1952/ M — Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser; chefred.: E. F. v. Schilling. Stellv.: Dr. K. Ackermann. Politik: E. Schäfer, Dr. E. Kobbert; Wirtschaft: F. 0. weber; Feuillet: W. Gilles, K. Heinz; Lokal: M. Eberhardt; Kommunal: Dr. F. W. Koch; Ludwigshafen u. Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozial- redaktion: F. A. Simon; Chef v. D.: 0. Gentner. Banken: Südd. Bank, Rhein- Main-Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom- munale Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postsch.-Konto: Karlsruhe Nr. 300 16, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 267 43 5 Mannheimer ORG E Unabhängige Zeifung Badens und der Pfalz Geschäftssteſlen: Mannheim, R 1, 4-8, Telef. 4 41 51-34; Heidelberg, Brunnen 1 g. 18-24, Tel. 293%(Halb. Tagebl.); len/ Rh., Rheinstr. 37 Tel. 6 27 68 natl. 2,80 DM zuzügl. Bezug 3,20 DM reuzband- Knzeigenpreis- R. Adelmann;: ichterscheinen n Anspruch auf Spreises. Für un- verlangte Mane einerlei Gewähr. erte J Jahrgang/ Nr. 254 Einzelpreis 20 Pf. . Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Montag, 3. November 1932 Spaak: Europa muß sich zusammenschließen Trier.(UP) Der Präsident des Montan- parlaments, Paul Henry Spaak, betonte, eine Aufrüstung sei notwendig, damit sich die freie Welt gegen die Sowjet- ion behaupten könne. Wenn der Lebens- standard nicht darunter leiden solle, müsse auf möglichst vielen Gebieten ein euro- päischer Markt geschaffen und nach dem Vorbild der USA die billige Massenproduk- tion eingeführt werden. Es gehe nicht darum, die europäische Expansionspolitik des neunzehnten und zwan- zigsten Jahrhunderts fortzusetzen. Europa müsse aber seinen Platz auch in Uebersee behaupten. Dazu werde es nur dann in der Lage sein. wenn es sich zusammenschließt. Für Deutschland forderte Spaak einen platz mit gleichen Rechten und Pflichten in der europäischen Gemeinschaft. Deutschland müsse in den Westen eingeordnet werden, sonst werde es in das Lager der Sowjets ab- gleiten, und dies wäre das Ende Europas. Die Schaffung Europas verlange wohl Opfer, werde sich aber in der Zukunft reich- lich lohnen. Um die Einrichtung einer poli- tischen Behörde zu erleichtern, schlug Spaak vor, ihr nächst ein Minimum an Befugnis- sen zuzuweisen. Später solle sie automatisch ihre Zuständigkeiten erweitern können. So würde nach seiner Auffassung die europäische politische Behörde von allein in ihre umfas- senden Aufgaben hinein wachsen. Großbritannien, das bisher mit seiner Zu- rückhaltung die Hauptschwierigkeit bei der fen Einigung Europas verursacht habe, habe seine ablehnende Haltung aufgegeben. Angesichts der vollendeten Tatsache der Montanunion n Grad nehme es die Einigung Europas an. Groß- anann Hess britannien habe sich bereiterklärt, mit Klein- an der I europa zusammenzuarbeiten. d als Prag(Siehe auch Seite 2) Schweiz u 1 1 Middleton hat Persien verlassen eine Freu einem Ban Teheran.(UP). Der wiederholt ange- kündigte und wiederholt hinausgeschobene t beschum Abbruch der diplomatischen Beziehungen Grabinsdud mischen Persien und Großbritannien ist Wer auf um am Wochenende zur endgültigen Wirklich- cher, Abl keit geworden. Als letztes Mitglied der kachheit uf britischen Botschaft in Teheran reiste am rs ocker Samstag George Middleton ab, der ig. Croßbritanniens führender Diplomat in erzende K Persien war, nachdem die persische Regie- Davos exlos rung dem von Großbritannien vorgeschlage- Pierrot: If nen Botschafter das Agrement versagt hafte. renöter Middleton verließ mit den restlichen 36 schen Gru Mitgliedern seines Stabes die persische für Klabu Hauptstadt in Richtung Bagdad. nur die Kurz vor der Abreise Middletons aus nd unfall Teheran versuchte der stellvertretende per- r frühe u sische Außenminister, Abdul Hussein Me f- Dichters d tan, dem Engländer ein Schreiben zu criegsgenet übergeben. Der scheidende Diplomat lehnte zchluß:„I die Annahme jedoch ab. Es handelte sich ntsetzlich! um eine Botschaft von Ministerpräsident Mohammed Mussadegh„an das bri- tische Volk“ sie wurde später vom persi- schen Außenministerium veröffentlicht. Ir wesentlicher Inhalt ist eine erneute Aufzählung angeblicher Vergehen der Anglo-Iranian-Oil- Company, deren Unter- stützung durch die britische Regierung schlietlich dazu geführt habe, daß Persien dle diplomatischen Beziehungen zu Groß- britannien habe abbrechen müssen. Groß- britannien habe eine rein interne Angele- genheit zu einem Streitfall zwischen den beiden Staaten gemacht und Persiens Recht zur Verstaatlichung der Erdölindustrie auf Uegale Weise zu vereiteln versucht. —— age g Hannover. Die vom niedersächsischen In- Niver Auth nenminister verbotene„Nationale Wähler⸗ schritten! gemeinschafte in Hannover und die„Wähler- festzuhall emeinschaft Hopyershausen“(Kreis Alfeld) er Unglück haben angekündigt, daß sie die Kommunal- lirektor u wenlen vom 9 November anfechten werden. aglich ein Faris. Der Generalsekretär der Komtmunisti- hen jung wi en Partei Prankreichs. Maurice Thorez, insterben“ 9 bis auf weiteres in der Sowjetunion blei- dies i n und nicht, wie ursprünglich vorgesehen dies s nal dach Frankreich zurückehren. Thorez aller Vel dält sieh bereits zwei Jahre in der Sowijet- lber, der d union auf, um die Folgen eines Schlaganfalls n 1 je„ selerad. Jugoslawien überreichte dem Ge- a erterb bee aer 1 555 ene e 2 135 0 ine Note, in der dem Vatikan vor- 8 WI en wird, daß seine Anweisungen an die ch dem. zdostoliscne Nuntiatur in Belgrad in die inne- Geschmach ren Angelegenheiten Jugoslawiens eingreifen. nerzen, abt beheran. Der belgische Wirtschaftssachver- schmunzel ümfüigte, Camille, Gutt ist an der Spitze eines Grabsch ein öpkigen Mitarbeſterstabes in Teheran wollte m grarstrotken, um im Rahmen des UNO-Pro- noch Bend nahmen 7 5 5 1 72 5 ö r Förderun er persischen irt- 10 1 Vor zuschlagen. 5 55 lich sei all, Neu Delhi. Der indische Ministerpräsident jedhof eine pwaharlal Nehru teilte am Sonntag auf einer e. geraden nesetonterenz mit, daß er der französischen Auf einen in 1 eine zweite Note übersandt habe, n!“ Auleitzun, er die Rückgabe der französischen Be- . 3 Abstien in Indien ohne vorhergehende Volks- ee ein Sunung forderte, da in diesen Gebieten dre de— 5„Terrors und der Einschüch- m Ermesse! errsche. das Vorbi term Ste stein vorbe a lassen, r der Ant ABte, die en die p- id fielen 1 Sparta, st beginnen. er, steh 1 einem zeichnete: weinel n hatte. I. 1 5 Penh Undochina). Zu einem Staats- en Schotten pielch, der die alten Streitigkeiten zwischen „ wegzula nam und Kambodscha beenden soll, traf der viel f N ne 1 Und Namesische Ministerpräsident Nguyen i 2 110 2 Tama am Samstag in Kempodscha ein. 1 Kanumen mit König Noronom Sihanouk von odscha wohnte er am Sonntag dem far- Manger„Fest des Wassers und der begrügung“ an Bord des königlichen dootes dei. UPſdpa Arbeit begründet Wohlstand Am Sonntag begann die„Woche des Berufs“ im Bundesgebiet Bonn.(dpa) Zur„Woche des Berufs“, die am Sonntag begonnen hat, appellierte Staatssekretär Maximilian Sauerborn vom Bundesarbeitsministerium an die Jugend, alle ihr gebotenen Möglichkeiten der Berufsausbildung auszunutzen. Berufsschullehrer, Lehrherren, Parlament, Regierung, Verwaltung und Sozialpartner forderte Sauerborn auf, den Ausbildungs- problemen des Nachwuchses ihre Aufmerk- samkeit zu widmen.„Die Fachausbildung ist die Voraussetzung für das Deutschlands auf einem vernünftigen Le- bensstandard“, erklärte er. Ob sich Deutsch- land auf dem Weltmarkt behauptet, hänge entscheidend von der Tüchtigkeit der Ar- beitskräfte und der Güte der erzeugten Waren ab. i Sauerborn, der auf einer Kundgebung in der Bonner Universität sprach, setzte sich dafür ein, die Mittel für die Jugendausbil- dung zu erhöhen. Durch gesetzliche Maßnah- men über Berufsausbildungsbeihilfen sollte dafür gesorgt werden, daß Kinder armer El- tern ihre Berufsausbildung mit den gleichen Chancen beginnen können wie die Kinder besser gestellter Eltern. Eine gesetzliche Ver- besserung des Jugendarbeitsschutzes und eine Milderung der Berufsnot seien dringend not- wendig. Die„Woche des Berufes“ habe die Aufgabe, alle Beteiligten wachzurütteln. Be- rufsausbildung sei das Tor zum sozialen Wohlstand. Im Namen der Kultusminister aller Bun- desländer bat der Kultusminister von Nord- rhein- Westfalen, Frau Christine Teus ch, alle Lehrenden, der Jugend echte Berufs- freudigkeit zu vermitteln. Sie mahnte Ju- gendliche und Eltern davor, den Beruf nicht nur als Gelderwerbsquelle zu betrachten. Die Freude am ehrlich und gut geleisteten Werk sei wichtiger als das rasche Abdienen von Arbeitsstunden im Hinblick auf die gefüllte Lohntüte. In Baden- Württemberg Die„Woche des Berufs“, die vom 2. bis 9. November im ganzen Bundesgebiet statt- findet, wurde am Sonntag in vielen Städten Baden- Württembergs mit Veranstaltungen eingeleitet. Bis zum 9. November werden in Baden- Württemberg neben Berufswettkämpfen und Ausstellungen Vortrags- und Diskussions- abende für Jugendliche sowie für alle Frauen und Männer, die in der ausbildenden und fördernden Berufsarbeit stehen, statt- Weiterleben finden. In Abendveranstaltungen werden Schülern, die im kommenden Jahr aus der Schule entlassen werden, Möglichkeiten für ihre Berufswahl aufgezeigt. Mit der Woche ist ein Jugendberufswettkampf der Deut- schen Angestellten-Gewerkschaft verbunden. Araber-Liga will über Gegen- maßnahmen beraten Kairo.(UP /dpa) Der politische Ausschuß der arabischen Liga wird am Mittwoch in Kairo zusammentreten, um über etwaige Gegenmaßnahmn der arabischen Länder ge- gen das deutsch- israelische Wiedergut- machungsabkommen zu beraten. Dem Sekre- tariat der Liga nahestehende Kreise mein- ten, es sei durchaus möglich, daß der poli- tische Ausschuß einen Boykott deutscher Waren empfehle, falls das Abkommen ratifl- ziert werde. Das Verzeichnis der Waren, die auf Grund des Luxemburger Abkommens von der Bun- desrepublik an Israel zu liefern sind, hat in Israel Ueberraschungen und Besorgnisse ausgelöst. Es wurden Befürchtungen ge- äußert, daß die deutscheen Lieferungen nicht der Entwicklung des Landes dienen, son- dern den Markt überschwemmen und der in- dustriellen Entwicklung Israels mehr Scha- den als Nutzen bringen können. Dem israelischen Kabinett Ben Gurion droht, nachdem der extreme Flügel des reli- giösen Blocks in die Opposition gegangen ist und die allgemeinen Zionisten die Mehrheit nicht unterstützen wollen, eine neue Gefahr. Die arabisch-demokratische Partei, die bis- her als eine der treuesten Stützen der Regie- rung galt, hat Wünsche angemeldet. Bei der augenblicklichen innenpolitischen Situation in Israel kann die Partei das Zünglein an der Waage werden. Wohleb in Lissabon eingetroffen Lissabon.(dpa). Der frühere Staatspräsi- dent von Südbaden, Leo Wohleb, traf am Samstag als erster deutscher Nachkriegs- gesandter in Lissabon ein. Er wird dem portugiesischen Staatspräsidenten, General Lopes, wahrscheinlich in dieser Woche sein Beglaubigungsschreiben überreichen. Adenauer: mit Geduld und Konsequenz Europa darf an der Saarfrage nicht scheitern Köln.(dpa) Bundeskanzler Dr. Adenauer befürwortet in der Saarfrage Geduld und Konsequenz, um zu einer positiven Lösung zu kommen. Auf einer CDU- Kundgebung am Sonntag in Köln erklärte er, daß das Beibehalten der französisch- saarländischen Wirtschaftskonventionen die Unfreiheit an der Saar verewigen würde. Die Bundsregie- rung habe den Fortbestand der Wirtschafts- konventionen daher trotz der Anerkennung der wirtschaftlichen Interessen Frankreichs an der Saar ablehnen müssen. Darin stimme sie mit den drei nicht zu- gelassenen deutsch- orientierten Parteien an der Saar überein.„Wenn Hoffmann jetzt in Saarbrücken eine Aenderung der Wirtschafts- konventionen in Aussicht stellt. dann ist dies nicht mehr als ein Wahlmanöver“, sagte Dr. Adenauer. Unter dem Beifall von 5000 Zuhörern im Kölner Williamsbau fügte Dr. Adenauer hinzu, daß die europäische Föderation an der Saarfrage nicht scheitern dürfe. Wenn die SPD glaube, dem deutsch- alliierten Vertragswerk vor einer Lösung der Saar- frage nicht zustimmen zu können, so müsse man ihr sagen, daß sich das Saarproblem „nicht mit Druck“ lösen lasse. Im übrigen werde die SpD den Verträgen auch dann nicht zustimmen, wenn die Saarfrage posi- tiv gelöst sei. Kernpunkt der außenpolitischen Ausfüh- rungen des Bundeskanzlers war ein„Ge- Wissensappell“ an alle verantwortungs- bewußten Bundestagsabgeordneten, Deutsch- land nicht länger in einem Zustand der Iso- lierung und Wehrlosigkeit zu lassen und die deutsch- alliierten Verträge schnell zu ratifi- zieren. Ehard: Bundesrat wird Gutachten abwarten Bonn.(UP) Der Bundesrat werde erst dann über die deutsch- alliierten Verträge abstimmen, wenn das vom Bundespräsiden- ten angeforderte Gutachten über die Ver- fassungsmäßigkeit eines Wehrbeitrages vom Bundesverfassungsgericht ausgefertigt sei. Das kündigte der Vorsitzende des Bundes- ratsausschusses für auswärtige Angelegen- heiten, der bayerische Ministerpräsident Dr. Hans Eh ar d an. An der Saar beginnt der Wahlkampf Saarbrücken.(UP) Die Sozialdemokra- tische Partei des Saarlandes hielt am Sonn- tag in Saarbrücken ihren auherordentlichen Parteitag ab, an dem fast 2000 Delegierte und Gäste teilnahmen. 25 In zwei Referaten erörterten der Präsi- dent des saarländischen Landtags und Bür- germeister von Saarbrücken. Peter Zim- mer, und das Vorstandsmitglied Ernst Kunkel die Haltung der SPS im kommen- den Wahlkampf. Zimmer unterstrich erneut die Bereitschaft, im Falle eines späteren Er- folges der deutsch- franz sischen Verhand- lungen über eine Europäisierung der Saar den Landtag aufzulösen und nach den Be- dingungen, auf die sich Bonn und Paris einigen neu wählen zu lassen. Zu dem Problem der nicht zugelassenen prodeutschen Parteien sagte er:„Wenn heute schon Ein- verständnis darüber besteht, daß ein euro- pärisiertes Saarland politische Selbstverwal- tung haben muß, damit bleibt ja kein Raum mehr für nationalistische Wünsche“. Zimmer Warnte vor der Abgabe„Weißer Stimm- zettel“ oder vor Stimmenthaltung.. Im Verlaufe der Sitzung am Nachmitta faßte der SPS-Parteitag seine Beschlüsse über die Aufstellung der Kandidatenlisten für die Wahlen, die am 30. November statt- finden. Der erste Vorsitzende der nicht zugelas- senen Deutschen Sozialdemokratischen Par- tei Saar, Kurt Conrad, hat die Abgabe von „Weißen Wahlzetteln“ bei den bevorstehen- den Landtagswahlen an der Saar als die „einzige Chance“ bezeichnet, die Welt auf die Unfreiheit der Saar- Bevölkerung auf- merksam zu machen. Die seit dem 5. Mai 1945 unterbrochenen diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Portugal werden damit Wiederhergestellt sein. Holland stellt nur drei Divisionen bis 1954 Den Haag.(dpa) Holland wird bis Ende 1954 nur drei gefechtsbereite Infanteriedivi- sionen für die Atlantikpakt-Landstreit- kräfte in Europa aufstellen können und nicht fünf, wie auf der NATO- Konferenz in Lissabon vorgesehen wurde. Dies geht aus der Bekanntgabe von Plänen hervor, die Verteidigungsminister C. Staf zusammen mit dem Voranschlag für den Militärhaus- halt des kommenden Jahres vorlegte. Der Voranschlag sieht Ausgaben in Höhe von 1,5 Milliarden Gulden vor. Beziehungen zwischen der Türkei und den USA„die denkbar besten“ Ankara.(UP) Der türkische Staatspräsi- dent, Celal Bay ar, bezeichnete auhhenpolitischen Erklärung zur Eröffnung der neuen Parlamentsperiode die Beziehun- gen der Türkei zu den Vereinigten Staaten als die denkbar besten. Bayar forderte eine Zusammenarbeit der Staaten des Nahen Ostens zur Verteidigung und zwecks gegen- seitiger Hilfe auf der Grundlage völliger Gleichberechtigung. Der Atlantikpakt sei das beste Beispiel eines Systems der kollek- tiven Sicherheit. Die Beziehungen zu Grie- chenland hätten freundschaftliche Formen Aligenommen. Das Verhältnis zu Jugosla- wien bessere sich ständig. Zu den Beziehun- gen der Türkei zu der Sowietunion und an- deren kommunistischen Staaten nahm der Staatspräsident nicht Stellung. in einer Der Sport berichtet: Im Vordergrund des Sonntags stand der Turnländerkampf Finnland gegen Deutschland in der Karlsruher Markt- halle. Die deutschen Turner, die nach ihrer erfolgreichen Südamerika-Reise viel an Sicherheit gewonnen hatten, konnten den Länderkampf klar mit 343,05:335,5 gewinnen. Bei den Finnen überraschten die jungen Nachwuchs- kräfte durch ausgezeichnete Leistungen. In der 1. Liga Süd ging es diesmal drunter und drüber. Es gab Rekord- ergebnisse. Der VfR Mannheim wurde vom VfB Stuttgart 8:1 geschlagen, und der 1. FC Nürnberg, der bis jetzt am Tabellenende lag, brachte das Kunst- stück fertig, den mit in führender Posi- tion liegenden VfB Mühlburg 7:1 zu „überfahren“. Der SV Waldhof hatte mit Aschaffenburg wenig Mühe, was schon der 4:0-Sieg eindeutig beweist. In der 2. Liga Süd waren die Mann- heimer Vereine vom Glück verlassen. Feudenheim verlor gegen den Karls- ruher Fußball- Verein 0:2 und der VfL. Neckarau, der am vergangenen Sonntag den Tabellenführer Regensburg 3:0 be- siegte, mußte sich in Bamberg gleichfalls 0:2 geschlagen geben. Das Rubgy-Auswahlspiel zwischen Nord- und Süddeutschland in Heidelberg endete mit einem 14:9-Sieg der Nord- deutschen. Das Entscheidungsspiel um den deut- schen Handball- Pokal gewann West- deutschland gegen Norddeutschland mit 16:12 Toren. Heinz Neuhaus konnte am Sonntag in der Dortmunder Westfalenhalle sei- nen Titel als deutscher und Europamei- ster mit Erfolg verteidigen. Er schlug seinen Herausforderer Wilson Kohlbre- cher in der 4. Runde k. o. Ruhe vor dem Sturm in den USA Eisenhower und Stevenson brachen alle Reise- und Rederekorde New Fork.(dpa) Die große Ruhe vor dem Sturm beherrschte am Sonntag die Vereinig- ten Staaten, deren Bevölkerung am Dienstag für die nächsten vier Jahre den neuen Präsi- denten wählen wird. Nach alter Tradition ruhten sich die beiden Kandidaten am Sonn- tag aus. Der demokratische Kandidat Ste- venson flog nach seiner Heimatstadt Springfield zurück und winkte einer jubeln den Menge müde zu.„Ich glaube nicht, daß eine Katze mit so wenig Schlaf leben kann, wie ich in den letzten drei Tagen hatte“, sagte er. Stevenson und sein Gegenkandidat Eisenhower haben in den letzten Wochen Alle Reise- und Rederekorde früherer Kan- didaten für das Präsidentenamt gebrochen. Stevenson ist während seines Wahlfeld- zuges 43 000 Kilometer weit geflogen und hat 9 000 Kilometer mit einem Sonderzug zurückgelegt. Dabei hielt er über 200 Re- deni. Eisenhower flog 5 000 Kilometer weit und fuhr 17 000 Kilometer in seinem Son- derzug. Er hielt 270 Reden. Heute, Montag, wird der Wahlkampf noch einmal mit aller Erbitterung toben. Die Demokraten und die Republikaner haben von den großen Radio- und Fernseh- gesellschaften lange Sendezeiten gekauft. In den letzten Umfragen e Institute zur Erforschung der öffentlichen Meinung ist die Zahl der noch unentschiedenen Wahl- berechtigten zu groß, als daß die Ergeb- nisse der Umfragen als gültige Voraussagen für den Wahlausgang angesehen werden körmten. Seit dem Versagen der Meinungs- forscher bei den letzten Präsidentenwahlen sind die Institute sehr vorsichtig geworden. Sie haben in diesem Jahr den Ausweg ge- funden, eine sehr hohe Zahl noch unent- London begrüfßft Sudan-Abkommen Für die Uebergangszeit vier Ausschüsse vorgesehen Kairo.(UP/dpa) Die Zukunft des Sudan war am Sonntag Hauptgegenstand einer längeren Unterredung zwischen dem ägyp- tischen Regierungschef, General Naguib, und dem britischen Botschafter in Aegypten, Sir Ralph Stevenson. General Naguib überreichte dem britischen Diplomaten ein Memorandum, in dem der Standpunkt Aegyp- tens zum Sudanproblem dargelegt ist. Der Text des ägyptisch- sudanesischen Abkommens wurde inzwischen von der ägyp- tischen Regierung veröffentlicht. Aegypten versichert darin, die sudanesische Bevöl- kerung bei der Entscheidung über die Zu- kunft ihres Landes zu unterstützen und jeden Beschluß, gleichgültig, ob er die Un- abhängigkeit des Sudan verlangen oder den Anschluß an Aegypten fordern werde, zu respektieren. Für die Uebergangsperiode sind vier Komitees geplant, von denen das erste dem britischen Generalgouverneur bei der Aus- übung seiner Funktionen zur Seite stehen Soll. Der zweite Ausschuß ist für die Ueber- Wachung der Wahlen verantwortlich. Der dritte hat die Aufgabe, die allmähliche „Sudanisierung“ des Kondominiums— wie es im Text wörtlich heißt— in die Wege zu leiten. Besonderes Augenmerk sei dabei auf die Polizei und der vierte Ausschuß ist für die Ausbildung von Beamten vorgesehen. In britischen Kreisen wird das Abkommen allgemein begrüßt, obwohl- so wurde er- klärt- einige Punkte noch der Klärung be- dürften. So verlautet von seiten des bri- tischen Außenministeriums, die Kompetenzen des im Abkommen vorgesehenen proviso- rischen Ausschusses, der den britischen Ge- neralgouverneur beraten solle, müßten ge- nauer umrissen werden. Außerdem sei noch nicht erklärt, in welcher Form die Interessen der primitiven Negerstämme im südlichen Sudan gewahrt würden. Im allgemeinen steht man in britischen politischen Kreisen auf dem Standpunkt, daß Großbritannien der Bevölkerung des Sudans bei der Wahl ihrer zukünftigen Regierungsform keine Hinder- nisse in den Weg legen sollte. Drei sudanesische Parteien, die für eine staatliche Einheit Aegyptens und des Sudans eintreten, haben sich, wie in Kairo bekannt- gegeben wurde, zusammengeschlossen. Die Fusion zwischen den Parteien- der Aschigga, der Khirridjin und dem Sudan-Kongreg wurde durch die Unterzeichnung eines Do- kumentes und die Schaffung eines gemein- samen Ausschusses der drei Parteien voll- zogen. Reverveofflziere schiedener Wähler aufzuführen. Allgemein erwartet man einen sehr knappen Ausgang der Wahl, gleichgültig wer nun gewinnen Wird. Kongreß der jugoslawischen KP eröffnet Zagreb.(UP) Der sechste Kongreß der jugoslawischen kommunistischn Partei wurde am Sonntag in Zagreb eröffnet. 2300 Dele- gierte, die etwa 800 000 Mitglieder der Kom- munistischen Partei vertreten, hatten sich in der großen Messehalle eingefunden und be- grüßten den jugoslawischen Staatschef, Mar- schall Tito, mit herzlichem Beifall. Der Chef des jugoslawischen General- stabs, General Koca Popovie, sprach über die Fortschritte, die seit 1948 auf dem Gebiet des jugoslawischen Verteidigungs- Wesens erzielt wurden. Er sagte Jugoslawien tue alles, was in seiner Macht stehe, um die Zusammenarbeit mit den freiheitsliebenden Völkern zu verstärken. Seit 1948 hätten eine Million Rekruten, 12 000 aktive und 18 000 ihre Ausbildungszeit be- endet. Die jugoslawische Armee sei fähig, einer Aggresion, trotz zahlenmäßiger Unter- legenheit, die Stirn zu bieten. Obwohl die aggressive Politik der Sowjetunion gegen- über Jugoslawien fehlgeschlagen sei, be- stünde auch heute noch die latente Gefahr eines Angriffes von ihrer Seite. Marschall Tito wird seine große Rede mit dem Bericht über die Tätigkeit der Partei seit dem letzten Kongreß 1948 heute, Mon- tag, halten. Nach ihm wird der stellvertre tende Ministerpräsident, Alexander Ran- ko vie, über Organisationsfragen und das neue Parteistatut sprechen. Zum ersten Male sind zu einem kommu- nistischen Parteikongreß in Jugoslawien nichtkommunistische Ausländer als Beob- achter zugelassen worden. 37 ausländische und 70 jugoslawische Journalisten verfolgen den Verlauf des Kongresses. Kenya-Kommission soll Vorschläge machen London.(dpa) Die britische Regierung hat eine Sonderkommission zur Prüfung der Verhältnisse in Kenya ernannt. Sie soll an Ort und Stelle Probleme der Landverteilung und-bewirtschaftung, Erziehung, Gesund- heitsfürsorge und viele andere Fragen unter- suchen und der Regierung anschließend ent- sprechende Empfehlungen vorlegen. 3 BNN urzteleqramm Der Kriegsgefangenen und ver- migtensuchdienst ist vom Bundesver- triebenen ministerium Ubernommen worden Nach einer interministeriellen Bekanntmachung vom Samstag gehen sowohl die Aufgaben als auch die Aufsicht des Suchdienstes auf den Bund über. * Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat haben beim Bundesverfassungsgericht ein Gut- achten darüber angefordert, ob der Bund zum Erlaß eines Baugesetzes zuständig ist. Das Plenum des Bundesverfassungsgerich- tes hat beschlossen, das beantragte Gutachter Zu erstatten. R. 5 Seite 2 e MORGEN —— Montag, 3. November 1952 Nr.. e Bischof Dibelius will am 22. November nach Moskau reisen Köln,(dpa). Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof D. Dr. Otto Dibelius, erklärte am Samstag in Köln, der Unterschied zwi- schen seiner bevorstehenden Reise nach Moskau und der von Kirchenpräsident Niemöller sei, daß er einer offiziellen Einladung des Moskauer Patriarchen folge und seine Reisebegleiter frei auswählen dürfe. Er werde völlig unbefangen nach Rußland fahren und glaube, daß man seiner Reise àuch in Bonn mit freundlicher Ruhe entgegensehe. Als voraussichtlichen Termin seiner Abreise nannte der Bischof den 22. November. Er werde sich wahrscheinlich acht Tage in Rußland aufhalten und auf der Rückreise in Leningrad Station machen. Der deutsche Ausschuß im Kongreß für Freiheit der Kultur tagte Stuttgart.(dpa) Der deutsche Ausschuß tür Freiheit der Kultur(früher deutsche Exekutive des Kongresses für kulturelle Freiheit) tagte am Wochenende unter dem Vorsitz von Prof. Carlo Schmid in Stutt- gart. Der Ausschuß wählte Dr. Helmut Cron, den ersten Vorsitzenden des deut- schen Journalisten verbandes, zu seinem zweiten Vorsitzenden. Der Kongreß für kulturelle Freiheit plant, wie am Sonntag bekanntgegeben wurde, für Sommer 1953 einen internationalen Kongreß der Wissen- schaften, der wahrscheinlich in Hamburg stattfinden wird. Schriesheimer wählten Fritz Urban zum Bürgermeister Schriesheim.(e.s.-Eig.-Ber.) Bei der Stich- wahl wurde der Kandidat der„Freien Wäh- lervereinigung“, Fritz Urban, mit 2133 von 3647 abgegebenen gültigen Stimmen zum Bürgermeister von Schriesheim gewählt. Der von den drei demokratischen Parteien CDU, SPD und DV unterstützte Gegenkandidat Dr. Schneider, Weinheim, erhielt 1514 Stimmen. Die sehr hohe Wahlbeteiligung von 90 Prozent beweist das starke Interesse der Bevölkerung an dieser Wahl. Im ersten Wahlgang waren auf Fritz Ur- ban 1782 Stimmen entfallen, auf Dr. Schnei- der 958, der Rest von 993 Stimmen verteilte sich auf acht weitere Kandidaten. Bei fast gleicher Wahlbeteiligung haben also rund 360 Wähler, die bei der ersten Wahl für einen anderen als einen der beiden Kandidaten ge- stimmt hatten, diesmal ihre Stimme Urban gegeben und rund 560 Dr. Schneider. Fritz Urban war von 1933 bis 1945 bereits Bürgermeister in Schriesheim. Wird der Kreis Buchen aufgelöst? Karlsruhe.(M. L. Eig.-Ber.) Die CDU-Frak- tion in der Verfassunggebenden Landesver- sammlung hat an die Regierung eine Kleine Anfrage gerichtet, in der sie um Auskunft ersucht, ob und welche Verhandlungen be- reits über eine Aufteilung des Kreises Bu- chen stattgefunden haben. Nach einer Aeußerung des Bundestags- ab geordneten der CDU Wacker soll an- geblich beabsichtigt sein, den Kreis Buchen aufzuteilen und den größten Teil dem Kreis Tauberbischefsheim zuzuschlagen. Regie- rungspräsident Dr, Huber erklärte unse- rem Korrespondenten, daß er die Gerüchte von einer Aufteilung des Kreises Buchen für abwegig halte. Die nordbadischen Kreise seien einigermaßen gleich groß gebildet worden. Es sei mithin undenkbar, daß ein Kreis jetzt auf das Doppelte vergrößert wer- den und ein anderer dafür verschwinden solle. Mit einer Vereinigung der Kreise Tau- berbischofsheim und Buchen würde zudem auch wirtschaftlich kein Vorteil erreicht, denn wenn man zwei arme Kreise zusam- menlege, würde der neugeschaffene Groß- kreis durch die Zusammenlegung auch nicht reicher. Wetterleuchten über Südamerika Neue Regierungen und Nationalisierungstendenzen widersetzen sich dem Auslandskapital Von unserem Südamerika- Korrespondenten H. Theiss Santiago. Die Entwicklung, die sich vor Jahren in Südamerika anbahnte, ist durch den blutigen Umsturz in Bolivien und die Präsidentschafts-Wahlen in Chile stark vor- angetrieben worden. Jedoch läßt sich die Situation keines der betreffenden Länder isoliert betrachten. Sowohl die politischen Triebkräfte wie auch die ihnen zugrunde- liegenden wirtschaftlichen Probleme sind in Argentinien, Chile, Bolivien, Ekuador und anderen Staaten miteinander eng verbunden, selbst wenn keinerlei parteipolitische Bin- dungen über die Grenzen reichen. Ungesunde Entwicklung Die Voraussetzungen zu der Entwicklung, die nunmehr ihrer Vollendung entgegen- treibt, sind wenigstens zum Teil von den großen ausländischen Gesellschaften selbst geschaffen worden. Kein einsichtiger Chilene oder Bolivianer bestreitet, daß der Aufbau der Kupfer- und Zinnindustrie ohne die Hilfe nordamerikanischen Kapitals und aus- ländischer Ingenieure nicht möglich war. Man ist bis zu einem gewissen Grade den frem- den Gesellschaften dafür dankbar, daß sie durch ihre Initiative den südamerikanischen Völkern Quellen des Reichstums und der Arbeit erschlossen haben. Aber man sah mit wachsendem Arger, welche Gewinnausschüt- tungen Jahr für Jahr geleistet wurden. Es ge- hörte nicht zu den Ausnahmen, sondern es stellt Regelfälle dar, daß die Minen-Gesell- schaften 30 bis 50 Prozent Dividende zahl- ten, in zwei bis drei Jahren also das gesamte investierte Kapital an die Aktionäre zurück- gaben. Aus dieser Tatsache wurde verständ- licherweise der Schluß gezogen, solche un- gewöhnlichen Gewinne könnten nur bei hochkapitalistishen Ausbeutungsmethoden möglich sein, zu niedrige Lohnzahlungen und Raubbau am Berg. Die Gewerkschaften stell- ten höhere Forderungen und die Gesamt- bevölkerung will, daß ihr Land am Gewinn einen größeren Anteil erhält. Parteien machen sich das agitatorisch zunutze und Regierungen müssen manchmal sogar wider- strebend diesen Wünschen folgen. Man muß die unvorstellbare Armut des Bolivianers gesehen haben, dieses am schlechtesten bezahlten Minenarbeiters der Welt, um zu begreifen, welches Gebirge von Haß sich langsam hier angesammelt hat. Man muß ferner Zeuge der Szenen des un- erträglichen Hochmuts ausländischer Direk- toren und Ingenieure gegenüber ihren Ar- beitern gewesen sein, um die heutige Lage ganz zu verstehen. Dabei ist besonders der chilenische Arbeiter mit seiner heiteren und liebenswürdigen Art durch ein gutes Wort weitaus leichter zu lenken als der euro- päische. Bolivien und Chile In Bolivien wird die neue Regierung kälschlich als revolutionär bezeichnet. Dr. Vieter Paz Estensere wurde vor mehr als Jahresfrist ordnungsgemäß zum Präsi- denten gewählt. Ein Staatsstreich der ka- pitalistisch- militärischen Clique hat ihn an der Amtsübernahme gehindert. Er er- kämpfte sich sein Recht dann mit den Waf⸗ fen. Aber— und hier offenbart sich wie- der einn Musterbeispiel für die Gefahren der Massenpropaganda— er kehrte aus der Emigration als der gefeierte Held seines Volkes in die Heimat zurück und ist heute nicht mehr Herr der Lage. Er sieht sehr wohl, daß ohne großes Eigenkapital und ohne ausreichende Fachkräfte die umfangreiche Minenindustrie nicht vom Staat übernom- men werden kann. Er wollte bremsen und die Entwicklung hinauszögern. Arbeiter und Gewerkschaften präsentieren indes jetzt ihre Rechnung. Dr. Paz hat klare Zusagen in der Wahlpropaganda gemacht und rund 3000 seiner Anhänger gaben ihr Leben, um ihm an die Macht zu helfen. Also muß der Präsi- dent nun auf der Propagandababn auch Verein„Kurpfalz“ legt seine Ziele dar Oberbürgermeister Dr. Heimerich bleibt zweiter Vorsitzender Bad Dürkheim.(mle-Eig.-Ber.) Bei der Generalversammlung des 1949 gegründeten, jetzt etwa 300 Mitglieder zählenden Ver- eines„Kurpfalz“ am Samstag, in Bad Dürk- heim wurden Bürgermeister Dr. L. Rei- chert(CTudwigqhafen) als erster und Oberbürgermeister Dr. H. Heimerich (Mannheim) als zweiter Vorsitzender von einem ISköpfigen Direktionsausschuß für ein weiteres Geschäftsjahr bestätigt. Dem um zwei Personen erweiterten Gesamtvor- stand gehören außerdem Frankenthals Bür- germeister Dr. E. Kraus, der Mannhei- mer Stadtrat Dr. F. Waldeck, der Lud- wigshafener Stadtrat L. Bertram und Senatspräsident Dr. Walz aus Heidelberg Axl. Der Verein hat es sich zur Aufgabe ge- macht, die wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen den links- und rechts- Theinischen Gebieten der ehemaligen Kur- pfalz zu pflegen, eine politische Wiederver- einigung dieser Gebiete und deren Anschluß an den Südweststaat anzustreben in Ueber- einstimmung mit dem(noch nicht in Kraft getretenen) Artikel 29 des Grundgesetzes, der eine politische Neugliederung des Bun- desgebietes unter Berücksichtigung der landsmannschaftlichen Verbundenheit, ge- Schichtlicher und kultureller Zusammenhänge und des sozialen Gefüges vorsieht. Eine Entschließung, die das zu verfol- gende Ziel klar formuliert, wurde von der Generalversammlung einstimmig angenom- men. In dieser Entschließung wird zudem festgehalten, daß der Verein„Kurpfalz“ den bayerischen Bemühungen, die Pfalz für einen Anschluß an Bayern zu gewinnen, durch sachliche Aufklärung der Bevölkerung ent- gegentritt Besonders die vereinseigene Zeit- schrift„Kurpfalz“ soll durch objektives Tatsachenmaterial die bayerischen Argu- mente widerlegen. Die Generalversammlung wurde mit einer Pressekonferenz beendet, bei der besonders Bürgermeister Dr. L. Reichert und der Ge- schäftsführer des Vereines, Dr. W. Sie ble r, mehrere Argumente der Bayern-Seite durch sachliche Widerlegungen entkräfteten. MdB F. W. Wagner CTudwigshafen) plädierte für den Anschluß an den Südweststaat, da eine einfache Gegenüberstellung der even- tuellen Wirtschaftskraft von Württemberg- Baden-Pfalz auf der einen und Pfalz- Bayern auf der anderen Seite entschieden gegen Bayern spreche. Auch die konfessionelle Aus- geglichenheit in diesem Raum spreche für die vom Verein„Kurpfalz“ angestrebte LG- sung. Der Abgeordnete beendete seine Darstel- lung mit einem Hinweis auf das völlig kor- rekte Verhalten badisch-württembergischer Minister, die nicht in die Bemühungen, Ein- fluß auf die pfälzische Bevölkerung zu ge- winnen, eingriffen und damit der Bevölke- rung eine unvoreingenommene Entscheidung ermöglichten. — Industrie drängt nach„i,uropa“ Von Mannheim durchs Saargebiet— also den kürzesten Kraftfahrzeugweg— zur am 31. Oktober zu Trier abgehaltenen Europa- Tag der Deutschen Industrie zu reisen, ist mit bitterem Vorgeschmack verbunden. Mit Ein- und Ausreise bei Homberg/ Saar bzw. Freudenburg sind näm- Uch zwei Grenzen zu überwinden; eine dritte Lamdesgrenze Luxemburg) wird hart gestreift. Weit wegs vom vertrauensvollen Glauben an die Verwirklichung„europäi- scher Einigung“ führt solches Er- und Durchleben der Kleinstaaterei. Nur Schale, nicht Kern erweist sich jedoch die den Reisenden wie Eiseshauch anmutende schweigsame Quit- tierung deutschgesprochener Grußworte. Der französische Zollbeamte— er wurde gerade um Dienst abgelöst und fuhr per Anhalter Als Fahrgast mit uns nach Homburg/ Saar mit— entschuldigt nämlich mit französi- scher Ueberschwenglichkeit sein„amtliches“ Gesicht während der Zollabfertigung. Es erweist sich, daß gerade dieser Mann, des- sen Existenz mit dem Begriff„Douane- Frontière“) unlöslich verbunden ist, als Verächter nationalistischen Denkens, Später — als wir in Trier den Ausführungen des deutschen Vizepräsidenten der Hohen Be- Hörde, Franz Etzel. zuhörten dünkte uns, dieser kleine. einfache französische Be- amte habe Franz Etzel das Stichwort gege- ben mit den Worten: „Wenn die Völker es doch nur begreifen wollten. daß nationale Souveränität 80 ziemlich das Kostspieligste ist, was sie sich bisher leisteten. Geld, Arbeit. Genüsse des Lebens und auch Blut und Menschenleben wurden diesem Phantom geopfert.“ „Die bisherigen Versuche scheiterten, — weil sie an einem entscheidenden Problem für einen werdenden Staat vorbeigegangen sind; ich meine, das Problem der Souveräni- tät“, sagte Franz Etzel im ersten Teil sei- ner groß angelegten Rede. „. In Europa untersteht der ganze Raum der Souveränitäten der nationalen Staaten. Nur wenn und soweit diese bereit sind, auf Teile ihrer Souveränitätsrechte zu verzichten und sie auf einen neuen Staat, nämlich den Staat des„Vereinigten Europa“ ) Tollgrenzen zu übertragen, wird es möglich sein, einen europäischen Staat zu schaffen.“ Rückstandiges Europa Den zweiten Teil seiner Rede stützte Etzel auf die Tatsache, daß die europäische Wirtschaft, namentlich die Grundstoffindu- strien, einen modernen Produktions- und Verteilungsapparat aufbauten. wobei die vollständige Entfaltung der hierin liegenden Möglichkeiten durch Ländergrenzen ein- geengt und behindert würde, die den Ver- hältnissen vergangener Jahrhunderte, aber nicht mehr denen des XX. Jahrhunderts entsprächen. Folgende Zahlen kennzeichnen die dadurch hervorgerufene Entwicklung: Europas Anteil an der industriellen Weltproduk-⸗ tion betrug im Jahre 1880 75 0 5 im Jahre 1931 23 0% Der Energleverbrauch in den Vereinigten Staaten hat sich in der Zeit von 1900 bis 1950 vervierfacht; in Europa höchstens verdoppelt. Der Steinkohlenverbrauch beträgt pro Kopf der Bevölkerung in USA 9—10 t Steinkohlen-Einheiten in Europa etwa 272,5 t Steinkohlen-Einheiten Der Stahlverbrauch der vereinigten Staaten ist mit 500 kg je Kopf der Bevölkerung ebenfalls viereinhalbmal so groß wie in Europa. Das rasche Wachstum der Industriepro- duktion und des Verbrauches in der UdSSR dürfe bei solchen Vergleichen nicht über- schen werden. Die Grundlagen europäischer Wettbewerbs- ordnung Heilsam einzugreifen sei nur dadurch möglich, daß sämtliche Verfälschung des Wettbewerbs im Raume des gemeinsamen Marktes beseitigt würden. Detailschwierigkeiten: 1.) Bei Aufhebung der Zölle werden von mit Meistbegünsti- gungsklauseln ausgestateten Vertragspart- ner, die nicht zu den Mitgliedsstaaten gehö- ren, Forderungen aufgestellt. Diese Frage sei— so sagte Etzel— zur Zeit Gegenstand von Beratungen innerhalb des GATT, Er hofft, daß es zu einer Regelung kommt, die dem besonderen Charakter der Montan Union Rechnung trägt. 2.) Die Frachten. Grundsätzlich sollen für die gleiche Strecke für gleiche Waren auch gleiche Tarife innerhalb der Mit- gliedsländer angewendet werden. Experten seien bereits mit der Durchrechnung befaßt. Ob und wieweit hierbei die Gefahr akut wird, daß gerade die Frachtbestimmungen des Vertrages erhebliche Aenderungen in der Standortstruktur der beteiligten In- dustrie, ja der gesamten beteiligten Volks- wirtschaften nach sich ziehen könnten, körme bislang nicht gesagt werden. Es soll aber das Primzeß des Leistungswettbewerbs Anerkernung finden und durchgeführt werden, weswegen Standortunterschiede als solche nicht beseitigt werden dürften.„Die Folge würde sein, daß die Produktion der Gruben und Hütten dort ihren Absatz suchen wird, wo sie am preisgünstigsten transportiert wird.“ Am gemeinsamen Markt werden die Hütten Lothringen und der Saar den süddeutschen Markt geöffnet fin- den, während das Ruhrrevier zusätzliche Möglichkeiten im Norden des gemeinsamen Gebietes haben wird. Die Hohe Behörde kann bei Frachtbasen eingreifen, die den Wettbewerb verfälschen. Preis politił der Verbilligung, nicht der Verteuerung Die Hohe Behörde setze nicht von sich aus Preise fest, es sei denn in Zeiten der Krise oder in Zeiten der Mangellage, in denen sie dazu übergehen könne, Höchst- oder Mindest-Preise von sich aus zu be- stimmen. Der Montanvertrag sei jedoch kein internationales Riesenkartell des Bergbaues und der Hütten, dessen Aufgabe darin be- stehe, dle Erzeugungspreise zu Lasten der weiter verarbeitenden Industrie und der Ver- praucher hochzuhalten, Sein Ziel sei, auf die Bildung niedrigster Preise zu wirken. „.. Wie anders wäre denn eine Auswei- tung der Märkte unter gleichzeitiger Hebung des Lebensstandards zu errei- Hen? Wettbewerb mit Harmonie Bei der„Harmonisierung“ der Wett- bewerbs bedingungen tauchen wieder Schwie- rigkeiten auf. 1. die staatlichen Zuschüsse zu den Sozial- lasten, 2. die direkten Steuern. 3. die Frage, wieweit Preisbestimmungen kür Nebenprodukte den Wettbewerb in der Eisen- und Stahlindstrie verfälschen können. Hier versuchte Etzel, mit einer mißver- ständlichen Deutung des Begriffes aufzu- räumen. Die in naturgegebener und lang- jähriger Entwicklung gegebenen Standort- vorteile einzelner Montan- Unternehmen sol- len weder beseitigt noch eingeebnet werden. Die Harmonisierung bedeute lediglich den Versuch, Produktions- und Vertriebsbedin- gungen für Kohle und Stahl auch hinsicht- lich jener Faktoren einander anzunähern. Hinsichtlich der Investitionen, die aus eigenen Mitteln oder aus von der Hohen Be- hörde aufgenommenen Fremdmitteln finan- praktisch voranschreiten. Das kann Bolivien in Kürze ebenso an den Rand des Banke- rottes bringen wie Persien. In Chile liegen die Dinge weitaus günstiger. Einmal ist das indianische Ele- ment, das— heute geweckt und voller Lei- denschaft— in Bolivien rund dreiviertel der Bevölkerung darstellt, hier ohne jede Be- deutung. Die Kreise, die General Ia ez Wahlsieg erfochten, sind nicht so urteilslos wie der bolivianische Minenarbeiter. Wenn auch die Ueberführung der Kupfer-, Man- gan- una Eisengruben in chilenischen Besitz Fernziet sein mag, nichts deutet darauf hin, daß man nun zu überstürzten Maßnahmen greifen wird. Gefühle machen Politik Aber, die innere Abneigung gegen alles Angelsachsentum ist auch in Chile Gemein- gut der mittleren und unteren Schichten. Wie weit solche Empfindungen eines Tages die nüchterne Politik entscheidend beein- flussen, vermag niemand vorauszusagen. Die deutschen Industrievertreter haben in den letzten Jahren daraus schon ihren Nutzen gezogen. Nicht nur Güte und Preis bestim- men die Import- Entscheidung, sondern auch Gefühle. Der Südamerikaner fast allgemein kauft lieber deutsche als nordamerikanische oder englische Ware. Das ist eine sachliche Feststellung, die im Gespräch auch von auf- geschlossenen Lankees bestätigt wird, die der Lage nüchtern gegenüberstehen. Volkskammer sucht Aussprache mit dem Bundestag Berlin. dpa) In dem am Freitag von Beauftragten der Sowjetzonen-Volkskam- mer im Sekretariat des Bundestagspräsi- denten in Bonn abgelieferte Schreiben schlägt nach einem Bericht des Sowjet- zonen-Nachrichtendienstes ADN der Präsi- dent der Ostzonen- Volkskammer. Johannes Dieckmann, Bundestagspräsident Dr. Hermann Ehlers vor, der bereits früher von der Volkskammer an den Bundestag gegebenen Einladung entsprechend arm 13. November eine Aussprache zwischen einer Delegation des Bundéstages und der Volkskammer herbeizuführen. Der Bundes- tagspräsident wird um Mitteilung gebeten, „ob dem Bundestag dieser oder ein früherer Termin genehm ist“, Außerdem bittet Dieck- mann um Bekanntgabe des Termins,„zu dem der Bundestag seine Stellungnahme zu unseren Vorschlägen herbeizuführen beab- sichtigt, damit unsere Delegation in dieser Sitzung des Bundestages ihren Standpunkt darlegen kann“. Auf einer CDU- versammlung in Köln nannte Bundeskanzler Adenauer am Sams- tag das jüngste Erscheinen von Volkskam- mervertretern in Bonn(wir berichteten darüber in unserer Ausgabe vom Samstag) ein„dummes und plumpes SED-Manöver, mit dem man uns in Zukunft verschonen sollte“. Ein neuer Versuch für den Frieden in Korea New Vork.(dpa) Dreizehn asiatische und arabische Länder beabsichtigen, wie am Sonntag in New Vork bekannt wurde, der UNO einen Kompromiß vorschlag zur Lö- sung der Koreafrage vorzulegen. Der indone- sische Delegierte Pala r soll Indien ersucht haben, einen Entschließungsentwurf zur EKoreafrage auszuarbeiten, der von der asia- tisch- arabischen Gruppe unterstützt werden kann. DDr 5. ˙—ꝛ—ꝛ—..... ¶—ꝗ ziert werden, äußerte sich Etzel nur um- schreibend. Eine gewisse Ausrichtung der Investitionen sei im Hinblick darauf nötig, daß die Hohe Behörde gehalten sel, die vor- handenen Produktionskapazitäten, die ver- schiedenen Produktionskosten der Auf- nahmefähigkeit der Märkte— und zwar so- wohl des gemeinsamen Marktes als auch der Weltmärkte— anzupassen. Unmittelbare Zielsetzung: „.. Die Ausweitung der Märkte erhöht— das wissen Sie als praktische Wirtschaftler besser als ich— die Möglichkeiten der Pro- duktion und des Absatzes. Sie stabilisiert bis zu einem gewissen Grade die Produktions- bedingungen und trägt zur Kostensenkung bei... Der dabei stattfindende ökonomische Ausleseprozeß— er stand auch vor der Wäh- rungsreform vielen Wirtschaftlern als Schreckgespenst vor Augen— verlöre in dem Augenblick seinen Schrecken für die Gesamt- heit, sobald er sich als Gesundungsvorgang der Volkswirtschaft erweise. Dirigistisches Instrumentarium oder Freier Mart Die Unterstellung, die Hohe Behörde sei eine„dirigistische Ueberplanungsbehörde“, wehrte Etzel mit einem Zitat der französi- schen Delegation ab. In einem Bericht der Delegation an das französische Parlament heißt es zu dieser Frage: „Wenn sich eine allgemeine Wirtschafts- philosophie aus dem Vertrag ableiten läßt, dann die, daß es keine Regel oder Methode Sibt, die in allen wirtschaftlichen Verhält- nissen gleicher Weise gültig und gleicher Weise anwendbar wäre. Normalerweise müssen die Ziele der Gemeinschaft durch das Funktionieren der Märkte und die Initiative der Unternehmer erreicht werden. Aber es wäre unfaßbar, keine Schutzmaßnahmen für außergewöhnliche Zeiten vorzusehen, wo eine Intervention sich als notwendig erwei- sen würde.“ Nuchterne Betfachter waren die Männer der Wirtschackt, die in Bemkastel in einer Pressekonferenz rück- blickend auf die Gesamtveranstaltung„Eu- ropa-Tag der Deutschen Industrie“ ausführ- ten, diese Tagung sollte eine Demonstration der Industrie für die Montanunſon sein. Die Montanunion wolle das Wirtschaften den Unternehmern überlassen und die Auf- gaben eines Ministeriums wahrnehmen. Pro- duzieren und verkaufen soll Aufgabe der Wirtschaft und nicht der Behörde der Mon- tanunion sein. Aus Wochenend-Reden ö Die soziale Lage der Vertriebenen Dreißig Prozent der 1 0. Nr. 2 22383 „ haben wieder den sozialen Standard erreich den sie vor ihrer Vertreibung auch in der Hel mat hatten, sagte Bundesvertriebenenminige Dr. Hans Lukaschek am Sonntag al einer CDU-Wahlkundgebung in Wipperſi Nordrhein-Westfalen). 50 Prozent der Vertyle. benen hätten zwar einen Arbeitsplatz, gelen aber sozial gedrückt“ anzusehen. Von den 310 000 arbeitslosen Heimatvertriebenen Ring. ten 200 000 durch die laufende Umsiedlung. aktion Arbeit bekommen. Bis Ende dieses Jab. res werden nach den Worten Lukaschen 500 000 Vertriebene umgesiedelt sein. Bis nd Juni 1953 sollen weitere 100 000 folgen. End 1953 würden 700 000 Heimatvertriebene um. gesiedelt sein. DGB soll sich auf seine Aufgaben 1 1 I Vizepräsident Franz Blücher fordertz am Sonntag auf einer FDP- Wahlkundgebung in Dortmund die Gewerkschaften auf, sich all ire eigentliche Aufgabe zu besinnen, den Arbeitnehmern einen besseren Rechtsschutz 2 gewähren und sie wirtschaftspolitisch fortzu. pilden. Er sagte:„Wir haben nicht eine mond. polistische Staatsform beseitigt, um jetzt nem machtpolitisch orientierte Organisationen in Staate zuzulassen.“ Weiterhin gegen Stuttgarter Koalition Der Vorsitzende des Landesverband Württemberg-Hohenzollern der Freien Demb. kratischen Partei, Dr. Eduard Leuze warf am Sonntag auf dem Parteitag seine Landesverbandes in Sigmaringen der Stu garter FDP/DVP-Leitung vor, versucht 2 Raben, den in Südwürttemberg bestehende FDP-Landesverband an die Wand zu drüb ken und sich seiner politischen Opposition ge, gen die„Stuttgarter Machtpolitik“ zu en, jedigen. Im Zentrum der Auseinandersetzu- gen stünden grundsätzliche politische Ne. nungsverschiedenheiten, die zwar durch di Bildung der kleinen Regierungskoalition 0 Baden- Württemberg sichtbar geworden seien hier aber nicht ihre eigentliche Ursache hät. ten. Die durch die Bildung der Stuttgarte Koalition geschaffene Lage sei nur im grund sätzlichen politischen Bereich zu lösen. Die Delegierten des FDP-Landesparteltage in Sigmaringen wählten am Sonntag den be Die herigen Vorsitzenden Dr. Eduard Leuze(Rel gchaue lingen), mit 75 von 92 Stimmen wieder zu deeutsc ersten Vorsitzenden des Landesverbands Stellvertreter wurden Oberbürgermeister t Hans Kohler(Schwenningen) und Frau Eu Witzig(Reutlingen). An dem Parteitag 1 men gewählte Delegierte aller Kreisverbänt der FDP württemberg-Hohenzollerns 1 Ausnahme des Kreises Freudenstadt teil. Riesige Waldbrände in den USA Chikago.(UP) Seit Tagen wüten in zech amerikanischen Staaten Waldbrände, wie in der Geschichte der Vereinigten Staate bisher nicht verzeichnet worden sind. Men als 400 000 Hektar Wald- und Buschlag stehen in Flammen oder sind bereits e kohlt. Der angerichtete Schaden geht in d. Millionen Dollar. Drei Menschen wurde Opfer der Flammen. Noch immer besten keine Hoffnung, daß der Katastrophe En, halt geboten werden kann. 5 Bei einem Großfeuer, das ein Altersheln in Hillsboro(Missour) zum Teil in Asch legte, kamen 18 Personen ums Leben, Insassen des Heimes erlitten Brandwer letzungen Man vermutet, gaß di Fa strophe durch eine schadhafte Llelit Entstanden ist. 5 Ein Kaltlufteinbruch arte ame ende auf den Vogesenbergen zu befiad lichen Schneefällen. Die Schneedecke, durchschnittlich zehn Zentimeter berg reicht bis in die Höhe von 900 Metern e unter. Die Staatliche Straßenverwaltung Bahnschlitten eingesetzt, um auf den Strab Schneeverwehungen zu räumen. Bei einer Trafostation zwischen Nel luß heim und Altlußheim wurde. Sonntagnachmittag eine weibliche, Leiche g funden. Wie die Karlsruher Kriminalpoll mitteilte, besteht nach den bisherigen tersuchungen Verdacht auf einen Sexualmoſ Fin Die Dreb, rascht sich e . Sy W. per, de Ecke Waldh. Dr. Beutler vom BDI sagte ferner“ Veranstaltung habe den Sinn gehabt, Politik von der Wirtschaft Impulse zu teilen, um die Entwicklung zu Europa anzutreiben, Die Industrie wolle die Ava garde der Politik sein. Der Schumanplan der erste Ansatz zur europäischen Arbel teilung, die die gegenseitige Konkurrenz lösen und ein neues Wirtschaftsgefüge sd fen werde, das den Außenhandel Eurqh wieder sinnvoll gestaltet. Dr Bundesverbt der Deutschen Industrie teilte die Erw-arlt gen des Bundeswirtschaftsministeriums i die künftige konjunkturelle Entwicklung, 10 größte Hilfe sei die Heranbildung der 1 gen Facharbeiter. Das Steuersystem mi 80 geändert werden, daß die Produktion steigert und im vermehrten Maſe Kap gebildet wird.. Die Chancen wahrnehmen 5 Der von Trier nach Mannheim zurit reisende„europäische“ Tagungsteilnehn — das, was er vormittags erlebte, vers ihn, einen 130 km langen Umweg über K. lenz einzuschlagen— entsann sich 1 der Worte des einfachen kleinen franz schen Zöllners, wie kostspielig doch nationalen Souveränitäten sind. Die 80, Tagung am geistigen Auge vorbeiglelten] send, besann er sich jedoch auch dessen f, es ein Unglück wäre, wenn die gegenwart Bereitwilligkeit zum Verzicht auf natiang Souveränität zunſchte gemacht würde durch, daß versucht würde, die Einbi nationaler Souveränitäten auf wWirtsche Uchem Gebiete wettzumachen, 1 Dieser Gedanke liegt nahe, denn Koh die Angst vor dem Sprung ins kalte Was Billig die Motivierung dieser Angst J. hütet den Kampf aller gegen alle. N echten europäischen Leistungswettbenn der Wirtschaft kann ein in Freiheit verein tes Europa niemals zustande kommen. 5 Chancen müssen genützt werden, solange europäische Gedanke in der breiten 1700 masse— das Beispiel des französischen 4% ners beweist es— zündet. 7. 0. Marktberichte Mannheimer Fleischgroßhandelspreise vom 1. November* wo) Inlandstfleisch:(Preise in PN 121 10 Ochsen 3,103.30(Vorwoche 2˙0.—3 20): 0) 5. bis 3,40(3,00—3, 20; Kuh 2,403.00(2.40258* 10 len 3,10—3,30(3,00—8,20): Schweine 3,504 verändert)? Kalb 3,80—4,50(4,00—4,50); 2,70—8,10(2,30—3, 200. Auslandsfleisch: 515 0 5 3.003,10(3,20— 3,30): Kuh 1. Sorte 2.908,00. denz: für in- und Auslandsflelsch ruhig. den benen rtriebeneg d erreich in der Hel. enminlster dantae au ViDperfirh er Vertrie. latz, gelen 9 den nen ki nsledlung dieses Jab. Lukaschen; . Bis Eng Sen. Ende ebene um. n i er fordert undgebung uf, sich all nnen, den atsschutz 21 isch fort. eine mond. jetzt neu ationen in Toalition esverbande eien Demo 1 Leuze, eitag seine der Stutt ersucht 2 bestehende 1 zu drüb Position ge. K“ zu eh. indersetzun- tische Mel. durch d dalition f. orden gelen Irsache hat. Stuttgarte r im grund ösen. sparteſtage tag den biz, Leuze(Reut wieder zun esverbande meister. 1 Frau Eu rteitag 0 reisverbind Ulerns m adt tell, n USA ten in sech cke, wie z ten Staate sind. 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FC Nürnberg 1:7/ Waldhof- Aschaffenburg 4:0 Jungen Gästen fehlten Erfahrung und Reife Deutsche Turner schlugen Finnen überlegen In Karlsruhe gewann Deutschland den Länderkampf gegen Finnland mit 343, 05: 335,5 Punkten überraschend hoch Mit einem klaren Sieg von 343,05: 335,15 Punkten gewann unerwartet hoch die deutsche Kunstturn-Nationalmannschaft den zweiten Länderkampf nach dem Kriege gegen die Nordländer. In der Karlsruher Markthalle schauer ausgezeichnete Leistungen der deutschen Kunstturner und ihrer Gäste, die mit einer sehr jungen Mannschaft den schwe- ren Kampf gegen die reife Deutschland-Riege bestritten. Dieser sechste Kampf gegen Finnland wäre bei weitem nicht so hoch gewonnen worden, gingen die Finnen konzentrierter und ruhiger an den Start. Die lange Reise schaffen, als erwartet.— Nachdem die finnische Nationalhymne und das Deutschlandlied die Veranstaltung, bei der die Deut- schen als Favoriten galten, eröffneten, begann der Turnwettkampf, der im großen und ganzen den Reiz eines spannenden Treffens vermissen ließ, weil die Ueberlegenheit der deutschen Riege gleich nach den ersten Uebungen sprung schuf, der nur sehr schwer aufgeholt hätte werden können. Es zeigte sich, daß die in internationalen Kämpfen erprobte deutsche Mannschaft wesentlich reiter und technisch vollendeter turnte, jedoch auch nicht wie in anderen Kämpfen, 80 z. B. gegen die Schweiz, zu gefallen wußte. Ueberraschend muß die Neherlegenheit in den Pausch-Pferd- Uebungen gewertet werden, die für gew nlich als die„Achilles verse“ der deutschen Turner galt. Die Tatsache, daß in der Einzelwertung auf den ersten sechs Plätzen nur deutsche Turner landeten, zeigt am besten die fast vergleichslose Ueberlegenheit. Die Finnen wußten jedoch durch ritterliches Kämpfen selbst in aussichtsloser Position, zu imponieren. Sonderbeifall der 10 000 belohnte sie für ihre oft gekonnt eleganten Abgänge vom Reck und Barren und vor allen Dingen für ihre exellenten Salti und korrekten Uebungen beim Bodenturnen. Die Söhne Soumis gingen mit fliegenden Fahnen unter sahen 10 000 begeisterte Zu- machte ihnen doch mehr zu einen Punktvor- Finnen nervös— Deutsche gelassen Die Finnen in weißer Hose und blauem Dreß, das Finnenkreuz auf der Brust, über- raschten mit ihrer jungen Mannschaft, in der zich einige hervorragende Talente befanden. Die ungewohnte Atmosphäre, 10 000 Zu- schauer, und dazu die gelassen wirkende deutsche Mannschaft in weißer Hose und dem HM Bitdberich. SV Waldhof— Vikt. Aschaffenburg 4:0. Schep- per, der Torwart von Aschaffenburg, fängt eine Ecke von Heim, Hohmann und Cornelius(alle Waldhof). Bantz(Deutschland) bei einer schwierigen Uebung an den Ringen traditionellen weißen Jersey mit dem schwarzen Adler geschmückt, machten die von der Reise ermüdeten Gäste vollends ner- VS. Hätten die Finnen einige ihrer bewähr- ten und erfahrenen alten Turner in der Mannschaft gehabt, so wäre der deutsche Sieg kein egs s0 hoch ausgefallen. Darüber hinaus hätten die Zuschauer einen spannenderen Kampf zu sehen bekommen, der auch in turn- technischer Hinsicht mehr geboten hätte. So lag es in der Natur der Sache, daß die deutschen Turner nicht immer mit dem Elan und dem Schneid kämpften, die eben einmal ein Kampf gegen stärkere Gegner— fast möchte man sagen— allein mit sich bringen. Die deutsche Mannschaft hatte ihren besten Mann in Helmut Bantz, der in allen Uebungen eine sehr gute Leistung bot und keinen Wert auf Effekthascherei legte. Seine hervorragende Kür am Reck war vollendet. Kaum schlechter war Theo Wied. der mit einer soliden Leistung aufwartete. Die bei- den Nachwuchsleute Schnepf und Klein haben gute Anlagen. Besonders Schnepf: im Bodenturnen holte er sich die hehe Punktzahl mit 9,90(). Allerdings zeigte er sich am Barren und an den Ringen, sowie am Pauschpferd noch recht schwach. Mit„Volldampf“ über das Längspferd Schon bei der ersten Uebung zeigte sich die Ueberlegenheit der Deutschen. Bantz legte einen Pferdesprung hin, der mit 9,70 Punkten am besten bewertet wurde, wäh- rend Dickhut mit 9,45 überbewertet wurde. Bei den Finnen zeigte sich Viskari mit 9,60 am besten; Saarikallio und Nurminen dage- gen erreichten kaum eine ansprechende Durchschnittsleistung. Der Vorsprung der Deutschen nach dieser Uebung mit 57,25:56,55 war überraschend groß. Als dann am Barren die Deutschen Klein, Bantz urid Theo Wied für flüssige Uebungen von tosenden Beifall umrauscht wurden und die höchsten Noten erhielten, war kein Zweifel mehr an einem Sieg unserer Riege. So gab der Vorsprung von 2,80 Punkten nach zwei Uebungen der deutschen Mannschaft den nötigen Auftrieb auch am Längspferd die gefürchtete Klippe zu umschiffen. Es war erstaunlich, wie gut sich unsere Leute aus der Affäre zogen. Dick- hut schnitt am besten ab, hatte aber in ter war. Finnen stark an den Ringen Hervorragend schlugen sich die Finnen Saarikallio und Lindfors an den Ringen. Ihre kraftvollen Uebungen konnte nur Hans Pfann mit einem Zehntelpunkt überbieten. Der Deutsche, der an diesem Gerät von sei- nen Kameraden kaum erreicht ist. glänzte mit Waage-Auslagen und Handständen, daß dem Zuschauer der Atem weg blieb. Die Finnen hatten besonders mit ihren Kreuz- hängen Glück, die aus dem Handstand so geschickt angesetzt wurden, daß die Rück- Lempinen einen Geguer, der kaum schlech- kehr in die Sitzhocke geradezu phantastisch wirkte. Im Bodenturnen waren durchweg exel- lente Vorträge zu sehen. Wie Bälle sprangen die Finnen, aus einem Salto- rückwärts ging Lappalainen in Spagat, federten Dickhut und Erich Wied vom Salto in den Handstand. Fortsetzung 4. Seite Waldhof zu Hause weiterhin ungeschlagen Aschaffenburg hatte nichts zu bestellen/ Hohmann und Cornelius schossen je zwei Tore Auf dem Waldhof gibt es nichts mehr zu erben. Diese Erfahrung mußten diesmal die Aschaffenburger machen und den Einstand mit 0:4 gleich kräftig bezahlen. Es schien so, als hätte die hohe 1:6- Vor- sonntagsniederlage den Aschaffenburgern doch einen kleinen Knacks versetzt. Die Gàste kamen lange nicht an die Leistung heran, die wir von ihr von den letztjährigen Spielen ge- wohnt sind. Diese Feststellung soll den ver- dienten Waldhofsieg jedoch keineswegs schmälern oder gar herabsetzen. Die Wald- höfer befanden sich im Gegenteil in recht gu- ter Spiellaune. Besonders der Sturm zeigte sich von seiner besten Seite. Die Hintermann- schaft behielt gegen die zwar im Feldspiel gut harmonierende, vor dem Tor aber fast hilflose gegnerische Fünferreihe klar die Oberhand. Schon in der vierten Minute lagen die Aschaffenburger, deren zügiger Start etwas überrascht hatte, durch ein Tor von Corne- lius mit 0:1 im Rückstand. Cornelius war einer weiten Vorlage von Hohmann nachge- spurtet und hatte mit schönem Einsatz Schepper im Aschaffenburger Tor überwun- den. Nach einer guten Viertelstunde führte der Waldhof bereits mit 2:0. Gärtner, der durch seine Schnelligkeit besonders auffiel, Der hatte prächtig geflankt, Cornelius stand am richtigen Fleck und schickte das Leder in die linke untere Ecke. Die Aschaffenburger zeig- ten sich von diesen beiden Treffern beein- druckt, ihr anfänglich so gutes Spiel lief nicht mehr so flüssig. Zu dem zeigte sich der Gästesturm wenig schußfreudig und wußte mit mancher guten, im Feld herausgespielten Gegelegenheit, nichts arzufangen. Anders und besser machte es indessen Waldhofs Sturm. Doch hier machte man es sich anscheinend etwas zu leicht. So gingen einige weitere sogenannte ,totsichere“ Chan- cen erfolglos vorüber. Einmal hatte Münch- halfen, in seinem Start zuweilen zu langsam, ohmann gut eingesetzt, der schoß aber knapp über das Tor. Zum anderen vergab Münchhalfen nach freiem Durchlauf eine gleich„goldene“ Möglichkeit. Auch Heim hatte mit seinem Nachschuß kein Glück. Nach der Halbzeitbilanz hätte es nicht nur 20, sondern gut und gerne auch 3:0 oder gar 4:0 heißen können. Gleich nach Wiederanspiel lagen die Aschaffenburger fast aussichtslos im Hinter- treffen. Der spritzige Hohmann hatte ein Mißverständnis zwischen Giller und Tor- wart Schepper ausgenützt und das verlassene VfR mußte für den Waldhof-Sieg„büßen“ Tor getroffen. Waldhof führte in der 46. Min. 3:0. Dann kamen die Aschaffenburger zu ihrer besten Viertelstunde. Der Sturm ar- beitete jedoch derart durchsichtig und drucklos, daß es Waldhofs Deckung nicht allzu schwer hatte.„Paul“ knallte zunächst einen Freistoß über die Latte, auf der Ge- genseite hatte Lennert bei einer der we- nigen Aschaffenburger Chancen nach einem Schuß von Staab etwas Mühe. Ein neuer- licher Freistoß von Lipponer strich wieder über das Aschaffenburger Tor. Dann aber 20g Hohmann mit einer Vorlage los und schoß sicher zum 4:0 ein. während die Aschaffenburger vergeblich abseits rekla- mierten. 70. Minute). In der letzten Viertelstunde flaute das Spiel immer mehr ab. Ein Schuß von Hoh- mann krachte an den Seitenbalken, Heim schoß noch einmal knapp vorbei. Dann war die Partie, die ohne besondere Höhepunkte verlaufen war. mit einem hoch verdienten Waldhofsieg zu Ende. W. L. SV Waldhof: Lennert; Rößling, schall; Her- bold, Lipponer, Rendler; Heim, Cornelius, Hoh- mann, Münchhalfen, Gärtner. Vikt. Aschaffenburg: Schepper: Richter, Bul- ler; Hofbauer, Giller, Liedke: Schiele, Hecht, Iekat, Staab, Budion. Deutscher Meister VfB Stuttgart in Ueberform Schon bei Halbzeit lag der VfR aussichtslos 0:6 zurück/ Das Ende hieß 1:8 Bereits nach 15 Minuten hatte sich der VIB eine beruhigende 30-Führung gegen den VfR herausgespielt. 8000 Stuttgarter waren von ihrer Meisterelf schlechthin be- geistert. Traumsicher liefen die Kombinatio- nen, haargenau kamen die Pässe und, was wohl das erfreulichste war, es wurde herz- erfrischend aus allen Lagen geschossen. Das sah man selten im Neckarstadion. Es gab diesmal kein unzufriedenes Gesicht. Beson- ders Blessing, diesmal auf Halblinks ein- gesetzt, bewies seine enorme Schubkraft und drückte dies auch zahlenmäßig durch drei blitzsaubere Treffer davon zwei aus 20 Meter Distanz erzielt— nachhaltig aus. Turnländerka 1 Markthalle; Ne beiden Mann- mpf Deutschland— Finnland in der Karlsruher Mar B⸗ ten(rechts die Finnen) sind vor Beginn des Länderkampfes zur Begrüßung angetreten Nach weiteren fünfzehn Minuten baute der VfB seine Führung auf ein sensationelles 6:0 aus und eine zweistellige Trefferzahl schien nur noch eine Frage der Zeit. Was sollten Mannheims Rasenspieler gegen diesen in wahrer Superform aufspielen den Meister ausrichten? Unverzagt und keineswegs resignierend versuchten sie zwar ihr Spiel aufzuziehen, doch es blieb, es konnte nur bei einem kläglichen Versuch bleiben. Dazu war der Gegner einfach zu übermächtig. So paradox es klingen mag, Jöckel verhin- derte durch großartige Paraden eine noch höhere Führung der Stuttgarter. Mehrfach rettete er in letzter Sekunde und hatte somit großen Anteil daran, daß seine Elf nicht mit einem zweistelligen Ergebnis in die Kabinen gehen mußte. Kurz nach dem Wiederanspiel hatte der VfR beste Gelegenheit, das Ehrentor zu er- Zielen, als sich Langlotz nur noch Bögelein gegenüber sah. Doch Mannheims Halbrechter ließ sich durch den herauslaufenden VfB- Schlußmann täuschen und vergab diese bis dahin aussichtsreiche Chance seiner Elf. Im übrigen lief jedoch der Spielfilm in altem Fluß weiter. Ein haushoch überlegener VfB der in seinen Reihen keinen einzigen Ver- sager hatte und ein blaß und einfaltlos wirkender VfR. Die Blau- Weiß-Roten spielten viel zu sehr aus dem Stand und höchst selten sah man jene auflockerndn Rochaden, die das VfB- Spiel in hohem Maße würzten. Brav hielt man seinen Platz, erstarrte im Schema und erleichterte dem Gegner dadurch die Dek- kungsarbeit. Sehr schwach war Linksvertei- diger Brecht, der grundsätzlich verkehrt stand und von den VfB- Stürmern fast nach Belieben ausmanövriert wurde. Auch Keuer- leber, sonst der ruhige Pol in der VfR-Ab- wehr, fand diesmal überhaupt keine Ein- stellung zum Gegner und wußte mit Baitin- ger nichts anzufangen. Noch am besten konnte der talentierte Frank gefallen, der unverdrossen kämpfte und mitunter zwei Gegenspieler stark beschäftigte. Damit ist auch schon alles Lob für den VfR verteilt, der an der gleichen Stätte, wo er 1949 seinen Deutschen Meistertitel erkämpfte, diesmal nur die wenig beneidenswerte Rolle eines Torlieferanten spielen konnte. Noch drei Tore konnten in der zweiten Halbzeit bejubelt werden, wobei das letzte — durch Lampert erzielt— den wohlver- dienten Ehrentreffr für den VfR dapstellte. VfB Stutgart: Bögelein; Liebschwager, Steimle; Kronenbitter, Retter, Barufka; Krieger, Schlienz, Bait gger, Blessing, Waldner. VfR Mannheim: Jöckel; Basler, Brecht: Klaes, EKeuerleber, Frank; Lampert, Langlotz, Löttke, Stiefvater, de la Vigne. Zahlenspiegel 1. Liga Süd: Bayern München— Ulm 46 4:2 Eintracht Frankfurt— München 1860 1:0 Kickers Offenbach— Schweinfurt 2·1 VfB Stuttgart— VfR Mannheim 8:1 Spygg. Fürth— FSC Frankfurt 01 SV Waldhof— Viktoria Aschaffenburg 4:0 BC Augsburg— Stuttgarter Kickers 5:2 Eintr. Frankfurt 10 7 2 1 29:15 16:4 Kickers Offenbach 10 6 3 1 36:16 15:5 VfB Stuttgart 10 6 2 2 28.12 14.8 KSV Mühlb./ Phön. 10 6 0 4 26:20 1278 Schweinfurt 05 VVT SV Waldhof 10 5 0 VfR Mannheim 10 4 2 4 19:24 10:10 SpVgg. Fürth 10 3 3 1 18200 Bayern München 10 3 3 4 13:18 911 FSV Frankfurt 10 3 3 4 10198 BC Augsburg 10 4 0 6 23:24 38:12 Stuttg. Kickers 10 3 2ͤ 1 1 Vikt. Aschaffenbg. 10 2 4 4 21:30 8:12 1. FC Nürnberg 10 2 3 3 München 1860 10 2 33% TSG Ulm 1846 10 2 3 5 162860 0] 1. Liga Südwest: 1. FC Saarbrücken— Tura Ludwigshafen Hassia Bingen— Tus Neuendorf 1. FC Kaiserslautern— Eintracht Trier Phönix Ludwigshafen— Neunkirchen FV Engers— VfR Kaiserslautern FV Speyer— Wormatia Worms FK Pirmasens— VfR Kirn Mainz 05— Saar 05 Saarbrücken 31 1•5 2·1 2:0 3:1 2:0 10:0 0·0 Tus Neuendorf 10 9 1 0 383 1. FC Saarbrücken 9 8 0 1 27:9 16:2 1. FC Kaiserslaut. 10 7 2 1 44:13 16.4 Tura Ludwigshaf. 10 4 4 2 21:21 12:8 VfR Kaiserslautern 9g 5 0 4 20:21 10:8 Wormatia Worms 10 4 2 4 27:23 10:10 Bor. Neunkirchen 10 4 2 4 16:17 10:10 Phönix Ludwigsh. 10 4 1 5 18:19 911 FV Engers 10 1 1 5 1 Mainz 05 10 3 3 4 15:19 9211 FV Speyer 10 41 1ͤ II VfR Kirn 10 3 2 5 11„ Saar 05 Saarbrück. 10 3 2 5 16:21 8:12 FK Pirmasens 10 3 1 6 2 Eintracht Trier 10 2 1 Hassia Bingen 10 0 1 9 10:44 1:19 1. Liga West: SW Essen— 1. FC Köln 12 Schalke 04— Preußen Münster 4:4 Bor. Dortmund— Erkenschwick 3˙1 Alem. Aachen— Sy Sodingen 1 Fort. Düsseldorf— RW Essen 0˙² Meidericher Spy.— Bayer Leverkusen 4:1 Pr. Dellbrück— STV Horst 3* Bor. M.-Gladbach— Spfr. Katernberg 1 1. FC Köln 10 10 0 0 777 Borussia Dortmund 10 7 2 1 31:14 1674 Schalke 04 10 5 3 3ͤ„ Rot-Weiß Essen 95 1öüͤ Schw.-Weiß Essen 9 5 1 3 24:18 11:7 Alemannia Aachen 10 4 3 3 22:16 11:9 Preußen Münster 10 3 5 2 27:24 11:9 Meidericher Sv 10 35 1 4 2 Preußen Dellbrück 10 4 2 4 18:15 10:10 Fortuna Düsseldorf 10 4 1 5 22:25 9211 Bayer Leverkusen 10 4 1 5 20:25 911 Spfrd. Katernberg 10 2 2 6 19:29 6.14 SV Sodingen 10 0 Horst- Emscher 1 SV Erkenschwick 10 1 3 6 11:24 515 Bor. Münch.-Gladb. 10 1 3 6 932 515 1. Liga Nord: VfL Osnabrück— Hamburger Sv 3·˙4 Bremer SV Werder Bremen 6:2 Eimsbüttel— Holstein Kiel 128 Altona 93— Bremerhaven 93 5:1 Harburger Tbd— FC St. Pauli 1·5 VfB Lübeck— Concordia Hamburg 4·1 Arminia Hannover— Eintracht Osnabrück 2:1 Göttingen 05— Hannover 96 3·0 Hamburger SV 10 7 21 VfL Osnabrück 10 6 2 2 25:18 14:6 Holstein Kiel 10 w 1 3 1 Göttingen 05 10 3 2 11 Altona 93 10 5 1 4 31:28 11:9 Werder Bremen 10 5 1 4 26:27 11:9 Arm. Hannover 10 4 2 4 19:21 10710 FC St. Pauli 101 TSV Eimsbüttel 10 4 1 5 22:20 9.11 Bremer SV 10 4 1 222 VfB Lübeck 1»in Harburger TB 1111 11 Conc. Hamburg 3 Hannover 96 10 2 3( Bremerhaven 93 VVV Eintr. Osnabrück 10 1 4 5 22:26 6214 2. Liga Süd: Schwaben Augsburg— Böckingen 11 Feudenheim— Karlsruher FV 02 SV Wiesbaden— Hessen Kassel 13 Jahn Regensburg— Darmstadt 98 4·0 TSV Straubing— Reutlingen 1:2 FC Freiburg— Bayern Hof 2:2 1. FC Bamberg— VfL Neckarau 270 Singen 04— 1. FC Pforzheim 0·1 Hessen Kassel 10 1 Jahn Regensburg 10 6 2 2 27.13 14:6 Karlsruhef FV 10 5 2 3 n SSV Reutlingen 10 5 1 1 1 1 SV Wiesbaden 10 5 1 4 1811 119 TSV Straubing 10 4 3 3 id 11 Freiburger FC 10 3 5 2 17:14 11:9 Bayern Hof 10 4 2 4 151 10 1. FC Bamberg 10 4 2 4 16:18 10:10 ASV Durlach%%. FC Singen 04 10 3 3 4 11:14 911 1. FC Pforzheim 10 4 1 5 10:16 911 Darmstadt 98 10 1 1 1 1017 911 ASV Feudenheim 10 4 1 5 11:20 9.11 Union Böckingen 10 3 2 5 13722 812 Schwab. Augsburg 10 2 4 4 7.14 8.12 ASV Cham! VIL Neckarau 10 2 1 7 6:18 5315 Selte 4 MORGEN Weitere ᷑rgebniste: England, I. Division: Burnley— Portsmouth 3122 Cardiff City— Blackpool 22 Liverpool— Wolverhampton Wanderers 2:1 Manchester City— Sunderland 2·⁵ Middlesborough— Charlton Athletic 1·0 Neweastle United— Derby County 1:0 Preston North End— Bolton Wanderers 2:2 Sheffield Wednesday— Chelsea 1:0 Stocke City— Aston villa 1:4 Tottenham Hotspur— Manchester United 1:2 West Bromwich Albion— Arsenal 2·0 Stadtliga Berlin Viktoria 89— Minerva 93 52 Tennis-Bor.— Spandauer Sv 1:0 Südring— Union 06 04 Wacker 04— Hertha-BSC 5·⁰ Berliner SV 92— Blau-Weiß 90 21 BFC Nordstern— Südwest 3:3 2. Liga Südwest: Eintracht Kreuznach— SG Pirmasens 3:1 1. FC Idar— VfL Neuwied 4:2 Bad Neuenahr— SpVgg Andernach 3:1 ASV Hochfeld— Spfr Herdorf 21 VfL Neustadt— SpVgg Weisenau 2·1 ASV Landau 10 0 1 0 2191 Eintr. Kreuznach 11 7 2 2 32:14 16:6 VfR Frankenthal 10 6 2 2 13:12 14:6 SV Andernach 10 5 3 2 l 18:7 Se Zweibrücken 10 5 2 3 26:28 12:8 VfL Neuwied 10 4 3 3 21:18 11:9 SC Bad Neuenahr 11 3 5 3 20:16 1111 SS Pirmasens 10 4 2 4 18:18 10:10 1. FC Idar 10 1 1 18 911 Sc Hühnerfeld 11 1 1 N 213 Spfrd. Herdorf 9 3 2 4 12:19 8:10 SC Altenkessel 10 2 4 4 15:19 812 Spfrd. Saarbrücken 11 2 4 5 15:19 8:14 ASV Hochfeld 10 3 0 7 9 21 614 VfL Neustadt III 0( SV Weisenau 10 2 0 8 21:30 416 1. Amateurliga Ds Heidelberg— Amieitia Viernheim 0:0 98 Schwetzingen— VfB Leimen 4:0 Spygg Birkenfeld— Gem. Friedrichsfeld 1:0 Europameister Heinz Neuhaus verteidigte in der Dortmunder Westfalenhalle vor rund 10 000 Zuschauern am Sonntag seinen Titel durch einen K. o.-Sieg in der vierten Runde über Wilson Kohlbrecher. In der ersten Runde sah es so aus, als wollte Neuhaus seinen Blitz-k.o.-Sieg über Hein ten Hoff gegen Kohlbrecher wieder- holen. Obwohl der Dortmunder mit über zwei Zentnern Kampfgewicht antrat, war er außerordentlich schnell und landete bereits nach zwei Minuten eine volle Rechte am Kinn des Osnabrückers. Kohlbrecher knickte nach diesem Schlag in die Knie, fing sich aber so- fort wieder und rettete sich durch Doppel- deckung und Clinch über die gefährlichen Sekunden. In der zweiten Runde gab es keine großen Schlagaktionen. Meist wühlten die Boxer im Nahkampf. Kohlbrecher wurde sei- ner Rolle als Herausforderer nicht voll ge- recht. Er konnte sich nur ganz selten zu einer vollen Schlagaktion aufraffen. In der dritten Runde gab es die ersten Pfiffe der Zuschauer, obwohl beide Boxer schnell auf den Beinen waren. In dieser Runde zeigte sich Neuhaus als der klar bessere Boxer. Mit seinen schnel- len und sauberen Schlägen stellte er Kohl brecher auf Distanz. Zum Spiel Norddeutschland gegen Süd- deutschland in Heidelberg erschien der Nor- den mit einer fast vollkommen neuen Mann- schaft, in der sich kein Spieler des Deutschen Meisters Viktoria Hannover befand. Das Spiel War sehr schnell und ideenreich. In der ersten Halbzeit kam der Norden durch Sprungtritt von Linneweh und einen Versuch von Weger zum verdienten 6:0-Vor- sprung. Wenn auch der Süden durch einen Straftritt von Langer auf 3:6 herankam, zeigte sich der Norden doch weiter über- legen und erhöhte ebenfalls durch Straftritt von Kaufmann auf 9:3. Dann machte das reifere und schnellere Handspiel der Süddeutschen Dreiviertel dem Norden schwer zu schaffen. In einem schönen Passen und Versuch des Südens durch Biller und einen Straftritt von Langer erreichte der Süden bis zur Pause das etwas schmeichelhafte 9:9. Nach der Pause erhöhte der Norden durch einen Einzeldurchbruch seines Innen-Drei- viertel Hanke und Erhöhung von Kaufmann auf 14:9. 5 Die süddeutsche Mannschaft hatte in der Dreiviertelreine ihre stärksten Spieler. Beim Norden sah man einen schnellen, eifrigen Sturm. gefährliche Halb- und In- nendreiviertel und einen Schlußspieler, die vor allem in der Abwehrverteidigung sehr oft Herr der Lage wurden. Niedersachsen im Silberschildfinale Niedersachsens Hockey-Auswahl qualifi- zierte sich am Sonntag in Stuttgart durch einen 3:2(2:1)-Siege über Württemberg er- neut für das Finale des Silberschilds. Die Niedersachsen spielten über weite Strecken Nach zwei Auswärtsniederlagen und dem Rutsch vom 2. auf den 12. Tabellenplatz sollte dieses Heimspiel wieder einen Feu- denheimer Sieg bringen. Leider hatten der Gastgeber und die 1200 Zuschauer die Punktrechnung ohne den Karlsruher Besu- cher gemacht, denn der war in einer 80 glänzenden Form, daß— völlig verdient— der„Wirt“ mit zwei Zählern die Zeche be- zahlen mußte. Vergleicht man jeden Feudenheimer Spie- ler mit seinem Gegenüber, so hielt ledig- lich Scheid dem Karlsruher Mittelläufer Heeger I die Waage. Am wenigsten günstig fällt dieser Vergleich für Ostermann, Rach- ner und Schnepf aus. Da waren Steidinger, Lächter und Kittlich eine ganze Klasse bes- ser. Mit Torwart Ratzel, Rechtsläufer Rösch, Mittelstürmer Ott und FHalblinkem(und Olympia-Vertreter) Ehrmann hatten die Gäste weitere hervorragende Kräfte im Feld. Und dieses Plus der einzelnen Spieler summierte sich schließlich zu einer Mann- schaftsüberlegenheit, der die zudem noch viel langsameren Feudenheimer einfach nicht gewachsen waren. Obendrein begingen sie einen grund- legenden taktischen Fehler: Sie ließen, wie so oft, Steczycki zurückhängenden, auf- bauenden Mittelstürmer spielen. Das mag gut sein, wenn man nicht 0:2 hinten liegt, und die anderen Stürmer das Fehlen der Angriffsspitze ausgleichen können. Von den vier Stürmern konnte es aber keiner. Schnepf und vor allem Gruber hatten zwar technische Vorzüge aber nicht die Kraft, sich gegen den schweren Boden und den Niedersachsen in Führung. Kurz nach Beginn der vierten Runde king Neuhaus einen Angriff des Herausfor- derers mit einem kurzen rechten Haken ab, worauf Kohlbrecher sofort auf die Bretter sank und lange über das„Aus“ des Ber- imer Ringrichters- Nispel hinaus k. o. blieb. Die 10 000 Zuschauer bereiteten Neuhaus nach dem keine besonderen Höhepunkte aufweisenden Kampf stürmische Ovationen. Im ersten Rahmenkampf kam der Reck- lingshauser Salfeld vor rund 10 000 Zu- schauern zu einem verdienten Punktsieg über den Exeuropameister Weidinger, (Wien). In den übrigen Kämpfen zeigte der ehemalige deutsche Jugendmeister Wen- zel,(Bochum) im Mittelgewicht die beste Leistung und wurde Punktsieger über Schwering Oüsseldorf). Sladki, ODorsten) siegte nach drei Niederschlägen gegen Mot- zelt(Schweinfurt) klar nach Punkten. Einen eindrucksvollen K.o.-Sieg durch Leberhaken in der vierten Runde errang der Rechtsausleger Hohmann(Stuttgart) über Gelhaar(Essen). Zwischen Friedrich ODortmumd) und Strelecki gab es ein Un- entschieden. Stimmen zum Kampf: Neuhaus: Ich wußte. daß meine Rechte die Entscheidung erzwingen würde. — forddeuischer Nugby- Sieg Süddeutschlands Auswahl unterlag in Heidelberg 14:9(9:9) überlegen und fanden sich auch besser mit den schlechten Boden verhältnissen ab. Vor allem im Sturm, aber auch in der Läufer- reihe hatten die Gäste ein deutliches Plus. Bei Württemberg bot der Torwart Mül⸗ ler nur eine schwache Leistung. Das dritte Tor kam klar auf sein Konto. Meyer brachte Selvers konnte ausgleichen. Bremer und Meyer sorgten für das 3:1, ehe Schäfer das Endergebnis 3:2 herstellte. Der J. JC Hlürnberg sorgt diesmal fu die Sensalion Was niemand erwartet hätte: Mühlburg zu Hause 1:7 überfahren Der Tabellenletzte zeigte in Mühlburg sein altmeisterliches Spiel, mit dem er fast jedes Jahr Sieg und Punkte entführte. Was sich allerdings an diesem schwarzen Sonntag an der Honsenstraße ereignete, das war den Mühlburgern im eigenen Hause noch nie ge- schehen. Sie wurden von den Weinroten nach Belieben ausgespielt und bein Stand von 5:0 gingen die 18 000 Zuschauer, die besonders von Morlock und Winterstein be- geistert waren, ins Lager der Nürnberger über. Schon in der ersten Minute hieß es 1:0 für den Club. Eine Viertelstunde später gab es ein„Abstaubertor“ durch Morlock. In der, 20. Minute hieß es wiederum durch Winter- stein 3:0. Alle Hoffnungen der Mühlburger auf einen Umschwung nach der Pause ent- schwanden, als in der 50. und 55. Minute Morlock und Glomb die halbe Zehn voll- machten. Zwar konnte Beck einen Treffer Karlsruhe war schneller harten Gegner entscheidend durchsetzen zu können. Rachner und Busch waren ebenfalls nicht wirkungsvoll genug. Wer sollte ein Tor schießen? Beinahe wäre es Schnepf in der 3. Minute geglückt, aber der Innenpfosten hatte kein Verständnis dafür. Das hatte Ostermann, als er in der 30. Minute Rösch eine„Mag- Flanke“ servierte, die dieser prompt zum 1:0 für Karlsruhe einschog. Rachner war weni- ger glücklich. Weber stoppte seinen Allein- gang an Torwart Ratzel vorbei gerade noch auf der Torlinie. Mitten in einer Drang- periode Feudenheims, das den ausgezeich- neten Heller, Stuttgart, häufig„Abseits“ pfeifen ließ, fiel in der 62. Minute durch einen Nachschuß Kochs der alles entschei- dende 2. Treffer für den KFV. kim. Bamberg nutzte seine Chancen 1. FC Bamberg- VfL Neckarau 2:0(1:0) Der VfL Neckarau konnte von Glück sagen, daß er nicht höher verlor, denn er be- fand sich meist in Abwehrstellung, obwohl seine aus der Defensive vorgetragenen Ge- genangriffe auch nicht von Pappe waren. Ein zu Beginn niedergehender Sprühregen hatte Platz und Ball rutschig gemacht, so daß anfangs manches daneben geriet. Beide Mannschaften verlegten sich daher auf weit- räumiges Spiel, dem naturgemäß die Ge- nauigkeit fehlte. Erst nach etwa einer Vier- telstunde entwickelten sich planmäßige Kom- binationen, die jedoch meist im Sande ver- liefen. In der 25. Minute setzte Neller seinen linken Nebenmann Lotz mit einer weiten Vorlage ein— Uhrig hatte Lotz nicht richtig Deutschland— Finnland Fortsetzung von 3. Seite Quer über die Bühne wurden Salti geschla- gen, die tollsten Handstände vollführt und kaum zu überbietende Luftsprünge mit ge- radezu ballettartiger Haltung dargeboten. Lindfors schoß bei den Finnen den Vogel ab, bei Deutschland holte sich die höchste Punkt- zahl und den größten Beifall des Tages der junge Schnepf mit einer noch nie gesehenen Germ. Brötzingen— 08 Hockenheim 4:0 SG Kirchheim— 80 Käfertal 3:0 Mühlb. Phönix— VfB Knielingen 54 Olympia Kirrlach— TSG Rohrbach 71 FV Daxlanden 9 3 2 1 283 144 DSC Heidelberg 9 4 4 1 10:5 12:6 Germ. Friedrichsf. 9 5 1 3 19:10 11:7 KSC Mühlbg./Phön. 8 4 2 2 20:21 10:6 Olympia Kirrlach 9 3 4 2 28:15 10:8 Germ. Brötzingen 9 5 0 4 15:13 10:8 98 Schwetzingen 10 3 4 3 22:14 10:10 Amicitia Viernheim 8 3 3 2 12:7 9:7 VfB Knielingen 1 8 3 0 11 08 Hockenheim 10 2 5 3 13:16 911 VfB Leimen 83 3 2 3 1213 98 SG Kirchheim 9 3 2 4 14:17 8:10 Spgg. Birkenfeld 9 3 2 4 12:21 8:10 SC Käfertal 9 2 0 7 10:25 4:14 TSG Rohrbach F 2. Amateurliga, Gruppe 1 Polizei Mannheim— SG Dielheim 1:3 Olympia Neulußheim— TSV Steinsfurt 8:0 Astoria Walldorf— SV Altlußheim 3:1 TSG Plankstadt— FV Oftersheim 1:2 VfB Wiesloch— ASV Eppelheim 1:1 VfB Rauenberg— SV Sinsheim 313 ASV Eppelheim 10 6 i 2812 1585 Olympia Neulußh. 10 5 3 2 27:12 13:7 VfB Wiesloch 9 4 3 2 18:14 11:7 TSG Plankstadt 8 4 2 2 19:16 10:6 FV Oftersheim VVT SV Altlußheim 9 4 1 4 23:16 99 Polizei V Mannh. 9 3 3 3 22:20 99 Astoria Walldorf S SV Sandhausen enn 8 Sy Sinsheim 9 3 2 4 20.25 8.10 VfB Rauenberg o S Dielheim 9 2 0 7 14:27 4:14 18G Steinsfurt n 2. Amateurliga, Gruppe 2 SG Hemsbach— TSG Ziegelhausen 4:0 903 Mvesheim— Union Heidelberg 2·4 07 Seckenheim— Spvgg Sandhofen 123 08 Mannheim— Fortuna Heddesheim 1:5 TSV Handschuhsheim— 03 Ladenburg 1:1 TSV Wieblingen— VfB Eberbach 1:0 Spygg. Wallstadt— Phönix Mannheim 3:0 SV Ilvesheim 9 0 2 0 4 SpVgg Sandhofen 9 6 1 2 24.10 13:5 09 Weinheim 8 6 O 2 14.5 12:4 07 Seckenheim 9 4 2 3 18:12 10:8 Sg Hemsbach 9 5 0 4 19:18 10:8 TSV Wieblingen 9 5 0 4 14:22 10:8 SV Wallstadt 10 4 2 4 19:16 10:10 Fort. Heddesheim 8 4 0 4 19:13 8:8 Phönix Mannheim 8 4 0 4 17:26 8:8 Union Heidelberg 8 3 1 4 13:12 7:9 03 Ladenburg 8 1„ TSG Ziegelhausen 9 3 1 5 13:17 711 VfB Eberbach 7 3 00 4 14:13 6:8 Handschuhsheim VV 08 Mannheim 10 1 0 9 11298 2718 5 5 War Ihr Tip riehtig! west · sud- Sioex Fort. Düsseldorf- Rot-Weiß Essen 02 2 1. FC Saarbrücken- Tura Lhafen 3:1 l. vrn Münlburg- 1. FC Nürnberg 17 2 Schalke 04- Preußen Münster 4.40 Phön. L'hafen- Bor. Neunkirchen 2:0[1 Meider. SV- Bayer Leverkusen* 1 Bremer Sy- Werder Bremen 6˙2 1 Kick. Offenbach Schweinfurt 05 2.11 BCO Augsburg Kickers Stuttgart 5˙2 1 Schwarz-Weiß Essen · 1. FC Köln 12 2 Harburger TB FU St. Pauli 152 F Speyer- Wormatia Worms 20 1 SVwaldhof- vikt. Aschaffenburg 401 Bor. M.-Gladbach- Katernberg 1:11 0 Am Reck: Helmut Bantz Ganz groß an diesem Gerät war Helmut Bantz. Die verblüffenden Griffkombinationen, der ruhige, aber unerhört korrekte und schwierige Abgang nach Riesenwellen und Grätschen en masse, sicherte ihm den Sieg in Nord-Süd- Toto: 2— 2— 1— 2— 2— 1 i211. Pferde- Toto: 0— 0— 1— 0— 0— 1— 0 ausgef.— 0— 2— 1— 2— 2— 0. der Einzelwertung. Er erhielt, mit 9,95 die beste Wertung des Tages. Sein hartnäckigster Verfolger Theo Wied hatte bei einem Griff Pech, aber dessen Bruder Erich machte es wieder gut und rettete sozusagen, die Ehre der Familie“. Frappierend der Abgang des Fin- nen Ojonen, der aus der Riesenwelle mit ungeheurem Schwung in eine einundeine- halbe Drehung hechtete und mit einer ebenso verblüffenden Körper wendung aus der Kopf- lage plötzlich in den Fußstand kam und sicher am Boden landete. Der Beifall be- lohnte ihn für seine einmalige Leistung, die nicht nur vollendet Körperbeherrschung und technisches Können, sondern auch Mut und Schneid erforderte! Als der kleine Lindfors gleich nach dem zweiten Griff ausrutschte und aufgeben wollte, applaudierte ihm das Publikum zum nochmaligen Versuch. Die deutsche Mannschaft erklärte sich darauf bereit, die zweite Wertung anzuerkennen und gab so den Finnen die Chance, das Ergebnis noch zu verbessern. Was dann auch Lindfors mit einem ebenso tollen Abgang tat. Einzelwertung: 1. Bantz 57,85; 2. Theo Wied 57,50; 3. Dickhut 57,05; 4. Overwien 56,45; 5. Pfann 55,70; 6. E. Wied 55,10; 7. 54,90 Günter Fraschka heinz Hleuhaus bteibi Doppel meister Kohlbrecher wurde seiner Herausforderer-Rolle nie gerecht und ging in der 4. Runde k. o. K oOohlbrecher: Ich lief in diesen dum- men Schlag hinein, und er riß mir die Beine weg. Jack Tree England): Neuhaus ist besser als viele glauben. Er hat in Europa keinen Gegner, wenn ich von dem alternden Sys absehen will. Deutschland— Irland 10:10 Schilling wurde benachteiligt Nach einer 8:12-Niederlage und einem 14:6-Erfolg im Jahre 1951 mußte sich Deutsch- land im Amateur-Boxländerkampf gegen Ir- land am Freitag in Dublin mit einem 10:10 Unentschieden begnügen. Die Kämpfe im Fliegen-, Bantam-, Feder-, Halbwelter- und Schwergewicht gingen nach Punkten verloren. Als harte Schläger erwiesen sich die deut- schen Vertreter im Welter-, Halbmittel- und Halbschwergewicht, die ihre Gegner. schon vor der Zeit zur Strecke brachten. Die Iren wahrten ihren guten Ruf in den leichteren Klassen, wo sie sich durchweg als gute Nah- kämpfer erwiesen. Im Verlauf der Kämpfe steigerte sich die Spannung, da die Deutschen nach dem 0:6-Rückstand bald auf 8:8 Punkte herangekommen waren. Der Optimismus wurde noch stärker, als Kistner zwei wei- tere Punkte durch einen großen Kampf gegen Donelly eroberte und Deutschland mit 10:8 in Führung gebracht hatte. Leider miß- glückte das Experiment mit dem Münchener Schreibauer, denn er war dem weitaus ring- erfahrenen Lyttle nicht gewachsen und un- terlag nach Punkten. Der Leichtgewichtler Roth hatte das Pech, sich in seinem Kampf gegen MeCullagh an der linken Schulter zu verletzen, so daß er in ein Krankenhaus ein- geliefert werden mußte und fürs erste nicht mehr einsatzfähig ist. Kreß macht sich bezahlt Fürth— FSV Frankfurt 0:1(0:0) Selbst die größten Pessimisten hatten den FSV Frankfurt nicht mehr als eine Außen- seiterchance gegeben. Die Frankfurter stürm- ten aber den Fürther Rohnhof mit dem glei- aufholen, aber Morlock und Herbolsheimer schraubten das für die Einheimischen so katastrophale Ergebnis mühelos auf 7:1. Schiedsrichter Groß, Frankfurt, wurde vor keine schwere Entscheidung gestellt. Wie erwartet: Offenbach Kickers Offenbach— FC 05 Schweinfurt 2:1 Vor 10 000 Zuschauern entwickelte sich auf dem Bieberer Berg ein sehr hartnäckiges und zeitweise sogar erbittertes Ringen, das bei der Pause noch 0:0 stand. Die Schwein furter boten eine überraschend gute Leistung und hatten in dem Ex-Bremer Rath ihren besten Stürmer. Erst nach der Pause kamen die Offenbacher, die im letzten Moment ihren Mittelstürmer Preißendörfer wieder flt machen konnten, besser ins Spiel und in der 65. Minute gelang es Baas im Nachschuß, seine Farben in Front zu bringen. Nun wurde Jeudlenlieims Sturm felille de: Vollstyeche: Der Karlsruher Altmeister gewann verdient 2:0(1:0)/ Auch Neckarau verlor in Bamberg ebenfalls 0:2 im Auge behalten— und schon saß ein Mei- sterschuß des Ex-Schweinfurters genau im rechten oberen Dreieck. In der 27. Minute hatte Prechle eine Ausgleichschance, als er von links schoß, doch lenkte der Bamberger Torhüter Amon den Ball im Fallen zur Seite. Wenig später angelte sich Bahlke einen Saftschuß von Fischer. Die zweite Halbzeit wurde noch tempera- mentvoller und schneller durchgeführt als die erste, so daß sich die Szenerie schnell wechselte. Einen Mordsdusel hatten die Neckarauer, denn, als einmal bei einem Mißverständnis innerhalb ihrer Finter- mannschaft der Ball neben das Tor ging und ein zweites Mal Bahlke das Leder auf dem Boden kurz vor der Torlinie an sich reißen konnte. 5 In der 85. Minute flankte Bambergs Linksaußen Huch. Bahlke lag schon am Bo- den, doch Neller, der bloß hätte eindrücken brauchen, stürzte ebenfalls. In der 86. Mi- mute bekam abermals Huch ein Zuspiel von Behgler und schoß aus vollem Lauf zum zweiten Treffer ein. 5 Montag, 3. November 1952 Nr A — 2 — chen Rezept, mit dem schon Schweinfurt ui der VfR Mannheim triumphiert hatten. In schlagsichere Abwehr mit Rado im Ju. 8 stoppte alle gegnerischen Angriffe, Währen ein Drei-Männer-Sturm mit vereinzel 5 Steildurchbrüchen sein Glück versuchte. 5 Nach einer schwachen ersten Halbzeg— häuften sich später die Höhepunkte. Einig aus Lattenschüsse von Schade und Hofmann und die einige Ecken waren die einzige Ausbeutz aue einer drückenden Fürther Feldüberlegenhel Spie Als Ruppel in der 74. Minute einen fast aussichtslosen Ball noch an der Ausline. er jagte und über zwei Fürther den Ball A 61: dem freistehenden Hermann hob. vollstrecttg VII dieser mit Volley-Schuß zum alles entsch, 0 denden 1:0. 5 5 2 Jugoslawien schlug Aegypten 370 1 8 Jugoslawien gewann am Sonnta rich 5 f 8 den Fuhball-Länderkampf in Belgrad gegel rich Aegypten mit 5:0(2:0) Toren. Das Rüd s ist im Januar 1953 in Aegypten vor. hof gesehen. 3050 Turi-Ergebnisse 1 Frankfurt, Sonntag, den 2. November 10%— I. Rennen: 1. Vercellus; 2. Zauberstab; 3 10 Hal. paca; 6 lf. Toto: 15, 12, 16, 18 EW 96. II. Rennen 5 1. Saxonia 2. Gondola; 6 If. Toto: 52, 16, 12 Ff 2 104. III. Rennen: 1. Bachfuge; 2. Galapete: im 3. Malk 9 If. Toto: 37, 13, 16, 11 EW 244. IV. n bpeic nen: 1. Zobel; 2. Olaf; 3. Monroe 7 lf. Toto: Uche 13, 25, 12 EW 456. V. Rennen: 1. Alke; 2. Nikolauz 2, Ratsherr 8 lf. Toto: 22, 11, 13, 11 W VI. Rennen: 1. Lido; 2. Prärie; 3. Akademie 910 L Toto: 48, 20, 17, 22 EW 232. VII. Rennen; 1. Colom. buia; 2. Darius; 3, Ikarus; 4. Appula 12 lf. Toto 92, 20, 16, 20, 10 EW 564. VIII. Rennen: 1. Tauts 2. Morphium; 3. Atlantik 9 If. Toto: 22, 18, 1 H EW 176. Min Dortmund, Sonntag, den 2. November I nun I. Rennen: 1. Alja; 2. Gambetla; 3. Solwelgd 5 4, Nrauretamir i0 If, Toto: 228, 14, 10, 10 Ff dene II. Rennen: 1. Waldschnepfe; 2. Ahnung; 3. 1% cher besmelodie 6 If. Toto: 44, 35, 26 EW 252. III. Ren eine nen: 1. Bapo; 2, Olala; 3. Mercedes; 4. Lord 5. Rheinebene 17 lf. Toto; 50, 14, 10, 13, 12, 1s WM S8 IV. Rennen: 1. Thassilo; 2. ae; 150 9 Ik. Toto: 24, 16, 22, 73 EW 16. V. Kennen 1 2 manm; 2. Lauscher; 3. Lanzelot; 4. Feuerblick K Wert Toto: 81, 24, 23, 26, 36 EW 658. VI. Rennen; La Woh Wirtschaftliches Rennen. VII. Rennen: 1. Burgen, Frei 2. Rudi; 3. Volksmund 7 If. Toto: 30, 17, 2 8 EW 134. VII. Rennen: 1. Ausreißer; 2. Thuner? Wär! +ʒ133 10 15. Toto: 58, 16, 24, 28, 20 Bw 106·.l.. en den. Erg rn VI VI der Schweinfurter Außenläufer Gorski ver 5 letzt und mußte vorübergehend ausscheidea Gru Er kam aber später wieder. Trotzdem liefe Tu ten die Schweinfurter auch mit 10 Spielen Tu eine ausgezeichnete Partie und Rath gelam 80 in der 78. Minute auf Vorarbeit von Aumele überraschend der Ausgleich. Gru Nun warfen die Offenbacher alles nao 8p vorn, und zwei Minuten vor dem Abpfiff de 8p gut leitenden Stuttgarter Schiedsrichten 10 Krämer unterlief dem Außenläufer Gorst 0 ein Handspiel. Niemand wollte die Exekuticn 8 des Elfmeters übernehmen. Kircher schol Ge wuchtig, Käser wehrte ab, doch der Nac. Ge schuß saß im Netz. e Glücklicher Eintracht-seg Eintr. Frankfurt— München 1860 1:0 00 Sp Als die Filmschauspielerin Ilse Werne K Adler gegen Löwe ankickte, waren nur d En d Zuschauer anwesend. Möglich, daß die Mü Sp chener kein„Magnet“ waren, möglich abe auch, daß das Sechstage-Rennen in Frankfuf als westliche Konkurrenz sich bemerkbe 58 machte. Jedenfalls boten die Gäste aus Mir 1 chen unter der Leitung von Kühn, Baden 80 Baden, sofort eine abgerundete Leistung d den vorsonntägigen Sieg gegen Mählbult Spü recht verständlich erscheinen lieg. Da auch“ 98 Eintracht in gleicher Verfassung aufspie“ TS bot sich gleich ein rassiger Kampf, woe“ 62 beide Torhüter gleichmäßig stark beschäftt 78 wurden. Hierbei zeichnete sich München 62 Schlußmann Hammerl in der 37. Minute gro, T8 artig aus, als er hintereinander drei Schi SV aus nächster Entfernung der Eintrach Z w! stürmer hielt. Es blieb jedoch bis zur Hab 50 zeit bei einem gerechten 0:0. 5 v Nach Seitenwechsel wurde das Spiel n 1 spannender, schneller und auch leider hut Rn d ter. Es gab eine Reihe von Strafstößen,. 80 bei die Münchener Gäste in der Mehrzd den Anlaß hierzu gaben. So wurde auch“ Eintracht-Halblinke Pfaff verletzt und ke erst eine Viertelstunde vor Schluß wiel aufs Spielfeld. J Beide Mannschaften hatten genügen Torchancen, um das Spiel für sich zu en, scheiden, aber bis zur 88. Minute stand d, Treffen durch aufopferungsvolle Abwehr de beiden Hintermannschaften verdient 0.0 u fast mit dem Schlußpfiff zusammen glu der Eintracht in einem Gedränge, wol nahezu die gesamte Mannschaft stürrate, d. im ganzen gesehen glückliche Siegestrefſ⸗ LA estdeutschland behält den Nandball-Pokal Norddeutschland unterlag in Braunschweig 12:16(5:9) Die norddeutsche Mannschaft, die den Handballpokal bereits zweimal gewonnen hatte— ebenso oft wie Süddeutschland konnte im diesjährigen Endspiel im Braun- schweiger Eintrachtstadion vor 15 000 Zu- schauern ihre Favoritenstellung gegen den Pokalverteidiger Westdeutschland nicht er- härten. Mit 16:12(5:9) wurde sie eindeutig und verdient geschlagen, womit die Trophäe nach dem vorjährigen Gewinn dem Westen gegen den Süden(13:8 in Hagen) ein zweites Mal nach Westdeutschland kommt. In der zweiten Halbzeit machte der Nor- den wohl seinen entscheidenden Fehler, das Spiel im Angriff allzu wenig auf seine schnellen Flügel zu legen, in etwa wieder gut; aber der westdeutsche Sturm legte in diesen entscheidenden 30 Minuten auch noch Weiteres Tempo zu, dem die norddeutsche Deckung auf die Dauer nicht gewachsen war — dies um so mehr, als Torwart Singer beim Norden einen recht schwachen Tag erwischt hatte. a Hein Dahlinger und„Atom- Otto“ brach- ten mit 4 bzw. 5 Treffern den Löwenanteil der norddeutschen Tore auf ihr Konto. Die restlichen Tore für den Norden flelen durch Hebel(2) und Nordbruch(i). Beim Westen war der Linksaußen Schädlich mit gleichfalls 5 Treffern erfolgreichster Werfer des Tages vor Will, Krause, Fallner. Günnemann de 1 Barucco, Arendt und Zerling(je U. Das Spiel, das wiederum nach der neut Regel der Dreiteilung des Spielfeldes dur geführt wurde, brachte auf Grund des ll besseren Angriffsspiels der Westdeutsche und auch einer besser funktionierenden Pe kung gegen einen ziemlich zerrissenen nor deutschen Angriff einen verdienten Sieg d Titelverteidigers. Schon zur Pause war d 3 mit 9:5 für den Westen klar entscht en. Carrara/ Forlini führen 00 Im Münchener Sechstagerennen, Stau Sonntag 18 Uhr, wies das Feld noch e Mannschaften auf. An der Spitze Carrel“ Forlini Frankreich), am Ende die Halen De Santi/ Cleriei. Stand des Rennens: l. 7 rara/ Forlini Frankreich)— 261 Punkte 0 Strom/ flörmann(Australien— Deutschlat 2124 Punite. Zwei Runden zurück:&. 2 der Preiskeit Schweiz— Deufschland) 1 Punicte; 4. Kilian Lakemaun(Deutsch, und Holland)— 21 Punkte. Drei Bunde rück: 5. Berger/ Janssens Deutschland ac gien)— 120 Punkte. Fünf Runden 1 6. Borkowskei/Veltmann Meutschland) Punkte usf. 2 e Ainfurt m. atten. Ng im r, 85 Währen ereinzelteg suchte. a Halbe Kte. Einig mann un e Ausbeutz erlegenhel einen fad r Aus lite len Ball A vollstreckt s entschel. ten 3:0 ntag de rad gegen s Rückspid pten vor. mber 1957 rstab; 3. 1. „ II. Rennen 2, 16, 12 Pf N Galapete 244. IV. Ren. If. Toto: 2. Nikola u EW e ademie 91 en: 1. Colom. 1 12 H. Toth n: 1. Tautttz 32, 13, 1, e mber 195) 3. Solweigd „ 10 EW i zung; 3. Lie 252. III. Ren es; 4. Lord 12, 18 EMW aN 3. POlarwWIn nnen: 1. Pott. aerblick 11 U nnen: Land. : 1. Burgett 30, 17, A, : 2. Thuner 174. IX. a. ; 4. Gunst Gorski ver. ausscheiden dem liefe: 10 Spielen Rath gelang on Aumeiei alles nad Abpfiff de; liedsrichten ufer Gorch e Exekutiol rcher scho der Nach. „Steg 60 120(0.0 Ise Werne en nur 900, il die Mün z6glich abe n Frankfür bemerkba te aus Mü. ihn, Badel. zeistung, di 1 Mühlburg Da auch d 3 aufspielt mpf, wobe beschafft 1 München Iinute groß drei Schüs, Eintrach s zur Halb s Spiel noi leider ha bstößzen, w r Mehra de auch dt zt und ker Muß wiede 1 genügen zich zu en! e stand dh Abwehr de ient 010 un, men glüch inge, Wobe stürrate, d iegestrefle mann Ge! e J). h der neus eldes durc ind des cl estdeutsche renden Del senen nord ten Sieg de use War di ar entschit en ö men, Stau! Id noch e ze Carral die Italien lens: 1. Cal Punkte: Deutschland ick: 3. Zeh Hand)— 2 Deutschlan Runden 1, land-. den zur lan)— Nr. 284/ Montag, 3. November 1952 MORGEN Seite 8 Sandhofens Frauen wieder Kreismeister Vin unterlag im Endspiel 1:4(l:) Die Frauen trugen ihre Hallenmeisterschaf- ten am Sonntagvormittag in der Halle des TSV 1846 bei außerordentlich gutem Besuch aus. Das Los schuf günstige Paarungen, so daß die Favoriten Sandhofen und Waldhof wie auch der TSV 1846 in verschiedenen Gruppen spielten. Die Ergebnisse: Gruppe I: VfR Mannheim— VfL Neckarau 8:1; Vik Mannheim— ESV Blau-Weiß 4:0; VII. Neckarau— ESV Blau-Weiß 3:2. Gruppe II: Tus Neckarau— Sd Mannheim 90:1; Tus Neckarau— TSV 1846 0:6; Sg Mann- deim— TSV 1846 04. Gruppe III: Spygg Sandhofen— TG Fried- Achsfeld 3:0; SpVgg Sandhofen— IV Fried- richsfeld 5:0: TG Friedrichsfeld— TV Fried- richsfeld 0:3. Gruppe IV: Germ. Neulußheim— SV Wald- hof 1:0; Germ. Neulußheim— MF Phönix 2:0; SV Waldhof— MFC Phönix 0:0. * Nachdem die Versehrtensportler in einem Hnlagespiel gute Leistungen gezeigt hatten, standen sich VfR und Sandhofen im Fudspiel gegenüber. Nach ausgeglichener erster Hälfte(1:1) siegten die Mädels um Frau Naber verdient mit 4:1 dank der besseren Leistungen im Angriff. Der SpVgg Sandhofen zur erfolg- reichen Verteidigung des Titels unseren herz- chen Glückwunsch! Leutershausen wurde Kreismeister VfR unterlag knapp 10:8 Fur das Endspiel, das über zweimal zehn Minuten ging, gab es wohl nur eine Mei- nung, hoher Sieg der Bergsträßler. Daraus wurde aber nichts. Die Rasenspieler, bei denen sich nun Schober, Stopper und Rei- chert sowie Walter auszeichneten, lieferten einen vollauf ebenbürtigen Kampf, den die 80 mit 10:8 gerade noch für sich entschei- den konnte. Es muß allerdings anerkannt werden, daß mit der SG Leutershausen wohl die stärkste und beste Mannschaft des Kreises die Meisterschaft in der Halle ge- wann. Ein Erfolg, zu dem wir Dr. Schmidt und seiner Mannschaft herzlichst gratulie- ren. Ergebnisse der Hallenhandballspiele Frauen: Gruppe I: VR Mannheim— VfL Neckarau VfR Mannheim— ESV Blau-Weiß VIL Neckarau— ESV Blau-Weiß Gruppe II: Tus Neckarau— Sd Mannheim Tus Neckarau— TSV 1846 Sd Mannheim— TSV 1846 Gruppe III: Spygg. Sandhofen— TG Friedrichsf. SpVgg. Sandhofen— TV Friedrichsf. 10 Friedrichsf.— TV Friedrichsf. Gruppe IV: Germ. Neulußheim— S Waldhof Germ. Neulußheim— Myc Phönix SV Waldhof— Me Phönix Zwischenrunde: VfR Mannheim— TSV 1846 SpVgg. Sandhofen— Germ. Neulußh. Endspiel: Spygg. Sandhof.— VfR Mannh. 4.1(1:1) Männer: SG Leutershausen— SpVgg. Ketsch 11:3 VfR Mannheim— 98 Schwetzingen Sg Leutershausen— 98 Seckenheim VR Mannheim— Polizei SV SpVgg. Ketsch— 98 Seckenheim 98 Schwetzingen— Polizei Sv 2 ISV Birkenau— TSV Oftersheim für B 52 Weinheim— SV Waldhof 3 TSV Birkenau SpVgg. Sandhofen 62 Weinheim— TV Hemsbach 1 TSV Oftersheim— SpVgg. Sandh. für SV Waldhof— V Hemsbach Zytechenrunde: 50 Leutersh.— TSV Birkenau 11:10 68:4 VR Mannheim— SV Hemsbach 6:0(2:0) Endspiel: S8 Leutershaus.— VfR Mannh. 10:8(4:4) 2 2 g 5 ** 1 222 221 1:0 1 6 7 6: 9 4 Ille Gäste gingen torlos uus Schwetzingen— Leimen 4:0/ Heidelberg— viernheim 0:0/ Kirchheim— Käfertal 3:0 SG Kirchheim— Sc Käfertal 3:0(0:0) Am Anfang drückten die Gastgeber die Käfertaler Mannschaft in ihre eigene Spiel- hälfte und hätten bei etwas mehr Schuß vermögen im Sturm bereits in der ersten Halbzeit das Spiel für sich entscheiden kön- nen. Kirchheims Sturm spielte anfangs zu- sammenhanglos und auffallend schwach und konnte sich gegen die schlagfertige Verteidi- gung der Gäste nicht immer durchsetzen. Käfertals Stürmer zeigten gute Einzelaktio- nen, wobei sich der Halbstürmer Wunsch durch sein schnelles Können auszeichnete. Erst in der 60. Minute konnte Löschmann SG Kirchheim, den Bann der drückenden Ueberlegenheit brechen und schoß aus 20 m Entfernung unhaltbar zum Stand von 1:0 ein. Eisenecker erhöhte einige Minuten später auf nahm die Platzelf das Heft wieder in die Tus Weinheim— SV Sulzbach 2:0 und wiederum stellte Löschmann in den Endminuten das Resultat von 3:0 her. Schwetzingen— KSd Leimen 4:0(2:0) Die Leimener Gäste waren absolut keine vier Tore schlechter, hatten aber Pech, auf einen Gegner zu treffen, der sich nach Auf- hebung der verhängten Platzsperre aller- hand vorgenommen hatte. Der Gästesturm verfiel wieder in seine alte Krankheit des Kleinspiels. Im ersten Ansturm der Platz- elf setzte Brixner auf eine Vorlage von Heim den ersten Treffer ins gegnerische Netz. Aus halblinker Position markierte der gleiche Spieler noch vor der Pause das 2:0. Nach einer schwachen Viertelstunde Hand, und Hauck brachte in der 70. Mi- nute zum dritten Male das Leder über die gegnerische Linie. Das vierte Tor erzielte Bonset, mit einem Bombenschuß aus 20 m Entfernung. DscC Heidelberg— Amicitia Viernheim 0:0 In der ersten Hälfte hatten die Dresdner zwar die größeren Chancen, die Führung an sich zu reißen, doch vergaben die Stürmer durch allzugroße Unentschlossenheit beste Gelegenheiten. Die Viernheimer waren schnell und eifrig und ließen sich keineswegs von den letzten Erfolgen ihres Gegners beein- drucken. Auch nach der Pause blieben die Gäste ungemein gefährlich. Spygg Sandhofen behält den Inschluß nuch oben 07 Seckenheim verlor auf eigenem Platz gegen Sandhofen 1:3 SV 07 Seckenheim— Spygg Sandhofen 1:3(0:2) Nach dem in der 17. Minute aus einem Gedränge vor dem Tor der Platzbesitzer das erste Tor für die Gäste durch Samstag flel, konnte schon eine Minute später nur noch der einheimische Verteidiger auf der Linie ein zweites Tor verhindern. Doch 24 Minu- ten später schoß Frey für die Gäste das 0.2. Die zweite Halbzeit sah die Platzherren am Drücker, doch die bestgemeinten An- Sriffe scheiterten in der stabilen Abwehr- reihe der Gäste. Bei einem kurzen Vorstoß konnte Stegemaier in der 66. Minute den dritten Treffer erzielen. Schon eine Minute später erzielte Erny mit einem Strafstoß aus 35 m Entfernung das Anschlußtor für die Platzbesitzer. Trotz aller Anstrengun- gen der Einheimischen sollte es bei diesem Ergebnis bleiben. 03 Ilvesheim— Union Heidelberg 2:4(2:1) Nun hat es auch Ilvesheim erwischt und das auch noch auf eigenem Gelände. In der ersten Hälfte und auch Anfang der zweiten Halbzeit waren die Ilvesheimer stets über- legen, jedoch vor dem Tor wußte man mit dem Ball nichts anzufangen. Als dann die Gäàste nach einem groben Stellungsfehler des Jlvesheimer Hüters das 2:2 erzielten, klappten die Ilvesheimer voll- kommen zusammen. Die Gàste bekamen Auftrieb und schossen hintereinander noch 2 Weitere Treffer. Katzenmaier verwandelte für Ilvesheim zwei Elfmeter, während die Gäste einen Elfmeter an den Pfosten knall ten. Bei Nlvesheim war heute nur noch die Läuferreihe einigermaßen auf der Höhe. 08 Mannheim— Fortuna Heddesheim 1:5 Mit Elan wurde angegriffen, und Heddes- heim hatte alle Mühe ein 08-Tor zu ver- hindern. Mit fortschreitender Spielzeit machten sich die Schwächen in der 08-Elf (Außenläufer) immer mehr bemerkbar, 80 daß die Mannschaft nach dem Führungstor des Linksaußen Vierling, immer mehr aus- einanderfiel. Nur Friedrich und der sich restlos einsetzende Scheerle stemmten sich erfolgreich dem Heddesheimer Angriff ent- gegen, korinten aber nicht verhindern, daß der sehr gefährliche Vierling noch vor der Pause auf 2:0 erhöhte. Die zweite Halbzeit brachte eigentlich verteiltes Spiel, während 08 durch Zimmer nur zu einem Ehrentreffer kam, erzielten die Gäste noch drei weitere Tore, darunter ein Eigentor. Polizei Mannheim— 8d Dielheim 1:3(1:1) Der technischen Ueberlegenheit der Mann- heimer hatten die Gäste aus Dielheim nichts gleichwertiges entgegenzusetzen, so daß sich die erste Halbzeit hauptsächlich in der Hälfte der Dielheimer abspielte. Wer sich nun aber an den Fingern abzählen wollte, mit wieviel Toren die Polizei siegen würde, sah sich bald eines Besseren belehrt. Die nur ver- einzelt vor dm PSV-Tor aufkreuzenden Gäste konnten in der 16. Minute durch ihren Mittelstürmer Ritz C. überraschend in Füh- rung gehen. Erst in der 35. Minute gelang es dem Mannheimer Mittelstürmer Schröder, einen vom rechten Verteidiger Joos getre- tenen Freistoß zum Ausgleich einzuköpfen. Die zweite Halbzeit verlief infolge der Einsatzfreudigkeit der Gäste meist ausge- glichen. Ein Flankenlauf des Gästelinks- außen Ritz R. brachte in der 71. Minute das 1:2. Trotzdem die Mannheimer jetzt alles auf eine Karte setzten, blieb ihnen der Er- folg versagt. Es fehlte am entschlossenen Torschuß. Eine feine Kombination der Gäste sicherte ihnen in der 89. Minute end- gültig den auf Grund der Einsatzfreudigkeit ehrlich verdienten Sieg, als der auf links- außen gewechselte Ritz C. unhaltbar zum 1:3 einschoß. 1846 Heidelberg siegte in Bordeaux Die Hockey mannschaft von 1846 Heidel- berg kam am Samstag in ihrem ersten Spiel beim internationalen Hockey-Turnier in Bordeaux zu einem glatten 3:0-Sieg über VGA Medoc. Gleichzeitig schlugen die Hei- delberger Damen-Etudiants Bordeaux mit 1:0. 186 Rheinau liegt jetzt un der Spitze Der TSV 46 Mannheim wurde 1:5 ausgeschaltet A-Klasse Süd: TSV 46 Mannheim- TSsd Rheinau 1:5 SC Neckarstadt— SG Mannheim 3:0 VfB Kurpfalz— FV Brühl 1:0 SV Rohrhof— Eintracht Plankstadt 3:3 VfL. Hockenheim— 07 Mannheim 4-1 VfL Neckarau(Amat.)— Spvgg. Retsch 5:2 TSV 1846— TSG Rheinau 1:5 Das Spiel begann für 46 verheißungsvoll, denn bereits nach 15 Minuten hieß es durch Linksaußen Klock 1:0. Dann aber war das Pulver der Platzherren verschossen. Bis zur Pause erzielte Rheinau durch Strafstoß, eine verunglückte Abwehr und durch einen ver- wandelten Eckball 3 Tore. In der zweiten Halbzeit war zunächst Rheinau überlegen, ohne Tore erzielen zu können. Erst als 46 aufkam gelangen Rheinau bei Durchbrüchen zwei weitere Treffer. VfB Kurpfalz Neckarau— FV Brühl 1:0(0:0) Gleich nach Anpfiff nahmen die Platzherren das Spiel an sich und bedrängten das Tor der Gäste. Im Gesamten gesehen zeigten beide Mannschaften ein sehr schönes und flottes Spiel, bei dem vor allem in der ersten Halb- zeit zügige Kombinationen aufblitzten. Gegen Ende der ersten Halbzeit wurde das Spiel aus- geglichener. verlor aber nicht an Höhepunkten. In der zweiten Halbzeit ließen beide Mann- schaften stark nach und je ein Spieler der Kontrahenten mußte wegen Foulspfel vom Platz gestellt werden. Die Gastehintermann- schaft hatte nun alle Hände voll zu tun, um den Angriffen der Platzherren Gegenwehr leisten zu können. Zehn Minuten vor Spiel- ende flel durch den Kurpfalz-Halblinken der einzige Treffer des Tages, Obwohl die Gäste nun alles nach vorn warfen, blieb es bei die- sem Resultat. ViL Hockenheim— 07 Mannheim 4:1&: U) Schon in den ersten Minuten schoß der gefährliche Gästerechtsaußen das Führungs- tor, aber dann war der Gästesturm nicht durchschlagskräftig genug, um weitere Tore zu schießen. Der erstmals mit Walz spie- lende VII, erzielte bald den Ausgleich und wenig später die Führung. Nach der Halbzeit konnten die Gastgeber noch zwei weitere Tore gegen die nur noch mit zehn Mann spielenden Gäste anbrin- gen. SC Neckarstadt— Sd Mannheim 3:0(0:0) Die Platzbesitzer konnten sich von Be- ginn an eine leichte Ueberlegenheit heraus- Spielen und hatten gleich einige Chancen, zu Torerfolgen zu kommen. Diese Chancen wur- den aber alle ausgelassen, da die Stürmer zu überhastet und unplaciert schossen. Die Gäste hatten in ihrer Hintermannschaft ihren stärksten Mannschaftsteil. Zwei Minuten nach Wiederanspiel war es Eugen Molenker, der den Bann brach und mit einem wundervollen Schuß das vielumjubelte Führungstor für Neckarstadt erzielte. In der 75. Minute war es Schmelzinger, der zum 2:0 erhöhte. In der 85. Minute Sing Gayger den Torwart an, konnte diesem den Ball abluxen und über die Torlinie schieben. Damit war der endgültige Sieg der Platzherren sicher- Sestellt. Trotz dem 3:0 spielte die Sieger mannschaft nicht in der gewohnten Weise und ihr Spiel war keine Offenbarung. A-Klasse Nord: Fortuna Edingen— SV Unterflockenbach 4:1 TSV Viernheim— As v Schönau 01 Vikt. Neckarhausen— SV Laudenbach 3: 50 Ladenburg— 98 Seckenheim 1:0 SV Waldhof(Amat.)— Fy Leutershausen 2:2 abgebr. TSV Lützelsachsen— Sy Schriesheim 0:2 VfR Mannheim(Amat.)— As Feuden- heim Ib 2:3 TSV Viernheim— AS 47 Schönau 0:1(0:0) Der TSV War. wie in den anderen Spie- len vorher auch, förmlich vom Pech ver- folgt. Nach der ausgeglichenen ersten Halb- zeit griff der TSV nach der Pause laufend an und drängte die Gäste in die eigene Hälfte. Mehrere Chancen, darunter 4 Eck- bälle, konnten die nervösen TSV. stürmer nicht verwerten. In der 80. Minute brach der Gäste-Linksaußen Falkner durch und schoß überraschend das goldene Tor für Schönau. Gartenstadt geht in Führung B-Klasse Nord: TSG 62 Weinheim— VfB Gartenstadt 1:4 09 Weinheim IB— Fort. Heddesheim IB 4:2 ausgef. Fort. Schönau— 09 Lützelsachsen 31 TSG 62 Weinheim— VfB Gartenstadt 1:4(1:1) Zu einem überzeugenden Sieg kam der Gast aus Mannheim und konnte nunmehr den ersten Tabellenplatz einnehmen. Die Platzherren kamen Mitte der ersten Spiel- hälfte auf eine Rittersbacher-Flanke durch Otto zum Führungstor. Postwendend fel der Ausgleich. Nach dem Wiederanspiel war es wieder der Gast, der 2:1 davonzog. Die TSGd hatte nun eine Drangperiode, konnte aber daraus keinen Nutzen ziehen. Nachdem aber Gar- tenstadt den dritten und vierten Treffer an- gebracht hatte, war das Rennen entschieden. Im Gegenteil, die Platzherren wurden noch gut bedient, zumal Gartenstadt in der letzten Spielhälfte mächtig auflief. Fortuna Schönau— 09 Lützelsachsen 3:1(38: Nachdem die 2. Mannschaft des SV Fortuna ihr Freundschaftsspiel mit einem 4:2-Sieg be- enden konnte, spielte auch die erste Mann- schaft der Gastgeber von Anfang an groß auf. Von der völlig neu aufgestellten Mannschaft sah man schöne Kampfszenen, die vermuten lassen, daß die Krise überwunden ist. Aber auch von seiten der Gaste sah man zeitweise sehr schöne Kombinationen, die aber durch die starke Hintermannschaft des SV For- tuna zunichte gemacht wurden. Dank eines Stellungsfehlers erzielte Lützelsachsen den Ehrentreffer, so daß der Sieg der Platzmann- schaft verdient mit 3:1 gewonnen wurde. B-Klasse Süd Mrd Mannheim— Alem. Rheinau 92 Friedrichsfeld- TSV Neckarau Spfrd. Waldhof— 64 Schwetzingen Rot-Weiß Rheinau— S0 Pfingstberg 5 1G 92 Friedrichsfeld— Tus Neckarau 2:3 Friedrichsfeld ging in der 14. Minute durch den halblinken Mohr mit schönem Schrägschuß in Führung. Durch diesen Erfolg wurden die Platzbesitzer angefeuert und spielten eine leichte Ueberlegenheit heraus. Der Gästemittelstürmer konnte jedoch durch Fernschuß den Ausgleich herstellen. Nach der Halbzeit gingen die Gàste durcli ihren Halbrechten in Führung. Mölgden auf Iinksaußen sorgte jedoch für den Ausgleich. Die Gangart wurde jetzt etwas hart, aber Schiedsrichter Goldschmidt(VfR Mannheim) hatte das Spiel jederzeit in der Hand. Die Einheimischen wurde nun drük- kend überlegen, sogar der Torwart tauchte im Mittelfeld auf. Aber selbst die Chance eines Elfmeters konnten sie nicht verwer⸗ ten. 15 Minuten vor Schluß passierte dann dem linken Läufer von Friedrichsfeld das Mißgeschick, einen Kopfball ins eigene Tor zu lenken. MIG— Alemannia Rheinau 2:3(0:2) Die erste Halbzeit stand ganz im Zeichen der Gäste, die schon in def ersten Minute durch ihren Mittelstürmer Mettezin in Füh- rung gehen konnten. In der 35. Minute er- höhte der Halblinke Schweikart auf 0:2. In der Pause stellten die Platzherren um und wollten damit dem Spiel eine Wendung geben. Zwar konnten die Gäste in der 57. Minute durch ihren Rechtsaußen Todt noch auf 3:0 erhöhen, dann aber waren die Platz- herren am Drücker. Der Halbrechte Voh- mann erzielte in der 70. Minute im Anschluß an einen Eckball den ersten Gegentreffer und Mittelstrümer Sattler verkürzte sieben Min. später auf 2:3. Ringer-Oberliga: SRC Viernheim— ASV Heidelberg Eiche Sandhofen— Germ. Karlsruhe ASV Feudenheim— Germ. Bruchsal SpVgg Ketsch— KSV Kirrlach SV 98 Brötzingen— KSV Wiesental Ringer-Landesliga: KSV 84 Mheim— Germ. Ziegelhausen Germ. Rohrbach— ASV Eppelheim ASV Ladenburg— KSV Schriesheim 2282 9 8 9 d 3 d N 8 Vom Rhein Alles für den Tabał, deshalb ist sie so gut! OUER STOLZ Seite 6 r VCC MORGEN Völlig unerwartet ist unsere liebe Mutter, Frau Dorothea Ziegler Wwe. im 63. Lebensjahr in die Ewigkeit abberufen worden. Mannheim, den 2. November 1952. Waldhofstraße 118 Beerdigung: Dienstag, 4. November 1952, 11.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Bestattungen in Mannheim Montag, den 3. November 1952 Hauptfriedhof Zeit Klapper, Gertrud, Schwetzinger Straße 1j1l. 11.00 Seitter, Lina, Geibelstraße s 13.00 Krematorium Hammer, Friedrich, Waldfrieden 66 114.00 Friedhof Käfertal Biemer, Otto, Käfertal, Diedesfelder Straße 30 13.30 Singer, Eva, Flehingen-Sittingen, Pfarrhaus 14.00 Wetzel, Georg, Waldhof, Kornstraße 112 14ᷣ4.30 Friedhof Sandhofen Wetzel, Karl, Zellstoffstraße 380). 14.30 Friedhof Seckenheim Helbig, Katharina, Rheinfelder Straße 3. 114.00 Friedhof Friedrichsfeld Segler, Emma, Molsheimer Straße 6g 15.00 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Ihre Kinder 2 N Als Verlobte grüsen: Helene Krieger Ste Nathaniel Brooks Mannheim New Orleans Ludwig-Jolly- SA Straße 71 1. November 1932 8 Für die uns anläßlich unserer goldenen Hochzeit erwiesenen Aufmerksamkeiten danken herz- lichst Mannheim, 3. November 52 Tattersallstraße 14 Wilhelm Fritz und frau letzte Hilfe“ Fortschritt zur stets griffbereit Aktiv- Puder, Streudosen ab 75 Pf in allen Apoth. u. Drog. Denken Sie auch an Klosterfrau Melissengeist bei Beschwerden von Kopf, Herz, Magen. Nerven! „Für eine Frau sind Hautschäden an den Füßen besonders unan- genehm. Seit Jahren litt ich daran. Da griff ich„als zu gemerkt, vor 10 Tagen! Jetzt bin ich von meinem ſästigen Uebel vollkommen befreit! In meinem Falle kann ich nur von einem Wunder sprechen.“ So schreibt Frl. Putti Schnier-RKoepke, Berlin SW 61, Baerwald- straße 63a.„Wunderwirken“ kann Aktiv-Puder nicht. Aber man sagt mit Recht: Aktiv-Puder ist der große Haut! Er sollte für groß und klein in jedem Hause Klosterfrau Aktiv-Puder: wohl- Pflege der gesunden und kranken sein! 6 19 8 e e — Moch 8 Wochen! Jetzt wirds Zeit, ans Töchterle zu denken u. sich unsere große Puppenwagen-Parade anzusehen Kindermöbel, Roller. 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Normalerweise hätte der gehbehinderte Herr die Stra- genbahn nicht mehr bekommen, aber der Wagenführer sah ihn und hielt in seiner unmittelbaren Nähe vor der Haltestelle, so daß der Herr einsteigen konnte. Dadurch war es ihm möglich, ohne eine Viertelstunde warten zu müs- sen, die Fahrt nach Neuostheim fortzu- setzen. Der Wagenführer war nicht ver- pflichtet, vor der Haltestelle zu warten, aber sein Herz hatte der guten Regung Raum gegeben. Der Schuldige floh Sein Opfer starb Am Samstagabend, 20.40 Uhr, verließ am Marktplatz Mannheim ein 69 Jahre alter Mann aus Ludwigshafen-Mundenheim den Gehsteig, um die haltende Straßenbahn Linie 3 zu besteigen, als er von einem ame- rikanischen Personenwagen angefahren, zur Seite und auf den Randstein zurückgeschleu- dert wurde. Die Verletzungen waren derart stark, daß in der Nacht der Tod eintrat. Der Insasse des amerikanischen Wagens küm- merte sich nicht um den Vorfall, er konnte erst in Heidelberg gestellt werden. Sturz vom Gerüst. Bei Verputzarbeiten in R 1 rutschte ein 18 jähriger Arbeiter auf dem Gerüst aus und stürzte aus einer Höhe von etwa 1,60 m ab. Dabei schlug er mit der Hüfte so unglücklich auf einen Betonsockel auf, daß er über starke Schmerzen im Rücken klagte. Er wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Quartett der Langfinger mit reicher Beute Drei Deutsche, ein Pole und ein Jugoslawe wurden vor das amerikanische Gericht in Mannheim gestellt und nach Stellung einer Kaution wieder freigelassen. Sie sind des Diebstahls, der Hehlerei und Verschwörung gegen die US-Regierung angeklagt, wie das Heidelberger Militärpolizeiamt meldet. Von Juni bis September sollen die Mit- glieder dieser Gruppe Autoreifen, Benzin, Batterien, Werkzeuge und andere Gegen- stände von amerikanischen Installationen ge- stohlen haben. Die Angeklagten sind: Alois Stubicar Hugoslawe), Lampertheimer Str. 8, Viern- heim; Hans Brei, Ortstraße 4, Laudenbach; Fritz Seitz, Karl Kühner, Lorscher Str. 47, Viernheim, und Michael Wierzbcki(Pole), Feuerwachbunker, Mannheim. Stubicar. Brei und Wierzbeki, alle drei frühere Angestellte der amerikanischen Armee, haben sich Wegen Seitz ist der Verschwörung gegen die US-Regierung und Hehlerei von amerikanischem Eigentum an- geklagt und Kühner steht unter der An- klage, gestohlene Güter angenommen zu haben. Nach einer Bekanntgabe der Be- anten der Militärpolizei wurden gestohlene Gegenstände im Wert von 1600 Dollars in Kühners Haus sichergestellt. Wohin gehen wir? Montag, 3. November: Nationaltheater 19.30 bls 2.30 Uhr:„Hamlet“; Kunsthalle 20.00 Uhr: Prot. Pr. Gerhard Leibhols spricht über 28trukturwandlungen der modernen Demo- kratie“(Akademischer Winter): Amerikahaus 20.00 Uhr: Lichtbildervortrag von P. F. Lang, Stuttgart:„Natur und Industrie Kanadas“; 19.30 Uhr: Schallplattenkonzert: Schöne Stim- men I; Wartburg-Hospiz 20.00 Uhr: Eröffnung der Allianz-Konferenz mit dem Thema„Die lebendige Hoffnung der Gemeinde Jesu Christi“;„Zähringer Löwe“ 19.00 Uhr: Licht- bildervortrag:„Kommende Völker— Erwa⸗ chende Erdteile; Afrika Ergänzungs- und Schlcksalsraum Europas“, Spr.: Karl Wilhelm Hub! DAG). Wie wird das Wetter? * 2 7 n N veränderlich Vorhersage bis Dienstag früh: Am Montag bei meist starker Bewölkung einzelne Regenfälle oder Regenschauer. Dazwischen Südwestliche Winde. Höchsttem- Tief peraturen etwas über 10 Grad, 1 olsttemperatüren in der Nacht zum Dienstag aum wesentlich unter 5 Grad. — I 10 U Ueber Zweituusend„Freisprüche“ im überfüllten Musensddl Junge Kaufmannsgehilfen und Facharbeiter beendigten die Lehrjahre Die„Woche der Berufsausbildung“ hätte in Mannheim kaum eine würdigere Einleitung haben können, als sie die Freisprechungsfeier der Industrie- und Handelskammer gestern im Rosengarten darstellte.„Ich spreche Sie frei zu Kaufmannsgehilfen und Facharbeitern, frei zu Selb- ständigkeit und zu eigenständigem Inangriffnehmen der großen Aufgabe, das Leben zu meistern“, adressierte Prof. Dr. Ing. Wilhelm Knolle, Mit- glied des Vorstandes der Firma Heinrich Lanz AG., an die 2000 kaufmän- nische und gewerbliche Lehrlinge des Mannheimer Handelskammer- bezirks, die im Herbst ihre Prüfung abgelegt hatten. Handelskammer-Vizepräsident Adolf Klein, Direktor der Mannheimer Maschinenfabrik Mohr& Federhaff AG., hielt, was er selbst als eine„sozusagen programmatische Rede“ be- zeichnete. Er sprach den„Hunderten von ehrenamtlichen Mitarbeitern“ aus der Wirt- schaft, den Ausbildungsbetrieben, Berufs- schulen, dem Arbeitsamt und den Gewerk- schaften seinen Dank aus und unterstrich die ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen diesen Trägern der Ausbildung. Wenn das Verantwortungsgefühl der für die Berufs- erziehung Verantwortlichen noch weiter wachse und das Interesse der Jugend für die berufliche Ertüchtigung noch stärker geweckt werde, dann könnten die bisher bereits sehr guten Erfolge im Interesse einer Hebung des Lebensstandards noch übertroffen werden. „Unsere Arbeit geht nicht nur in die Breite, sondern erst recht auch in die Tiefe“, sagte Vizepräsident Klein, der in diesem Zusam- menhang auf die Kurse der Handelskammer Der Rhein keine Grenze, sondem verbindendes Glied Professor Metz sprach vor der Jugend über kurpfälzische Lande Auf Einladung des Mannheimer Stadt- jugendausschusses sprach bei einer gemein- samen Veranstaltung der Jugendgruppen im Erlenhof Professor Metz, Freiburg, über die geistigen, geschichtlichen und gesgraphischen Zusammenhänge der Kurpfalz. Sein beifäl- lig aufgenommener Lichtbildervortrag illu- strierte die Gleichartigkeit der Menschen diesseits und jenseits des Rheines in einer Pfalz, die ursprünglich am Mittelrhein„zu Hause“ war und erst später ihren Schwer- punkt nach Alt-Heidelberg verlagerte, mit der Neckarstraße als eigentlicher Lebensader. Am Beispiel der Hischhorner Gegend zeigte Professor Metz die Sinnlosigkeit eines„Ge- wurstels von Landesgrenzen“ auf. Die Schutzstätten der Kurpfalz Wimpfen, Worms und Speyer und das schon in karo- lingischer Zeit durch seine Silberbergwerke bekanntgewordene Wiesloch waren Gegen- stand weiterer heimatkundlicher Darlegun- gen, die die Bedeutung der alten Schlüssel- stellungen Eppingen und Eberbach hervor- hoben und als wichtigste Stadt im Kraichgau Bretten mit dem Pfalzer Melanchthon in den Mittelpunkt des Interesses rückten. „An der Straße des Neckarverkehrs ent- stand eine durch und durch demokratische Welt“ sagte Professor Metz und erklärte diese politische Tatsache mit der aufgeschlossenen Toleranz vieler zugewanderter Hugenotten, die schon sehr früh die Wichtigkeit des gei- stigen Zentrums der Heidelberger Universität erkannten. Der Vortrag schloß mit einem Rückblick auf die Entwicklung Mannheims, das ur- sprünglich dem Schutz Heidelbergs dienen Sollte, später Residenz wurde und nach einem Aufschwung in Handel und Gewerbe zur Industrie- Doppelstadt Mannheim-Ludwigs- hafen wurde, die ihre Einheit durch den Rhein als Wirtschaftsträger erhalten habe. „Der Rhein ist unser Strom, keine Grenze, sondern ein verbindendes Glied zwischen den Menschen gleicher Lebensart.“(Prof. Metz wiederholte seinen Vortrag bei der General- versammlung des Vereins„Kurpfalz“ in Bad Dürkheim am Samstag, über die wir auf Seite 2 berichten.) hw Blut und Alkohol. Welche Absichten ein verheirateter 37jähriger Mann hatte, der in betrunkenem Zustand in einem Treppen- haus lag und aus verschiedenen Wunden am Hals stark blutete, bleibt vorerst noch un- geklärt. Bei seiner Verbringung ins Kran- kenhaus machte der Aufgefundene wieder- holt den Versuch, aus dem Fenster zu sprin- gen. Er konnte von Polizeibeamten nur mit Gewalt an seinem Vorhaben gehindert wer- den. Nach Lage der Dinge ist anzunehmen, daß sich der Mann die Verletzungen mit seinen Fingernägeln selbst beigebracht hat. Beide erlitten Gehirnerschütterung. Ein zwischen den Quadraten Qu 2/ Au 3 in Rich- tung Planken fahrender Lkw. verursachte einen ernsten Zusammenstoß. weil dessen Fahrer einem Pkw. nicht das Vorfahrts- recht überließ. Eine Frau und ein Junge, die sich in dem Pkw. befanden. erlitten eine Gehirnerschütterung und andere Verletzun- gen. Sachschaden rund 800,— DM.— Infolge verkehrswidrigen Verhaltens beider Fahrer prallten auf der Relaisstraße in Rheinau ein Pkw. mit einem Motorrad zusammen, wobei der Motorradfahrer verletzt wurde und im Krankenhaus ambulant behandelt werden mußte,. hinwies, in denen Erzieher mit den modernen wissenschaftlichen und insbesondere auch psychologischen Erkenntnissen vertraut ge- macht würden. Es komme darauf an, den inneren Wert der Arbeit zu steigern. Dr. Knolle hielt„Rückblick. Umschau und Ausblick“, die er mit einem Gedenken an die Lehrlingseltern und-erzieher, an die Toten, Verschollenen und Gefallenen unter imnen verband.„Hütet euch vor falschem Autoritätsglauben!“, rief er den frisch- gebackenen Gehilfen zu, denen er empfahl, sich„so bald wie möglich“ ein eigenes Ur- teil zu bilden, sich im Leben so zu verhal- ten, daß sie möglichst niemand„stoßen“ („Der Geist ist mehr wert als jeder Ell- bogen“) und jeden Tag eine gute Tat zu tun. „Ich will durch tüchtige und fleißige Arbeit in Ehrlichkeit und Treue, in Sitte und An- stand und mit Liebe zu meinen Mitmen- schen dem Wohle meiner Arbeitsstätte und meines Landes mit meinen besten Kräften dienen— das gelobe ich vor Gott und den Menschen“, sprach Professor Knolle den Ge- hilfen und Gehilfinnen vor. Es war ein guter„Jahrgang“, der hier der Wirtschaft übergeben wurde. Von 854 Fach- arbeiter-Prüfungsteilnehmern haben nur 77 nicht bestanden, und von 955, die sich der Kaufmannsgehilfen-Prüfung unterzogen ha- ben, ganze 105. Was für eine komplizierte Organisation im Interesse einer sinnvollen Ausbildung erforderlich ist, zeigt nicht zu- letzt die Tatsache, daß sich die ge- werblichen„Neugehilfen“ auf 31 Berufe ver- teilen und die kaufmännischen auf 60 Branchen. Musikdirektor Arno Landmann eröffnete und beendete die Feier mit einem Präludium und einer Fuge von Bach, Walter Bracht von der Daimler-Benz AG. rezitierte Christian Morgensterns„Spruch“, Wolfgang Scheuer- mann, Brown, Boveri& Cie. AG., lies Wal- ter von der Vogelweide mit seinen„Erden- schätzen“ zu Wort kommen und alle Mit- wirkenden vereinigten sich mit einem aus Kurt Faßmann, Adolf Ruppert, Dr. Ludwig Behr und Dr. Ludwig Krieger zusammen- gesetzten, hervorragend harmonierenden Quartett Dvorak) zu einem Ensemble, das ein gutes Argument darstellte für die Be- deutung und Würde der Feier. rob versammlung am 4. November, 20 Uhr, im Lokal Zorn. Abendakademie und Volkshochschule. Am 4. November, 20 Uhr, in der Wirtschaftshoch- schule Vortrag mit Tonfilmvorführung über „Die Sauna als Volks-, Sport- und Heilbad“. Es spricht Medizinalrat Dr. A. Mallwitz. „Kaufzentrale“ jetzt auch hier. Ihre erste Zweigniederlassung eröffnete die in Mün- chen ansässige Kaufzentrale GmbH am Samstag in Mannheim, N 4. Sie tritt die Nachfolge der Firma Schuhmacher& Rebholz an. Herren-, Damen- und Kinderbekleidung, Herren- und Damenwäsche, Mieder- und Strumpfwarn, Haus-, Tisch- und Bettwäsche sowie Schuhe sind ihre Hauptverkaufsarti- kel. Den von ihr erwarteten Geschäftserfolg gründet sie auf ein Kreditsystem, nach dem ohne Anzahlung auf sechs Monatsraten mit einem Prozent monatlich gekauft werden kann. Schlechtes Wetter in Sicht. Sind die Schuhe dicht? Rechtzeitig zum Schuster damit und dann ständig mit Pilo pflegen! Pilo dringt in das Leder, macht es geschmeidig und wetter- fest. Pilopolierte Schuhe tragen, hebt zudem das Wohlbehagen. Nebenverdienst. Bei einer Kontrolle an der früheren Flakkaserne wurde ein Ar- beiter aus Viernheim erwischt, der sich im Besitze einer größeren Menge Zigaretten be- fand, die er kurz zuvor von amerikanischen Soldaten gekauft hatte. Nach seinen eigenen Angaben hat er sich mit solchen Geschäften schon des öfteren befaßt und die aufgekauf- ten Zigaretten an Arbeitskameraden weiter- verkauft. Die vorgefundenen 74 Päckchen Zigaretten wurden sichergestellt. Wir gratulieren! Margarete Gaab, Mann- heim-Luzenberg, Gerwigstraße 14(früher T 3, 6), wird 77 Jahre alt. Die Eheleute Her- mann Braun und Maria geb. Flicker, Mann- heim, Zehntstraße 47, haben silberne Hoch- zeit. Oberrechnungsrat K. Wissenbach wurde am 31. Oktober in den wohlverdienten Ruhe- stand versetzt. Anläßlich einer Betriebs- versammlung wurden von der Geschäfts- leitung der Städtischen Sparkasse Mann- heim die vorbildlichen Leistungen des Herrn Wissenbach im Verlauf seiner 39 jährigen Tätigkeit bei der Sparkasse gewürdigt. Lebens wille und Lebenskraft des Protestuntismus Reformationsfeier der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Orgelvor- und Nachspiel Dr. Oskar Deffner), Chorgesänge der Kirchenchöre Käfertal-Süd, Gartenstadt, Rheinau, Sek- kenheim und Friedrichsfeld unter Leitung von Karlheinz Koblenz, Gemeindegesang und Gebet(Kirchenrat Dekan Joest) erga- ben zusammen mit der freimütigen Fest- rede von Professor Dekan Lie. Friedrich Dieses Wochenendle gehörte den Kleintierzüchtern Fünf Ausstellungen bestätigten den hohen Leistungsstand der Mannheimer Vereine An diesem Wochenende beschlagnahmten die Freunde der Kleintierzucht das Interesse durch fünf Ausstellungen. Alle Ausstellun- gen erfreuten sich trotz miesepetrigen Wet ters eines ausgezeichneten Zuspruches. Mann- heims Kleintierzucht hat erfreuliche Fort- schritte aufzuweisen, ein günstiges Omen für die in Bälde winkenden Kreisschauen. Im einzelnen ergaben die Schauen folgen- des Bild: KZ V„Vorwärts“ Neckarstadt Das 50 jährige Geburtstagskind hatte seine Zelte im„Kaisergarten“ aufgeschlagen und im Gegensatz zur Vorschau mit 188 Geflügel- nummern(19 Rassen) und 114 Kaninchen- exemplaren(12 Rassen) ein Plus von 80 Tie- ren zu verzeichnen. Goldwyandotten, Lachs und weiße bzw. schwarze Barnevalder waren neben den üblichen Wirtschaftsrassen augen- fällig, bei Kaninchen waren Deutsche Rie- sen bis Hermelin vertreten, zarte Russen und Havanna. Dank dem Entgegenkommen von LV und Stadt konnten beim Geflügel zwei LV-, drei Stadt-Ehrenpreise, außer- dem 22 weitere Ehrenpreise, bei den Ka- ninchen drei Staats-, zwei Stadt- sowie 60 Ehrenpreise gegeben werden. Den Jubiläums- pokal gewann Heinz Roos(Schwarze Italie- ner Zwerge), während August Münz von Karl Knaus den Wanderpokal für Schwarze Rheinländer Zwerge übernahm. Bei den Ka- ninchen wurde Wilhelm Schwab jun. mit prächtigen Hermelin Gewinner des Jubi- läumspokals und des Wanderpokals, Beson- dere Anerkennung der Frauengruppe für Wertvolle Pelzarbeiten. K ZV Waldhof 1909 Rudolf Rathgeber und Josef Goller hat- ten 112 Stück Geflügel und 108 Kaninchen mobilisiert. 19 Ehrenpreise. 22„Sehr gut I“, acht„Sehr gut I), drei„Sehr gut III) und acht„Sehr gut“ bildeten die Ausbeute bei Geflügel, 43 Ehrenpreise, 27— I, 7— II und 4— III bei Kaninchen. Die Stamm- Preise sicherten sich Fr. Kilian Hamburger Großsilber), K. Wolf(Blaue Wiener) und P. Rau(Weiße Wiener). Als Vereinsmeister für Kaninchen wurden ermittelt: Fuchs, Rath- geber, Kilian. Peter Rau und Breitbach, für Geflügel: K. Wolf, H. Adler, P. Rau, Büch- ler, F. Kilian und K. Schack. Bewunderung erregten die Pelzarbeiten der Selbstverwer- tergruppe. K Z V„Einigkeit“ Funkelnagelneue Eigenkäfige im Zäh- ringer Löwen beherbergten 132 Stück Ge- klügel(24 Rassen) und 67 Kaninchen(11 Rassen). Plymouth, Rocks, Sussex, Kenn- hühner, Lachs, Hamburger Silber, Silber- lachs waren hier außer den Spezialitäten Gelbsilber und Thüringer Gemsen besondere Schaustücke. Die Jury bekannte sich zu 16 Sehr gut Z. 27 Sehr gut I., 13 Sehr gut II und 4 Sehr gut III für Geflügel; 5 Ehren- Preisen, 20— I, 12— II und 4— III bei Keminchen. Beim Geflügel errang Leo Hamann erneut den Wanderpreis knapp vor Winkler, während Hubert Herberger den Wanderpreis für Kaninchen in seinen Besitz brachte und den Gesamtleistungspreis des VdlH von Präsident F. Hess entgegennahm. GZ V Neckarau Die Hochburg Neckarau tagte im„Engel“. Kupferschmidt-Wenchel brachten 153 Stück Geflügel(23 Rassen) sowie 23 Tauben zur Schau. Herrliches Farbenspiel und glänzende Verfassung zeichnete das Ausstellungsmate- rial aus. Ein erfreulicher Anblick die Schau- tauben in ihren herrlichen Farbschlägen, an denen Peter Lahr, der ehemalige Weltmeister hervorragenden Anteil für sich beanspru- chen kann. Ergebnisse: 18 ZE-Preise beim Geflügel und 2 ZE für die Jugend bei Tau- ben. Im Januar wird Neckarau auf der Europaschau aufkreuzen. Rassentauben beim KZV Käfertal Aus dem ganzen Umkreis schickten die Taubenfreunde 216 Vögel zum KZV Mann- heim- Käfertal, wo Ausstellungsleiter Walter Reiter die 21 Rassen sauber postierte. Das herrliche Blaswerk der Elster-Kröpfer war nicht weniger interessant als der Anblick der hohen Franzosen, der wuchtigen Strasser- vögel oder die indischen Lahores, welch letz- tere den Kreisehrenpreis für Reiter gewan⸗ nen. Eine feine Rasse, die Wiener Hochflie- ger, die 24 Stunden ununterbrochen in der Luft bleiben. Münster machte mit ihnen den Vereinsbesten. 23„Sehr gut-Z“, 17 Sehr gut 1, 23 Sehr gut 2 und 13 Sehr gut 3 an- erkannte das Preisgericht. Hauß, Heidelberg, über das Thema:„Le- benswille und Lebenskraft des Protestan- tismus“ eine eindrucksvolle Reformations- feier in der Christuskirche, die von der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde stark besucht war. Protestantismus sel eigentlich ein be⸗ lastetes Wort, so führte Professor Hauß zum Thema aus, aber es dürfe sich keines- wegs in seiner Bedeutung von Gegensatz, Negation und Kampf erschöpfen, sondern müsse von einer festen Position in Gott ausgehen. Wir seien protestantisch, weil Wir evangelisch seien. Luther sei am Eude seiner Kraft gewesen, da habe Gott in der Klosterzelle mit ihm allein geredet, so daß Luther Gott und Christus gefunden habe. Und gleich ihm müsse der Mensch zuerst allein vor seinem Gott stehen und ihn er- leben, dann in der Gemeinde dienen und schließlich über die Gemeinde hinaus sein Christentum bekermeri. Aufgabe der Christenheit und des Pro- testantismus sei es, mitten in der Welt Ge- meinde zu sein für die Welt. Luther habe die Priesterkirche verworfen, weil er eine lebendige Gemeinde gewollt habe. Darum müsse das„Einmannsystem“ aufhören, die Gemeinde zusammen mit dem Pfarrer ar- beiten. Die evangelische Gemeinde dürfe keine Organisation, sondern müsse ein Or- Sanismus werden, in dem Christus Lebens- wille und Lebenskraft der Gemeinde sei. Solcher Geist sei noch in der Diaspora lebendig, die eine Schlüsselstellung der Kirche sei und deshalb von der Gemeinde gestützt werden müsse. Die Geschichte der Evangelischen Kirche habe mit dem ersten Pfingstfest Christi begonnen und daraus habe sie ihre Lebenskraft gezogen. Sie kenne freilich auch ihre Schwächen, aber sie sei dennoch getrost, da Gott auch in den Schwachen mächtig sei. Mit dem gleichen Redner hielt auch die evangelische Kirchengemeinde der Matt- häuskirche am Soemtagabend in Neckarau ihre Reformationsfeier. rei knen Magen zum Auswechseln können sich nur Magenleidende wünschen, die Car- mol nicht kennen. Dieser bewährte, zehnfach konzen- trierte Karmelitergeist aus naturreinen Wirkstoffen von 10 Heilpflanzen bringt rasch Magen und Darm in Ordnung. In Apotheken u. Drogerien ab PM 1.50. Schon wenige Tropfen Carmol helfen wunderbar. . Polstermöbel und Matratzen en KOPFWEIA 5 Verschiedenes ö 5 Stellenangebote ü 4 9 großen Kundenkreis stefig Hochwertiges Ma Meer& Eb Mannheim 0 6, 8 hängt in jedem Unternehmen von seinen Leisfungen ab. urch vollkommene Wertarbeit konnten wir unseren Wir bleiben unserem Grundsatz freu: individuelle Beretung Modernste Vererbeitung Herren- und Damenschneiderel Tel. 4 27 40 RO GERI MOSER Führhare Leiter be, enen Glas- u. Gebäudereinigungsinstitut Eichendorffstraße 46, Telefon 3 14 33. Intell. 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Ich ernähre mich davon, daß ich— obwohl Sohn achtbarer Eltern— für Geld schreibe. Mit Vorliebe beschreibe ich die kleinen Miß- geschicke, die Menschen meines Schlags 80 leicht treffen und über welche die nicht Be- troffenen so gerne lachen. Wenn ich auf An- meldeformularen im Hotel die Frage nach meinem Beruf beantworten muß, komme ich immer in Verlegenheit. Wenn ich nicht ängst- ch wäre, würde ich mich Pferdepfleger, Kurvenschneider, Hosenträger oder Füller nennen. Letzteres deshalb, weil Redakteure Mre noch nicht ganz vollen Seiten mit soge- nannten heiteren Beiträgen zu füllen pflegen, die hierbei von 100 auf höchstens 30 Zeilen Länge zusammengestrichen werden. Meine Bekannten behaupten, ich sei Humorist. Ein Humorist ist ein Mann, dessen Frau häufig den Satz hören muß:„Sie führen doch sicher eine lustige Ehe— mit einem Mann, der nichts als dummes Zeug im Kopf hat!“ Das Finanzamt aber nennt mich Unter- nehmer. Nun ist die Liebe zum Humor nichts an- deres als ein Ausdruck der Furcht. Der Humorist hat Angst vor den Möglichkeiten des Lebens. Er ist wie kein anderer den Kleinen Schicksalsschlägen ausgeliefert, die er beschreibt, um mit ihnen fertig zu wer- den. Er ist beim heiligen Antonius abon- niert, weil er Geldbeutel. Brieftaschen und Schlüssel mehrmals im Jahr zu verlieren pflegt. Er neigt zu Ischias und Zahnschmer- zen. Er hat sich nur einen freien Beruf erwählt, um sich Vorgesetzte zu ersparen, vor denen er ständig zittern müßte. Er fürchtet sich vor jeder Ungewißheit, weil er in ihrem Nebelkostüm das Schlimmste ver- mutet. Wenn des Humoristen Frau fragt: „Rate mal, wer heute angerufen hat?“ 80 wird er blaß und sieht die Toten erwachen. „Professor Palmbach!“ sagt er tonlos. Des Humoristen Frau weiß nicht. daß dies der Mathematiklehrer war, der den Gatten in seiner Jugendzeit oft wegen Unfugs und Allotria ins Klassenbuch einschrieb. Aber Professor Palmbach ist schon vor vierzehn Jahren dorthin heimgegangen, wohin kein Telefon führt.„Hauptfeldwebel Schinde- Hütte“, rät der Humorist weiter. Der ver- suchte mit rigoroser Strenge den inneren Schweinehund— der bei Humoristen so groß zu werden pflegt wie ein mittlerer Bernhardiner— vergeblich auszutreiben. Aber Hauptfeldwebel Schindehütte hat— vorerst wenigstens keine Macht mehr über den Humoristen und über dessen See- lenhaustier. Er würde auch kaum auf die Idee kommen, ihn anzurufen, um ihn für die neue Armee anzuwerben. weil er von des Humoristen soldatischen Fähigkeiten nie etwas gehalten hat.„Das Finanzamt“, rät der Humorist weiter.„Erraten!“ frohlockt seine Frau und klopft in die Hände.„Du sollst doch mal vorbeikommen!“ Bitte schelten Sie mich jetzt nicht. Ich Weis, daß die Schwiegermutter, Minister aA. D. Hundhammer und das Finanzamt zu den Pferden gehören, die von den Humori- sten längst totgeritten sind. Daß sie trotz- dem noch leben, spricht für ihre Zähigkeit. Aber das Finanzamt hat tatsächlich ange- rufen. Was mag sich in den Falten des so harmlos klingenden Satzes verbergen, der Humorist solle„mal vorbeikommen“? Bitte sagen Sie jetzt nicht geringschätzig, der Humorist sei im Staatshaushalt ein klei- ner Fisch. Er ist nicht nur veranlagt, er wird es auch. Doppelt sogar. Er ist Unternehmer im Sinn der Finanzgesetze. Ich weiß nicht, ob seine Vorgänger, die Hofnarren, den Zehnten von dem abgeben mußten, was ihnen ihr Arbeitgeber zuwarf. Das Finanzamt jedenfalls nimmt an, der Humor werfe etwas ab. Er gewähre ein Ein- kommen wie eine Korsettfabrik oder eine Neun-Tage-Eier-Brüterei Bebrüt dich Gott, es wär so schön gewesen!). Darüber hinaus rangiert der Humor auch in der Reihe der Verbrauchsgüter wie Fleischbrühwürfel und Mehlwürmer. Deshalb fliegen vier Prozent von Ihrem eventuellen Lächeln über die- sem Bericht dem Finanzamt als„Umsatz- steuer“ zu. Der Humorist wird auf dem Steuerfor- mular nach der Art seines Unternehmens gefragt. das doch eher eine Unart ist. Er muß Auskunft geben über die„Entgelte für Lieferungen, die den Gegenstand seines Un- ternehmens bilden“. Er muß den Wert der „für Zwecke des Eigenverbrauchs entnom- menen Gegenstände und FHilfsgegenstände“ nennen. Da er natürlich auch Selbstverbrau- cher im Humor ist, fällt es ihm sehr schwer, dessen Wert zu veranschlagen. Versicherungs- kosten seiner Ware sind absetzbar. Aber ich glaube, die Allianz versichert eher eine Zigarre gegen Feuer als den Humor, der ein Prozent höher umsatzbesteuert ist als Frisch- milch, Butterschmalz, Kunstspeisefett und Teigwaren. Der Humorist führt über seine Entgelte gewissenhaft Buch, weil er alles Seltene, was ihm im Leben begegnet, aufzuschreiben pflegt. Als richtiger Unternehmer hat er je- doch auch Betriebsausgaben, die er flüchtig notiert, weil die Grenzen seines Betriebs so Montag, 3. November 1982/ Nr. N Der Regen regnet sich nickt satt. Es regnet hoffnungslosen Zwirn. Wer jetzt'ne dünne Schädeldechec hat, dem regnet's ins Gehirn. Im Racken juclet's, Im Rücken zerrt's. Es blöken die Bakterienkerden. Der Regen reicht allmählich bis ans Herz. Was soll bloß daraus werden? Der Regen bohrt sich durch die Haut. Und dieser Trübsinn, der uns beugt, wird, wie so manches, subkutan erzeugt. Wir sind porös gebaut. 3 Rerꝛitation bei Regenweiter Seit Wochen rollen Wolkenfässer von Horizont zu Horizont. Der Neubau drüben mit der braunen Front wird von dem Regen täglich blässer. Nun ist er blond. Die Sonne wurde eingemottet. Es ist, als lebte sie nicht mehr. Ach, die Alleen, durch die man traurig sind kalt und leer. ſtrottet Man feriecht ins Bett. Das ist gescheiter, als daß man klein im Regen steht. Das geht auf keinen Fall so weiter, wenn das so weiter geht. Erich Kdstner . flüssig sind wie der Wein, den er als Betriebsstoff benötigt. Deshalb erzeugt in ihm der Satz„Das Finanzamt hat angerufen“ ein Panik des inneren Schweinehundes. Denn der Humorist ist ein schlechter Nahkämpfer. Er ist bereit, dem Finanzamt mit den Waffen des Spotts zu begegnen Das ist eine ferngelenkte Waffe. Aber er sieht nicht gerne das Weiße im Auge des Feindes. So bleibt ihm nichts anderes als sich zu- nächst an die Maschine zu setzen und sich seine Besorgnis von der Seele zu schreiben. Was hiermit geschehen is“. Hans Hartung und Paul lbenthaler Neue Abusstellungen in der Galerie Rodolf Probst und im Mannheimer Kunstverein Man mag zu den Dingen stehen wie man will: die Unerschrockenheit, mit der Rudolf Probst seit Jahren die Werke bemerkens- werter Erscheinungen der umstrittenen zeit- genössischen Malerei in vielbeachteten Aus- stellungen zur Diskussion stellt, nötigt im- mer wieder Respekt ab. Am Samstag machte er die recht zahlreich erschienenen kunst- interessierten Besucher seiner Galerie mit einem aus der Stuttgarter Sammlung Dom- nick stammenden Kollektivschau von Arbei- ten Hans Hartungs bekannt. Der heute meist in Paris lebende 48 jährige Künstler wurde in Leipzig geboren. Was er malt, bleibt ohne alle Beziehung zur dinglichen Welt und ab- seits jeder realen Deutungsmöglichkeit, es sei denn, man betrachte all diese seltsamen Form- und Farbgebilde in ihrem Verhältnis zur Fläche schon als eine Art künstlerischer Realität. Die etwa vierzig Stücke der Aus- stellung mögen auf den ersten Blick manchen Beschauer schockieren, aber bei aller„Uner- klärbarkeit“ dieser Malerei lebt etwas selt- sam Bedrängendes in den Bildern, das bei längerem Verweilen einen eigenartigen Reiz ausübt, dem man sich nur zögernd ergibt. Hier ist weder Abbild noch Sinnbild, keins der Gemälde trägt auch nur die Andeutung einer konkretisierenden Beschriftung, hier ist nichts als Anruf der Empfindung und des ästhetischen Gefühls des Betrachters, ein rhythmisches Spiel von Linien und Farben. Dabei erscheint die malerische Technik Hans Hartungs als nicht durchaus originell. Besonders im Zeichnerischen(so in gewissen Kurvenzügen und den spielerisch-phantasti- schen Bandschlingungen) werden deutlich Kandinsky-Einflüsse spürbar, ebenso in den Farbklängen mit dem auch von Kandinsky gern bevorzugten Schwarz als Dominante. Rudolf Probst, der, wie stets, auch die Er- öffnung dieser Schau mit einer klugen und sensiblen Charakteristik der Werke und ihres Schöpfers einleitete, sucht die Kunst Hans Hartungs aus dem geheimnisvollen Spiel menschlichen Innenlebens, aus innerer Bewegtheit und seelischer Leidenschaft zu erklären, die in selbstgeschaffener Gesetz- mäßigkeit auch das letzte Merkmal des„Re- produktiven“ durch die Kraft des ursprüng- lich Produktiven zu überwinden trachtet. James Johnson Sweeney spricht in einem erläuternden Aufsatz von der„malerischen Poesie“ Hartungs und seiner angewandten abstrakten Zeichen:„Sie drohen immer an etwas zu erinnern, tun es aber nie. Es sind Linien und Formen, die immer gerade an die Grenze vorstoßen, etwas Vertrautes dar- zustellen, anstatt umgekehrt davon abstra- hiert zu sein. Ihre Vitalität liegt darin, daß sie das Gleichgewicht behalten zwischen dem, Was reines Gekritzel zu sein scheint und einer peinlich genauen Symbolisierung von dem, was uns vertraut ist.“ Das klingt sehr tiefsinnig, ändert aber kaum etwas an der Schwierigkeit des Er- klärbaren dieser Bilder, die, wie Rudolf Probst sagt,„aus sich selbst ohne jede Ideen- Assoziation leben wollen“. Ob sie aber leben können und leben werden?— Nur Helios vermags zu sagen, der alles Irdische be- scheint! C. O. E. 8 In einer Ausstellung, die dem in Lörrach wirkenden Maler Paul Ibenthaler gewidmet ist, macht der Kunstverein Mannheim mit dem Werk eines bildenden Künstlers der jungen Generation bekannt. Ibentahler be- kennt sich in zahlreichen Landschaften(mit verschiedenartigen Themen), in religiösen Szenen und in Porträts zu einer kraftvollen, mitunter robusten Gestaltungsweise, die dem Expressionismus nahesteht. Dabei scheinen die Oelbilder, Aquarelle und graphischen Arbeiten, in denen der Ma- ler den Menschen im gesamten Kreis seines seelischen und materiellen Daseins wieder- gibt, am stärksten empfunden zu sein:„Frau mit Kind“, in breiten, lapidaren Zügen, ano- nym im Menschentypus, karg, fast sozial- kritisch gesehen,„Bildnis J. S.“, intellek- tueller Natur, formal jedoch gleichfalls von wuchtigen, einfachen Formen bestimmt, dann eine„Beweinung“, die den Ausdruck ver- geistigten Schmerzes überzeugend ins Reli- giöse steigert— hier spürt man eine ge- bändigte Unmittelbarkeit. Seine Landschaften dagegen komponiert Paul Ibenthaler mit einer zum Teil weit ge- ringeren Sicherheit. Sobald er einen größe- ren Raum umfassen will, droht sein Tempe- rament allzu selbständig zu werden; das nicht ganz ausgeglichene Proportionenspiel des Bildes soll durch Intensität des Linien- schwungs oder durch aufdringliche Farben ersetzt werden(etwas peinlich wirkt in eini- gen Oelgemälden ein eigenwilliges Rosa). Andererseits erfreut das Werk Ibenthalers wiederum durch die Frische, die in den sinnenfrohen Akzenten seines gegenständ- lichen malerischen Sehens liegt und durch den Elan, mit dem der Künstler seine Dar- stellungen aufgreift. Wst. „Sommernachtstraum“ von Carl Orff Urqufföhrung im Landesthegter Darmstadt Als etwas spätes Ergebnis der Goebbels- schen Bemühungen, die„Sommernachts- traum“-Musik von Felix Mendelssohn-Bar- tholdy durch eine rein arische zu ersetzen, ist nun die von Carl Orff, die bereits 1935 uraufgeführt werden sollte und an der der Komponist inzwischen weitere eineinhalb Jahrzehnte herumgebosselt hat, uraufgeführt worden. Sie hat keine Ouverture, sie hat überhaupt keine der geschlossenen Formen herkömmlichen Musizierens mehr, außer dem mehrfach zitierten Strolchlied aus Orffs früherer Oper„Die Kluge“ ist keine Melodie darin zu finden, und stattdessen ging es ihm — wie K. H. Ruppel in einem Einführungs- vortrag sagte— darum, den„mimisch-ge- stischen Duktus“ der Spieler zu akzen- tuleren. Shakespeare, wie Orff ihn sieht, muß ein urkomödiantischer Bajuware gewesen sein, der um die deftig ausgespielten Rüpel- szenen herum, die in einem original-slavi- schen Bauerntanz gipfeln, halt noch ein bissel faden Elfenspuk gedichtet hat. Orff, der auch für die dramaturgische Be- arbeitung zeichnet, hat die Figur des Puck völlig gestrichen. Mit dieser sommernächt- lichen Traumwelt von Oberon und Titania haben er und sein Regisseur Gustav Rudolf Sellner nicht viel anzufangen gewußt. Der Bühnenbildner Franz Mertz hatte eine Holz- schräge errichtet, auf der einige sonderbare Gebilde standen, die an Stahlmöbel erinner- ten und mit„abstrakten“ Baumeiser-Remi- niszenzen ausstafflert waren. Die Bäume, der Moosboden, der Silberteich, von denen das Textbuch spricht, diese ganze„mond- beglänzte Zaubernacht“ der Romantik, mit der sich Max Reinhardt einst seinen größten Erfolg erspielte, sind einer Rückkehr zu mehr elisabethanischen Theater formen gewichen. Was Sellner hier inszenierte, kann als wohl konsequentester Anti-Reinhardt gel- ten. Wenn er von dem romantischen Elfen- reigen zu einer mehr mythisch-dämoni- schen Troll- und Satyr-Welt vordringen wollte, ist es im Ergebnis wohl doch nur bei einem Versuch geblieben. Aber in den irdischen Bereichen, die mit Willy Leyrer als Zettel auch die überzeugendste Schauspieler Leistung enthielten, hat er wirklich eine echt shakespearische Drastik erreicht, die etwa seinen Szenen um Ritter Falstaff gut ange- standen hätte. Aber dies Stück hier heißt ja „Ein Sommernachtstraum“— und gerade jener traumverlorene Liebesklang einer Mitt- sommernacht fehlte an diesem Abend. Daß Orff dabei— von einigen Retuschen abge- sehen— die Schlegel-Tiecksche Uebersetzung benützte, hat diese Diskrepanzen nur noch verstärkt. Ulrich Seelmann-Eggebert „Was würden Sie tun, wenn Sie Dr. Charles Wilson wären?“, ein Euthanasie-Drama, das ein Insasse der Schweizerischen Kantonalen Strafanstalt von St. Gallen, geschrieben hat, wurde nach seiner Uraufführung in St. Gallen (vgl.„Morgen“ vom 30. Oktober 1951) am Wo- chenende in Hannover und Mülheim an der Ruhr für Deutschland erstaufgeführt. Dr. Charles Wilson des Dramas ist leitender Arzt in einem Krebs- Sanatorium. Er leistet einer vermeintlich totkranken Patientin, die er liebt, mit einer Spritze„Sterbehilfe“. Die Tat wird entdeckt, Wilson kommt ins Zuchthaus. Seine Frage aus der Haft,„was würden Sie tun, wenn. fand sowohl im britischen Infor- mationszentrum„ZDie Brücke“! in Hannover wie im Mülheimer Zimmertheater keinen rechten Widerhall. Das Stück wurde in der St. Gallener Strafanstalt von Gefangenen zum ersten Male aufgeführt. das geistige Zusammengebörigkeitsgefühl uni 4 g Her „ ver. — 0 1 drus „Wiener Sängerknaben“ es Gastspiel im Mannheimer Musenscc! 5 Zu den Knabenchören, die sich im eu, Wes päischen Musikleben einen festen Plat Lok errungen haben, gehören die„Wiener Sän. 55 gerknaben“. Die Einrichtung eines Knaben. 895 chors an der Wiener Hofburgkapelle geh rede auf die Initiative Kaiser Maximilians 1 h 0 Ende des 15. Jahrhunderts zurück. Nach 2925 1924, als man diese Tradition nach den m Zusammenbruch der österreich-ungarischen 1 Monarchie neu aufleben ließ, begannen die 1 „Wiener Sängerknaben“, in drei Truppen mit je 22 Mitgliedern aufgeteilt, auch Tour. Sauen neen zu unternehmen. Einer dieser drei Chöre sang nm m Mannheimer Musensaal vor einem 210* reichen Publikum. Die Stimmkultur diese: von Kapellmeister Robert Kühbacher gelel. teten Knabenschar darf mit einem hohen Maßstab gewürdigt werden. Das Programm jedoch umspannte— von Palestrina bis zur szenischen Wiedergabe eines nach Musk von Johann und Josef Strauß zusammen. gesetzten, operettenhaften Einakters einen reichlich weiten Bogen, dessen Ende auhgerhalb der künstlerischen Sphäre verläuft. ges wunderbar gleitend formten die her. 3 lichen jugendlichen Stimmen alte Motetten 5 Noch im leisesten Summen bewahrten ihre list Schwingungen einen plastischen Klang von A der Schlankheit eines ganz reinen Orgelton: Bruc Mit verhaltenen Steigerungen trugen es Tito Anton Bruckners„Ave Maria“ vor und der brachten die Zartheit des„Nacht“-Gesang die A Franz Schuberts mit einer natürlichen Er n pastellhaften Nuancierung zur Geltung, ds und von Männer- und Frauenchören sehr selten Folge erreicht wird. Ebenso bezwingend wirkte de die b Innigkeit des bekannten Salzburger Wiegen. Mosk lieds„Aba Heidschi“. Der Beifall wuch kforde nach jeder Darbietung und forderte nach Einhe der Strauß- Operette, die dem Publikum be. Aufte sonders zu gefallen schien, Zugaben. ñ,²ü zZugur Koltur-Chronik Dem Publizisten Dr. Rudolf Pechel wurch am Samstag das ihm zum 70. Geburtstag von Bundespräsident Theodor Heuss verliehen 8 Große Verdienstkreuz bei einer Feier in de des Villa Berg in Stuttgart durch Staatsrat Ger, ohe hart Schlösser vom badisch-württembergischen FDP/ Staatsministerium überreicht. e Der Komponist Werner Egk will die Leitung sei be der Berliner Hochschule für Musik am Seme. Anhäl sterschluß, also zum März nächsten Jahres, ab. men 2 geben. Er hat den Berliner Senat in einen Schreiben von seiner Absicht unterrichtet Die Schon vor längerer Zeit hatte Werner Ig denste die Absicht geäußert, sich von der Leitung de hätten Musikhochschule zurückzuziehen, um sich vet überh. allem kompositorischen Aufgaben widmen 1 peleg körmen. 5 8 5 5 wWeitat Der deutsche Ausschuß für Freiheit der schlüs Kultur— vordem bei der großen Berliner statt Kundgebung im Juni 1950 deutsche Exekute fai des Kongresses für kulturelle Freiheit genen 5 15 — hat am 31. Oktober und 1. November unter dem Vorsitz von Prof. Carlo Schmid in Stutt. bekun gart getagt. Der Ausschuß wählte Dr. Helm Lande ron, den ersten Vorsitzenden des Deutschen zollerr Journalisten verbandes, zu seinem zweiten Vof. zu Kor sitzenden. Dem deutschen Ausschuß gehören i U. d. an: Dr. Rudolf Pechel, Theodor Plievieg Pre Georg Meistermann, Stefan Andres, Günter komm. Birkenfeld, Boris Blacher, Rudolf Hagelstang von V und Margarete Buber- Neumann. Dr. D. an de öcheite gebrac despar FDP. I Das„Süddeutsche Kulturwerk“ veranstaltet in Stuttgart eine Gedenkfeier zum 100. Geburts-. tag des Donau- schwäbischen Schriftstellen Adam Müller-Guttenbrunn. Der Donauschwä. bische Schriftsteller Johannes Weidenhein kennzeichnete den„Erzschwaben“ Müller-Gul- tenbrunn als den literarischen Vorkämpfer fi. das Kulturbewußtsein der Donauschwaben. Det Ueberblick über das reiche literarkritische, a essistische und dramatische Schaffen Müller. Guttenbrunns wurde mit einer Lesung aus sel. nem Roman„Meister Jakob und seine Kinder veremschaulicht. N Im Mannheimer Nationaltheater wird an Donnerstag, 29. und Freitag, 30. Januar 105 das Düsseldorfer Schauspielhaus mit Coctead „Bacchus“ in der Inszenierung von Gustal Gründgens und mit ihm selbst in der Rolle de Kardinals gastieren. Ueber die Premiere die ser Aufführung, die den„Bacchus“ zum ersten Male in Deutschland bekannt machte, habe Wir am 21. Oktober berichtet).— Als nächste Opernnovität hat das Nationaltheater Man- heim Werner Egks„Columbus“ erworben Plotten Das Werk soll Ende Februar 1953 in der 10 Mitte! n erstmalig am der Berliner Städtischen Oper ge. Nam 15 spielten Neufassung aufgeführt werden, Di 1g 0 musikalische Leitung hat Generalmusikdire., dr; 8 tor Herbert Albert; Regie wird Intendant Dr, 1 8 9 Hans Schüler führen. 5 8 15 —— — Die Ehe der Elisabeih Persenthein RO man von Vicki Baum Copyright by Droemer, Presserechte Prometheus Verlag Gröbenzell Weil das Haus so alt war, gingen die Dielen in Doktor Persentheins Schlafzim- mer schräg abwärts; das war eines von den Dingen, die Frau Persenthein Kum- mer machten. Auch die Betten standen schräg abwärts, und wenn man müde war, sackte man im Traum immer zum Fußende hinunter; das machte den dünnen Schlaf der Arztfrau noch leichter zerreißbar. Manch- mal träumte sie von einer schiefen Fläche, Auf der sie mit ungeheurer Angst ins Ab- gleiten gekommen war. Wenn die Nacht- glocke in den Traum einbrach und sie her- Ausholte, dann wußte sie nicht, ob sie ge- Schlafen oder die Angst und das Gleiten im Halbwachen erlitten hatte. Sie griff in das Bett nebenan, es war leer. Sie drehte das Licht an und sah auf die Uhr. Halb drei Uhr morgens. Sie hörte das Kind in der Kammer atmen, während sie ihr großes Wolltuch umnahm, und die hölzerne, knar- rende, wunderliche Treppe hinuntertappte. Die Klingel an der Haustür wurde unge- duldig und dringlich. Im Ordinationszim- mer brannte Licht. Elisabeth Persenthein trat auf Zehenspitzen ein, bevor sie hinging, die Haustür zu öffnen. Doktor Persenthein lag mit den Armen und dem Kopf über der„Münchner Medi- zinischen Wochenschrift“ und war einge- chlafen. Durch sein helles, seidendinnes Haar schimmerte die Lampe auf die Kopf- haut.„Kola“, sagte Elisabeth ins Zimmer hinein, gerade laut genug, um den Mann zu wecken, aber nicht so laut, daß er erschrok- ken wäre. Er reagierte sogleich. „Ich schlafe nicht“, sagte er prompt. „Es ist noch nicht spät. Ich muß nur noch den Artikel fertig lesen—.“ Auf der- artiges pflegte Frau Persenthein nicht zu antworten. Auseinandersetzungen über durchgearbeitete Nächte hatte sie sich ab- gewöhnt. Sie lächelte— frisch und ermun- ternd, wie sie meinte. Aber da auch sie müde war, war das ganze Lächeln eine etwas müde und angestrengte Veranstal- tung. Die Klingel forderte. „Ein Patient. Ich mache auf“, sagte Frau Persemthein. Doktor Nikolaus Persenthein wusch sich mechanisch die Hände. Immer bei Nacht! Die Tasche—, sagte er. 5 Gewöhnlich war der Mensch, der mitten bei Nacht um den Doktor kam, ein Mann, ein abgehetzter und aufgeregter Arbeiter aus der Vorstadt Obanger oder ein Bauer aus einem der Dörfer hinter dem Düß- Walder Forst, den die Frau vom Kranken- bett weg um den Arzt gejagt hatte. Seit drei Leute an der Grippe gestorben waren, holten sie den Doktor, wenn jemand fie- berte und hustete, sie holten ihn etwas zu spät, aber sie holten ihn, und dann war innen auch jede Tages- und Nachtzeit recht. Frau Persenthein nahm den konfusen Be- richt entgegen, während Doktor Persent- hein schon das Motorrad aus dem Ver- schlag herausschob. Sie schaute die Tasche nach—„Ommadin? Spritze? Physostig- min?“— fragte Persentheim, der die Wind- jacke überzog und sich übertrieben wach gebärdete. Die Frau ließ die Tasche Zu- schnappen und machte sie am Motorrad fest. Vor dem Haus streifte ein kühler Dämmerungswind ihre bloßen Füße. Per- senthein knurrte unfreundliche Dinge zu dem Mann, der mit beleidigtem Gesicht dabeistand und das üble Befinden seines Kranken zu Hause übertrieb, um die nächt- liche Expedition zu rechtfertigen. Obwohl Doktor Persenthein sich beeilte, dauerte der Abmarsch lange, denn er war ein über- aus langsamer Mensch. Er bastelte noch am Motorrad herum. Er knöpfte die Wind- jacke noch einmal auf und zu und suchte etwas. Er öfmnete die Tasche nochmals und revidierte ihren Inhalt. Schließlich schlug die Kirchenuhr drei, und das Motorrad mit dem knurrenden Doktor und dem gekränk- ten Mann auf dem Soziussitz knatterte durch das Stadttor davon. Elisabeth konnte zurückkehren in das Schlafzimmer mit den schrägen Dielen und dem entzweigerissenen Traum. Daß die Dielen schräg waren und die Betten abwärts standen, kam davon, daß Persentheins in einem uralten Fachwerk haus wohnten. Eigentlich war es kein Haus, sondern nur ein Anhängsel des alten Stadt- turms, welcher der Angermann hieß. Das Dektorhaus wurde das Angermannhaus ge- nannt, und sie zahlten dem Magistrat von Lohwinkel nur achthundert Mark Miete dafür. Die Hinterwand des Hauses war noch ein Stück der alten Stadtmauer, aus Steinen gefügt, zwischen denen die Jahrhun- derte den Mörtel lose gemacht hatten. Sooft unten ein Auto durch das Stadttor in Loh- winkel einfuhr, begann das ganze Anger- mannhaus zu beben. Frau Persenthein konnte in solchen Augenblicken stillstehen, sonder- bar starr und gesammelt, das Beben in den Mauern mitspüren und dem merkwürdigen Klang im Gebälk nachhorchen. Ein wenig Mörtel rann dann herunter, zwischen dem Fachwerk hervor und auf die Dielen. Frau Persenthein weckte sich auf, holte das Staub- tuch aus dem Verschlag, kniete hin und Wischte das kleine Mörtelhäufchen fort. „Geben Sie Obacht, Mutter“, pflegte der Arbeiter Lungaus zu sagen, den sie oben in der Bodenkammer wohnen hatten—„ge- ben Sie Obacht, einmal kracht uns die ganze Bude überm Kopf zusammen“, Frau Persent- hein war neunundzwanzig und Lungaus achtundfünfzig und konnte die Frau nicht leiden, aber er nannte sie Mutter. Im Dach hat es die ganze Nacht gekrächzt—“ ver- kündete er mit düsterer Miene, wenn Frau Persentheim ihm sein Frühstück gab. Sie dachte zuweilen eine halbe Minute über seine Prophezeiungen nach, und dann sagte sie: „Nein, Lungaus, das hält, glaube ich“. „Wenn ich sage“— erwiderte Lungaus, der krank und von ungeduldiger Natur war. „Lassen Sie nur, Lungaus, Die Mauer hat ein paar hundert Jahre gehalten, die hält uns auch noch aus. Nur der Mörtel ist ein bißchen lose“, beschloß Elisabeth solche Dialoge, trug Lungaus' Milchtasse in den Spülstein, wischte geduldig das bißchen kal- kigen Staub auf, den das Morgen- Babhn-Auto aus den Fugen geschüttelt hatte, und brachte das Staubtuch in den Verschlag. g „Das Haus ist ein Luder, ein fückisches“, behauptete Lungaus und kam ihr nachge- 8 5 u per tappt in die Küche. An den nackten Fü Fort trug er Doktor Persentheins alte Pantoffen Sudafri Doktor Persentheins verflossemie Hosen bell. 1 ten sich mit Flicken über seinen spitze me l Knien, und um den ganzen Menschen hint 8 f stets ein bitterer Geruch Elisabeths Nertel 10. Noys Waren immer ein wenig irritiert, wenn di der dur Kleidungsstücke ihres Mannes an Lungau den 80] Körper durch die Wohnung gespenstertel diesem Trotzdem sagte sie freundlich:„Ja, da habel lungsve, Sie recht. Das Haus hat es in sich“. Es koste 110g billige Miete, aber es fraß auf hinterhällis minister Weise eine Unangebrachte Menge Geld aul Korps Reparaturen gab es immer und immer. Fler Oktober trisches Licht hatte man legen lassen, dan Spiridor eine Wasserleitung eingebaut— der Doku laden. brauchte fließendes Wasser im Ordination? Tokie zimmer. Und als man das fließende e 8ct hatte, gab er keine Ruhe, bevor er nicht in schen T Keller eine Art kleiner Badeanstalt errichte gberlen hatte: den ul u t Salzbäder für rachitische Kine ne Kohlenfsäurebäder und zuletzt sogar en 8 Art Inhalatorium. Die ganze Bevölkerung Stute der Vorstadt Oberanger vergnügte sich i Mitteil. diesen Bädern, sie kosteten dem Arzt ein dieses J Menge, und die Krankenkasse zahlte 80 f Reten wie nichts dafür. Aber Kola war ein Sonde. ling, und die Bäder gehörten zu seiner Ides 1 auf Lungaus nahm Platz auf der Kohlen ließ die Beine baumeln, die Pantoffeln er. da den ker be. aten. de men, 0 len von ihm ab wie reife Früchte,. nen, o großen Zehenballen kamen zum Vorschein dr Herd er schaute zu, wie die Frau Feuer im ansteckte. „Kleinholz müßte man mal wiede 5 — 1 1 machen“, bemerkte er..% pres „Ja, das wäre gut, Lumgaus“, sagte bucht, au beth nicht ohne Ermunterung 4 „Ich befinde mich mittelmäßig“, erwidert. 55 Lungaus darauf abweisend. Fortsetzung folg