Nr. 27 lt 1 rigen Wa zur BASF. Orche- n hätte ive det ler Ba- danken Unscht, e Wie. en Na- Zrinne- on 1929 heimer en oft- ie Un- 0 Die gramm denen zeigen zen Jo- bedeu et. Als sen) ist onisten smann- unng des r Steht zarocks. Klang- ninente higkeit. 18 glie⸗ numen- uckners nörheit Bogen, 1. Man r spar- es am ihrer in der Inhalts Bruck hubert. hlreich ese er- g dem en her- stürmi- K. H. de am beendet. er 4500 Inter- ur, Ju- im und ach das dischen en, so- als im haben d mehr ährend 1 Wer- b orene“ einem Ueber- Werke nd ita⸗ dello, ekannt. Manns Goethe 1950 in e rmann der mit Lorenz Bühne spielen Ispiele- ich er- grobe tember in Ber- ag des am 24. delberg olgende damov, 10, Ilse r. Max diedrich Dieter Heinz Helmut leinrich ohkohl, Arnold West- — Alfred hat er m Un- indlich mmen m am 3, ver- „ das Wagen en von auch ar be- steht tokoll. 188 diglich u sei- ge Ge- St die kinden einer ander. ulein“, n Sle n und zönnte Ihren . Ich 1. War en ge: g vor- S.„es h mit kolgt) — Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser; chefredakt.: E. F. v. Schilling. Stell- vertreter: Dr. K. Ackermann. Politik: E. Schäfer; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles. K. Heinz; Lokal: M. Eberhardt; Kommunal: Dr. F. W. Koch; Ludwigshafen und Sport: H. Schnee- kloth; Land: C. Serr; Sozialredaktion: F. A. Simon; Chef v. Dienst: O. Gentner. Bankkonten: Südwestbank, Allg. Bank- gesellsch., städt. Sparkasse, Bad. Kom- munale Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postsch.-Konto: Karlsruhe Nr. 800 16, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 267 43. Mennheimer ORG E Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1. 48 Telefon 4 41 51-34; Heidelberg, Haupt- straße 45, Tel. 29 37/8(Hdlb. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Rheinstr. 37, Tel. 6 27 68 Bezugspreis: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pf. Trägerlohn, Postbezug 3,20 DM zuzügl. 54 Pf Zustellgebühr, Kreuzband- bezug 4,.— DM einschl. 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Höhepunkt der Aussprache war eine großan- gelegte Rede des Bundesjustizministers Dr. Dehler, der überzeugend die Bestim- mung des Grundgesetzes verteidigte und wandte. Dr. Dehler erinnerte an den Mißbrauch, der im Dritten Reich mit der Todesstrafe getrieben wurde. Bereits im Jahre 1934 war nach seinen Angaben— die Zahl der Hingerichteten höher, als in den zehn vor- ausgegangenen Jahren der Weimarer Repu- plik, Von 1933 bis 1945 seien insgesamt rund 16 500 Todesurteile vollstreckt worden. Allein der Münchener Scharfrichter habe 2948 Hin- richtungen durchgeführt. Der Minister räumte ein, daß die Stellungnahme zur Todesstrafe bei jedem einzelnen Abgeord- neten von weltanschaulichen Grundfragen abhängig sei; auf keinen Fall aber dürfe dag Parlament sich von unkontrollierbaren Stimmungen im Volk beeinflussen lassen. Unter starkem Beifall der SPD und eines große Teiles der CDU und der FDP er- klärte der Minister:„Das Parlament ist nicht der Exekutor der Volksüberzeugung“. Die Abgeordneten hätten die Pflicht, sich Sowjetnote an Dänemark Kopenhagen.(UP) Das dänische Außen- ministerium bestätigte am Donnerstag den Erhalt einer sowjetischen Protestnote, in der gegen die Stationierung ausländischer Fruppen in Dänemark protestiert wird. Das daämische Kabinett hat sich noch am Don- nerstag in einer Sondersitzung mit der Note befaßt. Außenminister Kraft betonte, die end- gültige Entscheidung über die Stationierung ausländischer Truppen in Dänemark werde die Regierung gemeinsam mit dem Parla- ment fällen, In politischen Kreisen der däni- schen Hauptstadt wurde erklärt, daß eine Stationierung ausländischer Truppen auf der Insel Bornholm niemals beabsichtigt gewe- sen Sei. 1 In der Note erinnert die Sowjetunion u. a. an eine Erklärung des dänischen Ge- sandten in Moskau vom 8. März 1946. Däne mark hatte damals versichert, die Insel Bornholm werde im Falle eines Angriffes ausschließlich von dänischen Truppen ver- teidigt und die dänische Verwaltung ohne die Beteiligung fremder Truppen aufgerich- tet werden. Die Sowjetunion hatte vor dem Abzug ihrer Truppen, die Bornholm nach der deutschen Kapitulation 1945 besetzt hat- ten, auf dieser Versicherung bestanden. Danemark habe sein Versprechen erfüllt, betonen politische Kreise in der dänischen Hauptstadt. Sie wiesen darauf hin, daß die Frage der Stationierung ausländischer Trup- pen auf dänischem Gebiet im übrigen kein dänisch- amerikanisches Problem— wie es die sowjetische Note dargestellt hat— Sei, sondern eine Angelegenheit des Atlantik Paktrates, dem Dänemark angehöre. We 20 el, Wien. Der österreichische Bundeskanzler Dr. Leopold Figl beging gestern seinen 50. Ge- burtstag. Wien. Ungarn hat sich, nach langem Bemü- hen der Wiener Regierung, endlich zu Ver- hamdlungen über die österreichischen Vermö- genswerte bereit erklärt. Hongkong. Die von der rotchinesischen Re- glerung vorbereitete„asiatische und pazifische Friedenskonferenz“ wurde am Donnerstag in Peking eröffnet. Kopenhagen. Deutschland wird auf der Ta- gung des„Internationalen Rates zur or- schung der Meere“ als dreizehntes Mitglied aufgehommen werden. 1 München. Der erste Kongreß der europäi- schen Forschungsgruppe für Flüchtlingsfragen Wurde am Donnerstag in München eröffnet. Berlin. Zu der am 6. Oktober in Elbingerode (Sowjetzone) beginnenden Tagung der gesamt- deutschen Synode der evangelischen Kirche in Deutschland(EKD) haben die Sowjetzonenbe- hörden jetzt die Aufenthaltsgenehmigungen 1 Teilnehmer aus dem Bundesgebiet er- Kassel. Der Referent für Gräberdienst des„Verbandes deutsches Afrikakorps“ in Kassel bezifferte die Gesamtverluste des ehemaligen deutschen Afrikakorps auf 24 000 bis 25 000 Gefallene und Vermißgte. Bremen. Mit den Stimmen der SpD, KPD und der Wählergemeinschaft der Flieger- Seschädigten lehnte es die Bremer Bürger- schaft ab, die Immunität des KPD-Frak- hebenorsitzenden Hermann Gautier aufzu- n. Saarbrücken. Der Prozeß, den die Demo- kratische Partei Saar(DSP) gegen ihr Ver- bot angestrengt hat, ist vom Oberverwal- tungsgericht Saarlouis auf unbestimmte Zeit vertagt worden. 1 Marburg. In einem Labor des Physika- ischen Instituts der Marburger Universität ereignete sich am Donnerstag beim Ver- KHlüssigen von Wasserstoff eine Explosion. Vier Laboranten und Studenten, die sich in dem Raum aufhielten, erlitten Verletzungen und mußten in eine Klinik eingeliefert wer den. Sachschaden; etwa fünftausend Dl. 75 Up/ dpa sich gegen die Einführung der Todesstrafe auf Grund ihrer höheren Einsicht und bes- seren Erkenntnis und vor ihrem eigenen Gewissen ihre Stellungnahme abzuringen. Er selbst habe beim Kampf gegen die Kriegsverbrecherurteile immer wieder auf die Bestimmungen des Grundgesetzes ver- wiesen, um das Leben der Verurteilten zu retten. Es sei ihm unmöglich, so erklärte Minister Dehler, heute einen anderen Stand- punkt einzunehmen. Dr. Dehler bestritt aber auch mit Lei- denschaft, daß— unbeschadet aller weltan- schaulichen und religiösen Erwägungen— die Verhängung der Todesstrafe„notwen- dig oder wenigstens nützlich“ sei. Der Sinn der Strafe sei die Besserung des Täters. Das sei bei einer Hinrichtung nicht möglich. Die These, daß Todesurteile abschreckend auf die Verbrecher wirken, wies der Minister zurück. In der Bundesrepublik sei seit Kriegsende die Zahl der Morde in ständi- gem Absinken. Im Jahre 1948 wurden, nach der Darstellung des Justizministers, 985 Morde verübt, 1949 waren es 855, 1950 noch 847 und 1951 endlich 805. Das beweise zum mindesten, daß wegen der Abschaffung der Todesstrafe im Jahre 1949 keine Verschlim- merung eingetreten sei. Die Stellungnahme der Parteien Für die CDU/ CSU gab der Abgeordnete Dr. Weber eine sehr abgewogene Erklä- rung ab. Man bejahe zwar grundsätzlich das Recht des Staates zur Todesstrafe; die Meinung in der Fraktion sei aber nicht ein- mütig in der Frage, ob die Bundesrepublik von diesem Recht Gebrauch machen solle. Einige besonders scheußliche Mordtaten der letzten Zeit hätten die Anhänger der Todes- strafe innerhalb der Fraktion vermehrt. Man müsse aber die Frage stellen, ob diese neue Erkenntnis eine Aenderung des Grundgeset- zes rechtfertige. SPD lehnt ab Die Sprecher der Sozialdemokraten Wandten sich mit großer Entschiedenheit gegen die Todesstrafe. Frau Meyer Laule(Heidelberg) sagte, die SpD wisse, daß ihre Einstellung im Volk weithin un- Populär sei. Der Nationalsozialismus habe das Empfinden des Volkes zugunsten der Todesstrafe beeinflußt, um so seinen Ver- brechen„wenigstens den Anschein der Legalität“ zu geben. Unsere Demokratie dürfe auf diesem Weg nicht weiterschrei- ten. Wörtlich sagte Frau Meyer-Laule: „Stoßen Sie dieses Tor nicht auf, denn die- ser Weg führt rückwärts und keiner weiß, welches Ende er nimmt.“ Begründung der DP und B Als Sprecher der Deutschen Partei be- gründete der Abgeordnete Ewers den Antrag seiner Partei auf Wiedereinführung der Todesstrafe. Für die DP sei der aktuelle Anlaß dieses Antrages der Fall des Sprengstoffattentäters Hal ac z. Die Volks- stimmung verlange, daß der Staat von sei- nen Machtmitteln Gebrauch mache. Ewers verlangte die ersatzlose Streichung des Ar- tikels 102, um in Zukunft alle todeswür- digen Verbrechen erfassen zu können. Sei- ner Meinung nach genüge es nicht, Mord- und Menschenraub mit dem Tode zu be- drohen. Auch der Landesverrat müsse mit dem Tode gesühnt werden. Im Gegensatz dazu begründete der bay- rische Abgeordnete Dr. Etzel seinen eigenen Antrag mit dem Hinweis, daß nach seiner Formulierung die Todesstrafe für politische Vergehen nicht möglich sei, son- dern nur gegen Mörder und Menschenräu- ber verhängt werden könne. In beiden Fällen verweigerte der Bun- destag die von den Antragstellern ge- Wünschte Beratung des Problems im Rechtsausschuß. Dieser Beschluß wurde nach einem Hammelsprung mit der FHnap- pen Mehrheit von 151 gegen 146 Stimmen gefaßt. Nach der Geschäftsordnung des Bundestages müssen die beiden Anträge noch einmal auf die Tagesordnung gesetzt werden. Dermnoch ist als sicher anzunehmen, daß die Todesstrafe nicht wieder einge- Führt wird, da dafür die Zustimmung von zwei Dritteln aller Abgeordneten notwen- dig wäre. Hallstein kehrte ohne Antwort zurück Schuman berät mit Hoffmann, Grandval und Kirn Paris.(dpa) Der französische Außenmini- ster Robert Schuman und Staatssekretär Walter Hallstein hatten am Donnerstag- mittag in Paris ihr fünftes Gespräch über das Saarproblem. Der Besuch Hallsteins im französischen Außenministerium dauerte eine dreiviertel Stunde. Hallstein übergab Schuman einen Brief von Bundeskanzler Dr. Adenauer, der die Haltung der Bundes- regierung zur Europäisierung des Saarge- biets präzisiert. Schuman las den Brief und stellte dann mehrere Fragen, zu denen Hall- stein und Ministerialdirektor Blan ken- horn zusätzliche Erläuterungen abgaben. Hallstein kehrte bereits am Donnerstag- abend nach der Bundesrepublik zurück. Ur- sprünglich war erwartet worden, daß er gleich die Antwort Schumans auf das Schrei- ben Adenauers mitbringen würde. Er reiste jedoch ohne Antwort zurück. In Paris rechnet man damit, daß Schuman die Antwort erst innérhalb einiger Tage geben wird. Schuman hat den saarländischen Mini- ster präsidenten Hoffmann eingeladen, heute, Freitag, zu einer Unterredung mit ihm nach Paris zu kommen. An der Aussprache soll auch der französische Saarbotschafter Grandval teilnehmen. Schuman will beide über den Inhalt des Adenauer-Briefes und über seine Besprechungen mit Hallstein Unterrichten. Er will ferner den Vorsitzen- den der sozialistischen Partei des Saarlandes, Richard K ir n, empfangen. Außerdem hält sich gegenwärtig der französische Hohe Kom- missar Fran gois-Poncet in Paris auf. Ueber den Inhalt des Briefwechsels zwi- schen Schuman und Adenauer wird im fran- zö6sischen Außenministerium strenges Still- schweigen gewahrt. Das französische Außenministerium gab durch einen Sprecher Bekannt, daß die saar- ländischen Landtagswahlen nicht, wie ur- sprünglich vorgesehen, im Dezember dieses Jahres stattfinden könnten und daß mit einer Verschiebung um ungefähr vier bis fünf Mo- nate gerechnet werden müsse. Jeder frühere Termin lasse nicht genügend Zeit für die Wahl vorbereitungen. Wehner beim Bundeskanzler Bonn.(gn.- Eig. Ber.) Bundeskanzler Dr. Adenauer hatte am Donnerstag eine längere Besprechung mit dem SPD- Abge- ordneten Herbert Wehner. Der Abge- ordnete hatte auf dem SPD-Parteitag in Dortmund Enthüllungen über angeblich französisch- russische Geheimverhandlungen angekündigt und war darauf vom Bundes- Kanzler um Ueberlassung seines Beweis- materials ersucht worden. Das Bundes- presseamt teilte mit, daß in nächster Zeit eine weitere Zusammenkunft des Kanzlers mit Wehner folgen soll. Im Anschluß daran soll die Oeffentlichkeit unterrichtet werden. General v. Mackensen aus Werl entlassen Werl.(dpa) Der 63jährige ehemalige Gene- ral Eberhard von Mackensen ist am Donners- tag auf Grund eines Gnadenaktes aus der alliierten Strafanstalt Werl entlassen wor- den. Die ehemaligen deutschen Feldmarschälle Erich von Manstein und Albert Kesselring sind— laut UP— von britischen Behörden aus der Haftanstalt Werl„praktisch entlas- sen“ worden, verlautete am Donnerstag von unterrichteter Seite in Bonn. Ein britischer Sprecher erklärte dazu, die künftige Behand- lung der ehemaligen deutschen Feldmar- schälle von Manstein und Kesselring werde von ihrem Gesundheitszustand abhängen. Demgegenüber erklärte ein Sprecher im bri- tischen Hohen Kommissariat von einer be- vorstehenden Entlassung der ehemaligen Feldmarschälle Manstein und Kesselring aus der Strafanstalt Werl sei nichts bekannt. Sie konnten zusammen nicht kommen Voshidas Partei errang absolute Mehrheit Die Kommunisten verloren ihre 22 Parlamentssitze Tokio.(UP) Im neugewählten japanischen Parlament besitzt die Liberale Partei des Minister präsidenten Shigeru Los hid a wie- der die absolute Mehrheit. Nach den am Donnerstagabend bekannt- gegebenen Endergebnissen verteilen sich die 466 Sitze des japanischen Parlaments wie folgt: Liberale: 240 Sitze(bisher 285 Sitze); Fortschrittspartei: 85 Sitze(67); Rechtssozia- listen: 57 Sitze(30); Linkssozialisten: 54 Sitze (16). Die restlichen dreißig Sitze entflelen auf unabhängige Kandidaten und Fplitter- gruppen. Die Kommunisten, die im bisherigen Par“. lament 22 Sitze hatten, konnten nicht einen einzigen Kandidaten ins neue Parlament bringen. Die Sitze, die die Liberale Partei verlor, gingen an die Fortschrittspartei und an die Sozialisten. Die Stärkung der vom ehemaligen Außen- minister Mamoru Shigemitsu, der ur- sprünglich als Kriegsverbrecher abgeurteilt worden war, geführten Fortschrittspartei und der Rechtssozialisten ist als ein Rechts- ruck zu werten. Dies vor allem deshalb, weil sich unter den Abgeordneten dieser Parteien zahlreiche japanische Persönlichkeiten befin- den, die die Politik des Vorkriegsjapan maß- geblich beeinflußten und jetzt zum erstenmal wieder gewählt werden durften. Nach den bisherigen Feststellungen wur- den 132 Persönlichkeiten, die nach Kriegs- ende von den Alliierten zunächst von jeder aktiven Betätigung ferngehalten wurden, ins Parlament gewählt. Auch unter den neuen Abgeordneten der Liberalen Partei befinden sich derartige Persönlichkeiten, von deren Haltung die künftige Entwicklung der japa- nischen Politik möglicherweise stark beein- flußt werden wird. Das neue Parlament wird in absehbarer Zeit vor allem zwei Hauptfragen entscheiden müssen: die der Wiederaufrüstung Japans und die der Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem Westen. Mussadegh droht Teheran.(UP) Ministerpräsident Muss a- de gh unternahm am Donnerstag den ersten vorbereitenden Schritt zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Großbritan- nien. In einem Kommuniqué des persischen Ministerpräsidenten wird die Bevölkerung des Iran aufgefordert, sich zu äußern, welche europàische oder asiatische Macht nach ihrer Ansicht am besten geeignet sei, nach einem eventuellen Abbruch der diplomatischen Be- Justiz jetzt„volksdemokratisch“ Volkskammer erließ drei grundlegende Gesetze Berlin.(UP) Die Volkskammer der Sowijet- zone verabschiedete am Donnerstag drei Ge- setze, mit deren Hilfe die bürgerliche Rechts- auffassung und die Justiz in den Dienst der „Volksdemokratischen Ordnung“ gestellt werden soll. Die Einführung des neuen Gerichtsver- kassungsgesetzes, der neuen Strafprozeßord- nung und des Gesetzes zum„Schutze des Volkseigentums“ begründete Justizminister Max Fechner(SED) mit dem Hinweis, die alte Rechtsordnung aus der„Zeit des Obrig- keitsstaates“ habe sich in der Ostzone nur „hemmend“ ausgewirkt. Fechner kritisierte die jetzt abgeschafften Oberlandesgerichte heftig als„rückständige Ueberbleibsel des kapitalistischen Ueberbaus“, weil sie dem Beispiel des Obersten Gerichtshofes„nur zögernd“ gefolgt seien Nach dem neuen Gerichtsverfassungsge- setz wird in der Sowjetzone nur noch das Oberste Gericht sowie Bezirks- und Kreis- gerichte geben. Die Richter des Obersten Gerichts werden auf Vorschlag der Regie- rung durch die Volkskammer auf fünf Jahre gewählt, die Richter der übrigen Gerichts- höfe vom Justizminister auf die Dauer von drei Jahren ernannt. Das Plenum des Ober- sten Gerichtes ist ermächtigt,„Richtlinien mit bindender Wirkung“ für alle Gerichte zu erlassen. Alle Strafverfahren sollen nach der 359 Paragraphen umfassenden neuen Straf- prozeßgordnung künftig„zur Achtung vor dem sozialistischen Eigentum, zur Arbeits- disziplin und zur demokratischen Wachsam- keit“ erziehen. Das Gesetz zum Schutze des „Volkseigentums“ sieht für Vergehen gegen staatliches oder genossenschaftliches Eigen- tum Diebstahl, Unterschlagung, Urkunden fälschung, Untreue) Zuchthausstrafen von einem bis zu fünfundzwanzig Jahren vor. Jede Unterlassung der Anzeige vorbereiteter oder vollendeter„Verbrechen dieser Art“ will das Gesetz mit Gefängnisstrafen von sechs Monaten bis zu drei Jahren ahnden. Der stellvertretende Ministerpräsident Dr. Lothar Bolz(NDP) teilte dem Hause mit, daß die Regierung dem Präsidenten Wil- helm Pie ek die Begnadigung eines großen Teiles der wegen„faschistischer Verbrechen“ Verurteilten vorgeschlagen habe. Den An- laß für die Gnadenaktion soll der dritte Jahrestag der Gründung der Sowietzonen- Republik am 7. Oktober bieten. ziehungen die persischen Interessen in Groß- britannien zu vertreten. Weiter heißt es in dem Kommuniqué, die persische Oeffentlichkeit müsse sich zum Schutze ihrer eigenen Interessen entscheiden, da zu erwarten sei, daß Großbritannien die kürzlich unterbreiteten persischen Gegenvor- schläge zur Beilegung des Oelkonfliktes innerhalb der gesetzten Frist nicht anneh- men werde.. Die britische Antwort müßte bis zum 4. Oktober in Teheran vorliegen, wenn Groß- britannien der ultimativen Forderung Per- siens nachkommen will. Inn dem Kommuniqué Mussadeghs wird dazu unmig verständlich festgestellt, daß Per- sien gezwungen sein werde, seine diplomati- sche Vertretung aus Grohbritannien zurück- zuziehen, falls Großbritannien die persischen Gegenvorschläge ablehnt. Oesterreich zu Wiedergutmachungs- verhandlungen bereit Wien.(dpa) Die österreichische Regierung ist zu Verhandlungen mit der israelischen Regierung über die Wiedergutmachungs- wünsche Israels bereit. Der österreichische Bundeskanzler Dr. Leopold Fi gl teilte dies, wie erst am Donnerstag bekannt wurde, am vergangenen Wochenende in einem der israelischen Nachrichtenagentur gewährten Interview mit. Zuständige Stellen der israelischen Re- gierung erwarten, daß bereits im Oktober Vorbesprechungen mit Oesterreich über Miedergutmachungszahlungen stattfinden. Der Finanzausschuß des Bundestages hat einer Senkung der Sektsteuer von 3 DM auf 1 DM pro Flasche zugestimmt. * Bundesinnenminister Dr. Lehr teilte dem Bundesteg mit, daß er mit den Ländern ver- handele, um die Winter- und Weih- nachtshilfe an Fürsorgebe rech- tigte in der gleichen Höbe wie im vorigen Jahr auszuzahlen. . Der Bundesparteitag der CDU in Berlin steht unter dem Motto„Freiheit und Einheit für Deutschland“., Der Par- teitag, der vom 17. bis 19. Oktober stattfindet, wird mit drei öffentlichen Kundgebungen ein- geleitet, auf denen Bundeskanzler Dr. Aden- auer, Ministerpräsident Karl Arnold und die Bundesminister Erhard und Storch sprechen werden. * Die USA und Großbritannien haben be- schlossen, der Bundesrepublik 53 deutsche Handelsschiffe zurückzugeben, die ursprünglich an Alliierte verteilt werden Sollten. E Das von Bundestag und Bundesrat an- genommene Betriebs verfassungs- gesetz kann jetzt verkündet wer- de n, nachdem die alliierte Hohe Kommission das Kontrollratsgesetz Nummer 22 über Be- triebsräte aufgehoben hat, soweit es den Gel- tungsbereich des Betriebsverfassungsgesetzes berührt. * Der Vorsitzende des Bundestags-Unteraus- schusses für die Altsparer, FDP- Abgeord- neter Dr. Karl Atzenroth, kündigte einen Abschluß der Arbeiten für die Entschädigung der Altsparer durch den Bundestag bis Weihnachten an. * Der SpPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Wil- helm Greve protestierte in einem Telegramm an den Oberstaatsanwalt in Kiel„mit allem Nachdruck gegen eine weitere Hinaus schiebung des Strafantrittster⸗ mins des zu neun Monaten Gefängnis ver- urteilten Wolfgang Hedler. 6 Für den kommenden Montag hat sich eine Delegation der Arabischen Liga in Bonn an- gemeldet, um mit den zuständigen Stellen wegen der deutsch- israelischen Wiedergut- machungs-Abmachungen zu verhandeln. MORGEN Freitag, 3. Oktober 1952/ Nr. Mammern Kommentur Freitag, 3. Oktober 1952 Keine Meinungsverschiedenheiten Sonntag hat der britische Außenminister Eden nach einem fast fünftägigem Aufent- halt Oesterreich wieder verlassen. Sowohl über seine Beratungen mit den östereichi- schen Staatsmännern in Wien, als auch über den Zweck seines Besuches in Kärnten wurde von amtlicher Seite der Schleier völligen Stillschweigens gebreitet. Daß in Wien ein sehr wichtiges Programm zur Diskussion Stand— davon zeugt schon die auf Grund eines Wunsches des britischen Außenmini- sters gewählte Form einer Round-Table- Konferenz mit den wichtigsten österreichi- schen Staatsmännern unter Ausschluß jed- welcher österreichischer und englischer Fachexperten. Dies bedeutete insofern eine Ueberraschung, als zunächst gar kein Pro- Sramm fixiert worden und lediglich eine Reihe von Höflichkeitsbesuchen vorgesehen War. In der letzten Phase der vielstündigen Beratungen, an denen Mr. Eden, Bundes- Kanzler Ing. Fig l, Vizekanzler Dr. Schärf und Außenminister Dr. Gruber teilnah- men, wurden schließlich auch die westlichen Hohen Kommissare beigezogen. Kairo. Die Libanesen sind immer von großem Ehrgeiz beseelt gewesen. Sie gelten als die tüchtigsten Geschäftsleute der Levante— das will allerhand heißen— und sie sind es auch. Die Politik war ihnen Stets nur Mittel zum Zweck. Der Zweck war das Geldverdienen. Das Repertoire der Mit- tel war riesengroß, reduzierte sich jedoch in letzter Zeit immer mehr auf vettern- und Günstlingswürtschaft, Korruption, Interes- senkämpfe. All das stürzte sich auf die Verwaltung, die, nach französischem Muster aus der Mandatszeit aufgebaut, an der be- kannten Schwerfälligkeit litt,. die ein System im Gefolge haben muß., dessen oberster Grundsatz heißt: Keine Verantwortung. Der Kampf der einzelnen Gruppen um die großen Ausschreibungen der Stadtverwal- tung von Beirut— Einführung des Selbst- wählerfernsprechers, elektrische Einrichtun- sen des Weltflugplatzes Khaldé, Schlacht- hofanlagen und ähnliches— begann in der Präsidentschaftskanzlei und setzte sich durch die Botschaften und Gesandtschaften bis zu den kleinsten der Stadtsekretäre fort. Alle wollten verdienen und verdienten auch. Mehr als Unzufriedenheit Es muß mehr als die Unzufriedenheit größerer Kreise sein, die plötzlich einen politischen Umschwung in Libanon er- zwungen hat. Unzufrieden waren alle, die nicht gerade am Ruder waren. Aber da sie ja Aussicht hatten, mal dran zu kommen, blieben sie eine gewisse Zeit geduldig. Und die keine Aussicht hatten. haben sowieso nichts zu bestellen und werden nicht gehört. Im Mai oder Juni dieses Jahres sagte uns ein arabischer Freund in Beirut:„Sie wer- den sehen, wir stehen vor großen Umwal- zungen. Der Zusammenschluß der arabischen Länder bereitet sich in einem Tempo vor, das auch wir noch vor kurzem nicht für möglich gehalten hätten, und das der Westen noch gar nicht angefangen hat., ernstlich einzukalkulieren. Bichara EI- Khoury wird nicht mehr lange Präsident von Liba- non bleiben, denn Leute wie ein Selo und Chichakly im benachbarten Syrien können nicht mit ihnen zusammenarbeiten. Das Volk will andere Männer sehen, zu denen es aufblicken kann.“ Nota bene: Das war zwei Monate vor der ägyptischen Revolution. Es ist daher billig und irreführend., das kleine und un- bedeutend erscheinende libanesische Zwi- schenspiel als eine Imitation des großen ägyptischen Bruders hinzustellen. Es lag in der Luft, oder vielmehr im Volke. Es ist ja auch von der Straße erzwungen worden, nicht von der Armee oder einem angehen- den Diktator. Die Emirs aus dem Hause der Chehab beherrschten anderthalb Jahr- hunderte bis 1840 das Libanongebirge und die vorgelagerten Küsten. in ständigem Kampf gegen ottomanische Unterdrückung und Korruption. In Armee. Polizei und Verwaltung der kleinen Republik sitzen auch heute zahlreiche Chehabs, die sich alle des Rufes großer Zuverlässigkeit und Un- bestechlichkeit erfreuen. Man darf der Versicherung des gemein- samen Kommuniqués, es hätten sich keine Meinungsverschiedenheiten ergeben, absolut Glauben schenken. Soweit über das wei- ere Vorgehen hinsichtlich des Abschlusses E Staatsvertrages für Oesterreich ge- sprochen wurde, konnten sich schlecht Wi- sprüche ergeben, da ja Oesterreich in ser Frage seit jeher konform mit den Westmächten geht. Man konnte aber aus einer von Eden bei der anschließenden Pressekonferenz abgegebenen Antwort deut- das Mißbehagen des britischen Außen- ministers über die von Dr. Gruber unter- nommene Mobilisierung Brasiliens als An- Walt Oesterreichs vor der UNO heraus- hören, da er nämlich der Hoffnung Aus- druck gab, die Londoner Viererverhand- ungen würden eine Behandlung der brasi- lienischen Initiative vor der UNO über- haupt überflüssig machen. Großen Wert te Eden auch auf die Bereinigung der sterreichischen Vorkriegsschulden, wobei er seinen Gesprächspartnern sogar Deutsch- land als Beispiel hinstellte und an das Prestige Oesterreichs im Ausland erin- nerte. Oesterreich wird sich diesem Wunsch micht widersetzen können, aber es würde natürlich gern eine teilweise Kompen- erung dieser Schulden mit den bisher leisteten Besatzungskostenbeiträgen an nd und Frankreich sehen. Es ist aber a„ ob Eden den Oesterreichern in Adileser Frage Hoffnungen machen konnte, nachdem die Briten jetzt so weit gebracht würden, ein eigenes Wohnbauprogramm durchzuführen und damit die Wohnungs- ot des Landes zu mildern. Obwohl der britische Außenminister vor Presse jede Aeußerung über das die alisten brennend interessierende Triest- blem ablehnte, weiß man, daß dieses auch en wichtigen Punkt in den Unterredungen en österreichischen Regierungsmitglie- bildete. Bisher war Oesterreich— aus sicht auf Italien— aus seiner Reserve it herausgegangen, obwohl bekannt war, die meisten Minister starke gefühls- e Bindungen an die Adriastadt haben. ber mußten die österreichischen nner Farbe bekennen und man 3 sie— kreilich indirekt— eine Tei- Triests abgelehnt haben. Eden ver- „den einmütigen Wunsch der Oester- enigstens insofern zu respektieren, erklärte, nichts werde geschehen, was österreichischen Interessen an Triest ht lasse. lan geht sicher nicht fehl, wenn man Meinung ausspricht, bei der Wiener Table Konferenz seien auch Fragen Verteidigung Oesterreichs besprochen 1. Ein indirekter Hinweis darauf war Besuch Edens in Kärnten(und nicht in näher gelegenen Steiermark), wo die en Truppen inspiziert und verschie- ene Unterredungen geführt wurden. Bei dieser Gelegenheit lernte der Außenminister den Landeshauptmann Wedenig der schon viele Monate lang als einer irter auf den Posten eines Triester ieurs gilt und zweifellos in Belgrad gesehen würde. Hinsichtlich der Frage Verteidigung Kärntens im Kriegsfall ußenminister Eden sicherlich das in eil Oesterreichs weit verbreitete a der Bevölkerung gegen jede Zu- beit mit Jugoslawien feststellen, lich für die westlichen Verteidi- onzeptionen sehr hinderlich ist. In aten aber traut man Marschall Tito seines Verzichts auf den Süden des auch heute nicht. W. O. * Erwachendes Dorf Das Volk ist erwacht im Mittleren Osten, das sollte man im Westen nicht übersehen. Adenauer: Zuerst bis Bonn.(UP) Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer kündigte am Donnerstag die Ausbildung von 50 000 bis 70 000 deutschen Freiwilligen für die Europa-Armee an, sobald der EVG-Vertrag von allen Signatarstaaten ratifiziert worden ist. In einem Interview mit dem Vizepräsidenten der UNITED PRESS, Jack Bisco, erklärte der Kanzler, die Gefahr eines bewaffneten Konflikts sei in den letz- ten zwei bis drei Jahren zurückgegangen und die Westverträge würden den Kreml noch leichter an den Verhandlungstisch bringen. „Nach der Ratiflzierung der Verträge wer- den wir mit der Ausbildung von 50 000, 60 000 oder 70 000 Freiwilligen beginnen, die sich aus ehemaligen erfahrenen Soldaten zu- sammensetzen. Die Waffentechnik von 1945 war jedoch eine andere, wie die von 1952. Diese Männer werden daher mit der neuen Technik vertraut gemacht werden müssen.“ Die Antwort auf die Frage, wann diese Sol- daten einsatzbereit sein würden, liege viel- leicht mehr bei den Vereinigten Staaten, die die modernen Waffen zur Verfügung stellen müssen. Zum deutsch- französischen Verhältnis meinte der Kanzler,„wenn ich einen Nach- barn habe— und Frankreich und Deutsch- land sind Nachbarn— ist es viel besser für mich, mit ihm Arm in Arm zu gehen, als ihn in die Arme eines dritten Nachbarn im Osten zu treiben. Eine Verteidigungsgemeinschaft ist der allerbeste Weg, den Frieden zu be- Wahren.“ 4 „Ich bin gewiß, daß die deutsch- alliierten Verträge vom Bundestag bis Ende Oktober, oder spätestens Anfang November, ratifl- ziert werden“, erklärte der Kanzler.„Italien wird wahrscheinlich im November ratiflzie- ren. Bei meiner letzten Zusammenkunft mit dem französischen Außenminister Robert Schuman hat er angedeutet, daß die französische Nationalversammlung voraus- sichtlich im Januar, spätestens aber im Februar ratifiziert.“ Die von Staatssekretär Halls tein in Paris übergebenen neuen Saarvorschläge bheben, wie sie sich weigere, den des Kanzlers(siehe Seite 1) nannte Dr. gen des neuen Parteiengesetzes Adenauer„annehmbar für Frankreich, 775 5 5 und 0. kann 1 Schuman nicht sofort ja oder nein sagen, schluß des Staatsrates stellt den denn er muß vorher mit seinem Kabinett tscheidenden Sieg General Naguibs beraten.“ Er selbst(Adenauer) habe ein ge- ald dar. Den ersten Sieg errang wisses Risiko übernommen. indem er diesen N. 52 Vorschlag übermittelt habe,„denn wir engesetzes praktisch selbst aufgelöst tieren: de unsere Kabinekte konsul 5 Wenn die Verhandlungen mit den Sowiets über Deutschland beginnen, werde Moskau wahrscheinlich eine Gegenleistung— wie etwa Anleihen— verla»lm Falle einer Einigung wird die Welt vermutlich in Sroßem Umfange abrüsten. Dann wäre es Wafd-Guthaben gesperrt P) Der ägyptische Staatsrat hat stagabend einen Einspruch der rtei gegen die von Ministerpräsident b angeordnete Blockierung aller Gut- afd zurückgewiesen und erklärt, inne solange von ihren Konten dent Naguib versicherte am ch seiner Rückkehr von einer durch das Nildelta, daß er abe, Aegypten in eine Re- cht A Von unserem v. O.- Korrespondenten Und das Volk weiß viel besser Bescheid als flüchtige Besucher und Beobachter glauben. Selbst in den kleinen Fellachendörfern Aegyptens, wo der Bauer noch genauso lebt und mit dem gleichen Pflug und der gleichen Hacke arbeitet wie vor Tausenden von Jah- ren, sitzen die Männer abends um das ein- zige Radio des Dorfes, das mit höchster Laut- stärke, die kein europäisches Ohr erträgt, die Nachrichten aus aller Welt hinausschreit. und lauschen aufmerksam oder lassen sich auch wohl von einem der wenigen, der lesen kann, die Zeitungen erklären— wie einst die Märchen! Sind es nicht auch heute oft nur Märchen, diese Pressein formationen, die erst durch den Ausdeuter ihren Sinn erhal- ten? Und das ist ein sehr wichtiges Moment! Denn diese Märchenerzähler— um beim Bild zu bleiben— sind gewiß keine Sendboten des Westens. Daher auch erklärlich, in wel- chem Umfange der Westen an Prestige, an Achtung, an einstiger Bewunderung ver- loren hat. Es wird im Fellachendorf disku- tiert, wenn die amerikanischen Präsident- schaftskandidaten sich gegenseitig mit Dreck bewerfen und wenn in Europa alle Eini- gungsversuche immer wieder scheitern, vom großen West-Ost-Gegensatz ganz zu schwei⸗ gen. Die sozialen Errungenschaften des Westens sind hier genau so bekannt wie die volksbeglückenden Versprechungen des Ostens. Aus beiden hat das Volk— und da- Fellachen diskutieren Die Umwälzungen im Mittleren Osten sind mehr als Staatsaktionen mit sind alle Araber des Mittleren Ostens gemeint— gelernt, daß es Ansprüche zu stel- len hat und daß Uneinigkeit schwächt und zersplittert. Daher die Sicherheit, mit der heute ein Mussadegh einem Churchill und Truman auf ihre persönlichen Schreiben eine Absage geben kann, mit der ein Nahas Pascha dem britischen Empire den Fehdehandschuh hinwarf, mit der ein König Ibn Saud den amerikanischen Pe- troleummagnaten, vor denen viele in der USA exzittern, Dollarmillionen abtrotzt. Gesundungserscheinungen Wer in Libanon nun Staatspräsident wird, spielt vielleicht, im Augenblick, in der klei- nen Handelsmetropole an der Levante, das Tangers künstlich erzeugte Treibhausblüte längst überschattet, eine gewisse Rolle. Es ist jedoch nebensächlich im Zuge des grogen arabischen Geschehens, das leicht auch an das christliche Gefüge dieses einzigen nicht islamischen Staates der Arabischen Liga rüt- teln kann. Die krisenhaften Wehen und Zuk- kungen, die der Westen so gerne als Störung der Stabilität im Mittleren Osten hinzustel- len beliebt, sind in Wirklichkeit Gesundungs- erscheinungen und Evolutionen, die wohl die westliche Konzeption einer Stabilität zer- stören werden, aber nur, um an ihre Stelle eine arabische Stabilität aus eigener Kraft zu setzen. Sowietunion droht nicht mit Krieg Stalin prophezeit dem Kapitalismus die Selbstauflösung Moskau.(UP) In einem am Donnerstag veröffentlichten Artikel über„Die Wirt- schaftsprobleme des Sozialismus in der So- Wietunien“ bringt Josef Stalin zum Aus- druck, daß die Sowjetunion die kapitalisti- schen Länder nicht angreifen werde, daß aber zwecks Beseitigung der sonst unent- rinnbaren Gefahr eines neuen Weltkrieges der Imperialismus vernichtet werden müsse. Mit diesem Artikel hat Stalin am Vor- abend des 19. Kongresses der kommunisti- schen Partei der Sowjetunion sein zwei- jähriges Schweigen gebrochen und dem Ka- Pitalismus das baldige Ende vorausgesagt. Er zeigt sich davon überzeugt, daß das kapi- talistische Wirtschaftssystem auf Grund der seit Beendigung des zweiten Weltkrieges eingetretenen Entwicklung in das Stadium der„Selbstauflösung“ eingetreten sei. Die kapitalistischen Länder, die nach dem zwei- ten Weltkrieg immer mehr Märkte ver- loren hätten, versuchten mit Hilfe des Mar- shallplanes, des Krieges in Korea und der Wiederaufrüstung ihrer Schwierigkeiten Herr zu werden. Die Entwicklung mache eine Aenderung der Theorien Lenins aus dem Jahre 1916 er- forderlich. Lenin erklärte damals, daß der Kapitalismus trotz vorhandener Verfalls- erscheinungen stärker geworden sei als zu- vor. Diese Theorie treffe heute nicht mehr zu. Die Wirtschaftskrise des Kapitalismus werde immer schärfer. Der zweite Welt- zu 70000 Freiwillige Bundeskanzler hofft auf weltweite Abrüstung für den Westen viel billiger, den Sowiets eine solche Anleihe zu gewähren, als das gegenwärtige Rüstungsprogramm fortzuset- zen.“ Sowjetrußland benötige beträchtliche Geldmittel, um seine umfangreichen inneren Probleme lösen zu können. In anderem Zusammenhang deutete der Bundeskanzler an, daß sich die Bundes- regierung um amerikanische Anleihen zur Lösung des Flüchtlingsproblems bemühen werde, sobald die Londoner Schuldenkonfe- renz ihre Verträge ausgearbeitet hat. Das dürfte Ende Oktober der Fall sein. 1 krieg habe neue Bedingungen geschaffen, die zur Selbstauflösung der kapitalistischen Wirtschaftsordnung führen würden. Die Gegensätze, die zwischen den kapi- talistischen und den scaialistischen Ländern herrschen, seien heute schärfer als vor dem zweiten Weltkrieg. Stalin betont. daß die Sowjetunion nicht mit einer Aggression drohe. Die Tatsache, daß die zwischen den sozialistischen und kapitalistischen Ländern bestehenden Differenzen größer seien als die Differenzen unter den kapitalistischen Län- dern selbst, habe bereits vor dem zweiten Weltkrieg bestanden und dennoch habe der Krieg nicht zwischen den kapitalistischen Ländern und der Sowjetunion, sondern zwi- schen den kapitalistischen Staaten selbst begonnen. Dies deshalb, weil Kriege gegen die sozialistischen Länder gefährlicher seien als Auseinandersetzungen zwischen den Kapitalisten. Kriege gegen sozialistische Länder würden die Existenz des Kapitalis- mus in Frage stellen. Stalin erinnert daran, daß man nach dem ersten Weltkrieg angenommen habe, Deutschland sei endgültig geschlagen. Heute glaubten einige daran, daß Detitschland und Japan ausgeschaltet seien. Die USA und Sroßbritannien hätten nach dem ersten Weltkrieg Deutschland geholfen, um es 2 einem Bollwerk gegen die Sowjetunion zu machen. Deutschland habe sich aber gegen den anglo-französisch- amerikanischen Block gewandt. Heute bestehe die Gefahr, daß Deutschland und Japan wiederauferstehen und sich von der Abhängigkeit von den ISA frei machen wollten. In derartigen Entwicklungen liege die„Unvermeidbarkeit“ von Kriegen zwischen den kapitalistischen Ländern. a 0 Ueber die„Friedenskampagne“ des Kom- munismus äußert Stalin, daß sie„soziali- stische Ziele“ verfolge und geeignet sei, einen Krieg zu verhindern oder doch wenig- stens zu verzögern, Sie könne zum Sturz von„militaristischen Regierungen“ führen, an deren Stelle Regime treten könnten, die kriedensbereit wären. Dieses Ergebnis— 80 betonte Stalin— wäre gut, aber nicht aus- reichend, weil dadurch der Imperialismus noch nicht beseitigt wäre, Solange der Imperialismus bestehe, existiere die Gefahr von Kriegen. 1 Verfassungsarbeit geht voran Fünf Artikel über Regierungsbildung und Stellung der Minister verabschiedet Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der Verfassungsausschuß der badisch-württembergischen Landesversamm- lung billigte am Donnerstag zum Teil mit großer Mehrheit fünf weitere Artikel des Abschnitts über die Regierungsbildung und die Stellung der Regierungsmitglieder. Nach längerer Debatte einigte sich der Ausschuß auf einen von der CDV angeregten Kompro- mißvorschlag hinsichtlich der Bestimmungen über die Behebung von Schwierigkeiten bei einer Regierungsneubildung. Nach der Neufassung dieser Artikel soll die alte Regierung die Geschäfte weiter füh- ren, falls es nicht gelingt, innerhalb von drei- Big Tagen nach Zusammentritt des neuen Landtages, bzw. nach Rücktritt der Regie- rung, mit absoluter Mehrheit eine neue Re- gierung zu wählen. Die weiteramtierende Regierung müsse in diesem Fall den Land- tag spätestens nach sechs Monaten auflösen und Neuwahlen ansetzen, wenn in der Zwi- schenzeit keine neue Regierung gebildet werden kann. Artikel 50 über die Rechtsstellung der Reglerungsmitglieder und die Unvereinbar- keit des Ministeramtes mit der Ausübung eines anderen Berufes wurde ebenfalls ge- billigt. Er bestimmt, daß Ausnahmen hin- sichtlich der Teilnahme an Aufsichtsorganen von Wirtschaftsunternehmen der öffent- lichen Hand durch den Landtag zugelassen Werden können. Abgelehnt wurde dagegen der CDU-Vorschlag, daß die Regierungsmit- glieder nicht gleichzeitig dem Parlament an- gehören dürfen. Auch für Artikel 51 wählte der Verfas- sungsausschuß mit Mehrheit eine neue Fas- sung, derzufolge der Landtag dem Minister- präsidenten nur das Vertrauen entziehen kann, wenn die Mehrheit seiner Mitglieder einen Nachfolger wählt und die von diesem Bebildete Regierung bestätigt. Artikel 52, der die Bestimmungen über den Regierungarücke- südwestdeutschen Bundeslandes lehnt die Beschlüsse der Landesregierung über den Aufbau der Schulverwaltung entschieden ab. Nach ihrer Auffassung läßt die Einheit des Schulwesens eine Unterstellung der einzel- nen Schularten unter verschiedene Instanzen nicht zu. Unter keinen Umständen dürften bei der Eingliederung der Schulverwaltung in die Regierungspräsidien die Instanzen der Kreisebene und der Gemeinde in die Schul- aufsicht eingeschaltet werden. Zu den ge- samten Anordnungen der vorläufigen gierung über den Behördenaufbau und die Verteilung der Zuständigkeiten will die CDU demnächst Stellung nehmen. an die Landesregierung stellt die CDU-Frak- tion fest, in mindestens 40 Großbetrieben Südwestdeutschlands unterhalte die KPD gutorganisierte politische Stützpunkte. Die Partei vertritt die Auffassung, daß sich in Baden- Württemberg die linksradikale Bewe- gung in letzter Zeit entscheidend verstärkt habe. Sie fordert die Landesregierung auf, mitzuteilen, welche Maßnahmen sie ergreifen Wird, um den fortschreitenden Umtrieben der Uinksradikalen Bewegung tatkräftig Einhalt zu gebieten. 5 tritt enthält, wurde in der Form des Koa- litionsentwurfes gebilligt. Auch Artikel 53 über die Ministeranklage wurde angenom- men und auf Vorschlag der CDU bestimmt, daß der Staatsgerichtshof das angeklagte Regierungsmitglied an der Ausübung seines Amtes hindern und eine einmal erhobene Anklage nicht zurückgezogen werden kann. CDU protestiert gegen Schulbeschlüsse Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Die CDU des 2 „Linksradikale Bewegung hat sich verstärkt“ Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) In einer Anfrage Maßnahmen für unzulässig erklärt, die im bereiten sich auf die große öffentliche Ple- narsitzung vor, bundesanwalt hat gegen den Sportjourna- N listen Ernst Peter Frahm und den Kauf“ mann Harald Freidane k, beide aus Kiel, sowie gegen einen weiteren Beteiligten die Eröffnung der Voruntersuchung e terspiele der Sowjetzone in Oberhof Be- ziehungen zu einem ausländischen Nach- richtendienst angeknüpft und ihm fortlau- kend Nachrichten über die Verhältnisse und Einrichtungen insbesondere der britischen Besatzungsmacht geliefert zu haben. Es ge- lang ihm, als Mitarbeiter den angeschuldig- ten Freidanck zu gewinnen, der im briti- schen Pressebüro in Kiel tätig war. Bei dem dritten Beteiligten handelt es sich um einen Pressezeichner aus Kiel, der von der lan- desverräterischen Tätigkeit Kenntnis hatte, jedoch keine Anzeige erstattete. tischen Labour Party lehrte am Donnerstag eine Entschließung ab, die eine Kürzung des gegenwärtigen Rüstungsprogramms fordert. Die Mehrheit gegen die Entschließung betrug eine Million Stimmen von Parteimitgliedern, doch wird sie als überraschend klein ange- sehen. Der Kongreß billigte ferner eine Ent- schließung, in der„ein größerer Anteil der Arbeiterschaft an der Leitun gefordert wird. schusses zum Studium der Neuordnung der Ländergrenzen, Reichskanzler a. D. Dr. Hans Luther, hat die etwa dreißig Mitglieder des von Bundesinnenminister Dr. Lehr kürzlich gebildeten Ausschusses benachrich⸗ tigt, daß er das Problem der Neugliederung in den einzelnen Ländern an Ort und Stelle prüfen wolle. organ der FDP Rheinland-Pfalz, teilte Donnerstag Hierzu ergänzend mit, daß m mit der Ernennung des Präsidenten d Landesverfassungsgerichtes von Rheinlan Pfalz, Dr. Adolf Süsterhenn, zum s n vertretenden Vorsitzenden des Studienau- schusses der besonderen Problematik d Neugliederungsfrage für Rheinland-Pf habe Rechnung tragen wollen. Notiz zum Tage: 1 Ein Land von klugen Leuten In Uruguay, das in Bonn mit einer Dipl matischen Mission vertreten ist, nimmt mag deshalh einige Minister aus den Reiken d. Opposition in die Regierung hinein, selbstber. ständlich in der Minderzahl. Als ein führender Politiker der Bundesrepu- blik, der eine hohe Staatsfunktion ausübt, auf dieses Beispiel hingewiesen wurde, erklärte e mit einer Miene, die fast so etwas wie polit. schen Neid verriet:„Da scheinen mir in Uru. gua sehr feluge Leute zu wohnen“. Dang wurde, allerdings in sehr unverbindlicher Weis und nach Lage der Dinge im Bereiche de Theorie, der Gedanke erwogen, Männer de SPD wie etua Kaisen und Reuter in Kabinett Adenduers mit Aufgaben zu betreuen die angesichts weltpolitischer Realitäten und staats politischer Notwendigkeiten jeden partei. politischen Streit ausschließen sollten. g Als Adenauer im Bundestag einmal au die Bereitschaft von Männern der SPD ange-. spielt habe, sich von der staatspolitischen Ver. antwortung auch in der Opposition nicht aus. zuschließen, habe der SPD-Abgeordnete Dy Adolf Arndt die Legitimation des Bundes. Kanzlers zu einer solchen Aeußerung zwar be. stritten, aber Adenauer habe unter dem Bei. fall fast des ganzen Hauses auf der Stelle er. widert:„Regen Sie sich doch bitte nicht auf Herr Arndt, Sie waren ja wirklich nicht ge. meint!“ Tatsächlich wird, wie man in dem hier sizmierten Gespräch annahm, auch ein 80 cantig profilierter Sozialdemokrat wie der „Kronjurist“ der SPD auf die Dauer die Schü. digungen nicht verkennen, die nicht nur den Ansehen von Parlament und Demokratie, don. dern auch ihrem Bestand drohen, wenn sich Mehrheit und Opposition nicht zu einem ver. nuͤnftigen Zusammenwirken finden. Die Verhältnisse liegen in der Bundesrepu- bliß anders als in Uruguay, sie liegen schon anders als in England, aber selbst das nicht minder schwierige Frankreich hat fur Regie. rung und Verwaltung auf entscheidenden Ge-. bieten eine Permanenz gesichert, die das Land und Volk in die Lage versetzt, selbst die fran- zösische Zahl von Regierungskrisen und Kabi. nettsweckseln zu ertragen. Wir kaben in dieser Hinsicht— wie in mancher anderen auch noch gar nicht vorgesorgt, und dabei haben Wir es ganz gewiß nieht weniger nötig als dis Franzosen oder die Uruguqper. g bild SPD will sich nicht drängen lassen„ Bonn.(UP) Der sozialdemokratische Oppo- sitionsführer Erich Ollenhauer versicherte am Donnerstag, der Standpunkt seiner Partei zum Ratifizierungstermin für die deutsch- alliierten Verträge habe sich durch seine Aussprache mit dem Bundeskanzler icht geändert. Ollenhauer setzte sich er- neut für eine Verschiebung der Ratifizierung bis zur Erstattung des Rechtsgutachtens durch das Bundesverfassungsgericht ein. Der Aeltestenrat des Bundestages traf am Donnerstag noch keine Entscheidung über den Termin der zweiten und dritten Lesung der Verträge, die nach dem Wunsch der Re- Sierungsparteien Ende Oktober vorgenom- men werden soll. b Das„Bulletin“ der Bundesregierung ver- trat am Donnerstag die Auffassung, daß es „höchst unzweckmäßig, wenn nicht gar ge- fährlich“ wäre, die Ratifizierung der deutsch-alliierten Verträge durch den Bun- destag bis zur Erstellung des Gutachtens durch das Bundesverfassungsgericht zu ver- schieben. e Die Ausarbeitung einer Zirkularno zwischen den Alliierten und der Bundes- republik zur authentischen Auslegung noch ungeklärter Teile der 5 Verträge regte der FDP- Pressedienst am Donnerstag an. Zu den unklaren Bestim- mungen gehöre beispielsweise der Artikel über die Behandlung des deutschen Aus- lands vermögens, der Einwendungen gegen Zusammenhang mit dem Auslandsvermögen getroffen wurden. ö 5 In Kreisen des Bundesverfassungsgerichts spricht man jetzt im Zusammenhang mit N dem Heuss- Gutachten von einem„Mammut-⸗ Verfahren“. Die 23 Richter beider Senate * Immer wieder Landesverrat ö (M. L.-Eig.-Ber.) Der Ober- 3 Karlsruhe. Frahm wird beschuldigt, während der Win- N Labour- Kongreß behandelte Rüstungsprogramm London,(dpa) Der Parteikongreß der b g der Industrie“ Neugliederungsproblem an Ort i und Stelle studieren Mainz.(dpa) Der Vorsitzende des Aus- Der„Mainzer Dienst“, das Information 5 3 3 e * deutsch- alliierten S San SF 38 F F g. G. 8 Nr. uten r Diplo. mt man nen des elbstver. desrepu- zübt, auf elärte e e politi. in Uru⸗ 4 Dang er Weite iche de mer des ter in betreuen ten und * parte. 105 mal auf D ange. nen Ver. icht aus. nete De, Bundes. war be. em Bei. telle er. icht auf, nent ge. lem hier ein 80 wie der ie Seh. ur dem tie, son. nn sich em ver-. desrepu- n schon as nieht Regie. den Ge. as Land lie fran. d Kabi- n dlieser auch 1 Raben als die bd ngen Oppo-⸗ sicherte seiner ur die 1 durch Kanzler ich er- zierung achtens „ Sin. traf am g über Lesung der Re- genom- ng ver- daß es gar ge- g dex n Bun- achtens zu Ver- larnots zundes- ig noch liierten st am Zestim- Artikel 1 Aus- gegen die im mögen zerichts ig mit mmut⸗ Senate 1e Ple- t Ober Ourna: Kauf- is Kiel, en die ntragt. r Win- bf Be- Nach- ortlau- ge und tischen Es ge- ruldig- briti⸗ ei dem einen r lan- Hatte, er bri- lerstag ng des ordert, betrug ledern, ange- e Ent- eil der ustrie“ rt Aus- g der Hans lieder Lehr Hrich⸗ lerung Stelle tions- Nr. 228/ Freitag, 3. Oktober 1952 MORGEN Seite 8 Was sonst noch geschah. Die internationale Polizei sucht seit Don- nerstagmorgen 70 Stoffaffen, die von einem Mailänder Spiel warenfabrikanten an einen unbekannten Käufer in der Schweiz ver- gandt wurden. Die Affen sind anstatt des üblichen Strohs mit wertvollen Nerzpelzen ausgestopft, die vor vier Wochen bei einem Mailänder Pelzhändler gestohlen wurden. 8 Als der Bauer Regolo Facci aus Verona am 30. September beim Heumachen in ein Schlangennest geriet und sich ihm eine giftige Viper näherte, stürzte sich sein Hund auf die Schlange. Es kam zu einem hefti- gen Kampf, in dessen Verlauf es dem klei- nen Hund gelang, die Schlange zu töten. Er erhielt jedoch einige Bisse, an denen er kurz nach dem Kampf starb. * Der Stadtrat von Como hat einstimmig beschlossen, das Beerdigungswesen zu„ver- gesellschaften“. Die Bestattungskosten werden künftig von der Stadt bezahlt, wo- bei man den jährlichen Aufwand auf rund 10 000 DM schätzt. Auf den Friedhöfen Co- mos wird es nur noch Gräber gleicher Größe geben. 2 Der amerikanische Herzspezialist Dr. Thomas O Neil aus Philadelphia nahm am 27. September an einem Patienten eine Außerst schwierige Herzoperation in der Lausanner Klinik„La Source“ vor. Es ge- lang ihm, einen Herzklappenfehler durch einen operativen Eingriff zu beseitigen. Die Operation war ein voller Erfolg. * Die französische Uebersetzung von Mar- garet Mitchells weltbekanntem Roman„Vom Winde verweht“ hat dieser Tage eine Auf- lage von einer Million erreicht, obgleich sie geinerzeit von verschiedenen Verlegern als „zu lang“ abgelehnt worden war und auch der Verleger Grasset, bevor er sich zur Ver- öflentlichung entschloß, lange zweifelte, ob er überhaupt seine Unkosten hereinbekom- mer würde. 1 In Moskau sollen nach einer Meldung der „Prawda“ gegenwärtig rund 60 000 Fernseh- empfänger in Betrieb sein, von denen über die Hälfte im Jahre 1951 und weitere 8000 in den ersten beiden Monaten dieses Jahres eingerichtet worden sind. Außer in Moskau destehen in Rußland noch Fernsehstationen in Leningrad und Kiew. * Laszlo Csernus, ein Budapester Fabrik- arbeiter, ist aus der Kommunistischen Partei Ungarns ausgeschlossen worden. Laszlo hatte seine Parteikarte verloren. In der Begründung des Ausschlußbeschei- des hieß es,„Leute, die ihre Parteiaus- weise verlieren sind es nicht Wert Partei- mitglied zu sein.“ Die österreichische Polizei hat auf Antrag der österreichischen Sportbehörden den Ver- kauf von Flaschenbier auf Fußballplätzen verboten. Bier darf von jetzt ab nur noch in Papierbehältern ausgeschenkt werden. Die Sportbehörden und die Polizei wollen mit dieser Maßnahme die Unsitte beseitigen, daß Bierflaschen von fanatischen Zuschauern als Wurkgeschoß benutzt werden. 8 Anläßlich eines internationalen Kunst- hüstoriker-Kongresses wurde in einem Am- sterdamer Museum eine mehrsprachig durch Radio kommentierte Führung durchgeführt. Jeder Besucher erhielt beim Eintritt einen kleinen Empfangsapparat in Größe einer Fotokamera mit einer Hörkapsel, ähnlich Wie sie bei den Tagungen der UNO verwen- det werden. Die Kommentare wurden in Niederländisch, Französisch, Englisch und Deutsch gesprochen, und jeder Besucher er- hält die gewünschte Sprache in seinem Apparat, so daß er im Museumsraum sich in absoluter Ruhe der ungestörten Betrachtung der Kunstwerke widmen kann. * In Indore nahm sich ein Dhobi(Wäscher) den Tod seines langjährigen Gehilfen und Freundes, eines sanften alten Esels, so zu Herzen, daß er Selbstmord beging. Er hätte sich leicht einen neuen Esel kaufen können. Doch das wollte er nicht. Sein altes Grau- tier war ihm zu sehr ans Herz gewachsen, und so nahm er sich das Leben, um, wie er in einem hinterlassenen Brief mitteilte,„mit meinem Liebling wieder vereinigt zu wer den.“ Vier Jahre nationaler Gesundheitsdienst in England Von Sir James Stirling Ross, Mitarbeiter des britischen Gesundheitsministeriums Ein neuer Abschnitt in der Geschichte des britischen nationalen Gesundheitsdienstes soll jetzt beginnen. Dies ist daher ein geeig- neter Zeitpunkt, um zurückzublicken und eine vorläufige Bilanz dieser Einrichtung zu ziehen, deren großes Ziel ein gesundes Volk ist. Das erste Stadium— das der Jahre 1940 bis 1943— brachte die Festlegung der natio- nalen Gesundheitspolitik in ihren Grund- zügen; das nächste— das der Jahre 1943 bis 1948— die Beschlußfassung über die Einzel- heiten der Organisation, die Vorbereitung der Umstellung und die Ingangsetzung des neuen Gesundheitsdienstes. Das dritte Sta- dium, das im Juli 1948 begann, umfaßt die ersten vier Jahre der praktischen Arbeit. Es waren Jahre angespannter Tätigkeit für das Wohl der Nation, sowohl auf organisa- torischem wie auf praktischem Gebiet; es waren Jahre der Schwierigkeiten und Un- zulänglichkeiten, aber auch Jahre spürbaren Allgemeinen Fortschritts und Erfolgs. Der sundheitsdienst mußte eine schwere Erb- schaft von Gesundheitsschäden aus der Kriegszeit und von vernachlässigter Gesund- heit antreten und zugleich die volle Be- lastung einer aufgestauten Nachfrage tragen. Dennoch waren diese anstrengenden und schwierigen Jahre von größtem Wert für die Gegenwart und für die Zukunft— in bezug auf die Erfahrungen in der Organisation, die Berechnung der Kosten und die Erzielung von scharfen Einsparungen, wo es offenkun- dig notwendig war, vor allem aber für das Gesundheitsprogramm als solches. Bei wei- tem die verantwortungsvollste Aufgabe des Gesundheitspolitikers und des Gesundheits- beamten ist heute die Ueberlegung, wie die verfügbaren Mittel am vorteilhaftesten ver- Wandt werden können. Diese Probleme wer- den heute weit klarer erkannt, und die Fach- zeitschriften wimmeln von Anregungen für Verbesserungen. Der nationale Gesundheitsdienst hat in der Tat in der ganzen Welt großes Interesse erweckt. Aber man muß ihn als eine britische Einrichtung ansehen, mit eigenen Traditio- nen, und vor dem Hintergrund des ange- spannten britischen Lebens und Arbeitens von heute. Grundsätzlich ist er kostenlos, un- gefähr ähnlich dem britischen Schulwesen. Ursprünge Der Gesundheitsdienst ist entstanden aus den nackten gesundheitlichen und sozialen Bedürfnissen der Menschen in den dichten Zusammenballungen der Industriestädte. Zu- erst kam im Jahr 1907 die Gesundheitsbe- treuung in den Schulen, im Jahr 1912 die allgemeine Krankenversicherung, 1920 der Bericht Lord Dawsons über die Notwendig keit und die allgemeinen Grundzüge eines nationalen Gesundheitsdienstes, dann 1926 der Bericht der Kgl. Kommission, der klar auf diesen als die„endgültige“ hinwies. End- lich ordnete im Jahr 1941, in der schwärzesten Zeit des Krieges, die Koalitionsregierung die dann von Sir Charles Beveridge, dem heuti- gen Lord Beveridge, durchgeführte Unter- suchung über die sozialen Verhältnisse und die Sozialversicherungen insgesamt an. Die im Jahr 1943 getroffene Entscheidung für einen nationalen Gesundheitsdienst war eine Entscheidung der ganzen Nation. Dann folgte die Planung: das Gesetz von 1946, ein heftiger Streit über die Sicherstel- lung der Berufsfreiheit der Arzte, und der erfolgreiche Start des Gesundheitsdienstes im Juli 1948 mit der zugesagten Mitarbeit des ärztlichen Berufsstandes. Der Gesundheitsdienst wird verwaltet von regionalen und kommunalen Behörden, Ausschüssen und Räten. Die Vorsitzenden Polizeialarm und Mitglieder leisten ehrenamtliche Arbeit, entsprechend der Tradition der britischen kommunalen Selbstverwaltung. Man hat an dem System bemängelt, daß es verschiedene Organe für Krankenhäuser, allgemeine ärzt- liche Betreuung und kommunale Gesund- heitsfürsorge hat. Das war in den ersten Jahren nicht zu vermeiden. Doch ein neuer- licher Bericht eines Ausschusses des Zentral- rates des Gesundheitsdienstes hat ein System gemeinsamer beratender Ausschüsse empfoh- len, das heute bereits in den kommunalen Bezirken des Gesundheitsdienstes eingeführt wird. Leistungen Man wird die vier Jahre seit 1948 nach dem Umfang und den Leistungen des Ge- sundheitsdienstes und nach der Hebung der Volksgesundheit teilen. Jedermann in Groß- britannien hat heute das Recht auf persön- liche Behandlung durch einen Hausarzt sei- ner Wahl, ohne finanzielle Belastung. Vor- her hatte die Krankenversicherung nur für den einzelnen Versicherten gesorgt, nicht für dessen Familie und sie deckte auch nur die allgemeine ärztliche Betreuung, nicht die Inanspruchnahme von Krankenhäusern oder Spezialisten. Die Fürsorge für die ganze gegen Krebs Benzypren verseucht die Großstadt/ Noch Hoffnung für Raucher Der Polizei dürfte eine weitere wichtige Aufgabe zufallen. Es soll nämlich Polizei- alarm gegen den Krebs gegeben werden. In den Großstädten der Erde will man die Ver- Kehrspolizisten mit rücksichtsloser Schärfe gegen die„Rauchsünder“ einsetzen, da sie es vor allem sind, die für die ständig anstei- gende Todeskurve durch Lungenkarzinom verantwortlich zu machen sind. Wie englische Forscher bei Untersuchun- gen in den Hauptverkehrsstraßen Londons und an den Patienten feststellten, marschiert an der Spitze der heute als Krebserreger er- kannten Stoffe, welche die Großgstadtluft ver- seuchen, Benzypren. Und zwar soll diese Gefährdung, wie Luftproben ergeben haben, besonders im Winter wirksam sein. Benzy- pren ist ein gefährlicher Feind der Groß- städter, der sich in die Schwaden der Aus- KRiesenspäne aus dem Weltall Meteor am nördlichen Himmel/ Steinwürfe, die Kontinente erschütterten Am Himmel Hamburgs und in ganz Nord- europa wurde am Sonntag ein Riesenmeteor gesichtet. Tausende von Menschen erschraken und alarmierten Polizei, Wetterstationen, Flugplätze und Militärstützpunkte. Astro- nomen und Offiziere in Skandinavien glaub- ten eine Rakete vor sich zu haben, deren Zielpunkt westlich von Gdingen an der Ost- seeküste lag. Der unheimliche Sendbote aus dem Weltall zog am taghellen Himmel etwa in der Größe des Mondes waagerecht von Südwesten nach Nordosten. Vorherrschende Ansicht: eine fliegende Untertasse. Der ganze Spuk dauerte Sekunden. Professor Heckmann von der Hamburger Sternwarte beruhigte mit der Erklärung, es habe sich um einen besonders grogen Meteor gehan- delt, der beim Eintreten in die Erd- atmosphäre aufleuchtete und wieder ver- löschte, als er den Bannkreis der Erde verließ. Schlägt aber solch ein Riesenmeteor a unserem Stern ein, dann explodiert er mi donnerähnlichem Krachen und vermag ganze Kontinente zu erschüttern. In Sibirien setzte 1908 ein Himmelskörper, dessen Explosion 2000 km weit hörbar war und dessen Wir- kung noch in England an Luftdruckschwan- Kungen gemessen wurde, tausend Quadrat- kilometer Waldland wie eine einzige Fackel in Brand. Ein Steinregen verursachte um die Jahrhundertwende in Madrid das Zer- springen von Millionen von Glasscheiben und eine entsetzliche Panik. 1947 detonierte ein Meteor im Gebirge von Kasakstan mit einer Wucht von einer Million kg. Er ver- streute Felsbrocken kilometerweit, schlug 106 Krater, zerschmetterte 100 jährige Rie- senzedern und knickte durch einen jäh ent- kesselten Wirbelsturm viele Bäume der Taiga. In Deutschland beobachtete man 1938 Notizen über Bücher Daphne du Maurier:„Meine Cousine Rachel“ (Schertz& Goverts Verlag, Stuttgart- Ham burg). Die Verfasserin der„Rebecca“ gestal- tet in ihrem neuesten Roman, der viele Paral- lelen zu ihrem großen Erfolgsbuch aufweist, wieder vor dem Hintergrund eines ländlichen Herrenhauses in England ein düsteres und bis zum unglücklichen Ende ungeklärtes Frauen- bild. Sie versteht es meisterhaft, eine von un- heimlicher Spannung geladene Atmosphäre zu schaffen, und man kann diesem sentimental- tränenreienen Rückblick einer Fünfundzwan- Zlgjährigen sicher einen beachtlichen Publi- kumserfolg prophezeien. Der junge Mann ist der Alleinerbe seines älteren Vetters, der auf einer Italienreise eine rätselhafte Frau kennen lernte, neiratete und in der Fremde einen tra- gischen Tod fand. Die junge Witwe reist nach England, wo der Erbe bei ihrem Anblick als- bald all seine Rachegelüste vergißt und ihr seine Hand und seinen Besitz anträgt. Den Besitz nimmt sie, nicht aber die Hand, und deshalb läßt es der verbitterte Liebhaber ge- schehen, daß die Dame nun ihrerseits einen tragischen Tod findet, an dem man ihm aber keine Schuld nachweisen kann. Dem Leser bleibt die Entscheidung überlassen, ob die ge- heimnisvolle Dame Rachel eine Kaltschnäuzig berechnende Giftmörderin oder eine normale, oberflächliche und zur Verschwendung nei- gende Frau war, die die übertriebene Ver- ehrung wie die übertriebenen Verdächtigun- gen der beiden Männer nicht verdiente. egi. Giovannino Guareschi:„Enthüllungen eines Familienvaters, vom Training bis zur Meister- schaft.“ Donau-Verlag in Wien-München, deut- sche Auslieferung bei Gabler in München, mit 360 Zeichnungen von Fritz Fischer). Nein, Wir kannten diesen Familienvater nech nicht, wohl aber ein Musenkind von ihm, nämlich den„Don Camillo und Peppone“. Jetzt aber erzählt Giovannino Guareschi uns von sich, von den Freuden und Leiden eines Familienvaters. Nun, wer schmunzelt da nicht? Wenn Guareschi erzählt, dann bleibt so leicht kein Auge trocken! Es hieße den vielen Lesern, die auf dieses Buch warten, etwas von der Spannung und Freude nehmen, wenn man vom Inhalt schon etwas vorweg nehmen würde. Das darf man nicht, denn alles, was hier enthüllt“ wird, ist so köst- lich und bezaubernd, daß man es selber leben muß: Später, ja dann werden sich die Guareschi-Freunde gegenseitig die präch- tigsten Situationen wieder und wieder erzäh- len, obgleich jeder sie kennt. Aber das ist 1a gerade der Witz bei diesem Schriftsteller, der plötzlich, wie aus dem Boden gestampft, da war und einen Welterfolg hatte wie kaum einer zuvor. Man trifft kaum einen, der nicht angerührt ist von diesem urwüchsigen Erzäh- ler. Endlich einmal ein Dichter, der nicht nur für eine bestimmte Schicht schreibt, sondern buchstäblich für jeden! Das Buch bekommt noch einen besonderen Reiz durch die Zeichnungen Fritz Fischers, der wie kaum ein anderer den Witz und die Atmosphäre dieses Buches eingefangen hat. Oft weiß man nicht, soll man über Guareschi oder über die Zeichnun- gen dieses Künstlers lachen und sich freuen! Einigen wir uns darauf: über beide! Guare- schi-Fischer ist ein wundervolles Gespann, wie man es selten trifft. Was Humor ist, wirklicher und echter Humor, hier in diesem Buch wird er gezeigt. Und was wäre uns nötiger? H. A. Georg von der Vring:„Der Diebstahl von Piantacon“(R. Piper& Co.-Verlag, München). Genau so hätte sich der Diebstahl der wert- vollen Miniaturen aus der Universitätsbiblio- thek von Piantacon abspielen können, wenn es diese Stadt überhaupt gäbe. Georg von der Vring— als Norddeutscher mit heimlischer Liebe zu subtropischer Atmosphäre— erfand sie ebenso wie das Delikt, um die Menschen zu skizzieren, die so ein Ereignis aufscheucht. Die bieder harmlosen Kustoden, etwas arbeits- scheu, überzeugt von inrer und de ihnen ob- zuletzt einen größeren Meteor, rotglühend und mit bläulichem Schweif, der gleichfalls die Erdatmosphäre nur schnitt. Man unterscheidet Meteore, die neben 90 Prozent reinem Eisen auch Nickel, Phosphor und Schwefel enthalten, sowie Ge- steinsmeteore mit den auch auf der Erde üblichen Gesteinen und Elementen wie Sauerstoff, Wasserstoff, Kohlenstoff, Stick- stoff, Helium, Gold und Uran. Eisenmeteore sind seltener, werden jedoch häufiger ge- funden, weil die Gesteinsmeteore schneller ver wittern. puffgase von Benzin- und Dieselmotoren ein- nebelt. 8 In Wien möchte man aus diesen Ergeb- nissen der englischen Wissenschaft, die erst- mals auf einem internationalen Kongreß der Krebsforscher in Löwen(Belgien) mitgeteilt wurden, nun die Konsequenzen ziehen. Nicht nur durch die Wachsamkeit der Polizisten, sondern auch durch die Aufnahme der Arbeit des österreichischen Krebsforschungsinstituts, für dessen künftige Tätigkeit allerdings noch längst nicht die notwendigen Geldmittel be- reitgestellt werden konnten. Das neue Institut wird sich vorwiegend mit dem Problem des Lungenkrebses be- fassen. Die Wiener Statistik zeigt nämlich eine beängstigende Zunahme dieser Krank- heit in den letzten beiden Jahrzehnten. Die Zahl der Opfer von Geschwulstwucherungen an Atmungsorganen hat sich seit 1934 fast verdreifacht. Dabei ist der Anteil der Krebs- erkrankungen an den Organen des Rachens, der Speiseröhre und des Magens ebenso be- ständig zurückgegangen. Während der Rück- gang als Erfolg der ärztlich-medizinischen Bemühungen verbucht werden darf, kommt das Fortschreiten des Lungenkrebses im hohem Maße auf das Konto eines immer mehr zunehmenden Automobilistenverkehrs. Und noch eins wird von dem Institut ver- sichert, das dem Durchschnittsraucher tröst- lich in den Ohren klingen mag: Eine krebs- verursachende Wirkung des maßvoll genos- senden Nikotins konnte bisher nicht erwiesen werden. Bedenklicher sieht die Sache aller- dings für Kettenraucher aus: Unter zehn an Lungenkrebs Erkrankten befinden sich neun, die schwer faüchten und täglich bis zu 40 Zigaretten verbrauchten. Versuche mit der„Einschienenbahn“ erfolgreich Fahrt eines Modellzuges der„Betonlaufbalkenbahn“ Auf dem Gelände der„Verkehrsbahn- Studiengesellschaft“ in Fühlingen bei Köln finden zur Zeit die ersten Versuche mit dem vollständigen Zug eines Modells der Nah- und Fernverkehrsschnellbahn der Zukunft statt. Die Versuche, die von der ganzen Welt mit größtem Interesse verfolgt werden, be- gannen in der vergangenen Woche unter äußerster Geheimhaltung. Die Versuche sol- len zur vollkommenen Zufriedenheit der be- teiligten deutschen Techniker und auch der anwesenden Förderer des Projekts ver- laufen sein. Es steht jetzt fest, daß die vielfach als Ein- schienenbahn bezeichnete„Betonlaufbalken- bahn“ elektrisch betrieben wird. Der Modell- zug in einem verkleinertem Maßstab 1.255 besteht aus einem Vorder- und einem Schlußteil sowie Zwischengeschobenen Ein- zelteilen. Vorder- und Schlußteil sind mit Elektromotoren ausgerüstet. Zwischen bei- den Teilen lassen sich beliebig viele Mittel- stücke einfügen. 5 Bei den Versuchen wurde bisher eine Geschwindigkeit von 145 km/h erreicht. Dies soll jedoch nicht die Maximalgeschwindig- keit des Zuges sein. Die Fertigbahn soll vielmehr eine Stundengeschwindigkeit vom Maximal 300 bis 350 kmh erreichen. Seitlich am Bahnkörper entlang, auf dem die Fahrzeuge aufgesetzt sind, führen Strom- kontakte. Beim Fahren ist nur ein verhält- nismäßig schwaches Surren zu vernehmen, unter dem Fahrzeug zucken gelegentlich kleine, kurze blaue Blitze auf. Die Fahr- zeuge werden über vier Führungsschienen, von denen sich je zwei an beiden Seiten des Bahnkörpers befinden, geführt. Oben auf dem Laufbalken befindet sich eine Lauf- schiene, über die die Fahrzeuge mit Rollen oder Rädern gleiten. Eine erste offizielle Vorführung der Modell-Schnellbahn soll am 8. Oktober stattfinden. liegenden Betätigung hoher Bedeutung. ind sofort mit einem Verdacht zur Hand. der vom Verschulden der eigenen Unaufmerksamkeit ablenkt. Sie haben einen Direktor zum Vor- gesetzten, der nicht weniger an seine Vorzüge glaubt und keine Möglichkeit ausläßt, seine Untergebenen die Kluft spüren zu lassen, die seine Gehaltsklasse über die billigeren erhebt. Der vermeintliche Dieb ist selbst Künstler, als solcher großzügig und humorvoll genug, um zu seinem Vergnügen als Verdächtiger herumzulaufen. Außerdem gibt er dem Ver- fasser Gelegenheit, einige bissige Bemerkun- gen über abstrakte Malerei loszuwerden. Zwei Kriminalbeamte tauchen auf. ein junger arroganter, den der Ehrgeiz natürlich auf die fal- sche Fährte zwingt, und ein alter, schon dreivier- tel abgetakelter, ohne jeden Ehrgeiz, aber mit einer in Jahren gereiften Gute und Menschen- kenntnis. Er findet die richtige Spur allerdings auch nicht. Die entdeckt durch Zufall der Ver- dächtige. Alle Akteure bekommen ein humorig freundliches Licht, ganz besonders auch die Kustoden-Fhefrauen, honorige Bürgerinnen mit sehnsüchtigem Erinnern an eine ganze Kleinigkeit Vorleben. Alles verwebt sich zu einer frischen, oft verliebten Handlung, die beim Lesen nicht strapaziert, aber angenehm unterhält. E. Axel Munthe:„Das Buch von San Michele“ — Gustaf Munthe und G. Uexküll-Schwerin: „Das Buch von Axel Munhte“(beide Paul- List-Verlag. München). Im 694. bis 703. Tau- send liegt jetzt die deulsche Gesamtauflage des„Buches von San Michele“ vor, in 37 Sprachen ist es bislang übersetzt worden. Der so souverän und mit dem Lächeln eines kauzigen Weisen und Menschenfreundes auf der Grenze zwischen Wahrheit und Dichtung balancierte Lebensbericht des 1949 im Alter von 92 Jahren verstorbenen schwedischen Arztes Axel Munthe behauptet seinen Platz mit einer Beständigkeit, die gewiß nicht sehr vielen Bestsellers unserer jüngsten Literatur beschieden sein wird. Und mit der gleichen herzwarmen Freude, mit der man das Buch vor vielen Jahren zum ersten Male las, nimmt man es nun auch in der illustrierten, sehr 6 geschmackvoll und würdig aufgemachten Neu- auflage wieder in die Hand. Es Ist ein klas- sisches Buch geworden und ein wenig schon von dem Goldglanz des Legendären umflos- sen, in dem der Autor selber sich so wunder- sam zu spiegeln wußte. Wie aber war er wirklich, dieser Axel Munthe, der von sich Sagte:„I am s queer fish“— ich bin ein seltsamer Fisch? Gustaf Munthe, sein Neffe, und Baronin G. Uexküll- Schwerin, die mit dem königlich schwedischen Leibarzt durch Jahr- zehnte freundschaftlich verbundene Ueber- setzerin seines ‚ZBuches von San Michele“, versuchen auf diese Frage mit ihrem„Buch von Axel Munthe“ eine Antwort zu geben. In anekdotisch aufgelockerter Form lassen sie seinen Lebenslauf abrollen. Viele persön- lichen Erinnerungen finden darin Platz, manches wird sichtbar, was„San Michele“ verschweigt, anderes wieder wird„objektiv“ zurecht gerückt, was dort unter dem Gesetz des Dichterisch- Phantastischen stand. Den- noch ist auch dies ein subjektives Buch— subjektiv durch das Diktat liebevoller Ver- ehrung und tiefer menschlicher Verbunden- heit. K. H. Annette Kolb:„Die Schaukel“(S. Fischer Verlag, Frankfurt/Main). In Neuauflage liegt eines der reizvollsten Werke Annette Kolbs vor, die 1950 mit dem Literaturpreis der Stadt München ausgezeichnet wurde. Die Verfasserin erzählt in diesem Roman der armen, aber größen wahnsinnigen Bohème- Familie Lautenschlager und ihres Gegen- stückes, der preußisch-steifen ordentlichen Familie von Zwingern, mit köstlich ironi- sierendem Witz die Geschichte ihrer fröh- lichen Kindheit und Jugend und ihres un- ruhigen Elternhauses. Die Beziehungen zu der so seltsam kontrastierenden Freundes- familie und das Auf und Ab innerhalb des originellen Vaterhauses sind in einem wun- derlichen Durcheinander von Bildern in mei- sterhaft beherrschtem Stil und mit eigen- willigem, liebenswürdigem Humor gezeichnet. egi. Dr. Hugo Hartung:„ſAber Anne hieß Marie“(Verlag Ullstein, Berlin). Der Verfas- ser des Breslau-Romans„Der Himmel war Familie sichert heute vielen Patienten eine Behandlung insbesondere Frauen mit Frauenleiden—, die andernfalls überhaupt nicht behandelt worden wären, und sie er- faßt ihre Fälle schon in einem frühen Sta- dium. Dazu kommt noch die über den Haus- arzt hinausgehende Krankenhaus- und Spe- zialistenbehandlung. Man muß es gesehen haben, wie sehr dadurch die Sorge vor lang- wieriger und kostspieliger Krankheit(auch bei bürgerlichen Familienvätern) behoben worden ist, um es zu glauben. (Schluß folgt) Blick ins Land Tumult bei„starken Männern“ Nürnberg. Tumultszenen und Ausschrei- tungen gegen die Turnierleitung zwangen die Veranstalter eines Ringkampfturniers, die Veranstaltung abzubrechen. Nach Schluß eines Freistilkampfes warfen mehrere Zu- schauer Gegenstände in den Ring und de- molierten die Einrichtung. Ein größeres Polizeiaufgebot, das Ruhe und Ordnung wie- derherstellen sollte, wurde mit Steinen be- worfen. Fernsehen nur allmählich München. Die Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten in der Bundesrepublik hat beschlossen, das Fernsehen nur allmäh- lich auszubauen. Die Sender wollen in enger Zusammenarbeit Fehlinvestitionen vermei- den. Ein Meinungsaustausch über die Be- richterstattung von den olympischen Spielen endete mit dem Entschluß, auch in Zukunft die Berichterstatter für große internationale Sportveranstaltungen gemeinsam zu be- stimmen. Haus über die Lahn Marburg. Entlang einer Straßenbrücke über einen etwa zwölf Meter breiten Arm der Lahn wird in Marburg auf einer frei- tragenden Brückenkonstruktion ein ein- stöckiges Haus erbaut, das eine Grundfläche von 13mal 15 Metern haben wird. Mit dem Bau des Geschäftshauses wurde dieser Tage begonnen. Deutschland— Türkei störungsfrei Bonn. Ferngespräche zwischen Deutschland und der Türkei werden von Mitte Oktober an ohne die bisher häufigen Störungen von bulgarischer Seite möglich sein. Eine neue Fernsprechverbindung, die über Saloniki führt und bulgarisches Gebiet umgeht, soll bis etwa zum 15. Oktober fertiggestellt sein. Bundesgrenzschutzkommando West im Kasseler Generalkommando Kassel. Das Bundesgrenzschutzkxommando West, das von Lübeck nach Kassel verlegt wurde, hat den Dienstbetrieb im ehemaligen Kasseler Generalkommando aufgenommen. Es sind etwa 300 Beamte. Die bisher in dem Gebäude untergebrachte Hundertschaft ist nach Wildflecken in der Rhön verlegt worden.. Deutsches Windhund-Derby 1932 Duisburg. Bundeskanzler Dr. Adenauer hat für das„Deutsche Windhund-Derby 1952“ am 4. und 5. Oktober in Hamborn als Ehrenpreis eine Silberschale gestiftet. Zu der Veranstaltung werden auch Teilnehmer aus Frankreich, England und Spanien erwartet. Drei Verkaufssonntage vor Weihnachten? Köln. Die Hauptgemeinschaft des deut- schen Einzelhandels hat den Bundeswirt- schaftsminister gebeten, drei Verkaufssonn- tage vor Weihnachten zu befürworten. Zur Ansicht der Gewerkschaften, daß zwei Ver- kaufssonntage genügen müßten, sagt die Hauptgemeinschaft, daß das echte Bedürfnis Vf. im Vordergrund stehen müßte. Vorlesungen über„elegantes Essen“ Nürnberg. Der Vorsitzende der Nürnber- ger Sektion des Internationalen Genfer Verbandes hat beschlossen, gastrosophische Vorlesungen abzuhalten. Er will den Men- schen die Kunst des eleganten Essens“ pei- bringen, die in den letzten Jahren nach sei- nere Meinung sehr vernachlässigt wurde. Die ersten Vorlesungen dieser Art waren sehr gut besucht. Unmöglich Bamberg. Auf einer Kundgebung in Rle- denburg stellte ein Redner folgende Forde- rung auf:„Es geht nicht an, daß wir dauernd Vogel- Strauß-Politik betreiben, den Kopf in den Sand stecken und zuschauen, wie die Dinge weitergehen“. unten“ hatte das Pech, seine Zwillinge Anne und Marie fast im gleichen Moment in die Welt zu setzen, in dem Erich Kästners„Dop- peltes Lottchen“ seinen erfolgreichen Weg begann. Er resignierte und legte seine Zwil⸗ linge eine Weile auf Eis. Jetzt aber scheint ihm der rechte Zeitpunkt gekommen zu sein, das Leserpublikum mit seinen hübschen Kindern, die sich so ähnlich waren, daß weder Eltern noch Lehrer noch Ver- ehrer sje unterscheiden konnten, bekanntzu- machen. Die ständigen Verwechslungen füh- ren zu zahllosen— und manchmal doch ein wenig unwahrscheinlich konstruierten Komplikationen, bis jeder Zwilling mit einem etwas gewaltsamen Happy-End an den Mann gebracht ist. Der Humor des leichten Unterhaltungsromans, der in der„guten alten Zeit“ der zwanziger Jahre spielt, ist breit und beschaulich angelegt und nicht ge- rade spritzig zu nennen. egi. Otto Rombach: Cornelia und der standhafte Geometer(Verlag Deutsche Volksbücher). Rich- tiger müßte dieser umfangreiche und gute Ro- man„Der standhafte Geometer und Cornelia“ heißen, denn unbeirrt von Hofintrigen, Volks- aufruhr und gegen seine eigenen privatesten Interessen führt der Geometer Friedrich Meer- wein seinen Auftrag durch, erforscht die Do- auquellen und beweist, daß die Donau ein Nebenfluß des Rheins ist. Und seine Cornelia bekommt er dann erst und trotzdem. Um den historischen Streit zwischen Baden und Würt⸗ temberg um das Donauwasser und die Ver- sickerungen baut Rombach eine farbige und Überaus unterhaltende Handlung auf, erweckt die versunkene, aziöse Welt der Residenz Donaueschingen zä neuem Leben und erschafft in der Gestalt des alten Vagabunden Blindling dem standhaften Geometer einen Mitstreiter, den Timmermans erdacht haben könnte. Sieger im Streit blieben die Donau und die herrliche Landschaft, deren Lob und Preis den Grundton der ganzen bewegten und besinnlichen Ge- schichte bestimmen. L. H. Seite Politische Demokrulie, ube Neben den Staatsbürger soll tum, sondern Mitbestimmung un d Miteigen- tum“ forderte Dipl.-Volkswirt Rolf Spaethen, Hauptvorstandsmitglied der DAG, Hamburg, am Mittwochabend bei einer Mitgliederver- sammlung der Deutschen Angestellten Gewerkschaft in der Gaststätte„Flora“. „Man kann nicht im politischen Raum eme Demokratie exerzieren und in der Wirt- schaft eine Autokratie zu konservieren ver- suchen“, sagte Spaethen; vielmehr müsse neben den Staats- der vollwertige und mit gerechtem Anteil am Sozialprodukt teilneh- mende Wirtschaftsbürger treten, ein Wirt- schaftsbürger, der über die Bedingungen seiner eigenen Abeitsumwelt mitbestimme und dessen Alter gesichert sei. Die Forde- 55 Erreichung dieses Zieles nicht aus, daher müsse das Verlangen nach Miteigentum er- Sänzend und unterstützend hinzukommen. Die günstige deutsche Wirtschaftsbilanz sei nur durch erhebliche Vorleistungen der Arbeitnehmer zustandegekommen,„für die uns die Gegenseite die Quittung noch schul- dig ist“, sagte das DAG-Vorstandsmitglied. Demgegenüber stelle sich die soziale Bilanz als geradezu erschreckend dar. Das Betriebs- verfassungsgesetz nannte Spaethen einen Kompromig. Die Gewerkschaften müßten sich zunächst damit abfinden und„auf die- sem Parkett nach besten Kräften zu tanzen versuchen“. Es verlange nicht den agitatori- schen, rhetorisch und nur rhetorisch effekt- vollen, sondern primär einen sachlich ver- Sierten Funktionärstyp. Mit Hille einer Leiter uus inbrecher und Ausbrecher in einer Per- son, saß er mit einem Gesicht. in dem keine Miene zuckte, auf der Anklagebank. Ein- brecher, weil er schon des öfteren dieses einträgliche und abträgliche Geschäft be- trieben hatte, Ausbrecher. weil er nicht Weniger als dreimal aus Erziehungs- und Strafanstalten entfleucht war. Das letzte Mal nter erheblicher Verletzung eines Gefäng- nisbeamten, was ihm immerhin zwei Jahre Zuchthaus verschafft hatte. Und nun stand er 23jährige Sünder wieder wegen ge- dem Richter. Sein„Mitarbeiter“ einen weit besseren Eindruck. Es fing damit an, daß in der Bäckerei des Landesgefängnisses Mannheim. wo beide Angeklagte arbeiteten. versehentlich der Toilettenschlüssel stecken blisb. Und das führte zur„Freilegung“ einer mit einer Kette festgeschlossenen Leiter, die einer der Angeklagten an einem sehr frühen März- orgen in den Kohlenbunker beförderte, sen Gitterfenster mit dem durch den anderen freiheite durstigen Herrn rechtzeitig wendeten Schlüssel geöffnet worden machte Man traf sich im Heizraum und stieg auf der Leiter durch das Kellerfenster aus und ber die Gefängnismauer. Der Weg in die oldene Freiheit führte dann über einen zekannten, der Zivilkleider besorgte, nach delberg. wo in einem Einbruch die zivil- ige Ausstattung einer Kompanie„erbeu- Wurde, in das Rheinland und nach Hand. wo„wei arme Wanderer“ an ostertüren anklopften und um Almosen * 2. 5 Bei der Rückkehr nach Deutschland, die rennt vor sich ging, wurden beide nach- er festgenommen, und das Wieder- en vollzog sich wieder im Landesgefäng- us mit der Anklage auf Haftflucht. Ohne rücksichtigung des Heidelberger Einbruchs, der Gegenstand eines besonderen Verfahrens in wird. 5. 1 5 Den Dreiundzwangzigjährigen nannte der Staatsanwalt einen„unverbesserlichen 4 Wohin gehen wir? reitag, 3. Oktober: Nationaltheater 19.30 Unr:„Moral“; Kurbel:„Die Stunde X.; und Palast:„Sie tanzte nur einen Alhambra:„Heimweh nach Dir“; „Schwarzes Elfenbein“: Capitol:„Die sbrigade“; Kunsthalle 20.00 Uhr: O. H. esmühl und R. Laugs spielen Tartini, zart, Pfitzner, Schubert(Städt. Hochschule Iymp-Lichtspiele, Käfertal, 21.00 des Orxigi Tegernseer Bau- 3 aschen 16.00. 20.00 leschau; Musensaal 20.00 Uhr: Jugend- ö„Wir schaffen Europa jetzt“ 5„Zähringer Löwe“ 20.00 Uhr: Deutschland, die Saar und Europa“ Dr. Fritz Hellwig, Düsseldorf Oeut- aer Saarbund E. V.); Wirtschaftshochschule „Die Michaelbotschaft und der deut- „„Die Michaelmacht und das Chri- orträge v. Dr. Bruno Krüger, Stuttgart Me Gesellschaft); Amerikahaus J challplattenwunschkongert mit von Beethoven. zamstag, 4. Oktober: Nationaltheater 19.30 22.15 Uhr:„Die Czardasfürstin“: Kunsthalle .30 bis 22.00 Uhr:„Der 8571805 5 respektvolle Dirne“(Studio des National- theaters); Wirtschaftebdchschule 19.30 Uhr: e Michaelbotschaft und der deutsche Geist“, Michaelmacht und das Christentum“, Vor- 5 Dr. Bruno Krüger, Stuttgart(An- Dposophische Gesellschaft); Amerikahaus 00, 18.00, 19.30 Uhr: Filme für Erwachsene: schau“,„Rodin“.„Mit den Augen der 3 7 5 ie wird das Wetter? 5„ 8 r 8 Vorhersage bis Samstag früh: Tagsüber veränderliche, noch zeit- ise starke Bewölkung und Neigung zu leichten örtlichen Niederschlägen. Kühl. Mittags- mperaturen 12 bis 15 Grad. chts aufklarend und in un- Lagen leichte Bodenfrostgefahr. iche Winde. N d des Rheins am 2. Oktober: C=); Mannheim 258(1); Worms aub 181()). d des Neckars am 2. Oktober: 9 882 Gundelsheim 160(=); „Nicht Mitbestimmung oder Miteigen- rung nach Mitbestimmung allein reiche zur wei Jugendliche sehnten sich nach der„goldenen Freiheit“ meinschaftlich begangener Haftflucht vor zammlung am 4. Oktober, 19.30 Uhr, im fest mit buntem Programm. Festansprache: MANNHEIM ausspringen“, Dieses Miteigentum gewinne der Wohnungs wirtschaft eine besondere Seite ab:„Die verlorenen Baukostenzu- schüsse sind eine einzige Schweinerei“. Freilich, überall lasse sich das Miteigen- tum nicht„auf breiter Front“ realisieren. Es sei problematisch bei Kleinbetrieben und unmöglich im öffentlichen Dienst. Hier müsse ein Ausgleich durch entsprechende Gehaltsskalen und Altersversorgung geschaf- ken werden. Grundsätzlich aber„ist der Mensch mit einem Eigentumsrückthalt kri- senfester und bekommt eine ganz andere, mitverantwortliche Einstellung zum Staat und seiner Politik“. rob „lm Gelüngnis läßt sich der Winter überstehen“ Der Angeklagte wollte zurück hinter die„schützenden Mauern“ Seit seiner Entlassung aus der Gefangen- der Bergstraße, die allesamt daran glauben schaft hatte der heute 39jährige eine große mußten und deshalb den Glauben an den Vorliebe für ebenso große Zechen gezeigt. unehrlichen Gast nach Verlust ansehnlicher Aber, statt diese verständliche Vorliebe für Zechbeträge verloren. Ein Spezialist in Zech- exquisite Mahlzeiten, einen guten Tropfen T 1 97 3 1 und kultivierte Zigaretten mit den ent- heit enthält, und sieben mehr oder weniger sprechenden Geldbeträgen zu kompensleren, saftige Vorstrafen mit ungefähr 15 Prelle- Verzichtete er auf dieses Geld und gab ledig- reien, bei denen oft fünf bis sieben Lokale lich gute Worte. Und diese wiederum lösten Speise und Trank stellen mußten, konnten auf der Gegenteite böse Worte, Strafanzeigen ihn nicht von seinem mit vielen unbezahlten und Verurteilungen aus, denn Gastwirte„Vieterlin“ begossenen Weg abbringen werden mit Recht unwirtlich, wenn man sie Wohl aber ins Gefängnis, das er im Speisen und Getränke auffahren und sich August hochgemut wieder verließ, und— dann nach gehabtem Genuß durch die sich in Rheinau sofort wieder Bier und Hintertüre stillschweigend selbst entläßßt. Zigaretten„bestellte“. Und als die Wirtin Wer aber glaubt, daß sich der Freund e gab er in schönem Freimut gastronomischer Genüsse durch eine oder zu, er könne das nicht und warte gern auf zwei Strafen abhalten ließ, irrt. Irrt genau den bald herbeigeholtem Polizeibeamten. Es 80, wie dle Wirte in einem kleinen Ort an drehte sich um 2,45 DM und er kam genau 8 wieder dahin, wo er hergekommen war und Wo er auch wieder hin wollte. „Ich habe den Kontakt mit der Mensch- eit verloren und wollte zurück“ meinte er. Im übrigen sei ihm gesagt worden, er solle 5 sich das nächste Mal wegen Landstreicherei Rechtsbrecher“ und behntragte für ihn zehn testnehmen lassen, da Käme er totsicher Monate, für den anderen als bloses Opfer Wieder rein.. einer zwingenden UDeberredung fünf Monate Trotz vieler Rückfälle gab ihm das Gericht Gekängnis. Das Gericht vertrat die Meinung, noch einmal mildernde Umstände und sieben Selbstbefreiung als eine Art Naturtrieb Monate Gefängnis wegen Betrugs. Die dürfe nicht zu empfindlich geahndet werden, Untersuchungshaft wurde ihm angerechnet. solange es sich nicht um ein Gewaltdelikt Trotzdem wird er für den Winter hinter handle, und lies es bei vier und zwei schützenden Mauern, dem Ziel seiner Sehn- Monaten. 5 lex sucht, geborgen sein. lex Kleine Chronik der großen Wird Mannheim Pate? Nach einer Mit- teilung des Verkehrsvereins von Neustadt trägt sich die Stadtverwaltung von Mann- heim mit dem Gedanken, die Patenschaft kür den Neustadter Wein zu übernehmen. Bisher wurden Weinpatenschaften für Pfäl- zer Weinorte meistens von bayerischen Ge- meinden übernommen. 5 a Sonntags geschlossen. Nach Mitteilung 1 wirtschuftliche Autokrautie der Wirtschaftsbürger treten Vollsozialisierung sei eine unerträgliche Freiheltsbeschränkung. Auf der anderen Seite aber dürfe die Freiheit nicht auf Kosten der sozialen Gerechtigkeit betont werden. Der Kreis der zu sozialisierenden, das heißt in Gemeinschaftseigentum zu über führenden Betriebe müsse klein gehalten werden, da- mit der Großteil der freien Wirtschaft„unter Einbau gewisser sozialer Kautele“ vorbehal- ten bleibe. Als Miteigentum könnten schüt- zungsweise 4 bis 8 5 der Lohnsumme„her- dem Gefängnis eniflchen Frauengruppe der Sp: Am 4. Oktober, im Gewerkschaftshaus Versammlung. Es spricht MdB. Emmy Meyer-Laule über „Sleichberechtigung der Frau.“ Anthroposophische Gesellschaft.„Die Michaelbotschaft und der deutsche Geist“, „Die Michaelmacht und das Christentum“ sind Themen, über die Dr. Bruno Krüger, e Stuttgart, am 3. und 4. Oktober, jeweils des Milchhändlervereins Mannheim bleiben 19.30 Uhr, in der Wirtschaftshochschule auf die Mülchgeschätte im Einverständnis mit Einladung der Anthroposophischen Gesell- e ee e spricht. 225 antes für Skrentliche Ordnung während des Kleintierzüchterverein„Vorwärts“ 1902 Winterbalblahres an Sonntagen ab 1. Okto- brannheim. Am 4. Oktober 20 Uhr, Mitglie- ber schlossen. 555 5 der versammlung im Vereinsheim, Herzogen- riedstraße 41. Volksbank Feudenheim. Bei der General- Versammlung für die Jahre 1947 bis 1951 Männerch r Gartenstadt, heim- Wald- konnte laut Bericht von Direktor Fuchs hof. Am 4. Oktober, 20 6 kestgestellt werden, daß nach Ueberwindung haus Ferbstball. 5 5 der schwierigen Aufbaujahre ein zufrieden- Theatergemeinde. Am 3. Oktober, 11 Uhr. in der Kunsthalle eine Ludwig-Thoma- stellender Fortschritt erzielt wurde. Das Matinè mit wilhelm Herrmann als Redner 1880 gegründete Institut weist jetzt die Höchstziffern an Einlagen und Umsatz seit und einer Aufführung des Lustspiels Lott- 7* chens Geburtstag“. 5 Bestehen auf. Auch der Mitgliederstand ist im Ansteigen. Der Geschäftsanteil wurde (Wieder) auf 400 DM festgesetzt, die Haft- summe auf 400 DM(früher 800 RM). herab- gesetzt. V. Keßler, A. Wirth. K. Benzinger, V. Will, J. Forschner und R. Haug wurden als Aufsichtsratsmitglieder bestätigt. TV„Die Naturfreunde“ Mannheim. Sonn- tag, 5. Oktober, Bezirkstreffen in Eberbach. Abfahrt 6.53 Uhr Hauptbahnhof. Anmelde- schluß Freitagabend im Gewerkschaftshaus. 5 0 Am 5. Oktober Wande- 5 rung Deidesheim— Wallberg— Eckkopf 55 e eee Forsthaus Rotsteig Forsthaus Silbertal e 9, Sudertal— Königsbach. Abfahrt Hauptbahn- 20 Uhr, im„Kleinen Rosengarten“, U 6, 19. g 5 hof Mannheim 7.05 Uhr. 0. 8. Lokal. von 9 Die Pfarrgemeinde Liebfrauen veranstal- a 5 tet am 5. Oktober, 15.30 Uhr, ein Wohltätig- VdK, Ortsgruppe Schwetzingerstadt- Lin- keitsfest, verbunden mit einer Abschieds- denhof: Mitglieder versammlung am 4. Okto- feier für Pfarrer Bernhard Gebele, im ber, 19.45 Uhr, im„Zähringer Löwen.“ 8 ü Pfarrheim der Oberen Pfarrei KReichsbund, Ortsgruppe Innenstadt: Ver- Oeffentliche DVF FDP- versammlung. Am 6. Oktober, 19.30 Uhr, spricht im Eichbaum- Stammhaus Md. Prof. Dr. Gönnenwein, über„Die Stellung der DVP/yDP innerhalb der Regierungskoalition und ihre Haltung im Verfassungsausschuß.“ Reichsbund, Ortsgruppe Neckarau. Ueber „Lastenausgleich und Teuerungszulagen“ in einem öffentlichen Vortragsabend sprechen Abteilungsleiter Hillenbrand vom Aus- Lokal„Fahsold“, T 2, 15.— Ortsgruppe Lindenhof: Am 4. Oktober, 20 Uhr, im „Rheinkaffee“ Monatsversammlung. 8 spp schwetzinger-, Oststadt: Am 4. Okto- ber, 20 Uhr, im„Zähringer Löwen“, Herbst- Amen N BESEN üĩ06 7 Keln Wucher Der Intendant des Theaters schreibt zu der Leserzuschrift„UVeberraschungen im Theater“: „Die Erhöhung der Garderobenpreise auf 0 DM ist vom Mannheimer Stadtrat be- schlossen worden, nachdem bereits vor eini- gen Monaten auf Wunsch des Publikums zu dessen schnellerer Abfertigung die Zahl der Garderobenfrauen verdoppelt worden ist. Die Löhne der Garderobenfrauen siad um 337% Prozent erhöht worden. Die Garderoben- gebühr hat seit Jahrzehnten—.20 DM betra- gen. Man kann es also nicht als„Wucher“ bezeichnen, wenn sie jetzt auf— 40 DM er- höht wurde. Aehnlich liegen die Dinge bei dem Programmheft. Es kostete früher, 20 DM, dann—30 DM, jetzt—.40 DRM. IIlustrierte Zeitschriften, die früher 20 Pfennige kosteten, kosten heute 50, beziehungsweise 70 Pf. Ein ten, der Flüchtlinge und so weiter einver- standen, aber er wird ja nicht gefragt. Es gibt Länder, in denen ein Theater lediglich von denen unterhalten wird, die am Theater interessiert sind und auch hineingehen. Ge- nügt die von diesem Kreis aufgebrachte Summe nicht, dann schließt das Theater eben. Bei uns aber wird verlangt, daß auch die nicht am Theater Interessierten dazu bei- tragen, den Theaterbetrieb aufrechtzuerhal- ten. Schließlich kommt eines Tages jemand auf den Gedanken, sich einen Zeppelin kau- fen zu wollen und verlangt von seinen Mit- menschen, daß sie ihm die Sache finanzieren. W. Gefährlicher Schulweg Die Kinder aus den L- Quadraten und vom Kaiserring gehören zur U- schule. Raumman- 5 gel war bisher der G U 1 Mieter, der im Monat zwei Vorstellungen er- VF L a b Weg. Die Sechs- bis Zehnjähri ü hält, braucht in der Regel nicht zwei gleiche dabei den Tattersall 00 Hefte zu erwerben, weil das Programmheft platz überschreiten, selbst für Erwachsene in ungefähr latägiger und nicht in monat. Aufgaben voller K trati a in licher Folge erscheint, Das Nationaltheater ist 9 aber eine gefährliche 5 5 darauf angewiesen, daß die erhöhten Ge- Könnte jetzt in der Luisenschule nicht Raum 4 durch erhöhte Einnahmen ge- 1 unteren Klassen geschaffen werden? a 5. an hätte den Abe- Schütze li (gen): Dr. H. Schüler, Intendant gedient. 3 F W. 4. 1 Jedem sein Zeppelin! 8 Veberraschen würde es den Einsender des Briefes„Leberraschung im Theater“, wenn er wüßte, was die Mannheimer Steuerzahler auch die, die nicht ins Theater gehen für dag Theater aufzubringen haben. Nicht jeder Mittelstraße hat Vorteile Auf die Anregung Woch eine Einbahn- straße“ erwidert die Stadtverwaltung fol- gendes: Der Durchgangsverkehr in der Neckar- stadt von Ost nach West läßt sich nicht in Steuerzahler ist wohl mit dieser Verwen- die Riedfeldstraße verlegen, da 0 J 1 f 0 e K 5 von hi 3 1 755 Steuergeldes angesichts der Woh- keine direkte Zufahrt 1 5 Hafen möglich let. der Versorgung der Hinterblie- Die Mittelstraße dagegen hat durch die in benen, der Wänrungsohter, der Ausgebomb- ihrer Verlängerung gelegenen Unterführung 5 S. einige noch stehende bisweilen als„Hockenheim-Ring“ vorkommen. Mehr Lärm ist tatsächlich nicht mehr möglich, wie er in der Hauptsache von Motorradfahrern und von Fahrern von Fernlastzügen geboten Wird. Hauptsächlich sei hier noch festgestellt, daß wir diesen Lärm selbst während der Nacht- ruhestunden, ja sogar noch nach Mitternacht mit anhören müssen. Es dürfte doch nicht all 50 der Verben er Verkehrspolizei, diesen enormen Lärr auf den Verkehrsstraßen wenigstens zu re. 2 zieren. Die Bewohner unserer Großstadt dem Städtischen Amt für öffentliche Ordnun 5 225 5 Herbnentet würde durch ent- prechende Maßnahmen diesem Unwesen ein Ende bereitet werden.. W. ö Boxer duf vier Beinen a m Sonntag im Schlachthof Mannheim-Ludwigshafen, schon seit Jahrzehnten eine Hochburg im Hundesport, wird am 5. Oktober wieder Schauplatz einer Ausstellung im Schlachthof Mannheim sein, die von der gerade 30 Jahre alt gewordenen Boxer-Gruppe Mannheim- Ludwigshafen zu- sammengestellt wird. Der deutsche Boxer, gelb oder gestromt, erfreut sich wachsender Beliebtheit. Seine anhängliche Treue, seine Wachsamkeit, sein Mut als Verteidiger und Beschützer sind be- rühmt. Er ist harmlos in der Familie, ein großer Kinderfreund, jedoch mißtrauisch gegen Fremde, heiteren, freundlichen Tem- peraments im Spiel, aber bedrohlich im Ernst. Seine Intelligenz ist sprichwörtlich. Falschheit und Hinterlist kennt der Boxer nicht. Sein oft grimmiger Gesichtsausdruck steht also im Gegensatz zu seinem charakteri- stischen Wesen. 5. Heute werden in Mannheim schon wieder weit über 200 Boxer gezählt. Das Melde- ergebnis zur Boxerausstellung ist über- raschend gut. „Mannheimer Jugendbühne“ gut aufgenommen Die Gründung der„Mannheimer Jugend- bühne“ hat ein starkes Echo ausgelöst. Be- reits jetzt liegen zahlreiche Anmeldungen vor. Insbesondere wird begrüßt, daß die Aus- Wahl der aufgeführten Stücke von der Ju- gend selbst vorgenommen wird. Die„Mannheimer Jugendbühne“ allen Jugendlichen im Alter von 14 bis 21 Jahren jeden Monat eine Vorstellung des Nationaltheaters. Der Eintrittspreis beträgt auf allen Plätzen 1,23 DM. Außerdem erhal- ten die Mitglieder der„Mannheimer Jugend- bühne“ bei allen Vorstellungen des National- theaters im freien Verkauf an der Abend- kasse 50 Prozent Ermäßigung. Für die Auf- führungen der Studiobühne wurde ein Ein- heitspreis von 1,00 Mark vereinbart. Beson- dere Einführungsabende und Diskussionen sind vorgesehen. 85 Als erste Vorstellung wird in der Reihe A am 25. Oktober, 14 Uhr, und in der Reihe B am 9. November, 14 Uhr, Shakespeares Trauerspiel„Hamlet“ gegeben. Im Dezember folgt für beide Reihen die Aufführung einer Oper. Anmeldungen zur Jugendbühne nimmt die Geschäftsstelle des Stadtjugendausschusses Mannheim, Friedrichspark, A 5, 1, entgegen. Letzter Anmeldetermin: 15. Oktober. Stadt Sleichsamt und Kreisgeschäftsfünhrer Gem- ming am 6. Oktober im Volkshaus Neckarau um 20 Uhr. 0 1 Wir gratulieren! Karoline Kiefer, Mann- heim, H 4, 13(früher L. 2, 8), und Anna Joosten, Mannheim, Jungbuschstr. 11, wer⸗ den je 70 Jahre alt. Den 75. Geburtstag be- geht Maria Eckert, Mannheim, Langerötter- straße 75. Frieda Haucke, Hockenheim, Lui- senstraße 34(früher Mannheim, Secken⸗ heimer Straße 20), vollendet das 82. Lebens- Jahr. Den 90. Geburtstag kann Anna Lahm, Weinheim, Altersheim(früher Mannheim), feiern. Die Eheleute Seppl und Steffle Ir- linger, Mannheim- Schönau, Kulmer Str. 27, haben silberne Hochzeit. Komplizierte Sozialversicherung als Vortragsthema Verwaltungsamtmann Singrün von der Landesversicherungsanstalt Baden sprach am Mittwoch beim KKV Columbus im katholi- schen Jugendheim über die„Sozialversiche- rung im Blickfeld der neuen Verordnungen“. Er bemerkte dabei, die Anfänge der Sozial- kfürsorge lägen nicht bei den Sozialgesetzen! der achtziger Jahre, sondern bei den Zünften und Knappschaften des Mittelalters, die bei ihren kranken Mitgliedern eingesprungen seien. Allerdings gebe es erst seit der Reichs- versicherungs verordnung von 1911 eine In- validenrente. Der Redner wies auf viele Einzelheiten der Gesetzgebung auf diesem Gebiet hin ein Gebiet, das selbst Fachleuten Kopfzer- brechen bereite. Jeder, der sich über Ver- sicherungsberechtigung, Beitragserstattung, freiwillige Höher versicherung und die sehr wichtigen Bedingungen von Wartezeit, An- Wartschaft und Versicherungsfall orientieren wolle, könne sich an das Mannheimer Kon- trollamt der Landesversicherungsanstalt im Gebäude der Allgemeinen Ortskrankenkasse wenden. Als Quintessenz bezeichnete Singrün die Notwendigkeit, die Versicherung in Ordnung zu halten und berechtigte Anträge frühzeitig einzureichen. * diese zügige Verbindung. Diese Tatsache so- wie das Vorhandensein der Straßenbahn in der Mittelstraße bedingen deren Verbreite- rung, die jedoch nicht. wie der Verfasser des eingesandten Artikels annimmt. auf der lin- ken Straßenseite durch Abbrechen und Zu- rückversetzen der Häuser erfolgen soll, son- dern durch Arkadeneinbauten in das Erd- Seschoß. Außerdem werden hiervon nur 32 Häuser betroffen und nicht 150. Erst hinter der Herz-Jesu-Kirche, auf dem schmalen Teil der Mittelstraße, soll eine Fluchtverle gung vorgenommen werden und zwar auf der rech- ten Seite. Hiervon werden im Laufe der Zeit Gebäude berührt, wänh⸗ rend der Großteil der Strecke aus Trümmer- Erundstücken besteht. Unabhängig hiervon ist bereits vorgesehen, die direkte Einmündung der Riedfeldstraße in die Waldhofstraße durch Begradigung der vorspringenden Ecke zu er- möglichen.“ Städtische Pressestelle Unerträglicher Lärm 8 5 Anwohnern der Speyerer Straße muß diese durch ein entsprechendes Ver- bietet Nr. — 8 8. D. 3 Seeber, e Fe i e Aus Nylon trägt die schöne Hilde, Wäsche und auch Strumpfgebilde, die sie sehr behutsem pflegt unc se dadurch länger trägt. f Wunder · Nylon wird hlerbel bestgepflegt durch Wider- MI. 3 N etw kor * Elschen, Fritz und auch Susanne kommen samstags in die Wanne. Munter muß sich schrecklich spufen. 15 allzu drectig sind die Puten. Sonseidenk braudnm sie jetzt Nl. auf nun macht Spaß die Baderei. 5. 1 — cbter Söffig ne im keellor chlörft en seinem Muskateller. 6 5 Wahrheit, denkt er. liegt im Weine. Nec Wi krieg ich die flaschen reine v 231 Ane Flaschen an cler Wand Put föstern:„Nimm nur NI zur Hand.“. 5 e auch Du zum Reinemache e kisene- Spblek- Belgisks es in einem Paket 1 45 8 90 F. B. und Th. W. und bleib dabei 1 „ e ee Nr. 2 N U — 2 — nilde, do, 5 7 ind. Nr. 228 Freitag, 3. Oktober 1952 Normal leben, uber ohne Rohkost- Fanatismus Ein Vortrag über die Lebensweise Gaylord Hauser Ueber die Lebensweise Gaylord Hauser sprach am Mittwoch in der Wirtschaftshoch- schule die Schweizer Ernährungsberaterin Hedy Bircher-Rey vor einem zahlreichen und interessierten Publikum. Sie stellte zuerst die grundlegenden Unterschiede zwischen den Lehren des Schweizer Arztes Dr. Bircher-Benner und Gaylord Hausers fest und ging dann im ein- zelnen auf die in dem Buch„Bleibe jung, lebe länger“ aufgestellten Regeln für eine vorbeugende und gesundheitsfördernde Rohkost ohne übertriebenen Fanatismus ein. Der Unterschied zwischen dieser Rohkost (-Heilkost) und der Schutzkost(Normalkost) könne im täglichen Leben durchaus gewahrt pleiben und brauche nicht zu einer jeglichem Genuß abholden Askese zu führen. Als„Volksfeind Nummer eins“ bezeich- nete Frau Bircher-Rey den von Hauser als stärksten Säurespender genannten weißen Fabrikzucker, der zusammen mit Weißmehl, Teigwaren und zu sehr ausraffinierten schlechten Fettstoffen eine völlige Neutrali- sierung durch Basen unmöglich mache, des- halb vom Körper nicht ausgeschieden wer- den und mit der Zeit schwere Stoffwechsel- krankheiten hervorrufen könne. Ueberhaupt sei das„Säure-Basen- Gleichgewicht“ im Körper, dem zum Beispiel Vollgetreide, Schalenbohnen und frische Butter àam ehe- sten gerecht würden, die wichtigste Vor- aussetzung einer normalen Verbrennung. Es sei deshalb notwendig, bei der täglichen Nah- rung genügend Basenspender zu sich zu nehmen, deren bedeutendster Vertreter frisches Obst, Gemüse und Milch seien. Die Rednerin betonte in ihrem Vortrag immer wieder, daß eine normale Zuführung der für die Verdauung lebensnotwendigen Stoffe weit besser sei als eine in Medika- menten konzentrierte Form, die lediglich auf bereits erkrankte Menschen angewendet werden müsse. In diesem Falle aber sei die besondere Zusatznahrung Gaylord Hausers unumgänglich, die aus seinen„Wundernähr- mitteln“ Weizenkeim, Edelhefe, Melasse und Trockenmilch bestehe. hwW-/ Wieder Diebstähle ohne Ende Der in einem Schlafzimmer in Neckarau begangene Diebstahl, bei dem Werte von etwa 500 DM gestohlen worden waren, konnte geklärt werden. Als Täterin ent- puppte sich ein 17jähriges Lehrmädchen, das auch noch einige kleinere Gelddiebstähle auf dem Gewissen hatte. Durch Aufschneiden des Drahtzaunes verschaffte sich in Neckarau ein Unbekann- ter Zugang zu einem Gartengelände und holte aus dem Hühnerstall vier Hühner her- Aus. Obwohl er öfter seinen Aufenthalt wech- selte, konnte in Neckarau ein 23jähriger Kraftfahrer festgenommen werden, der wegen einer noch abzusitzenden Gefängnis- strafe gesucht wurde. Bei seiner Durch- suchung wurden drei Blei-Zinn-Legierungs- stücke gefunden, die vermuten lassen, daß er sich mit der Anfertigung von falschen 5-DM- Stücken befaßte oder es versuchen wollte. In einer Wirtschaft wurden einem 72- jährigen von einer Unbekannten 360.— DM gestohlen. Bestimmt um denselben Täter handelt es sich bei zwei Diebstählen aus parkenden Personenkraftwagen in Q 3 und Q 7. In dem einem Falle wurde eine Handtasche mit Inhalt sowie 230 DM gestohlen, während in dem anderen Falle eine gelbe Stadt- tasche mit wichtigen Geschäftspapieren ab- handen kam. Am 23. Juni wurde aus einem Bierzelt auf der Neckarwiese eine Jazztrompete ge- stohlen. Jetzt nach drei Monaten versuchten Mitwisser die Trompete in einem Geschäft zu Geld zu machen. Dabei konnte der Dieb- stahl! aufgeklärt und der Dieb ermittelt werden. Auf dem Lindenhof durchstöberte ein Unbekannter einen Pkw., nachdem er dessen Türschloß aufgebrochen hatte. Eine lederne Reisetasche mit Inhalt im Werte von 250. DM nahm er mit. Nicht weniger als fünf Täter waren an dem Diebstahl von 40 m Regenabflußrohr und 200 kg Metall aus dem Städt. Kranken- haus beteiligt. Diese Diebstähle, die zeitlich zurückliegen, konnten jetzt erst geklärt werden. Der tägliche Unfall. Auf der Neckarauer Straße streifte ein Radfahrer eine haltende Rad- fahrerin und stürzte zu Boden. Er zog sich eine Gehirnerschüt- terung und zwei Kopfverlet- zungen zu. Ob der Radfahrer unter Alkohol- einfluß stand, soll durch die Blutprobe fest- gestellt werden.— Erheblichen Sachschaden gab es, weil der Fahrer einer Zugmaschine beim Einbiegen von der Germania- in die Zypressenstrage in Neckarau die notwendige Vorsicht außer acht ließ und dadurch mit zwei hintereinander parkenden Personen- Kraftwagen zusammenstieß. Der Sachschaden wird auf etwa 1500 DM geschätzt. 5 Versuchter Selbstmord. Nachdem ein 27 jähriger eine größere Dosis Tabletten ein- genommen hatte, versuchte er, in den Neckarkanal zu springen, um sich das Leben zu nehmen, wurde aber durch einen Spazier- gänger daran gehindert. Der Lebensmüde wurde bewußtles ins Krankenhaus eingelie- fert. Nach Auskunft schwebt er in Lebens- gefahr. Herzschlag beim Spaziergang. Um 01.00 Uhr wurde ein 79 jähriger Pensionär aus der Neckarstadt als vermißt gemeldet, nachdem er nicht von seinem täglichen Spaziergang Film spiegel—.:: zurückgekehrt war. Bei Fahndung wurde der Gesuchte etwa 150 m unterhalb der Friedrich-Ebert-Brücke auf der Neckarwiese tot aufgefunden. Ein Herzschlag hatte sei- nem Leben ein Ende gesetzt. Echt Bajuwarisches Im Käfertaler„Olymp“ Vom 1. bis zum 7. Oktober gastiert das „Original Tegernseer Bauerntheater“ in den „Olymp“-Lichtspielen Käfertal. Der Besuch der„Première“ ließ nichts zu wünschen übrig, genau so wenig wie der erste urbaju- warische Schwank, den das gut eingespielte Ensemble am Mittwoch unter dem Titel „Auf der Alm, da gibt's koa Sünd“ auf die Bretter legte. Die gelungene und mit donnernden Lach- stürmen akzeptierte Persiflage des Sommer- Kkurgastes in diesem Volksstück zeigte, daß die Schauspieler weniger auf überspitzt- theatralischen Effekt, als vielmehr auf eine unkomplizierte und überzeugende Echtheit Wert legten. Und das gelang ihnen, beson- ders mit dem„Star“ Gretl Faistenhammer, so gut, daß sich das ausverkaufte Haus in Urwüchsigkeit aalte und anhaltenden Ap- Plaus spendete. In den Pausen zeigten sich Gerda Reichel als Jodlerin und Peter Steiner als wadel- datschender Schuhplattler von ihrer besten Seite und verhalfen so dem Schwank, der übrigens im Dialog auch das geistvolle Ele- ment nicht zu kurz kommen ließ, zu ent- spannenden Unterbrechungen. Als weitere Stücke sind nach dem Spiel- plan„Dreimal Hochzeit“,„Die Töchter Jo- sefs“ und„Jägerblut“ vorgesehen. hw ¹b Ein Jahr nach USA bei US-Familien Das amerikanische Generalkonsulat in Stuttgart teilte mit, daß deutsche Jungen und Mädchen aus Stadtgemeinden der Bun- desrepublik und aus Westberlin sich bis 20. Oktober 1952 um einen einjährigen Stüdienaufenthalt in den Vereinigten Staa- ten bewerben können. Die Jugendlichen, die zwischen dem Oktober 1935 und dem April 1937 geboren sind, eine achtjährige Grund- schule absolviert und nach Möglichkeit eine Mittel-. Berufs- oder höhere Schule besucht haben sollen, werden ein Jahr bei amerika- nischen Familien wohnen und eine amerika- nische Oberschule besuchen. Bewerbungen sollen an das amerikanische Generalkonsulat, Stuttgart, Exchanges Staff, Mr. W. Richmond, Stuttgart, Olgastraße 13, gerichtet werden. Aktivität im Presseklub Vorträge und Diskussionen Der Internationale Presseklub beginnt die Reihe seiner Herbst veranstaltungen mit einem Vortrag von Professor Dr. Eduard Wahl, M. d. B., über das Thema„Die Frage der Begnadigung der Kriegsverbrecher aus nationaler und internationaler Perspektive“. An das Referat schließt sich eine Diskussion mit Professor Wahl an, der als juristischer Sachverständiger und Bundestagsabgeord- neter besonderen Einblick in die aufgewor- fenen Fragen gewonnen hat. Das Gespräch findet am 6. Oktober um 20 Uhr in den Klub- räumen, Hauptstraße 244, statt. Mitglieder und Freunde des Klubs treffen sich am 14. Oktober um 17 Uhr in den Klubräumen zu einem fachlichen Gespräch mit Prof. Max R. Grossman, dem Leiter des Amtes für Uffent- liche Angelegenheiten im amerikanischen Generalkonsulat in Frankfurt. Für später sind Ausspracheabende mit Friedrich Sieburg, Wirtschaftsminister Dr. Veit und mit dem Vizepräsidenten des Bun- destages Dr. Schäfer verabredet worden. eee Alster:„Schwarzes Elfenbein“ Hier ist ein nahtloses Verweben von Kul- tur- und Spielfilm geglückt, wobei der Spiel- Hmfaden mehr der Verbindung prächtiger Kultur-Bilder und Szenen dient, die Eigen- wert und Spannung in sich besitzen und da- mit gar nicht einer aufpulvernden Regie be- dürfen, die denn auch ohne Verlust für den Farbfilm— hinter der dramaturgischen Lei- stung zurückbleibt. Die Stärke des Films liegt in seinem natürlichen Sujet, nicht in einer raffinierten Gestaltung. Hauptdarstel- ler ist Afrika, seine Tierwelt, Eingeborenen Stämme; darum ist dezent als Gliederung das englische Bemühen gewoben, Natur- schutzgebiete zu schaffen, um das sinnlose Abschiegen der Tiere zu verhindern, und als zreigerisches“ Element wurde eine Elfen- bein-Schmuggelgeschichte dazugefügt, die in mem ganz kurzen Aufblenden die Proble- matik des„schwarzen“ Erdteils, die nicht zu umgehende Ausein andersetzung zwischen Schwarz und Weiß, in zwei typischen Ver- sionen anklingen läßt. mile Alhambra:„Heimweh nach Dir“ Regisseur R. A. Stemmle machte aus eser, mit viel natürlicher Sentimentalität Sewürzten Berliner Melodie mehr als nur einen durchschnittlichen Musikfilm mit einer mehr oder weniger kintoppmäßigen Rahmen- handlung, weil er es verstand. in das Ge- schehen um fünf Musiker und eine Sängerin vor und nach dem Krieg soviel echte und so wenig theatralische„Berliner Luft“ hüneinzublasen, daß ein zufriedenstellender und schwungvoller Gesamteindruck zurück- bleibt. Dazu helfen ihm eine ausgezeich- nete kameratechnische Arbeit(Igor Ober- berg) und vom RIAS-Tanzorchester meister- haft servierte Musik mit einer Menge von ins Ohr gehenden und einfallsreich instru- mentierten Schlagern. Neben Bully Buhlan mit dem sympathischen Lächeln, singen und spielen in den Hauptrollen Margot Hiel- scher, Peter Pasetti, Wolfgang Luschky, Peter Mosbacher, Wilfried Sayferth und Walter Groß. hv Capitol:„Die Teufelsbrigade“ Klassischer Wildwester, wenn es so etwas gibt. Gary auf den Spuren von Namensvetter James Fenimore Cooper, sozusagen. Rothäute und Bleichgesichter auf dem Kriegspfad. Mit- einander, gegeneinander, durcheinander Hihihihiili, sagen die indianischen Schlacht- rufe. Messerscharfer Zweikampf unter Was- ser. Menschenknochen im Krokodilteich. Skalplocken Feuergefechte. Totenschädel auf indianischen Wigwams. Marterpfähle. Wo bleibt die Friedenspfeife? Erst noch schnell 'n paar in die ewigen Jagdgründe befördern! Hugh, wir sind übrig geblieben. Manitou will unseren Skalp noch nicht. Ist das ein Leben, wenn man's behält. Und ihr habt doch ge- siegt. Umarmung in Großaufnahme. Kuß. Sexappellierende Einblicke. Ende— happy, sehr happy für alle, die es noch mitmachen können rob Doss foo ef SER N. CHAN OTTENSU RG. BERN. NFUEOUIN. SOCHUM SREMEN. DORTMUND. DUis URC. ESSEN. FRANKFURT A. M.. HAM RUR. HAMRURC-AlTONA. HAMEURG-RARMBFEK. HANNOVER. KON. MANNHFEHM. MONC HEN. W.-BSARM FEN. W.- FHIRHFER EFH Modischer Mantel ein„rmreu Wie Männer ihn brauchen, reine Wolle von besonders Schwerer Ouglitäf nr 5 Modische Herrenhöte dtefs in großer Auswahl-Selbsterständlich zu CsA- preisen! e,, n . . 2 * 561 Nachdruck verboten Seite 6 MQRGEN Deuische Flüchtlingskinder nach Belgien eingeladen Freiburg. 150 Kinder aus den Notstands- gebieten des Bayerischen Waldes, hauptsäch- lich Flüchtlingskinder, sind von der inter- nationalen Hilfe der belgischen Caritas zu einem sechsmonatigen Erholungsaufenthalt bei belgischen Familien eingeladen worden. Die Kinder werden am 24. Oktober nach Lüttich reisen. Voraussichtlich werden An- fang November noch einmal 120 Kinder, ebenfalls aus dem Bayerischen Wald, zur Erholung nach Belgien fahren. Die Reise- kosten werden von der belgischen Ost- Priesterhilfe übernommen.— Im vergange- nen Sommer weilten 150 Kinder aus Frank- kurt in Belgien. Holzhandel schloß sich zusammen Freiburg. Der Holzverband Baden, Sitz Freiburg, und die badische Holzhändlerver- einigung, Sitz Mannheim, haben sich zum „Holzhandelsverband Baden- Württemberg, Bezirk Baden“ zusammengeschlossen. Sitz und Geschäftsstelle des Verbandes befinden sich in Karlsruhe. Zum Präsidenten des neuen Verbandes wurde Heinz Schweyer, Mannheim, gewählt. Leuchtende Armspange für Motorrad- fahrer Baden-Baden. Der Vorsitzende der Ver- kehrswacht in Südbaden, Dr. Otto Rößler, Baden-Baden, hat eine Stahlbandspange konstruiert, die, mit Leuchtfarbe bestrichen und am linken Oberarm getragen, einen her- vorragenden Schutz für Motorradfahrer bei nächtlichen Fahrten und vor allem beim An- zeigen einer Aenderung der Fahrtrichtung abgibt. Die Spange kann auch von Radfah- rern und Fußgängern mit dem gleichen Erfolg getragen werden. Schwerhöriger vom Eilzug überfahren Rastatt. Beim Bahnhof Hörden-Ottenau wurde ein 78 Jahre alter Rentner vom Eilzug Freudenstadt Karlsruhe erfaßt und getötet. Der Verunglückte hatte den Weg zwischen zwei Schienenpaaren benutzt. Bei dem Ver- such, dem Zug im letzten Augenblick auszu- Weichen, sprang er direkt in die vorbei- fahrenden Wagen. Der Mann, der schwer- hörig war und von der Geburtstagsfeier einer Tochter kam, hatte die Warnsignale der Lokomotive überhört und offensichtlich angenommen, daß der Zug über das zweite Gleis komme. Heimkehrerverband ruft zur Kriegsgefangenen-Gedenkwoche auf Göppingen. Der Verband der Heimkeh- rer, Kriegsgefangenen- und Vermigtenange- hörigen Deutschlands ruft die Bevölkerung Auf, mit ihm vom 20. bis 26. Oktober eine Kriegsgefangenen-Gedenkwoche zu begehen. Die Bevölkerung wird gebeten, die Häuser vom 20. bis zum 25. Oktober halbmast zu beflaggen, am 26. Oktober jedoch, dem„Tag der Treue“, die Flaggen auf vollmast zu Setzen zum Zeichen der Zuversicht und des Glaubens an eine baldige Heimkehr der Ge- kangenen. Während der Gedenkwoche, die von der Bundesregierung unterstützt wird, sollen Treuekundgebungen veranstaltet und außerdem sogenannte„Treuelisten“ aufge- legt werden, in denen die Bevölkerung durch Einzeichnung ihrer Verbundenheit mit den Kriegsgefangenen Ausdruck verleihen soll. Sonderbriefmarken zum Gedenken an die Kriegsgefangenen Göppingen. Das Bundespostministerium hat sich auf Empfehlung des Bundestags- ausschusses für Post und Fernmeldewesen jetzt grundsätzlich bereiterklärt, dem Wunsch des Heimkehrerverbandes auf Herausgabe iner Sonderbriefmarke zum Gedenken an die deutschen Kriegsgefangenen zu entspre- chen. Der Heimkehrerverband hat das Mini- Sterium daraufhin gebeten, die Marken so- Fort in Auftrag zu geben, damit die Post- Wertzeichen in sinnvoller Fortsetzung der Kriegsgefangenen-Gedenkwoche im Oktober und der Kirchengebetswoche für die deut- schen Kriegsgefangenen in November mög- Uchst noch im Weihnachtsmoenat ausgegeben werden können. Erfolg der Bettlerschecks Freudenstadt. Die Einführung der Bett- lerschecks durch die Liga der freien Wohl- Fahrtspflege in Freudenstadt hat dazu ge- führt, daß der Zustrom von Bettlern be- deutend nachgelassen hat. Die Schecks wer den an Stelle von Bargeld an die Bettler abgegeben. Sie müssen danm von der Po- Iizei abgestempelt werden und können nachher in bestimmten Geschäften ein- gelöst werden. Ein Vorbild gumuchburlicher Zusummenurbeit Hundert Jahre Badischer Bahnhof in der Schweiz/ Deutschlands„Gute Stube“ ein europäisches Kuriosum Lörrach. Als die wagemutige großherzog- lich badische Staatsbahn— die älteste Staats- bahn der Welt— im Jahre 1852 einen Ver- trag mit der Schweiz wegen der Weiterfüh- rung ihrer Linie Mannheim Konstanz durch Basler und Schaffhauser Gebiet schloß, war die französische Eisenbahn bereits kurz vor- her in Schweizer Gebiet bei Basel eingedrun- gen. Die Züge dieser Bahn wünschte man damals durchaus„intra muros“— zur besse- ren Kontrolle der Fahrgäste, und so baute man rund um diesen ersten Bahnhof eine er- weiterte Stadtmauer. Der geplante Badische Bahnhof sollte nicht in dieser uns heute schildbürgerhaft anmutenden Art„mauerumschlossen“ ge- baut werden. Für seine Züge schlug man beherzt eine Bresche in die Stadtmauer! In Basel wird erzählt, daß diese Bresche an- känglich nachts mit einem Seil verschlossen wurde, um Eindringlinge von der Stadt ab- zuweisen. Der erste deutsche Bahnhof in der Schweiz wurde Anfang der Fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts erbaut. Er diente zunächst nur dem Verkehr jener Züge, die, von Mannheim— Freiburg kommend, den Rhein über Säckingen und Waldshut weiter hinauf, durch Schweizer Gebiet bei Schaff- hausen, zum Bodensee fuhren. Den Bahnhof schuf kein Geringerer als ein Hofarchitekt der Weinbrennerschen Schule, und dieser Bau erhielt sich nach seiner Außerbetrieb- setzung noch lange für die spätere Baseler Mustermesse. Der neue Badische Bahnhof wurde im Spätsommer 1913 in Betrieb genommen. Er galt zu seiner Zeit nicht nur als„Deutsch- lands Gute Stube“ im Ausland, sondern auch als bahntechnische und städtebauliche Mu- steranlage. Denn dieser Bahnhof mit den heute keineswegs veralteten, ungewöhnlich langen Bahnsteigen und hohen Bordkanten, mit Unterführungen und der gesamten Aus- gestaltung für Reiseverkehr größten Zu- schnitts ermöglichte außerdem die durch- gehende Hochlegung der Fahrbahn und die Vermeidung jedes gleisgleichen Ueberganges. Der Badische Bahnhof hat seine Erwar- tungen, mit einigen Unterbrechungen wäh- rend der letzten Kriege, erfüllt. Er ist und bleibt aber, erst recht seit der Erstellung der Verbindungsbahn zum Schweizer Bundes- bahnhof hinüber, ein Kuriosum. Der Grund und Boden gehört der Schweiz. Sie hat hier Hoheitsrechte, die Deutschen sind nur Gäàste. Die Verbindungsbahn, über die heute so gut wie alle großen deutschen Züge bis zum Schweizer Bundes-Bahnhof rollen, auch Rheingold, Rhein-Pfeil und Rhein-Blitz, ge- hört der Schweiz, obwohl der damalige ba- dische Staat, im letaten Drittel des vorigen Jahrhunderts, ein Drittel der Kosten trug. Laut Vertrag kann der Badische Bahnhof mit seinen gesamten Anlagen, zu denen allein 25 Stellwerke der ausgedehnten Gleis- anlagen des Güterbahnhofes zählen. von der Schweiz zurückgekauft werden, weil diesen Bahnhof, mit allen seinen Gleisen, Stell- Werken, Bauten usw., Baden auf eigene Kosten erbaut hat. Die Schweiz nahm den Bahnhof 1945/6 vorübergehend in Besitz, gab ihn aber der Deutschen Bundesbahn, als der Erbin der Deutschen Reichsbahn, zurück und hat auch vom Rückkaufsrecht bis heute keinen Gebrauch gemacht. Das Abkommen vom Jahre 1852 erhält durch diese bedeutsame Tatsache erst eigent- lich große europäische Bedeutung! Hier in Basel sind die ersten Grenzpassagen von Eisenbahnen entstanden, und wie einst eine Bresche in die Stadtmauer geschlagen wurde, 80 später eine Bresche in Vorurteile und Souveränitätsrechte, bis schließlich der direkte Zuglauf Stockholm— Hamburg Basel— Rom mit früheren und heute dem Skandinavien-Itallen-Expreß u. a. großen Fern verbindungen, zumal London— Hol- land— Deutschland— Schweiz. möglich Wurde, Der„Rheingold“ hat Kurswagen, die bis Luzern(für den Vierwaldstättersee und das Berner Oberland über den Brünigpaß nach Interlaken, dem Mekka und Medina der Alpenfahrer) und Chur(ür das Son- Fulscher Arzt vor Gericht Im Umgang mit Patienten sehr geschickt/ Zweieinhalb Jahre Gefängnis Karlsruhe, Die Strafkammer des Land- gerichts verurteilte den 39 Jahre alten mehr- tach vorbestraften Albert Schiemann wegen Diebstahls, Unterschlagung, Urkundenfäl- schung, Betrugs sowie unberechtigter Füh- rung des Arzttitels und unbefugter Aus- übung der Heilkunde unter Zubilligung mil- dernder Umstände zu zweieinhalb Jahren Gefängnis. Seine Ehefrau erhielt wegen Beihilfe zum Betrug fünf Wochen Getäng- mis. Schiemann hatte sich unter Erschleichung verschiedener Papiere des im Bundesgebiet lebenden Dr. med. Reuter als Arzt ausge- geben und in Schwerin, Wittenberg— hier wurde er sogar als Arzt beim Staatlichen Gesundheitsamt angestellt und als Sachver- ständiger vor Gericht geführt— Hamburg, Karlsruhe, Au am Rhein und zuletzt in Söllingen hei Karlsruhe als Dr. med. be- zeichnet und Patienten behandelt. Seine medizinischen Kenntnisse hatte er sich als Sanitätsfeldwebel bei der Wehrmacht er“ worben. Er war ursprünglich Chorsänger und Hotel gewesen, hatte aber, wie er vor Gericht angab, seit seiner Jugend den Drang Arzt zu werden. In Söllingen, wo er von Dezember 1950 bis März 1952 prakti- zierte und auch zu den Kassen zugelassen War, hat er rund 600 Kassenpatienten und 80 Privatpatienten betreut. Alles ging gut und so War es sein Traum, in 10 Jahren einmal vor die Oeffentlichkeit zu treten und zu gestehen, daß er kein Arzt sei und trotz- dem solche Erfolge gehabt hätte. Er hatte gehofft, dann sogar den Doktortitel ehren- halber verliehen zu bekomme. Die medizinischen Sachverständigen stell- ten dem falschen Arzt kein schlechtes Zeug- nis aus. Eine Ueberprüfung seiner Arbeit ergab, daß er im Umgang mit Patienten sehr geschickt war, daß er eine Patienten- kartel ordnungsgemäß geführt, in den mei- sten Fällen die richtige Diagnose gestellt und zweckentsprechende Heilmittel verord- net hat, und daß keine Fälle fahrlässiger Verletzung oder Tötung festzustellen waren. Der neurologische Sachverständige stellte schwere erbliche Belastungen fest und hielt es für möglich, daß Schiemann in der Rolle des Dr. med. Reuter sich tatsächlich als Dr. Reuter gefühlt hat. Das Gericht bescheinigte dem Angeklag- ten, daß er auch als falscher Arzt gewissen haft vorgegangen ist. Dennoch dürfe die Tatsache, daß durch seine Handlungsweise niemand geschädigt wurde, für die Be- urteilung des Falles nicht maßgebend sein. Wer sich damit abgebe, Krankheiten zu kurieren ohne die nötige Vorbildung dazu zu haben, setze das Leben seiner Patienten aufs Spiel. Erschwerend fiel ins Gewicht, daß Schie- mann sich auch anderer Vergehen schuldig gemacht hatte. Er hatte die Möbel einer Frau, die in seiner Wohnung untergestellt Waren, verkauft, hatte seinen GQuartierwirt fühlbar bestohlen und sich einen Flücht- lingsausweis verschafft. Auch darin, daß er sich als Dr. med. ausgab, sah das Gericht einen Betrug gegenüber den Patienten. M. L. nental von Davos, St. Moritz usw.) geführt werden, andere Züge haben Kurswagen nach Genf, Interlaken usw. Den heutigen Badischen Bahnhof in Basel, die„Gute Stube Deutschlands“, be- nutzen eifrig die Baseler selbst für ihre Fahrten in den von ihnen in gleicher Weise beliebten Schwarzwald, wie die Deutschen von den Alpen angezogen werden. Ueber die Verbindungsbahn, über den Rhein hin- über zum Schweizer Bundes-Bahnhof, sind im vorigen Jahr 6223 Reisezüge und 15 500 Güterzüge gerollt. Die Fahrkartenschalter des Badischen Bahnhofes haben etwa eine Viertelmillion Fahrkarten verkauft. wobei Zzu berücksichtigen ist, daß dieser Bahnhof, der umwittert ist vom Ruch der Ferne, vorwiegend von Weitreisenden benutzt wird, die ihre Fahrausweise häufig durch Reise- büros beziehen oder Durchfahrende sind. Die Zahl dieser Letzterwähnten geht während der Hauptreisezeit täglich in die Zehntausende. Wer es nicht aus eigener Erfahrung weiß, wird gern zur Kenntnis nehmen, daß die Paß- und Zollkontrolle, auf beiden Seiten der zollamtlich in zwei Hälften getrennten Fernbahnsteige, wieder liebens würdig, kor- rekt und rasch vonstatten geht. Womit die Tradition, seit Fallen der Stadtmauer- umschließung, bewußt fortgesetzt und dem übrigen Europa ein Vorbild gutnachhar- licher Zusammenarbeit gegeben wird. K. L. Neues Industrieunternehmen für Karlsruhe Karlsruhe. Die Stadt Karlsruhe hat jetzt einen neuen wichtigen Industriebetrieb er- halten. Dieser Tage nahm die„Fluor-Chemie GmbH.“ ihren Betrieb auf. Der Betrieb, der etwa 80 Prozent seiner Produktion ins Aus- land exportiert, wurde in dreimonatiger Arbeit in Karlsruhe aufgebaut. Er beschäf- tigt insgesamt 73 Personen und ist das mo- dernste Flußgspat- Aufbereitungswerk Euro- Pas. Drei Schwerverletzte bei Autobahn- ausfahrt Karlsruhe. Bei der Autobahnausfahrt Bruchsal raste ein Personenkraftwagen auf einen Lastkraftwagen. Drei Personen wur- den verletzt. Der Unfall wird nach den bis- herigen Ermittlungen auf die Unachtsamkeit des Pkw.-Fahrers zurückgeführt. In Baden- Württemberg fehlen noch 350 000 Wohnungen Eßlingen. In Baden- Württemberg feh- len noch 350 000 Wohnungen, um jenen Standard wieder zu erreichen, den es in Süd- Westdeutschland von 1933 gab, erklärte in- nenminister Fritz Ulrich bei einem Richt- fest in Ehlingen. Steinzeitbeil ans Ufer geschwemmt Radolfzell. Die vom Sturm aufgepeitsch- ten Wellen des Untersees spülten bei Radolf- zell ein Steinzeitbeil an das Ufer. Fußgänger fanden das prähistorische Werkzeug. „Vom See bis un des Malnes Strund.“ Ueber 1000 Vereine mit 50 000 Sängern im Badischen Sängerbund Weinheim. In diesen Tagen kann— wie bereits berichtet— der Badische Sängerbund auf neunzig Jahre seines Bestehens zurück- blicken.— Schon 1844 nach dem Ersten Ba- dischen Gesangsfest schlossen sich unter der Führung der Karlsruher„Liederhalle“ die badischen Gesangvereine zum„Verband ver- einigter Männergesangvereine Badens“ zu- sammen. Je mehr sich indessen das Sängerwesen in den folgenden Jahren im badischen Lande ausbreitete, um so größer wurde der Wunsch nach einem engeren Zusammenschluß. Aus dem Verband der Gesangvereine in Baden erwuchs so in organischer Weiterentwicklung der Badisehe Sängerbund, und da- mit erhielt die Arbeit der badischen Sänger- schaft die satzungsmäßig festgelegte organi- Satorische Grundlage. Am 14. September 1862 hoben an die hundert Gründungsvereine das Kind aus der Taufe, Somit war der weiteren Entwicklung der Sängerbewegung nach innen wie nach außen hin freie Bahn zu er- folgreichem Aufstieg geschaffen. Mit Recht konnte nun die Sängerschaft in Baden von sich sagen:„Vom See bis an des Maines Strand, eint uns der Töne mächtig Band!“ Daß die Gründer des Badischen Sänger- bundes den richtigen Weg eingeschlagen hat- ten, sollte sich überzeugend in den Kata- strophenjahren nach 1945 bewahrheiten. Wohl waren zunächst die Gesangvereine ver- boten. Aber lebendig war in den Sängern der Geist geblieben, den ihr Bund seit Jahr- zehnten in ihnen geweckt und genährt hatte und der unerschütterliche Wille, ihre Arbeit wieder aufzunehmen, sobald es die Verhält- nisse gestatteten. Am ersten war dies in Nordbaden möglich. Zahlreiche Vereine begannen wie- der zu singen; bald schlossen sie sich zu Krei- sen zusammen, und diese Kreise vereinigten sich 1947 zu einem Bund, dem Badischen Sängerbund 1947. Zu ihm fanden sich zwei Jahre später ohne Rücksicht auf irgend- welche Grenzen die Sängerbünde in Süd- baden den Weg, und so konnte 1949 der vor- läufige Sängerbund 1947 als erledigt betrach- tet und der Badische Sängerbund auf der alten landsmannschaftlichen Grund- lage neugegründet werden. 5 Auf dieser festen Grundlage konnte sich der Bund wieder kräftig entfalten und stetig weiter entwickeln. Ueber 1000 Vereine mit 50 000 Sängern und Sängerinnen stehen jetzt in seinen Reihen und pflegen eifrig den Ge- sang. E. M. 8 1 Freitag. 3. Oktober 1952 N. 2 Gericht soll über Erstattung von Manöverschäden entscheiden Sinsheim. Der Landrat des Kreises Sins heim, Dr. Paul Hermann, will eine richter. liche Entscheidung über die Erstattung von Manöverschäden herbeiführen. Vor kurzem hatte der Kreisrat wegen der Nichterstat-. tung von Schäden protestiert, die amerika. nische Fahrzeuge und Panzer an einigen Straßen des Kreisgebiets verursacht hatten, In einer Unterredung wurde Landrat Her. mann von einem Vertreter der amerikan!. schen Armee mitgeteilt, daß die bisherige Ablehnung der Erstattung von Manöver schäden möglicherweise auf ein Miß ver- ständnis zurückzuführen sei. Den zuständi- gen amerikanischen Dienststellen sei e nicht bekannt gewesen, daß es in Deutsch. land verschiedene Arten von Landstraßen gibt, für deren Unterhaltung zwei getrennte Verwaltungen verantwortlich sind. Die Herbstsaat steht gut Mosbach. Die frühgesäten Wintergerste. und Roggenbestände sowie einige Winter. weizenflächen im Bezirk des Landwirt. schaftsamtes Mosbach stehen recht gut. Dies ist, wie das Amt mitteilt, darauf zurückzu- führen, daß die notwendige Keimtemperatur vorhanden war und auf der anderen Seite die Schädlinge keine Lebensbedingungen vorfanden. „Mammuthausbesitzer“ Weinheim. In einer Versammlung des Haus- und Grundbesitzervereins Weinheim wurde kritisiert, daß der private Haus- und Grundbesitz allmählich durch Wohnungsbau- genossenschaften abgelöst werde. Diese Ge- nossenschaften entwickelten sich zu„Mam- muthausbesitzern“. Wenige Genossenschaften legten Wert darauf, ihren Mitgliedern zu Ei- genheimen zu verhelfen Solange dies nicht der Fall sei, hätten die Wohnungsbaugenos- senschaften kein Recht, sich„gemeinnützig zu nennen. US-Sergeant tot aufgefunden Heidelberg. Ein 35 jähriger Sergeant der amerikanischen Armee ist in seiner Heidel- berger Privatwohnung tot aufgefunden wor- den. Wie die amerikanische Kriminalpolizei mitteilte, wurde am Kopf des Toten eine Schußwunde festgestellt. Ob es sich um ein Verbrechen oder einen Selbstmord handelt, konnte bisher nicht ermittelt werden. Werkbücherei und soziale Betriebsgestaltung Heidelberg. Die„Arbeits gemeinschaft für soziale Betriebsgestaltung“(ASB) veranstal- tet in der Zeit vom 20. bis 22. Oktober in Heidelberg eine Arbeitstagung für Leiter und Leiterinnen von Werkbüchereien. Die Tagung soll den Teilnehmern Einblick in die Technik der Werkbüchereien geben und auf die Bedeutung der Werkbücherei im Rahmen der sozialen Betriebsgestaltung hinweisen. Pfabser Tageduci Ludwigshafen. Die Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands, Ortsgruppe Lud- wigshafen, feierte das Richtfest für ihr Ge- werkschaftshaus in der Bismarckstraße. Des künfgeschossige Gebäude erhält im Parterre zwei Läden und fünf Räume im ersten Ober- geschoß als Gewerkschaftsbüros. Die übrigen Geschosse sind für Klein wohnungen vorge- sehen. Durch eine herabfallende Fensterscheibe wurde eine 41jährige Fußgängerin in der Böhlstraße an beiden Beinen so schwer ver- letzt, daß sie sofort in ein Krankenhaus ge- bracht werden mußte. Neustadt. An der Oberhaardt hat jetzt auch der Weißherbst eingesetzt: Der Men- genertrag liegt, ebenso wie bei den blauen Trauben, unter den Ernten der beiden Vor- jahre. Trotz der ungünstigen Witterung der letzten Wochen ist bei den Rieslingen und Sylvanern eine erfreuliche Güte festzustel- len. Die Mostgewichte liegen allgemein zwi- schen 90 und 100 Grad nach Oechsle. Das bis- her höchste Mostgewicht mit 117 Grad wurde in Gimmeldingen gemessen. 5 Frankenthal. Der Kreisverband des peäl- zischen Einzelhandels hat beschlossen, àb sofort dreiprozentigen Rabatt zu gewähren, nachdem sich verschiedene genossenschaft- liche Firmen und Großbetriebe ebenfalls für diesen Rabattsatz entschieden haben. Der Einzelhandelsverband betont, daß es sich bei inm lediglich um eine Kampfmaßnahme im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit handele. 1 f SW. eee eee ee eee ere e De neee rasen FJC ²˙. ²˙ A n „ Sonderangebot! Kühlschränke, Kompress.-Maschin., 160, 200 u. 210 Lier. Inh., gebraucht, Jedoch neuwert., m. Garantie, Preis 500600 DM pro Stück Neuwert Hei Shim ergen heuulin. (Lei Copf- Und Zahnschmerzen in den krfſischen Tagen der Frau 3 Nutzeisen, F. u. U- Träger Winkel-Rohre usw. verkauft R. u. R. Berner, Mannheim, Lager: Bürgermeister-Fuchs-Str. 32; Büro: Max-Joseph-Str. 33. Tel. 5 16 44 855 5 85 250 9„95 8 18 5 100 9 365 Reiche Auswahl * Anz. Nein 91l. Art, fertig u. nach Maß in all. Preislag. L 24 n 1200-130 PM zu verkaufen, Christ. Engmann Kleine Wall- stattstraße 28, Telefon 4 46 09. * Selbstvertrauen siegt. 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Oktober 1952 — MORGEN Fälks:„Interessante Luft.“ „Wir werden unseren Rhythmus ganz allmählich ändern, um ein größeres Tempo bei unseren Vorführungen zu erreichen“, 80 zagte Paul Falk nach seinem Profidebũt mit Riad Falk im Pariser Sportpalast. Nach- dem es die Aerd der Amateurmeisterschaf- ten verlassen hat, will sich das Olympia- siegerpaar von den fclassischen Formen des Eislaufsportes abwenden und sich ganz an die ansteckende und interessante Luft bei der amerikanischen Eisrevue„Holiday on Ice“ gewöhnen. Uebrigens hatten die Falks dei ihrem ersten Auftreten als Berufsläu- fer einen ungewöhnlichen Erfolg. Paul er- gchien in einem Torero- Kostüm und Rid in einem weißseidenen, mit Sternen besetzten Revuekleid. Die Pariser Presse bescheinigte dem deutschen Paar, daß es sich prächtig eingepaßt habe.„LEquipe“ schrieb:„Paul und Ria begeisterten das Publikum durch ihre wundervolle Leichtigkeit, ihre voll- kommene Technik und die Ausstrahlung ihres Glueſes, erstmals als Berufsläufer auftreten zu können.“ Rocky macht sich beliebt Mit großer Befriedigung melden die itu- Henischen Zeitungen, daß Bonweltmeister Rocky Marciano, der bekanntlich Sohn italienischer, nach den USA emigrierter Eltern ist, in Kürze einen Besuch in sei- ner alten Heimat machen werde. In dem Dorf Ripateatinda bei Chieti(Abruzzen), dem Geburtsort des Schusters Pietro Marenegiano(80 heißt Rockys Vater), trifft man jetæt schon Vorbereitungen für einen festlichen Empfang des neuen Schwergewichts- Weltmeisters und seiner Iltern. Rocky wird wũdhrend seines Aufent- haltes in Italien Schaukämpfe in Rom, Mailand und Neapel zeigen. Dem Freunde mißtrauen Norman Selby, der als Kid Mekeny in die Borgeschiehte einging, war ein Bursche, der im Ring mit allen möglichen Tricks arbeitete. Einmal rief er im Kampf seinem Gegner zu, es habe sich ein Schuksentel ge- Jast. Dieser schaute einen Augenblick auf seine Schuke herab, schon landete ein K.- O. Schlag an seiner Kinnspitze. Selbst Freunde waren vor Selby nicht sicher. Während er einem solchen Boxunterricht erteilte, nickte er während des Sparrens freundlich zur Tür, als habe ein Bekannter den Raum betreten. Der Freund folgte dem Blick und Selby gchlug ihn im gleichen Augenblick k. o. Als der Mann wieder zu sich kam, sagte ihm ger Figtner:„Mer dir das, im Ring und im Leben darf man nie jemand vertrauen.“ Selby verdiente und verlor ein Vermö- den. Schließlich landete er im Zuchthaus, weil er eine Freundin erschlagen hatte. PPC/ Wettschein des Nord- süd- Blockes Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Tipzettel des 11. Wettbewerbes des Niedersächsischen Fuß. ball-Totos im Nord-Süd-Block für den 11/12. Ok- tober für die 11er-Wette und ser-Auswahlwette bei. Zweite Pokalrunde— wir tippen: Waldliof kommi unte: die letzten Nui In Ludwigshafen: Wiederholungsspiel Phönix- VfL Osnabrück „barbarisch“, Alle diese Umstände sind Der SV Waldhof empfängt am Sonntag (14 Uhr) die SpVgg Fürth und hat alle Chan- cen, unter die letzten Acht zu kommen. Es gab eine Zeit, in der die Mannheimer eine gefürchtete Pokal-Elf waren. Rechnerisch ge- sehen müßten sie, nachdem der VfR die Fürther klar ausspielte, und der Waldhof seinerseits diesen VfR besiegt hat, einen hohen Sieg erringen. Aber wie oft sind der- artige Kalkulationen gerade im Pokalkampf schon über den Haufen geworfen worden. Der Gegner darf auf keinen Fall unterschätzt werden. In Ludwigshafen tragen„Phönix“ Lud- wigshafen und VfL Osnabrück(Sonntagvor- mittag 11 Uhr) das Wiederholungsspiel der ersten Bunde, das 2:2 endete, nach. Auch hier gilt, nur im umgekehrten Sinne, was beim Waldhof gesagt wurde. Die Annahme, daß die Ludwigshafener in ihrer derzeitigen Verfas- sung dem Tabellenführer der Nordliga kei- nen ernsthaften Widerstand entgegensetzen können, halten wir für irrig. Ein klares Uebergewicht kann man den Spielern um Haferkamp, Vetter und Meyer allerdings nicht absprechen. Bange machen gilt nicht, das wird in etwa die Devise des VfB3 Mühlburg sein, wenn er zu Concordia Hamburg nach Wands- beck fährt. Zwar liegen dort einige recht an- sehnliche Skalps von Holstein Kiel(8:0) und Da am Sonntag wegen des Län derspieles in Paris die deutschen Oberligen pausieren, ist der Weg frei für die zweite DFB- Pokalrunde. Obwohl es zu eini- gen interessanten Spielen kommt, muß doch darauf hingewiesen werden, daß die großen Schatten des Spieles in Paris keine angenehme Begleiterscheinung sind. Die Runde der letzten Sechzehn ist durch das Länderspiel einmal nicht voll- ständig, zum zweiten sind die Ter minierungen(teilweise 11 Uhr vormittags!) Popularität zu verschaffen, die er früher bereits hatte und die er auch heute wieder verdient. Der DFB wird sich Gedanken darüber zu machen haben, wie er künftig derartig weittragende Inter essenseinschränkungen vermeiden kann. Trotz aller widrigen Umstände darf man behaupten, daß Mannheim und Lud- wigshafen ihren beiden Spielen mit Interesse entgegensehen. keineswegs geeignet, dem Pokal jene Borussia Dortmund(4:3, Pokal), doch dürfte die spielerische Leistungshöhe der Concor- den unter der des derzeitigen süddeutschen Spitzenreiters liegen. Schlagerspiel Nr. 1 die- ser zweiten Hauptrunde dürfte zweifellos das Auftreten des 1. FCN auf dem Aachener Tivoli sein, denn der Club gewann bereits zweimal den Cup, nachdem er dreimal das Finale erreicht hatte. Trotz der 4:5-Nieder- lage in Aschaffenburg erhielt Nürnbergs effektvolles Spiel großartige Kritiken und Alemannia Aachen wird es sehr schwer ha- ben, gegen die Pokalroutine des Altmeisters bestehen zu können. Dellbrück ist eine schwere Hürde für Offenbach. Nur eine große Leistung kann Offenbach ins Viertelfinale bringen. Worma- tia Worms hat eine gute Chance, unter die letzten acht Vereine zu kommen. Das Spiel HSV— Borussia Neunkirchen wurde wegen Posipals Abstellung nach Paris verschoben. Ebenfalls in letzter Minute wurde das Treffen Hamborn 07— St. Pauli abge- setzt. Rot-Weiss Essen kann nicht spielen, da es auf den Sieger aus dem Ludwigshafener Spiel warten muß. Die Faarungen: SV Waldhof— SpVgg. Fürth, Wormatia Worms— Eintracht Trier, Preußen Dellbrück— Kickers Offenbach, Alemannia Aachen— 1. FC Nürnberg, Concordia Hamburg VfB Mühlburg. Nicki Feudenſieim in die Spitzengruppe vor? Entscheidung fällt am Samstagnachmittag im Spiel gegen Kassel Nur drei Paarungen stehen auf dem Pro- gramm der 2. Liga Süd. Trotzdem ist für Mannheim ein ausgesprochenes Schlagerspiel dabei. ASV Feudenheim, der Hecht im Karp- fenteich der 2. Liga Süd, empfängt am Sams- tagnachmittag, 16 Uhr. die Mannschaft von Hessen Kassel, die punktgleich mit dem Karls- ruher FV an der Tabellenspitze steht. Was das heißt ist klar: Gewinnen die Feudenheimer, ziehen sie in die Spitzengruppe ein. Zweimal gewann Hessen Kassel im Vorjahr gegen die As vler mit dem knappen Resultat von 2:1. Diesmal will man den Spie umdre- hen. Sollten die Gäste betont defensiv spielen, Sportlicher Wettkampf Keine politische Schlacht Henri Delaunay, der Generalsekretär des französischen Fußball- Verbandes und „große alte Vater“ des französischen Fuß- balls, sprach am Mittwoch in einem Inter- view mit UNITED PRESS die Hoffnung aus, daß sich die Zuschauer beim bevorstehen- den Fußball-Länderspiel Frankreich gegen Deutschland in Paris bewußt sind, daß dieses Spiel ein sportlicher Wettkampf ist. Henri Delaunay fordert die deutschen wie die französischen Zuschauer im Colombe- Stadion auf, nicht zu vergessen, daß Fußball ein Sport ist und nichts mit nationalem Prestige oder einem politischen Sieg zu tun hat.„Wir müssen dieses Spiel wie jedes an- dere internationale Treffen betrachten und behandeln“, sagte Delaunay. „Die Funktionäre des Deutschen Fußball- bundes und besonders dessen Präsident, Peco Bauwens, stimmen vollkommen mit uns überein, daß das bevorstehende Spiel nur dem sportlichen Geist dienen soll.“ Es wurde vereinbart, daß der Torhüter während des ganzen Spiels im Falle einer Verletzung ausgetauscht werden kann. Bis zur Halb- zeit kann auch je ein Feldspieler ausgewech- selt werden. Schließlich wurde man einig, keine Hymnen zu spielen,„um nicht unlieb- same Erinnerungen wachzurufen“. Splele der 1. Amateure: Germania im Blickpunkt Friedrichsfeld muß zum DSC Heidelberg Kein Zweifel, die Begegnung zwischen dem Dsc Heidelberg und den Friedrichs kelder Germanen überragt an Bedeutung am Sonntag alle anderen Spiele in der 1. Fuß- ball- Amateurliga. Die Ex- Dresdener lieferten in Daxlanden eine gute Partie und könnten zich bei gleicher Leistung auf eigenem Platz gegen den Tabellenzweiten behaupten. Fried- richsfelds, Können ist aber auch groß genug, den oft schußschwachen DSC zu über- rumpeln. Der FC Daxlanden erscheint im Lokal- kampf gegen Phönix Karlsruhe kaum gefähr- det. Eine schwere Aufgabe steht dem Sv Schwetzingen im Brötzinger Tal gegen die Germanen bevor. Ein neuer Punkteverlust wäre keine Ueberraschung. Trotz des ersten Sieges hat Käfertal gegen Viernheim nur geringe Aussichten. Oder haben sich die Spieler des Sport-Clubs jetzt gefunden? Die Paarungen: FV Daxlanden— Phönix Karls- ruhe, DSC Heidelberg— Germania Friedrichsfeld, Hockenheim— Fc Kirrlach, Germania Brötzin- gen— SV Schwetzingen. Sc Käfertal— Amicitia Viernheim, Sd Kirchheim— VfB Knielingen, Fe Birkenfeld— TSG Rohrbach. Kurze Sportnotizen Exweltmeister Ezzard Charles(US) trifft am 24. Oktober in New Fork auf den Argentinier Cesar Brion Bei einem Sieg soll Brion anfangs 1953 gegen den Sieger des Revanchekampfes Mar- clano- Waleott boxen. Arsenal geschlagen. In mrem jährlichen Wohl- e unterlag Arsenal London am Mitt- W im Pariser Prinzenparkstadion bei künst- licher Beleuchtung dem Raeing Club Paris mit 073 (0:2) Toren. 5 Haftbefehl gegen Reintjes. Der Ermittlungs- richter beim Amtsgericht Fürth hat gegen den zur Zeit unauffindbaren Manager der Eisrevue „Kaiser walzer“, Hans Reintjes, Haftbefehl wegen Betrugs erlassen. Die Eisrevue„Kaiser walzer“ hatte kürzlich in Fürth ihre Tournee abbrechen müssen. da sie finanziell am Ende war. Reintjes hatte sich rechtzeitig„abgesetzt“. Wegen Betrugs würde in Köln ein 23jähr, junger Mann mit Gefängnis bestraft. Er hatte Sepp Herber- ers Unterschrift gefälscht und mit vorgetäuschtem Vertragsabschluß Für einen chilenischen Fußball- elub sich Kredite verschafft. Auch mit einem angeblichen Vertrag mit dem 1. FC Köln prellte er leichtgläubige Leute um Geld. Mit Entzug der Reitlizenz bis zum 31. Dezem- ver 1952 Wurden die Jockeis H. Orthmann und H. Ulbrich belegt, weil sie in Köln. bzw. Frank- furt grob fahrlässig und schuldhaft andere Pferde und Reiter behindert haben. Als erster Sandbahnmeister 1932 dieser Saison steht der Münchener Josef Seidl(350-C%οõjm-Klasse) Lest. 5 müßte es den Feudenheimer gelingen, das erste Tor zu erzielen. Eine starke Deckung haben sie darm selbst. Und ein Tor— das könnte hier den Ausschlag geben. Drücken wir den ASV- lern die Daumen., damit sie ein wenig Glück haben. Mehr Glück auf jeden Fall als am Sonntag in Cham. Die leidige Angelegenheit mit dem Aus- gleichstor der Bayern haben wir in unserem Montag-Sportbericht geschildert. Und wie sag- ten wir doch in unserer Betrachtung über das Schiedsrichter-Problem am Samstag?„Manche haben Angst vor dem fanatischen Publikum.“ In Cham wurde dieser Satz wieder einmal be- stätigt. Es liegt uns fern, gegen die Schieds- richter zu agitieren. Im Gegenteil: Wir sind bereit, immer wieder eine Lanze für sie zu brechen. Denn Ursache aller Uebel sind nicht sie, sondern die Fanatiker auf den Sportplät- zen. Ein wenig mehr Zivilcourage könnte aller- dings oft nichts schaden und wäre vielleicht sogar geeignet, eben diesen Fanatikern den Schneid abzuͤkaufen. Der ASV Feudenheim trägt sein Mißgeschick bei aller Verärgerung dennoch gelassen. Daß die Vorstandschaft je- doch darum gebeten hat, Herrn Mehn aus Frankfurt zu Spielen des Vereins nicht mehr heranzuziehen. ist ein verständlicher Wunsch. VfL Neckarau spielt am Sonntag beim ASV Durlach. Keine Chance für die Mannheimer Vorstädter? Abwarten. ist unsere Meinung. Paarüngen: ASV Durlach— VfL Neckarau, SV Wiesbaden— l. FC Pforzheim, ASV Feu- denheim— Hessen Kassel. Deutsch- französischer Fufballtag Man kann den 5. Oktober einen deutsch- französischen Fußballtag nennen, da es neben dem Pariser Länderkampf noch meh- rere Freundschaftsspiele zwischen deutschen und französischen Spitzenmannschaften gibt. Es ist vor allem die Begegnung um den Grashoppers-Cup zu erwähnen, die den fran- zösischen Meister OGC Nizza mit Schalke 04 zusammenführt. Am Vortag des Länderspiels erwartet Stade Francais Paris Borussia Neunkirchen. Westmeister RW Essen spielt beim FC Sochaux. und auch Werder Bremen hat mit Olympique Lille(Sa.) und Ac Le Havre Gegner aus der ersten französischen Division. Auf deutschem Boden werden sich mit dem Fc Lens bei Borussia Dortmund und dem Fc Metz bei Mainz 05 spielstarke Erstligisten vorstellen. In Feudenßſeim: Im Meisierfifel auf der Bahn Zwischen Kanal und Neckar wird am Sonntag um die Badischen Meisterschaften der Bahn- Radfahrer gekämpft. Schon um 10 Uhr vormittags gehen die Verfolgungs- fahrer auf die 4000-m- Strecke, um die Vor- laufe hinter sich zu bringen; ab 14.30 Uhr be; ginnen auf der 333%-m-Zementpiste die End- läufe. Es geht um die Entscheidung im 1000- m- Flieger fahren für Jugend und Junioren, 4000-m-Verfolgungsfahren und 50-km-Zweier⸗ Mannschaftsfahren. Den Reilinger Hans Hinschütz tippen wir für den Titel im Verfolgungsfahren; der Lin- Die Hoffnungen von 21„Gladiatoren des Meeres“, den Aermelkanal von Cap Gris Nez nach Dover in diesem Jahr zu bezwingen, wurden mit drei Ausnahmen enttäuscht Es war diesmal nichts mit dem günstigen„Kanal- Wetter“: Es stürmte, regnete und brodelte und der starke Ne- bel tat ein übriges, um Kanaldurchque- rungen zum Scheitern zu bringen. Um- sonst waren die groß angelegten Vorberei- tungen, das Warten auf bessere Bedin- gungen und die enormen Unkosten. Auch der Deutsche Ernst Strobel mußte unver- richteter Dinge wieder die Heimreise an- treten, nachdem er acht Tage vergeblich auf besseres Wetter gehofft hatte und ihm dabei das„Kleingeld“ ausgegangen war. Trost für ihn, daß er nicht allein dastand, denn es ging weiteren 17 Schwimmern und Schwimmerinnen genau 80. Fast alle waren bereits zum„Sprung über den Kanal“ gestartet, doch nach wenigen Stunden mußten sie den Kampf gegen die Naturgewalten aufgeben. Unter ihnen auch die bekannte dänische Schwimmerin Jenny Kammersgaard, der 36jährige Ned Barnie, der den versuch unternehmen wollte, in einem Nonstop- Schwimmen beide Richtungen zu absolvieren. Im goldenen Buch: Drei neue Meeres- Gladiatoren Stürmisches Wetter ließ in diesem Jahr 17 Schwimmer scheitern Das„Goldene Buch von Dover“ ver- zeichnet aber in diesem Jahr doch drei neue Namen. 35 Eintragungen von gelun- genen Kanaidurchquerungen waren es von 1875 bis 1951 und nun sind es durch Victor Birkett, England und dessen Landsmännin Kathleen Mayoh sowie dem Agypter Bakr Soliman 58 geworden. Nach 15 Stunden und 36 Minuten kam der Büroangestellte aug England, Victor Birkett, als Erster in diesem Jahr über den Kanal. Seine Lands- männin, die 20 jährige Fabrikarbeiterin Kathleen Mayoh, schaffte es in 16:55 Stun- den. Auch dem 26jährigen Bakr Soliman, der in Kairo als Mechaniker seiner Arbeit nachgeht, gelang eine erfolgreiche Durch- querung in 18:15 Stunden. Das in den Jahren 1950 und 1951 arran- gierte„Channel Cross Swimming Rage“ der„Daily Mail“ erlebt im kommenden Jahr seine Fortsetzung mit dem dritten gigantischen Rennen. Die Veranstalter hatten im Hinblick auf das Olympische Jahr 1952 davon abgesehen, eine Veran- staltung großen Stiles durchzuführen. Sie haben dabei nicht nur in sportlicher, son- dern auch in geschäftlicher Hinsicht eine feine„Nase“ gehabt, kenheimer Stober, der Badische Meister auf der Straße ist und voriges Jahr durch Sturz in Feudenheim um seine Chancen kam, müßte es diesmal im 1000-m-Malfahren schaf- ken, während Baumann-Fuchs(Heidelberg), Stober-Hinschütz und dle Mannheimer Kauff- mann-Volz aussichtsreichste Bewerber für das 50-kKm-Mannschaftsfahren sind, an dem als Verstärkung noch gute Pfälzer Paare wie Klehr- Hain(Friesenheim- Iggelheim), Weiß- Schuster(Iggelheim- Haßloch), Löwer- Tietze (Haßloch) und Backof- Weinert ODuden- hofen- Haßloch) neben den übrigen badi schen Teams teilnehmen. Der Veranstalter läßt das Länderspiel Deutschland— Frank- reich während des Rennens übertragen.) Frankreichs Elf nominiert Der Französische Fußballbund hat am Donnerstagabend die Nationalmannschaft, die am Sonntag in Paris gegen Deutschland das Fußfßball-Länderspiel bestreitet, wie folgt nominiert: Tor: Cesar Ruminski(Lille); Verteidigung: Lazare Gianessi(Roubaiv) und Roger Marche(Reims); Läufer: Antoine Bo- nifaci(Nizza), Robert Jonquet(Reims) und Armand Penverne(Reims); Sturm: Joseph Uzlaki(Nimes), Thadee Cisowski Paris), Raymond Kopa(Reims), Andre Strappe (Lille) und Leon Deladeriere Nancy). Ersatz: Francois Remetter(Metz), Lido Albanesi(Le Havre) und Jean Baratte(Lille). Nur Fritz war schon in Paris Von der deutschen Fußballelf, die am Sonn- tag gegen Frankreich antritt, hat bisher nur Fritz Walter in Paris gespielt. Für alle übrigen Spieler der deutschen Expedition bedeutet die Lichterstadt an der Seine ein erstmaliges Er- lebnis. Wie Bundestrainer Herberger bekannt- gab, kommt die deutsche Mannschaft per Schlafwagen am Samstagmorgen an. Es wird sofort das Quartier im Hotel„Palais d'Orsay“ bezogen. Am Nachmittag ist eine Besichtigung des Colombes-Stadions und leichtes Training vorgesehen. Eine Besichtigung der Stadt Paris erfolgt erst am Montag. Phönix Mannheim Spielt am Sonn- tag, 15 Uhr, auf eigenem Platz gegen Fy Eberbach. In der Pause wird das Länderspiel aus Paris übertragen. Illes dreßf sicg um Marlies zu Hause, Wo sje hren Wolfgang und zwel wilde Rangen versorgt, und erst recht in der eigenen Firma, Wo sie mit- hilft und voll ihren„Mann“ steht. Eine Frau, die weiß was se WiIll, vor allem auch in ihrer Kleidung. ch will mich hoöbsch und qabel doch pfeis wert kleiden, sagt Frau Marlies, mein Srundsqtz ist:„Billig auf die Dauer ist nur Qualtät!“ Deshalb kaufe ich im- mer wieder bei ENGELHORN& STURM- da weiß man, was man hat! Mäntel mit Perz DM 165. 189. 228. 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Oktober 1932 Seckenheimer Landstraße 18 In tiefer Trauer: Lina Stürmer geb. Ruppert Kinder und Angehörige Beerdigung: Samstag, 4. Okt. um 10 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen.“ Meine liebe Frau, unsere unvergeßliche Mutter, Frau Anna Siegrist geb. Seitz ist im Alter von 73 Jahren für immer von uns gegangen. Friedrichstal bei Karlsruhe Mannheim- Neckarau, Angelstraße 10, den 1. Oktober 1952 In tiefer Trauer: Ferdinand Siegrist Otto Siegrist und Frau Emilie Enkel: Elvira, Christl u. Edda Beerdigung: Freitag, 3. Oktober, um 14.00 Uhr, Friedhof Neckarau Bestattungen in Mannheim Freitag, 3. Oktober 1952 Hauptfriedhof Wöhler, Martha, Käfertaler Straße 39 10.00 Bfützinger, Anna, J 6, 1000 100 Trefz, Kari, Beilstrage 10 00 Guttroff, Johann, Wespinstrage 90„„ Hammer, Ida, Draisstrage 351pdßd 13.30 Krematorium Gutekunst, Brunhilde, Karl-Traub- Straße 68. 13.00 Baumann, Georg, Harzburger Weg 11. 14.00 r Friedhof Neckarau Frauenkron, Hermann, Adlerstraße s. 13.30 Siegrist, Anna, Angelstraße 100 14.00 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der stadt Mannheim Ohne Gewähr Für die vielen Beweise herzl. Anteilnahme sowie für die Kranz- u. Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Mut- ter und Oma, Frau Luise Werner woe. sagen wir unseren innigsten Dank. Wir danken auch denen, die der Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Mh m.- Feuden heim. Kl. Schwanengasse 6 Die trauernden Hinterbliebenen Nach kurzer Krankheit ist un- ser Vater und Opa, Herr Nobert nmap im Alter von 67 Jahren von uns gegangen. 0 Mannheim, I. Oktober 1952 K 3, 19 In tiefer Trauer: Robert Dihlmann jun. und Frau sowie Enkelkind Tilly Beerdigung am Samstag, 4. Okt., 9.30 Uhr auf dem Hauptfriedhof 4 7 Statt Karten Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen: Gegt. 161 Günther Unger N 2, 9 Lydia Unger liehels n 5 geb. Trautmann Stahlwaren- Vertrauenssache Besze ale in Jad. Ausfüunrung Unverbindliche Beidung v. Vorlage M.-Feudenheim Neidenstein Neckarstraße 3 Daisbacher Str. 3. Oktober 1952 7 „Er heruhigt mein Herz und sorgt für tiefen, gesunden Schlaf. Klosterfrau Melissengeist ist für mich ein wahres Lebenselixier!“ So schreibt Frau Margarete Retzlaff, Berlin-Reinicken- dorf, General-Barby-Str. 42. Wer unter nervösen Herz- beschwerden leidet, unter Schlaflosigkeit und all den üblen Folgen, der wird ein Mittel, das ihm hilft, gerne als„Lebenselixier“ bezeichnen! Klosterfrau Melissengeist ist es: Er ist das Hausmittel für Kopf, Herz, Magen, Nerven, das sich seit 125 Jahren ver- trauen erwarb, wie kein anderes auf der Welt! 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Die neue Gesellschaftsstruktur hat in die- ser Hinsicht das Goethewort bewahrheitet, „was Ihr den Geist der Zeiten heißt, das ist im Grund der Herren eigner Geist, in dem die Zeiten sich bespiegeln“. Kein Politiker bestreitet heute, daß selbst bester Wille zur sachlichen Arbeit scheitert in dem Feilschen und Ringen, in dem Debattieren und Rech- ten um Machtposition, um Prestigefragen. Schlechthin also Souveränität. Der ge- meinsame Markt, der erschlossen werden soll durch Bildung übernationaler Räume, wird auch Souveränitätsansprüche mit sich brin- gen. Das aber erfordert entsprechende Stärke gesamtpolitischer Kräfte, die ausreicht, den gemeinsamen Markt nicht regionalen Inter- essenten auszuliefern. An anderer Stelle wird gesagt: Der Zweck des einheitlichen Marktes ist eine nach kon- Kkurrenzwirtschaftlichen Kriterien erfolgende Verteilung der Produktionsstandorte mit der Maßgabe, daß ein höheres Realeinkommen der Konsumenten erreicht wird als bei iso- lierten oder wenigstens begrenzt zugäng⸗ lichen Märkten. Unabdingbare Voraussetzung zur Er- reichung dieses Zieles bleibt aber engste wirtschaftliche Zusammenarbeit, wobei die Produktionsfaktoren Kapital, Güter und Ar- beit am Ort ihrer größten Leistungsfähig- keit eingesetzt werden müßten. Dies würde bedeuten: Freizügigkeit für Kapital, Güter und Menschen, ohne Erstehen einer neuen Verwaltungsbürokratie, einer neuen zentral- gelenkten Verwaltungs wirtschaft, Die denk- bar geringe Bereitschaft der Nationalstaaten, Souveränitätseinbuße zu erleiden, muß— soll das Werk gelingen— durch Synchronisierung des wirtschaftlichen und politischen Zusam- menschlusses erleichtert werden. Die Erleich- terung ist am besten dadurch zu erzielen, daß das Maß an Souveränitätseinbuße verringert wird. Je geringfügiger im nationalen Rahmen der souveräne Eingriff des Staates ins Wirt- schaftsleben ist, desto leichter, desto eher kann diese Wirtschaft in einen gemeinsamen Markt eingefügt werden, denn die Souverä- nitätseinbuße ist gering. Die detaillierte Ausarbeitung wirtschaft- licher Zielvorstellungen kann— wie jede ökonomische Theorie— nur hypothetischen Charakter haben. Eine fortschreitende wirt- schaftliche und politische Integration ver- andert nämlich durch die von ihr ausgeübte Beeinflussung des wirtschaftlichen und poli- tischen Lebens alle bestehenden Situationen. Professor Walter G. Hoffmann, Münster, der volks wirtschaftliche Berater der deutschen Schumanplan- Delegation, formulierte diese Zielsetzung mit folgenden Worten:„Inso- fern sollte man die politischen Formen her- anreifen lassen, wenn man sich nur darüber einig ist, daß die Herausbildung echter inter- nationaler Märkte notwendig mit einer Ein- schränkung der wirtschaftspolitischen Sou- veränität der Nationalstaaten verbunden ist.“ Es wird viel davon gesprochen, welche handelspolitischen Maßnahmen im gegen- wärtigen Europa zu erreichen sind. um schrittweise zu einem einheitlichen Markt zu gelangen und es wird viel davon gesprochen, in welches Verhältnis der europäische Markt zur übrigen Weltwirtschaft gebracht werden könnte. Dem nüchternen wirtschaftlichen Beobachter dünkt solche Unterhaltung Ab- lenkung vom eigentlichen Ziel. Ihm dünzkt, es Würde zuviel über diese Themen bereits gesprochen, mit dem Zwecke, von der alt- hergebrachten und liebgewordenen Souverä- nität nichts einbüßen zu müssen. Des Europarates jüngste Fortschritte zei- gen jedoch, daß ungeschwächt, ja im Gegen- teil sogar stark die Kräfte am Werk sind, die sich bemühen,„Haarspaltereien“ wirkungs- los verpuffen zu lassen, indem großzügig be- schlossen wurde, dem sogenannten Eden- Plan zum Siege zu verhelfen. Dieser Punkt- sieg der Europa- Idee mag nicht darüber hin- Wegtäuschen, daß erste und Grundbedingung Abbau der politischen Machtpositionen im Wirtschaftsleben ist. F. O. W. Butter ausschreibungen Werden kontrahiert (Hi.) Die in Butterausschreibungen für Schweden und andere Länder vorgesehenen Importbuttermengen würden meist kontra- hiert und von den deutschen Importeuren auch eingeführt, betont das Bundesernäh- xungsministerium. Damit werden Meldungen dementiert, daß infolge der Ablehnung der Butterzollsenkung durch den Ernährungsaus- schuß des Bundestages Butterkäufer im Aus- land nicht realisiert werden könnten. Der Bundestag hat bisher noch nicht end- gültig zur Frage einer Senkung des Wert- zolls für Butter Stellung genommen. Zwar hat der Ernährungsausschuß— im Gegen- Satz zur Empfehlung des Bundesrats— eine Zollsenkung als ein nicht geeignetes Mittel zur Marktentspannung angesehen, jedoch befaßt sich augenblicklich noch der Außen- handelsausschuß des Bundestages mit dieser Materie. Erst wenn das Votum des Außen- handelsausschusses vorliegt, kann das Ple- num zu dem in Frage stehenden SPD. An- trag endgültig Stellung nehmen. Anteil der Sparkassen a m Außenhandel VD) Die Sparkassenorganisation des Bundesgebietes war im ersten Halbjahr 1952 durch die Bearbeitung von Außenhandels angelegenheiten an einem Einfuhrvolumen von 447 Millionen DM und einem Ausfuhr- wert von 279 Millionen DM beteiligt. Diese Mitwirkung erstreckte sich auf sämtliche 13 Girozentralen, 10 ihrer Zweigstellen und 10 als Außenhandelsbanken anerkannte Spar- kassen. Auch die übrigen 850 Sparkassen des Bundesgebietes haben als Durchlaufstel- len hieran mitgewirkt. e Der durchschnittliche Wert je Einfuhr- Zeschäft betrug bei den Girozentralen 23 300 DM und bei den Sparkassen 8500 DM, in der Ausfuhr sind die Durchschnittswerte 2600 bzw. 1600 DM. Die Sparkassenorganisation steht demnach auch in dieser Geschäftssparte überwiegend der mittelständischen Wirt- schaft zur Verfügung. Wirtschaftsentwicklung einheitlich Git) Das Bundeswirtschaftsministerlum erklärt in seinem neuesten Lagebericht (cueust), daß auch in nächster Zeit die Ent- Wicklung der Wirtschaft nach allen Anzeichen keine größeren Bewegungen mit sich bringen dürfte. Aber das verhältnismäßig geringe Ausmaß der sommerlichen Geschäftsstille und deren rasche Ueberwindung könnten dafür sprechen, daß das erreichte wirtschaft- liche Niveau gehalten und vielleicht sogar noch langsam gesteigert werden könne. Wie bereits gemeldet, ist die industrielle Produk- tion im August gegenüber Juli um rund drei Prozent gestiegen. Während die Konsum- güterproduktion um rund acht Prozent an- stieg, wird die Entwicklung der Investitions- güterindustrie, die im vergangenen Jahr stets das Rückgrat der konjunkturellen Entwick- lung bildete, doch mit einer gewissen Sorge beobachtet Es würden hier gewisse Schwa- chen sichtbar, sowohl im Inlandsgeschäft wie im Export. Stabilisierende Tendenzen hätten sich insbesondere im Preisniveau ergeben, weil im August der Rückgang der Konsum- güterpreise im Abklingen begriffen gewesen sei. Auch die Massenkaufkraft sei absolut stabil. Da die Produktionssteigerung stärker als gewohnt gewesen sei, scheine es, daß die Auftriebstendenzen nunmehr in stärkerem Maße bestimmend für die Wirtschaftsent- wicklung geworden seien. Hinsichtlich der Rohstoffversorgung wird festgestellt, daß eine Entspannung eingetre- ten sei, doch hätten sich trotzdem im August die Haldenbestände(Steinkohle und Koks rund 100 000 Tonnen) weiter auf dem unge- wöhnlich niedrigen Stande gehalten, der in der Zeit des einschneidendsten Kohlenman- gels erreicht worden war. Auch die bevorste- hende Steigerung der Kokserzeugung durch die Inbetriebnahme neuer Batterien werden den Roksengpaß noch nicht in dem erforder- lichen Ausmaß erweitern können. Die Ein- fuhr amerikanischer Kohle betrug im August 606 000 Tonnen gegenüber 819 000 Tonnen im Juli, wobei es für die Entlastung der Devisen- bilanz von Bedeutung sei, daß die Preise für USA-Kohle im Zusammenhang mit dem scharfen Abfall der Frachtraten von USA nach Europa im Sinken begriffen seien. Dachziegel-Industrie nicht schwarz ) Obwohl die früheren Schwierigkeiten bei der Dachziegelerzeugung in Bayern als beendet angesehen werden können, rechnet die bayerische Dachziegelindustrie im kom- menden Winter mit Stillegungen größeren Ausmaßes. Die sinkende Preistendenz und die anwachsenden Unkosten werden zu stär- keren Erschütterungen in der Dachziegel- industrie führen, teilte der Vorsitzende des Landesverbandes bayerischer Tonindustrie, Hans Adam, auf einer Pressekonferenz mit. Die Werke könnten keine Kapitalrück⸗ lage mehr bilden. Infolgedessen werde die Produktion im Winter über durchschnittlich eingeschränkt werden müssen. Abbau der Internationalen Ruhr- behörde (UP) Die Tätigkeit der Internationalen Ruhrbehörde in Düsseldorf geht ihrem Ende entgegen. Die Frage der Verteilung deut- scher Kohlen ist, wie von unterrichteter Seite bekannt wird, auf die Hohe Behörde der Schumanplan- Organisation übergegan- gen. Von den der Ruhrbehörde noch ver- breibenden Funktionen sollen keine weite- ren Maßnahmen mehr zu erwarten sein. Dies gilt insbesondere auch für die Frage des deutschen Kohlen-Doppelpreises. Der Rat der Internationalen Ruhrbehörde hatte Ende November vorigen Jahres die ab 1. Juli 1952 geltenden neuen deutschen Exportkohlenpreise zur Kenntnis genommen und festgelegt, daß die neue deutsche Koh- zenexport-Preisliste am 1. Cktober 1952 überprüft werden sollte. Er war dabei zu der Feststellung gekommen, daß eine zeit- lich unbegrenzte Aufrechterhaltung des durch die neuen Preise eingeführten Systems der doppelten Preisbildung für deutsche Export- kohle bzw. deutsche Inlandsverbrauchskohle die nichtdeutschen Verbraucher von deut- scher Kohle anderen Verkaufsbedingungen unterwerfen würden, als die deutschen Ver- braucher. Dieser Tatbestand stellte nach Ansicht des Rates ein Hindernis für die im Vertrag über die Bildung einer europäischen Montanunion vorgesehene wirtschaftliche Integration dar. Zur Frage der Liquidation der Internatio- nalen Ruhrbehörde, die im Londoner Ver- trag vom 28. April 1949 zwischen England, Frankreich, den Vereinigten Staaten und den Beneluxländern gebildet worden war, wird aus Kreisen der Behörde bekannt, daß der theoretische Auflösungstermin der 10. Februar 1953 sein müsse. Brasilien- Beschluß unverändert (Je.) Der Zentralbankbrat der Bank deut- scher Länder befaßte sich auf seiner Sitzung vom 1. und 2. Oktober auf Wunsch von Bun- deswirtschaftsminister Professor Erhard er- neut mit der Regelung des Zahlungsverkehrs mit Brasilien. Die Regelung vom 3. Septem- ber bleibt unverändert, da„in den zahlrei- chen schriftlichen Protesten und in den Be- sprechungen mit Vertretern des deutschen Seite 9 Außenhandels keine Argumente vorgebracht worden sind, die der Rat nicht schon in den Erörterungen gewürdigt hätte, die zu seinem Beschluß vom 3. September geführt haben. Deshalb hält der Rat an diesem Beschluß fest.“ In dem Wunsch, die Schwierigkeiten des deutschen Außenhandels im Rahmen des irgendwie vertretbaren zu mildern, habe der Zentralbankrat freiwillig für die BdL über deren rechtliche Verpflichtungen hinaus für 50 vom Hundert der eingefrorenen Export- erlöse das Risiko übernommen und die Ex- porteure insoweit also von ihrem Risiko befreit. Dieses Entgegenkommen allein be- deute für die BdlL eine Vergrößerung ihres eigenen Risikos um mehr als 300 Mill. DM. Ueber dieses Zugeständnis noch weiter hin- auszugehen, verbiete der BdL ihre über- geordnete Pflicht zum Schutze der deutschen Währung. Der Zentralbankrat beschloß ferner, für bestimmte Teilzahlungsgeschäfte eine Re- finanzierung beim Zentralbanksystem in be- schränktem Umfang wieder zuzulassen. Niederländischer Export verdrängt belgische Industrie Benelux in der Sackgasse? Wir veröffentlichen nachstehenden, aus Belgien kommenden Artikel mit ausdrücklichem Hin- weis darauf, daß bereits vor dem werden gemeinsamer Märkte die Beteiligten sich darüber immer klar sind, welche Schwierigkeiten die erforderlichen Anpassungsprozesse mit sich bringen. Unten- stehende, aus typisch belgischer sieht— lies nicht über nationaler Sicht— geschriebenen Zeilen, sind ein Beweis dafür, wie nötig es ist, möglichst vie le Länder bei der Schaffung gemeinsamer Märkte einzubeziehen, um die späteren Anpassungsprozesse zu vermeiden. Der Zweck des einheitlichen Marktes ist eine nach wettbewerbs wirtschaftlichen Gesichtspunkten erfolgende Verteilung der Pro- duktionsstandorte mit der Maßgabe, daß ein höheres Realeinkommen der Konsumenten erreicht wird, als bei isollerten oder wenigstens begrenzt zugänglichen Märkten. Wenn auch der nachstehende Artikel diese übernational-ökonomischen Grundsätze außer Acht läßt, so ist er doch lehrreich für uns in einer Zeit, in der erkannt wurde, daß wirtschaftliche Schwierigkeiten durchgestanden werden müssen, um zu gemeinsamen Märkten zu gelangen. Wie bisher die Europa-Union noch nicht verwirklicht werden konnte, genau so stößt auch die Bildung des vereinten Miniatur- Europas: Benelux auf Widerstände. Wo auch immer die Rede hiervon sein mag, stets ist Belgien das schwarze Schaf in der Ge- schichte der Schwierigkeiten. Zwar ließ sich der Beginn der Wirtschafts-Union durch die Verdoppelung des Absatzgebietes gut an, und gerade der belgische Textil-Export konnte von 7400 t auf 27 000 t gesteigert wer- den; dann aber wendete sich das Blatt. Eine ungeahnte Konkurrenz der Niederlande be- gann. 4 Durch die offene Tür der Zollfreiheit für bestimmte Produkte strömte der holländische Import in Belgien ein und ließ hier die Ar- beitslosigkeit in bedrohlichem Maße anwach- sen. Weil zum Beispiel auf dem Tabakmarkt die niederländischen Zigarren um 25 Prozent billiger als die belgischen angeboten wur- den, stieg der Import Belgiens von 200 000 Zigarren pro Monat auf 3 Millionen. Als Folge hiervon mußten vierhundert von sechs- hundert belgischen Tabakfabriken ihre Tore schließen. Aehnliche Tatsachen weisen an- dere Industriezweige auf: Mehl- und Zuk- ker produkte, Schuhe, Papier und Holz sind in Niederland um 20—30 Prozent, Keramik- waren um 40 Prozent billiger zu haben als in Belgien. Nun ist jedoch nicht allein Belgien der Leidtragende dieses Zustandes, sondern auch der Urheber muß seinen Tribut zahlen. Eine starke wirtschaftliche Kontrolle der nieder- ländischen Regierung hält die Kohlen- und Transportkosten, sowie die Miet- und Pacht- preise niedrig, und das niederländische Steuersystem begünstigt zum Zweck der Produktionssteigerung den Ankauf von Ma- schinen. Durch eine solche Wirtschaftspolitik konnte der Produktionsprozeß rationalisiert und auf eine verbesserte Stufe gestellt wer- den. Es ist jedoch bekannt, daß Preise und Löhne in engem Verhältnis zueinander stehen. Je kleiner der Preis, desto kleiner auch der Lohn. Auf Grund einer Regierungsanfrage er- klärte sich die holländische Gewerkschaft bereit, auf Lohnerhöhung zu verzichten. Mit diesem Lohnstop ist in Holland eine ähn- liche Selbstbeschränkungsmaßnahme getrof- fen worden, wie man sie in England findet. Die holländische Gewerkschaft hat also ihren Anteil zum Aufbau der Wirtschaft und des Außenhandels beigetragen. Der Arbeiter aber muß sich mit einem Lohn zufrieden geben, der um 30—60 Prozent niedriger ist als der seines belgischen Kollegen. Laut Statistik kann sich ein belgischer Arbeiter jährlich 12 kg, ein holländischer nur 4 kg Butter leisten. Das bedeutet also, daß nicht nur die Nominallöhne in ungleichem Verhältnis stehen. Der gesamte Lebensstandard liegt in Niederland zugunsten des Exports tiefer als in Belgien. Es ist geradezu selbstverständlich, daß eine mit solchen Mitteln herbeigeführte Kon- kurrenz die belgische Industrie und Gewerk- schaft in Harnisch bringt. Von ihnen stam- men die immerhin krassen Vorschläge, Hol- land solle die Löhne erhöhen oder Belgien den niederländischen Import beschränken. Selbst wenn dies nicht gegen die Benelux- Statuten verstoßen würde, hätte eine solche Forderung wenig Aussicht auf Verwirk⸗ lichung. Die Errichtung einer Union— sei sie poli- tischer oder wirtschaftlicher Art— wird nie ohne Schwierigkeiten verlaufen. Im Fall Benelux muß hierbei berücksichtigt werden, daß zwei verschiedene Formen unter einen Hut gebracht werden müssen: Die hollän-⸗ dische Plan- und Belgiens freie Wirtschaft. Erschwerend kommt außerdem der gegen- seitige Mangel an Vertrauen hinzu. Belgien glaubt sich seinem Nachbarn, dem allzu „tüchtigen“ Geschäftsmann, nicht gewachsen. Es scheint daher die Einsicht wichtig, daß nur allseitige Zugeständnisse bei gemein- samen Besprechungen die Probleme lösen können. Eine solche Besprechung findet am 8. Oktober in Form einer Ministerkonferenz in Knokke/ Belgien statt. Vielleicht bestätigt sich die Hoffnung, daß die Atmosphäre die- ses schönen Badeortes die Gemüter der De- battierenden verträglich stimmen wird und damit die Vor-Union Benelux in eine wirk⸗ liche Union zu verwandeln hilft. I. R. K URZ NACHRICHTEN Sektsteuer- streit beendet? (Hi.) Der Finanzausschuß des Bundestages be- schloß am 2. Oktober, den Kriegszuschlag auf Schaumwein von 3 DM auf 1 DM zu senken. Das Hlenum des Bundestages wird in der kommenden Woche in zweiter und dritter Lesung über diesen Vorselilag abstimmen. wobei eine breite Mehrheit kür die Herabsetzung des Kriegszuschlages sicher zu sein scheint. Umtausch alter Einfuhrlizenzen D) Alte Einfuhrlizenzen aus der Zeit vor dem Inkrafttreten des neuen Einfuhrverfahrens Können bis zum 30. November 1952 in Einfuhr- und Zahlungsbewilligungen nach dem neuen Ein- tuhrverfahren umgetauscht werden. Die alten Ein- fuhrbewilligungen verlieren am 30. November mre Gültigkeft. Nach dem Inkrafttreten des Runderlasses Außenwirtschaft 108/52 am 5. Oktober können alte Einfuhrbewilligungen über den 30. November hinaus nur noch ausnahmsweise ver- längert werden. Der Umtausch ist über eine Außenhandelsbank bei der Landeszentralbank zu beantragen, von der die alte Einfuhrbewilligung erteilt wurde. Dabei muß der Abschluß des Kauf. vertrages nachgewiesen Werden. Badischer Holzhandel schloß sich zusammen (SW) Der folzverband Baden, Sitz Freiburg, Muandschuhsheimer Obst- und Gemüsegronmarkt und die badische Holzhändler vereinigung. Sitz Manheim, haben sich zum„Holzhande Nerbane Baden- Württemberg, Bezirk Baden“ a7 geschlossen. Sitz und Geschäftsstelle des Verban- des befinden sich in Karlsruhe. Zu Präsidenten des neuen Verbandes wurden Heinz Schweyer, 3 und Kurt Trautwein, Wolfach, ge- wählt. Europäische Zentralnotenbank (VoD) Der Vorsitzende der deutschen Gruppe in der Internationalen Handelskammer, Dr. B. C. Richard Merton, schlug in Düsseldorf die Grün- dung einer europäischen Zentralnotenbank vor, die allmählich für die Schumanplan-Länder eine gemeinsame europäische Währung schaffen könn- te. Wie Merton ausführte, müßte diese Bank von den Lereinigten Staaten eine Goldreserve erhal- ten. Gold im Werte von etwa 3 Md. Dollar könnte einem solchen Institut ohne die USA zu verlassen auf einem Sonderfonds für 50 Jahre zinsfrei zur Verfügung gestellt werden. Postanweisungsdienst mit Großbritannien und Nordirland (U) Am 1. Oktober 1952 ist der Postanwei- sungsdienst mit Großbritannien und Nordirland aufgenommen worden. Nach einer Mitteilung des Bundespostministeriums wurde für Postanwelsun- Sen in beiden Richtungen ein Höchstbetrag von 10 Pfund Sterling(rund 117,60 PM) festgesetzt. Mit Postanweisungen nach Großbritannien und Nordirland darf zunächst nur die Bezahlung be- stimmter Nebenkosten und Dienstleitungen des Warenverkehrs(ND-Zahlungem) sowie der Klein- Einfuhr von Büchern, Zeitschriften und Noten nach den hierfür geltenden Devisen vorschriften abgewickelt werden. In Richtung nach der Bun- desrepblik Deutschland und den Westsektoren Berlins dürfen dagegen auf dem Postwege sämt- liche allgemein zulässigen Zahlungen, also beson- ders auch solche aus dem Warenverkehr, durch- geführt werden. 5 Einfuhrsperre in Jugoslawien a (ID) Zum Schutze der jugoslawischen Zah- lungsbilanz hat der jugoslawische Wirtschaftsrat am 1. Oktober eine Einfuhrsperre für gewisse Industrieerzeugnisse erlassen. Auf der etwa 100 Positionen umfassenden Verbotsliste stehen u. à. gewisse Chemikalien, Elektromaterial. Personen- Kraftwagen, Autobusse. Fahrräder, Werkzeuge aller Art, verschiedene Luxusartikel und Spiel- . en- zeug. Bereits bezahlte Waren sind von dem Ein- ruhrverbot, das bis zum 1. April 1933 befristet ist, ausgenommen. Marktberichte Mannheimer Gemüse- und Obstgrogmarkt vom 2. Oktober 1952 (VWD) Bei guter Anfuhr und weiterhin fester Preistendenz lebhafte Umsätze, Interesse für Sut- sortierte Kernobstsorten hat aAnngehalten, während für mindere Qualitäten bei Obst und Gemlise Wenig Kaufinteresse bestand. Zu nachfolgenden Preisen wurden umgesetzt: Gemüse: Blumen- Kohl Stücke 45—85, Feuerbohnen 30-35, Gurken Ausl. St. 76—78. Kartoffeln 99,50, Möhren 1618, Endivien St. 18—25, Kopfsalat i. Sorte St. 20—25, dto. ausl. Steige 3,50—9, Sellerie St. 35—45, Ge- Wichtsware 2526, Spinat 3053, Tomaten inl. 30 bis 35, dto. ausl. 45—50. Lauch 10—14, Rettiche St. 10—44, rote Rüben 1620, Weißkohl 812, Wirsing 1418, Zwiebeln holl. 2224. Obst: Tafeläpfel 18—30, Wirtschaftsäpfel 12—14. Bananen Kiste 23, Takelbirnen 20—32, Kochbirnen 1418. Pfirsiche ini. 30—45, dto ausl. 424g, Quitten 20-22, Trauben Ausl. 38—52, Walnũsse in!. 75—90, dto. ausl. 90110, Zitronen Kiste 30—35, Stückware 14—16, Zwetsch- Sen 2024. 3 2. Oktober 1952 543 0 4 1 ccd Mit ausnahme von Stangenbohnen, die im Preise weiter anzogen, ruhig. Schleppendef Absatz für Birnen und Aepfel. Tomatenanfuhr stark nachlassend, Preise infolge Qualitätsminde- rung nachgebend. Es erzielten: Tafeläpfel 1123, Tafelbirnen 716, späte Zwetschgen 17, Kopfsalat 8—13, Endivien 713, Blumenkohl I 40—55, II 30 1 8 III 20—35, Stangenbohnen 41-43, Tomaten Mannheimer Ferkelmarkt vom 2. Oktober 1932 D) Zufuhr 117(in der Vorwoche 98) Ferkel, Läufer ohne Angebot. Bei langsamem Geschäàft erzielten Ferkel über 6 Wochen 38-63 DM(40—65) Je Stück. Es verblieb Ueberstand. Frankfurter Effektenbörse 2. Oktober 1932 (VD) Ausgehend vom Montanmarkt, an dem Stahlverein erst 3½% unter Vortagsschluß und Gutehoffnungshütte 2% niedriger einsetzten, neigte auch die Mehrzahl der übrigen Industrie- Papiere eher zur Schwäche. Hierbei hielten sich im allgemeinen die Kursabschläge zwischen 7 90 und 1 7. Stärker gedrückt lagen Siemens St., 83 191%, Lindes Eis, die 3½% verloren, Degussa um 1½¼% ansteigend, Die Notiz für Wintershali mit 107 versteht sich ab heute ex. 334% Kursabschlag tür 1951 und diese für Salzdetfurth mit 83 ex. 2¾% Kursabschlag. Von Montanen büßten außer- dem Eisenhütten und Hoesch je 2%, sowie Rhein. Stahl 1½% ein. Von sonstigen Industriepapieren hatten Tagesverluste zwischen 2% und 3% auf⸗ zuweisen: Frankfurter Maschinen, Schubert& Sal- zer. Stolberger Zink, Ludwigshafener Walzmühle konnten erstmals nach längerer Unterbrechung 8% niedriger zu 83 umgesetzt werden. Sarotti wurden nach Pause 6% niedriger mit 110 taxiert, 1% bis 2 9% höher notierten; Berliner Kindl St. und Prioritäten, Dyckerhoff Zement. Kühnle Kopp& Kausch, Lechwerke, Kraftwerke Altwürt⸗ temberg und Parkbräu Pirmasens. Während sich Commerzbank und BHG behaupteten, flelen Dresdner und Deutsche Bank 1% bzw. 1/0 Zu- rück. Renten ruhig bei behaupteten Kursen. Har. Pener Bonds plus 4 0. Stahlverein gaben amtlien bis 219 nach und waren an der Nachbörse 2u 218/ Orferiert. Farben Schluß 103 bezahlt, nachbörslich 103 Brief. Farben Giro Schluß 99% bis 100½¼%, nachbörslich 99½ bis 100%. 5 Vel guchlichen. Werden. Wer que Nerven hat, st glücklicher! Uberbegnspruchte Nerven sind die folge unserer anspruchsvollen Zeit. Or. Buer's Reinlecithin ist konzen- trterter Nervennährstoft— die notwendige krgänzong unseres täglichen Brotes.— ks ist„der“ Neryennährstoff bel allgemeldet Nleryositat, neryòser Erschsofung- nervSsenflerzsfstungen bnd noch- Iossender Leistüngsfähigkelff Wer göfe Nerven hat, der hof es besser I Reinſecitnin fleuero nung! Hmerik. Behleldung Fast neuwertig Rein wollene und seidene Damen-Jacken Damen-Blusen Damen-Röcke Damen- Kleider Mädchen-Jacken 4. DM Mädchen- Röcke. Hochmod. Gesellschaftskleider engl. Männer-Arbeitsblusen Ständig Neueingänge Dem- nächst auch große Auswahl in Alles zu billigst. Preisen bei J. 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Ludwig& schütthelm, O 4, 3 Feudenheim: Drog. Hei 5 5 8 Pros. Melzer, Eichendorffstr. 4 Friedrichsfeld: Brög. 85 Fahrpreis einschl. Mittagessen und Eintrittspreisen DRI 1 2 0 5 mit seinen Solisten Prog. Moll, Käfertaler Str. 41 Käfertal; Drog. Gen Der Zuschauerraum ist gegen Witterung geschützt) 9 N 8078 b 8 Ercdlteil ⁵P]fffFfFf!f!ꝛ̃.. menen doe anne 5„C 0.. 1* Sieber 1 5 1 1 8 art Böck, Ju 2, 13 Rheinau: Prag. Bectser, Pangstberg Autoverkehr Schumacher KG. Telefon Mannheim 4 15 28 Ameisen Ross Fetösy spielt mit Heinz fernes bart. Charme, L. I, 2 Sandhofen: Prog. Holthaus sind heilbar! a on der Hammond Orgel Fart. Erhard.& 2, 9 Waldhof: Drog Schmidt 8 5 Verlangen Sie 75 eee 55 1 1 E EKANNIMAc HUN e EN JI SRAris-FROBI 5 der n 5. 172 Der Unterricht der Handelsschule und Höheren Handelsschule für Mäd- nuvalin-Salbe ee chen schliest wegen Bauarbeiten ab sofort. Wiederbeginn: Samstag, den ARUVATIA-aESEITISeAAET 7 4 11. Oktober 1952. Die Direktion der Handelsschule II. Dusseldorf 227 Golzheimer Straße un ⸗Morchenaufführung Uhr. 3 . Arbeitsvergebung. Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mb. 5 vergibt die Verputzarbeiten(Außenputz) für die Wohnbauten e, 1i Deeseeesseeeeseeese für unsere großen und kleinen Leser film) und 14. Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht— in der 5— 0 7 Geschäftsstelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim, Max- 2 ACA. E 5* 1 1 Mi h 5 Josepll-Straße 1, Zimmer Nr. 309 apgeholt werden. 0 5 5 ittwoch, 5 Mannheim. 2. Okt. 1932. Gemeinnütz. Baugesellschaft Mannheim mb. Jelurtu 0 15 8 Okt 5 lung: f 00. 0 dal Arbeitsvergebung. Für den Wiederaufbau der Kühmallen im Städt. ee e, e 0 14.00 Unr U Schlacht- und Viehhof sollen die Spenglerarbeiten in zwei Losen im eee e. 3 öfkentlichen Wettbewerb vergeben werden. Angebotsvordrucke sind 5 zeelischen peinigun-.& 400 ren 15 erhältlich ab Samstag, 4. Oktober 1952, vorm. 8 Uhr, soweit Vorrat gon. Sie schlefen wiedet desund, fühles G — ein- Moset- Jan, reicht im Städt. Hochbauamt, E J. Zimmer Nr. 210. Angebote sind ver- eue krsſte in iich die ihnen ftebsns 8 ta- 21 7 schlossen, mit entsprechender Aufschrift beim Städt. Hochbauamt, K 7, undd ein jugendfrisches Aussahen schen · 0 U E heater IN okto 952 Zimmer Nr. 219 510 F 10.. 1 3 ken. Des Glück oller 8 7„ N . 2. einzureichen, woselbst zum gleichen Termin die Eröffnung in er 1—. N K e ee lee 1 Nr. 210 erfolgt. ö Städt. Hochbauamt. raven bebt: G a ö Das beliebte De) Vergebung von Straßenbauarbeiten. Die Arbeiten zur Herstellung der 5 — 2 Verbreiterung der Relaisstraße zwischen Karlsplatz und Distelsand nach Märchen 1 Westen und Anlage eines Radfahrweges sollen im öffentlichen Wett- 5 . E als Notsandsarbeit vergeben werden. Angebotsunterlagen sind mit Musik, Ge- N beim Städt. Tiefbauamt, K 7, Zimmer Nr. 416 erhältlich, wo auch Aus- sang u. Kinder- . an der Mosel Kuntt erteilt wird und die Pläne aufliegen. Angebots- und Eröffnungs- Pelle I termin: Freitag, den 10. 3 125. 11 W 8 Städt. Tief- Nobert S nn 1— 0 chn. t— Zimme 815. 5 3 75 mit modernen Triebwagen der Bundesbahn Been, an rec Vereine r Wind Tlefbäuamt. 8 Abebbelen Deegeneg 5 iseer 5 1 7 an die Wiege des edlen Moselweines.- Die Fahrt 8 8 1 führt längs des Rheins über Koblenz. die Mosel. 77 8 aufwärts und gibt genügend Zeit, Land, Leute 0 8 5 5 und Moselwein kennenzulernen!. 2 e! A e. 1 7 5 Kn 9 ee Fahrplan: 3 5 Leitung: L. Vaas fettheringe in Tomaten und Oel in Dosen. von DM„5A an 8 W JVVJJVJVV)VVVVVVV 8 i Spielleitung... Elisabeth Vaas 3 riedrichsfeld- 5 8* 5. 5 j 2 a 5 1 80 Mannheim Hbf. 3 7.2„ 5 1530 8 filetheringe in Tomaten und Oel in Dosen von DM„62 an Musikalische Leitung. Alfred Köhler Traben-Trarbach a 11.46„ 2. 5 2 5 185 5 durch 55 5 5 5 Bierfilet in gewürzter Tunke in Dosen von DM„65 an Tänee Franzl Rothmund Fahrpreis ab Mannheim od. Heidelberg 16,30 DM 8 in 5 5 1. 1 88 Wache Lange 1 ö ahrpreis rafheringe ohne Kopf, ausgenommen von 5 an chn tun 2 e 5 9 9 a Ermäßigte Eintrittspreise für Erwachsene und Kinder auf Bismaredcheringe a denkt ein 1,05 an numerierten Plätzen—.60 DM. 0 DM und 1.— DRM. 1¹ 5 Fahrkarten: Reisedienst Mannheimer Morgen R Imo 8, prima Geschmaclll! von DM 1 05 an Kartenvorverkauf ab Samstag, 4. Oktober, in der Schalter- —. 5 halle des„Mannheimer Morgen“, R 1. Marktplatz; Buch- FFF Alles in der beliebt bek ten Nallo-Qualität handig. Böttger am Wasserturm; Zeltungsklosk Nöltner am 7 und beim DER- Reisebüro VÜÄJ 5 Kies Schleſeber, Tanten, er, Weinheimer Oe Ant 2 5 1 0 leicher, Tattersall. Erhältlich in allen Geschäften mit dem gelben„Malle“Plakat 5 ö Outobeß Beschränkte Fahrkartenzahl. Schwe C111 TbTTbTPPT(TbT(TVTPTCT(T(T(T(T(T(TbTTVTTTTTTVTVT— ne u. ln, teigeref MORGEN Erschden er nur dem kleinen Manfred so überaus schön, sein Drachen? Ach nein, es blieben auch hin und wieder Erwachsene am Rande des Platzes stehen, um hinaufzu- blicken; und ein kleines Lächeln zeichnete sich wohl um ihren Mund, wenn das selt- same Fluggerät tanzte. Denn es war beileibe kein gewöhnlicher Drachen mit kreuzförmi- gem Gerüst, auch nicht einer in Sternform, Wie ihn andere Kinder besagen. Manfreds Spielzeug bestand aus zwei viereckigen Ge- bilden, die aussahen wie Kisten ohne Boden und Deckel. nur aus Seitwänden, denen die vier Eckleisten jeweils gemeinsam waren. Er war bespannt in zwei Farben mit fein- stem durchsichtigen Papier, wie es als Ru- bin-Glas in den Fenstern kerzendurchglänz- ter Weihnachtskrippen prangt, nur daß kein Rot verwendet war: Oben, wo an der einen Wand die Leinen befestigt wurden, leuchtete ein dunkles, doch klares Blau. Die untere Verkleidung dagegen, von der sein Vater mm erklärt hatte, daß sie für die Gleich- gewichtslage sorge, schimmerte in einer Tö- mung von rötlichem Gelb, das genau in der Farbmitte zwischen Zitronen und Orangen zu liegen schien. Obwohl es also ein ganz besonders präch- tiges Exemplar von einem Drachen War, liebte inn Manfred noch aus einem ganz anderen Grund; und auch die fremden Leute bewun- derten ihn nicht einfach seines Aussehens Wegen. Dieser von den zünftigen Durch- schmittsdrachen ironisch als schwanzlos be- spöttelte Gesell stieg nämlich über alle Ge- Fkährten weit hinaus. Gewiß, auch Manfred mußte erst ein Stück über den Platz laufen, dessen Boden einem ausgewaschenen, eben erst von der Flut freigegebenen Meergrund mit immer feuchtem Sand und glatt gespül- tem Felsgestein so täuschend ähnelte. Aber dann, wenn die gewöhnlichen Fluggeräte in kurzen, erdnahen Böen hopsten wie Ziegen- Lammer, schien den Blaugelben plötzlich eine gewaltige Hand zu greifen und hinaufzuzie- Ben, hoch, immer höher, in solcher Eile, daß Manfred kaum Zeit hatte, im Stehen mit dem Abwickeln der Schnur nachzukommen. Dann endlich, wenn er bergweit über den Hausdächern angelangt war, und es dem Knaben schien, sein Drachen könne nur den silbernen Flugfrachtern auf ihrer Spur be- Sesnen. dann endlich begann er sich sanft In einem überfüllten Wartesaal des Kölner FHauptbahnhofs fanden sich an diesem Mitt- Woch namhafte Schriftsteller und ein wiß- begieriges und diskussionsfreudiges Publikum zum hundertsten„Mittwochsgespräch“ zu- sammen, das der Frage„Gibt es Wege aus der Kontaktlosigkeit?“ galt. Der Einladung des Bahnhofsbuchhändlers Gerhard Ludwig Waren diesmal unter anderen Paul Fechter * von Niebelschütz, Dr. Bruno E. Werner, Dr. Josef Mühlberger, Alexander Spoerl, Ernst von Salomon, Dr Heinz Risse und Josef Winckler gefolgt Der„Friedensengel“ von Helsinki, Barbara Pleyer, war„per An- f halter“ gekommen. a Das weitgespannte Thema des Jubiläums- gSesprächs leitete Paul Fechter ein, der, vom Verhaltnis zwischen dem Schriftsteller oder Künstler und dem Publikum ausgehend, zu dem Schluß gelangte, daß es heute kein Publikum mehr gebe. Die Kontaktlosigkeit zwischen dem künstlerisch schöpfenden Men- chen und der Masse derer, die die Kunst aufnehmen, habe einen Grad erreicht wie nie zuvor. Fechter nannte als eine innere Ursache allgemeinen Kontaktlosigkeit die Schwie- igkeit, die wirklichen Vorgänge der heutigen Welt zu verstehen. Wer heute künstlerisch produktiv sein wolle, müsse die innere Ver- anlagung und den Willen zu einer äußerst tensiven Durchdringung aller Lebensvor- gänge und Wissensgebiete in der Welt haben. 5 könne nur sehr wenigen gelingen. Ihnen w de indessen eine tiefere Einsicht in die 85 8. als es früher möglich ge- Josef Mühlberger wollte die Kontakt- osiskeit Als„bitterste Not von Mensch zu Mensch“ verstanden wissen. Er appellierte an das„Herz“ zu seiner Ueberwindung. Wolf von Niebelschütz bezeichnete die Frage des Kontaktes von Mensch zu Mensch als ne„Urkrage des menschlichen Zusammen- ebens“. Der Zerfall in der Kunst sei eine telbare Folge des Religionszerfalles. Der Kasten drachen von Joand von Felsen im Winde zu wiegen wie in großer bunter Paradiesvogel beim Liebes wes ben. Dichter unter den Wolken, die vom nahen Gebirge herüberschwammen, hob und neigte er sich in gravitätischem Tanz. Die Riesenhand des Windes, die ihn so stürmisch hinaufgerissen hatte, schien nun nur noch träumerisch mit ihm zu kosen; doch hatte sie immer noch solche Kraft, daß Manfred mit seinem kleinen Knabenkörper unten das Bedürfnis fühlte, in den Knien mitzuwippen, hinauf und hinunter, wie wenn er selbst gleich mitflie- gen wolle in den grauen Himmel. Ein weißbärtiger Herr stand schon ge- raume Zeit am Rande des Platzes und sah, imer schwerer auf seinen kräftigen Eichen- stock gestützt, dem herbstlichen Spiel zwi- schen Knaben, Drachen und Wind zu. Er hatte den Rücken zur Stadt gewendet. Vor ihm an der offenen Seite des Rechtecks lag das noch saftig grüne Tal, hinter dem sich sanft hügelig die Ausläufer des Gebirges Wölbten, darin schon ein leichter Schimmer die kräftigen Brauntöne der Jahreszeit an- kündigte. Es mochte sein, daß er seiner eigenen Jugend gedachte, da er mit eben- solcher Begeisterung dem Drachenflug nach- geträumt hatte. Vielleicht auch gefiel ihm der blonde, geschmeidige Knabe, der hin- gebungsvoll dem Figurenzeichnen seines Ge- rätes mit dem Körper folgte. Und weil er des Alters weise Geduld für kleine Alltags- begebnisse besaß, wurde ihm vergönnt, einen Blick zurück in den Kinderhimmel zu tun. Es geschah nämlich, daß die Wolkendecke sich verdünnte. Der Wind, der von ihren Rändern strich, war augenscheinlich noch heftiger geworden, denn Manfred hüpfte vergnügt und leicht ein wenig mit und Wirkte fast wie ein über naher Erde federn- der Fallschirmspringer. Da gab es plötzlich einen Stoß, der den Knaben unvermutet mit der Verlängerung seines Rückens auf den Boden warf, während die kleinen Hände samt der Schnurspule auf die Knie schlugen. Aber da Manfreds Blick trotz des Schrecks gegen den Himmel gerichtet blieb, sah er, wie in derselben Sekunde die Wolkenschicht völlig aufrig und ein Sonnenstrahl seinen Kastendrachen traf, der zaubervoll aufleuch- tete in edlem Blau und reinem Gold. Dann wieder ballte sich das Gewölk, und sein „Oibt es Wege cus der Kontokilosigkeitꝰ . Das 100. Kölner Mittwochs- Gespräch „Menschlicher Kontakt und Persönlichkeit entscheiden“, meinte Dr Heinz Risse. Von der Kontaktlosigkeit könnten keine Regeln erlösen. Die Mittwochsgespräche hätten eine „Atmosphäre ganz eigener Art“, konnte man „Von der Galerie“ vernehmen. Sie seien ein Beweis gegen den Pessimismus und zeigten, daß„es weiter geht“. Mit diesen Gesprächen sei ein Schritt getan, um die Brücke vom Menschen zum Menschen zu finden. Barbara Pleyer sagte, man müsse das„Du“ im Nach- sten anzusprechen versuchen und sein eige- nes Ich für das. Angesprochenwerden vom „Du“ bereithalten. Fluggerät stieg mitten hinein und war Sleich verschwunden. Der alte Herr ging, so schnell er konnte, auf den Knaben zu. Wie er erwartet hatte, Waren dessen Augen voll Tränen. „Hast du dir wengetan? Komm, ich helfe dir aukstehen!“ Manfreds Blick kam nun erst aus der Höhe zurück. Er stand gehorsam an der Hand des Herrn àuf; und nun sah der Greis, daß rote Striemen von dem Druck der Zug- schnur sien in die weichen Kinderhände ge- zeichnet hatten, die bestimmt mehr schmerz- ten als der Kleine Fall. Verständnisvoll fickte er. Ja, das ist nun freilich schade um deinen herrlichen Drachen. Es muß eine schwache Stelle in der Leine gewesen sein, sonst Bätte sie nicht reißen dürfen.— Nun, weine doch nicht so, vielleicht hift dir dein Vater, einen neuen Brachen zu bauen, der noch Viel, viel schöner ist!“ Bei diesem Trostversuch sah Manfred den alten Herrn so erstaunt an, daß sogar seine Tränen versiegten. Dann stotterte er unbeholfen.„Aber ich bin doch gar nicht traurig! Ich freue mich doch, weil er nun nicht mehr in die Schrankschublade muß!“ Der Greis starrte das Kind verblüfft an. Da fügte es verlegen entschuldigend hinzu: „Haben Sie denn nicht gesehen, dag die Sonne ihn selbst abgeholt hat, damit er oben nun immer weitertanzt? Ich wußte ja schon lange, daß er dorthin gehört: Er war doch selbst ganz aus Sonne und Himmel.“ kuropälsche Erstaufführung von Tennessee Williams“„Die tätowierte Rose“ in Hamburg Menschen will Tennessee Williams, heute einer der stärksten Dramatiker N ordamerikas, der bei uns durch„Glasmenagerie“ und „Endstation Sehnsucht“ bekannt wurde, in seinen Schauspielen darstellen— Menschen, deren Sehnsucht und Trieb, Leid und Liebe, Anderssein und Abwegigkeit er in sich selbs! empfunden hat. Das gilt auch für sein neue- stes Stück„Die tätowierte Rose“(The Rose Tatoo), das— von Berthold Viertel übersetzt — im Hamburger Thalia-Theater, ein Jahr nach New Vork, eine sehr erfolgreiche, euro- päische Trstauftührung erlebte. „Tatoo ist alles andere als ein„kreies Stück“, obgleich es sehr deutlich von der Trauer und Leidenschaft einer siziliani- schen Liebe mitten in Amerika handelt, von einer Frau, die ihrem toten Gatten bis über das Grab hinaus treu sein möchte und dann doch, wie ihre tyran- nisch- ängstlich behütete 15jährige Tochter, dem Blut und dem Eros nicht zu wider- stehen Vermag. Aber nicht aus leichter Triebhaftigkeft, sondern aus einer tiefen Sehnsucht nach dem Partner— aus dem Gefühl, daß Alleinsein in die Verzweiflung den Dreck, den Wahnsinn treiben kann. Tennessee Williams hat schon recht, wenn er zu seinem Stück sagt„Tatoo ist sehr sensuell, aber diese Sinnlichkeit, ist dichte risch und bringt menschliche Wärme und Jocques Devol:„Kinder und Narren“ Deutsche Erstaufführung in Frankfurt Von dem stark sozialkritisch gefärbten Komödienschreiber; Jacques Deval der frühe- ren Stücke wie„Das Glück der Bösen“,„Die Frau deiner Jugend“ oder auch„Wir armen Erdenbürger“ ist hier nichts mehr zu spüren. „Le rayon des jouets“, in der vorletzten Spielzeit am Pariser Théàtre de la Madeleine uraufgeführt und jetzt an zwei aufeinander. folgenden Abenden bei Helmut Kollek am Frankfurter Roßmarkt als„Kinder und Narren“ und in der Basler Komödie als „Abteilung Spielwaren“ herausgekommen, ist nur noch ein boulevardübliches Verwechs- lunigsspiel. Und wo es etwa noch ein wirk- liches Problem wie das der infantilen Frau anschneidet, wird es zu vordergründigen Vaudeville-Effekten variiert. Dem Modezeichner Raoul, den gerade seine Fabienne enttäuscht hat, bringt sein Freund ein neues Mädchen ins Haus: die auhgerlich prächtig entwickelte Claudia, die nur geistig um die Hälfte ihrer 23 Jahre zurückblieb. Raoul fängt an, mit ihr zu spielen, er zeigt ihr den Kasperle und gibt ihr Milch— und eines Tages hat er sich darüber in dieses Kindweib verliebt und versucht nun, ihrem unentwickelten Gemüt schonend beizubringen, daß er sie heirate möchte. Doch von dem tastenden Kuß Unterricht Raouls läßt Claudia sich allzu rasch hinreißen— und Raoul erfährt, daf das alles nur Komödie war. Worauf es bei ihm Kurzschluß zu geben scheint und er nun den verrückten Knaben mimt. Die zwei Theaterstunden sind damit dann glücklich gefüllt— und der alles lösende und ver- söhnende Happy-End-Kuß ist fällig. Für gute Schauspieler, die zwischen dem närrischen Klamauk auch die besinnlicheren Töne, etwa die zarte Liebeswerbung im zweiten Akt oder Daphnes stilles Geständnis am Ende, herausarbeiten können, gäbe das prächtige Rollen. Leider hat der Bühnen- bildner Rochus Gliese, der auch für die Regie verantwortlich war, sich an die dekorativen Aeußerlichkeiten gehalten, ohne die Ansätze zur menschlichen Vertiefung zu nützen. Und im Frankfurter Theater am Roßmarkt hatte er dieses Mal leider auch keine Darsteller, die daraus mehr als ein gefälliges Schwank geplätscher von und für Kinder und Narren machten. USE paracelsus- Medaille für Albert Schweitzer Die beim Deutschen Aerztetag in Berlin gestiftete Paracelsus-Meddille wurde, wie wir de reits kurz berichteten, erstmalig an Professor Albert Schweitzer, Dr. August Heisler au Königsfeld(Schwaræwald) und an Professor Dr. Albert Dietrich(Stuttgart), verliehen. dieser Auszeichnung sollen von nun an in jedem Jahr besonders verdiente Aerzte bedach werden. Unser Bild zeigt Albert Schweitzer(links) und Dr. Heisler(rechts) im Hause Schwei zers in Günsback(Elsaß). Der dritte Träger der Paracelsus-Medauille hatte die Auszeichnuꝶ bereits auf dem Deutschen Aeratetag in Berlin entgegengenommen. Sehnsucht nach liebe Gelächter auf die Bühne.. Sensualität ist sauber und moralisch, solange sie nicht kitz- lig wird, und ich hasse jede Art von Zwei- deutigkeit in der Kunst.“ Williams' Gestalten sind sauber; die Luft seines Stückes ist er- füllt von einer gesunden Sinnlichkeit. Der Dichter sieht die Wirklichkeit, aber er ge- staltet sie auf einer Ebene, die eigentlich ohne Zeit und Ort ist. Dem Regisseur Leo Mittler, an den reali- stischen Bühnenraum gebunden, gelingt es trotzdem, das Zeit- und Ortlose der drama- tischen Bichtung sichtbar zu machen, wobei ihm das Bühnenbild Fritz Brauers mit dei Vorderbühne der Straße, den wirblig- bunten Stuben in der Mitte und der erhöhten, durch das Blechdach erkennbaren Spielfläche Eiri weites Handlungsfeld schafft. Auch die Wirk- lichkeit, die Hetzjagd und das Beruhigtseir der Zeit, läßt Leo Mittler in der musikali- schen Begleitkulisse E. v. d. Medens wie auch 5 Die Evangelische Filmgilde empfiehlt als besten Film des Monats Oktober„Palast- Hotel“, einen Schweizer Film, unter der Regie von Leonhard Steckel und Emil Perna. Dieser schweizerische Film, so heißt es in der begrün- dung, verzichte bewußt auf die herkömmliche Darstellung, des internationalen Hotelmilieus mit seiner glänzenden Fassade. Er vermittelt vielmehr ein menschlich ansprechendes Bild von den vielfältigen Alltagsnöten und Proble- men der in ihm arbeitenden Menschen Carl Zuckmayer hat sich bereit erklärt, ein Festspiel für Salzburg zu schreiben. Falls es rechtzeitig fertig wird, soll es bereits im kom- menden Jahr aufgeführt werden. Die Fest- Spiele 1953 werden auch eine Umgestaltung des Opernrepertoires erfahren, da die„Zauber- flöte“, die bereits vier Jahre auf dem Pro- gramm steht, und der seit zwei Jahren ge- spielte„Othello“ abgesetzt werden und nur „Figaros Hochzeit“ bestehen bleiben soll. epr Marie Hamsun, die fast 71 Jahre alte Witwe des norwegischen Dichters Knut Hamsun, be- gann dieser Tage in Bochum mit einer Vor- tragsreise durch zehn deutsche Städte über Leben und Werk ihres im vergangenen Jahr verstorbenen Gatten. Sie las aus ihrem bis- her unveröffentlichten Werk„Der Regen- bogen“, das ihr Leben mit Knut Hamsun bis zu seinem Tode als Verfemter seines Volkes in Nörholm schildert, und aus dem letzten Werk ihres Gatten„Auf überwachsenen Pfa- den“. In Norwegen beginne sich jetzt der Bann des Schweigens um Knut Hamsun zu lösen, sagte sie. Verschiedene Werke wie„Segen der Erde“ und„Hunger“ erlebten Neuauflagen. „Falstaff und die lustigen Frauen von Wind- sor“, ein Lustspiel nach dem klassischen Vor- wurf von Shakespearèe aus der Feder des Shakespeare-Uebersetzers Hans Rothe, wurde im Nordmark-Landestheater Schleswig in der Inszenierung von Horst Gnekow uraufgeführt. Nö r N Keystone-Bf ö N im Spiel der Kinder kontrapunktisch un dramaturgisch mitwirken, zwischen Telefon und Autonummern und grell beleuchtete Coca-Cola-Reklamen. So wird das Realist, sche des Vorgangs unversehens in das Un. Wirkliche eines zeitlosen Geschehens ver schoben.„ Die Gestalten sind überzeugend besetzt Inge Meysel, die sich sogar ihre Haan schwarz färben ließ, glaubt man in de Hauptrolle der Sizilianerin jenen Menschen typ, der aus dem Liebeswahnsinn wiede zum Leben findet. Zu ihrer männlicher Partnerschaft eignet sich Wolfgang Wahl sorglose, hemdsärmelige Naturburschenhaf tigkeit. Die junge, begabte Ingrid Andree nur Leidenschaft, das männliche Pendant de leicht gehemmte Claus Kammer. Unter viele! lebensvoll gezeichneten Randfiguren: Lottz Klein, Erich Weiher, Ernst Leudesdorff. A Schluß viele, viele Vorhänge. A. E. K 2 1 Das Stück ist eine Neufassung von Rothe „Falstaff in Windsor“. Ferdinand Bruckner hat eine amerikani Bearbeitung von Lessings Nathan der Weise“ geschaffen, die zur Zeit von mehreren Univer. Atatsbühnen in Nordamerika gespielt wird. 255(m Rudolf Schneider-Schelde hat eine Komö 2m ge8 Bot Ber Dip seie „e Nos ver 18. S0 Bar ber tier in sechs Bildern unter dem Titel„Der a 2 kuß“ beendet. Der Bildhauer und Maler Karl Kraus ist im Alter von 63 Jahren in Garmisch-Partenkir. chen unerwartet einem Schlaganfall erlegen, 0 Die Mannheimer Musikhochschule veraf staltet am Freitag, 3. Oktober, 20 Uhr, in Vortragssaal der Kunsthalle als erste Veran staltung dieses Konzertwinters einen Duo Abend, in dem Otto Hermann Grevesmüll (Violine) und Richard Laugs(Klavier) Werk von Tartini, Mozart, Schubert und Pfitznel spielen. 4 Herbert von Karajan dirigiert die Wiener Symphoniker bei ihrem Gastkonzert in Marnheimer Musensaal(Rosengarten) am Sonntag, 5. Oktober, 19.30 Uhr. Auf dem Programm stehen Mozarts A dur-Symphonie Debussys„La mer“ und die zweite Sym. phonie von Brahms. In einem Orgelkonzert anläßlich der Wie derherstellung der großen Orgel in der Mann. heimer Christuskirche spielt Dr. Oskar De ff. ner am Sonntag, 5. Oktober, 19.30 Uhr, Werke von Bach, Reger und Kaminski. Gertrud bio singt geistliche Lieder aus op. 137 von Reger Das Mannheimer Quadrat veranstaltet an Samstag, 4. Oktober, 15.30 Uhr. in den Rau men. Herbstausstellung im Schloß, lin. ker Flügel, eine Diskussion über die den ausgestel 15 Werke der Malerei, Bildhauere! Graphik und angewandten Kunst. Zu desel Aussprache mit den Künstlern sind als Freunde und Gegner der zeitgenössischen Kunst eingeladen. 1„ 0 Copyright 1952 by Mannheimer Morgen 14 Portbetzun e ist so etwas möglich“, sagte Tante 1„Es schlägt einem direkt auf den Magen. Sei froh, daß der Kommissar eine Tochter Hatte, Ich hätte dich nicht allein nach Hamburg 8 lassen dürfen. Man Se Warst du immer. Vor vier Jahren wo Itest du Kuchen 3 und hast fast das Haue a f dem 15 at das doch 161% Tante. Ich bin je i da.“ Ich nahm ihr die Tasse aus der Sie 85 bestimmt den Henkel abge- 4 61 in das Zimmer. Nicht Seh- 1 5 sie mich in 1 Sessel beim 5 1 we iter“. sagte Sie. Aber ich sah . an, das sie erregt und auf- . Es wäre noch zu 8 enn ie Männer das nicht wüßten.“ lächelte mich an, Ich sprang auf und hr hin und küßte sie auf die Backe. Fnecht Ruprecht kauften, der „Na, laß nur, Kind, es geht vorüber. Mit einundzwanzig geht gottlob noch alles vor- über.“ Ich ging wieder an den Kachelofen. Er War blau und schön warm. Ich lehnte mich an. Mir war plötzlich kalt. Es geht Alles vorüber und man steht allein am Ofen und kriert. Mancher Trost ist ein Tritt auf dae Herz. Auch bei einundzwanzig. Oder gerade bei einunzwanzig. Später merkt man es nicht mehr so. „Als ich auf die Straße trat, stand da ein Mann mit einem Stelzfuß an der Haus- mauer. Er verkaufte Hampelmänner. Blaue Matrosen und rosa Balletteusen. Wenn man an den Bindfaden zog. schlenkerten sie mit den Armen und Beinen. Zwei kleine Jungen standen mit leuch- tenden, entzückten Augen davor und auch ich blieb stehen; das hatte ich lange nicht mehr gesehen. Mir fiel der letzte Weih- nachtsmarkt mit Mama ein und wie wir den sogar die Augen rollen konnte, wenn man an der Strippe zog.„Was kosten sie?“ 7 „Fünfzig Pfennig“, sagte der Invalide. Ich gab ihm eine Mark.,„Wollt ihr Ma- trosen oder die rosa Mädchen?“? „Matrosenl“, riefen die beiden einstim- mig und dann zogen sie ab, ohne danke zu sagen und sehr eilig, falls mich der Kauf vielleicht doch noch reuen sollte. 5 Ich ging geradeaus. Immer noch mit son- derbar steifen Beinen, als seien die Knie- gelenke Holzscharniere. Die Hohen Bleichen waren nicht weit. Dr Stefano hatte es vorher gesagt. Er 35 wohnte im fünften Stock und es gab keinen Fahrstuhl. Aber sie bauten daran. Auf den Treppen knirschte Mörtel. Hinter einer Tür sagte die bekannte, melodische Damen- stimme, sie wasche ihre Wäsche mit Laval blütenweißz und ich solle auch einen Versuch damit machen. Dann klingelte ich. Dr. Stefano schien mich erwartet zu haben.„Wurden Sie aufgehalten?“, fragte er und dann führte er mich durch das Vorzim- mer in sein Büro. Es blieb mir kaum Zeit einer Dame hinter der Schreibmaschine Zu- zunicken. Vielleicht war er Scheidungsanwalt?“ Rote, niedrige Ledersessel, ein Schreibtisch mit Glasplatte, die ersten Mandelblüten- zweige in einer Tonvase, zwei Aktstudien an der Wand unter Glas. Und Parfüm- geruch wie in einem Seifenladen. Aber er war sehr nett. drückte mich in einen der Sessel, schob mir ein Kissen in den Rücken und sagte:„Sie wissen nun Wohl alles? Hoffentlich nehmen Sie es hei- ter. Eine Zigarette?“ „Danke, nein. Kein Mensch kann so et- Was beiter nehmen. Auch Fräulein von Zastrow vermochte das nicht.“ „Richtig“, sagte er und saß auf seiner Schreibtischkante, daß ich für die Glasplatte fürchtete.„Aber da ist ein großer Unter- schied. Der Dame Ute von Zastrow hat Alfred diese Geschichte erzählt, um sie auf die Probe zu stellen. Ihnen hat er sie er- zählt, um Sie als Vertraute einzuweihen.“ Das stimmte meiner Meinung nach kei- neswegs, aber ich schwieg. zumal Dr. Ste- fano gleich fortfuhr.„Er liebt Sie. Natürlich wissen Sie das besser als ich. Er sagte mir vorhin: Ich bin froh, daß Ute von Zastrow mich wegschickte. Sie hat einen Weg frei- gegeben, den ich sowieso gehen mußte. Selbstverständlich hat er sich eigenartig benommen. Darüber brauchen wir beide, Fräulein Borg, uns nicht zu unterhalten. Man kann einer jungen Dame, mit der man ein paar Monate geflirtet hat. in anderer Form klarmachen, daß das für eine Ehe nicht reicht.“ „Er war sich darüber selber nicht Klar; deswegen machte er das Experiment.“ „Er wurde sich ein paar Stunden zu spät klar. Nämlich als er Sie kennen lernte. Da aber lief das— wie sagten Sie 50 treffend — das Experiment schon.“ „Das hat er Ihnen gesagt?“ „Das und viel mehr.“ „War er hier bei Ihnen?“ „Er ist noch hier. Er horcht dort hinter der hellen Tür. Ich finde, das ist ein un- würdiger Zustand. Womöglich hockt er in der Kniebeuge und sieht durch das Schlüs- selloch.“ Er lachte, rutschte von der Glas- platte und berührte meinen Arm.„Laufen Sie nicht weg! Ich muß meiner Sekretärm einige Briefe diktieren. Das mache ich im Vorzimmer. Die Tür dort ist gepolstert. Sie können mit Alfred ganz ungestört reden.“ „Aber ich will gar nicht mit nm reden Ieh habe ihm nichts zu sagen!“ 5 „Er Ihnen um so mehr, denke ich“, sagte der nette Pr. Stefano, Seine Nase wackelte wieder vor Vergnügen. Und dann rief er mit Tenorstimme:„Alfred!“ Zwei Türen öffneten sich. Aus der ge- polsterten kam die Sekretärin. Sie war dop- pelt so alt wie ich und schien auf ein Dik- tat aus zu sein. Akte Livonius contra Borg. Aber Dr. Stefano nahm sie beim Arm und 20g sie Wieder mit in das Vorzimmer. Die Pol- stertür schlug mit einem dumpfen Ton hin- ter den beiden zu. Vor der anderen hellen Holztür in der gegenüberliegenden Wand stand Alfred. Er hatte sich umgezogen, einen hell- e Anzug an. der ihm A stand. Auf Zugaben eines Schöpfers, dem etwas Son dem blauen Hemd lag ein brauner Schlibt Die dritte Farbe wies sein Gesicht. Er blaß und er sagte: „Ich hatte solche Sorge um dich. Inge Ich habe viele Male bei dir angerufen. 10 War im Hotel, aber—“ Er stand vor mir. Ich erhob mich. 100 wollte ihm nun doch einiges sagen; daß 4. aus sei mit der Komödie und mit uns bel den; daß ich mich nachher bei der Firma aut der Bleichenbrücke vorstellen werde und daß er mich zu vergessen habe. Das alle Wollte ich ihm sagen, wenn es auch weh tu würde, sehr weh sogar. Und ich öffnete„ Mund. Aber da muß er etwas falsch Sede haben. Vielleicht, daß ich aufstand oder 1 ich ihn ansah. „Dann ist ja alles gut“, sagte er 1 seufzte befreit und nahm mich in seine Arme. Als ich einen Augenblick Luft bekam konnte auch er reden. Er sagte das, Was so schrecklich gern hören, obgleich wir e schon hundertmal gedruckt gelesen haben, es im Kino hörten und recht lächerlich 19 den. ö „„ 8 wie nun so.“ Ich wollte sagen:„Warum ast du 110 80 gräßlich angelogen?“ Ich sagte:„Warum— Da küßte er mich wieder und erst nach einer Weile meinte er:„Das weil man nicht Inge. Deine gerade Nase und die schönem g nicht das Haar, die Stimme oder der Gang Nicht die süßen Apfelsinchen. Das alles sind 5 tägliches vorschwebte, als er dich erdachte Und vielleicht spürt man das.“ Gortsetzung bob