r Jazz. eutsch- Ihr, im ne-Bild nie“ t Ber! ent Dr. ke un- nen sei à dem Zahl Selen. el der ademie n dem n einer icktritt „orden, Jancke iterai- in der chwert t Wor- ten zu; reiben Stadt, an die it Sich chtigte itution Wer n. Der Stadt je sich 3. Ok- eiteres m ge- äumen prache 2s bis- inmit- zamm- uwah⸗ neh- dpa zughan 30. Ge- „Hugh gress“ Sym- n und chland ein honie- ester Feier- Soda- Rucht, 5. Die Solist — mmer walt, lehnte allein aberei terson Auf- Aber esicht Ge n sel- t und Stim- rnden jerten 1 der M er leich- bald Dr. ir des te el. ht Zu eder ee Mann gen“, sagte m Zu 8 ge- speist Auch 1 des durch folgt) Worausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerel. Verlagsleitung: H. Bauser; chefredakt.: E. F. v. Schilling. Stell- vertreter: Dr. K. Ackermann. Politik: E. Schäfer; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles. K. Heinz; Lokal: M. Eberhardt; Kommunal: Dr. F. W. Koch; Ludwigshafen und Sport: H. Schnee- kloth; Land: C. Serr; Sozialredaktion: F. A. 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H., Mannheim, am Marktplatz UNO ringt um den Weltfrieden Siebente Generalversammlung eröffnet/ Lester Pearson(Kanada) Präsident New Tor k.(UP) In der Eröffnungssitzung der siebenten Tagung der Generalver- sammlung der Vereinten Nationen, die am Dienstag im neuen UNO-Gebäude stattfand, wurde der kanadische Außenminister Lester Pearson mit 51 gegen 4 Stimmen bei fünf Enthaltungen zum Präsidenten der Versammlung gewählt. Vor dem neuen UNO- Gebäude wehten kenne, nunmehr wieder„mit der Sprache der ten, als die arabischen und asiatischen Län- der den Sicherheitsrat aufforderten, sich mit Tunesien zu beschäftigen. In einem Rundfunkinterview am Montag- abend hatte Lie erklärt, er wolle versuchen, die Flaggen von sechzig Mitgliedstaaten der Kanonen“ erörtert. Die Wiederaufnahme der die Außenminister der Großmächte während sechsten Vollversammlung, Dr. Louis Pa- dilla Ner vo(Mexiko), den tausend Dele- gierten mit einem Hammerschlag das Zei- chen zum Beginn der Beratungen der siebenten Sitzungsperiode gab. Der Sit- zungssaal war von Hunderten von Zu- schauern dicht gefüllt. Nervo umriß in seiner Ansprache die internationale Entwicklung im letzten Jahr. Er sagte, die Habenseite sei nicht sehr ermutigend.„Nach sieben Jahren Tätigkeit der Vereinten Nationen müssen wir objektiv feststellen, daß wir einer Lage gegenüberstehen, in der sich die Aussichten auf Frieden für die Welt verdunkelten, an- statt daß wir unsere Ziele erreichten.“ Die Koreafrage werde nach den geduldigsten Verhandlungen, die die Weltgeschichte Freilassung bis Weihnachten gefordert Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) In einer umfangrei- chen Denkschrift fordert der Verband der Heimkehrer die Freilassung aller wegen Kriegsverbrechen Verurteilten bis Weihnach- ten 1952. Das Memorandum, das sich speziell mit den britischen Kriegsverbrecherprozes- sen befaßt, ist dem Bundespräsidenten, dem Bundeskanzler, den interessierten Bundes- ministern, der Dienststelle Blank, dem Bun- 8 und dem Bundestag zugestellt wor- en. An Hand zahlreicher Einzelfälle wird die Fragwürdigkeit der britischen Kriegsver- brecherprozesse nachgewiesen. Der Verband erklärt, dag der„Vertrag zur Regelung aus Krieg und Besatzung entstandener Fragen“ mit seinem Artikel 6, der die Kriegsver- brecherfrage lösen soll, nur ratifiziert wer- den dürfe, wenn die Freilassung der„Kriegs- verurteilten“ bis Weihnachten 1932 durch Zusatzvereinbarungen sichergestellt werde. Von britischer Seite sagt man, daß es sich bei der durch die Denkschrift berührten Materie um Angelegenheiten für Juristen handele. Man würde es deshalb begrüßen, wenn der Deutschland-Vertrag schnell rati- kiziert werde, weil dann die gemischte Kommission, die die Kriegsverbrecherurteile 20 überprüfen habe, ihre Arbeit aufnehmen Könnte. Als„Kriegsverurteilte“ bezeichnete die Denkschrift solche Wegen Kriegsverbre- chens bestrafte Deutsche, die nicht aus per- sönlichen Motiſen und nicht zum eigenen Vorteil gehandezt haben. 2 ebe, Kalkutta. Eine fünfköpfige Handelsabord- nung der Deutschen Bundesrepublik unter Lei- tung von Ministerialrat Dr. H. van Scherpen- berg trat in Neu Delhi ein, um Besprechungen über eine Verlängerung des indisch-deutschen Handelsabkommens zu führen. Washington. Der Sprecher des amerikani- schen Außenministeriums, Michael MebDermott, es am Dienstag die sowjetischen Beschul- aügungen, eine amerikanische Supertfestung habe sowjetisches Hoheitsgebiet im Fernen Osten verletzt, zurück. Beirut. In Anlehnung am das Vorbild Agyp- ans beschloß der Übanesische Kabinettsrat einen Feldzug gegen die Teuerung zu führen. Brüssel. Der Vorstand der Sozialistischen Partei Belgiens forderte nach Bekanntgabe der Ergebnisse der belgischen Gemeindewahlen die sofortige Auflösung des Parlaments und Neuwahlen. Der Parteivorsitzende der Sozia- listen, Max Buset, wurde von König Baudouin empfangen. Karlsruhe. Die Arbeitsgemeinschaft Karls- ruher Frauenorganisationen hat die Hausfrauen am Dienstag zu einem Butterstreik vom 15. bis 5. Oktober aufgerufen. Hamburg. Die Synode des Bundes evange- Usch- reformierter Kirchen Deutschlands wählte auf ihrer Eröffnungssitzung am Dienstagvor- mittag in Hamburg den Göttinger Pastor Kam- ah auf weitere zwei Jahre zum Präses des Bundes. Essen. Eine sofortige neue Erhöhung der Beemtengehälter und Pensionen um 40 Prozent auf die Grundgehälter von 1927 noch vor der angekündigten„großen Besoldungsreform“ for- dert der Gesamtvorstand des Deutschen Be- amtenbundes. Neustadt. Der Vorsitzende der Spp der Pfalz, Franz Boegler, kündigte an, daß er demer Partei vorschlagen werde, im Laufe des Winters eine Volksbefragung in der Pfalz zu beantragen. Auf diese Weise solle festgestellt werden, wie sich die Bevölkerung zur Frage des Fortbestandes des Landes Rheinland-Pfalz verhalte. Essen, Der FDP- Vorsitzende, Vizekanzler Franz Blücher, verlangte in Essen die Ratifl- zlerung des Generalvertrages durch den Bun- destag als ein Zeichen für den festen Willen des deutschen Volkes zur Verteidigung seiner Freiheit und als Voraussetzung für die Wie- dervereinigung Deutschlands. Die deutsche jedervereinigung und der Zusammenschluß Europas seien die vor dringlichsten Zukunfts- aulgaben, für die es jedoch keine zeitliche Rangfolge gebe. a Berlin. Die vor einigen Tagen in Ostberlin aneekkündigte„Internationale Konferenz zur kriedlichen Lösung der deutschen Frage“ ist bach einer Meldung des Sowjetzonen-Nachrich- tencenstes ADN für den 18. bis 21. Oktober nach Stoclcholm einberufen worden. Für die onkerenz hätten sich viele Vertreter der Frisdensbewegung“ Gommunistisch gelenkt), des kulturellen Lebens und der Kirche aus- rochen. UP/ dpa Feindseligkeiten in beträchtlichem Umfang und die Vertagung der Waffenstillstandsver- handlungen auf unbestimmte Zeit hätten Angst und Furcht erhöht. Nervo verlieh seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß dieser gegenwärtige Zustand der Welt nicht noch jahrelang fortdauern könne. Die Menschheit werde dies nicht zu- lassen. Die Vereinten Nationen müßten be- strebt sein, Mittel und Wege zu finden, um diesem Zustand unverzüglich ein Ende zu bereiten. Die Charta der Vereinten Nationen sei nicht für eine geteilte Welt geschrieben worden, sondern für eine Gemeinschaft aller Völker, die sich zusammenfinden solle, um gemeinsam den Fortschritt der Menschheit zu sichern. Weiter meinte Padilla Nervo, daß die gegenwärtig herrschende unerträgliche Span- nung in der Welt schon in dem Augenblick verschwinden würde, wenn es der kapita- listischen und der kommunistischen Welt gelänge, sich gegenseitig davon zu über- zeugen, daß sie sich nicht gegenseitig ver- nichten wollen. Generalsekretär Trygve Li e würdigte in einer Ansprache die Leistungen, die voll- bracht wurden, um das neue Hauptquartier der Vereinten Nationen fertigzustellen. Er erklärte, daß viele Menschen und Nationen zur Ausgestaltung dieses Projektes beige- tragen haben, das gebaut worden sei, um auch noch kommenden Generationen als internationaler Tagungsort zu dienen. Die Vereinten Nationen hätten einen schweren Weg vor sich, der zur Konsolidierung des Friedens beitragen solle. Die Vereinigten Staaten haben nach Mit- teilung eines amtlichen Sprechers beschlos- sen, für die Abhaltung einer Debatte über Tunesien und Französisch-Marokko durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen zu stimmen. Im April hatten sich die Vereinigten Staaten der Stimme enthal- der Sitzungsperiode der UNO-Vollversamm- jung zu Besprechungen zusammenzubringen. Es wird erwartet, daß die Außenminister der drei Westmächte und der Sowjetunion im November mindestens zwei Wochen lang zur gleichen Zeit in New Lork sein werden. Sowjetunion besteht auf Abberufung Kennans Moskau.(UP) Die Sowjetunion wies am Dienstag in einer kurzen Note an die ame- rikanische Regierung den Protest der Ver- einigten Staaten gegen die sowietische For- derung nach Abberufung des amerikanischen Botschafters in Moskau George Kennan zu- rück. In dieser Note weist die sowjetische Regierung darauf hin, daß sie ihren Stand- 's punkt, der in ihrer Note vom 3. Oktober dargelegt wurde, nicht geändert habe. Die in der amerikanischen Protestnote enthaltenen Feststellungen über die Situa- tion der ausländischen Diplomaten in Mos- kau stünden„in krassem Gegensatz zu den tatsächlichen Verhältnissen und entbehren jeder Grundlage.“ Zinn unterrichtete Dehler Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Zwischen Bundes- justizminister Dr. Dehler und dem hes- sischen Minister präsidenten Zinn fanden am Dienstag zwei längere Besprechungen über die bisherigen Ermittlungen im Falle der sogenannten„Partisanen- Organisation“ statt. Der Bundesanwalt nahm an den Sit- zungen teil. Der Vorstand des Bundes deutscher Jugend(Bd) hat am Dienstag, laut dpa, einem Ersuchen seines ersten Vorsitzenden Paul Lueth stattgegeben, ihn bis zur völ- ligen Klärung der im Zusammenhang mit der Aufdeckung einer Bd-Geheimorgani- sation gegen ihn erhobenen Beschuldigungen von seinen Amtsgeschäften zu entbinden. Fette im Kreuzfeuer der Kritik Interne Nachwehen des Kampfes um das Betriebsverfassungsgesetz Nach Meldungen unseres f. w.k.-Redaktionsmit gliedes und der Agentur UP Berlin. Fast sämtliche Delegierten des Ber- liner Gewerkschaftskongresses, die am Dienstagnachmittag in der ersten Aussprache über den Geschäftsbericht das Wort ergriffen, kritisierten die Haltung des DGB-Vorsitzen- den und des gesamten Bundesvorstandes. Fette wurde hauptsächlich wegen seiner positiven Stellungnahme zu den deutsch- alliierten Vertragswerken, der Bundesvor- stand wegen seines Nachgebens im Kampf um das Betriebsverfassungsgesetz angegrif- ken. Die stärkste Kritik kam aus den Reihen der Industriegewerkschaft Metall. Es flel das Wort„Vertrauenskrise“ und es wurde von mehreren Rednern gefragt, wer denn im Bun- des vorstand zum Einlenken im Kampf um das Betriebsverfassungsgesetzꝝ geraten habe, nachdem Christian Fette darauf verwiesen Hatte, daß dieses Einlenken gegen seinen Rat erfolgt sei. Es wurde von Enttäuschungen und Rückschlägen gesprochen, und es wurde ge- sagt, man dürfe den Ruf nach„einem anderen Arzt mit einer besseren Diagnose und einer festeren Hand“ nicht als Verstoß gegen die Einheit des Bundes vorweg verurteilen. Der Hinweis auf die kommenden Bundestags- wahlen wurde als Schwächebekenntnis be- urteilt, als bequeme Ausflucht, um gewerk- schaftliche Kampfmittel zum Stürzen eines unvorteilhaften Gesetzes nicht anwenden zu müssen. Derartige Entscheidungen sollten einem Kongreß vorgelegt und nicht dem Bun- desvorstand überlassen bleiben, dessen Spit- zenfunktionäre Gefahr liefen, durch persön- lichen Irrtum gegen das Wohl des Gewerk- schaftsbundes zu verstohen. Fette für Europa- Zusammenschluß Christian Fette hatte am Vormittag in etwa dreistündigen Rechenschaftsbericht über die Arbeit des DGB in den Jahren 1950/51 erklärt, der Verlauf der Verhandlungen über das Betriebsverfassungsgesetz beweise, daß nicht alle Fragen durch die Gewerk- schaften und mut gewerkschaftlichen Kampf- mitteln zu lösen seien. Viele Probleme könnten nur durch die Parlamente geregelt und die Regelungen nur durch wechselnde Mehrheiten im Parlament abgeändert wer- den. Zur Frage eines deutschen Verteidigungs- beitrages sagte Fette:„Um alle Zweifel aus- zuschließgen, sei auch hier nochmals mit Nachdruck betont, daß für uns immer noch der wichtigste Verteidigungsbeitrag die Fe- sligung der demokratischen Gemeinschaft durch eine Politik sozialer Gerechtigkeit ist.“ Der DGB- Vorsitzende bejahte erneut dei europäischen Gedanken des Schuman- planes, weil dieser„ein erster konstruktiver Versuch zur Verwirklichung der europäi- schen Gemeinschaft sein kann“. Er erklärte: „Möge sich erfüllen, was ich erhoffe, daß in Wenigen Jahren dieser Weg weitergegangen wird zu einem von uns wohl allen ge- wünschten wirtschaftlichen und politischen Zusammenschluß der europäischen Natio- nen.“ Als Forderungen des DGB nannte Fette: Erweiterung des Mitbestimmungsrechtes in der Montanindustrie, Einführung der Vier- zig-Stunden- Arbeitswoche, ein klares Sozial- recht, Sicherung der Kaufkraft und eine dauerhafte Schulgesetzgebung. Kongreß glaubt nicht an„Storch“ Beinahe wäre das Scherzwort vom Mon- tag— der Kongreß des DGB sei ein sehr aufgeklärter Kongreß, er glaube nicht an den„Storch“— in der Diskussion vom Dienstag wahr geworden, als Bundesmini- ster Stor eh ums Wort bat. Daß es zu einer Diskussion um diesen Diskussionsbeitrag kommen konnte, daß erst über seine Zulas- sung abgestimmt werden mußte, beleuchtet eine gespannte Situation. Nachdem die Opposition gegen sein Erscheinen auf dem Rednerpult überstimmt worden war, gab Storch einen kurzen Ueberblick über Ent- wicklungen auf dem Gebiet der Rentenver- sicherung. Er schlug den Gewerkschaften vor, möglichst bald gemeinsam mit den Arbeitgebern eine Schiedsinstanz für Strei- tigkeiten im Rahmen des Tarifvertrags- gesetzes zu schaffen. .* Der Weltpolitik in den letzten Jahrzehnten Rechnung tragen Mittwoch, 15. Oktober 1952 ee 5 3 soll das neue Parteiprogramm der KPdsd, dessen Ausarbeitung einem Arbeitsausschuß unter der Leitung Stalins ubertragen wurde. Das seit über drei Jahrzehnte die sowjetische Politik destimmende Politburo und das Organisations büro wurden durch Beschluß des gegenwärtig in Moskau tagenden Parteikongresses, der zu einer Demonstration der Stärke der Sowjet- union und der Geschlossenkeit der Kommunistischen Internationalen wurde, aufgelöst. Beide Büros werden durch das Prũsidium des Zentralkomitees ersetzt. Unser Bild zeigt Moskau im Zeichen des Parteitages. In allen Teilen der Stadt fanden Militärkonzerte, Aufmärscke und Volksfeste statt. Keystone-Bild Aegyptischer Regentschaftsrat aufgelöst Naguib ernannte Prinz Abd el Moneim zum alleinigen Regenten Kairo.(UP) Minister präsident und Armee- Oberbefehlshaber, General Mohammed Na- gui b, hat am Dienstag den provisorischen Regentschaftsrat aufgelöst und an seine Stelle Prinz Abd el Moneim zum alleini- gen Regenten ernannt. Der Regent soll im Amt bleiben bis der jetzt neun Monate alte König Achmed Fuad II. volljährig geworden ist. Schon in der Nacht zum Dienstag war be- kanntgegeben worden daß Oberst Rashad Mehanna, der dem dreiköpfigen Regent- schaftsrat angehörte, wegen„Ueberschrei- tung seiner Kompetenzen“ seines Amtes ent- hoben worden sei. Während einer Sondersitzung des Ka- binetts ersuchte Prinz Abd el Moneim den Ministerpräsidenten überraschend um eine Unterredung. Naguib verließ aus diesem Grunde die Kabinettsitzung. Wenige Mi- nuten nach der Unterredung wurde bekannt, daß das dritte Mitglied des Regentschafts- rates, Bahiedeine Barakat, um seinen Rücktritt gebeten habe. Diesem Ereignis folgte wenig später die Bekanntgabe der Auflösung des Regentschaftsrates. Der ägyptische Minister präsident hat sich bisher nicht über eine mögliche Auswirkung dieses Ereignisses auf die ägyptische Monar- chie geäußert. Naguib hat sich erst dieser Tage erneut zur Monarchie bekannt und nichts deutet darauf hin, daß er inzwischen seine Meinung geändert hätte. Wegen Verstoßes gegen die von der Re- gierung festgesetzten Höchstpreise wurden in Kairo 130 Personen zu Gefängnisstrafen von drei bis sechs Monaten oder zu Geld- strafen von 5 bis 100 ägyptischen Pfund ver- urteilt. Das Militärgericht, das elf Stunden tagte, verfügte, daß die Läden und Ver- kaufsstände der Verurteilten mit den Na- Mit„totalitären Mitteln“ gearbeitet Die unabhängige Gewerkschaft Frankreichs spaltet sich Lyon.(UP) Der Allgemeine Bund unab- hängiger französischer Gewerkschaften (CGS), eine Zusammenfassung antikommu- nistischer Kräfte, die sich vor Jahren von dem größten französischen Gewerkschafts- bund, dem Allgemeinen Gewerkschaftsver- band(CTG) trennte, hat sich am Montag gespalten. Den unabhängigen Gewerkschaf- ten gehörten etwa 13 Prozent der französi- schen Gewerkschaftsmitglieder an. Am Schluß des Kongresses des Bundes beschloß die Mehrheit unter Führung des ehemals kommunistischen Abgeordneten René Pars al, der 1939 mit Moskau brach, einen neuen Verband zu gründen. Sie warf der Minderheit vor, mit„totalitären Metho- den“ gearbeitet zu haben. Die Minderheit, die von dem früher eben- falls kommunistischen Abgeordneten Sup- lice Dewez geführt wird, will ihre Arbeit nach den bisherigen Grundsätzen fortsetzen. Sozialistischer Weltkongreß in Mailand Berlin.(dpa) Der SPD-Vorsitzende Erich Ollenhauer ist am Dienstagvormittag nach zweitägigem Aufenthalt in Berlin nach Mailand abgereist, um als Führer der deut- schen Delegation an dem zweiten intertia- tionalen Sozialistenkongreß teilzunehmen. Die Parteivorstandsmitglieder Fritz Heine, Willi Eichler, Prof. Carlo Schmid, Erwin Schöttle, Dr. Hermann Veit, Herbert Weh⸗ ner und Herta Gotthelf werden in Mailand vertreten sein. Zu den Problemen, die der Kongreß er- örtern wird, gehören u. a. die deutsche Wie- derbewaffnung, die Saarfrage, die Hläne für eine europäische Föderation, Triest, die Be- ziehungen Großbritanniens zum europäischen Kontinent und der Schumanplan. Dem eigentlichen Kongreß gehen Sitzun- gen der sozialistischen Kommission für die Wirtschaftlich rückständigen Gebiete, des Generalrats der Sozialistischen Internatio- nale und des Frauenausschusses des soziali- stischen Zentrums für Mittel- und Ost- europa voraus. Amerikanische Bergarbeiter für Stevenson Cincinnati.(UP) Der Resolutionsausschuß der Gewerkschaft der amerikanischen Berg- arbeiter(U. M. W.) beschloß, im Wahlkampf den demokratischen Präsidentschaftskandi- daten Adlai Stevenson zu unterstützen. General Eisenhower, heißt es in der Reso- lution, sei nur von der Taft-Gruppe vor- geschoben. men, den Vergehen und den Strafen der Verurteilten gekennzeichnet werden. Sie wurden in einer Sendung des Kairoer Rund- funks als„Feinde des Volkes“ bezeichnet. Ferner wurden durch königliches Dekret 48 Personen amnestiert, die unter dem alten Regime wegen politischer Verbrechen verur- teilt wurden. Der deutsche Botschafter Günther Pa- welk e suchte am Dienstag den ägyptischen Auhenminister Farag Tayer auf,. Laut Radio Kairo soll dabei das deutsche Wieder- gutmachungsabkommen mit Israel despro- chen worden sein. f—— BNN urzfelegramm Der Termin für die Bundes- tagswahlen wird wieder diskutiert. ES sind starke Neigungen innerhalb der Bundes- regierung erkennbar geworden, die Wahlen erst am 30. August oder am 6. September 1933 stattfinden zu lassen. Bisher hatte sich der Bundeskanzler und mit ihm ein großer Teil der Regierungskoalition für Juni 1953 aus- gesprochen. Statistisch ist festgestellt wor⸗ den, daß die stärkste Wahlbeteiligung stets im Herbst war. Das Grundgesetz verlangt, daß die Neuwahl im letzten Vierteljahr der Wahl- periode stattfindet. Danach wäre der spät möglichste Termin der 6. September. Eine ge- wisse Schwierigkeit wird darin gesehen, daß für einige Wochen kein arbeitsfähiges Par- lament vorhanden wäre, da die Wahlperiode des jetzigen Bundestages am 7. September 1953 endet. 7 Die Deutsche Partei fordert, daß sich die Koalitionspartner CDU/CSU, FDP und DP noch im Oktober über das Wahlgesetz für die nächste Bundestagswahl einigen. Es sollten dabei innerhalb des geltenden Ver- tassungsrechts alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um die drei Parteien gemeinsam in die entscheidende Auseinandersetzung des kommenden Wahlkampfes zu führen. Der kommunistische Bundestagsabgeord- nete Fisch erklärte am Dienstag in Bonn, der Autounfall des SPD-Abgeordneten Stierle sei durch dritte verursacht und habe einen politischen Hintergrund. Stierle habe zu dem Abgeordnetenkreis gehört, der bereit War, mit den Abgesandten aus Pankow in Verbin- dung zu treten. Konkreten Fragen von Pressevertretern wich Fisch aus. Die Presse- konferenz wurde von den Kom- munisten veranstaltet, um zu dem Antrag des zuständigen Bundesausschusses, die Immunität von acht KPD- Abgeordneten aufzuheben, Stellung zu nehmen. Fisch wandte sich gegen den Antrag. Er sei ge- eignet, die Entscheidung des Bundesverfas- sungsgerichts vorwegzunehmen. 5 * Die angekündigte Delegation der arabischen Liga wird, wie sie am Dienstag dem Auswärtigen Amt mitteilte, Mitte der kommenden Woche in Bonn ein- treffen. Sie besteht aus sieben Vertretern der arabischen Ländern und der arabischen Diplo- matie in europäischen Hauptstädten. * Nach einer Uebersicht des Statistischen Bundesamtes wurden am 30. Juni 73309 Wohnungen im Bundesgebiet von den Besatzungsmächten beansprucht. Die Zahl der beanspruchten Wohngebäude betrug 38 444 und die Zahl der Nichtwohngebäude 13 567. %% MORGEN Mittwoch, 15. Oktober 1952/ Nr. 238 More Kommentar Mittwoch, 15. Oktober 1952 Bewährungsprobe für den Westen Gestern ist im neuen UNO-Palast zu New Lork das Weltparlament der Verein- ten Nationen zusammengetreten. Die Dele- gierten von 60 Nationen wollen. wie in jedem Jahr, die politischen Probleme unseres Erdballs diskutieren und. wenn möglich, Jösen. In den vergangenen Jahren hat sich nur zu deutlich gezeigt, daß die Konflikte einer in zwei riesige Machtblöcke geteilten Welt stärker sind als die ausgleichende Kraft der UNO. Wer wagt zu hoffen, es werde diesmal anders sein? Der Beginn in New Lork steht nicht unter günstigen Vorzeichen. Die General- versammlung der UNO wird von zwei ande- ren Ereignissen überschattet: vom 19. Partei- Kongreß der KPdSU in Moskau und vom Wahlkampf in den USA, der gerade seinen Höhepunkt erreicht hat. Während die So- Wietunion und ihr Anhang mit einer klaren, unlängst von Stalin persönlich vorgezeich- neten Marschroute das Forum der Verein- ten Nationen betritt, ist das westliche Lager zunächst in innerer Unsicherheit befangen, die erst am 4. November von den amerika nischen Wählern beseitigt werden kann. Eden und Schuman werden aus diesem Grunde erst nach der Präsidentenwahl nach New Lork fahren. 5 Von vornherein hat also die Sowjetunion im diesjährigen großen Disput Vorteile. Ver- gegenwärtigt man sich die wichtigsten Punkte der Tagesordnung, dann will es schei- nen, als ob die Sowjetunion auch nach dem 4. November im Vorteil sein werde. Wichtig- stes und heikelstes Problem ist der Krieg in Korea. Im vorigen Jahr hat man in der Gene- ralversammlung der UNO den Korea-Krieg noch stillschweigend übergehen können, weil man im Stillen auf positive Ergebnisse der Verhandlungen in Panmunjon hoffte. In sechzehn Monaten fruchtlosen Verhandelns ist diese Hoffnung restlos eingefroren. Nun wird Acheson energische Maßnahmen zur Herbeiführung eines Waffenstillstandes und auf der UNO-Seite eine andere Verteilung der bisher vorwiegend von den USA getrage- nen Kriegslasten verlangen. Schon jetzt läßt sich sagen, daß er mit denjenigen Argumen- ten, die sich gegen die Sowjetunion richten, nicht recht zu Stuhle kommen wird. Sein großer Gegenspieler Wyschinskij wird nicht zögern zu erklären: der Korea-Krieg ist kein Krieg der Sowjetunion und diejenigen, die hier aussagen könnten, nämlich Rot-China und Nordkorea, sind in der Generalversamm- lung nicht vertreten. Dennoch wird die Gene- ralversammlung zu einem Entschluß kom- men müssen; aber es ist recht zweifelhaft, ob Großbritannien und Frankreich sehr beherzte Helfer Achesons sein werden. Schon hier beim ersten Punkt der Tages- ordnung deuten sich die Schwierigkeiten innerhalb der westlichen Völkergemeinschaft en. Die Generalversammlung wird noch Weitere aufzeigen. Da sind die französisch- amerikanische Spannung über Tunesien und Marokko. Man mag Pinays unfreundliche Haltung gegenüber den Amerikanern als ein hauptsächlich innenpolitisches Manöver ab- tun— der„Kolonial- Konflikt“ ist aber zwei- kfellos echt. Und es zeigt sich vorerst keine Perspektive, wie er zwischen Paris und Washington ohne bitteren Nachgeschmack beigelegt werden könnte. Die Haltung Frank- reichs ist verständlich, die Haltung der USA aber nicht minder; denn schließlich geht es darum, die arabische und darüber hinaus die farbige Welt für den Westen nicht zu ver- lieren. Ohnehin kann der arabische Block auf die massive Unterstützung der Sowjetunion und der asiatischen Länder rechnen. Veberhaupt werden alle Debatten über den Gegensatz zwischen den Weißen und den Farbigen hoch explosiv sein. Er wird direkt durch eine indische Klage über Ma- lans Rassenpolitik angesprochen und von der Sowjetunion mit Eifer geschürt wer- den. Die südafrikanische Regierung hat sich schon äußerst empfindlich gezeigt, und im Zusammenhang mit der Südwestafrika- Trage ist einmal durch die Südafrikanische Urtlon das bedenkliche Wort vom Verlassen der UNO gefallen. 5 Die hier genannten Probleme müssen als die wichtigsten aufgefaßt werden; denn sie beinhalten einen Teil der Spannungen im westlichen Lager. Erinnern wir uns der These Stalins: der Kapitalismus befindet sich im Stadium der Selbstauflösung; die Kriegsgefahr zwischen den kapitalisti- schen Staaten ist größer, als zwischen den kapitalistischen und den kommunistischen Ländern. Die Streitigkeiten im westlichen Lager bilden den Hintergrund dieser Auf- Fassung Stalins. Die eigentliche Bedeutung der diesjährigen Vollversammlung der No liegt darin, daß der Westen beweisen muß, inwieweit er mit seinen Problemen fertig wird. Demgegenüber werden die vielen Punkte der Tagesordnung, die das Verhältnis zwischen Ost und West behan- deln— 80 die Abrüstung, die Sicherung des Weltfriedens, die Aufnahme neuer Mitglieder in die UNO usw.— weniger interessant sein, weil wohl niemand er- Wartet, daß sie mit mehr Gewinn debat- tiert werden können als in den Jahren zuvor. Die Vollversammlung der UNO wird em der Spaltung der Welt in Ost und West nicht viel ändern können; für den Westen aber ist sie eine ernste e . 2 Benelux- Konferenz nimmt Arbeit auf Brüssel.(dpa) Die Benelux-Ministerkon- ferenz in Knokke-le-Zoute, der 18 Minister aus den drei Benelux-Staaten beiwohnen, nahm am Dienstagmorgen ihre Arbeit auf. Die Konferenz hat die 1 eine Tages- ordnung für eine spätere Konferenz auszu- arbeiten, auf der die gesamten Probleme der Benelux- Union erörtert und nach Möglich- keit gelöst werden sollen. Es waren vor allem zahlreiche belgische Industriezweige, die wiederholt gegen die angeblich ver- vernichtende holländische Konkurrenz pro- testiert und eine Lösung gefordert haben. Das Preis- und Lohnniveau Hollands liegt wesentlich unter dem Belgiens und Luxem- burgs. „England ist an allem Schuld“ Militärischer Ausnahmezustand in Teheran erregt die Volksmassen Teheran. Im Park-Hotel war großer Auf- bruch. Im schnellen Wechsel fuhren die Wagen vor und nahmen die abendlichen Gäste auf, die sich bis jetzt bei leiser Musik und gedämpfter Beleuchtung im Park amü- siert hatten. Da Kam schon der Manager.„Sie sind Deutsche“, sagt er hastig,„das ist schön, daß Sie Deutsche sind. Sie wollen zwei Zim- mer? Man wird sie Ihnen geben.“ Und schon strebte er dem Ausgang zu.„Ich muß schleu- nigst nach Hause. Entschuldigen Sie. Es wird höchste Zeit..—„Was ist denn los?“, rie- fen wir ihm nach. Aber er war schon ver- schwunden und wir vernahmen nur noch seine ferne Stimme:„Curfewl“ rief er.„Um 11 Uhr ist Curfew!“ Wenige Minuten später sind Teherans Straßen wie ausgestorben. Einsam patrouil- liert Polizei und Militär. Wie ein Spuk sind die Menschen und Taxis verschwunden. Nur einige„Spätheimkehrer“ drücken sich ver- stohlen an den Häuserwänden entlang, be- strebt, dem Zugriff der bewaffneten staat- lichen Hand zu entgehen. Aber nur wenigen gelingt es. Das Militärrecht in Teheran waltet mit unerbittlicher Konsequenz. Wer nach 11 Uhr auf den Straßen erwischt wird, muß die Nacht im ungemütlichen Polizeihaupt- quartier verbringen und am nächsten Morgen erhebliche Strafe zahlen. Vorsichtige Deutsche Unsere Teheraner Freunde lächelten spöt- tisch, als sie das weiße Schild an unserem Wagen sahen, auf dem wir uns in arabischer Schrift als deutsche Journalisten kenntlich gemacht hatten. Wir waren damit dem wohl- meinenden Rat einiger Herren in Beirut ge- folgt, die— im Hotel eingeschlossen— die unruhigen Tage in Irans Hauptstadt mit- erlebt hatten.„Es lohnt sich nicht“, so hatten sie versichert,„mit Engländern verwechselt zu werden. Wenn man Sie aber als Deutsche erkennt, ist alles in Ordnung.“ Und nun ern- teten wir mit unserer Vorsichtsmaßnahme, die uns obendrein 25 kostbare libanesische Pfunde gekostet hatte, nur sanften Spott. Ein vertrackt hübsches Mädchen zog gar die Augenbrauen hoch und sagte schnippisch: Von unserem Reiseberichterstatter J. A. Elten „Sie sind ein wenig ängstlich, wie? Dann ver- lieren Sie das Schildchen nur ja nicht.“ Nun, man muß nicht gerade ängstlichen Gemütes sein, wenn man im Iran nicht unter englischer Flagge reisen möchte. Der Haß gegen die Engländer hat einen Grad erreicht, der beinahe schon lächerlich ist. Als ich kürz- lich mit einem jungen, gebildeten Perser einen Rundgang durch Schemran machte— einem in den Bergen gelegenen Vorort von Teheran— deutete er auf einen unasphaltier- ten Weg und sagte:„Das ist die Schuld der Engländer!“„Was meinen Sie denn?“ fragte ich. Mein persischer Freund antwortete mit finsterer Miene:„Der Weg ist sehr schmutzig. Er hätte lange asphaltiert sein können, wenn die Engländer nicht gewesen Wären Psychose Wie die Juden einst in Deutschland, so ist heute England in Persien an allem Schuld. Wenn der Koch sich an der Hand verletzt, flucht er auf die Engländer, wenn das Wä- gelchen des Taxifahrers Panne hat, stecken gewiß die Engländer dahinter, wenn der Händler im Bazar ein Verlustgeschäft macht, haben es die Engländer eingefädelt. Eine junge, patriotische Perserin, die sonst ganz vernünftige Dinge sagte, rief plötzlich, als bei einer abendlichen Gesellschaft von Politik die Rede war:„Wenn die Engländer jemals nach Iran zurückkehren, dann brin- gen wir unsere eigenen Kinder und Eltern um!“ Die Beschimpfungen, die man in persi- scher Schrift an die Mauern der britischen Gesandtschaft gepinselt hatte, sind inzwi- schen überstrichen worden. Bei Strafe ist es verboten, die Mauer aufs neue zu be- klecksen. Die Gesandtschaft macht den Ein- druck einer belagerten Festung, die von einer feindlichen Welt umbrandet ist. Noch niemals habe ich durch den Haupteingang einen Engländer aus- und eingehen sehen. Nur iranische Wächter stehen dort, und wenn das Tor geöffnet ist, sieht man einen weiggestrichenen Krankenwagen, der in Be- Schweden stellt keinen Antrag Der russisch-schwedische Flugzeugzwischenfall wird der UNO vorgelegt Voa dpa- Korrespondent Hilding Bentsson Stockholm. Die am letzten Donnerstag im Königlichen Schloß in Stockholm gehaltene Sitzung des schwedischen außenpolitischen Rates hat zu dem Beschluß geführt, die rus- sisch- schwedischen Flugzeugzwischenfälle auf der New Lorker UNO-Tagung zur Sprache zu bringen. Außenminister Professor Und en hatte einen solchen Schritt, der von der bürgerlichen Opposition seit langem ge- fordert wurde, als nicht im schwedischen Interesse liegend bisher abgelehnt. Die an- schließend an die Sitzung gegebenen Verlaut- barungen mußten daher den Eindruck er- wecken, daß die Regierung unter dem Ein- druck des Notenwechsels mit der Sowiet- regierung in dieser Frage einen Stellungs- wechsel vorgenommen habe. Das ist jedoch nur sehr bedingt der Fall. Professor Unden wird die Flugzeugzwischenfälle in der politi- schen Generaldebatte zwar zur Sprache brin- gen, aber er wird keinen Antrag stellen, die Frage auf die Tagesordnung zu setzen. Da- durch erhalten andere UNO- Delegationen zwar die Möglichkeit, sich ebenfalls zur Sache zu äußern. Eine Beratung über einen Be- schluß oder eine Empfehlung der UNO bleibt jedoch ausgeschlossen. UNO-Appell fragwürdig Die schwedische Außenpolitik steht in die- ser Frage keineswegs leichten Entscheidung. Eine Fortsetzung des Notenwechsels ist durch Ton und Inhalt der sowjetischen Ant- worten unmöglich geworden, ohne daß die schwedigen Forderungen nach Untersuchung und Wiedergutmachung erfüllt sind. Das durch die Zwischenfälle empfindlich verletzte schwedische Prestige läßt es kaum zu, die Angelegenheit einfach im Sande verlaufen zu lassen. Ein Antrag, die schwedischen Forde- rungen auf die UNO- Tagesordnung zu setzen, würde die lebhafte Unterstützung der USA finden. Maßgebende schwedische Blätter vor allem des Bonnier- Konzerns, der, wie man hier sagen hört, dem State Department politisch erheblich näher stehe, als dem Stock- holmer Erbfürstenpalais, in dem Professor Unden haushält, haben für den UNO-Appell mit voller Stimmstärke agitiert. Die Regie- rung Erlan der ist aber der Meinung, daß eine solche Aktivierung der zweifellos auch von ihr geschätzten amerikanischen Unter- stützung in der gegenwärtigen Lage den schwedlisch- russischen Gegensatz nur noch mehr verschärfen würde. Außerdem sei von einer Empfehlung der UNO-Generalver- sammlung ein praktischer Vorteil nicht zu erhoffen. Ein Beschluß des Sicherheitsrates komme wegen des zu erwartenden russischen Vetos noch weniger in Frage. Freier Zugang zur Ostsee Mit diesen Argumenten begründet die Regierung auch weiterhin ihre Politik der Mäßigung, die es nahelegt, die Forderungen auf Untersuchung und Wiedergutmachung abzuschreiben. Außenminister Unden hat zwar dem Drängen der Opposition nach- gegeben, den schwedischen Standpunkt vor dem gegebenen internationalen Forum zu unterstreichen; aber er wird hierbei eine drätte Forderung in den Vordergrund rücken, die auch von der Sowietregierung bisher nicht bestritten wurde— nämlich das un- veräußerliche Recht des neutralen Schwedens zum freien Zugang zum internationalen Fahrwasser der Ostsee und dem zugehöri- gen Luftraum. Die Betonung dieser elemen- taren Forderung war für die schwedische Regierung der wichtigste Punkt des Noten- wechsels mit der Sowjetunion, der sich aus den Flugzeugzwischenfällen ergab, und auf dieser Linie des geringsten Widerstandes sind die schwedischen Proteste nicht erfolg- los geblieben. Bemühung um Entspannung Der ernste Hintergrund dieser Ueberle- gungen kam nicht zuletzt in der Anwesen heit des Wehrmachtsoberbefehlshabers Ge- neral Nils Swedlund zum Vorschein, der dem unter Vorsitz des Prinzregenten Ber- til tagenden Regierungs- und Parlaments- ausschuß an Hand umfangreichen Karten- materials einen eingehenden Bericht über die militärische Lage erstattete. Auf die naheliegende Beschränkung der Bewegungs- freiheit von Sowjetdiplomaten in Schwe- den, der ja auch die schwedischen Vertreter in Moskau seit längerem unterliegen, will die Regierung Erlander bis auf weiteres ver- zichten. Die mit dieser Zurücchaltung äußerst unzufriedene Opposition drängt nunmehr auf eine Reichstagsdebatte über diese Frage, um ihrer Empörung über das sowjetische Verhalten Luft zu machen. Die fortgesetzte Bemühung der schwedischen Regierung um Entspannung wird auch in internationalen Fragen weiterhin zum Ausdruck kommen. Dies ergibt sich u. a. aus einer Stellung- nahme der offiziösen Stockholmer„Morgon- Tidningen“ zu den Fernostfragen. Hier bleibt die schwedische Regierung bei ihrer frühe- ren Auffassung, daß die Aufnahme der chinesischen Volksrepublik in die UNO der einzige realistische Weg zur Beendigung des Korea- Krieges sei. Für ein Einschwenken auf die amerikanische Linie fehlt auch hier jedes Anzeichen. letzte Stützpunkt der Engländer, die einst die Geschicke dieses Landes bestimmten. Außerhalb ihrer Mauern sieht man sie nur noch vereinzelt im Teheraner-Club. Selbst ihre berühmten garden- parties, einst Höhe- punkt des Teheraner Gesellschaftlebens, finden nicht mehr statt. An den Straßenecken Abends bei Einbruch der Dunkelheit, gleicht Teherans Innenstadt einem zittern- den, lebenden Körper. Mit donnerndem Getöse brummen Hunderte von Chevrolet- Omnibussen über den blinkenden Asphalt. Auf den Trittbrettern stehen junge Bur- schen und schreien johlend das Fahrziel aus. Auf den Bürgersteigen wälzt sich ein breiter Strom von Menschen dahin, tritt über die stinkenden Abwasserkanäle auf die Straße und ballt sich an Kreuzungspunkten. Während auf der Fahrbahn die Autos ge- fährlich schnell durcheinanderjagen, be- stimmt auf den Trottoirs der Müßiggang das Tempo. Man geht langsam wie im Foyer einer Oper, aber es herrscht nervöse Spannung. Das ist die Stunde, da„Ette- laat“, die größte Zeitung Persiens, ihre Zeitungsbuben auf die Gassen jagt. Schrei- end umkreisen sie den Menschenpulk. Nun bilden sich überall Gruppen erregt diskutie- render Männer. Das Neueste vom Oel wird besprochen. Wie der Dampf der Wasserpfei- ken steigen Gerüchte auf und verflüchtigen sich sofort.„Der Schah hat seinen Palast verlassen“—„Morgen müssen die Englän- der gehen.“„Das Gesandtschaftspersonal hat schon die Koffer gepackt“—„Dr. Schacht hat ein todsicheres Rezept zur Sanierung der persischen Wirtschaft gefunden“—„Amerika zahlt eine 500-Millionen-Dollar- Anleihe“ Dazwischen singen die Melonen- und Wein- trauben verkäufer ihre Melodie. Irgendwo jagt man schreiend einen Dieb. Verkrüppelte Kinder flehen um ein Backschisch. Zwei Autos stoßen krachend zusammen. Auf den Bereitschaftswagen aber sitzt gelangweilt Militzr und Polizel. 22 Unter dem Druck der Straße Für den Fremden haben diese abend lichen Stunden in Teheran etwas Erregen- des. Ein einzelner Schug, so meint man, könne die ganze Stadt in Aufruhr bringen. Woran mag das liegen? Ist es nur der An- blik des starken und schwer bewaffneten Armee-Aufgebotes? Es liegt wohl daran, daß die iranische Hauptstadt eine große Masse von Arbeitslosen beherbergt. Sie treiben sich untätig in den Straßen herum. Sie sind das große Publikum für kleine Unfälle. Weil sie überall zahlreich zur Stelle sind, wo etwas passiert, geben sie den kleinsten Zwischenfällen scheinbar sensa- tionelle Bedeutung. Sie bringen das nervöse Fieber in die Stadt. Sie sind wie wühlende Bakterien in einem kranken Körper. Britische Antwortnote an Persien überreicht Teheran.(UP) George Middleton, der britische Geschäftsträger in Teheran, über- reichte dem persischen Minister präsidenten Mohammed Mussadegh am Dienstag- abend die Antwort der britischen Regie- rung auf die letzte persische Oelnote. Sie wurde damit Persien innerhalb der gestell- ten Frist übermittelt, enthält jedoch— wie aus London bekannt wurde— nicht die An- nahme der persischen Forderungen. Auch von seiten der Vereinigten Staaten, die sich mit Großbritannien geeinigt haben, an den Vorschlägen Trumans und Churchills zur Beilegung des Oelkonfliktes festzuhalten, wird voraussichtlich eine neue Note an die persische Regierung übermittelt werden. Pressewesen in den Vereinigten Staaten Vortrag und Diskussion im Internationalen Presseklub Heidelberg Heidelberg.(E. P.-Eig.-Ber.) Professor Max R. Grossman, der Leiter des Amtes für Oeffentliche Angelegenheiten beim amerika- nischen Generalkonsulat in Frankfurt/ Main, sprach gestern im Internationalen Presse- klub Heidelberg über den Journalismus in den Vereinigten Staaten und die Entwick- lung des amerikanischen Zeitungswesens. Die ungeheure Bedeutung der amerikanischen Presse im öffentlichen Leben spiegelt sich in der Auflagenhöhe der insgesamt 1775 Tages- zeitungen. So werden in den USA wochen- täglich 53 800 000 Zeitungen und am Sonntag 46 500 000 Zeitungen verkauft, wobei die Sonntagsausgaben beispielsweise bei der „New Lork Times“ einen Umfang von 400 Seiten haben. Jede amerikanische Familie liest täglich mindestens zwei Zeitungen. Als einen der wesentlichsten Unterschiede zur deutschen Presse hob Professor Gross- man das Verschwinden des repräsentativen Leitartikels hervor, der in der amerikani- schen Presse durch den politischen Kommen- tar abgelöst wurde. Zu den beruflichen Vor- aussetzungen eines Reporters gehört ein ab- geschlossenes Hochschulstudium oder der Besuch einer der 50 von den amerikanischen Zeitungsverlegerverbänden anerkannten Journalistenschulen. Das Anfangsgehalt eines Reporters beträgt durchschnittlich 30 bis 35 Dollar pro Woche und steigert sich nach fünfjähriger Tätigkeit zu einem Höchst- einkommen von 100 bis 110 Dollar wöchent- lich, also für amerikanische Verhältnisse ein recht bescheidenes Einkommen, verglichen mit den wesentlich höheren Löhnen qualifi- zierter Facharbeiter. Andererseits kann ein Journalist in den USA bei den großen Magazinen und Wochen- zeitschriften mit einem Artikel bis zu 100 Dollar verdienen, wobei dann ein Nachdruck in den Reader Digest weitere 2500 Dollar einbringt. Hingegen bestehen nach Ansicht von Professor Grossman bei den kleinen Wochenzeitungen auf dem Land für einen Reporter keinerlei Verdienstchancen, da die Berichte in den meisten Fällen von den Be- sitzern selbst geschrieben werden. Im Anschluß an die Ausführungen von Professor Grossman entwickelte sich mit den anwesenden deutschen Journalisten eine leb- hafte Diskussion. Kartoffeln genug, aber teuer Stuttgart.(tz-Eig.-Ber.) Die Kartoffel- ermte in der gesamten Bundesrepublik ist mit schätzungsweise 22 Millionen Tonnen nicht viel geringer als im Vorjahr. Im würt⸗ tembergischen Oberland ist die Ernte zu- friedenstellend. Dagegen sind nicht nur die Städte, sondern zahlreiche Gebiete, die durch die Trockenheit gelitten haben, auf Zufuh- ren von Norddeutschland angewiesen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund, Landesbezirk Württemberg- Baden., bemüht sich, Voraus- setzungen für eine ausreichende und preis- günstige Kartoffelversorgung der südwest- deutschen Bevölkerung zu schaffen. Die industrielle Verarbeitung von Kartoffeln wurde gegenüber den Normaljahren auf 80 Prozent herabgesetzt. Der Kartoffelzoll 18t mit sofortiger Wirkung bis 31. Dezember 1952 aufgehoben worden. Holländische Kar- toffeln zum Preise von 6,60 DM frei Grenze bedeuten jedoch leider für Südwestdeutsch- land wegen der Frachtkosten keine wesent- liche Erleichterung in den Preisen. Eine von den Gewerkschaften vorgeschlagene Fracht- ermägigung für Kartoffeltransporte nach Südwestdeutschland wird zwar vom Bundes- ernährungsministerium als wünschenswert bezeichnet. Es ist jedoch hierüber bis heute noch keine Entscheidung getroffen worden. Frontkämpfertreffen am Eisernen Vorhang Frankfurt.(Je.-Eig.-Ber.) Die seit etwa einem halben Jahr in der„Gemeinschaft deutscher Ritterkreuzträger“(GdR) zusam- mengeschlossenen Träger der höchsten deut- schen Kriegsauszeichnungen des zweiten Weltkrieges werden sich vom 22. bis 24. No- vember zum ersten Male in Homburg v. d. H. in größerem Rahmen treffen. Londoner Jeleſonai: Parteitag der Tories Von unserer Londoner Korrespondentin Claudia Barnwell In der Vergangenheit nannte man dle Konservative Partei eine„Reiche-Leute- Partei“, aber 1952 ist es augenscheinlich, daß die Konservativen zu einer Partei des breiten Volkes werden und im Gegensatz zu den Sozialisten im Augenblick, herrscht bei ihnen eine große Einigkeit. Mr. Charles Waterhouse, der Vor- sitzende der Konferenz, war glücklich, dag in Scarborough keine Parteispalter wie kürzlich in Morecambe auftreten und Lord Woolton warnte davor, zuviel Zeit damit zu verschwenden, die Fehler der anderen r aufzuzeigen und die Konferenz machte dann auch große und erfolgreiche Anstrengungen, nicht auf die heftigen Worte aus Morecambe zu reagieren. Zuerst bestand dann der Ver-. teidigungs minister, Lord Alexander, darauf, daß die zweijährige Wehrdienstzeit nicht um die Hälfte gekürzt werden sollte, Wie das sein sozialistischer Vorgänger, Mr, Shin well, plante, dazu seien die gegen- wärtigen überseeischen Verpflichtungen zu grog. Unvermeidlich bezeichnete er auch militärische Mehrausgaben. Der geplagte Steuerzahler hörte das mit Grausen, aber da dies ein Fall von„sink or swim“ ist, von schwimmen oder untergehen, wird jeder das kleinere Uebel wählen und zahlen! Mr. Eden, heftig applaudiert, meinte, daß die russische Gefahr in Europa geringer gewor- den sei. Aber Mr. Butler, der dem Land kürzlich von einer besseren Handelsbilanz und von einer geringeren Dollarlücke be- richtete, konnte in Scarborough nur harte Bemühungen und eine schwere Zeit für die Partei, wie für die Nation in Aussicht stel- len. Auch Sir David Maxwell Fyfe tat dies, als er für den erkrankten Lord Wool- ton sprach. Diese Worte der Sorge für die Zukunft gehören vielleicht zu den am meisten gebrauchten im Nachkriegs-England, doch haben sie für den an Erfolg, aber auch an sehr bittere Rückschläge gewöhnten Briten keinen entmutigenden Effekt; an den meisten gehen sie vorüber„wie das Wasser am Rücken einer Ente.“ Churchill, der ganz im Gegensatz zum sehr bescheidenen und nüchternen So- zialisten Attlee, ein Meister der Rede ist und in der Debatte ein scharfes und schnel- les Florett ficht, verkündete— und darauf hatte man schon seit der letzten Wahlen gewartet— die Reprivatisierung der Stahl- und Transportbetriebe. Aber das wird nun nicht heißen, daß alle Sozialisierungsmaß- nahmen seit 1945 rückgängig gemacht wür den. Das wäre unmöglich. Der Gesundheits- dienst wird trotz aller Kontroversen be- stehen bleiben, die staatlich subventionier- ten Lebensmittel und das ausgedehnte Pen- sionssystem. Daran rütteln, hieße, die Sozia- listen, die trotz des intemen Bevan-Erd- rutsches keineswegs bedeutungslos geworden sind, wieder an die Macht bringen. Eine Antwort hat Churchill noch ge- geben— an Moskau. Die USA und Groß- britannien werden sich nicht, trotz Molen- kows ganz offener Anspielung entzweien. Differemzen bestehen, ohne Zweifel, und in Erigland gibt es starke Strömungen auch im Konservativen Lager, die nur zu gerne von den USA weg und zu einer Empirepolitik alten Stils hinführen möchten. Doch Scar- borough hat gezeigt, daß London weiterhin unter dem Regenschirm der anglo-amerika- nischen Freundschaft bleiben wird, und, daß die Tories fest entschlossen sind, diesen Schirm auch in den vorausgesehenen schwe- ren Tagen festzuhalten. Nordrhein-Westfalen macht ernst mit der Verwaltungsreform Düsseldorf.(dpa) Der nordrhein-westfäll. sche Innenminister Pr. Franz Meyers be- gam am Dienstag mit der von Mimister- Präsident Karl Arnold vor einigen Mo- naten angekündigten großen Verwaltungs- reform, indem er dreißig verschiedene Auf- gaben Aus seinem Ministerium— durchweg an die Regierungspräsidenten abgab. Dr. Meyers erklärt in einem Erlaß, er lege Wert darauf, daß die jetzt zuständigen Verwal- tungsbehörden von ihrer Entscheidungsbe- kugnis voll Gebrauch machen. Ministerrat will Gemeindewahlen verschieben N Stuttgart.(tz-Eig.-Ber.) Der Ministerra von Baden- Württemberg verabschiedete einen Gesetzentwurf über die Gemeinde- und Kreiswahlen im Regierungsbezirk Süd- baden. Der Entwurf, der nunmehr der Ver- fassungs versammlung vorgelegt werden Wird, sieht vor, daß die nächsten regelmäßi- gen Wahlen zu den Gemeinde- und Kreis- vertretungen in Südbaden im November 1953 stattfinden sollen. Der Ministerrat ver- trat den Standpunkt, es sei im Sinne der Angleichung der Gesetzgebung in den drei früheren südwestdeutschen Ländern not- wendig, die an sich im November 1952 fäl- ligen Wahlen um ein Jahr zu verschieben. Gesetzentwurf über Vereinigung der südwestdeutschen Landeszentralbanken Stuttgart.(dpa) Die Landesregierung von Baden- Württemberg hat dem Bundesrat einen Gesetzentwurf über die Vereinigung der Landeszentralbanken von Stuttgart, Tübingen und Freiburg zu einer einzigen Landeszentralbank zugeleitet Der Bundes- rat soll diesen Entwurf als Initiativgesetz- entwurf annehmen und an Bundesregierung und Bundestag weiterleiten. Die neue Landeszentralbank soll in Stutt- gart errichtet werden. Verwaltungsrat und Präsidium sollen bis zum 1. Dezember neu gewählt bzw. ernannt werden. Sieben Tote bei Zugunglück in Pakistan Karachi.(Up) Bei einem Zusammenstoß zwischen dem Schnellzug Quetta- Karachi und einem Güterzug wurden in der Nähe von Jacobabad, 650 Kilometer nordöstlich der pakistanischen Hauptstadt, sieben Per- sonen getötet und zwölf weitere erheblich verletzt. Durch das Ableben von zwei Schwerver⸗ letzten ist die Zahl der Todesopfer, die die Eisenbahnkatastrophe von Harrow gefordert hat, am Dienstag auf 110 gestiegen. — 88 12 au res gel rat zer lot rei. gef ita! kor un ge ein ihr ohr dit. Ver, unte „vel sieh vor. R. sige Zitä ame Her N e 8 r. 289 wWür⸗ Meits- be- onier- Pen- Soꝛxia- Erd- orden ge- Groß- Lolen- weien. nd in ich im von bolitik Scar- terhin erika 1, daß diesen chwe⸗ A8t Stfäll. be- Ster- Mo- ungs⸗ Auf- chweg b. Dr. Wert rwal⸗ gsbe- len terrat edete inde- Süd⸗ Ver- erden nähi⸗ Treis- mber ver- e der drei not- fäl⸗ ben. der nken von lesrat igung tgart, igen ndes- S etz- rung ztutt- und neu stoß rachi Nähe stlich Per- blich wer- die dert Nr. 238/ Mittwoch, 15. Oktober 1952 TTT r MORGEN Seite —— Was sonst noch geschag Die neugelegten Gleise beim Bahnhof von Harrow, wWo durch das große Eisenbahn- unglück in der vergangenen Woche 109 Per- sonen ums Leben kamen, wurden am Sonn- tag mit Blumen bestreut. Als die letzten rümmer— es waren über 200 Lastautos voll— fortgeschafft worden waren, hielt ein Geistlicher an der Unglücksstelle einen Gottesdienst ab. 2 Wegen ausgiebiger Schneefälle mußten die Schweizer Alpenpässe Furka, Grimsel, Großer St. Bernhard und Susten gesperrt werden. Die höher gelegenen Alpenstraßen sind nur mit Ketten befahrbar. Südafrika wird gegenwärtig von einer Dürrewelle heimgesucht, wie sie seit 25 Jah- ren nicht verzeichnet worden sein soll. Hun- derte von Rindern sterben täglich an Hunger und Durst, und die Tabakernte in Transvaal und die Zuckerernte in Natal sind gefährdet. Die Besitzer der Apfelsinenplantagen haben bereits Verluste von über zwölf Millionen Mark erlitten. 5 Die Getreidesilos in Kanada reichen nicht aus, die riesenhafte Weizenernte dieses Jah- res aufzunehmen. Man ist bereits dazu über- gegangen, den Weizen im Freien zu lagern. Kanada verfügt gegenwärtig über einen Vor- rat von neunhundert Millionen Bushel Wei- zen, von denen im eigenen Land nur 150 Mil- Honen Bushel Verbraucht werden. Ein Schäfer entdeckte in den Bergen bei Trient(Italien), die Leichen von 16 öster- reichischen und italienischen Soldaten, die im Jahre 1916 gefallen sind. Die Leichen wurden an einer sehr unzugänglichen Stelle gefunden. Nur eine von ihnen, die des italienischen Leutnants Antonio Ricotta, konnte identifiziert werden. * Die Grohaktion der italienischen Polizei unter dem Banditenspezialisten General Luca gegen die sardinischen Räuber, denen vor einigen Tagen nacheinander 250 Menschen re Habe ausliefern mußten, ist bisher noch ohne Ergebnis geblieben. Die Bevölkerung macht aus Furcht vor Vergeltung der Ban- diten keine Angaben. i Die römische Zeitung„Momento Sera“, die einen Fonds für die Betreuung„heimat- loser Katzen“ sammelt, teilte mit, daß die größte Einzelspende von einer Katzenfreun- din aus Pasadena in Kalifornien eingegan- gen sei. Die Amerikanerin habe 120 Dollar geschickt. Damit seien jetzt im ganzen über 600 000 Lire gespendet worden, um„heimat losen Katzen“ einen Unterschlupf zu bauen. Rom zählt eine große Zahl„heimatloser Katzen“, die nachts auf den Straßen umher- irren und sich besonders im Kolosseum auf- halten. 0 Die schwarzgraue Katze Mizzi war vor elnigen Tagen der Hauptgesprächsstoff in den Büros der Trierer Stadtverwaltung. Die kleine Katze war totkrank und jammernd auf einer Hauptverkehrsstraße gefunden worden. Passanten alarmierten die Stadt- verwaltung. Große Frage in den Büros: Wer Ist zuständig? Städtischer Fuhrpark:„Wir transportieren nur Kadaver“, Schlachthof: „Nicht für Transport da, sondern nur für Abtöten“. Die Trierer Berufsfeuerwehr schließlich rückte mit einem Löschfahrzeug und einem Pappkarton aus und brachte die kranke Katze in die Tierklinik. Befund: eine vergiftete Maus verschluckt. Mizzi wurde dann doch in den Schlachthof befördert, wo der Sachbearbeiter ihrem Leben mit einem Genickschuß ein Ende machte. 8 Die amtliche Untersuchung hat ergeben, daß Materialfehler zum Absturz des Strato- sphärenkreuzers„Good Hope“ über dem Urwald des Amazonas führten. Durch Ma- terialmängel ging, wie das brasilianische Luftfahrtministerium mitteilte, ein Propel- ler zu Bruch und wurde gegen den Propel- ler eines zweiten Motors geschleudert. Der Propeller rig beim Anprall den linken Flügel des Flugzeugs ab, und die Maschine stürzte wie ein Stein in die Tiefe. 0 Vier Personen müssen sich vor einem Gerichtshof in Manila wegen Mädchenhan- del, Freiheitsberaubung, Menschenraub und Vergewaltigung verantworten. Sie sollen unter anderem 200 Mädchen an Bordelle „Vermietet“ haben. Das philippinische Gesetz sieht für diese Verbrechen die Todesstrafe vor.. Jede Wählerstimme kostet Geld Ein Parteimitglied zahlt für Ueber die politische Landschaft der Bun- desrepublik hallen die ersten Wahlkampf- signale. Es ist die Zeit der richtungsweisen- den Parteikongresse, der Plakatkrieg kün- digt sich an, die Mobilmachung des Wählers beginnt. Herr Jedermann bekommt ein Flugblatt in die Hand gedrückt, vielleicht überfliegt er es, steckt es zwecks eingehen- der Abendlektüre in die Tasche, vielleicht auch bedeckt es fünf Schritte weiter mit Hunderten anderer fortgeworfener Pamphlete die Straße. Wer dieses Papier bezahlt? Den Druck? Woher die Miete für die Versammlungssäle kommt? Woher das Geld für die Reisen der Wahlkampfredner? Herr Jedermann wüßte es nicht zu sagen, und vielleicht denkt er nicht einmal darüber nach. Wahlen kosten Geld, und die Parteien brauchen Geld, um zu existieren und die Feldzüge um die Parlamentssitze zu bestrei- ten. Bei diesen Aufwendungen handelt es sich um Millionenbeträge, die nicht allein aus den Lohn- und Gehaltstüten der Partei- mitglieder fließen können. Jeder eingeschrie- bene Parteigänger aber— diese Tatsache Sollte einmal gewürdigt werden trägt gewissermaßen für neun politische Ge- sinnungsfreunde die„Unterhaltskosten der Demokratie“ mit, da 90 Prozent aller deut- schen Wähler keiner Partei angehören. Dieses Zahlenmißverhältnis macht ver- ständlich, daß die Parteien in der Regel auf Spenden angewiesen sind, die jedoch kaum von Einzelpersonen als vielmehr von berufs- ständischen, wirtschaftlichen und sonstigen an der Förderung„ihrer“ Partei interessier- ten Verbänden und Kreisen beigesteuert werden. Zuwendungen dieser Art stellen— Als Prinzip— auch keineswegs ein Geheim- nis dar und bildeten erst in den letzten Tagen den Anlaß für ein Gutachten des neun Gesinnungsfreunde/ Finanzierungsprobleme der Demokratie Bundesfinanzhofes über ihre steuerliche Be- handlung. Weniger offenkundig allerdings, und hier liegt die Problematik dieser Finanzierungsmethode, sind im einzelnen Quelle und Größe dieser Mittel. Gemäß Artikel 21 des Grundgesetzes sind die Par- teien zwar verpflichtet, über die Herkunft solcher Mittel„öffentlich Rechenschaft zu geben“, aber mit der Verabschiedung des entsprechenden Ausführungsgesetzes ist in der laufenden Sitzungsperiode kaum noch zu rechnen. Die Gefahr, daß sich auf dem Umweg über die Parteikassen anonyme Kräfte Ein- fluß auf die politischen Entscheidungen sichern, liegt sehr nahe. Um diesem Uebel zu begegnen, sind bereits die verschiedensten Vorschläge gemacht worden. Man hat an die Erhebung eines„Wählergroschens“ oder einer„Wählermark“ gedacht und sogar die Frage zur Diskussion gestellt, ob nicht der Staat selbst als Finanzier der Parteien auf- treten sollte. Alle diese Ueberlegungen sind nicht neu. Ein Rückblick auf die Weimarer Republik zeigt, daß man sich damals dem gleichen Dilemma gegenübersah. Nicht nur die Indu- strie entrichtete höhere Beiträge zur Unter- stützung bestimmter ihr nahestehender Kan- didaten(ach inoffizieller Schätzung 10 000 bis 20 000 RM pro Mandat), sondern auch die Berufsorganisation der deutschen Aerzte erhob zum Beispiel eine Umlage von 20 RM pro Mitglied,„um eine größere Anzahl von Aerzten in die Parlamente zu bringen, als es bisher, sehr zum Schaden des Gemeinwohls und der Aerzteschaft, der Fall war.“ Aus jenen Jahren liegt auch annähernd genaues Zahlenmaterial über die Wahlkosten vor. Es zeigt, daß etwa bei den Reichstags- wahlen 1928 die Sozialdemokraten für jede Stimme 0,27 RM und für jedes Mandat 16 500 RM, die Deutschnationalen jeweils 1,15 RM und 68 500 RM und die Demokraten 1,40 RM und 84 000 RM aufzuwenden hatten. Als einzige Partei veröffentlichte die SpD Ziffern über ihre Wahlausgaben, aus denen hervorgeht, daß sie 1926 für die sogenannte Fürstenabstimmung über 1,8 Millionen RM und für die Reichstagswahl 1928(einschließ- lich der Wahlvorbereitungen im Jahre 1927) rund 3,2 Millionen RM aufbringen mußte. In die Bundestagswahlen 1949 investierten die Sozialdemokraten nach eigenen Angaben etwa 1,25 Millionen DM, von denen rund eine Million zu Lasten der Bezirksvorstände ging. Vorbereitungen für den Wahltag der USA Neben Radio wird die Fernsehübertragung eine große Rolle spielen Für den amerikanischen Wahltag(4. No- vember), an dem außer dem Präsidenten der USA noch zahlreiche Gouverneure der Einzelstaaten und die Mitglieder des Re- präsentantenhauses gewählt werden, tref- fen die großen Radiogesellschaften des Lan- des bereits fieberhafte Vorbereitungen. So Die größte Eisenbahnkatastrophe der Geschichte 12. 12. 1917: Mit 180 km /st raste ein Zug eine Gebirgsstrecke hinab/ 660 Tote Als vor fast 34 Jahren ein französischer Urlauberzug vollbesetzt mit einer Geschwin- digkeit von 180 Kilometerstunden an einer Felsstützmauer in den Alpen zerschellte, er- eignete sich die bisher größte Eisenbahn- katastrophe der Geschichte. Das Unglück und seine Ursachen waren so ungeheuerlich, daß es die französische Regierung erst wenige Jahre vor Ausbruch des letzten Krieges Wagte, als ein anderes schweres Eisenbahn- unglück in der Nähe von Paris über hundert Todesopfer forderte, die Zahlen von 1917 amtlich zu bestätigen. Die Erinnerung an dieses entsetzliche Unglück wird durch die Tatsache wachgerufen, daß sich vergangene Woche in der Nähe von London wieder eine folgenschwere Eisenbahnkatastrophe ereig- nete. Im Herbst des Jahres 1917 war die italie- nische Front in Venetien ins Wanken geraten. Der deutsche und österreichisch- ungarische Vorstoß konnte nur mit Hilfe von englischen und französischen Truppenverbänden abge- fangen werden. Am 12. Dezember fuhr nun ein Urlauberzug der französischen Streit- kräfte mit rund 1100 Soldaten von der Front über Turin und durch den zwölf Kilometer langen Mont-Cenis-Tunnel zur italienisch- französischen Grenzstation Modane, um von hier aus weiter durch das Arc- und Isèretal die Richtung Lyon einzuschlagen. Auf jenem Grenzbahnhof mußten die Urlauber aus un- geklärten Gründen in einen aus italienischen Wagen zusammengestellten Zug umsteigen. Der Zugführer, der von Modane aus den Transport übernahm, hatte schwere Beden- ken, die Abfahrt aus tausend Meter Höhe mit nur einer Maschine anzutreten, Da er aber mit seiner Meinung bei der Fahrdienst- leitung der Grenzstation auf Ablehnung stieß, rollte schließlich der Urlauberzug aus dem Bahnhof. Sehr bald schon stellte der Lokführer fest, daß die Bremsen des Zuges nicht in Ordnung und darüber hinaus noch unglücklicher weise die Schienen stark vereist waren. Nachdem im Umsehen eine Geschwindigkeit von 100 Kilometerstunden entwickelt war, raste der Unglückszug schließlich mit 180 Kilometer- stunden Geschwindigkeit die kurvenreiche und abschüssige Hochgebirgsstrecke des Arc- tales hinab. Die 1100 Urlauber befanden sich in einer verzweifelten Lage. Sie sahen eine grausige Katastrophe voraus und konnten doch nichts zu ihrer Verhütung unternehmen. Bei dem französischen Alpendorf Saint Michel prallte der Zug, von unvorstellbaren Kräften aus der Kurve gehoben, gegen eine Felsstützmauer und zerschellte, während die Lokomotive, von der sich die Wagen losge- rissen hatten, wie durch ein Wunder unver- sehrt blieb und wenige hundert Meter talab- wärts zum Stehen gebracht werden konnte. Nicht genug mit alledem, explodierte zu allem Ueberfluß ein im Zuge mitgeführter Muni- tionsvorrat, so daß die Trümmer nun in Brand gerieten und die zu Weißglut erhitzten Eisenteile schaurig durch die finstere Nacht leuchteten. Nur aus diesem zusätzlichen Un- glück läßt sich die für eine Eisenbahnkata- strophe so ungewöhnlich hohe Zahl von 660 Todesopfern erklären. Die älteren Bewoh- ner des nahegelegenen Dorfes denken noch heute mit Grauen an dies schreckliche Un- glück, für dessen Opfer alljährlich dort ein Gedächtnisgottesdienst stattfindet. Die zweitgrößte Bahnkatastrophe ereig- nete sich 1944, als von Neapel aus ein Leer- güterzug nach Süden fuhr, der mit vielen Flüchtlingen besetzt war. In einem Tunnel blieb der von zwei Maschinen gezogene Zug Plötzlich stecken. In ihrem Rauch erstickten 428 Reisende; denn nur wenige konnten sich rechtzeitig zu den Tunnelausgängen retten. kündigt die National Broadcasting Com- Pany(NBC), die größte nordamerikanische Radio- und Fernsehgesellschaft. die Ein- richtung éiner besonderen Nachrichten-Zen- trale in ihrem größten Studio in der New Vorker Radio City an, in der ein Stab von 500 Personen, darunter 25 Reporter, tätig sein wird. Da die Wahlresultate aus den Einzelstaaten— nicht zuletzt infolge der Zeitdifferenz zwischen Ost- und Westküste erfahrungsgemäß in größeren Abständen eingehen, wird dieses Nachrichtenzentrum vom Nachmittag des Wahltages an wahr- scheinlich bis zum nächsten Vormittag un- unterbrochen tätig sein und das amerikani- sche Volk laufend mit allen eintreffenden Wahlergebnissen, aber auch mit Kommen- taren und den in den USA nun einmal un- vermeidlichen Anekdoten(„human interst stories“) versorgen. Im ganzen Land wird für diesen Zweck eine Schar von 1000 zu- sätzlichen Berichterstattern von den ange- schlossenen regionalen Sendegesellschaften in Dienst genommen. Neberi der Radiodurchsage der eingehen- den Resultate wird dabei auch die Fermseh- übermittlung eine große Rolle spielen, wo- bei die Meldungen der akustischen Radio- sendungen durch ein neu konstruiertes „Elektronen-Gehirn“ in Fernsehbilder um- gewandelt werden, die dem Publikum eine Uebersicht über den jeweiligen Gesamt- stand des großen Wettrennens um die Mehrheit vermitteln. In den einzelnen Brennpunkten der Wahlkampagne, in den New Vorker Haupt- quartieren der Kandidaten und bei den beiden großen Parteien in Washington wird die NBC Bandaufnahmegeräte, Fernseh- kameras und Kommentatoren placieren, die von dort aus Aufnahmen und Berichte übermitteln sowie die wichtigsten Persön- lichkeiten unmittelbar interviewen. Amtssitze der künftigen Botschafter Engländer errichten Neubau/ Washingtons größte Auslandsmission An der verkehrsreichen Verbindungs- straße zwischen Bonn und Bad Godesberg, an der auch die SPD-Zentrale ihr weitläuff- ges Hauptquartier unterhält, wächst gegen- Wärtig das künftige britische Botschaftsge- bäude aus dem Boden. Die neue Botschaft dürfte, den Bauplä- nen nach zu urteilen, zu den größten briti- schen Auslands vertretungen zählen. Sie ent- spricht in ihrer einfachen architektonischen Linienführung etwa der Bauweise des Bun- des- und Abgeordnetenhauses, soll aus einem dreistöckigen Hauptflügel und zwei kurzen Nebenflügeln bestehen und zunächst neunzig Büros Raum bieten. Das Gebäude wird vor- aussichtlich im April nächsten Jahres fertig- gestellt sein. Der amerikanische Hohe Kommissar Donnelly wird auch nach der Umwandlung seines Amtes in eine Botschaft in dem neu errichteten Gebäude der HIGOG am Meh- lemer Rheinufer hinter Godesberg residie- ren. Sein Stab einschließlich der deutschen Hilfskräfte erfährt bereits jetzt eine wesent- liche Reduzierung. Aber auch nach dieser Beschränkung werden die Vereinigten Staa- ten in der Bundesrepublik die größte diplo- matische Mission der Welt unterhalten. Wie aus Washington berichtet wurde., sollen an ihr anenähernd 600 Amerikaner und etwa 1500 Deutsche tätig sein. Im Zuge der Rück- gewinnung deutscher Souveränitätsrechte durch die Bundesregierung dürften sich je- doch auch diese Zahlen laufend verringern. Blick ins Land Schnee im Westen und Süden Hamburg. In vielen Gegenden West- und Süddeutschlands hat es am Montag ge- schneit. in manchen Gebieten zum ersten mal in diesem Winterhalbjahr. Der Schnee, der im Schwarzwald, auf der Alb, in Thü ringen, im Westerwald, in der südlichen Eifel, in der Haardt, in einigen Teilen des Hunsrücks. im Hochtaunus. im bergischen Land und in der Hocheifel fiel, ging im Laufe des Tages mit zunehmender Wärme in Regen über. Kripo warnt Tänzerinnen Bremen. Die Bremer Kriminalpolizei Warnte in einem Aufruf„alle hübschen Mädchen“ in der Bundesrepublik, besonders aber alle Tänzerinnen, davor, sich von un- bekannten Agenten als Tänzerinnen nach Aegypten verpflichten zu lassen. In jedem Fall sollte erst eine offizielle Auswande- rungsberatungsstelle oder das deutsche nationale Komitee zur Bekämpfung des Mädchenhandels in Frankfurt a. M. zu Rate gezogen werden. Regensoll übererfüllt“ Kiel. In den ersten zehn Tagen des Okto- bers flelen im nördlichen Schleswig- Holstein rund 100 Millimeter Regen. Damit sind, wie die meteorologische Station in Schleswig mit- teilte, schon 30 Millimeter Regen mehr gefal- len, als der in vielen Jahren errechnete Durchschnitt für den ganzen Monat Oktober beträgt. Kartoffeldiebe mieteten Lastzüge Celle. Eine Bande, die Kartoffeldieb- stähle in großem Stil ausführte, wurde dieser Tage von einem Bauern in Schmar- beck, Kreis Celle, auf einem Kartoffelfeld überrascht. Mit einer Jagdflinte zwang er die Bande, zur nächsten Polizeistation zu fahren. Dort gab der Bandenführer zu. für seine Diebstähle von nahezu 400 Zentnern Kartoffeln in Niedersachsen und Schleswig- Holstein Lastzüge gemietet und Erwerbslose angestellt zu haben. denen er angegeben habe, es handele sich um„eigene Ernte“. „Goldene-Hundehalsband“-Träger Dortmund. Auf einer internationalen Rasse- hundeausstellung in Dortmund, an der mehr als 2100 Hunde der deutschen und ausländi- schen Zucht teilnahmen, wurden drei zierliche Rauhaarzwergdackel aus dem Zwinger„Vom Hasengau“ in Nordtrup bei Quakenbrück (Niedersachsen) mit dem„Goldenen Hunde- halsband“ ausgezeichnet. Bäderkuren kein Privileg der Reichen Bad Kissingen. Der bayerische Wirtschafts- minister Dr. Hanns Seidel forderte am Sonn- tag bei der Eröffnung des diesjährigen Kon- gresses der Internationalen balneologischen Gesellschaft in Bad Kissingen, die Heilquellen dem gesamten Volk zugänglich zu machen und ihre Nutzung nicht zum Privileg einer finanziell stärkeren Schicht werden zu lassen. Bevölkerungszunahme im Bundesgebiet Bonn. Die Bevölkerung des Bundesgebie- tes hat nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im zweiten Vierteljahr 1952 erneut um 108 000 Menschen zugenommen. Insgesamt belief die Bevölkerungszahl der Bundesrepublik am Ende des ersten Halb- jahres 1952 auf 48 478 000. Warnung vor Lager La Fraschette München. Das Evangelische Hilfswerk für Internierte und Kriegsgefangene in Mün- chen warnte vor angeblichen Internierten des Lagers La Fraschette di Alatri in Ita- lien, die Bettelbriefe schreiben und mit den Spenden einen schwunghaften Handel be- treiben. In La Fraschette befinde sich kein Interniertenlager. Tausend Fasanen werden ausgesetzt Kaiserslautern. Tausend Fasanen der Fasanerie der Bezirksgruppe Pfalz des Lan- desjagdverbandes Rheinland-Pfalz in Og- gersheim sollen, wie der Vorsitzende der Be- Zirksgruppe Pfalz, Landrat Werner Spieß, mitteilte, am kommenden Freitag an die Jäger der Pfalz verteilt und in freier Wild- bahn ausgesetzt werden. Die Bezirksgruppe Pfalz erreichte wegen der Seltenheit von Fasanen im Gebiet der Pfalz bereits ein Ab- schußverbot für Fasanenhennen bis zum Jahre 1954. Die Züchtung soll weiter fort- gesetzt werden. Munitionslager auf dem Sportplatz Bamberg. Rund 300 Panzergranaten und Gewehrmunition wurden unter einem bisher als Sportplatz benutzten Grundstück in Pödeldorf(Oberfranken) entdeckt. Den Fund machte ein Mann, der nach Alteisen grub. Neue Erkenntnisse und Erfindungen Riesige Pressen Einzelheiten über den Bau von zwei rie- sigen hydraulichen Pressen mit einer Kapa- zität von 25 000 bzw. 35 000 Tonnen durch die amerikanische Bliss Company wurden von dem Präsidenten der Gesellschaft, Howard Herrick, jetzt bekanntgegeben. Die Anregung zur Konstruktion von Formpressen dieser Größe in den USA kam nach dem Bericht Herricks aus Deutschland, wo die Amerikaner nach dem zweiten Weltkrieg zum erstenmal Pressen dieser Art vorfanden. Noch vor acht Jahren haben die schwersten Pressen in den USA mit einem Druck von nur 5000 Tonnen ge- arbeitet. Der Versand der neuen Pressen, von denen der schwerste Teil allein 260 Tonnen Wiegt und die größere mit einem Druck ar- beitet, der dem Gewicht eines Schlachtschif- tes entspricht, schuf ein Problem und muß mit eigens konstruierten Güterwagen durch- Sekünrt werden. Eine Presse hat die Größe emes künfstöckigen Gebäudes und wiegt etwa 5000 Tonnen. Neue Propellerturbine Eine neue Propellerturbine für Flugzeuge mit einer Leistung von 20 000 PS und mehr ist von der Curtiss Wright Corporation angekün- digt worden. Der Präsident der Gesellschaft, Roy Hurley, erklärte hierzu, daß die Turbine theoretisch eine Geschwindigkeit von über 1500 Kilometerstunden ermöglichen und da- mit jedem anderen bisher bekannten Flug- zeugmotor überlegen sein werde. Fernsprechleitungen melden ruehstellen automatisch Die australischen Post- und Fernmelde- behörden führten neuartige Fernsprech- eitungen vor, die jede Bruchstelle auto- matisch melden. Das angewandte Alarm- system ist sehr sinnreich ausgedacht und den- noch äußerst einfach. Die Kabel sind von einem Mantel umschlossen, in dem sich trok- kene Luft befindet. Tritt ein Bruch in der Lei- tung auf, so bricht auch dieser Mantel und die darin eingeschlossene Luft entweicht, wo- durch sich ein Kontakt schließt, der augen- blicklich die Alarmglocke auslöst. „Sonnenschalter“ Für die Bedienung der Lichtsignale, die den nächtlichen Schiffsverkehr auf dem Wolga-Don-Kanal regeln, sind„Sonnen- schalter“ entwickelt worden, die die elektri- schen Beleuchtungskörper automatisch ein- und ausschalten. Die Versuche mit den neu- artigen Schaltereinrichtungen sind, wie die sowjetische Nachrichtenagentur TASS mel- det, in einem Leningrader Werk erfolgreich abgeschlossen worden. Der„Sonnenschal- ter“ besteht aus Ringen von einem„be- stimmten Metall“, die in einer dicken Glas- laterne untergebracht werden. Diese Ringe sollen sich am Morgen unter dem Einfluß der Sonnenstrahlen ausdehnen und den Stromkreis zu einem Leuchtturm oder einer Leuchtbake automatisch unterbrechen. Nach Einbruch der Dämmerung ziehen sich die Ringe zusammen und Schalten die Beleuch- tung wieder ein. Luft auch für Fahrräder Das Luftaufpumpen ist auch bei Fahrrad- reifen kein reines Vergnügen. Einem Fahr- radmechaniker in Dänemark mißflel außer- dem das häufige Ausleihen von Pumpen an luftbedürftige Radfahrer. Kurz entschlossen brachte er It. Radmarkt, Bielefeld, an seiner Werkstatt einen Automaten an, der gegen Einwurf von 10 Oere(6 Pf) eine Minute lang Druckluft für die Räder seiner Fahrradkun- den liefert. Seine Erfahrungen? Die Neuerung macht allen Spaß, zumal an einer Uhr die Zeit der Luftentnahme registriert wird, der winzige Betrag wird gern bezahlt, und das ganze ist ein hübscher kleiner„Dienst am Kunden“. 5870 Gras arten Zwei Agronomingenieure, Dr. V. Saier und Dr. T. S. Santos vom Landwirtschaftsmini- sterium der Philipinen, erstatteten einen aus- führlichen Bericht über die von ihnen gezähl- ten Grasarten. Nach diesem Bericht soll es 600 Familien von Gräsern geben, die sich in 5870 Arten aufteilen. Kartoffeln gegen Schädlinge immun Nachdem es durch Anwendung chemischer Mittel gelungen ist, die Kartoffelkäferplage erfolgreich zu bekämpfen, ist neuerdings in Westdeutschland ein neuer Kartoffel- Schad- ling aufgetaucht, der weit gefährlicher zu sein scheint und gegen den die Chemie bis- her noch kein wirksames Mittel gefunden hat, nämlich die Kartoffel-Nematode, welche die Wurzeln der Kartoffel zerstört und erst dann bemerkt wird, wenn der Strauch abstirbt und es bereits zu spät ist. Kürzlich ist nun dem pflanzenzüchterischen Forschungsinstitut der Max-Planck- Gesellschaft in Voldagsen die Züchtung einer neuen Kartoffelsorte ge- lungen, die gegen jeglichen Schädlingsbefall, auch den der Kartoffel-Nematode, immun ist. Es handelt sich um das Ergebnis jahrelanger Einkreuzungsversuche zwischen Wildarten unserer Kartoffeln mit Kultursorten. Die in der Zweigstelle Rosenhof bei Ladenburg durchgeführten Versuche sind noch nicht ganz abgeschlossen. Immerhin steht fest, daß die Säfte der neuen Sorte für den Kartoffelkäfer, seine Larven und auch für die Kartoffel- Nematode absolut tödlich sind. Noch liefert die neue Sorte allerdings nur die Hälfte des Normalertrages. Aber auch diesen Uebelstand hofft man durch weitere Züchtung zu über- winden. Pflanzen gegen Insekten immunis iert Neue Phosphorpräparate sind von ameri- kanischen Biochemikern entwickelt worden, die durch die Wurzeln oder unteren Blätter von Pflanzen aufgenommen werden, in ihren Saftstrom übergehen und alle Teile der Pflanze vor Insektenfraß schützen. Mit die- sen, unter der Bezeichnung Systox und Metazid vertriebenen Präparaten werden die Pflanzen gegen Insektenfraß immunisiert, da vor allem Blattläuse und Raupen beim Genuß dieses Saftes vergiftet werden, wäh- rend unschädliche Insekten wie Marienkäfer davon nicht betroffen werden. Wegen ihrer starken Wirksamkeit sind die neuen Chemi- kalien zur Zeit im allgemeinen Handel noch nicht zugelassen nud werden vorerst nur bei Gartenblumen wie Rosen und Chrysanthe- men, nicht aber bei der, der Ernährung die- nenden Pflanzen angewendet. Die Forscher des amerikanischen Ackerbauministeriums erklären, daß mit ihrer späteren Verwen- dung bei Baumwolle gerechnet werden kann. Kleider in der Handtasche Krefelder Webereien kündigen für nächstes Jahr unter der Bezeichnung„Parlaine“ Da- menkleiderstoffe aus Perlon an, die den Cha- rakter einer ganz leichten Naturseide haben. Wegen des geringen Gewichts sollen sich ein bis zwei solche Kleider mühelos in einer Handtasche unterbringen lassen, zumal der Stoff völlig knitterfrei ist. Außerdem werden im Frühjahr 1953 Perlon-Fadengarne auf den Markt kommen. Klimaanlage im Gürtel Für Arbeiter, die vor Kesselräumen, in heißen Backstuben oder überhaupt bei hohen Temperaturen tätig sein müssen, wird von einer amerikanischen Firma ein Gürtel emp- fohlen, der die Körpertemperatur um 4 bis 5 Grad gegen die Temperatur der Umgebung senkt. Die Wirkung dieses als individuelle Klimaanlage bezeichneten Gürtels beruht auf dem Verdunsten von Wasser und hält einen halben Tag an. Es genügt, ein halbes Glas Wasser zum Anfeuchten des Gürtels zu ver- wenden. Intelligenz kein Vorteil a m Steuer? Zwischen Intelligenz und der Fähigkeit, ein Motorfahrzeug sicher und ohne Unfall durch den Verkehr zu bringen, besteht kein ursächlicher Zusammenhang. Das wurde vom Institut für Verkehrs wissenschaften der ame- rikanischen Northwestern University durch eine Reihe von Untersuchungen bewiesen. Aus ihnen ging hervor, daß leicht Geistes- schwache, deren Intelligenz der von Kindern von 10 bis 12 Jahren entsprach, die sicher- sten Führer von Motorfahrzeugen wurden. Selbst wenn sie nicht ganz so gut wie nor- male Menschen sahen, war das nur von Vor- teil; denn hierdurch wurden sie gezwungen, dem Fahren ihre volle Aufmerksamkeit zu widmen. Personen mit guten Augen und hoher Intelligenz lassen sich nach der Unter- suchung des Institus allzuleicht von Schau- fenstern oder interessanten Erscheinungen auf der Straße ablenken, wodurch Verkehrs- unfälle entstehen können. Perlonnetze haben sich bewährt Das Institut für Küsten- und Binnen- fischerei der Bundesanstalt für Fischerei in Cuxhaven hat eine Reihe von Versuchen mit Perlonnetzen abgeschlossen. Auf dem Fisch- dampfer„Schlesien“ wurden in letzter Zeit die Perlonnetze statt der bisher üblichen Manila-Netze verwendet. Wie vom Institut mitgeteilt wurde, ist die Haltbarkeit der Perlonnetze den Manila-Netzen weit über⸗ legen. TT 1 Seite 4 MANNHEIM e Mittwoch, 18. Oktober 1952/ Nr. Vds geht eigene Wege mit zweiter Gedenk-Stunde Der Landesverband deutscher Soldaten, Kreisverband Mannheim, wird sich nicht der den Abschluß und Höhepunkt der Kriegsgefangenen-Gedenkwoche markieren- den„Treue- Kundgebung“ des Verbandes der Heimkehrer und anderer Organisatio- nen am 26. Oktober im Rosengarten an- schließen, sondern am gleichen Tag im „Zähringer Löwen“ eine eigene Gedenk- stunde für die Kriegsgefangenen, Vermiß- ten, Gefallenen und„sogenannten Kriegs- verbrecher“ abhalten. Dies teilte Soldaten-Kreisverbandsvor- Sitzender H. Neuerburg bei einer Presse- desprechung am Montagabend mit. Als Begründung dafür führte Neuerburg an, daß es dem Vds in Mannheim unmöglich Sei,„auf der Linie der(vom Heimkehrer Verband für die Rosengarten-Kundgebung eingeladenen) Gewerkschaften mitzumar- schieren“, und daß der Vds bei seiner Versammlung die Forderung auf Lösung des Problem der„sogenannten Kriegsver- brecher“ besonders herausstellen wolle. Wenn man in Sachen Kriegsgefangene schen einen Druck auf den Osten ausüben Wolle, dann müsse der Westen in der Frage der„sogenannten Kriegsverbrecher“ mit gutem Beispiel vorangehen. Der Vds, sagte Neuerburg, denke nicht daran, als Konkur- rent gegenüber dem Verband der Heim- kehrer aufzutreten, und distanziere sich auch von den„kriminellen Kriegsverbre- chern“. Er wird seine Kundgebung zusam- men mit dem Volksbund für Kriegsgräber- Fürsorge, dem Polizei- Schutzbund, dem Beamten-Bund und der FHilfsorganisation auf Gegenseitigkeit der früheren Waffen- SS(HIAG) veransalten. rob Rheinau auf der Höhe in der Geflügelzucht Ein voller Erfolg wurde die vom Rasse- geflügel-Zuchtverein„Phönix“ Rheinau in der Rheinauer Schule gezeigte Jungtier- schau, die 45 Aussteller mit 50 Rassen und 280 Einzeltieren beschickten. Was die Rhein- auer zeigten, war wirklich des Sehens wert. Vertreten waren alle Rassen vom Wirt- schafts- bis zum Zierhuhn, wobei als wert- volle Exemplare auch die im Bundesgebiet Aussterbenden Lakenfelder vertreten waren. Schlangen bildeten sich wieder vor Knabs preisgekrönten Antwerpener Bartzwergen. Streicher-Enten und Coburger Silberlerchen- tauben vervollständigten die reichhaltige Schau, bei der kein Tier durchflel. Pokal- sieger wurde Eugen Reichert mit seinen Rhodeländern, während Sophie Jörg für Unpopulär, aber notwendig uch Mannheim muß Gus-, Wusser- und Stromtarife erhöhen Der Stadtrat billigte schweren Herzens die begründete Vorlage/ KPD stimmte dagegen und'sprach„zum Fenster hinaus“/ Das Gaswerk Luzenberg braucht einen neuen Gasbehälter weiteren Raum mit einer DMark, unverändert bleibt. Die Zähl Nach ausführlicher Diskussion billigte gestern nachmittag der Stadtrat in einer öffentlichen Sitzung eine von der verwaltung sorgfältig ausge- arbeitete und ausführlich begründete Vorlage zur Erhöhung der Wasser-, Gas- und Stromtarife sowie der Zählergebühren. Demnach erhöht sich in Mannheim die Wasser mindest gebühr von 2,9 Prozent auf 3,3 Prozent des Mietwertes nach dem Stand vom 1. Dezember 1921, der Wasser- meh r verbrauch wird im Normalfall ab jetzt nicht mehr mit 25, sondern mit 28 Pfennigen pro Kubikmeter berechnet. Bei Gas steigt der Preis für Nor mal abnehmer pro Kubikmeter von 24 auf 26 Pfennige. Der Lieht strom wird für Kleinst abnehmer im Preis nieht er- höht, sondern bleibt bei 42 Pfennigen pro Kilowatt unverändert, da- gegen steigt der Preis des Kraft stroms für die gleiche Verbrau- cherkategorie von 24 auf 25 Pfennige pro Kilowatt. Der Haushalt- strom wird um einen Pfennig teuerer und kostet damit jetzt 10 Pfennige im Arbeits preis, während der Grun d preis für den ersten und jeden ter Staffelung um 33 bis 50 Prozent erhöht, ebenso wie auch die Son- der tarife für Wasser, Gas und Strom neben der Erhöhung für den Normalbezieher in jedem speziellen Fall unterschiedlich nach Größe und Wirtschaftskraft des Abnehmers erhöht werden. beziehungsweise 1,10 DM ebenfalls er gebühren werden in differenzier- Zunächst schien alles glatt abzulaufen: Bürgermeister Trumpfheller unterbreitete die Tarifvorlage, und die Fraktionen der SPD und CDU sagten durch ihre Sprecher Sommer und Braun en bloc Ja dazu, wo- mit schon eine Majorität gesichert war. Der Bürgermeister und die Leitung der Stadt- werke hatten aber auch gründliche Vor- arbeit geleistet: Die Vorlage war mit Koh- lenpreissteigerungen, der durch Preisstop- verordnungen aufgerissenen Lücke zwischen Gestehungskosten der Werke und den tat- sächlichen Endpreisen, mit dem Nachhol- bedarf an Auf- und Ausbau und mit dem Hinweis auf die Wichtigkeit, leistungs- fähiger„Blutspender“ für das notwerdige Gedeihen der Wirtschaft in Mannheim nicht nur oberflächlich und„frisiert“, son- dern echt und ehrlich begründet worden. Ein Beispiel mag illustrieren: Der Nah- rumgsmittel-RKostenindex ist von 1936 bis heute auf 215 gestiegen, die Tarife haben in der gleichen Zeit preislich nur um 30 Prozent zugenommen, und selbst für die jetzt vorgenommene Erhöhung war Erlaub- nis und Zustimmung der Landesregierung erforderlich, die übrigens noch nicht ein- mal voll„ausgeschöpft“ worden ist. Wenig- schwere Sussex, A. Kubitscheck(doppelt- stens in Mannheim nicht. Außerdem soll gesäumte Barnevalder), K. Wolf(gestreifte Italiener) und L. Lex(Zwerglachse) mit Lei- stungspreisen ausgezeichnet wurden. Außer- dem wurden 28 Ehrenpreise und 35„Sehr gut 1“ vergeben. nicht vergessen werden, daß Mannheim mit seinen Tarifen, wie sie nun ab 1. Oktober (rückwirkend) gelten, immer noch unter dem Durchschnitt der deutschen Städte liegt, die ebenfalls bereits Erhöhungen Eine von zehn wor die Diebin Schmuck für 1000 DM HDrel Geldiebstähle hintereinander zwan- gen einen Geschäftsinhaber. die Kriminal- Polizei zu verständigen. Von den zehn An- gestellten waren bereits neun Mädchen durch eine Beamtin der Kriminalpolizei körperlich durchsucht worden, als man bei der zehnten die gestohlenen 70 DM Papier- geld fand. Sie gab zu, auch die vorher- gehenden Gelddiebstähle verübt zu haben. Die Festgenommene ist eine Rückfalldiebin. Durch Anbieten von Zigaretten hatte sich ein Arbeiter aus Weinheim verdächtig ge- macht. Nach kurzem Leugnen gestand er, daß er die Zigaretten und 80 DM in einer Wohin gehen wir? Mittwoch, 13. Oktober: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Carmen“; Amerikahaus, 20 Uhr: Kul- turfilmabend: Kunst und Kamera„Matisse“, „Mit den Augen der Kamera“,„Kinder als Künstler“, 19.30 Uhr: Schallplattenkonzert: Symphoniekonzert Nr. II, Werke von Bach, Haydn, Dukas und Tschaikowsky, 14.30, 16.00, 18.00 Uhr: Filmvorführungen: Wochenschau, Geheimnisse des Vogelzuges, Reich der Tiere; Märchentheater Kurpfalz(Ufa-Theater, N 7), 14.30 Uhr:„Aschenputtel“; Gewerkschaft Oeffentliche Dienste, Transport und Ver- kehr, Gewerkschaftshaus, Zimmer 28, 17.00 Uhr, Handarbeitsabend; Gewerkschaftshaus (Gewerkschaftsjugend), 19.30 Uhr:„Wir, ganz unter uns!“; Christuskirche, 20.00 Uhr, Wil- helm Busch spricht. Donnerstag, 16. Oktober: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Die Czardasfürstin“; Musensaal 20 Uhr: Jazz mit Deutschlands Jazz-Königen und der King-Star-Band; Gewerkschaftshaus (Gewerkschaftsjugend) 19.30 Uhr:„Mensch und 5 Vortrag von Alexander, 8 Stutt- Wie wird das Wetter? Wieder kühler Vorhersage bis Donnerstag früh: Am Mittwoch anfangs noch starke Bewölkung und einzelne 5 Schauerniederschläge. Wieder Sstwas kühler. Höchsttemperaturen 8 bis 11 Grad. Im Laufe des Nachmittags von Nord- westen übergreifende Aufheiterungen. In der Nacht nach vorübergehendem Aufklaren in den Niederungen verbreitet Nebelbildung. Temperaturen etwas unter 5 Grad absinkend. Tagsüber noch teilweise böige nordwestliche Winde. 5 Uebersicht: Dem über Mitteldeutschland ost- Wärts abziehenden Tiefdruckgebiet, welches die verbreiteten Niederschläge am Montag und Dienstag verursachte, folgt von Westen ein Hochdruckrücken nach. Mit der entstehenden nordwestlichen Strömung fliegen wieder etwas Kühlere Meeresluftmassen in unser Gebiet ein. Wetteramt Karlsruhe Pegelstand des Rheines am 14. Oktober: Maxau 417(9), Mannheim 258(7), Worms 182(9), Caub 178(5). spurlos verschwunden Wirtschaft gestohlen hatte. Er steht unter dringendem Verdacht. weitere Einbrüche in Wirtschaften begangen zu haben. In der Oststadt mußte eine Geschäfts- führerin den Verlust von Schmuckgegen- ständen im Werte von 1000 DM feststellen, die sie in einem Schrank aufbewahrt hatte; von dem Dieb fehlt jede Spur. Ein Unbekannter stieg auf dem Almen- hof auf einen Balkon und stahl die zum Trocknen aufgehängte Wäsche im Werte von 435 DMM. In der Neckarstadt wurde auf einem Sportplatz nachts von einem Altmetalldieb das Fußballtor aus der Erde gerissen und zweier Eisenstangen beraubt. Auf frischer Tat wurde ein Sechzehn- jähriger aus Käfertal ertappt, als er einem amerikanischen Soldaten ein Paar Schuhe stehlen wollte. Bei der anschließenden Haussuchung wurde eine größere Zahl von Gegenständen gefunden, die aus amerika- nischem Armeebesitz herrühren und auch gestohlen sein dürften. vornehmen mußten, oder es noch in un- mittelbarer Zukunft werden tun müssen, Doch nicht alle wollten das auf Anhieb schlucken, beziehungsweise hatten sich ihren Kommentar für diese Plenarsitzung aufge- hoben. Es macht sich vielleicht„besser“ in der Oeffentlichkeit. Da war zunächst KPD- Stadtrat Eimuth, der die üblichen Haare in der Suppe fand und ankündigte, seine Frak- tion werde in der Abstimmung dagegen sein. Was schließlich niemand anders erwartete. Auch seine Argumentation überraschte nicht: Er sprach davon, daß man in seinen politi- schen Kreisen die Bonner Politik nicht billige und stellte aus dieser Perspektive einen Zu- sammenhang mit der zur Debatte stehenden Vorlage mehr oder weniger mit Gewalt her. Von einer sachlicheren Perspektive aus hatte Prof. Schüle DVP) durchaus ernst zu neh- mende Einwände zu machen. Er stellte die Frage, ob mit der Erhöhung im Grunde nicht die völlig unrentable Straßenbahn-Bilanz ge- meint sei, die man auf diesem Wege vielleicht subventionieren wolle. Wenn dem 80 sei, müsse man doch das Loch da stopfen, wo es auch wirklich ist, und nicht dem Mann, der Licht brennt, indirekt den Fehlbetrag der Straßenbahn aufhalsen. Dr. Heimerich fing den Ball sofort auf und meinte, die Straßenbahn sei tatsächlich schon lange mehr ein„Wohlfahrtsunternehmen“ als ein Wirtschaftsbetrieb, aber die Umstände zum Beispiel die 40 000 Pendler, die auf sie mit ihren niederen, wirtschaftlich gesehen z u niederen, Fahrpreisen eben angewiesen sind — zwängen, die Unrentabilität noch unab- sehbar lange in Kauf zu nehmen. Lebhaft und noch mehr als das wurde das Gespräch, als sich schließlich K. Weber(KPD) zu Wort meldete, und zu noch weitergehen- den Ausführungen anhob als sein Fraktions- kollege Eimuth. Er unterstellte, mit der Tariferhöhung werde beigetragen, das„Bon- ner Rüstungsprogramm“ zu flnanzieren, weil man sich dort nicht traue, offizielle Steuern für diesen Zweck zu erheben. Und als Weber sich gar noch in„volks wirtschaftlichen Vor- lesungen“ erging, riß dem Gremium, jedoch nicht dem Oberbürgermeister die Geduld, was sich in Zwischenrufen, geräuschvoller Unterhaltung, gezischelter und laut geäußer- ter Empörung und in dem Verlangen, Weber zu„stoppen“, kundtat. Slania DVP)„rettete“ die Situation in einer Weberschen Atempause mit einem An- trag auf Schluß der Debatte, der dann auch unter heftigem Gemurmel durchging. Bei der Abstimmung zur Vorlage kam es zu dem vorauszusehenden Ergebnis: Alle da- für, nur die KpD und der Einzelgänger Helmle DG-BHE) dagegen. Mit dem Gaskessel hoch hinuus Zu ausführlicherem Gespräch kam es auch bei dem Antrag, die Erstellung eines Gas- behälters auf dem Gelände des Gaswerkes Luzenberg mit einem Fassungsvermögen von 150 000 ebm(azur notwendigen Ausweitung der Kapazität) mit einem Kostenaufwand von rund drei Millionen DM zu bewilligen. Diese Summe sollte einen Teil der am 11. Juli bereits grundsätzlich zum Ausbau des Gaswerkes Luzenberg genehmigten 15 Millionen darstellen. Es zeigte sich, daß trotz ausführlicher schriftlicher Unterrichtung der Stadtrat sich der technischen Seite dieser Frage nicht ge- nügend gewachsen zeigte, so daß Oberbau- direktor Wiese die Unterschiede zwischen einem„trockenen!“ und einem„nassen“ Behälter darlegen mußte sowie auch auf die Preisunterschiede noch einmal einzugehen hatte. Nach Ueberwindung dieser Schwie- rigkeit wurden vom Gremium àzsthetische Aspekte erörtert, wobei jedoch dem höhe- ren, aber im Durchmesser geringeren„trok- kenen“ Behälter überwiegend der Vorzug ein- geräumt wurde, so daß sich mit dieser Mei- nung ein gewisser Widerspruch zu dem Vor- schlag der Verwaltung herausstellte, die aus vorwiegend technischen Gründen(und Grün- den der Betriebskosten) einem„nassen“ Be- hälter zunächst das Wort geredet hatte. Dr. Heimerich löste das Dilemma mit Zu- rückziehung der ursprünglichen Vorlage und dem neuen Antrag, einen preislich rela- tiv günstiger scheinenden 175 000-Cbm- Trocken-Behälter noch einmal von der Firma, die ihn angeboten hat, durchkalku- lieren zu lassen. Sein Antrag wurde gegen sechs Stimmen bei drei Stimmenthaltungen angenommen. 8 mle Gegen die Stimmen der KpD wurde da- nach ein Antrag akzeptiert, nach dem Mann- heim dem„Institut zur Förderung öffent- cher Angelegenheiten“ in Frankfurt, das jetzt nach Mannheim verlegt werden soll. einen einmaligen Zuschuß von 5000 DM ge- Währt. Das Institut war ursprünglich von amerikanischer Seite finanziert worden. Da die Amerikaner aber jetzt nur noch eine Teil finanzierung übernehmen., sind entspre- chende deutsche Zuwendungen erforderlich. „Beschämend“ nannte der Oberbürger- meister im nächsten Punkt(„es liegt so große Schuld vor auf diesem Gebiet“) das Sammelergebnis zur Stiftung eines 5000 DM- Oelbaumhaines für Israel, das zusammen mit einer vom Verwaltungsausschuß geneh- migten 1000 DM- Spende 2297 PM ausmacht. Die Stadträte sekundierten Dr. Heimerich, als dieser bat, die Abrundung dieser Summe auf 5000 DM zu bewilligen. Das Stadtober- haupt regte in diesem Zusammenhang an, „auch etwas für die zerstörten jüdischen Gebãucie in Mannheim zu tun“ und um da- mit zu beginnen, zunächst das Eingangsge- bäude zum jüdischen Friedhof wieder auf- zubauen. b Formelle Einwendungen hatte danach Prof. Schüle dagegen, daß Mannheim gegen- über der Landesversicherungsanstalt Baden die selbstschuldnerische Bürgschaft für ein Darlehen von 100 O00 DM. das die LVA dem „Verband zur Bekämpfung der Tuberkulose“ als Betriebsmittelvorschuß für drei Jahre gewährt. allein übernimmt. Er gab sich „vorläufig“ zufrieden, als sich der OB bereit erklärte, diesen Gesichtspunkt(einer Tei- lung von Bürgschaften durch Hinzuziehung der Gesellschafter) bei der künftigen kom- munalen Verwaltungsarbeit nach Möglich- keit zu berücksichtigen. Gemeint ist das Tuberkuloseheim in der Bassermannstraße, für dessen Wiederaufbau Mannheim dem Verband zur Bekämpfung der Tuberkulose ein Erbbaurecht eingeräumt hat und das die- ser nach seiner Fertigstellung am 1. Novem- ber in eigene Verwaltung übernehmen Wired. rob konnte nach ambulanter Behandlung aus die, wie erwartet, nach dem Dahinscheiden — Kurze MM-Meldungen Die kommunale Arbeitsgemeinschat N Rhein-Neckar hat ihre Geschäftsräume ver. legt nach Mannheim, Nuitstraße 3(AOR. Gebäude), Zimmer 328. Telefon 4 00 28. Zum letzen Male. Das Märchentheatet „Kurpfalz“ spielt heute, 14.30 Uhr, im Ufa. Theater das Märchen„Aschenputtel“ zum letzten Male. Esperanto- Vereinigung. Ein neuer Lehr- kurs in Esperanto beginnt am 16. Oktober, 20 Uhr, im Lokal„Zum gude Drobbe“, Lang. straße 19. Anmeldungen werden dort ent. gegengenommen. Dale-Carnegie-Club. Clubabend am 10 Oktober, 20 Uhr, im Pschorrbräu, Hubertug. stube, O 6, 9. Jazz- Konzert im Rosengarten. Am 16 Oktober, 20 Uhr, geben der Jazz- Trompeter Fred Bunge, der Schlagzeugkomiker Teddy Paris, die King-Star-Band, Renee Franke und Sägrid Candler im Musensaal ein Gast- spiel. Conférence: Heinz Heimsoth. Kleingärtnerverein Mannheim-Ost. Am 17. Oktober, 19.30 Uhr, im„Zähringer Löwen“ Mitgliederversammlung mit Vortrag Mandolinata Mannheim. Am 18. Oktober, 20 Uhr, im„Zähringer Löwen“ Herbstkon- zert mit Tanz. Wir gratulieren! Silberne Hochzeit feiern Otto Hannstein und Anna geb. Beck, Secken-⸗ heimer Straße 64, Erwin Butenop und Luise geb. Rank, Fritz Mendel und Anna geborenes Klemm, Kurze Mannheimer Straße 56, Will. bald Brummer und Käthe geborene Hester, Mannheim- Friedrichsfeld. Der Werkführer Jakob Maischlein vom Bahnbetriebswerk Mannheim-Rangierbahn- hof, Lampertheim, Friedrichstraße 35, feiert Seim 40. Dienstjubiläum. Der tägliche Unfall. An der Straßenkreuzung Schwetzin⸗ ger Straße— Rheinhäuserplatz stieß ein Personenkraftwagen mit einem Motorrad zusam- men. weil der Pkw.-Fahrer die Vorfahrt nicht einräumte. Der Motor- radfahrer zog sich Verletzungen zu und dem Krankenhaus entlasesn werden. Sach- schaden etwa 1000 DM.— Bei einer Fahrt durch die Braunschweiger Allee fuhr der Fahrer eines amerikanischen Fahrzeuges gegen einen als Absperrung aufgeworfenen Erdhügel und riß einen Betonpfosten um, Der Pkw. wurde stark beschädigt. Filmspiegel Kurbel:„Dein Leben in meiner Hand“ Ein durch allzuofte und brutale Wieder. holungen von Mordversuchen wohl spannend gestalteter, aber auch mit 20 viel Absicht aul Nervenmassage dressierter Film, der im Reiſßzerstil die überrealistische Geschichte einer Frau erzählt, die von ihrem dauermor- denden Mann ebenfalls umgebracht werden soll, um ihm die gesamte Vermögenskon- trolle zu ermöglichen. Ständige Bedrohun- gen durch ihn und ebenso viele Rettungen durch den jugendlichen Helden Heward Duff) machen die eigentliche Handlung aus, der Bösewichter(Stephen MeNally und Peggy Dow) ein glückliches Ende nimmt. Ida Lupino gelingt es in der Hauptrolle, mit fein nuancierter Darstellung zu überzeugen und damit der Regie Michael Gordons aus- gleichend entgegenzuarbeiten. xb Capitol:„Auf Sherlock Holmes Spuren“ Abott und Costello versuchen sich als Detektive— und haben es sehr schwer, irgendeine Beziehung zu Sherlock Holmes herzustellen, denn die Regie von Charles Lamont läßt an ihrem Genie keinen guten Faden. Sie müssen sich mit einem meist unsichtbaren Klienten und einem Berufs. boxer herumschlagen. was sehr drollige S- tuationen und Gags ergibt. Da diese Ver Wicklungen oft in die Länge gezogen wer den, zieht sich die Filmhandlung bis zur üb- lichen Spielflimmeterzahl zum Happy-End „Die Masse ist unser Schicksc ** Hendrik de Man eröffnete die Vortragsreihe„Akademischer Winter“ In der überfüllten Kunsthalle gab am Montagabend der im Flämischen geborene und heute in der Schweiz lebende Kultur- kritiker Hendrik de Man eine Diagnose unserer Zeit unter dem Thema„Das Zeit- alter der Massen“. Nach einer knappen geschichtlichen Rück- schau, bei der de Man das etwa seit ein- einhalb Jahrhunderten zu beobachtende Um- schlagen eines Individualisierungsprozesses in eine Massenbildung mit dem Symptom angst- erfüllter Selbstverknechtung als weitgehend durch die seit dieser Zeit aufgekommene Industrie und Technik bestimmt und geför- dert ansah, gab er seine Definition des Be- Sriffes„Masse“. Nach de Man ist„Masse“ nicht— wie etwa bei Marx— eine gesellschaftlich ab- gegrenzte, rechtlose Unterschicht als Gegen- pol zu Oberschichten oder Klassen, sondern die Summe der Menschen aus allen Gesell- schaftsschichten, deren Verhalten nicht mehr selbstbestimmt, sondern reaktiv ist, die also nicht Subjekt, sondern Objekt sind, zum Teil ohne sich dessen bewußt zu werden. De Man unterstellte zwar, daß zu allen Zeiten in der Menschheitsgeschichte Subjekt-Objekt- Ver- hältnisse bestanden haben, interpretierte aber die Wendung zur Neuzeit mit der Tendenz zum Ueberhandnehmen des Objektes. Objekt sei der Mensch jedoch zwangsläufig mehr und mehr geworden im„Reich der Not- Wendigkeit“— wie de Man das Heute im Gegensatz zum„Reich der Freiheit“ von krüher mit der Tendenz zum Subjekt nennt — durch das Wachsen der Entfernungen in allen Lebensbereichen, zum Beispiel auf der politischen Ebene zwischen Wähler und Ge- wähltem, die sich heute nicht mehr unmittel- bar in individueller Rede und Gegenrede gegenüberstehen(wie noch in den klassischen Stadtrepubliken), sondern getrennt sind durch dazwischentretende und dazwischengescho- bene Organisationen, wodurch die ursprüng- liche Mensch-zu-Mensch- Beziehung weit- gehend durch technische Mittel der Be- einflussung ersetzt werden muß. Ebenso getrennt durch„Entfernung“ sind nach de Man zum Beispiel Produzent und Konsument, Fabrikant und Arbeiter— eine Entwicklung also zur Anonymität. Als„Er- satz“ für die unmittelbaren Beziehungen der Menschen untereinander ist nach des Redners Auffassung die„Fernlenkung“ auf den Plan getreten, die dank perfektionierter, techni- scher Verbreitungs möglichkeiten(Reklame, Propoganda, Rundfunk, Presse, Fernsehen usw.) und psychologischer Raffinesse ein Mittel der Beeinflussung darstellt, das den Angesprochenen aus der Rolle des echten Gesprächspartners(Subjekt) in die eines Empfangenden(Objekt) drängt, der immer weniger das auf ihn Einwirkende prüfen und nachprüfen und damit auch von Inter- essenten zu bestimmten Bedürfnissen hin- gelenkt werden kann. Ja, neue Bedürfnisse jeder Art, neue Sitten und Gebräuche kön- nen auf diesem Weg der Beeinflussung geradezu„geschaffen“ werden.(Zum Beispiel der„Vatertag“ wird durch Reklame„ge- macht“ von Interessenten, die damit in Wirk- lichkeit wirtschaftlichen Absatz meinen.) Diese Technik der Massensuggestion bil- det in unheimlicher Wechselwirkung erst die Masse, beziehungsweise drängt sie immer mehr in diese Rolle hinein, die schließlich so weit geht— wie de Man sagte—, daß es kaum mehr eine echte öffentliche Meinung gibt, sondern öffentliche Meinung„herge- stellt“ wird. Damit ist nach des Redners Worten der„synthetische“ Mensch geschaf- fen, der„potentielle Hampelmann“, dessen Gefühl, Wille und Geschmack gleich- geschaltet werden kann, dessen Vor- stellungen(beliebig) in bestimmte Bah- nen gelenkt werden können(zum Beispiel die Vorstellungswelt„primitiver“ Völker durch Ueberschwemmung mit europäischen und amerikanischen Filmen) und der— so- weit es den abendländischen Kulturkreis angeht— diesen technischen Fortschritt eben mit der Auflösung der Bindungen von Mensch zu Mensch bezahlen muß. Damit wird— wie de Man meint— das Ideal vom à priori vernunftbegabten Menschen, dessen Meinung in Addition die Volksmeinung ergeben sollte, fast hinfällig, und für die Demokratie unserer Tage stelle sich die un- aus weichliche Frage von entscheidender Be- deutung für ihre geistige Existenz, wie unter den Voraussetzungen der modernen Zeit die Summe echter Individualmeinungen sich durchsetzen kann, ja die Frage müsse sogar noch schärfer gestellt werden: Wie entsteht unter diesen Umständen heute eine echte Volksmeinung bei der Unüberschaubarkeit der Dinge, der Anonymitàät und der Unmög- lichkeit, zu prüfen und dem bewußten oder unbewußten Erliegen gegenüber der Fern- lenkung? Was de Man als Lösung dieser Frage an- zubieten hatte, war nicht von jener Ueber- zeugungskraft, Wie seine scharfsinnige Diag- ktwas Flück— und auch Do Kannst unverhofft zu ein paar Tausendern, ſo sogar zu einem unsehnlichen Vermögen kommen, wenn Du beſ der Süddeutschen Klassenlotterie mitmachst. Rund die Hälfte aller Lose gewinnt. Jede Woche eine Ziehung. bie bewinne sind einkommensteuerfrei.% Los immer noc früher DM 3.— ſe Klasse, mit Twischenklusse DM.— mehr. 7 Trospekie und Lose in jeder Staaflichen Lofterie- Einnahme. daß dieser Weg nur dem Besitzenden mög- nose, die an Spengler oder Toynbee erinnert in ihrer analytischen Schärfe, aber eben nicht deren Konsequenz daraus zieht, Nach dem Vorhergegangenen mußte es fal lächeln machen, wenn de Man als„Auswes aus dieser Vermassung(= Kulturverfal) empfahl, sich in die noch nicht von der Ver- massung angegriffenen Reservate zurück, zuziehen, in den„Elfenbeinernen Turm also, wobei er allerdings nicht unterschlug lich ist und im übrigen auch keine Lösung sondern eher eine Flucht bedeutet. Einen anderen Ausweg— der nach den kritischen Darlegungen fast naiv anmutete— sieht d Man darin, daß Menschen, die im Zeitaltel der Massen Kommandohebel in Handen hal ten, also eine führende Rolle spielen, ihre Möglichkeiten, zu lenken, in den Dienst au- derer(ethischen) Ziele stellen. Rein tech. nisch sieht de Man auch in der Dezentraliss. tion aller Lebensbereiche eine Möglichkel des Aufhaltens, ebenso wie in der bewub⸗ ten Arbeit auf dem Gebiet der Erziehung auf eine Art Studium generale hinzuarbeiten als humanistischer Widerstand gegen das Spezialistentum. Eine(geistige und tech nische) Rückkehr, ein Ausradieren qua- dessen, was sich entwickelt hat, hielt de Man für völlig utopisch, denn„die Masse ist un- ser Schicksal, weil die Technik unser Schick. sal ist, und die Technik kennt kein Zurück, * So blieb trotz zaghaft anmutender Ver. suche einer Therapie der mit großem Beifel aufgenommene Vortrag doch mehr Diagnose Vielleicht, weil jedes Auflehnen gegen ein unerbittlich abrollendes Schicksal mensch. Uch zwar verständlich sein mag, aber de“ Schicksal von Kulturen sich daran nicht stört. mie Wies Nr. inschatt De ver. (AOR. 28. atheatet im Ufa. * zum r Lehr. st. Am ihringer Vortrag. tober, bstkon- t feiern: Secken⸗ id Luise eborene „ Willi Hester, in vom erbahn- 5, keiert An der Wetzin⸗ serplatz ktwagen zusam- Fahrer Motor- zu und ing aus 1. Sach- 0 r Fahrt uhr der rzeuges or fenen ten um. Hand“ Wieder. pannend sicht aul der im schichte uermor- werden genskon- drohun- attungen (Howard ung aus, scheiden ly und Nmt. Ida lle, mit zeugen ns aus- H0 mes sich als schwer, Holmes Charles n guten n meist Berufs- lige Sl⸗ se Ver- en wer⸗ zur Üb⸗ o py-End. eee — erinnert er eben t, Nach es kast Ausweg rverfal) der Ver- zurück. 1 Turm“ erschlug len mög- Lösung t. Einen tritischen sieht de Zeitaltef den hal- len, ihre jerist an- un tech- ntralisg- iglichkel bewub⸗· raiehung larbeiten gen das nd tech- n qu t de Man e ist un- r Schick Zurück“ der Ver. m Beifall Nr. 238/ Mittwoch, 15. Oktober 1952 — FP c MORGEN Seite 5 Partnerschaften zwischen deutschen und französischen Schulen Mainz. Die Bestrebungen zur Bildung von Partnerschaften zwischen französischen und deutschen Städten und Gemeinden ha- ben dazu geführt. daß in den letzten Mo- naten auch Partnerschaftsabkommen Z Wi- schen deutschen und französischen Schulen getroffen wurden. Das französische Landes- kommissariat für Rheinland-Pfalz ver- öfkentlichte dazu die Namen von 29 höheren Lehranstalten in Rheinland-Pfalz. die mit französischen Schulen in Partnerschaft ge- treten sind. Zwischen diesen Schulen sind Briefwechsel, gegenseitige Besuche und der Austausch von Schülern vorgesehen. Ein Heim für alleinstehende Frauen Karlsruhe. Der„Verein zur Erstellung eines Heimes für berufstätige alleinstehende Frauen in Karlsruhe“ will ein künf- bis slebengeschossiges Gebäude mit 90 bis 120 Wohneinheiten bauen. Die Wohnungen sollen mit Zentralheizung, fließendem Was- ser, einer Kochnische und einem Aufzug ausgestattet sein. Da das Heim in erster Linie für weniger bemittelte Frauen gedacht ist, wird die Miete für eine Einzimmer- wohnung 50 DM nicht übersteigen. Arbeitstagung der Studentenwerke Tübingen. In der Universität Tübingen be- gann eine Arbeitstagung des Verbandes deut- scher Studentenwerke e. V., in der Fragen der gesundheitlichen Betreuung der Studenten, der Studienförderung, der wirtschaftlichen Hilfeleistung und der Stellung der Studenten- werke in der Oeffentlichkeit und innerhalb der Universitätsgemeinschaften besprochen werden sollen. An der Tagung nehmen etwa 100 Vorsitzende, Geschäftsführer und Mit- arbeiter der 36 dem Verband angeschlosse- nen Studentenwerke sowie Vertreter von Hochschulen und Behörden teil. Der Vor- sitzende des Verbandes, Staatsrat Prof Dr. Heinz Meinzolt, München, wies bei der Er- öftnung der Tagung auf die Notwendigkeit einer engen Eingliederung der Studenten- werke in die Gemeinschaft der Hochschulen bin. Die Elektrizität verdrängt den Dumpf Stand der Elektrifizierung der südwestdeutschen Bahnlinien/ Bis 1958 sollen die Hauptstrecken umgestellt sein Stuttgart. Wenn keine unvorhergesehenen Schwierigkeiten die Pläne der Verkehrs- abteilung des Innen ministeriums von Baden- Württemberg durchkreuzen, wird das neue süd westdeutsche Bundesland nach den Wor- ten des zuständigen Referenten, Ministerial- rat Pr. Autenrieth, bis in sechs Jahren — also bis 1958— über ein organisches Sy- stem von elektrifizierten Bundesbahn Hauptstrecken mit den entsprechenden Vor- ortstrecken verfügen, um das es jedes andere Bundesland beneiden wird. Im Innenministerium ist man mit Nach- druck bestrebt, die beiden Hauptverkehrs- adern der Bundesbahn Stuttgart Mannheim und die Rheintalstrecke mit den beiden Sei- tenlinien Bietigheim Heilbronn und Mühl acker Pforzheim Karlsruhe durch Kredit- gewährungen beschleunigt elektrifizieren zu lassen. Aller Wahrscheinlichkeit nach wer- den die teils schon seit Monaten laufenden Verhandlungen in den nächsten Wochen ab- geschlossen und die Kreditgewährungen ge- sichert sein. Nachdem schon vor kurzem der erste zwölf Kilometer lange elektrifizierte Ab- schnitt der Rheintalstrecke vom Badischen Bahnhof Basel bis Elfringen— Kirchen in Betrieb genommen werden konnte, werden die Elektrifizierungsarbeiten hinter dem Maulbronner Tunnel in Richtung Bruchsal Heidelberg Mannheim in unverändertem Tempo weitergeführt. Bis in einem Jahr hofft man die mit einem Kostenaufwand von 4,5 Mill. DM zu bauende Umgehungsstrecke um den überalterten, für eine Elektrifizie- rung zu niedrigen Maulbronner Tunnel fer- tiggestellt zu haben. Bis dahin werden die elektrischen Züge von Dampflokomotiven durch den Tunnel gezogen werden. Die Verhandlungen zwischen dem Land und der Bundesbahn um die Gewährung eines wei- teren 10-Millionen-Kredits, der zur Fortfüh- rung der Arbeiten bis Bruchsal ausreichen würde, stehen kurz vor dem Abschluß. Ein Kilometer der Elektrifizierung kostet 900 000 DM Bis vor Monaten hatten die zuständigen Stellen die Absicht, von Mühlacker aus gleichzeitig in Richtung Mannheim und in Richtung Karlsruhe Basel zu bauen. Be- rechnungen ergaben jedoch, daß die hierfür erforderlichen 400 Millionen DM von dem neuen Bundesland, auch auf einen Zeitraum von 6 Jahren verteilt, nicht zu tragen ge- wesen wären. Diesen Berechnungen lag die Tatsache zugrunde, daß die Elektrifizierung eines Kilometers Bahnstrecke gegenwärtig einschließlich der Stromerzeugungsanlagen, der Stromzufuhr, der Fahreugbeschaffung, der Verstärkung des Gleisunterbaues und der Masten und Fahrleitungen im Durch- schnitt 900 00 DM kosten. Ein Kilometer Autobahn kostet derzeit vergleichsweise 1.5 Millionen DM. Wahrscheinlich hätten die Elektrifizie- rungsabsichten der Rheintalstrecke einige Zeit zurückgestellt oder die zur Verfügung stehenden Mittel auf die beiden Hauptadern Die Urteile im Viernheimer„Kristullnucht“-Prozeß Verfahren eingestellt, Strafen durch Internierung abgebüßt, Freispruch. Viernheim.„In bunten Bildern wenig Klarheit, viel Irrtum, wenig Wahrheit“, mit diesem vielsagenden Hinweis auf ein Goethe-Zitat begann der Gerichtsvorsitzende die Urteilsbegründung zum Viernheimer „Kristallnacht“- Prozeß. Die Tatsache, 80 meinte er weiter, daß die Ergebnisse die- ser Prozesse immer magerer würden, gebe Veranlassung zur Bejahung der Frage: Lohnt denn das Ergebnis noch diesen Auf- wand an staatlichen Mitteln? Als erfreu- liche Feststellung vermerkte er. daß die Mehrzahl der Angeklagten mannhaft für ihre Taten eingetreten sei. Im Folgenden die ausgesprochenen Urteile: J. Sch. erhält wegen Brandstiftung in Tateinheit mit schwerem Landfriedensbruch unter Berücksichtigung mildernder Um- stände(unbestraft, offenes Geständnis, nicht geplündert, körperliche Schäden durch Internierung) 2 Jahre Zuchthaus, die durch Arbeitslager und Internierung als abge- golten erklärt werden. Dem ehemaligen Bürgermeister Hans B. ist laut Spruch wegen Unterlassung höchstens ein ein- facher Landfriedensbruch nachzusagen; das Verfahren wird wegen Verjährung der Strafverfolgung eingestellt. M. Sch. Waren kein Vorsatz und keine Gewalttätig- keiten nachzuweisen lediglich Beihilfe; das Verfahren wird eingestellt. N. M. er- hält wegen Beihilfe 9 Monate Gefängnis, F. B. erhält wegen schwerem Landfriedens- bruch 8 Monate Gefängnis, die durch In- ternierung abgebüßt sind. Der Ange- klagte M. B. wird mangels Beweises frei- gesprochen. ebenso der Angeklagte Z. Bei dem Angeklagten O. wurde das Verfah- ren wegen Verjährung eingestellt, ebenso bei H. Dem Angeklagten W. wurde schwerer Landfriedensbruch nachgewiesen; er erhielt 11 Monate Gefängnis, wovon 9 Monate durch Internierung als ver büßt gelten. Frei gesprochen wurden die Angeklagten Bu. mangels Beweisen), Fritz K. und der ehemalige Ortsgruppenleiter B. beide wegen erwiesener Unschuld). Letzte- rem wurde bescheinigt, daß er die Juden aktion nicht nur bedingungslos abge- lehnt, sondern auch entsprechend gehan- delt hat. indem er den Ausschreitungen entgegentrat. verteilt werden müssen(was sich zwangs- läufig als Verlangsamung der Arbeiten in Richtung Mannheim ausgewirkt hätte), wenn die Ergebnisse der Londoner Schul- denkonferenz nicht eine völlig neue Situa- tion geschaffen hätte. Dieser zufolge muß die Bundesrepublik der Schweiz insgesamt eine Millarde DM zahlen. Auf dem Ver- handlungswege erklärte sich die Schweiz je- doch bereit, die erste Rate in Höhe von 100 Millionen DM der Deutschen Bundesbahn mit der Zweckbestimmung als verzinsliches und langfristig amortisierbares Darlehen zu geben, um die badische Rheintalstrecke zu elektrifizieren. Die entsprechenden Verträge sind von Schweizer Seite schon ratifiziert worden. Mit diesen 100 Millionen DM wer- den die Elektrifizierungsarbeiten von Efrin- gen— Kirchen bis Offenburg weitergeführt Werden. Verhandlungen über einen zweiten 100- Millionen-Kredit der Schweiz aus Clearing Forderungen gegenüber der Bundesrepublik, der ebenfalls zur Elektriflzierung der Rhein- talstrecke von Offenburg bis Karlsruhe ver- wendet werden soll, sind günstig verlaufen. Es ist nicht daran zu zweifeln, daß auch der Zweite Kreditvertrag von Schweizer Seite demnächst ratifiziert werden wird, da die Schweiz ein großes Interesse am Ausbau der elektrischen Strecke von Reggio di Calabria (Südspitze Italiens) über die Schweiz, die Bundesrepublik bis nach Skandinavien hat. Trotz dieser Kreditzusagen bzw. Kredit- erwartungen von Schweizer Seite ist das Land Baden- Württemberg nach wie vor an dem Abschluß des sogenannten General- abkommens zwischen dem Land und der Bundesbahn über die Finanzierung der Strecken in Baden- Württemberg, insbeson- dere in Nordbaden, und der Strecke Neu- stadt- Donaueschingen interessiert. Entgegen krüheren Entwürfen wird dieses General- abkommen in Form eines Rahmenvertrages beschlossen werden, zu dem je nach der Höhe der vom Landtag bzw. der Verfas- sungsversammlung bewilligten Geldmittel einzelne Zusatzabkommen treten werden. Das erste dieser Zusatzabkommen über die Durchführung der Elektrifizierungsarbeiten von Bruchsal über Heidelberg nach Mann- heim dürfte voraussichtlich noch im Laufe dieses Jahres unter Dach und Fach kommen. Es wird sich auf rund 92 Millionen DM be- laufen, die in der Zeit von 5 bis 6 Jahren aufzubringen wären. Zur Durchführung der Weiteren Elektriflzierungsarbeiten, insbeson- dere der Zweigstrecken nach Heilbronn und Pforzheim-Karlsruhe sind weitere 100 Mil- lionen DM erforderlich. Es ist durchaus möglich, daß die Elekri- flzierungsarbeiten an der Fetheintalstrecke von Efringen-Kirchen in Richtung Offenburg trotz langer Lieferfristen für Fahrleitungen und Masten noch in diesem Jahr fortgesetzt werden können, da der erste 100-Millionen- Kredit der Schweiz fällig ist. Wahrscheinlich wird die Eisenbahndirektion Karlsruhe in diesen Wochen die sogenannte Bindungs- ermächtigung des Hauptvorstandes der Deut- schen Bundesbahn erhalten, um die Aus- schreibungen für die Bauarbeiten durch- führen zu können. Bis 1958 hofft man also bei den zuständi- gen Stellen des Landes und den beiden Bun- desbahndirektionen in Stuttgart und Karls- ruhe, sowohl die Rheintalstrecke, als auch die Strecke Mannheim-Stuttgart-Ulm-Mün- chen durchgehend für den elektrischen Zug- betrieb umgestellt zu haben. Auch die Finanzierungsverhandlungen zum Anschluß des Ruhrgebietes über Frankfurt nach Mannheim werden energisch vorangetrieben, wenn auch zur Zeit gewisse Stockungen ein- getreten sind, da über einige technische Fragen wie die Einführung des 50-Hertz- Netzes oder des in Süddeutschland üblichen 167-Hertz-Bahnstrom-Netzes noch keine einheitliche Auffassung erzielt werden konnte. tz. Feuerwehrleute bei Kellerbrand verletzt Heidelberg. Drei Heidelberger Feuerwehr- männer wurden bei einer Kohlenoxydgas- Explosion, die sich während eines Keller- brandes in einem Hinterhaus der Heidelber- ger Hauptstraße ereignete, verletzt. Der Kellerbrand, bei dem einige Zentner Eier- briketts Feuer fingen, entstand wahrschein- lich durch Hantieren mit einer offenen Flamme. Durch die starke Rauchentwicklung war es der Feuerwehr trotz des Einsatzes von Sauerstoffapparaten unmöglich, bis an den Brandherd vorzudringen. Sie konnte erst nach mehreren Stunden der Lage Herr werden. Randalierende Soldaten verurteilt Heidelberg. Zwei amerikanische Soldaten, die im Sommer dieses Jahres in Michelbach und Waldwimmersbach Schlägereien in Wirtshäusern provoziert hatten und in ein Privathaus eingedrungen waren, mußten sich vor einem amerikanischen Militärgericht in Heidelberg verantworten Dabei wurde der eine der Angeklagten zu drei Monaten Zwangsarbeit und Degradierung zum ein- fachen Soldaten verurteilt. Der zweite An- geklagte wurde ebenfalls degradiert und zu einer Geldstrafe von 180 Dollar verurteilt. Neue Brücke fertiggestellt Pforzheim. Bürgermeister Dr. Will König übergab in Pforzheim die neuerbaute Goethe- Brücke dem Verkehr. Die für den Nord-Süd- Verkehr ins Würm: und Nagold- tal wichtige Brücke hat eine Fahrbahnbreite von dreizehn Metern. Die alte Brücke war im Kriege zerstört worden. Die Lücken in der Getreide- und Futtermittelversorgung Defizit von 5 Millionen dz Brotgetreide/ Mäßige Kartoffelernte Stuttgart. Nach der letzten Erntevor- schätzung für Getreide, die auf umfang- reichen Druschproben beruht, berechnet sich die Getreideernte in Baden Würt- temberg einschließlich des Körnermaises auf Ungefähr 12 Millionen Doppelzentner. Dieses Ergebnis bleibt nur wenig hinter dem sehr guten vor jährigen Ernteertrag zurück. Es übertrifft den durchschnittlichen Ernteertrag der Jahre 1948 bis 1951 um etwa eine Million Doppelzentner. In einem Bericht des Stati- stischen Landesamtes wird jedoch darauf hingewiesen, daß trotz der lang anhaltenden Trockenheit in diesem Jahr verhältnismäßig hohe Ernteertrag aus der Vergrößerung der Anbaufläche zu erklären sei. Von der Gesamtgetreideernte entfallen nach dem Bericht des Statistischen Landes- amtes 6,7 Millionen Doppelzentner auf Brot- getreide und 5,3 Millionen Doppelzentner auf Futtergetreide. Da der Brotgetreide- bedarf einschließlich des der Landwirtschaft für Baden- Württemberg auf etwa 12 Millio- nen Doppelzentner geschätzt wird, bleibt ein Defizit von rund fünf Millionen Doppel- zentnern, das durch Importe gedeckt werden muß. Nach der ersten Vorschätzung beziffert sich die Ernte an mittelfrühen und späten Kartoffeln in Baden- Württemberg bei einem Hektarertrag von knapp 140 Doppelzentnern auf insgesamt 17 Millionen Doppelzentner. Das sind nur sieben Zehntel der vorjährigen Kartoffelernte. Zusammen mit den Früh- kartoffeln beträgt die diesjährige Kartof- felernte voraussichtlich 17,8 Millionen Dop- pelzentner. Der Bedarf der Bevölkerung des südwestdeutschen Bundeslandes an Speise- kartoffeln wird auf rund acht Millionen Doppelzentner geschätzt. Da etwa 3,2 MIA. lionen Doppelzentner für die Aussaat ge- braucht werden und ungefähr 1,8 Millionen Doppelzentner durch Schwund verloren gehen, verbleiben für die Schweinefütte⸗ rung nur noch 4,8 Millionen Doppelzentner. Umgerechnet in Getreidewert entfallen auf das Schwein in diesem Jahr 3,6 Doppelzent- ner gegenüber 4,6 Doppelzentner Getreide- wert im Vorjahr. Wenn nun die jährlichen Futtermengen für ein Schwein mit 6,5 Dop- pelzentnern Getreidewert angegeben werden, so zeigen sich darin die Lücken in der Fut- termittelversorgung, die von der heimischen Landwirtschaft nicht ausgefüllt werden kön- pfabzer Tagetuch Ludwigshafen. Ueber die Mitgliederzahl der Theatergemeinden referierte Karl Nord, der Leiter des Kulturamtes. Nach dem Bau des„Pfalzbau-Festsaales“ war auch in der Innenstadt die Gründung von Theaterge- meinden möglich, die heute insgesamt eine Mitgliederzahl von rund 7500 umfassen. In der Ludwigshafener Volkshochschule spricht heute, 19.30 Uhr. Dr. Alois Reitber- ger, Schriesheim. über das Thema Vom Protoplasmaklümpchen zum Viekzeller Rinnthal. Eine unbekannte Tote im Alter von 17 bis 20 Jahren wurde etwa fünf Kilo- meter vom Orte Rinnthal entfernt im Well bachtal gefunden. Das Mädchen ist 1.64 m groß, auffallend schlank. dunkelblond, hat starke Nase und aufgeworfene Lippen. 6000 Mark Schaden richtete ein Brand an, der in einer Garage an der Hartmann- straße ausbrach. Der barm Ist gusgangsnunnt vieler Krankheiten. Schlechte Verdauung, Verstopfung sind oft die Ursache von Müdigkeit, Energielosigk., Kopfschmerz u. schlechtem Aussehen. Magen- geschwüre u. Entzündungen, Leber-, Gallenleiden. Hämor- rhoiden usw., sind meist die Folge ungenügend. Pflege des Darms. 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Serade im Herbst und Winter, wenn der Körper mehr Wärme und Energien verbraucht, muß Ihre tagliche Nahrung besonders gehaltvoll sein. Deshalb bringt Sanella Ihnen jetzt zu —— Beginn der kũhleren Jahreszeit wertvolle Auf bau- Vitamine. Streichen Sie die feine, frische Sanella aufs Brot— geben Sie Sanella auch reichlich ans Essen. Die reinen Fette, zu- sammen mit den wertvollen Vitaminen, machen Sanella zu einer vollwertigen Nahrung, die Ihnen Tag für Tag, ohne Extrakosten, Kraft und Lebensfrische spendet. Seite 6 MORGEN Mittwoch, 15. Oktober 1952/ Nr. 289 VfR-Hockey-Elf spielte remis Kickers Stuttgart— VfR Mannheim 0:0 Die Hockey-Elf des VfR Mannheim. die kürzlich in Köln auf dem Turnier des HC Marienburg beachtliche Erfolge erzielte, trug im Stuttgarter Degerloch einen Freundschafts- pf gegen die spielstarken Kickers aus. Obwohl die Mannheimer ihren Standardver- teidiger Dr. Kulzinger ersetzen mußten und Mittelläufer Hofmann auf Halbrechts nahmen, gelang es ihnen, den Platzherren eine gleich- Wertige Leistung entgegenzustellen. Für pla- clerte Torschüsse war der Stuttgarter Platz Allerdings zu schlecht. Die Damen-Elf unterlag 0:3, die Mädchen spielten 1:1 und die alten Herren gewan- nen 1:0. Letzte Kanu-Regatta des Jahres Als letzter Verein der Manpheimer Kanu- ten startete der Wassersportverein Mann- heim-Sandhofen am Sonntag seine tra- ditionelle Vereins meisterschaft. Vor einer zählreichen Anhängerschaft wurden auf dem Altrhein 15 Rennen ausgetragen. Im Einer- Kajak konnte Ruth Mondon ihren Titel er- folgreich verteidigen, während im Männer- Zweler-Kajak die Vorjahresmeister Schäfer/ Reinhagen dieses Mal dem spurtgewaltigen Paar Krämer Watzel den Titel überlassen mußten. Im Einer-Kajak um den Wanderpreis — eine Hamburger Kogge— fuhr Reinshagen vor dem bisherigen Vereinsmeister Krämer einen knappen Sieg heraus. Spannende Kämpfe der Jugend und der alten Herren rundeten das Programm ab. n Jurnoater ain zum hunderisten Jodestage „Am 15. Oktober 1852, abends 7¼ Uhr, ist der alte Turnvater Friedrich Ludwig Jahn an den entkräftenden Folgen eines Nerven- flebers und hinzugetretenem Lungenleiden nach achtwöchigem Krankenlager im Alter von 74 Jahren 2 Monaten und 4 Tagen ver- schieden. Seine vielen Freunde und Schüler im ganzen weiten Vaterland werden diese Trauerbotschaft mit Teilnahme vernehmen“. So lautete ein zeitgenössischer Zeitungs- bericht vor 100 Jahren über den Heimgang des berühmt gewordenen Turnvaters Friedrich Ludwig Jahn in Freyburg en der Unstrut. Zehm Jahre nach seinem Ableben, am 10. August 1862, wurde das große Jahndenkmal in der Berliner Hasenheide, wo dieser bedeutendste Purnklassiker seinen Schülern das Turnen lehrte, eingeweiht. Zu dem Unterbau dieses Denkmals hatten 635 deutsche Turnvereine 150 Steine geliefert. Die 50. Wiederkehr des Todestages Jahns(1902) und die 100 Jahr- Erinnerungsfeier der Eröffnung des ersten Turnplatzes Jahn in der Hasenheide(1911) gaben Veranlassung zur Errichtung von vielen Standbildern, Gedenksteinen und Büsten für Jahn, während man ihm schon 1859 auf seinen Grabhügel ein würdiges Denkmal gesetzt hatte. Als der eigentliche Begründer der deutschen Purnkunst mit der Einführung vor allem von Barren und Reck(1812) aber setzte sich Jahn selbst das schönste Denkmal in den Herzen der begeisterten Turnerschaft. Erst in späten Jah- ren seines Wirkens erntete er nach Amfechtun- gen, Verfolgungen und Kerkerhaft auch vom Sepp Herberge im Sudiesttunb „Radikaler Umbau unmöglich!“ Ein interessantes Interview mit Bundes- trainer Sepp Herberger brachte der Südwest- funk. Ausgang war die harte Kritik an der Mammnschaftsaufstellung und an der stark be- tonten Defensivtaktik. „Drei Ersatzkräfte in der Abwehr zwangen zu dieser Maßnahme. Aber auch mit bester Besetzung würe in Paris defensiv begonnen Worden, weil ich die Franzosen kenne und ihre Spielweise eine andere Einstellung einfach micht zuläßt. Bis zum Ausscheiden von Otmar Walter ist unser Spiel immerhin gelaufen.“ Eine Frage:„Warum nicht Klodt an Stelle von Stollenwerk?“ Herbergers Gegenargument:„Bis zum Ausscheiden Otmar Walters hatte sich schon gezeigt, daß die Bälle in den freien Raum fehlten, wie sie z. B. Berni Klodt braucht, um seine Schnelligkeit auszuspielen. Rahn ist ein Individualist, ein ganz anderer Typ, der auch auf eigene Faust einmal etwas erreichen kann. Uebrigens waren alle Möglich- keiten vorher überlegt. So ist der Gedanke, Klodt später ins Spiel zu bringen, nicht etwa gänzlich neu, doch wie das Spiel in Paris lief, paßte es nicht zu Berni Klodt“. Zum Kernproblem einer radikalen Verjün- zung der deutschen Nationalelf, wie sie nach Aris Vielfach gefordert wurde, meinte der Bundestrainer: a „Ein radikaler Umbau kommt nicht in Frage, da der junge Spieler die Führung der erfahrenen Kräfte braucht. Der Weg eines systematischen Aufbaus muß weiter beschrit- ten werden; auch wenn es Rückschläge gibt. Daß Frankreich so plötzlich junge Spieler ein- stellte, die herrlich einschlugen, ist der Ex- trakt einer jahrelangen Aufbauarbeit, die sich am besten am Beispiel des hochklassigen Boni- faei, der bei einem Junioren-Turnſer„ent- deckt“ wurde und dann einen großen Weg in der Nationalelf gemacht hat.“ Johnny Williams blieb Meister Johnny Willlams(Englanch, der anerkannte Herausforderer des europäischen Schwerge- wWichts-Boxmeisters Heinz Neuhaus Oortmunch, verteidigte am Montag in Leicester(England) durch einen technischen K. o.-Sieg in der sie- benten Runde gegen den Südafrikaner Johnny Arthur erfolgreich seinen Titel als briti- scher und Empire-Meister. Der Südafrikaner gab kurz vor Beendigung der sſebenten Runde mit arg zugerichteter rechter Augenbraue auf. Willlams gewann jede Runde, und sein Sieg stand niemals in Frage, obwohl der Südafri- kaner einen größeren Gewichtsvorteil aufzu- weisen hatte. Nach einer Meldung aus London findet der Boxkampftag am 1. November in Brüssel nunmehr doch statt. Allerdings wird Ex- Europameister Sys Belgien) nicht gegen den Engländer Johnny Wilſäams boxen, sondern gegen den Amerikaner Aaron Wilson. In der Dortmunder Westfalenhalle wurde die Wintersaison der Radrennfahrer eröffnet. Im 100-Km-Mamnmnschaftsrennen siegten nach 2:12, 4 Std. Ludwig Hörmann/ qean Schorn. Mit einer Runde Rückstand folgten auf dem zweiten Platz Saag er/ Schwarzer vor Zoll/Knocke. Jaroslav Drobny(Aegypten), der kürzlich das Baden-Badener Freiluft-Tennisturnier gewonnen hatte, setzte seine Erfolgsserie nun auch in der Halle fort. Er wurde in London Britischer Hallen- meister durch 6:3, 6:4. 8:6-Sieg über den Englän- der Mottram. Bei den Damen holte sich die erst de ährige Angela Mortimer den Titel. Neue Sportbücher Haringer:„Ich spielte gegen die Besten der Welt“(Drei-Mühlen-Verlag).— Der Drei-Mühlen- Verlag, München 22, Oettinger Straße 30, hatte einen guten Einfall, als er im 20. Jubiläumsjahr der Erringung einer Deutschen Fußballmeister- schaft durch einen Münchner Verein, Bayern München, einen Prominenten der damaligen Zeit, S181 Haringer, herausstellte. Dieser Internationale erzählt in dem nur eine DM kostenden Büchlein auf 68 Seiten so anziehend und interessant, daß man das Büchlein auf einen Ruck ausliest. Bilder lockern den Text auf, u. a. ein Fiaker-Biid, wie Haringer und Walter 1932 als frischgebackene Deutsche Fußballmeister durch Münchens Stra- Ben fahren. Der Drei-Mühnlen-Verlag bringt außerdem in„Das kleine Sportbuch“ interessante Geschichten um Vereine der 1. Liga Süd. „Grund, und Kampfschule für Amateur, und Schulboxen“(Limpert-Verlag).— Nun ist es end- Iich da, das Lehrbuch für die Boxer, das unter dem Titel„Grund- und Kampfschule für Ama- teur- und Schulboxen“ im Wilhelm Limpert-Ver- lag, Frankfurt a. M. erschien(64 Seiten, 3,80 DM). Die 182 Zeichnungen heben es Über jedes andere Lehrbuch heraus. Wenn man liest, wie der Olym- Ppia-Lehrkörper des Deutschen Amateur-Box-Ver- bandes(Eugen Böhm, Stuttgart, Oskar Sänger, Ludwigshafen, Karl Feldhus, München und Karl Heß. Kiel) seine ganzen wertvollen Erfahrungen in dem Buch niederlegte, dann weiß man, Hier hat die Belehrung Hand und Fuß. Vereine und Schulen sollten sich für dieses Buch interessieren. 185 den Uebungsleiter ist es ohnehin unentbehr- ieh. Staate die Anerkennung seines Strebens, das Sleichzeitig auf ein einiges Deutschland ge- richtet war. Durch den Turnvater Jahn hat die Turn- kunst ihre Wurzel im deutschen Volke geschla- gen. Was Jahn im Jahre 1816 in seiner„Deut- schen Turnkunst“ wegweisend auszusagen hatte, wurde mit Begeisterung aufgenommen. Auf dem FHasenheideplatz, der bis zur Turn- sperre von 1819 bestand, gab es neben Barren und Reck noch eine Laufbahn, einen trazep- förmigen Springgraben, bis zu 12 Meter hohe Klettergerüste und Holzpferde. Die Einfüh- rung einer einheitlichen Turntracht, einer Turnsprache, die Ausgabe von Turnmarken, die Förderung von Schwimmen und Fechten und Uebungen im Pferdspringen(Voltigleren) vervollständigten den allgemeinen Turnbetrieb. Dazu wurden noch die Turnspiele eifrig geflegt. Der unbeschränkte Einfluß, den Jahn auf die ihm ergebene Jugend hatte, machte ihn bei der Reaktion verdächtig. Im März 1819 wurde sein Turnplatz von der Regierung gesperrt: er selbst als„Demagoge“ verhaftet, zu zwel Jah- ren Festung verurteilt, aber unter der Einwir- kung des RKammergerichtsrats E. Th. A. Hoff- mann, des bekannten Schriftstellers, wurde mm die Freiheit wiedergegeben. Während sei- ner Gefängnishaft starben seine Frau und zwei Kinder. 5 Dem Anreger der deutschen Burschenschaft, dem Anwalt des deutschen Liedes und der deutschen Sprache, der die philosophische Pok- torwürde der Universitäten Köln und Jena besaß, der 1815 die„Gesellschaft für deutsche Sprache“ gründete, nachdem er auf Veranlas- sung des Fürsten Hardenberg am Wiener Kon- greßß teilgenommen hatte, wurde Verbannung 10 Meilen weit von Berlin auferlegt, außerhalb einer Universitätsstadt. Mit Gewährung von 1000 Talern Pension landete der frühere Leh- rer an der Plamannschen Frziehungsanstalt in Freyburg an der Unstrut. Unter der Beschul- digung, verpbotswidrig mit Gymnasiasten Ver- bindungen angeknüpft zu haben, verpflanzte ihm 1828 die Polizeſaufsicht in das Städtchen Kölleda. Hier wurde er 1833 zum Verfasser „Die Merke zum deutschen Volkstum“ und „Briefe an Auswanderer“. Im unsteten Wan- derleben konnte Jahn wieder nach Freyburg zurückkehren. Zu allem Ungemach vernichtete 1838 ein verheerender Brand Jahns ganze Habe, seine Büchereien und unersetzliche Vor- arbeiten zu geplanten größeren Werken. Da war es die dankbare deutsche Turnerschaft. die helfend in der Not für ihren Turnvater Lund um das Waldhof- Stürmer Münchhalfen frel. Dem Waldhof-Stürmer Münchhalfen, der sechs Wochen gesperrt worden war, wurden vier- zehn Tage dieser Strafe, wie wir erfahren, erlassen. Er steht ab 15. Oktober seinem Ver- ein wieder zur Verfügung.— Preisfrage: Hat die Spruchbehörde eine Rüge bekommen? Aus der Elf, die Deutschland schlug, hat der Französische Fußball-Verband für das Wlener Länderspiel gegen Oesterreich am kommenden Sonntag lediglich den Linksaußen Deladérière durch Meano(Reims) ersetzt. Der französische Angriff soll nunmehr in der Aufstellung Kopa, Ujlacki, Cisowski, Strappe und Meano spielen. In der ungarischen Fußball-Liga hat Hon- ved Budapest nunmehr fünf Punkte Vor- sprung, da der Titelverteidiger Bastya ein rückständiges Spiel bel Salgatarlan nur mit einem 1:1 abschließen konnte. Espagnol Barcelona führt nach dem fünf- ten Spieltag in der spanischen Liga durch einen 2:1-Sieg über Valencia jetzt mit drei Punkten Vorsprung, da Atletico Madrid in Santander über ein 3:3 nicht hinauskam und Oviedo in San Sebastian gegen Real Sociedad sogar 2:3 unterlag. Der Europarekord im Kugelstoßen wurde zum dritten Male innerhalb von sieben Wo- einsprang. Sie setzte Sammlungen ins Werk, die so zahlreich flossen, daß aus ihrem Ertrag der Bau eines eigenen Hauses für Jahn in Freyburg ermöglicht wurde. Aus ihm erstan- den das so berühmt gewordene Jahnhaus und das Jahnmuseum. Der Thronwechsel in Preußen(1840) brachte für Jahn die Schicksalswende, freilich im schon vorgerückten Alter vos 62 Jahren. Dem Frei- heitskämpfer aus 1813/14 wurde noch nachträg- lich die Verleihung des Eisernen Kreuzes aus der Beteiligung am Lützowschen Freikorps zuteil. Er erhielt 1500 Taler als Gnaden geschenk, nachdem er nachweisen konnte, daß er das Heiratsgut seiner Frau in dieser Höhe für die Turnanstalt verwendet hatte. Am 6. Juni 1842 wurde die Turnsperre in Preußen wieder aufgehoben. Jahn hielt sich jedoch der Weiterentwicklung fern, bis ihm ein Mandat als Abgeordneter in die Deutsche Natlonalversammlung nach Frankfurt am Main führte. Jahn zog in seiner berühmt gewor- denen ‚Schwanenrede“ Lebensbilanz: Ich hatte für die Verfassung und für die Einheit Deutschlands geredet und geschrieben. Ja, für diesen Hochgedanken habe ich gelebt und ge- strebt, gestritten und gelitten. Anerkannt haben das die Mainzer Untersuchungsbehörden und der Bundestag. Beide haben mir nach- gerühmt, daß ich die höchstgefährliche Lehre von der Einheit Deutschlands zuerst auf- gebracht habe. Das sollte meine Grabschrift werden, wenn meinen Gebeinen in Deutsch- land noch ein Plätzchen vergönnt wird. Deutschlands Einheit war der Traum meines erwachenden Lebens, das Morgenrot meiner Jugend, der Sonnenschein der Manneskraft und ist jetzt der Abendstern, der mir zur Ruhe winkt“. Der berühmt gewordene Sohn aus dem Pfarrhause des kleinen Dorfes Lanz bei Len- zen,„auf der Priegnitz Plan“, der eigenwillig, zäh und zielbewußt seine Lebensbahn über Höhen und Tiefen vrechselvoller Schicksale ging, der die Turnkunst zum Element deut- schen Volkslebens zu gestalten wußte, der darin die ihm ans Herz gewachsene Jugend mitzureißen verstand., wird bei allen Turnern unvergessen bleiben. Ibm rühmt ein Ge- schichtsforscher nach:„Jahn war ein Moment des Volkslebens, welches notwendig hervor- treten mußte, um den einengenden Formalis- mus der Schule, des Heeres, der Regierungs- maschine in den innersten Tiefen zu erschüt- tern. Er hatte sehr viel Wahres und Ursprüng- lisches in seiner Art“. Sporigeschehen chen durch den erst 20jährigen Prager Jirii Skobla verbessert. Skobla, der am 28. August in Gottwaldow 17,05 m und am 20. September in St. Boleslav 17,09 m stieß, erreichte in Prag jetzt 17,12 m. Der mehrfache Weltrekordläufer Gaston Reiff wurde in der Gemeinde Brakel in der Provinz Brabant als sozialistisches Ratsmit- Slied gewählt. Die Hallenhanfdball-Weit meisterschaft will Schweden 1954 in West- Schweden und der Provinz Schonen austragen. Als Spielorte wer- den Göteborg, Jonköping, Oerebro, Lund, Kri- stianstad und Malmö genannt. Mittelgewichts-Weltmeister Ray Sugar Ro- binson wird am 7. November in einer New Vorker Musikhalle sein Debüt als Tänzer ge- ben. Um die FHalbschwergewichts-Weltmeister- schaft sollen am 3. Dezember in Las Vegas (Nevada) der Titelverteidiger Joey Maxim und seln bereits 35jähriger amerikanischer Lands- mann Archie Moore boxen. 75 000 Dollar(313 00 DM) bot Jack Kramer dem australischen Wimbledonsieger Frank Segdman für den Uebertritt ins Profilager im Anschluß an die Herausforderungsrunde im Daviscup. Auch Ken Medregor und Mervyn Rose erhielten großzügige Angebote. Sein schönster Kampf Achmed Dogu, 35 Jahre und Ringer, weltmeister, fuhr wohlgemut von Kanyg nach Adana. In seinem Abteil befanden sieh vier Frauen und drei Kinder. 00 seine eigenen ist nicht bekannt. Gleich. viel— als der Personenaug plötzlich mit einem Schnellzug zusummenstieß, der Wa. gen zu brennen begann und als einziger Ausweg eine verẽlemmte Für blieb, riß Dogu ein. Energisck stemmte er sich ge. gen die Tür. Sie gab nicht nach, auch nicht, als er seine ganzen 120 leg hinter einen Fußtritt legte. mal, Der Wagen füllte sich mit Rauh, die Hitze stieg— auch be! Dogu. Beidfußig sprang der Weltmeisteß mit Vehemenz die Tür an, einmal, zwei. dreimal, dann zersplitterte sie. Vief e e eee Frauen, drei Kinder und Achmed selbst waren gerettet. „Das war mein schönster Kampf meinte der Ringer weltmeister hinterben, Sportplatz wurde Acker So sehr unsympathisch waren dem Bduerlein die Fußballer eigentlich nieht, Deskalb hatte er auch nichts dagegen, daß ein Viertel des vor zwei Jahren er- bauten Sportplatzes des S/ Weinoldsheim (Rheinhessen) zu seinem Grund und Bo- den gehörte, zumal er noch eine runde Summe als Miete erhielt. doch der große Krach, als sich Bauer und Dann kam je- Verein nicht über die Höhe der Pacht einigen konnten. Das Bäuerlein schwor Rache, und als der SV Weinoldskeim eines Tages spielen wollte, war aus dem schö. nen Sportplatz ein noch schönerer, aber zum Fußballspielen völlig ungeeigneter Kartoffelacker geworden. Der Eigentumer hatte inn umgepflugt Und so müssen die Fußballspieler aus Weinoldsheim reisen— zumindest dis zur Ernte.* Ein enttäuschter„Sieger“ In Frankreichs großer Sportzeitung „L'Equipe“ erscheint ein Intervieo mit dem belgischen 1000- m- Rekordmann Frans Herman über seine Niederlage Werner Lueg beim Wuppertaler Abend- sportfest. Herman war sehr enttäuscht, denn er glaubte sich als Sieger dieses Rennens. Erst spdter erfuhr der Belgier gegen aß der deutsche Weltrekordmann Wer- ner Lueg ihn geschlagen hatte. Hermam Erklarung: „Die zahlreichen Ueberrun- dungen riefen soviel Verwirrung hervor, daß ich absolut die Uebersicht verloren hatte. len glaubte mich jedenfalls an def Spitze des Feldes.“ Ob Herman den Weltrekordler Lueg nicht kannte? Gähnende Papageien inem Fußbullbericht entnehmen wit: ö „Dabei müssen dem TSV 1860 allerdings mildernde Umstände zugute gehalten werden. Er war nämlich gezwungen, mit einer Reihe von Spielern anzutreten, bei denen dis heute noch ein Rätsel ist; wie sie uberhaupt die Aufnahme in die höchste Fußballælasse bestanden haben. Wahr⸗ scheinlich hat der Nachbar eingesagt und der Herr Lehrer hut nichts gemerkt. Ge- hetzt vom Gegner liefen die rsataleute schon nach einer Viertelstunde herum vile Papageien in der Mauserzeit. Am liebsten hätten sie gegähnt und das Spiel schla- fend zu Ende verloren.“ Wofür die armen Papageien nicht alles erhalten müssen DiE GROSSE III. Uberoll er h ä S TEIIEN-ANSEBOTE DER STERN tlie h! Einige redegewandte Vertreter F. leichte Werbetätigk., ges. Verdienst, bei Eign. Dauerstellung. Angeb. u. Nr. 03533 an d. Verlag. Hoher e einen Statiker. lag einreichen. Zeitschriftenvertrieb sucht Werbe- mitarb. Fa. K. Hoffmann. R 7, 40. Größeres Bauunternehmen sucht sof. 8 Nur 1. Kräfte wol- len ihre Bewerbungsunterlagen u. Lichtbild u, Nr. P 60145 an d. 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Außerdem kann sie Klein- * „ AN IE PURA eb, griß wohnungen betreuen. 2. Die Gesellschaft darf nur die in 5 6 des Gesetzes sich ge. in dem Über die Gemeinnützigkeit im Wohnungswesen vom 29. Februar 1940 (RGBI. I S. 438) und in den Durchführungsvorschriften bezeichneten n, auch g inter F ARB FIL M n füllte ch g des Jahres Geschäfte betreiben. 3. Verträge über die Vermietung von Wohnungen tmeister nach Lehärs sind nach einem gemäß 5 11 Abs. 2 u. 4 der Verordnung zur Durchfüh- rung des Gesetzes über die Gemeinnützigkeit im Wohnungswesen vom 23. Juli 1940(RGBI. I S. 1012) aufgestellten Muster abzuschließen. Die jeweilige Miete wird nach den von gemeinnützigen Wohnungsunter- nehmen anzuwendenden Verwaltungsgrundsätzen unter Beachtung der Vorschriften des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes und der Durch- führungsvorschriften vom Geschäftsführer festgesetzt. 4. Bei Veräuße- rung von Wohnungsbauten ist gemäß dem Wohnungsgemeinnützigkeits- e, , V — 85 ten, bei bie KugsEIl 125 Ein selten fesselnd. Film m. gr. Besetzung persöniiches Gastspiel[pIIsSEE-sTriekEgEI in schönen Mustern, reich bestickt. igt, wie 1 Dein Leben in Meiner Hand des von allen sendern und Schnell und preiswert Reine Wolle nöechstereleton 3 10 96 3965 85 5 1 Iips- Platt. kannt HBaber mann, Ladenbur, 8 Wahr. 21.00 1 DA LU PINO- HOWARD DUE Hapale und Eewöey-Ensembfes] Am Barktpiat 55 För 6 Johre nur 7⁰⁰ 9* 12* 1 4* agt ung Der große Lachschlager a 2 5 75 7 f f 15 e, nat u. Fall als Hochstanler Hima-Hauallans Eltransnorie een e atzl s 5: 9. 1 50 16.00 13.10 20.20 um Wie 3 1 1. Breite str. Beginn 9.50 11.50 13.50 Veruielfältigungen liebsten Teleton 3 2635 Tägl. 22.20 Spätvorstellg. Der unvergeßliche Fim unter Leitung v. Bill BuysmanFoto-Druck schla- mit Vixen Lelgh mit walter Lingott, U 6, 12. Tel. 4 28 94. 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Als nicht eingetragen— Wird veröffentlicht: Von den Gesellschaftern bringt die Heinrich Lanz 2 en den Aktiengesellschaft in Mannheim die von der Meeräckerstraße, Speyerer 2 n nien Straße, Peterskopfstraße und Schänzelstraße in Mannheim-Lindenhof be- 5 dont Srenzten Grundstücke Lab-Nr. 5662/5—9 der Gemarkung Mannheim, die 2 lagegen, un Grundbuch von Mannheim auf den Namen der Stadt Mannheim ein-— ren er- getragen, aber bereits seit 1. August 1952 auf die Gesellschaft auf- 0 Idskel gelassen sind, in Anrechnung auf die Stammeinlage der Heinrich Lanz 2 eim Aktiengesellschaft in Mannheim mit 90 b ᷣ DM ein.— Die Bekannt- 2 nd Bo- machungen der Gesellschaft erfolgen im Bundesanzeiger.—5 runde A 2992 7. 10. 1952 Kurt A. Pfau, Strumpffabrik in Mannheim(Her- 2 5 5 stellung und Vertrieb von Strümpfen aller Art. Karl-Mathy- Straße 5). 2. Am je- Inhaber ist Alfred Kurt Pfau, Betriebsleiter in Mannheim. 2 uer und A 2993 7. 10. 1932 Bauunternehmung Ludwig Streib in Mannheim 2 Padcht Wallstadt(Schulzenstraße 8). Inhaber ist Ludwig Sstreib, Baumeister in— ie Mannheim-Wallstadt. 0 Sohntpor A 2994 7. 10. 1952 Stahlbau Heidrich K.-G. in Mannheim(Stahl- und 5 m eines Metallverarbeitung jeder Art, Herstellung von Maschinen und Apparaten 2 m schö. und der Handel mit solchen aus eigener und fremder Erzeugung, Meer- 2 Wiesenstraße 5). Persönlich haftender Gesellschafter ist Roland Heidrich.— er, aber Bautechniker in Mannheim. Kommanditgesellschaft, welche em 1. Ja- 5 eigneter nuar 1951 begonnen hat. Die Gesellschaft hat 1 Kommanditisten. 2 entümer Veränderungen: 8 B 17- 7. 10. 1952 Brown, Boveri& Cie. Aktiengesellschaft in Mann- 5 2 8 Dr.-Ing. Eduard Caspari, Direktor in Heidelberg ist nicht mehr. 5 22 4 1221 8 orstandsmitglied. Die Hauptversammlung vom 22. August 1952 hat die 2 ler aut mit Paul Hörbiger Walter Müller- Karin Dassel Erhöhung des Grundkapitals um 12 000 b Deutsche Mark beschlossen;— dis zur— 1— je: 3 die Erhöhung ist durchgeführt, das Grundkapital beträgt jetzt 36 000 000— Ludwig Schmitz- Karl Meixner begie: Han N ö Zugleich wurde 58 3 der Satzung(Grundkapitah ent- 2 5 5 2 88 sprechend geändert. 5 1 Die forben des fernen Osſens 5 Die Stimmen begnadeter 9 B 143 3. 10. 1952 Motoren-werke Mannheim Aktiengesellschaft vorm. 5 2 8 er Der Zauber der Tropen— Die unsterblichen Melodien Lehärs Benz Abt. stationärer Motorenbau in Mannheim(Carl-Benz-Straße 5). 2 Beste tri e e! 6 1 i 8 in Mannheim ist zum stellvertretenden Vorstandsmitslied 2 estellt. Dr. jur. Hans-Jost Waldschmidt, Wirtschaftsjurist in Mannheim tzeltung Heute Premlerel n den Planken- Tel. 3 21 A8 hat derart Prokura, daß er gemeinsam mit einem Vorstandsmitglied oder 2 2 0 1 % mit 1346 1800 1815 200 aum ra Hasse Montag bis Freitag ab 12 bur einem zweiten Prokuristen vertretungsberechtigt ist. 2 M 0 N 1 le 7 te 6 5 F 8— U N Fran Samstag doch 2245 Samstag/ Sonntag ab 10 Uhr B 822— 3. 10. 1952 Niederländische Partikullere Rheinfahrt- centrale 5 5 gegen N 3 mit beschränkter Haftung in Mannheim. Der Sitz der Ge- 2 itten die för diesen film geänderten Anfangszeiten zu beachten sellschaft ist verlegt nach Duisburg-Ruhrort. 2 25 Wie b 9 8 5 2 7. 10. 1952 ö& Co. in Mannheim(Neckarau, Rhenania- 1 duscht straße 28-30). Die Prokura des Walter Ziegner ist erloschen. 2 2 5 8 7 5 0 bert Bsnolli 1 fle ie rassnolg d co. in zannheim(B 3, H. Dago- 8 Anknõpfunzug in schonen farbkombinofionen. 75 N 5 5 9 9. 1. hr 2. Woche! ert FPasshold in Mannheim hat Prokura. f ür 1. Belgier JGCCCGC0CCCCT A 1823- 7. 10. 1952 Auto- Schmitt OG. in Mannheim(Kätertah. Georg E Reine Wolfe... för 1-4 Jahre nur n Wer- pak 7 Schmitt 1 aus der Gesellschaft ausgeschieden. Luise Emma Schmitt, ferman 7 Sie.. Ur einen Sommer Kaufmann in Mannheim-Käfertal ist gleichzeitig als persönlich haftende 2 yrs pW II 2 I 1 Gesellschafterin eingetreten. 25 f f 1 berrun⸗— 7 1. 196— 7. 10. 1952 Pfrang& Fleck in Mannheim(Eichendorffstr. 28). 8 2 Rock und Pullover in verschiedenen Unifarben. 30 nervor, Ingrid Bergman H. Bogart P. Henre Wilhelm Pfrang ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. Die offene Han- 5 2 910% delsgesellschaft ist aufgelöst. Das Handelsgewerbe wird mit Aktiven 2 Reine Wolle.. fer 4 Johre nur . AlSsTeER e A 8 A 5 1. A 2 e A und Passiven von dem Kaufmann Otto Fleck in Mannheim als Allein- 85 an der 8 7 1 inhaber weitergeführt. Die Firma ist geändert in: Otto Fleck.— 5 5 44 2q2q. s 5 3 Roclelgarnitur, dreiteilig, in leuchtenden Farben, Lueg Teleton 4467 Täglich: 14.00 186.00 13.15 20.30 Unr B 406- 83. 10. 1932 Rhein- Speicher Gesellschaft mit beschränkter Haf- 5 N. tung 1. L. in Mannheim. Die Liquidation ist beendet und die Firma 2 mit reizenden Applikationen. 75 Abbott u. Costello, die besten Detektive d. Welt erloschen.— 5 5 EAT aur SER OCR HoLMES Spuren 8 Reine Wolle För 3 Jahre nur 1 N 8 releton 5 u s Begin: 140 16.30 12.0% ung 21.0% Uhr 75 ED lesschxkrs-aAuz EISEN 8 en Wir: 5 8 Die letzten Tage! 2 2 lerdings DIE KAMERA 180 Ein traumhaft schöner Parbflim: Samstag, 18. 10., 22.45 Uhr Eilboten-Schmidt 2 jehalten 13.15 3 5 3 5 2 3 8 n releton 4 08 97 20.30 Die Diebe von Marschan Einmaliges Qu 3, 6-7, Telefon 3 28 69. 8 Kinder- Pullover 5 55 2 2 — 2 — 2 25 . 2 2 8. 2 2 2 . 2 2 7 . — — 8 . 8 2 — 8 2 — . f 0 Sieyle bis 1½ Tonnen bel une Omnius- Reisedienst pn. Tombola„Abend P. 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Kartenverkauf nach 17.00 Uhr an der Ufa-Kasse N 7 . Seite 8 — Unser Heinz-Dieter hat ein Schwesterchen bekommen. Fedde In dankbarer Freude Annemarie Breidenbach Seb. Moller Karl Heinz Breidenbach Mannheim, Heinr.-Lanz-Str. 30, 10. Okt. 52, 2. Z. St.-Hedwig-Klinik 1 Uns allen unerwartet verschied mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Bruder und Schwa- ger, Herr Eugen Finzer Ingenieur im Alter von 71 Jahren. Mannheim, den 13. Oktober 1952 Diffenèstraße 24 In ieder Frauer: Anna Finzer geb. Kirsch Adolf Montag und Frau Elisabeth geb. Finzer Werner Franz und Frau Hildegard geb. Finzer und alle Angehörigen Die Beerdigung findet am Mittwoch, dem 15. Oktober 1952, um 9.30 Uhr, auf dem Hauptfriedhof statt. Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß entschlief am 13. Okto- ber 1952 infolge eines tragischen Unfalls im 60. Lebensjahr mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwa- ger und Onkel. Herr Hermann Koch Mannheim- Käfertal, Mannheimer Straße 67 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Käthe Koch geb. Weisweiler Beerdigung: Mittwoch, 15. Okt. 1952, 15.00 Uhr, Friedhof Käfertal Infolge eines tragischen Unglücksfalles verschied am 13. Oktober 1952 unser Lehrlingsmeister, Herr Hermann Roch Wir verlieren in ihm einen tüchtigen Lehrlingsausbil- der und werden seiner treuen Mitarbeit stets in Ehren gedenken. Schiffs- und Maschinenbau Aktiengesellschaft Mannheim Nach langem schwerem. mit großer Geduld ertragenem Leiden ist heute mein lieber, unvergeglicher Mann, mein guter Vater, unser Sohn, Bruder, Schwiegersohn, Schwager, Neffe und Onkel, 8 Kurt Wild im Alter von 40 Jahren für immer von uns gegangen. Mannheim Rheinau, den 12. Oktober 1952 Gewann Malau In tiefer Trauer: Im Namen aller Hinterbliebenen: Else Wild geb. Krema und Sohn Hans Die Beerdigung findet am Donnerstag, dem 16. Oktober 1952, um 14 Uhr, auf dem Friedhof Rheinau statt. Gott der Allmächtige hat am Montag früh meinen lieben Mann, unseren guten Vater, Herrn Friedrich Stahl von seinem schweren Kriegsleiden erlöst. Ladenburg, den 15. Oktober 1952 8e 15 N In stiller Trauer: Frau Lina Stahl geb. Keller Kinder und Verwandte Die Beerdigung findet heute, um 16.30 Uhr, vom Friedhof Laden- burg aus statt. Am 13. Oktober 1952 ist meine liebe Mutter, unsere Schwieger- mutter, Oma, Schwester, Tante und Schwägerin, Frau Amalie Knittel geb. Graf für immer von uns gegangen. 4 Mannheim Neuhermsheim, FHellebardenweg 5 In tiefer Trauer: Eugen Knittel und Angehörige Beerdigung: Donnerstag, 16. Okt. 52, 13.15 Uhr, Friedhof Neckarau Statt Karten Für die herzliche Teilnahme beim Heimgang unseres lieben Bruders und Onkels, Herrn Franz Schneider sagen wir allen Bekannten und ganz besonders seinen Sport- freunden herzlichen Dank. Familie Schneider-Egender Bestattungen in Mannheim Mittwoch, 15. Oktober 1952 Hauptfriedhof Zelt Finzer, Eugen, Diffenéstraße 2 9.30 Koch, Karl, Untere Clignetstraße 10„ Bengsch, Hermann, Am Kiefernbühl 38. 3 . Lang, August, Untere Clignetstraße 838 Scharnberger, Katharina, Pflügersgrundstraße 27. 11.30 re,, mo Krematorium Köster, Hedwig, Leiblstraße 2382. 13.00 Maus Martha, D i•.,., 1138.30 Friedhof Käfertal Schubert, Valentin, Obere Riedstraße 3. 13᷑4.00 Walter, Magdalena, Waldhof, Oppauer Straße 20. 14.30 Koch, Hermann, Mannheimer Straße 677 15.00 Friedhof Neckarau Menges, Luise, Rheingoldstraße 10 13.30 MORGEN 5 i 7 8 ö 2 Seil kdelbohnerwachs in der Dose sparsam bis zum letzten Rest A Als Verlobte grüßen: Gertrud Volk geb. Scholl Cpl. James I. Hairston Mannheim, 12. Oktober 1952 Nord Karolina USA, Leaksville N 8 Eur freundlichen Beachiung! Fo Zahlreiche Einsendungen beweisen heute schon das rege verschied heute morgen mein Interesse an unserem lieber Vater, unser Schwieger vater, Großvater, Sch d Sukel. Kerr N PREISAUS SCHREIBEN Lenhard Schöller„Geschäfte suchen Werbesprüche“ im Alter von 78%½ Jahren. 1 8 f Mhm. Neckar a u, 13. 10. 52 Wir müssen aber darum bitten, daß Zuschriften genau Neugasse 6 den gestellten Bedingungen entsprechen, also: 3 8 1. Für jede Firma ein gesonderter Zettel oder Bogen Horst Lackner verwenden, der mit der Nummer der Anzeige und Beerdigung: Donnerstag, 16. 10. der Firmenanschrift versehen ist. 52 15.0 Uhr, Friedhot Neckarau 2. Keinesfalls also die Werbeverse für einige oder sämtliche Anzeigen auf einen Bogen schreiben. Die Weiterleitung an die interessierten Firmen wird uns 5 8 N 3 herzl dabet unmöglich gemacht. ae 1 die zahlrei- 3. Es ist keine Bedingung, für sämtliche Firmen Verse en Kranz- u. Blumenspenden zu schmieden, jedoch schon im eigenen Interesse beim Heimga 8 lieb 5 5 e 8 Wünschenswert. Fritz Preker Sonderdrucke dieses Preisausschreibens sind kostenlos N allen unseren innig- im Verlag des„M. M.“, am Marktplatz, erhältlich. Mannheim, 14. 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Auf Grund einer kürzlichen Ressortbespre- chung zwischen dem Bundes wirtschafts- und und dem Bundesflnanzministerium könne, obwohl die endgültige Zustimmung des Bun- desfinanzministers noch nicht vorhanden sei, mit ziemlicher Sicherheit angenommen wer- den, daß der„Hermes“ den Schadenausfall als gegeben betrachte und die aus alten Kon- trakten entstandenen Verluste nach den übli- chen Versicherungsbedingungen decken werde. Diese Zusicherung werde aber mit der ausdrücklichen Auflage verknüpft werden, daß derartige Vorfälle künftig ausgeschaltet müßten. e ungeklärt sei jedoch, 80 heißt es weiter, noch die Frage der Versicherung der neuen Kontrakte. Hier vertrete der Bundes- finanzminister den Standpunkt, das es nicht Sache der„Hermes-Kredit- Versicherung und der Bundesbürgschaft sein könne, etwa künftig entstehende Kursverluste zu decken. Das bei der jetzigen Regelung im deutsch- brasilianischen Zahlungsverkehr zwangs- läufig bedingte Kursrisiko müsse vielmehr durch banktechnische Maßnahmen abge- sichert werden. Bei dieser Stellungnahme des Bundesflnanzministers erscheine es daher äußerst fraglich, ob beispielsweise die aus Kreisen der Exportwirtschaft vorgetragene Regelung akzeptiert werde, ein von vornher- ein zu fixierendes Disagio— etwa 10 bis 15 Prozent— selbst zu tragen und bei der Preis- stellung einzukalkulieren und nur den dieses kestgelegte Disagio übersteigenden Kursver- lust beim„Hermes“ abzudecken. (F. O. W.) In— der BdL nahestehenden, gut unterrichteten Kreisen— wird die An- sicht vertreten, daß bezüglich der Hermes- Haftung keinerlei Zweifel bestünden. In die- sem Zusammenhange wird darauf hingewie- sen, daß die sich gegen den damaligen Zen- tralbankratsbeschluß wendende allgemeine Entrüstung von Bonn aus mit Vergnügen be- obachtet worden sei— vielleicht auch geför- dert—, weil gerade diese Entrüstungswelle versprach, Argumente gegen die Hermes- Haftung zu liefern. Die damals so vergnügten Bonner Stellen sollen aber in der Zwischen- zeit von einem gewissen Unbehagen befallen sein, da die Hermes-Haftung rechtlich nicht bestritten werden könne.“) 1) S. Ausgabe vom 17. September 1952:„Haltet den Dieb!(gemeint ist die Bd.)“. Betriebsverfassungsgesetz wurde verkündet (PV Das Betriebsverfassungsgesetz wurde am 14 Oktober im Bundesgesetzblatt ver- kündet. Es tritt jedoch erst einen Monat nach seiner Verkündung in Kraft, um der Privatwirtschaft Gelegenheit zu geben, um vor allem die auch in dem Gesetz geregelte Mitbestimmung der Arbeitnehmer in den Betrieben vorzubereiten. Nach dem Gesetz muß ein Drittel der Sitze im Aufsichtsrat der Unternehmen mit Vertretern der Arbeitnehmer besetzt wer- den. Das Gesetz regelt nur die Mitbestim- mung in der Privatwirtschaft außer den Zweigen Kohle und Stahl, für die ein beson- deres Gesetz bereits seit etwa einem Jahr in Kraft ist. Der Entwurf eines Personal- vertretungsgesetzes über die Mitbestimmung der Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst wird zur Zeit in den Bundestagsausschüssen beraten. Ebenfalls am 14. Oktober verkündete die alliierte Hohe Kommission die Aufhebung der Bestimmungen des EKontrollratsgesetzes Nr. 22(Betriebsrätegesetz), das bisher für den Status der Arbeitnehmer in der Privat- wirtschaft galt. Die Aufhebung der alliier- ten Bestimmung war notwendig, damit an re Stelle jetzt deutsches Recht treten kann. Zellstoffindustrie bleibt liberal (I.) Wie Ministerialrat Dr. Neef vom Bundes würtschaftsministerium im Bulletin der Bundesregierung ausführt, habe die Bundesrepublik hinsichtlich eines integrier- ten europäischen Zellstoff- und Papier- marktes außerordentliche Vorleistungen er- bracht. Sie habe sich damit der administra- tiven und politischen Mittel eines Protektioa- nismus zugunsten der deutschen Zellstoff- industrie sehr weit begeben. Nichts wäre unglücklicher, so schreibt Neef, als diesen Kurs korregieren zu müssen. Auch ange- sichts der außerordentlichen Bedrängnis, in der sich die deutsche Industrie hinsicht- lüch der Kosten- und preismäßigen Bewe- gungsfreiheit ihrer ausländischen Konkur- renten befinde, bestünden zur Zeit in Deutschland keine Pläne die bisherige Linie des offenen Marktes zu verlassen. Die deutsche Industrie werbe stattdes- sen für den Gedanken internationaler Zu- sammenarbeit, auch wenn besondere Um- stände mitunter schwierige Situationen schüfen. Nur so könne eine natürliche und gesunde Entwicklung auf die Dauer ange- bahnt werden. Die deutsche Industrie hoffe, r Argument werde überzeugen, daß eine faire Chance für die Zukunft die Opfer- bereitschaft auf allen Seiten schließlich erhöne. In dem gleichen Artikel erklärt Neef, die Zellstoffindustrie scheine Anspruch auf wirtschaftspolitischen Schutz in dem Maße zu haben, das ihr erlaubt. Zeit für die eigene Kraftenfaltung zu gewinnen und den sle angehenden Einfluß allgemeinpolitischer Entscheidungen abzuwarten. Wachsender Reiseverkehr Ins und aus dem Ausland ) Die 50 Jahrestagung des Bundes Deutscher Verkehrsverbände E. V. GDV), der Spitzenorganisation der 19 Landesver- kehrsverbände in der Bundesrepublik, be- Sann am g. Oktober in Frankfurt. Auf einer Pressekonferenz wies Dr. Uingenau vom Vorstand des BDV darauf hin, daß die Bundesrepublik nach 1945 er- neut zu einem begehrten Reiseland gewor- den und es im vergangenen Jahre möglich bewesen sei, die großen Probleme des in- nerdeutschen Fremdenverkehrs voranzutrei- den. Der Erfolg der Auslandswerbung sei bedeutend, was sich in den Zahlen über den Ausländerverkehr wiederspiegele. Nach amt- bchen Statistiken brachte der Fremdenver- ehr der Bundesrepublik im Winterhalbjahr 1951/52 etwa 121,9 Millionen DM an Devisen eim, gegenüber nur 61,7 Millionen DM im Wanterbalbjahr 1950)51. Im ersten Halbjahr 052 sei die Zahl der Ausländerübernachtun- zen gegenüber der gleichen Zeit des Vor- jahres um 35 Prozent und die Devisenein- nahmen um das Doppelte gestiegen. Die robe Bedeutung des Fremdenverkehrs sei auch daran zu ermessen, daß der gesamte 3 esumsatz des Hotel- und Gaststättenge- Gabe zwischen sechs und sieben Milliar- en Dx betrage, wovon etws zwei Milliar- en auf den Erholungs- und Reiseverkehr entflelen. 8 ur die Zukunft will der BD, der gegen- t kast 3000 Fremdenverkehrsorte be- 79 80 die Auslands werbung noch mehr aus- lnger und im Interesse der Hebung des 5 15 eutschen Fremden- und Reiseverkehrs als pi otel- und Gaststättengewerbe stärker 0 1 in den Sozialtourismus einschalten. richtu eme Verbesserung der Verkehrsein- verkehr nl 5 auch die bisher dem Reise- werden. icht erschlossenen Gebiete geöffnet In uninte aienem Zusammenhang ist es nicht ressant, daß im Jahresbericht 1951 der BdL erwähnt wurde, im Berichtsjahre seien 199 816 Stück Reisezahlungsmittel im Ge- samtwerte von 119,5 Mill. DM ausgegeben worden. Im Jahre 1950 betrug die Devisen- anforderung für den Auslandsreiseverkehr Deutscher 69,9 Mill. DM. Auf Grundlage dieser Zahlen und unter Berücksichtigung des Umstandes, daß der Ausländerreiseverkehr im Sommerhalbjahr selbstverständlich stärker zu sein pflegt als im Winterhalbjahr, wird man annnehmen können, daß das Gesamterträgnis an Devi- seneinnahmen aus dem Ausländerreisever- kehr in der Bundesrepublik im laufenden Jahr 1952 erstmalig die Grenze von 250 Mill. DM überschreiten dürfte. Schaufenster-Dekorateure im Wettbewerb um Woll werbung (VWD) Vom 20. bis 30. Oktober veran- staltet das Internationale Wollsekretariat, Geschäftstelle für Deutschland, in Zusam- menarbeit mit der deutschen Wollindustrie und dem Bund der Schaufensterdekora- teure im Rahmen der allgemeinen Woll werbung in 18 deutschen Städten(auch in Mannheim) einen großen Schaufenster wett- bewerb. Teilnahmeberechtigt ist jeder Schaufensterdekorateur. Die Werbung soll dem Schaufensterbetrachter zum Bewußt sein bringen, daß es sich bei der Wolle um ein Naturhaar handelt, das durch die Viel- heit der natürlichen und besonderen Eigen- schaften einmalig, unersetzlich und deshalb auch unnachahmbar ist. Es soll betont wer- den, welche hochwertigen Wollen die deut- sche Industrie verarbeitet und zu welchen qualitativen Spitzenleistungen sie fähig ist. Die Ausstellung artfremder Waren im Wett- bewerbsschaufenster ist nicht zulässig. Es werden 73 Preise im Gesamtbetrag von wer 10 000 DM verteilt. Fast 50 000 Umsatzsteigerung bei NM Knigge für staatliche Auftraggeber Hi) Im Rahmen des Kampfes der pri- vaten Wirtschaft gegen die Regiebetriebe der öffentlichen Hand hat jetzt die Ar- beitsgemeinschaft der graphischen Ver- bände in Bonn darauf aufmerksam ge- macht, daß trotz aller Verhandlungen des Bundeswirtschaftsministeriums mit ande- ren Bundesministerien ein Ausschluß des Privaten Druckgewerbes von den Druck- aufträgen des Bundeskriminalpolizeiamtes durchgesetzt werden soll. Das Bundes- Kkriminalpolizeiamt hätte seine Aufträge im leistungsfähigen privaten Druckgewerbe von Wiesbaden oder Frankfurt mühelos unterbringen können. Statt dessen erhalte die Bundesdruckerei neben dem Bonner Ausweichbetrieb die Frankfurter Ausweich- stelle aufrecht, während der Hauptbetrieb (früher Reichsdruckerei) in Berlin sitzt. Ernsthafte Bewerbungen leistungsfähiger Wiesbadener Firmen lägen schon seit einem Jahr beim Bundeskriminalpolizeiamt. Europatag des BDI (VW.) Mit dem Ziel einer Zusammen- arbeit der europaischen Industrie hat der BDI Industrielle aller Schumanplanländer zu einer gemeinsamen Tagung in der Bundesrepublik eingeladen. Alle Veran- staltungen der Tagung, die am 30. und am 31. Oktober in Trier stattfinden, laufen unter dem Motto„Europatag des BDI“. Der Europatag beginnt am 30. Oktober mit einer Sitzung des Europaausschusses, in der Präsident Fritz Berg über die bis- her geleistete Europa- Arbeit des BDI und der Präsident des Direktoriums der EZ U, v. Mangold, über den Stand der wirt- schaftlichen Integration Europas referieren werden. Am 31. Oktober werden der Prä- sident der Hohen Behörde, Jean Monnet, und der Vizepräsident Frenz Etzel zu den Vertretern der Industrie der 6 Schuman- planländer sprechen. Eine öffentliche Kund- gebung mit Fritz Berg, George Villiers, Prof. Erhard und Paul Henri Spaak bildet den Abschluß der Tagung. Kraftfahrzeug-Unfälle steuerlich gesehen (UP) Die Aufwendungen zur Behebung eines Unfalls, der auf einer ausschließlich betrieblichen oder beruflichen Zwecken die- nenden Fahrt mit dem Kraftwagen entstan- den ist, können als Betriebsausgaben von der Steuer abgesetzt werden. Wie der Allgemeine Deutsche Automobil- Club am 13. Oktober mitteilte, gehören zu den abzugsfähigen Betriebsausgaben auch die Kosten zur Wiederherstellung der Ge- sundheit des steuerpflichtigen Verunglück- ten. Ferner auch Verpflichtungen zur Scha- densersatzleistung an Dritte sowie aus dem Unfall entstehende Prozegkosten. Soweit ein Zusammenhang mit dem Be- trieb nicht vorliegt, wenn sich also zum Bei- spiel der Unfall auf einer Erholungsreise ereignet, handelt es sich bei den Aufwen- dungen um nicht abzugsfähige Privataus- gaben. Eine Beziehung zum Betrieb liegt nach der Rechtssprechung auch nicht vor, wenn ein an sich dem Betrieb dienender Perso- nenkraftwagen auf einer Privatfahrt des Unternehmers beschädigt wird. Abgesetzt können die Unfallkosten jedoch werden, wenn zum Beispiel der Unternehmer auf der Fahrt von seiner Wohnung zum Betrieb ver- unglückt. Mannheimer Aussteller in Düsseldorf Im Rahmen der Leistungsschau Kunststoffe 1952 flel unter den Ausstellern der die Kunst- stoff industrie beliefernden Maschinenfabriken der Stand des Hauses Gustav Spangenberg Gmb. Mannheim auf.(8. stoffe- Leistungsschau). . otoren- W „Mannheimer Morgen“ vom 13. Oktober:„Eine beuchtliene Kunst- erke-Mannheim, A. C. Ef W] a 70 Prozent des Erfolges an Arbeitnehmer verteilt Dem der 28. ordentlichen Hauptversammlung am 14. Oktober 1952 vorgelegten Geschͤfts- lich Neuausstattung der Anteilscheine(Ak- bericht der„Motorenwerke Mannheim 48.— vormals Benz, Abteilung stationdrer Motoren- bau“ über das Geschäftsjahr 1951 ist zu entnehmen, daß es im Berichtsjahr gelang, über 200 Arbeitskräfte neu einzustellen. Ausdrücklich hebt der Geschäftsbericht einen an die der MWM nahestehenden Firma Carl Hasse& Wrede GmbH. erteilten Aus- landsauftrag hervor. Die MWM bilden mit vorgenanntem Unternehmen und der Schwe- ster firma der„Knorr-Bremse GmbfH.“ eine Arbeits gemeinschaft, weswegen MWM die Finanzierung des Auftrags übernahm. Die Wiederaufbaubank Frankfurt erteilte hierzu einen Exporkkredit. In Stichworten ein Ausblick und Rück- blick auf das laufende Geschäftsjahr 1952: Die Belegschaft beträgt Ende September 1952 2421 Personen und ist somit gegenüber Ede 1951 nahezu unverändert geblieben. Der Umsatz in der Zeit Januar August 1952 hat sich gegenüber der gleichen Zeit des Jahres 1951 um 46 Prozent erhöht; er hat bereits die Höhe des Jahresumsatzes 1951 erreicht. Der Auftragsbestand Ende August 1952 liegt um 25 Prozent höher als Ende 1951. Der direkte Exportanteil an den Ge- samtlieferungen beträgt im Jahre 1952 33 Prozent und verteilt sich auf Großmotoren mit 61 Prozent, Kleinmotore mit 29 Prozent und Ersatzteile mit 10 Prozent. Die Erfolgsrechnung des Unternehmens steht unter dem Zeichen besonderer Lohn- intensität und einer bis an die Grenze des Substanzverzehrs heranreichender Steuer- belastung, wie aus nachstehender Aufstel- lung hervorgeht: Rohüberschuß und außerordtl. Erträge 18 462 433.50 freiwillige soziale Leistungen) 315 887,55 zusammen 18 778 321,05 Löhne und Gehälter gesamte soziale Abgaben 11 559 411,09 Proz. v. Roh- 1 013 742,68 überschug freiwillige soz. Leistungen 315 887,55 zusammen 12 638 041,32 68,63 Steuern v. Ertr. u. Verm. einschl Soforthilfe 2 400 956,10 sonstige Steuern u. Abgab. 1 179 904, 66 19.06 zusammen 3 590 860, 76 2 Die weiteren Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung entfallen auf: normale Abschreibungen 884 389,56 steuerl. zul. Sond.-Abschr. 169 993,00 Sa.(t Gew.- u. Verl.-Rechnung) 1 054 382,56 Zinsen 547 474,19 auhßerordentl. Aufwendungen 550 332,25 zusammen 2 152 189,00 Hinsichtlich der außerordentlichen Auf- wendungen vermerkt der Bericht des Vor- standes, dieser Betrag stelle hauptsächlich Zuweisungen an den Unterstützungsverein und die Einstellung des Gegenwartswertes der Pensionslast in die Bilanz dar. Nach Angaben des Vorstandes setzt sich der Zugang an Anlagewerten aus 0, 25 Mill. DM ) Da die freiwilligen sozialen Leistungen in der Gewinn- und Verlustrechnung nicht separat ausgewiesen sind, ist erforderlich, bei der Be- rechnung der prozentualen Quote für Lohn-, Sozial- und Steueraufwendungen diesen saldier- ten Posten wieder dem Rohüberschuß zuzurechnen. aus einer Leistung und 1,47 Mill. DM aus fremder Leistung zusammen. Im Zuge der Produktionsausweisung, der Preis- und Lohn- erhöhungen, stieg das Vorratsvermögen von 10,18 Mill. DM auf 14,77 Mill. DM an(Be- Wertung zu Faktorkosten). Im einzelnen weist diese Bilanz gegenüber der Rechnungslegung 5 Jahre folgende Veränderun- gen auf: In Millionen DM 31. 12. 31. 12. 31. 12. Bilanzposition: 1949 1950 1951 ARKTIVA: gnlagevermögen 4,28 4,24 4,85 Vorräte 10,1 10, 14,8 Anzahlungen— 0,1 0,1 Lieferungs- Forderungen 2,3 3,2 4,8 Unternehmenscforderungen 1.9 3,8 3,0 Wechsel 0,2 0,4 0,5 § 80 AG.-Forderungen 0,2 Schecks 0,1 Kassa und Bankguthaben 0.1 0,1 0,4 sonstige Forderungen einschl. 8 7 œ Wertb. 0.1 0,8 Rechnungsabęr. 0,1 PASSIVA: Grundkapital 4,88 4.86 4,96 Rücklagen 3,6 3,6 3,6 Wertber. 0.4 0,7 1,0 Rlickstellungen 1,8 1.9 3,7 Verbindlichkeiten 8.2 11.2 15,6 Gewinn 0,16 Bllanzsumme) 18,9 2,2 23,9 ) Abrundungsdifferenzen eingeschlossen Bei der am 14. Oktober stattgefundenen Hauptversemmlung waren 4,72 Millionen des AK. vertreten. Es wurde— mit Aus- nahme des aus Gesundheitsrücksichten auf die Wiederwahl verzichtenden Direktor Heinrich Klöckers— der gesamte turnus- mäßig ausscheidende Aufsichtsrat wiederge- Wählt, wobei Bankdirektor Philipp Frank (Süddeutsche Bank Mannheim) neu hinzu- gewählt wurde. Der Vorsitz des neuen Auf- sichtsrates fiel dem bisherigen stellvertre- benden Vorsitzenden, Dr. Friedrich Rothe, zu. Direktor Philipp Frank und Direktor Joachim Vielmetter sind zu stellvertreten- den Vorsitzenden gewählt worden. Hinsicht⸗ Rheinische Gummi Umstellung 1:8 (ID) Die Dreimächte IG-Farben-Rontroll- Sruppe hat jetzt die DM-Eröffnungs-Bilanz und die Abschlüsse bis einschließlich 1951„Rheinische Gummi- und Celluloid-Fabrik“, Mammheim-Nek⸗ karau veröffentlicht. Danach wurde das Grund- Kapital von einer Mill. RM im verhältnis 1:8 auf 8 Mill. DM neu festgesetzt bei Bildung der ges. Rlicklage mit 0, Mill. DM und freien Rücklagen von 2.87 Mill. DM. In den 3¼ Geschäftsjahren von der Währungsreform bis zum 31. Dezember 1851 wurde nach insgesamt 4,92 Mill. BM Abschreibun- gen ein Gesamtgewinn von 3,23 Mill. DM erzielt. In der Bilanz zum 31. Dezember 1951 steht das Anlagevermögen einschl. Beteiligungen mit 4,74 (5,1 Mill. DM, das Umlaufvermögen mit 15,67 (13.98) Mill. DM: andererseits sind Verbindlichkei- ten mit nur 1.97(2,35) Mill. DM ausgewiesen, Rück- Stellungen erhöht auf 3,24(2,61) Mill. D und Wertberichtigungen mit 0,20(0,17) Mill. OM, neu sonstige Rücklagen mit 0,08 Mill. DRM. tien) wurde folgendes beschlossen: An Stelle bisheriger 3 020 Aktien à 1 500 DM und 2 200 Aktien à 150 ůVU lg werden folgende Stücke ausgegeben: 20 Global-Aktien à 100 000 DM 20 Global-Aktien à 50 000 DM 20 Global-Aktien à 10 000 PN 1000 Aktien à 1 000 P 2600 Aktien à 100 DN Es zeigte auch diese Hauptversammlung wieder, daß— im Geschäftsbericht ist es ausdrücklich hervorgehoben— die fast ganz- liche Wegsteuerung des nach Abzug von Löhnen, Gehältern und sozialen Abgaben latginalien des Tintenfische Recht schillert nicht (VWD) Die schutzvereinigungen für Wertpapier- besitz haben dem Bundesfinanzministerium einen vorläufigen Gesetzentwurf über die Bereinigung der Reichstitel vorgelegt, der sich auf die Ver- bindlichkeiten des Deutschen Reiches, des Landes Preußen, der Stadt Lübeck, der Reichsbahn und der Reichspost erstreckt. Die vor dem 9. Mai 1945 begründeten Titel der Reichsbahn und der Reichs- post sollen danach von der Bundesbahn und der Bundespost übernommen und nach den Vorschrif- ten des Wertpapierbereinigungsgesetzes bereinigt werden. Mit Lieferbarkeitsbescheinigung verse- hene Wertpapiere sollen in Kraft bleiben. Alle Übrigen Titel werden für kraftlos erklärt. Als Prüfstellen werden die Bundesschuldenverwal- tung, die Bundesbahn und die Bundespost vorge- schlagen. Von der Anmeldung ausgeschlossen sol- len alle Gläubiger sein, die Ausgleichs forderungen nach dem Umstellungsgesetz erhalten haben. Die Anmeldung soll außerdem auf Verbindlichkeiten gegenüber Personen beschränkt werden, die am 31. Dezember 1950 ihren Wohnsitz im Bundesge- biet hatten und denen an diesem Stichtag das Hecht aus diesen Verbindlichkeiten zustand. Ein moralischer Anspruch auf Uebernahme der Verbindlichkeiten besteht. Selbst die bis- lang von den betroffenen Institutionen- einschließlich der Notenbanken— angewen⸗ deten Ausflüchte, sie seien nicht Nachfolger ihrer Vorläufer auf Reichsbasis, ist entkräf- tet durch die Tatsache, daß die von den ehe- maligen Reichsinstitutionen überkommenen Sachwerte anstandslos geschluckt wurden. Diese Sachwerte sind vorhanden, die Existenz der Gebäude, Einrichtungen kann nicht be⸗ stritten werden. Wurde übrigens auch nicht bestritten, solange es darum ging, Forderun- gen der öffentlichen Hand zu befriedigen. Jene vor Jahrzehnten dem Lande Bayern zu- gestandene Entschädigung für Verzicht auf „ur- und nur“ bayerische Eisenbahn, wird beispielsweise in guten DM- Banknoten an den bayerischen Staat noch immer abgeführt. Aber es gibt nicht zweierlei Recht. Eines, das sich gegen den zur Staatsraison verpflichteten staatserhaltenden Privatmann wendet. Ein anderes, das gleichzeitig aber diese gehor- samen staatserhaltenden Bürger— in punkto ihres Privateigentums, ihrer privatrecht- lichen Besitzrechte— für vogelfrei erklärt. Das ist Gefährdung der Rechtssicherheit schlechthin. Wo aber keine Rechtssicherheit besteht, dort können auch staatspolitische Ideale nicht erwärmen. Mit Armut abfinden 173 Aktiengesellschaften im Bundesgebiet mit einem Aktienkapital von 1.9 Milliarden DM zahl- ten im Jahre 1951 rund 1,25 Milliarden DM an Löhnen und Gehältern und 201 Millionen DM für sOzilale Zwecke, während sie im gleichen Zeitraum nur 100 Millionen DM an Dividenden ausschütte- ten, stellt der Pressedienst der deutschen Arbeit- geberverbände am 10. Oktober fest. Unter Be- rücksichtigung der Kapitalertragssteuer auf Divi- denden gelangten nur 76 Mill. DM zur Auszah- lung. während die sozialen Aufwendungen den Arbeitnehmern in voller Höhe zur Verfügung standen. Der Pressedienst erklärt weiter, daß die- sozialen Aufwendungen demnach mit 10,5 Prozent des gesamten Aktienkapitals mehr als das Zwei- einhalbfache dessen ausmachten, was die Akfio- näre erhalten hätten. Im Verhältnis zur— summe ergebe sich, daß der Sozialbeitrag als ein 16prozentiger Lobhnzuschlag bezeichnet wer- den könne. als der er jedoch von beiden Seiten nicht angesehen werde. Beide Seiten betrachteten inn als Selbstverständlichkeit. In der Diskussion um die sogenannte gerechte Verteilung des Sozialproduktes“ wird in letzter Zeit immer mehr von der VUnternehmerseite her ins Treffen geführt, wie tapfer und wacker der überwiegende Teil der Erfolgssumme den Arbeitnehmern zufließt, wie tapfer und wacker die Unter- nehmerseite Entsagung im Gewinnverzehr übt. Diese Beweis führungen dünken nüchternen Beobachtern unwesentlich. Daß sie dennoch von den nüchternen Männern der Wirtschaft ins Treffen geführt werden, hängt mit der Tatsache zusammen, daß es noch immer Klassenkämpfer gibt, die ihr Ideal darin sehen, das ganze Volk in Armut zu führen, damit Gott behüte nicht irgendwer irgendwo irgendwie irgendetwas mehr bekäme. Nüchterner Beobachter allerdings sagt sich:„Es ist völlig gleichgültig, ob infolge Verschwendungssucht des Besitzers, der die Substanz seines Betriebes vertrinkt, ver- spielt oder in Gesellschaft schöner Frauen verzehrt, der Betrieb zu Grunde geht, oder ob dieser Betrieb dadurch in Verderb ge- rissen wird, daß noch anderen Personen eine Lebenshaltung gewährt wird, die eben zum Verzehren der Betriebssubstanz führt.“ Am Ende steht die Arbeitslosigkeit. Ein Volk, das darauf abstellt, keinen Reichtum zu dulden, muß sich damit abfin- den, arm zu sein. K U RZ NAC NRRICHTEN verbleibenden Erfolges gleichbedeutend ist mit Entzug von durch die Geschäftslage ge- bundenen Betriebsmitteln, die weder ent- behrlich sind, noch auf dem Kapitalmarkt aufgebracht werden können. Der auf neue Rechnung vorgetragene Reingewinn vori 157 229,97 DM. bestätigt durch seine Ge- ringfügigkeit diese Tatsache am besten. F. O. W. Steinkohlenförderung vom bis Gesamtförderung Tagesförderung Tonnen Tonnen „„ 10 663 000 4¹0 400 1 2. 2 10 240 000 409 600 . 10 744 000 4¹³ 200 1. 4. 30. 4. 9 710 000 404 300 2. 10 050 000 402 100 1. 6. 30. 6. 9 200 000 401 000 330 10 530 000 390 000 . 10 175 000 391 300 L. 5.. 9. 10 290 000 395 800 29. 9. 5. 10. 2 395 732 399 289 6. 10. 12. 10 2 437 044 406 174 Deutsche Firma baut türkisches Parlamentsgebäude (dpa) Ein deutsches Bauunternehmen wird maß- geblich an der Errichtung des neuen türkischen Parlamentsgebäudes in Ankara beteiligt sein. Eine Fürther Firma erhielt jetzt von der türkischen Staatsregierung den Auftrag, im Laufe von zwei Jahren einen Teil des Parlamentsgebäudes mit dem großen Sitzungsraum im Rohbau zu errich- ten und die Innenausstattung zu übernehmen. Außerdem sollen von der gleichen Firma 120 Wohnhäuser für türkische Ministerialbeamte er- baut werden. Der Bauauftrag beläuft sich auf ins- gesamt 20 Millionen Mark. Lederindustrie erholt sich Die Lederindustrie im Bereich des Landes- arbeitsamts Rheinland/ Hessen-Nassau hat sich in den letzten Wochen stark erholt. Zwei große Be- triebe im Wormser Bezirk konnten für die ge- samte Belegschaft wieder die 48-Stundenwoche einführen. Ein anderes bedeutendes Unternehmen nahm Neueinstellungen vor. An der Nahe ging eine größere Lederfabrik gleichfalls zur Vollbe- schäftigung über. Auch die bisher schon zufriedenstellend be- schäftigte Lederwarenindustrie verzeichnete einen weiteren saisonbedingten Auftrieb. Die Beschäf- tigungsziffer ist erneut angewachsen. Rekordproduktion der Kfz-Industrie ) Die westdeutsche Automobilproduktion bat im September 1962 mit 41 433 Kraftwagen und Straßenzugmaschinen einen neuen Nachkriegs- höchststand erreicht, der auch ſede andere Mo- nmatsproduktion der Vorkriegsjahre im alten Reichsgebiet übertrifft. Nach den Ergebnissen der Produktlonsstatistik des Verbandes der Automobilindustrie(Da) liegt das September-Ergebnis um 11,5 Prozent über den im August dieses Jahres produzierten 37 172 Einheiten. Frankfurter Effektenbörse vo m 14. Oktober 1932 DO) Vereinigte sta fanden erst 4% D bil- liger zu 210 Aufnahme und waren später auf 211 erholt. Die übrigen Montane verloren nochmals 1 0% bis 3½% mit Ausnahme von Buderus, die bis 24% und Harpener, die bis 2% gefestigt waren, Mannesmann etwa behauptet. Elektrizitäts- und Versorgungswerte geringe Schwankungen. Am Kalimarkt büßten Wintershall weitere 1½% ein. Von Maschinen- und Motorenaktien wurden Lanz und NSU 2% unter Vortag umgesetzt. Tages- verluste zwischen 2 und 3 9%: Conti Gummi, Ein- des Eis, Salzdetfurth, siemens stamm, Dortmun- der Ritter, Dortmunder Union, Gebr. Röder und Thüringer Gas. Stolberger Zink excl. 34% Divi- dendenabschlag zu 91½ und Odenwaider Hartstein SEX 4½, 9 Abschlag zu 90 gesucht. Chemiefaser Inhaber um 2½% und Rhein. Strohzellstoff um 2 5% erhönt. Großbanken abbröckelnd. Bayerische Hyp. und Wechselbank verloren 4 und BHG 2½ 9%. Hapag etwa 3% niedriger mit 37 taxlert. Renten gut behauptet, tellweise bis 1% an- zlehend. Stahl-Giro 206 Geld und 207 Brief, Stahl effektiv 208 Geld und 209 Brief. Farben 101 Geld und 101¼ Brief. Farben-Giro 96½ bezahlt. Gute hoffnung 220 Geld und 221 Brief. Marktberichte Mannheimer Gemüse- und Obstgroßmar 14. Oktober 1952—— WD) Weiter reichliche Zufuhr. Feingemüse in guten Qualitäten gesucht, besonders Siane Kohl, Endivien und Kopfsalat. In Obst ausreichen. des Angebot, hier beginnen in aussortierter Ware Einkellerungskäufe. Zu nachstehenden Preisen wurde gehandelt: Blumenkohl 45—100, Feuer- bohnen 55—635, Kartoffel 9.—, Lauch Stck. 10—14, Ato. Sewichtsware 2526, Meerrettich 100110, Möhren 14—418, Petersilie 8610, Steinpilze 8088, Mischpilze 35—65. Radieschen Bd. 10%, Rettichse St. 3810, Bund 15, Rosenkohl 90—100, Rotkohl 14—16, Rote Rüben 16-18. Endivien 18—24, Kopf- Salat 3½.—9, Schnittlauch 8-10, Sellerie Stck. 3048. dto. Gewichtsware 2526, Spinat 16-20, Tomaten innI. 20—35, dto. ausl. 4045, Knoblauch 80—85, Pa- Prika brutto f. netto 35, Weigkohl 8190. Wirsing ⸗ Kohl 12—16, Zwiebeln ausl. 22—24, In. 26. Takeläpfel 2236, Wirtschaftsäpfel 14-20. Orangen Kiste 28.—32,—, Bananen Kiste 16—18,.—, Tafel- birnen 18-34, Kochbirnen 14—13, Datteln 1,201.30, Feigen Paket 28, Kranz dto. 50—52, Trauben br. 8 1 885 Jriechische 4852, ital. 0 rauben 50—52, Wallnusse inl. 6575, Zitronen Kiste 38—40, Stückware dto. 18—20, Quitten 1822. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegr vom 14. Oktober 1932 e (VWD) Bei guter Anfunhr und mittlerer Na. frage erzielten: Tafeläpfel 1125, Hasen 715, Quitten 15, Kastanien 17—19, Kopfsalat 614, Endivien 7—13, Tomaten 12—13, Blumen- Kohl I 4560, II 30-40, Stangenbohnen 4 5 Seite 10 MORGEN Mittwoch, 15. Oktober 1952/ Nr. 2 ES Waren zwei Lokomotiven/ Ven Fron Tieß Man spricht vom technischen Fortschritt, aber ist es nicht eher ein Fortlauf, ein Fort- rennen? Vor wem rennt die Technik fort? Und wohin? Umgeben von technischen Errungenschaf- ten, die sich ständig„vervollkommnen“, ver- lieren wir allmählich die Beziehung zum Gegenstand als einem dienenden und helfen- den Wesen. Ich freue mich stets, wenn ich jemanden sehe, der in einem verhutzelten Automobil fährt. Er hält ihm die Treue. Und Wo man Treue hält, sieht man mehr als andere. Es ist noch nicht lange her, höchstens zwanzig Jahre, da war ich mit zwei Lokomo- tiven befreundet, die zwischen der Staats- bahnstation W. und einem kleinen Bad, nennen wir es Bad Kiekerode, auf der Klein- bahn verkehrten. Eine sehr kleine Klein- bahn, meiner Vermutung nach die kleinste in ganz Deutschland. Die beiden Lokomotiven hiezen„Bad Kiekerode“ und„Matteschlög- chen“, und wenn sie im Fischerdorf Ostade einander begegneten, pfiffen sie sich einen Gruß zu, der tönte weit über den See, und die Segler und Ruderer wußten, daß„Bad Kiekerode“ und„Matteschlößchen“ sich ge- troffen hatten und darüber von Herzen ver- gnügt waren. Beide rollten nicht eigentlich, wie das sonst Lokomotiven tun, sondern wackelten auf eine eigentümliche eifrige Art, wobei sie finstere Wolkenschwaden aus ihren hohen Schornsteinen stießen. Es hatte zur Folge, daß die Bäume und Sträucher am Schienen- weg eine schwärzliche Pigmentierung auf- Wiesen, die Ortskundige betroffen machte. Auch wir hatten anfänglich die Lokomotiv- führer und Heizer für Schornsteinfeger ge- „Fortsetzung Seite 2“ Deutsche Erstaufführung in Solingen- Ohligs Zum Start in seine vierte Spielzeit über- raschte das Westdeutsche Zimmertheater Hubertus Dureks in Solingen-Ohligs mit einer deutschen Erstaufführung. Der Eng- länder Michael Clayton Hutton ist für uns ein neuer Name und sein Schauspiel„Fort- setzung Seite 2“(Turn to page two) ein Künstlerisch recht unbehauener Klotz. Der journalistische Titel besagt, daß in der Zei- tung unseres Lebens die komplizierteren, menschlichen Schicksale erst auf„Seite 2“ zu finden sind, während die Sensationen und Headlines die„erste“ ausfüllen. Nun, der Autor hat sich bei seiner Fabel von dem entsprungenen Irrenhäusler, der in einer halbverfallenen Scheune acht Tage lang von einem Mädchen verborgen wird und dort mit zwei wildfremden, durch ein Auto- Unglück in besagter Scheune Zuflucht su- chenden Menschen zusammentrifft, nicht immer an Seite 2, sondern auch an die Seite 1 gehalten. Die dramaturgische Kon- zeption wirkt ein wenig naiv, wenn zum Beispiel der unerwünschte Ohrenzeuge durch drei Schlaftabletten coram publico für eine ganze Szene neutralisiert wird. Im Zweiten Akt wird es wesentlich spannender, zumal der Revolverhahn an des unglück- lichen Tarqduin Waffe ständig gespannt bleibt. Ein geladenes Gewehr bringt auch Judith mit, die den Verfolgten retten möchte und ihn, als sie die Ausweglosigkeit er- kennt, im Angesicht der Polizei erschießt. Das alles klingt recht reißerisch und ist es wohl auch. Dennoch spürt man in den bei- den Szenen ein echtes Anliegen des Autors: die hoffnungslose Vereinsamung eines durch die grausamen Zeitereignisse um seinen Ver- stand Gebrachten zu zeigen, der nicht mehr an den guten Willen des Menschen zu glau- ben vermag und dadurch zum Mörder wird. Wenn diese Tragik wirklich spürbar wurde, so ist das ein Verdienst der Insze- nierung von Klaus Frey, die alles Grelle ab- deckte und sehr bemüht war. mit behut- samen Strichen das menschliche Schicksal aufzuzeichnen. Dies gelang dem aufeinander abgestimmten Darsteller- Quartett über- raschend, so daß man über die Dialogbana- täten binweghören konnte. Hubertus Dureks Leistung war um so anerkennungs- werter, als er mit einer starken Unpäßlich- keit zu kämpfen hatte. Edit Linn und Marianne Jentgens, zwei von der Regie pro- filiert eingesetzte Frauen, und in der schwie- rigen Rolle des Schizophrenen fast zu be- herrscht: Hans-Kurt Nolzen erstritten ge- meinsam der gufbesuchten Premiere einen lebhaften Achtungserfolg. Gerd Vielhaber halten und unsere Börsen geschüttelt, wenn ihre Gesichter aus Kiekerodes und Matte- schlößchens Hinterleib hervorschauten. Bad Kiekerode zeigte Launen und war besonders im Frühling unverläßlich. In einer Kurve nahe Oberleinbach, wo ich auszustei- gen pflegte, hüpfte sie gern aus den Schienen. Man sagte mir, es sei der scharfe Westwind, den sie nicht vertrüge. Ich hingegen glaube, daß es der Frühling war, der sie verlockte, über die Wiesen zu wackeln. Indessen reichte ihre Kraft dazu nicht aus, sie legte sich ein- fach neben die Schienen wie ein müder Gaul, und die Fahrgäste mußten den Schornstein- fegern, die rechtzeitig aus Kiekerodes Hinter- leib gesprungen waren, helfen, sie wieder auf die Beine zu bringen. Matteschlößchen dagegen hatte einen sanftmütigen Charakter, man fuhr gern mit ihr durch den dämmernden Abend. Auch die entlieg aus ihrem Schornstein Gewölk und Funkengarben, die wie Meteore durch die Luft flogen und erloschen. Die Fahrt ging ohne Eile vonstatten; wer gerade in der Nähe wohnte, wartete nicht erst, bis der Zug die Station erreichte, sondern stieg aus, wann er wollte. Dafür machte Matteschlößgchen auch keine Seitensprünge. In der Kurve, die ihrer Schwester im Frühling zum Verhängnis wurde, pfiff sie durchdringend, sogar die Bauern auf den Feldern hoben den Kopf und schauten ihr nach. Würde Eichendorff Bad Kiekerode und Matteschlößchen noch erlebt haben, hätte er sie wohl besungen. Die Loko- motiven, denen kleine Wagen nachschlenker- ten, störten nicht die Landschaft, sondern durchwanderten sie im Wackelschritt, wäh- rend die feurige Lohe ihnen den Ausdruck schwärmerischer Begeisterung lieh. Wir standen an heißen Sommertagen oft draußen auf der Platform und freuten uns der pfeifenden Wanderschaft durch Aecker und Fluren. Leider waren unsere hellen Anzüge danach mit Ruß bedeckt. Denn, wie schon gesagt, beide Lokomotiven, obwohl weiblich, rauchten kräftig, und es mußte schlechtes Kraut sein, das sie rauchten. Auch das war freundlich von ihnen, daß sie stehenblieben, wenn ein Fahrgast ihnen winkte. Die Schornsteinfeger riefen ihm zu, er habe das nächste Mal auf der Haltestelle zu stehen und vorschriftsmäßig einzusteigen. Trotzdem hielten sie immer wieder und ver- schnauften sich sogar ein wenig, weil sie alt waren und Bedürfnis nach Ruhe hatten. Nachts aber konnte wohl ein schreckhaftes Kind sich vor ihnen fürchten; ihre beiden Augen glühten und warfen einen hellen Schein über die schmalen Gleise. Einmal war „Verbundene Hände“ Die Geschwister Hedi und Margot Höpfner zeig- ten bei einem Gastspiel in Nürnberg eine neue Ta næschöpfung,„Verbun- dene Hände“, zu der sie als musikalische Vorlage Claude Debussys„La Ca- thedrale“ gewählt kaben. Keystone- Bild ich mit Matteschlößchen den langen Weg zur Endstation gefahren und staunte, wieviel Wasser die in Bad Kiekerode lieg, obwohl sie ohne Pause gekocht hatte. Der schwarze Mann, welcher sie geführt, erklärte mir, sie fräße zwar viel Torf, ginge aber mit dem Wasser ökonomisch um.„Gute alte Oma“, sagte er, klopfte sie auf den rußigen Leib und setzte hinzu: was ihn beträfe, so führe er lieber mit Matteschlößchen als mit der launischen Kiekerode. Beide Lokomotiven waren Zwillinge, fast hätte ich geschrieben, Zwillinge aus einem Ei, denn ihr Leben unterschied sich wenig voneinander, und wahrscheinlich starben sie auch ziemlich gleichzeitig. Jedenfalls sausen jetzt auf ihrer Strecke zwei Schnellwagen. Sie haben keinen Namen und kein Gesicht und sind Roboter, die mit ihresgleichen serienweise hergestellt werden. Dorchfälle in der Maximilianstraße Spielzeitbeginn in Mönchen Beiderseits der Maximilianstraße, wo die beiden grogen Schauspielhäuser Mün- chens liegen, herrscht gedämpfte Stimmung. Auf der einen Seite hat der Intendant des Staatsschauspiels Alois Johannes Lippl sich als Regisseur ein wenig unvorsichtig ins Rampenlicht gewagt und damit, so hat es nach den ersten Pressestimmen den An- schein, nun gleichsam selbst dem General- angriff auf die eigene Person ausgelöst. Er inszenierte„Cäsar und Cleopatra“ von G. B. Shaw mit Werner Hinz und Elfriede Kuz- many in den Titelrollen. Stück und Be- setzung erwiesen sich als unschlagbar. Es gab trotz einer mehr als mittelmäßigen Auf- führung einen Achtungserfolg. Ueber die Aufführung aber urteilte ein namhafter Münchner Kritiker bissig und treffend, Lippl habe sich damit mehr Provinzen erobert als Cäsar in all seinen Feldzügen. Hinter dieser und anderen Kritiken steht die im- mer lauter werdende Forderung nach einer Würdigen Neubesetzung dieser wichtigen In- tendantenposition. Von Kortner bis Gründ- gens gibt es kaum eine Persönlichkeit des deutschen Theaters, deren Name in diesem Zusammenhang noch nicht gefallen wäre. Auf der anderen Seite der Maximilian- straße konnte dagegen Hans Schweikart seine städtischen Kammerspiele bisher we- sentlich erfolgreicher regieren. Gerade von der Biennale in Venedig zurückgekehrt, wo man sich als erste deutsche Bühne mit den Aufführungen von„Woyczek“ und„Die Ehe des Herrn Mississippi“ vor einem internatio- nalen Publikum einen gewaltigen Erfolg erspielte, dachte man sich nichts Böses da- bei, die Spielzeit mit„Kasimir und Karo- line“, einem Volksstück von Oedön v. Hor- vath, zu eröffnen; zumal das Stück 1932 in Berlin, wo es zum ersten- und letztenmal gespielt worden war, gut abgeschnitten hatte. Aber man hatte nicht mit dem Mün- chener Publikum gerechnet. Das nahm übel! Das Stück hat nämlich das Oktoberfest als Schauplatz, und Horvath deckt in der Form einer halb sentimentalen, halb schwermüti- gen Satire die Hintergründe dieses Jahr- markttreibens auf. Ein betrunkener Kom- merzienrat, der durch einen Herzanfall wie- der unangenehm nüchtern wird, ein un- freundlicher Sanitäter, ein Ganove, der seine Frau prügelt und auf Diebstahl aus ist, zwei leichte Mädchen,, die sich ihren Verdienst ausrechnen, und ein Liebespaar, das aus- einander kommt, weil er tags zuvor arbeits- los geworden ist— das alles sind Dinge, über die der Münchener im Wies'n-Rausch gern hinwegsieht, die er nicht wahrhaben, deshalb auf der Bühne auch nicht sehen Will. So verließ ein Teil des Premieren- publikums unter Protest vorzeitig das Theater, während andere sich herzhaft der Lust des Pfeifens oder der Zwischenrufe hingaben. Mit Mühe konnte das Stück zu Ende gespielt werden und als zu Beginn der nächsten Vorstellung, die der Presse vor- behalten war, der Regisseur dieser Un- glücksaufführung, Bruno Hübner, vor dem Vorhang eine beruhigende Erklärung abgab — das Oktoberfest sei hier nur Kulisse für den Ablauf allgemein menschlicher Proble- matik usw.— da war eigentlich schon nichts mehr zu retten. Die Münchner Kammer- spiele hatten ihren ersten zünftigen Theater- skandal seit 1945 einstecken müssen. Axel v. Hahn Neue geistliche Musik Konzert in der St.-Bonifatius-Kirche Mannheim Das Musikstudio der St. Bonifatiuskirche, Mannheim, veranstaltete eine Feierstunde, die der Aufführung neuer geistlicher Musik von Willy Burkhard und Harald Genzmer gewidmet war. Der Schweizer Willy Burk- hard hat bisher eine ansehnliche Reihe von Konzertwerken und Kirchenmusik geschrie- ben sowie die Oper„Die schwarze Spinne“, die allerdings weniger bekannt wurde als die unter dem gleichen Titel erschienene Oper Heinrich Sutermeisters. Wie Hans Vogt in einem Einführungsvortrag äußerte, sei von dem 1900 geborenen Willy Burkhard, der seit 1928 am Konservatorium in Bern tätig ist, eine verheißungsvolle Entwicklung zu er- warten, die sich allerdings langsam, aber zu Gunsten eines soliden und ausgereiften Schaffens zeige. Das in der St. Bonifatius- kirche von Mitgliedern des Nationaltheater- orchesters unter der Leitung von Adolf Berchtold mit Gertrud qenne als Solistin zu- nächst aufgeführte„Magnifikat“ Burkhards kleidet Mariä Lobgesang in eine durchsichtig angelegte Tonsprache, deren asketische, auf Harmonie wirkungen fast völlig verzichtende Dreistimmigkeit der Schule Palestrinas nahe- steht. Dabei fällt auf, wie geschickt der Kom- ponist die Singstimme in den Streichkörper einbettet. 5 8 Harald Genzmer, bei Bremen geboren, heute in Freiburg im Breisgau als Dozent tätig, ist Hindemith- Schüler. Von seinen Wolf- Ferrari und Gershwin Ein Opernabend im Amerikahqus Mannheim Die amerikanische Sopranistin Adrienne Aye, Hans Neugebauer Bariton) und Rolf Schickle am Flügel hatten das Publikum des Mannheimer Amerikahauses bereits mit er- folgreichen Aufführungen der heiteren Kurzopern„Die Magd als Herrin“ von Gio- vanni Battista Pergolesi und„Das Telefon“ von Gian Carlo Menotti erfreut. Dieses ausgezeichnet aufeinander eingespielte En- semble brachte nun auf dem Podium des Amerikahauses Mannheim in einer originel- len szenischen Aufmachung Ermanno Wolf- Ferraris Einakter„Susannes Geheimnis“, der vor einigen Jahren im hiesigen Natio- mal theater aufgeführt wurde, in Erinnerung, und gab einen durch verbindende Text- erläuterungen ergänzten Querschnitt durch George Gershwins Neger-Oper„Porgy and Bess“, die jüngst während der„Berliner Festspiele 1952“ außerordentlichen Beifall fand. Die instrumentalen Feinheiten, mit denen Wolf-Ferrari den Orchesterpart seines ent- zückenden Bühnen-Intermezzos ausstattete. —— Koltur-Chronik Junge Pianisten und Violinisten aller Lag. der können sich am nächsten internationag Musikwettbewerb im Juni 1953 in Paris 10 teiligen, sofern sie am 1. Januar nicht jh ger als 15 und nicht älter als 32 Jahre Su Den Siegern soll die Möglichkeit zum 4% schluß eines Engagements bei den Srößeg symphonischen Orchestern des Auslandes. boten werden. Das„Comite national du Cez. tenaire Frederic Chopin“ hat einen Preis von 300 000 Frane für denjenigen der Endsiegg ausgesetzt, der die auf dem Programm por, gesehenen Werke von Chopin am besten interpretiert. Dem Endwettbewerb gehe zwei Ausscheidungs wettbewerbe voraus. Chor und Orchester der Mailänder Scalz die seit mehr als einer Woche um ihr Rech streiken, auch unabhängig von der Seiz. Direktion für Schallplattenaufnahmen zu Spie. len, suchten am Sonntag um Unterstütz ihrer Gewerkschaft nach. Eine Delegation d; Choristen und Orchestermitglieder ist nach Rom gereist, um eine Solidaritätskundgeb in allen italienischen Theatern anzuregen. De. durch droht sich der Scala- Streik zu einem al. gemeinen Musikerstreit in Italien Auszuwachsen Das Jubeljahr des Bistums Würzburg zu Feier seines 1200 jährigen Bestehens und Zul Gedenken der Erhebung der Gebeine der due Frankenapostel St. Kilian, St. Kolonat und 8 Totnan wurde am Sonntag beendet. Der Wü burger Bischof Dr. Julius Döpfner hielt Zan Abschluß ein feierliches Pontifikalamt. In eine: Kundgebung zum Ausklang der 1200-Jahr-Fesg sagte der Bundesminister Jakob Kaiser, dg Besuch der Ausstellung„Franconia Sacra“ all der Festung Marienberg habe ihm gezeigt, def Würzburg wie wenige Städte den Geist de christlichen Abendlandes atme. Er drückte die Hoffnung aus, daß die Idee des Gedenkjahre auch in den in der Sowjetzone liegenden Tell des Bistums erhebend und aufrichtend hinüber. strahlen möge. symphonischen Werken wurde in den drelgl. ger Jahren namentlich das„Konzert fh Trautonium und Orchester“ bekannt. In den drei auf Texte von Gertrud von le Fot komponierten„Hymnen an die Kirche“ er. weist Genzmer sich als ein Tonsetzer mit einem ausgeprägten Verantwortungsbewußtt. sein gegenüber der handwerklichen Grund- lage seines Schaffens, das sowohl forschen dem Erkennen wie intensiver Arbeit er- Wächst. Allerdings macht Genzmer es dem Publikum nicht leicht. Nach dem ersten Ein- druck, den diese hymnischen, von der Weil. nachtsbotschaft gekrönten, Adventsempfln- dungen hinterlassen, mag man von der oft unerbittlichen Strenge des Satzes, von Disso- nanzen und harmonischen Reibungen, be. fremdet sein. Kommt man dem Geist dieser Musik jedoch aufgeschlossen entgegen, 80 dürfte auch der unvorbereitete Hörer von der tiefen Innigkeit angerührt werden, die der Komponist(er wohnte der Aufführung bel) durch die„entromantisierenden“ Züge seines Werks hindurch in vielen Einzelheiten er- kennen läßt. Gertrud Jenne, Agnes Schlier (Alt) und Hugo Schäfer-Schuchardt(Bariton) besorgten mit dem Cäcilienchor St. Bonifa- tius und Mitgliedern des Nationaltheater- orchesters— die sich dem Ensemble nicht ganz glücklich einfügten— unter der Leitung von Adolf Berchtold die schwierige Wieder, gabe. WSI konnten von Rolf Schickle am Flügel frei. lich nur angedeutet werden, doch wog das Sänger-Paar durch ein frisches und leben- diges Spiel auf, was an musikalischer Illu- sion fehlen mochte. Das Publikum ließ sid von der leichten Komödie um den heim: lichen Geliebten, der hier in Gestalt einer verbotenen Zigarette Ehezwist und Versôh- nung stiftet, sichtlich animieren. Eine recht glückliche Lösung. den Hörer in Text und Musik der Oper vom verkrüp⸗ pelten Neger Porgy und seiner unsteten Frau Bess einzuführen, fand Hans Neu- gebauer, indem er und seine Partnerin, ge. schickt kostümiert, Arien und Duette aus dem Werk sangen und dabei die psychischen Reaktionen der interpretierten Gestalten andeuteten. Besonders intensiv wirkten det unvergleichlich stimulierende fFhythmus der vitalen Songs und die bescheidene Me- lancholie der Romanzen, wozu wesentlich die glänzende gesangstechnische Anpas- sungskfähigkeit Adrienne Ayes beitrug. 8. — N ROBERT L. STENTEN SON: Der sonderbare Fall DER ROMA von Dr. Jekyll und Mr. Hyde N EINES DUNKLEN GEEEIMNISSES 4. Fortsetzung Und der Anwalt machte sich schweren Herzens auf den Heimweg.„Armer Harry Jekyll“, dachte er.„Mein Gefühl sagt mir, daß er sich in Not befindet. In seiner Jugend War er ausschweifend. Das ist freilich schon lange her; aber vor Gott gibt es keine Ver- jährung. Ach ja, das wird es sein: das Ge- spenst irgendeiner alten Sünde, das Geschwür irgendeines geheimgehaltenen Vergehens. Jahre, nachdem das Gedächtnis die alte Schuld vergessen und die Eigenliebe sie verziehen hat, kommt die Strafe pede claudo Hinterher.“ Von diesem Gedanken aufgerüt- telt grübelte der Anwalt eine Weile über seine eigene Vergangenheit nach und stöberte in allen Ecken seines Gedächtnisses, ob nicht am Ende irgendwo der Spukteufel einer alten Missetat ans Licht käm. Seine Vergangenheit war ziemlich untadelig. Nur wenige Menschen konnten in den Seiten res Lebensbuches mit weniger Besorgnis blättern als er. Und doch fühlte er sich von den vielen schlechten Dingen, die er be- gangen hatte, bis ins Innerste gedemütigt, andererseits jedoch auch wieder zu ernster und scheuer Dankbarkeit erhoben, wenn er An das Böse dachte, das er vermieden hatte, obschon er so nahe daran gewesen war, es zu tun. Und dann, als er sich wieder dem Ausgangspunkt seiner Betrachtungen zu- wandte, glaubte er einen Hoffnungsschimmer zu entdecken.„Dieser Master Hyde“, dachte er,„muß, falls er ein gebildeter Mann ist, persönliche Geheimnisse haben, nach seinem Aeußeren zu schließen: Geheimnisse, mit denen verglichen die schlimmsten des armen Jekyll eitel Sonnenschein sind. Jedenfalls darf es nicht so weiter gehen. Es überläuft mich kalt bei dem Gedanken, daß sich diese Kreatur wie ein Dieb an Harrys Bett schleicht. Armer Harry! welch ein Erwachen! Und welche Gefahr! Denn wenn dieser Hyde das Vorhandensein des Testamentes ahnt, könnte er es mit dem Erben eilig haben. Ja, ich muß dem Rad in die Speichen greifen! wenn Jekyll es mir nur erlaubt“, fügte er hinzu, wenn Jekyll es mir nur erlaubt!“ Denn abermals sah er vor seinem inneren Auge klar und deutlich die sonderbaren Bestim- mungen des Testaments. Dr. Jekyll war ganz ruhig Vierzehn Tage später gab der Doktor in denkbar guter Verfassung eins seiner be- liebten Diners für fünf oder sechs alte Be- kannte, alles kluge, angesehene Männer und gute Weinkenner, und Mr. Utterson richtete es so ein, daß er noch blieb, als die andern gegangen waren. Dies war keine Neuerung, sondern eine Gewohnheit, die sich seit langem eingebürgert hatte. Wo Utterson beliebt war, da war er sehr beliebt. Gastgeber hielten den trockenen Anwalt gern zurück, wenn die Sorglosen und Schwatzhaften den Fuß be- reits auf der Schwelle hatten. Sie liebten es. noch eine Weile in seiner unaufdring- lichen Gesellschaft zu verbringen, um sich auf das Alleinsein vorzubereiten und sich nach dem Aufwand und der Anstrengung der Geselligkeit an der schönen Ruhe dieses Mannes zu erholen. Dr. Jekyll bildete keine Ausnahme von dieser Regel, und als er nun an der anderen Seite des Kamins saß, ein großer, wohlgebauter Fünfziger mit glatten Gesichtszügen, in denen vielleicht ein kleiner Zug von Verschlagenheit lag, die aber sonst ausgesprochen klug und gutherzig wirkten, konnte man an seinen Blicken erkennen, daß er für Mr. Utterson eine aufrichtige und warme Zuneigung empfand. „Ich hatte das Bedürfnis, mit Ihnen zu sprechen, Jekyll“, begann der letzere.„Es handelt sich um Ihr Testament.“ Ein aufmerksamer Beobachter hätte be- merken können, daß das Thema unerwünscht war; aber der Doktor griff es willig auf. „Mein armer Utterson“, sagte er,„Sie haben kein Glück mit Ihrem Klienten. Ich habe niemals einen Menschen so betrübt gesehen wie Sie über mein Testament, mit Ausnahme des engherzigen Pedanten Lanyon über das, Was er meine wissenschaftlichen Ketzereien nannte. Oh, ich weiß, er ist ein guter Kerl, — Sie brauchen nicht die Stirn zu runzeln— ein vortrefflicher Mensch, aber ein eng- herziger Pedant ist er trotzdem, ein un- wissender, polternder Pedant. Ich habe mich nie in einem Menschen so getäuscht wie in Lanyon.“ „Sie wissen, daß ich niemals damit ein- verstanden war“, fuhr Uttersen fort, indem er das neue Thema geflissentlich überhörte. „Mit meinem Testament? Ja gewiß, ich weiß das“, sagte der Doktor mit einiger Schärfe.„Sie haben mir das gesagt.“ „Nun, ich sage es Ihnen nochmals“, fuhr der Anwalt fort.„Ich habe etwas über den jungen Hyde erfahren.“ Das große schöne Gesicht Dr. Jekylls er- blaßte bis in die Lippen und seine Augen wurden schwarz.„Ich will nichts weiter davon hören“, sagte er.„Ich dachte, wir wären übe reingekommen, diese Angelegen- heit fallen zu lassen.“ „Was ich gehört habe, war abscheulich“, sagte Utterson. „Das ändert nichts daran. Sie kennen meine Lage nicht“, erwiderte der Doktor, scheinbar ohne Zusammenhang.„Sie ist sehr peinlich, Utterson. Meine Lage ist sehr sonderbar— sehr sonderbar. Es handelt sich um Dinge, die mit Worten nicht zu ändern sind.“ Jekyll“, sagte Utterson,„Sie kennen mich. Ich bin ein Mann, auf den man sich ver- lassen kann. Erleichtern Sie vertrauensvoll Ihr Herz und ich zweifle nicht, daß ich Ihnen helfen kann.“ „Mein guter Utterson“, sagte der Doktor, „das ist sehr nett von Ihnen, das ist außer- ordentlich nett und ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll. Ich glaube Ihnen durch- aus. Ich würde Ihnen mehr vertrauen als jedem anderen Menschen, ja mehr als mir selbst, wenn ich die Wahl hätte. Aber es ist nicht so, wie Sie denken. So schlimm ist es nicht. Aber um Ihr gutes Herz zu beruhigen, will ich Ihnen eins sagen: wenn es mir paßt, kann ich Mr. Hyde jederzeit loswerden. Ich gebe Ihnen meine Hand darauf, und ich danke Ihnen nochmals aufrichtig. Und noch etwas möchte ich hinzufügen, Utterson, das Sie sicher richtig verstehen werden: es ist eine Privatangelegenheit, und ich bitte Sie, sie ruhen zu lassen.“ Utterson sah ins Feuer und überlegte kurz. „Ich bin überzeugt, daß Sie vollkommen recht haben“, sagte er schließlich und erhob sich. „Schön; aber da wir die Angelegenheit einmal berührt haben— hoffentlich zum letzten Male“, fuhr der Doktor fort,„möchte ich Ihnen noch einen Punkt begreiflich machen. Ich habe tatsächlich ein großes Inter- esse àn dem armen Hyde. Ich weiß, daß Sie ihn gesehen haben. Er berichtete mir davon Und ich fürchte, er war ungezogen. Aber ich nehme wirklich ein großes, sehr großes Inter- esse an dem jungen Mann, und wenn ich einmal nicht mehr bin, Utterson, müssen 8e mir versprechen, sich seiner anzunehmen und ihm zu seinem Recht verhelfen. Ich bin sicher Sie würden es tun, wenn Sie alles wüßten und es würde mir eine Zentnerlast vom Herzen nehmen, wenn Sie mir das ver- sprechen wollten.“ „Ich müßte lügen, wenn ich sagte, daß id ihn jemals gern haben könnte“, sagte der Anwalt. „Das verlange ich auch nicht“, verteidigte sich Jekyll und legte die Hand auf des andern Arm.„Ich fordere nur Gerechtigkeit ich bitte Sie nur, ihm um meinetwillen 2 helfen, wenn ich nicht mehr bin.“ Utterson konnte einen Seufzer nicht unter- drücken.„Nun gut“, sagte er,„ich verspreche esl“. Fast ein Jahr später, im Oktober 18. wurde London durch ein Verbrechen von einzigartiger Bestialität erschreckt, ein Ver- brechen, das dank der hohen Stellung sei- nes Opfers noch an Bedeutung gewann, Die Einzelheiten waren geringfügig, aber auf- sehenerregend. Ein Dienstmädchen, das allein in einem nicht weit vom Fluß ge. legenen Hause wohnte, war gegen elf U nach oben gegangen, um sich schlafen u legen. Obschon über der Stadt in den frü. hen Abendstunden ein Nebel gestanden hatte, war der Himmel zu Beginn der Nad Wolkenlos, und die Wiese, auf die das Fen? ster des Mädchens hinaussah, wurde 1 Vollmond hell beschienen. Sie schien roman: tisch veranlagt zu sein, denn sie setzte 5 auf ihren Koffer, der unmittelbar unter den Fenster stand, und fiel in einen träumer? schen Zustand. Fortsetzung folg