Seite 8 7. INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Dienstag, 14. Oktober 1952/ Nr. 27 Kompetenzschwierigkeiten verzögern Kapitalmarkt förderung Wie der Vorsitzende des Bundestagsaus- schusses für Geld und Kredit uns mitteilt, hat sich für die zum 22. Oktober in zweiter und dritter Lesung vorgesehene Verabschiedung eines ersten Gesetzes zur Förderung der Kapitalbildung nachträglich eine neue Schwierigkeit ergeben, die ein neues Ge- spräch der beteiligten Ausschüsse in Anwe- senheit der Bundesminister Erhard und Schäffer notwendig macht. Es geht dabei um die Frage, ob der Kapitalverkehrsausschuß hinsichtlich des Zinsgefüges von normalen Anleihen ein Genehmigungsrecht hat oder nicht. Während die Vertreter der Regierungs- koalition diese Frage im allgemeinen ver- neinen, weil gerade in der Kombination mit den vorgesehenen steuerlichen Maßnahmen eine echte Zinsfreigabe erreicht werden soll, bestehen hier insbesondere beim Bundes- fnanzminister gewisse Zweifel, die erst noch Zeklärt werden sollen, so daß sich nach Mei- nung des Abgeordneten Scharnberg die Ver- abschiedung des Gesetzentwurfes im Bundes- tag um acht Tage verschieben dürfte. In diesem Zusammenhang dürfte erneut debattiert werden, ob das geplante Gesetz zur Förderung der innerbetrieblichen Kapi- talbildung, das als viertes und letztes Gesetz Im Rahmen der Kapitalmarktförderung ge- dacht ist, noch erwartet werden kann, da auch hier seitens des Bundesflnanzministers ge- wisse Bedenken zu bestehen scheinen. Notleidendem Jugoslawien-Handel s 011 geholfen werden Nachdem das Bundeswirtschaftsministe- rium den deutschen Exporteuren auf Grund der Lieferungsschwierigkeiten Belgrads Zu- rückhaltung in der Hereinnahme neuer Auf- träge anempfohlen hat, soll jetzt eine deutsche Delegation in Kürze nach Belgrad fahren, um die Schwierigkeiten im deutsch- jugoslawi- schen Handel zu besprechen, der infolge der Einfuhrsperre für rund 100 Warenpositionen zum Schutze der jugoslawischen Handels- bilanz sich noch verschärft haben. In Bonn Wird angenommen, daß das bisherige Han- delsvolumen von 60 Millionen Dollar in jeder Richtung nicht aufrechterhalten werden Kann. Die Lieferfähigkeit Jugoslawiens ist teils auf Grund der Dürre(insbesondere bei Ge- treide) stark eingeschränkt, andererseits ist die deutsche Nachfrage nach bestimmten ju- goslawischen Waren rückläufig. Man hält es in Bonn nach der brasilianischen Lehre für notwendig, angesichts der Erreichung der Swinggrenze möglichst rasch mit Jugoslawien in Verhandlungen einzutreten. In Wirt- schaftskreisen wird eine„Brasilien-Rege- lung! eindeutig abgelehnt, so daß eine zeit- lich begrenzte Zahlungssperre durch die Bd. unumgänglich erscheint. Inxestitionshilfe z u- und verteilt Nach dem Stand von Anfang September wurden über die Verwendung von Investi- tionshilfe- Mittel 110 Projekte im Betrag von rund 340,6 Millionen DM bewilligt und vund 140 Millionen DM für 75 Projekte be- reits ausgezahlt. Von den Auszahlungen er- hielt die . Mio. DM Elektrizitätswirtschaft(27 Projekte) 54,6 Kohlenbergbau(35 Projekte) 41,7 Eisen und Stahl 27,5 Wasserwirtschaft 16,5 Darüber hinaus sind in namhaftem Um- fang Zwischenfinanzierungen von dritter Seite vorgenommen worden, wodurch eine frühzeitige Inangriffnahme der Arbeiten an den begünstigten Vorhaben ermöglicht worden ist. Tabaksteuervorlage ebenfalls verzögert In Bonner Regierungskreisen wird nicht. angenommen, daß die Bundesregierung die Tabaksteuervorlage zurückziehen werde. Staatssekretär Hartmann vom Bundes- kinenzmiristerium hatte auf der letzten Bundesratssitzung bekanntlich erklärt, durch die vom Bundesrat beschlossene stärkere Senkung der Steuer vor allem für Fein- schnitt könne der Gesetzentwurf gefährdet werden. Diese Senkung vermindert das Aufkom- men an Steuern bei Zigarren und Tabak um rund 43 Millionen DM. Vermutlich wird aber das Bundeskabinett die Vorlage Schäf- fers wieder herstellen und die Aenderungs- vorschläge des Bundesrates ablehnen. Ein Termin für die Behandlung des Gesetzent- wurfes im Bundestag steht noch nicht fest. da das Bundeskabinett die Vorlage erst noch dem Bundestag zustellen müsse. Holzloses Zeitalter prophezeit das Buch über Holz zeitalter (UP) Jeder Mensch verbraucht während seines Lebens etwa 300 mittelgroße Bäume um Häuser zu bauen, Möbel anzufertigen, Papier, Streichhölzer und Textilien herzu- stellen und seine Wohnung zu heizen. Ueber dieses Ergebnis der Ermittlungen amerikanischer Statistiker berichtet der Generalsekretär des„Internationalen Forst- ausschusses“, Egon Glesinger, in seinem Buch„Das kommende Holzzeitalter“. Zur Zeit würden in der Welt im Durch- schnitt etwa fünfzig Prozent mehr Folz geschlagen als Bäume nachwachsen. Wenn der Verbrauch in gleicher Höhe anhält, würden die Holzvorräte der Welt in fünfzig Jahren aufgebraucht sein. Glesinger setzt sich vor allem dafür ein, daß Holz nicht mehr verheizt werden sollte, da es beim Verbrennen nicht voll ausgenutzt werde. Die Holzvorräte der Welt sollten vielmehr lediglich für die Gewin- nung von Erzeugnissen wie Textilfasern, Kunstharzen, Treibstoff und Zellstoff ver- wendet werden. EZ U-Kreditlinie soll ausgeweitet werden Liberalisjerung darf nicht einseitig bleiben VWD. Das Direktorium der Europäischen Zahlungsunion(EZ U) prüfte am 9. und 10. Oktober das Memorandum der Bundesregierung über die deutsche EZU- Position, ohne daß sich eine grundsätzliche Opposition erhob. Das Memorandum, das keine neue Er- höhung des deutschen Liberalisierungssatzes vorsieht, wird ebenso wie die übrigen Bera- tungsergebnisse in Form von Empfehlungen der auf den 20. Oktober einberufenen OEEC- Ratssitzung zugeleitet. Während der zweitägigen Diskussion wurde— ohne das ein Beschluß zustandekam die Möglichkeit einer vorläufigen Erhöhung der deutschen EZ U-Quote besprochen. Als Zusatzquote würde ein Betrag von 100 Millionen Dollar in Frage kommen, für den Deutschland 50 Prozent in Gold ausbezahlt erhalten und 50 Prozent der EZ U als Kredit gewähren würde. Die vom Direktorium der Europäͤischen Zahlungsunion(EZ U) erwogene Möglichkeit einer vorläufigen Erhöhung der deutschen Quote von 500 auf 600 Millionen Dollar stößt auf das Einverständnis der zuständigen Bonner Stellen. Damit wäre die leidige Frage einer eventuellen Quotenüberschreitung durch die Bundesrepublik aus der Welt geschafft. In diesem Zusammenhang wird auf die Frankfurter Rede des Bundes wirtschafts- ministers hingewiesen, der die Auffassung der Bundesregierung insofern deutlich gemacht habe, als Westdeutschland in dieser Frage einer erhöhten Liberalisierung isoliert auf keinen Fall weiter gehen werde. Mit dieser Rede hat der Bundeswirt- schaftsminister jenen Kreisen innerhalb der OEEC, die Deutschland nicht nur zumuten, den Weg der Liberalisierung isoliert fortzu- setzen, sondern darüber hinaus die Liberali- sierungsquoten zu erhöhen, deutliche Absage erteilt. Fraglich ist allerdings, ob Erhard diese Absage auch wirklich so ernst meint, wie sie ausgesprochen worden ist. Es hat sich nun einmal in der westlichen Welt herumgesprochen, daß über kurz oder lang die USA genötigt sein werden, eine sehr unpopuläre Korrektur der Relation zwischen Goldpreis und Dollarkurs vorzunehmen. In den Staaten selbst, dem Lande der un- begrenzt dünkenden Möglichkeiten dem Lande, das mit wenigen Ausnahmen stets auf genügendes Vorkommen inländischer Rohstoffe zurückgreifen kann, wird dieser Stoß vielleicht Besser von der Wirtschaft ab- gefangen und ausgehalten werden können, als in den übrigen Ländern der westlichen Hemisphäre, obzwar teilweise Siegerstaaten missen nämlich diese im Zeichen wirtschaft- licher Niederlage stehenden Länder mit aller- hand Kniffen und Mittelchen versuchen, sich über Wasser zu halten. Es gehört zu den Erfolgspunkten west- deutscher Wirtschaftspolitik, westdeutschen Währungswesens, bisher, ja bis auf weite- res, Segen etwaige Dollar-Abwertungs-Ge- fahr gefeit zu sein. Der Goldschatz der Bun- desnotenbank wuchs trotz neidiger Anfein- dung, die das Ausland solcher Politik wid- mete, ständig. Er überwiegt heute bereits um ein weniges die Goldbestände der ehemaligen Reichsbank. Sollte nun das Plafond der deutschen Gläubigerquote der EZU um weitere hundert Millionen Dollar erhöht werden, so wird sich der deutsche Goldschatz in dem gleichen Augenblicke, in dem die Kreditquote um mehr als mit 500 Millionen Dollar bean- sprucht wird, hälftig vermehren. Diese kom- komplizierte amtliche Formulierung erläutert folgendes Beispiel: Angenommen, die Gläubigerposition Deutsch- lands wüchse über 300 Mill. Dollar hinaus auf 550 Mill. Dollar. In diesem Falle würde dem Goldbestand der Bundesrepublik Gold im Werte von 25 Mill. Dollar zufließen(von der EZ U aus- gezahlt werden müssen). während die Bundes- republik Zusätzlich an die EZ U- Mitgliedstaaten Kredite von 25 Mill. Dollar(rund 100 Mill. DMW) gewähren müßte. In einer Zeit, in der es sich einbürgerte, mit fiduziärer) Notenbankpolitik Geldwirt- schaft zu betreiben, wäre eine neuerliche Ver- mehrung des westdeutschen Goldbestandes nur vorteilhaft. Um so mehr vorteilhaft als ein Teil der innerpolitischen Kräfte ohne Rücksicht auf etwaigen Verderb der Wäh- rung aus propagandistischen Gründen be- strebt ist, die Wertbeständigkeit des Geldes anzuzweifeln. Es wird zwar noch immer nicht der— uns heute fast unglaublich ideal erscheinende — Zustand erreicht werden, der 1844 in Eng- land sich durchsetzte mit dem Prinzip der hundertprozentigen Golddeckung, wobei nur ein relativ kleiner Teil der Banknotenmenge aus Gründen der technischen Erleichterung hiervon ausgenommen worden war. Vorbei sind diese Zeiten, und wenn die Peelsche Bankakte von 1844 einen golddeckungsfreien Betrag von 14 Millionen Pfund Sterling vor- sah, so dürfte im idealsten Falle in euro- päischen Ländern die gegenwärtige Fest- setzung der Golddeckung umgekehrt sein. Nämlich: ein Bruchteil des Umlaufes gold- gedeckt, der überwiegende Teil fiduziär.) Schließlich darf nicht vergessen werden — und zwar ohne den sich gegen Erhard rich- tenden Vorwurf mit deutlichem Hinweis auf ausländische Staaten, die in krampfhafter Sucht wenigstens eine Als-Ob- Stabilität be- wahren—, daß von der Freizügigkeit im internationalen Handelsverkehr das euro- päische Denken schlechthin abhängig ist. Es bleibt bloßes Lippenbekenntnis. Es bleibt europäisches Denken bloßes Denken, dem nicht mehr Wert als jeglichen Phantasien beizumessen wäre, solange die Courage fehlte, Mut zu haben. Den Mut zu verwirklichen, was nicht nur im Bretton-Woods-Abkommen proklamiert worden ist, sondern hundertfältig, ja tausend- fach wiederholt wurde und wird; daß es not- Wendig sei, den internationalen Fluß der Handelsbeziehungen, der Warenströme, wie- der in Gang zu bringen. F. O. Weber ) Mit„Fiduziär“, gelegentlich auch„fiduzia- risch“, bezeichnet man nach dem vorangehen der Bank von England einen Banknotenumlauf, der nur durch Verpflichtungen des Staates gedeckt ist. Der Begriff wird offenbar von dem lateini- schen Wort„fides“ abgeleitet, das die Bedeutung „Glauben“ oder„Vertrauen“ hat. schläge zwischen 2 und 3% Textilindustrie klagt, hofft und fordert (Je) Bis zur Verwirklichung der Steuerreform habe die deutsche Textilindustrie besonders mit Rücksicht auf das Exportgeschäft, das durch die Einfuhrrestriktionen verschiede- ner Länder beträchtlich gesunken sei, einige Sofortwünsche: Erleichterung der Abschrei- bungen, Beseitigung der Scheingewinn- besteuerung und Senkung der Einkommen- steuerprogressionen. Schließlich sollten die sogenannten Off- Shore-Aufträge als Exportlieferungen aner- kannt werden und in den Genuß der steuer- lichen Exportförderung kommen. Diese For- derungen stellte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Textilindustrie, Dr. Staratzke, am 10 Oktober auf einer Pressekonferenz, in Frankfurt. Es wäre ein Segen für die Textilwirt- schaft, wenn wieder„vernünftige Dispositio- nen“ beim Handel zurückkehrten, führte Dr. Staratzke weiter in seinem Ueberblick über die Situation der Textilwirtschaft aus. Man könne noch nicht von einem Konjunktur- aufschwung sprechen, sondern nur eine Auf- wärtsentwicklung zur allgemeinen Normali- sierung hin feststellen. Er wies auch auf die Inflation der Exportförderungsmaßnahmen im Ausland hin und wünschte die Rückkehr zu einem echten Wettbewerb. Die deutsche Textilindustrie setze im Zu- sammenhang mit dem im Entstehen begrif- fenen Ostausschuß der deutschen Wirtschaft auch gewisse Hoffnungen auf Export in die Ostländer, selbst wenn es sich dabei nur um Kompensationsgeschäfte handeln sollte. In Kürze sei wieder mit erheblichen deut- eee schen Rohstoffkäufen zu rechnen. Die Textil- rohstoffländer sollten aber nicht länger in der Illusion überhöhter Rohstoffpreise ver- harren. So habe z. B. die deutsche Textil- industrie wenig Neigung, die um 15 Prozent über dem algemeinen Weltmarktniveau lie- genden brasilianischen Baumwollpreise zu bezahlen. Rudolf Messers seltenes Jubiläum Auf eine— mit dem blühenden Gedeihen des von ihm geleiteten Unternehmens eng zu- sammenhängende— fast vierzigjährige Tätig. keit bei der Feier des 75. Geburtstages zurück- blicken zu können, ist für den Jubilar wohl „Lohn, der reichlich lohnet“. Die Ruckschuu auf Direktor Rudolf Messen sen. bisheriges arbeitsreiches Leben ist Erfolgs- bilans des Mannes und des von ihm geleiteten Unternehmens. Er kat in den vierzig Jahren seiner Tätigkeit bei der Suberit 46. Mann- eim- Rheinau dem Werk zu seiner heutigen Bedeutung verholfen. Des Jubilars umfassen- des Wissen, sein nimmermüder Fleiß, seine nie erlahmende Tatkraft und unerschöpflich dun- kender Einfallsreichtum galt jedoch nicht nur dem Unternehmen als solchen, sondern in erster Linie den in diesen Unternehmen tätigen Men- schen. Ihm ist es zu verdanken, daß die hygie. nischen Einrichtungen der Suberit modernstem Fortschritt angepaßt würden. Aber auch in der menschlichen Betreuung der Belegschaftsmit. glieder leistete Direktor Messer sen.— der ubrigens auch dem Beirat der Industrie- und Handelskammer Mannheim angehört— Vor- bildlickes. Leistete und leistet, denn seit 1950 dem Auf- sichtsrat angehörend, ist Rudolf Messer zen. noch weiter bemüht, dem Werk, das ihm sein Gedeiken verdanct, zu dienen. K URZNACHARRICHTEN Baum wollversorgung gewährleistet (P) Wie das Us-Landwirtschaftsministerium berichtét, werden im Wirtschaftsjahr 1952/53 nach den vorläufigen Berechnungen in den westlichen Ländern der Welt insgesamt 48,7 Millionen Ballen oder 1,9 Millionen Ballen Baumwolle zu je 225 kg mehr zur Verfügung stehen als im Vorjahr. Großbritanniens Handelsabkommen mit der UdssSR 5 (UP) Die britische Regierung werde währ scheinlich noch in dieser Woche den Abschluß eines neuen Handelsabkommens mit der Sowiet- union für das kommende Jahr bekanntgeben, ver- lautete am 13. Oktober aus unterrichfeten Krei- sen. Wie in den Vorjahren werde auch das neue Abkommen im wesentlichen sowjetische Getreide- lieferungen vorsehen. Unter dem Abkommen 1951/52 hat Großbritan- nien rund eine Million Tonnen Getreide in der Hauptsache Futtergetreide, von der Sowjetunion bezogen. Diese hat ihrerseits die Sterlingerl6se für den Kauf von Rohstoffen verwendet, unter denen sich auch Naturkautschuk befindet. Allein in den ersten acht Monaten dieses Jahres hat die Sowjetunion nach amtlichen Angaben Natur- gummi im Werte von 27,7 Millionen Pfund Ster- ling(rund 325.7 Millionen DM) aus dem Sterling. raum gekauft. 5 Frankreich erhöht Kontingente für deutsche Importe (VWD) Das französische Handels ministerium hat weitere Einfuhren aus der Bundesrepublik Zusätzlich zu den am 12. August bekanntgegebe- nen Kontingenten für das dritte Quartal 1952 frei- gegeben. Eingeführt werden können Drähte und Kabel, Ersatzteile für elektrische Lampen Fern- meldematerial, Funkgeräte und Ersatzteile dazu, Haushaltsapparate, Uhren und verschiedenes Elektromaterial. Frankfurter Effektenbörse VvOom 13. Oktober 195 2 Montane eröffneten im allgemeinen bis 1% niedriger. Ledig.ich Buderus auf die Dividenden- erhöhung hin etwas lebhafter und 1% fester. Gutehofmungshütte konnten erst 3½% billiger Zu 225½ untergebracht werden. Am Chemiemarkt eröffneten IG Farben leicht gebessert mit 102, gaben aber auf auswärtige Abgaben wieder bis 101 nach. Farben Giro 97% bezahlt, später 97 Geld. Sehr fest tendierten Adlerwerke, die um 3% auf 60 anzogen. Siemens St. wurden 1% und Salz- detfurth 1½% höher umgesetzt. RWE um 2% auf 104 und Accu sowie Alloka um je 1% er- mäßigt. Gegen Ende der ersten Börsenstunde Ab- am Montanmarkt. Hösch um 5%% auf 175 abgeschwächt. Für Bam- erg bestand erst 6½% niedriger zu 64 und für Motoren Mannheim 5% billiger zu 95 Kaufinter- Esse. Je 2% büßten Dynamit Nobel, Rheag, Stolb. Zink, Orenstein& Koppel Stamm und Winters- hall ein. Schieß verloren 4% Y. NSU nach Unter- brechung um 8% auf 130 sowie Allg. Bau Lenz VA 4% und Schultheiß VA 2½% fester. Groß- banken abbröckeilnd, Verkehrsaktien verloren 12%. Renten gut behauptet, teilweise bis ½% erhöht. Frankfurter und Pfälz. Hyp. Pfandbriefe Je pus 1%. Börsenschlug gegenüber den An- Kangskursen nicht erholt Farben 101 Brief, Giro 97, Hösch 168½% bez., Mannesmann Giro 150 Br., Stahl Giro 211 Geld und Gute Hoffnungshütte 223 Geld bis 224 Brief. Marktberichte Mannheimer Schlachtviehmarkt(amtlich) vom 13. Oktober 1952 (VWD) Auftrieb: 750 Stück Großvieh(in der Vorwoche 579), 265 Kälber(310), 1946 Schweine (1923), 63 Schafe(85). Preise je 2 kg Lebendge- wicht: Ochsen A 3094(88102), B 73—83(80—90), Bullen A 88—99(90103), B 80—87(80—90), Kühe A 70—85(75-88), B 60—70(60—74), C 54—62(51—62), D bis 34(52). Färsen A 83—100(92105), B 7586 (85—92), Kälber A 150—158(142—165), B 135—148 (130—140), C 125—133(1171283), D bis 105(100), Schweine A 127—132(132—138), BI 126—132(131—13˙%, E II 125—132(130—136), C 122—132(128—136), D 120 bis 129(125—133). E 113—121(), G1 113—120(115 bis 120),& II—(bis 113), Schafe 70-80(unv.). Marktverlauf: Großvieh schleppend, großer Uber- stand, Kälber flott, ausverkauft, Schweine lang- sam, Uberstand. Heidelberger Schlachtviehmarkt(amtlich) vom 13. Oktober 1952 (VWD) Auftrieb: 35 Ochsen, 41 Bullen, 48 Kühe, 44 Färsen, 155 Kälber, 590 Schweine und 85 Schafe, Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 89—102, B 80—90, Bullen A 93102, B 80-90, Kühe 4A 75-80, B 62—75. C 54—63, D bis 50, Färsen A 92-104, Käl- ber A 140150, B 125139, C 106124, Schweine A, BI und B II 130135, C 127133, D 127134, Sauen G II 115—130, Schafe 80—85. Marktverlauf: Groß- vieh, Kälber und Schafe langsam geräumt, Schweine schleppend. Ueberstand. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt vom 13. Oktober 1932 (WD) Absatz in Aepfeln befriedigend, in Bir- nen schleppend, in sonstigen Erzeugnissen zufrie- denstellend. Zu folgenden Preisen wurde gehan- delt: Tafeläpfel 11—25, Tafelbirnen 715, Quitten 714, Kastanien 15—20, Kopfsalat 9-14, Endivien 213. Blumenkohl Sorte 0 55—70, Sorte I 4553, Sorte II 30-45, Tomaten 13-14. Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt vom 13. Oktober 1932 io) Gute Anfuhr in Kernobst, Absatz für A- Ware zufriedenstellend. Wirtschaftsobst wenig beachtet. Zu folgenden Preisen wurde gehandelt: Aepfel 7-26, Birnen 717, Quitten 816, Paprika 915, Endivien 8, Mandeln 24, Kastanien 10—13. Mannheimer Produktenbörse Offizielle Notierungen am 13. Oktober Inlandsweizen südd. Herkunft 44,30, inl. Rog- Sen 42, 2542,50, Braugerste 46-49, Futtergerste ini. 38, dto. ausl. 38.50—39, inl. Hafer 36—37, Industrie- hafer 3939,50, Auslandshafer nicht not., Weizen- mehl Type 550 63,70, dto. Type 312 60, 20, dto. Type 1050 58,00. Brotmehl Type 1600 54,00, Roggenmehl Type 1150 53,00, dto. Type 1370 53,00. Welzenkleſe Prompt 22,75—23, dto. per November/ Dezember 283,50, Roggenkleie 23,50 Weizenbollmehl 24,75 bis 25.25, Trockenschnitzel 23.50, Biertreber 28, Malz- keime 2727.50, Rapsschrot 25,7526, Erdnuß- kuchen 40% Proteingehalt 42,7544, Sojaschrot 47.5046, Kokosschrot 30,75—31, Paimkernschrot 30,50—31, Mais 41,50, Milokorn nicht not. Tendenz: ruhig. Kartoffeln 7,257, 50. Alle Notierungen per 100 kg, Kartoffeln per 30 kg. Continental-Büro- schreibmaschine Fin NOFTBART 18 gut e eee gut gelqunt! DUE Autoverleih NEIN 7 Neckarauer Straße 104 Tankhaus Weickinger Telefon 48107 und 4 88 19 Autonaus Hutaveriein Sens Tel. 4264. Mannheim, 16,7 Mleinhus e Ve eee ie e Juto-Verleih 5 85 85.—. Aulo-Rep.-Werkst. EIER 5 WFICKERHI Autoverleih, Telet 4 18 66 ö VW Neckarauer Straße 215. AUro-vERILEIH VW. Kabrio- Limousine, Kombibus Fallmann Sator Kobellstr. 20. 7.52504 E 4. 13. T. 3 28 53 Auto-Verleih Opel- Olympia 51 F. WaCHTER, Telefon 425 34 Rheinhäuserstrage 31/83 BI. 30/51, Volkswagen-Bus m. Zu- behör, Bj. 52, wenig gelaufen. bill. Abzugeben.(Zahlungs-Erleichterg.) Meffert, Mannheim. L 7. 3. Opel-Blitz-Kofferwagen isoliert, 1,5 t. Lastwagen- Anhänger 3,5 t, mit Plane u. Spriegel. billig abzugeben.(Zahlungs-Erleichterg.) Meffert. Mannheim, L. 7. 3. Lloyd-Rombi Kleinwagen, 1 Jahr alt, f. 2800, DM zu verkaufen. Anfrag. 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Selte 8 MORGEN Freiherr von Knigge und Mannheim Zum 200. Geburtstag des poblizisten am 16. Oktober 1952 Als der am 16. Oktober 1752— also vor 200 Jahren— geborene Freiherr Adolph von Knigge im 45. Lebensjahre starb, konnte er auf ein Dasein zurückblicken, das an Erleb- nissen und Vielseitigkeit typisch genannt werden kann für die zwischen den Epochen der Aufklärung, des Sturmes und Drangs und der Romantik in Deutschland tätigen Geister. Er selbst bekennt, daß Charakterveranlagung Wie Erziehung ihn in solche Laufbahn ge- drängt hätten, die„durch Unruhe und Be- Wegsamkeit nichts zu wünschen übrig ge- lassen habe“. So finden wir den Globetrotter und Lebemann nur an wenigen Stationen selzhaft. Zu diesen zählen Hanau, Frankfurt, Heidelberg und Bremen. Hier soll von seinen Beziehungen zu Mannheim gesprochen sein, die wie es nahe- lag in die Heidelberger Zeit flelen, die Jahre 1784 bis 1787 umfaßten und durch eine auherordentlich vielseitige publizistische Tätigkeit wie durch die Abfassung seiner berühmtesten Abhandlung gekennzeichnet War:„eber den Umgang mit Menschen.“ Aus umfangreichen Forschungen kann nachgewiesen werden, daß nicht nur die Be- kanntschaft mit den Heidelberger Universi- tätsprofessoren und Fabrikanten— damals machten eine Seidenfabrik, eine Ledermanu- fakturei, Tuch- und Tapetenfabriken beinahe mehr von sich reden als die geisteswissen- schaftlichen Vorlesungen— bei der Abfas- sung jener Kapitel Pate gestanden hat, son- dern in fast noch stärkerem Umfang der Verkehr in den geistvollen Mannheimer Kreisen, die der Freiherr von Dalberg da- „Figaros Hochzeit“ kogen Hesse am Polt Das Nationaltheater hat Mozarts„Figaros Hochzeit“ in der aus der Spielzeit 1950/51 bekannten Inszenierung des Berliner Gast- regisseurs Franz Dittgen wieder in den Spielplan aufgenommen. Einige Neubeset- tungen und die neuerdings von Kapellmei- ster Eugen Hesse übernommene musikalische Leitung, gaben der Sonntags-Aufführung in einigem ein verändertes klangliches Gesicht. Minutiös in der Ausarbeitung, ganz erfüllt vom Tempo und der Freudigkeit des Wer- kes, deutete Eugen Hesse mit plastisch for- mender Gebärde diese geniale Partitur Mo- Zzarts überzeugend aus, sowohl in der Fest- legung der großen Linie wie in der charak- teristischen Prägung der Detaills. Gelegent- ch geriet zwar im Eifer des Gefechts die orchestrale Klangentwicklung gegenüber den Singstimmen um einige Grade zu stark. Hier das stilgemäße mozartische Gleichgewicht herzustellen, sollte man sich sehr angelegen sein lassen. Auf der Bühne herrschte ein vortreff- ches Zusammenspiel. Zu den seit langem bekannten und oft gewürdigten männlichen Hauptakteuren Heinrich Hölzlin Eigaro). Theo Lienhard(Graf), Max Baltruschat(Bast, io) und Kurt Schneider(Bartolo) gesellen sich neuerdings Erhard Zimmermann in der sehr humorig gespielten Episode des Gärt- ners und Johannes Bartsch als Don Curzio. Irma Handler sang, wie schon in voriger Spielzeit, mit schöner stimmlicher Kraft und klugem Maßgßhalten in der Herausstellung des allzu Gefühlsschweren die Gräfin. Auch Irene Zieglers ergötzlich charakterisierte Marcellina kennt man seit Jahren, und so lieben als wichtigste Neubesetzungen Edith Jaegers mit famosem Spieltalent munter und quirlig agierende, in der Stimmkraft Freilich nicht überall ganz ausreichende Su- Sarme. Der Vortrag der Gartenarie aller- dings gewann durch die stimmliche Zart- heit der Sängerin entzückendes mozarti- sches Klangkolorit. Reizend und mit über- raschender Einfühlung in das Knabenhafte der Cherubim-Partie wirkte Hertha Schmidt. Nach Ueberwindung einer anfänglichen Be- fangenheit setzte sie ihren hellen Sopran Mit viel Charme und in Harmonie mit dem Zärtlich-lyrischen Ausdruck ihres Spiels sehr Vorteilhaft ein. Petrina Kruse sang die Ariette des Bärbchen, und Trude Kaiser und Käte Krusenbaum machten als stimm- Frische Bauernmädchen ihren zierlichen Hofknicks vor dem gräflichen Paar. Es gab viel, viel Beifall, leider immer mit- ten in die Szene hinein. Es wäre schön, wenn das Publikum— besonders bei Mozart— seine Begeisterungsausbrüche bis zum Akt- Schluß zurückhalten könnte. SO. KE. mals in der„Kurpfälzischen Deutschen Ge- sellschaft“ zu sammeln wußte. Hier trafen die besten Köpfe der Pfalz zusammen: Künstler, Gelehrte. Bürger und Aristokraten aller Art. Monatlich fanden sich die Mit- glieder ein; geschichtliche, statistische, philo- logische und philosophische Fragen kamen zur Behandlung. Die Jahrbücher der Gesell- schaft lassen uns Einblick tun in den gründ- lichen Sammelfleiß, in den aller toten Ge- lehrsamkeit abholden Geist der Volkserzie- hung, auch wenn über die Themen„Auf- klärung“,„Gott und Mensch“,„Natur und Kunst“ zwischen dem Freiherrn von Gem- mingen, der Knigge dort einführte, dem Hof- rat von Lamey, dem Ritter von Klein, Dal berg, Iffland, Beck oder dem Professor Kling mit spitzer Klinge debattierend„gefochten“ wurde. Bekanntlich war solcher Gesellschaft und ihrem Streben auch Friedrich Schiller eng verwandt. In jene Zeit fällt auch die Berührung zwischen Knigge und Schiller, von der uns Schiller— übrigens ohne Namensnennung— in seinem Briefe vom 12. September 1783 an Frau von Wolzogen berichtet und in dem es heißt:„Wir haben einmal von der Frei- maurerei gesprochen. Vor einigen Tagen hat mich ein reisender Maurer besucht, ein Mann von der ausgebreitetsten Kenntnis und einem großen verborgenen Einfluß, der mir gesagt, daß ich schon auf verschiedenen Freimaurer- listen stände, und mich inständig gebeten hat, ihm jeden Schritt, den ich hierin tun Würde, vorher mitzuteilen. Er versichert mich, daß es für mich von außerordentlicher Aussicht sey... Sey es, wie es wolle: Ich werde jetzt anfangen, mit mehr Anstrengung fleißig zu sein und mich in mehreren Fä- chern versuchen. Verlassen Sie sich drauf, daß Sie mich etwas gescheidter wieder finden!“ Schiller ist nicht Maurer geworden. Daß ihn aber der damalige„Fürst der Jllumina- ten“, Freiherr von Knigge, für sich gewin- nen wollte, ist bezeichnend für beide Partner. Als Knigge kurz nach dieser ersten Begegnung mit Schiller nach Heidelberg übersiedelte, hatte er den Vorsitz im Jllumi- natenorden bereits niedergelegt, um sich an- dern Aufgaben zu widmen. Zu diesen gehörten einmal höchst mora- lische Abhandlungen, die dann auch in einem Heidelberger Verlag erschienen und einen ungeheuren Leserkreis fanden, anderseits dramaturgische und theatralische Arbeiten, zu denen die Mannheimer Gesellschaft An- regung gab. Daß die Mannheimer Theaterverhältnisse, so sehr das Nationaltheater den Ruf der „besten Bühne der Zeit“ vollauf rechtfertigte, keineswegs dem hohen Kothurn eines Schil- lerschen Genius entsprachen, ist bekannt. Noch am 11. August 1785 schreibt er an Frau von Wolzogen:„Das Theater hat mir wenig genützt, weil im Sommer wenig Stücke ge- geben werden, die wichtig sind, auch ohne Schaden nicht gegeben werden können. Zu- dem war nuch die Anwesenheit der Chur- kürstin und des Zweybrücker Herzogs schuld, daß meistens Alltags-Comedien vorkommen, wovon diese Liebhaber sind“. a Zu diesen Alltagskomödien zählte auch ein Werk Knigges, dessen Aufführung in Mannheim am 22. Mai 1783(auf den Tag dreißig Jahre vor der Geburt Richard Wag- ners) übrigens die Uraufführung dieses Stückes war. Es handelte sich hierbei um die Uebersetzung eines Werkes des fran- zösischen geistvollen Dramatikers Louis Se- bastian Mercier, die Knigge im Jahre 1781 für das Hamburger Theater Schröders an- gefertigt hatte. Diesen aber hatte sie so voll- kommen verstümmelt, daß Knigge darüber mit den Hamburgern vollkommen brach und nun Iffland als Sachwalter seiner Bearbeitung ins Auge faßte, Der in Mannheim zugrunde- gelegte Text ist im dortigen Theaterarchiv noch erhalten. Er entspricht der Druckfas- sung in der im Jahre 1784„bey den Gebrü- dern Pfähler“ in Heidelberg erschienenen „Sammlung ausländischer Schauspiele“, die Knigge für die deutsche Bühne„umgear- beitet“ hat. Sie enthält das Lustspiel„Der Gefällige“, das Drama in zwei Aufzügen „Der Richter“ und wird durch eine zweite Sammlung ergänzt, die das Lustspiel„Der Unbesonnene“ nach Molière anfügt. Dem„Richter“ schickt Knigge eine Ein- leitung voraus, in der er sich rühmt, daß „dieser Charakter noch nicht auf der deut- schen Bühne erschien, aber dargestellt 20 werden verdient, jetzt, da der Mangel an Festigkeit und Grundsätzen, unbestimmte Tätigkeit und niedrige Gefälligkeit gegen allerlei Leute leider täglich mehr sich ver- breiten“. Sein Inhalt ist eine rührende Fa- miliengeschichte, wie sie sich dann bei Kot- zebue in mehr oder minder platter Weise Wiederholt und deren Moral in der These gipfelt:„Pflicht eines Mannes ist, die Sitte und die Grundsätze eines jeden Stammes zu beleben. Dadurch festigt er den Grund der Gesellschaft, deren Theil er ist und trägt da- zu bey, die öffentliche Ordnung zu erhalten, Welche die Quelle aller besonderen Vorteile ist“. Und das Stück schließt:„Solches Glück lehre mich kennen! Nur in dem Schoße sei- ner Familie, in der Erfüllung seiner Pflich- ten kann man es finden! Und das wahre Glück nur ist das Erbtheil einer reinen Seele und eines richtigen Verstandes“. Wir glau- ben den Prediger des„Umgangs mit Men- schen“ hier wieder zu vernehmen, und die Wirkung solcher Worte scheint nicht ausge- blieben zu sein. Nicht weniger als dreimal bei 32 Novitäten in wenigen Monaten ein Er- eignis!— wird das Stück im Jahre 1784 auf- geführt(wegen seiner nicht abendfüllenden Länge mit dem Singspiel„Der Faßbinder“, später mit anderen Stücken Balletter:, Lustspielchen, Opern— gekoppelt) und bleibt bis zum Jahre 1795 auf dem Spielplan. Es liege sich noch ein langes und breites über die Theatererlebnisse Knigges in Mann- beim berichten, die er als ständiger Be- sucher registriert— vermutlich hat er nicht nur Schillers Werke hier näher kennen ge- lernt, sondern auch Mozarts„Figaro“, den er ins Deutsche überträgt und(ein vorzüglicher Musiker, der er war) für die Bühne bearbei- tete, und Goethes„Götz“(1786). Die Erin- nerung an die Mannheimer Eindrücke ver- läßt ihn künftig nicht mehr. Bezeichnend dafür ist ein Brief in seiner Sammlung„Aus Lothringen nach Niedersachsen“, den er am 20 May 1793 in Heidelberg schreibt und in dem es heißt:„Es ist jetzt eine Gesell- schaft teutscher Schauspieler hier, und ich habe mich verleiten lassen, einer ihrer Vor- stellungen beyzu wohnen“(es war Lessings „Emilia Galotti“). Aber bis an das Ende konmte ich es nicht darin aushalten. Es wun- derte mich, daß die hiesigen Eynwohner durch die Nachbarschaft des vortrefflichen Theaters in Mannheim ihren Geschmack so wenig verfeinert haben, daß sie geduldig ein schlechtes, unnatürliches Spiel, eine falsche Deklamation und Sprachfehler ohne Zahl er- tragen können!“ 5 An anderer Stelle spricht er von den „glücklichen Pfälzern“ und meint damit die Mannheimer, was jeder unterschreiben wird, der das Glück hat, sich Bürger dieser Stadt zu nennen. Walter Wehagen — Dienstag, 14. Oktober 1952/ Nr. Louis Armstrong in Deutschland Mit einer Kindertrompete wurde Louis Armstrong(rechts), den man den König der Jazz. Trompeter“ nennt, bei seiner Ankunft in Dusseldorf begrüßt. Er ist zum ersten Male in Deutsch- land und wird im Rahmen seiner Gastspiel- Tournee am Montag, 20. Oktober, 19 Uhr, im Musensdal des Rosengartens, Mannheim, auftreten. Keystone-Bild Darmstadt gegen Neokonstruktion der„Akademie“ Heinrich Berl zu Vorgängen in der Akademie för Sprache und Dichtung In einem Rundschreiben an die Mitglie- der der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung nimmt Heinrich Berl, Mitglied des Beirates der Akademie, zu den Vorgän- gen Stellung, die zum Rücktritt der drei Vizepräsidenten der Akademie, Kasimir Ed- schmid Darmstadt), Prof. Dr. Bruno Snell (Hamburg), und Dr. Frank Thie Gremen) geführt haben. Bereits bei der Generalver- sammlung im Herbst 1951, heißt es in dem Rundschreiben, habe ein großer Teil der Mitgileder der Akademie die Tätigkeit des Sekretärs Dr. Oskar Jancke OMarmstadt) mißbilligt und seinen Rücktritt als Heraus- geber der„Neuen Literarischen Welt“, des Organs der Akademie, für erforderlich ge- halten. Die anschließende Pressekonferenz habe zu einem vernichtenden Urteil in der Oeffentlichkeit geführt. Ein Protokoll über die Generalversammlung sei nicht bekannt- gegeben worden. Die Zeitung der Akademie sei dem Deutsch-Schweizer Montana-Verlag zur Her- dee oder Elan? Die Doncueschinger Musiktage 1952 Der Name Bonlaueschingen verlockt zur Hoffnung auf die Entdeckung junger, großer Begabungen. Von hier aus hat nach 1920 eine junge Gruppe deutscher Komponisten, an ihrer Spitze Hindemith, den Weg zur Welt- position angetreten. Ihr Elan hatte alle ge- wonnen. g Wie sieht es 1952, dreißig Jahre später aus? Die Vertreter der jungen Generation, die im letzten und in diesem Jahr zu Wort kamen, wollen nicht durch Schwung für sich einnehmen, sondern durch die Idee über- zeugen. Karlheinz Stockhausen, 1928 geboren, zuerst in Kranichstein hervorgetreten, ist Vertreter einer Musik statischen Charakters. Sein„Spiel für Orchester“, das hier zum ersten Male erklang, verzichtet auf Melodie, Harmonie und sich mitteilende Rhythmen. Sie ist von einer Idee bestimmt und verlangt vom Hörer Kontemplation. Das Publikum ist noch wenig zur Umstellung bereit. Stockhausen war der einzige Junge, der auf dem offiziellen Programm vertreten war. In einem Festgottesdienst hörte man dann eine Gebrauchsmesse des 1925 geborenen Bertold Hummel. Alle anderen Werke kamen aus den Kreisen der älteren und mittleren Generation. Von Hindemith, dem Veteran Donaueschingens, und Strawinsky wurden Orchesterwerke sehr erfolgreich aufgeführt. Lebhaftes Interesse gewann eine Kantate von Wolfgang Fortner„Isaacs Opferung“ nach dem Text der Vulgata. Die in ihren Mitteln sparsame, dafür oft sehr eindringliche Musik kolgt eng dem Text. Sie wechselt zwischen reiner Untermalung und Steigerung an den Höhepunkten. Drei schöne Stimmen, Shirley Sudock, Helmut Krebs und Heinz Rehfuß verhalfen der Uraufführung des Werkes zu einem überzeugenden Erfolg. Ganz andere Wege, von dem Melodischen aus, geht Goffredo Petrassi in seinen ebenfalls ur- aufgeführten„Quattro inni sacri“, Mit Kön- nerschaft gesetzt, auf Wirkung bedacht, wahrt die ausdrucksvolle Melodik stets die Grenzen des Sakralen. Eine Ueberraschung: Bernd Alois Zimmer- mann, bisher Expressionist und Deuter des chaotischen Zeiterlebens, kopiert in einem Oboenkonzert zugestandenerweise Stra- Winsky. Ein neues Orchesterwerk des 50jäh- rigen Conrad Beck zeigt diesen Schweizer weiter auf neuromantischen Wegen. Auf die Werke von Willem Pijper, Jean-Louis Mar- tinet und André Jolivet hätte man gern ver- zichtet. Sie gehören nicht Donaueschingen, ebenso ein Chorkonzert mit alter Musik, für das man„La Chapelle de Bourgogne“ aus Brüssel verpflichtet hatte. Das Sänger ensemble enttäuschte künstlerisch, und statt alter Musik hätte man lieber moderne Kammermusik gehört. Oder bedeutete diese Neuerung das Eingeständnis, daß nicht genug starke neue Werke da sind, um drei Konzert- programme zu füllen? Wohl kaum. Es gab Zustimmung und Ablehnung in Donau- eschingen 1952. Einig war man sich in der Anerkennung der großartigen Leistung Hans Rosbauds und des Südwestfunkorchesters. Dr. Karl H. Wörner ausgabe übergeben worden, erklärt Berl weiter. Diesen Vertrag hätten Präsident Dr. Rudolf Pechel Stuttgart) und Dr. Jancke un- ter zeichnet. Schon nach wenigen Wochen sei ein erhebliches Defizit entstanden, da dem Verlag falsche Unterlagen über die Zahl der Abonnenten ausgehändigt worden seien. Nur mit Mühe habe man einen Prozeß der Schweizer Geldgeber gegen die Akademie verhindern können. 5 Im Juli dieses Jahres, so wird in dem Rundschreiben erklärt, sei daraufhin in einer Präsidialratsitzung in Stuttgart der Rücktritt Dr. Janckes einstimmig gutgeheigen worden. Entgegen diesem Beschluß habe Dr. Jancke zwei weitere Nummern der„Neuen Literai- schen Welt“ herausgegeben und erst in der dritten seinen Rücktritt bekanntgegeben. Bei der Bekanntgabe der Tagesordnung für die diesjährige Mitglieder versammlung sei das Präsidium von Dr. Jancke, der die Situation der Akademie durch Indiskretion erschwert habe, vor vollendete Tatsachen gestellt wor- den, Daraufhin seien die Vizepräsidenten zu- Tückgetreten. Gleichzeitig mit dem Rundschreiben wird ein Schreiben des Magistrats der Stadt, Darmstadt vom 13. September 1952 an die Akademie veröffentlicht. Darin spricht Sich der Magistrat u. a. gegen eine beabsichtigte Auflösung und gleichzeitige Neukonstitution der Akademie aus., durch die versucht wer den solle, die Opposition auszuschalten, Der Magistrat stellte dazu fest, daß die Stadt Darmstadt einer neuen Institution, die sich auf der Jahreshauptversammlung am 23. Ok- tober gründen könnte, nicht ohne weiteres Gastrecht im Ernst-Ludwig-Haus, dem ge- genwärtigen Sitz der Akademie, einräumen Werde. Der Präsident der Akademie für Sprache und Dichtung, Dr. Rudolf Pechel, hat es bis- her abgelehnt,„im Hinblick auf die unmit- telbar bevorstehende Jahreshauptversamm- lung und die dann stattfindenden Neuwah- len“ zu der Angelegenheit Stellung zu neh- men. dpa Der englische Komponist Ralph Vaughan Williams feierte am 12. Oktober seinen 80. Ge. burtstag. Er schrieb die beiden Opern„Hugh the drover“(1914) und„The pilgrim's progress“ (1951, zum„Festival of Britain“), sechs Sym- phonien und neben kammermusikalischen und Orchester-Werken die auch in Deutschland wiederholt gespielte„Phantasie über ein Thema des Thomas Tallis“. a Im erstéen Ludwigshafener Symphonie- konzert dieser Saison spielt das Pfalzorchester am Donnerstag, 16. Oktober, 20 Uhr, im Feier- abendhaus der Badischen Anilin- und Soda- Fabrik Werke von Darius Miſhaud, Karl Rucht, Anton Dvorak und Peter Tschaikowsky. Die musikalische Leitung hat Karl Rucht, Solist ist Gaspar Cassado(Cello). ROBERT L. STEVENS ON: Der sonderbare Fall von Dr. Jekyn und Mr. Hyde DER ROMAN EINES DUNKLEN GEEEIMNISSES 3. Fortsetzung Die geringsten Laute wurden weit hin- ausgetragen, alltägliche Geräusche in den Häusern waren auf beiden Seiten der Straße deutlich zu vernehmen und das Geräusch eines herannahenden Fußgängers eilte ihm lange Zeit voraus. Mr. Utterson war erst seit einigen Minuten auf seinem Posten, als er bemerkte, daß ein seltsam leichter Schritt näher kam. Im Verlauf seiner nächtlichen Streifzüge hatte er sich längst an die eigen- artige Wirkung gewöhnt, die entsteht, wenn sich die Schritte einer Einzelperson, obgleich sie noch ein gutes Stück entfernt ist, plötz- lich aus dem allgemeinen Gesumm und Ge- rausch der Großstadt herauslösen. Und doch War seine Aufmerksamkeit nie zuvor 80 scharf und entschieden angespannt worden; und mit einer starken, aber gläubigen Zuver- sicht auf Erfolg zog er sich in den Hof- eingang zurück. Die Schritte kamen schnell näher und erklangen plötzlich lauter als sie dem Ende der Straße zustrebten. Der Anwalt konnte vom Eingang aus bald sehen, mit was für einer Sorte Mensch er es zu tun hatte, Er war klein und sehr einfach gekleidet und sein Anblick ging dem Beobachter selbst aus dieser Entfernung irgendwie gegen den Strich. Er ging geradeswegs auf die Tür zu, und zwar schräg über den Fahrdamm, um Zeit zu sparen, und zog im Gehen einen Schlüssel aus der Tasche wie einer der sich seinem Hause nähert. Mr. Utterson trat vor und berührte seine Schulter, als er vorbeiging.„Mr. Hyde, nicht Wahr?“ Mr. Hyde fuhr zurück und Hielt hörbar den Atem an. Sein Erschrecken war jedoch nur kurz, und obschon er dem Anwalt nicht ins Gesicht sah, antwortete er ziemlich ge- lassen:„So beiße ich. Was wünschen Sie?“ „Ich sehe, daß Sie hineingehen wollen“, entgegnete der Anwalt.„Ich bin ein alter Freund Dr. Jekylls— Mr. Utterson aus der Gaunt Strest. Sie werden meinen Namen sicher schon gehört haben, und da es sich so günstig trifft, dachte ich, Sie könnten mich hinein lassen.“ „Sie werden Dr. Jekyll nicht antreffen; er ist nicht zu Hause“. erwiderte Mr. Hyde, indem er den Schlüssel in das Schloß steckte. Und dann fragte er plötzlich, aber ohne auf- zublicken:„Woher kennen Sie mich?“ „Würden Sie mir Ihrerseits einen Gefal- len tun?“ sagte Mr. Utterson. „Mit Vergnügen“, erwiderte der andere. „Was soll es sein?“ „Würden Sie mich Ihr Gesicht sehen las- sen?“ fragte der Anwalt. 5 Mr. Hyde schien zu zögern, und dann, wie auf Grund einer plötzlichen Ueberlegung, hob er mit einer Art von Trotz die Stirn, und die beiden sahen sich einige Sekunden lang starr in die Augen.„Jetzt werde ich Sie wiedererkennen“, sagte Mr. Utterson. „Es könnte von Nutzen sein.“ „Ja“, entgegnete Mr. Hyde.„Es ist ganz gut, daß wir uns getroffen haben. Uebrigens sollten Sie meine Adresse haben“, und er gab ihm die Nummer einer Straße in Soho. „Großer Gott!“ dachte Mr. Utterson.„Ist es möglich, daß auch er an das Testament gedacht hat?“ Er behielt jedoch seine Ge- danken für sich und murmelte nur einen Dank für die Adresse. „Und nun“, sagte der andere, kannten Sie mich? „Nach einer Beschreibung“, war die Ant- Wort. „Wessen Beschreibung?“ „Wir haben gemeinsame Freunde“, sagte Mr. Utterson. 5 „Gemeinsame Freunde?“ wiederholte Mr. Hyde ein wenig heiser.„Wer sind die?“ „Jekyll zum Beispiel“, sagte der Anwalt. „Der hat Ihnen nichts erzählt“, rief Mr. Hyde mit einem Anflug von Aerger.„Ich hätte nicht gedacht, daß Sie mich anlügen würden.“ „Na, na“, sagte Mr. Utterson.„Eine solche Sprache schickt sich nicht.“ Der andere brach in lautes Gelächter aus. und im nächsten Augenblick hatte er mit augerordentlicher Geschwindigkeit die Tür aufgeschlossen und war im Innern des Hau- ses verschwunden. Nachdem Mr. Hyde ihn verlassen hatte, blieb der Anwalt noch eine Weile stehen— ein Bild der Unruhe. Dann ging er langsam die Straße hinauf, wobei er alle paar Augen- blicke halt machte und sich die Hand vor die Stirn hielt wie ein Mensch, der sich in völliger Ratlosigkeit befindet. Das Problem, mit dem er sich beim Gehen beschäftigte, gehörte zu jenen, die selten gelöst werden. Mr. Hyde war blaß und zwergenhaft. Er machte den Eindruck von Migßgestaltung, ob- schon er nicht nennenswert verwachsen war; sein Lächeln war unangenehm; er hatte sich dem Anwꝛalt gegenüber in einer aus Furcht und Dreistigkeit widerlich gemischten Weise betragen und seine Stimme war heiser, zischelnd und etwas brüchig. All das sprach „Woher gegen ihn, und dennoch konnte dies alles zusammen nicht den unbegreiflichen Ab- scheu, ja den Widerwillen und die Furcht erklären, mit denen er Mr. Utterson erfüllte. „Dahinter muß noch etwas anderes stecken“, sagte der bestürzte Anwalt.„Da ist noch etwas, wenn ich es nur bei Namen nennen könnte. Bei Gott! der Mann scheint nichts Menschliches an sich zu haben. Etwas von einem Höhlenbewohner, möchte ich sagen. Oder kann es die alte Geschichte von Dr. Fell sein? Oder ist es der bloße Widerschein einer verdorbenen Seele die auf diese Weise ihre wahre Art zu erkennen gibt? Das wird es sein, glaube ich; denn ach, mein armer alter Harry Jekyll, wenn ich jemals Satans Spuren in einem Gesicht gesehen habe, 80 war es das seines Freundes!“ Bog man um die Ecke der Nebenstraße, 50 kam man in ein altes schönes Häuservier- tel, das jetzt größtenteils seine einstige vor- nehme Bestimmung verleugnete und etagen- und zimmerweise an Menschen jeden Stan- des und jeder Art vermietet war: an Band- kartenzeichner, Baumeister Winkeladvokaten und Agenten, die in zweifelhaften Geschäf- ten tätig waren. Ein Haus jedoch, das zweite von der Ecke, war noch im Gamen bewohnt. An der Tür dieses Hauses, das unverkenn- bare Spuren von Wohlhabenheit und Behä- bigkeit aufwies, obgleich es bis auf das Tür- fenster in Dunkelheit getaucht war, blieb Mr. Utterson stehen und klopfte. Ein gut ge- kleideter, älterer Diener öffnete die Tür. „Ist Dr. Jekyll zu Hause, Poole?“ fragte der Anwalt. 0 „Ich werde nachsehen, Mr. Utterson“, sagte Poole. Gleichzeitig führte er den Be- sucher in eine breite, niedrige mit Fliesen belegte, gemütliche Halle, die nach Art eines Landhauses von einem hellflackernden, offe- nen Kaminfeuer erwärmt wurde und mit kostbaren Eichenmöbeln eingerichtet War. „Wollen Sie hier am Kerim maten, gnädiger Herr? oder soll ich Ihnen im Eßzimmer Lächt machen?“ „Danke ich warte hier“, sagte der Anwalt, trat an das hohe Kamingitter und lehnte sich daran. Diese Halle, in der er nun allein zurückblieb, war eine besondere Liebhaberei seines Freundes, des Doktors, und Utterson selbst pflegte sie als den angenehmsten Auf- enthaltsraum in London zu bezeichnen, Aber heute Nacht war sein Blut erregt, das Gesicht von Hyde lastete schwer auf seinem Ge- dächtnis, und er verspürte— was ihm sel- ten widerfuhr— etwas wie Vebelkeit und Lebensüberdruß. Aus seiner düsteren Stim- mung heraus gaubte er in dem flackernden Widerschein des Feuers auf den polierten Möbeln und in dem ruhelosen Spiel der Schatten an der Decke eine Drohung zu er- kennen. Er war beschämt über die Erleich- terung, die er verspürte, als Poole alsbald zurückkehrte und ihm meldete, daß Dr. Jekyll ausgegangen sei. „Ich sah Mr. Hyde durch die alte Tür des Operationszimmers gehen, Poole“, sagte er. „Ist das erlaubt, wenn Dr. Jekyll nicht 2 Hause ist?“ „Durchaus. Mr. Utterson“, erwiderte der Diener.„Mr. Hyde hat einen Schlüssel.“ „Ihr Herr scheint diesem jungen Mann sehr viel Vertrauen entgegenzubringen, meinte der andere nachdenklich. ö „Ja Herr, das tut er allerdings“, sagte Poole.„Wir haben alle die Weisung, ihm 2zu gehorchen.“ „Ich glaube nicht, Mr. Hyde jemals ge- troffen zu haben“, sagte Utterson.. „Gott behüte, gnädiger Herr! Er speist niemals hier“, entgegnete der Diener.„Auch wir sehen ihn sehr selten in diesem Teil des Hauses. Er kommt und geht meistens durch das Laboratorium.“ „Na, dann gute Nacht, Poole.“ „Gute Nacht, Mr. Utterson.“ Fortsetzung folgt) ber „Fri. des