ters am Fest- en und Publi. banisch- vie der hri gen, erste lemat . Aber älterer id über g: den n Man. Dorado; die Sich ringeltz Jaeger), en aus- nit„Er. er von r, ihre führlim Seinen om In- Redet“, zühnen⸗ Feier- Ch. R nat nun mehr. Zerliner 2 Gen- Musik funden. rt spie- gleiche ie dem gücken“ ths Er- auerei- mold), Lothar) durch- jedoch Hreund abge- brawa. us auf. ew ars der unter ten ge- Tilman iguren- chriften Schnit- en, An- ummen- zt, Rie- inweise b auch Selber g wäre welthe⸗ erung. erlaubt, 05 und Metro Lanza 22 Mil Die Ge. zu den Heidel- r eine Film- n müs- ine ge⸗ Mario re Ge- ewerk⸗ stpreu- Wun- und ember, CVINMI) ler be- n i ird am ember, Wirt- e über en Re- Ile So- er und 1 40 Dieter zischen tonalen männ- sieben nungs- ——— nicht daran. a war Mann. t dem kam, nicht. h. Du achen, etwas tehen. 11333 an nie 8 Se- Mann dem Augen rie es Vagen Was- 18, WO h saß ngen? ernter 1 Vor gnis.“ tisch, ein 8 Se= olizel ge- vorn- ver⸗· folgt) perlag J Jahrgang/ Nr. 221/ Einzelpreis 20 Pf. SPD und DGB solidarisch Fünfter SPD-Parteitag in Dortmund eröffnet/ Zahlreiche Anträge zum Aktionsprogramm pyürdigt wurde. Zu Ehren der Toten der und derzeitige Berliner SPD-Bundestagsab- nun ein kündet, man darauf vorbereitet sei, an„sowjetische mit Widerwillen und Unbehagen aufgenom- Teheraner Verlautbarungen hier als obstruk- sche Verständigung darunter leidet, und ihm zur Weiterführung der diplomatischen Be- flerausgeber: Mannheimer Morgen Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser; chefredakt.: E. F. v. Schilling. Stell- vertreter: Dr. K. Ackermann. Politik: g. Schäfer; Wirtschaft: F. O. Weber: feuilleton: W. Gilles. K. Heinz; Lokal: MEberhardt; Kommunal: Dr. F. w. Koch; ludwigshafen und Sport: H. Schnee- Hoth; Land: C. Serrz Sozialredak tion: g. A. Simon; Chef v. Dienst: O. Gentner. gankkonten: Südwestbank, Allg. Bank- zesellsch., Städt. Sparkasse, Bad. Kom- mmale Landesbank, Bad. Bank. sämtl. Mannheim. Postsch.-Konto: Karlsruhe N 800 16, Ludwigshafen) Rh. Nr. 267 48. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim R 1. 8-8, Telefon 4 41 31-54; Heidelberg, Haupt- straße 45, Tel. 29 38(Hdbl. Tagebl.); Ludwigshafen R. Rheinstr. 37. Tel. 6 27 68 Bezugspreis: Monatl. 2,80 DNM zuzügl. 40 Pf Trägerlohn. Postbezug 3.20 DU zuzügl. 34 Pf Zustellgebühr, Kreuzband- bezug 4.— DM einschl. porto, Bei Ab- holung im verlag oder in den Agen turen 2.80 DM. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- liste Nr. 11. Anz. Lig.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nichterscheinen infolge höh. Gewalt kein Anspruch auf Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- verlangte Manuskr. keinerlei Gewähr. eee Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz 1 Donnerstag, 25. September 1952 e Dortmund.(UP/ dpa) Der Sozialdemokratische Parteitag 1952 wurde am Mittwoch- nachmittag in Anwesenheit zahlreicher in- und ausländischer Gäste vom stellvertretenden d pD-Vorsitzenden Ollenhauer im Goldsaal der Dortmunder Westfalenhalle feierlich eröffnet. Die 384 Delegierten gedachten zuvor ihres verstorbenen Vorsitzenden Dr. Kurt Sehu- macher, dessen Wirken vom Dortmunder Oberbürgermeister Fritz HengBler in einer ven Orgelmusik umrahmten Ansprache ge- besitzes auf. Die Uebereinstimmung der Auffassungen von SPD und Gewerkschaften habe ihre Ursache nicht in der mangelnden Ueberparteilichkeit der Gewerkschaften oder dem mangelnden Respekt der SPD vor der Idee der Einheitsgewerkschaften, sondern einzig und allein in der Tatsache, daß die SPD der„einzige zuverlässige politische Partner der Gewerkschaften in ihrem Kampf um die Rechte ihrer Mitglieder und der arbeitenden Menschen in Deutschland ist“. Ollenhauer sagte:„Freund und Gegner sollen wissen, daß die SPD auch in Zukunft einmütig und geschlossen an der Seite der Gewerkschaften und der von ihr vertretenen arbeitenden Menschen stehen wird.“ Ollenhauer erneuerte die Forderung der SPD nach der Wiederverinigung Deutsch- lands und gedachte der noch zurückgehalte- nen Kriegsgefangenen, für deren Rückkehr er einen neuen Appell an die Welt richtete. Einem Bekenntnis zu Berlin schloß der am- tierende SPD-Vorsitzende die Erklärung an, daß die SPD niemals auf das Saargebiet als einem Teil Deutschlands verzichten werde. Besonders herzlich begrüßte Ollenhauer in diesem Zusammenhang die anwesenden Ver- treter der noch nicht zugelassenen Deutschen Sozialdemokratischen Partei(Saar). Der Vorsitzende des DGB. Christian Fette, sagte in seiner Begrüßungsansprache, es liege im Interesse aller Schaffenden, daß der DGB unabhängig vom Staat. von der Regierung und von allen politischen Par- teien bleibe. Das hindere aber nicht, daß „DGB und SpD sich in der Zielsetzung treffen“, Beide seien sich einig im Kampf um die soziale Gerechtigkeit, im Kampf für die soziale Demokratie und im Kampf um die soziale Sicherheit für alle.„Einig sind 8 wir uns auch im Kampf um die Wiederher- en ee 9 75 1. stellung der deutschen Einheit als Voraus- iesen Wurden, Versue t Dr. Muss a 1e Seteung für die Erhaltung des Friedens in 5 sroge Ssste der Stärke und eine aller Welt“, sagte Fette unter dem Beifall kleine Erpressung, wie es hier erscheint. der Delegierten Nun hat auch noch der Vizepräsident der Feben der Wahl eines neuen Vorstandes Mailis, ee„ 128 5 wird der Parteitag die Aufgabe haben, ein ag unter den gegenwärtigen Um- 1 5 g 1 kein persisches Oel zur Wiederauf- umfkentgrsletes Aetiensprcereen en a des Westens beitragen würde, daß Partei erhob sich die Versammlung zu einer gchweigeminute von den Plätzen. Die chemalige Berliner Bürgermeisterin geordnete Louise Schröder ist an ihrem alten Magenleiden ernstlich erkrankt. Sie kann aus diesem Grunde nicht an dem Par- teitag der SPD in Dortmund teilnehmen. In einer längeren Begrüßungsrede hob Ollenhauer die enge Verbundenheit der SPD mit den Gewerkschaften hervor und er- Härte, die Partei nehme die Kampfansage der bürgerlichen Parteien und des Groß- Londone Jelefonai: Oel ins Wasser von unserer Korrespondentin Claudia Barnwell Die persische Krise geht weiter. Die Reise des ehemaligen deutschen Finanzministers Dr. Schacht nach Teheran und sein Aus- spruch, daß Dr. Mussadegh„einer der tüch- tigsten Staatsmänner“ sei, blieb hier nicht unbeachtet, besonders im Hinblick auf die letzten Entwicklungen in Teheran, wo der persische Premier nun vier Gegenvorschläge gemacht hat und— so ganz nebenbei— er- klärte, dag Persien die diplomatischen Be- ziehungen zu London abbrechen würde, wenn die nicht angenommen würden. Wie hier vorausgesehen, als die Churchill- ständen rüstung Freunde und deren Alliierte“ zu liefern, Die Londoner Reaktion auf die letzten persischen Gegenvorschläge ist eine tiefe Enttäuschung. Es ist kein Geheimnis, daß Dr. Mussadeghs letzte Erklärungen hier nur Bonn. Anläßlich der Beantwortung der Sowjetnote durch die Westalliierten hat sich der Bundesrat bei Bundeskanzler Dr. Aden- auer über mangelnde Unterrichtung be- schwert. Bundesminister Hellwege hat sich in einem Schreiben an den Bundeskanz- ler dieser Sache angenommen. Heute Donnerstag) macht Ministerpräsi- dent Dr. Reinhold Majer als neuer Präsi- dent des Bundesrates seinen Antrittsbesuch bei Dr. Adenauer. In unterrichteten Kreisen rechnet man mit einem lebhaften Meinungs- austausch, wobei die Unterrichtung der Län- derkabinette durch die Bundesregierung eine wesentliche Rolle spielen dürfte. Der Bundesrat stützt sich in seinen For- derungen auf den Schlußsatz des Artikels 53 des Grundgesetzes. Dieser besagt:„Der Bun- desrat ist von der Bundesregierung über die Führung der Geschäfte auf dem laufen- den zu halten“. Den Vorwürfen der Länder- kammer hält man von Regierungsseite ent- gegen, dieser Passus beinhalte die„Infor- mation“, keinesfalls eine Konsultation. Der Zeitpunkt der Unterrichtung werde durch die Verfassung genau so wenig festgelegt, wie ihre Form und ihr Umfang. In den ent- scheidenden Phasen habe sich die Bundes- regierung stets den zuständigen Ausschüssen des Bundesrates gestellt. Außerdem nehme Bundesratsminister Hellwege, der die Rolle des Verbindungsmannes habe, an den Kabi- nettsitzungen teil. Seine Sache sei es, die Ländervertreter auf dem laufenden zu hal- ten. Die Vertreter des Bundesrates weisen darauf hin, daß zu der Zeit, als Karl Ar- nold Präsident war, ständig eine Füh- lungnahme persönlicher Art mit dem Bun- deskanzler stattgefunden habe. Das sei, nachdem Ehard und Kopf den Vorsitz im Bundesrat übernahmen, unterblieben. Man hoffe, daß der Kontakt nun wieder enger werde Der Protest gegen die„Ein- Mann- Politik“ komme von allen Seiten. Die Koalitionspartner beschwerten sich genauso über mangelnde Information, wie die Oppo- sition, das Bundeskabinett, die Staatssekre- täre und die Presse. men wurden.„Impossible“, unmöglich als Basis für eine zukünftige Zusammenarbeit. Ebenso unmöglich, wie es scheint, wie die britisch- amerikanischen Vorschläge vor kur- zem. Beim ersten Lesen erscheinen die letzten tiy und ohne Willen zum Kompromiß. Dr. Mussadegh scheint nun ganz klar Zeit gewinnen und die westliche Geduld er- schöpfen zu wollen, einfach indem er das im Grient so beliebte(und dort auch funk- tionierende) System des Basars, des schein- bar endlosen Handelns, betreibt. Sicher ist es seine Hoffnung, daß die anglo- amerikani- so schneller weitreichende amerikanische Hilfe zuteil wird, natürlich entgegen den bri- tischen Wünschen. Dr. Mussadegh wird nun, so hat er fest erklärt, die Ablehnung seiner Gegenvor- schläge als Zeichen dafür ansehen, daß Großbritannien nicht wirklich an einer echten Lösung interessiert sei— damit wäre dann nach persischer Ansicht kein Grund Aehungen mehr vorhanden. In London aber glaubt man nicht, daß es zu einem offenen Abbruch kommen wird. Es bleibt noch ein wenig Hoffnung, daß irgendjemand Oel auf die aufgewühlten Wogen schütten kann und es so den Tan- kern vrieger erlaubt, westwärts zu fahren. Wessen Hend aber hält jetzt die wellen- beruhigende Oelkanne? we Febub Neu Delhi. Der indische Vizepräsident Dr. Sarvapalli Radhakrishnan begab sich am Mitt- woch auk dem Luftwege zu einem sechs- wöchigen Besuch nach Aegypten und Europa. Seine Besuchsreise wird ihn über Kairo, Rom und Bern auch nach Bonn und Berlin führen. 5 Besangon. Die beiden Frankfurter Bank- räuber Maikranz und Maiß wurden in Besan- eon wegen illegalen Grenzübertritts zu je zwei Monaten Gefängnis verurteilt. München. Der bayerische Staatssekretär für die Heimatvertriebenen, Prof. Dr. Theodor Oberländer, teilte mit, nach seinen Informa- tionen werde Frantisek Kroupa, der schwerer Verbrechen an Sudetendeutschen beschuldigt ist, in Kürze von Frankreich nach Paraguay auswandern können und damit der deutschen Justiz endgültig entzogen sein. Saarbrücken. Die Demokratische Volks- partei der Saarlandes(DV), die am 13. September bei der Regierung des Saarlandes einen Antrag auf Zulassung eingereicht hatte, erhielt ihn jetzt mit der Begründung zurück, aß mehrere Formfehler in den Unterlagen testgestellt worden seien. UP/ dpa) Bleibt Nixon Kandidat? Washington.(UP) Senator Richard Nixon dürfte republikanischer Vizepräsidentschafts- kandidat bleiben. wenn man die Stellung- nahme der amerikanischen Offentlichkeit als maßgebenden Faktor berücksichtigt. Die Zen- trale der Republikanischen Partei hat in den letzten Stunden eine Flut von Telegrammen aus dem Lande erhalten in denen sich etwa 99 Prozent der Absender für die Aufrecht- erhaltung der Vizepräsidentschaftskandidatur Nixons aussprechen. Aber die Entscheidung über Nixon der der Annahme von Bestechungsgeldern beschuldigt wird— kutieren und zu beschließen, zu dem Dr. Schumacher noch das Vorwort geschrieben hat. Zu dem Programmentwurf sind bereits über 150 Anträge eingegangen, so daß eine besondere Kommission zur Beratung der Vorlage eingesetzt werden soll. Das vom Bundestagsabgeordneten Willi Eichler entworfene Aktionsprogramm soll die Grund- lage für den Wahlkampf der SPD bei den Bundestagswahlen 1953 bilden. Erich Ollenhauer berichtete dem Partei- vorstand und dem Parteiausschuß am Mitt- woch über seine letzte Aussprache mit dem Bundeskanzler, in deren Mittelpunkt der Notenwechsel zwischen den Westmächten und Moskau über die Einheit Deutschlands stand. Ollenhauer hatte bei dieser Gelegenheit Dr. Adenauer erneut die Notwendigkeit baldiger Viermächteverhandlungen vorgetragen. In einer Presseerklärung der SPD, die am Mitt- woch von maß gebender Seite der Partei ab- gegeben wurde, wird das Bedauern der SPD zum Ausdruck gebracht, daß die Antwort note der Westmächte nicht„eindeutig und zwingend“ die Forderung nach Viermächte- verhandlungen ausgesprochen habe. Der fünfte Parteitag der SPD nach dem Kriege findet am Sonntag seinen Abschluß mit einer Großkundgebung in Dortmund, zu der 60 000 bis 70 000 Teilnehmer erwartet werden. Erich Ollenhauer bezeichnete die Bundes- tagswahlen des nächsten Jahres als die schwerste Aufgabe für die SPD seit Kriegs- ende. DGB wird sich auf Wiedervereinigung Deutschlands vorbereiten Berlin.(dpa) Auch auf gewerkschaftlicher Ebene sollen vorbereitende Maßnahmen für die Wiedervereinigung Deutschlands ein- geleitet werden, kündigte der Vorsitzende des Landesverbandes Berlin im DGB, Ernst Scharnows ki, an. Sein Landesverband werde beantragen, daß der vom 13. bis 17. Oktober in Berlin tagende Bundeskon- greß les DSB einen Arbeitsausschuß ein- setzt, der die erforderlichen Maßnahmen prüfen soll. An den vorbereitenden Arbeiten sollen auch die aus der Sowjetzone ge- flüchteten Gewerkschaftsmitglieder beteiligt werden. Bundesrat will unterrichtet werden Dr. Reinhold Maier hat heute darüber eine Aussprache mit Bundeskanzler Von unserer Bonner Redaktion dürfte erst heute, Donnerstag, nach einer Unterredung des Senators mit Eisenhower kallen. Marty übt„Selbstkritik“ Paris.(dpa) Der aus dem Sekretariat der kommunistischen Partei Frankreichs aus- geschlossene Andre Marty hat nunmehr die von der Parteiführung verlangte„Selbst- kritik“ geübt. Das Parteisekretariat ver- öfkentlichte in der„Humanite“ das von Marty in der letzten Sitzung des Zentral- ausschusses abgelegte Schuldbekenntnis. Da- nach bezeichnete er seine Tätigkeit in den letzten Monaten als„eine politische Hal- tung, die beträchtlich die Arbeit der Partei behindert hat. Die Schaffung einer Atmosphäre der Versöhnung in Europa hat sich der italienische Ministerpräsident De Gasperi zur Aufgabe gemacht, um so seinen Teil zur europäischen Gemeinschaft beizutragen. Dies erklärte er gestern zum Abschluß sei- nes Staatsbesuches in Bonn, der ein weithin sichtbares Zeichen dafür war, daß die Bundes- republix in der Gemeinschaft des Westens als gleichberechtigter, kannt wird. Unser Bild zeigt De Gasperi und wo ihm Moselwinzerinnen die Proben kredenæten. Freundschaft souveräner Staat aner- seine Gattin bei einer Weinprobe in Beilstein, Bild: dpa dient Europa De Gasperi erhielt Aachener Karl-Preis/ Die Ergebnisse des Besuches Nach Meldungen unserer Bonner Redaktion und der Agentur dpa Bonn. Zum Abschluß seines Deutschland- Besuches erklärte der italienische Minister- präsident De Gas per i: ‚Wir müssen die Freiheit verteidigen, wir müssen die Demo- kratie verteidigen, wir müssen zusammen- halten in Europa, um der Zukunft und des Friedens willen“. In dieser Feststellung ist das Ergebnis der dreitägigen Gespräche Zwi- schen dem Bundeskanzler und dem italieni- schen Ministerpräsidenten zusammengefaßt. Das amtliche Kommuniqué besagt, daß sich die deutsch-italienische Freundschaft seit dem Besuch Dr. Adenauers in Rom noch vertieft habe. Sie soll in erster Linie der sich bildenden europäischen Gemeinschaft dienen. Daher erstreckte sich der Gedanken- austausch der beiden Regierungschefs vor allem auf den Ausbau dieser Einheit und auf die Entwicklung einer politischen Orga- nisation, wie sie nach den Beschlüssen des Ministerrates und der Versammlung der Montanunion in den kommenden Monaten in Angriff genommen werden soll. De Gasperi betonte in Bonn auf einer Pressekonferenz, es gelte, für die künftige Föderation Europas elastische Formeln zu finden. Eine starre Verfassung sei ganz un- möglich. Die eigentliche Schwierigkeit be- ginne erst bei den Parlamenten. Einen Vergleich der Saarfrage mit dem Triest-Problem lehnte De Gasperi ab. Un- bestreitbar sei die Saar politisch deutsch. Sie stelle einen ökonomischen Zankapfel dar. Er spiele in dieser Sache keine Vermittlerrolle. Der Bundeskanzler und De Gasperi haben einen Fragebogen für die künftige europäi- sche Verfassung vorbereitet. der den Regie- Mussadegh überreichte Gegenvorschlag Keine Einigung im Oelstreit in Sicht Teheran.(UP) Der persische Minister- präsident Mohammed Mussadegh hat dem amerikanischen Botschafter Loy Hender- son und dem britischen Geschäftsträger George Middleton am Mittwochabend die Antwort der persischen Regierung auf die Vorschläge Präsident Trumans und Premier- minister Churchills zur Beilegung des britisch- persischen Oelstreites überreicht. Nach Mitteilung des indischen Botschaf- ters Dr. Tarachand, der kurz vor der Ueberreichung der Note von Mussadegh empfangen wurde, verlangt die persische Regierung als Vorbedingung für jede weite- ren Verhandlungen die Bezahlung rückstän- diger Abgaben der früheren anglo-persi- schen Oelgesellschaft an den persischen Staat, die mit 49 Millionen Pfund Sterling angegeben werden. Die frühere Drohung Mussadeghs, die diplomatischen Beziehungen zu Großbritannien abzubrechen, ist in der Note nicht enthalten. Von britischer Seite sind die Forderungen auf Zahlung von 49 Millionen Pfund Sterling an Persien als unannehmbar bezeichnet wor- den. 5 Wie von unterrichteter Seite ergänzend mitgeteilt wird, hat sich Mussadegh damit einverstanden erklärt, die Frage der Entschä- digung für die verstaatlichte anglo- persische Oelgesellschaft dem britischen Wunsch ent- sprechend dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag vorzulegen. Jedoch werde Per- sien nur Forderungen der Gesellschaft für Sachwerte anerkennen, die sich zur Zeit der Verstaatlichung im Eigentum der Gesell- schaft auf persischem Boden befanden. Fer- ner habe Mussadegh klargestellt, daß Persien vor dem Internationalen Gericht nur die anglo- persische Oelgesellschaft, nicht aber die britische Regierung als Streitpartei an- erkennen werde. Weitere Vorschläge seien im Falle der Ablehnung der vorliegenden Note von persischer Seite nicht zu erwarten. Islamischer Weltkongreß unterstützt Mussadegh Der islamische Weltkongreß in Karatschi erklärte laut dpa, daß er Mussadegh in der Oelfrage einstimmig unterstütze. In einem Telegramm, daß das Exekutivkomitee des Kongresses an den UNO- Generalsekretär Trygve Lie schickte, wird die UNO aufge- fordert,„der unzulässigen Einmischung in die inneren Angelegenheiten Persiens“ vom Ausland her ein Ende zu bereiten. Der Exekutivausschuß protestierte gleichzeitig gegen deutsche Wiedergutmachungslieferun- gen an Israel und gab seiner Besorgnis über die„alarmierende Situation“ in Palästina Ausdruck. Tagung der Arabischen Liga beendet Kairo.(UP) Der Rat der arabischen Liga beendete am Dienstagabend seine Tagung, nachdem beschlossen worden war, mit der Verwirklichung des kollektiven Sicherheits- paktes der arabischen Staaten bis März kommenden Jahres zu warten. Diese Ver- zögerung wurde durch Ergänzungen zum Sicherheitspakt verursacht, die Aegypten vorschlug mit dem Ziel, eine starke Anti- Israel-Allianz der arabischen Länder zu schaffen. Der Rat der arabischen Liga hat unter anderem Vereinbarungen über ein gemein- sames Vorgehen der arabischen Staaten bei den Vereinten Nationen erzielt. Dabei herrschte auch Einigkeit in der Frage der Unterstützung der Unabhängigkeitsbestre- bungen Marokkos und Tunesiens. rungen der anderen Schumanplanländer zu- gestellt werden soll. Wie De Gasperi bekanntgab, sollen in den nächsten Tagen zwei deutsch-italienische Kommissionen für wirtschaftliche und kul- turelle Fragen gebildet werden. Der italienische Ministerpräsident hat dem Bundeskanzler zugesichert, daß die deutschen wissenschaftlichen Institute in Italien der Bundesrepublik sobald wie mög- lich zurückgegeben werden. Die Zuständig- keit liegt nicht allein bei Rom. De Gaspen glaubt aber, daß die Alliierten des letzten Weltkrieges dieser Maßnahme nicht ihre Zustimmung versagen werden. Ferner haben die beiden Staatsmänner einen modernen Massentourismus zwischen Italien und Deutschland verabredet. Beide gaben am Mittwoch der Ueberzeugung Aus- druck, daß die Völker sich nur dann wirklich verstehen. wenn sie Gelegenheit erhalten, sich auch persönlich kennenzulernen. Des- halb soll insbesondere auch den deutschen und italienischen Arbeitern in der Zukunft Gelegenheit geboten werden, zu billigen Be- dingungen Ferienreisen in Italien und Deutschland zu machen. Der Internationale Karlpreis der Stadt Aachen für das Jahr 1952 wurde am Mitt- wochvormittag im Krönungssaal des Bache ner Rathauses dem italienischen Minister- präsidenten Aleide de Gasperi feierlich überreicht. Der Preis wird alljährlich für besondere Verdienste um die europäische Einigung verliehen. De Gasperi hat am Mittwoch die Bun- deshauptstadt kurz vor 21 Uhr mit einem Sonderzug Richtung Rom verlassen. g Die griechische Regierung hat alle noch in ihrer Gewalt befindlichen ehemaligen deut- schen Soldaten, die wegen Kriegsver- brechen unter Anklage standen, in die Bundesrepublik entlassen. 5 * In zuständigen Kreisen der Bundesregierung rechnet man damit, daß der deutsch- jüdisch israelische Wiedergut⸗ machungsvertrag etwa Mitte November vom Bundestag ratifiziert werden wird. Das Ratiflzierungsgesetz wird gegenwärtig im Aus- wärtigen Amt ausgearbeitet. 8 Die CDU/ CSU-Fraktion hat dem Bundestag einen Antrag eingereicht, wonach die Bundes- regierung und die süddeutschen Länderregie- rungen umgehend Maßnahmen zur Be he- bung des Notstandes in Süd- deutschland einleiten sollen, der durch die Dürre im Sommer entstanden ist. Als Dank für die in der ersten Nachkriegs- zeit geleistete Hilfe des Auslandes will die vom Bundespräsidenten Heuss ins Leben ge- rufene„Dankspende des deutschen Volkes“ Denkmäler in der Schweiz, in Schweden, Irland,. Südafrika, Argentinien, Brasilien und Chile errichten. * In einem Telegramm an den Kriegs- gefangenenausschuß der UNO for- derte der Deutsche Volksbund für Frieden und Freiheit erneut die Freilassung der in der Sowjetunion sieben Jahre nach Ende der Kampfhandlungen immer noch festgehaltenen deutschen Kriegsgefangenen. * Abgeordnete der FU und der CSU haben unter Führung von Dr. Etzel und Dr. Hor- lacher einen Antrag auf Wie derein- führung der Todesstrafe eingebracht. Sie soll nach dem Wortlaut dieses Antrages gelten für„Verbrechen des Mordes und des Menschenraubes.“ Seite MORGEN 3 Donnerstag, 25. September 1952/ Nr. 2 5 Kommentu Donnerstag, 25. September 1952 Konzentrationslager in USA Als 1945 die einmaschierenden Truppen der Westmächte ein deutsches Konzentra- tionslager nach dem andern befreiten, als die gewiß nicht zimperlichen Soldaten einer kampferprobten Truppe schaudernd vor den Schinderstätten des SS-Staates standen, gab es kaum einen Amerikaner, der zZzu glauben bereit war, daß dies alles ohne Wissen der deutschen Oeffentlichkeit ge- schehen konnte. Die These von der Kol- lektivschuld des deutschen Volkes gründet sich noch heute im Bewußtsein insbesondere der amerikanischen Oeffentlichkeit auf nichts so sehr wie auf die Greuel der Kon- zentrationslager. Und auch heute noch ist es schwer, selbst den unvoreingenommen- sten Amerikanern klarzumachen, daß über ce Existenz der Konzentrationslager und über unbestimmte Gerüchte von dort voll- zogenen Mißghandlungen hinaus die deutsche Oeffentlichkeit in der Tat keine Ahnung von alledem gehabt hat. Warum das jetzt wieder angerührt wird? Weil in den Vereinigten Staaten gegenwär⸗ tig Konzentrationslager gebaut oder her- gerichtet werden, die möglicherweise eines Tages mit Tausenden von Insassen bevöl- kert sein werden, von deren Vorhandensein und Schicksal schon die Bevölkerung der nächsten Umgebung keine Ahnung haben Wird. Nun sind natürlich Konzentrations- jager nicht immer und überall Marterstät- ten, und kein Mensch glaubt daran, daß in den Lagern, die heute in den USA ent- stehen, jemals auch nur von ferne vergleich- bare Schrecken sich abspielen könnten wie einst in Buchenwald oder Dachau. Aber auch ein humanes Konzentrationslager ist eine höchst bedenkliche Angelegenheit. Denn das Kriterium des Konzentrations- lagers ist nicht, daß dort Menschen körper- lich gequält werden, sondern daß sie zur Aufnahme von Personen dienen, die nicht vom Richter verurteilt worden sind. Die gesetzliche Grundlage der jetzt im Aufbau befindlichen Lager in den USA ist die vor zwei Jahren verkündete Me Car- ran-Akte, die der Garantie der inneren Sicherheit des Landes dienen soll. Das Ge- setz ermächtigt den Generalstaatsanwalt der USA,„an solchen Haftorten, als er vor- Schreiben mag.. alle Personen festzu- halten, bei denen Grund zur Annahme be- steht, daß sie wahrscheinlich Akte der Spio- nage oder Sabotage verüben oder sich wahrscheinlich zu solchen Akten mit andern verschwören werden!“ Diese Ermächti- gung wird allerdings nur dann wirksam, wenn der Präsident der USA einen„inne- ren Notstand“ erklärt, was bei einer Inva- sion der USA oder ihrer Besitzungen, nach ener Kriegserklärung durch den Kongreß oder im Falle einer Erhebung innerhalb der USA zugunsten eines auswärtigen Feindes geschehen kann. Als Vorbereitung auf eine solche Eventualität hat der General- Staatsanwalt im Januar 1952 die Bereitstel- lung von Festhaltelagern“ angeordnet. 775 000 Dollars sind für„Aktivierung und Herrichtung von sechs Lagern“ bereits aus- gegeben worden. Das sind Tatsachen, die man kennen sollte, ohne sie zu dramatisleren. Grundlage aller dieser Maßnahmen ist ein Gesetz, das der Kongreß über das Veto des Präsidenten Hin- weg beschlossen hat. Truman begründete sein Veto damals damit, daß dieses Gesetz die Regierung der Vereinigten Staaten in das Geschäft der Gedankenkontrolle einfüh- ren“ würde. Das ist der eine Aspekt der Sache, der als moderne Hexenverfolgung schon vielfach kritisiert worden ist.(Senator MecCarthy ist bekanntlich der Hexen- meister.) Nicht minder bedenklich ist der andere Aspekt, daß mit diesem Gesetz der unkontrollierten Freiheitsberaubung von Menschen, die„wahrscheinlich“ Spionage treiben würden, der Weg ins Un- recht freigegeben wird. Ein Teil der ameri- kanischen Presse hat das klar erkannt und diese„Haftorte“ ganz unverblümt Konzen- trationslager genannt. Diese Kritiker empfin- den das gleiche Entsetzen, das viele Deutsche 1933 bei Einführung der Konzentrationslager überkam. Diese Empfindung stumpft aber ab. So schreibt der Berichter der britischen Wochenschrift„New Statesman and Nation“: „Vielleicht der bezeichnendste Aspekt meines Besuches in Allenwood war die Lethargie und Unwissenheit der dortigen Bewohner, in deren Mitte ein solches Lager errichtet wurde Ich habe selbst mehr als 150 Menschen im Umkreis von 12 Kilometern um das Lager befragt. Sie stellten einen an- nehmbaren Querschnitt aller Lebensbereiche dar: Journalisten, Hausfrauen, Geschäfts- leute, Rechtsanwälte, Geistliche, Lehrer und Arbeiter. Mit wenigen Ausnahmen wußte niemand von dem Lager oder bekundete Interesse dafür. Diejenigen, die über das Lager sprachen, wünschten nicht zitiert zu werden; und einige insbesondere die Herausgeber der größeren Zeitungen des Bezirks— gaben offen zu, daß sie absicht- lich nicht darüber sprächen. Aber die dronischste Reaktion fand ich bei einem ofkenherzigen Funktionär der Gewerkschaft Bau und Handel der American Federation of Labour in Harrisburg, der Hauptstadt des Staates. Ihn ärgerte nicht der Zustand des Lagers, sondern die Beschäftigung von Zuchthäuslern durch die Bundesregierung (beim Ausbau). Er sagte: Schließlich sollte die Regierung mit freien, gewerkschaftlich organisierten Arbeitern bauen.“ Sinelair Lewis schrieb bald nach Hit- lers Machtergreifung ein Buch mit dem Titel„Hier kann das nicht passieren.“ Max Picard schrieb bald nach dem Sturz des braunen Tyrannen ein Buch mit dem Titel „Hitler in uns“. Der Bericht des englischen Journalisten und die zugrundeliegenden Tatsachen sollten weder die Greuel des SS-Staates in milderem Licht erscheinen lassen noch zu vorschnellen Fehlurteilen über die Amerikaner führen. Aber sie soll- ten uns alle zum Nachdenken bringen. Die menschliche Natur ist nicht so verschieden. Die Möglichkeit zum Bösen liegt in uns Allen. Und was könnte irgendwo nicht ge- schehen, wenn wir nicht ständig auf der Wacht sind? Dr. H. L. Libanon ist nun der dritte Staat im Nahen Osten, der in knapper Jahresfrist zum Militär- staat wurde. Als Ministerpräsident Sami Bey es Solh nicht, wie verlangt, die Ver- trauensfrage stellte, mußte er gehen, und Wenige Tage später holte der General Fuad Schehab zum Schlage aus, und im Laufe einer unblutigen Revolution setzte er sich an die Spitze des Landes. Unter militärischer Begleitung brachte man den Staatspräsiden- ten Cheikh Bechara el-Khoury zum Flugplatz Beirut, und er verließ in Richtung Frankreich sein Land. Nunmehr wurde der Führer der Opposition zu seinem Nachfolger gewählt, während der General als Ministerpräsident fungiert. Geschäft ist Geschäft Libanon ist nun seit fünf Jahren selb- ständig, und die Parolen der Regierung wur- den bisher beifällig von den 1,25 Millionen Libanesen befolgt.„Seid friedlich“, rief man ihnen zu,„laßt unser Land zu einer Oase der Eintracht werden, helft mit, daß Libanon die Schweiz des Nahen Ostens wird.“ Nun, das hörte sich sehr gut an. Man irrte sich aber, als man glaubte, daß Libanon in der unruhigen Welt des Orients einen kosmo- politischen Ruhepunkt darstellen könnte.. Man glaubte, daß es vielleicht einmal an der politischen Waagschale des Nahen Ostens ein ausschlaggebendes Zünglein wäre. Gefehlt. Es war schon verdächtig, daß die libanesi- sche Regierung ihre Gangart im Streit der arabischen Staaten gegen Israel nicht be- kanntgab. Man war nur interessiert zu ver- kaufen. Und so wanderte alles hinunter, oder benutzte den Libanon als dankbare Schleuse zum Erzfeind Israel. Pecunia non olet, für welches Land wäre wohl dieses Sprichwort passender auf unserer ruhelosen Erde? Man nahm an, da nichts verboten war. sei alles erlaubt. Geld stinkt manchmal aber doch. Islamitische Von unserem Mitarbeiter Dr. R. H. Ein Babylon der Sprachen und der Mün- zen. Der Saudi Rial ging hier ebenso wie der irakische Dinar, der französische Frane schlechter als der Dollar, der ägyptische Piaster wechselte sich gut, Pfund Sterling und DM waren wenig gefragt. Aber Alemanni ist ein Zauberwort. Als man Rommel dar- gestellt von Erie von Stroheim sah, kam das Publikum nicht aus dem Pfeifen heraus; der Wüstenfuchs aber wurde beifällig auf- genommen, bis auf die Stellen, wo man den Heros aller Araber, General Erwin Rommel, undeutsch dargestellt zu vermuten glaubte. Geist und Geld Handel und Gehirn sind hier eng ver- bunden. Die American University Beyrouth. kurz die AUB genannt, ist ein geistiger Mittelpunkt des Nahen Ostens geworden. Hohe Persönlichkeiten gingen aus ihr her- vor. Sie war eine wirkliche Akademie der Wissenschaften und ein Gebäude wahr- gewordener vereinter Nationen. 46 studier- ten hier friedlich nebeneinander. Farbe, Rasse, Gesinnung und Religion vereinten sich hier, und gingen eine glänzende Sym- biose ein. Der jetzige Führer der Nation ging sicher nicht aus den Reihen der AUB hervor. Er kommt aus der Schule des Drills und der Kommandos. Ein neuer junger Mi- litärstaat ist entstanden. Viele Fragen tauchten nun auf. Wird der Libanon weiter der Ferienmittelpunkt aller Nah-Ost-Reichen bleiben? Man rechnet mit dem Emir und den Scheiks. die hier in den Spielkasinos von Alley leicht 100 000 PM verloren, und dann ihre Frauen zu Fuß nach Hause schickten, weil sie die Wagen ver- kaufen mußten. Viele kamen hier aus dem tieksten Inneren der Wüste um Kraft- und Kulturreserven zu schöpfen. Aber die mei- sten stürzten sich doch in den Trubel der Stadt, namentlich dann, wenn sie der Ein- Renaissance Der Versuch, den Koran mit dem modernen Leben zu vereinbaren Von unserem Nah-Ost- Korrespondenten F. v. C. Istanbul. Tausende erwarteten Ayatullah Kashani, den religiösen Führer Persiens, als er vor einigen Tagen von der Pilgerfahrt nach Meka zurückkehrte. General Na gui b unterbricht in Aegypten den Ministerrat, wenn der Muezzin vom Minarett zum Ge- bet ruft und verrichtet in einem Neben- gemach seine Andacht. In beiden Staaten kämpft man heute— im Namen Allahs— um die Freiheit der Unterdrückten, um die Gleichberechtigung der Frau. Diese Bewe- gung hat den ganzen Orient erfaßt. Die Gegenbewegung Hier in der Türkei ist dies alles erreicht und dank dieser Tatsache ist das Land zu einem wesentlichen Bestandteil der freien Welt geworden. Allerdings ist dies gesche- Hen, indem man sich von der Religion ab- Wandte und den Laizismus predigte, was unweigerlich bei einer gewissen Schicht der Bevölkerung zum Mißbrauch der Freiheiten kühren mußte. Kein Wunder, daß dies jetzt eine Gegenbewegung ausgelöst hat. In der anatolischen Stadt Tschorum fand dieser Tage ein Kongreß statt, auf dem ein Redner verlangte, daß Bälle und Tanztees verboten würden, daß man die Frauen aus den öf- fentlichen Aemtern entferne, da sie ihr Ein- kommen nur für Putz und Unterhaltung ausgäben, nicht daran dächten, sich zu ver- heiraten und die Pflichten, die das Leben fordere, auf sich zu nehmen. Er verlangte die Erlassung eines Verbotes,„pornographi- sche Bilder“ in Zeitungen und Zeitschriften zu veröffentlichen, wobei er jene Photos meinte, die anläßlich der Wahl der türki- schen Schönheitskönigin erschienen waren. Religiöse Restauration Im Saale war der türkische Staatsmini- ster Ala kant anwesend, der sich begreif- cherweise gegen solche Forderungen stellte, würde dies alles doch nichts anderes bedeu- ten, als einen Rückschritt um mindestens 50 Jahre. Es läßt sich indessen nicht leug- nen, daß es in der Türkei eine sehr starke neo- religiöse Bewegung gibt, die durchaus nicht an die Wiedereinführung von Koran- schulen, alten Schriftzeichen, an Fez und Ge- sichtsschleier denkt, sondern sich bestrebt, den Nachweis zu erbringen— was auch Na- guib in Aegypten tut—, daß modernes Le- ben durchaus mit dem Islam vereinbar sei. Dies zeigt sich darin, daß man den Frauen durchaus wieder die Freiheit läßt, sich ent- weder zu verschleiern oder mit modernsten Toiletten in der Oeffentlichkeit zu erscheinen und daß ein großes Programm ausgearbeitet wurde, das die Ausbesserung und den Bau einiger hundert Moscheen im Lande vor- sieht. Eine deutliche Tendenz, die dem Islam seine Rechte wieder geben will, dringt in der Türkei mehr und mehr vor. Alemanni ist ein Zauberwort Auch der Staat Libanon hat seine kosmopolitische Ruhe verloren samkeit der Oelwüste entflohen waren. Die bunten Neonlichter, die oft hier Sünde, Fleisch und Laster bunt umrahmten, werden schon heute abend wieder brennen, aber die Armut wird auch bleiben. und hohl- Wangig Backschich heischend dem Fremden entgegenschreien. Bauch und Backschich Dieses Bild des krassen Wohlstands mit der dürftigsten Armut dürfte sich nicht so schnell verändern lassen. Auch die letzte Regierung trat diesem Problem nur müde entgegen. Wie ein Tanz auf dem Vulkan kam es jedem hier vor. Das Wort Korruption, das man nur leise in hohen Kreisen aus- sprechen durfte, wird jetzt mit Lautspre- chern verkündet,. und deshalb war es nicht verwunderlich, daß diese Backschich-Atmo- sphäre einmal platzen mußte. Der ehemalige Staatspräsident, den man mit dem Spitz- namen„Vater des Bauches“ belegte, ist nun unterwegs ins Asyl. Er war ein begabter Arrangeur herrlicher Feste am levantini- schen Mittelmeer. Die Scheiben seines Wa- gen waren zu dick, um das Volk zu sehen, und die Brille zu rosig. um die Armut inn Lande gewahr zu werden. Als man im Parla- ment kürzlich über die zu niedrigen Gehälter der Beamten und der Polizei Klage führte, rug ein Abgeordneter verständnisvoll das Hohe Haus: Sprechen Sie, meine Herren, von den Offiziellen? Nun, das sagt viel, wenn nicht alles. Hörte man nicht ähnliches am Nil und Ende letzten Jahres auch an der Barada, die sich wie ein Band um die Perle des Orients, Damaskus, schlingt? Mustafa Nahas beugt sich nicht Kairo.(UP) Mustafa Nahas, der 74jäh- rige Führer der Wafd-Partei, scheint ent- schlossen zu sein, der neuen ägyptischen Regierung offenen Widerstand entgegenzu- setzen. Er erklärte am Mittwoch, daß mit Ausnahme des ägyptischen Volkes„keine Macht der Welt“ in der Lage sei, ihn zur Aufgabe seiner Führerposition in der Wafd- Partei zu zwingen. Die Parteiexekutive steht geschlossen hinter Nahas. Malan fordert Eingliederung britischer Protektorate Kapstadt.(UP) Ministerpräsident Dr. Da- niel Mala n hat vor dem Kongreß der Na- tionalistischen Partei der Kap-Provinz er- neut die Eingliederung der britischen Pro- tektorate Basutoland, Swaziland und Bet- schuanaland in die Südafrikanische Union gefordert. Aktion gegen Deutschland Unbehagen der Arabischen Liga über eine Erstarkung Israels * Von unserem V. O.- Korrespondenten Kairo. Wann immer der Besucher das kleine Palais beim Midan Ismail in Kairo, in dem Azzam Pascha, der redselige und in- terviewfreudige Generalsekretär der Ara- bischen Liga thronte, in der brütenden Glut der Innenstadt betrat, wurde er von einer Schar äußerst liebenswürdiger Sekretäre und Referenten empfangen, die fröhlich plau- dernd in den weiten, kühl- verdunkelten Sa- jons umher wandelten. Es war schwer fest- zustellen, wofür der einzelne eigentlich zu- ständig war, ob er ein bestimmtes, klar um- rissenes Ressort bearbeitete. Das war ja auch der Grundfehler der alten Liga. Sie interes- sierte sich für alles und jedes, ohne dabei die eigentlichen Aufgaben zu erfüllen, eine Ko- ordination der arabischen Politik unterein- ander und nach außen zielbewußt zu schaf- ken und zu leiten. Im Gegenteil, Az zam Pascha machte sich zum persönlichen Ex- ponenten dynastischer Interessengruppen, Haschemiten gegen Saudisten, Haschemiten unter- bzw. gegeneinander, Republiken ge- gen Monarchien, und wo wurde die Liga zum Nest interarabischer Zänkereien. Auf der anderen Seite fühlte sich Azzam als Ver- treter der Liga bei der UNO gleichzeitig be- rufen, die Interessen der Muselmanen von Marokko über Algier, Tunis und Libyen bis Pakistan, Indonesien und Südafrika vor dem Währungskonferenz vorgeschlagen Eden-Plan vom Hauptausschuß der Straßburg.(UP) Die Beratende Versamm- lung des Europarates hat am Mittwoch eine Resolution angenommen, in der die baldige Einberufung einer Internationalen Konferenz zur Erörterung währungstechnischer Pro- bleme vorgeschlagen wird. Besondere Aufmerksamkeit soll dabei auf den freien Warenverkehr und die freie Konvertierbarkeit der Währungen gerichtet werden. Ueberdies werden Verhandlungen über eine Revision aller Handels- und Wirt schaftsabkommen vorgeschlagen, die nach 5 zweiten Weltkrieg unterzeichnet wur- en. Der Hauptausschuß der Beratenden Ver- sammlung hat den britischen Vorschlag einer engeren Verbindung zwischen den sechs Schümanplanstaaten mit den restlichen Mitgliedstaaten des Europarates(Eden-Plan) gebilligt. Der Vorschlag war von dem kon- servativen britischen Unterhausab geordneten Juliam Amery unterbreitet worden. Er sieht unter anderem vor, daß 1. die Mitgliedstaaten des Europarates Beobachter zu den Sitzungen der Parlamen- tarischen Versammlung der Montanunion entsenden, die auch berechtigt sein sollen, an den Debatten obne Stimmrecht teilzu- nehmen; 2. das Statut des Europarates dahin- gehend abgeändert wird, daß die Europài- sche Verteidigungsgemeinschaft dieser Dachorganisation unterstellt wird. Nach deri gegenwärtigen Statuten ist die Bera- tung militärischer Fragen im Europarat nicht vorgesehen, soweit sie nicht in un- mittelbarem Zusammenhang mit politischen Problemen stehen; Beratenden Versammlung formuliert 3. ein gemeinsames Sekretariat des Europarates und Unterorganisationen der Mon tanunion sowie der Europäischen Ver- teidigungsgemeinschaft geschaffen wird. Der französische Ministerrat sprach sich am Mittwoch für den Abschluß eines euro- päischen Gesundheitspaktes aus. Der Plan soll dem Europarat noch in diesem Jahr vorgelegt werden. Schuman kündigt neues Saar- gespräch an Paris.(UP) Der französische Außenmini- ster Robert Schuman erklärte am Mitt- woch auf einem Essen des anglo- amerikani- schen Presseverbandes, er sei mit Bundes- Kanzler Dr. Adenauer übereingekom- men, nach dem Bonner Besuch des ita- lienischen Ministerpräsidenten Alcide De Gas per i erneut zu Saargespräche zusam- menzutreffen. Wie am Mittwochabend in Saarbrücken bekannt wurde, werden die drei Vorsit- zenden der im Saarland noch nicht zuge- lassenen Parteien, Dr. Hubert Ney(CDU), Richard Becker OS) und Kurt Conrad DSP), am Freitagnachmittag in Bonn mit Bundeskanzler Adenauer ihre in der ver- gangenen Woche begonnenen Besprechun- gen fortsetzen. Der saarländische Ministerpräsident Jo- hannes Hoffmann hat sich in einem Inter- view mit dem„Rheinischen Merkur“ mit einer Volksabstimmung über eine Europäi- sierung der Saar unter internationa- ler Kontrolle und einer Revision der saarländischen Wirtschaftskonventionen mit Frankreich einverstanden erklärt. Forum der Weltöffentlichkeit zu vertreten, ohne daß ihn jemand darum gebeten hätte. Man darf heute wirklich sagen„alte Liga“. Denn Mohammed Nagui b, der die Fesseln des im tiefsten seines Herzens doch reak- tionären Ali Maher abgestreift hat, will auch mit frischem Wind den Staub aus dem Palais der Liga vertreiben und den An- spruch auf die arabische Führerschaft, die Aegyptens Händen zu entgleiten drohte, wie- der neu etablieren. Trotzdem war die erste außenpolitische Aktion der neuen Liga, die zur Zeit ihre große halbjährliche Tagung in Kairo abhält, keine besonders glückliche. Sie versuchte sich an dem Wespennest der ara- bisch- israelischen Beziehungen und wandte sich gegen den Staat, der wohl am wenig- sten in der Welt geeignet ist, arabische Res- sentiments gegen Israel zu berücksichtigen, nämlich Deutschland. Die deutsch- israelischen Wiedergut- machungsverhandlungen bilden schon seit mrem Beginn vor fünf Monaten Gegenstand erregter arabischer Diskussionen. Die liba- nesische und syrische Regierung sowie die Liga haben bereits vor Monaten Noten darüber nach Bonn gerichtet. Auch der un- vermeidliche Groß- Mufti von Jerusalem glaubte, durch einen persönlichen Brief an Adenauer den gordischen Knoten lösen zu können. Die arabischen Vorstellungen lassen sich auf die einfache Formel bringen: ent- weder keine deutschen Leistungen an Israel oder, wenn schon, dann an die Araber, die noch mehr Schaden durch Israel erlitten hätten als das Weltjudentum durch Hitler und seine ausführenden Organe. Staatsrechtlich glaubt man diese Forderung mit dem Hinweis untermauern zu können, der Staat Israel habe zu Hitlers Zeiten noch gar nicht bestanden. Ali Maher hat sich als Führer der ägptischen Delegation und am- tierender Präsident der Liga-Sitzung über- reden lassen, die deutsche Bundesregierung in diesem Sinne erneut anzusprechen. Kein Frieden Man liest so oft in westlichen Zeitungen Betrachtungen über die arabisch- israelischen Beziehungen, über die Aussichten einer Re- gelung der großen trennenden Gegensätze, über Friedensmöglichkeiten zwischen den heute noch im Kriegszustand lebenden Gruppen. Der Wunsch ist hierbei der Vater des Gedankens in den politischen Köpfen derer, die wissen, daß dieses Pulverfaß des Mittleren Ostens endlich von der schwelen- den arabisch-israelischen Zündschnur befreit werden muß. Die einstimmige Stellung- nahme der Arabischen Liga in der deutsch- israelischen Wiedergutmachungsfrage zeigt, in welchem Geisteszustand sich die Gegner von gestern und— vielleicht wieder von morgen noch immer befinden. Denn hinter dem Schritt an Deutschland verbirgt sich viel weniger der Wunsch, einen materiellen Gewinn für die geschädigten Flüchtlinge zu erzielen, als die Sorge vor einer Erstarkung Israels, die nach arabischer Meinung nur Expansionsbedürfnis und Aggressionsgelüste des neuen Staates zur Folge haben könnten. So wird die moralisch- politische Synthese der freiwilligen deutschen Wiedergut- machung übersehen und als ein den Arabern feindlicher Akt ausgelegt, der geeignet ist, die traditionell deutsch- arabische Freund- schaft zu trüben. — Bonne Jeleſonai: Der Kreml hat nun das Wort Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen In der Bundeshauptstadt wurden am Mittwoch zahlreiche Stellungnahmen und Kommentare zu der nèeuesten Antwortnoß der Westmächte an Moskau gegeben. Christ. liche Demokraten, Sozialdemokraten und Liberale unterscheiden sich in der Beurtel. lung nur in Nuancen. Der Grundtenor lau- tet: Nunmehr hat der Kreml das Wort Seine Antwort wird endgültig beweisen ob es sich bei seinen bisherigen Schreiben lediglich um Spiegelfechtereien handelte oder ob er bereit ist, mit der Wiederveg einigung Deutschlands Ernst zu machen, s amel West kann nicht bestritten werden, daß sich bel Deutschen und Alliierten eine starke Skep- sis zeigt. Man glaubt der Sowjetunion sei es vorerst noch um eine„Vereisung“ der ge. gen wärtigen Spaltung oder um den Status Quo zu tun. Im Bundeskanzleramt zeigte man sich befriedigt darüber, daß die Westmächte auf dem bisherigen Weg, folgerichtig“ vorwärts. geschritten sind. Im Kaiser- Ministerium gab man noch keinen offiziellen Kommentar doch scheint auch dort die Ansicht vorzu- herrschen, daß die Antwortnote aus einer schwierigen politischen Situation das im Augenblick Beste zu machen versucht. Aehn- lich denken die Christlichen Demokraten, bel denen allerdings die Frage aufgetaucht ist, ob man wohl eines Tages aus der Phase dez Notenwechsels heraus in ein Stadium der Aktiven Diplomatie treten werde, mit dem Ziel, das Recht der Deutschen auf ihr ganze und ungeteiltes Vaterland zu verwirklichen. Die Sozialdemokratie sagt: Wir halten Viermächteverhandlungen für dringend not- wendig. Nur in solchen Verhandlungen könnten die Voraussetzungen, die für die Wieder vereinigung Deutschlands in Freiheit und mit friedlichen Mitteln erforderlich sind, beschlossen werden. Darum scheine es der SPD bedauerlich, daß die neue Note nicht zwingender den Vorschlag zu einer so- kortigen Konferenz ausspreche. Die An- regung, eine Zusammenkunft von Vertretem der vier Mächte, die sich mit der Bildung einer Untersuchungskommission zur Prü. kung der Möglichkeiten für freie Wahlen befassen sollen, verlängere lediglich den Propagandakrieg. Dieses Spiel mit Noten habe bislang nur den Beweis dafür erbrachl, daß man echte Verhandlungen hinauszögere in dem von beiden Seiten versucht werde die erstrebten Verhandlungsziele schon 2 Voraussetzungen für den Eintritt in die eigentliche Konferenz überhaupt zu machen. Dem hält die FDP gegenüber, daß der starke Akzent, den die Note auf die Wieder- vereinigung legt, auch denen zu denken geben müßte, die in Deutschland gegen das Vertragswerk mit dem Hinweis kämpfen, „die Wiedervereinigung werde durch diese Verträge erschwert oder ihre Verhinderung sei sogar eines der Hauptmotive“. Dr. Hermann Schäfer, der Fraktionsvorsit- zende der Liberalen, erklärt, die Haltung det Sowgetunion zu dem Vorschlag einer noch im Oktober abzuhaltenden Viererkonferem werde der Prüfstein ihrer Aufrichtigkeit sein. Noch konkreter heben die Alliierten, be- sonders die Engländer, diesen Gedanken her- vor. Der Kreml, so sagen sie, stehe jetzt aàm Scheideweg. Die Westmächte wollten von Anfang an durch den Notenwechsel Klarheit über die Absichten Moskaus gewinnen. Der Austausch habe aber auch dem Kreml Klär- heit über die westliche Haltung verschafft. Er müsse jetzt erkannt haben, daß die West- mächte und die Bundesrepublik das Pro- gramm ihrer gemeinsamen Konsolidierung auf der Grundlage gleichberechtigter Partner- schaft nicht aufgeben werden, solange eine Einigung über die Wieder vereinigung Deutschlands in echter Freiheit nicht erzielt werden könne. Die Franzosen treten ein wenig kürzer. Sie haben sich auch bei der Ausarbeitung dieser Note stets gegen eine starke Einfluß- nahme der Bundesregierung zur Wehr ge⸗ setzt und weigerten sich unter anderem, det gleichzeitigen Veröffentlichung in Bonn, Washington, London und Paris zuzustimmen. Acheson:„Wir lassen uns nicht ablenken“ Washington.(UP) Der amerikanische Außenminister Dean Acheson hat die Sowjetunion am Mittwoch aufgefordert, Ostdeutschland von dem Terror zu befreien und dadurch die Abhaltung freier Wahlen zu ermöglichen, um auf diese Weise zu einer Wiedervereinigung Deutschland zu gelangen. Acheson beschuldigte die Sowjetunion, von Demokratie und Unabhängigkeit 2 reden, nur um die kommunistische Herr- schaft über die Völker zu bemänteln. Die Sowjetunion rede laut von der Einheit Deutschlands, vermeide es aber, von freier Wahlen zu sprechen, die allein zu einer Wiedervereinigung Deutschlands in Freiheit führen könnten. Neuer Sowjetvorschlag in Bonn erwartet Bonn.(gn.-Eig.-Ber) Mit einem neuen Schachzug des Kremls rechnen alliierte und deutsche Kreise in Bonn. Sie erwarten einen konkreten Vorschlag dahingehend, daß Ver- handlungen der vier Mächte über den Frie- densvertrag parallel mit ost- westdeutschen Besprechungen über die Vorbereitungen von Wahlen stattfinden sollten. Moskau wird nach hiesiger Ansicht diesen Versuch unter- nehmen, der bereits von der Volkskammer- Delegation in Bonn angekündigt wurde, um auf diese Weise um die Hürde der freien Wahlen, die nach westlicher Auffassung am Beginn aller Wiedervereinigungsbemühun- gen stehen müssen, herumzukommen. Friedenspreis für Prof. Romano Guardini Frankfurt.(OP) Der Religionsphilosoph Professor Romano Guardini(München) empfing am Mittwochabend in der Frank- furter Paulskirche aus den Händen des Berliner Regierenden Bürgermeisters Prof, Ernst Reuter den diesjährigen Friedens- preis des deutschen Buchhandels. Der Preis, der mit 10 000 DM dotiert ist, wird seit 1950 alljährlich einem Schriftsteller verliehen, der in Werk und Taten dem Frieden diente. Die beiden ersten Preisträger waren Pr. Max Tau, Oslo(1950) und Prof. Albert Schweitzer(1951). er A vor! grap die gese Ame Dari Antv kani. Woch sen s Alba briti. Mitte über laute gege polal laufe apos an E zerst suche dien. die hes hes Nack tarle tem von sten. Oeflf in de sind Tier liche logis kräf dopp Mill. teidi Hou dukt sieb. Ung. 25 00 eine neue eure tel e tach eine die: tiks sche Kret drei 20⁰ „aue bish wür wer mei legt 1 die viel Zan Fre züg 221 Donnerstag, 25. September 1952 — 5 5 0 Was sonst noch geschah. Charlie Chaplin hat in den 24 Stunden nach seiner Ankunft in London keine Stunde Schlaf gehabt. Noch im Reiseanzug erschien er am Dienstagnachmittag im Hotel Savoy vor fast eintausend Journalisten und Photo- raphen. Sie bestürmten ihn mit Fragen über die Aktion der amerikanischen Behörden gegen ihn. Was werde er tun, wenn die merikaner ihn aus den USA verbannten? arüber habe er nicht nachgedacht, war die antwort, aber er sei gewiß, daß die ameri- kanische Demokratie funktionieren werde. f* Drei der zwölf Soldaten, die seit einer Woche im ewigen Eis Grönlands eingeschlos- sen sind, wurden von einem amerikanischen Albatros-Flugzeug befreit und nach dem amerikanischen Luftstützpunkt Thule in estgrönland gebracht. Der Sprecher des britischen Luftfahrtministeriums, der diese lauten. Mitteilung am Mittwochmorgen machte, lieg über das Schicksal der anderen nichts ver- * In vatikanischen Kreisen wurde bekannt- gegeben, daß das Missionsschiff„Regina 1 polaris“ von Montreal in die Arktis ausge- jaufen ist. In der Hudson Bay wird der apostolische Vikar des Missionsgebiets sich an Bord des Schiffes begeben, um die weit zerstreut liegenden Missionsstationen zu be- zuchen, die der Christianisierung der Eskimos dienen. 5 * Der grönländische Landesrat hat gegen die Bestimmung des vorgesehenen neuen Fhegesetzes Einspruch erhoben, nach der Ehescheidung bei Ehebruch möglich ist. Nach Ansicht der grönländischen Parlamen- tarler sollte Scheidung erst nach wiederhol- tem oder einer besonders kränkenden Form von Ehebruch möglich sein. * Ein 12 000 Hektar großes natürliches„Wü⸗ gten- Museum“ im Staate Arizona wurde der Oeffentlichkeit übergeben. Dieser Naturpark, in dem die größten Riesenkakteen zu finden. sind, soll das Verständnis für Pflanzen- und Tierwelt von Wüstengebieten fördern. Das „Wüsten- Museum“ besteht außer dem natür- lichen Wüstengebiet aus verschiedenen 2z00- logischen Gehegen und botanischen Gärten. 8 Die Stärke der amerikanischen Streit- kräfte hat sich seit Mitte 1950 mehr als ver- doppelt und beträgt jetzt über dreieinhalb Millionen Mann. Wie der amerikanische Ver- teidigungsminister Robert A. Lovett in Houston(Texas) mitteilte, hat sich die Pro- duktion von Panzern, Flugzeugen und Ge- schützen im gleichen Zeitraum fast ver- ziebenfacht. * Fast 300 000 Dollar sind jetzt im Flücht- Ungskond der UNO, nachdem Australien 25 000 Pfund eingezahlt hat. Belgien sagte 40 000 Dollar zu und auch Frankreich will einen Beitrag leisten. * In den letzten 50 Jahren hat sich nach neuesten Angaben des statistischen Amtes der Vereinten Nationen die Bevölkerung der europäischen Länder um mehr als ein Drit- Südlich von Bordeaux wurde am Strande eine sorgfältig verkorkte Flasche angespült, die am 28. November 1951 jenseits des Atlan- tiks den Wellen übergeben worden war. Sie stammt vom amerikanischen Hyrographi- schen Institut. beitung Zinfluß⸗ ehr ge- em, der Bonn, * Die Frage, ob es Erfolg verspreche, durch Kreuzen primitiver Rinderarten den seit drei Jahrhunderten ausgestorbenen Auer- ochsen„rückzuzüchten“ hat der Wuppertaler Zoodirektor Dr. Müller verneint. Diese Rück- achtungen würden bestenfalls zu einem vauerochsähnlichen Hausrind“ führen. Die bisherigen Versuche in Berlin und München würden ungerechtfertigterweise überbe⸗ wertet. 1. W 000 Besucher haben in 16 Vorstellun- gen die Agnes-Bernauer-Festspiele in Strau- bing gesehen Das Publikumserlebnis war so freien Wahlen u einer langen. tunion eit Herr- n. Di Einhel kreler einer dreiheit nn neuen te une 1 einen B Vel. 1 Frie- 4 itschen en von I Wird unter⸗ mmer- de, um freien kr ing am zühun⸗ 1. 5 no lo soph nchen) Frank- n des Prof, edens- Preis, stark, daß es zu heiteren Zwischenfällen kam. Ein Weiblein z. B. rief den Henkers- knechten zu:„Des Deandl führt ma fei net ans Wasser“ Dem Herzog Ernst, der von einem Straubinger Bäckermeister gespielt wurde, rief nach der Urteilsszene eine Frau zu:„Deß sog i dir, mei Sermmneln hol 1 bei ir nimma“. Preiß stehende„Humanitas- Verband“ MORGEN Lebensdauer, Todesursachen und Altersgliederung Der Fortschritt der medizinischen Wissenschaft im Kampf gegen Krankheiten verlängert unser Leben Wir lesen heute viel von der„Lebens- angst“ und„Lebensunsicherheit“ unserer Generation. Beide Elemente scheinen mit ausgelöst durch die anhaltenden politischen Spannungen in der Welt, die Furcht vor einem neuen Krieg und das Wissen um die unheimlichen Vernichtungswaffen, die die Menschheit bedrohen. Immer wieder wird in Erinnerungen die„gute alte Zeit“ Ende des vorigen Jahrhunderts und vor dem ersten Weltkrieg heraufbeschworen. Waren aber die Menschen, die vor uns lebten, wirklich so frei von Furcht vor einem frühen Ende ihres Lebens? 5 Statistiker haben errechnet, daß sich die durchschnittliche Lebensdauer in Deutsch- land während der letzten hundert Jahre nahezu verdoppelt hat. Die 1870 Geborenen konnten im Durchschnitt nur mit einem Alter von 37 Jahren rechnen. Dagegen haben die Neugeborenen des Jahres 1948 eine„mitt- lere Lebenserwartung“ von mehr als 62 Jah- ren. Nicht nur in Deutschland, sondern in der ganzen Welt hat sich die Lebensdauer der Menschen wesentlich erhöht. Die Verlängerung der Lebensdauer ist vor allem auf den Fortschritt der medizinischen Wissenschaft im Kampf gegen Krankheiten zurückzuführen, denen die Menschen frühe- rer Zeiten noch nahezu wehrlos ausgeliefert Waren. Die Säuglingssterblichkeit, die Tuber- kulose und die akuten Infektionskrankhei- ten sind weitgehend zurückgedrängt worden. Nach einer zum Deutschen Arztetag 1952 her- ausgegebenen Statistik starben im Durch- schnitt der Jahre 1892 bis 1894 im deutschen Reichsgebiet auf 10 000 Einwohner jährlich noch 13,6 an Diphterie, 4,2 an Keuchhusten und 3,1 an Masern. 1950 waren es an Diphterie und Keuchhusten nur noch je 0, und an Masern 0,1. Ebenso groß ist der Sterblich- keitsrückgang an Krankheiten der Ver- dauungsorgane, hauptsächlich in den ersten beiden Lebensjahren. An Lungenentzündung starben vor sechzig Jahren noch 14,7 von zehntausend Einwohnern, jetzt nur noch 4,8. Am eindrucksvollsten ist das Abnehmen der Tuberkulose- Sterblichkeit von 25,8 auf 3,9. Allgemein ist die Sterblichkeit also ge- sunken. Eine Zunahme ist nur eingetreten bei den Krankheiten, die hauptsächlich die heute stärker vertretenen höheren Alters- klassen betreffen, wie Krankheiten der Kreislauforgane und Krebs, der jetzt im Gegensatz zu früher auch als solcher erkannt wird. 1910 starben im Deutschen Reich auf zehntausend Einwohner an Krankheiten der Kreislauforgane 15,5, 1950 im Bundesgebiet 21,6. Für Schlaganfälle sind die Zahlen 6,0 gegen 12,2, für Krebs und andere Neubildun- gen 8,8 gegen 17,0. Die Sterblichkeit an Altersschwäche ist von 16,3 auf 7,5 gesunken, vor allem deshalb, weil früher bei Nicht- erfassen der Krankheit älterer Leute auf Altersschwäche erkannt wurde. Bedenklich ist die Altersgliederung des deutschen Volkes. Sein„Lebensbaum“ hatte 1910 noch die Idealform der Pyramide: die ganz jungen Jahrgänge bildeten den brei- ten, gesunden Unterbau, der sich nach oben gleichmäßig zur Altersspitze verjüngte. Die Alterspyramide von 1925 zeigte schon den verheerenden Einfluß des ersten Weltkrieges auf die Geburtenzahl. Der Unterbau war in der Schicht der Fünf- bis Zehnjährigen„ein- geschnürt“. Der Lebensbaum von 1939 hatte trotz des Einschnitts der damals Zwanzig- bis Fünfundzwanzigjährigen und eines schwachen Unterbaues noch eine pyramiden- ahnliche Form. 1946 war der Mittelbau der Fünfzehn- bis Vierzigjährigen schon stark „tailliert“ und der Unterbau auf die Hälfte zusammengeschrumpft. Besonders auffällig War der Frauenüberschuß. 1950 war die Form eines spitzen Kegels erreicht. Die Pyramide fing erst bei den 45 bis 50jährigen an. In Zahlen ausgedrückt bedeutet die Pyramiden- schrumpfung, daß die Bevölkerungsanteile der Jugend und der Jahrgänge bis 45 Jahre seit 1910 von 80 auf 66 Prozent gefallen und der Anteil der Jahrgänge über 45 Jahre bis 1950 von 20 auf 34 Prozent gestiegen ist. Geburtenrückgang in allen Kulturstaaten Schwergewicht der Bevölkerung liegt noch immer bei den Altersklassen In fast allen Kulturstaaten ist während der letzten fünfzig Jahren ein Geburten- rückgang eingetreten, der allerdings durch das Sinken der Sterblichkeit zum Teil noch aufgehoben wird. Der Geburtenüberschuß (die Differenz zwischen Todesfällen und Ge- Opfer des Krieges gründen Produktions verband Neuartige Einschaltung in den Arbeitsprozeß Hinter der glanzvollen Fassade eines wie- dererstehenden, produzierenden Westdeutsch- lands verbirgt sich immer noch die krasse Not jener vom Krieg besonders hart betrof- fenen Menschen, die von der Teilnahme an diesem Prozeß ausgeschaltet sind. Dazu zäh- len insbesondere die Schwerbeschädigten, Kriegerwitwen und Waisen. Die Renten sind zu knapp. Mit Unterstützungen und Al- mosen allein kann gerade ihnen auf die Dauer nicht gedient sein. Sie wollen irgend- wie eingeschaltet werden, denn nur die Pro- duktivität kann auf die Dauer das eigene Wertbewußtsein und die Lebenskraft erhal- ten. Mit diesem Ziel ist jetzt in Frankfurt eine Organisation ins Leben gerufen worden, die ein Novum auf dem Gebiet der Verbände darstellt, weil sie ein aktives Selbsthilfepro- gramm aufzuweisen hat. Der unter dem Vor- sitz des FDP- Bundestagsabgeordneten Dr. Will Kriegerwitwen und Schwerbeschädigten durch Kreditgewährung die Möglichkeit zu rentabler Heimarbeit geben. Es ist an Ma- schinenstrickerei, Teppichweberei, Seiden- raupenzucht, Bienenzucht, Hieintierfarmen, aber auch an die Errichtung von Erfrischungs- hallen gedacht. Im übrigen wird jeder Kre- cdlitantrag gefördert, dessen Zweck wirtschaft- liche Förderung des Antragstellers verspricht. Für die Waisen, deren Unterbringung in Lehrstellen in diesem Jahr besonders da- durch erschwert war, daß ohnehin 134 000 Schulentlassene keine Möglichkeit zur Be- rufsausbildung erhalten konnten, sollen Aus- bildungsbeihilfen zur Verfügung gestellt werden. Sie gehen in Kreditform an solche Fachbetriebe, die über das gesetzliche Maß hinaus Einstellungen vornehmen. Lehrwerkstätten oder Umschulungsstät- ten erhalten für die Ausbildung von Waisen, Schwerbeschädigten und Kriegerwitwen zu Fachkräften Beihilfen. Man hofft, die hier- für aufzubringenden Summen durch steuer- abzugsfähige Beiträge von Firmen, Organi- sationen und Einzelpersonen aufbringen zu können. burten) in Deutschland erreichte 1913 bei einer Gesamtbevölkerung von 67,2 Millionen mit 833 800 seinen höchsten Stand. Er war 1923(Gesamtbevölkerung 61,5 Millionen) auf 439 551 gesunken und betrug 1933(Gesamt- bevölkerung 66 Millionen) nur noch 233 297. Die„bevölkerungspolitischen“ Maßnahmer: des„Dritten Reiches“ schraubten den Ge- burtenüberschuß bis 1938(Gesamtbevölke- rung 68,7 Millionen) wieder auf 549 314. Der zweite Weltkrieg brachte dann den großen Ausfall. Der Geburtenüberschuß hatte in der heutigen Bundesrepublik im Jahre 1946(44,6 Millionen Einwohner) einen Tiefstand von 123 000 erreicht. Er stieg von 1948 an wieder und erreichte 1950(47,6 Mil- lionen Einwohner) 273 932. Aus dieser Ta- belle ist ersichtlich, daß der Wiederanstieg des Geburtenüberschusses nach dem zweiten Weltkrieg zwar bedeutend schneller eintrat als nach dem ersten Weltkrieg, der Zahl nach aber weit geringer ist. Das Schwerge- wicht der Bevölkerung liegt noch immer bei den Altersklassen mit relativ geringer Sterblichkeit. Wenn diese Jahrgänge in das Alter erhöhter Sterblichkeit kommen, wird von 1960 an bei gleichbleibender Entwick- jung mit einem Geburtenmangel zu rechnen sein. Die Eßgewohnheiten unserer Vorfahren Sie hatten keinen Zahnarzt nötig Hatten unsere Vorfahren, die vor hun- derttausend Jahren das heutige Europa be- völkerten, auch unter Zahnschmerzen zu leiden? Diese und andere Fragen legt sich Professor Georges Malvesin-Fabre vor, der seit Wochen mit der mühevollen Arbeit be- schäftigt ist, 117 Knochenstücke zu einem Aschensärge in der Bonner Altstadt Grabfunde erhellen die Bestattungsart im 3. Jahrhundert Der Bagger eines Bauunternehmers, der dieser Tage in der Bonner Altstadt für ein künftiges Wohnhaus ausschachtete, legte rö- mische Steinsärge frei. Die Archäologen vom Rheinischen Landesmuseum waren nicht überrascht, an dieser Stelle der Bonner Alt- stadt auf römische Gräber zu stoßen. Ueber- raschend war aber die Reichhaltigkeit der Gräber. Als diese Gräber angelegt wurden, war es im Rheinland noch üblich, die Toten zu verbrennen. Erst später ging man zur Leichenbestattung über. Freigelegt wurden mehrere Aschensärge: drei Steinkisten, etwa halb so groß wie ein gewöhnlicher Sarg, ein Aschensarg aus Dachziegeln und ein Sarg, der aus Bruchstücken eines großen Tongefäßßes, einer Amphore, gebildet war. Für eine der Aschenkisten wurde ein Qua- der eines früheren Grabdenkmals verwen- det: seine Inschrift berichtet von einem Standartenträger der I. Legion. In der Asche der Verbrannten waren mehrere Beigaben. Daraus ist zu ersehen, Wie die Römer ihre Toten für die Reise in die andere Welt auszurüsten pflegten: Für die lange Fahrt gab man ihnen Wein und Oel in Glas- und Tongefäßen mit. Ein glä- sernes Trinkhorn mit aufgelegten Glasfäden Stellte sich als Erzeugnis einer Kölner Glas- bläserei römischer Zeit heraus, ein Ge- flügelmesser mit Beingriff läßt auf die bei- gegebenen Speisen schließen. 5 Aber auch 1 wurde dem Toten beigegeben. Die Archäologen entdeckten gol- dene Anhänger und zwei Goldringe. Einer der Anhänger ist ein Glöckchen, das heute noch wie vor fast zweitausend Jahren mit einem feinen hellen Ton klingt. Kupfer- und Messingmünzen und ein Münzmedaillon— die Toten brauchten das Geld, um den Fähr- mann der Unterwelt damit zu bezahlen— ermöglichen den Archäologen die Datierung der Gräber: sie stammen aus dem dritten Jahrhundert nach Christi Geburt. ur zeitlichen menschlichen Schädel zusam- menzusetzen. Der Wissenschaftler, der àn der Univer- sität von Bordeaux den Lehrstuhl für Paläontologie(die Wissenschaft von den vorzeitlichen Tier- und Pflanzenformen, die aus Versteinerungen erkennbar sind) inne- hat, fand die Bruchstücke dieses mensch- lichen Schädels bei Angouleme Oeparte- ment Charente) im Sand, wo vor Jahrtau- senden das Bett eines Flusses gewesen sein muß. Er schätzt das Alter des Schädels auf 100 000 Jahre. Bisher ist es ihm gelungen, 90 Bruchstücke zusammenzusetsen. Es wer- den Monate vergehen, bis der Schädel wis- senschaftlich untersucht ist. Prof. Malvesin- Fabre hat jedoch schon einige Beobachtun- gen gemacht, die auf die Essensgewobn- heiten unserer Ahnen schließen lassen. Der Form und Beschaffenheit des Gebisses, das vollständig erhalten ist, entnimmt er, daß die Menschen in der Urzeit das Essen(wie heute die Kühe und Pferde) mahlten und im Munde von einer Seite auf die andere schoben. Die auf- und niedergehende Kau- bewegungen der Kiefer des modernen Men- schen scheint es damals nicht gegeben zu haben. Das Gebiß ist auffallend makellos. Es sind keine Anzeichen für Zahnfäule vor- handen. Die Knochen über den Augen stehen weit vor, jedoch sind die Wülste nicht so aus- geprägt wie beim Neanderthaler Menschen. Die Schädeldecke und der Hinterkopf sind zehn bis zwölf Millimeter dick. Blick ins Land Die gute Tat Passau. Ein katholischer Geistlicher und Schriftsteller hat— wie bereits in den letzten Jahren— kürzlich der Stadt Passau wieder seine Schriftsteller-Honorare in Höhe von 2000 DM zur Verfügung gestellt. 20 be- dürftige Personen und 20 kinderreiche Fa- milien erhielten in einer Feierstunde je 50 DM überreicht. Nach dem Willen des Spenders soll bei der Verteilung der Gelder die Konfessionszugehörigkeit des Empfän- gers keine Rolle spielen. Erdgas aus dem Brunnen Hannover. Beim Bau eines Brunnens hörte ein Bauer aus Kuppendorf(Kreis Nienburg) merkwürdige brodelnde Ge- räusche in der Erde. Der Boden des Brun- nens begann zu schwanken. Erschrocken flüchtete der Bauer und seine Helfer über eine Leiter aus dem Brunnen. Kaum hatten sie die Leiter verlassen, als eine 30 Meter hohe Fontäne, die sich später entzündete, aus dem Brunnen aufwärts schoß. Erst nach längerer Zeit wurde die brennende Erdgas- Fontäne durch das in den schon sehr tief ausgeschachteten Brunnen eindringende Wasser gelöscht. Das„Rauhe Haus“ braucht Hilfe Hamburg. Das„Rauhe Haus“ in Hamburg, die weltbekannte Gründung Johann Hinrich Wicherns, wendet sich mit einem dringen- den Hilferuf an seine Freunde in Deutsch- land und der Welt. den vor acht Monaten begonnenen, schwer gefährdeten Wieder- aufbau des Hauses„ora et labora“ sichern zu helfen. Dafür seien 100 000 DM nötig. Weniger Land beschlagnahmt als 1938 Düsseldorf. In Nordrhein-Westfalen sind zur Zeit nur 38 000 Hektar Land„militärisch beschlagnahmt“ gegenüber 98 000 Hektar im Jahre 1938. Deutsches Dank-Denkmal für Bern Köln. Drei deutsche Bildhauer— Gerhard Marcks(Köln), Edwin Scharff(Hamburg) und Hans Wimmer(München)— werden in Kürze im Auftrag der„Dankspende des deutschen Volkes“ nach Bern reisen, um Skizzen für ein Denkmal zu entwerfen, das dort von der„Dankspende“ errichtet wer- den soll. Das geplente Denkmal soll ein Ausdruck des Dankes des deutschen Volkes f für die großzügige Schweizer Hilfe in den ersten Nachkriegsjahren sein. „Unbewohnbare Baracken“ Marburg. Das Staatshochbauamt in Mar- burg hat fünfzig Prozent der Baracken für „unbewohnbar“ erklärt, in denen noch heute im Landkreis Marburg in acht Lagern 372 Familien mit zusammen rund 1500 Menschen leben. Der hessische Landtagsabgeordnete Heinrich Schneider(SPD) bezeichnete diesen Zustand als„Kulturschande“ und forderte, die Landesregierung und Kreisverwaltung müsse alles tun, um die Bewohner der Baracken in feste Häuser unterzubringen Ab 1. November billiger fliegen Frankfurt. Die ermäßigten Winterflug- tarife treten bei Air France mit durch- schnittlichen Senkungen um 12—13 am 1. November in Kraft. Der Flugpreis Frankfurt New Vork beträgt in der Stan- dardklasse 1840 DM, in der Touristenklasse 1315 DM mit ND-Genehmigung. Ab 26. Ok- tober führt die französische Luftverkehrs- gesellschaft außerdem die ermäßigten Flug- preise zwischen Frankreich und dem Bun- desgebiet sowie auf den Berlin- Strecken ein. Vier Tote bei Bootsunglück Caub. Bei einem Bootsunglüek auf dem Rhein bei Caub fanden am Dienstagabend vier Menschen den Tod. Der Lotse Willi Eirdorf wollte mit einer Schaluppe fünf Frauen von Andernach nach Kaub rudern, als sich sein Boot an ausgelegten Fischer- netzen verfing, und kenterte. Während zwei der Frauen von einem Fischer gerettet wer- den konnten, ertranken der Lotse und dre Frauen. e „Geschäftstüchtige“ Jugend Kaiserslautern. Die Polizei konnte 5 Kaiserslautern zwei„geschäftstüchtige“ Jun- gen im Alter von 10 und dreizehn Jahren auf die Spur kommen. die durch ein selbst- gebrochenes Loch in der Mauer zum Neben- lager eines Altmaterialhändlers laufend Altmaterial gestohlen und es dann dem Händler im Hauptlager wieder zum Kauf angeboten hatten. 8 Eisenbahner gaben ein Beispiel In der vergangenen Woche entgleiste süd- uch vom Bahnhof Renchen ein Güterzug. Die meisten Wagen wurden schwer beschädigt, legten sich über die Gleise und versperrten in beiden Richtungen die Durchfahrt. Für die Aufräumungsarbeiten brauchte man nahezu den ganzen Tag. Damit war auf der vielbefahrenen Rheintalstrecke der Durch- gangsverkehr gesperrt. Ein Teil der Züge Wurde von Offenburg bzw. Rastatt aus über Freudenstadt durch das Murgtal umgeleitet. ür die Insassen verschiedener Fernschnell- züge aber mag es eine Ueberraschung ge- Wesen sein, als ihr Zug plötzlich im Bahn- hof Straßburg hielt. Als die zuständigen Stellen der Bundes- bahn sahen, daß die Rheintalstrecke längere Leit nicht befahrbar sein würde, hatten sie sich, ohne daß bisher ein ähnliches Beispiel vorgelegen hätte, durch Vermittlung der Straßburger Eisenbahndienststellen mit der anzösischen Eisenbahnverwaltung in Paris im Verbindung gesetzt, mit der Bitte, die internationalen Züge von Karlsruhe und Okkendurg aus über Wörth, Lauterburg, Straßburg fahren zu dürfen. In Paris er- klärte man sich sofort bereit, die Züge über kranzösisches Gebiet umzuleiten und zu über- nehmen. Die Sureté und der französische und deutsche Zoll wurden verständigt. Die Hauptverwaltung der Deutschen Bundes- hn in Offenburg gab ihre Zustimmung. mm vier Stunden waren alle Formalitäten er- edigt und die normalerweise rechtsrheinisch 1 durch Mittelbaden fahrenden Schnellzüge kuhren linksrheinisch durch das Elsaß. Damit haben die Eisenbahner ein prak- tisches Beispiel europäischer Verständigung gegeben, was den Politikern bisher noch ver- sagt geblieben ist., Während man in Straß- burg über ein künftiges Europa berät, haben die Eisenbahner an einem kleinen Beispiel gezeigt, wie sich eine Zusammenarbeit zum Vorteil Aller auswirken kann. Wie wir von der Eisenbahndirektion Karlsruhe erfahren, soll dieser Fall vorbild- licher Zusammenarbeit zum Anlaß genom- men werden, um die Frage zu prüfen, ob sich die deutsche und französische Eisen- bahnverwaltung für etwaige künftige Fälle in einer gegenseitigen Vereinbarung einigen können, die Züge im Notfall ohne durch er- neute Verhandlungen bedingten Zeitverlust über französisches oder deutsches Gebiet um- zuleiten. M.. Wohnungsbau und Eheschließungen Nach amtlichen Mitteilungen wurden in dem abgelaufenen Jahr in der Bundesrepu- blik 407 400 Wohnungen fertiggestellt, seit Ende 1949 insgesamt eine Million. Den 407 400 fertigen Wohnungen standen 492 572 Eheschließungen gegenüber, deren, Zahl um mindestens 80 000 höher gewesen wäre, wenn in ausreichendem Maße wenig- stens möblierte Zimmer zur Verfügung ge- standen hätten. Weniger als ein Prozent der jungen Eheleute ist in den Genuß einer eigenen Unterkunft gekommen. Bei den „wohnungslosen“ Ehen ergibt sich daraus die Folge, daß sie weitgehend kinderlos bleiben werden. Unter dieser Tatsache lei- den zweifellos alle Industriezweige für Haushaltsmöbel, Einrichtungsgegenstände und Wäsche. Ihr starkes Zurückbleiben und die daraus resultierende Arbeitslosigkeit sind statistisch seit langem bekannt. Innerhalb der nächsten dreißig Jahre kann der Wohnungsnotstand allein mit Hilfe staatlicher Mittel nicht beseitigt wer- den. Diese gewiß ernste Konsequenz erhält reits Papier bei Betrachtung der gesamteuropäischen Wohnungssituation einen noch düsteren Hintergrund. Hat doch die Bundesrepublik nach Großbritannien sogar noch die besten Fortschritte aufzuweisen. Wie lange also wird man brauchen, ehe für den Kontinent die so lebensnotwendige und eigentlich selbstverständliche Forderung einer eigenen Wohnung für jede Familie erfüllt sein wird! Briefmarken- Kaleidoskop Als erste Dauermarken mit dem Bild- nis der englischen Königin Elizabeth II. werden Eude dieses Jahres die am meisten verwendeten Wertstufen zu 1,5, 2,5 und 4 Pence erscheinen. Für den Druck soll be- mit dem neuen britischen Wasserzeichen, dem Monogramm der Kö- nigin ER, verwendet werden. Zur Krö- nung am 3. Juni nächsten Jahres wird eine Sondermarke zu 2,5 Pence als Einzelwert herausgegeben. 1. Die schwedische Postverwaltung hat einen Antrag abgelehnt, Zuschlagmarken für das Rote Kreuz auszugeben. Die Maßnahme wurde damit begründet, daß eine Unter- stützung des Roten Kreuzes nicht allein den Philatelisten zugemutet werden könne, die ja in der Hauptsache die Käufer der Zu- schlagmarken sein würden. 5 Aus Anlaß der 3. Wiederkehr ihres Be- kreiungstages wurde für die ostindische In- selgruppe der Südmolukken zwischen Asien und Australien eine Serie von neun Sonder- marken herausgebracht mit dem Bildnis von General MacArthur neben einer Landkarte. Neutrale Ersttagsbrief- Umschläge wurden von der Sowjetzonen- Postverwaltung ge- schaffen, die in den Fällen verwendet wer- den sollen, in denen für die Ausgabe neuer Sondermarken kein besonders gestalteter Ersttagsbrief vorliegt. Die neutralen Um- schläge zeigen links einen Briefträger aus der Zeit vor 400 Jahren. Die Beschriftung lautet oben: Ersttagsbrief(in rot),„Die deut- sche Post im Lauf der Jahrhunderte“(in olivgrün), unten: 16. Jahrhundert(wiederum olivgrün), darunter in rot: Nürnberger Briefbote. * Neue Aegyptenmarken wird die Abdan- kung König Faruks zugunsten seines sie- ben Monate alten Sohnes zur Folge ha- ben. Wie schon König Fuad war auch F ruk Philatelist und beide übten entsche denden Einfluß auf die Gestaltung der Agyptischen Postwertzeichen aus. Die von König Fuad geerbte wertvolle Sammlung hatte Faruk wesentlich ausgebaut, bis ihm sein Augenleiden die Beschäftigung mit Briefmarken erschwerte und schließlich g verbot. Damit ließ auch das Interesse nach, und es wurde schon vor einiger Zeit be- kannt, daß der größte Teil seiner Marker schätze zu einer beabsichtigten Versteige- rung im kommenden Herbst nach den Ver- einigten Staaten gebracht worden sei. „Verschönt“ oder„Repariert“ Viele Sammler sind unzulänglich über den Unterschied der Begriffe„repariert“ („rep.“) und„verschönt“(„t.“) informiert. Daher auch der verbreitete Irrtum, daß es sich um eine reparierte Marke handele, wenn bei der Beschreibung von Verstei- gerungsmaterial in den Auktionskatalogen das betreffende Stück als verschönt bezeich- net wird. Das Reinigen eines Postwertzeichens auf chemischem oder mechanischem Wege ist eine Verschönerung, ebenso wie das Glätten einer Falte oder eines Buges und das Aus- bessern eines Sandkornloches oder eines Nadelstiches. Das Sandkorn darf dabei nicht einen größeren Durchmesser aufweisen als den einer Stecknadel. mit der man zu Groß- vaters Zeiten selbst Dreiersachsen und Ba- seler Täubchen für den Schaukasten der Markensammlung auf ein Brettchen spießte wie der Schmetterlingssammler seine Som- mervögel. Spaltrisse, die ohne fremde Papiermaterie verklebt werden können, dürfen als Ver- schönerung gelten, während man im gegen- telligen Fall von einer Reparatur sprechen muß. Auch bei Behebung kleinster dünner Stellen bis 10 qmm wird die Marke nur ver- schönt, ebenso durch Wiederherstellung stumpfer Zähnchen oder des Durchstichs oder bei geschnittenen Marken durch Besei- tigen von Randkerben, die das Markenbild nicht berühren. Auch das Ausbessern von kleinen Kratzern oder Schürfungen fällt unter den Begriff des Verschönens; dagegen sind teilweise Ergänzungen von Markenbil- dern, Hinterlegungen von mehr als drei Viertel der Fläche, das Ansetzen von mehr als zwei Rändern und das Flicken zerisse- ner Marken als schwere Reparaturen zu be- zeichnen. Alles, was über die Verschöneru gen hinausgeht, gilt als einfache Reparatur. Darunter fällt auch das Schließen von Scherenschnitt-Entwertungen, z. B. bei Ma ken der Türkei, oder das Entfernen von Tinten-Entwertungen. Angestrebt wird, das krüher angewandte Zeichen(eine 4 in einem Kreis) für reparierte Marken durch das zu Pflicht gemachte Anbringen des Zeichens „rep“ durch die Prüfer zu ersetze. MANNHEIM Donnerstag, 25. September 1952/ Nr. E „Woche der Jugend“ Ein Jurist mit dem großen Herzen für die Jugend Landgerichtspräsident Dr. Silberstein über„Jugend in der Oeffentlichkeit“ Erziehung und mit den Grundstein — und auch können.“ Dr. Silberstein konzentrierte das Thema seines Vortrags auf die gesetzlichen Bestim- mungen, die im Zusammenhang mit dem Auftreten der Jugend in der Oeffentlichkeit interessieren und nahm dabei zunächst das in den ersten Geburtswehen liegende Gesetz gegen Schmutz- und Schundliteratur unter die Lupe. Er meinte dazu, daß Schmutz und Schund niemals, auch durch das geistreichste Gesetz nicht ausgerottet werden könnten, weil es für seinen Vollzug keine Garantie gebe, und daß die Bekämpfung von Schund Mein und Dein„verwechselt“ in sechs Fällen Von einem Balkon in der Viktoria- straße stahl en noch unbekannter Dieb drei Herrenanzüge und eine Hose im Wert von etwa 600 DM. Der Dieb hatte den Balkon mit einer Leiter erreicht. 8 Unbekannte wurden in der Augarten- straße von einem Polizeibeamten dabei überrascht, wie sie, Elsenträger aus einem Ruinengrundstück auf einem Handwagen verladen wollten, den sie nach Auftauchen des Beamten samt der Beute zurückliegen. * In der Käfertaler Straße wurde ein Ausländer dabei überrascht, wWie er sich an zwei Fahrrädern zu schaffen machte. Bei einer Durchsuchung wurden unter anderem drei Fahrraddynamos und zwei Fahrradlampen bei ihm gefunden, die Aus Diebstählen herrühren. Es wird an- gerommen, daß der Verdächtige noch weitere Diebstähle auf dem Gewissen hat. * Beim Durchstöbern eines am Stadion abgestellten Personepkraftwagens„fand“ ein Langfinger eine Stange Zigaretten; doch kaum hatte er sie in der Hand, legte sich auch schon die Hand eines Amerikaners auf ihn, der ihn der Poli- zei übergab. 0 In Neuostheim ging ein Unbekannter mit Bildern hausieren, Dabei sah er auf einem Tische eine Briefmappe liegen, denn als eine Hausangestellte nach kur- zer Zeit wieder zurückkehrte, war die Mappe mit 110 DM Inhalt verschwun- den. 25 8 Ein Dieb, der auf dem Friedrichsring einen Pkw. aufbrach, stahl daraus fünf Stangen Zigaretten und andere Gegen- stände. Mehr ein Bekenntnis zur als ein Vortrag über die Jugend war es, was Landgerichtspräsident Dr. Silberstein im Rahmen der Veranstaltungen zur „Woche der Jugend“ am Dienstagabend im Café Zorn in Käfertal über das Thema„Jugend in der Oeffentlichkeit“ zu sagen hatte:„Wir dürfen zu unserer im Kern gesunden deutschen Jugend das Vertrauen haben, daß sie ihre hohe Aufgabe als unser Nachwuchs und unsere Zukunft erkennt und in dieser Erkenntnis bereit ist, mitzuwirken an ihrer eigenen und für eine Festigung der Meinung in anständigem Sinne. Wir dürfen überzeugt sein, daß die heutigen Jugendorganisationen das Beste wollen Die Sparkasse wandert an den Paradeplatz Die Städtische Sparkasse Mannheim, seit eh und je in A I untergebracht und nach der Kriegs- und Vorkriegsstruktur dort auch am richtigen Platz, ist an dieser Stelle nach dem Krieg mehr und mehr„optisch“, wenn auch nicht wirtschaftlich ins Hintertreffen geraten, so daß seit langem eine Verlegung des Instituts geplant ist. Eine günstige (Gelände-) Gelegenheit dazu ergab sich nun direkt gegenüber dem Paradeplatz im Qua- drat D 1 neben C& A. Die Vorbereitungen sind inzwischen so weit gediehen, daß für die Gestaltung des zukünftigen Hauses der Sparkasse ein Ideenwettbewerb ausgeschrie- ben werden konnte, der sich an alle Mann- heimer Architekten richtet. Außerdem hat die Sparkasse drei auswärtige Architekten gebeten, sich zu beteiligen. Die Kasse hat den Wettbewerb bis 15. November 1952 be- fristet und hofft, bereits im kommenden Frühjahr mit den ersten Bauarbeiten be- ginnen zu können Eine Einengung des Geld- Verkehrs der Kasse soll durch das geplante Bauvorhaben nicht eintreten. Wohin gehen wir? Donnerstag, 25. September: Nationaltheater 19.30 bis 21.15 Uhr:„Salome“; Goethesaal 20.00 Uhr: Ueber„Kneipp und die Krankheiten un- Ssrer Zeit“ spricht Dr. med. Bassemir(Kneipp- Verein): Amerikahaus 20.00 Uhr: Farblichthil- dervortrag von Barbara Marcks und Fritz Meyer:„Mit Pinsel und Farbe“, 14.00 Uhr: Fmprogramm(für die Jugend); Wirtschafts- hochschule 20.00 Uhr: Lichtbildervorträge über Michelangelo“ Spr.: Prof. Giov. Stepanow; Industrie- und Handelskammer 19.30 Uhr: „Vom Kaiserpreis-Flugmotor 1912 bis zum heutigen Höhenflugmofor“, Lichtbildervortrag von Dipl.-Ing. Eisenlohr(Verein Deutscher Ingenieure, Luftfahrt-Technik): Kunsthalle 19.30 Uhr: Führung durch die Ausstellung „Graphik altdeutscher Meister aus dem Kupfer- stichkabinett“, Spr.: Dr. H. Fuchs(Theater- gemeinde). 1 Freitag, 26. September: Nationaltheater 19.30 bis 21.45 Uhr:„Der Barbier von Sevillal; Kunsthalle 20.00 Uhr: Vortrag von Prof Casel- mann, Heidelberg, über„Autorität und Frei- heit als Erziehungsprinzipien“(Pädagogische Arbeitsstelle); Amerikahaus 15.00 Uhr: Schall A mit Werken von Richard agner. Wie wird das Wetter? Wieder Regen Vorhersage bis Freitag früh: Bei auffrischenden südwest- ichen Winden am Donnerstag eine erneute Bewölkungs- zunahme aus Westen, nachfol- gend auch Regen. Höchsttem- peratur meist noch zwischen 16 und 18, Tiefst- worta um 10 Grad. zu legen für eine sittlich hohe Reife und Schmutz nicht durch den Gesetzgeber, sondern in den Händen der Geistlichen, der Lehrer, der Erzieher und all derer,„die Wirkliche Freunde der Jugend sind“, den gröhten Erfolg verspreche. Auch über das„Gesetz zum Schutze der Jugend in der Oeffentlichkeit“ vom 4. Dezem- ber 1951 meinte Dr. Silberstein:„Das Gesetz kann nicht als Gesetz helfen, wenn nicht der Geist in die Jugend eingepflanzt ist und Wird, der ihr selbst gebietet, rein zu sein.“ Nicht nur Erzieher, Geistliche, Lehrer und überhaupt alle älteren Jugendfreunde könn- ten hier den Weg pflastern, sondern„Die Jugend bildet sich an der Jugend“(Goethe) — in erster Linie sei das auch eine Aufgabe der Jugendorganisationen.„Sehr viel Ge- setzeswerk wird überflüssig, wenn so in der Jugend für die Jugend gehandelt wird.“ Der Landgerichtspräsident unterstützte in die- sem Zusammenhang die Bestrebungen, die Jugendorganisationen in eine Ergänzung des Jugendschutzgesetzes einzuschalten, und meinte, die Jugend müsse erkennen lernen, daß sie zu Höherem, Edlerem und Schönerem berufen sei als zu dem, wovor sie das Gesetz schützen wolle. Dr. Silberstein machte sich zu einem Advokaten für die Reformbestrebungen, nach denen der Begriff Jugendlicher im Jugend- gerichtgesetz über das Alter von 18 Jahren hinaus ausgedehnt werden soll. Etwas skep- tischer zeigte er sich der aus dem amerika- nischen Parole- Verfahren stammenden zwei- ten Neuerung, der diese Reform bezweckt, gegenüber: der Möglichkeit, Strafen gegen- über Jugendlichen nicht zu vollziehen, son- dern sie„auf Bewährungsfrist“ der Aufsicht einer dafür vorzusehenden Person zu unter- stellen. Der Vorschlag an sich sei ganz gut, aber„man kann kontinentales und trans- ozeanisches Denken nicht ohne weiteres auf einen Nenner bringen“. Dieses Verfahren habe nur dann einen sittlichen und morali- schen Wert, wenn schon der Strafausspruch, was in Deutschland oft nicht der Fall sei, zwar nicht als Dauer-, aber immerhin als momentaner Makel empfunden werde. An den Schluß setzte Dr. Silberstein das „Gesetz über Kinderarbeit und Arbeitszeit der Jugendlichen“ und die Reformvorschläge dazu, aus denen er insbesondere die von ihm begrüßte Absicht herausgriff, den Jugend- ämtern künftig einen Ausschuß zur Seite zu stellen, in dem die Jugend ein gewichtiges Wort mitzureden habe„Eine Erziehung von Jugend selbst den Willen hat und kundtut, daß sie bereit ist, sich selbst mitzuerziehen.“ rob Auf der Autobahn in Kollision geraten Auf der Autobahn Heidelberg Mannhe im geriet gestern mittag in der Höhe von Friedrichsfeld ein in Richtung Mannheim fahrender Lastwagen mit einem Anhänger beim Ueberholen eines in Kollision Schleppers mit des sen zwei Die beiden Anhänger stürzt en nach blieben dort kopfüber liegen, während der Schle Foto: Thomas mit Zement beladenen Anhängern rechts die Böschung hinunter und pper auf der Fahrbahn stehen blieb. Der Lastwagen selbst kippte nach links um und wurde noch im Stürzen von seinem eigenen Anhänger weitergeschoben, so daß er schließ! lag, wie unser Bild zeigt. letzt und sofort as Krankenhaus gebracht, rer des Schleppers unverletzt davonkamen. ich genau quer zur Fahrbahn Der Lkw.-Beif ahrer wurde bei dem Uafall erheblich ver- Wogegen der Fahrer sowie die beiden Fah- Der gesamte Sachschaden ist beträchtlich. —— Von len seh zu Hflen gel Oma hatte Geburtstag, und Mutti hatte den acht Jahre alten Enkelsohn kein herausgeputzt. Ein Fläschchen Wein und eine Glückwunschkarte in den Hän- den marschierte er durch eine der be- lebtesten Straßen unserer Stadt, in Rich- tung Omas Wohnung. Da fuhr jedoch ein prächtiger ameri- kanischer Wagen, prunkvoll in der Herbstsonne glänzend, mit wuchtigen verchromten Stoßstangen, fast geräusch- los, majestäàtisch an dem kleinen Gratu- lanten vorbei. Das stattliche Bild dieses Wagens hielt den Blick des Knaben so gefangen, daß er weiterging, ohne auf den Weg vor ihm zu achten. Plötzlich, Wie aus der Erde geschossen, tauchte die Stange eines Verkehrsschildes vor ihm empor, und aufgeschreckt wollte er an- halten. Aber es war schon zu spät. Ein kurzer, ängstlicher Schrei aus dem Kin- dermund, und die Flasche zerbarst auf dem Rinnstein. Entsetzt starrte der Junge auf die Scherben, dann blickte er hilfesuchend umher und fing an, bitter- — lich zu weinen. Passanten blieben stehen und versuchten, den Schluchzenden zu trösten, aber nichts konnte seinen Schmerz lindern. Nicht einmal die ihm We von einer Dame dargereichte Tafel Scho- kolade. Niemand hatte darauf geachtet, dag sich der ganze Vorgang zufällig vor einem Feinkost-Geschäft abspielte, aus welchem Hilfe und Rettung nahte. Ein Geistlicher, aus dem Geschäft kommend, ging auf den Knaben zu und über- reichte ihm mit väterlich tröstender Geste eine in buntes Seidenpapier ein- geschlagene Flasche Wein. Die dicken Tränen noch auf den Wangen, sah man bald ein strahlendes Kindergesicht, und die noch rot geweinten Augen kokettier- ten bereits mit der Tafel Schokolade, die die Dame noch in ihrer Hand hielt,. Sie verstand seinen Blick und schnell wechselte die Süßigkeit den Besitzer. Der Geistliche erbot sich, den schmucken Gratulanten zum Geburtstagstisch zu bringen, aber das Angebot eines anderen Passanten schien verlockender, und 80 sah man ihn bald darauf in einem ele- ganten Mercedes stolz davonfahren. Ein guter Vorschlag blieb bisher unbeunfwortet Die Holzteile der Tombola-Ladenstraße für ein Jugendheim? ö ae ach u Johan Fried! ruklick zuf d. üchst geruf nur müsse elne f tere N geben den bewid ir Gespr Geger uber Profe: les Umge senve das I FVerhe el ur bältni elnes der 1 Mens. Fach Die Ladenstraße àm Paradeplatz hat bleiben soll laut Beschluß des Stadtrates, auß ber 1 8 je Verwaltungsausschuß und Plenum des Stadt- wohl noch kaum endgültig verfügt worden 8 a e e ee rats lange beschäftigt. Für eine nutzbrin- In Aussicht genommen war ein eventueller gende Verwertung der Ladenbauten waren Verkauf an auswärtige Interessenten zu- mancherlei Vorschläge den Stadtvätern und gunsten der Tombola. Dieser Verkauf dürfe der Oeffentlichkeit unterbreitet worden. nur zum Klappen kommen, wenn die Laden- Aber auf den Wunsch der Badischen Holz- straße über Weihnachten hinaus sollte be- händlervereinigung, Sitz Mannheim, deren stehen bleiben können, weil mitten im Win. Mitglieder die Hölzer für den Aufbau ge- ter dafür wenig Interesse zu erwarten Wäre. stiftet hatten, kam niemand zurück, obwohl Nachdem der Stadtrat entschieden Hat, daß dieser Wunsch durchaus Hand und Fuß hatte. In einem Schreiben der Holzhändler- Vereinigung an die„Gesellschaft der Freunde des Mannheimer Nationaltheaters“ wurde darum gebeten, die bei dem Abbau der Ladenstraße freiwerdenden Holzbe- stände. Türen und Fenster für ein Jugend- heim in der ehemaligen Kinderschule der Firma Heinrich Lanz in der Gartenstadt zur Verfügung zu stellen, In diesem noch nicht vollendeten Heim sollen Jugendliche, die aus der Sowjetzone kommen, untergebracht und betreut werden. Für den Vorschlag, gerade dieser stark eingeschüchterten und unter dem Druck furchtbarer Erlebnisse stehenden Jugend möglichst bald ein einigermaßen be- hagliches Heim zu schaffen, in dem sie Ab- stand gewinnen von dem Erlebten und den Weg finden kann in den Arbeitsprozeß und zurück in die Gesellschaft, hat sich namens der„Vereinigten Mannheimer Jugendhilfe e. V.“ Landgerichtspräsident Dr. Max Sil- berstein ausgesprochen. Ueber die Hölzer der Ladenstraße am Paradeplatz, die bis Ende Oktober stehen Robinson sollte für alle um Leben bleiben Gibt die Laienaufführung zum Lessingschule-Jubiläum einen Anstoß? Es ist längst nicht mehr wahr, daß die höheren Schulen lediglich eine rein wissen- schaftliche Ausbildung betreiben. Solche Einseitigkeiten sind theoretisch und praktisch längst überwunden. Aber es gibt Rückfälle, die der Krieg verursacht hat. Wenn alle Lehrkräfte in Anspruch genommen werden, um die Erteilung der Hauptfächer sicherzu- stellen, haben die Musen zu schweigen. Die zum Schweigen verdonnerten Musen sind dann sehr schwer wieder zum Sprechen zu bringen. 5 Aber nach und nach gelingt es doch. Es Wird an allen unseren höheren Schulen wie- der gezeichnet, gebastelt, gesungen und musiziert, und in kleineren Arbeitsgemein- schaften wird der Betätigungstrieb der Ju- gend angeregt und auf erstrebenswerte Ziele gelenkt. Bei dem Treffen der ehemaligen Lessingschüler war es außerordentlich inter- essant, zu hören, wie aus dem Abstand der Jahre und Jahrzehnte der einst genossene Schulbetrieb beurteilt wird. Es stellte sich heraus, daß sich das Schultreiben nicht auf die Schulstunden und die Hausaufgaben be- schränken läßt. Viele wußten zu erzählen von den besonderen Anregungen, die von der einen oder anderen Lehrerpersönlichkeit ausgingen und einem Leben Farbe und Auf- trieb zu geben vermochten. Der musische Bereich ist gerade solcher Anregungen wegen, die dabei abfallen und auf fruchtbaren Boden gelangen können, ernst zu nehmen. Auch hier entscheidet nicht die Anzahl der Stunden, aber das per- sönliche Beispiel. Lessingschule und Lise- lotteschule haben eine Laienspiel-Arbeits- gemeinschaft eingerichtet, die mit den Komödien„Seppe vom Berge“ und„Der politische Kannegießer“ vor die Oeffentlich- keit treten konnte. Unabhängig davon bil- dete sich eine Arbeitsgemeinschaft, die jetzt zum Jubiläum der Lessingschule mit dem lebensfrohen Spiel„Robinson soll nicht sterben“ große Erfolge erzielte. Es handelt sich bei einer derartigen Arbeitsgemeinschaft nicht nur darum, daß ein passendes Stück ermittelt wird und die Rollen verteilt und Ein ernsthafter Schrei hätte genügt. So aber mußte Einverständnis angenommen werden Es begab sich zur Zeit des großen Ren- nens auf dem Hockenheim-Ring, daß zwei junge Herren, vom Motor ehrlicher inter- nationaler Sportbegeisterung getrieben, sich an den Schauplatz dieses Ereignisses be- gaben. Es war in den Mittagsstunden des Sonntag, als sie im Walde, etwa 40 mn von der lärmerfüllten und von Zuschauern bevölkerten Rennstrecke, ein Mägdelein tra- fen, das sich alsbald mit ihnen ins Gespräch und etliche vertrauliche Beziehungen ein- ließ. Und es begab sich des weiteren, daß die Beriehungen so vertraulich wurden., daß einer der Herren, die Kreise des anderen nicht stören wollend, von dannen ging, um eine Erfrischung für die Dame herbei- zuholen. Als er wiederkehrte, kehrte sich die Si- tuation um. Aber siehe da, die Angelegen- heit nahm eine unerwartete Wendung, als im Hintergrund ein Dritter zornbebend auf- tauchte und dem Galan Nummer zwei ener- gisch in den Arm fel. Im Nu war das Quartett von einem Massenchor empörter Menschen umringt, und es stellte sich heraus, daß die Dame kein Mädchen mehr. und daß Nummer drei ihr geset- mäßiger Fhemann War. Auf der Polizelwache sprach sie schluch- zend von so etwas wie Vergewaltigung, und die Staatsanwaltschaft erhob Anklage gegen die beiden jungen Leute. Aber in der Haupt- verhandlung vor dem Schöffengericht be- haupteten beidè Angeklagte, daß es sich um „Freiwilligkeit“ gehandelt habe. Und diesen Anschein erweckte auch das„Opfer“ selbst. Der Staatsanwalt suchte nach dieser Dar- stellung der Dinge vergebens nach Tat- bestandsmerkmalen des Notzuchtspara- graphen. Er fand, daß, wenn bei Hilferuf des Ehemannes sofort eine Menge Leute da sein konnten, dies auch bei einem ernst- gemeinten Schrei der Ehefrau in unmittel- barer Nähe einer Menschenansammlung so gewesen wäre. Er plädierte daher auf Frei- spruch, ein Antrag, dem sich das Gericht anschloß. lex gelernt werden. Hinzu kommen alle die Künstlerischen und handwerklichen Lei- stungen, die eine Aufführung vorbereiten. Die Kostüme sind zu entwerfen, zu schnei- dern und zu nähen, die Bühnenbilder sind zu konstruieren und auszuführen, es sind alle jene entsagungsvollen Arbeiten zu machen, die eine reibungslose Vorstellung ermöglichen. Man sollte dieser Laienspiel- Arbeits- gemeinschaft Lessingschule— Liselotteschule die Möglichkeit geben, das vergnügliche Stück vom Robinson, der nicht sterben soll, auch noch weiteren Kreisen der Jugend vor- zuführen Das wäre für die von Professor Ries und Zeichenlehrer Fiedler geführte Spielschar und ihre Helfer vor und hinter der Bühne der schönste Lohn. Und eine ideale Verzinsung auch für die in einer der- artigen Aufführung investierten, materiellen Mittel. Ein Mannheimer, der in allen Fragen der Erwachsenenbildung besonders bewandert ist, war der Auffassung, daß die an solchen Spie- len und ihrer Vorbereitung Beteiligten den idealen Besucher-Nachwuchs für das Na- tionaltheater stellen. Sie sind mit dem Geist einer Dichtung innig vertraut geworden und haben alle Möglichkeiten und Schwierig- keiten ihrer Darbietung von Grund auf kennen gelernt. Das wird sie für immer unterscheiden von ahnungslosen und blasier- ten„Gründlingen im Parkett“, denen ein gewisser Shakespeare mit höchst jronischen Bemerkungen zu einer Sonderart von Un- sterblichkeit verhalf. f. W. k. Daus„Haus der offenen Tür“ ist fertig Einweihung durch den Oberbürgermeister am Samstag Höhepunkt der„Woche der Jugend“ ist am Samstagnachmittag die Einweihung des 4 Jugendheimes Erlenhof durch Mannheims Operbürgermeister Pr. Dr. Heimerich. Das Gebäude, das als„Haus der offenen Tür“ zentrale Versammlungs-, Unterhaltungs- und Weiterbildungsstätte für organisſerte und nicht organisierte Jugendliche sein soll, wurde mit einem Baukostenaufwand von 275 000 DM erstellt. Davon hat die Stadt Mannheim 150 00 DM aufgebracht und von amerikanischer Seite wurde ein Zuschuß von 125 000 DM zur Verfügung gestellt. rob im Lauf des November spätestens die La- denstraße abgebrochen werden muß, be- stehen eigentlich keine Bedenken dagegen, daß die wertvollen Rohmaterialien dem Ju- gendheim Gartenstadt uigeleitet werden. Mit der„Vereinigten Mannheimer Jugend- hilfe“ dürfte die Oeffentlichkeit der Ueber- zeugung sein, daß die Ueberlassung der Roh- materialien für diesen Zweck als wertvolle Hilfsaktion dankbar zu begrüßen ist: Sie ist ein wesentlicher Beitrag für ein sehr gu- tes, vVordringliches Hilfswerk. Die„Gesellschaft der Freunde des Mann- heimer Nationaltheaters“ hat sich zu dem Vorschlag noch nicht geäußert. Heimat als sittliche Kraft Vortrag in Feudenheim Die erste Variation des von verschiedenen Sprechern zu behandelnden Themas Hel- mat— Erbe und Auftrag“ bot Dr. F. W. Koch mit einem Lichtbildervortrag in Feu- denheim, der im Gegensatz zu den bisheri- gen Vorträgen zur„Woche der Jugend“ noch relativ gut besucht war und Kreisschulrat Stengel sowie Ortsgeistlicher als interes- Slertè Gäste sah. Der im lockeren Plauderton sprechende Redner definierte den Begriff Heimat als Bindung mit ethischem Wert an Familie und Landschaft im Gegensatz zu der heute mei durch äußere Umstände weit verbreiteten Entwurzelung des Menschen, besonders bel Flüchtlingen und in Großstädten. Die Bin- dung wiederzugewinnen, auch wenn hinter der Vorliebe für Fremdes das Eigene oft zu- rückzutreten scheine, sei ein Ziel, das mit dem Erwandern der Heimat und damit dem bewußten Erleben erreicht werden könne. Mit Lichtbildern und der Wiedergabe eige- nen Erlebens zeigte Dr. Koch, was Deutsch- land in allen Teilen an Kulturgüter besitzt, aber auch verloren hat und forderte damit auf, zu den Quellen deutschen Wesens vor- zudringen. Lebhafter Beifall bewies, daß mit die- sem Vortrag etwas berührt wurde, das fast vergessen zu sein scheint, aber wiederge- wonnen werden sollte. Kurze MM-Meldungen Wohnungsamt vorübergehend verlegt. Wegen räumlicher Erweiterung des Aus- gleichsamtes in der Luisenschule wird das Wohnungsamt vorübergehend von der Luisen- schule in das Gebäude Mittelstraße 137 ver- legt. Durch den Umzug fallen die Sprechtage des Wohnungsamtes am 26. und 30. Sep- tember aus. „Studlentenbuden“ gesucht. Die Wirt⸗ schaftshochschule sucht zu Semesterbeginn für neu immatrikulierte Studierende möblierte Zimmer. Es wird gebeten, freie Zimmer an das Hochschulsekretariat, Gu- tenbergstraße 15(Telefon 43 944) oder das Studentenwerk im Goetheplatz-Bunker (Telefon 43 223) zu melden. Das„Zitherduartett Mannheim“ erfreute am letzten Sonmtag Patienten des Theresien- Krankenhauses mit Musikvorträgen, die dankbar aufgenommen wurden. Wir gratulieren! Karl Imhoff, Mannheim, Garnisonstraße 23, wird 80 Jahre alt. Peter Barth, Mannheim-Neckarau, Rathausstr. 173 vollendet das 74. Lebensjahr und kann auf ein 50 jähriges Bestehen seines Fuhrgeschäftes zurückblicken. Pech beim Feuermachen. Wie das Kran- kenhaus mitteilte, wurde mit schweren Brandwunden eine g80 Jährige Frau eingelie- fert. Angeblich wollte die Frau Feuer machen, Wobei ihre Schürze Feuer fing und sie sich die Brandwunden zuzog. Der tägliche Unfall. An der Straßenkreuzung D/ H 4 stieß ein Kraftfahrzeug gegen eine Bogenlampe, die abbrach und auf die Oberleitung der Stra- Benbahn flel. Eine einstündige Verkehrsstörung der Straßenbahn war die Folge.— Ein aus einem Seitenweg heraus- kommender Motorradfahrer prallte auf der Hochuferstraße mit einem Radfahrer zu- sammen, der zu Boden gerissen und erheblich verletzt wurde. Ohne sich nach dem Ver- letzten umuzsehen, fuhr der Motorradfahrer weiter. Zis gestern war es noch nicht ge- lungen, den Fahrer ausfindig zu machen. 3 St kons! reicht arbei wei Dlese der, zur 2 aus Bahn lenrii Güte weit kran gen Wage liegt kran! über! vers besse jedoc Stral nicht koste Auf. mein tal 8 mern bürge heim. einen Wass groge verla unte! tes, t worden. ntueller ten zu- F dürtte Laden- Ilte be⸗ m Win- n Wäre. nat, daß die La- ug, be⸗ lagegen, lem qu- Werden. Jugend- Ueber- er Roh- fertvolle ist: Sie ehr gu- Mann- zu dem n jedenen „Hel- F. W. in Feu- bisheri- d“ noch chulrat interes- chende nat als lie und e meist eiteten ers bel e Bin- inter oft zu- lag mit ut dem könne. 9 eige⸗ eutsch⸗ besitzt, damit 18 vor- it die- as fast derge- verlegt. Aus- rd das AUisen- 37 ver- chtage Sep- Wirt⸗ beginn erende „ kreie t, Gu- er das zunker reute esien- „ die heim, Peter 1235 17 in auf Häftes Kran- weren gelie- Feuer g und n der stieß eine und Stra; Adige r die aus- der „ ZU= oblich Ver- ahrer t ge- n. nur grob Menschenverstand bessere MORGEN Seite 3 2 221/ Donnerstag, 25. September 1952 Die Erstausbildung müsse in einem Weinheim. Die Teilnehmer am 11. Deut- chen Soziologentag in Weinheim befaßten ich u. a. mit der Frage der Berufswahl. Dr. johannessohn, München, und Professor Pr. priedrich Bülow, Berlin, erklärten, die be- rufliche Erstausbildung müsse mit Rücksicht zut die spätere Entwicklung in einem mög- lchst breiten Rahmen erfolgen. Die erste gerufsberatung dürfe für den ersten Start richtunggebend sein. Dagegen müsse in späteren Stadien der Entwicklung eine fortlaufende Berufsberatung über wei- dere Möglichkeiten individuelle Aufklärungen geben. Ein besonderes Augenmerk müsse den Aufstiegsmöglichkeiten der Begabten gewidmet Werden. Einen Höhepunkt der Tagung bildete ein gespräch über das Thema„Der Staat der gegenwart und die wirtschaftlichen und zuber wirtschaftlichen Interessengruppen“. professor Dr. Adolf Sternberger, Heidelberg, es darauf hin, daß es allein in Bonn und Umgebung 233 ständige Büros von Interes- genverbänden gebe, durch die ein Druck auf das Parlament ausgeübt werden solle. Das Verhältnis der Interessengruppen zum Staat zel ungesund. Zur„Entwirrung“ dieser Ver- hältnisse schlug Sternberger die Schaffung eines„Instituts der öffentlichen Anhörung der Interessenvertreter“ vor. Der gesunde sollte gegenüber dem Fachverband“ ermutigt werden. Außerdem Deutscher Soziologentug zur Frage der Beruiswahl möglichst breiten Rahmen erfolgen setzte sich Professor Sternberger für eine Verminderung der Zahl der Parteien ein. Professor Bergsträßer, Heidelberg, trat für eine möglichst umfangreiche Arbeit in den Parlamentsausschüssen ein, weil dort die Delegierten der Interessen verbände eher zu einem Kompromiß bereit seien als vor der Oeffentlichkeit. Professor Dr. von Wiese teilte mit, daß es zur Zeit 17 deutsche soziologische Institute gebe. Bei der letzten UNESCO-Tagung sei kritisiert worden, daß die Arbeit der deut- schen Soziologen vom Staat zu wenig unter- stützt werde. Professor Wiese warnte davor, den Begriff der Soziologie zu weit auszudeh- nen. Die Soziologie müsse der Wissenschaft vorbehalten bleiben, die die wirkliche Ver- bindung zwischen den Menschen und den so- zialen Problemen erforsche. Westberlin dankt Weinheim Weinheim. Der Magistrat der Stadt Berlin hat sich bei der Stadtverwaltung Weinheim und den Weinheimer Frauenorganisationen kür die Spenden bedankt, die vor einiger Zeit in Weinheim für Sowjetzonenflüchtlinge in Westberlin gesammelt worden waren. Es handelte sich um Kleidungsstücke, Lebens- mittel und Medikamente, die an die bedürf- 30 000 DM für die Jugendarbeit Stuttgart. Der amerikanische General- konsul in Stuttgart, Edward E. Rice, über- reichte elf Funktionären, die in der Jugend- arbeit in Baden- Württemberg tätig sind, wel Schecks über insgesamt 30 000 DM. Dieser Betrag wurde in Zusammenhang mit der„Woche der Jugend“ übergeben, die zur Zeit im ganzen Bundesgebiet stattfindet. Streit um Zuständigkeit forderte ein Menschenleben Kirchheim/Teck. Der Beifahrer des Jeeps aus Mannheirn, der am schienengleichen Bahnübergang zwischen Brucken und Unter- lenrungen im Kreis Nürtingen mit einem Güterzug zusammenstieß und 100 Meter weit mitgeschleift wurde, ist im Kreis- krankenhaus Kirchheim seinen Verletzun- gen erlegen. Der Fahrer des Jeeps— der Wagen war völlig zertrümmert worden liegt mit schweren Verletzungen im Kreis- krankenhaus Kirchheim. An dem Bahn- übergang haben sich in den letzten Jahren verschiedene schwere Unfälle ereignet. Eine Verkehrsbeschriftung unterblieb jedoch bis jetzt, weil sich Bundesbahn und Straßen- und Wasserbauamt Kirchheim nicht darüber einigen konnten, wer die Un- kosten zu tragen hätte. Aufregung über Sprengkammereinbau Pfortheim. Die Einwohner und die Ge- meindever waltung von Birkenfeld im Enz- tal sind über den Einbau von Sprengkam- mern in unmittelbarer Nähe des Neuen- bürger Elektrizitätswerks, des Kreisalters- heims und der erst im vergangenen Jahr mit einem Aufwand von 20 000 DM erweiterten Wasserversorgungsanlage von Birkenfeld in große Aufregung geraten. Die Wasserleitung verläuft auf einer Strecke von 400 Metern unter der Bundesstraße zehn, unter der auf tigsten Insassen von drei Westberliner Lagern verteilt wurden. Anweisung französischer Armeebehörden zehn Sprengkammern angelegt werden. Im Falle einer Sprengung würden die 5000 Ein- wohner von Birkenfeld ohne Wasser und 16 Enztalgemeinden ohne Strom sein. Was für die Hausfrau die Küche, ist für den Arzt die Praxis Göppingen. Die Aerzte des Kreises Göp- pingen haben sich in einem offenen Brief ge- gen Aeußerungen gewandt, die— wie be- richtet der Direktor der Ortskranken- kasse Göppingen, Rapp, zu der Arbeit und den Forderungen der Aerzte gemacht hatte. Die Aerzte kritisieren vor allem den Vor- schlag Rapps, zur Senkung der Praxis- unkosten die Gemeinschaftspraxis einzufüh- ren. Dazu wird in dem offenen Brief fest- gestellt, die eigene Praxis bedeute für den Arzt etwa dasselbe wie für die Hausfrau die eigene Küche. Beide wollten weder ihre Praxis noch ihre Küche mit jemandem tei- len. f Selbstmord auf dem Wohnungsamt Ulm. Ein 48jähriger Flüchtling nahm sich in einem Dienstzimmer des Neu- Ulmer Kreis- wohnungsamtes das Leben. Er hatte schon seit 10 Uhr vor dem Wohnungsamt gewartet. Kurz nach 12 Uhr betrat er das Amtszimmer, Wo ihm mitgeteilt wurde, daß es gelungen sei, für ibn eine Wohnung zu beschaffen. Der Landkreis und der Arbeitgeber seiner Toch- ter hätten je 1000 DM Baukostenzuschuß vorschußweise für eine Wohnung bewilligt. Der Mann erwiderte, daß es ihm unmöglich sei, das Geld zurückzuerstatten, Plötzlich zog er ein Küchenmesser aus der Tasche und stieß es sich ins Herz. Arzt und Polizei konn- ten den Lebensmüden nicht mehr retten.— Nach Mitteilung der Kriminalpolizei war der Mann Herz- und Lungenkrank und litt seit einer im Kriege davongetragenen Kopfver- letzung unter seelischen Depressionen. Deutsche Turner in Rio Nach einem gut verlaufenen Flug von Frankfurt nach Rio de Janeiro stellte sich dort die deutsche Turnerriege am Dienstag erstmals nach dem Kriege in Uebersee vor. Sie erhielt im Eis-Theater der Stadt bei ihrem Schautur- nen olympischer Uebungen viel Beifall. Beson- ders die Reckübungen der deutschen Spitzen- könner wurden gelobt. Die zahlreich erschie- nene deutsche Kolonie der Stadt lud anschlie- gend die Turner ein. Von Rio aus geht es nach Sao Paulo, wo mehrere Schauturnen vorgesehen sind. Müller und Hörmann in Brüssel Der traditionsreiche Brüsseler Sportpalast eröffnet die Radsport- Wintersaison am 27. Sep- tember mit dem klassischen Rennen um die „Trophée des Routiers“, das zum 22. Male aus- getragen wird. Unter den Teilnehmern sind neben Weltmeister Heinz Müller(Schwennin- gen) die Landesmeister Ludwig Hörmann (Deutschland), G. Weilenmann(Schweiz), Dek- kers(Holland), Deledda Frankreich) und Schils(Belgien). Pferde- Toto-Tip Düsseldorf, 28. September Bergfried(2. R.) M. Schwerdtfeger Batist(3. R.) A. Lommatzsch Thilo(3. R.) W. Gärtner Albanier(4. R.) A. Deschner Schütze(5. R.) J. Starosta Asterios(5. R.) W. Held Gondola(6. R.) O. Langner Maduro(6. R.) H. Dünschede Glockner(7. R.) H. Zehmisch Sünder(7. R.) A. Lommatzsch Troubadour(8. R.) L. Haut Marsilia(1. R.) J. v. d. Vlugt Johannisberg(8. R.) Starosta Ahnenweihe(2. R.) M. Kamsw. 1er less fess l SSSel Sell lese Experten:„Es war ein Kampf, wie in alten Tagen.. 20 „Sonntagstreßſe: brachte Nock den Jiiel In der 13. Runde wurde der führende Joe Walcott ausgezählt zu Philadelphia wieder ein weißer Boxer Vor 50 000 begeisterten Zuschauern ging am Dienstagabend im Municipal- Stadion Amerikas Box- Wunschtraum in Erfüllung: Weltmeister im Schwergewicht. Rocky Mareiano, der 28 Jahre alte Sohn armer italienischer Eltern, die in die USA einwanderten, schlug den bisherigen farbigen Weltmeister Jersey Joe Walcott in der 13. Runde mit einer klassischen Rechten zum Kinn überraschend k. o. Es war ein großer Kampf mit vielen Höhepunkten, für Marciano der glücklichste Tag seines Lebens, für Walcott ein Tag mit reichlich viel Pech. Der auch in Deutschland durch einen Kampf be- kannte Walcott lag bis zur 12. Runde eindeutig in Führung. Er mußte dann aber in der unglücklichen 13. Runde den überraschenden Niederschlag einstecken Mit ihm wurde einer der letzten großen Techniker der Boxgeschichte geschlagen. Nach 15 Jahren wurde In der 1. Runde war Walcott der Angreifer. Er landete mehrere rechte Treffer. Nach einer Linken mußte Marciano bereits in dieser Runde bis drei die Bretter aufsuchen. In Runde zwei wollte der Herausforderer die An- grelferrolle übernehmen, aber Walcott blieb guf der Hut und schlug zurück. Runde drei und vier brachten gute sportliche Leistungen und mehrere Treffer auf beiden Seiten. Wal- cott erwies sich als der Boxer mit den grö- Beren technischen Erfahrungen. Runde fünf und sechs sahen Walcott durchweg als Vertei- diger: aber wenn er zuschlug, war er sehr ge- fährlich. Walcott erhielt starken Beifall. Die berühmte siebente Runde brachte ein ge- schwollenes Auge des Weltmeisters; beide Boxer bluteten im Gesicht. Die Runden acht bis zehn verliefen ausgeglichen bei lebhaften Attacken, Walcott war dabei der alte Taktiker mit gutem Auge und blitzschnellen Reaktionen. Runde elf sam Marciano im Angriff, aber Wal- cott blieb wachsam. Eine Linke warf Mariano an die Seile. Er rettete sich in die zwölfte Keine Trophäe, keine Vase— aber. Deuschland ertang die meisten, Holdenen“ Trotz Team-Pech wurde Leistungsfähigkeit der Maschinen bewiesen Die Internationale Sechstagefahrt brachte, wie wir gestern bereits berichteten, zum Schluß für Deutschland noch eine große Enttäuschung. Das glänzend gefahrene BMW-Team Georg Meier, Walter Zeller und Hans Roth war bis zum Schluß im Wettbewerb um die Silber vase als einzige Mannschaft strafpunktfrei geblieben und galt als sicherer Anwärter auf den Sieg. Durch unglaubliches Pech kamen sie in der letzten Stunde um den verdienten Lohn. Hans Roth kam durch Ventilschaden um die Chance, seiner Mannschaft zum Sieg zu verhelfen. Er erreichte gerade noch die Rennstrecke, den Autobahnkurs bei Anif. Sein Motor lief nur noch auf einem Zylinder. Er versuchte in aller Hast diesen Schaden zu reparieren. Alles stand aufgeregt herum. Roth arbeitete fieberhaft, die Hände bluteten ihm, er schwitzte. Aber alles war vergebens. Vom Pech uneres National- und Silber- vasenteams abgesehen, haben sich jedoch die deutschen Teilnehmer in dieser schwersten Zuverlässigkeitsprüfung ganz ausgezeichnet geschlagen. Die 31 Goldmedaillen, die in der Einzelwertung gewonnen wurden, übertreffen die Ausbeute der übrigen Länder ganz erheb- lich. Besonders erfolgreich schnitten die deut- schen Club-Teams ab, die schließlich, straf- punktfrei, in der Geschwindigkeitsprüfung das Rennen unter sich ausmachten. Der ADAC Gau Württemberg mit den Fahrern“ Westphal, Haas und Ilgenstein, sämtliche auf Maico 175 cem, fuhren mit 2:29:21 Stunden die schnellste Zeit vor AbDñAC Gau Südbayern I und ADñꝗ AC Gau Südbayern III. Die Maicos gehörten zu den Sensationen der Sechs-Tage. Wer kannte schon diese gute, in vielen Zuverlässigkeitsfahrten bereits be- währte Marke im Ausland? Auch Adler meldet einen schönen Erfolg: Vier 250er am Start— vier am Ziel— drei„Goldene“. Ergebnisse der Sechstagefahrt: Internationale Trophäe: 1. Tschechoslowakei 5 Strafpunkte; 2. Oesterreich 600; 3. England 700; „ 956; 5. Deutschland 1407; 6. Ttaljen Silbervase: 1. Tschechoslowakei B 12 Straf- punkte; 2. Deutschland 60; 3. Niederlande B 62; 4. Tschechoslowakei A 182; 3. Niederlande A 338; 6. England B 301. Klub wertung: 1. ADAC Gau Württemberg 0 Strafpunkte; 2. ADAC Gau Südbayern T: 3. ADAC Gau Südbayern II. Goldmedaillen für Deutschland: Kirchberg- Ingolstadt(DKW 280 cem); Ischinger-Ingolstedt (DKW 250); Guth-Nürnberg(Triumph 125); Pohl- Poltringen(Maico 178); Westphal-Rohrsen(Maico 175); Heilmann-Wenigsen(Torny 175); Haas-Tail- fingen(Maico 175); Ilgenstein-Hamburg(Maico 175); Keck- Hannover(Tornax 175); Best-Nürnberg (Hecker 175); Aukthun-Altona(Maico 178); Dan- ger-Hameln(Maico 178)? Klankermeler-München (BMW 600); Kraus-München(BMW 600); Kritter- Heilbronn(Zündapp 600); Ernst-Nürnberg(Zun- dapp 600); Keitel, Nürnberg(Zündapp 600); Krug Nürnberg(Zündapp 600); Hasselrot-Strängnes DKW 200); Goppert- Nurnberg(Victoria 30); Giggenbach-Nürnberg(Victoria 250); Müller- Nürnberg(Victoria 230); Krämer-Frankfurt(Adler 250): Bilger- Frankfurt(Adler 280); Vogel-Frank- kurt(Adler 230); Dirschinger-Nürnberg(Triumph 250)) Finkenzeller-Ingolstadt DKW 250); Sens- burg- Ingolstadt DKW 250); Oelerich-Bad Hom- burg(Horem 350); Hans Meier-München(MEW) 600); Walter Zeller-München(BMW 600); Georg Meler-München(BMW 600). Goldmedaillen der Nationen: Deutschland 31; Froßbritannſen 16: Oesterreich 10, Schweden 9; Niederlande 83; CSR 4; Schweiz 4: Ttalien 2. Runde, die wiederum lebhaften Schlagaus- tausch brachte. In der 13. Runde kam dann das Ende für Jersey Joe Walcott. Beide Boxer tauschten mehrere Rechte aus, und dann war es geschehen: Nach 43 Sekunden kam der angeschlagene Mareſlano mit einer wilden Rechten zum Kinn Walcotts Macht Walcott Schluß.. 7 Im Umkleideraum des Eæ- Weltmeisters, nur wenige Schritte vom Lager des Sie- gers entfernt, herrschte nach dem Kampf eine bedruckende Atmosphäre Vornüber- gebeugt, die Hände im Schoß, saß Jersey Joe in einem Stuhl— ein im wahrsten Sinne des Wortes gescklagener Mann. Man sah ihm jedes seiner 42 Jahre an „Er hat mir sehr wehgetan“ murmelte Walcott.„Er tat mir jedesmal weh, wenn er mich traf.“ Noch mehr haben Walcott allem Anschein nach die Worte seines Managers Bocchiechio wekgetan, der nach der Niederlage Walcotts sagte:„Joe ist er- ledigt, er wird nicht mehr in den Ring genen“. „Laß uns noch einmal darüber reden Feliq“, hat Walcott.„vielleicht morgen. durch. Dieser hing zuerst an den Seilen und wurde dann— halb kniend. halb liegend ausgezühlt. Als das„Aus“ des Ringrichters ertönt war, flel Walcott auf den Rücken. Hunderte von Boxbegeisterten stürmten nun den Ring, um dem neuen Weltmeister zu gratulieren. Die Polizeikette wurde überrannt, und die Zu- schauer warfen Stühle, Bänke und Pressetische um, um ihr Ziel zu erreichen. Erst nach zehn Minuten konnten die Boxer ihre Kabinen auf- suchen. Walcott saß in dieser Zeit teilnahms- los in seiner Ecke, während Marciano voller Glück immer wieder müt seiner hocherhobenen Rechten danken mußte. ES war unmögüchk, sein Gesicht zu erkennen. Keiner der 50 000 im Munjeipal-Stadion, aber auch keiner der Millionen, die in den Lichtspieltheatern des ganzen Landes die Fernsen-Uebert 5 sahen, wird diesen dramatischen und à sportlicher Höhe stehenden Kampf so schnell vergessen. Marcianos Ecke bezeichnete den gllicklichen K. o.-Schlag als„Sonntagstreffer“, Es war ein Schlag, wie er alle zehn Jahre vielleicht einmal vorkommt, und aus met Joe Walcott. ein alter Ringfuchs, mußte ihn einstecken. 5 Erikas Pech—„Kaiserwalzer“-Pleite 5 Deutschlands ehemalige Eiskunstlaufmel⸗ sterin Erika Kraft hatte mit ihrem Start im Profilager Pech, denn in Fürth machte die Eis- revue„Kaiserwalzer“, in der sie mitwirkte, Pleite. 2 Original- Uebertragung aus Paris, Das Län- derspiel zwischen den Fußballmannschaften von Frankreich und Deutschland wird am 8. Oktober aus dem Pariser Stade Colombes ab 15 Uhr deutscher Zeit in einer Original- Ueber- tragung auf alle deutschen Sender gelegt. Ein kräftiges Stück Brot mit dem sahnigen Milkana Doppelrahm, ja— das schmeckt und macht rote Backen. Feinste Markenbutter, geschmolzener, reiner Chester und vollfetter danischer Samsò geben diesem Käsecreme den vollen, delikaten Geschmack. Probieren Sie gleich heute den neuen Milkana Doppelrahm: — Da weiss, Onkel Doktor Rat! gezupft u. entstaubt.— B — TAlarha ine, Halralren morgens abgeh. u. abends ge- bracht, à. 20, DM. Ihr Material wird mit mod. elektr. Masch. 50% kräftiger gefüllt. EMIL HOLZ, Polstermeister Mannheim, N 3, 13a. Tel. 4 19 88 Lee AAEZ KUG V e e ful Jeftll Lr. e. Pe Auto- Men.-Werkst. GI FT& WEICH EAT Aute-Verleik is zu [ekEschxrfs-ANZEIeEN Opel-Olympia 31 F. WACH TER, Telefon 4 25 84 Z IMMER. am Tattersall. Uhren- Reparaturen kachmännisch und preiswert. Rheinhäuserstrage 1/53 Adler-Trumpf zugel. u. versteuert, 500,- DM u verk. Angeb. unt. Nr. 02899 a. d. V. Ruf 4 10 79 Last- Taxe Mannheim, Amerikanerstraße 88 Auro-UERTEIU Selbstfeahrer-Unlon A 7. 38 Tel. 32581 Sehne iranspgrte E wen, Telefon Opel P 4, gut erhalten zu verkauf. 8 00 64. Heusing, J 1, 14, Telefon 8 28 47. NMhm., J 6. 8 Last-Jaxe Tel. 3 22 22 Y Export Bauj. 49, erstklass. Zustand gegen Kasse zu verkaufen. Angeb. unt. Nr. PS 55297 a. d. Verlag. sehr kräftig, mit Erdballen Mannheim- Almenhof, Straße 171, Telefon 4 08 13. krübeernflanzen Sorten. Franz Freund, Gartenbau, Neckarauer 20 KIKu-Zug und 105 Büssing Klw. günstig zu verk.. Tel. Waghäusel 625. in gut. unregglenr Opel- Olympia Modell 1952, mit Radio preiswert Harmonikaschule E. Turk Luisenring 47 Gruppenunterricht neuwertig abzugeben. Angeb. unt. Nr. P 55372 a. d. Verlag. 170 8 Nachhilfe. Telefon 4 28 65. 3. 49 000 km, wie neu, mit allem Zu- Englisch f. Anfäng., Fortgeschr. und 8 7 Tel. 3 26 08. behör zu verk. Näh. Nachhilfe-Unterricht dividuell u. gründlich, für höherer Lehranstalten geg. Honorar. Zuschr. u. P 55294 bzw. Hausaufgabenuberwachg., Limousine, fast neu, 9 z u verkaufen. In- Tel. 4 60 60. Schüler mäßig. a. d. V. Zl Verkauien Karloffein 8 f — — TRANSPORTER Telefon 4 60 60. einswagen BMW Skw., 780 cem, BI. 1034, fahr- 2 bereit, m. Heizg., zugelass. verst., e zu verkauf. Ladenburg, Turnhalle, Martinstor. ist KARTOTHEI-würschER Anmeldg. fur okt.-Kurse erbeten. 85 Güterbahnhof in Osgers- Einzelstunden jederzeit. Volkswagen heim zuständig. Telefon 6 81 55 Y 4, 15 Ruf 3 25 08 Nxport, mit schiebedach, Volks- Wagen, Kabrio, Mercedes 170 8. Bj. 50, Opel Olympia, BI. 49, Austin- Tanzen Kombi-Wagen, Bj. 51, zu verkfn. Wieder lung durch„Intellisen“, die hochwirksame belanken-Drogerie Hans Erle, D 2; Prog. Th. Hofmann, Langerötterstr. 16 Drog. Ludwig& schüutthelm KG., O 4 Michaelis- Drogerie,& 2, 2; lernen: Srünozsrxx! Auch Teilzahlg. mögl. Reich, Lud- wigshafen, Hafenstr. 2c. Tel. 6 21 74. * Gehirnnahrung: Geistige Belebung am Paradeplatz. rasches Denken Erfolg! Telefon 8 16 66 und 8 82 98. Gratisprospekt in Apoth. u. Prog. [Desto 9 Ka Uf Sald Warenpost und Schmuck. sofort. Leihhaus K 3 10. DR Auch Beleſhung Kastenwagen od. Kabrio.- Lim., mögl. m. Anh.-Vorr. Masch. einwandfrel, zu kf. gesucht. Preisangeb. unt. Nr. 02358 a. d. Verl. von eee 01358 GROSS FORMAT 5 ———.———— ee eee Seite 6 eee rv, INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT 22¹ Donnerstag, 25. September 1952/ Nr. 2— Schäffers Hexenkünste Wirken vernichtend Des Bundesfinanzministers budgetären Hexenkünste offenbarten sich in einer Be- sprechung maßgeblicher selbständiger Unter- nehmer mit Bonner Wirtschafts journalisten. Fritz Schäffer gelang es bekanntlich, den Bundeshaushalt so zu gestalten, daß Ein- nahmen und Ausgaben einander aufwogen, daß kein Defizit vorhanden war. Heute wird Fritz Schäffer zum Vorwurf gemacht, seine Steuerpolitik habe sozialisti- sche Auswirkungen nach sich gezogen. Der Eigentumsbegriff sei ausgehöhlt worden, weil die Finanzämter in Wirklichkeit Teilhaber jedes Betriebes sind. Teilhaber, die alljähr- Iich 80 Prozent des Gewinns als Barzahlung fordern. Gleichgültig, ob die Unterstellung, Schäffer habe sich in der Praxis als Sozialist be- Wiesen, zutrifft oder nicht, eines wird bei diesen Deklamationen contra Steuerpolitik übersehen: Schäffer hat die roten Zahlen aus dem Bundeshaushalt hinweg: und in die Betriebe hineingezaubert. Den jetzt zu leistenden Steuernachzahlungen für 1950 kann ein großer Teil der Wirtschaft nur durch Ver- ESI DEUTSCHES SOA PRO DUN O0r Holhiohresbemige je Hopf in eisen vo 4050* RNMIL DN 616 028 200 eee Sfr Test . Vhrungs mittel 2 gig u Unternofung Sonstiges 51 Sozialprodukt— leicht gebremst Zum ersten Male seit 1948 ist das Sozialprodukt der Bundesrepublik im ersten Halbjahr 1952 nicht Weiter angestiegen, sondern geringfügig zurück- gegangen. Wohl ist dieser Rückgang vorwiegend Aus jahreszeitlichen Gründen zu erklären, jedoch War inn den vergangenen Jahren der allgemeine Auftrieb so stark, daß selbst der saisonübliche Abklang im ersten Halbjahr eine Zunahme nicht ausschalten konnte. Wie in der industriellen Produktionskurve zeigt sich auch beim Sozial- Produkt, d. h. bei der Summe aller in der Bun- desrepublik verfügbaren Güter und Dienstleistun- gen, daß sich der steile Aufstieg nach der Wäh- rungsreform zusehends verflacht. Gleichwohl bleibt es eine eindrucksvolle Tatsache in der Ent- Wicklung des westdeutschen Sozialprodukts, daß es trotz Krieg und Flüchtlingsmillionen nicht nur absolut höher ist als 1936, sondern auch in Prei- sen von 1936 gerechnet je Kopf der Bevölkerung. Die Zunahme beträgt gegenüber 1936 8%, gegen- über dem zweiten Halbjahr 1946 sogar nahezu 50%. Globus schuldung nachkommen. Bereits nach der Währungsreform wurden— um die Wett- bewerbsfähigkeit der Unternehmen zu er- halten— Steuerkredite aufgenommen. Dar- über hinaus fordert der Staat— als Vor- finanzierung der Haushalte— Vorauszahlun- gen für das IV. Quartal 1952 bereits am 10. Dezember für Gewinne, die noch gar nicht gemacht worden sind. Wer denkt denn an die großen Außenstände, die erst nach Monaten eingehen? Sagen die Unternehmer: Der Aufbau der Betriebe ist zu etwa 80 Prozent aus Leih- kapital erstellt worden. Wir stehen vor dem Problem, soll man die Steuer aus Krediten bezahlen, oder soll man die ERP-Kredite „hängen“ lassen. Letzteres zieht die Sperrung noch offenstehender Kreditraten nach sich. Investierung und Rationalisierung, ja bloße Ersatzbeschaffung wird notleidend. Zu der offensichtlichen Dezimierung der Vorräte wurde übereinstimmend erklärt, diese erfolge nur aus Geldmangel. Die Folge seien vorauszusehende Produktionsrückgänge und Kürzungen der Arbeitszeit. Hinsichtlich der Investitionshilfe teilten Mitglieder von Stundungsausschüssen mit, dag 40 Prozent der Firmen Anträge auf Stundung stellen würden, wobei auch die Finanzamts- Angehö- rigen auf Grund der wirtschaftlichen Lage selbst angesehener Betriebe diesen Anträgen zustimmen müßten. Selbst die Hoffnung auf aus dem ver- teidigungsbeitrag resultierende Aufträge er- weist sich nach Angabe der Unternehmer als Irrlicht. Erhöhte Umsätze kämen infolge der kortschreitenden Steuerstaffelung(Steuerpro- gression) den Betrieben nicht zugute. Schaf- fers Steuerpolitik wurde einmütig als„ver- nichtend“ und unsozial bezeichnet, weil sie die Leistung schwäche. Hi ind F 0. Brasilianische Anfrage im Bundestag (Hi.) Die CDU/ CSU-Bundestagsfraktion hat an die Bundesregierung eine kleine An- frage gerichtet, in der sie nach der Höhe des Saldos fragt, den die Bank deutscher Länder aus dem Verrechnungsverkehr mit Brasilien hat und inwieweit bei der Ab- wicklung dieses Saldos durch die Anord- nung des Zentralbankrates ein Verlust zu erwarten ist. Weiterhin ersucht die CD/ CSU-Fraktion um Aufschluß über die An- zahl der von der rückwirkenden Anordnung betroffenen Exporte sowie über die Ver- teilung der zu erwartenden Verluste. Da eine Reihe von Exporteuren bei Hermes Versichert war, müßten diese Verluste zu 85 Prozent vergütet werden. Steuerpolitische Notbremse ist fällig Selbständige Unternehmer fürchten den Steuer- Tod Die„Arbeitsgemeinschaft selbständiger Unternehmer“. Bonn Gorsitz Dr. Merck, Darmstadt), assistiert mit einer Entschlie- BZung vom 24. September dem Deutschen In- dustrie- und Handelstag im Ringen um rasche, um gründliche Steuerreform. Bekanntlich haben der Deutsche Industrie- und Handelstag sowie der Groß- und Außenhandels- verband der Bundesregierung ein an der gegen- wärtigen Steuerpolitik scharfe Kritik übendes Memorandum überreicht.(Siehe Ausgabe vom 17. September 1952„Steuerreform verbösernd oder verbessernd“; Ausgabe vom 19. September 1932 „Vorschläge der Wirtschaft zur Förderung des Kapitalmarktes“). Dieser Kritik schließt sich nun- K URZ NACHRICHTEN Holz überwandt Kinderkrankheiten der Preis- freigabe 5 (LSW) Auf einer Tagung des ständigen Aus- schusses des deutschen Forstwirtschaftsrates am 23. September in Baden-Baden wurde beschlos- sen, einen forst wirtschaftlichen Entwicklungsplan auszuarbeiten, in dem der gegenwärtige Stand der Forstwirtschaft ermittelt werden soll mit dem Ziel, die Möglichkeiten für eine Produktions- hebung aufzuzeigen. Es wurde ferner festgestellt, daß nach der endgültigen Holzpreisfreigabe im Mai dieses Jahres mit Sicherheit eine Stabilisie- rung des Folzmarktes zu erwarten sei. Im übrigen sei die Preisfreigabe der einzig mögliche Weg gewesen, um Schwarzhandel und Spekulan- tentum zu unterbinden. Papierversorgung anhaltend günstig (Op) Der Papierausschuß der Internationalen Rohstoffkonferenz(IM), dem neben 14 anderen Nationen auch die Bundesrepublik angehörte, hat beschlossen, sich mit sofortiger Wirkung auf- zulösen. Eine entsprechende Empfehlung des Aus- schusses ist von den Regierungen der Mitglied- staaten bereits gebilligt worden. Der Ausschuß begründete die Auflösung mit der„ermutigenden Besserung“ der Versorgungslage auf dem Papier- markt. In einem Abschlußbericht bezeichnet der im April 1951 gebildete Ausschuß die Papier verso gungslage n Europa als„anhaltend günstig“. Diese Entwicklung sei auf die Rekordpapiererzeu- gung in den nordamerikanischen Ländern und auf die steigenden Papierexporte aus diesem Gebiet zurückzuführen. Kennzeichnend für die Lage auf dem Papiermarkt sei ferner der beträchtliche Rückgang der Dringlichkeits anforderungen für Zeitungspapier und die Erhöhung der Lager- bestände in den meisten papierverbrauchenden Ländern. Bundesbahn sucht 70 Mill. DM (VD) Der Verwaltungsrat der Deutschen Bundesbahn billigte am 22. September u. a. ver- schiedene Kreditaufnahmen in einer Gesamthöhe von 70 Mill. DM zur Beschleunigung des Wieder- aufbaus der Bundesbahn und zur Finanzierung von Aufträgen der Bundesbahn an Westberliner Firmen. Außerdem befaßte sich der Verwaltungs- rat mit Vorschlägen des Vorstandes zur Besetzung leitender Dienstposten, mit grundsätzlichen Fra- gen des Vergabewesens, mit dem Aufbau der deutschen Verkehrskreditbank und sonstigen aktuellen Fragen. Japanische Konkurrenz am australischen Markt (Hi.) In Bonn werden aufmerksam japanische Verhandlungen mit Argentinien über einen Han- delsvertrag beobachtet. Argentinien hat vor Kur- zem ein Geschäft über 3000 Tonnen Gießerei- Roheisen mit Japan abgeschlossen, obwohl bei diesem Angebot sich auch Deutschland um den Auftrag beworben hat. Nachdem geklärt worden War, daß entgegen den Angaben der japanischen Vertretung die Abrechnung im Clearing anstatt in freien Dollar erfolgen könne, flel der Auftrag an Japan. dessen Offerten außerdem etwas nied- riger lagen als die deutschen. Japan soll außer- dem bereit sein, Angebote mit einer langfristigen Kreditierung abzugeben. Kohleimporte schrumpfen; Frachten werden billiger (Hi.) Für das 4. Quartal 1952 werden 1,70 Mil- Uonen Tonnen amerikanischer Kohle nach der Bundesrepublik eingeführt. Auch im 3. Quartal belief sich dieser Import auf 1.4 Millionen Ton- nen. Wie dazu verlautet, sind die Frachttarife, die nur in weicher Währung bezahlt zu werden brauchen, erheblich gesunken. Sie liegen gegen- Über dem Vorjahr mit 10,50 bis 11 Dollar je Tonne jetzt bei etwa 4,50 Dollar. Auch die Preise für amerikanische Kohle zeigen eine geringe Ab- schwächung. Verlorene Auslandsvermögen (Hi.) Wie verlautet. sollen im Oktober ver- handlungen über die Entschädigung verlorener Auslands vermögen von Privatpersonen beginnen. Dabei wird betont, daß die Bundesregierung auf Grund des Artikels 5 des Generalvertrages zu einer Entschädigung für den Verlust verpflichtet sel. Nach inoffiziellen Schätzungen würden sich diese Entschädigungen bei Zugrundelegung einer Umstellung von 10:1 auf etwa drei Milllarden DM belaufen, Sparkassenbetätigung im Außenhandel (HI.) Die Tätigkeit der Sparkassen im Außen- handel erstreckte sich im 1. Halbjahr 1952 auf einen Einfuhrwert von 447 Mill. DM und einen Ausfuhrwert von 279 Mill. DM. Es wurden 22 000 Import- und 125 000 Exportgeschäfte bearbeitet. Der Purchschnittsbetrag des einzelnen Einfuhr- geschäftes machte im 1. Halbjahr 1932 bei den Gilrozentralen 23 300 DM und bei den Sparkassen 8500 DM aus. In der Ausfuhr beliefen sich die Durchschnittssummen auf 2600 bzw. 1600 DM. Daraus geht hervor, daß die Sparkassenorganisa- tion auch in dieser Geschäftssparte vorwiegend 5 mittelständischen Wirtschaft zur Verfügung steht. Heinrich Eyth 70 Jahre (LSWY) Das Vorstandsmitglied der Zeiss kon- AG. in Stuttgart, Direktor Heinrich Eyth, wird am 26. September 70 Jahre alt. Gleichzeitig kann er auf eine über 26jährige Tätigkeit im Dienst der Fotografie zurückblicken. Heinrich Eyth ist ein Großneffe des Dichter- Ingenieurs Max Eyth. Er trat 1926 in die Contessa-Nettal AG. Stuttgart ein, die sich noch im selben Jahr mit verschie- denen anderen Kamerafabriken zur Zeiss-Ikon-AG. Dresden zusammenschloß. Nach Verlegung des Werks im Jahre 1948 nach Stuttgart galt das Hauptbestreben des Jubilars dem Ausbau der Firma zu ihrer heutigen Größe und Bedeutung. Sie beschäftigt heute mehr als 3000 Arbeiter und Angestellte. Heinrich Eyth ist Ehrensenator der TH Stuttgart. mehr die„Arbeitsgemeinschaft selbständiger Un- ternehmer“ an und erklärt, die geforderten Maß. nahmen zur Abänderung des Einkommens-, Kör- Derschafts- und Erbschaftssteuer-Gesetzes müßten noch in diesem Jahre von den maßgebenden Kör- perschaften verabschiedet werden. Rückgang der Produktion, damit verbun- dene Arbeitslosigkeit drohe, so heißt es in dieser Entschließung, wenn die Steuerreform noch weiter hinausgezögert, bzw. durch Teil- reformen verzettelt würde.(Siehe Ausgabe vom 23. September„Kritik am Finanzmini- ster“). Als besonders vordringlich werden die auf Bewertungsfreiheit der Wirtschafts- güter des Anlagevermögens hinzielenden Vorschläge angesehen. Aehnliche Erleichte- rungen hinsichtlich der Abschreibungen be- stünden in den angelsächsischen Ländern, deren Industrien mit uns in stärkstem Wett- bewerb stehen. Ebenso notwendig seien die Begünstigungen der betrieblichen Finanzie- rung durch Anwendung eines den„Verhält- nissen angemessenen“ Steuersatzes(Propor- tionalsatz) auf Gewinne aus Gewerbebetrie- ben. Bislang wurden schematisch Gewinne nach der nominellen Höhe besteuert Erogressivsatz), wo- durch sich Unzuträglichkeiten ergaben, weil der Betrieb weder investieren noch rationalisieren konnte. Die Entschließung der Arbeitsgemein- schaft selbständiger Unternehmer fordert weiter die Wiedereinführung des 8 10a ab 1. Januar 1951), zumal die Erfahrung ge- zeigt habe, deß der& 32b Ek std) selbst in seiner berichtigten Fassung praktisch wert- los war. Mit der am 27. Juni 1951 erfolgten Abän- derung des EkStd vom 29. April 1950 sei jede Möglichkeit der innerbetrieblichen Fi- nanzierung genommen. Die volle steuerliche Belastung der Scheingewinne führe im Zusammenhang mit Soforthilfe und Investitionshilfe zur Aushöh- lung der Zahlungsfähigkeit der Betriebe. Versteht sich von selbst, daß auch hier wie- der— übrigens nicht zu Unrecht— erwähnt wird. der mit der Steuerbelastung verbun- dene Substanzverzehr führe zur Aushöh- lung des Eigentumsbegriffes. Bezüglich der Erbschaftssteuer heißt es in dem Memorandum, sie entziehe den selb- ständigen Unternehmern notwendige Be- triebsmittel und gefährde die Liquidität der Betriebe Es sei erforderlich, die ab 20. Juni 1948 fällige Erbschaftssteuer(oder verein- barten Steuerraten) auf 25 Prozent zu er- höhen. ) Steuerbegünstigung des nicht entnommenen Gewinnes. ) Anwendung des Körperschaftssteuersatzes auf Gewinne aus Gewerbebetrieben. Die Wertlosigkeit des 5 32b resultiert aus der dreijährigen Bindung. Im zweiten und dritten Jahr war kaum mehr Erleichterung für den Be- trieb zu verzeichnen. — flatginalie des Tintenfische Musion des Reichtums oder der Armut? (P) In der zweiten September woche ist der Zahlungsmittelumlauf in der Bundesrepublz nach dem Wochenausweis der Bank deut, Länder vom 15. September 1952 um 304 Mill. D auf 10 078 Mill. DM(einschl. 676 Mill. DM Scheide. münzen) zurückgegangen. Der Zahlungsmitte, Umlauf lag damit noch um 162 Mill. DM über den Stand vom 15. August 1952. Die im Zusammenhang mit dem Ausland geschäft geführten Ausweispositionen zeigen alt der Aktivseite einen Zugang um 47 Mill. D ad 4257 Mill. DM und auf der Passivseite einen Ab. gang von 19 Mill. DM auf 400 Mill. DM. Es ist höchste Zeit, daß die Bd vor de Oeffentlichkeit klarlegt, wie hoch eigentlich unsere echten Reserven, d. h. unsere Be stände an Gold und freikonvertierbaren De visen sind. Mag sein, daß dem berühmten „kleinen Mann“ von der Straße dadurch eint NMlusion zerstört würde, wähnt er doch viel. leicht die Gold- und Devisenreserve über. steige tatsächlich 4 Milliarden DM, wenn er obige Meldung liest. Er weiß nicht, daß dig Verbindlichkeiten aus Auslandsgeschäften in Höhe von 400 Millionen PM abzuziehen sind, er weiß nicht, wieviel schwer oder nichtkoh vertierbare Devisen in dem oben angefühm. ten Ueberschußbetrag enthalten sind. R Weiß gar nichts. Und niemand— außerhalb des enggezogenen Kreises weniger Auser. 40 in BdL- Diensten— weiß etwas dar über. Grob über den Daumen gepeilt Stellen sich nüchterne, mit wirtschaftlichen Kennt- nissen ausgestattete Menschen vor, die Gold- und Devisenreserven könnten maximal 205 minimal 1,8 Milliarden DM darstellen. Selbe Wenn Pessimisten— also jene die 1,8 Mil. liarden DM schätzen— etwas unterboten werden müßten, ist es nicht ein stolzer Er. folg, daß aus dem Nichts, aus einem Konto- stand von 0,0 etwas herausgewirtschaftet werden konnte, was sich heute in neunstelll ger Zahl auswirkt? Warum also diese Ge. heimniskrämerei in der BdL? Soll eine IIlusion des Reichtums erweckt werden oder eine solche der Armut? Frankfurter Effektenbörse vom 24. September (Vo) am Montanmarkt ergaben sich sichts leicht überwiegender Verkäufe Abbt kelungen bis 20%, Rheinstahl gaben 2½¼% nach An den Industriemärkten bewegten sich die Ver Arrderungen meist im Rahmen bis 2.% Darüber hinaus zeigten einzelne Werte stärkere Einbußen Im einzelnen verloren u, a. MAN 4%, Bekula 200 Löwenbräu baünchen 234%, Schwab, Zellstoff und Vereinigte Fränkische schuh 4%. Adlerwerke befestigten sich um 3%, Eisenbann Verkehr um 3%, Phrix Inhaberaktien um 2½ b. Am Banken- markt kam es nur zu prozentbruchteilige Ver- änderungen bei geringem Geschäft. Der Renten- markt blieb bei stiller Umsatztätigkeit kursmäßig durchweg unverändert, doch mußten 4½ 0g Harpener Bonds um 4% auf 104 zurückgenommen Werden. Gegen Börsenschluß bestand stärkereg Rückkaufinteresse für Stahlverein, die daher nicht nur den Anfangsabschlag ausgleichen, son- dern sich um 2% Über dem Sestrigen Schluß aul 223 erhöhen konnten. Marktberichte Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt vom 24. September Tel Ju 31,8 Tel 1 Tel. Tel. 13.45 1 ga. A. (VWD) Bei stark nachlassender Anfuhr, beson- ders in Zwetschgen und Tomaten, lebhaften Nachfrage. Qualitätsbirnen gefragt, minder ve, tige Sorten ohne Interesse. Auf dem Gems markt waren Blumenkohl. Gurken und Tomaten gefragt. Mostobst eingetroffen und laufend abzugeben. Weinheimer Obstgroßmarkt vom 24. September (WO) Bei mittlerer Anfuhr in allen Obstarten Suter Qualität befriedigender Absatz. Nur geringe Ware findet nach wie vor wenig Beachtung. I erzielten: Zwetschgen 11—17; Pfirsiche 5—26; Bir- 2 6—19; Aepfel 8—24; Quitten 10—15; Nüsse 50—75. Allen Bekannten und Freunden die traurige Mitteilung, daß mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwieger- vater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Johannes Schnell Viehkaufmann am 23. September 1952 im Alter von 78 lich und unerwartet aus einem arbeitsreichen Leben verschieden ist. Mannheim, Darmstadt, Ober-Sorg i. Oberhessen, den 23. September 1952 Die Beerdigung findet am Freitag, dem 26. September 1952, um 11.00 Uhr, auf dem Hauptfriedhof Mannheim statt. In tlefer Trauer: Emmy Schnell geb. Hönig Ernst Schnell Karl Schnell und Frau Hilde geb. Hering Erika Schnell Willy Demmerle und Frau Berta geb. Schnell sowie Enkelkinder Gabriele, Irmgard u. Giesela Statt Karten Herr von uns gegangen. Langerötterstraße 51 Jahren plötz- geliebte Tochter, Fräulein Kleine Riedstrage 6a statt Karten K Hauptfriedhof Dietmann, Eva. Haardtstrage 42. Berl, Elise, Jungbuschstraße 33 Weckert, Maria, Augartenstraße 86 e matorium Mayer, Karl. Mittelstraße 103. Ant,,. Bestattungen in Mannheim Donnerstag, den 25. September 1952 Mein lieber Vater, unser guter Schwiegervater und Opa, Albert Franke Obermeister i. R. ist am Sonntagmorgen im Alter von 77 Jahren für immer Mannheim, den 25. September 1952 Nach langem, mit Geduld er- tragenem“Leiden verschied meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter und Tante. Frau Emma Lessoing W 8 2 F 0 12 1 5 7— 0 95 5 e 91 lle Kötpetf- un ad f 0 gerede lebe! 8* 0 bekämpft Woite, peseit 1. 0 wigke . 5 tungs bei 8 5 45 steigen ke n pets ken und Hlogeflen geb. Hach im Alter von 69 Jahren. 1 SESCHAFETIE IL utErsksuch ek Mhm. Waldhof, 23. 9. 1952 Oppauer Straße 29 In stiller Trauer: Philipp Lessoing Pachten gesucht. Kleineres Café oder wirtschaft zu Angebote unter Nr. B 02384 an den Verlag. Möbl. Zimmer von berufst. Dame, Nähe Planken gesucht. Angebote unter Nr. 02350 an den Verlag. Zimmer u. Küche od. Leerzimmef Die Einäscherung hat in aller Stille stattgefunden. In tiefem Leid: Minna Baumann geb. Franke Heinz Baumann Die Enkel Heinz und Rainer Walter Klein und Frau Dina 0 geb. Lessoing Walter Lessoing und Familie Florentino Schmitt und Frau Helga geb. Lessoing und Urenkel Vera Die Beerdigung findet am Frei- tag, 26. Sept. 52, um 14.30 Uhr, in Käfertal statt. IaMOBIIIEN 4 sof. gesucht. Neckarstadt bevorz. Angeb. u. Nr. 02347 an den Verlag. Inmon.-Moler 1. H. Fürstenberg a. Wassert. Ruh., saub., berufst. Frau su. möbl. e Zim. Angeb. unt. Nr. 02346 4. d. V. Diplom-Landwirt sucht zum 1. 10. 5 möbl. Zimmer in Mannheim oder Bauplatz, 300—400 qm, evtl. Ruine, mögl. Nähe Moselstr., zu kauf. ge- .. Anseb. u. Nr. 02353 an d. V. Vorort. Angeb. an v. Liebenstein, Trifelsstrage 8. Leerzimmer m. Küche zum 15. Okt. gesucht. Große Mietvorauszahlung. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine einzige innigst- Martha Schludecker nach kurzer, schwerer Krankheit, wohlvorbereitet, im Alter von 30 Jahren in die Ewigkeit abzuberufen. Mannheim, den 25. September 1952. In tiefer Trauer: Frau Rosa Schludecker geb. Holder Mathias Kungl, Bräutigam Die Beerdigung findet am Freitag, dem 26. September 1952, um 14.00 Uhr, auf dem Hauptfriedhof Mannheim statt. Heimgekehrt vom Grabe unseres lieben Entschlafenen, des Polizei-Oberinspektors i. R. Kurt Schaff teilnahme in Wort und Schrift und die schönen Kranz- u. Blumen- spenden sowie für das letzte Geleit unseren innigsten Dank Mannheim(Waldparkstr. 27), den 23. September 1932 Zeit 10.30 11.00 11.30 13.00 13.30 Frau Elfriede Schaff und Familie Albert Förster ist es uns ein Bedürfnis, auf diesem Wege für die herzliche An- auszusprechen. das hält Klosterfrau Melissengeist! Statt Karten Heimgekehrt vom Grabe unse- res lieben Entschlafenen, Herrn Jakob Hoffmann Monteur i. R. sagen wir allen für die vielen Beweise herzl. Anteilnahme un- D 3, 15. am Luisenring, Miete 3300, DM, Kaufpreis 25 00 DM zu verk. durch: Hans Simon, Treuhand- u. Immobilienbüro. Mannheim, Angeb. unt. Nr. 02360 a. d. Verlag. Arbeitsraum, 1520 qin, sowie ein- fachmöbl. Zimmer in Rheinau od. Neckarau gesucht.— Angebote un- ter Nr. P 55291 an den Verlag. Berufst. Herr sucht möbl. Zimmer. Angeb. u. Nr. 02382 an den Verlag. Tel. 3 24 53 TIIERMARK T seren innigsten Dank. Besond. Dank Herrn Stadtpfarrer Kam- merer, Herrn Dr. Schad, den Diakonissenschwestern Feuden- heim, dem Kleingartenverein, der Fa. Brown, Boveri& Cie. Neubau-Haus 2½ Stock(Almenhof) m. freiwerd. Wohng. bei 9000, Anz. (45 Mille) sofort zu verkaufen. An- gebote unt. Nr. P 02361 a. d. Verl. U. — Suche jungen, rassereinen Spaniel u. seinen alten Arbeitskollegen. ö VERMIEIUN SEN Angeb. u. Nr. PS 35299 a. d. V. Mhm.-Feudenheim, 25. Sept. 1952 Schwanenstraße 41 Im Namen der Hinterbliebenen: Mina Hoffmann wwe. Möbl. Zim. an alleinst. ält. Hrn. zu Vm. Adr. einzus. u. A 02396 1. Verl. 2 gutmöbl. Zimmer zu vermieten. Angeb. u. Nr. P 02388 an d. Verlag.* egREIx gbr? 1. Ihre VERMRHLUNG geben be- 1 5 7 LWInNUREsTAuscn Habe meine Kanzlei nach kannt: Heinz Fischer Biete 2-Zi.-Wohng. m. Kü. u. Bad, Neuosth.; suche 2- bis 3-Zi.-Wohng., Almen- od. Lindenhof, auch Pfingst- berg. Ang. u. Nr. 02312 an d. Verl. O 6, SB verlegt. Telefon 4 45 62 Sprechzeit von 15 bis 17 Unr Johanne Fischer geb. Lorenz-Wende Mannheim,. Renzstraße 3 25. September 1932 Seit 20 Jahren Schöne LAmmer-Wonnung mit Küche, Bad u. Balkon geg. ebensolche 2-Zimmer-Wohnung zu tauschen gesucht. nung von Baukostenzuschuß.) Angeb. unt. P 55295 a. d. Verl. und nach Vereinbarung Rechtsanwalf Dr. L. Kissel „ 3 (Verrech- 2 Friedhof Sandhofen Schuh, Heinz, Sandhofer Straße 3223 Friedhof Friedrichsfeld Post, Margarete, Metzer Straße 31 3 Bender, Wilhelm, Metzer Straße 72 Ohne Gewähr 85„ 14.00 13.00 16.00 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der stadt Mannheim Klosterfrau Melissen Apotheken und Progerien erhältlich. Denken sie auch an Aktiv-Puder! gebrauche ich ihn und bin sehr zufrieden: bei Herz- beschwerden und Schwindelanfällen, bei nervöser Unruhe und Gallenschmerzen: stets hat er mir ge- holfen!“ So schreibt Herr Karl Kemper. Braun- schweig, Gabelsbergerstr. 14. Mit Recht vertrauen Millionen Menschen dem echten Kosterfrau Melis- sengeist: so wie er Herrn Kemper seit 20 Jahren hilft, so hat er sich seit Generationen bewährt! Immer wieder versucht man ihn nachzuahmen, aber gerade in unserer kritischen Zeit findet der echte Klosterfrau Melissengeist Vertrauen wie nie zuvor! geist in der blauen Packung mit 3 Nonnen ist in allen CO Mlere Ken, Habs Fug MEIMSEsTAMTfun kgilkbgicht- EE AmIA SE 3 Zim. m. Kü. u. Bad Neckarst.-Ost ges. 2-Zim.-Wohng. kann getauscht werden. Angeb. u. Nr. 02354 a. d. V. Welch ein Vertrauen Co!! N HEIRAT spricht aus dem anzeigen des„Mannheimer Morgen, FERNMRUF 3856509 Alter von 25 bis 32 J Beamter, 37 J. alt. kath., gut aus- sehend., wünscht Frl. nen zw. Heirat. Zuschr. m. Bild unter Nr. P 02379 an d. Verlag. führenden Tageszeitung 2 heims. Ein Vertrauen. das 5 der„Mannheimer Morgen 99 55 die großen Erfolge aller zeigen erworben hat. od. Witwe 1. kennenzuler- 0 1 1 nesmitte über den Ausla eigen zàuWũ w . DI 10 ö einen Ab. — aa, DiE KAMERA eigentlich sere Be. aren De, rühmteg Arch eins och viel. ve über Wenn er daß dig jäften n 31 8. Breite Str. MORGEN Seite? Letzter Tag: ALAN Lapp NAUHE ERNTE Beginn: 14.00 16.30 19.00 und 21.00 Uhr A b Freitag: CLARK GaBLE in: ColoeRA Ein neuer FARBTLLAA- ScHLAGER DER MGM Am Meßplatz Telefon 5 11 86 DER GROSSARTIGdE ABENTEUER-FTARBFILM Die Söhne der drei musketiere xelefon 4 03 97 Beginn: 14.00, 16.00, 18.18 und 20.30 Uhr Heute Amerikas Flimstar Nr. 1: HN WAXNR letzter im Stählerne Schwingen Tag! Ein aufsehenerregendes Filmwerk! Ab 4 5 LI 0 morgen IC Wär eine Sünderin Telefon 3 18 98 qugendverbot Ein Film mit Hannerl MATZz, Adrian HOVEN, Gretl SscHöRG und Hans RICHTER 8 SAISON IN SALZBURG 2 Beginn: 9.45, 11.50, 13.50, 18.00. 18.10, 20.20 Uhr ien sind Beute letzter Tag! William n and releton 3 26 28 22.20 Spͤtvorst. Boyd in Aufruhr in Mesa bande uichtkon⸗ nge führ. Anfang: 13.00, 18.00. 17.00, 19.00, und 21.00 Uhr ind. 0 L. 9 H E N f 2 3 10 20 Salson in Salzburg 5 1 Han. Matz, Adr. Hoven, Gretl schörg, H. Richter Auser. Was da Preisgekrönt in Berlin und Cannes- begleitet 8 5 8 3 229 5 der keuren Wett 1 UE's Meister wer t 6 Gerard Phil Ken 1 Gina Lollobriglda FAMFAAN der HUS AR ie Gol 8 relefon 3 2144 Ein Kriegsheld wider Willen. Ein echter Zigeuner imel 20 13.45 5— 5 der Liebe! a. au. So. vorm. 11.00 Uhr 1 811 letztes Wiederholung Ile under ver Abenwen 10 Heute letzter Tag! 14.00, 16.00, 18.15, 20.30 Uhr 1 . POLIIZEIIEBUIEIN 21 1 5 Aa den Planken mit KIRK DOUGLAS— ELEANOR PARKER unstell. xeleton 446% Ab U. 2 . 0 Freitag: Meidelberge Nomanze Nur heut en ode 0 L VM P 344 u. 24.40 unr Hl. AfA in SAN J0ANO0 Telefon 5 20 58 Ein Abenteuerfilm mit Käthe v. Nagy 5 5 25 fare Fahrräder I- . B werden gegen geringe Anzah- Frau, in allen Hausarbeiten lang- binbu lung u. wöchtl. Raten zu 5, DM Jahr. erfahren, sucht tagsüb. Stellg. Ben. Kula 2% abgegeben. Auch Knaben- und Angeb. unt. Nr. 02355 4. d. Verlag. Istoff u Madchenräder. Wipp- u. Tret- llerwerke roller sowie Kinder- Dreirad- Jg. Frau(Höh. Handelsschule) sucht kehr un chen erhalten Sie bei Arbeit gleich welch. Art. Angeb. 1223 Fahrrad- Brausch unter Nr. 02389 an den Verlag. 8 Mhm.- Waldhof, Oppauer Str. 26. ursmägg 4½%ige nommen 99 5 er 28„„ 2 ang n Der ehemalige Arbeitsminister RUDOLF koHT vs. markt 82 92 spricht am f 1 ö kommenden Freitag, dem 26, September r, eso. Lene F dre e Im 9.30 Ur a Leman o im Mousensqal des Rosengartens a0 0* n und in elner ember 1 : Kundgebung r geringe tung. 18 0 3 en Generalwertra e gegen Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen KPD. Mannheim t. Dame, Angebote 2rlag. erzimmer bevorz. 1 Verlag. su. möbl. a. d. V. n 1. 10.52 eim oder benstein, 1 16. Okt. szahlung. „ Verlag. wie eln nau od. bote un- erlag. Zimmer. a Verlag. nach erlegt. 7 Uhr ng al EI . — — 1 entell „ der Lann- sich durch An- — Mit modernen Reiseomnibussen zur Bärenhöhle Schwäbische Alb— Schloß Lichtenstein Abfahrt: 27. September, 14 Uhr, Paradeplatz-Mannheim Rückkunft: 28. September, etwa 22 Uhr Fahrpreis 29. DM, einschließlich VUebernachtung mit Frühstück und Besichtigung der Bärenhöhle Fahr: 1. Tag: Pforzheim— Nagoldtal Bad Lleben- N 5 zell— Calw(Kaffeepause)— Herren- berg— Tübingen— Reutlingen(Ueber- nachtung). II. Tag: Pfullingen— Honau Schloß Lichtenstein Bärenhöhle- Rohenneuffen Welterfahrt durch den schönsten Teil der Alb— Kohlstetten Gomadingen— Münsingen— durch das nochromantische Seeburger Tal nach dem idyllisch ge- legenen Höhenluftkurort Urach(gut erhaltenes, mittelalterliches Stadtbild Wasserfall, Ruine Hohen- Urach), Weiterfahrt über Hülben— Neuffen Be. sichtigung des Hohenneuffen, der größten Burgruine südd.)— Beuren— Owen— Dettingen/ reck— Autobahn Mannheim Fahrkarten bei: Reisedienst Mannheimer Morgen, Am Marktplatz- Schalterraum Telefon 4 41 51-53; 9 0 Mannheimer Omnibus- Verkehrs- Ges., Friedrichsfelder Straße 38, Telefon 4 11 82. etzt Voranmeldung wegen Quartier- und Platzbelegung 1 schon erbeten. Nur kleine Anzahlung erforder b 1 1 Schlachthof-Freibank. Freitag, 26. September 1952. von 8 bis 10 Uhr, Verkauf auf Nr. 10001500. deen-Weitbewerd Die Städtische Sparkasse in Mannheim hat zur Erlangung von Plänen für ein neues Geschäftsgebäude einen Wettbewerb ausgeschrieben. Teil- nahmeberechtigt sind alle Mannheimer Architekten. die mindestens seit dem 1. Januar 1952 in Mannheim ansässig sind oder hier seit dem gleichen Zeitpunkt ihr Büro unterhalten. Die Ausschreibung entspricht den allgemeinen Grundsätzen für das Verfahren bei der Ausschreibung von baukünstlerischen und städtebaulichen Wettbewerben. Die Zustim- mung des zuständigen Wettbewerbsausschusses des Landesverbandes Baden des BDA ist erteilt. Alle teilnahmeberechtigten Mannheimer Architekten werden hiermit zur Teilnahme am Wettbewerb eingeladen. Neben den Mannheimer Architekten werden drei auswärtige Architekten zur Teilnahme am Wettbewerb aufgefordert werden. Die Zusammensetzung des Preisgerichtes ist in den Wettbewerbs- bedingungen enthalten, worauf hiermit verwiesen wird. 3 535 für den Wettbewerb läuft mit dem 15. November Interessenten können die erforderlichen Unterlagen gegen Entrichtung der üblichen Schutzgebühr in Höhe von 30.— DM bel der Städtischen Sparkasse in Mannheim anfordern. Städtische Sparkasse Mannheim. 1 VERSTEIGERUNG EN Zwangsversteigerung. Die Allg. Ortskrankenkasse Mannheim versteigert ab jetzt mit Straupoon, die Haarwäsche in der Tube und Frisurbogen zum Selbstmachen 2* weisen die Zuverlässigkeit. Sie sehen, wie leicht 4 5 es ist- es werden einige Damen gratis gewellt 22 2 1 5 Raufmänn.-techniscnen Stellenangebote: Nur Spezlalkräfte aus dem Werkzeugmaschinenbau können be- rücksichtigt werden. mit besten Kenntnissen und Erfahrungen in der Baulandumlegung in Straßenerweiterungen und der damit zusammenhängenden einen Elektro- Ingenieur oder Dipl.-Ingenjieur 2 als Leiter des Prüffeldes. Bewerber mit besonderer ErfAnHfung i Nur 1. Kraft, mit kaufmännischer Lehre in Höchstalter bis etwa 25 Jahre. Für sämtliche der vorgenannten Stellen sind die Bewerbungen beim Arbeitsamt Mannheim, M 3a, einzureichen. S TELILIE N. ANGEBOTE und dlleser Branche. im Z wangsvollstreckungswege am Donnerstag, dem 25. September 1952, nachmittags 2 Uhr, in Mannheim. Schloß Reithalle: 1 Dreirad-Liefer- wagen„Goliath“ gegen Barzahlung. 5 Der vollstreckungsbeamte der Allg. Ortskrankenkasse Mannheim. 1/1 für Damen 4,25,% für Kinder Deutsche Universitäten haben die Unschädlichkeit bestätigt! Haltbarkeit etwa ½ Jahr- Garantie- schein, Typ Normal, zum Selbstmachen, Typ V bei der praktischen Vorführung in Mannheim: Freitag, den 26. 9., Drog. Goßmann, H I, 16; Mhm.-Neuostheim: Samstag, den 27. 9., Drog. Sieberling, Dürerstraße; Mon- tag, den 29. 9., Planken-Drogerie Erle, B 2, 9. Kellereimaschinenfabrik im Raume Mannheim sucht selbständigen Konstrukteur, mögl. mit Erfahr. im Kellereimaschinenfach oder verw. Branche. Bekannte Werkzeugmaschinenfabrik im Raume Mannheim sucht Kran bauunternehmen sucht für sofort einen tüchtigen Offert- Ingenieur. Nur Bewerber mit entspr. Erfahrung können Berücksichtig. finden. Behörde in Nordbaden sucht. Grundstückerwerbungen. Bezahlung TOA III. Bekanntes Unternehmen der Elektroindustrie sucht Konstrukteure und Berechnungsingenieure mit besonderer Erfahrung im Transformatorenbau. der Hochvakuumtechnik erhalten den vous,. 5 155 Devisensachbe arbeiter 51 gelernter Bankkaufmann, mit guten englischen, französischen evtl. spanischen Sprachkenntnissen. Alter bis 35 Jahre. Branchekundiger Reisender für Papier- und Schreibwarengroßhandlung mit Führerschein III. Alter bis etwa 50 Jahre. Verkäufer 5 Turbanzeit. 100 000 begeisterte Frauen be- Auswahl der beim Arbeitsamt Hannheim mehrere selbständ. Werkzeugmaschinen- Konstrukteure. 1 Vermessungsingenieur Elektrounternehmen im Raum Mannheim sucht Verkäufer für Stahlwaren gelernter Eisenhändler. Alter bis 25 Jahre. J. Verkaufskraft für Damentrikotagen und Damenwäsche zum schnellstmöglichen Eintrittstermin gegen gute Bezahlung gesucht. Es kommen nur Damen in Frage, die in der Lage sind, eine große Abteilung selbständig zu führen und beim Einkauf beratend mitzuwirken. Angeb. unt. P 55373 a. d. Verl. Erstklassige Gehilfin, die an selb- ständiges Arbeiten gewöhnt ist. für uns. Damenschneiderei sof. gesucht. Modewerkstätte Lallo. C. 1, 9. Polsterer-Lehrling (möglichst 16jährig) sofort gesucht. Angeb. erb. unt. P 55371 a. d. Verl. 8080 öeRUIN- NEUEN. oc HA. SR EMEN· OOO. ον,ẽõüvunt. ESSEN AUA A. N. MAM, HAM tt,õj” l. HAMU- AAM. HAN Of. K OU. MAN NertE M. MOC HEN. W.- SAEAEN· W. Els E AF El e e J oossebO ef. Set c ꝓον MANNHEIM. IAN KEN ECKE BREHE STRASSE polloyer mit halbem Atmel v. gleichfarbiger Weste mit reine Wolle, langem Amel, reine Wolle, 7; benfalte une summen fur Peigverschluß nur ,, 9 flott-faſlender Rock, mitVorderfolte, rückseitiges 9* gg, , , SRE NMNI NENA EVER, R Nochdruck verboten Kunstmaler f. laufende Aufträge ge- sucht. Ang. u. Nr, 02393 an d. Verl. Lagerarbeiter für techn. Großhandel zum sofort. Eintritt gesucht. Es kommt nur ein ehrlicher Mann mit guten Empfeh- lungen in Frage. Otto Finsterle, Mannheim, Schleusenweg. vertreter f. Bäckereien u. Kol., Krs. Mannheim, gesucht. Gut. Verdienst. Angeb. u. Nr. 02395 an d. Verlag. Ab 1. Okt. junge, gutaussehende Bar- Bamen mit engl. Sprachkenntnissen für führendes Nachtlokal in Mann- heim gesucht. Adresse einzuseh. unter Nr. A 02381 im Verlag. Taxigirls! Nette, gutausseh. Damen für Samstag u. Sonntag gesucht. Adr. einzuseh. unt. A 02362 1. Verl. Vertreter fur Sehreib- und Papier- 0 Gronhandet vesscüikögugEs• J vekkkKufk 2 — 2 eich. Fässer, 136 u. 128 Ltr., gut erh., 60 DM zu vk. Bortt. Wallstattstr. 46. Kinderwagen, gut erh., preisw. zu verk. Klöpper, Waldhofstr. 116¼III. 7 MM. Märchenaufführung für unsere großen und kleinen Leser (auch Fabrikation) gesucht. An- gebote u. Nr. P 55296 à. d. Verl. Flotte Schneiderin sucht Kundenkrs. Angeb. u. Nr. 02349 an d. Verlag. * Jüngere, gewandte Stenotypistin in Dauerstellung gesucht. An- gebote mit Lebenslauf und Zeugnisabschriften unter Nr. P 55292 an den Verlag erbeten. Wer kann(mögl. Mannheim- Industriehafen) sägemehlartiges Produkt in großen Mengen günstig im Lohn trocknen! Angeb. an Joachim& Co. GmbH. Mannh.- Neckarau, Postfach 60. Junge, vers. Bardame, gute Unter- Jung., ideenreich. befähigt. Halte rv, fof. Zecuent. Clou. O 6. 2. Schaufenster- Dekorateur Vorzustellen 19 Uhr. (akadem. Bildhauerin) übern, noch Schaufenstergestaltung im Raume Mannheim, L'hafen, Heidelberg.— Zuschr. u. Nr. P 55293 an den Verl. D raufekfs uche 1 Schreibtisch, 2 Polstersessel, 1 Steh- lampe zu kauf gesucht. Angeb. mit Preis unt. Nr. 02371 à. d. Anbaumöbel, Wohnzimmertisch und Stünle zu kaufen gesucht. Angeb. unter Nr. 02363 à. d. Verlag. Wir suchen eine DARME mit gut. Garderobe u. sicherem Auftreten für Kundendienst u. Hausfrauenberatung(kein Ver- kauf).— Einarbeitung erfolgt durch uns. CLeeteolave Verkaufsstelle Mannh., du 8, 9. Telefon 5 17 74 Vorstellung erbet. v. 9—12 Uhr Perfekte Korsettnäherin welche auch im Zuschneiden firm ist, per sofort oder später 8— e, ges. Angeb. u. Nr. 02883 a. d. V. Verlag.“ am Gebr. Küchenbüfett und kl. Schranke zu verk. Anzus. zw. 17 u. 19 Uhr. K. Staiger, Almenhof, Struvestr. 5. Kleiderschränke 95. 115. 1258, 140. 150, 169. 170. 215. 225, 245. 255, 270, 265. 305, 315, 340. 350, 390. 420. 480, 520. Schlafzl.-Teile nachlieferbar. Teilz. Streit, B 6, 5(kein Laden). 1 Fahrradanhänger. Ber. 20225, fur 60,—, 1 Fahrrad-Montageständer 38, Tz. mögl. Dewald. Wald- hof, Hessische Str. 39. Tel. 5 99 91. zu verk. Heuwertiger flügel bestes Fabrikat. 1,78 groß, Laden- reis 6800, für 3500. DM zu ver- aufen. Telefon 5 29 50. aufgeführt vom Leitung: L. Vaas 1 Schaukasten, 2,24 breit, 1,12 tief, 2,00 hoch, für 180,-; 1 Kreiselpumpe einstuf., 380 V,. 2 Zoll. e zu Georg Hltner, Gärtnerei, in d. Std. 30 ebm, f.— verkauf. Edingen, Bahnhofstraße 19. Elisabeth Vaas Alfred Köhler Spielleitung Musikalische Leitung. CCT 5 Technische Leitung. Heinz Kraft Gelegenheitskauf Besonders schönes, schweres, sateil. Takelbesteek Aufl. 100, neu, für 200, DM zu verk. Angebote unt. Nr. 02392 a. d. Verl. numerierten Plätzen—,60 DM. am Mittwoch, 1. Oktober 14.00 Uhr Ufa- Theater N 7. Kunststr. Das beliebte Märchen mit Musik, Ge- a sang u. Kinder- 8 8 5 ballett von 9 Robert Bürkner „Aschenputtel“ MXRCHEN THEATER KUR PFALZ Fränzl Rothmund Ermäßigte Eintrittspreise für Erwachsene und Kinder auf —,.80 DM und 1.— DM. Buchhandlung Böttger, Nöltner am Ufa. N am Wasserturm: Märklin-Großanl., Sp. 00. Wert etwa 1100,- DM. günst. abzug. Tel. 6 72 58. OEG- Bahnhof; Riosk Schleicher, Tattersall. Kartenvorverkauf ab Samstag, den 27. September, in der Schalterhalle des„Mannheimer Morgen“, R 1, Marktplatz; Zeitungskiosk Kiosk Schreckenberger, Weinheimer Bandsäge mit Motor preisw. abzu- geben. Näheres Telefon 8 39 15. 2 5 1 8 N 2 5 5 9 e d e 255 N NN 1 1 92 n 2 1. 8 2 8 1 3 8 1 0 Seite 8 5 . MORGEN Donnerstag, 25. September 1952/ Nr. 221 Hötet EOch vOr Parolen von Romano Guardini Prof. Dr. Romano Guardini Abend in der Frankfurter Paulskirche aus der Hand des regierenden Bürgermeisters Jon Berlin, Prof. Dr. Ernst Reuter, den Friedenspreis des deutschen Buchhandels entgegen, der im vergangenen Jahr an Albert Schweitzer verliehen wurde. Romano Guardini hat ein Beispiel für die friedliche für das ihm nahm gestern Mission des Geistes gegeben, auch jenseits unserer deutschen Grenzen Ehre und Achtung entgegengebracht wird. Vergl. unseren Aufsatz„Romano Guardini Der Träger des Friedenspreises des deut- schen Buchhandels“ in Nummer 150 vom 4. Juli dieses Jahres.) Seit dem großen Künstler Platon die Kunst fragwürdig wurde, ist immer wieder die Frage aufgetaucht, worin ihr Sinn be- stehe. Der Antworten wasen viele; aber vor etwa einem Jahrhundert wurde eine ge- geben, die uns angeht. Und zwar sagte sie, die Kunst sei„für die Kunst“ da. Es war eine kämpferische Formel und sie stand an- deren gegenüber, die erklärten, die Kunst sei „für das Leben“ oder„für die Menschheit“ da. Die weitere Frage, was sie für Leben und Menschheit zu tun habe, bekam sehr konkrete Antworten. Nachdem die Kunst in der letzten Ver- gangenheit zu allen möglichen Diensten ge- preßt worden ist, empfinden wir jene alte Formel wieder als sehr zeitgemäß. Recht ver- standen meint sie doch, die Kunst trage ihre Aufgabe in sich selbst und lehne alle von außen kommenden Zwecksetzungen ab. Sie sei dazu bestimmt, das Wesen der Dinge zu erfassen und auszudrücken, und darin unter- stehe sie nur ihrem eigenen Gesetz. Dann geriet die Formel in die Bewegung der Geschichte und verlor ihre erste Klar- heit. Aus der Kunst wurde vielfach etwas Abseitiges und Künstliches, an dem keiner, der sie liebte, Freude haben konnte. So ent- stand um die Jahrhundertwende eine neue Parole und verkündete, die Kunst müsse „dem Volke“ gehören. Sie müsse aus der artistischen Isolierung herausgeholt und ins Leben der Gesamtheit gestellt werden. Man könnte einwenden, große Kunst sei immer Sache Weniger gewesen, jedenfalls wurde aber unter der neuen Parole manches Gute geleistet— erinnern wir uns etwa an die Arbeit des Kunstwart und ähnlicher Bestre- bungen im allgemein- kulturellen oder an die Erziehung zu künstlerischem Urteil im religiös-kirchlichen Bereich. Auch diese Formel geriet in die Strömung der Geschichte, und wir haben ihre letzte Abwandlung noch im Ohr, welche besagte, die Kunst habe dem Staate zu dienen. Mit Schaudern denkt man an das zurück, was da hervorgebracht wurde. Nun, die Formel ist abgetan; welche soll jetzt gelten? Wie wäre es aber, wenn man versuchte, ohne Formeln auszukommen? Und der Künstler täte nichts als in die Fülle der Welt draußen und drinnen zu blicken und das, was er schaut, so auszusprechen, wie es selbst ausgesprochen sein will? Kunst hat keinen Zweck, aber sie hat einen Sinn: daß der„zum Sehen Geborene, zum Schauen Be- stellte“ die immer neue Begegnung zwischen Mensch und Welt in Farben, Formen, Tönen und Worten ausdrücke— ohne Absichten, aber in Reinheit; nicht unter dem Befehl von Parolen, aber in Verantwortung vor dem Gewissen. Ueberall niüssen wir Zwecke im Auge halten. Ueberall müssen wir das We- nige, das uns geblieben ist, an die Stelle bringen, wo es am nötigsten ist, und bis zum Aeußersten ausnützen. Nirgends mehr ist uns gestattet, einfach aus der Fülle der Welt zu leben. So sollte die Kunst die schöne Aus- nahme bilden und rein aus dem Sinn heraus schaffen, Unterpfand dafür, daß trotz allem die Absichtslosigkeit doch die größte Macht Ist. Es geht ja auch gar nicht anders, denn nur die Absichtslosigkeit öffnet den Raum, Worin die schaffenden Kräfte frei werden und die Gestalten nach ihrer Notwendigkeit aufsteigen. Wenn aber der Künstler in Ehr- kurcht vor Gott steht und sein Volk liebt, dann geht sein Werk von selbst und ohne Programm in das Leben des Ganzen ein. Viele kennen gewiß den Dialog Heinrich v. Kleists über das Marionettentheater. Man Hat ihn schon oft in diesen Fragen als Zeu- gen aufgerufen; während der vergangenen Jahre ist aber so viel verschüttet worden, daß man es ruhig wieder tun kann. In dem Gespräch ist von der Grazie der Marionette die Rede, eine Eigenschaft, die der Mensch aber so selten erreicht, weil er immer weiß und will und, durch seine Absichten gebun- den, kaum einmal dazu kommt, aus seiner Mitte ins Offene hinauszuleben. Die Mario- nette ist sich ihrer selbst nicht bewußt und kann nichts für sich wollen. Sie hat keine andere Mitte als die des natürlichen Gleich- gewichts, so sind ihre Bewegungen bloße Bewegung und daher ganz rein. Im Zusam- menhang dieser Gedanken erzählt dann der Klügere der beiden Gesprächspartner von einem Erlebnis. Er hat einmal gesehen, wie ein junger Mensch sich nach dem Baden niedersetzte und über seiner Gestalt die ganze Anmut lag, welche die bekannte grie- chische Statue des Dornausziehers atmet. Zu- fällig schaut aber der Beschäftigte auf, blickt in einen vom Verhängnis angebrachten Spie- gel, wird sich der Situation bewußt, und im selben Augenblick ist der Zauber ver- schwunden. Er versucht, die reine Stellung wieder einzunehmen, aber es gelingt ihm nicht. Der Wunsch wird zum Zwang, aber je mehr er sich bemüht, desto mehr verquält er sich, und aus dem kleinen Begebnis er- Wächst ein Unheil, das ihm sein ganzes Menschentum verdirbt. Programme und Parolen sind solche Spie- gel. Die Kunst soll sich vor ihnen hüten, um ihrer selbst, aber auch um unserer aller Willen, damit wenigstens an einer Stelle in unserem verknechteten Leben Freiheit sei: dort, wo Menschen, deren Augen und Hände gesegnet sind, die Bilder des Lebens für uns sichtbar machen. 3 „Hört ihr dies Klopfen? Wer mag das sein?“ Ein Szenenbild aus der Neueinstudierung von Rossinis„Barbier von Sevilla“ im Mannheimer Nationaltheater.(Siehe unsere nebenstehende Kritik.) Foto: Adolf Falk „Wäre ich doch Oberomtsrichter in Husum“ Eine Mahnung för alle, die„Schriftsteller“ werden wollen Auf der Tagung einer Schriftstellerorgani- sation wurde kürzlich in bewegten Worten über die Not und die mangelhafte Unter- stützung des Schriftsteller-„ Nachwuchses“ geklagt. Solche Klagen sind nicht neu. Sie gelten übrigens nicht nur für den sogenann- ten Nachwuchs— auch mancher alte Schrift- steller, der einmal von den Erträgnissen sei- ner Werke recht gut leben konnte, ist heute in großer Not und fällt der öffentlichen Für- sorge zur Last. Zur Milderung ihrer Notlage wurde auf jener Tagung den Schriftstellern u. a. empfohlen, sich Einkünfte aus einer Nebenbeschäftigung zu verschaffen und sich so ein Existenzminimum zu sichern. Wie dieser Rat, zumal von dem Nach- wuchs, aufgenommen wurde, weiß ich nicht. Vermutlich hat er ein stürmisches Gelächter hervorgerufen, und das mit Recht; denn die scheinbar so kluge und weise Empfehlung geht leider an der rauhen Wirklichkeit unse- rer Tage meilenweit vorbei. Wie kann heute ein junger Schriftsteller, der keinen Beruf erlernt hat, eine auskömmliche Nebenbe- schäftigung finden, wo doch in den für ihn Vielleicht in Frage kommenden Erwerbs- Zweigen so viele„Gelernte“ nicht einmal Arbeit finden und mit Hilfe von Unter- stützungen ihr Leben kümmerlich fristen müssen? Das ist auch der Grund, weshalb die alten Schriftsteller kein Unterkommen in einem anderen Beruf finden können. Man glaube doch nicht, daß diese Alten nicht ver- sucht hätten, sich durch eine Umstellung im Lebenskampf zu behaupten, bevor sie den Weg zur Fürsorgebehörde gingen. Es wäre richtiger gewesen, wenn in jener Versammlung dem Nachwuchs gesagt worden wäre: Lernt erst einen Beruf, bevor ihr der vermeintlichen Berufung folgt, wenn ihr vor wirtschaftlicher Not bewahrt bleiben wollt! Laßt euch nicht blenden von dem Glanz des Lebens einiger weniger erfolg- reicher Schriftsteller, sondern denkt auch an den Spitzwegschen armen Poeten unter dem Regenschirm, bevor ihr euch entscheidet. Lernt einen Beruf und betreibt die Schrift- stellerei als Nebenbeschäftigung, wie es jahrhundertelang üblich war! Dieser Rat wäre vermutlich an den Ohren vieler„Nachwuchs“- Schriftsteller vorbeige- gangen, weil sie ihn heute nicht mehr be- folgen können. Viele von ihnen haben seiner- zeit den Schriftstellerberuf ergriffen, nicht, weil sie sich berufen fühlten und unter Um- ständen für die Kunst auch zu darben bereit waren, sondern weil sie glaubten, auf die- sem Felde rascher und leichter zu einem Verdienst zu kommen als in einem anderen Beruf. Sie gehören, an Lebensjahren ge- messen, gar nicht mehr zum Nachwuchs(man Sollte in diesem Beruf überhaupt nicht von Nachwuchs reden— Wilhelm Hauff ist mit 25 Jahren gestorben, und sein Name ist un- sterblichh) und können es wirtschaftlich nicht durchhalten, heute noch einen richtigen Beruf zu erlernen. Sie sind die Opfer ihres eigenen tragischen Irrtums geworden, und sie sehen keine Möglichkeit, ihren Irrtum zu berich- tigen. Dies kann übrigenes auch durch Unter- stützungen nicht geschehen. Das ist die furchtbare Wahrheit, ein Elend, aus dem nur die Umstellung auf einen anderen Beruf durch eine richtige Lehrzeit— vielleicht mit Hilfe von Unterstützungen— herausführen kann. In anderen künstlerischen Berufen, bei den Schauspielern, den Malern und Bild- hauern, ist es nicht anders. Der echte Nachwuchs aber, der heute noch auf Schulen und Hochschulen heranreift, möge sich dieses Elend vor Augen halten, be- vor er sich für einen Beruf entscheidet. Er muß wissen, daß die meisten unserer grogen und größten Dichter und Schriftsteller dies nur im„Nebenberuf“ waren. Goethe, Grill- parzer, Gotthelf, Stifter, Uhland, Gellert, Geibel, Kerner, Dahn, Schnitzler, Carossa, Frenssen, sie alle hatten und haben einen anderen Beruf erlernt, und die meisten von innen haben ihn bis an ihr Lebensende aus- geübt, keinesfalls aber ihm entsagt, bevor ihre schriftstellerische Tätigkeit ihre wirt- schaftliche Existenz voll gewährleistete. Ihre dichterischen Leistungen widerlegen den oft gehörten Einwand, der Druck eines bürger- lichen Berufs sei für einen Dichter unerträg- lich. Das Gegenteil ist richtig, wie der Brief- Wechsel des Oberamtsrichters Theodor Storm und des Staatsschreibers Gottfried Keller be- Weist. Paul Heyse, der im Jahre 1910 den Nobel-Preis für Literatur erhielt, schrieb an Storm:„Was gäbe ich darum, wenn ich Ober- amtsrichter in Husum wäre“, und Storm schrieb an Keller, es räche sich nun, daß Heyse 30 Jahre lang„ohne eine andere pro- fane Lebensweise“ sich nur als Dichter be- tätigt habe.. Eindringlich sei es allen, die Schriftstel- ler werden wollen, gesagt: Wer einen Beruf erlernt hat und sein Dasein darauf aufbaut, behält durch seine Berufsarbeit die wert- volle Verbindung mit dem Leben und den Menschen und ist wirtschaftlich soweit un- abhängig, daß er nicht ums tägliche Brot zu schreiben gezwungen ist. Er kann, wenn er die Schriftstellerei als Nebenbeschäftigung betreibt, geruhsam arbeiten und seine Werke ausreifen lassen. Damit dient er sich selbst und auch der Literatur, deren allgemeiner Niedergang ohne Zweifel auch mit eine Folge der großen Not der deutschen Schriftsteller ist. Hans-Heinrich Hollenbach Kultur-Chronik Das Theater der Stadt Trier, das in dieser Spielzeit sein 150jähriges Bestehen feiert, be- ginnt die Jubiläumsspielzeit am 28. Septem- ber mit einer Neuinszenierung des„Egmont“ von Goethe mit der Musik von Beethoven. Der amerikanische Filmproduzent David O. Selznick will in Kürze unter dem Namen „Scarlett o' Hara“ ein Stück auf die Bühne pringen, das den Stoff des Buches„Vom Winde verweht“ zum Inhalt hat. Selznick hat bereits den erfolgreichen Film über dieses Buch der Autorin Margaret Mitchell gedreht, der insgesamt etwa vierzig Millionen Dollar eingebracht hat. Zum 92. Todestag Arthur Schopenhauers wurde jetzt in Frankfurt die im Kriege in Sicherheit gebrachte Büste des Philosophen in der Nähe ihres alten Standortes am Rechnei- graben neu enthüllt. Die Vorträge des Freien Bundes zur Pflege der Bildenden Kunst in der Städtischen Kunsthalle Mannheim beginnen am 29. Ok- tober mit einem Referat von Prof. Dr. A. E. Brinckmann(Köln) über„Barock und Rokoko in Bayern und Schwaben.“ Der Vortrag ge- hört zu einer Reihe„Deutsches Barock und Rokoko“ in der weiter am 12. November Prof. Dr. Hans Evers(Darmstadt) über„Barock in Franken und Rheinland“, am 26. November Dr. Dr. Dagobert Frey(Stuttgart) über„Barock und Rokoko in Oesterreich, Böhmen und Mähren“ und am 3. Dezember Dr. Niels von Holst(Eisenberg) über„Barock in Nord- und Ostdeutschland“ sprechen, Eine zweite Vor- tragsreihe„Theater und Bühnenbild“ beginnt am 14. Januar mit dem Referat„Das Theater der Antike“ vom Prof. Ad. H. Schuchhardt (Freiburg). Es folgen am 4. Februar„Das Bühnenbild des Barock“ von Prof. Hans Tintelnot(Göttingen) und am 25. Februar „Das Bühnenbild der Gegenwart!“ von Teo Otto(Zürich). Dazu kommen ferner zwei Ein- zelvorträge„Abstraktion in der modernen Plastik“, den Dr. Juliane Roh München) am 12. Dezember hält, und„Europäische Volks- kunst“ von Prof. Dr. W. Peßler(Hannover) am 18. März. SW. Im„Akademischen Winter“, einer Vor- tragsreihe der Stadt Mannheim, soll in acht Vorträgen das Generalthema„Gesellschaft und Politik, Strukturwandlungen in der Gegenwart“ behandelt werden. Die Vortrags- reihe beginnt am Montag, 13. Oktober, in der Kunsthalle, und zwar spricht Prof. Dr. Hend- rik de Man über„Das Zeitalter der Mas- sen“. Als weitere Redner? sind vorgesehen: Prof. Dr. Gerhard Leibholz(Karlsruhe), Prof. Suraniy-Unger(USA), Prof. Dr. Romano Guardini(München), Dr. Viktor Agartz(Köln), Prof. Dr. Alexander Rüstoẽw(Heidelberg), Prof. Dr. Heinrich Rittershausen(Mannheim) und Prof. Dr. Franz-Josef Brecht(Heidel- berg). ew. Herbert von Karajan gastiert am 5. Ok- tober im Musensaal des Mannheimer Rosen- gartens mit den Wiener Symphonikern. Auf dem Programm stehen Mozarts Symphonie in A-dur(KV 201), Debussys drei symphonische Skizzen„La Mer“ und die 2. Symphonie in D- dur op. 73 von Brahms. Die Städtische Bühne Heidelberg eröffnet am Freitag, 26. September, ihre neue Spielzeit mit einer Neueinstudierung der Oper„Die Macht des Schicksals“ von Verdi. Am Samstag, 27. September, folgt die Premiere der Operette „Ballnacht in Florenz“ von Edwin Burmester und mit der Musik von Johann Strauß. Als erstes Schauspiel wird am Dienstag, 30. Sep- tember, in der Städtischen Bühne Heidelberg, „Der Prinz von Homburg“ von Kleist heraus- kommen. Die Uraufführung der dramatischen Dichtung„Theseus“ von Franz Büchler ist für Freitag, 3. Oktober, geplant. Weiterhin wird die schon einmal in Heidelberg aufgetretene indische Tänzerin Hima Kesarcodi am Montag, 13., Oktober, wieder in Heidelberg gastieren. „Barbier von Sevilla“ Opernpremiere im Nationoltheqter „Eine musikalische Komödie, entstiegen der Nachfolgeschaft Mozarts“, versprach Pr Joachim Klaiber, der Oberspielleiter der Oper, für seine Neuinszenierung des„Bar- bier von Sevilla“ im Mannheimer National- theater.„Keine Requisitenklamotte, kein überlang Zestreckter weißbehandschuhter Zeigefinger mehr bei Signor Basilio, dem Musikmeister, wie es seit Jahr und Tag der Brauch ist.“ Dr. Klaiber ging noch weiter: er setzte an die Stelle der Sprech-Dialoge eine Bearbeitung der Original-Rezitative (mit Cembalo- Begleitung) von Rossini durch den Wiener Opernsänger Alfred Jerger. Es ist dies ein gewiß lobenswertes Vor- haben für den„Barbier“, diesen wohl ewig jung bleibenden Geniestreich, den der vier- und zwanzigjährige Rossini 1816— 30 Jahre also nach der Uraufführung von Mozarts „Figaro“ Vollbrachte. Nur S0 sehr streng hat sich Dr. Klaiber wiederum nicht an das eigene Rezept gehalten. Der Komö- die, die er schaffen wollte und die ihm auch im ganzen wohl geriet, bleiben genug possenhafte Züge. Wenn Herr Basilio dem Dr. Bartolo die Macht der Verleumdung recht anschaulich demonstriert und wenig später beide vor Erstaunen so erstarrt sind, dag Figaro ihnen den bereit gehaltenen Schnupftabak in die Nase führen muß, dann geschieht das mit viel handfester Humorig- keit und einer gehörigen Portion komödian- tischer Ausgelassenheit. Dr. Klaiber hat da- mit die Lacher im Parkett auf seiner Seite Und es wurde viel und herzlich gelacht bei dieser ersten Opernpremiere der neuen Spielzeit. Vor allem natürlich über das treff liche Gespann Dr. Bartolo(Hans Schweska) und Basilio(Heinrich Hölzlin). Was die bei- den— mimisch und gestisch— alles anstel- len und wie sie es machen, nach Strich und Faden düpiert zu werden und dabei doch 80 ungemein sympathisch zu sein, läßt sich mit Worten nur recht mangelhaft beschreiben. Sie stellen zwei echte Commedia-dell-Arte- Figuren auf die Bühne: klug und einfältig zugleich, berechnend und doch am Ende be- trogen der eine, intrigierend, verleumdend und bestechlich der andere, und beide stimmlich gut disponiert. Daneben der „Cicero aller Barbiere“, im roten Wams und schwarz-weiß gestreifter Bluse— eine Pa- raderolle für Theo Lienhard seit vielen Jahren. So oft hörte man sie schon von ihm, seine Glanzarie, das„Figaro hier, Figaro da“ und hat ihm auch dieses Mal wieder von Herzen applaudiert. Sein Barbier ist ein schmucker Kerl, unternehmungslustig, schlau, einfallsreich, ein pfiffiger Bader und rechter Seelentherapeut, und man muß schon so blind vor Liebe sein wie das Rosinchen, um nicht in ernste Gewissensnot zu kom- men, wer nun der Begehrenswertere ist, der Graf oder der Barbier. Aber so sind's nun einmal, die jungen Leut': Edith Jäger, rei- zend anzuschauen als blutjunge Rosine und mit schöner, wohlgeformter Stimme ihr„be- klommen Herz“ ausschüttend; und ebenso Willi Friedrich als liebestoller Graf Alma- viva. Erst keine Ruh', bis sie sich haben, und dann, ein paar Jährchen später, machen Herr Graf seinem zum Kammerdiener avan-, cierten Figaro die Braut streitig— siehe „Figaros Hochzeit Diesem unbeschwerten, losen Treiben, dem Paul Walter als Bühnenbildner den luftig-heiteren, hübsch gegliederten Raum schuf, gibt Karl Fischer am Dirigentenpult des Nationaltheater-Orchesters die unge- mein sauber und durchsichtig gefügte Klang- folie dazu. Eine gewisse Erdenschwere, die sich zu Beginn der Ouvertüre noch breit macht, wird bald abgelegt— weg damit, Rossinis Partitur glitzert und funkelt und ist ein Meisterwerk voll der bezauberndsten Einfälle. Muß man nun noch sagen, daß diese Neu- einstudierung ein voller Erfolg War, daß allen Beteiligten, nicht zuletzt auch Gert Muser, Hubert Weis, Irene Ziegler, Hans Koeppen und Erhard Zimmermann in den episodischen, aber gleichfalls gut durch- gezeichneten Rollen, mit herzlichem Applaus gedankt wurde? Kurt Heinz Gerard Philipe kündigte in Nürnberg an, daß in diesem Winter eine Reihe von Auf- führungen deutscher Werke in Paris geplant seien, so Büchners Trauerspiel„Dantons Tode und Bert Brechts„Mutter Courage“. Mit Bert Brecht, der nächstens nach Paris kommt, plane der Leiter des Theatre National Popu- Jaire, Jean Vilar, eine enge persönliche Zu- sammenarbeit. Ein chen fährt nach Hamburg. ROMAN VON MANUELA MAURI Copyright 1952 by Mannheimer Morgen 7. Fortsetzung „Ist er am Kopf verletzt?“ „Ich sage es Ihnen doch.“ Sie putzte sich geräuschvoll die Nase, aber der Tränen- schnupfen machte ihr weiter zu schaffen. „Wissen Sie etwas von den Gemälden, die Herr Livonius vor einiger Zeit Herrn Moli- nari gab?“ „Das kann doch in dieser Stunde nicht so wichtig sein, Fräulein! Gehen Sie zu Ihrem Chef, sagen Sie ihm, er soll abwarten. Ich—“ sie stand plötzlich wieder— ich bin einfach am Ende. Bitte gehen Sie.“ „Es tut mir wirklich leid“, sagte ich rat- los, wandte mich zur Tür, stieß an einen Schirmständer und verließ das Zimmer. In der Halle war niemand. Ich ging hin- aus. 5 Ich sah Tante Anna erwartungsvoll an und sie sagte denn auch sogleich:„Da siehst du es. Das Fräulein Ledebuhr kann einem natürlich leid tun, Aber Schuld hat sie sel- ber. Ein Mädchen mit Charakter hätte sich auf so etwas niemals eingelassen. Daß er sie nach zehn Jahren nicht mehr heiraten würde, war doch klar. Aber etwas anderes, Inge. Die Polizei schien nach dem, was Fräulein Lede- buhr berichtete, noch gar nichts von dem Totschlag zu wissen? Gingst du zur Polizei, erkundigst du dich?“ Ich seufzte.„Nein“, sagte ich.„Heute weiß ich, daß ich die größte Dummheit beging, die jeh überhaupt machen konnte. Ich ging zu Ute von Zastrow Genau gesagt, ich rief sie an, denn ich wollte nicht nach Groß-Borstel hinausfahren und sie womöglich nicht an- treffen. Ich fand die Nummer im Telefonbuch. Ein Diener meldete sich und als ich fragte, ob ich Fräulein Ute von Zastrow sprechen könne, sagte er höflich:„Jawohl, gedulden Sie sich einen Augenblick.“ Und dann sprang eine Stimme in die Leitung, die mir irgend- wie weh tat. Sie war nicht schrill, aber ihr Ton lag für mein Empfinden eine Schwin- gung zu hoch.„Hallo, wer ist da?“ „Fräulein von Zastrow“, sagte ich und war ein bißchen unsicher,„ich bin die Se- kretärin von Herrn Alfred Livonius. Ich hätte Sie gern einmal gesprochen.“ „Weshalb, Fräulein Lohmann?“ „Ich bin nicht Fräulein Lohmann. Herr Livonius hat jetzt mich engagiert. Ich heiße Borg. Und was ich Ihnen zu sagen hätte, Fräulein von Zastrow, läßt sich nicht tele- konisch erledigen.“ „Also gut“, sagte sie,„ich bin im Begriff in die Stadt zu fahren. Können Sie in einer halben Stunde im Café Hübner am Neuen- wall sein? Sie kennen das Café doch?“ „Ich war noch nicht dort, aber ich werde es finden. Wie erkennen wir uns? Wollen wir ein Taschentuch in der Hand halten oder stecken Sie eine Blume an?“ „Unsinn“, sagte sie,„Moment, Papa, ich fahre mit; was für ein Unsinn. Sie fragen am Büfett, wo ich sitze und dann kommen Sie an meinen Tisch. Guten Tag.“ Sie hatte angehängt, bevor ich noch ein- mal den Mund hätte aufmachen können. Das Café Hübner befindet sich in einem Eckhaus. Unten schien mir mehr der Kuchen- verkauf und ich stieg in den ersten Stock. Ich erkundige mich am Büfett und man wies mich an einen Tisch, an dem ein älterer, sehr gut aussehender Herr in seinen Taschen- spiegel sah. Dann strich er seinen Bürsten- bart. Neben ihm saß eine junge Dame in einem graublauen Schneiderkostüm Sie trug den ersten Strohhut, den ich in diesem Jahr sah, eine schiefe, senwarze Schute und ein kleiner Schleier hing ihr in die Stirn. Sie War hellblond. „Guten Tag“, sagte ich,„mein Name ist Borg. Habe ich mit Ihnen telefoniert, Fräu- lein von Zastrow?“ „Ja“, sagte sie und sah mich an. Ich weiß nicht, warum sie erstaunt war; sie mußte mich doch erwartet haben.„Sie sind also die neue Sekretärin?“ Der ältere Herr erhob sich, wenigstens tat er die Andeutung dazu.„Nehmen Sie Platz“. sagte er und rückte den dritten Sessel etwas zurecht.„Ich gehe sofort, dann können Sie mit meiner Tochter ungestört plaudern.“ „Ich glaube nicht, daß wir etwas zu plau- dern haben werden“, sagte Ute von Zastrow. „Fräulein! Bringen Sie mir eine Schweser- Pastete und ein Glas Sherry.“ Das Fräulein mit dem Häubchen sagte: „Sehr gern.“ „Mir bitte eine Tasse Kaffee“, bestellte ich. 5 Herr von Zastrow winkte ab, als ihn die Serviererin ansah.„Ich habe meine Tochter nur hergefahren“, lächelte er. Dann erhob er sich.„Also auf nachher, Ute. Wir sind mit Dr. Bohn bei Ehmcke. Er sagte, er werde sich unbändig freuen, dich zu sehen. Mach ihm doch die unbändige Freude und komm.“ Sein Gesicht zersprang in hundert lustige Falten. Er schien mir ganz anders veranlagt als seine Tochter und ich lächelte ihn an, als er mir zum Abschied zunickte. „Was wollten Sie von mir?“, fragte Ute von Zastrow.„Schickt Sie Herr Livonius?“ „Nein“, antwortete ich rasch,„er weiß gar nicht, daß ich mit Ihnen spreche.“ „Also?“, fragte sie kurz, nahm ein Ziga- rettenpaket aus der Handtasche und ließ ein goldenes Feuerzeug auf flammen. Dann blies sie mir eine Rauchwolke haarscharf über den Kopf und sah mich dabei von oben bis unten an, wie Erwachsene wohl Kinder ansehen—, ob ich meine Spielschürze beschmutzt hatte oder vielleicht mit Tintenfingern gekommen War.. Das Fräulein brachte die Pastete, den Sherry und meinen Kaffee. „Englische Sauce“, sagte Ute von Zastrow. „Sofort.“ Sie sah mich immer noch an, nippte von ihrem Wein und sagte abermals:„Also?“ Das Fräulein stellte die englische Sauce auf den Tisch.„Etwas Zitrone“, sagte Ute von Zastrow. „Sofort.“ 0 „Alfred sagte mir, daß er Ihnen von seinem Unglück erzählt hat. Ich wollte Sie kragen, ob Sie schon etwas unternommen haben.“ Ich hatte leise gesprochen. Sie beugte sich etwas vor.„Alfred?., wiederholte sie und ihre Wimpern schlugen ein paarmal sehr rasch. 5 „Herrn Livonius meine ich.“ „Wenn Sie Alfred sagen, brauchen Sie mir nicht zu erklären, wen Sie meinen.“ „Ich hatte mich versprochen.“ Ich hätte ihr gern eine Ohrfeige gegeben. Vielleicht auch mir gleich mit. Das Servierfräulein brachte den Teller mit einer gevierteilten Zitrone. „Wie lange sind Sie bei ihm angestellt? Da war doch bisher Fräulein Lohmann.“ „Noch nicht lange“, antwortete ich. Fräu- lein Lohmann heiratet.“ a „Sie sprechen nicht hamburgisch. Sind Sie Ostflüchtling?“ Sie sah mich nicht mehr an, sondern war mit ihrer Pastete beschäf- tigt. „Gewissermaßen. Wir lebten in Stettin.“ „Das dachte ich mir; die sitzen immer in den Cafés herum, tun nichts und warten auf den Lastenausgleich.“ Ich schwieg zu solchen dummen Worten, aber ich sah mich um. Das Café war um diese Vormittagsstunde hauptsächlich von Damen besucht. Sie trugen Pelze, waren zu- meist Jahrgang 1910, kannten einander, waren vergnügt und mußten den Lasten- ausgleich wohl schon hinter sich haben. 1 „Aber auf Sie paßt das ja gar nicht, fuhr Ute von Zastrow plötzlich fort und ließ die Gabel sinken.„Sie sind ja bei Herrn Livonius gut untergekommen, nicht wahr? Sie War etwas größer als ich, auch im sitzen. Sie sah auf mich herab mit grauen, schönen Augen, die merkwürdig schattier- ten. Zur Pupille hin wurden sie dunkler. Sie würde ja nicht immer diesen gereizten Mund haben und ich spürte, daß sie seht hübsch aussehen konnte, wenn sie diesen gelangweilten, hoheitsvollen Zug ablegen würde, oder wenn sie lachte. Sicherlich, wenn sie schlief. Ich ließ den Satz, daß ich bei Alfred gut untergekommen sei, Pas- sieren. Ich wollte sie nicht ärgern. „Waren Sie bei der Polizei?“, fragte ich. „Haben Sie das, was Ihnen Herr Livonius gestand, der Polizei gesagt?“ 4 „Sie wissen es also auch?“ Ihr Mun wurde so schmal, daß sie gar keine Ober- lippe mehr hatte. 9 „Gehen Sie nicht zur Polizei“, bat ich. Sie haben ihn geliebt, Sie wissen, daß er ein guter Mensch ist. Es war ein unglück- licher Zufall. Wir müssen ihm helfen.“ „ „Ja, auch ich möchte ihm helfen.“ 5 „Ich habe ihn nicht geliebt“, sagte die und legte beide Hände auf den Tisch. Hübsche Hände mit langen, schmalen Fin- gern.. Sle „Nicht? Ich dachte; er sagte mir, 5 seien verlobt gewesen.“ Fortsetzung kolg geraus erlag. irucker chefrec ſertrete . Scha feuillet MEber! ludwig lloth; 5A. Sir gankko besellsc nunale Hannhe Vr. 300 3 J. Ja ae B o Haie ler wa leiten zunde In Hellwe diese lichem eine I zunde Ebene zunde deskar Antwoe Ge; Stu Lande berg 1 der CI ten m gleiche kel 4 jungs! nister! und se Regiel jungen eine 1. bennze als Eir erreicl chen Ho des„ vievy nung bezeic keiner mung nung Bon dieser einen ten P Mar big v die F. nellen der S küllt Ab der C am I proc che E ehrlic Lostre der 8 bietes bevöl eprecl in de dert kranz Haar verd. M nächs Saarf in L. Mag Aussi deuto Mitty mit e der