2 0 Nr. N — Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei Verlagsleitung: H. Bauser; chetred.: E. F. v. Schilling. Stellv.: Dr. K. Ackermann. Politik: E. Schäfer, Dr. E. Kobbert; Wirtschaft: F. 0. weber; Feuillet: W. Gilles, K. Heinz; Lokal: 14. Eberhardt; Kommunal: pr. F. W. Koch; Ludwigshafen u. Sport: H. Schneekloth; Land: C. Serr; Sozial- redaktion: F. A. Simon: Chef v. D.: 0. Gentner. Banken: Südd. Bank, Rhein- Main-Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom- munale, Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postsch.-Konto: Karlsruhe Nr. 300 16, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 267 43 2 Munnheimer ORG E Ungbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6. Telef. 4 41 31-54; Heidelberg, Brunnen- E 18-24, Tel. 293/88(Hdlb. Tagebl.); en Rh., Rheinstr. 37 Tel. 62768 il. 2.80 DM zuzügl. o. Bel Ab- den Agen- äglich außer nzeigenpreis- R. Adelmann;: ichterscheinen n Anspruch auf preises. Für un- verlangte Mare einerlei Gewähr. Sars, J Jahrgang/ Nr. 266/ Einzelpreis 20 Pf. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Montag, 17. November 1952 e Sa Araber zu Verhandlungen bereit Note der Liga veröffentlicht/ Bonn entsendet Delegationen Bonn. UP /dpa) Die deutsche Bundesregierung und die Arabische Liga veröffentlich ten am Samstagabend in Bonn und Kairo den Text der Note, in der die Mitgliedstaaten der Arabischen Liga erneut gegen den Wiedergutmachungsvertrag zwischen Bundes- repüblik und Israel protestieren und den Abbruch der Wirtschaftsbeziehungen zu Bonn für den Fall androhen, daß der Vertrag ratifiziert wird. Die Bundesregierung teilte in einem Kom- muniquè mit, sie werde zur Klärung der sich aus dem Wiedergutmachungsabkommen mit Israel ergebenden Fragen Delegationen in die Hauptstädte der arabischen Staaten entsen- den, die mit deren Regierungen Verhandlun- gen aufnehmen sollen. f Die Argumente der Araber In der Note stellen die arabischen Staaten dem amtlichen deutschen Text zufolge lest, daß der Vertrag zwischen Bonn und Israel„eine sehr ernste Bedrohung der Exi- stenz der arabischen Staaten und damit auch Aegyptens“ darstelle. Unter Hinweis auf die Tatsache, daß sich die arabischen Staaten mit Israel im Kriegszustand befinden, betont die Liga, dag die auf diplomatischem Wege und durch die Sonderdelegation erhobenen drin- genden Vorstellungen nicht dazu geführt Ruhiger Wahlverlauf in Griechenland Athen.(dpa UP) Die Parlamentswahlen in Griechenland standen am Sonntag bei schönem Wetter im Zeichen einer lebhaften Beteiligung. Zwischenfälle wurden bisher nicht gemeldet. Wahlberechtigt sind etwa 2,5 Millionen Griechen. Zwei Millionen Frauen konnten von dem ihnen erstmals in diesem Jahre ver- liehenen Stimmrecht keinen Gebrauch ma- chen, weil die Regierung die notwendige Einschreibung wegen Zeitmangels hinaus- schob. Als zweite große Gruppe waren die Soldaten ausgeschlossen, die in den letzten Wahlen rund 150 000 Stimmen abgegeben zu bang hatten. ger Kleine- Die Wahlen sind der dritte Versuch in- ang ale. nerhalb von zweieinhalb Jahren, dem Lande könne, di eine arbeitsfähige Regierung zu geben. Weder zweifel die Wahlen von 1950 noch die von 1951 hat- rettende ten einer Partei eine klare Mehrheit ge- Offizier Land 2 trag, nad Auartier u bracht oder die Grundlage für eine bestän- dige Koalation geschaffen. Wie bei Redaktionsschluß gemeldet wird, liegt die Sammlungsbewegung des Mar- schal! Alexander Papagos in Athen, ange ie Piraeus und Saloniki weit in Führung. den Bögl im Wass fun bega, rückentent n. schrien ereits vel. Stockreg. lerabtrele ö regung d entwiche ergegange ren Zur Zombard Erdklu zteuer mal mit eine und brad id, augen- chlagendte n und sol, ckt Wart Gewerkschaft Isprit nut en ab, un Schweden entsendet Delegation nach Luxemburg Stockholm.(dpa) Die schwedische Regie- rung hat am Samstag beschlossen, zu Ver- handlungen mit der Hohen Behörde der Montanunion eine Delegation nach Luxem- burg zu entsenden. Zum Delegationsführer wurde Gesandter S. Sahlin ernannt. Wei- tere Mitglieder sind der Leiter der Handels- abteilung im Außenministerium, Ministerial- dtrektor L. Bel frage und als Vertreter der Wirtschaft Direktor G. Fris ell, der einem der größten schwedischen Montan- und Eisenkonzerne angehört. Als Leiter der geplanten ständigen Vertretung in Luxem- burg ist Gesandtschaftsrat L. Fin n mark vorgesehen. i ies, 3 6 Tunis. Bei einem Uberfall tunesischer Frei- schärler kamen am Samstag in der Nähe von Gabes in Tunesien vier französische Soldaten ums Leben. Sechs wurden verletzt. Pittsburgh. Der Vorstand der Stahlarbeiter- im amerikanischen Gewerk- schaftsverband C. I. O. ernannte den bisheri- zen Schatzmeister, David Me Donald, zum pro- mgs vers visorischen Präsidenten als Nachfolger des es erlitt, Verstorbenen Philip Murray. 5 n weniern New Tork. Der französische Außenminister d genomme obert Schuman ist in der Nacht zum Sonntag belt New Vork nach Paris zurückgeflogen. Er an, uf 1 85 einige Tage an der UNO-Vollversamm- 12 Leben. teilgenommen, um den französischen en Standpunkt zur Behandlung der nordafrika- 1 Wut u nischen Probleme darzulegen. nicht gell Paris. In Paris ist eine sozialistische Presse- Esprit uu 0 geschaffen worden, der alle sozialisti- schüttete ger 5 Agenturen, Zeitungen und Zeitschriften . undesrepublik, Frankreichs, der Schweiz. eine 8 10 5 Skandinavischen Länder und der Benelux- . Die 0 Croten und ein Teil der sozialistischen Presse Soldate aritanniens angeschlossen sind. um ibn 0 No 5 Leon Jouhaux, Träger des Friedens- Preises von 1951, wurde am Sonntag zum lockentur Präsidenten des Unabhängigen französischen fanden gewerkschaftsverbandes Force Ouvriere wie- N pekannt Sewählt. er wl Paris. Jean du Bois Berranger ist zum fran- 2, Jede. n Konsul in Stuttgart ernannt worden. ad nien; ir gehörte bisher zur französischen Botschaft „ Als abe: im Lebanon. Küster e denuünchen. Das Schwurgericht München II 5 1* 1 urteilte am Samstag den 37 jährigen ehema- hm 1 1 55 Kreisleiter von Freising, Hans Rupprecht amens: ertgchner, zu drei Jahren Zuchthaus und Ab- vorgesete desnmung der bürgerlichen Threnrechts auf zusam 8 weil er am 14. Juni 1944 in Atten- Vat, gestüent bei Freising die Ermordung eines ab. den% aranzton amerikanischen Plloten in der Dereut, batte zelle der Landpolizei nicht verhindert pete“ 25 ele teiburg. In Sügabaden sind in letzter Zelt erung e gesche 2-Mark Münzen in Umlauf gesetzt wor- gt, 80 8 5 Die falschen Münzen sind an der ver- organg el der emmenen Ausprägung der Bilder auf Vor- 1 er sich u dade und Rückseite zu erkennen. Zum Teil a ee deen die überhaupt keine Randbeschrittunt. in s weiche Metall der Münzen färbt auf ne gelle Fapier ab wie Blei. UP/ dpa hätten, die Bundesregierung von der Ratifi- zierung abzuhalten. Sie habe auch nicht er- klärt, daß die Ratifizierung bis zum Abschluß der Verhandlungen mit den arabischen Staa- ten hinausgeschoben werde. Es bestehe kein Zweifel darüber, daß die Durchführung des Vertrages weder der traditionellen Neutrali- tät noch der Freundschaft zwischen den ara- bischen Staaten und Deutschland entspreche. Darüber hinaus dürfte sie zu erneuten ernst- haften Konflikten im Mittleren Osten führen.“ „Angesichts dieser durch die Bundesregie- rung geschaffenen ernsten Lage“ könnten sich die arabischen Staaten genötigt sehen, un- verzüglich alle wirtschaftsbeziehungen mit der Bundesrepublik abzubrechen. Die Liga bringt jedoch die Hoffnung zum Ausdruck, daß diese Maßnahmen nicht notwendig werden und die Bundesregierung unverzüglich Verhand- lungen mit der Liga aufnehme. „Tür zu Verhandlungen offen“ Die Bundesregierung hat beschlossen, deutsche Delegationen in die Hauptstädte der einzelnen arabischen Länder zu entsenden, deren Aufgabe es sein soll. mit den Regie- rungen über das Israel-Abkommen zu spre- chen und umfassende Wirtschaftsverhand- lungen aufzunehmen. Voraussichtlich wird eine große Delegation in den Nahen Osten entsandt, die sich dann später zu Einzel- verhandlungen mit den sieben arabischen Staaten aufspalten wird. Eine Wirtschafts- delegation ist bereits unter Dr. Schar penberg nach Bagdad unterwegs, um mit der irakischen Regierung zu verhandeln. In Bonn wird die Tatsache begrüßt, daß die arabischen Staaten in ihrer Note„eine Pause für Verhandlungen offenlassen“. Die Note sei zwar in ihrer Form unerfreulich, aber sie biete doch Ansatzpunkte einer Auf- lockerung des deutsch- arabischen Gesprächs. „Die Tür für ernsthafte Gespräche ist of- fen“, sagte ein Regierungssprecher. Von deutscher Seite sei beabsichtigt, umfassende Angebote an die arabischen Staaten zu machen. Botschafter Pawelke optimistisch Kurz bevor die arabische Note veröffent- licht wurde, kündigte ein ägyptischer Regie- rungssprecher in Kairo an, daß in Kürze Verhandlungen zwischen der Bundesrepublik und den Mitgliedstaaten der Arabischen Liga stattfinden sollen, um eine„befriedigende Lösung“ in der Streitfrage zu erreichen. Er teilte mit, daß die neuen Aussichten für eine Lösung auf dem Verhandlungswege das Er- gebnis von Besprechungen zwischen dem deutschen Botschafter Dr. Günther Pa- welke und Ministerpräsident General Na- gui b seien. Dr. Günther Pawelke äußerte sich am Sonntag optimistisch über die bevor- stehenden Besprechungen.„Ien hoffe“, er- klärte Pawelke,„daß diese Verhandlungen in derselben Atmosphäre von Aufrichtigkeit und Freundschaft ablaufen, durch die nach meinem Gefühl die Besprechungen der letz- ten zwei Wochen gekennzeichnet waren.“ Zweigstelle in Berlin Der gegenwärtig in Bonn weilende Präsi- dent der jüdischen Weltkonferenz, Dr Nahum Goldman, und der frühere Leiter der israelischen Wiedergutmachungsdelegation in den Haag, Dr. F. Schinnar, trafen am Samstag mit dem Berliner Bürgermeister Reuter zusammen. Nach einer Mitteilung des Berliner Bevollmächtigten beim Bund, Senator Dr. Klein, sind die Gesprächspart- ner übe reingekommen, in Berlin eine Zweig- stelle der geplanten israelischen Einkaufs- kommission zu errichten. Die israelischen Vertreter hätten betont, daß insbesondere Berlin für die Lieferung von Waren nach dem Wiedergutmachungsabkommen in Aus- sicht genommen sei, Dr dee e „ Viele Vorschläge, aber keine Lösung Indien empfiehlt in der Koreafrage direkte Verhandlungen mit Rotchina New Vork.(dpa/ UP) Die Delegierten der Vereinten Nationen erhielten am Samstag den mit Spannung erwarteten Vorschlag Indiens zur Lösung des Problems des Kriegs- gefangenenaustausches in Korea. Der Vor- schlag wird dem Politischen Ausschuß der UNO- Vollversammlung offiziell vorgelegt werden. Der indische Plan, der dem Delegierten in Form einer Resolution und zwei Memoran- den zugestellt wurde, sieht folgende Lösung vor: Die Kriegsgefangenen sollen in eine entmilitarisierte Zone übergeführt werden, Worauf ein neutraler Ausschuß die Trans- portmöglichkeiten für diejenigen Gefange- nen bereitstellen soll, die in ihre Heimat zurückkehren wollen. Kriegsgefangenen, die nicht repatriiert werden wollen, soll es frei- stehen, in andere Länder zu gehen, die zur Aufnahme bereit sind. Das erste Memorandum schlägt vor, als „entmilitarisierte Zone“ eine mittelkoreani- sche Insel zu bestimmen. Das zweite Memo- randum weist darauf hin, daß der Schlüssel zum koreanischen Problem weniger in So- Wjetrußland als im kommunistischen China gesucht werden müsse. Indien empfiehlt da- her direkte Verhandlungen mit Rot-China. Nach Israel, Pakistan, Indien und der UdSSR brachte auch Mexiko im Politischen Ausschuß der UNO- Vollversammlung einen Vorschlag zur Beilegung der Kontroverse um die Kriegsgefangenenrepatriierung in Korea ein. Der mexikanische Plan sieht vor, daß sich Kriegsgefangene, die keine sofortige Heimkehr wünschen, zeitweilig in einem Mitgliedstaat der UNO aufhalten dürfen. Politik der Rassentrennung in Südafrika Die Vereinigten Staaten sprachen sich am Samstag gegen die Einsetzung einer Un- tersuchungskommission der UNO über die internationale Bedeutung der Rassenfrage Südafrikas aus. Der amerikanische Dele- gierte Charles A. Sprag ue. der einen entsprechenden, von 13 arabischen und asia- tischen Staaten vorgebrachten Vorschlag ablehnte, wandte sich jedoch auch gegen den von Südafrika vertretenen Standpunkt, daß die Vereinten Nationen nicht für die Dis- kussiom dieses Problems zuständig sei. Er befürwortete im Namen der USA eine von der skandinavischen Staatengruppe einge- brachte Resolution, die ganz allgemein alle Staaten verpflichten würde. ihre Bürger- rechtspolitik in Einklang mit der UNO- Charte zu bringen. In der Debatte hatte Südefrika seine Rassentrennungspolitik zugegeben, aber er- klärt, daß sie weder elne Diskriminierung noch eine Unterdrückung sei. Sie sei die beste Lösung für ein schwieriges Problem. Australien hatte den südafrikanischen Standpunkt unterstützt Der Sozialausschuß der Vereinten Natio- nen stimmte für eine Ausdehming des tech- nischen Hilfsprogramms der UNO für die unterentwickelten Gebiete von 20 Millionen Dollar auf 25 Millionen Dollar im Jahre 1953. Sowzetunion soll mehr bezahlen Gegen den Protest des sowjetischen Ver- treters beschloß der Budget- Ausschuß der Vereinten Nationen, den sowjetischen An- teil am Gesamtaufkommen für die UNO- ausgaben von 9.58 auf 12,28 Prozent zu er- höhen. Auch die Beiträge der Ukraine, Weißgrußlands und Polens wurden herauf- gesetzt. Der höchste Beitrag wird auch im kommenden Jahr von den USA geleistet, die 35,12 Prozent des Budgets aufbringen müs- sen. Neue Verhaftungen in Westberlin Berlin.(UP) Unter der Beschuldigung der Mitwisserschaft bei der Entführung von Dr. Walter Linse wurde der 42jährige Kurt Baumann aus Berlin- Schöneberg am Samstag verhaftet. Er wird, wie die am Donnerstag festgenommene 24 Jahre alte Edith Handreck, verdächtigt, von der Vor- bereitung der Verschleppung Linses gewußt, aber den verbrecherischen Plan nicht an- gezeigt zu haben. Wie die Polizei in West- berlin weiter mitteilte, befindet sich schon seit dem 4. November die 21jährige Ost- berliner Journalistin Ruth Pens er in Haft, weil sie an der Vorbereitung erfolgloser Versuche zur Verschleppung eines Mit- arbeiters der Berliner„Neuen Zeitung“, des früheren Leiters der„Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit“, Rainer Hildebrandt, und eines anderen Angestellten der„Kampf- gruppe“ beteiligt gewesen sein soll. Nach den polizeilichen Angaben ist Ruth Penser ge- ständig, dem kommunistischen Agentenkreis des 43jährigen Johannes Hederich aus Berlin-Friedrichshagen angehört zu haben. . Der Bundeskanzler sprach in Mannheim Zum Volkstrauertag und zur Einweihung des von Professor Gerhard Marcks geschaf- kenen Mahnmals für die Toten der Jahre 1933 bis 1945 in Mannheim sprach am Sonntag- vormittag Bundeskanzler Konrad Adenauer in unserer Stadt in einer öffentlichen Feier- stunde(ausführlicher Bericht im Lokalteil vor annähernd 5000 Menschen. Dr. Adenauer warnte in seiner Ansprache davor, in die Gegenwart zu fliehen, um die Vergangen- heit zu vergessen. Wir sollten daran denken, daß die Opfer gestorben seien, weil eine vergangene Zeit Recht, Gerechtigkeit und den Frieden gebrochen habe. Aus ihrem Tod müßten die Lebenden Läuterung gewinnen; ihr gemeinsames Leid müsse sie verbinden, um Einigkeit über allen entzweienden Tagesstreit zu stellen. Der Kanzler legte an dem Mahnmal einen Kranz der Bundesregierung nieder, dessen schwarz-rot-goldene Schleife die Aufschrift„Der Bundeskanzler“ trägt. Nach einem Essen als Gast der Stadt im„Rosengarten“ in kleinem Kreise und nach einer internen Besprechung mit Parteifreunden reiste Dr. Adenauer gegen 16 Uhr wie- der ab. Foto: Thomas CDU gibt Elternrecht nicht auf Simpfendörfer bleibt Vorsitzender des Landesverbandes Nordwürttemberg Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der Landesverband Nordwürt⸗ temberg der CDU wählte auf seiner diesjäh- rigen Landestagung in Stuttgart am Wochen- ende den bisherigen Landesvorsitzenden, Wilhelm Simpfendörfer, einstimmig wieder. An dem Parteitag nahmen auch die Landesvorsitzenden der übrigen südwest- deutschen Landesverbände teil. Acht Aus- schüsse erarbeiteten Entschließungen, in denen die Bundes- und die Landesregierung sowie die Verfassungsversammlung aufgefor- dert werden, alles zur Verwirklichung der von der CDU erhobenen Forderungen zu tun. Simpfendörfer gab einen Bericht über die Oppositionsarbeit der CDU in Baden-Würt- temberg. Die CDU-Fraktion der Verfas- sungsversammlung sei zwar verschiedenartig zusammengesetzt, arbeite jedoch in kamerad- schaftlicher Geschlossenheit zusammen und sei sich in Kontrolle und Kritik der Regie- rung völlig einig. Ihr Verfassungsentwurf dokumentiere eine klar fundierte politische Konzeption. Für die Neubelebung der alt- badischen Bewegung sei nicht die CDU, son- dern lediglich das Verhalten der Landes- regierung bestimmend gewesen. Von dieser Tatsache könne sich Ministerpräsident Dr. Maier niemals entlasten. Im übrigen habe die CDU ihre Aufgabe, eine konstruktive Opposition zu führen, mit Sachkenntnis und Erfolg wahrgenommen. Die CDU wolle kei- nen Schulkampf, sie fürchte ihn aber àuch nicht. Für das Elternrecht setze sie sich un- bedingt ein. Sollten die Parteien der Regie- rungskoalition für die CDU-Forderungen auf kirchlichem und schulischem Gebiet kein Verständnis zeigen, so seien harte Kämpfe zu erwarten. Simpfendörfer ironisierte die„ideologische Angleichung“ Dr. Maiers an seine sozialisti- schen Koalitionsgenossen auf wirtschaft- lichem Gebiet und bezweifelte, ob ein sol- ches System taktischer Aushilfen die Koali- tion auf die Dauer zusammenhalten werde. Ein Wort der Bischöfe zur Arbeiterfrage Erziehung der Landjugend nur auf konfessioneller Grundlage Köln.(CND)„Treu den Weisungen der Kirche und nur besorgt um das wahre Wohl der Arbeiterstände nimmt die Katholische Arbeiterbewegung(KAB) mutig und ent- schlossen zu den brennenden Zeitfragen Stel- lung“, heißt es in einer Entschließung des Konveniats der westdeutschen Bischöfe, das in Limburg tagte. Mehr denn je komme es darauf an, dem Arbeiter die Möglichkeit zu verschaffen, sich ständig in seinem Glauben zu vertiefen und sich in seinem Denken und Streben in diesem Zusammenleben zuverläs- sig zu orientieren. „Wir Oberhirten“, so heißt es in der Reso- ljution,„verstehen die Sorgen der KAB und die Entwicklung der Gewerkschaft. Wir dan- ken den Männern, die aus tiefer christlicher Verantwortung heraus ihre Mitglieder, die in den Gewerkschaften stehen, auf sichtbar werdende gefährliche Tendenzen hinge- wiesen und die Gewerkschaft selbst nach- drücklich an die Wahrung weltanschaulicher Neutralität und echter Toleranz gemahnt haben.“ Die Bischöfe danken auch jenen katholischen Angehörigen des DGB, die unter schwersten Verhältnissen bemüht seien, einen lebendigen katholischen Glauben zu bewahren und bestrebt bleiben, Toleranz und Neutralität in den Gewerkschaften durch- zusetzen. Sie mögen überzeugt sein, so be- tonen die Bischöfe, daß sie auch den geistigen Anliegen der Gewerkschaft den besten Dienst erweisen, wenn sie die Berechtigung und Zweckmäßigkeit der gewerkschaftlichen For- derungen und Zielsetzungen immer wieder an Hand der klaren Weisungen der Kirche überprüfen. In einer weiteren Entschließung hat das EKonveniat der westdeutschen Bischöfe, das in Limburg tagte, die katholische Landjugend aufgerufen, der katholischen Landjugend- bewegung beizutreten. Die Bischöfe begrüßen ein freundschaftliches Zusammengehen mit den evangelischen Christen in allen prak- tischen Fragen des Berufsstandes; lehnen aber mit Nachdruck die Bildungsarbeit und erst recht die Erziehungsarbeit an der Jugend auf interkonfessioneller Grundlage ab. Sie erwarten von den land wirtschaftlichen Ver- bänden Anerkennung und Förderung der eigenständigen katholischen Landjugend- bewegung und der katholischen Landvolk- bewegung. * Heute schon sei Baden- Württemberg fast Sanz den Sozialdemokraten ausgeliefert, als Zwischenbilanz der Regierungsarbeit stellte Simpfendörfer fest, die Koalition sei zu ech- ten politischen Kompromissen nicht fähig und arbeite mit einem System, das auf der preisgabe der eigenen politischen Substanz aufgebaut sei. Dr. Gebhard Müller sagte auf dem Parteitag, es sei bedauerlich und ein grund- legender Schaden für die deutsche Außen- politik, daß man heute noch nicht wisse, ob Dr. Maier Anhänger oder Gegner der EVG- Verträge sei. Zwielicht in außenpolitischen Dingen bringe zwangsläufig Gefahren mit sich. Anton Dichtel, der die Grüße der Südbadischen CDU überbrachte, sagte, im Grundsäatzlichen sei sich die süd westdeutsche CDU, die sich noch nicht organisatorisch zu- sammengeschlossen hat, absolut einig. Sie stelle alles Trennende zurück, um dem Gegner eine geschlossene Front zu zeigen. Sie wünschten sich eine Regierungsgewalt, die sich weise des Zentralismus enthalte. Reinhold Maier antwortet Gebhard Müller Minister präsident Dr. Reinhold Maier erklärte zu den Aeußerungen Dr. Gebhard Müllers, Baden- Württembergs Haltung ver- letze die deutschen außenpolitischen Interes- sen in keiner Weise, seine bisherige Nicht- stellungnahme sei logisch und stimme mit der Haltung der anderen Bundesländer überein Der Zeitpunkt, an dem der Bun- desrat mit dem Vertragswerk befassen Werde; sei noch völig ungewiß. Der Sport berichiel: In der 1. Fußball-Liga Süd gelang Eintracht Frankfurt ein knapper 1:0 Sieg gegen Kickers Offenbach. Die Frankfurter haben damit ihre führende Tabellenposition gefestigt. In Mühlburg unterlag der Deutsche Fußball-Meister VfB Stuttgart mit 0:1. Das Duell Mannheim— München endete 1:1 und brachte zwei gleiche Re- sultate, denn der SV Waldhof besiegte die Bayern 3:1, während 1860 München gegen den VfR ebenfalls 3:1 gewann. Der Bundestag des DFB beschloß in der Sportschule in München-Grünwald den Modus für die Fußball-Endspiele nicht zu ändern. Dr. Pecco Bauwens wurde als Präsident einstimmig wieder- gewählt. Die deutsche Eishockey- National- mannschaft gewann ihr erstes Spiel ge- gen den Trainingspartner Arosa 7:2, im zweiten Spiel wurde nur ein mageres 4:4 erzielt. In Mannheim wurden am Wochen- ende im Eisstadion die Aufstiegspiele zur deutschen Eishockey- Oberliga aus- getragen. Für ein Entscheidungsspiel gegen EV Rosenheim qualifizierte sich der bayerische Landesliga-Meister Mies- bach. 5 Kehrt Amok-Läufer Peter Müller in den Boxring zurück? So lautet die Frage, die, bedingt durch einen unver- ständlichen Beschluß des Verbandes Westdeutscher Faustkämpfer, am Wochenende die Gemüter im Boxsport- lager bewegte. Seite 23 N ee 8 MORGEN Montag, 17. November 1952 Nr. 20 — Spb verlangt Auskunft über das Amt Blank Bonn.(dpa) Der SPD- Parteivorstand hat mit Nachdruck seine Forderung wiederholt, daß die Bundestagsdebatte über die Ratiflzie- rung der deutsch- alliierten Verträge unter keinen Umständen begonnen werden darf, ehe das Bundesverfassungsgericht sein Gut- achten über die Verfassungsmäßigkeit der Verträge erstattet hat. Die SPD werde diesen Standpunkt am Dienstag nachdrücklich im Aeltestenrat des Bundestages vertreten. Der Parteivorstand kündigte an, daß die sozlaldemokratische Bundestagsfraktion be- auftragt worden sei, eine große Anfrage über „Aufbau sowie Art und Umfang der Tätig- keit der Dienststelle Blank“ zu stellen. Die Bundestagsfraktion werde alle notwendigen Schritte einleiten, um eine vollständige Klä- rung der Bd-Affäre zu sichern. Grönland soll Provinz Dänemarks werden New Tork.(UP) Der dänische Delegierte Hermod Lannung teilte in einer Sitzung des Treuhandausschusses der Vereinten Na- tionen mit, daß die bisherige dänische Ko- jorle Grönland durch eine Aenderung der dänischen Verfassung als besondere Provinz mit Dänemark vereinigt werden soll. Ein Ausschuß des dänischen Reichstages beschäf- tige sich zur Zeit mit den Vorarbeiten für die Ueberleitung und die Ausarbeitung der entsprechenden Gesetzentwürfe. Kabinettsumbildung in Ungarn Budapest.(dpa) Das Präsidium der unga- rischen Volksvertretung hat am Samstag eine Kabinettsumbildung vorgenommen. Vier Minister wurden ihrer Posten als Fachmini- ster enthoben und zu stellvertretenden Mini- sterpräsidenten gemacht. Es sind Staats- minister Ernoe Geroe, Außenminister Ka- roly Kis, Landwirtschaftsminister Imre Nagy und Innenminister Arpad Ha zi. Außerdem wurde Istvan Hidas zum stell- vertretenden Ministerpräsidenten ernannt. Der bisherige Justizminister Erik Molnar wurde Außenminister, an seine Stelle trat Gyula Desi. Innenminister wurde Joseph Geroe, Landwirtschaftsminister J. TIs z a. Britischer Offizier in Persien verhaftet Teheran. UP/dpa) Der persische Außen- minister, Hussein Fatemi, gab am Sams- tag bekannt, der britische Hauptmann Harry Guy Navarra sei am vergangenen Mitt- woch verhaftet worden, da er den britischen Geheimdienst in Persien geleitet und auch noch nach Abreise der britischen Botschaft „Sabotage und Spionage“ in Persien betrie- ben habe. Chalil Tahmassibi, der Mörder des persischen Minister präsidenten Ali Razmara, ist am Samstag auf Grund eines Sonder- gesetzes freigelassen worden. Er war seit März 1951 im Gefängnis. f Der brasilianische Gesandte in Teheran, Gauthier, ist auf Verlangen des persischen Minister präsidenten Mussadegh abberufen Worden. Ueber die Gründe ist offlziell nichts bekanntgegeben worden. Erfolgreiche Versuche mit der Wasserstoffbombe Washington.(UP). Die Us-Atomenergie- kommission gab am Sonntagabend offiziell De kant, daß erfolgreiche Experimente mit der Wasserstoffbombe auf dem Atoll Eni- Wetok ausgeführt worden Seien. Katastrophen und Unglücke Talbeh.(UP). Eine Taifunkatastrophe in den südlichen Teilen der Insel Formosa hat 600 Menschen das Leben gekostet. Man fürchtet jedoch, daß noch viele Merischen un- ter den Trümmern von Häusern begraben egen. Der Sachschaden wird auf mehrere Millionen Dollar geschätzt. In den östlich der südkoreanischen Haupt- stadt Seoul gelegenen Bergen stürzte ein Transportflugzeug der amerikanischen Luft- Streitkräfte ab. Alle Insassen, 37 vom Ur- laub an die Front zurückkehrende Soldaten und sieben Besatzungsmitglieder kamen ums Leben. Ein mit 20 Mann besetztes amerikanisches Transportflugzeug stürzte am Samstag vor der koreanischen Ostküste in die See. Fi- scherboote konnten sieben Ueberlende retten. Vermächtnis der Toten: Frieden Gedenkfeiern anläßlich des Volkstrauertages im In- und Ausland Nach Meldungen unserer Korrespondenten sowie der Agenturen dpa und UP Bonn. Das deutsche Volk gedachte am Sonntag der Millionen Toten zweier Welt kriege und der in den Bombennächten und in Konzentrationslagern umgekommenen Deutschen. Höhepunkt der im ganzen Bundesgebiet veranstalteten Feierlichkeiten war eine Gedenkstunde im Plenarsaal des Bonner Bundeshauses, in der Bundespräsident Heuss der Trauer um die Gefallenen und Verstorbenen mit den Worten Ausdruck gab: „Unser Opfer ist eure Verpflichtung: Frieden.“ Unter vier großen schwarzen Kreuzen hatten sich im Bundeshaus neben dem Bun- despräsidenten zahlreiche Kabinettsmit- glieder, hohe kirchliche Würdenträger, der amerikanische Hohe Kommissar Donellvy, Mitglieder des diplomatischen Korps und Burdestagsabgeordnete, an ihrer Spitze Bundestagspräsident Ehlers, eingefunden Der Bundespräsident sagte, die Kreuze auf den Kriegsfriedhöfen seien ein ewiges Symbol der dargebrachten und erlittenen Opfer.„Jedes Holzkreuz aus Birkenstämm- chen ist eine Vignette des Menschenlebens und die tragische Ballade eines Volksschick- sals“. Der totale Krieg zermale das schöp- ferische Bewußtsein und gefährde die seeli- scher Maßstäbe, indem er durch seine Mag- losigkeit Unrecht schaffe. An den Gräbern aber sei es vorbei mit dem Heroismus.„Da ist nur Leid“, Der ernste Soldat habe das „Zivilistengeschrei vom totalen Krieg“ zu- tiefst abgelehnt, denn das Verdrängen des Rechts durch Zynismus und Gewalt habe immer den inneren Sinn des Krieges aus- geräumt. Darin sei auch der tiefste Sinn des 20. Juli 1944 zu suchen. Man könne an diesem Tage keine geschichtlichen Wertun- gen finden, wenn mean den Widerstands- kampf mit juristischen Mitteln zu klären versuche.„Jeder ernste Soldat weiß, daß sein Beruf nie Selbstzweck ist, sondern aus der Verantwortung für das Volksschicksal seine Werte und Weite empfängt“. Der Bundespräsident wies besonders auf die Gründung des„Volksbundes Kriegsgräberfürsorge“ hin, dessen Schirm- herrschaft er am Vortage übemommen hatte. Daß diese Organisation gleich nach 1918 gegründet worden ist, sei ein Gegen- beweis gegen die Materialisſerung und Sa- kularisierung. Der Volksbund habe nicht Großes Bauprogramm des Südwestfunks Bauten im Pavillon-System werden modernsten Anforderungen entsprechen Baden-Baden(E. P. Eig.-Ber) Auf einer Pressekonferenz anläßlich der Veröffent- chung des Winterprogramms 1952/53 sprach Interidant Professor Friedrich Bischoff über die Entwieklung und Neugestaltung des Südwestfunks. Als jüngste Rundfunkan- stalt des deutschen Bundesgebiets müsse der Südwestfkunk dazu übergehen, das un- zulängliche FHotelprovisorium in Baden- Baden durch eine moderne, mit allen tech- nischen Neuerungen ausgerüstete Anlage zu ersetzen. Diese Entwicklung dürfe im Hinblick auf das zukünftige Fernsehen nicht zur Errichtung riesiger„Rundfunk- kasernen“ führen, sondern zu einem aufge- lockerten Pavillon-System miteinander ver- buridener und sich ergänzender Zweckbau ten, die im Bedarfsfalle auf Grund der Ge- samtplanung vergrößert werden können und dabei den Vorteil haben, sich organisch ii die Landschaft einzufügen. Auf einem Gelände von 72 000 Quadrat- metern ist in Baden-Baden bereits das neue Musikstudio errichtet und der Komplex für die Abteilung„Unterhaltung“ im Bau, dem sich denn ein Komplex für die Hör- spiel- Abteilung anschließen wird. Auf diese Weise entstehen unabhängig voneinander arbeitende, aber zentral gelenkte Produk- tionsgruppen, die über zehn Mittelwellen⸗ sender, einen Kurzwellensender und elf UK WeSender die intensive Rundfunkge- staltung für ein Gebiet vom Bodensee bis zur Eifel gewährleisten. Der SWF zählt heute über eine Million Hörer und ist neben dem Nord westdeutschen und Bayerischen Rundfunk die drittgrößte Rundfunkanstalt im Bundesgebiet, deren Zentralsitz in Baden-Baden in der Nähe Straßburgs aus glücklichste Weise den euro- päischen Zusammenharg mit einem orga- nisch gewachsenen föderativen Aufbau durch die Landesstudios in Mainz, Freiburg und Tübingen verbindet. Abschließend betonte Professor Bischoff, daß die sogenannte Zufallsschöpfung des Südwestfunks, entstanden aus einem Militär- sender der französischen Zone, heute und in Zukunft eine bedeutende Aufgabe zu erfüllen habe, Der Intendant erwähnte auch die Ge- rüchte, wonach auf Grund eines vorzeitig bekannt gewordenen Entwurfs zum Bundes- rundfunkgesetz der Südwestfunk aufgelöst werden solle. Professor Bischoff erklärte, daß eine so lebens- und leistungsfähige Anstalt nicht einfach aufgelöst werden könne, was keineswegs ausschlieBe, daß eine prinzipielle Neuordnung des deutschen Rundfunks vor- genommen werden müsse. Eine solche Neu- ordnung bedürfe allerdings in staàatsrecht- licher Hinsicht genauer Untersuchungen. Ein vernünftiger Ausgleich zwischen den Ten- denzen des Bundes und denen der Länder für einen unabhängigen und selbständigen Rundfunk dürkte die notwendigste und sinn- vellste Lösung N Tanger erhält motorisierte. Bereitschaftspolizei Madrid.(H. B.-Eig.-Ber.) In den zuständi- gen Kreisen Madrids werden die Meldungen über den Abschluß von Verhandlungen über die Revision des Tangerstatuts bestätigt. Das Abkommen ist bereits durch die Vertreter Spaniens und der übrigen fünf im Kontroll- komitee der internationalen Zone vertretenen Länder unterzeichnet worden. Die beteiligten Regierungen haben sich aber geeinigt, nichts über den Inhalt zu verlautbaren, ehe er nicht durch den Sultan von Marokko offiziell in Kraft gesetzt ist. Doch besteht kein Zweifel, daß sich das Abkommen im wesentlichen mit einer Re- korm der internationalen Polizei in Tanger beschäftigt, die unter dem Kommando eines belgischen Oberst während den Unruhen vom 30. März 19952 eindeutig versagt hatte. Diese Vorgänge hatte die spanische Re- gierung zum Anlaß genommen, in einer Note an die übrigen fünf Kontrollmächte England, Frankreich, Italien, Belgien und die Niederlande— den Widerruf der Pa- riser Beschlüsse vom Oktober 1945 zu for- dern. Als Gegenmaßnahme gegen die spa- eee ee reitschaftspolizei, —— nische Besetzung ien whrend des Welten Welle 0 ain; Pant 1 9 zeit beschlossen worden, das Statut von 1928 zu ändern, das die internationale Polizei dem Kommando eines Spaniers unterstellt hatte. Die Internationale Polizei wird nun zwar nicht wieder einem Spanier unter- stellt, aber es wird eine motorisierte Be- eine Art von kleiner Tanger-Armee, geschaffen, die unter spani- scher Führung stehen wird. Das dürfte die wesentlichste Neuerung sein, mit der das noch unveröffentlichte Abkommen aufwar- tet. Wie dpa meldet hat der Internationale Verwaltungsausschuß von Tanger eine Reihe von Maßnahmen durchgeführt, deren wich- tigste eine Steigerung des italienischen Einflusses bei der Verwaltung der inter- nationalen Stadt ist. Einer der Stellvertre- ter der internationalen Verwalter wurde ein Italiener. Die Zahl der italienischen Ver- treter in der gesetzgebenden Versammlung wurde um zwei auf insgesamt drei erhöht. In dem gemischten Gerichtshof von Tanger wurde zum erstenmal ein Marokkaner auf- genommen. — deutsche nur die amtliche Unterstützung für seine Arbeit im Ausland. Dr. Reinhold Maier: Trauer verbindet In schlichten Feierstunden und in den Gottesdiensten gedachte am Sonntag in Stadt und Land die Bevölkerung Baden- Württembergs der Toten von zwei Welt- kriegen. Die öffentlichen Gebäude hatten allerorts Halbmast geflaggt. Im Großen Haus der württembergischen Staatstheater ver- sammelte sich eine groge Trauergemeinde. In seiner Rede hob der badisch-württember- gische Ministerpräsident, Dr. Reinhold Maler, auf das Verbindende hervor, das die Trauer um die Toten von zwei Weltkrie- gen schaffe. Noch entsetzlicher als der ver- gangene Krieg sei das, was seit dem Jahre 1945 auf der Welt vor sich gehe. Nicht nur die Freiheit der im Fernen Osten lebenden Völker wegen sei der Krieg in Korea ausge- jöst worden. Er werde aufrecht erhalten, da- mit kein Friede werde und die Welt in Angst und Unruhe verbleibe. In die absolute Ent- menschlichung nicht nur des Krieges, son- dern auch von Kriegsziel und Kriegszweck, sind wir eingetreten“, sagte Dr Maier. Der Ministerpräsident schloß seine Ansprache mit den Worten:„Die Treue zu unseren Toten ist vielleicht das einzige Symbol der Einigkeit, die wir noch haben“. Regierungspräsident Huber: wachsam sein! In einer von der Stadtverwaltung und dem Volksbund deutsche Kriegsgräberfür- sorge in Karlsruhe veranstalteten Gedenk- keler für die Toten der beiden Weltkriege mahnte Regierungspräsident Dr. Hans Hu- ber, wachsam zu sein. Wenn wir auch glaubten, wir hätten die Krise schon Über- wunden, wenn unsere Fabriken auch wieder voll arbeiten und unsere Häuser wieder auf- gebaut würden, so dürften wir doch niemals vergessen, daß das Verderben seinen Lauf nehmen werde, wenn wir eines Tages sagen müßten:„Zu spat“. Deshalb müßten wir der Toten gedenken, sie dürften nicht vergeblich gefallen sein. Totengedenken auch im Ausland Der deutsche Geschäftsträger in Washing- ton, Dr. Heinz Krekeler, legte am Volks- trauertag einen Kranz am Grabmal eines deutschen Soldaten auf dem Soldatenfriedhof Ford Mead(Maryland), nieder. Er wurde von einem amerikanischen Offizier und zwei Sol- daten begleitet. Auf dem Friedhof sind fast alle in amerikanischer Kriegsgefangenschaft gestorbenen Soldaten begraben. Am Sonntagmorgen legten Vertreter der deutschen Botschaft in Kopenhagen auf dem größten Kopenhagener Friedhof einen Kranz mit schwarz-rot-goldener Schleife an den Gräbern deutscher Flüchtlinge und Soldaten nieder. Widerstandskämpfer wehren sich gegen Diffamierung München!(UP)„Die Tragik des Rechts- staates ist es, daß er sich an den Trägern des Polizeistaates nicht mit dessen Methoden rächen kann“, erklärte Dr. Ernst Müller“ Meiningen, der erste Vorsitzende des Bayerischen Journalistenverbandes, am Samstag auf einer Kundgebung des Landes- rates für Freiheit und Recht. Den Gegnern Hitlers sei dessen Regime rechts- und sitten- widrig, und der Krieg als verloren erschie- nen. Daraus habe sich aus höchsten sittlichen Beweggründen die Notwendigkeit der engen Zusammenarbeit mit dem Ausland ergeben. Wer sich gegen den NS-Staat mit dem Ziel wandte, noch größeres Blutvergießen zu ver- meiden, sei kein Landesverräter. Man sollte die Sache des Widerstandes offen und ehrlich vertreten und sich nicht feige vor dem natio- nalistischen Trend verkriechen. Empörung löste die Mitteilung aus, das vom Bundes- innen ministerium der Witwe des Generals Sack die Pension verweigert werde, weil die- ser nach damaligem Recht Hoch- und Landes- verrat getrieben habe. Daß durch den Wider- stand, der wegen der schicksalhaften Kopp- lung mit„Landesverrat“ zu wenig tätige An- hänger gefunden habe, der Krieg verloren worden sei, sei eine Generallüge. Die Ver- sammlung protestierte schärfstens gegen die Diffamierung der Widerstandskämpfer. Aus Wochenend-Reden Aussichten für Wieder vereinigung „Grau in Grau“ Der Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Jakob Kaiser, sage am Samst daß die Aussichten für eine Wiedervereini Deutschlands im Augenblick„Grau in Grau seien. Er traf diese Feststellung in einer An. sprache an die Bevölkerung der Sowietzon, dig über den West-Berliner Sender RIAS über. tragen wurde, weil„die Zon ein Anrecht hat zu wissen, was wirklich ist“. Bei der Ver logen. heit der kommunistischen Propaganda Sei der Westen doppelt und dreifach verpflichtet, nur nüchterne Tatsachen sprechen zu lassen. Kal. ser versicherte den Deutschen in der Sopiet. zone, daß die Bundesregierung und das ganzg deutsche Volk sich ebenso nachdrücklich gegen fremdes Unrecht an der Saar wendeten ie gegen das Unrecht im Osten.„Wir, können leider nicht leugnen, daß sich zwischen den Saar-Regime und dem Pankower Regime ver. wandte politische Züge finden.“ Aber die End rechtung dort werde ebenso angeprangert ie die Entrechtung der Deutschen in der Sowiet- zone. Die Saar sei so deutsch wie Branden. burg oder das Land jenseits von Oder und Neiße. „Freiheit in der motorisierten Luftfahrt“ Der 84jährige deutsche Luftschiffpionier Pr. Hugo Eekener forderte am Sonntag in Friedrichshafen bei der Taufe eines Segelflug. zeuges auf den Namen„Graf Zeppelin“ die volle Freiheit für die deutsche motorisierte Luftfahrt. Der Segelflug sei nur ein Anfang „Nachdem unsere westalllierten Freunde, vie man sie jetzt wohl nennen darf“, die Ueber- zeugung gewonnen hätten, daß eine russische Aggression nicht ohne starke deutsche Divisio- nen abgeriegelt werden könnte, erscheine auch eine deutsche Luftwaffe für die Verteidigung als absolut nowendig. Eckener wiederholt seine schon frühere Aeußerung, daß die Zelt der Luftschiffe, durch die„märchenhafte“ Ent. wicklung des Flugzeugbaus überholt sel. Ein Volk, daß in der Geschichte eine Rolle spielen wolle, müsse heute in der Luft zu Hause sein. SsS-Hilfsgemeinschaft keine Tarnorganl- sation 5 Der ehemalige SS-General Heinz Harmel aus Duisburg wies am Sonntag auf einem Suchdiensttreffen ehemaliger Waffen-SS.-An⸗ gehöriger in Gelsenkirchen die Vermutung zu. rück, dag die Hilfsgemeinschaft der ehemall. gen Angehörigen der Waffen-SS(HIACC) eine Tarnorganisation der verbotenen SRP sei. Ir sagte, der Zusammenschluß der ehemaligen SS- Angehörigen zu örtlichen Hilfsgemeinschat- ten sei notwendig geworden, weil sich sieben Jahre lang niemand um die Hinterbliebenen der gefallenen Waffen- SS- Angehörigen geküm- mert habe. Jede Geheimbundelei, Untergrund. bewegung und jeder Radikalismus werde ab. gelehnt. 8 neee Der Bundestagsausschuß für Wohnungs- wesen hat jetzt seine Arbeit an dem neuen Wohnraummangelgesetz be- endet und die Vorlage zur zweiten und dritten Beratung dem Parlament zugeleitet, In den schriftlichen Bericht wird auf die durch Rot- das Gesetz vorgesehene Lockerung def, Bepirtg schaftsungsvorschriften bei Wohnraum hinge- Wiesen.„Befehlsmaß nahmen der Wohnungs- behörden sollen durch Lenkungsmaßnahmen ef setzt werden“, heißt es darin. In Streitfällen“ soll immer zunächst versucht werden, auf frei- williger Grundlage und ohne staatlichen Zwang zu einer Einigung zu kommen. Die gesamte Bewirtschaftung könne jedoch angesichts des Mangels an Wohnungen nicht aufgehoben wer- den. Durch das Gesetz werden frei finanzierte Wohnungen und Wohnraum, der vor der Wäh- rungsreform ohne öffentliche Darlehen ge- schaffen wurde, von der Bewirtschaftung aus. genommen. Bei anderen freiwerdenden Woh- nungen kann die Wohnungsbehörde verlangen, daß der Verfügungsberechtigte innerhalb einer bestimmten Frist von drei zur Auswahl be- nannten Wohnungssuchenden(in Städten über 100 000 Einwohner von mindestens 5) einen“ Akzeptiert. Wenn kein Mietvertrag zustande kommt, kann die Behörde eine Mietverfügung erlassen, durch die einer der Wohnungssuchen⸗ den eingewiesen werden kann. . Bundespräsident Heuss empfing am Samstag den Internationalen Leiter def Heilsarmee, General Ordborn, und dessen Gattin. In Begleitung des Generals be: fand sich der Leiter der Heilsarmee in Europa, Commiccioner Gordon Simpson, der Leiter des Heilsarmee in Deutschland, Oberst Woods, und Frau Woods sowie Oberst Döring, der General- sekretär der Heilsarmee in Deutschland. p INDUSTRIE UND HANDEL Ei, Ei, die Eier-Sorgen Ind auch nicht gemeistert worden dd). Die Aumahme von Eiern in die Einfuhrfreiliste der Bundesrepublik und die Beseitigung der Umsatzbesteuerung von Kühlhauseiern forderte der stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes deutscher Eierimporteure, Dr. Schnittger, Düsseldorf, Auf dem zweiten internationalen Treffen des Verbandes mit den europäischen Lie- fer-Ländern am Wochenende in Bad Go- desberg. Er betonte, daß die Steuer- und Zollbelastung der Importeier von insgesamt 20 Progent nicht länger tragbar sei. Verbandsvorsitzender Willi Münstermann. Krefeld, hob hervor, daß der Einkaufspreis der Importeure von 13 Gulden im Jahr 1951 auf 14 Gulden in diesem Jahr gestiegen sei. Für die kommende Saison könne aber mit einem Importpreis von 12 Gulden und mit einem geringeren Inlandpreis als im ver- gerigenen Jahr gerechnet werden. Eine Steigerung der innerdeutschen Produktion sei mit Sicherheit zu erwarten. Der Leiter der Einfuhr- und Vorrats- stelle, Dr. Kollrack, betonte, daß er nicht beabsichtige, in nächster Zeit Preisänderun- gen für An- und Verkaufspreise der von seiner Dienststelle aufzukaufenden und zu verkaufenden Eier vorzunehmen. Getreide- Importeure Wachsen langsam in ihre Rolle (V) Der Getreideimporteur wird in Zu- kunft neben dem Einkaufs- auch das Absatz: risiko tragen müssen, wie der stellvertre- tende Vorsitzende des„Vereins der Getreide- Händler der Hamburger Börse e. V.“, Alfred C. Töpfer, anläßlich der diesjährigen Mit- glieder versammlung über den gegenwärtigen Stand der neuen Einfuhrregelung mitteilte. Eine völlige Freiheit, wie sie bei Oelschroten und Oelkuchen bestehe, trete aber nicht ein, weil Höchst- und Mindestpreise den Spielraum begrenzen. Der getreide wirtschaftliche Ab- lauf werde weiter von staatlichen Stellen be- aufsichtigt. 5 Weltweizenkrieg droht kürchten ängstliche Produ-⸗ Z2 enten WD) Falls das am 31. Juli 1953 ablau- kende internationale Weizenabkommen nicht verlängert werden sollte. bestehe die Ge- fahr eimes„Weltweizenkrieges“ äàußerte die internationale Vereinigung der landwirt- schaftlichen Produzenten CFAP). Die Welt. Weizenermte sei während der vergangenen 50 Jahre stark gestiegen und der Welthandel inn Weizen habe in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg den bisher höchsten Um- fang erreicht. Erhöhung der Gehälter (LWS) Die Gehälter für die Industrie- Angestellten in ganz Württemberg und in Nordbaden werden rückwirkend vom 1. Oktober an um 4 bis 6 Prozent aufgebessert. Eine entsprechende Vereinbarung wurde am 13. November in Ludwigsburg zwischen Vertretern der Gewerkschaft und der Ar- beitgeber getroffen. K URZ NACHRICHTEN Umsatzsteigerung des Einzelhandels (V ² D) ͤ Vom September zum Oktober haben die Umsätze des gesamten Einzelhandels der Jahres- zelt entsprechend um durchschnittlich 12 Prozent emommen. Sle waren nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes dem Wert nach gering- fügig um 2 Prozent und der Menge nach um rund 6 Prozent höher als im Oktober des Vorjahres. Die stärkste Zunahme gegenüber September um rund ein Drittel brachte das Herbstgeschäft in Bekleidung. Die Schuhwarengeschäfte und die Möbelhandlungen konnten durchschnittlich 7 Pro- zent mehr verkaufen als im Vormonat. Umsatz- steigerungen verzeichneten ferner die Tabak waren- geschäfte, die Fachgeschäfte für Beleuchtungs- und Elektrogeräte, die Radlogeschäfte, die Papier- und Schreibwarengeschäfte, die Buchhamdlungen und die Seifengeschäfte. Erdölüberschuß zeichnet sich ab (dpa) Zum erstenmal seit dem Ende des zwei- ten Weltkrieges zeichnet sich in den Vereinigten Staaten ein Erdölüberschußs ab. In New Vork wurde bekannt, daß die Oelgesellschaften in Texas begonnen haben, die Erdölförderung zu drosselm, um ein Absinken der Preise zu verhin- dern. Oelfachleute erwarten, daß andere Staaten dem Beispiel von Texas folgen werden. Zur Zeit at die amerikanische Erdölförderung einen bis- her noch nicht dagewesenen Höchststand erreicht. Seit vier Wochen liegt die tägliche Förderung im Durchschnitt über 6,5 Millionen Barrels. Anreiz für 7d-Gelder (D) Die drei Landesbanken der Küsten- kHänder des Bundesgebietes in Bremen, Hamburg und Klel gewähren neuerdings 7d-Geldgebern für den deutschen Schiffbau eine Garantie durch die Uebernahme einer selbstschuldnerischen Haftung für die Darlehen“ Die Bankbürgschaft erfolgt durch die Eintragung einer Hypothek im erst- stelligen Raum. Man erwartet, daß hierdurch der Kreis der 7d-Geldgeber wesentlich erweitert wird. Die Id- Darlehen werden gegenwärtig in erster Linie für die vom Bundesverkehrsministerlum eingebauten Neubauten des Großlinien programms 1952/54 verwendet und zwar als End finanzierung für die in Bau befindlichen Einheiten. Ein Jahr Duisburger Frachtenkonvention (UP) Der Tag des Inkrafttretens der„Duisbur- ger Frachtenkon vention“ hat sich am 15. Novem- ber 1952 zum ersten Male gejährt. Unter der Kon- vention sind die 65 an ihr beteiligten Reedereien aus fünf Rheinuferstaaten übereingekommen, für alle Transporte bis zu 200 Tonnen im internatio- nalen Rheimverkehr einheitliche Frachtsätze fest- zusetzen. Im Zusammenhang hiermit wurde von maßgebender Seite der deutschen Rheinschiffahrt erklärt, daß sich die Frachtenkonvention im ersten Jahr ihres Bestehens bewährt habe. Stoppreise für Kohle heraufgesetzt (VWD) Die Regierung der Vereinigten Staaten hat die amerikanischen Kohlenzechen zu einer Heraufsetzung der bisher geltenden Stoppreise für Kohle ermächtigt. Die Zuschläge bewegen sich zwischen 0,75 Dollar je Tonne bei Steinkohle und 3 Je Tonne bei Anthrazit aus Pennsyl- vanſen. Die Preisabteflung des Amtes zur Stabiliste- rung der Wirtschaft(ESA) begründete die Herauf- setzung der Stoppreise mit der den Bergarbeitern 3 zugestandenen Lohnerhöhung von 1,50 8 pro Tag. Der Nobel-Preis bleibt Fritz Schäffer— vorenthalten denn seine jüngst im bundesregierungsamt- lichen„Bulletin“ aufgestellte These, die zen- tralistische Gestalt der Notenbank(früher einmal Reichsbank geheißen), sei daran schuld, daß z⁊weimaliger Währungsverfall über uns hereinbrach, lockt— vollestümlich gesprocken — keine Katze hinter dem Ofen hervor. Ge- schweige denn Wirtsckaftler oder gar Wissen- schaftler, die ganz genau wissen, daß erst durch die Abhäüngigkeit der Notenban von der falsch betriebenen— Wirtschaftspolitik Infla- tionen hervorrief. Aber gerade diese Einsicht ignoriert der sorgloseste aller Gesetzentwürfe auf dem Ge- biete des Notenbankwesens, der Gesetzentwurf des Bundes ſfinanemintsters. Heißt es dock:„Der Notenbank werde die Aufgabe zugewiesen, die Wirtschaftspolitił der Regierung zu beachten und im Rahmen ihrer Aufgaben zu unter- stützen“. Der Herd jeglicher Inflation liegt viel tie- Fer, als bloß im Strukturellen. Es kommt bei der Notenbank wirklich nur auf die Persönlichkeiten an, die jeglicher Ver- suchung inflationàrer Manipulationen zu treiben Widerstand leisten. Aehnlich etwa wie jene Leute des Reichsbankdirektoriums, die dem „Führer und Reichskanzler“ gerade heraus- sagten, daß seine an die Reichsban gestellten Forderungen zur Inflation führen, nicht ver- wirkelicht werden dürfen und können, ohne die gesamte Wirtschaft zu bedrohen. Diese Leute mußten damals ausscheiden und Will fährigen Platz machen. Hätte eine föderative Gestalt der Reichsban hier geholfen? Zuei- fellos nicht, denn je größer der politische Einfluß ist, desto stärker herrscht der Wunsch vor— azur UDeberbrückung momentaner poli- tischer Schwierigkeiten Wenigstens mit Scheinerfolgen aufwarten zu können Ist nicht gerade in der Zeitspanne zwischen 1948 und 1952 von den sogenannten„föderativen“ Kör- perschaften(dem Bundesrat zum Beispiel) schon wiederholt versucht worden, die jetzige Bun- desnotenbank(die BdL) zur Politiłꝭ des„leich- ten Geldes“ abzudrängen, zu einer Politił der Geldschipfung(Banknotendruc) und Kredit- schipfung? Womit hier gar nicht Stellung genommen werden soll zur Frage ob„zentralistisckhe“ oder föderative! Notenban die richtigere om sel. Nein, lediglich dazu, daß Fritz Schäffem Aus lassung im„Bulletin“ an dem Kernproblem vorbeigeht. In gleicher Weise könnte er die zentralistische Gestalt der ehemaligen Reichs. dann dafur verantwortlich machen, daß wün. rend des Krieges Waggons verloren gingen oder aber was noch kläglicheres Vorbeireden bewiese— die Erfinder der Buchdruckertund dafur, daß es Listen von Toten und Vermißten gibt, Schmutz und Schundliteratur us. EI ſeönnte somit auch Johannes Gutenberg u dessen Junger dafur verantwortlich machen, daß, inm— dem Bundes finanaminister— det Nobelpreis vorenthalten bleibt(wurde doc seine eingangs zitierte Erfclärung abgedrucheh, (Was sehr schade ist, denn ein NVobelpreistrüget als amtierender Minister hätte viel zur Pop, larität der Regierung beigetragen, die gelade durch ihren Finanzminister am meisten Fopu larität einbußt.) Internationale Kfz.-Haftpflichtkarte a b I. Januar 1953 WI) Zur Vereinfachung der Regelung von Schadensfällen im internationalen Straßenverkehr hat der Unteraussch Straßenverkehr der UN- Wirtschaftskomm- sion die Einführung einer einheitlichen Rraftfahrzeug-Hafthflichtversicherungska auf intemationaler Basis vorgeschlagen. Ne- ben den grundsätzlich bejahenden 0 dungen von Finnland, Irland. Großbritan- nien, Griechenland und der Türkei liegt auch die Zustimmung Deutschlands, Belgiens —— Entschei- Dänemarks, Frankreichs, Italiens. Luxem? burgs, Norwegens, Schwedens und Schwein für die Einfühumg dieses Ve rens vom 1. Januar 1953 an vor. Marktberichte vom 15. November Mannheimer Fleischgroßhanflelspreise woche) i) Inlandfleisch Ochsen 3,00 3,20(Cor 3 3,103.20); Rind 3.00.—3.,20(3,103, 30) Kuh, 225g 280(2,40.—2,30) Bullen 3.003,20(3,10—3,20 300 3,80—4,50(4,004.50); Schweine 3,50—3.70(3,502 Hammel 2,80—3. 10(2, 70—8, ob). Auslandsfleisch: 2,90—3,10(1. Sorte 3,10—3,20. 2. Sorte 3, Kuh 2,90—2,90(2,90 3,00). Tendenz: für In- Auslandsfleisch ruhig. 9 1. Li Eintr: Mühl Schwe 8VY M Münd Spvg Um Stutte Eintr. Kicke VfB S KSC! SV W. Schwe SpVge SV F Stutte IRI. 1860 J Bayer 1. FC! BC Au Vikt. 188 U 1. Li Tus N Worm Tura! VfR E Borus; 95 Sat Eintra VR Jus N 111 1. FCS IIR K Tura J Worm Bor. N Saar 0e FV Sp Mainz VfR F Phön.] FV En FK Pil Eintra Hassia J. Lie 1. FC Bayer Preuß. Erken⸗ Spfr.! SV So Horst 1. FTC Bor. D Rot- W. Schalk Preuß Schw. Alem. Preuß Meider Bayer Fort. L SV Soc Spfr. F SV Er! 87 H Bor. 1. Lig Hambi 0 St. Holste Werde ISV E Breme Entra Hanno Hambi Holste VL Os Werde Göttin Altone NC St. ISV E Arm. VIB Li Breme Breme Harbu Conc.] Meiste Torxwa kadige on ng Jeuteede Samst eini n Grau ner An- tzon, die S über. echt hat er logen Sei der bet, nur en. Kal. Sowiet. a8 ganzg h gegen ten Wie können zen dem me ver. die End. gert wie Sowjet⸗ zranden. der und tkahrt⸗ ier Pr. intag in egelflug. lin“ die orisierte Anfang. ade, e Ueber- russische Divislo- ine auch eidigung derholts die Zeit te“ Enſ. Sel. Ein e Spielen Hause rganl- armel einem -SS-Au⸗ tung zu. ehemall· 10) eine sel. Er maligen einschaf⸗ n sieben liebenen geküm⸗ rgrund. erde ab- 1 — yhnungs- n dem t z be- den und eitet, In je durch Bewirheg 1 hinge- nungs- men er- eitfällen“ auf frei · 1 Zwang gesamte chts des den wer anzierte er Wäh ven ge- ung aus- n Woh- langen, Ub einer yahl be- ten über ) einen“ zustande fügung ssuchen⸗ Samstag r der . und rals be- Europa, eiter der ods, und Zeneral- d. — K Form Schäffers problem er die Reichs · a5 wn ⸗ gingen beireden cerkunst ermißten usw. EI erg u macken, der de doch edrucſth. eisträger 1 Pop. gerade n Popu egelung tionalen ussch ommis- atlichen 5 gskarte en, Ne- ntschei⸗ zbritan⸗ g auch f zelgiens, Luxem- ad der Verfah- f woche) 5 2,20 bis 90 Kalb 503.500 99 100 * ei 1. 268/ Montag, 17. November 1952 — ieee 8e g 88 DER SPORT VOM wOCHENE ND E Verfolgergruppe der vier tabellenersten Vereine wird vom Waldhof angeführt —— Seite? Sauveran an der Spitze- Eintracht frankfurt Waldhof- Bayern München 3:1/ Mühlburg- VIB Stufigurt 1: 0/ Tus Neuendorf- I. FCK I: 8 Waldhof-Sieg war nie in Gefahr Lipponer, Cornelius und Hohmann schossen vor der Pause die Tore/ SV Waldhof— Bayern München 3:1(3:0) 1 Liga Süd: Eintracht Frankfurt— Kickers Offenbach 1:0 Mühlburg/ PThönix— VfB Stuttgart 1:0 Schweinfurt 05— 1. FC Nürnberg 1:1 sy Waldhof— Bayern München 3-1 München 1860— VfR Mannheim 3•1 Spvgg. Fürth— BC Augsburg 4:1 Um 46— FSV Frankfurt 1:3 Stuttg. Kickers— Vikt. Aschaffenburg 5·1 Eintr. Frankfurt 1%/ X Kickers Offenbach 11 6 3 2 36:17 15:7 Vg Stuttgart 11 6 2 18 KSC Mühlb./Phön. 11 7 0 4 27.20 14:8 gh Waldhof 11 6 0 5 2 Schweinfurt 05 11 4 4 3 13:16 12:10 Spygg. Fürth 11 1 310 ͤ 1 SV Frankfurt 11 4 3 4 13.19 11:11 Stuttg. Kickers 11 4 2 5 29:30 1012 VfR Mannheim 11 41 2 5 19 18960 München 11 3 3 5 1824 913 Bayern München 11 3 3 5 14:21 9:13 1. FC Nürnberg 1 2%§Oꝰ BC Augsburg 1 00 Vikt. Aschaffenbg. 11 2 4 5 22:35 814 186 Ulm 1846 11 2 3 6 17:29 7:15 J. Liga Südwest: Tus Neuendorf— 1. FC Kaiserslautern 1:3 Wormatia Worms— 1. FC Saarbrücken 1:0 Tura Ludwigshafen— FK Pirmasens 22 fk Kaiserslautern— FV Speyer 1-1 Borussia Neunkirchen— Hassia Bingen 3:0 05 Sanrbrücken— Phönix Ludwigshafen 5:0 Eintracht Trier— Mainz 05 222 VfR Kirn— FV Engers 221 Jus Neuendorf 11 9 1 i Jenn 19 J. FC Kaiserslaut. 11 8 2 1 47:14 18:4 1. FC Saarbrücken 11 8 0 3 27:12 16:6 VR Kaiserlautern 11 6 1 4 23.22 13:9 Tura Ludwigshafen 11 4 5 2 23:23 13:9 Wormatia Worms 11 5 2 4 28:23 12:10 Bor. Neunkirchen 11 5 2 4 19:17 12:10 Saar 05 Saarbrücken 11 4 2 5 21:21 10:12 Speyer 111 2 ˙ ü Mainz 05 11 3 4 4 17:21 10:12 VR Kirn 11 22 Phön. Ludwigshafen 11 4 1 6 18:24 913 FV Engers 11 4 1 6 22:30 9213 FK Pirmasens 11 3 2 6 29:26 8:14 Eintracht Trier 11„ 2 1328 618 Hassia Bingen 11 0 1 10 1047 121 I. Liga West: . FC Köln— Schalke 04 4:2 Bayer Leverkusen— Borussia Dortmund 1:1 Rot-Weiß Essen— Alemannia Aachen 3:2 Preußen Münster— Schwarz-Weiß Essen 2:1 Erkenschwick— Meiderich Sp 30 Spfr. Katernberg— Preußen Dellbrück 1:1 Sy Sodingen— Fortuna Düsseldorf 3:1 Horst Emscher— Borussia M.-Gladbach 4:0 1. FC Köln 11 11 0 0 2319 220 Bor. Dortmund 11 1 ͤ Rot-Weiß Essen 10 6 1 3 29:14 13:7 Schalke 04 11 3 3 3 2821 13:9 Preußen Münster 11 5 4 2 29:25 13:9 Schw.-Weiß Essen 10 5 1 4 25:20 11:9 Alem. Aachen 11 4 3 4 24:21 11:11 Preußen Dellbrück 11 4 3 4 19:16 11:11 Meidericher 8x 1151 11 Bayer Leverkusen 11 4 2 5 21:26 10:12 Fort. Düsseldorf 11 4 16 23.28 913 SV Sodingen 111 15 Spfr. Katernberg 11 2 3 6 20:30 7.15 SV Erkenschwick 11 2 3 6 14.24 715 STV Horst-Emsch. 11 2 3 6 19:30 7.15 Bor. M.-Gladbach 11 1 3 7 936 5.17 1. Liga Nord: Hamburger SV— Göttingen 05 311 0 St. Pauli— VfL Osnabrück 311 Holstein Kiel— Harburger Tbd. 4:0 Verder Bremen— Concordia Hamburg 3:1 ISV Eimsbüttel— Altona 93 3·3 Bremerhaven 93— Arminia Hannover 3:2 Eintracht Osnabrück— Bremer Sv 42 Hannover 96— VfB Lübeck ausgef. Hamburger V 11 8 2 1 30.23 18•4 Holstein Kiel 12 7 2 3 2619 16˙8 VL Osnabrück 11 6 2 3 26:20 14:8 Werder Bremen 11 6 1 4 31:28 13:9 Göttingen 05 11 5 2 42721 12.10 Altona 93 11 5 2 4 34:31 12:10 IC St. Pauli 11 1 ISV Eimsbüttel 11 1 2 3 102 m. Hannover 11 1 2 3 21 102 Vs Lübeck 10 3 3 18 911 Bremer SV 11 4 1 6 24:27 913 Bremerhaven 93 11113 9 Harburger TB 11 4 1 6 15.26 9.13 Conc. Hamburg 11 3 2 6 23:25˙ 8214 diger Reinhardt(Schweiz). Der Waldhof war in der Ausnützung der Vor 4000 Zuschauern wurde der SV Waldhof seiner Favoritenrolle im Spiel gegen den FC Bayern München gerecht und schlug, vor allem durch die Leistungen in der ersten Halbzeit, die Gäste verdient mit 3:1(3:0). Das Spiel, das sehr schnell und farbig begonnen hatte, flaute leider immer mehr ab und vermochte gegen Ende die ohnehin schon fröstelnden Zuschauer kaum mehr zu erwärmen. besten Gelegenheiten— mit einer Ausnahme— ausließ, weit voraus, und das war spielentscheidend. Mit dieser Fortsetzung der Heimsieg-Serie verzeichnen die Wald- höfer zum ersten Male in dieser Saison ein positives Punktekonto. Torchancen seinem Gegner, der auch die Durch das Defensivrezept der Bayern, die mit dem Anstoß ihren Rechtsaußen Schad- lich zurückzogen, machten die Waldhöfer gleich einen dicken Strich, als sie schon in der zweiten Minute durch Lipponer Guten- dorf zum ersten Male bezwangen und Cor- nelius nach Ablauf einer Viertelstunde das 2:0 besorgte. Das war gut so, nicht nur für den Platzverein, sondern vor allem für die Schönheiten des Spiels; denn auf einmal schalteten die Bayern stark auf offensiv um, griffen so ungestüm über Außenläufer und stürmer an, daß die Zuschauer über die schnellen wechselvollen Spielszenen vor beiden Toren entzückt waren. Denn auch der Waldhofsturm— sieht man von dem von Nationalverteidiger Bauer glänzend markierten Heim ab Kombi- nierte sich prachtvoll durch die Münchener Abwehrreihen. Dazu war er viel gefähr- licher, denn im Torschuß sah es bei den Bayern ganz traurig aus; sonst hätte See- mann, der durch Metz und Lettl sehr gut bedient wurde und dreimal frei vor Len- nert stand, bestimmt das Leder einmal über die Waldhoftorlinie gebracht. Womit gesagt werden soll, daß auch Schußpech der Blau- Schwarzen die nicht immer tadelfreie Arbeit (besonders auf der linken Seite!) wesentlich erleichterte. Und als Resch eine Maßflanke von Schädlich ebenso maßgerecht köpfte, rettete der Pfosten Lennerts„zu Null“. Prüben machte Gutendorf, vor allem bei hohen Bàl- len, eine reichlich unglückliche Figur, steckte durch seine Unsicherheit seine Vorderleute an und machte dadurch die gefährlichen, meist vom wuchtigspielenden Hohmann ein- geleiteten Aktionen noch wirkungsvoller. Auch Lipponer, der für den pausierenden Münchhalfen auf halblinks, ein kluges Auf- bauspiel aufgezogen hatte, verstärkte den Waldhofsturm beträchtlich. Kein Wunder, daß eine Minute vor dem Wechsel Guten dorf einen Hohmannschuß aus dem Netz holen mußte, der den in dieser Höhe nicht ganz verdienten 3:0-Pausenstand besorgte. Es war ein Glück für die Münchener, daß die Waldhöfer nicht die Chancen des Bay- ern-Sturms hatten, und umgekehrt konnten Berger, dessen Form die Zwangspause kei- nen Abbruch tat, und seine Kollegen froh sein, daß die Fünferreihe der Bayern nicht die Schußstiefel der Hohmann, Lipponer und Cornelius angezogen hatten. Schade nur, daß Heim und Gärtner nicht die Form der Innenstürmer erreichten, sonst hätte das 3:0 kaum in ein 3:1 verwandelt werden können. Aber seien wir ehrlich, das Ab- flauen des Waldhof-Spiels nach der Pause hätte kaum ein höheres Ergebnis gerecht- fertigt. Man kombinierte in die Breite. drückte die Bayern in ihren Strafraum hinein und kam nicht auf die Idee, diese rotgraue Massierung durch erneuten Auf- Der 3:1-Sieg des SV Waldhof über Bayern Heim(2. von links) hatte zu Hohmann(2. vonrechts) geflankt, aber Frisch sperrte den Wald- hof-Mittelstürmer, so daß er nicht zum Schuß bau eines Angriffs aus dem Hinterhalt auf- zulockern. Aber auch die Münchener machten es nicht besser. So schön sich ihr beweglicher rechter Flügel Lettl Schädlich auch an Rendler und Schall vorbeiwand. Und Streitle, der mit erstaunlicher Luftreserve gegen Spielende häufiger vorne auftauchte, konnte es allein auch nicht schaffen. Er be- wirkte immerhin, daß in der 82. Minute Seemann ein gutes Zuspiel aufnehmen und zum hochverdienten Ehrentreffer einschie- Ben konnte. Mit diesem Ergebnis gaben sich beide Mannschaften zufrieden. Beim Waldhof verdienen Berger, Hoh- mann und Herbold sowie Lenert und Rö6gB- liig die besten Noten. Die wirkungsvoll- sten Münchener sind mit Bauer, Frisch, Schädlich und Seemann genannt. Schieds- richter Bernbeck Frankfurt) leitete auf- merksam.-kim- Schiedsrichter: Bernbeck, Frankfurt. SV Waldhof: Lennert; Rößling, Schall; Herbold, Berger, Rendler; Heim, Cornelius, Hohmann, Lip- poner, Gärtner. Bayern München: Gutendorf; Bailer; Streitle Frisch, Schweizer: Lettl, Seemann Metz, Resch. Brandmeier, Schädlich, München war nie gefährdet.— Unser Bild: kam und Torwart Gutendorf klären konnte. Bild: Thomas Stürmisch drängender VfR hatte Schußpech Unverdient klare Niederlage nach gutem Spiel/ 1860 München— VfR Mannheim 3:1(3:1) Nach dem 1:8 gegen den VfB Stuttgart erwartete man von der Mannheimer Elf in München eine Rehabilitierung. Der außer Form befindliche Torwart Jöckel war durch Kall ersetzt worden, sonst spielte die Elf in der gewohnten Aufstel- Iung. Bei München stand der begnadigte Strauß im Tor, was eine Verstärkung be- deutete, während man immer noch die verletzten Knöferl, Müller, Link und Lauxmann vermißte. Die Fartie begann auch vielversprechend für die Rasenspie- ler, denn vom Anspiel weg waren sie vor dem„Löwen“-Tor. Aber schon im Gegen- zug mußte Kall zum erstenmal kapitulie- ren. Eine Flanke von Zausinger verwan- delte Wechselberger unhaltbar zum 1:0. Die Einheimischen gaben nun weiter den Ton an und Mannheim mußte stark vertei- digen. In der 10. Minute konnte Hornauer nach Zuspiel von Mendschein zum 2:0 ein- schießen. Kall mußte in kritischen Situatio- nen eingreifen und zeigte schöne Paraden. Die Gäste blieben jedoch überlegen, bis Hornauer verletzt ausscheiden mußte und die Münchener auf 10 Mann reduziert waren. Diese Chance nutzten die Rasenspieler so- fort aus und nun gab es auch vor dem Tor der Münchener eine Reihe kritischer Situa- tionen. Nachdem Strauß bei einem Vorstoß der die deutsche Eishockey-Auswahl lieferte im ersten Trainingsspiel zesen den Schweizer Keister, HC Arosa, eine N 0 urde.— Unser Bild: Der Schweiser f sa, gute Partie, die 7:2 gewonnen 85 5 ᷑dorwart Riesen kann gerade noch einen Angriff von Eckstein EW abwehrent links Ver. Bild: Keystone Mannheimer gerade noch vor de la Vigne retten konnte, jagte Kaes wenig später eine Bombe knapp über den Querbalken. In der 30. Minute fiel das erste Tor für die Gäste durch den Halblinken Frank nach einem Deckungsfehler der Münchener Abwehr. Bis zum Wiedereintritt von Hornauer spielten die Mannheimer überlegen und hatten sich ebenfalls an den tiefen Schneeboden ge- wöhnt, so daß das Treffen nun mehr Farbe bekam. Löttke schaffte unermüdlich und setzte seine Flügel vorteilhaft ein und die Halbstürmer nutzten jede Gelegenheit zum Schuß. Die Einheimischen kamen strecken- weise stark in Bedrängnis und nur dem aus- gezeichneten Können ihres Schlußmannes war es zu danken, daß es nicht zum Ausgleich kam. 235333 5 Kurz vor der Pause glückte nach einer schönen Kombination der Münchener durch Zaisinger das 3:1, den Ball hätte Kall halten müssen.. Gleich nach dem Wechsel lagen die Gäste schon wieder vor dem Gehäuse von Strauß. Bei einem Durchbruch von Lampert rettete der Münchener Schlußmann vor Löttfke in höchster Not. Auch bei einer weiteren Ecke der Mannheimer, die nun ausgezeichnet kombinierten, drohte höchste Gefahr. Beide Mannschaften zeigten vollen Einsatz, obwohl der Schneeboden eine einwandfreie Ball- Kastners Eigentor kontrolle nicht zuließ. Für die Münchener reichte es zeitweise nur mehr zu Durch- brüchen. Hier setzte sich vor allem Rechts- außen Zausinger besonders ein, aber Karl machte die schärfsten Bomben unschädlich. Auffallend auch das gute Spiel der Mann- heimer Läuferreihe, aus der Keuerleber herausragte, der sich gut für den Aufbau einsetzte. Allmählich forderte der tiefe Bo- den aber Opfer. Das Tempo ließ beiderseits nach. Zeitweise wurde auch von beiden Mannschaften etwas hart gespielt, wobei es der schwache Schiedsrichter meist nur bei Verwarnungen beließ. Bei einigen gefähr- lichen Vorstößen der Münchener-der VfR- Torhüter war zweimal bereits geschlagen rettete Verteidiger Siegel auf der Linie. Schließlich hatten aber auch die Gäste wie- der eine große Chance. Bei einem weiten Abschlag von Keuerleber lief Lampert allein durch, doch jagte er den Ball freistehend vor Strauß neben das Tor. Und noch einmal setzten sich Langlotz und der linke Flügel besonders ein, um das Ergebnis zu verbes- sern, aber die Münchener Abwehr konnte ihr Heiligtum bis zum Schluß reinhalten, obwohl sich zeitweise die gesamte Mann- heimer Mannschaft in der Hälfte des Geg- ners befand. So blieb es bei dem 3:1 für die Hausherren, ein Resultat, das der Leistung des VfR nicht ganz gerecht wird. Krie- kostete den Sieg VfL Neckarau— ASV Cham 2:2(0:1) Nach dem 3:0-Sieg gegen den Tabellen- führer Regensburg im letzten Heimspiel kommt dieser neuerliche Neckarauer Punkt- verlust auf eigenem Gelände etwas über- raschend. Damit wurde die große Chance, durch einen Sieg über die tabellenbenach- barten Chamer wenigstens zu diesen aufzu- schließen, vergeben. Man mußte schließlich im VfL-Lager noch froh sein, den 2:0- Vor- sprung aufgeholt und damit einen Punkt gerettet zu haben. Die abwechslungsreiche Partie begann mit Neckarauer Angriffen, die jedoch meist zu sehr auf das Innentrio zugeschnitten waren, womit man sich immer wieder an der zäh und aufopfernd verteidigenden Chamer Ab- wehr festrannte. Ein raumgreifendes Flü- gelspiel, wie es die bayerischen Gäste meist vorführten, hätte hier wahrscheinlich Wun- der gewirkt. Durch dieses taktisch falsche Spiel wurde der Chamer Hintermannschaft die Abwehrarbeit dazu noch wesentlich er- leichtert.. 95 85 5 den, daß dort in Mittelläufer Weindl Es darf aber auch nicht verkannt wer- die überragende Spielerpersönlichkeit der Cha- mer stand. Weindl räumte mit wahrer „Bierruhe“ in seinem Strafraum auf, wäh- rend sich Kumpfmüller im Tor in mehreren gefährlichen Situationen als ein Meister sei- Süden— auf einen Blick Souveräner denn je thront nach dem elften Spielsonntag in Süddeutschlands erster Liga die Frankfurter Eintracht an der Tabellenspitze. Nach dem knappen 1:0-Sieg über den Tabellenzweiten Offen- bacher Kickers beträgt der Vorsprung der Frankfurter jetzt drei Punkte. Auch der VfB Stuttgart spielte für die Frank- furter Eintracht, indem er beim Karls- ruher Sportclub Mühlburg/ Phönix mit dem gleichen knappen Ergebnis von 1:0 unterlag, jedoch trotzdem den dritten Platz vor Mühlburg behauptete. Zu der Verfolgergruppe des Spitzenduartetts hat sich neben Schweinfurt, das zu Hause gegen den 1. FC Nürnberg 1:1 unent- schieden spielte, nun auch SV Waldhof durch seinen 3:1-Sieg über Bayern München gesellt. Am Tabellenende geht es weiter hart auf hart. Schlußlicht blieb nach wie vor die TSG Ulm 46. Eintracht bleibt in Front Eintracht Frankfurt— Offenbacher Kickers 1:0(1:0) 30 000 Zuschauer waren zum Frankfurter Derby Eintracht Frankfurt— Kickers Offen- bach erstmals auf dem neuen Platz am Rie- derwald erschienen, unter denen das Offen- bacher Kontingent— beim Einmarsch ihrer Lieblinge deutlich erkennbar— mindestens 8 000 bis 10 000 Besucher ausmachte. In der 34. Minute fand das bis dahm schon ausgezeichnete Spiel des jungen Frank- kurtes Hesse seine Krönung, als er nach einem von Ebeling geschossenen und von der Offenbacher Mauer abprallenden Ball sprang und über den hinausstürzenden Zim- mermann zum 1:0 für die Eintracht ein- köpfte. 5 Nach Wiederanpfiff von Reinhard stürm- ten zunächst die Offenbacher Kickers macht- voll, aber es erwies sich an diesem Tage er- neut, daß die Hintermannschaft der Eintracht ebenso wie ihre Stürmerreihe wesentlich stärker und ausgeglichener als in den zurück- liegenden Verbandsspielzeiten ist. Immer wieder schloß sich der Riegel vor dem Tor der Platzherren und hinzu kam, daß in die- ser Spielphase auch der Eintrachttorhüter Hennig sich in geradezu überragender Form präsentierte. 5 Irrwege des VWF Gnadengesuch für Peter Müller Der Verband Westdeutscher Faustkämpfer (VW) befaßte sich auf seiner Kölner Sitzung vom 14. November mit dem von Manager Jo- sef Thelen eingereichten Gnadengesuch für den lebenslänglich ausgeschlossenen Peter Müller. Nach eingehenden Erwägungen blieb der VWF bei der Auffassung, daß Peter Mül⸗ lers Vergehen einen gröblichen Verstoß gegen die sportliche Moral bedeutete. Dennoch kam der VWF zu der Ueberzeugung, daß bei der ursprünglichen Urteilsfindung nicht berück- sichtigt worden ist, daß sich Müller unter der Einwirkung einer starken seelischen Depres- sion befand, die von ärztlicher Seite später bestätigt wurde. Der VWF beschloß einstim- mig folgendes:„Peter Müller bleibt bis zum 31. Dezember gesperrt. Die Börse wird als verfallen erklärt. Dieser Beschluß wird dem Sportausschuß des BdBñ zur endgültigen An- erkennung weitergeleitet.“ nes Faches erwies. Da man sich auf seiten Neckaraus zuweilen auch noch allzu poma- dig zeigte und das Zuspiel, oft beim Gegner landete, nahm es nicht Wunder, daß die Chamer langsam aber sicher. zu einer leich- ten Feldüberlegenheit kamen, die sie ge- schickt zu nützen verstanden. Burkhardt. Chams Halbrechter, brachte seinem Sturm den nötigen Auftrieb und auch zur 1:0- Führung. Einen Freistoß legte er sehr geschickt über die Mauer und zum Schrecken von Balke auch in die obere Tor- ecke. Das war in der 40. Minute. Nach dem Wechsel schien Neckaraus Schicksal besiegelt. Wieder hatte der drah- tige Burkhardt geschossen, das Leder wäre mit größter Wahrscheinlichkeit ins Aus ge- gangen. Doch Unglücksrabe Kastner lenkte den Ball ins eigene Netz. Die Chamer nah- men nun beide Halbstürmer zurück. Diese Defensivtaktik erfolgte aber zu früh. Als Schmelzinger nämlich in der 63. Minute nach Durchlauf von Giesen„getrennt“ wurde., verwandelte R. Schneider den Elf meter sicher zum 1:2. Neckaraus Kampf- geist erwachte nun endlich. Doch es reichte trotz mehrerer Chancen nur noch zum Ausgleich. den Preschle sehr schön auf Flanke von W. Schneider in der 68. Minute erzielte W. L. VfL. Neckarau: Bahlke; Reuther, Kastner; Uhrig, Krämer, Ziegler; W. Schneider, Schmel- Zinger, Preschle R. Schneider, Schmepp. ASV Cham: Kumpfmüller; Kneißel, Giesen; Holzmann, Weindl, Donhauser; Schwinghammer, Burkhard, Legin, Hochmuth, Wackerbauer. Schiedsrichter: Rodenhausen, Gießen. Zuschauer: 1000. SAD Bee LAST ,τιαε * 4 RR Seite 4 MORGEN Montag, 17. November 1932 N. N Frankreich— Irland 1:1 Frankreichs Fußball-Nationalmannschaft kam nach ihren Siegen über Deutschland, Oesterreich und Nord-Irland am Sonntag in Dublin zu einem weiteren Teil-Erfolg, als sie gegen die National-Elf von Irland 1:1 unentschieden erreichte. Die Iren, die kürz- ch auch gegen England unentschieden ge- Spielt hatten, gingen in der ersten Halb- zeit in Führung, während Frankreich in der zweiten Hälfte den Ausgleich erzielen Koritate. Sechzehnjähriger schlug Pfersdorff Die Süddeutschen Hallen-Schwimm-Meister- schaften, bei denen unter den 250 Teilnehmern die Spitzenkräfte wie Weltrekordmann Her- bert Klein fehlten, brachten am ersten Tag im Konstanzer Hallenbad vor 300 Zuschauern vier Entscheidungen. Die herausragende Leistung schaffte dabei der 16jährige Göppinger Armin Lang, der über 100 m Butterfly mit seinem kraftvollen Spurt die beiden Pirmasenser Pfersdorff(1:13, 3) und Kertmm(113,5) in 1:12,0 Sek. klar schlug. Die 4-mal-200-m-Kraulstaffel holte sich der SV Schwäbisch Gmünd mit dem krüheren Deutschen Meister Walter Köninger als Schlußmann in 10:06, 1 Min. vor Blau-Weiß Pirmasens. Ausgesprochen schwach waren die Zeiten dei den Damen. Ursel Pritzel vom SV Göppin- gen gewann die 400 m Kraul in 6:03.7 Min., und über 100 m Brust siegte Jutta Stoltze vom DSV Frankfurt in 1:30,8 Min. Um den Aufstieg zur deutschen Eishockey- Oberliga fle c und Schwenningen keine Hegner fü, ahern Badens und Württembergs Vertreter mußten untrainiert auf das Eis/ TE Miesbach hat Chance gegen Rosenheim bergische Landesligameister etwas Gleichwertiges entgegensetzen. Die MERC— ERSC Schwenningen 2:8(0:1, 0:2, 2:2) Berücksichtigt man bei diesem Spiel, dag zwei völlig untrainierte Mannschaften aufs Eis gingen, deren Spieler vor acht Monaten zum letzten Male Schlittschuhe an den Füßen ge- habt hatten(und damals auch keine Kanonen waren), dann ist kein Grund zu vernichtender Kritik gegeben. Im Gegenteil, der wackere Einsatz auf beiden Seiten, der Eifer mit dem gekämpft wurde, verdient einiges Lob. Gewiß, an Technik und Kondition fehlte, was nur fehlen konnte. aber die Mannheimer zeigten wenigstens Drang nach dem gegnerischen Tor: sie hätten dieses Match sogar gewinnen kön- nen, wären nicht alle Spielzüge auf Einzel- Kieg und linenischieden gegen ie Ntosa Nach schönem 7:2-Auftakt Im ersten der drei Spiele gegen den Schweizer Meister HC Arosa kam die deut- sche Eishockey-Auswahl nach fünftägigem Lehrgang vor 5000 Zuschauern im Mün- chener Prinzregenten- Stadion zu einem schönen 7:2(1:0, 3:0, 3:1) Erfolg. Bester Mannschaftsteil des verjüngten deutschen Teams war der dritte Sturm mit Ulrich Gad Nauheim), Poitsch(Rießersee) und Nieß (Bad Nauheim). Biersack(Rießersee), der hochtalentierte Rampf-EC Bad Tölz(beide 2). Bierschel (Krefelder EV), Egen(EV Füssen) und Poitsch für die deutsche Auswahl sowie Trepp und Gebi Poltera vom Arosaer Na- tionalsturm der Schweiz schossen die Tore. Aus der Tiefe heraus, gestützt auf starke Abwehrreihen, wobei Biersack/ Kuhn das Krefelder Tandem Guttowski/Bierschel über- trafen, blieb die schnelle deutsche Mann- schaft mit weiten Querpässen stets die leicht überlegene Mannschaft. Deutsche Auswahl— HC Arosa 4:4 Das zweite Spiel der deutschen Eishockey- Nationalmannschaft gegen den Schweizer Meister HC Arosa endete am Samstagabend vor 3000 Besuchern 4:4(1:0, 3:3, 0:1). Tor- schützen für die Deutschen waren Fritz Poitsch(2) Hans Münstermann und Ludwig Kuhn(je), für Arosa Ulli Poltera und Hans Trepp(je 2). im zweiten Spiel ein 4:4 Diesmal wirkte die deutsche Auswahl schwächer als eine der führenden deutschen Vereinsmannschaften. Im ersten Drittel ge- flel der aus den Krefeldern Pescher, Mün- stermann und Eckstein gebildete dritte Sturm am besten. Turf-Ergebnisse Frankfurt, Sonntag, 16. November 1952 I. Rennen: 1. Graf; 2. Mariazell; 3. Theophil; 9 If.; Toto: 13, 12, 16, 16 EW 104. II. Rennen: 1. Pautris; 2. Volksmund; 3. Philipp; 7 If.; Toto: 31, 12, 11, 16 EW 60. III. Rennen: 1. Bachfuge; 2. Thalia; 3. Annelie; 8 If.; Toto: 61, 20, 23, 36 EM 344. IV. Rennen: 1. Ratsherr; 2. Offenbarung; 3. Liebesabend; 4. Teufelchen; 11 If.: Toto: 97, 24, 17, 15, 33; EW 396. V. Rennen; nicht öffentlich. VI. Rennen: 1. Olala; 2. Wetterstein; 3. Prärie; 4. Quartaner; 11 If.; Toto: 36. 12, 16, 12. 13 EW 600. VII. Rennen: 1. Zauberstab; 2. Fernwiese; 3. Urban: 10 If.; Toto: 92, 16, 20, 13, 20 EW 996. IX. Rennen: 1. Vanadis; 2. Fürstenau; 3. Apula ross; 4 Darius; 9 H.; Toto: 158, 56, 30, 30: EW 888. Krefeld, Sonntag, 16. November 1952 1. Rennen: 1. Uno D'oro; 2. Rothaar; 3. Midas; 4. Fol Ami; 10 If.; Toto: 107, 18, 14, 14, 14 EW 450. II. Rennen: 1. Mameluck; 2. Pik Bube; 6 If.; Toto: 20, 13, 13; EW 40. III. Rennen: 1. Lichtenfels; 2. Bengal; 3. Tregola; 4. Alster fahrt; 13 I.; Toto: 212, 29, 20, 60, 23 EW 1056. IV. Rennen: 1 Grande: 2. Mmweg; 3. Papageno; 9 If.; Toto: 24, 19. 53, 25 EW 390. V. Rennen: 1. Mercedes; 2. Canigou; 3. Anme Boleyn; 9 If.; Toto: 29, 16, 16, 31 EW 134. VI. Rennen: 1. Aga; 2. Firmament; 3. Ingbert: 4. Troubadour; 10 lf.; Toto: 135, 31. 21, 13, 20 EW 752. VII. Rennen: 1. Burgeff; 2. Eddalein; 5 E.; Toto: 13. 12, 20 EW 48. VII. Rennen: 1. Lido; 2. Glücksritter; 3. Morphium; 4. Peterchen; 12 l.; Toto: 75, 27, 31, 17, 21 EW 1816. f Abstimmungsergebnis: 687 zu 6231 Joto-Zutchüsze bleiben weiterhin Darlehen Badischer Sportbund tagte in Mannheim Die Anwesenheit von rund 600 Delegier- ten aus dem Badischen Sport sowie von Ver- tretern des öffentlichen Lebens, unter ihnen Ministerialrat Dietrich für die Landesregie- rung und Prof. Langer für die Stadt Mann- heim, entsprach der Bedeutung des 3. Allge- meinen Bundestags, den der Badische Sport- bund am Sonntagvormittag im Vereinshaus des TSV 46 abhielt. Zwei große Forderungen beherrschten den Tätigkeitsbericht des Bundesvorsitzenden Friedrich Müller. Erstens sollen der Staat und die Gemeinden den Bau und die Unter- haltung von Sportanlagen als öffentliche An- gelegenheit ansehen oder wenigstens die Ver- eine, die dem Staat diese Aufgabe abnehmen, von jeglicher öffentlichen Belastung ausneh- men. Zweitens soll die Körperertüchtigung in den Schulen ein bedeutender Faktor der all- gemeinen Erziehung werden. Dem Wunsch der Sportler, aus den beiden Landessportbünden einen Sportbund den neuen politischen Verhältnissen Rechnung tragend— zu bilden, konnte bisher noch nicht entsprochen werden, obwohl sich zwei Tagungen mit dieser Frage beschäftigten. Ein dort gebildeter Satzung- und Finanz- ausschuß soll die weiteren Voraussetzungen für den Zusammenschluß schaffen. Die finanziellen Verhältnisse des Bundes sind durchaus gesund. Aus Totomitteln sind in 4 Jahren 7,1 Million en DM nach Nord- baden geflossen. Eine temperomentvolle An- gelegenheit wurde das Kapitel„Totozu- schüsse“. Ein vom Kreis Mannheim gestellter An- trag, die gewährten bisherigen Totodarlehen als verlorene Zuschüsse ad acta zu legen, wurde in geheimem Wahlgang mit 687 gegen 623 bei secht ungültigen Stimmen abgelehnt. War Ihr Tip richtig! Tus Neuendf.- 1. FC Kaiserslaut. 132 1. FC Köln- Schalke 04 42 11 9 Eintr. Frankfurt- Kick. Offenb. E 55 FO St. Pauli- VfL Osnabrück 3.141 Bayer Leverkus.· Bor. Dortmund 11 0 KS0 Münlb)Thön.- VfB Stuttgart 10 Rot-Weiß Essen- Alem. Aachen 82 1 Schweinfurt os- 1. Fo Nürnberg 1.1 0 Erkenschwick- Meidericher Sv 230 1 Worm. Worms 1. Fo Saarbrücken 101 Um 1846 FSV Frankfurt 3 2 SV Sodingen- Fortuna Düsseldorf, 301 Bremerhaven 93 8 Arm. Hannover 3.2* Ha burger SV- Göttingen 05 3. 1 Nord-Süd- Toto: 1— 1— 1— 0— 2— Wisgef. 2 1 1 1— 0— 1— 2— 1. Dagegen wurde dem Antrag des BSB, die Regelung der Totogeldfrage bis zum näch- sten Bundestag 1954 zurückzustellen, zuge- stimmt. Bei den folgenden Neuwahlen unter Lei- tung von Dr. Petri(Sinzheim) wurde der bis- herige Vorsitzende Franz Müller mit 9⁴⁰ ge- gen 250 Stimmen wiedergewählt. Im übrigen setzt sich der neue Vorstand wie folgt zu- sammen: 2. Vorsitzende: Stadtschulrat J ulius Walter, Mannheim, und Rudolf Andler, 18 46 Mannheim. kim Storch wird nicht Catcher Der Olympiazweite im Hammerwerfen, Karl Storch Fulda), erhielt von Veranstal- tern von Berufsringerkämpfen das Angebot, für eine Jahresgage von 60 000 DM Berufs- ringer zu werden. Storch hat aus sportlichen Erwägungen heraus dieses verlockende An- gebot abgelehnt, obwohl er in seiner Jugend das Ringen geübt hat. Das Turnier um den Aufstieg zur deutschen Eishockeyoberliga, das am Wochen- ende in Mannheim ausgetragen wu rde, endete wie erwartet: Weder der württem⸗ 0 ERSC Schwenningen noch Badens bester(weil ein⸗ ziger Club, der Mannheimer ERC, konnten den Bayern aus Miesbach bei München schaft gewisse Anforderungen an Lauf- und Stocktechnik, die man an einen Lan- desligameister stellen muß, erfüllen konnten. Den Schwenninger ERSC, der am Freitagabend gegen Mannheim glücklich aber verdient mit 5:2 gewonnen hatte, be- Slegten die Bayern am Samstagabend mühelos 10:0. Man muß den Miesbachern für das endgültige Entscheidungsspiel gegen EV Rosenheim, das am kommenden Wo- chenende in München ausgetragen wird, eine Chance einräumen. Bayern waren die einzigen, deren Mann- aktionen aufgebaut gewesen, und hätte man wie es die Schwenninger vorführten— auch mit den ungenügenden Mitteln Eishockey als das angesehen was es ist: ein Mannschafts- spiel! Als man sich beim MERC darauf besann (im letzten Dritteh, war es zu spät., Als Lehr und Schindler mit feinen Alleingängen ihre Mannschaft auf 3:2 herangebracht hatten, kam zwar„Leben in die Bude“, aber die Schwen- ninger, die— abgesehen von Schlenker und Ostertag eine sympathische Mannschaft stellten, gewannen gegen die nun erschöpften Mannheimer noch verdient und sicher. Die beiden genannten Spieler des Siegers waren, was man hierzulande„faule Hewwel“ nennt. Schlenker hätte nicht einige Male, sondern ständig auf die Strafbank gehört. Der leicht „angefeindete“ SR Walker war besser als das Publikum(in Punkto Regelkenntnis). Viel- leicht hätte er einmal Penalty geben müssen, gut,— aber das zweite MERC-Tor war trotz- dem ein Abseitstreffer. Bleibt noch zu sagen, daß der MERC ein wenig Pech hatte. Der gute Schindler II im Tor wurde frühzeitig verletzt. Lenhard vertrat ihn ordentlich. Bei hartem Training können Eishockeyspieler werden: Schumacher, Becker, Schindler I. Lehr; auch der junge Schneiders und Thielen werden sich verbessern. Ueber die drei Restlichen sei(vorerst) der Mantel des Schweigens gebreitet: einer verließ sein Team im zweiten Drittel; angeblich„verletzt“. TEV Miesbach— Schwenningen 10:0 In der Pause vor dem letzten Drittel dieses Spiels sagte der Schwenninger Torhüter Link, ein glänzend veranlagter Mann und ein„Ur- vieh“ dazu:„Also Männer, jetzt werden wir im Endspurt die zweistellige Niederlage ver- hindern!“ Der Ausspruch, und daß es nicht geklappt hat, besagt alles. Das Treffen spielte sich vornehmlich im Schwenninger Drittel ab. Lediglich Link ist es zu verdanken, daß Mies- bach nicht 15 oder oder 18 Tore schoß. Die Namen Pfügl(5 Tore), Siegl, Kutscha und Hu- ber darf man sich merken. Steigen die Bayern auf, wird man sie noch oft hören. Der MERC aber darf sich königlich freuen, wenn er ein- mal so weit ist, wie die Miesbacher: und die haben auch klein angefangen. Trostspruch für die Zukunft: Ein Rießerseer. der beim MERC spielen wird. und mit dem wir uns unterhiel- ten, sagte:„Das wird bei fleißigem und rich- tigem Training nur drei Monate dauern; das vorhandene Material ist nämlich gar nicht schlecht“.— Hoffentlich hat der Mann recht. Bereits in Form: W. Kronemann Sowohl am Samstag als auch am Sonntag liet Werner Kronemann, der deutsche Junio- rensjeger und Hessische Meister, in den Pau- sen seine Kür. Der nun 17jährige, der im Som- mer drei Monate bei Gerschwiller in London lernte, ist schon gut in Form. Er lief schwung voll und elegant. Was besticht sind seine küh- ven Spreiz- und Schleudersprünge. Gut auch der doppelte Rittberger und der Axel Paulsen. Wir werden den sympathischen Jungen gerne noch öfter und sicher dann auch noch weiter verbessert in Mannheim sehen.-kloth 1. FCK endgültig rehabilitiert Durch strenge Bestrafung des Vorsitzen- den des VfL Neustadt, Ziegler, und seines „Gewährsmennes“ Oswald vom gleichen Verein wurde der 1. FC Kaiserslautern jetzt endgültig rehabilitiert. Ziegler, der dem 1. FC vorgeworfen hatte, durch Schiebung das Spiel gegen den VfR Frankenthal 0:1 ver- loren und damit diese Mannschaft auf Ko- sten seines Vereins vor dem Abstieg geret- tet zu haben, wurde vom Fußballverband Rheinland-Pfalz die Fähigkeit zur Beklei- dung eines Amtes für die Dauer von zwei Jahren abgesprochen. Wiesentaler hatten in Ketsch keine Lust mehr Lokalkampf, Eiche“-„ ASV“ leicht getrübt Nach ungenügender Kampfrichterleistung trennte man sich„vorerst“ 3:3 Nicht wie einst— spannungsgeladen und dramatisch— verlief diesmal Mannheims Ringer-Derby„ASV“ contra„Eiche“. Nur sechs der acht Begegnungen(Ignor und Rupp weilten beim Repräsentativkampf gegen Saar und dürfen ihre Kämpfe nachholen) wurden gewertet. Es gab zudem noch Fehl- urteile des Unpartelischen Schmitt, die gleich- mäßig verteilt waren. Je zwei Fallsiege von Rokiki über Gölitz und Maslack über Spatz () sowie Wunsch über Schnebele und Ries über Müller, und außerdem ze ein Punktsieg von P. Weber über Reibold und Brugger über Litters ergaben das 3:3.„Freundschaftlich“ behielten die AS V- Ringer durch zwei wei- tere Fallsiege von Moritz über Konetzny und Benz über Wehe mit 5:3 das bessere Ende für sich, ein Ende, das durch Ignor und Rupp noch wirkliches Resultat werden sollte. Müllers Uebergewicht war entscheidend Eines der Viernheimer„Asse“, nämlich Willi Mayer, fehlte beim KSV Kirrlach (Leichtgewichtsbegegnung: Hock— Mayer wird nachgeholt. Das machte sich nachteilig bemerkbar, zumal Bantamler Müller trotz seines Sieges den Punkt an Habicht wegen Uebergewicht abgeben mußte. L. Martus, He- ger und Wittmer steuerten somit einen Kirr- lacher 4:3-Sieg an. Benz, Götz und Rutz er- kämpften Viernheims Gegenpunkte. Mit Reinhardts Leichtgewichtspunkt trennte man sich auch hier„freundschaftlich“ 4:4. Wiesentaler liefen einfach davon Der erste Kampfabbruch wird von der SpVgg. Ketsch gemeldet. 2:2 stand es nach Fallsiegen der Wiesentaler Ehmann über E Schäfer und Gentner II über Keilbach und nach den Ketscher Punktsiegen von Huber über Klink und G. Schäffer über Schäfer(W) Die Wiesentäler fanden dann Julius Eppels Punktsieg über A. Mayl nicht in Ordnung und traten nicht mehr an, so daß Rohr und Schreiner die Punkte zugesprochen bekamen und damit einen 5:2-Erfolg Fliegengewicht beiderseits nicht besetzt) kassierten. 5:3 Siege von Bruchsal und Brötzingen Sandhofens etwas abgeschlagene Verfol- ger, ASV Germania Bruchsal und SV 98 Brötzingen, hatten Mühe, durch 5:3-Siege über ASV Heidelberg und Spygg. Germania Karlsruhe den Anschluß nicht zu verpassen. Kampf um Tabellenspitze bleibt offen: tſockey-Lokalkampf endete unenischieden TSV 1846 Mannheim— Mannheimer 1G 1:1(1:0) Im Mannheimer Hockey- Lokalderby trenn- ten sich die um die Tabellenspitze kämpfen den Rivalen MTV 46 und MTG im Luisen- park unentschieden und somit sind die Chancen dieser beiden Vereine, Meister der nordbadischen Hockey-Liga zu werden, wei; Ag feudenheim kam schwer unter die Nader TSV Straubing— ASV Feudenheim 7:1(4:0) Das Straubinger Treffen endete mit einer bösen Ueberraschung für die Gäste, die durch allzu schwaches Stürmerspiel verursacht wurde. Bereits in der 7. Minute stand es durch Vogt 1:0, der eine Vorlage von Wid- mann aufnahm. Dann begann Buhl aktiv zu werden und war mit Widmann zusammen erfolgreichster Feldstürmer, wie sich durch die folgenden zwei Tore von Buhl in der 23. Minute und 31. Minute bereits zeigte. Einen haltbaren Schuß von Hahn ließ Hüttner in der 39. Minute passieren, womit es 4:0 hieß. Nach der Pause ging die Straubinger Ball- jagd weiter. Widmann brach durch, gab zu Buhl und es hieß 5:0. Endlich schaffte Busch in der 65. Mintrte das Ehrentor, aber noch zweimal wurde Hüttner geschlagen durch Buhl in der 73. Minute und Hahn in der 87. Minute. Preußen Krefeld- SC Bern 3:3 Der Schlittschuhelub Bern und der deut- sche Eishockeymeister 1951, Preußen Kre- keld, trennten sich am Samstagabend bei einem Freundschaftsspiel in Köln vor 4000 Zuschauern mit 3:3 Toren unentschieden. Stand der Drittel 3:0, 0:2, 0,1. In dem von bei- den Seiten sehr fair geführten Spiel gab es keine Herausstellungen. ter offen geblieben. Der Gleichstand am Ende des mit Spannung erwarteten und mit größ- ter Fairneß ausgetragenen Punktekampfes klingt etwas schmeichelhaft für die Männer aus dem MTG-Lager, denn der Turnverein erspielte sich, besonders in der ersten Halb- zeit, eine technische und taktische Ueber- legenheit. Schußpech war es, daß es beim Pausen- pfiff bei dem einzigen von Greulich erzielten Treffer für den MTV blieb. Metz und Neu- bert knallten wiederholt knapp am Kasten vorbei. Das von Greulich herausgeschossene Tor aber war ein Prachtexemplar: Dieser talentierte Nachwuchsspieler spurtete einer von Schell hereingegebenen Flanke nach, nahm sie im Schußkreis auf und jagte die Kugel unhaltbar unter den Querbalken. Nach dem Seitenwechsel taute Mrd mehr auf, und der von Bangert angeführte Sturm wirkte jetzt in seinen Aktionen weitaus gefährlicher. Aus einer umstrittenen Situation heraus ge- lang es Krämer in der letzten Viertelstunde, den glücklichen Ausgleich zu erzielen. MTV 46 mußte dieses Spiel ohne Mittelläufer Schlicker austragen. W. St. Fußball- Endspiel modus wurde nich geändert Bundestag des DFB tagte in der Sportschule in München-Grünwald In der Turnhalle der Sportschule Grünwald hielt der Deutsche Fußball- Bund am Samstag seinen alljährlichen Bundestag ab, der zwar länger dauerte als in den beiden letzten Jahren, aber doch einen harmonischen Ausgang nahm. Dr. Bauwens ging in seinen einleitenden Ausführungen auf die augenblickliche Lage im Sport ein und nahm auch Stel- lung zu den Fragen, die sich aus der letz- ten Rede von Bundesinnenminister Dr. Lehr in Berlin ergeben haben. Unter den Güsten sah man verschiedene Ehrenmit- glieder, dazu zwei Vertreter des Saar- ländischen Fußball-Bundes. Die Berichte des Vorstandes und der Aus- schüsse wurden durchweg ohne Debatten zur Kenntnis genommen, lediglich zu den Aus- kührungen des Sozialausschusses, die sich u. a. mit dem Toto befaßten, nahmen einige Vertreter Stellung. Die Entlastung des Vor- standes und der Ausschüsse erfolgte einstim- mig, ebenso reibungslos gingen die Wahlen vor sich, die Alterspräsident Flierl Fürth) mit der Wahl des Präsidenten einleitete. Dr. Bauwens wurde einstimmig wiedergewählt, ebenso wurden die meisten Posten einstim- mig besetzt. Der Vorstand setzt sich zusam- men aus Dr. Bauwens Gräsident), Hans Hu- ber(2. Vorsitzender), Dr. Heino Eckert (Schatzmeister, an Stelle des ausgeschiedenen Carl Arpe), Hans Körfer(Spielausschuß), Kurt Müller(Kontrollausschuß), Alfred Ries (Presse- und Werbereferent), Dr. Fritz Wal- ter(Vertragsspielerausschuß), Karl Fahrbach (Sozialausschuß). Einen besonderen Platz nahm die Frage der kommenden deutschen Endspiele ein. Sowohl der Antrag der Vertragsspieler- vereine, der 16 Endspielteilnehmr vorsah, als auch ein Zwischenantrag des Südwest- deutschen Fußball- Verbandes, nachdem die fünf Meister automatisch unter die„Letzten Acht“ kommen sollten, während die drei restlichen Teilnehmer ausgespielt würden, verflel der Ablehnung. Es bleibt also bei dem bisherigen Austragungsmodus. Der Spielausschuß zog daraufhin seinen Antrag, die Endspiele nach dem Mitropapokal- System auszutragen, zurück. Die deutsche Meisterschaft der Amateure wird nicht mehr nach dem K. o.-System durchgeführt, sondern in Gruppenspielen zu denen jeder Landes- verband den Meister bzw. einen Vertreter abstellen kann. Der Punkt Verschiedenes befaßte sich u. a. mit der Uebertragung von Länder- spielen. Der Bundestag gab dem Vorstand den Auftrag, darauf hinzuwirken, daß an Stelle der bisher üblichen direkten Ueber- tragung Bandübertragungen zu einem spa- teren Zeitpunkt vorgenommen werden. Stadtliga Berlin Viktoria 89— Tennis- Borussia Spandauer SV— Berliner SV 92 lemannia 90— Südring Minerva 93— Wacker 04 BFC Nordstern— Blau-Weiß Südwest— Hertha BSC 2. Liga Süd: Jahn Regensburg— Hessen Kassel Karlsruher FV Singen 04 SV Wiesbaden— Schwaben Augsburg Ss Reutlingen— 1. FC Bamberg Darmstadt 98— Freiburger FC TSV Straubing— ASV Feudenheim Bayern Hof— 1. FC Pforzheim Union Böckingen— ASV Durlach VfL Neckarau— ASV Cham Hessen Kassel Jahn Regensburg SV Wiesbaden Karlsruher FV SSV Reutlingen TSV Straubing Freiburger FCC Bayern Hof ASV Durlach 1. FC Bamberg Singen 04 Union Böckingen Darmstadt 98 ASV Feudenheim 1. FC Pforzheim ASV Cham Schwab. Augsburg VfL Neckarau 2. Liga Südwest 11 11 12 11 11 11 11 11 11 11 11 11 11 12 11 11 11 11 14:9 30:13 22:13 25:11 23:13 25:16 19:16 17:12 15:17 16:19 1215 15.22 12:19 13:28 11:18 17:27 8:17 8:17 e R e Senne 8= ,a eee en GG O nA eee SG Pirmasens— ASV Landau 1 VfR Frankenthal— Eintracht Kreuznach 4 Spvg Andern— VfL Neustadt VfL Neuwied- SC Hühnerfeld TSC Zweibrücken— ASV Hochfeld Spfr. Herdorf— SC Altenkessel Spfr. Saarbrücken— 1. FO Idar Die Tabellenspitze: ASV Landau SV Andernach VfR Frankenthal Eintr. Kreuznach 1. Amateurliga 12 12 11 12 10 2 0 7 3 2 7 2 2 7 2 3 31.12 28:16 20:12 32:18 Daxlanden— Knielingen Birkenfeld— Viernheim Brötzingen— Friedrichsfeld Kirchheim— Mühlburg/ Phönix Hockenheim— Leimen Ds Heidelberg— Schwetzingen Käfertal— Kirrlach FV Daxlanden DSC Heidelberg Friedrichsfeld Germ. Brötzingen RSC Mühlb.-Phö. Olympia Kirrlach VfB Knielingen 08 Hockenheim VfB Leimen SpVgg. Birkenfeld 98 Schwetzingen SG Kirchheim Amic. Viernheim SC Käfertal TSG Rohrbach 11 11 11 10 10 11 12 12 10 10 11 11 9 10 9 37:8 15113 23.14 19:14 26:27 30.18 23.2 15:25 17:17 18.21 24:18 19:20 12:10 10:26 7-40 edo e c& es e 8 S e% N N ονο= AO n D Oe 8 2. Amateurliga, Gruppe 1 FV Oftersheim— Sy Altlußheim TSG Plankstadt— SG Dielheim ASV Eppelheim— S Sinsheim VfB Rauenberg— Astoria Walldorf TSV Steinsfurt— SV Sandhausen ASV Eppelheim TSG Plankstadt Olympia Neulußh. FV Oftersheim VfB Wiesloch SV Sinsheim SV Sandhausen Polizei-SV Mannh. Astoria Walldorf SV Altlußheim VfB Rauenberg Sd Dielheim S Steinsfurt 1 10 11 10 9 11 9 10 9 11 11 11 11 6 4 1 28.12 6 2 2 3016 5 4 2 28513 5 2 3 15:15 4 3 2 18714 4 3 4 25.27 3 4 2 1414 3 4 3 224.22 3 3 8 17117 4 1 6 24.23 3 3 5 2720 2 1 8 15:30 2 0 9 10.43 2. Amateurliga, Gruppe 2 TSsd Ziegelhausen— Fort. Heddesheim 14 TSV Handschuhsheim— Phönix Mannh, 1 07 Seckenheim— S6 Hemsbach 20 SpVgg. Sandhofen— 09 Weinheim 03 Ladenburg— Union Heidelberg 08 Mannheim— Wieblingen Spygg. Wallstatt— VfB Eberbach SpVgg. Sandhofen SpVgg. Ilvesheim 07 Seckenheim S Hemsbach 09 Weinheim Spygg. Wallstadt Fort. Heddesheim Phönix Mannheim TSV Wieblingen 03 Ladenburg VfB Eberbach TSG Ziegelhausen Union Heidelberg TSV Handschuhsh. 08 Mannheim 11 9 11 11 9 11 9 10 10 10 9 11 10 11 12 32:12 25:10 22:14 24:˙20 16:8 24:18 21:14 19:28 15:25 13:19 22:20 15:20 14:19 8.22 16:36 d e e u en en n G n Seesen —. n& n en nen N een ee Handball- Verbandsliga: SV Waldhof— VfR Mannheim 62 Weinheim— TSV Birkenau TSV Rot— TSV Oftersheim 98 Schwetzingen— Spvgg. Ketsch SG Leutershausen— HSV Hockenheim TSV Birkenau SpVgg. Ketsch TSV Oftersheim SG Leutershausen TSV Rot HSV Hockenheim VfR Mannheim 62 Weinheim SV Waldhof 98 Schwetzingen Bezirksklasse: 1¹ 9 11 9 10 11 11 11 10 9 84:56 76:5 99:103 90*⁴ S S888 n A en e e e TV Hemsbach— 98 seckenheim VII. Neckarau— TV Großsachsen 8 Mannheim— TV Schriesheim Handball— untere Klassen: 25 Kreisklasse A: TSV Neckarau 80 veg F ih f — o; SY Ilvesheim— TV Edingen 72 gegen ESV Blauweiß 6:5; S8 Rheinau 3:9; TV Fr. heim 4:8. Staffel II: 88 Hohensachsen 67.51 13 — 1570 1600 14.10 1300 1370 1309 120100 12 10 11411 L0 lz 10 l 10103 10412 L044 9•13 delt 8214 6•16 7¹0 1408 1309 12˙0 12˙6 12210 12212 11143 00 1010 10712 10.42 9·9 4.16 216 30 200 111 200 0*0 16˙86 14ʃ6 14ů9 12.0 11 11111 1009 10000 9˙9 9.1 9•10 5717 4200 3 24 34 5˙0 1710 14¹ 13˙9 13009 12˙0 1200 L000 10740 10400 gell 8⸗00 8•14 710 7100 440 5710 1 4*5 11⁵ 1540 14˙⁰ 1400 0 12¹8 12410 12710 810 2710 0710 125 5 Germ. Neulußheim 4 ledrichsfeld— 99 8 neim 8:6; Sd Käfertal— Tus Weinheim 2 5 Mannheim— ATB Heddesheim 3:8; flockenbach— Spogg Sandhofen 2.11. Kreisklasse B: 62 Weinheim IB heim 6:7; TV Schwetzingen— T 10:2; SV Wallstadt— TV Rheinau heim I B— VF Gartenstadt 10:2; 09 2476; 905 2 gegen TSG Ladenburg 11:4. — Bad. Teure Ober ecken, arhausel Neck 880. ell. 150 u 25 Die A-Kla Vikt. N 18V V sy Sch Tortun 50 Lad I N A8 Fe A-Kla 780 K. 08 Reil 8 Rol 80 Ne fL Ne 7 Man B-Kla 0 Lütz B-Kla Splrd. 8p Mit haupte Tabelle kolger halbsti Lampe haupte sel. Da lichen ecke. Noc schiene triump 40. Mir von M Sandhe alles at Samste Weite scheid Torhüt gab. 07 80 Sch. Latte! Ihrig 22. Mi eine Winge Platzbe durch Ausgle Die ren v Gäste drüche Hälfte den B. nter z 18 B Von schafte treffer. schuhs! zu wei Linksa für Pl beimer beiten, kührte gleich. Die tem Fe ats un schiede Tugbal gerecht Aktiv- P an Klos 1 Möpl. Schwe Tulast Möbl. 2 verm. Itwa 40 Staatz Fon 8 rg 12 16 12 18 „„ 7 Ketsch ae e dnenrundst. Ahornstraße 8. deim Lee voss tan. noch verwertb., z. Pr. 99 Seck 1 5 55 15 1800, DM Anz. N matl. Abzahlg. zu verkfn. . 377 10— Rich. Karmann, 10 Ober 3 r. 34, Telefon 4 12 73. g gal ch. M eidner karl cksverwer 9 Sea hhanlknngen 8 1% Innelm junheim, UI 3, 19, am Ring 1750 1408 13.9 12²0 12˙8 12210 12212 11113 10.10 10.140 10712 10.42 9·0 4.16 21l0 5710 9 41 MORGEN Seite 3 Ar 288 Montag, 17. November 1952 —v—— pie Spiele der unteren Klassen A-Klasse Nord: Vixt. Neckarh.— SV Unterflockenbach 521 18 Viernheim— 98 Seckenheim 90:3 8 Schriesneim— 8 Laudenbach 3·2 fortuna Edingen— SV Waldhof(Amat.) 1:5 0 Ladenburg— TSV Lützelsachsen 5˙0 In Mannheim(Amat.)— ASV Schönau 3:2 Ay Feudenheim 10— F Leutershausen 7:1 Klasse Süd: Waldhof typischen Verlauf. 186 Rheinau VfB Kurpfalz 221. 5 5 16 Bellingen— VfL. Hockenheim 211 Wie in den meisten Spielen des SV Wald- * ohrhof— Blau-Weiß Mannheim 971 hofs gelang diesem eine frühe Führung. 2:0 80 Neckarstadt— Eintr. Plankstadt 12 z0gen die Blauschwarzen davon und es sah vit Neckarau(Amat.)— FV Brühl 1:2 kast aus, als sollte das Treffen den gleichen eim— SpVgg. Ketsch 3:0 Verlauf nehmen wie in der Vorrunde. Aber „n Mannh die Rasenspieler haben wesentlich an Sta- B. Klasse Nord: bilität gewonnen. In zügigen Angriffen ius Weinheim og Weinheim Ib 12:1 konnte der Ausgleich geschaffen und bis 00 Lützelsachsen— SV Sulzbach 3·3 5 Wechsel eine 4:2- Führung erreicht 89 rden. B-Klasse Süd Nach der Pause dominierten zunächst die 18 Neckarau 64 Schwetzingen ausgef. Rasenspieler eindeutig. Reichert. Wörmer, Spird. Waldhof— Alem. Rheinau 12 ¶Zeiher und Walter— vor der Pause waren gpyeg Sandhofen— FV 09 Weinheim 32(121) Mit diesem knappen Ergebnis von 3:2 be- hauptete die Spielvereinigung Sandhofen die Tabellenspitze gegen ihren schärfsten Ver- folger 9 Weinheim. Die Gäste gingen nach dalbstündiger Spieldauer durch den Ex- Lampertheimer Seemann in Führung und be- haupteten diese bis 4 Minuten vor dem Wech- gel. Dann aber hieß es 1:1 durch einen herr- lichen Schuß von Samstag in die linke Tor- e. Noch einmal konnten die zahlreich er- ſchlenenen Weinheimer Schlachtenbummler triumphieren, als Torhüter Nagel sich in der 40. Minute durch einen haltbaren Flachschuß von Mittelstürmer Bühler überraschen ließ. Sandhofen setzte nach diesem Rückstand ales auf eine Karte und schaffte auch durch Samstag erneut den Ausgleich. Mitte der weiten Hälfte flel dann endgültig die Ent- ccheidung, als Scheidte mit überlegtem Schuß Torhüter Otto zum drittenmal das Nachsehen gab. 07 Seckenheim— SG Hemsbach 2:2(2:2) Schon in der 6. Minute rettete nur die Latte nach einem herrlichen Fernschuß von Ihrig die Gäste vor dem 1:0. In der 7. und N. Minute konnten die Gäste durch Gutter eine 2:0-Führung herausschießen. Trotz Wingender Torchancen brachten es die platzbesitzer erst in der 35. und 44. Minute durch Quintel fertig, den beruhigenden Ausgleich zu erzielen. Die zweite Halbzeit zeigte die Platzher- ren weiterhin eindeutig überlegen. Die Gäste konnten sich nur auf einige Durch- drüche beschränken. aber auch in dieser Hälfte gelang es den Einheimischen nicht, den Ball noch einmal im gegnerischen Tor unterzubringen. ISV Handschuhsheim— Phönix Mannheim 1:1(1: Vom Anspiel weg kämpften beide Mann- schaften mit aller Macht um den Führungs- trefker. In der 18. Minute lief der Hand- schuhsheimer Torwart bei einer Rechtsflanke zu weit heraus, verfehlte den Ball und der Linksaußen Vignoli konnte mühelos das 0:1 für Phönix einsenden. Der Handschuhs- deimer Sturm vergab mehrere Torgelegen- delten, doch endlich in der 30. Minute — 5 ein Freistoß durch Gordt zum Aus- Die zweite Halbzeit brachte bei verteil- ats und es blieb bei dem gerechten Unent- chieden. Schiedsrichter Speck, Karlsruher Tußballverein, war dem Verbandsspiel ein gerechter Leiter. 8 Ladenburg— Union Heidelberg 2:1(0:0) Vom Anstoß ab legte Ladenburg gleich mächtig los und konnte Heidelberg in ihre tem Feldspiel keine Aenderung des Resul- Hälfte zurückdrängen. Trotz zahlreicher Torgelegenheiten wurden torlos die Seiten gewechselt. Nach dem Wechsel hatte Heidelberg et- Was mehr Glück und konnte bei einem schnellen Durchbruch mit 1:0 in Führung gehen. Ladenburg konnte in der 30. Mi- nute durch einen Strafstoß gleichziehen. Heidelberg spielte nun sehr hart. Einen Foul-Elfmeter konnte Ladenburg nicht ver- Werten. Fünfzehn Minuten vor Schluß schoß Bengler durch Bombenschuß die längst verdiente 2:1. Führung. Trotz beider- seitiger Torgelegenheiten blieb es bei die- sem Resultat. 08 Mannheim— Wieblingen 3:1(1:1) Als der Neuling Wieblingen nach zehn Mi- nuten durch Grüner mit 1:0 in Führung ging, sah man im 08-Lager schon schwarz. Doch gerade dieses Tor gab der Platzmannschaft starken Auftrieb und mit großem Eifer und Einsatz gelang es, die Gäste in ihre Hälfte zu- rückzudrängen. Doch nichts wollte gelingen. Innerhalb fünf Minuten war dreimal Posten und Latte für Wieblingen Retter in höchster Etwa ein halbes Tausend Interessenten hatten sich zum Rückspiel Waldhof— VfR eingefunden, die ein gutes, faires und auch streckenweise spannendes Spiel zu sehen bekamen. Nehmen wir es gleich vorweg, der VfR stellte die bessere Elf und bewegt sich unstreitig in aufsteigender Linie. Die Niederlage des Waldhofs ist aber etwas zu hoch ausgefallen und wurde zum mindesten in der Höhe des Ergebnisses durch eine Ver- letzung des Waldhoftorhüters begünstigt. Im übrigen nahm das Spiel einen für den für den VfR Wörmer O), Dr. Reinhardt und Walter erfolgreich gewesen— konnten auf 8:2 stellen, ehe Klotz den dritten Gegen- trefkfler einwerfen konnte. Beim nächsten Waldhoferfolg ließ sich Herbold täuschen und Freiseis konnte mittels 13 Meter noch den fünften Gegentreffer erzielen. während Wörmer, der mit fünf Toren erfolgreichster VfR-Stürmer war, das Endergebnis mit 10:5 für den VfR herstellte. Rein punktemäßig ist Waldhof mit dieser neuerlichen Niederlage in eine gefährliche Lage gekommen. aber noch dürfen die Wald- Sandhofen zieht undufhultsum davon 09 Weinheim konnte nach schönem Spiel 3:2 geschlagen werden Not. Zwei Minuten vor Halbzeit gab es bei einem plötzlichen Vorstoß der Gäste einen Elfmeter. Im sofortigen Gegenstoß vermochte der schnelle Zimmer die aufgerückte Vertei- digung und den allzu sorglos im Feld stehen- den Torwächter zu überlaufen und das 1:1 herzustellen. Die zweite Halbzeit sah 08 mehr oder weniger im Angriff. Schon glaubte man an ein Unentschieden, als Bromberg zehn Mi- nuten vor Schluß das längst fällige Führungs- tor für 08 erzielte, dem Zimmer wenig später ein weiteres Tor gegen die immer mehr ab- fallenden Gäste folgen ließ. Australier neuer Boxweltmeister Ein überraschend schnelles Ende nahm am Samstag der Boxkampf um die Welt- meisterschaft im Bantamgewicht zwischen dem Titelverteidiger Vic Toweel(Süd- afrika) und dem Australier Jimmy Car- ruthers. Nach genau zwei Minuten und 19 Sekunden mußte Toweel eine K. o.-Nieder- lage einstecken, die die erste seiner Lauf- bahn als Profiboxer war. Nasenspieler gewinnen auch das Rückspiel Die Waldhof-Handballer 10:5(4:2) geschlagen/ VfR in aufsteigender Linie höfer hoffen, denn in der Mannschaft steckt etwa, doch scheint ihr der geistige Führer zu fehlen. Der VfR konnte gefallen, vor allem da endlich im Angriff weitmaschiger gespielt wird, versteht man es noch eine Gasse zu bilden, dann sollte der VfR im weiteren Verlauf der Runde noch man- chen der Spitzenklubs zur nicht erwarteten Niederlage verhelfen. MERC— TEV Miesbach 0:22 Im letzten Spiel um den Aufstieg zur Eis- hockey-Oberliga mußte der Mannheimer ERCO am Sonntagaben gegen den TEV Miesbach die erwartete fürchterliche Schlappe hinnehmen. Mit 22:0(8:0, 7:0, 9:0) bewiesen die Miesbacher, daß sie gut zwei Klassen besser waren. Gegen ihre Stocksicherheit, brauchbare Lauftechnik und Kondition war kein(Eis-) Kraut gewachsen. Pflügl war mit sieben Tref- fern Schützenkönig. Zu allem Unglück hatten die Mannheimer nur zwei, die Miesbacher drei Sturmreihen zum Auswechseln zur Stelle. Friedrichsfeld beim Mamentvelter gescheitert 1. Amateure: Germania Brötzingen— Germania Friedrichsfeld 4:1 Die Gäste wurden mit den Platzverhältnis- sen richt so gut fertig wie die Germanen und begingen den Fehler, daß sie ihr Spiel auf Zu- fälle aufbauten. Die Germanen kamen bereits in der 2. Minute durch Hölle zum 1:0. Im Gegensatz zur Friedrichsfelder Fünferreihe schossen die Brötzinger aus allen Lagen. In der 40. Minute zeichnete Mitschele für das 2:0 verantwortlich. Nach dem Wechsel trafen wie- der Mitschele und Hölle in der 58. bzw. 69. Minute noch zweimal ins Schwarze, ehe die Gäste durch Döth in der 86. Minute zum ver- dienten Ehrentreffer kamen. SG Käfertal— Olympia Kirrlach 0:1(0:1) Käfertal glaubte gegen den zum zweiten Male angetretenen Gegner zum Sieg kom- men zu können. Aber in Anbetracht der außerordentlich schlechten Platzverhältnisse kam kein normales Spiel zustande. Vom An- stoß weg kührte Kirrlach sehr gefährliche Angriffe. Es spielte mit weiten Vorlagen auf die Flügel, während Käfertal ein kleines Plus in der Ballabgabe aufwies, aber bei dem schwierigen Boden blieb das Leder oft stecken. Kurz vor der Pause glückte den Gästen ein Treffer, als die Verteidigung der Käfertaler den Ball nicht rasch genug ab- spielte. Nach dem Wechsel versuchte Käfertal mit viel Eifer, das Geschick zu wenden, aber in Tornähe versagten leider alle Künste. Rudermeistersthaften 1953 im Münlauhafen! Mannheimer Regatta-Verein geht ins 75. Jahr seines Bestehens Eines der erfolgreichsten Ruderjahre des Mannheimer Regattavereins hat mit dieser Generalversammlung seinen Ab- schluß gefunden. Mit großen Hoffnungen und guter Zuversicht geht es nun ins 75. Jahr des Bestehens. Noch selten waren die Meinungen der Vertreter der fünf Mannheim-Ludwigshafener Rudervereine inn der Diskussion zum Jahresbericht so hart aufeinandergeprallt, doch letzten Enudes kand man sich wieder auf der Generallinie der tatkräftigen Zusammenarbeit, so daß dem weiteren Aufwärtsstreben des Ruder- sportes in den Schwesterstädten nichts mehr im Wege steht. Wilhelm Reichert, der langjährige Leiter, konnte mit Stolz be- richten, daß die 65. Oberrheinische Ruder- Der Tabellenführer Kurpfalz geschlagen TSG Rheinau besiegte VfB Kurpfalz Neckarau 2:1/ Rohrhof schoß 9 Tore TSG Rheinau— VfB Kurpfalz Neckarau 2:1(1:1) Bereits fünf Minuten nach Beginn erzie- len die Gäste das 1:0-Führungstor. Doch kann Rheinau in der 15. Minute durch Lau- mann das 1:1 herstellen. Trotz beiderseitiger Bemühungen bleibt es bis zur Halbzeit bei cliesem Resultat. In der 2. Halbzeit hat Rheinau mehr vom Spiel. kam aber vorerst nicht zu Torerfol- gen kommen. Erst in der 82. Minute erzielt Rheinau nach scharf getretenem Strafstoß und verunglückter Abwehr eines VfB-Spie- lers die 2:1-Führung und damit den Sieg. SC Neckarstadt— Eintracht Plankstadt 1:2(0:1) Die Gastgeber spielten zu Beginn nur mit 10 Mann, was Plankstadt zweifellos mäch- tig Auftrieb gab. Bis zum Eintreffen des elften Spieler konnte aber Neckarstadt sein Heiligtum sauber halten. Kurz vor Halbzeit gelang es den Gästen durch Nachschuß das erste Tor zu erzielen und bei diesem Engeb- nis sollte es bis zum Halbzeitpfiff bleiben. Nach Wiederanspiel konnten die Gast- geber durch Trenkle den Ausgleich erzielen. Von diesem Moment ab drückte zwar Nek- karstadt gewaltig aufs Tempo, konnte aber keine weiteren Tore erzielen. Die Gäste da- gegen waren glücklicher und ein vollkom- men haltbares Tor zum Siegestreffer ver- Wandeln. Je mehr es dem Spielende zuging. umso mehr drückte Neckarstadt und das Spiel bekam dadurch eine härtere Note. Mit 10 Stürmern sollten die Gastgeber dem Spiel noch eine Wende geben. aber alles blieb erfolglos. TSV Viernheim— S 98 Seckenheim 0:3(0:1) Das Spiel verlief abgesehen von der er- sten Halbzeit ohne sonderliche Höhepunkte. Trotzdem der TSV 75 Minuten lang drängte, war es Seckenheim, das durch Schmidt G. in der 10. Minute in Führung ging. Durch allzu langes Zögern vor dem Tor vergab Viernheim alle, auch die besten Chan- cen, während Seckenheim in der 51. und 65. Minute wiederum durch Schmidt G. noch zu zwei weiteren, verhältnismäßig leichten Treffern kam. SV Schriesheim— S Laudenbach 3:2(2:0) In einem wenig schönen Spiel siegten die Schriesheimer noch klarer, als es das Ergebnis zum Ausdruck brachte. Die Platz- herren fanden sich über die ganze Zeit nicht zu ihrem gewohnten Spiel, weil sie sich die hohe Spielweise des Gegners aufdrängen ließen. In der 3. und 4. Minute schoß Schries- heims Mitelstürmer Kujath- Dobbertin zwei schöne Tore, denen er in der 54. Minute den dritten Treffer folgen ließ, ehe Laudenbach zum ersten Anschlußtreffer kam. Metzger und Lippelt(11-Meter) schossen die rest- lichen Tore, während der Laudenbacher Mittelstürmer für Nummer zwei sorgte. regatta des Mannheimer Regattavereins die größte Beteiligung im ganzen Bundesgebiet gefunden hat und auch der Stadtachter, so- wie die alljährlich stattfindende Jugend- regatta unverkennbar sportliche Fortschritte gebracht haben. Diese Erfolge, so sagte Wilhelm Reichert, sind vor allem auf gute Zusammenarbeit des Regattenvwereins mit der Stadt Mannheim, dem Staatlichen Ha- fenamt und in ganz besonderem Ausmaße auf die Unterstützung durch die Mannhei- mer Presse zurückzuführen. In mehrstün- digen Debatten wurden alle strittigen Punkte bereinigt und dem Vorstand ein- stimmige Entlastung erteilt. Der Vorstand des Regattavereins setzt sich im Jubiläumsjahr wie folgt zusam- men: 1. Vorsitzender: Wilhelm Reichert (MRG Baden), 2. Vorsitzender: Dr. Clemens Peters(LRV), Kassierer: Willi Düringer (MRC v. 1875), 1. Schriftführer: Edmund Bauer(CRV), 2. Schriftführer: Otto Röhr (RG Rheinau). Das Jahr 1953 bringt neben dem 75-2 jährigen Jubiläum auch das 75. Gründungs- test des Ludwigshafener Rudervereins, eines der erfolgreichsten Pioniere des deutschen Rudersportes am Rhein. Man hofft im kommenden Jahr aus diesen besonderen Anlässen die Deutschen Rudermeisterschaf- ten nach Mannheim zu bekommen. Jubiläum der VfVW- Ruderer Im Kreise der VfyW.-Familie feierte am Samstagabend die Ruderabteilung dieses Ver- eins ihr 40jähriges Jubiläum. Im Mittel- punkt des Festaktes, den die Kapelle O. Her- mann und das Edelweiß-Quartett musikalisch umrahmten, stand die Festansprache des Ab- teilungsleiters Robert Adelmann, der als Ruderwart Worte fand, die alle, besonders seine jungen Ruderer, tief beeindruckten. Adelmann sprach nach einem Rückblick auf die Vereinsgeschichte die Hoffnung aus, daß es gelingen werde, die VfoW-Ruderer auf die alte Leistungshöhe zurückzuführen. An- schließend ehrte Vorsitzender G. Maulbetsch acht Gründungsmitglieder und zahlreiche Jubilare. Bürgermeister Trumpfheller über- brachte die Grüße der Stadtverwaltung. Als Vertreter des Verkehrsvereins sprach Dr. H. Vogel. Die Abgeordneten zahlreicher Mann- heimer Sportvereine schlossen sich mit Glückwünschen an und überreichten dem Jubelverein Ehrengaben. Der zweite Teil des Abends war dem Frohsinn und der Unterhaltung gewidmet. Neben den bereits genannten Musikal-Ver- einigungen sorgte auch die„Knorzebacherin“ für Stimmung und Humor. SpVgg. Birkenfeld— Viernheim 3:0(1:0 Das Spiel litt unter den schlechten Boden- verhältnissen. Trotzdem sahen die Zuschauer einen recht farbigen Kampf, bei dem die Gäste zunächst tonangebend waren. Als allerdings in der 18. Minute gegen sie ein Handelfmeter verhängt wurde, den Titus prompt zum 1:0 verwandelte, wurden sie etwas aus dem Konzept gebracht. So blieb es nicht aus, daß die Gastgeber die Feld- überlegenheit mehr und mehr an sich reißen konnten und in der 64. Minute durch Dingler ihre Führung auf 2:0 ausbauten. Ein dritter Treffer in der 84. Minute durch Spankowsky stellte das Endergebnis sicher. Rur Reklame? 0 ö „Schon immer litt mein Kind an Wundsein, weil es sehr viel und leicht schwitzt. Vieles hatte ich da- gegen versucht, es half wenig. Aktiv-Puder wollte ich schon früher nehmen, aber man sagte mir: „Das ist nur Reklame“ Nun machte ich aber doch den Versuch: Glauben Sie mir, in 8 Tagen war das langwierige Wundsein fort! 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November 1952/ Nr. 1 Am Rande Im klaren Frühlicht glänzte am Sonntag- morgen der Bronzeengel von Professor Ger- hard Marcks metallisch auf. Bei bedecktem Himmel, das konnte man einige Tage vorher bei seiner Aufstellung betrachten, wirkt das Metal trüb und stumpf. Die Wandlungsfähig- keit des Materials muß mit in Erwägung zie- hen, wer sich von der gebietenden Erschei- nung dieses Seelenführers zum Totenrichter Rechenschaft geben will. Vielleicht hat Rainer Maria Rilke vor dreißig Jahren in seinen Duineser Elegien alles über diesen Engel ausgesagt, der in den letzten Monaten unter den Schöpferhänden von Gerhard Marcks entstand. Der Volks- trauertag und die Weihe des Mahnmals hatte erfreulich viele Menschen angezogen, aber sind wir schon wieder in Form eine der- artige festliche und weihevolle Stunde mit- zuerleben? Man sah so viele Randerschei- nungen mit Zigarren und Zigaretten und verlegenem Gesichtsausdruck. Aber als die Kränze niedergelegt wurden, verschwanden die Hüte von den Köpfen und man konnte den Eindruck haben, daß jetzt auch jeder auf dem weiten Platz etwas Ergriffenheit emp- fand. An diesem Vormittag galt das Interesse der Mannheimer dem Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer. Vielleicht hatte man von ihm etwas Besonderes erwartet, hochpoliti- sche Ausführungen, die geeignet gewesen Wären, die Mahnmalweihe und die Feier in unserer Stadt in ein hohes Licht zu rücken. Aber der Bundeskanzler sprach nur zum Thema des Volkstrauertags. Die Feierstunde hatte ihren eigenen Stil, der durch Beifalls- kundgebungen nur beeinträchtigt worden Wäre. Als der Bundeskanzler nach der Feier die Jesuitenkirche verließ, empfing ihn eine größere Menge mit freundlicher Zustim- mung. Nach dem Mittagessen im Kreise der Bürgermeister und der Ehrengäste verließ der Bundeskanzler gegen 16 Uhr Mannheim. —ch. Ausbrecher wieder„daheim“ nach einer Woche„Freiheit“ Die zwei 24jährigen Ausbrecher Ru- dolf Stauß und Hans Joachim Nickel sind am Samstagabend um 20 Uhr, also ge- nau eine Woche nach ihrer Flucht aus dem Landesgefängnis Mannheim, dort eingeliefert worden. Der Mannheimer Oberstaatsanwalt Willy von Mühlenfels und Kriminaldirektor Oskar Riester ha- ben die Ausbrecher bei einer Schweizer Zollstation abgeholt und sie in Kraft- wagen nach Mannheim gebracht. Stauß und Nickel sind in Einzelzellen unter- gebracht. Sie werden streng bewacht. Die beiden sind, wie Oberstaatsanwalt von Mühlenfels sagte,„körperlich und mora- isch völlig fertig“. Die Schweiz, von der die bèiden Verbrecher sofort ausgeliefert worden waren, habe auf die förmliche Bestrafung wegen unerlaubten Grenz- übertritts verzichtet. Für Kriegsopfer Zwei bunte Abende Es wäre hinzuzufügen: Mit geschmack voller Ansage! Denn was Clemens als un- ermüdlicher Plauderer in nobler Haltung vor dem Tonverstärker vorbrachte, ging allen Schlüpfrigkeiten weit aus dem Weg und blieb doch fesselnd, wenn er auch die Politik be- rührte. Die gute Vorbereitung des Ansagers aus Gründgens“ Schule kam zunächst der an- mutigen Tänzerin Anita Matysek zu gute, die recht nett stepte und Spitze tanzte, wie auch den„sechs frohen Sängern“, die allerhand geflügelte Melodien in Potpourri-Form ein- gefangen hatten und mit Humor würzten. Günstigen Boden fand die vielseitig ver- tretene Akrobatik, mit der zunächst die „2 Carmenas“ auf warteten, dann als May& Co. zu viert mit einem Kopfstand-Trick im Bann hielten. Sehr vielseitig beschlagen mit Zauberei war Theo Dürks, im zweiten Teil auch vor dem Malbrett als„Theo der Clown“ erfolgreich die Artistik vertretend. Auf paro- distischem Gebiet wartete Achim Holger mit wirksamen Tricks auf, auch als Steptänzer. Die Fortsetzung im zweiten Programm-Teil pot fast durchwegs eine wohldisponierte Stei- gerung. Mit Recht wies Ansager Clemens auf die unermüdlich musizierende Kapelle„Me- lodias“ hin(Kapellmeister Scharpff, am Kla- vier Kosmalski). Volkstrauertag und Mahnmalweihe Opfer und Cefullene muhnen zu Läuterung und Verständigung Bundeskanzler Dr. Adenauer:„Nicht in die Gegenwart fliehen, um die Vergangenheit zu vergessen“ Mit einer würdevollen Feierstunde wurde gestern vormittag in An- wesenheit von Bundeskanzler Konrad Adenauer in Mannheim das bei dem Schillerplatz aufgestellte Mahnmal für die Toten der Zeit von 1933 bis 1945 eingeweiht. Die von dem Kölner Bildhauer Professor Gerhard Marcks in UDeberlebensgröße geschaffene, in Bronze gegossene Figur eines über die Welt dahinfliegenden Engels soll mit ernster Eindringlich- keit an das schuldlose Sterben von Tausenden in jenen Tagen erinnern und den Lebenden Verpflichtung bedeuten. Annähernd 5000 Personen säumten den Platz zur Feierstunde, zu der die Stadt Mannheim und der„Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge“ aufgerufen hatte, um mit der Weihe des Mahnmals auch den Volkstrauertag zu begehen, dessen Ernst das Geläute aller Kirchenglocken der Stadt von 10.50 bis 11.00 Uhr ins Gedächtnis rief. Kaum war der letzte Glockenton verhallt, stiegen feierliche Klänge eines Chores des Badischen Sängerbundes unter der Leitung von Chormeister H. Gund. untermalt und begleitet von einer Bläsergruppe des Na- tionaltheater- Orchesters, in den klaren, son- nigen Novemberhimmel als Einleitung der Gedenkstunde, zu der neben dem Bundes- kanzler Prominenz aus dem Leben unserer Stadt, des Landes und der Regierung— an der Spitze Innenminister Fritz Ulrich— erschienen war. Menschenwürde und Nächstenliebe Als erster Redner sprach Mannheims Ober bürgermeister Dr. Heimerich über den Sinn des Volkstrauertages, den er in einem zu friedlicher Verständigung in Menschenwürde und Nächstenliebe mahnen- den Vermächtnis der Toten zweier Welt- kriege über alle Unterschiede von Konfes- sionen und Parteien hinweg sah. In unserer Stadt erhalte der Tag seine besondere Prä- gung durch die Weihe des Mabhnmals, das den Opfern und Gefallenen der Jahre 1933 bis 1945 gewidmet ist. Dem Gedenken der Opfer des ersten Weltkrieges gelte das 1950 erneuerte Denkmal für den Mannheimer Politiker Ludwig Frank, der 1914 als Kriegs- freiwilliger fiel. Eine ganz andere Aufgabe aber stelle sich für ein Denkmal der Opfer der Jahre 1933 bis 1945. Was in diesen Jahren geschah, lasse sich nicht mit den Ereignissen des ersten Weltkrieges verglei- chen. Nur ein Mann, der in dieser apoka- Iyptischen Zeit, in der der Fürst der Hölle die Macht an sich gerissen zu haben schien, selbst in tiefem Schmerz durch diese Jahre gegangen sei, habe als Seher, Künder und Ueberwinder ein Symbol schaffen können, wie es heute vor uns stehe. Ein tiefer Sinn liege darin, daß man das Mahnmal von Professor Marcks gerade auf den Schiller- platz gestellt habe, auf jenen Platz, der durch den gegen Gewaltherrschaft sich auflehnen- den Dichter ein Ort der Besinnung geworden sei und wieder werden müsse, ein Ort und eine Umgebung, die wieder Mittel- und Sammelpunkt geistigen Lebens zu werden uns zur Aufgabe mache. 16 000 Opfer An die 7725 toten Soldaten, die einmal in Mannheim stationiert waren, an die noch 4374 vermißten Soldaten, an die 2144 Zivil- personen, die in Mannheim während des Krieges ihr Leben ließen, an die politischen Opfer des Regimes und vor allem an die 2025 aus Mannheim deportierten jüdischen Mitbürger erinnere der Todes-Engel und an die Toten, die jetzt in unserer Mitte ansässig gewordene Flüchtlinge zu beklagen haben. Möge der herbe, strenge, keineswegs liebliche Engel, den geistig zu erfassen längere und ernste Betrachtung notwendig mache,— 80 schloß Dr. Heimerich— zu einer geistigen Er- neuerung führen helfen und nicht vergeblich zu Eintracht und Frieden mahnen unter den Menschen. Läuterung gewinnen Der Oberbürgermeister begrüßte dann den Bundeskanzler und dankte ihm, daß er mit seinem Besuch in unserer Stadt Anteil- nahme am Geschick Mannheims bekunde. Das Stadtoberhaupt charakterisierte den Kanzler als eine ragende und mahnende Ge- stalt in der Bundesrepublik, der die Verwirk- Einen Schritt weiter im Ringen mit der Tuberkulose Gestern nachmittag wurde das erweiterte Mannheimer Tbe-Heim eingeweiht. Auch am Volkstrauertag wollen wir nicht nur allein der Toten gedenken, son- derm auch für die lebenden Sorge tragen— so sagte Oberbürgermeister Dr. Heimerich sinngemäß gestern nachmittag bei der Ein- weihung des seit vorgestern über 210 Bet- ten verfügende, erweiterte und zum Teil völlig neu gebaute Tuberkulose-Heim in der Bassermannstraße. Für 320 00 DM hat die Stadt Mannheim nach dem Kriege das frühere jüdische Eigentum erworben, das im Dritten Reich als Polizeikranken- haus verwendet und während des Krieges schwer beschädigt wurde. Mit dieser Summe wurde der moralische und juri- stische Besitzanspruch der jüdischen Ge- meinde abgelöst, der 1933 das Haus wegge- nommen worden war. Der Plan, das Haus zu einem Tbe-Heim zu machen, habe die finanzielle Kraft Mann- heims weit überstiegen, schilderte Dr. Hei- merich. Erst die Gründung eines„Verban- des zur Bekämpfung der Tuberkulose im Stadt- und Landkreis Mannheim“ als Zweck- verband habe diese Absicht realisierbar ge- macht, indem Krankenkassen, das Landes- versicherungsamt, die„Internationale Tbe- Hilfe“, der MecCloy-Fonds, die Lemdesregie- rung und andere Gönner als Mitfinanziere Hilfreich eingesprungen seien; nicht zuletzt in der Erkenntnis, daß ein solches Heim in einem Stadtkreis, in dem etwa 3600 Tbe- Erkrankungen bekannt seien— davon 926 Fälle offener be— eine unumgängliche Notwendigkeit bedeute. 500 Fälle offener be wurden allein im Stadtgebiet gezählt, Ius dem Mannheimer Polizeibericht Kabeldieb im Großformat. Bei der Klä- rung von Altmetall- Diebstählen stieß die Polizei auch auf einen 30 jährigen Schlosser aus Neckarau, der in einem Schuppen unter einem Kohlenhaufen etwa 350 Kilo Kupfer- leitungsdraht versteckt hatte, der bereits entsprechend zerkleinert war. Bei der Ver- nehmung stellte es sich heraus, daß es sich bei dem Festgenommenen um einen Kabeldieb von Großformat handelt. Er hatte im Laufe der letzten 13 Monate zusammen mit einem e Wohin gehen wir? Montag, 17. November: Nationaltheater 19.30 bis 22.00 Uhr:„Moral“; Musensaal 19.30 Uhr: 2. Akademie- Konzert: Mozartsaal 20.00 Uhr: Gastspiel Marvelli: Christuskirche 19.30 Uhr: Orgelkonzert mit Werken von Bach(Bach- chor); Amerikahaus 20.00 Uhr: Filme:.. Vater sein dagegen sehr“, 19.30 Uhr: Schallplatten konzert mit Werken von George Gershwin. Dienstag, 18. November: Nationaltheater 19.30 bis 22.30 Uhr:„Hamlet“; Musensaal 19.30 Uhr: 2. Akademie-Konzert: Mozartsaal 20.00 Uhr: Gastspiel Marvelli; Amerikahaus 20.00 Uhr: Vortrag von Everett Helm:„Amerikanische Kammermusik“. Wie wird das Wetter? Weiterhin kalt . 5 Vorhersage bis Dienstag früh: Montag vor allem in der Rhein- ebene vielfach trübe und nur zeitweise leichte Bewölkungs- auflockerung. Höchstens verein- 5 zelt etwas Schneefall möglich. Temperaturen knapp über 0 Grad ansteigend, schwachwindig. In der Nacht zum Dienstag überwiegend wolkig und gelegentlich auch etwas Schneefall. Leichter Frost zwischen minus 2 und minus 5 Grad. Komplicen, der inzwischen ebenfalls festge- nommen wurde, in Heidelberg, Mannheim und Heppenheim die Blitzschutzleitungen an den Starkstromleitungen abmontiert und als Altmetall verkauft. Der von den beiden Die- ben verursachte Schaden beträgt rund 63 000 DM.— Die Täter waren erst nach längerer „Bearbeitung“ zu einem vollen Geständnis zu bewegen. Schlechte Erfahrungen mußte ein Uhren- händler mit einem eingestellten Vertreter machen. Er hatte ihm zum Verkauf eine Musterkollektion von Armbanduhren und Armbändern übergeben. Der Vertreter war mit dem Verkauf der Uhren auf seine Weise schnell fertig. Er verpfändete sie und ver- spielte den Erlös in Höhe von 400 DM in einem Spielklub. Der Vertreter wird auch von der Staatsanwaltschaft Frankenthal gesucht. Er konnte inzwischen festgenommen werden. Wenn Strafgefangene Waffen reinigen. Einen wichtigen Fund machten zwei Arbeiter beim Ausbessern des Holzzaunes, der das Landesgefängnis vom Städtischen Gaswerk trennt. Sie entdeckten an dem Zaun eine 08- Pistole, die nach Sachlage von den beiden Ausbrechern Stauß und Nickel herrühren dürfte und bei ihrem Ausbruch zurück- gelassen wurde. Meinungsverschiedenheiten. Auf der Schönau gerieten in einer Wohnung zwei junge Leute in Streit, in dessen Verlauf der eine dem anderen mit einem Schlagring an der Schläfe eine Verletzung beibrachte und der Verletzte seinen Angreifer mit einer Scheintodpistole„niederschogßs“.— Ebenso hitzig waren zwei 18 jährige auf dem Linden- hof veranlagt. Mit einem harten Gegenstand wurde einer bei der Ausein andersetzung so ernstlich an der Stirn verletzt, daß er sich in ärztliche Behandlung begeben mußte. von denen jetzt knapp die Hälfte— also trotz allem noch viel zu wenige— sofort in Mannheim in diesem Heim behandelt und gepflegt werden könne. Das Stadtoberhaupt dankte bei der kur- zen Feier, die das Kammermusiktrio Laugs — Mendius— Behr geschmack- und niveau- voll ausschmückte, allen wesentlich am Werk beteiligten Persönlichkeiten und Institutio- nen und schloß mit guten Wünschen für das Personal des Hauses., vor allem aber für die Patienten. Dr. W. Trill. der Leiter des Heimes, nanmte es die Hauptaufgabe des nun selb- Ständig gewordenen Institutes, an offener Tbe Erkrankte sofort aus ihrem häuslichen Kreis herausmmehmen, um jede Anstek- kung zu verhindern und sie im Heim zu be- handeln. Dr. Trill dankte seinerseits dem Oberbürgermeister für die von ihm als Vorsitzenden des„Verbandes zur Bekämp- fung der Tuberkulose“ geschaffene Möglich- keit, das Heim errichtet haben zu e 2 lichung der Demokratie und die Erhaltung des Friedens besonders am Herzen liege. Dr. Adenauer deutete anschließend in einer kurzen Allsprache die Mahnung der To- ten als eine Verpflichtung an die Lebenden, nicht in die Gegenwart zu fliehen, um die Vergangenheit zu vergessen, sondern aus der Erinnerung an Vergangenes Läuterung zu ge- winnen, das gemeinsame, verbindende Leid über entzweiende Tagesfragen hinweg zu einem Streben nach Einigkeit umzumünzen und daran zu denken, daß Bruch des Rechtes, der Gerechtigkeit un des Friedens in der hin- ter uns liegenden Zeit dazu führen müßten, über allem jene damals mißachteten Ideale, vor allem aber den Willen zum Frieden wie- der aufzurichten. Gerechtigkeit und Friede Für die protestantische Seite sprach Lan- desbischof D. Bender, Karlsruhe, der über das Unglück der Gräber die Bitterkeit der Schuld stellte, weil unser Volk sich einmal entschlossen habe, den„Ballast unwerten Le- bens“ über Bord zu werfen, in der trügeri- schen Hoffnung, die Fahrt im Lebensschiff- lein werde leichter. Es gelte, jenem Geist ab- zusagen, der hinter gleigßenden Reden schon die Gräber bereite, jenem Geist, der im An- dersdenkenden den Todfeind sehe. Die Toten aber mahnten, gut miteinander zu sein, Ge- rechtigkeit und Friede walten zu lassen. Kein Leben endet im Nichts Der Apostolische Protonotar Dr. Rein- hard, Freiburg, führte aus, die Toten seien im wirklichen Leben und sprächen zu uns durch die höchsten Güter irdischen Lebens, Volk, Vaterland, Freiheit und Gewissen, und lebten so in des Wortes buchstäblicher Be- deutung unter uns, denn kein Leben ende im Nichts, zu stark und zu mächtig sei die Kraft des Geistes. Mit dem Opfer des irdi- schen Lebens hätten die Toten die höchste Form des Lebens erreicht, denn niemand meistere das irdische Leben besser, als jener, der glaube, daß durch den Tod nichts ver- loren gehe. Ein ganzes besseres Deutschland Landesrabbiner Dr. Geis, Karlsruhe, sagte, es sei schwer, vor dem Mahnmal zu spre- chen, weil der Schmerz alles übersteige. Ein Schrei, der den Himmel spalte, müßte der „Ausdruck des jüdischen Schmerzes sein, denn nicht nur die Zahl jüdischen Sterbens spotte jeder Beschreibung, mehr noch, daß sich das Judentum nirgendwo ein Grab den- ken könne. Vielleicht mache es der wunder- sam- schöne Engel den Lebenden zum Vor- Wurf, daß sie noch lebten, aber mit totem Herzen, denn wo sei heute noch zu erken- nen, daß all die Greuel und Schmerzen, die das Judentum habe erdulden müssen, zu Läuterung, zu Umkehr, geführt hätten? Wir ale seien verloren, wenn es nicht gelinge, den teuflischen Ring der Vermassung zu sprengen, wenn aus all diesen Tränen nicht echte, verantwortungsvolle Individualität entsteige. Wohl sei es ein Trost, daß es viele gebe mit gutem Willen und erschütter- tem Herzen, nicht nur unter den älteren Ge- nerationen, sondern vornehmlich bei der Ju- gend, aber es möge eine Zeit kommen, da die Hände des Engels ein ganzes besseres Deutschland segnen könnten. Kränze und Gesang Nach den Ansprachen legten der Bundes- kanzler und Dr. Heimerich Kränze an dem Mahnmal nieder; zahlreiche gleiche Ehrun- gen durch Verbände und Institutionen folg- ten. Den Schluß der Feierstunde bildeten die feierlichen Klänge des„Heilig, heilig, heilig ist der Herr.. Dann löste sich die Trauer gemeinde schweigend auf! mle Belriebe sind gesellschuftliche Einrichtungen Hochschultag katholischer Studenten mit Festrede über neues Denken Einen Hochschultag feierten gestern die Katholische Studentengemeinde der Wirt- schaftshochschule und die Vereinigung ka- tholischer Akademiker E. V. Mannheim. Im Festgottesdienst in der Unteren Pfarrkirche predigte der Apostolische Protonotar Dr. W. Reinhard Freiburg) über das Thema:„Glau- ben in der Wissenschaft“. Chor und Orchester unter Studienrat Braxmaier führten die Mariazeller Messe von Haydn noch einmal auf, mit der am Sonntag zuvor die Erneue- rung des ältesten Mannheimer Gotteshauses gefeiert wurde. Am Nachmittag war in der vollbesetzten Aula der Wirtschaftshochschule eine Festakademie, in deren Mittelpunkt die Festrede über„Die Stellung des Menschen in der Wirtschaft“ von Universitätsprofessor Dr. Guido Fischer München) stand. Nach Professor Fischer erleben wir heute eine Renaissance des Menschen und seiner gesellschaftlichen Eigenschaften im Wirt- schaftsleben. Der alte Taylorismus ist über- wunden, der den Menschen nur nach seiner Brauchbarkeit fragte und ihn als auswechsel- bare Ware betrachtete. Man hat den Men- schen in seiner Abhängigkeit von seiner menschlichen Umwelt erkannt, hat unpro- duktive zwischenmenschliche Spannungen umzustimmen verstanden und damit Erfolge für die Verbesserung des Betriebsklimas und des Wirtschaftserfolges erzielt. Gegen modische Betrachtungen stellte Processor Fischer seine Thesen: Wirtschaf- ten ist ein Tun von Menschen, kein natur- Wissenschaftlicher Ablauf. Das Denken in Eigentumsordnungen und Kapitalbegriffen erfaßt niemals das eigentliche Leistungs- vermögen eines Betriebes, der als ein Zu- sammenspiel von Sachkapital und planen- der, leitender und ausführender Arbeit ver- standen werden muß. In den Vereinigten Staaten, aber auch in Deutschland wurde der Mensch im Merischen am Arbeitsplatz entdeckt. Durch das bewußte Eingehen auf Befinden und Gestimmtheit des Menschen in der Wechselwirkung mit seiner Lei- stungsfähigkeit konnte man Kräfte mobili- sieren. Die Steuerung des Willens der arbeitenden Menschen, seine bewußte Ein- schaltung in die Betriebsziele und alle Teil- Vorgänge zu ihrer Verwirklichung hat sich Als produktiver erwiesen als alle Gänge lung durch Kontrolleinrichtungen. In den Personalverwaltungen müsse Menschen- führung geleistet, das wirkliche gute Bei- spiel müsse an den Betriebsspitzen gegeben, nicht von anderen verlangt werden. Ein Betrieb müsse als Institution der mensch- lichen Gesellschaft verstanden werden, die Betriebsleitung müsse für das mitmensch- liche Gedeihen Verantwortung überneh- men. N Die Begrüßungsansprache von Dr. Graf und die Festrede waren umrahmt von Stu- dentenmusiken aus dem 17. Jahrhundert, die von der Kammermusikvereinigung der Wirtschaftshochschule unter der Leitung von Studienrat Dr. Riehl ansprechend darge- boten wurden. F. W. k. „Vor der Weltunschuuung steht der Friede“ Prof. Klara Maria Faßbinder sprach in Mannheim Im Auftrag der„Westdeutschen Frauen- friedensbewegung“ sowie für die„Notgemein- schaft für den Frieden Europas“ und den „Internationalen Versöhnungsbund“ sprach Prof. Dr. Klara Maria Faßbinder von der Pädagogischen Akademie in Bonn am Sams- tag im Wartburg- Hospiz. Sie meinte, es sei ein billiges Abschreckungsmittel, jeden und alle, die für den Frieden sich einsetzten, als „kommunistisch“ oder„kommunistisch, ge- tarnt“ zu brandmarken. Sie sprach von sich selbst als einer guten Katholikin, die, weil die Russen Zufällig„etwas Vernünftiges“ wollten, sich nicht dazu überreden lasse, des- halb für„das Gegenteil“ einzutreten Prof. Faßbinder setzte sich dafür ein, das gegenseitige Mißtrauen aus dem Wege zu räumen. Damit, daß man Dr. Adenauer als Kriegshetzer diffamiere, sei nichts erreicht. Man müsse ihm vielmehr einräumen, daß auch er, von seinem Standpunkt aus betrach- tet, sicher von„seiner guten Sache“ über- zeugt sei. Es gehe darum aufzuzeigen, daß das Ziel wohl unter Umständen das gleiche sein könne, der in Richtung auf dieses Ziel aber beschrittene Weg ins Verderben führen müsse. Die Frauen vor allem seien es, die dazu beitragen können, der propagandisti- Fllmspiegel — Unser Bild zeigt Bundeskanzler Adenalef dei der Feierstunde in Mannheim, neben ihm Professor Marcks, der Schöpfer des Mahnnmah Foto: Thoms Kurze MM-Meldungen Ein schwerer Verkehrsunfall erelgneg sich am Sonntag auf der Autobahn Sand- hofen— Lampertheim gegen 15 Uhr. En amerikanischer Personenwagen stieß einen Kraftradfahrer um, der mit schwerer Ge. hirnerschütterung ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Wirtschaftsoberschule. Anfang Janua 1953 beginnen neue Vorbereitungskurse füt Bilanzbuchhalter, die sich in Abendkurse über drei Jahre erstrecken. Interessenten Wollen sich bei der Wirtschaftsoberschulz R 2, 2(Telefon 45151) anmelden. Ring politischer Jugend. Die staats- uni kommunalpolitische Unterrichtung in Mann- heimer Schulen wird am 17. November, 10% Uhr, in der Gewerbeschule in U 2 fortge- setzt. Es spricht H. Gommel über„De Jugend und die politischen Parteien“. Christlich- Demokratische Union(Sozial politischer Ausschuß). Am 17. Novemben 18 Uhr, im Wartburg-Hospiz Versammlung Ueber„Die gewerkschafts- und sozialpoll tische Situation“ spricht Gewerkschaftssel- retär Willi Lulay, Karlsruhe. Gewerkschaftsbund. Am 18. November 19.30 Uhr, im Gewerkschaftshaus Vortrag Im Jahre 2000 wird man vielleicht Atomkraft fahren, fliegen, heizen usw.- abel seine Schuhe wird man wohl auch dann noch mit Pilo pflegen, denn:„Pilopolierte Schuh tragen, hebt jederzeit das Wohlbehagen.“ ö für Betriebsräte und Vertrauensleute„as bringt uns das Lastenausgleichsgesetz?“ I spricht Sachbearbeiter Hillenbrand vom Ant kür Soforthilfe. Arbeitskreis der Mannheimer christlichen Jugend für deutsch- französische Verständ- gung. Am 18. November, 20 Uhr, spricht in Amerikahaus Dr. Kirstein über„Die Ins Korsika“; dazu Farblichtbilder. Wir gratulieren! Leo Zeller. Mannheim- Sandhofen, Gaswerkstraße 1. wird 79 Jab alt. Liesette Blatz, Mannheim. Karl-Laden- burg-Straße 4, vollendet das 81. Lebensjahr Capitol:„Menschenschmuggel“ Nach dem Roman„Haben und Nichthaben vom„Wem die- Stunde- schlägt“- Verfasst Ernest Hemingway wurde hier ein Film ge. dreht, der trotz einiger Konzessionen an die Konvention den dramatischen Gehalt de Buches getreulich ins Optische übersetzt,. teilweise sogar sublimiert. Das heißt, vet. dichtet im Sinne des charakteristischen Film- merkmals der Bewegung und der mit de Kamera eingefangenen Atmosphäre. Is f nicht viel, was diesen Bildstreifen von de übrigen Reißer-Konfektionsware untersciel det, aber das wenige ist charakteristisch fl Hemingway. Dialogfetzen, die es faustdd hinter den Ohren haben, einzelne Szenen d in ihrer Symbolkraft tiefe menschlich Wärme ausstrahlen, insbesondere aber dd mitunter geradezu rücksichtslose Realist der Ausdrucksform Hemingways, die im hie und da leicht abgeschwacht wurde. Tro dem hat der Regisseur Michael Curt filmisch richtig, manche stilistische Deli tesse im Interesse der Handlung unter den Tisch fallen lassen, so daß der Hauptalzent auf einer Ansammlung von Spannung gehalten liegt. In den Hauptrollen John Gl. fleld, Patricia Neal und Phyllis Thaxter. 10 schen Verhetzung und Diffamierung auf de politischen Ebene ein Paroli zu bieten. Die Anstrengungen für den Wiederaufbad Westdeutschlands und die amerikamtc Hilfe wurden von der Rednerin anerkant Aber, so meinte sie, es solle nicht vergesse werden, inwieweit von Anfang an chen ge plant gewesen sei,„das alles in Gestalt ein, deutschen Blutzolls einmal zurückzuforden, EVG- und Generalvertrag seien nichts and res als ein Versuch, die drohende Ausen“ andersetzung zwischen den Vereinigten Sta ten und Sowjetrußland zu Gunsten der zu entscheiden Prof. Fagbinder sprach 8 diesem Zusammenhang von der„sich 1 weiter drehenden Spirale“. in der eint ordnung der Westallilerten hinsichtlich deutschland und den Russen imme e, einem Gegenschlag in bezug auf die S000, zone beantwortet worden sei und werde, 1. werde auch die Integration der Bundes g. blik in den Westen die hermetische 5 beziehung Ostdeutschlands in das S0, system und seine Abriegelung gegeit de dem Westen nach sich ziehen und dam fen Spaltung Deutschlands„unendlich verttefgg Darum sollte wenigstens der Versu 15 Verständigung gemacht werden, bevor% den Vorhang niedergehen lasse. — I EF 1 195 Mu Vet Alt Die alle Vate Ma: Feue 14 U e en Sta 28 18 herz und unve das agel Ma! „ 8 2 3 5 9. 9 r. N E ˖— F ˖ͤ•Z—U;ö— ¶ ⁰ꝛů pr ̃ ⅛ ͤQK..̃]« Ju ß! 53 a Ir 266 Montag, 17. November 1932 MORGEN- Seite 7 , D u. Nee e e 1. 8 4 2 Seiten- 5 a i b a i KEINE N SEE as SEIFEN- DAMM, 6 3.1 straße FI LMT H EATER 35 4070 ½% ist mein offenes Marken-Bodenwachs b1111g er als mit Dose gekauft. Wir füllen Ihre Dose wieder auf. % Dose 5% Dose 1 Dose Heute letzter Tag! Die Pirafenkhnigin statt Karten 4 9 5———— 1 3—— 2 1 5 0„ Beginn: 13.43, 16.00, 18.10, 20.20 Uhr in li„ ö ö 5 1. c. Breite str. TAgl. 9.5 5 Am 14. November 1952 wurde mein lieber Mann, mein guter Vater, Sohn, Schwie- 3. Sorte 0,70 DP 1.40 BN 2.70 PR Telefon 3 26— u tr tt 4 8 Verlorene Frauen gersohn, unser Bruder und Schwager, Herr Dipl.-Ing. Fritz Kaeser Direktor der Städt. Verkehrsbetriebe und Geschäftsführer der Rhein-Haardtbahn- Gesellschaft Wer Qualität sucht auch in Roßhaarbesen Blocker Haar- und Kleiderbürsten geht zu SEIFEM- DANN. G 3.1 Advent- u. 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November 1932 in 7 „ stadtwerke Mannheim Die Betriebsräte JJJJJTVVVVVVCCTCCTCTTCCCTCTCTTVTTTTſT0TT(TVTCT00TTT WELTENBUMMEL Verkehrsbetriebe schäftshaushalt 3 ab so- die Mit Schiff und Flugzeug vom Aequator zum Polarkreis 1(Sozial. kort oder 1. Dezember ges uc ht. 2 2 Land, Leute und Lebensverhältnisse in fremden Zonen: 100 Aufsichtsrat und Direktion Gaststätte Kramer, H 4, 22. Siedler-Drogerie Nord- und 3 1— E N— g 5 5 8 Rhein-Haardtbahn- Gesellschaft m. b. H. Italien Afrika Grie and Kreta stin a N der schone Bade- u. Frottiertücher eröftne. e e O Zzlalpoll 15 sind immer ein begehrtes Ge- 7 Unter anderem: Siedler im Urwald un er Prärie. chaftsselh Die Feuerbestattung findet arm Plenstag, dem 18. November 1952, vormittags 11.00 Uhr, un 5 8 NMeinz Rib ner, Drogist Kampf gegen Giftschlangen und Insekten Rettungs- Krematorium, Hauptfriedhof Mannheim, statt. 12 22 5 Telefon 5 93 48 Manöver auf dem Atlantik! 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Schneidet, Wiesbodes a usg 5 79 Jahn e Ref. Sachbearbeiter Hillenbrand irI-Laden- 5 eee 3 5 i Kauf ges ue he Von Ant r e ebensjabl Familie Heinz Scheelen, erstelgerongen Zahlreiches, pünktliches Er- Bous/ Saar. a Am 14. November entschlief nach langer Krankheit und doch für 1. scheinen erwünscht. Kaufe laufend gebr. Bettfedern. An 0 uns zu schnell mein lieber Mann, unser guter, treusorgender 4 gebote unt. Nr. 05093 an den Verl. Die Beisetzung hat nach dem Wunsch der Verstorbenen in Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater, Bruder und 5 21. on 20 3 1 aller Stille stattgefunden. Onkel, Herr e 4 4 12 ggel“ Johann Kolb sue n 8, fur, einge ndemsten 8 f ersteigerungen: ichthaben i er e e 9 5 e J e 1 Assel antike un m„gute Bil- 1 ge Mannheim Käfertal, den 17. November 1932. der, e und Marken- 0 5 3 J Wotanstraße 108 porzellane. zen an de Am 15. November 1952 entschlief nach langem Leiden im Abe Mm Waldhof 5 eckwe 179.181 ehalt das 1. Lebensjahre mein lieber, guter Mann, unser lieber In tiefer Trauer: Margarete Kolb geb. Reuther N 7, 8 Telefon 4 34 0 2— 9 ersetzt. Vater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Herr und alle Angehörigen Telefon Nr. 3 98 37 Omnibushaltes telle Neues Leben ꝛſeißt, va. Die Beerdigung findet am Dienstag, dem 18. November 1932, Kriele 3 3 men Fin. Karl Ru en d er 16 Unr, in Käfertal statt. 8 3 W 5 Gg. Wagenblaß Wwe., Möbelwerkstätte, Eschelbronn r mit de PP Str. 103.„Zähringer Löwen“. Ver- re. Es N steigert wird: Bekleidung, Wäsche n von d Mannheim Schönau, Kattowitzer Zeile 71 u. mehr. Rud. Witt, Versteigerer. intersche. Wohlvorbereitet verschied am 16. November 1952 mein lie- 6 Intlefer Trauer: ohlvorbereitet verschied am 16. Nov istisch il 1 ber M Vater und Opa, Herr 8 i Lisa Ruppender er Mann, 1 Pa, Verkäufe ö — Familie Karl Ruppender J ef Henk f 8 5 Des 970 65 en Erfol ges Wegen 5 1 Baugle 25 m, 1 Run er, 250 1 zenschlich„Maria Schwacke geb. Ruppender 08 Ltr., Zünstig abzugeben. 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Baugesellschaft Mannheim mbH. 1 Kun 8 mit Musik, Gesang. Engelsreigen und Kinderballett vergessen TTTTTbTTbTTPTbT(TPTPTCT(TPTPT(T(TbT(TTTbTTb. N 5 5 3 VN 1/52. Vergleichsverfahren. Ueber das vermögen der Fa. Alexander 5 5 he schon ge ee eee eee Heberer, inhaber Hans fleberer, Mannheim-Rheinau, Mülheimer Str. 5, 2. Klaviere F stalt eine! Eisschrankfabrik, würde heute nachmittags 4 Uhr, das Vergleichs- 3 Musikalien 2. Bild: Im tiefen Wald i 1 verfahren zur Abwendung des Konkurses eröffnet. Vergleichsverwal-.. urorceg 5 ter ist: Georg Schmidt, Lereidigter Bücherrevisor, Mannheim. O 7, 2. pi V 3 3. Bild: Bei der Knusperhexe chts ande, Bestattungen In Mannheim Vergleichstermin ist am Montag, dem 15. Dezember 1952, nachm. 3 Uhr, 4. riano: ermietung 8 e Ausell vor dem Amtsgericht 1 8 2. Stock, 9 575 18 5 5 Schallplatten Aufgeführt vom Stad 1952 biger werden aufgefordert, ihre Forderungen alsbald in doppelter Fer-. 5 f ten USA Montag, 17. November tigung anzumelden. Der Antrag auf Eröffnung des Verfahrens nebst 6 Accordeons M A N C H E N 1 HN E AT 2 R K U R 5 F A L 2 n der in Hauptfriedh 1 Zelt Anlagen sowie das Ergebnis der weiteren Ermittlungen sind auf„ Leit: 1. v sprach K 5 der Geschäftsstelle zur Einsicht der Beteiligten niedergelegt. 7. Klein- Instrumente e 2 8 ich immer VVJVJVJVJVVV%%%% m ĩͤ Mannheim, II. November 1952. Amtsgericht BG 3.. Spielleit Elisabeth Vaa 5 ine An- Rand; Maria, Unter den Birken 139.30— 2 8 Werkstätten Pielleitu ng 2 8 ich West. Fänlen ename, kon esenwes 2 110. Musikalische Leitung. Altred Köhler tlich aß Aßler, Käthe, Wotanstrage 9g. 11.30 5„„ nmer. Krematorium 5 135 5 5, 0 21 Rothmun ie 0 80 Wiegner, Irmgard, Goethestraße 111i. 13.00. e eee e Technische Leitung Fleinz Kraft werde Friedhof 8 bis 14 J., ½ Schülergeige, Colich . andhofen 8„ ergeige, C„ Ermäßigte Fintrittspreise für Erwachsene und Rinder auf indesrepu- 8 5 leicht besch., zu verkaufen. Adr. i 25 5 5 5 ische 15 b Häfner, August, Viernheimer Weg 0 1444.13 einzus. unt. Nr. A 05178 im Verlag. numerierten Plätzen„50 DM.% DM und 1.— DM 8 So- er riedhof Rheinau 2 Kaffeeröster, elektr. u. Gashelzg., Karten vorverk„MIA“ ü a auf in der Schalterhalle des geterüg Stoll, Elisabeth, Bruchsaler Str./ 14.00 zu verk. Ang. u. Nr. 05349 a. d. V. A er ple, damit 1 151 turm; Zeitungskiosk Nöltner, am Ufa, N 7; Kiosk Schrecken- vertiefen tsetellt von der Friedhofver waltung der stadt Mannheim a 188 Mehrere 5 berger, Weinheimer OEG-Bhf.; Kiosk Schleicher, Tattersall ner Anti kin fendt end ttt ekkoss esc fen ee min F„ ene O. F. Spieß& Sohn Kleinkarlbach Rhpf. und Sete Sh magen wen — TTF Pfaffenhuber, H 1. 14 Seite g MORGEN Montag, 17. November 1952/ Nr — Zweitel an der Geschichte/ von todes frei In der guten alten Zeit genügte es, schön zu sein, um unsterblich zu werden. Frauen, die Geschichten machten, machten auch Ge- schichte. Denken wir nur an Helena, deren Schönheit den Trojanischen Krieg, Homers Werke, Shakespeares„Troilus und Cressida“, Gemälde von Rubens, Teile des Faust II und eine Operette von Offenbach auslöste. Freilich mußte auch schon damals die Schönheit mit einer Entführung und einem Krieg gekoppelt sein, damit ihre Inhaberin in die Geschichte eingehen konnte. Aber wie ist es heute? Es ist kaum anzunehmen, daß die Beine von Rita Hayworth oder der Busen von Silvana Mangano mythenbildend wirken. Vorbei sind die Zeiten, da Klio, die Muse der Geschichte, über ein Tanzbein stolperte, da Geschichte im Alkoven gemacht wurde, wo die Betten zu stehen pflegten. Entweder haben unsere Politiker so wenig Zeit oder sie sind zu alt, um ihre Parteilinie von der Erotik verbiegen zu lassen. Gott Amor bläst keinen Wind mehr in die Segel der Weltgeschichte. Wer einen handfesten Krieg vom Zaun bricht, hat am ehesten Aussichten, einzu- gehen in die Geschichte. So lange unsere Kinder noch in der Schule den Dreißigjähri- gen Krieg(16181648) statt des 21 jährigen Friedens(19181939) auswendig lernen müs- sen, sind die Männer, die Kriege führen, hoffnungsvollere Anwärter auf Nachruhm, als solche, die Kriege verhindern. Wer in Stein gehauen oder in Bronze gegossen wer- den will, beschließe deshalb bei Zeiten, Po- litiker oder Marschall zu werden. Allerdings kann das auch schief gehen, denn des einen Denkmal ist des anderen Nürnberger Prozeß. Aber selbst in den Geschichtsbüchern ist der Mensch nicht gut fundiert. Denn Klio hat Launen. Von Zeit zu Zeit pflegt sie dem Ruhm ohne h gewogen zu sein, zur Flasche zu grei- ten; und die Gestalten, die in die Geschichte eingegangen sind, werden schwankend und verlieren ihre Konturen, Um mit Schiller zu sprechen: Von der Parteien Gunst und Haß verzerrt, schwankt ihr Charakterbild in der Geschichte. Denken wir bloß an Karl den Großen, den Klio im Laufe der Jahrhunderte mit den widerspenstigsten Attributen versah: Bewahrer der deutschen Sprache. Erfinder der Bürokratie. Vorkämpfer des Christen- tums. Lebemann(vier Frauen, daneben zahl- reiche Buhlerinnen). Förderer der Künste und Wissenschaften. Und die Germanen? In meiner Jugend wußte man nicht viel mehr von ihnen, als daß sie auf der Bärenhaut an den Ufern des Rheins lagen und immer noch eins tranken. Dann wurden sie ein kleines Jahrtausend lang mit modisch geschnittenen Fellen und Reformkleidung ausstaffiert, trugen ihre Merseburger Zaubersprüche in Runenschrift im Tornister und hatten fast so viel erfunden, wie heute die alten Russen. Aber unser öster- reichischer Diktator a. D. hat ihren Ruf so sehr verdorben, daß jüngst Luxemburg fast die diplomatischen Beziehungen zur Schweiz abgebrochen hätte, weil eine Schweizer Zei- tung die Großherzogin eine„germanische Er- scheinung“ genannt hatte. Auch auf Klio ist kein Verlaß. Die Ge- schichte nimmt dieselbe Färbung an, wie die Brille, die der jeweils herrschende Diktator aufzusetzen befiehlt. Schiller griff einmal in die Saiten, um den Tyrannen Dionys in dreifüßigen Jamben zu charakterisieren Sie erinnern sich: Zu Dionys, dem Tyrannen, schlich— Damon, den Dolch im Gewande. Inn schlugen die Häscher in Bande. Was wolltest du mit dem Dolche, sprich! Entgegnet ihm finster der Wüterick. Die Stadt vom Tyrannen befreien. Das sollst du am Kreuze bereuen. So sieht es Schiller. Aber wie wäre dieser Vorfall wohl in die Geschichte eingegangen, wenn es damals eine von dionysischem Kapi- tal unterstützte„Neue Zeitung von Syrakus“ gegeben hätte? Da hätte man lesen können: Noch gut abgelaufen „Die Vorsehung kat unsere Stadt vor einem furchtbaren Unglück bewahrt. Unser von unse- rem ganzen Volk verehrter Tyrann Dionys wurde im hiesigen Stadttheater während einer Probe zur Uraufführung von Aeschylos“„Die Perser“, die der Dickter im Auftrag unseres Tyrannen selbst inszenierte, von einem vom Feind gedungenen Mörder attentätlich ange- gangen. Der Wachsamkeit unserer geheimen Stadtpolizei ist es zu verdanken, daß der Meuchler entdeckt wurde. Er legte seinen Dolch und ein volles Geständnis ab. Ein Son- dergericht hat inn spontan zum Tode ver- urteilt.“ Es ist schon so: die politischen Gesichts- punkte sind die Sommersprossen auf histo- rischen Porträts. „Der eingebildete Kranke“ im Notionaſtheqter Eine Ballett- Szene aus der Riedyscken Neuinszenierung von Molières Komödie„Der einge- bildete Kranke“, die das Mannheimer Nationaltheater am Freitag im neuen Mozart-Saal des Rosengartens herausbrachte. Zeichnung: Bruno Kröll Unklassische Komödie mit Gesang und Tanz „Der eingebildete Kranke“ als erste Schauspielcufführung im neuen Mozartscal Jean Baptiste Poquelin, Hofschauspieler seiner Allerchristlichsten Majestät, war eben 51 Jahre alt gewesen, als er während einer Theateraufführung in Paris einen Blutsturz bekam, dem er am 17. Februar 1673 erlag. Das Stück, in dem er die Titelrolle gespielt hatte, hieß„Le Malade Imaginaire“. Erst wenige Tage vor der Aufführung war es fer- tig geworden. Er selbst hatte es sich auf den kranken Leib geschrieben— wie alle seine Stücke unter einem Pseudonym allerdings, das er sich für sein Auftreten als Theater- dichter, Theaterdirektor und Schauspieler zugelegt hatte: Moliere. Es war dies eine Ballett- Komödie mit Ge- sang, in der auf höchst possierliche Weise ebenso den Herren Doctores Ciarlatanes einige nicht immer zierliche Wahrheiten ge- sagt wurden wie den hypochondrischen Fa- milien-Tyrannen, die ihren Leichnam als ein Heiligtum ansehen, für das sie blindlings bereit sind, selbst das Glück ihrer Kinder zu opfern. In erster Linie aber war das Ganze ein Spaß; einer von denen, die offen auf der Hand liegen, die jeder versteht, unzimperlich wie die Zeit, aus der er geboren wurde, und ohne den doppelten Boden spitzfindiger Hin- tergründigkeiten. Die kamen erst später, als man meinte, die Verwandtschaft zur italie- nischen Commedia dell' arte leugnen zu müs- sen, und der Posse mit klassischen Glacs- handschuhen und psychologischem Hem- mungsmieder gegenübertrat. Es scheint darum gar nicht so abwegig, wenn Axel von Ambesser und Franz Josef Wild(musikalisch begleitet von Karl von Feilitzsch und Wolfgang Liebold sich des 24 Bände Westlicher Geist Ein geistes geschichtliches Kompendium Neun Jahre lang haben zwei amerika- nische Gelehrte, die Chikagoer Professoren Hutchins und Adler, mit ihren Mitarbeitern die Zeugnisse der menschlichen Geistes- geschichte extrahiert und nun nach tausend Siebungen deren wesentlichste Bestandteile in vollständigen Fassungen in englischer Sprache herausgebracht. Die gültigen Texte abendländischen Denkens und Dichtens sind in einem Kompendium von 54 Bänden dem „Great Book of the Western World and the great Ideas“ versammelt. Daß die Wahl der richtungweisenden Per- sönlichkeiten— 74 an der Zahl und mit 443 Einzelbeiträgen legitimiert— in dieses Pan- theon des Geistes willkürlich ist und Kritik aus allen geistigen Lagern auslösen dürfte, liegt in der Natur eines solchen Vorhabens. Indessen kann das Unternehmen(erschienen im Verlag der Encyklopedia Britannica in Chicago) als solches gar nicht hoch genug ge- würdigt werden: es ist das erste Mal, daß die ewige Wanderschaft des Menschen hinauf zum Parnaß aus der geistigen Sicht des XX. Jahrhunderts registriert wurde. Die ersten 16 Bände verzeichnen die Hauptwerke des klassischen Altertums, mit der Ilias und der Odyssee beginnend und über Aeschylos, Plato und Aristoteles bis zu Plutarch und Tacitus hinführend. Der Mittel- teil des Werkes zitiert Ptolemäus, Augustin und Thomas von Aquino, und im letzten, etwa 30 Bände umfassenden Drittel, dem Macchiavelli, Rabelais und Shakespeare vor- anstehen, treffen sich die markanten Geister der Neuzeit: Descartes, Pascal und Newton, Rousseaus und Kant, daneben Sterne, Swift, Tolstoi, Dostojewskij, Hegel Marx und Freud. Die deutsche Geisteswelt wird repräsen- tiert durch: Immanuel Kant(die drei Kri- tiken und weitere vier Werke), Georg Fried- rich Hegel(Philosophie der Geschichte und Grundlinien der Philosophie des Rechts), Johann Wolfgang von Goethe(Faust), Karl Marx Das Kapital), Marx-Engels Das kom- munistische Manifest) und Sigmund Freud (alle wesentlichen Monographien). Freud ist der ganze 54., letzte, Band gewidmet. ad. „Eingebildeten Kranken“ annahmen und ihn — was sich ein wenig kraus anhören mag, mir aber den Nagel auf den Kopf zu treffen scheint— dem Molièrschen Original ent- fernten, um ihn den Molierschen Absichten wieder näher bringen zu können. Zum mindesten dürfte die Wirkung ihrer kaba- rettistisch frechen Bearbeitung(trotz der ziemlich faulen Trephon-Eier, die ich den beiden Bearbeitern nicht einmal so ohne weiteres zutraue) derjenigen näher kom- men, die Moliere zu seiner Zeit für sich er- zielte, als wenn man heute das unveränderte Original vorführte. Womit ich mich in den Schutz des Theaterkritikers Theodor Fontane begebe, der seinerseits schon vor rund fünfzig Jahren in Zweifel stellte, ob wir mit unserer Forderung,„Fim Lustspiel das Possenhafte zu vermeiden und das Leben in seiner Wahr- heit auf uns wirken zu lassen“, denn so ganz auf dem rechten Wege seien. Man schmähe mir darum nicht Mann- heims Nationaltheater und nicht seinen Schauspieldirektor Paul Riedy, wenn er von dem, was wir den„klassischen“ Molière zu nennen uns angewöhnt haben, den pur- gierten„Eingebildeten Kranken“ der Herren von Ambesser& Co. präsentierte, zumal er es mit einer ehrfürchtigen Verbeugung vor Herrn Poquelin und zu gedämpfter Trom- mel Klang tat, amabile und ohne das„Mo- derne“ aufdringlich betonende Ambitionen (die nachgerade vollends ausgebrüteten Eier allerdings ausgenommen). Der geschmack volle, intime Raum des Tages zuvor mit einem Violin-Konzert eingeweihten Mozart- Sälchens im Rosengarten kam seinen be: schwingten Intentionen dabei ebenso ent- gegen wie Arthur Vögelens prachtvolle Ko- stüme und das schwerelose Bühnenbild Paul Walters, das sich leichtfüßig bis zur Galerie emporschwang. So animiert wuchs das Ensemble zu un- gewöhnlicher Einheit zusammen, und wie immer. wenn das Theater sich auf das ihm ureigenste Gebiet des Komödienspielens be- sinnt, geschahen Zeichen und Wunder. Wie hübsch war Helene Seip(Angelique) anzu- sehen und wie reizend wußte sie zu schmol- len und zu scharmutzieren. zu tändeln und zu schelmen. Wie frei sie über die Bühne trippelte und im Duett mit ihrem Lieb- haber, dem so liebenswürdig schüchtern scheinenden Arnold Richter(Cleante) ein Chanson sang, das gewiß nicht von Moliere War.„Eim schönes Paar“, hätte meine selige Großmutter gesagt. Welch durchtriebenes Luderchen machte die kleine Eleonore Buys (Louison) aus Angeliques Schwester, und welch charmante Impertinenz entwickelte die Küchen- und Stubenfee Aldona Ehret (Toinette), und selbst die unkleidsame Rolle der erbschleicherischen Stiefehefrau bekam von Hanna Meyer(Beline) ein paar Glanz- lichterchen aufgesetzt. Ein köstlich medizinisch- juristisches Schröpfkopf-Quintett produzierten der zun- gengewandte Jörg Schleicher Oiafoirus sen.) und der blondgelockte Walter Pott Oiafoirus jun.), der furchtgebietende Walter Kiesler (Purgon), Hans Siemshäuser mit der Klistier- spritze(Fleurent) und der listige Erich Bu- schardt Notar Bonnefoi). Der Kranke aber War Ernst Langheinz, der allen ihm aufer- legten Alfanzereien vergnüglich begegnete und allen seinen eingebildeten Leiden zum Hohn eine blendende Konstitution unge- schmirikt zur Schau stellte. In einem gewal- tigen, rosengeblümten Schlafrock hantierte er geschäftigt zwischen seinen Medizinen, hoppelte und wackelte er vom Lehnstuhl ins Kabinettchen, ein grantiger, spinnerter Hypochonder, der einem aber irgendwo ein Restchen Sympathie abnötigte und Mitleid, und der sich am Ende ja auch als ein im Grunde guter Kerl entpuppte. Er ließ bei aller Lust an der Gaudi und trotz aller ver- führerischen Klistiere und Purgative, die ihm kredenzt wurden, dem Pferdchen seiner Laune nie die Zügel schießen: da sei(weil es so nahe gelegen hätte) dem prächtigen Schau- spieler besonderer Dank für. a Soweit klang alles in schönster Harmonie zusammen und wäre eine Quelle reinsten Vergnügens gewesen, wenn man es bei der Komödie mit Gesang hätte bewenden lassen. Da sich Paul Riedy aber auch des ursprüng- lich dazugehörigen Tanzes erinnerte, begann man dem Spaß nun am Ende doch noch eine pantomimisch verpackte Gedankenfracht aufzuladen, die sich— so jedenfalls stellte es sich mir dar— mit ihrer grauen Düsternis nicht einfügen konnte in die beschwingte, leichtgeschürzte Atmosphäre des heiteren Spiels. So blieb das schöne Bemühen Lisa Kretschmars(und ihrer Partner Walter Hei- lig und Werner Haegele), die„Komödie pan- tomimisch zu umspielen“, ohne echte Bezie- hung zum übrigen Geschehen, vielleicht im Grunde nur deshalb, weil sie meinte, zuviel von der durch Molière geschickt verborgenen Tragödie im„Eingebildeten Kranken“ an die Oberfläche tanzen zu müssen, anstatt sich auf eine Harlekiniade im Stil der Auffüh- rung zu beschränken, wie er auch durch Walter Vits-Mühlen als„lustige Person“ ein- gangs angedeutet wurde. Der Beifall des ausverkauften und amü- sierten Hauses war sehr herzlich. Am Ende verneigten sich mit dem Ensemble auch der Regisseur, der Bühnenbildner und der die Aufführung am Flügel begleitende Wolfgang Liebold. Wgi. Der Sänger Tino Rossi ist zum Ritter der französischer Ehrenlegion ernannt worden. Zu Offizieren der Ehrenlegion wurden u. a. der Dramatiker André Obey und der Komponist Georges Auric ernannt. Die Schweizer Martin-Bodmer-Stiftung hat mren Gottfried-Keller-Preis der deutschen Dichterin Gertrud von le Fort zugesprochen. Eine Auswahl von Plastiken des in Berlin lebenden und an der dortigen Akademie wir- kenden Bildhauers Prof. Richard Scheibe wird bis Ende November im Folkwangmuseum in Essen gezeigt. Harold Kreuzberg Tonzabend im Nationqltheqter Die Zeit scheint dem tänzerischen Ph. nomen Harald Kreutzbergs, zu dessen Kung neues kaum mehr zu sagen ist, nichts gh. haben zu können, denn die schöpferischeg Energien und sinntragenden Formen seine Tanzkompositionen füllen wie seit Vielen Jahren in unverbrauchter Frische den Raug Eine früher bereits konstatierte Hinweg, 0 dung zu temperamentgemäßhigtem Ausdru und sparsam modulierter Bewegungsforg war auch bei der Wiederbegegnung m Kreutzberg am Samstagabend im National. theater erneut bemerkbar. Ihm ist Tanz nich so sehr Fortbewegung in landläufigem Sim sondern eher rhythmisches Bild, das abet doch stets den Wesensgründen einer echſeg tänzerischen Natur entsteigt. In seinen von früher her bekannten Schöpfungen, wie dem beklemmend schid. salhaft wirkenden„Engel Luzifer“, dem 9 spenstischen„Bösen Traum“ oder auch den mit spukhaft anmutender E. T. A. Hoff. mann- Symbolik getanzten Chopin-Walze; liegt etwas von der beschwörenden Kras des großen Magiers, der den Elementen ge. bietet. Neu war vor allem die tänzerische Gestaltung zweier porzellanzarter japan. scher Kurzgedichte: das schwärmerieh „Neumondnacht“ und„Der Fächer meine toten Frau“. Hier gipfelte sehr behutsam eingesetzte Gestik in den vom Tänzer hau. chend geflüsterten Worten der Dichtung Der Eindruck blieb allerdings Problematisch Am stärksten gewann Kreutzberg den Publikum wieder als pantomimisch-Schau. spielernder Tänzer. Maske und Kostüm auf ihm dabei wichtige Helfer. Sein prächtig Waldschrattiger„Pan“ und„Der Tod ah Bacchus“ aus dem Jahreszeiten-Zykls Dvoraks reizende Zigeunerlieder, das mo. zärtlich graziös getanzte Kalendarium u ein mit vielen tänzerisch-parodistischg Bonmots kokett verziertes Divertimento un die Gestalten der Commedia dell' arte g. weckten viel Beifall. der den Künstler veg. anlaßte. den reizvollen Abend mit dem al. bekannten anmutig-biedermeierlichen u zu einem Schubert- Impromptu getanzia Spaziergang„Mit einem Buch“ amüsant 1 pointieren. Sehr verdienstvoll. wie imme war die musikalische Mitarbeit seines lang. jährigen Begleiters und Komponisten Friec rich Wilckens. C. O. Erkenntnis nicht Vor Wort Koltminister antwortet Dr. Domnick Der Kultminister von Baden- Württem berg, Dr. Gotthilf Schenkel, erklärt in einen an den Stuttgarter Kunstmäzen und Nerven- arzt Dr. Ottomar Domnick und den Bundes. tagsabgeordneten Dr. Adolf Arndt(SPD) ge. richteten offenen Brief zu der Kritik an Se. nen Aeußerungen, er habe weder einen Kreuzzug gegen die moderne Kunst unter nommen, noch die Freiheit der Kunst ge- fährden wollen. Domnick und Arndt hatten dem Minister vorgeworfen, die abstrakte Kunst öffentlich in Migßkredit gebracht haben. In seinem sieben Seiten langen offenes Brief schreibt Dr. Schenkel, er habe als Kult minister dafür zu sorgen, daß alle Richtun- gen der Kunst ihr Lebensrecht und ihre Ge- staltungsfreiheit hätten. Der Staat lass auch den Künstlern, die mit Geldern de Volkes arbeiteten, die denkbar größte Fre- heit, obwohl weite Kreise des Volkes hit anderer Meinung seien. Er wisse aus vielen Briefen, wie sehr sich gegenständliche Küns, ler zurückgedrängt fühlten, weil man 8 gegen die Abstrakten nicht aufkommen lass In seinen Ansprachen in Eßlingen und Rea ingen, so betont der Minister, habe er nut „Grenzen und Gefahren“ in der modernen Kunstentwicklung aufzeigen wollen. Ale echte Kunst werde endlich aus der Eh- furcht vor dem Schöpfer und seiner Schöp- fung geboren. Da Gott dem Menschen ein: bestimmte Gestalt gegeben habe, könne man das Antlitz dieser Schöpfung nicht beliebt konvex oder konkav darstellen. Wenn er ausgedrückt habe, daß das deu sche Volk den Nihilismus, der nach den Ge schichtskatastrophen aufgetreten sei, Zl überwunden habe, daß sich dies aber bei g, wissen Gruppen der darstellenden Run nicht im gleichen Maße zeige, so sei das dd Erkenntnis einer Tatsache und kein Vorwul Abschließend fordert Dr. Schenkel dan auf, den Künstlern und der Kunst dur Aufträge zu helfen. Dabei werde gute Be. ratung wichtig sein. Die Käufer müßten s jedoch selbst entscheiden, ob sie abstrakte oder gegenständliches vorziehen. abe — Die Ehe der Elisabeth Persenihein RO man von Vie ki B à u m Copyright by Droemer, Presserechte Prometheus Verlag Gröbenzell 12. Fortsetzung Sie trug ein dunkles Kleid, nicht schwarz, sondern tiefbraun, und da sie vor der Abreise noch die bunte Stickerei herausgetrennt Ratte, waren an Kragen und Aermeln son- derbar verbrauchte, knitterige und zersto- chene Stellen sichtbar. Sie hatte schwarze Handschuhe an, eine baumwollene Imitation von Wildleder, und von Zeit zu Zeit starrte sie auf ihre steifgekreuzten und vermumm- ten Hände hinunter wie auf etwas Wild- fremdes. Auch im Kerzenlicht und Begräb- nisduft von Schuppen drei, in dem man sie ein paar Augenblicke alleinließ, verblieb sie in ihrem trockenen Schmerz, unfähig zu beten, unfähig zu weinen, unfähig irgend- einer menschenhaften Lösung. Nur als sie sich dann in das Ehebett neben Frau Müller legte, sagte sie:„Hier ist das Bettzeug auch feucht. Wie bei uns zu Hause.“ Wo das Wäre, fragte Frau Müller, während sie das Licht abdrehte, und bekam im Dunkeln die Antwort: In Neubrandenburg.“ Dann wurde Frau Fobianke so gänzlich still, als wenn sie sogar den Atem verhielte. weil es mr wehtat— und so ähnlich war es auch. Frau Müller streckte später ihre Hände hin- über, und wirklich kamen nach einer Weile die Finger von Frau Fobianke durch die Dunkelheit und legten sich in die ihren; harte durchkältete Finger, die sich langsam erwärmten. Die Männer blieben noch in der Küche sitzen vor zwei Stutzgläsern mit dem leich- ten offenen Wein der Gegend und bespra- chen Fobiankes Tod; Müller gab seinen Be- 8 richt ab mit cen vielen umständlichen Dialektschmuck des Rheinhessen. und der Metteur hörte einsilbig zu. Pank war ein be- sonnener Mann, das zeigte sich schon daran, daß er einen haltbaren Kranz aus Glas- perlen mitgebracht hatte. Auch wußte er, dag Herr Karbon das Leben seines Schof- förs mit einer Summe von fünftausend Mark versichert hatte, und nahm zur Kenntnis, daß man Herrn Karbon vorläufig den Tod seines Schofförs verheimlicht hatte. was er übertrieben und wehleidig fand. Er war ein kleiner Mensch mit gnomenhaftem Aus- druck, einem grauen Bart. der das Gesicht so überwuchs, daß nur noch die Augen zu sehen waren, große tieftraurige, überan- strengte Augen hinter Kneifergläsern. Dienstag um drei war dann das Leichen- begräbnis von Wilhelm Fobianke. Die Kir- chenglocken läuteten schon um zwei, denn da wurde der tote Knecht Jakob Witz be⸗ graben. Aber als sich im Fabrikhof draußen der Zug mit dem schwarzsilbernen Wagen in Bewegung zu setzen begann, läuteten sie von neuem. Frau Fobianke saß mit ihrem Bruder und dem Ehepaar Müller in einer schwarz ausgeschlagenen Kutsche. Es reg- nete seit der Nacht. im weichen Friedhofs- boden liefen tiefe wassergefüllte Fußspuren kreuz und quer, in dem neuen offenen Grab versickerte dunkel die Regennässe. Es sind viel zu viele Leute auf dem klei- nen Friedhof, und alle drängten in diesem Augenblick vorwärts, und manche steigen auf Grabhügel hinauf. Frau Fobianke tritt neben die drei Kränze, die da liegen, löst ein paar lehmige Erdklümpchen los, wobei mr Herr Curvier behilflich ist. und wirft sie hinunter.„Tia—“ sagt sie dazu. es klingt völlig ratlos. Sie steht noch ein wenig da, sieht in das offene Grab, sieht um sich, sieht in die fremden Gesichter. Und in diesem Augenblick erst begreift sie plötzlich, was geschehen ist. Daß sie auf einem unbekann- ten Friedhof steht, in einem fremden Winkel von Deutschland, daß ihr Mann gestorben ist, kort, so vollständig gestorben, daß er nie mehr da sein wird. Es zerbricht etwas in ihr, dumpf von innen her. wie eine Eisdecke über einem See zerbricht. Plötzlich gibt es einen so hohen und lauten Schrei. daß alle erschrecken und zum Grab hindrängen. „Nein!“, schreit Frau Fobianke:„Nein! Nein! Nein!“ Sie hat nicht viele Worte. sie schreit nur:„Nein!“, sie wehrt sich nur. Sie wirft sich hin, fast in das Grab hinein, sie krampft sich an den Kränzen fest. an Frau Müllers Rock, an den Beinen von Doktor Persenthein und schreit ihr„Nein“, ihre Verzweiflung, ihren Protest gegen alles, was geschieht. Es Wird etwas ganz Irres, ganz Tierisches aus diesem Schrei, ein Lachen. ein Schluchzen, ein langes, hohes Röhren. Fräulein von Raitzold war es schließlich. die sie zur Trauerkutsch brachte. Das Fräulein hatte viel auf gespeicherte Kraft in sich. einen guten Griff für Tiere und Menschen.„Laßt sie doch schreien; schreien erleichtert“, sagte sie nachher, als sie neben Doktor Per- senthein durch die zertretenen Friedhofs- wege davonstapfte. Der Doktor war mit sich beschäftigt wie gewöhnlich und anwortete nichts.„Wer noch schreien kann. hat's gut“, sagte das Fräulein noch, nicht zu ihm, zu sich selber. 8 Peter Karbon saß in dem Lehnstuhl im Wohnzimmer, er hatte das Kinn erhoben, den Hinterkopf gegen die Lehne gedrückt, und seine ausnehmend schön geformten Lippen zeigten einen merkwürdigen Aus- druck völliger Entspannung. „Das war hübsch— danke“, sagte er, als Elisabeth schon eine Weile zu spielen auf- gehört hatte. Die Hände lagen ihr im Schoß, und sie wendete den Kopf über die Schulter zu ihm.„Mozart“, sagte sie. Sie war von Doktor Persenthein beauftragt worden, auf Karbon achtzugeben, solange die Beerdigung dauerte; da hatte sie nun Klavier gespielt, damit er die Glocken nicht hören sollte. „Merkwürdig, daß Sie noch eine Zeit zum Musizieren finden, rührend eigentlich“, sagte Peter und schaute ihren Hals an, den steilen Anstieg über dem weißen Kragen und bis zum Ohr. Sie trug neuerdings ihr dunkelblaues Kleid, das gute Kleid mit der weißen Spitzengarnitur. „Ja— Musik machen wir natürlich viel. Konzerte gibt's ja keine, und Musik muß man doch haben.“ „Muß man—27“, fragte er zerstreut.„Ich höre jahrelang keine Musik, und es geht auch. Jazz, natürlich und so— aber was Sie Musik nennen würden— jetzt ist die Glocke endlich still“, setzte er noch hinzu, was ein kleines Zucken über Elisabeths Brauen her- vorrief. Es rieselte ein wenig in den Wänden, unten fuhr die Trauerkutsche durch das Angermannstor und brachte Frau Fobianke zur Fabrik zurück. Elisabeth trat an die verregneten Fensterscheiben. Karbon sah sie gerne gehen, er sah sie auch gerne, wenn sie sich nicht bewegte. Er kannte ihren Schritt, wo immer er im Angermannshaus zu hören War. Er spürte sich wohlig in seiner Rekonvaleszentenmüdigkeit einge- mummt wie in ein Kissen. Ich bin an Sie gewöhnt, wie an eine Kinderfrau“, sagte er Hinter ihr her, Sie kam zu ihm, stand hin- ter dem Lehnstuhl und sah auf ihn herun- ter.„Geht es Ihnen gut?“, fragte sie lächelnd.„Seit ich zuletzt im Kinderwagn spazieren gefahren wurde, ist es mir ni so gut gegangen wie bei Ihnen“, sagte ef blimzelte noch ein wenig in ihr Lächeln hin, auf, hielt aber nicht stand. sondern Schu die Augen wie vor einem zu hellen Lädt Elisabeth wurde ernst. Mit einer bohrendel Aufmerksamkeit betrachtete sie sein( sicht. Es war still im Hause und roch nach warmer Hefe, ein friedlicher Sonntagsgerut mitten am Dienstag. Elisabeth mußte in de Küche. nach dem Kuchen sehen. Morgen muß ich mich um Pittiewitt kümmeſ dachte er, es war ein Nebenbei-Gedanſs der schon gleich zer flatterte wie schon melt. mals. Musik also— dachte er. Wie soll ich di denn machen? Ich kann ihr doch nicht Wängler mit den Philharmonikern nd Lohwinkel schaffen. Man wird also eine Radioapparat besorgen, es gibt da schikanöse Ringer, zwölf Röhren. da fert sie Paris hören und London. wenn sie L 1 hat— ach wðas! Ich nehme sie einfach in nach Berlin und schleppe sie in Konzerte jeden Abend in ein anderes, bis sie gent hat. Rührend mit ihrem Mozart auf dem alten Piano. Anziehen müßte man sie ,, türlich zuerst. bevor man sie in Konzert läßt. Sie würde sich gut anziehen lassen g, schmal und hochbeinig wie sie ist, ein 1 chen Übertrieben schmal. wie die Titelbli ter auf den Modezeitungen. Bißchen o auf die Wangen und so etwas wie 1 1 und bißchen Hermelin um als. Peter Karbon verlor sich in Seca an eine schwarzsamtene und beglückte b sabeth. die Beethovensche Sinfonien ich hörte. Ob sie tanzen kann? dachte er fle hinterher und ohne Zusammenhang. 10 ber tanzte leidenschaftlich gern und 5 ordentlich gut. Fortsetzung lo Herauss verlag. drucker Chekred Dr. K. 4 pr. E. weber; Lokal: At! 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