2 * 5 952/ Nr P Herausgeber: Mannheimer Morgen Verlag. Druck: Mannheimer Groß- Den im die M2 TS Wes ich die Ausreig chef feli lusensag einem turrenz abeth deth MA Wirten schön= gel läßt“ den Sti sfolge. ngfarbe, und ade Sp ehr az uen ist laden, lich gel decken nd Spt folge 5 druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser; chefredakt.: E. F. v. Schilling. Stell- vertreter: Dr. K. Ackermann. Politik: E. Schäfer: Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles. K. Heinz; Lokal: d. Eberhardt; Kommunal: Dr. F. W. Koch; Ludwigshafen und Sport: H. Schnee- kloth; Land: C. Serr; Sozialredaktion: F. A. Simon; Chef v. Dienst: O. Gentner. Bankkonten: südwestbank, Allg. Bank- gesellsch., Städt. Sparkasse, Bad. Kom- munale Landesbank. Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postsch.-Konto: Karlsruhe Nr. 800 16, Ludwigshafen /Rh. Nr. 267 43. Mannheimer ORO E n Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6, Telef. 4 41 51-54; Heidelberg, Brunnen. 6. 18-24, Tel. 2938(Halb. Tagebl.); en/ Rh., Rheinstr. 37 Tel, 62768 Batl. 2,80 DM zuzügl. den Agen · äglich außer nzeigenpreis- FR. Adelmann; Nichterscheinen n Anspruch auf preises. Für un-. verlangte Marre keinerlei Gewähr. J. Jahrgang/ Nr. 234/ Einzelpreis 20 Pf. Mannheimer Morgen Verlagsges m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Bundestag will Heimkehrern helfen Unterstützung beim Existenzaufbau und Arbeitsentschädigung beantragt Nach Meldungen unserer Bonner Redaktion sowie der Agenturen UF und dpa t kam der 0 mige di Oteske hmunze! d. die n gingen zer A einer Seit mgruen Wucht ie Au nden p. de dei velleng an dig allem weis e n, Auf 7 tigen 9 Konze Seltene is Aus 4 zende Publ ert Bel 15 je Well nschen deren eines nem A und 8 war ze Bon n. Alle Fraktionen des Bundestages sprachen sich am Donnerstag einmütig für schiedet worden. Der Bundesrat muß noch er die eine verbesserte Heimkehrerhilfe aus und forderten vor allem gerechte Entschädigungen für die in der Kriegsgefangenschaft geleistete Arbeit. Das Plenum forderte die Bundesregierung auf, an einem Tag der Kriegsgefangenen- Gedenkwoche zwischen dem 20. und 26. Ok- tober für eine Verkehrsstille und Arbeitsruhe von zwei Minuten im Bundesgebiet zu sorgen. Mit dieser Aktion soll die Entschlossenheit des deutschen Volkes in der Kriegsgefange- nenfrage zum Ausdruck gebracht werden. Die CDU/CSU, die SpD und die FDP hatten Anträge eingebracht, in denen die Bundesregierung um die Vorlage eines Ge- setzes über Hilfsmabnahmen für die Heim- kehrer ersucht wurde. Dabei legten FDP und SPD das Hauptgewicht auf die Gewährung einer Arbeitsentschädigung, während in dem Antrag der CDU/ CSU in erster Linie Hilfs- maßnahmen zur Eingliederung der Heim- Kehrer durch die Gewährung von Existenz- aufbauhilfen und Mitteln zur Hausrat- und Wohnungsbeschaffung gefordert wurde. Der CDU-Abgeordnete Höfler forderte eine„Generalüberholung des Heimkehrer- gesetzes“. Auch die Verurteilten, die hoffent- lich bald entlassen würden, müßten in das Gesetz einbezogen werden. Frau Dr. Probst (CDU/ CSU) verlangte, daß die Rentenbezüge in Zukunft nicht nur an die Hinterbliebenen von Gefallenen oder Vermißten, sondern auch an die Angehörigen der noch nicht heimgekehrten Kriegsgefangenen ausgezahlt werden. Sie wandte sich gegen die Anrech- nung der Kriegsgefangenschaft auf Repara- tionskonto und verlangte deren Anerken- nung als„echtes deutsches Auslandsgut- haben.“ Nach Ansicht von Frau Hütter FDP) itialists st die Regelung der Entschädigung eine at nach und 1 g Von naturęis Sichen funke Hörspiel 8„Die 1 zeit(% Sean 0 deutz e. Heindl ꝛistiger Urtstag tion ng als“ lerisch der e als indern, Stätte! e und r Nati Hann im cher M. und lz finde im der M. Es WI nes 80 ariton) tgliedel eitung —̃ durfte! ganz Ich nt. Abe achen 1 1 WII. 8 ir flel „iel gen r. Ste men, riet dd re auf All, inen 8 Eier dar Sei, int es, N S8en, 1 P hatte 1e Al 8 Sagte! g sie 1. lief A „meint Seine) scholl ö e schl gend.“ er P B Er wa, en 80, e, werde stendt. t im! gt: 1 Sch moralische Voraussetzung des Verteidigungs- Persiens Außenminister zurückgetreten? Teheran.(dpa) Der persische Außen mini- ster Hossein Navab soll nach einem Bericht der Teheraner Abendzeitung„Ettalaat“ vom Donnerstag zurückgetreten sein, weil er unter den gegenwärtigen Verhältnissen nicht arbeiten könne. Das Blatt berichtet, daß Ministerpräsident Mussadegh den Rücktritt Navabs angenommen habe. Der Bericht wurde amtlich noch nicht bestätigt. In unterrichteten Kreisen Teherans wurde am Donnerstag erklärt, Mussadegh würde die diplomatischen Beziehungen zu Groß. britannien abbrechen, wenn die britische Regierung nicht bis zum nächsten Donners- tag auf die letzten persischen Vorschläge antwortet. es.. Rio de Janeiro. Fünfzig Personen wurden brasilianischen Luftstützpunkt Natal we- zen angeblicher kommunistischer Agitation unter dem Personal verhaftet. Den Haag. Etwa 300 Hektar deutsches Grundeigentum, daß nach dem Kriege von Holland als Feindvermögen beschlagnahmt und an holländische Bauern verpachtet wurde, soll Segen Bezahlung an die Bundesregierung zu- rückgegeben werden. 4 Tel Aviv. Eine Kampfgruppe gegen den t Scheisraelischen Wiedergutmachungsvertrag Ae nach israelischen Pressemeldungen, in leten Tagen gebildet worden. merten. Der Oberbefehlshaber der 5 anischen Armee, General Lawton Col- über orderte, daß die amerikanischen Gesetze aut Atomgehe mnisse abgeändert werden, 3 die anderen NATO-Staaten unterrich- * können, in welchem Umfang im 5 gsfall Atomwaffen zur Verteidigung Eu- Opas zur Verfügung stehen. Stockholm. Die Forderung Schwedens, die ein jeusewischentalle über der Ostsee durch 5 internationales Schiedsverfahren zu klä- dine St von der sowjetischen Regierung in er Note erneut abgelehnt worden. 8 Pusan. Der südkoreanische Staatspräsident r Rhee ernannte am Donnerstag den 1 Lee Vun vung zum neuen Mi- präsidenten . Mit 67 gegen zwei Stimmen bei 1 timmenthaltung sprach das libanesische . dem neuen Ministerpräsidenten 0 hebab und seinem Kabinett das Ver- en aus. 1 Eine italtenische Militärmission unter put Ein von General Franco Testi hat sich 8 1 8 5 adung des g iechischen Generalstabes mem Besuch nach Athen begeben. e Der niedersächsische Landtag Antes mit knapper Mehrheit einen„Tadels- 5 99 der FDP gegen Ministerpräsident Kopf une 5 Landtag sollte seine Mißbilligung über * 1 Kopf aus Anlaß des Schlesiertreffens politis⸗ Ani in Hannover gehaltene„partei- 1 Rede aussprechen. 1 Der kranzösische Kommandant in i General Pierre Carolet, hat am Don- gedit. sowjetischen Protest gegen eine 9528 che Ausschreitung der Westberliner chart Wegen seines bele digenden Inhalts . zurückgewiesen und gleichzeitig die . an die Berliner Vertretung der Jetischen Kontrollkommission zurückge- dann kurt, Prinz Pahlevi, der Bruder des n Persien, traf auf dem Rhein-Main- esuch n in Frankfurt zu einem mehrtägigen ch der Bundesrepublik ein. UP/ dpa beitrages. Leider sei die Verabschiedung eines entsprechenden Gesetzes vor der Rati- fizierung der Verträge nicht mehr zu ver- wirklichen. Im Namen der Sozialdemokraten forderte der Abgeordnete Merten, daß die von den Kriegsgefangenen geleistete Arbeit als Re- Paration Deutschlands anerkannt werde. Merten widersprach dem Verlangen der CDU- Sprecherin, diese Leistungen auf deut- sche Auslandsguthaben zu buchen, Man habe die peinliche Erfahrung gemacht, daß die deutschen Auslandsguthaben sämtlich ent- eignet wurden. Nach Mitteilung Mertens steht bis heute noch nicht die genaue Zahl der entlassenen deutschen Kriegsgefangenen fest. In den ersten beiden Jahren nach FKriegsschluß sei eine Zählung von den Alli- ierten verhindert worden. Man schätze je- doch, daß 4 bis 5 Millionen in den Jahren 1945 und 1946 entlassen wurden. In den Jahren 1947 bis 1951 waren es über eine Million. Die Anträge wurden dem Ausschuß für Kriegsgefangenenfragen überwiesen. Der Bundestag hat die Ueberführung der bisherigen regionalen Wetterdienste in West- deutschland auf eine Bundesanstalt „Deutscher Wetterdienst“ gesetzlich verankert. Der entsprechende Ge- setzentwurf wurde in zweiter und dritter Lesung verabschiedet. Er geht jetzt an den Bundesrat. An der Spitze des„Deutschen Wetterdienstes“ wird der Bundesverkehrs- minister stehen, der auch den Sitz der Bun- desanstalt bestimmt. Das Ergänzungs- und Aenderungsgesetz zum Milch- und Fettgesetz ist vom Bundestag in zweiter und dritter Lesung gegen die Stimmen der Sp verab- gehört werden, bevor es in Kraft treten kann. Das Gesetz soll den Frischmilchmarkt neu regeln und seine Auflockerung im In- teresse eines besseren Milchabsatzes herbei- führen. Eine der wichtigsten Bestimmungen ist die Erlaubnis für Einzelhändler, Fla- schenmilch zu verkaufen, auch wenn sie keine ausgesprochenen Milchhändler sind. Ferner können nach dem Aenderungsgesetz auch Molkereien unmittelbar Milch in gro- Ben und kleinen Mengen verkaufen. Zwölf neue Ordensritter des „Pour le mérite“ Bonn.(dpa) Die Ritter des erneuerten Ordens der Friedensklasse des„Pour le mérite“ traten am Donnerstag in Bonn zu- sammen, um die traditionelle Gesamtzahl von dreißig Mitgliedern durch die Zuwahl von zwölf neuen Rittern zu erreichen. Es wurden für die Geistes wissenschaften ge- Wählt: Ludwig Curtius, Erich Hänisch, Theodor Litt, Karl Reinhardt; für die Natur wissenschaften: Adolf Windaus, Heinrich Wieland, Walther Bothe, Otto Renner; für die Künste: Gerhard Mareks, Emil Nolde, Reinhold Schnei- der, Paul Scehmitthenner. Bis zur endgültigen Konstituierung, bei der auch die neue Satzung zu beschließen sein wird, wurde Prof. Dr. Enno Litt- mann als provisorischer Ordenskanzler be- stätigt Auf einem Abendempfang bei Bun- despräsident Heuss wurden den Anwesen den die Ordensinsignien überreicht. Der Orden wurde 1842 von Friedrich, Wilhelm IV. gestiftet und gliedert sich in die vier Klassen: Geistes wissenschaften, Natur- wissenschaften, Medizin und Schöne Künste. Bei Neugründung des Ordens am 2. Juni 1952 hatte Bundespräsident Theodor Heuss zu den noch lebenden drei alten Trägern des Ordens fünfzehn neue ernannt. f Vielfache Untersuchungen eingeleitet Bd bestreitet jede Bindung mit der Geheimorganisation Nach Meldungen unserer Korrespondenten sowie der Agenturen dpa und UP Hamburg.(dpa) Bundesregierung und Bundestag haben noch vor Ablauf eines Tages nach Bekanntwerden der im Bundes- gebiet aufgedeckten illegalen Geheimorgani- sation Untersuchungen über alle damit zu- sammenhändenden Vorgänge eingeleitet. Die hessische Staatskanzler berichtete am Donnerstagabend, daß neue belastende Tat- sachen ermittelt worden seien. Eine deutsch- amerikanische Untersuchungskommission für diesen Fall hat ihre Arbeit am Donnerstag aufgenommen. Lueth will Zinn verklagen Der erste Vorsitzende des Bd, Paul Lueth, der nach den Worten des hessi- schen Ministerpräsidenten am Aufbau der Geheimorganisation maßgeblich beteiligt ge- wesen sein soll, erklärte in Frankfurt vor der Presse, die Darstellungen Zinns wären „haltlose Verleumdungen, an denen kein wahres Wort sei.“ Der Bdd habe weder An- teil am Aufbau der Organisation, noch hät- ten seine Mitglieder an den Partisanenlehr- gängen teilgenommen. Lueth selbst habe in den letzten Tagen die Aufforderung erhalten sich von der Frankfurter Kriminalpolizei vernehmen zu lassen, dies aber abgelehnt und eine richterliche Vernehmung verlangt. Von der ganzen Affäre will Lueth erst am 5. Oktober durch einen Anruf von Er- hard Peters, der von Zinn als Leiter der Partisanengruppe bezeichnet wurde. Kennt- nis erhalten haben. Peters selbst war frü⸗ her 2. Vorsitzender des Bdd und schied im Juni 1951 aus. Der Bd will die Anschul- digungen des hessischen Ministerpräsiden- ten zum Gegenstand einer Verfassungs- beschwerde beim Bundesverfassungsge- richtshof machen und Lueth selbst kündigte eine Verleumdungsklage gegen Zinn an. Dem Schatzmeister des Bd, Karl-Heinz Schipplack, soll am Tage der Verhaf- tung von Mitgliedern der Geheimorganisa- tion im Odenwald mitgeteilt worden sein, daß der früher beim Bdd in Hamburg tätig gewesene ehemalige SS-Obersturmführer Hans Otto Leiter des„Abwehrdienstes“ der Geheimorganisation gewesen sei. Norbert Hammacher vom Bdꝗ-Bundes- Vorstand erklärte am Donnerstag vor Ber- liner Pressevertretern, daß dem Bd die Existenz von 10 bis 15 illegalen Organisatio- nen im Sinne des von Ministerpräsident Zinn aufgedeckten„Technischen Dienstes“ be- kannt sei. Die Bundessicherheitsorgane seien vom Bd darüber unterrichtet worden. Der Bud selbst habe im Vorjahr rund 50 Mit- glieder ausgeschlossen, weil sie sich für die Mitarbeit in solchen Organisationen gewin- nen ließen. i In Bonn bezeichnete ein amerikanischer Sprecher die Enthüllungen Zinns als an- scheinend„im großen und ganzen richtig“, Stichwort: Korea Unser Bonner Korrespondent erfuhr fol- gende Einzelheiten, die etwas Licht in das Dunkel um die Geheimorganisation bringen können: Unbestreitbar haben die Amerikaner bei Ausbruch des Koreakrieges im Bundesgebiet gewisse Maßnahmen ergriffen, die darauf abzielten, im Falle einer Ueberraschung deutsche Hilfstruppen zu haben. Damals gab es noch keinen Grenzschutz. Die Länder- polizeien waren noch nicht auf dem Stand wie heute. Später wurde dann mit dem Ab- bau jener Kerngruppen begonnen, die jetzt Gegenstand der Meldungen über einen Wer- wolf des Bundes deutscher Jugend geworden sind Immerhin gibt die Tatsache zu denken, daß der Oberbundesanwalt vier von der hes- sischen Kriminalpolizei verhaftete Deutsche mit der Begründung freiließ, es seien ihnen keine strafbaren Handlungen nachzuweisen. Die Rolle des Bda's in diesem Zusammen- hang ist noch unklar. Er hat vor längerer Zeit versucht, mit der SpD auf einen besse- ren Fuß zu gelangen Aussprachen mit hohen sozialdemokratischen Funktionären verlie- fen aber ergebnislos. Insbesondere kam es zu Reibereien wegen des Eintréètens des Bdd kür den Verteidigungsbeitrag. Obwohl das Kaiser-Ministerium wie auch das Bundes- innenministerium verschiedentlich betont ha- ben, daß der Bdd auf dem Boden des Grundgesetzes stehe und„förderungswert“ sei. Das Material gegen den Bd gab ein ehemaliges Mitglied, namens Hans Otto. Er wurde in diesem Bericht bereits erwähnt.) Otto konnte jedoch über die Finanzierung des Bundes keine Auskunft geben. Darüber brachte auch eine Steuerfahndung von hes- sischer Seite keine ausreichende Auskunft. Freitag, 10. Oktober 1952 Die persische Oel kanne immer noch verstopft Neue Lösung: Oberschulämter Sie ermöglichen eine dezentralisierte, aber doch einheitliche Schulverwaltung Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. In der Donnerstagsitzung des Verfassungsausschusses der Südwestdeut- schen Landesversammlung erklärten die Sprecher der Fraktionen der CDU und der DVP/FDP, sie seien nicht in der Lage, dem Aenderungsgesetzentwurf der SPD,„im Be- reich der Schulverwaltung Zuständigkeiten auch auf neu zu errichtende Stellen zu übertragen“, ihre Zustimmung zu geben. Die vorläufige Regierung legte dem Ver- fassungsausschuß dagegen neue Verord- turigsentwürfe vor, die den von der SPD in Uebereinstimmung mit den Organisatio- nen der Lehrer und Erziehunssberechtigten aufgestellten Forderungen weitgehend ent- sprechen. Unter diesen Umständen hat die SPD- Fraktion bis zur Vorlage eines Landesschul- verwaltungsgesetzes auf eine Behandlung ihres Gesetzentwurfes und der in ihm ent- haltenen weitergehenden Wünsche ver- zichtet. l Die neuen Verordnungen sichern die Einheit in der Schulverwaltung und sehen die Errichtung eines Oberschulamtes beim Regierungspräsidium vor, das der Fachauf- sicht des Kultusministeriums untersteht. Das Ernennungsrecht für sämtliche Beam- ten, Angestellten und Arbeiter in der Schul- verwaltung steht— soweit nicht der Kul- tusminister oder der Ministerpräsident zu- ständig ist— dem Leiter dieses Oberschul- amtes zu. Auch der Dienstverkehr zwischen dem Oberschulamt und dem Kultusministe- rium einerseits und dem Oberschulamt und den Kreis- und Gemeindeinstenzen anderer- seits erfolgt unmittelbar und wird nicht über die Regierungspräsidenten geleitet. In einer Pressekonferenz wurde die neue Verordnung von allen Parteien begrüßt. Dr. Gebhard Müller erklärte, die CDU habe nunmehr auf einem der wichtigsten Gebiete des staatlichen Lebens eine Teilforderung nach Dezentralisation bei gleichzeitiger Er- haltung der Einheit der Schulverwaltung durchgesetzt. Dr. Wolfgang Haußmann DVP/FDP) äußerte, durch die neue Re- gierungsverordnung über das Schulwesen Sei das relative Optimum aller Wünsche er- reicht worden. Für die SpD erklärte der Mannheimer Abgeordnete Walter Krause, durch die Ablehnung des Iuitiativgesetz- entwurfes und die gleichzeitige Vorlage einer den SPD- Forderungen entsprechenden Regierungsverordnung habe seine Partei vor einer neuen Situation gestanden, die es ihr leicht gemacht habe. ihren Aenderungs- gesetzentwurf fallen zu lassen. Arbeitsbeschaffungsprogramm Die Koalitionsparteien der Verfassurig- gebenden Landesversammlung haben einen Antrag eingebracht, in dem die vorläufige Parteitag der britischen Konservativen Außenpolitische Fragen und Verteidigungsprobleme als Eröffnungsthemen Scarborough.(UP) Der Jahreskongreß der Konservativen Partei Großbritanniens ist am Donnerstag in dem Badeort Scarborough mit der Debatte über außenpolitische Fragen und Probleme der Verteidigung eröffnet worden. Zwei Entschließungen, in denen der Regie- rung Churchill das Vertrauen für ihre Arbeit auf diesen Gebieten ausgesprochen wird, sind einstimmig angenommen worden. Hauptredner des Tages waren Außen- minister Anthony Eden und Verteidigungs- minister Lord Alexander. Beide berich- teten über den Erfolg der ersten britischen Atombombenexplosion. Eden legte den Ak- zent auf außenpolitische Fragen und befaßte sich mit dem Verhältnis Großbritanniens zu den Vereinigten Staaten, dem Common- wealth und den westeuropäischen Staaten. Er hob besonders die Deutschlandfrage her- vor und sagte, es würde ihn mit großer Be- kriedigung erfüllen, wenn sich Frankreich und Deutschland in Vertrauen und Kamerad schaft untereinander und mit Großbritannien enger zusammenschlössen. Der Redner be- merkte, daß seine Regierung eine Vier- mächtekonferenz nach wie vor gutheiße, wenn zuvor freie und gesamtdeutsche Wah- len abgehalten würden. Verteidigungsminister Lord Alexander widmete seine Rede ausschließlich Fragen der Rüstung. Er bezeichnete die erste britische Atomexplosion als einen bedeutenden Bei- trag zur Stärkung des Westens. Schatzkanzler R. A. Butler erklärte, daß das kommende Jahr für die Wirtschaft Großbritanniens möglicherweise noch kriti- scher sein werde als dieses Jahr. Gleichzeitig betonte er jedoch, daß das Rüstungspro- gramm Großbritanniens nicht reduziert wer- den dürfe. Höhepunkt des diesjährigen Parteikon- gresses wird die Rede des Premierministers Winston Churchill sein, der am Samstag vor den Delegierten sprechen wird. Regierung ersucht wird, zur Durchführung eines Landesarbeitsbeschaffungsprogramms ausreichende Beträge zur Verfügung zu stellen und der Verfassunggebenden Ver- sammlung darüber zu berichten. Der Aeltestenrat der Landesversamm- lung hat laut dpa beschlossen. am 22. Ok- tober eine Gedenksitzung für die Kriegs- gefangenen aus Anlaß der„Woche der Kriegsgefangenen“ abzuhalten. Saardebatte am 23. Oktober Bonn.(dpa) Der Aeltestenrat des deut- schen Bundestages hat am Donnerstag die vorgesehene Saardebatte für den 23. Oktober angesetzt. Zu diesem Thema liegen Sozial- demokratische Anträge vor, nach denen die Bundesregierung darauf hinwirken soll, daß die Landtagswahlen im Saargebiet verscho- ben und an der Saar demokratische Verhält- nisse hergestellt werden. Der französische Außenminister Sehu-⸗ man beriet am Donnerstag mit dem saarländischen Minister präsidenten Hoff- mann und dem französischen Saarbotschaf- ter Grand val Die Christliche Volkspartei hat zum 19 Oktober einen außerordentlichen Delegiertentag nach Saarbrücken einberufen, auf dem, wie verlautet, auch die Frage des Wahltermins erörtert werden soll. Außenpolitische Debatte um mindestens zwölf Tage verschoben Paris.(UP) Die französische Nationalver- sammlung sprach sich am Donnerstag mit 500 gegen 117 Stimmen für die vom Aelte- stenrat vorgeschlagene Verschiebung aller außenpolitischen Debatten um mindestens zwölf Tage aus. Sie erklärte sich dadurch mit der am Donnerstag vom Aeltestenrat be- schlossenen Empfehlung einverstanden, in nächster Zeit weniger heikle innerpolitische Probleme zu diskutieren. Die Verschiebung dürfte ihren Grund vornehmlich in den bevorstehenden ameri- kanischen Präsidentschaftswahlen haben. Es wird damit gerechnet, daß es vor ihrem Ab- schluß am 4. November zu keiner außenpoli- tischen Debatte in der französischen Natio- nalversammlung kommen wird. BONNEI 2 urzfelegramm Der Bundestagsausschuß für Geschäftsord- nung und Immunität beschloß am Donnerstag, das Plenum um die Aufhebung der Immunität von sechs Abgeordne-⸗ ten der kommunistischen Gruppe zu ersuchen. Gegen die Abgeordneten sollen Verfahren wegen versuchten Hochverrats, Ver- leumdung und Beleidigung eingeleitet werden. 5 Für die Flugsjeherung im Bundes- gebiet sollen in diesem Jahr 148 Millionen DM aus Bundesmitteln ausgegeben werden. Der Geldbedarf dafür sei um etwa sieben Mil- onen niedriger als der Jahresetat der Alliier- ten für den Flugsicherungsdienst im Besat- zungskostenhaushalt 1951, verlautet aus dem Bundesverkehrsministerium in Bonn. Der österreichische Außenminister Dr. Kar! Gruber wird noch in diesem Jahr zu einem ersten offiziellen Besuch in der Bundeshaupt- stadt erwartet. 8 8 Ein Ostausschuß der deutschen Wirtschaft wurde am Donnerstag in Bonn gebildet. Er soll in Zukunft vom Bundeswirt- schafts ministerium als alleinige Vertretung der Gesamtwirtschaft für Osthandelsfragen aner- kannt und zur Beratung berangezogen werden. Von den Spitzenverbänden, die den Ausschuß errichtet haben, wurde mitgeteilt, daß der Ostsusschuß selbst keine Geschäfte abschlie- Ben, sondern die Firmen lediglich bei ihren Ostgeschäften beraten soll. daß unter unseren Augen Wiederauferstanden sein soll. In Waldmichel- Veberprükung der gesamten Außenpolitik notwendig machen. Um so grö- . 8 8 2* 5 5 3 5. 8 1 8 8 1 . 8 5 8 8 8 8 2 8.. 8 1 1 N 2 8 x* 2 MORGEN Freſtag, 10. Oktober 1982/ Nr Nr. —— „Industriekurier“, er habe mit den Russen f 22 d über eine Ausschaltung Deutschlands ver- Start der Hohen Behör DE g W handelt. In der Sonntagsausgabe der„Kölni- a 5 8 5. 2 I schen Rundschau“ weist der französische Aufbau und Organisationsprinzip der ersten übernationalen Behörde Stra Außhenminister Robert Schuman sehr Eckhard Bud weit entschieden die Beschuldigungen zurück, die on Ben Buden Stein Freitag, 10. Oktober 1952 Inkonsequenzen Erstaunt und empört hat uns die Meldung, der Werwolf bach im Odenwald habe er zweitausend Mann stark sein Unwesen getrieben. Waffen deutscher, amerikanischer und selbst russi- scher Herkunft sowie Gelder von beträcht- lichem Umfang standen ihm angeblich zur Verfügung. Mord- und Geheimunternehmen machte er sich zur Aufgabe. Und Amerikaner wußten darum. Erstaunt und empört hat uns nicht die Tatsache, daß in Deutschland so etwas mög- lich ist. Werwolf spielen war schon immer eine besondere teutonische Schwäche. Wir erinnern uns noch der Feme der schwarzen Reichswehr, der Organisation Consul, der Brigade Ehrhard und wie alle diese Vor- läufer späterer Himmlerscher Liquidations- Unternehmen Hfeßgen, So schädlich und bar- barisch diese Spielereien immer waren, im Grunde blieben ste ebenso jämmerlich wie der 1945 aufgezogene Werwolf, der zwar vor den einrückenden Gegnern das Hasenpanier ergriff, zuvor allerdings sich durch das Er- hängen und Erwürgen von nicht wenigen jungen Deutschen, die das sinnlose Krieg- führen satt hatten, einen sehr gloriosen Namen gemacht hatte. Nun ist er also wieder auferstanden. Erstaunt und empört hat uns die Ver- blendung jener, die im Namen der Demo- kratie Schlangen großziehen, denen jedes Mittel recht ist, wenn sie nur den Gegner damit treffen könnten. Sie treffen ihn aber gar nicht, das hat dieses neue Unternehmen wieder einmal schlagend bewiesen; sie treffen nur uns, die wir es mit der Demokratie ehr- ch meinen, sie treffen die Demokratie selbst, die an terroristischen und heimlichen An- schlägen zu Grunde gehen muß, weil der Banditismus ihrer inneren Natur wider- Spricht. Wenn sich doch jene Neunmalklugen, die unsere Telefone überwachen lassen, die schwarzen Listen im Umlauf bringen und Pässe konfiszieren, die hinter jeder Kanzel, jedem Redaktionsstuhl, jeder lebenswichti- gen Position Gespenster wittern— wenn sich doch diese Armen im Geiste endlich klar machen könnten, was sie da anrichten. Nicht einer von diesen gefütterten Wölfen Wird je gegen Rußland marschieren, ge- schweige denn dort hineinkommen. Aber gegen den Westen werden sie ziehen, so wie hungrige Wölfe immer gegen Westen aus- gebrochen sind. Die Zivilisation werden sie bsleriegen, Weil es Wolfsnatur ist. Und die überzeugten Demokraten werden sie umzu- bringen suchen, denn sie sind ihre geschwo- renen Feinde. Es ist in diesem Zusammenhang gar nicht 80 Wichtig, ob es Herr Lueth oder Herr Pe- ters, ob es der Bd oder wer immer war, der clese Organisation begünstigte oder gar ins Leben rief, empörend und erstaunlich ist nur immer, dag die Inkonsequenz von sogenann- ten demokratischen Vertretern, Mächten oder Regierungen so groß ist, daß sie im blin- den Eifer das Grundgesetz ihres eigenen so- zialen Lebens mit Füßen treten und ver- raten. Aber es lohnt sich nicht. Es hat sich noch nie gelohnt, große und kleine Hitler zu be- günstigen oder großgzuziehen. Dle Rechnung begleichen immer jene, die schon zuvor r Geld und ihren Rat in solche Abenteuer ge- Stecket haben und natürlich— die Völker. Ob das in Deutschland, in gapan oder in Ame- kika Ist, der Erfolg bleibt immer der gleiche: Niederlage und Schande. Vielleicht lernen nun daraus einige Poli- tiker und Polizisten, die es vielleicht mit der Demokratie ehrlich meinen. Oder sollte die Verwandtschaft von Geheimpolizei, Geheim- politik und terroristischen Geheimorganisa- tionen so groß sein, daß da gar nichts zu jernen ist! Wie aber werden wir dann als Volk und Volkstreunde bestehen, wenn sich da schon wieder eine reaktionäre Front ge- bildet haben sollte, der unser Staatsappa- rat nieht mehr gewachsen ist? Einstweilen Hat ja Ministerprüsident Zinn von der Hes- sischen Regierung die Wolfsburg im Oden- Wald“ ausgehoben. Peiplich berührt nur, def eimer der Halwträdelsführer der Wolfspart! Saen amerikanischen Schutz genießen soll. Wie ist so etwas zu verstehen? Dr. K. A. Herbstneurose Eine seltsame Nervosität hat Europa ge- Packt. Herbstneurose sagen die Spötter. Aber mit Spott allein ist es nicht getan. Allzu gern waren die meisten von uns geneigt, den Er- folgsmeldungen über das werdende Europa Glauben zu schenken. Meldungen und Ge- richte über diplomatische Fühlungnahmen Zwischen Frankreich und der Sowjetunion haben das zunehmende Vertrauen wankend und unsicher werden lassen. Auch auf die zuversichtlichen Behauptungen der Parla- mentsredner, die für die Verteidigungs- gemeinschaft eintraten, Europa werde soweit Ostwärts wie möglich verteidigt, ist Reif ge- kallen. Man hört von einem Plan Julns, einem Speldel- Plan. Holländische Pro- teste gegen die NATO- Strategie werden an- gemeldet.„News Week“ berichtet von niederländischen Vorschlägen, eine Festung Holland westlich des Rheins und ein„Alpen- kort“(Bayern) zu schaffen, falls ein Angriff aus dem Osten erfolge. Das sind, weiß Gott, keine erfreulichen Neuigkeiten für uns Deutsche. Denn unser Hemd sitzt uns, genau so wie das bei ande- ren Leuten ist, näher als der Rock. Sollten sich diese Dinge, die im Augenblick noch zwischen Gerücht und Unbeweisbarkeit schweben, bewahrheſten, so könnte dies eine deutschen Ber wird die Sorgfalt sein müssen, mit der Dichtung und Wahrheit geschieden werden. Ueber das Gespräch des Bundeskanzlers mit Herbert Wenner st bislang nichts bekannt Seworden. Auch die Behauptungen, die in Richtung einer Erneuerung des alten franzö- Stsch-sowjetischen Bündnisses hHindeuteten, Hängen noch im luftleeren Raum. Dala⸗ dier, der ehemalige französische Minister- Präsident, dementierte die Behauptung des Frankreich eines doppelten Spiels zeihen. „Ich möchte hiermit an alle Männer guten Willens die Aufforderung richten“, sagte Schuman Wörtlich,„nicht in dieser Weise die Atmosphäre vergiften zu lassen, um 80 mehr, als sich die beiden Regierungen in Bonn und Paris heute in loyaler Weise dar- um bemühen, die schwierigen Probleme der Stunde zu meistern.“ An Schumans aufrichtigen Anstrengungen um die europäische Zusammenarbeit zwei- felt kaum jemand. Man weiß aber, daß der französische Außenminister eine sehr schwierige Position in seinem eigenen Land hat. Persönlichkeiten wie Grand val, der nicht ohne Einfluß ist, wie de Noblet, der politische Berater des französischen Stadt- kommandanten von Berlin, wie der franzö- sische Botschafter in Moskau, Jo x e, und Wie Bidault beispielsweise, um nur einige Namen zu nennen, stehen wesentlich anders zu Deutschland, zu Rußland und Europa. Selbst im Quai d'Orsay schaltet mancher Beamter an wichtiger Stelle, der die Früchte der alten Einkreisungspolitik und das Mig trauen gegenüber Deutschland noch nicht überwunden hat. Wer wird auf die Dauer stärker sein? Sn. Patiser Jelefonai: 5 Pinay wird energisch Von unsrem Pariser Korresbondenten A. Lans Die französische Außenpolitik, der seit Jahren Kraftlosigkeit, Ziellosigkeit und Zögern vorgeworfen wird, ist im Begriff, unter dem Impuls des Minister präsidenten Pi nay überaus dynamisch zu werden. Was sich am Mittwoch bei der Konferenz zwischen Pinay, der von seinem Außenminister und von seinem Verteidigungsminister assistiert war, und dem amerikanischen Botschafter James Dunn abgespielt hat, ist in diesem Sinne vermerkt worden. Am Montag war im Pariser Außenministerium eine amerikani- sche Note eingegangen, die sich recht kritisch zu mehreren Teilgebieten in der französi- schen Politik äußerte. Die französische Hand- lungsweise in Nordafrika, die französische Wirtschaftspolitik und ihre Auswirkungen auf die Aufrüstung und die Militärverpflich- tungen Frankreichs aus dem Atlantikpakt wurden, wie es scheint, darin unbarmherzig unter das Seziermesser genommen. Auf die wiederholte französische Forderung nach Dollarhilfe für Rüstungszwecke wurde er- Widert, die USA hätten keinerlei Verpflich- tungen übernommen. Der Ton des Schrift- stückes soll äußerst unfreundlich gewesen sein, so unfreundlich, daß Mr. Pinay dem wohl sehr verblüfften amerikanischen Bot- schafter erklärte, er sehe sich gezwungen, ihn zu bitten, diese Note wieder nach Washington zurückzuschicken, da die franzö- sische Regierung die Annahme in dieser Form verweigere, Die US-Botschaft in Paris hat versucht, Oel auf die Wogen zu gießen und hat allerlei Erklärungen verbreiten lassen, daß der Text der Note nicht von Aches on oder einem anderen Minister, sondern von ganz unter- geordneten Stellen ausgearbeitet worden sei. Am Mittwoch gab fast gleichzeitig mit der Konferenz Pinays dann General de Gaulle seine erwartete außenpolitische Erklärung ab. Vertrauenswürdige Quellen sagen, Pinay habe de Gaulle Kenntnis von dem diploma- tischen Dokument aus Washington gegeben und der General habe daraufhin den Text seiner Erklärung noch einmal durchgearbei- tet. Diese Erklärung, die nach außenhin feindlich gegen die Regierung erscheinen mag, ist trotzdem eine Art Solidaritätserklä- rung des Chefs der rechten Opposition. Die linke Opposition, die sozialistische Partei, hat sich durch ihre Stimmabgabe für eine Vertagung der außenpolitischen Aussprache in der Nationalversammlung ebenfalls neben den Minister präsidenten gestellt. Man kann feststellen, daß außenpolitisch in Frankreich eine Einheitsfront entstanden ist, die 525 von den 625 Abgeordneten der Nationalversammlung und— siehe Stalins grundsätzliche Erklärungen und die Rede Malenkows— in der Frage der Einstellung zu den USA auch von den Kommunisten ge- billigt wird. Die Versteifung des französi- schen Standpunkts in der Sàarfrage ist ein steiler Gipfel der neuen Politik. Es ist zwar ausgeschlossen, daß Pinay sich nun von den Radikalen beider Flügel und von den frene- tischen Applaus der öffentlichen Meinung dazu treiben lassen wird, sich mit den Ame- rikanern in einen regelrechten Zwist einzu- lassen, Aber es ist zu erwarten, daß Frank- reich sich sehr viel mehr Ellenbogenfreiheit zu verschaffen wissen wird und an eine Revi- sion des Atlantikpaktes herangeht, bei der die Verpflichtungen der USA gegenüber ihren europäischen Nachbarn eindeutig fest- gelegt Werden. Luxemburg. Die Hohe Behörde der Mon- tanunion ist gerade zwei Monate alt. In die- ser Zeit hat sie wichtigste außen wirtschaft- liche Beziehungen geknüpft, die in der Ein- richtung ständiger Delegationen der USA und Großbritanniens ihren ersten sichtbaren Aus- druck fanden, sie hat ihre politische Position gefestigt und gegenüber den übrigen euro- päischen Gemeinschaftsverbänden klarge- stellt, und sie hat eine Fülle formaler Pflich- ten erfüllt, die ihr im Vertrag für die Anlauf- zeſt der ersten sechs Monate aufgegeben wer- den. Die innere Organisation der Hohen Be- hörde, der Aufbau und die personelle Beset- zung des Amtes selbst sind unter dem politi- schen Gesſcht dieser Aufgaben zunächst un- erledigt liegen geblieben. Kein einziger der bisher rund 130 provisorischen Angestellten, Weder die Sekretärinnen noch der Kohlen- experte, der Stahl fachmann oder der Pförtner des Amtes wissen bis zur Stunde, ob sie blei- ben werden und unter welchen Bedingungen und zu welchem Entgelt sie arbeiten, wenn sie bleiben, Daß die ebenso provisorischen Tagegelder der Hohen Behörde nicht schlecht sind— das Gerücht, es würden in deutschem Geld rund 96 DM täglich ausgezahlt, wird glaubhaft dementiert— mag für die Betrof- fenen dieses persönliche Dilemma lindern. Auf die Dauer aber wüßte jeder gern, was nun eigentlich aus ihm wird. Das Grundprinzip: Eine„Fernbehörde“ Das Grundprinzip für den Aufbau der Hohen Behörde, das von Monnet und sei- nen Kollegen festgelegt wurde, lautet, eine „Fernbehörde“ zu schaffen, ein Amt, das mit wenigen, aber ersten Fachleuten für alle Sachgebiete besetzt ist, auf denen die Hohe Behörde tätig sein wird. Diese Fachleute mögen vielleicht nicht in der Lage sein, jede letzte Einzelheit, jedes spezielle Problem zu sehen. Immer dann aber, wenn eine gestellte Aufgabe die physische Reichweite des Per- sonals der Hohen Behörde überschreitet, wer- den Fachausschüsse der sechs Länder der Montanunion, die von der Hohen Behörde berufen werden, einspringen und alles Für und Wider jeder möglichen Lösung dartun. Dieser Weg, den Monnet beim Aufbau sei- ner Behörde gehen will, ist undogmatischer und macht die Hohe Behörde elastischer in ihrer Arbeitsweise als die Alternative, dię sich anbot: das europäische Ueber ministerium kür Kohle und Stahl, in dem für jede denk- bare Aufgabe eine Planstelle geschaffen wor- den wäre. Mit diesem Prinzip:„Erst die Arbeit, dann die Planstellen“, hat Monnet gegen heilige Traditionen der Verwaltungs- praxis verstoßen. Aber er tat es aus dem sicheren Wissen, daß einmal geschaffene Plan- stellen sich Arbeit„machen“ und wären sie noch so überflüssig. Politik und nationale Motive Der offiziell verkündete Grundsatz für den Aufbau der Hohen Behörde hieß, daß nur Fähigkeit und Fachwissen und sonst nichts den Ausschlag bei der Besetzung der Posten in der Hohen Behörde geben sollten. Der deutsche Vizepräsident Etzel hat ihn schon sehr viel ehrlicher formuliert, wenn er vor deutschen Journalisten sagte, daß jede Natio- nalität bei der Verteilung der Posten in der Hohen Behörde— der gewichtigen Positionen, versteht sich und nicht bei der Besetzung des Sprachendienstes— nach ihrem Gewicht be- Tee zieht Churchill macht mit kleinen Mitteln große Politik Von unserem Londoner Berichterstatter PEM 5 London. Was ein richtiger Engländer ist, für den beginnt mit dem 6. Oktober eine neue Zeitrechnung; oder soll man besser sagen: kür den hat der Krieg erst jetzt ein Ende. Die Regierung hat endlich den Tee, das Le- benselixier der Bevölkerung freigegeben, der seit 1940, also volle zwölf Jahre lang ratio- niert war. Man kann nunmehr soviele Tassen Tee schlürfen wie man will— natürlich mit Milch und Zucker. Und vierzig Millionen atmen auf, als hätten damit alle Nöte ein Ende gefunden. Wenn Churchill morgen Wahlen ansetzen würde, könnte er im Hand- galopp über all seine Gegner siegen; wäre das Unterhaus schon versammelt, er würde als Kreuzritter der Tee-Befreiung gefeiert wer- den. 5 Der Trank des Vergessens Nur wer den Durst der Engländer nach ihrer„cup of tea“ kennt, weiß, wie geschickt dieser Schachzug der Regierung ist. Daß sich die ganze Welt und besonders die Ameri- Kaner Über den schlechten englischen Kaffee lustig machen, stört die Inselbewohner gar nicht, solange sie ihren Tee haben. Wenn Während des Krieges ein feindlicher Flieger über London etwa abgeschossen wurde und sich per Fallschirm rettete, bot ihm der näch- ste Engländer eine Tasse Tee an. Die schlimmste Bombennacht war vergessen, wenn man nur nach der Entwarnung eine Tasse der braunen Flüssigkeit Hatte. Und nun ist nicht nur die schreckliche, tee-lose Zeit vergessen, sondern auch all die anderen Knappheiten und Einschränkungen. Vergessen ist die Unzufriedenheit mit den steigenden Preisen und den gleichbleibenden Löhnen. Die Opposition hat eine Schlacht verloren, und nicht nur auf der Jahres- versammlung der Labour-Partei, auf der Aneurin Bevan sich die Feindschaft der Gewerkschaften zuzog, und den Anhängern Attlees eine gefährliche Schlappe bei- brachte. Die Zeitungen munkeln bereits, Churchill werde nunmehr sein Wahlschlag- Wort„Setzt das Volk frei“ wahrmachen; die Devisenbewilligung für Auslandsreisen werde von 25 auf 35 Pfund Sterling heraufgesetzt werden, Auto-Benzin und Eier würden bald frei zu kaufen sein, und schon dürfen die Schaufenster solange beleuchtet werden wie sie wollen. Schon darf man ein Schokoladen- oder Schlächter-Geschäft aufmachen, ohne um Erlaubnis zu fragen. Aber sieben Jahre nach Kriegsende kann die Reglerung noch immer jedes Haus requirieren, und jedem verbieten, Dinge herzustellen, die ihr nicht passen; kein Haus, keine Garage, kein Hühnerstall darf ohne Erlaubnis der Behör- den gebaut werden. Im richtigen Augenblick Aber die Hauptsache ist: der Tee ist frei! Der Ernüährungsminfster Major LIOVYd- George hat sogar für die Zukunft ein Bedenkliche Rationalisierung Die norwegische Regierung will die freie Wirtschaft einengen Von unserem skandinavien- Korrespondenten Dr. F. Weltmann Oslo. Das norwegische Storting wird sich in seiner neuen Session mit einer Regie- rungsvorlage zu beschäftigen haben, die be- reits jetzt über die Grenzen des Landes hin- Aus viel Aufsehen und Bedenken erregt hat. Es ist das„Preis- und Rationalisierungs- gesetz“, das praktisch der staatlichen Ad- ministratlon jeden Eingrift in das Wirt- schaftsleben, insbesondere Preisbildung und Warenversorgung, ermöglichen würde. Die blirgerliche Opposition hat daher bereits das Wort von dem„wirtschaftlichen Zwangs- gesetz“ geprägt. Da Norwegen nach den schwedischen Wahlen das einzige Land im Norden ist, wo die Sozialdemokratie noch allein über die Mehrheit im Parlament ver- kügt, dürkte die Annahme des Gesetzes ge- sichert sein. In einigen wesentlichen Punk- tei hat jedoch die Regierung bereits unter dem Eidruck der sehr scharfen Opposition der bürgerlichen Parteſen und der Wirtschaft den ursprünglichen Kommissionsentwurf ge mildert. 5 Protest gegen Staatswirtschaft Trotzdem kann man die Reglerungsvor- lage auch in ihrer gemilderten Form als einen weitgehenden„Plan wirtschafts- Vor- stoß“ bezeichnen. Die norwegische Sozial- demokratie, die besonders auf dem wirt- schaftlichem Gebiete bedeutend doktrinär und orthodoxer ist als in den meisten an- deren Ländern, folgt hiermit konsequent rer bisherigen Linle. Das neue Gesetz würde die norwegische Wirtschaft in allen entscheidenden Punkten von den nicht wenigen Reglerungskontoren und besonders dem Preisdirektorat abhängig machen. Die Regierungsvorlage ist im wesentlichen ein Vollmachtsgesetz, wonach gewisse wirtschaft- liche Maßnahmen von der Regierung im Verordnungswege eingeführt werden kön- nen,„wenn es als notwendig erachtet wird“. Die norwegischen Wirtschaftverbände haben in einer sehr gründlichen Stellung- nahme scharf protestiert und die Vorlage als ein Zwangsgesetz„nach dem Muster von Diktaturstaaten“ bezelchnet. Insbesondere Ventillert man auch seitens der Opposition die Frage, wieweit nach Annahme dieses Gesetzes Tarikverhandlungen und Verträge noch Sinn haben könnten. Wenn der Staat die Gewinnspannen der Unternehmer genau festlegt, dann müßte es ja— 80 argumentiert man— auch seine Sache sein, die Löhne und Gehälter zu flxieren. bißchen mehr Butter versprochen, aber keine große Hoffnung gemacht, daß auch die magere Fleischration erhöht wird. All dies spielt im Moment aber keine große Rolle, denn Tee- trinken ist wichtiger als Mittagbrot und Abendessen für den richtigen Engländer. Und Churchill kennt seine Landsleute und Wähler gut genug, um zu wissen, was sein Schachzug bedeutet. Das mag alles ein big- chen komisch und seltsam klingen, ist aber Sanz ernst zu nehmen und unerhört wichtig.) Die Tories hatten bereits im ersten Jahr ihrer Regierungszeit an Beliebtheit und Stimmen verloren, und es war genau der richtige Moment, den Tee frelzugeben. Zumal die Labour- Opposition gerade eine Krise durchmacht, die die Leute irritiert. Morrison sitzt nicht mehr in der Führung der parlamentarischen Labour- Fraktion; dafür sind sechs Anhänger des linken Flügels um Bevan hineingewählt Worden. Attlees Führerschaft der Partei ist in Frage gestellt, und es steht noch gar Nicht so fest. ob die Gewerkschaften hinter ihren Sekretären stehen, die so kühn gegen die Extremisten Front gemacht haben. Kei- ner glaubt, daß der Feuerkopf Bevan ein- mal Ministerpräsident werden wird, went die Wähler die Opposition wieder ans Ru- der setzen. Zwel Sensationen auf einmal Damit ist selbst die andere Sensation Englands der letzten Woche überdeckt: der angesehene„Manchester Guardian“ hatte seine Aufmachung geändert, anstatt der In- serate auf der ersten Seite wurden Schlag- zeilen gedruckt; von den großen englischen Zeitungen hält nur noch die„Times“ an der alten Mode fest. Diese Wandlung kam einer Revolution gleich, und die Blätter der ganzen Welt haben das Ereignis kommen- tiert, als würde die Abtragung von West. minster der nächste Schritt sein. In Wirk lichkeit war es ein Anachronismus, den „M. G.“, der außerhalb Manchester mehr ge- lesen wird als intierhalb, aufschlagen zu müssen, um die Neuigkeiten zu erfahren, und statt dessen auf der ersten Seite 2u sehen, welche Kinos in Manchester welche Filme vor führten. rücksichtigt werden müsse. In der Tat hat Kore Nationalitatenfrage in allen Verhandlug dem eine entscheidende Rolle gespielt, und ame Mensch hätte erwarten können, dag es ang mit sein würde. i von Neben dem nationalen Motiv spielte“ stam politisch- weltanschauliche Zusammengehos jedoc keitsgefühl seine Rolle in den personellen] 60 00 ratungen. Auch hier natürlich unausges porti chen und unter dem Mantel des reinen 8 stier interesses. Die Marktwirtschaftler aller)“ tionen verfolgten es mit Mißtrauen und D Wachsamkeit, wenn irgendwo ein„Plag wie!: seine Position bezog. Und es versteht steri daß die„Planer“ nicht puritanischer y] schie als ihre Gegenspieler.„Man darf die Dran dung tik dieses Widerstreits—„hie nationales 13 fü teresse“,„hie politisch- weltanschauliche“ darität“— bei den Beratungen in der Hoh Behörde nicht überschätzen. Denn selbstu 5 5 ständlich wurden diese Gegensätzlichkeig 2713 dieses Hin und Her der Parteien und Nag nalitäten nicht offen und nicht etwa in“ 8580 Sitzungen der Hohen Behörde ausgetrag 75 sondern, wie man so schön sagt,„hinter Mahl Kulissen, in den Wandelgängen“. Denn g Jacke mand will schon beim Start zu kurz komm relat. Hohe Behörde ohne Vorbild e Daß die Organisation der Hohen Beh Fsser keine leichte Aufgabe sein konnte, ist jed Einsichtigen klar. Daß diese Aufgabe m zwel Monaten ihres Bestehens so gut wie? D. löst ist, mag eher Staunen als Kritik her sich rufen; denn man muß bedenken: die H schlu Behörde ist ohne Vorbild. Die Hohe Beh auf ist die erste echte übernationale Behörde Uebe echten Exekutivbefugnissen. Niemand kom den erwarten, daß der Aufbau dieser Behörde bietet das Fundament jeder Wirtschaftspoll und nämlich die Grundstoffindustrien regt geger ohne Wehen ablaufen könnte. Wenn trotzt mode die wichtigen Entscheidungen über den Auch bau der Hohen Behörde gefallen sind,„d wand Blutvergießen“ und— um in der Sprache“ Dinge offlziellen Kommuniquèés zu sprechen- besten Einvernehmen“, dann ist dies gen ein Erfolg, den Monnet und seine acht. legen für sich buchen können. Penn Organisationsproblem ist bei der Errichß aller derartigen Institutionen, wie die HA Behörde eine ist, mit das schwierigste, der Vertrag sagt über dieses Problem lag nisch nicht mehr als den kargen Satz: Hohe Behörde trifft alle Maßnahmen des! neren Geschäftsbetriebes, die geeignet das ordnungsmäßige Arbeiten ihrer Diem stellen sicherzustellen“. Wenn man sichs 80 dieser vagen Basis„zusammenrauft“ so m den, nen alle Beteiligten, dann heißt das sd weger etwas. f Bürge Bereits 98 Opfer in Harrow zunge London.(dpa) In langsamer Fahrt passietk Verke am Donnerstag die ersten Züge das gemachte Gleis neben dem Trümmerberg s Se dem Londoner Vorortbahnhof Hart wurde Schwelgend standen die Passagiere am Fe erhob ster, die Männer die Hüte in der Hand, W bis in mand wagt, die Zahl der Toten aus wird sprechen, die noch in dem Massengrab lieg eiliant müssen, über dem sich ein Gewirr von s. deal Zzerrten Stahlschienen, Rädern, zerrisse Blech, Lokomotiv- Teilen, halbzersti K Waggons und zersplittertem Holz türmt. 1 55 Donnerstagabend wurde die Zahl der gebt Unter genen Toten mit 98 angegeben.. Der deutsche Geschäftsträger der Bu Da desregierung in London, Dr. Schlange-sd deutse ningen, hat der britischen Regierung Ekebe einem Brief an Premierminister Churd legen. das Beileid der Bundesregierung und d berg deutschen Volkes zu der Eisenbahnkal verlege strophe zum Ausdruck gebracht. Soll än USA erkennen Beschuldigungen 2Zv 7 des testzu Stadt sel e Hava: hätten Woch Innen gegen Kennan nicht an. Washington.(UP) Die UsA haben& solche Sowjetunion am Mittwoch eine Note weg das B der sowjetischen Forderung nach Abberufit Botschafters Kennans überreicht, in Pre dem Kremlerklärt wird, daß dieses Vorgel trägt eine„grobe Verletzung der diplomatisde den U Gepflogenheiten“ darstelle. Die USA köm, der P. ten die Beschuldigungen gegen Kennan nd sche P anerkennen. 5 Die Familie Kennans ist am Donne 5,4 MI aus der sowjetischen Hauptstadt komme schliel in Bonn eingetroffen. erlang die Ge in Bet Briefe an die Herausgeber bereit 1 Was v — 5 Farteigründungen Parteigründungen scheinen heuer wieder im Schwange zu sein. In der Flucht dieser Er- scheinungen macht auch der politisch gemü- Bigte Südwesten Deutschlands keine Ausnahme mehr, wie Zeitungsmeldungen beweisen. Es beruhlgt uns aber die Hoffnung, daß die heute auftauchenden Parteien ebenso sang- und klanglos wieder verschwinden, wie das bisher mit solchen Splittergruppen geschah.. Als ein- zige nichthistorische Partei in der Südwestecke hat sich bisher der B HE zu halten vermocht. der sich auf das gleichbleibende Reservoir der Vertriebenen stützen kann und im Bundes- gebiet eine politische Kraft darstellt. Was nun dle Bildung des„Blocks der freien Mitte“ anbelangt, muß man sich fragen, woraus dieser Block(in dem Wort steckt doch eine massive Bedeutung), eigentlich bestehen soll. Nach den Aussagen seines Grün- ders bedient er sich der Organisation der „Freien sozialen Union“, die bisher ein aus- gesprochenes Schattendasein führte, Ihre Pro- Pag da richtet sich gegen die Sowjetunion und gegen Dollar-Amerika, während ihre gei⸗ stige Befruchtung von der Schweiz her er- folgt, Das kommt in der Idee der Neutralisa⸗ tion, im Frei- Wirtschafts- und Frei-Soziab- Gedanken zum Ausdruck. Es ist zu erwarten, daß sich der Partei des Prof. Noack promi nente Leut zugesellen, es wird sich aber überwiegend um Illusionistische Außenseiter oder Pazifisen handeln. 5. Die Gründung der Bürgerpartei“ ist ohne nihere Betrachtung als ein Ruekschritt zu betrachten, wenn der Zweck auch die Ver- tretung der Interessen des Mittelstandes sein soll. Einmal sollte es inzwischen auch Herrn Max Busse bekannt sein, daß der Mittel- stand heute ein Sorgenkind aller großen Par- telen ist. Zum anderen ist einer Wieder- holung des Weimarer Parteienwirrwarrs mit allen Mitteln zu begegnen, die uns die Demo- Kratie erlaubt. Schließlich ist nfemand sedient, wenn jeder Stind, jede Bevölkerungsgruppe oder jede Sozialschicht durch eine interessen 5 bedingte und begrenzte Partei im Parlame vertreten ist, die dann jenen Kuhhandel w. anstalten, den man immerzu anprangert“ we „Bürgerpartei“ ist zudem noch ein Aft meist gegenüber den Zeitgenossen, die sich dard ist da bemühen, dem Wort Bürger einen neuen Nach alle umfassenden Sinn zu geben., Der trad ie 80 nelle Sprachgebrauch von den bürgerliche 5 8 Parteien, der mit dem neuen(uralten) Beg“ 5 2 des Staatsbürgers kollisiert, ist für uns be Ist vol! leibe Ballast genug. Die Aufnahme der ii schaft des Bürgerrech's, etwa nach den Reformph Illing nen des Freiherrn vom Stein, hätte Verst Erkenr nis erweckt. Aber dazu ist die Partei% lichen Stuttgarter Möbelspediteurs wahrscheinlt den L nicht aus der Taufe gehoben worden und!“ reichlic wird auch so wenig zum Tragen kommen dba und 4 man sich ihrer annehmen sollte) wie sich e Nun g niir dicht zu der idealen Konzeption en guns Europäischen Heimat-Partei durchzurin sinne vermag. 120 0 5 Wänrend die Vielzahl der national ges bleiber ten Grüppchen mit den bombastischen Nam eine be in klauspolitik machen. schickt sich eine g pi dardeutsche Partei an. die getrennten hid funk 0 schierer bzw. noch Marschunfähigen zu% 14 5 mier en. Schon seit geraumer Zeit spricht. K Tag, in der Deutschen Partei davon, e Kum langte uns. E. „Bewegung“ zu entfachen und in alle de Süden wird man kaum etwas vom Nied muß g Wahrscheinlich daß der Norden eines 1 ling mehrheitlich National- Konservativ ausge, zungsre werden, indem auch rechtsstehende Kreise% Die dagegen nichts einzuwenden. Schließlich 10 dung„ stig weithin mit diesen Kräften liiert, J aller I eigenständige oder liberale Ansichten schen Gefilde zu tragen. Nun, bei sachsengeist zu spüren kriegen, es Ist ab heitere tet sein wird. Soweit klare Fronten geschalt schaft mokratischer Parteien zur DP übergeben!“ heute auch die Deutschen Jungdemokraten 1 Thema e sein 80 nicht ausprägen, wird jeder parteipoli haf ti Frontwechsel auch aus Gründen der Sym 88 18 lie einem Reinemachen gleichkommen, nau dem stabilere Verhältnisse erwachsen kön nauen rich Bis . Tat hat zandlun „und 8 es and spielte engehdng ellen ausgesg inen 80 aller n und a„Plau steht g. her Wah lie Drap ionales! liche 8 der Ho Selbst ichkelg and Nat Wa in isgetrag hinter Denn 1 2 kommt Id n Behdh „ist jech gabe nt ut wie; ik heryt die Hd e Behdd hörden ind Konf hörde, aftspollh „ regie „ trotad den A ind,„ol prached en— lies gen acht K Benn Er richth die Ho igste, u lem la Satz:„I en des gnet gu er Dien 1 Sich t“ so mf das sch ro.) passierg das ft berg Harro am Je land. V n Ausg rab lieg Von i Trisselt zerstört ürmt. ler geb der Bu ge- Sd erung Church und bahnkaß ingen 1 aben te Weg beruft t, in c Vorgebk matisch A Köll nan nid onnerst zommen — par lame ndel gert. I Afro h dar euen ü tradii gerliche ) Begl uns be der l, eormpß Verst rtei schein!“ und nen(ta sich d on eint WZuring⸗ 1 gesinlt n Name eine b. Nr. 4 Freitag, 10. Oktober 1932 Trey E MORGEN n e SS 8 Seite 3 Was sonst noch geschah In Südkorea Eerrscht Goldfleber. Die Straßen von Pyongtaek, einer Ortschaft un- weit von Seoul sind mit goldhaltigem Ge- stein gepflastert und Hunderte eifriger Koreaner sind dabei, soviel wie möglich von dem Goldsegen heimzutragen. Pioniere einer amerikanischen Einheit hatten diese Straßen mit Kies beschüttet, der nach ihrer Ansicht von einem verlassenen Schlackenhaufen stammte. Statt Schlacke hatten die Pioniere jedoch goldhaltiges Gestein im Werte von 60 000 Dollar aus einer Goldmine abtrans- portiert. Als der Minenbesitzer laut prote- stierte, war es schon zu spät. * Die indische Radiogesellschaft verbreitet, ie aus einem Bericht des Informationsmini- steriums hervorgeht, Programme in 30 ver- schiedenen Sprachen, von denen 17 für Sen- dungen innerhalb des Landes und weitere 13 für Auslandssendungen verwendet werden. . In Melbourne(Australien) eröffnete der dastwirt Stanley Jackson ein neuartiges Restaurant, in dem alle Mahlzeiten auf be- sonders billigen Platten serviert werden. Die Gäste dürfen diese nach Beendigung der Mahlzeit an die Wand werfen; denn Mister Jackson ist der Meinung, daß man auf diese relativ unschädliche Art sehr viel Verdruß am besten abreagieren kann— Vielleicht auch den Aerger über die- Qualität des Essens oder die Höhe der Rechnung. Die Moslem- Frauen in Singapur dürfen sich nicht politisch betätigen. Diesen Be- schluß faßten die religiösen Moslem-Führer auf einer Konferenz. Sie kamen zu der Ueberzeugung, daß die Gesetze des Islam den Frauen jede politische Betätigung ver- bieten. Die politischen Führer in Singapur und der malayischen Föderation meinen da- gegen, eine solche Einstellung lasse sich mit modernen Ansichten nicht mehr vereinbaren. Auch die Frau des Propheten Mohammed, so wandten sie ein, habe sich in politischen Dingen betätigt, um ihrem Manne zu helfen. 6 Zwel Wochen brauchte der Herausgeber der„Motor News“, des offlziellen Organs des amerikanischen Automobilklubs, um kestzustellen, daß Tokio die geräuschvollste Stadt der Welt sei. Mit anderen Fachleuten sei er bisher der Ansicht gewesen, daß Havanna oder San Juan Puerto Rico) als die lautesten Städte der Welt zu gelten hätten. Diese Ansicht habe er nach zwei Wochen Aufenthalt in Tokio revidiert. Die Innenstadt von Tokio sei eine einzige Ge- räuschkulisse aus Autohupen, Fahrradschel- len, Straßenbahnklingeln— hauptsächlich wegen der zu engen Straßen, fehlenden Bürgersteige, unübersichtlichen Straßenkreu- zungen und einer technisch rückständigen Verkehrsregelung. Gegen die Polizei von Rio de Janeiro wurden öffentlich schwere Beschuldigungen erhoben, Mehreren dutzend Polizeibeamten bis in die höchsten Stellen der Sittenpolizei Wird vorgeworfen, von den Bordells der bra- silianischen Hauptstadt regelmäßig Zwangs- äbgaben für die Duldung der Prostitution gefordert und in die eigene Tasche gesteckt zu haben. Die Polizei hat bisher zu den An- klagen weder Stellung genommen noch ein Untersuchungsverfahren eingeleitet. * Das norwegische Parlament beschloß, den deutschen Soldatenfriedhof auf dem Osloer Ekeberg nach dem Friedhof Alfaset zu ver- legen. Außer den 3000 Gräbern vom Eke- berg sollen 156 Einzelgröber nach Alfaset verlegt werden. Mit den Verlegungsarbeiten soll in den nächsten Tagen begonnen werden. 0 Um sich seinen linken Stiefel auszuzie- hen, mußte der dônische Soldat John Hansen solche Gewalt anwenden, daß er sich dabei das Bein brach. 5 8 Trotz des gewaltigen Fernseh-Booms be- trägt die Produktion von Radioapparaten in den USA immer noch mehr als das Doppelte der Fernsehempfänger. Wie die amerikani- sche Radioindustrie bekanntgibt, wurden im vergangenen Jahr 12.3 Millionen Radio- und 5,4 Millionen Fernsehgeräte hergèstellt. Ein- schließlich der immer größere Verbreitung erlangenden Autoempfänger überschreitet die Gesamtzahl der gegenwärtig in den USA in Betrieb befindlichen Radioapparate heute bereits 100 Millionen. Die Zarenkrone ruht wieder im Kreml Während der„Deutschen Gefahr vor Moskau“ war der„Nationale Diamantenfonds“ nach dem Ural gebracht worden Es war im Winter 1941. Deutsche Regi- menter rückten gegen Moskau vor. Da be- fehl Stalin, sämtliche strategisch wichtigen Punkte der Hauptstadt zur Sprengung vor- zubereiten. Dieser Befehl schloß auch die uratten Gebäude des Kreml ein, Sitz der russischen Zaren und Aufenthaltsort der sowjetischen Regierung., Die Sprengung des Kreml unterblieb, weil der deutsche Angriff in den Vorstädten Moskaus liegen geblieben War. Vorher hatten aber viele Kostbarkeiten, darunter der reiche Schatz der Zaren, der den Sowjets in die Hände fiel, nachdem sie am 16. Juli 1918 den letzten Zaren, Niko- laus II., mit seiner Familie erschossen hat- ten, den Weg über die Wolga gefunden. Lange Zeit hörte man von dem Schatz nichts, der mit seinen Diamanten, Edelsteinen und Perlen von vielen zehntausend Karat einen unermeßlichen Wert repräsentiert. Es hieß, daß er an einem unbekannten Ort im Ural verborgen sei. Nach Kriegsende kehrte der Schatz, den die Sowjets„Nationaler Diamantenfonds“ nennen, in den Kreml zurück, wo er heute Wieder hinter dicken Stahlplatten ruht. Der Schatz des Zarenreiches enthält Dia- mten vom kleinsten Röschen bis zu großen Solitärs mit 200 Karat. Alle Farben und Schattierungen sind vertreten. Man findet neben weißen Steinen, bläuliche, grünliche, dunkle, gelbe Diamanten mit einer leichten Nuance ins Orange, rosa Steine und hell- blaue Steine reinsten Wassers Man findet aber auch alle Arten von Schliff: natürliche Steine, nur schwach geschliffen, Steine in achteckiger Form, kompliziert facettierte Steine orientalischer Art, Brabanten der ver- schiedensten Formen, wie Tafeln, Rosen, von ganz flachen bis zu hehen brabantischen Steinen, feinste, sogenannte Porträt-Brillan- ten, rein und flach wie das schönste Kristall. Daneben liegen wunderbare indische Brio- letts der verschiedensten Formen. In der Kreml- Sammlung sind sämtliche Diamantenlager der Welt vertreten. Auch ein Diamant ist darin enthalten, der als einziger im Jahre 1938 im Ural gefunden wurde. Die große Zarenkrone, ein besonderes Pracht- stück der Sammlung, zählt beinabe 3000 Karat Brillanten. Ferner ist hier ein rosa Brillant hellroten 8 cheins zu finden, den Zar Paul für 100 000 Rubel erworben hat. Er schmückt ein herrliches Diadem. Auch einige der seltsamen blauen Diamanten enthält die Schatzkammer, darunter einen zu 7 Karat. Die kostbare Sammlung im Kreml birgt ferner wunderbare Perlen. Es heißt, daß der Zarenhof die schönsten Perlen der ganzen Welt besaß und daß er auf diese besonders stolz war. Tausende von Perlenketten liegen in der Schatzkammer in Moskau und bieten eine wahre Augenweide. Von den historischen Steinen sei beson- ders der Orlow genannt, jener wunderbare große Diamant von 199 Karat, der früher am Zepter der Zaren prangte. Ein merkwürdi- ger Stein roter Farbe, auf russisch„Lal“ genannt, zu 400 Karat, schmückt die Krone der Zarin Katharina der Großen. Dieser Stein wurde 1676 vom russischen Gesandten Nikolaus Pasparius in Peking gekauft. Er ist das schönste Exemplar dieser höchst seltenen Steine. Jahrhunderte sind vergangen, seit der erste Zar den russischen Thron bestieg. Der Kreml-Schatz vergrößerte sich immer mehr, bis die Kugeln der Revolutionäre dem Zaren- regime ein Ende bereiteten. Rettete Zarenmord Englands Thron? Revolutionsströmungen unter Georg V./ Enthüllungen einer Biographie In England ist soeben eine Biographie über König Georg V., den Großvater der nunmehrigen Königin Elizabeth. erschienen, die von dem kenntnisreichen Politiker und Schriftsteller Harold Nicolson verfaßt wurde. Der Verfasser verbreitet sich darin über gewisse revolutionäre Vorgänge, denen gegen Ende des ersten Weltkrieges der eng- lische Thron ums Haar hätte zum Opfer fallen können, die jedoch bisher noch keine eingehendere Darstellung gefunden haben. Es war die Revolution in Rußland. die in Großbritannien den Anstoß zu gleichen Um- sturzbewegungen gab. Ueberall im Lande, bei den Arbeitern sowohl wie bei den Studenten traten anti- monarchistische Strömungen an die Ober- fläche. Sie fanden ihren Ausdruck in einem heftig gegen die überlieferte Monarchie ge- richteten Artikel des Schriftstellers H. G. Wells, den dieser in der„Times“ vom 21. April 1917 veröffentlichte und worin es Märchenstadt im hohen Norden Besuch in Murmansk— Einziger eisfreier Ozeanhafen der Sowjetunion Es gibt nicht nur in Amerika Städte, die in einem geradezu un wahrscheinlichen Re- kordtempo heranwachsen und ihre Ein- Wohnerzahl innerhalb weniger Jahrzehnte ver vielfachen können. Wohl das beste Bei- spiel hierfür bietet Murmansk, der einzige eisfreie Ozeanhafen der Sowjetunion an der Murmanküste der Halbinsel Kola, der erst im Jahre 1915 gegründet wurde und bis 1917 Romanow hieß. Seine Einwohnerzahl stieg von nur 12 000 Köpfen im Jahre 1933 auf rund 700 000. Murmansk ist heute die jüngste Großstadt der Sowjetunion, deren rasches Wachstum nicht nur durch die umfangreiche Ausfuhr von Getreide und Holz sowie den nicht minder lebhaften Import von Baum- Wolle, Kohlen und Maschinen bewirkt wurde. Deutsche und österreichische Kriegsge- kangene mußten in den Jahren 1915 bis 1917 unter furchtbaren Opfern die berüchtigte Murmenbahn bauen, an deren Endpunkt Murmansk auf dem 69. Breitengrad bereits jenseits des Polarkreises liegt. Während des zweiten Weltkrieges war diese Hafenstadt das Ziel vieler angloamerikanischer Geleit- züge. Murmansk war eine Versorgungsbasis der Sowjetunion, die zu der Niederlage des Dritten Reiches entscheidend beigetragen hat. Heute noch bildet diese geheimnis umwitterte Hafenstadt ein militärisches und politisches Zentrum, das man nur nach einem langwierigen„Papierkrieg“ mit den staat- lichen Sicherheitsbehörden betreten kann. In den breiten Prachtstraßen der Stadt wetteifern die künstliche Beleuchtung und das Nordlicht miteinander an Glanz und Strahlungskraft, Modernste Kinopaläste, Luxusgeschäfte, Klubgebäude und Theater sorgen dafür, daß man sich nicht langweilt. Vom echten Kaviar bis zu den georgischen Südfrüchten, vom perlenden Sekt von der Krim bis zum Wodka gibt es heute in Mur- mansk alles zu kaufen, was das Herz be- gehrt. Die Wohnhäuser sind mit Bädern, elektrischen Küchen sowie fließendem kalten und warmen Wasser auf das modernste ein- gerichtet. Dieser Komfort ist allerdings nur für die privilegierten Bevölkerungsschichten der Sowjetunion vorhanden, die ihn sich leisten können. Die übrigen Einwohner, die mit mili- tärischen Aufgaben betraut sind. im Hafen arbeiten oder die riesigen Rentierherden vor den Toren der Stadt betreuen, leiden vor allem unter der völligen Abschließung von der Umwelt und dem rauhen nörd- lichen Klima. Wer in Murmansk ohne seine nächsten Angehörigen lebt, ist meist tot für seine Familie. Kälte, eisige Schneestürme und die ewige Dunkelheit der Polarnacht, die im Winter fast drei Monate anhält, be- drücken und peinigen die Bewohner dieser Stadt. Der elektrische Strom ist das Le- benselement der Metropole jenseits des Polarkreises, die für die Sowietunion genau so ein„Tor zur Welt“ bildet. wie Hamburg für Westdeutschland. hieß, die alten Sinnbilder von Thron und Zepter seien nichts als eine historische Nach- lassenschaft, der Geist der Gegenwart sei hingegen der Herrschaftsform der Dynastie geradezu entgegengesetzt. Die Stunde erfor- dere, daß in allen großen Städten Englands republikanische Gesellschaften gegründet würden, deren Zweck es nicht nur sein müsse, mit den Republikanern im Auslande Freundschaftsbande zu knüpfen, sondern zu handeln. Ramsay MacDonald. der Führer der Arbeiterpartei, hatte zusammen mit anderen, republikanisch gesinnten Partei- größen inzwischen an alle Arbeiterorganisa- tionen ein Rundschreiben gerichtet, worin die Schaffung von Arbeiter- und Soldaten- rate vorgeschlagen wurde, damit auch in England die Revolution durchgeführt wer- den könne, die sich in Rußland vollzogen hatte. Besorgt ließ Georg V. in Universitäts- kreisen eine Untersuchung veranstalten, um zu ergründen, was die studentische Jugend seinem Hause vorwarf,. Sie warf ihm u. a. die deutsche Abstammung vor, worauf Georg V. den Namen seines Hauses, Sachsen- Coburg-Gotha, in Windsor änderte und ihm den heutigen, mehr bodenständigen Status verlieh. Nicht aber dies rettete seinen Thron. Die Rettung kam vielmehr aus Rußland, wo die Zarenfamilie von den Bolschewisten hingemordet wurde, was den Engländern einen eisigen Schrecken durchs Gebein jagte. So radikal hatten sie ihren Kampf gegen die Dynastie nun wirklich nicht ge- meint. Man ekelte sich vor den Möglichkei- ten, in denen auch in England die Revolu- tion gipfeln konnte. Und so verlief sich denn die revolutionäre Welle wieder. Ram- say Mac Donald bildete mit einigen anderen republikanischen Gesinnunssfreunden später als Ministerpräsident ein königstreues Mi- nisterkollegium. und H G. Wells wurde der gefeierte Schriftsteller, dem seine republika- nische Extratour nicht nachgetragen wurde. Neuer Prachtbahnhof in Brüssel La gare centrale eingeweiht/ Erheblicher Zeitgewinn für Durchreisende In Brüssel freut man sich über jede Ge- legenheit zum Feiern— die Einweihung des neuen Zentralbahnhofes war in diesen Tagen ein willkommener Anlaß. Baudouin I. selbst ist aus dem Süden Frankreichs zurück- gekehrt, um dem neuen Prunkstück seiner Kapitale den königlichen Segen zu geben. Seit Sonntag rollen die ersten Züge über die Gleise, durch die„Jonction“, den drei Kilometer langen unterirdischen Tunnel, der die Verbindung zwischen Nord- und Südbahnhof herstellt. 1910 schon wurde die Arbeit begonnen. Vier Milliarden und 700 Millionen Franken dürfte das Werk gekostet haben, wenn es — Was erst im nächsten Jahre der Fall sein wird— in allen Einzelheiten fertig- gestellt ist. Die geleisteten Arbeitsstunden kann man mit der 18jährigen Tätigkeit einer Kolonne von 1600 Arbeitern gleich- setzen. 1500 Häuser wurden abgerissen, und 20 Sackgassen verschwanden. um dem Bahn- hof und dem drei Kilometer langen Tunnel quer durch Brüssel Platz zu machen. 170 Kilometer elektrischen Kabels wurden ge- legt. Wer die Pforten des Bahnhofs durch- quert, geht durch einen unsichtbaren Wär- mevorhang, der die wohltuende Tempera- tur der Halle konserviert und jede Zug- luft vermeidet. Fußböden und Wände dieses supermodernen Bahnhofs sind aus Marmor, die Schalternischen aus Tessiner Granit. Der Südbahnhof war neben dem altmo- dischen Nordbahnhof bis jetzt der einzige größere Bahnhof der belgischen Hauptstadt Zwischen beiden Stationen eine Verbindung zu schaffen, war seit Jahrzehnten der Lieb- Iingsplan der belgischen Eisenbahn. Er stieß auf den Widerstand einer Gruppe alter Brüsseler, die das historische Bild der Stadt bedroht sahen, Dem„Dämon Technik“, 80 erklärten sie hartnäckig, dürfe die welt- bekannte Silhouette der alten Stadt nicht zum Opfer gebracht werden. Der neue Bahnhof erhebt sich nun trotz- dem mitten im Herzen der Stadt. Auch der Fortschrittgläubigste muß zugeben, daß das helle, nüchtern-sachliche Bauwerk nicht gerade ideal zur alten Kathedrale St. Gu- dule paßt, der belgischen Notre-Dame, in deren unmittelbarer Nähe nun ein Brenn- punkt internationalen Verkehrs entstanden ist. Es gibt allerdings auch Stimmen in Brüssel, die in dieser Gegenüberstellung von Altem und Neuem einen gewissen Reiz und in dem neuen Prachtbahnhof sogar einen touristischen Anziehungspunkt sehen. Blick ins Land „Singt für die Völkerverständigung“ Köln. Die deutsche UNESCO- Kommission bereitet die Herausgabe eines Liederbuches mit einer Auswahl der charakteristischsten europäischen Volkslieder vor. Damit soll zu einer besseren Verständigung der Völker untereinander beigetragen werden. Mit die- sem Liederbuch sollen bald die Völker des zu einigenden Europas ohne Schwierigkeiten die Lieder ihrer Nachbarn singen können. „Woche des Berufs“ Düsseldorf. Vom 2. bis 8. November fin- det nach Mitteilung des DGB im gesamten Bundesgebiet einschließlich Westberlin die „Woche des Berufs“ statt. Diese Veranstal- tung ist, einem Antrag des DGB-Bundes- vorstandes an die Bundesregierung entspre- chend, zu einem festen Bestandteil des Bun- desjugendplanes geworden. Männer fallen leichter in Ohnmacht Paderborn. Beim Blutspenden werden neunmal mehr Männer ohnmächtig als Frauen, berichtete der Leiter des freiwilli- gen Blutspendedienstes von Nordrhein- Westfalen, Dr. Kolb, in Paderborn. Damit sei schlagend bewiesen, daß die Frauen das „Stärkere Geschlecht“ sind. Der freiwillige Blutspendedienst habe seit seinem Bestehen am 1. März in 120 Ortschaften 6150 freiwil- lige Blutspenden erhalten. Eisenbahnwagen verlor sein Dach Peine. Ohne daß Zugführer und Begleit- personal es merkten, verlor ein Eisenbahn- wagen aus einem fahrenden Güterzug sein Dach. Es wurde vom Zugwind auf ein Feld getragen. Als auf dem Bahnhof das Fehlen des aus Zink bestehenden Wagendaches fest- Meannheimerinnen! Hei vas ist Hartwosser- f gebiet. Hier ist dos Wosser börter als anderswo in Deutschland. Wer mit Fewo vVwöscht, den köm- 1 mert das nicht! Näheres erfahren Sie, Wenn Sie diese Anzeige einsenden on fewo- Johonno, Düs- seldorf. Sie 8 01 066% kostenlos eine Probe Fewa bd gestellt wurde, wurde eine Suchkolonne aus- geschickt das Dach zu suchen. Man fand auch, Wo es offensichtlich gelegen hatte. Aber Metalldiebe waren ebenso offensichtlich schneller gewesen. Deutschland im internationalen Rat 5 für Meeresforschung Bonn. Der internationale Rat für Meeres- forschung hat auf seiner am Dienstag be- endeten Tagung in Kopenhagen einstimmig dem Antrag der Bundesregierung entspro- chen, die dem Bundesernährungs ministerium unterstehende deutsche wissenschaftliche Kommission für Meeresforschung künftig wieder an den Arbeiten teilnehmen zu lassen. 5 Wieder zwölf Seemannsheime Bremen. Die deutsche Seemanns-Mission, deren Heime im In- und Ausland im Kriege zerstört oder enteignet wurden, verfügt heute wieder über zwölf Seemannsheime im Bundesgebiet mit rund fünfhundert Ueber- nachtungsmöglichkeiten. Zwölf hauptamt- liche Seemanspastoren und 24 Hausväter und Diakone sind hier für die ständige Be- treuung und Versorgung deutscher und aus- ländischer Seeleute tätig. Einheitliche Notrufnummer Bremen. Für Polizei-, Feuerwehr- und Sanitätsnotrufe sind von der Bundespost einheitliche Notrufe in ganz Westdeutsch- land geplant. Es handelt sich um dreistel- lige, leicht einzuprägende Zahlen. Bereits in Kürze wird als erste Großstadt Bremen die neuen Notrufe einführen. Weitere Termine können noch nicht genannt werden, da bei größeren Ortsnetzen umfangreiche Um- schaltarbeiten notwendig sind. Wertvoller Münzenfund Nürnberg. Ueber 1300 Silbermünzen ent- deckte ein 16 Jahre alter Bauernjunge aus Neudorf in Mittelfranken, als er in der Nähe der Burg Niesten einen Acker pflügte. Der Pfarrer, den der junge zur Fundstelle brachte, vermutet, daß es sich um einen Sil- berschatz handelt, den der letzte Burgherr vergraben hatte. Was wir hörten: — „Unterhaltsame Wissenschaft“ Wenn eine Sendereihe über tausend ſuelst positive— Hörerzuschriften erhält, so det das wohl ein Beweis für Popularität. Nach diesen Zuschriften zu urteilen, waren die Samstagabendsendungen des Süddeut- chen Rundfunks unter dem Titel„Die Welt voller Wunder— Unterhaltsame Wissen- gehakt« ein großer Erfolg. Der Autor Werner Iling hatte es verstanden, wissenschaftliche ldenntalsse und Probleme an allen mög- 5 Alltagsbeispielen zu erläutern und für en Laien verständlich zu machen. Die oft reichlich komplizierte Materie in eine leichte und amüsante Form zu bringen, die Beleh- guns funktisch interessant und im besten 9 1 unterhaltend zu gestalten und dabei 5 Wessenclungen von einigermaßen gleich- 0 nder Qualität zu produzieren, ist schon ine bemerkenwerte journalistische Leistung. 1 Tatsache, daß der süddeutsche Rund- 1 ausgerechnet am Samstagabend, alle 1 5 eine Stunde lang, von seinem Publi- . konzentrierte Aufmerksamkeit ver- 258 mochte freilich manchen Hörer, der e suchte, verdrossen haben. Aber 19185 denn zur Unterhaltung immer nur die Hüin e strapaziert werden? Werner 555 S hat mit seiner ausgedehnten Fortset- 2 Ssreihe bewiesen, daß auch die Wissen- akt ganz unterhaltsam sein kann. n wanzigste und letzte Folge der Sen- 55„Die Welt ist voller Wunder“ war dem Aae che gewidmet, der das Maß dein 6 1 und die Krone der Schöpfung Pattt 5 und, im Guten wie im Bösen, Wahr- 3 85 Srößte Wunder ist, wenn man ihn 0 u betrachtet. Nun freilich, mit der ge- en Betrachtung wäre eine eminent schwierige und umfangreiche Aufgabe zu be- Wältigen gewesen. Der Autor hat sie sich leicht gemacht. Etwas zu leicht. Nichts von all dem, was den Begriff Mensch umfaßt: Körper, Seele und Geist, das differenzierte Zusammensp'el ihrer Funktionen, Bewußt sein, Unterbewußtsein, die schöpferischen Fähigkeiten, die metaphysischen Bedürf- nisse, nichts von all dem, was eine Würde, seine Verantwortung, seine Gefahr bedeutet, wurde auch nur mit einem Wort erwähnt. Weder Natur wissenschaft noch Geistesge- schichte wurden bemüht. Statt dessen steu- erte der Autor sofort in das weniger an- strengende zeitkritische Fahrwasser, nahm ein paar unerfreuliche Nachkriegserschei- nungen unter die Lupe, mixte Ringkämpfe und Rilkeverse, Rekordwahnsinn und„Ohne- mich- Parolen“ durcheinander, konstruerte ein pädagogisches Gespräch über Jugend- problematik— schon wieder!— und landete bei der kulturpessimistischen Feststellung, daß wir im Zeitalter der Barbarei leben und zu Selbsthesinnung und Liebe zurückfinden müßten. Wie oft hat man das schon alles ge- hört! Es wäre vielleicht auch zu viel verlangt, daß ein von neunzehn vorangegangenen Sendungen ermüdeter Autor diese letzte und schwerste Hürde in einem besonders brillan- ten Stil nehmen sollte— aber schön wärs doch gewesen, wenn wir über das inter- essante Thema„Mensch“ etwas mehr und wesentlicheres erfahren hätten, als was wir täglich in den Zeitungen lesen können. Weniger„unterhaltsam“, dafür aber um 80 Wertvoller und wichtiger ist das, was die Wissenschaft selbst zu sagen hat. In der neuen Sendereihe des Heidelberger Stu- dios“— jeden Freitagabend im Ersten Pro- gramm des Süddeutschen Rundfunks— spre- chen anerkannte Fachärzte zu dem Thema „Der Kampf gegen die Krankheit“. Die Reihe begann mit einem Vortrag des Herzspezia- listen Dr. Walter Kuhn, Direktor des Sana- toriums Heidelberg-Kohlhof, über die Herz- und Kreislauferkrankungen, die 51 Prozent aller Todesfälle ausmachen. UDeber den Krebs, als das vordringlichste Problem der heutigen Medizin, wird Professor Dr. Bauer, Direktor der Chirurgischen Universitäts- klimik Heidelberg, sprechen. Die weiteren Sendungen dieser Reihe befassen sich mit der Tuberkulose und den Kinderkrankhei- ten. Diese Vorträge, die sich an eine breite Hörerschicht wenden, appellieren letztlich an die Vernunft jedes einzelnen, weil trotz aller Fortschritte und Bemühungen der Wis- senschaft keinem Menschen die individuelle Verantwortung für das eigene Leben ab- genommen werden kann. E. P. Notizen über Bücher Annette Kolb:„Das Exemplar“(S. Fischer- Verlag, Frankfurt/Main). Dieser Roman, der bei seinem ersten Erscheinen die Bewunde- rung Rainer Maria Rilkes fand und jetzt in Neuauflage vorliegt, ist wie andere Werke der Deutsch- Französin nicht durch seine Handlung oder seinen Spannungsgehalt von Bedeutung, sondern durch die unnachahm- liche Eleganz der kultivierten Sprache. Der Verfasserin gelingt es mit ihrer an fran- zösische Impressionisten erinnernden Tech- nik die Heldin des Romans, die hoffnungs- los verliebt hinter ihrem Helden, dem „Exemplar“, her durch halb England reist, die englische Gesellschaft und die englische Landschaft zu anmutig-kultiviertem, mit sanfter Ironie betrachtetem Leben zu bringen. egi. OCroixelles: Er war ein Bürger(Franz Schneekluth Verlag, Darmstadt). Mit den Augen eines Fremden gesehen, der während der entscheidenden Jahre im Ausland war und immer Abstand zu den Ereignissen hatte, schildert der Roman das Leben eines Würzburger Bürgers in drei Abschnitten: 1921, 1935 und 1946. Konrad Hebesam ist ein gütiger, großzügiger Geschäftsmann und Kunstfreund, ein liebenswerter Spießer, und seine Wandlung vom liberalen Bürger zum getriebeneen Massenwesen gilt für seinen gonzen Stand, so wie der Untergang seiner Stadt für die Not des ganzen Landes steht. Eine große Zahl konsequent durchgeführter Nebenfiguren machen das Buch zu einem lebendigen Stück Zeitgeschichte, objektiv und gütig betrachtet, Anklage und Rechtfertigung zugleich. E H. Vern Sneider: Die Geishas des Captain Fisby(Holle Verlag. Darmstadt). Es gibt sehr wenig wirklich amüsante Unterhaltungsromane. Die Bekanntschaft mit Captain Fisby, seinen Geishas und den Bauern seines primitiven Japanerdorfes ist deshalb ein besonderes Ver- gnügen. Captain Fisby, der amerikanische Kom- mandant des Dorfes, ist den Anforderungen der Bürokratie und des US-Erziehungspro- gramms nicht so recht gewachsen und es ge- Iingt ihm kaum, seine schläfrigen Bauern zum Kartoffelausbuddeln zu treiben. Rettende Engel erstehen ihm in Gestalt zweier reizender kul- tivierter Geishas, die in den Bauern tolle Ar- beitslust und ungeahnte Fähigkeiten entwik- keln. Erst wird in Gemeinschaftsarbeit ein Teehaus gebaut, damit die Engel dem Dorf er- halten bleiben. Und um das Teehaus in Betrieb zu halten und auszustatten, entwickeln sich Geldverkehr, Handwerksbetriebe und Indu- strien, deren Erzeugnisse in schwunghaftem Tauschhandel an amerikanische Einheiten, Nachbardörfer und sogar bis in die ame- rikanische Heimat des Herrn Fisby ver- trieben werden. Dem Schwung und Un- ternehmungsgeist kann sich nicht einmal der Armeearzt entziehen, der den Geistes- zustand des Captain Fisby untersuchen Soll, und es vorzieht, eine riesenhafte Mustergärt- nerei anzulegen. Schließlich erscheint der Kommandeur, um die mißachtete Bürokratie zu riechen und seine demokratische Aufbau- pläne durchzusetzen. Er findet ein vollständig neu aufgebautes Musterdorf vor und muß nun neiderfüllt bitten, an dem Wohlstand und Glück, den Lackarbeiten und Bastmatten, dem Schnaps und dem Kaviar und an der Gast- lichkeit des Teehauses teilhaben zu dürfen. Das phantasjevolle, märchenhaft-utopische Buch, das mit sanfter Ironie, aber ohne Bosheit ge- schrieben ist, zählt zu den wenigen wirklich erfreulichen Neuerscheinungen des beginnen den Buennerbstes. gl. 5 Gerhart von Westermann:„Knaurs Konzert- führer“ Droemersche Verlagsanstalt München) Hans Renner:„Reclams Konzertführer“ (Reclam- Verlag Stuttgart). Gemeinsam ist bei- den Büchern der Ausgangspunkt: das Bemühen, dem Konzertbesucher unserer Zeit einen Weg- weiser in die Hand zu geben, ihn ein wenig vorzubereiten und nach Möglichkeit davon ab- zuhalten, Musik nicht nur als Narkotikum, son- dern als formbildende geistige Kraft auf sich wirken zu lassen. Gemeinsam ist ebenso die Basis: der Querschnitt durch den weiten Be- reich der abendländischen Musik von Bach bis zur Gegenwart, die sachkundige, aber doch verständliche Einführung(mit zahlreichen No- tenbeispielen) in bekannte und auch entlege- nere Werke der Musikliteratur. Gerhard von Westermann, in früheren Jahren und auch jetzt wieder Intendant der Berliner Philhar- moniker, umrahmt in„Knaurs Konzertführer“ diesen Grundstock mit einer„Kleinen musl⸗ kalischen Formenlehre“ sowie mit Betrachtun- gen über„Konzert und Konzertleben“, Or- chester und Orchesterinstrumente“,„Musika⸗ lische Grundbegriffe“,„Reclams Konzertfüh- rer“, der übrigens dem bei Westermann ein wenig summarisch behandelten Schaffen der jüngeren deutschen Komponistengeneration einen breiteren Raum widmet, gibt dafür einen„Musikgeschichtlichen Ueberblick“, hz- Seite 4 MANNHEIM Freitag, 10. Oktober 1952/ Nr Höhere Tariſe in Sicht? Stadtrat entscheidet Für kommenden Dienstag ist eine öffent- liche Stadtratsitzung um 15.30 Uhr im Bör- Sensgal angesetzt, bei der über eine„Aende- rung“— wie es die Verwaltung vorsichtig ausdrückt— der Wasser-, Gas- und Strom- tarife und der Zählergebühren beraten wird. Als Punkt zwei der Tagesordnung steht die „Erstellung eines neuen Gasbehälters“ zur Debatte. Film und Gesellschaft Als Hauptthema Nach der Sommerpause beginnt die Film- arbeitsgemeinschaft der Abendakademie am 12. Oktober, 11 Uhr, in den Alsterlichtspie- len re Winterarbeit mit dem Film:„Mein Freund Harvey“ mit James Stewart, und setzt die Film- und Diskussionsabende ab 16. Oktober regelmäßig jeden Donnerstag um 19.30 Uhr in der Kunsthalle fort. In diesem Winter soll vorwiegend die Frage behandelt werden:„In weicher Weise verändert und formt der Film das gesell- schafliche Leben unserer Zeit?“ Die Diskus- Sionsleitung liegt bei Dr. K. J. Fischer. Zement ohne Sack spart Zeit und Geld Die aktuelle Reportage Von kleinen Leuten mit großem Lebensmul Ein Besuch in der Liliputanerstadt auf der Mannheimer Oktobermesse Seit Mittwoch hat der Festkuchen der Mannheimer Vergnügungsmesse seine Rosine: Schäfers Zirkusstadt Liliput. Mit einem Szachsigen Miet- sonderzug der Bundesbahn dampfte das große Unternehmen der kleinen Leute vom Münchener Oktoberfest nach der Quadratstadt, wo es auf dem Theodor-Kutzer-Ufer nahe der Friedrich-Ebert-Brücke sein 800 Personen kassendes Zwei-Masten-Zelt in staunenswertem Tempo aufschlug. Erinnerungen werden wach an Jonathan Swikts„Gullivers Reisen“ beim Rundgang durch die Spielzeugschachtel-Stadt, die sich da auf 3200 Quadratmeter ausbreitet. Es ist eine kleine Gemeinde abseits vom lärmenden Getriebe einer größeren Welt— und doch wieder mitten in ihr und über tausend Ver- Bindungskanäle in ständiger Wechselwirkung zu ihr stehend, die mit der Besichtigung durch das(zahlende) Publikum erst anfängt... Eine Insel, Oase, Konklave, oder wie man es sonst nennen mag. Auf jeden Fall ein ganz eigenes Foto: rob Zur Besichtigung dieser 450 bis 500-[sacktem“ Zement Einsparung von Zeit, Geld Tonnen-Silo-Umschlaganlage am Neckar- kanal hatte sich gestern auf Einladung der Firmen Carl Grab und Held, die hier eine kommerzielle Ehe eingegangen sind, eine Reihe von Interessenten mit dem Beigeord- neten Riedel als Vertreter der Stadtverwal- tung eingefunden. Der Zement wird von der Bundesbahn mit 50-Tonnen-Waggons lose zur Anlage gebracht(was gegenüber„ge- 5 und Arbeitsvorgängen bedeutet) und geht über. Entleerschnecken unterhalb der An- Schlußgleise in das Becherwerk der Silos, die über eine elektrische Verriegelung zur Tren- nung der verschiedenen Zementarten ver- kügen. Der Aufbau eines Mörtelwerks im Anschluß an dieses Zementwerk ist geplant, und außerdem will man hier später auch 3 Beten ür kleinere Baustellen) herstellern. Presse muß Hörrohr und Sprachrohr zugleich sein“ F. O. Weber sprach beim Deutschen Handlungsgehilfen verband Ueber„Wirtschaft und Presse“ und die Aufgabe des Journalisten, dem Typ des ewig Blinden“ die Augen für wirtschaft- liche Vorgänge zu öffnen, sprach am Mitt- Woch Wirtschaftsredakteur F. O. Weber beim Deutschen Handlungsgehilfenverband DHV), der damit sein Arbeitsprogramm Für den Winter begarm. Der Redner, der zu Anfang freimütig gestand, daß er kein solcher sei, kührte zunächst mit einem aktuellen Beispiel in die Problematik wirtschaftlicher Geschehnisse ein und bezeichnete gerade die soziale Frage als einen Brennpunkt des Aufeinanderstoßens von Wirtschaft und Presse. 5 5 Hier dem Leser„mit der Fackel der Er- kenntnis nicht den Bart zu versengen“ sei Wohin gehen wir? f Freitag, 10. Oktober: Nationaltheater 19.30 Uhr: Ballett-Abend; Musensaal 20 Uhr:„Wir suchen die ideale Frau von Mannheim und Umgebung“; Amerikahaus 15 Uhr: Schallplat- tenwunschkonzert mit Werken von Liszt, Offenbach, Joh. Strauß. Rodgers, Kern. Samstag, 11. Oktober: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Die Csardasfürstin“: Amerikahaus 16, 18, 19.30 Uhr: Filme für Erwachsene:„Universität in„Los Angeles“—„Stadt ohne Namen“ Little Black Sambo“. 5 Sonntagsdienst der Apotheken. Folgende Apotheken haben ab morgen 18 Uhr, Nacht- beziehungsweise Sonntagsdienst: Brücken- tor-Apotheke, U 1, 10(Tel. 42282), Hirsch- Apotheke, Seckenheimer Str. 35(Tel. 43204), Falken- Apotheke, Langerötterstraße 5(Tel. 51920), Marlen Apotheke, Neckarau, Am Marktplatz(Tel. 48403), Neue Luzenberg- Apotheke, Luzenbergstraße 13(Tel. 53114), Brunnen-Apotheke, Feudenheim, Haupt- Straße 44(Tel. 50126), Süd-Apotheke, Käfer- tal, Mannheimer Straße 86(Tel. 53756). Zahnärztlicher Sonntagsdienst. Zur zahn Arztlichen Betreuung steht von 10 bis 13 Uhr Dr. Hans Günder, Bachstraße 8, zur Ver- kügung. Sountagsdienst der Heilpraktiker. Am 12. Oktober ist August Königs, Dalbergstr. 13 (Tel. 31581), dienstbereit. Wieder etwas Regen * Vorhersage bis Samstag früh: Bei aufkfrischenden Winden aus Südwẽ²est, später West bis Nord- West, fortschreitende Eintrübung und nachfolgend auch Regen. teilweise schauerartig. Mittags- temperaturen zwischen 12 und 15 Grad. Abends und in der Macht wieder zeitweise Bewöl⸗ Kkungsahnahme. Tiefsttemreraturén bei 5 Grad. Pegelstand des Rheins am 9. Oktober: Maxau 439(8, Mannheim 285(13). Worms 211 3) Caub 200(09). Pegels and des Neckars am 9. Oktober: Plo- chingen 108(3), Gundelsheim 163(), Mann- heim 290(10). 8 4 l 4 3 nicht immer leicht für den Journalisten, der die Oeffentlichkeit nicht etwa nach seiner subjektiven Ausicht gängeln, sondern ihr das Wissen vermitteln solle, das für eine richtige Eigenentscheidung notwendig sei. Die Geistesträgheit vieler Menschen, die sich, kritiklos am öffentlichen Leben und gegenüber sich selbst. von höherer Warte aus leiten lassen wollten. mache eine ob- jektive und auf praktische Auswirkung gehende Pressegufklärung erforderlich. Ge- rade bei Haushaltsplänen, Steuerpolitik und besonders dem heiklen Thema von Lohn- und Gehaltsfragen sah F. O. Weber eine Forderung an die Presse, dem Leser durch eine klare Darstellung die Augen zu öffnen, urid illustrierte dies mit überzeugenden Bei- spielen. Eine den ganzen damit verbundenen Komplex erfassende, objektive Bericht- erstattung, die die Probleme in ihrer Ganz- heit richtig aufzeige, sei aber unmöglich, so- lange nicht jeder Leser auch zum kritischen Mitarbeiter der Presse werde. erklärte der Redner zum Schluß seines beifällig aufge- nommenen Vortrages. Die Zeitung dürfe nicht nur Hörrohr, sondern müsse auch Sprachrohr einer mitwirkenden Oeffent- lichkeit sein. hy Reich der reduzierten Maßstäbe, das diesel- ben Sorgen und Nöte, dieselben Freuden und Vergnügungen kennt wie alle anderen„nor- mal“ großen Menschen und es oft nicht leicht Hat, sich gegenüber seinen größeren Brüdern und Schwestern durchzusetzen. In dieser Welt des Winzigen leben und arbeiten 43 jener Menschen, die durch eine Drüsenstörung in den ersten Jahren ihrer Kindheit im Wachstum zurück geblieben sind, ohne deswegen unreif zu bleiben. 43 Lili- putaner im Alter von 18 bis über 50 Jahre, von 0,84 bis 1,12 Meter„groß“, Männer und Frauen. In eine Umwelt hineingeboren, die Körperlich„größer“ ist als sie und ihnen oft das Leben recht schwer macht, haben sie sich hier zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammengefunden, die ihnen ein Tätigkeits- feld und so etwas wie einen Lebenssinn ver- mittelt. Vor der Aufnahme in die Liliputstadt mußten sie sich verpflichten, die artistische Laufbahn einzuschlagen, und die Qualität der Darbietungen, die sie in ihrem Zirkus zeigen, spricht für das Können ihrer Liliput-ELehrer. Ein Rathaus mit Feuerwache und Gefäng- nis, in dem der„kleinste Bürgermeister der Welt“ das„Goldene Buch der Liliputstadt“ für seine Besucher aufliegen hat, ein Post- amt mit Sonderstempel, eine entzückende kleine Bar, das„Café Fingerhut“, die„Villa Herz“, eine Miniatur-Schreibstube, ein Reit- stall mit 22 Shetland-Ponies und das Zirkus- zelt, das sind etwa die„Bausteine“, auf denen Schäfers Puppen-Gemeinde steht. Auf dem „Marktplatz“ sprudelt ein Springbrunnen, der abends beleuchtet wird und mit einem geschmackvoll gestalteten Blumenrondell ausgeschmückt ist. Entzückend auch die ein- zelnen Wagen, deren Einrichtung vom ele- ganten Wohnzimmer über die Bauerndiele bis zum luxuriésen Schlafzimmer mit Stil- möbeln variiert. Das also ist das Zuhause dieser kleinen Menschen, die bis zum späten Abend kein rechtes Zuhause haben, weil sie es während ihres„Gastspiels“ fast ständig den neugie- rigen Blicken der zahlenden Besichtiger okfenhalten müssen— und sich darin trotz- dem„daheim“ fühlen. Daheim wie in der ganzen übrigen Welt, in der sie zum Bei- spiel ihre Stammschneider und-schuster haben, weil ihre Kleidung nicht auf der Konfektionsstange zu finden ist und sie alles nach Maß anfertigen lassen müssen. Liliputaner sind zwar nicht ausgewach- sene, aber erwachsene Menschen. Es ist ver- Ständlich, daß sie für jene, die sie im Voll- gefühl ihrer größeren Körperlänge wie Kin- der behandeln, nicht gerade die freund- schaftlichsten Gefühle hegen. Das, obwohl sie im allgemeinen Prototypen der Ver- träglichkeit sind. mit stark entwickeltem Feingefühl, mit wohlproportionierten, ge- sunden Gliedern und mit einem Appetit, der sich nur relativ von dem der Normalge- Wachsenen unterscheidet. rob So paradox es klingt Das Finanzumt hilit beim Sparen mit Bilanz der Wohnungsbausparkasse zeigt deutlichen Steuer-, Gewinn“ Sparen wird heute wieder größer ge- schrieben. Immer wieder kann über anwach⸗ sende Spartätigkeit im ganzen Bundesgebiet berichtet werden, eine Erscheinung, die von verstärktem Vertrauen zu unserer Währung zeugt. Ein Beispiel dafür ist die Städtische Wobhnungsbaukasse. Vom Januar bis Oktober 1952 wurden dort 2140 Sparverträge mit einer Sparsumme von 1 327 666 DM abgeschlossen. Die Steuerersparnis beträgt erfahrungsgemäß 30 bis 35 Prozent, so daß die 2140 Sparer 1952 Januar: 332(269) mit DM Februar: 214(88) mit DM März: 182(130) mit DM April: 242(98) mit DM Mai: 188(80) mit DM Juni: 209(168) mit DM uli: 301(79) mit DM August: 213(118) mit DM September: 259(65) mit DM 398 000 DM bis 464 000 DM weniger Steuer zu zahlen haben, oder, anders ausgedrückt, das Finanzamt über 400 000 DM zu der Sparsumme beisteuert. Außerdem erhält der Sparer bei der Wobnungsbaukasse erhöhten Zins und hat die Gewißheit, daß sein Spar- kapital zu günstigen Bedingungen ausschließ- lich dem sozialen Wohnungsbau zur Ver- fügung gestellt wird. Die Städtische Wohnungsbaukasse findet 8 immer mehr Anklang, wie aus folgender Statistik hervorgeht. Es wurden Verträge abgeschlossen: 279 415.—(160 254.) Sparsumme 133 927.—(56 668.) 8 112 838,.—(51 748. 4 104 611.—(22 512, 4 88 671,.—(15 078.) 5 129 028,.—(47 683,—) 5 203 967.—(23101, 55 129 699,.—(48 196, 5 146 010,.—(33 267,.— 5 Insgesamt: 2140(1095) mit DM Die Zahlen in Klammern bedeuten das Ergebnis in der gleichen Zeit des Vorjahres. Bemerkenswert ist, daß die Zahl der Ver- träge sich etwa verdoppelt hat, während die Sparsumme auf beinahe das Dreifache an- gestiegen ist. Jetzt, da es dem Jahresende zugeht, können neue Sparverträge noch in diesem 1 327 666,.—(458 447) Sparsumme Kalenderjahr berücksichtigt und vom Ein- kommen abgesetzt werden. Sparer mit ge- ringen Einkommen, groger Kinderzahl oder solche, die nicht steuerpflichtig sind, erhalten an Stelle der Steuerversünstigung vom Finanzamt eine Prämie, die mindestens 25 Prozent der Sparsumme beträgt und sich bis 35 Prozent— je nach Kinderzahl steigert. Ius Furcht vor dem Ehemunn Diebstahl fingiert Dieb löste sogar den Koffer ein Mit einem Stemmeisen drang in Feuden- heim ein Unbekannter in die im Erdgeschog gelegene Wohnung eines Amerikaners ein und stahl ein Saxophon, zwei Offlziersmäntel, einen Regenmantel und eine Jacke im Werte von zusammen etwa 900 DM. Ein Kaufmann auf der Durchreise mußte nach Besuch von zwei Wirtschaften den Verlust von zwei Brieftaschen mit 14 000 ffrs. (etwa 700 DM) sowie sämtlicher Ausweis- papiere feststellen. Der Dieb hatte sogar den Gepäckschein über einen bei der Gepäck aufbewahrungsstelle abgegebenen Koffer ent- deckt und eingelöst, bevor der Bestohlene dort eintraf. Gesamtschaden etwa 2500 DM. Reumütig stellte sich ein 22jähriger Arbeiter aus München-Gladbach der Polizei wegen eines Einbruches, den er vor wenigen Kleine Chronik der großen Für Schuricke kommt Zacharias. Für den Plötzlich erkrankten Schlagersänger Rudi Schuricke, der heute abend im Musensaal mithelfen sollte, die„ideale Frau“ zu suchen, Springt der Violinvirtuose Helmut Zacharias ein. Industriegewerkschaft Chemie, Papler, Keramik. An nicht mehr in Arbeit stehende invalide Mitglieder wird eine Notlageunter- stützung von 15 DM ausgezahlt. Auszahlung Am 14. Oktober von 6 bis 13 Uhr im Ge- Werkschaftshaus gegen Vorlage des Mit- gliedsbuches. Noch kann man zu seinen Sachen kom- men. Beim Fundbüro der Straßenbahn in der Collinistraße 5, liegen Verzeichnisse auf über die vom 1. Juli 1951 bis 30. Juni 1952 gefundenen, nicht zurück geforderten Gegen- stände. Die Empfanksberechtigten werden aufgefordert. binnen sechs Wochen ihre Rechte anzumelden. Nach Ablauf der Frist wenden die Gegenstände öffentlich verstei- gert. Schwerhörigenverein. Am 12. Oktober, 15 Uhr, im Wartburghospiz Herbstversamm- lung für alle Schwerhörigen von Mannheim und Umgebung. Dramatischer Club Waldhof: Am 12, Ok- tober, 20 Uhr, im Kaisergarten Aufführung des Lustspiels„Hurra— ein Junge“. Am Sleichen Tage um 14.30 Uhr für die Jugend das Märchenspiel„Das Rumpelstilzchen“, ARRKB„Solidarität“: Am 12. Oktober 14.30 Uhr, Generalversammlung im Boots- haus des Vereins für Volkstümlichen Was- sersport, Luzenberg, Sandhofer Straße 51. Anschliegend Filmvorführung:„Bundesmei- sterschaft im Straßenrennen in Hannover 1951. Kolpingchor. Am 12. Oktober, 19 Uhr, im „Zähringer Löwen“ Liederabend unter Mit- wirkung des katholischen Männergesang- vereins„Fidelitas“. VdK, Ortsgruppe Neckarau. Versamm- lung am 13. Oktober im Volkshaus Neckarau um 20 Uhr. Industrie- und Handelskammer. Ab Okto- ber wird die Vortragsreihe„Förderung der Ausbilder“ wieder aufgenommen. Es ist je- den Monat ein Vortrag vorgesehen, Nächster Vortrag am 14. Oktober, 19.30 Uhr, in der Kammer. Oberstudiendirektor Dr. Roth spricht über Zusammenarbeit zwischen Berufsschule und Praxis“. Verkehrsverein Mannheim. Am 15. Ok- tober, 20 Uhr, im Weinzimmer des Rosen- gartens ordentliche Mitglieder versammlung mit Geschäftsbericht und Rechnungslegung. Stadtbaudirektor Jörg und Stadtdirektor Elsaesser sprechen über„Aktuelle Fragen der Stadtplanung und Verkehrsführung in Mannheim“. Dazu Lichtbilder. KRK Columbus. Am 15. Oktober, 20 Uhr, im katholischen Jugendheim, C 2, 16, Licht- bildervortrag von Dr. Harald Uhlig, Geo- graphisches Institut der Universität Heidel- berg Über:„Skitouren in den Lechtaler Alpen und im Ferwall“, Tagen in Köln mit einem Komplicen be- gangen hatte. Sein„Mitarbeiter“ erfreut sich vorerst noch der Freiheit. Eine Frau hatte ein Fahrrad als gestoh- len gemeldet, in Wirklichkeit aber verpfän- det. Sie hatte das Täuschungsmanöver unter- nommen, weil sie von ihrem Manne kein Haushaltungsgeld bekommen konnte und ge- zwungen war, das Rad zu verpfänden, ande- rerseits durfte aber der Mann von dieser Verpfändung nichts wissen. Da es sich um einen unverschlossenen Raum in einem Neubau der Innenstadt handelte, war es für einen Dieb nicht schwer, einzudringen und aus einer Werkzeugkiste eine Terrazzo-Schleifmaschine mit 30 Meter Kabel für 350 DM zu entführen. Stadt Christlicher Verein Junger Männer. Am 19. Oktober, 20 Uhr, Kammermusikabend mit den Geschwistern Fink. Werke von Vivaldi, Kabeleweski, Quantz, Dvorak und Beethoven. Wir gratulieren! Seinen 80. Geburtstag keiert Franz Ptaschnik, Hinterer Riedweg 133. 77 Jahre alt werden Heinrich Biedermann, Mannheim-Feudenheim, Wartburgstrage 10 und Hugo Born, Mannheim- Sandhofen, Taubenstraße 4. Der tägliche Unfall. Beim Einbiegen von der Goethestraße in den Friedrichsring fuhr ein Pkw. gegen einen Begrenzungs- posten der Straßenbahn und blieb auf dem Straßenbahngleis stehen. Im gleichen Augenblick fuhr ein Motorwagen der Straßenbahn auf den Pkw. auf und beschädigte ihn erheblich.— An der Straßenkreuzung Lindenhof und Windeck straße versdsumte es der Fahrer eines LkwW«s., einem Kollegen die Vorfahrt zu überlassen. Bei dem Zusammenstoß der beiden Last- kraftwagen entstand ein Sachschaden von etwa 1500 DM.— In der Scheffelstraße in Feudenheim sprang ein Kind gegen eine rad- fahrende Frau, die stürzte und sich einen rechten Unterarmbruch und andere Verlet- zungen zuzog.— Bel gleichrangigen Straßen hat der von rechts kommende Fahrer die Vorfahrt. Diese Verkehrsregel mißachtete ein Kraftfahrer an der Straßenkreuzung A /B 2 und stieg mit einem Motorroller zusammen, dessen Fahrer verletzt wurde. g Von Mensch zu Mensch N Kalte Regenschauer jagt der Wut durch die Straßen Mannheims. Frösteln gen hoch und stellen sich an der Halte stelle Kurpfalzbrücke mit dem Rück gegen Wind und Regen. Glücklich, we Man schimpft, weil die Stadt hier noch keine Uaterstellmöglichkeit geschaffes weil die Straßenbahn nicht pünktid ist, kurz: man ist unfreundlich wie du Wetter. f Noch keiner hat den aufgeschosg nen Jungen beachtet, der ohne Kop, bedeckung, in einem viel zu kurzen A zug Schutz vor dem Wetter hinter einen der Masten der Oberleitung gesucht bi Er hält einen kleinen Blumenstock so sam an sich gepreßt. Er hat wohl Ange der Wind könnte die einzige Blüte 30 brechen. Die freie Hand steckt tief“ der Tasche der vielfach geflickten, abꝶ sauberen Hose. Jeder der Wartenden% mit sich selbst zu tun, keiner sieht de ses Bild der Armut. Oder doch?- junger Geistlicher mit schwarzem I denmantel überquert mit großen Schr ten den Platz. Er sieht den Jungen, ge auf ihn zu.„Du frierst wohl, Kleine, — Wo willst Du hin?“—„Zum Fried“ hof“ sagte der Junge verlegen und 7 nen treten in seine Augen Nun inte sieren sich auch die andern Wartend Der Geistliche hat aber schon seine Mantel aus und legt ihn behutsam un die Schultern des Jungen Und schon er wieder weiter, kämpft auf der Bruch mit dem Wind um seinen Hut. Ob N noch das stammelnde„Danke“ des Jun. gen gehört hat?— Der Bub abe schämt sich nicht mehr seiner Tränen und als er in die 16 steigt, stammelt e immer noch: Danke, Herr Pfarrer! Noch intensiver kür Jugendbühne werben Der vorläufige Vorstand der„Mannhe Jugendbühne“, der sich aus Mitgliedern 0 im Stadtjugendausschuß zusammengescil senen Jugendorganisationen zusammens hat in seiner ersten Sitzung am 7. OR beschlossen, die Werbung für die Jugen bühne noch zu verstärken. N Das Nationaltheater plant besonde Werbeveranstaltungen für die Jugendbih ceislsufstngen Atterienveikalcung Anoden ee in den Betrieben. Es soll erreicht Wert daß die beiden ersten Jugendbühnenvorst 1 kungen(am 25. Oktober und 9 Neven bereits ausverkauft sind. Jeder Jugendlid der 20 Mitglieder für die Jugendbühne ng erhält für die laufende Spielzeit eine Mitgliedschaft.. Ein Herz für die Tiere Noch einmal: Schwalben Der Betriebsrat der Duimler- Benz: Wer Mannheim, schreibt uns: 1 „In Ihrer Notiz vom Samstag„Durch“ Woche findet sich eine mehr als„mers liche“! Anregung, den„zu Hause“ geblle nen Schwalben den Wintertod zu erspäs Den abschließend gehegten Wunsch in d Notiz, daß in Deutschland auch jemand diesen Gedanken kommen möge, reis Schwalben in wärmere Gefilden zu schi hatten wir bereits in die Tat umgesetib“ die besagte Notiz erschien. i Interessant daran ist, daß„unser“ Nest Vorraum vom Betriebsratsbüro ein benpaar mit zwei Jungen beherbergte: rend der Schwalbenvater mit einem Jungen die Reise nach dem Süden bet angetreten hatte, blieb ein junges, nicht gereiftes Schwälbchen mit seiner Mutter? auf deren Schirm sich das Nest befand den nun diese beiden von einigen Kol eingeholt und zweckmäßig verpackt hiesigen Tierschutzverein zugeleitet, der“ Weiterreise gen Süden veranlaßte, Hol wir, daß unser Beispiel Nachahmer find * Wir durfen im Anschluß an diese gute nocheinmal an unsere Notiz in der let Dienstag-Ausgabe erinnern, in der wir kanntgaben, daß sich auen die sxand imad Luftfahrtgesellschaft Sas bereit erklärt“ den Transport von Schwalben mit dem I, zeug in den Süden zu übernehmen, Es un in der Notiz darum gebeten, Schwalben einen festen, mit zahlreichen Luftlöchem sehenen Pappkarton zu verpachen und, Herrn Christiansen, Sas, Frankfurt am M Mainzer Landstraße 141, zu schicken, def“ Flug von Frankfurt aus vermittelt. 5 1 5 * „Oeffentliche Angelegenheiten“ Sache von Mr. Frank S. Hopki Mr. Frank S. Hopkins von Washing D., C., wurde zum neuen Leiter der Ab lung für öffentliche Angelegenheiten amerikanischen Generalkonsulat in Stufg ernannt. Er ist damit der Nachfolger“ Mr. Stuart L. Harnon, der nach Bern, setzt worden ist. a 0 Mr. Hopkins, der dem amerikanist“ Generalkonsul Mr. Edward E. Rice 0 steht, ist für die Durchführung des am kanischen Kulſturprogramms in Bas Württemberg(nit Ausnahme von Süd den) verantwortlich. Dieses Programm“ faßt die Arbeit der Amerigehänen Austausch führender Persönlichkeiten Experten und Studenten zwischen Deus land und den Vereinigten Staaten, die führung von Lehrfilmen und die PE“ guter Beziehungen mit der deutschen bie, dem Rundfunk, den Bürgerorganisat und Organisationen auf dem Gebiet“ Erziehungswesen. 5 Mr. Hopkins war bereits zweimal 5 Deutschland, das letztemal 1950 als B der amerikanischen Hohen Kommission Personal- und Ausbildungsfragen. schlagen die Menschen den Mantel? seinen Schirm nicht zu Hause gelassen bad beg ame Die ver) Ver! Df U 0 Fe! „R. — r 2 55 9 ee—— CECE e Ec 2/ Nr.) Nr. 234/ Freitag, 10. Oktober 1952 MoRGEN Seite 8 —— — Heidelberg N 2422 5 FF eumayer fordert Buu von Oualitätswohnungen eee, er Wine 8 1 5 a 1 8 8 5 race. N 7 Auf dem Bundestag des BDA/ Architekten sollen keinen Vermassungstendenzen huldigen Weinheim. Um 345 000 DM hat sich die 7 18 Millionen Gästen besucht worden. was Stuttgart. Bundes wohnungsbau- Minister bemüht sein, den Vermassungstendenzen des ein, daß der freischaffende Architekt offen- Weinheimer Stadtverwaltung bei der Be- 1 nach Mitteilung des badischen Fremdenver- Fritz Neumayer sprach sich— wie bereits Ostens das Beispiel des Eigentums am Heim sichtlich immer mehr in das Bewußtsein der rechnung der Kosten für den Ausbau des „Rück fehrsverbandes ein Nachkriegsrekord dar- gemeldet— Vor maßgebenden Vertretern der gegenüberzustellen. Oeffentlichkeit und in das öffentliche Leben Weinheimer Realgymnasiums geirrt. Anstatt nich, wa stellt. Die Zahl der Uebernachtungen hat sich deutschen Architektenschaft auf der dies- Neumayer sprach die Hoffnun daß selbst rücke. Die Entwicklung des sozialen 450 000 werden die Arbeiten 795 000 DM gelassg über 1951 um 52 000 auf 182 000 erhöht. jährigen Bundestagung des Bundes Deut- N F b d die Mitwirkung d a a gelbrecht teilt ner noh n* 185 Se. undes 1 eut- das Baulandbeschaffungsgesetz des Bundes ohnungsbaus un ie itwirkung des kosten. Oberbürgermeister Enge brec t teilte Sch e n aer Aus 5 Sen ist 8 iekten in Stuttgart dafür aus, von noch in diesem Jahr verabschiedet werde, Architekten in diesem Programm streifte den Stadträten mit, daß zur Finanzierung des zuuu in der Saison 1952 um 39 Prozent auf rund jetzt ab Wohnungsbau mehr als bisher den Warnte aber gleichzeitig vor allzu großen BDA- Vizepräsident Arthur Brunisch. Er be- Projekts bisher lediglich 350 000 DM zur Ver- dünktice 4g 000 angewachsen. Unter den ausländischen Qualitätsgedanken in den Vordergrund zu Hoffnungen auf dieses Gesetz. Das Schwer- tonte, daß der Wohnungsbau gegenwärtig ein„„ 5„ St dt auf Wie d, Besuchern stehen die Amerikaner mit 35 Pro- stellen und in stärkerem Umfang Eigenheime gewicht der Baulandbeschaffung müsse wei- sehr kritisches Stadium durchmache, weil die kügung stehen. Den Rest müsse die Sta 5 1 zent an erster Stelle vor den Gästen aus den und Eigentumswohnungen zu bauen. terhin auf freiwilliger Grundlage beruhen. Frage entstehe, ob die bisherigen Leistungen bringen. Die Stadträte genehmigten die Aus- scho skandinavischen Ländern mit 18 Prozent. Der Minister erklärte, auch in den näch- Enteignungen sollten nur in solchen Fällen die Grundlage für die Zukunft sein könnten gabe nach längerer Diskussion. 5 Kon sten Jahren werde keine Bundesregierung, erfolgen, in denen ein Großbauvorhaben an und ob die Sesetelichen Vorbereitungen dazu 5 jele 1953 r Beträchtlicher Anteil amerikanischer e 9 1 e in 5 75 e eines t zu schei- 1 FVV... Schwetzinger Festspiele 1955 i N ö 0 2 3 Strengungen für den Wohnungsbau nach- tern drohe. Weiterhin empfahl er den Archi- 8„ i zaltungsra ucht dal Kraftfahrzeuge 5 Verkehrsunfällen lassen dürfen. Im laufenden Jahr reichten tekten, an gewissen 5 des Luft- Wohnungen bauen, ohne daß sie die not- o 1 5 1 ck Sorg Heidelberg. Bei insgesamt 172 Verkehrs- die verfügbaren Mittel für einen Wohnungs- schutzes nicht vorüberzugehen, jedoch dürf- wendigen Mittel dafür bekämen. Der Archi- seiner letzten Sitzung mit der Gestaltung der b Ang unkällen, die sich im September in Heidelberg bau aus, der dem des Vorjahres nicht nach- ten Mittel des sozialen Wonnungsbaues unter tekt wolle Wohnungen schaffen, die auch in Sehe zin ger Pestspiele der nach: lüte ab ereigneten, waren nach Mitteilung der städti- stehe. Auch die Finanzierung des Wohnungs- keinen Umständen für diesen Zweck abge- zwanzig Jahren noch gut ausgestattet er- Es b 5.. Künst⸗ t tief schen Pressestelle amerikanische Kraftfahr- baues 1953 werde sich durchaus bewerk- zweigt werden. scheinen. 121. 5 5 Schwetzinger Aufküh⸗ ten ae zeuge in 43 Fällen beteiligt. Im September stelligen lassen. Jetzt gelte es jedoch, aus In einer Begrüßung der Architekten hatte Der zweite Vizepräsident des BDA, Otto 2210 en weiter zu heben und ihnen einen nden i dieses Jahres sei gegenüber dem gleichen dem Anfangsstadium herauszukommen, in sich Ministerialdirektor Fetzer als Vertreter Gühlk, referierte über den Stand der Ver- 4118 5 e n geben jeht de Monat des Vorjahres ein Rückgang der Ver- dem es darum Sing, den Menschen ein Dach der badisch- württembergischen Regierung handlungen über ein Architekten-Gesetz. tz 5. beschlossen, für die d e kehrsunfälle von 192 auf 172 zu verzeichnen über dem Kopf zu schaffen. Im Vordergrund gegen die Absichten des Bundes gewandt, Schwetzinger Festspiele nur noch eine der 9 8 gewesen. müsse nun die Sorge für das„familien- die Zuweisungen für den Wohnungsbau in Eine Bauernsiedlung in Sinsheim führenden Bühnen des Landes Württemberg⸗ 8 9 5 5 n 1 152„ Als echtes Heim Baden-Württemberg von 12 auf 8 Prozent n Sinsheim. In der neuen Sinsheimer Baden zu verpflichten, und zwar abwechselnd. de Us-Soldaten helfen beim Schwimm- k. man jedoch nur ein Eigenheim oder kürzen. Eine solche Kürzung müsse den Bau 83 jedi die i 1 880 0 Die zweite Aufführung wird jeweils von Kleinen eine Eigentumswohnung empfinden. Notwen- willen in Südwestdeutschland ernstlich ge- auernsledlung, die insgesamt sechs Siedler- ühr 55 über n Fi badbau e e stellen umfaßt, konnte vor kurzem das Richt- einer anderen führenden Opernbühne über and Tr Heidelberg. Bei Planierungsarbeiten auf rung in der Aufgabenstellung, um den Be- Der Präsident des BDA, Professor Dr. 177171!!! ᷣ ⁵ TTT inte dem Gelände des Heidelberger Schwimm- dürfnissen der ei i 75 7 4 8. stellen wurden am Stadtrand errichtet und 5 8 res. N 9 5 der einzelnen Schichten und Otto Bartning Darmstadt) erklärte in seinem ö jewel 3 Weinherb Neckartal artende bades, mit dessen Bau im Juni dieses Jahres Gruppen gerecht zu werden. ansehe enden Vorkrag ier e.. 5 8 einherbst im Neckarta W seine begonnen worden ist, sind seit Mittwoch Den Architekten empfahl der Minister, nicht nur Techniker und Ingenieur, sondern e under e e 55 Sis un( tsam um 1„ 5 im deutschen Volk den Eigentumsgedanken auch Künstler. vorhaben lauft, will auf diese Weise die rein ei a en eee een, 0. s a 8 e treiwillig 5 5 auf dem Gebiet des Wohnungsbaues wieder Den„Allgemeinen Bundestag des BDA, bäuerlichen Betriebe aus der Enge der Stadt Weezer e meidden, n ee 1 i 25 5 verfügung gestellt. zu stärken. Innerhalb der Grenzen, die ihnen die J Ahreshauptversammlung, leitete Präsi- herauslösen und wieder auf eine gesunde be- 55 ber 5 5 3 5 85 N 355 Jun 5 der Bauherr lasse, müßten die Architekten dent Professor Bartning mit der Mitteilung triebs wirtschaftliche Basis stellen. Sue. VVV ub abe Kriegsgefangenendenkmal 5* 25 amen; Heidelberg. Ein Mahnmal für die Kriegs- Der Bodensee wird krunk Jubiläumstagung des Bundes rer! gefangenqn des zweiten Weltkrieges wird am +¹ J Deutscher Verkehrsverbände 5 l 1 Reer 1 Wegen zunehmender Verschmutzung kann sich das Wasser nicht mehr selbst reinigen/ Eine ernste Gefahr Frankfurt. 25 e 138 e ü i kanzler Dr. Adenauer un undesverkehrs- hüllt. Das 3 das 15 1 Konstanz. Große Sorgen machen sich halt geboten wird— sich zu einem„Kata- ser Art demonstriert worden. Die Hydrolo- minister Seebohm sowie zahlreicher Gäste Spätheimkehrer geschaffen 1 2 810 Sesemwärtig alle Bodensee-Uferstaaten um strophenherd ersten Ranges, demgegenüber gen Europas wollen diese Erfahrung nicht aus dem In- und Ausland hält der Bund ben einen 5. 8 5 c die 50 Millfarden Kubikmeter Wasser dieses die Typhus und Cholera-Epidemien vergan- am großen Bodensee wiederholten und las- Deutscher Verkehrsverbände, die Dachorga- annhen Am 1 1 1 18 5 4 1 5 565. Srößten internationalen Alpensees, der in gener Zeiten unbedeutend erscheinen wür- sen in letzter Zeit immer häufiger Warn- nisation der Fremdenverkehrsarbeit in der eder 3 8 8 1a 1 1585 Au 5 5 den Wasserversorgungsplänen Südwest- den“, entwickeln könnte wie sich der rufe laut werden. Sie fordern eine plan- Bundesrepublik vom g. bis 11. Oktober in ngescll Zahl der nod 8 7 8 Sens 4. deutschlands die Hauptrolle spielt. Fadi Karlsruher Hydrologe Professor Dr. ing. mäßige Gewässerschutzpolitik aller betei- Frankfurt aus Anlaß der 30. Wiederkehr nnen. Hel 0 3 5 Agel leute haben festgestellt. daß das Drei- Wilhelm Stricler kürzlich vor internatio- ligten Länder, die vor allem für geeignete seines Gründungstages eine Jubiläumstagung . OE en TVT Länder-Meer zwischen Deutschland, Oester- nalen Fachleuten in Konstanz ausdrückte. Maßnahmen gegen die Verschmutzung und ab. Im Mittelpunkt der Veranstaltungen, an 2 Jugeg 2 78 reich und der Schweiz von der Gefahr In einigen flacheren Seitenarmen wie dem Vergiftung des Wassers durch Siedlungs- denen etwa 500 Persönlichkeiten des Frem- bedroht ist, daß sein Wasser umkippt“, Untersee und Veberlinger See wurde be- und Industrieabwässer sorgen soll. denverkehrswesens teilnehmen werden, steht besonde Bundesfrauentag der DAG das heißt infolge der zunehmenden Ver- reits bis zu 75 Prozent Sauerstoffmangel Die besondere Bedeutung des Bodensee- eine Kundgebung in der Aula der Jchann- gendbih Heidelberg. Die Deutsche Angestellten- schmutzung durch die Abwässer der Städte und eine zunehmende Fäulnisschicht am Problems liegt in der geplanten südwest- Wolfgang-Goethe- Universität, auf der der gewerkschaft veranstaltet vom 10. bis 12.„krank“ wird und sich nicht mehr auf dem Grunde festgestellt. Aenne 5 3 di Bundeskanzler, der Bundesverkehrsminister e nnd ññßꝝ7v nn ã ñãñꝙñßq Bundesfrauentag. Die Tagung steht unter automatisch selbst reinigen kann. Ueberlinger See aus jährlich 30 bis 40 Mil- dem Leitwort„Friede durch soziale Gerech- tigkeit“, 5 Das würde bedeuten, daß der Bodensee eines Tages— wenn nicht rechtzeitig Ein- Vom Stralfrecht zum Erziehungsrecht Evangelische Erzieher diskutieren Gesetzgebung zur Jugendhilfe Sees macht jetzt noch jedes Jahr einen natürlichen Reinigungsprozeß durch, in dem die Fäulnisstoffe infolge der jahreszeitlichen Temperaturschwankung nach und nach mit Senügend Sauerstoff in Berührung kommen und von diesem neutralisiert werden. Noch vollzieht sich dieser Prozeß ohne mensch- liche Nachhilfe automatisch. indem der ge- samte Inhalt des Bodensees im Laufe eines Uonen Kubikmeter des„Rohstoffes Nr. 1“ 150 Kilometer weit durch Baden-Württem- berg bis nach Stuttgart pumpen soll. dent des BD sprechen werden. Gleichzeitig erfolgt die feierliche Eröffnung des Instituts für Fremdenverkehrs wissenschaft an der Frankfurter Universität. Zunahme des Fremdenverkehrs in Buden-Württemberg Nordbaden beherbergte 267 000 Gäste, darunter 54 000 Ausländer t Werch 5 jesjähri 4 2 111 11 Jahres wie mit einem gigantischen Löffel 5 en vors stuttgart. Die diesjährige Jahrestagung„Bewahrungshelfers für solche Jugend ichs J. a. 5 Stuttgart. Die in den letzten Jahren stän- den, darunter 46 407 Ausländern bereist des„Evangelischen Reichserziehungs- Ver- aus, die ihre Einweisung in Fürsorgeheime einmal äumgerührt“ wird. Sobald die dig wachsenden Ziffern des Fremdenverkehrs worden. Jo ven b 1— 5 befaßte verwirkt, aber Bewährungsfrist erhalten Menge der Fäulnisstoffe einen bestimmten dig N 85 1 1 de bendes“ in Stuttgart-Bad Cannstatt be 5 8 5 8 in Südwestdeutschland sind auch im vergan- f 3 1 sich u. a. mit der„Gesetzgebung zur Jugend- haben. Anteil an der Gesamtwassermenge Über-„„ In Nordbaden waren von April bis Juli Bae 10 chilfe“. Staatsanwalt Dr. Walter Becker Fräulein Dr. Gertraude Schulz(Hannover) steigt, ist dieser Umrühr- und Reinigungs- 5 85 88 267 035 Fremde, unter ihnen 53 769 Auslän- eins w(Bethel), vertrat dabei die Ansicht„Weg vom sprach zur gegenwärtigen Situation der Für- prozeß gestört, das Wasser wird„Krank. 80 wurden in Nord- und Süd württemberg der, zu Gast. Im vergangenen Jahr zählte Strafrecht und hin zum Erziehungsrecht“. Er sorgeerziehung. Sie gab bekannt, daf von Wer soll dann 50 Milliarden Kubikmeter von April bis Ende Juli 626 363 Gäste ge- Nordbaden 224 832 Gäàste, darunter 41 139 8 821 1 5 0 85 2 5 8 5 5 5 sprach sich u. a, für die Einbeziehung der den derzeitigen 47 000 Zöglingen im Bundes- Wasser mit Sauerstoff durchsetzen und zählt, die insgesamt 2 37/2 951mal übernach- Ausländer. Südbaden beherbergte von April 8 heranwachsenden Jugendlichen zwischen 18 gebiet etwa 50 Prozent in Familienfürsorge„umrühren?“— 80 fragen die Fachleute. teten. Unter den Reisenden waren 61 737 bis Ende Juli dieses Jahres 488 280 Fremde. 8 1 5 5 1 5 5 5 a 5 5 pen und 21 Jahren in die„Jugendgerichtsgesetz- oder in Lehrstellen und der Rest in etwa 485 Am bedeutend kleineren Züricher See Ausländer. In der gleichen Zeit des Vor- Unter den rund 500 000 Gästen Südbadens gebung“ sowie für die Einrichtung eines Heimen untergebracht seien. in der Schweiz ist bereits ein Beispiel die- jahres ist Württemberg von 553 596 Frem- befanden sich 174 948 Ausländer. Benz Durch! 7 5 e, C66 lch litt sen dahren 2 5 9 Vie ſchlagſert gin 828 460 chi en, 7. 228 an nervösen. 1.5 8 0135⁶ 3 5 Nachtstunden mußte ich sitzend verbringen., Seitdem 1 in dig 8 26 1 Auto Rühle jeh aber Klosterfrau Melissengeist regelmäßig nach mand Ober beanspruchte Nerven sind Vorschrift„ bin ich alle diese* 108. 3 1 5 Ich fühle mich frisch, trotz meiner 68 Jahre!“ 80 eisesc 1 e 547% 55 Croßreparaturwerk schreibt Frau Maria Bunzek. Gurlau Krs. 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Oktober 1952/ Nr. — Von berühmten Leuten Unerwünschte Besuche „Gegen unerwünschten Besuch habe ich ein herrliches Mittel“, erklärte die junge Frau des französischen Schriftstellers Jean Duché.„Gleich neben der Wohnungstür habe ich einen Hut parat liegen, und wenn es klin- gelt, setze ich ihn schnell auf, bevor ich an die Türe gehe Und dann sage ich einfach: „O, wise mir das leid tut, ich muß gerade aus- gehen!“ „Was sagst du aber, wenn jemand kommt, über dessen Besuch du dich freust?“ fragte der Gatte. „Ganz einfach:, So ein Glück, ich bin eben nach Hause gekommen!“ Karriere Professor Virchow traf nach Jahren einen seiner Schüler wieder, der ihm be- richtete, er sei nun schon Chefarzt eines kleinen Krankenhauses. während ein an- derer, von dem Professor oft gelobter Mit- schüler es gerade nur zum Armenarzt ge- brachte habe. Virchow sah den jungen Arzt groß an und meinte bissig:„Nun, zum Chefarzt langt es schließlich bei jedem meiner Schüler — aber wieviel Selbstverleugnung gehört dazu, mit den Armen zu leben und zu leiden!“ Worauf es ankommt Als Wilhelm Busch noch in München lebte und für die„Fliegenden Blätter“ ar- beitete, erschien ein junger Mann mit einer dicken Mappe bei ihm im Atelier und legte ihm seine Arbeiten zur Begutachtung vor. Busch blätterte in der Mappe, schwieg sich aber beharrlich aus. Der Jüngling, den die- ses Schweigen bedrückte, fragte schließlich bänglich:„Die Zeichnungen gefallen Ihnen wohl nicht?“ g Mit bedauerndem Kopfschütteln sagte Busch:„Lieber junger Freund. als ob es darauf ankäme! Leider aber bin ich sicher, daß sie niemandem gefallen werden!“ Es geht doch schlecht aus Winston Churchill besitzt bekanntlich außer seinen sonstigen viel gerühmten Eigen- schaften eine für einen Politiker erstaunliche Prämiennachlaß für literarische Bildung. So konnte er vor kur- zem, als er während seines letzten Urlaubs in Frankreich weilte, im Kreis seiner dor- tigen Freunde reichlich Bewunderung ernten, als er sich als ein genauer Kenner des Oeuvre von Paul Bourget erwies. „Er war ein Freund meiner Mutter“, führte Churchill zu seiner Entschuldigung' an,„und ich habe alle seine Briefe aufbewahrt. Ich entsinne mich noch genau: Als er seine Idylle tragique' verfaßte, beklagte er sich über die Schwierigkeit dieser Arbeit und zitierte ein Wort von Turgenjew: Das Leben ist eine brutale Angelegenheit.— Aber schließlich ist es ebenso schwer, einen Eheroman zu schrei- ben wie eine Regierung zu bilden: Immer nur Mißtrauen.. und es geht doch schlecht aus!“ unfallfreies Fahren? „Vereinigung sichlerer Fahrer“ in USA macht Vorschläge Unter der Bezeichnung Safe Drivers Group“ wurde in Albany. N. V. eine„Ver- einigung sicherer Fahrer“ gebildet, die sich zum Ziel gesetzt hat, Autofahrer, die wie- derholt Unfälle verursachten, vom Straßen- verkehr auszuschließen; andererseits will man für alle Automobilisten im Staate New Vork, die sich als umsichtige Fahrer er- Wiesen haben, eine Reduktion der Versiche- rungsprämien erwirken. Die Bestrebungen der von den Polizei- behörden und zahlreichen öffentlichen und privaten Organisationen unterstützten Be- wegung gehen dahin, 1. durch den Druck ihrer Mitglieder in- sofern eine strengere Auslegung der Be- stimmungen über Führerscheinentzug zu er- Wirken, als unfähigen oder rücksichtslosen Fahrern das Recht zur Lenkung eines Wa- gens aberkannt werden soll; 2. kür jeden Kraftwagenlenker, dessen umsichtiges, unfallfreies Fahren ihn zur Mitgliedschaft in der Vereinigung befähigt, eine bis zu 25prozentige Reduktion der Ver- sicherungsprämie zu erreichen. Die„Safe Drivers Group“ will schließ- lich durchsetzen, daß bestrafte Fahrer einer neuerlicher Prüfung unterzogen werden, um festzustellen, ob ihre Vergehen auf un- zureichende Schulung, mangelndes techni- sches Verständnis oder schlechte Fahrge- wohnheiten zurückzuführen sind. Neue Erkenntnisse und Erfindungen ist zum Beispiel mit seiner Hilfe möglid Aufbaukomponenten körper, die man Aminosäuren nennt, vo einander zu trennen und andere ana tische Aufgaben zu lösen, für die es biste kein geeignetes Verfahren gab. 1 Brieftauben mit Lebertran gefüttert Eine erhebliche Steigerung der Leistungs- fähigkeit ihrer Brieftauben haben einige nordfranzösische Züchter festgestellt, seit sie die Tiere mit Lebertran füttern. Sie haben seiher viele Wettbewerbe hoch gewonnen. gewisse der Eiwel Europäische 8 üne Woche“ Oedland erschließen Auf Veranlassung des Israelischen For- schungsrates und der UNESCO fand kürz- lich in Israel der erste internationale Kon- greß der Wüstenforscher statt, an dem 55 Natur wissenschaftler aus zahlre-chen Län- dern teilnahmen. Dabei betonte Dr. Charles E. Kellogg vom Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten, daß bei Einsatz aller Mittel der modernen Technik ungefähr 80 Millionen Hektar Oedland für den Anbau gewonnen werden könnten. Saures Papier Eines der erfolgreichsten neuen Verfah- ren der chemischen Forschung beruht da- rauf, daß die Komponenten von Stoffge- mischen, die schwierig zu trennen sind, verschieden stark von Filterpapier festge- halten werden, so daß die Gemische, wenn man sie in dem Papier herabfließen läßt, sich in ihre Bestandteile trennen. Diese können dann durch verschiedene Methoden auf dem Papier selbst identifiziert werden Das Verfahren hat jetzt durch Arbeiten von Th. Wieland und A. Berg(„Angewandte Chemie“ Nr. 15/1952) eine interessamte Be- reicherung erfahren. Die genannten For- scher bnutzen ein Papier, dessen Zellulose teilweise oxydiert und das dadurch sauer geworden ist. Mit einem solchen Papier lassen sich besondere Effekte erzielen. Es organisation wird schen sollen ljorien. Weltnahrungsmittelreserve katastrophen beraten. Für eine Million Meg Die berühmte„Grüne Woche“ in Berl wird im nächsten Jahr, 8. Februar, zum 25. Male abgehalten. der Teilnahme von Dänemark, Holland, B9 gien, der Schweiz, Oesterreich und Italie wird dabei der nationale Rahmen gesprem und eine europäische Grundlage geschaffe Weltnahrungsmittelreser ve Die Landwirtschafts- vom 30. Januar h und Ernährung (FAO) der Vereinten Natione im November über den Pian ein gegen Hung Lebensmittel géelagert werde die für einen Monat die Ernährung mit tig lich 1200 Kalorien sicherstellen. Das Erni rungsminimum liegt nach Berechnungen d gleichen Organisation bei täglich 1700 Mähdrescher setzen sich dure In Westdeutschland sind in diesem qa 2000 Mähdrescher in Betrieb, viermal so- wie im Vorjahr. Ihre Zahl wird weiter stal zunehmen; in Schleswig- Holstein haben h reits 1000 Bauern die 100 dort arbeitende Maschinen besichtigt. Im Westen des Ron nents, auch in England und Schweden,. der Mähdrescher sich bereits in trockene ebenen Gebieten durchgesetzt; Italien 91 Spanien folgen mit Abstand. 4 Statt Karten das letzte Geleit gaben. Gutemannstraße 8a Es ist mir ein Herzensbedürfnis für die überaus vielen Beweise herz- licher Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz und Blumenspenden und allen denen meinen innigsten Dank auszusprechen, die meinem lieben Mann und treuen Lebenskameraden, Herrn Georg Lutz Mannheim, den 10. Oktober 1952. Frau Emma Lutz 56 seses sss s.. %%%==== Mallen-Tennis uNTERRIch 8 8 8 G 7 15 0 5 Nach einem reich erfüllten Leben starb, rasch und unerwartet, unser lieber Bruder Schwager und Onkel, Herr Franz Schneider Oberbademeister i. R. im 783. Bebe Mannheim den 11. Oktober 1952. Haus Friede, K 4, 10 Marie Schneider, Freiburg Rektor Sütter und Frau Elise geb. Schneider, Hanau Hanna Bartosch geb. Schneider, Freiburg Familie Heinrich Egender, Mannheim Familie Johann Griesheimer, Mannheim Beerdigung: Samstag, friedhof Mannheim. 1 Plötzlich und unerwartet 5 unge liebe huutter. Grobmutter und Urgroßmutter, Nau Elisabeth Schweizer im Alter von nahezu 80 Jahren sanft im Herrn entschlafen. Mannheim Ludwigshafen, den 8, Oktober 1982. Die trauernden Hinterbliebenen: Else Stark geb. Schweiger; 1 Stark afen Karl Schweizer und Fra, Mannheim Elise Weimer geb. Schweizer; afen welzer: Maria Schweizer, Ludwigsh Reichshoffen Elsaß Hans Schweizer, Ludwi Helene Erdrich geb. 40 Vollmersweiler und Enkelkinder. Die Beerdigung findet am Samstag, 11. Oktober 19352, um 10 Uhr, von der Kapelle des Hauptfriedhofs Ludwigshafen aus statt. Statt Karten Für die vielen Beweise herzlicher an m reichen Kranz und Blumenspenden und allen denen, die unserer lieben Entschlafenen, Frau Eva Barth Wwe. geb. Fillmann das letzte Geleit gaben. sagen wir unseren innigsten bone Mannheim(K 3, 19), den 23. Oktober 1932. jahr, wohlvorbereitet durch die Tröstungen eme Reulstön. Tiekbetrauert von seinen Verwandten und Freunden.“ den 11. Oktober 1952. 10.30 Uhr. Haupt- Statt Karten 4 SW gefl kn. geb. Lang Hauptstraße 42 Seb. Ruhl geb. Ruhl Oktober 1952, 15.00 Uhr, Nach kurzer, schwerer Krank- heit entschlief, wohlvorbereitet mit den hl. Sterbesakramenten, Unsere 4862 Mutter, Grosmut⸗ Schwester? nd Tante Frau Barbara Ruhl Spenglermeisterswitwe Kurz vor ihrem 73. Geburtstag. Neekarhausen, 9. Okt. 52 In tie ter Drauer: Georg Schreckenberger u. Frau Wilhelm Ruhl u. Frau geb. Orth Franz Hartmann und Frau Willi Stahl u. Frau geb. Ruhl Beerdigung: Samstag, den 11. 5 1 Trauerhaus aus. j 1 5 Anmeldung zum Unterricht ab so- fort täglich 15 bis 18 Uhr W. Frank. Wes Tennislehrer, Mannheim, U 2, 5. 0 E bei Krämer. 1 Treppe. 5901 VERHAUEE Mehrere He.-, Da.- u, Jugendfahr- räder ab 40, DM zu verk. Haußer, Neckarau, Friedrichstraße 1. Kleiderschränke ab 95.— DM. MGABEL- WILD, Alter Meßgplatz- Bunker.(Teilzahlg.) Neue u. gebr. He- u. Da.-Räder, weißer Herd, Luxusausführg., neu- wertig, Motorrad-Anhänger zu ver- kaufen. Löse h. H 4, 24. 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Schweigepflicht im Zusammenhang sehen mit dem durchaus nicht unbestrittenen Recht muar h. des Patienten auf sein Geheimnis, dann gewinnt der Fragenkomplex Umriß und Farbe. 2 1 1 Wem vertraut der einzelne sein Geheim- Verschwiegenheit des Arztes bezieht. Der an„Be nis an? Seinen Angehörigen, seinem Arzt, Entwurf beabsichtigt eine möglichst voll- d Italie seinem Seelsorger. Wo er ständig nach seinen ständige Schweigepflicht des Arztes, Aus 8 gespreq echten und vermeindlichen Schwächen ab- praktischen Gründen, denn es erschwert die ß 2 eschafft getastet wird auf Blößen, die er sich gibt Sache, wenn der Arzt hier die Schweige⸗ a 8 ve oder geben könnte, hat der Patient ein Pflicht bewahren soll und dort ein„Geheim- a 8 nr elementares Interesse an dem hohen Rechts- nis“ offenbaren darf und muß. Eine aus-* 8 f Nati 5 gut der Wahrung seines Geheimnisses. gedehnte Kasuistik kann leicht verwirren. 7“ 58 Af Seit Jahrzehnten schwelt eine Vertrauens- Die Gefahr ist dann nicht, daß zuviel ge- 7 D Hung krise zwischen Patienten und Aerzten. Der schwiegen wird. Wer kann ein Interesse an 7 2 . 0 Entwurf eines Gesetzes über die Schweige- der Aufhebung der Schweigepflicht haben? 5 2 8 8 0 pflicht des Arztes soll eine gesetzliche Rege- Polizei, Staatsanwaltschaft, Gericht? Ver- 8 e N A lung herbeiführen, die dem Patienten das sicherung, speziell Krankenversicherung,, 1 Erni Vertrauen zurückgibt, soweit es sich auf die Arbeitgeber?, 2 ingen de 3 1 2 5 2 1700. Telefonische Luskunf'seinholung nicht stulihuft 8 Der MM hat Oberrechtsrat Dr. Granz au„Telefonische Auskunftseinholungen bei dure von der Polizeidirektion Mannheim befragt, Kerzten über Patienten sind nicht statthaft.“ sem Jab wie sich die Polizei der ärztlichen Schweige⸗ Bei Vernehmung eines Arztes über einen nal Souk pflicht gegenüber verhält, wenn ihre Ermitt- Patienten ist die Entbindung von der iter stat lungspflicht darauf stößt. In dumpfer Erin- Schweigepflicht durch eine schriftliche Er- ben 9% nerung sind Vorkommnisse in Weinheim und klärung des Patienten zu sichern. Eine Be- beitend Partenkirchen, bei denen die Art des Vor- freiung durch den Patienten gibt dem Arzt es Kon gehens Gegenstand heftigster Kritik war. aber nur die Pflicht, zur Sache selbst unmit- eden, D Folie nuf die Schwelgen 1 telbar Auskunft zu geben und sich dabei an rockene 1 1 00 11 15 Nie das Krankenblatt zu halten. Die Verneh- lien un den Arzt davon entbinden, es ist der Polizei mung des Arztes darf also nur zum Einzel- 5 3 17 9 fall selbst durch konkrete Fragen, nicht aber untersagt, eine Schockwirkung bei einem d Einf d lat eee Angeklagten auszunutzen und ihm die Auf- urch inkorderung an kerankenblattes durchgeführt werden, geschweige denn durch Mitnahme der ganzen Kartei. Eine Beschlagnahme einzelner Kranken- blätter oder gar der ganzen Kartei kann nur im Rahmen der StpO 8 94 ff. vorgenommen werden, wobei die Bestimmung des 8 95 Abs. 2 S. 2 StPO zugunsten der zur Verwei- gerung des Zeugnisses berechtigten Ber- sonen zu beachten ist. Eine Beschlagnahme durch die Polizei darf nur erfolgen bei„Ge- hebung der Schweigepflicht seines Arztes abzulisten. Bei„Gefahr im Verzug“ kann die 9 Polizei Gegenstände, die als Beweismittel dienen könnten, beschlagnahmen, also zum Beispiel die Karteikarte eines Patienten, die das„Geheimnis“ enthält.„Gefahr im Ver- zug“ ist ein Ermessensbegriff, der unter Umständen willkürlich ausgelegt werden könnte, 3 dafür gibt es das Recht, gericht- liche Ueberprüfung zu verlangen. Der Pa-. 5 tient kann die Erlaubnis zur Entbindung von kahr im Verzug 7 5 der ärztlichen Schweigepflicht versagen. Eine Alen wenn ein Arzt selbst Beschuldigter 7 Rechtsbelehrung müßte sich auch auf dieses ist. muß die Frage, ob„Gefahr im Verzug Verweigerungsrecht beziehen, aus dem dem vorliegt, sorgfältig geprüft werden. Im übri- Angeklagten kein Nachteil erwachsen darf. gen muß die Beschlagnahme durch den Rich- 4 9 N . 5 ter angeordnet werden. 2 In einer Dienstanweisung für die Mann- Hat die Staatsanwaltschaft gegebenenfalls 72. IJ 7 heimer Polizei vom 3. März 1949 lesen wir im ein Interesse an einer Aufhebung der ärzt- J. J 0 einschlägigen Zusammenhang: lichen Schweigepflicht? D. IJ J 2 22 + 8. 3 8 J Die„Ausführung wird immer schroff bleiben“ i J. 5 Diese Frage wurde dem Mannheimer willigkeit eine Rolle spielt. Die„Ausfüh- J g 7 7 Oberstaatsanwalt v. Mühlenfels unter- rung, sagt der Oberstaatsanwalt, wird für J e N breitet. Nein, war die Antwort, die geltenden die Schuldigen immer schroff bleiben. Die J 8 gesetzlichen Bestimmungen genügen. Wenn A eee, 1 A ee Ji ö gegen die Veroranun g dip n pl der wens in Mlennheim gefllhrt. Bel allem Sinn fur die J ö tetzen die Verordnung über Abgabe von Wahrung der persönlichen Rechte müsse 75 8 Rauschgikten und Betäubungsmitteln zu ver- unterstellt werden, daß ein Polizeibeamter 755 folgen hat, wird dem Patienten nahegelegt, nicht verpflichtet sei, bei Vernehmungen auf . von der Schweigepflicht zu entbinden. Der das Aussageverweigerungsrecht von sich aus 2 Arzt muß dann aussagen. Wenn der Patient hinzuweisen. Er muß Auskunft geben, wenn anderen Sinnes Wird, die Entbindung von er danach gefragt wird. Er kann eine vor- der Schweigepflicht widerruft, muß das Er- läufige Festnahme wegen Verdunkelungs- mitflungsverfahren in dieser Form eingestellt gefahr für geboten erhalten. Wenn eine„ein- werden, das dabei gewonnene Material kann schlägig“ vernommene Frau im Gegensatz zu + in dem Verfahren nicht ausgewertet werden. anderen Zeugenaussagen auf ihrem bestrei- Die Staatsanwaltschaft muß Abtreibern, tenden Standpunkt verharrt, kann Beeinflus- Kurpfuschern, Engelmacherinnen auf die sung der Zeugen unterstellt, vorläufige Fest- Spur kommen. Deren Patientinnen— oder nahme verfügt und richterliche Vorführung Opfer— werden zur Aufhebung der angeordnet werden. Wenn Abtreiber, Kur- Schweigepflicht veranlaßt. Die Frauen setzen pfuscher, Engelmacherinnen bekämpft wer- sich damit der Gefahr einer Strafverfolgung den, wird die Polizei und mit ihr die Staats- aus, aber eine Strafe kann auf dem Gnaden- anwaltschaft es den beteiligten Kreisen nie Weg erlassen werden, wobei die Geständnis- zu Dank machen. a elch ger Vollständiger Umbau der Versicherungsorgunisutionen? eil Auf dem Deutschen Aerztetag 1952 wurde Arbeiters oder Angestellten geben. Die AOK Sturm gelaufen gegen den bestehenden Zu- verweist auf die Vertrauensäàrzte der Landes- stand und gegen sich abzeichnende Entwick- versicherungsanstalt, die eine ärztliche Maß- lungen: Durch die Angabe von Name und Art nahme bestätigen oder erläutern, aber auch der Krankheit des Patienten auf dem Kran- nicht aus der Schule plaudern können. Wie kenschein würden die geheimsten Angelegen- aber, fragte Stadtrat Direktor Sommer, sol- heiten des Patienten an das Licht der Oeffent- len die Kassen arbeiten, ohne die Diagnose lichkeit gezerrt. Es sei un würdig, wenn jeder zu kennen? Paragraph 3694 der Reichsver- Angestellte einer staatlichen oder halbstaat- sicherungsordnung schreibt Anlegen einer lichen Stelle mit Leichtigkeit und sogar tele- Karteikarte für den Versicherten vor, die fonisch erfahren könne, woran ein Bürger jede Diagnose enthalten muß. Nach der erkrankt sei. Körperliche Schäden, von denen Diagnose richte sich die Leistung der Kasse, krüher nur der Arzt Kenntnis hatte, könnten jede Diagnose ist unverzüglich der einschlä- 0 heute infolge der Machtpbefugnis der Ver- gigen Berufsgenossenschaft zu melden. Die 1550 sicherungen von Angestellten ihrer Mammut- Versicherungsordnung und die Organisation — bürokratie, ja selbst vom Finanzamt und vom des Kassenwesens müßten von Grund auf Standesamt in Erfahrung gebracht werden.. umgebaut werden, wenn die ärztliche Dia- 5 Direktor Sommer von der Mannheimer gnose nicht mehr zur Kenntnis der Kasse ge- 7 Ortskrankenkasse findet in diesen Vorwür⸗ langen dürfte. Die Zusammenfassung ver- den viel Uebertriebenes: Die Kassen und ihre schiedenartiger Krankheitsbezeichnungen 9 Angestellten sind zur Verschwiegenheit ver- unter einer Rubrik, die nur noch verschlüsselt 4¹ 4 Herrenulster mit Abseite in fischgrot und englisch gemosten, U 9 besonders dankbar im Itugen nur pflichtet, Die Verletzung der Schweigepflicht mitgeteilt wird, bringe Unklarheit in das bis- kann Gefängnis kosten, Keine Kasse darf herige System, Die Ausweitung des ver- Ware dem Arbeitgeber oder Betriebs angehörigen trauensärztlichen Dienstes könnte vermit- 1 0 eine Auskunft über die Krankheit eines telnd wirken, aber das kostet Geld. 1 1.7 Der erweiterte vertrauensärztliche Dienst löst alle Schwierigkeiten 05 Chefarzt Dr. Nettel, Vorsitzender der Schweigepflicht schweigen dürken, wenn ihm Aerztekammer Nordbaden, ist der Auffas- sein Ermessen sagt, dag der Patient im Be- sung, daß die Einschaltung des vertrauens- wußtsein irgendeiner Abhängigkeit steht. Da ar ztli f 117 125 immer wieder aus kaum nachkontrollier- letetichen Dienstes ale eee en eee baren Quellen die Privatangelegenheiten Lel. letzten Jahren erhoben wurden, entkräften eines Patienten zu seinem Nachteil in seiner Könnte, Der Vertrauensarzt muß der Kasse Umgebung bekannt würden, müsse als Ten- 4 zasen, ob eine ärztliche Mafnahme gerecht- denz gelten: möglichst wenig Menschen an 0 1 cHAELOTTENNBURE ERLIN- NEUE OUUN. SOcHOοαπν SEEMEN DONH MUND. DUISBURG. ESSEN. FRANKFURT AM HAM HAMSURO-ATO NA. HAND-AνE. HANNOVER. KGIN. MANNH FEM. MONC HEN. W.-BARMEN., W.- ELS ERF ELO In tegneſsch Köhlen agen wid unser Lodenmanteſ Tom Bozen 30 Ihnen guts Dienste leisten... nur 67 kertigt ist. Arbeitgeber erhalten von Aerzten einem Geheimnis teilnehmen iassen, Daher eine Auskunft allgemeiner Natur, es sei der Wunsch nach dem Fortfall der Diagnose denn, der Patient habe den Arzt besonders auf Karteiblättern und Bescheinigungen. ermüchtigt zu einer Aufhebung seiner Den Bescheinigungsunfug möchte Pr. Nettel Schweigepflicht. Es gibt Angestellten- und überhaupt abgestellt wissen. Die Frage, ob Beamtenkategorien, die es schriftlich in nicht gerade„Gefälliskeitsatteste“ mit dazu ren Abmachungen haben, daß im Erkran- beitragen, das Vertrauen zu erschüttern, le Was kungsfalle die Schweigepflicht des Arztes wurde von Dr. Nettel bejaht. Dem Unfug der , Dos SEID ORF. BERLIN. 8 aufgehoben werden muß.(ler liegt ein Gefälligkeitsatteste wäre aber mit der Er- 5 1 Haken, wie jeder weiß, der unser Sozial- weiterung der Kammer- Befugnis zu steuern. 7 0 Aber leben kennt.) Die Aerzte sind gehalten, von In einem glücklicher lebenden, weniger mann! zich aus solche Auskünfte nicht zu geben. schwerblütigen und enttäuschten und mit 201 5 Verstöße kommen vor: Wenn sie bekannt Neidkomplexen ringenden Volke wären alle 5 b, Werden, kommen sie vor den ärztlichen Eh- diese Fragen nicht einmal halb so schlimm.*, Tenrat. Leider sind die Aerztekammern heute Aber auch das Ausland kenne strenge Rege- nur Vereine, Sie sollten, wie früher, Körper- lungen, die das Geheimnis des Patienten N n get, echaft öftentli. in und schonen und die Schweigepflicht der Aerzte A ale f hoch schätzen und nicht aut dem Wege Über MANNHEIM- PAN KEN ECKE SRENE STRASSE ß, den! zen, Dann könnte der Verstoß eines Arztes Gesundheitsgesetzgebung oder gar Verfah- 2,, 2 — Zeahndet werden is zum Entzug der Appro- rensweisen der Finanzämter durchblicken ,,. ation, Die 7 9 7 Ag nicht Hiltsergan der lassen: Die Kartel-Einsichtnahme der Finanz-. 5 Kriminalpollzei, sle sind aber auch nicht ämter habe aufgehört, sagte Dr. Nettel, aber Nachdruck verboten dazu da, Verbrechen zu decken: Wo ein klar einige Gesetzentwürfe, soweit sie bekannt n g erkennbares Höheres Interesse vorliegt, kann wurden, müßten unter die Lupe genommen ein Arzt, wie Dr. Nettel sagt, Aussagen werden. Von dieser Seite her dürften Machen. Im Interesse seines Patienten sollte Schureigerecht und Schweigepflicht der Aerzte aber auch der Arzt bel freigegebener nicht ausgehöhlt werden. ek. . Seite 8 MORGEN Freitag, 10. Oktober 1952/ Nr. — Erobert KFV Spitze zurück! Mannheimer Vereine sind spielfrei Süddeutschlands 2. Liga setzt ihr Spiel- programm mit sechs Paarungen fort. Nachdem cle beiden punktgleichen Spitzenreiter Hessen Kassel und der ASV Feudenheim pausieren, hat der Karlsruher FV die große Chance, durch einen Heimsieg über Union Böckingen wieder Alleiniger Tabellenführer zu werden. Auch Jahn Regensburg wird Sich die Gelegenheit, Kassel und Feudenheim überflügeln zu kön- nen, nicht entgehen lassen und zu Hause den Vorjahressieg gegen Bayern Hof wiederholen wollen. Diese Chance hat auch der Fœ Bamberg, Wenn ihm in Freiburg ein Sieg glückt. Frei- burg und Bamberg konnten jedoch im letzten Jahr bei beiden Spielen kein einziges Tor er- zielen und auch heuer neigt diese Paarung zu einem Unentschieden. In den drei restlichen Spielen sind knappe Erfolge der Heimmann- 8 zu erwarten. VfL Neckarau ist spiel- rei. Paarungen: Samstag: Karlsruher FV— Union Böckingen. Sonntag: Schwaben Augsburg— SS Reutlingen; FC Freiburg— 1. Fc Bamberg; FC Singen— Darmstadt 98; Jahn Regensburg gegen Bayern Hof; TSV Straubing— ASV Cham. Nordbadens Auswahl für Gießen Für das Länderpokalspiel in Gießen gegen Hessen wurde die nordbadische Mannschaft wie folgt aufgestellt: Tor: Brümmer(Fried- richsfeld); Verteidigung: Kutterer Daxlanden), Schmidt(Phönix Karlsruhe); Läuferreihe: Rastetter Daxlanden), Schilling, Becherer (beide Phönix Karlsruhe); Sturm: Bott(VfB Mühlburg), Mitschele(Brötzingen), Kreische (Dsc Heidelberg), Schwall, Knobloch(beide Daxlanden). Ein Trainingsspiel gegen die Re- serve-Elf des VfB Mühlburg am Mittwoch en- dete 3:3. Porsche-Erfolge in Monthléry Bei einem Pokalrennen für Personenwagen auf der schnellen Bahn von Monthlèry kam der französische Rennfahrer und Konstrukteur Bonnet auf Deutsch-Bonnet mit einem Schnitt von 122,602 km/st für die 100,534-Km-Distanz zu einem überlegenen Sieg in der Klasse bis 1,5 Liter. Dahinter aber placierten sich mit Storez, Sabine, Lahaye und Frau Imbert drei Porsche- wagen. Rückspiel mit Frankreich 19532 Der Präsident des Französischen Fußball- verbandes, Emanuel Gambardella, brachte an- läglich des Banketts nach dem Länderspiel zum Ausdruck, daß es der Wunsch seines Ver- bandes sei, ein Länderspiel gegen Deutschland alljährlich in den Terminkalender einzubauen. Man müsse nach einem Weg suchen, dies trotz des großen Programms vor der Weltmeister- schaft schon mit einem Rückspiel im Jahre 1953 einzuleiten. Schafft SV Waldhof Ueberraschung des Sonntags? 5% müßte Stutigarier Heichers besuingen Papierform: Keine Gefahr für die Spitzenmannschaften im Süden In der siebten süddeutschen Meis terschaftsrunde scheinen die Rollen bereits im voraus klar verteilt zu sein. Die dreispitzenmannschaften VfB Mühlburg, Eintracht Frankfurt und Kickers Offenbach haben in ihren Heimspielen Gegner, die sie schla- gen müßten, und da sich auch die Verfolger VfB Stuttgart, VfR Mannheim und Schweinfurt 05 der Annehmlichkeit erfreuen, nicht reisen zu müssen, sind diesmal auf den vorderen Tabellenplätzen nennenswerte Veränderungen nicht zu erwarten. Dies ist allerdings nur die sogenannte Papierform. Mit zwei Ueberraschungen muß gerechnet werden, und zwar in Offenbach, wo die Waldhöfer antreten und bei Ein- tracht Frankfurt, wo Viktoria Aschaffenburg zu Gast ist. Waldhof hat auf dem Bieberer Berg schon manchen guten Kampf geliefert. Dies gilt, auch wenn das letzte Spiel sehr hoch verloren wurde. Aber gerade die Spiele, die beide Mann- heimer Vereine gegen Fürth geliefert haben, das gegen Offenbach ein 1:1 erzielte, geben einen merkwürdigen Vergleichsmaßstab. Streng nach Rechnung müßte Waldhof in diesem Jahr sogar gewinnen können. Dies alles sind aber Rechnungen. Das Kampfglück geht oft andere Wege. Der Waldhof wird jedenfalls gut daran tun, in den ersten 25 Minuten den Kickers- Sturm an der Entfaltung zu hindern. Bedeutend leichter ist die Aufgabe des VfR Mannheim. Treten die Rasenspieler mit der in Fürth bewährten Aufstellung an, dann sollte ihnen der Sieg nicht zu nehmen sein. Wenn man auch hier mit dem Kickers-Sturm rechnen muß, so ist die bisherige Form der Elf doch zu schwankend gewesen, als daß man ihr in Mannbeim auch nur ein Remis zutrauen könnte.— Nach der VfR-Generalversammlung, den dort gefaßten Vorsätzen und der sofor- tigen Verwirklichung mit dem 4:1-Auswärts- sieg ist am Sonntag im Stadion jedenfalls Massenbesuch zu erwarten. Geht der VfB Mühlburg mit dem nötigen Ernst in den Kampf gegen den BC Augsburg, dann sollte das Ende nicht zweifelhaft sein. Normalerweise kann es sich für den BC nur dar urn handeln, die Niederlage in erträglichen Grenzen zu halten.— Viel offener ist die Par- tie am Riederwald in Frankfurt, wo es die Eintracht mit den kampfkräftigen Aschaffen- burgern zu tun hat. Im Sturm sind die Be- sucher sogar etwas höher einzuschätzen, wäh- 43 fflaunschapten kampfen um FJechierſilel Gewinnt Hermannia Frankfurt in diesem Jahr vier Meisterschaften Alle Vorjahrsmeister werden bei der Deut- schen Mannschafts-Meisterschaft im Fechten vom 10. bis 12. Oktober in München ihre Titel verteidigen, und zwar Hermannia Frankfurt im Damen-Florett, Herren-Florett und auf Degen sowie der TK Hannover auf Säbel. Allerdings stehen den Frankfurtern der inzwi- schen nach Hannover übergesiedelte deutsche Degenmeister Kroggel und auch Lerdon nicht zur Verfügung. Der TK Hannover muß auf Säbel-Meister Liebscher verzichten. Für die Titelkämpfe haben insgesamt 43 Mannschaften gemeldet. Die Frankfurter mt Altmeister Erwin Cas- mir und seinem Sohn Norman gelten auch in diesem Jahr im Florettfechten als erste An- wärter. Zu den näheren Mitbewerbern zählen noch der Vorjahrszweite TK Hannover, der Vorzahrsdritte TV Ulm und der MTV 79 Mün- chen mit dem Deutschen Meister und Olympia- teilnehmer Kurt Wahl. Auch im Säbel- und Degenfechten hat der Fechtklub Hermannia Frankfurt große Aussichten. In der Degen Schapiro läßt eine Million Es war im Jahre 1923: Damals wurde der englische Derby-Sieger Papyrus un- ter Meisterzockey Donoghue von einem amerikanischen Klasserennpferd geschla- gen. Amerika war um eine Sensation rei- cher. Seit diesem Tage träumten die Rennbahnbesitzer und Manager über dem großen Teich davon, erneut die Kampf- stärke ihrer Vollblüter mit der des alten Kontinents zu messen. Fast drei Jahr- zehnte lang mußten sie träumen. Nun aber wird der große Plan Wirklichkeit. Warum es so lange dauerte? Das Mut- terland der Vollblutzucht, England, und auch die anderen Spitzenländer der euro- päischen Zucht, wie Frankreich, Italien und Deutschland, konnten sich nicht ent- schließen, ihre wertvollen Tiere in Ame- rika an den Start zu bringen. Zu anders- artig sind die Verhältnisse. Die Rennen werden auf Sand oder Asche gelaufen, gestartet wird aus Boxen, der Hufbeschlag ist ein anderer, die Akklimatisation macht Schwierigkeiten und auch die Reise, selbst im Flugzeug, ist ein Handicap. Dennoch wird der amerikanische Wunschtraum am 18. Oktober auf der Rennbahn zu Laurel Pare Maryland in Erfüllung gehen. Die besten Pferde aus England, Frankreich, Deutschland, Irland, Kanada und Argentinien werden den drei besten Amerikanern gegenübertreten. „Washington International“ heißt das Rennen, das über 2400 m, die klassische Derby- Distanz führt, und in dem der Sie- ger 212 000 DM einstreichen wird. Daß dieses Zusammentreffen, dem die In Amerika:„Olympiade“ der weltbesten Vollblüter springen und organisiert: amerikanische Presse jetzt schon ganze Spalten widmet, zustandekommt, ist einem einzigen Mann zu verdanken. Es klingt unglaublich, aber es ist wahr: Der viel- fache Millionär John David Schapiro, Präsident einer Schiffsagentur und Be- sitzer der Laurel-Pare-Rennbahn hat eine Million DM„vorgeschossens, 2 Pferde werden auf seine Kosten dieser Tage unser deutscher Hengst Niederlän- der— mit Flugzeugen nach Maryland geholt. Der Aufenthalt ist dort kosten- frei. Startgelder sind nicht zu entrichten. Gelaufen wird auf einer Grasbahn euro- päischer Art, die eigens zu diesem Zweck angelegt wurde. Gestartet wird aus einer europäischen Maschine. Entgegenkommen über Entgegenkommen. Unglaublich ein- fach, aber so etwas gibt es noch. Aller- dings— nur in Amerika. Es wäre verfrüht, jetzt schon die Chancen 4er Pferde abzuwägen. Wir glauben aber, daß unser Erlenhofer Nie- derländer nur eine kleine, der Glückspilz des europäischen Turfs, Fürst Aga Khan, aber eine große Chance hat. Sein„Nue- cio“ hat am Sonntag in Paris den„Prix de Are de Triomphe“, das französische 25-Millionen-Rennen gewonnen. Der Eng- länder Wilwyn war in seinen letzten neun Rennen siegreich. Zucchero allerdings könnte lachender Dritter werden. Er wurde in den letzten Wochen geschont! Warten wir aber die genaue Starterliste ab. Man wird dann klarer sehen über das „Olympia“ der besten Vollbluthengste der Welt. 77 Konkurrenz sind die Frankfurter allerdings durch das erwähnte Ausscheiden ihres Spitzen- fechters Lerdon gehandicapt. Der Hambur- ger Fc und der TV Ulm dürften ihnen das Siegen schwer machen. Im Säbelfechten müßte die Entscheidung zwischen dem TK Hannover mit den Olympiateilnehmern Roßner und Fascher und Frankfurt fallen. Aussichtsreich ist hier noch FC Düsseldorf. Im Damen-Florett sollte Hermannia Frankfurt den Titel mit der Deutschen Meisterin Lilo Allgayer und der Meisterschaftszweiten Gerlinde Spies erfolg- reich gegen Fechtklub Offenbach und TK Han- nover verteidigen. Kurze Sport-Notizen Die Alt-Inter nationalen der Schweiz und Deutschlands stehen sich am 19. Oktober in Zürich in einem Fußballspiel gegenüber. Bei den Eid- genossen wirkt u. a. auch Bickel mit. Schalke 04 bestreitet das Rückspiel im Gras- hoppers-Pokal gegen die französische Mannschaft OcCd Nizza am 19. Oktober in Gelsenkirchen. Der Eishockey-Trainer von Preußen Krefeld, der Kanadier Frank Trottier, wird in der kom- menden Saison beim EV Füssen tätig sein. Die, Weltmeister im Rollkunstlaufen für Paare, Sigrid Knake/ Günther Koch, werden in den kom- menden Wochen auf Schlittschuhen trainieren, um ihre Weltmeisterkür auch auf dem Eis zeigen zu können. Als Nachfolger von Alf Riemke hat Alt-Interna- tionaler Toni Kugler am 1. Oktober das Training seines alten Vereins, des 1. FC. Nürnberg, über- nommen. Kugler war drei Jahre bei Wormatia Worms und zuletzt beim VfL Neustadt tätig. Besondere Briefkästen für den Toto muß die britische Post einrichten, um bei wöchentlich rund acht Millionen Tippern nicht den normalen Briefverkehr zu gefährden. 4 : Vorentscheidung um rend die Eintracht in der Abwehr ein Plus hat, wenn der verletzte Wloka wieder dabei ist.— Meister VfB Stuttgart wird müt seiner überlegenen Technik dem FSV Frankfurt kaum eine Chance lassen. Frankfurts Abwehr steht vor einer neuen, großen Belastungsprobe.— In Schweinfurt darf man von Bayern München keine besonderen Stürmerleistungen erwarten. 1860 München kann zu Hause nur von einer Fürther Mannschaft geschlagen werden, die ihrer spielerischen Ueberlegenheit auch einen zahlenmäßigen Ausdruck zu geben vermag.— Für Nürnbergs„Club“ müßte der Tabeflen- letzte Ulm ein willkommener Punktelieferant sein, zumal Max Morlock wieder die Angriffs- reihe verstärkt. Das Programm: VfB Mühlburg— BC Augs- burg; Kickers Offenbach— SV Waldhof; VfR Mannheim— Stuttgarter Kickers; 1860 München gegen SpVgg Fürth; Eintracht Frankfurt— Vik- toria Aschaffenburg; VfB Stuttgart— FSV Frank- kurt; Schweinfurt 05— Bayern München: 1. FC Nürnberg— Ulm 46. Keines Mandballprogtamm Die Fortsetzung der Pokalspiele um den Adlerpreis bedingen wieder den Ausfall eines Spieles(Rot— Ketsch), so daß der zweite Oktobersonntag nur drei Treffen bringt. Der SV Waldhof erwartet am Vormittag den HSV Hockenheim. Die Schwarzblauen erhoffen die ersten Pluspunkte; Birkenau fährt nach Schwetzingen und sollte sicher gewinnen. Oftersheim steht in Weinheim bei den 62ern vor einer schwereren Aufgabe, die aber auch nicht unlösbar ist. In der Bezirksklasse stoßen in Seckenheim mit TG Laudenbach und 98 Seckenheim zwei der führenden Mannschaften aufeinander. Dem Sieger winkt die Tabellenführung. Aus der Boxsport-Mappe Der Hamburger Kampftag mit der Begeg- nung Rux— Olex am 17. Oktober mußte ab- gesagt werden, da der Berliner sich nicht im Training befindet. Conny Rux hat sich in sein Häuschen in den bayerischen Bergen „zurückgezogen“. Ob er dort seine Form wieder findet? Die Kunst der Selbstverteidigung Nachdem der Judo-Sport in Mannheim durch die Bemühungen des 1. Mac und des PSV in letzter Zeit Boden gewonnen hat, veranstaltet Universitätssportlehrer Werner Pfund über die Wintermonate(Oktober bis Januar) einen Jiu-Jitsu- und Judo-Lehrgang in der Turnhalle der Gewerbeschule III (U 2, 5), der am 8. Oktober, 20 Uhr. beginnt und an dem jedermann teilnehmen kann. Nordbaden spielt in der Vorrunde gegen Hessen lind watum gehen Sie auf den Fußballplatz! In Belgien hat der Journalist Pierre de Thier von der Zeitung„Les Sports“ eine interessante Untersuehung darüber ange stellt, warum ER und SIE am Sonntag zum Fußballplatz geken. Hier das Er. gebnis: 9 Männer: 70 Prozent: Sie wollen ihre Lieblings- mannschaft siegen sehen. 10 Prozent: Sie haben einen Grund, um von Zuhause wezugehen. 5 8 Prozent: Sie treffen Bekannte, um an-“ schlie end ins Café zu gehen. 0 5 Prozent: Sie sind kundertprozentige Fußball-Fans. 1 4 Prozent: Sie haben eine Vorliebe fit einen besonderen Spieler. 5 2 Prozent: Sie gehen aus Gewohnheit zum Fußbullplata. 1 Prozent: Sie sind nicht nur Fußball., sondern auch Sportfreunde. ö Frauen: 80 Prozent: Sie wollen ihren Mann 9 (oder Auserwählten) begleiten. 0 10 Prozent: Sie wollen„ihre“ Mann- ö schaft siegen sehen. 5 5 Prozent: Sie wollen zusehen, wenn die Männer kämpfen. 3 Prozent: Sie haben eine„Schwäche“ für einen speziellen Spieler.. 0 2 Prozent: Sie finden Fußballspiele„80 5 amũusant“. g. Boxer Basel und Pfirrmann in der Schweiz erfolgreich. Bei einer internationalen Amateurboxver Fußball- Siieffind: Der Amafeur-Cänder pokal Das Länderspiel Deutschland— Frankreich sollte ein Sonntagskuchen für die Fußball- anhänger sein. Er ist vorbeigeraten, so daß man nun wieder recht gerne mit der„Haus- mannskost“ des Punktekampfes der Oberligen vorlieb nimmt. Hierbei gibt es eine ganze An- zahl vielversprechender Begegnungen, die auf die weitere Tabellengestaltung von erheblichem Einfluß sein dürften. Daneben steht noch das Pokalturnier der Verbandsmannschaften auf der Karte. Es gilt, von den 15 Landesverbän- den die acht Teilnehmer der Zwischenrunde zu ermitteln. Das Rheinland hatte bei der Aus- losung Glück und erreicht ohne Spiel die Zwi- den Handball-Pokal gcheite yl de/ Suden an Hlorddeulschtand! In Bremen müßte die Haßlocher Leistung überboten werden Mit den beiden Vorschlußrundenspielen Norddeutschland— Süddeutschland in Bremen und Berlin— Westdeutschland in Berlin tre- ten die Spiele um den Pokal des Deutschen Handballbundes am Sonntag in das entschei- dende Stadium. Die Sieger beider Treffen qua- liflizieren sich für das Endspiel. Neben der Deut- schen Vereinsmeiterschaft sind die Spiele um den Pokal alljährlich das Zugstück im deut- schen Handball. Die Begegnung im Bremer Weserstadion zwischen Nord- und Süddeutschland be- ansprucht dabei das größere Interesse, stehen sich hier doch die Finalisten von 1948, 1949 und 1950 gegenüber. Der Norden verläßt sich zur Hauptsache wieder auf Spieler der Polizei Hamburg und des THW Kiel. Mit Torwart Singer, Isberg, Vick, Maychrzak umd Dahlin- ger stehen mehrere Internationale in der Elf, der man großes Vertrauen schenkt. Die süddeutsche Auswahl steht vor einer außerordentlich schweren Aufgabe, die kaum lösbar erscheint. Jedenfalls wird es einer weit besseren Leistung bedürfen als in Haßloch gegen Südwestdeutschland. Die Süd-Elf konnte dort nicht gam befriedigen und ein stärkerer Gegner hätte ihre Schwächen ohne Zweifel deutlicher gemacht. Die Süd- Mannschaft hat diesmal Junker(Schutterwald), Bernhard(Bay- ern München) und bezeichnenderweise Spahr (Schnaitheim) dabei. Die badischen Spieler Kunle(TSV Rintheim) und Kemptner(SpVgg Ketsch) wurden als Ersatz aufgestellt. Norddeutschland: Singer(Folizei Hamburg)— Krabbenhöft,. Dr. Sievers(beide TV Hasse-Win- terbeck); evtl. auch Isberg(Polizei Hamburg)— Weist, Vick(beide Polizei Hamburg), Podolske (Hasse-Winterbeck)— Wanke(Polizei Hamburg), Nordbruch(Tura Bremen), Maychrzak(Polizei Hamburg), Dahlinger(Hasse-Winterbeck), Bull (VfL Schwartau). Ersatz: Siegmann(Tura Bre- men), Heinemann(Agmund- Vegesack). Süddeutschland: Baum(TG Rüsselsheim) Bernhardt(Bayern München)— Becker(Sachsen- hausen), Kern(Leutershausen), Gölkel(VfL OB- weil)— Junker Tus Schutterwald), Müller(GW Wiesbaden), Kempa FA Göppingen). Spahr(TSV Schnaitheim), Zischeck(TV Zuffenhausen). Ersatz: Burkardtsmaier FA Göppingen), Kunle(TSV Rintheim). Kemptner(Sspygg Ketsch). anstaltung am Mittwochabend in Zürich gingen 4 mehrere Deutsche an den Start. Im Haupl. kampf besiegte der Olympiazweite Edgar Bast ODeutschland) den Schweizer Fliegengewicht meister Vonlanthen klar nach Punkten. Helmi Pfirrmann kam im Halbschwergewicht u einem K. o.-Sieg in der zweiten Runde über E Sepp Meienberg(Schweiz). R u. in schenrunde. Pokalverteidiger ist Bayern, da im Endspiel den Sieger des Jahres 19500, Niederrhein, in Wuppertal klar 4:0 besiegte. R Vor zwei Jahren haben die Vereine m K. Vertragsspieler-Abteilungen diesen Wett. bewerb um den Bundespokal den Amateuren überlassen, weil ständige Terminnot die ein.„ wandfreie Durchführung nicht gewährleistet Nun zeigt sich aber, daß selbst die Amateur durch ihre teilweise umfangreichen Runden. spiele keine freien Termine für diesen Ver. bands wettbewerb aufbringen So stellt Bayem eine Mannschaft aus Spielern der II. Ama. teur-Liga, in die nur zufällig Zeitler und Meß. mann hineinkamen, weil sich deren Verein einverstanden erklärten, auf sie in ihren Spie, len zu verzichten. Wer von den 14 spielenden Mannschaften in die Zwischenrunde kommt, läßt sich schve sagen, zumal noch nicht klar ist, ob die in 4 Vertragsspieler- Mannschaften Amateure eingesetzt werden dürfen, Abel schließlich ist Amsteur gleich Amateur, 8 mitwirkenden egal, wo er spielt. So rechnen sich vor allen die Niedersachsen groge Chancen aus, da 8. auf eine große Anzahl von Spielern von Ein tracht Braunschweig zurückgreifen wollen Hamburg, Niederrhein, Westfalen und Südwe drei Treffen ist der Spielausgang völlig off Unsere badische Elf wurde zwar gründlid vorbereitet, ob sie aber Hessen bezwingel kann? Hoffen wir einmal das Beste, 5 eee 1 Ezz Charles K. o.-Sieger Der frühere Schwergewichts-Boxwellme ster Ezzard Charles(USA) besiegte in de Nacht zum Donnerstag in Cineinnati seine Landsmann Bernie Reynolds bereits in de zweiten Runde durch k. 0. Charles ging 9 Beginn an auf eine schnelle Entscheidung au Drei Linke zum Kinn, zwei Rechte und eint weitere Linke besiegelten Reynolds Schickst! Weltmeister Rocky Marciano hatte für Rey nolds drei Runden benötigt. Charles will nu einen erneuten Anlauf auf den Weltmeist 1 titel unternehmen. Das Ungarische Streichquartett Kammermusik-Abend in ludwigshafen In der Reihe der kulturellen Veran- staltungen der Ludwigshafener BASF gab das„Ungarische Streichquartett“ der Her- ren Zoltan Szekely(1. Violine), Alexandre Moskowsky(2. Violine), Laurent Halleux (Viola) und Vilmos Palotal(Cello) einen gut besuchten Rammermusikabend im großen Saal des Feierabendhauses. Die Künstler, die man aus der Ferne lebhaft probieren hörte, ließen das mit musterhafter Pünkt- lickkeit auf seinen Stühlen versammelte Publikum eine gute Viertelstunde warten und verdarben sich dadurch ein wenig die andächtige Stimmung der Erwartung. Als die Spielgemeinschaft dann aber Mozarts schönes Quartett in G-dur(KV. 387) mit ungewöhnlicher klanglicher Sensibilität und überlegener geistiger Beberrschtheit vor- Zutrageri begannen, War aller Unmut rasch Verraucht. Die Kultur der Wiedergabe, eine erstaunliche Prägnanz und Wendigkeit des Zusammenspiels im Rhythmischen und Dynamischen nahmen sofort für die Un- gart Siri. In schwerelosem Fliegen ergab sich alle metrische Differenzierung wie von Selbst, obschon man dem ersten Satz eine noch etwas größere Beschwingtheit des Zeitmaßes hätte wünschen mögen. Ganz besonders hohen Grad geistigen und empfindungsmäßigen Einverständnis- Ses der Spieler untereinander erreichte die Interpretation des bereits 1908 geschrie- benen Streichquartetts Nr. 1 aus Opus 7 von Bela Bartok. Schon dieses frühe Werk Bartoks, das in vier nur lose auf ein for- males Schema fußenden Abschmitten eine oft elementar wirkende Bindung der Ge- fühlswerte an einen ungebärdigen Intellekt erkennen läßt, trägt manche Züge der Spa- teren Eigenwilligkeit des Komponisten. Alles was ar Grüblerischem und Rassigem 5 in dem Quartett steckt. wurde von den Spielern mit entwaffnender Virtuosität im Technischen und einer eminenten klang- chen Verdichtung so wirksam dargeboten, daß den Künstlern für diese Leistung be- geistert gedankt wurde. Friedrich Smetanas aus Freud und Leid eignen Erlebens gespeistes e-moll- Quartett verlor hach dem Bartok etwas an Ori- ginalitätskraft. Immerhin spielte es die Vereinigung mit großer melodischer Sinn- källigkeit und voll schöner Ausgeglichenheit des vertikalen Zusammenklangs ein blühendes und blutwarmes Musizieren! . Elisabeth Raabe 7 Am 7. Oktober ist in Krefeld die Schau- spielerin Elisabeth Raabe an den Folgen einer Infektion gestorben. Mit ehrlicher Betrübnis werden die Mannheimer Theaterfreunde die André Puget. Nachricht von dem Tode dieser begabten jun- gen Schauspielerin vernehmen, die von 1945 bis 1949 zu den stärksten Stützen des neuge- bildeten Ensembles des Mannheimer National- theaters gehörte. Als jugendliche Salondame von apartem Reiz der Erscheinung und des Temperaments eroberte sie rasch die Gunst des Publikums. Ihre Stärke war die Darstel- lung mondäner Frauengestalten im modernen Zeit- und Gesellschaftsstück. Zu den Geheim- nissen ihrer vielfachen Erfolge auf diesem Ge- biet gehörte nicht zuletzt der eigenartig fes- selnde Klang ihrer nicht großen, doch sprech- technisch ausgezeichnet geschulten Stimme. In Stecken wie Georg Kaisers„Gärtner von Tou- louse“, in Howards„Geisterkomödiel, Sartres „Geschlossener Gesellschafték, Smaus„Kaiser von Amerika“ und vielen anderen hat nicht zuletzt Elisabeth Raabes Kunst der Menschen- gestaltung den Erfolg mitbedingt. Sie war ein echtes Theaterblut, und der Dienst, den sie dem Mannheimer Nationaltheater in den ersten schweren Nachkriegsjahren in unermüdlicher Berufsfreudigłeit geleistet hat, soll ihr auch über ihren frühen Tod hinaus nicht vergessen werden. Unser Bild zeigt die Schauspielerin mit Walter Vits- Mühlen in der Komödie„Ein ſeleiner Engel ohne Bedeutung“ von Claude- Foto: Pfau Elly Ney und Otto Matzerath g Das erste Symphoniekonzert in Heidelberg Das erste Symphoniekonzert der Stadt Heidelberg in dieser Saison sollte eigent- lich das Abschiedskonzert Ewald Linde- manns sein. Seine neuen Verpflichtungen und Aufgaben an der Berliner Hochschule für Musik zwangen ihn jedoch zu einer Absage, und so holte man sich an seiner Stelle Otto Matzerath, den Generalmusikdirektor des Badischen Staatstheaters Karlsruhe, einen in früheren Jahren oft und gern gesehenen Gast am Dirigentenpult des Heidelberger Orche- sters. Matzerath übernahm auch das Pro- gramm Lindemanns, einen„Brahms-Abend“, und begann, von herzlichem, wohlgesinntem Applaus begrüßt, mit den dunklen, schwe- ren Klängen der„Tragischen Ouvertüre opus 81“. Für die darauf folgende Wiedergabe des Klavierkonzertes B-dur opus 83 war als Solistin Elly Ney gewonnen worden, die erst vor wenigen Tagen ihren 70. Geburtstag gefeiert hatte. Mit anfänglich ein wenig harter, später aber ganz weich durchmodel- lierter, plastischer und beseelter Tonbil- dung. entrückt Elly Ney den Solopart dieses weiträumigen, seiner ganzen Anlage nach Dietrich Fey gegen Lothar Malskat in def Wohnung des Lübecker Restaurators Wurden 28 Bilder beschlagnehmt Der in einer Strafanzeige des Malers Lothar Malskat der Anstiftung zu und der Mithilfe an Bilderfälschungen bezichtigte Lübecker Restaurator Dietrich Fey bestrei- tet energisch die gegen ihn erhobenen Vor- würfe und hat den Auftrag gegeben, Straf- anzeige wegen wissentlich falscher Anschul- digung und Verleumdung gegen Malskat zu stellen. Er weist in einer Stellungnahme sei- nes Rechtsanwalts darauf hin, daß er der Polizei seine Räume freiwillig zur Verfü- gung gestellt und freiwillig sieben Gemälde und einundzwanzig Zeichnungen heraus- gegeben habe, die nach Angaben von Fey aus dem Besitz von Malskat stammen. Fey erklärt weiter, daß er es für ausge- schlossen hält, daß— wie von Malskat an- gegeben— unmittelbar vor Beginn der Un- tersuchungen der umstrittenen Malereien in der Lübecker Marienkirche Veränderungen und Abwaschungen vorgenommen worden seien. 5 t Die Aussagen Feys stehen in gewissem Gegensatz zu einer von dpa verbreiteten Mitteilung des Pressedezernats des Land- gerichts Lübeck, nach der Staatsanwalt Dr. Ulrich Schattenberg die Haussuchung bei Fey„angeordnet“ habe, so daß also eigent- lich von einer„freiwilligen Zurverfügung- stellung“ kaum die Rede sein kann. ew. eher symphonischen als konzertanten Wer kes aller Schwere, stattet es mit dem Zaube poetischer Empfindungstiefe und einer, jes. licher Virtuosität abholden Reife aus. Diesel Willen zur Bändigung, zum Maßvollen unterwarf sich auch Matzerath bei der orch stralen Begleitung und erwies sich hier bei der abschliebenden Interpretation d zweiten Symphonie P-dur als ein Brahm- Dirigent, der ebenso sehr um das architel Vergessen Sie nicht: Am 15. Oktober ist Einsendeschluß für das Preis ausschreiben: Was WIRD EN SIE TUN, WENN SI EIN ZWEITITES MAL LEBEN KONNTE YT — ä— tonische Gefüge der Musik wie um Durchleuchtung und Durchdringung ihr seelischen Substanz bemüht ist. Zusamm mit Elly Ney wurde Otto Matzerath Heidelberger, Publikum in der Stadtha mit stürmischem Beifall umjubelt. Auch die kommenden Abonnementskol zerte der Stadt Heidelberg werden, nachdel die Stelle des Musikdirektors noch und? setzt ist und jetzt in verschiedenen Fach zeitschriften öffentlich ausgeschrieben Wurd unter der Leitung von Gastdirigenten stehe“ Dabei wird mam gewiß den einen oder ande ren Bewerber kennenlernen— 66 Nauf stehen bis heute auf der Liste der 10 0 1 verwaltung, darunter ein Schweizer und g. holländischer Musiker. Wie man hört, 5 die erste Ueberprüfung der Unterlagen 1 5 reits in zwei Sitzungen einer eigens geb deten Kommission des städtischen Kuli ausschussses stattgefunden, An ihr wird 5 liegen, den rechten Mann zu finden und u zuschlagen, der die Nachfolge Ewald Lin manns anzutreten und sein verdienstvolt 1 Wirken im Heidelberger Musikleben Wing fortzusetzen hat. K 1 ange⸗ onntag 8 Exe lings. id, um im an- entige be für Anheit ball, Mann Mann- Wenn bäche“ le„80 ieee un rboxver. h gingen Haupl. ar Basel ewichtz⸗ Helmut icht u de übel Kal ern, da 1950/0 iegte. ine mi Wett. nateuren die ein- leistete mateun Runden. en Ver. Bayen I. Ama⸗ nd Meß. Verein en Spie, N 1 Schwe e in den kenden 1. Abel lr, gam br Allen „da 8g „on Ein- wollen Südwes übrigen g ofkfen ründlic Zwingel unumei T. weltmel in diet 1 seines in del ing vol ung al nd ein chicks ür Rey. will nul meister ä— 1 Wer⸗ Zaubel er, jes. Diesen Bvollen * orchke⸗ ner on di z rahms: rchitel- — Iuß VSI TEN“ um ch ihre ammel th vol athall nts kol. achdel Unbe⸗ Fach würde stehen, r ande. Named Stach ind e rt, 1 en d geblk Kultul wird& nd vol. Lände stvolle wür Seite 9 Mach wie vor der große Schlauer: Delikateß-Schweins-Sülze 1.35 rose Auswahl in Frischwurstwaren! Hier einige Beispiele: ne„29 lle ſünintennan 30 12 7,- 0 nur ung nnn./ „ gute Qualitt.... 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Oktober 1982 en Psychologie nieht ganz vergessen eee Zinsfreigabe, steuerliche Begünstigung und alle diese technischen Hilfsmittel der Kapitalmarktförderung können wohl viel 2 belebende Elemente nach sich ziehen, sind H jedoch ungeeignet, die psychologischen Gründe zu bekämpfen, die zum Verzehren, zum Verbrauchen anregen statt zum Sparen. Zugegeben: Es wird in Deutschland er- staunlich viel gespart, trotz Reisewelle, trotz feste und ähnlicher Volksbelustigun- Winzer Lorre gen. Das voluminöse Anwachsen der Spar- einlagen ist jedoch nach zwei Gesichts- punkten zu betrachten: 1. hat sich das nominelle Geldeinkommen des Einzelnen vermehrt. In gleicher Weise, in der quotal die Preise und Einkommen stiegen, mußten sich auch die Spareinlagen erhöhen. 2. Es könnte zweifellos noch mehr gespart werden. Es ist noch nicht festgestellt, ob die Sparquote sich in gleichem Maße erhöhte wie Preise und Einkommen. Wahrscheinlich r Ver- ist dies nicht der Fall, denn sonst würde gender weder soviel gereist noch so viel Vergnügung T aus ge pflogen werden. Der gegenwärtige Sparvorgang ist Ent- Lebens zagung auf Genuß bzw. Verbrauch gegen einer — Uhr 10 1 VA 1 Kte nan Endlich ist es soweit gekommen. Endlich werden die ersten Schritte getan und die technischen Hindernisse beseitigt, die den Schwierigkeiten, mit denen der Kapital- markt zu kämpfen hat, entgegenwirkten. Bis zur Unleidlichkeit vertagt. wurde die Inangriffnahme dieser so drin- gend nötigen Maßnahme. Eine Maßnahme, die eigentlich Grundlage des wirtschaftspoli- tischen Komeptes darstellte. Als nämlich noch zu Zeiten des indes aufgelösten bizo- nalen Wirtschaftsrates— das Programm der sozlalen Marktwirtschaft entwickelt wurde, ward in steuerpolitischer Hinsicht folgende Marschroute vorgesehen: 1. Steuerliche Begünstigung der Selbst- finanzierung. 3. Rückschrauben der Selbstfinanzlerung(durch ö Abbau steuerlicher Begünstigungen) und Be- ö günstigung der Spareinlagen. 3. Steuerliche Begünstigung der Wertpapier- anlage. Es hat lange gedauert und schwere Kämpfe gekostet, bevor die gesetzgebenden Institutio- — ſſaſt 1 c N 0 0% at nen dieser Marschroute— die übrigens dem Vernehmen nach der Plan Erhards gewesen sein soll— auch befolgt wurde. Haupthindernis: Politik Es ist heftig umstritten, welches die Ur- sachen der Verzögerungen sind. Ob das fls- kalische Denken des Bundesfinanzministers daran schuld ist oder die nicht mehr als eine rein föderalistisch anzusprechende partei- Politische Haltung des Bundesrates. Die— angeblich nur fiktive— partei- politische Bundesratsmehrheit neigte bisher bekanntlich dazu, zu behaupten: „Der Kurs der bisherigen Wirtschafts- 8 politik hat trotz der bewundernswerten Wie- deraufbauleistung des deutschen Volkes dazu geführt, daß ein großer Teil des Volkes von den Ergebnissen dieser Leistung ausgeschlos- en blieb. Noch immer erleidet eine erschrek- kend große Zahl von Menschen das Los der Dauerarbeitslosigkeit und damit der seeli- schen Zerrüttung. Millionen von Rentnern und Unterstützungsempfängern leben weit unterhalb des Existenzminimums. Gleich- zeitig wurden neue Millionenvermögen an- gehäuft. Aufreizender Luxus und tiefstes Elend stehen einander schroff gegenüber. Das alles geschah im Namen der„sozialen“ Marktwirtschaft! Sie hat die kapitalistische Gesellschaft neu fundiert und damit die Sozialen Gegensätze weiter vertieft.“ Indes ist aber ein Wandel der Meinungen eingetreten und der jüngst zu Dortmund ab- gehaltene Parteitag der SPD ist stillschwei⸗ gend von den bisherigen wirtschaftspoliti- schen Päpsten der Partei den Herren Nölting 5 Agarz abgerückt und verkündete folgen- en „Beschluß Die Sozialdemokratische Partei Deutsch- lands erstrebt mit ihrer Wirtschaftspolitik dle wirtschaftliche Befreiung der Persönlich- keit. Darum ist der freiheitliche Sozialismus das Programm der Arbeiter, Angestellten und Beamten, der geistigen Berufe und des Mittelstandes, der Bauern und aller Men- schen überhaupt, die von dem Ertrax ihrer eigenen Arbeit leben. Erst die Ueberwindung jeder Ausbeutung wird den Menschen in den vollen Besitz seiner Rechte und im echten Leistungs wettbewerb zur Entfaltung seiner Persönlichen Werte bringen.“ Nichts mehr ist übrig geblieben von der in sich etwas Widersprüchigen Behauptung, dal:„von der bewundernswerten Wieder- Aufpauleistung ein großer Teil des Volkes ausgeschlossen sel. Es mag den Politikern in der Spo schwer gefallen sein, auf diese zündende Rede zu verzichten. Sie mußten es Jedoch aus realpolitischen Gründen tun, weil die Wiederaufbauleistungen und die mit nen verbundene Verbesserung der Lebens- altung eine allzu deutliche Sprache dar- stellten. Eine Sprache, die selbst durch be- stechendste Formulierungen nicht unglaub- würdig gemacht werden konnte. Augst vor dem Bundesrat 8 Dennoch hat man in Bonn anscheinend cheu vor dem Radikalismus der noch im- mer forsch auf„antikapitalistischen“ Wegen Wandelnden Oppositionskreise. Unser Bon- ner Korrespondent meidet: 5 Obwohl die Beratungen der Bundestags- d kür Finanzen sowie für Geld und a redit über den Gesetzentwurf zur Förde- uns des Kapitalmarktes noch in dieser 5 1 5 beendet Werden sollen, damit der Ge- eteentwurk in aller Kürze vom Bundestag 2 zweiter und dritter Lesung verabschiedet Vörden kann, sind dennoch nach Mitteilung On Abgeordneten, die den beiden Ausschüs- zen angehzren, ein! Atzli noch offen einige grundsätzliche Fragen Vor allem gent es um die Fragen, ob die 0 5. Pur enslichen Werte in den Gesetzent- 001 55 Anbezogen werden solten oder nicht. 0 bol bierbei ängstlich nach dem Bundesrat N nnen 1 wird, ist klar. Heißt es doch, zu au eben, Welche Reaktionen der Bundesrat erwarten hat. Ob der— gegenüber der eee Gewährleistung zukünftigen Genusses bzw. Verbrauches. Wer aber leistet Gewähr? In Zeitläuften, in denen privates Eigentum ge- Wissermaßen vogelfrei erklärt wird, sobald es in irgendeine politische Konzeption paßt, damit Schindluder zu treiben, besteht keine Gewähr dafür, daß gegenwärtige Entsagung auf Genuß gleichbedeutend ist mit zukünf- tigem Anspruch darauf. Der kreditbedürftigste Wirtschaftszweig Westdeutschlands, der Kohlenbergbau leidet so zum Beispiel darunter, daß vielfach noch nicht klar ist, wem geborgt wird. Viel mehr als das Wegrasjeren von Spar- geldern durch die Währungsreform hat den — gerade durch dieses Wegrasieren mig- trauisch gemachten— Sparer die Unklarheit über Aufrechterhaltung des Privateigentums vom Sparen abgehalten. Man sage nicht, dem Sparer würden diese Zusammenhänge nicht bewußt sein. Gerade der kleine Sparer, der in normalen Zeiten maßgeblichst an der Kapitalbildung beteiligt ist, ist sehr mig trauisch und sehr vorsichtig, weil er sich dessen bewußt ist: Mit den Spargroschen verliere ich alles, wenn sie dort Allgelegt werden, wo aus irgendwelchen Sozialisie- rungsparagraphen auf einmal meine gerech- ten Ansprüche ausgelöscht werden können. Teæ Kapitalmarkt förderung im Schnellsiedeprozeß Ein Guß wäre unerträglich, als o schrittweise vorgehen ursprünglichen Fassung erweiterte— Ge- setzentwurf abgelehnt wird oder nicht. Be- Kanntlich hat sich die SpD gegen gleichzei- tige steuerliche Begünstigung der Wert- papiere aus weltanschaulichen Gründen aus- gesprochen. In eingeweihten Kreisen wird davon gesprochen, daß der ganze Komplex der Kapitalmarkterörterung nun doch in mehrere Einzelgesetze aufgelöst wird, wo- bei dem„ersten Gesetz zur Förderung der Kapitalbildung“ ein zweites Gesetz folgen Würde, welches das Problem der Dividende regeln soll, dem schließlich ein drittes Ge- setz Über die Regelung der Sparprämien an- geschlossen werden soll. Diesen drei Ent- Würfen würde anschließend ein erstes Gesetz zur Förderung der innerbetrieblichen Kapi- talbildung folgen. Ein Schritteken ist getan Dennoch kann schon jetzt gesagt werden, daß Einmütigkeit über folgende Punkte be- stehen wird: einmal in der Frage der Her- Absetzung der Körperschaftssteuer für den ausgeschütteten Gewinn von 60 auf 40 Pro- Zent, wobei aber der Bundesfinanzminister offenbar nicht gewillt zu sein scheint, für eine Dividende über 6 Prozent diese Vergün- stigung zu gewähren. Demgegenüber stehen maßgebliche Mitglieder der genannten Aus- schüsse auf dem Standpunkt, daß eine solche Regelung nach den Wünschen des Bundes- finanzministers praktisch wieder eine Art von Dividendenstop bringen würde, den man bekanntlich gerade aufheben will. Praktisch würde eine solche Mannahme einer Verlängerung des Dividendenstops gleichͤkommen, wobei die Stopvorrichtung nicht mehr das einheitliche Verbot darstellt, sondern der Steuersatz. Es ist bereits er- rechnet worden, daß die Ermäßigung der Körperschaftssteuer von 60 Prozent auf 40 Prozent bei einer Bruttodividende von 8 Pro- zent den Aktionär in den Genuß eines Netto- ertrages von ungefähr 5,5 Prozent setzt. Demnach bliebe— wenn Schäffers Begren- zungsvorschlag auf 6 Vige Bestehen durch- kommt— der Aktienertrag stets noch unter dem normalen Zinsgewinn. Es ist fraglich, ob es noch sinnvoll ist, eine solche halbe Maßnahme durchzuführen, die der Aktie doch nicht den Anreiz verleiht, der nötig wäre, den Anlagemarkt zu beleben. Weitere Schritte sollen getan werden Hinsichtlich der innerbetrieblichen Ka- pitalbildung soll nicht nur der 8 10a des Einkommensteuergesetzes in seiner früheren Form wieder aufleben, sondern künftig soll der 8 32b insofern an den 8 10a anschließen als auch Einkommenstufen begünstigt wer- den sollen, die bisher von keinem der beiden Paragraphen erfaßt worden sind, auch soll die Verpflichtung der Dreijahresfrist beim 8 32b auf ein Jahr heruntergesetzt werden. Schließlich ist innerhalb dieses Komplexes noch geplant, die Abschreibungsgrenze für kurzlebige Wirtschaftsgüter von 200 DM zwar nicht wie von der Wirtschaft gefordert auf 1000 DM, aber immerhin auf 500 DM zu erhöben. Hinsichtlich der Behandlung der Industrie- obligationen in einem der kommenden Ge- setze ist nach Auffassung von Ausschußmit- gliedern eine befriedigende Regelung getrof- fen worden, welche Kurseinbrüche verhin- dern werde. Danach sollen Industrieobliga- tionen, wenn sie im Zins um 1 Prozent herab- gesetzt und auf 5,5 Prozent herunterkonver- tiert werden, steuerfrei sein. Die Wandel- obligationen werden den Normalobligationen gleichgestellt. Es wird damit gerechnet, daß die Pfand- briefe bei 7 Prozent herauskommen werden, so daß die Industrieobligationen bei 7½ bis 8 Prozent liegen sollen. In diesem Zusammenhang ist interessant, daß die Bayernanleihe, die bisher in die 50 prozentige Kapitalertragssteuerstufe einge- reiht war, in Zukunft nur mit einer Kapital- ertragssteuer von 30 Prozent belastet werden Soll. Der gegenwärtige Stand der Verhandlun- gen mag vielleicht enttäuschend wirken. Möglich, daß selbst nüchternen Beobachtern dünkt, es würde am Platz getreten anstatt vorwärts geschritten. Kommt es aber nicht bereits einem enormen Erfolge gleich, daß sich die Einsicht durchsetzte, es müsse Reme- dur geschaffen werden? Vielleicht ist es schon einige Monate zu spät zu diesen Maßnahmen. Zu wünschen bleibt nur, daß sie möglichst schnell— wenn auch nur stückweise— zur Durchführung kommen. F. O. Weber Wissenswertes über Erdl In diesen Tagen bringt die BB Benzin- und Petroleum- Gesellschaft Gmb. einen Sonderdruck der in ihrer Hauszeitschrift„BP. Kurier“ erschiene. nen Artikelserle„Von der Quelle bis zur Säule“ heraus. Das 64 Seiten starke Heft, das die Gewin- nung des Erdöls und seine Verarbeitung bis 2 den Fndprodukten schildert, dient der Heranbil- dung des Nachwuchses und der Unterrichtung und gibt in seiner gedrängten Form auch Außenste- Kenden ein gutes Bild von den Grundfragen der Minct lölwirtschaft. Warenliste laut Israel- Abkommen (Hi.) Die auf Grund des Wiedergut- machungsabkommens mit Israel ebenfalls unterzeichnete Warenliste setzt sich aus fünf Hauptgruppen zusammen. Es heißt dabei ausdrücklich, daß die in den Positionen auf- geführten Waren durch andere Waren ähn- licher Gattung ersetzt oder ergänzt werden können, wobei jedoch der Wert jeder Position unverändert bleiben muß. Sowohl für das am 31. März 1953 ablaufende als auch für das darauffolgende Haushaltsjahr sind fol- gende Lieferungen vorgesehen: Gruppe 1 Roheisen 1300 t 350 000 DM Walz werkserzeugnisse 11,5 Mill. DM Giegerei-Erzeugnisse 6,25„ 5 gezogene und kaltgewalzte Eisen- und Stahlerzeugnisse Halbmaterial aus NE-Metallen und deren Legierungen 5•3 2 Zusammen 26, Mill. DM. „** 8 Gruppe 2 Erzeugnisse der Maschinen- industrie 17,0 Mill. DM Kraftfahrzeug- u. Zweiradindustrie 4,5 Stahlbau-Industrie Schiffbau(Anzahlungsraten auf zwei Frachtschiffe sowie Fischerei- Fahrzeuge) 2,0 Elektro-Industrie 9.0 Erzeugnisse der Feinmechanik und Optik Eisen-, Stahl-, Blech- und Metall- Waren 8 Zusammen 45,0 Mill. DM Gruppe 3 Kautschuk u. Asbest-Erzeugnisse 1,8 Mill. DM Chemische und pharmazeutische Produkte 1290 5 Textilerzeugnisse 18* Holzverarbeitung und verwandte Gebiete 12,„„ Lederindustrie 15 55 Baumaterialien 1,35„„ Keramische- und Glaserzeugnisse 1,35„ Produkte der Mineralölwirtschaft 1,8 Zusammen 35,0 IIIII. DT Dazu kommen in Gruppe 4 und 5 land- wirtschaftliche und ernährungs wirtschaftliche Erzeugnisse für 3,5 Millionen DM sowie Dienstleistungen im Werte von 15 Millionen DM, so daß je Jahr für 125 Millionen DM Waren an Israel geliefert werden sollen. Oberbadischer Industrie-Betrieb führt Ergebnis lohn ein (LSW) Mit Wirkung vom 1. Oktober führt eine Waldshuter Stuhlfabrik den Ergebnis- lohn ein, durch den die Belegschaftsmitglie- der am jährlichen Reinertrag des Unterneh- mens beteiligt werden. Diese Regelung, die in ähnlicher Weise bis jetzt nur in relativ wenigen Betrieben der Bundesrepublik be- steht, wurde von der Leitung des Industrie- unternehmens den 180 Betriebsangehörigen in einer Betriebsversammlung bekanntgege- ben. Im einzelnen wurde vereinbart, daß 50 Prozent des betrieblichen Reingewinns je- weils der Belegschaft zugute kommen. Ein Teil davon wird der Fürsorgestiftung des Werkes zugeführt. Ein weiterer Teil wird in bar ausbezahlt und ein dritter Teil dem An- teil-Konto jedes Belegschaftsmitgliedes gut- geschrieben. Dieser festangelegte Teil der Ausschüt- tung, der mit dem gleichen Satz wie das Eigenkapital der Firma verzinst Wird, ist ein echter Geschäftsanteil des Belegschaftsmit- gliedes. Bei Ausscheiden werden die Anteile in bestimmten Fristen ausgezahlt. Das Anteil konto kann in Notfällen auch vorzeitig in Anspruch genommen werden. 5 K U RZ NAC Staatsdomäne wird Versuchs- und Beratungsstelle (LS W) Auf der Staatsdomäne Baldenweger Hof bei Freiburg ist durch die badische Landwirt- schaftsverwaltung eine Versuchs- und Beratungs- stelle für Landtechnik eingerichtet worden, die am 16. Oktober in Anwesenheit zahlreicher Per- Sönlichkeiten offiziell in Betrieb genommen wird. Am folgenden Tage wird die deutsche Geräàte- und Schlepperindustrie auf dem Gelände des Bal- denweger Hofes vor etwa 300 land wirtschaftlichen Beratern und technisch interessierten Landwirten aus Baden- Württemberg ihre neuesten Schlepper und Geräte vorführen. Norwegischer Interessentenbesuch in Pforzheim (LSW) Auf Einladung des Schmuckwaren- industrle-Verbandes in Pforzheim besuchen in den nächsten Wochen 28 norwegische Gold- schmiedemeister die Mittelpunkte der deutschen Schmuckwarenindustrie in der Bundesrepublik. Nach Besuch der Schmuckwarenindustrien in Idar-Oberstein, Geislingen) Steige und Schwa- bisch Gmünd treffen sje am 16. Oktober in Pforz- heim ein, wo ein Empfang durch den Schmuck- wWarenindustrie-Verband stattfindet. Für den 17. Oktober ist eine Besichtigung der ständigen Musterausstellung der deutschen Schmuckwaren fabrikanten und verwandter Industrien, der Ver- einigten Goldschmiede-Kunst- und Werkschule sowie der Besuch von vier Schmuckwarenfabriken vorgesehen. Nach einer Schwarzwaldrundfahrt am 18. Oktober fahren die norwegischen Gäste wieder in ihre Heimat zurück. Deutsche Buna-Erzeugung versorgungspolitisch begründen (Hi.) Wenn sich die chemische Industrie ent- schlossen habe, für eine Stützung der deutschen Buna- Erzeugung in Hüls einzutreten, dann ge- schehe dies nicht nur, um die technische Weiter- entwicklung der Forschung auf dem Gebiete des synthetischen Gummis und der mit ihm nah ver- Wandten anderen Kunststoffe zu fördern, wurde in Bonn von zuständiger Seite erklärt, man müsse auch daran denken, daß der Preisabfall für Na- turkautschuk in den Anbauländern nach dem Koreaboom dazu geführt habe, die Anbaufläche einzuschränken. Außerdem sei es fraglich, ob diese Länder als Lieferanten immer zur Ver- Fügung ständen. Wenn Buna für die deutschen Verarbeiter beute etwa 50% teurer als Natur- kautschuk sei, so liege das vor allem an der ge- ringen deutschen Kapazität, die mit etwa Jahrestonnen nur 1% der Bunakapazität der USA betrage, wo die Ausgangsstoffe außerdem billiger Seien. Wiederaufbau der Krupp-Renn-Anlage (VWD) Der Wiederaufbau der in den Nach- kriegssahren vollständig demontierten Krupp- Rennanlage in Salzgitter-Watenstedt wird etwa 23 Mill. DM erfordern. Obwohl die Finanzierung noch nicht gesichert ist, hofft die Krupp-Betriebs- leitung, daß auch dieses Problem gelöst wird, sobald die Entflechtung des Krupp-Konzerns abge- schlossen ist. Die Erzeugnisse der Rennanlage, die 950% Eisen enthaltenen Erzluppen, sind bei den Eisenhütten Westdeutschlands sehr gefragt. Die Anlage verarbeitete in drei Drehrohöfen monat- lich 46 000 Tonnen des etwa 35% Eisen enthalten- den Salzgitter-Erzes. Italienische Auswanderungswelle (Up) In den ersten sieben Monaten dieses Jah- res sind nach amtlichen Angaben 95 276 Italiener oder 8 386 mehr als im gleichen Zeitraum des Vor- jahres ausgewandert. Diesen Auswanderern ste- hen jedoch 33 012 Italiener gegenüber, die in der Zeit von Januar bis Juli 1952 einschließlich aus verschiedensten Gründen wieder in die Heimat zurückkehrten. Prof. Dr. Dr. Hesse, 78 Jahre; ein verdienst- voller Gelehrter, der bekannte Wissenschaftler vollendet sein 75. Lebensjahr. Das Lebenswerk Albert Hesses ist das Spiegelbild eines deutschen Gelehrten, der in unermüdlichem Fleiß die reichen Gaben seines Geistes zum Besten seiner Mitwelt entwickelte und einsetzte. Eine Reihe Mitglieder des Statisti- schen Bundesamtes und andere Gelehrte— Schü- ler und Freunde des Jubilars— brachten aus die- sem Anlaß im Fachverlag Dr. N. Stoytscheff— Nürnberg und Düsseldorf eine stattliche Festaus- Zucker und Wintershall zu erwähnen. atginalie des Tintenfisches Vernichtende- Abfuhr wegen Verherrlichung (Hi.) in den nächsten Tagen werden in zahl- reichen Zeitungen der Bundesrepublik halb. und Sanzseitige Anzeigen erscheinen, die von einer „Gesellschaft für den sozialen Ausgleich“ auf- gegeben werden. Hinter dieser Gesellschaft ver- birgt sich, wie gestern der SpPD- Pressechef Fr. Heime in Bonn mitteilte, die neueste Tarnorgani- satlon der hinter der Bundesregierung stehenden Mächtegruppen. Heme hatte bereits auf dem Dortmunder SPD-Parteitag vor dem Anlaufen dieser regierungs- inspirierten Propaganda ge- warnt und mitgeteilt, daß Industrie- und Banken- kreise für die Beeinflussung der öffentlichen Meinung sechs bis acht Milkonen bereitgestellt haben. Die neue Tarnorganisation beabsichtigt nach der Darstellung Heines, zunächst bis zum Jahresende in kurzen Abständen in derartigen Großinseraten die Taten der Regierung zu ver- herrlichen. Die SPD erblicke in dies m Versuch, die öffent- liche Meinung zu kaufen, das bisher größte Täu- schungsmanöõver, das diese Kreise am deutschen Wähler verübt haben. Der durch die Nazi- und KP- Propaganda bereits zu Ueberdruß mit solchen Mitteln geiütterte Wähler werde sich nach der Ueber zeugung dei SPD jedoch nicht übertölpein, sondern sich seine Meinung durch die Tatsachen biiden lassen, die eine für diese Bundesregierung vernichtende Sprache sprechen. Mag da kommen was kommen will. Der berühmte„kleine Mann von der Straße“ ist es Sewohnt, daß ihm bitterste Medizin als honigsüßes Schleckermahl verabfolgt wird und daß ihm— so ihm übel werden sollte von solcher Medizin— hohnlächelnd erklärt Wird, er sei selbst daran schuld,(daß ihm übel würde). Das und nichts anderes meinte wohl SPD- Pressechef Heine mit seiner Erklärung. Am 25. Dezember 1946 ist— wie damals die„Frankfurter Rundschau“ meldete— in einer Vorstadt Frankfurts a. M. ein Mann buchstäblich verhungert. Es war seit Men- schengedenken in Frankfurt a. M. nicht der Fall gewesen, daß ein Mensch, der zwar alt, Aber gesund, verhungern mußte, weil die amtlichen Lebensmittelzuteilungen gerade zum Sterben hinlangte, nicht aber zum Le- ben. 5 Ohne Haß und Liebe betrachtet, ohne sich einmischen zu wollen in politisch-propagan- distischen Streit zwischen Opposition und Regierungskoalition: Einer Erkenntnis wird sich jedermann gewiß nicht verschließen können, nämlich, das es niemals so weit kommen darf, daß unter irgendwelcher poli- tischen Bemäntelung noch einmal ein Mensch verhungern muß. Nicht nur wegen des einen einzigen Verhungernden, sondern vor allem wegen der Millionen, die in der Um- gebung des Verhungernden leben und selbst hungern müssen, schwindeln und schieben, schwarz handeln, um kärglich leben zu kön- ne d Vertrauen Zur DM Für ioo M erhielt man schweizer franken: 8 HRICHTEN gabe„Sammelwerk Statistik“ heraus. In 20 Bei- trägen werden die Aufgaben und die Anwendung der Statistik dargelegt. Das Werk ist äußerst Aktuell. weil es erstmalig die Nachforschungen nach dem Schicksal der Zivil- und Wehrmachts- vermißten sowie die wissenschaftliche Darstellung des Kriegsschäden-Festsetzungsgesetzes bringt. Franz Schiele mittelbadischer IHK-Präsident (LSW) Der Beirat der Industrie- und Handels- kammer Mittelbaden wählte am 7. Oktober in Lahr den Hornberger Fabrikanten, Kommerzien- rat Franz Schiele, zum Präsidenten der Kammer. Schiele ist der Gründer und Leiter der Schiele- Industriewerke in Hornberg im Schwarzwald, Vorsitzender der Fachvereinigung der Elektro- industrie Badens und Vorstandsmitglied der badischen Eisen- und Metallindustrie. Zum Vize- Präsidenten wurde Fabrikant Robert Mäüllerleile, Lahr, gewählt. Marktberichte Mannheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt vom 9. Oktober (VWD) Bei genügender Anfuhr in Obst und Gemüse flotter Absatz. Die Pfirsich- und Zwetsch- genernte kann als beendet angesehen werden. Das Preisbild änderte sich gegenüber dem 7. Okto- ber kaum, und es wurde zu nachstehenden Prei- sen verkauft: Blumenkohl 45-85; Bohnen 50-58; Kartoffeln 9—12; Lauch Stück 1014; Meerrettich 100110; Möhren 1618; Petersilie 610; Stein- pilze 80—95; gemischte Pilze 55-65; Rosenkohl 80 bis 100; Rotkohl 14—16; Rote Rüben 16-18; Endi- viensalat 18-24; Kopfsalat Steige 6,509, 00, Stück- Preis 20—25; Schnittlauch 8—10; Sellerie Stück 35 bis 45, Gewichtsware 2526; Spinat 16-20; Toma- ten inl. 25-35, dto. ausl. 4045: Weigkohl 910; Wirsing 1416; holl. Zwiebem 22-24; Tafelàpfel 1832; Wirtschaftsäpfel 14-20: Orangen Kiste 28 bis 30; Bananen Kiste 1820; Tafelbirnen 18-32; Kochbirnen 1418: Datteln 1.201,30; Feigen Kranz 50—53, dto. Paket 28-30: Pfirsiche ausl. 46—48; Trauben franz. 45—46, ital. 36—38; Datteltrauben 50—52. brutto für netto:; Walndsse inl. 65—75; Zitronen Kiste 38—40, Gewichtsware 1822. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt vom 9. Oktober (VD) Anfuhr gut, Absatz schleppend. Zu fol- genden Preisen wurden gehandelt: Tafeläpfel 11 bis 25; Tafelbirnen 715; Quitten 8—13, Kastanien 15—18; Kopfsalat 713; Endivien 7-13; Blumen- Kohl Sorte 0 5037, Sorte I 38—48, Sorte II 20—35; 3 1716; Stangenbohnen 46—47; Tomaten Mannheimer Ferkeimarkt vom 9. Oktober (WO) Ferkelauftrieb 108(in der Vorwoche 117) Stück, Läufer ohne Angebot. Es erzielten; Ferkel über sechs Wochen 45,— bis 67.— DM(38.— bis 65.—) je Stück. Bei schleppendem Geschäftsgang verblieb großer Ueberstand. Frankfurter Effektenbörse o m 9. Oktober (ooo) Montane tendierten uneinheitlich. Wäh- rend Klöckner, Hoesch und Gutehoffnungshütte bis 1¼0% zurückflelen, waren Rheinstahl und Ver- einigte Stahl bis 2%, sowie die übrigen Werte der Schwerindustrie bis 1% befestigt. Kali-, Chemie- und Hlektrizitätsaktien bis 1% erholt. In AG-Giro bestand für etwa 75 Mille zu 32 Nachfrage, jedoch War erst bei 32½ Ware im Markt. Maschinen- und Motorenaktſen bisher ohne besondere Veränderun- gen. Manag wurden 1% unter dem gestrigen Tax- Kurs zu 104 umgesetzt. Für Krause Maffei bestand erst auf 50% ermäßigter Basis zu 71 Kaufneigung. Lanz verloren 1½%, Die ab 8. Oktober auf DM Umgestellten Kabel Rheydt waren um 2% auf 136 gedrückt. Mit Tagesgewinnen zwischen 1/ und 2¼0% bleiben Aschaffenburger Zellstoff. Burbach Kali, Conti Gummi, Ot. Erdöl, Lahmepyer, Südd. Groß- banken still und unverändert,. Berliner Handels- gesellschaft auf Gewinnmitnahmen 1½% rück- läufig. Nordd. Lloyd 1½% erholt. Allianz Leben 1½% DM niedriger bezahlt. Börsenschluß ohne nen- nenswerte Veränderungen. IG-Farben Giro 98% Geld und 99 Brief. . Bitterlich wWeint Ilse Flex, denn ein böser Iintenkleks auf der buntgeblömten Seide nimmt ihr alle Ausgehfreude. Doch hier half ihr REl schnell weiter: Der Fleck ist raus undd Ilse heiter. Neue Möbel bei Frau Meier, wo die heute doch so fever, lößt die lieben Nachbarn schwatzen und vor Neid und Mißgunst platzen. Laß sie platzen denkt frau Maier, neb durch REl, das ist nicht teber. Anton Schmoctke ist Vertreter und als solcher rennt und steht er. Trotz des Feſerabends Süße schmerzen abends ihm die füße. Jetzt nimmt er zum Fußbad REI und von Schmerzen ist er frei. Probiers auch Du und bleib dabei: zum Reinemachen FEIHVISoAE- Spül- Riek alles in einem Paket ü, Jig Seite 12 MORGEN Auf den Spuren OSaogoins Von A. t'Serstevens Der französische Reiseschriftsteller A. t'Ser- stevens, einer der besten Kenner Ozeaniens, weilte mehrere Jahre auf Tahiti und den Marquesas-Inseln. Hier forschte er nach den Spuren des großen französischen Malers Paul Gauguin, der im Jahre 1903 auf der Marque- Sas-Insel Hiva-Oa starb und auch dort be- graben liegt A. t'Sestervens konnte interes- Sante Einzelheiten über die näheren Lebens- umstände Gauguins in Erfahrung bringen, die bisher zum großen Teil unbekannt waren. Eine grandiose Landschaft liegt vor uns. Auf jeder Seite der Bucht steile Hänge, die mit dichtem kupfergrünem Buschwerk be- Wachsen sind. Links die Spitze des Heani- Berges, eines rußgeschwärzten Basaltkegels, über dem dicke, olivenfarben schimmernde Hagelwolken lagern. Halbkreisförmig im Hintergrund eine trauernde Felsengruppe, an der sich die elastisch wie Gummibälle am Himmel herumgestoßenen Wolken zer- Fransen. Dies ist das Bild, das Paul Gauguin vor fünkzig Jahren, an einem Augustmorgen er- blickte, als er, von Tahiti und seiner trau- rigen Menschenfauna angewidert, auf der Marquesas-Insel Hiva-Oa an Land ging. Die Krankheit und mehr noch das Klima der Tropen und die Indolenz der Inselwelt Ozeaniens hatten ihn bereits gezeichnet. Aber noch 22 Monate sollte er hier leben; in einer Art körperlicher und moralischer Agonie, in die früher oder später alle Weißen auf den Paradiesinseln verfallen. Wie ich ging auch Gauguin diesem Sand- weg nach, der Linen halben Kilometer lang durch eine mächtige Kokosplantage führt, ein natürliches Wehr, das den Sturmwellen des Ozeans Halt gebietet. An Brotbaum- Särten und Hibiskushecken vorbei kam er in das Dorf mit seinen wellblechüberdach- ten Holzhäusern und den etwas abseits lie- genden Gebäuden der Mission, der weißen Kapelle und der Klosterschule, aus der die sanften Stimmen der kleinen Marquesas- Mädchen dringen. Hier lieg er sein Häuschen bauen, das nun schon seit langem verschwunden ist. Ein Chinese hat auf dem gleichen Platz einen Bäckerladen errichtet, einen morschen Schuppen, der mit jener schmutziggrauen Farbe angepinselt ist, für die alle Chinesen eine Vorliebe haben. Vergeblich sucht man nach etwas Grün oder gar nach Blumen. Auf dem Boden liegen verdorrte Palmblät- ter herum, mächtige Kieselsteine, ausge- höhlte Kokosnüsse und Konservenbüchsen. . Während der zwei Monate, die ich auf der Hiva-Oa-Insel verbrachte, kolgte ich un- abläàssig dem Schatten Gauguins. Ich forschte nach den Menschen, die ihn gekannt hat- tien, und ich versuchte, die Spuren seines Lebens wiederzufinden— das Leben des groben Gauguin, der hier nur ein armer Mensch gewesen war; einer, den der Kampf gegen sich selbst und gegen die Dummheit der anderen zermürbt hatte. Ich danke es der Freundschaft meiner Gastgeber und ihrer guten Kenntnis des Marquesas-Dialektes, daß ich mit zwei alten Frauen in Verbindung treten konnte, die einmal Gauguins Freundinnen gewesen Waren— Freundinnen im direktesten Sinne Zwei orotorische Einakter Reutter- und Pizzetti- Premiere in Dortmund Des 73jährigen Italieners Ildebr and Piz- zetti einaktige Oper Iphigenie“ erlebte Bochum ihre deutsche Premiere: eine noble Abwandlung des klassischen Stoffes im des, durch Spätreife der Erfahrung ge- milderten, oratorisch-deklamatorischen neue- ren Musiktheaters, mit ein paar sangbaren lyrischen Aufschwüngen und der eindring- ich aktualisierten Schlußfrage nach dem Sinn des ewigen Blutvergießens, auf die es noch immer keine bündige Antwort gibt. Vorangestellt war die szenische Urauf- hrung von Hermann Reutters„Rück- ehr des verlorenen Sohnes“ 0 Gide-Rilke). Das Werk, das ur- sprünglich ein Kammeroratorium war und igentlich der bühnenbildlichen Verdeut- chung nicht bedarf, hat zwei neue Rah- mchöre und eine größere Instrumentation mmen. Sein Wert bleibt die dem Ge- Vicht des Gegenstandes angemessene musi- kalische Substanz, die unverkennbar auf das Ahr 1928 zurück weist. nter der szenischen und musikalischen von Dr. Peter Funk und Filip Raz- tat das Bochumer Ensemble das ihm gliche und erzielte den Autoren achtungs- ollen Beifall. 5 meine ich, wie dies dér moralischen Un- abhängigkeit und dem Brauch auf den ozea- nischen Inseln entspricht. Die eine von ihnen, Aporo Kehi, ist heute 63 Jahre alt. Sie konnte mir die genauesten Einzelheiten über das Leben des Künstlers auf der Insel erzählen; auch über seine Bilder wußte sie etwas zu sagen— wenn auch nur in mate rieller Beziehung. Die andere hieß Taua-Toa Toa und war noch etwas älter. Sie muß etwa 20 bis 23 Jahre alt gewesen sein, als Gauguin sie kennenlernte. Ihre Erinnerun- gen waren weniger bestimmt, aber sie konnte mir alles, was Aporo Kehi erzählte, bestätigen. „Monsieur Köbes(so sprachen sie den Namen Gauguin aus) sei ein schöner Mann gewesen, der gewöhnlich zu Hause das Ge- wand der Insulaner, den„Pareu“, getragen habe, dazu eine Weste und, wenn er aus- Sing, Bastschuhe. Seine kranken Beine habe er in„nicht sehr saubere“ Bandagen ge- wickelt; er sei überhaupt„sehr schmutzig“ gewesen—„tetevini“, d. h. er pflegte sich nicht zwei- oder dreimal am Tage zu Waschen, wie die Polynesier. Seine mehr oder minder offizielle einge- borene Frau hieß Timau; sie gebar ihm eine Tochter, Taua, die heute noch im Hekeani- Tal lebt und an Elephantiasis erkrankt ist. Sie besitzt keinerlei Aehnlichkeit mit Gau- guin— im Gegensatz zu seinem Sohn auf Tahiti, einer wahren Karikatur seines Vaters. Unter seinen schönen Freundinnen war eine gewisse Tho, die Frau eines Kaneken, die einzige Marquesas-Insulanerin, die der Maler dazu überreden konnte, ihm als Akt- modell zu stehen. Ihre junge Schönheit kön- nen wir auf seinem Bild„Leurs corps en or“ bewundern— einem der wenigen Werke, die er trotz seines Zustandes und des äqua- torialen Phlegmas, das von ihm Besitz er- griffen hatte, auf Hiva-Oa gemalt hat. Tho besaß rötlich schimmernde Haare, ihre Augen waren grün. Man trifft diesen Typ nur hin und wieder auf den Marquesas, er ist der schönste des ganzen Inselarchipels. Die beiden Alten erzählten mir noch, daß das Haus Gauguins von oben bis unten mit„Fotos“ vollgestopft gewesen sei— es Waren natürlich Zeichnungen und Entwürfe. „Seine Schränke waren voll davon“, er- zählte mir Taua-Toa Toa,„und Monsieur Köké trug sie paketweise nach oben, wenn er zuviel davon hatte.“ Diese Beobachtung kann von den beiden Alten, deren Gehirn kaum eine solche Idee hervorgebracht haben pabl Gauguin: Die schwarzen Schweine Foto: Marburg kann, bestimmt nicht erfunden worden sein. Gauguin selbst berichtet davon im Februar 1903, drei Monate vor seinem Tode, in einem Manuskript„Avant et Après“, wo er erzählt, daß während eines heftigen Unwetters, eines Wirbelsturmes, dem ein tropischer Regenguß kolgte, der Atuona-Fluß über seine Ufer trat und den Platz, auf dem sein Haus stand, überschwemmte.„Mein Haus mit allen mei- nen Zeichnungen, der Arbeit von zwanzig Jahren, verwüstet. Es war mein Ruin.“ Diese unschätzbar wertvollen Arbeiten, ausgenommen ein kleines Paket und zwei oder drei Manuskripte finden sich nicht mehr in dem Verzeichnis der Besitztümer, das nach dem Tode Gauguins angefertigt wurde. Niemand hat sie je zu sehen bekom- men. Was ist aus ihnen geworden?“ Nach dem Tode Gauguins blieb sein Haus mehrere Stunden lang unbewacht; der mäch- tige Körper des Toten lag allein mitten in seinem Zimmer. Schließlich brachte man stiegen ihn, obwohl der Tote ein„schrecklicher Heide“ gewesen war, in die Kapelle und be- stattete ihn auf dem katholischen Friedhof. Viele Tage noch stand das Haus des Malers ofken und verlassen, und der Erstbeste konnte sich darin umtun. Mit Aporo Momo, der Enkelin Aporo Kehis, besuchte ich sein Grab und schmückte es mit Blumen. Es besteht aus einer Zement- platte und einem Stein aus weißem Marmor. Im Buschwerk hinter dem Stein fand ich den dicken Basaltblock wieder, mit der In- schrift„Paul Gauguin, 19034“, die die unge- lenke Hand eines Eingeborenen dort ein- graviert hatte. Aporo Momo legte einen Strauß scharlachroter Hibiskusblumen auf den Grabstein und umkränzte den Marmor, wie die Schultern eines Mannes, mit einem zärtlichen Gardenias-Kollier, den Tiare- blumen Polynesiens, die so süß duften wie Tuberosen. (Aus dem Französischen übertragen von Günther Steffen) „Sie haben eine Schreckschrabbe qus mir gemacht“ Toulouse-Lautrec- Ausstellung im südfranzösischen Albi „Kleines Untier! Sie haben eine Schreck- schraube aus mir gemacht!“ schrieb die Schauspielerin Xvette Guilbert auf die Keramik, die der Maler Toulouse-Lautrec für sie angefertigt hatte. Die Künstlerin wollte die Platte eines Teetisches mit ihrem Porträt zieren lassen und beauf- tragte damit den bissigen Toulouse-Lautrec, der(wie Goya und Menzel) wenig Rück- sicht auf die Eitelkeit seiner Auftraggeber nahm. Diese Keramik mit der Inschrift der Schauspielerin hängt in der südfranzösi- schen Stadt Albi, nahe bei Toulouse. Albi darf sich rühmen, die vollkommenste Sammlung von Werken Toulouse-Lautrecs zu besitzen, dessen Gemälde und Litho- graphie(neben denen von Edvard Munch) heute zu den Bestsellern bei Kunstauk- tionen gehören. Die Sammlung hängt im Erzbischöflichen Palais de la Berbe, einem kunsthistorisch bemerkenswerten und archi- tektonisch imposantischen gotischen Bau aus dem 13. Jahrhundert mit eingezogenen Renaissancedecken und Wandmalereien aus dem Rokoko, wohl eines der schönsten Mu- seen Europas. Diese Sammlung wurde zu einer bemerkenswerten Ausstellung„Von Toulouse-Lautrec bis Picasso“ erweitert. Der verkrüppelte Aristokrat Toulouse- Lautrec ist ein Großstadtgewächs des fin du siècle. Mit frecher Anmut zeichnet und malt er Szenen aus dem Theater. dem Ka- barett, dem Ballhaus, dem Zirkus, dem Rennplatz und aus dem Bordell. Mit seinen Plakaten für Moulin rouge und für den Ka- barettisten Bruant ist er einer der ersten Künstler, dem die Gebrauchsgraphik nicht suspekt war. Mit Vorliebe massakriert der mokante Maler das sich amüsierende Bür- gertum. Aber er ist nie bösartig. Er liebt heimlich, wo er karikiert. Der Duft nach Alkohol, nach Schminke und nach Haut- Klinik, der manchmal seinen Stoffen an- haftet, wird übertönt vom Parfüm der Pariser Atmosphäre, die Toulouse-Lautrec mit eleganter Linie und raffinierten Farb- kompositionen in seine Werke zaubert. Temperamentvoll und ursprünglich sind auch seine auf Srobkörnigen billigen Kar- ton gemalten Bilder. in denen Oelfarbe und Wasser farbe ineinander fließen und der Hintergrund mitspricht. 1 Die Ausstellung wird vervollständigt durch Zeichnungen von Matisse, der mit einem Strich einen Kopf ornamental und individualisierend zugleich umreißt. Aquarellen von Dufy voll Duft und Zau- ber, mit farbflimmeruden Landschaften von Signac, überraschend ursprünglichen Litho- graphien von Picasso, eleganten Bewe- gungsstudien von Rodin, und Landschaften von Utrillo, der dem grauen Winter leuch- tende, tröstliche Farben abgewinnt. So gehört diese Ausstellung mit zum Schönsten, was man in diesem Jahr in Westeuropa an bildender Kunst sehen komnte. Hans Bayer Messicen im Kölner Funkhaus kin Zyklus„Neue Musik 1952/53“ des Nord westdeutschen Rundfunks Mit einem auf zehn Abende berechneten Zyklus„Neue Musik 1952/33“ hat der Nord- Westdeutsche Rundfunk die Aufgabe über- nommen, der sich jetzt viele städtische Dirigenten zu entziehen belieben. Zu Be- ginn der Reihe rückte Hermann Scherchen in hinreißend vollkommener Darstellung ein Werk iris Bewußtsein, das schon vor dreißig Jahren einen Triumph der moder- nen Tonkunst bedeutete: Honeggers sin- konischen Psalm„König David.“ Jetzt kamen Olivier Messiaen, das erstrangige junge Parenin-Quartett und das aus zwölf ausgewählten Sängern bestehende„Ensem- ble Vocal Marcel Couraud“(das auch wäh- rend der„Festwochen“ in Berlin gastiert hatte) nach Köln und boten französische Kammermusik aus unseren Tagen in authentischer Wiedergabe: Von Messiaen„Rhythmische Etuden“ Experimente mit Volksmusik der Papuas oder mit Tonwerten und Anschlagsformen) und sehr fesselnde chorische Liebeslieder; von dem 1925 geborenen Pierre Boulez eine revolutionäre zwölftönige„Sequenz für Zwölf gemischte Stimmen“ als Urauffüh- rung; von Francis Poulenc vier echt fran- 2z6sisch-klare Buß-Motetten und das sehr farbige Streichquartett Jean Martinons. Die Pariser Gäste. denen eine ausge- suchte Hörergemeinde im Kölner Funk- haus die Vermittlung wichtiger, kennens- werter Gaben ihres Landes verdankte die Folge wurde auch über die Ultrakurz- wellensender West übertragen— erzielten für sich und ihre Sache beträchtliche Er- Folge. 3 mit Freitag, 10. Oktober 1852/ N. Fuß- Regeln Nicht jeder steht auf festen Füßen. Es 5 uch nicht jeder fertig, auf eigenen Füßen steken. Viele strecken ihre Füße unter fremden Tisch. g Und wenn einer sick tagsüber die Füge läuft, ohne daß etwas richtiges auf die g commt, dann ist der Betreffende bestimm dem falschen Fuß zuerst aus dem Bett Es gibt Menschen, die mit jedermang gutem Fuß stehen, andere wieder leben einander auf Kriegsfuß In der Politiłꝭ steht man— so meinen — am besten„Gewehr bei Fuß“, denn; Weiß nie wie es kommt. 5 Im Straßenverkehr passiert es, daß mag Fußgänger mit einem Fuß im Grab und Autofahrer mit einem Fuß im Zuchthaus Es gibt Menschen, die sieh bei jeder legenheit auf die Fü ße getreten fühlen. A glauben ihre Macht dazu benutzen zu kön sicht zu treten. Lud wi, kloth; F. A. Si Bankk. gesells munale Mannh Nr. 800 Wer auf großem Fuß lebt, sollte acht dag er nicht stürzt. den pülien auf dem Erdboden bleibt. Wer dagegen andern auf die Füße 10 ein gutes Werk. Er ist von Font bis Fuß, brauchbarer Mensch. Wer von Fuß auf Feten Rat und Beruf versteht, ann mit leichten Fügen d das Leben geken. Glücklich wer uuf Freiersfügen sich ben inm strahlt die Hoffnung! Lasse dein Rad nie unbewacht stehe könnte sonst„Füße“ bekommen. Sollte es dem passieren, eile stehenden Fußes azur zei. g Kommst du an einen fremden Ort, 30 suche zunächst Fuß zu fassen. Alles was du anpackst, sollte Hand und! naben. Wenn es nicht schnell genug geht, 80 die Fuße fällst. Kultur-Chronik Bertha Morena, eine der großen Sängerinnen des erstené Viertels unseres hunderts, ist am Montag im Alter von 7 ren in Rottach-Egern am Tegernsee gesto. Die in Mannheim geborene Künstlerin g von 1905 bis 1925 dem Ensemble der Mün- Oper an, wWo sie als Isolde, Brünhilde, K Elsa und Ser 1 der Schweiz, Italien und Frankreich war Morena wiederholt zu Gast. Das neue Krefelder Stadttheater wurd Dienstag in einem Festakt seiner Bestin übergeben. Mit einer halbkreisförmig i Zuschauerraum hineinragenden Vorbühne das Theater, dessen Bau eineinhalb Mil Mark kostete, eines der modernsten in“ Bundesrepublik geworden, Der amphith lisch angelegte Zuschauerraum mit 800 plätzen ist durch die Vorbühne mit Bühnengeschehen hineingezogen. Das alte felder Theater war 1943 durch Bomben Stört worden. Das Karlsruher Zimmertheater„Die! das kürzlich das Schauspiel„Keiner genug geliebt“ von Francois Mauriac in Inszenierung von Erich Schüdde h brachte, wird in Zukunft unter der 2 gen künstlerischen Leitung von Werner e kind stehen. Erich Schudde, der bisheri 0 haber, der eben das Jubiläum seiner fi zwanzigjährigen Bühnenzugehörigkeit 55 konnte, wird nur noch als Gastreg tätig sein.„Die Insel“ soll mit städt. und staatlicher Unterstützung gesch Wie künstlerisch eine neue Grundlage fin um ihre für das Karlsruher Kultur wichtigen Aufgaben durchführen zu kön Mit einer Studio-Aufführung von 180 kowskys Oper„Jolanthe“ stellte sich neue künstlerische Leiter und erste stel tretende Intendant der Ostberliner 8 oper, Dr. Heinrich Allmeroth. vor. Allme übernahm für den zurückgetretenen Legal kommissarisch den Posten des I danten der Staatsoper. Generalmusikdirektor Herbert Albert Mannheimer Nationaltheater erhielt die ladung, im Oktober und November d. J. rere Konzerte in Madrid und Barcelo dirigieren. Mit Rücksicht auf seine Mannh Tätigkeit hat Professor Albert diese Einla nicht angenommen. Im zweiten literarischen Abend des M heimer Nationaltheaters am 17. Oktober, Uhr, in der Kunsthalle, spricht Dramatug Claus Helmuth Drese über das Thema„f let im Wandel der Zeiten“. Vortrag dient gleichzeitig als Einführun Pfalz) die da ind bis worden der bevorstehenden„Hamlet“-Inszenierung Nationaltheaters. Die Städtische Bühne Heidelberg bel jetzt die süddeutsche Erstaufführung der“ „Leonore 40/45“ von Heinrich Strobel, I von Rolf Liebermann vor, die am 1 8. 0B ber stattfinden soll. E RT L. STEVE N SON ber sonderbare Fall e von Dr. Jekyll und Mr. Hyde DE R ROMAN 2 LN E S DUNKLEN GEEEIMNISSES Geschichte der Tür Der Rechtsanwalt Mr. Utterson hatte ein jeßliches Gesicht, über das nie ein cheln Slitt. Er war kühl, Wortkarg und erlegen in der Unterhaltung, träge in Ge- gen, dürr, lang, häßlich und fade, doch irgendwie liebenswert. Bei freund- itlichen Zusammenkünften und wenn ein nach seinem Geschmack war, chtete etwas außerordentlich Mensch- àus seinem Auge, etwas, das sich frei- nie in seine Rede verirrt hätte, das je- icht nur wortlos aus den Zügen seines chtes— etwa nach einem guten Essen— ach, sondern öfter und vernehmbarer aus n täglichen Handlungen. Er war hart n sich Selbst, trank, wenn er allein war, um seine Schwäche für Wein zu unter- cken, und hatte, obschon er eine Vorliebe as Theater besaß, seit zwanzig Jahren ins betreten. Trotzdem war er von aner- ter Duldsamkeit gegen andere, ja be- derte, manchmal fast mit Neid, die gie, die aus ihren Missetaten sprach, var äußerstenfalls eher geneigt zu hel- zu tadeln.„Ich neige zu Kains ketze- Ansicht“, pflegte er verschmitzt zu Ich lasse meinen Bruder auf seine Weise zum Teufel gehen.“ Bei einem Charakter war es häufig sein Schick- . 85 achtbare Bekanntschaft und befanden. Diese ließ er, solange sie bei ihm Aus- und eingingen, auch nicht den Schatten einer Veränderung in seinem Benehmen spüren. Dies Kunststück flel Mr. Utterson aller- dings leicht; denn er war seiner ganzen Natur nach zurückhaltend, und selbst seine Freundschaften schienen in einer ähnlichen vorurteilslosen Gutmütigkeit begründet zu sein. Es ist das Merkmal eines bescheidenen Mannes, seinen Freundeskreis aus den Han- den der Vorsehung fertig entgegenzuneh- men. Dies war auch bei dem Anwalt der Fall. Seine Freunde waren Blutsverwandte oder Menschen, die er schon seit langem kannte. Seine Bindungen waren, wie der Efeu, ein Produkt der Zeit und machten kei- nen Anspruch auf Tauglichkeit des Objekts. Darauf beruhte ohne Zweifel auch das Band, das ihn mit Mr. Richard Enfield, einem ent- kernten Verwandten und stadtbekannten Mann, verknüpfte. Es war vielen ein Rätsel, was diese beiden ineinander sahen oder was für gemeinsame Interessen sie haben konn- ten. Wer ihnen auf ihren sonntäglichen Spa- ziergängen begegnete, wußte zu berichten, daß sie nichts sprachen, außerordentlich ge- lamgweilt dreinschauten, und mit offenkun- diger Erleichterung das Erscheinen eines Freundes begrüßten. Trotzdem legten beide Männer den größten Wert auf diese Aus- flüge, hielten sie für das Glanzstück jeder Woche und gingen, um sie ungestört ge- niehen zu können, nicht nur sich bietenden Vergnügungen aus dem Wege, sondern ließen auch Geschäft Geschäft sein. Bei einem dieser Streifzüge geschah es, daß ihr Weg sie durch eine Seitenstraße in ein Londoner Geschäftsviertel führte. Es War eine schmale und sogenannte ruhige Straße, in der jedoch an Werktagen ein schwunghafter Handel getrieben wurde. Ihren Bewohnern ging es anscheinend gut und alle hofften inbrünstig, daß es ihnen noch besser gehen werde. Den Ueberschuß ihres Gewinnes verwandten sie auf Aeußer- Uichkeiten, so daß die Schaufenster dieser Durchgangsstraßge etwas Einladendes besagen wie eine Reihe lächelnder Verkäuferinnen. Selbst Sonntags, wenn sie ihre eigentlichen Reize verbarg und verhältnismäßig men- schenleer war, wirkte die Straße im Gegen- satz zu ihrer schmutzigen Nachbarschaft wie ein Licht in der Finsternis und fesselte und erfreute mit ihren frisch angestrichenen Rolläden und blank polierten Messingschil- derm, ihrer allgmeinen Sauberkeit und ihrem heiteren Aussehen sofort die Augen der Passanten. Zwei Häuser hinter einer Kreuzung wurde die Straßenfront linker Hand, und zwar nach Osten, von einem Hofeingang unterbrochen, und gerade an dieser Stelle ragte der Giebel eines düsteren Gebäudes über die Straße empor. Es war zwei Stockwerke hoch, hatte kein Fenster, nur eine Tür im unteren Stock und darüber eine leere, mißfarbene Wand und trug überall den Stempel jahrelanger Verkommenheit und Vernachlässigung an sich. Die Tür, die weder mit Klingel noch Klopfer versehen War, War verwittert und fleckig. Landstreicher fanden in diesem Win- kel Unterschlupf und entzündeten ihre Streichhölzer an der Holzfüllung; Kinder spielten Kaufladen auf den Stufen: Schul- jungen probierten ihre Messer an den Ge- simsen und seit fast einem e war niemand gekommen, um diese Zufalls- gäste zu verscheuchen oder ihre Spuren zu beseitigen. Mr. Enfield und der Anwalt gingen auf der anderen Seite der Straße. Als sie jedoch in Höhe des Eingangs Waren, hob ersterer den Stock und zeigte hinüber. „Hast du jemals die Tür dort bemerkt?“ fragte er und fügte, als der andere bejaht hatte, hinzu:„Sie ist in meiner Erinnnerung mit einer höchst unheimlichen Geschichte verknüpft.“ „Tatsächlich?“ sagte Mr. Utterson mit einem leichten Schwanken der Stimme.„Und Was War das?“ „Das war so“, berichtete Mr. Enfield:„I kam an einem dunklen Wintermorgen 1 drei Uhr von irgendeinem Platz in der Welt nach Hause und mein Weg führte mich durch einen Stadtteil, in dem buchstäblich nichts als Lampen zu sehen waren. Weit und breit schlief alles— weit und breit war alles wie für eine Prozession erleuchtet und leer wie eine Kirche, bis ich schließlich in den Zustand eines Mannes geriet, der lauscht und lauscht und anfängt, sich nach dem Anblick eines Schutzmannes zu sehnen. Auf einmal sehe ich zwei Gestalten: die eine, ein kleiner Mann, der schweren und schnel- len Schritts nach Osten ging, und die an- dere, ein Mädchen von etwa acht oder zehn Jahren, das, so rasch es konmte, eine Neben- straße heruntergelaufen kam. Die beiden prallten natürlich an der Ecke aufeinander, und dann kam das Schreckliche an der Sache: denn der Mann trampelte ruhig über den Körper des Kindes hinweg und ließ es schreiend am Boden liegen. Es klingt nach Sar nichts, wenn man es hört, aber anzu- sehen war es scheußlich. Das War kein Mensch, das war ein alles vor sich nieder- stampfendes Ungetüm. Ich rief laut Hallo, lief ihm nach, packte den Burschen beim 5 Kragen und brachte ihn zu der Stelle 2 wo sich bereits eine ganze Gruppe von schen um das schreiende Kind gesa hatte. Er war ganz kühl und leistete- Widerstand, streifte mich jedoch mit e so widerlichen Blick, daß mir der Schweiß ausbrach. Die Leute auf der 8 waren die Verwandten des Mädchens bald darauf erschien auch der Arzt, 2 sie gechickt worden war. Nun, dem War weiter nichts geschehen. Es war, Sawbones“ Aussage, mehr erschrocken und jetzt wirst du vermutlich denken die Geschichte zu Ende sei Aber da wel eee Umstand. Mich hatte auf ersten Blick ein Ekel vor dem Mann el Genau so ging es der Familie des K was nur natürlich war. Was mich jeh am meisten erstaunte, war das Verhalten Doktors. Er war der übliche kurz ang dene und trockene Apotheker, unbestt! bar in Alter und Haarfarbe, mit sts Edinburgher Dialekt und ungefähr 80 k peramentvoll wie ein Dudelsack. Ku ging ihm wie uns allen. Jedesmal, wen nach meinem Gefangenen hinsah, ben ich, wie Sawbones vor Verlangen, ihl töten, fast verging. Ich wußte, was in vorging, genau so wie er es von mir und da Totschlagen nicht in Frage taten wir das Nächstbeste. Wir sagten“ Mann, wir könnten und würden aus Sache einen solchen Skandal machen sein Name von einem Ende Londons bis andern gen Himmel stinken solle. Fab, 6 irgendwelche Freunde oder irgendeinen“ dit besäße, wollten wir dafür gore er sie verliere. Und während der gel, Zeit, in der wir, weißglühend vor Wü ihn einredeten, wehrten wir, so gut w. vermochten, die Frauen von ihm ab; de Waren wild wie die Furien. Gortsetꝛuns der Gen tionen Wischen Sowietun Heide.