ö tiegen ch Dr. der „Bar- icnal- kein nuhter dem ig der yeiter: ialoge tative durch r. Vor- euig vier- Jahre Ozarts Sehr nicht Lomö- ihm genug dem ndung Wenig sind, tenen dann norig- ödian- at da- Seite Mt bei neuen treff. veska) e bei- nstel- h und och 80 mn mit eiben. Arte- kältig le be- ndend beide der is und e Pa- vielen ihm, Figaro vieder . lustig, r und schon nchen, kom- st, der 8 nun , rei- e und r„be- o benso Alma- laben, aachen AV an- siehe mung über die Europäisierung durchzufüh- en. bennzeichnet man diesen Vorschlag Hoffmann eiben, r den Raum enpult Urige⸗ Lang- e, die breit damit, t und adsten Neu- „ daß Gert Hans n den durch- oplaus Heinz rg an, Auf- eplant Tod“ t Bert ommt, Popu- e Zu- — ner in en auf orten, r um von on zu- ander, asten- . nicht“, id ließ Herrn Fahr?“ h im rauen, attier- nkler. eizten sehr diesen dlegen erlich, 38 ich pas- e ich. vonius Mund Ober- I ich. aß er glück- 4 te sie Tisch. Fin- „ Sie kolgt) Aussicht gestellt. lerausgeber: Mannheimer Morgen erlag. Druck: Mannheimer Groß- trucke rei. Verlagsleitung: H. Bauser; chefredakt.: E. F. v. Schilling. Stell- tertreter: Dr. K. Ackermann. Politik: , Schäfer; Wirtschaft: F. O. Weber; feuilleton: W. Gilles. K. Heinz; Lokal: UEberhardt; Kommunal: Dr. F. W. Koch; ludwigshafen und Sport: H. Schnee- lloth; Land: C. Serr; Sozialredaktion: A. Simon; Chef v. Dienst: O. Gentner. ßankkonten: Südwestbank, Allg. Bank- tesellsch., Städt. Sparkasse, Bad. Kom- nunale Landesbank. Bad. Bank. sämtl. Hannheim. Postsch.-Konto: Karlsruhe Ar. 800 16, Ludwigshafen) Rh. Nr. 267 43. Ungbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim R 1. 4-8, Telefon 4 41 51-54; Heidelberg, Haupt- straße 45, Tel. 29 3½¾8(Hdbl. Tagebl.); Ludwigshafen/ k h., Hheinstr. 37. Tel. 62768 Bezugspreis: Monatl. 2,30 DM zuzügl. 40 Pf Trägerlohn. Postbezus 3.20 U zuzügl. 34 Pt Zustellgebühr. Kreuzband- bezug 4.— DR einschl. Porto. Bei Ab- holung im verlag oder in den Agen- turen 2.80 DM. Erscheint täglich außer sonntags. Zur Zeit giit Anzeigenpreis- liste Nr. 11. Anz.-Ltg.: R. Adeimann; Werbg.: C. Faust. Bei Nichterscheinen infolge höh. Gewalt kein Anspruch auf Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- verlangte Manuskr. keinerlei Gewähr. berrenur, J Jahrgang/ Nr. 222/ Einzelpreis 20 Pf. 18 zundesrates durch die Bundesregierung. in einem Kommuniqué, das Minister Hlellwege anschließend herausgab, heißt es, diese Angelegenheit sei in freundschaft- chem Geiste erörtert worden. Anlaß für eine Diskussion der Beziehungen zwischen zundesrat und Bundesregierung auf dieser bene war die Kritik der SPD- regierten zundesländer an dem Verhalten des Bun- deskanzlers in der Frage der westlichen Antwort auf die letzte sowjetische Deutsch- Stuttgart. Der Verfassungsausschuß der landesversammlung von Baden-Württem- berg lehnte am Donnerstag die Forderung der CDU auf Volkswahl des Staatspräsiden- ten mit 14 gegen 11 Stimmen ab. Mit dem gleichen Stimmenverhältnis wurde der Ar- kel 43 des Verfassungsentwurfs der Regie- zungskoalition gebilligt, demzufolge der Mi- nisterpräsident vom Landtag gewählt wird und selbständig die Regierung bildet. In der Aussprache wurde von seiten der Regierungsparteien betont, es sei richtig, der ungen Demokratie die Möglichkeit zu geben, eine rein parlamentarische Lösung zu finden. Dem gegenüber erklärten die Vertreter der bonner Jeleſonaſ: Es gibt kein Ausweichen von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen Mit großer Skepsis hat man in der Bun- deshauptstadt das Angebot des saarläandi- ommen, an der Saar eine Volksabstim- In Kreisen des Auswärtigen Amtes als einen„Versuch, den Anschluß wieder zu erreichen“, gleichzeitig aber dem eigentli- chen Anliegen aus dem Wege zu gehen. Hoffmann hat in der neuesten Ausgabe des„Rheinischen Merkur“ in einem Inter- view die Europäisierung der Saar als„Krö- nung seiner seit 1947 verfolgten Politik“ bezeichnet und vorgeschlagen, in einer„von keiner Seite beeinflußten Volksabstim- mung“ die Saarbevölkerung über ihre Mei- nung zur Europäisierung zu befragen. Bonner politische Kreise vermuten hinter dieser Formulierung die Absicht, sich um einen Wahlkampf mit den deutschorientier- ten Parteien an der Saar herumzudrücken. Mam vertritt den Standpunkt, daß unabhän- gig von einer möglichen Volksabstimmung die Forderung auf Zulassung der oppositio- nellen Parteien und auf freie Wahlen an der Saar von der Hoffmann-Regierung er- fällt werden muß.. Auch der stellvertretende Vorsitzende der CDU/ CSU-Fraktion, Strauß, hat sich am Donnerstag in diesem Sinne ausge- sprocheri. Bei einer Volksabstimmung über che Europäisierung müsse die Fragestellung ehrlicherweise lauten:„Sind Sie für die Lostrennunng von Deutschland zum Zwecke der Schaffung eines europäischen Saarge- bietes?“ Falls sich die Mehrheit der Saar- bevölkerung gegen die Europäisierung aus- sprechen sollte, müsse das Saarland wieder in den deutschen Staatsverband eingeglie- dert werden. Dabei sollten die berechtigten ktranzösischen Wirtschaftsinteressen an der Saar in loyaler Weise vertraglich geregelt werden. Man erwartet in Bonn schon für die nächsten Tage französische Schritte in der Saarkrage Schon auf der Mämistertagung in Luxemburg hatte Schuman„gewisse Maßnahmen“ bis zum 27. September in Nach den neuesten An- deutungen Schumans vor der Presse am Mittwoch rechnet man in Regierungskreisen mit einer Verschiebung der für Mitte Okto- der vorgesehenen Wahlen zum Saarlandtag. nor 26 vb, Budapest. Die ungarische Regierung hat eine neue Prämien-Anleihe in Höhe von 3 Milliarden Forints(rund 460 Millionen DMW) zur ökkentlichen Zeichnung aufgelegt. Die An- keihe soll zur Finanzierung der im laufenden ünfjahresplan vorgesehenen Investitions- Vorhaben verwendet werden. Oslo. Kriegsschiffeinheiten von sechs NATO- Staaten haben sich in dem Hafenbecken von so zu einer der größten Flottenschauen in Friedenszeiten versammelt. Paris. Der belgische Außenminister von Zee- land trat am Donnerstag überraschend auf dem Luftwege in Paris ein. Er wird eine Aus- rache mit Außenminister Schuman haben. Berlin. Die Sowjetzonen-CDU hat eine deue Parteisatzung entworfen, die sich streng 9* Beispiel der Vmmunistischen Parteien Wuppertal. 27 Fahrgäste wurden verletzt. 5 am Donnerstagmorgen ein Straßgenbahnzug . Wuppertal-Vohwinkel in einer Kurve ent- Lelste. UP/ dpa Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Bonn.(UP) Der neue Präsident des Bundesrats, Ministerpräsident Dr. Reinhold Haier(Württemberg-Baden), besprach am Donerstagnachmittag mit dem Bundeskanz- er während seines Antrittsbesuches, bei dem auch der Bundesminister für Angelegen- leiten des Bundesrates, Hellwege, anwesend war, die Frage der Unterrichtung des landnote. Diese Länder, vor allem Hessen, warfen dem Kanzler vor, die Bundesländer nicht rechtzeitig über die Haltung der Bun- desregierung informiert zu haben. Obwohl nach der Unterredung Adenauer — Maier nichts offlzielles bekannt wurde, verlautete aus informierten Kreisen, daß die Aussprache mit Dr. Adenauer für den Bun- desrat positiv geendet habe und nun„alles wieder in Lot“ sei. Dr. Maier hatte vor der gegen Volkswahl des Ministerpräsidenten Arbeitstempo des Stuttgarter Verfassungsausschusses zu langsam Von unserer Stuttgarter Redaktion CDU, daß die Bildung der Regierung durch einen vöm Volk gewählten Staatspräsiden- ten ein Moment der politischen Stabilität darstelle, durch das die Regierungsbildung über augenblickliche Diskrepanzen hinweg erleichtert werde. Im Verlauf der Beratungen des Ausschus- ses kam es zu erheblichen Differenzen zwi- schen den Vertretern der Regierungsparteien und der Opposition über das bisherige Tempo der Verfassungsberatungen, die sich in der anschließenden Pressekonferenz fortsetzten. Der DVP/ FDP- Abgeordnete. Vortisch wandte sich nachdrücklich gegen die„dauern- den Versuche“, die Sitzungen des Ausschus- ses abzukürzen oder während der Beratungen lange Pausen einzulegen. Er erklärte, wenn der Ausschuß im bisherigen Tempo weiter arbeite, werde die Verfassung erst in vielen Monaten fertig werden. Es müßten Mittel und Wege gefunden werden, zu verhindern, daß die Sitzungen des Ausschusses vorzeitig abgebrochen würden. Vortisch empfahl hier- bei, in diesem Falle die Diäten zu kürzen. Der Vorsitzende des Ausschusses, Abg. Gog CDU, erklärte dem gegenüber, die Verfas- sungsarbeiten seien Maßarbeit und es komme nicht so sehr darauf an,„im Stücklohn zu arbeiten“. Eine sorgfältige Arbeit setze auch interne kleinere Besprechungen der einzelnen Fraktionen voraus. Tagesordnung der Landes versammlung Die Verfassunggebende Landesversamm- jung von Baden- Württemberg wird am 1. Oktober zu ihrer ersten Arbeitssitzung nach den Parlamentsferien zusammentreten und u. a. die Mitglieder des vorläufigen Staatsgerichtshofes für das neue Bundesland wählen. Unter den 34 Tagesordnungspunkten sind zahlreiche Anfragen und Anträge, die Hilfs- und Förderungsmaßnahmen für die Landwirtschaft vorsehen. Außerdem wird sich die Landesversammlung mit Anträgen beschäftigen, in denen die Bereitstellung von Mitteln zur Durchführung eines Jugend- planes, die baldige Verabschiedung des Ent- Wwurfs einer Handwerksordnung, die Fort- führung der Schülerspeisung und ihre Aus- dehnung auf die südlichen Landesteile, der Ausbau der Autobahn durch das Rheintal bis Basel und die Erklärung des Landkreises Heidelberg zum Notstandsgebiet gefordert wird. Dr. Maier beim Bundeskanzler Streit über die Unterrichtung des Bundesrats durch die Bundesregierung beigelegt Unterredung mit dem Kanzler erklärt, der Bundesrat wünsche dringend, besonders auch über die Außenpolitik der Bundesregierung auf dem laufenden gehalten zu werden. Die- 1 sei auch im Grundgesetz veran- ert. Minister Hellwege nahm im Anschluß an den Antrittsbesuch Maiers zu der in den letzten Tagen von Maier mehrfach geäußer- ten Ansicht Stellung, die laufende Unterrich- tung des Bundesrates sei eine Aufgabe des Bundesratsministeriums. Hellwege wies dar- auf hin, daß er seit der Gründung seines Ministeriums regelmäßig die Länderbevoll- mächtigten beim Bund über die Ergebnisse der Kabinettssitzungen unterrichtete. Die außenpolitischen Fragen pflege der Bundes- kanzler selbst dem Auswärtigen Ausschuß des Bundesrates vorzutragen. Minister Hell- Wege hat, wie er abschließend mitteilte, dem Bundeskanzler„unabhängig von diesem An- laß“ empfohlen, seinerseits häufiger den Bun- desrat über die grundsätzlichen Fragen der Regierungspolitik zu informieren. Die neuen Spannungen zwischen dem Bun- desrat und der Bundesregierung waren am Vortage in maßgebenden Kreisen des Bun- desrats zum Teil auch auf die Haltung des Bundesrats selbst zurückgeführt worden. So sei es bereits mehrmals nicht möglich ge- wesen, die Ministerpräsideten zusammenzu- rufen, wenn der Bundeskanzler vor ihnen sprechen wollte, weil sie nicht rechtzeitig er- scheinen konnten. Reorganisation der Gerichtsbezirke? Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Justizminister Viktor Renner hat den Freiburger Mini- sterialdirektor Dr. Müller beauftragt, im Laufe der nächsten sechs Monate zu über- prüfen, ob die Abgrenzung der Gerichts- bezirke in Baden- Württemberg nach moder- nen Gesichtspunkten zweckmäßig geändert werden könne und solle. * Mittelmeer-Manöver abgebrochen Paris.(dpa) Das französische Untersee- boot„Sibylle“ ist im Mittelmeer mit 48 Of- flzieren und Mannschaften untergegangen. Die„Sibylle“ hatte während der französi- schen Mittelmeermanöver, bei denen die U-Bootabwehr erprobt werden sollte, als „Feind“ fungiert. Gegen acht Uhr morgens ging das Boot unweit der Rivieraküste auf Tauchstation. Nach dem Manöverplan sollte es nach zwei Stunden wieder an die Ober- fläche kommen. Obwohl das Boot eine maxi- male Tauchdauer von 48 Stunden hatte, wurde die Manöverleitung von bösen Ah- nungen erfüllt, als das Schiff um die Mit- tagszeit noch immer nicht aufgetaucht war. Die Uebungen wurden sofort abgebrochen. Als am Donnerstagmittag Wrackteile des Schiffes von Flugzeugen gesichtet wurden, stellten Fachleute fest. daß das Untersee boot offenbar durch Versagen der Steuerung zu tief getaucht und durch den Druck der Wassermassen zusammengedrückt worden ist. „ WOA 5 1 2 5 NN. 92 18 80 D, 22 1 5 N 7 N Freitag, 26. September 1952 — 8 6 Weges oadtene S 0 S 15 tte N f eee „Ob sich der kühle Ostwind im Oktober dreht...?“ Plan für Wirtschaftsunion angenommen Er umfaßt ein Drittel des bewohnten Gebietes der Erde Straßburg.(UP/ dpa) Als Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses legte Johannes Sem- ler(CDU) am Donnerstag der Beratenden Versammlung der Europaunion einen Plan kür eine Wirtschaftsunion zwischen West- europa und seinen überseeischen Gebieten einerseits und dem britischen Common- Wealth andererseits vor. Der Raum, den die Wirtschaftsunion um- schließe, sei von 950 Millionen Menschen be- wohnt. Ein Viertel davon seien Eurppäer. Er erstrecke sich über 50 000 Quadratkilo- meter. Das sei ein Drittel des gesamten be- wohnten Gebietes der Erde. Die Wirtschafts- union werde sich also auf ein Gebiet er- strecken, daß dem der Vereinigten Staaten und dem der Sowjetunion nur deshalb un- terlegen sei, weil seine Produktion und sein Konsum zumindest tiefer als der der USA läge. Die geplante Wirtschaftsunion aber werde vornehmlich in Afrika neue Roh- materialquellen und Märkte erschließen und damit der gesamten europaischen Wirtschaft neuen Auftrieb geben. Zwischen den Com- monwealth-Staaten und den westeuropä- ischen Ländern mit ihren überseeischen Ge- bieten werde ein neues System der wirt- schaftlichen Vorrechte eingeführt. Die Beratende Versammlung des Europa- rats nahm mit 84 Stimmen bei sechs Enthal- tungen den von Dr. Semler vorgelegten Be- richt an. Dem Ministerausschuß des Europa- rats wird darin unter anderem empfohlen, Verhandlungen über die Gründung einer europaischen Investierungsbank und über den Abschluß von langfristigen Lieferver- trägen für Rohstoffe zu führen. Die Beratende Versammlung beauftragte den Wirtschaftsausschuß, den im November in London tagenden Ministern der Common- wealth-Staaten die Empfehlungen des Be- SpD- Politik bleibt unverändert Dortmund.(dpa) In einer groß angelegten Programmrede forderte der amtierende Vor- sitzende der Sozialdemoktarischen Partei Deutschlands, Erich Ollenhauer, am Donnerstag„die Einheit Deutschlands und ein lebensfähiges Europa“ als vordringliches Ziel. Er lehnte für die SPD ein„Klein- Europa“ ab, weil seine Partei das ganze Europa mit England und Skandinavien wolle. In dieser Frage stehen sich— nach Ollen- hauers Worten— zwei Welten gegenüber. Die Opposition unterscheide sich in der Politik von der Regierung nicht nur im Taktischen, sondern im Grundsätzlichen. Ollenhauer sagte:„In unserem Nein zu der heutigen Innen- und Außenpolitik der Re- gierung Adenauer und ihrer Mehrheit liegt das Ja zu einem neuen Deutschland und zu einem neuen Europa. Was uns heute in der Opposition verweigert wird, werden wir morgen als bestimmender Faktor der deutschen Politik in Angriff nehmen.“ Das„Provisorium Bundesrepublik“ dürfe keine internationalen Verträge eingehen, die die Wiederherstellung der deutschen Einheit erschwerten. Wenn die Regierung EVG und Generalvertrag gegen den Willen der SPD annehme,„wird die Sozialdemokratie vom ersten Tage an für ihre radikale Revision durch neue Verhandlungen auf neuer Grundlage kämpfen“. „Keine Uebereinstimmung mit Bundes- regierung“ Der mit Spannung erwarteten Rede zu Beginn der Arbeitstagung des SPD-Partei- tages in Dortmund, die ursprünglich von dem verstorbenen Vorsitzenden Dr. Kurt Schumacher gehalten werden sollte, kolgten neben den Delegierten und Gästen auch viele Vertreter der ausländischen Diplomatischen Missionen mit Aufmerksam- keit. Ollenhauer forderte als das Ziel jeder deutschen Politik die Wiederherstellung der deutschen Einheit. Er verlangte Viermächte- verhandlungen, um am Konferenztisch die Möglichkeit ernsthaft zu untersuchen. „Leider muß ich auch nach der Unterhal- tung mit dem Bundeskanzler in der vorigen Woche feststellen“, fügte er hinzu,„daß es in dieser wichtigen Frage keine Ueberein- stimmung zwischen Regierung und Oppo- sition gibt.“ Im Verlauf seiner Rede stellte Ollen- hauer das Fehlen dieser Uebereinstimmung im grundsätzlichen zugleich für die Gebiete der Wirtschafts-, Sozial- und Innenpolitik kest und machte der Regierung wiederholt den Vorwurf, daß ihre Politik auf diesen Gebieten„restaurativ und konservativ“ sei. Diskussion beweist unsere Geschlossenheit In einer fünfstündigen Diskussion be- kannten sich namhafte Vertreter der SPD zu den politischen Grundzügen, die Ollen- hauer aufgezeigt hatte. Die politische Geschlossenheit des Dort- munder Parteitages dokumentierte sich darin, daß zwei Entschliegungen einstimmig angenommen wurden. Danach will sich die SPD im Falle der Annahme der vom Bundeskanzler unterzeichneten Verträge durch eine Mehrheit des gegenwärtigen Bundestages für ihre radikale Revision ein- setzen. Das Ringen um die Wiedervereini- gung Deutschlands wird als verpflichtend für die SPD bezeichnet. In der zweiten Ent- schließung bekannte sich der Parteitag soli- darisch zu den„Brüdern und Schwestern in der sowjetisch besetzten Zone Deutschlands“. Die Geschlossenheit der Diskussion unter- strich und ergänzte das spontane Votum, das das der Parteitag Ollenhauer am Schluß sei- ner Programmrede mit langanhaltendem und stürmischem Beifall gegeben hatte. Wiedervereinigung Deutschlands und groß- europäische Föderation sind die zentralen Ziele Fritz Henßler, der Präsident des Partei- tages, hatte hierzu gesagt, dieser Beifall sei gleichzusetzen mit der Vorwegnahme der Entscheidung,„daß die SpD Erich Ollen- hauer in Zukunft dort sehen wolle, wo bis- her Kurt Schumacher stand“. Herbert Wehner, der Vorsitzende des Bundestagsausschusses für gesamtdeutsche Fragen, hatte in der Debatte davor gewarnt, daß die Westmächte in der Deutschlandfrage einen Kompromiß über den Status quo auf den Rücken der Deutschen aushandeln können. Die SpD werde Beweismaterial da- kür bringen, daß Hintermänner der deut- schen Kommunisten und der SED mit Hin- termännern des„Klein-Europa“ bereits in diesem Sinne Fühlung aufgenommen hätten. Sb nicht isoliert Die Vertreter Norwegens, Follands, Schwedens und Oesterreichs hatten betont, trotz bestehender Meinungsverschiedenhei- ten hätten sie Verständnis für die Besonder- heiten der deutschen Lage. Mit Nachdruck hob der stellvertretende Generalsekretär der Sozialistischen Partei Frankreichs, Georges Brutelle, hervor, daß seine Partei nie- mals das Streben unterstützt habe, die Los- lösung der Saar von Deutschland zu fordern. Auch in den Reden der deutschen Delegier- ten war verschiedentlich unterstrichen wor- den, daß die Saar politisch ein Bestandteil Deutschlands sei. Der Vorsitzende der deut- schen Sozialdemokratischen Partei des Saar- gebietes, Kurt Conr a d, hatte für das Saar- gebiet die Möglichkeit gefordert,„mit dem übrigen Deutschland nach Europa zu gehen“. Der Vizepräsident des Parteitages, Fritz Steinhoff, erklärte in seinem Dankwort an die ausländischen Gäste, ihre Stellung- nahmen hätten gezeigt, daß die SPD auf dem internationalen Parkett keineswegs iso- liert sei. * richtes vorzulegen. Letztes Ziel der Vor- schläge ist, Westeuropa von jeder Dollar- Unterstützung unabhängig zu machen. Liberale Internationale tagt in Straßburg Straßburg.(dpa) Die Liberale Internatio- nale hält von heute, Freitag, bis Sonntag in Straßburg ihren fünften Kongreß ab. Ver- treter liberaler Parteien und Gruppen aus fünfzehn Ländern kommen in Straßburg zu- sammen Darunter sind auch Vertreter Ka- nadas und der Länder hinter dem Eisernen Vorhang. Präsident ist der belgische Senator Roger Mot z. Von deutscher Seite werden Vizekanzler Franz Blücher und der Vize- päsident des Bundestages, Dr. Hermann Schäfer, sowie eine Reihe führender freier Demokraten an der Tagung teil- nehmen. 5 DP. Direktorium zurückhaltend Bonn.(dpa) Das Direktorium der Deut- schen Partei äußerte sich zurückhaltend über die von örtlichen Gruppen der Partei in Nordrhein-Westfalen eingeleiteten Bemühun- gen um ein Zusammengehen mit der FDP und anderen politischen Gruppen. Diese Ver- handlungen, so wurde erklärt, dienten ledig- lich einem gemeinsamen Vorgehen bei den bevorstehenden Gemeindewahlen. Verhand- lungen mit weitergehenden Zielen, welche die Selbständigkeit der DP berühren wür- den, bedürften der Genehmigung des Direk- toriums.* Grundsätzlich werden in der Erklärung Fusionen verschiedener politischer Gruppen als„organisatorische Aushilfen“ bezeichnet, die den„Mangel politischer Stoßkraft und die Gefahr der Verwässerung in sich tragen“. Der Wunschtraum vieler Staatsbürger nach einer großen Rechtspartei könne nicht von heute auf Morgen in Erfüllung gehen, sondern nur auf dem Wege einer sorgsamen und stetigen geistigen Entwicklung. 8 Neumayer will Wohnungseigentum fördern Bonn.(Eig.-Ber.) Bundeswohnungsbau- minister Dr. Fritz Neumayer kündigte am Donnerstag an, daß durch eine Novelle zum ersten Wohnungsbaugesetz der Eigentums- gedanke stärker gefördert werden soll. Es sei vorgesehen, fünfzig Prozent aller für den sozialen Wohnungsbau bereitgestellten Mit- tel für den Bau von Eigenheimen, Siedlun- gen und Eigentums wohnungen zu ver- wenden. 5 e e 85 urzfelegramm Angehörige des öffentlichen Dienstes, die während der Zugehörigkeit Oster- reichs z um Deutschen Reich im Ge- biet der heutigen Republik Osterreich tätig waren, können jetzt in München(Leonrod- straße 75) und Koblenz,(Bundesarchiv, Am Rhein 12) Auskünfte über ihre damaligen Per- sonalunterlagen bekommen. Es geht dabei vor allem um den Nachweis der dienstlichen Ver- hältnisse, um Beamten- und sozialrechtliche Forderungen oder Versorgungsansprüche gel- tend machen zu können. 5 * Die freiwillig Vers cherten der Angestellten versicherung sollen in einer gesetzlichen Vorschrift das Recht erhal- ten, noch bis zum 31. Dezember 1952 für die Zeit vor dem 1. September 1952 Beitragsmar- ken der Klasse X zum Betrage von 55 DM nachzuentrichten. 8 5 Der Bundesrat wird die Regierungsvorlage über die Tabaksteuer- Reform nicht vor dem 10. Oktober behandeln. Seite 2 N MORGEN Freitag, 26. September 1952/ Nr. 2 n 2 e wü e 8 2 St t— 22 11 h Europas größte Nachrichtenzentrale Mom O Wenig Staat wie moglle Frankturt. Je. Big Ber) Nur 10 Mente 85 f 8 e. 8: l nach der Grundsteinlegung konnte in An- 8 N Kommentar 8 Die Regierungstechniker in Stuttgart arbeiten an der Vorlage des Verwaltungsneubaus Wesenheit von Bundespostminister Dr. 115 Freitag, 26. September 1952 Keine falschen Argumente! Der Streit um die Wiedereinführung der Todesstrafe ist erneut entbrannt. Eine Gruppe von Parlamentariern— vorwiegend bayrischer Herkunft— versucht den Ar- tikel 102 des Grundgesetzes durch einen Zu- satzeamtrag zu umgehen: Zweifelsfreie Fälle von Mord und Menschenraub sollen das Recht auf Leben verwirken. Die Gründe dieser Volksvertreter sind sicher höchst ehrenwert und mindestens so beachtlich wie die Einwände jener, die nichts von einer Neueinführung der Todes- strafe wissen möchten. Im Augenblick scheint uns aber die reine Streitfrage, To- desstrafe ja oder nein, viel weniger beacht- lich, als die Tatsache, daß diese Diskussion stattfindet und daß durch den Antrag der klare Wortlaut der Verfassung auch in die- sem Punkte in Frage gestellt werden soll. Daß diese Diskussion stattfindet ist inso- fern bemerkenswert, als gar keine neuen Rechtfertigungsgründe für eine Verschär- kung der Strafjustiz vorliegen. Seit wir uns vom Dritten Reich und seinem Krieg entfernt haben, ist die Bestialität in unse- rer Nation weder qualitativ gewachsen noch Bat sie quantitativ zugenommen. Wir könn- ten doch eher mit Fug behaupten, daß sich selbst die entwurzelten Existenzen lang- sam wieder in ein ziviles Leben zurück- finden, und daß die allgemeine Sicherheit des bürgerlichen Daseins zugenommen hat. Was mögen also die Gründe sein, die eine Reihe maßgeblicher Leute veranlassen, sich Für eine Verhärtung der Justiz einzusetzen? Es wird ins Feld geführt, daß die Ab- schaffung der Todesstrafe durch das Grund- gesetz eine Art Folge einer Schockwirkung gewesen sei. Die Angst vor einer Erneue- rung oder Fortsetzung der Lebensvernich- tung, wie sie das braune Regiment betrie- ben, habe die Nation zu einem Schritt ver- anlaßt, der weniger juristisch überlegt als eben gemütsmäßig bedingt gewesen sei. Das mag bis zu einem gewissen Grade sogar stimmen. Was ist aber im Zweifelsfalle vorzuziehen, die seelische Toleranz oder die Guillotine des abstrakten Verstandes? Nicht umsonst haben namhafte Denker die Einstellung einer Nation zur Todesstrafe als Barometer ihrer Humanität angesehen. Und haben wir Deutsche etwa je ein Ueber- maß an Humanität aufzuweisen gehabt? Es scheint demnach, daß nicht das Argu- ment als solches die Verfasser einer neuen Gesetzesnovelle bestimmten als vielmehr ge- Wrisse Hintergründe vielleicht politischer Na- tur. Wir haben es ja nun schon mehrfach keststellen müssen, daß die restaurativen „Kräfte in unserer Gesellschaft in Wachsen begriffen sind. Je weiter wir uns von 1945 entfernen, um so weniger ist von jenem An- lauf zu einem radikalen Umbau unserer Le- penseinstellung übriggeblieben und um 80 gründlicher fallen wir wieder in jenes er- erbte Machtdenken zurück, inn dem die Staatsraison die oberste Rüchtschnur allen Daseins zu sein hat. Gerade der Henker ist zu allen Zeiten und in allen Zonen der ge- steigerte Ausdruck der staatlichen Despotie gewesen und so ist es nicht eben verwunder- Uch, wenn mit der Stabilisierung des 1945 völlig am Boden liegenden Staatsapparates auch bei uns wieder dem Henker seine tradi- tionelle Rolle in der Machthierarchie ein- geräumt werden soll. Zum andern besteht der dringende Ver- dacht, daß eben diese restaurativen Kräfte angesichts einer Lage in Deutschland, von der Salvador de Madariaga kürzlich fest- stellte, daß sie„ebenso heikel und unstabil wie die Frankreichs und Italiens“ sei, unter allen Umständen eine juristische Handhabe für alle möglichen Ausnahmezustände vor- bereiten möchten Die Todesstrafe war schon immer das probateste Mittel gegen die poli- tische Opposition. Wie könnte man auch einen Mann schneller mundtot machen, als wenn ihm das Haupt vor die Füße gelegt wird? Wenn uns daher die Todesstrafe mit den aufschreckenden Worten„Mord und Menschenraub“ schmackhaft gemacht werden soll, so steht den Verfassern dieser Novelle das schlechte Gewissen geradezu an der Stirn geschrieben: Durch Erregung von Angst und Furcht in uns sollen wir zu Handlungen getrieben werden, die wir in normaler Ver- fassung einfach nicht durchführen möchten. Kein größerer Triumph würde den politi- schen Menschenräubern beschert sein, als wenn es ihnen auf diesem Wege gelänge, unser humanistisches Empfinden zu zerstören und uns zu Duzfreunden der Despotie zu machen. Noch viel bedenklicher aber könnte das Vorgehen jener Parlamentarier dadurch sein, daß sie unsere schon so arg geschundene Ver- fassung noch mehr kastrieren, bis sie schließ- lich an innerer Unfähigkeit ebenso gegen- standslos geworden sein wird wie einst die Weimarer. Wir Staatsbürger, die wir vor Jahren durch einen Mehrheitsbeschluß dieses Verfassungswerk gewiß nicht ohne innere Vorbehalte aus der Taufe gehoben haben, sollten uns heute wahrhaftig nicht ohne Not zu einer Revision verstehen, deren Kosten wir zu guter Letzt wiederum allge gemein- sam zu tragen haben werden. Die Praxis, die Verfassung ihrem Buchstaben nach zwar bestehen zu lassen, sie aber durch Zusätze und Sondergesetze in ihr gerades Gegenteil zu verkehren, muß endlich aufhören, wenn anders wir den Namen von Demokraten und sei es auch nur der Form nach nicht verlieren wollen. Niemand fasle von Gerechtigkeit, wenn er nichts anderes als die Allgewalt des Staates meint! Die Todesstrafe einzuführen, dazu gehört wahrlich kein Mut und keine Rechtsmoral, sondern lediglich Härte und Macht. Das sollte in all diesen Diskussionen fein säuberlich auseinander gehalten werden. Auf daß wir nicht in Anfechtung fallen. Dr. K. A. In dem neuen Bundesland Baden-Würt- temberg(oder wie es morgen auch immer heißen möge) vollzueht sich in diesen Wo- chen einer der wichtigsten Abschnitte bei der Durchführung des Ueberleitungsgesetzes: den vier Mittelinstanzen wird Form und Inhalt gegeben. Bei einer kritischen Be- trachtung dessen, was bis heute in der Villa Reitzenstein gearbeitet wird, sollte jedoch keinen Augenblick übersehen werden, dag es sich bei all den schon erlassenen und noch zu erlassenden Verordnungen um vorläufige Maßnahmen handelt, die, genau so wie die vorläufige Regierung selbst, nur dazu zu die- nen haben, das Ueberleitungsstadium aus- zufüllen, das uns noch von der Annahme der Verfassung und der endgültigen Regierungs- Wahl trennt. Es wird von klugen Männern heute lediglich ein Verwaltungsneu- und zumbau geschaffen, den nach ihrem Willen abzuändern der Verfassung, dem späteren Landtage und der endgültigen Regierung überlassen bleibt. Mangel an Vorschlägen Die jetzt zutage tretende Nervosität der CDU- Opposition gegenüber der Arbeit der Gesetzgebungsmaschinerie der Regierung Dr. Maiers erscheint daher lediglich wegen der zu dürftigen Hinzuzienung der Opposition zu den Beratungen verständlich. Im übrigen glauben wir, daß die jüngste Erklärung des CDU- Fraktionsvorsitzenden über einen dro- henden Stuttgarter Zentralismus und eine einseitige Personalpolitix Dr. Maiers bei Durchsicht dessen, was sich uns heute im Rahmen der Neugliederung an Verordnun- gen darbietet, die ganze Entwicklung zu negativ charakterisiert und den Willen zur Mitarbeit an den ernsten Problemen des Staatsaufbaues nicht genügend unterstreicht. Allerdings berührt es auch uns eigenartig und verstimmt, daß es denen, die heute dazu berufen sind, den Verwaltungsaufbau des Landes zumindest bis auf weiteres ins Le- ben zu rufen, immer noch nicht gelungen ist, die beiden württembergischen Regie- rungspräsidenten zu ernennen, während ihre Von unserer Stuttgarter Redaktion 4 beiden badischen Partner längst am Planen und Arbeiten sind. Dieses Hinauszögern einer wichtigen Entscheidung läßt genau 80 auf eine aus der kleinen Koalition erwach- sene Schwäche deuten, wie die noch aus- stehende Entscheidung über die Kompetenz- Verteilung in den Bereichen der Schul- und Landwirtschaftsver waltung. Fast wäre man dahr geneigt, die noch klaffenden Lücken in der Durchführung des Ueberleitungsgesetzes bei aller Anerkennung des schon Vollende- ten auf das Schuldkonto dieser kleinen Koa- tion zu setzen, hätte man nicht soeben àus dem Munde des Ministerpräsidenten erfah- ren müssen, daß die CDU bisher ebenfalls nicht in der Lage gewesen ist, konkrete Vorschläge zur Lösung der ach so ungeheuer schwierigen Fragen zu machen. Bestärkt in dem Glauben, daß es sich hier um Probleme handelt, die in reinen Gegensätzlichkeiten der Ansichten über den Verwaltungsaufbau Wurzeln, wird man durch eine Verlaut- barung des südwestdeutschen CDU-Informa- tionsdlenstes, in der es eindeutig heißt, man könne sich mit der vorläufigen Regierung in der Frage der Mittelinstanzen einfach nicht einigen, da die CDU sich den Neuaufbau des Landes eben grundsätzlich anders vorstelle, als SPD, DVP/ FDP und BHE. Hier spricht die heute starke Oppositionspartei also offen das aus, was im Frühjahr dieses Jahres eine große Koalitionsregierung aus rein landes- politischen Gründen verhinderte. Diese hart- näckige Uneinigkeit der südwestdeutschen politischen Parteien in einer Reihe von Fra- gen, von deren Lösung so oder so fürwahr nicht Wohl und Wehe des neuen Landes ab- hängen, ist tief bedauerlich und der Allge- meinheit einfach unverständlich. Mehr Energie notwendig Der Bürger unseres Landes von morgen wird aus den Pressekommuniqués und den sich zum großen Teil auf privaten Informa- tionen und Kombinationen aufbauenden lan- despolitischen Kommentaren der letzten Wo- chen zwar ein Bild davon gemacht haben können, wie schwer es für die Regierung Dr. Malers sein muß, die einmaligen und neuartigen Fragen zu lösen, vor die sie beim Neubau des Landes heute gestellt ist. Gleich- zeitig aber wird er sich mit Recht fragen, warum ein politisch so erfahrener und in der Staatsführung so eigenwilliger Ministerpräsi- dent wie Dr. Reinhold Maier gegenüber einer Vielzahl von auseinanderstrebenden Auf- kfassungen seine in der Oeffentlichkeit so oft vertretene Forderung nach„so wenig Staat wie möglich und so einfache Verwaltung wie möglich“ nicht endlich durchsetzen kann. Es scheint an der Zeit zu sein, daß ein Unmaß von ministeriellen Erwägungen und verwal- tungstechnischen Bedenken durch ein Macht- wort des Regierungschefs auf das Maß des Sparsamen und Einfachen zurückgeführt Wird. Die Bevölkerung würde sicherlich mehr Verständnis dafür haben, daß Fragen, die zwar für bestimmte Kreise der großen Büro- kratie lebensnotwendig zu sein scheinen, für die Allgemeinheit dagegen nur zweitrangige Bedeutung besitzen, mit Hilfe des katego- rischen Imperativs entschieden werden. Es dürfte daher richtiger sein, der Ver- fassungsversammlung und der Oeffentlich- keit ohne langes Hin und Her eine klare, wohl durchdachte Organisationsform für die noch ausstehenden Verordnungen vorzulegen, als sich von Dutzenden von auseinanderstreben- den Interessengruppen allzulange von dem ursprünglich verkündeten Ziel eines einfach gegliederten Staates abbringen zu lassen. Einem unter dieser Zielsetzung geschaffenen Fragment des Neuaufbaues sollte und könnte auch die Opposition ihre Achtung nicht ver- sagen. Ob sie in den Verfassungsberatungen zu allem ihre Zustimmung geben würde und ob die Bevölkerung mit der so geschaffenen Verwaltungseinheit glücklicher und zufrie- dener sein würde, müßten die nächste Zeit und die kommenden Wahlen zeigen. Mit zu zögerndem Vorwärtstasten und ohne die not- wendigen Konsequenzen zu ziehen, läßt sich kein Staat machen— wie das Beispiel Schul- und Landwirtschaftsverwaltung zeigt, Auf dem Weg nach Damaskus Die Syrer sind moderner als das alte Europa 5 Damaskus. Der Mann vom Zoll, ein dick- licher braver Beamter, kam im Schlafanzug und Pantoffeln ins Büro, Es ging schon auf Mitternacht und späte Gäste ist man an der Nordgrenze Syriens nicht gewohnt. Der Zöll- ner war schon im Bett gewesen. Nicht so der Chef der Gendarmerie, ein junger Leutnant, dessen Französisch ebenso elegant wie seine Uniform war. Er studierte aufmerksam unsere Pässe und gab uns die erste syrische Lektion: „Fotografleren ist verboten. Sie brauchen dazu eine Sondergenehmigung von der Sureté(der Sicherheitsbehörde). Sie brau- chen außerdem eine Aufenthaltsgenehmi- gung der Sureté, bei der Sie sich innerhalb von 24 Stunden melden müssen.. Nein, das Visum reicht nicht. Wenn Sie das Land ver- lassen wollen, brauchen Sie eine Ausreise- genehmigung von der Suretè.“ Die Suretè dein Freund und Helfer, heißt die Parole für die Fremden, die sich in Syrien ein wenig umsehen wollen. Das Leben in Syrien kreist um die beiden Städte Aleppo(im Norden) und Damaskus im Süden. Aleppo ist Zentrum von Handel und Industrie. Damaskus ist die aufstre- bende Hauptstadt. Die beiden etwa 380 Km auseinanderliegenden Pole sind durch eine Asphaltstraße verbunden, in die der Winter- frost tiefe Löcher gegraben hat. Das hindert die Taxis nicht, die Strecke mit Vollgas zu nehmen. Der Syrer lehnt es ab, mit der Eisenbahn zu fahren. Es stehen ihm zahllose Taxis zur Verfügung, superlange amerikani- sche Pullmann-Limousinen, die mit acht Personen und Gepäck beladen werden. An bestimmten Straßenecken in Aleppo stehen die hemdsärmeligenn Fahrer neben ihren blitzblanken Autos und rufen gedehnt: „Daaamas! Taxi Daaamas!“ Zehn syrische Pfund kostet der Platz von Aleppo nach Damaskus, das sind etwa 10 DM. Will man komfortabler reisen, so kauft man zwei Plätze für 20 Pfund. Routinierte Taxi-Chauf- feure fahren die Strecke in fünf Stunden. Der Erwerb eines Taxis gilt in Syrien als gute Kapitalanlage. Es ist der Traum je- den Kellners oder Friseurs, nach jahrzehnte- langem Sparen ein Taxi zu kaufen. Taxis fahren mit rotem Nummernschild, das allein etwa 10 000 Pfund kostet. Aber in Syrien ist es umgekehrt wie in Deutschland. Der schwere Wagen wird gegenüber dem kleinen steuerlich begünstigt. Das Benzin kostet pro Liter etwa 35 Pfennige und ein Liter besten Motoröls kostet eine DM. Auch gibt es kei- nen Versicherungszwang. Man fährt auf eigene Gefahr. So ist das Autofahren mit einigem Risiko verbunden— aber es ist bil- lig. Der deutsche Kleinwagen hat in Syrien keine Chance. Auf der Strecke zum Libanon gibt es Berge, die auf 200 km 1000 Meter an- steigen,, Man nimmt diese Steigung mit pfei- Von unserem Reiseberichterstatter J. A. Elten kenden Reifen und vollem Tempo in der größten Mittagshitze. Da halten kleine Mo- toren nicht mit. Die Sureté in Damaskus ist ein vielbe- schäktigtes Amt. Hunderte von Menschen werden hier abgefertigt. Aber es gibt kein Gedränge, keinen Streit um die Reihenfolge in diesem Gebäude, das wie ein altes deut- sches Schulhaus aussieht. Die Araber haben in eigenes Verhältnis zur Zeit und zur Arbeit. In ruhiger Gelassenheit sitzen sie im Flur auf dem Boden. Eile ist verpönt. Der Chef der Surete ist eine wichtige Persönlichkeit. Er sitzt hinter einem Diplomatenschreiptisch, den eine syrische Standarte ziert. Auf dem Perserteppich brummt ein Ventilator. Sekre- tärinnen gibt es nicht. Vorzimmer sind un- bekannt. Es gilt als unhöflich einen Gast Warten zu lassen. So hat auch der Chef der Sureté eine offene Tür. Es geht zu wie in einem Bienenschwarm. Jeder diskutiert mit jedem und in der Mitte sitzt der Boss und wischt sich den Schweiß. Ordonanzen ser- vieren türkischen Kaffee, Limonade oder Tee nach Wunsch, denn es ist ein eisernes Gebot, des Anstandes, dem Besucher etwas anzubieten. So kann es passieren, daß man im Laufe eines Vormittags zehn türkische Kaffees schlürfen muß, denn niemand darf es wagen, die gastliche Gabe zu verschmähen. Ein blankes, unverziertes„Nein“ wird man von hohen syrischen Beamten nicht hören. Der Wunsch des Fremden wird mit Wohlwollen aufgenommen und akzeptiert. Wenn er am selben Tage nicht in Erfüllung geht und nicht am nächsten und am über- nächsten, wenn man wegen eines Anliegens mehr als fünfmal vorgesprochen, fünfmal Kaffee getrunken, fünfmal Höflichkeiten aus- getauscht hat, dann ist es Zeit, sich damit abzufinden, daß man nichts erreichen wird. Mit der Fotografler-Erlaubnis war es Gott sei Dank anders. Ein junger Oberleutnant, Chef der politischen Abteilung, wurde an- gewiesen, sie zu erteilen.„Warum wollen Sie fotografieren?“ fragte der Leutnant.„Was wollen Sie fotografleren? Wieviel Bilder wollen Sie machen?“ Es entspann sich eine lange Diskussion.„Warum wollen Sie Kamele fotografleren? Syrien ist ein moderner Staat. Fotografleren Sie die neuen Autos. Kamele sind nicht gut. Beduinen? Nein, Beduinen können Sie nicht fotografleren— auch keine Dörfer, keine Esel. Machen Sie lieber Bilder vom neuen Wohnviertel in Damas. Ich gebe Ihnen einen Herrn mit, der hilft Ihnen. Er wird Sie begleiten, er zeigt Ihnen die besten Motive..— Warum diese Empfindlichkeit? — Der Chef der politischen Abteilung sagt: „Die Franzosen haben in Syrien früher nur Bilder von schmutzigen Dörfern und schlecht angezogenen Menschen gemacht. Sie haben in der ganzen Welt verbreitet, daß wir ein rückständiges Land seien, das von halbwilden Schwarzen bevölkert ist.“ Die Syrer haben recht, wenn sile sich eine solche Propaganda nicht gefallen lassen, denn ihr Land ist in mancher Hinsicht moderner als das alte Europa. Wer Damaskus vor drei Jahren gesehen hat, erkennt es heute kaum wieder. Die Stadt ist sozusagen funkelnagel- neu. Neue Häuser, ganze Wohnviertel ent- stehen überall. Die Mieten sind hoch. Bis vor wenigen Monaten waren sie so hoch, daß sich ein Hausbau schon innerhalb von acht Jahren amortisiert. Der Baustil paßt sich den Bedürfnissen an. Es gibt keine Keller, dafür ist jeder Wohnung mindestens ein großflächi- ger Balkon angeschlossen, auf dem sich nach Sonnenuntergang das Familienleben abspielt. Dann wird das Radio auf volle Lautstärke gestellt und orientalische Musik mit ihrer atemlosen Eintönigkeit erfreut die Nachbarn in mindestens einhundert Meter Umkreis. Die Städte des Orients sind ohne diese Musik nicht zu denken. Als penetrante Geräusch- kulisse begleitet sie den Fremden auf Schritt und Tritt. Nationale Front verlangt Verwirklichung der Reformen Teheran.(UP) Eine starke Gruppe der Nationalen Front hat am Mittwoch von Ministerpräsident Mussadegh die Ver- Wirklichung der angekündigten Reformen verlangt. 52 Abgeordnete der Partei, der auch Mussadegh angehört, trafen sich im Hause des Präsidenten des Parlaments, Seya Abolghassen Kas chan, und forderten in scharfen Worten die Entlassung mehrerer Minister, darunter auch die des Finanzmini- sters und stell vertretenden Ministerpräsiden- ten Bagher Kaze mi. Anläglich der Uebergabe seines Beglaubi- gungsschreibens erklärte der neue persische N cd Doo DD οοο ο ο ο —— Jecle Figur Id 2 Divisionen — S i—̃— 15 GRIECHENI. 8 Stützpunkt Jugoslawien Jugoslawien hat die militärische Verbindung mit den südlichen NATO- Staaten Griechen land und Türkei aufgenommen. Edens Besuch bei Tito und die Einladung Titos nach London unterstreichen den Wandel Jugoslawiens seit dem Bruch mit dem Ostblock. Ein militärisch mit dem Westen verbundenes Jugoslawien bedeutet, daß die letzte Lüleke in der europdischen „Front“ geschlossen wird. Dies könnte auf dem Ballean zu einer Gewichtsverlagerung führen, denn die bisherige türkiseh- griechische Rundstellung würde nach Norden erweitert und ver- tieft werden.. (Slobus-Karte) Botschafter in Washington, Allahyar Sale h, die wirtschaftlichen Verhältnisse in Persien hätten sich so stark verschlechtert, dag das 5 7 rapide dem Kommunismus in die Arme riebe. Forderungen der libanesischen Sozialisten a Beirut.(dpa) Während der neue Iibane- sische Staatspräsident Camille Se hamun mit den führenden Politikern des Landes über die Bildung einer neuen Regierung verhandelt, versuchen die libanesischen So- zialistem mehrere Forderungen durchzusetzen. Sie verlangen u. a. eine Säuberung der Re- gierungsbehörden, die Aenderung des Wahl- und Pressegesetzes, gewerkschaftliche Rechte, eine allgemeine Preissenkung und die Ver- abschiedung des„Woher-hast-du-das-Ge- setzes“, Danach sollen alle Minister und Be- amten Rechenschaft über ihre während der Amtszeit erworbenes Vermögen ablegen. Grahams Vermittlungsversuche gescheitert New Fork.(UP) Dr. Frank Graham, der UNO-Vermittler im Kaschmir- Disput zwischen Indien und Pakistan, legte am Mittwoch seinen vierten Bericht über die Vermittlungsversuche vor und gab offen zu, daß alle seine Bemühungen eine Beilegung des Konfliktes herbeizuführen, zum vierten Male gescheitert seien. Graham führte das Scheitern seiner Be- mühungen auf die Uneinigkeit zwischen Pakistan und Indien in der Frage zurück, Wie stark die Streitkräfte beider Länder in den Grenzgebieten von Kaschmir sein soll- ten, nachdem das Land evakuiert worden ist. um eine Volksabstimmung über die end- gültige Zugehörigkeit des Fürstentums ab- zuhalten. Hans Schuberth am Donnerstagnachmit. tag das Richtfest des sensationellsten deut- schen Nachkriegsbaus, der Frankfurter Fernmeldezentrale der Bundespost, gefeiert werden. Aus 30 000 Kubikmetern Kies, 10 000 Tonnen Stahl und 10 000 Tonnen Zement führten 2000 Arbeiter in Tag- und Nacht- schichten den Riesenrohbau auf, der sich mitten im Herzen der- alten Mainstadt an rer Hauptgeschäftsstraße, der Zeil, erhebt Das Fernmelde- Turmhaus, nüchterner Zweckbau mit 13 Stockwerken und seinem 65 Meter hohen Turmbau, ist ein Schnitt- punkt des europäischen Nachrichtenwesens. Mit einer bebauten Grundfläche von 9700 qm und einer Nutzfläche von 57 000 qm dürfte er nach seiner Vollendung die größte Fern- melde-Zentrale Europas sein. Bundesgrenzschutz noch zu schwach Büdingen.(dpa) Die dreitägige Einsatz- übung des Bundesgrenzschutzes im Nord- Spessart zwischen Bad Orb und Partenstein hat nach den Worten seines Inspekteurs, General a. D. R. Matz k y, die Schwäche und mangelhafte Ausrüstung des Bundes- grenzschutzes bewiesen. Matzky sagte bei den Abschlußbesprechungen, die Uebung, an der 4000 Mann und etwa 1300 Fahrzeuge be- teiligt waren, habe zwar den guten Aus- bildungsstafld der Einheiten am Ende des ersten Ausbildungsjahres bestätigt, aber auch gezeigt, daß ein Gegner, der über die gleichen Waffen verfügt, nur schwer zu schlagen ist. Matzky wies auf die Schwierig. keit dieser Uebung hin, die der Ausbildung in der Bandenbekämpfung diente. ES sel aber notwendig gewesen, auf diesem wich- tigen Einsatzgebiet Erfahrungen zu sam- meln.. „Ketteler Wacht“ für Todesstrafe Köln.(dpa) Das Organ der katholischen Arbeiterbewegung„Ketteler Wacht“ sprach sich dafür aus, die durch das Grundgesetz abgeschaffte Todesstrafe wieder einzufüh- ren.„Jedes menschliche Leben ist aus der Hand des Schöpfers als einmaliges Wesen hervorgegangen. Wer dieses Leben zerstört, Kalt, kühl, berechnend. kann nur eine aus- reichende Sühne leisten. nämlich durch die Hingabe seines eigenen Lebens.“ Jeder Ken- ner der Verbrecherpsyche werde bestätigen, daß die Todesstrafe auf Menschen mit kri- minellen Anlagen abschreckend wirkt. Bel einer Verurteilung wegen Mordes solle künf- tig der Indizienbeweis ausgeschlossen und die Revisionsmöglichkeit erweitert werden, so daß jedes Fehlurteil ausgeschlossen sei. Dank an Dr. Ströbele Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Der Präsident des Bauernverbandes Württemberg Baden, Dr. h. c. Ströbele, hatte vor kurzem in einem Schreiben an die Vorsitzenden der Kreis- bauern verbände darum gebeten, ihn von seinen Pflichten zu entbinden, da er wegen seines hohen Alters und einer schweren Er- krankung die Geschäfte des Präsidenten des Bauernverbandes nicht mehr führen könne. Auf einer Tagung sämtlicher Kreisvorsitzen- der des Bauernverbandes würde Br. Ströbele Für seine selbstlose und erfolgreiche Tätig- keit Dank und Anerkennung ausgesprochen, Es wurde beschlossen, auf der für den 6. Oktober nach Ludwigsburg einberufenen Mitgliederversammlung des Bauernverbandes einen Nachfolger zu wählen. Anklage in der Millionenbetrugsaffäre erhoben N Frankfurt.(UP) Der Frankfurter Ober, staatsanwalt, Arnold Buchthal, gab am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Frankfurt die Erhebung der Anklagen gegen vier deutsche Staatsangehörige bekannt, die beschuldigt werden, in der sogenannten Mil- Uonenbetrugsaffäre mit fingierten Besat- zungsaufträgen den deutschen Staat um 8 Millionen DM geschädigt zu haben, Bei den Beschuldigten handelt es sich um den Frankfurter Wirtschaftsjuristen Pr. Günter Hoffmann- Günther, den Düsseldorfer Exportkaufmann Friedrich Lochner; die beide der Beihilfe zum Be- trug und zum Devisenvergehen beschuldigt werden, ferner um den Frankfurter Bankier Dr. Franz Cüppers und die Ehefrau von Hoffmann-Günther, Karin, die nur Beihilfe zum Devisenvergehen geleistet haben sollen. Der Oberstaatsanwalt ließ keinen Zwei- fel darüber, daß die Hauptbeschuldigten sich im Ausland aufhalten und dem Zugriff der deutschen Justiz entzogen sind. Als Haupt- täter beschuldigte er den Franzosen Roger Claude Zoller aus Paris und den in der Schweiz lebenden italienischen Staatsange- hörigen Lorenzo Caminezz i, dessen Vater während der zehnmonatigen Ermitt- lungen vorübergehend in Haft genommen Worden war. Gleichzeitig wurde mitgeteilt, daß Man- gels ausreichender Verdachtsmomente das Verfahren gegen den Frankfurter Wirt- schaftsjuristen Dr. von Rospatt und Andres Caminezzi, den Vater des Hauptbeschuldig- ten Lorenzo Caminezzi, eingestellt wor- den sei. Nixon-Krise beigelegt Weeling.(Up) Senator Richard NI xon wird nach einer Entscheidung des National- komitees der Republikanischen Partei weiter hin Kanditat für die Vizepräsidentschaft der Präsidentschaftswahlen bleiben. Eisen- hower gab bekannt, daß das National- komitee sich hierfür mit einem Stimmen verhältnis von 170 zu Null ausgesprochen habe. Eisenhower sagte weiterhin, Nixon habe sich„vollkommen gerechtfertigt“. Eden: Keine Meinungs- verschiedenheiten Wien.(UP) Der britische Außenminister Eden erklärte am Donnerstag, in seinen Be- sprechungen mit der österreichischen Regie- rung seien keine Meinungsverschiedenhelten über die zahlreichen Probleme, denen 81 die Welt gegenübersehe, aufgetaucht. Er habe mit Kanzler Leopold Figl, Vizekane- ler Adolf Schaer f und Außenminister Pr. Gruber alle internationalen Fragen be- sprochen und auch Probleme behandelt, die nur Großbritannien und treffen. Oesterreich be⸗ trän erw gez wid rale onate An- Ing. mit. deut- kurter feiert 10 000 ement Jacht- sich dt an rhebt. terner einem Bnitt- esens. 90 am dürfte Fern- vach nsatz- Nord- stein cteurs, Wäche mdes- e bei ag, an ge be- Aus- e des aber er die er zu ſierig. dung 28 Seil Wich- sam- afe ischen Sprach gesetz zufüh⸗ 18 der Wesen stört, Aus- 3 a einer 222/ Freitag, 26. September 1952 MORGEN Sene 2 Was sonst noch geschah. Die US-Luftstreitkräfte haben ein Auf- 1 gteigeverbot für alle Flugzeuge vom Bau- muster F-89„Scorpion“ erlassen. Im Ver- jaufe weniger Tage waren drei Maschinen dieses Typs abgestürzt. Diese Unfälle sollen Untersuchung unterzogen werden, devor die Maschinen wieder aufsteigen dür- ten. Die F-89 ist der bekannteste All wetter- düsenjäger der US Air Force. * Edward Blackwell, der im Jahre 1878 in Goshen(Vermont) eine Lebensversicherung abschließen wollte, aber von der Gesellschaft als„zu riskantes Versicherungsobjekt“ zu- rückge wiesen wurde, ist jetzt hundert Jahre alt geworden. 0 Ein Globus von 9 Meter Durchmesser, der das getreueste Ebenbild der Erde sein soll, ist vom Babson-Institut in Auftrag gegeben worden. Der Globus wird auf einer das Welt- all symbolisierenden, verdunkelten Bühne aufgestellt und entsprechend den tatsäch- chen Bewegungen der Erde um seine Achse rotieren. 4 ch dis Ken- 4 tigen, Kri- Bel künf- a und erden, Sei. ſeldent Baden, einem Kreis- 1 von wegen n Er- n des cänne. den edrich m Be- ruldigt ankler u von eihilfe 4 1 sollen. Zwei- m sich ift der laupt- Roger n der zange- dessen rmitt⸗ mmen Man- 2 das Wirt- drea uldig⸗ Wor- 1xĩx on ional- eiter kt der 8 en- jonal- men- ochen Nixon . Bei einer Explosion und einem Groß- brand in einer der größten Getreideverlade- anlagen Kanadas, in Port Arthur(Ontario), kamen vier Arbeiter ums Leben. Zwei wer- den noch vermißt, und vierzehn wurden verletzt. Die Explosion, die wahrscheinlich auf die Entzündung von Getreidestaub zu- rückzuführen ist, hatte eine ähnliche Wir- kung wie ein Bombardement. * Dieser Tage kehrte eine Gruppe briti- cher Geologie- Studenten aus Spitzbergen zurück, wo sie geologische Untersuchungen angestellt hatten. Der Führer der Gruppe teilte mit, daß ihre geologische Arbeit eines Tages durch eine sowjetische Gruppe gestört worden sei, die behauptete, die Briten seien damit beschäftigt, Luftstützpunkte für die Amerikaner vorzubereiten. Die Sowjets. gaben sich jedoch mit einer kurzen Unter- haltung zufrieden, zogen dann eine Flasche Wodka hervor und ließen diese zum Zeichen der„britisch- sowjetischen Freundschaft“ kreisen. 0 Nach einem von der saudi- arabischen Regierung erlassenen Gesetz wird jeder zaudische Staatsangehörige, der geistige Ge- tränke zu sich nimmt. bei sich führt oder erwirbt, künftig zur Strafe mit der Peitsche gezüchtigt. Ausländer, die dem Gesetz zu- widerhandeln, sollen sofort des Landes ver- wiesen werden. 0 Im Zustande der Volltrunkenheit ermor- dete der 26jährige deutsche Landarbeiter Joseph Schmidt— laut Polizeibericht— bei Targon nahe Bordeaux den Bauern Henri Hefti, und verletzte die Frau und den Sohn seines französischen Arbeitgebers schwer. Schmidt war von Hefti dabei überrascht worden, als er in der Nacht in den Keller stieg, um sich Wein zu holen. * Das gesunkene Wrack eines griechischen Schiffes aus dem Altertum hat sich— wie in Marseille bekannt wurde— als eine der wertvollsten Fundgruben für Keramiken aus der Zeit vor Christi Geburt erwiesen. einer Felseninsel in der Nähe von Marseille entdeckten, haben bis jetzt 400 Amphoren und 700 andere Vasen gehoben, die alle mindestens 2200 Jahre alt sind. * Am Savio-Fluß in der Nähe von Ravenna Italien) wurden bedeutende prähistorische archäologische Funde gemacht. Es handelt zich dabei um die Ueberreste eines Pfahl- dorfs, wie sie ähnlicher Form in der Schweiz und am Bodensee entdeckt wurden. Die Funde werden von Archäologen der Neu- Steinzeit zugeschrieben. 8 Das schweizerische Bundesamt für Sta- kistik gab dieser Tage die Arbeitslosenzah- len in der Schweiz an. 1750 Personen wur- den Ende August als nicht beschäftigt regi- triert. Das bedeutet eine Zunahme gegen- über dem Vergleichsmonat im Voriahre von 513 Personen. 5 Die spanischen Diplomaten im Ausland ind vom spanischen Außenministerium an- ewiesen worden, im amtlichen Verkehr mit en Regierungen, bei denen sie akkreditiert sind, künftig nur noch die spanische Sprache zu benutzen. In der Begründung des spani- schen Außenministeriums heißt es, es gebe keine im diplomatischen Verkehr allgemein benutzte Sprache mehr. 9 2 Die Polſzel in Tel Aviv verhaftete mehrere Händler, die große Mengen von Thermome- tern deutscher Herkunft in Israel auf den Markt gebracht hatten. „Haben wir noch Zeit, ein Taxi zu nehmen?“ Auswirkungen des zunehmenden Kaftwagenverkehrs/ Wert des Autos problematisch/ Schnellbahnverkehr? „In New Lork von einst legte ein Pferdefuhrwerk etwa 18 km pro Stunde zurück, die heutige Durchschnittsgeschwin- digkeit der Autos auf den gleichen Straßen liegt unter 10 km“, schrieb kürzlich die Fachzeitschrift„Roads“, und ebenso bezeich- nend für die heutige Verkehrslage in ameri- kanischen Großstädten ist die gar nicht sel- tene Frage:„Gehen wir zu Fuß oder haben wir Zeit, ein Taxi zu nehmen?“ Durch das ungeheure Anwachsen des amerikanischen Kraftwagenverkehrs stehen besonders die großen Städte vor fast un- über windlichen Problemen. Obwohl viele Milliarden Dollar für moderne Straßen, Brücken, Tunnels, Ueber- und Unterführun- gen wie auch für die Verkehrsregelung aus- gegeben wurden, macht sich eine Entwick- lung fühlbar, die die Annehmlichkeiten eines Autos innerhalb des Weichbilds der Groß- stadt in Frage stellen. Die Auswirkungen bringen nicht nur schwerwiegende Nachteile für den einzelnen Kraftwagenfahrer, sondern auch Einbußen an Volksvermögen, die jährlich in die Mil- liarden Dollar gehen. So hat man geschätzt, daß die Verkehrsbeschränkung den New Vorker Kaufleuten täglich über eine Million Dollar kostet. Selbst der Wert des Grund- besitzes in den Stadtzentren ist als Folge der sich ständig verschlechternden Verkehrs- lage gefallen und heute beispielsweise in Detroit um rund 1 Milliarde Dollar niedri- ger als vor 15 Jahren. Durch die ungeheure Massierung der Kraftfahrzeuge, die zu den Hauptverkehrs- zeiten in Sechserreihen im Schneckentempo dahinkriechen, ist somit zumindest in den Städten der Wert eines eigenen Autos be- reits problematisch geworden. Hat man aber nach einer nerven- und materialzerstören- den Langsamfahrt sein Ziel erreicht, dann bedarf es meist einer zeitraubenden Suche nach einer Parkmöglichkeit. Die verantwortlichen Stellen haben in letzter Zeit sehr gründliche Untersuchungen angestellt, um eine Lösung dieser Verkehrs- probleme zu finden. Die Vorschläge der Fachleute gehen zunächst dahin, neue, nur für den Autoverkehr bestimmte. besonders breite Straßen anzulegen bzw. die alten so umzubauen, daß sie auch eine starke Fre- quenz bewältigen können. Solche Projekte sind allerdings mit zunehmender Annähe- rung an die Stadt— vom Stadtinnern gar nicht zu reden— aus einfachen Gründen immer schwerer realisierbar. Es mehren sich daher die Stimmen, die nach einem Schnellbahn- Vororte- Verkehr im Umkreis von 30 bis 75 km um den Stadtkern verlangen, der eine unvergleich- lich höhere Beförderungskapazität hätte als selbst ein modernes Autostraßensystem mit 6 Fahrbahnen. Berechnungen haben ergeben, daß auf einer Fahrbahn in der Stadt unter Berücksichtigung des Querverkehrs maximal 2500 Personen in ihren Privatautos pro Stunde passieren können, bei Verwendung öflentlicher Verkehrsmittel wie Autobussen und schienenlosen Oberleitungsfahrzeugen jedoch 9000 bis 13 000 Fahrgäste und bei Benützung eines nur eingleisigen Schnell- bahndienstes bis zu 60 000 Menschen im selben Zeitraum. 0 Der Ausweg aus dieser beklemmenden Situation dürfte also in einem kombinierten Bahn-Zubringerdienst und Omnibus- Stadt- verkehr liegen— wenn dies im Falle USA auch wie ein Anachronismus anmutet. Nach all dem ist zu erwarten, daß in Zu- kunft der private Autoverkehr nach und in den Städten zurückgehen wird, weil es schneller und unbeschwerlicher ist. öffent- liche Verkehrsmittel zu benützen. Die Ueber- landstraße aber bleibt nach wie vor Domäne des modernen Autos. Ein bohnengroßes Hirn denkt nach Kluge Ratten kaufen Käse/ Besitzen die Nager mehr als Instinkt? Mit den Ratten beschäftigt sich Professor Loh Seng Tsai nun schon seit ein paar Jah- ren. Zunächst machte der Psychologe der Tulane- Universität die überraschende Fest- stellung, daß die„natürliche Feindschaf:“ zwischen Ratten und Katzen nur durch die Bedingungen ihrer Lebensverhältnisse zu- stande kommt. Im altfranzösischen Viertel von New Orleans brachte er Nager und „Haustiger“ dazu, miteinander friedlich zu leben und infolge eines künstlich geschaf- kenen„gemeinsamen Interesses“ beim Nah- rungserwerb zusammenzuarbeiten. Der in China geborene Gelehrte traut den Ratten mehr als nur Instinkt zu, und Iwan weint und will in Deutschland bleiben Streit um ein Kind Am Mittwoch begann vor dem ameri- kanischen Berufungsgericht in Frankfurt der Prozeß um die Aufhebung des früheren Urteils eines amerikanischen Gerichtes, das dem kleinen Jugoslawen Iwan Pirecnik sei- nen deutschen Pflegeeltern, den Eheleuten Sirsch in Lohfelden bei Kassel zugespro- chen hatte. Es geht darum, ob nun der kleine Iwan, der jetzt den Namen Dieter führt, seiner leiblichen Mutter zurück- gegeben werden soll oder bei seinen Pflegeeltern bleiben darf. Dieter war während des Krieges als Adoptivkind von der Familie Sirsch aufge- nommen worden, nachdem die S8 seinen jugoslawischen Vater erschossen und die Mutter in ein KZ gebracht hatte. Jahre nach Kriegsende erst hatte die Mutter Iwans, die heute 42jährige Pawla Pirecnik, über den Suchdienst des Roten Kreuzes von dem Verbleib des Kindes erfahren und die Rückführung des Jungen über die IRO beantragt. Ein amerikanisches Gericht hatte sich in erster Instanz dagegen aus- gesprochen, worauf die Mutter und auch die jugoslawische Regierung Einspruch erhob. Zu der jetzigen Verhandlung erschien Frau Pirecnik mit ihrem jugoslawischen Anwalt Dr. Goricar, der geltend machte, daß der Vater des Kindes als Wider- standskämpfer von den Deutschen er- schossen worden sei und Iwan das einzige Wäre, was der Mutter geblieben ist. Der Junge werde sich in der neuen Umgebung schnell einleben, da seine ältere Schwester perfekt deutsch spreche und auch in den Schulen seiner künftigen Heimatstadt deutsch gelernt wird. Der IRO-Vertreter verwies darauf, daß bisher 65 Kinder nach Jugoslawien repatriiert worden seien und keinem darauf irgendwelche Nachteile entstanden wären. Er unterstrich weiter, daß die wirtschaftlichen Verhältnisse der natürlichen Mutter denen der Pflegeeltern gleichwertig seien. Der Rechtsbeistand der Familie Sirsch erklärte, seine Mandanten wünschten, daß das Gericht eine Entscheidung treffen möge, die allein den Interessen des Kindes dienen solle. Er gab jedoch zu bedenken, daß das Heimatgefühl eines Kindes nur dort sei, Wo es aufgewachsen wäre. Ehe sich das Gericht auf Montag ver- tagte, um dann sein Urteil zu verkünden. hatten die Richter in einem Nebenraum den jetzt 11jqährigen Iwan nach seiner An- sicht befragt. Ohne Besinnen antwortete Iwan, daß er bei seiner Pflegemutter bleiben wolle. Auf die Frage des Vorsit- zenden:„Hast du schon mit deiner rich- tigen Mutter gesprochen?“ sagte Iwan: „Nein, überhaupt noch nicht.“ Als er ge- fragt wurde, warum er denn in Deutsch- land bleiben wolle, antwortete das Kind: „Weil es mir hier gut geht.“ Als die Rich- ter schließlich fragten. ob er wisse, daß ihn seine richtige Mutter nach Jugoslawien mitnehmen wolle, begann Iwan bitterlich zu weinen und sagte immer wieder:„Hier bleiben! Hier bleiben!“ Je ein wenig mehr als eine Erfahrung, die aus Versuchen und Fehlschlägen lernt. Er sieht in seinen kleinen Freunden die Meister von klugen Kombinationen, die selbst einem Menschenkinde bei den gleichen Fremd- beiten der Experimentanordnung schwer fallen würden. Es geht um Käse, sichtbar und lockend, unsichtbar und duftend, weit entfernt und nur gegen Zahlung einer Münze erreichbar. Die Ratten lernten bald, Winden zu be- dienen und hochzuziehen, um zum begehrten Ziel zu gelangen. Obwohl ihnen der Job völlig neu war, hatten sie dabei zunächst noch den Vorteil, ihr Ziel mit den Augen sehen zu können. Auch war der erforder- liche Arbeitsvorgang relativ ruhig. Dann wurde es schwieriger. Die Ratten mußten vermittels von Leitern eine kleine Platt- korm erreichen, dann mit Seilwinden die Leiter nachziehen, um das entscheidende zweite Stockwerk zu erklimmen. Als keine Leiter zum Käàse führte, zogen die Ratten eine fahrbare winzige Pyramide herbei, um von dieser aus den Sprung zu wagen. Tadellos und artistisch mutet der fol- gende Versuch an, bei dem eine Leiter be- stiegen werden mußte, die zu einer Plattform kührte. Dort mußte ein Seil ergriffen und herangezogen werden, das mit einem in Ruhe befindlichen Schaukelkörbchen ver- bunden war. Dann setzte die Ratte in das Körbchen über und gelangte durch die ent- Wickelte Schwungkraft auf eine gegenüber- liegende Plattform, die aus dem schwingen- den Körbchen angesprungen wurde. Der Käse war bei all diesen Anstrengungen der Ratte nicht sichtbar gewesen und wurde nur durch feine Geruchsorgane registriert. Den Höhepunkt der tier psychologischen Experimente bildete die Aufgabe, die Lage einer in unerreichbarer Höhe aufgehängten Konservendose durch Anziehen eines Seiles so zu verändern, daß aus der Dose eine Münze herausfiel. Das für die Ratte nutzlose und uninteressante Geldstück wurde dann manierlich und handelsbereit auf eine(nicht fliegende) Untertasse gelegt. Erst dann holte der Versuchsleiter den ersehnten Käse her- bei, um dem komplizierten Geschehen die solide Geschäftsgrundlage zu geben. Den Biertrinkern zur Kenntnis Glückliche Zeiten werfen ihre Schatten voraus: Anti-Geruch-Mittel Wenn man den Chemikern Glauben schenken darf, werden sich mißtrauische Ehefrauen und wachsame Polizisten bald nach anderen Mitteln und Möglichkeiten um- sehen müssen, um den Freunden des köst- Vernichtung der Menschen wird wesentlich billiger „Die Kosten einer Liquidation der gesamten Menschheit durch Atombomben“ Fred Hoyle, Physiker an der Universität Cambridge, hat ausgerechnet, daß es etwa 11 DM und 70 Pf pro Kopf kostet, die Menschheit in einem Zeitraum von zwei Jahren mit Hilfe von Atombomben auszu- löschen. Mit gewöhnlichen Explosivstoffen Würde sich die gleiche Aufgabe dagegen auf über 5 000 DM pro Kopf belaufen. Hoyle ist in Großbritannien durch seine Rundfunkgespräche über ausgefallene wis- senschaftliche Themen bekannt. Die iro- nische Eröffnung über„die Kosten einer Liquidation der gesamten Menschheit durch Atombomben“ machte er in einem in der „Atomic-Science-News“ erschienenen Artikel. Er sieht darin die Zeit voraus, in der die Atom wissenschaft soweit fortgeschritten ist, dag jährlich 6000 Atombomben herge- stellt werden können. Jede einzelne dieser Bomben aber könnte rundgerechnet 25 000 Menschen töten. „Diese Schätzung sollte nicht allzu genau genommen werden“, meint Hoyle, ,denn der Nachschub an Menschen material wird sehr wahrscheinlich aufhören, bevor noch alle Bomben aufgebraucht sind“. lichen Gebräus aus Hopfen und Malz den Besuch eines Lokales mit Hilfe des so un- erfreulichen Geruches nachweisen zu können, der noch Stunden später mit dem Atem ent- strömt. Wie John Booth, der Leiter der„Essonia Chemiewerke“ in Bradford(England) be- kanntgab, ist in seinen Laboratorien ein Chlorophyllpräparat entwickelt worden, das dem Bier den Geruch nimmt, der im Atem jedes Trinkers deutlich vernehmbar ist, ohne daß dem Getränk jedoch Aroma oder Ge- schmack genommen wird. Das Präparat ist eine helle Flüssigkeit, von der zwei Tropfen auf ein Halb-Liter-Maß genügen, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Die Gesellschaft der britischen Brauer untersucht gegenwärtig das Anti-Geruchmit- tel sehr eingehend und ist bereits zu gün- stigen Ergebnissen gekommen. Sobald die Versuche abgeschlossen sind, soll die Massen- produktion des Präparates aufgenommen werden. Blick ins Land Spatzen und Stare We noch nie Wiesbaden. Die größten Schädlinge der Weinernte sind die Spatzen und Stare. Wie das Weinbauamt Eltville mitteilte, sind diese Vögel bisher noch nie in solchen Scharen aufgetreten. Der von ihnen bisher angerichtete Schaden wird vom Weinbau- amt auf mindestens 100 000 DM. geschätzt. Dirnenunwesen macht Westpfälzer kopfscheu Landstuhl. Durch die Bekämpfung des Dirnenunwesens in der Westpfalz und seine Auswirkungen auf die Bevölkerung sei die Frage der Unterbringung von aus- wärtigen deutschen weiblichen Angestellten bei den alliierten Dienststellen immer schwieriger geworden, erklärten Beamte der Landstuhler Polizei. Viele Familien wollten keine Zimmer mehr an Frauen vermieten. In einigen Fällen habe sogar die Polizei aufklärend bei den Wohnungs- inhabern einwirken müssen, damit viele der weiblichen Angestellten nicht ihre Ar- beitsplätze aufgegeben hätten und nach Hause zurückgefahren wären. 5 i Sie stahlen Altmetall beim Altmetallhändler Worms. Acht Mark beträgt der Schaden, den zwei Wormser einem Altmetallhändler zufügten, also sie aus dessen Lager Altmetall stahlen. Dafür müssen sie 8 Monate bzw. 5 Monate nach dem Urteil des Wormser Amtsgerichts ins Gefängnis. Beide Ange- klagte sind einschlägig vorbestraft. 1 Kunstflieger tödlich abgestürzt Klein-Heubach(Main). Der schweizeri- sche Kunstflieger Walter Spahni aus Bern fand am Mittwoch den Tod, als sein Sport- flugzeug— ein einmotoriger Zweisitzer— ii der Nähe von Klein-Heubach abstürzte. Ein Passagier, der Lehrer Adolf Heilmann wurde schwer verletzt. Spahni hatte den Segelfliegerklub„Tigerschwalbe“ besucht. 9 Vor seiner Rückkehr nach der Schweiz wollte er noch einen kurzen Rundflug mit Heilmann unternehmen, der Mitglied des Segelfliegerklubs ist. Kurz nach dem Start in Trennfurt stürzte das Flugzeug über einem Waldstück ab. Auch der Tod wird teurer Schweinfurt. Der Stadtrat von Dietfurt bestimmte, daß die Gebühren für Leichen- wärterinnen, Totengräber und Träger um 30 Prozent erhöht werden müßten, da die allgemeinen Lebenshaltungskosten gestiegen seien. „Jugend wird sich zum Bier bekennen“ München.„Ich bin der festen Ueberzeu- gung, daß die Jugend sich wieder zum Bier bekennen wird“, erklärte der Pächter des Münchner Hofbräuhauses am Platzl, Franz Trimborn, als er Pressevertretern über die Umsätze seines Hauses berichtete. Neben den vielen fremden Reisegesellschaften kämen auch oft Schulklassen. Sie bestellten jedoch Limonade. Kreisamtsblatt stellt Erscheinen ein Tübingen. Das Amtsblatt für den Kreis Tübingen, das im Sommer 1945 als Mittei- lungsblatt der Behörden zur Unterrichtur 1 der Bevölkerung geschaffen worden wär, stellt zum 30. September sein Erscheinen ein. Seit der Währungsreform war die Zahl der Leser des Blattes stark zurückgegangen. Die Eigenschaft eines Amtsblattes wurde den Tageszeitungen übertragen.. „Mutti und Vati am Sonntag“ gespielt Nienburg(Weser). Als sich dieser Tage ein Ehepaar in Langendamm, Kreis Nien- burg, die Sonntagskleider anziehen wollte, um zur Kirche zu gehen, mußten sie fest- stellen, daß an der Hose des Mannes ein Teil der Beinlängen fehlte und das gute Seiden- kleid der Frau bis zur Länge einer Bluse gekürzt war. Die beiden fünf und sechs Jahre alten Kinder des Ehepaares hatten schon tags zuvor„Mutti und Vati am Sonn- tag“ gespielt und sich die Sonntagskleider der Eltern für ihre Größe zurechtgeschnitten. 8 DAG: Ein Verkaufssonntag genügt Hamburg. Die in der Deutschen Ange- stelltengewerkschaft DAG) zusammenge- schlossenen kaufmännischen Angestellten forderten, daß in diesem Jahr höchstens zwei Verkaufssonntage vor Weihnachten zu- gelassen werden. Der vielfach nach dem Fest angebotene Ausgleich sei praktisch wertlos. In einer Entschließung vertritt die DAG sogar die Ansicht, daß im allgemeinen ein Verkaufssonntag ausreicht. Helgoland erhielt Europa-Fahne. Cuxhaven. Auf der Insel Helgoland überreichten drei Vertreter der Europaunion und des Bundes europäischer Jugend den Helgoländern eine Europa-Fahne als Zei- chen der europäischen Völkerverständigung. — Was wir hörten: eee Nicht genug, daß sich in unsere Zeitungen und Zeitschriften jene blutrünstigen Bilder- streifen eingeschlichen haben, Nachahmun- gen der beliebten amerikanischen„cartoons“, für die sich höchstens Halbwüchsige inter- essieren— nein, jetzt wird dieser Schund auch noch für den Funk bearbeitet und dem verblüfften Hörer als abendliche Unterhal- tung vorgesetzt. „Schule der Aufregung“ nennt der Süd- deutsche Rundfunk eine Abenteuer-Hörspiel- Serie von Edward J. Mason, die jeden Don- nerstag im 1. Programm eine neue Fortset- zung bringt. In der Rahmenhandlung wurde uns vom Arzt mehrmals täglich eine größere Dosis Sensationen als Heilmittel gegen Lan- geweile verschrieben, als ob wir das in un- zerer an Aufregungen wahrlich nicht armen Zeit so dringend nötig hätten! Und dann gings los mit nervenzersägenden Schreien und Schüssen, mit klirrenden Fensterschei- ben, quietschenden Autobremsen und effekt- voller Gruselmusik. Eine haarsträubende, un wahrscheinliche Kriminalstory, in die ein junger Mann namens David und die Mode- zeichnerin Patricia verwickelt sind. Sie wol- len einer Verbrecherbande auf die Spur kommen, entlarven als deren schurkischen Chef den ehrenwerten Onkel Henry, der ein Scheusal ist. Sie geraten dabei in tausend Nöte und Fallen, aus denen sie sich immer wieder befreien. In den heikelsten Situatio- Meister der Maske und ein komplettes Das hat uns noch gefehlt! nen bewahren sie ihren trockenen Humor und sprechen so laut und ausführlich über ihre Pläne, damit auch dem Dümmsten der Gang der Handlung klar wird. Pistolen, Eisenstan- gen, Chloroform und Fesseln sind die wich- tigsten Requisiten. Gangstertypen, wie sie in der Phantasie des kleinen Moritz existieren und die nicht einmal eine Schmiere in Hinter- tupfing zeigen würde, beweisen ihre schwar- zen Verbrecherseelen mit wüsten Drohungen und gemeinem Gelächter. Wie diese Klischee- figuren, so ist auch die primitive Handlung einem Groschenheft entsprungen: billiger Klamauk, der dem Hörer Schauder über den Rücken jagen soll. Raub, Brandstiftung, Ent- führung, Mord und ähnliche unterhaltsame Ereignisse in der Unterwelt eines Kriminal- schmökers sind also die Lektionen, die uns in der„Schule der Aufregung“ verpaßt werden. Damit wir uns nicht langweilen. Die Regie von Paul Land und das Spre- cherensemble des Stuttgarter Senders bemüh- ten sich nach Kräften, dieser Aufgabe ge- recht zu werden und auch in der 3. Fort- setzung, betitelt„Wer andern eine Grube gräbt“, mit viel Krach und rasantem Tempo den richtigen Ton zu treffen. Daß der Text stellenweise in unverständlichem Gezischel unterging, war weiter kein Verlust. Wenn 28 wenigstens eine Parodie gewesen Wäre, mit der man den Grusel-Greuel-Kitsch lächerlich machen wollte! Aber leider ist diese Hör- spiel-Serie tierisch ernst gemeint und führt alle vernünftigen Bemühungen im Kampf gegen Schund und Schmutz ad absurdum. Was dem Rundfunk recht ist, kann dem Zei- tungskiosk billig sein. 5 Kriminalreißer, aber geschmackvoll ser- viert, bringt Pelz von Felinau in seiner Sende- reihe„Nerven!— Augenblicke, die entschei- den“ beim Südwestfunk. Auch hier sind es aufregende Detektivgeschichten, doch wenn sie im Rahmen des Möglichen bleiben und Atmosphäre haben, wenn die Dialoge so na- türlich und gescheit und die handelnden Per- sonen psychologisch einigermaßen differen- ziert sind, wie bei dem„Halsband der Köni- gin“, läßt man sich diese Art von Kolportage gern gefallen. E. P. Notizen über Bücher Franz Kafka:„Tagebücher 1910 bis 1923“ (S. Fischer Verlag, Frankfurt). Franz Kafka ist das Wagnis des Wollens, das nach seinem metaphysischen Grund immer wieder fehl- schlagen muß. Er ist der personifizierte Wille, mit der Welt klar zukommen, dem es dennoch bestimmt ist, unaufhörlich an der Welt und an sich selbst zu scheitern. Er bleibt seiner selbst als ewig Ringender ge- wißg, mit einem hohen Grad solcher Bewußt- heit. Wie das Gelingen, bleibt ihm auch der Sturz in den Abgrund des Fatalismus ver- wehrt. Solcher Individualität mußte ein Tagebuch zum Kampfplatz ihrer selbst wer- den. Nichts konnte Kafka daher ferner lie- gen auf seinen Tagebuchblättern mehr zu geben, als das Bild seiner Bewußztseins- Zustände. Darum, so nah dem Geheimnis sei- nes Schaffens wie des von ihm Geschaffenen vollziehen seine Tagebücher das Werk einer Entschlüsselung zu nichts anderem hin, als zu dem Ixrrationalen und Ewig-Ungelösten, das von Kafka Besitz ergriffen hatte. Wer ihm jemals vorgeworfen hätte, ein„Tech- niker“ gewesen zu sein, aus einer launenhaft eingegebenen Manier neue Perspektiven zu Projizieren und das„Besondere um des Eindrucks willen“ sich nur„angeeignet zu haben!“— solche Ansicht könnte heute nach den„Tagebüchern“ niemand mehr unter- schreiben. Was auch immer Kafkas Heraus- geber Max Brod bestimmt haben mag, die „Tagebücher“ gegen den Willen des Ver- storbenen zu veröffentlichen, die Folge von Quart- und Oktavheften aus dem Nachlaß, aus deren Zusammenhang schon viele Blät- ter herausgerissen waren Kafka selbst hatte in seinem Testament ihre Vernichtung gefordert. Denn er hatte ihnen nur eines bestimmt:„Feuer an sein eigenes Leben zu legen.“ Nun sie der Nachwelt dennoch vor- liegen, darf man im Sinne Kafkas und mit seinen Worten diesen Vorgang charakteri- sjleren:„Ich will mich quälen, will meinen Zustand immerfort verändern, glaube zu ahnen, daß in der Veränderung meine Ret- tung liegt.“-it- Svend Fleuron:„Jägerfahrt in der Wild- mark“(Eugen Diederichs Verlag, Düsseldorf/ Köln). Der bekannte dänische Tierschrift- steller zeigt sich in diesem Buch von einer neuen Seite: Diesmal ist es die Landschaft. die er schildert und dem Leser erschließt. Das ganze Werk ist eine einzige erklärung an Schweden. Nicht an das Schwe- den Stockholms, der Städte, der verfeinerten Zivilisation und Eleganz, vielmehr an das Schweden der Wildnis, der Urwälder, Berge, Ströme und Wasserfälle, wie es wenige ken- nen. Er nennt sie schwedische Natur„un- bändig“, und man braucht, um sie. zu er- leben, nicht einmal nach dem nördlichen Teil Liebes- . des Landes zu fahren, auch auf das südlich von Stockholm gelegene Smäland trifft es zu. Aber der richtige schwedische Urwald liegt doch in den menschenleeren Weiten des Nor. dens, anziehend durch ihre Unberührtheit, warnend durch ihre Unbändigkeit und Wild- heit. Fleuron spricht von einer„düsteren, beschwörenden Odinsstimmung“, welche die alten Mythen des Nordens lebendig mache Es gibt keine schönere, begeistertere Be schreibung der Natur Schwedens als dieses Buch; Selma Lagerlöfs„Nils Holgerssons wunderbare Reise durch Schweden“ ist ja wieder ganz anderer Art. Die nicht leichte Uebersetzung ist ausgezeichnet gelungen; warum aber umschreibt man den guten Jo- hann phonetisch„Juan“, als ob es sith um einen Spanier handelt? es. * Tris Kokko: Singschwan— der Schicksals vogel(Verlag Eberhard Brockhaus, Wies baden). Eine spontane Naturverehrung trieb den finnischen Tierarzt Vr Kokko zu dem mühsamen Abenteuer, den Singschwan, eine der schönsten und seltensten Wasservögel, in Lappland zu beobachten. Nach fünfjährigen, vergeblichen Versuchen gelang es Kokko endlich, das Nest eines Singschwan-Paars aufzuspüren und sich das Vertrauen der prachtvollen Vögel zu erringen, indem er sich und seine Foto-Geräte als„Renntier“ tarnte. Die vorliegende, umfangreiche und liebevolle Schilderung ist das Ergebnis dieser entbeh- run vsreichen, friedlichen Jagd in fast men- schenleeren Regionen. Viele Aufnahmen von „Marschall“ und„Hanna“— so nennt vris Kokko die belauschten Tiere— vermitteln ein umfassendes Bild von der einmaligen Schön- heit des Singschwans, der schon in zahlreichen alteren Dichtungen gepriesen wurde und als heiliger„Schicksalsvogel!“ in das finnische Kalewala-Epos eingegangeen ist. wt Freitag, 26. September 1952/ Nr. 21 MANNHEIM Das Nationaltheater nimmt den„Kumpf“ mit der Straße uuf Die„Mannheimer Jugendbühne“ als Einrichtung gegen Vermassung der Jugend — Es gibt keine qugend ohne Theater auf der Welt oder hätte es nie gegeben, Ich rufe die Jugend auf, das Theater wart produktiv zu begegnen. Dies bez Umkreis empfunden ist. Sie mussen ub . Generation, vor allem eine Sache und ein Gebot der Jugend, die es neu zu erleben, neu zu erproben, neu zu erschaffen bestimmt und berufen ist. Theater machen. Stücke schreiben, inszenieren, spielen wollen, als auch auf die Zuschauer. Darsteller und Publikum gehören untrennbar zusammen, die Zu- schauer sind neben Werk und Spielern unsere dritte Kraft, ohne deren lebendige Mitwirkeung all unser Beginnen umsonst und unlebendig bleibt. Damit sie aber mitwirken, muß das, was wir innen bieten, sie ganz und gar überzeugen, daß es nämlich aus ihrem eigenen Fleisch geschnitten, aus ihrem eigensten vitalen innen treiben, so echt ist und so lebensgefährlich, wie wenn ein Artist das hoke Seil besteigt oder sick von einem Trapez zum andern schwingt. 0 — undd es gäbe auck längst kein Theater Wäre es nicht, in jeder Zeit und in jeder zu lieben und dem Theater ihrer Gegen- nieht sich sowohl auf die, welche selbst erzeugt sein, daß das, was wir hier vor- Carl Zuckmayer — Es ist kein Zufall, dag die Gründung einer„Mannheimer Jugendbühne“ in die „Woche der Jugend“ fällt. Es ist auch kein Zukall, daß sich das Nationaltheater und mit mm an der Jugend interessierte Kreise, die sich im Stadtjugendausschuß zusammenge- funden haben, an die Jugend wenden, und es sind noch nicht einmal nur ideelle Gründe, die dazu bewegen, der Jugend das Theater zu öffnen, denn der Jugendliche von heute mag der Platzmieter von morgen sein. Trotzdem sind es weitgehend ideelle Mo- tie, getragen aus der aus der Erkenntnis Unserer geistigen Situation resultierenden Verantwortung, praktisch tätig zu werden angesichts der nicht nur drohenden, sondern seit langem schon eingetretenen Gefahr jenes kulturellen Erdrutsches, den die Kul- turhisteriker der Gegenwart„Vermassung“, „Entindividualisierung“,„Niveauverlust“ und anders nennen. Das Erkennen, das Analy- Menschen sieren einer Situation allein bleibt nur Diagnose. Heilung, oder zumindest das Be- mühen darum, muß jedoch darüber hinaus- gehen und tätig werden. In der aus der Er- kenntnis geborenen Handlung liegt die Ethik unserer Zeit. Die„Mannheimer Jugendbühne“ als Zu- sammenschluß theaterinteressierter(und Theater-Interesse schaffender) Jugend will jenen Kräften den„Kampf“ ansagen, die an der Jugend arbeiten, ohne sie aber geistig zu beschäftigen, die aus dem individuellen Jugendlichen ein Stück„Masse“ machen, sein Urteilsvermögen durch Bequemlichkeit nach und nach reduzieren, jenen Kräften, die nicht mit ihm„diskutieren“, sondern ihn niederziehen. Man will es der Jugend in einem guten Sinne„schwer“ machen, um ihr behilflich zu sein im Erkennen jener bösartigen Gefahr für den Geist, die alles so„leicht“ macht und damit den Weg be- im Alltag: Der Untermieter im fremden Fuhrrudsuttel Aber bald wird er ein ei Das Verhältnis zwischen Herrn X und seinem Untermieter, Herrn Y, war so lange gutnachbarlich gewesen, als beide die gegen- seitigen Kreise respektierten und dadurch emander wohl näher, aber nicht zu nahe kamen. Das hinderte sie nicht an einer ge- Wissen Vertraulichkeit, mit der sie den in einer gemeinsamen Wohnung nun einmal unumgänglichen Umgang pflogen, und alles hätte auch weiterhin einen ruhigen Verlauf genommen, hätte nicht Y eine Fahrt da- Zzwischengeschaltet, die den Lenker eines harmonischen Zusammenlebens um 180 Grad Wendete und obendrein Herrn XKens Tem- perament um einige Hitzegrade steigerte. Die Fahrt, von der die Rede ist, wurde nämlich auf dem Veloziped des Herrn X durchgeführt und zwar, ohne daß es dieser Wußte, und erst beim abendlichen Nach- hausekommen sein für Sonntagsausflüge Auf dem Gang geparktes Stahlroß vermißt. Herr* kehrte erst spät abends mit dem Rad und der Entschuldigung, er habe drin- gend etwas erledigen müssen, heim. Und trotz dieser Entschuldigung beurteilte Herr X mit Recht den Eingriff in die Speichen seines Rades als einen Eingriff in seine Rechte, und verbat sich mit erhobenem Zeigefinger jede derartige weitere Benut- zung ohne vorherige Anfrage. Dieser Vorfall hätte eigentlich dem die Pedale tretenden Y zu denken geben sollen, Aber, statt daß er dachte, fuhr er noch ein zweites Mal ohne die erforderliche Geneh- migung, mit dem Erfolg, daß diese Fahrt vor dem Richter endete. Herr X meinte, diese Wiederholte Gebrauchsanmaßung ginge ihm bei allem Wohlwollen zu weit; Herr M sagte schuldbewußt, man dürfe doch nicht 80 kleinlich sein und wegen einer Miniatur- schwarzfahrt gleich höchstrichterliche In- stanzen anrufen. Im übrigen habe er gerade vorgestern die erste Rate zu einem neuen und eigenen Fahrrad angezahlt und werde Wohin gehen wir? Freitag, 26. September: Nationaltheater 19.30 bis 21.45 Uhr:„Der Barbier von Sevilla“; Capitol:„Colorado“; Kurbel:„Ich war eine Sünderin““: Alster:„Heidelberger Romanze“; Kunsthalle 20.00 Uhr: Vortrag von Prof. Casel- mann, Heidelberg:„Autorität und Freiheit als Erziehungsprinzipien“(Padagogische Arbeits- stelle): Amerikahaus 15.00 Uhr: Schallplatten- Wunschkonzert mit Werken von Richard Wag- ner. Samstag, 27. September: Nationaltheater 14.30 bis 16.45 Uhr:„Orpheus und Eurydike“ (Für den Jugendausschuß), 19.30 bis 22.15 Uhr: „Die Csardaskfürstin“; Kunsthalle 19.30 bis 22.00 Uhr: Der Apollo von Bellac“,„Die respekt- Volle Dirne“(Studio des Nationaltheaters). Wie wird das Wetter? Einzelne Schauer Vorhersage bis Samstag früh: Im Laufe des Tages Uebergang zu wechselnder, zeitweise immer wieder starker Bewölkung und Neigung zu einzelnen Regen- schauern. Etwas kihler als Höchsttemperatur in der Ebene um gestern. 1 15, nächtliche Tiefstwerte 5 bis 8 Grad. Mä Bige, teilweise noch etwas böige westliche Winde. Uebersicht: Nach dem Durchzug des zu dem nördlich von Schottland liegenden Sturmtiefs gehörigen Störungsausläufer, der vom gestri- gen Nachmittag ab in unserem Gebiet zu Re- gen führte, strömen frische Meeresluftmassen nach Deutschland ein. Eine rasche und durch- greifende Wetterberuhigung ist dabei zunächst nicht zu erwarten. Wetteramt Karlsruhe Pegelstand des Rheins am 25. September: Maxau 412(0). Mannheim 255(75), Worms 179(4), Caub 166(2). Pegelstand des Neckars am 25. September: Plochingen 105(1), Gundelsheim 161(7), Mannheim 256(4). genes Stahlroß besitzen deshalb bestimmt nicht mehr in fremden Sätteln sitzen. Der Richter schritt zum von Erfolg ge- krönte Versuch, beide Streitpartner wieder in Frieden zu vereinen. Und als die offizielle „Sache& gegen Y wegen Gebrauchsanma- Bung“ abgetan und zu den Akten gelegt War, schüttelten sich zwei verlegen lächelnde Radfahrer die Hände. Vielleicht sogar mit der Abrede, das nächste Mal zusammen wegzufahren lex reitet für geistige Anspruchslosigkeit, Kri- tiklosigkeit und immer größer werdende Anfälligkeit gegen gleißende Nichtigkeit, hinter der sich falsche Propheten verbergen. Die Persönlichkeit soll ausgebildet werden gegen das formlose graue Nichts— in Kon- sequenz eine entscheidende Bemühung im Ringen um unsere künftige geistige(und auch politische) Existenz. Damit erhält die Gründung einen über den Tag und Alltag hin ausreichenden Wert und wird eine Inve- stition für die Zukunft. Organisatorisch wird die„Theater- gemeinde“ die Abwicklung übernehmen. Es ist in zwei Vorstellungsreihef(A= sams- tagnachmittags, B sonntagnachmittags) Pro Monat eine Vorstellung vorgesehen, für die auf allen Plätzen 1.25 PM Eintrittspreis (also nicht mehr als etwa für einen Platz im Kino) erhoben wird. Die Auswahl der Vorstellungen soll dem Vorstand der„Ju- gendbühne“ überlassen bleiben. Als erste Sondervorstellung ist„Hamlet“ (am 25. Oktober und 9. November) ausge- wählt worden, danach folgt als nächste Auf- ührung eine Oper. Besonderes Anliegen bleibt es jedoch, die Jugend an das Schau- spiel— und hier besonders das moderne, auf unsere Zeit bezogene— heranzuführen, eine Bemühung, die durch spezielle Einfüh- rungs- und Diskussionsabende unterstützt werden wird. Neben den regelmäßigen Vor- stellungen wird den Mitgliedern außerdem 50 Prozent Preisermäßigung für alle Vor- stellungen im Schauburg-Haus gewährt, und im Studio wird ein Vorzugspreis von 1 DM auf allen Plätzen eingeräumt. Diese feste Bindung mit einer Art Miete kür Jugendliche innerhalb der„Jugend- bühne“ soll die bisherigen Jugendvorstel- lungen des Stadtjugendausschusses ablösen, die aus organisatorischen Mängeln heraus nicht immer den erhofften Widerhall fan- den. Bei genügendem Interesse ist unter Umständen sogar daran gedacht, im Studio der Kunsthalle aufgeführte Diskussions- stücke in die Schauburg als Sondervorstel- lungen für Jugendliche zu übertragen. Mit der nun ins Leben gerufenen Institu- tion ist der Jugend die Hand geboten. Es ist nun an ihr, sie zu ergreifen mle —— Wieder Eigentumsdelikte a m laufenden Band Auf dem Lindenhof lief ein 13jähriger Schüler mit einem Sack herum, in dem er acht junge Hühner hatte, die er gegen Tau- ben eintauschen wollte. Die Hühner will er angeblich auf einem Ruinengrundstück ein- gefangen haben. Bis jetzt konnte der Eigen- tümer noch nicht ermittelt werden.— In der Neckarstadt wurden einem Handwerksmel- ster aus einem Neubau etwa 900 Meter Kup⸗ ferdraht gestohlen, der bereits unter Verputz lag.— In Sandhofen machte ein Unbekann- ter fünf Zentner Kartoffeln aus verschiede. nen Feldern aus und transportierte sie nachtg ab.— In der Otto-Beck-Straße fand ein Autobesitzer seinen Volkswagen nicht mehr vor. Ein Uebekannter hatte den Wagen ge. stohlen. Von dem Dieb fehlte gestern noch jede Spur.— Nach Aufbrechen eines Keller- raumes in einem Neubau der Schönausied- lunng stahl ein Dieb 300 Wandplatten und 18 Seifenschalen.— In der Nacht hängte auf dem Waldhof ein Unbekannter im Hof eines Wohnhauses zum Trocknen aufgehängte Wäsche ab. Entscheidung über Diakonissenhaus noch nicht gefallen Anstaltspfarrer Dr. Bangerter schilderte die Lage trauen zur Kraft des Gebetes und Ratschlusses. Der Diakonissenverein der Lutherkirche hatte zu diesem sich im Rahmen eines Got- desdlienstes abspielenden Abend eingeladen, um sowohl mit dem Thema vertraut zu machen als es auch weiter hinauszutragen in die Bevölkerung. Als erster Redner zum eigentlichen Anliegen sprach Dr. Bangerter, der mit dem Einzug des Krankenhauses in den früheren Kasernenkomplex im Dezem- ber 1945 ein verheißgungsvolles Zeichen sah kür eine geistige Umkehr— ein Zeichen, das jedoch getrogen habe, denn schon wieder stünden sich Welten in Waffen gegenüber. Wenn auch die politische Seite dieser uner- Warteten Entwicklung stets umstritten bleibe, so sei die evangelische Kirche doch realistisch genug, einzusehen und sich da- mit abzufinden, daß es stets Not, Krankheit und Krieg auf Erden geben werde, zumin- dest so lange, bis sich das Bibelwort erfülle. „Woche der Jugend“ Unvermindert beschäftigt die Oeffentlichkeit die bange Frage, ob das Diakonissenmutter- und krankenhaus nun einer Wacheinheit weichen muß oder nicht. Noch immer sind die Verhandlungen darüber nicht abge- schlossen, wie der Pfarrer des Hauses, Dr. Bangerter, am Mittwochabend in der überfüllten Lutherkirche einem gespannten Auditorium berichtete. Die von weiten Kreisen Mannheims empfundene Empörung über das Ansinnen einer Beschlagnahme milderte sich an diesem Ort und in diesem Kreis zu einer christlichen Fassung in Geduld und mündete in das Ver- in die Unerforschlichkeit göttlichen Bei Abschluß der damaligen Verträge, die den Ausbau der Kaserne zum Krankenhaus umrissen, habe alles darauf hingedeutet, daß das Diakonissenhaus später einmal auch wirklicher Besitzer der Kaserne werden könne, doch der Gang der Dinge in den letzten Jahren habe diese Erwartung— die zu jener Zeit selbst von der Militärregierung und der Wehrmachtsvermögensstelle geteilt worden sei— zunichte gemacht. Der ameri- kanischen Armee stehe rechtlich immer noch die Nutzung der Gebäudeanlage(die als Kriegsbeute gelte) zu, so daß eine eventuelle Beschlagnahme kein juristisches, sondern ein moralisches Problem auf werfe. Wenn es eines Tages eventuell zum Zeußersten komme und das Haus geräumt werden müsse, könne aber ein Neuaufbau an anderer Stelle aus eigener Kraft nicht be- Werkstelligt werden, nicht einmal die Zinsen In Mannheim muchen die 18- bis 25 jährigen Kopfzerbrechen 5 Reg.-Rat Beck über Berufsnot der Jugendlichen . 5 8 7 Jedenfalls waren die verschiedenen Entweder haben diejenigen, die mit einem Seitenblick auf die anfangs halbleeren Versammlungsstätten von einem Desinteresse der jungen Men- schen an der„Woche der Jugend“ sprachen, zu früh verurteilt, oder ihr Vorwurf hat zu einer Art Selbstbesinnung der Jugendlichen beigetragen. letzten Tagen beiwohnten, fast ohne Ausnahme ziemlich bis außerordent- lich gut besucht. Eines erfreulich guten Besuches erfreute sich unter anderem auch der Vortrag von Reg.-Rat Dipl.-Volkswirt Beck, Leiter der Abteilung Berufsberatung beim Arbeitsamt Mannheim, über„Jugend im Beruf“ am Mittwochabend in der Dürerschule in Käfertal. Veranstaltungen, denen wir in den Beck zeigte dabei vor der düsteren Kulisse der 500 000 bis 600 000 Jugendlichen des Bun- desgebiets, die ohne Arbeit und Lehrstelle sind, insbesondere die Maßnahmen auf, die er für geeignet hält, die Berufsnot der Jugendlichen zu beheben. 5 Die gegenüber dem Bundesdurchschnitt außerordentlich günstige Jugendlichen- Ar- beitsmarktlage in Mannheim führte Reg.-Rat Beck nicht zuletzt auf die elastische Berufs- beratungspolitik des Arbeitsamtes zurück, die bestrebt sei, Ausweichmöglichkeiten für spezielle Unterbringungswünsche in nicht aufnahmefähige Berufssparten aufzuzeigen und zu vermitteln. Nur selten könne sich heute ein Mensch den Luxus leisten, nur das zu tun, was ihm gerade liege, sagte Beck. „Unser Wirtschaftssystem ist so kompliziert geworden, daß wir als Arbeitskraft weniger uns selbst gehören denn je.“ Der tüchtige und gesunde junge Mensch eigne sich für mehr als einen Beruf und sollte sich darum nicht auf eine bestimmte Branche versteifen, wenn diese„überfüllt“ sei. Die Berufsnot, die in Mannheim Kopf- zerbrechen verursache, sei die der 18 bis 25jährigen.„Hier liegt die Tragik der Ent- lassungen nach der Lehrzeit, die Tragik man- gelnder Aufnahme- und Ausweichchancen“, die von der Arbeitsverwaltung durch Ein- richtung von betriebsnahen Umschulungs- kursen zu lindern versucht werde. Eine fühl- bare Entspannung aber könne von den Ar- beitsämtern nur in enger Zusammenarbeit mit Schule und Wirtschaft und mit allen an der Berufswahl und Berufszuführung inter- essierten Kreisen erreicht werden. Kleine Chronik der großen Das Verdienstkreuz am Band erhielt in diesen Tagen der Prokurist Richard Bansch- bach, der seit 50 Jahren im Dienst der Firma Luschka& Wagenmann steht. Mit Richard Banschbach wurden 39 Bürger im Land Baden- Württemberg in Anerkennung ihrer ebenfalls 50jährigen Zugehörigkeit zu einer Firma ausgezeichnet. Ackermann- Gemeinde. Am 26. Septem- ber, 20 Uhr, im„Zähringer Löwen“ Treffen der Heimatvertriebenen als erste Veranstal- tung des Winterprogramms. Tagung der Modewarte. Am 27. Septem- ber, 20 Uhr, treffen sich die Mitglieder der Mannheimer Schneiderinnung in der Gast- stätte„Siechen“ zur Tagung der badischen Modewarte. Am 28. September, 9 Uhr, im gleichen Lokal Arbeitsbesprechung mit Vor- führung der in Hamburg prämiierten Mo- delle. Kleintier- Züchterverein Schwetzinger stadt. Am 27. September, 20 Uhr, im„Zäh- ringer Löwen“ 40. Stiftungsfest. Dramatischer Club Waldhof. Am 27. Sep- tember, 20 Uhr, im Franziskushaus Herbst- test. Männergesangverein Einigkeit Lyra Wohl- gelegen. Am 27. September, 20 Uhr, im Kai- sergarten Sängertreffen mit dem Volkschor Lambrecht und dem Liederkranz Nieder- liebersbach. Mannheimer Sängerkreis. Der Männer- gesangverein„Germania-Liedertafel“, Wieda/ Harz, wird zu einem Gegenbesuch vom 27 bis 29. September mit 120 Sängern in Mann- beim erwartet. Am 27. September gegen 13 Uhr auf dem Karl-Reiß-Platz offizieller Empfang, hierauf gemeinsamer Marsch durch die Schwetzingerstadt zum Vereinslokal„Zur Zukunft“, dann um 20.00 Uhr offlzieller Begrüßungsabend in der„Amicitia“. Am 28. September Unterhaltungsprogramm ab 19.00 Uhr in der„Amicitia“. Deutscher Naturkundeverein. Am 28. Sep- tember eine weitere naturkundliche Herbst- Wanderung durch den botanischen Teil des Mannheimer Schulgartens im Herzogenried- Park. Treffpunkt: Uhlandschule, 8 Uhr. Als Faktoren, die zur Beseitigung der all- gemeinen Berufsnot unter den Jugendlichen beitragen könnten, zählte der Redner unter anderem die Jugendorganisationen auf, die den jungen Menschen über das Ethos des Berufslebens aufklären sollten sowie Eltern- haus und Schule, deren Aufgabe es sei, ihm rechtzeitig die Vielfalt der Berufe nahezu- bringen. Zu begrüßen sei, daß die Forderung nach einer Ueberführung der Schule von einer Lehr- in eine Arbeitsschule(mög- licherweise mit einem„Berufsfindungsjahr“) immer mehr in den Mittelpunkt der Diskus- sion gestellt werde. „Ein großer Kreis junger Menschen des ganzen Bundesgebiets erwartet vom Staat und Wirtschaft mit Recht umfassende Mag- nahmen zur Behebung der Jugendberufs- zuletzt eine Gesetzgebung, die die Unter- bringung der Jugendlichen fördere, insbe- sondere auch eine grundlegende Reform des Berufsausbildungsrechts, und darüber hin- aus seien besondere Maßnahmen für die weibliche Jugend unerläßlich. „Hier hilft kein Gesetz mehr, hier müssen schon die guten Herzen mitfühlender Men- schen sprechen“, sagte Reg.-Rat Beck zu der Schwierigkeit, die insbesondere geistig zurückgebliebenen Jugendlichen— in Mann- heim etwa 300(Hilfsschüler usw.)— in Brot und Arbeit zu bringen. rob. Stadt Laienbühne„Harmonie“, Schönau. Am 28. September, 15 Uhr, im Siedlerheim. Auf- führung des Märchens„Rumpelstilzchen“. Pfälzerwald- Verein. Am 28. September Zwischen wanderung nach der Friesenheimer Insel. Treffpunkt 8 Uhr am Pfalzbau oder 8.30 Uhr an der Jungbuschbrücke. Wir gratulieren! Pauline Stahlmann, Mannheim, Augusta-Anlage 34, wird 70 Jahre alt. Frau Blatt, Mitbegründerin der Tabak- Warengroßhandlung L. Blatt, Mannheim- Käfertal, Dürkheimer Straße 11, begeht eben- falls den 70. Geburtstag. Puracelsus-Medaille für einen Mannheimer Dr. August Heisler unter den drei Ausgezeichneten Unter den drei Persönlichkeiten, denen der 55. Deutsche Aerztetag in Berlin zum ersten Male seine höchste Auszeichnung die Paracelsus-Medaille— verlieh, befindet sich auch ein Sohn unserer Stadt: Dr. med. August Heisler. Wenn er sich nach ausge- dehnten Studien und beharrlichem Forschen im In- und Ausland auch auf den Höhen des Schwarzwalds in Königsfeld niederließ, so blieb der Grundton seines Wesens und seines Humors doch immer mit seiner Hei- matstadt verwurzelt. Unter seinen zahlrei- chen Veröffentlichungen hat sein Buch „Dennoch Landarzt“ weite Verbreitung ge- funden. Wenn der nunmehr 71jährige am 28. September zusammen mit Albert Schweitzer die Paracelsus- Medaille in Schweitzers Haus in Günsbach empfängt, so berührt das auch unsere Stadt. 5 Was die deutsche Aerzteschaft August Heisler verdankt, ist in der Verleihungs- urkunde ausgesprochen:„Die deutschen Aerzte ehren einen großen Meister der Heil- kunst, einen gütigen Menschen und über- ragenden, unabhängigen Geist, der mit in- tuitivem ärztlichem Blick für die Ganzheit des Menschen in vorurteilsfreiem Denken und Handeln die medizinische Wissenschaft bereichert, die Kräfte der Natur zum Nut- zen der Kranken geschickt angewandt und in einem langen, segensreichen Leben voller Tatkraft und Hingabe alle Tugenden eines hHochgelehrten, warmherzigen und hilfreichen Arztes in sich vereinigt hat.“. für ein angebotenes Darlehen könnten aufgebracht werden. Selbstverständlicher Wunsch aller sei es natürlich, das Haus dort belassen zu sehen, wo es sich jetzt mit einem Kostenaufwand von eineinhalb Millionen DPM etabliert habe, und es solle daher auch nichts unversucht bleiben, dieses Ziel zu erreichen, Wenn auch die stärkste Waffe die Geduld und das Gebet blieben. Viele Wenig bauten Großes Ein Sprecher des Diakonissenverein er- läuterte, der Verein trete in den Bemühun- gen um die Erhaltung des Hauses gegen niemand auf, sondern nur dem Kranken- haus bei. Nicht Geschäftsgewinne en gros steckten in diesen 1⅛ Millionen Aufbau. kosten, sondern die kleinen Scherflein christ- licher Spender, die mühsam dieses Geld zu- sammengetragen hätten. Nur ein voller Ersatz für die Räume und die vorgenom- menen Investitionen könne bei einer wahr werdenden Beschlagnahme akzeptiert wer- den. Der Redner schloß mit dem Appell, stark und unerschütterlich zu bleiben. Der Kirchenälteste meinte, es müsse ver- hindert werden, daß aus einem Kranken- haus wieder eine Kaserne würde. Es müsse gesprochen werden, solange noch Zeit dazu sei. Hätten wir denn schon wieder vergessen, daß einmal Kirchenglocken eingeschmolzen wur- den? Diese Entwicklung sei furchterregend, aber was der Mensch säe, werde er auch ernten. Neben dem Gebet wollte er auch den Kampf um das Haus, der zum Symbol ge- worden sei, nicht vernachlässigt wissen. Katholische Solidarität Als Katholik erklärte Dr. Gerber die So- Iidarität katholischer Kreise in den Sorgen um das Krankenhaus. Er meinte, wenn es möglich sei, dag ein Krankenhaus wieder Kaserne würde, zeuge das davon, dag wWI nichts gelernt und den Fingerzeig Gottes ignoriert hätten. Das sollte nachdenkend 1501 machen und die Menschen dazu führen, sich mit der Ost-West- Problematik näher zu be- schäftigen. 5 Zum Schluß dokumentierte Dekan Joest die Anteilnahme der gesamten evangelischen Gemeinde Mannheims an dieser Frage und ließ seine Worte ebenfalls in das Vertrauen auf göttliches Walten ausklingen. Hier liege die große Tröstung für den Menschen. Mit dem religiösen Kampflied der Pro- testanten„Eine feste Burg ist unser Gott..“ klang der Abend machtvoll aus. mle not“, sagte Reg.-Rat Beck. Dazu gehöre nicht Der tägliche Unfall. Auf der Straßenkreuzung Weinheimer Rebenstraße in Käfertal stieß ein Motorradfahrer mit einem amerikanischen Sattelschlepper zusammen. Dabei kam das Motorrad unter den Sattelschlepper zu lie- gen, geriet in Brand und wurde noch einige Meter weit mitgeschleift. Der Fahrer zog sich ernste Verbrennungen an den Beinen, Armen und im Gesicht zu und mußte sofort ins Krankenhaus eingeliefert werden. Das Feuer konnte von Arbeitern gelöscht werden. Der Sattelschlepper fuhr in einer geschlossenen Fahrzeugkolonne, und es steht noch nicht fest, ob dessen Fahrer ein Mitverschulden trifft.— Schwer angefahren wurde auf der Renzstraße von einem Pkw. eine 40 jährige Frau, als sie die stark belebte Fahrbahn überqueren wollte. Sie zog sich eine Schädel- Prellung, eine leichte Gehirnerschütterung und einen Fersenbeinbruch zu. Pfabzer Tagetuci Ludwigshafen. Die Stadtverwaltung iet bemüht, die immer noch unzulängliche Straßenbeleuchtung zu erweitern, nachdem erst ein Drittel der früheren Beleuchtungs- stellen instandgesetzt werden konnte. Mit 30 000 Mark hofft die Stadtverwaltung die Gasbeleuchtung der Straßen auf die Vor- kriegskapazität zu ergänzen.— Die Trink- milchaktion, die gegenwärtig in 16 Schulen des Stadtgebietes angelaufen ist, hat ein gu- tes Ergebnis gezeigt. Täglich werden etwa 3300 Flaschen Milch oder Kakao an die Schulkinder ausgegeben.— Ein Altmetall- händler, der einen großen Ballen Lumpen verkaufen wollte, versuchte eine originelle Täuschung. Für den Käufer unsichtbar ver- staute er seinen Bruder unter die Ware, um damit einen höheren Gewinn zu erzielen. Im letzten Augenblick kam jedoch der Schwindel raus. Bad Dürkheim. Mit 400 000 Besuchern wies der 503. Wurstmarkt eine noch nie da- gewesene Besucherzahl auf. 120 000 Liter Wein wurden getrunken und 110 000 Meter Wurst darin„ertränktt. 74 Stück Großvieh, 67 Kälber und 296 Schweine mußten neben einem Heer von Hähnchen für die Festfreu- digen ihr Leben lassen. Ch Fr chen gehör Jeder Welt Kräft decke da fl. Algen präch leine Getiel Die giebel Schlu e, — 2u tut 21 Liebe ren v dustri Kuro! Hydro heute Fische ster, WI verhe und lohne es die Seen. in eil erkass Klein. Sauer peratt ken, 0 Größe Wasse sunge pische Lebev des I SchOD ger d holen zu de die F. und bindu kurz, zich 8 allen innen rium werk. schie- Kreis fuhr Sone! Schv Stürz Lastꝛ Räde dete Lastz Straſ Prell da vo 0 tenai 20818 auf Die Mete beste hafte dich stra Wei zug ters halt erle dur täte gan WII lick gel riger lem er n Tau- Will er K ein- Eigen- In der Ksmel- r Kup- erputz kann- chiede- nachtz ad ein t mehr en ge. a noch Keller- ausied- m und zte auf eines hängte önnten dlicher Is dort einem en DM nichts eichen, Jeduld N 5 in er- aühun⸗ gegen anken- n grog uf bau- christ- ed zu- voller enom- Wahr t Wer- Appell, ze ver- ken- müsse 2 Uu sei. n, daß Wur- egend, auch ch den ol ge- m. 12 S0. dor gen nn es Wieder B Wik Gottes mkend n, sich zu be- Joest lischen e und trauen r liege 1. Pro- dott.“ mle uf der imer stieß einem lepper 1 das u lie- einige 5g sich Armen rt ins Feuer n. Der ssenen nicht julden uf der ährige irbahn hädel- terung 8 1 ng lst igliche chdem tungs- e. Mit 18 die Vor- Trink- chulen in gu- etWʃG n die letall- impen zinelle ver- e, um zielen. der chern e da- Liter Meter vieh, neben Hreu- 2 4 9 5 ——. 3 5 5 — 5 l 8 2 8 eee 4. Ar. 222 Ereitage 26. September 1952 Chemisches Laboratorium der Natur Freiburg. Zu den besonderen landschaft- chen Reizen des südlichen Schwarzwaldes gehören seine zahlreichen Seen und Weiher. jeder dieser Seen bildet eine geschlossene welt kür sich mit eigenen Gesetzen und Kräften. Man muß nur einmal auf Ent- decker fahrt in diesen Mikrokosmos gehen: da finden sich neben formschönen bunten Agen verschiedenster Arten und Größen prächtige Wasserpflanzen, ne großen und leinen Fischen Wasserflöhe und anderes Getier. Diese kleine, so lebendige Welt in den geben Seen des Hochschwarzwaldes Schluchsee, Titisee, Feldsee, Schlüchtsee, Ur- ee, Windgefällweiher und Mathisleweiher zu erforschen, hat sich ein kleines Insti- tut zur Aufgabe gemacht. Aus persönlicher Liebe zur Fischerei wurde es vor sechs Jah- en von einem bekannten Biologen und In- dustriellen aus Bremerhaven im anmutigen Rurort Falkau ins Leben gerufen. Es ist die Hydrobiologische Station Dr. Schlienz, die geute von dem Freiburger Dozenten für pischereiwissenschaft, Dr. Hans Joachim El- ster, geleitet wird. Wie ein land wirtschaftliches Institut die verhältnisse auf dem Ackerboden untersucht und daraus wertvolle Erkenntnisse für eine jhnende Bewirtschaftung gewinnt, so macht es dieses Institut für die Verhältnisse in den geen. Allerdings sind die Lebensvorgänge in einem Gewässer weitaus schwieriger zu erfassen als auf dem Land. In unendlicher Kleinarbeit müssen unzählige Male die Sauerstoff und Lichtverhältnisse, die Tem- peratur des Wassers in verschiedenen Tie- ten, die Bodenfauna und die Fische in ihrer Gröge gemessen werden. Tausende von Wasserproben, Licht- und Temperaturmes- zungen, Unter wasser aufnahmen, mikrosko- pische Untersuchungen kleiner und kleinster lebewesen hat die neunköpfige„Besatzung“ des Instituts schon vorgenommen. Wasser- schöpfer, kleine Bodengreifer, die wie Bag- ger die bunte Welt vom Seegrund herauf- holen, und zuweilen auch Taucher gehören zu den technischen Hilfsmitteln, deren sich die Forscher bei ihrer Arbeit bedienen. Auf- und Abbau der organischen Stoffe in Ver- bindung mit den anorganischen Nährstoffen, kurz, der unter dem Einfluß des Wassers zich ständig volziehende Kreislauf, wird in allen Seen ständig beobachtet. Jeder von innen ist ein großes chemisches Laborato- num der Natur. Wie ein komplettes Uhr- werk, an dem sich die einzelnen Räder ver- schieden schnell drehen, bewegt sich der Kreislauf in den Seen von den anorgani- schen Nährstoffen über die Pflanzen, Nähr- tiere, Fische und Bakterien zurück zu sei- nem Ausgangspunkt. Lastzug in die Jugst gestürzt Aalen. Ein Lastzug mit Anhänger über- fuhr bei der Begegnung mit einem Per- sonenwagen auf der Jagstbrücke bei Schweighausen das Brückengeländer und stürzte fünf Meter tief in die Jagst. Der Lastzug überschlug sich und blieb mit den Rädern nach oben im Fluß liegen. Er bil- dete einen einzigen Trümmerhaufen. Der im Lastzug eingeklemmte Fahrer wurde durch Straßenpassanten geborgen. Er kam mit Prellungen an der Brust noch glimpflich davon. Düsenflugzeug abgestürzt Oberkirch. In einem Waldstück bei Bot- tenau im Kreise Offenburg stürzte ein fran- zösisches Düsenflugzeug ab und zerschellte auf dem Boden. Der Pilot kam ums Leben. Die Maschine riß ein Loch mit über zwei Metern Tiefe. Das mit jungen Kastanien bestandene Waldstück bot ein Bild grauen- hafter Verwüstung. Deutscher Soziologe Die Schwurzwuldseen unter der Lupe der Wissenschuft Hydrobiologisches Institut im Dienste der Fischerei und Wasserwirtschaft Jedes Jahr ein- oder zweimal muß das Wasser in den Seen gründlich„umgepflügt“ werden. Diesen großen Umschichtungs- prozeß besorgt der Wind. Man nent ihn den Pflug des Fischers, weil ohne diese Umschichtung der Pflanzen- und Tierwelt m den Seen keine ausreichenden Nährstoffe zugeführt werden und das Leben verküm- mern würde. In der Tiefe der Seen pfle- gen sich die Tierleichen, Exkremente, son- stigen organischen Reststoffe sowie die Hu- musstoffe, die aus den Mooren einge- schwemmt werden, zu zersetzen. Der Sauer- stoffvorrat im unteren„Stockwerk“ eines Sees reicht jedoch oft nicht aus, um die organischen Reststoffe zu zersetzen. So entstehen in der Tiefe der Gewässer Fäul- miserscheinungen, zumal wenn noch giftige Abwassereinleitungen dazukommen. Die Nährstoffe auf dem Grund produzieren nicht, weil sie nicht in die Lichtzone kom- men, und die Sauerstoffbilanz des Sees in der Tiefe bleibt ungünstig. Der See wird aber durch den Wind nur umgeschichtet wodurch die in der Tiefe schlummernden Nährstoffe in den Bereich der Pflanzen und Tiere gebracht werden—, wenn zwischen dem oberem und unteren Stockwerk des Sees Temperaturgleichheit besteht. Der lebensnotwendige Ausgleich zwischen oben und unten ist möglich, wenn im Herbst das Oberflächen wasser sich auf die Tempera- tur des Tiefenwassers abkühlt. Im Früh- jahr, wenn der See auftaut, kann ebenfalls eine Umschichtung stattfinden, vorausge- setzt, dag die Erwärmung des Wassers an Beruisnöte der Kindergärtnerinnen Als Abhilfe Nachschulungskurse und Bad Boll. Der Kindergärtnerin fehle die Möglichkeit, ihre beruflichen Nöte mit ge- eigneten und verständnisvollen Sachwaltern zu besprechen, erklärte Frau Dr. Paulsen auf einer Tagung für Kindergärtnerinnen der evangelischen Akademie Bad Boll. Wenn der Beruf der Kindergärtnerin weiterhin unter der Leitung der Kirche stehe, 80 müsse die Kirche für die Kindergärtnerinnen auch die innere Verantwortung tragen. Gerade bei den kirchlich angestellten Kin- dergärtnerinnen stoße man aber auf sehr viel wirtschaftliche und äußere Not, die hemmend auf den Beruf einwirke. Es fehle auch an Vertrauen, die Sorge dorthin zu tragen, wo sie hingehöre. Die Kirche habe für eine Gestaltung der Berufslage zu sorgen, die den Menschen auch eine Berufsfreudigkeit gebe, also we- nigstens ein Existenzminimum zu sichern verhelfe. Die Kirchenräte hätten dafür lei- der kein Verständnis. Wer im Rahmen der Kirche ein Amt zu verwalten habe, habe einen Anspruch darauf, daß dieses Amt auch von der Kirche und ihren Sachverwaltern ernst genommen werde. Als Abhilfe empfahl Frau Paulsen Nach- schulungskurse, in denen immer wieder die Berufsnöte besprochen werden könnten. Nach einigen Jahren müßten dann Fortbil- dungslehrgänge für eine Vertiefung der Ar- beit sorgen und der Kindergärtnerin ein Weiterkommen ermöglichen. Außerdem könne man ähnlich wie bei den Gemeinde- helferinnen einen ständigen Betreuungs- dienst einrichten. Der bisherige Leiter des Pädagogischen Instituts in Stuttgart, Professor Dr. Casel- mann, schloß die Kindergärtnerinnen-Tagung mit einem Vortrag über die Bedeutung des Kindergartens in der politischen Gemein- schaft ab. Im Kindergarten, betonte er, werde bereits die Haltung des Kindes gegen- über der Umwelt bestimmt. Die Erziehung niag abgeschlossen Erörterungen über die sozialpolitische Bedeutung der Zellen und Cliquen Weinheim. Der 11. Deutsche Soziologen- tag auf der Weinheimer Wachenburg wurde mit einer internen Mitglieder versammlung der Deutschen Soziologischen Gesellschaft unter dem Vorsitz von Professor Dr. L. von Wiese abgeschlossen. An den Beratungen nahmen 130 deutsche und ausländische Wis- senschaftler teil. Am letzten Tag des Kongresses wurde die sozialpolitische Bedeutung der Zellen und Cliquen erörtert. Professor Dr. Mirko Kossitsch, Lugano, erklärte, es müsse eine der wichtigsten Aufgaben der Soziologie sein, das bisher wissenschaftlich noch nicht erkorschte Problem der das Leben der Ge- meinschaft aktiv bestimmenden Zellen und der an diesem Leben schmarotzenden Cli- auen zu klären. Dozent Dr. o. H. von der Gablentz, Ber- Un, sagte, in der Politik verhindere nur eine Zellenbildung die Erstarrung des Staats und des Parteiapparates. In der Wirtschaft seien der innere Zusammenhalt von Großbetrieben und die Mitbeteiligung der Ausführenden an wichtigen Entscheidungen kaum ohne eine Zellenbildung möglich. f Eine neue gesellschaftliche Integration müsse Raum für die spontane Bildung sol- cher Gruppen lassen. Vorzeitige Hauptweinernte an der Bergstraße Weinheim. Die Hauptweinernte an der Bergstraße setzt in diesem Jahre früher ein els ursprünglich vorgesehen war. Obwohl sich kürzlich alle Gemeinden an der Berg- straße dahin geeinigt hatten, die Haupt- weinernte erst nach dem 29. September frei- zugeben, konnte infolge des schlechten Wet- ters dieser Termin jetzt nicht mehr einge- halten werden. Fast alle Gemeindeverwal- tungen haben den Winzern das Herbsten erlaubt. In Fachkreisen befürchtet man durch die vorzeitige Haupternte eine Quali- tätsminderung der Spätlese des Jahr- ganges 1952. Markgräfler Weinernte: Wenig, aber gut Müllheim. Im Markgräfler Weinbaugebiet wird in diesem Jahr mit einem qualitativ sehr zuten Herbst gerechnet. Der unge wohn- lich beige Sommer erhöhte den Zucker- gehalt der Trauben, jedoch wirkten sich die große Trockenheit und der Wassermangel nachteilig auf den Mengenertrag des dies- jährigen Herbstes aus. So wird allgemein mit einem Drittel der vorjährigen Quan- titäten gerechnet. 5 Im Elsaß bescheidener Mittelherbst Schlettstadt. Auf einer Generalversamm- lung der elsässischen Weinbauern in Schlett- stadt wurde bekanntgegeben, daß in den elsässischen Weinbaugebieten eine„beschei- dene Mittelernte“ bevorsteht. Der Gütegrad lasse jedoch nichts zu wünschen übrig. Be- reits jetzt übertreffen die Mostgewichte ver- suchsweise geernteter Trauben die letztjäh- rigen bei weitem. Ehepaar entführt Achtjährigen Alzey. Das Ehepaar Beck aus Fürfeld hat den achtjährigen Paul Beck, mit dem es ver- wandt ist, aus dem St. Josephs-Stift in Klein- simmern bei Dieburg entführt und nach Bad Kreuznach gebracht. Unter dem Vorwand, mit dem Jungen einen Spaziergang machen zu wollen, hatte sich das Ehepaar das Ver- trauen der Schwestern erschlichen und war dann mit dem Jungen nach Bad Kreuznach gefahren, wo es ihn bei Bekannten ver- steckte. Der Gendarmerie des Kreises Alzey gelang es jetzt, den Jungen ausfindig zu machen und ihn in das Stift zurückzubringen. Gegen das Ehepaar wurde Strafantrag we- gen Kindesentführung gestellt. Wissenschaftler prüfen Autobahn Worms. Die eingleisige Fahrbahn der acht Kilometer langen Autobahnverbindung Frankenthal— Viernheim ist jetzt kertigge- stellt, ein Termin für die Inbetriebnahme noch nicht genannt worden. Zur Zeit finden auf dieser Teilstrecke Versuche dreier Tech- nischer Hochschulen(Aachen, Stuttgart und München) im Auftrag des Bundesverkehrs- ministeriums statt. Von den Wissenschaftlern Wird der Belag der Autobahn erstmalig nach dem Kriege genauen Prüfungen unterzogen. Die Versuche erstrecken sich auch auf Boden- reaktionen und die zu den Versuchen benutz- ten Kraftfahrzeuge. Die Dehnungsmeßgeräte Waren bereits bei der Fertigstellung der Plat- ten mit eingebaut worden. Die neue Teil- strecke besitzt die ersten 400 Meter langen kugenlosen Betonplatten, deren Beschaffen- heit nach der Inbetriebnahme in gewissen Abständen geprüft werden sollen. MARGSEN der Oberfläche nicht zu rasch eintritt. Fällt die Umschichtung im Frühjahr aus, so ist das für den Lebensprozeß im Wasser un- günstig. Besonderes Interesse wendet das hydro- biologische Institut in Falkau den Seen zu, die in den letzten Jahren durch die Tech- nik in ihrer natürlichen Gestalt verändert wurden. Vor allem im Schluchsee wurde Bemerkenswertes festgestellt. Seit Inbe- triebnahme des Kraftwerkes Waldshut wird von Zeit zu Zeit Wasser aus dem Hoch- rhein in das Schluchseebecken gepumpt. Durch den starken Kalkgehalt des Rhein- Wassers wird die im Schluchsee vorhandene hohe Säure, die auf den Stoffkreislauf wie eine Bremse wirkt, abgebaut. Das Institut hofft, daß durch die Einleitung von Rhein- Wasser diese Blockierung des Kreislaufs im Schluchsee mit der Zeit aufgehoben wird. Da der Rhein mit Abwässern ziemlich be- lastet ist, kommen auch Stoffe in den See, von denen noch erforscht werden muß, wie weit sie sich düngend oder schädigend auf ihn auswirken. Im allgemeinen hat sich ge- zeigt, daß sich Abwasserableitungen in den Seen höchst nachteilig, ja teilweise ge- radezu katastrophal für ihre gesamten bio- logischen und hygienischen Verhältnisse ausgewirkt haben. Alle Forschungen des hydrobilogischen Instituts dienen dem Ziel, die Schwarz- Waldgewässer durch die Fischerei und die Wasserwirtschaft am zweckmäßigsten nut- zen zu können. Fortbildungslehrgänge vorgeschlagen zur Gemeinschaft sei bei den heutigen Ver- hältnissen in Deutschland wichtiger als je zuvor. Was in frühester Jugend geprägt werde; hob Professor Caselmann hervor, sei am nachhaltigsten. Hier werde bereits der Keim zur Gemeinschaft gelegt. Allerdings sei es abzulehnen, daß ein Kindergarten 100 Kinder und mehr um- kasse, denn dadurch werde Masse. nicht aber Gemeinschaft gezüchtet. „Tag der Inneren Mission“ Karlsruhe.„Der Tag der Inneren Mis- sion“ in Baden wird in diesem Jahr mit einer Haus- und Straßensammlung am kom- menden Sonntag veranstaltet. Die Innere Mission unterhält in Baden gegenwärtig 202 Anstalten und Heime mit rund 10 000 Bet- ten, mehrere hundert Kindergärten sowie Gemeindegärten und Gemeindestationen, 8 Gemeindedienste in den größeren Städten, 4 Stadtmissionen, 28 Bezirksstellen und 17 Bahnhofsmissionen. Reihenuntersuchungen im Röntgen- wagen Stuttgart. Das Innenministerium Baden- Württembergs übernahm für seine Abtei- lung Gesundheitswesen einen Röntgenomni- bus, der von sofort an für Tbe-Reihenunter- suchungen eingesetzt werden soll. Die Ein- rüchtung besteht aus zwei modern ausgestat- teten Omnibuswagen mit isoliertem Rönt- gengerät, Umkleidekabinen, einer Dunkel- kammer sowie Lüftungs- und Projektions- anlagen. Die neue Röntgenstation kann täg- lich etwa 1000 Menschen auf Erkrankungen aller Brustorgane hin untersuchen. Bedürftige erhalten Herbstbeihilfe Stuttgart. Für die Beschaffung von Kohle, Kartoffeln und anderen wichtigen Vorräten kür den Winter hat die Sozialabteilung des Stuttgarter Gemeinderates den Unterstüt- zungsempfängern der Stadt Herbstbeihilfen von 35 bis 110 DM genehmigt. Die Herbst- beihilfen können auf Antrag auch andere Hilfsbedürftige erhalten, die nicht vom Sozialamt betreut werden. Die Höhe der Herbstbeihilfe richtet sich nach Familien- stand und Anzahl der Kinder. Ueber 200 Brände im August Stuttgart. Die Feuerwehren in Nord- württemberg-Nordbaden sind im August ins- gesamt 385mal alarmiert worden. Sie muß- ten 39 Großfeuer, 96 Mittelfeuer und 71 Kleinfeuer bekämpfen. In 149 Fällen mußten sie zu Hilfeleistungen ausrücken. 13mal wurde blinder und 17mal böswilliger Alarm gegeben. Bei den Bränden wurden 9 Feuer- wehrmänner und 4 Zivilpersonen verletzt. Schakale im Eppinger Wald? Eppingen. Bereits im vergangenen Win- ter hatten Waldarbeiter aus dem Eppinger Wald im Kreise Sinsheim die Kunde von seltsamen Tieren mitgebracht, deren Exi- stenz von den Jägern allerdings in das Reich des„Jägerlatein“ verwiesen worden War. Dieser Tage sichtete nun ein bekann- ter Eppinger Jäger bei einfallender Dämme- rung zwei Tiere, die in schnellem Gang über eine Lichtung wechselten. Der Jäger be- schreibt sie als hundeähnlich mit Spitzohren, einem grauen Fell und typischer Schakal- fleckung. Man nimmt in Jägerkreisen an, daß diese Tiere während des Krieges aus einem Zirkus entflohen sind, sich vermehrt haben und nun in der Gegend von Eppingen jagen. „Tränengas“ war Riesenrausch Weier. Bei der Gendarmerie in Weier bei Offenburg erschien dieser Tage ein Mann und erklärte, daß er in der Nacht vorher im Walde von einem Unbekannten überfallen worden sei. Mit Tränengas habe ihn der Täter außer Gefecht gesetzt und ihm sein Motorrad geraubt. Die Gendarmerie nahm die Ermittlungen sofort auf, stellte aber fest, daß der„Ueberfallene“ die ganze Nacht mit einem Riesenrausch im Wald gelegen hatte. Das„geraubte“ Motorrad lag in der Nähe im Straßengraben. 3249 Verkehrsunfälle Freiburg. In Südbaden haben sich im zweiten Vierteljahr 1952 insgesamt 3249 Ver- kehrsunfälle ereignet. Dies sind 54 Prozent mehr als im ersten Quartal dieses Jahres. Bei den 3249 Verkehrsunfällen kamen 112 Personen ums Leben. 2577 Personen wurden verletzt. N * e enen senden wir vom Münchener Oktober 8 fe dem esl der Ochsen amspieß ger 5 Weißwürsk ond der Steckers, det 5 Brer n, der Radi, demoß und der guten i Zoban, die auch uus Hünch n stommf, ferliche ff Seite 6 MORGEN Freitag, 26. September 1952 Nr. 28 — 2 22 2 Allerfrüheste“,„Königin Luise“ und die 5 Muchklung zum Jubiläum des Curtenbuuvereins Neckuruu cg enge deve: Welche Obstsorte ist dust F Festschrift als nützliche Lektüre für Gartenfreunde ernte“»Senga 145“„Senga 29 und„Senga in Ihrem Garten wachsen! Es wäre aus aun odds als Lerglatchmagstabd die be- schiedenen Gründen wichtig, denn nur di Wer nicht als Mitglied oder im Kreise gartenwesen mit seiner sozialpolitischen talogangebote zu kostspieligen Experimen- Währte Sorte„Deutsch Evern“ als anbau- genaue Kenntnis der Sorten gibt Aufschub der geladenen Gäste dabei war, konnte es Ausrichtung den im Landesverband ten verleiten lassen, deren Erfolg unter würdig benannt,— von der vielempfohle- über ihre Eignung für Boden und Klim nachträglich schon auf der Lokalseite des badischer Bezirks- Obst- und Umständen keineswegs dei Erwartungen nen Sorte„Sieger“ und auch von der in üper ihre Widerstandsfähigkeit oder Anfel. „Morgen“ lesen: der Gartenbau- Ver- Gartenbauvereine zusammengeschlos- entspricht. Norddeutschland als Standardsorte gel- ligkeit für bestimmte Krankheiten unf 5 ein Mannheim- Neckarau hat am senen örtlichen Organisationen zufallen. In Interessant sind besonders die bisher tenden„Georg Soltwedel“ wird dagegen ab- Schädlinge, vor allem aber über ihre In, Boch 20. September seinen 70. Geburtstag ge- ihren Reihen spielt nämlich der Erwerbsgar- vorliegenden Beurteilungen über die neuen geraten, da beide sich für unser Geblet sprechung zu anderen Sorten, die bei de verb Feiert. Er gab aus diesem nicht alltäglichen tenbau und die Erzeugung marktfähigen Senga-Sorten, unter denen die mittelfrühe weniger bewährt haben. Mit einem Wort: Befruchtung und damit zur Ertragssteigerugg der Anlaß eine hübsch ausgestattete Festschrift Obstes eine mindestens ebenso bedeutsame„Senga 146“ mit bestem Ertrag und fein- diese Zusammenstellung, die hier nur in eine wesentliche Rolle spielt. Rationelle Kon Beraus, die auf ihre Weise nicht nur ein Rolle wie der private Liebhaber- und Selbst- stem Aroma an der Spitze liegt. Auch ihren Grundzügen wiedergegeben werden Obstbau kann also eigentlich nur dort ge. Allee Stückchen Mannheimer Stadtgeschichte versorgergartenbau.„Senga 242“ wird gelobt und besonders für konmte, ist überaus instruktiv, und jeder, trieben werden, wo sortenechte, dem Stand. Teil widerspiegelt, sondern auch sonst durch Dieser strukturelle Unterschied kommt den privaten Anbau empfohlen, da ihre der neue Erdbeerbeete anlegen will, sollte ort angepaßte und richtig aufeinander abgz. 5 ren gediegenen Inhalt angenehm auffällt. auch in den Beiträgen der Festschrift zum langdauernde Erntezeit gerade der Haus- sie lesen, ehe er seine Sortenwahl trifft. stimmte Baume wachsen. Allein die Erfah. 55 Ausdruck. Sie sind zwar überwiegend für frau viele Vorteile bietet. An dritter Stelle Zwei weitere Beiträge über die Schwarze rung lehrt, daß vor allem im privaten Baum, du Als Neckarau noch ein Dorf war Wurde„Senga 54 bewertet, deren zwar Johatmisbeere vom Otto Häußler und bestand— ähnlich wie im Hühnerhof und kun Mit berechtigtem Stolz erzählt Valentin 5 sehr zahlreiche, aber kleine Früchte rasch über Pfirsichenbau von Dipl.-Gartenbauin- im Kaninchenstall— immer noch vieles von tion Wahl, der selbst in einigen Monaten sein 2 geerntet werden müssen. Ferner werden spektor A. Hacker geben ebenfalls wich- Stamm„Ferner liefen.. vorhanden i bond 20jährises Jubiläum als Vorsitzender be- 67 00 noch die Frühsorte„Regina“,„Reusrath's tige Hinweise für die Gartenpraxis. Zufallsprodukte, die irgendwann einmal m und, gehen kann, von 1 n 5185 5 Reisern vom Nachbar. e An-. Zeit, da Neckarau noch ein Dorf vor den 2 2 pflanzungen, deren Sortenzugehörigkeit h Toren Mannheims war und sein rühriger Die Kohlgemüse Im Herbst Vergessenheit geraten ist. Bürgermeister Fiedler die 8 5* 85 Natürlich gibt es Sorten-Bestimmungs. baubegeisterten Bürger, von Pfarrer, Ap e Nicht allen Gartenfreunden ist es bekannt, dem Beet eingeschneite Knollen noch zur bücher wWẽie 2. B. das ausgezeichnete Werk E eker und Lehrern angefangen, nach Schwet- Far N daß unter den Kohlgsemüsen Weigkraut Weihnachtszeit unversehrt unter der Schnee-„Apfelsorten“ von Andreas Andres t Zinger Vorbild zur Vereinsgründung bewog. K und Rotkraut am ehesten frostempfind- decke hervorholen. Die Aufbewahrung ist(Kosmos-Verlag, Stuttgart 1950), das 15 Kon waerarnuer 8 1 nd. lich sind, und zwar umso mehr, je weiter die deshalb recht einfach. Man zieht die ganzen Klaren textlichen Erläuterungen die Früchtz der sind bis heute unter den 19 jedern 8 5 a Ausbildung der Köpfe fortgeschritten ist. Pflanzen mit der Wurzel aus dem Boden und von über hundert bei uns heimischen Apfd, Ban ten Auch der bekannte Pr. Weller(, Weller-⸗ Steht also das Kraut im Oktober wie ge- schneidet die äußeren alten Blätter unten sorten in naturgetreuen Farbbildern zeig sche sellerie) sshörte dazu. Schon in diesen Früh- woturt noch im Freiland, und sind stärkere herum ab. Dann hebt man auf dem Beet Aber wer hat immer gleich ein solches Buch losut eiten dad es Blumenverlosungen und Sa- f Frühtröste zu befürchten dann breche man einen schmalen, halbspatenstichtiefen Graben zur Hand, zumal wenn vielleicht nur einle J kam menverteilungen. Bereits 1898 wurde nan einige kräftise Außenblätter ab und decke aus und stellt die Kohlrabiknollen dicht wenige Sortenbestimmungen getroffen Wer. eine Ladenburger und Edinger Vorbild die Schaf- die Köpfe damit zu. Das gibt einen brauch- nebeneinander so hinein, daß sie sich etwa den sollen? lung Tung einer Muster-Obstpflanzung von 20 bis 5 baren Kälteschutz,— ähnlich wie wir zur handbreit unter der Erdoberfläche befinden... das 30 Ar Größe angeregt. Die nach schweren Sommerzeit den„Blütenkäse“ des Blumen- Nun wird durch Verbreiterung des Grabens In solchen Fällen hilft besser und sichere Nied Kriegszerstörungen nun wieder prächtig in- Kohls durch Umknicken der großen Außen- die erste Reihe Kohlrabi zugeschüttet und so eine Fachveranstaltung, wie sie am 10. und Rei standgesetzte Beispielanlage im Niederfeld blätter vor zuviel Sonne bewahren. Reihe neben Reihe fortgefahren, bis der I. Oktober im Rahmen der Essener RU“ Wes stammt aus dem Jahre 1988. Der vom Gar- beide Gruppen gleich aufschlußreich und 3 b ganze Vorrat untergebracht ist. Das an der stattfindet, wo namhafte Pomologen zusam- gen tenbau-Verein ständig betreute Baumbestand belehrend, allein Ausführungen wie die Zum Einwintern sollen Vorcanntlich nur Fnoile belassene jüngere Laubwerkk darf mentreten, um als kostenfreie Förderungs. 6 aber umfaßt gegenwärtig 67 067 Obstbäume, von dem Geschäftsführer der Großmarkt- wirklich gute, feste Köpfe verwendet ruhig teilweise aus der Erde herausragen. rutinahtne bur den deutschen Obstbau zel] Ban davon allein rund 15 000 Apfelbäume und halle Heidelberg Handschuhsheim. Dr. werden. 5 Tage lang alle ihnen vorgelegten Sorten 20 eirdener und 13 800 an klinbeerpffansen Otsterscugnsse gunger den tabsate der sie durfen aber auch nicht bereit sein, Die Knollen halten in diesem einfachen Prüfen. Jeder Obstbaumbesitzer kann 10h sträucher und 13 800 am Himbeerpflanzun- Obsterzeugnisse durch Qualitätssteigerung, um leichtes Aufplatzen und Fäulnis zu ver- Erdeinschlag bis zum Nachwinter 8 1 5 machen. Ir —. betrekten eben doch in erster Linie solche hüten. Trockene Nachmittage sind die beste und müssen nur bei sehr strenger Käte zu- muß lediglich 11 3 1 8 5 Erklärun. Fragen, mit denen sich der Klein- und Haus- Zeit zum Räumen der Beete. Man schneidet sätzlich nur noch mit trockenem Laub, Stroh Sen— nur unter Angabe der Reife. Aufgaben der Obst- und Gartenbauvereine gut J 5 1 5 S0 1 5 2 it undseiner Absenderadresse N gärtner weniger zu befassen pflegt. Um so die Köpfe so heraus, daß noch zwei bis drei oder ähnlichem Material abgedeckt werden. pi K 1 1 g. Diese Zahlen sprechen für sich und ge- mehr gehen auch ihn die weiteren Themen lose Blätter daranbleiben und sich als Schutz Da die so behandelten Knollen unter Um- Fri 10 5 6. Oktober jewells fünk ty Pische wee Währen zugleich Einblick in die besonderen an. gegen zu starken FEigendruc beim Ueber- ständen bei Bodenfrost unerreichbar sind, 85 185 te der ihm unbekannten Sorten ein- este Aufgaben, die zum Unterschied vom Klein- wenn z. B. Obstbauamtmann Martin einanderlegen um die Köpfe schließen. Im wird man für den zeitigeren Verbrauch einen RUF 1884. 35 455 richten an: nanr in einem klar aufgegliederten„Rückblick Keller werden fünf bis sechs Lagen Über- kleinen Vorrat im Keller unterbringen. Norbertstraße 2 e ee Rink auf die erste Halbzeit des Obstjahres 1952“ einander geschichtet, doch muß alles s0 locker Knollensellerſe und Wurzel. 55 CGartenfunk im Oktober die Auswirkungen der extremen Witte bleiben, daß noch genügend Luft hindurch- Petersilie, ebenso sonstiges Wurzel- Brombeeren sollte men unter allen Um- Arat rungs verhältnisse dieses Sommers auf streichen kann. Womöglich sollten Hürden gemüse, darf bis in den November hinein im ständen im Herbst setzen, da sie sich zur bank Süddeutscher Rundfunk Stuttgart unsere Obst- und Beerenobstanlagen unter- oder Stellagen benützt werden, die einen Freiland bleiben. Dr. H. G. Frühjahrspflanzung wenig eignen und dann über Sendezeit jeden Montag um 18.35 Uhr) sucht, so kann jeder einzelne Gartenfreund noch besseren Luftzutritt gewährleisten. Man meist groſze Ausfälle durch Vertrocknen er- vers 6. 10. Gesunde Dahlien bis zum Frost. kür seine persönliche Arbeit daraus viel kann auch die ganzen Kohlköpfe mit Strunk leiden. Die Ruten der jungen Brombeer. gene 13. 10. Von Chrysanthemen und Hpazinthen. lernen. aus der Erde reißen, das Blattwerk bis auf sträucher Werden bis auf knapp 20 em ein- hier 20. 10. Richtige Obstbaumpflanzung verhütet Ein Kapitel Erdbeere die obersten zwei bis drei losen Blätter ab- gekürzt, das meist sehr starke Wurzelwerk ich gere Fchüden 5 15 schneiden und die Köpfe umgekehrt an Wird gründlich zurückgeschnitten. Da die 5 i eunder Boden duroh Kalkdungung. Das gleiche gilt gerade jetzt, wo die Stangen aufhängen, die an der Decke des meisten Brombeeren kräftig wachsen, ver Aan Pflanzzeit der Erdbeeren voll einsetzt, für Lagerraumes befestigt sind. langen sie weite Abstände. Man lasse sich ban! Südwestfunk die sehr aktuelle Frage:„Wie sind die Erd- Wirsingkohl verträgt mehr Frost als hier nicht durch den Augenschein der zu- Bene am Frauenfunk, jeweils um 9.10 Uhr) beerneuzüchtungen zu beurteilen?“ Obst- Weiß- und Rotkraut, kann deshalb später nächst dürktigen Triebe täuschen. Die we. habe 1 aut Grun ane a gen gane de aber werden. abet Sen raedere iege 5 3 t aur Grund von umfangreichen Sortenver- 1 1 9 8 5 55 odor Reimers“ a / Ust er e eder alt stand eie elbraucht gut und gern 3 m Ab. fer Blumenpflege im Winter. f und Versuchsgarten Ladenburg nur, wenn man jede Aufschichtung vermei- stand von Pflanze zu Pflanze. Sie wird am 71 (Aus dem Landfunkplan auf Mittelwelle) durchgeführt wurden und dazu beitragen det. Einschlagen mit den Wurzeln wie bel besten zum Beranken hoher Zäune oder 10 Do, 9. 10, 12 Uhr: Mit neuen Waffen gegen sollen, daß weder der Kleingärtner und Blumenkohl ist besonders für spätere Ver- Wendspaliere verwendet. 9 D das Unkraut. Hausgartenbesitzer noch der bekanntlich wendung am günstigsten. Es hat sich gezeigt, Bei schwachwüchsigeren, aufrecht wach- 1 So. 19. 10., 11.45 Uhr: Die Grundwasser- mit schweren Existenzsorgen ringende Er- dag Kohlrabi verhältnismäßig am winter senden Sorten wie„Wilsons Frühe“ rechnet katastrophe am Oberrhein. werbsgartenbau sich durch verlockende Ka- härtesten ist. So kann man im November auf 1 eee man eine Pflanze auf den laufendem Melef. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe Frau und meine gute Mutter, Frau Anna Mayer 2. Kirchner unseren guten Vater, gervater, und Opa, Herrn Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben Mann, Schwie- Lc n zs Der Mann, welcher das Modelſilugzeug„Schatzi Spezlal⸗ gefunden hat, bitte zurückbringen geg. gute Belohnung. Cpl. UPTON, Mannh., ord. Depot. nach langer, schwerer Krankheit, wohlvorbereitet, in die Ewig- keit abzurufen. Mannheim- Waldhof, den 28. September 1932 Forlenstraße 5 Julius Klaus Hauptwachtmeister im Alter von 64 Jahren zu sich zu rufen. Mannheim, 24. Sept. 1952 Herzogenriedstragße 137 In tleter Trauer: Anton Mayer und Sohn Eugen sowie alle Angehörigen findet am Samstag, dem 27. September 1932, um äkertal statt. 4 Handtasche, d'blau, Sa., 20. 9., zw. 20 u. 21 Uhr, Oststadt, verloren. Geg. Belohng. abzugeben im Verlag. — Ri else 4 LE Alkregs vent laune? Leeres Zimmer Stahlwaren- Vertrauenssache 8 4 V. berufst, Herrn in Vorort von Besteche In Jeder Ppsislage Mhm, sof. od. spät. zu miet. ges. 70 g vetsilbert kdelstahl rostfref Augeb. u. 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Außerdem ist sie stobif und standfes undd fällt nicht gleich um. Die Burnus- Packung erleichtert ofs den Gebrauch und Burnus selbs erleichtert Ihnen das Woschen, denn es löst schon beim kin eichen den meisten Schmutz, Am 2. August 1945 unterzeichneten— die noch damals durch einmütigen Siegerrausch verbundenen drei Großmächte das Protokoll der sogenannten„Potsdamer“ oder„Berliner tionellet dort ge. a Stand. er abge. Erfah. n Baum. hof ung les vom den isi mal mit len, An- zKeit in imungs. e Werk lreseg das mit Früchtge 1 Apfel. n zeigt es Buch 1 einige en wer. sicherer 10. und ARUGA zusam- erungs. au zwel ten 20 un von len. E Klärun⸗ eife. resse ypische en ein- en an: „Essen, n Um- ich zur id dann agen er- mbeer. m ein- elwerk Da die n, ver- se sich ler zu- ie We. chte 80 imers“ m Ab- ird am oder Wach- echnet 5 ub ckung, zlösef dem pclichſd, sfreul. uf de⸗ lt ist. Konferenz der drei Mächte“. allgemeinen deutschen Fragen gewidmeten Ansicht der lösung der Bankmonopole“. kam es nunmehr auch in den Westzonen zu In dem den Teil III wird unter Ziffer 12 verlangt: „Die Dezentralisierung des deutschen Wirt- schaftslebens in praktisch kürzester Frist durchzuführen. Mit dem Ziele der Vernich- tung bestehender übermäßiger Konzentra- tion der Wirtschaftskraft, dargestellt insbe- sonders durch Kartelle, Syndikate, Trusts und andere Monopolvereinigungen.“ Als„übermäßig konzentriert“ galt nach alliierten Militärregierungen auch das deutsche Geld- und Kreditwesen, ohne daß jedoch über die zu seiner Dezen- tralisierung anzuwendenden Grundsätze eine Einigung unter allen Besatzungsmächten erzielt werden konnte. Die sowjetische Be- satzungsmacht hatte innerhalb ihrer Besat- zungszone und in dem seit Mitte Juli 1945 gleichfalls von ihr besetzten Stadtgebiet von Großberlin schon vor dem Abschluß der Potsdamer Konferenz dadurch völlig neue Verhältnisse geschaffen, daß sie sämtliche „alten“ Geldinstitute schloß und an ihre Stelle ein zwar ländermäßig gegliedertes, aber straff gelenktes und in seiner Struktur monopolistisch vereinfachtes System neuer, Vornehmlich staatlicher Banken setzte. Angebliche Bankmonopole werden aufgehoben Ein Ende Oktober 1946 unternommener letzter Versuch, im Rahmen des Alliierten Kontrollrats zu einer gemeinsamen Lösung der Dezentralisierungsfrage im deutschen Bankwesen zu gelangen, scheiterte am russi- gehen Verlangen nach einer sofortigen„Auf- Infolgedessen einer selbständigen gesetzlichen Neurege- lung. Von dieser betroffen wurden einmal das Aufgabengebiet und das westdeutsche Niederlassungsnetz der bisherigen Deutschen Reichsbank und zum andern die in den Westzonen gelegenen Filialen der ehemali- gen Berliner Filialgroßbanken. Alsbald wurde diese Aufsplitterung des Bank wesens richtig erkannt: nämlich als der III/ Nr. 13 Deutsche Wirtschaft deutschen Wirtschaft zugemutetes Verhäng- nis, dem zu entkommen nur sehr schwierig sein würde. Ein interessantes Streiflicht wirft ein im Februar 1948 in der Wirtschafts- beilage der ehemaligen„Hamburger Allge- meinen Zeitung“ in der„Deutschen Wirt- schaft“ veröffentlichter Artikel auf die Situation, wie sie sich vor der Währungs- reform dem Beobachter dartat. Wir zitieren diesen Artikel als Beitrag zur jüngeren Ge- schichte des deutschen Bankwesens, das mit dem heutigen Tage in eine neue Epoche tritt. Finden doch dieser Tage Hauptversammlun- gen der ehemaligen Großbanken-Aktionäre statt, in denen über die künftige Struktur der auszugründenden Nachfolge- Institute befun- den werden soll. 17, 2. 1948 Herausgeber Hamburger Allgemeine Zeitung Atomisierte Banken Fow. Begann die Zerschlagung des Bank- Wesens mit der Auflösung des Reichsbank eystems, so beginnt die retardierende Maß- nahme, nämlich die allmählich besonders im Hinblick auf die bevorstehende Geldreform notwendige Vereinheitlichung des Kreditappa- rates mit der Rezentralisierung des Landeszen- tralbankwesens. Die Schaffung einer„Zentral- bank der Länder“, oder— wie sie gegen die überwiegende Meinung aller deutscher Sach- verständigen von den Besatzungsbehörden genannt wird— einer„Länderunionbank“i) ist hier der erste Schritt. Man rechnet damit, daß sich der Länderunſonbank, der das Recht der Notenemission verliehen werden soll, auch die französische, ja sogar die sowjetische Zone an- schlieben wird. Der Einwand, daß die Zentral- banken der sowjetischen Zone, wie aus ihrer Bezeichnung hervorgeht, Notenemissionsrecht haben, haben die Russen konziliant entkräftet, indem darauf hingewiesen wurde, daß es sich um einen Uebersetzungsfehler handelt, der be! der Namensgebung unterlaufen sei. Nach Auf- fassung der sowjetischen Finanzfachleute, sel die Aufgabe einer Bank, vorhandene Geldmſt- ) Die heutige Bezeichnung dieses Institutes lau- tet bekanntlich„Bank deutscher Länder“. (Anmerkung der MM- Redaktion.) tel zu„verteilen“, das heißt kreditbedürftigen Stellen nach Maßgabe der wirtschaftlichen Not- Wendigkeit, Kredite zu— und hier kommt ein russischer Ausdruck, den man wortwörtlich zu emittieren, sinngemäß jedoch auch mit Ver- teilen übersetzen kann. Von dem Beispiel der sowjetischen Besat- zungszone ausgehend, kommen die westlichen Besatzungsmächte zur Erkenntnis, daß die Bankendezentralisation auf dem privatwirt- schaftlichen Sektor auch einer Revision bedarf. Jene Banken, die trotz regionaler Begrenzung ihres Wirkungskreises heute noch auf beacht- liche Bilanzsummen hinweisen können, werden nach der Geldreform— nach Abwicklung aller banktechnischen Formalitäten, die die Geld- reform mit sich bringt, keine Existenzberech- tigung mehr haben, sie werden darüber bin- aus infolge geringer Liquidität und Fehens der Rentabilität eine ernstliche Bedrohung des finanz wirtschaftlichen Lebens darstellen. In Bankkreisen ist man der Ansicht, daß die prekäre Situation nicht gefährlich sei, solange die Liquidität der Kreditinstitute auf- rechterhalten bleibt. Man tröstet sich, daß mit der Geldreform ein Notenemissionsinstitut ge- schaffen wird, das in der Lage sein wird, über die Notenpresse schwierigen Situationen zu steuern. Es kann nicht genug darauf hingewie- sen werden, daß diese Einstellung maßgeblich MORGEN dazu beitragen kann, die Geldreform, die wir doch einmal über uns ergehen lassen müssen, mißlingen zu lassen. Wenn wir die Bankbilanzen betrachten, dann fällt uns auf, daß es zahlreiche Institute gibt, die in überaus erfreulicher Situation sind, pei denen mitunter bis zu 58% Barreserven vorhanden sind; hingegen gibt es andere In- stitute— und die sind leider in der Mehrzahl —, die infolge der gewaltsamen Abschneidung und Veränderung denen sie unterworfen waren, nicht nur gänzlich passiv sind, sondern, die auch nur über Barreserven von 5 bis 8% ihrer Bilanzsumme verfügen können. Das Bild der Gesamtbilanzen ist nicht ungünstig. Es ist also notwendig, die atomisierte Bankenorganisation wieder so zusammen zu legen, daß— wenn auch bei regionaler Begrenzung des Wirkungs- kreises— lebensfähige Institute daraus wer- den. Dadurch wird nicht nur die Sanierung der einzelnen Bankbetriebe erzielt werden, sondern auch die erforderliche Rationalisie- rung des Bankenapparates auf das richtige Maß zurückgeführt. Nachstehende Aufstellungen der Banken- bilanzen der USA-Zone(der Status im Bank- wesen der britischen Zone ist in groben Um- rissen gleichartig, wenn auch in der britischen Zone einzelne Institute mitunter größeren Schwierigkeiten ausgesetzt sind) sollen diese Ausführungen erhärten. Es ist ersichtlich, daß die Privateinlagen und die Einlagen der In- dustrie und des Handels im stetigen Abneh- men begriffen sind. Nur die Einlagen der öffentlichen Verwaltungen, der sozialen Zwek- ken dienenden Finanzinstitute und des Kino- gewerbes(90% entfällt hierbei auf das Sperr- konto der Film Controh- weisen Einzahlungs- überschüsse auf. Es ist eine Verschiebung des Geldkapitalbesitzes ersichtlich, die sich im Laufe der vergangenen 30 Monate entwickelt hat. Diese Verschiebung im Geldkapitalbesitz bedeutet, daß asoziale Elemente, Schieber aller Spielarten, Arbeitunwililge usw. Repräsentan- ten des Neureichtums sind. während ehedem wohlhabende Menschen, unentwegt schaffende Arbeiter, Beamte, Wissenschaftler usw. als Preis der Wohlanständigkeit, die sie bewiesen haben, ihre Zukunftssicherung opferten, Bei rechtzeitigter Blockierung der Spar- und Bank- guthaben könnten die Inhaber zu Bedingun- gen, die den Einzelbestimmungen der Geld- reform entsprächen, nach der Geldreform über ihre Altguthaben verfügen, da sie buchmäßig noch vorhanden wären. Indes haben die Gut- habenbesitzer den Bestand ihrer Konten zum größten Teile aufgezehrt, Sie werden nunmehr dem Fiskus auf diese oder jene Weise, als Fürsorgeempfänger, als minder leistungsfähige Steuerzahler zur Last fallen. Demgegenüber ist die Lage in der Ostzone auf diesem Gebiet nunmehr insofern günstiger, als Prof. Dr. Bruno Gleitze, der Vizepräsident der deutschen Zentralfinanzverwaltung, Berlin, seit Mai 1947 wiederholt erklärt hat, man würde die„Alt- konten-Inhaber“ im Zuge der Geldreform bes- ser behandeln können, da sie erstens noch über ihr Konto verfügen, und da man zwei- tens bestrebt sei, ihnen Ersatz für die 30“ monatige Zinslosigkeit und Nutzlosigkeit ihrer Konten zu gewähren. M. 21. 12.. 194⁵ 1946 1947 Aktiva In Mrd. RM Barreserven 5,3 12.5 15,8 Schatzwechsel des Reiches 17,3 18.1 18,2 Eigene Wertpapiere 13,0 13,6 13,5 Forderungen an Ereditinstitute 14,8 16,9 17,7 Sonstige Schuldner 3.3 3,1 3,6 Sonstige Aktiva 214 24,8 23.6 5 74,8 89,0 92,4 31, 12. 31. 12. 1. 7. 1945 1946 1947 Passiva In Mrd. DM Einlagen deutscher Kredit- institute 20,8 23,8 275,0 Sonstige Gläubiger 16,7 20.9 22,4 Einlagen 19,0 21,0 20,8 Interne Verpflichtungen 11.6 16,6 13,5 Anleihen. 4.3 4,3 45,1 Grundgeschäftskapitalien 0,5 0.6 90,7 Rücklagen 1.0 1,2 1,3 Sonstige Passiva 0,9 0, 2,6 74,8 89,0 92,4 Ohne den Eimahlungsüberschuß aus Staats- und Kommunalguthaben(insgesamt 1301, Mill. RM) hätten wir trotz des enormen Einlagen- zuwachses seitens der Versicherungen und der Film-Control mit einem faktischen Auszah- lungsüberschuß von 291.7 Mill. RM zu rechnen. Eine Tatsache, die zweifellos zur Schließung der Kassenschalter hätte führen müssen, da auf der Aktivseite der Banken außer den— wenn auch mitunter beträchtlichen Bar- reserven keine effektiven, sondern nur fiktive Werte stehen. Dies geht aus obiger Zwischen- bilanz der Kreditinstiute in der USA-Zone hervor. Ein- und Auszahlungsüberschüsse der Banken USA-Zone, Stand vom August 1947 Einzahlungsüberschüsse: Einzahlg. Auszahlg. Ubersch. in Millionen RM Auszahlungsüberschüsse Einzahlg. Auszahlg. Ubersch. in Millionen RM Guthab. der Industrie 55,6 191,7 136,1 Handelsguthaben 47.0 214,9 167.9 Privatguthaben 331,2 455,4 124,2 Zusammen 1494.1 2585,8 1091.7 Das deutliche Anwachsen der Barreserven, das den Anstieg der Bilanzsummen überflügelt, ist auf die Placierung der Staatsgelder zurück- zuführen. Das Anwachsen der Bilanzsumme ist auf eine statistische Verbesserung in der Erfassung der Kreditinstitute zurückzuführen. Die Veränderungen in der Höhe der Bilanz- summen hängt maßgeblich mit dem Zunehmen der Anzahl der in dieser Statistik erfaßten Kreditinstitute zusammen. Aus den vorstehenden Betrachtungen geht hervor, daß zur Erzielung des Bilanzausglei- ches im Zuge der mit oder nach der Geld- reform zu erwartenden Bankenrationalisſe- rung eine Zusammenlegung hochliquider An- Schlußpunkt eines Kapitels im deutschen Bankwesen Die 31 Nachfolge- Institute der drei deutschen Großbanken werden in insgesamt 9 Regionalbanken zusammengefaßt stalten mit Kreditinstituten minderer Liquidi- tät angestrebt werden muß, damit die von der öfkentlichen Hand als Stützung verliehene Einlagen nicht notleidend werden. 5 25. September 1952 Soweit die Ansicht des Bankfachmannes aus dem Jahre 1948; also aus einer Zeit, die 31 Monate nach der Unterzeichnung des „Potsdamer Protokolls“ und zugleich vier Monate vor der Währungsreform lag. In diesen 31 Monaten wurden aus den drei Großbanken 31 Bankatome zubereitet. Das Banken-Einmaleins geht aber jetzt wei- ter. Am 25. September werden die 31 Teil- institute wieder zusammengelegt. Es ent- stehen 9 Regionalbanken, die als Nachfolge- Institute(jeweils für eine Großbank drei Regiondl- Institute) ausgegründet und zwar an Stelle der Commerzbank: Commerz- und Disconto-Banxk AG., Humburg Bun verein Westdeutschland A6, Düssel- dorf 5 Commerz- und Credit-Bank 46. Frankfurt am Main„ An Stelle der Deutschen Bank: Norddeutsche Bank AG., Humburg „5 Bank AG., Düssel- or. Suddeutsche Bank AG., München An Stelle der Dresdner Bank: Hamburger Kreditbank AG., Humburg RRein-Main-Bank 46., Frankfurt am Main Rhein- Ruhr- Bunk AG., Dusseldorf Ueber die Ausgründung der ehemaligen Dresdner Bank und Commerzbank werden wir nach Eintreffen der Bilanzunterlagen in unserer Ausgabe vom 27. September berich- ten. Ueber die vollzogene Ausgründungen aus der ehemaligen„Deutschen Bank“ kann erst später berichtet werden, weil sich aus der statutarischen Bestimmung, die Haupt- versammlung müsse in Berlin abgehalten werden, einige zeitliche Schwierigkeiten er geben.. Frankfurter Effektenbörse vom 25. September é) Am Montanmarkt erzielten Gutehoff- nungshütte einen Aufschlag um 3% auf 236, während einige andere Bergbauwerte bis 2% er- Holt schlossen. Vereinzelt mußten Herabsetzungen bis 1¼½% vorgenommen werden, so bei Mannes mann. An den Industriemärkten blieb die Kurs- gestaltung nach wie vor stark uneinheitlich, doch zeigte sich jetzt ein leichtes Ueberwiegen der Besserungen Etwas freundlicher tendierten IG- Farben mit 106% bis 107. Tagesgewinne von 1½ bis 3% erzielten u. a. Dt. Erdöl, Degussa, Vd M, Dt. Werft und Pingelerwerkexk während Feld- mühle, beide Berliner Kindl, sowie Orenstein E Koppel Stamm im gleichen Ausmaß nach- gaben. Darüber hinaus verloren Riedel de Haen 4%. Elektr. Licht und Kraft 4½%. Am Banken- markt gewannen Dt. Ueberseebank 2½¼% auf 28, Dt. Effekten- und Wechselbank 1%, während sich sonst nur unbedeutende Abweichungen N Festverzinsliche Papiere blieben bei kleinem Ge- schäft meist unverändert. Im Börsenverlauf tra- ten nur wenige Schwankungen ein, so daß die Börse ruhig und behauptet schloß. 0 3 Staatsguthaben 453,2 183,5 269,7 Kommunalguthaben 186,3 570 180,4 Versicherungen 259,0 32,1 226,9 Guthaben des Kino- gewerbes 40.5 12 39.3 Zusammen 2789,1 667,5 2101,6 b eee — Auf Grund des Hauptyersommlungsbeschlusses der DRESDNER BANK vom 25. September 1952 ist für die Ubernahme ihres Geschäffes im süddeutschen Raum die RHEIN-MAIN BANK „„ E N 777 8 gusgegröndef orden. Auf sie sind damit auch die Niederlassungen der ALLGEMEINEN BANRK GESELLSCHAFT FRUHER DRESDNER BANK öbergegangen. Die Tradition der DRESDNER BANK Wird unverändert för unsere Arbeit bestimmend sein. RHEIN- MAIN BANK E R!k!kͤͥ FPRUHER DRESDNER BANK RK . werden, tee MORGEN Teelteg 20. September 1952 J N kr. 55 8 10 Slilkun 9898 N eee e peligom 5 5 i 1 gute eine biſfig 5 ö de. dec eneee Elebt alles 5 1 f i Hie Weine DIIII de eng die ee erfüllen hre Wünsche in Ausführung, Qualität und Preis! . ed 1 3 H tre 0 30d de Vedder kdenkobener 1.25 Liebfraumilch 1.5 kom: * de Darda 8 Literflasche o. Gl. 9 Literflasche o. Gl. 9 0 zu de Ster evdetenes decote 0 rub 35 u 65 Pig. d Paple bt ff f f fung, ers erde 5 4 80 uben 20 u. 9. len Paplergese Meikammerer 1 40 Mersteiner Domtal 1 8 besch. 5 5 Were 00 80 Literflasche o. Gl. 9 Literflasche o. Gl. 9 8 zeine e ede os e en dss eee DLERNATTIFAURZE uE urteil eee den del eh. wolleerden eg DAMEN EKLEIbuNG befü N eee, e eee I Sagen fe b. n 1,85 fee Vander g erde 85 e d er ese eee 1 Mannheim, 5 1, 7a Fresgasse Original- Abfüllung.. LIterflasche o. Gl.** den der. sea den s m der zeugen. eme Der e ed— s 15 er Freinsheimer Nosenbühl 1.90 55 3 uio- 1 er-„ ç„„%%[ù']Iliterflasche o. Gl. 9 nung 3 3 b 8 Croßreparaturwerk achruxs! achru xs! 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Das Bundeswohnungsbauministerium zu dem Schluß, daß das Problem der Rückfuh- rung der hilfsbedürftigen Evacuierten nur ein deschränktes Ausmaß besitzt und nicht durch zeinen Umfang zur Undurehführbarkeit ver- urteilt ist, wie dies nach den Schätzungen hätte befürchtet werden können. Es sei daher nicht notwendig, ein eigenes Bauprogramm für Eva- uierte aufeustellen, sondern die Zuweisung der Wohnungsbaumittel an die Länder könnte dementsprechend differenziert werden. Im einzelnen ermittelte das Bundeswok- nungs bau ministerium 104 000 rückkehrwillige auskaltungen mit rund 306 000 Personen, die jr Hilfsmaßnahmen in Frage kommen. Babei müssen 23 000 Haushalte mit etwa 70 000 Per- ein anderes Bundesland verlegt werden. Für diese sogenannten„Außenevakuierten“ hat das gBundeswohnungsbauministerium einen Bedarf von 18 450 Wohnungseinneiten errechnet. Anscheinend als Folge nichtverstandenen zonen von ihrem gegenwärtigen Wohnsitze in jedes auftauchende Problem Sonderpro- gramme zu entwickeln. Es ist selbstverständ- lich für jeden Politiker sehr angenehm, vor Wähler hintreten zu können und zu sagen: „Ich habe Eure besondere Notlage berück- sichtigend dieses oder jenes Sonder- oder Notprogramm beantragt. Ich habe mich im Schweiße meines Angesichts für Annahme desselben eingesetzt und doch nichts erreicht, weil mir zu wenig von und unter Euch ihre Wählerstimme gegeben haben.“ Es ist mit dem Sonderprogramm ähnlich wie mit den Messen und mit den Banken für Sonderaufgaben. Ihre Vielfalt und Vielzahl verschleiern die tatsächliche Lage, lenkt vom Gesamtproblem ab und schafft nur Be- tätigung für Leute am grünen Tisch, ohne die Not selbst zu lindern. Höchste Zeit, daß einmal jemand— in diesem Falle ist es der neue Bundeswoh- nungsbauminister— den Mut aufbrachte zur Unpopularität und sagte:„Es bedarf keines Sonder programms“. Hoch klingt das Lied vom braven Mann, der mal kein Sonderprogramm gutheißt. 6 Föderalismus' hat es sich eingebürgert, für 13 1,2 Milliarden DM Wohnungs baufinanzierung Hi. Nach dem Monatsbericht des Bundes- wWohnungsbauministeriums ist die Bautätig- keit im Juli weiter angewachsen, so daß die Zahl der erwerbslosen Bauarbeiter bis Ende August auf 97 000 gesunken ist. Sie nähert zich damit dem tiefsten Punkt der bau- gewerblichen Arbeitslosigkeit, der seit der Währungsreform Ende Oktober 1950 mit rund 91 000 Arbeitslosen Baufach- und Bauhilfs- arbeitern erreicht wurde. b f Der Index der Bauproduktion lag im Juli arbeitstäglich bei 154 gegenüber 143(Basis 1936= 100) im Vergleichsmonat des Vorjahres. Innerhalb der einzelnen Sektoren nahmen im Wohnungsbau die geleisteten Arbeitsstunden E gegenüber dem Vormonat— um 13 Pro- zent, im öffentlichen Bau um 12 Prozent und im gewerblich- industriellen Bau um 9 Pro- zent zu. Der Anteil des Wohnungsbaues liegt 1 mit 37,9 Prozent des gesamten Bauvolumens damit wieder höher als im vergangenen Jahr mit 37,4 Prozent. Die Baukosten und die Preise einzelner Baustoffe hielten sich nahezu unverändert. Die Produktion der Steine und Erden stieg jedoch um 5,3 Punkte(Juni mit 120,4 Punkte) auf 125,7 Punkte im Juli an. Neu genehmigt wurde der Bau von 47 000 Wohnungen, unter denen sich rund 32 000 Neubau wohnungen befanden. Die Auszahlungen öffentlicher Mittel be- lleken sich im Juli auf 155 Millionen DM. Im August wurden an die Länder aus Bundes- mitteln weitere 44 Millionen DM überwiesen, so daß sich die Zahlungen des Bundes im Rechnungsjahr 1952/53 auf 125 Millionen DM erhöht haben. Die gesamte Finanzierungs- leistungen der Kapitalsammelstellen belief ich in den ersten 8 Monaten dieses Jahres auf 1,2 Milliarden DM an erststelligen Hypo- theken gegenüber nur 840 Millionen DM im gleichen Zeitraum des Vorjahres. 400 0 00h Wohnungen Mindestziel Bundeswohnungsminister Fritz Neumayer hat zwei Sorgen, die ihm zugleich Haupt- ö auleabe st 5 8 Wohnbauförderun dün- ö Eigenhelmbpau zu 188er, zum anderen dar- um ein Reparaturprogramm für den Althaus- belangt, so werden von den 100 Millionen DM, die kür den Wohnungsbau im außerordent- lichen Bundeshaushalt vorgesehen sind, 40 Millionen DM für diese Reparaturen in Form von Darlehen zur Verfügung stehen und, wie wiederum ausgegeben werden, da die dafür reservierten Beträge aus der zehnprozentigen FErhöhu ng der Altmieten— über die der Bun- desrat am 26. Septentzer endlich entscheiden will— dafür nicht ausreichen. Neumayer er- bofkt sich durch diese Maßnahme außerdem eine Belebung im Handwerk. Außerdem sol- len 50 Millionen DM als zweitstellige Be- leihungen für den Bau von Eigenheimen ver- wendet werden, wobei es das Ziel ist, mit Hilfe der jetzt im Bundeswohnungsbau- Ministerium fertiggestellten Novelle zum Vohnungsbaugesetz 50 Prozent des sozialen NMWohnungsbaues in Form von Eigenheimen zu erstellen. Die gemeinnützigen Wohnungsbau- Unternehmen sollen deshalb„Kauf-Eigen- heime“ erstellen. Dadurch soll der Eigen- tumsgedanke gefördert werden. 4 Das Wohnungsbauministerium schätzt den akuten Fehlbedarf an Wohnungen auf 4 Mil- lionen(1950 hatten von 12 Millionen Haus- haltungen nur 40 Prozent eine eigene Woh- nung). Neumayer erwähnte in seinen Ausführun- ten, daß die von der Bauwirtschaft mehrfach besitz zu verwirklichen. Was das letztere an- 1 Neumayer hofft, auch im kommenden Jahr geforderte Wohnbauplanung auf mehrere Jahre am Widerstand des Bundesfinanz- ministeriums scheitere. Das Finanzministe- rium wolle sich nicht auf mehrere Jahre fest- legen. Schließlich soll auch dem„großen Ge- nehmigungsunwesen mit seinem Papierkrieg“ auf diesem Gebiet zu Leibe gerückt werden. Auch eine Erweiterung der Je-Gelder durch eine Heraufsetzung der 7000-DM-Grenze auf 12 000 bis 15 000 DM wird als Ziel erstrebt. Dagegen ist auch der neue Wohnungsbau- minister der Auffassung, daß eine völlige Aufhebung der Wohnungszwangswirtschaft noch nicht möglich sei, da Angebot und Nach- frage noch zu sehr auseinanderklafften. Hinsichtlich der weiteren Entwicklung des Wohnungsbaues wird die Auffassung vertre- ten, daß auch in diesem Baujahr 350 000 bis 400 000 Wohnungen erstellt würden. Dies sei das Minimum, das erreicht werden müsse. Baden- Württemberg Im Zeichen wirtschaftlicher Stabilisierung (LSW) Die Industrieproduktion in Baden- Württemberg ist im August wieder leicht angestiegen. Die Monatsstatistik des Wirt- schafts ministeriums zeigt, daß trotz des An- stiegs um 0,4 Prozent auf 140 Prozent gegen- über 1936 die Gesamtposition ohne Bauwirt- schaft noch immer um 6 Prozent unter dem Durchschnitt des ersten Halbjahres 1952 zu- rückblieb. Die Grundstoff- und Produktions- güterindustrie waren mit 3,6 Prozent und die Energieerzeugung mit 1,4 Prozent an dem Anstieg besonders beteiligt. In den Schuhfabriken, in denen die Betriebsferien abliefen, wurden 44,5 Prozent mehr Schuhe als im Juli hergestellt. Eine kräftige Pro- duktionszunahme hatte auch die Glasindu- strie mit 34,5 Prozent zu verzeichnen. Da- gegen hat die Produktion von Musikinstru- menten sowie Spiel- und Schmuckwaren gegenüber dem Juli um 6 Prozent, die che- müsche Produktion um 4,6 Prozent und die Produktion von Textil- und Klelderwaren f strie Beschäftigten 00 des Monats Von 963 400 Personen auf 974 700 Personen angestiegen und lag damit um rund 36 Prozent über der Beschäftigten- zahl von Mitte 1949. Wasserkraft deutsch- demokratisch steigern (UPD) Der Amtierende Ministerpräsident der Sowjetzone hat— wie die Nachrichten- agentur ADN am 25. September berichtet — die Bildung einer„zentralen Kommission für die rationelle Ausnutzun ung Aller Wasser- kräfte der Deutschen Demokratischen Repu- blik zur Erzeugung von Elektroenergie“ an- geordnet. In einer entsprechenden Verlautbarung dazu heißt es:„Im Interesse der Steigerung der Energieerzeugung müssen die zur Zeit vorhandenen 7600 Wasserkraftanlagen in der Deutschen Demokratischen Republik so in- standgesetzt werden, daß die höchstmögliche Leistung an Elektroenergie erzielt werden kann. Stilliegende Wasserkraftanlagen müs- sen schnellstens wieder in Betrieb genom- men werden. Eine weitere Aufgabe dieser Kommission besteht darin, eine im Per- spektivplan für den Aufbau neuer Wasser- kraftwerke sowie einen Plan für den Wie- deraufbau und den Neubau von Pump- speicher-Werken auszuarbeiten. Die Kom- mission will namhafte Fachleute soweit sie sich noch nicht in den Westen absetzten zur Bearbeitung der Projekte heranziehen. Fehlende Mechanisierung der Gruben zeitigt Folgen (Hi) Nach einem von der OEEC auf- gestellten Bericht über die Steinkohlenför- derung in Westeuropa liegt die Bundes- republik in der Produktivität an vierter Stelle hinter den Niederlanden, England und dem Saargebiet. Während die durchschnitt- liche Ausbringung je Hauer und je Schicht im Jahre 1951 in den Niederlanden 1,7 und in Großbritannien und dem Saargebiet je- weils 1,6 Tonnen betrug, lag sie in West- deutschland bei 1,4 Tonnen. Unter Produk- tivität der Bundesrepublik lagen Frankreich mit 1,3 und Belgien mit 1,05 Tonnen. In den Schätzungen für Ende 1952 wird eine Steigerung der Förderleistung je Hauer und je Schicht von 0,83 Tonnen in Frank- reich, 0,06 Tonnen im Saargebiet und 0,05 Tonnen in der Bundesrepublik er- Wartet. Wahrheitsgemäß ausgeglichener Bundeshaushalt kurz belichtet „Es ist uns gelungen“, sagte der Räuber- Rauptmann,„das Portefeuille, das Innen bei dem Handgemenge entfiel, zu finden. Wir kön- nen uns also damit begnügen, Innen Ihre Klei- der und Ihre Uhr abzunehmen. Die 40 000 Louisdores in Ihrem Portefeuille fordern wir nicht mehr von Ihnen“. Der gesamte Bundeshaushalt 1952 beläuft sich, nach den letzten Feststellungen auf um ordentl. im außerordentl. Haushalt Haushalt in Millionen D Wiederbenende1 17,363 3,710 Nachtrag 1952 3.429—1.,274 Zusammen 20, 792 2,436 Das heißt insgesamt betragen die öffent- lichen Ausgaben des Bundes It. ordentlichen Haushalt 20,792 Mill. DM It. außerordentlichen Haushalt 2,436 Mill. DM Zusammen 23.228 Mill. DM Der Bundesfinanzminister rühmt sich be- kanntlich, damit den Haushalt wahrheitsge- mäß ausgeglichen zu haben. Was davon zu halten ist, wie dieser Ausgleich, das Deflzit in die privat wirtschaftlichen Sphäre abschob, wurde in den Spalten dieser Zeitung bereits erörtert(siehe Ausgabe vom 25. September „Schäffers Hexenkünste wirken vernich⸗ tend). Es darf nicht übersehen werden, daß an Länder und Kommunen weitere opti- mistisch geschätzt— 12 Milliarden DM abge- führt werden müssen, daß also an Abgaben und Steuern mehr als ein Drittel des gesam- ten Sozialproduktes erhoben wird. Am 19. September 1952 billigte das Bun- deskabinett den sich auf Mehrausgaben von insgesamt 2 155 Mill. DM erstreckenden so- genannten Nachtrag 1952. Er wurde vom Bundesfinanz ministerium als notwendige Ergänzung des Wiederholungshaushaltes bezeichnet und soll den Veränderungen, die sich àus der immer noch im starken Fluß befindlichen wirtschaftlichen Entwicklung ergebene, Rechnung tragen. Der Bundes- kinanzminister verteidigte sich gegen ie Praxis der Vorlage sogenannter„Wieder- holungshaushalte“(Wiederholung der An- sätze von 1951) damit, die Ansätze der fort- dauernden Ausgaben des Haushaltes 1952 seien nur die Wiederholung der Ansätze von 1951. Die Parlamente hätten diese im Jahre 1951 gebilligt und der Finenzmini- ster dürfe halt im Jahre 1952 nicht darüber hinausgehen. Mit dieser Verteidigung hat Herr Schäf- fer nicht die Tatsache aus der Welt ge- schafft, daß die Wiederholung der Ansätze von 1951 den Haushalt der parlamentari- 8 n zwingt, die sich 821551 mit dem System einer Präsidialdemokratie nicht mehr vereinbaren lassen. Im allgemeinen ist bei dem Nachtrag 1952 festzustellen, daß der Bundesfinanz- minister den Weg„rückweichenden“ Beutezu- ges antrat Er fordert im ordentlichen Haus- halt um 3 429 Mill. DM mehr und gewährt gnädigst Nachlag(m außerordentlichen Haushalt) von 1 274 Mill. DM. Begründung: Besatzungs-Verteidigungskosten, die im Jahre 1951 in Höhe von 1 630 Mill. DM mangels Deckungs möglichkeiten aus dem ordentlichen Haushalt in den außerordent- lichen Haushalt verwiesen wurden, konn- ten nunmehr in den ordentlichen Haushalt aufgenommen werden. Warum wohl? Deswegen, weil die nicht nur vom Bun- desfinanzminister sondern auch von den Länderfinamzministern, von Ministerpräsi- denten und von einer ganzen Reihe von Politikern so gescholtenen Steuerschwind- ler, die unternehmerische Wirtschaft 2. B., und der Lohnsteuerpflichtige, mehr Steuern Abführte, als selbst die nicht unbescheiden wütenden Kalkulatoren Herrn Schäffers zu hoffen wagten! Weiß Gott, worauf Fritz Schäffer die „Erfreulichkeit“ gründet, die darin beste- hen soll, daß sich der außerordentliche Haus- halt verminderte, wenn zu gleicher Zeit der ordentliche Haushalt um mehr als das Doppelte des Minusbetrages zunahm. Da- ran erkenit man die kaltblütige Bedenken losigkeit des Fiskus. Er nimmt fast alles, bezeichnet es àber als erfreulich, daß es ihm gelang fordern zu müssen. Wer ist nicht versucht, Sich der im Vorlauf zitierten, von Dumas d. K. geschilderten Geschichte vom unter die Rkuber gefallenen Bankier zu entsinnen? Immerhin bereitet sich Fritz Schäffer jetzt darauf vor, die in der Gesamtrechnung fehlenden 750 Mill. DM im Anleihewege zu beschaffen, als auch das noch immer zarte und kleine Hälmchen„Kapitalmarkt“ zu strapazieren. Es ist keine Entschuldigung für ihn, daß er durch die im Zuge der Israel- Verhandlungen vereinbarten 200-Mill.-DM- Zahlungen(bis 31. 3. 1953) in Verlegenheit kam. Es ist keine Entschuldigung für ihn, daß seine Hoffnungen, er würde den Res- sortministerien 1,5 Md. DM auf der Aus- gabenseite streichen können, sich nur bis zu 600 Mill. DM erfüllte. Deswegen keine Entschuldigung, weil er weder Bundestag, noch die Wähler in dem Glauben weiter belassen darf, ein formell ausgeglichener Haushaltsplan sei einem aus- leichzüstellen. Seglichenen Haushalt 21 9 Allein der eee Mehrer trag an Stedern (ohne erwarteten Mehrertrag an dem Bundes- amtell) wird auf 1,864 Mill. DM geschätzt. KURZ NACHRICHTEN Verwendungsbeschränkungen für Kupfer gelockert (Hi.) Das Bundeswirtschaftsministerium hat den Industrie- und Handelskammern, den Hand- werkskammern sowie den einschlägigen Fach- verbänden mitgeteilt, daß auf Grund der Lok- kerung der für alle Mitgliedstaaten der OEEC geltenden Verwendungsbeschränkungen für Kup- ker und Kupferlegierungen für eine große Anzahl von Erzeugnissen Ausnahmegenehmigungen von der Verordnung NEM 11/51, NEM 1/2 und der Verlängerungsverordnung erteilt werden können. Mehr Grobblech (VWD) Die Produktion von Grobblech, dem größten Engpaßprodukt der Walzwerkser zeugung, ist im August auf 111 863 Tonnen gestiegen gegen- über 107 943 Tonnen im Juli und 96 572 Tonnen im Juni. In der Grobblechversorgung ist allerdings noch keine wesentliche Entlastung eingetreten. Eine Besserung ist erst zu erwarten. wenn die unzureichende Grobblechkapazität durch das An- laufen neuer Grobblechstraßen erweitert wird. Selbstbeerdigung des Rates der Ruhrbehörde (Up) Der Rat der Internationalen Ruhrbehörde Wird sich Anfang kommender Woche in Düssel- dorf treffen. Zur Debatte sollen nach zuverläs- sigen Informationen nur administrative Fragen der Behörde stehen. Die Bundesrepublik Deutsch- jand wird nach dem Ausscheiden Dr. Heinz Pott- hoffs durch das Mitglied der deutschen Dele- gation, Ludwig Partel, vertreten werden. Keine Zeitgarantie für Silberbestecke (Up) Wie der Bundesverband des deutschen Versandhandeis E. V. am 24. September mitteilt, dürfen vom 1. Oktober 1952 an für versilberte Bestecke keine zeitlich befristeten Garantien genehmigung bedürfen. mehr gewährt werden. Die Garantie darf sich nur noch auf die einwandfreie Herstellung und die Richtigkeit der aufgestempelten Silberauflage als Standardauflage für versilberte Bestecke gilt die Auflage von 90 Gramm— erstrecken. Nach den Angaben des Verbandes haben sich alle am Handel mit Bestecken beteiligten Kreise der Industrie, des Handwerks und des Handels auf diese Regelung geeinigt, weil durch die Gewäh- rung überlanger Garantiefristen offensichtlich Nigbrauch getrieben worden sei. Ceylons Außenhandelspolitik schillert (VWD) Zu den am 24. September von der Re- glerung von Ceylon verhängten Einfuhrbeschrän- kungen wird ergänzend bekannt, daß die unter einer allgemeinen Einfuhrlizenz nach Deutschland vergebenen Aufträge ungültig sind und von jetzt an für jede einzelne Ware einer Einzelimport- Die Importrestriktionen gelten nicht für Waren aus Großbritannien und dem Commonwealth(mit Ausnahme von 5 Fremdenverkehrskonjunktur nützen (VWD) Die Zahl der Ausländerübernachtungen im Bundesgebiet ist in der diesjährigen Reise- saison bereits bis zum Juni um 330% gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres angestiegen, wie in der Verwaltungsratssitzung der deutschen Zen- trale für Fremdenverkehr(ZEV) dieser Tage in Regensburg mitgeteilt wurde. Die Deviseneinnah- men wuchsen um das Doppelte. Die Auslands- Werbung der ZFV soll weiter ausgebaut werden, so werden in Rom und Montreal in Kürze neue Auskunftsbüros der ZF eröffnet. In Skan- dinavien wurde durch Ausbau der Büros in Stockholm und Kopenhagen die deutsche Ver- kehrswerbung erheblich verstärkt. (nieht mehr als alles Otto Mohr 55 Jahre arbeitsreiches Leben Es gibt Menschen, die ihr Licht aus Besckei- denheit unter den Scheffel stellen und solche, die es vor einen Reflektor anbringen, damit es den Anschein erwecke, stärkere Leuchthraft æu Raben Otto Mohr gehört zweifellos zu der er- sten Kategorie. Seit dem Jahre 1897 beeinflußt er maßgeblich Geschick, Gestaltung und Wachs- tum der weltbekannten Firm Mohr& Fe derhaff, okne kierbei viel Aufsehen er- regt, viel Aufheben von sich gemacht zu haben. Der 75. Geburtstag dieses weit über die Grenzen deutscher Lande hinaus bekannten Mannheimer Industriellen erweckt Erinnerun- gen an Mannheim um die Jahrhundertwende. Als 20jähriger trat Otto Mohr neben seinen Brüdern in das väterliche Unternehmen ein. Sein Hauptarbeitsfeld, der Kran- und Aufzug- bau, gehörte zu jenen Zweigen aufstrebender Wirtschaft und Technik, die zu beherrschen nur mögliek war, wenn man unermüdlich dureh Auslandsreisen, Forschung und Erweiterung des Wissens, sowie des technischen Könnens neue Möglickkeiten erschloß. Otto Mohr erwies sich während der vier Jahrzehnte, in denen er aktiv in dem Unternehmen mitwirlete, als der dieser Aufgabe gewachsene Mann. Im Jahre 1937 schied er aus dem Vorstand aus. Dennoch setzte er sich nicht völlig zur Ruhe. Der 75 dh- rige stellt— als Aufsichtsrat— heute noeh seiner Erfahrungen reichen Schatz dem von seinen Vätern mit begründetem Werke zur Verfügung. Türkischer Rückfall völlige Exliberalisjerung VWD) Die Türkei hat jetzt ihre liberale Einfuhrpolitix praktisch aufgegeben. Die türkische Zentralbank hat die von den Im- porteuren bei Eröffnung von Einfuhrkredi- ten zu leistenden Anschaffungen von 30 bis 50 Prozent auf 80 Prozent des Gesamtkredits erhöht. Außerdem bedürfen alle Einfuhren von jetzt an der vorherigen Genehmigung durch das Handels ministerium. Bereits Mitte August hatte die Zentral- bank den in bar zu zahlenden Antell der Importdepots von 10 auf 40 Prozent er- höht; der Rest kann in Wechseln beglichen werden. Schon von dieser Maßnahme erwar- tete man einen Einfuhrrückgang um 30 bis 40 Prozent. Kali-Krise im Els ag (LSW) Die Gefahr einer Absatzkrise unter der Arbeiterschaft der oberelsäss schen Kali-Minen lebhafte Beunruhigung ausgelöst. Die Gewerkschaft der Bergarbei- ter hat ihren Mitgliedern mitgeteilt, dag den Kaligruben voraussichtlich Kurzarbeit eingeführt werden muß. Zwischen der Minenleitung und den Arbeitnehmern ist es bereits zu Auseinandersetzungen gekommen. Die Gründe für die Absatzkrise sind nach einer Mitteilung der Minen-Behörden in un- vorhergesehenen Exportschwierigkeiten zu suchen. Andere Länder bringen das Kalisalz billiger auf den Weltmarkt. Auf dem Bin- nenmarkt ist seitens der bäuerlichen Ab- nehmer ein gewisses Zögern festzustellen, das zum Teil auf die Preispolitik der fran zösischen Regierung zurückgeführt wird. Marktberichte Handschuhsheimer Obst- und Gem eme „Vom 25. September 5 (VD) Bei mittlerer Anfuhr zufriedens der Absatz. Mostobst laufend abzug ben. Zu nachstehenden Preisen wurden ve Kauft: Pfirsiche 1029; späte Zwetschgen 14—1 Tafeläpfel 11—22; Tafelbirnen 10—24; Kopfsalat 10—17; Endivien 8—14; Freiland- Salatgurken 14 bis 173 Blumenkohl Sorte 0 45—55, Sortè 1 35—46, Sorte II 20-35; Stangenbohnen 36—403 Tomaten 22—23. f Weinheimer Obst- und Gemüsemarkt vom 25. September (D) Die Anfuhren werden geringer. Absatz für alle Obstsorten blieb berriedigend bis gut. EG erzielten: Aepfel 820; Birnen 8—26; Pfirsiche 6—19; Nüsse 50—74; Quitten 9—16. a Mannheimer Gemüse- und Obstgroßmarkt vom 25. September (oo) Weiterhin gute Marktbeschickung, Ver- kauf für erstklassige Ware bei fester Tendenz rege. Uberstände m Grobgemüse und Wirtschafts- äpfel sowie W.-Birnen. Zu nachstehenden Preisen Wurden verkauft: Blumenkohl Stück 30—85; Gur- ken ausl. Stück 74-78; Kartoffeln 9, 309,50 Möh- ren 16—18; Petersilie Bd. 8—10; Rotkohl 12—143 Endiwiensalat 18—22; Kopfsalat 1. Qualität 2023; ausl. Kopfsalat pro Steige mit 25 Stück Inhalt 8½—9; Schnittlauch Bd. 810: Sellerie Stück 33 bis 45; Spinat 30—33; Tomaten inl. 25—30, aus!. 45—50; Weiskohl 812; Lauch Stück 10—14 Ret- tiche Stück 10—15; 85 i 15—18; Zwiebeln holl. bis 303 Wirtschaftsäpfel 12—18; Bananen Kiste 23 Tafelbirnen 20—32; Kochbirnen 14—18; Pfirsiche Zitronen Kiste 3035 DNA, Srückware 14 bis 16; Zwetschgen 1822. Mannheimer Ferkelmarkt vom 25. C WWD) Aufgebot 98 Ferkel, die bei langsamen Geschäft 40—65 DM je Stück erzielten. Es verblieb VUeberstand.(In der Vorwoche wurden 135 Ferkel angeliefert, die den gleichen Preis We in dieser Woche erzielten). September zusammengefaßt. DiscoTO BANK D UUS e Al Die HAurTrVERSAMMLUNG vom 25.9. 1952 g bat die Ausgründung von drei Nachfolge- instituten gema den Vorschriften des Groß- bankengesetꝛes beschlossen. Damit werden die in den ſabren 194% und 1948 auf An- ordnung der Alliierten unter neuen Namen errichteten zehn Institute zu drei Banłen. NoRDD EUTSCHE BANK IN HAMBURG NoRDWESTBAMK RMHEINHISscH-WESTFAUISCHE BANK sDoWEST BANK 4 BaxkEfischE ckEDITRAUEK i 3 UEssischkE Bank oBERRHEIMISschE BAU RHEIAIscHEKREUITEAUK WORTTEM BERGISCHE VEREINS BANK Des AKTIENGFSFELLISCHAFT n e iZ sl KAP TTAL UND RESERVEN 28,1 MIILIONEN DM GEScHAFTSs BEREICH: Gxschärrsßzxzich: BREMEN i a Haxsk STADT HAMBURG Nox DRHEIN-WsTALEN NIEDERSACHSEN SchIESsWIG-HorsTEIN 1 5 n 4 Geschäftsstellen b 100 Geschaſtsstellen CHS S S-VHS AU AKTIEN GESELIISCHAFT We MIA KA TrAL ux D RESERVEN 56, MIILIoNEN DM S0 eb 8 0 0 5„ 2 KAP TrTAL udp RESERVEN 56, 2 MiIIIoNEN DM AKTIENGFSFELLISCHAFT GESchAFTsBEREIcRH: BADEN-WURTTEMBEROG BATERN HESSEN RHEINLAND-PFALZ 101 Geschäftsstellen gelte 10 MORGEN Freitag, 26. September 1932/ Nr. m Ur. 2 5 Die Sensdlion 5 15 2 II/ der internamonqlen Fesispielpochen Noch einmol Weil's so schön wor: LANREN Undo HDreisgekront in Cannes und Berlin! oE g 5 8 5 dom Jubel und Beitall der ganxen Dell begleiter e GROSSE DEUTSCHE FARBFIIN J rel. 319 20 Fel. 32635 Telefon 4 46 47 8 g 0 13.00 15.00 17.00 9.45 11.50 13.50 a 19.00 21.00 16.00 18.10 20.20 4 e erg 4. a Das musikalische Lustspiel der ſausend Uberraschungen Die Drei l̃stige Burschen und ihre Liebesdbenteber 8 2 beime! Lomanze 6 Sich Liselotte Pulver. O. W. fischer Gard) Granass. Hans Leibelt. Gunnar Mölle!! Der Film unserer Heimat, ein Film mit viel Herz, at viel Liebe, viel Romantik und dem einmaligen 5 Zauber des ewig jungen alten Heidelberg Fal fan, Cho Täglich: 1400 1600 1815 und 2030 Uhr 15 lee 2080 Raf — Im Sonderzplus der F 15 07 zeigen wir SAMSTAG, 27. september, in Spätvorstellung 22.45 Uhr und 55 Hann off Matz SONNTAG, 28. september, vormittags 11 Uhr an einen ganz besond. Film in Originalfassung(mit dtsch. Untertiteln) ist 8 Adrian Hoven 8 20LTAN kORDA!s 45 8— 1 a 5 8 5 tret Ein gewitzter Till guess Ein feuriger Herzensbrecher Denn Ke sollen getrösiei werden 15 kin Kriegsheld wider Willen- Ein echter Zigeuner der Liebe!(CRY THRH BELOVED cOONTR NY N Nur den Frauen unferliegt er refflungslos Die menschlichen Gegensatze zwischen schwarzen 5 und Weißen in Südafrika-, das drängende Problem 134 16 00 1615 20 30 e 8 n den Planken fel. 32146 der Rassenfrage im Mittelpunkt eines erschütternden güc g less Montag dis Freftzy 3b 10 Ur Erlebnisses einer neuen, unbekannten Welt. 8 Samstag auch 22 45 Uhr 2 1 Fantteg/ Johnen ab 1 Ur Hauptdarsteller: CANADA LEE IH- der schwarze Jannings En Matinee„DIE WUNDER DER ALPENW EL T. 9 Antrittspreise: 1— 1550, 2— PI)! 5 bge Ein beschwingter Reigen der Lebensfreude re 5 mit Greil Schörg, W. Möller, H. Richter, Loni Heuser mrüc Rich. Romemnowsy u. v. c. Musik: Fred Raymond 3 2 2 Rock; .. und die Musik spielt dazul W. woche i 1100 bald am Meßpictz VERLIN GERT! 55 Telefon 5 11 86 nder . 12000 0 as MEUrE Ein neuer 1 die italienische Schõnheitskõnigin n e eee. 9 855 l 5 Schla ger sahen bisher diesen ein- Dolla a e Lueie Boss in dem Meisterwerk zigartigen Farbfilm, nach den 41. Breite Str. des Regisseurs vom„Bitteren Reis“ der den bekannten Motiven 5 veleron 3 26 35 in 8 Metro Soldwyn Mayer ALEXANDER DUMAS. erhie mit der ich 22 20 CORNETLWIIDE Töglich 222 Bombenbesetzung 5 Spot. MAUREEN O'HARA vorstellung n CLARK GABLE Lud. 25 10 J. 1 a K ö eee lc. MoNTALBAN Abolf MrNMO⁰ 5 1 0 Sonntag vorm. 11.00 Uhr 11. Wiederholung J. C. MAIS H 9 Die Frau des Baches d N Telefon 3 186 20 Der geistreiche, höchst amüsante französische Spitzenfilm. Ein 1 Ein Film, der bereits zum Jagesgespräch worde. Einer der filme, 1 3 2 LDBeg: 14¹⁰⁰ 160 181 20³⁰ Samstag auch 230⁰ U 7 die man gesehen haben muß! 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Zarbfim: 0 Freitag und Samstag 23.00 Uhr Vorverkauf ab 14 Uhr.— ſelefonische Bestellungen unter 318 96— Ein Farb-Großfil das glühende Abenteuer eines ee eee ee de 1 eden e un, Lernen geheimnisvollen Orient 9 geg.: 14²⁴⁰ 16³⁰ 18⁴² 21¹⁰ Samstag auch 230 Uhr 3 Mei — Mine U KRAN 2 DER FILM DER GROSSTEN SENSATIONENI 1 * 1 tlie goldene Horde n f 10 Waldhof Der nie gesehenen Abenteuer! Sonntag, 1220 Uhr k 885 Alles feu eh Obe Telefon 5 93 01 Wo. 13.45, 21; Sa. 17, 19.30, 22; S0. 14. 16.30, 18.48, 21.00 a 5 5 onntog, 12 Uhr kommen Sonntag Der Kampf eines Urwelt-Riesen mit der Zivilisation! 5 in die 1300 Uhr Das fſupfere N DER VIELGEFRAC TE FILA DER GROSSEN BESHTZ UNd! Mittels r 11 5 Max u. Moritz akRA AUA öl Schneider! ein 2* 3 Mein Herz e J N K 3 l ba, darfst du nicht fragen S 0 N S 54 W. Birgel, H. Hatheyer, M. Holst, E. Balser, P. Hörbiger Aan 5 8 5 R. platte, 0, 2. Kungier, E. Waldow. B. Westermeier U N D D E U E 1 8 8 E F R A U 5 Freitag bis Anfangszeiten: Fr, u, 8. 55 80.: 14.00, 16.15 Samstag, 22.00 Uhr: N N 1 in deutscher Sprache! Montag: palasth otel 20.00 Sa. u. S0. 17.00, 19.30 9 18.30, 21.00 Nachfvorstellun g U F 2 1 N 2 E. + IAI Freitag Sonntag Spätvorst. 5 1 171 N hik ner ihr l. last ln b 0 8 8 a 10 Sa., u. So. 0 i er ſeizte Mohika hel mpalast rasch 20.00 Uhr TOXI 5. eudenheim Pienstag, 30.9. Neckaran a tag u. Sonntag auch 12.30 Uhr e Teleton 3 07 Donnerstag, 2. 1b. jew. 20.% Indische Racße 5 lefon 48566 SpA t vo tellung: 3 Freitag bis Montag Nur in Spät vorstellungen dein 8 88 Lelteg. 2. Set 5 Ur: Der Sheriff von Kansas eee ee Die Spionin von Iokio Def Wahnsinn d. Dr. Clive us IN Freitag bis Bfontag der beste Lustsplelschlager des Tahres MARIKARUKK— Z0HAN NES HEESTERS 9 pe e eee ee e 5 Ein Farbflim a Abenteurer dramatisch a beter Der keusche Lebemann c 5 Telefon 5 20 56 heut it Charles Laught 8 7, 10: 15. 5 5 3 Sa, 22. a 5 8 4 b 200 Uhr RIFF PIRRATEH 2 en 0 Hara Telefon 3 21 49. 80. 50 Tür Kinder.„ Wallstaeit Fr. Schneswincnen Di. N el gte K ge N 92 4 Schs 1 Wir empfehlen uns für Ihre Rennbahn Ffm.- Niederrad ee ee, eee a Im Markt Tel. D 4 pn 11 1 nste Terrasse N 5 5 sonntag, 28. September 1952, 14 Uhr onntag, eptem 1H 1. 1 Bus-Eherle 3294 99. 00 en 0 2 Heidelbergs Tun und schiktsreise FLAC H- und HINDERNISRENNEN Sücpfalzfahrt Unbeschwertes Reisen durch speyer— Landau-Klingenmun- Sonntag, 28. 9., 14 Uhr, Paradepl. CCC Reisedienst Tr Aer eli 0 14 f Billig! Ein Posten Billig!. DAMEN- u. HE N- Dahner Schlösser—Münch- 10, 20 0 Pfalz f 1 5 Zamstag, 27. September 1983 Stu. 5 weller—-gohanniskreus Pn. un, „ ene Kinderbetten anne, s EKT EIDpU Ne 4,50 DM Wunsch Tanz- Abend Planken-Passage, 0 J, 11 Rückkunft etwa 20 Uhr. Autobahn über den Rhein 70& 140 em, 21,.— DM Telefon 4 44 00 PELIZMRNNTEIL Omnibus 1 15 1 3 25 8 15 8 A AN N 8 O0. in„STERN. Feudenheim Longfristige Kredite in bequemen Vondtsraten bel ee 1 la Bad Dürkheim- Kallstadt ee a mit dem N. D.-Tanzorchester M ANNN EIMER&(co Neckarstraße 40 Tel. 5 23 61 1. 5, 4 MANNHEIM 5, 1805 schaftsfan 2 FER 5 85 FC......(( einbu Teleton 3 26 28.. 8 ee e eee ee, eee οοοοοjj,ỹj“,“ 1 Nr. n Ar. 222/ Freitag, 26. September 1952 AT: 2 2 8 MORGEN ger Angriffsreihe in Schach zu halt en. Die Spiele beider Mannschaften waren in ber Vergangenheit oft Höhepunkte der Mann- eimer Fufsball-Saison.—„Treffen der Tech- Aker! sagten die Kritiker, und die Massen ſſer Zuschauer auf dem Waldhof-Platz, der egen Mühlburg schon oft überfüllt war. und i sicher auch am Sonntag sein wird, waren — Höchste Eisläufer-Gage die jemals gezahlt wurde Unter dem Surren der Wochenschau- Kameras und den Blitzlichtern der Foto- grafen unterzeichnete das Weltmeister- und Oly mpiasieger-Paar Ria und Paul Falk am Mittwoch nachmittag im Emp- fangssalon des Cluridge-Hotels auf den Champs Elysée in Paris den Vertrag mit der amerikanischen Eisrevue„Holliday on lee“. Auf besonderen Wunsch der Fran- zosen werden die Falks zwar erstmalig im Rahmen der Shou am 26. September in paris ein Schaulaufen durchführen, die offlalelle Premiere als Professionals erfolgt aber erst am 4. November in der Dort- munder Westfalenhalle, Der Vertrag, der zunächst nur Starts in Europa vorsieht, ist vorläuſig bis Juni 1953 befristet. Wie Avery Gilbert, der Manager von„Holli- da) on Ice“, den zahlreichen Pressever- tretern bei der Unterzeichnung mitteilte, bekommen die Falks die höchste Gage, die bisher an Eisläufer gezahlt wurde. gückkampf Marciano— Walcott 5„ innerhalb 90 Tagen: Entgegen einer gleich nach seiner Nieder nage gegen Marciano in der Nacht zum Mitt- woch in Philadelphia gegebenen Erklärung, nach der er sich vom aktiven Berufsboxsport zurückziehen werde, will Jersey Joe Walcott nun doch den vertraglich abgeschlossenen Rückkampf gegen den neuen Weltmeister Bock Marciano bestreiten.. Walcott und Bocchicchio erklärten am Mitt- wochabend, daß sie auf jeden Fall auf den Rückkampf bestehen. Dieser Kampf, der inner- hald von 90 Tagen ausgetragen sein muß, wird wieder außerhalb des Staates New Vork statt- inden missen, da Bocchicchio dort keine Lizenz besitzt. Die Gagen des Dienstagkampfes betrugen für Ex weltmeister Jersey Joe Walcott 138 000 Dollar(etwa 579 600 DMM), die versteuert wer- den müssen, während der neue Weltmeister 8 69 000 Dollar(etwa 261 800 DM) er! Ein Großkampf, der die Zuschauer begeistern wird Stürzt Waldhof den Jabellenfühter lüntburg? Spitzenvereine der Südliga müssen reisen/ VfR Mannheim gastiert bei SpVgg. Fürth Im Süden müssen alle erstplaciert en Mannschaften am Wochenende reisen, Das kann zu einer weiteren Auflockerung des starken Verfolgerfeldes führen, vielleicht aber auch zur Einbuße der alleinigen Tabellenführung des VfB Mühlburg. Mann- heim erlebt dabei am Sonntag mit dem Spiel SV Waldhof— VfB Mühlburg den Kampf des Sonntags! Die Waldhöfer sind eine ausgesprochene Heim-Elf. Man darf den Männern um Lipponer schon zu trauen, daß sie stark genug sind, die Mühlbur- ger zu Fall zu bringen. Allerdings be darf es dazu einer außerordentlichen Leistung, denn Mühlburgs Elan erscheint keineswegs erschöpft. famose Abwehr nachgesagt. Die ist aber auch notwendig, um die junge Mühlbur- Den Waldhöfern wird eine ehrlich begeistert. Nach den Leistungen der Waldhöfer im Lokalspiel gegen VfR sind sie in diesem Jahr ein besonders harter Prüfstein für den VfB. Zudem werden die Schwarz- Blauen ihrem Anhang beweisen wollen, daß sie das Spiel in Nürnberg tatsächlich nur auf Grund sehr mißlicher Umstände verloren haben. Sollte Mühlburg auch auf dem Papier ein ganz kleines Plus haben, so gehen wir für Sonntag doch mit dem SV Waldhof, dessen knappen Sieg wir erwarten. Der VfB Stuttgart und Kickers Offenbach besuchen mit Ulm 46, bzw. BC Augsburg die beiden Neulinge. Rein spielerisch sind die Gäste jeweils bedeutend höher einzuschätzen. Aber wer weiß, ob nicht etwa die Ulmer zu einer Uberraschung fähig sind. Wir glauben es kaum, aber unterschätzte Gegner haben sich schon oft gerächt. Bei den Treffen Stuttgarter Kickers— Schweinfurt 05 und Spygg Fürth gegen VfR Mannheim haben es die Gäste sehr schwer, den Anschlus zur Spitze zu halten. Am Samstag: SV Wiesbaden im Waldwegstadion Völlig offen sind die Partien Aschaffenburg gegen 1. FC Nürnberg und die Lokalspiele FSV Eintracht in Frankfurt. bzw. Bayern gegen 1860 in München. Am ehesten möchte man auf einen Sieg der Eintra tippen, die schon manch imponierenden Streich führte. Es spielen: Bayern— 1860 München(Sa); SV Waldhof— VfB Mühlburg: Ulm 46— VfB Stuttgart; BC Augsburg— Kickers Offenbach; Vikt. Aschaffenburg— I. Fe Nürnberg: Stutt- garter Kickers— Schweinfurt 05; SpVgg Fürth gegen VfR Mannheim; FSV Frankfurt gegen Eintracht Frankfurt. Ursula Jurewitz lief 800-m-Rekord Bei internationalen Leichtathletikwettkämp- ken in Bukarest lief die Berlinerin Ursula Jurewitz die 800 Meter in der neuen deutschen Rekordzeit von 2:14,83 Minuten. Die im Sowiet- sektor Berlins beheimatete Läuferin unterbot damit erneut den von Lina Radtke-Batschauer (Breslau) 19286 in Amsterdam gelaufenen Re- kord von 2:16,83 Minuten. Helga Kleins Rekord anerkannt Der am 13. Juni von Helga Klein(Mann- heim) in Karlsruhe bei den Badischen Meister- schaften mit 11,8 Sekunden erzielte deutsche Rekord im 100-m-Lauf wurde vom deutschen Leichtathletikverband nach Vorlage der Höchst- leistungsprotokolle anerkannt. Schaft U endlich den ersten Sieg? 1. FC Bamberg kann FV Karlsruhe überflügeln Nach fünf Spieltagen liegt in der II. Ver- tragsspielerliga Süd immer noch die Neulings- mannschaft des Karlsruher Fußballvereins an der Tabellenspitze. Aber das 2:2 gegen Reutlin- gen war eine erste Warnung. Wie lange wer- den sich die Karlsruher noch behaupten kön- nen? Beim 1. FC Pforzheim im Brötzinger Tal besteht große Gefahr, daß die erste Niederlage fällig wird. Das Feld der Verfolger, angeführt von den„Bamberger Reitern“ ist außerordent- lich stark. Bamberg, Kassel, Regensburg, Darm- stadt, Feudenheim und Schwaben Augsburg liegen nur ein oder zwei Punkte hinter dem KFV. 5 In Mannheim interessiert natürlich beson- ders das Abschneiden von Feudenbheim und Neckarau. Allen Unkenrufen zum Trotz konn- ten sich die ASVler nach vorne durcharbeiten. Ob sie allerdings am Sonntag in Cham beide Punkte entführen werden? Allein ein Unent- schieden, das möglich ist, wäre jedoch schon eme die letzten Spielsonntage krönende Lei- stung.— So wenig Sorgen die Feudenbeimer machen, so viele machen die Neckarauer. Wer hätte in der Vorstadt bei Beginn der Runde Ausklang der nationalen Automobilsport-Saison Sportwagen 1,1 Liter: Alois Brendel Sportwagen 1,5 Liter: Glöckler? Pietsch? Sportwagen 2,0 Liter: Ulmen? Rieß? Rennwagen Form. III: Helmut Deutz Rennwagen Form. II: Toni Ulmen Ausklang der Motorsport-Saison 1952 und letzter Wagen-Meisterschaftslauf des zu Ende gehenden Rennjahres mit den Entscheidungen bei den Sportwagen bis 1,5 und 2 Liter ist die zweite dieszährige Veranstaltung auf der tra- uͤltionsreichen Berliner Avus, die erst nach einer Reihe von Schwierigkeiten zustande kam. Wenn auch die Meisterschaft 1952 durch den Ausfall verschiedener Läufe und die allgemeine Lage des deutschen Nachkriegs-Wagensportes an sportlichem Wert und Interesse hinter den Motorrad- Titelkämpfen zurückstand, verspre- chen die starken Felder doch Rennen, die auf dem bis 8,4 km verkürzten und auch erschwer- ten Kurs ein würdiger Saison-Abschluß werden könnten. Im Mittelpunkt steht die Sportwagenklasse bis 2000 cem mit dem Vorjahrs- und diesjäh- rigen Formel II-Meister Toni Ulmen(10) und Fritz Rieß(8 Punkte) als Titelanwärtern. Wie schnell Ulmens neuer Stromlinien-Veritas ist, zelgte sich auf dem Grenzlandring. Da Rieß im Kriterium beim Eifelrennen vor dem Düssel- dorfer den ersten Platz belegte, muß der Titel- Verteidiger seinen Lauf gewinnen, um erneut Champion und damit der erste Wagen- Doppel- meister zu werden. Genau so umstritten ist das Championat der 1,5-Liter-Sportwagen, We Helm Glöckner(9), Pietsch(6), Fischhaber(5), Hartmann und Graf Schönborn(e) noecn Meister werden können. Neben der Formel III, die nicht gefahren Wird und Helmut Deutz bereits als Meister und um das Kein Gegner für Neuhaus? Durch die endgültige Absage von Johnny Williams ist Europameſster Heinz Neuhaus für den Kampftag am 2. November in der Dort- munder Westfalenhalle ohne Gegner. Eine Verschlebung des Termins erscheint kaum möglich, da die Direktion der Halle langfristig hre Pläne festlegen muß, sich aber bei den er- heblichen Unkosten nicht leisten kann, eine einkalkulierte Großveranstaltung einfach aus- fallen zu lassen. Die Promoter Göttert/ Englert sind nun auf der Suche nach einem zugkräf- tigen Ersatzmann als Gegner für Heinz Neu- haus. Bisher sind jedoch alle Bemühungen, einen starken weißen Amerikaner der Welt- rangliste zu verpflichten, nicht Über die ersten Schritte hinausgekommen. Bis zum 15. Dezember muß die Europamei- sterschaft zwischen Neuhaus und Williams aus- getragen sein. Es sieht jedoch im Augenblick 80 aus, als sollte dieser Kampf überhaupt nicht zustandekommen. Ringer- Oberliga mit 10 Vereinen „ Wird spannende Kämpfe bringen Die nordbadische Ringeroberliga wird in der neuen Saison ihren Meister in einer Zehnergruppe ermitteln. Die Oberliga wird sich aus folgenden Vereinen zusammensetzen: ASV Feudenheim, SV Brötzingen, Eiche Sandhofen, KSV Wiesental, RSC Viernheim, Germania Bruchsal, SV Ketsch, KSV Kirr- — As Heidelberg und Germania Karls- e. a In der Landesliga wurden drei Gruppen gebildet. Hierbei kämpfen in der Gruppe 1: ermittelt. s verteilt die letzten Heister Hœronen * 0 F Slentt, Raben auch die Rennwagen der Formel II und die Sportwagen bis 1100 cem in Toni Ulmen bzw. Alois Brendel schon ihre Meister Trotzdem gewährleisten auch die besetzungen dieser nicht mehr entscheidenden Meisterschaftsläufe mit der gesamten deut- schen Elite, den Ostzonen-Assen Straubel und Rosenhammer sowie der italienischen Mat- zotto-Equipe auf Ferrari Rennen, die in etwa mit dem unbefriedigenden Verlauf der Wa- gensport-Saison 1952 versöhnen können. Heinz Müller nur Dreizehnter Der deutsche Straßenweltmeister Feinz Müller(Schwenningen) belegte am Mittwoch bei enem Radrennen über 74 km auf der Mont- juich-Rundstrecke von Barcelona in einem in- ternationalen Kriterium mit 2:01:26 Stunden nur den 13. Platz. Sieger wurde der Spanier Miguel Poblet mit 1:59:12 Stunden. Nische Gäste: schlagstark. hart und schnelt Trotzdem gewann AC 92 den Die Boxkämpfe in der Weinheimer Stadt- halle erstaunen uns Mannheimer Gäste immer wieder. Der AC 92 und sein rühriger Vor- sitzender Schütz haben es verstanden, die Stadt an der Bergstraße zu einer wirklichen Boxsport-Hochburg zu machen. Auch am Mitt- wochabend gab es mit 1400 Besuchern ein aus- verkauftes Haus, als die Staffel der irischen Hauptstadt Dublin, die in Weinheim ihre Deutschlandreise beendete antrat. Es sei vor- weggenommen: die Weinheimer errangen einen verdienten 12:8- Erfolg. In den leichten und mittleren Gewichtsklassen bekam man hervor- ragende Kämpfe zu sehen. Am besten gefiel uns dabei im Federgewicht der 17jährige irische Spotigeschelien 8 KSV 1884 Mannheim, Oftersheim, Eppelheim, Ziegelhausen, Hemsbach, Kirchheim. In der Gruppe 2: Ladenburg, Lampertheim, Schries- heim, Sulzbach, Edingen, Rohrbach, und in der Gruppe 3: TSV Weingarten. Einigkeit Mühlburg, Germania Bruchsal II, TV Mühl- acker, KSV Oestringen, SV Brötzingen II, ASV Grötzingen und KSV Ispringen. Die Kämpfe beginnen am 15. Oktober. Mannheimer Turner prüfen ihre Besten Die Kunstturnerriege des Turnkreises Mannheim steht vor einer nicht leichten Auf- gabe. Nach einem glücklichen knappen Sieg über die Turner des Saar-Bliesgaues des Saar- landischen Turnerbundes am 29. März 1952 in Seckenheim fährt Mannheims Vertretung am 10. Oktober 1952 in das Saargebiet, um in Neunkirchen zu dem fälligen Rückkampf an- zutreten. Die Saarländer haben in ihrer Mann- schaft voraussichtlich zwei oder drei Turner, die an den Olympischen Spielen teilgenommen haben. Mannheim wird daher versuchen, seine beste Vertretung nach Neunkirchen zu entsen- den. Am Sonntag, dem 28. September 1952, vor- mittags 10 Uhr, geht es in der Turnhalle des TSV 1846 Mannheim in einem Ausscheidungs- kampf der besten Kunstturner des Turnkrei- ses Mannheim- stadt und Land um die Ein- reihung in die offizielle Vertretung der Mann- heimer Turner zu dem bevorstehenden Retour- kampf. Geturnt wird ein Fünfkampf, und zwar ausschließlich Kürübungen an Reck, Barren, Pferd, Ringen und Bodenturnen. wohl vermutet, daß der VfL nach fünf Spiel- tagen die Tabelle von rückwärts anführt? Am Samstagnachmittag(16.30 Uhr) wollen die Vorstädter im Waldweg- Stadion nun wirklich den ersten Sieg erringen. Gegen den SV Wies- baden ist das gar kein leichtes Unterfangen. Spiele der 1. Amateure Platzvereine auf der ganzen Linie Favoriten Nordbadens Amateurliga setzt die Punkte- spiele mit sieben Treffern fort. Nach Lage der Dinge dürfte es einen Tag der Platzvereine geben. Höchstens die Schwetzinger, die in Knielingen gastieren, könnten einen oder beide Punkte holen. Ein voller Erfolg des Neulings wäre aber keine Ueberraschung, denn Schwet- zingen konnte in den beiden letzten Spielen bei einem Torverhältnis von 1:6 keinen Punkt holen. Der Spitzenreiter FV Daxlanden müßte sich auch über die formverbesserte Elf des Dscœ klar hinwegsetzen. Auch seine Verfolger Friedrichsfeld und Viernheim sollten auf eige- nem Platz zu sicheren Siegen gegen Leimen bzw. Hockenheim kommen. Zwei der spiel- schwächsten Vereine stehen sich mit T8 Rohrbach und Sc Käfertal in Heidelberg gegen- über. Der Platzvorteil spricht für Rohrbach. Es spielen: FV Daxlanden— DSC Heidel- berg; Friedrichsfeld— Leimen; FC Kirrlach— Phönix Karlsruhe; VfB Knielingen- S8 Schwetzingen; Germania Brötzingen— FO Birkenfeld; Amicitia Viernheim— FV Hocken- Heim; 188 Rohrbach— 8e Käfertal DMM. Endkämpfe in Nürnberg Der Nürnberger Sportpark Zabo ist am Wochenende Schauplatz der Endkämpfe um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft DMM) der Leichtathleten. Bei den Männern wird es der neunfache Meister und Titelverteidiger 1860 München mit seinen„Assen“ Luther, Eberlein und Müller schwer haben, sich erneut gegen Rot-Weiß Koblenz(mit Steines, Hup- perts, Kohlhoff, Kosche), Kickers Stuttgart (mit Zandt. Sick), Post München(mit Kraus) und Osec Schöneberg/Berlin(mit Kunz) durch- zusetzen. Bei den Frauen greift der Titelver- teidiger 1. FC Nürnberg mit Hummer, Groß, Schuberth und Wackersreuther zum dritten Male hintereinander nach der Krone. 7 Boxkampf gegen Dublin 12:8 Gymnasiast Perry, dessen technisches Können zu größten Hoffnungen berechtigt. Der kleine Ire erteilte dem(allerdings noch gesundheitlich indisponierten) Schöps eine Box- Lektion. Florettartig kam seine linke Gerade, und ungeheuer schnell und flüssig waren seine Doubletten, seine Beinarbeit und sein Reak- tionsvermögen. Ueberhaupt: alle Iren zeichnete eine gute Linksarbeit aus. Zudem waren sie durchweg hart und schlagstark. Einen weiteren schönen Kampf lieferten sich Foley und Olympia-Boxer Roth im Leicht- gewicht. Trotz guter Konter-Schläge konnte der Ire nicht verhindern, daß ihn mehrere harte rechte Haken Roths ordentlich durch- schüttelten und der Deutsche klarer Punktste- ger wurde. Nicht ganz so überzeugend, wie er- wartet, boxte Weinheims Idol Basel den Iren O'Brien aus. Edgar war im Fintieren ein we- nig zu verspielt. Im Nahkampf hielt der irische Unteroffizier und Armeemeister wacker mit. Den Kernschuß, auf den er mit seiner Rechten lauerte, konnte er allerdings nicht anbringen. Am Rande sei angemerkt, daß das Gelächter des Weinheimer Publikums— wenn Basel den Gegner ‚neckt“— mitunter auch peinlich wir- ken kann. Einen feinen Kampf lieferten sich David Bell und Knapp im Bantamgewicht, den der Ire gewann.— Eine Lachplatte hingegen war der Schwergewichtskampf zwischen Walsh und Schulz, der Aehnlichkeit mit einem Catcher- Treffen hatte.— Der deutsche Meister Pfirr- mann wurde, gegen seinen weit unterlegenen Gegner in der zweiten Runde Abbruch- Sieger. Der Kampf Skades gegen Loughran war zwar eine wilde Schlägerei und entbehrte tech- nischer Feinheiten, doch bewies der Weinhel- mer mit seinem Punktsieg, daß er wieder groß m Rommen ist. Das Gesamtniveau des Abends war erfreulich, und wir Mannheimer können im Augenblick nur eines: die Weinheimer um ihre Stadthalle und die guten Veranstaltungen, die der Ac dort veranstaltet, beneiden. -kloth Bei den Hallen-Weltmelsterschaften der Be- rufsspieler in London erreichte der Amerika ner Jack Kramer mit 6:1, 4:6, 7:5, 6:8 uber Donald Budge(USA) und Richard Gonzales (USA) mit 10:8, 7:5, 6:2 über Pancho Segura Seonbuchner, Equador) das Finale im Herreneinzel. Das Doppelendspiel bestreiten Gonzales/ Segura und Kramer/ Budge. Jas ist Annemarie F. Als kleines Mädchen träumte sie davon, der berühmteste Filmstar zu werden, die schönsten sten Kleider 20 fragen. ö a dert Heute kocht sie das beste Rindsgulasch in der Stadt, doch die anderen räume gingen in Er- föllung. Ihr peter schrieb ihr nicht nur dle schönsten Liebesbrlefe, er ist auch der quſ- merksamste Fhemann, der sich nur denken lag. Annemaries hùübscher Mantel ist von ENGFEHI- HORN T STURM, Wo peter schon als Jungge- selle Stammkunde war. Er ist stolz auf die be- woundernden Blicke, die seiner Annemarie Ubercll folgen. Hier einige gelspiele für die vorteilhaften ENSELHORN+ STURM-Preisel sportliche Mäntel schon o.. 67, weltere Preislagen 79. 98. 129. und höher Mäntel mit Pelzbesctz kosten 129. 159. 189. und höher Sportliche und Feintaslekostume 98. 128. 178. und höher. 9 man„„ 4e men bekommi W im System der 63 Fertiggrößen 27 Domengrößßen 36 Herrengrößen E Leilzohlung mit Schecks det Söd westdeutschen Kunden- kreditbonk. Zu Borpreisen. Das 3 in Mannheim bewährt seil über 60 Jahren- 0 5, 2.6 Ulebesbtiefe zu bekommen und die höbsche- . N Seite 12 MORGEN * Freitag, 26. September 1952/ Nr. 222 Zaungäste Martin saß in der Schule neben mir auf der Bank. Er hatte keinen Vater. hieß es von ihm, er hatte nur eine Mutter, die war Zugehfrau. Immer war er sauber gewaschen, hatte ein pausbäckiges Blasengelgesicht, und Wenn er lachte, zeigte er vorstehende, weiße, kleine Mausezähne. Er lachte oft. Auf seine Pausebrote, die er in die Schule mitbrachte, sahen wir verlangend, so üppig waren sie oft mit Wurst und Fleisch belegt, und er Ueß gern davon abbeißen: knauserig war er gar nicht. Vor ein paar Tagen erst war es 8 daß ich gemeinsam mit ihm fürst- Iich Wespeist hatte, vor einer Haustüre stehend, auf der Straße. Es wurde, hatte mir Martin augenzwin- kernd erzählt, in einem wohlhabenden Bür- gerhaus zu einer Hochzeit gerüstet, Hasen wurde das Fell abgezogen, Gänse wurden gerupft, das Zinn mit schwarzem Zinnkraut geputzt, Schüsseln und Kannen blank ge- rieben, Teppiche geklopft und die Zimmer gestöbert, und seine Mutter war dabei un- entbehrlich, und ohne sie wäre alles durch- einander geraten. Und weil sie sich während dieser stürmischen Woche tagsüber nicht um den Sohn kümmern konnte, brachte sie ihm, das wieder gut zu machen, allerlei Lecker- bissen, fürs Fest schon vorbereitet, ans Bett. An dem großen Tag selber hatten Martin und ich der Anfahrt der Hochzeits- Kkutschen zugeschaut. An der Spitze kam ein Schimmelgespann, darin die Neuvermählten sagen, mit blaßen Gesichtern, und die Schimmel hatten nickende Blumensträuße am Kopfgeschirr. Und Wagen auf Wagen fuhr vor, denen vornehme Herren entstie- Sen, im Frack und den spiegelnden hohen Hut auf dem Kopf, und Frauen in herr- lichen Kleidern, mit nackten Schultern, aber manche hatten ein Seidentuch darüber ge- breitet. Haus, die Damen mit gerafften Schleppen, und wir wußten, nun begannen sie zu tafeln, auf damastenen Tischdecken. Wir tafelten mit: nicht bloß so in Gedanken und neidischen Träumen, nein, wirklich! Und die damastenen Tischdecken vermißten wir micht! Schon nach einer kurzen Weile erschien des Freundes Mutter unter der Haustüre und brachte uns auf einem Teller von den Vorspeisen. Es waren seltsame Dinge dabei, die ich nicht kannte, eingemachte Fischchen, Krebsschwänze und Pasteten, und so was, und sie schmeckten uns. Martin, im Schlem- merwesen bewanderter als ich. wußte Namen und Art zu nennen. Wir hatten den Teller noch kaum leer gegessen, als die treu- besorgte Mutter schon wieder kam, und uns zuraunte: hoch ginge es her: und uns eine kleine Schüssel gab, gefüllt mit ich weiß nicht was allem, Hasenbraten war dabei, verriet mir Martin, und ein paar goldgelbe Hühnerbeine, die erkannte ich selber, und unsere Taschenmesser wurden fett, und unsere Finger auch. Vorsorglich hatte Mar- tin einen Löffel eingesteckt, den zog er nun Heraus, so konnten wir auch die Preisel- beeren anständig essen, im Wechsel immer jeder einen Löffel voll. Mir schienen sie zu Sauer zu sein. Es kam und ging die spendende Frau, und schleppte herbei, was nur gut und teuer War, und sagte, das seien nicht etwa ge- stohlene Sachen, Ueberbleibsel und Reste seien es, wie sie vom Tische des Reichen fallen— Brosamen waren aber nicht dabei! Die Brautmutter, sagte die Zugehfrau, dürfe es wissen, und lüde uns sogar ein, zum Essen ins Haus zu kommen, in den Flur oder in die Küche. Das lehnten wir aber ab, und sagten, es gefiele uns so viel besser, hier, im Freien, und gerade so sei es das Hichtige und gemütlich, und mit den schwar- zen Fräcken wollten wir nichts zu tun haben. Und immer von neuem kam die Gute uns zu füttern, wie die Schwalbenmutter Mre Jungen atzt, und wir sperrten die Schnäbel auf wie die hungrige Brut im Nest. Die Mutter brachte Speisen, die nicht einmal Martin kannte, und sie sagte fremd klingende Namen dafür. Französisch sei das, sagte sie. Sie trug eine riesige, blühweiße Schürze, und hatte ein gerötetes Gesicht, und ihre große Brust wogte so heftig, daß ich mich gar nicht hinzuschauen getraute. Zu den Tortenstücken, und zu den Mohren- köpfen, aus denen der Schlagrahm troff, gab es ein großes Glas voll süßen gelben Weines, der uns ins Blut ging und unsere Lustig- keit steigerte. Der Wein, sagte die Schwalbe, Die also prangenden gingen ins Von Oeorg Britting sei ja eigentlich nichts für Kinder, aber heut sei eben ein besonderer Tag. Das fan- den wir auch. Das Eis war rot wie Feuer und gelb wie Gold, Himbeer und Vanille, und unser Löffel bekam wieder zu tun, und es hätte mehr sein dürfen— so wunderbar War es, gar nicht zu sagen! Die zwei großen, purpurfarbenen Aepfel aßen wir nicht, sondern steckten sie als Vor- rat in die Hosentasche, aber die Bananen enthäuteten wir und verzehrten sie auf der Stelle. Ich beneidete Martin um solch eine Mutter, und sagte es ihm. Was brauche er einen Vater, sagte ich, bei dieser Mutter? Und kauend nickte er ein zuversichtliches Ja. Noch einmal, zum letzenmal. kam sie, mit einer Tüte voll Erdbeeren. und sagte, Wir sollten jetzt nach Hause gehen, das Mahl sei zu Ende, aber für sie finge es jetzt erst richtig an, für sie gäbe es noch zu tun, ach Gott! ach Gott! sei das ein Trubel! Und sie drückte jedem noch ein Stück Emmen- thaler in die Hand. Wir aßen die Erdbeeren, und gingen, und aßen im Gehen den Em- menthaler, und als wir damit fertig waren, holte Martin seinen Apfel aus dem Hosen- Sack und biß hinein, und ich tat mit meinem auch so. Er hatte ein schönes. rötliches Fleisch. Am besten sei doch das Eis gewe- sen,. sagte wir beim Auseinandergehen, Sleicher Meinung, wie oft. Franz Marc: Schlafendes Pferd(1912) Aus dem Besitz der Mannheimer Galerie Rudolf Probst 36 000 Böcher in Fronkfurt Berlins Bürgermeister überreichte Romano Guardini den„Friedenspreis des deutschen Buchhandels“ In der Paulskirche— der guten Stube der Stadt Frankfurt, wie sich Oberbürgermeister Dr. Kolb ausdrückte, der die stattliche Ver- sammlung im„Namen der sehr tüchtigen und lebendigen Stadt“ begrüßte— nahm der Religionsphilosoph Professor Dr. Romano Guardini am Mittwochabend aus den Hän- den des Regierenden Bürgermeisters von Berlin den Friedenspreis des deutschen Buch- handels entgegen. Ueber 20 Jahre hat Guar- dini in Berlin gewirkt und Gedanken des Friedens gesät. In seiner Ansprache gab der Regierende Bürgermeister Berlins der Friedenssehnsucht Ausdruck. Wer auf vorgeschobenem Posten steht, sagte Bürgermeister Reuter, kann nicht einer selbstgenügsamen Geistigkeit das Wort reden. Es sei die geistige Lebenskraft unseres Volkes gewesen, die Berlin in diesen Jahren die Möglichkeit gab, Freiheit und Frieden zu behaupten. Den Frieden zu ge- winnen, setze gewiß voraus, daß Deutsch- land die Hilfe der Welt zuteil werde. Aber ohne uns, ohne unsere tägliche Mitwirkung, ohne unseren aus politischen, geistigen und aus moralischen Kräften Nahrung ziehenden Willen werde es auch der Welt nicht gelin- gen, den Frieden zu sichern. Leider habe ein Teil unseres Volkes die traurigen Er- gebnisse des Krieges als das letzte Wort des Schicksals an uns erachtet und viel zuwenig Vertrauen gehabt in die gestaltenden Kräfte der Phantasie und der Tatkraft. So wie 1945 überwunden wurde, werde auch die Welt⸗ geschichte 1952 nicht stehen bleiben. Pro- fessor Guardini habe dureh sein Lebenswerk gezeigt, daß das tägliche Ringen um den Frieden die Grundaufgabe eines jeden ist. Guardinis Ansprache„Der Friede und der Dialog“ war eine erregende Meditation über die menschliche Aufgabe, den verwirrenden Verschiedenheiten im Leben aufbauende Kraft abzugewinnen. Der Mensch habe die Fähigkeit, Brücken zu schlagen von Ufer zu Ufer, zwischen denen ein Element strömt, das den Menschen nicht mehr trägt. Er kann Bogen spannen, auf denen Begegnung und Austausch stattfindet. Echte Begegnung und echter Austausch seien nur im Rahmen echter Sympathie, echter Wahrheitssuche und echter Bereitschaft für die Wahrheit möglich. Wo im Gespräch die Macht über den andern ge- sucht wird und nicht die Wahrheit, kommt die Brücke nicht zustande. An Stelle der Wahrheit tritt das Programm der Propa- ganda, das Denken im sorgsam abgezirkel- ten Pferch der Macht. Erlischt der Sinn für Freiheit, so erlischt alsbald auch der Sinn für Wahrheit. Gegenüber der Wahrheit gibt es keine Herrschaft, gibt es nur Dienst und Gehorsam. Der Mensch muß sich der Wahr- heit öffnen und ihr Eingang gestatten. Jede Hemmung gegenüber der Wahrheit ver- fälscht menschliche Existenz. Das Gespräch leide heute unter der Verschlissenheit der Wörter. Das viele oberflächliche Lesen sei verheerend geworden für die Kunst des Le- Ein Mädchen fährf nach Hamburg. ROMAN VON MANUELA MAURI Copyright 1952 by Mannheimer Morgen 8. Fortsetzung „Vielleicht nahm er das an. Ich ging gern mit ihm um. Aber jetzt sind mir die Augen aufgegangen. Ein Mensch, der so etwas tun kann Na, lassen wir das. Es ist eine andere Schublade. Das war mir nie so klar, Wie in diesem Augenblick.“ Sie sah mir in die Augen mit einem stahlblau kalten Blick. „Sie irren sich, Fräulein von Zastrow.“ „Ich irre mich nie“, sagte sie, ,Faber ihr habt mich alle beide unterschätzt.“ Sie klopfte mit der Gabel leicht gegen den Tel- lerrand.„Die Rechnung, Fräulein.“ „Was werden Sie tun?“ „Darüber bin ich Ihnen keine Rechen- schaft schuldig.“ Ich nahm mich gewaltig zusammen. „Fräulein von Zastrow, Sie sind gereizt. Ich Wein nicht, weshalb. Es ist möglich, daß ich Ihnen mißfalle. Das tut mir um der Sache Willen leid. Ich kam mit den besten Absich- ten hierher. Ich hoffte. wir würden uns auf einer menschlichen Ebene begegnen können und wir sollten in dieser Welt der Männer Zzusammenstehen; selbst dann, wenn es um einen Mann geht. Wollen Sie nicht ver- suchen—“ „Papperlapapp“, sagte sie.„Wollen Sie, daß ich vor Tatsachen die Augen zumache?“ Das Servierfräulein kam.„Ich habe den Kaffee mit auf die Rechnung gesetzt.“ „Nein“, sagte ich,„den Kaffee möchte ich zahlen.“ Fräulein von Zastrow lächelte. Sie legte einen Geldschein neben den Teller und stand auf. Jetzt sah sie ganz von oben auf mich herab und das tat ihr wohl. Sie schlüpfte in ihre Handschuhe.„Was geht mich das alles an“, sagte sie.„Wenn ich mit einem Menschen fertig bin, ist das endgül- tig.“ Sie ergriff ihre Handtasche. Ihr Gesicht war schmal, die Augen sprühten. Sie war in dieser Minute auf eine beklemmende Art schön. 5 „Guten Tag“, sagte das Servierfräulein. „Guten Tag“, sagte Fräulein von Zastrow und schritt davon. „Was macht mein Kaffee, Fräulein?“ „Es ist alles bezahlt, meine Dame.“ „Was kostet eine Tasse Kaffee?“ Sie sagte es mir, ich bezahlte und ließ Sie erstaunt zurück. Als ich auf die Straße trat, war Ute von Zastrow im vormittäglichen Durcheinander der Passanten bereits verschwunden. An der Ecke saß ein Zeitungsverkäufer. Ich las die Ueberschriften. Neue Kabinetts- krise in Paris. Stapellauf auf der Deutschen Werft. Korea... Ich atmete auf. Kein Wort von den Geschehnissen am Leinpfad. Noch nicht.“ In die Pause sagte Tante Anna: Ich mochte nie Blondinen. Sie sind fast immer kalt und berechnend.“ Sie war selber blond, wenn auch heute etwas ergraut.„Am besten sind Brünette. Die ganz Dunklen sind wie- der zu unbeständig. Ich erinnere mich, als ich noch bei der EPA war, hatten wir eine in der Spielwaren-Abteilung. Sie sah aus me eine Spanierin und sie roch auch genau so.“ „Wie riechen Spanierinnen, Tante?“ bens. In dem allgemeinen Verfall des Den- kens und Sprechens bleibe dem Schriftstel- ler nur die eine Wahl, immer einfacher zu werden, das Einfache widerstehe dem Ver- derb am längsten. Im Rahmen des Einfachen sei dem Schriftsteller die Möglichkeit ge- geben, dem Leser, mit dem er in einen Dia- log tritt, das Eigentliche zu zeigen, auf das es ankommt. Sie überwindet eine der gefähr- lichsten Paradoxien unseres Kulturganges, daß die Erde immer enger wird und die Ge- legenheit zur Begegnung sich von Tag zu Tag häuft, die Menschen aber sich immer ferner zu rücken scheinén. Alle geistige Unterwei- sung müsse dahin zielen, den Menschen frei und reif dafür zu machen, daß er die Errun- genschaften der neuzeitlichen Kultur auch richtig gebrauchen lerne. Zu Beginn der Feierstunde würdigte Dr. Knecht das Lebenswerk Guardinis. In un- mittelbarem Zusammenhang mit Guardinis letzter Buchverölffentlichung(„Verantwor- tung“, Kösel. München) gab Präsident Dr. Knecht eine Bücherspende der deutschen Verleger und Buchhändler für Israel— als Geste zu Gunsten eines wiederbeginnenden Dialogs zwischen Deutschland und Israel bekannt. Die Frankfurter Buchmesse Die Welt der Bücher präsentiert sich in diesem Jahr auf der Frankfurter Buchmesse besonders eindrucksvoll: An 477 Ständen Stelle 853 Verlage des In und Aüslafdes 36 000 Bücher aus. Es sind im einzelnen 477 deutsche, 175 englische, 58 schweizerische, 51 österreichische, 44 französische, 38 hollän- dische, vier amerikanische und ein saarlän- discher Verlag. 36 000 Bücher! Wo der Laie, von der Zahl 36 000 benom- men, ein Chaos erwartet, ein Bücherdschun- gel, ist in Wirklichkeit alles wohl geordnet und trägt ein eigenes Gesicht. Die Visiten karte der Buchmesse stellt die kleine Aus- stellung„Die schönsten Bücher des Jahres 1951“ dar, die von einer besonderen Jury nach Druckgestaltung, Bild und Einband be- wertet wurden. Unter ihnen befinden sich der„Don Quichote von La Mancha“ mit 25 Bildtafeln nach Handzeichnungen von Ro- bert Pudlich(Karl Rauch. Düsseldorf), „Deutsche Gestalten“, Studien zum 19. Jahr- hundert von Theodor Heuss(Rainer Wun⸗ derlich, Tübingen), Hans Hildeprandts Mo- nographie über Oskar Schlemmer(Prestel, München),„Die Romantik. Ausbreitung. Blütezeit und Verfall“ Rainer Wunderlich, Tübingen), Friedrich Oetinger„Wendepunkt der politischen Erziehung“(J. B. Metzler, Stuttgart). Josef Pieper„Vom Sinn der Tapferkeit“(Koesel, München), Armin Ren- kers„Buch vom Papier“(im Inselverlag) und Maggy Rouffs„Philosophie der Eleganz“ Prestel. München). Auch dem oberflächlichen Betrachter fällt auf, wWie sehr sich die Verlage in ihrem äußer- lichen Gehaben unterscheiden. Während die imponierende Gemeinschaft der„kleinen Zahl“ ihr eigenes geistiges Antlitz immer reiner und klarer auszuprägen sucht und da- bei sich fast ausschließlich an das durch die Lettern bestimmte Erscheinungsbild hält, strebt die lockere Gesellschaft der anderen mit bunten Farben und leuchtendem Lack der Schutzumschläge dahin, die Menschen auf die angenehmste Weise in jenen unnatür- lichen Gemütszustand zu versetzen, indem sie, von so viel einladender Eleganz verlockt, bereit sind, ihr Geld auszugeben. Immerhin muß auch ein oberflächlicher Betrachter fest- stellen, daß zwar auch diesmal wieder viel Ueberflüssiges und Lästiges auf die Käufer losgelassen wird, deren Mittel für das Bes- sere und Gute dadurch vorweg in Anspruch nehmend, daß aber auch allerlei Wege ge- gangen werden, dem ahnungslosen und un- befangenen Bücherkäufer gute Werke in einem Gewande ins Haus zu schmuggeln, das einer auf das reißerisch Reizvolle bedach- ten Geschmacksrichtung entspricht, aber den Vorteil hat, den Geldbeutel zu schonen. Imponierend ist die Fülle der fachkund- lichen Veröffentlichungen aus allen Kultur- sachgebieten. Ein elsässischer Verlag fällt mit äuhberst gepflegten Publikationen neben fran- 26sischen und englischen Verlagen auf. Bei der Gruppe der Engländer begegnet man den Erzeugnissen des Phaidon- Verlages, der sich durch ganz besondere Billigkeit auszeichnete, Solange er, noch im deutschen Sprachgebiet arbeitete. Die pe der 175 englischen Verleger kann für Ver- leger und Buchgestalter lehrreich sein. Große klare Fotos zeigen Bilder aus alten englischen Städten und vom neuen Bauen in modern- sten Industrie- Siedlungen. Die großen Auto- ren(Churchill, Eliot, Russel) leuchten über Bücherauslagen, die den weltweiten Erfah- rungsbereich der Engländer bezeugen, Sehr interessant die faksimilierten Neudrucke Shakespearescher Dramen nach den Quarto- Ausgaben von 1599. Ihre zeitgenössischen schöngeistigen Autoren bieten die englischen Verleger in verhältnismäßig billigen Aus- gaben ihrem Publikum. Unter den Neuerscheinungen, die für Herbst und Winter 1952 präsentiert werden, flelen auf: Hagelstanges„Ballade vom ver- schütteten Leben“, Max Mell: Gedichte, Rilke „Briefe über Cézanne“, Kippenberg„Reden und Schriften“(alle Insel- Verlag), von Che- sterton eine Beschreibung des eigenen Lebens unter dem Titel„Der Mann mit dem gol- denen Schlüssel“(Herder), von Bruce Mar- shall, dem humorvollen Schotten, ein von Jakob Hegner übersetzter Roman„Keiner kommt zu kurz“, von Edzard Schaper eine Erzählung„Hinter den Linien“, die Kleist- sches Format und Kaliber haben soll. Die 68 Buchveröffentlichungen des dies- jährigen Friedenspreisträgers Professor Dr. Romano Guardini, obwohl in verschiedenen Verlagen erschienen, stehen im beherrschen- den Mittelpunkt der gewaltigen Schau. f.. k. ie geschlossen auftretende Grup- —— james Brid e:„Mr. Oillie“ Schauspielurqufführung in köln „Ich finde, daß dieser Mann sein Leben dran gesetzt hat, Käflge zu öffnen und 85. kangene Vögel fliegen zu lassen. Daß dann doch die Katze die Vögel fing, ist nicht seine Schuld.. Ich glaube, die paar Minuten WI schen der Tür des Käfigs und dem Rachen der Katze machen das Leben erst lebens- Wert... Da ist noch ein Platz frei zwischen Lincoln und Pestalozzi. Wir wollen ihn die- sem Mann— Gillie, verleihen.“ Es ist das äußerlich erfolglose, geschel- terte Leben eines Dorfschullehrers in Schott. land, über das der„Richter“(gemeint ist der Schöpfer Gillies) den Urteilsspruch fällt, der ihn unter die Unsterblichen einreiht, well er ein großes Herz und einen unbesieglichen Glauben an seine Ideale, Kunst und II. teratur, besaß, und ibn in allen Enttäu- schungen und Niederlagen seines Berufes nicht aufgab. Immer wieder sieht er in sei- nen Schülern Begabung und Genie und trachtet danach, ihnen den Weg zu ebnen, und erfährt immer wieder, daß sein Be- mühen an Unwürdige verschwendet ist. Er verliert Amt und Wohnung und verun- glückt schließlich bei seinem Umzug unter dem Möbelwagen. James Bridies Schauspiel(bekannt wurde er bei uns durch„Tobias und der Engel) fehlt der dramatische Nerv. Erst im zweiten Akt, in der Auseinandersetzung mit dem ab- trünnig gewordenen Lieblingsschüler Tom Donnelly und dem herzträgen Geistlichen der Schulbehörde, Mr. Gibb, entsteht Spannung. Was aber dies Stück nicht nur liebenswert sondern wichtig macht, ist die Ueberzeu- gungskraft der geschilderten Menschen und das Ethos, das dieser eigensinnig verschro- bene Schulmeister vertritt. Sein Triumph ist: „Ich habe wenigstens zwei bis drei junge Menschen durcheinandergebracht, ihnen Flau- sen in den Kopf gesetzt“, nämlich nach einem höheren Ziel, als dem„Erfolg“, zu streben.„Auch Ruinen haben bisweilen 30 etwas wie Stil“, sagt er einmal. Der junge Kölner Regisseur Wolfgang Blum hat die schöne Melodie des Stücks bemerkenswert zum Klingen gebracht und Ernst Hetting in der Titelrolle, Hermine Ziegler als seine Frau. Wilhelm Pilgram (Gibb), die junge begabte Luitgart Im und Alfred-Carlos Werner zu überzeugenden Leistungen geführt. Metzoldts Bühnenbild unterstzich die besondere Atmosphäre, die schließlich auch das Publikum bannte. Gerd Vielhaber. 25 Jahre Böhnenbildner Der Ausstattungsleiter des Mannheimer Nationaltheaters, Paul Walter, ist am 26. Sep- tember 25 Jakre Bühnenbildner. Nach Lehr- jahren als Theatermaler In München- Glud- bach und einer Assistentätigkeit als Bühnen- bildner an den Städtischen Bühnen Dusseldorf und als Schüler von Helmut Jürgens war er von 1935 bis 1938 Bühnenbildner in Dusseldorf und Duisburg und ging dann nach Franheſurt am Main, bis er 1940 Soldat wurde. Als er 1949 aus russischer Kriegsgefangenschaft heim- kehrte, fund er ein Engagement in Lübeck, woher er dem Intendanten Dr. Hans Schüler in dieser Spielzeit nach Mannheim folgte. Wal- ter hat bisher für Mannheim außer der „Aida“, für die er noch als Gast das Bühnen- bild entwarf, die Ausstattungen der Komödie „Moral', des„Barbier von Sevilla“ und der beiden Studio- Auffünrungen in der Kunsthalle besorgt. Foto: Adolf Falk 0 „Fremd. Sie brachte Weihnachten sechs oder acht Puppen beiseite und schenkte sie kleinen Mädchen, die sie gar nicht kannte. Es kam heraus und sie wurde natürlich fristlos entlassen. Aber erzähle lieber Weiter.“ 4. „Ich ging bis zur Bleichenbrücke und stand vor dem Haus, in dem ich mich heute morgen hätte vorstellen sollen. Ich las auch das Firmenschild. Aber ich ging nicht hinauf.“ „Das hättest du tun sollen. Das Arbeits- amt hatte dir geschrieben, daß sie die Ar- beitsbewilligung erteilen würden, wenn du einen Arbeitsvertrag vorlegen könntest.“ „Als Hausgehilfin, Tante. Stenotypistin ist noch etwas anderes. Aber daran dachte ich nicht einmal. Ich ging einfach vorbei.“ „Wärest du wenigstens hinaufgegangen und hättest Bescheid gesagt. Ich habe bei der Firma angerufen, als von dir tagelang keine Nachricht kam. Sie sagten mir, du seiest nicht bei ihnen gewesen. Erst da bekam ich es richtig mit der Angst und ging zur Polizei. Herr Bredenhorst hat dann gleich mit Ham- burg telefoniert. Sie wollten wissen, was du anhattest. Sogaf die Wäsche sollte ich ihnen beschreiben. Männer können furchtbar sein.“ „Halb so schlimm, Tante, Voriges Jahr dachte ich das auch. Jetzt komme ich gut mit ihnen zurecht.“ 8705 Tante Annas Atem entwich geräuschvoll; ich mußte etwas gesagt haben, was sie irri- tierte. Aber da sie nichts äußerte, fuhr ich fort: Als ich das graublaue Kostüm plötzlich vor mir sah und die schwarze Strohschute mit dem kleinen Schleier, schrak ich zusam- men. Aber Fräulein von Zastrow sah sich nicht um. Sie hatte mich nicht bemerkt, als sie das Stadthaus betrat. Ich folgte ihr in den Vorraum und blieb hinter einer Telefonzelle stehen. Sie redete mit dem Pfortner. Ich sah nicht ihr, aber sein Gesicht. Er fragte einiges, dann telefonierte er und nickte ihr zu. Ute von Zastrow kam aus der Pförtner- loge wieder heraus. Sie schritt zum Pater- nosteraufzug und fuhr nach oben. Ich folgte ihr im nächsten Kasten. Im zweiten Stock stieg sie aus. Ich brauchte mich gar nicht vorzusehen. Sie sah sich kein einziges Mal um. In jedem Stockwerk war links und rechts ein langer Korridor. Die Zimmernummern waren angezeigt. 210229. Sie pochte an eine Tür, dann trat sie ein. 5 Ich hatte mir gemerkt: die Tür gegen- über dem Fenster Als ich davor stand, las ich: Zimmer 212; Kommissar Parker. Ich ging vorbei. Am Ende des Korridors war eine Glastür. Dahinter saß ein Beamter in Uni- form. Ich störte ihn nicht und kehrte um, ging wieder zum Vorraum, wo der Fahrstuhl fuhr. Dort kamen und gingen Leute. Ich fiel nicht auf. Ich wartete eine ganze Weile, aber dann dachte ich, daß Ute von Zastrow vielleicht durch die Glastür bei dem gelangweilten Beamten weggehen könne und ich näherte mich wieder dem Zimmer 212. Da kam sie gerade heraus. Jetzt sah sie mich und erkannte mich so- kort. Sie zuckte ein bißchen zusammen. Ich trat auf sie zu und fragte:„Sie haben es der Polizei gesagt?“ Ihr Ja kam kurz und geradezu verbissen. „Weshalb denn?“, rief ich. Sie sagte:„Es war meine Pflicht.“ Mehr sprachen wir nicht. Denn in die- sem Augenblick öffnete sich die Tür des Zimmers, vor dem wir standen und ein Herr in einem dunkelblauen Anzug kam heraus. Er hatte gerade seine Hornbrille abnehmen wollen, bemerkte uns behielt sie auf. Ute von Zastrow ließ mich stehen und ging ein- fach davon. „Wer sind Sie?“, fragte der Herr. Ich erriet unschwer, daß es der Kommissar Parker sein mußte.„Wollen Sie auch zu mir?“ „Nein, danke“, sagte ich unsicher und wünschte mich weit weg. „Aber Sie kannten das Fräulein? Kennen Sie auch Herrn Alfred Livonius?“ Er lächelte. Ich weiß nicht, was ihn dazu ver- anlaßte.„Heraus mit der Sprache, Fräulein!“ „Ich heiße Inge Borg und bin die Sekre- tärin von Herrn Livonius“, sagte ich. Dann räusperte ich mich. Warum hatte ich über- haupt Angst?“ Ich sah die Braut von Herrn Livonius zu Ihnen gehen. Wenigstens War sie bis vor kurzem seine Braut. Sie wird Ihnen über Herrn Livonius nichts Gutes gesagt haben.“ Er lächelte nicht mehr, rückte an seiner Brille und sagte:„Kommen Sie herein.“ Ein gelber Schreibtisch; offene Akten- ablagen an den Wänden, Drei Stühle aus gelbem, gebeizten Holz. Durch das Fenster leuchtete ein niedrigeres rotes Dach. Eine graue Katze balanzierte in der Dachrinne. „Setzen Sie sich und dann sagen Sie mir, Was Sie hier wollen.“. Eigentlich nichts. Ich sah nur Fräulein von Zastrow zu Ihnen gehen und ich dachte, dabei wird etwas Böses herauskommen. Glauben Sie aber nicht alles. Die Verlobung ist auseinandergegangen.“ „Das ist interessant“, sagte der Kommla- sar. Er nahm nun seine Brille doch noch ab und ich sah, daß er große, blaue Augen hatte. Er sah mich ganz freundlich an.„Das Fräulein hat bei mir eine Anzeige erstattet, die Ihren Chef in des Teufels Küche brin- gen kann.“ 5 Er setzte sich hinter seinen Tisch.„Was wissen Sie von den Vorgängen am Lein- pfad? Denn Sie wissen doch etwas!“ Fortsetzung folgt) geraus herlag kucken chefrec ſertret 8. Sche feulllet M. Eber bud wis Hoth; 5A. Si gankke besells nunale Mannh vr. 800 — J. Jal e