, Asselheimer Str. 66. OUnwersumstrefbe 5* Volls magen m. neu. Austauschmotor ausgestett. Sof. zu verk. Friedr. Matheis& Con Parkring 8b. Tel. 3 26 15. Sperzidlabteilung: Unsehtbare Augengläzer VT Suche zwei möbl. Zimmer auf einer Etage. Ang. u. Nr. 02273 an d. Verl. Angeb. unt. Nr. P 54902 a. d. Verl. Lager- u. 2 Büroräume in d. Innen! Autoverleih— ge 0 stadt zu vermieten.- Angebote un- Tel. 426 4. Mannheim, f, l/ Opel-TKkw., 31 ö ter Nr. P 54896 ͤ an den Verlag, vW gut erhalten, zu kaufen gesucht. . Immobilien- strauß, Ufer-Passage. Tel. 5 08 17, sucht für vorgemerkte Mi EIGESUcHE Mod. möbl. Wohnung Kutoverlein, Telet 4 16 66 Preisangebote unter Angabe des 8 8 5 5 Verl. Kunden möblierte u. leere Zimmer. Beheltsheim, 1 Zi. u. Kü, m. Schup- Plankennähe, 3. Etage. Küche, F A 3 11 nt möbl. Zimmer.— Wirtschaftsprüfungsgesellschaft sucht pen. gut erh., Lampertheimer Str. 1 eee 3 eee 3 1 1 F 1 für einen ihrer Herren ein(städt. Baugelände) sof. zu verkf. heizung ab sofort zu 98 5 Auto-Verleih eee VER STEISERUuN E Angeb. u. Nr. 02251 an den Verlag. 1 5 75 e— 54904 an S 8 Angeb. unt. Nr. P 34903 a. d. Verl. Qu 7. 10, Tel. 4 45 90 0 Ein Ackergrundstück, 2000 qm, a. d. Auto- 3 f 1„Die Pfänder, * Juimöbnertes Zimmer 135 e ee ee e T Fe d eren et ct Se 4 urin. uff gar! fe ede e Ea in 5 a f ö 5 VVV jenstag Tu an- 2 5 mögl. Stadtmitte. Angebote unter 5 5 3 1 Wohng. mit Zupeh.(insg. 3 Räume) 41 016 werden am Diens nn⸗ 7 tebes a0 35 u 65 Pie ie Poplergeseböhn Finfamſlien-aus I Ludi hafen e be en autoverleih zin b 30 Pur versteikert 10 ah. gebote unt. Nr. 02269 an d Verlag. 5 od. Büros(gewerbl. Räume) gegen Neckarauer Straße 103 heim. Schwetzinger Str. 85 r Möblierte Zimmer f. Schüler gesucht. in schön., ruh. Lage, 7 Zi., Kü., gr. Mietvorausz., z. 1. 1. 53 bezugsfert., Tankhaus Weickinger 9 85 Löwen“. Letzter Sa Möbl. Zim., beschl.-fr., v. berufst. Ang, u. Nr. P 54891 an den Verlag. U 0 löl! Tel. 4 05 30 Zubehör. eing. Bad, Heizung, Bal- abzugeben. Zuschr. an Arch. Phil. relefon 4 61 07 und 488 1 Dindsung- Verlängerung: Dame ges. ang, u. Nr. 02257 a. d. V. pension. Lehrer sucht beschlagn.-fr. sion. er NMannnem kon. Garten, bezienpar, bel 1s 000, Knoch, Mhm., Karl-Benz-Str. 79. 1. Ostober 1982. n., K J. 10, 6bl. Zin b 0 DR sof. zu, verk. Immob.-Heiner, Leerzimmer m. sep. Eing., gg. Miet- Leihhaus E. Witt, Mannh, K 3. möbl. Zimmer.— Angebote unter 1. H. Fürstenberg a. Wassert 55 Pf. eimer Str. 66 D 8 3 . Nr. 02243 an den Verlag. Grünstadt) Pf., Asselheimer Str. 66. vorausz. v. 500 DNT 2. 1. II. 32 2 250 cem NA 8257/2 1 bis 1 52 Mödl. Ammer menge genen. Beben verm. Ang. u. Nr. 02244 an d. Verl. 1 TIIERMARKI sucht für amerik. Ehepaare möbl. a Bau. 1952, sofort preiswert zu 7 üde mit Küchenbenützung gesucht. 1 bis dar e nee s gute 140. 1 1 GESCHT FTE verk. Worms, Erenburgerstr. 16. 1 2 98 1 1 1 20. 8 Miete. Nu ute Angebote. 1 5 f FFF Lagerraum, 28 1520 qm, od. Ga-. PP Geflügelfarm od. geeign. Gel., nieht 1 D.-Sschäferhund-Rüde(Sstammb)) zu N Otto-Beck-Str. 32-34, Tel. 4 46 08 rage, Meer wiesenstr. od. näh. Umg. unter 3000 am zu kaufen gesucht. OPEL, 1,3 1. 900,- DM, zu verkaufen. verkaufen.(Wachsam, schar h, age, M. fe! Zer 7. 12. ges. Ang. u. Nr. 02237 an d. Verl. 0 Angeb. unt. Nr. B 55061 a. d. Verl. 5 Haußer, Neckarau, Friedrichstr. 1. von Baum& Co., Mannh., L die g. Sesam zt. Zwel os dün- n ange. EIN FILM DER LES ENSFUILk EIN FILM TOlLER GESELLEN mit ALAN LAD D Dorothy Lamour Robert Preston u. a. Am Mefsplatz Telefon 3 11 86 AMoRGEN ohne Feder-ohne Schenkelrilemen! Warum quälen Sie sich noch? Bin wieder am: Mi., 24. 9. Heidelberg Schwetzingen 14.30—18.30 Bahnhotel Falken Weinheim 16.00—17.00 Gasth. Bergstraße Mannheim 17.30—19.00 Hotel Wartburg-Hosplz, F 4. 7/8 Do., 25. 9. Mannheim 6.00—10.00 Hotel Wartburg-Hospiz, F 4. 7/9 Hermann 8prenz, Spezlelbandagen. Unterkochen Württ „ Bruchleidendde da: Seran zung Seit Jahrzehnten bewährt.„Verursacht gar keine Beschwer den.“— Körperliche Beweglichkeit uneingeschränkt.“—„Er- löst von dauernder qual“-, Bruchbeschwerden verschwinden“ 12.30—14.00 Hotel Bratwurstglöckle, Bahnhofstr. 1 S TEIILIEN. ANGFEBOTE Für interessante Markenartikel suchen wir einen beim Lebensmittel-Einzelnhandel guteingeführten und tüchtigen Vertreter mit eigenem Wagen für das Gebiet Mannheim, Lud- wigshafen und Umgebung. Anfragen unter Telefon 5 35 65. Herren und Damen als Werber für den. q n über. Finanz. Frauenzeitschrift gesucht. Vorzust.: Dienstag u. Mittwoch, 10 bis 12 Uhr, „Brückenschänke“. Auch Träger kön- nen sich melden. Großhandlung sucht für Boten- gänge halbtägig ehrlichen Einnah- t umge. n guten Tex 48 mit Greil Schörg, W. Müller, H. Richter, Lon Heuser 112 Beschäftigung, Angebote unt. eme Rich. Romanowysky u. v. c. Musk: Fred Raymond 8 (13314 e i 100 bis f 12 1 d 5 Perf. Hausgehilfin sucht Stellung. o Dazu die Schlager, die jeder kennt und n dee e e eee gere 8 5 mit 5 Vroni gerau n je Musik spielt dazo ies de, Junge Steno Rontorisun „Einmal kommt das Slöck zu Dir“ mit Buchhaltungs- Kenntnissen 9 8 i. 3 7 5 8 gebote unt.. 38. d. 5 7 77!!! n 8. ut Pie. 75 J.)* Au. WILLIAM— ngeb. unt. Nr. 02276 an d. Verlag. 1. F L. A 8 I born in Hufruhr in Mesa Grande f ter ea uemisggarpel, von fren 65 31, 6. Breite gtr. Ange f. Nr& 865 3. d. 12 Telefon 3 2635 22.20 Uhr Spätvorstellung 5 Ses. Angeb: u. Nr. 8 Farben „ Veber⸗ . 8* 2 e 2 1 e PDaris — der iniernamonalen Fesispie wochen- aer Preisgeki m in Cannes und Berlin! e cl 1 205 vom Jubel u. Be ſiall der ganæen Ven beoleitel 29g 3. dis 4. Ort. 1858 f f. am 1 5 5 Fahrpreis DM 9 er an“ gesucht. abe des d. ver. 0 SrkEICHZ EHI IN BEIDEN THFEATERN DD HEUTE PRENIERE Tel. 82635 11.30 N Tel. 318 20 13.00 15.00 1. 00 4 9.48 13.50 16.00 18.10 20.20 oder Rentner, evtl. als Neben- beschäftigung. Angebote unter Nr. PS 54901 an den Verlag. Wö- hentlich DI 50, und mehr — auch nebenberuflich— gurch Verkauf unseres Bremer Kaffees an Private Fordern Sie Angebot und Anleitung von Katies- Meyer. Kalles · Růsterei Bremen-Vegesack. D., Postiacn Glpser (auch Kolonnen) für Gebiet Mhm.- Heidelberg 2. sofort. Eintritt ges. Mittlere, gut eingericht. Buch- druckerei sucht einen versierten Druckerel-Vertreter Angeb. unt. Nr. PS 54894 a. d. V. Eugen Dörrsam OHG., Bauunter- nehmung, Ludwigshafen/ Rh., Rott- stückerweg 7, Tel. 6 93 86. VERTRETER zur Mitn. v. Sügw.-Markenartikeln gesucht. Angeb. u. Nr. 02252 à. d. V. Junge Feigige Rontonstin m. Kenntnissen in Buchhaltung und Maschinenschreiben von Großhandlung gesucht. Angeb. mit Zeugnisabschriften unter Nr. P 02263 an den Verlag. „ KMIN AAN HSH MOC HAEUH. WAA EM WeEIBEA FID Tichliger Reisevertäaker mit Führersch, von Großhand- lung per 1. Okt. 1952 gesucht. Angebote mit Zeugnisabschrif- ten unter Nr. P 02262 a. d. Verl. Tageshilfe Privathaush. perfekt, f. selbst. Führung ein. kl. (Almenhof) gesucht. Adr. einzus. unt. A 02271 i. Verlag. i dannen Matz Norian Hoven Ein beschwingter Reigen der lebensfreude „Kelt, ehem, Beamter sucht Vertr. 12 ten gi. welch. Art Bin e. Flotte gewandte Kassiererin von großem Lichtspieltheater per sofort gesucht. Schriftl. Be- Werbungen mit den übl. Unter- lagen u. Nr. P 54892 an d. Verl. In Schreibwarengeschäften gt. eingef. VERTRETER zur Mitbearbeitung eines völlig neu- artigen Artikels DPPa Provisions- basis) gesucht. Zuschr. an H. Ruess, Friedrichshafen. Olgastrage 58. geges hel m. Verlangen sie Gtotisptobe von Ot. Rentschler& Co., taupheim 562 Wtiibg. Flotter, gelernt. Hotel-Rest.-Kellner, 42 Ihr., sucht Stelle als Rest.- od. Alleinkellner. Angebote unter Nr. 02274 an den Verlag. Kaufm. Angestellter sucht Heimarb. Beitfedern, Inleiis Bettfedernreinigung tägl. LST eil. etg sucht Iſetschzkfs-AuzkziesEN Betten- Speldrich, Neckarst., Lortzingstr. 12. Angeb. u. Nr. 02254 an den Verlag, 2. 5 VVV Pflichtbewußt. Kaution k. gest. W. Rut 4 10 N Angeb. u. Nr. 02236 an d. Verlag. 1 f Mannheim, amerikanerstraße 33 Lade 1 r N i Unabhängige Frau, perfekt an Bülent und Malter Huche Kunststopfen- zusbessern von flerren- und Damenkleidung. Kleiderpflege Schmitt, L 14. 19. WAN ZEN nebst Brut ver nicht e t 100% in 6 Stunden ohne Verklebung. mit T-Gas. Mit Spezialgas stœcitl. konz. Lehmann! Hafenstraße 4. Ruf 3 19 41 Fahrt in modernem Bus Mit Hotelunterk. 30.- DM mehr. Auf Wunsch Besorgung von Visum und Devisen. Anmel- dung bis 25. Sept. 1952, Reise- dienst Ste Mes O 7, 1 Planken Passage Adam Ammann Räcker- Nopülto-, Loch- 1. Motzer-Nledung H 1, 1-2(Steite Straße] Tel. 3 2473 00SSEtDO Er seu CHANMOTTE NV, HERE. NO. Oc SEM NH DORTMUND DUs5U,ο FSSEN FRANKFURT A M HAMSν,jN A- Aνẽ,je A HANMSURNG-SANMREK HANNOVER zweiteilig gearbeifet· in vielen schönen Farben. Reiche Samtgarnierung, ock röckseitig mit Sehfalte. Reine Wolle. Bis Größe 48 nur * Uhren-Renaraturen facehmönutseh u. preiswert. Pfeiffer. M.-Neckarau. Schulstr. 47. Last-Jaxe Mhm., J 6. 8 Tel. 3 2222 Angora-Wäsche gegen Rheuma, Gicht und Ischias. Dr. med. Schütz& Polle, Mhm., O 6, ö. 0 1 E 1 8 59 E R f 1603. Aus 5 5 we u f Jig Ange der dei Muskellere 5 Un Farbfli den Helden der Lurt die Kugggl mit zo Mas Telefon 3 18 96 8.15 8 Jugendverbot 200.45 Stählerne Schwingen KIRR ALS TEI Telefon 4 46 47 Be EIn R DOUGLAS— ELEANOR PARKER in: poTIIZEIREUIEN 21 14.00, 16.00, 18.15 und 20.30 Uhr Mittelstr. 41 Telefon 5 11 80 PAUL HURRBIGER— MARIANNE SCHUNAUER WoLF ALBACH-RETTX Ver Etungenes Mien . MANNHEIM. PLAN KEN EcKE SR EUMEStxASSE 554 g Nachdruck verboten ,. 8 5 1, , eee ist KARTOFTEL-wörsengn am Güterbahnhof in Oggers- Bei Kartoffeln heim zuständig. Telefon 6 81 58 0 TTT NTT NTC AUNS . Arbeitsvergebung. Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannbeim mb. Ludwigshafen am Rhein vergibt folgende Arbeiten: l 5 Frinzregentenstr. 41, Tel. 6 21 09 1. Klebearbeiten Se tür das Frauen wohnheim Lindenhof, Im Monat Sept. vom 24. bis 30. 2. Schlosser-(Anschlagarbeiten) für das Frauen wohnheim Lindenhof, (85 Künstliche AUGEN Anfertigung nach Natur OTTO ADAM 3. Schl-(Geländerarbeiten) für Richard-Wagner- u. Brucknerstrase, II. Bauabschnitt, 8 4 Klebearbeiten(Linoleum) für Richard-Wagner- Straße/ Brucknerstraße, II. Bauabschnitt. 7 ö Angebote können solange Vorrat reicht in der Geschäftsstelle der 5. d 1 Gemeinnütz. Baugesellschaft Mannheim mb. abgeholt werden.(ZI. 3000. up- lo- date in Englisch u. Franz. siseh bequem zu Hause, für nur 5 Pf tägl., durch die 100 000 fach bewährte Paustians Lustige Sprachzeitschrift.- 15 000 Dank [P ontgesicur Heute Dienstag, 14.00 Uhr Ein Flim d. schönst. wien-Lieder, weinfroh u. selig! Beginn: 16.00, 18.15 und 20.30 Uhr NILS POPPE Der Stolz der Romnanle Pfänder, ein gewitzten Till Eulenspiegel-Ein teuriger Herzensbrecher Telefon 3 21 4 Beginn: 15.48, 17.48, 20.00 Uhr 30 565 bis Ein risgs eld wider Wilten- Ein schter Zigeuner der L186! FN E V I de e e sse eln Hagepen Sen- 1 Nur den Frauen unferliegi er reflungslos 16.30 u. 20.45 Uhr n. 5 8 f e a 18 H 1. d. 3 g 1 lente biunien! III bra 3 1 SAATL BAU Keteuer-Crenfim Der nächtliche Reiter 21.00 Saſttstab, 1843 1600 1815 2054 m aeg ab i TM U IHN Taglſch 20 Un i K. 10..„5 5 reudenheim Zafan 1 Der Weg ins Fr ele 1 FIImpalast KRISTINA SöDERRAU NH in 1 a erau 5 ich eee Die Reise nach Tilsit 2 dur berrüg Im Bus nach Berlin— 5 U 4, 24 5 a ph. Dienstag und Mittwoch, 18.35 und 21.00 Uhr ab); ech N 55 4. Oktober. Hin- und Rückfahrt 30, OLVN P N jvalen im Urwald 8 och einige Plätze frei. a 8 1 U 12 5 Anmeldungen„Heidelberger Tageblatt“. Heidelberg. Telefon 5 20 56 l 5 4 schreiben! Paustien& Co. Probemonat gratis! GALLEN STEINE-KOLIK deseſtigen Sie gureh mein unschädghes bel-S FEZIA-SCHHRRER“ rasch u. daher zios, ebenso Belbsucht u. Leber- beiden, Nein Nur! 55 Tabl. DN 8.80; urpackung(Stach) nur Dis 18.—, le allen Apetheken. Aus führt. Prospokte durch die-Sehle wer.(13 b) kempten im Alinsu Niederlage Mannh., Ein- hornspotheke am Markt Odenwald-Rundfahrt o 4, Bensheim Schönberger Tal—Zell Matern. Pfalz- Rundfahrt 4.80 Leininger Tal— Höningen— Carlsberg DM* 700 Und nnerstas. Schwarzwald 12.— Baden-Baden— Murgtal- Kaltenbronn— WIidbad DM* ö 170 ür r Weinstraße 3.— Friedelsheim— Seebach- Bad Dürkheim. DM 9 80% rr e pfälzer Felsenland Bergzabern— Dahn— Jchanniskreun DM 10.— 8 Tage ferien im Schwarzwald 1 h b 72. Abf., jeden Donnerstag 7 Uhr- verlängerungswoche ab DM 38, Abfahrtstelle Paradeplatz Prospekte u. Kartenverkauf bei all. Reisebüros od. b. Veranstalten Mennbheimer Omnibus-Verkehrsges. mbh. Friedrichsfelder Straße 38 Telefon 4 11 82 Seite 10 MORGEN Es War ein herrlicher Sommer/ Ven Welenich Scheune Komisch ist das: als ich sechzehn war, da hatte ich kennen andern Wunsch, als möglichst bald dreißig zu sein, und jetzt, Wo ich ins Dreißigste geh, da überleg ich mir allen Ernstes, ob's nicht mit sechzehn am schönsten war. Also gut, man hat in- zwischen was zugelernt, man kriegt nicht mehr gleich einen roten Kopf, wenn man mal arigeredet wird, man kann die Beirie beim Sitzen jetzt immerhin schon so unter- bringen, daß nicht gleich jeder merkt, daß sie eigentlich gar nicht zu einem gehören; überhaupt: was so die sogenannte Lebens- erfahrung angeht— na ja, gut. Aber leben? Ich weiß nicht. früher, find ich, da war das alles gemz anders. Wenn ich jetzt bloß mal so an unsern Sommer in Poppenpfuhl denk Gicht das Dorf, das Forsthaus meia ich)— Kinder, was haben wir da noch raus. geholt aus unsern Tagen! Nichts wurde da halb gemacht; jede Maulschelle kam vom Herzen, bei jedem Kuß Ling die Welt unter. Wie wunderbar haben wir uns zum Beispiel immer um Ella geprügelt, und wie grandios haben wir uns dann aber auch Wieder vertragen, als wir rauskriegten, daß sie es mit dem Forstassessor trieb; ich glaub, der Kerl weiß heut noch nicht, wer inm damals den Hochsitz angesägt hat. Oder wie ich, bloß weil Ella gesagt hatte: Du traust dich nicht“ innerhalb von zehn Minuten zwei Schüsseln Spinat, drei Schüsseln Kartoffeln, vier Schnitzel und fünf Portionen Griesflammerie verdrückt habe. Oder wie Heini, ebenfalls um Ella zu imponieren, sich mit dem Beil in den Fuß gehackt hat.— Lieber Himmel, war'n das noch Zeiten! Oder so das Gefühl, das einem beim Aalschnüren-Heben den Rücken raufkroch; diese Mischung aus Spannung, Angst, Ekel, Mordgier, Berechnung und J agdfleber, wenn man dann merkt, daß sich da einer mit der Schnur ins Kraut reingedreht hat: Es ist Morgen, vor Sonnenaufgadg, das Wasser dampft, drüben im Schilfgürtel Fängt verschlafen der Rohrsänger zu knar- ren an, man beugt sich übern Kahnrand, die Hand gleitet die gestraffte Schnur ent- lang, man schluckt Wasser vor Aufregung, man hält den Atem an, da jetzt— man Packt zu, zieht, zerrt— klatsch, da liegt die Bescherung im Boot: Wasserpest, Algen- bärte, Entengrütze, ein Calmusstrunk, und dazwischen, an der doppelt geklöppelten Schnur, dazwischen windet sſch's: grün- braun, von einer bläulichen Schleim- schicht überzogen und mit bösartig eng- stehenden Nachtaugen: ein Aal. Wir haben natürlich immer nur etwa ein Drittel abgeliefert. Die übrigen haben Wir im Dorf an den Mann gebracht und uns Schnaps dafür gekauft; der Förster Bätt's ja auch nicht anders gemacht. Der Förster, das war überhaupt so eine Num- mer, für sich Wenn er nicht gerade mal nüchtern war: eine Seele von Mann; wirk- lich. Wir konmterl ihn fabelhaft gut leiden; selbst Ella mochte ihn gern, obwohl sie's ihm nie verziehen hat, daß er Heini und mir das fachmännische Saufen beigebracht hat. Aber auch sonst war er prima. Daß seme Frau so vergrämt war, da konnte er ja schließlich nichts dafür. Und daß er mit sämtlichen Wilderern der Umgebung unter einer Decke gesteckt hat— du liebes Bißg- chen, was blieb ihm denn anders übrig, so einsam, wie das Forsthaus lag? Andauernd kam in den Nachbarrevieren was vor; ihm ist nie was passiert. Von den andern, mein ich. Einmal— Kinder, war das ein Jux eihmal, da hat ibn der Forstmeister auf- gefordert, Leute zu stellen, die mit einer verstärkten Gendarmeriestreife zusammen das Revier nach Wilderern durchkämmen sollten. Der Forstmeister leitete selbst die Aktion. Es war irrsinnig aufregend, aber außer einem verstörten Liebespaar, einer Menge Rotwild, mehreren Wildschweinen und einer beerensuchenden Alten, die dem Forstmeister die Pest an den Hals wünschte, kam nichts weiter zum Vorschein. Der Grund war sehr einfach: Der Förster hatte Senau diejenigen Wilderer zu Treibern be- stellt, die diese Gegend sonst immer un- sicher machten. Das war ein Hauptspaß, Wir haben noch Wochen darüber gelacht. Herrlich waren auch die Saufgelage. an denen außer dem Förster, außer Heini und mir noch der Fischer, der Forellenteich- pächter und zwei oder drei Holzfäller teil- nahmen. Es ging meist so bis in den Mor- gen rein, dann schloß sich ein Wettangeln, ein Kuhritt oder sowas an, und wenn nicht allzuviel ins Wasser gefallen oder sonst- Wie auf der Strecke geblieben waren, dann leitete der Morgenschoppen gewöhnlich zu einer neuen Sauferei über. Ella war natürlich dagegen, daß wir da mitmachten. Aber im Grunde müssen wir zur doch auch irgendwie imponiert haben, glaub ich. Jedenfalls konnte sie hinterher dann, wenn wir stöhnend und bleich wie die Axolotl über unseren Bettkanten hin- Sen, immer gar nicht nett genug zu uns sein.— Ueberhaupt Ella... Also gut, ich will nicht unbedingt behaupten, daß ich sie direkt geliebt habe, Heini war da ganz anders ihr gegenüber(deswegen habe ich mich ja auch dauernd mit ihm gehauen); aber soviel steht fest: ich hab sie mit einer Inbrunst verehrt, wie ich sie 50 nicht mal für meine Großmutter auf- Sebracht habe. Denn Ella war wundervoll. Lieber Him- mel, dies Gesicht, wenn Heini und ich uns zum Beispiel in den Kopf gesetzt Batten, zum Sonnabendbums ins Dorf runter zu gehn!„Dem ersten besten FHolzfäller schmeiß ich mich an den Hals“, sagte sie aufgebracht,„könnt ihr Gift drauf neh- men.“ Aber wir hatten dann immer schon einige Schnäpse intus, und sie rührte uns nicht mehr. Trotzdem lieg sie es sich nie nehmen, uns jeden Morgen danach wieder aus den Brombeeren zu ziehen. Nein, Ella war bestimmt, patent. Wie schnell sie zum Beispiel die Geschichte mit Kultur-Chronik Wilhelm Furtwängler, Clemens Krauß, Bruno Walter, Paul Hindemith, Joseph Marx, Pauls Wessely, Lotte Lehmann und Grete Wiesenthal wurden Ehrenmitglieder der öster- reichischen Akademie für Musik und darstel- lende Kunst. Der Filmregisseur Fred Sauer ist dieser Tage im 67. Lebensjahr in Berlin gestorben. Er war seit 1915 für den Film tätig und hat u. a.„Alles weg'n dem Hund“, Blinde Pas- sagiere“,„Madchenräuber“ und„Gordian, der Tyrann! inszeniert. Das Pforzheimer Stadttheater hat zu Beginn der neuen Spielzeit mit dem von Dramaturg Franz Peter Wirth wiederentdeckten Schau- Spiel„Der verwandelte Komödiant“ von Stefan Zweig einen außerordentlichen Publikums- erfolg erzielt. Im Architekten wettbewerb für den Wieder- aufbau des Staatstheaters Kassel sprach das Preisrichterkolleglum den 1. Preis in Höhe von 10 000 DM der Arbeitsgemeinschaft Prof. Hermann Mattern(Staatliche Werkakademie Kassel), Prof. Hans Scharoun(Technische Uni- versität Berlin- Charlottenburg) und Wilhelm Huller(Berlin) zu. Den 2. Preis in Höhe von 7500 DM erhielten Architekt Dr. h. c. Bartels und Dipl.-Ing. Jürgen Schweitzer(Braun- schweig). Der amerikanische Tenor Robert Bernauer, der in USA als Bühnen- und Konzertsänger erfolgreich hervorgetreten ist und seit der letztjährigen Spielzeit zum Ensemble der Städtischen Oper Berlin gehört, gab im Mann- heimer Amerikahaus mit dem dort schon mehrfach aufgetretenen Begleiter Richard Charmberlain einen Konzertabend unter dem Titel„Leichte Musik aus Amerika“. Bernauer setzte seine bemerkenswert kräftige, natürlich klingende und gut ausgebildete Stimme zu- nächst in Gesängen aus George Gershwins Neger-Oper„Porgy and Bess“, die im Rahmen der diesjährigen Berliner Festspiele in Deutsch- land erstaufgeführt wurde(siehe unseren gestri- gen Bericht auf Seite 8), sowie in Liedern aus amerikanischen Operetten von dem Kom- Ponisten-Duo Richard Rogers Oscar Hammer- stein II und von Kurt Weill, dem Schöpfer der„Dreigroschen-Oper“, ein. Er traf àus- gezeichnet den schwierigen, zwischen Chanson- und Arien-Vortrag liegenden Vokalstil. Drei Proben aus Opern von Ruggiero Lencavallo und Richard Wagner überzeugten von der aus- geprägten Anpassungsfähigkeit des Künstlers, Wirkten in diesem Programm aber als wenig glückliche Zutaten. wWst Kammersänger Heinz Sauerbaum vom Mannheimer Nationaltheater sang während der Berliner Festwochen in einer Repertoire- Aufführung der Städtischen Oper Berlin für den erkrankten Peter Anders die Rolle des Alvaro in Verdis Oper„Die Macht des Schick Sals“. Irma Handler vom Mannheimer National- theater singt heute, Dienstag, 12 Uhr, im Süd- deutschen Rundfunk Stuttgart eine Arie aus der noch nicht aufgeführten Oper„Schin- derhannes“ von Walter Osterspey. Zuvor wird die Ouvertüre zu diesem Bühnenwerk vom Pfalzorchester gespielt. dem Förster begriff: Heini tippte zuerst auf den Fischer.„Nee“, sagte Ella gleich, ,die Stiebel kenn ich; der Förster: wetten?“ Wir stakten den Kahn ran, und richtig, da war er's, er mußte schon eine ganze Weile dringelegen haben, man sah's seinem Gesicht an. Zuerst dachten wir, er wäre nur so reingeplumpst, aber dann entdeckte Ella die Schußwunde zwischen den Augen, und als sie in seiner Hosentasche dann noch die Vorladung fand, da wußten auch wir Bescheid.— Ella hat sich dann alles nochmal genau angesehen, hinterher.„Er hat ne richtige Schneise ins Schilf ge- trampelt“, berichtete sie.„Und dann ist er noch in Stück weiter ins Wasser rein, und dann hat er abgedrückt.“ Den Revol- ver hatte sie auch gefunden; sie war extra getaucht nach ihm. Wir haben ihn mit der Vorladung zusammen im Garten ver- buddelt. 5 5 Zum Glück war der Arzt, der ihn untersuchte, vernünftig; wir legten zusam- men und kauften ihm eine Flasche Türken- kaffee, da hat er als Ursache bloß„Un- glücksfall“ aufgeschrieben. Als es nach einer Woche dann wirklich rauskam, daß sie längst über den Förster Bescheid gewußt haben, und daß sie bloß so lange gewartet haben, weil sie sich über die Hehler noch nicht ganz klar Waren, da stak schon das Holzkreuz im Hügel. Wir sind dann im ganzen so vielleicht noch drei Wochen im Forsthaus geblieben; die Förstersfrau blühte richtig auf diese Zeit. Früh haben wir immer die Aal- schnüre nachgesehen, anschließend ans Frühstück schliefen wir irgendwo im Wald bis zum Mittagessen, und am Nachmittag gingen wir meist baden, Barsche angeln, oder wir murksten unauffällig ein bißchen an den Reusen herum. Es war ein herr- licher Sommer, und Ella hat uns toll gern gemocht. Technik- weder Kult noch Magie Auf der Reise nach geordnet habe, ob Chaplin uberhaupt wieder Er solle bei seiner Rückłehr so lange in Haft gehalten werden, bis die Untersuchung abge. schlossen ist. Gegen Chaplin, der briuischer Staatsbürger ist, sind in den letzten Jahren i den USA wiederholt Beschuldigungen laut geworden, er sei„linksgerichtet“ und„radixa- eingestellt. Der republikanische Senator Cain hatte 1949 die Ausweisung Chaplins wegen un. amerikanischen Verhaltens“ gefordert. Als Chaplin 1947 kommunistischer Sympathien de schuldigt wurde, katte er an den Kongreßausschuß zur Untersuchung amerikafeindlicher B2. strebungen geschrieben:„Ieh bin kein Kommunist. Ieh bin ein Friedenshetzer“ CHaplin, de zum ersten Male seit 20 Jahren den Boden der USA verließ, hatte bei den Prdsidentschaſtzꝭ. wahlen 1948 Henry Wallace(Fortschritispartei) unterstützt. Als Charlie Chaplin an Bord de „Queen Elizabeth“ von dem Schritt des amerikanischen Justizministers erfuhr, sagte er:„Al dem normalen Dienstwege habe ich eine Wiedereinreiseerlaubnis beantragt, die mir im gutes Glauben erteilt wurde und die ich in gutem Glauben angenommen habe. Ich nehme deshalb an, daß die US-Regierung die Gültigkeit der Erlaubnis anerkennt.“ Der Rechtsanwalt ChapliWu in Los Angeles, Lloyd E Wrignt, meinte zu dem Vorgehen gegen Chaplin:„Es sieht wie ein übler Trick aus, wenn man wartet, bis er, seine Frau und seine Kinder— Frau Chaplin und die Kinder sind amerikanische Staatsbürger— sch auf einem Schiſf befinden, bevor man eim solche Aktion startet.“ „Mensch und Technik“ als Thema des III. Darmstädter Mit der Uraufführung einer von dem Tü- binger Altphilologen Werner Schadewaldt besorgten Neufassung des König Oedi- Pus“ von Sophokles am Landestheater Darmstadt in der Inszenierung von Inten- dant Gustav Rudolf Sellner war ein Thema angeschlagen, das auf anderer Ebene in dem am gleichen Tag beginnenden Darmstädter Gespräch 1952 immer wieder paraphrasiert Worden ist. Es ist die Frage nach Bewäh- rung oder Vernichtung des Menschen an- gesichts der magisch- erbarmungslosen Me- chanik eines unbegriffenen Fatums, das von Göttern oder auch von Dämonen verhängt sein kann Denn auch in der Diskussion über das Thema„Mensch und Technik“, dem das diesjährige Darmstädter Gespräch gewid- met war. ist immer wieder von der„Ma- gie“ oder der„Dämonie der Technik“ die Rede gewesen. An den zerstörerischen Möglichkeiten der Technik, durch die der Bestand der gan- zen Menschheit gefährdet ist, besteht im Zeitalter der Atombombe wohl kein Zweifel. Fraglich nur ist es, ob die Dämonie wirklich im Medium der Technik liegt, oder ob es nicht eher der Mensch selbst ist, der die Technik für seine eigenen dämonischen Ab- sichten mißbraucht. Der Theologe Wolfram Gestrich, der die Diskussion eröffnete, bezog auch die Technik in den Wirkungsbereich der Erbsünde ein, da der Mensch alles, wo- mit er in Berührung kommt, sündig macht und„pervertiert“, und meinte, daß die Dä- monie der Technik in der magischen Weise, in der sich der Mensch der Schöpfung zu bemächtigen suche, zu finden sei. Der Tech- niker dagegen, in Professor Otto Krämer von der Technischen Hochschule Karlsruhe ver- treten, setzte dem den unerschütterlichen Perfektionsglauben des Praktikers ent- gegen: der„Dämon“ sei nur eine Terminolo- gie des Aberglaubens, der Ignoranz, der Angst vor dem Unverstandenen, und der Mensch müsse sich der Technik bemächtigen. Nachdem die beiden ersten Darmstädter Gespräche der Malerei und der Architektur gewidmet waren, setzte sich das diesjährige dritte die Formgebung in Industrie und Haridwerk zum Thema. Wem die— vielfach leider nur monologisch bleibenden— Ge- spräche mit ihren religiösen, tiefenpsycho- logischen und mythologischen Fragestellun- gen zu abstrakt waren, fand in der gleich- zeitigen Ausstellung auf der Ma- t hilde nh öh e einen guten Einblick in die Praxis— in die Möglichkeiten und Auf- gaben von Erzeugnis, Form und Gebrauch. Lag mitunter auch die Gefahr nahe, daß die ausgestellten Produkte mehr der Werbung für die Herstellerfirmen dienen sollten, 80 gewann man doch einen instruktiven Ueber- blick, was alles aus den von der Technik neueröffneten Bereichen von Material und Kraft zu gewinnen sei und wie zugleich die technische Formenwelt auch ästhetische An- sprüche stellt. Daß das heurige Darmstädter Treffen der Vorbereitung eines vom Bundes- tag beschlossenen„Rates für Formgebung“ dient, der zwischen Unternehmer und Künst- ler zu vermitteln hätte, schien das positivste Ereignis dieser drei Tage zu sein. Ob es zur Lösung der Spannung zwischen Mensch und Technik beitrage, wenn die Pro- dukte der Technik sinnvoll, gut und schön geformt werden, war das Grundthema der öffentlichen Diskussion. Es fehlte dieses Mal allerdings jene zentrale Gestalt dabei, wie es im ersten Jahr Hans Sedlmayr und im zweiten gar Heidegger und Ortega ge- wesen waren, dafür aber hatte man eine breitere Basis gewonnen, auf der die ver- schiedensten Standpunkte mit etwa gleichen Gewichten zu Wort kommen konnten. Vom Tiefenpsychologen bis zur Frauenrechtlerin und vom Gewerkschaftsfunktionär bis zum anthroposophischen Heilsapostel ist der Ver- treter so ziemlich jeder weltanschaulichen Richtung zur Aeußerung seiner Meinung ge- langt, allzu oft jedoch verlor sich das dar- über auch in rhetorischer Brillanz oder gar in Gemeinplätzen und Binsen weisheiten, aber als schließlich am letzten Tag der wirk- liche Erfahrungsaustausch der Praktiker be- ann, waren die Felder der gedanklichen Auseinandersetzung abgesteckt und die geg- nerischen Positionen bezogen Eine faßbare Lösung eu geben, die man getrost nach Hause tragen könnte, war nicht das Ziel dieses Gespräches. Von den Konser- vativen, die in der Technik das schlechthin Widernatürliche sehen und nur in der Hand- arbeit die Beseelung des Materials durch die Wirkung der Hand finden wollen, führte keine Brücke zu den optimistischen Fort- schrittlern hin, die meinten, der handbetrie- nutzen. Dienstag, 23. September 1952/ Nr. 1 Oroßbritannien . Wurde Charlie Chaplin und seine hier an Bord der„queen Elizabeth gezeigte Fami; von der Vachrieht überrascht, daß der US- Justizminister Mecranery eine Untersuchung in die Vereinigten Staaten gelassen werden sol dpa- Foto Sespröchs benen Sklavenarbeit der antiken Galeeren sträflinge gegenüber würden die verchrom- ten oder vernickelten Schalthebel eines modernen Ozeanriesen wohl doch eine ge- wisse Verbesserung bedeuten. Einig war man sich in der Bedeutung der Form für die Aneignung des Technischen durch den Menschen. Einig war man sich in der Not- Wendigkeit einer planmäßigen Erziehungs- arbeit, die zum Verständnis der Technik und zur Erkenntnis ihrer Möglichkeiten der Schönheit zu führen hat Und einig war man sich eigentlich auch darin, daß die Tech- nik den Menschen gefänrdet, daß sie ihm aber ebenso auch ungeahnte neue Möglich- keiten in die Hand gibt. Es wird am Men- schen liegen, der Technik ihre Funktion in Nr. 80 eee 1. Ja e L Diens Deuts dung ausse De der freier samte diese vertr. In britar Diens verst.! lunge lands über Ha Se B. Prozè tes, 1952/8 laster auf d 698 U nung. venti lin v Ausg: einscl grenz Sch auf 6 der E In desre Millic dem. Bereich des Menschlichen zuzuweisen, Die Ablehnung der Technik dürch 80 viele Menschen ist in dem übersteigerte Kult mi dem Technischen begründet, der sie zu Selbstzweck macht und sie ihrer natürlichen Funktionen beraubt Die Angst nicht mindet vieler Menschen vor der Technik kommt au jener magisch- mystischen Scheu, die du Unterbewußte der eigenen Seele in das(unbe- griffene) Wesen der Technik hinein ver- drängt. Um der Technik den ihr gemäßen Platz im menschlichen Leben zuzuweisen, darf man sie weder als Kult noch als Magie begreifen, sondern sie als ein neues Werk zeug zur Bewältigung von Naturkräften, aur Steigerung und Erleichterung des Arbeits- Prozesses, zur Verbesserung des Lebens be- So selbstverständlich diese Forde- rungen auch erscheinen— daß sie unver- Wirklicht sind, bewies gerade dieses dritte Darmstädter Gespräch. Ulrich Seelmann-Eggebert Frank Thiess und Kasimir Edschmid haben, Wie Edschmid mitteilt,„unter Protest gegen die Entwicklung der deutschen Akademie für Sprache und Dichtung“ ihre Aemter als Vize- präsidenten niedergelegt. Der dritte Vizeprü- sident, Prof. Bruno Snell, Rektor der Ham- burger Universität, habe ebenfalls seinen Rücktritt erklärt. 5 Der„Karl- Ströher-Preis“ für zeitgenössische Malerei, der alljährlich in Darmstadt verlie- hen wird, ist in diesem Jahr dem in Köln ansässigen„abstrakten“ Maler Ernst Wilhelm Nay für das 1952 gemalte Bild„Instrumen- tation“ zugesprochen worden. 8 Ein Mädchen fährf nach Hamburg. ROMAN VON MANUELAMAURI Copyright 1952 by Mannheimer Morges 5. Fortsetzung „Soll, sagte Tante Anna.„Weil ihr er- Wachsen wart!“ Ihr Mund war ein dünner, rötlicher Strich dicht unter der Nase.„Ich begreife überhaupt nicht, daß du nach dem, Was er dir gestanden hatte, noch zwei Mi- nuten bliebst.“ „Ich wollte ihn nicht allein lassen, weißt du. Ex hatte doch die Pillen und ich dachte Er sagte:„Du kannst hier auf der Couch schlafen. Ich leihe dir einen Schlafanzug. Für eine Nacht geht das. Bettwäsche habe ich.“ „Du bist, scheint's, auf solche Improvisa- tionen vorbereitet?“ „Hier hat noch niemand geschlafen. Bitte, glaube mir das.“ Er schien froh, daß ich kein Wort mehr zu dem sagte, was er seinen Mord nannte, „Morgen früh gehe ich zur Polizei“, sagte ich.„Natürlich nicht, um dich anzuzeigen, sondern um zu horchen, ob und was gegen dich unternommen wird. Vielleicht gehe ich auch in das Geschäft von dem Kunsthändler Molinari. Ich weiß noch nicht, wieviel Mut ich morgen haben werde.“ „Warum?“, fragte er und legte den Arm um meine Schulter. Ich schob seinen Arm sanft wieder herab. „Ich nehme die Stellung als Sekretärin an“, sagte ich.„Aber bevor ich mit der Arbeit da am Schreibtisch anfange, will ich das andere in Ordnung bringen. Du bist kein Mörder. Vielleicht hat Fräulein von Zastrow der Po- Iizei nichts gesagt. Dann kann man das etwas anders darstellen.“ „Neue Lügen?“ „Ein bißchen lügen wirst du wohl müssen. Ich würde; wäre ich du, der Polizei den Streit gestehen und auch den unglücklichen Fausthieb. Aber dann hat sich der Wagen von selber in Bewegung gesetzt. Ihr saßet beide darin. Du konntest gerade noch ab- springen.— Man wird dich fragen, warum du das nicht sofort gemeldet hast. Nun, das mußt du auf dich nehmen. Du warst eben feige.“ „Warum willst du das für mich tun?“ „Damit du womöglich frei kommst und ich die Stellung antreten kann, Welches Monatsgehalt wirst du mir zahlen?“ „Ach so, sagte er.„Leß uns jetzt nicht vom Geld reden. Du wirst zufrieden sein.“ Er sah mich eine ganze Weile an. Unter seinen Augen zuckten ein paar Nerven, aber davon wußte er offenbar nichts.„Ich glaube dir kein Wort“, sagte er, dann ging er in das andere Zimmer und kam mit zwei Bettlaken und einem Schlafanzug wieder. „Er wird dir zu groß sein. Magst du blau? Ich finde blau muß dir ausgezeichnet stehen zu deinem schönen ambrafarbenen Haar. Brauchst du ein Kopfkissen??? n „Ich brauche kein Kopfkissen.“ „Weißt du, daß du sehr lieb bist?“ „Ich bin nicht sehr lieb.“ Er streckte die Arme nach mir aus, aber ich ergriff das eine Bettlaken und breitete es über die Couch. i Er blieb stehen, sah eine Sekunde dumm auf seine ausgestreckten Hände und ließ sie dann herabsinken.„Einmal war ich sehr ver- liebt“, sagte er.„Ich zählte ganze achtzehn Jahre. Sie war eine spanische Tänzerin, Ende der Zwanzig und heute weiß ich, sie war sehr nett und verständnisvoll. Sie gab mir einen Kuß und schickte mich nach Hause. Ich überlegte, ob ich mir das Leben nehmen sollte. Man will immer für eine Frau ster- ben. mit der man nicht leben könnte. Nun, es ging vorüber.“ „Warum erzählst du mir das?“ „Weil du mich so sehr an diese Tänzerin erinnerst. Nicht im Aussehen. Das nicht.“ Er lachte. Er konnte wirklich lachen. Eben noch hatte er eine fürchterliche Geschichte erzählt und jetzt lachte er. daß seine geraden, wei- Ben Zähne blitzten. „Wie alt bist du. Inge? Achtzehn? Dann ist es einmal umgekehrt. Auf jeden Fall werde ich wieder weggeschickt. Und dieses Mal sogar ohne Kuß.“ Er trat an den Schreibtisch. Mit den Han- den tat er nichts, das sah ich. Aber wahr- scheinlich riß er mit dem Fuß einen Stek- Kontakt heraus, denn ich glaube nicht an solche Zufälle. Plötzlich war es dunkel. Nur aus dem Nebenzimmer flel ein wenig Licht. Er roch nach Rum und Zigaretten. „Es ist gegen die Verabredung“, sagte ich. „Außerdem bist du betrunken.“ „Kein bißchen“, sagte er.„oder berauscht von dix.“ „Schlußg!“, sagte Tante Anna. Ihre Hand fiel breit und ziemlich wuchtig auf den Tisch. Die Tassen klirrten.„Hast du mir etwas zu Sagen?“ 3 „Wieso, Tante?“ „Passierte etwas?“ Ich seufzte.„Es passierte sehr viel. Mein ganzes Leben wurde umgekrempelt.“ „In dieser Nacht?“ Ich sah sie an. Ihr Doppelkinn bebte. Aber ich kannte sie gut Nicht vor Zorn oder Empörung zitterte sie, sondern vor Angst. „In dieser Nacht geschah nichts, Tante“, sagte ich.„Ich gab Alfred einen zackigen Underout, traf in genau an der Kinnspitze und er ging bis acht zu Boden, Dann kam er taumelnd hoch. sah mich verdutzt an und ging in sein Zimmer.“ „Bravol“, sagte Tante Anna. Ich sah sie staunend an. Wenn ich einmal eine Tochter haben werde..„Tante“, sagte ich,„du ruht wissen. ich habe dich lieb und ich bin dir sehr dankbar.“ Der Satz kam wohl unerwartet, denn er setzte wieder Tante Anna in Erstaunen, Dann sagte sie:„Kind, und streichelte über mein Haar. Ich trage es noch immer nicht kurz, obgleich das jetzt die Mode ist,„Am- brafarben hat er gesagt? So ein Unsinn.“ „Ja. ich habe im Lexikon nachgesehen. Ambra gibt es, Ueber die Farbe war nichts gesagt. Magenauswurf des Walfisches, stand da, Grundstoff für Par fumbereitung.“ „Igit“, sagte Tante Anna. Die Stimmung War gerettet.. 45 „Konntest du denn da auf der Couch gut schlafen?“ „Die Couch war weich und bequem. Daran lag es nicht Aber ich lag wach. Es hatte angefangen zu regnen. Die Trop- fen schlugen gegen die Holzjalousie. Ich wußte erst nicht, was das für Geräusche Waren und dachte an Mäuse. Ich wollte Al- fred wecken. Aber er schlief so schön. Ich meine, er würde wohl gut schlafen, dachte ich, denn jeh börte ihn in seinem Zimmer leise schnarchen. Ich dachte an ihn und rich- tete mich hoch, stützte die Ellbogen auf und da sah ich ihn fast körperlich vor mir. Es gibt so Visionen, verstehst du? Ich sah sein Gesicht. Die hohe. schöne Stirn mit den hel- len Haaren darüber, Die gutgeschnittene Nase und der Mund, der auch im Schlaf zu lächeln schien. Wie konnte es soviel Unbe- kümmertheit geben? War hinter dieser schö- nen Stirn nichts, ein Hohlraum? Kein Geist, kein Gewissen, kein Empfinden für das, was geschehen war? Er hatte einen Menschen umgebracht und lag gelöst. entspannt in einem tiefen, friedvollen Schlaf. Ich wollte ihn packen und schütteln. Dul Wer bist du denn, daß du jetzt schlafen kannst! Behutsam ließ ich mich auf mein Lager Zzurückgleiten, lag still und sah die Decke an. So kam der Morgen. Ich merkte es an feinen, dünnen Licht- strahlen, die durch die Spalten der Jalousien fielen. Da stand ich lautlos auf und ging in das Badezimmer. Ich zog die Jalousien hoch. Es regnete immer noch. Tropfen rannen bleifarben an den Scheiben herab Auch so schwer und langsam wie Blei. Ich dachte an Silvester, an unser Bleigleßgen und wie ich eine Rose ge- gossen hatte. Aber meine Stimmung war nicht rosig. Gegenüber standen keine Häuser. Es War da ein Park. Pappeln standen steif wie ge- zeichnet und Nebelschwaden umwehten ihre Spitzen. Vor der Tür hielt ein Wagen. Dann kroch unter dem Persennig ein Junge hervor und brachte Milch in das Haus. Aber ich be- eilte mich jetzt doch, Ich fand, wir hatten nicht viel Zeit zu verlieren. Der nächste Wa- gen konnte jener sein, den die Polizel schickte. 5 Als ich eine Pause machte, sagte Tante Anna gespannt:„Kamst du aus dem Hau- heraus ohne ihn zu wecken?“ „Ich wolltè nur angezogen sein, wenn er auf wachte.“ „Es wäre doch besser gewesen, Inge- Kind,“ „Tante, mit den Karten, die man auf- genommen hat, muß man spielen. Als ich wieder in das Zimmer kam, schlief Alfred immer noch. Ich zog meinen Mantel an un wollte gehen, da dachte ich, dag es wohl gut sei, ihm ein paar Zeilen zu hinterlassen. Fortsetzung folgt) ab. den licher mad licher Aert sind, tonte, Bund lioner den 8 halts; Schäf groge geglic De Be Heu Villa nisch minis erste einen Staat Der 1 seine Z v und! einsti päiscl Die unter den hohe Gasp. Wie von 1 der s. De Diens Botsc Dr. A Perss Mo lautet unio: dreise dieses He Präsic onte Str europ abstin ler K soll d rung Sti Leite! keit, gebar Grup dle P muni. Stund Sa der E dete kamn Vertr der 1 lesuc Sa Saart Me