52/ N 1 Mannheimer Morgen Verlag. Druck: Mannheimer Groß druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser; Chefredakt.: E. F. v. Schilling. Stell- vertreter: Dr. K. Ackermann. Politik: E. Schäfer; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles. K. Heinz; Lokal: M. Eberhardt; Kommunal: Dr. F. W. Koch; Ludwigshafen und Sport: H. Schnee kloth; Land: C. Serr; Sozialredaktion: Herausgeber: ning Is kirchg jerstun gar J staltete zuglei Vünsche eee —— 9 Dr rr Geschäftsstellen: Mannheim, R 1. 4-6, Telefon 4 41 31-54; Heidelberg, Haupt- straße 45, Tel. 29 38(Hdlb. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Rheinstr. 37, Tel. 6 27 68 Bezugspreis: Monatl. 2,80 DM zuzügl. 40 Pf. Trägerlohn, Postbezug 3,20 DM zuzügl. 54 Pf Zustellgebühr, Kreuzband bezug 4,.— DM einschl. Porto. Bei Ab- holung im verlag oder in den Agen- eder i 5 1 turen 2,80 DM. Erscheint täglich außer tellten W sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreis- Aten Bankkonten: Südwestbank, Allg. Bank- liste Nr. 11. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; 1 0 sesellsch., VVß Werbg.: C. Faust. Bei Nichterscheinen 2 CCC infolge höh. Gewalt kein Anspruch auf 3 VVVVVVVVVTVVTTTTTTb Rückerstatt. des Bezugspreises. Für un- rende 16, Ludwigshafen/ h. Nr. 267 43. 25 3 7 5 5 zale da Nr. 800 ud wi en r. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz verlangte Manuskr. keinerlei Gewähr. 1 noch ugekon 8 7 5 f sentlich J. Jahrgang/ Nr. 232/ Einzelpreis 20 Pf. Mannheimer Morgen Verlagsges m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Mittwoch, 8. Oktober 1952 35—* Angreid 15 ende N Tra n ges! 8 20. 8 8 8 8 1 5 IBverständni Er E T n paß I 1 Aar erlegten 4 5 Ful Frankreich lehnt die Vorschläge des Bundeskanzlers ab chen ationen Nach Meldungen unserer Bonner Redaktion sowie der Agenturen Up und dpa Jesu: 1 13 der G Bonn.(UP) Der französische Außenminister Robert Schuman hat dem Bundes- wenn die politischen Instanzen einmal be- amen! Kanzler schriftlich dargelegt, er könne sich mit der von Dr. Adenauer empfohlenen pro- von r In einem Antwortschreiben auf die letz- Mohr ten Vorschläge des Kanzlers zur Lösung der n Stil Saarfrage führt Schuman„eine ganze Reihe Thora Von Gründen“ an, die eine Verwirklichung f Kam der von Dr. Adenauer angeregten Saarlösung „auf Zeit“ unmöglich machten. gsvol Jan Das Antwortschreiben Schumans war dem Schloh an einer leichten Erkältung erkrankten Bun- Dr deskanzler am Montagabend in sein Rhön- dorfer Heim übermittelt worden. Es stellt 0 die Aeußerung des französischen Außen- ministers zu dem Brief Dr. Adenauers vom thalle I. Oktober dar. a Musiz Die genauen Einzelheiten des Kanzler- re Kon briefes wurden nach der Kabinettsitzung am a Salze Dienstag zum ersten Male offiziell der Oef- Otto kentlichkeit mitgeteilt. Dr. Adenauer hat vor- sten Ri u Schi 1 n des e Nationalversammlung lehnt Tages- 1 1 ordnung ab 20 Paris.(UP) Die französische National- Empfl versammlung hat am Dienstag die vom Ttini-s g Reltestenrat für die außenpolitische De- ausgeg Hatte ausgearbeitete Tagesordnung mit 394 abzug segen 223 Stimmen abgelehnt. Gegen die chuben Tagesordnung stimmten zur großen Ueber- er Sich raschung der politischen Beobachter die Re- die Slerungsparteien, unterstützt von den So- trom 9 Zäalisten, während sich die Gaullisten und recht Kommunisten dafür aussprachen. In der Tagesordnung war die außenpolitische De- Mot batte auf kommenden Freitag festgesetzt konnt Worden. Wie von unterrichteter Seite ver- em an lautet, war Ministerpräsident Antoine Pi- tet e Bay, der bei der Sitzung des Aeltestenrats G 1 nicht anwesend war, der Annahme, er zollen) Könnte die Vertagung der Debatte auf un- n ben bestimmte Zeit durchsetzen. Er ersuchte ine pe dementsprechend die Regierungsparteien, is Pf segen die Tagesordnung zu stimmen, ö s Wel Der Aeltestenrat tritt am Donnerstag Jestall Wieder zusammen, um eine neue Tagesord- tes ih nung guszuarbeiten. Die Versammung ver- sponne tagte sich im Anschluß an die Abstimmung to Hen uf Donnerstag. pielen Das französische Kabinett beschloß am 'sivitet Dienstag in einer Sondersitzung, sich bei dlikum der bevorstehenden Tagung der General- versammlung der Vereinten Nationen gegen jede„Einmischung in inner französische An- 0 gelegenheiten- energisch zur Wehr zu bage d. Setzen Als„inner französische Angelegen- owieln heiten“ werden in diesem Zusammenhang sowie auch die Beziehungen Frankreichs zu den Französischen Protektoraten Tunesien und 8, de Marokko anigesehen. klunges er 65 Pfarfe im hö 8 rue MaongcEN-. Heinz C e C 7— kten. 5 s hat e. dtzt in Kairo. Der frühere Generalsekretär der Arabischen Liga, Abdel Rahman Assam, ist vom] von seinem Botschafterposten im ägyptischen spielt“ Augenministerlum zurückgetreten. schen! London. Zehn Tage nach dem Kongreß der n Kan Labour- Partei halten die Konservativen ihren onze Jahreskongreß ab. Er beginnt am Donnerstag Scarborough. London. Die Ernennung eines NATO-Ober- kommandierenden für den kalten Krieg, der klich ie Propaganda der Atlantikpaktstaaten koor- maten unteren soll, schlug der stellvertetende NATO- sun Oberbefehlshaber in Europa, Feldmarschall d tippe Montgomery in London vor. Kopenhagen. Der dänische Reichstag trat em Dienstag zu seiner 104. Silzungsperiode „zusammen. In der Thronrede wurden der wei- Sachen tere Ausbau der Verteidigung im Rahmen der tomme Na 1 O, die internationale Zusammenarbeit in Threh der UNO und anderen Organisationen und die Lortkührung der dänischen Kulturarbeit in Sücschleswig als wichtige Ziele der Regie- is bes Fungsanbeit bezeichnet. Mexiko City. Eine gewaltige Explosion in 1 lieh“ einer mexikanischen Munitionsfabrik forderte ohen Fer et Lodesopfer und acht zum Teil schwer er etzte. Nürnberg. Die Arbeitsgemeinschaft„Christ- a8, Se eher Volksdienst“ wurde in Nürnberg wieder Zegründet. Julius Zirkelbach, der vorerst als ehrenamtlicher Vorsitzender der Arbeits- 15 reinschakt für Bayern tätig ist, erklärte, daß pres Bur Cbrtstliche Volksdienst bei den kommenden undestagswahlen als geschlossene Partei in ern auftreten wWIII. Berlin. Der amerikanische Marineminister an A. Kimball erklärte, der Generalvertrag erko Pede den Vereinigten Staaten die Möglichkeit, 5 du schland beim Ausbau seiner Häfen zu unterstützen. vollte 4 Bochum. Der Vorsitzende der IG-Bergbau. Als 10 usust Schmidt, dementierte Meldungen, wo- er Mi nach irn Zusammenhang mit den Verhandlun- zergl en 898 emen neuen Manteltarifvertrag für 5 n Steinkohlenbergbau KRampfmaßnahmen der Sewerkschaft zur Durchsetzung der Forderun- 910 „als f Vorgesehen oder bereits beschlossen sein ten solten. wiel zachen 5 Vir 1 a erln. Der stellvertretende indische Staats- * sstdent Dr. Radhakrishnan ließ sich am ei 8% enstag von dem Berliner Regierenden Bür- Sermeister E 8 l 5 I Ser Ernst Reuter eingehend über den im erliver Freiheitskampf und über die Frage nner der Wiede ini 5 Vacths richten. yereinigung Deutschlands unter- und Röm. Bundesverkehrsminister Dr. Hans- grun Saris oph Seebohm kündigte an, daß das r wel dertckennetz der künftigen deutscen Luft- 5 Verkehrsg 1 ellschaft von New Vork und Rio eee neiro bis nach Kalkutta und Bangkok zuns reichen werde. UP/ dpa visorischen Regelung der Saarfrage nicht einverstanden erklären. geschlagen, daß das Saargebiet der Kon- trolle des Ministerrates Montanunion unter- stellt werden solle. Seine Vertretung nach außen müsse ebenfalls durch diese Instanz wahrgenom- men werden. Ferner schlug der Kanzler eine Garantie der Freiheitsrechte vor und deren Schutz gegen Mißbrauch. Er regte in seinem Brief Verhandlungen über eine Wirtschaftsord- nung an, bei denen die Interessen Deutsch- lands, der Saarbevölkerung und Frankreichs in gleicher Weise sichergestellt werden müßg- ten. Der vierte Vorschlag gibt der Hoffnung auf eine Konsolidierung der europäischen Verhältnisse im Zuge der Integration Aus- druck und spricht sich für eine Uebergangs- lösung des Saarproblems, eine sogenannte erste Etappe aus, die auf fünf Jahre begrenzt sein soll. G Der Brief des Bundeskanzlers sei in ent- scheidenden Teilen mißgverstanden worden, erklärte der Regierungssprecher am Dienstag in Bonn zu den französischen Reaktionen auf die deutschen Saarvorschläge. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß sich die Migver- ständnisse in weiteren Verhandlungen auf- klären lassen. Genaues läßt sich im Augenblick nicht sagen, da der Bundeskanzler und Außen- minister, Dr. Adenauer, und der Staats- sekretär des Aeußeren, Prof. Hallstein, beide noch am Dienstag das Bett hüteten. Von französischer Seite wird gerade die befristete Lösung scharf attackiert. Unter anderem wird gesagt, Deutschland wolle fünf Jahre Zeit gewinnen, während derer die prodeutschen Saarparteien eine„Heim- ins-Reich-Agitation“ entfalten könnten. Dem- gegenüber stellte der Regierungssprecher in Bonn fest, das sei eine Interpretierung in einer Richtung, die den Erwägungen des Kanzlers nicht entspreche. Die Bundesregie- rung ist bei Mren Vorschlägen von dem Ge- danken ausgegangen, daß der Begriff„Euro- päisierung“, wie ihn Außenminister Schu- man im Juli dieses Jahres zur Debatte stellte, noch zu wenig konkretisiert ist. Die Probe aufs Exempel lasse sich erst machen, stehen und der Beweis erbracht ist, daß sie funktionieren. Vor allem aus Rücksicht auf die Saarbevölkerung selbst müsse das gesagt werden, die, erst wenn sie im Genuß der Freiheit sei, ihre Entscheidung fällen könne und nicht umgekehrt. Kabinett billigt Schumans Haltung Das französische Kabinett hat am Diens- tag nur wenige Stunden vor dem Zusammen- treten der französischen Nationalversamm- lung die Haltung Außenministers Schuman in der Saarfrage gebilligt. Das Kabinett, das Minister präsident Pinay zu einer Sondersitzung einberufen hatte, bil- ligte die Ablehnung der letzten Saarvor- schläge Adenauers und bekräftigte die These, daß jede künftige Lösung der Saarfrage eine endgültige und nicht nur, wie es von der deutschen Bundesrepublik gewünscht wird, eine nur vorläufige sein müsse. Der französische Botschafter in Großbri- tannien, Rene Massig li, hat am Dienstag, wie in gutunterrichteten Londoner Kreisen Verlautete, Außenminister Eden mitgeteilt, daß Frankreich von den letzten deutschen Vorschlägen zur Saarfrage„bitter enttäuscht“ sei. Massigli soll erklärt haben, daß Außen- minister Schuman der Ansicht sei, die deut- schen Vorschläge würfen seine Verhandlun- gen mit Bundeskanzler Dr. Adenauer über eine Europäisierung der Saar nahezu auf den Ausgangspunkt zurück. Appell Hoffmanns Der Saarländische Landtag stimmte am Dienstag fast einstimmig dem Vorschlag des Ministerpräsidenten Johannes Hoffmann zu, den Termin der fälligen Landtagswahlen noch nicht zu diesem Zeitpunkt festzusetzen. Der Landtag verlangte jedoch, eine Ent- scheidung über das Datum der Wahl müsse „in kürzester Zeit“ fallen, damit der in der Verfassung vorgeschriebene Wahltermin vom 17. Pezember 1952 eingehalten werden könne. Die Sondersitzung des Parlaments, die Ministerpräsident Hoffmann am Montag ein- berufen hatte, begann mit einer Regierungs- erklärung, in der Hoffmann den dringenden Appell an die deutsche und die französische Regierung richtete, ihre Besprechungen über die Lösung ler Saarfrage weiterzuführen. Hoffnung auf Beilegung des Oelkonfliktes Mussadegh lädt erneut eine britische Mission nach Teheran ein Teheran.(UP) Der persische Minister- präsident, Mohammed Muss adegh, über- gab am Dienstag dem amerikanischen Botschafter Henderson und dem britischen Geschäftsträger Middleton die Antwort der Persischen Regierung auf die Noten Groß- britanniens und der Vereinigten Staaten vom Samstag. Der Wortlaut der Noten soll am Mittwoch um 14.30 Uhr gleichzeitig in London, Washington und Teheran veröffent- licht werden. Offizielle Stellen bestätigen außerdem, daß sich Mussadegh entschlossen hat, eine britische Abordnung zu neuen Oelverhand- lungen nach Persien einzuladen. Der Termin der Einladung wurde nicht bekanntgegeben. Ergänzend wird dazu von amtlicher Seite mitgeteilt, die persische Regierung bestehe auf der Zahlung von 20 Millionen Pfund Sterling durch Großbritannien. Eine frühere Forderung der persischen Regierung von 49 Millionen Pfund Sterling als rückständige Abgaben der verstaatlichten anglo-persi- schen Oelgesellschaft war von britischer Seite als zu hoch bezeichnet worden. Welche Summe die britische Regierung zu zahlen bereit sei, wurde nicht bekannt. Ministerpräsident Mussadegh hat inzwi- schen dem Schah in einer dreistündigen Konferenz von der neuen Haltung der Re- gierung in der Erdölfrage berichtet. Dem Vernehmen nach soll der Schah von dieser Wendung der Dinge sehr befriedigt sein. Sudan-Gewerkschaft für Selbst- bestimmung Kairo.(UP) Die sudanesische Arbeiter- gewerkschaft hat nach einem am Dienstag hier eintreffenden Bericht dem britischen Außenminister, Anthony Eden, und dem ägyptischen Minister präsidenten und Armee- oberbefehlshaber, General Nagufib, mit- geteilt, daß sie keine Lösung des Sudan- problems annehmen werde, das nicht die sofortige Zurückziehung der britischen und ägyptischen Truppen und völlige Selbst- bestimmung des Sudan vorsehe. Militärische Bündnisse lehne die Gewerkschaft ab. In dem Telegramm nach London und Kairo wird außerdem darauf hingewiesen, daß die gegenwärtig in der ägyptischen Hauptstadt weilenden Vertreter der sudane- sischen Parteien, die eine Vereinigung des Sudan mit Aegypten befürworten, nicht die sudanesische Arbeiterschaft repräsentierten. Wird Faruk vor Gericht gestellt? Kairo.(UP) Radio Kairo gab am Dienstag- abend bekannt, daß Achmed Aima, der zweite Sekretär im ägyptischen Außenmini- sterium, heute, Mittwoch,„in amtlicher Mis- sion“ nach Rom reist, um dem ägyptischen Geschäftsträger„wichtige diplomatische Post“ zu überbringen. In diplomatischen Kreisen der ägyptischen Hauptstadt wird jedoch an- genommen, daß diese Reise Achmed Aimas mit der Erklärung eines Regierungssprechers im Zusammenhang steht, wonach die ägyp- tische Regierung erwäge, Exkönig Faruk Wegen„politischer Verbrechen“ vor Gericht zu stellen. Faruk wird die Anstiftung von mindestens zwei Morden zur Last gelegt. Bisher schwerste chinesische Offensive Tokio.(dpa) In ihrer bisher größten Offensive dieses Jahres gelang es den chi- nesischen Kommunisten am Montag und Dienstag, sieben UNO-Stellungen an der Koreafront zu überrennen. An etwa zwei Dritteln der gesamten Front stürmten etwa 15 000 Chinesen in immer neuen Angriffs- wellen gegen UNO-Hügelstellungen an. Es kam zu blutigen Nahkämpfen. Den Angrif- ken ging eine intensive Artillerievorberei- tung voraus. Eine UNO-Hchenstellung wurde in 90 Minuten mit etwa 6000 Gra- naten belegt. „Die werfen noch so lange, bis sie mal wirklich treffen Es gibt genug Kohlen für den Winter Uranvorkommen bei Kloster Wittichen abbauwürdig Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Wirtschaftsminister Dr. Her- mann Veit und seine Abteilungsleiter nah- men vor der Presse zu aktuellen wirtschafts- politischen Fragen des Landes Stellung. Veit bezeichnete den Neuaufbau der Wirt- schaftsverwaltung in Baden- Württemberg als vorläufig abgeschlossen. Als vordringlich im Rahmen der Gewerbeförderung nannte er eine weitere Industrieansiedlung und er- klärte, zu den Förderbezirken im Norden des Landes seien nunmhr weitere in den südlichen Landesteilen hinzugetreten. Alle Wirtschaftsförderungsmaßnahmen seien je- doch von der Höhe der zur Verfügung ste- henden Mittel abhängig. Mit besonderer Be- tonung unterstrich der Minister die Not- Wendigkeit der Betreuung der Kreise Bu- chen und Tauberbischofsheim. Falls keine besonderen Ereignisse ein- treten, rechnet das Wirtschafts ministerium bei der Winterkohlenversorgung nicht mit großen Schwierigkeiten. Auch die Kohlen- versorgung der Industrie ist in den letzten Monaten besser geworden. Die Anlieferun- gen sind im allgemeinen zufriedenstellend. Bei genügender Wasserkrafterzeugung kann auch damit gerechnet werden, daß in diesem J. 1 keine Stromeinschränkungen notwendig Sind. Der Leiter des früheren geologischen Landesamtes in Freiburg, Prof. Dr. Ki re h- heimer, teilte mit, die Uranerzvorkommen im mittleren Schwarzwald könnten zu einem Bergbauversuch ermutigen. Die mögliche Ausbeute dürfte ausreichend sein, etwaige künftige deutsche Atomversuche für wissen- schaftliche Zwecke durchzuführen. Die Erze seien mit einem Urangehalt von etwa 0,54 Pro- zent durchaus abbauwürdig. Nach den ab- geschlossenen wissenschaftlichen Unter- suchungen des geologischen Landesamtes Freiburg fänden sich die bergbaulich aus- sichtsreichen Vorkommen uranhaltiger Erze auf einem Areal von ungefähr 115 Quadrat- kilometer im Bereich der oberen Kinzig, be- sonders um das alte Kloster Wittichen. Klassenkampf und Kastengeist abbauen „Alle politischen und sozialen Mittel müs- sen zusammengefaßt werden, damit das Ge- fühl der arbeitende Mensch habe in der Demo- kratie keine Chance, nicht um sich greift“, erklärte der badisch- württembergische Mini- sterpräsident Dr. Reinhold Mai er, laut UP, V„Parteidisziplin muß stärker werden“ Eingehende Aussprache über die Berichte Malenkows und Moskatows Moskau.(UP) Uber den am Montagabend von P. G. Moskatow unterbreiteten Bericht der Zentral- Kommission der Kommunisti- schen Partei der Sowjetunion(Bolschewiki) wurde am Dienstag von den Delegierten des 19. Kongresses der KPDSU eingehend dis- kutiert. Bisher wurden jedoch weder der Bericht Moskatows noch Einzelheiten der Diskussion veröffentlicht. Zu dem bereits am Sonntagabend von Georgi Malenkow vorgelegten Bericht des Zentralkomitees der RPdsu sprachen am Montag zahlreiche Delegierte. Von der Art, wie Sprecher aus der Ukraine, Weißrußland, Litauen und anderen Sowjetrepubliken in der Debatte Kritik übten wurden ausländi- sche Delegierte bei dem Kongreß stark be- eindruckt. In Anwesenheit sämtlicher Mitglieder des Politbüros(mit Ausnahme des Staats- Präsidenten Michail Schwernik, der zu einem Staatsbesuch in der sowjetischen Besat- zungszone Deutschlands weilt) erklärte der Delegierte Grischin aus Moskau, Malenkow habe mit Recht darauf hingewiesen, daß die Moskauer Parteiorganisation der ideologi- schen Arbeit zu wenig Aufmerksamkeit ge- widmet habe. Auch Melnikow aus der Ukraine sprach von unzureichender Arbeit nicht nur auf ideologischem Gebiet, sondern auch in der Industrie und Landwirtschaft. Er versicherte jedoch, das ukrainische Volk werde weiterhin das Stalin- Programm zum Ausbau des Kommunismus erfolgreich er- küllen. Der Sekretär der Kommunistischen Par- tei Litauens, A. J. Snetschkus, erklärte, „Der Imperialist Eisenhower versucht ver- geblich, Litauen zu versklaven. Niemand kann das litauische Volk von seinem eige- nen Weg abbringen“. Snetschkus wies auf die„aggressiven Ziele der anglo-amerika- nischen Imperialisten“ hin, die im Gegensatz zu Freiheit und Wohlstand Litauens stün- den.„Unter den früheren bürgerlichen Re- gierungen Litauens, die von den anglo-ame- rikanischen Imperialisten beherrscht wur- den“, sei das litauische Volk zum Auswan- dern gezwungen gewesen. Die Auswanderer seien dann„Sklaven argentinischer oder brasilianischer Plantagenbesitzer“ geworden Die übrigen Redner, die vor den 1500 Delegierten aus allen Sowijetrepubliken in der großen Marmorhalle des Obersten So- Wjet das Wort ergriffen, betonten die Not- Wendigkeit, die Parteidisziplin zu verstärken und die„Reihen dichter zu schließen“, am Dienstagabend in Stuttgart auf einer Ta- gung der Arbeitsgemeinschaft selbständiger Unternehmer Nordwürttembergs. Dr. Maier stellte fest, das deutsche Volk sei sozial„übernervös“, viele Kriegsopfer, Heimatvertriebene und wirtschaftlich schlecht gestellte Menschen könnten beim besten Wil- len noch nicht zu staatstragenden Säulen ge- worden sein. Man solle aber nicht glauben, daß alle armen oder unglücklichen Menschen auf der Minusseite der Demokratie stehen. Das soziologische Bild der Bundesrepublik stimme nicht mit dem politischen Bild über- ein. Der soziologische Linksrutsch weiter Be. völkerungsteile nach dem Zusammenbruch habe keinen politischen Linksrutsch zur Folge gehabt. Der Minister präsident ermahnte die Sozialpartner, an einem gerechten sozialen Ausgleich mitzuwirken. Beide Sozialpartner seien verpflichtet,„den Klassenkampf von unten und den Kastengeist von oben abzu- bauen“. EKD-Synode in Elbingerode eröffnet Elbingerode.(dpa) Die diesjährige Sy- node der Evangelischen Kirche Deutschlands wurde am Dienstag von Präses Dr. Dr. Heinemann im Diakonissenhaus Neu- vandsburg zu Elbingerode(Sowjetzone) er- öffnet. An der Synode nimmt aus der Bun- desrepublik unter anderem auch Bundes- tagspräsident Dr. Hermaqmn Ehlers als Oberkirchenrat der Evangelisch-Lutheri- schen Landeskirche in Oldenburg teil. BONWNEFI Kurz Für eine Streichung des Paragraphen 35830 des Strafgesetzbuches sprach sich am Diens- tag der Vorstand der CDU/CSU-Fraktion aus. Der Paragraph 3530, der mit Dritten Reich in das Strafgesetzbuch eingefügt wurde, betraf den„Geheimnisverrat“. Nach Auffas- sung des Vorstandes der CDU/CSU soll gleich- zeitig mit der Streichung des Paragraphen aus dem Strafgesetzbuch eine Amnestierung in den bereits anhängig gemachten Verfahren erfol- gen, soweit sie sich auf diesen umstrittenen Paragraphen begründen. * Die SpD-Bundestagsfraktion wählte am Dienstag den Parteivorsitzenden Erich Ollenhauer als Nachfolger Dr. Schuma- chers auch zum Vorsitzenden ihrer Bundes- tagsfraktion und Walter Menzel an Stelle von Wilhelm Mellies zum Fraktions- sekretär. feleqramm * Der amerikanische Hohe Kommissar Walter Donnelly hat den SPD-Vorsitzen- den Erich Ollenhauer am Dienstag um eine wichtige Aussprache gebeten. Ollenhauer ist diesem Wunsch nachgekommen und hat Donnelly unmittelbar nach Schluß einer Frak- tionssitzung in Mehlem aufgesucht. * Zum Beobachter der Bundesrepublik bei den Vereinten Nationen ist der deutsche Ge- neralkonsul in New Lork, Hans Rieser, be- Stellt worden. * Drei arabische Wirtschaftler sind am Dienstag in Bonn eingetroffen. Der Gruppe gehören je ein Aegypter, ein Syrer und ein Libanese an. Die Araber sollen in der Bundeshauptstadt inoffizielle Gespräche über deutsch- arabische Wirtschaftfragen führen. * Der Leiter der israelischen Delegation bei dem Wiedergutmachungsverhandlungen, Na- hum Goldmann, hatte Besprechungen mit Vizekanzler Franz Blücher, Bundesjustiz- minister, Dr. Thomas Dehler, dem Leiter der politischen Abteilung im Auswärtigen Amt, Ministerialdirektor Herbert Blankenhorn, und mit dem amerikanischen Hohen Kommissar Walter Donnelly, Goldmann will auch mit dem Bundeskanzler zusammentreffen, wenn es des- sen Gesundheitszustand erlaubt, 5 —— 5 925 1* 8 8 2 n 85. 5 8 8 n n„—— n**— 2 8 8 e 8 1 8 8 8. 8 5 8 8 8 2 Ab 8 1 2 8 ö 8 N 58 ä 8 8 d 8 e N 8 8 8 1 8 8—— 5.— ** 85* 3 5 1 f Seite 2 MORGEN 8 Dienstag, 7. Oktober 1952 Nr. Mittwoch, 8. Oktober 1932 Das Beste daraus machen Malenkow hat an Stalins Stelle fünf Stunden lang vor dem 19. Parteikongreß in Moskau gesprochen. Das entscheidende Wort hat ihm Stalin jedoch nicht überlassen. Er Selbst gab am Vorabend des Kongresses auf Fünfzig Seiten des„Bolschewik“, der Zeit- Schrift der kommunistischen Funktionäre, die neuen Direktiven für die sowjetische Politik,. Stalins Maxime ist: es besteht Kriegsgefahr; aber sie besteht vielmehr zwischen den kapitalistischen Ländern, als zwischen dem kapitalistischen und dem so- Zialistischen Block. Stalin geht soweit, zu behaupten, daß der Krieg zwischen den kapitalistischen Ländern unvermeidlich sei. Da der zweite Weltkrieg den Kapitalismus entscheidend geschwächt habe, befinde er sich bereits im Stadium der Selbstauflösung. Auf die aktive Politik übertragen be- deutet das: in der Annahme., daß der Ka- Pitalismus sich infolge der vom historischen Materialismus festgestellten Eigengesetz- Uchkeit der Wirtschaft selbst ruinieren Wird, rechnet die Sowietunion auf eine Pe- riode des Friedens für ihr Einflußgebiet. Das gibt ihr die Möglichkeit, sich in näch- ster Zeit stärker der Iraenpolitik insbe- sondere dem wirtschaftlichen Aufbau, Zu Widmen. Bestimmte Zielsetzungen des Fünf- Jahresplanes deuten diese Tendenz an. Zur Auzenpolitik sagt Stalin: Die So- Wietunion droht nicht mit dem Kriege. So- latige aber der Imperialismus besteht. ist auch die Gefahr eines Krieges vorhanden. Imperialist Nummer 1 sind in den Au- gen des Kremls die Vereinigten Staaten. Ziel der sowjetischen Außenpolitik muß es demnach sein, die Machtstellung der USA entscheidend zu schwächen. Das kann am ehesten durch den Versuch angestrebt wer- den, die Vereinigten Staaten vor ihren Ver- bündeten zu isolieren. Jedenfalls denkt Moskau nicht daran. ein Uebereinkommen mit den USA zu suchen. Die Ausweisung des Botschafters Kennan hat das sehr ein- deutig demonstriert. 4 Was bedeutet das alles für uns Deutsche, Für Europa? Stalin glaubt, die Zeit werde für ihn arbeiten. Also sieht er keine Veran- lassung, auch nur einen Schritt zurückzu- weichen. Da ihm eine Einigung mit den USA zumindest gegenwärtig als nicht diskutabel erscheint, muß seine Außenpolitik für die nächste Zeit auf dem jetzt gegebenen Zu- Stand basieren. Auch gegenüber Deutschland Die restlose Einbeziehung der Sowietzone in das politische, wirtschaftliche und militä- rische System des Ostblocks und ihr Ausbau zur starken europäischen Außenbastion er- gibt sich als klare Konsequenz. Der Besuch Schwerniks in Ostberlin und das gestrige Gepränge am Jubiläumstage der Deutschen Demokratischen Republik weisen auf diese Entwicklung hin. Gegenüber Westeuropa gilt das Konzept der Isolierung Amerikas mit dem konkreten Ziel, den Atlantikpakt zu sprengen. Das durch den SPD- Abgeord- neten Wehner aufgerührte west-östliche De- bakel liegt auf dieser Linie Neue Ansätze Wird Moskau weiterhin en Frankreich und auch in England suchen. * Im Grunde genommen bleibt also alles beim alten, Es bleibt bei der freiwillig ge- Wählten Klausur des Ostens, bei dem mehr oder minder kalten Krieg, bei der erbitter- ten ideologischen Kampagne. Es bleibt bei All dem, obwohl der Kreml entschlossen zu sein scheint, eine Politik des Abwartens, eine Politik also auf längere Zeit, zu betreiben. Für uns kann das nur heißen, daß wir un- sere Traumvorstellungen vom Frieden re- vidlieren müssen. Es mag schwer fallen, sich klipp und klar zu sagen, daß zwischen zwei Weltanschaulich getrennten Weltblöcken der gegenwärtige Zustand offenbar der einzig mögliche Friedenszustand ist; aber es hilft nichts, wenn man sich dieser bitteren Er- kenntnis verschließt. Vielleicht glückt es, die eisige Starre zwischen Ost und West durch bessere Handelsbeziehungen etwas aufzu- lockern; dennoch scheint nur ein Neben- einander, nicht aber ein echtes Miteinander möglich zu sein. * Wir können nur versuchen, aus dieser Situation das Beste zu machen. Der Ost- West-Konflikt ist eine Realität; aber sollen Wir uns von ihm hypnotisieren lassen? Wie sollen wir Lebensfreude, Zuversicht und gu- ten Mut gewinnen, wenn wir nicht alles täten, Was uns ein besseres Morgen verheißen kann? Wenden wir unseren Blick klar. auf Ziele, die politisch wahrhaft schöpferisch sind, die uns begeistern, ja mit einer neuen Geistigkeit erfüllen können. So werden wir die Spannungen zwischen Ost und West am ehesten geistig und dann— in dem möglichen Rahmen— auch in der politischen Wirklich- keit überwinden. Die Teilung der Welt kann nur gemildert werden, wenn neue, vertrau- enserweckende Kräfte ins Spiel kommen. Ein neues Europa, das weithin ein Symbol des Friedenswillens wäre, könnte eine solche Kraft sein. Wenn wir aber in aber witzigem Gezänk wie z. B. über die Saar, verharren, leiben wir Gefangene unserer eigenen Ohn- macht. whe Kennan kann in Europa bleiben Washington.(dpa) Ein Sprecher des amerikanischen Außenministeriums teilte am Dienstag mit, daß der amerikanische Botschafter in Moskau, George Kennan, möglicherweise vorübergehend als Berater in sowjetischen Angelegenheiten in Europa bleiben werde, ehe er zu Konsultationen nach den USA zurückkehrt. Abschiedsabend für Prinz Adalbert München.(dpa) Für den neuen deutschen Botschafter in Spanien, Dr. Prinz Ad al- bert von Bayern, veranstaltete der Münchner Exportklub gemeinsam mit der Deutsch-Spauischen Gesellschaft in Mün- chen am Montag einen Abschiedsabend. Prinz Adalbert wird in einigen Tagen mit seiner Gattin nach Madrid abreisen. Wirklich, man müßte dieses Parlament, die„Volkskammer der Deutschen Demokra- tischen Republik“, in jedem politischen Baedeker mit einem dicken Stern auszeich- nen, den in den bald zwei Jahren seines Bestehens herrschte in allen Fällen und bei allen Beschlüssen immer die schönste Ein- stimmigkeit. Keine„fruchtlosen Debatten“, keine, demagogische Opposition“, keine„par- lamentarische Spiegelfechterei“, nein, nichts von all der Zwietracht und all den Händeln, die in westlichen Parlamenten zu verzeichnen sind. So kann man natürlich rationeller ar- beiten. Am gleichen Tag, an dem in Bonn der seit drei Jahren bestehende Bundestag zu seiner 231. Sitzung zusammentrat, hielt die seit zwei Jahren bestehende Volkskam- mer in Ostberlin ihre 26. Vollsitzung ab; am Sleichen Tag, an dem im Bundestag u. a. die Drucksache Nr. 3675 verhandelt wurde, be- riet die Volkskammer über Drucksache Nr. 103. Di Abgeordneten versammeln sich An gewöhnlichen Tagen ist die Luisen- straße in Ostberlin ziemlich still und eini- germaßen verlassen. Auf der linken Stra- Benseite liegen die häßlichen, dunkelroten Backsteinbauten der Universitäts-Kliniken. auf der rechten Seite das frühere Tierärzt- liche Institut. in dem heute Außenminister Dertinger seines wenig beachteten Am- 188 Waltet, daneben ein weißes Gebäude in Klassizistischem Stil, früher ebenfalls zur Universität gehörig, heute Sitz der Volks- kammer. An den wenigen Sitzungstagen aber kommt hektisches Leben in das Bila. Dutzende von schnittigen neuen BMW. Wa- gen sausen die Straße herunter, dazwischen manchmal ein klappriger DKW oder ein alt- modischer Taxameter, dann die amerikani- schen Autos der Ostblock-Diplomaten, die sowjetischen Wagen der ostdeutschen Mi- nister, geführt und gefolgt von flinken Tatras mit blauer Polizeilampe, alles flüssig dirigiert von dramatisch emsigen Verkehrs- polizisten. Aus den Fenstern der Klinik gegenüber schauen ein paar Leute mit ban- dagierten Armen oder Köpfen. Auto um Auto hält kurz vor dem Eingang, der Wa- genschlag wird aufgerissen, gesenkten Blik- kes verschwinden die Insassen hastig im Gebäude. Neben mir steht ein Pförtner, mit dem ich ins Gespräch gekommen bin.„Das ist der Minister Rau aus Mannheim“ erklärt er halblaut.„Und dahinter. die beiden, das sind seine Wauwaus. Die müssen aufpas- sen, daß er uns nicht gestohlen wird.“ Minister werden vorgestellt Präsident Dieckmann schwingt die Glocke, eröffnet die Sitzung, begrüßt„be- sonders“ die anwesenden Ost-Diplomaten, die in ihrer Loge neben der Pressetribüne freundlich in den Drucksachen blättern. Sachlicher Beifall unten im Saal. Die Schein Alle Dreizehn Von unserem Berliner Mitarbeiter G. S. Werfer der Wochenschau flammen auf, die Abgeordneten rücken sich zurecht, der erste Punkt der Tagesordnung wird in Angriff genommen: Vertrauensentschliegungen der Volkskammer“ für zwei neue Minister. Präsident Dieckmann verliest mit eintöniger Stimme einige Schriftstücke:„.. und bitte ich Sie, Ihre Zustimmung durch erheben von den Sitzen auszudrücken. Die Abgeord- neten erheben sich wie ein Mann, applau- dieren heftig. Frau Volksbildungsminister Zaisser— sie amtiert seit zwei Monaten — erhält einen Strauß gelber Rosen und herzliche Händedrücke ihrer Ministerkolle- Sen, die wie sie auf einem in Stufen auf- steigenden Podium vor dem halbrunden Saale sitzen. Beim zweiten neugebackenen Minister dasselbe, nur daß er einen Chry- santhemenstrauß erhält. Die Reise nach Bonn Ueberhaupt die Blumen: wichtiger Punkt der heutigen Sitzung ist„Bericht der Dele- gation der Volkskammer über die Reise nach Bonn und Aussprache darüber“, und vor jedem der fünf Delegierten— sie sitzen ebenfalls auf dem Podium— steht ein klei- nes Sträußchen von rosa Nelken. Hermann Matern(SED), der Vizepräsident der Volkskammer und Leiter der Delegation nach Bonn, wird zur Berichterstattung auf- gefordert. Das Rednerpult, von dem aus er seinen blumigen Bericht abgibt, ist mit gel- ben Chrysanthemen geschmückt. Er spricht über eine Stunde, dankt zuerst der„befreun- deten Republik Polen“ für die kamerad- schaftliche Ueberlassung des Flugzeuges nach Düsseldorf, wettert gegen die„Aden- auer- Regierung“, interpretiert die Bonner Reise als„ersten Schritt“, der„die Entwick- lung beeinflussen wird“, spricht seinen Volkskammer-Kollegen Mut zu, indem er erklärt:„Es besteht bei uns eine gewisse Neigung, die westdeutsche Bevölkerung als rückständig anzusehen.. Die westdeutsche Bevölkerung ist patriotisch. Sie will den Frieden und die Einheit. Diese Bewegung ist viel stärker, als wir es von der Deutschen Demokratischen Republik aus in der wün- schenswerten Deutlichkeit zu erkennen ver- mögen. Die Abgeordneten klatschen, wann immer sich eine Gelegenheit dazu bie- tet. In den Beifall stimmen die Zuhörer auf der Tribüne ein, und auch die Journalisten von ostdeutschen Blättern legen den atem- losen Bleistift nieder, wenn die den funda- mentalen Kernsatz aufs Papier gebannt haben, und fallen in den tosenden Applaus ein, der an besonders erregenden Stellen in einen aufpeitschend regelmägigen Marsch- rhythmus mündet: Stechschritt des einmüti- gen Geistes, der in mechanischer Konformi- tät über das Feld der Tatsachen exerziert. Die Aussprache Eine Stunde Pause, dann„Aussprache Erfolge ohne Propaganda Md Professor Wahl sprach im Internationalen Presseklub Heidelberg Heidelberg(g0).„Die Ratifizierung des Ge- neralvertrages machen wir deshalb nicht von der Lösung der Kriegsverbrecher-Frage ab- hängig, weil sämtliche Voraussetzungen schon da sind, auf Grund derer sich die Endlösung abzeichnet“, erklärte der CDU- Bundestags- abgeordnete Prof. Eduard Wahl am Mon- tagabend im Internationalen Presseklub Hei- delberg bei einem Vortrag, der sich mit dem juristischen und politischen Problem dieser Frage befaßte. Schon der Ausdruck„Begnadigung“, so sagte Prof. Wahl einleitend, werfe die Streit- frage auf, ob es sich tatsächlich um einen Gnadenakt im juristischen Sinne handele oder darum, daß dieser Menschengruppe ein- fach ihr Recht gewährt werde. Gehe man von dem alten juristischen Grundsatz 8 poena sine lege“(Keine Strafe ohne Gesetz) aus, so müsse man fest- stellen, daß die Verbrechen, zur Zeit als sie begangen wurden, nicht strafbar waren. Wenn man dann in Nürnberg den„Angriffs- krieg“ als Verbrechen ansah, so könne dazu nur festgestellt werden, dag Angriffskriege zwar auf Grund des auch von Deutschland unterschriebenen Kellogpaktes„geächtet“ Waren, daß in diesem Pakt jedoch keinerlei Straf bestimmungen enthalten waren. Bis zur Nachkriegszeit machte nämlich das Völker- recht nicht einzelne, sondern die Staaten ver- antwortlich, die Bestrafung einzelner konnte also auch nicht aus dem Völkerrecht herge- leitet werden. Wie sollte sich denn der einzelne in einem verbrecherischen Staate verhalten, fragte der Redner. In der gesamten deutschen Literatur von Luther über Kant bis zu den Modernen werde das Recht zur Revolution verneint. Das bedeute zwar noch nicht, daß man an den Verbrechen teilnehmen könne, zeige jedoch, daß in Deutschland„die Treue der Tugend stärker ausgebildet sei als die der Freiheit“ Das Strafgesetz stelle sich den Verbrecher als Einzelindividium und das Verbrechen dementsprechend als einzelnen Vorgang vor. Hier aber, beim verbrecheri- schen Staate, gehe es darum, daß in jedem Individuum unweigerlich das Gefühl der Ohnmacht gegen die Staatsmaschinerie ent- stehen müsse, da das Verbrechen nicht ver- hindert werden könne, wenn der einzelne eine Teilnahme ablehnt. An seine Stelle trete dann eben ein anderer. Da man aber darauf bestanden habe, nicht nur die engste Führungsclique zu bestrafen, seien sehr viele Leute angeklagt worden, die oft durch reinen Zufall die Voraussetzungen für eine Anklage erfüllten: zum Beispiel ein Truppenkom- mandeur, der einen Befehl ausführte. Daraus ergebe sich zweierlei: das Mitgefühl mit dem Kameraden, dem die Verantwortung auf- gezwungen wurde, und die Tendenz zum Gesinnungsstrafrecht. 5 Der eigentlich entscheidende Punkt sei, daß der totale Krieg eine Eigengesetzlichkeit entwickelt habe, auf welche die Haager Landkriegsordnung keine Anwendung mehr finden könne. Die Haager Landkriegsord- nung, die den Gegensatz zwischen Kämpfen den und Zivilisten zum Grundsatz erhoben habe, sei dort wirkungslos, wo sich der Luftkrieg, der Wirtschaftskrieg und der Partisanenkrieg ausdrücklich gegen ganze Völker richtet— und es sei zwecklos vor diesen Konsequenzen die Augen verschlie- Ben zu wollen. Auf die im Generalvertrag vorgesehenen gemischten Ausschüsse eingehend, welche künftig die Begnadigung der sogenannten Kriegsverbrecher vornehmen slen, sagte der Redner, daß diese Einrichtung, bereits vor ihrem Wirksamwerden eine gewisse Folge gezeitigt habe: Die Alliierten rèvidier- ten schon jetzt sehr viele Urteile, um dies nicht später unter dem Druck eines Schieds- Spruches der Kommission machen zu müssen. Eine Generalamnestie sei jedoch nicht möglich, da das deutsche Volk mit dieser Forderung in der Welt an moralischem An- sehen verlieren würde. Man dürfe nicht ver- gessen, daß die anderen Völker unter der deutschen Besatzung vieles gelitten hätten, Was nicht so schnell vergessen werden könne. Man dürfe ferner nicht vergessen, daß noch nie eine solche Hagpropaganda entwickelt worden sei, wie in diesem letzten Kriege, und daß man gleichfalls eine lange Zeit brauche, um die Auswirkungen einer solchen Propaganda zu überwinden. Der totale Krieg verlange eben auch eine„totale Verhetzung“, Weil sonst die von den Völkern verlangten Anstrengungen kaum geleistet werden könn- ten. Anzeichen eines Abklingens der anti- deutschen Haßwelle seien jedoch erfreulicher- weise in immer größerem Maße zu finden und das gebe Hoffnung, daß wir in gewissem Sinne in der Frage der„Kriegsverbrecher“ bereits„über dem Berg seien“.. Wenn von den Erfolgen der deutschen Regierung auf diesem Gebiet so wenig zu hören sei, so deshalb, weil all diese Erfolge nur durch äußerste Zurückhaltung erzielt werden könnten. Hätte man sie propagandi- stisch ausgewertet, dann hätte man die öffentliche Meinung der anderen Länder in einer Weise erregt, daß eine Freilassung so vieler Menschen den Regierungen gar nicht möglich gewesen wäre. 5 Wie arbeitet die Volkskammer? Kleine Unterrichtung für Laien darüber“. Es gibt— man sollte es nicht für möglich halten dreizehn verschiedene Fraktionen in diesem einigen Hause: Soziali- stische Einheitspartei, Liberal- Demokratische Partei, Christlich- Demokratische Union, Na- tional- Demokratische Partei, Demokratische Bauernpartei, Freie Deutsche qugend, Freier Deutscher Gewerkschaftsbund, Kulturbund zur demokratischen Erneuerung, Demokrati- scher Frauenbund, Vereinigung der Verfolg- ten des Naziregimes, Vereinigung der gegen- seitigen Bauernhilfe, Genossenschaften und Sozialdemokratische Fraktion... Alle drei- zehn haben sich zum Wort gemeldet. Und es Kann kein Zweifel darüber bestehen, daß alle dreizehn das Wort ergreifen werden. Wäh- rend der Erste sein Votum abgibt, frage ich einen Beamten des Pressebüros nach einem Verzeichnis der Volkskammer- Abgeordneten.“ „Nein, ein Verzeichnis gibt es nicht“, erklärt er.„Wir haben auch kein Handbuch oder andere Listen.“ Wieviele Abgeordnete sitzen in der Volkskammer?„So genau kann ich Ihnen das nicht sagen, aber ungefähr sechs- hundert.“ Steht nicht in der Verfassung, daß es vierhundert Abgeordnete sein sollen?„Ja, richtig, vierhundert. Das wird wohl ungefähr die Zahl sein..“ ö Irnimer noch spricht der erste Redner. Zwölf weitere sollen folgen. Bevor ich den Saal verlasse, drückt mir eine Sekretärin die Drucksache 103 in die Hand:„Gemeinsame Entschließung aller Fraktionen der Volks- kammer der Deutschen Demokratischen Re- publik“, unterzeichnet von sämtlichen drei- zehn Fraktionsvorsitzenden. Das war am ver- gangenen Mittwoch. Zu meiner allergrößten Beruhigung konnte ich am Donnerstag in der Zeitung lesen, daß diese Entschließung von der Volkskammer einstimmig angenommen worden ist. — Sofortprogramm des VdK Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Der Verband Kriegsbeschädigten Deutschlands forde am Dienstag vor der Bonner Presse Reihe von Maßnahmen zur Verbessern der Lage der notleidenden Kriegsopfer. Er begründet diese Forderung dag daß seit der Verabschiedung des Bund; versorgungsgesetzes die Lebenshaltung sten fast um 30 Prozent gestiegen Seis Während allen übrigen Leistungsempfe gern inzwischen Teuerungszulagen Zug standen wurden, seien die Kriegsopfer her leer ausgegangen. Der Sprecher VdK, Dr. Weltersbach, vertrat Standpunkt daß„vor der Aufstellung neg Wehrpläne die Not der kriegsbeschädig Soldaten zweier Weltkriege und ih Hinterbliebenen behoben werden muß“ Im einzelnen fordert der VdK in sein Sokortprogramm die Auszahlung einer dq pelten Monatsrente an alle Kriegsop noch vor Weihnachten. Diese zusätzlig Rentenzahlung soll zum Ausgleich der 9 herigen Teuerutig gewährt werden. In kunft sollen darüber hinaus echte Tei rungszulagen zu den Kriegsopferrent hinzutreten. Die Ruhens vorschriften die Renten der kinderlosen Witwen un 40 Jahren sollen aufgehoben werden. EA lich verlangt der VdK die Verabschiedu eines neuen Schwerbeschädigtengesetz Auskünfte über Lastenausgleich Bad Homburg.(dpa) Heimatvertriebe und Bombengeschädigte werden vom Hau amt für Soforthilfe in Bad Homburg g beten, Auskünfte über den Lastenausglel zunächst bei dem für sie zuständigen A gleichsamt Oisher Soforthilfeamt) zu bitten. Das Hauptamt sieht sich zu dies Hinweis veranlaßt, weil nach Verkündi des Lastenausgleichsgesetzes immer wiel Anfragen an den Bundespräsidenten, d Bundeskanzler, die Zentralstellen der Bu desregierung und den Bundestag gericht Wurden. Hamburg löst Altbau-Mietfragen Höhere Miete kann erst nach Ablauf Hamburg. In Uebefeinstimmung mit den zuständigen Justiz- und Verwaltungsbehör- den hat die Hansestadt Hamburg als erstes Land in der Bundesrepublik eine verbind- liche Regelung zur Frage der umstrittenen Mieterhöhung für Altbau wohnungen gefun- den. Die Mißverständnisse in der Auslegung dieser neuen Verordnung veranlagten die Justizverwaltung, alle Hamburger Mietrichter zu einer Aussprache über dieses Thema zu- sammenzurufen, um eine einheitliche Rege- lung zu finden. Danach kann jetzt der Ver- mieter die höhere Miete erst nach Ablauf der zuständigen Kündigungsfrist verlangen. Er muß die alten Mietpreisabreden zunächst kündigen und sie durch eine neue Vereinba- rung mit dem Mieter ersetzen. Der Zeitpunkt, wann die Mietpreiserhöhung wirksam wird, hängt demnach davon ab, welche Kündi- gungsfristen im Mietvertrag vereinbart wor- den sind. Die neue Verordnung des Bundes- Wirtschaftsministers und Bundesministers für Wohnungsbau stützt sich bekanntlich aus- drücklich auf das Preisgesetz vom 10. April 1948. Die Verordnung spricht darum auch davon, daß die Miete um einen Zuschlag von 10 Prozent erhöht werden dar f. Das ist keine generelle Neufestsetzung der Mieten durch den Staat, sondern lediglich eine Aus- nahmegenehmigung an den Vermieter, eine höhere Miete vereinbaren zu dürfen. Bisher war der Vermieter daran durch die Stopmiete gehindert. Die Verordnung verändert nunmehr die preisrechtliche Schranke. Die Frage, ob und wann der Ver- Mieter die höhere Miete fordern darf, konnte durch diese öffentlich- rechtliche Maßnahme nicht berührt werden. Sie richtete sich nach den vertraglichen Vereinbarungen. Macht der Vermieter von der ihm durch die Verord- nung eingeräumten Befugnis keinen Ge- brauch, dann bleibt die alte Miete bestehen. In Hamburg sieht es jetzt so aus: Der Ver- mieter kann die höhere Miete erst nach Ab- lauf der zulässigen Kündigungsfrist verlan- gen. Er muß also die alte Mietpreisabrede zunächst kündigen und durch eine neue Ver- einbarung mit dem Mieter ersetzen. Der Mieter ist zu dieser Vereinbarung allerdings nicht verpflichtet. Bei einer Weigerung kann jedoch der Vermieter Räumungsklage erhe- ben. Die Frage, ob im Falle einer vorsorg- ichen Aufkündigung der alten Mietpreis- abrede schon vor dem 1. Oktober auch die erhöhte Miete schon vom 1. Oktober an ge- fordert werden kann, ist umstritten. DDR feiert Gründungstag Berlin.(UP) Mit Aufmärschen, Kund- gebungen, Marschmusik in den Rundfunk- sendern und mit Ansprachen der führenden Funktionäre beging am Dienstag die Sowiet- zone den dritten Jahrestag der Gründung der„Deutschen Demokratischen Republik“. Die Massendemonstrationen erreichten ihren Höhepunkt auf dem Marx-Engels- Platz im Berliner Sowjetsektor, als Volks- 5 Hos HR HONGRESS „ und eröffne hiermit den Parteikongreßꝰ der Kündigungsfrist verlangt werdel Polizisten,„Aktivisten“, FDJ- und SED- gehörige von 11 bis 16.30 Uhr an der Ehre tripüne vorbeimarschierten, auf der sich Pf sident Wilhelm Pieek und die ausland schen Delegationen an ihrer Spitze der vd sitzende des Präsidiums des Obersten Wiets, N. M. Schwernik, befanden,. Hauptkontingent stellte die Volkspolizei, d zum ersten Male ihre neuen Uniform zeigte, die nur schwer von der Bekleidu der sowjetischen Soldaten zu unterscheid sind. Auch der neue Sowietzonen-Arbel dienst war mit 800 Angehörigen vertrete Britisches Kabinett berät über Entstuatlichungsgesetze London.(UP) Das britische Kabinett.. am Dienstag zu einer Sitzung zusammg auf deren Tagesordnung nach Angaben u terrichteter Kreise vornehmlich die Bespl chung von zwei Gesetzesvorlagen zur En staatlichung des Stragentransportwesens u der Eisen- und Stahlindustrie und das Buß get standen.. 3 g Die beiden Gesetze sollen dem Unterh unterbreitet werden, wenn es am 4. Nove ber zu seiner neuen Sitzungsperiode Zusa mentritt. Der Gesetzesentwurf zur Entstat lichung des Transportwesens lag dem Pa ment schon vor, wurde aber inzwischen ei gen Aenderungen unterzogen. Patisef Jeleſonai: In der Sackgasse? Von unserem Korrespondenten A. Lang So lautet die Ueberschrift, die geste über dem Saarkommentar der Pariser 2 tung„Le Monde“ stand. In der Tat ist d Stimmung in der Saarfrage seit den sprächen zwischen dem Bundeskanzler u dem französischen Außenminister Luxemburg stark gesunken. Die Front haben sich verhärtet; Bonn besteht auf eim Provisorischen Lösung., deren Vorteil f Deutschland ins Auge springt und Paris. eine endgültige Regelung. Schuman 810 auf dem Standpunkt, daß Europa kei Fortschritte machen kann, solange die 840 krage offen bleibt. Le Monde“ kommt 6 der Suche nach den Verantwortlichen die Verschärfung der Lage zu dem Schill daß seit Wochen auf beiden Seiten, Deutschland wie in Frankreich, von. schiedenen Seiten alles getan wurde, um Verhandlungen zu erschweren oder gar Scheitern zu bringen. Alle Gegner der eu päischen Integration, alle Feinde deutsch- französischen Zusammenarbeit. fl den hier die willkommene Gelegenheit, d gemeinsame Politik Adenauers und Sch mans zu sabotieren. Der letzte Brief Sch mans an seinen deutschen Verhandlung partner zeigt bereits die Spuren des innes politischen Drucks. Auch die Haltung d Bundeskanzlers war vorher aus dem gleich Grunde härter geworden. Immerhim kann Schuman für sich in spruch nehmen, daß die deutschen Ansprüc plötzlich sehr viel weiter gingen, als genommen. Was in Paris ganz besonde verärgert hat, ist die deutsche Doppelford rung nach Vertagung der Saarwahlen eint seits und sofortige Zulassung der deutsch Parteien andererseits Man hat im d d'Orsay das peinliche Gefühl, daß man übe Ohr gehauen wird. Das Wissen um das e Wache französische Mißtrauen hätte Bonn! größerer Behutsamkeit veranlassen soll Aber, und das gibt man auch in Paris“ der innenpolitische Druck ist auch in Bat so stark geworden, daß man ihm nachgeb muß. Damit aber hat man von deutsch Seite dem Botschafter Grandval und sell politischen Freunden in der Nationale sammlung den Ball zugespielt. Was Grandi Kürzlich ungefragt und ungebeten ausspla, nämlich, daß das Pariser Parlament, hüten werde, Generalvertrag und EVG ratiflzieren, das kann jetzt leicht zur off len These des Außen ministeriums werden Es besteht in Paris gewiß nicht 0 Wunsch, durch ein derartiges Druckmit die innenpolitische Situation des Kant noch stärker zu komplizieren, doch ist das zweimalige Eingreifen Grandvals 5 wiesen hat, die französische innere Situs nicht weniger schwierig als die deutsche, Nr. 2 1 W. In sechs Expe Gren Etap! den der unter steht, dem Aus 5 unter Vi das Gefal sie h sücht befre solche tung ander Ei Aram neige 8 gezei Gold Irr. Temp des C aussa Kälte der sen v zelne Ve seit. steru. 40 Pr geste! lagen 1950 Muste Davol geisti den M grabe begar Aktio burg Bund der 1 Gefal hof b sollen Luxel De Selbst meist, in Pa mark, eine Selbst Lände wenig Jahr W. in Ite die 1 Motor Motor auf ü Ab und für di erhiel Es ist einem union Die Provii Nijbre Haus Kostet Zehn „Ideal hatte behöre Rüc an we ermäß Italier Bestin mit sit mehr, noch — Er Bei Ernte, kann nen P Wande Feldes mer“ etwa, ziehen der he Schack auf d landet Institu Kei den P bauen fang stimm. kung nisse zeigen der le unters sich et in völ! iese auf d zuführ Es is einem Ertrag läßt. wird, f Wissen denpro dieser in den mem Millior d erband .. presse e bessert sopfer. ing dam s Bund zaltungg gen seg aSSsempft gen zu sopfer U recher ertrat q; lung neg schädigt und ig muß in seing einer dg Criegsopß zusätzlid h der b en. In chte Ten pferrent riften 1 Wen unt den. Eu bschiedß engesetg sgleich 5 ver triebe om Hau burg mausgle ligen Au, t) zu zu diess erkündu ber wiel anten, d der BU gericht Traber rer: fedf werden SED-π ler Ehre r sich P. ausland e der Vd ersten nden, D. polizei, d Uniform gekleidud erscheid n- Arbeit vertrete über 8. binett n zusamme gaben u ie Besphu Zur E eseng u 1 G8 Unterbe Seite 3 Nr. 232/ Mittwoch, g. Oktober 1952 9.* Was sonst noch geschah. In Begleitung von 251 Trägern ist eine kordeß sechsköpfige schweizerische Mount-Everest- Expedition am Montag von der tibetanischen Grenzortschaft Namche Bazaar zu der ersten Etappe eines neuen Versuches aufgebrochen, den bisher unbezwungenen höchsten Berg der Erde zu besteigen. Die Gruppe, die unter Führung von Doktor G. Achevalley steht, will zunächst ihr Ausgangslager auf dem Khumbu- Gletscher erreichen. von wo aus sodann der Angriff auf den Berggipfel unternommen wenden oll. Vier Chinesen klopften in Singapur an das Tor des Gefängnisses. Sie wünschten Gefangene zu werden, denn, so sagten sie, sie hätten gehört, daß 56 frühere Opium- süchtige im Gefängnis von ihrem Laster befreit worden seien. Sie wollten auch eine solche„Rur“ machen. Die Gefängnisverwal- tung empfahl den Opiumsüchtigen, sich anderswo zu bemühen. * Ein bolivianischer Minenarbeiter hat die Aramayo- Gesellschaft, die drittgrößte Mi- nengesellschaft mit ausländischem Kapital in Bolivien, wegen Goldschmuggel an- gezeigt. Die Firma soll angeblich 9 Tonnen Gold heimlich ins Ausland gebracht haben. * Im amerikanischen Mittelwesten sind die Temperaturen überraschend bis in die Nähe des Gefrierpunktes gefallen. Die Wettervor- aussagen lauten übereinstimmend. daß die Kältewelle den ganzen Osten und Süden der USA mit Ausnahme von Florida erfas- sen wird. Es sei sogar möglich, daß an ein- zelnen Orten Frost auftreten wird. Von den jungen Amerikanern, die sich seit Ausbruch des Koreakonfliktes den Mu- sterungsbehörden stellen mußten., sind fast 40 Prozent als wehrdienstuntauglich zurück- gestellt worden. Wie aus amtlichen Unter- lagen hervorgeht, sind seit dem 30. August 1950 insgesamt 2 700 000 junge Leute vor die Musterungs kommission bestellt worden. Davon wurden 1 128 000 aus„körperlichen, geistigen oder moralischen Gründen“ für den Wehrdienst abgelehnt. Mit der Oeffnung des ersten Massen- grabes deutscher Soldaten in Luxemburg begann in der vergangenen Woche die Aktion zur Ueberführung aller in Luxem- burg beigesetzten deutschen Soldaten in die Bundesrepublik. Die sterblichen Ueberreste der 166 in diesem Massengrab beigesetzten Gefallenen werden auf den Soldaten-Fried- hof bei Sandweiler übergeführt. Insgesamt sollen 4000 gefallene deutsche Soldaten aus Luxemburg umgebettet werden. . Deutschland steht in der Häufigkeit der Selbstmorde an dritter Stelle in Europa. Die meisten Lebensmüden finden sich nach einer in Paris veröffentlichten Statistik in Däne- mark, und zwar zwischen 250 und 270 auf eine Million Einwohner. Die geringste Selbstmordziffer haben die drei katholischen Länder Irland, Spanien und Italien, wo sich Weniger als sechzig Personen per Million im Jahr das Leben nehmen. * Wegen der Zunahme der Verkehrsunfälle in Italien haben die zuständigen Behörden die Einführung eines Führerscheins für Motorradfahrer angeordnet. Die Zahl der Motorräder stieg von 85 000 im Jahre 1946 auf über 700 000. Auf der Kopenhagener Werft Burmeister a und Wain lief ein 900-Tonnen-Kühlschiff kür die Sowjetunion vom Stapel. Das Schiff erhielt den Namen„Refrigerator Nr. 6“. Es ist das vierte Schiff, das die Werft nach einem Abkommen von 1948 für die Sowjet- union baut. 2 A. Lang ie gestel lriser 7 at ist den G mzler u ister Front Auf ein teil Paris an 8 p pelfor len eine“ nen Erdbohrern 3 auf uch landet, Institut im völlig u läßt. wird Vissenschaftlichen Untersuchungen der Bo- * Die Baubehörde in der holländischen Provinz Gelderland hat einen Bauern aus Nijbroek dazu verurteilt, sein neugebautes Haus innerhalb eines Monats auf eigene osten wieder abzureißen. Der Bauer hatte zehn Jahre lang eisern gespart, um sich das „Ideal seines Lebens“ bauen zu können. Er hatte den Bau jedoch nicht bei der Bau- behörde angemeldet. 8 Rückwirkend vom 1. Januar dieses Jahres an werden Steuerbefreiungen oder Steuer- ermäßigungen für kinderreiche Familien in tallen gewährt. Nach den neuen gesetzlichen estimmungen zahlen Familienoberhäupter 5 mit sieben und mehr Kindern keine Steuern mehr, Väter mit fünf und sechs Kindern nur noch die Hälfte ——— MORGEN f 0 0 0 20 60 Freiheit für Indiens„Verbrecherstämme Viereinhalb Millionen kriminelle Hindus/ Unterricht auf dem Schoß der Mutter/ Die Mörderliga der Thugs Die bewährten Traditionen des indischen Verbrechertums gehen bis in die Zeit der Herrschaft der Großmoguln zurück. Damals mußten die kleineren indischen Potentate nach dem Willen der Eroberer ihre gedun- genen Spione, Agenten und Schergen ent- lassen. Diese damit brotlos gewordenen Muskelmänner und Geheimintelligenzler entschieden sich in ihrer Notlage dafür, nun- mehr auf eigene Rechnung die Gesetze zu übertreten. Ihre Nachfolger zählen heute in Indien rund viereinhalb Millionen Hindus. Die Engländer noch liquidierten die Mörder-Geheimgesellschaft der Thugs, de- ren Bezeichnung zu einem Bestandteil der englischen Sprache wurde. Von diesem Ge- heimbund wurde die Technik des Raubmor- des von Generation zu Generation weiter vermittelt und systematisch ausgebildet. Die Thugs beförderten ihre Opfer auf dem Wege der Erdrosselung ins Jenseits. Im 12. Jahr- hundert trieben sie erstmals ihre Unwesen. Später vermieden sie es klug und umsichtig. auch Europàer zu ermorden. sie waren nicht so streng religiös. wie es moderne Kriminalromane, in denen ihre„Seiden- schnur“ eine würdigende Hauptrolle spielte, im Westen vortäuschten. Zu ihnen gehörten Hindus aller Kasten, und selbst geschickte Mohammedaner wurden aufgenommen, Lord Bentinck ergriff 1831 ernste Maßnahmen gegen ihre Gilde. Bereits vier Jahre später Waren etwa 1600 Personen durch den ener- gischen Kapitän Sleeman als Thugs entlarvt. Sie wurden fast gänzlich ausgerottet. Europa lernte sie in den dickleibigen drei Bänden von Taylor in den„Bekenntnissen eines Thug“, in der Mitte des 19. Jahrhunderts furchterregend kennen. Ein neuer Abschnitt wurde 1871 mit einer neuen Gesetzgebung erreicht. Sie richtete sich gegen notorische Gruppen von Ver- brechern, die in bestimmten Gegenden an- gesiedelt wurden. Von den vier zehnjährigen Angehörigen dieser ausgesiedelten Familien an verlangte die Regierung die Registrie- rung. Ob sich diese Menschen gegen das Ge- setz vergangen hatten oder nicht, wenn man sie außerhalb der ihnen zugewiesenen Di- strikte antraf, trafen sie Strafen, die härter als die allgemein üblichen waren. Aber man gab ihnen eine Chance. Heils- armee, Philanthropen und Missionare halfen, Wo immer es möglich war. Kinder wurden in Schulen erzogen und in handwerklichen Berufen unterwiesen. Aber das Ghetto blieb für sie bestehen. In diesen Tagen nun be- kreite nach Bombay und Madras auch der große Staat Uttar Pradesch seine„Verbre- cherstämme“ bis auf einen geringen Bruch- teil. Die verantwortlichen Behörden wissen dabei, daß ihrer Entscheidung starke Fami- lientraditionen und vielleicht sogar natür- liche Veranlagungen entgegenwirken. Aber sie versprechen sich viel davon, jungen Menschen das vererbte Zeichen des Verbre- chertums von den Stirnen zu nehmen. Sie glauben, die Stämme davon überzeugen zu können, daß Verbrechen sich nicht lohnt. Bei der Befreiungsaktion handelt es sich um wilde, bunte Völkchen. Die Kabutri Nats, bekannt für die Schönheit ihrer Frauen, Tanz veranstaltungen ihrer Gattinnen. Die Kinder machen dabei mit. Die Bauriahs ver- suchen sich das Ansehen von Heiligen des plündern die Besucher auf den. Hindusglaubens zu geben und bestehlen dann als ehrfürchtig geachtete„Sadhus“ die arglosen Frommen. Die Barwars regen sich nur im hellen Tageslicht und stoßen alle Genossen aus, die sich zu nächtlichen Un- ternehmungen hinabwürdigen. Die nomadi- sierenden Panjaros halten sich an das Her- denvieh auf fremden Weiden. Die Harnis zwingen ihre Frauen zur Prostitution und rauben die„Kunden“ dann aus. Die Ramusiks wieder versprechen Häu- sern, Straßen und Ortschaften ihren Schutz gegen Entgelt. Die Bhamptas sind die Diebe auf der Eisenbahn. Ihr bester Trick: ein Baby erschrecken, es wieder beruhigen und die Ablenkung der Mitfahrenden dann durch Komplizen ausnutzen. Die Kolis ver- haften in Dörfern zunächst den Polizisten und gehen dann an die Arbeit. In diesen Stämmen lernen die Kinder schon auf dem Schoß der Mutter sehr betrübliche Prak- tiken. Einige Stämme sollen den Neugebo- renen eine an einem Faden befestigte Sil- berrupie so fest in den Gaumen pressen, daß später ein sicheres Plätzchen für gestohlene Münzen und Juwelen vorhanden ist. Verlängerung der Kindheitsperiode Mittel gegen zukünftige Arbeitslosigkeit/ Mediziner machen Vorschläge Zwei bekannte französische Mediziner unterbreiteten der Oeffentlichkeit ein völlig neues Projekt, um der drohenden Ueberflu- tung des Arbeitsmarktes in den nächsten Dekaden Herr zu werden. Sie schlagen eine Verlängerung der KEindheitsperiode jedes heranwachsenden Menschen vor. Die Professoren René Piedelevre und André Derobert, beides Mitglieder der Aka- demie für Midizin, haben mit ihrem Pro- jekt nur rein soziologische Aspekte im Auge und denken bei der Verwirklichung ihrer Vorschläge nicht an medizinische Eingriffe. Wie sie in einem gemeinsamen Artikel in der Zeitschrift„Hommes et Mondes“ darle- gen, ist die Zeit nicht mehr fern, wo nicht genügend Arbeitsplätze vorhanden sein werden, um jedem Jugendlichen ausrei- chende Erwerbsmöglichkeiten zu geben. Ein Grund dafür sei die Verlängerung der Le- bensdauer und die wachsende Vitalität Politiker und Poet dazu Wiehernder Pegasus im Bundeshaus/ Kleines Bonner Autorenlexikon An der Wand eines Bonner Redaktions- zimmers hängt ein Bildß darauf sieht man Carlo Schmid, den Vizepräsidenten des Buri- destages, auf einem Steckenpferd daher- reiten. Das hölzerne Dichterroß war dem schöngeistigen Tübinger Rechtsprofessor bei festlicher Gelegenheit von den Bundes- häuslern präsentiert worden, und eben zu diesem Anlaß traf der also Persiflierte mit Verspätung ein. Die Sühne: Noch ein Ge- dicht.!„Gebt mir fünf Minuten Zeit und eine Papierserviette“, kam es aus dem Munde des nicht zu erschütternden Verseschmieds, und„Carlo der Reimer“ entrichtete frist- und erwartungsgemäß seinen poetischen Stegreifobolus. Zeigt diese Reminiszenz den einen Schmid, den humorvollen, schlagfertigen Büttenredner, dessen karnevalistischer Lor- beer in allen Faschingsordenfarben schillert, deri„Poeta laureatus“ sozusagen des Par- laments mit dem unerschöpflichen Repertoire vom Rnüppelvers bis zum wohlgesetzten Hexameter, so findet man den empfindsamen Souverän des dichterischen Wortes in jenem kleinen Kreis von Politikern, Journalisten, Freunden, für die er hin und wieder in einer stillen Stunde Hölderlin und George liest. Schmids Mutter war Französin, eine Ari- stokratin, wie man wissen will, und auch seine Wiege stand im Süden Frankreichs, dessen Sprache er spricht und liebt. Aus dieser Affinität erklärt sich vielleicht am ehesten sein Hinneigen zum geistreichen, pointierten Chanson des Kabaretts, für das er viel geschrieben hat, und sein sublimes Einfühlungsvermögen in die hochentwickelte Formkunst eines Baudelaire, dessen Ge- dichtband„Les fleurs du mal“, Die Blumen des Bösen“, er ins Deutsche übertrug. Zu- gleich des Italienischen und des Spanischen mächtig, brachte Carlo Schmid bereits in frühen Jahren von einer Südreise sein im Dritten Reich verbotenes„Römisches Tage- buch“ mit, und in Köln und Düsseldorf ging unlängst seine amouröse Calderon-Ueber- tragung(„Morgen kommt ein neuer Tag“) über die Studio-Bühne, ein Stück, zu dem er auch den Prolog verfaßte. Ein so munter wiehernder Pegasus läßt das übrige Autorenfeld auf der par- lamentarischen Strecke natürlich weit zurück, doch an Zahl beherrschen die Prosaiker die Bahn, und man könnte eine ganze hübsche Bibliothek mit den Werken füllen, die aus Abgeordnetenfedern stammen. Allein an- nähernd 40 Bonner Parlamentarier haben eine hauptberufliche journalistische Ver- gangenheit, die„nebenamtlichen“ Leitartikler gar nicht zu zählen. älterer Menschen in den letzten Jahrzehn- ten. Ein Existenzkampf zwischen der alten und jungen Generation sei unausbleiblich. Die alte werde auf ihren Posten verharren, die jüngere Generation werde versuchen, sich dieser Posten mit allen Mitteln zu be- mächtigen. Diese Krise dürfte nach An- sicht der beiden Mediziner ihren Höhepunkt erreichen, wenn die Wissenschaft Mittel gefunden hat, auch alte Menschen bis in die letzten Lebensjahre in guter körperlicher und geistiger Verfassung zu erhalten. Eine Möglichkeit, dieser Krise zu begeg- nen, sei die Geburtenkontrolle, die jedoch bei konfessionell gebundenen Kreisen im- mer auf Widerstand stoßen werde. Eine zweite Möglichkeit biete sich in einer Ver- längerung der Kindheitsperiode, indem man jeden Jugendlichen länger als jetzt in der Schule festhält und ihn nicht vor Vollen- mug des 20. Lebensjahres in den Existenz- kampf eingreifen läßt. Die durchschnittliche Lebensdauer betrug nach den Angaben der Professoren 1850 noch 43 Jahre. 1939 war sie auf 56 gestie- gern und hat sich in den folgenden zehn Jah- ren um weitere neun Jahre erhöht. Wäh- rend vor einem Jahrhundert auf 1 000 Men- schen noch 60 alte Leute entfielen, ist ihre Zahl jetzt auf 157 gewachsen. Zur Zeit sind die alten Leute sozusagen noch ein toter Ballast. Eine Aenderung wird jedoch ein- treten, wenn die Wissenschaft neue Wege findet, nicht nur um die durchschnittliche Lebensdauer zu erhöhen, sondern auch, die Leistungsfähigkeit alternder Menschen zu erhalten. Vielleicht findet jedoch die Natur Mög- lichkeiten zur Lösung dieses Problems, argu- mentieren die beiden Wissenschaftler. Neue Bakterien vielleicht oder eine Veränderung in der Struktur der Erde. Fremde Heimat Deutschland Auslandsdeutscher vom Elend der Alten und Invaliden tief beeindruckt Vor neunzehn Jahren verließ Konrad Heiden Deutschland auf der Flucht vor der Gestapo. Er war damals als Mitarbeiter der Frankfurter Zeitung schon ein bekannter Journalist— heute ist er in Amerika ebenso erfolgreich. Auf seiner ersten längeren Reise durch die alte Heimat fand er eine vertraute und ihm doch fremde Atmosphäre vor, die er in einem interessanten Bericht im Oktoberheft der Monatsschrift„Das Beste aus Reader's Digest“ schildert. Er bewundert die Aktivität des Volkes, das, obwohl es noch auf schwachen Füßen steht, seine Werkzeuge so fleißig und ge- schickt wie ehemals handhabt. Er bewun⸗ dert den gewaltigen Wiederaufbau, doch nennt er Westdeutschland ein Land mit einęr harten Schale um seine Seele., dessen Lebensäußerungen„Tüchtigkeit ohne Begei- sterung“ seien. Die Deutschen haben„sich mit unbekümmertem Bienenfleiß daran ge- macht, diesem elenden Frieden eine Lebens- trieben wurden. Aber es möglichkeit abzuringen. Sie haben beacht- liche Leistungen zu verzeichnen, wie etwa die Eingliederung der neun Millionen Deut- schen, die aus den Ländern im Osten ver- ist bezeichnend, daß dies älles fast ohne innere Teilnahme vor sich ging— ein Werk praktischer Tüch- tigkeit, nicht der Nächstenliebe“. Voller Anerkennung registriert Heiden die deutsche Ordnung, Sauberkeit, die herr- schende Sicherheit, Beharrlichkeit und Aus- dauer, die das zu ersetzen scheint, was in anderen Ländern mit Schwung und Leben- digkeit erreicht wird. Aufgefallen aber, und nicht angenehm, sind ihm die krassen sozialen Unterschiede: der Lebensstandard der Arbeiter, der weit unter dem des ameri- kanischen Arbeiters liegt, vor allem aber das Elend der Alten und Invaliden, der Witwen und Waisen, die ganz allein die furchtbare Last des deutschen Zusammen- bruchs zu tragen scheinen. N Blick ins Land Tod beim Kohlendiebstahl Rheydt. Zwischen Odenkirchen und Hoch- neukirch bei Rheydt versuchten in der Nacht zum Sonntag zwei Männer im Alter von 46 und 21 Jahren von einem haltenden Koh- lenzug Briketts zu entwenden. Als der Zug anfuhr, sprangen sie ab. Dabei wurden sie von einem im gleichen Augenblick aus ent- gegengesetzter Richtung kommenden Zug erfaßt und bis zur Unkenntlichkeit verstüm- melt. Druckfehlerteufel als Ruhestörer Bremen. Der Bremer Malermeister Hein- rich Nagengast ist verzweifelt. Er kann in den letzten Tagen und Nächten nicht mehr zur Ruhe, da ständig sein Telefon klingelte und in fast jedem Falle die Unfallstelle verlangt wurde. Als es dem Malermeister endlich zu bunt wurde. beschwerte er sich bei der Oberpostdirektion, die dann auch schnell die Ursache der pausenlosen Fehl- anrufe feststellte. In dem neu gedruckten Telefonbuch ist an auffälliger Stelle als Telefonnummer cer Unfallmeldestelle die Nummer des Malermeisters angegeben. Die Oberpostdirektion entschuldigte sich höflich für die Tat des Druckfehlerteufels und schaltete die Rufnummer des geplagten Ma- lermeisters über das Amt., das in Zukunft jeden Anruf bei dieser Nummer überprü- ken wird. Stenograph schrieb 500 Silben Münster. Auf dem Westdeutschen Steno- graphentag in Münster(Westfalen) schrieb am 5. Oktober der Mainzer Parlaments- Stenograph Willi Schlarb bei einer Drei- Minuten-Ansage 500 Silben in der Minute. Seine Uebertragung war einwandfrei. Dies War das erste Mal, daß eine derartige Ge- schwindigkeit in Deutschland erreicht wurde. Krankenhaus mit Vögeln Springe(Hannover). Die Vogelschutzwarte Steinkrug bei Springe arbeitet ein Gutachten aus, in dem sie nachweist. daß die Beschäf- tigung mit Singvögeln geeignet sei, Kranke von ihrem Leiden abzulenken. Auf Grund dieses Gutachtens sollen in der Umgebung eines Nachbehandlungskrankenhauses für Unfallverletzte Singvögel angesiedelt wer- den. Die Krankenhausleitung will geeignete Sträucher anpflanzen und Nistplätze anlegen, um einen möglichst reichen Vogelbestand zu erhalten. Aerzte und Vogelkundler glauben, daß sich die Kranken dann von selbst mit ihrer lustigen und singenden Nachbarschaft beschäftigen und so zu einer erwünschten Beschäftigungstherapie kommen werden. „Deutsches Feuerwehr- Ehrenzeichen“ Göttingen. Der deutsche Feuerwehraus- schuß, das Spitzengremium des im Februar in Fulda wiedergegründeten Deutschen Feu- erwehr-Verbandes, beschloß am Wochenende in Göttingen, ein„Deutsches Feuerwehr- Ehrenzeichen“ in zwei Stufen einzuführen, das für besondere Verdienste um den Feuer- Wehrverband und hervorragende Leistungen im Einsatz verliehen werden Soll. Katholische Pfarrer: Nicht auf fliehende Schmuggler schießen Trier. Die katholischen Pfarrer der Schnee-Eifelgemeinden Auw, Bleialf und Brandscheid im deutsch-belgisch-luxembur- gischen Länderdreieck haben den Bundestag aufgefordert, den Zollbeamten das Schie- Ben auf fliehende Schmuggler zu verbieten. Die Pfarrer wiesen in ihrem Schreiben dar- aufhin, daß kürzlich am„Schwarzen Mann“ in der Schnee-Eifel der 26jährige Helmut Ennen aus Wischeid(Landkreis Prüm) auf der Flucht von Zollbeamten durch Schüsse lebensgefährlich verletzt wurde. Der Tod im Badezimmer Mainz. Im Badezimmer ihrer Wohnung ii Mainz wurden der 72jährige pensionierte Eisenbahnbeamte Heinrich Germann und seine 69 Jahre alte Frau Margarete, gebo- rene Richtberg tot aufgefunden. Nach einer Mitteilung der Polizeidirektion wird als Todesursache Kohlenoxydgas-Vergiftung durch den Gasbadeofen vermutet. Für ein Verschulden dritter Personen lägen keine Anzeichen vor. Zwei Todesopfer durch eine Tellermine Kaiserslautern. Bei Grabarbeiten im Gar- ten eines Hauses in Pfeffelbach stieß ein 26 jähriger Schreiner mit dem Spaten auf eine Tellermine. Sie explodierte und warf den unglücklichen jungen Mann auf ein be- nachbartes Hausdach, wo er tot liegen blieb. Sein in der Nähe des Unfallortes befind- licher 25 Jahre alter Schwager war gleich⸗ Talls auf der Stelle tot.. Bersonders in diesen Wochen nach der rnte, aber noch bis ins Frühjahr hinein un man auf dem Lande Männer mit Klei- es über Aecker und Weiden 2 5 sehen. An 10 bis 20 Stellen eines tes drehen sie als geschulte„Probeneh- der;! ihre Sonden in den Boden, so tief Wie eine Pflugschar greift. Dann 1 sie das mit Erde gefüllte Gerät wie- Sch raus und schütten den Inhalt in eine achtel, die mit einer Nummer versehen dem Labortisch des„Ackerdoktors“ das heißt in einem der chemischen e Boden untersuchungen. 3 Kein Bauer ist in der Lage, von sich aus 55 Nährstoffgehalt des von ihm zu be- 5 nenden Feldes und damit Art und Um- 0 der erforderlichen Düngung zu be- en Was aber eine regelmäßige Prü- uns der land wirtschaftlichen Bodenverhält- nisse bedeutet, mag ein einziges Beispiel zeigen: Im Gebiet Nordrhein, wo während der letzten drei Jahre rund 600 000 Boden- umtersuchutigen angestellt wurden, befand sich etwa ein Drittel der sondierten Felder mzureichendem Düngungszustand! 7 5„NMangelkrankheiten“ sind vor allem ut die Kriegs- und Nachkriegsjahre zurück- zuführen. Es ist andererseits erwiesen, daß sich mit dennem Düngeraufwand von 1.— DM eine letragssteigerung von 3.— DM erzielen Wichtig aber ist, daß richtig gedüngt „Und diese Voraussetzung schaffen die dee der. Die praktischen Auswirkungen 5 75 Untersuchungen spiegelten sich 1951 em genannten Landesteil Nordrhein in 5 einem Düngemittelmehrverbrauch von 8,5 onen DM gegenüber dem Vorjahr. Mit Erdkrumen im Reagenzglas des„Ackerdoktors“ anderen Worten: es wurden durch entspre- chende Ertragssteigerungen für 25 Millio- nen DM mehr volks wirtschaftliche Werte erzeugt. Urheber dieser Intensivierung sind in entscheidendem Maße die„Ackerdoktoren“, in deren Laboratorien jetzt die Hauptsaison begonnen hat. Hunderte von erdgefüllten Schachteln stapeln sich in den Packräumen. Ihr Inhalt wird getrocknet, durch ein Sieb geschüttet und in einer Lösung von Kali- chlorit aufgeschlemmt, um dann nach Pas- sieren einer Schüttelvorrichtung, durch ein Filtertrichter zu laufen. Die Erde bleibt zu- rück, die Flüssigkeit wird von einem Rea- genzglas aufgenommen und in einem elek- trischen Meßinstrument der eigentlichen Untersuchung unterzogen: Der Chemiker Stellt fest, ob der Boden genügend Kalk, Kali und Phosphor besitzt oder woran es fehlt. Der„Befund“ wird dem Bauern mit einem Vermerk über die erforderliche Dün- gung und Ratschlägen für den Anbau zu- rückgesandt. Honorar für„Diagnose“ ein- schließlich„Rezept“: 70 Pfennig. Die übri- gen Kosten wurden bisher aus Mitteln des Marshallplanes und zum Teil aus der Lan- deskasse beigesteuert. Fällt diese Subven- tionjierung fort, so muß der Landwirt für eine Probe im Mindestfall 2,50 bis 3. DM bezahlen. Dieser Fall droht nun einzutreten, da die staatlichen Zuschüsse nur noch bis zum Ende des laufenden Jahres geleistet werden sollen. Eine Folge dürfte der wesentliche Rückgang der Bodenuntersuchungen sein, die nicht nur dem Landwirt, sondern zwei- fellos auch der westdeutschen Volkswirt- schaft zugute kommen. Mit wichtigen Nahrungsmitteln reichlich versorgt Die Weltbevölkerung diesseits des Eiser- nen Vorhanges braucht sich in diesem Jahr keine Sorgen machen, daß die wichtigsten Nahrungsmittel knapp werden könnten; fast alle Länder melden überdurchschnittliche Ernten. Das Regierungsblatt in Bonn berichtet, Wenn man von einigen in der Hauptsache durch die zeitweilige Trockenheit des ver- gangenen Sommers bedingten und mit Preis- steigerungen verbundenen Rückgängen der Agrarproduktion absehe, stehe die Welt- ernährungslage im Zeichen einer reichlichen Versorgung mit den wichtigsten Stapeler- zeugnissen des Weltnahrungsmittelmarktes. Die Brotgetreideerzeugung der Welt liege nach einer Schätzung des amerikanischen Landwirtschafts ministeriums im Wirtschafts- jahr 195253 mit 234 Millionen Tonnen um fast 10 Mill. Tonnen höher als im Vorjahr. Am Weltmarkt der Margarinerohstoffe habe der allgemeine Preisrückgang infolge Wachsenden Angebots und spekulativer Zu- rückhaltung der Käufer bis April gedauert. Seither sei auf den amerikanischen Märkten eine Belebung der Nachfrage und eine ge- wisse Preissteigerung eingetreten, so daß man hier bis auf weiteres die Baisse als be- endet bet achten müsse. Im Bereich der Weichwährungsländer halte die Preissenkun 8 zum Teil noch an. Allgemein könnte die Preisentwicklung der Oelfrüchte und pflanz- ichen Oele von der zur Zeit bestehenden Butterknappheit in wichtigen Import- und Exportländern beeinflußt werden, falls diese noch einige Zeit fortdauern sollte. Mechanisierung Wir stehen mit der Entwicklung„Land- flucht Mechanisierung“ zweifellos am Beginn einer großen Umwälzung in der Ge- schichte der deutschen Landwirtschaft. Die Entvölkerung der Betriebe wird sicherlich fortschreiten, damit zwangsweise auch die Mechanisierung. Leider versteht mam unter Mechanisierung sowohl in der breiten Land- wirtschaft als auch in der Staatsführung bis heute nur: gesteigerte Produktion von Landmaschinen, Kauf von Maschinen auf der einen und ein gutes Geschäft auf der anderen Seite. Wer wird in fünf Jahren die Schlepper alle reparieren? Die ersten kleineren Reparaturen kann der Bauer selbst machen, aber nicht die Ueberholun- gen, wenn die Maschine alt wird. Einer der aussichtsreichsten Berufe ist daher der eines geschulten Landmaschinen- technikers, der z. B. in einer maschinenrei- chen Gegend eine Werkstatt mit Ersatz- teilen aufmacht. Für das BEM sollte diese Entwicklung aber mehr denn je Anlaß sein, nach Lösungen zu suchen, die verhindern, daß die Mechanisierung dem Bauern über den Kopf wächst. Wie wichtig wäre eine großzügige, vorausschauende Organisation! Es brauchen ja keine Maschinenstationen zu sein. Ein brauchbarer Weg ist z. B. der über die Genossenschaften, denen sich hier ein riesiges Arbeitsfeld auftut, und man muß hoffen, daß es auch erkannt wird. 1,45 Millionen Tonnen Kuhmilch Im Bundesgebiet wurden im August 1952 rund 1,45 Millionen Tonnen Kuhmilch er- zeugt. Das sind, wie das statistische Bundes- Amt am 30. September mitteilt, rund 20 000 Tonnen oder 1, Prozent mehr als im August des Vorjahres. Verglichen mit dem Juli 1952 1 . U -und was dann? lag die August-Erzeugung infolge des haupt- sächlich jahreszeitlich bedingten Rückgangs um rund 100 000 oder 6,7 Prozent niedriger. Ende eines Monopols Der Anbau von Tulpen und Narzissen außerhalb Hollands hat solche Ausmaße an- genommen, daß von einem Monopol dieser Pflanzenarten für Holland keine Rede mehr sein kann. Nun werden auch bereits Hya-⸗ zinthen in großem Maße in Frankreich an- Sebaut. An dieser Verlagerung des Blumen- zwiebelanbaues ist man in Folland wegen der Anbaubeschränkung für Hyazinthen und dem systematischen Festhalten an den hohen Blumenzwiebelpreisen nicht schuldlos, Die Hyazinthenanbauer Hollands haben sich nun mit der Bitte um Hilfsmaßnahmen an die Regierung gewandt. Obstlagerung ohne verluste Der geringe Kernobstertrag dieses Jahres bedarf einer besonderen Einlagerungspflege. Zwar ist das Obst im allgemeinen schorffrei, jedoch durch die Trockenheit zuweilen stip- Pig. Bei unsachgemäßer Lagerung kann diese Stippigkeit zu empfindlichen Fäulnisverlusten führen. Kernobst soll aus diesem Grunde nicht aufgeschichtet gelagert werden, sondern auf Lattenrosten oder Obstgestellen liegen, die eine gute Durchlüftung ermöglichen. Ferner soll es nicht mit Kartoffeln oder Rüben zusammen gelagert werden, Eine regelmäßige Durchsicht der Bestände ver- 1 hütet Verluste. Maissorten für Europa Europa ist in der Versorgung mit hoch- wertiger Maissaat nicht mehr von übersee- ischen Einfuhren abhängig. Jetzt sollen, wie die FAO berichtet, dem Klima angepagte europäische Maissorten gezüchtet werden. roc weste eee, 1 dee aer. zum Anlaß für eine kleine Feier, 300 Beschäftigten des Hauses zugute kommt. Uhr: Ballettabend: Amerikahaus 14.30, MANNUNEIM Mittwoch, 8. Oktober 1952/ Nr „Simultanschule die einzig mögliche Lösung“ Ein Bericht über die Zusammenarbeit SFD— DVP Es war so etwas wie eine Bitte um Ver- ständnis für das Zusammengehen der DVP/ FDP mit der SPD bei der verfassungsvorbe- reitenden Arbeit im neuen Südweststaat, Was an Stelle des verhinderten Prof. Dr. Gönnenwein Md. Walter Nischwitz bei einer Versammlung der Demokratischen Volkspartei am Montagabend im Eichbaum- Stammhaus über ‚Die Stellung der DVp/ FDP innerhalb der Regierungskoalition und ihre Haltung im Verfassungsausschuß“ vor- trug. Diese Koalition, die sich(wie in Bayern und Nordrhein- Westfalen),„ganz gut be- Währt“ habe, sei eine Art Zweckverband, innerhalb dessen sich keiner der beiden Koatlitionspartner dem anderen„mit Haut und Haaren“ verschrieben habe, sagte Nischwitz.„Wir denken nicht daran, die Uberalen Grundsätze unserer Partei dabei irgendwie preiszugeben.“ Gewiß schlummer- ten in einer. solchen Gemeinschaft ungleicher Partei-Brüder nicht geringe Gefahren, aber Dr. Reinhold Maier verstehe es, diese weit- gehend aus dem Wege zu räumen. Als Prüfsteine für die badisch-württem- ische Koalition nannte der Landtagsabge- ordnete unter anderem den Lastenausgleich, das Betrliebsverfassungsgesetz und die Er- öhung der Altbaumieten, die den Konzes- sionswillen beider Koalitionspartner unter- strichen. Zu einem„ganz großen“ Kriterium werde der Generalvertrag. Trotzdem sei es eine Fehlspekulation, zu glauben, daß seine Annahme an den(Gegen-) Stimmen Baden- Württembergs scheitern würde. Entscheidend für die weitere Entwick- lung sei die Arbeit im Verfassungsausschuß, sagte Nischwitz. Dabei gingen Regierungs- Parteien und Opposition durchaus nicht„wie Hund und Katze“ aufeinander los, sondern setzten an die Stelle stereotyper Abstim- müngsquoten im Verhältnis Koalition-Oppo- Aition eine sehr flexible Politik, bei der sich die Grenzen zwischen den Regierungspar- teien und ihren Opponenten oft verwischten. „Nicht Demagogie, sondern sachliche Ver- nunft regiert diesen Ausschuß.“ Eine Reportage über die Verfassungs- arbeit gebend, charakterisierte der Abge- ordnete die Wirtschafts- und insbesondere Schulfragen als neuralgischste Punkte, die deshalb an das Ende des verkfassungsbilden- den Programms gesetzt worden seien.„Nach unserer Auffassung“, meinte Nischwitz,„ist die Simultanschule in einem modernen Staat die einzig mögliche Lösung“. Abschließend lieg Nischwitz den Schat- ten der kommenden Bundestagswahlen auf seine Ausführungen und die Versammlugg fallen. Diese Entscheidung sollte von der Bürgerschaft sehr ernst genommen Werden, da eine Wende in der Regierungspolitik „jeden einzelnen am eigenen Leib“ packen Würde. Das Wahlprogramm der DVP/FDP stütze sich nicht zuletzt auf die Forderung, eine Aenderung in der Steuerpolitik herbei- zuführen, um das weitere Vorrücken West- deutschlands auf dem Weg zum Staatskapita- Usmus zu stoppen. rob Das Verbrechen an dem 45jährigen Taxifahrer Emil Bauer, der in der Nacht vom 12. auf 13. Januar 1952 auf dem Lin- denhof ermordet und um 100 Mark be- raubt wurde, hat bei der Mannheimer Bevölkerung und auch über die Grenzen der Stadt hinaus ein Echo und eine An- teilnahme gefunden, die weit über die „normale“ Empörung bei derartigen Ka- pitalverbrechen hinausgeht. Am 23. Ja- nuar 1952 nahm die Kriminalpolizei einen 27 Jährigen Fliesenleger unter dem sich verdichtenden Verdacht, diesen Raub- mord begangen zu haben, fest. Seit die- sem Zeitpunkt haben die Ermittlungs- behörden Tag und Nacht daran gearbei- tet, den Festgenommenen als Täter zu überführen, der jedoch nach wie vor be- streitet, mit dem verbrechen irgend- etwas zu tun zu haben und die Ermitt- Mordsuche Bauer in einer Suckgusse? . Der Tatverdächtige bestreitet, die Tat begangen zu haben lungstätigkeit durch wechselnde An- gaben erheblich erschwert. Das Verfahren gegen ihn ist nun im letzten Abschnitt der gerichtlichen Vor- untersuchung angelangt, die damit kurz vor dem Abschluß steht. Dann wird ent- weder, je nach Lage des Ermittlungs- ergebnisses, von der Staatsanwaltschaft Mannheim Anklage wegen Mordes er- hoben oder ein Antrag auf Außerver- folgungsetzung der Sache gestellt wer- den. Ueber beide Möglichkeiten, die sich bis jetzt noch nicht übersehen lassen, hat die Strafkammer beim Landgericht zu entscheiden. Da nach mehrfachen Haftprüfungen für die Fortdauer der Untersuchungshaft des Festgenommenen entschieden wurde, darf daraus der Schluß gezogen werden, daß nach wie vor dringender Tatver- dacht vorliegt. Das Ergebnis der evungelischen Gemeindewoche 19) Ein Abschlußforum brachte Zustimmung und fördernde Kritix Wie bisher fand auch die diesjährige von Mannheimer Pfarrern ins Leben geru- fene Evangelische Gemeindewoche„Wir wickeln die Bibel aus“ ihren Abschluß mit einem sehr gut besuchten Forum im Wart- burghospiz, das wieder von Stadtpfarrer Weigt geleitet wurde. Er und die Stadt- pfarrer Dr. Stürmer und Heinzelmann zeichneten im weiteren Verlauf klar Zweck und Ziel der diesjährigen Gemeindewoche. Sie war demnach ein Bemühen, bei Mit- gliedern der Gemeinde und bei der Kirche Fernerstehenden Interesse und Verständnis für die Bibel zu wecken, insbesondere für die Evangelien, die Paulinischen Briefe und die besonders schwer zu verstehende Offen- barung Johannis. Sie wollte mit möglichster Breitenwirkung eine Art christlicher Volks- schule sein, die, zum Teil auch von der Wissenschaft her, und in aktuellen Zu- sammenhängen gründlicher in die Bibel einzuführen sich mühte. Freimütig stellte Stadtpfarrer Weigt die Frage: inwieweit wurden diese Ziele er- reicht? Und ebenso freimütig stellte ein ernst zu nehmender Sprecher fest, daß die erhoffte Breitenwirkung jedenfalls nicht in vollem Umfang erzielt worden sei. Dafür habe sich aber im ganzen Verlauf des dies- jährigen Forums, in Zustimmung, Kritik und Anregungen, unverkennbar eine stär- kere Tiefenwirkung auf die kirchentreue Gemeinde erkennen lassen. ein wesentlich stärkeres Interesse und Mitarbeiten an der Gemeindewoche und zwar nicht zuletzt bei jungen Menschen, die sich eifrig und ver- nünftig an der Diskussion beteiligten. Im ganzen gab es viel Zustimmung und Kleine Chronik der großen Stadt Kein Vorstandswechsel. Entgegen der Pressenotiz teilt uns der Vorstand der Flüchtlingsvereinigung Mannheim e. V mit, daß der erste Vorsitzende der Vereinigung sich infolge Arbeitsüberlastung hat beur- lauben lassen. Die Leitung der Vereinigung Die Indizien reichten nicht gunz uus Freispruch mangels Beweis/ Wer bestahl die Leiche? Ein Mann starb an den Folgen eines Unfalls und wurde mit einem Leichen- Wagen aus dem entstandenen Menschenauf- lauf heraus zum pathologischen Institut ge- bracht. Merkwürdig allerdings war, daß der Tote am Samstagvormittag noch einen Geld- beutel in der Tasche hatte, der dann aber am Montag fehlte. Der Diebstahlsverdacht richtete sich gegen einen Arbeiter, der je- doch bestritt, mit dem Diebstahl irgend etwas zu tun zu haben. Tatsache war, daß er zuerst erzählt hatte, er habe am Zahltag 76 DPM bekommen, da- Von 70 DM seiner Frau gegeben und den Rest im Laufe des Freitags verbraucht. Tat- sache War aber auch, daß er am Samstag seine Schulden an einem Verkaufsstand mit einem 50-DM- Schein bezahlte. 5 Es wurde aber auch festgestellt, daß der Angeklagte in Urlaub fahren wollte und im Hinblick darauf Geld gespart haben könnte. Das bestätigte seine Frau und auch er selbst mit der Erklärung, der ominöse SO-DM- Schein habe eben aus diesem Urlaubsgut- haben gestammt. Mehr Beweise gab es nicht. Der Anklage- vertreter hielt den Angeklagten trotzdem Filmspiegel Kurbel:„Lach und wein mit mir“ Bing Crosby. der Unwiderstehliche, dies- mal auch dem Pferdesattel gewachsen, zeigt sich in dem mit Humor gedrehten Film von einer sehr sympathischen Seite und ver- steht es, die mit viel Nonchalance, spritzi- gem Dialog und gut gelungener Karikatur einer steinreichen Familie erzählte Ge- schichte trotz einiger vermeidbarer, aber dem singenden Star geopferte Singsang- szenen zu einer beschmunzelten Affäre zu machen. Wenn nur der Schluß nicht wäre, der einen etwas zu rührseligen Tränenguß in die unbeschwingte Atmosphäre setzt. Was wieder versöhnt. ist neben der ge- Faälligen Art, in der Frank Capra die Ge- schichte inszeniert hat. das ausgezeichnet typisierende darstellerische Format von Charles Bickford, William Demarest und Raymond Walburn. Als Partnerin von Bing Crosby fungiert charmant Coleen Gray. hwb Cocktails im Kaufhaus mit Mileh gemixt Die Eröffnung einer modernen Milch- bar im Kaufhaus Braun nahm Geschäfts- mhaber Wilhelm Braun gestern morgen in die gleichzeitig der weitere Ausbau des Ver- Raufsgebäudes mit einbezogen wurde. An- Ssstellte, Freunde und prominente Gäste des Hauses mit Stadtrat Prof. Schüle, Stadt- rat Barber, Verkehrsvereins- Geschäftsfüh- rer Dr. Vogel und Oberrechtsrat Dr. Gran- zau an der Spitze hatten Gelegenheit, die Wohlschmeckenden und appetitlich gemix- ten Milchecocktails zu kosten. 5 Bei der Besichtigung der neu ausgebau- ten Etage war man sich über die Zweck- mäßigkeit, Neuzeitlichkeit und Anlage der Räume wie auch über ihre geschmackvolle Einrichtung einig. Das Kaufhaus Braun, das 1889 gegründet, 1943 nahezu total zer- stört wurde, ist mit diesem Ausbau einen Schritt weiter gekommen auf dem Weg zu einem Geschäftserfolg, der auch den über rob Wohin gehen wir? 5 Mittwoch, 8. Oktober: Nationaltheater 17 5 16.00, 18.00, 19.30 Uhr: Filme für Erwachsene:„Uni- versität Los Angeles— Stadt ohne Namen Little Black Sambo“; Märchentheater Kurpfalz (Ufa- Theater) 14.00 Uhr:„Aschenputtel“; Ge- Werkschaftshaus(Gewerkschaftsjugench 19.30 Uhr:„Was sagen uns die Dichter?“, 5 nannt? für überführt und beantragte drei Monate Gefängnis. Das Gericht dagegen stellte sich nach eingehender Beweiswürdigung auf den Standpunkt„in dubio pro reo“(im Zwei- kelsfall für den Angeklagten) und verkün- dete unter Beifall aus dem Zuschauerraum einen Freispruch mangels Beweis, allerdinge nicht ohne betont zu haben, daß nach wie vor ein dringender Verdacht vorliege. lex Großstadtmelodie in Moll Sündenregister September Sehr aufschlußreich sind die für Septem- Ber vörliegenden Zahlen über Selbsttötungen, Verkehrs- und Unglücksfälle und andere kriminelle Vergehen im Vergleich zum Vor- monat. Danach gab es im Stadtbereich Mann- heim: Selbsttötungen 5( J), Selbsttötungs- versuche 12(+ 4), Abtreibungen 6( 2), Körperverletzungen 43(unverändert), Raub und Erpressung 3( 3), Straßenverkehrs- unfälle 370 mit zwei Toten und 168 Verletz- ten(im Vormonat 392 Unfälle mit zwei Toten und 226 Verletzte), sonstige Unfälle 6( 7), Ertrinkungsfälle 2()), Betriebsunfälle 4 (- 3), tödliche Betriebsunfälle 4(+ 2), Sach- beschädigungen 14( 6), Diebstähle 458 (— 27), Unterschlagungen 60- 4), Betrugs fälle 138(+ 42), Urkundenfälschungen 6( q), Hehlerei 16(9), Eidesdelikte 2(— 2), Brandstiftung 1( 2), Rauschgiftvergehen 1 (), Notzuchtfälle 2(), Unzucht an Kin- dern 18(0), widernatürliche Unzucht 3 (+ 2), Kuppelei und Zuhälterei 15(/ 1), Gewerbeunzucht 2(3), andere Sittlichkeits- vergehen 19( 5), Landstreicherei 71(+ /, Verdacht von Geschlechtskrankheiten 178 ( 36), Verbreitung von Falschgeld 3(4 2), Besitz von Besatzungsgeld 2(unverändert), Besitz von Schußwaffen 2(unverändert), illegale Einreise 9(+ 3), allgemeine Verstöße 156(— 7). Coca-Cola-Ball Warum werden die in der„Amicitia“ ver- anstalteten Tanzabende„Coca-Cola-Ball“ ge- — Diese Bezeichnung stammt doch von den Tanz veranstaltungen des Mannhei- mer Jugendausschusses, Schon häufig hat das zu Mißverständnissen geführt.— Kann man diese unrichtige Betitelung nicht abstellen, da es sich doch offensichtlich um einen Miß- brauch dieses Namens handelt? (gezeichnet von drei Einsendern) a Radweg 5 l Dankenswerter Weise hat das Tiefbauamt einem schon jahrelang bestehendem Bedürfnis Rechnung getragen und den zweiten Radweg in der Waldhofstraße angelegt. Leider kön- nen jedoch die Radfahrer aus Richtung Unter- mühlaustraße nach Waldhof diesen Radweg nicht benutzen, da hierfür keine Auffahrt vorgesehen wurde. Dieser Nachteil könnte aber durch eine entsprechende Randsteinab- senkung mit wenigen Kosten beseitigt werden. 8 R. S. Anstoß Wenn schon an einen großen Kreis der Be- völkerung die Zumutung gestellt wird, den Film„Sie tanzte nur einen Sommer“ zu dul- den, so kann man es nur bedauern, daß die Veranstalter(es handelt sich hier um den Filmverleih. Die Red.) auch noch in der Bild- Werbung alles getan haben, um die„Reinheit dieser Liebesromanze“ mehr als in Frage zu stellen. Daß gerade solche Bilder die Jugend belasten, dürfte doch wirklich außer Zweifel stehen. Gibt es denn keine Behörde, die den Mut hat, zweifelhafte Filmwerbung zu unter- sagen? W. F. „Seehund“ Als Jäger und Naturfreund las ich am Samstag mit Schmunzeln Ihre Zeitungsnotiz über die Beobachtung von rätselhaften„See- hunden“ in der Nähe des Strandbades. Zu Iarer Orientierung erlaube ſch mir, Ihnen mitzuteilen, daß es sich mit allergrößter Wahr- scheinlichkeit um einen Fischgtter handelt, der noch regelmäßig, aber selten Überall am Rhein hat der zweite Vorsitzende, Ernst Widder, übernommen. Lebendig begraben lassen wird sich ab heute, 10 Uhr, für etwa vier Tage in der Elfenstraße der Artist Neumüller, der vor einiger Zeit schon einmal seine Darbietung in Mannheim zeigte, sie dann aber ab- brechen mußte. Diesmal will er die vorge- nommene Zeit bei Selterswasser und Zi- garetten durchhalten. Verein für Naturkunde. Am 9. Oktober, 20 Uhr, in der Wirtschaftshochschule Vor- trag von Dr. Felix Monheim, Geographisches Institut der Universität Heidelberg, über „Landschaft und Menschen in den französi- schen Alpen“. Dazu Lichtbilder. Gewerkschaft Handel, Banken und Ver- sicherungen. Die Jugendgruppe und alle in- teressierten Mitglieder besichtigen am 9. Ok- tober, 18.45 Uhr, die Kunsthalle. Führung Dr. Fuchs. Wir gratulieren! Johann Steiner, Eichels- heimerstraße 34(früher N 4, 9) und Käthe Pasquay, Mannheim. Langstraße 85, feiern den 80. Geburtstag. Sein 25 jähriges Dienst- jubiläum feiert Otto Röder. Fernmeldemon- teur bei der Firma Siemens& Halske AG., Zweigniederlassung Mannheim. Ius dem Polize bericht Zwei Stürze. In den Nachmittagsstunden stürzte aus noch nicht festgestellten Gründen auf dem Luisenring eine 37 Jahre alte Frau so unglücklich auf den Boden., daß sie mit dem Kopf auf die Kante des Randsteines aufschlug und sich eine ernste Kopfverlet- zung zuzog, die ihre sofortige Aufnahme ins Krankenhaus erforderlich machte.— Auf dem Lindenhof stürzte ein 72 jähriger Rentner in einen Lichtschacht und erlitt Prellungen am Brustkorb. Auch in diesem Falle war ärztliche Betreuung notwendig. Der tägliche Unfall. Beim Ueberholen eines Radfahrers verlor auf dem Radweg der Waldhofstraße ein junger Mann die Herrschaft über sein Fahr- rad und stürzte zu Boden.— Sachschaden von etwa 1500 DM gab es auf der Weinheimer Straße, als sich von einer Zugmaschine aus unbekannter Ursache der Anhänger löste und mit einem Tankwagen zusammenprallte, der schwerbeschädigt ab- vorkommt. Die neben dem Strandbad liegende Reisinsel bietet dem Otter ein ideales Biotop mit genügend Versteckmöglichkeiten. In mei- ner Heimat in Danzig wurden öfters Fischotter in den weniger belebten Hafenbecken der Weichselnebenarme beobachtet. R Q. 100 Prozent Die Erwiderung der Intendanz auf die Le- serzuschrift„Veberraschungen im Theater“ kann nicht unbeantwortet bleiben. Der Ein- wand, die Erhöhung der Garderobengebühren sei auf den vermehrten Personalaufwand zu- rückzuführen, dürfte nicht ganz stichhaltig sein. Ein Beispiel dafur: Bei einem angenom- menen Stundenlohn von 125 DM würde bei einer Vorstellung für acht Garderobefrauen mit je vier Arbeitsstunden der Aufwand ein- schließlich der Soziallasten des Arbeitgebers etwa 48 DM betragen. Wenn man annimmt, daß pro Vorstellung durchschnittlich 300 Thea- terbesucher ihre Garderobe abgeben, würden bei einem Preis von 0,20 DM rund 60 DM und bei einem Preis von 0, 40 DM rund 120 DM eingenommen. Hiernach ist eine Erhöhung der Garderobengebühren um 100 Prozent keines- wegs tragbar. Oder ist man bestrebt, ange- sichts der steigenden Besucherzahl, die sich aus allen Bevölkerungsschichten zusammen- setzt, einem bestimmten Bevölkerungskreis den Kulturkorb höher zu hängen? Nicht viel anders dürfte es sich mit der Preiserhöhung für die Programmhefte verhalten. Man sollte zumindest dem Besucher die Möglichkeit ge- ben, zu wählen, ob er nur die Programm- einlage oder das Programm mit den Bühnen- blättern, die zu über 50 Prozent aus Reklame bestehen, zum erhöhten Preis kaufen will. Dem Stadtrat wäre zu empfehlen, daß er bei solchen Beschlüssen nicht nur den Belan- gen der Verwaltung, sondern dem Interesse der Bürger Rechnung trägt. 5 (gezeichnet von sieben Einsendern) Verwahrlost Der Ober bürgermeister, Referat III, ver- öfkentlichte am 3. Oktober eine Verordnung in dem eine kaufmännische Angestellte ihren geschleppt werden mußte.— Die am 26. Sep- tember in der Nähe der Straßenkreuzung Friedrich-Ebert- und Käfertaler Straße von einem Motorradfahrer angefahrene 79 Jahre alte Frau ist nun ihren Verletzungen er- legen.— Nichteinzäumung der Vorfahrt und übermäßige Geschwindigkeit waren die Ur- sache, daß auf der Straßenkreuzung Dürer- und Grünewaldstraße zwei Personenkraft- Wagen zusammenstiegen und sich einer der beiden Kraftfahrer leichte Verletzungen zu- zog. Gesamtschaden etwa 1500 DM. so mancher der vortragenden Pfarrer hielt von seinen Zuhörern eine recht? „Note“. Im einzelnen bemängelt 9 Haften am Manuskript, und eine mitu zu„wissenschaftliche“, das heißt für 0 einfachen Zuhörer nicht immer ganz ständliche Porm. Nach allem Gesagten g aber das Verlangen der meisten Zuhd auf eine sehr klare, leicht faßliche, aufg lockerte und möglichst aktuelle Darstell u. Mit lebhafter Zustimmung aufsenomm wurde der Vorschlag, künftighin jedem/ trag ein„brüderliches Gespräch“ schließen. „Aschenputtel“ wird wiederholt 12 Die Sondervorstellung des,, Märchenthedten Kurpfalz“ für große und kleine Leser „Mannheimer Morgen“ muß der großen Nac frage wegen heute um 14 Uhr im Ufa- Thea Wiederholt werden. Unser Bild zeigt eh Tanzszene aus dem Märchenspiel.* Absulz- und Exporischwierigkeiten der Nelallindusit. Trotzdem Tiefstand der Arbeitslosigkeit in Mannheim Der Arbeitsmarkt im September: flüssig und weiterhin in der Nähe eines Arbeits- losigkeits-Tiefstandes. Neuerdings weniger Material- als Absatz- und Exportschwie- rigkeiten, besonders bei der Metallindustrie. Demgegenüber Belebung der Verbrauchs- güter- Industrie. Inanspruchnahme der Kurz- arbeiter- Unterstützung ging zurück um drei auf 13 Betriebe und um 416 auf 452 kurz- arbeitende Arbeitnehmer. 414„Sonst-Ar⸗ beitslose“ sind bei Notstandsarbeiten be- schäftigt, davon zehn Prozent Jugendliche. Gutes Vermittlungsergebnis bei Entlaß- schülern. Davon noch 374 Knaben und 437 Mädchen als Berufsanwärter vorgemerkt (darunter Hilfsschüler). Demgegenüber 139 Wo beginnt die Arbeit kuulmännisch zu werden? Ausbildungsstellen offen, insbesondere aud in Nahrungsmittelindustrie, Zahl der Arbel, nehmer im letzten Quartal weiter gestiegel um 1473 Männer und 1138 Frauen; seit 1 & um insgesamt 21 Prozent. 1 Arbeitslose weniger geworden: jetzt 6. Ende August 6273). Offene Stellen 852 g. geniiber 895 im Vormonat, Vermittlung 4920(5526). Unterstützungsempfänger 4 (August 4121). a Auf 100 Arbeitnehmer kommen in Mam heim zur Zeit vier Arbeitslose. Für 66 Pend ler, die in Mannheim arbeiten, plus Familie werden in Schönau und G 6, 7 GBG-Wõd nungen zur Verfügung gestellt. bc Die Grenzen zu erkennen und zu ziehen wird immer schwieriger 1 „Die Vielgestaltigkeit des Arbeitslebens, die weitgehende Rationalisierung aller Ar- beitsprozesse und die tiefgreifende Arbeits- teilung und Zergliederung der Arbeitsvor- gänge auch der kaufmännischen Dienste haben es mit sich gebracht, daß das frühere Unterscheidungsmerkmal der kaufmänni- schen von der gewerblichen Tätigkeit, näm- lich das Ueberwiegen der geistigen Arbeit über die körperliche, nicht mehr allein ent- scheidend ist.“ Soweit das Arbeitsgericht zu einem Fall, Arbeitgeber verklagte. Sie war zunächst als Hilfsarbeiterin eingestellt und später in das Angestelltenverhältnis übernommen worden. Aunrcuscr N.„% BESSHNW ERDEN über die„Einebnung verwahrloster Reihen- gräber im Hauptfriedhof und den Vorortfried- höfen“.— Bei meinen Spaziergängen durch den Hauptfriedhof stellte ich fest, daß aber auch viele Familienplätze sich in einem ver- wahrlosten Zustande befinden. Es sind dar- unter allerdings Gräber mit Namen alter Mannheimer Familien, die ausgestorben sind. Anscheinend handelt es sich bei den meisten Ruhestätten um sog.„ewigen Familienplätze“, die ohne Entrichtung einer Gebühr für Ver- längerung der Ruhezeit weiter bestehen blei- ben können. Es wäre eine dankbare Aufgabe der Frigdhofverwaltung, einmal dem Zustand dieser Familienplätze, die gleichfalls wie dei verwahrlosten Reihengräber die Würde und das Gesamtbild des Hauptfriedhofes Außerst nachteilig beeinflussen, nachzugehen. Am schlimmsten ist der Zustand einiger Familien- Plätze an der Mauer zwischen altem Haupt- friedhof und israelitischen Friedhof. R. S. Apropos„Zeppelin!“ In meinen langen Lebensjahren habe ich als kritischer Leser gerade in Ihrer Leser-Rubrik noch nie etwas so geistloses gelesen, wie das Eingesandt„Jedem sein Zeppelin“, Das Theater ist eine Kulturstätte. Es vermittelt Lebens- freude und geistige Anregungen. Die Schluß. folgevung, die der Einsender hier zieht, liegt völlig neben der Sache und verkennt jede sachliche und künstlerische Würdigung, die das Nationaltheater Mannheim nun einmal grund- legend trotz allem verdient. Der eine geht gern ins Kino, der andere in die Kirche, ein Dritter auf den Fußballplatz. Aufgegriffen gehört jedoch die Anregung, daß die Herrschaften, die erste Posten innehaben und zur Zahlung ihrer Eintrittsgelder auch wirtschaftlich uneingeschränkt in der Lage sind, nicht Plätze unentgeltlich zur Verfügung gestellt bekommen, sondern ihre Plätze be- zahlen, wie es in anderen Ländern der Fall ist; dies selbst auf die Gefahr hin, daß der eine oder andere dieser„Ehrengäste“ zum Kino ab wandert.. Angestelltenverhältnis hauptsächlich 1 Mit ihrer Klage behauptete sie, schon 0 Anfang an überwiegend mit kaufmännisch Arbeiten beschäftigt gewesen zu sein, da in Hauptaufgabe im Schreiben von Rechnung und Adressen und in Postbücher-Eintragm gen bestanden habe, und verlangte rü wirkend entsprechende Bezahlung plus Wir schaftsbeihilfe. 1 Der Arbeitgeber parierte mit der Beha tung, daß die Arbeitnehmerin entgegen ihre Angaben bis zu ihrer Uebernahme in di arbeiten verrichtet habe. Sie sei led lich zweieinhalb bis drei Stunden im Tag n kaufmännischen Arbeiten beschäftigt% wesen. „Als wesentlich wird heute die Art d Tätigkeit angesehen, das heißt es komm darauf an, ob diese überwiegend mechanid ist oder nicht“, sagte das Gericht. Dab miisse die Handlungsgehilfen-(das heißt kad männische) Eigenschaft auch dann beſe werden, Wenn die vom Arbeitgeber gestellu Aufgaben„ganz gering“ seien. Darüber bi aus zeige ein Blick auf viele Beispiele, d% vielfach von geistiger Arbeit überhaupt nh mehr gesprochen werden könne. Das ae deutlich, daß die heutige Arbeitsbewertu revisionsbedürftig sei. 9 Aber, obwohl„zahlreiche zu den 10% männischen Arbeiten noch zu rechnen Tätigkeiten an der Grenze zu den med nisch- gewerblichen Arbeiten liegen“, Kön die Klägerin hier nicht als Handlungsgehild angesehen werden, urteilten die Arbeits richter. Selbst wenn man das Schreiben 0 Paketadressen großzügigerweise als Kaul männische Arbeit bewerten wolle, so kön die Arbeitnehmerin entsprechend dem Un fang die Aufgabe auch bei einem rei gemütlichen Arbeitstempo dafür höchste drei Stunden im Tag benötigt haben. Damit stand für das Gericht fest, daß d Arbeitnehmerin den„Beweis der übern genden Beschäftigung als Handlungsgehlt nicht erbringen konnte“, Ihre Klage wurd abgewiesen. 100 Wie wird das Wetter? Weiterhin ö verhältnismäfſ' kühl Vorhersage bis Donnerstag rm, 5 Tagsüber bei veränderlich! Bewölkung und mäßigen 1 den aus West bis Nordwest nos Vereinzelteschauerniederschlie Kühl. Mittagstemperaturen 12 bis 15 Grad. In der Nacht Aufheitermt und Abkühlung bis unter 5 Grad. Pegelstand des Rheins am 7. Oktfobe“ Maxau 433(18); Mannheim 296(10: W 217(42); Caub 184(10). 8 D 1 2 E 0 4A n 8 A1 R 2 U. A cb 21 8 2/ Nr. . Nr. 232/ Mittwoch, 8. Oktober 1952 MORGEN Seite 5 Gelenkter„blauer Dunst“ Fünſhundert Architekten lugen in Stuttgart Rückgang der Arbeitslosigkeit 2 19 Karlsruhe. Pie Deutsche Bundesbahn Will stuttgart. Die Zahl der Arbeitslosen in k 1155 1 85 0 5„ 1 1 80 Bundestag des BDA/ Ausstellung über moderne Baukunst und Auflockerung der Wohngebiete durch Grünanlagen Baden- Württemberg hat im September um ichtr. e Reis 1 1 75 farrer Dunst vormachen lassen. Die Schaffner sind Stuttgart. Mit einer Bundesvorstands- Architekten der BDA-Landesgruppe Würt- das einzelne Projekt gegebenen Auftrags 1 50 5. 5.. 15 recht g angewiesen, in selbstverständlich höflicher, sitzung begann in Stuttgart der 33. Bundestag temberg-Hohenzollern und Hamburg und den maßgebend.„ den Wine Kune elt Wit aber auch bestimmter Form von jedem Rau- des Bundes Deutscher Architekten(BDA), an preisgekrönten Entwürfen für den Bau der Was Architekten als Maler zu leisten ver- natseride 510. bei den Frauen 1169 Arbeits- e mitun cher, der in den besonders gekennzeichneten dem rund 500 Architekten aus dem gesamten Universitätsklinik in Tübingen eröffnet. Mit mögen, zeigt eine kleine Schau, in der von lose weniger gezählt. Die Gesamtzahl der t kür Abteilen trotz Verbotsschild„qualmt“, un- Bundesgebiet und einige Gäste àus dem Modellen, Plänen und eindrucksvollen Groß- der realistischen Bleistiftskizze bis zur ab- Arbeitslosen lag damit um 7155 unter der ganz 1. nachsichtig Z Wei DM Buße zu erheben. Ge- Ausland teilnehmen. Im Mittelpunkt der fotos gibt die Ausstellung einen interessanten strakten Oelkomposition nahezu alle Techni- Ende September letzten Jahres.— Der agten g gen Quittung, versteht sich. Die Bundesbahn Beratungen des Kongresses stehen der Be- Ueberblick über die nach 1945 entstandenen ken vertreten sind. stärkste Rückgang der Arbeitslosigkeit n Zuhd argumentiert nicht mit Unrecht, dag die rufsschutz der Architekten durch das neue modernen Wohn-, Schul- und Geschäfts- 5 1 wurde bei den Textil- und Bekleidungs- he, aufg Reisezuge ohne Ausnahme seit geraumer Architektengesetz und eine neue Wett- bauten, die mit ihren klaren Formen teil- Freiter Raum ist dem Schutze der Land- berufen festgestellt. In den einzelnen Ar- darstellt Zeit schon zu zwei Dritteln aus Raucher- bewerbsordnung. Weise bereits das Bild mancher Stadtteile schaft und der Auflockerung der Wohn- Veruken ksstssstellt. in 85. genomm und zu einem Drittel aus Nichtraucher- Im Stuttgarter Landesgewerbemuseum bestimmen. Bei der Auswahl der Arbeiten gebiete durch Grünflächen in einem Teil der beitsamtsbezirken haben sich die Arbeits- edem n Abteilen bestehen. Es müßte also den Rau- wurde eine Ausstellung mit Arbeiten von war vor allem die Art der Lösung des für Ausstellung sewidmet, der unter dem Motto losenzahlen unterschiedlich entwickelt. Sie ch“ amg chern nicht schwerfallen, die entsprechend z Hilfe durch Grün“ steht. An Auswahlen nahmen im September aur noch in 11 Arz N als„Raucher“ markierten Abteile ausfindig K 2 N N ih 33 d B e. 3. beitsamtsbezirken zu, in allen übrigen da- n Es ist aber nicht selten so, daß andschafts- un artengestalter vorgeht, 5 Di 20 aner mit„guten Vorsätzen“ im elne Narrenfreiheit in en ergen um den teilweise gestörten biologischen 9„„ 9 4 Nichtraucher-Abteil seine Reise beginnt, Alpenverein-Hauptversammlung wehrt sich gegen Verschandelung der Natur Haushalt der Natur durch seine Maßnahmen unterwegs aber ganz automatisch wieder zur Zigarette oder Zigarre greift Auch die be- rühmte„Zustimmung aller Reisenden“ in den Nichtraucherabteilen für den„Stäbchen- fresser“ stellt bundesbahnamtlich keine für sie verbindliche Ausnahme-Erlaubnis dar. Sandsteinkruzifix umgestürzt Wiesental. Auf dem Marktplatz der Ge- meinde Wiesental(Kreis Bruchsal) stürzte Stuttgart. Die dritte Hauptversammlung des deutschen Alpenvereins, an der über 500 Delegierte von 247 Alpenvereinssek- tionen teilnahmen, Wurde am Sonntag in Stuttgart mit einer großen Festversamm- hung abgeschlossen. Die Bedeutung der Ta- Sung wurde durch die Anwesenheit Pro- minenter Vertreter des österreichischen Alpenvereins, des italienischen und des schweizerischen Alpenclubs unterstrichen. die Jllusionslosigkeit unserer Tage entwik- kelt habe Auch heute noch finde in erster Linie der geistige Mensch den Weg in den Alpenverein, der dieser Tatsache seinen Ruf als kulturelle Organisation und seine Wertschätzung in den Kreisen der Wissen- schaft verdanke. Die Lösung des Menschen aus der Vermassung bezeichnete Jennewein als den Ansatzpunkt für die große Aufgabe des Alpenvereins in der Zukunft schlecht- wieder in Ordnung zu bringen, und wie er gesündere Wohnmöglichkeiten für die Stadt- bewohner schaffen kann. 1; ber zurück. Offene Stellen waren am Mo- Die Stadt Stuttgart gab einen Empfang f für den Bundesvorstand des BDA im Flug- natsende insgesamt 18 467 gemeldet. hafenhotel Echterdingen. Wenn der Aufbau der Städte gelingen solle, betonte Oberbür- germeister Dr. Klett in seiner Begrüßungs- ansprache, dann bedürfe es nicht nur der Arbeit der Gemeinderäte und Stadtverwal- staltet gegenwärtig bis 12. Oktober seine amtsbezirke Karlsruhe. Heidelberg, Lud wigsburg und Aalen zu verzeichnen. Auch die Zahl der Kurzarbeiter ging im Septem- „Woche der leichten Musik“ Stuttgart. Der Süddeutsche Rundfunk ver- zweite„Woche der leichten Musik“, in .„ der gestaltenden deren Verlauf 15 Uraufführungen vor- 5 gesehen sind. Zweck der Veranstaltung ist die Qualifizierung der leichten Musik und die Hebung ihres Ansehens beim Publikum. Zum Unterschied zu der ersten Woche der leichten Musik“ im Oktober des vorigen Jahres werden diesesmal auch Meister der aus noch nicht geklärten Gründen ein Sand- steinkruzifix um und verletzte vier Men- schen, darunter zwei Kinder, schwer. Es wird angenommen, daß das mehr als zwei Meter hohe Kruzifix durch Verkehrserschüt- terungen auf der nahegelegenen Haupt- straße zusammengebrochen ist. Die Festredner der verschiedenen Berg-, Wander- und Naturschutzverbande wandten sich nachdrücklich Segen die fortschreitende Verschandelung der Natur, der mit allen Mitteln entgegen getreten werden müßte. Der Präsident des deutschen Naturschutz- Tinges, Prof. Dr. Hans Krieg(München), er- Hin. tz Vereinigung der Gemeinde- und Bürgermeisterverbände Ihre Forderungen zum Verwaltungsaufbau des neuen Bundeslandes Rekordbesuch im Kloster Maulbronn Maulbronn. In diesem Jahre wird mit einem Rekordbesuch des Klosters Maulbronn gerechnet. Bis Ende August hatten bereits über 70 000 Personen das Kloster besucht, während es im gesamten Jahre 1951„nur“ 80 000 waren, die der am besten erhaltenen Klosteranlage des Mittelalters einen Besuch abgestattet Hatten. Falschgeldhersteller verhaftet Heidenheim. Die Heidenheimer Kriminal- klärte unter starkem Beifall. es sei geradezu schauderhaft. wie sich die Industrialisie- rung der Bergwelt zu bemächtigen ver- suche. Es gebe heute fast keinen Buckel mehr, auf den keine Seilbahn und kein Ski- lüft führe, nur um Geld zu verdienen.„Man spricht soviel von der Freiheit der Berge“, Sagte Prof. Krieg abschließend.„Sorgen wir dafür, daß daraus keine Narrenfreiheit in den Bergen wird“. Der erste Vorsitzende des DAV, Alfred Jennewein, würdigte in seinem Festreferat die Verdienste des Alpenvereins, der gerade in den letzten Jahren starke Abwehrkräfte Offenburg. Die Gemeindeverbände von Nord- und Südbaden haben sich auf einer gemeinsamen Hauptversammlung in Offen- burg zu einem Badischen Gemeindeverband mit dem Sitz in Karlsruhe zusammenge- schlossen. Zum ersten Vorsitzenden wurde Jakob Dörr aus Eppingen, zum zweiten Vor- sitzenden Bürgermeister à. D. Menger aus Freiburg gewählt. In drei Entschließungen legte die Versammlung ihre Forderungen zum Verwaltungsaufbau und zur Gestaltung der Gemeindefinanzen nieder. Die Gemeinden fordern danach die Bil- dung von vier großen Kreisverbänden in j a Itungsmusik aus der Vergangenheit Stelle der finanzschwachen Landkreise und Unterha 5 e eine scharfe Trennung der unteren Staats- in das Programm aufgenommen. verwaltung von der Kreisselbstverwaltung durch die Errichtung von etwa staatlichen Bezirksaämtern. Die Mittel für den personellen Schulaufwand und die Landstraßen erster und zweiter Ordnung sollten vom Staat aufgebracht werden. Wei- terhin verlangten die Tagungsteilnehmer. daß sie bei der Gestaltung des neuen Ge- meindeverfassungsrechts vierzig Bundesstraße zwischen Heilbronn und Neckarsulm wieder freigegeben Heilbronn. Die Bundesstraße 27 zwischen Heilbronn und Neckarsulm ist in den letzten Wochen verbreitert und wieder für den Verkehr freigegeben worden. gehört werden., die dem ständig zunehmenden Fahrzeug- Die Straße, 5 0 e 0 n 8 Auch die beiden Bürgertneistervereine verkehr seit einigen Jahren nicht mehr ge von Nord- und Südbaden haben sich in Of- wachsen war, ist jetzt acht, an manchen Stel- len sogar zwölf Meter breit. Außerdem fenburg bei ihrer Hauptversammlun„an a entheaten polizei nahm dieser Tage einen Zeichner gegen die Unrast, den Mammongeist und ganz Baden als Selbstverwaltungskörper an der 1 8 250 e J ein- T.. 1 1 aus Heidenheim fest. der a e 5 stimmig zu einem gemeinsamen badischen + Funk Arne, dtellte und das Falschgeld in Umlauf brachte. 3 Bürgermeisterverein mit dem Sitz in Karls- eure Funken cet e, bald erkennt. ie Fonnben weiscben, Skrußenbahn verlor Rechtsstreit gegen Bundesbahn ae zusammengeschlossen. krster Vor- Bbperach. Die vierstündige Stromuntege zeigt el bald. erkannt. Sie konnten inzwischen aus dem Verkehr gezogen werden. Um die Erweiterung der Bahnbus-Linie Heidelberg-Schwetzingen- Speyer sitzender wurde Dr. Schindler. Köllnau, brechung in 80 Gemeinden der Kreise Bibe- zweiter Vorsitzender Bürgermeister Hoog, rach, Ravensburg und Wangen wurde nach Leimen. Die Versammlung sprach sich gegen Ermittlungen der Landespolizei von einem N Giktpilze auf dem Wochenmarkt Karlsruhe. Der Verwaltungsgerichtshor Omnibuslinie der Bundesbahn über die N 5 jungen Burschen aus Fischbach Ustrt idenheim. Die Pilzberatungsstelle der Karlsruhe hat die Klage der Heidelberger Bundesstraße 543 im wesentlichen gleich- einen Zusammenschluß mit dem württem⸗.. Batge n Pune 1 e letzten Straben- und Bergbahn-Ad gegen das Land laufend mit 5785 Bundesbakmstrecke und der bergischen Bin germeisterverband aus. weil ein Stück Eisendraht auf die Hochspan- 1 die Körbe der Pilzfrauen. Württemberg-Baden bzw. gegen die Bur- Linie der Straßenbahn Ekührt N 5 die Rechtsungleichheit zwischen den beiden nugsleitung geworfen. Bei den schweren lere as Dabei wurden nicht weniger als fünf Gift- desbahn abgewiesen. Die Straßenbahn-AG 8 e 5 S. 1 N Sei. betonte N Stürmen wurde durch den Draht ein Erd- 0 2 N 1 5 f. l j der Bundes- N 5 5 ab man auf die Dauer um einen einheit- schluß ausgelöst, der die mehrstündige Un- + Arbei, knollenblätterpilze kestgestellt. Eine Gabel- hatte gegen die Erweiterung er Bun 25 Pfaffengrund berühren. 5 lichen Verband in Baden- Württemberg nicht terbrechung der Stromversorgung zur Folge gestiegen spitze voll von diesen Pilzen Senligt. um bahn-Omnibuslinie Heidelberg— Schwet Das Verwaltungsgericht stellte sich auf h a 0 hatte. Der J ird sch aun, seit Te einen Menschen zu töten. Die Stadt Will den zingen— Speyer Beschwerde Seführt, die den Stendpunkt, daß die von der Straßen- erumtommen werde. 1 70 e e 3 9 5 a 5 n cen enmärkkten nach der Sprengung er antes 195. bel bahn-Gesellschaft beanstandete Verletzung In einem Referat formulierte Oberbür-. 5 ünktig schärfer überwachen. Speyer zu Beginn des res 0 einge- wohlerworbener Rechte nicht von der Hö- Sermeister a. D. Menger die Forderungen 15 5 1 5 2 5 1 i 5 g 60 richtet worden war. heren Verwaltungsbehörde zu prüfen ge- der badischen Bürgermeister für die neu zu 2000 Flüchtlingskinder in die Schweis ittlunge Viernheimer„Kristallnacht“ vor In ihrer Klage hatte sich die Straßen- wesen sei und deshalb nicht den Gegen- schaffende Gemeindeordnung. Er betonte, Lörrach. Das Schweizer Rote Kreuz will ger 40 Gericht hahn auf die ihr vom Großherzog von Ba- stand des Verfahretis habe 9 1 daß die Bürgermeister in Nord- und Süd-—. 3 2000 1 5 1 8 den im Jahre 1912 verbriefte Genehmigung Der Klägerin bleibe die Möglichkeit, à 3 dern von deutschen Vertriebenen einen Er- 111 e P87 i berufen, die ihr allein das Recht zuer- Grund der Gewerbeordung vor den or- 3 ee e eee deer holungsaufenthalt in der Schweiz ermög- in Mam 7 0 Viernhei die sich wegen kaumte, diese Stecke zu befahren. Die Klage dentlichen Gerichten gegen die Bundesbahn 1 a 5 5 lichen. In vier Etappen sollen Kinder aus Zz VV Tete dcn Wur- gut, Unterlessuns des Bahn Ommipus- gestellt seien. Die in Muürttemberg geltende Niedersachsen Schleswig-Holstein. Hessen Familie 1 n haben. Der Prozeß temberg-Baden, weil dieses trotz des Ein- Parallelverkehrs oder auf Entschädigung Regelung sei wesentlich besser und müsse und Berlin von November bis Januar bei 9 80ll die Vorgange der sog. EKristallnacht im spruches der Heidelberger Straßenbahn ihr für die Verletzung ihrer wohlerworbenen daher auch in der neuen südwestdeutschen Familien und in Heimen untergebracht n? Jahre 1938 in Viernheim klären. Einverständnis dazu gegeben hatte, daß die Rechte zu klagen. Gemeindeordnung Gesetzeskraft erlangen. werden. 8. f 1 f—. 0135 8 r KRreislaufstörungen Hon d Warnzeichen vorzeitigen Alterns! olht für Ihe Iugengläser innische Auch Sie kennen die mannigfaltigen Beschwerden wie Schwindelgefühl, vor.* 1, da ihg zeitiges Ermüden, Atemnot, 1 40 3. 3 1 ch en, Einschlafen der fing i 5 5 nunge Weuvngen, 3 1 Jie sind bedingt durch einen gestöcten Blotkreislobf. DOIpL. OPTIKER Mannheim, 0 6. 9- Tel. 42778 ntragus, NuctEOTON- tropfen 5 5—— n te rü kördern dſe richſige Durchblutung aller Organe und Sſiedmoßen, normoſtsteren 1 Wir. den Kreislauf durch bormonole Steberung, ond bekämpfen damit wirksam die s Ursache obiger Kronkheitserschefnongen. Pockong D 2.30 in ollen Apotheken Spexlelobteilong! Unslehtbare Abgengléser 4 en„ zen ihre 1 KRAFTIFAHRZEUGE ö. y u e n Vu port, braun, 42 000 km gel. baut h Hi sehr, Sut erhalt., aus Privat- Dringend! Gebraucht. Flat 500 C, 1 ledig hand zu verkaufen. Adresse ein- Gutbrod Superior, Preislage um 1 1 Mercedes 17 zusehen u. Nr. A 03118 im Verlag. 1500,— DM. sofort 3 5 Tas m N unter Nr. P 03145 an den rlag. ti 0 5 PR., 2-Sitzer, bis 1000,— DM, ges. tigt 8 mit Schiebedach. gut erhalt., reichl. ausgestattet, preisw. abzugeb. Volkswagen 0 adele auler Verlag. Art de Telefon 4 84 41, Apparat 16, Mannheim Export, Lim., 1981/52, 11 000 km, 1 1 8 1 5 ö fabrikneuwertig, Renault. Limous., 5 5 1 5 terh. Kastenliefer wagen. VW od. 5 1 Ständiger 1950, 780 cem/ 1 PS, 25 000 km, sehr 18 e, ee eee e 4 VV K T Sepflest, Oroslez. Kombi- Wagen, tador, od. Atlas 500. Preisangeb. u. t. Dab 5 2 A JvTO M A R 1949. 725 com, 28 000 Km(amerikan. Nah. u. Nr. P 58200 an den Verlag. igt ka, Sch REIBER tür Mannheim u Umgebung Fahr- Kleinwagen), mit Finanzierungs- beſe 5— zeuge aller Größen und Jahrgänge möglichkeit, zu verkaufen. ö ves fel GEK UN GE N lte vorhanden. Stets Zu- u. Abgänge. 5 ö. a elfe: 0 Ubernahme von sämtl. Fahrzeugen Auto- Weis, Traitteurstraße 8-10. iber 11 8 zum Verkauf kostenlos 2 5 7 5 1 f 1 Zahlungserleich- 9. Oktober„ um r, 9 9 0 Neos 5 u, Man 5 heim. 3.5 1 MaN-Diesel-LKw. ich im een Sento 2 8 ü ahlung i 5 zeig Wenn Butber str 23. del 5. mit überholtem Motor umstände- eie ee ee 17 5 tun halber preisgünstig abzugeben.— steigern: 2 Rundfunkgeräte, 1 wer doden 1 ichs NTo-UEATEIH gebote unt. Nor. P 36263 an d. Verl. aan enen nee Danen Selbstfahrer-Union und Herrenwäsche, urzwaren, . 1 Büromöbel, ferner am Freitag, dem 4 130 i 2 23 Tel 32581 0 bus 1a Zustand 10. Oktober 1952, vorm. 11 Uhr. in echnend HZ. 3 2 f m. Raulo Dldr.-Bremse Schriesheim, Rathaus, Neue Anlage: mech e W autoverlep wa E n Ui Schiebedach m. 5 1 Kassenschrank, 1 Drehbank, 1 0 Köng ur Schelper Hausmarken! V Telefon 487 39 und 485 7 U im. mit idr. Bremse Stehe 8 1 geli Pkws und Rleinbus dobule einige bill. Standardwagen komb. Büfett, 1 Schreibtisch usw. Arbeit, oltbewöhrt und beliebt 5 zu verk. Spieß, Gerichtsvollzieher. J vol e d sonnerwaths Fe ee acebnber vertu ergeben 6 l 2 nun, und Wachsbeize nurn gebrauenl. Volkswagen em Un L'hafen, Schulstraße 65 5 5 VW. B lechgareige m red ig la z Ve Heidelberg, Emil-Maier-Sstraße, am a öchstel zin Büch Schlachthof, Telefon 78 05. zu kaufen gesucht. Preisangebote b 20 8 Dose 90 1.50 15 Autoverlel& 805 800* unter Nr. 03136 an den Verlag. 5 250 g boss. b Rheinhäuserstr. 14. Tel. 4 02 84 Horex-Regina, Bauj. 52, weg. Ansch. g ö daß 00 Ed I eines Wagens zu verk.——55 8 Kaufe Nähmaschine gegen 1 1 f ei u. Nr. A 0 1. Verl. gebote unter Nr. 03100 an den Ver iberwie⸗ 2 ohnerwachs Wochenende 1 Adr. einzus. u w, und Wachsbelze 0 een e ue ke 0 1 4„ 18 000 km. Gebrauchte, guterhaltene e wurd Träger,. 8 1. 5 bret g SEA t bar, zu verkaufen. re, 5 15 5 3 5 e eee Otorroller censtessnene e, Lare 0. fer Reiseschreibmaschine 000 0 deneltem elende terier g. f ar zt. Mercedes-Benz, neuw. b. zu vk. zu Kaufen gesucht. Angebote un 9 Dose DOM 3,68 schaltg., Teleskopfederg., 1415 P Kaiser, Neckarau, Traubenstraßze 6. ter Nr. P 50352 an den Verlag. 500. 9 Dose 95%. Alfred Blauth, Kraftfahrzeuge DKW F 7, gut erh., f. 1500. DR, JJ 7. 24-25. Telefon 3 22 66 It 1 5 preiswert zu vk N 1, 25 24-25. Te Renault, cem 8 9 1 8 Schmidt, Mannheim, Qu 3, 6. Achtung! Kaufe. 1 smäfig Verlangen Sie bitte den Export Topolno. 50 4, Sport 2. Sitzer, mit augen d. Nr. an d. 5 leichbebilderten Prospekt Volkswagen XP Klappverdeck, 2300, DM. zu verk. Deckbett m. Kissen zu kfn. gesucht. f ö 85 m. Radio, Oeldruckbr., Volkswagen, BP-Tankhaus, Kurpfalzbrücke. Angeb. unt. Nr. 03155 an den Verl. ag fru Preiswerter Börsten waren, Standard, mit Schiebedach. Bauj. vw.standard zu verk. Adresse ein- VVV derlich Es lohnt sich. 51, 29 000 km gelaufen. e zusehen unter 4 68140 im Verlag. kaufen etl. zu mieten gagucht en Wit Type 51 r 8 Sachs-Ardie, 98 cem, Kickstarter, Holimann, Telefon 4 41 35. rest nod und dazu 3% Rabatt. 5 5 nur 280, DM, e e 5 cem — el. u. verst., in 1 in Sparmarken wegen Geschäftsaufgabe ut.. 5 Tellzablung. Sachs- Größerer Posten gebrauchter tern— Tempo, Wacdagen Vogl, Lenaustraße 43. FPlachkisten F u. Ladeneinrichtung naue mutet B r 600, 72951 n 0 en. für 600. l 1050/ SC ü NEIBER zu verkaufen.. r F 99130 an dd. zu kaufen gesucht 5* 5 8 Neckarhausen 825 e Vw.standard, gut erh. Herrmann,[Ang. u. Nr. P 56207 an d. Verl. Hauptstr Waldhof, Waldstr. 46. Tel. 5 93 61. e eee eee. N Kostspieliger Egoismus kleinmütiger Föderalisten KEH.) Die Spitzenorganisationen der deut- schen Wirtschaft bestehen nach wie vor auf den der Bundesregierung unterbreiteten Steuerreformvorschlägen. Obwohl die zwi- schen den Vertretern des Deutschen Indu- Strie- und Handelstages und des großen und Außenhandelsverbandes mit dem Bundes- fnanzminister geführten Besprechungen kein Ergebnis zeitigten, vertritt man in maß- geblichen Bonner Wirtschaftskreisen die Auffassung, daß noch vor Beendigung der Legislaturperiode die Steuerreformvor- schläge verabschiedet werden könnten. Man weist in diesem Zusammenhang daraufhin, daß zwar zunächst rein theoretisch für Bund und Länder ein Verlust von etwa 1,2 Milliarden DM eintreten würde, der je- doch einerseits durch die Vorteile eines er- öhten Steueraufkommens im kommenden Haushaltsjahr bei Ueberwindung der Stag- nation ausgeglichen würde, andererseits die letzten Angaben über die Steuereingänge ei den Ländern einen beträchtlichen Ueber- schuß von mehreren 100 Millionen DM zei- gen. Selbst also bei einem Entgegenkommen es Bundesfinanzministers auf steuerlichem Gebiete würde die Verwirklichung der Steuerreformvorschläge der Wirtschaft— die die endgültige organische Steuerreform nicht vorwegnimmt, weil sie den Steuer- tarif nicht ändert, sondern lediglich Härten ausgleicht— nicht zu einer Defizitwirtschaft im Haushalt führen. Der Versuch, inzwischen steuerliche Er- leichterungen in das im Bundestag augen- blicklich beratene Kapitalmarktförderungs- gesetz einzubeziehen, wird von den Spitzen- rganisationen der deutschen Wirtschaft als befriedigend bezeichnet. Gleichermaßen Wird auch die in Aussicht genommene Be- günstigung des nicht entnommenen Gewinns in Gestalt der Wiedereinführung des frühe- ren 8 10a Estd als unzureichend bezeichnet, weil die Pläne eine Limitierung auf 10 Pro- zent vom Gesamtgewinn vorsehen. Damit aber kann nach Ansicht der Wirtschaft eine INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT echte Investitionstätigkeit nicht angeregt werden. Es ist noch nicht zu übersehen, ob die Regierung die Anregungen der Wirtschaft aufgreifen wird. Parlamentarische Schwierig- keiten entstehen dadurch, daß es sich in jedem Falle um ein Zustimmungsgesetz des Bundesrates handeln würde. Die Mehrzahl der Länder scheint aber nicht geneigt zu sein, sich auf diese Vorschläge einzulassen. Wie man hört, wird jedoch erwogen, ge- gebenenfalls die Steuerreformvorschläge als Initiativgesetz durch eine größere Anzahl von Abgeordneten im Parlament einbringen zu lassen, falls die Regierung eine Ein- bringung ablehnt. (Tex) Das wichtigste Kennzeichen der Haushaltspolitik des Bundes ist— sowohl im Hinblick auf Einnahmen als auch auf Ausgaben— die Unbeweglichkeit. Bekannt- lich hat sich der Bundesfinanzminister mit Nachdruck dessen gerühmt, der Haushalt sei gesund und es könne damit gerechnet wer- den, daß alle ordentlichen Ausgaben auch durch ordentliche Einnahmen zu flnanzieren seien. Eine nähere Prüfung zeigt aber auch, daß sowohl die Finanzierung zusätzlicher Ausgaben zum Notstand führt, als auch der Verzicht auf Einnahmequellen. Zusätzliche Ausgaben können nur durch Streichung anderer Aufwendungen finanziert werden. Der Verzicht auf Einnahmequellen— be- sonders aus der Einkommen- und Körper- schaftsteuer liegt jedoch lediglich in den Händen des Bundesrates, der zwar freudig begrüßt, wenn das Steueraufkommen höher ausfällt als vorausgesehen war. Solche Mehreinnahmen fließen nämlich nicht dem Bunde zu, sondern laut Gesetz über den Bundesanteil an Körperschafts- und Ein- kommensteuer den Ländern, sobald die Bun- deseinnahmen aus dem Steueraufkommen die im Haushaltsplan vorgesehene Höhe über- steigen. Also auch bei sehr günstiger Ent- wicklung der Steuereingänge läge es nicht an der Bundesregierung, wirtschafts fördernden Verzicht zu leisten, sondern am Bundesrat. Der Bundesrat jedoch ist der Ansicht, daß — wenn verzichtet werden soll— die Zeche vom Bundesfinanzminister zu bezahlen sei. Der verschwundene Kapitalmarkt braucht nur wiedergefunden zu werden Während die öffentliche Diskussion um den Kapitalmarkt kreist, hat die öffentliche Hand bereits zugegriffen, und einen Großteil dieses Kapitalmarktes absorbiert. Nach dem Monatsbericht der Bdl. vom Juli 1952 be- trugen die Einlagen öffentlich- rechtlicher 5 Körperschaften Ende Mai 1952 bei allen Geschäftsbanken die Spareinlagen zum glei- chen Termin betrugen Berücksichtigt man, daß den oben angeführten 4,2 Mrd. DM cht die Anlagen öffentlicher Haushalte in Admarktpapieren sowie kurzfristigen Di- edite enthalten sind, so läßt sich mit. n Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit folgern, daß die Kapitalmarktbeteiligung der öllentli i einlagen ü 4,2 Mrd. DM 5,6 Mrd. DM schaftskasse schätzt diese nicht ausgewiese- nen Posten auf rund 2 Mrd. DM.) Nicht uninteressant ist die örtliche Auf- gliederung der Einlagen öffentlich-recht- cher Körperschaften bei allen Geschäfts- 8 Oeffentliche Spareinlagen Einlagen Mill. DM Mill. DM 214,7 115,8 781,0 974,8 81,1 49,5 180,7 238,5 379,8 473,7 690,3 288,0 1 314,5 697,2 337,1 186,6 174,5 83,3 624,4 562,9 94,5 175,0 0,4 67,5 chsen in- Westfalen temberg-Baden . berg-Hohenzollern ſeberkesionale Institute it Sonderaufgaben 4.18558 5.610% er noch beachtlicher ist die Verteilung e einzelnen Bankengruppen, Ihre Un- onal- und Lokalbanken gewidmete Vor- der öffentlichen Hand. 5 0 Mill. DM Mill, DM 1 236,6(791,9) chrolgebanken egional- 338,4(420,8) 676.(803, . 1236,86(791,9) 8 3 pothekenbanken und öffentl. ehe Grundkreditanstalten 24,1 6 0,90 2 758,3(3902,0) 109,0( 10,8) 8923(3394,2 5 22756,(902,0 che Kreditgenossenschaften 60,0 N 0 (5,8) 7,6 0, genossen- Volks- 5 52.4(4870 60,0(475,00 17,6( 14,6) 2052 17,6(435,5) reditinstitute ge 171 rreglonale Institute ( 40 67,5 0.4 4 163,8 5610, vor geraumer Zeit von einem Be- höchster Bonner Stellen Zwangssparen prohlen worden. Fragt sich nur, ob diese pfehlung nicht überhört wurde, weil— besagen denn die oben angeführten Ta- 0 deres— bereits mehr als jemals irch den Zwang zu sparen aus jedem ein- wohner der Bundesrepublik heraus- urde. Bei der dlesjährigen Salz- gung des„Vereins für Sozialpolitik, kür Wirtschaft und Sozialwissen- rde von einem Redner behauptet, die Steuerbegünstigung der Kapitalbil- eine Pervertierung des steuerlichen s sei). Auf höchste Bedenklichkeit en Vorganges, der sich unsozial wurde hingewiesen. Mit Recht slegung nicht unwidersprochen, nun es einer Pervertierung des lange das schon währe, hmäßigkeit verrät die den Staats-, Re- steuerlichen Denkens gleichkäme, Kapital- bildung oder Kapitalektrag steuerlich zu be- günstigen, dann ist es doch ungleich perver- ser, wenn die— Kapitalbildung und Kapital- ertrag nicht verzinsende— öffentliche Hand durch Beibehaltung der steuerlichen Progres- sion den privaten Sparer siegreich nieder- ringt. Nicht nur, daß die öffentliche Hand ihre eigenen Institute bevorzugt und gegenüber den anderen Banken und Kreditinstituten willkürliche Verschiebung der Wettbewerbs- bedingungen schafft 2). Nein, der Staat selbst, d. h. die öffentliche Hand setzt alles daran, sich dem Sparer gegenüber in Vorteil zu setzen, indem er ihm steuerliche Entbehrun- gen auferlegt und den Zinsgenuß ungeschmä- lert verzehrt. Mag sein; die öffentliche Hand fühlt sich gezwungen zu solchem Treiben, weil 81e Zinsvergünstigungen gewährt, gewähren zu müssen glaubt, weil befürchtet wird, hohe Zinserträge könnten die Preisspirale in die Höhe treiben. In gewissem Sinne vergleichbar ist solches Tun des Staates mit jenem Mädchen, das laut einer amerikanischen story zum Irren- arzt kam und klagte:„Mein Bruder bildet sich ein, er sei ein Huhn, er gackert laut und pickt im Hof die Körner vom Boden auf.“ Auf die Frage des Irrenarztes, wie antwortete sie: „15 Jahre.“ Der Irrenarzt schlug die Hände über dem Kopf zusammen;„Warum sind Sie nicht eher gekommen?“ Entgegnste das Mäd- chen:„Ja, wir haben die Eier bisher ge- brauchen können, die er legte.“ 5 F. O. W. ) Ausgabe vom 7. Oktober 1952: Deutsche Wirt- schaäfts wissenschaftler berieten Kapitalmarkt- frage“. i y in Prozenten der Spareinlagen ausgedrückt, machen die öftentlichen Finlagen aus bei den: Staats- Regional- und Lokalbanken 233.4% Nachfolgebanken 80,0% Sparkassen mit Girozentralen 70,6 ¼5 ohne Sirozentralen 42,8%8 Privatbankiers 34,9% Gewerblichen Kreditgenossenschaften N mit Tentralkassen a 8 ohne Zentralkassen Ländlichen Kreditgenessenschaften 1 mit Zentralkassen FIRMEN BERICHTE Stärkere Vertretung des Bundes im Aufsichtsrat der Badisch- Pfälzischen Flugbetrieb AG. Mannheim 5. (p) die HV der Badisch- Pfälzischen Flug- betrieb AG., Mannheim, hat am 7. Oktober be- schlossen, den kapitalmäßigen Interessen des Bun- des an der Gesellschaft durch Zuwahlen von zwei zusätzlichen Vertretern des Bundes in den Auf- 12,6 8 11,0% 4,0% sichtsrat der Gesellschaft stärker Rechnung zu tragen, Zugewühlt wurde Oberregierungsrat Franke, Karlsruhe, Der zweite Vertreter des Bun- des ist noch nicht bekannt. Die Gesellschaft schließt ihr Geschäftsjahr 1951 am 31. Dezember bei Abschreibungen von rund 11 00% DM(Vorjahr in Klammerm(19% DD), mit einem Gewinn von rund 7% DM ab. Die HV vom 7, Oktober beschloß, den Gewinn zur teilweisen Deckung des Verlustvortrages aus dem Vorjahre zu verwenden, so daß sich dieser auf 9525,67 DM Verringert. Das Anlagevermögen steht mit(alles in ill. DMI 0,21(0,22), zu Buch, Zugänge keine. Das Umlaufvermögen wird mit 9,17(ebenso) aus- Se wiesen, Ak unverändert 9,39. Rückstellungen 9.003(0,01). Die gesetzliche Rücklage von rund 3800 ö Wurde aufgelöst und mit zur Rückzan⸗ 1 der Umstellungschuld aus dem Darlehen des badischen Staates in Höhe von 6400 DM verwandt. Verbindlichkeiten 6100 DM(12 000). Der Flughafen der ischaft mit sämtlichen Gebäuden und Anlagen ist weiterhin von der amerikanischen Besatzungsmacht beschlagnahmt. Das Gelände des Rollfeldes wurde an die Stadt Marmheim zurück- gegeben. Die Vermögenskontrolle Wurde mit Wirkung vom 31. Januar 1931 aufgehoben. Der Freuhänder, Prof. Dr. Sieber, Heidelberg, ist zu diesem Zeitpunkt ausgeschieden. seit Ende Mai 1951 wurden die eigenen Büroräume der Gesell- schaft aufgegeben und die Geschäfte bei der In- dustrie- und Handelskammer Mannheim weiter- geführt Wie aus dem Geschäftsbericht hervor- geht, hat der Vorstand laufend alle Möglichkeiten der Wiedereinschaltung Mannheims in den Luft- verkehr geprüft und zu diesem Zwecke in stän- diger, enger Verbindung mit der Landesregierung Württemderg-Baden mit den verschiedenen deut- schen Flughäfen und insbesondere mit der Ar- beitsgemeinschaft deutscher Verkehrsflughäfen in Stuttgart gestanden. In wieweit jedoch nach Wie- derherstelflung der deutschen Lufthoheit und der Gründung einer deutschen Luftverkehrsgesell- schaft außerdem zur Zeit in der Deutschen Bun- desrepublik vorhandenen zehn Flugplätzen noch Flugplätze an den Flugverkehr ange- können, lassen sich heute no 2 15. 2 Weitere schlossen werden nicht sagen. 5 Internationale Straßenliga Rettung vor schrecklichem . Chaos? Hi. Wie der französische Verkehrsminister Andre Morice auf der Jahrestagung der Internationalen Straßenliga in Paris erklärte, wird er Ende nächsten Monates eine Kon- ferenz der westeuropäischen Verkehrsmini- ster nach Paris einberufen, auf der über eine europäische Konzeption im Straßenbau be- raten werden soll. Auf einem offiziellen Empfang, an dem auch Vertreter der deutschen Industrie und des Straßenwesens teilnehmen, bekannte sich Morice zu der Ansicht, daß in technischer und flnanzieller Hinsicht eine gemeinsame Platt- korm für den Ausbau eines großen euro- päischen Straßennetzes gefunden werden müsse. Der französische Verkehrsminister griff damit eine Anregung auf, die in letzter Zeit wiederholt von deutscher Seite vorge- bracht worden war. Der Schritt des fran- 268sischen Verkehrsministers wurde von den Delegierten der europäischen Länder beifäl- lig aufgenommen. Nur ein gemeinsames Vor- gehen aller europäischen Staaten könne das immer schwieriger werdende Straßen- und Verkehrsproblem in Europa meistern, er- klärte der Direktor des Pariser Büros der Internationalen Straßenliga, M. George Gal- lienne. Er denke mit Schrecken an das zu erwartende Verkehrschaos, wenn es in 5—6 Jahren in Europa etwa 20 Millionen Kraft- kahrzeuge geben werde. Wie auf der Pariser Tagung weiter be- richtet wurde, haben die Vorarbeiten für die Bildung eines europäischen Straßenbaufonds bereits gute Fortschritte gemacht. Man hofft, daß die Konferenz der europäischen Ver- kehrsminister auch in dieser Frage weitere Ergebnisse bringen wird. Die Arbeiten am europzischen Straßenbaufond, die von der europhischen Wirtschafts kommission der UNO durchgeführt werden, sollen die not- wendigen Mittel für die Finanzierung großer kontinentaler Straßenbauprojekte beibrin- gen. Wie weiterhin bekanntgegeben wurde, wird die Internationale Straßenliga ihre Arbeit auch auf Afrika ausdehnen, wobei das Projekt des Gibraltar-Tunnels, für das be- reits Vorbesprechungen laufen, besondere Bedeutung gewinnt. Die Finanzierung des Mont-Blanc-Tunnels soll bereits teilweise sichergestellt sein. Brasilianische Affäre schwelt weiter (Hi.) Vertreter der Wirtschaft führen im Laufe dieser Woche weitere Verhandlungen mit den zuständigen Stellen der Bundes- regierung, um doch noch eine Regelung der brasilianischen Schulden zu erreichen, die den Wünschen der Wirtschaft eher gerecht wird. Die gegenwärtige Lösung des Zentral- bankrats bringe für die Wirtschaft ein zu großes Kursrisiko, vor allem bei langfristi- gen Geschäften. Die Zahlungsbilanzentwick- lung müsse auch gegenüber anderen Län- dern mit großer Sorgfalt und Vorsicht be- obachtet werden, um der deutschen Wirt- schaft rechtzeitig Verlust zu vermeiden. Von seiten der Wirtschaftsorganisatiönen wird versucht, die 50-Prozent-Grenze für zurückliegende Kontrakte auf 75 Prozent zu erhöhen, Erwägungen über eine gewisse In- flationierung des Cruzeiros sind zwar von der Bank deutscher Länder abgelehnt wor- den, stehen jedoch im Rahmen der Diskus- sionen auch weiterhin zur Debatte. Dies CCCVVVUVTVTVDTVVDTUVVUDUVVTUVVVVVVVDDDDDVVUTVTVTVTVT(T(TTVTVTTTwTTTwTTTwWTTWwTTTWTTTWTG'TWWWWW1W1W1W1WWTTWW1W—W11WW1W trifft auch für die erörterte Gründung einer Devisendiskontbank zu. Schließlich sollen auch die Möglichkeiten von deutschen Ka- pitalinvestitionen in Brasilien untersucht werden, was jedoch nicht ohne Rücksicht- nahme auf die amerikanischen Interessen 111 diesem Wirtschaftsraum möglich sein dürfte. (VWD) Nach einem in Vorbereitung be- kindlichen neuen Einfuhrverfahren in Bra- silien sollen Quoten zum Import bestimmter Artikel nur an solche Firmen gegeben wer- den, die auf dem betreffenden Spezialgebiet tätig sind. Die Quoten sollen, wie das bra- Silianische Regierungshandelsbüro mitteilt, nach den Umsätzen des letzten Jahres an ausländischen und inländischen Waren be- rechnet werden. Dadurch würde ein Anreiz gegeben, den Verkauf von Inlandswaren zu steigern und somit im nächsten Jahr höhere Einfuhrquoten zu erhalten. Um ein Ueber- wiegen einzelner Firmen mit starker Markt- stellung zu vermeiden, sollen prozentuale Höchstsätze bestimmt werden. Die über- schüssigen Anrechte können auf andere Im- portartikel verlagert werden. 8 West-Ost-Handel Im Ausschuß- Stadium (Hi.) Die Spitzenorganisationen der deut- schen Wirtschaft werden am 9. Oktober mit dem Bundeswirtschaftsministerium die Vor- aussetzungen für die Gründung eines Ost- ausschusses der deutschen Wirtschaft be- sprechen. Dieser soll als beratender Ausschuß für die Bundesregierung in allen Osthandels- fragen fungieren. Wie von unterrichteter Seite darauf hingewiesen wird, liegt die be- sondere Schwierigkeit des Osthandels und damit der Tätigkeit des Ostausschusses darin, daß mit den Ostblockstaaten noch keine diplomatischen Beziehungen unterhalten werden können, so daß es notwendig ist, neue Wege für den Osthandel zu finden. Es wird in erster Linie daran gedacht, einheit- liche Richtlinien für das Osthandelsgeschäft zu erlassen, wobei der Ostausschuß in die Beratung und Prüfung der Geschäfte ein- geschalteét werden soll. Dagegen wird er kein Genehmigungsrecht besitzen, da dies aus- schließlich Angelegenheit der Regierung bleiben soll. Geplant ist die Errichtung eines Hauptausschusses mit entsprechenden Un- terausschüssen nach den regionalen Gebie- ten. So dürften Unterausschüsse für Ruß- land, für China und für die übrigen Satelit- tenstaaten vorgesehen werden. Zur Kontaktnahme mit den Ostblocklän- dern betont man von unterrichteter Seite, daß die Wirtschaft oder Wirtschaftskörper- schaften Delegationen oder Vertreter in die betreffenden Länder entsenden sollen, wo- bei jedoch Voraussetzung ist, daß diese De- legationen und Vertretungen einen gewissen mit den Ostblockländern zu vereinbarenden Rechtsschutz genießen, um die notwendigen Geschäfte durchzuführen. Gleichzeitig laufen auch mit den zuständigen alliierten Stellen über dieses Problem Besprechungen. Den alliierten Stellen ist von deutscher Seite über den Anteil des deutschen Osthan- dels eine Quotenpolitik auf der Basis der Jahre 1938/39 vorgeschlagen worden. Die alliierte Stellungnahme zu dieser Anregung war bisher nicht ablehnend. Unterdessen haben Ungarn und die Tschechoslowakei die Bundesregierung um Entsendung von Wirt- schaftsdelegationen ersucht. Nach Ansicht maßgeblicher Bonner Wirtschaftskreise wer- den die beiden bestehenden Osthandelsge- sellschaften in Berlin und in Bonn nicht in den zu errichtenden Ostausschuß mit einbe- zogen. KURZ NACHRICHTEN. Uneinheitliches Zigarrengeschäft (LSW) Die Entwicklung in der badischen Zigar- renindustrie war nach einem Bericht der Arbeits- gemeinschaft der badischen Industrie- und Han- delskammern in Baden-Baden im September sehr unterschiedlich. In manchen Betrieben war der Auftragseingang nach dem Bericht so groß, daß die Produktionsmöglichkeiten voll ausgenutzt werden konnten. Im Kammerbezirk Freiburg konnten die Stumpenfabriken ihre Produktion steigern, Der Absatz war jedoch nicht befrie- digend. Die Zigarrenindustrie des Kreises Lahr konnte ihre Produktion und ihren Absatz auf der Höhe des Vormonats halten. Balken im eigenen Auge vergessen? (WD) Ein Komitee des Verbandes der bri- tischen Industrie sprach sich auf der Jahres- versammlung am 8. Oktober in Newoeastle gegen versteckte Subsidien und andere Exportför- derungs maßnahmen fremder Staaten aus, Sir Nor- man Kipping schlug die Bildung eines britischen Amts für Industrie vor, das sich mit Fragen des Handels und Exports der Industrie befassen soll. Er befürwortete weiterhin eine Ausweitung der britischen Handelsverträge, wodurch subventionen, „freie Dollar“ und andere Exportförderungsmaß- nahmen weitgehend fortfallen würden. Australlen revidiert Kreditpolitik (VWD) Die„Commonwealth-Bank“, Australiens Zentralbank, kündigte am 6, Oktober die Auf- hebung ihrer Kontrolle über die Bankkredite an. Minister präsident Menzies begrüßte diesen Schritt als das Ende der im vergangenen Jahr als Mittel zur Inflationsbekämpfung verhängten Sonder- kontrollen. In Canberra sagte der Ministerprä- sident, die revidierte Kreditpolitik der Zentral- bank lasse den Geschäftsbanken volle Freiheit bei der Finanzierung ihrer Kundschaft für alle Zwecke. mit Ausnahme der Fälle, in denen sich ein Verstoß segen die Vorschriften für Wert- papieremissionen ergeben könnte. Königliche Wein-Erfolge (VWD) In den deutschen Weinbaugebleten Wer- den in diesem Jahr 250 Weinfeste gefeiert, stellte Landwirtschaftsrat Cornelssen von der deutschen Weinwerbung am 6, Oktober auf dem Deutschen Wemlesefest in Neustadt fest, Dle neue deutsche Weinkönigin sei der Weinwerbewoche eine gute Fürsprecherin gewesen, Die Erfolge sprächen da- für. Auf dem Münchner Oktoberfest seien bedeu- tende Umsätze erzielt worden, Hamburg sei Weinfroh wie noch nie gewesen, in Berlin wurden 24 000 Glas Wein pro Abend abgesetzt und in Düsseldqrf sind in acht Pagen 15 000 Liter Wein getrunken worden. 8 Deutsche Diesel-Lokomotiven, itallenische Traktoren 5. (UP) Die chilenische Regierung hat am 6. Okto- ber den Kauf von Diesel-Lokomotlven in Werte von 194 000 Dollar(rund 915 0% D) in der Bun- desrepublik genehmigt. Gleichzeitig billigte der chilenische Außenhandelsrat den Antrag der Firma„Agrotecnica Limitada“, Landwirtschafts- Traktoren im Werte von 110 00 Dollar(rund 462 000 D) aus Italien zu importieren. Deutsche Beteiligung an der Stahlkonferenz (WD) Neben 14 anderen Nationen wird auch die Bundesrepublik an der am 13, Oktober in Bogota beginnenden Eisen- und Stahlkonferenz teinehmen. Die Konferenz wurde von der UN- Wirtschafts kommission für Lateinamerika und der UN-Verwaltung für die technische Unterstützung einberufen. Sie Wird einen Monat dauern und sOll die Möglichkeiten für den Ausbau der Eisen- und Stahlindustrie in den latein amerikanischen Ländern prüfen. n der Tagung nehmen etwa 100 Fachleute teil. Förderung der Ausblider für gewerbliche Lehrlinge.. 5 Die Vortragsreihe Förde der Ausbilder Für gewerbliche Lehrlinge“ wi auch im kom- menden Winter fortgesetat. Geplant ist, daß in jedem Monat ein Vortrag stattfindet. Der Kreis der Referenten wird erweitert und zwar werden insbesondere Herren zu Wort kommen, die in der praktischen Berufsausbildung stehen.* Der nächste Vortrag findet am Mittwoch, dem 9. Oktober 1952, 14.30 Uhr. im großen Sitzungssaal der Industrie- und Handelskammer Mannheim, L 1, 2, statt. Herr Oberstudiendirektor Guttmann von der Gewerbeschule I in Mannheim spricht Über das Thema: Zusammenarbeit zwischen Be- rufsschule und Praxis. Dem Vortrag schließt sich Wie üblich ein Diskussionsgespräch an, Lehrher- ren, Ausbildungsleiter und Ausbilder werden hierzu eingeladen. Aegyptische Krise 4 (V) Eine Ausdehnung des Lizenzsystems auf sämtliche Importe verkündete der ägyptische Finanzminister Abdel Guelil el Emary. Für Ein- führen aus der Bundesrepublik, der Schweiz, Syrien, Frankreich, dem Libanon, Ungarn, Saudi Arabien und Jugoslawien werden Lizenzen sofort erteilt. Von den neuen Restriktionen ausgenom- men sind Waren, die vor Ende Dezember ver- schifft werden und für die vor Verkündung der neuen Bestimmungen ein Akkreditiv eröffnet wurde. Ebenfalls ausgenommen werden Regle- rungseinfuhren und die Einfuhr von Erdöl. Reise- gepäck, Mustersendungen, Büchern und Maga- Zzinen sowie Geschenken geringeren Wertes. Die neuen Bestimmungen treten sofort in Kraft. Der Minister begründete die neue Maßnahme mit der starken Verminderung der Sterling- Reserven, die praktisch erschöpft seien, Der ägyptische Finanz- minister wies darauf hin, daß Länder, die an stärkeren Exporten nach Aegypten interessiert selen, sich zu entsprechend größeren Baumwoll- Käufen entschließen müßten. Druckfehlerberichtigung In dem in unserer Ausgabe vom 7. Oktober 1952 erschienenen Artikel„Deutsche Wirtschafts wissen- schaftler berieten Kapitalmarktfrage“ hat sich ein sinnstörender Satzfehler ergeben, In dem Absatz „Beeinflussung zum Guten oder Bösen“ soll es richtig heißen: Das War der Tenor eines Vor- trages Prof. Dr. Fritz Neumarks(Universität Frankfurt), der über Beeinflussung von Kapital- bildung und Kapitalverwendung sprach“. Mittwoch, 8. Oktober 1952/ Nr. 288 e atginalie des Tintenfische 1 Streiht die Vernunft, streiken Hausbesitzer mit Der Zentralverband der deutschen Haus- und Grundbesitzer in Düsseldorf forderte die Bundes. reglerung auf, dem Wunsche des Bundesrates auf Rebaraturbindung die Mieterhöhungen bei Alt- bauten nicht Folge zu leisten. In einer Erklärung des Vorstandes wird die vom Bundesrat ge- wünschte Magnahme als Diffamſerung des Haus- besitzes bezeichnet Ein solcher Verwendungs- nachweis werde keiner anderen Berufs- oder Besitzgruppe zugemutet. Die Hauseigentümer Würden sich bei einer solchen Auflage auf die Reparaturquote beschränken, während sie bislang vielfach aus anderem Einkommen weit ment repariert hätten. Da auch nach der 10% gen Miet- erhöhung die WiIrtschaftsrechnung des Haus- besitzes nicht aufgehe, müßten bei einer Repara- turbindung andere Wirtschaftskosten ausfallen, Es liefe auf Enteignung hinaus, wolle man den Hauseigentümer zwingen, sie aus eigener Tasche aufzubringen. Auf die Privatinitiative für den Wohnungsbau würde der Reparaturzwang ab- schreckend wirken. 5 In welch erschreckendem Maße wir der Unfreiheit verfielen, verkündete gerade oben erwähnter und angefochtener Beschluß des g Bundesrates. Die Ländervertreter im Bun- desrat mögen wohl viel Wert auf Optik legen. Auf eine Optik aber, die der 10 igen Mieterhöhung den Anschein einer optischen Täuschung verleihen würde, wenn wir es in 6 unserer fortschrittlichen Zeit so weit ge- bracht hätten, daß sogar die Hausbesitzer schon zum Streik schreiten wollen. 1 N Jedermann ist es klar, daß die Beschrän. kung zukünftiger Instandhaltungsarbeiten beim Hausbesitz auf die durch die 10 ige Mieterhöhung gegebene Quote nicht aus- b reichend wäre, den Hausbesitz vor Verfall und Verrottung zu bewahren. Nichts würde ö gewonnen, nur alles verloren. ö Um solche Fehlentscheidung vorzuberei- ten, verschwendete der Bundesrat Zeit und Geld. Aber Potemkinsche Dörfer haben noch niemals Nutzen gebracht, weder als sie Re- gierungen täuschen sollten, noch als sie der Täuschung Regierter zu dienen hatten. Die Regierten haben es nämlich zuerst erfahren — Was oft den Regierenden unbekannt blieb — daß sich hinter der glänzenden Fassade eine Wüste des Elends ausbreitet. Es wäre zwar alles andere als keine glänzende Fas. sade, wenn jeder Hausbesitzer auf Heller und Pfennig nachweisen müßte, den 10 9igef 8 Mehrerlös aus der Miete auf Reparaturen angewandt zu haben. Aber vielleicht würde die Behörde, die das überprüft, in einem Ge- bäude hausen, dessen glänzende Fassade zwar dem Beschauer gefällt, nicht aber dient, weil der Raumbedarf der Aemter seit jehef vordringlicher war und immer bleiben wird als der der Wohnungsuchenden. ö West-Schuhe contra West-Schuhhändler Ctkli.) Der Berliner Schuhhandel hat beim Bundeswirtschaftsminister gegen den In- terzonenhandel mit Schuhen protestiert, da durch diese Lieferungen die Existenz des Berliner Schuhhandels ernstlich bedroht würde. Diese Schuhe würden in den Ost, berliner HO- Geschäften zu Preisen ange?! boten, die unter Berücksichtigung des Wäh“ rungsgefälles auch die Westberliner Interes- senten anlocken sollen. Den Lieferungen det westdeutschen Schuhindustrie an die Ost- zone stehe somit ein Absinken der Westber: liner Aufträge gegenüber 1 In Bonn heißt es dazu, die westdeutsche Schuhindustrie habe selber das Interesse ihre Aufträge aus Westberlin zu erhalten, Man habe deshalb vereinbart, daß die west““ deutschen Schuhe nicht in Ostberlin ver. kauft werden dürften. Diese Abmachung sel weitgehend eingehalten worden. 7 Im Interzonenhandelsabkommen sei- Schuhlieferungen an die Ostzone je Halb jahr ein Betrag von 5 Millionen Verrech nungseinheiten vereinbart worden, der he- stenfalls 9 Prozent der Halbjahresumsätt im Berliner Schuheinzelhandel ausmache der heute über mehr Geschäfte als vor den Kriege verfüge. Die Ostzone habe seinerze angeboten, für 20 Milllonen Verrechnungs einheiten Schuhe abzunehmen, was aber ab gelehnt wurde, Es sei inzwischen festgestell worden, daß die Ostzone die fehlend 3 in anderen europäischen Lände ufe.. 0 Häute und Felle mit Vorsicht Iiberalis leren 5 Hi. Die Arbeitsgruppe„Häute und Felle hat im Rahmen der OEHC am 29. und g September in Paris getagt und dort unte Berücksichtigung der letzten Entwicklun auf dem Häutemarkt unter fachlichen Ge. sichtspunkten die Möglichkeiten einer Ein und Ausfuhrliberalisierung von Häuten Fellen, Leder und Ledererzeugnissen e tert, wobei sich alle Delegierten vom fa lichen Standpunkt aus für eine Libe sierung dieser Erzeugnisse ausgesproche haben. Die Arbeitsgruppe wird ihre En, schlüsse in einem Bericht dem Handel“ direktorium zur Prüfung vorlegen, Solh dieses zustimmen, liegt die endgültige Eu, scheidung beim Ministerrat. 1 Von den Vertretern einzelner Län wurden hinsichtlich des Zeitpunktes der beralislerung aus zahlungs- und devisel technischen Gründen für eine sofortige wendung der vorgesehenen Liberalisierul noch Vorbehalte gemacht. 1 13 1 1 Marktberichte Mannheimer Gemüse- und Obstgroßmarkt vom 7. Oktober (VWD) Bei ausreichender Zufuhr flotter Ab- satz. Preistendenz weiterhin fest. Ueberstände verblieben: in Grobgemuse, Kopfsalat. Undivien und Blumenkohl gefragt, Von Obst fanden gute mundreife sorten kaum Interesse bel anzlehen- den Preisen, Zu nachstehenden Preisen wurden verkauft: Blumenkohl 43—35; Feuerbohnen 50—55; Kartoffeln 9—9,50; Lauch Stück 10—14; Meerrettich 1.001,10; Möhren 16—18; Petersilie Bd., 10; Steinpilze 80853; Pilze gemischt 5565; Rosen- kohl 80100; Rotkohl 1416; Rote 25 16—18; Endivien 1824; Kopfsalat Steige 9,50 00. Stück. preis 2025; Schnittlauch 8-10; Sellerie Stück 33 bis 45, Gewichtsware 2526; Spinat 16—20; Toma- ten inl. 25— 38, dto. ausl., 40-43; Weißkohl 910; Wirsingkohl 14—16; Zwiebeln holl. 2224.— Tafel- Apfel 1832; Wirtschaftsäpfel 14-20; Orangen Kiste 2630; Bananen Kiste 18—20; Tafelbirnen 18—32; Kochbirnen 14-18; Datteln 1,201.30; Felgen Kranz dto, Paket 28-30; Pfirsiche ausl. 4648; Trauben franz. 4546, ital. 36—38; Datteltrauben 50—52 brutto für nettoß Wallnüsse inl. 6575; Zitronen Kiste 38 bis 40.—, Gewichtsware 1622; Zwetschgen-Reste 2528. 4. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt vom 7. Oktober 5 5 (Vo) Absatz in Aepfeln etwas gebessert, be- sonders für gut sortierte ualitätsware, Birnen Absatz weiterhin schleppend, Nachfrage nach Tomaten stark nachlassend, Flotter Absatz in Bohnen und Blumenkohl. Ueberstand nur in Bir- nen minderer Qualität, Es erzielten; Tafeläpfel Ia . 2030, A 1120; Tafelbirnen 1020; Kopfsalat f 13; Endivien 13; Spinat 1215; Weißkraut Rotkohl 12: Wirsingkobl 12—13; Blumenkohl 80 5065, 1 4030, II 30— 40, III 1527; Buschpohns 43—45; Stangenbohnen 45-47. Frankfurter Effektenbörse vom 7. Oktober 8 3 ( uun) Infolge ſehlender Anregungen die Käufer stärkste Zurückhaltung, weshalb geringe Angebot nur zu weiter rück Notierungen untergebracht werden konnten, tane eröltneten teils behauptet, teils 1½ 2½% unter Vortag(Stahlverein, Gutehoffn hütte). Rheinstahl sogar um 3% auf 173 0 schwächt. Die beiden Siemenswerte mußten gestrigen Gewinn nahezu wieder ganz hergebg Von sonstigen Industriepapleren fielen Felten 2% auf 81 und Süddeutsche Zucker um 2½ 125½ zurück. Mit Kursverlusten von 2 b sind außerdem zu erwähnen: Chemietaser, haber, Durlacher Hof, Fordwerke, Henni Bräu, Riedel de Haen, Gebr., Roeder, Sarotti Sehless. Tagesgewinne von 1½ bis 2% verbu Daimler, De re We, Ländes Eis und Park Pirmasens, Bamag Meguin sogar um 3% a befestigt. Großbanken und Verkehrsaktien ne geschäftslos bei unveränderten Notie, Württembergische Hyp. Bk. waren ex. Di zu 22 gefragt, Alllanz Leben und Verfiche um je 2 DI ermäßigt. Renten freundlich he haltenen Notierungen. Börsenschluß still, Basis der Anfangskurse war verschledenflich Ware im Iiarkt. Farben Giro 99 bis 970% bf schwenkend. Gute Hoffnungsnütte erholten auf 233½ eher Geld. a Jr. 28 9 MORGEN e 5 e Seite? Mittwoch, 8. Oktober 1952 — Nr. 232 he zer mit Am 6. Oktober 1952 verschied plötzlich und unerwartet unser langjähriger Mit- 5 A arbeiter, Herr Bundes- 5 0. ates aut 0 arl Nischwitz Klärung 4 Ha Mehr als 25 Jahre hat er sein Wirken und seine Arbeit in den Dienst unserer Ge- ndungs- sellschaft gestellt. Durch sein einfaches und schlichtes Wesen hatte er sich die -oder Sympathien aller im Betrieb Tätigen erworben. 1 Er war stets ein Vorbild. blslang Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. t mehrt n A Mannheim, den 8. Oktober 1952. ö us- 2 2 Repara- Direktion und Belegschaft Ausfallen, van den der . Mannheimer Versicherungsgesellschaft 0 ab- 85 Die Beerdigung findet am Donnerstag, dem g. Oktober 1952, 12.00 Uhr, auf dem Friedhof vir der Mannheim-Neckarau statt. le oben ung dez a Bun- Optik„ 18 igen ber Mann, mein treusorgender Vater, mei ter Sohn, e tischen Mein lieber Mann, 8 285 mein guter Sohn, mählung erwiesenen Aufmerk- N 5 Unser lieber Bruder, Schwager und Onkel, Herr samkeiten danken wir hiermit ir es in 5 3 allen herzlichst. [ Karl Nischwit besitzer N A 18C WI 2 1. ne ee 1 5 ist nach schwerer Krankheit, jedoch plötzlich und unerwartet. im„ 15 Alter von 49 Jahren von uns gegangen. um.-Peudenhemm. Neckarstr. 2. 0 Y ige Mannheim- Neckarau, den 6. Oktober 1952 46 Friedrichstraße 109 8 t aus- In tiefer Trauer: 5 e Frau Luise Nischwitz Bei 1 WA. und Tochter Carola lopfichmemꝛen uberei. Beerdigung: Donnerstag, den 9. Oktober 1952, um 12 Uhr, eit und Friedhof Neckarau. i en noch Mieröne, Unpsßlichkeitu. Zahnschmer- sie Re- zen geben l. 2 Tabletten schnell spt- 518 bore Erleichterung u. einen klaren Kopl. en. Die Nach langem Leiden verschied unser kaufm. An- fahren gestellter, Herr . 1 0 G. K 1 10 Tabletten DM=. 95 See s Av APP er in ollen Apotheken us Wäre 5 5 de Fas- Wir betrauern in dem Entschlafenen einen pflicht- 5 A Heller bewußten, treuen Mitarbeiter, der jahrzehntelang un- Wer Ausstener- Wäsche ) Sigel serer Lohnbuchhaltung vorstand. braucht geht zu raturen Wir hätten ihm gewünscht, daß er sich noch recht viele 5 Würde Jahre seines kürzlich angetretenen Ruhestandes hätte Wäsche-Speck em Ge- erfreuen können. jetzt N 3, 12 Fassade Sein Andenken werden wir stets in Ehren halten. 1 1 Mannheim- Neckarau, den 7. Oktober 1952. en Wird Vorstand, Betriebsrat und Belegschaft der REER Aktiengesellschaft für Seilindustrie NANA SCHNUUNEN 1er vorm. Ferdinand Wolff für Haushalt und Gewerbe Kleine Anzahlg. bis 13 Monatsrat. at beim bie Beerdigung findet am Mittwoch, 8. Oktober 1952, 14.00 Uhr, 5 i 5 3 len In- auf dem Friedhof in Neckarau statt. ö 1. tiert, da 5 4 5 enz des l 5. bedroh i flanaae m. H l. 14- Am Harkipia en Ott, pür die herzliche Anteilnahme beim Heimgang unseres. 1 lieben Entschlaf H n 29 Wan⸗ eben Emtschlatenen, Herrn Modernes Mahagoni- Interes- 2 22 1 eng Emil Stürmer chlatzimmer 12„ 5 Westber: Konrektor i. R. Schrank, 200 em, 4türig, f 5 Türen innen Ahorn sagen wir allen unseren tiefempfundenen Dank. 2 Betten, 100/00 em deutsche 2 Nachtschränke, mit Glas nteresse Mannheim Neuostheim, den 7. Oktober 1952. 1 Erislerkommode mit erhalten. Seckenheimer Landstraße 15 steiligem Kristallspiegel, ie west Frau Lina Stürmer komplett.. 945, 08 0 und Angehörige mer isel- E 3.9 sei f e Halb- ö III Verrecb⸗ 8 i 8 der be- statt Karten 25 ar ae eee ee sumsätz Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie Maler, Langerötterstraße 68. 9 die zahlreichen Kranz- u. Blumenspenden beim Heim- vor den gang meines lieben Mannes, Herrn einerzel 5 IDsteitkN- SE Sucuk chnungs⸗ E 1 Hi. h Suche Stelle als Lagerist, Verkauf „ uche telle als Agerist, er Kaufs- aber 3 Ts len ZSC fahrer oder Vertreter, Führerschein stgestel 5 Klasse II.. Angeb. unt. Nr. 03120 ehlenden Sage ich allen meinen tiefgefühlten Dank. an den Verlag. Ländern 5 Mannheim, den 7. Oktober 1952. Bachstraße? Kraftfahrer 1 1 5. Führersch. Kl. III, m. Iangi. Fahr- sicht Ma garete H entzsch geb Fox praxis, sucht sich zu veränd.(evtl. Verkaufsf.) Ang. u. P 03172 a. d. V. ad Felle und 90. eee e 5 Abteilungsleiter in der Teppich-, rt untel 49 89 5 vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die zahl- 3„ wicklung aber.—— Blumenspenden beim Heimgang meines ge- entsprechende Stellung. Zeugn. u. chen Ge 7 88 vorhand. 5 f ten u. Nr. 4737 an ein a ner Fin J ohann Guttroff A.- Neustadt a. d. Weinstraße. Häuten 5. a en erbt. 55 ich allen meinen innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Fräulein übernimmt Betreuung von e ofessor, den Herren Aerzten u. Schwestern der Station CL. 10 Kindern zum 1. Januar 1953. An- Om fach des Städt. Krankenhauses, Herrn Dr. Friedmann u. den Diak.- gebote u. Nr. P 03069 an d. Verl. Liberal Schwestern Caroline u. Sannchen für d. Arztl. Betreuung u. die sprochen aufopternde Pflege. Herrn Pfr. Staudt für die trostreſchen Worte 8 5 am Grabe des Entschlafenen sowie der Betriebsführung u. Beleg- Sekretärin hre En Bin der Firmen Jos. Vögele A. G., Christoph Herrmann& Sohn, perf. in allen Büroarbeiten, sucht Handel, ingert& Co., ebenso den Hausbewonnern nebst allen Freunden f. etwa 2 Monate Vertretung oder n. Soll und Bekannten. vorübergehende Tätigkeit. Angeb. tige En. Mannheim(Wespinstraße, den 8. Oktober 1952. unter Nr. 03110 an den Verlag. Else Guttroff Lände suche f. m. Tochter, perf. in Steno 15 u. Schreibmasch., engl. u. französ. 8 der Sprachkenntniss., Anfangsstelle als devisel STENOTYPISTIN zum 1. Nov. 1. rtige Au gebote unt. Nr. 03092 an den Verl. 6 Bestattungen in Mannheim Junge Frau mit 6j. Praxis 8 8 1 1 Schreibm. u. Stenogr.), perfe m Mittwoch, 8. Oktober 1952 Kausnelt. sucht N e 5 kreis mit Wohnmögli eit. Angeb. Hauptfriedhof Zelt erb. unt. Nr. 03124 an den Verlag. salat 9 U Jelin, Jakob, Stockhornstraße 53 150.00 48. Frau su. halbt. Arbeit 1. Haush. r 0 100 1 3 Nebeniusstraße 33 1 5 in Rheinau. Ang. u. 03116 a. d. V. oh e 5 Hausangestellte, 22 J., zuverl., selb- schbobat 8 Elise, 8 6, 1 111.30 ständ., mit gut. Kochkenntn., sucht Krematorium pass. Wirkungskreis zum 1. 11. 52. Ernst, Wilhelm. Waldparkstragse 25. 13.00 Angeb. unt. P 58262 an den Verlag. 8 Kunze, Win d Junge saubere Frau sucht Stelle im Brenner, Anna, Wingertstrage 0 134.00 Haushalt, stundenw. od. halbtags. u bh Weinen, Emilie, Am Klefernbünl 9. 13.00 Angeb. u. Nr. 03160 an den Verlag. Shalb d Friedhof Ka Dame, 34, perfekt in Masch. und a0 0 Wild 1 Steng sowie in sämtl. vork. Büro- ten. 10% Mack k, onstanze, Waldhot. Waldstraße 66 12.30 arbeſten, an selbständ. Arbeiten 111% J nck, Karolme, Rollbühlstrage 06 44.00 gewöhnt sucht neuen Wirkungskr. noftn Annemaier, Katharina, Grohbergstraße 4. 114.30 Angeb. u. Nr. P 03152 an d. Verlag. 111 1 Friedhof Neckarau Alleinsteh. Frau, 36 J., sucht Stelle egen appler. dustav, rorcnfelästrage 2o0ñ/% f flaustzalt n. Eindern, Angebots u. 17 1 Friedhof Rheinau. Nr. 03171 an den Verlag. 2 55 Deubert, Franz. Bruchsaler Straße 90 14.00 efaser nenn Mitgetent von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim 3aro N puch Ohne Gewähr ep er? 1 nag 90 1 20— oe verstopfung. Damen oarene ö i iigen un ee 5 80 d e 105 1.4 ee fachmann! W will, der nehme das Heil Still.* 425 ich 80 Mannh.-Lindenhef sich selbst bereitet 5 Lager und Verkauf Wanzeessees] wasser dos 88 nolten Miedere pre 8 5 1 Ptelse Bequeme Natenzahlg.- Frei Haus- Liefarung 1 Dr. Schieffers Stoffwechselsulz öbelwerkstätte Sch EIDEIL Gegr. 1837 Ong. Perg. Oi 1.58. Doppelpockung O 2.50 9 to ollen Apotheken und Otogesten 0 S TEIIEN- ANGEBOTE Achtung Skiläufer! Si 1. reine Handarbeit, 69 5 15 iefe handzwiegenäht, Gr. AI- 45 DM 7 4 5 elsedetzorateut Mit diesem Skistiefel haben wir einen Artikel geliefert. der nicht nur den Erfordernissen der modernen Skitechnik in jeder Hinsicht gewachsen ist, sondern der auch in Qualität und Aus- ein Könner in seinem Fach, der außerdem zuverlässig ist, führung mit zu den besten gehört, was heute auf diesem Ge- mit der Kundschaft umzugehen vermag Führerschein III biet hergestellt wird. besitzt und im Raum Mannheim wohnt, von bekanntem Es beweist sich hier die Tatsache daß derartige Spezlalitäten in Markenartikel- Unternehmen der Lebensmittel-Industrie in einem handwerklichen Betrieb einer viel sorgfältigeren Herstel- Festanstellung gesucht. Geboten wird: lungsweise unterliegen und wird Ihnen jeder Skisportler gerne selbständige Arbeit bei guter Bezahlung. glauben, daß dieser Stiefel kaum besser geliefert werden kann. Angebote mit Lebenslauf und Zeugnisabschriften unter Alleinverkauf für Mannheim im M. W. II 683 erbeten an Ax NONCEN-EXPEDTTION 8 GABLER GmbH., Frankfurt am M Börsenstraße 2-4 sehuhhaus Rosenthal, Mannheim. e 2,8 5 25 2 Minuten vom Paradeplatz 1 Interessante, Wir suchen für eines Teilink, München 3 tdeft ige und zuverlässige MrARBEITER die auch für die Werbung geeignet sind, zur Uebernahme assos im Stadtgebiet Mannheim. Münchener Begräbnisverein, V. V. a. G. Sendlinger Straße 335 für Büromöbel Tuchuüge berkäuler im augenalenst Büromaschinen von führendem Fachgeschäft der Pfalz nach Neustadt/ Weinstraße für sofort oder später gesucht.— Angebote an Firma Wilh. Marnet Nachf., Neustadt/ Weinstraße. Hetzelstraße 17 Büroorganisation SONDER SCHAU von Organisations-Maschinen Jüngerer Bau-Iingenieur oder Architekt als Mitarbeiter von Vertretungsbüro führender Werke bei guten Bezügen in ausbaufähige Dauerstellung gesucht. Herren mit ge- wandtem Auftreten und Führerschein 3 wollen ausführliche Be- Werbungen einreichen unter Nr. P 58201 an den Verlag. HoOfel RHeirbrucker Arn Haupf bahnhof S. Und O. OkfOber 1852 A L D E gesucht. Zeichnungen o νν n F Aquarelle Jüngere, gewandte, gut aussehende Stenotypistin englische Sprachkenntnisse erwünscht, mit allen vorkommenden Büroarbeiten vertraut, Angebote mit den üblichen unterlagen erbeten un- ter Nr. P 57818 an den verlag. * Mhm., Eichendorffstraßge 38, Telefon 5 01 02 Raum. Angestelter mögl. aus der Baubranche, ver- traut mit allen vorkommenden Büroarbeiten, per sofort ges. Bewerbungen mit Lichtbild u. Zeugnisabschriften unter Nr. P 58202 an den Verlag. Fort mit grauen Haaren Durch einfaches Einreiben mit„Laurata“ erhalten Sie Ihre qugendfarbe u. Frische wieder. Vorzügl. Haarpflegemittel auch gegen schuppen und Haarausfall, garantiert unschädl. ½ Fl. DM 5,15, ½ Fl. DM 3.— u. Porto In Mannheim zu beziehen: Drogerie Ludwig& Schütthelm, O 4. 3: Langerötter-Drog., Langerötterstr. 16 und Ad. Michels GmbH.,& 2, 2. Industrie Konzern sucht für seine Werbeabteilung zwecks Ausbildung f. den Außendienst einige ungere Heppen im Alter von 19 bis 25 Jahren. Angeb. u. P 58203 an den Verl. Angestellter für den Außendienst bel Festanst., Prov., Prämien, Spesen u. Fahrtkosten gesucht. Bedingung: Eifer, Zielbewußt- sein., gute Allgem.-Bildung und gute Umgangsformen. Schriftl. Angeb. mit d. übl. Unterlagen unter Nr. P 56206 an d. Verlag. Junger ehrlich. od. auch pensioniert. Kaufmann f. Isolierbetrieb gesucht. Angebote mit Gehaltsanspr. unter Nr. 03106 an den Verlag. Fleiß, jung. Mann 2. Anlernen an Maschine. Dauerstellg. sof. ges. Angeb. u. Nr. 03179 an den Verlag. Teitschriftenvertrieb sucht Werbe- mitarb. Fa. K. Hoffmann. R 7, 40. Bäckerei sucht ehrl., einf. Mädchen, eig. Zi., freie Station, Fam.-Anschl. Angeb. unt. Nr. P 03033 an d. Verl. Telefonistin, gewandt, mit gut. Um- gangsformen u. angenehm. Stimme. Per sofort gesucht. Alter bis 25 Ihr. Vorzustell.: Personalbüro Daimler- Benz, Aktiengesellschaft, Niederlas- sung Mannh., Schwetzinger Str. 6/8 (Tattersalh. * III Geschäftsmann wü. nette Frau. nicht UÜber 60 J., evtl. spät. Heirat. Zu- schriften unt. Nr. 03030 an d. Verl. wie der fisch im Wasser fühſt man sieh den 5 ganzen fag bei fegelmäfiger Pflege mit dem erfrischenden vaskxyoιrα e οεπEεανEéñð N N Stenotypistin notfalls auch halbtags, für Rechts- anwaltskanzlei für sofort gesucht. Angeb. u. Nr. PS 58209 an d. Verl, Jüngere, weibliche Börohilfskreft evtl. Anfängerin mit guten Kennt- nissen in Steno und Schreibma- schine, gesucht. Angebote mit Le- benslauf u. Angabe der bisherigen Tätigkeit unter P 56208 an d. Verl, schuhverkäuferin aushilfsweise per sofort gesucht. Angeb. u. Nr. L 160 an den Verlag. DL VesscuhikogueESsS•J Kleines Päckchen, aus Einkauf Neu- gebauer stamm., gefund. Telkamp- haus, Mhm.. O 3, 1, Kunststraße. ideen muß man haben Nehmen Sie das altbekannte Händ- lerblatt Zentralmarkt zur Hand: Es bringt diese Woche 732 Neuhei- ten, Verkaufsschlager und offene Vertretungen. Kostenl. Probe-Nr. an Händler u. Wiederverkäufer vom Zentralmarkt-Verlag Würzburg 51. Spezialistin u. Meisterin f. Veber- Wwärmungsbäder, verabreicht, Wo Bademögl. vorh., Spezialbäder mit Bürstenmassage. Zuschr. unter Nr. 03174 an den Verlag. Maurerarbeiten fachm. u. preiswert. Angeb. u. Nr., 03111 an den Verlag. Wer schließt sich einem 321. Hand- Werker zu gemeins. Wanderungen an? Zuschr. u. Nr. P 03103 3. d. V. ö FREIE BEREUEE 8 Ich habe mich als Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten in Mannheim, A 2, 8, niedergelassen Dr. Felix Fröhlich Telefon 3 16 26 MORGEN Mittwoch, 8. Oktober 1952/ N Woa.s wird in Fro nkreich gedreht? Die französische Filmproduktion läuft quf vollen Tobren Die französische Filmproduktion wartet zu Beginn der neuen Saison mit einem recht umfangreichen Programm auf, Bereits fer- tiggestellt ist der Kriminalfilm von René Chana„Je suis un mouchard“(Ich bin ein Spitze), in dem Madelaine Robinson die Hauptrolle spielt. Ihr zur Seite steht eine Anzahl noch unbekannter Nachwuchsschau- spieler, unter denen vor allem Paul Neurisse, Als Bruder, besonders auffällt. Die Rolle des „Spitzels“ flel Lves Massart zu. Ebenfalls premierenreif ist Mauroce Clo- ches romantischer Film„Moineaux de Paris“ (Spatzen von Paris), in dem Jean Pierre Aumont als Grenadier und der Rnabenchor. die„Petits Chanteurs à la Croix de Bois“, im Vordergrund stehen, Diesen Film zeich- net besonders eine Reihe sehr schöner Land- schaftsaufnahmen aus, die Maurice Cloche von ganz Frankreich bietet, das der kleine Jeannot zusammen mit dem Grenadier, sei- nem Freund und Beschützer, auf der Suche nach einem verschwundenen Medaillon durchwandert. Auch ein neuer Film von Julien Duvivier, dem Regisseur von„Unter den Dächern von Paris“, ist da. Er heißt„La féte à Henriette“ und die Handlung fußt auf dem Umstand, dag am 14. Juli, dem französischen National- Teiertag, auch alle Henrietten ihren Namens- tag feiern. So geschieht es, daß die junge Arbeiterin Henriette Dany Robin), die sich unbändig darauf freut, den Vorabend ihres Namenstages mit ihrem Freund Robert zu verbringen, doch noch zu ihrer Feier kommt, obwohl dieser sie„sitzen läßt“. Denn im Trubel des Volksfestes findet sich ein an- derer junger Mann(Michel Auclair); dem es gelingt, Henriettes Kummer wenigstens etwas zu zerstreuen. In der Rolle jener Zirkusreiterin, der es zuzuschreiben ist, dag Robert(Michel Roux) sein Wort nicht hält, debütierte die deutsche Schauspielerin Hil- degard Knef im französischen Film, und es ist nun abzuwarten, ob sie sich die Aner- kennung des französischen Publikums eben- 80 leicht erringen wird, wie die ihres Re- gisseurs und ihrer Kollegen. In Georges Lacombes„L'Appel du Destin“ Ruf des Schicksals) steht wieder einmal der junge italienische Kapellmeister Roberto Benzi vor der Kamera. Ihm zur Seite findet man Jean Marais als verkrachten Pianisten, der zum ersten Male keinen jugendlichen Liebhaber, sondern einen Vater spielt. Der Film dürfte in erster Linie vom musikali- schen Standpunkt aus interessant sein. In einer französisch- amerikanischen Ge- meinschaftsproduktion entsteht Henri Lavo- rels Filmkomödie„C'est arrivé à Paris““ Das geschah in Paris) mit Henri Vidal und Evelyn Keyes in den Hauptrollen, in der der französische Esprit sich geschickt dem amerikanischen Tempo anpaßt, wobei selbst- verständlich das Happy-End nicht fehlen darf. Tino Rossi einmal anders, könnte man als Untertitel zu Jacques Daniel Normands letztem Filmwerk, ‚Son dernier Noel“(Ihr letztes Weihnachtsfest) setzen, der ergreifend von der Solidarität einer kleinen Stadt be- richtet, deren Bewohner, einem todkranken Mädchen zuliebe, beschlossen haben, mitten im Jahr Weihnachten zu feiern. Die Außen- aufnahmen zu diesem Film wurden in einer der pittoresken Straßen des alten Nizza ge- dreht und sind bereits abgeschlossen. Tino Rossi spielt einen berühmten Sänger, dem es im Grunde zu verdanken ist, daß der große Wunsch des kleinen Mädchens Wirk- lichkeit wird.. 5 Zum Teil an der Cöte d'Azur und zum Teil im existentialistischen Rahmen des „Vieux Colombier“ entstand André Hune- belles Filmkomödie„Mon mari est merveil- leux“(Mein Mann ist fabelhaft), in dem Fernand Gravey die Rolle eines berühmten aber etwas verschrobenen Schriftstellers in- terpretiert, den eine selbstbewußte junge Journalistin(Sophie Desmarets) im Sturm erobert. Auch Daniel Gelin ist unter die Regis- seure gegangen. Der erste Film, der unter seiner Leitung entstehen wird und in dem er selbst die männliche Hauptrolle inne hat, führt den Titel„Les dents, longues“., Seine Partnerin ist seine Gattin Danièle Delorme. In Mimet, einem kleinen, etwa 15 Kilo- meter von Aix- en- Provence entfernten Städtchen, rollt der neue in einer franzö- sisch-italienischen Gemeinschaftsproduktion entstehende Fernandel-Film„Le boulanger de Valorgue Oer Bäcker von Valorgue) ab. Das heitere und an Situationskomik reiche Drehbuch stammt von Les Favier und Pierre Lozach. Regie führt Henri Verneuil. Außer der jungen Italienerin Anna-Maria Ferrero, in der weiblichen Hauptrolle, wer- den noch Jean Chevrier, Henri Vilbert und Georges Chamarat in Episodenrollen Fer- nandel zur Seite stehen. Immer wieder reizt es Regisseure, Ro- mane französischer Romantiker zu verfilmen. Diesmal handelt es sich wieder einmal um Alexandre Dumas Film„Kameliendame“ und der Regisseur, der sich von ihr bezau- bern ließ, heißt Raymond Bernard. Die weib- liche Hauptrolle wurde bereits Micheline Presle anvertraut. Ein anderer nicht minder berühmter Ro- man, nämlich Leo Tolstois„Auferstehung“, ist ebenfalls zur Verfilmung Vorgesehen. Für die Regie wurde André Haguet verpflichtet. Ueber die Verteilung der Rollen ist noch nichts bekannt. Auch Christian-Jaque beschäftigt sich in- tensiv mit seinem neuen Filmplan der„Lu- cretia Borgia“, die im Oktober in Italien gedreht werden soll, und Geza Radvanvyi, der durch seine Filme„Irgendwo in Europa“ und„Frauen ohne Namen“ hervorgetreten ist, vollendet das Drehbuch von„L'étrange désir de M. Bard“, dessen Hauptrolle Michel Simon interpretieren wird. Annabelle Anonyme Foto: A. Grimm/ CCc-Film „ Lisd Stammer in dem Film„Man lebt nur einmal“ Haben Sie schon darüber nachgedacht, daß„Man nur einmal lebt und diese Frage für läppisch halten, für eine Binsenwahrheit. Zugegeben. Aber die meisten Menschen gehen mit diesem Leben, das ihnen nur einmal geschenkt worden ist, oft sehr un- begabt um. Die Begabung zur Lebenskunst dürfte von allen Künsten die schwerste sein und die seltenste zugleich. In dem neuesten Cec-Fum„Man lebt nur einmal!“ spielt diese kleine, große Philosophie die wichtigste Rolle. Wenn auch in einem Lustspiel, so zeigt doch Theo Lingen als lebensmüder Mann, wie das Leben aussieht, in dem Augenblick, da man es von sich werfen will. Alles bekommt eine andere Bedeutung— Dinge, die er vorher wichtig nahm, Werden nichtig— und die Dinge, an denen er bisher vorüberging, erhellen plötzlich wie ein warmer Sonnenstrahl seine Seele und führen ihn zu der Erhenntnis„Man lebt ja schließlich nur einmal!“— Aber wenn man nun doch ein zweites Mal auf die Welt käme. 2 Stellen Ste sich vor, wie man alles besser machen könnte, und schreiben Sie Inre Antwort(höch- stens vier Zeilen, die nicht unbedingt gereimt sein müssen) bis spätestens 15. Oktober an die Filmredaktion des„Mannheimer Morgen“, Sie wollen sich doch sicher auch an der Preisfrage beteiligen, deren Bedingungen hier am I. Oktober veröffentlicht wurden. Mein erstes Dreh Als ich begann, Spielfilme herzustellen, galt meine erste Sorge dem guten Drehbuch. Zuerst wählte ich den Stoff und verfiel dabei auf einen Sketch, der im damaligen Münch- ner„Kabarett Benz“ in der Leopoldstraße gespielt wurde. Er hieß„Die Wahrheit“. Die Verfasser, Ferdinand Kahn und Wilhelm Stücklen, waren mit der geplanten Verfil- mung sehr einverstanden. Stücklen ver- sprach, ein Drehbuch zu schreiben und machte sich, mit 50 Mark Vorschuß in der Tasche, an die Arbeit. Wenige Zeit darauf brachte er das Manuskript. Es bestand aus einigen Briefbogen, mit Bleistift beschrie- ben, und war wie ein Theaterstück einge- richtet: Mit sehr vielen Titeln, die die Hand- lung teilweise ersetzen sollten. „So also sieht ein Drehbuch aus?“ fragte ich mich. Ich versuchte es zu verbessern, und es gelang mir, das Manuskript— man nannte früher ein Drehbuch„Filmmanuskript!“— in eine Form zu bringen, die die Filmhand- lung nicht nur durch Zwischentitel erkenn- bar machte. Das war mein erstes Drehbuch. Die nächsten schrieb ich selbst. Für gröbere Filme zog ich Münchner Journali- sten und Literaten hinzu. Zweifellos liegen Stil und Eigenart meiner Filme mit darin begründet, daß ich die Drehbücher selbst schreibe oder zumindest weitgehend beein- flusse. i Das Wichtigste nach der Stoffwahl ist nun einmal das Drehbuch. Mit ihm steht und fällt der Film. Wenn das Buch nicht von Anfang bis Ende stimmt, dann wird der Film nicht echt. Da darf nichts hinein- geschwindelt werden, um eines hübschen Film-Notizen Der FDP- Bundestagsabgeordnete Arthur Stegner hat sich dafür ausgesprochen, daß der deutschen Filmwirtschaft bald durch Erlaß eines Filmquotengesetzes geholfen wird. In einem Schreiben an den Vorsit- zenden des Bundestagsausschusses für Wirt- schaftspolitik, dem der Entwurf eines sol- chen Gesetzes vorliegt, weist Stegner dar- auf hin, daß die gegenwärtige Lage auf dem Filmmarkt ein erneutes Vordringen des ausländischen Films begünstigt. In allen Produktiomsländern würden Subventionen oder mindestens Exportprämien gewährt. Als Beispiel für die schwache Position des deutschen Films erwähnt Stegner die Ent- Wicklung in den letzten zwei Jahren. 1950 seien 82 neue deutsche Filme fertiggestellt worden. 1951 seien es nur noch sechzig ge- Wesen. Im Filmwirtschaftsjahr 1951/2 waren unter dem Gesamtangebot von 480 Filmen noch 64 neue deutsche. Zu Beginn des Filmwirtschaftsjahres 1952/53 stünden nur siebzehn fertiggestellte neue deutsche Filme zur Verfügung, 22 seien in Arbeit. Die Filmquote würde nach Ansicht Steg- ners ein Mehraufkommen für die deutsche Filmproduktion von mindestens fünf bis sechs Millionen DM jährlich zur Folge haben. Das seien mehr als zehn Prozent der jährlichen Produktionskosten. * Ein im Auftrage des Berliner Lokal- komitees des 75. Deutschen Katholiken- tages hergestellter Dokumentarfilm von dem großen Treffen der katholischen Christen im August 1952 wurde dieser Tage in Berlin vor Pressevertretern gezeigt. Der Film, der von Roger von Normann gestaltet wurde, bringt in Bild und Ton noch einmal den Jubiläums- Katholikentag von der Ankunft der Teilnehmer in Ber- lin bis zur Kundgebung der 100 000 im Olympia- Stadion in Erinnerung. Mit einem Bildstreifen von berühmten Domen und Kathedralen in aller Welt klingt der Film Alus. Er soll demnächst im Beiprogramm der Berliner Filmtheater gezeigt werden. * Die fünfundzwanzigste Wiederkehr des Tages, an dem zum ersten Male ein ge- sprochener Satz von der Filmleinwand er- klang, wurde vor wenigen Tagen von der boch Won Peter Ostermayer f Gags willen, da darf es keine Unwahrs lichkeiten geben. Jede, auch die Klei Rolle muß„ein Gesicht haben.“ Ich gig nicht daran, daß durch die Besetzung einem guten Schauspieler eine schht Rolle stark wird. Mein Rezept lautet: nehme eine ansprechende Handlung, ui 3 1. 6 setze sie ins Bildhafte, geben einen g freie Dialog dazu und versuche, das Gan, einem logischen Drehbuch auszubauen. ordentlicher Schuß technischen Wissen 8 Voraussetzung, um die linke Seite des p 8 buches mit den erforderlichen An weis! für Regisseur und Kameramann auszu 1 ten. Es ist nicht gut, wenn bei der 5. 0 1 arbeit zu oft„aus der Reihe getanzt“ 13.00 1. den muß. Die allererste Frage eines gef 2.0 senhaften Produzenten, von der auch Wohl der Verleiher und Lichtspiele A 1 abhängt, ist die: Was spricht beim pif Tele kum an? Die Neunmalklugen, die nur. der Kunst rufen, mögen sich gedulden 1 Filmindustrie hat sich noch immer selbst 1 L holfen. Auf welch hohem künstlerise xeile Stand war die Stummfilmherstellung der Tonfilm über sie hereinbrach, und welch hohem Stand war der Tonfilm DIE zum Zusammenbruch 1945 Tele In dieser Zeit, in der unsere Jugend ganz andere Filmkost hätte haben müs Olk kam die Ueberschwemmung mit Wilde und Gangsterfilmen. Langsam macht Tele eine Besserung bemerkbar. Der deug! ich Film wird wieder reifer. Es ist meine b f zeugung, daß man in wenigen Jahren FI der mit Stolz von ihm sprechen kann.! F —— II AP Lies Mann! Tele all Manni deutsche Film hat den ersten und wid sten Schritt getan und sich wieder Gunst des Publikums erobert. amerikanischen Filmindustrie gefeiert. 6. Oktober 1927 wurde im Warner-The in New Lork der Film„The Jazz Sin uraufgeführt, in dem Al Jolson. beyo sein Lied anstimmte, die Worte sp „Ihr habt noch nichts gehört, Leute. hört mal zu.“ Dieser von dem Sänger Pprovisierte Satz sollte zuerst he geschnitten werden, aber der Studio Sam Warner entschied, daß er um der trastwirkung willen bleiben sollte. Die Kennzeichnung„Jugendverbot“ bisher als besonders wirkungsvolle Rekl für einen Film, da sie auf die Lüsterng 8 gewisser Publikumskreise spekulierte g 2 besonders auf Halbwüchsige große 10 ziehungskraft ausübte. Daß diese Spek tion kein gutes Geschäft bedeutet. erkl kürzlich der britische Filmproduzent Art Rank, der in Zukunft solche Filme des in seinen Ateliers herstellen noch in al 550 Kinotheatern vorführen lassen Will.“ hat festgestellt, daß die große Masse Kinopublikums diese Art von Filmen 1. Abit schätzt und daß vor allem in Kinos Familienkundschaft ihr Besuch keines Od besonders gut ist. Nicht nur die Jugendlich] wilt die sonst einen großen Teil der Kinobes bach stellen, sondern vielfach auch ihre Et] che bleiben diesen Filmen fern. a ** Necl Hans Albers wird unter der Regie Helmut Käutner in dem neuen Film K bay bay“ nach der gleichnamigen Open von Norbert Schulze spielen. Die Außen„PR nahmen beginnen am 6. November in HA Au. burg und werden in Italien fortgesetzt. tor je 5 70 „Wir tanzen auf dem Regenbogen“ obne der Titel eines neuen musikalischen Re- Farbfilms, der nach Beendigung von nahmen in Neapel, Pompeji und Rom,? genwärtig in drei Hallen der Filmatel“ von Geiselgasteig gedreht wird. In die deutsch-italienischen Gemeinschaftsprodd tion wirken unter der Regie von Carm Gallone und Arthur-Maria Rabenalt * Inge Egger, Isa Barzizza, Karl Schön t der junge italienische Tenor Gino Mats E. k Siegfried Breuer, Harry Meyen und Ru 5 Schündler mit. Pressestimmen „ zum Pariser Länderspiel Frankfurter Allgemeine“: In vielen Jahren habe ich noch nie eine franzö- sische Nationalmannschaft derart mit Elan, aber aueh mit brillantem Können spielen sehen Wie an diesem Tage. Umgekehrt ist aber auch zu sagen, daß uns seit dem 1. Januar 1933, der eine deutsche Fußballmannschaft in Bologna mit dem gleichen Ergebnis und der gleichen Schwäche unterliegen sah, noch me wieder eine so felägliche Leistung deutscher National- spieler begegnet ist.“ W „F uh balls port“:„Ist es nicht kläglich, daß vorn die Stürmer einfach kerumstanden und praktisch zuschauten, um dann, wenn ein Ball kam, sich diesen auch noch wegschnappen zulassen? Das trifft insbesondere auf Fritz Wal- ter zu.“ „Der neue Sport“:„Ein 5:1 wäre durch- aus verdient gewesen. Frits Walter war die größte Enttäuschung von Paris.“. „S pOrt magazin Nürnberg“:„Ich kann mich kaum erinnern, wo eine deutsche Auswahl so völlig ohne Gegenwehr, ohne Ge- genmittel und ohne Selbstbewußtsein in eine Niederlage stolperte.“ „ Ce Matin“:„Penverne und genau 80 die anderen„Neuen«, Uhlaki, Kop und Eisdwshi Raben gestern einen Vertrag mit der franzòsischen Mannschaft abgeschlossen. Nie- mals vorher haben wir elf Spieler im Trikot der Trikolore gesehen, die sich in einer 80 brillianten Form befanden und mit einer sol- enen Klarheit die Hoffnungen bestätigten, die man in sie setzte.“ „Le Figaro“:„Wie groß war nun der Wirkliche Wert dieser deutschen Elf? Ihre Spielmethode, die von den Minderwertigkeits- EKompleqen einer Mannschaft der zweiten Di- vision inspiriert war, die man einem As der Elite gegenüberstellt, die mangelnde Bestan- digkeit eines khonstruktiven Spiels, ergäben Gründe am Wert des deutschen Fußballs zu zweifeln, wenn nieht der in Mien über Oester- reich gelungene Sieg einen eindrucksvollen Vertrauensbrief darstellen würde.“ „L Equipe“„Bei den Deutschen war Liebrich, der beste Spieler. Stark, entschlos- sen, unermüdlich, ausgezeichnet im Kopfball- spiel und bei verzweifelter Abwehr mit dem Fuß, wurde Liebrieh nur dure seine Ballab- fälschung an Cisowei und den Irrtum in der 90 Minute der vollen Genugtuung beraubt, ein tadelloses Spie, geliefert zu haben.“ Dusenbricht aleo das Hesete der Serie? Von Jeffries bis Charles— noch kein Meister kehrte wieder „Ich glaube, daß ich Boxgeschich te machen und den Titel zurückerobern kann. Darum habe ich meinen Manager überredet, einen Rückkampf gegen Mareiano abzuschließen.“ Das erklärte in Amerika Exweltmeister Jersey Joe Walcott, der nach seiner Niederlage abtreten wollte, nun aber nochmals ein„come back“ ver- suchen wird. Er möchte jenes Wort„They never come back“ brechen, das seit mehr als fünf Jahrzehnten als unge schriebenes Gesetz über allen Versuchen der besiegten Weltmeister steht. Noch niemals ist es einem Geschlagenen gelungen, die Krone im Schwergewicht wieder zurückzugewinnen. James J. Corbett, der vor sechzig Jahren ein Jahr zuvor den Titel von Braddock geholt 1892 durch einen K. o-Sieg gegen den großen John L. Sullivan Weltmeister wurde, unter- nahm zweimal einen Vorstoß, sich wieder in den Besitz des Titels zu setzen. Gegen James J. Jeffries, der Corbetts Bezwinger Bob Fitz- simmons entthront hatte, trat er zum ersten Male 1900 an. Jeffries siegte in der 23. Runde durch k. o. 1903. im Alter von 37 Jahren, gab es den zweiten Kampf, den Jeffries durch Kk. O. in der 10. Runde gewinnen konnte. 1905 trat James J. Jeffries als Weltmeister unbe- siegt zurück. Als 1909 der Neger Jack Johnson Weltmei⸗ ster geworden war, brachte der große Pro- moter Tex Rickard 1910 in Reno jenen be- rühmten Titelkampf Schwarz gegen Weiß mit Jack Johnson gegen Jeffries zustande. Eine Weltsensation. Jeffries verlor in der 15. Runde durch k o. Als der große Jack Dempsey 1926 in Phila- delphia den Titel an Gene Tunney verloren hatte(120 757 Zuschauer— 1 895 733 Einnahme) kolgte 1927 in Chikago der zweite Titelkampf, in dem Tunney die Weltmeisterschaft mit einem Punktsieg verteidigte, 104 943 Zuschauer bezahlten 2 658 660 Dollar, die höchste Ein- nahme, die es jemals in der Geschichte der Boxweltmeisterschaft gegeben hat. Der nächste Weltmeister, der an„They never come back“ scheiterte, war Max Schme- Uing. Max hatte den Titel 1930 gegen Jack Sharkey gewonnen und mit Erfolg 1931 gegen Stribbling verteidigt, verlor jedoch 1932 seinen zweiten Kampf gegen Jack Sharkey sehr um- stritten nach Punkten. Sharkey gewann mit seinem Sieg aber nicht den Titel zurüek, weil er vorher nicht Meister gewesen war. Als Schmeling und Sharkey zum erstenmal Zzusammentrafen, war der Titel vakant ge- Wesen., da Gene Tunney unbesiegt zurück- getreten war. 1938 erhielt Max Schmeling seine zweite Chance. Am 22. Juni wurde er in New Lork von Joe Louis geschlagen, der sich Hatte. Auch Joe Louis gelang es nicht, den Titel zurückzuholen, den er von 1937 bis 1949 ge- halten hatte. 1949 war Joe dem Beispiel von Tunney gefolgt und unbesiegt abgetreten. Um das vakante Championat kämpften seine Rassegenossen HEzzard Charles und Walcott. Charles wurde Weltmeister. 1950 kam Louis wieder und mußte am 27. September in New Vork Charles einen Punktsieg überlassen. Diese Niederlage war die erste Stufe auf der Sprossenleiter nach unten für Joe, der im Vor- jahr noch einmal gegen Rocky Marciano an- trat und hier seine Hoffnungen endgültig be- graben mußte. Die letzte Etappe in dieser „They never come back“!-Serie war dann der zweite Titelkampf Walcott gegen Charles im Juni dieses Jahres, mit dem sich Charles die im Vorjahre an Walcott verlorene Krone wie der holen wollte. Der Versuch scheiterte, Wal- cott blieb nach 15 Runden Punktsieger. Als Joe Louis und Max Schmeling 1938 in New Lork zusammentrafen, gab es eine Ein- nahme, die 1 015 012 Dollar betrug. Vielleicht wird auch ein Rückkampf Marciano— Walcott noch einmal eine gute Kasse bringen. In Philadelphia verdiente Walcott 138 070 Dollar, Marciano 69 035 Dollar. Für den Rückkampf bedeutet die Klausel, daß beide Boxer je 30 Prozent bekommen. Das könnten für Wal- cott nochmals runde 100 000 Dollar sein. Viel- leicht denkt Jersey Joe mehr an diese 30 Pro- zent, vielleicht glaubt er aber wirklich, das „They never come back“ brechen zu können. Wer weiß? Der weit über 40 Jahre alte Neger war eine bedeutende Figur der Boxgeschichte. So oder so.. Und er hat schon Unglaub- liches zu Wege gebracht. i knman mere bert in colon. Beim ersten Nachkriegs-Fußball- Ländern zwischen Frankreich und Deutschland b das 1924 als Olympia- Stadion erbaute 8 Colombes mit 18 295 000 Frances einen ne Einnahme-Rekord. Die bisherige Höchstsum des Pokalendspieis von 1952, das 17 20% Francs einbrachte, würde um mehr als Million übertroffen. Mit 36 021 zahlenden schauern wurdle der Besucherrekord des PO endspiels von 1950 mit 61 722 jedoch nicht“ reicht. Neuhaus gegen Amerikaner Dortmunder Kampftag gerettet Heinz Neuhaus wird am 2. November nicht gegen Englands„alten Mann“ Tommy Farr, sondern gegen den amerikanischen Schwer- gewichtler Bill Weinberg in der Dortmunder Westfalenhalle antreten. Diese gestern abend verbreitete Nachricht löst Befriedigung aus, denn der Kampf gegen Farr wäre für den deutschen Europameister— sportlich gesehen — eine wertlose Angelegenheit gewesen. In letzter Minute gewissermaßen hatte der Beauf- tragte der Veranstalter Göttert/ Englert, der umstrittene Fred Kirsch, in Amerika noch einen guten Boxer aufgetrieben, der für einen kurzfristigen Kampfabschluß in Deutschland Club“ von 4675 ehre Sieger und ubitare Höhepunkt der Siegesfeier des MRC war die Rede des Club- Vorsitzenden Fritz Beiß- wenger, in welcher er die jungen Mannschaf- ten zu ihren in dieser Saison errungenen Sie- gen beglück wünschte und dabei der Meinung eines alten Ruderers Ausdruck gab, der sagte: „Wenn Ihr nicht in der Lage seid als Olympia- kämpfer zu siegen, dann lernt als anständige Amateure verlieren“, Es sind insgesamt 32 Siege, die von den Club-Mannschaften heimgefahren wurden und die Zeugnis ablegen von der intensiven Arbeit, die in den Jahren des Wiederaufbaues des Ruderbetriebs ge- leistet wurden. 21 dieser Siege wurden von der Jugend errungen, wobei der Jungmann- Achter ungeschlagen blieb. Ein weiterer Höhepunkt der Feier war die Ehrung der Jubilare. Im Auftrag des Deutschen Ruderverbandes nahm der sechs- kache Deutsche Meister Wilhelm Reichert die Ehrung der drei verdienten Männer vor. Otto Rückert, Ludwig Kalmbacher und Fritz Schmitt erhielten für 50 jährige Mitgliedschaft und her- Vorragende Verdienste an dem deutschen Rudersport die goldene Nadel des DRV. Für 40 jährige Mitgliedschaft wurde Direktor Kurt Stöckler ausgezeichnet und Hermann Claus, Willl Münkel, Willi Püringer, Richard Merkle. Franz Schömbs und Dr. Helmut Walter wur- den für 25jährige Mitgliedschaft geehrt. zu gewinnen war.„Old Timer“ Farr wird. in Dortmund den zweiten Hauptkampf ge Kohlbrecher bestreiten.. Der verpflichtete Bill Weinberg zählt zur ersten Garnitur der amerikanisd Schwergewichte. Niederlagen gegen La 80 und Brion, die in der Weltrangliste steh haben ihn ein wenig zurückgeworfen. e vollaber ist, daß er den britischen Meister von der EBU anerkannten Herausforde Williams, der vor Neuhaus auskniff, zur 4 gabe gezwungen hat. Die Entscheidung, 9 den Amerikaner und nicht gegen Farr boxen, hat Neubaus gestern selbst gefällt, 1 1 Bill“ wird bereits am 17. Oktober zum Schl 7 training in Dortmund eintreffen. 1 N Zweimal Tod im Boxring 1 Der amerikanische Ringrichter As Donza, der am Dienstag im Kolosseum New Orleans einen Berusboxkampf leis brach in der 6. Runde plötzlich zusammen verstarb vor den Augen der Zuschauer. in den Ring eilende Ringarzt stellte Tod du Herzschlag fest. Dies war der zweite Todesfall inner 22 von 24 Stunden in New Orleans. Zuvor in der Nacht zum Montag der amerikans Weltergewichtsboxer Jimmy Taylor ee* schweren inneren Verletzungen erlegen, 5 lor ging am Freitag in einem Boxkampf 15. b und verstarb, ohne das Bewußtsein wies 1 erlangt zu haben. Die sowietunlon hat englische Ligaklubs 1— geladen. Fußball-Castspiele in der UdssR 50 le erschien daraufhin eine Mitteilung:„Lies U streiten. Im Amtsblatt des englischen Verg⸗ 0 die in Rußland spielen wollen, werden gebe. klonr sich zu melden.“ — 9 52/ Nr. Nr. 232 Mittwoch, 8. Oktober 199 —— Das Tagesgespräch von Mannheim gie tanzie nur einen Sommer Beginn: 9.43, 11.50, 13.50, 16.00, 18.10, 20.20 Uhr — Ole Tperhönioln 31, 8. Breite Str. Tägl. 22.20 Uhr Spätvorstellg. und 21.00 Uhr Telefon 1 26 35 Der spannende Abenteuerfilm 13.00 15.00 17.00 19.00 Fance Sie tanzte nur einen Sommer 7 Eine Liebesgeschichte von seltener Zartheit und Ane Reinheit EIn Riesenerfolg ohnegleichen Anamons uh t NA Din 13.00 15.00 17.00 19. Die große Schlagerparade mit 21.00 Tel. 3 21 46 fr. Hielscher- P. Pasetti- Rita Paul u. a. m. Wildestes Afrika in Farben: Als EA ScHhWaRZ ES EHTTEN SEIN ie nur 1 Teteton 4 fARII en: 14 180 12.4 20.0 Uhr dulden. pl 0 1 Der große Erfolgsfiim mit Gary Cooper aden FT DIE TEUFELISBRIGADE lun Telefon 5 14.00 16.30 19.00 und 21.00 Uhr ch. und 14.00 Ein unwahrscheinlich spannender Film! Tonfilm DIE KAMERA 101 0. 5 17 t ch irt 1 9 releten 4 03 57 20.30 0885 rbevonMonte christ gend 14.30 Bing Crosby in einem zündenden Lustspiel den mis iE KURS EL 50 9 2 it 965 ene eee zen 2 Lach und wein mit mir dente e ee l- Elle Helge unter Sünderinnen lem FE TTL UERURTE III wle SAAL B AU Nachtwache Ab heute bis Sonntag mit täglich wechselndem Programm das Original Tegernseer Bauerntheater „Huf der Alm, da gibt's koa Sünd“ Der Lachschlager der Saison. Beginn 21 Uhr aperre- Uentspliexe Mannheim · Rheinau Telefon 4 82 76 Rosengarten- musensaal Das modische kreignis der Sslson! Wiener Hut- und Mode-Huc kle Heidelberg zeigt in ihrer traditionellen u. a. die berühmte Kollektion Haute · Couture Oestergard verbunden mit der Schlagerparade 1932 der Austroton-Stars Rudi Hofstätter Erni Bieler u..„Ich möcht Dein Herz- [klopfen hör'n“ Leila Negra „Traurige Augen“,„Teddy Bär“ Nita Galles peter NHlexander Edgar Ralfs- Kurt Eliot Heinz Meubrand mit seiner Combo Karten zu 1,80 bis 4.50 DM in den bekannt. Vorver- Kkaufsstellen u. ständig a. d. Kasse im Rosengarten feiert, ner-Theg Fol 10. Lientsglele Mannheim- Rheinau an heute, PREGOTLA. Narila nEE Nur 19 Uhr 22 z Sing „ ben Rox Winchester 73 sun rte sprz f Mannhelm-Rheinau ute. Sänger! Die von allen sendern und zt her Philips- Schallplatten bekannten Studiole 8 der N Nen Kilima 13 3 MANNHEIM K 2.52 Heute Bunter Abend mit beliebten Künstlern Stimmung und Humor Zum Tanz spielen GUs r. diess Hawaiians kommen am 18. Okt., 22.45 Uhr, ins AlLSsTe Karten: 1,503, 50 DM erbot“ le Rekla Lüsterng lierte 9 große e Speki und sein Orchester et. erkli Eintritt frei! Anfang 20.00 Uhr Vorverkauf hat begonnen zent Art A ume wel 1 10 Seil 0 samstag, den 11. Oktober 1952 en val] Fröhliche Weinreise in die Pfalz ou B, une Abfahrt 19.30 am Wassert., Rückkehr etwa 1.30(Stragenb.-Anschl.) e 1 sonntag, den 12. Oktober 1952 keinesm Odenwald-Spessart o DN 12.30 igendlich] wimeimsfeld. Neckarsteinach Eberbach- Ernsttal- Amor- inobesud bach- Miltenberg Wertheim— Markt Heidenfeld- Märchen- hre Elk schloß Mespelbrunn Bad König Nibelungenstraße- Weinheim Abfahrt 7.30 Uhr am Wasserturm, Rückkunft etwa 21.00 Uhr 5 Omnibus- Reisedienst GmbH. 1(eskaretrage 40 Mhm.-Feudenheim Telefon 523 61 Regie Im„Kap Nur 2 Tage n Oper: Außeng f RO MI, der preiswerte zahlbor in 14 Monatsraten zu je er in HA Guolitäts- Staubsauger zesetzt. 155 for ſeden Haushalt 5, DM 70, DM Keine Anzahlung bogen“ ohne Zuschlag Jahr Garantie en Rey!. von A. Rom, dilmatell In die, 18 itsprodh n Carm 3 Verkeufsreit: Donnersteig 9. 10. v. Freitag, 10. 10., von 10 bis 18.30 Uhr 0 Matt k. BODpEN MUTTER, Staubsduger-Vertrieb ind Ru Velkgofsstelle: Mennhelm, MH 3, 3(Goststäſte„Frinz Mex“, b. Markt] error 2701 , tomb Wiederholung der 1 MM. Märchenauffüh aun d- Marchenaufführung baute 8 nen nel für unsere großen und kleinen Leser öchstsum 2 „ 17 20 Mitrwoch, „ 8. Oktober lenden des Po, 14.00 Uhr u nicht! 5 Uta- Theater * tr. T wird 1 N 7. Kunsts L ges 5 Das beliebte zählt 10 Märchen 1 mit Musik, Ge- ste stel, sang u. Kinder- fen. We ballett von Lkeister U Robert Bürkner zuskor „ Zur A. ung, ges 1 , schenputte efällt, l 77 um Schl aufgeführt vom MARCHEN THEATER KURPFALZ Leitung: L. Vaas Spielleitung Elisabeth Vaas Musikalische Leitung. Alfred Köhler Tänzne Firänzl Rothmund Technische Leitung.. Fleinz Kraft Ermügigte bintrittspreise für Erwachsene und Kinder auf numerierten Plätzen—.60 DM. 80 DNA und 1.— DM. Kartenvorverkauf in der Schalterhalle des„Mannheimer Morgen“, RI, Marktplatz; Buchhandlg. Böttger, am Wasser- 7 Zeitungskiosk Nöltner, am Ufa, N 7; Kiosk Schrecken; erger, Weinheimer OHG-Bhf.; Kiosk Schleicher. Tattersall. arten verkauf nach 12 Uhr an der Ufa-Kkasse, N 7. Klubs ez 1. nach und von Landau Pirmasens Zweibrücken Sn e F Verbann Ligakil 0 6 n geben Kaiserslautern. rie RIENMAIER-sSHHdIrIoN- Ruf 6 27 29 u. 6 3662 elncus 3 N SchAFE RS (Ine S-STadr Litipüf Das Bezauberndste! mit neuem herrlichen Pro- gramm u. neuer, schönster Ausstattung wieder in: Mannheim zur Messe Eröffnung erst: Mitt woch, 8. Okt., 19.30 Uhr Weiter dann täglich von 15 Uhr ab ständig geöffnet. Be- sichtigung der kleinen, aller- liebst. Stadt ununterbrochen. Vorstellungen im Sircus der Liliputaner zu jeder vollen Stunde! 5 Wirkliche Volkspreise: ERWACHSENE 1, DM, Kin- der 0,50 DM bis zu 12 Jahr. 1 III 4 Engl. u. Franz.„Privat“. Tel. 4 1 74. eSsscuxffsauZ EIGEN Schnelltransporte rel 2. NUSWARNOERER! Transporte nach all. Ländern. Be- ratung in all. Transportfragen. Be- schaffg d. Abfertigungspap, Vertre- terbesuch! Maunheimer Paketfahrt GmbH., Spedition, Mannheim, Verb.- Kanal, link. Ufer 3-4, Tel. 3 20 61/62. Eiltransporte Schlacken Kies Sand. Tel. 5 10 60. Mapok-Federkernmatratze n Matratzen- Aufarbeitung. Betten- Speldrich, Neckarst., Lortzingstr. 12. Extraschau formschön. Anbaumöbel V. 4.—14. 10. in uns. Schaufenstern. Weinfest-Sonntag, 12. 10., nachmit- tags geöffnet! Fordern Sie Sonder- prospekt„Anbaumöbel“. KRASE- MANN, Möbelfabrik, Neustadt/ Wstr. Ellboten-Sehmidt Qu 3, 6-7, Telefon 3 28 69. Veruielfältigungen Foto- Druck a Walter Lingott, U 6, 12. Tel. 4 26 94. 3 Prommersberger, Umzöge Frelefon 5 10 60. Mas cHINEN-sTIeKEREI schnell und preiswert L. Habermann, Am Marktplatz. last-Iaxe Schäfer, J 6, 8, Telef. 3 27 90 YIpma Telefon 5 14 62 Gesellschaftsfahrten Telefon 3 26 26. Ladenburg. 5 IuNMOSIIIEN i Tel. 4 05 80 Ammod.-Möller Mannheim 1. H. Fürstenberg a. Wassert. 23, Ar Baumgrundstück evtl. Bau- grundstück zu verkauf. in Neckar- gemünd-Kleingemünd.— Angebote unter Nr. P 58261 an den Verlag. Garten, 2½ Ar. mit Obstbäumen, am Waldparkdamm, zu verpachten. Angeb. u. Nr. P 58205 an den Verl. oder Telefon 437 69. Freiwerd. 5-Zim.-Haus b. Mosbach (Bahnstation) zu verk. Anz. 7000,—. Angeb. u. Nr. 03128 an den Verlag. 1=, 2% Z-Familjlenhaus Wohnung freiwerd., zu verkaufen. Angeb. u. Nr. 03105 an den Verlag. 5 4 2 Geschäftshäuser gutgehende Geschäfte, Lager- u. Fabrikationsräume zu v. Immob.- Schäfer, U 4. 14. Tel. 4 07 00. Baupletz Ecke Meerfelds trage auf Rentenbasis zu verkaufen. Immobil. Grohmüller, Zehntstr. 29. Korbkinderwagen, gut erhalten, für 30,— DM zu verkaufen. A. Körner, Neckarau, Rathausstraße 10. Herren- Wintermantel (dunkelblau), Größe 48 bis 50, sehr ut erhalten, zu verkaufen. Ange- bote unter PS 58197 an den Verlag. Oberbeiten günstiger durch Großversand direkt an Privat, 130/00, 48,— u. 68,.— DM. Aussteuerbetten, 130/00, 110,.— u. 130,.— DM. Schriftl. Garantie für jedes Bett. Verkauf Donnerstag. 9. 10., von 15 bis 17 Uhr, Mann- heim, Gaststätte„Zum Neckarhafen“, ꝑK 4, 1(Ecke). Bettengroßversan Wölting, Mülheim /R. Ia groſſe gelbe Speisekartoffel zum Einkellern geeignet, werden sofort abgegeben am Bahnhof Neckarstadt. M. Wilhelm, Alphorn- straße 6, Telefon 5 04 09. 2 guterhalt. Mädchenmäntel(8—9 J.) zu vk. Adr. einzus. u. A 03097 1. V. Esche Ruchenbütetts. kußgerst preiswert. Günst. Teilzhig. E. Bello) Monnheim, Woldhofstroße 8, loge Bettstelle m. Rost u. Schoner zu vk. Boos, Kobellstraße 14. Tel. 3 13 34. 3 gr. Schneidertische sof. zu verk. Löffler, Kinzigstraße 2. Betttedern eraen gereinigt Inlet u. Feuern Ell. res z0rn Tel. 407 71 Krankenfahrstuhl(Selbstfahrer), Handbetriebselbstfahrer mit Gang- schaltg. Doppelfederung, neu. mit all. Zubeh., Fabrikpreis 900,—, fur 600,— zu verkauf. Fr. A. Schneider,. Mhm.-Feudenheim, Wartburgstr. 31. Kleiderschränke das merke, das ist meine Stärke. Riesenauswahl. Bek. Preiswürdig- keit. Pass. Schlafz.-Teile nachlie- ferbar. Teilzahlung. Möbel- Streit, B 6, 5.(Kein Laden). Klavier, einwandfrei für 560,.— zu verk. Ang. u. Nr. 03112 an d. Verl. Gehrock, mittl. Figur, zu verk. Feu- denheim. Nadlerstr. 29. II. St., r. 2 Eisenbetten mit Matr., fast neu. zu verk. Ang. u. Nr. 03131 a. d. V. Teppieh 2 Stück, 2x3 und 2½ K 3, Wolle, durchgewebt, gute Qualit. schöne Farbe und Muster, umständehalber günstig zu verkaufen. Angebote u. Nr. 03178 an den Verlag. Gebr. elektr. Bügeleisen, fast neu, 125 V., 2 neue Elektro-2-Platten- herde, 125 u. 220 V, neuer Zimmer- ofen, gebr. Ausziehtisch u. Stühle, gebr. Herrenfahrrad preisw. abzu- geben. Feudenheim, Nadlerstraße 6. Neue Doppel- Bettcouch, formschön. mit gutem Bezug und Haarauflage, mit Bettkasten. 250. DM. SEEBERGER. Mannheim 8 8 18. Weinfaß, 170 Liter, 60,.—, 2 Tonstän- der, neu. 40 u. 50 Liter, 35,.—. zu verk. Adr. einzus. u. A 03156 im V. Akkordeon, 96 B., 5 Reg., zu verk. Adresse einzusehen u. A 03148 f. V. Neuwertige Reiseschreibmaschine (Erika) zu verkaufen. Tel. 4 35 22. Kindersportwagen mit Einlage zu verk. Ningel, H 7. 2. Hinterhaus. Schwarz. D.-Schneidermantel, Gr. 45/50, neu, 150,— DM zu verkaufen. Schwindstraße 11. Doppelschlaf couch, extra breit, mit gut. Bezug, 450.—, Konferenztisch zfach ausziehbar, 150,.—, Renais- sancebüfett. 4 m br., 1800,—, Olym- pia Höhensonne, 120 W. 30,.—, und Violinständer(Holz) 15,.— zu ver- kaufen. Schwindstraße 11. Habe noch mehr. Wagg. fr. Wiesen- u. Kleeheu, sowie Hafer- u. Wei- zenstroh u. Speisekartoffeln ab Verladest. abzugeben. E. Eggers, Flensburg, Friesische Straße 6. Mehrere Nähmaschinen bill. abzug. Haußer. Neckarau, Friedrichstr. 1. Küchenschrank u. Tisch zu verkauf. Edinger, Wa., Danziger Baumgang 1 Fast neues Klavier zu verkauf. Adr. zu erfragen u. AX 45 im Verlag. Bindedraht ( t) 1,8 mm Durchm., in Rin- gen von etwa 60 kg, geglüht, 2. Preis von 64.- DM p. 100 kg ab Mannh. auch partieweise zu verk. Angeb. u. P 02723 a. d. V. WOHRHuNGSsTAUScH Biete 3-Zim.-Wohnung, Lindenhof, Neubau, etwa 80,—; suche 2 Zim., Kü. Bad(Altbau), Neckarst.-West, bis 50,—, Ang. u. Nr. 03101 a. d. V. DLE VESMIETuneE N 5 Zimmer, Kü., Bad. Zentralheizg., am Friedrichsplatz, 3. St., zu verm. Davon sind 3 Zim. sof. frei, 2 weit. ab Ende Dezember. Zu erfragen Friedrichsplatz 12, Laden. Leerzimmer, Wa.-Gartenst. zu verm. Angeb. unt. Nr. 03141 an d. Verlag. Möbl. Zim. an berufstät. Herrn zu vermiet. Adresse einzusehen unt. Nr. A 58191 im Verlag. Gutmöbl. Zimmer in schöner Park- lage zu vermieten Angebote unter Nr. 03163 ͤ an den Verlag. Möbl. Zimmer zu verm., Wohnungen m. Bkz. zu verm., Landhaus Mhm.- Neckarau, m. Garage u. Obstgart., 4500,- DM. Grundstück Neckarstadt, Grundstück Lindenhof u. Bauplatz Rheinau zu verkaufen. Immobilien Jos. Huber-Grabler, Mhm., Augusta- Anlage 19, part. rechts, Tel. 4 33 70. Nettes möbl. Garten-Zi., m. Heizg., fl. W. u. k. Wass. in Neuostheim àn ruh. Herrn zu vermieten. Angeb. unter Nr. 03176 an den Verlag. A RAUME mit Nebenräumen(abgeschl. Etage), als Büro, Praxis oder Wohng., Nähe Bismarckstr. gg. Rest-BkZz. zu vermieten. Ange- Bete unter ES 3819 an d. VExI. Schöner in Neubau, 85 qm, an verkehrs- reicher Straße gelegen, gegen Baukostenzuschuß zu vermiet. Ausführliche Angebote unte! Nr. F 58194 an den Verlag. 1 D N DosSEI DORF SERNN. CHAN OT TENS. SEEUHN. NEUEN SOHN. SRFM EN, DORTMUND DU S6UHO. ESSEN. FRANKFURT A. M., HA NMUN HAMSUNG- A OMA. MANMSU RC- SARMGEE NMANNO VER. KON. MANUNIHEMM. MONC HH FNU- W. BAEAAE NN W.-ELBERF ELO MANNHEIM. PLAN KEN ECKE REUMTE STRASSE . I 5 — N 5 . . e, Schulbekleidung, reinwollener Pullover Importeure 8 7 e ee rbb.. 2 9. 5 MoRGEN 9 14. 8 be 2005 venAAork 4 Dienstag Uhr. wie sie sein soll: lodenmontel, imprögniert, gute Quolitöt, kör Knaben und Mädchen. 27 För 7 Jahre nur 2 Monchester-Renchjcicke, Fuſter in Schottenmuster, 4 Reißzverschlußtoschen. 2 7 50 För 9 Jahre nur Skihose in vorzüglicher Trikotqualität. 14* För 7 Jahre nur und dos bunte Sporthemd.. aur 3 3 Trochtenlodenmontel, imprägniert, hervörregende Guslitét, für knoben und Mödchen. 34* För 9 Jahre nur 4 Popeline jacke, hervorragende Quolitt. in vielen leuchtenden Farben, warm gefüttert, mit 2 Reißzverschlußtoschen. 2 För 9 Jahre nur Skihos e För 9 Johre nur 14* 125 för 7 Jahre nur Alle ungeborenen Artikel sind für 6-4 Jahre vorrätig BRENNNKNM EVER . 5⁴ Nachdruck verboten MIETIGESUCHE ee ee Studentin oder Mittelstadt. der Wirtschaftshochschule sucht zum 1. November gutmöbliertes Zimmer mögl. mit Zentralheizung und flies. Wasser, Angeb. mit Preisangabe unter Nr. P 38204 an den verl. in Ost- Werkstatraum etwa 100 am, mit Büro, großer Toreinfahrt und Hof, zwischen Schlachthof und Hafenstraße, sofort zu mieten gesucht. An- gebote unter P 03150 an d. Verl, Laden Laufgeg. ges. Jahn Mhm.-Schönau, Insterburger Str. 1 f. Konfitüren i. nur gut. 5 Laberpa etwũãũůðÿ2ĩꝰ 2000 bis 3000 qm groß, evtl. mit Lagerhallen u. Büro, baldigst zu mieten gesucht. Angeb. u. Nr. P 38199 a. d. V. Lagerraum etwa 100 qm sucht Firma für Rohrleitungsbau in Schwetzinger- oder Oststadt. Ange- bote unter PS 38192 an den Verlag. Schlafstelle mit voller Pension von Herrn gesucht. Angebote unter Nr. 03052 an den Verlag. Leeres Zimmer v. berufstät. Herrn ges. Ang. u. Nr. 03102 an d. Verlag. Amerik. Ehepaar sucht 1 bis 2 eleg. 5 möbl. Zimmer und Küche oder Be- nutzung, mögl. Bad. Ausführliche Angebote unter Nr. 03117 an den Verlag erbeten. Suchen für leit. Ang. 2. bis 3-Zim.- Wohnung mit Küche und Bad geg. Baukostenzuschuß. Angebote an Fa. Flender, N 3, 13b, Tel. 4 08 38. Möbl. Zimm. z. 15 10. v. Herrn ges. Angeb. unt. Nr. 03133 an den Verl. Schbnes, möpllertes Zimmer in guter Lage per sofort oder Monatsende von Jg., berufstät. Herrn gesucht. Angebote unter Nr. 03115 an den Verlag. Separat-Zimmer, gut möbl., zu Anf. od. Mitte Nov. von Dame gesucht. Angeb. unt. Nr. 03138 an den Verl. Jg. kfm. Angestellter sucht nettes, heizb., möbl. Zimmer. Angebots unter Nr. 03143 an den Verlag. Schlafstelle von ig. Herrn gesucht. Angeb. unt. Nr. 03147 an den Verl. Größeres Leerzimmer in Mannheim (nicht Vorort) von seriésem Kauf- mann gesucht. Angebote unter Nr. P 58198 an den Verlag. Mö bl. Zim., mögl. Innenstadt v. Jg. Mann ges. Ang. u. Nr. 03151 à. d. V. Akademiker, mittl. Alters, sucht so- fort gutmöbl. Zimmer, Nähe der Stadtmitte. Ang. u. PS 58193 a. d. V. Möbl. Zimmer, m. flies. Wasser, Nähe OEG, von Amerikaner ges. Angeb. u. Nr. P 03159 an d. Verl. Möbl. leer. Zim., Läden, Wohnungen, letzt. m. Bkz., sucht Jos. Huber⸗ Grabler, Immobil. Mhm., Augusta- Anlage 19. part rechts, Tel. 4 33 70. Berufst. Herr sucht möbl. Zi. Nähe Mannh. Ang. u. Nr. 03137 à. d. V. SSSscukf fk 4 Spezial-Oeschäſt Damen Modes elegant eingerichtet, mit gutem Warenlager, in verkehrsreicher Lage, wegen Krankheit sofort zu verkaufen. Angebote unt. Nr. PS 58195 an den Verlag. MORGEN Kehrqus in Berlin * Die letzten Veranstaltungen der„Festwochen 1952“ Die Berliner Festwochen 1952% über deren Zen. Der nachfolgende Bericht 8 Subt Deberblick über die letzten BAnd Konzerte. 83 Schiller-Theater wurde und Kraft. Sekerkerte Gegnerin fürchtet. das Ende. Marias Abschied von ihren bei Fehling laut hinausschluchzenden Dienerin- nen, und., noch problematischer: Leicester hineinkriecht. vorzüglich sprachen. Tilla Durieux, Verlauf in den ersten Wochen wir ausführ- lich berichteten, sind jetzt zu Ende gegan- emen Veranstaltun- gen— Ur- und Erstaufführungen, Gastspiele 8 In der letzten dieser Festwochen kam . nicht mehr alles Gute von den Gästen, auch die Gastgeber, die Berliner, trugen nun eini- Ses bei. Jürgen Fehlings„Maria Stuart“ im 5 So heftig bejubelt Wie bisher in diesem kühlen, großen Hause nur der„Prinz von Homburg“ des Gérard Philipe. Bei Fehling sind Maria und Elisa- beth einander ebenbürtig an Gefährlichkeit 0 Joana Maria Gorvin als Stu- aͤrt-Königin, eine schmale, bleiche, kluge und entschlossene Frau, läßt begreifen, daß die Königin von England auch noch die ein- Elisabeth Flickenschildt spielt die Frau auf dem bri- tischen Thron, mit' kalkigem Gesicht und blechener, von Angst entstellter Stimme. Die menschlichen Leidenschaften sind Fehling 5 alles, das Zeremoniell wird oft grotesk zer- brochen: Leicester(Martin Held) tätschelt seine Königin angesichts des Staatsrats und Setzt sich im Eifer der Argumentation auf den Verhandlungstisch. Ueberdehnt wirkt erlebt Marias Hinrichtung nicht nur mit den Ohren und dem Herzen, er sieht zu., durch eine Bodenluke, in die er selbstquälerisch Im Schloßpark-Theater Steglitz hatte Boleslaw Barlog aus dem Erstgeborenen“ des Christopher Fry ein ägyptisches Genre- bildchen gemacht. obschon Roma Bahn als Nüdin Miriam und Ernst Deutsch als Moses die Sroßze, intelligente Tragödin, war aus dem jugoslawischen Exil gekommen, um würde fand Boris Blachers„ Preußisches Märchen“ in der Städtischen Oper die stärkste Reso- nanz, eine Köpenickiade(Text von Heinz Cramer), die schlagkräftig das Spießertum der wilhelminischen Zeit ironisiert. Die Dop- pelbesetzung mit Tänzen rückt die Handlung in jene distanzierende Irrealität, die augen- scheinlich für das gegenwärtige Opernschaffen charakteristisch wird. Musikalisch ist das Ganze mit viel Können und Witz gemacht. Genialischer Einfall: die Verarbeitung einer Czerny-Etüde. Die Aufführung(Regie Ludwig Berger, Bühnenbild Ita Maximowna) war entzückend.— Weniger glücklich war der Blacherschüler Theo Goldberg. Der Titel seiner„pädagogischen Komödie für Musik“ (Libretto Heinz von Cramer) war das Beste: „Engel-Etüde“. Man riet rundum, ob dies nun etwas für Kinder oder für Erwachsene sein sollte. Es stimmte nach keiner Seite. Die einzige Freude war H. W. Lenneweits Bühnenbild in Strichmännchenmanjer. Wolfgang Fortner schrieb für die„Tribüne“, ein winziges Theaterchen mit ebenso winzi- ger Bühne, eine antike Moritat für Panto- mimen,„Die Witwe von Ephesus“. Lessings „Matrone von Ephesus“ ging vorauf. Das war instruktiv, denn nichts hätte die veränderte künstlerische Situation besser erhellen kön- Hen. Alle Rollen sind mit Tänzern besetzt. Ein Sprecher(den Text schrieb Grethe Weil) rafft und reduziert die Bewegungsabläufe, Auf sparsamstes Maß. Die Sparsamkeit der Mittel wird künstlerisches Prinzip. Expres- sive Abstraktion. Die Musik, zart, unter- Streichend(Kammerorchester), zeichnerisch findet nirgends zu größeren Formbildungen. glänzende Pianist Robert Casadesus(nach Das von Walter Jockisch hervorragend langer Zeit wieder) zu hören war. Hans inszenierte Werk wurde überaus beifällig Knappertsbusch dirigierte die Philharmoni“ aufgenommen. ker.„Seine“ Dritte Brahms wurde Tages- Im Konzertsaal gab es eine Reihe ein- gespräch. Ariane Bronne befestigte ihren drucksvoller Begegnungen mit großen Diri- Vor jährigen Ruhm als hochbegabte Nach- enten. Mit dem RIAS-Symphonieorchester wuchsgeigerin(US). Eugen Jochum kam musizierte(bei sensationellem Erfolg) Igor mit dem kultivierten Orchester des Bayeri- plastiken dieses Künstlers. voll und sehr leise die Pharaonenschwester zu spielen. Ihre fast tonlose Sprache ver- schluckte viel von der Wortpracht Frys. Der Uebersetzer Hans Feist hielt ein Telegramm des Dichters in der Hand. aber er konnte es nicht mehr vorlesen. Er starb zu Beginn der Vorstellung in seiner Loge. „Sodom und Gomorrha“ von Jean Girau- ckoux, das pessimistische, doch elegante Drama von der verlernten und zerdachten Liebe geriet im Schloßpark-Theater unter er Regie von Karl Heinz Stroux zu wuch- Professor Herbert Albert, Mannheims neuer Generalmusikdirektor, der am Montag das erste Akademie- Konzert dirigierte, richtet aus diesem Anlaß im Programmheft einige Markevitch., Ferner(zum ersten Mal) Eugene Ormandy aus USA, in dessen Konzert der Schuld hatten als die Frauen Maria Wim- fünfund zwanzigjährige Autor der Zur Sünde“ hat Milieu und Typen etwas ahrhundertwende abgeschrieben. In Salon und Hütte(Zarenreich, 1905) gibt es den Holerischen. doch weichmütigen Fabrik- beste und frömmste der Verschwörer hört, aß der Führer seiner„Gruppe“ die Fabrik, on der sie alle leben. anstecken soll. Wenn die Fabrik abbrennt. werden die Arbeiter hungern, und das Kind der Magd muß ster- ben. Die Pflicht zur Sünde wird erst aus- Kkührlich diskutiert, ehe sie den jungen Kom- munisten dazu bringt, seinen Freund und Genossen niederzuschießen. den Mord zu begehen, der andere Morde verhindert. Der Westberliner Regierende Bürgermeister und der antibolschewistische„Freiheitsbund für Deutsch-Russische Freundschaft“ hatten das hauspiel empfohlen, das blasse Menschen- zeichnung immerhin mit einigem dramatur- ischen Geschick verbindet. Die Aufführung, gelenkt von Frank Lothar. war zu langsam. um die Schwächen zu überspielen. L'Equipe, die Truppe der französischen Eisenbahner. wurde fast nur von höheren Schülern bewundert. im freien Handel wa- ren— zu Unrecht!— die Karten kaum ab- dem Jahrhundert der Aufklärung, zwei ut Temperament vorgebracht wurden.. „5 Christa Rotzoll 8* 8 nd hier die wichtigsten Ereignisse im isikalischen Bereich: Von den Novitäten tig und zu grämlich, woran die Männer Mathias Wieman und Herbert Wilk mehr mer und Antje Weisgerber. Die„Tribüne“ machte sich mit einer diskutablen deutschen Uraufführung beliebt. Leopold Ahlsen, der „Pflicht lig von den russischen Dramatikern der besitzer und den harten Gutsherrn, die dGümmliche Kapitalistengattin, die arme Magd mit ihrem kranken Kind und die sym- Pathischen, ernsthaften Sozialisten. Der zusetzen. L Equipe zeigte zwei kleine Stücke lich nicht mindert und der Freude, sie wieder eundliche Plädoyers für die Vernunft, die grundsätzliche Bemerkungen über die Ge- staltung seiner Vortragsfolgen an das Publi- kum. Das bereits vor einiger Zeit auch an dieser Stelle veröffentlichte Gesamtprogramm zeigt deutlich, daß die Musikalische Akademie sich angesichts der unzweifelhaft mehr tra- ditionsgebundenen als neuzeitlich orientierten Grundhaltung des Mannheimer Konzert- bublikums in der Werkwahl von auffallender „Vorsicht“ hat leiten lassen. Professor Albert bestätigt jetzt, daß er es als seine besondere Aufgabe ansehe, in der Programmgestaltung nicht abzuschrecken“. Er versichert, daß ihm „die Pflege der alten Meisterwerke selbst- verständliche Verpflichtung sei“, wogegen natürlich nichts zu sagen ist, insbesondere dann nicht, wenn, wie der Dirigent erklärt, Werke der Klassik und Romantik aufs Pro- gramm gesetzt wurden, die in den letzten Jahren nicht gebührend berücksichtigt wor- den seien.(Was freilich nicht ganz zutrifft, denn beispielsweise sind Richard Strauß“ ohnehin stark verblichene Tondichtung„Tod und Verklärung“, Haydns D. dur-Sinfonie („Die Uhr“) und Beethovens neunte Sinfonie in jüngster Zeit auch in Mannheim gespielt worden.) Weiter versichert Professor Albert, das er persönlich von jeher ein aufgeschlossener Anwalt und Förderer auch der neuen Musik gewesen sei und es bleiben werde. In der Tat enthält das Programm auch eine Reihe interessanter und wertvoller zeitgenössischer Werke. Sie entstammen zwar nicht den Köpfen jener„Allerneusten, die sich grenzen- 108 er dreisten“. sondern haben durchweg ihre Bewährungsprobe längst bestanden und sind auch den Mannheimer Musikfreunden Nielit mehr unbekannt, was ihren Wert natür- zu Hören, keinen Abbruch tut. Auch wir be- kürworten nicht das Experiment um jeden Preis, aber wir stimmen Professor Albert mit Nachdruck zu, wenn er sagt, daß Mannheim als Musikstadt es sich nicht erlauben könne, in der„erregenden Aussprache“ über neue Musik abseits zu stehen, und daß es„an den schen Rundfunks. Neben der„Romantischen“ von Bruckner nahm sich die 3. Symphonie brennendsten Problemen des neuzeitlichen Musikgeschehens teilnehmen müsse“, wenn es sich nicht dem Vorwurf der Trägheit aus- setzen wolle. Das sind erfreuliche und sehr ernst zu nehmende Mahnworte, die gerade im Munde des verdienstvollen Initiators und Dirigenten der einstigen Baden-Badener Internationalen Musikfeste für Neue Musik ihren besonderen Klang und eine vielleicht verheigungsvolle Bedeutung für die nächst- jährige Programmgestaltung erhalten. Denn 8 konservativ sind ja nun die Mannheimer Wieder nicht Das erste Konzert unter Herbert Alberts Leitung brachte dem Dirigenten und dem Nationaltheater-Orchester großen und be- rechtigten Erfolg. Es begann mit einer Auf- kührung des nicht allzu häufig zu hörenden Vierten der sechs Brandenburgischen Kon- zerte Johann Sebastian Bachs, in dem als Besonderheit ein aus Violine und zwei Flöten gebildetes reizvolles solistisches Concertino den Tutti gegenübersteht. Die mit schönster formaler Klarheit und Durchsichtigkeit des Aufbaus, der Stimmung und des Klanges gebotene Wiedergabe vermittelte ein über- zeugendes Bild von der gegenständlich- frischen und ursprünglichen Musikalität des Dirigenten. Bewegt und straff in der rhythmi- schen Führung, modellierte und plastizierte Professor Albert hier und da vielleicht ein wenig überdeutlich, aber er hütete sich doch vor einem unbachischen modernen Espressivo und sah sich in der Darstellung der geistigen Bedeutung des Werkes von den drei glän- zend aufeinander eingespielten Solisten Hel- mut Mendius(Violine), dem neuverpflichteten hervorragenden Flötisten Martin Würmli und der von Arno Fischer einfühlsam gespielten zweiten Flöte sowie von dem mit bezaubern der Delikatesse musizierenden Orchester vor- trefflich unterstützt. 5 Für die problemlose Schlichtheit der freundlichen Haydn'schien D- dur- Sinfonie zeigte der Dirigent die gleiche verfeinerte Reizsamkeit des Empfindens. Seiner anschei- nend ausgeprägten Neigung zum Analysie- ren weiß er immer im rechten Augenblick die ausgleichende Kraft der Zusammenfas- sung entgegenzusetzen, so daß im Endeffekt Alexander Calder: Bewegliche Plastik aus Draht und Messingplotten Der Württembergiscke Kunstverein zeigt, wie bereits gemeldet, in den Rdumen der Stuttgar- ter Staatsgalerie eine Wanderausstellung des amerikanischen Bildhauers Alexander Calder, der Mitte September während seiner Deutschlandreise auch in Mannheim zu Besuch war(vgl „Morgen“ vom 20. 9.). Unser Bild gibt ein Beispiel für die beweglichen, farbigen Dreh- dpa- Bild von Karl Amadeus Hartmann in ihrer un- erfüllten Weiträumigkeit etwas kärglich aus. Festwochen- Abschluß brachte Ferenc Fricsay(RIAS- Orchester) mit einer großartigen Aufführung von Honeggers„König David“. Schließlich sei noch das Sadler's Wells Ballet erwähnt, das in erster Linie durch seine unvergleich- Den überaus glänzenden liche Präzision und Anmut begeisterte. Gertrud Pliquett Symphonische Mosik des 18. nel jahrhonderts Deis erste Mannheimer Akademiekonzert unter Leitung von Professor Herbert Albert stets die Rundung und Geschlossenheit der Interpretation dominieren. Höchst aktiv in der Anlage und von lebendigster Klang- und ließ Professor Albert die effektvollen illustrativen Reize des prächtigen Orchester-Scherzos auf Goethes „Zauberlehrling“ von Paul Dukas faszinie- rend verströmen, um dann nach der Pause mit unwiderstehlichem Elan und großartiger 0 Ueberlegenheit Tschai- KkOowWskys vierte Sinfonie zu interpretieren. Selten erlebt man so wie hier das Musik- naturell dieses Russen so klar, ja, man ist versucht zu sagen: so mitleidlos dargestellt in all seiner Pracht, seiner Klangfreudigkeit (im phantasiereichen ersten Satz), seiner Innerlichkeit(im stimmungsvollen Andan- tino) seiner gelegentlichen Halbtrivialität(im Trio des zweiten Satzes), seiner entzückenden (im Pixzicato- Formvorstellung getragen, nach schöpferischer harmonischen Pikanterie Scherzo) und endlich in seiner kraftmeieri- schen Brutalität des effektgeladenen Final satzes. Alles klang vortrefflich gefeilt; vor allem war das„Pizzicato ostinato“, dieser l Einfall Tschaikowskys, in Klang- reinheit und Schattierung eine Meister- leistung des Orchesters, und in den gewal- tigen Klangballungen des ersten und letzten Satzes entfaltete insbesondere das Blech Glanz, Kraft und Härte von ungewöhnlichem Ausmaß. E. OE. För engeren Kontakt Sedonkenqustousch der deutschsprachigen Theqdtet beschlossen Führende Theaterintendanten, Regisseure, Dramaturgen, Verleger und Publizisten aus Deutschland, Oesterreich und der Schweiz haben sich entschlossen,„im Interesse der deutschsprachigen Theater“ einen engeren Kontakt miteinander zu pflegen, sich gegen Mißstände und Mißverständnisse zu wehren und eine„gesunde, echte Tradition“ zu schaffen. Im Mittelpunkt des Theaters, heißt es in einer von ihnen herausgegebenen Er- klärung, habe„nichts als die unverfälschte Wiedergabe der Dichtung zu stehen“. Sie seien der Ueberzeugung, daß es an der Zeit sei, sich vor allem gegen zwei Erscheinungen zu wehren: gegen einen unsachlichen Einfſuß „Leonore 40/45“ Deutsche Erstabufföhrung in Köln Der Schweizer Rolf Liebermann, der uns durch eine Klaviersonate, eine m Kkantische Sinfonie und durch das„Stn lied zwischen Leben und Tod“ bekan worden ist. hatte vor vier Monaten in 0 sel mit seiner ersten Oper einen Erfolg um so mehr wog, als diese„Leonore 40 in der den meisten Hörern gar nicht 5 trauten Zwölftontechnik geschrieben Vergleiche„Morgen“ vom 28. März.) fanden der Textautor Heinrich Strobel“ der Komponist bei der deutschen Prem in Köln wiederum ein Publikum, das Arbeit mit großem Verständnis Lritgeg nahm und sehr herzlich dafür dankte. Es kommt also gar nicht darauf an, welchen Techniken ein Tondichter sds Wenn er nur über jenes Fünkchen gebe das von der Rampe ins Parkett spr Liebermann schrieb Arien, Duette ung? sembles, die sich singen lassen, dazu scherspiele, die genau die Atmosphäre 4 die französische Konservatoristin Hug bleibt ihrem deutschen Musiker freund“ fred auch dann treu als man ihn in Fr reich als feindlichen Soldaten einsperrt“. heiratete ihn gegen die Stimmung in Stat nationalüberdrehten Landsleute. Das Sind delio-Zitat besteht mit Recht. Es soll E Blasphemie sein, wenn auch der Gang Di acht Bilder, oft ironisch-lustspielhaft auf betro lockert, allem betonten Ethos auswell Dabei gelingt etwas in unseren Brei Lond. Seltenes: ernste Dinge werden heiteren it Static zens gesagt. Lond. Erich Bormanns Inszenierung hielt überzeugend richtige Balance, als sie durchweg vortreffliche Sängerschaft Käthe Möller-Siepermann und Josef mauer in den Hauptpartien) schaus risch auflockerte. Richard Kraus gab der Spitze des durchsichtig musizieren Gürzenich- Orchesters der schwierigen 5 titur ein Höchstmaß an Genauigkeit. Wa Gondfols Bühnenbilder und Kostüme, mit Projektionen durchsetzt, waren fühlsam auf die Aktualität des Stoff, gestimmt, dessen Bewältigung einen g Ben westdeutschen Abend ergab. Kultur- Chronik Die Tragödie„Richter Gorvin“ des jung Berliner Autors Günter Jannasch wurde „Jungen Studio“ in Dortmund unter Spielleitung von Werner F. Battenfeld ur geführt.„Richter Gorvin“ hat zwanzig Jad lang seiner Partei gedient und Kalthll manchen„Verräter“ unschädlich gema Eines Tages entpuppt sich sein Sohn B Als Widerstandskämpfer. wird verhaftet zu lebenslänglichem Kerker verurteilt. Richter zerbricht daran, daß er seinen 80 nicht verurteilen wollte. In einer ans Benden Diskussion erklärte der Autor, habe mit„Richter Gorvin“ aufzeigen woll daß die absolute innere und äußere Bind an eine totalitäre Partei und einen Gerd staat die intimste und innigste Zelle der“ bensgemeinschaft— die Familie— au Dauer zerstört. Das Stück wurde beifd aufgenommen. 5 Die Uraufführung des Dramas„Wilhelm von Fritz von Unruh wird Anfang Fehr 1953 gleichzeitig am Stadttheater Konste und den Städtischen Bühnen Frankfurt 3 stattfinden. Wie der Intendant des g theaters Konstanz, Kreibig, mitteilte, geht“ de Verschiebung der für den 29. Oktober i fü gesehenen Konstanzer Uraufführung auf Bitte des Direktors der Städtischen Bi Frankfurt zurück.* In der Mannheimer Musikhochschule 8. am Mittwoch, 8. Oktober, 20 Uhr, Hans im Rahmen seiner Kursstunde„Zeitge sche Musik“ über die Hymnen von Han Genzmer, die das Musikstudio St. Bonifac am 12. Oktober aufführen wird. auf den Aufbau der Spielpläne und g eine„willkürliche Interpretation der Di tung durch ungerechtfertigte Experiment die sich zwischen Werk und Zuhörer diä gen“. Bei der Verwaltung öffentlicher Mi sei die volle Verantwortung für einen eh lichen Theateretat eine selbstverständlt und anerkannte Bindung, darüber hi solle der freischaffende Geist in aller abhängigkeit wirken können. Die Erklär ist von 30 Theater- und Rundfunkintend ten und Regisseuren(darunter von Dr. Ha Schüler, Mannheim, und Dr. Rudolf Men Heidelberg) sowie von 16 Verlegern d Publizisten unterzeichnet. 00 Evang. Staats! dungs Setzen. OMAN VON MANUELA MAURI Ein Mädchen fährt nach Hamburg 1 Copyrisht 1952 by Mannheimer Morgen 18 Fortsetzung Dies ist Fräulein Borg aus Husum“, mel- mein Begleiter. Im Hotel ist alles ge- Sit. Sie hat ihre Rechnung bezahlt.“ Der Dicke sah mich an. „Guten Tag“, sagte ich schüchtern. em Schreibtisch stand ein gelber 01· 1.„Setzen Sie sich“, sagte der Kom- Sar. Er lehnte sich zurück und schlug ein n über das andere. l Ich setzte mich. Neben mir stand mein iel Gepäck haben Ste nicht.“ Ach wollte mich ja nur bei einer Firma stellen und dann später wiederkommen.“ wollten doch durchbrennen!“ Er sah chbrermnen? Wie kommen Sie dar- Ach bin nicht darauf gekommen“, sagte ber wir haben von Husum eine Mel- d 18 daß Sie seit drei Tagen abgängig Sind. laben Sie sich in Hamburg herumgetrieben?“ elch habe im Hotel Seehof gewohnt und mich um eine Anstellung bemüht“, erklärte ich mit leidlicher Festigkeit. 5 „Kann sein“, sagte ex. ordentlich aus. Aber die Akte ist nun einmal vorhanden. Ihre Tante hat Anzeige erstattet. sind minderjährig. Wie alt sind Sie?“ chsten Mittwoch werde ich einund- „Sie sehen ganz Das erheiterte ihn. Er lachte, sah sich um. „Hören Sie das, Schulze?“. 7 Der Schreiber sah auf.„Ich höre es, Herr Kommissar“, sagte er, legte den Federhalter auf das Tintenfaß und sah mich gleichfalls An. „Haben Sie Ihre Papiera da?“, fragte der dicke Kommissar. Er war jetzt bedeutend freundlicher. Ich machte meine Handtasche auf. Da merkte ich, daß ich den gelben Umschlag mit Ausweisen bei Alfred vergessen hatte. „Na? meinte er. 8 „Ich habe sie bei einer Firma gelassen, wo ich mich vorgestellt habe“, mußte ich sagen. Herr Schulze im Hintergrund stieß einen merkwürdigen Ton durch die Nase. Aber der Kommissar sagte:„Wird schon stimmen, Schulze. Oder müssen Sie sich ausschnup- fen?“ Er klappte die Akte zu.„Da haben Sie Pech gehabt, Fräulein, Sie sind minderjährig, wir müssen Sie nach Husum zurückschaffen.“ „lch wäre heute sowieso nach Hause ge- fahren.“ 5 „Soc, sagte er. Na ja. Haben Sie Geld? Können Sie Ihre Fahrkarte bezahlen?“ „Natürlich.“ 5 „So sehr natürlich ist das nicht.““ „Ich wollte mich allerdings heute vormit- tag bei einer Firma auf der Bleichenbrück noch einmal vorstellen.“ 8. „Das geht nicht“, lehnte er ab.„Wir müs- sen Sie in den nächsten Zug setzen. Schulze, Wie ist das, muß durchaus ein Beamter mit- ktahren und sie in Husum abliefern?“ Herr Schulze wiegte den Kopf; er wuchs, wurde wuchtig und richtete sich auf.„Es ist die Vorschrift“, sagte er. Der dicke Kommissar bewegte die Lippen, als sei ihm der Mund zu eng. Er sah mich an, schlug die Akte nochmals auf, sah mich wieder an und fragte:„Wann geht der nächste Zug nach Husum, Schulze?“ „In 40 Minuten, Herr Kommissar.“ Der Kommissar atmete geräuschvoll tief ein.„Ich möchte Ihnen das ersparen“, sagte er.„Auch wegen der Unkosten. Wenn ich Sie von einem Beamten in den Zug setzen lasse, geben Sie mir Ihr Wort, dag Sie nicht auf der nächsten Station wieder aussteigen?“ „Ich verspreche es Ihnen, Ehrenwort“, sagte ich und hielt ihm die Hand über den Tisch.. 7 Er làchelte und nahm sie.„Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß Sie sich sofort nach ihrem Eintreffen in Husum dort auf der Polizei melden müssen Man wird Sie nach Hause schicken. Ich bekomme von Husum sogleich Bescheid. Habe ich heute abend diese Nachricht nicht, weil Sie unterwegs doch entwischt sind, setzt die Fahndung en. Sie werden festgenommen, wo man Sie faßt und dann ist der Bart ab. Verstehen Sie mich?“ „Gewiß“, sagte ich,„Vielen Dank“. Er blickte sich mit einer Schulterdrehung um.„Schulze, können wir das so machen? Ausnahmsweise?“ „Nein, Herr Kommissar. Die Vorschrift verfügt, daß das Fräulein in Begleitung eines Beamten nach Husum zu schaffen ist und dort der Polizeibehörde übergeben werden muß.“ 8225 5 885 „Gut“, sagte der Kommissar. Er nahm den Hörer vom Telefonapparat, der auf dem Tisch stand und drückte einen Kropf. Man 5011 mir sofort Herrn Jensen schicken“, be- schwenkte ihn. kahl er und legte den Hörer wieder auf. Er schaute sich noch einmal um.„Schulze, sind Sie wohl so nett und holen mir eine Tasse Kaffee und zwei Hörnchen aus der Kantine herauf? Es ist das natürlich nicht Ihre Sache, aber Herr Schulze stand sofort auf.„Aber ich bitte Sie, Herr Kommissar“, sagte er gefällig, „das tue ich gern“. Er ging hinaus. Wir waren einen Augenblick allein. Kapi- tän Brodermann, der Kommissar wollte ich Sagen, ließ seinen Blick lange und prüfend auf mich ruhen.„Ich denke, daß mich meine Menschenkenntnis nicht täuscht“, sagte er dann und genau im gleichen Augenblick klopfte es und Herr qensen kam herein „Sie kennen ihn“, sagte der Kommissar, ich nickte und er fuhr fort:„Jensen, Sie bringen Fräulein Borg jetzt sofort zur Bahn und setzten sie in den Zug, der in einer hal- ben Stunde nach Husum fährt. Sie achten darauf, daß das Fräulein einsteigt und war- ten, bis der Zug abgefahren ist. Klar?“ „Alles klar, Herr Kommissar.“. Er nickte mir zu.„Gehen Sie jetzt.“ „Herr Kommissar“ Er blätterte in seiner Akte und sah nicht mehr auf.„Gehen Sie.“ 1 5 Wir fuhren zum Bahnhof nach Altona. Herr Jensen setzte meinen Koffer in das Gepäcknetz. Ich hatte einen Fensterplatz. Dann stand er auf dem Bahnsteig und war- tete. Aber er behielt mich im Auge, seines Auftrags eingedenk. Der Zug fuhr ab. Ich winkte. 5 Herr Jensen schien anfangs erstaunt. Aber dann nahm er seinen Hut ab und Wie ich es versprochen hatte, ging ich in Husum sofort zur Polizei. „Was machen Sie für Geschichten!“ sagte Herr Bredenhorst. U i 7 ü „Gar keine“, sagte ich,„Es ist ein Irrii meiner Tante.“ 1 Dann schickte er mich nach Hause. W da bin ich nun, Tante.“ 5 15 777 „Es ist ein wahrer Jammer“, sagte Tel auf di- Annna, Zweimal das Fahrgeld, die Ho“ den Ff rechnung und nichts erreicht. Aber es Unden deine Schuld. Das siehst du doch ein?“ 1 „Gewig“, sagte ich.„Dummheit he manchmal Schuld; aber man kann n dafür.“ Sie mochte wohl merken, wie mir Herz war, denn sie sagte sofort weicher; mußt du das nun wieder nicht ansehen.“ Mädchen hat es immer schwerer. Und eise, lich warst du doch recht tapfer.“ Das hätte sie nicht sagen sollen. Es wieder aus mit der schönen Beherrschu „Nun, nun“, sagte Tante Anna.„Es man alles halb so schlimm.“ 5 „a, sagte ich,„es ist eine belang Geschichte; wenn ich sie nicht dir, send einem dritten erzählt hätte, wäre sie 80 gleichgültig. Nur wem es gerade passiert, muß damit fertig werden.“ Sie nickte, seufzte und stand auf. wollen wir uns mal um fas Abendessen fu werksck mern. Das Leben geht weiter, mein Ki Rot-Kre Sie ging hinaus. sche Re Ich steckte mein Taschentuch in die Ha tasche und drückte sie zu. Der Knopf mas knack, Geh in dein Zimmer, dumme ziehe ein altes Kleid an und brate die Sd len! l Da erschrak ich. Ein greller Lichſte fiel in das Zimmer und es war nicht, Schein des Leuchtturms. Es war ein viel f leres, weil näheres Licht. Doch fast im? chen Augenblick erlosch es wieder. 4 5 Transp Hongke Flugzet kommu