3 Herausgeber: Mannheimer Morgen Verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser; chefredakt.: E. F. v. Schilling. Stell- vertreter: Dr. K. Ackermann. Politik: E. Schäfer; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles. K. Heinz; Lokal: M. Eberhardt; Kommunal: Dr. F. W. Koch; Ludwigshafen und Sport: H. Schnee- kloth; Land: C. Serr; Sozilalredaktion: . A. simon; Chef v. Dienst: O. Gentner. Bankkonten: süddeutsche Bank, Rhein- Main-Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom- munale Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postsch.-Konto: Karlsruhe Nr. 800 16, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 267 43. - Meannheimer RME Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6, Telefon 4 41 51-54; Heidelberg, Haupt- straße 45, Tel. 29 3/8(Hdlb. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Rheinstr. 37, Tel. s 27 68 Bezugspreis: Monatl. 2,80 DM zuzügl. „ 40 Pf. Trägerlohn, Postbezug 3,20 DM Zuzügl. 54 Pf Zustellgebühr, Kreuzband- bezug 4,.— DM einschl. Porto. 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Es wird sogar offen davon gespro- reits g Londoꝶ Eine Reihe maßgebender politischer Per- zönlichkeiten war durch die Vorgänge auf dem Parteitag der Radikalen gezwungen, öffentlich Stellung zu nehmen. Neben Schu- man und Pleven, die mit dem EVG-Vertrag ihre gesamte Europa-Politik verteidigen, trat auch Paul Reynaud als„Amerikaner“ auf. Auf der Gegenseite, bei den„Nationalen“, ztehen neben Herriot und Daladier der Generalsekretär der sozialistischen Partei, Guy Mollet, General de Gaulle, die Führer der früheren Gaullisten und vor allem Ministerpräsident Pinay selbst. Anscheinend steht auch Staatspräsident Vincent Auriol auf der Seite Herriots und seiner Freunde. Die Kluft zwischen„Amerikanern“ und mel Nationalen“ geht mitten durch die Parteien. Wetzel Bei den Radikalen stehen Herriot und Pala- kührig dier, den gemäßigteren René Mayer(früherer Partne er ad nnigte wie vc schriebe nicht z r feine festigle den 9 inkench n Mot d tiete Die Einstellung nt, em von Schwerbeschädigten in Bonn Dean Gespß Bonn.(gr.-Eig.-Ber.) Der Untersuchungs- d eine ausschuß des Bundestages, der die Einstel- keit u lung von Schwer beschädigten in den Bundes- in det Verwaltungen überprüfen soll, führte am dle, aud Montag seine ersten öffentlichen Verhand- 1 Chi jungen. Dabei wurde bekannt, dag vom Bon- K ner Arbeitsamt ein Schwerbeschädigter für eine Portiersstelle in einem Ministerium vor- gesehen war, während der zuständige Per- en Kind Sonalreferent einem selbständigen Schneider- g, Reste meister— wahrscheinlich seinen Schneider- ienkind meister— die Stelle zukommen lassen wollte. Mate In dem Tauziehen Schwerbeschädigter gegen schalt Hpchneidermeister siegte nach Mitteilung eines iten 1 amten des Arbeitsamtes der Schneider- dle i deister. Der Untersuchungsausschuß will die 8 nthelt ten über diesen Vorgang anfordern und physln Uberprüfen. 1 1385 5 nen u Aus den Mitteilungen des Leiters des Bonner Arbeitsamtes geht hervor, daß von der Ut den 8314 Bundesbediensteten im Raume Bonn . Eiche 06 das sind 8,5 Prozent, Schwerbeschädigte Aten d ind. Demgegenüber ist gesetzlich ein Anteil Sonn von 10 Prozent vorgeschrieben. In den Bon- sität u ner Dienststellen sind 17 Blinde beschäftigt. Abschi Wie die Beamten der Arbeitsverwaltung be- nue tonten, selen auch eine Reihe schwerbeschä- tellꝛed dister Frauen in den Bundesbehörden tätig. nkrieg Bisher seien alle Bewerbungen von schwer- em I deschädigten Frauen berücksichtigt worden. 9 re Heim, Nen 20 72 en fat 0 Zet. dern 1— S. Genaus 5 5 en Stad Helsinki. Die Führer der Parlamentsfrak- lene. der finnischen Agrarparſei versicherten gene ig satspräsident Paasikivi, daß sie als Basis 55 Man ge; die Bildung einer neuen Regierung die it dies eibehaltung der Allianz mit den Sozialisten rium ere orten. Damit dürfte der wichtigste Jas hel elitt zur Lösung der finnischen Regie- essen s ungskrise getan sein, ö 5 e niladelphia. Opium im Werte von mehr Als einer Million Dollar wurde an Bord des 1 8 des — tdschen Tankers„Silverdale“ beschlagnahm:. Schwad 3 Beamter erklärte, handelt es sien dauen pischen bisher größten Fang an der amerika- agte lum. Mehr als 45 Seeleute wurden 0 Bic erhö: in Gewahrsam genommen. Das das a neiite kam aus Kuweit im Persischen Golf ich. Dihundd hatte Rohöl geladen. „ Jet). bet durch. Rund 300 000 amerikanische Berg- und 5 it Je, ber die Hälfte der Bergarbeiter nt der Vereinigten Staaten— traten àm Kate d. t ili zum Protest gegen eine vom Lohn- — bel r ile rungsamt verfügte Kürzung der ch 0 1 um 40 Cent in den Ausstand. h fie em 90 zabeth. Bei schweren Unruhen in N orort von Port Elizabeth(Südafrika) lich 1 te en elf Personen, darunter vier Weiße, ge- ö Enfte* Länger als acht Stunden waren die Stra- auf der Vorstadt der Schauplatz erbitterter 10 Aietrationen Afrikanischer Eingeborener. nt 189 9 brannte Geschäfte, Autos, ein Post- denkin das Erößte und modernste Eingebore- und Maahen 1 Südafrikas nieder. Die ersten Un- , Inge atten begonnen, als Polizisten zwei 5 Seborene wegen Diebstahls verhaften woll- erlaube 5 it eine Slennnesburg. Ein schweres Eisenbahn- e Wort Pere bei dem nach Mitteilung der Polizei seinelgg n ums Leben gekommen sind und m Ku Fur 1 darunter drei Europäer verletzt weiflüllxon 10 ereienete sich am Montag in der Nane Lanbeßkannt smith in Südafrika. Aus bisher unbe- 5 er Ursache entgleiste der Schnellzug 9 ror, urban Johannes 1 85 ner Kamm hinab 5 und stürzte den Bahn Kaen. Wie die Prawda“ am Montag . babe die Kommunistische Partei der ten ue 5 im Jahre 1939 2 447 666 Mitglieder chritte uf 528 Diese Zahl ist bis zum I. Oktober 1952 8 Sie? 9 1 gewachsen. nen, Achtshofcs 405 5. Stratsenat des Bundesge- dte ate Revision er seien Sitz in Berlin hat, hat md adac: en Sprengstoftmörders Erich von N ihre degrün 58 e als offensichtlich un- 6 b en Zu den ersten Schulneubauten „Ulter n n die deutsche Minderheit Grunstein 2 88 85 wurde am Sonntag der ent Finder e Schulen sollen für je 30 ir ern, ische 0 n. Die dänische Regierung hat in- ten Kferen 5 55 Baugenehmigung für einen wei- leilt schen Schulneubau in Tondern er- 8%% UP/dpa An Können chen, daß die Nationalversammlung den Ver trag über die Europa-Armee in seiner jetzi- gen Fassung womöglich nicht ratifizieren werde. Justizminister) und Edgar Faure(Pinays politisch kurzlebiger Vorgänger vom Januar/ Februar dieses Jahres) gegenüber. Bei den Konservativen ist Paul Reynaud ganz anderer Ansicht als Pinay und die anderen konserva- tiven Minister des Kabinetts. Bei den Volks- republikanern ist eine Oppositionsgruppe gegen den Parteifreund Schuman vorhanden. Keine der großen Zeitungen verteidigt mehr offen die EVG. Die Kommentare geben zu, daß Abänderungen des Vertragstextes unerläßlich sind. Uebereinstimmend wird gesagt, daß der Vertrag in seiner augenblick- lichen Fassung niemals ratifiziert werden würde und daß eine erhebliche Gefahr für die gesamte Europa-Politik Schumans be- stehe. Anthony Eden, der gestern zur Sit- zung der Organisation für die wirtschaftliche Zusammenarbeit in Europa nach Paris kam, wird von vielen maßgebenden Leuten als eine Art Schiedsrichter betrachtet. Man hofft, daß er zur Klärung und Beruhigung bei- tragen wird. Die Vorbehalte Herriot und Daladier hatten auf dem Kongreß der Radikalsozialistischen Partei den Europavertrag in seiner gegenwärtigen Form abgelehnt, weil er angeblich Deutsch- land eine günstigere Stellung als Frankreich einräume. Der Kongreß hat zwar am Samstag in einer Resolution die Konzeption einer europäischen Armee nicht als ganzes abge- lehnt, jedoch starke Bedenken gegen die Artikel des Vertrages erhoben, die der Bun- desrepüblik das Recht geben, im Falle eines inneren Notstandes eigene Polizei- und Gen- darmeriekräfte auszuheben, und die die Be- teiligung Deutscher in den Kommandostel- len der Europa-Armeèee betreffen. Die Radi- Kkalsozialisten stellen die zweitstärkste Gruppe in der Regierungskoalition. Pinay nimmt Stellung In seiner Erklärung, die am Montagmor- gen in Form eines Interviews mit der Zei- tung„Progres de Lyon“ veröffentlicht wurde, sagte Pinay, seine Regierung trete wie bis- her für eine Europäische Verteidigungs-Ge- meinschaft ein,„da dadurch jeder Gedanke an das Wiederaufleben einer deutschen Wehr- macht ausgeschlossen“ werde. Pinay bezog Pinay muß Klarheit schaffen Meinungsverschiedenheiten in der französischen Regierungskoalition über die EVG Nach Meldungen unserer Korrespondenten sowie der Agenturen dpa und UP sich dabei auf die kritischen Aeußerungen des Vorsitzenden der Radikalsozialistischen Partei und Kammerpräàsidenten Edouard Herriot vor dem Jahreskongreß der Radikal- sozialisten. Pinay hatte außerdem am Sonntag er- Klärt, er mißbillige die Warnungen Herriots nicht. Ein Sprecher seines Büros fügte ergänzend hinzu, es sei offenkundig, daß der Ministerpräsident die Ausführungen Herri- ots nicht mißbillige, da er auch die ihm vor- her vorgelegte Abschrift der Rede Herriots nicht mißbilligt habe.. Teitgen fordert Klarheit Pierre-Henri Teitgen, der Präsident der französischen Volksrepublikaner, forderte am Montagabend Ministerpräsident Pinay auf, die Verwirrung, die in den letzten Tagen um die Europa-Armee entstand, mit einer kla- ren Stellungnahme der Regierung zu been den. Teitgen wies die Kritik am EVG-Ver- trag zurück und erklärte, sie sei ohne jede Begründung. f N Teitgen, der diese Erklärung unmittelbar vor einer Sitzung der MRP- Exekutive abgab, sagte:„Entweder steht der Ministerpräsident und seine Regierung eindeutig hinter Ver- teidigungsminister Pleven und Außenmini- ster Schuman.. oder die Regierung ist auf außenpolitischem Gebiet gespalten. dann muß sie unverzüglich darauf die Konsequen- zen ziehen. Die Situation muß spätestens bis Mittwoch geklärt sein.“ Die Ansichten in Bonn In Bonner politischen Kreisen wird die Erklärung des französischen Ministerpräsi- denten Pinay, er befürworte nach wie vor die Ratifizierung des deutsch- alliierten Ver- tragswerkes, ebenfalls dahingehend aus- gelegt, daß Paris, trotz der Saarfrage, bereit ist, den Aufbau der Europäischen Vertei- digungs-Gemeinschaft voranzutreiben. Trotz der neuerdings in Frankreich offen in Er- scheinung tretenden Gegnerschaft gegen die Ratifizierung heißt es ini emer okflziellen Stellungnahme des Auswärtigen Amtes in Bonn;„Wir haben die Verlautbarungen des französischen Minister präsidenten mit Ge- nugtuung zur Kenntnis genommen. Es be- steht baldige Aussicht für eine allgemeine Ratiflzierung der deutsch- alliierten Verträge.“ Der Bundeskanzler hat sich an die Vor- sitzenden der Koalitionsfraktionen mit der Bitte gewandt, die für Mittwoch vorgesehene Debatte über die Saarfrage noch einmal zu verschieben. Der Kanzler schlägt, wie ver- lautet, in dem Brief vor, die von der SPD zur Saarfrage vorgelegten Anträge ohne De- batte in den auswärtigen Ausschuß zu ver- weisen. Ein Bundesgesetz zur Wiedergutmachung Vom Bundesrat entworfen/ Landesgesetze sollen abgelöst werden Bonn.(dpa) Ein Sonderausschuß hat am Montag dem Bundesrat den Entwurf eines bundeseinheitlichen Gesetzes zur Wiedergut- machung national sozialistischen Unrechts vorgelegt. Der Entwurf, der im wesentlichen auf der Regelung im amerikanischen Be- satzungsgebiet aufbaut, soll bereits am Frei- tag vom Bundesrat erörtert werden. Es ist der erste aus dem Bundesrat heraus er- arbeitete Gesetzesentwurf. Die nach dem Gesetz vorgesehenen Gesamtkosten der Wiedergutmachung wer- den auf drei bis vier Milliarden DM ge- schätzt. Davon müssen die 500 Millionen DM abgezogen werden, die die Länder bereits für die Wiedergutmachung aufgewendet haben. Die durch das Gesetz erstrebte Besser- stellung der Wiedergutmachungsberechtigten im britischen und französischen Besatzungs- gebiet geht auf einen Artikel im Deutsch- landvertrag zurück, in dem sich die Bundes- republik zu einer solchen Verbesserung der Wiedergutmachungsgesetze verpflichtet hat. Nach dem Entwurf soll ein Recht auf Wiedergutmachung haben, wer aus Gründen der Rasse, einer gegen den Nationalsozialis- mus gerichteten politischen Ueberzeugung, des Glaubens oder einer vom Nationalsozia- lismus gerichteten politischen Ueberzeugung, des Glaubens oder einer von Nationalsozia- lismus abgelehnten Weltanschauung verfolgt und hierdurch geschädigt wurde. Dabei gilt aber der Grundsatz, daß Verfolgte, die Mit- glieder der NSDAP oder einer ihrer Gliede- rungen waren oder die nationalsozialistische Gewaltherrschaft förderte, kein Recht auf Wiedergutmachung haben. In beschränktem Umfange sollen auch von Hinterbliebenen Verfolgter Ansprüche geltend gemacht wer⸗ den können. Entschädigt werden sollen Schä- den an Leben, Körper und Gesundheit, Frei- heitsschäden, Schäden in der Nutzung der Arbeitskraft, Versorgungsschäden und Ver- mögensschäden. Dabei setzt die Entschädi- gung nicht die deutsche Staatsangehörigkeit voraus. Die Verfolgten müssen am 23. Mai 1949, dem Tag des Inkrafttretens des Grund- gesetzes, im Bundesgebiet oder in Westberlin ansässig gewesen sein. Wer vorher ausge- wandert ist, soll die Entschädigung erhalten, wenn er schon vor dem 8. Mai 1945 im Bun- desgebiet wohnte. Wer als Deutscher aus den Gebieten östlich 4er Oder-Neiße vertrieben wurde, soll auch dann Anspruch auf Wieder- gutmachung haben, wenn er erst nach dem Stichtag im Bundesgebiet eingetroffen ist. Das gleiche soll für Verfolgte gelten, die durch das Notaufnahmegesetz im Bundesgebiet auf- genommen worden sind. OEEC-Ministerrat in Paris zusammengetreten Paris.(dpa) Der OEEC-Ministerrat, der am Montagnachmittag unter dem Vorsitz Außenminister Anthony Edens in Paris zu- sammentrat, Befaßgte sich nach einer kurzen Begrüßungsansprache Außenminister S ch u- mans mit dem Problem der Beziehungen zwischen dem Europaischen Wirtschaftsrat (OEEC) und anderen internationalen Organi- sationen, wie dem Europarat, der Hohen Be- hörde der Montanunion und der Weltroh- stoffkonferenz. Anschließend begannen die Delegierten mit der Prüfung der Jahres- berichte der einzelnen Mitgliedstaaten über die Wirtschaftslage und mit den entspre- chenden Berichten der USA und Kanadas. id. 5 Sin RS BUCkEN— 4 t. d, 2 2 2 4 .. Ist da jemand auf den Draht getreten Weltparlament will den Frieden für Korea Ein neuer Vorschlag zur Lösung New Fork.(UP) Der peruanische Dele- gierte Dr. Victor Belaunde unterbreitete der Generalversammlung der Vereinten Na- tionen am Montag einen neuen Friedensplan für Korea, der vorsieht, diejenigen Kriegs- gefangenen, die eine Repatriierung ablehnen, einer direkten Kontrolle durch die Vereinten Nationen zu unterwerfen. Belaundes Vorschlag basiert auf einen schon früher vorgelegten mexikanischen Plan, mit dem die verschiedenen Mitglied- staaten der Vereinten Nationen aufgefordert worden waren, Kriegsgefangenen aus Korea, die nicht repatrilert werden wollen, Asyl zu gewähren. 0 3 8 Belaunde appelierte vor allem an die Sowjetunion, seinen Vorschlag eingehend zu prüfen, um einen Ausweg aus der Sackgasse der koreanischen Waffenstillstandsverhand- lungen zu finden. Im einzelnen schlug Belaunde den un- verzüglichen Abschluß eines Waffenstill- standes, die Unterbringung derjenigen Kriegsgefangenen, die nicht repatriiert wer- den wollen, in einer besondéren Zone, die unter dem Schutz der Weltorganisation der Vereinten Nationen stehen soll, und die Bil- dung einer internationalen Sonderkom- mission vor, der neben den„interessierten Möchten“ auch neutrale Staaten angehören sollen,„die das Vertrauen der Generalver- sammlung besitzen“. Diese Sonderkommis- sion soll für das Schicksal dieser Gefange- nen verantwortlich sein. Der australische Außenminister R. G. Casey brachte in der Debatte zum Aus- druck, daß Australien fest auf der Seite der USA stehe, die jede zwangsweise Repatriie- rung von Kriegsgefangenen in Korea ab- lehnen. General Clark lehnt Wiederaufnahme der Verhandlungen ab Tokio.(UP) General Mark Clark hat am Montag die in einem Brief vom 16. Ok- tober enthaltene Aufforderung der kommu- nistischen Waffenstillstandsdelegation nach Wiederaufnahme der Verhandlungen in Pan- munjon abgelehnt. Wie der Oberbefehls- haber der alliierten Streitkräfte in Korea in seinem Antwortschreiben an die Oberkom- mandierenden in Nordkorea, die Generale Kim Il Sung und Peng Teh Hua erklärt, enthalte ihr Brief keine gültige Grundlage für neue Verhandlungen, da von kommu- Gefängnis für FD]J-Angehörige Die Zusammenstöße in Dortmund am 11. Mai, vor Gericht Dortmund.(dpa) Die Große Strafkammer des Landgerichts Dortmund verurteilte am Montag elf FDI- Angehörige und Kommu- nisten zu Gefängnisstrafen von vier Monaten bis zu einem Jahr und drei Monaten. Auf- ruhr, Landfriedensbruch und— in einem Fall— Anstiftung zum Widerstand gegen die Staatsorgane waren die Anklagepunkte, in denen sie schuldig befunden wurden. Die Angeklagten hatten am 11. Mai 1952 an der verbotenen„Jugendkarawane für den Frieden“ in Essen teilgenommen. Als die Demonstration aufgelöst werden Sollte, kam es zu Zusammenstößen, bei denen die Polizei von der Schußwaffe Gebrauch machte. Die Polizei war aber nach den Feststellungen des Gerichts vorher von den Déemonstranten be- schossen und mit Steinen beworfen worden. Zwei der Angeklagten haben nach Ansicht des Gerichts in staatsgefährdender Absicht gehandelt. g In der Urteilsbegründung heißt es, die nach ihrem Verbot in der Bundesrepublik illegal weiterarbeitende FDA und die KPD betätigten sich, besonders seit der Prokla- matiorr des nationalen Widerstandes“ durch den Sowjetzonenpräsidenten Wilhelm Pieck, in staatsgefährdender Weise. Der nationale Widerstand“, den alle kommuni- stischen Organisationen auch in der Bun- desrepublik nach Piecks Anordnung befolg- ten, sei ein ungesetzlicher fremder Eingriff in die Verfassungsgrundsätze und die Hoheitsrechte der Bundesrepublik. Nach einem Aufsatz im vierten Schulungsbrief 1952 der verbotenen FDJ sei„die führende Kraft im nationalen Befreiungskampf die Arbeiterklasse und an deren Spitze die KPD.“ Die Essener Kundgebung am 11. Mai 1952 sei in dem Schulungsbrief ausdrücklich als„Beispiel für die Kampfgemeinschaft aller Patrioten des nationalen Befreiungs- kampfes“ dargestellt. Sie sei damit als eines der Unternehmen gekennzeichnet, die in dem Schulungsbrief als„revolutionäre Massenaktionen mit dem Ziel des Sturzes von Adenauer“ beschrieben seien. Bei den Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten erhielt ein Demonstrant so schwere Schuß verletzungen, daß er später im Krankenhaus starb. Außerdem wurden mehrere Polizeibeamte und Demonstranten verletzt. Das Gericht stellte dazu fest, daß der Schießbefehl der Polizei juristisch nicht zu beanstanden sei. Da die Polizeibeamten sich in gegenwärtiger Gefahr für Leib und Leben befunden hätten, hätten sie mit dem Gebrauch der Schußwaffe in Notwehr ge- handelt. des Kriegsgefangenen-Problems nistischer Seite nach wie vor auf die zwangs- weise Repatriierung aller Kriegsgefangenen bestanden werde. Mobilmachung in der Thai-Provinz Hanoi.(UP) Die Regierung der Thai- Provinz von Indochina hat am Montag eine allgemeine Mobilmachung angeordnet, um auf dem schnellsten Wege Truppen zur Ent- lastung der von den kommunistischen Auf- ständischen im Norden Indochinas Hart be- drängten französisch- vietnamesischen Trup- penverbände bereitzustellen. Der Mabilmachungsbefebl sieht vor, dab sich jeder männliche Einwohner der Thai- Provinz, der wehrpflichtig ist und eis militärische Ausbildung genossen hat, un- verzüglich bei bestimmten Sammelpunkten zu melden hat Im Laufe des Montag haben die kommu- nistischen Aufständischen eine Reihe wei⸗ terer französischer Vorposten erobert. Ueber den Kampfverlauf liegen jedoch keine ge- nauen Berichte vor, da die zuständigen französischen Stellen am Montag eine Nachrichtensperre verhängt haben. Militär gegen Mau-Mau London.(dpa). Im britischen Protekto- rat Kenya in Ostafrika, das in den letzten Wochen durch den Terror der Mau-Mau- Organisation mehr und mehr beunruhigt wurden, ist am Montag der Ausnahmezu- stand verhängt worden. Wie das britische Kolonial ministerium bekannt gab, werden in Kenya über 130 Personen festgenom- men, die an den Mordtaten und Brandstif- tungen der Eingeborenen- Organisation be- teiligt sein sollen Der Polizei im Protek torat soll mit dieser Maßnahme die Mög- lichkeit gegeben werden, diejenigen fest- zusetzen, die als Rädelsführer für die Ge- Waltakte verantwortlich sein sollen. Die ersten Einheiten eines in der Suez- Kanalzone stationierten britischen Infante- Tiebataillons trafen am Montag mit Flug- zeugen zur Verstärkung der Polizei des Pro- tektorats Kenya im Kampf gegen die Mau- Mau- Terroristen in Nairobi ein. Wie die Regierung von Kenya mitteilte, sind seit dem August dieses Jahres minde- stens 43 Personen von der Eingeborenen- Organisation Mau- Mau umgebracht worden, darunter auch zwei europäische Frauen. außerdem werden der Geheimor ganisation Mordversuche, Verstümmelungen und Brand- stiftungen zur Last gelegt. Es ist festge- stellt worden, daß zahlreiche Eingeborene ermordet oder zum Selbstmord gezwungen Wurden, wein sie die Aufforderung zum Beitritt in die Mau-Mau ablehnten. . BONNurzfefecrsmm Vier Vertreter der arabischen Länder trafen in Bonn ein, um die Beden- ken gegen die Wiedergutmachungslieferungen der Bundesrepublik an Israel, vorzutragen. Es sind die Vertreter Aegyptens, Syriens, des Libanon und des Irak. Sie werden am Diens- tag von Staatssekretär Walter FHallstein empfangen. * Der neue Bundes vorsitzende des DGB, Wal- ter Freitag, wird bei der nächsten Bundes- tagswahl nicht mehr kandidieren. Für den Rest der Degislaturperiode des jetzigen Bundes- tages wird er jedoch sein Mandat als Bundes- tagsabgeordneter der SpD weiter ausüben. Andernfalls müßte eine Nachwahl stattfinden. * Bundespräsident Heuss hat en den bisheri- gen Vorsitzenden des DGB Christian Fette ein Schreiben gerichtet. Er sagt darin, daß er die Begegnungen mit Fette„in menschlichen und sachlichen Fragen“ in einer guten Er- innerung habe und behalten werde.„Ihre Ar- beit wird ja auch fernerhin den Sorgen ge- hören, zwischen denen ihr Leben sich entfaltet hat. Ich rechne damit, daß die Beziehungen zwischen uns, wenn auch auf einer weniger offimellen Ebene bleiben werden“. MORGEN Dlenstatg, 21. Oktober 1932/ Nr. 0 Dienstag, 21. Oktober 1952 Der Sinn einer Woche Fahnen auf halbmast, Kundgebungen des Heimkehrerverbandes, Gebetsstunden in den Kirchen— der Bundespräsident im Rund- Furik leitete die Woche zum Gedenken der Kriegsgefangenen ein. Er fand auch einen Satz, der ausdrückt, was uns quälen mußz, Weil es unsere Ohnmacht offenbart:„Reso- lutionen helfen verhärmten Müttern nichts“. Was aber können wir tun? Es ist leicht, ge- gen das Uarecht zu protestieren, so leicht, zu fordern, daß sieben Jahre nach Kriegsende endlich damit Schluß sein müsse, leicht auch schreibt sich ein Satz hin, jemand habe sich für die Freilassung der Gefangenen„einge- Setzt“. Sich so einsetzen, wie es das Wort eigentlich meint, etwas opfern, alle Kraft dran geben, daß diesen Frauen und Män- nern Gerechtigkeit widerfahren muß, das kann heute niemand. Nicht einmal die ge- naue Zahl derer, die irgendwo im Osten war- ten, oder die irgendwo in unbekannter Erde begraben sind, ist zu erfahren. Alle Appelle, ob von den Westmächten, von den Vereinten Nationen, vom Deutschen Bundestag, alle verhallen an einer Mauer des Schweigens. Was also kann der Sinn einer Gedenk- woche sein? Nicht zu vergessen. Die nicht zu vergessen, die den Tag der Heimkehr er- sehnen, die nicht, denen er nie beschieden sein wird, und die umsorgend in unsere Mitte zu nehmen, die auf einen der ihren Warten. Der Heidelberger Stadtrat hat einen ansehnlichen Betrag zur Verfügung gestellt, um den Gefangenen aus der Stadt Pakete zu schicken. Ein schöner Beitrag zur Woche des Gedenkens. Doch können uns Staat und Städte dies nicht alleine abnehmen. Jeder einzelne ist angerufen, wie jeden einzelnen im deutschen Westen neulich die Mahnung von der Synode der Evangelischen Kirche anging, nicht in Sattheit zu versinken. Satt meint hier nicht allein den gefüllten Magen, sondern vor allem die Gedankenlosigkeit und die Bequemlichkeit des eigenen Lebens. Und zu den Bequemlichkeiten gehört auch das Hassen. Haß auf die Gefängniswärter hilft aber den Gefangenen nicht. Wo Hag ist, ist immer zugleich Unrecht. Aus der Saat des Hassens ist das Unglück erwachsen, das bis heute, sieben Jahre nach dem Kriege, in dem Unrecht an den Gefangenen fortwirkt. Der Ruf nach ihrer Befreiung darf nicht ver- stummen, wenn er auch noch so oft ungehört verhallt, weil er nicht die Gewissen derer erreicht, die etwas tun können, und wenn es uns auch quält, daß wir nicht mehr zu tun vermögen, als rufen. Nur eines können wir noch darüber hinaus tun: unser eigenes Ge- wissen wach halten, damit die Forderung nach Gerechtigkeit nicht aus Selbstgerechtig- keit komme. Das kann ein Sinn der Ge- denkwoche mit Kundgebungen und Fahnen Auf halbmast sein. Und er geht mit dem Ente der Woche nicht verloren. E. K. Zusammenarbeit unmöglich? Ministerpräsident Pr. Reinhold Maier Hat auf dem Landesvertretertag der FDP/DVP am Sonntag einen klaren Prestigeerfolg er- rungen und von der weitaus überwiegenden Zahl der Delegierten seiner Partei in Süd- westdeutschland die Zustimmung dazu er- Balten, die Regierungspolitik in Baden- Würt⸗ temberg so weiter zu führen, wie er das bisher getan hat. Die FDP/DVP hat sich nach langen inneren Kämpfen zu einem padisch- württembergischen Landesverband zusammengeschlossen und erst dadurch die organisatorische Voraussetzung zur einheit- lichen Führung der kommenden Wahlkämpfe erhalten. Zwar steht eine ungefähr zehn Pro- zent der bisherigen FDP- Wähler umfassende Sruppe in Südwürttemberg auch heute noch Abseits, weil ihr das Zusammengehen mit der Sp nicht behagt, aber sie vermag dem nun- mehr vereinten Willen der Partei keine Sor- gen mehr zu bereiten, besonders, da sie da- durch zur Bedeutungslosigkeit verurteilt ist, daß das Land Baden- Württemberg in der gesamtdeutschen FDP in Zukunft von den Anhängern Dr. Maiers vertreten werden Wird. 5 Der Grundtenor der programmatischen Erklärungen des Ministerpräsidenten vor dem Vertretertag war von einer Aggressivi- kat gegen die CDU erfüllt, in die sich ein Politiker nur dann zu steigern pflegt, wenn er sich persönlich angegriffen fühlt oder Wenn er zu wissen glaubt, daß die Möglich- keiten einer Zusammenarbeit mit dem An- Zegrifkenen völlig verbaut sind. Und das scheint nach diesen Ausführungen Dr. Maiers in Baden- Württemberg der Fall zu sein. Er sieht in der Landes-CDU den schärfsten Gegner seiner innenpolitischen Pläne und Hat in dieser Auffassung, wie der Vertreter- tag zeigte. die Delegierten der FDP/DVP Hinter sich. Die Fronten in Baden-Württem- berg sind nach diesem Vertretertag der FDV/ DV klarer geschieden, als je zuvor. tz Landes versammlung vor wichtigen Entscheidungen Karlsruhe.(M.L.-Eig. Ber.) In einem Re- ferat über die Gesetzgebungsarbeit der Ver- kassunggebenden Landes versammlung be- grüßte der Abgeordnete der DVP, Oberbür- germeister Dr. Brandenburg forz- heim), das Vorhandensein einer starken Opposition, die die Arbeit der J andesver- sammlung belebe und befruchte. Es sei bes- ser, daß die entscheidenden Fragen der Ver- assung nicht in eintöniger Harmonie ent- schieden, sondern in lebendiger Diskussion beraten würden. Für die nächste Zeit könne mit einer in- tensiveren Tätigkeit auf dem Gebiet der Ge- setzgebung gerechnet werden. Große und einschteidende Gesetzentwürfe stünden vor der Beratung. Das Landesverwaltungsgesetz werde den grundsätzlichen Aufbau des neuen Bundeslandes regeln und die Zahl der Re- glerungsbezirke festlegen. Die Kreisordnung Werde über die Rechtsstellung der Landräte entscheiden. Dabei handele es sich um die Frage, ob der Landrat staatlich ernannt oder gewahlt werden solle. Als dritter Gesetzentwurf komme die neue Gemeindeordnung, für die bisher ein Entwurf noch nicht bekannt geworden sei. Gewerkschaftler riefen den starken Mann Innenpolitische Rückwirkungen des Berliner Kongresses zeichnen sich ab Jeder Teimehmer am DGB-Kongreß in Berlin nahm das erregende Bild harter Kämpfe um die Führung mit nach Hause. In diesen Kämpfen war niemand zimperlich und wählerisch in den Mitteln. Halbheiten- Drei- oder Zweimännerkollegien an der Spitze eines Sechsmillionenverbandes- wur- den entschlossen abgelehnt. Ein Diskussions- redner hatte Christian Fette und Walter Freitag mit„Feuer und Wasser“ verglichen und dennoch gehofft, daß sie sich, durch ge- meinsame Arbeit verbunden,„weniger leicht auf die Zehen treten“ würden, Adolf Kum- mernuß(Industriegewerkschaft GTV), im Schachspiel dieses Kongresses das dunkle Pferd im Hintergrund, meinte dazu in han- seatischer Gelassenheit„Das kann ja nicht angehen, das Trauerspiel beginnt doch dann alle morgen schon bei der Verteilung der Post. Der Kongreß hatte dieses Gefühl auch. Als die Entscheidung gefallen war, seufzte ein Delegierter:„Nach fetten Jahren ein schwarzer Freitag!“ Fraktionszwang im Parlament der Arbeit? Fette hatte erklärt, daß er bereit sei, neben Walter Freitag die Geschäfte des DGB zu führen. Freitag gabe eine solche Erklärung nicht. Er dachte nicht daran, sich mit irgend jemand in die Macht zu teilen. Für alle in der Saarlandhalle auf dem Messegelände am Funkturm war es ein packendes Schauspiel, in der kleinen Kantine die„Spitzenfunktio- näre“, wie sich Kummernuß ausdrückte, an Wackeligen kleinen Bier- und Kaffeetischen verhandeln zu sehen. Während in der Falle Rechenschaftsberichte erstattet wurden, war hinter den Kulissen ein eifriges Kommen und Gehen. Manchmal saß Christian Fette stumm dabei, während August Schmidt(IG Berg- bau) oder Viktor Agartz seine Sache führten. Walter Freitag blieb nicht stumm und die Gesten seiner wuchtigen Hände sagten auch dem genug, der wenig von den Wünschen der SPD in bezug auf die Besetzung des DGB- Vorstandspostens wußte. Mit seiner Bremer Rede, die so etwas wie einen Führungsan- spruch der Gewerkschaften im Staate bean- spruchte, hatte sich Fette in die Nesseln ge- setzt. In dieser Konzeption war die SPD ver- gessen, das vergaß sie ihm nicht. Auch Ge- Werkschaftler erfüllte der Kampf um die Macht, aus dem Walter Freitag als Sieger hervorging, mit Unbehagen. Die Klagen über Mangel an geeigneten Führungskräften auf allen Ebenen der gewerkschaftlichen Arbeit waren nicht zu überhören. Die Lücken, die Nazizeit und Krieg gerissen haben, konnten noch nicht aufgefüllt werden. Die Rechen- schaftsberichte warteten mit eindrucksvollem Zahlenmaterial auf, es wird reichlich unter- richtet und geschult, und doch entfalten sich nicht genügend Persönlichkeiten, so daß der Kampf um die Führung unter wenigen und mit den Gewaltmitteln der„gebundenen Marschrichtung“ und der Unterstützung durch befreundete Organisationen ausgetra- gen werden konnte. Die Delegierten der „kleineren“ Industriegewerkschaften sahen diesen Diadochenkämpfen der„großen“ rat- 108 zu. Ihrer Meinung nach war diese Krisis überhitzt. Radikalisierung auf Wunsch Der Wunsch nach Radikalisierung der Dr. Maler steht zu seiner Politik Sein Ziel: Demokratie des gesunden Menschenverstandes von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Minister präsident Dr. Reinhold Maier, dessen Politik, wie wir in unserer Ausgabe vom 20. Oktober berichteten, vom Landesvertretertag der südwestdeutschen FDP/DVP einmütig gebilligt wurde, nahm vor seinen Parteifreunden am Sonntag zu den Hauptproblemen der Landes- und Bun- despolitik Stellung. Er erklärte, die Landes- regierung stelle den Argumenten der Oppo- sition überzeugende sachliche Leistungen gegenüber. Die Bevölkerung werde sehen, daß für sie etwas geschehe. Wir seien zwar nicht mehr so reich wie vor einigen Jahren, als den notleidenden, schwer mitgenommenen Städten und Gebieten in Nordbaden und Nord württemberg, wie z. B. Mannheim und Karlsruhe, kräftig geholfen werden konnte. Dennoch sei auch jetzt eine gemäßigte opti- mistische Beurteilung erlaubt. Die Regierung werde in allen vier Landesteilen produktive Pläne ausführen und dort, wo akute Not- stände herrschen, rasch und wirksam helfen. Das sei ein ausführliches Programm mit realem Hintergrund. Für die Gemeinschaftsschule Zum Problem der Schulfrage äußerte Dr. Maier, die Fuldaer Bischofskonferenz habe kategorisch die Konfessionsschule ver- langt.„Wir selbst bleiben“, sagte der Mini- ster präsident,„bei der christlichen Gemein- schaftsschule und sind gerne bereit, den christlichen Charakter zu vertiefen und zu verstärken und alle Ratschläge, die zu diesem Zwecke gemacht werden, sorgfältig zu prüfen. Den Grundsatz aber geben wir in keinem Falle auf. Wir haben den Südweststaat auf- zubauen, nicht aber Konfessionskriege zu führen.“ Die CDU verlange die Aenderung des in den Verfassungen von Baden und Nordwürttemberg festgelegten Schulsystems der Simultanschule und die Neueinführung der Konfessionsschule. Im gleichen Atemzug, in dem die Zerstörung der Simultanschule in ihrem traditionsreichen Gebiet gefordert werde, verlange sie für Süd württemberg den Verfassungsschutz für die Konfessionsschule auf Zeit und Ewiskeit. Objektive Bundesratspolitik Dr. Maier erklärte dann, das Geschrei über die Gefahrdung der Bundespolitik durch die Regierung von Baden- Württemberg sei verstummt. Dennoch wolle man Recht gehabt haben und verstricke sich in neue Deutungen und Mißgdeutungen. Für diese Bundesrats- komödie gelte das Wort„Lügen haben kurze Beine“, Es sei zu keiner einzigen IIloyalität gegenüber der Bundespolitik gekommen. Baden- Württemberg habe im Gegenteil ent- scheidend zur raschen Bereinigung von höchst unangenehmen und unerfreulichen Streitpunkten beigetragen und seine Be- reitschaft zur Objektivität klar bewiesen. Die Landesregierung lasse keinen parteipoliti- schen Mißbrauch der Staatsgewalt zu. Der Bundeskanzler aber habe aàus der Politik Baden- Württemberg Vorteile gezogen. Die- ses Land bilde tatsächlich das Zünglein an der Waage. Es mache davon jedoch nur im konstruktiven Sinne zum Vorteil des Landes Gebrauch. a Schließlich äußerte sich Dr. Maier zu dem Verhältnis der südwestdeutschen FDP/DVP zur Bundespartei der FDP, das er als wieder aktiviert bezeichnete. Die Gesamtpartei wäre besser gefahren, wenn sie dem Grundsatz nach Bedenken angemeldet, aber den abso- juten Ausnahmecharakter der politischen Situation im neuen Bundesland hervorgeho- ben hätte, der die Bildung der kleinen Koa- lition sachlich erforderlich gemacht habe. Heute sei das gegenseitige Vertrauen wieder zusehends im wachsen. Die Spannungen in- nerhalb der Bundes-FDP schienen sich zu mildern und die FDP/DVP sei der gegebene Mittler zwischen den vorhandenen Richtun- gen.„Denn wir sind es, die weder weiter nach links wollen, noch weiter nach rechts“, rief Dr. Maier unter starkem Beifall,„wir blei- ben dort, wo wir immer waren, nämlich auf unserem historischen Platz, un verrückt und fest mitten zwischen rechts und links. Auf ihm tragen wir unentwegt das politische Ban- ner altbewährter bodenständiger Demokratie voran, der Demokratie des gesunden Men- schenverstandes, die die Menschen über- zeugt.“ Mit betonter Ablehnung wandte sich der Regierungschef gegen die Kreise, die ihm vorwerfen, mit der SPD eine Koalition ein- gegangen zu sein. Er sagte hierzu:„Man möge mir nachweisen, wo und wann ich je einmal von den unverzichtbaren Grundsätzen un- serer Partei abgewichen wäre. In keinem Bundesland ist eine korrektere Politik ge- macht worden, als früher in Württemberg Baden und jetzt in Baden- Württemberg.“ Gewerkschaftsarbeit, nach schärferen Tönen und heftigerem Zupacken, kam bei diesem Kongreß zweifellos von„unten“. Es genügte nicht mehr, den Rechenschaftsberichten zu- gespitzte Wendungen einzuflicken und für Berlin und die Nähe der Zone berechnete Klassenkampfparolen anklingen zu lassen; ein Teil der Delegierten wollte starke Fäuste sehen. Von„unten“ kam auch der in zahl- reichen Anträgen dokumentierte Wunsch, der Gewerkschaftsbund solle so oder so zu schwebenden innen- und außenpolitischen Fragen Stellung nehmen und dem einzelnen die Arbeit der Meinungsbildung abnehmen, so daß Matthias Föcher sich veranlaßt sah zu dem Ausruf:„Aber der Gewerkschaftsbund ist doch kein Mädchen für Alles! Etwas müssen auch die Politiker und die anderen Beauftragten des Volkes tun!“ Ein Teil der Delegierten ließ erkennen, daß diese Stel- lungnahmen des Bundes sich decken sollten mit den Direktiven der SPD. Aus der in der Saarlandhalle an der Masurenallee vor- herrschenden Stimmung hätte ein unbetei- ligter Besucher folgern müssen, daß die Regierung„an allem“ schuld sei und die Opposition den Schlüssel zum Tor in bessere Zeiten habe. Nicht erst beim Bekanntwerden des Wahlergebnisses, das einem Mitglied der SPD-Fraktion des Bundestages die Führung des Deutschen Gewerkschaftsbundes über- trug, wurde auch unter den Delegierten ge- fragt, wie sich der christliche Flügel der Einheitsgewerkschaft zu dieser Sachlage stelle. Drohen die Grundsätze der welt- anschaulichen und parteipolitischen Neutra- lität der Gewerkschaften von unten her ins Wanken gebracht zu werden? Aus Gesprächen mit Bundesminister Storch, Minister präsident Karl Arnold und Bundestagabgeordneten Anton Sabel(CDU) ging hervor, daß von dieser Seite die Erhaltung der Einheit drin- gend gewünscht wird. Walter Freitag hat sich sofort nach seiner Wahl bei Karl Arnold an- gesagt. Der Bundesleitung könnte das„Aus- steigen“ der christlichen Arbeitnehmer nicht willkommen sein. Von nichtgewerkschaft- licher Seite glaubt man gerade nach der oppositionsfreundlichen Grundstimmung des Kongresses die Zeit für eine Trennung ge- kommen, zumal ja einige Entschließungen die Vierzig- Stunden- Woche und das Sozialisierungsprogramm— als zugkräftige Wahlkampfparolen für 1953 eingeschätzt werden. Ist die Einheit in Gefahr? Ob da noch„befriedigende Erklärungen“ von der neuen Bundesleitung gegeben wer- den können, ist die Frage, die auch auf der Berliner CDU-Tagung eine Rolle spielte. Wißbegierige Journalisten wollten im Stu- dentenhaus der Technischen Universität Ber- lin vom Bundeskanzler eine Aeußerung dazu hören. Dr. Adenauer sagte gemächlich:„Ich denke, daß Herr Freitag den Wunsch haben wird, mir einen Besuch zu machen, wir wer- den uns über alle Probleme unterhalten in vier Wochen kann ich Ihnen eine Antwort geben“ f. W. K. Von einem Fememord nichts bekannt Bonn.(U) Der Präsident des Bundesam- tes für Verfassungsschutz, dementierte am Montag jede Kenntnis von einem angeblichen Fememord an einem ehemaligen deutschen Obersten. Dem Bundesamt für Verfassungs- schutz lägen keinerlei Unterlagen oder auch nur ein Hinweis auf einen Fememord vor. Nach Presseberichten soll im Odenwald vor einiger Zeit ein ehemaliger Oberst er- mord t aufgefunden worden sein. Der an- gebliche Fund hatte im Zusammenhang mit den Enthüllungen über einen Partisanenring des Bundes deutscher Jugend erhebliches Aufsehen erregt. Klibansky als Angeklagter Prozeß um die Industrie- und Handelsbank in Frankfurt Von unserem Je- Korrespondenten Frankfurt. Am Montag begann vor der Großen Strafkammer des Frankfurter Land- gerichts die Hauptverhandlung gegen fünf Angeklagte wegen Unregelmäßigkeiten bei der jüdischen Industrie- und Handelsbank. Dieses Unternehmen war vor genau zwei Jahren nach Aufdecken umfangreicher Un- regelmäßigkeiten durch den hessischen Finanzminister geschlossen worden und dann in Konkurs gegangen. 5 Sozialisten suchen„gemeinsame Linie“ Kongreß der Internationale beriet Europäische Verteidigungsgemeinschaft Mailand.(dpa) Der Kongreß der Soziali- stischen Internationale beriet am Montag in einer geheimen Sitzung über Fragen der europaischen Vereinigung und Verteidigung mit dem Ziel, für diese Probleme einen„ge- meinsamen sozialistischen Nenner zu finden“. Mehrere Delegationen unterstützten die europäischen Vereinigungs- und Verteidi- gungspläne ohne Vorbehalte. Die britische Labour-Delegation dagegen macht Einschrän- kungen wegen der Commonwealthverpflich- tungen Großbritanniens und die deutschen Sozialdemokraten erhoben den Einwand, daß die europaischen Pläne Deutschland keine Gleichberechtigung brächten und ein Hinder- nis für die Einheit Deutschlands seien. Die Delegation der deutschen Sozialdemokraten machte keine Einwände, als ein Studienaus- schuß einen Resolutionsentwurf vorlegte, in dem es u. a. heißt:„Die Sozialistische Inter- nationale nimmt zur Kenntnis, daß die So- zialdemokratische Partei Deutschlands auf ihrem letzten Parteitag beschlossen hat, Deutschland solle an den Maßnahmen für die kollektive Sicherheit unter der Bedingung teilnehmen, daß ein wirklich wirksames Sicherheitssystem geschaffen wird, das sich auf volle Gleichberechtigung der Beteiligten gründet und der Wiedervereinigung Deutsch- lands nichts in den Weg legt“. Zum EVG-Vertrag hat die Sozialistische Internationale den Mitgliedsparteien emp- kohlen, engsten Kontakt miteinander zu hal- ten, sich gegenseitig über die neuesten Ent- wicklungen in ihren Ländern zu unterrichten und alles zu unternehmen, um eine gemein- same Linie herzustellen. Zu scharfen Auseinandersetzungen kam es über die Frage, ob über die Zulassung der einzelnen Länder zu den Vereinten Nationen getrennt oder en bloc entschieden werden solle. Mehrere Redner befürworteten eine en bloc-Aufnahme, da nur so Länder wie Italien die Möglichkeit erhielten, in die Ver- einten Nationen aufgenommen zu werden. Bei der Anwendung des Verfahrens getrenn- ter Abstimmungen würden diese Länder sonst durch das sowjetische Veto auf die Dauer von der UNO ausgeschlossen bleiben. Meinungsverschiedenheiten gab es über die Forderung des Norwegers Finn Moe, daß bei einer en bloc-Aufnahme auch Spanien in die Vereinten Nationen aufgenommen wer- deri müsse. Der belgische Sozialist Paul Henri Spaak betonte unter dem Beifall der Delegierten, daß das Prinzip der en bloe- Aufnahme in die UNo nicht so gemeint sei, daß nun auch Spanien aufgenommen wer- den müsse. Die Länder, die die UNO-Charta unterschrieben, müßten gewisse Verpflich- tungen übernehmen, die Franco-Spanien aber nicht zu übernehmen wünsche. Einstimmig wurde beschlossen, daß ein Redaktionsaus- schuß eine für alle Länder annehmbare Re- solution in dieser Frage ausarbeiten solle. Für die deutschen Sozialdemokraten wurde Herbert Wehner in diesen Ausschuß ge- wählt. Da sich die an der Verschiebung von in Höhe von rund 10 Millionen DM ins Ausland Haupt- schuldigen, der Geschäftsführer der Bank, Leopold Heitner, und der bereits in andere Briefmarkenhändler Siegmund Morgenbesser nach Mitnahmen von 4,8 Millionen DM ihrer Verantwortung durch die Flucht entzogen haben, sieht die Anklagebank als prominentesten Vertreter den ehemaligen Justitiar des Unternehmens, den durch den Auerbach- Prozeß bekannten Rechtsanwalt Joseph Klibansky. Er hat sich gemeinsam mit dem Bankkaufmann Marrien, dem ehemaligen Kassierer Fröhlich und dem Bankkaufmann Steege wegen gesell- und Konkursvergehen zu verantworten. Weiter ist der frühere stellvertretende Leiter des hessischen Amtes für Vermögenskontrolle, Dr. Wolff, angeklagt. Er wird beschuldigt, als Bankkommissar fingierte Buchungen ge- nehmigt und dafür Geld angenommen zu Wiedergutmachungsgeldern Affären verwickelte schaftlicher Untreue sowie Devisen- haben. 0 Das von der Oeffentlichkeit mit großer dürfte voraussichtlich zwei Monate in Anspruch 47 Bände— ungerechnet die Aktenberge, mit begleitet von drei Verteidigern und einer Reihe wei- terer Mitarbeiter im Gerichtssaal erschien. Gleich zu Beginn der Verhandlung ging auf das Gericht ein Kreuzfeuer von Anträgen als sich heraus- Stellte, daß der Angeklagte Steege nicht er- schienen war und daß dieser ebenso wie der Angeklagte Fröhlich von Rechtsanwalt Dr. Bresser, der gleichzeitig Konkursver- Walter der zusemmengebrochenen Bank ist, verteidigt wird. Nach stundenlanger Bera- tung, in deren Verlauf bekannt wurde, daß Steege erkrankt und nicht verhandlungsfähig ist, verkündete das Gericht den Beschluß, das Verfahren gegen diesen Angeklagten abzutrennen. Gleichzeitig wurde an Stelle des abgelehnten Verteidigers Rechtsanwalt Ofkizialverteidiger für Spannung erwartete Verfahren, nehmen. Das Aktenmaterial umfaßt denen Rechtsanwalt Klibansky. der Verteidigung nieder, Dr. Reiners als Fröhlich bestimmt. —— Plastiras weicht dem Doll Von unserem Balkan- Korrespondenten Pr. K. 1 Triest. Am 12. Oktober 1952 hat man ij Griechenland zum ersten Male seit sieb Jahren darauf verzichtet, den„Tag der Be freiung“, d. h. den Rückzug des letzte deutschen Soldaten von Hellas zu felem Zum andern ist mit der soeben erfolgte. Parlamentsauflösung wohl die entsche. dendste Regierungs- und Staatskrise in den. seit Jahren vergeblich nach Dole Stabilisierung ringenden Griechenland au gebrochen. Es war nur eine Frage der Zeit, Wan die seit einem Jahr im Amt stehende Rep litionsregierung Plastiras- Veni 10s dem Druck der mächtigen innere Opposition und der amerikanischen Dolla geber weichen mußte. Weder die vom Kön gewährte Unterstützung noch die in d letzten Monaten erzielten beachtlich außenpolitischen Erfolge— Aufnahme den Atlantikpakt, Bürrdnis mit der Türzz Annäherung an Jugoslawien— Konnte den Sturz der Regierung aufhalten, die nad der Meinung aller neutralen Beobachte vor allen Dingen auf dem in Griechenlau allerdings besonders schwierigen Sebi versagte. b Am meisten enttäuscht von der schu, chen Wiederaufbauarbeit der sich im P lamerrt nur auf sieben Stimmen Mehrhe stützenden Koalitionsregierung Platin ran sind die Amerikaner, die seit 1945 f„eben e einer Hilfe von weit mehr als zwei 1 5 liarden Dollar das griechische Staatsgebid bis heute im wahrsten Sinne des Worte auf den Beinen hielten. Diese Unzufrieden. heit brachte in letzter Zeit USA-Botscha ter Peurifoy einige Male in etwas ch boyhaft rauhem Ton zur Sprache und ve. langte eine Wahlreform, ohne welche 53 F der derzeitigen Situation keine stat Verlob arbeitsfähige Regierung in Griechen einen 2 zu bilden ist. Peurifoy und seine Kolle einem dachten dabei ohne Zweifel an Feldm Länder schall Papag os. den de Gaulle Grieche was di lands und Führer der oppositionellen H Germa ljenischen Sammlung“, die aus dem leb bevor jährigen Wahlkampf mit 37,6 Prozent d Geza Stimmen als stärkste Partei hervorging zꝗnde s 5 5 wohnt Die Regierungsparteien antworteten Pei streiche rifoy mit einem anti- amerikanischen Prop: 8 111 gandafeldzug und sprachen von ungered. D fertigter Einmischung in interne griechisd zarah! Angelegenheiten. Nun hat kurz vor der au, zerin n lösung des Parlaments die amerikanid tanzen Mission in Athen einen geradezu vernictte, qarübe den Bericht über die Tätigkeit der Regierum pohl b Plastiras nach Washington gegeben, 00 ließ sic dann, auch dem König vorgelegt, zum Rud ständig tritt der Regierung führte. den Hi Obwohl auch die Amerikaner wissen, dd TLuxem! eine Regierung Papagos zu einem einer Al. heit in tärdiktatür nicht unähnlichen Regierung 1 system führen würde, treten sie für eine 0. ohne f. che„Regierung der starken Hand“ offen en Auf In der west- östlichen Diplomatie bildet He Frauen las mit seiner starken Armee einen wicht, schaue gen Eckpfeiler der atlantischen Verteic“ bin do- gungsfront, den die amerikanischen Dolf Manner geber unter allen Umständen gesichert ui ihren sen wollen. 5 nichts s 0 e eee deutsch Notfalls weiße Stimmzettel form 5 an der Saar f Bonn.(dpa) Unter der Ueberschrift. drohliche Entwicklung im Saargebiet-. schäftigt sich der„Sozialdemokratische Pre- sedlienst“ am Montag mit den möglichen fi. Obwo gen von Wahlen an der Saar ohne die Vale. Fortsch herige Zulassung der deutschen Oppositit Chirurg parteien.„Die Vertreter der Opposition land S der Saar sind entschlossen, sich nicht mil! big sel nem Verbotsdekret des französischen Inne im letzt ministers der Saarregierung abzufnd ent da Falls diese Parteien nicht zugelassen würde 1170 un und die Wahlen in Kürze stattfänden, ble 15 Zab diesen Parteien nur die Möglichkeit, dies under völkerung zu einer negativen Entscheid f nämlich zur Abgabe weißer Stimmzettel ut Fine zufzufordern“ Ein Regime, das die% Englanc einandersetzung auf demokratischer Be gagiert- fürchte und unmöglich mache, müsse din die sch rechnen, daß ihm Kräfte der Illegalität 4 ausgew. gegenträten, die nicht zu kontrollieren 8 1 5 8 gern ke Hoffmann bereitet Wahlen an der Saar vor Et w. 1 andad terinnel Saarbrücken.(dpa) Der saarlän polizei Ministerpräsident Johannes Hoffmann ad deutsch vor Delegierten der Christlichen Voltepa melden die Bereitschaft seiner Regierung aus e Mädche Einigung in den deutsch- französischen. verhandlungen unabhängig von der Les“— laturperiode eines neugewählten Lande durch eine Neuwahl des Parlaments durch eine Volksbefragung annehmen 1 ablehnen zu lassen.„Selbst die Saarn, müssen kein Hindernis für die Fortfü der Besprechungen und für das Ziel Einigung in der Saarfrage sein.“ Die Delegierten nahmen später mig zwei Resolutionen an. In einer Hoffnung Ausdruck gegeben, dab deutsch- französischen Besprechungen eine Europäisierung des Saargebietes dann fortgesetzt werden, wenn die Lan wahlen termingemäß stattfinden. i Die Plötalicl mer. E 4 War di. einst allein.! Wird ihre ric 4 üirgendu chlesie sicher, denn d. Spreche oder El ort und Die Krise in der Labour-Part geweser London.(dpa) Der ehemalige Verte 1 gungsminister der Labour-Regleruns ½ eien nuel Shin well, sagte in Margate, 1 Bevan-Konflikt habe die Labour-Far 0 55„ spalten und ihr sehr geschadet. Es 11 1 einige Zeit dauern, bis sich die Partei 5 155 b diesem Konflikt in ihren eigenen 1 4 8 erhole. Die Ausführungen Shinwells 2u 10 5 5 Konflikt in der Labour-Party werden 8 Seh politischen Kreisen in London als die 5 die freimütigste Abrechnung eines mabzeber tsch ir Vertreters der Mehrheitsgruppe in der f un bank h mit der Bevan-Gruppe angesehen. Sie/ kleine den außerdem als ein deutlicher 5 der Büt dafür bezeichnet, daß der Attlee-Morte die Ofe Flügel den Machtkampf auf Riese etwas u Brechen zu seinen Gunsten beenden 0 Wandte Entscheidung wird voraussichtlich aun, auf die mit Spannung erwarteten Treffen der Lab kestzust, Parlamentsfraktion am Donnerstag fallen, nicht s dem der Attlee-Morrison-Flügel die 1 sonenst Gruppe nach den vorliegenden Informa Unser 1 ultimativ auffordern will, sich aufzulösen eee —. Dolla Dr. K. RN it man h eit siebel 8 der Be. s kette N zu feiem eric entschel. g se in den politische land a- eit, Wang de Kon. Venize. 1 innenen n Dollat. Om Kong in d achtlichg nahme er Türke Kköonnta V die nad Zeobachtz jechenlant n Sebkig er schn. 1 im Paß Mehrhel Plastina 1945 m Zwei Ml. aatsgebid es Wortes Zufrieden -Botschat twas cop, und ves velche de 1e Stan iechenlan Kollege Feldmat Grieche, Nen„He, dem leb rozent du ſorging teten Pe. zen Prop: ungerech griechisch or der A. erikanisch vernichten; Regierung eben, dn zum Rüd vissen, dil einer Mil. zeglerung ir eine sl. often en bildet Hel zen wicht Voerteich en Doll ichert wi ettel 94 chrift zebiet“.. ische Pr glichen le. 1e die 90, ppOsitio- position icht mit e. hen Ines bzufindel zen Würdh den, ble it,„dieß itscheidun zettel al. die 4 cher Bes füsse dan galität a jeren seil len an far ländld nann sr. Volkspal g aus, el schen Sl, der Le a Landi ments d ahmen Saarwall Fortfühm Ziel elt er eins ch aul e der Lab 18 talen die Bel tormatit azulösel, 1/ Dienstag, 21. Oktober 1932 eee „Tanzende Sterne“ heißt der neue deutsche Revuefilm, in dem Germaine Domur(rechts neben der deutschen Nachwuchsschauspielerin Ursula Justin die Hauptrolle spielt. 5 5 ö Foto: Ff.) Eva àus Paris macht Karriere Französische Tänzerin wird deutscher Revuefilmstar 53 Heiratsanträge, eine wieder aufgelöste Verlobung mit einem französischen Flieger, einen zurückgegebenen Verlobungsring von einem Albaner und Tanzgastspiele in allen Ländern Europas und Nordafrikas sind das, Was die kleine, entzückende, erst 21 jährige Germaine Damar bereits hinter sich brachte, bevor sie der emporsteigende Komet in Geza von Cziffras Arion-Revuefilm„Tan- zende Sterne“ wurde. Wenn sie in Paris ist, wohnt Germaine brav bei ihren Eltern, streichelt hren Hund und klebt in ihre Sammlung neue Briefmarken, die sie selbst von ihren Reisen mitbrachte. Hätte nicht Zarah Leander in Stockholm die junge Pari- serin mit ihrer Schwester und derem Mann tanzen sehen und an Cziffra einen Brief darüber geschrieben, wäre die Tanznummer wohl heute noch nicht gesprengt; so aber ließ sich der revuefreudige Regisseur— ständig auf der Jagd nach neuen Talenten— den Hinweis nicht entgehen. Germaine, in Luxemburg geboren, aber seit früher Kind- heit in Paris ansassig, mußte fleißig deutsch lernen, mit dem Erfolg, daß sie es jetzt ohne fremden Akzent spricht Auf die Frage, wie ihr die deutschen Frauen gefallen, meinte sie:„Aber ich schaue mir doch die Frauen nicht an, ich bin doch selbst eine Frau. Die deutschen Männer finde ich als Typ sehr nett, über ihren Charakter kann ich natürlich noch nichts sagen“, setzte sie vorsichtig hinzu. Die deutsche Küche gefällt ihr gut.„Am liebsten esse ich Sauerkraut, solche Portionen!“ Sie formt mit ihren Händen einen riesigen 85 trelflichiler Obwohl deutsche Chirurgen bahnbrechende Fortschritte auf dem Gebiet der plastischen Chirurgie vollbracht haben, sind in Deutsch- land Schönheits-Operationen verhältnismä- Big selten. In London dagegen haben sich im letzten Jahr über 20 000 Personen 70 Pro- zent davon sind Männner, operativ verschö- nern und verjüngen lassen. In Amerika geht die Zahl der Schönheits-Operationen in die Hunderttausend. * Eine Spielzeug- und Puppenfabrik in England hat ein dreijähriges Mädchen„en- gaslert“, das bei jeder Puppenausstellung die schönste Puppe auszusuchen hat. Die ausgewählte Puppe wird sofort in die Pro- duktion übernommen. Die Fabrik hat mit dieser Methode ihren Umsatz erheblich stei- gern können. * Etwa zweihundert professionelle„Anhal- terinnen“ sind nach Ansicht der Bundes- 0 ständig zwischen Nord- und Süd- eutschland unterwegs. Besonders häufig melden sich Fernfahrer, die von solchen Mädchen bestohlen wurden. Berg. Mit dem Wetter in Hamburg ist sie auch ganz zufrieden, denn:„Am liebsten ziehe ich hohe Stiefel und einen Regenman- tel an und gehe dann spazieren“. Außerdem reitet Germaine leidenschaft- Iich gern. Dazu ist sie hier im Gegensatz zu Aegypten, wo sie oft von Kairo aus zu den Pyramiden hinausritt, noch nicht gekom- men.„In Hamburg freue ich mich, wenn ich bis 8 oder 9 Uhr schlafen kann, denn die übrige Zeit bis in den späten Abend hinein muß ich im Atelier sein“. Das reizende Pepita-Jackenkleid, das Germaine trägt, stammt übrigens nicht aus Paris: sie hat es sich nach eigenen Angaben in Deutschland Schneidern lassen. Die„Tanzenden Sterne“ sind Germaines erster Film überhaupt. Es kommt sicher nicht oft vor, daß ein junges Mädchen in einem andern Land, dessen Sprache es erst erlernen muß, gleich eine Hauptrolle erhält, in der es ebenso gut schauspielern wie tan- zen muß. Germaine wird es sicherlich schaf- fen. Sie sprüht vor Charme und Tempera- ment. Sie bleibt auch keine Antwort schul- dig und verleugnet doch nie die listige Eva. Auf die Frage, wo sie die Männer am galan- testen gefunden hätte, meinte sie:„Verliebte Männer sind immer galant, überall!“ Seite? Bonn diskutiert die Ehe von morgen verabschiedet werden/ Gleichschaltung oder Gleichberechtigung? Familienrechtsgesetz Soll Wenn der Bundestag in den kommenden Wochen über den Deutschlandvertrag ab- gestimmt haben wird, steht er vor einer neuen, kultur- und rechtspolitisch ebenso wichtigen wie schwierigen Aufgabe: vor der Verabschiedung des Familienrechtsgesetzes. Diese Aufgabe drängt; denn nach der Ver- fassung muß bekanntlich der Grundsatz der Gleichberechtigung der Geschlechter bis zum 31. März 1953 gesetzlich geregelt sein. „Gleichberechtigung von Mann und Frau“? Hier scheiden sich bereits die Geister. Die einen verstehen darunter die völlige Gleich- stellung von Mann und Frau ohne Rücksicht auf die biologische Verschiedenheit der Ge- schlechter. Das entspricht ungefähr dem sowjetischen Vorbild, zur Erhöhung des volklichen Potentials die Frau als Arbeits- tier zu gewinnen. Die anderen sind gegen diese Gleichschaltung und Gleichmacherei; sie verlangen, daß— bei aller Gleichberech- tigung der Frau— ihrer funktionellen Ver- schiedenheit Rechnung getragen werden müsse und daß die naturgegebenen Schran- ken zu beachten seien. Diese letztere Auf- kassung hat sich zunächst im Kabinetts- entwurf des Gesetzes durchgesetzt, der jetzt dem Bundestag vorliegt und gegenüber dem Entwurf des Bundesjustizministers erheb- liche Abweichungen bringt. Zunächst ist im Entwurf des neuen Ge- setzes die wichtigste Bastion gefallen, die bis jetzt die rechtliche Vormachtstellung des Mannes in jeder Ehe begründete: ihm steht in den das gemeinschaftliche Eheleben be- treffenden Angelegenheiten nicht mehr wie bisher die alleinige Entscheidung zu. Er hat vielmehr die Pflicht, alle Angelegenheiten, welche die Ehe und Familie betreffen, im Einverständnis mit der Frau zu regeln, wie auch diese ihrerseits auf die Meinung des Mannes Rücksicht zu nehmen hat. An die Stelle der bisherigen Entscheidungsbefugnis des Mannes tritt somit die Pflicht zum Nach- geben. Damit erhält das Institut der Ehe eine weitere ethische Stütze und Grundlage; der Gemeinschaftsgedanke und die Achtung vor dem Standpunkt des anderen sind zudem eine Schranke nicht nur für den Herrschafts- willen des Mannes; auch die— im Kriege so selbständig gewordene— Frau muß sich der Auffassung des anderen Teiles anpassen. Aber schließlich muß, wenn eine Einigung nicht zustandekommt, eine Entscheidung ge- troffen werden. Hier kann nur einer der Ehegatten entscheiden. Der Entwurf will diese Entscheidung in die Hände des Mannes legen; aber der Mann muß die Auffassung der Frau berücksichtigen, und die Frau ist nicht an seine Entscheidung gebunden, wenn diese den wohl verstandenen Interessen der Ehe widerspricht. Gefallen ist auch das bisherige Vorrecht des Mannes, mit Zustimmung des Vormund- schaftsgerichts ein von der Frau eingegan- genes Arbeitsverhältnis zu kündigen. Statt- dessen soll jetzt das Recht der Frau gesetz- lich verankert werden, nach ihrer alleinigen Entscheidung erwerbstätig zu sein, soweit sie dabei ihre Pflichten in Ehe und Familie er- füllen kann. Das Kernstück des neuen Gesetzes, das übrigens das Scheidungsrecht unberührt läßt, ist die Regelung des Güterstandes. Nach dem bisherigen„gesetzlichen Güterstand“, den man nicht mit Unrecht den„Güterstand des männlichen Egoismus, genannt hat, verliert bekanntlich das junge Mädchen mit der Ehe- schließung das Recht, über ihr Vermögen allein zu verfügen, es zu verwalten und zu nutzen. Weiter: was die Frau im Geschäft des Mannes für ihn miterarbeitet, fließt allein ihm zu. Diese überholte und unbefriedigende Regelung wird jetzt durch die„Gütertren- nung mit Ausgleich des Zugewinns“ ersetzt. Hier stehen sich die Eheleute vermögens- rechtlich wie Unverheiratete gegenüber: jeder verwaltet sein Vermögen selbst, also auch das, was er dazu erwirbt. Wird die Ehe ge- schieden, so wird der beiderseitige Zugewinn miteinander verglichen. Uebersteigt der Zu- gewinn des einen Ehegatten den Zugewinn des anderen, so behält der„reichere“ Ehe- gatte— also meist der Mann— zunächst ein Viertel des Mehrbetrages, der Rest wird geteilt. f Durch diese Regelung wird der Gedanke der ehelichen Lebensgemeinschaft trotz der Trennung der Güter auch in wirtschaftlicher Hinsicht verwirklicht. Vor allem aber be- deutet die künftige Beteiligung der Frau am Erwerb des Mannes— mag sie ihm den Haushalt führen oder in seinem Geschäft mitarbeiten eine vermögensrechtliche Sicherung der Frau sowohl für den Fall der Scheidung der Ehe wie auch für den Erbfall. Allerdings: für die jetzt schon bestehenden Ehen fällt die Teilung des Zugewinnes fort. Das ist ohne Zweifel ein erheblicher Mangel — Mannhelmerinnen Bei uns ist Hottwosser- gebiet. Hier istdos Wosser börter als onderswo in Deutschland. Wer mit Feat Vwöscht, den köm- U mert dos nicht! Näheres erfahren Sie, wenn Sie diese Anzeige einsenden on fewo- Johann, Oös- seldorf. Sie erholten kostenlos eine probe Fe was 30 des Gesetzes, das insoweit die Entrechtung der Frau aufrechterhält. So kann man nur hoffen, daß bei den Beratungen im Bundes- tag doch noch eine Lösung gefunden wird, die auch in dieser Hinsicht die berechtigten Wünsche der Frau erfüllt. Dr. W. Grund „Theater der Mode“ in Düsseldorf Wolkenkratzer der Textilindustrie/ Permanente internationale Leistungsschau Weit über 25 Millionen DM werden für den Bau eines Hauses für die internationale Mode-Industrie mit dem Sitz in Düsseldorf ausgegeben werden. Mehr noch als bisher soll damit Düsseldorf zu einem internatio- nalen Zentrum der Mode-Industrie werden. Der Oberbürgermeister der Stadt hat das Protektorat über dieses Projekt übernom- men. Nach den ersten Entwürfen ist der Wol- kenkratzer mehr als dreißig Stockwerke und 150 Meter hoch. Das Gebäude, das„Theater der Mode“ heißen wird, soll auf einer Grundfläche von 14 000 qm errichtet werden und nicht nur wirtschaftliche Bedeutung für die internationale Textil- und Mode-Indu- strie, sondern auch eine allgemeine kultu- relle Bedeutung für die ganze Bundesrepu- blik haben. Außer den Einrichtungen, die der Textil- und Mode- Industrie dienen, wird es noch andere Anziehungspunkte in diesem „Welche Zahnpasta bevorzugen Sie! Intimitäten auf dem Fragebogen/ Hausfrauen plaudern aus der Schule „Guten Tag, entschuldigen Sie die Stö- rung, ich möchte Ihnen nichts verkaufen und für niemanden werben. Ich komme vom In- stitut für Verbraucherbefragung. Darf ich Ihnen einige Fragen stellen,“ Die Hausfrau schaut noch etwas mißtrauisch, dann läßt sie die junge Dame eintreten, die mit einem Schreibblock in der Hand sogleich ihre Ar- beit beginnt.„Welches Waschmittel benut- zen Sie? Welche Hautcreme bevorzugen Sie, und was gefällt Ihnen daran oder was könnte noch besser sein? Wieviel Milch trin- ken Sie wöchentlich? Was für eine Zahnpaste haben Sie im Gebrauch? Das sind nur einige der Fragen, die auf den verschiedenen Bo- gen vorgedruckt stehen. Die Umfragedame oder Befragerin— wie sie offiziell heißt— arbeitet schnell und geschickt. Sie darf die Hausfrau nicht beeinflussen. muß sie mög- lichst selbst reden und erzählen lassen und alles getreulich aufschreiben. Manchmal dauert ein Interview nur drei Minuten, manchmal länger als eine halbe Stunde. Die Orte, wohin die Dame geht, wer- den ihr entsprechend der Verteilung der Ge- samtbevölkerung vorgeschrieben. Eine ge- wisse Anzahl von Frauen muß auf dem Lande, eine andere Zahl in der Kleinstadt und wieder andere in großen Städten aufge- sucht werden, auch ist für jede soziale Schicht— es gibt da eine Einteilung von A bis D— eine bestimmte Anzahl von Haus- halten vorgeschrieben, aber wohin die Um- fragedame im einzelnen geht, das bleibt ihr selbst überlassen.„Vor einigen Tagen“, er- zählt die 29 jährige Frau L.,„war ich in einer Nissenhütte. wo ein Kind in der Küche auf einem Koksberg spielte und mit einer Eisen- stange um sich schlug, eine halbe Stunde später saß ich der Frau eines Rechtsanwalts in einer Villa gegenüber. Schwierigkeiten gibt es selten bei der Befragung, aber oft be- kommt man viel Klagen zu hören und sieht eine Menge Elend“, 10 bis 25 Interviews werden pro Tag durchgeführt. Ein bestimmter Bildungsgang ist für die Umfragedame nicht vorgeschrieben, aber selbstverständlich muß sie über gute Um- gangsformen verfügen, sympathisch sein, ein ansprechendes Wesen besitzen und in der Lage sein, schnell Kontakt zu gewinnen. 1 Lehrerinnen(aus der Ostzone), Hats frauen, Fürsorgerinnen stellen das Haupkkontingent der Damen. Verkäuferin- nen dagegen sind weniger geeignet, da sie immer in Versuchung kommen, die Leute nach irgendeiner Richtung hin zu beeinflus- sen, das aber soll vermieden werden, damit man ein genaues und objektives Bild be- kommt. Das Alter der Umfragedamen liegt zwischen 25 und 40 Jahren. Zu jung dürfen sie nicht sein, weil sich die Hausfrauen von ganz jungen Mädchen nicht gern ausfragen lassen, für ältere Damen ist der Beruf mit seinen anstrengenden Reisen und dem vie- len Treppensteigen zu mühsam. Vor dem Einsatz werden die Damen zu- nächst in der Zentrale mit dem Fragebogen bekannt gemacht. es werden Probeinter- views durchgeführt und dann die Reiseroute festgelegt. Zwei Inspektricen kontrollieren die Arbeit und fragen gelegentlich auch bei den befragten Hausfrauen nach. Der Ver- dienst liegt bei etwa 300 bis 400 DM. im Monat, dazu kommen die Spesen. Bei nicht fest angestellten Frauen sind die Einnahmen natürlich geringer.— Der Sinn der Befra- gung ist, den großen Firmen, die die Auf- traggeber sind. Hinweise für Werbung und Herstellung der Frabrikate zu geben. Da die Umfragen einen repräsentativen Querschnitt durch die Bevölkerung erfassen— es werden pis zu 4000 Hausfrauen bzw. auch Männer besucht— kann das Ergebnis von ausschlag- gebender Bedeutung sein. Es gibt heute auch inn Deutschland viele Institute, dennoch ist die Zahl der Umfragedamen beschränkt, 80 daß immer nur wenige Frauen Aussicht haben werden. diesen interessanten und ab- wechslungsreichen Beruf ergreifen zu kön- nen. G. H. Unternehmen geben, so daß der Charakter einer permanenten internationalen Lei- stungsschau gewährleistet ist. Die Finanzie- rung des„Theaters der Mode“ ist bereits gesichert. * Der Glanz von Perlon, das chemisch dem Nylon ähnlich ist, veranlaßt jetzt das Pu- blikum in den USA. Perlon- Strümpfen für 1,83 Dollar je Paar gegenüber Nylon- Strümpfen zu 1,54 Dollar den Vorzug zu geben. Perlon wird als„seidenähnlich“ pro- pagiert. Kleines Pelækolleg das ist der fachmännische RAUCH WAREN Ausdruck für jene Gestalt gewordenen Träume, die hinter den Schau- fenstern der Kürschner ausgebreitet sind, um das Herz der Frauen zu erobern. Eine Viel- zahl von Arten— langes Haar und kurze Locke, Affenschwanz und Persiuner— machen sch den Rang um ihre Gunst sreitig. 2* BISAM nennt man die Felle der Bisamxratte, die sich so dunkelbraun und hell- glänzend um die Schultern schmiegen, daß nie- mand ihre unrühmliche Abstammung erraten würde. Die Vereinigten Staaten führen jährlich eine Million Stücx Felle aus Man hat die Bisam- ratte in Europa anzusiedeln versucht. Aber das hat sie übelgenommen. Die Felle der europä- ischen Bisumratte sind von sehr viel geringe rem Wert. 1 * Reißen die Lämmer, die auf den Cal AYOS spanischen Hochebenen behei- matet sind. Sie haben ein krauswolliges, Kur- zes und glänzendes Fell, das in Spanten spott- billig sein soll. Der Calqyos gilt als einer der strapazier fähigsten Pelze. * gekört zu den begehrtesten und OzELlOT teuersten Pelzen. Ehe sie zu Dut- zenden zu einem Mantel ihr Fell beisteuern, räubern die Ozelotkatzen in den Urwäldern von Meæiko, Teæas und Südamerika. Ihr bräun- nien oder rötlich-graues Fell, das schwarz ge- streift oder gefleckt ist, erinnert an Tiger oder Jaguar. * p nennt man den kleinen Bären, der WAS CHgAR in den Wäldern Nordamerikas nerumstroleht, wegen seiner Gewohnheit, alles was er frißt, vorher ins Wasser zu tauchen und mit den Vorderpfoten abzuputzen. Sein langhkaarig, lockeres Fell fällt durch die weißen Rückenstreifen auf. Was ahnt er davon, daß er damit Waschbärmänteln eine besonders de- korative Wirkung verleint i-tu 9 alte Dominik war gestorben. Ganz 0 2 ich beim Heuen in diesem heißen Som- 115 Ein Schlaganfall, sagte der Arzt. Nun ale die kleine Helga, ihre Enkelin, ganz ihr In. Das heißt eigentlich war Helga nicht 1 e richtige Enkelin, Sie hatte das Kind nur e aufgelesen bei der Flucht aus 1 es war noch nicht einmal e ob die Kleine wirklich Helga hieß, 80 amals haperte es noch sehr mit dem 85 1 bei ihr. Sie konnte ebenso gut Elga 55 en heißzen. Familienname, Geburts- und so weiter waren nicht festzustellen gewesen und 8 188 zeblieben o War es bei Helga Dominik am Sonntag nach der Beerdigung er- 5 1 Gemeindediener bei mir und 8 55 8 Bürgermeister. der Lehrer und mich 18 Wären im„Kreuz“ und ließen kommen n, doch eben mal herunter zu doch 0 viel und ob ich vielleicht, weil ich aus Sch wiele Bücher hätte, eines mit Bildern lesien mitbringen könnte. 8 drei Honoratioren saßen am Stamm- 88 15 e ee und auf der Fenster- Nine 2 5 hinter einem Glas Sprudel die der Bü ela. Die Sache sei nun so, meinte die Of rSer meister, als ich mich zu ihm auf 5 enbank gesetzt hatte, daß man doch Wade de müsse, um etwaige Ver- 1 8 8 1 ausfindig zu machen und testzustell eise ihren Wirklichen Namen 5 en. Sein Vorgänger hätte es ja 18 Senau genommen mit dem Per- andsregister, er aber—. Ich verstand. Bürgermeister war erst vor ein paar sonens User Der Heilige mit dem Stern Monaten gewählt worden und eben von einem Kursus für Standesbeamte zurück- gekehrt. „Nun“, meinte der Lehrer,„wir haben schon die Helga gefragt, ob nicht irgend- welche frühe Kindheits erinnerungen da sind, die uns einen Anhaltspunkt geben könnten. Aber das einzige, woran sie sich erinnern kann— na, komm schon her, Helga, und erzähl's dem Herrn selbst— wie war das?“ Die Kleine rutschte von der Fensterbank herunter, stellte sich mitten in die Stube, machte einen Knicks und sagte:„Wenn die Großmutter mich hochhob, daß ich aus dem Fenster schauen konnt', war da immer ein Heiliger— der— der— sich in der Nase bohrte.“ Der Pfarrer schmunzelte vergnügt:„So ganz wird das ja nicht stimmen, aber Wie ich bereits gesagt habe, könnte der Heilige Nepomuk auf ein kindliches Gemüt schon s0 wirken. Und da haben wir gedacht—“. Ach so, daher also das Buch mit Bildern aus Schlesien! meinte ich. Es würde aber wohl nicht viel nützen, denn es gäbe viele Stand- bilder des Brückenheiligen, und die wenig- sten wären in meinem Buch abgebildet. „Aber komm' mal her, Helga, schau' Dir den an! War's der?“ Das Kind schüttelte den Kopf; ich blätterte weiter—„Oder der?“— Wieder ein zaghaftes„Nein“, und dann zau- dernd, mit einem Seitenblick auf den Lehrer: „Meiner, der hatte einen Stern auf dem Kopf!“ Der Lehrer brummte etwas vom Ueberschwang kindlicher Phantasie. Mir aber schossen einige Kindheitserinnerungen durch den Kopf. „Einen Augenblick, meine Herren. Ich möchte nur eben noch ein anderes Buch holen.“ Rasch ging ich nach Hause und kramte ein altes Fotoalbum heraus, das noch von meinem Vater stammte Es hatte damals in den Anfangszeiten der Liebhaberfoto- grafle seine schlesische Heimat kreuz und quer durchstreift und alles, was ihm Spaß machte, geknipst. Eine Seite nach der an- deren drehte ich um, die meisten Fotos waren vergilbt und kaum noch zu erkennen. Aber endlich: da war das Bild an das ich mich dunkel erinnerte. Schnell ging ich zurück ins „Kreuz“.—„Da, Helga! Schau' Dir das an. Sah er so aus, Dein Heiliger?“„Ja— ja! Genau sol„Den Stern hat er auch auf dem Kopf!“ Alle drängten sich um mich.„Wirklich!“ meinte der Pfarrer,„der Heilige Nepomuk mit einem Stern auf dem Kopf! Wenn's keine Fotografie wäre—“. „Ganz recht! Der Stern gehört auch nicht zu dem Heiligen, sondern zu dem schön ge- schmiedeten Gasthausschild dahinter— das sieht man bloß nicht mehr so recht. Aber damit wissen wir, woher unsere kleine Helg, stammt: aus Schmiedeberg im Riesengebirge — denn nur dort auf der Eglitzbrücke gibt es einen Nepomuk und gleich dahinter das Gasthaus„Zum Goldenen Stern“. Drei Monate später war Helga wieder bei mren richtigen Eltern. Wie sie jetzt heißt, verrate ich lieber nicht, sonst hängt ihr Zeit ihres Lebens die Geschichte an von„dem Heiligen, der sich in der Nase bohrt“! C. Werckmeister Leonardo da Vinci, der Vorläufer der Fotografie Vor 500 Jahren wurde in der Toscana in der Nähe von Empoli einer der größten Söhne der Menschheitsgeschichte geboren: Leonardo da Vinci Populär wurde er durch das Porträt der Mona Lisa, das 1911 im Louvre gestohlen wurde. Bekannt ist, daß er als Künstler, Wissenschaftler, Erfinder und Techniker ein ausgesprochenes Univer- salgenie War. N Der gleiche Genius, der die modernen Kriegswaffen, den Tank, das Unterseeboot, das Flugzeug vorahnte, Modelle zeichnete und zum Teil errechnete, gab auch als Erster eine klar verständliche Schilderung der „camera obscura“, Im Prinzip war die Ca- mera obscura ein dunkler Kasten, in wel- chem durch eine kleine Oeffnung die Bilder von Gegenständen aller Art sichtbar wurden. Leonardo fand, daß Licht, durch ein winzig kleines Loch geschickt, auf dem Kopf ste- hende Bilder zeichnet. Die Woblhabenden ließen sich vor rund einem halben Jahr- tausend Einraumhäuser bauen, die lediglich eine winzig kleine Oeffnung und eine Tür Ratten. Durch die Tür wurden die Gäste in den Raum geleitet, um ihnen auf einer Wand die Bilder, die durch die Oeffnung fle- len, zu zeigen. Zur Zeit des Rokoko Waren es Balletts, die gezeigt wurden, und die Be- sucher der Camera obscura, die diese Bal- letts auf dem Kopf tanzen sahen, wunderten sich, daß die Krinolinen der Tänzerinnen nicht dem Gesetz der Schwerkraft folgten. Erst 50 Jahre nach dem Tode Leonardos wurde in die kleinen Oeffnung der Camera obscura ein Brillenglas, eine bikonvexe Linse, eingesetzt und es entstand ein Apparat, der jahrhundertelang zum Nachzeichnen der im Innern des Kastens erscheinenden Strahlen- bilder verwendet und auch die Grundlage der fotografischen Kamera wurde. Die Camera obscura von Leonardo da Vinci, während einer 300jährigen Periode weiter entwickelt, hat einen wesentlichen Anteil an der Erfindnug der Fotografie, die nur noch mit der Erfindung der Buchdrucker- kunst verglichen werden kann und deren wichtigste Ergänzung wurde. Denn was diese für den Gedanken und das gesprochene Wort bedeutete, wurde die Fotografie für die Er- scheinung und ihre bildliche Darstellung. Seite 4 MANNHEIM Dienstas, 21. Oktober 1982/ Nr. u Der„King of Jazz“ kam und lachte Gestern nachmittag, wenige Minuten vor 17 Uhr, tönte es durch die Halle des Park- hotels:„Oh, didn't he ramble. Zu den Klängen dieser„steinalten“ New-Orleans- Nummer erklomm Louis Armstrong an der Seite seiner Gattin die Treppen und ging lachend auf die Dixieland- Combo des Mann- heimer Jazz-Clubs zu, hörte sich einige Takte an und klopfte dann den fünf Musikern der Ernst-Knauth-Band anerkennend auf die vor Aufregung zitternden Schultern. Zweiter Vorsitzender, Werner Braun, der diese Uber- raschungsattacke auf den„King of Jazz“ arrangiert hatte, überreichte Blumen für Frau Armstrong und Kognakflaschen für den Louis Armstrong und Frau gestern nachmit- tag im Kreise des Mannheim- Ludwigshafener Jazz- Klub, der dem berühmten Trompeter im Park-Hotel ein überraschendes„Ständchen“ brachte. Foto: Thomas großen Louis, der sich offenbar wie ein „Schneekönig“ freute und Autogramme aus- teilte, bis er selbst in Schweiß gebadet war. Es sei vorweggenommen: Der größte Jazzmusiker der Welt ist ein bescheidener, gütiger und liebenswerter Mensch. In einem improvisierten Interview erklärte„Satchmo“ bei einem Glas deutschen Bier, in das er sich„verliebt“ hat, dag die Trompete im Jazz gar kein entscheidendes Instrument sei: „Es kommt nämlich gar nicht darauf an, Was gespielt wird, sondern wie. Aus der Seele, aus dem Herzen muß es kommen, was die Musiker sagen wollen.“ Zu den modernen Versuchen im Jazz lach-donnerte Louis: „Cool-qazz.. kommt das vielleicht aus dem Kühlschrank?“— und:„Be-bop, ohhh— man kann nicht einmal richtig danach tanzen. Louis' herzerfrischendes Lachen schallte so laut durch die Hotelhalle, daß sogar das„When the Saints go marching in“ der E. Knauth, K. Jungmann, W. Lauth, G. Kriegel und M. Schuböck übertönt wurde. Diese fünf wuchsen dann um einige Zenti- meter, als der Louis abschließend sagte: „Good boys, die könnten auch bei mir spielen!“-kloth Evungelische Kirche Buden tritt für Simultun-Schule ein Stark besuchte Kundgebung des Evangelischen Männerwerkes Mannheim Der diesjährige„Männer- Sonntag“ der evangelischen Kirche sah eine eindrucksvolle Kundgebung des Männerwerks, die schon durch ihr Thema„Schule und Kirche“ 80 stark interessierte, daß der Kirchensaal des Wartburg-Hospizes bis zum letzten Platz ge- füllt war. Außer der evangelischen Geistlich- keit, die samt ihrem Dekan fast vollzählig anwesend war, sah man auch den katholi- schen Stadtdekan, Geistlichen Rat Schmitt und Geistlichen Rat Fass, zahlreiche Ver- treter der Schulen, Schuldirektoren, Land- tagsabgeordnete und Stadträte. Nach einem Vorspiel des Neckarauer Gemeindeorchesters eröffnete Stadtpfarrer Kühn die Kundgebung. Er sagte dabei unter anderem, Ziel der den ganzen Menschen um- fassenden Erziehung müsse die Hinführung zu Gott sein, die Ehrfurcht vor dem Erbe der Väter und der Heimat und die Toleranz. Und unbedingt zu wünschen sei ein Lehrer- stand, der nicht mehr zum Spielball politi- scher Richtungen werde. Schulrat Diehl, Mannheim, nannte die Volksschule ein Politikum, da sie im Schein- werferlicht der öffentlichen und politischen Diskussion stehe. Im Gegensatz zu anderen Ländern, in denen die Schule Sache der Gemeinden sei, griffen in Deutschland politi- sche, religiöse und wirtschaftliche Kräfte nach ihr. Die beste Erziehung sei die einer gesunden, geordneten Familie, deren Beispiel und Gewöhnung allein schon intensiv wirk- sam seien. Dieser Tatsache seien sich aber viele Eltern nicht bewußt und wollten mög- lichst die ganze Erziehung der Schule und dem Religionsunterricht überlassen. Sie über- sähen dabei vollkommen, daß Elternrecht auch gleichbedeutend sei mit Elternpflicht. Diehl geißelte die unruhige Betriebsam- keit in heutigen Schulen, die zentrifugal nach außen ablenke und darüber die innere Welt und die Humanitas vergesse. Aber Christen- tum, Humanität und soziales Denken müßten in der Erziehung Hand in Hand gehen. Für Baden sei die christliche Simultanschule allein richtig, die sich mit ihrem toleranten ee seit drei Generationen wohl bewährt abe. Der Vertreter der evangelischen Eltern- schaft, Berger, forderte den bewußt christ- lichen Lehrer, die christliche Simultanschule und eine unbedingte Berücksichtigung dieser Elternforderungen von seiten des Staates. Da über 90 Prozent der Kinder christlich getauft seien, sei das Verlangen der Eltern nach 500 klaischten für die fehlenden 900 mit Das„Frohe Wochenende“ des DGB im Musensaal Mit einer„Frohes Wochenende“ titulier- ten Feierabend-Veranstaltung, die am Sonm- tagabend über die Bretter der Musensaal- Bühne rollte, trat der Deutsche Gewerk- schaftsbund, Ortsausschuß Mannheim, auf ein für ihn neues Gebiet der Freizeitgestal- tung über. Es waren allerdings kaum mehr als 500, die ihm in dieses gewerkschaftliche Neu- land folgten, aber ihre Beifallsfreudigkeit War fast nicht zu überbieten. Daran änderte auch nichts die Tatsache, dag auf Grund von sich als notwendig er weisenden Umdis- positionen kein Stein im Mosaik der Ver- ems tal tungsfolge auf dem anderen blieb und so das ganze Programm notgedrungen zu einer einzigen Improvisation wurde. Als solches gewertet, läßt sich nicht viel dagegen und manches dafür sagen.. „Dafür“ war auch DGB-Ortsausschuß- Vorsitzender Karl Schweitzer in programm- einleitenden Worten über die Bedeutung sinnvoller Freizeitgestaltung für den schaf- fenden Menschen. a Theatergemeinde- Geschäftsführer und Um-) Organisator der Veranstaltung. Theo Maret, schlug als Impromptu-Conferencier mit aktuellen Witzen(über„Fettes schwar- zen Freitag! zum Beispiel) Brücken zwischen den einzelnen Darbietungen. Die musika- lische Kulisse stellte das Kurpfälzische Kam- merorchester unter dem Dirigenten Hans Vogt vom Südgeutschen Rundfunk, gas, sich als saüberer und gut harinonislerender Elangkörper präsentierte. Kammersänger Heinz Sauerbaum sang sich mit der„Blumenarie“ aus„Carmen“ in die Herzen des stürmisch applaudierenden Publikums und kam, ebensowenig wie die Nationaltheater- Primaballerina Lisa Kretsch- Das neue Fruuenwohnhuus technisch betruchtet Oberbaurat Urban zeigte das Haus Es ist auch für den Laien einleuchtend, daß ein gleichmäßig vertikal und horizon- tal verripter Würfel ein Festigkeit in sich erhält, bei der die einwirkenden statischen Kräfte nicht in einzelnen Punkten(dureh Träger) gesammelt werden müssen, sondern sich in genau erfaßbarem Wechselspiel. Waagrecht-Senkrecht verteilen. Nach diesem wegen seiner Einfachheit verblüffenden Prinzip. das an das Waben- System der Bienen erinnert, ist das neue Frauenwohnheim mit seinen zehn Stock- Werken am Stephanienufer konstruiert, Die uneingeschränkte Anwendung dieses Prin- Aps war nicht uletzt wohl möglich durch die kleinen 20-0 m-Ràume, die sich leicht „überspannen“ liegen. So konnte man beim Schüttbeton-Bau mit nur 25 em starken, vom Keller bis zum Dach durchgehenden, umnarmierten(ͤ) Tragwänden(nur die beiden Siebelwände sind aus thermischen Grün- den 31 em stark) und ebenso durchgehen- den allerdings armierten, etwa 13 em star- ken Geschoßdecken auskommen. In die 0 entstandenen, in der Relation Höhe zu Breite außerordentlich günstigen„Waben“ Wurden die 100, je Wohnzimmer, Koch- und Schlafnische umfassenden Einzelaparte- ments eingebaut. Weit schwieriger als diese Konstruktion, die mit einem Stahlanteil von 1,9 kg(einschließlich Fundierung) pro chm umbauten Raumes ein Minimum Ourch- Schnitt allgemein: drei bis fünf kg pro chm) im Fochhausbau und sogar eine Einmalig- keit in der völligen Stahlfreiheit der Trag- Wohin gehen wir? Dienstag, 21. Oktober: Nationaltheater, 19.30 Uhr,„Die Zauberflöte“. Amerikahaus, 20 Uhr. „Fridjof Nansen, Vater der Heimatlosen“, Vor- trag von Aleks Pontvik, Schweden. Musensaal, 20 Uhr, Das ideale Ehepaar“. Volks- und Mu- Sikbücherei Mannheim, 20 Uhr, Schriftsteller Joachim Maass liest àus seinem neuesten Buch „Schwierige Jugend“. Deutscher Naturkunde Verein, Fotografische Arbeitsgemeinschaft, 19.30 Uhr, Praktischer Arbeitsabend. Pädago- gische Arbeitsstelle(Kunsthalle), 19 Uhr,„Ge- Samtunterricht Schul-Alltag“, und Gruppenunterricht im Weiterhin unbeständig Vorhersage bis Mittwoch früh: Vorwiegend stark bewölkt und zeitweise etwas Regen. Mittags- 1 temperaturen 9 bis 12 Grad, nächtliche Tiefsttemperaturen nicht unter 5 Grad. Nordöstliche Winde. dem„Verein für Bauingenieurwesen“ Wände bedeutet, war die Fundierungsfrage, da Mannheim keine günstige Bodenstruktur (Wie etwa das felsuntergrundige New Vork) besitzt. ö Zunächst schien eine Pfahlgründung unumgänglich, die jedoch aus wirtschaft- lichen Gründen das Projekt fast unmöglich gemacht hätte. Monatelang wurden geolo- gische Untersuchungen angestellt, unter Her- anziehung einer renomierten Bundesanstalt. die schließlich nach sorgfältigster Prüfung eine(wesentlich billigere) Plattengründung verantworten zu können glaubte, jedoch mit einem Setzen(Senken) des Bauwerks von maximal 8 em rechnete, ein Vorgang, der übrigens bei Hochbauten üblich und im voraus miteinkalkuliert ist. Bisher ist nach Fundierung mit einer 50 em dicken Stahlbeton-Platte tatsächlich aber nur eine Senkung von 19 mm eingetreten, und es Wird angenommen, daß der Bau damit be- reits„zur Ruhe“ gekommen ist. Mit diesen kühnen, aber keineswegs ge- wagten oder nicht verantwortbaren Kon- struktionsprinzipien ist das von der„Ge- meirnützigen“ erbaute Haus eine in der Fachwelt aufsehenerregende Schöpfung mo- derner Statik und Bautechnik, zu der ein „denkender“ Fahrstuhl, Sprechanlage von jeder Wohnung zur Haustür und andere „Raffinessen“ genau passen. mile mar, die den„Lagunen- Walzer“ von Johann Strauß und später zusammen mit dem Solo- tänzer Walter Heilig„Flitterwochen“ tän- zerisch interpretierte, nicht ohne da capo aus. „Wer weiß, was uns noch blüht. Marie.“ sang das Arion-Quartett und zog damit eine extra große Portion Beifall auf sich, wäh- rend das Nationaltheater-Ballett den bunten Reigen der Darbietungen temperamentvoll abrundete. Am Schluß der Darbietungen zeigte sich, daß Marets„Wir- sind-noch-einmal-davon- gekommen- Prophetie“ nur das kleine Wört- chen„gut“ hinzugefügt werden mußte, um den Nagel auf den Kopf zu treffen. rob christlicher Erziehung ihrer Kinder durchaus berechtigt. Schließlich formulierte der Referent der badischen Landeskirche für Schul- fragen, Oberkirchenrat Katz, die Stel- lungnahme der Kirche in sieben Leit- sätzen: 1. Das natürliche Recht und die Pflicht der Erziehung des Kindes stehe den Eltern zu. 2. Dieses Elternrecht finde seine Grenze, wenn es um Einordnung in die Forderungen der Allgemeinheit gehe(zum Beispiel um reine Fachziele der Schule). 3. 98 Prozent aller Kinder seien christlich getauft; diese christliche Taufe— ein Beweis für das Heils- verlangen der Menschen— umschließe Europa seit mehr als 1000 Jahren. 4. Durch das Verlangen der Eltern nach christlicher Taufe ihrer Kinder erwachse der Kirche die Pflicht, sich auch um Schule und Erziehung zu kümmern, da die Taufe nach dem Willen Christi auch die nachfolgende christliche Unterwei- sung und Erziehung verlange. 5. Die Kirche habe die Aufgabe, in Fragen der Erziehung Eltern und Obrigkeit zu be- raten, wie es schon die Reformatoren taten. 6. Die badische evangelische Kirche trete ein für die christliche Simultan- schule in Baden, da in unserem konfes- sional so gemischten Land eine Aufspal- tung in die zwei großen Konfessionen einen tiefen Riß verursachen würde. Die Kirche lehne es ab, christliche Kinder durch nichtchristliche Lehrer unterrich- ten zu lassen. Sie lehne es aber ebenso ab, irgendwelchen Zwang auf Nicht- christen auszuüben, und fordere deshalb neben der christlichen, für beide Kon- fessionen gemeinsamen Schule auch die nichtchristliche Schule mit nichtchrist- lichen Lehrern, Sie fordere jedoch keine Simultan-Akademie zur Ausbildung christlicher Lehrer, sondern befürworte getrennte evangelische und katholische Seminare. 7. Rate die Kirche dringend die Schule vom Einfluß politischer Par- teien freizuhalten, unabhängig von jeder Parlamentsmehrheit. Sie wünsche Ruhe, Stetigkeit im Schulwesen und ein klares Erziehungsziel. rei Wochenend-Bilanz Pkw überrunnte Verkuufsuulomdt und Halteschild Unachtsame Fußgänger wurden angefahren Vermutlich durch eigenes Verschulden wurde auf der Hochuferstraßge ein 55 Jahre alter Fußgänger von einem amerikanischen Omnibus zur Seite geschleudert und erlitt einen komplizierten Unterschenkelbruch.— In Rheinau geriet ein Radfahrer beim Ver- lassen des Radweges mit einem in Richtung Neckarau fahrenden Pkw. in Kollision und wurde auf die Fahrbahn geworfen. Er zog Sich eine Gekirnerschüttsfüng und Kopf- verletzung zu.— Auf der Grenadierstraßze rannte ein Motorradfahrer mit einem ent- gegenkommenden Jeep zusammen und erlitt dabei außer einer Fraktur des linken Unter- arms unter anderem Verletzungen am Kopf. In Käfertal lief ein 70jähriger Mann in ein Motorrad und wurde zu Boden gerissen. Während der Fußgänger mit einer Schulter- prellung davonkam, wurde bei dem Motor- radfahrer eine Gehirnerschütterung festge- stellt.— Beim Einbiegen von der Luzen- berg- in die Sandhofer Straße ging ein amerikanischer Soldat mit seinem Fahrzeug mit einer zu hohen Geschwindigkeit in die Kurve. Er rannte gegen eine Hauswand und zerstörte einen Verkaufsautomaten. Da der Wagen noch weiterfuhr, wurde noch ein Halteschild der Straßenbahn umgerissen, ein Fahrrad und eine zweite Hauswand bescha- digt. Es war ein Glück, daß kurz zuvor die Straßenbahn abgefahren war und keine Personen auf dem Gehweg standen. Ver- mutlich stand der Amerikaner unter Alko- holein wirkung. Sein Wagen wurde schwer beschädigt. Siedler-Sorgen wurden besprochen Die Vorstände der Siedler gemeinschaften des Kreises Mannheim besprachen bei einer Arbeitstagung akute Fragen der Siedlungen. Als grober Mißstand wurde in den mei- sten Siedlungen die„Seenlandschaften“ fest- gestellt, die bei Regenzeiten entstehen. Die Stadtverwaltung soll hier um Abhilfe gebeten werden. Weiter wurde eine geregelte Müll- abfuhr gefordert. Anlaß zu Kritik gab auch die als Wenig siedlungsfreundlich bezeichnete Haltung der Gemeinnützigen Baugesellschaft in der Frage der Bauerweiterungen durch die Siedler selbst. Die Siedler wünschten, maßgebend bei Beratungen hinzugezogen zu werden, so daß Entscheidungen vom„grünen Tisch“ die Härten genommen würden. Verkehrsverein hut wieder ein„Gesicht“ Mit 360 ist wieder ein beachtlicher Mitgliederstand erreicht Die ordentilche Mitgliederversammlung des Verkehrsvereins im Rosengarten-Restau- rant war eine illustre Zusammenkunft mit Oberbürgermeister. Dr. Heimerich, Büfger- meister Trumpfheller und anderer Promi- nenz an der Spitze. Der erste Vorsitzende, Dr. Kulzinger, kotinte die mit einer klaren und erschöpfen; den Broschüre auf die Versammlung vorbe- reiteten Mitglieder in knapper Darstellung über die Aufwärtsentwicklung des Ver- eins unterrichten, der mit nun 360 Mitglie- derm zwar noch nicht den Vorkriegsstand erreicht, aber im Vergleich zu den zurück- liegenden Jahren der Nachkriegszeit doch schon wieder ein repräsentatives Bild ge- wornen hat. Ebenso konnte sich Geschäfts- führer Dr. Vogel in seinen erläuternden Darstellungen auf einen knappen Vortrag beschränken, den er in die Mahnung aus- Kleine Chronik der großen „Die Volksschule und ihre Lehrer im neuen Bundesland“. Ueber dieses Thema spricht am 22. Oktober, 15.30 Uhr, in der Sickinger-Schule Präsident E. Schnecken- burger zu Mannheimer Lehrern. Frauenverein. Am 22. Oktober, 20 Uhr, im Rosengarten Diskussion zum Entwurf des neuen Familienrechtsgesetzes. Im Vorder- grund steht das Thema„EFhemännliches Ent- scheidungsrecht“. Kneipp-Verein. Vortrag„Lebensfreude Schaffenskraft“ am Mittwoch, 22. Oktober, 19.30 Uhr, im Goethesaal. Es spricht Dr. med. Schöner, Wildbad. Burgbernheim. „Was geht in Palästina vor?“ Darüber spricht H. D. Leuner aus London, Europa- Sekretär der Internationalen Allianz der Christen aus Israel. am 22. Oktober, 20 Uhr, im Wartburg- Hospiz. Der Abend wird ein- geleitet durch eine Ansprache von Kreis- dekan D. Maas, Heidelberg. Veranstalter ist die Evangelische Allianz Mannheim-Lud- wigshafen. Heimattreffen der Landsleute aus Stadt und Kreis Sorau(Lausitz) am 22. Oktober, 20 Uhr, im Nebenzimmer der Nürnberger Bierstuben. Wir gratulieren! Gestern feierte Johannes Tronser, Meerwiesenstraße 21. seinen 80. Ge- burtstag. 84 Jahre alt wird Josef Stadler, Mannheim-Neckarau. Adlerstraße 35. Ihren 80. Geburtstag begeht Frau Emilie Kramer, Wespinstrage 14. Das Fest der silbernen Hochzeit feiern die Eheleute Hans und Maria Nahm, geborene Stadler, Mannheim: Neckarau, Plattstraße 1. Ius dem Polizeibericht Handgreiflichkeiten. In Rheinau pöbelten zwei Burschen ein Ehepaar an; der Ehemann wurde beim Wortwechsel niedergeschlagen. Auf die Hilferufe der Frau eilte eine Polizei- streifè herbéi, der auf seinem Opfer kniete, festnehmen konnte; der zweite Rowdy ver- schwand„rechtzeitig“. Der Niedergeschlagene mußte sich in ärztliche Behandlung begeben. In Seckenheim überfielen drei unbekannte Wegelagerer in der Dunkelheit einen Mann und schlugen ihn bewußtlos. Der Uberfallene erlitt Verletzungen.— Bei einer Ausein- andersetzung in der Renzstraße wurde ein 26 jähriger Pole vermutlich mit einer Eisen- stange„bearbeitet“. Mit einer ernsten Kopf- verletzung und Gehirnerschütterung wurde klingen ließ, den Mitgliederstand noch weiter voranzutreiben, um den Verein ganz auf eigene Füße stellen zu können. Nach Abwicklung der Geschäftsordnung und Erledigung eines Antrages aus Mit- gliederkreisen, der sich kritisch mit dem im Verkehrsverein eröffneten Zweigschal- ter des Hapag-Lloyd- Reisebüros beschäftige, aber mit überwältigender Mehrheit gegen drei Stimmen abgelehnt wurde, konnte der Vorstand einmütig entlastet werden. Zur Auflockerung hatte der Verein Stadtbaudirektor Jörg und Stadtdirektor Elsaesser als Gäste gebeten, um von ibnen etwa über aktuelle Fragen der Stadtpla- nung, Verkehrsführung und-planung zu erfahren. Beide Redner behandelten dabei Themen, zum Teil unter Heranziehung von Lichtbildern, die in der Tagespresse des öfteren schon erörtert worden sind. mle Stadt er ins Krankenhaus gebracht. Die„Schläger“ Waren beim Eintreffen der Polizei geflüchtet. Bestrafter Leichtsinn. Während eines Spieles des Sportvereins Waldhof stahlen drei 18- und 19 jährige Burschen drei un- verschlossen auf dem unbewachten Parkplatz abgestellte Motorräder und fuhren davon. Zwei der Maschinen wurden im Käfertaler Wald wieder gefunden, während der dritte Dieb einen Unfall baute und Sachschaden von 200 DM verursachte. Modellkleid gestohlen. In der Innenstadt durchstöberte ein Unbekannter einen Perso- nenkraftwagen Sämtliche im Wagen befind- liche Bekleidungsstücke im Werte von 1500 DM wurden von dem Dieb mitgenommen. Aus einer Auslage in O 7 stahl ein Dieb ein Modellstrickkleid im Werte von 250 DM. — In Neuostheim hatte ein Dieb in einem Gartengelände bei einem neuen Diebstahl ein von ihm gestohlenes Fahrrad zurück- gelassen, das sich der bestohlene Garten- besitzer aneignete und verkaufte, um den beim Diebstahl entstandenen Schaden zu decken. Der Käufer des Fahrrades wurde aber von dem Sohn des Eigentümers auf der Straße gesehen und mußte das Rad zurück- geben.:. und starken Beifall fand. Neben dem Ch — Ius dem Vereinsleben Modernes Vokalschaffen in Sandhofen Das Herbstkonzert des„Sängerbund Sängerlust 1886“, Sandhofen, im„Morgen stern“ stand fast ausschließlich im Zeichg zeitgenössischen Vokalschaffens. Noch 50h Jahrzehnten hätte man vieles davon a unsanglich abgelehnt, was dank intenslpe Vorarbeit durch Chorleiter Emil Schumache nun beachtenswert präzis gegeben wurd trat auch das Vokalduartett des Sandhofte ner Tonsetzers Dr. Hans Striehl auf, de bald volkstümliche Weisen sehr geschidh untermalt, bald Texte, zum Beispiel 0 Wilhelm Busch, amüsant vertont. Die à Hindemith geschulte Satztechnik 0 sich in einer gelockerten, zum Teil una. hängigen Stimmführung. Die mit übe. raschender Sicherheit und guter Laune n Striehl als geschickter Begleiter am Fb gel gebotenen Lieder fanden herzlichg Beifall. 5 DRW.- Fahrer im Klub vereinigt Nun hat Mannheim auch einen DRY. Klub! In der„Landkutsche“ fanden gd diese Autosportfreunde zusammen, wWo Vor. sitzender Alfred Schmidt in einer FEröft. nungsansprache Zweck und Ziel des KRIu erläuterte. Außer der Kameradschaftspfeg will man Geschicklichkeits- und Gelände fahrten absolvieren, Filme zeigen und aud die Geselligkeit nicht vergessen. Tanz beim„Schwarzen Stern“ in der„Amicitia“ Der Unterhaltungsklub„Stella- nig gab am Samstag in der„Amicitia“ ihren e. sten öffentlichen Tanzabend, der vieh Tanzfreudige angelockt hatte. Alt und 15 huldigte mit Elan dem Tanz mit bewundt rungswürdiger Ausdauer. Das Orchester „Astoria“ war dazu in Hochform must, Iisch behilflich. Lustige Gärtner im Volkshaus Beim bunten Nachmittag des Klei, gärtner-Vereins Mannheim-Süd im Volks haus Neckarau blieb kein Platz frei. Vie Stunden ging es Schlag auf Schlag une der sprudelnden Ansage von Alfred Helm Gräber. Ein Quiz brachte die Gemüter d ir Erregung mit raffnierten Fragen, Du „schwache“ Geschlecht hatte hier mit Wu und Schlagfertigkeit vor den Männern en Plus, und reich beschenkt traten die Geyin. ner(innen) mit gestifteten Preisen wiede von der Bühne ab. In den„Frohen Pfalzen War ein solides Quartett zur Stelle, d sich im Nu Beifall gewann. Schei- Schei gent nicht mit magischen Manipulationen, und de Feuerianer Maurer Ziegler hatten wiede einmal die Lacher auf ihrer Seite. ö Herbstkonzert der„Mandolinata“ z um 32. Grün dungs tagaus Im vollbesetzten„Zähringer Löwen“ 00 die„Mandolinata“ ihr Herbstkonzert. De Komponist und Orchesterleiter Oskur Hen mann hatte eine geschickte Vortragsfolge 3 wählt, deren letzter Schliff in der Vorber““ tung infolge eines schweren Unfalls 0 Dirigenten Ralph Wallroth überlassen wur der seine Aufgabe glücklich löste und de Klangkörper zu einer ausgefeilten Gesa leistung führte. Eine Glanzleistung seiner Schwierigkeit bedeutete der e aus„Der Geist des Woiwoden“. Aher add Volkslieder und Walzer zeigten sich d „Zünder“, Nicht weniger eindrucksvoll 00 solistischen Darbietungen von Walter pen bow(Mardoline) und Alfred Weidler(c. tarre), Das Doppelquartett wartete u Herbert Doll's Leitung mit sauberen Lied. vorträgen auf und konnte zu seinen 25ſt gen Bestehen mit einer Ehrengabe bechd werden. Franz Honikel wurde als Grü, dungsmitglied mit Worten des Dankes u dem Ehrenbrief der Mandolinata bedadd während Willi und Otto Lieser sowie Ff Liedel für 28jahrige Treue Diplom u Ehrengabe erhielten. 25 Jahre Straßenbahner-Sport Feier im Franziskushaus Die Sportgemeinde der Städtischen Str/ genbahn feierte ihr 25. Jubiläum im Fr ziskushaus Waldhof. Vorsitzender Ewan hielt die Eröffnungsrede und gedachte dab besonders der toten Sportkameraden. Nu der Festansprache von Bürgermelse Trumpfneller gratulierten die befreundele Vereine, der Betriebsrat der Straßenben und die als Gäste erschienenen Nürnberg Freunde der dortigen Sportabteilung de Straßenbahn. Im zweiten Teil wurde ein u Walter Pott angesagter bunter Abend d startet, bei dem sich besonders Fritz Kar“ NXylephon, und das Vofalquartett Wal hervortaten. Zum Tanz spielte die Kap Huber auf.— Heber den sportlichen T0 des Jubiläums wird im Sportteil berichtet 80 Jahre„Aurelia“ mit Festkonzert Als 1872 acht Männer in der alten Mit schaft„Zum Lohengrin“ in B 4, 12 einen sangverein gründeten und ihm den Na „Aurelia“ gaben, konnten sie wohl kau ahnen, daß man sich nach acht Jahrzehnte it noch erinnern würde. Es würden gerade diesem Jahre in Mannheim mehrere Gesan vereine ins Leben gerufen, die sich bis heat durchgerungen haben. 37 Die„Aurelia“, die lange Jahre dem 90 beitersängerbund angehörte, hatte 1933 5 1945 besonders zu leiden, da sie immer 110 tischer Zugehörigkeiten beschuldigt Wart, so daß sogar eine zeitlang der Name g „Aurora“ umgewandelt werden mub'te. 5 gelang aber durch einwandfreien Nach def Gründungsnamen„Aurelia“ wieder 9 ren zu dürfen, Schwierigkeiten ließen“ immer überwinden, und stets waren Aktivität und Passivität bewußt. dem“ 75 schen Liede zu dienen und in Gesellid“ Freud und Leid zu teilen. Rl Am 26. Oktober, 11 Uhr, ist in den 150 men des Lichtspieltheaters Müller ein 155 konzert vorgesehen, das Zeugnis ablegen von dem Erbe, das die„Aurelia“ übern men hat. Bo erfũ Naebe Verte Bunde Spenc der Ausdi über verba Fr: gesell AA Bestel fahrte land einbeꝛ 100 Al von 0 den F gültig Alzey Die L. mitget Protes Besch! Die B. gende nahm! zustim ü Nũü Spiel v strie“ und E meiste Spiels Waisen 158 de Gaben in der erhielt 17 G61 Gefän! gericht drei ir bahne! hatten 252 Fe Beförd Die B deners Falkne Ver einer andere die vo den à beende 70 Kal * Göt heimer Tage i. Wie de Testges Masser bener 5 Lud ter Ak. Chemie Uhr, D sino“ d über d Tung d Ges Ludwig woche sich alt tung u des ein hafen 1988 V. Bis sich ei. Munde griff d nahm hut mi Fran Partei besond FDP jr deten Kreise. n ngerbund „Morgen. n Zeiche Noch vy baren a intensve chumache en wur dem Ch Sandhofe Auf, der geschich ispiel v0. t. Die u K äber eil ungb. nit über. Laune am P, herzliche b en DRy. nden gd 1, Wo Vor. aer Eröft. des Kluh naftspfeg Gelände und aud tern“ Ua- niet ihren er. der vel und ju be wund Orcheste; n musik. es Kleit⸗ im Volks, frei. Vie Mag unte red Hen müter h. agen. Da mit n innern en lie Gewin⸗ en wieder Pfälzer Stelle, des Schei geit en, und de en Wieder linata“ a gionen wen“ 900 zert. 0 sar Herr gsfolge ge. Vorbere“ falls dt sen Wurd e und den n Gesamt. istung 1 er Csarctg Aber aud 1 sich ah cksvoll dd lter Gran, eidler d. tete unte eren Lie en 25 fahr. be bedach als Grü ankes un a bedach wie Fri plom ul Sport haus chen Si im Freu Elwange achte dab den. Na. germeiste freundete! raßenbal fürnberge lung de de ein v0 1 15 itz Kart b Wat 1e Kapell ichen Le, berichtet Iten Wu. einen G en Name ſohl Kauf ehnte ihre gerade! re Gesang 1 bis heul dem, e 1933 bi amer pol, gt wurde Name 10 nußte. 1 Nachwes ieder füt legen 50 raren 8 deu Ur. 243 Dienstag, 21. Oktober 1952 2— MORGEN Seite 3 lick ins Land 5 f Bundes- Wetierdienst e Neue Heidelberger Hulenunluge vor der Fertigstellung bee Bonn. Eine Herrenkleiderfabrik in Wip- Güterumschlag seit 1947 mehr als verzehnfacht/ Weitere Entwicklungs möglichkeiten gegeben Konstanz. Der im Aufbau begriffene erfürth hat dem Bundesminister für Ver- triebene 20 000 Paar Kinderstrümpfe zur Verteilung an bedürftige Kinder gespendet. Bundesminister Dr. Lukaschek hat den Spendern in einem Schreiben im Namen der bedürftigen Kinder seinen Dank zum Ausdruck gebracht. Die Strümpfe werden über die Länder durch die Bezirksfürsorge- verbände verteilt. 25 Jahre PAA Frankfurt. Die amerikanische Luftfahrt- gesellschaft Pan Americai World Airways AA) feierte am 17. Oktober ihr 25jähriges Bestehen. Die PAA hat als erste Zivile Luft- fahrtgesellschaft nach dem Kriege Deutsch- land in den internationalen Luftverkehr einbezogen. 100 ha Alzeyer Stadtwald beschlagnahmt Alzey. 100 Hektar Alzeyer Stadtwald seien von den alliierten Besatzungsmächten für den Bau eines Munitionsdepots jetzt end- gültig beschlagnahmt worden, erklärte der Aheyer Bürgermeister einem dpa-Vertreter. Die Landesregierung habe ihm fernmündlich mitgetilt, daß das Land Rheinland-Pfalz den protest des Alzeyer Stadtrates gegen die Beschlagnahme des Waldes unterstützt habe. Die Bundesregierung habe jedoch aus zwin- genden strategischen Gründen dem Beschlag- nahmungsantrag der alliierten Behörden zustimmen müssen, Geschenke für US- Waisenkinder Nürnberg. Der„Verband der deutschen Spielwaren- und Christbaumschmuck- Indu- strie“(Sitz Nürnberg) übergab Okflzieren und Beamten des amerikanischen Guartier- meisteramts in Deutschland mehr als 5000 Spielsachen als Geschenk für amerikanische Waisenkinder. Es ist eine Spende von rund 158 deutschen Firmen, die damit für die Gaben danken wollen, die deutsche Kinder in den vergangenen Jahren aus Amerika erhielten. 117 Monate Gefängnis für Eisenbahner Göttingen. Zu insgesamt 117 Monaten Gefängnis verurteilte das Göttinger Land- gericht neun ehemalige Gepäckarbeiter und drei im Beamten verhältnis stehende Eisen- bahner der Güterabfertigung Northeim. Sie hatten in den Jahren 1947 bis Ende 1951 in 252 Fällen auf dem Knotenpunkt Northeim Beförderungsgut der Bundesbahn beraubt. Die Bundesbahn mußte erheblichen Scha- denersatz leisten. Falkner-Strecke: 70 Kaninchen und 4 Hasen Verden. Mit einer öffentlichen Beizjagd einer Jagd mit abgerichteten Falken und anderen Raubvögeln— wurde am Sonntag die vom deutschen Falknerorden bei Ver- den a. Aller veranstaltete Falknerwoche beendet. Die Beizvögel brachten zusammen 7 Kaninchen und vier Hasen zur Strecke. Massenerkrankung von Polizisten Göttingen. Uber 40 Angehörige der Nort- heimer Bereitschaftspolizei wurden dieser Tage in stationäre Behandlung eingewiesen. Wie das Staatliche Gesundheitsamt Northeim Kestgestellt hat, wurde als Ursache für diese Massenerkrankung der Genuß von verdor- bener Wurst ermittelt. pfabzer Tageducu Ludwigshafen. Vor dem„Bund angestell- ter Akademiker in der Industriegewerkschaft Chemie, Papier, Keramik“ hält heute, 17.30 Uhr, Dr. Wagenschein, Darmstadt, im„Ca- sino der BASF, Wöhlerstraße, einen Vortrag über das Thema„Selbstkritik und Erneue- rung der höheren Schule“. Gestern vormittag wurde im Stadthaus Ludwigstraße die Kriegsgefangenen-Gedenk- Woche eröffnet. In die Treue-Liste trugen sich als erste die Vertreter der Stadtverwal- tung und des Deutschen Gewerkschaftsbun- des ein. Im Stadt- und Landkreis Ludwigs- hafen fehlen noch 50 Kriegsgefangene und 1988 Vermißte. Bis ins Schlafzimmer der Tochter wagte dich ein nächtlicher Einbrecher im Stadtteil Mundenheim. Als das Mädchen erwachte, er- srifk der ungebetene Gast die Flucht und nahm eine Aktentasche sowie einen Herren- hut mit. Frankenthal. Die Freie Demokratische artei der Pfalz weist darauf hin, daß ins- besondere der Kreisverband Frankenthal der op in keiner Weise mit der kürzlich gebil- deten„Arbeitsgemeinschaft Demokratischer Kreise“ jn Zusammenhang zu bringen ist. —— Heidelberg. Die Ausbauarbeiten an der neuen Heidelberger Hafenanlage, die west- ich der neuen Neckarbrücke(Ernst-Walz- Brücke) errichtet wird, stehen vor ihrem Abschluß. Das Richtfest soll nach Mitteilung der Stadtverwaltung in den nächsten Wochen gefeiert werden. Mit den Ausbauarbeiten wird ein Ab- schmitt Heidelberger Baugeschichte abge- schlossen, die in ihren ersten Anfängen in die zwanziger Jahre zurückreicht. Die ersten Heidelberger Hafenanlagen befanden sich im heutigen Zentrum der Stadt, unweit des Bis- marckplatzes. Ihre Verlegung wurde not- wendig, als sich Heidelberg immer weiter nach Westen ausdehnte. Hand in Hand mit der Ausdehnung der Stadt ging die Entwicklung Heidelbergs zur Großstadt, zu der sie mit über 100 000 Ein- wohnern in den ersten Jahren nach dem zweiten Weltkrieg endgültig wurde. Heute hat Heidelberg, das in den ersten Nachkriegs- jahren relativ mehr Flüchtlinge aufnahm als andere gleichgroße Städte Südwest- deutschlands, mehr als 120 000 Einwohner. Mit dieser Entwicklung ist automatisch auch die Bedeutung des Heidelberger Hafens gewachsen. Der Güterumschlag hat sich von 1947 bis zum Herbst dieses Jahres sowohl im Berg. als auch im Talverkehr mehr als verzehnfacht. Er birgt, wie Sachverständige meinen, weitere Entwicklungsmöglichkeiten in sich. 68 Prozent der in Heidelberg ent- ladenen Gesamtlast besteht aus Kies und Sand, rund 20 Prozent aus Kohle und Koks und 10 Prozent aus Getreide. Schiffe, die im Talverkehr Heidelberg anlaufen, entladen zu 95 Prozent Gips. Der Rest besteht aus Holz, das aus dem oberen Neckartal geholt wird. Die Beladungen in Heidelberg spielen Das„Lund der Butterbullen“/ Wangen. Das grüne Allgäu war nicht immer das Land der Wiesen. Weiden und Milchwirtschaft, die heute das Kennzeichen des Kreises Wangen ist. Es ist erst etwa 70 Jahre her, daß dieser Erwerbszweig fast zur Monokultur entwickelt wurde. Heute leben zwei Drittel der Bevölkerung des Kreises Wangen, der 65 000 Einwohner zählt, von der Milcherzeugung und den damit zusammenhängenden Industrien. Im kleinsten Dorf, ja in fast jedem Weiler, verarbeitet eine Sennerei den reichen Anfall des weißen Naß. In Wangen, Leutkirch und einigen anderen Orten rauchen die Kamine Weithin bekannter Käsefabriken, die unge- zählte Sorten dieses edlen Milchproduktes herstellen. Die vereinigten Käsereien des württembergischen Allgäus in Dürren sind mit ihren 56 Sennereigenossenschaften der größte Emmentalerproduzent Deutschlands, und nicht zu Unrecht nennt man das Allgau darum„des Reiches Käseküche“ und das „Land der Butterballen.“ Allgäuer Milch- erzeugnisse genießen Weltruf. Die wirtschaftlichen Grundpfeiler des im Jahre 1286 zur Reichsstadt erhobenen Wangen waren eine solide Landwirtschaft, eine bedeutende Leinenindustrie und das Schmiedehandwerk. Die Wangener Sensen- und Waffenschmiede, die 1389 den Ueberfall des Truchsessen von Waldburg so wacker abgeschlagen haben, sind fast ebenso be- rühmt geworden wie die Reutlinger Gerber in der Uhlandschen Ballade. Aber die Apo- Kkalypse des Dreißigjährigen Krieges hat das damals kleine Gemeindewesen für lange Zeit in Bedeutungslosigkeit zurückgeworfen. Die Wende zum 20. Jahrhundert leitete einen gewaltigen Umschwung ein. Inner- beim Transport in beiden Richtungen kaum eine nennenswerte Rolle. Schiffsunfall Heidelberg. Am Sonntagmorgen drohte ein Frachtschiff von 1700 Tonnen ober- halb des Stauwehres der Orthopädischen Klinik zu sinken. Das Schiff war aus bisher nicht geklärtem Grund leck geworden. Die Heidelberger Berufsfeuerwehr konnte mit Hilfe von Motorpumpen das Schiff über Wasser halten. Uraufführung diesmal in Heidelberg Heidelberg. Der neue Heidelberg-Film „Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren“ soll am 29. Oktober in Heidelberg urauf- geführt werden. Der Uraufführung werden die Hauptdarsteller Paul Hörbiger, Adrian Hoven und E. A. Probst beiwohnen. Liebesgabenpakete für Kriegs- gefangene Heidelberg. Der Finanzausschuß des Hei- delberger Stadtrates hat auf Vorschlag von Oberbürgermeister Dr. Karl Neinhaus be- schlossen, für die Sendung von Paketen an Heidelberger Kriegsgefangene in sowieti- schen Lagern von Oktober an für den Rest des städtischen Haushaltjahres den Betrag von 4500 DM bereitzustellen. 5 Das Urteil im Prozeß um Großglockner-Omnibusunglück 300 DM Geldstrafe für Zinser/ Zu viel im zweiten Gang gefahren Ludwigsburg. Das Schöffengericht Lud- Wigsburg verurteilte nach 16tägiger Ver- handlung den 48 Jahre alten Kraftfahrer Jakob Zinser an Stelle einer Gefängnis- strafe von einem Monat zu 300 DM Geld- strafe und zur Zahlung der Gerichtskosten. Zinser wurde für schuldig befunden, den schweren Omnibusunfall vom 31. August letzten Jahres auf der Groß glockner-Strecke verursacht zu haben. An diesem Tag war der von Zinser gesteuerte Omnibus mit 35 Mitgliedern des Stuttgarter Vereins für Na- turkunde auf dem unteren Teil der Groß- glocknerstrecke über die Böschung gestürzt, wobei fünf Fahrgäste getötet und 30 verletzt worden waren. In der zweistündigen Urteilsbegründung Zwei Drittel der im Allgäu leben halb von 50 Jahren hat Wangen seine Be- völkerung denk der raschen Industria- Iisierung auf 11 000 Einwohner verdrei- facht, die in ihrem mittelalterlichen Kern ziemlich unberührte Stadt— Sachkenner sehen in den stolzen Bürgerbauten, Türmen und Toren eines der architektonisch schön- sten Städtebilder Süddeutschlands— ist heute nicht nur Käàsezentrale, sondern auf dem besten Wege zu einem beachtlichen Industrieort. Die Baumwollspinnerei Erlan- gen, Bamberg, mit Ausrüstungsamstalt, die Zellstofffabrik Waldhof und kleinere Ma- schinenfabriken geben einigen tausend Menschen, darunter zahlreichen Heimat- vertriebenen, Arbeit und Brot unausbleib- liche Folgen des raschen Aufstiegs sind Wohnungs- und Schulraumnot. Von der Gemeindeverwaltung geht auch der Impuls zur organischen, landsmann- schaftlich orientierten Ansiedlung von erklärte der Gerichtsvorsitzende, auf Grund der Sachverständigenaussagen sei bewiesen. daß der Angeklagte zu viel im zweiten Gang gefahren sei, was zu einer Ueberhitzung der Bremsanlage geführt habe, Das Unglück sei auch tatsächlich auf ein Heißlaufen der Bremsen und nicht auf einen Defekt des Bremszylinders zurückzuführen. Wäre der Angeklagte im ersten Gang gefahren, 80 Wäre das Unglück nicht geschehen. Der An- geklagte hätte sich seiner Verantwortung mehr bewußt sein müssen und sich nicht zu sehr auf sein Können und auf den Wagen verlassen dürfer!. habe es das Gericht aber für angebracht gehalten, die Gefängnisstrafe in eine Geld- strafe umzuwandeln. Bevölkerung des Kreises Wangen von der Milchwirtschaft Flüchtlingen aus. Ein guter Anfang wurde in Warigen mit dem Bau der schlesischen EKiünstlersiedlung am Atzenberg gemacht. Sie hat zusammen mit den in ihr unter- gebrachten Eichendorff- und Gustav-Frey- tag- Museen sowie des Hermann- Stehr- Archivs und der Uebernahme der Paten- schaft für Stadt und Kreis Hirschberg die Allgäustadt zum geistigen Mittelpunkt des Schlesiertums erhoben. Für die wirtschaftliche Leistungskraft der Stadt spricht die Tatsache, daß sie 50 Prozent der 1952/53 auf 1,2 Millionen DNMœ, veranschlagten Kreisumlage zu tragen hat. Neuerdings ist man im Allgäu eifrig darum bemüht, den Fremdenverkehr in der som- mers wie winters reizvollen Landschaft weiter zu steigern. Einen wirtschaftlichen Aufschwung erhofft man sich auch von dem geplanten Bau des Stausees bei Isny und der Argenwerke. Kosteniruge hemmt Iusbuu von Soldatenlriedhöfen Speyer. Der Landesverband Mittelrhein im Volksbund deutsche Kriegsgräberfür- sorge plant für die nächste Zukunft den Ausbau von elf weiteren Soldatenfried- höfen im Lande Rheinland-Pfalz, die ins- gesamt über 7600 Gefallene des zweiten Weltkrieges aufnehmen sollen. Vorerst könnten aber, so teilte der Landesverband mit, diese Pläne nicht verwirklicht werden, weil die Ausführungsbestimmungen zum Bundeskriegsgräbergesetz noch nicht er- lassen worden seien. Luftelektrische Forschungsstelle wurnt vor Schwindlem Wetterkrankheiten bieten Scharlatanen ein weites Betätigungsfeld Buchau. Die Luftelektrische Forschungs- stelle in Buchau, das einzige Institut dieser Art im Bundesgebiet, das sich eingehend mit der Frage luftelektrischer Zusammenhänge für die Biologie befaßt, warnt immer wieder vor Schwindeleien auf diesem Gebiet. Gerade die ungelösten Probleme um die Wetter- krankheiten böten geschäftstüchtigen Schar- latanen ein weites Betätigungsfeld. So sei vor kurzem als Erfindung eines Heidelberger Ingenieurs ein Gerät auf den Markt gekom- men, das wetterempfindliche Menschen gegen das luftelektrische Feld abschirmen und da- mit vor Wetterkrankheiten schützen soll. Der Leiter der Forschungsstelle, Professor Dr. Israel, weist darauf hin, daß bei der Suche nach den Ursachen der weitverbreite- ten Wetterempfindlichkeit nicht ein Faktor genüge, sondern daß eine Reihe gleichlaufen- der Einflüsse die Psyche und den Organismus des Menschen beeinflusse. Einfache physika- ische Ueberlegungen und genaue Messungen bewiesen, daß das luftelektrische Feld nicht in Häuser einzudringen vermag, während sich die Wetterempfindlichkeit gerade inner- halb des Hauses in der Regel am stärksten bemerkbar macht. Aussprachen von Fachleuten über dieses Thema hätten eindeutig ergeben, daß das luftelektrische Feld keine unmittelbaren Aus- Wirkungen auf den Menschen haben könne. Anforderungen der Länder überschreiten vorgesehene Bundesmittel N Nach diesem Gesetz übernimmt der Bund die Kosten für die Anlage von Sol- datenfriedhöfen und für die hierbei not- wendig werdenden Umbettungen Gefalle- ner. Schon jetzt überschreiten jedoch die finanziellen Anforderungen der Länder bei weitem die vom Bundesinnenminister für diese Zwecke vorgeplanten Mittel. Dazu kommt, daß von Bund und Ländern von- einander abweichende Auffassungen über die Anlage der Friedhöfe vertreten werden. Der Bund steht auf dem auch von der Kriegsgräberfürsorge eingenommenen Standpunkt, daß der Ausbau einiger weni- ger großer Ruhestätten wirtschaftlicher sei, als die Erhaltung einer Vielzahl klei- ner und kleinster Soldatenfriedhöfe. Pie- sem Gesichtspunkt steht die auch vom Lande Rheinland-Pfalz vertretene Ansicht gegenüber, daß die Einwohner der Städte und Gemeinden die Erhaltung und Pflege der meisten in die Ortsfriedhöfe einbe- zogenen Gräber von Gefallenen in einer ganz persönlichen Bindung als verpflich- tende Aufgabe betrachten. Diese Verschiedenheit der Ansichten und das Fehlen der Ausführungsbestimmungen zum Kriegsgräbergesetz haben nach An- gaben des Landesverbandes dazu geführt, daß die Planungen des Volksbundes, der mit den Arbeiten zum Ausbau der Sol- datenfriedhöfe in Bergzabern, Kreuznach und Helenenberg bei Trier begonnen hat, sich zur Zeit im luftleeren Raum bewegen. Bundeswetterdienst wird, wie aus meteoro- logischen Kreisen bekannt wird, zwei der bekanntesten Forschungsstellen in Süd- Westen Deutschlands übernehmen., Es sind dies die„Bioklimastation“ in St. Blasien (Schwarzwald), die älteste deutsche For- schungsstelle für die Zusammenhänge zwi- schen Wetter und Medizin und die„Luft- elektrische Forschungsstelle“ in Buchau am Bodensee. Beide Stationen arbeiten an dem in letzter Zeit viel diskutierten Problem der„Wetterkrankheiten.“ Neue Donaubrücke Ehingen. Die neue Spannbetonbrücke, die bei Nasgenstadt im Kreis Ehingen über die Donau führt. wurde jetzt dem Verkehr über- geben. Die Brücke ist 80 Meter lang und be- sitzt neben einer Fahrbahn von sieben Me- tern Breite zu beiden Seiten Gehwege. Zuchthaus für Mordversuch an Ehefrau Stuttgart. Das Stuttgarter Schwurgericht verurteilte den 32 Jahre alten Handwerker Rudolf Neureuther wegen Mordversuchs an seiner Ehefrau zu vier Jahren Zuchthaus, Neureuther hatte am 17. April dieses Jahres Versucht, seine Frau zu erstechen, weil sie ihn seit mehreren Jahren mit Liebhabern betrogen hatte. Komplizierte Wahl vorschriften Stuttgart. In jeder Kompanie der ame- rikanischen Streitkräfte in Deutschland Wurde in der letzten Zeit ein sogenannter Wahloffizier bestimmt. Bei ihm können sich die Soldaten erkundigen. wie sie sich an den Präsidentschaftswablen am 4. November beteiligen können. Zwei der amerikanischen Bundesstaaten, Neu-Mexiko und Süd-RKaro- ina, erlauben es ihren Bürgern nicht, als Soldaten im Ausland zu wählen. Da auch in jedem der 46 übrigen Bundesstaaten die Be- stimmungen verschieden sind, Will die Armee jedem Soldaten die Möglichkeit geben, sich nach seiner Wahlberechtigung und den Wahlvorschriften seines Heimatstaates 2 erkundigen. Die amerikanischen Zivilisten im Ausland haben es nicht so einfach. Ein Drittel aller Bundesstaaten läßt überhaupt keine Stimmabgabe ziviler Bürger im Aus- and zu. Die Bewohner anderer Staaten müssen die im Ausland ausgefüllten Stimm- scheine unter behördlicher Kontrolle versie- geln lassen. Verbandstag des Malerhandwerks Karlsruhe. Das Handwerk könne mit gu- ten Leistungen den Tendenzen der Vermas- sung und Nivellierung, wie sie sich heute überall zeigten, wirksam entgegenwirken. Bei der Ausgestaltung von Gasthäusern, La- den, Theatern und Kinos könnten sich auch heute noch Spitzenkönner entfalten und die Augen der Oeffentlichkeit auf gute Hand- wWerksarbeit lenken, erklärte auf dem Ver- bandstag des Landesinnungsverbandes des Malerhandwerks für Württemberg- Baden, Hauptgeschäftsführer Helmut Frincke (Frankfurt). Wissen und Können bildeten die Existenzgrundlage des Malerhandwerks, Die Auftraggeber früherer Zeiten, die ihre Wohnungen und Häuser instandsetzen liegen, seien einer unpersönlichen Gesellschaft, einer Behörde oder Gemeinschaft gewichen, die selbst nicht in diesen Räumen lebten. Diese Unpersönlichkeit der Auftraggebung habe zu einer Unpersönlichkeit der Arbeitsausfüh⸗ rung und zu einem Absinken in die Massen- fertigung geführt. Landwirtschaftsschule eingeweiht Bruchsal. Die neuerbaute Landwirtschafts- schule des Kreises Bruchsal wurde am Sonn- tag feierlich ihrer Bestimmung übergeben. In dem neuen Gebäude, das mit Mitteln des Staates und des Landkreises Bruchsal er- richtet worden ist, werden das Landwirt- schaftsamt, die Kreisobstbauinspektion und die landwirtschaftliche Berufsschule Unter- gebracht. Um die Sauberkeit Frankfurt. Die Stadt Frankfurt hält auf Sauberkeit. Vor allem auf ihren Straßen. Und nicht nur das Korps der städtischen Straßenkehrer ist dafür verantwortlich Das hatte der 25 jährige Journalist Kurt Leißler jetzt zu verspüren, den Amtsgerichtsrat Dr. Pietsch zu einer Geldstrafe von 20 DM, er- satzweise zwei Tagen Gefängnis verurteilte, obwohl der Staatsanwalt nur 10 DM Buße küir das Vergehen Leißlers gefordert hatte. Der Sünder hatte eine leere Zigarettenpak- kung in die Gosse geworfen. Der 28 Jahre alte Polizist Egon Hummel hatte inn dar- aufhin angezeigt und Leißler hatte gegen den Strafbefehl über 10 DM Einspruch er- hoben. e 7 ¹⁴⁰ Neu ist auch das quhere Gewand, in dem sich Ihnen die Texas nunmehr präsentiert. Ihre in den Forben Weiß, Rot und Gold strahlende neue fockung ist Symbol für eine Zigorette von ungewöhnlich brillantem, lebhoffem Chorakter, duftiger Milde und ausgesprochener Eigenart. W MORGEN Nach einem arbeitsreichen Leben in treuer Fürsorge für seine Familie ist heute unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater, Herr Eugen Reichert im 75. Lebensjahr plötzlich und unerwartet von uns gegangen. Mannheim- Rheinau, den 20. Oktober 1952 Ruhrorter Straße 49 In tiefer Trauer: Eugen Reichert und Frau Gretel geb. Berndt Baltimore(USA) Hanns Schloß und Frau Irma geb. Reichert Schriesheim/ Bergstraße Oskar Scheerer und Frau Werra geb. Reichert Gott der Allmächtige hat meine Ib. Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, ma, Schwe- ster, Schwägerin u. Tante, Frau Rosa Kesel geb. Fröhlich im Alter von 76 Jahren zu sich in die Ewigkeit gerufen. Mannheim 20. Oktober 1952 Schanzenstraße 17 In tlefer Trauer: August Kesel und Angehörige Beerdigung: Donnerst., 23. Okt. 1952, 11.00 Uhr, Hauptfriedhof. Plötzlich und unerwartet ver- i schled unsere liebe Mutter Zweibrücken Schwiegermutter, Oma, Schwe⸗ Franz Junge und Frau Luise geb. Reichert ster. Schwägerin u. Tante, Frau Mannheim- Rheinau und die Enkelkinder Betty, Arnulf Reinhold und Elisabeth Beerdigung am Dienstag, dem 21. Oktober 1952, 14.00 Uhr, auf dem Friedhof Mannheim-Rheinau. Unsere liebe, herzensgute Mutter, Schwester und Schwiegermut⸗ ter, Frau Hermine Scherpner geb. Hildebrandt ist nach kurzer, schwerer Krankheit, im Alter von 58 Jahren, von uns gegangen. Mannheim-Neuostheim, den 16. Oktober 1952 Dürerstraße 97 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Albrecht Scherpner Karl Bucher und Frau Hildegard geb. Scherpner Die Feuerbestattung fand, auf Wunsch der Verstorbenen, in aller Stille statt. * Statt Karten Für die vielen Kranz- und Blumenspenden, die liebevolle Teil- nahme und das aufrichtige Mitempfinden an unserem Schmerz beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen. Herrn Kurt Wild ssgen wir auf diesem Wege allen unseren herzlichen Dank. Ins- besondere danken wir den Aerzten und schwestern des Städt. Krankenhauses für die liebevolle Pflege, Herrn Pfarrer Luger für seine tröstenden Worte, der Direktion, Betriebsrat, Belegschaft und Gesangverein der Motorenwerke Mannheim sowie dem Kreis- verband Deutscher Soldaten Mannheim für das ehrende Gedenken. Mannnheim- Rheinau, den 20. Oktober 1952 Gewann Malau Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Else Wild geb. Krema Statt Karten Es ist uns ein Herzensbedürfnis, für die vielen Beweise herz- licher Anteimahme, die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden und allen denen unseren innigsten Dank zu sagen, die unserer Ueben Entschlafenen, Frau Maria Schenk geb. Koch das letzte Geleit gaben. Insbesondere gilt unser Dank H. H. Stadt- pfarrer Stengele für den tröstenden Beistand sowie Schwester Intemerata für die liebevolle Pflege. Mannheim, den 21. Oktober 1952. Schwarzwaldstraße 38 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 5 Familie Hermann Ruffler Bestattungen in Mannheim Dienstag, 21. Oktober 1952 Hauptfriedhof Zeit Krematorium* Hauser, Anton, Gärtnerstraße 10„13.30 Friedhof Käfertal Daunke, Ida, Waldhof, Forlenstra e 114.00 Friedhof Sandhofen Aurich, Dora, Sandhofer Straße 242„ 14.15 Friedhof Neckarau Weickinger, Heinrich, Neckarauer Straße 143, 13.30 Heß, Luise, Neckarauer Straße. 14.00 Friedhof Rheinau Reichert, Eugen, Ruhrorter Straße 49 VI1ᷣ4.00 Friedhof Seckenheim Stein, Anna Maria, Lichtenauer straße 7 15.00 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der stadt Mannheim Ohne Gewähr „Mach schwerer Krankheit ich lag 8 Monate im Krankenhaus litt lch an- dauernd unter heftigen Kopf- und Nervenschmerzen sow-ꝛe unter Herzbesch werden. Nachts fand ich keinen Schlaf. Da gebrauchte ich Klosterfrau Melissengeist zum Einreiben und Einnehmen: Von meinen Kopf- schmerzen bin ich fast ganz befreit und die Herz- beschwerden haben so erheblich nachgelassen. so daß ich nachts wieder ruhig schlafen kann!“ So schreibt Frau Liesel Horn, Niederberg, Arenberger Str. 237. 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Staubitz im Alter von 66 gahren von ihrem Leiden erlöst. 5 Mannheim, 19. Oktober 1952 Augartenstraßge 4 0 Im Namen aller Hinterblieb.: Eugen Gehrig Beerdigung: Donnerst., 23. Okt. 1952, 10.30 Uhr, Hauptfriedhof. Der Herr über Leben und Tod hat meine liebe gute Frau. Theresia Schmitt geb. Bär im Alter von 43 Jahren von rem langen, schweren Leiden erlöst. Mannheim, 19. Oktober 1952 Windeckstrage 7 In stiller Max Schmitt und Angehörige Beerdigung: Donnerstag, 23. Okt., 11.30 Uhr, Hauptfriedhof Mh. Tr Auer: Statt Karten Allen Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß un- sere herzensgute, liebe Mutter, Oma u. Schwiegermutter, Frau 4 2 Therese Friedlin 0 geb. Wagner im Alter von 80 Jahren nach langem, schwerem, aber gedul- dig ertragenem Leiden un- erwartet von uns gegangen ist. reudennheim, 18. Okt. 1952 Wimpfener Straße 16 Die trauernden Hinter- bliebenen: Familie Fritz Friedlin Familie Karl Friedlin Familie Helmut Rau Beerdigung: Mittwoch, 22. 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Oktober 1952 —— MORGEN Seite 7 Altinternationale in Zürich Schweiz— Süddeutschland 2:0 Das Fußballspiel der Altinternationalen am gonntag zwischen der Schweiz und Deutsch- land war für Zürich ein besonderes Ereignis. Es kam nicht auf das Spielresultat an(die Schweizer gewannen 2:0). Diesmal wollten die 12 000 Zuschauer vielmehr ihre Fußballstars von einst wiedersehen... Im Mittelpunkt der Ovationen standen die beiden Mittelläufer Ludwig Goldbrunner Mün- chen) und sein Gegenspieler Vernati. Das Durch- schnittsalter der elf deutschen Spieler betrug 42 Jahre gegenüber 39 Jahren der Eidgenossen. Zwar reichte die„Puste“ mitunter nicht mehr aus, die 90 Minuten kämpfend durchzuhalten, ider die Schüsse, die Tricks und die witzigen Einfälle verrieten jene famose Fußball-Schule, die einst in der Glanzzeit des europäischen Fußballs Millionen Sportfreunde begeistern konnte. Wenn auch inzwischen der Körperum- tang der Spieler zum Teil recht beträchtlich zugenommen hatte und die Haare Zelichtet waren, so lief das Spiel doch mit Taktik und mit Technik, mitunter etwas langsamer als trüber, wie am Schnürchen. Die Schweizer zeigten ihr Riegelsystem, und die deutsche Elf erhielt Beifall für ihre WM- Taktik. 224 Län- derspiele wurden von den elf deutschen Spie- lern bestritten, während es die Eidgenossen ten. e Minelli, Lehmann; Regamay, vernati. Soldin; 1 Wagner, Andres, Dr. en Erit(später Jakob); Billmann, Wendl, Gramlich, Goldbrunner, Kitzinger: Leh- ner, Hornauer(später Langenbein), Friedel, Schmitt, Siemetsreiter. Sind die Jugendlichen heute weniger talentiert? edanben um iſerbergets Hachuchstelitgang Es ist nur eine langsame Verjüngung der Nationalelf zu erwarten/ Gründe haben vielfältige Ursachen ser Forderung nicht länger entziehen. Mitarbeiters Anton Walter. Zu Zeiten des Reichsbundes war die Arbeit des Bundestrainers viel eimfacher. Er brauchte nur auf das Knöpfchen eines eingespielten Apparates zu drücken und die untergeordneten Gautrainer offerierten alles an Talenten, was nur irgendwie verdächtig für die Länderelf War. Urlaubsschwierigkeiten gab es damals nicht. Für Duisburg wurden vier Dutzend Spieler(bis 23 Jahre) eingeladen. Rund ein Viertel sagte ab wegen Mangels an freier Zeit. Häufig waren es gerade die, deren Einsatz für größere Aufgaben überall verlangt wird. Heute hat Herberger keine„untergeordneten Instan- zen“, denn die Trainer der Landesfußball- verbände betreuen nur die Amateure. Ueber Mannheims Handball- Bezirksklasse meldet: 70 09 Weinleim wiede? Jabellenſuhre: übernahm der FV 09 Weinheim wie- ee Tabellenführung in der Handball-Be- AUrksklasse, aber relativ besser stehen die bei- den Mannheimer Vereine TV 98 Seckenheim und VfL Neckarau, die nur zwei Verlustpunkte aufzuweisen haben. Abgeschlagen sind zu- nächst der TV Altlußheim, der auf eigenem Platz vom VfL Neckarau 7:9 besiegt wurde und die 16 Laudenbach, der der wieder- erstarkte TV Großsachsen eine eindeutige 6:13“ Niederlage beibrachte. Durch ihr Unentschie- den 8:8 landeten der TV Hemsbach und der 18 Viernheim im Mittelfeld. Fy 09 Weinheim— 86 Mannheim 13:3(3:0) Es dauerte fast 20 Minuten, ehe das erste Tor für Weinheim fiel. Bis zu diesem Zeit- punkt hatte der Mannheimer Gast eine vor- zügliche Leistung geboten. Zudem lief der SG- Torwart zu einer hervorragenden Form auf. Erst als in der 21. Minute der Bann gebrochen war, stand der Gast dann auf verlorenem Posten. Nachdem man mit 3:0 die Seiten ge- wechselt hatte, flel der erste Mannheimer Gegentreffer. Doch ging dann 09 auf 10:1 da- von, womit für die SG alle Hoffnungen auf eine Wende dahin waren. TV Altlußheim— VfL Neckarau 7:9(3:4) Mit diesem Sieg holte sich der VfL Neckarau Wel wertvolle Punkte. Die Elf ging mit gro- gem Elfer zu Werk und hatte einen gut kom- binierenden und durchschlagskräftigen An- Aanbneaumnaumunmummmummunununuummunumammunummuuunem Handball- Bezirksklasse V do Weinheim 8„ r ee TV 98 Seckenheim 5 4 0 1 47:33 82 VfL. Neckarau 3 4 0 1 47:39 8:2 TV Altlußheim%/ 18 Laudenbach 71 4 0 3 4448 3786 IV großsachsen 6 3 1 2 41:36 725 TV Hemsbach 6 2 2 2 47:41 6˙6 TSV Viernheim 6 2 1 3 53˙52 5˙7 TV Schriesheim 6 0 1 5 36:69 2211 80 Mannheim 6 u 0 6 23:55 012 griff. Gefallen konnte wiederum der junge Neumann im VfI.-Tor, wie auch der Lauf durch seine konsequente Deckung auffiel. Bei Altlußheim geflelen besonders Zahn und Hestermann im Sturm; TV Hemsbach— TSV Viernheim 8:8(2:4) Die Gastgeber hatten drei neue Spieler in der Mannschaft, die sich zunächst nicht Zu- recht fanden. Der TSV Viernheim imponierte durch sein äußerst lebhaftes und lebendiges Angriffsspiel. Nach der Pause war Hemsbach besser. Knapp mit 8:7 führte der TV Wenige Minuten vor Schluß, aber dem TSV Viernheim gelang doch noch der Ausgleich. HHoflnofizen Am Tage des Wiener Länderspiels zwischen Oesterreich und Frankreich(1:2) gab es eimige weitere Freundschaftsspiele zwischen Vereinen der beiden Länder. Die Ergebnisse: Stade Fran- eais Paris— Admira Wien 4:1; Nizza— Fe Wien 3:1 und St. Etienne— Floridsdorfer AC 1:3. Europameister Adolflo Consolini wurde bei den Italienischen Leichtathletikmeisterschaften in Bo- logna mit 51.66 m erneut Titelträger im Diskus- Werfen. Die 17jährige Giuseppina Leone stellte über 200 mit 24.9 Sek,(bisher Cattaneo 25,3 Sek.) einen neuen Landesrekord auf. Ein Handball-Nachtspiel, das für Deutschland neuartig ist, gibt es. am 23. Oktober bei 30 000 Watt Beleuchtungsstärke zwischen Rot-Weiß Ober- hausen und Vfl. Gummersbach. Mehr als 2000 Mitglieder zählt nun der neue Karlsruher Großverein KSsc Mühlburg-Phönix nachdem die Fusion doch noch ohne Gegenstimme vollzogen wurde. Seine Oberligaspiele wird der Verein nach wie vor auf der Platzanlage des bis- herigen VfB Mühlburg bestreiten, in etwa drei Jahren dürfte dann das neue Phönix- stadion im Wildpark(für 60 000 bis 70 000 Zuschauer) bezieh- bar sein. Der Fußballer Popovie wurde von seem ver- ein Mainz os wegen unentschuldigtem Fehlen beim Training mit 30 DM Geldstrafe belegt und außer- dem mit vier Wochen Spielsperre. Kritik am Spiel der österreichischen Mannschaft: „Langsam und barock verschnörkelt“ Wird Bundeskapitän Walter Nausch von seinem Posten zurücktreten? Die Niederlagen, die Oesterreichs A- und B-Mannschaften am Sonntag in Wien und in Bordeaux in den Länderspielen gegen Frankreick einstecken mußten, sind für den österreichischen Fußballsport ein schwerer Schlag. Angesichts der vierten Nie- derlage der österreichischen National mannschaft nach dem Krieg, fordert die über- parteiliche Zeitung„Wiener Montag“ den Rücktritt des Bundeskapitäns Walter Nausch, der für die Mannschafts aufstellungen verantwortlich ist. Das Blatt wirft Nausch Beeinflußbarkeit begenüber Vereinsinteressen vor. Nausch habe zugegeben, daß ein solcher Schritt Rücktritt) möglich sei. Das sozialistische Blatt„Welt am Montag“ stellt fest, daß Oesterreichs Fußbal- er zu langsenn seien. Das österreichische Kurz- balhpiel, das bedächtige Aufbauen der An- 1 habe im Wiener Stadion ein katastropha- es Debakel erlitten. Die überparteilichen Salzburger Nachrichten“ schreiben, die tak- he Anlage der österreichischen National- mannschaft sel unzulänglich, das Spiel unwahr- bebelnlich jangsam und Barock verschnörkeit. de Ssterreichische Sportpresse und das ublixum sind sich irn allgemeinen darüber einig, daß das Spiel in erster Linie wegen der verfehlten Besetzung des Mittelstürmerpostens mit Oewirx verloren worden sei. Nausch selhst 5 de nach dem Spiel gedußert, Frankreich abe einen nicht verdienten Sieg errumgen, da Oesterreich zwei Drittel des Kampfes Über- legen gestaltet habe. 8 Dortmunder Sechstage-Rennen begeistert jede Nacht 15 000 9 7 der Dortmunder Westfalen-Halle rollt reitagabend 22 Uhr das erste Sechstage- znnen der deutschen Saison. Mit 15 000 Zu- zchauern in den ersten drei Nächten war die 5 nahezu ausverkauft. Die zweite Nacht Manns eandeutie im Zeichen der süddeutschen 05 e„Heinz Müller Ludwig Hörmann, 8 sich mit ihrer überzeugenden Fahrweise die Impathien des Publikums sicherte und den gewonnenen Rundenvorsprung auch bis Neutralisation behauptete. Dagegen verriet die starke ausländische Konkurrenz, die Schweizer Koblet/ von Büren und die Franzosen Carrara/Forlini, vor allem in der entscheidenden dritten Jagd über- raschende Schwächen. Dafür zeichneten sich allerdings die Schweizer durch den Gewinn aller Temporunden aus. Die dritte Nacht stand im Zeichen erbitterter Positionskämpfe, in deren Verlauf die Favoriten Koblet/ von Büren und Carrara /Forlini verlorenen Boden wett- machten und sich wieder an die Spitze setaten. Der große Umschwung kam um 23.35 Uhr, als van Steenbergen/ Kilian sich mit Rundenvor- sprung die Führung eroberten und die sie gegen alle Angriffe erfolgreich verteidigten. Am Montagnachmittag waren über 10 000 begeisterte Schulkinder in der Halle. Es reg- nete Prämien von Süßigkeiten. Besonders ge- segnet mit Schokolade, Bonbons und anderen Leckereien wurde Gustav Kilian, der mehrere Mal mit dem Koffer zum Renngericht kommen mußte. Sportlich gesehen nahm der Nachmit- tag einen ruhigen Verlauf. Lediglich Carrara/ Forlini gelang es, zu der führenden Mann- schaft van Steenbergen/ Kilian aufzuschlieſßen. Nach 67 Stunden waren 1428, 200 km zurück- gelegt. Die schnellste Runde fuhr bisher der Luxemburger Gillen mit 11.6 Sekunden. Stand des Rennens(Montagabend)): 1. Car- rara/ Forlini; 2. van Steenbergen Kilian, Runde zurück: 3. Koblet/ von Büren; 4. Senfftleben/ Vopel; 5. 20]/ Knoke; 6. Hörmann/ Muller. Zur Dem Nachwuchslehrgang des Bun destrainers Sepp Herberger im WFv-Heim in Duisburg kam besondere Bedeutung zu. Immer dringlicher wird die Forderung nach einer stark verjüngten Nationalmann schaft ausgesprochen. Herberger kann sich die- So groß auch die Verdienste sind, die sich Fritz Walter, Jackl Streitle, Schanko u. a. m. um den Wiederaufbau einer Mann- schaft nach dem Kriege erworben ha ben. mehrfach Raum gegeben. Schließlich haben wir auch zum Ausdruck gebracht, daß nach unserer Auffassung das System, nach dem gearbeitet wird,„mittelalterlich“ ist. Ein einziger Mann kann nicht durch die Gebiete von fünf Oberligen und meh- reren Zweitligen reisen.— Auf der anderen Seite wollen wir aber nicht Herbergers Verdienste schmälern. Die Schwierig keiten, die seinen Plänen entgegenstehen, sind ebenfalls sehr groß. Mit diesen Ersch wernissen beschäftigt sich der Artikel unseres — Dieser Auffassung haben wir bereits das Heer der Vertragsspieler haben sie weder Ueberblick noch Verfügungsrecht. In Herbergers„erster Garnitur“ sind fast keine jungen Leute. Man weiß von Herbergers großer Meinung über den 19jährigen Kaisers- lauterner Eckel, such der 21jährige Jenatschek (Münster), Waldner(Stuttgart) u. à. werden manchmal als Talente gepriesen. Aber wann kommen die Jungen einmal zu einer Chance. Die 20- bis 22jährigen bildeten früher ein un- erschöpfliches Reservoire. Ein Conen, Siffling, Ossi Rohr, Lehner, Kitzinger und Kupfer und wie sie alle hießen, waren in diesem Alter schon berühmte Leute. Dank der umsichtigen Nachwuchsförderung, die früher der Süddeut- sche Fußball-Verband zu Zeiten eines Wohl- schlegel mit seiner Fohlen-Elf pflegte. Diese Leistungsschicht fehlt heute völlig. Man kann gewiß nicht sagen, daß die Jungen heute weni- ger Talente auf den grünen Rasen mitbringen. Es liegt nur daran, daß sie nicht zu repräsen- tativen Kämpfen geschliffen werden. Im Vertragsspieler-Statut ist das Verbot ausgesprochen, daß Vertragsvereine Spieler aus Vereinen(unterer) Klassen verpflichten. Damit sollte verhindert werden, daß den Amateurvereinen alle guten Jugendlichen vor- zeitig weggeschnappt werden. Dieser Schutz- paragraph hat gewiß vieles für sich. Es stellt sich aber heraus, daß damit dem Gesamtniveau des deutschen Fußballes ein schlechter Dienst erwiesen wurde. Den Jungen entgehen die besten Lernjahre. In unteren Klassen haben sie nie die großen Entwicklungsmöglichkeiten. Der Nachschub für die deutsche Ländereif muß normalerweise immer aus der ersten Klasse kommen, denn allein im Meisterschaftskampf der Oberligen schälen sich die echten Talente heraus. Wenn die dann endlich mit 20 miündig gewordenen Spieler in eine Oberligamann- schaft kommen, müssen sie das nachholen, was sie sich sonst als 18jährige an handwerklichern Können aneignen könnten, So werden sie 24 oder 25 Jahre, ehe sie ihren spielerischen Höhepunkt erreichen, den sie ohne den Zwang des. Schutzparagraphen bestimmt als 22 jährige erreichen würden. Heute schon drängen die Oberligaklubs auf eine Verjüngung ihres Sple- lerstammes. Wie viel mehr müßten die Ver- antwortlichen für die Nationalmannschaft auf dieses Ziel hinarbeiten! Im Januar will Bundestrainer Herberger die 18- bis 20jährigen unter die Lupe nehmen. Es sind also die Jahrgänge, die unter den Schutzpparagraphen fallen. Nur wenn sie aus der Jugend eines Oberligaklubs hervorgegan- gen sind, haben sie Erfahrungen aus hartem Punktekampf der ersten Klasse. Sie werden also nicht so schnell in die Länderelf hinein- wachsen können. So ist die Verjüngung der Nationalelf nur langsam zu erwarten. Aber schon die Garnitur, die zwar nicht mehr ganz so jung, aber physisch noch steigerungsfahig ist, müßte in der Lage sein, das Niveau unse- rer Länder mannschaft zu heben. Wir meinen die große Masse derjenigen Spieler, die zur Zeit für die B-Mannschaft in Frage kommen. die übers Jahr die deutschen Farben bei der Fußzball-Weltmeisterschaft vertreten dürften. Zu ihrer Förderung sollen im Mai kommen- den Jahres Aufbaukämpfe durchgeführt wer⸗ den, um die Kernmannschaft zu ermitteln. Ge- dacht ist an vier Spiele gegen englische Profis und an Auswahlkämpfe gegen regionale ver- bands mannschaften. vorgesehen. Da um diese Zeit die Gruppenkämpfe um die Deutsche Meisterschaft laufen, ist jetzt schon zu erkennen, daß Herbergers Aufbau- pläne durch Terminnot in Gefahr sind. Leicht hat es der Bundestrainer nicht. Vielleicht liegt darin mit ein Grund, daß Herberger immer wieder auf seine Alten zuückgreifen muß. Von innen weiß er, was sie können, von den Jün- geren weiß er es nicht genau, weil er sie gar nicht so ausgiebig auf die Aufgaben vorberei- ten kann wie er es sicherlich gerne tun würde. Anton Walter Mai und Juni sind dafür Neuhaus ohne Gegner Der amerikanische Schwergewichtsboxer Bill Weinberg wird wegen einer Handveriet⸗ zung am 2. November nicht in Dortmund gegen Europameister Heinz Neuhaus Dortmund) an- treten. Diese Mitteilung machte Veranstalter Göttert am Montag. Ein neuer Gegner für Neuhaus soll durch Telegramme und Telefonate noch bestimmt werden. Der mehrfache Radweitmeister, der Berufs- sprinter Reg Harris(England) gewann am Sonn- tag den Vietor-Goddet-Herausforderungspreis in Paris. Harris benötigte für die jetzte Runde 14,4 Sek. und stellte damit einen neuen Rekord auf, der 1913 mit 14,6 Sek. von dem Franzosen Leon Hourlier aufgestellt war. Nach dem Sieg über Oesterreich bezeichnete der englische Schiedsrichter E. A. Ellis die fran- zösische Fußball-Nationalmanschaft als die beste, die Frankreich jemals besaß. Ellis betonte weiter. die Oesterreicher hätten zwar manche torreife 8 gehabt, ihnen fehlte jedoch der Voll- strecker. „pitten“-Ahschluſ Dr. Brustmann rehabilitiert Zu einer völligen Rehabilitierung Dr. Brust- manns führte die Beschwerde der Ruder- gemeinschaft Flörsheim/ Rüsselsheim gegen den früheren Betreuer der deutschen Olympia- ruderer, die drei Tage lang vor dem Rechts- Ausschuß des Deutschen Ruder- verbandes un- ter dem Vorsitz von Dr. Ruperti Hamburg) in Hannover verhandelt wurde. In dem Urteil, das am Montagvormittag ge- fällt wurde, wird festgestellt, daß Dr. Brust- mann nicht vorgeworfen werden kann, der Achtermannschaft der RG Flörsheim Rüssels- heim vor dem Rennen der Meisterschafts- Regatta in Duisburg am 29. Juni d. J. ein leistungsminderndes oder schlafmittelähnliches Präparat gegeben zu haben. Der Rechtsaus- schuß bitligte die Entscheidung des Vorsitzen- den des Deutschen Ruderverbandes Dr. Wülfing flacht ausge zeichneler fHlannschaſisleistung: Deutsches Frauen-Handball-Team gewann gegen Norwegen 4:3 Die deutsche Nationalmannschaft im Frauen- handball errang vor 3500 Zuschauern im Osloer Bisletstadion gegen Norwegen, wie wir gestern bereits kurz meldeten, einen schönen 4:3(4:2, 1:2, 2:0)-Erfolg. Dieser Sieg, den Tore von Burmeister, Gillrath, Framke und Harte nach 3:0 und 4:1-Führung sicherten, war für die Norweger eine Ueberraschung, da die deut. schen Mädel kaum Erfahrung im Spiel mit Siebener-Mannschaften hatten. Gegen die technisch vorzüglichen Norwege⸗ rinnen, die dazu sehr ökonomisch spielten, er- zielte die Eimsbuttelerin Burmeister in der 9. Minute eine 1:0-Führung. Auch das Zweite Tor fiel durch eine deutsche Deckungsspielerin. Else Gillrath- Wildhagen, deren große Erfah- rung der deutschen Abwehr großen Halt gab, setzte einen Bombenschuß in das norwegische Tor. Im zweiten Drittel Dauer jeweils 13 Mi- nuten) erhöhte Ruth Framke(VfL München), die zweite Deutsche mit Länderspiel-Erfah- rung, auf 3:0. Die Berliner Torhüterin Schwabe, die zur überragenden Spielerin der deutschen Mannschaft wurde, mußte in der 22. Minute dann das erste norwegische Tor zulassen. Wer- Kerin war Laila Schou-Nielsen, die 1936 in Garmisch-Partenkirchen den olympischen Ab- Fahrtslauf gewann, heute noch den 500-m-Eis- schmell-Lauf- Weltrekord hält und außerdem lange Jahre Norwegens beste Tennisspielerin Wär. Doch schon zwei Minuten später führte Deutschland erneut mit drei Toren durch einen schönen Wurf der jungen Hartje vom deutschen Meister Alstertal Hamburg. Im letzten Drittel wurden dann die Norwegerinnen mit ihrem kräftesparenden Spiel gegen die nachlassen- den deutschen Mädel Uberlegen. Die guten Leistungen von Schwabe, gutes Mannschafts- spiel und nicht zuletzt die geschickte Auswech⸗ seltaktik durch den deutschen Betreuer Sieg- Fried Perrey retteten jedoch den 4:3-Sieg. Laila Schou-Nielsen, die beste Spielerin auf dem Felde, schoß auch die beiden norwegischen Tore, die den deutschen Sieg so stark gefähr- deten. Um den Titel von Rux Bd plädiert für Tontini— Hoepner Wie der Präsident des Bundes deutscher Berufsboxer Walter Eckelmann(Hamburg) be- stätigte, hatte die EBU in den letzten Tagen den italienischen Halbschwergewichtsmeister Tontini als offiziellen Herausforderer von Europameister Conny Rux anerkannt. Nach- dem Rux nun seinen Titel zurückgegeben hat, dürfte die Europameisterschaft im Halbschwer⸗ gewicht sicherlich neu ausgeschrieben werden. Wenn das der Fall ist, will der BdB̃ sofort dle Ansprüche des deutschen Meisters Wilhelm Hoepner geltend machen und für einen Titel- kampf Tontini— Hoepner plädieren. Fausto Coppi wiederholte seinen Vorjahrssieg im 75-Km-Zeitfahren um den Großen Preis von Lugano in 1:51:51 Std. mit 3:09 Min. Vorsprung vor seinem Landsmann Astrua und dem Fran- zosen Louison Bobet(1:55:49 Std.) Bester Schwei- zer war Ex- Weltmeister Ferdi Kübler als Vierter mit 1:56 Std. 5 (Hannover), Dr. Brustmann von seinem Posten Als ärztlicher Betreuer der deutschen Olympia- Ruderer-Mannschaft für Helsinki zu entbin- den. Auf Grund der Beschuldigungen, die sei- nerzeit gegen ihn erhoben worden Waren, konnte Dr. Brustmann nur als Privatmann zu den Olympischen Spielen nach Helsinki fah⸗ ren. Da sich in der Mammutverhandlung, die unter Ausschluß der Presse und der Oeffent- Uchkeit vor sich ging, herausstellte, daß die Beschuldigungen gegen Dr. Brustmann unhalt⸗ bar waren, wurden die Rechte aus der Ver- bandsmitgliedschaft der RG Flörsheim) Rüssels- heim auf die Dauer von drei Monaten aufge- hoben. Die Rechte aus der Verbandsmitglied- schaft des Karlheinz Greifbach in Flörsheim, der seinerzeit ein Flugblatt herausgegeben hatte, wurden für die Dauer eines Jahres auf- gehoben. In der Urteilsbegründung, die der Rechts- ausschuß des Deutschen Ruder verbandes be- kannt gab, heißt es u. a., daß die Rudergemein- schaft Flörsheim-Riisselsheim für drei Monate gesperrt worden sei, weil sie durch ihr Ver- halten dem Ansehen des deutschen Ruderspor- tes erheblich geschadet habe. Der Verbands- ausschuß vertrat die Auffassung, daß der Ver- ein für die nichtbewiesenen Angriffe gegen Dr. BErustmann und die herabsetzenden Pressever- öfkentlichungen verantwortlich sei. Da die als„Pillenaffäre“ bekannte Anklage gegen Dr. Brustmann mehr Zeit in Anspruch nahm als erwartet, konnte der Vorstand des Deutschen Ruderverbandes die weiteren Punkte seiner Tagesordnung für die Sitzung in Hannover, wie Festlegung der wichtigsten ee für die nächste Salson, nicht behan- eln. Stadion für 11,8 Millionen Aus dem vom australischen Olympischen Komitee veranstalteten Architekten wettbewerb zum Bau eines Olympiastadions in Melbourne, wo 1956 die nächsten Olympischen Spiele statt- finden, ging am Montag der Australier Frank Hath mit seinem Entwurf als Sieger hervor. Der Bau des Stadions wird rund eine Million Pfund Sterling(etwa 11,8 Mill. DU) kosten. Es wird etwa 2,5 km vom Stadtzentrum Melbourns entfernt auf dem Grundstück des jetzigen Carlton-Fußballplatzes errichtet. Bei einer Länge von etwa 190 m und einer Breite von etwa 150 m soll das Stadion 50 000 Sitzplätze und 30 000 überdachte Stehplätze enthalten. Jonkßheer wieder Giadiaforen-Sieger Auf der glänzend besuchten Krefelder Stadtwaldbahn wurde als letzte diesjährige Prüfung unter klassischen Bedingungen der Preis der Rheinprovinz, Gladiatoren- Rennen, (20 000 DM., 2800 m entschieden, in dem Jonk- heer(H. Bollow) seinen Vorjahrssieg durch einen leichten Sieg über Brillant, seinen Stall- gefährten Bernadotte und Almeido wieder- holte · Bernadotte sorgte gleich für eine scharfe Fahrt und brachte das Feld noch klar vor Bril- Kampfstarke Gegner für Heinz Neu- haus zu finden, ist nicht gerade leicht. Die Berliner Veranstalter Göttert und Englert gerieten in Sorge, als Johnny Williams für den Dortmunder Kampftag kein Interesse zeigte. So kam es zu der Verpflichtung von Tommy Farr, einem „Angstkauf“, der mit— wie man hört 20 000 DM nicht gerade billig wurde. Auch Bill Weinberg, der clevere Amerikaner, den Neuhaus als Gegner für Dortmund aus verständlichen Gründen vorzog, ver- langte sein Geld, ehe er sich entschloß. auf kürzestem Wege nach Dortmund zu kommen. Umso überraschender ist es, daß Deutschland ein Schwergewichtler„um- sonst boxen“ würde, wie sein Manager frei heraus erklärt, wenn er endlich die Chance bekäme, mit dem Dortmunder in Rohlbrecher will ohne Börse boxen Motto:„Starke Gegner für Heinz Neuhaus gesucht“ Europameister gum den Titel zu boxen. Und wer das ist? Nun, Wilson Kohl- brecher! Der einzige deutsche Schwer- gewichtler von Ruf, der bisher von Neu- haus noch nicht geschlagen wurde und der dem Dortmunder den Vorwurf macht, daß er ihm aus dem Wege gehe. Der Boxsport- Mitarbeiter des„sid“ unterhielt sich dieser Tage mit Neuhaus Manager Steinacker, auch über die Frage eines Kampfes Neuhaus— Kohlbrecher: „Was Kohlbrecher behauptet, stimmt nicht. Neuhaus ist bereit, den starken Osnabrücker zu boxen, sogar seine beiden Titel freiwillig gegen ihn aufs Spiel zu setzen, wenn es einen Veranstalter gibt, der ihm für diese Titelverteidigungen die gleiche Börse zahlt, die er gegen einen in- ternationalen Gegner erhält. Das sind rund 50 000 DM.“ lant, dem im Bogen aufgerückten Jonkheer, Blauer Vogel und Almeido in die Gerade. In Höhe der Tribünen tauchte Jonkheer leicht in Front auf und schlug als besserer Steher einen Angriff von Brillant umso leichter ab, je wei- ter der Weg wurde. Bernadotte behauptete den dritten Platz klar vor dem vergeblich angrei- fenden Almeido und dem zum Schluß nachlas- senden Sünder. Nach hartem Kampf entschied Kikov das Krefelder Jagdrennen(6000 DM, 4500 m) sicher zu seinen Gunsten vor Uno d'Ore, der seinem hohen Gewicht erlag, und der wieder groß- artig laufenden Bona Organda. Baltisberger in Saragossa Der deutsche AJS-Fahrer Hans Baltisberger belegte am Sonntag bei einem internationalen Motorradrennen in Saragossa(Spanien) in der 350-œm-Klasse den zweiten Platz hinter dem slegreichen Engländer Grace(Norton). Bei den Gespannen siegte Ex-Weltmeister Oliver Eng- land) auf Nôrton vor Drion(Belgien) auf Nor- ton und Koch Deutschland) auf BMW. Toto-Quoten West/ Süd-Block: 12er Wette: 1. Rang 10 046, 10 DM; 2. Rang 441,50 DM;: 3. Rang 46,60 DM. 10er Wette: 1. Rang 2 732,40 DM: 2. Rang 134,60 DM: 3. Rang 15,40 DM. Nord-Südblock: Elferwette: 1. Rang 2 734,80 DM; 2. Rang 130,50 DM; 3. Rang 15,30 DM. Achterwette: 1. Rang 311,— DM; 2. Rang 17,90 DM. Bayern-Rurzwette: 2. Rang 460, DM. Pferdetoto: 1. Rang 356,20 DM; 2. Rang 42,10 DM: 3. Rang 7,50 PM. 4 1. Rang 7 674,50 DM; Schreibmaschine„Triumph“ m. breit. Wagen, günstig zu verkaufen. An- Kranke Nerven, ein krankes Her? Der Karmelitergeist Carmol wertet in lofacher Konzentration die Säfte und Kräfte von 10 Heil- . aus. Daher auch seine. 145 ung bei den Gesundheitsstörungen des täg-. lichen Lebens. In Apoth. und Prog. ab DM 1.50. VERKRKU FEE Schon wenige Tropfen Carmol helfen wunderbar! Belzmantel — neu, nicht getragen(Zicke), braun, billig zu verkaufen. 7 Wein, Eichendorffstraße ga. III. ö Heize mit Gus —— Woipt fur re Aupenpläser! 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September 350 Millionen DM betrug und ein Rückgang der Kreditexpansion nicht festzustel- len ist. Damit hebe die Besteuerung eindeutig eine Höhe erreicht, welche von der Wirtschaft aus eigener Finanzkraft nicht mehr aufgebracht werden könne. Deshalb sei eine solche Kredit- expansion volkswirtschaftlich nicht mehr zu rechtfertigen. Im allgemeinen werden in der Wirtschaft jetzt Klagen laut, daß— entgegen einer mit- unter voriges Jahr zu beobachtenden Bereit- schaft entgegenzukommen die Finanz- ämter besonders in den reichsten— weil relativ flüchtlingsarmen— Ländern des Bun- desgebietes sehr rigoros vorgehen bei der Eintreibung steuerlicher Rückstände. Ein plausibler Grund für diese Verhärtung des Steuerdrucks ist nicht vorhanden. Nie- mals hatten Bund und Länder gröbere Ein- nahmen zu verzeichnen, niemals verfügten Bund und Länder über ähnliche Liquidität Wie gerade jetzt. Möglich, daß weises Voraussehen unmit- telbar bevorstehenden Ausgabendrucks die zuständigen Stellen veranlaßt, der Unbarm- herzigkeit freien Lauf zu lassen. N Soweit es um ein menschliches Problem geht, würden Tränendrüsen vergeblich in Tätigkeit gesetzt werden. Aber ergibt sich nicht die primitive ökonomische Frage, ob es sinnvoll ist, dem Ochsen, der da drischt bzw. dreschen soll— Futter vorzuenthalten. Es soll nicht unterstellt werden, daß bloße Kurzsichtigkeit engherzige Ressortbeflissen- heit des Bundesfinanzministers solche Fehl- entwicklung anspornt. Auf die Frage nach sich hinter diesem Handeln verbergenden Sinn und Zweck gäbe es nur eine Antwort: „Der Bundesfinanzminister bereitet sich auf Aufwendungen großen Stils vor.“ Nach- dem innerhalb der Haushaltspläne keine ent- sprechende Anhaltspunkte entdeckt werden konnten, wurden die bundesfinanzministe- riellen Pläne und Absichten noch einmal genau überprüft und untersucht. Das Ergeb- nis meldet unser Bonner Korrespondent: (kli) Wie jetzt in Bonn bekannt Wird, verfolgt der Bundesfinanzminister seit über . d dw INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT einem halben Jahr das Projekt der Grün- dung einer„Bank für Bundesunternehmen“, die als Haus- bzw. Geschäftsbank für alle bundesunmittelbaren Unternehmen dienen Soll. Das Bundesfinanz ministerium erklärt dazu auf Anfrage, es könne hierüber keine Auskunft gegeben werden. In eingeweihten Kreisen verlautet jedoch, der Sitz der Bank solle Köln sein, wobei ein in Bundesbesitz befindlicher GmbH-Mantel der bisherigen „Verwaltungs- und Finanzierungs-GmbfH in Köln“ verwendet werden soll. Die bundes- eigenen Unternehmen sollen verpflichtet werden, nach Gründung dieser Bank ihre Geschäfte nicht in erster Linie mit den Ge- schäftsbanken, sondern vorab mit der Bank für Bundesunternehmen zu tätigen In Kreisen des Bundestages wird, soweit diese vom Bundesfinanz ministerium bisher geheim gehaltenen Pläne doch durchsicker- ten, erklärt, eine solche Gründung würde ein- deutig dem den Bundestagsausschüssen vor- liegenden Antreag widersprechen, wonach die Bundesregierung ersucht wurde, Regiebe- triebe der öffentlichen Hand sowie derjeni- gen Unternehmungen, die mit öffentlichen Geldern arbeiten, nur dann einzurichten, wenn diese dringend erforderlich sind. Dem stehe jedoch die Tatsache gegenüber, daß die Geschäftsbanken die Geschäfte bundeseige- ner Unternehmen zweifellos bewältigen kön- nen. Das ist also einer jener Pläne, den Schäf- kers Köpfchen kreißte. An gleicher Stelle wurde— im Zusammenhange mit Herrn Kubelt, des niedersächsischen Finanzmini- sters Projekten kalter Sozialisierung) die sinnlose Aufblähung öffentlicher Ausgaben wirtschaft Bei gleichzeitiger Drosselung pri- vat wirtschaftlicher Entwicklung kritisiert. Erstaunlich, wie artverwandt doch in dieser Hinsicht der bayerische CSU-Bundesmini- ster und der niedersächsische SpD-Finanz- minister zu sein dünken. Schlüssig geht dar- aus hervor, daß die Sozialisierung— in der staats kapitalistischen Form nicht nur Parteidogma(der sozialistischen Parteien), sondern auch Standes-Progmatik zu sein scheint(nämlich der Finanzminister). Te ) Siehe Ausgabe des MM. vom 17. Oktober:„So- Zialisferung kalt und fiskalisch“, Zusatz- Umsatzsteuer 2 Usätzlich geändert (Hi) Das Bundeskabinett wird sich in Kürze mit dem Entwurf einer neuen Durch- führungs verordnung zur Zusatz Umsatz- steuer befassen. Diese Verordnung sieht eine Beschränkung der 3. Verordnung zur Aende- rung der Durchführungsbestimmungen zum Umsatzsteuergesetz dahingehend vor, daß sie die Unternehmer aus der Spalte„Her- steller“ ausschließt, die beispielsweise erwor- bene Gegenstände lediglich kennzeichnen, umpacken, umfüllen sowie mit Steuerzeichen versehen. Der Begriff Hersteller ist ferner nicht auf die Unternehmer anzuwenden, die gekaufte Gegenstände in einer auf der Einzel- handelsstufe üblichen Weise nur für den Ver- kauf herrichten und die ausschließlich in handwerklicher Arbeit den Käufer wünschen entsprechend die Waren zu Einzelstücken verarbeiten. wohl kür die Vermögenssteuer als auch für die Vermögensabgabe nach dem Stand vom 21. Juni 1948 vorgenommen. Obwohl die Hauptveranlagung gesetzlich jeweils für drei Jahre gilt, also für 1949 bis 1951, ist jedoch eine Einbeziehung des Jah- res 1952 unumgänglich, weil 1953 wegen der durch das Lastenausgleichsgesetz notwen- digen Aenderung des Vermögenssteuer- gesetzes eine neue Hauptveranlagung not- wendig sein wird. Die Richtlinien gehen von der Tatsache aus, daß nach den Feststellun- gen des Bundesfinanz ministeriums für buch- führende Betriebe die diesmaligen Veranla- gungsarbeiten hauptsächlich von dem DM- Bilanzgesetz beherrscht sein werden. Sie werden sich dabei nach der Kopplungsvor- schrift des DMBG richten, wonach minde- stens die Werte anzulsetzen sind, die das BFI begründet diese Begrenzung der Bewertungsgesetz vorsclireibt, oder aber Befreiung von der Zusatzsteuer, daß die in der 3. VO verankerte Bestimmung, wonach wenn eine Befreiung von der Zusatzsteuer schon dann gegeben war— trotz der Ver- bindung von Herstellung und Verkauf in einem Ladengeschäft die Be- und Verarbei- tungskosten unter 20 Prozent des Verkaufs- preises lagen, als nicht befriedigend heraus- gestellt habè und das Aufkommen an Zusatz- steuer weit hinter den Erwartungen zurück- geblieben sei. 5 Beförderungssteuer 0 wiederbeleben (UP) Die Erhebung einer Beförderungs- steuer für Fahrten auf den Straßenbahnen und Omnibussen in Höhe von 6 Prozent er- wägt Bundesfinanzminister Fritz Schäffer. Wie am 20. Oktober aus dem Bundesfinanz- ministerium bekannt wurde, würde die Wie- dereinführung einer solchen Steuer dem Bund etwa 20 Mill. DM Einnahmen verschaf- fen. Die 6prozentige Beförderungssteuer war 1931 durch eine Not verordnung des Reichs- kanzlers Brüning erlassen worden, weil die Straßenbahnen die Tarife gesenkt hatten. Inzwischen, so argumentiert man im Bundes- finanzministerium, seien die Tarife wieder erhöht worden und der Erlaß der Steuer nicht mehr gerechtfertigt. Die Straßenbahn- Unternehmen haben be- reits darauf hingewiesen, daß sie die 6 Pro- zent nicht aufbringen könnten, da in den meisten Städten die öffentlichen Verkehrs- betriebe mit Verlust arbeiten. Gegenüber der Vorkriegszeit seien die zu befahrenden Strek- ken 20 bis 30 Prozent länger geworden. Die Einnahmen seien auf Grund der Lohn- erhöhungen und gestiegenen Reparaturauf- wendungen hinter den Ausgaben zurückge- blieben. Gegenüber 1932 seien die Einnahmen 1951 um 25 Prozent, die Ausgaben aber um 90 Prozent höher. Die Tarife könnten aber zur Zeit nicht erhöht werden. Vermögenssteuer- Veranlagung steht in den nächsten Monaten bevor g (Hi) Wie das Bundesfinanzministerium mitteilt, ist in den kommenden Monaten mit der Durchführung der Vermögenssteuer— Veranlagung für die letzten Jahre seit 1949 zu rechnen, nachdem der Bundesrat in sei- ner letzten Sitzung diese Rechtslinien gebil- ligt hat. Gleichzeitig findet eine allgemeine Feststellung der Einheitswerte für die ge- werblichen Betriebe auch insoweit statt, als nicht Vermögenssteuer zu zahlen ist, sondern nur die Gewerbekapitalsteuer in Betracht kommt. Die Vermögensfeststellung wird so- Steinkohlenförderung e Tholt sieh Gesamtförderung Tagesförderung von bis Tonnen Tonnen 1. 1. 10 663 000 410 400 ** 10 240 000 409 600 . 10 744 000 413³ 200 1. 4. 30. 4. 9 710 000 404 800 . 10 050 000 402 100 ie. 6. 9 200 000 401 000 . 10 530 000 390 000 „. 10 175 000 391 300 30 9. 10 290 000 295 800 29. 9. 8. 10 2 395 732 399 289 6. 10. 12. 10. 2437 044 406 174 13. 10. 19. 10. 2 471 171 4¹¹ 862 jene Höchstwerte, die nach dem DMBG niedriger sind. Die Vermögenssteuer-Richt- linien geben darüber eingehende Erläu- terungen. In diesem Zusammenhang wird kritisiert, daß die Richtlinien hinsichtlich der Bewer- tung von verlorenen Baukostenzuschüssen für den Aufbau von Gewerberäumen Härten enthielten, da diese Zuschüsse insofern doppelt besteuert werden sollen, als nicht nur bei dem Vermieter der Zuschuß dem steuerpflichtigen Vermögen zugerechnet wird, sondern auch dem, der den Zuschuß gegeben hat. Ebenso ist es bei Aufwendun- gen des Unternehmers auf gemietete oder gepachtete Grundstücke, da hier diese Auf- Wendungen als Vermögenszuwachs gelten. Für die Bewertung von Wertpapieren, Anteilen und Genußscheinen an Kapital- gesellschaften gilt der Steuerkurszettel für Eride 1948, während diese Werte für Papiere im Bereinigungsverfahren nur zu 70 Prozent gelten. Dabei können Kurssteigerungen kein Anlaß zur Neuveranlagung sein. Um jedoch eine in etwa gleiche Bewertung von gehan- delten und nichtgehandelten Papieren oder Anteilen zu gewährleisten. wird auf den gemeinen Wert von Anteilen an Personal- gesellschaften, GmbH. oder von nicht no- tierten Aktien grundsätzlich ein Anpas- sungsabschlag von 50 Prozen gewährt. Da- bei sind beim Vorratsvermögen entweder die Teilwerte nach dem Bewertungsgesetz oder aber die Höchstwerte des DMBG anzu- setzen. Außerdem ist als Ausgleich für die Belastung infolge des Lastenausgleichs ein Pauschabzug von 35 Prozent erlaubt. Damit ist zugleich eine Steigerung der Einnahmen aus der Vermögenssteuer von bisher jähr- lich rund 100 Millionen DM. künftig ein Jahresertrag von über 300 Millionen DM erwartet. Nach Mitteilung des Bundesfinanzmini- steriums werden die Vermögenssteuer- Richtlinien veröffentlicht werden, sobald das Bundeskabinett den vom Bundesrat ge- wünschten Aenderungen zugestimmt haben wird. Ladenschlußzeiten eine alte Geschichte, doch bleibt sie ewig neu (Hi.) In Wirtschaftskreisen Bonns rechnet man kaum noch mit einer gesetzlichen Re- gelung der Ladenschlußzeiten in dieser Le- gislaturperiode, da eine Einigung bei den zwiespältigen Auffassungen der beteiligten Ressorts und der politischen Gremien in Anbetracht der bèvorstehenden Wahlen nicht angenommen wird. Während das Bundes- arbeits ministerium in seinem Entwurf im Interesse der im Einzelhandel Beschäftigten einen verkaufsfreien Mittwochnachmittag vorsieht, tritt man im Bundes wirtschafts- ministerium für einen verkaufsfreien Mon- tagvormittag ein. Selbst wenn sich das Ka- binett für die eine oder andere Auffassung entscheiden sollte, wird kaum mit einer Ver- abschiedung durch die parlamentarischen Gremien gerechnet, da sich die Stimmen mehren, die eine Regelung der neuen Re- Sierung überlassen wollen. 5 N 4 Kunststoff-Ausstellung war voller Erfolg (UP) Die erste große Leistungs- und Fach- schau der„Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunststoffindustrie“ hat am 19. Oktober ihre Pforten geschlossen, nachdem im Verlauf der vergangenen neun Tage insgesamt rund 165 000 Besucher aus dem In- und Ausland durch die Messehalle gewandert sind. Besonders die Aussteller der Kunststoff- Maschinenherstellung sind, soweit sie es be- kanntgeben, vom Ergebnis der Ausstellung zufriedengestellt. Erfolg versprechende Ge- schäftsverbindungen mit allen Teilen der Welt konnten angeknüpft und manch guter Auftrag bereits gebucht werden. Von den europäischen Ländern stellten Spanien, die Schweiz, Italien, England und die skandinavischen Staaten das Hauptkon- tingent der nichtdeutschen Messebesucher. Der Ausländerandrang war so groß, daß der Dolmetscherstab der Ausstellungsleitung ver- grögßert werden mußte. Der große Magnet des„Nichtfachmannes“ war der Ausstellungsteil, der„Herr und Frau Jedermann“ mit einer Unzahl von Gegenständen des täglichen Lebens vertraut machen sollte, die aus Kunststoff hergestellt Treu und Glauben im Steuerrecht Bundesfinanzhof entscheidet Musterfälle Die Frage, ob und inwieweit zugesagte Steuervergünstigungen rückwirkend wieder von der Verwaltung beseitigt werden kön- nen, beschäftigt in zunehmendem Maße das steuerliche Schrifttum unserer Tage. Auch die Steuerrechtsprechung hat zu diesem Problem schon verschiedentlich Stellung ge- nommen und nicht immer ist sie den in der Fachliteratur geltendgemachten schweren Bedenken gegen die einseitige Aufkündigung gegebener Zusagen dureh die Verwaltung ge- folgt und dieser Praxis entgegengetreten. Auf dem Gebiet des Einkommensteuerrechts zum Beispiel sind insbesondere zwei Ent- scheidungen des Bundesfinanzhofs(BFH) heftig kritisiert worden, die Vergünstigun- gen aus der RM-Zeit für DM- Zeiträume nicht mehr gewährt haben: So hat der BFH die lange umstrittene Frage, inwieweit Er- haltungsaufwand aus der RM-Zeit in die DM-Zeit übertragen werden kann, endgül- tig verneint im Gegensatz zu mehreren Finanzgerichten Fd), die die entsprechende Bestimmung der Einkommensteuerricht- linien EStR) 1948 und 1949, Abschnitt 172 Als gegen Treu und Glauben verstoßend für rechtsungültig erklärt hatten. Ebenso hat der BFH den gleichen Einwand nicht gelten las- sen hinsichtlich der Bestimmung der Richt- linien, wonach bei Betriebsgrundstücken die Kosten für Schuttabräumung und Trüm- merbeseitigung in der DM-Zeit nicht mehr über Unkosten ausgebucht werden können, Wie es Abschn. 168 der EStR 1951 für Pri- vatgrundstücke weiterhin gestattet, wo diese Aufwendungen als Werbungskosten aner- sind. Ihnen sollte dabei zu Bewußtsein ge- führt werden, daß Kunststoffe keine Ersatz- stoffe mehr sind. Sie sollten aber auch über- legen, wie die Welt ausschauen würde, wenn das„Wunder Kunststoff“ nicht da wäre. Haftpflichtversicherung überwindet Notstand In der allgemeinen Haftpflichtversiche- rung, in der lange Zeit starke Spannungen zwischen Versicherern und Versicherten we- gen der Prämienhöhe bestanden, ist endlich eine Beruhigung der Lage eingetreten. Die Haftpflichtversicherung wird nicht weiter das Ziel verfolgen, ihre Ansprüche auf Prä- mienangleichung auch hinsichtlich der lau- fenden Versicherungsverträge geltend zu ma- chen. Vor längerer Zeit hat sie unter Hinweis auf eine Verordnung aus dem Jahre 1940 so- wie entsprechende Gutachten ihre Rechte auf Prämienerhöhung auch bei laufenden Verträ- gen angemeldet. Gegen diese Absicht wurde von seiten der Versicherungsnehmer unter Berufung auf die Unverletzlichkeit der Ver- träge scharf Stellung genommen. Die Ueber- windung dieser Gegensätze durch die Ab- sicht der Versicherer, von ihrem bisherigen Vorhaben abzurücken, dürfte der Gesundung der an sich immer noch schlecht dastehenden allgemeinen Haftpflicht versicherung förder- kannt werden können. Der BFH Hat diese unterschiedliche Behandlung von Betriebs- und Privatgrundstücken vielmehr ausdrück- lich gebilligt. N Nunmehr wird auf dem Gebiet der Um- satzsteuer ein Urteil des FG Karlsruhe be- kannt, das in sehr weitem Umfange dem Grundsatz von Treu und Glauben Rechnung trägt, indem es eine steuerliche Vergünsti- gung nur unter Berufung auf Treu und Glau- ben gewährt, weil in einem früheren, nicht aufgehobenen Erlaß des Reichsfinanzmini- sters(Rd F) entsprechende Steuerfreiheit Zu- gesagt war, obwohl, wie das Fd ausdrück- lich feststellt, die Rechtslage dabei vom RdF vermutlich falsch beurteilt wurde. Es handelt sich um die Frage, ob das Zusammenstellen mehrerer Zigarrenkistenbrettchen teils aus inländischem, teils aus ausländischem Holz und die Lieferung der jeweils passenden Garnituren in Bündeln als Lieferung einer Sachgesamtheit mit schädlicher Bearbeitung der vollen Umsatzsteuer unterliege, oder ob für die aus ausländischem Holz bestehenden Brettchen, das der Lieferer selbst aus dem Ausland oder innerhalb der sogenannten ver- längerten Einfuhr bezogen hatte, jeweils Umsatzsteuerfreiheit nach 8 4 Ziff. 2 Um- satzsteuergesetz(USt) beansprucht werden könne. Das FG sieht zwar in dem Zusammen- stellen passender Zigarrenkistengarnituren eine schädliche Bearbeitung, die über die in Ziffer 9 der Anlage 2 zu& 22 Umsatzsteuer- durchführungsbestimmungen(UStDpB) beson- ders zugelassene Be, und Verarbeitungen 1 lich sein. Da zur Zeit mit einem Jahresiep lust von rund 30 Mill. DM in dieser Sp gerechnet werden muß, ist die Notwendig einer Sanierung nach wie vor gegeben 100 aber von der Preisseite her, die der fa Pflichtversicherung wegen ihres Einffusz auf die Regulierungskosten große Sorgen reitet hat, keine weitere Verschlechterun verzeichnen ist und darüber hinaus zielung höherer Prämien auf Grund free Vereinbarung mit den Versicherungen mern in erfreulicher Weise zunimmt, ka darauf verzichtet werden, die letzten 00 lichkeiten auszuschöpfen, um den Notsta zu überwinden, der noch vor einiger Zeit wn, handen war. 3 Der Beruhigung der Preisentwieklung 1 es ferner zuzuschreiben, daß die vor einge Monaten eingeführte Prämienangleichu ö Klausel in diesem Monat praktisch nicht a gewendet zu werden braucht. Diese Prämia Flausel soll die Abhängigkeit der Prämie der Zu- oder Abnahme der Schadenkot sicherstellen. Zu diesem Zweck hat die d sicherungsaufsicht zugesagt, jeweils im Aptl. und Oktober auf Grund der Preisentwickuus festzustellen, ob die Folgeprämie ermälg oder heraufgesetzt wird. Im Einklang m0 der stabileren Kostengestaltung wird im la, kenden Monat keine Prämienänderung eh treten. 10 (Sortieren) hinausgehe. Obwohl danzd grundsätzlich die beantragte Steuerfreile für den Anteil des steuerschädlich bear teten ausländischen Holzes zu verneinen 95 Wesen wäre, kommt das FG im Ergebii zur Bejahung der Steuerfreiheit. Es bet daß in dem der Wirtschaftsgruppe Holm arbeitende Industrie im Jahr 1937 bekannt, gegebenen und bisher nicht widerrufen RdF-Erlaß den Herstellern von„Mische nituren“ für Zigarrenkisten ausdrücklich gestanden worden sei, gemäß 8 4 Ziffer USt von den Entgelten für die Mischen nituren einen in diesem Erlaß näher geg gelten Anteil für die steuerunschädlich dh handelten ausländischen Hölzer als steue“ frei abzusetzen. Wenn dieser, Erlaß nu rückwirkend als rechtsungültig debe würde, so würde das nach Ansicht des 0 gegen Treu und Glauben verstoßen. Obgled dabei das entscheidende Problem der Sach gesamtheit, das zur Versagung der Steue freiheit führen müsse, vielleicht versehen lich nicht erörtert worden sei, so müßte sich doch die beteiligten Kreise bis 1 Widerruf des Erlasses auf dessen Gültige verlassen können, anderenfalls würde dd Vertrauen der Steuerpflichtigen(Stpfl.) den Steuerbehörden schwer erschüttert. Finanzverwaltung habe bei unverändert Sachlage, solange keine neuen die Beute, lung ändernden Tatsachen bekannt würden zu ihrer Zusage zu stehen. ö Es bleibt abzuwarten, ob die Verwalu Rechtsbeschwerde einlegt und wie ggf. BEE endgültig entscheiden Wird. WE.- Jubiläum mit Neuerscheinungen am Möbelmarkt (UP) Die Arbeitsgemeinschaft„Neue Ge- meinschaft für Wohnkultur e. V.“ und„So- zialwerk für Wohnungen und Fausrat, Gemeinnützige GmbH.“, begeht am 21. Okto- ber in Wuppertal ihr 40 jähriges Bestehen. In einer Feierstunde aus Anlaß des Jubi- läums wird neben anderen Persönlichkeiten auch Bundeswohnungsbauminister Neumayer sprechen. Im Jahre 1912 schloß sich eine Gruppe von Männern zusammen, um den„Stil- Wirrwarr“ nach der Jahrhundertwende mit neuen, schöpferischen Gedanken auf dem Gebiet des Möbelschaffens zu begegnen. Unter dem Namen„W- Möbel“ wurde ihre Leistung zu einem weltweit anerkannten Maßstab für zeitlos-schönen Hausrat und beste deutsche Wertarbeit. Nach dem zweiten Weltkrieg kam es schließlich zur Zusammenarbeit mit dem „Sozialwerk für Wohnung und Hausrat“, einer Gründung von Siedlungsverbänden beider christlichen Kirchen und der Arbeiter- Wohlfahrt. (VWD) Die WK-Sozialwerk- Gemeinschaft bringt in den nächsten Tagen neuartige Möbel auf den Markt, deren Konstruktion den Versand der demontierten Möbelteile in einem Wellpappekarton direkt an den Ver- braucher gestattet. Die„WK-Construkta- Möbel“ können in der Wohnung mit wenigen Handgriffen und ohne Zuhilfenahme irgend- welchen Werkzeugs montiert werden. Die Möbelserien WK-Construkta werden dem- nächst in den 60 Einrichtungshäusern der Arbeitsgemeinschaft WK-Sozialwerk zu be- sichtigen sein. Importeur-Zulassungsgesetz Wird weiter abgelehnt (Hi) Nachdem die Verbände der Wirtschaft in Besprechungen mit dem Bundeswirt- schaftsministerium die Einführung eines Im- porteur-Zulassumgsgesetzes bereits abgelehnt haben, haben sie jetzt gegenüber dem Bun- desernährungsministerium diesen Stana- punkt erneut vertreten und dabei verstärkt eine Anpassung des Einfuhrverfahrens an die tatsächlichen wirtschaftlichen Erforder- nisse gefordert. Die Handelskammern von Bremen und Hamburg haben inzwischer! beim Bundeswirtschaftsminister den Wegfall der im Einfuhrverfahren für den liberali- sierten Raum vorgesehenen Handelskam- mer-Bescheinigungen beantragt, da mit die- sen keineswegs günstige Erfahrungen ge- macht worden seien. Darüber hinaus wird in Wirtschaftskreisen auch eine Beseitigung der Einkaufsermächtigung als Grundlage der Einfuhr- und Zahlungsbewilligung ange- strebt. Außerdem wünscht man Erleichte- rungen für das kontingentierte Verfahren. Bundes-Kohlen-Verband noch immer in der Schwebe (Hi) Wie von informierter Seite verlautet. ist die Frage noch nicht geklärt, ob der künftige Bundeskohlenverband als Nach- kfolgeeinrichtung des deutschen Kohle- ver- kaufs als Selbstverwaltung oder als Bundes- oberbehörde eingerichtet wird. Ueber die endgültige Form des Bundeskohlenverbandes (BKV) werden noch ausführliche Besprechun- gen notwendig sein, so daß eine schnelle Entscheidung nicht zu erwarten ist. Wie dazu weiter zu hören ist, soll der BKV alle Bergbau-Betriebe mit mehr als 100 Beschäftigten umfassen. Außerdem sollen ihm die Gemeinschaftsver waltung für den Ruhrkohlenvertrieb und sonstige Absatz- gesellschaften angehören. Der BRV wird als k² URZ NAC Kraftfahrzeug- Produktion () Die Produktion von Motorrädern hat im Bundesgebiet während des Monats September weiter zugenommen, während die Fertigung von Fahrrädern zurückging. Nach denen am 20. Okto- ber vom„Verband der deutschen Fahrrad- und Motorrad-Industrie““ veröffentlichten vorläufigen Zahlen ergibt sich folgendes Produktionsbild: September August Fahrräder 69 000 74 670 Anhäger 280 1266 Motorräder 32 709 31 564 Motor fahrräder 2 472 2222 Motorroller 417⁰ 4 006 Sonderfahrzeuge 11 5 Seitenwagen 697 1139 Fahrradhilfsmotore 14 232 15 392 Zollbefreiung für Melasse (Hi.) Die Bundesregierung beabsichtigt, Melasse für die Zeit vom 1. Oktober 1952 bis zum 30. Sep- tember 1953 vom Einfuhrzoll zu befreien. Die Bundesrepublik verfügt zur Zeit über einen Ueberschuß von 120 000 Tonnen Melasse, der infolge des augenblicklichen hohen Spritbestandes nicht verbrannt werden kann. Die Zucker- industrie ist infolgedessen im Interesse hrer Ren- tabilität bemüht, den Melasse-Ueberschuß zu exportieren. Der Bundesrat muß zu der vor- gesehenen Zollbefreiung noch gehört werden. 23 ausländische Fluggesellschaften; keine deutsche (Up) Die australische Luftverkehrsgesellschaft „Nantas Empire Airways Ltd“ flog erstmals am 19. Oktober den Frankfurter Rhein-Main-Flug- hafen an. Sie ist somit die 23. Gesellschaft, deren Fluglinien Frankfurt berühren. Die nunmehr eingeweihte neue Flugroute führt von Sydney über Djakarta— Singapur— Kalkutta— Karachi— Beyruth— Rom— Frank- furt nach London. Bis auf weiteres fliegt die „EA“ zweimal wöchentlich Deutschland an. Beim Eröffnungsflug am 19. Oktober über- reichte die Besatzung der viermotorigen Constel- lation-Maschine dem Frankfurter Bürgermeister Dr. Leiske einen Original australischen Bumerang als Souvenier. Nacheifern im„Sich-die-Finger- verbrennen“ (UP) Der liberale„Manchester Guardian“ hat am Wochenende in einem Leitartikel zum Bra- silien-Handel Stellung genommen, Wie das Blatt schreibt, habe die britische Ausfuhr dorthin in letzter Zeit trotz des Wettbewerbs von deutscher Seite gute Fortschritte gemacht. Im übrigen hät- ten sich die deutschen Exporteure im Brasilien- Geschäft nunmehr„ganz schön die Finger ver- brannt“. 3 r Beschluß der britischen Regierung, de Se e größere Sicherungen segen etwaige Verluste im Handel mit den latein amerikanischen Dollar-Ländern zu bieten, sei eines der begrüßenswertesten Anzeichen des ex, wachenden Interesses àam Handelsverkehr mit Hartwährungs ländern. 05 5 0 Verpflichtungen Brasiliens gegenüber de 3 Exportwirtschagt belaufen sich dem „Manchester Guardian“ zufolge auf rund 140 Mill. Dollar. Brasilien werde es bei seiner N teten Währung sehr schwer fallen, seine Zah- lungsbilanz mit Deutschland wieder zu konsolidie- ren, meint das Blatt. Londoner Automobilsalon (VWD) An der internationalen Automobilaus- stellung in London vom 22. Oktober bis 1. Novem- ber beteiligen sich 57 Firmen aus dem In- und bundesunmittelbare Körperschaft erridfd werden. Der BRV wird aus dem Bunde“ kohlenrat mit 31 Mitgliedern und dem Van stand bestehen. Diese 31 Mitglieder set sich zusammen aus je neun Vertretern kohlefördernden oder erzeugenden Betis ben sowie aus vier Vertretern der Länd und Gemeinden, und aus drei Vertretern d Kohlenhandels. Hinsichtlich der Geschäfts führung ist nach dem Vorbild des frühes Reichskohlenverbandes das Einmannsysten vorgeschlagen worden, doch fordern dd Gewerkschaften auch hier eine„Parität, HRICHTEN Ausland. Die deutsche Automobilindustrie ist nid vertreten. 5 Auf über 500 Ständen werden in Earlscourt e 300 Kraftfahrzeuge, Motorboote, Wohnwage Bootsmotoren und Zubehör aller Art gezeigt% den. Zum ersten Male erscheint Spanien mit des neuen Pegaso. Im Übrigen sind die bekanntes Automobilfirmen der Welt mit ihren Stande modellen zur Stelle. g Billigere Textilien; erhöhter Absatz (VWD) Fast durchweg berichten die einzel Stufen der Textilwirtschaft über eine Besser 1 5 dritten Quartal über denen des Vorjahres. 5 herbstlich kühle Wetter hat zu einer lebhaftes Nachfrage nach warmer Unterkleidung und nis Oberbekleidung geführt. 1 Bei stabilen, zum Teil sogar steigenden B stoffpreisen liegen die Verbraucherpreise für 7% tilien unter den Preisen von 1950. Setzt man Preise für 1950 gleich 100, so sind Textilwaren a0 auf 861 zurückgegangen. Wollhaltige Textilien l gen zwar noch etwas über 100 sind aber imme hin von Januar bis August von 116 auf 105 Au Segangen. Für Oberbekleidung wird der 1 mit 96 und für Unterkleidung mit 93 angegels Baumwolle auf 92 und solche aus Kunstseide 1 f Frankfurter Effektenbörse vom 2 0. Oktober (VWD) Hrwagungen über eine Reaktivier der deutschen Golddiskontbank in Zusemm hang mit der in Hamburger Außenhandelskres beabsichtigten Gründung einer Exportfinan rungsbank, liegen den Kurs infolge leni, Nachfrage bis etwa 10% auf 33 bis 54 anstele Zu den bevorzugten Papieren zählten ferner Reichsbankanteile von denen die Girowestslf bis etwa 60 und die Berliner Stücke auf, 59 erhönt lagen. Die Märkte für Industries lagen ruhig, zumal die Privatkundschaft das neue Aufträge erteilt hatte, Die Kursentwſech war daher uneinheitlich, ſedoch gingen die 1 0 1 derseitigen Veränderungen kaum über 1 hinaus. Montane tells knapp behauptet, ten 1½% fester. Kursgewinne von 2 bis 5% Wesco ten: Berliner Maschinen, Chemiefaser Inh, 400 Gummi. Orenstein& Koppel Stamm, Rh. 1 kohle und Rh. Kunstseide, In gleichen Bubi abgeschwächt notierten: Accumulatoren. ben Dortmunder Union, Krauss Maffei, Stol 8e Zink und Rhüringer Zellwolle. Bis auf 195 ö Bank. die 11% erholt waren, lagen Gr0%% 4 behauptet. Vereinsbank Hamburg plus 8 W. für Verkehr bis 1¾½% anziehend, Schiffe fellueg gehalten. Renten anhaltend gesucht und te geg bis 1% fester, Einzelne Emissionen(u-, Rü Vereinsbank, Braunschweig Fennopersete f, Girozentrele südbosen) 2 bis 4% erhont, hg und Rh. Hyp. Pfandbriefe auf Gewinn gie 10 je 1½% niedriger. Exclo. Zinden Warzen end pener Anleihe von 42 zu 80 gefragt, Wanke pig pener Bonds ohne Aufnahmeneigung Börsenschluß wesentlich ruhiger bei. Sebenden Kursen. Fest weiter Dego- Vorhin% 360 Geld. Reichsbank West 39-6) und ger 57½ bis 5½, GH 220 Geld und 221 Br pen verein effektiy 207 und 207½ Brief. Far 96/ Geld und 96% Brief. Marktberichte S „ mit W 1221 Sd. at Weg. eder n. züge— Als technischen Gründen eatkeunne die Marktberichte, sowie die K Mannheamer Produktenbörse. 52 Nr. ———— Jahres leser Sp wendige zegeben. der Rah 8 Einflusz Sorgen he chterung 0 aus die rund feet zerungsnh immt, ka tzten Mig n Notstzg er Zeit vn wieklung) Vor einige gleichung ch nicht az se Prämie; Prämie h nadenkosg lat die e. ils im Apt entwicklung e er mag inklang n vird im l lerung e 0 Ergeblih e Mischge aäher getz hädlich be als steuer Erlaß nu behandel cht des 0 m. Obgleich der Sach. der Steuer versehen, so müßte e bis un Gültige würde da (Stpfl.) müttert. D. veränderte ie Beurtel. nt würden bern die ggf, def e*. t eri m Bundes 1 dem Ver eder sette tretern den Betis der Lände tretern d Geschäft, 2s frühen nannsysten ordern dd. arität“. strie ist nh rIscourt eth Woulee gezeigt del nien mit den bekannteste en Standal die einzẽelle e Besserutf der Ten des Bunde handels. jahres. U. T lebhaftel ng und n genden Hh eise für etzt man d ctilwaren e istseide sbel Textilien l. aber imme 11 105 zurüg d der Inte 3 angegebe örse deaktiviert Zusamme andelskrets cportfinend ge lebhal 54 anstelge en ferner d iroweststüh e auf 5 1 dustrieakt Ischaft el sentwicklu gen die 0 ee — MOQRGEN Seite 9 n viumphaler Erfolg, Der Farbfilm 2. We HEI 5 IHA EGS EARTH 1080 KIEPURA des ahres. 15 nach der wWeltberöhmten Operette qa Land de Le mit W. Möller- Karin Dassel- Paul Hörbiger- Ludw. Schmitz Das hat mon im deutschen Film noch nicht gesehen 1251600 1815 205 Alhambra In den planken- Tel. 3 2449 Lasse Montag bis Freitag ab 12 Uhr Sd. auch 22. Uhr Lamstzg/ Johnisg ab 10 ür Wegen des großen Andranges empfehlen wir die Nachmiſtacsvotstellungen AB HEUrk Nu i Es TAUrrunnumG! Der erstaunlichste Film, der je gedreht wurde.. Eine amòsante Komödie, öber die sich jeder frebotl SMOKE MichEls. 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Groteske Situgtionen— Haarstrdubende Verwechslungen Umwerfende Komik! lebensfreude und Heiterkeit sind Trumpf! VOHPR OSRAM Kulte Ferd h Der Ausbruch des Atna Prüddicat:„B Onder wertvoll M 0 — 1 Deutscher Gewerkschaftsbund, Ortsausschuß Mannheim Delriebsrateschulung im Gewerkschaftshaus, 0 4, 8-9 1. Schulungsabend am 23. Okto- ber, 19.30 Uhr. Thema: Das Be- triebsverfassungsgesetz. Refe- rent: Koll. Wilhelm Reibe l, 2. Vorsitzender des DGB Lan- desbezirk Baden- Württemberg. Gesetzestext bitte mitbringen. Wir bitten um zahlreiches und pünktliches Erscheinen KNEIPDB- VEREIN Ottentlicher vortrag am Mittwoch, 22. Okt., 19.30 Uhr, im Goethesaal, Rathenau- str. 5: Lebenskraft. Schaffens- treude, Lebensfehler Krank- heitsursache. Referent: Dr. med. Schöner. ROH-MOBEl. Kleiderschränke Itürig: 78, 88, 96, 2türig: 98, 105, 120, 145, 155, ztürig: 195, 215, 245, 255, 265, Atürig: 310, 325, 345, 360, 390, Wir verarb. auf Wunsch nach vorhandenen Farb- u. Beiztönen sämtliche Roh-Möbel BAUMANN Co. Qu 5, 4 MANNHEIM au 3, 4 ELASEN- Leiden, Rierenstame sue die damit zusam- anhängenden Nrouzschmerren beseftigt ach ie hartnäckigen Fatlen das unschäcllcne hell- oittel, Bionephral- Schirmer“ Schon asch but zem Gebrauch lüb tüare Bess · bung. 50 Tabl. Ot 7.50. 1 allen Apoth., Sαεt Aus- duet gurch: Bie- Senlrmer.(l 30) Hemgten Ag. Niederlage Mannheim. Einhornapotheke am Markt NE RRE Base Lekschxkrs-AuzklofN Transporte aller Art bis 1½ Tonnen P. Kamps jr., U 4, 9, Telefon 3 22 88. Reinigung Geh weg- enn. Glas- u. Gebäude- Reinigungs- Instit. Lorenz, Lenaustraße 42. Tel. 5 35 11 0 Schnelſtransporte 3 12 80 Last-Jaxe Schäfer, J 6, 8, Telef. 3 27 90 Uhren-Renaraluren tacehmännisch u. preiswert Pfeiffer. M.-Neckarau. Schulstr. 47. Ypma Telefon 5 14 62 Her ziemantel-RHerztenosan N 1, 2(Breite Straße) Tel. 3 2473 an Selbstfahrer. Telefon 4 87 39. DM. Pol- sterei K. 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Paulette Goddard: RESEIIEN DER SehwagzeNdN SERGE Joseph Cotten Joan Fontain- Francoise Rosay in der herrlichen italienischen Romanze Lbhesrauseh auf bart Capri, Neapel, Pompei und Horenz sind die Schauplätze dieses wunderbaren Films! J 1, 6. Breite Sti. Telefon 3 26 35 2 Mittelstraße 41 Telefon 8 11 86 Beginn: 16.00, 18.15, und 20.30 Unr Das weiße Abenteuer 20e Stöckel, Luele Englisch, Adrian Hoven u. a. Beginn: 135.48, 17.45 und 20.00 Uhr Spencer Tracy u. Kathryn Hepburn: 7 Nur bis Donnerst., 18.30 u. 20.43 Uhr Ehekrieg Deutsch. Filmlustspiel: Die Frau on gettin Jacht Tägl. 18.00 u. 20.30 Uhr 8 7, 10 Telefon 3 21 40 EFRE 4 SAAT Bau 2 MaNNHEIM- PIANKEN ECKE RENE STRASSE , SREN NN EME VER Nochdruck verbotem VERSCHIEDENES 1 1 Rostume und Herrenkielder macht enger oder weiter Kleiderpflege 8 ch mitt, L 14, 19. Gt. Schneider empf. si. f. alle Schnei- derarb. Ang. u. Nr. 03679 a. d. V. 3-t m. Anhänger z. Einsatz gesucht. Angeb. u. Nr. P 03744 a. d. Verl. 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J- A⸗Tkw. die tollsten Sachen kommen heraus mit Fahrer Und dadurch manch Frohsinn ins stille Haus. stunden- u, tageweise z u ver- Selbst in der Nacht wird noch gelacht, mieten. Telefon 8 17 17. wenn jemand mit einem Verslein erwaehnt. Das Essen wird nur noch dichtend gekocht Drum ist es Zeit, daß der Erste bald kommt, Und das Leben weiter in Prosa sich scint. Du was angerichtet, Reimen gesichtet, am Rande gelocht. Eine Leserzuschrift) . ͤ Selte 10 MORGEN „Siehst du“, sagte Kornel Esti,„wir träu- men alle davon, einmal glücklich zu werden. Was stellen wir uns darunter vor? Meist etwas Beständiges, Festes, Dauerhaftes. Zum Beispiel ein Schloß am Meer, einen Garten und ringsum Stille, eine Frau, Kinder, eine Familie, vielleicht Geld und Ruhm. Das sind Torheiten. Bilder aus unserer Kindheit- Aller- dings erscheinen sie uns auch heute, wenn Wir uns vom Glück Vorstellungen machen, denn in unseren wirklichen und in unseren Wachträumen bleiben wir Kinder. Es sind Märchen, ewige und hohle Träume. Das Schloß besitzt, gleich dem Märchenschloß, keinen Plan, keine Umschreibungsgebühren, keine Steuerkarte. Die Frau, die wir uns aus- malen, ist körper- und seelenlos, wir stehen zu ihr in keinerlei Beziehung. Die Kinder, die wir uns erträumen, erkranken niemals an Masern und bringen niemals schlechte Zeugnisse heim. Von dem Ruhm aber wagen Wir nicht festzustellen, daß er in Wirklich- keit hauptsächlich aus Verhandlungen mit Verlegern besteht, die uns dermaßen auf- regen, daß wir nachher nicht einmal zu Mittag essen können. Kurz und gut, diese Bilder sind körperlos und deshalb verlockend. Natürlich gibt es ein Glück. Aber dieses ist diametral anders. Auch ich erinnere mich an einige glückliche Minuten. Wann ich am Slücklichsten war? Ich kann es dir erzählen, Wenn du willst. „Vor einigen Jahren, es war Ende Oktober, mußte ich eine große Reise unternehmen. Ich machte abends mein Gepäck zurecht und ging zu Bett. Mein Zug fuhr frühmorgens. Ich konnte nicht einschlafen, obgleich ich bereits einige schlaflose Nächte hinter mir hatte. Ich Wälzte mich auf dem Kissen. Plötzlich fühlte ich ein Stechen in der Mitte des Rückens. Ich maß meine Temperatur. Das Thermo- meter zeigte Fieber. Ich würde vieles dafür gegeben haben, wenn ich diese Reise hätte verschieben können. Aber es war nicht mög- Iich. Als es zu dämmern begann, wurde ich von der bösen Ahnung gepackt, ich würde nicht mehr zurückkommen. Es war ein feuchter, trüber Herbst. Der Zug wartete mißgmutig mit seinen durchnäßten, weinen- den Waggons. Durch die leer dröhnenden Korridore schritt kein Mensch, auch in den Abteilungen saßen nur ganz vereinzelt kröstelnde, blasse Passagiere, als wäre der Sanze Zug verdammt. Aus meinem Abteil betrachtete ich die dampfenden Wiesen. Die Luft war schwarz, die Landstraßen waren Selb. Auf einer der Stationen lief ein bar- kühgiges Bauernknäblein mit einem Krug und einem Glas den Zug entlang und rief im strömenden Regen:„Frisches Wasser!“ Ein lebensmüder Schaffner prüfte mein Rund- Japanische Musik Vortrag von Dr. Hans Eckardt 5 In der Städtischen Volks- und Musik- bücherei Mannheim führt der Musikwissen- schaftler Dr. Hans Eckardt an drei Abenden in die Besonderheiten japanischer Musik- Übung ein. Mit seinem ersten Vortrag machte Dr. Eckardt, der ein überaus reichhaltiges Material an Lichtbildern(Illustrationen und Schallplatten) mitgebracht hat, mit dem japanischen Instrumentarium bekannt. Schon Bier liegt eine eigenartige Auslese vor, indem die Japaner aus dem reichhaltigen chinesi- schen Orchester nur die ihnen besonders zu- sagenden kleineren Blas-, Zupf- und Schlag- instrumente auswählten. In seinem fesseln den Vortrag ging Dr. Eckardt die ganze Jahr- hunderte umspannende musikalische Tradi- tion zurück, wobei außer chinesischen auch indische(buddhistische), sonstige asiatische, ja auch hellenistische Einflüsse festzustellen sind. Parallel mit der praktischen Musik- übung laufen auch theoretische Forschungen und die gleichschwebende Temperatur mit 12 Tönen innerhalb der Oktave ist in Japan schon 200 Jahre vor der Entdeckung durch Werckmeister da. Geboten wurden in Schall- Platten-Vorführungen Tanzszenen, Balladen, in denen als Besonderheit die Einstimmigkeit, allerdings mit allerhand Floskeln umspielt, aber ohne harmonische Stütze hervortritt. Auch die Behandlung der Singstimme ist mehr auf Ausdruck denn auf Schönheit in unserem Sinn gerichtet. Die folgenden Vor- träge— über das Nö-Spiel und seine Musik sowie die abschließende Unterhaltung über Formen der alt japanischen Musik verspre- chen nach dem günstigen Eindruck des ersten Vortrags in Dr. Eckardts. flüssiger Formulie- rung das Bild der japanischen Tonkunst noch Wesentlich zu bereichern. Dr. Chm. Glück von Desider Kosztoldnyi reisebillett. An Stelle des Grußes seufzte er. Der Alpdruck hielt auch jenseits der Grenze an. Verlassene Bahnhöfe rollten mir ent- gegen. Aus einem Regenmantel starrte mich ein bebrillter Jüngling an, und ich starrte zurück. Eine Katze huschte ins Zimmer des Stationsvorstehers, als wolle sie mich nicht einmal sehen. Da ich nichts gegessen, hatte ich das Zeit- gefühl verloren. Ich wußte nicht, ob es morgens sei oder nachmittags. Sonst pflegte mich das Reisen zu zerstreuen. Ich sehe das Leben als Bild und Schauspiel, seines Inhalts beraubt, vereinfacht. Diesmal jedoch' trieb mich das Leben mit seinem leeren Rahmen zur Verzweiflung. Alles und alle erschienen mir sinnlos und öde, der bebrillte Jüngling im Regenmantel, die Katze, die magere Frau im Wind, die deutschen Schuljungen, vor allem aber ich selbst. Meine Mißerfolge und meine Sünden fielen mir ein. Selbstanklagen marterten mich. Nachts war ich der einzige Gast des langen Schlafwagens. Ein bösgesich- tiger Kontrolleur, der wie ein stellungsloser Schauspieler aussah, wünschte mir höhnisch gute Nacht, als hätte er den Entschluß ge- faßt, mir im ersten Schlaf mit einem Rasier- messer die Kehle zu durchschneiden. Jeden- falls nahm ich eine doppelte Dosis Schlaf- pulver. Stundenlang lauschte ich im Halb- schlaf dem Rattern des Zuges, dann schlief ich ein. Ich erwachte laut schreiend. Tastete im Dunkeln umher. Ich wußte nicht, wo ich mich befand. Meine Kehle, meine Nasen Waren ausgetrocknet. Die Heizkörper ström- ten afrikanische Hitze aus. Ich taumelte auf den Korridor. In diesem Augenblick begann jenes Glück, von dem ich sprach. Ein Glück, wie ich es noch nie vollkommener und restloser emp- kunden hatte. Der Zug schlängelte sich durch Wildromantische, fichtenbekränzte Berge. Es schneite, stell dir vor, es schneite so früh im Herbst, wie eine Ueberraschung, wie ein himmlisches Geschenk, und die Sonne brach durch die Wolken. Es war ein strahlender Morgen. Eine kleine Industriestadt tauchte im Tal auf. Ich nahm meinen Reisekoffer, stieg aus. Fuhr in die Stadt. Lachende Kinder bewarfen einander mit Schneeballen. Die Dächer waren weiß. In den Häusern brannten die Lampen. Die Straßenbahnen Klingelten, in einem mir völlig unbekannten Ton, wie die Weihnachtsengel. Freude ließ mein Herz erbeben. Ich stieg im besten Hotel ab und wurde mit herzlicher und mit großer Hochachtung empfangen. Man gab mir ein Erkerzimmer für einen Spottpreis. Ein weiß haariges Stubenmädchen, mit einer Haube auf dem Kopf, kam. Es redete leise. Es brachte mir zwei Krüge heißes Wasser. Ich trat ans Fenster, das auf den Hauptplatz führte, und weiß nicht, wie lange ich mit aufgerissenem Mund in das fröhliche, mich an meine Kindheit gemahnende Schneien hinausstarrte. Noch niemals hatte ich mich dermaßen darüber gefreut, daß ich auf der Erde bin und lebe. Das Leben gewann seinen Sinn wieder. Unten, im angenehm temperier- ten Speisezimmer, nahm ich das Frühstück ein. Die elektrischen Lampen, über die bunte Schirme gestülpt waren, streuten Licht auf das schneeweiße Tischtuch. An der Wand tickte eine Pendeluhr. Man stellte vor mich Butter und Honig. Ich aß auch ein kern- weiches Ei, was ich sonst verabscheue. Alles War herrlich, alles war wundervoll, alles war wünschenswert, unerklärlich und unsagbar schön. Damals war ich also in meinem Leben am glücklichsten. Warum eigentlich? Die Lösung will ich den Seelenforschern überlassen. Ich kümmere mich nicht um die verdrängten und befreiten Ursachen, um die unbewußten und vorgeburtlichen Symbole. Ich empfinde nicht den Wunsch, mich bei Lebzeiten sezieren zu lassen. Was ich bin, möge abgeschlossen, ganz und geheim bleiben. Es möge mir auch künftig unbegreifliche Qualen und Freuden verursachen. Mit meinem Tod aber möge es völlig der Vernichtung anheimfallen, wie ein ungeöffneter Brief. Glaube mir, das ist mehr Wert als alles Wissen. Eigentlich wollte ich nur feststellen, daß das Glück so beschaffen E Jocchim Lotz: Mädchenbild Ein Blatt aus dem Kalender„Freundesgabe 1953“ des Bärenreiter- Verlages Kassel, der auf 27 Blũttern graphische Arbeiten lebender und älterer Künstler enthält. sei. Es gedeiht stets im Schatten ungewöhn⸗ lichen Leides und ist ebenso ungewöhnlich wie jenes Leid, das plötzlich vergeht. Aber es währt nicht lange, weil wir uns an es gewöhnen. Es ist nur ein Uebergang, ein Zwischenspiel. Ist vielleicht überhaupt nichts anderes als das Fehlen des Leides.“ (Aus dem Ungarischen übertragen von Stefan J. Klein) jean Cocteaus„Bacchus“ in Dösseldorf Deutsche Erstaufführung in Anwesenheit des Dichters Die deutsche Premiere von Jean Cocteaus Tragikomödie„Bacchus“ im Düsseldorfer Schauspielhaus war ein glanzvoller Erfolg. Ein seit Tagen ausverkauftes Haus, ein Par- kett geistiger Prominenz bestimmte das äußere Bild. Als Jean Cocteau den Zu- schauerraum betrat, wurde ihm demonstra- tiver Begrüßungsapplaus zuteil, offenbar lag ihm viel daran, weltanschauliche Migver- ständnisse, wie sie bei der Pariser Urauf- führung im Dezember 1951 entstanden waren, ier von vornherein auszuscheiden. So hatte er am Vortage nachdrücklich versichert, daß sein„Bacchus“ eine„Pièce objectife“ sei und die Gestalten des Stückes nicht etwa seine Auffassungen predigten, sondern das sagten, Was sie objektiv sagen müßten. Er hätte, wenn er imstande gewesen Wäre, dieses Drama am liebsten anstatt in französischer in deutscher Sprache nieder geschrieben. Schade, daß er es nicht vermochte, Es hätte die leider recht unzureichende Ueber- setzung von Charles Regnier und Gerd von Rhein erspart. Trotzdem ist der Eindruck des Werkes auf der Bühne, jedenfalls in der Düsseldorfer Interpretation, auf den deut- schen Zuschauer stark. Man darf aber nicht den Fehler begehen, mit religiösem Ernst Unrat zu wittern oder auch Geister der hohen Dichtung beschwören zu wollen. Ein Drama im eigentlichen Sinne eines gestal- tenden menschlichen Kosmos schrieb Cocteau nicht, wohl aber einen schillernden theo- logisch- philosophischen Disput über die ge- fesselte Freiheit eines individualistischen Rebellen, verpflanzt in die unruhevolle Epoche der Reformationszeit und der Bauern- kriege des deutschen Mittelalters, in der sich die leidenschaftliche Kompromißglesigkeit der Jugend nicht gegen die schwierige Politik der Mächtigen durchzusetzen vermag. Cocteau, der Katholik und Schismatiker, schont niemanden und auch sein eigenes Herz nicht: die Kirche des 16. Jahrhunderts nicht, noch Luther und die Parteien, Adel und Bürger, Zünfte und Bauern, um die„Situa- tion des Maßlosen“ blogzustellen, die durch die Kürung des„Bacchus“ nach altem byzan- tinischem Brauche, durch die sieben Tage währende unumschränkte Gewalt der„Re- gentschaft en miniature“ enstehen muß. So „Objektiv“ ist freilich Cocteau nicht, als daß er nicht sein Herz bei der Fronde der Jugend spürte, die notfalls mit Gewalt das Regiment der Liebe gegen den Haß auch für die Gefahr, nur Haß zu ernten, aufrichten will und von Gott Beweise seinè Güte fordert. Die Düsseldorfer Inszenierung von Gustaf Gründgens hatte richtig erkannt, daß die entscheidende Rolle in diesem Werk bei der Jugend liegt— und nicht etwa bei dem römischen Kardinal Zampi, den bei der Pariser Uraufführung im Dezember 1951 Barrauld, in Düsseldorf Gründgens verkör- perte. Er war zwar im Purpurgewand mit Brustpanzer, um Cocteau zu zitieren, wie eine„rote Säule“, aber er vermied es, mono- logische Mitte zu sein, um die sich alles zu drehen hätte. Das schöne Ergebnis dieser Aufführung Wär, dan er drei jungen, seht begabten Nach- Wüchsdarstellern ihre grohartige Chance der Bewährung gab. Hier haben sie genützt, nicht nur weil Gründgens(wieder nach Coc- teau) sie„in seinen roten Handschuhen ge- halten“ hatte, sondern weil er ihnen die Falkenkette zu freiem Fluge löste. So Mar- tin Benrath, vor ein paar Jahren erst in Berlin entdeckt, der als Bacchus sich nicht hinter der Maske des„Dorfirren“ versteckt hielt, in dem erregenden Streitgespräch mit dem Kardinal, einem Höhepunkt der Auf- führung. in echter Partnerschaft kräftig seine Schwingen regte und schließlich im tragischen Zusammenbruch zu überzeugen wußte. So auch Piet Clausens bezwingende, zum Haedeln entflammte Jünglings-Gestalt des Herzogssohnes und Hellen Hesse(eine Enkelin Hermann Hesses) als leidenschaft- lich, in ihrem Zorn noch ausufernde Christin. Welch bewegendes Trio ausstrahlender ju- gendlicher Unbedingtheit! Von Robert Pudlich stammte das(seine persönliche Handschrift verbergende) Büh- nenbild mit einem echten Steinfußboden. Der Beifall, lebhaft in der Pause, schwoll zum Schluß zu Kundgebungen an für Coc- teau, Gründgens und die drei glücks⸗ strahlenden jungen Schauspieler. Gerd Vielhaber För die deutsche Wissenschaff Jahresbericht der Deutschen Forschungsgemeinschaft Zu ihrer Jahrestagung in Würzburg legte die Deutsche Forschungsgemeinschaft der Oeffentlichkeit einen Ergebnisbericht für das Jahr 1951/52 vor. Danach sieht sie ihre Aufgabe vor allem darin, der Wissen- schaft in allen ihren Zweigen durch För- derung der Zusammenarbeit unter den For- schern, durch Vertretung gemeinsamer An- liegen nach innen und außen und durch finanzielle Unterstützung von Forschungs- vorhaben zu dienen. Nach dem vorliegen- den Bericht hat die Deutsche Forschungs- gemeinschaft im Jahre 1951/52 rund elf Millionen DM zur Förderung der For- schungsvorhaben verteilen können, davon 2,3 Millionen DM aus ERP-Mitteln. Die Aufwendungen aus normalen Haushaltsmit- teln, die im wesentlichen vom Bund, den Ländern und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft aufgebracht werden, haben sich nach dem Bericht gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt, nämlich von 4,5 Millionen DM auf 8,6 Millionen DM. Von den verteilten Mitteln entfallen 5.9 Millionen DM auf Sachwerthilfe— Appa- rate, Hilfskräfte und Material—, eine Mil- lion DM auf Stipendien, besonders zur Förderung des Nachwuchses. 257 00 DM auf Reisebeihilfen für Forschungsreisen in das Ausland und 515 000 DM auf Druck- beihilfen für 55 Zeitschriften und 97 Ein- zelwerke. Bei der Verteilung der Mittel auf die einzelnen Forschungsgebiete entfie- len 24 Prozent auf die Medizin, 40 Prozent auf die Natur wissenschaft, 19 Prozent auf die Geistes wissenschaften und 17 Prozent auf Landbau- und Forst wissenschaften so- Wie auf die Technik. Die finanzielle Hilfe für Büchereien konnte von 3800 auf 5000 DMͤ erhöht werden. Unter den bewilligten Apparaten sind mehrere Großgeräte, so eine Elektronenschleuder und drei Elek- tronenmikroskope. E* Dienstag, 21. Oktober 1952/ Nr. 0 —— 2 merausg 2 verlag. Kultur-Chroniæk dase: Auf der diesjährigen Internationalen Aus, Chefred stellung zeitgenössischer Malerei in Pittsburgd vertrete (US) errang der Engländer Ben Nicholson für z. Scha sein abstraktes Gemälde„Fünfter ber 5 illet 1949 den ersten Preis von 2000 Dollar, Per 7580 1 zweite Preis von 1000 Dollar ging an Marel l. Eber Gromaire(Paris) für seine„Landschaft, Ins. zudwigs gesamt wurden Preise in Höhe von 5100 Dollaz cloth; I vergeben. Auf der Ausstellung waren Künstler r. A. Sin aus 24 Staaten, darunter der Bundesrepublik Bankkor mit 305 Arbeiten vertreten. kain-Ba Die UNESCO hat jetzt die ersten au munale „Unum“ lautenden Gutscheine ausgege Mannhe die praktisch eine internationale Währun Nr. 800 1 Kauf von Büchern und Lehrmaterial darstel len. Sie ersetzen die bisher ausgegebenen Buch- und Geschenkschecks. Vorgesehen Sind Gutscheine über ein, zwei und zehn Un Wobei ein Unum(UNESCO unit of money dem Wert von fünf Dollar entspricht. Die Gul, scheine können nur von den Schulen oder In. stituten, auf die sie jeweils ausgestellt werde zum Kauf von Büchern oder Unterrichts material verwendet werden. N eee J. Jahr. 1388 8 Pai Diensta gungsg. Katiflzi Nationa Vor ausverkauftem Haus las Thomas Mam am Sonntagmittag in den Münchener Kammer. spielen Abschnitte aus seinem kommendem Romanwerk„Die Bekenntnisse des Hochstap. lers Felix Krull“. Der 77 Jahre alte Dichte: wurde vor und nach seiner Lesung lebhaft ge. feiert. Am Sonntagnachmittag traf Thom Mann im Haus des Verlegers Kurt Desch m Münchener Schriftstellern zusammen. Das erste Heft des„Ratgebers für das deut sche Buch“, den die Vereinigung zur Pfleg deutscher Dichtung in Göttingen in Zusam- menarbeit mit 24 Verlagen in der Bundesrepi. blik herausgibt, ist am Wochenende erschienen Es wird von der Vereinigung jedem Bücher“ freund kostenlos zugesandt. Damit soll den deutschen Buch und dem deutschen Autor wie. Zeitpun der mehr Beachtung beim bücherlesenden gungsge Publikum verschafft werden. Das erste Hef zur Rat des Ratgebers enthält über 120 Titel. Ein be Per somders breiter Raum ist dem Jugendbuß lb 18 gewidmet. ba neit Das Stadttheater Konstanz hat für„ 15 diesiahrike Weinnachtsmärcnen-guffehri feat „Peterchens Mondfahrt“ einen Bühnenbill. bete i Wettbewerb ausgeschrieben, an dem sich Schl. Kongre ler und Schülerinnen aus dem Bodenseegebe ein, ift im Alter von zehn bis fünfzehn Jahren bete. Präside gen können. Als Themen, die farbig ausg Bedenk Führt werden müssen, wurden gestellt: Peter, ihrer je chens Schlafzimmer, eine Sternwiese auf den und ges Mond, ein großer Saal im Schloß der Nach die Bil tee und eine Weihnachtswiese. Die Gewinne Behörde erhalten Geldpreise. n Die„Britische Woche“, eine Veranstaltung, werde reihe in Stuttgart, die unter der Schirmherr schuß schaft der Stadt Stuttgart, des britischen 6. Kohle u nevalkonsulates, des Kultministeriums Bader, europäi; Württemberg und des British Council, Düssel. wir res dorf, stand, ging jetzt mit einer außerordent. langen lich erfolgreichen Aufführung einiger 0 EU aus Geoffrey Chaucers„Canterbury-Geschid 1 ten“, dargestellt von dem Pantomomischen politisck Theater„Die Gaukler“, zu Ende. Neun Als In e kündigt heute, stellungen über moderne englische Literat Die und Kunst, über das britische Unterrichtswesen f und die Jugendorganisationen in Großbritau-. Bonr nien sowie tägliche Theater-, Rundfunk- und Adenau Filmdarbietungen dienten dem Ziel eines Lei. lange E stungsvergleichs sowie der Ueberwindung wu sitzende Vorurteilen gegenüber Großbritannien. Nam- Benin hafte Redner aus dem kulturellen und dem 1 politischen Leben wie Lord Jowitt, der Fh. Setzung rer der Labour Party im Oberhaus, und Lind. Saardek ley Frazer. den Leiter der deutschsprachgen Scho Abtellung der BBC, London, sowie der füh. mit der rende Londoner Eiteraturkritiker Mr. Alan von der Pryce- ones und einer der bedeptendsten bestand Vertreter der jungen britischen Hichterzene großen ration, Stephen Spender, unterstrichen die Be. enn deutung dieser Veranstaltungsreihe. Der br. tische Hohe Kommissar in Deutschland, 10 Neisen, EKirkpatrick, der der badisch-württembergischel Grund Landesregierung aus Anlaß der„Britisch, Der Woche“ einen Besuch abstattete, bezeichnet gchlosse es als einen besonderen Erfolg dieser Begef Regieru nung, daß sie dem Bewußtsein der europd, sischen schen Kulturgemeinsamkeit gedient Habe. Bandes umfasse Der Wunsch amit, Tranzös! batte g deutsch der Bun für eine gaben nisterpr Im ersten Kammermusikabend, mit den der Christliche Verein Junger Männer, Mang, heim, seine Veranstaltungsreihe für das Kom. mende Winterhalbjahr eröffnete, spielten dd Geschwister Fink Oora, Eleonore, Adalbert Eberhard und Theodor Fink), Mannheim, Kom. positionen für Klavier sowie Duos und Tri von Antonio Vivaldi, Johann Joachim Quant Ludwig van Beethoven, Anton Dvorak un Dimitri Kabalewski. Die jungen Musiker ef. freuten durch eine sehr bemühte, mit hir gebungsvollen Temperament durchgefüht Vortragsweise, die rhythmisch sauber Seele Töne. 0 dert und mit angenenmen Akzenten geen angesch schaftlicher Spielfreude ausgestattet war. D für 95 Geschwister Fink stellten dabei, zum Be dir die spiel mit Vivaldis a-moll-Konzert und u 1 Beethovens Es-dur-Trio op. 3, reichlich bol Anforderungen an ihr Können. a Der Volksbund für Dichtung, Mannhenn 1 veranstaltet heute, Dienstag, 19.30 Uhr, 1 Zeichensaal des Karl-Friedrich- Gymnasiums e Gespräch über Hermann Hesse. ö — Paris ROBERT L. STEVEN SON: Der sonderbare Fall von Dr. Jekyll und Mr. Hyde DER ROMAN EINES DUNKLEN GEEEITIMNISSES 9. Fortsetzung Die letzte Nacht Mr. Utterson saß eines Abends nach dem Essen am Kamin, als er von dem Besuch von Poole überrascht wurde. 5 „Mein Gott. Poole, was führt Sie her?“ Tief er aus. Und dann, als er ihn näher be- trachtete, fügte er hinzu:„Was fehlt Ihnen? Ist der Doktor krank?“ „Mr. Utterson“, sagte der Mann,„etwas Ast nicht in Ordnung.“ „Setzen Sie Sch. Hier haben Sie ein Glas Wein!“ sagte der Anwalt.„Und nun lassen Sie sich Zeit und erzählen Sie mir offen, was Sie auf dem Herzen haben.“ ö „Sie kennen die Gewohnheiten des Dok- tors, gnädiger Herr“, erwiderte Poole,„und Wie er sich einschließt. Nun hat er sich Wiederum in sein Arbeitszimmer einge- schlôssen und das gefällt mir nicht, gnädiger Herr. Ich will mich hängen lassen, wenn mir das gefällt. Mr. Utterson— ich fürchte mich.“ „Mein guter Mann!“ sagte der Anwalt. „Erklären Sie sich genauer. Wovor fürchten Sie sich?“ „Schon seit einer Woche fürchte ich mich“, entgegnete Poole und überhörte hart- näckig die Frage.„Ich halte es nicht länger Aus!“ Das ganze Gebaren des Mannes bestätigte seine Worte. Sein Wesen hatte sich zum Nachteil verändert und abgesehen von dem Augenblick, als er zum erstenmal seine Furcht erwähnte, hatte er dem Anwalt nicht ein einziges Mal in das Gesicht gesehen. Noch jetzt saß er mit dem unberührten Glas Wein auf den Knien da und stierte in eine Ecke des Zimmers.„Ich halte es nicht länger aus!“ wiederholte er. „Kommen Sie“, sagte der Anwalt,„Ich sehe, Sie haben einen guten Grund, Poole. Ich sehe, daß etwas wirklich nicht in Ord- nung ist. Versuchen Sie, mir zu sagen, was es ist“. „Ich glaube, es ist eine Büberei begangen worden“ sagte Poole heiser. „Eine Büberei?“ rief der Anwalt sehr er- schrocken und fast geneigt“, dieserhalb zor- nig zu werden.„Was für eine Büberei? Was meint der Mann?“ „Ich getraue mich nicht, es zu sagen“, lautete die Antwort.„Aber kommen Sie doch mit mir und sehen Sie selbst!“ Statt aller Antwort erhob sich Mr. Utter- son und nahm Hut und Mantel. Mit Er- staunen bemerkte er den Ausdruck größter Erleichterung auf dem Gesicht des Dieners und nicht weniger verwunderte es ihn, daß der Wein noch immer unberührt war, als er sich aufmachte, ihm zu folgen. Es war eine der Jahreszeit angemessene stürmische und kalte Märznacht; der bleiche Mond hing schief am Himmel, als habe ihn der Wind umgeblasen, und durchscheinende Fetzen jagenden Gewölks zogen darüber hin. Der Wind machte das Sprechen schwierig und trieb das Blut ins Gesicht. Er schien die Straßen völlig von Menschen reingefegt zu haben; denn Mr. Utterson erinnerte sich nicht, diesen Teil Londons jemals so verlas- sen gesehen zu haben. Fast wünschte er, es wäre anders. Nie in seinem Leben war er sich des brennenden Wunsches, seine Mit- menschen zu sehen und zu berühren, so be- wußt geworden; denn so stark er auch da- gegen ankämpfte: in seinem Innern erwuchs ein drohendes Vorgefühl von irgendeinem Unglück. Der Platz, auf den sie gelangten, war voller Wind und Staub und die schmach- tigen Bäume des Gartens bogen sich vom Wind gepeitscht über den Zaun. Poole, der während des ganzen Weges ein bis zwei Schritte voraus war, blieb plötzlich mitten auf der Straße stehen, nahm trotz des schneidenden Windes den Hut ab und wischte sich die Stirn mit einem roten Taschentuch. Die Schweißtropfen, die er ab- Wischte, waren jedoch nicht durch die An- strengung des schnellen Gehens verursacht, sondern entsprangen einer würgenden Angst. Denn sein Gesicht war weiß, und seine Stimme, als er sprach, rauh und brüchig. „So, gnädiger Herr“, sagte er,„da sind wir, und Gott gebe, daß nichts passiert ist!“ „Amen, Pole“, sagte der Anwalt. Hierauf klopfte der Diener äußerst be- hutsam. Die Tür wurde hinter der Si- cherungskette geöffnet und eine Stimme fragte von drinnen:„Sind Sie es, Poole?“ „Ich bin's“, sagte Poole,„macht die Tür Auf!“ Die Halle war, als sie eintraten, hell er- leuchtet; das Feuer war hoch aufgeschichtet und um den Kamin herum stand die ge- samte Dienerschaft. Männer und Frauen, dicht zusammengedrängt wie eine Herde Schafe. Beim Anblick von Mr. Utterson brach das Hausmädchen in ein hysterisches Wim- mern aus und die Köchin schrie:„Gott sei Dank! es ist Mr. Utterson“ und lief ihm ent- gegen, als wollte sie ihm um den Hals fallen. „Nanu? Ihr seid alle hier?“ sagte der An- walt ungehalten„Das ist ganz gegen die Ordnung und sehr ungehörig. Euer Herr Wäre nicht im geringsten davon erbaut.“ „Sie haben alle Angst“, sagte Poole. Lautlose Stille folgte, da keiner wider- sprach. Nur das Mädchen erhob die Stimme und weinte nun laut. „Halt den Mund!“ sagte Poole zu ihr mit einer Wildheit im Ton, die Zeugnis von der Uebereiztheit seiner eigenen Nerven ablegte. Tatsächlich waren alle zusammengefahren, als das Mädchen so plötzlich zu lamentieren begann, und hatten sich mit dem Ausdruck furchtsamer Erwartung zur inneren Tür ge- wandt.„Und nun“, fuhr der Diener fort und wandte sich an den Küchenjungen,„reich mir eine Kerze. Wir wollen der Sache augenblicklich ein Ende machen.“ Dann bat er Mr. Utterson, ihm zu folgen und schlug den Weg zum rückwärtigen Garten ein. „Und jetzt, gnädiger Herr“, sagte er, seien Sie so leise wie möglich. Ich möchte, daß Sie hören; aber ich möchte nicht, daß Sie gehört werden. Und noch eins, gnädiger Herr! Falls er Sie irgendwie bitten sollte, einzutreten, tun Sie es nicht!“ Bei dieser unerwarteten Wendung gaben Mr. Uttersons Nerven in einer Weise nach, die ihn fast aus dem Gleichgewicht brachte. Er nahm jedoch allen Mut zusammen und kolgte dem Diener in das Laboratoriums- gebäude und durch den Vorlesungssaal mit seinem Gerümpel von Kisten und Flaschen bis an den Fuß der Treppe. Hier bedeutete ihm Poole seitlich stehen zu bleiben und zu horchen, während er selbst die Kerze nieder- setzte und. indem er sich sichtlich einen Ruck gab, die Stufen emporstieg und mit unsicherer Hand an den roten Fries der Tür des Arbeistzimmers klopfte. 5 i 0 tember „Mr. Utterson ist da, gnädiger Herr, un Sonderv möchte Sie sprechen“, sagte er und dab 15 Oßtte gab er dem Anwalt von neuem durch hefti“ Fraktion — Zeichen zu verstehen, daß er gut hinhors 1 solle. oꝛaw&Faris Von innen antwortete eine Stimm Dr. Alt „Sagen Sie ihm, daß ich ihn nicht empfang kranaös könne“, sagte sie in bedauerndem Ton. 1. „Danke, gnädiger Herr“, sagte Poole m diesen a einem Anflug von Triumph in seiner Sen Paris Dann nahm er die Kerze auf und fü 1 leiste Mr. Utterson wieder über den Hof in 955 85 große Küche, wWo das Feuer inzwischen* 0 gegangen war und die Schaben über de 5 Fußboden liefen. strafe, „Gnädiger Herr“, sagte er und sah 1 55 Ma Utterson in die Augen.„War das mein 5 Tra Herrn Stimme?“„ 9 „Sie scheint sich sehr verändert zu bab Gericht entgegnete der Anwalt. Er war sehr bled, Lond doch hielt er dem Blick stand. 8 i „Verändert? Das will ich meinen“, 05 amn 155 der Diener.„Bin ich zwanzig Jahre in 7 Diensten, um mich über seine Stimme e der be schen zu lassen? Nein, gnädiger Herr. 1 letzten Herr ist aus dem Wege geräumt worden rungver f strecker ist vor acht Tagen, als wir ihn schreien e Gott anrufen hörten, aus dem Wege gers 180 zsherig worden. Und wer jetzt statt seiner darin mit 1 und warum er dort bleibt, das ist 408 Das fim das zum Himmiel schreit, Mr. Utterson Setreter „Das ist eine äußerst seltsame Gesche de Poole. Das ist eine reichlich tolle Geschia dent v mein guter Mann“, sagte Mr. Utterson d Hatoyg biß sich auf den Finger.„Nehmen W[r 1 kampfe Wäre so, Wie Sie vermuten. Nehmen WI. bertel Dr. Jekyll wäre— nun, er wäre ermoe, 0 Berl worden. Was könnte den Mörder veranlas 0. zu bleiben? Das ist undenkbar. Das beten, 60 en aller Vernunft Hohn sprechen. unt Fortsetzung o 5 dolizei