2/ Nr. 2 N jeklän ne Kun Tanzösisch lännern be. den große Jahre 1 n. Die um ersten. einem Tau sich au Jesu“ VO. mutlich von n. 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Oktober 1952 Mussadegh bricht mit London Termin für die Einstellung der diplomatischen Beziehungen noch nicht bekannt Teheran.(UP) Der persische Minister präsident Mohammed Mussadegh teilte am Donnerstag offiziell mit, daß er sich zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Großbritannien nunmehr endgültig entschlossen habe. In einer Rundfunkansprache im Anschluß an eine mehrstündige Konferenz mit dem Schah erklärte Mussadegh, Persien habe durch die Unterhaltung, diplomatischer Be- ziehungen zu Großbritannien nichts gewon- nen. Er hoffe, die zuständigen britischen Be- hörden würden die Fehler, die sie gemacht hätten, einsehen, so daß nach einer Wieder- aufnahme der Beziehungen eine freund- schaftliche Zusammenarbeit zwischen beiden Staaten möglich würde. ö Ein genaues Datum oder eine Angabe dar- über, wie der Abbruch der Beziehungen Teheran— London gestaltet werden solle, ent- hielten Mussadeghs Ausführungen nicht. Zu einem früheren Zeitpunkt war jedoch be- kannt geworden, Mussadegh habe zusammen CDU demonstriert für Wiedervereinigung in Freiheit Bonn.(dpa) Ueber 400 Delegierte der ge- samtdeutschen CDU treffen am Wochenende in Berlin zusammen, um auf dem diesjäh- rigen Bundesparteitag für die deutsche Ein- heit zu demonstrieren. Der Parteitag steht unter dem Motto:„Wiedervereinigung und Freiheit“. Bewußt hat die Parteiführung darauf verzichtet, in Berlin ein Programm für die kommenden Bundestagswahlen aufzustellen. Die CDU will damit gegenüber dem Kom- munismus kundtun, daß die deutschen demo- kratischen Parteien gemeinsam in der Ab- wehr gegen den Totalitarismus stehen. Ein für Januar in Hamburg vorgesehener Par- teitag soll über das Wahlprogramm ent- scheiden und die Richtlinien für die kom- menden Bundestagswahlen aufstellen. Im Mittelpunkt des Berliner Parteitages steht ein Referat des ersten Vorsitzenden der CDU, des Bundeskanzlers Dr. Adenauer. zur innen- und außenpolitischen Lage der Bundesrepublik. Ost- CDU „Schulter an Schulter mit der SED“ Berlin.(UP) Unter dem Geläute einer „Friedensglocke“ mit der Aufschrift„Ex oriente pax“(„Der Friede kommt aus dem Osten“) vollzog die Christlich-Demcokra- tische Union der Sowjetzone am Donners- bag, dem ersten Tage ihres sechsten Partei- tages, in der Ostberliner„Staatsoper“ offi- ziell ihre Umwandlung in eine Partei pro- kommunistischer Prägung. Mit dem„un- eingeschränkten Bekenntnis zum Sozia- lismus“ gab der Vorsitzende der Ost-CDU. Otto Nuschke, vor über zweitausend Delegierten die Wegrichtung an, die von der Ost-CDU künftig„Schulter an Schulter mit der SED! einzuhalten ist. Nuschke stellte seiner Partei die Aufgabe, das Bür- gertum in der Ostzone zmehr und mehr mit sozialistischem Gehalt“ zu erfüllen. Als „besondere Spezialaufgabe“ steht nach der Ankündigung Nuschkes, der gleichzeitig stellvertretender Ministerpräsident und Mi- nister kür kirchliche Angelegenheit ist, vor der Ost-CDU die„Neuordnung des großen Verhältnisses von Kirche und Staat“ in der Sowjetzone, um die christlichen Men- schen„an den Staat her anzubringen.“ Wo 5 6 Paris. Der Oberste Rat für Unterrichtsfra- sen in Frankreich hat sich gegen die Einfüh- rung des Deutsch- Unterrichts in den Abschluß klassen in den elsässischen Volksschulen aus- gesprochen. Hanoi. Die kommunistischen Vietminh- Streitkräfte, die vor drei Tagen zu einer Über- raschenden Offensive angetreten sind, haben im Raum von Nghialo größere französisch-viet- näamesische Einheiten eingeschlossen. Genf. Der gegenwärtig hier zu seiner vier- ten Sitzung zusammengetretene Zwischenstaat- liche Interknsausschuß zur Koordinierung der Suropzischen Auswanderung EICMME) ist in eine Dauerorganisation umgewandelt worden. Er hat sich in Zwischenstaatliche Auswande- rungsor ganisation(Intergovernmental Organi- zatton for Emigration— lO) umbenannt. Rom. Der Generalsekretär des Nordatlantik- Paktes, Lord Ismay, taf zu einem viertägigen Besuch in Italien ein. Washington. Das Amt für gegenseitige Si- cherheit(AS) gab eine Zuteilung von 30 Mil- 40 ven Dollar an Jugoslawien bekannt. Bonn. aus Anlaß der bevorstehenden Stutt- ßarter Indentantenkonferenz über die Errich- tung eines Langwellensenders setzte sich der P.-Bundestagsabgeordnete Dr. Erich Mendei. 1 Donnerstag energisch für die Beteiligung 165 Bundestages am Aufbau und der redak- logellen Arbeit eines solchen Senders ein. Stuttgart Der Hunger- und Sitzstreik der 0 Persischen Studenten in der kaiserlich-ira- mischen Gesandtschaft in Stuttgart ist seit Don- nerstagmorgen beendet, nachdem ein Aufgebot 405 30 Stuttgarter Polizisten auf Anweisung es Gesandten, Khalil Esfandiary, das Haus gewaltsam geräumt hatte. Saarbrücken. Die angekündigte Gründung 85 Demokratischen Volkspartei Saar wurde me Mittwochabend in Saarbrücken vollzogen. Der Deutsche Mieterbund forderte auf er Siteung in Köln ein einheitliches Bun- esmietengesetz, das alle gegenwärtig gültigen tsvorschriften zusammenfaßzt. g P/ dpa) mit seinen engeren Mitarbeitern einen 26“ seitigen Bericht an das Parlament ausgearbei- tet, in dem die nächsten Schritte der Regie- rung ausführlich dargelegt seien. Der Bericht sollte am Donnerstag dem Medschlis unterbreitet werden. Die Sitzung mußte jedoch abgesagt werden, da das Haus wegen Fehlens zahlreicher Abgeordneter be- schlußunfähig war. Ueber die Unterredung zwischen dem Schah und Mussadegh verlautet, der Schah habe erneut ersucht, von einem Abbruch der diplomatischen Beziehungen Abstand zu nehmen. Kurz vor der Rundfunkansprache Mussa- deghs hatte der neuernannte Außenmini- ster Fatemi erklärt, der Ministerprä- sident werde sofort die nötigen Anweisun- gen zur Verwirklichung des angekündigten Abbruches der Beziehungen zu Großbri- tarmien erlassen. Gleichzeitig hatte Fatemi bekanntgegeben, die Regierung habe über die nördlichen Vorstädte Teherans, von denen viele Demonstrationen der kommu- nistischen Tudehpartei der letzten Zeit ausgegangen wären, für eine Woche den Ausnahmezustand verhängt. Die persische Botschaft in London be- reitete am Donnerstag ihre Abreise nach Teheran vor. Wie ein Sprecher der Bot- schaft bekanntgab, liegt noch kein Abbe- rufungsbefehl aus der persischen Haupt- stadt vor. Ebenso bestätigte das britische Außenministerium, daß noch keine offizielle Benachrichtigung über den von Minister- präsident Mussadegh angekündigten Ab- bruch der diplomatischen Beziehungen mit London eingetroffen ist. In britischen Regierungskreisen wird der Ernst des Abbruchs der Beziehungen mit Persien keineswegs verkannt. Trotz der Ge- kahr eines wachsenden kommunistischen Ein- flusses in Persien wird die Lage dennoch nicht Als„tragisch“ bewertet. Man vermutet, daß Mussadegh die neue Situation dazu aus- nutzen möchte, um die geschlossene ameri- kanisch- britische Front zu durchbrechen und Washington für seine Pläne zu gewinnen. In amerikanischen Regierungskreisen wurde der angekündigte Bruch mit Groß- britannien mit„großem Bedauern“ aufge- nommen. Es wurde jedoch betont, daß dieser Schritt neue Versuche zur Beilegung der britisch- persischen Oelkrise nicht ausschließe. Der persische Botschafter in Washington, Allan Lar Saleh, vertrat die Ansicht, daß Mussadegh einen endgültigen Abbruch der diplomatischen Beziehungen nicht wünsche, jedoch durch den Druck der öffentlichen Mei- nung zu diesem Schritt gezwungen worden Sei. Britisch-türkische Beratungen in London London.(dpa) Der türkische Ministerprä- sident, Menderus, und sein Außenmini- ster, Koepruelue. die sich zur Zeit in London aufhalten, berieten am Donnerstag im britischen Außenministerium mit Außen- minister Eden und Verteidigungsminister Lord Alexander. In diplomatischen Kreisen schließt man aus der Stärke der Verhandlungsgelegation. dag Probleme von großer politischer Bedeutung zur De- batte standen. Es wird dabei an den Plan für die Bildung eines Nahostkommandos er- innert. Verschärft sich Konflikt zwischen Attlee und Bevan? London.(dpa) In Kreisen der Labour- Fraktion wird mit einer entscheidenden Zu- spitzung des Konflikts zwischen Attlee und Bevan in der nächsten Woche gerechnet. Man spricht von einem„Ultimatum“, in dem Attlee als Führer der Fraktion die Auflö- sung der„Bevan-Gruppe“ verlangen Will. Bevan hat die Auflösung bereits in der neuesten Ausgabe seiner Zeitschrift„Tri- bune“ abgelehnt, aber allen Abgeordneten die Teilnahme an den Sitzungen freigestellt. Wirtschaftspolitik des DGB unverändert Bundeskongreß für Wiedervereinigung in Freiheit Berlin.(dpa) Der Bundeskongreß des DGB bekannte sich am Donnerstag in Berlin ein- mütig zu den vier Grundsätzen der Wirt- schaftspolitik, die auf dem Gründungskon- greß 1949 in München aufgestellt wurden. Sie enthalten die Forderung nach Mitbestim- mung auf personellem, wirtschaftlichem und sozialem Gebiet, nach Uebernahme der Schlüsselindustrien in Gemeineigentum, nach Voll beschäftigung und nach angemessener Beteiligung aller Schaffenden am Gesamt- ertrag der Volkswirtschaft. In einem Willensbekenntnis gelobte der Bundeskongreß für die Wiedervereinigung Deutschlands in Freiheit zu kämpfen und alle gewerkschaftlichen Maßnahmen für den Tag der Wiedervereinigung vorzubereiten. In der wirtschaftspolitischen Diskussion forderten mehrere Sprecher eine Mitentschei- dung der Gewerkschaften im Ost-West- Handel und die Mitarbeit der Gewerkschaften an einer Bodenreform auf Bundesebene. Hans vom Hoff sagte:„Wir wissen ganz genau, daß die gleichberechtigte Mitbestimmung nicht mehr und nicht weniger darstellt als die Demokratisierung der Wirtschaft.“ Albin Karl, der über den organisatori- schen Stand der Gewerkschaftsbewegung sprach, stellte fest, daß alle Versuche, die gewerkschaftliche Organisation zu zersetzen, erfolglos geblieben seien. Er ging auch auf die Stellung des DGB zur Deutschen Ange: stellten-Gewerkschaft ein. Die Mitglieder und verantwortlichen Funktionäre der DAG müßten erkennen, daß es wichtig sei, auf die von ihnen eingeführte überholte Organisa- tionsform zu verzichten, wenn es um das In- teresse der Schaffenden geht. Anträge und Beschlüsse Die Delegierten des DGB- Kongresses lehnten am Donnerstagabend einstimmig einen Antrag ab, wonach sich der Bundes- kongreß gegen den Abschluß des General- vertrages und gegen eine Einbeziehung der Bundesrepublik in den Atlantikpakt wenden sollte. Einstimmig angenommen wurde ein Antrag des Berliner DGB, wonach sich der Bundesvorstand bei der Bundesregierung da- für einsetzen soll, daß die absolute Sicher- heitsgarantie für den Verkehr zwischen Ber- lin und dem Bundesgebiet zur Grundlage aller künftigen Interzonenhandelsabkommen gemacht wird. Ferner wurde der Bundesvor- stand beauftragt, bei der Bundesregierung Steuer- und Krediterleichterungen für eine Wirksame Aufbauplanung in Westberlin zu erwirken. Abgelehnt wurde ein Antrag der IG-Metall, Ortsverwaltung Stuttgart, Ver- handlungen zwischen dem DGB und dem Sowjetzonen-FDGB„zur Entspannung der Lage“ aufzunehmen. Einstimmig verabschie- dete der Kongreß eine Entschließung, die den Bundesvorstand verpflichtet,„seine Be- mühungen um eine fortschrittliche Regelung des Betriebsverfassungsrechts fortzusetzen“. In einer anderen Entschliebdung wurde eine grundlegende Reform des Sozialrechts ge- fordert. Der Kongreß sprach einstimmig die Erwartung aus, daß sich Bundesvorstand und Bundesausschuß für die Einführung der Vierzig-Stunden-Woche mit vollem Lohn- ausgleich einsetzen und dieses Ziel mit allem Nachdruck verfolgen. g Der DGB-Bundeskongreß in Berlin wird mit der Wahl des neuen Vorstandes am Freitag seinen Höhepunkt erreichen. Ob- wohl ein Kandidat für den Posten des DGB- Vorsitzenden offiziell noch nicht ge- nanmit wurde, gelten Christian Fette als Kandidat und der Vorsitzende der Ieidu- striegewerkschaft Metall, Walter N ta g, als Gegenkandidat. Nach den beim Kongreß vorliegenden offiziösen Informa- tionen wird in den Führungsgremien des DGB erwogen, dem Kongreß eine Um- organisation des Vorstandes, möglicher- weise in ein Dreier-Gremium, vorzu- schlagen. Ostberliner Gegenkundgebung Auf einer Kundgebung von Ostberliner Gewerkschaftsfunktionären rief der Vor- sitzende des kommunistisch gelenkten sowjetzonalen Freien Deutschen Gewerk- schaftsbundes(FDGB)), Herbert Warnke (SED), am Mittwochabend den in Westberlin tagenden DGB- Kongreß auf, eine Zusam- menarbeit des DGB mit den Kommunisten zu ermöglichen, den Kurs der Gewerkschaf- ten in der Bundesrepublik radikal zu ändern. INTERN AT GERICHTSHOF iet Blame- Sigi den flasg SlcHERHEITSRAT Sofolge Mitglied, gros man-& nis N TREUHTNDERRATL RECIONALE SIcHERHETTS-AB· CENERALSTABS AUs schoss 3 , Lb 2 a on fg 8 EKR TARILAT— ere ell gfel. ie Cs 4— 1 D—— US RN 8 RU STUN CS“ 1 78 Mglleder— Sig: Neu, Föri, 2 KOMMISSION SE STEMA DUcHOss] bs Aus ScHñUSS E DLöler E eb SIN D. 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Nachein- ander nahmen der kubanische Staatsminister, Dr. Miguel Angel Campa, der schwedische Außenminister, Oesten Unden, und die Delegierten von Chile, Irak, Neuseeland, Ar- gentinien und Afghanistan das Wort. Der amerikanische Außenminister Dean Acheson, legte den amerikanischen Standpunkt zu den Themen Korea, Abrü- stung, Kolonialherrschaft, Menschenrechte sowie wirtschaftliche und soziale Zusammen- arbeit dar. Seine Ausführungen über Korea nahmen fast ein Drittel seiner Rede ein. „Ich appelliere an jedes Mitglied der Ver- einten Nationen“, sagte Acheson,„sich sei- ner Verantwortung für die gemeinsame Aktion in Korea nicht zu entztehen und sich am Wiederaufbau dieses unglücklichen Lan- des zu beteiligen. Wir kämpfen so lange, bis die Aggression aufgehalten ist und Frieden und Sicherheit in Korea wiederhergestellt sind. Wir werden aufhören zu kämpfen, wenn ein gerechter Waffenstillstand abge- schlossen ist. Wir müssen den Angreifer da- von überzeugen, daß ihm die Fortsetzung des Kampfes mehr kosten wird als uns. Die Geschichte der Waffenstillstandsverhandlun- gen zeigt, daß die Vertreter der Vereinten Nationen geduldig, anpassungsfähig und sorgfältig waren und immer zu den Grund- sätzen der Charta der Vereinten Nationen gestanden haben. Wir werden die Möglich- keit haben, dem Angreifer durch die Be- schlüsse dieser Versammlung zu zeigen, daß wir im Ziel vereint und fest im Entschluß sind, daß wir einmütig einen gerechten Frie- den wünschen und entschlossen sind, ihn zu erringen.. Zur Frage der Abrüstung erklärte Ache- son, es seien praktische Mittel vorhanden, um die Möglichkeit eines Angriffskrieges zu verringern und schließlich auszuschließen. Neugliederungsdebatte in Rheinland-Pfalz SPD kündigt„private Volksbefragung“ an Von unserer Mainzer Redaktion Mainz. In Rheinland-Pfalz ist eine Ausein- andersetzung zwischen Ministerpräsident Peter Alt meier und der SPD als Oppo- sitionspartei über den Bestand des Landes entstanden. Minister präsident Altmeier hatte sich am Wochenende in seiner Eigenschaft als CDU-Landesvorsitzender auf dem Bezirks- parteitag in Pirmasens dagegen gewandt, daß die deutsche Länderreform nach„partei- egoistischen Gesichtspunkten“ betrieben werde; solche Bestrebungen seien schon im Hinblick auf die noch bestehende Teilung Deutschlands zu verurteilen. Kurz darauf hatte der Vorsitzende des sozialdemokratischen Landesausschusses von Rheinland-Pfalz, Franz Bögler, in Neu- stadt angekündigt, daß die SPD diesen Win- ter in der Pfalz eine Volksbefragung über die Frage anstreben werde, ob das Land Rheinland-Pfalz in seiner jetzigen Gestalt bestehen bleiben soll. Die SPD sei von Anfang an gegen ein selbständiges, linksrheinisches Land gewesen. In einer Pressekonferenz am Donnerstag erwiderte Altmeier darauf, es sei technisch unmöglich, mit der Länderreform in einem einzigen Land zu beginnen; das Problem heiße nicht Länderreform in Rheinland- Pfalz, sondern in ganz Deutschland. Es dürf- ten keine Länder gebildet werden, die an der russischen Zonengrenze abschlössen, weil sich sonst die Bewohner der Ostzone ver- lassen fühlen müßten. Auch aus dem Saar- gebiet sei ihm mehrfach mitgeteilt worden, daß man dort eine Neuordnung in Rhein- land-Pfalz als„verhängnisvoll“ ansehen würde. Altmeier setzte sich aber auch da- für ein, die Verklammerung der links- und rechtsrheinischen Gebiete anzustreben, bei- spielsweise durch Rückgliederung der jetzt zu Hessen gehörenden rechtsrheinischen Stadtteile von Mainz. Diesen Ausführungen trat wenige Stun- den später schon der SPD-Landesausschuß Wiederum entgegen. Die SPD werde zu ge- gebener Zeit die Bevölkerung aufrufen, durch einen Willensentscheid zu bekunden, ob sie die Auflösung des Landes wünsche. Ergänzend wurde mitgeteilt, daß die ge- plante Volksbefragung in der Pfalz zunächst „ohne Rechtsfolgen“ und damit als eine pri- vate Aktion der SPD“ gedacht sei. Bei der offiziellen Befragung werde die SpD ihren Wählern die Entscheidung zwischen Baden- Württemberg und Bayern freistellen. Auftakt zum DP- Parteitag Goslar.(dpa) Der vierte Bundespartei- tag der Deutschen Partei begann am Don- nerstag in Goslar mit einer nichtöffent- lichen Sitzung des Direktoriums der Partei. Wie bekannt wurde, hat das Direktorium in dieser Sitzung zu den Verhandlungen zwischen Mitgliedern einiger Landesver- bände der FDP und der DP, die am ver- gangenen Wochenende in Wiesbaden statt- fanden, Stellung genommen. Das Direk- torium hat festgestellt, daß diese Ver- handlungen nicht seine Billigung hatten. Aber die Abrüstung könne nicht einseitig vor sich gehen. „Wir(die Vereinigten Staaten) werden keine Aggression mit Gewehren oder Ma- schinengewehren oder Tanks beginnen. Wir werden keine Aggression mit Atombomben oder anderen Bomben begehen. Wir werden nicht mit chemischen Waffen angreifen, de- ren Verwendung man uns in gemeiner Weise beschuldigt hat. Wir werden nicht angrei- ken, weder mit Waffen noch auf irgend eine andere Art. Wir bestätigen hiermit, daß es alle Welt hören kann, daß wir auf Grund unserer feierlichen Verpflichtun- gen unter der Charta der Vereinten Nationen nicht nur den Gebrauch der einen oder ande- ren Waffe vermeiden, sondern daß wir zu keiner noch so gearteten Form von Gewalt greifen, die im Gegensatz zur Charta der Vereinten Nationen steht.“ Die Tagesordnung Am Mittwoch hatte der Verfahrensaus- schuß auf Antrag dreizehn arabische und asiatischer Staaten beschlossen, die Themen Marokko und Tunesien auf die Tagesord- nung zu setzen. Der französische Delegierte kündigte einen Boykott der Debatte an. Brasilien ließ die Frage des österreichischen Friedensvertrages auf die Tagesordnung setzen. Schließlich wurde ein tschechoslo- Wakischer Antrag in die Agenda aufge- nommen, der sich mit der„5umstürzleri- schen Einmischung der Vereinigten Staaten in die inneren Angelegenheiten“ der kom- munistischen Länder befaßt. Kommunisten fordern erneut Waffenstillstand Kaesong.(dpa) Die kommunistischen Oberbefehlshaber in Nordkorea,. General Kim Il Sung und General Peng Teh Huai, forderten am Donnerstag erneut den Ab- schluß eines Waffenstillstandes in Korea auf der Grundlage des bisherigen Entwurfes für das Waffenstillstandsabkommen. In einem langen Schreiben an den UNO-Oberbefehls- haber, General Merk Clark. werfen sie der UNO- Delegation wiederum vor, die Verhandlungen in Panmunjon am 8. Okto- ber unter einem künstlichen Vorwand auf unbestimmte Zeit unterbrochen zu haben. General Clark wird ersucht, diesem unver- nünftigen Verhalten“ sofort ein Ende zu setzen. f 35 1 NN refers. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat nach ihrem Jahresbericht im Jahre 1951/52 fast elf Millionen DM zur Förderung von Forscehungs vorhaben verteilt. Davon stammen 8.6 Millionen im wesentlichen aus Haushaltsbeträgen der Länder und des Bundes und zu einem Teil aus Mitteln des Stif- ter verbandes für die deutsche Wissenschaft, der Vereinigung der Mäzene. * Der Internationale Bund Freier Gewerk- schaften(IBF G) hat der Hohen Behörde der Montanunion in Brüssel Vertreter der Gewerk- schaften für den Beratenden Ausschuß der Montanunion vorgeschlagen, darunter die deut- schen Gewerkschaftsmitglieder W. Freitag, H. Sträter, H. vom Ho f f, Dr. F. Grosse und H. Platte. Der Beratende Ausschuß der Hoben Behörde besteht aus 51 Vertretern der Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Verbraucher der sechs Schumanplanländer. Der amerikanische Hohe Kommissar Walter Donnelly hat den aus deutschen Rundfunksen- dungen bekannten amerikanischen Kommenta- tor Alfred Boerner zum Direktor des Bü- ros flir öffentliche Angelegenheiten bei der amerikanischen Hohen Kommission ernannt. MORGEN Freitag, 17. Oktober 1952/ Nr. 20 Freitag, 17. Oktober 1932 Abbruch der Beziehungen Persien hat die diplomatischen Beziehun- gen zu Großbritannien abgebrochen. Dr. Mussadegh hat dies die Welt durch den Rundfunk wissen lassen. Zugleich sprach er die Hoffnung aus, daß dadurch die Freund- schaft zwischen den beiden Reichen nicht beendet sei. Das ist gewiß eine sehr orien- talische Art der Freundschaftsbezeugung, scheint aber in London nicht sehr über- rascht zu haben. Man kennt dort seit lan- gem seine persischen Freunde und hre Methoden und handelt weiterhin nach dem Altbewährten Motto des Empires: Abwarten und Tee trinken. Persien aber, vor allem Mussadegh, kann nieht warten. Das Chaos im Innern hat bereits einen Zustand erreicht, der jede Re- Slerung zur Gefangenen des Extremismus macht. Zwar ist es bekannt, daß weder Dr. Mussadegh noch die hinter ihm stehenden fanatischen Schiiten mit Obermolla Kaschani an der Spitze große Sympathien für Sowiet- rußland haben, andererseits ist der aufge- putschte Haß gegen den Westen bereits 80 groß, sind Arbeitslosigkeit und Finanznot so drohend geworden, daß leicht jene Situa- tion eintreten könnte, die von den Revolu- tionsdoktoren dahin charakterisiert wird, daß die Volksmassen unten nicht mehr wol len und die Häupter der Regierung oben nicht mehr können. Schon ist der Zustand eingetreten, daß der Schah durch Unent- schlossenheit seine Autorität bei der Armee eingebüßt hat und nun offenbar auch die Regierung nicht mehr zügeln kann. Der Ab- bruch der Beziehungen ist gegen den aus- drücklichen Willen der persischen Krone vorgenommen worden. Ob und wie lange Musssadegh, der für Teheran vorsichtiger- Weise den Ausnahmezustand proklamiert hat, das Heft in der Hand behält, steht dahin. Keineswegs allerdings ist etwa anzu- nehmen, daß die Sowjetunion den Zeit- punkt für einen Einmarsch oder das Zeichen für einen Aufstand der Nationalisten ge- kommen sieht. Der Kreml wird kaum die Sympathien Englands verscherzen wollen in einer Angelegenheit, die ihm kaum von großem Nutzen sein kann. Die Oelquellen von Abadan sind für das weitabliegende und über keinen Seeweg verfügende Sowiet- reich kaum nutzbar zu machen, außerdem riskiert kein Sowjetpolitiker den vereinten Einmarsch Amerikas und Fyglands in Per- sien. Iran ist niemand ein Welfkrieg wert. Wert. Zwar ist immer schon einmal der Ver- dacht ausgesprochen worden, daß hinter dem ganzen Treiben im Mittelosten das große amerikanische Oelkapital stecke, das eine Neuverteilung der Interessensphären erzwingen wolle. Es ist jedoch kaum anzu- nehmen, daß das amerikanische Außenamt oder gar das Pentagon seine Bundesgenos- senschaft mit Großbritannien aufs Spiel set- zen Will, obwohl natürlich im Augenblick niemand genau sagen kann. ob Truman oder gar Acheson diesen gewaltigen Ka- pitalmächten des Oels gegenüber noch über genſigende Autorität verfügen. Der Abbruch der diplomatischen Be- ziehungen zwischen Persien und Großbri- tannien jedenfalls kann kaum im Interesse irgendeines westlichen Partners liegen, denn er wirft alle Entscheidungen nunmehr auf die Straße und treibt Mussadegh immer entschiedener in eine Richtung, die vielleicht nicht gerade auf einem persischen Markt mit seinen Methoden des Feilschens, son- dern leicht in die Wüste des Nichts führen Könnte. Schon verlieren die Oelanlagen von Abadan täglich Millionen an Wert. Längst ist der Staat nicht mehr in der Lage, seine Beamten ausreichend zu besolden und das Elend der jetzt noch Gläubigen wird auch nicht kleiner. Persien ist schon seit einem halben Jahr- hundert das Sorgenkind der Mächte gewe- sen. Schon immer einmal wurde seinetwegen Krieg und Bürgerkrieg an den Himmel ge- malt. Es ist nie dazu gekommen. Möglicher- weise ist auch dieser neueste Streich Mus- Sadeghs nur Theaterdonner obne tiefere Be- deutung. Vielleicht ist er aber auch ein Wetterleuchten jener Bewegung, die als Re- Vvolution des Islams charekterietert wird und die abendläpdische Welt noch vor große Veberraschungen stellen kann. 5 5 r. K. A. Zusammenschluß Westeuropas Garantie für den Frieden London.(dpa) Außenminister Eden narmte am Donnerstagabend vor der neuge- gründeten„Anglo-German Association“(Bri- ksch-Deutsche Vereinigung) den Zusammen- schluß Westeuropas eine Garantie für den Frieden. Die Montanunion und die Europäi- sche Verteidigungsgemeinschaft bezeichnete Eden als„revolutionäre Gelegenheiten“, die Wunden des Kontinents zu heilen., Grogbri- tarmien, das sich aus wohlbekannten Grün- den diesen besonderen Plänen nicht anschlie- hen kann“, so sagte er in seiner An- sprache.„steht Seite an Seite und wird in engster Harmonie mit dieser Gruppe zu- sammenarbeiten.“ Lüth dementiert Frankfurt.(Je.-Eig.-Ber.) Der von seinen Aemtern zurückgetretene erste Vorsitzende des Bd, Paul Lüth, versucht in einer der Bundesführung übergebenen Erklärung die gegen ihn erhobenen Beschuldigungen fal- scher Titelführung und des Anstellungs- betrugs zurückzuweisen. Ueber die Gründe seiner zeitweiligen Mitgliedschaft in der KPD will Lüth nichts aussagen, um andere Personen nicht zu gefährden“. Der Landes-Jugendausschuß von Hessen erklärt in einem Schreiben an den Mini- sterpräsidenten Zinn u. a, die Politik des Bd sel darauf abgestellt, mit nichtparla- mentarischen Mitteln die Politik von außen zu beeinflussen. Der Ausschuß erhebt gegen die Namensführung des Bd Einspruch, weil er sich den Anschein gebe, Sammelorganisa- tion der gesamten deutschen Jugend zu sein. Auch der württembergische Landes- Jugendring hat beim deutschen Bundesring beantragt. Schritte gegen den Bund deut- scher Jugend zu unternehmen f Wer wird Präsident der USA? Der Wahlkampf in den Vereinigten Staaten tritt in die zweite Halbzeit ein Je näher der 4. November rückt, um 80 hitziger, aber auch um so erbitterter wird der Wahlkampf. Beide Kandidaten haben die Handschuhe ausgezogen und gehen mit bloßen Fäusten aufeinander los. Zu sagen, daß dieses Freistilringen einen erhebenden Anblick böte, wäre leider eine arge Unter- treibung. Der Trost will nicht recht ver⸗ fangen, daß die gegenseitigen Anschul- digungen ebenso schnell wieder vergessen sein werden wie das ursprüngliche Ver- sprechen Stevensons und Eisen- howers vergessen wurde, den Kampf sachlich und unpersönlich zu führen. Schließlich geht es ja darum, wer das ein- flußreichste Amt der Welt bekleiden soll, und da zimmer etwas hängen bleibt,“ ist es nicht gleichgültig, ob dem Sieger wer es auch sei, persönliche Lauterkeit und Ver- antwortungsbewußtsein abgesprochen wor- den sind. Auseinandersetzung der Parteien Man hat für den in der zweiten Halb- zeit des Wahlkampfes angewandten„Stil“ die„professionals“ verantwortlich machen wollen, die auf beiden Seiten jetzt die Führung übernommen haben. Das ist rich- tig, aber nicht vollständig. Der bisherige Verlauf hatte gezeigt, daß die Reden beider Kandidaten, in denen sie sachliche Pro- bleme der künftigen Innen-, Wirtschafts- und Außenpolitik sachlich erörterten, ihre Zuhörer kühl ließen, während donnernder Applaus jeden Angriff auf die„Mißwirt⸗ schaft in Washington“ oder auf die„reak- tionären Republikaner“ begleitete. Solange in der Demokratie die Stimmen gezählt und nicht gewogen werden, wird die primi- tivere Form der Stimmen werbung die er- kolgreichere sein. Noch wichtiger für das Vorrücken der Parteimaschinen ist aber, daß der Wahlkampf sich von der Kandida- tur zweier Persönlichkeiten immer mehr zur Auseinandersetzung der beiden großen Parteien hin entwickelt hat, von denen Eisenhower und Stevenson sich nicht lösen Konnten, auch wenn sie auf den beiden Parteikongressen den Anschein einer sol- chen Absicht zu erwecken suchten. ötxtig dusonfeundßg?2Lö Manager Taft Taft wurde in Chikago geschlagen, aber nur in völliger Unkenntnis der amerikani- schen Verhältnisse konnte man daraus den Schluß ziehen, daß der führende republi- kanische Senator damit seine Rolle ausge- spielt habe. Der Mann, der auf dem Partei- kongreß zu Anfang weit mehr Delegierte hinter sich hatte als Eisenhower, mußte ein Faktor bleiben, und Eisenhower bekam dies bald zu spüren, als er bei den Wahlvorbe- reitungen auf die mürrische Verdrossenheit der Taft-Anhänger stieg. Es mag sein, daß sein„Friedensschluß“ mit Taft, der aber weder eine„verächtliche Kapitulation“ war, wie Truman behauptet, noch einen Verzicht Eisenhowers auf seine These„Europe first“ bedeutet, den General einige Stimmen der zwischen den Partelen schwimmenden Mas- sen kosten Wird. Aber das ist eine Ver- Von unserem Mitarbeiter Egon Heymann mutung, während es eine Gewißheit ist, daß er ohne die Unterstützung des rechten Flügels überhaupt nicht auf einen Sieg rechnen könnte. Manager Truman Auf der anderen Seite mußte auch Ste- venson die Unterstützung Trumans anneh- men, die nicht umsonst gegeben wird. Für Harry S. Truman geht es am 4. November nicht nur um den Sieg seiner Partei, sondern auch um sein eigenes Ansehen. Der Präsident hat von Anfang an keine Zweifel darüber ge- lassen, daß Stevenson den geschlossenen Ein- satz der Demokratischen Partei nur erwarten könne, wenn er den jetzigen Präsidenten und seine Politik zu verteidigen gewillt sei. So war Stevenson vor die gleiche Wahl gestellt wie Eisenhower, und er hat die gleiche Ent- scheidung getroffen, Er hat die ihm vom Weißen Haus bestellten Berater und Mit- arbeiter in seinen„inneren Kreis“ aufge- nommen; er hat seine Stellungnahme gegen- über dem Taft-Hartley- Arbeitsgesetz modi- fiziert; er hat sich in der viel umstrittenen Frage des Eigentums an den Flutlandölvor- kommen(Einzelstaat oder Bundesstaat) die Meinung Washingtons zu eigen gemacht, er verteidigt Dean Acheson und die Wirt- schaftspolitik des Fair Deal, von der die Re- publikaner behaupten, ihre fragwürdige Er- kolge seien durch die Kriegs- und Rüstungs- konjunktur hervorgerufen. War es ursprüng- lich schwer, einen Abstand zwischen Steven- son und Eisenhower zu entdecken, die beide »in der Mitte der Straße“ zu wandern schie- nen, so sind sie heute nach links und rechts auseinandergerückt, wie es der tatsächlichen Stellung ihrer beiden Parteien entspricht. Die Demokraten sind— ohne den Namen und ohne den marxistischen Einschlag— eine Art Labour-Party, die Republikaner in vie- ler Hinsicht den englischen Konservativen vergleichbar. Die Aussichten Im Kampf um die Präsidentschaft hat Ste- venson die Unterstützung der Regierung, die „Prosperität“, die Gewerkschaftsführung der AFL und CIO, die große Mehrheit der Neger und den„fast soliden“ Süden hinter sich. Eisenhowers Chancen liegen in der Popula- rität seiner Persönlichkeit,(auch unter den Gewerkschaftsmitgliedern), in dem Zutrauen breitester Schichten, daß gerade er als Mann, der den Krieg kennt, am ehesten befähigt sei, den Frieden zu erhalten, in dem Einbruch in den Süden, im Wiedereinschwenken der Far- mer in ihre alte republikanische Linie und nicht zuletzt im Wunsch nach einem„Wech- sel“ dees Regimes. Als die Demokraten den „Fall Nixon“ aufs Tapet brachten, stiegen in den Gallup-Umfragen die Stimmen für Ste- venson von 42 auf 44 Prozent gegenüber 51 Prozent für Eisenhower. Der Schlag erwies sich aber als ein Bumerang. Nach der letzten Umfrage hat Eisenhower 53 Prozent der öfkentlichen Meinung hinter sich, Stevenson 39 Prozent Am 4. November entscheidet frei- lich nicht die Mehrheit der abgegebenen Stimmen, sondern die Mehrheit der Wahl- männer(266), die in jedem Einzelstaat mit einfacher Mehrheit gewählt werden. Und bis zum 4. November kann noch viel passieren. „Die US- Herbstsaison bringt nur zwei Modelle Die Uneinigen Staaten von Amerika Die Diktatoren Südamerikas spielen Demokratie gegen die USA aus Von unserem iberischen Korrespondenten H. Barth Wenn am 3. November, seinem 75. Ge- burtstag, der General Carlos Ibanez del Campo sein auf vier Jahre bemessenes Amt als verfassungsgemäß gewählter Präsi- dent der chilenischen Republik antritt, wird Unter den ausländischen Diplomaten, die in Santiago der Vereidigung beiwohnen, vor allem einer sein, der den Vorgang mit ge- mischten Gefühlen betrachtet— der ameri- kanische Botschafter. Man hat einigen An- laß, sich in Washington Gedanken über die künftigen Beziehungen zu Südamerika zu machen, denn in rascher Folge hat hier die vor kurzem noch vereinsamte Diktatur des Generals Peron Gesellschaft durch andere autoritäre Regime erhalten. Es geht neuer- dings Schlag auf Schlag mit der Renaissance der starken Männer. Doch im Gegensatz zur ehedem behende rotierenden Drehtür der Militärputsche geht es heute bei der Rück- kehr der Diktatoren fast überall streng nach demokratischen Spielregeln zu. So war es vor Jahresfrist in Brasilien, wo der 1945 durch die Freunde einer engen Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten gestürzte Getulio Vargas sich durch einen in jeder Hinsicht einwandfreien Wahlsieg die Macht zurück- eroberte. So war es in Ecuador, wo eine ähn- liche Entwicklung zur Wiederkehr von Velasco Ibarra führte und in Bolivien, wo Paz Estensoro nach Jahren des Exils endlich das Erbe des 1945 an einem Laternen Pfahl von Buenos Aires aufgehängten Achsenfreundes und nationalrevolutionären Villaroel antreten konnte. Politik der Nationalisierung Der letzte Stein im autoritären Mosaik, das jetzt wieder über die politische Land- karte Südamerikas ausgelegt wird, ist Chile, Wo die seit 1937 regierende Radikale Partei bel den kürzlichen Präsidentenwahlen vom Diktator der Aera 1927/1 klar geschlagen wurde. Eine solche Häufung von Fällen kann natürlich niemals Zufall sein, Es handelt sich durchwegs um Bewegungen, getragen von der Masse der arbeitenden— und in einigen Ländern überwiegend farbigen Bevölkerung, die sich von elner Politik der Nationalisierungen eine Besserung ihrer sozialen Lage verspricht. Was den Perons in Argentinien gelang, das Volk durch Kampf- parolen gegen die Ausbeutung durch das fremde— das heißt amerikanische— Kapi- tal zu mobilisieren, hat sich jetzt in einer Reihe von anderen Ländern wiederholt. Das Soziale Erwachen Südamerikas vollzieht sich also unter einem yankee feindlichen Vorzei- chen. In Chile geht es dabei längst nicht mehr um den Salpeter, sondern um den amerikanischen Druck auf die Kupferpreise, und in Bolivien um das Zinn, das fast aus- schließlich in fremder Hand ist. Aber die Nationalisierung der einschlägigen Indu- strien ist in wirtschaftlich unterentwickelten Ländern immer ein riskantes Unternehmen, das, wie das persische Beispiel zeigt, leicht zu einer wirtschaftlichen Katastrophe führt, die von den temperamentvollen Massen Ibero- Amerikas wohl nicht mit dem orientalischen Fatalismus der Untertanen des Schahs hin- genommen würde. Diktatur auf demokratisch Die Diktatoren sind also wieder da. Aber wenn sie auch die gleichen Namen tragen wie früher, sind sie doch nicht mehr die- selben. Die Entwicklung ist nicht stehen ge- blieben. Auf manchen haben die Erfahrun- gen eines langen Exils dämpfend gewirkt. Vor allem hat man aber jetzt auch etwas an- zubieten, was Washington heute wesentlich mehr interessieren muß als vor 20 Jahren eine Wirkung auf Massen, die sonst unwei- gerlich in das kommunistische Lager abglei- ten würden und dies übrigens in der Aera der Allianz mit der Sowietunion zum Peil schon in einem erschreckend raschen Tempo getan haben. So sind denn auch hier die un- besorgten Zeiten einer persönlichen Herr- schaft, die sich auf die Gunst der Kasernen stützte, wahrscheinlich für immer vorbei. Man ist heute für die Vereinigten Staaten ein anderer Partner als damals, denn man stützt sich nicht mehr auf die Säbel. die in der Regel dem Meistbietenden zur Verfügung standen, sondern auf das Volk, dessen Zu- neigung zwar auch schwanken kann, aber jedenfalls nicht zu mieten ist. Diktator nach demokratischen Spielregeln zu sein ist also ein besseres und wohl auch dauerhafteres Geschäft als sich von putschenden Feldwe- beln auf den Schild heben zu lassen. Zusammenspiel gegen USA? Vor kurzem sah sich Peron noch allein; er war von Ländern umgeben, in denen der amerikanische Einfluß vorherrschte. Heute wird er von allen Seiten durch nationalisti- sche Tendenzen gestützt. Seine Beziehungen zu Chile, äußerst gespannt solange dort die Radikale Partei regierte, sind über Nacht vorzüglich geworden, denn der neue Präsi- dent hatte vor Beginn des Wahlkampfes nicht versäumt, Peron einen Besuch abzustatten und sich für die Wahl eine Unterstützung durch Argentinien zu sichern, die lebhafte Proteste seiner Gegenkandidaten auslöste. Die heutigen Machthaber von Ecuador und Bolivien haben in Buenos Aires unter dem Schutz Perons sogar Jahre der Emigration verbracht. Die Szene hat sich also gründlich verändert. Denn obgleich jedes einzelne Land für sich wirtschaftlich zu schwach ist, um den Amerikanern die Stirn zu bieten, würde ein Zusammenspiel der sich gegen- seitig abschirmenden Diktatoren doch einen Machtfaktor bedeuten, mit dem man auch irn State Department rechnen müßte. Die Süd- amerikapolitik der Vereinigten Staaten hat sich darauf offenbar schon einzurichten be- Sonnen. Das war bereits beim kürzlichen Ab- stecher Achesons nach Rio zu bemerken, das behutsame Vorgehen der amerikanischen Diplomatie in verschiedenen Hauptstädten Ibero-Amerikas hat in jüngster Zeit diesen Eindruck noch unterstrichen, Die Idee des Panamerikanismus erlebt jetzt ihre große Entwicklungskrise. Die Juniorpartner wollen zu gleichberechtigten Teilhabern an der amerikanischen Solidarität werden. Ob die- ser Uebergang ohne ernste Erschütterungen des Vertrauens innerhalb der westlichen Hemisphäre zu bewerkstelligen sein wird, ist eine Frage, die nur die Zukunft beantwor- ten kann. Verstößt die Handwerksordnung gegen das Grundgesetz? Karlsruhe,(M. L.-Eig.-Ber.) Das Bundes- verfassungsgericht befaßte sich am Donners tag mit einer grundsätzlichen Frage von weit- tragender Bedeutung. Der Schachtmeister Johann Wilhelm, der ein Handwerk aus- geübt hatte, ohne in die Handwerksrolle ein- getragen zu sein, war beim Amtsgericht in Tuttlingen wegen Vergehens gegen die Hand- Werksordnung des Landes Württemberg⸗ Hohenzollern angeklagt, die, iran Gegensatz zur amerikanischen Zone, für die Ausübung des Handwerks den großen Befähigungsnach- Weis verlangt. Das Amtsgericht in Tuttlingen hatte das Verfahren ausgesetzt und dem Bundesverfassungsgericht überwiesen, das über die Frage entscheiden soll, ob diese An- ordnung mit dem Grundgesetz vereinbar ist. Das Gericht stützte sich dabei auf die Art. 12 und 2 des Grundgesetzes, wonach jeder Deutsche das Recht hat, seinen Beruf frei zu wählen und seine Persönlichkeit frei zu ent- kalten. Der erste Senat des Bundesverfassungs- gerichtes beschränkte sich am Donnerstag jedoch zunächst auf die Erörterung der Vor- frage, ob Recht, das vor dem Inkrafttreten des Grundgesetzes Gesetz geworden ist, im Wege der Normenkontrolle überhaupt an- gefochten werden kann. Das Bundesjustiz- ministerium und die Länderregierungen von Nordrhein- Westfalen und Schleswig- Hol- stein haben diese Frage verneint. Der Ge- Samtverband des Handwerks und der Kreisinnungsverband haben sich für die Gültigkeit der Handwerksordnung ausge- Srochen. Für die Bundesregierung wies Ministerialrat Dr. Lechner vom Bundes- innenministerium darauf hin, daß die Bun- desregierung überwiegend der Auffassung zuneige, daß die Normenkontrolle sich nicht auf das vorkonstitutionelle Recht. jenes Recht, das vor dem Inkrafttreten des Grund- gesetzes bestanden hat, erstreckt. Rechts- anwalt Hoch, Tuttlingen, dagegen sprach sich für die Zuständigkeit des Bundesver- kassungsgerichtes aus, da das Prinzip der Rechtssicherheit und Rechtsgleichheit eine Allgemein gültige Entscheidung erfordere. Die Entscheidung des Bundesverfassungs- gerichtes wird zu einem späteren Zeitpunkt verkündet werden. en — Auswärtiges Amt rechnet mit baldigg Fortsetzung des Saargesprächs Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Die Antwort de Bundeskanzlers und Außenministers auf dg Saarbrief des französischen Außenministen wird heute, Freitag, in Paris übermittelt wer. den. Im Auswärtigen Amt rechnet man dg. mit, daß die Gespräche, die im Sommer zul. schen Bundeskanzler Dr. Adenauer u Robert Schuman begonnen und dang durch Staatssekretär Hallstein und Mini. sterialdirektor Blankenhorn weiterge. führt wurden, bald fortgesetzt werden kög. nen. Dementiert wird allerdings eine baldig Parisreise des Bundeskanzlers. Mit überraschender Schärfe sprach sich Bundesjustizminister Dr. Dehler in Pressedienst der FDP gegen eine Europälse rung des Saargebietes aus. In einer Stellung, nahme, die allerdings als„persönliche Auf, fassung des Ministers“ deklariert Wurde nannte Dr. Dehler die Europäisierung eing „Etikette für einen fragwürdigen Tatbe. stand“. „Fragebogen-Konferenz“ tagt in Bonn Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Die„Fragebogen Konferenz“ der Regierungen der sech Schumanplan- Länder tritt heute, Freitag zum zweiten Male in Bonn zusammen. Auf. gabe der Konferenz ist es, durch Zusam. menstellung einer Anzahl Fragen zu ver. hindern, daß sich die Versammlung der Montanunion bei den Verfassungsarbelte mit Problemen blockiert, die keinerlei Au sicht auf eine Verwirklichung haben. 5 liegt diesem Gremium daran, möglicht schnell zu einem gewissen Abschluß de Arbeiten zu kommen, damit der europäisch Verfassungsausschuß, der unter Vorsitz vn Dr. von Brentano ab 23. Oktober Paris tagt, konkretes Material in Händen hat Umstrittene Listenverbindung Bonn.(UP) Die Diskussionen um da Bundeswahlrecht sind am Donnerstag in ein neues Stadium eingetreten. Teile der Ros. litionsparteien, besonders der Deutschen Par, tei, fordern jetzt die Aufnahme einer Klau. sel in das Bundestagswahlgesetz, Wonach eine Listen verbindung der Regierungsper teen möglich ist. Im ersten Wahlgesetz Wat diese Möglichkeit nicht gegeben. Nach dem Wunsch dieser Kreise soll darüber hinau eine Listenverbindung ermöglicht Werden die erst dann wirksam wird, wenn die Kan- didaten der einzelnen Koalitionsparteien nicht durchgekommen sind. ö Dieser selbst in der Koalition stark um“ strittene Vorschlag wird von seinen Befür wortern damit begründet, daß die gegenwär- tige Bonner Koalition auch über die näch- sten Bundestagswahlen im Sommer 1953 hin- aus bestehen bleiben sollte. Dabei komm es darauf an, die Eigenständigkeit der ein, zelnen Parteien zu wahren, jedoch die Oppo- sitionsparteien vereint zu schlagen. ö Angesichts der Erörterungen über das neue Wahlgesetz und der Tatsache, daß daz Bundesinnenministerium bisher noch keinen Entwurf vorgelegt hat, wurde dieser Tag inter ministerieller Ausschuß gebllde, dem die Bundesminister Lehr, Dehler, Schaf- fer, Kaiser und Hellwege angehören. Det Ausschuß soll alle Vorschläge für ein Wahl. gesetz prüfen und Vorbereitungen für die Gesetzesformulierung treffen. Entscheidun“ gen sind bisher nicht gefallen. Das politische Buch: W. H. Chamberlin: Amerikas zweiter Kreuzzug(Athenäum- verlag) Im Ausland wird uns Deutschen manch. mal die Legitimation zu einer Kritik an det Politik Roosevelts abgesprochen. WI können uns die Auseinandersetzung darüber ersparen, nachdem ein Amerikaner de Kriegspolitik des verstorbenen Präsidenten einer kritischen Prüfung unterzogen hat. Mil. lam H. Chamberlin wird man das Rech dazu nicht streitig machen können. Nach Alter, Erfahrung und Leistung als Autor und Journalist— er war zwölf Jahre Auslands Korrespondent in Moskau, kennt den Fernen Osten und Europa und hat die Kriegsjahr? in den Vereinigten Staaten verbracht— i er Wie kaum ein anderer befähigt, die Vor geschichte des amerikanischen Kriegseintrittd die politische Kriegführung und ihre Ergeb. nisse darzustellen. ist Wohl doku. Chamberlins Darstellung mentiert; sie hält sich von Uebertreibungen kern. So läßt er in dem dramatisch-spannen: den Kapitel über die Vorgeschichte des Erie. ges im Pazifik die Frage offen, ob Nach. lässigkeit oder Vorsatz die Katastrophe vol Pear! Harbour herbeiführten, von der Oliver Littleton sagte, es sei eine„Geschichts. Klitterung zu behaupten, daß Amerika in den Pazifikkrieg hineingezwungen wurde“ Et hltet sich auch davor, Roosevelts erwiesenen Willen, sobald als möglich an die Seite der Alliierten zu treten, etwa nur darauf zurüd zuführen, daß der Präsident den Fehlschlag des New Deal— 1939 gab es 9,5 Millionen Arbeitslose in den USA— durch eine Kriegs, konjunktur habe verdecken wollen. Es bleibt auch ohnedem genug übrig, was den ameri- kanischen Präsidenten belastet. N Im Kapitel über die Deutschlandpollſix Roosevelts wird bekanntes und unbe kann tes Material über Vorgeschichte und Folgen des Schlagwortes von der bedingungslosen Kapitulation und des Morgenthauplanes Z. sammengetragen. Es wird endlich auch ein- mal deutlich ausgesprochen, welche Verant, wortung Roosevelt damit auf sich nahm, da er alle Versuche der deutschen Opposition das nazistische Regime zu stürzen und einen ehrenvollen Frieden zu erlangen, abwies. Del Krieg begann mit Hitlers Einmarsch in Polen; er wurde von Roosevelt weit über die mill: tärische Entscheidung zu Gunsten der All- jerten hinaus verlängert, weil er, wie Cham. berlin nachweist, Deutschland selbst zerstören wollte. 1 Amerikanische Archive, die zahlreichen nach dem Kriege in den Vereinigten Staaten veröffentlichten Memoiren und persönliche Erfahrungen haben Chamberlin das Material für seine Darstellung der Konferenzen von Teheran und Jalta geliefert. R. Sher? Foods einseitiges Bild in„Roosevelt und Hopkins“ wird gründlich korrigiert. In„zehn Fehlern“ findet Chamberlin die Antwort auf die Frage, warum im zweiten wie im ersten Kreuzzug Amerikas einem vollständigen mill tärischen Sieg eine so vollständige politische Enttäuschung folgte. Shamberlin will mit seinem Buch abel nicht nur einen Blick in die Vergangenheit eröfknen, sondern auch einen Weg in eine bessere Zukunft weisen. Diese Zukunft denn er sich als eine Gemeinschaft der freien ö“ ker, einschließlich Japans und Deutschlands zaber eines Deutschlands und Japans, deren Kräfte nicht durch Unterdrückung und Ent. täuschung verbraucht und erschöpft, wenn nicht gar aktiv gegen uns gewandt 7 ö 0 A 2er 922 2 rg ge geen 0 . 8 2 Nr. 20 —— t baldige rächs itwort gez rs auf deg nministeg nittelt wer. t man da. mmer zi. à Uer und und dag und Mini. Weiterge. erden kdg- ine baldig Prach sich 11er im zuropäisle, Stellung. liche Auf, t wurde rung eing en Tatbe. in Bonn dagebogen⸗ der sech „ Freitag men. Au. h Zusam- 1 Zu per- nalung der Sar beiten erlei Au aben. mögliche chluß der Uropäischz orsitz von Ktober in fänden hat dung um da stag in ein der Kos schen Par- ner Klau- 2, Wonach rungsper. gesetz Wal Nach dem der hinau t werden, die Kan · nsparteien stark um. en Befür. gegenwär⸗ die nach 1953 hin- ei komm t der ein. die Oppo- über daz , daß das ch keinen eser Tag Eblldes ler, Schaf. ren. Der ein Wahl. n für dis tscheidun- weiter 80 n manch- ik an det hen. 1 g darüber aner die räsidenten Hat. Wil das Rech en. Nach Autor und Auslands- en Fernen riegsjahre cht— ig die Vor- gseintritts re Ergeb- ohl doku- treibungen spannen: des Erxle- ob Nach- rophe von der Oliver Zeschichts⸗ ka in den rde.“ EI erwiesenen Seite det uf zuxück⸗ Fehlschlag Millionen e Kriegs. Es bleibt en ameri- andpolltik unbekann- ad Folgen zungslosen lanes zu. auch ein- Vexant, zahm, dad pposition, und einen Wies. Der in Polen die mili- der Alli⸗ ie Cham- zerstören ahlreichen n Staaten ersönliche Materisl politische uch abel angenhelt in eine aft denßt eien Völ⸗ tschlands, 18, deren und Ent⸗ kt, wenn it sind. E. H. MORGEN Seite Nr. 240/ Freitag, 17. Oktober 1992 9 Was sonst noch gesch ab Der französische Alpenbauer Gustave Dominici wurde am Donnerstagmorgen in Haft genommen. Während eines fast die ganze Nacht dauernden Verhörs hatte der 31 jährige Dominici dem Kriminalbeamten mit- geteilt, daß er die elfjährige Tochter des vor Monaten in der Nähe seines Gehöftes mit seiner Familie ermordeten britischen Ernäh- rungswissenschaftlers Sir Jack Drummond noch lebend aufgefunden habe. Der Haftbe- fehl gegen Dominici erging, weil er es unter- lassen hatte, einem in Lebensgefahr schwe- benden Menschen Hilfe zu leisten. * Der oberste Rat für Unterrichtsfragen in Frankreich hat sich gegen die Einführung des Deutsch-Unterrichts in den Abschlußklassen in den elsässischen Volksschulen ausgespro- chen. Ein entsprechender Verordnungsent- wurf war ihm vom Unterrichtsministerium zur Begutachtung e e worden. Fxkönig Faruk begab sich mit seiner Fa- milie von Capri nach Santa Marinella, einem Kurort am Mittelmeer nördlich von Rom, wo er in der„Villa Delle Palme“ wohnen wird. Im Februar wird der Exkönig voraussichtlich in das bekannte Weinstädt- chen Frascati südlich 88 Rom umziehen. Eine in Colombo(Ceylon) neugegründete buddhistische Gesellschaft, die„Lanka Dhar- maduta“, will sich der Missionsarbeit in Deutschland widmen, buddhistische Mis- sionare nach Deutschland entsenden und puddhistische Werke ins Deutsche übersetzen lassen. Später will die Gesellschaft ver- guchen, eine„Sangha“, eine buddhistische Mönchs-Kolonie, in Deutschland zu gründen. * Der anglikanische Erzbischof von Tork, Dr. Garbett, warnte vor„sensationellen und reklamehaften Heilungen“, die„zuweilen von amerikanischen Evangelisten und gele- gentlich auch in unserer eigenen Kirche“ behauptet würden. Er glaube, so sagte der Erzbischof bei der Eröffnung der Synode von Vork, daß großer Schaden durch die hysteri- sche und aufgeregte Atmosphäre und durch ungerechtfertigte Behauptungen über Hei- lungen hervorgerufen werde. Man solle uberhaupt keine scharfe Unterscheidung zwüschen wissenschaftlichen und religiösen Heilungen machen. * Frauen über 65 und Männer über 70 Jahre können von nun an die Straßenbahnen und Omnibusse der Stadt Birmingham(England) täglich zwischen 0 und 16 Uhr(auger sams- tags und sonntags) kostenlos benutzen. Die- ser großzügige Beschluß wurde von der Stadtverordnetenversammlung gefaßt. * In Dänemark wurden in den letzten Mo- naten 54 000 dänische Kronen(32 500 DM) zum Wiederaufbau des Wiener Stephans- domes gesammelt. * Wegen anhaltender starker Schneever- wehungen mußte der Verkehr über die Scheitel-Strecke der Hochalpenstraße zum Großglockner am Mittwoch eingestellt werden. * Die Eltern der Anfang Oktober in einem Dorf bei Ankara geborenen dreibeinigen sia- mesischen Zwillinge haben, obgleich sie in größter Armut leben, das Angebot eines inter- national bekannten Zirkus', der die Zwillinge kaufen Wollte, abgelehnt. Es wurde eine be- trächtliche Summe geboten. Die Aerzte be- zeichneten die am Unterleib zusammenge- Wachsenen Zwillinge 5 lebensfähig. Das oberste amerikanische Bundesgericht hat die Vollstreckung des Urteils an dem wegen Atomspienage für die Sowjetunion zum Tode verurteilten amerikanischen Ehe- paar Julius und Ethel Rosenberg ausgesetzt. Die Verurteilten sollen damit die Möglichkeit erhalten, ein Gundengesucn einzureichen. Im August dieses Jahres wurden in den USA rund 214 000 neue Personen-Kraft- Wagen zugelassen gegenüber 242 422 im glei- chen Monat des Vorjahres. Die Zahl der von den Automobilgeselischaften an die Händler gelieferten Wagen liegt im August 1952 bei Al 000 gegenüber rund 404 000 im August 5 Vorjahres. Der Lieferungsrückgang wird denbtsgchlich auf den Stahlarbeiterstreik in en USA zurückgeführt. * 5 0 kolumbianischen Zeitungen veröffent- ten mit großen Schlagzeilen Berichte, wo- 5 5 in der Gegend von Antioquia große ranerzvorkommen entdeckt wurden. — Rebellenprinz schrieb Memoiren Wachsende Aktivität um den deutschen Prätendenten/ Arbeiterkaiser Louis Ferdinand? Kein Zweifel, in Europa rühren sich Kräfte, um jene Prätendenten, die als legi- time Erben von den Thronen gestürzter Dynastien bis vor kurzer Zeit eigentlich nur eine private Rolle als Chefs ihrer Häuser spielten. Der Graf von Paris, Frankreichs bourbonischer Prätendent, schreibt Artikel in der angesehenen Pariser Zeitung„Le Monde“. Otto von Habsburg, Erbe des öster- reichisch- ungarischen Doppelthrons, hält in Bonn einen Vortrag über die unter der Per- spektive der Gegenwart gar nicht so un- glückliche Konstellation der Donaumonar- chie. Juan Graf von Bacelona verhandelt mit Franco und wird wohl seinen Sohn Juan Carlos eines Tages wieder auf den spani- schen Thron lancieren können. Exkönig Umberto von Italien erfreut sich in Italien wieder wachsender Popularität nicht nur bei den monarchistischen Parteien, sondern selbst in der Christlich- Demokratischen Re- gierungspartei. Und Louis Ferdinand von Preußen veröffentlicht gerade jetzt in Amerika seine Memoiren unter dem Titel „Der Rebellenprinz“. In Deutschland interessiert natürlich in erster Linie die Aktivität um„unseren“ Prätendenten. Der 44jährige Preußenprinz, der ausgerechnet an einem 9. November im Potsdamer Marmorpalais das Licht der Welt erblickte, genießt zweifellos ein großes öffentliches Interesse. Tatsachenberichte über ihn und seine Familie werden vom deutschen Publikum verschlungen. Und er hat durchaus das Zeug, genau so populär zu werden wie sein königlicher Vetter Frederik von Dänemark, dessen Mutter eine Schwe- ster seiner Mutter ist. Beiden ist übrigens die Liebe zur Musik gemeinsam. Während Frederik sich als Diri- gent bewährte und augenblicklich wegen einer Staaten-Tournee mit dem amerika- nischen Manager Sol Hurok verhandelt, unternimmt Louis Ferdinand hin und wie- der Konzertreisen im Bundesgebiet, wo von ihm komponierte Werke gespielt werden. Nach Friedrich dem Großen und seinem in den Befreiungskriegen gefallenen Namens- vetter ist er wohl einer der musikbeflissen- sten Hohenzollern. Aber der Prinz hat auch andere wertvolle Traditionen seines Hauses in aller Stille fortgesetzt. Es ist alter Brauch im deutschen Kaiserhaus, daß jeder Prinz ein Handwerk erlernt. Man weiß, daß Kaiser Wilhelm I. Schuhmacher und der im vergangenen Jahr verstorbene deutsche Kronprinz Hufschmied war. Der heutige Hohenzollernchef nun ging nach seinem mit„‚ cum laude“ bestan- denen Doktorexamen nach Amerika und arbeitete bei Ford am Fließband. Mit seinem irischen Arbeits- und Zimmerzkollegen Mecoy schreibt er sich heute noch. Roose- velt, der damals Gouverneur von New Vork War, empfing den deutschen Prinzen öfters. Ueberhaupt ist der zweite Sohn des Kron- prinzen— der Aelteste flel im Frankreich- feldzug— ein Mann, der drüben„ankommt“. Als Mister Preußen kennen und schätzen ihn die Amerikaner. Neben dieser Verbundenheit mit dem Ar- beiterstand hat der Prinz auch seine Quali- täten als vorbildlicher Familienvater aufzu- weisen. Seine siebenköpfige Kinderschar gilt in Bremen als eine lustige Gesellschaft, deren helles, fröhliches Lachen den Spazier- gänger in dem grünen Vorort einen Augen- blick verweilen läßt. Mit seiner Frau Kyra, der Schwester des russischen Thronpräten- denten Wladimir aus dem Hause Romanow, Würden sie eine moderne. kaiserliche Fa- milie abgeben. Aber noch ist es in Deutschland— wie gesagt— lange nicht soweit. obwohl auch die Gegner von vorgestern sich heute des Eindrucks der Stabilität beispielsweise des nordischen und britischen Königtums kaum verschließen können. Für eine echte Restau- rierung der Monarchie fehlen jegliche politi- sche Voraussetzungen. Trotzdem wird man auch in Deutschland auf die Prinzen- memoiren deshalb sehr gespannt sein dür- fen, weil der ehemalige Reserve-Oberleut- nant der Luftwaffe von Gördeler für eine Vermittlerrolle mit Roosevelt vorgesehen War und eventuell deutscher Reichspräsident werden sollte, falls der 20. Juli ge- glückt wäre. Bei einer Wahl durch das Volk wie ehe- mals die Reichspräsidentenwahl hätte Louis Ferdinand für die nächste Legislaturperiode des Bundespräsidenten zweifellos gewisse Chancen, eine große Zahl Stimmen auf sich zu vereinigen. Das Grundgesetz sieht aber eine Wahl durch das Parlament vor, und deshalb werden die Parteien das Staatsober- haupt stellen. Parteipolitik aber lehnt er ab, Weil das alte deutsche Kaiserhaus stets un- abhängig über den Parteien stand. Raumforschungs Institut berät Regierung Zeitprobleme untersucht/ Rasche Nutzanwendung der Ergebnisse Das„Institut für Raumforschung“ be- schäftigt sich nicht mit Stratosphären-Ge- heimnissen oder theoretischer Mathematik mit Billionenwerten, sondern mit einem höchst lebensnahen und realistischen Pro- blem:— der Ausnutzung des noch verblie- benen deutschen Raumes. Vor noch nicht allzulanger Zeit erstattete das Institut für die Bundesregierung ein Vorgutachten über die Umsiedlung von 200 000 Heimatvertriebenen innerhalb der Bundesrepublik. Das Gutachten wurde die Grundlage für das neue Umsiedlungsgesetz. Komplizierte Berechnungen und eine um- fangreiche Materialsammlung waren dafür notwedig.„Denn“, so sagte Dr. Dittrich, „einfach die Bevölkerungsdichte auf die Quadratkilometer umrechnen, genügt nicht.“ Der Südweststaat z. B. wird beim kommen- den Ausgleich viel stärker bedacht werden Weltkrieg gegen Hunger, Not und Seuchen Südkorea wird wiederaufgebaut/ 22 Nationen beteiligen sich Während über Nord- und Mittelkorea noch schwere Luftkämpfe tobefl und das Ringen um strategisch wichtige Höhenzüge immer höhere Blutopfer fordert. hat man im Süden des hartgeprüften Landes bereits ein großzügiges, internationales Hilfswerk eingeleitet. Es beteiligen sich daran im Rah- men der Vereinten Nationen insgesamt 22 Staaten mit einer Summe von 250 Millionen Dollar, von der die USA über die Hälfte übernehmen werden. Dieser Weltkrieg gegen Hunger und Not, Obdachlosigkeit und Seuchen wird erleich- tert durch die Tatsache, daß Südkorea vor- wiegend noch von land wirtschaftlicher Struktur ist. Es wird hauptsächlich von an- spruchslosen Bauern, Fischern und Seiden- raupenzüchtern bewohnt. die schon zufrieden sind, wenn sie wieder ein Fleckchen Erde haben, auf dem sie Baumwolle. Getreide, Mais, Reis, Sojabohnen anbauen können. Nordkorea dagegen, das bereits stark indu- strialisiert ist, ist durch die Erdkämpfe und schweren Luftangriffe dermaßen verwüstet worden, daß ein internationales Hilfswerk dort unter ganz anderen Voraussetzungen aufgebaut werden müßte. Die Zentralstelle des„Civil Assisterce Command“ ist in der südkoreanischen Hafenstadt Pusan untergebracht. Von dort aus werden neun kleinere Hilfsgruppen ge- leitet, die Aerzte, Dolmetscher. Sanitätsper- sonal sowie Verpflegungs- und Verwaltungs- fachleute umfassen und über das ganze Land verteilt sind. In erster Linie kümmert man sich natür- lich um den Wiederaufbau von mehreren hunderttausend zerstörten Häusern, aber auch Brücken, Elektrizitätswerken, Kran- kenhäusern, Schulen und sonstigen öffent- lichen Einrichtungen. In zweiter Linie bemüht sich das inter- nationale Hilfswerk um die Lebensmittel- versorgung der fünf Millionen Menschen, die im Verlaufe des Krieges ihre Heimat ver- loren. Doch auch Haushalts- und Spitalein- richtungen, land wirtschaftliche Maschinen, Kohlen, Mäntel, Schuhe, Wolldecken und Viele andere Waren umfaßt das großzügige Hilfsprogramm. Nach Kriegsende sell der Wiederaufbau in verstärktem Maße fortgesetzt werden und wird verhältnismäßig rasch beendet werden können, da neben den 22 fremden Nationen auch die einheimische Bevölkerung eifrig mithilft, normale Verhältnisse wiederherzu- stellen. müssen, als bisher, denn dort— zumindest im alten Württemberg-Baden— sind Ar- beitsplätze genügend vorhanden. Die Frage der Aufnahme von Heimatvertriebenen in Württemberg-Baden wie auch in Nordrhein- Westfalen ist in erster Linie ein Problem der Wohnraumbeschaffung, während für Rheinland-Pfalz und das alte Baden vor allem die Steigerung der Arbeitskapazität notwendig ist.“ Eng im Zusammenhang damit ist das In- stitut gerade mit der Aufstellung einer um- fassenden Kartei aller Flüchtlingsbetriebe beschäftigt. Ungefähr 5000 Betriebe wurden schon erfaßt. Die Belege zeigen, wie groß die Initiative der Flüchtlinge als Unterneh- mer ist. Darüber hinaus ergibt sich schon jetzt ganz deutlich, daß die neuen Flücht- lingsbetriebe im allgemeinen sehr zerstreut angesiedelt wurden. So entstanden schwie- rige Probleme in bezug auf den Nachwuchs und hinsichtlich der Frage, wo heute Fach- arbeiterschulen errichtet werden sollen. Denn gerade die Flüchtlingsbetriebe arbei- ten meist mit qualiflizierten Kräften. Auch mit dem Naturschutz beschäftigt sich das Institut. Doch darf man hierbei nicht an einzelne alte Bäume oder Vogel- arten denken. Die Erhaltung bestimmter Landschaftsteile ist stellenweise zu einer sehr wirtschaftlichen Forderung geworden. Die Landwirtschaft hat heute das Bestreben, möglichst rationell zu arbeiten: Hecken wer- den weggerissen, Flüsse reguliert. Und nach Jahren stellt sich dann heraus, daß durch das Fehlen des Windschutzes die Felder aus- trocknen, oder daß der Grundwasserspiegel absinkt. Das Institut muß also rechtzeitig auf diese Gefahren aufmerksam machen und es ist nach alledem nicht verwunderlich, dag die Bundesregierung dieses wichtige Institut unter ihre Füttiche genommen hat. Schottland Expreß überfuhr Haltsignal Untersuchung über die Katastrophe von Harrow/ Neues Eisenbahnunglück Aussagen in der Untersuchung über die Eisenbahnkatastrophe von Harrow haben ergeben, daß der Schottland-Expreß ein Haltsignal überfuhr. Der Signalmann Armi- tage, der an dem Unglückstag in der Signal- stelle Harrow Dienst tat, sagte, der Schnell- zug aus Schottland habe auf das Haltsignal nicht reagiert. Der Signalmann erklärte, er habe die Signale gestellt, nachdem der Vor- ortszug, auf den der Schnellzug später auf- prallte, planmäßig auf das Schnellgleis übergeleitet worden sei. Der Schnellzug sei mit normaler Geschwindigkeit gefahren, habe aber nicht gebremst. Daraufhin habe er mit der Auslösung von Warnungsdeto- nationen seine Haltesignale wiederholt. Zu Beginn der öffentlichen Untersuchung über das Eisenbahnunglück von Harrow, bei der etwa 30 Zeugen— sämtlich Eisenbahn- beamte— vernommen werden, wurden am Mättwoch die amtlichen Toten- und Verletz- tenzahlen bekanntgegeben. Insgesamt sind 111 Personen, darunter 108 Reisende und drei Eisenbahner, ums Leben gekommen. Im Krankenhaus liegen noch 74 Verletzte. Im Unterhaus ist Aufklärung darüber gefordert worden, ob und in welchem Um- fang auf der Unglücksstrecke eine automa- tische Zugkontrolle besteht. Ein neues Eisenbahnunglück ereignete sich am Mittwoch in Schottland. Infolge eines Versagens der Bremsen entgleiste ein Güterzug. Auf einer Strecke mit starkem Gefälle geriet der Zug wegen des Brems- schadens in immer schnellere Fahrt. bis die Lokomotive und 31 Wagen in einer Kurve aus. den Schienen sprangen. Das Lokomotiv- personal rettete sich rechtzeitig durch Ab- springen, nachdem es vergeblich versucht hatte, den Zug zum Halten zu bringen. Blick ins Land Ueber die Gesetze belehren Bonn. Die FDP-Bundestagsabgeordnete Frau Dr. Herta JIlk forderte einen rechts- kundlichen Unterricht in die Schul-Lehr- pläne aufzunehmen. Der Staat vertrete den Grundsatz„Unkenntnis des Gesetzes schützt nicht vor Strafe“. Es frage sich, ob der Staat hierzu ein Recht habe, wenn er von sich aus nichts tue, um seine Bürger über die Ge- setze zu belehren. Neues vom„Haus der tausend Fische“ Duisburg. Das„Haus der tausend Fische“ im Duisburger Tierpark beherbergt neuer- dings die in Afrika und Asien beheimateten Schlammspringer. Es sind Fische, die mit Hilfe ihrer Vorderflossen wie Frösche sprin- gen können. Preisausschreiben zur„Woche des Berufs“ Essen. Die Frage„warum hast du deinen Beruf erwählt und was versprichst du dir von ihm für deine Zukunft?“ ist das Thema eines Preisausschreibens, das die Gewerk- schaft Handel, Banken und Versicherungen (Sitz Essen) zur„Woche des Berufs“ vom 2. bis 8. November für Jungkaufleute ver- anstaltet. Für die besten Arbeiten sind Preise von 50 bis 150 DM ausgesetzt. Skelette von drei Soldaten gefunden Ahrweiler. Bei Fundamentierungsarbeiten des Ahrturmes in Ahrweiler stießen Arbei- ter in einem Luftschutzkeller auf Skelette von drei Soldaten, die wahrscheinlich zum Reservelazarett in Ahrweiler gehört haben. Eine Identifizierung war noch nicht möglich. Wäschestücke und Brotbeutel waren durch die Keller feuchtigkeit fast völlig zerstört. Jungen restaurierten Kinokarten Wolfenbüttel. Drei Jungen suchten aus dem Müllkasten im Hof des Kinos alte, von den Platzanweiserinnen entwertete Eintritts- karten heraus. Diese eingerissenen Karten wurden von ihnen so geschickt zusammenge- klebt, daß die Kartenprüferinnen keinerlei Bei uns ist Hortwasser- gebiet. Hieristdos Wosser U härter als anderswo in Deutschlond. Wer mit fewo rV wäscht, den köm- 1 mert dos nicht! Näheres erfahren Sie, wenn Sie diese Anzeige einsenden 1 on fewo- Johannq, Dös- seldorf. Sie erhalten kostenlos eine Probe Fe wal—1 Verdacht schöpften. Die Jungen gingen auf diese Weise Monate hindurch umsonst in das Kino. Erst als einer Putzfrau beim Ausfegen des Kinos weggeworfene Karten auffielen, die aus zwei alten Kartenteilen zu einer neuen Karte zusammengeklebt waren, kam der Schwindel bei einer Sonderkontrolle heraus. Giebelwand eingestürzt— Zwei Tote Dortmund. Die etwa neun Meter hohe Gie- belwand einer Hausruine stürzte in Dort- mund ein. Sie erschlug zwei Bauarbeiter und verletzte zwei andere schwer. Der Einsturz erfolgte, wie das Gewerbeaufsichtsamt mit- teilte, als die Bauarbeiter versuchten, in die Wand für Deckenstützen eines daneben er- richteten Neubaues Löcher zu stemmen. Speyer Ortsklasse A Speyer. Die Einstufung Speyers in die Ortsklasse A forderten die Betriebsräte sämtlicher öffentlichen Verwaltungen Speyers in einer Eingabe an den Ober bürgermeister. Speyer, das der Ortsklasse B zugeordnet ist, sei eine ausgesprochene Behördenstadt. Die Preise seien vielfach höher als in Nachbar- städten, die zur Ortsklasse A gehörten. Gegen das unachtsame Fahren mit Panzern Speyer. Gegen die Ruinierung der Straßen durch das offensichtlich unachtsame Fahren mit Panzerfahrzeugen protestierte der Speyerer Stadtrat am Mittwoch. Der Stadt- rat wandte sich besonders dagegen, daß der abnorme Verschleiß der Straßen nicht als Besatzungsschaden anerkannt wird, und for- derte, daß diese ungeheuren Lasten der Stadt nicht länger aufgebürdet werden. Der Luftverkehr im August Bonn. Im Luftverkehr über dem Bundes- gebiet sind im August 1952 insgesamt 106 817 Fluggäste oder 9 Prozent mehr als im Vor- monat befördert worden. Wie das Statisti- sche Bundesamt mitteilte, kamen davon 17342 aus dem Ausland und 18 800 flogen nach dem Ausland. Was wir hörten: Leichte und allzuleichte Unterhaltung In Deutschland steht die Heiterkeit in dem 9 ein ausschließliches Verhältnis mit dem toberfest zu haben. Daß sie auch feineren 1 meang hat, will man ihr nicht glauben. Viel- eicht wird deshalb die Unterhaltungsliteratur und die leichte Musik von flinken und ge- ſchättstüchtigen Konfektionären fabriziert, Weil die besseren Herren unter den Autoren und Komponisten meinen, die Kunst throne 8 dem Fundament erhabener Langeweile. 1 der Süddeutsche Rundfunk in seiner 5 oche der leichten Musik“ dieses Glaubens- ekenntnis brechen wollte, ist ein großes Verdienst Hans Conzelmanns. Man suchte also in den besten Ateliers 8 unterhaltender Musik. Bei Wolfgang b ortner War die Heiterkeit eine Jugendsünde „Schwäbische Volkstänze“). Bei Benjamin Se(Soirées musicales“) wohnte sie im „Air Bei sor Strawinsky(die städtische län. N und bei Arthur Honegger(die 5 e„Jour de kéte“-Suite) War sie echt. 8 Müller-Kray dirigierte. An einem 9 1 9 Abend bewies der Pariser Paul denswürdig kapriziös, einfallsreich und lie- geln K. dig kranzösische Unterhaltungsmusik — 5 Und Georg Solti zeigte Beethoven, Mo- 8 5 von ihrer„leichten“ Seite. nterhelt er Claude Nvoire brachte brave 85 Ng ungsmusik kür die Wohnküche und und 1 5 Abend servierte Erwin Lehn süßen 5. Jazz mit Helmut Zacharias, der Len Rh ei der Uraufführung seiner rassi- wirkte 2 kür Violine und Orchester mit- Dieses mitreißende Programm setzte Wahrscheinlich ans Angst vor der eigenen Courage leider aufs Kurzwellen- programm und schloß damit die Oeffentlich- keit weitgehend aus. Am bemerkenswertesten in dieser Woche war die Sendung„Chansons unserer Zeit“. Da wir in einer ernsten Zeit leben, nahmen die Regie, die Autoren, die Komponisten und die meisten Vortragenden das Chanson so ernst wie eine Ode von Klopstock. Wo im Text oder in der Musik auch nur ein schelmisches Augenzwinkern oder ein behagliches Schmun- zeln entstehen wollte, wurde es barsch zur Ordnung gerufen. Die Interpreten— außer Max Mairich, Tatjana Sais und Kurt Haars, deren rauhen Stimmen Bayreuthvergleiche glücklicherweise unmöglich machen— zeig- ten, daß sie Gesang studiert haben, wähnten sich in der großen Oper und parodierten sich selbst zu Tode. Paul Hoffmann sprach gelas- sen ein etwas dozierendes Feuilleton über das Chanson von dem sonst hochgeschätzten Ger- hart Herrmann Mostar, dessen Ruinenchan- sons in ihrem charmanten Grau besser in ein gepflegtes Calaret im Jahr 1947 als in eine Woche der Leichten Musik 1952 gepaßt hätte. Die Regie Cläre Schimmels ging auf groge Wirkung aus. Die Komponisten Heinrich Feischner, Otfo-Erich Schilling und Rolf Unkel machten es sich schwer, indem sie ihren Witz vergaßen und bewiesen, daß sie ihr Examen in Harmonielehre auch unter schwie- rigen Verhältnissen bestehen. Und die Texte klangen zum Teil, als seien sie auf der Hoch- schule für Politik, Abteilung soziale Anklage, verfaßt. Texte, leicht wie Seide, bekamen durch Musik und Vortrag Bleigewicht. Der „Tanzpalast“ von Simon Glas war eine ge- schmetterte Kapuzinerpredigt. Hörer, die zum ersten Male ein Chanson hörten, mußten die Ueberzeugung gewinnen, daß die heitere Muse eine verdammt ernst- hafte Dame sei. Wer aber mit der heiteren Muse zuweilen vertrauteren Umgang pflegt, der war verblüfft, in welch lauten Stiefeln hier sein Liebling durch den Aether polterte. Er legte sich ein paar Chansons von Char- les Trenet, die Songs aus der Dreigroschen- oper, die zauberhaften Kompositionen von Edmund Nick auf den Plattenspieler, las ein paar Zeilen Erich Kästner und kam wieder ins seelische Gleichgewicht. ck. 8 Als wir vor drei Wochen mit gedämpftem Optimismus über den Start einer neuen ba- dischen Hörspielreihe berichteten, deren erste Sendung noch alle Schwächen einer umständ- lichen, handlungsarmen Exposition aufwies, waren wir trotzdem auf die Fortsetzung ge- spannt. Nachdem wir jetzt aber das zweite Produkt des anonymen Autorenkollektivs vom Süddeutschen Rundfunk, Studio Karls- ruhe, gehört haben— betitelt„Alles wege der Apfelbutze“— ist uns der Appetit auf wei- tere Fortsetzungen vergangen. Was uns da als badisches Dialekthörspiel angeboten wurde, war so dürftig, daß selbst fanatische Liebhaber des heimatlichen Idioms abschal- teten. Und die übrigen Hörer, die schon mit den ewigen Pfleiderers und Staudenmeiers aus Schwaben auf Kriegsfuß standen, werden auch dieser unbeschreiblich banalen badi- schen Hausgemeinschaft in der„Schützen- straße 131“ keinerlei Sympathien entgegen- bringen. Warum sollten sie auch? Die Figuren der Hörspielreihe sind trotz nochmaliger Vor- stellung um keinen Deut interessanter ge- worden, und der Kleine-Leute-Krach, den sie veranstalteten, ist so langweilig, daß es Wahrhaft nicht lohnen würde, ein Wort dar- über zu verlieren. So viel Ideenarmut ver- schlägt einem die Sprache. Wenn wir uns trotzdem die Mühe machten, diese lahme und witzlose Konstruktion eines Mieterstreits, diesen Klatsch und Tratsch um ein ver- schwundenes Schmuckstück und die höchst un wahrscheinliche Schluß, pointe“ nebst mo- ralisch imprägnierten Lebensweisheiten eines biederen Karlsruher Hauswarts geduldig bis zu Ende anzuhören, so taten wir das aus be- ruflichen Gründen. Wenn der Süddeutsche Rundfunk mit die- ser badischen Hörspielreihe einem dringen- den Bedürfnis abhelfen und das schwäbische Uebergewicht ausgleichen wollte, so hat er damit den Verfechtern der badischen Kultur- belange einen Bärendienst erwiesen— ganz zu schweigen von den Leuten, die sowieso keine mundartlichen Sendungen hören wollen, seien sie nun schwäbisch oder badisch ge- färbt. Wie wenig der Rundfunk selbst vom Dialekt als Medium der Kunst zu halten scheint, beweist die mangelhafte Qualität auch dieses zweiten Hörspiels. Wenn den Er- findern der„Schützenstraße 131“ nichts bes- seres als bisher einfällt, um die Samstag- abende totzuschlagen, werden sie mit ihrer Heimatpropaganda wenig Glück haben. Die Hörer sind nämlich anspruchsvoller, als man sich in manchen Rundfunkbüros träumen lägt. E. P. Notizen über Bücher Hendrik De Man: vermassung und Kultur- verfall(Leo Lehnen Verlag München). Dan- kenswerterweise hat es der Lehnenverlag un- ternommen, dieses Alterswerk des einst als internationale Größe des Sozialismus bekann- ten, heute aber in seinem Lande verfehmten Ideologen De Man zu veröffentlichen. Damit erweist er nicht nur einen bemerkenswerten Beitrag zur Diagnostik unserer Zeit, sondern auch zur Soziologie des psychologisierenden Re- kormismus als Zweig der internationalen Sozial- demokratie, der einst absolut fortschrittsfreu- dig beginnend, nunmehr in eine müde Resig- nation und Weltschmerzlichkeit als Folge un- aufhörlicher Enttäuschungen ausläuft. Hendrick De Man, der gerade eben in Mannheim sprach. ist in seinem neuen Werk durchaus kein Neu- schöpfer, sondern er setzt eine Tradition fort, die an der Schwelle des 19. Jahrhunderts von Nietzsche und seinen Mißdeutern vertreten wurde, die dann von Spengler wieder aufge- nommen wurde und die seither als Dekadenz philosophie nicht mehr zur Ruhe gekommen ist. Polemisch gegen die optimistische Toyn- bees und Northrops gewendet, sieht De Man das Ende einer Kulturspirale kommen, von der er allerdings offen läßt, ob sie das Ende der abendländischen, der universalen Kulturent- wicklung oder gar der Menschheit überhaupt bedeutet. Als Grundursache dieses Exitus be- zeichnet er jene wachsende Tendenz zur„Ver- massung“ die den Menschen als Menschen ver- neint und ihn bar aller aktiven Persönlich- keit rein als nur noch reagierendes Objekt anonymer Mächte einer sowohl physisch als bsychisch bedingten Angst ausliefert. Masse und Zahl triumphiert über die Qualitat und das Subjekt. Untergang oder als Katastraphe bewirkte Mutation sei unsere einzige Wahl. Das mit erstaunlicher Kenntnis und Erfahrung zusammengetragene Material des Verfassers charakterisiert durchaus real einen bestehen- den Zustand. ist aber in keiner Weise zwin- gend, sobald De Man zur theoretischen Aus- wertung übergeht und in einem Zirkelschluß objektiv beweisen will. was er zuvor subjek- tiv in sein Material hineininterpretiert hat. K. A. MANNHEIM Freitag, 17. Oktober 1932/ N Mit dem Messer gegen die Schwiegereltern Bier und gespanntes Verhältnis waren mit schuld Auf der Anklagebank: Der 22jährige schen Eltern und Mann) dem Pascha nicht Vater, der die Geburt seines Kindes mit sofort zu Diensten gestanden hatte. Er sechs Flaschen Bier feierte. Auf der Zeugen- endete mit den erwähnten Folgen und wurde bank: Der 58jährige, einarmige und nun auf gefährlich, als der junge Mann mit den Wor- dem linken Auge halbblinde Schwiegervater ten:„Wenn du reinkommst, hau ich dir den mit seiner Frau. Vier Wochen nach der nicht Ranzen voll“ seinen Schwiegervater provo- Serade begeistert begrüßten Hochzeit seiner zierte.„Muß er feig sein und sich das ge- Tochter mit dem Angeklagten erfuhr er vom unehelichen Kind seines Schwiegersoh- nes. Auf der Tagesordnung des Gerichts: Gefährliche Körperverletzung. Die Folge des Wortwechsels in der ge- meinsam bewohnten Wohnung war eine drei Zentimeter lange Platzwunde, zwei tiefe Ein- Schtuütte im Augen- Unterlid, ein Bluterguß im Auge und ein auf die Hälfte vermindertes Sehvermögen, bei der Schwiegermutter eine Gehirnerschütterung und Blutergüsse am ganzen Körper. Und das alles, weil sich ein junger Mann nicht recht zu benehmen wußte, nach geräuschvoller Heimkehr das Forst- Wessel-Lied sang, Mundharmonlka spielte und seinen um Ruhe bittenden Schwieger⸗ vater(der am nächsten Morgen um vier Uhr zum Dienst mußte) mit den unflätigsten Ausdrücken beschimpfte. Der Streit begann, weil die junge Frau (in der Verhandlung in der Zwickmühle zwi- Neue Straßer numen bei Neckarau. Käfertal, auf der Schönau und in Sandhofen Nach Stadtratsbeschluß erhielten mehrere neue Straßen in Mannheim folgende Na- men: Die östliche der Rheintalbahn entlang ziehende Straße zwischen Fabrikationstraße und Verlängerung der Niederfeldstraße er- hält den Namen„Siemensstraße“, Die in Verlängerung der Niederfeld straße östlich der Rheintalbahn in west⸗ östlicher Richtung das dortige Industrie- gebiet durchziehende Straße wird„Watt straße“ benannt. Die in Verlängerung der Floßwörth- straße in schiefem Winkel von der Volta- straße nach Norden abzweigende Straße heißt„Floßwörthstraße“. Der östlich der Rheintalbahn zwischen Voltastraße und dem Verbindungsgleis der Bundesbahn(sog. Neckarauer Bogen) ent- lang ziehende Weg erhält die Bezeichnung „Ohmweg. Die in Plänen zur Zeit als„Verlängerte Siemensstraße“ geführte Straße zwischen Turbinenstraße und der Straße„Auf dem Sand“ erhält den Namen„Galvani- straße“. Die nördliche Parallelstraße zur Straße „Auf dem Sand“ zwischen der Galvani- straße und der Verlängerung der Schwal⸗ benstraße wird„Marconistraße“ be- nannt. Die Verlängerung der Schwalbenstraße über die Straße„Auf dem Sand“ hinaus wird bis zu der geplanten, das dortige Gee 82 biet von Westen nach Osten durchziehende Straße als„Edisonstraße“ bezeichnet. Die geplante, die, Schönausiedlung nach Westen abgrezende Straße erhält von def Frankenthaler Straße bis zum Viernheimer Weg den Namen„Königsberger Allee“. Die das zwischen Kattowitzer Zeile, fallen lassen?“ fragte der Staatsanwalt Das bekannte Zitat aus Goethes„Götz“ brachte den Schwiegervater zum Kochen. Er drang in das Zimmer des„Sängers“ ein Guristisch ein Hausfriedensbruch, auf den der Verteidiger prompt abhob) und packte mn am Genick. Das aber nur, weil dieser aus seiner Hose einen bräunlichen Gegen- standgeangelt hatte, der mit größter Wahr- scheinlichkeit ein Messer war. Es kam zum Handgemenge und den Verletzungen des schwiegerelterlichen Ehepaares, und ein dro- hend erhobener Stuhl schloß die nächtliche Szene mit dem gebührenden Nachdruck ab. Hatte der Angeklagte in einer vermeint- ichen Notwehr gehandelt, war die Frage, die das Gericht schließlich verneinte und ein Urteil über drei Monate und zwei Wochen Gefängnis wegen gefährlicher Körperverlet⸗ Zug aussprach. Das gespannte Verhältnis zwischen An- geklagtem und Schwiegereltern, trug viel Schuld an dieser unschönen Entladung.„Der Aeltere muß die erzieherische Vernunft haben“, meinte der Verteidiger Aber muß nicht auch der Jüngere wissen, was er dem Aelteren schuldig ist? lex Panik in Sekunden Die Brezel ohne Geld Kurz vor Abfahrt des OEG-Zuges kommt noch eine Dame mittleren bis jüngeren Alters herangerudert und wirft dem Fahrdienstleiter einige Worte zu: ob sie noch ein Brötchen kaufen könne? Ohne die zustimmende, doch zur Eile mahnende Antwort aufzunehmen, stürzt sie, um etwaiger Mißgstimmung vorzu- beugen, zwei Schritte weiter zum Kiosk. Unglücklicherweise steht sie dann aber vor knusprigen Brezeln und zudem noch auf der falschen Seite des Kioskes, wo sie erst nach ungenutzten Sekunden hin- ter der Glasscheibe den durch Gestik um die Ecke bittenden„Kioskuren“ erblickt. Sie begreift und gerät sichtlich in eine kleine Panik. Ihr Bewußtsein ist nur noch vom Abfahrtssignal und der Brezel ausgefüllt— was geschieht? Sie greift entschlossen nach der Brezel, stößt einige Laute der Ratlosigkeit aus und rettet sich mit dem letzten zielenden Gedanken in die schon entweichende OEG-Tür! Der„betrogene“ Verkäufer will eigent- lich die Hände ringen, aber ergibt sich mit einer resignierenden Bewegung in sein Schicksal— hat er doch wenigstens — wenn auch als Erleidender— eine Verhungernde erlöst.(Es steht zu be- fürchten, daß die Dame nach der ver- mutlichen Rückfahrt inzwischen Buße getan und damit ein entzückendes„Ver- gehen“ Ewig- Weiblichen aus der Welt geschaffen hat. Kfb Mannheimer und ihr Hobby(XXII): Die„Naturwacht“ will die Jugend gewinnen Arbeitsgemeinschaft für Die erste Sitzung der Arbeitsgemeinschaft für Naturschutz nach den Sommerferien brachte neben Berichten über Erfahrungen der„Naturwacht“ während des Sommers und beginnenden Herbstes eine Reihe neuer Planungen und Anregungen. So sind für den Winter eine Reihe von Lichtbildervor- trägen vorgesehen über Themen aus allen Gebieten, die mit Naturschutz und Land- schaftspflege zusammenhängen und nicht nur für Mitglieder, sondern vor allem auch für die Jugend bestimmt, bei der um Verständ- nis für die Naturschutzgedanken geworben werden soll. Außerdem sind gerade für die Jugend Führungen geplant, vornehmlich durch die unter Naturschutz stehenden Gebiete um Mannheim, etwa die Reißinsel, die Ried- wiesen, Maulbeerinsel, Neuzenlache. Im Bericht über Erfahrungen wurde neben manchem anderen die Beobachtungen hervorgehoben, daß Kinder und Jugend- liche beim Ernten von Roßkastanien Bäume oft wesentlich beschädigen, daß da und dort noch sinnloser Zerstörungstrieb zu bemerken ist, unter anderem auch in den Wäldern, wo vielfach Pilze, die nicht eßbar sind, jedoch einen Schmuck der Wälder bilden, sinnlos zerschlagen werden. Aber auch von einer erfreulichen Berei- cherung der Wälder südlich der Bahnlinſe Mannheim— Feidelberg und von einer verstärkten Ansiedlung von Vögeln, die hier Verständigung ohne Draht aui dem Chiffre-Weg In Mannheim senden und hören etwa 40 Funkamateure Wie die Berufssparten und Bildungsarten kann man auch die„Steckenpferde“, die häufig in Ergänzung dazu geritten werden, in zwei Gruppen teilen: die einen tendieren mehr in Richtung auf das Geisteswissen- schaftliche, während andere einen naturwis- senschaftlichen oder technischen Akzent tragen. Zur letzteren Kategorie gehört auch as Amateurfunken von Bastlern und(elek- tro-)technisch Interessierten. Was dieses Hobby von vielen anderen unterscheidet, ist die Genehmigung, die der Amateurfunker nach einem Examen bei der Oberpostdirektion in Karlsruhe ebenso für die Errichtung einer eigenen Funkstation wie kür die Mitbenützung einer bereits bestehen- den benötigt. Die juristische Grundlage für das Amateurfunken, das nach dem Kriege verboten war und jetzt wieder fleißig ausge- übt werden darf und auch wird, ist das„Ge- setz über Amateurfunk vom 14. März 1949“, nachdem Funkamateur ist,„wer sich lediglich aus persönlicher Neigung und nicht in Ver- kolgung anderer, zum Beispiel wirtschaft- licher oder politischer Zwecke mit Funkbe- trieb und Funktechnik befaßt“. Das heißt, in die Praxis übersetzt, daß die Funkamateure bei ihrem Sendebetrieb auf dem Funkwege miteinander nur technische Erfahrungen oder ersönliche Angelegenheiten austauschen dürfen, die wegen ihrer Eigenart nicht für die Uebermittlung durch die telegrafischen und telefonischen Dienste der Post(Gebüh- ren- Umgehung!) in Frage kommen. Ein solches„Gespräch“ in Morsezeichen hört sich dann etwa so an:„Achtung! DL. 6 Italien Tokio ruft DL 1 London-Norwegen und geht auf Empfang. Dü-dũ-dü-da-du-da“ (Zeichen für S und H. Wobei Dü-dü-dü- da-dü-da soviel wie„bitte, kommen“, also Vier und fünt Jahrzehnte dubei Jubilarehrung dei der Deutschen In der dichtbesetzten„Amicitia“ traf sich die alte Garde der Deutschen angestenten- Gewerkschaft, um kür langfäflrige Treue offiziellen Dank entgegenzunehmen. Vorsit- zender Stadtrat Karl Wagner fand nach einer Filmvorführung über die Entwicklung des Gewerschaftslebens in den USA herz- Karlsbader Weg und Apenrader Weg ge- liche Worte dazu, denen sich H. Thomas als legene Sea dgsgee 8 5 Norden 8 Vertreter des Hauptvorstandes im Landes- Sücen durchziehenden vier kurzen Straßen verband anschloß und dabei besonders die werden in der Reihenfolge von Westen nach erfolgreiche Werbearbeit der Ortsgruppe Osten Insterburger Weg“ Allen- Mannheim lobte. Von 21 Mitgliedern im steiner Weg, Osteroder Weg“ November 1946 hat sich die Zahl bis heut und„EI binger Weg“ benannt. Der in den Plänen noch mit„Markt- Platz benannte Platz zwischen Mönchstraßge auf fast 6000 gesteigert. 180 Jubilare wurden für 40jährige Treue mit einem Diplom ausgezeichnet. Anton Egner sen., Wilhelm Nagel. Adam Englert und Franz Weichert sowie Georg Bierwirth können sogar 50 Jahre aufweisen und wur⸗ und Spinnereistraße erhält den Namen „Mönchplatz“. Wohin gehen wir? Freitag, 17. Oktober: Nationaltheater 19.30 Uhr: Ballett-Abend; Studio in der Kunsthalle 20 Uhr: Zweiter literarischer Abend:„Hamlet im Wandel der Zeiten“, Vortrag von Dr. C. H. Amtlicher Straßenbahnfahrplan. Zum er- Drese; Amerikahaus 15 Uhr: Schallplattenkon- sten Male nach Kriegsende geben die Ver- Zert, Lieder von Schubert und Schumann; kehrsbetriebe durch die Mannheimer Stadt- 20 Uhr:„Das Pestalozzi-Kinderdorf in der reklame jetzt einen amtlichen Taschenfahr- Schweiz“, Vortrag mit Farblichtbildern von P. Schulz, Basel; Christuskirche 20 Uhr: Wilhelm Busch spricht. Samstag, 18. Oktober: Nationaltheater 19.30 Uhr: Eine Nacht in Venedig“; Studio in der Kunsthalle 19.30 Uhr:„Der Apollo von Bellac“, „Die respektvolle Dirne“; Amerikahaus 16, 18 und 19.30 Uhr: Filmvorführung: Wochenschau, Geheimnis des Vogelzuges, Reich der Tiere: Alster 22.45 Uhr: Gastspiel der„Kilima-Ha- Wallans“; Gewerkschaftsjugend: 18. und 19. Ok. tober: Wanderung zum Kohlhof; Christuskirche 20 Uhr: Wilhelm Busch spricht. Wie wird das wetter? 1. — S 8 72 Spätherbstlich 77* Trotz zeitwellig durchzlehender Bewölkung tagsüber vorherr- schend sonniges und wind- schwaches Wetter. Mittagstemperaturen in der Ebene zwischen 10 und 15 Grad. Nachts Ab- kühlung auf o bis 4 Grad. Uebersicht: Wenn auch von Störungsplät- zen Über Mittelfrankreich gelegentlich etwas Bewölkung aufkommt, verändert sich ins- gesamt nichts an der ruhigen, spätherbst- lichen Witterung. Wetteramt Karlsruhe Pegelstand des Rheins am 16. Oktober: Maxau 451(424; Mannheim 290(34); Worms 206(25); Caub 178(44). Pegels and des Neckars am 16. Oktober: Plochingen 117(5); Gundelsheim 162(2); Mannheim 287(28). Vorhersage bis Samstag früh: plan mit den wichtigsten Tarif bestimmungen und einem vollständigen Linienverzeichnis heraus. Die Taschenfahrpläne sind an allen Zeitungskiosken und Straßenbahnwertzei⸗ chenverkaufsstellen und im Verkehrsverein erhältlich. Preisgekrönte Bernhardiner. Bei der Bun- des-Siegerausstellung für Hunde aller Ras- sen ini Dortmund haben die Bernhardiner Paula vom Bismarckturm(Besitzer: Ernst Langhauser, Mannheim) und Pascha vom Bismarckturm(Besitzer: Alois Schmid, Edigheim) den Bundessiegertitel sowie die Anwartschaft zum C. a. c. i. B. errungen. Spätleerung. Der Briefkasten in der Gar- tenstadt am Freyaplatz wird ab jetzt auch um 22.15 Uhr noch einmal geleert. Mädchen nach Kanada. Die Einwande- rungsmission der kanadischen Regierung Wirbt im Bundesgebiet zur Zeit vorzugsweise ledige Hausgehilfnnen und Krankenschwe⸗ stern im Alter von 18 bis 45 Jahren an. Aus- kunft erteilen die Arbeitsämter, die auch Bewerbungen annehmen. Die Landesinnung der Färber und chemi- schen Reiniger für Nordbaden hatte in den Rosengarten zur Hauptversammlung ge- beten, die unter anderen auch von den Ober- meistern der Innungen Nordwürttemberg, Süd württemberg, Südbaden und Rheinland- Pfalz béesucht wurde. Nach Begrüßung durch Obermeister Rübesamen, Mannheim, Sprach Dr. Mengelberg, der Geschäftsführer der Mannheimer Handwerkskammer, über die * ungestellten⸗ Gewerkschaft DAG) den mit der goldenen Ehrennadel bedacht. Eine Senderehrung wurde Karl Wagner dureh Ueberreſchung eines Oelgemäldes durch die Ortsgruppe Mannheim zuteil, wie auch den erfolgreichsten Werbern Erin- nerungsgaben übermittelt wurden. H. Sauer dankte für alle Jubilare und gab einen skiz- zenhaften Ausschnitt vom Gewerkschafts- leben von einst und jetzt. Recht anschaulich schilderte Sekretär W. Kloos den dornen- vollen Weg von 1945 bis heute. Wagner schloß in seinen Dank die treue Mitarbeit seiner Helfer ein und unterstrich das gute Einvernehmen mit dem DGB. Im geselligen Teil erfreute Josef Jöst durch nette Mundartvorträge und sonst tauschte man gern alte Erinnerungen aus. Das Orchester„Astoria“ stellte sich mit seinem Können zur Verfügung. Kleine Chronik der großen Probleme des Handwerks. Aktuelle Fragen konnten zur Diskussion gestellt und sofort erledigt werden. Obermeister Rübesamen schloß mit dem Wunsch, daß den Belangen des Mittelstandes in Zukunft mehr Ver- ständnis durch den Staat entgegengebracht werden möge. Fotografische Gesellschaft. Ueber das Thema„Was mir sonntags vor die Linse kam“ spricht am 17. Oktober, 20 Uhr, im Wartburghospiz Kurt Lorey. Zentralverband der Arbeitsinvaliden und Witwen. Am 17. Oktober, 15 Uhr, Rentner- versammlung mit anschließender Sprech- stunde im Lokal„Palmbräu“, Amerikaner- straße 11.— Am 18. Oktober, 15 Uhr, Ver- sammlung im Lokal„Flora“, Lortzingstr. 17. Am 20. Oktober, 15 Uhr, Versammlung im Lokal Olbert, Bellenstr. 36, und am 21. Ok- tober, 15 Uhr, Fahsold, T 2, 15. Japanische Musik. Am 17. Oktober, 19.30 Uhr, im Musikraum der Volks- und Musikbücherei Vortrag von Dr. Hans Eckard, Heidelberg, über„Japanische Musik“; dazu Lichtbilder. Zu dem Vortrag„Wesens- züge der Musik Japans“ laufen Schallplat- ten. Deutsche Gesellschaft für Bauingenieur- Versammlung im Lokal wesen. Besichtigung des neuen Frauenwohn- àb heimes am Stephanienufer am 18. Oktober, 15.30 Uhr. Olub„Stella nigra“. Am 18. Oktober 20 Uhr, in der„Amicitia“ öffentlicher Tanz- abend. Gastspiel„Kilima Hawalians“, Am 138. Oktober, 22.45, in den Alster-Lichtspielen Senden, bedeutet, und das DL 6 Italien-Tokio den„Ausweis“, die Kennziffer, der Funk- station angibt. Der Gesprächspartner ist dann entweder RL(beschäftigt) und bedauert, RT oder Schluß machen zu müssen, oder er erkundigt sich nach dem Wohlergehen des Mannes auf der anderen Seite und geht dann zu einem technischen Techtelmechtel über. Hier kann er erfahren, daß er„OK 100 Pro- zent“ durchgekommen und sein„Rapport 5 und 9“, das heißt seine Sendung Klarheit(der Zeichengebung) und Lautstärke sehr gut zu verstehen ist. Es gibt im Mannheimer Amateurfunker- Ortsverband(mit Franz M. Koch als Vorsit- zendem und gleichzeitig zweitem Vorsitzen- dem des Landesverbandes), der den Stadt- und Landkreis umfaßt, etwa 40 Funkama- teure, von denen etwa die Hälfte lizenziert ist für den Betrieb eigener Stationen. Sie alle bedienen sieh bei ihrem häufigen„Zusam- mentreffen“ im Aether, oder wie sie sagen, in der„Luft“, eines international gültigen Chiffre- Systems, bei DX-(Langstrecken-) Ge- sprächen mit Ausländern. Beim Zustande- kommen von Verbindungen mit einer zneuen“ Station werden jeweils Empfangs- bestätigungen(meist in englischer Sprache vorgedruckt) ausgetauscht. Koch hat sozu- sagen seine Wände mit diesen Karten tape ziert, und es sind viele(aus Japan, Tangan- jika, Natal, Azoren, Manila, Rhodesien, Man- dschukuo) mit Seltenheitswert darunter, die auch den Briefmarkensammler ansprechen. Wie aus der allgemeinen Schrift- und Bühnensprache in aller Welt ein sogenanntes Unterhaltungs- oder Umgangsidiom ent- standen ist, so haben auch die Amateur funker aus ihrem offlziellen Code einen besonders familiären Chiffre-Dialekt für„alte Hasen“ der Amateurfunkerei entwickelt, eine Art „Slang“ für Eingeweihte, der in manchen Breitengraten sehr populär ist: zum Beispiel GE(goos evening) soll heißen:„Guten Abend, oder 73„beste Grüße“, oder 88 „Liebe und Küsse“, rob. Stadt Gastspiel der„Killma Hawalfans“ mit Kurt Höhne(Conferencier), den„Zwei Coritas“ (Akkordeon-Duo),„Kent und Tucky“(moderne Comediens), Theo Waas(Radio Hilversum) und den„Vier singenden Cowboys“ der„Kli- Uma Hawalians“, „Frohes Wochenende“ des DGB. Für 19. Oktober, 19.30 Uhr, lädt der Deutsche Gewerkschaftsbund in den Musensaal zu einer Feierabend-Veranstaltung ein. Die dafür bereits ausgegebenen und noch auszu- gebenden Einlaßkarten berechtigen am Ver- Alistaltungsabend am Saaleingang zur Ziehung von Einzel- und Doppelkarten mit Platznummern. Landsmannschaft Danzig Westpreußen. Am 18. Oktober, 19.30 Uhr, im Lokal „Komet“, Langstraße 14, Monatsversamm- lung mit Vortrag von Pfarrer Weigt. Verband der Sowietzonenflüchtlinge. Der Landesvorsitzende Dr. Franz spricht am 18. Oktober, 19.30 Uhr, im Wartburg- Hospiz über den Stand des Vertriebenengesetzes, Lastenausgleich- Härtefonds, Betriebsmittel- kredite und Vermögensbeschlagnahme. Louis Armstrong in Mannheim. Der ge- feierte singende Trompeter Louis Armstrong schließt seine Deutschlandtournee am 20. Oktober mit einem Gastspiel im Musensaal Wir gratulieren! Seinen 383. Geburtstag feiert Ludwig Klaas, K 2, 24; 78 Jahre alt wird Friedrich Heitz, Stollberger Straße 26; 75 Jahre alt wird Ludwig Rapp, Käfertal- Süd, Johannisberger Str. 1, und den 70. Ge- burtstag begehen Käthe Henjes, geb. Ru- dolph, Uatere Riedstr. 13, und Hermann Keim, Feudenheim, Walter-Flex-Str. 6. auf der Polizeiwache am Marktplatz — Naturschutz gab Bericht gern zuziehen, weil sie durch N. vorbildlicher Vogelhecken und Vogeltränkeg günstige Lebens- und Nistgelegenheiteg finden. konnte berichtet werden. 10 Ius dem Polizeibericht Berserker in Uniform. Bei einem Bäcken meister in der Neckarstadt erschien abend ein unter Alkoholeinfluß stehender amerikz. nischer Soldat im Laden und begann, Back und Süßwaren auf den Boden zu werfen. Ef griff auch die Kunden an und warf dem 2 Hilfe eilenden Bäckermeister ein mit Bob bons gefülltes Glas an den Kopf. Auf dg Flucht wurde der Soldat von Polizeibeamte gestellt und der Militärpolizei übergeben. Sein Glück dauerte nicht lange. Ein Rad. fahrer fuhr nachts gegen 2 Uhr auf seinen Fahrrad durch die Sandhofer Straße un hatte einen prall gefüllten Sack bei sich. Beim Näherkommen eines Polizeibeamten ließ de Fremde Sack und Fahrrad im Stich und nahn über die Felder in Richtung Schönau Reißau In dem Sack befanden sich unter anderen Kleidungs- und Wäschestücke, ein Photo“ apparat und Lebensmittel, die dem Dieb bg einem kurz vorher begangenen Einbruch i die Hände gefallen waren. Der Dieb wurd gegen 4 Uhr auf der Sonderburger Straß in der Schönausiedlung festgenommen. N Telefon als„Blitzableiter“, In gehobene Stimmung wollte ein 26jähriger Angestelltg etwas anstellen. In einem öffentlichen Ferm sprechhäuschen schlug er auf die Fernsprech einrichtung ein und zerriß das Fernsprech buch, doch wurde das Treiben von eine Funkstreife bemerkt. Erst nach heftigem W derstand konnte der Widerspenstige Wache gebracht werden. Nächtliche Messerstecherei? Nachts erschl Mann, dessen Kleider stark mit Blut be schmiert waren und wollte die nächste Am- bulanzstelle wissen. Nach seinen Angabe! — r Kreistaufsföünge f 2 A Knoblauch- Beeren Arterienverkaftün enge war er kurz zuvor von einem Unbekannten in der Innenstadt gestochen worden. Da ef seinen Namen und nähere Angaben verwei⸗ gerte, wurde er ins Krankenhaus einge. liefert. Seine Verletzungen erwiesen sich al nicht besonders gefährlich. Die Ermittlungen sind im Gange. ö Gefährlicher Fund. Unvermutet stieben Arbeiter auf dem Lindenhof bei Aufräu- mungsarbeiten im Vorgarten eines zerstör. ten Grundstückes auf eine 5-Zentner- Bombe. Die Arbeiten wurden sofort eingestellt. 4 Der tägliche Unfall. Auf der Hochuferstraße prallte ein 1 torradfahrer mit einem enge genkommenden zweiten Motor“ rad zusammen, weil er plötzlich auf unerklärliche Weise nad Iinksausbog. Beide Fahrer zogen sich Verlet- zungen zu; einer von ihnen mußte mit einel Schädelprellung und einem Nasenbeinbruch ins Krankenhaus gebracht werden.— Nich eingeräumte Vorfahrt und mangelnde Auf. merksamkeit führten an der Straßenkreuzung S3 T3 einen Zusammenstoß zwischen zwe Pkw. herbei. Verletzt wurde niemand, doch gab es Sachschaden von etwa 1000 DM. Fe lt . 4 4 0 f 4 2 e. 15 5 3 25 * r 1 e b . 4 N f 2 arb edel 0 Delitſchſt Hricnogiſangeur Ten oas Gemiſſen dei Hu une eenneemeuunununmmmnummmumnneenee — 4 Schützenverein 1900 Neckarau. Am 1 Oktober, 10 Uhr, im„Goldenen Löwen außerordentliche Generalversammlung. Rad- und Kraftfahrer-Bund„Solidarität Neckarau. Am 19. Oktober, 14.30 Uhr, im Volkshaus Neckarau Generalversammlung. Sängerbund„Sängerlust“ Sandhofen Am 19. Oktober, 16 Uhr, im„Morgenstern“ Herbstkonzert. ö Reichsbund, Ortsgruppe Schönau- Blu- menau. Versammlung am 22. Oktober in det Erhalten Sie immer OSRAM- Lampen, wenn Sie OSRAM ü verlangen? Darauf müßten Sie achten, der Qudlitäf wegen. Lieblein-Halle um 20 Uhr. Thema:„Wat bringt uns der Lastenausgleich und wie Wir der Antrag richtig ausgefüllt?“ ö 134 12 N geltränkeg legenheiteg ü aht m Bücken ien abend r àmerikz. ann, Bac, Werfen. N arf dem 2 mit Bon. f. Auf des zeibeamteſ ergeben, . Ein Rad. auf seinen trage und sich. Bein en ließ de und nahn au Reißau r anderen ein Photo. m Dieb hg üinbruch Dieb wurd ger Straß men. gehobene ngestellieh chen Ferm ernsprech ernsprech von eine ktigem astige u ts erschleg tplatz el Blut be ichste Am Angabeſ e—— Agel Beeren —— bekannten len. Da ef en verwei⸗ ius einge ⸗ en sich alt mittlungen tet stießen 1 Aufrüu⸗ s zerstör- er-Bombe. Ellt. II. Auf det te ein Mo-. em entge⸗ ten Motor- r plötzlich eise nad ch Verlet- mit einel beinbruch 1.— Nich Inde Aul. Kreuzung chen zwel and, doch DM. lu 4 mmm Am 19. Löwen“ Ung. lidaritit“ Uhr, im amlung. ofen. Am genstern“ lau- Blu- der in det ia:„Was wie Wird derer Mr. 240/ Freitag, 17. Oktober 1952 „Die Trägheit des Herzens muß überwunden werden“ Hauptversammlung des Kriegsgräberfürsorgebundes Im nur schwach besetzten Vortragssaal der Kunsthalle eröffnete am Mittwochabend Altbürgermeister Böttger mit dem Tätig- keitsbericht für 1951 die Jahreshauptver- sammlung des Volksbundes deutscher Eriegsgräberfürsorge, Ortsgruppe Mannheim. Trotz des erfreulichen Anwachsens der Mit- gliederzahl auf über 900 stehe die aktive Beteiligung im Volksbund in keinem Ver- hältnis zu den annähernd 5000 Gefallenen unserer Stadt, sagte der Berichterstatter und rief dazu auf, die Trägheit der Herzen end- lich zugunsten der toten Soldaten zu über- winden. Nach kurzer Erläuterung der für das nächste Jahr geplanten organisatorischen Umgestaltung der Mannheimer Ortsgruppe in einen Stadtverband mit Unterbezirken, gab Altbürgermeister Böttger das Ergebnis der Haus- und Straßensammlung 1951 be- kannt, das mit 9340 DM= 4 Pfennige pro Kopf der Bevölkerung wesentlich unter dem Resultat von 1950(20 167) geblieben, aber 1952 wieder auf 10 712 DM gestiegen sei. Nach Entlastung des Vorstandes und anderer geschäftlicher Interner, hielt Philipp Leiser einen Lichtbildervortrag über„Das Grab des Soldaten“, der Einblick in die um einen„Mittelpunkt“ gruppierte, dem Land- schaftscharakter angepaßte Form der Volks- bundfriedhöfe gab. Der Vortrag illustrierte überzeugend die praktische Arbeit des Volksbundes, der seine Arbeit bald auf 33 Länder mit 13 000 Friedhöfen. auf denen 900 000 deutsche Soldaten begraben liegen, ausdehnen möchte. hwWb Volksseuche Tbe: Hier kunn nur einer hellen: der Stuut Stationäre Behandlung allein genügt nicht „Patienten, die von Tbe-Heilstätten oder Sanatorien entlassen werden, sind keines- falls schon gesund. Und diese Tatsache wird von den meisten Behörden ignoriert“, be- klagte sich der Chefarzt der Tb-Heilstätten Friedrichsheim und Luisenheim im Süd- schwarzwald, Dr. Reimann, kürzlich bei einem Korrespondenten des„Mannheimer Morgen“ in einem Interview. Er sagte:„Eine b braucht Jahre zur vollständigen Aushei- lung. Hier geschieht nur der Anfang. Das dicke Ende für den Behandelten kommt für gewöhnlich hinterher. So sollte ein als ge- heilt Entlassener keine Arbeit annehmen dürfen, die körperlich für ihn zu anstrengend ist. Er brauchte eine Nachtruhe, eine längere Mittagspause und ein gutes Essen. Leider ist es eben so, daß die örtliche Fürsorgestel- len und auch die Arbeitsämter diesem Um- stand zu wenig Rechnung tragen.“ Das dicke Ende Zu einem beachtlichen Prozentsatz er- scheinen die als„geheilt Entlassenen“ in wenigen Monaten wieder in den Kranken- häusern, vor den gleichen Aerzten. „Die Heilstätten sollten uns doch einen genauen Befund der Entlassenen schicken“, erklärte auf diesen Vorwurf ein Beauftrag- ter des Arbeitsamtes Ludwigshafen.„Etwa 80: wir empfehlen, dem Patienten, da er für zwei Jahre noch zu 50 Prozent erwerbsbe- schränkt ist, eine leichte sitzende Beschäf- tigung zu vermitteln.“ Ein solcher Krank- heitsbericht würde unsere Bemühungen, jeden der Betroffenen individuell zu behan- deln, wesentlich erleichtern. Das ist ver- ständlich, denn nur allzuoft muß das Ar- beitsamt mit den Arbeitgebern heftige De- batten darüber führen, ob der aus einem Sanatorium Zurückgekehrte weiter in seinem früheren Betrieb beschäftigt werden kann oder nicht. Achselzucken im Wohnungsamt ln unserem Sachgebiet gibt es nur eine Lösung, den Tb- Erkrankten zu helfen“, meint ein Abteilungsleiter des Wohnungs- amtes in Ludwigshafen.„Der Staat sollte für diese Menschen, ähnlich wie er es für die Heimatvertriebenen getan hat, in einem be- sonderen Hilfsprogramm besondere Geldmittel zum Bau neuer Wohnungen be- reitstellen.“— Ansonsten zuckt man im Wohnungsamt resigniert die Achseln. In Ludwigshafen gibt es bekanntlich über 9000 wohnungssuchende Familien.—„Wir kön- nen auch die Tb-Fälle nur im Rahmen des Möglichen vermitteln.“ So wurden im Sep- tember und im August drer Familien und im Juli dieses Jahres eine Familie in Woh- nungen eingewiesen. Ein trauriges Bild, wenn man gleichzeitig erfährt, daß in man- chen Zimmern noch sechs Personen, unter wmnen Tuberkulose, hausen. 46 DM im Monat Natürlich, im Wohlfahrtsamt, schlagen wie gewöhnlich die Wogen der Erregung am höchsten. Der dortige Oberinspektor kann den Vorwurf des genannten Chefarztes gar nicht verstehen.„Wieso denn“, fragt er,„wir zahlen doch die Unterstützungen streng nach den Richtlinien der Arbeitsgemeinschaft zur Bekämpfung der Tbe.“ Hier die Unterstüt- zungssätze: 46 DM() für die alleinstehende Frau, deren Mann noch in klinischer Be- handlung ist; 34 DM für ein Kind unter 16 Jahren; 64 DM für den Mann, wenn er als „geheilt entlassen“ zurückgekehrt ist; in jedem Falle zuzüglich der Miete. Monatlich gelten die Sätze, nicht wöchentlich.— Etwai- ges Einkommen wird natürlich abgezogen“, ergänzt der Oberinspektor. Es ist gewiß keine Miesmacherei, wenn die Stimmung der Zurückgekehrten unter solchen Umständen nicht die beste ist. Das Bewußtsein ihrer Krankheit, die Ungewiß- heit über die Dauer ihrer Nachkur, das ewige Nachfragen auf dem Wohnungs- und Arbeitsamt; überhaupt bei den paar Pfen- nigen, mit denen die Frau haushalten soll, bleiben seelische Depressionen nicht ohne Auswirkungen auf den Gesundheitszustand der Betroffenen. Es wäre deshalb zu begrüßen, wenn sich das verwirklichen würde, was Medizinalrat Dr. Vidal vom Gesundheitsamt in Ludwigs hafen zu dem Thema sagte:„Jeder einzelne unter uns müßte sich moralisch verpflichtet fühlen, hier zu helfen, um damit den Er- krankten die Gewißheit zu geben, daß sie die große Gemeinschaft nicht vergißt. Jacques Zermatt Neue Erkenntnisse und Erfindungen Ultramoderner Parkplatz Die elektro- automatische Regelung erobert zich immer weitere Anwendungen. So be- richten die„Elektro-Nachrichten“, Bielefeld, über einen ultramodernen Parkplatz in Ame- rika, bei dem eine elektrische Anlage nur so vielen Wagen die Zufahrt zum Parkplatz kreigibt, Wie der Platz zu fassen vermag, wo- bei auch die den Platz bereits verlassenden Wagen selbsttätig berücksichtigt werden. Die Steuerung wird zum Teil durch Einwurf von Münzen für die Parkplatzbenutzung bewirkt, die je zur Hälfte bei der Zu- und Abfahrt in kür diesen Zweck aufgestellte Automaten ge- worfen werden müssen. Diese Automaten sind so aufgestellt, daß der Kraftfahrer sie erreichen kann, ohne dazu das Fahrzeug zu verlassen. Geistesarbeiter sollen mehr Käse essen Ueber die Nahrungsbedürfnisse der Intel- lektuellen hat Dr. Aron Bacicurinschi in Mailand eine Dissertation verfaßt, die von der Tatsache ausgeht, daß das menschliche Gehirn für seine Tätigkeit einen erhöhten Wärme- und Sauerstoffbedarf hat. Als wich- tigstes Nahrungsmittel für geistige Arbeiter empfiehlt der Gelehrte Käse wegen seines hohen Phosphorgehalts, ebenso Fisch, Fleisch, Eigelb, Trockengemüse und Rosenkohl. Da- Setzen warnt er vor zuviel Kartoffeln, Brot, Reis und Butter, deren Phosphorgehalt zu gering ist. Immerhin ist der Kalorienbedarf des arbeitenden Gehirns nicht allzu groß; an- zestrengte Denkarbeit erfordert pro Stunde knapp sechs Kalorien, während eine Haus- trau Stwa 100 und ein Holzfäller 400 benötigt. ichtig für den geistigen Arbeiter sind je- doch Nahrungsmittel, die eine reichliche Ab- sonderung von Magensaft verursachen und viel Vitamin A enthalten, das für das Gehirn unentbehrlich ist. Walfang mit Hubschraubern Die Osloer Zeitung„Aktonposten“ berich- tete, in der neuen Walfangsaison in der Antarktis solle zum ersten Male versucht Werden, Wale von Huschraubern aus mit Ra- keten zu erlegen. Die Raketen würden eine Sprengstoffladung enthalten, deren Explo- don den Wal tötet. Außerdem noch eine Sauerstoffbombe, um den toten Wal an der asseroberfläche zu halten. Das Blatt 1 an den Versuchen seien die Eng- ander, Japaner und Russen interessiert. Aftenherz für Kinder Die zeitweilige Transplantation von Affen- Sen und Lungen in den Körper eines mit schweren Herzfehlern geborenen Kindes, un dadurch eine Korrektur des Herzfehlers auf operativem Wege zu ermöglichen, wird den dem amerikanischen Chirurgen Dr. Emanuel Marcus, von der medizinischen Fa- kultät der Universität Chikago, vorgeschla- en. Marcus hat an Tieren festgestellt, das Srztransplantationen bei Hunden dem rurgen die Möglichkeit bieten, Operatio- nen an dem erkrankten Herzen gefahrlos und ohne Schwierigkeiten durchzuführen. Dr. Marcus gab seiner Ueberzeugung Ausdruck, das ähnliche Transplantationen zwischen Affen und Menschen bei dem heutigen Stand der Chirurgie ohne weiteres möglich seien. Dreidimensionale Fernsehbilder Auf der Jahrestagung der American So- ciety for Experimental Biology wurde ein von der Radio Corporation of America hergestell- tes Gerät vorgeführt, das dreidimensionale Fernsehbilder mit räumlicher Tiefenwirkung herstellen kann. Mittels zweier Aufnahme- kameras werden durch ein binokuläres Mikroskop zwei fast identische Bilder eines mikroskopischen Präparats aufgenommen. Die erzielten Bilder werden dann in auf- einander senkrecht stehenden Ebenen polari- siert, überlagert und auf den Beobachtungs- schirm projiziert. Der Beschauer trägt eine Polarisationsbrille, wodurch jedes seiner bei- den Augen nur eins der aufgenommenen Bil- der sieht, die er dann in seinen Sehzentren stereoskopisch überlagert. Aesthetische Lichtreklame Vor Jahresfrist war im Pariser Stadtrat der Vorschlag gemacht worden, die immer mehr überhandnehmenden und das Stadt- bild häufig verunzierenden Lichtreklamen völlig zu verbieten, eine aus ästhetischen Gründen begreifliche, vom geschäftlichen Standpunkt aber höchst bedenkliche Maß- nahme. Daraufhin hatte die Stadträtin Ma- dame Rastier-Caille einen Vermittlungsvor- schlag gemacht, der auf eine Art Bändigung der Lichtreklame hinauslief. Dieses Projekt wurde nunmehr durchgeführt, und seit eini- gen Tagen gilt für die repräsentativen Be- zirke der Pariser Innenstadt, wie etwa die Champs-Elysées und die Place de I Opera, die Vorschrift, daß nur noch diskrete Pastell- farben verwendet werden dürfen. Das Er- gebnis ist durchaus befriedigend: gedämpf- tes Blau, zartes Malvengrün und sanftes Rosa haben die knalligen Farbeffekte abge- Ist, die nunmehr auf die weniger vorneh- men Außenquartiere beschränkt sind. Ein Vorbild, das auch anderwärts Nachahmung verdiente! Wieder Geheimpatente Die Gesetzgebung hat auf die Erfinder wenig Rücksicht genommen. Allmählich aber besinnt man sich Gicht zuletzt durch die Argumente des Aktionsausschusses für Er- finder förderung) darauf, daß das Wohlbefin- den eines Volkes viel von seinen Erfindern abhängt. Wie der Aktionsausschußg des Deut- schen Erfinderverbandes e. V., Nürnberg, mitteilt, wird ein in Vorbereitung befind- liches Gesetz die Wiedereinführung von Ge- heimpatenten bringen. Außerdem ist die RUN NEED. SOcHUM. BRHEMEN. OORTM UND. DUISBURG. ESSEN. FRANKFURT A. M. HAMEUN HAMSUNC-AlTONA. HAM RURO- ARMEE. HANNOVER. KON. MANNHEIM. MONC HEN. W.-BAEMFHNN. W.- EISFERF FED Neueinführung des Armenrechtsverfahrens in Patent- und Gebrauchsmustersachen vor. gesehen. 8 N Y 8 Wweireihiger Ulster, ein„Arme der Ihnen viel Freude machen wild. Importware. a 980 Das Richtige für Wind und Wefter unser Trenchcoat„Seflin“ mit festem und ausknöpfbarem futter 50 nur 56 n BRENNINKNMEVYER a MANNHEIM. PLAN KEN ECKE scERESsHRASSRE A 5. 7 Nochdrock verboten DbssEIO ORF. BERN CHAYHHOTTFN BURG 70 ee eee 5 Seite 6 MORGEN Großvater, Urgroßvater, Bruder und Onkel, Herr Mannheim, den 16. Oktober 1952 Waldhofstraße 68 Feuerbestattung: Samstag, den 18. Oktober 19 82, 11.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Gustav Fuchslocher sen. nach einem arbeitsreichen Leben im Alter von 86 Jahren verstorben ist. Im Namen der Hinterbliebenen: Familie Gustav Fuchslocher jun. Familie Erwin Fuchslocher Unseren Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß unser lieber Vater, Mitten aus einem Leben voller Liebe und Sorge für dle Ihren, hat Gott heute meine innigstgeliebte Frau, meine herzensgute, treubesorgte Mutti, Frau Trude Spenlé im Alter von nur 52 Jahren heimgerufen. Mannheim- Käfertal, den 15. Oktober 1952 Boveristrage 30 In tleftem Leid; Alfons Spenlé und Tochter Hannelore Beerdigung: Samstag, den 18. Oktober 1952, 11.00 Uhr, Friedhof Käfertal Plötzlich und unerwertet verschied am 18. Oktober 1952, nach kur- zer, schwerer Krankheit, meine liebe treue Gattin, unsere gute Mutter. Schwiegermutter und Oma, Frau Elisabeth Schmitt geb. Bauer im 68. Lebensjahr. Mannheim, Kobellstraße 12 In tlefer Trauer: Franz Schmitt Franz Scherrbacher und Frau Else geb. Schmitt Franz Schmitt jun. und Frau Irmgard Willi Schmitt und Frau Karola(New Vork) Oskar Thron u. Frau Luise geb, Schmitt München) und Enkelkinder Die Feuerbestattung findet am Samstag, dem 18, Oktober 1932, um 11 Uhr, auf dem Hauptfriedhof statt. Bestattungen in Mannheim Freitag, 17. Oktober 1952 Hauptfriedhof Zelt Schlotterer, Ludwig, Rennershofstraße 2 U8 10,80 Geschwill, Elisabeth, J 7, 117 1 e r d Klatz, Elisabeth, Seckenheim, Dünenstrage 2. 13.00 Schenk, Maria, Schwarzwaldstraße 3„„ 13.30 Krematorium i Baumann, Luise, Schriesheim, Altersheim„14.00 Friedhof Neckarau Schlund, Maria, Morchfeldstraße 714„„„ 14.00 Mitgeteilt von der Friedhofverweltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr KRAFTFAHRZEU SE ö Blchne een. eenebde 71000006600 Rheinhäuserstr. 14. Tel. 4 92 84 98 NSU-Quick, 48, 49, 50 und 31, 98 NSU-Fox, 50 und 51 98 NSU-Fox, rot und blau 5s ADLER, 30, schwarzſchrem, 98 AbLER, 51 u. 52, rot/ chrom Autohaus gutoveriain seats el. 4264 Mannheim,&. I/ bereitet aus Verstopfung Oormtrögheit, unreines Blut, unreine Haut beselſſge man wirksam dureh Heiſwasser, das man sieh selbst Dr. Schieffers Stoffwechselsdlz Orig. Fekg. ON 1. 58. Ooppelpackung ON 2.80 de oe Apotheken dad Drogeries 4 0 0 Gegr. urn Riieſels 15 (Kunststr.) 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Esso-Tankstelle glaubhaft zu machen; sie werden sonst im geringsten Gebot nicht und Bei der Erlésverteilung erst nach dem Anspruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berücksichtigt. Wer ein Recht gegen die Ver- steigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zuschlag aufheben oder einst- AUTO-VERLEIH VW. Kabrio- Limousine, Fallmann Sator Kobellstr. 28,. 4. 13. T. 3 28 53 Kombibus wellen einstellen lassen; sonst tritt für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes. Die Nachweise über das Grundstück samt Schätzung kann jedermann einsehen. Das höchstzuläs- sige Gebot ist durch Bescheid vom 18. August 19352 der stadt Mannheim Preisbehörde für Grundstücke(5 UV 26/2) auf 73 300,- DPM festgesetzt. Gegen diese Feststellung des höchstzulässigen Gebots steht den Be- Motorrad BN R 51/2, fast neu preiswert abzu- möfuen. geben, evtl, Teilzahlung Meffert, Mannheim, L. 7. teiligten die Beschwerde an die Stadt Mannheim Preisbenhörde für Grundstücke- innerhalb zwei Wochen ab Zustellung dieser Termin- bestimmung zu. Es ist zweckmäßig, schon zwei Wochen vor dem Termin eine genaue Berechnung der Ansprüche an Kapital, Zinsen und Kosten der Kündigung und der die Befriedigung aus dem Grundstück be- z weckenden Rechtsverfolgung mit Angabe des beanspruchten Ranges bei Taunus de Luxe 32, 13 500 km, Ia Zustand. abzugeben, Tel, 5 38 08. Zu verkaufen: Pkw.-Goliath, etwa verdonke ich meins ju- gendfrische, das blühende uns einzureichen. Grundstücksbeschrieb: Grundbuch von Mannhenn, Band 199, Blatt 11. I. gb.-Nr. 3888: 6 4 Hofreite mit Gebäude, Mannheim. Böcestraße 8. Fee 8 Aussehen und die Aus- geglichepheit, selbst an kritischen Ja- gen. 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Oktober 1952 MORGEN Seits —— Bürgermeister wird Strußenwart pforzheim. Der frühere Bürgermeister der Gemeinde Hamberg, Albert Sickinger, der sich seit längerer Zeit um die Stelle eines Straßenhilfsarbeiters in der Gemeinde Schellbronn beworben hatte. hat diesen Posten jetzt von der Landkreisselbstverwal- tung übertragen bekommen. Sickinger hatte gein Amt als Bürgermeister vor einigen Mo- naten aus wirtschaftlichen Gründen zur Ver- kügung gestellt. Als ehrenamtlicher Bürger- meister erhielt er eine monatliche Vergü- tung von 125 DM. als Straßenhilfsarbeiter bekommt er dagegen einen Stundenlohn von DM. Sickinger erklärte, er wolle die Stelle des Straßenwartes nicht wieder ab- geben, well er daneben immer noch genü- gend Zeit habe, sich seiner kleinen Land- Wirtschaft zu widmen. Tagesscheine zum Gräberbesuch Kehl. Ueber Allerheiligen werden vom Landratsamt Kehl innerhalb der Zehn-km- Grenzzone für die Stadt- und Landkreise Straßburg, Hagenau, Erstein und Schlett- stadt Tagesscheine mit Gültigkeit vom 31. Oktober bis einschließlich 2. November zum räberbesuch ausgegeben, Die Tagesscheine können nur deutsche Staatsangehörige er- halten, die das Grab eines nahen Familien- angehörigen besuchen wollen Anträge auf Ausstellung missen bis zum 21. Oktober beim Landratsamt Kehl eingereicht werden, wo- bei der Antragsteller eine Bescheinigung des deutschen oder französischen Bürgermeister- amtes oder Pfarramtes vorweisen muß, daß ein gefallener Angehöriger in einer elsässi- schen Gemeinde dieser Zone begraben ist. Außerdem muß der Antragsteller im Besitz eines Reisepasses, einer Kennkarte oder eines anderen Personalausweises sein. Die Gebühr für die Ausstellung eines Tages- scheines beträgt 1 DM. Versorgungsanstalt zieht um Karlsruhe. Die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder teilt mit, daß sie in der zweiten Hälfte des Monats Oktober nach Karlsruhe umziehen und am 3. November dle Geschäfte in Karlsruhe, Hans-Thoma- Straße 19, aufnehmen wird. Gefängnisstrafe für Friedhofdieb Heidelberg. Das Heidelberger Schöffen- gericht verurteilte einen 19jährigen vorbe- strakten Mann aus Heidelberg wegen ein⸗ fachen fortgesetzten Diebsthals zu einem Jahr und zehn Monaten Gefängnis. Der Ver- urteilte hatte von Mai bis August dieses Jahres auf dem Heldelberger Bergfriedhof in 18 Fällen an den Gräbern abgestellte Handtaschen ausgeplündert, während die Angehörigen der Verstorbenen Wasser zum Begiegen der Blumen holten. 2400 Gemeindefeuerwehren schützen dus Land Seit hundert Jahren Freiwillige Feuerwehr/ Brandkatastrophen großen Ausmaßes sind seltener geworden Stuttgart. Die Sicherheit des überwiegen- den Teils der Bürger Baden- Württembergs vor Brandgefahr liegt in den Händen von rund 121 000 Männern, die in 3400 Gemeinde- feuerwehren des Landes freiwillig ihren Dienst tun, die tagsüber ihrem Beruf nach- gehen, manche Sonntage den Uebungen opfern und allezeit, besonders des Nachts, zum Einsatz bereit sein müssen. Berufsfeuer- wehren gibt es in Baden- Württemberg nur in den Städten Stuttgart, Mannheim, Heidel- berg, Karlsruhe und Freiburg, In allen übri- gen Gemeinden des Bundeslandes ist der Schutz der Bevölkerung vor Feuergefahren den freiwilligen Feuerwehren anvertraut. Die Bezeichnung„Freiwillige Feuerwehr“ ist allerdings insofern nicht mehr ganz berech- tigt, als nach dem Gesetz über das Feuer- löschwesen jeder männliche Gemeindebürger im Alter von 18 bis 60 Jahren zum Feuer- wehrdienst verpflichtet ist. Aber das Prinzip der Freiwilligkeit wirkt doch im großen und ganzen noch immer mit. Mit der Entwicklung der freiwilligen Feuerwehr, die nun auf eine rund hundert jährige Geschichte zurückblickt, hat zwar die Zahl der Brände entsprechend dem Wachs- tum von Bevölkerung und Industrie nicht abgenommen, die Brandkatastrophen großen Ausmaßes sind aber immer seltener gewor- den. Wie allem, was in der Entwicklung be- griffen ist, so hafteten auch den Freiwilligen Feuerwehren lange Zeit manche Mängel an. Der Feuerwehrmann und„Vereinsmeier“ War viele Jahre hindurch die Zielscheibe des Volkswitzes. Inzwischen hat sich viel ge- ändert. Der Feuerwehrmann wird heute in den Feuerwehrschulen Bruchsal, Tübingen und Freiburg nach einheitlichen Richtlinien ausgebildet, Dem guten Ausbildungsstand der freiwilligen Gemeindefeuerwehren und ihrer im allgemeinen ausgezeichneten Ausrüstung — es gibt kaum noch eine Gemeindefeuer- Wehr ohne Motorspritze— ist es zu verdan- ken, daß unser Land in den letzten Jahren, mit Ausnahme vom Fall des Ortes Groß- rindersfeld, von großen Brandkatastrophen verschont geblieben ist. Die Brandkatastrophe von Großrinders- feld bei Tauberbischofsheim im Juni dieses Jahres, der 47 Wohnhäuser, Scheunen und Stallungen zum Opfer fielen, hätte nicht jenes Ausmaß annehmen können., wenn die Ortschaft den heute gültigen feuersicherheit- lichen Vorschriften gebaut worden wäre. Und hier stellt sich ein sehr wichtiges Pro- blem: Zur Aufgabe der Feuerwehr gehört es, darüber zu wachen, daß die feuersicher- heitlichen Vorschriften beim Bau von Woh- nungen, Fabriken, Lichtspieltheatern usw. beachtet werden. Diese Aufgabe wird in den großen Städten von den Berufsfeuerwehren, nheindürkheim-„Versuchskaninchen“ des Rundiunks Neue Wege in der Hörerbefragung/ Ein ganzer Ort wird getestet Worms., Rheindürkheim am Rhein, unweit Worms, hat 2200 Einwohner. Arbeiter, Bauern und Schiffer, davon zwei Drittel Protestanten und ein Drittel Katholiken. Es an der Peripherie des Ausstrahlungsbereiches dreier Rundfunksender, des Hessischen Rundfunks, des Süddeutschen Rundfunks und des Rheinsenders vom Südwestfunk. Daher zog Hans Peter Richter im Auftrag des Sozio- logischen Seminars der Universität Mainz nach Rheindürkheim.„Hörermeinung“ will er erforschen. Nicht mit Hilfe eines Alltags- testes, nicht als Abklatsch einer Gallup- Umfrage, sondern nach soziologischen Ge- sichtspunkten. Unter Einschaltung aller Haushaltungen mit dem Einschluß der Schulkinder dieser Gemeinde, sowie eines Vereins und sogar eines Stammtisches. Richters Vorhaben ist der erste größere Versuch dieser Art und ist als Anregung für neue Methoden der Hörerbefragung gedacht. In der ersten, am Samstag angelaufenen Phase füllen 50 Haushalte je neun Fragen aus und geben den Fragebogen über die Post, die sich ebenso wie andere Institutio- nen und Behörden in den Dienst der Sache stellte, zurück. Allgemeine Fragen nach dem Namen, dem Alter, den Rundfunkgeräten, den Berufen werden schon auf diesem ersten Fragebogen von einer Frage nach den„be- kreundeten Personen“ des Ausfüllenden ab- gelöst. Hieraus will Richter die„Meinungs- bilder“ der Gemeinde ermitteln, mit denen er sich ganz besonders beschäftigen möchte. Der Auswertung dieser ersten Bogen folgt in der zweiten Phase die eigentliche Arbeit Richters: z. B ob der Hörer Kurt Edelhagen vom Südwestfunk kennt und ihm vielleicht auch Willi Berking vom Hessischen Rund- kunk ein Begriff ist. Den Berking kennt er, den Edelhagen nicht, Sein Gerät gestattet den Empfang sowohl des Südwestfunks wie auch des Hessischen Rundfunks. er hört also offensichtlich Berking lieber. Daraus lassen sich nun Schlüsse auf die speziellen Wünsche des einzelnen ziehen. So wird in individuel- ler Kleinarbeit nach streng soziologischen Gesichtspunkten die Gemeinde Rheindürk⸗ heim durchgekämmt und getestet. Die günstigsten Empfangs möglichkeiten in Rheindürkheim— schon ein kleiner Apparat holt vier Mittelwellensender herbei und läßt im UK W- Teil fünf Sender tönen- bieten die Grundlage für eine genauere Kenntnis des Programms mehrerer Sender, worauf sich auch das Gespräch mit dem „Durchschnittshörer“ aufbauen muß. In anderen Ländern, das kommerzielle Rundfunkwesen in den USA gibt ein Bei- spiel dafür, richten sich Rundfunkgesell- schaften in einem ganz anderen Maße nach der Resonanz bei ihren Hörern. In jenes „Man muß es ja hinnehmen“ soll mit Rich- ters Versuch eine erste Bresche geschlagen werden. in den Gemeinden ohne Berufsfeuerwehr dagegen von den Kreisbrandinspektoren wahrgenommen. Es wäre von allergrößtem Vorteil, wenn auch die freiwillige Feuer- wehr die Aufgaben des vorbeugenden Brandschutzes wahrzunehmen hätte und mre Mitglieder die entsprechende Ausbil- dung erhielten. Der freiwillige Feuerwehr- mann würde dann durch seine Berater- und Kontrolltätigkeit jedes Haus, insbesondere aber jeden feuergefährdeten Gebäudeteil seiner Ortschaft von Grund aus kennen- lernen und so bei einem Brand wissen, wie er das Feuer am wirksamsten bekämpfen kann.— Zweifellos wird die Frage der Uebertra- gung der Aufgaben des vorbeugenden Brandschutzes auf die Freiwillige Feuer- wehr in dem künftigen landeseinheitlichen Feuerlöschgesetz behandelt werden müssen. Denn es gibt zur Zeit in Baden-Württem- berg noch drei verschiedene Feuerlösch- gesetze.— Die Freiwillige Gemeindefeuer- wehr hat staatshoheitliche Aufgaben zu er- füllen, Sie steht unter dem Protektorat des staatlichen Inspekteurs für das Feuerlösch- wesen, der sie berät und ihre Anträge auf staatliche Beiträge für Anschaffungen von Feuerwehrgeräten begutachtet. Doch blieb trotz der staatlichen Protektion das Eigen- leben der Gemeindefeuerwehr bisher völlig unangetastet, Daran soll auch künftig fest- gehalten werden. Die Diskussion um die schon aufgetauchte Frage: Berufs- oder Freiwillige Feuerwehr? ist deshalb überflüssig, weil sich nur die wenigen größeren Städte Baden-Württem- bergs eine Berufsfeuerwehr leisten können. Gemeinden über 100 000 Einwohner müssen sogar eine Berufsfeuerwehr haben. Um- stritten ist jedoch die Frage, ob jede kleine Gemeinde ihre eigene Feuerwehr behalten soll, oder ob nicht in jedem Kreis einige wenige, aber besser ausgerüstete und aus- gebildete Kreisfeuerwehren geschaffen wer- den sollen. Man wird wohl bei den Ge- meindefeuerwehren verbleiben. weil ja nur der ständig in der Gemeinde lebende Feuer- wehrmann, der nicht nur bei Bränden, son- dern auch bei Hochwasser sowie bei anderen Katastrophen und Unglücksfällen gerufen wird, die örtlichen Verhältnisse genauestens kennt und damit auch die beste Hilfe zu leisten vermag. Die Forderungen der Kriegsbeschädigten Großkundgebung des VdK/ Statt Wohlfahrts-System echte soziale Fürsorge Reutlingen. Auf einer Großkundgebung des VdK umriß der Vorsitzende der VdK- Arbeitsgemeinschaft Südwest, Ludwig Hönle, vor rund 1600 Kriegs- und Arbeitsopfern die Forderungen und Wünsche des Verban- des an die Regierung des Landes Baden- Württemberg und die Bundesregierung. Arbeitsminister Erwin Hohlwegler betonte in seiner Antwort, er werde nie einer Rege- lung zustimmen, die nicht auch von den Vertretern der Kriegs- und Arbeitsopfer gutgeheißen werde. Eine der wichtigsten und ersten Aufgaben des neuen Bundeslandes sei die großzügige Unterstützung der Versor- gungsberechtigten„auf dem Gebiet der Heil- behandlung“, so sagte Hohlwegler,, insbe- sondere der im Kriege zugezogenen Tbe- Erkrankungen und der Hirnverletzten dür- ken keine Kosten gescheut werden.“ In einem grundsätzlichen Referat hatte Hönle die Hauptforderungen des VdK er- läutert. Es gehe darum, endlich zu erken- nen, daß es heute nicht in erster Linie um eine kinanz- und arbeitstechnische Lösung des Versorgungsproblems geht, sondern um die sittliche Verpflichtung des ganzen deut- schen Volkes, die Kriegsopfer zu verstehen und zu unterstützen.“ Die Frage sei heute: „In wie weit ist das neue Bundesland bereit, begünstigt durch die bessere Voraussetzung durch den Zusammenschluß, an einer echten sozialen Gesetzgebung mitzuarbeiten?“ Es Handle sich um das Wohl und Glück sowie um die Lebenswartung von rund 700 000 Kriegs- und Arbeitsopfern in Baden-Würt- temberg und letztlich um das Schicksal Unseres Volkes. Entscheidend sei die Erhal- tung und Verbesserung der Arbeitskraft und ihr zweckmäßiger Einsatz in der Gesamt- Wirtschaft. l l Im einzelnen forderte Hönle einen plan- mäßigen Ausbau der Verwaltung zur volks- nahen Durchführung der bestehenden Ge- setze, die einmalige Aussetzung einer dop- pelten Rente, die Sicherstellung der Er- ziehung und Ausbildung der Kinder von Gefallenen sowie die systematische und sinnvolle Wiedereingliederung der Kriegs- und Arbeitsopfer durch umfangreiche be- triebs- und arbeitstherapeutische Maßnah- men in engster Zusammenarbeit mit den Versorgungskrankenkassen. Versorgungs- ämtern und Arbeitsämtern. Die gesamte Gesetzgebung bedürfe einer grundsätzlichen Reform. Vorschläge dazu werden vom VdK in Zusammenarbeit mit dem DGB gegen- würtig ausgearbeitet. Schließlich habe der Staat ausreichende Mittel zur Berufs- und Versorgungsfürsorge der Beschädigten be- reitzustellen. Man müsse endlich Abstand nehmen vom Wohlfahrt- und Fürsorge empfänger-System und eine echte soziale Fürsorge aufbauen. Neuer Sendeturm Heilbronn. Die Montagearbeiten an dem 77 Meter hohen Sendeturm des neuen Mit- telwellensenders des Süddeutschen Rund- kunks bei Obereisesheim(Kreis Heilbronn) sind nunmehr abgeschlossen worden. Der neue Sender, mit dem die Empfangsverhält- nisse im badischen und württembergischen Unterland verbessert werden sollen, wird alsbald in Betrieb genommen werden. Ein Jahr Gefängnis im Großglockner- Prozeß beantragt Ludwigsburg. Im Prozeß um das Omni- busunglück am Großglockener beantragte der Staatsanwalt vor dem Schöffengericht Ludwigsburg für den Fahrer des verun- Slückten Wagens, Jakob Zinser, ein Jahr Ge- kängnis wegen fahrlässiger Tötung und fahr- lässiger Körperverletzung. Der Anklagever- treter erklärte, die Sachverständigen seien mit einer Ausnahme zum Ergebnis gekom- men, daß Zinser zu lange im zweiten Gang gefahren sei, statt in den ersten zurückzu-; schalten. Er hätte darum zuviel bremsen müssen, se daß sich die Bremsen zu stark erhitzt hätten, Der Verteidiger plädierte auf Freispruch. Die Ueberlebenden des Unglücks hätten den Fahrer mit wenigen Ausnahmen Als zuverlässig bezeichnet und bestätigt, daß er am Unglückstag besonders langsam ge- fahren sei. N 5.. Zusammenschluß der Obstbauvereine Mannheim-Stadt und Land Ladenburg. Auf einer Vertreterversamm- lung der örtlichen Obst-, Wein- und Garten- bauvereine in Ladenburg wurden die Be- zirksvereine Odenwald, Bergstraße, Laden- burg und Hockenheim zu einem Bezirks- Obst- und Gartenbauverein Mannheim mit der Untergliederung in eine Bezirksgruppe Nord und Süd zusammengeschlossen, Die Wahl des neuen Vorstandes hatte folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender Pflanzenschutz- techniker Volk, 2. Vorsitzender Kruger, Ge- schäftsführer Eichholtz, Beisitzer für den Stadtkreis Rektor Frey und für den Land- Kreis Wacker. Mit Motorbooten und„Struaßenkreuzem“ duf Schmuggeliahrt gegen raffinierten Grofl-Schmuggel an der deutsch- schweizerischen Grenze Schwerer Kampf der Zollbehörden Freiburg. An der 300 Kilometer langen Wasser- und Landgrenze, die das Bundes- gebiet von der Schweiz trennt, blüht immer noch der Schmuggel. Innerhalb eines Jahres konnte die badische Zollfahndung an dieser Grenze unter anderem 5,3 Tonnen Rohkaffee, 3500 Uhren und 20 000 Uhrenteile beschlag- nahmen.. Neben Uhren und Kaffee sind Zigaretten und Devisen die wichtigsten Schmuggelwa⸗ ren. Der Kampf der Zollbeamten gegen den Schmuggel ist ihrer Ansicht nach sehr er- schwert durch Personalmangel, durch das Unverständnis des Reisepublikums und vor allem durch die raffinierten Schmuggeltricks internationaler Großschmuggler, die kein Slowakischer Wachmonn vor Gericht Er hatte im Verfolgungswahn zwei Kameraden niedergeschossen Heidelberg. Ein schmächtiger, 24 Jahre alter Mann mit wirrem, hochgekämmtem Kopfhaar und tiefliegenden Augen sitzt auf der Anklagebank des amerikanischen Be- Airksgerichts: der slowakische Staatsangehö- rige Josef Stoflra, ehemaliger Wachsoldat der amerikanischen Arbeitskompanie Nr. 4189 in Schwetzingen. Die Anklage wirft ihm ver, in der Nacht zum 5. Juni dieses Jahres auf einem Kohlensammelplatz in Mannheim-Rheinau zwei Angehörige seiner Kompanie, einen Leutnant und einen Sergeanten, erschossen zu haben. Der erste Verhandlungstag brachte ein übereinstimmendes Gutachten des deut- schen und amerikanischen Sachverständigen, daß es sich bei Stoflra um einen Unzurech- nungsfühigen handelt, dem also nach deut- schem Gesetz der 9 51 zugebilligt würde. Nicht geklärt wurde jedoch die Frage, wie es kom- men konnte, daß ein Geisteskranker über- haupt Dienst mit der Waffe bei einer amerſka- nischen Einheit tun konnte, zumal man doch Weid, daß die Amerikaner alle ihre Arbeits- kräkte in regelmäßigen Abständen„auf Herz 5 Nieren“ untersuchen, Was aber geschah n jener Nacht zum 5. Juni 19522 W. Ein amerikanischer Lastwagen fährt mit achsoldaten einer Arbeitskompanie. Ihr Ziel ind die Wachstellen in Mannheim-Rheinau. Unter ihnen sitzt Josef Stoflra. Wie alle ande- ren hält er sein Gewehr zwischen den Knien, das Gewehr, aus dem er kurze Zeit später sieben tödliche Schüsse auf zwei Kameraden abfeuerte, auf seinen Sergeanten und seinen Leutnant, den wachhabenden Offizier. Es ist 1 Uhr. Hinter dem Dienstgebäude der Kohlensammelstelle peitschen drei Schüsse. Die Wachsoldaten eilen herbei und sehen Josef Stoflra neben der Leiche ihres Sergeanten,„Weiter gehen, sonst schieße ich“, ruft er. Der wachhabende Oflzier wird verständigt. Er trifft nach etwa 20 Minuten am Tatort ein, geht unbewaffnet auf Stofira zu und sinkt von vier Kugeln getroffen tot zu Boden. Als die Militärpolizei erscheint, wirft Stofira sein Gewehr weg und ergibt sich widerstamislos. Der Angeklagte litt an der Wahnidee, er werde für einen russischen Spion gehalten und solle umgebracht werden, sagte Prof. Rauch, der Leiter der Heidelberger Psychia- trischen Klinik, der den Angeklagten nach der Tat einen Monat lang in der Klinik beobachtet hatte und der nun als Zeuge der Verteidigung aussagte, Prof, Rauchs Gutachten lautete da- hingehend, daß Stofira an Schyzophrenie leide und zur Zeit der Tat nicht zurechnungsfähig gewesen sei. Risiko und keine Mittel scheuen, um ihre „Waren“ nach Deutschland zu bringen. In der letzten Zeit konnte die badische Zollfahndung drei große internationale Schmugglerbanden ausheben. Bei einer von ihnen wurden 40 Autos beschlagnahmt. Der berüchtigten Bande Tau, einem Rumänen mit seinen beiden Söhnen, konnte man den Schmuggel von rund 1000 Tonnen Kaffee nachweisen. Gelegentlich benutzen diese Schmuggler auch Flugzeuge oder, vor allem am Bodensee, Fischerboote. Meist dienen Allerdings schwere amerikanische Wagen als „Transportmittel“. Die Geheimfächer in die- sen Wagen sind so gut getarnt, daß die Zoll- beamten manchmal ein, zwei Tage suchen Müssen, bis sie die Schmuggelware ent- decken. In einem dieser Wagen fanden die Beam- ten nach eineinhalb Tagen eine winzige, durch eine Schraube verdeckte Oeffnung, durch die die Schmuggler vier Zentner Kaffee mit einem Staubsauger in das Ge- heimfach hineingeblasen hatten. Den Staub- sauger hatten die Schmuggler im Wagen liegen lassen und dadurch Verdacht erregt. Aus einem anderen„Straßenkreuzer“ konn- ten die Beamten 1800 Uhren herausholen. Nach Feststellungen der deutschen Uhren- industrie werden jährlich„einige 100 000 Uhren“ von der Schweiz nach Deutschland geschmuggelt, eine„Konkurrenz“, die der Uhrenindustrie schweren Schaden zufüge. Die deutschen Zollbeamten wissen, daß sie nur einen Bruchteil der Schmuggelweren fassen können. Jedoch ohne ihre„unruhe- stiktende Arbeit“ würde der Schmuggel ins Uferlose gehen. Zwei Millionen DM von der Spielbank Bad Dürkheim. Die staatlich konzessio- nierte internationale Spielbank Bad Dürk- heim konnte in den drei Jahren ihres Be- stehens eine Besucherzahl von rund 150 000, darunter 15 500 Ausländer, registrieren. Wie die Direktion bekanntgab, wurden von den Spieleinnahmen an das Land Rheinland- Pfalz rund zwei Mill. DM, an die Stadt Bad Dürkheim sowie an die AG Bad- und Sali- nenverein Bad Dürkheim je 400 000 DM ab- geführt. Durch den Devisenschalter konnten ausländische Zahlungsmittel im Gesamtwert von rund 350 00 DM hereingenommen wer- den. Außer den genannten vertraglichen Ab- gaben hatte die Spielbank für soziale, sport- liche und kulturelle Zwecke Zuwendungen von rund 46 000 DM J geleistet. 50 000 besuchten Salzbergwerk Friedrichshall. In diesem Jahre haben über 50 000 Personen dem Steinsalzberg- Werk in Bad Friedrichshall-RKochendorf einen Besuch abgestattet. Damit wurde ein neuer Besucherrekord erreicht. Das Salzbergwerk mit seinen riesigen unterirdischen Anlagen Silt als„Schlager“ des Fremdenverkehrs im Württembergischen Unterland. Die Schacht- einfahrten wurden am ersten Sonntag im Oktober für dieses Jahr offiziell beendet. Pfabzer Tagetuch Ludwigshafen. Die Polizei führt zur Zeit besondere Geschwindigkeitskontrollen im Stadtgebiet durch. Verkehrssünder, die mehr als 40 km/st fahren, werden bestraft, Ihren Höhepunkt findet die Kriegsgefan- genen Gedenkwoche in Ludwigshafen mit einer Treuekundgebung am 26. Oktober im Pfalzbau-Festsaal, bei der Bundestagsabge- e e Friedrich Wilhelm Wagner sprechen Wird. Frankenthal. Wie die Polizei mitteilt, Wurde auf der Bundesstraße 9 am Tage ein aus Zweibrücken kommender Lkw. in der Nähe der Autobahn aus einem Jeep be- schossen. Zum Glück wurde niemand ver- letzt. Das Militärfahrzeug konnte unerkannt entkommen. Kein Geld für die Entschlammung des Frankenthaler Kanals hat das Wasserwirt- schaftsamt Neustadt. Mit dieser Antwort auf die Frage des Bauamtes wurde die aus hygienischen Gründen erforderliche Reini- gung des Kanals auf unbestimmte Zeit ver- schoben. Jede Haus frau möbht sich täglich mit dem Abwasch, unerträglich! Doch mit REH Sspaft sie dagegen sehr viel Zeit und kann sich pflegen. Das Geschirr tropft ab, wird blank undd ist fertig für den Schrank! Anne muß vlel schebern, putzen und viel Zeug dabel benutzen, des— zu oft gebraucht— am Ende spröd unde rissig macht die Hände. RkEl macht sie jetzt sammetweich. Anne sagt:„Hätt“ ich doch gleich!“ Um sein Geld sich zu verdienen, putzt Herr Emsig die Maschinen von der Firma knoll und Rau, Rohr- und Apparatebau. Selt mit Rkłl er täglich schafft, braucht er nor noch halbe Kraft. Probier's auch Du und bleib! dabei zum KReinemachen fEIHVISo HE SpülEN- REI Eg alles in einem Pakef n eee Seite 8 MORdEN 5 r%%. 1 4777777747777 744“ N Freitag, 17. Oktober 1952/ Nr 200 1111111111144 144 Ne nnen. e.. 1300 180⁰ 17⁰⁰ 190⁰ 21 0⁰ Vorverkauf ab II Uhr Ganz Mannheim will diesen herrlichen Film sehen! Wir verlängern daher nochmals Z. Wockk bis einschl. Montag! s mistunkeft Fils blub Uli Jacos SSO kine Liebe voller leidenschaff/ Eine Liebe mit Erfüllung Doch eine Liebe, die das Schicksal zerbrach MANNHEIMER PRESSE: Diesen schwedischen Film sollte jeder sehen, der das Herz auf dem rechten Fleck hat und Verständnis für die Probleme Junger Menschen. Versäumen auch Sie nicht die letzten Spieltage! Sonntag vorm. 1. o0 unr 14. Wiederholung Marcel Pagnols Meisterwerk g DINNKEN Die Frau des Hackers U ue, Der gelstreſche, höchst amösonte französische Spitzenfiim. Telefon 3 18 20 ber film, von dem man spricht. Einer der Filme, die man gesehen haben muß! Oogendliche nicht zugelassen) MARTHHA FGCERTH AN KIFPURA in dem FARB FILM des Jahres nach Lehädrs schönster Operette mit Paul Hörbiger- Walter Müller Karin Dassel rodwig Schmitz- Kerl Meixner- Regie: Hens Deppe Die forben des fernen Ostens— Die Stimmen begnadeter Sänger Der Zauber der Iropen— Die unsterblichen Melodien Lehérs 1345 1600 1815 20⁰ II N 9* den Planken lil 32145 mamba Wir bitten die fr diesen Film geändert. Anfungszeſten zu becchten Frauen und galante Männer! 8 Fel. 3263 41, 6 Breite Struge inge Egger Wolf Albech Rey die kleine Cornelio und Rita Pull 2 singt 135⁰ 10⁰⁰ 1010 15 90. 20 15.00 FF rem. 5 5 25 10. 00 „Ein Gläschen Wein und Du...“„Vater hat nichts dugegen..“ singt Rita Put taunisch, beschwingt und vergnügt, Wie es Mannheim körzlich in Wirklichkeit erleben konnte, rolſt hier ein Film yon der Suche nach der idedlen Frau ab! ab heute. 3— Ngo 2220 Spätrotzt. 8 5 S0. bor 22 5 e b J28 ist i 8 2 Jemperament N Das Etfur E Das ist liebe Autun? 10 beute Ein heiterer Wirbel um schöne Sonntag 110 MATINEE— Ermäßigte Preise 95 kin Erlebnis für jung und alt ö bedeutet eine Reise bei uns 12115 Kilometer Telefon 3 21 48 J. Woederholung Kreuz und quer dureh den Gelben Erdtell ran- Bagdad- Jeheron- Persien- Wöste Gobi Ober das höchste Gebirge der Welt in die Weite Ebenen des Gelben Reiches FREITAG u. SAMSTAG, 23.00 Uhr, Spät vorstellung DON BARRT, in d. neuen tempogelad. Wildwester: Marschall: Santa é Ein Film der rauchenden Pistolen Am Mes platz Telefon 5 11 88 Hannerl Matz- Adrien Hoven HANS RICHTER, GRETLSCHGRG, FRITZ IMHOFF in der neuen deutschen Filmoperette dadsonn Salzburg Musik: Fred Raymond Regie: Ernst Marischka Das musikalische Lustspiel der tausend Ueber- raschungen!- Herrliche Landschaft! Einfalls- reiche Regiel- Beschwingte Musik! 8 Mittelstr. 41 Telefon 5 11 86 Beginn: 16.00, 18.15 und 20.45 Uhr Achten Sie bitte auf veränderten Beginn: 20.453 Uhr OLGA TSCHECHOwWA- FRITS v. DbONGEN Hinfer Klosfermauern VomLebengehetztlvoms chicks al gejagt! Von Leidenschaft getrieben! Beginn: 15.45, 17.43, 20.00 Uhr; Sa. 22.00 Uhr Spätvorstell. So. 13.30 Uhr f. Kinder„Das weiße Abenteuer“ 6 7, 10 Telefon 3 21 40 eg 1100 Fernen, Ids Höllerne Bengele U. zeine gute ee(Pinot chic) Maus des Lebens Nach dem gleichnamigen Roman entstand das ergreifende Filmwerk mit G. Fröhlich, C. Borchers, H. Knotek, V. Staal Nur bis Montag 18.30 und 20.45(Sonntag auch 16.15) Uhr. Gartenstadt Telefon 5 93 01 Samstag 22.4 Uhr US Pat im Dschungel 8 Cornel Wilde u. Maureen O'Hara in einem neuen, präch- 8 tigen, historischen Ausstattungsfarbfilm voller Abenteuer, SAATIBAU Spannung und Humor nach Motiven von ALEX. DUM AS: aue, göhnefdrei Musketiere Telefon 5 93 01 o.: 18, 20.30; Sa,: 17, 19.30, 22; S0.: 13.45. 15.45, 18, 20.30 Uhr 1 Das Filmlustspiel mit viel Liebe. Musik und Humor Wochenend im Faradies P. Dahlke C. Höhn und: Der deutsche Nachwuchs Wo.: 18.00, 20.30; Sa.: 17.00, 19.30; S0.: 15.43, 18.00, 20.30 Uhr Waldhof— Telefon 5 98 08 Sa. 22.00 Nachtvorst. 80. 13.30 Jugendvorst. 8— 2 m E nun D 2 15 2 5 f zer Uilabalet Manenbie frank& Schandin Von Freitag, 17. Oktober bis Montag, 20. 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Ständige Ausstellung neuzeit- cher, sanitärer Einrichtungen Philotopſtenhoe Srlag. Mannheim weiß es: wenn ALSTER H CAPITOl einen Film gemeinsam starten, ist es etwas Besonderes! Diesmal der große Farbfilm der RK O- Disney- Produktion Lobin o seine ſolluhinen Hesellen mit Richard Todd- Joan Rice und vielen anderen bedeutenden Darstellern Regie: Ken Annakin kine der schönsten Sagen aus der Zeit der Kreuzzöge im Rahmen eines prunkvollen historischen Furbfilmgemäldes von seltener Schönheit, Abenteverlichkeit und Romantik Ielefon cABPITOI 5 Täglich 14.00 16.30 19.00 21.00 Telefon ALSTEN 145 Täglich 14.00 16.00 18.15 20.30 eee sf meneeeeeeeeeſſſſſſſſſſſſſſſſieeee eee Heinrich dretler Heinz Woester kusabein müller olaf Hunter Ein Film, den das Leben schrieb han redlistisch und erschöfternd Erstaufführung Beginn 1400 1600 1815 200 Sd. duch 2300 Uhr Jogendverbot Dieses Werk ist eine selten gelungene Mischung von Ne-, Problem- und Kriminalfilm Sonntag 2 AMERN A Sonntag 180 KURBEI. Mörchen- Rumpel- Märchen- Ppinzessin stone Seiilzehen] nde S THenb rüde Telefon 3 18 96 Ein Blick in die Vergengenbe ver wWahrloster, junge Mädchen 6 mend Unerhört sp und realistisch. 7 Original⸗Akten 12 5 Wirklichen Erlebn 25 sen zusammengeste 5 mit paul Nenre 1d catherine Me leod anne Fran“ 1s 5 Ab heute Erst- 5 qugendverbot E e, bebe Leeni I eee ede e etcrddgrsrccccccdödadimidddddddcdccörf8ppöpöö d ddirdddddddööd dg d dere dd Uaden-Lchtsplelg Wollstecht Ab Fr. Sa., So. nerz der Weit ab 30 grün war Rote Schlucht] o. mein Tal Anzeigen in HTE dringen den ge vönschften Werbeerolg DAMEN- u. HERREN- B EKITIEIDUNG PELZZMANTEIL oller Art tangfristige Kredite in bequemen Monatsraten bel NMANNKEIMER&(o P 3, an den blanken ZBazlenbheus — reo, ene 0 IXI. 200 n bel MORGEN Seite Nr. 240 J Freitag. II. Oktober 1952 6 An der Neugestaltung Waren beteiligt: Malergeschüt Aan& Fre SChüwind Mannheim, Käfertaler Ste., Telefon 5 12 79 Ausführung der Malerarbeiten. 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Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbH. vergilbt die Künststeinarbeiten für die Wohnbauten F 5, F 6, Bau- abschnitt 1952. Angebotsvordrucke können, solange Vorrat reicht, bei der Geschäftsstelle der Gemeinnütz. Baugesellschaft, Max-Joseph-Str. 5 Zimmer 308, abgeholt werden. Mannheim, 16. Okt. 1952. Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbH. Freigabe von Wasserfahrzeugen durch die amerik. Besatzungsmacht. Pie Us- Besatzungsmacht hat dem Besatzungskostenamt folgende Wasser- fahrzeuge zwecks Ermittlung der Eigentümer übergeben: 1 Motorboot mit Kajüte, Mahagoni-Rumpf, etwa 7,5 m lang; erbaut von Lurssan, Bremen; 1 offenes Boot. Kiefernholz, etwa 6 m lang.— Personen usw., die als Eigentümer der vorstehenden Fahrzeuge in Frage kommen, wollen sich zwecks Besichtigung der Boote umgehend mit dem Besat- zungskostenamt für den Stadt- und Landkreis Mannheim. Pestalozzi- schule(Zim. 308), Tel. 4 51 81/ Klinke 59, in Verbindung setzen. Falls die Eigentümer der Boote innerhalb einer Frist von 4 Wochen nach Erschei- nen dieser Bekanntmachung nicht ermittelt werden können, wird Über die freigegebenen Fahrzeuge anderweitig verfügt werden.— Mannheim, den 14. Okt. 1952. Besatzungskostenamt für den stadt- u. Landkreis Mhm. Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. Nachdem die Maul- und Klauenseuche in Mannheim-Seckenheim im Bestand des Landwirts Ja- kob Ding amtstierärztlich festgestellt wurde, werden folgende An- ordnungen getroffen: A Sperrbezirk: Der Stadtteil Mannheim-Secken- heim bildet den Sperrbezirk im Sinne der 58 161 ff der Ausführungs- vorschriften zum Viehseuchengesetz. Sämtliche Klauentiere unterliegen der Absonderung im Stall. Es darf mit Klauentieren nicht gefahren werden. B Beobachtungsgebiet. Die Stadtteile Neuostheim Rheinau, Friedrichsfeld und die Gemeinden Edingen und Ilvesheim werden zum Beobachtungsgebiet gem. 88 165 ff der AVzVSGd erklärt. C 15-Km- Um- Kreis(Schutzzone). In die Schutzzone gem. 5 1680 AVzVsd fallen außer der Stadt Mannheim mit Vororten alle Orte, die im Umkreis von 18 Km vom Seuchenort entfernt liegen. Mannheim, den 14. Oktober 1952, Städt. Amt für öffentl. Ordnung 1/7 L Auf Grund des Gesetzes Über die Selbstverwaltung und über derungen von Vorschriften auf dem Gebiet der Sozlalversicherung 4 22 8 Wahlankündigung in der Fassung vom 13. 8. 1952(B0Bl. I S. 427) wählen bei der A. GN Allgemeinen Ortskrankenkasse Mannheim die Versicherten und die Arbeitgeber je zur Hälfte ihre Vertreter n die Vertreter versammlung und deren erste und zweite Stellvertreter 30 für sich getrennt in freier und geheimer Wahl nach den Grundsätzen der Verhältniswahl. Der Termin für die Wahlen wird noch festgesetzt. Für die Durchfünrung der Wahl ist ein Wahlausschuß gebildet worden. Aufgaben des Wahlausschusses Der Wahlausschuß wird nach der noch ausstehenden Festsetzung der Mitgliederzahl für die Vertreterversammlung sowie nach der für die erstmalige Wahl erfolgten Regelung anderer der Satzung vorbehaltener Bestimmungen durch den Bundeswahlbeauftragten öffentlich zur Ein- reichung von Vorschlagslisten für die Vertreter versammlung auffordern. Die Aufforderung wird u. a. die Angabe enthalten, bis zu Welchem Zelt⸗ punkt, an wen und an welche Anschrift die Vorschlagslisten einzureichen sind. Ferner wird die Aufforderung die Zahl der zu wählenden Mit- glieder und Stellvertreter der Vertreter versammlung, getrennt nach den einzelnen Wählergruppen. einen Hinweis auf die Voraussetzungen für die Aufstellung von Vorschlagslisten, über die Wahlberechtigung uns die Wählbarkeſt sowie einen Hinweis darauf enthalten, daß die einzelnen Wirtschaftszweige und Berufsgruppen angemessen vertreten sein sollen. Die Vorschlagslisten werden nach Ablauf der Einreichungsfrist bei der Allgemeinen Ortskrankenkasse Mannheim und beim Versicherungsamt Mannheim vorbehaltlich der Prüfung und der Entscheidung über die Zulassung durch den Wahlausschußg eine Woche lang vorläufig öffentlich ausgelegt. Aufstellung der Vorschlagslisten Für die Einreichung der Vorschlagslisten werden jetzt schon folgendes Hinweise gegeben: Die Versicherten einschließlich der Rentenberechtigten aus eigenes Versicherung wählen auf Grund von Vorschlagslisten der Gewerk- schaften und der selbständigen Vereinigungen von Arbeitnehmern mit sozial- oder berufspolitischer Zwecksetzung. Die Arbeitgeber wählen auf Grund von Vorschlagslisten der Ver- einigungen von Arbeitgebern. g. 5 Den Vorschlagslisten der Organisationen stehen Vorschlagslisten glei. wenn sie die Unterschriften von mindestens zweihundertfünfzig Wahl- berechtigten tragen(freie Vorschlagslisten). Wahlberechtisung und Wählbarkeit Wahlberechtigt und daher vorschlagsberechtigt sind grundsätzlich Ver- sicherte einschlieglich der Rentenberechtigten aus eigener Versicherung und Arbeitgeber, die das achtzehnte Lebensjahr vollendet haben. Vertreter der einzelnen Wählergruppen können nur Personen aufgestellt und gewänlt werden, die das aktive Wahlrecht zum deutschen Bundestag besitzen(21. Lebens fahr und die im Kassenbezirk mren Wohnsitz haben oder regelmäßig dort beschäftigt sind.. Vertreter erten einschliegilch der Rentner aus eigener Ver- Rertinig miüsser 1 85 Kasse versichert sein Arbeitgeber, die selbst bei dem Versicherungsträger versichert sin, gelten für die Wahl als Arbeitgeber, wenn sie regelmäßig mindeste. einen versicherungspflichtigen Arbeitnehmer beschäftigen. Liegen gleich- zeitig die Voraussetzungen der Zugehörigkeit zu verschiedenen Gruppen desselben Versicherungsträgers vor, so begründet die Beschäftigung einer Hausgehilfin oder Hausangestellten nicht die Arbeitgebereigenschaft im Sinne dieser Vorschrift. Form und Inhalt der Vorschlagslisten für die Vertreter versammlung Die Wahlen der Vertreter sowie ihrer ersten und zweiten Stellvertreter finden auf Grund der für die einzelnen Gruppen getrennt eingereichten gültigen Vorschlagslisten statt. Listen verbindung ist bis zum Ablauf der Einreichungsfrist zulässig. Ist ein Wahlkandidat in mehreren Eisten zur Wahl für das gleiche Organ vorgeschlagen, so wird ihn der Wahlausschuß unter Setzung einer Frist zur Erklärung darüber auffordern, für welche Liste der Vorschlag bestehen bleiben soll. Auf Grund der Erklärung hierüber wird der Name in den übrigen Listen gestrichen. Erklärt der Wahlkandidat innerhalb der gesetzten Frist nicht, für welche Liste der Vorschlag bestehen bleiben soll, so wird sein Name auf allen Listen ge- strichen. Hat ein Wahlberechtigter mehr als eine Vorschlagsliste unter- zeichnet, so wird sein Name auf allen Listen gestrichen. Die Vorschlagsliste jeder Gruppe soll insgesamt mindestens so viele Namen enthalten, als Vertreter sowie erste und zweite Stellvertreter zu wählen sind. Die über die erforderliche Zahl hinaus vorgeschlagenen Wahlkandidaten und Stellvertreter gelten in der Reihenfolge, in der sie auf der Liste enthalten sind, als Ersatzleute der Liste. Die Vorschlagslisten müssen zu ihrer Gültigkeit mit Schreibmaschine geschrieben sein und in dreifacher Fertigung eingereicht werden. Die eigenhändigen Unterschriften und etwa sonst eigenhändig gemachte An- gaben der Listenunterzeichner müssen daneben oder darunter maschinen- schriftlich wiederholt werden. Die Wahlkandidaten sind nach Vor- u. Zu-(bei Frauen auch Geburts- name sowie nach Beruf, Geburtstag bzw. ort, Wohnort und Wohnung genau zu bezeichnen; bei Pflichtversicherten, gesetzlichen Vertretern, Geschäftsführern und bevollmächigten Betriebsleitern ist auch der Ar- beitgeber(Firma) anzugeben; freiwillig Versicherte und Rentner sind als solche zu bezeichnen. Die Wahlkandidaten sind fortlaufend mit Zif- kern aufzuführen; für jeden Wahlkandidaten sind unter Verwendung der Buchstaben a) und b) sein erster und sein zweiter Stellvertreter anzugeben. Der Name des Spitzenkandidaten ist das Kennwort der Liste; sonst kann als Kennwort nur der Name der vorschlagenden Or- Sanisation angegeben werden; andere Kennworte sind unzulässig. Für jeden auf der Vorschlagsliste enthaltenen Kandidaten ist mit der Einreichung der Vorschlagsliste eine Erklärung vorzulegen, daß er bereit ist, eine Wahl anzunehmen; ferner ist eine gebührenfreie Beschei- nigung der Gemeindebehörde seines Wohnortes vorzulegen, daß keins Gründe vorliegen, welche das aktive Wahlrecht zum deutschen Bundes- tag ausschließen, wenn der Wahlausschuß dies aus besonderen Gründen im Einzelfall für erforderlich hält. Die Vorschlagslisten der Gewerkschaften, der selbständigen Ver einigungen von Arbeitnehmern mit sozial- oder berufspolitischer Zweck setzung und der Vereinigungen der Arbeitgeber müssen von den zu Vertretung berufenen Personen unterschrieben sein. Für die Unter- schriften unter freie Vorschlagslisten gilt 5 4 Abs. 1 Sätze 9 und 10 so- wie 8 4 Abs. 9 Satz 1 GSv. In jeder Vorschlagsliste soll ein besonderer vertreter der Vorschlags- liste(sowie dessen Stellvertreter) angeführt werden, der insbesonders zur Abgabe von Erklärungen gegenüber dem Wahlausschuß berechtigt ist(Listenvertreter). Als Vertreter von Vorschlagslisten der Gewerkschaften, der selbstän- digen Vereinigungen von Arbeitnehmern mit sozial- od. berufspolitischer Zwecksetzung und der Vereinigungen der Arbeitgeber gilt jeder Unter- zeichner der Liste. Scheiden solche Vertreter aus ihrer Organisation aus, S0 können die Organisationen andere Vertreter benennen. Sind im Falle freier Vorschlagslisten keine Listenvertreter benannt, so gilt der ersts Unterzeichner als Listenvertreter, die übrigen Unterzeichner gelten in der Reihenfolge der Liste als Stellvertreter. Erklärt bei einer freien Vorschlagsliste mehr als die Hälfte der Unter- zeichner schriftlich in der für die Einreichung der Vorschlagsliste vor- geschriebenen Form, daß der Listenvertreter oder sein Stellvertreter durch einen anderen ersetzt werden soll, so tritt dieser mit Zugang der Erklärung beim Wahlausschuß an die Stelle des bisherigen Eisten vertre- ters oder eines Stellvertreters. Nach Zulassung der Liste ist keine Aen- derung in der Vertretung der Liste mehr statthaft. Der Listenvertreter ist bis zur Entscheidung des Wahlausschusses Über die Zulassung von Vorschlagslisten berechtigt und verpflichtet, Bean- standungen zu beseitigen; er kann für Wahlkandidaten, deren Vorschläge den Erfordernissen des Gesetzes und der Wahlordnung nicht genügen, auch andere Kandidaten benennen. Wahl ohne Abstimmung Wird aus einer Wählergruppe der versicherten und Arbeitgeber je- weils nur eine gültige Vorschlagsliste eingereicht oder bleibt nur eins gültige Liste bestehen, so findet keine Wahl statt. Das gleiche gut, wenn alle gültigen Listen rechtzeitig zusammengelegt werden, wenn mehrere Vorschlagslisten zusammen nur die vorgeschriebene Zahl von Vertretern oder Weniger enthalten(fehlende Vertreter beruft die Auf- sichtsbehörde aus der Zahl der Wählbaren, sle wird hierbei eingereichte Vorschlagslisten zugrunde legen, wenn Vorschlagslisten überhaupt nieht oder nicht rechtzeitig eingereicht oder nicht zugelassen werden. Die in einer Vorschlagsliste Vorgeschlagenen gelten in der Reihen- kolge, in der sie auf der Liste enthalten sind, als gewählt. Findet eine Wahl nicht statt, so wird der Wahlausschuß dies dem Luästenvertreter rechtzeitig mittellen und vor dem Wahltage öffentlich Hekannt machen, daß keine Wahl stattfindet. Mannheim, den 13. Oktober 1952. Allgemeine Ortskrankenkasse Mannheim Der Wahlausschuß: Sommer Warnecke Brückelmayer ee MORGEN Trettag, 17. Oktober 1932/ Nr. Handball-Mäadels in Norwegen Das erste Länderspiel der deutschen Hand- Ballmädels nach dem Kriege wird am Wochenende eine Siebener-Mannschaft im Bislet-Stadion in Oslo gegen Norwegen be- streiten. Das Treffen wird nach Hallenhand- ballregeln ausgetragen. Folgende deutsche Spielerinnen gehören der deutschen Expedi- tion an: Tor: Schwabe(Berlin), Lutteroth (TV Alstertal; Deckungsspielerinnen: Gillrath Düsseldorf), Arendt(Berlin), Wybieralski (Hamburg), Hornig(Düsseldorf) und Burmei- ster(Eimsbüttel); Stürmerinnen: Prüfert und Walter(Berlin), Hannen(Düsseldorf), Hatje (TV Alstertah und Framke(München). Vor ihrer Abreise nach Oslo bestritt die deutsche Nationalmannschaft in Flensburg gegen die„Sportfreunde“ ein Probespiel in der Halle, das glatt mit 9:0 gewonnen wurde. Die Auswahlmannschaft spielte besonders in der Deckung sehr sicher. Eiche und ASV-Ringer zu Hause Die zweite Runde der nordbadischen Ober- Aga im Mannschaftsringen sieht Mannheims „Asse“, RSC Eiche Sandhofen und ASV Feu- denheim, zu Hause. Die Sandhöfer kämpfen bereits am Freitagabend, 20 Uhr, im„Morgen- stern“ gegen den ASV Heidelberg und werden dabei bestimmt vor eine ebenso schwere Auf- gabe gestellt, wie am Samstagabend ASV Feu- denheim auf eigener Matte gegen den Neuling, die Karlsruher SpVgg. Germania. Die ersten Doppelpunkte liegen aber für Eiche und ASV im Bereich des Möglichen. Sonderzüge nach Augsburg Die Bundesbahn legt im Einvernehmen mit dem DFB zum Länderspiel Deutschland Schweiz am 9. November im Augsburger Ro- senaustadion zahlreiche Sonderzüge ein. Bis jetzt sind Züge von Stuttgart, München, Nürn- berg, Regensburg, Ingolstadt, Lindau-Memmin- gen, Konstanz, Friedrichshafen, Immenstadt, Weilheim(Oberbayern), Schongau und Nörd- Ungen vorgesehen. Mit dem TSV 46 nach Italien Die Ski-Abteilung des TSV 1846 ruft jetzt schon zur neuen Saison auf. Sie wird eingelei- tet mit einem Jugendkurs im Schwarzwald(28. Dezember bis 4. Januar) unter Leitung von Sportwart Hugo Rüger. Die großen Fahrtea Werden in den Monaten Februar. März und April durchgeführt. Die erste Fahrt geht nach Osterhofen(8. bis 23. Februar), die zweite Fahrt nach Schröcken/ Vorarlberg(8. bis 23. März) und ce letzte Fahrt nach Bella Vista(Italien) (A. bis 19. April). Der TSV 46 macht jetzt schon auf diese großen Skifahrten aufmerksam, da- mit sich alle Interessenten frühzeitig einstel- len können. Die Teilnahme ist nicht nur Ver- einsmitgliedern möglich, Anmeldungen sind an die Geschäftsstelle, Stresemannstraße 20, zu richten. Sroßkampf in Mannheim: Deutscher Meister gastiert beim SV Waldhof eneralangtitt auf die Jabellenspitze im Suden Muß Mühlburg die Führung an Offenbach abgeben?/ Schweres Spiel für VfR in Aschaffenburg Am Sonntag wird in der ersten Liga Süd ein Generalangriff auf die fünf Spitzenvereine gestartet. Sie müss en alle auswärts spielen und es sieht ganz 80 Aus, als wäre ein Führungswechsel fällig. Er tritt ein, wenn die Offenbacher Kickers, denen wir am ehesten einen Auswärtssieg zutrauen, sich bei Bayern München behaupten und der VfB Mühlburg in Fürth von den wiedererstarkten Kleeblättern geschlagen wird. Für Mannheims Fußballfreunde steht das Spiel auf dem Waldhof-Platz im Mittelpunkt, wo der Deutsche Meister VfB Stuttgart seine Visitenkarte abgibt. Die teilweise sensationellen Ergebnisse des vergangenen Sonntags mahnen zu einer vorsichtigen Beurteilung der Chancen aller Vereine. Der Deutsche Meister ist augenblicklich in einer bestechenden Spiellaune. Trotzdem wird er es auf dem Waldhof nicht leicht haben. Das letzte Spiel hat er bekanntlich 0:1 ver- loren. Lipponer schoß das„goldene Tor“. Am Sonntag wird er es wohl nur erzielen, wenn es einen Elfmeter gibt, denn wir rechnen damit, daß Paul den Mittelläuferposten für den gesperrten Berger übernehmen muß. Dieser Schwächung des Waldhof- Angriffes steht eine Verstärkung gegenüber, denn Münchhalfen ist wieder frei. Wenn die Mann- heimer mit der gleichen Unbekümmertheit wie in Offenbach ans Werk gehen, haben sie eine ausgezeichnete Chance. Dies gilt vor allem dann, wenn es ihnen gelingt, einen Tor- Vorsprung zu erzielen und sie dann recht- zeitig(aber nicht zu früh) die Deckungs- reihe schließen. Der VfR Mannheim gastiert in Aschaffen- burg. Nach der enttäuschenden Vorstellung gegen Kickers Stuttgart fällt eine günstige Prognose schwer. Die Viktoria Mannschaft, die der erfahrene Alt- Internationale Ernst Lehner hervorragend aufgebaut hat, ist nicht nur die gute Heimmannschaft von früher, son- dern in dieser Saison auch eine Elf, die in Auswärtsspielen gut abzuschneiden weiß. Eine Feststellung, die ihre Heimstärke nur noch unterstreicht. In den weiteren Spielen hat Fürth, nach- dem Mühlburg in seinem Heimspiel gegen BCA auf der ganzen Linie enttäuschte, eine ausgezeichnete Chance. Vermutlich wird man weiter auf Horst Schade verzichten und dem dreifachen Torschützen von München, Häfner, erneut den Vorzug geben. Da die Bayern nun auch chren gesperrten Stopper Mayer er- setzen müssen und es fraglich ist, ob Streitle wieder spielen wird, sind die Offenbacher Aktien erheblich gestiegen. Die Kickers kön- nen Preißendörfer wieder einsetzen und soll- ten mit ihrem Paradesturm Kaufhold- Schrei- ner-Preißendörfer-Weber-Kircher, eine vor- Zwischenrunde der Hockey-Silberschild-Spiele yal Baden in Hiedersachsen eine Chance? Westdeutschland— Hamburg in Mülheim (Ruhr), Berlin— Bayern in Berlin, Nieder- sachsen— Baden in Hannover und Württem- berg— Hessen in Stuttgart, so lauten die Paarungen des Sonntags, in denen die Vor- schlußrundenteilnehmer für den Hockey-Sil- berschild ermittelt werden. Die interessan- teste Begegnung führt in Mülheim(Ruhr) den Silberschild- Verteidiger Westdeutschland und seinen Vorgänger Hamburg zusammen. Der Westen stützt sich auf sechs National- spieler: Torhüter Schmidt(Mülheim), die Raffelberger Hidding, Suhern und die Gebrü- der Dollheiser sowie Hugo Budinger(Düssel- dorf 99). Mit dieser Mannschaft hat der We- sten gute Aussichten, sich für die 1950 in Hamburg erlittene 1:3-Endspielniederlage zu revanchieren. Hamburg mit der Kombination „Washington international“— das Turfsportereignis des Jahres Laurel Park: 100 000 Amerikaner werden jubeln Niederländer wird stark beachtet/ Unser Favorit: Indian Hemp Das große internationale Pferderennen auf der Laurel-Park-Rennbahn in Amerika, in dem der deutsche Derby-Sieger des Jahres 1950, Nie- derländer. auf Spitzenhengste aus der ganzen Welt trifft, wird am Samstagnachmittag gelau- ten. Da bis zur Stunde noch keine Gewichts- veröffentlichung für dieses 30 000-Dollar-Han- dicap vorliegt, ist eine Besprechung immer noch schwierig. Der nicht chancenlose Worden II aus dem Stall Straßburger, den der vielfache tranzösische Championreiter Johnstone steuern sollte, wurde noch gestrichen. Eine eigens für das Washington D. C. Inter- national bestimmte Kommission, der auch zahl- reiche Journalisten angehörten, hat die drei Pferde der amerikanischen Zucht ausgewählt, die gegen die ausländischen Gegner an den Start gefuhrt werden. Wie ernst der amerika- nische Turfsport diese Aufgabe nimmt, geht aus der sorgfältigen Wahl hervor. Der fünf- Jährige Hengst Greek Ship hat bereits meh- rere hunderttausend Dollar gewonnen und gilt als Grasbahnspezialist. Der zweite Amerika- ner, der vierjährige Hengst Crafty Admiral, gilt als bestes Handicap-Pferd der Staaten. Der dritte Vertreter Ruhe ist bei uns weniger bekannt, soll jedoch in diesem Jahr großartige enn munen Laurel Park(USA), Sonnabend Washington International 50 000 8 2400 m Leistungen vollbracht haben. Ohne Zweifel wird einer dieser drei Amerikaner die Favo- ritenrolle einnehmen. Voraussichtlich Crafty Admiral, der von Fighting Fox/ Admirals Lady, einem hervorragenden Elternpaar, abstammt. Nach unserer Meinung wird dieses Rennen allerdings von keinem Amerikaner gewonnen. Eine erste Chance räumen wir dem kanadi- schen Hengst Indian Hemp ein, auf dem Re- kordreiter Jonny Longden sitzt. Das Pferd wird seit vier Wochen in Amerika gearbeitet. Interessante Teilnehmer sind auch der Argen- tinier And Again und der Kanadier Castleton. Vielfacher Sieger aus England ist Wilwyn, den der beste englische Jockey nach Gordon Ri- chards, J. Mercer, reitet. Turfglückspilz Aga Khan bringt seine irische Stute Nashua an den Start, während der Engländer Zucchero, ein großartiges, in seiner Laufbahn allerdings unglückliches Pferd. mit unserem Niederländer das Feld vervollständigt. Dem deutschen Pferd wird von der Us Presse großes Interesse entgegengebracht. Nie- derländer soll in der Morgenarbeit unter Jockey Scurlock, der zur ersten amerikanischen Gar- nitur gehört, hervorragend galoppiet sein. Wir glauben aber nicht an seinen Sieg: oder sollte er noch einmal die große Form des Frühjahrs im Herbst erreichen? 7 Am Samstagnachmittag werden über 100 000 Amerikaner den vierbeinigen Cracks aus aller Welt zujubeln. Das Rennen ist eines der größ- Uhlenhorster Elipper/ Uhlenhorster HC/HTHC erscheint nicht so spielstark wie vor zwei Jahren. Der Vorjahres-Finalist Niedersachsen gilt nach seinem 4:0 über Bremen auch gegen Ba- den als Favorit, zumal die Mannschaft wie- derum Platzrecht hat. Die badische Elf, die in diesem Jahr nach sehr sorgfältigen Vor- bereitungen und Prüfungen aufgestellt wurde, darf jedoch nicht unterschätzt werden. Sie hat eine kleine Außenseiterchance.— Hessen kam in der Vorrunde nach enttäuschenden Leistungen in der Verlängerung zu einem mehr als glücklichen 2:1 über Rheinland- Pfalz. Obwohl Württemberg in technischer Hinsicht nicht ganz die Hessen erreicht, wäre ein Sieg der Schwaben keine Ueberraschung. Damen: Eichenschild-Spiele . mit vorweggenommenem Endspiel Die Eichenschild- Zwischenrunde mit den parallel zum Silberschild laufenden Paarun- sen West— Hamburg, Niedersachsen— Baden, Württemberg— Hessen und Berlin— Bayern bringt mit der Begegnung Berlin— Bayern ein vorwegenommes Endspiel. Die Bayern- mädels verteidigen die Trophäe. Es wäre keine Ueberraschung, wenn die Berlinerinnen ihren Gegner ausschalten würden. Hessen, das im Vorjahre gegen Bayern knapp unter- lag, gilt in Stuttgart gegen Württemberg als Favorit, ebenso Niedersachsen in Hannover gegen Baden. Offen ist das Mülheimer Spiel West— Hamburg. zügliche Rolle spielen. Der Nürnberger „Club“ hat in Frankfurt gegen FSV kaum eine Chance und auch in den Spielen in Stuttgart, Ulm und Augsburg möchten wir die Platzmannschaften als Favoriten be- zeichnen. Der Spielplan: Spygg. Fürth— VfB Mühlburg; Bayern München— Kickers Offenbach; Stuttgarter Kickers— Eintracht Frankfurt; SV Waldhof— VfB Stuttgart; Ulm 46— Schweinfurt 05; Viktoria Aschaffenburg— VfR Mannheim; Be Augsburg gegen München 1860; FSW Frankfurt— 1. FC Nürnberg. * Handball: UN- Waldhof „Gastgeber haben gute Chancen Der Sonntag bringt vier Spiele der Hand- ball-Verbandsklasse, die es alle vier„in sich“ haben. In erster Linie ist das Lokalderby VfR— Waldhof zu nennen. Beide Mannschaf- ten sind zwar in der unteren Tabellenhälfte placiert, sie werden sich aber dennoch ein Spiel auf Biegen und Brechen liefern, dessen Ausgang wir als offen bezeichnen müssen. Der TSV Rot muß nach Oftersheim, beide Mannschaften werden alles daran setzen, einen Sieg zu landen, um ihre günstige Ta- bellenposition halten zu können. 62 Weinheim wird in Hockenheim gleichfalls einen schweren Stand haben. In Ketsch tritt Sd Leutershau- sen an. Die Ketscher stehen in der Tabelle am günstigsten, und dies sollte der Elf die Kraft geben, auch dieses Spiel gut zu über- stehen. Haben am Vorsonntag die Gäste alle Punkte erringen können, so wäre es diesmal keine Ueberraschung, wenn alle Punkte bei den Gastgebern bleiben würden. Ueber die Rennsportpläne der NSsu-werke äuherte sich Generaldirektor Dr.-Ing. v. Heyde kampf u. a. Wie folgt:„Für 1933 werden wir die Achtel- und die Viertelliter-Klasse weiter Pflegen, und wir hoffen, daß uns die erhebliche technische Arbeit auf diesen Sektoren noch Zeit genug übrig läßt, wieder in größere Klassen vorzusto- Ben. Glauben Sie nicht, daß unser Vierzylinder verrostet und vergessen sei, aber erwarten Sie ebenso wenig, daß ich Ihnen heute schon erklären kann: es geht mit dieser Type im nächsten Mai wieder los!“ — Dreigeteiltes Handballfeld „„ Wurde im DHB-Pokal erprobt Bei den Vorschlubrundenspielen um den deutschen Handballpokal wurde zum er. sten Male versuchsweise die Dreiteilung, 3 des Spielfeldes angewandt, die Deutsch. 60 land im Auftrage des Internationalen e. Handballverbandes erproben soll. Wider V Erwarten kat sich diese Neuregelung de. se reits in den ersten Spielen bewährt, da 80 offensichtlich die Kämpfe einen Nülssige. ren Verlauf nahmen. Der Fortfall der 0 „Betonmauer“ machte sich besonders auf- 1. fallend bemerkbar und schien auch dei 8 den Zuschauern Anklang zu finden. Mit! K der Neuregelung, daß nur jeweils sechs el Spieler im letzten Drittel vor dem Tor er. n K 0 8 scheinen dürfen, gab es kaum Schwierig. keiten, denn im Berliner Treffen brauchte der Schiedsrichter nur einmal wegen UJebertretung dieser Bestimmung einzu- greifen. Die Spieler achteten im ubrigen sehr genau auf diese Regel und fanden v sich gut damit ab. Allem Anschein nach wird die Dreiteilung dazu führen, daß 110 aueh das Feldhundballspiel noch sehneller 2 wird und ähnlichen Charakter wie das“ Hallenhandball annimmt. N 5 4 0 Carter wieder Weltmeister 13 Jimmy Carter(USA) wurde am Mittwoch f abend erneut Weltmeister im Leichtgewih fe Er besiegte den Mexikaner Lauro Salas, 33 den er am 14. Mai in Los Angeles Seinen 7 Titel abgeben mußte, in einem Kampf über b fünfzehn Runden nach Punkten. Carter wal einwandfrei überlegen und diktierte während I. des ganzen Kampfes das Geschehen. H. Endgültig letztes Rennen 0 5 l Trotz vorgeschrittener Jahreszeit und kühler Witterung— die Rennfahrer kurbeln Weiter Nun, es ist endgültig das letzte Rennen de pi Saison. Die Radfahrvereine Waldhof und Feu denheim tragen ihre diesjährigen Meisterschaf. 11 ten aus.— Auf einer 700 m langen Rundstrecke f in der Gartenstadt, die über len Westring und Unter den Birken führt werden am Sonntag ab de 14 Uhr die Junioren auf die 35 km lange Reise K. geschickt während die Jugend 14 km und de dl Radfahrer auf Touren-Maschinen(auch Damen db sind am Start) 7 km herunter strampeln.„ KFV oder Hessen Kassel! Harter Führungskampf in 2. Liga Unaufhörlich wird in der zweiten Liga Süd um die Tabellenführung gekämpft. Nahezu Sonntag um Sonntag wird der verein an der Spitze abgelöst. Dies ist ein Zeichen dafür, wie ausgeglichen ein großer Teil der Mannschaften ist. Ein Blick auf die Tabelle beweist es: Zwi- schen dem Spitzenverein und dem vierzehnten liegen nur ganze drei Punkte. Am Sonntag geht es erneut„um die Wurst“. Der KFV muß in Kassel antreten. Ein Aus- wärtssjeg wird ihm schwerfallen. Schwer hat es diesmal auch der in diesem Jahr ausgezeich- nete ASV Feudenheim. In Reutlingen här,gen die Trauben hoch. Aber der ASV ist zur Zeit für eine Ueberraschung immer gut. Ein Sorgenkapitel der Mannheimer Fuß- ballfreunde schreibt hingegen der VfL Nek kar au. Pessimisten wollen die Mannschaft bereits ganz abschreiben. Dagegen möchten wir Einspruch erheben. Erst ein Fünftel der Runde ist gespielt. Und noch immer können sich die Neckarauer aufraffen. Das Spiel am Sonntag Finnen haben einen starken Gegner eingeladen gegen Singen bringt allerdings eine nem ni schwere Belastungsprobe, bewies der Fe d el doch mit seinem 2:0-Sieg über Darmstadt recti Ze deutlich seinen Formanstieg. Wir gehen dennoch eit mit den Neckarauern und erwarten, daß 8 tie einen Sieg, zumindest aber ein Remis erzie. Un len. Letzteres würde die Anhänger aber er. eil neut enttäuschen. Spielplan: Hessen Kassel— Karlsruher Y 1. Fo Pforzheim— Schwaben Augsburg; I. 70 U. Bamberg— Jahn Regensburg; Sv Darmstadt ge gegen TSV Straubing; SSV Reutlingen— Feuden- 118 heim; ASV Durlach— Bayern Hof; AsV Cham 5 gegen SV Wiesbaden; Böckingen— Fe Freiburg W. VfL Neckarau— FC 04 Singen. sel 4 KO Spiele der 1. Amateure 0 Friedrichsfeld vor weiterem Heimsieg 0 Bedingt durch die über den SV Schwel. 06 zingen verhängte vierwöchige Platzsperre lich wird das Spiel gegen den Meisterschafts- favoriten FV Daxlanden auf dem Vf B-Plan na in Bruchsal ausgetragen. Damit verringern 5 sich die Aussichten der Schwetzinger. Ger- mania Friedriehsfeld sollte im Heim- nei spiel gegen Hockenheim den zweiten Plas i vor dem Ds verteidigen, der gleichfals zu Hause einen sicheren Sieg gegen den Neu- ling Käferta! buchen dürfte. Auch in den übrigen Treffen sind die Chancen der gast. gebenden Mannschaften höher einzuschätzen, tur 8 Sehidan boxt gegen einen Olympiasiege: 97 Länderkämpfe brachten dem deutschen Amateurboxsport und nur elf Niederlagen 76 Siege. von wurden in der Saison 1951/52 errungen, die ohne„Verlustpunkt“ verlief, obgleich so starke Nationen wie USA(12:8), Irland(14:6) und Schweden(in Stockholm 12:8) die Geg- Am Wochenende Amateurstaffel ersten Male nach dem Kriege gegen Finnland. Ein Ergebnis der so überaus freundschaft- die während der Olym- ner waren. deutsche lichen Gespräche, pischen Spiele angeknüpft wurden. „Der deutsche Amateurboxsport hat erst dann sein Ziel erreicht, wenn er in jeder Ge- zehn Unentschieden Sechs da- Die Stärke der Finnen eine zum startet in Helsinki gewichtler Hämälainen auslage. winnen, wäre das Ein Unentschieden ster Schilling u. a. auch drei Debütanten auf- weist: Wohlers im Leicht-, Resch mittel- und Sturm im Mittelgewicht. Hinzu- kommen der Stuttgarter Rienhardt und der Hagener Schwergewichtler Kalbfell, die bis- her erst ein- oder zweimal eingesetzt wurden. ren Gewichtsklassen, wo sie in dem Bantam- in FHelsinki einen Olympiasieger stellten. Genau wie Schi- dan boxt auch der Finne Die deutsche Staffel Kampfabend Favorit. Sollten die Finnen ge- eine Riesenüberraschung. könnte der„Papierform“ nach aber müßte es(mit Viernheim vermochte in dieser Spielzeit aus. Pr. Wärts nicht zu überzeugen, so daß die El des wohl in Kirrlach kaum um einen Spielver- lust herumkommen wird. im Halb- Mercedes-Benz-Equipe reist ab vo Die Rennmannschaft von Mercedes- Beni. wird zusammen mit Rennleiter Obering. Neu- bauer Deutschland am nächsten Dienstag ver. Ka lassen, um in Mexiko an den Start zu geben, ach Abflugort ist der Flughafen Stuttgart-Echter dingen. Die Porschefahrer werden ebenfall pr. Ende nächster Woche Deutschland auf den mi Luftweg verlassen. Die Wagen wurden bereit Ste vor 14 Tagen eingeschifft. dle Sieg und Niederlage Unzickers Nachdem Unzicker in seiner am Samstad Bu liegt in den unte- sogar in der Rechts- ist für den herausspringen, 10 1 5 1 ür. 2 8 unbeendet gebliebenen Partie in Stockholm ge. J ten pferdesportlichen Ereignisse des Fahr- fi, e eee 8 Tänd 3 1 42181) einen deutschen Sieg und damit einen gen den mehrfachen englischen Meisfer Golan, Ii Aga Khan(rrid) Nashus 38 X zehntes. Möge der beste, rassigste und 18 Vertreter Ander Kämpfe en erfolgreichen Start in die neue Saison geben. dek auf Gewinn stand. bedurfte Mit. We Taylor(Can.) Castleton 3 H E. Arcaro 7 45 5 0„„ Sportwart Eugen Böhm Paarungen vom Fliegengewicht aufwärts: Basel 5 V 55 mit Thyssen(Dtschl.) Niederländer. 5 H O. Scurlock 5 ste Renner als erster über die Ziellinie(Stuttgart) vor einigen Tagen auf dem Bon- cW²ͤinͤheim)— Luukonen Schidan(Düsseldorf) Woch noch einer Reihe präziser Zuge, um der 5 Hollis(Engl.) Zucchero. 2 H Ch. smirke stürmen. Wir erwarten in Front ner Bag V- Kongreß. Um dieses Ziel aber zu gegen flärazlainen,, Bieber(Oldenburg) gegen immerhin hartnäckigen Widerstand zu prechel it Silera(Argent.)— Again 3. Indian Hem p erreichen, muß der Nachwuchs eine Chance Niinivuori, Wohlers Hamburg)— Pakkonen, Schil-(Sieg nach dem 55. Zug). Vorübergehend rückte. Pl — Indian Hemp. 3 E 5, Tongden 5 erhalten. Ee überrascht nach diesen Worten gart Gram ehr, 3 e 1 er damit auf den achten Platz vor. büßte aber kr 0 S) Greek ship 5 H J. Culmone vor dem Engländer Zuechero, der einzigen nicht, daß die deutsche Helsinkl-Staffel neben 5 Sturm(Frechen)— Grönros, Pfirrmann infolge der erwarteten Niederlage gegen den wn Sharfran(OS) Crafty Admiral 4 H E. querin Stute des Feldes Nashua und dem Amerikaner so erfahrenen Boxern wie Edgar Basel, Egon(Weinheim)— Mamminen und Kalbfell(lagen) argentinischen Großmeister Pilnik wieder ein, We Hasty Farm(USA) Rune. 4W J. Adams Crafty Admiral. Schidan, Helmut Pfirrmann und Europamei- gegen Koskl. Unzicker gab nach dem 95 Zug auf. Seb 0— dus von 1948 bis 1951 8 Neueröffnung am Ssomsteg, 18. Oktober 1952, 14 Uhr„Von 23 sch 5 lag ich im Krankenhaus. 1952 schickte man mich in 280 5 8 Erholung. Aber ich war und blieb ein Nervenbündel 0 ten * 12 0 Jſeckel. 1821 von 92 Pfund mit den üblichen Begleiterscheinungen: MI! 3 21 1 gegr. 0 0 Schlaf- und Appetitlosigkeit, Magenstörungen und a M. 1 15 nervösen Weinkrämpfen. Da kam Rettung in letzter 5 Mil 2 2 5 a 285 Minute: Klosterfrau Melissengeist! Schon nach der Kokosflocken 1 Ver 1 Wieder 2 a 55 ersten Flasche besserte sich mein Allgemeinzustand 2 1 gab 8 585 zusehends. Jetzt habe ich die dritte Flasche im Ge-„bunt, 100 g 9 0 1 brauch und kann Klosterfrau Melissengeist nicht Auf PIANOS NOTEN- ZlloER-ScHAll- PLATTEN- GITARREN- Acco Roos neben den Alster- Lichtspielen mehr missen.“ So schreibt Herr Kurt schluer, Ham- burg 30, Mansteinstraße 18. Achtung: Den echten Klosterfrau Melissengeist gibt es in Apotheken und Sahne-Rarameilen laschenpackung q 12 Stöck ee 5 e 8 3 1 1 5 g 8 4 Drogerien nur in der blauen Packung mit 3 Nonnen! 5 Vergrößerte Werkstätten för alle Abteilungen Neu eingerichtet: HOHNER-Spezidl-MWerkstãtten 8 5 Tortenkeks 5 22 8 5 Tel. 4 1216 Möbl. Zimmer i. Nähe Neckarstadt 255 Uiil . Feuerwache sucht jung. Menn zum 3% REWE- Rabatt v Sewerber dum 1. Nov. Angeb. u. 03675 a. d. Verl. 105 2 8 1 ERAMIEIUN SEN 5 6 Raume auch Saal oder Nebenzimmer, f 55 itend N Jun in Mannheim oder Umgebung Wir suchen für einen leitenden run Sehr gutmöbl. Zimmer an berufst. zu mieten gesucht. Angebote Herrn uns. Firma ein schönes 1 1— 140—143 qm, geeignet als Büro Di 3 Büroräume 3 e 3 85 5 1 Ane mit unter Nr. 03726 ͤ an den Verlag.* 2 ö run 1 Treppe, Ringlage, beziehbar, Bkz., us. U. Nx. Wonng., veschlagn.-frei, Nähe a zu vermieten durch J. Hornung, Leerzimmer an berufst. Dame z. vm. Bahnhof, zu vermieten. An- Richard-Wagner-str. 17. 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ASV Cham Freiburg Ure eimsieg V Schwei- Platzsperre sterschafts- VfB-Platz verringern er. Ger- im Heim- eiten Plan gleichfalls den Neu- ch in den der gas- zuschätzen, elzeit aus- aB dle El. Spieler- ist ab cedes- Beni ring. Neu- nstag ver. zu gehen, art-Echter⸗ 1 ebenfall auf dem den bereit ckers n Samstag ckholm ge- ter Golom. am Mitt ze, um den zu brechen rend rückte büßte aber gegen den wieder ein, ieee r 240/ Freitag, 17. Oktober 1087 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT e Deutsche Vorschläge an die EZ U (li) Da die Ratstagung der OEEC sich wie man in Bonn annimmt— voraus- Sichtlich auch mit einer Neuordnung des europäischen Zahlungsverkehrs und der Wiedergewinnung der Konvertibilität befas- sen wWärd, ist von deutscher Seite ein Vor- schlag unterbreitet worden. der zunächst eine Reform der Europäischen Zahlungs- union erreichen will. Die zweite Etappe sleht die Schaffung realistischer Wechsel- kurse und schließlich die Gründung eines europäischen Währungspools mit amerika- nischer Hilfe vor. Ronversions möglichkeit Nach dem deutschen Vorschlag sollen die Gold- und Dollar zahlungen der Schuldner an die EZ U und der EZ U an ihre Gläubiger variiert werden. Die bisherige schematische monatliche Abdeckung habe zu Unerträg- lichkeiten geführt. Auch der Status der EZ U- Länder als ganzes gegenüber dritten Räu- men könne von wesentlichem Einfluß auf die Zweckmäßigkeit einer Variation der Gold-Kreditrate sein. Weiter wird vorge- schlagen, daß chronische Salden bei der ZU, sofern sie etwa zwei Jahre alt sind, fundiert und dann entsprechend allgemein festzulegender Regelung nicht nur verzinst, sondern auch amortisiert werden sollen. Dadurch könne die Liquidität der EZ U ge- bessert und die Weiterführung der Libera- lisierung erleichtert werden. Herantasten an freie Kurse Zur Wiedergewinnung realistischer Kurse ist— nach dem deutschen Vorschlag— eine plötzliche und uneingeschränkte Freigabe zu vermeiden. Die Festsetzung einer Kursmarge mit oberen und unteren Wertpunkten, in Ver- bindung mit weitestgehender Einführung von Devisentermingeschäften, soll ein langsames Herantasten an den„realistischen Kurs“ er- möglichen, Die Marge soll vom Direktorium der EZ U festgesetzt und verändert werden können. Die Länder müssen sich verpflichten, dle Stabilität der Wirtschafts- und Finanz- politik zu wahren. „Bescheidene“ Kreditforderung: 2 Md. Dollar Ergänzend für die Kurspflege wird zu- nächst zwischen den europaischen Ländern eln Verfahren vorgeschlagen, wonach die ein- zelnen Länder der EZU in Landeswährung eine Kreditlinie eröffnen. Die EZ U ist berech- tigt, unter Inanspruchnahme dieser Kredit- Unie zur Stabilisierung der Währungskurse eine Art„open market policy“ zu treiben. Um — durch strukturelle oder außenpolivtische Ursachen bedingte— Störungen zu beseiti- gen und langfristige Anpassungs- und Stabi- Usierungsprogramme durchführen zu können, wird weiterhin ein Währungspool vorge- sehen, dem die Teilnehmerländer ein Teil der konvertiblen Währungsreserven übertragen soll. Darüber hinaus hält man noch einen Kredit der USA oder des internationalen Weltwährungsfonds an den Währungspool in Höhe von 2 Milliarden Dollar für erforder- lich. Mit einem so verstärkten Pool läßt sich nach deutscher Ansicht die Konvertibilität auch auf die übrigen Währungsräume aus- dehnen und die Stabilität der freigeworde- nen Währungskrise weitgehend sichern. se Warnung vor Staatskapitalis mus Vor einer weiteren Entwicklung in Rich- tung zum Staatskapitalismus warnte der Präsident des Deutschen Raiffeisenverban- des, Reichsminister a. PD. Hermes, Einer einer Mitarbeiter erklärte, im Laufe eines Jahres würden bis zu acht Milliarden DM von der öffentlichen Hand in der deutschen Mürtschakt investiert. Man könne also den Zeitpunkt ausrechnen, wo sich das gesamte Kapital und damit die Wirtschaftsmacht aus- uchlleßlich in der öffentlichen Hand befin- den würde. Da die Investitionen aber vom Prixaten Steuerzahler aufgebracht werden müssen, verlangt der Raiffeisenverband eine Steuerreform, die vor allem dem Mittelstand die Kapitalbildung wieder ermöglicht. Der Raiffeisenverband in Bonn wies dar- aul hin, daß allein im ersten Halbjahr von Bund und Ländern aus Haushaltsmitteln 2,8 Milliarden DR für Investierungen aufge- wendet worden seien. Diese Mittel müßten mit Hilfe einer gesunden Steuer- und Kapi- taimarktreform zugunsten der privaten Ka- pitalbildung umgelenkt werden. Die demo- kratische Freiheit und die soziale Markt- Mrtschakt könnten nur erhalten werden, 9 8 85 der Mittelstand in seiner breiten 9 Möglichkeiten neuer Eigentumsbil- ung erhalte. Die jetzige Entwicklung da- Legen miisse zum Staatskapitalismus führen. Die 23 482 Genossenschaften des Deut- 1 Raiffeisenverbandes, die am 31. De⸗ 2 3,3, Millionen Mitslieder zähl- Milla eigerten ihre Warenumsätze von 6,8 Mufarden Dal 1950 auf schätzungsweise 6.9 9 DM 1951, wie der Anwalt des a5 dies, Meulenpergh, in Bonn bekannt- — 5 Hiervon entfallen 3,4 Milliarden D ast ie Urnsätze der 82 Zentralgeschafts- mtalten und 5,5 Milliarden DM auf die rtsgenossenschaften. 5 Bilanzsumme aller ländlichen Ge- elch dakken dürkte seit dem Währungs- Miltiate um Wei Milliarden auf etwa vier 1 DA gestiegen seln. Die Einlagen 106 icht-Banken bei den Kreditgenossen- Jan 15 und Zentralkassen betrugen am 30. 5 55 738 über 1,7 Milliarden DM, das sind Die 5 Prozent mehr als vor einem Jahr. trugcnuslemungen den Raiffeisenkassen be- Sen zum gleichen Stichtag 946 Mill. DPM. Versicherungs wirtschaft kordert Absprache- Freiheit 1 Segen den jetzt zur Debatte tell enden Entwurf für ein deutsches Kar- e sprach sich Dr. Rolf Raiser vom samtverband der Versicherungswirtschaft statt N auf der gegenwärtig in Hamburg Sollto enden Tagung des Verbandes aus. Pain der Vorliegende Entwurf von den werden its rischen Instanzen angenommen 5 135 8 Wäre die Bundesrepublik sicher- drin. Amige Land der Welt, in dem W 55 notwendige Absprachen, beispiels- nicht Ubder Prämien und Versicherungstexte, Unelcherfne erlaubt sind. Schon wegen der 228 218 eit in der Kalkulation bei den Schätzba ren sen und des meistens nicht ab- 5 Schadenbedarfs dürfe das auf betz 8 Industrie abgestellte Kartellge- —— 9 5 für die Versicherungsunterneh- ent ten. Auch die Versicherungswirt⸗ erkennt nach den Worten Raisers den Grundsatz des freien Wettbewerbs an. Es dürfe daraus jedoch in keinem Falle ein „Vernichtungs wettbewerb“ entstehen. Hilfe für Hamburg tut dringend not Hi) Wie der Hamburger Wirtschaftssena- tor Professor Schiller in Bonn erklärte, for- dere die prekäre wirtschaftliche Lage dieser Stadt beschleunigte Hilfsmaßnahmen durch den Bund, die außerdem durch ein eigenes produktives Arxrbeitsbeschaffungsprogramm Hamburgs durch Selbsthilfe„mit den letzten Pfennigen aus der Staatskasse“ unterstützt werden sollen. Infolge der durch den Eiser- nen Vorhang verkehrsgeographisch völlig veränderten Situation müßten vor allem die Seehafentarife neu geordnet und die Wagen- ladungstarife regormiert werden. Außerdem müsse die Autobahn Hannover—- Hamburg fertiggestellt und ein Nord-Süd-Kanal als unentbehrlicher Wasserweg zum westdeut- schen Industriegebiet gebaut werden. Weiter sei die Elektrifizierung der Eisenbahnstrek- ken Hamburg- Bremen— Ruhrgebiet und Hamburg— Süddeutschland vorgesehen. Schließlich müsse erwartet werden, daß der Bund in der Frage der Schiffsbaufinanzie- rung die Schwierigkeiten beim Wiederaufbau der Hochseeflotte, die infolge von Rückzah- lungs forderungen entstanden seien, aus- räume. Erweiterte Europa- Idee: Kolonialunion Europa-Afrika Nicht auf Beschlüsse, auf Freizügigkeit kommt es an Wenn im Zeichen der Europa-Idee in Straßburg ein Plan seine Geburt erlebt hat, dessen Verwirklichung letzten Endes offene Tür in Afrika auch für Deutsche bedeuten würde, so wird man in der Bundesrepublik sicherlich sehr aufmerksam und vielleicht so- gar stärker aufhorchen als in anderen Län- dern. Der„Straßburger Plan“, der von Dr. Semler vorgetragen wurde, sieht die Erschlie- Bung neuer Rohstoffquellen und Märkte in den überseeischen Gebieten Großbritanniens, Frankreichs und Belgiens mit dem Hauptziel vor, Europa von der amerikanischen Dollar- hilfe unabhängig zu machen. Die Kolonial- union wäre zwar nicht das einzige, wohl aber ein wichtiges Mittel, um die„Dollarlücke“ der Länder Westeuropas endgültig zu schließen. Dazu könnte noch eine weitere Lücke ge- schlossen werden, nämlich die in Deutschland Viel kritisierte Lücke des Schumanplanes, der die Ueberseegebiete der sechs Mitgliedstaa- ten nicht in den gemeinsamen Markt einbe- zieht. Es sollte nicht vergessen werden, daß es gleich am Anfang die französischen Pro- motoren des Schumanplanes selber gewesen sind, die auf die Möglichkeiten gemeinsamer Erschließung des afrikanischen Wirtschafts- raumes durch Frankreich und die Bundes- republik hingewiesen haben. Der Semler- Plan, den das Straßburger Europaparlament mit überwältigender Mehrheit angenommen hat und der nunmehr an den Europäischen Ministerrat gegangen ist, hat also nur etwas wieder in Erinnerung gebracht, was jenseits der Vogesen allzuleicht hätte in Vergessenheit geraten können, nachdem die Ernte der euro- päischen Montanunion in die Scheuern ge- bracht worden ist. Gewiß sind die Hindernisse, die einer Realisierung der Kolonial-Union entgegen- stehen, groß. Die vorgeschlagene Anwendung der Vorzugszölle des britischen Common- wealth auf die Mitgliedstaaten des Europa- rates würde alle latenten Widerstände mobi- sieren. Die Engländer werden wenig Bereit- schaft zeigen, ihre Empire-Präferenzzölle, die der britischen Exportindustrie den Wettbe- werb erleichtern helfen, durch eine Ausdeh- nung zugunsten europäischer Wettbewerbs- länder regional durchlöchern zu lassen. Außerdem würde die Ausdehnung des bri- tischen Präferenzsystems auf den afrikani- schen Wirtschaftsraum den in Rretton Woods getroffenen Vereinbarungen über den freien Handel und die Konvertierbarkeit der Währungen zuWiderlaufen. Die USA, die schon dem britischen Präferenzzollsystem nicht gerade wohlwollend gegenüberstehen, würden Zollpräferenzen in Afrika für die Mitgliedstaaten des Europarates als gegen sich gerichtet empfinden. Aber es wäre auch nicht nötig. ausgerech- net den schwierigsten Teil des Kolonial- unionsprojektes an die Spitze zu stellen,. Man bohrt nicht ein Brett an seiner dicksten Stelle an. Der Unionsplan enthält viele Möglich- keiten einer organisierten Zusammenarbeit. Zur Diskussion steht vor allem eine„Poli- tik der offenen Tür“ bei der Besiedlung und Erschließung der Rohstoffgebiete, ferner die Bildung internationaler Gesellschaften und die Durchführung gemeinsamer europäischer und amerikanischer Investitionen. Die Bun- desrepublik kann nur Fachkräfte und Inve- stitionsgüter für Erschließungsarbeiten in Afrika zur Verfügung stellen, die erforder- lichen Kapitalmittel müßten von anderer Seite kommen. Könnte die Finanzierung sol- cher Arbeiten wirklich so große Schwierig- keiten machen, wie vielfach angenommen wird? Wenn man das Präferenzzollprojekt zunächst einige Jahre aufs Eis legt, gewiß nicht! Punkt IV des Truman- Programms, das die Hergabe von Dollarmitteln für die Er- schliebung von Ueberseegebieten vorsieht, ein Programmpunkt, der durch einen Regie- rungswechsel in Washington kaum berührt werden dürfte, zielt ja in der gleichen Rich- tung wie der Straßburger Plan. Dieser müßte in Washington um so genehmer sein, der Dollarlücke wachsen würden. Ueberdies ist inmitten von Europa noch immer ein Ka- pitalüberschußland vorhanden]! Die Schweiz beteiligt sich heute an Ueberseefinanzierun- gen in Südafrika und Kanada,. Warum sollte die Schweiz, falls ihre besonderen Belange gewahrt werden, nicht für Finanzierungen im Rahmen einer Europa-Afrika-Union zu gewinnen sein? Sicherlich gibt es in der Schweiz ansehnliche Kreise, die an einer er- tragreichen Kapitalausfuhr stärker inter- essiert sind als daran, daß die Rendite lang- kristiger Kapitalanlagen im Lande selber im- mer tiefer sinkt. Welche Beschlüsse der Europäische Mini- sterrat zu dem Kolonialunionsprojekt auch immer fassen wird, das eine ist schon heute gewiß, daß die Verwirklichung dieser Union mehr Zeit beanspruchen wird als die Reali- sierung der europäischen Montanunion. Die Vertreter der Bundesrepublik im Straßbur- ger Europarat brauchen infolgedessen nichts zu überstürzen, sie brauchen den zweiten Schritt nicht vor dem ersten tun. Und der erste Schritt, dem sie in den kommenden Mo- naten ihre konzentrierte Aufmerksamkeit widmen sollten, wäre der, daß sie zunächst einmal für den restlosen Abbau aller Be- schränkungen sorgen, die heute noch der Nie- derlassungsfreiheit Deutscher in Uebersee entgegenstehen. Denn, wie es der Kolonial- Unionsvorschlag vorsieht, es sollen auch Unternehmungen aus Ländern ohne Ueber- seebesitzungen die Möglichkeit haben, in Uebersee Niederlassungen zu errichten. Wenn es im Ueberseehandel künftig keine nationa- len Diskriminierungen mehr geben soll, dann würde auch jener Verwaltungs protek- tionismus verschwinden müssen, wie er 2z. B. darin zum Ausdruck kommt, daß bei öffent- lichen Ausschreibungen kein wirklich freier Wettbewerb herrscht. Beseitigung der Han- delsdiskriminierungen ist die Voraussetzung für die Schaffung gleicher Wettbewerbsbe⸗ dingungen im afrikanischen Wirtschafts- raum. Arthur Heichen Bausparkassen sind erfolgreich Die Geschäftsentwicklung der öffentlichen Bausparkassen ist im I.—III. Vierteljahr 1952 sehr befriedigend gewesen, wie die zum Ver- gleich für das I.—III. Vierteljahr 1951 in Klammern beigefügten Zahlen zeigen: Neuabschlüsse: 40 372(24 25) Verträge Über 474,4(289,9) MiII. Vertragssummen Spar beiträge 116,7(94.8) Mill. Zins- u. Tilgungsbeiträge 24,8( 12,5) Mill. Gesamtgeldeingang. 143,5(107,3) Mill. DM Ueber 12 000 Wohnungen konnten die öffentlichen Bausparkassen in der Zeit vom 1. Januar bis 30. September 1952 durch die hohen Spar- und Tilgungsbeiträge ihrer Bausparer, die offenbar auch dem neuen Wohnungsbau-Prämiengesetz mit zu danken sind, finanzieren helfen. Güte ohne Zeichen oder Gütezeichen? (Fi) Auf einer Sitzung des Verbraucher- Ausschusses, der zur Beratung des Bundes- wirtschaftsministers gegründet worden ist. wurde erneut das Gütezeichen- Problem dis- kutiert, wobei sich der Ausschuß einheitlich DM DM DM für ein solches Gütezeichen ausgesprochen Bat, während die Vertreter der Industrie, des Markenverbandes sowie des Handels und des Handwerks gegen ein solches Gütezeichen Stellung nahmen. Professor Müller-Armack, der seit Monaten für die Schaffung eines Konsumenten-Gütezeichen eintritt, begrün- dete erneut seinen Standpunkt damit, daß der Konsument in der Lage sein müsse, den Qualitäts- und Verarbeitungswert einer Ware durch ein unabhängiges Kuratorium feststellen zu lassen. Ueber die praktische Durchführung, insbesondere die Prüfung und Ueberwachung des Gütezeichen- Program- mes. ist noch keine einheitliche Meinung er- zielt worden. Neues BBC-Reparaturwerk in Augsburg- Neusäß Dieser Tage wurde in Augsburg- Neusäß in Anwesenheit zahlreicher Gäste aus Regie- rungs-, Bundesbahn und bayerischen Metall- industrie-Kreisen usw. das in Augsburg- Neusäß neuerbaute Reparaturwerk der Brown, Boverie& Cie. AG. Mannheim in Be- trieb genommen. Das Reparaturwerk Kel- heim a. D. wurde mit seinem Stammpersonal nach Neusäß verlegt. KURZ NACHRICHTEN Mexiko bremst Filmeinfuhren N () Das Gesetz über Einschränkungen bei der Einfuhr ausländischer Filme ist jetzt dem mexi- kanischen Staatspräsidenten Miguel Aleman zur Unterzeichnung zugeleitet worden. Danach müs- sen mindestens 31 Prozent der in Mexiko laufen- den Filme aus der inländischen Produktion stammen. Außerdem wird durch das Gesetz der Regierung ein größerer Einfluß auf die mexika- nische Filmwirtschaft eingeräumt. Indische Einfuhrverbote (VoD) Die Regierung von Indien bat am 15. Oktober die Einfuhr von 61 verschiedenen Warenpositionen, darunter Fahrräder, Rasierklin- gen, Rundfunkgeräte. Porzellan und Tafelgeschirr untersagt. Das Einfuhrverbot ist zunächst bis Ende Dezember 1952 befristet. Die Einfuhr von Dieselmotoren. Farben, Tex- tuliem, Chemiekalien, Flachglas, Rohseide, Schreibmaschinen, Motorrädern und Musikinstru- menten soll demnächst neu geregelt werden. Waggonindustrie appelliert an Bundesbahn (VWD) Direktor Alex Lippardt, Vorstandsmit- glied der Siegener Eisenbahnbedarf-AG, appel- lierte an die Bundesbahn, der Waggonbauindustrie sofort Anschluß aufträge zu erteilen. e nor- male Beschäftigung der Waggonbauindustrie sei Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung, den technischen Fortschritt und die Uebernahme von Auslandsaufträgen. Deutsch- ungarische Handelsvertrags- Verhandlungen (Hi) Eine deutsche Handelsdelegation wird Ende November in Budapest über ein neues deutsch- ungarisches Handelsabkommen für 1953 verhandeln, nachdem das zur Zeit gültige Ende des Jahres abläuft. Gegenüber einem deutschen Ausfuhrvolumen von 23,75 Millionen Dollar und einem solchen Ungarns in Höhe von 27 Millionen Dollar hofft man in Bonn, trotz der Maismißernte in Ungarn das gegenseitige Volumen auf etwa 30 Millionen Dollar erhöhen zu können. Berliner Baufirmen mehr berücksichtigen (Hi) Eine künftig stärkere Berücksichtigung Westberliner Baufirmen bei bestimmten Bauvor- haben in der Bundesrepublik kündigten in Bonn Regierungsvertreter vor einer Gruppe europäi- scher Baustudenten an. 80 soll das bisherige schlag s Halten werden sollen Berliner irg 255 e 5 telligen. In Kreisen der Bauwirtschaft wird in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam ge- macht, daß nur solche Westberliner Baufirmen Vergünstigung erhalten sollen, bei denen ein solcher Auftrag den Westberliner Arbeitsmarkt entlaste, die Arbeitskräfte also dafür nicht im Bundesgebiet angeworben würden. eder 0 5 tens eine bef der Weitervergabe zu 22 5 Selte 11 larginalie des Tintenfische Sozialisierung kalt und fiskalisch Bekanntlich hat— als der fiskalischen Weisheit letzten Schluß— der Bundesfinanz- minister beantragt und durchgesetzt, daß Steuersünder mit Zuchthaus bestraft wer⸗ den. Jene aber die Steuergelder vergeude- ten, z. B. indem sie dem amerikanischen Hohen Kommissar eine Villeneinrichtung nach Mehlem schickten, die MecCloy als zu Protzig still und bescheiden ablehnte, die dürfen wohl Belobigungsschreiben und Ver- dienstkreuze gewärtig sein.(Obwohl es sich ereignet haben soll. daß manches unverwen- detes aus Steuergeldern bezahltes Einrich- tungsstück nicht mehr auffindbar ist. Einen großen Sozialisten-Orden will sich wohl auch Herr Kubel seines Zeichens nie- dersächsischer Staatsminister für Finanzen erwerben, denn ausgerechnet er. als Finanz- minister eines laut über untragbare Flücht⸗ lingslasten klagenden Landes. hat— wohl kaum aus Steuerunterschlagungen, sondern aus Steuerzahlungen herrührend— genügend überschüssige Mittel um eine Auffanggesell- schaft für Kraftwerke zu finanzieren. Für jene Kraftwerke, die von den Kommunen abgestoßen werden, weil sie in ihrer Be- triebsgröße unrentabel sind, für jene Kraft- werke, deren rentable Weiterführung durch Anschluß an die Preußag, an RWE. usw. erzielt werden soll. Für die großen Versor- gungsunternehmen— die übrigens nicht ausschließlicher Privatbesitz sind. die viel- mehr zum überwiegenden Teil Bund, Län- dern und Kommunen gehören— ist der Anschluß solcher Ortsnetze vorteilhaft, da sich das Gesamtnetz arrondiert. Der Kreis der Gas- und Strombezieher erweitert sich und durch die Rentabilität des Betriebes könnte eventuell auch eine Bezugsverbilli- gung eintreten. Herrn Kubel ficht das alles nicht an. Dank einer Steuerpolitik, die von einem jeder Sozialisierung sehr abholden Bundes- flnanzminister in der Spitze betrieben wird, kann Herr Kubel zwar nicht die Besoldungs- verhältnisse seiner Angestellten verbessern, Aber auf kaltem Wege— soꝛzialisieren. Sire, geben Sie Tankstellen freiheit (VD) Die Abschaffung der Ausschließ- lichkeitsklausel in Tankstellenverträgen for- derte am 15. Oktober der Hauptverband des Tankstellen- und Garagengewerbes, Köln. Durch diese Klausel würden die Tankstellen- besitzer dem Profitstreben der großen Mine- ralölgesellschaften ausgeliefert. Der Entwurf eines Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschrän⸗ kungen biete in seiner jetzigen Form wenig Möglichkeiten, etwa 15 000 Tankstellenbe- treiber vor der wirtschaftlichen Vernichtung durch die großen Oelgesellschaften zu schützen. Jene Art von Ausschließlichkeits- „klauseln in Tankstellenverträgen müsse untersagt werden, wenn kein direktes Ange- stellten verhältnis bestehe. Der Hauptverband setzt sich ferner für eine Neuregelung der Verkaufszeiten im Tankstellengewerbe ein. Marktberichte Mannheimer Ferkelmarkt vom 16. Oktober (CêWD) Ferkelauftrieb 64(in der Vorwoche 108) Stück, Läufer ohne Angebot. Milchferkel über 6 Wochen wurden mit DM 45-48(in der Vorwoche 45—67) je Stück verkauft. Geschäftsverlauf ruhig. es blieb Veberstand. Mannheimer Obst- und Gemũsegroßmarkt vom 16. Oktober (co) Bei guter Anfuhr in Feingemũse leb- hafte Umsätze, Nachfrage und Angebot hierin aus- geglichen. Blumenkohl und Kopfsalat infolge der Kälteren Witterung im Preise anzlehend. Von Obst, Tafeläpfeln in ersten Qualitäten bessere Umsätze. Es erzielten: Blumenkohl 43—100, Feuer- bohnen 53-65, Kartoffel 9,.—, Lauch Stck. 10—14, Gewichtsware dto, 2526. Meerrettich 100—110, Möhren 14—18 Petersilie 8—10, Steinpilze 3085. Mischpilze 55—65, Radieschen Bd. 10—12, Ret- tiche Stck. 8—10, Bund 15. Rosenkohl 75100, Rot- kohl 14—16. Rote Rüben 16-18, Kopfsalat 1830, Endivien 18—24, Schnittlauch 8—10, Sellerie Stck. 30—45. Gewichtsware dto. 25—26, Spinat 16—18, To- maten inl. 20—35, dto. ausl. 40—43. Knoblauch 80—85, Paprika 35. Weißkohl 8—10, Wirsingkohl 1216, Zwiebel inl. 26, dto. ausl. 22—24. Tafeläpfel 22—386, Wirtschaftsäpfel 14—20. Orangen Kiste 28—32, Ba- nanen Kiste 16-18, Tafelbirnen 18-34, Kochbirnen 14—18, Datteln 120-130, Feigen Paket 28. dto. Kranz 5052, Trauben franz. 4852, ital. 45—50, Dattel- trauben 50—54 brutto für netto, Walnüsse inl. 65—75, Zitronen Kiste 3840, Stückware 1920, Quitten 1822. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt begehrt. Rosenkohl, Bohnen und Blumenkohl fan- den bei leicht anziehenden Preisen flotten Absatz. Es erzielten: Tafeläpfel Ia 20—35. dto. A 11-19, Tafelbirnen 10—17, Kopfsalat 3—14, EFndivien 6-414, Weißkohl 6—7, Rotkohl 11—12, Wirsingkohl 1012, Rosenkohl 43-45. Blumenkohl O 6-7. I 40-5, II 20—35, Möhren 12—14, Sellerie mit Kraut 1824, Stangenbohnen 4749, Tomaten 12—13, Zwiebel 20—25, Rettiche 3-4. Petersilie 2, Schnittlauch 3. Frankfurter Effektenbörse vom 16. Oktober (Vp) Gutehoffnung, die 1½% Über Vortag mit 215½½ eröffneten, Wurden später bis 218 be zahlt. Rheinstahl um 6% auf 160 erholt. Bis 2% höher Hösch und Vereinigte Stahl. Klöckner und Buderus verloren je 1. Harpener und Mannesmann behauptet. Die übrigen Industrie- papiere tendierten bei kleinen Umsätzen unein- heitlich. Die beiderseitigen Veränderungen hiel- ten sich zumeist zwischen%% und 1½ 9%. Hier- bel überwogen die Kursabschläge. Mit Tages- verlusten von 1½ bis 3 sind zu erwähnen: Ber- Iner Maschinen, Burbach Ulsederhütte, Mühl heimer Berg, NSU, Reischlebräu, Rosenthal, Schieß, Siemens Stamm, Südzucker und Conti n Dierig nach Unterbrechung um 7 auf 95 abgeschwächt. Kursgewinne zwischen 1/ ũ und 2% verbuchten: Beck& Henckel. Dt. Tafelglas, Ford, Nordleder und RWE. Chemiefaser um weitere 1% erhöht. Dagegen Phrix und Thü- ringer Zellwolle 1 bis 2% ermäßigt. Großbanken unregelmäßig. Während Deutsche Bank 1%% ver- joren und Commerzbank unverändert lagen, konnten Dresdner 1% gewinnen. Pfandbriefe und Anleihen lagen auf zunehmenden Stückmangel nochmals bis 2% fester, Börsenschluß wieder schr Still. Tagesgewinne etwa gehalten, Gf bis 219 f 7E i 155 Vergabesystem an Firmen aus Notstandsgebſeten vom 16. Oktober 5 bez. Schlußkurse: Farben 101 Gelid, Giro 96½ als mit seiner Verwirklichung die Aussichten für Sale Westberliner Bauwirtschaft e(WD) Aepfel guter Qualität sowie mundreife Geld, Stahl Giro 203 zu 204, Rheinstaum 153 auf eine schließliche strukturelle Beseitigung werden, indem die Generalunternehmer bei Zu- Birnen gefragt, mindere sorten dagegen wenig und 136. ——— 5 „Hansa“-Film „Das verkaufte Kaufhaus“ 1928/29 Der Vorgang stammt aus diesen Jahren der Krise. Damals fallierte in Frankfurt A. M. die„Warenhaus Wronker-AG.“. Die Direktoren der Dresdner Bank“(natürlich auch die Aktionäre) beklagten die Einbuße eines Bankkredites von rund elf Millionen Reichsmark.„Wen Gott eine Türe zuschlägt, dem öffnet er ein Fensterchen“, sagt ein spanisches Sprichwort. Die Exemplifizierung solch südlicher Lebensweisheit bildet die Grundlage des nun abrollenden„Hansa“-Fil- mes: Das sich den Direktoren der„Dresdner Bank“ dartuende Fensterchen hatte Gestalt und Wert von einer Million RM in Form von Aktien der damals neugegründeten „Warenhaus Hansa-AG.“,„Besser den Spatz in der Hand. als die Taube am Dach“, sag- ten die Männer von der„Dresdner Bank“, griffen zu und rissen aus der von Wronker hinterlassenen Zusammenbruchmasse wenig- stens diese eine Million an sich.„Wir wer- den dieses Aktienpaket doch schon einmal losschlagen. Vielleicht gelingt es uns bei die- sem Losschlagen, den bei Wronker erlittenen Riesenverlust um eine Kleinigkeit zu ver- mindern.“ 1930/51 Die Chancen waren allerdings gering. In den bald darauf nachfolgenden zwölf Jah- ren des tausendjährigen Reiches hatte nie- mand Lust, eine feilgebotene Kaufhaus-Ma- jorität zu erwerben. In der NS-Zeit wurden Ja Kaufhäuser so angesehen, daß sie nicht mehr angesehen waren. Im Jahre 1941— im Zusammenhang mit der Dividenden-Abgabe- Verordnung— mußte das Hansa-Aktien- kapital auf 2,6 Millionen RM aufgestockt werden. Der— 78 Prozent des gesamten Hansa Aktienkapitals darstellende— Brocken ver- ursachte der„Dresdner Bank“(Fhein-Main- Bank) selbst nach der günstigen Umstellung 1 RM= I DM noch Sodbrennen und Ma- gendrücken. Bankleute sind nun einmal keine Warenhaus-Menschen. Gering wird je- doch Sodbrennen und Magendrücken der Bankdirektoren beachtet, solange sie sich nicht entschließen können, nicht mehr Sach- walter ihrer Einleger zu sein; solange sie sich nicht entschließen können. Vermögens- Werte teilweise oder ganz zu verschenken. Infolge des politischen Zusammenbruchs bühte der Hertie- Konzern) sein Berliner Schwergewicht ein, suchte Zuflucht zu den zahlreichen Niederlassungen in Westdeutsch- land. Hiermit öffnete sich endlich die Chance, den„Hansa“-Brocken los zu werden. 1952 Die Verhandlungen mit Hertie dauerten lange an und wurden ganz insgeheim ge- führt. Nachträgliche Begründung:„Die nach Hunderten zählende Angestelltenschaft des Kaufhauses„Hansa AG.“ sollte nicht beun- ) Hermann Tletz- Warenhäuser ruhigt werden. Plötzlich waren sie— die Verhandlungen— zu Ende: d. h. die„Rhein- Main-Bank“ hatte das Paket„losgeschla- gen“. Dupiert fühlte sich der Aufsichtsrat. Auf ausdrückliche Anfrage soll ihm vor eini- gen Wochen versichert worden sein, Ge- rüchte über die angeblich schwebenden Ver- kaufsverhandlungen mit Hertie entbehrten jeder sachlichen Grundlage. Dupiert wurde übrigens auch der Vorstand der Hansa-AG. bestehend aus Vater und Sohn. Der 71jäh- rige Vater wurde von den vollzogenen Tat- sachen am Krankenbett überrascht. Schwer zu sagen, ob diese Nachricht den Tod Gene- raldirektor Sacks herbeiführte. Die Angelegenheit entbehrt nicht einer Pikanterie. Infolge der Geheimniskrämerei um die Verhandlungen hatte nämlich der Aufsichtsrat der Hansa-AG. noch unmittel- bar vor Abschluß des Kaufvertrages die An- stellungsverträge dieser beiden Vorstands- mitglieder verlängert. Gleichfalls schwer zu sagen, ob die Angestelltenschaft der Hansa- AG. durch die Forschheit, mit der dieses Ge- schäft betrieben wurde. Schaden erleidet. denn VWD meldet von einer von der Rhein- Main-Bank“ veranstalteten Presse-Konfe- renz: Zum Besitzwechsel des Aktienpaketes der Kauf- haus Hansa Ad, Frankfurt, das kürzlich durch die„Hertie Vereinigte Kaufstätten GmbH“, Ham- burg, von der ehemaligen Dresdner Bank(jetzt Rhein-Main-Bank Ac) erworben wurde, erklärte das Vorstandsmitglied der Rhein-Main-Bank, Dr. Zinsser, am 15. Oktober vor der Presse, auf Wunsch beider Partner seien die Verkaufsver- handhingen streng vertraulich behandelt worden. Die Bank habe dabei zur Bedingung gemacht, daß die erworbenen Rechte der Angestelltenschaft des Kaufhauses Hansa sichergestellt und die bei- den Vorstandsmitglieder Sack der Hansa Ad loyal behandelt werden. Die Bedingung sei auch von Hertie akzeptiert worden. Hierauf sei es zurück- zuführen, daß der Aufsichtsrat der Hansa A8 noch unmittelbar vor Abschluß des Kaufvertrages die Anstellungsverträge der beiden Vorstandsmit- Slieder Sack verlängert habe. f Dagegen erklärte das Vorstandsmitglied der Kaufhaus Hansa AG, Werner Sack, der Beauf- tragte der Fiema Hertie habe ihm mitgeteilt, daß er sofort àus der Geschäftsleitung der Kauf- haus Hansa AG auszuscheiden habe. Irgendein Angebot auf seine Uebernahme in den Hertie- Konzern sei ihm nicht gemacht worden. Aueh sei ihm weder die Leitung eines anderen Be- triebes innernalb des FHertie-Konzerns angebo- ten worden, noch habe er als Vorstand der Rauf. haus Hansa Ad jemals Kenntnis von den schwe- benden Verkaufsverhandlungen erhalten. Alle diesbezüglichen Gerüchte seien vom Aufsichtsrat nach Rückfrage bei der Rhein-Mam-Bank ihm und dem Betriebsratsvorsitzenden gegenüber stets dementiert worden. Diese Erklärung Werner Sacks wird aus Kreisen der„Rhein-Mair-Bank“ energisch deimnentiert„Werner Sack sind mehrere An- gebote gemacht worden, z. B. die Ueber- nahme einer Filiale von Hertie, die Ueber- nahme einer Sonderfunktion bei der Hertie- Zentrale in Hamburg. Schließlich einigte man sich über das Ausscheiden gegen ange- messene Entschädigung. Die Entschädigung enthebt die Beobachter der Sorge, sich über das Schicksal Werner Sacks beunruhigen zu müssen.“ Das also wäre der„Hansa“-Filim Das verkaufte Kaufhaus“ Kritik: Anscheinend mangelnde Synchro- nisierung. 5 Te Seite 12 MORGEN Freitag, 17. Oktober 1952/ N Papier ist Aus Anlaß zur„Woche des Buches“ vom 25. bis 31. Oktober 1952 Neulich fragte mich meine ältere, sieben jährige Tochter Ulrike, die das zweite Jahr in die Schule geht, was denn das heiße: Papier ist geduldig. Ich dachte darüber nach und sagte schließlich ungefähr folgendes zu dem Kind(Wobei ich wußte, wie ungenügend ich redete, wie unkundig dessen, was einem Kind bekommt, und was nicht, wie un- geschickt also in der Vermengung von Naivi- tät— war es die richtige, war es die falsche? — und Erwachsensein): Meine liebe Ulrike, es gibt überall und immer von jedem Ding, das Du siehst oder hörst, zwei Seiten. Ja, wenn man die Dinge ganz genau betrachtet, gibt es noch viel mehr Als zwei Seiten. Wenn Du eine Pflaume ißt, kann sie Dir gut schmecken, sie kann Dir aber auch schlecht schmecken. Es ist aber auch möglich, daß sie Dir gut schmeckt, ob- Wohl ein Wurm drin ist, und es ist möglich, daß sie Dir bloß deshalb nicht schmeckt, weil sie noch nicht ganz reif ist. So ist es auch mit dem Papier, das heißt mit dem, was auf dem Papier gedruckt ist. Denn wenn jemand sagt: Papier ist geduldig, meint er eigentlich: armes Papier, du kannst dich nicht wehren, du mußt alles auf dich drucken lassen, was den Schriftstellern einfällt, ganz gleich, ob es wahr oder unwahr ist. Du merkst daraus, liebe Ulrike, daß das Papier bloß ein Ver- mittler ist, ein Vermittler der wahren oder unwahren Gedanken der Schriftsteller zu den Augen und Gedanken der Leser. Ein Ver- Mittler also ist das Papier, und man könnte dazu sagen, das sei recht wenig. Die Leute, die so reden, irren sich. Das Papier ist in Wahrheit ein ungeheurer Vermittler, Ulrike. Dadurch, daß das Papier die Wahrheit oder die Lüge vermittelt, macht es die Menschen glücklich oder unglücklich. Jetzt, mit Deinen sieben Jahren, mein Kind, liest Du noch michts anderes als die Geschichten und Ge- dichte in Deinem Lesebuch und die Märchen in Deinem Märchenbuch. Aber Du hast sicher schon gemerkt, oder wenn Du es bisher nicht gemerkt hast, wirst Du es bald feststellen, daß alle Deine Märchen, Geschichten und Gedichte die einzige Weisheit enthalten: Die — und nur die Wahrheit macht glück- ich. Später, wenn Du älter bist, wirst Du die Theaterstücke, Erzählungen und Romane der Dichter aller Völker und Zeiten kennen- lernen. Du wirst den Griechen Homer lesen, der vor unendlich vielen Jahren gelebt hat, Du wirst den Engländer Shakespeare lesen, den Deutschen Grimmelshausen, den Spanier Cervantes, den Deutschen Goethe, den Fran- 208en Balzac, den Russen Tolstoij, den Ame- rikaner Whitman. Du wirst noch viele andere Kultur-Chronik Werner Krauß, der zur Zeit an der Spitze eines in Hamburg zusammengestellten En- sembles mit dem Schauspiel„Vor Sonnen- Untergang“ von Gerhart Hauptmann eine Gast- spieltournee durch Westdeutschland unter- nimmt, wird am Dienstag, 28. Oktober, 19.438 Uhr, in der Städtischen Bühne Heidelberg ga- stieren. Das für November in München vor- gesehene Gastspiel im Bayerischen Staatsschau- spiel ist auf einen Einwand des Kultusministe- riums hin wieder abgesagt worden. Obwohl diese Absage, wie man etwas geheimnisvoll erklärt, keine„prinzipielle und endgültige“ darstelle, haben sich bereits die Städtischen Münchener Kammerspiele unter Hans Schwei- kart bereit erklärt, das Gastspiel zu überneh- men, wenn— aus technischen Gründen— die Hamburger Tourneeleitung einen anderen Ter- min bestimmen könne. Die von Wilhelm Michael Mund geleitete Remscheider Bühne will versuchen, ihren dies- jährigen Spielplan ausschliegilch mit Werken deutscher Autoren zu bestreiten. Die„Deutsche Buchgemeinschaft“(Darm- stadt II, Gerauer Allee) hat alle deutschschrei- benden Autoren des In- und Auslandes zu einem Roman-Preis ausschreiben aufgerufen. Für den besten eingesandten Roman ist ein Preis von 5000 DM ausgesetzt. Die Roman- manuskripte dürfen— auch auchzugsweise bisher nicht veröffentlicht sein. Dem Preis- richterkollegium gehört auch der Intendant des Südwestfunks, Friedrich Bischoff, an. Bereits 1926 hatte die Deutsche Buchgemeinschaft einen „Jugendpreis deutscher Erzähler“ gestiftet, der fünfmal verteilt wurde. Der Schriftsteller Joachim Maaß liest am Dienstag, 21. Oktober, 20 Uhr, in der Mann- heimer Volks- und Musikbücherei aus seinem neuesten Buch„Schwierige Jugend“. nicht geduldig 7 Von Wolfgang Weyrquch Dichter lesen, die nicht so berühmt sind wie die, welche ich eben genannt habe, aber des- halb sind sie nicht weniger wahrhaftig als jene. Du wirst aber auch anderen Leuten begegnen, die ihre Gedanken und Gefühle aufschreiben, und diese Gedanken und Ge- fühle sagen nicht die Wahrheit; sie sagen zum Beispiel, daß der Krieg, das Unmensch- lichste, was dem Menschen eingefallen ist, notwendig sei; oder sie sagen, daß ihnen Sleichgültig ist, was aus den übrigen Men- schen wird, wenn es ihnen selber bloß gut geht. Auch diese verruchten Meinungen wer- den auf Papier gedruckt, und also könnte man vielleicht wirklich sagen, daß Papier geduldig sei. Aber ich sage Dir und werde es immer wiederholen, sooft und solange ich kann, daß dieser Satz falsch ist. Denn jedesmal, wenn einer eine Lüge sich ausdenkt, aufschreibt und auf Papier druckt, kommt ein anderer, der diese Lüge, und dieser wieder auf be- drucktem Papier, als das entlarvt, was sie ist: eine Gemeinheit gegen den Menschen, gegen seine Vernunft und gegen sein Glück. Und ich sage Dir zum Schluß auch noch, daß die, welche die Lügen denken, schreiben und drucken, immer weniger werden, und daß die Dichter der Wahrheit immer mehr werden. Ja, ich glaube fest daran, daß die Schreiber der Lügen dann, wenn Du groß bist, sich dort befinden, wo sie jetzt schon hingehörten: auf dem Pranger. Aber auch das wird, glaube ich, bloß vorübergehend sein. Die Lügner unter den Dichtern werden, wenn bloß alles gut geht, sich eines Besseren besinnen. Sie werden auf ihre Lügen verzichten. Sie wer- den, zusammen mit den anderen, die schon immer die Wahrheit gesagt haben, sich darum kümmern, daß der Mensch endlich das be- kommt, was ihm gebührt: sein Glück. Und wer wird ihm dann sein Glück vermittelt haben? Wer? Das Papier, das ungeduldig war. Deutschland in französischer Sicht „Allemagne d' aujourdhui“ und„Antares“/ Zwei neue Zeitschriften Die seit Beginn dieses Jahres von der französischen Hohen Kommission heraus- gegebene Zeitschrift„Allemagne d'aujour- dhui“ ist kürzlich in die Obhut eines in Mainz gegründeten„Vereins zur Förderung des deutsch- französischen Kulturaustausches e. V.“ übergegangen und erscheint nun im Woldemar Klein Verlag, Baden-Baden. Die bisher vorliegenden drei Hefte, unter der Verantwortung des Schriftstellers Louis Clappier(Verfasser des Romans„Festung Königsberg!) vorgelegt, gehören zweifellos mit zu dem Besten, was heute im Zeit- schriften wesen Deutschlands überhaupt er- scheint. So paradox es auch klingen mag: Wer heute umfassend, gründlich und aktuell über das kulturelle Leben bei uns informiert Werden will, wird am ehesten nach dieser französischsprachigen Publikation greifen müssen. Ein wie gründlicher Kenner und vor allem objektiver Beobachter des deutschen Eebens und der deutschen Seele Clappier ist, hatte er schon in seinem„Königsberg“-Roman be- wiesen. Nun erweist es seine Zeitschrift von neuem: wie er etwa den diffizilen„Fall Harlan“ in einer umfassenden Darstellung analysiert und hier die spezielle Verpflich- tung und Verantwortung des Künstlers her- ausschält, wie er in einem anderen Essay eine Reihe junger deutscher Autoren wie Gerhard Kramer, Rolf Schroers, Milo Dor, Wolfgang Hildesheimer, Jürgen von Holländer und Hans Hellmut Kirst einzuordnen und aus- zuwerten versteht, wie er auf dem knappen Raum von eineinhalb Seiten ein grundsätz- liches Autoren-Porträt von Wolfgang Koep- pen zeichnet, weist ihm auch den Rang eines bedeutsamen Essayisten zu, der sich im deut- schen geistigen Leben vorzüglich auskennt. Jedes der Hefte ist von einem Städtebild (Z. B. Stuttgart, Freiburg) eingeleitet, das nicht nur Geschichte, Politik und Kunst, son- dern auch die wirtschaftliche und soziologi- sche Situation umreißt. Auch die Probleme von Erziehung und Schule finden besondere Beachtung; ein Aufsatz über deutsche Schul- Lesebücher stellt einmal fest, wie viele jener dubiosen Erscheinungen einer deutschen Innerlichkeit“, die schon die Lesebücher der Goebbelszeit füllten, heute wieder gefördert werden und mit wie vereinzelten Beispielen nur die Vertreter des freien deutschen Geistes, der damals in die Emigration gehen „Halle des Volkes“ 25 Jahre Folkwangschole Essen f 6 1 ö 1 Die Folkwangschule für Musik, Tanz U e Sprechen in Essen kann in diesem Heitz 5 auf ein fünfundzwanzigjähriges erfolgreic 1 Würken zurückblicken. Als der Plan i 5 Gründung im Jahre 1927 in der Oeffentlich 1 keit bekannt wurde, erhob sich zwar mant, g Stimme wider ihn, doch zeigte sich bald,% l tatsächlich ein echtes Bedürfnis für ein 90. l ches Institut bestand, das in Zukunft für 3 ganze Ruhrgebiet und darüber hinzg deutsam werden sollte. Der Name Tcl Wang“— aus dem Nordischen übers „Halle des Volkes“— war bereits vor 5 Schule in Essen heimisch. Er kam mit dr 1922 von der Stadt Hagen angekauften rng Osthausschen Museum nach Essen und h zeichnet heute eine Reihe von Kultureinrich tungen der Stadt. 9 Der Urheber des Gedankens war der W 7 zwei Jahren verstorbene Rudolf Sch Dornburg, der, bevor er nach Essen berufe wurde, in Bochum und Münster tätig war u seine Arbeit insbesondere der neuen Mug widmete. In einer Programmrede, die er dh, mals im überfüllten Essener Saalbau h erläuterte er die Struktur der Anstalt, wieg ihm vorschwebte. Er wollte sie dem gesammte Geistes- und Kulturleben des Reviers verb 0 den und die Ausbildung der Studierende. nach modernen Gesichtspunkten ausgerid, 3 tet wissen. Trotz mancher Skepsis wü I Schulz-Dornburg, der ein glänzender Rhe t. riker und Dialektiker war, seine Zuhörer g Überzeugen. Die Schule wurde gegründ Schulz-Dornburg übernahm die Leitung 2 1 Mariq inmitten der Jünger(Fichenholz, Seeschwäbischer Meister, um 1320) Abbildung aus einem Bildheft„Unser Hau ist ausgebrannt.“, das für den Wieder- aufbau des Badischen Landesmuseums in Karlsruke werben soll. Die wesentlichen Bestände des Museums, die bis zum Jahre 1939 samt liche Räume des im Kriege ausgebrannten Karls- ruher Schlosses füllten, wurden gerettet. Insgesamt sind noch immer etud 100 000 Einzelob- jekte vorhanden, die zeitlich von der vor griechischen Kultur und der Ur- und Frühgeschichte des badischen Landes bis in die Gegenwart reichen, aber nicht gezeigt werden können, da keine geeigneten Räume dafür zur Verfügung mußte, zur jungen Generation sprechen dür- fen. Auf dem Gebiet der Musik findet man eine umfassende Kritik von Hans Werner Henzes„Boulevard Solitude“, in der Bilden- den Kunst Aufsätze über Paula Modersohn- Becker und über„Rilke und die slawische Kunst“, in erster Linie aber immer wieder Beiträge zur zeitgenössischen deutschen Lite- ratur. * Als wir die ersten Hefte dieser Zeitschrift in die Hand bekamen, wollten wir eigentlich vorschlagen, auch eine entsprechende Zeit- schrift in deutscher Sprache über das franzö- sische Geistesleben erscheinen zu lassen. In- z wischen ist dieser Gedanke bereits verwirk- licht: seit Anfang Oktober erscheint im gleichen Verlag und unter der Obhut des gleichen Vereins die Zeitschrift„Antares“, im Untertitel als„Französische Hefte für Kunst, Literatur und Wissenschaft“ bezeich- net und redaktionell von René Hombourger betreut. Man kennt Hombourger von früher Sebt den Theqterstöcken neue Titel! Vorgeschlagen von Thaddäus Troll „Warum gebt Ihr eigentlich guten aus- ländischen Filmen so schlechte Titel?“ fragte ich meinen Freund, den Filmverleiher. „Weil ein anreißerischer Titel eine not- wendige Werbung k ist“, erklärte er mir.„Der kleine Mann von der Straße“ „Danke, danke, ich kenne ihn“, unter- brach ich.„Er will Filme sehen, in denen die Worte Blut, Mutter, Rache, Sünde, Kaplan, Liebe, Fallbeil und Abendglocken möglichst zusammen vorkommen.“ „Wundern Sie sich da, daß das Theater mit Faust, Hamlet und Amphitryon auf kei- nen grünen Zweig kommt.“ Ich habe darüber nachgedacht, das Re- pertoire unserer Theater neu zu betiteln. Hier das Ergebnis: König Oedipus: Der blutschänderische Vatermörder. Die Kameliendame: Sünderin im Todes- husten. Wilhelm Tell: Ich schieß nicht auf mein eigen Fleisch und Blut. Hamlet: Der Schlangengrübler. Götz von Berlichingen: Leckereien. Was Ihr wollt: Viola hat die Hosen an. gleich wurde er Operndirektor an den E ner Städtischen Bühnen. Er verpflichtete h. vorragende Lehrkräfte, unter ihnen d 80 Komponisten Ludwig Weber, dessen 1925% e Nürnberg uraufgeführtes Werk„Christ, burt“, ein Spiel zum Singen, Tanzen m. 8 Spielen, ihm die Idee für die Form der Schuh 5 eingegeben hatte. Dr. Hermann Erpf über te nahm die Leitung der Abteilung Musik um 4 wurde, als Schul-Dornburg Essen im Jab k 1932 verließ, dessen Nachfolger im Amt dg 3 Direktors. In die Leitung der Abteilung Ia t stehen. wurde Kurt Jooß berufen, 1 „ 1949 aus über fünfzehnjähriger Emig 8 5 tion nach Essen zurückgekehrt, leitet KM als den Theater-Referenten der einstigen 5 75 5 1 französischen Militärregierung, man hat ihn Jooll seither das neugegründete Folkwang 86 Tanztheater der Stadt Essen. Die Abteil Sprechen der Folkwangschule übernahm de inzwischen verstorbene Karl Tidten. Her- mann Erpf ging 1943 nach Stuttgart un wurde dort Leiter der Staatlichen Musik. hochschule. An seine Stelle trat Anton Ha, dörfer, seit 1927 Dozent für Chorwesen un de Orchesterdirektion an der Folkwangschuk ist Im Kriege wurde das Schulgebäude ze, E stört, und man siedelte in die Vorstadt Wer, fs den über. Die ehemalige Residenz der Abt, Fi sinnen des Stiftes Essen wurde das nem Te Domizil. Das völlig verwahrloste Haus konnt de erst nach und nach in zäher Arbeit für sei an Zwecke hergerichtet werden. Ab Die Zahl der Schüler, die zu Beginn I füt betrug, stieg zeitweilig auf 500 an. In den Pe letzten Jahren hielt sie sich durchschnittlic ha bei 350. Die weitaus meisten von ihnen studie, We ren Musik, sei es im Privatmusiklehrer Sch Seminar, in den Klassen für katholische und evangelische Kirchenmusik, in der Opern klasse oder in der Orchesterschule. Absclven ten der Folkwangschule finden sich in alle deutschen und vielen ausländischen Städte Sie sitzen in den bedeutendsten Kulturords stern, sie tanzen in den Balletts der Theate sie stehen äuf der Schauspiel- und Open bühne. In der Schülerschaft sind alle soziad Schichten vertreten, Söhne und Töchter einfachen Arbeitern stellen das Hauptkom tingent. Man will keine Virtuosen heran später als Herausgeber der vorzüglich infor- mativen Blätter„Theater aus Frankreich“ schätzen gelernt und begegnet seiner gründ- lichen Kenntnis der deutschen und französi- schen Kunst und seiner schönen Aufgeschlos- senheit nun auch in diesem Heft wieder. Zwar sind mit der ersten Ausgabe noch nicht alle Wünsche erfüllt: man kann dies Heft gleichfalls noch als„Deutschland in französi- scher Sicht“ bezeichnen, denn es besteht vor- Wiegend aus Beiträgen französischer Autoren, die nicht immer den Stil des deutschen Feuilletonismus und der Mentalität der deut- schen Leser entsprechen. Aber das wird ge- Wißz in der Zukunft geändert werden, und zumindest die Aufsätze Gabriel Marcels über das französische Theater, Jean Boyers über die französische Musik, Hermann Gmelins über den französischen Roman der Gegen- Wart kann man durchaus mit Gewinn durch- studieren. Ulrich Seelmann-Eggebert Jungfrau von Orleans: Entflammte Him- melsbraut. Faust: Der Teufel als Kuppler. Gespenster: Sünden der Väter. Kätchen von Heilbronn: Des Kaisers Seitensprung. ziehen, sondern aus den talentierten junge! Amphitryon: Zweimal zwei im Himmel- Menschen tüchtige Vertreter ihres Fach bett. machen, die überall ihren Mann stehen Othello: Der schwarze Würger. können. 5 Peer Gynth: Ich warte auf dich, Peterle. Gyges und sein Ring: Meine Frau, die nackte Königin. Romeo und Julia: Liebesrekord. Der Prinz von Homburg: Nachtwandler, Liebe und Trompetenblasen. Antonius und Cleopatra: Du sollst der Cäsar meiner Seele sein. Das fheingold: Sing mit uns im Aquari- um. Salome: Küß mich, Jonny, oder stirb. Tristan und Isolde: Liebesrausch in Cornwall. Die Entführung aus dem Serail: Hinter Haremsgittern. Die Meistersinger von Nürnberg: Eva und der Gesangverein. Selbstverständlich hatte die Schule auc als nach dem zweiten Weltkriege die Stad Essen sich außerstande sah, sie zu erhalt Da sprang die Lehrerschaft selbst in Bresche und sorgte dafür, daß die Schule ni unterging. Nach der Währungsreform un mit dem Eintritt geordneter Verhältni nahm die Stadt sie wieder in ihre eigen Regie. 5 Vor zwei Jahren hat sich eine„Gesel, schaft der Freunde und Förderer der Folß Wangschulen“ gebildet, die Mittel für Stipen“ dien, Freitische und notwendige Anschaffun gen aufbringt. Im letzten Jahr konnten ü 30 000 DM ausgeschüttet werden.. 5 Heinrich Schmid — ROBERT L. STEVEN SON: Der sonderbare Fall D ER ROMA von Dr. Jekyll und Mr. Hyde N EINES DUNKLEN GEHETMNISSES 6. Fortsetzung. Im Augenblick freilich sahen die Zimmer 80 aus, als ob sie vor kurzem hastig durchge- Wühlt worden seien. Kleidungsstücke lagen, die Taschen nach außen gekehrt, auf dem Boden umher; verschließbare Schubläden standen offen, und im Kamin lag ein Haufen Asche, als wenn viele Papiere verbrannt worden wären. Aus der Aschenglut zog der Inspektor das Blockende eines grünen Scheck- buches hervor, das dem Feuer widerstanden hatte; die andere Hälfte des Stocks wurde Hinter der Tür gefunden und der Inspektor War entzückt davon, weil es seinen Verdacht bestätigte. Ein Besuch bei der Bank, wo sich Berausstellte, daß sich mehrere tausend Pfund auf dem Konto des Mörders befanden, vervollständigte seine Befriedigung. „Sie können sich darauf verlassen“, sagte er zu Mr. Utterson, zich habe ihn in der Hand. Er muß den Kopf verloren haben, sonst hätte er nie im Leben den Stock da- gelassen oder gar das Scheckbuch verbrannt. Denn Geld ist Lebensbedingung für den Mann. Wir brauchen nichts weiter zu tun, als in der Bank auf ihn zu warten und die Handschellen herauszuholen.“ Das letztere war freilich leichter gesagt als getan; denn Mr. Hyde hatte nur wenige Bekannte— selbst die Herrschaft des Dienst- mädchens hatte ihn nur zweimal gesehen. Seine Familie konnte nicht ermittelt werden. Er war niemals fotografiert worden und die Wenigen, die ihn beschreiben konnten, wichen stark voneinander ab, wie das bei den meisten Beobachtern der Fall ist. Nur in einem Punkt stimmten sie überein, und das war das unheimliche Gefühl von einer un- erklärlichen Miß gestaltung, das der Flücht- ling in jedem seiner Beobachter hervorrief. Der Zwischenfall mit dem Brief Mr. Utterson fand den Weg zu Dr. Jekylls Wohnung erst am späten Nachmittag. Er wurde von Poole alsbald eingelassen und durch die Küchenräume über einen Hof, der einstmals ein Garten gewesen war, zu dem Gebäude geleitet, das allgemein als Labora- torium oder Operationssaal bekannt war. Der Doktor hatte das Haus von den Erben eines gefeierten Arztes erworben, und weil seine Interessen mehr auf chemischem als auf anatomischem Gebiet lagen, hatte er das Gebäude am Ende des Gartens für seine Zwecke hergerichtet. Es war das erstemal, daß der Anwalt in diesem Teil der Wohnung seines Freundes empfangen wurde, und er betrachtete das düstere, fensterlose Gebäude voller Neugier und schaute mit einem un- angenehmen fremden Gefühl umher, als er den Vorlesungsraum durchschritt, der einst von wißbegierigen Studenten bevölkert war, jetzt aber einsam und verlassen dalag. Der Tisch war mit chemischen Apparaten und der Fußboden mit Kisten und verstreuter Holzwolle bedeckt; während das Licht trübe durch die milchige Kuppel drang. Am ent- gegengesetzten Ende führten einige Stufen zu einer mit rotem Fries ausgeschlagenen Tür, durch die Mr. Utterson endlich in das Arbeitszimmer des Doktors gelangte. Es war ein mit Glasschränken ausgestatteter Raum, dessen drei staubige, vergitterte Fenster nach dem Hof gingen, und er enthielt unter ande- rem einen drehbaren Toilettenspiegel und einen Schreibtisch. Im Kamin brannte Feuer; eine brennende Lampe stand auf dem Sims; denn der Nebel war sogar bis in die Häuser eingedrungen. Und dort, dicht am Feuer, saß Dr. Jekyll mit leichenblassem Gesicht. Er er- hob sich- nicht, als der Besucher eintrat, sondern streckte ihm nur eine kalte Hand entgegen und hieß ihn mit veränderter Stimme willkommen. „Na?“ sagte Mr. Utterson, sobald Poole sie allein gelassen hatte,„haben Sie die Neuig- keit schon gehört?“ Der Dokter schauerte zusammen.„Sie haben es draußen auf dem Platz aus- geschrien“, sagte er.„Ich hörte es bis in mein Zimmer.“ „Zunächst das eine“, sagte der Anwalt. „Carew war mein Klient; aber Sie sind es gleichfalls und ich möchte wissen, was ich tun soll. Sie sind doch nicht etwa so wahn- sinnig gewesen, diesen Burschen zu ver- bergen?“ „Utterson, ich schwöre bei Gott“, schrie der Doktor,„ich schwöre bei Gott: er soll mir nie wieder vor die Augen kommen. Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, daß ich mit ihm fertig bin in dieser Welt. Alles ist zu Ende. Im übrigen braucht er meine Hilfe nicht. Sie kennen ihn nicht, wie ich ihn kenne. Er ist in Sicherheit, in völliger Sicherheit. Merken Sie sich meine Worte: man wird nie wieder etwas von ihm hören.“ Der Anwalt hörte ihm finster zu. Das auf- geregte Wesen seines Freundes gefiel ihm nicht.„Sie scheinen seiner ziemlich sicher zu sein“, sagte er.„Um Ihretwillen hoffe ich, daß Sie recht haben. Wenn es zu einem Gerichtsverfahren käme, könnte Ihr Name leicht genannt werden.“ „Ich bin seiner ganz sicher“, erwiderte Jekyll.„Ich habe bestimmte Gründe dafür, die ich niemanden mitteilen kann. In einer Sache jedoch brauche ich Ihren Rat. Ich habe 1 entgegnete der Anwalt.„Und noch eins: ba„, Ihnen Hyde den Wortlaut über das Ver. 20 schwinden in Ihrem Testament diktiert?“ zeit Den Doktor schien eine Schwäche anz, 1689 Wandeln. Er kniff die Lippen zusammen und nickte. Kon „Ich wußte es!“ sagte Utterson.„Er wolle ne Sie ermorden. Sie haben Glück gehabt, dad Ge. Sie ihm entgangen sind.“ 5 fale „Ich hatte viel mehr als das“, erwiderte ref der Doktor feierlich„Es war mir eine Lehre — Großer Gott, Utterson, was für eine Leh war es mir!“ Und er bedeckte für einen Augenblick das Gesicht mit den Händen. Bei seinem Weggang hielt der Anwal inne und wechselte ein paar Worte mi Poole.„A propos— heute ist doch ein Brie Ju 5 abgegeben worden. Wie sah der Bote aus, strei Aber Poole wußte bestimmt, daß außer mit Star der Post nichts gekommen war;„und auch Abge damit nur Drucksachen“, fügte er hinzu. cht Diese Auskunft erweckte Mr. Uttersson- Pr. Verdacht von neuem. Offenbar war der Brief aug durch die Laboratoriumstür gekommen, Kult möglicherweise war er sogar im Arbeits- 0 zimmer geschrieben worden: und wenn des m zutraf, mußze er anders beurteilt und mit 7 mehr Vorsicht behandelt werden. Während fit, er weiterging, schrien sich die Zeitungs fene jungen auf den Bürgersteigen heißer! frau „Extrablatt! Grauenhafter Mord an einem von Farlamentsmitgliedl“ Das mar der Nachruf fle auf einen Freund und Klienten, und ef. konnte sich einer gewissen Besorgnis nicht böhe erwehren, ob nicht auch der gute Name rel eines anderen in den Strudel des Skandab viele hineingezogen werden könnte. Es war zul gege mindesten eine schwierige Entscheidung, K die er zu fällen hatte; und bei allem Selbst- 052 vertrauen, das er schon rein gewohnheits, ll mäßig besaß, fing er an, sich nach einem Ra zu sehnen. Nicht daß er ihn geradezu ein“ piu holen wollte; aber vielleicht— so dachte ef p — Würde er sich irgendwie ergeben. oll — ich habe einen Brief erhalten und ich bin mir nicht schlüssig, ob ich ihn der Polizei zeigen soll. Ich möchte es Ihnen überlassen, Utterson. Ich bin sicher, daß Sie das Richtige treffen. Ich habe so großes Zutrauen zu Ihnen.“ „Sie fürchten vermutlich, daß der Brief zu seiner Entdeckung führen könnte?“ fragte der Anwalt. „Nein“, sagte der andere.„Ich kann nicht sagen, daß ich mir Sorgen darum mache, was aus Hyde wird. Ich bin vollständig fertig mit ihm. Ich dachte an meinen eigenen Ruf, den diese abscheuliche Angelegenheit ziemlich gefährdet hat.“ Utterson sann eine Weile nach. Er war über die Selbstsüchtigkeit seines Freundes überrascht und trotzdem erleichterte sie ihn. „Nun gut“, sagte er schließlich.„Lassen Sie mich den Brief einmal sehen.“ Der Brief war in einer sonderbaren steilen Handschrift geschrieben und mit„Edward Hyde“ unterzeichnet. Er besagte, kurz genug, daß der Wohltäter des Schreibers, Dr. Jekyll, dem er all seine Hochherzigkeit seit langem so übel vergolten habe, sich unter keinen Umständen um seine Sicherheit zu sorgen brauche, da ihm Mittel zur Flucht zu Gebote stünden, auf die er sich fest verlassen könne. Dieser Brief gefiel dem Anwalt ganz gut: er ließ das Verhältnis der beiden in einem besseren Licht erscheinen, als es ihm vor- gekommen war, und er machte sich wegen seines früheren Argwohns Vorwürfe. „Haben Sie den Briefumschlag?“ fragte er. „Den habe ich verbrannt“, erwiderte Jekyll,„bevor ich daran dachte, was los war. Aber er war unfrankiert. Das Schreiben is abgegeben worden.“ 5 „Soll ich ihn behalten und mir die Sache beschlafen?“ fragte Utterson. „Ich möchte alles weitere ganz Ihnen überlassen“, war die Antwort.„Ich habe das Vertrauen zu mir selbst verloren.“ „Gut, ich werde darüber nachdenken“, Fortsetzung